Ueber Knochenbrüchigkeit und Lähme (Osteomalacia und Rachitis): Mit besonderer Rücksicht auf die Krankheiten der Hausthiere 9783111645223, 9783111262192


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Ueber Osteomalacia und Rachitis
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Ueber Knochenbrüchigkeit und Lähme (Osteomalacia und Rachitis): Mit besonderer Rücksicht auf die Krankheiten der Hausthiere
 9783111645223, 9783111262192

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KnocheiiMchigkeit und Lähme (Osteomalacia und Rachitis), mit besonderer

Rücksicht

auf die

Krankheiten der Hausthiere. Vou

Dr.

F. Rolof'f,

Docetn der Thierlieilkumle am landwirihschaftlichi'n in (lalle

(Besonders abgedruckt aus dem 37sten P h y s i o l . und k l i n i s c h e M e d i c i n ,

Instilui

B a n d e des Archivs f ü r p a t h o l o g . h e r a u s g e g . von R. V i r c h o w . )

B e r l i n .

Druck und Verlag von G e o r g

1867.

Reimer

Anat.,

Ueber Osteomalacia und Rachitis.

D i e Osteomalacie, keit genannt,

von der Thierheilkunde

gehört zu den wichtigeren

und

längsten bekannten Krankheiten des Rindviehes.

Knochenbrüchig-

desshalb auch

in gewissen Localitäten stationär und tritt unter bestimmten ständen

auch

in

Verbreitung auf.

anderen

Gegenden

am

Die Krankheit ist

in ausserordentlich

Um-

grosser

Sie ist von grosser B e d e u t u n g , weil sie

nicht

n u r die Nutzung der Arbeits- und Milchthiere herabsetzt, s o n d e r n auch gewöhnlich mit dem Tode endet, wenn die Verhältnisse, welche dem Leiden zum Grunde liegen, nicht frühzeitig geändert werden können. Stationär ist die Krankheit in m a n c h e n Gegenden, in welchen die K ü h e im Sommer auf sauren Weiden sich n ä h r e n m ü s s e n u n d im W i n t e r Heu bekommen, welches vorzugsweise a u s sauren, u n ächten Gräsern besteht.

Diese Thatsache f ü h r t e zu der Annahme,

d a s s in Folge der vermehrten Einnahme

von Säuren eine Entkal-

k u n g des Knochengewebes und damit eine Brüchigkeit zu Stande komme.

Chemische Untersuchungen

desselben

bestätigten,

die K n o c h e n , welche sich constant nicht n u r b r ü c h i g e r , auch w e i c h e r , nicht spröder,

sondern vielmehr p o r ö s e r ,

dass

sondern mürber

und leichter zeigten, ärmer an Kalksalzen w a r e n , als die entspre1

2 chenden K n o c h e n

von

gesunden Thieren.

Die in der tegel

im

Anfange der Krankheit beobachtete Lecksucht der Thiere wurde für ein unzweifelhaftes S y m p t o m

von Säuerung im

Verdauungskanale

gehalten. Weitere thatsächliche Begründungen

hat die erwähnte

Hypo-

these jedoch nicht gefunden; es ist weder erwiesen, dass bei den kranken

Thieren

besteht,

noch

ein abnormer

Säuregehalt im

Verdauungskanale

dass das Blut Säureu in dem Maasse u n d der Art

enthält, dass daraus die Entkalkung des Knochengewebes such nur mit Wahrscheinlichkeit nicht

nachgewiesen,

erklärt dass

Auch

ist bisher

bei der Knochenbrüchigkeit

werden

eine ver-

mehrte Ausfuhr von Kalksalzen gewebe

reagirt

vielmehr

könnte.

stattfindet.

vollkommen

Das kranke

alkalisch.

Knochen-

Ebenso ist die

Voraussetzung ganz willkürlich, dass die Lecksucht die Gegenwart von freien Säuren im Verdauungskanale anzeige.

Die Thiere zei-

gen zwar Verlangen nach alkalischen und erdigen Substarzen, indem sie Holz, E r d e , Steine u. dergl. benagen und theilweise ver

1

schlingen; das Verlangen wurzelt aber nicht sowohl im Magen, als vielmehr im Gewebe des Körpers dass es im Körper in

den

über

betreffenden Thieren

den

zum

u n d im Blute, u n d es beweist,

an Erden oder an Alkalien fehlte.

Grunde

stimmten A u f s c h l u s s

ein besonderer

liegenden

Hunger,

Krankheitszustand

E s besteht der jedoch keinen

be-

zu geben vermag, weil die Thiere verschie-

denartige Dinge benagen und belecken und auch den vorhandenen Appetit nicht durch eine Stoffen bestimmter

wählerische Aufnahme von

anzeigen

können,

weil sie die

fremdartigen Eigenschaften

der ihnen bis dahin fremden einzelnen Stoffe nicht kennen. gründliche W i d e r l e g u n g

Eine

findet jene Hypothese in den Thatsachen,

dass K ü h e lange Zeit hindurch, ja fast ununterbrochen stark säurehaltige

Nahrungsmittel

(Schlempe,

Pressrückstände u. dergl.)

grossen Quantitäten gemessen können, ohne Knochenbrüchigkeit befallen zu gewissen

Umständen

bei

werden,

Kühen

und

erscheint,

von

in

Lecksucht

oder

letztere

unter

dass welche

weder saure

Gräser noch andere saure Nahrungsmittel erhalten und weder sauren Harn noch saure Fäces entleeren. die Knochenbrüchigkeit sich wenn

ein

warmer,

daselbst

humusreicher

in Folge

Erfahrungsgemäss erscheint

im Herbste und Winter

in Gegenden,

wo

und kalkhäitiger Boden befindet,

anhaltender Dürre im S o m m e r die Vege-

3 t a t i o n s e h r d ü r f t i g g e w e s e n ist. vollkommen

überein,

Es stimmt

d a s s im

mit

dieser

verflossenen Winter

Erfahrung

die

Krankheit

in D e u t s c h l a n d e i n e a u s s e r o r d e n t l i c h g r o s s e V e r b r e i t u n g

gewonnen

u n d fast Uberall in u n g e w ö h n l i c h k u r z e r Zeit e i n e h o h e

Entwicke-

lungsstufe erreicht

Erfahrung

hat.

Auf G r u n d

der

vorerwähnten

k a m bei vielen T h i e r ä r z t e n die Ansicht z u r G e l t u n g , d a s s die K n o c h e n b r ü c h i g k e i t nicht s o w o h l in e i n e r b l o s s e n V e r a r m u n g d e r K n o c h e n an Kalksalzen b e s t e h e , s o n d e r n v i e l m e h r eine w i r k l i c h e Atrop h i e d e r K n o c h e n s u b s t a n z darstelle, Nahrung,

also

wird dafür besonders K r a n k h e i t an

hervorgebracht durch dürftige

d u r c h eine m a n g e l h a f t e E r n ä h r u n g ü b e r h a u p t . der U m s t a n d

den Bruchenden

hervorgehoben,

der Knochen

dass

keine

Es

bei

der

organische

An-

lage z u r C a l l u s b i l d u n g eintritt *) u n d d a s s die K n o c h e n nicht weicher,

sondern

auch

poröser

werden.

Ausserdem

bloss

werden

die l e t z t e r w ä h n t e A n s i c h t a u c h die c h e m i s c h e n U n t e r s u c h u n g e n v. B i b r a

angeführt,

s a l z e n in

den

wie

Ger lach

v. B i b r a ' s

nach

welchen

kranken Knochen mit

Recht

ein relativer Mangel an

nicht

besteht.

Es

jedoch

sehr

hervorhebt,

Untersuchungen kranke Knochen

dieser Forscher selbst sagt,

dass

schen

Unterschied

und

mikroskopischen

nicht dargeboten

hätten.

in

ob

haben,

da

makroskopi-

gesunden

Knochen

Diagnose der

Zahlreiche andere

haben entgegengesetzte Resultate ergeben. rup

von der

Kalkdabei,

fraglich,

betroffen

die K n o c h e n einen

Irrthümer

h e i t k ö n n e n wohl v o r k o m m e n .

bleibt

für von

Krank-

Untersuchungen

Keuscher

u n d v. G o -

fanden: in n o r m a l e n K n o c h e n Erd. Subst.

Schenkelbein Rippen

.

W i r b e l - u. knochen

.

.

.

. .

bei K n o c h e n b r ü c h i g k e i l

Thier. S u b s t .

Erd. Subst.

Thier. Subst.

60,02

39,98

32,50

67,50

57,49

42,51

30,00

70,00

57,42

42,58

26,13

73,87.

Becken.

.

.

Die c h e m i s c h e n U n t e r s u c h u n g e n

u n d die a n a t o m i s c h e B e s c h a f -

f e n h e i t d e r K n o c h e n e r w e i s e n u n z w e i f e l h a f t , d a s s in d e n s e l b e n K a l k s a l z e relativ v e r m i n d e r t s i n d , Frage k o m m e n ,

ob

die

und

krankhafte

Veränderung

k ü m m e r l i c h e n E r n ä h r u n g ü b e r h a u p t ist. *) G e r l a c l i ,

Gerichtliche Thierheilkunde.

I.

die

es w ü r d e n u n z u n ä c h s t in die

Folge

einer

Für diese A n n a h m e spricht 440.

1*

4 allerdings die E r f a h r u n g , d a s s die K r a n k h e i t da vorkommt, w o nig

nährende

Pflanzen

kranken

Thiere

kräftung

sterben

(saure

immer

mehr

und

dass

wo die K n o c h e n b r ü c h i g k e i t in der Regel v e r s c h o n t und

demgemäss

erhalten.

abmagern in

und

solchen

bleiben,

besser

wachsen,

ernährt

Wirtschaften

wenn

sie

werden,

Maasse abmagern

b r ü c h i g k e i t befallen auch

steht

unversehrt scheinungen hen,

können,

zu w e r d e n .

K ü h e bis zum

Wie

Andererseits

Arbeit mehr

aber

andere

beobachtet,

erfahrungsmässig

von

menge

Thiere,

Kmochenso

können

sich s e h r häufig

zuletzt die E r -

Knochenbrüchigkeit bei lassen,

die K n o c h e n b r ü c h i g k e i t

verzehrten

wohlbeleibt

entsprechende

Füitterung

der

die das g e w ö h n l i c h e Futter

c h e n d e r Menge erhielten und E n d e der K r a n k h e i t

und

Kileeheu

Küsogar

B e s o n d e r s in dem v e r f l o s s e n e n W i n -

t e r wurde in der Provinz S a c h s e n in V i e h s t ä n d e n

verwendet Futtier

Kleie,

die noch gar k e i n e A b m a g e r u n g w a h r n e h m e n

s e h r gut genährt e r s c h e i n e n .

die Ent-

Orten,

also ihr S c e l e t t bis

finden

der weit v o r g e s c h r i t t e n e n

ain

und

oder knapper ohne

Scelett abmagern,

erhalten.

zur

wie O e l s a m e n k u c h e n ,

Entgegengesetzt

we-

dcort

h e r r s c h t , die (Ochsen

d. h.

fest, dass K ü h e in F o l g e von K r a n k h e i t e n im h ö c h s t e n

dass

schliesslich

u n t e r den K ü h e n

mehr concentrirte Nahrung, u. d e r g l . ,

Gräser)

Quantität

Milch

hinrei-

und auch bis g e g e n

erschienen

constatirt werden, d a s s in einzelnen

vielfach

in

und

gaben.

eine Es

Viehständen

r e i c h l i c h e r F ü t t e r u n g b e r e i t s im V o r w i n t e r deutlich

der

das

Futter-

konnte

ferner

die K r a n k h e i t bei hervortrat,

wäh-

r e n d in b e n a c h b a r t e n

Höfen und O r t s c h a f t e n

die V i e h s l ä n d e ,

wel-

c h e nicht r e i c h l i c h e r ,

öfters s o g a r k n a p p e r gefüttert w u r d e n ,

erst

2

b i s 3 Monate s p ä t e r ,

Eine

theils auch

dürftige E r n ä h r u n g

überhaupt

gar n i c h t deutlich kann

s a c h e der K r a n k h e i t e r a c h t e t w e r d e n . ochsen

meistens

Ganz unzweifelhaft den

nichit

Die E r s c h e i n u n g ,

als Ur-

d a s s Zug-

nicht e r k r a n k e n , i s t auf a n d e r e W e i s e a u

und wird in N a c h s t e h e n d e m in

demnach

erkrankten.

Nahrungsmitteln,

E i n i g e n aufgestellte

weiter b e l e u c h t e t

liegt

die U r s a c h e

und

zwar

Behauptung,

w i s s e präparirte N a h r u n g s m i t t e l ,

dass

deren

werden. Knochenbu'üchigkeit Qualität.

Die

von

g e w i s s e Pflanzen

oder

ge-

wie P r e s s r ü c k s t ä n d e voin

r ü b e n u. d e r g l . ,

durch

hervorzubringen

v e r m ö c h t e n , ist nicht zu b e g r ü n d e n , deinn

ben

Nahrungsmittel

eine

in

der

specifische Einwirkung

in d e r s e l b e n

deuten

Quantität

genossen,

die

Zucker-

Krankheit diesel-

verursachen

5 in gewissen Orten und in gewissen Jahren die Krankheit, in a n deren nicht.

Es m u s s sich demnach in den Nahrungsmitteln, wel-

che sich dort, wo die Krankheit stationär i s t , regelmässig vorfinden, und in denen, welche in anderen Gegenden in Folge grosser Dürre sich eigenthiimlich entwickeln, eine qualitative Uebereinstimmung bestehen. saurem Boden

Es müssen die Futtergewächse auf gutem, nicht bei anhaltender

Dürre eine Beschaffenheit

anneh-

men, wonach sie für die Ernährung der Knochen eine gleiche Unzulänglichkeit erlangen, wie die sauren Gräser, welche auf Moorund Torfboden wachsen.

Einige

tierärztliche

Schriftsteller,

na-

mentlich H a u b n e r * ) sind zwar der Ansicht, dass nicht ausschliesslich in den Nahrungsmitteln die Entstehung der Krankheit b e g r ü n det s e i , s o n d e r n und K ö r b e r matische

dass auch feuchte, kalte Stallungen

hat auf Grund dessen

Form

der Knochenbrüchigkeit unterschieden.

nahme ist aber thatsächlich nicht erwiesen, denn Erzgebirge,

mitwirken,

sogar eine b e s o n d e r e

rheu-

Jene An-

im sächsischen

wo H a u b n e r die Krankheit beobachtete,

war

neben

den schlechten Stallungen auch eine sehr schlechte Fütterung vorhanden,

und

erfahrungsgemäss erscheint die Krankheit in vielen

Gegenden und W i r t s c h a f t e n ,

in

welchen

Stallungen

und

des Rindviehes überhaupt sehr schlecht s i n d , niemals oder nur ausnahmsweise,

Pflege doch

und zwar gerade in warmen, trockenen Jah-

ren, wohingegen sie in anderen Orten, auf Torf- und bei der besten Stallpflege

stationär

Moorboden,

ist und in wieder anderen Ge-

genden, wo die Stallpflege musterhaft genannt werden muss, nach sehr trocknen Sommern tung gewinnt.

öfters sogar eine seuchenartige

In diesem Jabrc trat ein Einfluss der

auf die Entwickelung

der Krankheit nirgends hervor,

AusbreiStallungen

wohl

aber

k o n n t e mit Sicherheit constatirt w e r d e n , dass Ausbruch und Verlauf der Seuche regelmässig von der Nahrung abhängig war.

Die

Aufstellung einer rheumatischen Form

der Knochenbrüchigkeit ist

ein willkürlicher

zeigen

Act.

Alle Kranken

auf

einer

gewissen

Entwickelungsstufe der Krankheit Beschwerden beim Aufstehen und einen steifen, gespannten Gang, dass

in

einer

Heerde

und es kommt nicht selten vor,

einzelne Thiere schon

Steifigkeit in

dem

ganzen Körper oder in einzelnen Theilen, im Kreuze oder in den Gliedmaassen, deutlich bekunden, während andere anscheinend noch *) Dresdener Jahresbericht.

1859.

6 gut m a r s c h i r e n , weil in ihnen die Krankheit in ihrer Enitwickelung noch zurück ist. Es ist f e r n e r nicht s e l t e n , das.1 eäinzelne Thiere, die nach vorheriger R u h e einen Marsch machen rmussten oder sich sonstwie aussergewöhnlich anstrengend bewegt™, hinterher plötzlich sehr gespannt und auf einem oder m e h r e n n Füssen lahm gehen. Diese E r s c h e i n u n g e n allein können aber m i m m e r m e h r die Diagnose auf R h e u m a t i s m u s b e g r ü n d e n , uid andere Symptome dieses Leidens konnten hier nie herausgefuidejn werden und dürften auch kaum aufzufinden s e i n , wenn nicht zufällig eine Complication beider Krankheiten vorhanden ist. Verwechselungen werden noch oft b e g a n g e n , und es gehört au;h in der That eine richtige W ü r d i g u n g aller Verhältnisse dazu, tum die Knochenbrüchigkeit gleich in den ersten Fällen zu erkeinem, ganz besonders bei Ziegen, die in diesem Jahre an Knochenarüichigkeit vorzugsweise erkrankten, traten Steifigkeit und Schmenäuisserung bei Bewegungen hervor. Die Thiere erschienen auf der H ö h e der Krankheit in der Regel vollständig gelähmt und äussertsn enorme Schmerzen, wenn sie b e r ü h r t und aus der ruhigen Lage g e b r a c h t wurden. Bisher scheint die Krankheit bei Ziegen nicht u n t e r s u c h t zu sein, obgleich sie ohne Zweifel vorgekommen ist. Verwechselungen mit Rheumatismus o d e r mit L ä h m u n g e n mögen nicht selsen stattgefunden haben. Wie der gespannte G a n g , so ist auch die Lecksucht nicht selten einseitig berücksichtigt und nicht n u r als eine b e s o n d e r e Form der Knochenbrüchigkeit, sondern sogar als eine b e s o n d e r e Krankheit in dem Systeme aufgeführt. Die Lecksucht ist in der Regel das erste Symptom der Knochenbrüchigkeit, und es kann, j e nach der Grösse der Krankheitsursache, nicht n u r eine verschieden lange Zeit vergehen, ehe andere Symptome h i n z u t r e t e n , sondern es kann sogar die Krankheit auf d e r ersten E n t w i c k l u n g s stufe stehen und m e h r oder weniger latent bleiben, bis in Folge besserer Fütterung die E r n ä h r u n g s s t ö r u n g in den Knochen allmählich beseitigt wird. Dann hat scheinbar die Lecksucht für sich b e s t a n d e n ; aber n u r s c h e i n b a r , wie unzweifelhaft aus der Beobachtung der Seuche unter verschiedenen localen Verhältnissen h e r vorgeht. Es ist einleuchtend, dass in mässig dürren J a h r e n , in welchen die Vegetation weniger, und in dem Maasse, dass die E n t wickelung der Knochenbrüchigkeit eingeleitet wird, nur auf verein-

7 zelten, besonders trocknen Aeckern alterirt wird, die Lecksucht leicht f ü r eine besondere Krankheit gehalten werden k a n n , weil bei der Geringfügigkeit der Schädlichkeit in dem Futter die Knochenbrüchigkeit sich nur langsam und bei wenigen Thieren und bis z u r Zeit des natürlichen Futterwechsels im F r ü h j a h r e ü b e r haupt nicht vollständig entwickelt. Aus den vorstehenden Erörterungen ergibt sich die Folgerung, dass auf dem empirischen Wege der Forschung das Wesen der Knochenbrüchigkeit und deren Ursachen nicht erkannt werden können. Die Erscheinungen und der Verlauf der Krankheit und die V e r h ä l t n i s s e , unter welchen sie auftritt, erscheinen bei der gewöhnlichen Betrachtung so verschiedenartig, dass es fast unmöglich e r s c h e i n t , die Ursachen, so wie die W i r k u n g , auf eine Einheit zurückzuführen. Dieser Versuch muss nothwendig mit einer genaueren Untersuchung der krankhaften Veränderungen in dem Organismus, und speciell an den Knochen, beginnen. An den Knochen solcher Thiere, welche im Beginne der Krankheit geschlachtet sind und noch gut genährt e r s c h i e n e n , ist bei oberflächlicher Betrachtung eine krankhafte Veränderung nicht wahrzunehmen. Sie erscheinen noch fest und h a r t , und die Markräume sind mit gut aussehendem Mark gefüllt. Bei genauer Besichtigung ist jedoch ein vermehrter Blutgehalt zu e r k e n n e n ; die Oeffnungen an der Rinde erscheinen etwas erweitert, auf dem Durchschnitte finden sich feine Blutpunkte, und das Mark ist, vorzugsweise an der Grenze der Knochensubstanz, von erweiterten Gefässen durchzogen und von zahlreichen kleinen Extravasaten d u r c h s e t z t , im Uebrigen aber anscheinend normal und fest. Die mikroskopische Untersuchung eines Schliffes zeigt ebenfalls Erweiterung der gefässführenden Kanäle und Blutanhäufung in denselben. Recht auffällig tritt dieses Verhältniss bei der Untersuchung von Knochenlheilen hervor, welche in Salzsäure entkalkt und darauf in Chromsäure wieder gehärtet sind. Es erscheint dann ferner das Gewebe in der Umgebung der erweiterten Havers'schen Kanäle weniger markirt gestreift, und zwischen den gestreiften Grenzschichten d e r Kanäle liegen breitere, nicht streifig, sondern p u n k tirt erscheinende Abschnitte, als in dem Gewebe von gesunden Knochen, welche zusammen mit den kranken in derselben Weise präparirt wurden.

8 Ist die Krankheit weiter vorgeschritten, so bieten die Knochen auffälligere Veränderungen dar. Die Rinde erscheint äusserlich auffälliger und dichter roth p u n k t i r t , der Knochen gibt einen weniger hellen Klang, widersteht der Säge und dem Messer weniger als entsprechende gesunde Knochen, erscheint auf dem Durchschnitte weniger glänzend, deutlicher roth punktirt und enthält ein, zwar noch festes und g e l b e s , aber stark h y p e r ä m i s c h e s und mit Extravasaten durchsetztes Mark. Die Markräume in der Diploe der flachen, und die Röhren in den langen Knochen sind erweit e r t ; in der Diploe sind viele kleine Blättchen oder Bälkchen in ihrem Z u s a m m e n h a n g e gelockert oder ganz a u s dem Zusammenhange gelöst, und auch an der Innenfläche der Rinde finden sich zahlreiche feine Blältchen, welche theils der Rinde lose aufliegen und theils damit nur noch durch eine m ü r b e , oft krümlich erscheinende Masse v e r b u n d e n sind. Die locker gewordenen oder lose im Marke liegenden Knochenblättchen sind untereinander an Dicke verschieden, und an jedem einzelnen finden sich verschie den dicke Stellen. Viele Blättchen sind nicht s t ä r k e r , als das feinste Papier, und dabei häufig ebenso biegsam. Bei der mikroskopischen Untersuchung der feinen Knochenblättchen oder feiner Schnitte von der Rinde erscheint die Substanz zunächst insofern ungleichmässig, als einzelne Stellen bei gleicher Dicke bedeutend durchsichtiger sind als andere, indem die Havers'schen Kanäle weniger dunkle u n d weniger breite streifige Säume und diese demgemäss grössere und hellere Zwischenräume haben. Die q u e r durchschnittenen Kanäle erscheinen erweitert und bluthältig. In den hellen Zwischenräumen der Kanäle erscheinen die Knochenkörper etwas vergrössert und im Ganzen weniger dunkel, sondern durchscheinend und mit dunklen Contouren versehen. Die Ausläufer sind weniger deutlich und stellen nicht m e h r überall ganz dunkle, sondern stellenweise feine helle Streifen mit dunklen Contouren dar. Andere Ausläufer sind noch ganz dunkel u n d erscheinen wie straffe dunkle Fasern in der helleren Substanz. Die hellen und dunklen Streifen anastomosiren vielfach u n t e r e i n a n d e r ; die dunklen Streifen gehen auch vielfach über die helleren Knochenkörper hinweg und verleihen diesen dadurch ein runzliches Aussehen. Ausserdem finden sich sehr viele dunkle Streifen, welche in der Richtung von spindelförmig erscheinenden Knochen-

9 zellen ziehen, und dazwischen sehr zahlreiche dunkle und helle P u n k t e und kleine ovale helle Räume mit dunklem Saume, so dass das Gewebe ausserordentlich bunt erscheint. An manchen Stellen h e r r s c h e n die hellen Streifen mit dunkler Contour, welche steifen elastischen Fasern ausserordentlich ähnlich sind, oder, so dass das Gewebe deutlich streifig erscheint; an anderen Stellen finden sich v o r h e r r s c h e n d dunkel contourirte runde oder ovale helle Räume, in Folge d e s s e n , namentlich bei schwächerer Vergrösserung, ein punktirtes Aussehn hervorkommt. An den letzterwähnten Stellen sind die Kuochenzellen schwer zu sehen und oft n u r bei schiefer Beleuchtung deutlich wahrnehmbar. Sie liegen hier nicht mit ihrer Längsaxe in der Ebene und treten desshalb n u r bei gewisser Einstellung in r u n d e r oder ovaler Form in der punktirten Masse h e r vor. Es kann demnach sehr wohl der Anschein e n t s t e h e n , als seien die Knochenzellen stellenweise in einer punktförmigen Masse verschwunden. Je heller die Knochensubstanz wird, um so m e h r tritt an Stelle der dunklen Streifung eine helle Streifung in etwas dunklerer Grundmasse hervor, um so grösser werden auch die hellen, r u n d e n oder ovalen Räume und um so schmaler ihre Contouren. Auch die Knochenkörper erscheinen dann immer weniger deutlich contourirt, n e h m e n immer mehr ein glänzendes, helles Aussehn an und verlieren immer mehr ihre längliche F o r m , erlangen vielmehr eine ovale oder rundliche Form und zeigen vielfache Einbuchtungen und zuweilen selbst eine polyedrische Gestalt. Auch wird dann im Umkreise der Knochenzellen oft ein doppelt contourirter heller S a u m , ähnlich den Knorpelkapseln, sichtbar. Auf Zusatz von Essigsäure hellt sich die Intercellularsubstanz noch mehr auf u n d treten die duukleu (Kalk-) Ringe u m die Knochenzellen deutlicher hervor. Wird das Gewebe noch mehr hell, so werden auch die Knochenzellen, namentlich in den punktirt erscheinenden Bezirken, immer mehr rund und immer g r ö s s e r , lassen keine Ausläufer mehr w a h r n e h m e n , werden fettkörnchenhältig und gehen endlich in Fettzellen über. Auch in der Intercellularsubstanz, welche mit der Vergrösserung und Umwandlung der Knochenzellen immer geringer geworden ist, erscheint dann freies Fett. Die zuletzt erwähnten Veränderungen finden sich vorzugsweise an den verdünnten Rän-

10 dern der lose am Marke hängenden feinen Knochenblättclen , ferner am Rande der kleinen Oeffnungen, welche sich in dan Blättchen häufig finden, und an der Grenze der Rinde gegen iie Marksubstanz. Im weiteren Verlaufe der Krankheit werden die bereits erwähnten makroskopischen krankhaften Veränderungen immer auffälliger; die feste K n o c h e n s u b s t a n z , und zwar sowohl die Rinde als auch die Diploe, schwindet mehr und m e h r , wäh?end die Marksubstanz in demselben Maasse an Umfang zunimmt. Namentlich bei Ziegen findet sich nicht selten eine hochgradige Verdünn u n g der Rinde nebst entsprechender Erweiterung und Verlänger u n g der Markhöhle in den Röhrenknochen. Gleichzeitig wird die Knochensubstanz immer m ü r b e r oder gleichmässig weicher, so dass entweder eine z u n e h m e n d e Brüchigkeit oder eine grössere Biegsamkeit hervortritt. Knochensubstanz und Mark erscheinen mehr und mehr geröthet, der Z u s a m m e n h a n g der inneren Knochenlagen in den Röhrenknochen u n d der Diploö wird immer mehr gelokk e r t , und auf dem Durchschnitte der Rinde bilden sich an der Luft bald zahlreiche feine Vertiefungen, so dass die Substanz deutlich spongiös erscheint. Das Mark ist dann in den Röhrenknochen an der Grenze nicht mehr deutlich von der Rinde abgesetzt, sondern mehr faserig, so dass es anscheinend allmählich in die Knochensubstanz Ubergeht. Die Consistenz des Markes ist im Uebrigen nach dem E r n ä h r u n g s z u s t a n d e des betreffenden Thieres verschieden. War das Thier sehr abgemagert, so erscheint auch das Mark weniger fest und weniger fetthältig, s o n d e r n weicher und wässriger, zuweilen wie eine rölhliche Gallerte (Markflüssigkeit). Am auffälligsten zeigen sich constant die Knochen des R u m pfes und die oberen S c h e n k e l k n o c h e n , F e m u r , Scapula und Hui n e r u s , verändert, und in den oberen Röhrenknochen ist Dicke und Härte der Rinde am meisten am oberen Ende der in die Epiphyse hineingerückten Markhöhle v e r m i n d e r t , so dass zuweilen die Wandung in eine fibröse Masse mit äusserst d ü n n e r Knochenrinde verwandelt erscheint. In diesen Fällen findet sich auch in den Gelenkhöhlen gewöhnlich eine Ansammlung von rölhlicher wässriger Flüssigkeit. Bei der mikroskopischen Untersuchung finden sich dann die bereits beschriebenen krankhaften Veränderungen in grösserer Aus-

11 dehnung

in

Grenze,

vor.

der

Rinde,

Die an

sehr faserig;

und den

die F a s e r n

zwar

vorzugsweise

Knochen

sind

sehr steif,

c o m m u n i c i r e n vielfach m i t e i n a n d e r u n d überall

r u n d l i c h e Zellen

verschiedenheiten s e r i g e Gewebe vorzeitiger

sichtbar.

sehr

von

inneren

contourirt

mit den z a h l r e i c h

den

ist und

vorhan-

In d e r f a s e r i g e n Masse

bereits

erwähnten

Forrrf-

An m a n c h e n Stellen e r s c h e i n t das f a -

weitmaschig

Markraumbildung

f a s e r i g e Mark w e n i g a u f ;

der

Marksabstanz

dunkel

d e n e n hellen, d u n k e l contourirten P u n k t e n . sind

an

grenzende

und

ganz

dem

osteoiden Gewebe

ähnlich.

Essigsäure

mit

klärt

das

Salzsäure m e h r , u n d wird d a n n in

Sal-

p e t e r s ä u r e g e l ö s t e s m o l y b d ä n s a u r e s A m m o n i a k h i n z u g e s e t z t , so e n t s t e h t e i n e n e u e T r ü b u n g durch einen

körnigen

gelblichen

Nieder-

schlag, und in d e r Flüssigkeit neben d e m Objecte b i l d e n sich z a h l r e i c h e g e l b e octaedrische Krystalle. s t e h t in den m e h r h o m o g e n e n

hellen

sehr

Bei d i e s e m V e r f a h r e n e n t Partien

eine

weniger

deut-

Grade, e r k r a n k t

sind,

liehe T r ü b u n g . Wenn

die K n o c h e n

so zeigt sich a u c h

an

in

einem

höheren

Längsschnitten,

die

der

Rinde

ganz

nahe

d e r O b e r f l ä c h e e n t n o m m e n sind, eine auffällige U n g l e i c h r n ä s s i g k e i t in d e r S t r u c t u r . sind

so

Manche Stellen e r s c h e i n e n noch n o r m a l ,

durchsichtig,

und

t r e t e n s o deutlich h e r v o r

die F a s e r u n g wie an S c h n i t t e n

säure entkalkten Knochen. schen

Kanälen

liegenden

und

die

oder

einem

Die dicht an den e r w e i t e r t e n Knochenzellen

andere

Knochenzellen

erscheinen

in

Salz-

Havers'-

immer

lang

g e s t r e c k t , s p i n d e l f ö r m i g und dicht gelagert, w ä h r e n d die e n t f e r n t e r liegenden

Zellen

eine

ovale

und

weiterhin

eine

rundliche

Form

haben. Die E r s c h e i n u n g e n an den K n o c h e n l a s s e n d e u t l i c h

erkennen,

d a s s die k r a n k h a f t e V e r ä n d e r u n g in e i n e r V e r m i n d e r u n g d e r K a l k salze u n d Gewebe

einer Metamorphose

und

weiterhin

ist im W e s e n t l i c h e n

der K n o c h e n s u b s t a n z

in Markgewebe

besteht.

welche beim D i c k e n w a c h s t h u m

R i n d e vor

sich

geht.

an

zur

ein,

und

des

der Innenfläche der

Bei der K n o c h e n b r ü c h i g k e i t

d ü n n u n g d e r R i n d e zu Stande k o m m t , und

an

der innersten Rindenschichten

d. h. n a c h v o l l e n d e t e m D i c k e n w a c h s t h u m , Diploe

osteoides

Veränderung

ganz gleich der n o r m a l e n E i n s c h m e l z u n g

Knochens,

Einschmelzung

in

Die

so

tritt

aber

unrechten dass

e i n e Ver-

sie g e h t a u c h a n

d e n Balken und S c h e i d e w ä n d e n in d e r

die Zeit, der

Markröhre,

12 die fest bleiben sollten, vor sich. Die Metamorphose ist ferner auch insofern regelwidrig, als sie an der Rinde nicht schrittweise von innen nach aussen und an den Platten der Diploe nicht gleichmassig von der ganzen Oberfläche a u s , s o n d e r n ungleichmässig vorschreitet und weit vor der Einschmelzungslinie in d e r , im Ganzen noch fest erscheinenden, Knochensubstanz schon heerdweise auftritt. Die Heerde vergrössern sich i m m e r m e h r und bewirken d a d u r c h , j e nachdem sie sich gleichmässig oder vorzugsweise nach einer Richtung ausbreiten, entweder eine gleichmässigc Erweichung oder eine Lockerung in dem Z u s a m m e n h a n g e noch fester Knochentheile. Die Einschmelzung schreitet immer schneller zwischen den Lamellen f o r t , als sie diese d u r c h d r i n g t , und daher kommt e s , dass häufig grosse Plättchen aus dem Z u s a m m e n h a n g e gelöst werden. Dieser Vorgang wird besonders an kranken Knochen deutlich, welche im Papinianischen Topfe vollständig ausgekocht sind. Die Rinde erscheint an denselben d u r c h g e h e n d s , und zwar nach aussen hin immer feiner, s p o n g i ö s , und die einzelnen Lamellen sind zwar noch als solche zu erkennen, aber vielfach d u r c h löchert und an verschiedenen Stellen durch ein verschieden dichtes Balkennetz mit einander v e r b u n d e n . Das Verhältniss ist dem ähnlich , wie es sich im grösseren Maassstabe in den Osteophyten findet. Der Prozess ist demnach streng g e n o m m e n nicht eine excentrische Atrophie; derselbe erscheint vielmehr von vornherein diffus in der Knochensubstanz und schreitet n u r scheinbar von innen nach aussen vor, weil die Entwickelung an den i n n e r e n Schichten «ine rapidere ist. In dem Verhältnisse, als die alten Markräume sich erweitern, wird die vorher feste Knochensubstanz durch neue Markräume, welche in derselben entstehen, immer mehr in ein spongiöses Gewebe umgewandelt. In Folge des heerdweisen Auftretens der Metamorphose in der Knochensubstanz geht die Homogenität u n d folgeweise die Festigkeit derselben verloren; sie wird zwar weicher, aber brüchiger, morscher (Osteomalacia fracturosa). Die Brüchigkeit wird demnach nicht allein und nicht einmal vorzugsweise durch die V e r d ü n n u n g der Rinde verursacht. Sie wird oft so g r o s s , dass Kühe beim Niederlegen sich m e h r e r e Rippen d e r Seite, auf welche sie sich legen, zerbrechen, dass beim Aufstehen Beinbrüche und beim n o r malen Gebäracte Beckenbrüche entstehen. Bei einer Ziege waren

13 im

hiesigen

au

beiden S c h e n k e l n

Thierspitale ohne das

nachweisbare

äussere

obere Gelenkende

obere Ende des rechten Humerus

des

Veranlassung

Femur

und

das

abgebrochen.

E r f o l g t die E r w e i c h u n g m e h r g l e i c h m ä s s i g , o d e r r i c h t i g e r , h a t d i e . M e t a m o r p h o s e sich so weit entwickelt, d a s s fast alle K n o c h e n substanz mehr

oder w e n i g e r

erweicht

ist,

so

Biegsamkeit an die Stelle der B r ü c h i g k e i t . von

der

Rinde

und zähe und

losgelösten auch

an

Lamellen

dem

in

wie

sind

abnorme

Markhöhlen

oft u n g e m e i n

biegsam zuweilen

d e r R ö h r e n k n o c h e n nicht

nicht festgestellt,

eine

ganzen K n o c h e n lässt sich

eine a b n o r m e Biegsamkeit erkennen. mungen

tritt

Die in den

Bei Ziegen k o m m e n V e r k r ü m -

selten v o r ;

weit I n f r a c t i o n e n

es ist j e d o c h

dabei

noch

betheiligt

sind.

D e r h ö c h s t e Grad der Krankheit, die vollendete O s t e o m a l a c i a k o m m t bei T h i e r e n restauriren

nicht vor, weil dieselben

o d e r wegen Mangel

flexilis,

entweder vorher

an der n ö t h i g e n

Pflege zu

sich

Grunde

gehen. E s w ü r d e n u n in Frage k o m m e n , in w e l c h e m V e r h ä l t n i s s e

die

f o r t s c h r e i t e n d e A b n a h m e der Kalksalze im K n o c h e n g e w e b e zu d e s s e n M e t a m o r p h o s e steht, ob z u n ä c h s t die M e t a m o r p h o s e d e r o r g a n i s c h e n G r u n d l a g e e i n g e l e i t e t wird und damit die Fähigkeit d e r s e l b e n ,

die

Kalksalze zu

des

Gewebes

in

Verhältnisse

fixiren, Folge sind

heitsprozessen

verloren geht, o d e r ob die M e t a m o r p h o s e der Abnahme

möglich.

von

Kalksalzen

entsteht.

Beide

localen

Krank-

Bei v e r s c h i e d e n a r t i g e n

im K n o c h e n ,

welche unzweifelhaft auf e i n e r

d e r t e n T h ä t i g k e i t d e r zeitigen E l e m e n t e b e r u h e n , K n o c h e n s u b s t a n z in ein weiches Gewebe u m .

In d e r a r t i g e n

bildet sich a b e r i m m e r sofort mit der E n t k a l k u n g d e r Grundlage eine Umwandlung derselben

verän-

w a n d e l t sich

die

Fällen

organischen

in ein f r e m d a r t i g e s G e w e b e an dem

Kno-

c h e n g e w e b e noch keine wesentliche V e r ä n d e r u n g zu b e m e r k e n ,

wenn

hervor.

D a h i n g e g e n ist bei der Knochenbriicliigkeit

die Kalksalze bleibt zwar

schon

zunächst im

zum

normales

weiteren

g r o s s e n Theile

Verlaufe in

Markgewebe

s o l c h e s d u r c h a u s n i c h t s F r e m d a r t i g e s ist. salze bleibt

immer

die

verschwunden sind.

osteoides G e w e b e

zurück,

umwandelt,

auffälligste E r s c h e i n u n g ,

daraus

n i c h t erklärt

verlieren bei d e r A b n a h m e

werden

d e r Kalksalze

sich

aber

als

Die A b n a h m e d e r Kalkwelche

zwar

F o r m v e r ä n d e r u n g d e r o r g a n i s c h e n E l e m e n t e erklärlich m a c h t , seits a b e r

Es

welches

kann.

die

ihrer-

Die K n o c h e n z e l l e n

ihre A u s t ä u f e r ,

wie

sie

14 u m g e k e h r t bei d e m K r i o c h e n w a c h s t h u m indem

ihre runde Form

s i c h K a l k s a l z e in i h r e r U m g e b u n g

cellularsubstanz härten, muss:

dass

nicht nur v e r m e h r e n ,

sie

bestimmend

die comprimirten

auf

Zellen

die Form

einbüssen,

und

sondern auch

>lie I n t e r -

in d«m

der Zellen

hinein.

E r w e i c h t die Inter-

w i e d e r u m in d e m M a a s s e , d a s s s i e d e m

Drucke der Knochenzellen

Grade

ainwirken

s e n d e n F o r t s ä t z e in d i e cffen b l e i -

benden Kanäle der Intercellularsubstanz cellularsubstanz

ablagern

n i c h t m e h r zu w i d e r s t e h e n

ziehen diese ihre Ausläufer ein

und

nehmen, je nach

stehenden

Druck Verhältnissen,

erscheinen

spindelförmig, wo die Intercellularsubstanz

eine

andere,

neue

e.astischen vermag, den

Form

so

fortbe-

an.

staik

Sie

streifig

e r s c h e i n t , u n d r u n d l i c h u n d e n d l i c h g a n z r u n d i n n e r h a l b e