Technologische Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland: Theoretische und empirische Aspekte einer international vergleichenden Analyse [1 ed.] 9783428483600, 9783428083602


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German Pages 371 Year 1995

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Technologische Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland: Theoretische und empirische Aspekte einer international vergleichenden Analyse [1 ed.]
 9783428483600, 9783428083602

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DEUTSCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG

BEITRÄGE ZUR STRUKTURFORSCHUNG HEFT 155 · 1995

Dieter Schumacher, Heike Belitz, Alfred Haid, Kurt Hornschild, Hans J. Petersen, Florian Straßberger und Harald Trabold unter Mitarbeit von Marian Beise

Technologische Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland Theoretische und empirische Aspekte einer international vergleichenden Analyse

DUNCKER & HUMBLOT · BERLIN

DEUTSCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG gegründet 1925 als INSTITUT FÜR KONJUNKTURFORSCHUNG von Prof. Dr. Ernst Wagemann Königin-Luise-Straße 5 · D-14195 Berlin (Dahlem)

VORSTAND Präsident Prof. Dr. Lutz Hoffmann Sir Leon Brittan · Prof. Dr. Johann Eekhoff · Dr. Norbert Meisner · Wolfgang Roth · Dr. Ludolf-Georg von Wartenberg Kollegium der Abteilungsleiter* Dr. Heiner Flassbeck · Dr. Fritz Franzmeyer · Dr. Kurt Hornschild · Prof. Dr. Wolfgang Kirner · Prof. Dr. Eckhard Kutter Dr. Rolf-Dieter Postlep · Dr. Wolfram Schrettl · Dr. Bernhard Seidel · Dr. Hans-Joachim Ziesing KURATORIUM Vorsitzender: Dr. Alexander von Tippeiskirch Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Thomas Hertz Mitglieder Der Bundespräsident Bundesrepublik Deutschland Bundesministerium der Finanzen Bundesministerium für Wirtschaft Bundesministerium für Verkehr Bundesministerium für Post und Telekommunikation Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Bundesministerium für Forschung und Technologie Land Berlin Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie Senatsverwaltung für Verkehr und Betriebe Senatsverwaltung für Bundes- und Europaangelegenheiten Freistaat Bayern, vertreten durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr Freie und Hansestadt Hamburg, vertreten durch die Behörde für Wirtschaft Land Niedersachsen, vertreten durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Wirtschaftsministerium Deutsche Bundesbank Bahn AG Postbank Deutsche Bundespost Postdienst Deutsche Bundespost Telekom Bundesanstalt für Arbeit Wirtschaftsvereinigung Bergbau Christlich-Demokratische Union Deutschlands Sozialdemokratische Partei Deutschlands Freie Demokratische Partei Deutscher Gewerkschaftsbund Industriegewerkschaft Metall Berliner Bank Aktiengesellschaft Berlin Hyp Berliner Hypotheken- und Pfandbriefbank AG 1KB Deutsche Industriebank AG Berliner Kraft- und Licht (Bewag)-Aktiengesellschaft Elektrowerke GmbH Holding Vereinigung der Freunde des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Persönliche Mitglieder Dr. Günter Braun Dr. Dieter Hiss Dr. Karl-Heinz Narjes * Präsident und Abteilungsleiter sind gemeinsam für die wissenschaftliche Leitung verantwortlich.

DEUTSCHES INSTITUT

FÜR WI RTS C H A FTS FO R S C H U Ν G

BEITRAGE ZUR STRUKTURFORSCHUNG

HEFT 155

1995

Dieter Schumacher, Heike Belitz, Alfred Haid, Kurt Hornschild, Hans J. Petersen, Florian Straßberger und Harald Trabold unter Mitarbeit von Marian Beise

Technologische Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland Theoretische und empirische Aspekte einer international vergleichenden Analyse

DUNCKER & HUMBLOT

BERLIN

Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme

Technologische Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland: theoretische und empirische Aspekte einer international vergleichenden Analyse / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung. Dieter Schumacher... - Berlin : Duncker & Humblot, 1995 (Beiträge zur Strukturforschung ; H. 155) ISBN 3-428-08360-1 NE: Schumacher, Dieter, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung < Berlin > ; GT

Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bearbeiter/innen Dieter Schumacher, Heike Belitz, Alfred Haid, Kurt Hornschild, Hans J. Petersen, Florian Straßberger, Harald Trabold unter Mitarbeit von Marian Beise EDV/Statistik Alfred Gutzier, Wolfgang Härle, Gerlinde Höpp-Hoffmann, Karin Hollmann, Inge Schweiger, Willi Verkamp, Hans Joachim Vollrath Studentische Mitarbeit Carla Berke Textverarbeitung Heidrun Becker, Gabriele Laun, Carla Panoutsos

Das diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministers für Forschung und Technologie unter dem Förderkennzeichen PLI 1602 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.

Herausgeber: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Königin-Luise-Str. 5, D-14195 Berlin Telefon (0 30) 8 97 89-0 — Telefax (0 30) 8 97 89 200 Schriftleitung: Dr. Fritz Franzmeyer Alle Rechte vorbehalten © 1995 Duncker & Humblot GmbH, Carl-Heinrich Becker-Weg 9, D-12165 Berlin Druck: 1995 bei ZIPPEL-Druck, Oranienburger Str. 170, D-13437 Berlin Printed in Germany ISSN 0171-1407 ISBN 3-428-08360-1

INHALTSVERZEICHNIS Seite

1

Ziel und Aufbau der Untersuchung

2

Internationale Wettbewerbsfähigkeit: Konzeptionelle und

13

theoretische Grundlagen 2.1

17

Das Konzept der internationalen Wettbewerbsfähigkeit - eine babylonische Begriffsverwirrung

17

2.2

Preis- und Nicht-Preis-Wettbewerbsfähigkeit

23

2.3

Technologische Wettbewerbsfähigkeit im engeren und weiteren Sinn

2.4

Wettbewerbsfähigkeit auf Unternehmensebene

2.5

Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften

2.6

Theoretische Zusammenhänge zwischen Wettbewerbsfähigkeit,

2.7 3

4

25 .

32 38

Handel, Realeinkommen und Technologie

43

Schlußfolgerungen für ein Berichtssystem

67

Realeinkommen und Spezialisierung im Außenhandel

70

3.1

Realeinkommen, Arbeitsproduktivität und realer Außenwert . . . .

70

3.2

Ausfuhrmarktanteile und Spezialisierungsmuster

85

3.3

Ausfuhrpreise und Terms of Trade

96

3.4

Außenhandel mit technologiebezogenen Dienstleistungen

99

Kapitalbildung und Arbeitsproduktivität

112

4.1

Möglichkeiten einer Quantifizierung der Kapitalbildung

113

4.2

Arbeit, Kapital und Humankapital im intersektoralen Vergleich . . 130

4.3

Lohnstückkosten und FuE-Ausgaben

4.4

Qualifikationsstruktur des Faktors Arbeit und Produktionswachstum

141 148

3

Seite

5

6

7

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und sektorale Technologieverflechtung

158

5.1

Sektorale FuE-Aktivitäten im internationalen Vergleich

158

5.2

FuE-Kapitalstock

179

5.3

Sektorale Technologiegeber- und Technologienehmerverflechtungen

186

5.4

Empirische Ergebnisse

193

5.5

Überlegungen zur Verfeinerung des Ansatzes

204

Netzwerke der Forschung und Entwicklung in multinationalen Unternehmen

207

6.1

Der Untersuchungsansatz des Eigentümerkonzepts

208

6.2

Auslandsverflechtung der Industrieunternehmen

218

6.3

Ströme von FuE-Leistungen in multinationalen Unternehmen . . . 225

6.4

FuE-Potentiale multinationaler Unternehmen

233

6.5

Vorschläge zur Verbesserung der Datenbasis

245

Empfehlungen für eine erweiterte Berichterstattung

249

7.1

Unterschiede zu bisherigen Untersuchungen

249

7.2

Hauptelemente einer erweiterten Berichterstattung

253

7.3

Eine erste Interpretation für Westdeutschland

262

7.4

Stufenweiser Aufbau der erweiterten Berichterstattung

264

Literaturverzeichnis

4

268

Seite

Anhang 1

Definition der ISIC-Sektoren

293

Anhang 2

Definitorischer Zusammenhang zwischen sektoraler Produktionsstruktur, Exportquote und Ausfuhrmarktanteil

295

Anhang 3

Formale Darstellung des TFP-Konzepts

298

Anhang 4

FuE-Intensität, FuE-Kapitalstock und Input-Output-Verflechtung

305

Ergänzende Tabellen und Schaubilder

315

Anhang 5

5

Verzeichnis der Tabellen im Text

Seite

2-1

Meßansätze zur Beurteilung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit

2-2

Veränderung des Reallohns durch Produktivitätsfortschritt im Inland . . . . 52

2-3

Lohn- und Gehaltsumme je Erwerbstätigen nach Sektoren in ausgewählten Industrieländern 1988-90

66

3-1

Indikatoren zur Bedeutung des High-, Medium- und Low-tech-Bereichs im verarbeitenden Gewerbe ausgewählter Industrieländer 1970, 1980 und 1990

82

3-2

Anteil Westdeutschlands an den Exporten in unterschiedlicher Abgrenzung 1970 bis 1992

89

3-3

Technologieintensive Dienstleistungen in der deutschen Dienstleistungsbilanz 1986 bis 1993: Umsätze

103

3-4

Technologieintensive Dienstleistungen in der deutschen Dienstleistungsbilanz 1986 bis 1993: Bilanz

104

3-5

Technologieintensive Dienstleistungen in der deutschen Dienstleistungsbilanz 1986 bis 1993: Anteil an den "anderen" Dienstleistungen

105

4-1

Sektorale Struktur der Bruttoanlageinvestitionen im verarbeitenden Gewerbe ausgewählter Industrieländer 1978 bis 1990

114

5-1

Interne FuE-Aufwendungen der westdeutschen Industrie 1991

162

5-2

Sektorale Struktur der FuE-Aufwendungen in ausgewählten OECDLändern 1988-90

164

Sektorale FuE-Intensitäten in ausgewählten OECD-Ländern 1978-80 und 1988-90

170

FuE-Intensität der westdeutschen Industrie 1979/81 und 1989/91: Niveau- und Struktureffekt

172

FuE-Intensität der Industrie in ausgewählten Ländern 1978-80 Und 198890: Niveau- und Struktureffekt

173

Tatsächliche und hypothetische FuE-Intensitäten ausgewählter Länder 1988-90

173

Abschreibungsraten und Restbestände nach Art der FuE-Aufwendungen: Modellannahmen

186

Zurechnung von FuE-Kapitalstöcken auf Produktions- und Endnachfragebereiche 1990

195

5-3 5-4 5-5 5-6 5-7 5-8

6

. 29

Seite

5-9

Rangfolge der sektoralen FuE-Kapitalstöcke nach absoluter Größe . . . . 198

5-10

Struktur der Übertragungen von FuE-Kapital nach ausgewählten Ursprungsbereichen

203

6-1

Anteil ausländischer Tochterunternehmen an inländischen Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland 1977 und 1991

223

6-2

Anteil deutscher Tochterunternehmen im Ausland an deutschen Unternehmen weltweit 1977 und 1991

224

6-3

Angebot und Bezug von FuE-Dienstleistungen in Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes 1987

231

6-4

Klassifikationen der FuE-Einheiten verbundener Unternehmen nach der lokalen Produktionsnähe

234

6-5

Übersicht von Untersuchungen zur Forschung und Entwicklung multinationaler Unternehmen im Ausland

237

6-6

Regionale Aufteilung der FuE-Aufwendungen und Anteil des Pharmabereichs in den drei großen Chemieunternehmen 1992

239

6-7

Kapitalbesitz von Ausländern in Unternehmen des Hochtechnologiebereichs in den USA, März 1991

242

6-8

FuE-Bilanz der Tochterunternehmen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den USA 1980 bis 1992

243

FuE-Aufwand je Beschäftigten in US-amerikanischen Tochterunternehmen im Ausland 1991

244

6-9

Verzeichnis der Schaubilder im Text 2-1

Produktivitätsgefalle, Lohnsatz und internationale Arbeitsteilung

47

2-2

Bestimmung des relativen Lohnsatzes und der internationalen Arbeitsteilung

47

2-3

Produktivitätsfortschritt

51

2-4

Orientierung auf Zukunftsmärkte

51

2-5

Technologietransfer

55

2-6

Innovationsgüter

55

2-7

Produktdifferenzierung

62

2-8

Determinanten des Realeinkommens

68

7

Seite

3-1

Relation des Wechselkurses zur Kaufkraftparität für ausgewählte Industrieländer gegenüber dem US-$ 1960 bis 1993

71

Relatives Pro-Kopf-Einkommen ausgewählter Industrieländer 1960 bis 1992

73

3-3

Exportquote ausgewählter Industrieländer 1960 bis 1995

93

4-1

Anteil der Investitionen am Bruttoinlandsprodukt in ausgewählten Industrieländern 1960 bis 1995

116

4-2

Statistische Grundlagen

123

4-3

Kapital- und Arbeitskoeffizienten im verarbeitenden Gewerbe Westdeutschlands 1970 bis 1991

132

4-4

Sektorale Kapital- und Arbeitskoeffizienten im verarbeitenden Gewerbe Westdeutschlands 1985

135

Sektorale Kapital- und Humankapitalkoeffizienten im verarbeitenden Gewerbe Westdeutschlands 1985

135

Sektorale Kapital- und Humankapitalintensitäten im verarbeitenden Gewerbe Westdeutschlands 1985

138

Sektorale Lohnsätze und Arbeitsproduktivitäten im verarbeitenden Gewerbe Westdeutschlands 1985

138

4-8

FuE-Lohnkostenanteil und FuE-Intensität in westdeutschen Wirtschaftszweigen 1989

145

4-9

Lohnstückkosten in ausgewählten westdeutschen Branchen 1971 bis 1989

1146

4-10

Veränderung der Beschäftigung in den westdeutschen Wirtschaftszweigen nach Qualifikationsstufen 1979 bis 1991

155

5-1

Entwicklung der realen internen FuE-Aufwendungen in der westdeutschen Industrie 1983 bis 1993

166

5-2

Entwicklung der FuE-Intensität in der westdeutschen Industrie 1971 bis 1991

169

Anteil staatlicher Finanzierung an den gesamten FuE-Aufwendungen in OECD-Ländern 1990

178

Anteil staatlicher Finanzierung an den gesamten FuE-Aufwendungen in der westdeutschen Industrie 1989

180

Übertragungen von FuE-Kapital aus dem Inland

197

3-2

4-5 4-6 4-7

5-3 5-4 5-5

8

Seite

5-6

Übertragungen von FuE-Kapital aus dem Ausland

201

6-1

Umsatz deutscher Tochterunternehmen im Ausland und ausländischer Tochterunternehmen in der Bundesrepublik Deutschland in ausgewählten Branchen 1991

226

6-2

Einnahmen und Ausgaben für technische Forschung und Entwicklung nach der Zahlungsbilanz der Deutschen Bundesbank 1979 bis 1993 . . . 229

6-3

Forschungs- und Entwicklungsstandorte des Chemieunternehmens Bayer

236

7-1

Hauptelemente der Berichterstattung

254

Verzeichnis der Tabellen im Anhang A-l

Relatives Pro-Kopf-Einkommen der OECD-Länder (in Kaufkraftparitäten) 1960 bis 1992

317

A-2

Kennziffern zur Erwerbstätigkeit in den OECD-Ländern 1992

318

A-3

Kennziffern zum Realeinkommen und zur gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität in den OECD-Ländern 1960 bis 1992

319

A-4

Indikatoren zur Arbeitsproduktivität in ausgewählten Industrieländern 1970 bis 1990

322

A-5

Sektorale Struktur der Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes in den OECD-Ländern 1970 bis 1990

328

A-6

Anteil Westdeutschlands an der Bruttowertschöpfung der OECD-Länder in den Sektoren des verarbeitenden Gewerbes 1970 bis 1990

329

A-7

Welthandel nach ISIC 1970 bis 1992

330

A-8

Warenstruktur des Welthandels 1970 bis 1992

331

A-9

Warenstruktur des Welthandels mit Gütern des verarbeitenden Gewerbes 1970 bis 1992 Anteil der BRD an den Exporten aller OECD-Länder nach ISIC 1970 bis 1992

332 333

Anteil der BRD am Welthandel (ohne Importe der BRD) nach ISIC 1970 bis 1992

334

Anteil der BRD an den High-tech-Exporten der OECD nach Ländern und Ländergruppen 1970 bis 1992

335

A-10 A-l 1 A-l2

9

Seite

A-13

Relativer Anteil der BRD am Welthandel (ohne Importe der BRD) bei Gütern des verarbeitenden Gewerbes nach ISIC (RWA-Werte) 1970 bis 1992

336

A-14

Export-Import-Relationen der BRD nach ISIC 1970 bis 1992

337

A-15

Relative Export-Import-Relationen der BRD bei Gütern des verarbeitenden Gewerbes nach ISIC (RCA-Werte) 1970 bis 1992

338

A-l6

Warenstruktur der Exporte der BRD 1970 bis 1992

339

A-l7

Warenstruktur der Importe der BRD 1970 bis 1992

340

A-l8

Export-Import-Saiden der BRD nach ISIC 1970 bis 1992

341

A-19

Export-Import-Saiden der BRD bei High-tech-Waren nach Ländern und Ländergruppen 1970 bis 1992

342

A-20

Export-Import-Saiden der BRD in den Sektoren des High- und Medium-tech-Bereichs nach Ländern und Ländergruppen 1988-90 . . . . 343

A-21

High-tech-Importe der BRD nach Ländern und Ländergruppen 1988 bis 1992

346

A-22

Export-Import-Saiden der BRD in den Sektoren des High- und Medium-tech-Bereichs nach Ländern und Ländergruppen 1991-92 . . . . 347

A-23

Patente und Lizenzen in der Zahlungsbilanz der EG-Länder für ausgewählte Jahre

350

A-24

Kommunikationsdienste in der Zahlungsbilanz der EG-Länder für ausgewählte Jahre

352

Unternehmensbezogene Dienstleistungen in der Zahlungsbilanz der EGLänder für ausgewählte Jahre

354

A-26

Öffentliche Ausgaben für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Westdeutschland 1975 bis 1990

356

A-27

Öffentliche Bildungsausgaben nach Aufgabenbereichen sowie Ausgaben der Wirtschaft und des öffentlichen Dienstes für die Lehrlingsausbildung in Westdeutschland 1980, 1985 und 1989

357

Partielle Faktorproduktivitäten für Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes - Bundesrepublik Deutschland, durchschnittliche Veränderungen 1972 bis 1980 . 4

358

Erklärung von Veränderungen der Arbeitsproduktivität für Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes - Bundesrepublik Deutschland, durchschnittliche Veränderungen 1976 bis 1989

359

A-25

A-28

A-29

10

Seite

A-30

A-31

Komponenten des Output-Wachstums für Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes - Bundesrepublik Deutschland, durchschnittliche Veränderungen 1972 bis 1989

360

Partielle Faktorproduktivitäten für Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes unter Berücksichtigung von Änderungen in der Qualifikationsstruktur beim Faktor Arbeit - Bundesrepublik Deutschland, durchschnittliche Veränderungen 1976 bis 1989

361

A-32

Erklärung von Veränderungen der Arbeitsproduktivität für Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes unter Berücksichtigung von Änderungen in der Qualifikationsstruktur beim Faktor Arbeit - Bundesrepublik Deutschland, durchschnittliche Veränderungen 1976 bis 1989 . 362

A-33

Komponenten des Output-Wachstums für Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes unter Berücksichtigung von Änderungen in der Qualifikationsstruktur beim Faktor Arbeit - Bundesrepublik Deutschland, durchschnittliche Veränderungen 1976 bis 1989

363

Verzeichnis der Schaubilder im Anhang A-l

Exportmarktanteil ausgewählter Industrieländer 1960 bis 1995 .

A-2

Relatives Pro-Kopf-Einkommen ausgewählter Industrieländer 1960 bis

364

1992

364

A-3

Bevölkerungsanteil ausgewählter Industrieländer 1960 bis 1992

365

A-4

Relative Exportquote ausgewählter Industrieländer 1960 bis 1995

365

A-5

Ausgangstabelle einer Satellitenrechnung für FuE-Ausgaben

366

A-6

Ausgangstabelle einer Satellitenrechnung für Bildungsausgaben

367

A-7

Aufteilung von Inputs und Produktionswert nach laufender Produktion und "Hilfstätigkeiten" Pro-Kopf-Einkommen und Anteil von hochqualifizierten Arbeitskräften im internationalen Vergleich 1989

368

A-8

369

11

1

Ziel und Aufbau der Untersuchung

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung einer Konzeption für eine erweiterte Berichterstattung zur technologischen Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich, insbesondere im Vergleich mit Japan und den USA, aber auch den größten europäischen Konkurrenzländern. Bisher stützte sich die Beurteilung technologischer Wettbewerbsfähigkeit in erster Linie auf die Analyse von FuEAusgaben, Patentanmeldungen und der Position bei High-tech-Produkten1. Danach wird ein Land um so besser eingestuft, je mehr technisches Wissen - gemessen an Patenten und technologieintensiven Waren - es herstellt

und verkauft.

Diese Ansätze sollen

ergänzt und in einen größeren gesamtwirtschaftlichen Rahmen eingebaut werden, der auch die Anwendung von Technologie stärker berücksichtigt und so eine umfassendere ökonomische Bewertung erlaubt. Dementsprechend wird hier von einem weiter gefaßten Begriff der technologischen Wettbewerbsfähigkeit ausgegangen. Aus volkswirtschaftlicher Sicht umfaßt "Technologie" das gesamte Wissen (Technik, Organisation, Marketing usw.) über die möglichst produktive Verbindung von Inputs und Outputs und die effiziente Herstellung von Inputs. Wichtig ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht nur die technische Effizienz, sondern auch der Markterfolg. "Technologische Wettbewerbsfähigkeit" ist in dieser umfassenden Sicht eine allgemeine Produktivitätsfahigkeit. Die Beurteilung muß über die Betrachtung von Marktanteilen und ihrer Entwicklung hinausgehen und ein übergeordnetes Kriterium zugrunde legen, nämlich das Realeinkommen des zu beurteilenden Landes. Dies impliziert als Maßstab die Arbeitsproduktivität und die Höhe bzw. Entwicklung der Terms of Trade.

Grundlage für die Beschreibung und Prognose von Wettbewerbsfähigkeit in diesem weiteren Sinne soll nicht eine Vielzahl nebeneinander stehender Größen sein, sondern ein 1

Vgl. dazu für die Bundesrepublik vor allem die Arbeiten des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NI W) und des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) im Rahmen ihrer Berichterstattung für das BMFT; z.B. Legier, Grupp, Gehrke und Schasse (1992) sowie Gehrke und Grupp (1994). Grundlagen dafür sind Legier (1982) sowie Grupp und Legier (1986).

13

System von Indikatoren, die gedanklich miteinander in Verbindung stehen und aus Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen abgeleitet sind. Die Beobachtung dieser Indikatoren würde im Sinne eines "Frühwarnsystems" genutzt werden können; eine negative Entwicklung wäre als Warnung vor einer möglichen Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit zu interpretieren. Neben einer Erarbeitung der theoretischen Grundlagen des angestrebten Indikatorensystems werden die datenmäßigen Voraussetzungen für eine empirische Anwendung untersucht. Die Relevanz der verschiedenen Indikatoren wird anhand der Literatur und mit Hilfe von eigenen Zeitreihenanalysen sowie intersektoralen und internationalen Querschnittsanalysen untermauert. Ein Muster für wichtige Teile des Berichtssystems wird anhand konkreter Zahlen ausgearbeitet, vorhandene Defizite werden aufgezeigt und Vorschläge zur schrittweisen Verbesserung vorgelegt. Der empirische Teil bezieht sich allein auf Westdeutschland, weil nur in dieser Abgrenzung längere Zeitreihen zur Verfügung stehen. Ostdeutschland ist entsprechend der Verbesserung der Datenlage nach und nach in die Berichterstattung einzubeziehen. Aufbau der Arbeit Infi folgenden Kapitel werden anhand der neueren Literatur die verschiedenen Definitionen für internationale und technologische Wettbewerbsfähigkeit resümiert und die theoretischen Zusammenhänge zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Handel, Technologie und Realeinkommen beleuchtet. Ausgangspunkt dafür sind die Grundüberlegungen der neuen Wachstumstheorie. Besonders wichtig für die hier vorgelegte Arbeit sind die nach Sektoren differenzierten Technology-gap-Erklärungsansätze der Außenhandelstheorie. Im Unterschied zu anderen Ansätzen gehen sie davon aus, daß die Technologien und damit die Arbeitsproduktivitäten in der Herstellung derselben Produkte nach Ländern unterschiedlich sind. Das Grundmodell wird für die Zwecke dieser Untersuchung um weitere Aspekte ergänzt. Abschließend werden die Schlußfolgerungen aus den theoretischen Erörterungen für die empirische Ausarbeitung eines Berichtssystems zusammengefaßt.

14

Ausgangspunkt der empirischen Analyse im dritten Kapitel sind gesamtwirtschaftliche und sektoral untergliederte Erfolgsindikatoren auf der Basis von volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und Außenhandelsstatistiken. Hier geht es einmal um die Trends von Realeinkommen und Arbeitsproduktivität und zum anderen um die Spezialisierungsmuster im Außenhandel. Es werden Ergänzungsmöglichkeiten für die Analyse der deutschen Position im Außenhandel mit High-tech-Gütern diskutiert, und in einem weiteren Schritt wird die Verbindung mit dem wirtschaftlichen Erfolg in Gestalt von Terms-ofTrade-Veränderungen hergestellt. Daneben werden Ansatzpunkte für die Analyse technologiebezogener Dienstleistungen aufgezeigt. Im vierten Kapitel wird die Erklärung der Arbeitsproduktivität aus den produzierten Produktionsfaktoren (physisches und nicht-physisches Kapitel) näher untersucht. Dabei wird vor allem auf die nicht-physischen Faktoren (intangible investment) abgestellt, da diese letztlich entscheidend sind. Hier geht es insbesondere darum, produktivitätssteigernde Ausgaben zu ermitteln, die in den traditionellen Statistiken nicht als Investitionen ausgewiesen werden. Es werden Konzepte zur statistischen Erfassung und Darstellung von Ausgaben für Innovationstätigkeit, insbesondere FuE-Ausgaben, und für Investitionen in das Humankapital vorgelegt, die mit der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung abgestimmt sind. Im fünften Kapitel werden wichtige Verflechtungsaspekte einbezogen. Im Mittelpunkt steht der Versuch, den Bestand an technologischem Wissen mit Hilfe eines "FuE-Kapitalstocks" zu quantifizieren. In der Analyse werden auch die intra- und intersektorale sowie die internationale Verflechtung von Strömen technologischen Wissens berücksichtigt. Dazu wird auf einen früher vom DIW vorgelegten Input-Output-Ansatz zurückgegriffen. Zur besseren Einbeziehung internationaler Ströme wird der FuE-Gehalt der Importe entsprechend den FuE-Intensitäten in den wichtigsten Herstellungsländern zugrunde gelegt. Außerdem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Analyse um Wissensströme ergänzt werden kann, die nicht in den Gütern gebunden sind. In die Berechnung eines FuE-Kapitalstocks geht gekauftes Wissen zu Marktpreisen und selbst erzeugtes Wissen zu Herstellungskosten ein, soweit darüber Informationen vor-

15

liegen. Die Analogie zur Behandlung des Anlagevermögens ist aber begrenzt, da Wissen zum Teil mobil ist und in großem Maße nicht über Märkte getauscht wird. Daher sind weitergehende Untersuchungen notwendig, die in Kapitel sechs skizziert werden und in deren Mittelpunkt die Analyse der internationalen FuE-Arbeitsteilung innerhalb multinationaler Unternehmen steht. Dies wird anhand von Daten über die FuE-Beziehungen von Mutter- und Tochtergesellschaften zwischen den USA und der Bundesrepublik dargestellt, und es werden Vorschläge für eine Verbreiterung der Datenbasis vorgelegt. Im letzten Kapitel werden die Ergebnisse der Erörterungen zu einem Indikatorensystem verdichtet, das einer regelmäßigen Berichterstattung zugrunde gelegt werden kann. Hierzu wird ein stufenweiser Aufbau vorgeschlagen. Während einige Teile auf der Grundlage des vorhandenen Wissens und verfügbarer Statistiken sehr schnell realisiert werden können, bedürfen andere Teile der Durchführung weiterer Forschungsprojekte und einer verbesserten Datenlage.

16

2

Internationale Wettbewerbsfähigkeit: Konzeptionelle und theoretische Grundlagen

Mit dem Übergang vom System fester zum System flexibler Wechselkurse ist die Diskussion um die internationale Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft ins Zentrum der außenwirtschaftlichen Debatte gerückt. Diese Debatte hat sich im Gefolge des zweiten Ölpreisschocks Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre erheblich intensiviert. Die Ergebnisse einer Durchsicht der relevanten Literatur zu Konzepten und Determinanten internationaler Wettbewerbsfähigkeit sind im folgenden beschrieben. Dabei wird deutlich, daß technologische Wettbewerbsfähigkeit im Rahmen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit nicht anhand einzelner Indikatoren beurteilt werden kann, sondern nur anhand einer Kombination von mehreren Variablen. In der neueren Literatur zeichnet sich ein Konsens ab, internationale Wettbewerbsfähigkeit als die Fähigkeit zu definieren, dauerhaft ein hohes Realeinkommen zu erwirtschaften. Damit würde sich technologische Wettbewerbsfähigkeit letzten Endes als eine allgemeine Produktivitätsfahigkeit darstellen. Ein Konsens zeichnet sich auch im Hinblick auf die Bestimmungsgründe der internationalen Wettbewerbsfähigkeit ab. Neben preisliche treten nicht-preisliche Determinanten wie Technologie, Innovationen, Humankapital und Unternehmensorganisation. Darüber hinaus muß deutlich zwischen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und von Volkswirtschaften unterschieden werden. 2.1

Das Konzept der internationalen Wettbewerbsfähigkeit - eine babylonische Begriffsverwirrung

Die wissenschaftliche Literatur zum Themenkreis "internationale Wettbewerbsfähigkeit" ist kaum noch überschaubar. Allein zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutsch-

17

lands sind zwischen 1985 und 1993 mehr als 800 Arbeiten entstanden2. Erschwerend kommt hinzu, daß im Gegensatz zu den meisten Termini der Volkswirtschaftslehre der Begriff internationale

Wettbewerbsfähigkeit

nicht eindeutig definiert ist3, was die Auto-

ren einer Literaturübersicht zum Thema zu der Bemerkung veranlaßt hat, daß die Häufigkeit in der Verwendung des Begriffs mit der Unbestimmtheit seines Inhalts und seiner Bedeutung kontrastiere4. Diese Erfahrung machte auch Porter (1990a: xii) in der Anfangsphase seiner Studie über nationale Wettbewerbsvorteile: "[Mitte der achtziger Jahre] gab es keine generell anerkannte Definition des Begriffs Wettbewerbsfähigkeit." Einige Autoren vertreten die Auffassung, daß der Begriff internationale Wettbewerbsfähigkeit wenig sinnvoll sei. Van Suntum (1986: 503 f.) plädiert dafür, "... den Begriff der 'internationalen Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft' aus dem Wortschatz der Ökonomie zu streichen oder aber zumindest sorgfältiger zu verwenden als bisher üblich." Borner (1986: 75) schlägt vor, ihn durch den Begriff unternehmensspezifische Wettbewerbsfähigkeit zu ersetzen. Krugman (1994: 41) konstatiert eine regelrechte Besessenheit breiter Teile der Öffent!

lichkeit und Wissenschaft, diesen Begriff zur Unterstützung aller nur möglichen Forderungen und Empfehlungen zu verwenden. Dies hält er für gefährlich, da die Politik auf eine falsche Fährte gelockt werde. Der Sündenbock "Mangel an internationaler Wettbewerbsfähigkeit" verhindere, daß die eigentlichen Ursachen für diverse wirtschaftliche Probleme identifiziert und angesprochen werden. Seiner Meinung nach komme es vor allem auf die Performance der heimischen Wirtschaft in absoluten Größen und nicht relativ zu anderen Volkswirtschaften an. Nicht zuletzt deshalb endet sein Artikel mit den

2

Vgl. dazu Michel (1993).

3

Der beinahe willkürlichen Verwendung dieses Begriffes in der Wirtschaftspresse, durch Politiker, Gewerkschaften und Wirtschafts verbände soll hier nicht weiter nachgegangen werden. Vgl. dazu z.B. Orlowski (1982: 3-8) oder Lauschmann (1984). 4

18

Vgl. Baerlocher, Gartmann, Hess, Höhn und Würgler (1982: 13).

Worten: "... competitiveness is a meaningless word when applied to national economies. And the obsession with competitiveness is both wrong and dangerous"5. Krugmans Kritik an einem Konzept von Wettbewerbsfähigkeit als Wettlauf der Nationen ist nicht unwidersprochen geblieben. So argumentiert der Economist6, daß Wettbewerbsfähigkeit doch ein sinnvolles Konzept sei. Zum einen könne man es über die Veränderung der Wechselkurse definieren und Aufwertungen als Verschlechterung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit interpretieren. Zum anderen müßte auf lange Sicht die Veränderung der relativen Positionen der Länder untereinander bei wichtigen Variablen wie der Produktivität beachtet werden. Wenn ein Hochlohnland über einen längeren Zeitraum einen relativ geringen Produktivitätszuwachs erzielt, fallt es hinter die anderen Länder zurück und wird zum Niedriglohnland. Nach dieser Interpretation ist Wettbewerbsfähigkeit ein sinnvolles Konzept, wenn es auf relatives und absolutes Produktivitätswachstum abstellt. Ein häufig angetroffener Ansatz zur Beurteilung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit ist der Rekurs auf eine Vielzahl von Indikatoren (.Indikatorensammlung).

So ver-

öffentlicht das World Economic Forum (früher: European Management Forum) alljährlich eine Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit von Ländern, die auf einer Vielzahl von Einzelindikatoren beruht. Etwa zwei Drittel dieser Kriterien stützen sich auf Daten aus Statistiken, etwa ein Drittel leitet sich aus Umfrageergebnissen ab. Während Anfang der achtziger Jahre noch um die 150 Kriterien zur Beurteilung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit herangezogen wurden7, lag die Zahl Anfang der neunziger Jahre bei über 3008. Eine Theorie, die Aussagen über Determinanten der internationalen Wettbewerbsfähigkeit macht und die Art, Stärke und Richtung von Zusammenhängen zwischen Determinanten und Indikatoren aufzeigt, fehlt weitgehend. So ist beispielsweise unklar, warum sich bei den Untersuchungen des World Economic Forum die Zahl der Kriterien 5

Krugman (1994: 44).

6

Vgl. The Economist (1994a: 15-16).

7

Vgl. European Management Forum (1979, 1980).

8

Vgl. World Economic Forum (1991, 1992, 1993, 1994).

19

innerhalb von 10 Jahren verdoppelt hat. Auch ist bei einigen Indikatoren der Bezug zur Wettbewerbsfähigkeit nicht unmittelbar erkenntlich, z.B. bei der landwirtschaftlichen Nutzfläche je Einwohner, dem absoluten BSP und BIP, der Kohle-, Gas- und Erdölförderung je Einwohner oder dem Anteil des Landes an den weltweit in Gebrauch befindlichen Computern9. Daß ein großes Land wie die USA ein höheres BIP, BSP und mehr Computer im Einsatz hat als Österreich oder Griechenland, ist noch kein Zeichen von Wettbewerbsfähigkeit. Krugmans These von der Besessenheit, alles mögliche als Zeichen von Wettbewerbsfähigkeit anzusehen, findet im World Competitiveness Report eine gewisse Bestätigung.

Das Verdienst von Indikatorensammlungen liegt aber zweifellos darin, daß sie den Systemcharakter

der internationalen Wettbewerbsfähigkeit verdeutlicht haben. Wettbe-

werbsvorteile von Unternehmen, Industrien oder Ländern sind das Ergebnis eines komplexen Prozesses. Die an der Schaffung solcher Wettbewerbsvorteile beteiligten Faktoren sind durch ein Geflecht von Kombinations- und Interaktionsbeziehungen zu einem System vernetzt und determinieren im Zusammenspiel Wettbewerbsvor- und -nachteile einzelner Wirtschaftseinheiten. Selbst wenn es gelingt, einen einzelnen Indikator zur Messung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu finden, so existieren dennoch eine Vielzahl von Faktoren, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit letztlich determinieren.

Aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht sind Indikatorensammlungen zur Konzeptualisierung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit abzulehnen. Indikatoren dienen dazu, näherungsweise Angaben über eine nicht direkt meßbare Größe zu machen, d.h. die zu messende Größe determiniert die Auswahl der Indikatoren und nicht umgekehrt. Dazu muß allerdings ein klare Vorstellung darüber vorhanden sein, was die zu messende Größe begrifflich repräsentieren soll. Eine solche begriffliche Klarheit ist auch Voraussetzung für die Herausarbeitung der Determinanten und letztlich die Formulierung einer Theorie der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Porter (1990a: 5 f.) faßt die wesentli-

9

20

Vgl. World Economic Forum (1993), Statistical Tables.

chen Schwächen der traditionellen Definitionen von internationaler Wettbewerbsfähigkeit so zusammen: "The numerous and conflicting explanations for competitiveness highlight an even more fundamental problem. That is, just what is a "competitive" nation in the first place? While the term is frequently used, it is unusually ill defined. Is a "competitive" nation one in which every firm or industry is competitive? If so, no nation comes close to qualifying. Even Japan ... has large sectors of its economy that fall far behind the world's best competitors. Is a "competitive" nation one whose exchange rate makes its goods price competitive in international markets? But surely most would agree that nations such as Germany and Japan, that have experienced sustained periods of a strong currency and upward pressure on foreign prices, have enjoyed remarkable gains in standard of living in the postwar period. The ability of a nation's industry to command high prices in foreign markets would seem to be a more desirable national target. Is a "competitive" nation one with a large positive balance of trade? Switzerland has roughly balanced trade and Italy has had a chronic trade deficit, but both nations have enjoyed strongly rising national income. Conversely, many poor nations have balanced trade but scarcely represent the sort of economies most nations aspire to. Is a "competitive" nation one with a rising share of world exports? A rising share is often associated with growing prosperity, but nations with stable or slowly falling world export shares have experienced strong per capita income growth so that world export share clearly does not tell the whole story. Is a "competitive" nation one that can create jobs? Clearly, the ability to do so is important, but the type of jobs, not merely the employment of citizens at low wages, seems more significant for national income. Finally, is a "competitive" nation one whose unit labor costs are low? Low unit labor costs can be achieved through low wages such as those in India or Mexico, but this hardly seems an attractive industrial model." Letztendlich sind die meisten der traditionellen Ansätze zur Erfassung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deshalb nicht zufriedenstellend, weil sie das eigentliche Ziel des Wirtschaftens außer acht lassen, welches in der Erzielung eines hohen realen ProKopf-Einkommens liegt. Auf diesen Umstand hat Horn (1985: 324) bereits hingewiesen: "Worauf es letztlich ankommt, ist also, inwieweit ein Land ... seinen Wohlstand durch Teilnahme an der internationalen Arbeitsteilung mehren oder, anders gewendet, welches Realeinkommen ein Land im internationalen Wettbewerb erwirtschaften kann." Seit Mitte der achtziger Jahre tauchen in der Literatur verstärkt Konzeptualisierungen des Begriffs internationale Wettbewerbsfähigkeit auf, die explizit auf dieses Ziel abstellen. So definiert die President's Commission on Industrial Competitiveness (1985: 7)

21

in den USA internationale Wettbewerbsfähigkeit folgendermaßen: "Competitiveness for a nation is the degree to which it can, under free and fair market conditions, produce goods and services that meet the test of international markets while simultaneously maintaining and expanding the real income of its citizens." Diese Definition ist richtungweisend für die neuere Diskussion geworden, da sie die Erhaltung bzw. Erhöhung des realen Pro-Kopf-Einkommens miteinbezieht. Viele neuere Untersuchungen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit tragen diesem Umstand Rechnung und benutzen entweder das reale Pro-Kopf-Einkommen 10 oder damit in engem Zusammenhang stehende Größen wie die Arbeitsproduktivität 11 als Indikator für die internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Ein Konsens zeichnet sich auch bei den Determinanten der internationalen Wettbewerbsfähigkeit ab. Gleichberechtigt neben preisliche Determinanten treten nicht-preisliche Determinanten wie Technologie, Innovationen, Humankapital und Unternehmensorganisation12. Des weiteren zeichnet sich ein Konsens dahingehend ab, daß deutlich zwischen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen

und von Volkswirtschaften

unterschieden

werden muß, da die Aktionsparameter der Wirtschaftseinheiten verschieden sind. Ein Unternehmen kann beispielsweise seine Organisationsform

relativ leicht, das

Humankapital der Volkswirtschaft aber nur relativ schwer verändern. Der Staat hingegen beeinflußt durch die Bildungspolitik das Humankapital einer Volkswirtschaft, kann in einer Marktwirtschaft aber nur begrenzt auf die Organisationsform der einzelnen Unternehmen einwirken. Wie die Debatte in den letzten Jahrzehnten gezeigt hat, lag eine der Hauptursachen für die Probleme mit dem Konzept internationaler Wettbewerbsfähigkeit in der Übertragung des Begriffs von der Mikroebene (auf der er entstanden ist) auf die Ebene von Nationalstaaten13.

22

10

Vgl. Sinn (1989).

11

Vgl. Porter (1990a).

12

Vgl. OECD (1992b: 238).

13

Vgl. z.B. Orlowski (1982) oder Krugman (1994).

2.2

Preis- und Nicht-Preis-Wettbewerbsfähigkeit

Die Preiswettbewerbsfahigkeit spielt vor allem eine Rolle auf Märkten mit homogenen Produkten. Diese werden mit standardisierten, ausgereiften, weltweit bekannten und verfugbaren Produktionsmethoden hergestellt. Bei solchen Produkten konkurrieren Unternehmen in erster Linie über den Preis. Die Preiswettbewerbsfähigkeit kann von den Unternehmen vor allem über die Produktionskosten je Outputeinheit beeinflußt werden. Neben die preisliche Wettbewerbsfähigkeit sind, im wesentlichen aufgrund verstärkter Produktdifferenzierung,

immer mehr auch nicht-preisliche Wettbewerbsfaktoren getreten.

Außerdem haben die zunehmende Spezialisierung von Unternehmen auf bestimmte Teile des Produktionsprozesses und ein verstärkter Bezug von importierten

Vorprodukten

einigen Branchen zu stark beschränktem Kostensenkungsspielraum geführt.

Importierte Vorprodukte Für Wirtschaftseinheiten, die bei der Produktion auf importierte Vorleistungen angewiesen sind, ist der Kostensenkungsspielraum auf den inländischen Teil der Produktionskosten beschränkt. Dies kann ihnen erhebliche Wettbewerbsnachteile bringen, vor allem wenn die Produzentenrente im Herstellungsland des Vorproduktes nicht von den Produzenten an Ort und Stelle abgeschöpft wird, sondern an Produzenten der Endprodukte im gleichen Land weitergegeben wird 14. Der Verzicht auf Abschöpfung der Produzentenrente bei Vorprodukten läßt sich in mindesten^ drei Fällen erklären: erstens durch ein inländisches Monopson, zweitens durch national-vertikal integrierte Unternehmen und drittens durch strategische Allianzen. Die Wettbewerbsposition von Endproduktherstellern hängt darüber hinaus noch davon ab, ob sie die benötigten Vorprodukte überhaupt zum gewünschten Zeitpunkt käuflich erwerben können. Kritische intermediäre Güter (wie zum Beispiel Halbleiter, Mikroprozessoren, reinstes Silizium usw.) können oftmals unmittelbar nach Erreichung der

14

Während also die ausländische Konkurrenz das Vorprodukt zum Weltmarktpreis erwerben muß, beziehen die inländischen Endprodukthersteller das benötigte Vorprodukt wesentlich günstiger.

23

in

Marktreife nicht in genügenden Mengen produziert werden. Lange Wartezeiten (bis zu einem Jahr) sind keine Seltenheit, und die Entwicklung des Endproduktes kommt nur bei den Firmen voran, die auch das Vorprodukt beziehen können. Eine strategische Zusammenarbeit von Vor- und Endproduktherstellern des gleichen Landes bringt diesem bei bestimmten Produkten temporäre komparative Vorteile, die sich bei hohen Fixkosten für die Produktion über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten lassen, da potentielle Konkurrenten glaubhaft mit der Androhung des Verkaufs der Vorprodukte zu Grenzkosten vom Markteintritt abgehalten werden können15. Die soeben beschriebenen Fälle stützen die Ansicht, nach der die Nicht-Preis-Faktoren der Wettbewerbsfähigkeit auf mittlere und lange Sicht eine wesentlich größere Rolle spielen als die preislichen Faktoren16. Dies gilt insbesondere für Branchen, die auf importierte Vorleistungen aus Ländern zurückgreifen müssen, in denen auch die von ihnen produzierten Güter hergestellt werden können. Dies kann sowohl die Low-techBranchen als auch High-tech-Branchen betreffen. Zur Erhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit müssen solche Branchen neben einem strikten Kostenmanagement also auch auf Mittel wie Spezialisierung auf höherwertige Produkte, verstärkten Einsatz von Technologie, Produkt- und Prozeßinnovation, vertikale Integration oder strategische Allianzen zurückgreifen. Bei homogenen Gütern können Unternehmen nur dann wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie konsequent ihre Produktionskosten minimieren. Unternehmen sind jedoch bemüht, ihre eigenen Güter durch Produktdifferenzierung soweit wie möglich von denen ihrer Konkurrenten abzugrenzen, um sich so kleine Monopole in Marktnischen zu schaffen und sich vom Diktat des Preiswettbewerbs wenigstens teilweise zu befreien. Der Konsument steht somit vor der - im Vergleich zur Ermittlung des preiswertesten Gutes schwierigeren Aufgabe, die unterschiedlichen Nutzendimensionen verschiedener Produkte vergleichbar zu machen. So muß er den Preisvorteil zum Beispiel gegen Qualitäts-

24

15

Vgl. Flamm (1990).

16

Vgl. Yoshitomi (1991: 22).

nachteile oder schlechteren "after-sales" Service abwägen17. Dies führt häufig dazu, daß nicht das billigere, sondern das qualitativ höherwertige Produkt nachgefragt wird. Der Qualitätswettbewerb tritt neben den Preiswettbewerb. Neben der Qualität beeinflussen noch eine Reihe weiterer Faktoren die Nicht-PreisWettbewerbsfähigkeit von Unternehmen18. Dazu zählen unter anderem der Wille, international zu konkurrieren und die Fähigkeit zur Innovation durch eigene FuE oder den Ankauf von Technologie19.; Unter den Faktoren der Nicht-Preis-Wettbewerbsfähigkeit interessiert im Rahmen dieses Forschungsvorhabens vor allem die technologische Wettbewerbsfähigkeit. 2.3

Technologische Wettbewerbsfähigkeit im engeren und weiteren Sinn

Eine Durchsicht der relevanten Literatur zum Thema "technologische Wettbewerbsfähigkeit" führt zu dem Ergebnis, daß der Begriff sowohl in einem engeren als auch einem weiteren Sinn gebraucht wird. Zur technologischen Wettbewerbsfähigkeit im engeren Sinn a) Begriff Im engeren Sinn wird der Begriff technologische Wettbewerbsfähigkeit vor allem in den techniknahen Wissenschaften verwendet. "Technologie" umfaßt dabei alle materiellen und immateriellen Ausprägungen technischen Wissens20. Technologische Wettbewerbsfähigkeit im engeren Sinne beruht auf der Fähigkeit von Wirtschaftseinheiten, neues technisches Wissen zu produzieren oder neues technisches Wissen von außen zu erwerben, es sich nutzbar zu machen und in der Produktion anzuwenden, sei es durch Pro17

Vgl. European Management Forum (1980: 2).

18

Vgl. OECD (1992b: 243).

19

Vgl. Chesnais (1991: 150-152).

20

Vgl. Corsten (1982: 4-9).

25

duktinnovation oder durch Prozeßinnovation. Technologische Wettbewerbsfähigkeit läßt sich operationalisieren als Wettbewerbsfähigkeit bei technologieintensiven Produkten und Prozessen (Verfahren) und Wettbewerbsfähigkeit auf dem Gebiet technischen Wissens21. Der technologischen Wettbewerbsfähigkeit im engeren Sinn liegt demnach eine technozentrierte

Auffassung von Wettbewerbsfähigkeit zugrunde.

b) Bedeutung Die besondere Qualität der technologischen Wettbewerbsfähigkeit im engeren Sinn liegt nach dieser technozentrierten Auffassung in der Tatsache begründet, daß die physische Produktionsmöglichkeit

einer Wirtschaftseinheit durch die verfügbare und eingesetzte

Technologie determiniert ist. Verfügt ein Unternehmen oder eine Volkswirtschaft nicht über das zur Produktion eines Gutes benötigte Know-how oder kann dieses nicht beschafft bzw. angewendet werden, so tritt die Wirtschaftseinheit nicht als Konkurrent auf. "... if one nation's superior technology enables it to manufacture products that are beyond the capabilities of other nations, the economist's view of cost competitiveness is irrelevant" 22.

Für einen neoklassischen Ökonomen bedeutet dies allerdings kein großes Problem, da eine Volkswirtschaft immer alternative Produktionsmöglichkeiten besitzt23. Wenn die Faktorausstattung einer Volkswirtschaft die Produktion von bestimmtem Produkten nicht erlaubt, wird eben etwas anderes produziert. Aufgrund ihrer Definitions- und Verhaltensgleichungen und der Vernachlässigung dynamischer Effekte kommt die neoklassische Außenhandelstheorie zwangsläufig zu der Auffassung, daß es für die Wohlfahrt eines Landes keine Rolle spielt, was produziert wird.

21

Vgl. Schmietow (1988: 25).

22

Vgl. Office of Technology Assessment (1981: 169).

23

Streng genommen ist der vom Office of Technology Assessment beschriebene Fall für die neoklassische Theorie nicht relevant, da diese unterstellt, daß die Technologie für die Produktion eines Gutes allgemein bekannt ist und somit von jedem Unternehmen erworben und angewendet werden kann.

26

Kritiker dieser Lehre wenden ein, daß die Annahmen der neoklassischen Theorie viel zu weit von den realen Gegebenheiten entfernt und damit die wirtschaftspolitischen Schlußfolgerungen unbrauchbar seien. So argumentiert etwa Seitz (1992: 231 ff.), daß es auf lange Sicht nicht egal ist, was produziert wird. Hohe Fixkosten, Lernkurveneffekte, Standards, Vernetzungs- oder Rückkoppelungseffekte ùnd externe Skalenerträge führen zu unterschiedlich hohen Marktzutrittsbarrieren, die zumindest temporär die Abschöpfung von Monopolrenten erlauben. Da diese Marktzutrittsbarrieren besonders in den Hochtechnologiebereichen auftreten, profitieren vor allem diejenigen Wirtschaftseinheiten, die sich auf die Produktion und die weltweite Vermarktung solcher Güter spezialisieren. Nach Auffassung der Befürworter des technozentrierten Konzepts der technologischen Wettbewerbsfähigkeit kommt es für eine Wirtschaftseinheit vor allem darauf an, technisches Wissen durch FuE selbst zu produzieren und dieses Wissen in Form von technologieintensiven Produkten - vorzugsweise Hochtechnologieprodukte mit temporären Monopolrenten - zu vermarkten. Neben der Abschöpfung von temporären Monopolrenten wird der technologischen Wettbewerbsfähigkeit im engeren Sinn noch eine besondere Bedeutung - vor allem für hochentwickelte Volkswirtschaften - beigemessen, da Hochtechnologieprodukte über ein höheres Wachstums- und Beschäftigungspotential sowie über bessere Exportchancen verfügen als Niedrigtechnologieprodukte. Eine Vielzahl empirischer Untersuchungen scheint dieses Argument zu bestätigen24. Die Notwendigkeit, technologisch wettbewerbsfähig zu sein, wird häufig auch mit dem kumulativen Charakter des technischen Fortschritts begründet. Basiswissen aus vorangegangenen Runden des technischen Fortschritts ist notwendig, um in der gegenwärtigen Runde erfolgreich agieren zu können. Ein "Aussetzen" in einer Runde des technischen Fortschritts ist nur unter hohen Kosten wieder aufholbar 25. Hinzu kommt, daß die Akkumulation von Wissen in Unternehmen als eine der wichtigsten Ursachen externer dynamischer Skalenerträge angesehen wird. Andere Firmen der Branche profitieren

24

Vgl. Schmietow (1988: 110-114).

25

Vgl. Schmietow (1988: 116).

27

von der Diffusion des Wissens, und die Produktionskosten der gesamten Branche sinken parallel zur Akkumulation des Wissens und des technischen Fortschritts. Sinkende Stückkosten bei konstantem kumulierten Output sind die Folge. Die Lernkurve einer durch externe dynamische Skalenerträge gekennzeichneten Branche bewegt sich im Zeitablauf nach unten26. Die Vorteile für eine Volkswirtschaft sind dabei um so größer, je höher die intra- und je geringer die internationale Diffusion und Akkumulation des Wissens sind. c) Messung Der Begriff der technologischen Wettbewerbsfähigkeit im engeren Sinn stellt somit auf zwei Faktoren ab. Einmal auf die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Gebiet des technischen Wissens ("Produktion" von technischem Wissen) und zum anderen auf die Wettbewerbsfähigkeit bei Hochtechnologieprodukten ("Absatz" von technischem Wissen). Eine Wirtschaftseinheit erwirbt eigenes technisches Wissen im wesentlichen durch FuE in Form von Grundlagenforschung, angewandter Forschung und experimenteller Entwicklung. Somit lassen sich die Aufwendungen für FuE oder die Beschäftigten in FuE als input orientierte

Indikatoren der technologischen Wettbewerbsfähigkeit im engeren Sinne be-

trachten (vgl. die Zusammenstellung in Tabelle 2-1). Das Ergebnis des FuE-Prozesses läßt sich durch outputorientierte

Indikatoren wie Patente, Lizenzen oder das Innova-

tionsaufkommen messen. Allerdings ist die Beherrschung der Technologie nur eine notwendige, aber noch keine hinreichende Bedingung für den Absatzerfolg. Die Industriegeschichte kennt dutzende von Beispielen, wo Erfinder oder Entwickler von innovativen Produkten oder Prozessen kommerziell erfolglos geblieben sind27. Daher wird im Rahmen des technozentrierten Ansatzes auch noch auf den Markterfolg bei technologieintensiven Produkten abgestellt. Über den Markterfolg der Technologieproduktion oder -anwendung geben marktorientierte

Indikatoren wie Welthandelsanteile bei Hochtechno-

logieprodukten oder Handelsbilanzen im Hochtechnologiebereich Aufschluß.

26

27

Vgl. Krugman und Obstfeld (1991: 150-151).

So wurde z.B. das Faxgerät bereits vor 150 Jahren erfunden und 1843 - 33 Jahre vor dem Telefon - zum Patent angemeldet. Den Durchbruch schaffte es aber erst nach 1980. Davor war eine Reihe von Versuchen gescheitert, diese Technologie zu kommerzialisieren.

28

TABELLE 2-1 MEBANSÄTZE ZUR BEURTEILUNG DER TECHNOLOGISCHEN WETTBEWERBSFÄHIGKEIT

Technologische Wettbewerbsfähigkeit Wettbewerbsfähigkeit auf dem Gebiet des technischen Wissens

Wettbewerbsfähigkeit bei technologieintensiven Produkten

Inputorientierte Wettbewerbsfähigkeit

Outputorientierte Wettbewerbsfähigkeit

Marktorientierte Wettbewerbsfähigkeit

-

-

- Welthandelsanteile bei Hochtechnologieprodukten - Handelsbilanz im Hochtechnologiebereich

-

Aufwendungen für FuE Beschäftigte in FuE

-

Patent- und Lizenzbilanz Nationale Patentaktivitäten Patentaktivitäten in der Bundesrepublik Deutschland Patentaktivitäten in USA Patentaktivitäten in Europa Auslandspatentanmeldungen Innovationsaufkommen

Quelle: Schmietow (1988).

Zur technologischen Wettbewerbsfähigkeit im weiteren Sinn

a) Begriff In einem weiteren Sinn wird technologische Wettbewerbsfähigkeit als eine Form der Nicht-Preis-Wettbewerbsfähigkeit verstanden28. Der Technologie wird dabei eine dominierende Rolle zugeschrieben, da sie direkt oder indirekt die Produktivität von Arbeit und Kapital sowie Nachfrage, Außenhandel und Direktinvestitionen beeinflußt 29. Nach dieser Definition von technologischer Wettbewerbsfähigkeit steht nicht das technische Wissen im Vordergrund, sondern das gesamte Wissen, das einem Unternehmen, einer Branche oder Volkswirtschaft zur Verfügung steht. Dieses Wissen manifestiert sich in

28

Vgl. Chesnais (1991), der anstelle des hier verwendeten Begriffs "technologische Wettbewerbsfälligkeit im weiteren Sinn" den Ausdruck "structural competitiveness" verwendet. 29

Vgl. Hatzichronoglou (1991: 206-207).

29

der verwendeten Produktionstechnologie, der Innovationstätigkeit, in Unternehmensstrategien und in der Gestaltung der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

b) Bedeutung In der traditionellen neoklassischen Theorie ist die Technologie ein öffentliches Gut, das in jedem Land in gleicher Weise verfügbar ist und von jedem Unternehmen kostenlos genutzt werden kann. Aufgrund dieser universellen Verfügbarkeit der Technologie kann dieser theoretische Zusammenhang keine international divergierenden Einkommens- und Produktivitätsunterschiede erklären, sie existieren nur aufgrund unterschiedlich großer physischer Kapitalstöcke.

Im Gegensatz dazu behauptet die evolutionstheoretische Denkschule, daß der Einsatz von Wissen und der neuesten Technologie notwendige Voraussetzung zur Erzielung einer hohen Arbeitsproduktivität, hoher Löhne und hohen Realeinkommens ist. Solche Gedanken finden sich bereits bei den Klassikern. Tucker (1774) nimmt beispielsweise an, daß es eine makroökonomische Verbindung gibt zwischen technologischen Vorteilen, internationaler Wettbewerbsfähigkeit und dem Einkommen. Er kommt zu dem Ergebnis, daß u.a. technischer Fortschritt dafür sorgt, daß der absolute Kostenvorteil Großbritanniens trotz niedrigerer Löhne in anderen Ländern erhalten bleibt30. In jüngerer Zeit werden ähnliche Gedanken beispielsweise von Befürwortern des Produktzyklusoder des Technologie-Lücke-Ansatzes vertreten und selbst die neoklassische Theorie hat inzwischen diese Erkenntnis aufgegriffen. In der neuen Wachstumstheorie fällt die Technologie einer Volkswirtschaft nicht länger einfach vom Himmel, und sie ist nicht universell verfügbar. Statt dessen werden verschiedene Ansätze diskutiert, die die Technologie bzw. das technische Wissen einer Ökonomie als einen Produktionsfaktor abbilden, der wiederum durch den Einsatz knapper Produktionsfaktoren entsteht. Entweder wird das technologische Wissen als Humankapital (Lucas 1988) oder als von den Arbeitskräften unabhängiges intangibles

30

30

Zitiert nach Dosi, Pavitt und Soete (1990: 27).

Know-how (Romer 1990) dargestellt. Immer werden die Produktivität, das Einkommensniveau und die langfristige Wachstumsrate einer Volkswirtschaft von der Möglichkeit der Vermehrung des technischen Wissens im weiteren Sinn abhängen. Internationale Unterschiede im Aufbau dieses technologischen Wissens ergeben sich entweder aufgrund unterschiedlicher Technologie- und Präferenzparameter oder aufgrund unterschiedlicher - als konstant betrachteter - Humankapitalausstattungen der Volkswirtschaften 31. Fast alle Beiträge der neuen Wachstumstheorie betonen darüber hinaus Spillover-Effekte des technologischen Wissens, ob es nun als Humankapital oder als intangibles Wissen beschrieben wird. Durch diesen Spillover-Mechanismus wird ein allgemein zugänglicher Bestand an technologischem Wissen produziert, der schließlich die Produktivität der gesamten Ökonomie bestimmt.

In weiterführenden Beiträgen haben Grossman und Helpman (1992) diese Ansätze der neuen Wachstumstheorie mit der realen Außenwirtschaftstheorie in Verbindung gebracht und erklären, daß Länder mit einer geringen Humankapitalausstattung sich entsprechend den komparativen Vorteilen auf die Produktion einfacher, standardisierter Güter spezialisieren und selber keine Forschung betreiben. Dadurch entstehen langfristige Produktivitäts- und Wachstumsunterschiede zwischen den Ländern, bei denen die anfangs reichen und wettbewerbsfähigen Länder immer reicher werden und die armen, nicht innovativen Länder arm bleiben. Aber diese Aussagen der neuen Wachstumstheorie über die technologische Wettbewerbsfähigkeit einzelner Länder hängen entscheidend davon ab, daß der oben erwähnte Spillover-Effekt nationaler Art ist. Aufgrund der starken Stilisierung der Modelle werden nur die Beziehungen zwischen armen und reichen Ländern betrachtet. Die komplexen Wettbewerbsbeziehungen zwischen den Industriestaaten bilden diese Modelle nicht ab, ebensowenig wie sie erklären können, wie aus einigen rückständigen Ländern Schwellenländer mit imponierenden Wachstumsraten werden, während andere Länder

31

Eine umfassende Darstellung der neuen Wachstumstheorie bietet Lessat (1994).

31

arm bleiben (Lucas 1993). Aufgrund der unterstellten Strukturen sind die Modelle sehr mechanistisch und bieten außer den bekannten Größen Humankapitalbildung und Innovationsfähigkeit wenig Neues für die hier zu behandelnde Fragestellung32. c) Messung Als Indikator der technologischen Wettbewerbsfähigkeit im weiteren Sinn bietet sich zunächst die Arbeitsproduktivität je geleistete Arbeitsstunde bzw. je Erwerbstätigen im sekundären und tertiären Sektor an. Da sich das Niveau der Arbeitsproduktivität - wenn auch nicht vollständig - im Pro-Kopf-Einkommen widerspiegelt, wird dieser Indikator ebenfalls herangezogen. Das Pro-Kopf-Einkommen reflektiert im Gegensatz zur Arbeitsproduktivität je Stunde die intragesellschaftliche Arbeitsteilung. Bei gegebener jährlicher Arbeitszeit und Arbeitsproduktivität je Stunde ist das Pro-Kopf-Einkommen um so höher, je höher der Anteil der arbeitenden Menschen an der Gesamtbevölkerung in einer Volkswirtschaft ist. Dieser Anteil wird zum einen von der demographischen Entwicklung (Bevölkerungspyramide, Alter des Eintritts in das und des Austritts aus dem Erwerbsleben, Frauenanteil an der Erwerbsbevölkerung) und zum anderen durch die Höhe der Arbeitslosigkeit determiniert. So ist es durchaus vorstellbar, daß eine Volkswirtschaft eine hohe Arbeitsproduktivität je Stunde erzielt, aber wegen ihres relativ geringen Beschäftigtenanteils an der Gesamtbevölkerung und einer kürzeren jährlichen Arbeitszeit ein niedrigeres Pro-Kopf-Einkommen erreicht als eine Volkswirtschaft mit niedriger Arbeitsproduktivität, hohem Erwerbstätigenanteil und hoher jährlicher Arbeitszeit. 2.4

Wettbewerbsfähigkeit auf Unternehmensebene

Auf der Mikroebene ist der Begriff Wettbewerbsfähigkeit klar abgegrenzt. Die Kommission des amerikanischen Präsidenten zur Beurteilung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit33 definiert ihn so: "A firm is competitive if it can produce products or services of

32

Renommierte Vertreter der Wachstumstheorie bestreiten insgesamt, daß die neue Wachs· tumstheorie wesentliche neue Einsichten produziert, z.B. Solow (1992). 33

32

Vgl. President's Commission on Industrial Competitiveness (1985: 6).

superior quality or lower costs than its domestic or international competitors." Er bezieht sich auf die Fähigkeit von Unternehmen, durch den Einsatz von Leistungsfaktoren langfristig Gewinne zu erzielen, zu wachsen und ihren Marktanteil zu vergrößern. Um dieses zu erreichen, müssen die Unternehmen Produkte entwickeln und Verfahren einsetzen, die es ihnen ermöglichen, ihre Leistungen zu mehr als kostendeckenden Preisen abzusetzen. Im Vordergrund stehen zwei Strategien, und zwar einmal über eine verbesserte Verfahrenstechnologie die Kosten zu senken und zum anderen über die Auswahl und Ausgestaltung des Produktes einen höheren Preis zu erzielen. Mit wenigen Ausnahmen werden die Unternehmen beide Strategien anwenden. Produktgestaltung und Produktionsverfahren stehen häufig schon in einer technisch bedingten Wechselbeziehung, so daß eine zwischen Verfahren und Produkt abgestimmte Optimierung angestrebt werden muß. Welche Strategie letztendlich dominiert, ist wiederum abhängig vom Produkt selbst, dem Standort, dem angestrebten Marktziel des Unternehmens sowie dem Verhalten der Wettbewerber. Der Zwang zur Kostenoptimierung - u.a. durch den Einsatz der optimalen Produktionstechnik - ist dabei eine conditio sine qua non für das Überleben von Unternehmen unter Wettbewerbsbedingungen, so daß dieser Aspekt hier nicht weiter erörtert wird. Im folgenden soll vielmehr gezeigt werden, warum der Strategie der Produktdifferenzierung eine so große Bedeutung beikommt. Produktdifferenzierung Für den Käufer ausschlaggebend ist das Preis-/Leistungsverhältnis. Während es sich beim Preis um einen objektiven Sachverhalt handelt, der unter Wettbewerbsbedingungen von den Produktionskosten determiniert wird, und reine Preisvergleiche in der Regel relativ leicht angestellt werden können, gehen in die Leistungsbewertung objektive und subjektive Kriterien ein. Diese sind abhängig von den Produkteigenschaften und der Bewertungsstruktur des Abnehmers. Es ist leicht einzusehen, daß bei homogenen Produkten die Wettbewerbsintensität besonders hoch ist, da allein der Preis die kaufentscheidende Variable ist. Bei solchen Produkten versuchen die Unternehmen, sich dem Preiswettbewerb zu entziehen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Verhalten der Mineralölhersteller, die untereinander weniger über den Preis konkurrieren als vielmehr durch

33

Gestaltung des Tankstellennetzes, der angebotenen Serviceleistungen sowie eine Werbung, die den Kunden auf die Marke einschwören soll. Neben einer solchen Strategie, die neben der regionalen Differenzierung hauptsächlich in einer Schaffung künstlich differenzierter Produkte liegt, wenden viele Unternehmen eine Strategie der technologischen, horizontalen und vertikalen Produktdifferenzierung an34. Vertikale Produktdifferenzierung geschieht hauptsächlich über die Veränderung der Qualität und der zentralen Eigenschaften eines Gutes und führt zur Bildung von Marktsegmenten. Die Konsumenten sind in der Lage, eine genaue Rangfolge der Produkte entsprechend ihrer Qualität und Leistungsmerkmale aufzustellen. Bei gleichem Preis würde nur das hochwertigste Produkt nachgefragt. Horizontale Produktdifferenzierung geschieht durch Variation eines Gutes innerhalb eines Marktsegmentes. Bei gegebener Qualität werden marginale Veränderungen (Farbe, Design usw.) vorgenommen. Bei gleichem Preis würden die Konsumenten jede Produktvariation nachfragen. Technologische Differenzierung geschieht, indem entweder ein völlig neues Gut geschaffen wird (Innovationsgut) oder ein neues Marktsegment eröffnet wird, indem ein bestehendes Produkt durch Hinzufugen einer Innovationskomponente variiert wird. In der Realität wenden Unternehmen jedes der drei Arten von Produktdifferenzierung an, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Vertikale Produktdifferenzierung läßt sich bei vielen Produkten des alltäglichen Bedarfs beobachten, unter denen viele zwar grundsätzlich substituierbar sind, bei denen der Wettbewerb aber in voneinander weitgehend unabhängigen Marktsegmenten stattfindet, innerhalb derer die Produkte nochmals horizontal differenziert werden. Die Beispiele reichen von den verschiedenen Produkten der Nahrungs- und Genußmittelindustrie über Erzeugnisse der Textil-, Bekleidungs- und Möbelindustrie bis hin zu Produkten der Unterhaltungselektronik und der Automobilindustrie. Sie sind aber auch auf die Investitionsgüterindustrie auszudehnen. Hier reüssierte die deutsche Industrie mit einer Politik, die auf Qualität, hohen technischen Standard, Verläßlichkeit und Service gerichtet war. Die Produktion von technologisch

34

Siehe Eaton und Lipsey (1989) für eine detaillierte Darstellung zu Wesen und Art der Produktdifferenzierung oder Grimwade (1989: 118-120) für eine kurze, weniger technische Erörterung.

34

differenzierten Gütern erfordert vor allem FuE-intensive Vorleistungen und wird somit im wesentlichen von industriell weit entwickelten Volkswirtschaften verfolgt, da sie dafür gute Voraussetzungen haben. Dieser technologische Vorsprung erlaubt es entwikkelten Volkswirtschaften auch, ein im internationalen Vergleich hohes Lohnniveau zu halten35.

Erfolgreiche Firmen zeichnen sich somit vor allem durch Innovationsfähigkeit, hohe Produktqualität, effiziente Prozeßtechnologie und Organisation der Produktion sowie Liefergeschwindigkeit und Qualität des "after-sales" Service aus36. Der Einfluß der Technologie auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist durch eine Vielzahl von Studien belegt. So fanden Nevens, Summe und Uttal (1990: 155) eine starke Korrelation zwischen der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und seiner Fähigkeit, seine Technologie in Form von Produkten zu kommerzialisieren.

Netzwerke Durch das Vordringen der Informationstechnologien beim Produktdesign und durch den Einsatz flexibler Produktionstechnologien wird das produktzentrierte

Produktions- und

Marketingkonzept fordistischer Prägung, welches auf sinkende Stückkosten bei standardisierten Produkten setzt, mehr und mehr obsolet. Im Zeitalter der informationsintensiven Produktionssysteme beruht die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen immer stärker auf der Ausnutzung von "economies of scope" und "economies of variety" bei der Herstellung differenzierter Güter. Der Anpassung des Produktes an individuelle Kundenwünsche kommt eine immer größere Bedeutung zu. In den kundenzentrierten

Produk-

tions- und Marketingkonzepten steht daher die flexible Anpassung an die Wünsche der Hauptkunden und die Pflege der Beziehungen zu ihnen an vorderer Stelle. Dies gilt vor allem bei Kapitalgütern und intermediären Produkten, wo die Spezialisierung in vielen Bereichen soweit fortgeschritten ist, daß einige wenige Anbieter auf einige wenige Nachfrager je Produkt treffen. Solche Liefer- und Abnehmerbeziehungen sind durch

35

Dieser Aspekt wird in Abschnitt 2.6 ausführlich behandelt.

36

Vgl. OECD (1992b: 239).

35

Kooperation bei der Entwicklung und gegenseitiges Vertrauen in Qualität und Pünktlichkeit der Leistung und Gegenleistung geprägt, eine im Zeitalter der schlanken Fertigung (lean production) und just-in-time Produktion unabdingbare Voraussetzung fur die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Manchmal wird sogar argumentiert, daß die Bedeutung des Faktors Qualität für die Wettbewerbsfähigkeit ab- und die Bedeutung des Faktors Logistik zunimmt. "Quality is increasingly meaningless, because it can be replicated anywhere. In the future, the only difference between good and bad, winning and losing, will be time-based competition"37. Diese Entwicklung unterstreicht auch die immer wichtiger werdende Rolle von Netzwerken, in denen sich die Produktion arbeitsteilig vollzieht. Das Automobil ist ein typisches Produkt für die hier angesprochene, systemische Arbeitsteilung. Ihre Wirkungen sind zwar nur schwer zu quantifizieren, doch werden Ansätze zur Erklärung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit den Einfluß von Strukturen als Voraussetzung für Netzwerke nicht ausklammern dürfen 38. Unstrittig ist, daß verstärkte Kooperation mit Lieferanten und dem Distributionssystem die Transaktionskosten reduziert, da es einfacher ist, mit einer Handvoll Firmen als mit mehreren hundert zu verhandeln. Viele Produzenten haben mittlerweile erkannt, daß es sinnvoller ist, enge und vertrauensvolle Beziehungen zu wenigen Firmen zu haben, als zu versuchen, eine Vielzahl gegeneinander über den Preis konkurrieren zu lassen. Manche unterstützen ihre Lieferanten sogar bei der Lösung schwieriger Probleme vom Design bis zur Finanzierung39. Diesen bereits von Linder (1961) erwähnten und von Porter (1990a) wieder aufgegriffenen Aspekt findet Fagerberg (1993: 16) bestätigt: "Theoretical and empirical evidence presented ... indicates that stable relationships between domestic users and producers of technology may have a positive impact on both technological progress and international competitiveness".

37

International Herald Tribune (1993: 6).

38

Hieran knüpft sich die Frage, welche strukturbedingten Vor- bzw. Nachteile in der Volkswirtschaft für bestimmte Produktionen im Vergleich zu anderen bestehen. Dazu zählt das Produktionsprofil der Volkswirtschaft ebenso wie die Wissenschafts- und Forschungslandschaft mit den Möglichkeiten zum Technologietransfer oder die Größenstruktur der Unternehmen. 39

36

Vgl. The Economist (1994b: 73).

Qualität und Preise

Die Ursachen und Auswirkungen der Abhängigkeit der Qualität vom Preis eines Gutes sind Gegenstand einer Vielzahl von Veröffentlichungen 40. Diese belegen u.a., daß es gerade im Bereich hochwertiger Konsumgüter eine große Zahl von Unternehmen gibt, für die - in gewissem Rahmen - hohe Preise im Vergleich zu Konkurrenzprodukten auch erhöhten Absatz bedeuten. Die Unternehmen machen sich dabei ein soziales Verhaltensmuster zunutze, das bereits Ende des 19. Jahrhunderts von Veblen (1924) beschrieben wurde. Danach haben einige Konsumenten das Bedürfnis, sich von der Masse durch den Kauf teurer Luxusgüter abzuheben. Ein hoher Preis ist für diese Konsumentengruppe das Hauptmotiv für den Kauf des Gutes. In diesem Fall sieht sich das Unternehmen - wenigstens in einem begrenzten Bereich - einer steigenden Nachfragekurve gegenüber. Die Ausnutzung solcher nicht durch die neoklassische Konsumtheorie erfaßten Effekte sozialen Verhaltens erlaubt es einigen Unternehmen, gerade wegen der hohen Preise für ihre prestigeträchtigen Markenprodukte wettbewerbsfähig zu bleiben. Nachahmbarkeit Die Wettbewerbsposition eines Unternehmens ist nur dann robust und dauerhaft, wenn die Produktion relativ resistent gegen Nachahmung ist. Solche Resistenz entsteht insbesondere aus der historisch gewachsenen Technologieverflechtung innerhalb einer Volkswirtschaft, was die Bedeutung der nationalen Informationsnetzwerke für die Wettbewerbsfähigkeit unterstreicht. Leicht nachahmbare Produktionen, die einen hohen Anteil unqualifizierter Arbeiter aufweisen, sind in den letzten Jahrzehnten aufgrund der im internationalen Vergleich hohen Löhne der Bundesrepublik verstärkt in Länder mit wesentlich niedrigeren Lohnkosten verlagert worden. Aber auch besonders kapitalintensive Wirtschaftszweige sind mit dem Problem einer leichten Nachahmbarkeit konfrontiert, wenn es für die Herstellung eines standardisierten Produktes (in einer späten Phase seines Produktlebenszyklus) lediglich

40

Vgl. Stiglitz (1987).

37

einer bestimmten Ausstattung mit physischem Kapital bedarf und die Anforderungen an nicht-physisches Kapital eher gering sind. Da sich technischer Wandel pfadabhängig vollzieht, liegen die Stärken einzelner Volkswirtschaften oft in den historisch gewachsenen Kompetenzen bezüglich bestimmter Technologien. Für die Bundesrepublik sind dies die wichtigen humankapitalintensiven Technologiegeberbranchen, in denen Deutschland nicht selten seit dem späten 19. Jahrhundert eine Führungsrolle innehat. Allerdings unterliegt die Nachahmbarkeit - und damit auch die Leichtigkeit der Produktionsverlagerung in andere Länder - ständigem Wandel. Dies hängt einmal damit zusammen, daß sich Schwellenländer in einem industriellen Aufholprozeß befinden, der ihnen den Aufbau immer modernerer Strukturen bezüglich Bildung sowie Aus- und Weiterbildung ermöglicht. Darüber hinaus werden durch technische Neuerungen Teile des bisher in industrialisierten Volkswirtschaften akkumulierten Wissens obsolet. Weiterhin wird durch die Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten die Verlagerung auch mancher wissensintensiver Aktivitäten ins Ausland erleichtert. ι Zusammenfassend läßt sich sagen, daß sich Unternehmen einer ganzen Palette von Aktionsparametern bedienen können, um international wettbewerbsfähig zu werden oder zu bleiben. Bei homogenen Gütern ist die Minimierung der Produktionskosten die wichtigste Option. Je differenzierter die Produkte werden, desto wichtiger werden die übrigen Wettbewerbsparameter für ein Unternehmen, desto weniger wichtig wird der Preis. Die Anwendung von geeigneter Technologie in allen relevanten Funktionsbereichen ist auch für die Unternehmen, die keine Hochtechnologieprodukte herstellen, ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. 2.5

Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften

Die Übertragung des Begriffs Wettbewerbsfähigkeit von der Unternehmensebene auf die Ebene der Volkswirtschaft - so wie es in der öffentlichen Diskussion häufig vorkommt wird von vielen Volkswirten als wenig stichhaltig angesehen. Der Unterschied zwischen beiden Wirtschaftseinheiten liegt einfach darin, daß ein Unternehmen bei Zahlungs-

38

Unfähigkeit de jure und de facto aufgelöst wird, was einer Volkswirtschaft kaum passieren kann. Und obwohl es eine Vielzahl von Ansätzen gibt, sind sich die Ökonomen keineswegs darüber einig, welche Indikatoren Wettbewerbsfähigkeit auf der MakroEbene adäquat messen. Reale effektive Wechselkurse Ein häufig gebrauchter Ansatz zur Messung der Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften ist die Berechnung realer effektiver Wechselkurse auf Preis- oder Kostenbasis. Dabei wird unterstellt, daß ein Land nur dann wettbewerbsfähig bleibt, wenn die inländische Preis- und Kostenentwicklung nicht über derjenigen der Konkurrenzländer liegt und/oder auch die Wechselkursentwicklung nicht zu einer relativen Verteuerung von Inlandsangebot im Vergleich zum Auslandsangebot führt. Insbesondere die realen effektiven Wechselkurse auf Lohnstückkostenbasis werden von manchen als zuverlässiger Indikator der Wettbewerbsfähigkeit angesehen. Nach dieser Meinung wird internationale Wettbewerbsfähigkeit determiniert durch Exportpreise, die wiederum hauptsächlich durch die Stückkosten der Industrieproduktion, insbesondere durch die Löhne determiniert sind. Seit Ende der siebziger Jahre stellt man in empirischen Studien jedoch immer stärker entweder keine oder inverse Beziehungen zwischen der Bewegung von Kosten- und Preisindikatoren eines Landes auf der einen und seiner Exportperformance auf der anderen Seite fest. Eine besonders einflußreiche Studie entstand 1978 durch Kaldor. Er stellte für die Vereinigten Staaten und Großbritannien fest, daß von 1963 bis 1975 entgegen der Vorhersage des Lohnstückkostenansatzes ein Rückgang der relativen Lohnstückkosten und der Exportpreise Hand in Hand gegangen war mit einem Verlust an Exportmarktanteilen im Industriebereich. Gleichzeitig war in Japan und Deutschland ein Anstieg der relativen Lohnstückkosten begleitet von einem Gewinn an Exportmarktanteilen. Für Frankreich und Schweden sanken die relativen Lohnstückkosten, aber sowohl die relativen Exportpreise als auch die Exportmarktanteile stiegen. Von elf Ländern, die Kaldor in seine Studie einbezogen hatte, wiesen nur drei Länder (Kanada, die Schweiz und die Niederlande) die erwarteten Vorzeichen bei den relativen Lohnstückkosten, den relativen Ex-

39

portpreisen und den Exportmarktanteilen auf 41. Die Ergebnisse dieser Kaldor-Studie - kein systematischer Zusammenhang zwischen relativen Lohnstückkosten, relativen Exportpreisen und Exportmarktanteilen - wurden durch weitere Studien bestätigt42. Ähnlich wie seinerzeit das Leontief-Paradox löste auch das Kaldor-Paradox

eine leb-

hafte und kontroverse Diskussion aus. Einige Autoren versuchten, die Validität des relativen Lohnstückkostenansatzes damit zu verteidigen, daß die deutschen und japanischen Exporterfolge auf folgende Faktoren zurückzuführen sein könnten: Kürzung der Gewinne von Unternehmen auf den Exportmärkten, Exportsubventionen durch die Regierungen, Preisdifferenzierung für heimische Märkte und Exportmärkte, Überproportionale Produktivitätssteigerungen im Exportsektor. Ohne an dieser Stelle auf jedes der einzelnen Argumente im Detail eingehen zu können, läßt sich generell sagen, daß die vorgebrachten Gründe zur Verteidigung des Lohnstückkostenansatzes wenig stichhaltig sind. Aber selbst wenn diese vier Gründe den Exporterfolg Japans und Deutschlands erklären würden, wäre damit immer noch nicht das Paradox für die USA, Großbritannien oder die anderen Länder geklärt. Wahrscheinlicher ist das Kaldor-Paradox auf andere Faktoren zurückzuführen. Zu nennen sind hier insbesondere nicht gemessene, strukturelle Aspekte der Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere technologische Veränderungen, Skalenerträge und die Erschließung neuer Märkte, aber auch der Qualitätsaspekt, der Service, Finanzierungsbedingungen und eine bessere Anpassung der Produkte an die Auslandsmärkte43. In Fagerbergs (1988) Ansatz zur Erklärung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit wird das Wachstum der Exportmarktanteile auf drei Faktoren zurückgeführt: Technologie, Preis und die Fähigkeit, das gewünschte Produkt in der spezifizierten Qualität

40

41

Vgl. Kaldor (197^: 104-107).

42

Z.B. Kaldor (1981), Kellman (1983) und Amendola, Dosi und Papagni (1993).

43

Vgl. OECD (1992b: 241).

rechtzeitig zu liefern. Letzteres wird von Fagerberg als "ability to compete on delivery" bezeichnet. Empirische Tests dieses Ansatzes zeigen, daß z.B. Japans starke Gewinne an Marktanteilen durch eine Kombination von erhöhter technologischer Wettbewerbsfähigkeit, einem hohen Investitionsniveau und erfolgreicher Produktimitation erklärt werden können. Fagerberg kommt zu dem Schluß, daß die Hauptfaktoren, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen, die technologische Wettbewerbsfähigkeit und die "ability to compete on delivery" sind. Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit beeinflußt zwar auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit, aber weit weniger stark, als es der relative Lohnstückkostenansatz annimmt44. Der Lohnstückkostenansatz zur Erklärung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften kann angesichts der vorliegenden empirischen Untersuchungen somit nur als ein Teilaspekt bei der Erklärung der Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften angesehen werden. Nominale Wechselkurse und Wettbewerbsfähigkeit In der monetären Außenhandelstheorie wird üblicherweise davon ausgegangen, daß ein Wettbewerbsfähigkeitsproblem in Form lang anhaltender Handelsbilanzdefizite nicht auftreten kann. Automatische Zahlungsbilanzausgleichsmechanismen sorgen dafür, daß ein Land seine Importe immer durch Exporte bezahlen kann. Bei flexiblen Wechselkursen geschieht dies über die Veränderung der nominalen Wechselkurse, bei fixen Wechselkursen über die Veränderung der inländischen Preisniveaus. Zwar können ein J-KurvenEffekt, der zunächst eine Bewegung der Handelsbilanz in die Gegenrichtung bewirkt, und autonome Kapitalströme den Anpassungsprozeß verzögern, auf mittlere Sicht sollten aber die automatischen Ausgleichsmechanismen für eine ausgeglichene Handelsbilanz sorgen. Ein Land kann somit im Sinn einer ausgeglichenen Handelsbilanz immer wettbewerbsfähig sein.

44

Vgl. Fagerberg (1988: 371).

41

Dieser Ansatz verliert jedoch immer stärker an Bedeutung. Konsens ist heutzutage, daß Veränderungen des Wechselkurses oder der Terms of Trade sich an den Veränderungen der Handelsbilanz zwar orientieren, aber mit einer ziemlich langen Verzögerung. Länder, die eine große Zahl von Industrien haben, in denen es zu einer relativ hohen Rate von Innovation und Produktivitätswachstum kommt, können über einen langen Zeitraum Handelsbilanzüberschüsse aufrecht erhalten und erfahren eine andauernde Aufwertung ihrer Währungen. Weniger innovative Länder müssen hingegen dauerhafte Handelsbilanzdefizite und langfristige Abwertungen in Kauf nehmen45. Die langfristigen Trends der relativen Wechselkurse sind letztendlich Ergebnis der Innovations- und Produktivitätstrends in den Ländern selbst. Wettbewerbsfähigkeit - ein Konsens zu Beginn der neunziger Jahre Die offenkundigen Schwächen der beiden soeben diskutierten Ansätze haben dazu geführt, daß versucht wurde, eine Definition von Wettbewerbsfähigkeit zu finden, die - wenn auch vielleicht noch unzureichend - das Kaldor-Paradox berücksichtigt, und in der zum Ausdruck kommt, daß Wettbewerbsfähigkeit für ein Land sich gleichzeitig reflektieren muß in einem dauerhaft hohen Realeinkommen, einem hohen Beschäftigungsniveau und einer akzeptablen Leistungsbilanzsituation. So verwendet die Mehrzahl neuerer Studien zu dem Thema internationale Wettbewerbsfähigkeit eine Definition ähnlich der oben erwähnten Begriffsbestimmung der President's Commission on Industrial Competitiveness (1985: 7). Dies gilt auch fur den Competitiveness Policy Council (1992, 1993, 1994) in den USA, der den Aspekt der langfristigen Durchhaltbarkeit noch stärker betont. Danach ist internationale Wettbewerbsfähigkeit als die Fähigkeit definiert, Güter und Dienstleistungen zu produzieren, die auf internationalen Märkten erfolgreich sind, während gleichzeitig das Realeinkommen der Inländer steigt und diese Position über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden kann. Vier Indikatoren wurden vom Competitiveness Policy Council

45

42

Vgl. Cantwell (1989: 181).

vorgeschlagen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft simultan zu messen: Arbeitsproduktivität, Wachstum der Reallöhne, Realverzinsung des in der Industrie eingesetzten Kapitals, Position im Welthandel. Zwar kann jeder dieser Indikatoren durch andere Faktoren als die internationale Wettbewerbsfähigkeit beeinflußt werden, dennoch ist der Competitiveness Policy Council der Ansicht, daß alle vier zusammengenommen ein hinreichend genaues Bild der nationalen Wettbewerbsfähigkeit geben. Dieses Forschungsvorhaben baut auf der Kritik an den traditionellen Ansätzen und auf den daraus resultierenden neuen Konzepten zur Erklärung der Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften auf. Aufgrund der theoretischen und empirischen Ergebnisse erscheint es uns gerechtfertigt, die allgemeine Produktivitäts-, Innovations- und Marketingfahigkeit als technologische Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft zu betrachten. Wichtigster Erfolgsindikator für die technologische Wettbewerbsfähigkeit ist demnach das Realeinkommen je Kopf (vgl. Schaubild 2-8). Arbeitsproduktivität (je Stunde), Erwerbstätigenanteil, jährliche Arbeitszeit, Veränderungen der Terms of Trade und Nettoertrag aus Auslandsvermögen sind Komponenten dieses Indikators. Ihre Entwicklung im ein* zelnen ist zwar ebenfalls von analytischem Interesse, sie muß jedoch immer im Zusammenhang gesehen werden. 2.6

Theoretische Zusammenhänge zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Handel, Realeinkommen und Technologie

Der grundlegende Zusammenhang zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Handel, Realeinkommen und Technologie läßt sich mit Hilfe des Neotechnologieansatzes untersuchen. Dieser ist aus verschiedenen Theorien bzw. Grundüberlegungen hervorgegangen. Dazu

43

zählen insbesondere die Theorie der technologischen Lücke46, die Produktzyklustheorie 47 und die Überlegungen zur Bedeutung von Innovationen48, Technologietransfer 49 und Zukunftsmärkten 50. Die Integration dieser Gedanken in ein formales Modell und die Bestimmung der Determinanten der Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft sind auf Basis eines ricardianischen Außenhandelsmodells mit einem Kontinuum von Gütern möglich51. Dieses ricardianische Außenhandelsmodell gilt als Basismodell des Neotechnologieansatzes, da damit die Wirkungen von Prozeßinnovationen und Technologietransfer, die Orientierung auf Zukunftsmärkte und die Vorteile der Produktion von Innovationsgütern untersucht werden können.

Vernachlässigt werden im Basismodell allerdings wesentliche wirtschaftspolitische Problemfelder real existierender Volkswirtschaften wie beispielsweise Arbeitslosigkeit, Staats- und Auslandsverschuldung, Inflation oder Leistungsbilanzsalden. Erweiterte Neotechnologiemodelle berücksichtigen einige dieser Probleme52. Sie sind allerdings wesentlich komplexer und können daher im Rahmen dieses Forschungsvorhabens nicht dargestellt werden. Darüber hinaus muß festgestellt werden, daß selbst die erweiterten Neotechnologiemodelle noch nicht so weit entwickelt sind, daß sie eine umfassende Analyse der Determinanten der technologischen Wettbewerbsfähigkeit unter Berücksichtigung aller o.a. Problemfelder erlauben. Allenfalls gibt es Ansätze, die zu Teilaspekten nützliche formal theoretische Analysen liefern. Hinzu kommt, daß die erweiterten Modelle zwar eine realitätsnähere Analyse erlauben, daß diese Einsichten die Grundaussagen des neotechnologischen Basismodells hinsichtlich der Wirkung von Technologie

46

Vgl. Posner (1961) und Hufbauer (1966).

47

Vgl. Vernon (1966, 1979) und Hirsch (1967).

48

Vgl. Schumpeter (1939, 1968), Mensch (1975) und Freeman, Clârk und Soete (1982).

49

Vgl. Krugman (1979) und Klodt (1990).

50

Vgl. Lafay (1976), Nussbaum (1984) und Seitz (1990).

51

Vgl. Dornbusch, Fischer und Samuelson (1977).

52

Vgl. dazu Dosi, Pavitt und Soete (1990), insbesondere Kapitel 6 und 7, sowie Cimoli (1988, 1991), Cimoli und Soete (1992), Collins (1985), Dosi und Soete (1983), Dosi, Pavitt und Soete (1990), Krugman (1979, 1986) und Wilson (1980).

44

Effiziente internationale Arbeitsteilung und gleichgewichtiger relativer Lohnsatz Die Aufteilung der Produktion zwischen In- und Ausland und die Höhe des relativen Lohnsatzes ergeben sich aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Die A ( )Kurve beschreibt, welche Arbeitsteilung sich zwischen In- und Ausland bei einem gegebenen relativen Lohnsatz w/w* einstellt. Die Β ( )-Kurve beschreibt, welches Lohnverhältnis w/w* sich bei gegebenem Muster der internationalen Arbeitsteilung einstellt. Der glfeichgewichtige 60 relative Lohnsatz (w/w*) und die effiziente internationale Arbeitsteilung (das Grenzgut z) sind in Schaubild 2-2 durch den Schnittpunkt der A ( )- und Β ( )-Kurve determiniert. Als Ergebnis dieses Modells läßt sich festhalten, daß der gleichgewichtige relative Lohnsatz und die effiziente internationale Spezialisierung endogen durch die eingesetzte Technologie, die Konsumentenpräferenzen und die relative Größe der Länder determiniert werden. Prozeßinnovationen Eine der zentralen Aussagen des Neotechnologieansatzes liegt im Zusammenhang von technologischem Know-how und internationaler Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Je besser ein Land in der Lage ist, technisches Wissen selbst zu produzieren oder vom Ausland zu akquirieren und in Form von Produkt-, Prozeß- und Marketinginnovationen wirtschaftlich - und nicht nur technisch - sinnvoll zu verwerten, desto wettbewerbsfähiger 61 ist es. Dieser Zusammenhang läßt sich mit Hilfe des neotechnologischen Basismodells verdeutlichen. Dabei wird zunächst der Einfluß der Prozeßinnovation untersucht, der sich in einer Erhöhung der inländischen Arbeitsproduktivität äußert. Es wird angenommen, daß diese Produktivitätserhöhung alle Güter gleichermaßen betrifft, so daß die inländischen Arbeitskoeffizienten für jedes produzierte Gut um densel-

60

Die Welt ist im Gleichgewicht, da bei diesem Lohnverhältnis die Handelsbilanz ausgeglichen ist und Vollbeschäftigung (bzw. die Rate der natürlichen Arbeitslosigkeit) erreicht ist. 61

Dies gilt sowohl absolut, gemessen am Realeinkommen, als auch relativ, gemessen am relativen Lohnsatz.

Folge, so entsteht die Produktivitätstreppe55. Ob ein Gut nun produziert wird oder nicht, hängt von der Lohnhöhe ab. Ist der vom Unternehmer je Stunde zu zahlende Lohn niedriger als der von einem Arbeitnehmer in einer Stunde produzierte Output, lohnt es sich, das betreffende Gut herzustellen. Im umgekehrten Fall unterbleibt die Produktion des Gutes56.

Analog zu dem gerade beschriebenen Fall der Produktivitätstreppe in einer geschlossenen Volkswirtschaft läßt sich das Produktivitätsgefalle zwischen In- und Ausland ebenfalls als Produktivitätstreppe darstellen, wobei die Güter jetzt gemäß dem abnehmenden Vorsprung des Inlands gegenüber dem Ausland geordnet werden. Bei einer großen Zahl von Gütern kann die Produktivitätstreppe auch als kontinuierliche Linie gedacht werden, so wie die A (z)-Kurve in Schaubild 2-1, die das Produktivitätsgefalle zwischen In- und Ausland widerspiegelt. Ob ein Gut im In- oder Ausland produziert wird, hängt vom Lohnverhältnis zwischen In- und Ausland (relativer Lohnsatz57) ab. Alle Güter, für die die relative Arbeitsproduktivität größer ist als der relative Lohnsatz, können im Inland kostengünstiger als im Ausland produziert werden. Je höher der Lohn im Inland relativ zu dem des Auslandes ist, desto höher ist bei gegebenem Produktivitätsgefalle der Anteil von im Ausland produzierten Gütern. Eine Erhöhung des relativen Lohnsatzes führt dazu, daß das Inland diejenigen Güter, die nur einen geringen Produktivitätsvorsprung vor dem Ausland aufweisen, nicht mehr kostengünstiger als das Ausland produzieren kann. Die Produktion wandert ins Ausland ab. Wieviele Güter davon betroffen sind, hängt vom Ausmaß des Produktivitätsvorsprungs 58 und der Lohnerhöhung im Inland relativ zu der des Auslandes ab.

55

Eine ausführlichere Darstellung der Produktivitätstreppe findet sich beispielsweise in Siebert (1994). 56

Der Einfachheit halber wird unterstellt, daß im In- und Ausland vollständige Konkurrenz auf Güter- und Faktormärkten herrscht. Die Lohnstückkosten eines Gutes entsprechen somit seinem Preis. 57

Der relative Lohnsatz ist definiert als w/w\ wobei w den inländischen und w* den ausländischen nominalen Stundenlohn bezeichnet. 58

Dieser reflektiert sich in der Steilheit der A (z)-Kurve. Je steiler die Kurve, desto größer der Produktivitätsvorsprung bzw. -rückstand von Gut zu Gut gegenüber dem Ausland.

46

SCHAUBILDER 2-1 I>ND 2-2

Produktivitätsgefalle, Lohnsatz und internationale Arbeitsteilung relativer Lohnsatz, έ relative Arbeitsproduktivität

(W/W *) a (W/W*),

rS. 1 1 ! I 0

Übergang·guter

A(z)

1 1

Z,

Ζ Inländische Exportgüter

^s»

r1

auelÄndieche Exportgüter DIW

Bestimmung des relativen Lohnsatzes und der internationalen Arbeitsteilung relativer Lohnsatz,

DIW

47

Schaubild 2-1 stellt diesen Sachverhalt graphisch dar. Bei einem gegebenen relativen Lohnsatz von (w/w*)j werden alle Güter links von z ] im Inland produziert und von dort exportiert, alle Güter rechts von z, im Ausland. Steigt der relative Lohnsatz von (w/w*)j auf (w/w*)2, so geht die Produktion der zwischen z, und z2 liegenden Güter vom In- auf das Ausland über, die Güter werden zu Übergangsgütern. Weltnachfrage und relativer Lohnsatz Um die effiziente internationale Arbeitsteilung (d.h. das Grenzgut z) feststellen zu können, muß neben dem technologisch determinierten Produktivitätsgefalle noch der relative Lohnsatz bestimmt werden. Das Neotechnologiemodell unterstellt zu diesem Zweck, daß die Konsumenten in der Welt einen konstanten Teil ihres Einkommens für jedes Gut ausgeben. Hält das Inland einen relativ hohen Anteil der Weltproduktion, so ist die Nachfrage nach inländischer Arbeit relativ hoch. Üblicherweise ist eine relativ hohe Nachfrage nach einem Faktor mit einer relativ hohen Entlohnung verbunden. Die Nachfragekurve ist somit eine steigende Funktion der Zahl der produzierten Güter und des relativen Lohnsatzes, die in Schaubild 2-2 als Β (ζ, L*/L)-Kurve dargestellt ist59. Je größer das Ausland im Vergleich zum Inland, desto höher ist die Nachfrage des Auslandes nach Gütern aus der Weltproduktion, desto weiter links liegt die Β ( )-Kurve. Große Länder produzieren und exportieren ein breites Sortiment an Gütern. Da darin auch hohe Anteile von Gütern enthalten sind, die mit geringer Arbeitsproduktivität hergestellt werden, ist die durchschnittliche Produktivität kleiner als in kleinen Ländern, die sich auf das kleine Sortiment von Gütern beschränken, das mit einer relativ hohen Arbeitsproduktivität hergestellt wird. Somit ist der relative Lohnsatz bei gegebenem technologischen Niveau in kleinen Ländern tendenziell höher als in großen.

59

48

In Zukunft wird die Β (ζ, L7L)-Kurve der Einfachheit halber als Β ( )-Kurve bezeichnet.

Effiziente internationale Arbeitsteilung und gleichgewichtiger relativer Lohnsatz Die Aufteilung der Produktion zwischen In- und Ausland und die Höhe des relativen Lohnsatzes ergeben sich aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Die A ( )Kurve beschreibt, welche Arbeitsteilung sich zwischen In- und Ausland bei einem gegebenen relativen Lohnsatz w/w* einstellt. Die Β ( )-Kurve beschreibt, welches Lohnverhältnis w/w* sich bei gegebenem Muster der internationalen Arbeitsteilung einstellt. Der glfeichgewichtige 60 relative Lohnsatz (w/w*) und die effiziente internationale Arbeitsteilung (das Grenzgut z) sind in Schaubild 2-2 durch den Schnittpunkt der A ( )- und Β ( )-Kurve determiniert. Als Ergebnis dieses Modells läßt sich festhalten, daß der gleichgewichtige relative Lohnsatz und die effiziente internationale Spezialisierung endogen durch die eingesetzte Technologie, die Konsumentenpräferenzen und die relative Größe der Länder determiniert werden. Prozeßinnovationen Eine der zentralen Aussagen des Neotechnologieansatzes liegt im Zusammenhang von technologischem Know-how und internationaler Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Je besser ein Land in der Lage ist, technisches Wissen selbst zu produzieren oder vom Ausland zu akquirieren und in Form von Produkt-, Prozeß- und Marketinginnovationen wirtschaftlich - und nicht nur technisch - sinnvoll zu verwerten, desto wettbewerbsfähiger 61 ist es. Dieser Zusammenhang läßt sich mit Hilfe des neotechnologischen Basismodells verdeutlichen. Dabei wird zunächst der Einfluß der Prozeßinnovation untersucht, der sich in einer Erhöhung der inländischen Arbeitsproduktivität äußert. Es wird angenommen, daß diese Produktivitätserhöhung alle Güter gleichermaßen betrifft, so daß die inländischen Arbeitskoeffizienten für jedes produzierte Gut um densel-

60

Die Welt ist im Gleichgewicht, da bei diesem Lohnverhältnis die Handelsbilanz ausgeglichen ist und Vollbeschäftigung (bzw. die Rate der natürlichen Arbeitslosigkeit) erreicht ist. 61

Dies gilt sowohl absolut, gemessen am Realeinkommen, als auch relativ, gemessen am relativen Lohnsatz.

49

ben Prozentsatz steigen62. Zu dem vorherrschenden relativen Lohnsatz (w/w*), kann das Inland nun mehr Güter kostengünstiger anbieten, es findet eine Produktionsverlagerung ins Inland statt. Damit steigt aber auch die Nachfrage nach inländischer Arbeit, was den relativen Lohnsatz nach oben drückt und die Produktionsverlagerung nicht in dem selben Umfang stattfinden läßt wie bei konstantem relativen Lohnsatz. In Schaubild 2-3 ist dieser Fall einer alle Güter betreffenden uniformen Produktivitätserhöhung graphisch dargestellt. Die A (z)-Kurve verschiebt sich um den Prozentsatz der Produktivitätserhöhung nach oben. Diese Verschiebung ist im Schaubild 2-3 durch den Übergang von der Kurve A, (z) auf Kurve A 2 (z) dargestellt. Der relative inländische Lohnsatz steigt von (w/w*^ auf (w/w*)2, die Güter zwischen z, und ^ werden nun vom Inland statt vom Ausland produziert. Neben der relativen Position hat sich auch die absolute Position des Inlands verbessert. Es läßt sich zeigen, daß sich der Reallohn im Inland erhöht hat, und zwar sowohl in Preisen der Exportgüter als auch der Import- und der Übergangsgüter63. Das Inland ist durch den Produktivitätsfortschritt wettbewerbsfähiger im Sinne der Definition des Competitiveness Policy Council (1993: 4) geworden, der Wettbewerbsfähigkeit als die Fähigkeit definiert, dem Test der internationalen Märkte standzuhalten und dabei das Einkommen der Bevölkerung nachhaltig zu steigern. Aber auch das Ausland profitiert über den internationalen Handel vom Produktivitätsfortschritt im Inland. Dort steigt der Reallohn gemessen in Preisen der Import- und der Übergangsgüter (vgl. Tabelle 2-2).

62

Falls man technischen Fortschritt annehmen würde, der uneinheitlich über die Güter verteilt wäre, müßten die Güter neu numeriert werden. 63

50

Vgl. Trabold (1994: 12-15), wo dieses Ergebnis formal abgeleitet wird.

SCHAUBILDER 2-3 UND 2-4

Produktivitätsfortschritt relativer Lohnsatz

DIW

Orientierung auf Zukunftsmärkte

relativer Lohnsatz,

DIW

51

TABELLE 2-2 VERÄNDERUNG DES REALLOHNS DURCH PRODUKTIVITÄTSFORTSCHRITT IM INLAND

(ausgedrückt in Einheiten von Export-, Import- und Übergangsgütern)

Inland Ausland

in Exportgüterpreisen

in Importgüterpreisen

in Übergangsgüterpreisen

t

t

t

konstant

t

t

Die Umsetzung des technischen Fortschritts in eine möglichst alle Sektoren betreffende Erhöhung der Arbeitsproduktivität ist im Neotechnologieansatz eine Schlüsselvariable zur Erhöhung des Realeinkommens. Der Ansatz kommt damit zu einem ähnlichen Ergebnis wie Porter in seiner Untersuchung über nationale Wettbewerbsvorteile: "Productivity is the prime determinant of a nation's long-run standard of living; it is the root cause of national per capita income"64. Orientierung auf Zukunftsmärkte Auf wichtigen, aber keineswegs allen, Zukunftsmärkten mit Gütern aus inländischer Produktion vertreten zu sein, wird im Neotechnologieansatz als entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit angesehen. Nach Ansicht der Neotechnologie-Theoretiker bieten Zukunftsmärkte höhere Wachstumschancen und haben Unternehmen wegen der dort vorwiegend anzutreffenden Marktform des Oligopois oder der monopolistischen Konkurrenz die Möglichkeit, höhere Gewinne zu erzielen. Des weiteren entstehen in Industrien, die für Zukunftsmärkte produzieren, überproportional viele Arbeitsplätze. Unklar bleibt hingegen, welches die Märkte der Zukunft sind. Autoren, die eine eher technozentrierte Auffassung von Wettbewerbsfähigkeit haben (vgl. Abschnitt 2.3), setzen Zukunftsmärkte tendenziell mit Märkten für Hochtechnologiegüter gleich65. Aus ökonomischer Sicht sind Zukunftsmärkte diejenigen, bei denen die Einkommenselastizität der Nachfrage größer als eins ist, da der Anteil dieser Güter am gesamten Output in

52

64

Vgl. Porter (1990b: 84 f.).

65

Vgl. Schmietow (1988: 110-114).

einer wachsenden Weltwirtschaft ständig größer wird. Für Lafay (1976) ist diese Orientierung auf Zukunftsmärkte eine der Hauptursachen struktureller Wettbewerbsfähigkeit, die er daher am Welthandelsanteil eines Landes bei Produkten mit langfristig expansiver Nachfrage mißt. Mit Hilfe des neotechnologischen Basismodells läßt sich verdeutlichen, daß die relative Einkommensposition eines Landes im Verlauf der Entwicklung auch davon bestimmt wird, inwieweit das Inland auf Zukunftsmärkten präsent ist. Ist die Einkommenselastizität der Nachfrage nach im Inland produzierten Gütern größer als eins, dann steigt die Nachfrage nach inländischen Produkten im Vergleich zu ausländischen. Dies führt zu einer verstärkten Nachfrage nach inländischer Arbeit, wodurch der relative Lohnsatz steigt. Die internationale Arbeitsteilung verändert sich, da Produktionsverlagerungen ins Ausland stattfinden. Das Inland spezialisiert sich auf die Produktion von wenigen, aber mit höherer durchschnittlicher Arbeitsproduktivität hergestellten Gütern. Die durchschnittliche Produktivität der inländischen Volkswirtschaft steigt dadurch und ermöglicht somit den Anstieg des relativen Lohnsatzes. Schaubild 2-4 illustriert diesen Fall. Eine Erhöhung der Nachfrage nach inländischen Exportgütern zu Lasten von inländischen Importgütern verschiebt die Β ( )-Kurve nach oben. Der relative Lohnsatz steigt von (w/w*^ auf (w/w*)2, die Zahl der im Inland produzierten Güter sinkt von 0-z, auf O-z,. Technologietransfer Im Rahmen des Neotechnologieansatzes werden die unterschiedlichen Produktivitätsniveaus der Länder durch eine unterschiedliche Verteilung der eingesetzten Produktionstechnologie und das dazu komplementäre Qualifikationsniveau der Arbeitskräfte erklärt. Eine Angleichung dieser Produktivitäts- und Qualifikationsunterschiede durch Technologietransfer bewirkt auch eine Angleichung des relativen Lohnsatzes. Länder mit geringem technologischen Know-how können durch den Technologietransfer ihre Arbeitsproduktivität erhöhen und damit mehr Güter als bisher auf dem Weltmarkt anbieten. Durch die steigende Nachfrage nach Arbeit in den Niedrigtechnologieländern erhöht sich

53

deren relativer Lohnsatz. Umgekehrt verringert sich der Produktivitäts- und Lohnvorsprung der Hochtechnologieländer. Gleichen sich die Arbeitsproduktivitäten vollständig an, d.h. wird jedes Gut im In- und Ausland mit derselben Technologie produziert, sind Nominallohnsätze, Preise und Reallöhne im In- und Ausland gleich. Die internationale Spezialisierung kann dann mit Hilfe dieses Modells nicht mehr determiniert werden66.

Absolut gesehen profitieren sowohl Hoch- als auch Niedrigtechnologieländer vom Technologietransfer, da das Realeinkommen in beiden Ländern steigt (vgl. den Abschnitt über Prozeßinnovationen, wo der Fall analog für eine Produktivitätserhöhung im Inland analysiert wurde). Schaubild 2-5 veranschaulicht den Fall graphisch. Aus Sicht eines Hochtechnologielandes liegt die A (z)-Kurve relativ hoch, wie beispielsweise

(z)67. Sie schneidet die

Β ( )-Kurve oberhalb von (w/w*)=l. Aufgrund des Technologietransfers dreht sich die A (z)-Kurve in Richtung der Isoproduktivitätslinie, der relative Lohnsatz sinkt aus Sicht des Hochtechnologielandes. Falls es sich beim Inland um ein Niedrigtechnologieland handelt, liegt die A (z)-Kurve unterhalb der Isoproduktivitätslinie, wie beispielsweise A 2 (Z); sie dreht sich aufgrund des Technologietransfers zur Isoproduktivitätslinie hin, der relative Lohnsatz steigt. Setzen beide Länder die gleiche Technologie zur Produktion der Güter ein, so wird die A (z)-Kurve deckungsgleich mit der Isoproduktivitätslinie68.

66

Unter Berücksichtigung von Transport- und Transaktionskosten sieht die internationale "Arbeitsteilung" so aus, daß jedes Land seinen Eigenbedarf produziert. 67

Im Schaubild wird angenommen, daß das Hochtechnologieland bei der Herstellung aller Güter eine höhere Arbeitsproduktivität aufweist, so daß Α (ζ) über der Isoproduktivitätslinie (waagerechte gestrichelte Linie) liegt. Würde man annehmen, daß das Niedrigtechnologieland einige Güter produktiver herstellen kann als das Hochtechnologieland, dann würde A (ζ) die Isoproduktivitätslinie schneiden. 68

Würde man eine die Isoproduktivitätslinie schneidende A (z)-Kurve annehmen (siehe vorhergehende Fußnote), dann müßte Technologie in beide Richtungen fließen, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Ansonsten behielte das Niedrigtechnologieland seinen Produktivitätsvorsprung bei seinen hochproduktiv hergestellten Gütern.

54

SCHAUBILDER 2-5 UND 2-6

Technologietransfer relativer Lohnsatz, relative Arbeitsproduktivität

DIW

Innovationsgüter relativer Lohneetz, relative Arbeitsproduktivität

DIW

55

Innovationsgütcr oder technologische Produktdifferenzierung Wurde bislang angenommen, daß die in Frage kommenden, international handelbaren Güter im In- und Ausland produziert werden können, so wird jetzt unterstellt, daß eine bestimmte Gruppe von Gütern nur im Inland hergestellt werden kann. Ursache hierfür können entweder Verfügbarkeiten im Sinne von Kravis (1956) oder unternehmerische Innovationsleistungen im Sinne Schumpeters (1968) sein. Betrachtet sei hier der Fall von Innovationsgütern, die durch technologische Produktdifferenzierung entstehen. Sie können im Ausland nicht produziert werden, weil die zur Produktion benötigte Technologie dort nicht verfügbar ist und auch auf dem Weltmarkt (noch) nicht käuflich erworben werden kann. Die Aufnahme der Produktion von Innovationsgütern bewirkt eine Umverteilung der Weltnachfrage. Da jetzt sowohl Innovations- als auch ricardianische Güter69 nachgefragt werden, entfällt in beiden Ländern ein geringerer Anteil der Nachfrage auf die ricardianischen Güter. Andererseits entfallt der Rest der Nachfrage automatisch auf die im Inland produzierten Innovationsgüter, womit die Nachfrage nach inländischer Arbeit steigt und die bereits mehrmals beschriebenen Effekte ausgelöst werden: Der relative Lohnsatz des Inlandes steigt, die Zahl der im Inland produzierten ricardianischen Güter sinkt. Neu ist, daß nun im Inland zusätzlich Innovationsgüter produziert werden. Schaubild 2-6 zeigt die Situation unter der Annahme, daß das Inland die Produktion von Innovationsgütern aufnimmt. Das Kontinuum der Güter verteilt sich auf zwei Bereiche. Zwischen r 0 und 1 liegen die ricardianischen Güter, für die sich das Spezialisierungsmuster nach dem bekannten Schema ergibt. Die Innovations- oder Schumpeter-Güter liegen im Bereich von 0 - r 0 . Die A ( )-Kurve verschiebt sich nach rechts, da die relativen Arbeitskoeffizienten konstant geblieben sind und die ricardianischen Güter sich rechts von r 0 befinden 70. Die neue Β ( )-Kurve liegt oberhalb der alten, da für jedes

69

Mit ricardianischen Gütern sind im folgenden diejenigen gemeint, bei denen sich die internationale Spezialisierung aufgrund der Nachfrage und der relativen Arbeitsproduktivitäten determiniert. 70

Der Produktivitätsvorsprung des Inlands bei Innovationsgütern ist "unendlich", da diese Güter im Ausland nicht produziert werden können. Sie liegen somit links der ricardianischen Güter.

56

ricardianische Gut ζ der auf die Schumpeter-Güter entfallende Teil der Weltnachfrage bereits "verbraucht" ist. Das Inland ist automatisch der einzige Lieferant für Schumpeter-Güter, der auf diese Güter entfallende Teil der Weltnachfrage wird durch Produktion im Inland gedeckt. Durch eine Aufnahme der Produktion von Schumpeter-Gütern durch das Inland erhöht sich der inländische relative Lohnsatz. Das Neotechnologie-Modell verdeutlicht, daß die von Seitz (1992) für so bedeutend gehaltenen "first mover advantages" nicht nur den innovativen Unternehmen zugute kommen, sondern für die innovative Volkswirtschaft als Ganzes Vorteile bringen. Dabei ist zu beachten, daß im Neotechnologie-Modell noch nicht einmal Innovationsrenten in Form von Oligopol- oder Monopolgewinnen angenommen werden, da auf dem Markt für Schumpeter-Güter innerhalb eines Landes vollständige Konkurrenz herrscht. Werden diese Innovationsrenten auch noch berücksichtigt, ist der Vorteil fur das Innovationsland noch größer, Das Neotechnologie-Modell eignet sich allerdings nicht dafür, die Seitzsche These von der Notwendigkeit einer Hochtechnologiepolitik für Wohlfahrt und Wettbewerbsvorteile eines Landes zu untermauern, da die innovativen Produkte aus allen Sektoren der Volkswirtschaft kommen können und nicht nur aus den Hochtechnologiesektoren. Vielmehr scheint es ausschlaggebend zu sein, das im Inland erzeugte Wissen zusammen mit dem aus verschiedenen Quellen stammenden international verfügbaren Wissen im Inland zur Erlangung einer möglichst hohen Arbeitsproduktivität einzusetzen. Diese Überlegungen relativieren auch die Bedeutung sogenannter "strategischer Sektoren" für die nationale Wettbewerbsfähigkeit und haben Auswirkungen auf die industrieund technologiepolitischen Schlußfolgerungen. Befürworter aktiver industriepolitischer Eingriffe auf der Angebotsseite fordern die staatliche Unterstützung strategischer Sektoren, ohne deren Beherrschung die nationale Volkswirtschaft den Anschluß an die technologischen Entwicklungen des nächsten Jahrhunderts verpasse. Einzelne Sektoren zeichnen sich nach deren Meinung durch hohe Multiplikatoreffekte und eine starke intersektorale Ausstrahlung aus. Positive externe Effekte können sich ergeben, wenn den Abnehmern solcher strategisch wichtiger Produkte ein Nutzen entsteht, der nicht in

57

voller Höhe im Marktpreis zum Ausdruck kommt. Weiterhin - so wird argumentiert können durch mittelfristig auftretende Lerneffekte bei der Produktion strategisch wichtiger Güter oder aufgrund von Synergieeffekten nationale Wettbewerbsvorteile entstehen, die kurzfristig kaum durch Nachahmung verloren gehen (Meyer-Krahmer 1992). Dieses Argumentation basiert auf der Annahme, daß die eigene Produktion bestimmter forschungsintensiver Güter im Inland Voraussetzung für eine breitgestreute nationale Wettbewerbsfähigkeit auf technologischer Ebene ist. Im Sinne der hier zugrunde gelegten Definitionen entspricht diese Betrachtungsweise der "technologischen Wettbewerbsfähigkeit im engeren Sinn". Die Bedeutung der kreativen Anwendung von Hightech-Gütern in der Produktion wird dabei unterbewertet. Im Rahmen der bestehenden und sich verstärkenden internationalen Arbeitsteilung wird es für einzelne Volkswirtschaften immer wichtiger, internationale Quellen technischen Wissens zu erschließen. Nationale Lücken in einzelnen Technologiefeldern müssen dabei in Kauf genommen werden. Anstatt zu versuchen, auf allen Gebieten technologischer Neuerungen an vorderster Front vertreten zu sein, sollten die Vorteile des bisherigen Spezialisierungsmusters einer Volkswirtschaft stärker beachtet werden. Sinnvoller als ein internationaler Technologiewettlauf, in dem eine Vielzahl von Volkswirtschaften staatliche Forschungsmittel parallel in dieselben Technikgebiete fließen lassen, erscheint ein Aufbauen auf vorhandenen Stärken71. Insofern muß es Ziel der Technologiepolitik eher sein, diesen internationalen Wissenspool besser für inländische Anwendungen zu erschließen, als zu versuchen, ausländische Forschungserfolge zu kopieren.

Differenzierte Produkte Ein immer wieder vorgebrachtes Argument gegen das Neotechnologiemodell ist die Vernachlässigung differenzierter Produkte. Wie in Abschnitt 2.4 gezeigt, differenzieren die Unternehmen ihre Produkte technologisch, vertikal und horizontal. Während technologisch differenzierte Produkte in Form von Innovationsgütern relativ einfach in das neotechnologische Basismodell zu integrieren sind, bereitet dies bei horizontaler und 71

Vgl. Meyer-Krahmer (1992), Legier, Grupp, Gehrke und Schasse (1992), Meyer-Krahmer (1993).

58

vertikaler Produktdifferenzierung jedoch einige Schwierigkeiten. Ein Versuch, differenzierte Produkte in ein ricardianisches Außenhandelsmodell zu integrieren, welches der Grundpfeiler des neotechnologischen Basismodells ist, findet sich in Trabold (1994). Die wesentlichen Gedankengänge und Schlußfolgerungen sollen hier kurz dargestellt werden. Das um differenzierte Produkte erweiterte Neotechnologiemodell unterstellt, daß sich der Markt für ein Gut nach Qualitätsstufen in verschiedene Segmente aufteilt. Innerhalb eines Marktsegments ist die Substitutionselastizität hoch und der Wettbewerb vollzieht sich durch horizontale Produktdifferenzierung. Zwischen den Segmenten ist die Substitutionselastizität niedrig und Produkte verschiedener Segmente konkurrieren kaum miteinander. So würden beispielweise starke, filterlose Zigaretten zwar untereinander aber nicht mit Menthol- oder leichten Filterzigaretten konkurrieren. Dies erlaubt es, jedes Marksegment als ein ricardianisches Gut zu betrachten, womit die vertikale Produktdifferenzierung ebenfalls in das Modell integriert werden kann. Das um differenzierte Güter erweiterte Neotechnologiemodell nimmt weiter an, daß die horizontale Produktdifferenzierung zu einem Mehr oder Weniger an Arbeitseinsatz bei der Produktion eines Gutes führt, wobei höhere Arbeitsinputs sich in besserem Design oder erweiterter Funktionalität niederschlagen, nicht jedoch in höherer Qualität72. Die verschiedenen Versionen eines Gutes73 innerhalb eines Marktsegments werden demnach mit verschiedenen Arbeitsproduktivitäten hergestellt. Die in- und ausländischen Arbeitskoeffizienten (a{ und a^) können somit als Durchschnittswerte aller Versionen eines Gutes angesehen werden. Einzelne Produkte haben Arbeitskoeffizienten, die über oder unter dem Durchschnitt liegen können74. 72

Um die Qualität eines Produktes zu ändern und es somit durch vertikale Produktdifferenzierung in ein anderes Marktsegment zu schieben, müßte der Produzent auf eine andere Produktionstechnologie ausweichen. Eine Veränderung des Arbeitseinsatzes allein reicht dazu nicht aus. 73

Im folgenden wird der Ausdruck Produkt verwendet, um anzuzeigen, daß es sich um eine bestimmte Version eines Gutes handelt. 74

Es sollte beachtet werden, daß die durchschnittlichen Arbeitskoeffizienten nach wie vor durch die in einem Land eingesetzte Technologie determiniert sind. Die Produzenten eines Landes verwenden dieselbe Technologie zur Produktion eines Gutes und differenzieren es lediglich durch ein Mehr oder Weniger an Arbeitseinsatz.

59

Den Differenzierungsbemühungen der Produzenten sind allerdings gewisse Grenzen gesetzt. Wendet ein Produzent zu wenig Arbeit auf, erfüllt das Produkt nicht die von den Konsumenten geforderten Mindeststandards. Der Hersteller kann seine Version des Gutes nicht verkaufen, obwohl er bei gegebenem Lohnsatz preislich wettbewerbsfähig wäre. Umgekehrt führt ein zu hoher Arbeitsaufwand zwar zu einem in Funktionalität, Design usw. sehr hochwertigen Produkt, bei dem vorherrschenden relativen Lohnsatz würde das Produkt aber so teuer, daß es nicht verkäuflich wäre. Für die Produzenten folgt daraus, daß sie bei ihren Differenzierungsbemühungen innerhalb bestimmter Preisgrenzen - und damit bei gegebenem relativen Lohnsatz - innerhalb bestimmter Arbeitseinsatzgrenzen bleiben müssen, da ihre Produkte sonst nicht verkäuflich sind. Das Konsumentenverhalten entspricht dem von Dixi^ und Stiglitz (1977) vorgestellten Konzept der Präferenz für die Vielfalt (love of variety). Die Nachfrage nach einem Gut verteilt sich auf die unterschiedlichen Versionen des Gutes, solange der Preis eines Produktes innerhalb der von den Konsumenten akzeptierten Grenzen liegt. Der Anteil der auf ein Produkt entfallenden Nachfrage ist in diesem Modell eine Funktion des Preises des Produkts, der Preise der anderen Produkte, der Substitutionselastizität und der Anzahl der Versionen eines Gutes. Da sich die Nachfrage entsprechend der Größe der Länder auf das In- und Ausland verteilt, wird ein Produkt im In- und Ausland abgesetzt, wenn es innerhalb der akzeptierten Preisgrenzen liegt.

Somit lassen sich die Güter in drei Gruppen einteilen. Zur ersten Gruppe gehören diejenigen Güter, bei denen das Inland aufgrund seines technologischen Vorsprungs alle Versionen des Gutes in einem Marktsegment produziert. Selbst wenn im Ausland beliebig viel Arbeit eingesetzt würde, könnte es das geforderte Qualitätsniveau der inländischen Produkte nicht erreichen, da die im Ausland verfügbare Technologie dies nicht erlaubt. Diese Güter werden ausschließlich im Inland produziert und von dort exportiert. Spiegelbildlich ergibt sich die dritte Gruppe von Gütern, die ausschließlich im Ausland produziert und von dort ins Inland importiert wird. Zur zweiten Gruppe gehören diejenigen Güter, die sowohl im- als auch exportiert werden, bei denen also ein "two-way trade in differentiated products" oder intra-indu-

60

strieller Handel stattfindet. In Industrien, in denen das Inland nur einen geringen technologischen Vorsprung hat, kann ein Unternehmen des technologisch weniger entwickelten Landes mit vermehrtem Arbeitseinsatz Design, Funktionalität usw. seines Produktes so steigern, daß es die von den Konsumenten geforderten Mindeststandards erreicht. Gleichzeitig überspringt das Produkt bei gegebenem relativen Lohnverhältnis die Preisuntergrenze 75. Da ein innerhalb der Preisgrenzen liegendes Produkt im In- und Ausland nachgefragt wird, wird das Produkt dieser Firma ins Ausland exportiert, während alle anderen Versionen vom Ausland importiert werden. Je ähnlicher die technologischen Niveaus beider Länder bei der Produktion eines Gutes sind, desto stärker sind Hersteller aus beiden Ländern an der Produktion dieses Gutes beteiligt, desto höher ist der gegenseitige Austausch von differenzierten Produkten. Schaubild 2-7 stellt den Fall differenzierter Güter graphisch dar. Die A (z)-Kurve stellt jetzt im Unterschied zu bisher das durchschnittliche Produktivitätsgefalle zwischen Inund Ausland dar. Der Einfachheit halber sei nun unterstellt, daß die Variation der Arbeitskoeffizienten im In- und Ausland bei allen Gütern ein fester Prozentsatz ist. Die Kurve A (z)-min stellt dann die Relation der Arbeitskoeffizienten für die am wenigsten Arbeit verbrauchende Version des im Inland produzierten Gutes zu dem Produkt des Auslandes dar, für das am meisten Arbeit eingesetzt wird, also: max (a*i) / min fo) Umgekehrt stellt die Kurve A (z)-max die Relation der Arbeitskoeffizienten für die am meisten Arbeit aufgewendete Version eines Gutes des Inlandes zu dem Produkt des Auslandes dar, für das am wenigsten Arbeit eingesetzt wird, also: min (a*i) / max (a^

75

Zwar sind diejenigen Unternehmen des Niedrigtechnologielandes, die weniger Arbeit aufwenden, noch preiswerter. Deren Produkte würden aber von den Konsumenten wegen der Funktionalitäts- und Designmängel nicht gekauft.

61

SCHAUBILD 2-7

Produktdifferenzierung

Auslandes

inter-industrieller Handel

intra-indu- inter-lndustrieller Handel strie II er Handel DIW

Bei einem gegebenen Lohnsatz von (w/w')1 liegen die ausschließlich im Inland produzierten und von dort exportierten Güter zwischen 0 und z v Die ausschließlich vom Ausland produzierten und von dort ins Inland importierten Güter liegen zwischen z^ und 1. Zwischen z, und z^ liegen diejenigen Güter, die sowohl im In- wie Ausland produziert und zwischen beiden Ländern in beide Richtungen gehandelt werden, also Güter des intra-industriellen Handels. Die Bestimmung des gleichgewichtigen Lohnsatzes ist nun nicht mehr so einfach möglich, da nicht bekannt ist, wie sich die Nachfrage im Bereich des intra-industriellen Handels auf die einzelnen Produkte verteilt. Er liegt jedoch zwischen den Schnitt62

punkten der Β ( )-Kurve und A (z)-max bzw. der Β ( )-Kurve und A (z)-min76. Das um horizontal differenzierte Produkte erweiterte Neotechnologiemodell kann im Gegensatz zum Basismodell den intra-industriellen Handel erklären. Allerdings werden dann die Aussagen bezüglich des relativen Lohnsatzes unscllärfer, da Verschiebungen der A (z)-Kurve und Β ( )-Kurve nun zu einer Veränderung der Ober- und Untergrenze des relativen Lohnsatzes führen. Je geringer die angenommene maximale Variation der Arbeitskoeffizienten, desto näher liegen die Kurven A (z)-min und A (z)-max an der A (z)-Kurve und desto präziser können Aussagen zur Veränderung der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes gemacht werden. Auch aus diesem Grund scheint das hier gewählte Vorgehen, zunächst einmal von horizontal und vertikal differenzierten Produkten zu abstrahieren, gerechtfertigt.

Die in der Realität bei fast jedem Gut vorkommende Produktdifferenzierung ist also kein Einwand, der die Brauchbarkeit des Neotechnologiemodells von theoretischer Seite grundsätzlich in Frage stellen würde. Wie alle Modelle vereinfacht auch das Neotechnologiemodell die Realität, um bestimmte Sachverhalte genau herauszuarbeiten; der hier vorgestellte Neotechnologieansatz scheint dem optimalen Vereinfachungsgrad relativ nahe zu sein. Aber auch von empirischer Seite findet das Neotechnologiemodell relativ breite Unterstützung. Fazit

Das neotechnologische Basismodell liefert eine formal-theoretische Analyse der grundlegenden Auswirkungen des Einsatzes von Technologie oder Wissen auf die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Deren technologische Wettbewerbsfähigkeit 77 ist demnach um so höher,

76

Die Β ( )-Kurve ist in Schaubild 2-7 aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit weggelassen worden. 77

Gemessen an der relativen Einkommensposition des Faktors Arbeit.

63

je mehr der technische Fortschritt auf breiter Basis in eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität umgesetzt werden kann, je höher die Innovationstätigkeit ist, je stärker die Produktionsstruktur auf Zukunftsmärkte ausgerichtet ist, je niedriger die Rate des Nettotechnologietransfers an das Ausland ist. Letzteres soll aber nicht bedeuten, daß der Technologietransfer gerade in die Entwicklungsländer behindert werden sollte, nur um den relativen Vorsprung der Industrieländer aufrechtzuerhalten. Es impliziert vielmehr, daß neben der relativen Position auch die absoluten Größen betrachtet werden sollten. Für die Bevölkerung in den reicheren Industriestaaten ist eine Verschlechterung ihrer relativen Position in Form einer Reduzierung des internationalen Wohlstandsgefälles durchaus hinnehmbar, solange sich ihre Position absolut nicht verschlechtert. Empirische Evidenz Die aus der Theorie abgeleitete These, daß hohe Realeinkommen in rohstoffarmen, hochentwickelten Industrieländern nur dann erzielt werden können, wenn sich die Arbeitsproduktivität durch Prozeß- und Produktinnovationen ständig erhöht, bestätigt sich in einer Reihe von empirischen Studien. Wie Pavitt und Soete (1982) zeigen, steht die Erhöhung der Arbeitsproduktivität in den 60c r und 70er Jahren in engem Zusammenhang mit dem Anstieg der Innovationstätigkeit (gemessen an FuE-Aufwendungen und Auslandspatentanmeldungen). Fagerberg (1987) ermittelt eine starke Korrelation zwischen Pro-Kopf-Einkommen und Innovationsniveau. Vergleiche der Arbeitsproduktivität (Bruttoinlandsprodukt je Arbeitsstunde) von Maddison (1987) für 16 OECD-Länder und einen Zeitraum von über hundert Jahren (1870-1979) bestätigen den engen Zusammenhang zwischen Realeinkommensentwicklung und der Entwicklung der Arbeitsproduktivität. Bei aller Vorsicht, die bei Daten dieser Art angewandt werden sollte, zeigt sich doch ein starker Gleichlauf zwischen Produktivitäts- und Realeinkommensentwicklung. So weist beispielsweise Japan mit 3,0% die höchste durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität auf, während Australien und Großbritannien mit 1,5 bzw. 1,8 an letzter bzw. vorletzter Stelle liegen. Besonders unterschiedlich sind dabei auch

64

die Wachstumsraten der Arbeitsproduktivität zwischen den nach dem Zweiten Weltkrieg besonders erfolgreich aufholenden Ländern wie etwa Japan, Deutschland, Frankreich oder Italien und den - relativ - zurückfallenden Ländern wie den USA, Kanada, Australien und Großbritannien. Zwischen 1950 und 1973 erzielten die zuletzt genannten Länder ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Arbeitsproduktivität von 2,6 bis 3,1%, während die meisten europäischen Länder mit 4,0 bis 6,0% einen fast doppelt so starken Anstieg der Arbeitsproduktivität aufweisen. Dosi, Pavitt und Soete (1990: 63) stellen fest, daß "... there is a rather strict correlation between productivity levels, wage levels and per capita income levels ...".

Aber nicht nur aggregiert, sondern auch sektoral, läßt sich der enge Zusammenhang zwischen Produktivität und Einkommen statistisch gut nachweisen (vgl. Abschnitt 4.2). Diejenigen Branchen, die je Erwerbstätigen die höchste Wertschöpfung aufweisen, sind auch in der Lage, die höchsten Löhne und Gehälter zu bezahlen. Auffallend ist, daß zu den Branchen mit überdurchschnittlich hohen Produktivitäten sowie Bruttolöhnen und -gehältern gerade auch die Branchen zählen, denen gemeinhin eine strategische Bedeutung beigemessen wird. Die Rangfolge der Branchen bezüglich ihrer Fähigkeit, hohe Löhne zu bezahlen, ist im internationalen Vergleich sehr ähnlich (vgl. Tabelle 2-3). Dies deutet daraufhin, daß im Kreis der industrialisierten Länder nicht nationale Kriterien, sondern eher technologiespezifische Eigenschaften für die Höhe der Beschäftigteneinkommen in einzelnen Sektoren verantwortlich sind. Die Bedeutung der FuE-intensiven Wirtschaftszweige für das Realeinkommen einer Volkswirtschaft insgesamt erschließt sich erst, wenn sie nicht isoliert betrachtet werden. Die Einkommen der FuE-intensiven Branchen liegen im oberen bis mittleren Bereich der Skala. Allerdings wird dabei vernachlässigt, daß die technologieintensiven Branchen auf andere inländische Wirtschaftszweige ausstrahlen und so wiederum die Produktivität anderer Branchen erhöht wird. Die wissensintensiven Technologiegeberbranchen beeinflussen dadurch in entscheidendem Maße die Fähigkeit der Nehmerbranchen, im internationalen Vergleich hohe Löhne zu bezahlen, und fördern dadurch die gesamtwirtschaftli-

65

66 138,2

Nicht-metallische mineralische Produkte

Metallproduktion

36

37

4 1

6

99,1 13

120,8

116,3

100,6 13

301,2

133,2

108,6

142,5 " 158,9

Schiffe

Kraftfahrzeuge

Luftfahrzeuge

Übrige Fahrzeuge Feinmechanik, Optik, Uhren

3841

3843

3845

3842/4/9 385

7

8

1) Japan: Werte für 1988-89. Quelle: Berechnungen des DIW nach Angaben der OECD.

-

1

4

8

-

3

9

5

101,3 12 133,8

2

107,9

6

3

7

2

122,8

9

-

9

5

5

7

,15

6

110,8

111,4

3 10 104,0

6

12

114,9

106,7

15

8 97,1 147,2

129,1

-

16 142,1

135,3

8

130,1

11

9

Rang

4

13

6

113,2

1

7

3

USA ^f

2

100,1

156,6

127,5

101,5

-

118,3 140,1

17

VAG=100

100,5 16

1

109,8

104,6 12

123,3

4 5

123,6

159,8

136,5

141,5

113,1

103,0 13 3 93,1 17

8

124,8

105,6 10 110,6 11 101,1

-

100

Japan

114,8 10 95,0

19

102,4 14 97,6

101,6 12 111,6

2

130,9 - 97,3

119,5

4 1

-

-

Rang

Großbritannien Τ VAG=100

111,9

18

7

20

21

143,8

108,5 108,3

95,2 13 9 85,0 17

103,7 10

121,2

-

144,0

148,3

114,0

109,5

108,6

5 83,5 18

151,2

102,4 11

177,5

107,7

-

129,9

100

Rang

100)Υ

102,1 11 74,1 20 90,6

129,6 - 85,9

106,4 2 95,3 15 89,0 15 89,5 18 96,0 14 74,0 20

126,8

97,3 15

109,9

Elektrische Maschinen

Kommunikationsausrüstungen

3832

107,4

106,0 10

90,5 17 94,7 16

383 o. 3832

Nicht-elektrische Maschinen

Büromaschinen, EDV

3825

Metallprodukte

382 o. 3825

Metallprodukte, Maschinen, Fahrzeuge

38

97,3 14

16

- 95,4

101,7 11 86,2 18 86,8

100,5

381

NE-Metalle

VAG=100 - 100

100,7 12 84,6 19 90,6 14 92,4 18 93,8

166,6

111,5

-

90,7 16 122,6

Erdöl- und Kohleprodukte

Eisen und Stahl

Rang

73,6 19 64,3 21 78,3 19 76,2 19 68,2

Gummi- und Kunststoffprodukte

372

100

Frankreich ^

65,3 21 80,6 20 64,8 21 60,8 21 56,8

353/4

371

-

VAG=100

Deutschland

68,4 20 87,3 17

100

355/6

Chemie ohne Pharmazie

Pharmazeutische Produkte

Chemische Produkte

3522

Papier, Papierprodukte, Druck

34

35

351/2 o. 3522

Textil, Bekleidung, Leder

Holzprodukte, Möbel

Nahrungs- und Genußmittel

31

33

Verarbeitendes Gewerbe

3

32

Sektoren

ISIC

(VERARBEITENDES GEWERBE =

LOHN- UND GEHALTSUMME JE ERWERBSTÄTIGEN NACH SEKTOREN IN AUSGEWÄHLTEN INDUSTRIELÄNDERN 1988-90

TABELLE 2-3

14

VAG=100

Rang

che Wettbewerbsfähigkeit weitaus stärker, als es allein in der Betrachtung ihrer sektoralen Produktivitätskennziffern zum Ausdruck kommt. 2.7

Schlußfolgerungen für ein Berichtssystem

Die oben erörterten Zusammenhänge sind im Schaubild 2-8 schematisch dargestellt. Gesellschaftliches Ziel des Wirtschaftens ist die ressourcenschonende Erhöhung des allgemeinen Lebensstandards. Dies läßt sich quantifizieren als dauerhafte Steigerung oder langfristig hohes Niveau des Verbrauchs unter Beachtung sozialer und ökologischer Nebenbedingungen. Jede Produktion dient letzten Endes diesem Ziel, entweder direkt oder als "Umwegproduktion" zur Realisierung höherer Produktivität durch Kapitalbildung, intersektorale und andere Arten der nationalen Arbeitsteilung, internationale Arbeitsteilung. Auch Exporte sind in dieser Hinsicht eine Umwegproduktion zur Finanzierung von billigeren oder besseren Gütern aus dem Ausland oder von Kapitalexporten, die ihrerseits wieder Erträge bringen. Die entscheidende Frage ist also nicht, wie hoch die Leistungsbilanzsalden oder die Weltmarktanteile sind und wie sie sich verändern, sondern ob eine Volkswirtschaft unter den jeweiligen Beschränkungen dauerhaft ein möglichst großes Realeinkommen erreicht bzw. eine möglichst große Einkommenssteigerung erzielt. Wichtig dafür ist allerdings auch die Integration des Landes in die Weltwirtschaft. Sie muß einerseits im Hinblick auf ihren produktivitätssteigernden Effekt beurteilt werden, zum anderen sind Niveau und Struktur des Außenhandels wiederum von den Veränderungen der Produktivität abhängig. Das Beschäftigungsniveau spielt bei gegebener Arbeitsproduktivität für das Realeinkommen insgesamt eine wichtige Rolle, steht hier aber nicht im Mittelpunkt. Steigende Arbeitsproduktivität führt bei konstanter Nachfrage zu geringerer Beschäftigung. Andererseits beeinflußt sie die Beschäftigung in dem Maße positiv, wie sie durch niedrigere Preise, höherwertige Produkte oder vermehrte Arbeitnehmerbezüge zu einer größeren

67

SCHAUBILD 2-8 DETERMINANTEN DES REALEINKOMMENS

dauerhaft hohes Realeinkommen je Kopf in einer Volkswirtschaft

0

Terms of Trade Erträge aus Auslandsvermögen

Erwerbspotential und Beschäftigungsniveau

τ

Arbeitsproduktivität reale Wertschöpfung in D-Mark je Stunde (bzw. je Erwerbstätigen) Lohn je Stunde + Gewinn je Stunde

nationale Arbeitsteilung (1) innerhalb der Unternehmen(sverbünde) (2) zwischen den Unternehmen(sverbünden) (3) zwischen Branchen (4) zwischen Staat und Unternehmen

1

ι Kapitalstock und Investitionen nicht-physisches Kapital

physisches Kapital (1) Anlagevermögen in Unternehmen (2) Infrastruktur

TS

(1) von Unternehmen finanziert FuE-Ausgaben oder Erwerb von FuE-Ergebnissen Aus- und Weiterbildung, Qualität des Managements Kauf von produktionsnahen Dienstleistungen Marktforschung (2) vom Staat finanziert Bildung und Ausbildung FuE-Förderung

internationale Arbeitsteilung (1) Handel mit Gütern und Dienstleistungen (2) Kapitalströme (3) Arbeitskräftewanderungen (4) Multinationale Unternehmen

TN

Rahmenbedingungen Grundlagen der nationalen Ordnung: - Ordnungspolitik (Kartellamt) - Rechtssystem - Sozialer Frieden (Mitbestimmungsregeln, Tarifautonomie) - Entwicklungsstand, Geschichte, Kultur - Motivation und Flexibilität der Bevölkerung

0

68

bzw. dauerhaft hohes Konsumniveau.

Grundlagen der internationalen Ordnung: - GATT, IWF, Weltbank, UN - regionale Zusammenschlüsse (EG usw.) - bilaterale völkerrechtliche Verträge

Nachfrage beiträgt. Von Bedeutung sind im Hinblick auf die technologische Wettbewerbsfähigkeit die Anforderungen an das Qualifikationsprofil der Arbeitskräfte. Entscheidend für die Höhe der Arbeitsproduktivität ist das technologische Niveau einer Volkswirtschaft, das vor allem durch Investitionen in physisches und nicht-physisches Kapital determiniert wird. Sie sind die Voraussetzungen für Produkt- und Prozeßinnovationen, und diese sind der Motor für weiteres Wachstum. Er wird dadurch angetrieben, daß Unternehmen in der Lage sind, infolge vorübergehender Monopole Innovationsrenten zu erzielen, die in Gestalt höherer Gewinne und/oder Löhne zu einem höheren Einkommen der daran Beteiligten führen. Da die konkurrierenden Unternehmen mit eigenen Innovationen nachziehen, entsteht der Zwang zu immer weiteren Innovationen, wenn ein Unternehmen seine Einkommensposition halten möchte. Die Notwendigkeit ständiger Innovationen für weiteres Wachstum gilt schon in einer geschlossenen Volkswirtschaft, und sie gilt infolge intensiveren Wettbewerbs noch mehr in offenen Volkswirtschaften. Gleichzeitig entsteht die Möglichkeit für inländische Unternehmen, gegenüber dem Ausland Innovationsrenten abzuschöpfen, wenn sie aufgrund ihrer Wettbewerbsstärke dazu in der Lage sind.

Die hier vorgelegte Untersuchung beschränkt sich auf die wirtschaftlichen Zusammenhänge, die einer quantitativen Analyse zugänglich sind. Auch dies ist nur mit Einschränkungen möglich und stützt sich auf (i) makroökonomische Daten auf der Ebene von Warengruppen oder Wirtschaftszweigen, und (ii) eine partielle mikroökonomische Untermauerung auf der Basis unternehmensbezogener Daten. Dementsprechend muß auch das angestrebte Indikatorensystem in pragmatischer Weise aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt werden.

69

3

Realeinkommen und Spezialisierung im Außenhandel

3.1

Realeinkommen, Arbeitsproduktivität und realer Außenwert

Für den internationalen Vergleich des Bruttoinlandsprodukts kommt es darauf an, ob mit Wechselkursen oder mit Kaufkraftparitäten in eine einheitliche Währung umgerechnet wird. Der Unterschied zwischen dem (nominalen) Wechselkurs und der Kaufkraftparität gibt eine Über- bzw. Unterbewertung der jeweiligen Währung im Vergleich zu den Preisrelationen in der gesamten Wirtschaft an. Für die großen Industrieländer ist die Relation des Wechselkurses zur Kaufkraftparität gegenüber dem US-Dollar in Schaubild 3-1 wiedergegeben. Die Veränderung dieser Relation ist identisch mit der Entwicklung des realen Wechselkurses oder Außenwertes der jeweiligen Währung, hier gegenüber dem Dollar. Kurzfristig bedeutet eine reale Aufwertung (Abwertung) eine Verschlechterung (Verbesserung) der preislichen Wettbewerbsfähigkeit mit einem negativen (positiven) Einfluß auf den Absatz im Exportgeschäft. In langfristiger Sicht läßt ein realer Aufwertungs- bzw. Abwertungstrend auf eine Verbesserung bzw. Verschlechterung der nicht-preislichen Wettbewerbsfähigkeit schließen, weil dies zeigt, daß eine Volkswirtschaft dauerhaft für ihr Exportgütersortiment einen höheren Preis durchsetzen kann bzw. zu einem niedrigeren Preis verkaufen muß. In Relation zwischen den sechs großen Industrieländern hat sich demnach die Wettbewerbsstärke im Exportsektor in den letzten dreißig Jahren für die USA deutlich verringert; am meisten erhöht hat sie sich für Japan und Westdeutschland. Gegenüber den OECD-Ländern insgesamt, gewichtet entsprechend ihrer Bedeutung als Absatzmarkt aus der Sicht der westdeutschen Unternehmen, hat sich die Position Westdeutschlands in den letzten zwanzig Jahren unter diesem Gesichtspunkt nicht wesentlich verschoben: Der reale Außenwert der D-Mark wies erhebliche Schwankungen auf, lag Mitte 1994 aber nur 2 vH unter dem Niveau von Ende 1972.

Sollen die Unterschiede des realen Einkommensniveaus herausgearbeitet werden, ist die Umrechnung mit Kaufkraftparitäten derjenigen mit Wechselkursen vorzuziehen. Westdeutschland erreichte 1992 nach beiden Rechnungen beim Bruttoinlandsprodukt je Kopf der Bevölkerung den vierten Platz unter den OECD-Ländern. In US-Dollar nach Wech-

70

SCHAUBILD 3 - 1

Relation des Wechselkurses zur Kaufkraftparität für ausgewählte Industrieländer gegenüber dem US-$ Kaufkraft paritât = 100 175

150

125

100

75

50 60

62

64

66

68

70

72

74

76

78

80

82

84

86

88

00

02

04

86

88

00

02

04

— DEU •FRA "•'ITA *GBR *JAP Indexwerte, 1960 = 100 325

300

275

250

225

200

175

150

125

100

75 60

62

64

66

68

70

72

74

76

78

80

82

84

— DEU •FRA -Φ-ΙΤΑ ^GBR •USA *JAP Anmerkung: 1003 vorläufig, 04 und 05 Schätzungen der OECD. Quellen: OECD, Economic Outlook, Nr.54, Dez.1093; Berechnungen des DIW.

DIW

71

selkursen lagen die Schweiz, Japan und Schweden vor ihr, in Kaufkraftparitäten-Dollar (KKP-$) waren es die USA, Schweiz und Luxemburg. In den letzten drei Jahrzehnten haben sich die Abstände im realen Einkommensniveau zwischen den OECD-Ländern immer mehr verringert. So hat Westdeutschland gegenüber den USA und der Schweiz aufgeholt, während die meisten anderen Länder den Rückstand gegenüber Westdeutschland verkürzen konnten (für den Vergleich der sechs großen Industrieländer vgl. Schaubild 3-2, fur alle OECD-Länder vgl. Tabelle A-l im Anhang; das westdeutsche Einkommensniveau ist jeweils gleich 100 gesetzt). Dies gilt vor allem für die anderen EGLänder und für Japan, das beim realen Pro-Kopf-Einkommen Westdeutschland fast erreicht hat. Die Wachstumsraten waren also über einen längeren Zeitraurp gesehen tendenziell um so geringer, je höher das erreichte Niveau. Der absolute Betrag der Zunahme ist für die Bundesrepublik in den drei Jahrzehnten allerdings nur wenig zurückgegangen.

Diese langfristigen Tendenzen wurden Anfang der neunziger Jahre durch den Vereinigungsboom überlagert, der Westdeutschland ein besonders hohes Produktionswachstum bescherte. Trotz des Rückgangs im Jahre 1993 ist das BIP in Westdeutschland gegenüber 1989 schneller gestiegen als im Durchschnitt der OECD-Länder. Dies ging einher mit einem erheblichen Zuzug von Personen, so daß sich das Pro-Kopf-Einkommen entsprechend weniger erhöhte. Die Vereinigung wirkte sich ebenfalls auf den Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen Westdeutschlands mit dem ,f Ausland" aus. Dieser verringerte sich wegen der Erwerbseinkommen an Pendler aus Ostdeutschland wieder, nachdem er in den achtziger Jahren infolge kräftig steigender Vermögenseinkommen aus den hohen Kapitalexporten erheblich zugenommen hatte. Die gesamtwirtschaftliche

Arbeitsproduktivität

errechnet sich als Bruttoinlandsprodukt

je Erwerbstätigen oder je Arbeitsstunde. Der Unterschied zum BIP je Kopf der Bevölkerung ergibt sich aus dem Anteil ddr Erwerbstätigen an der gesamten Bevölkerung, der sich zerlegt in den Anteil der 15 bis 64jährigen Personen an der Bevölkerung, der Erwerbspersonen an den 15 bis 64jährigen Personen und

72

73

°-

I

60

II

62

64

66

68

70

72



74

76

78

80

I—I I I

82

I 84

86

88

^^^S-S-K^l + X^··

I—I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I

S-h-ìh^X

Westdeutschland s 100

Quellen: OECD, Economic Outlook, Nr.54, Dez. 1993; Berechnungen des DIW.

40

i2

140 —

160 —ι

(in Kaufkraftparitäten)

ausgewählter Industrieländer 1960 - 1992

Relatives Pro-Kopf-Einkommen

SCHAIJBILD 3-2

90

^

"H'V

92

94

DIW

94

*ITA

* FR A

der Erwerbstätigen an den Erwerbspersonen (und damit dem Ausmaß von Arbeitslosigkeit). Sehr verschieden von Land zu Land ist außerdem die tatsächlich geleistete Arbeitszeit je Erwerbstätigen. Vgl. dazu im einzelnen die Angaben in Tabelle A-2 im Anhang. Die Arbeitszeit nimmt tendenziell mit steigendem Einkommensniveau ab, und sie ist in Europa niedriger als in Nordamerika und Japan. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung ist sie in Westdeutschland für europäische Verhältnisse nicht besonders niedrig. Sie entspricht etwa der Arbeitszeit in Frankreich, Belgien und Dänemark, während die Erwerbstätigen in Schweden, der Schweiz und den Niederlanden noch erheblich weniger arbeiten. Nimmt man alles zusammen, so liegt Westdeutschland mit einer jährlich eingesetzten Arbeitszeit von rund 750 Stunden je Kopf der Bevölkerung zusammen mit Kanada, Finnland und Schweden im Mittelfeld der hier berücksichtigten OECD-Länder. Dagegen wenden vor allem Japan, aber auch Großbritannien, Dänemark und die USA beträchtlich mehr Arbeitszeit auf, während es in Belgien, Spanien und Irland, aber aüch in Frankreich, Italien, den Niederlanden und Norwegen erheblich weniger ist. Die Gründe dafür liegen in demographischen Faktoren, dem Ausmaß an Arbeitslosigkeit und der jeweiligen Freizeitpräferenz. Wegen dieser Unterschiede iallt die Rangfolge der Länder nach der Arbeitsproduktivität anders aus als nach dem Pro-Kopf-Einkommen (vgl. im einzelnen die Angaben in Tabelle A-3 im Anhang). Zudem spielt es eine große Rolle, ob das Ergebnis je Erwerbstätigen oder - wie zur Beurteilung der Effizienz der Produktion angemessener - je Arbeitsstunde zugrunde gelegt wird. So liegen nach dem BIP je Erwerbstätigen neben den USA auch Frankreich, Italien und Belgien vor Westdeutschland, während z.B. Japan beträchtlich zurückfällt. Japan erzielt sein Pro-Kopf-Einkommen offensichtlich mit einem besonders hohen Arbeitseinsatz. Dies wird noch deutlicher, wenn man das BIP je Arbeitsstunde heranzieht: Es ist in Japan unter den hier berücksichtigten OECDLändern am geringsten. Über der Bundesrepublik liegen dagegen wieder Belgien, Frankreich und die USA. Um die Unterschiede im Produktionsergebnis zwischen den Ländern auf ihren Zusammenhang mit den Produktionsfaktoren weiter zu durchleuchten, können auf der Grundlage der in diesem Forschungsvorhaben aufgebauten Datenbasis inter-

74

nationale Querschnittsanalysen durchgeführt werden. Theoretische Überlegungen und vorliegende empirische Ergebnisse deuten daraufhin, daß neben dem Arbeitseinsatz die Ausstattung mit physischem Kapital und mit IIumankapital entscheidend ist (vgl. dazu etwa Gundlach 1993 und Timmermann 1994). In der Bundesrepublik hat sich infolge der Arbeitszeitverkürzung der absolute Zuwachs beim BIP je Erwerbstätigen in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich verringert. Dagegen ist er je Arbeitsstunde gleich geblieben und belief sich in jedem der Jahrzehnte auf rund 6 KKP-$ von 1991. Zu demselben Ergebnis kommt man anhand von Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), aus denen sich für die drei Zehnjahresabschnitte eine Zunahme von jeweils 12 bis 13 DM in Preisen von 1991 errechnet (vgl. IAB 1993: 450). Dem entspricht eine Verringerung der relativen Zunahme von 67 über 44 auf 28 vH. Das Wachstum vollzog sich demnach linear und nicht exponentiell. Ob dies als gering, ausreichend oder hoch eingestuft wird, ist letztlich ein Werturteil und kann nicht wissenschaftlich begründet werden. Hier läßt sich lediglich der Befund im internationalen Vergleich wiedergeben. Die entscheidenden Fragen im Hinblick auf die Effizienz der gesamten Volkswirtschaft sind: Fällt die Bundesrepublik bei der Stundenproduktivität in realer Kaufkraft relativ zurück? Gegenüber welchen Ländern? Stagniert die Produktivität oder erreicht sie einen Zuwachs? Im Vergleich zwischen den sechs großen Industrieländern läßt sich anhand der globalen Indikatoren zusammenfassend festhalten: Im Hinblick auf die Effizienz der Gesamtwirtschaft unter Berücksichtigung der Kaufkraft des Einkommens sind die Hauptkonkurrenten der Bundesrepublik die USA und Frankreich. Japan liegt hier noch erheblich zurück wegen der relativ geringen inländischen Kaufkraft des Yen und des hohen Arbeitszeitaufwands.

75

Im Exportsektor erscheint Japan stärker als die Bundesrepublik, wenn man die Relation von Wechselkurs zu Kaufkraft und die Entwicklung des realen Außenwertes der Währung gegenüber dem Dollar zugrunde legt. Arbeitsproduktivitäten nach Wirtschaftsbereichen

Hier kann aus den veröffentlichten Daten der OECD zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) lediglich die Erwerbstätigenproduktivität berechnet werden. Es muß also unterstellt werden, daß innerhalb eines Landes die durchschnittliche jährliche Arbeitszeit je Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen nicht sehr verschieden ist. Eine verbesserte Analyse auf Stundenbasis läßt sich durchführen, wenn auf die Datenbasis der Universität Groningen78 zurückgegriffen wird, die jährliche Arbeitszeiten für eine Reihe von Ländern nach Sektoren enthält.

Nach den VGR-Daten ergibt sich in der Gliederung nach Landwirtschaft, Industrie, darunter: verarbeitendes Gewerbe, und Dienstleistungen für ausgewählte OECD-Länder das in Tabelle A-4 im Anhang gezeichnete Bild. Danach hebt sich die Bundesrepublik; vor allem in den achtziger Jahren, von den anderen Ländern dadurch ab, daß die Wertproduktivität je Erwerbstätigen in Westdeutschland im verarbeitenden Gewerbe relativ niedrig, im Dienstleistungssektor dagegen relativ hoch ist. Sie erreicht in Westdeutschland in beiden Bereichen dasselbe Niveau, Während sie in den anderen Ländern im verarbeitenden Gewerbe erheblich größer ist als im Dienstleistungssektor. Dies gilt vor allem in Japan und den USA. Japan fallt zudem durch eine besonders unproduktive Landwirtschaft auf. Die (reale) Erwerbstätigenproduktivität ist in Westdeutschland in beiden Bereichen etwa gleich stark gestiegen, während in den anderen Ländern der Anstieg im verarbeitenden Gewerbe erheblich stärker war als im Dienstleistungssektor. Gleichzeitig nahmen die Löhne in der Bundesrepublik im verarbeitenden Gewer-

78

76

Vgl. Ark (1993).

be schneller zu als im Dienstleistungsbereich, in den anderen Ländern war es eher umgekehrt. Infolgedessen stiegen die Lohnstückkosten im verarbeitenden Gewerbe Westdeutschlands stärker als im Dienstleistungssektor, während es in den anderen Ländern genau umgekehrt war. Dasselbe gilt für den Preisindex der Bruttowertschöpfung nach Sektoren. Er nahm in den achtziger Jahren in Westdeutschland im verarbeitenden Gewerbe sogar noch mehr zu als die Lohnstückkosten, nachdem in den siebziger Jahren die Lohnstückkosten schneller gestiegen waren. Dementsprechend haben sich die Terms of Trade des verarbeitenden Gewerbes der Bundesrepublik erheblich verbessert, im Vergleich zum Dienstleistungssektor ebenso wie im Vergleich zum verarbeitenden Gewerbe der anderen Länder. Dies läßt sich als Zeichen besonders hoher Wettbewerbsfähigkeit des westdeutschen Verarbeitungsbereichs interpretieren, der von allen Sektoren am stärksten dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt ist. Die Wettbewerbsfähigkeit äußert sich nicht in besonders niedrigen Preisen und kann daher nur auf Nicht-Preis-Faktoren zurückzuführen sein. Dazu dürfte die intensivere Verwendung hochwertiger Vorleistungen aus dem Dienstleistungssektor beigetragen haben, während gleichzeitig die stärkere Verwendung hochwertiger Vorleistungs- und Investitionsgüter einer der Gründe für die Produktivitätsfortschritte im Dienstleistungssektor gewesen sein könnte.

Beschränkt man die internationalen Vergleiche, wie es häufig geschieht, zweifach, nämlich (i) auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit und (ii) auf diejenige allein des Verarbeitungssektors, dann steht die Bundesrepublik relativ schlecht da. Erst die Einbeziehung des, weit größeren, Dienstleistungssektors und der intersektoralen Verflechtung ergibt ein zutreffenderes Bild der Wettbewerbskraft des gesamten wirtschaftlichen Systems79. In dieser Thematik kann eine international vergleichende Analyse von Ausmaß, Art und Intensivierung der Austauschbeziehungen zwischen Verarbeitungs- und

79

Diese Schlußfolgerung wurde auch in der Strukturberichterstattung des DIW herausgestellt (vgl. Stille u.a. 1992: 90 ff.); sie wird durch Berechnungen der Bundesbank bestätigt (vgl. Deutsche Bundesbank 1994, insbesondere S. 57 und 59).

77

Dienstleistungssektor anhand von Input-Output-Tabellen noch wichtige Erkenntnisse bringen.

Zu den Gründen dafür, daß die Wertproduktivität in der Bundesrepublik im Unterschied zu anderen Ländern im Verarbeitungs- und Dienstleistungsbereich gleich hoch ist, sind eine Reihe von Thesen zu überprüfen 80: hoher Anteil unternehmensintern erstellter Dienstleistungen innerhalb des verarbeitenden Gewerbes, die (noch) nicht als eigenständige Unternehmen ausgegliedert und damit im Dienstleistungssektor erfaßt sind, Dominanz qualitativ hochwertiger Dienstleistungen im Angebot des deutschen Dienstleistungssektors - etwa im Unterschied zu den USA -, während die unproduktiven und niedrig entlohnten persönlichen Dienstleistungen weitgehend fehlen, gleichmäßigere Einkommensverteilung z.B. dadurch, daß sich die Lohnsteigerungen auch im staatlichen Dienstleistungssektor an den Lohnerhöhungen in der Industrie orientieren. Hinzu kommen Probleme der Berechnung zutreffender Preisindizes zur Deflationierung der Bruttowertschöpfung. So errechnet sich aus den Zeitreihen des DIW (vgl. Görzig, Schintke, Schmidt, versch. Jahrgänge), die auf der Industriestatistik beruhen und in denen für die reale Wertschöpfung der Wert des Basisjahres mit Produktionsindizes fortgeschrieben wird, für das verarbeitende Gewerbe Westdeutschlands eine erheblich höhere Zunahme der (realen) Arbeitsproduktivität und ein entsprechend geringerer Anstieg der Lohnstückkosten als aus den VGR-Daten des Statistischen Bundesamtes, seitdem dieses die reale Wertschöpfung nach der Methode der "doppelten Deflationierung"

80

78

Vgl. dazu auch Franzmeyer (1994).

ermittelt (seit 1975)81. Für Dienstleistungen ist das Problem der Ermittlung geeigneter Preisindizes noch größer 82. Analyse des verarbeitenden Gewerbes nach Sektoren Die Entwicklung in den vergangenen zwei Jahrzehnten war in den OECD-Ländern nicht nur durch die Ausdehnung des Dienstleistungsbereichs gekennzeichnet. Auch innerhalb des verarbeitenden Gewerbes haben sich deutliche Verschiebungen vollzogen (vgl. Tabelle A-5 im Anhang). Gemessen an der Wertschöpfung expandierten das Druckereigewerbe, industrielle und übrige Chemie, Kunststoffwarenherstellung, Maschinenbau (einschließlich Büromaschinen, ADV), Elektrotechnik, Fahrzeugbau und Feinmechanik überdurchschnittlich stark. Dagegen ist der Anteil von Textilien, Bekleidung, Lederwaren, Schuhen, Holzprodukten, Gummiwaren, Eisen und Stahl sowie "übrigen" verarbeiteten Waren (Musikinstrumente, Spielwaren, Schmuck usw.) gegenüber 1970 deutlich zurückgegangen. In den letzten zwei Jahrzehnten ist der Anteil der USA an der (nominalen) Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes der OECD-Länder stark gesunken, und auch der Anteil Großbritanniens ging zurück. Demgegenüber ist der Anteil Japans kräftig gestiegen, während die Position von Frankreich und Italien unverändert blieb. Die wesentliche Gewichtsverschiebung hat von den USA zu Japan stattgefunden. Der Anteil der Bundesrepublik schwankte mit dem Wechselkurs, er ist aber tendenziell gestiegen (von gut 11 vH im Jahre 1970 auf über 13 vH 1990, vgl. Tabelle A-6). Überdurchschnittlich hoch ist der (west)deutsche Anteil bei industrieller Chemie, Maschinenbau, Elektrotechnik, Fahrzeugbau, Metallprodukten, Kunststoffwaren, Gummiwaren und Möbeln. Besonders gering ist der Anteil v.a. bei Druck, "übrigen" Waren, Feinme-

81

Aus den Daten des DIW errechnet sich auch wieder ein gleich großer absoluter Zuwachs der Arbeitsproduktivität zu konstanten Preisen fur die beiden Zehnjahreszeiträume der siebziger und der achtziger Jahre; vgl. Kapitel 4.2. 82

Vgl. auch die Forschungsarbeiten im DIW über Preisindizes für Dienstleistungen in den EG-Ländern (Filip-Köhn und Stäglin 1994).

79

chanik, Bekleidung, Papierwaren, Holzwaren, Schuhen, Leder, Textilien sowie Nahrungs- und Genußmitteln. Dieses Muster ist in den letzten zwanzig Jahren im wesentlichen unverändert geblieben. Bei den Investitionsgüterindustrien (Metallprodukte, Maschinenbau, Elektrotechnik, Feinmechanik, Fahrzeugbau) hat sich die deutsche Position noch verstärkt, während sie bei Konsumgüterindustrien (Textilien, Bekleidung, Feinkeramik, Leder, Schuhe) noch schwächer geworden ist. In der Bundesrepublik war der Strukturwandel von den Konsumgüterindustrien zu den Investitionsgüterindustrien also noch ausgeprägter als in den anderen OECD-Ländern. Die Aussagen stützen sich auf eine Auswertung der Industriestatistik der UNIDO, die grundsätzlich nach dreistelligen Sektoren der International Standard Industrial Classification (ISIC) zur Verfügung gestellt wird 83 (zum ISIC-Schema vgl. die Gliederung in Anhang 1). Anhand der UNIDO-Daten können auch wichtige Länder außerhalb der OECD in die Analyse einbezogen werden. Für detailliertere Analysen der OECD-Länder kann auf die STAN-Datenbasis der OECD zurückgegriffen werden (OECD 1994a), die auf die VGR abgestimmt ist und nach ISICSektoren untergliederte Zeitreihen der meisten OECD-Länder für den Bruttoproduktionswert, die Bruttowertschöpfung, die Erwerbstätigen und die Beschäftigten, die Exporte und Importe sowie die Anlageinvestitionen bereitstellt. Hieraus lassen sich auch Anteile nach den Sektorgruppen High-tech, Medium-tech und Low-tech berechnen, wenn man einer Einteilung der OECD entsprechend

83

Seit kurzem liegen von UNIDO auch Angaben auf der vierstelligen ISIC-Ebene vor. Ein erster Vergleich auf Dreisteller-Ebene mit Angaben in den Industrial Structure Statistics der OECD ergab eine gute Übereinstimmung. Für die Bundesrepublik zeigt sich zwischen den Daten für die siebziger Jahre und denen für die achtziger Jahre ein deutlicher Bruch, der sich auch in den relativen Kennziffern niederschlägt. Ein Grund dafür ist der Übergang von Angaben über die abhängig Beschäftigten auf Erwerbstätigenzahlen für die sektorale Beschäftigung.

80

der FuE-Intensität der Sektoren folgt 84. Zu den High-tech-Waren werden dabei pharmazeutische Produkte (ISIC 3522), Büromaschinen und ADV (3825), Erzeugnisse der Elektrotechnik (383), Flugzeuge (3845) und Feinmechanik, Optik, Uhren (385) gezählt; die Medium-tech-Waren umfassen chemische Produkte (ohne Pharmazie), Gummiwaren, Kunststoffwaren, NE-Metalle, Erzeugnisse des Maschinenbaus (ohne Büromaschinen und ADV) und Erzeugnisse des Fahrzeugbaus (ohne Schiffe und Flugzeuge). Ausgewählte Ergebnisse für die sechs großen Industrieländer sind in Tabelle 3-1 zusammengestellt. Sie zeigen einmal, daß der High-tech-Anteil in der Bundesrepublik bei den Exporten erheblich niedriger ausfällt als für die USA und Japan. Bei der Wertschöpfung reduziert sich der Abstand auf nur wenige vH-Punkte. Das von den Exporten allein gezeichnete Bild liegt nicht zuletzt an der geographischen Lage der drei Länder. Die Bundesrepublik grenzt überall an andere Länder und hat viele kaufkräftige Märkte in ihrer Nähe, so daß sich ihre Exporte weit weniger als diejenigen der USA und Japans auf Waren mit geringen Transportkosten konzentrieren, zu denen insbesondere die Hightech-Waren gehören. Zum anderen zeigen die Zahlen, daß der Anteil des High-tech- und des Medium-techBereichs am Produktionswert, an der Wertschöpfung und an der Beschäftigung auch in der Bundesrepublik Deutschland zugenommen hat (vgl. dasselbe Ergebnis1 anhand größer abgegrenzter ISIC-Bereiche bei Gehrke, Grupp, Legier u.a. 1992). Ebenso haben sich die Exportquoten erhöht, d.h. die Weltmarktorientierung ist gestiegen. Dies gilt besonders ausgeprägt für die Bundesrepublik, und zwar in allen Bereichen.

84

Vgl. OECD (1993a: 84) sowie OECD (1992d) für eine Erläuterung dieser Gruppierung. Im Unterschied zur OECD werden hier die Waren des Sektors 39 ("Sonstiges verarbeitendes Gewerbe") nicht zum Medium-tech-Bereich gezählt. Zur Definition von technologieintensiven Bereichen auf der Basis von Sektoren oder von Warengruppen vgl. den Exkurs am Ende dieses Kapitels.

81

TABELLE 3 - 1 INDIKATOREN ZUR BEDEUTUNG DES HIGH-, MEDIUM- UND LOW-TECH-BEREICHS I M VERARBEITENDEN GEWERBE AUSGEWÄHLTER INDUSTRIELÄNDER 1970,1980 UND 1990° Medium-tech11

High-tech" 1970

1980

1990

1970

1980

Low-tech4' 1990

1970

1980

1990

51,1

44,3

Anteil am Bmttoproduktionsweft (in vH) 12,3

12,8

15,4

33,2

36.0

40,4

54,5

USA

(14,4)

16,2

19.4

(29.7)

273

29.5

(55.9)

56,6

51.1

Japan

14,1

13,7

20,1

29.7

31.4

33.9

563

54,9

46,0

Frankreich

11,4

123

16.9

283

28,5

29,7

60.4

593

533

Italien

11.8

11.5

(14.2)

22a

24,7

(25 a )

66.0

63,8

(60.6)

Großbritannien

11,8

13,2

17.1

30.0

29,9

(58,6)

56,7

53,0

Westdeutschland

(29,6)

Anteil an der Bruttowertschöpfung (in vH) 15,3

17,5

20,6

27,1

29,9

34,3

57,6

52,6

453

USA

(18.0)

20,9

23.7

(28,7)

26.1

26,9

(53.3)

53,1

49,0

Japan

16,4

17.7

223

31,0

30,0

32,6

52,6

523

453

Frankreich

12,8

15,8

18.8

28,1

28,0

283

59.1

563

53.0

Italien

133

12,6

(13.5)

21,4

24,9

(25.7)

653

62,5

(60.9)

(IM)

18.4

21.8

(22,9)

24,8

22,0

(60.7)

56,8

563

52,4

46.1

(58.8)

54,8

53.7

Westdeutschland

Großbritannien

'

Anteil an den Erwerbstiligen (in vH) Westdeutschland (16,9)

USA

17,5

20,1

20.1

21.1

Japan

(24.2)

30,1

33,7

25.1

253

21.8

Frankreich

15.5

Italien Großbritannien

(16,4)

51.8

26,5

18,0

29.4

28,1

55,0

53.8

10,9

(11.1)

22.7

(21,7)

66,4

(673)

17,5

19,1

30.6

30,0

51,9

50.9

(29.9)

(53.7)

Anteil an den Exporten (in vH) Westdeutschland

15,8

15.5

18,8

513

50.8

51,9

32.9

33.7

293

USA

25,9

26.0

36.2

45.2

45.0

38,0

28,9

29,0

25.8

Japan

203

213

33,6

30.6

45.4

48,1

493

333

183

Frankreich

14,0

13.8

20,2

383

423

41,6

47,4

43,8

383

Italien

12,7

10.8

14,2

39.6

36,9

363

47,7

523

49.5

Großbritannien

17.1

20.8

30,4

45.8

43,1

38,9

37.1

36,1

30.6

20.1

AJiteil der Exporte am Bnitioprodulctionswcrt (in vH)

Westdeutschland

23.5

30.1

37,2

28,4

35,2

39,1

H.l

163

USA

(9,5)

14.8

20,4

(7,9)

15,1

14,1

(23)

4,7

53

Japan

123

18.6

193

8,7

17.2

16,6

7.4

7a

4.6

Frankreich

20.8

25.2

34,0

23,2

33,8

39,9

133

16.7

203

Italien

19,6

20.8

(213)

32,5

33,1

(32.7)

133

183

(19,0)

Großbritannien

23,4

36.7

48,8

(31.1)

333

35.6

(13.6)

14,9

15,8

Anteil an den Importen (in vH)

ia

Westdeutschland

13.0

15.1

21,8

33.1

3

353

53.9

53.7

43,0

USA

12,4

15.4

24,9

36.1

38,8

37.7

51.5

45.8

37,4

Japan

18,0

12,4

17,8

32.8

25,5

27.4

49.1

62.1

54,8

Frankreich

15,7

13,7

203

37.9

39,1

393

46,5

Aia

40,4

Italien

14,3

13,3

19,6

37,2

39,1

39.8

48,5

47.6

40.6

Großbritannien

13.7

17.9

25.2

30,7

34,2

36.1

55.6

47.9

38.7

Anteil der Importe an der iniindischen Nachfrage" (in vH) Westdeutschland

14,8

233

34,4

14.9

19,6

25,0

123

18.7

22,0

USA

(5.8)

8.8

19,0

(7.7)

12,6

17.8

(53)

6.8

10.1

Japan

5.2

5.4

6,4

4.4

4,8

5.7

33

5.9

73

21,2

23.7

35,5

21.4

30,3

40.0

12,1

16.7

22,4

Italien

18,7

22,1

(24,8)

27,4

31,5

(31.6)

11,4

15.1

(15.5)

Großbritannien

17,8

32,6

48,8

(23.8)

28,0

38,3

(16.9)

18.4

223

Frankreich

3825, 383, 3845, 385.- M ISICplus Importe minus Exporte. Quelle: Berechnungen des DIW nach Angaben in der STAN-Ditcnbasis der OECD.

82

Exkurs: Definition von technologieintensiven Bereichen auf der Basis von Sektoren oder Warengruppen Die FuE-Intensität kann für Wirtschaftszweige und für Warengruppen bestimmt werden. Vom Ansatz her vorzuziehen ist die Berechnung auf der Ebene von Warengruppen, wenn sie eng genug abgegrenzt sind und entsprechende Daten für FuE-Ausgaben und Umsatz bzw. Wertschöpfung zur Verfügung stehen. Wirtschaftszweige sind zwar ebenfalls durch die in ihnen hergestellten Warengruppen definiert. Die Zuordnung der Unternehmen oder Betriebe erfolgt allerdings schwerpunktmäßig nach den von ihnen hauptsächlich erzeugten Waren, so daß auch die Produktion anderer Waren oder von Dienstleistungen mit eingeht. Daher können im internationalen Vergleich die sektoralen Produktionsfunktionen infolge unterschiedlicher Güterbündel selbst dann verschieden sein, wenn die Herstellungsverfahren für dieselben Güter identisch sind. In der Praxis gilt dies allerdings auch für Warengruppen, da sie wegen fehlender oder mangelhafter Daten nicht eng genug abgegrenzt werden können. So ist die Liste technologieintensiver Waren für die Außenhandelsanalyse in den Untersuchungen von NIW und ISI auf der Ebene dreistelliger SITC-Kategorien definiert. Allein infolge unterschiedlicher warenmäßiger Zusammensetzung können für dieselbe Warengruppe erhebliche Unterschiede in der FuE-Intensität zwischen den Ländern bestehen. Hinzu kommt, daß es selbst bei denselben Produkten ein Spektrum an Qualitäten, von der einfachen Standardausführung bis zur anspruchsvollsten Version, mit entsprechenden Unterschieden in Preis und FuEGehalt gibt. Somit können in der FuE-Intensität sowohl bei "demselben" Wirtschaftszweig als auch bei "derselben" Warengruppe erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern bestehen. Für Westdeutschland kann man angesichts der insgesamt hohen FuE-Ausgaben in Relation zum BIP davon ausgehen, daß bei einer für alle Länder festen Liste von High-techWaren (i)

innerhalb der High-tech-Gruppen auf der Importseite in größerem Maße als auf der Exportseite auch weniger technologieintensive Waren enthalten sind und

83

(ii)

außerhalb der High-tech-Gruppen auf der Exportseite in größerem Maße als auf der Importseite auch technologieintensive Waren zu finden sind.

Insofern wird durch die RCA- und RWA-Werte85 für High-tech-Waren - ob nach 3-stelligen Warengruppen der SITC oder nach Wirtschaftszweigen definiert - die deutsche Position im Außenhandel mit technologieintensiven Waren unterschätzt. Es ist eine !

offene Frage, welche der beiden Berechnungsarten zu den geringeren Verzerrungen fuhrt. Die beiden Möglichkeiten sind nicht Alternativen, sondern komplementär86. Während bei den Warengruppen zumindest theoretisch die detaillierteste Untergliederung möglich ist, erlaubt die Abgrenzung nach Sektoren die Verbindung der Außenhandelsdaten mit Produktions- und Beschäftigungsstatistiken. Von besonderem Interesse für internationale Vergleiche ist dabei die International Standard Industrial Classification (ISIC), die auch der STAN-Datenbasis der OECD zugrunde liegt. Es bietet sich daher an, die Außenhandelsanalysen nach beiden Abgrenzungen durchzuführen und auf eventuelle Unterschiede in den Ergebnissen zu achten. Soweit Vergleiche bisher möglich sind, deuten sie darauf hin, daß sich die Ergebnisse nach beiden Berechnungsarten nicht grundsätzlich voneinander unterscheiden. Das Verfahren, eine Liste FuE-intensiver Waren festzulegen und für alle Länder oder zumindest für alle OECD-Länder anzuwenden, kann weder auf der Ebene von Wirtschaftszweigen noch auf der Ebene von Warengruppen befriedigen. Besser wären länderspezifische Variationen der vorgegebenen Liste (vgl. dazu auch Gehrke, Grupp, Legier u.a. 1992, Textband, S. 23). Dazu können die Unit Values nach Lieferländern berechnet werden und zur Unterscheidung der FuE-Intensität in derselben Warengruppe

85

Revealed Comparative Advantage-Werte (relative Export-Import-Relationen) Relative Welthandels-Anteile. 86

bzw.

So wurden auch in den Untersuchungen von NIW und ISI zur technologischen Wettbewerbsfähigkeit neben der Außenhandelsanalyse nach SITC die Produktions-, Beschäftigungsund Investitionsanteile technologieintensiver Bereiche im internationalen Vergleich auf der Ebene von ISIC-Sektoren ermittelt.

84

herangezogen werden unter der Annahme, daß sich in den nach der durchschnittlichen FuE-Intensität ausgewählten technologieintensiven Warengruppen eine niedrigere FuEIntensität in einem niedrigeren Durchschnittswert niederschlägt (zum Wertkriterium vgl. auch Gehrke, Grupp, Legier u.a. 1992, Textband, S. 22/23). Eine andere Möglichkeit besteht darin, für die Lieferungen der verschiedenen Länder deren tatsächliche FuEAufwendungen je Produktionseinheit zugrunde zu legen. Dieser Weg wird hier bei der Berechnung des FuE-Kapitalstocks beschritten; vgl. dazu Kapitel 5. Auf diese Weise läßt sich nicht nur die Ausdehnung des FuE-intensiven Bereichs selbst, sondern die Technologieintensivierung der gesamten Wirtschaft berücksichtigen. 3.2

Ausfuhrmarktanteile und Spezialisierungsmuster

Für detailliertere Analysen lassen sich die nach ISIC untergliederten Angaben mit den Außenhandelsdaten des DIW verbinden, die von der SITC-Klassifikation auf ISIC umgeschlüsselt werden. Verfügbar sind Zeitreihen ab 1970 in der im Anhang 1 wiedergegebenen Gliederung (ISIC Rev. 2). Die Umschlüsselung von SITC Rev. 1 und Rev. 2 erfolgte nach einer Zuordnung aus dem Import Penetration Project der Weltbank, zur Umrechnung von SITC Rev. 3 für die Daten ab 1988 wurde auf der Grundlage von Gegenüberstellungen der UN ein eigener Schlüssel entwickelt87. Damit läßt sich der Bruch in der Berichterstattung über den Außenhandel infolge der veränderten SITCGliederungen zu einem großen Teil überspielen. An einigen Stellen wirkt er sich allerdings auch auf dieser Ebene aus; so fallt bei einem Vergleich der Daten für 1988 mit denen des Vorjahrs innerhalb des verarbeitenden Gewerbes der verringerte Anteil von Bekleidung, großen Metallprodukten und elektrischen Maschinen für die Industrie auf, während der Anteil von "übrigen" Chemieprodukten, NE-Metallen und verschiede-

87

Dazu wurde zunächst die Zuordnung der Warengruppen der SITC Rev. 3 zu den vierstelligen Wirtschaftszweigen der ISIC Rev. 3 verwendet (Statistical Commission der UN 1988). Die ISIC Rev. 3-Kategorien wurden dann schwerpunktmäßig den hier verwendeten drei- und vierstelligen Sektoren der ISIC Rev. 2 zugeordnet (UN 1988), und anschließend wurden die Unterschiede zwischen den beiden ISIC-Versionen berücksichtigt (UN 1990: 165 ff.), soweit sie sich annähernd in Positionen der SITC Rev. 3 ausdrücken lassen.

85

nen Erzeugnissen der Elektrotechnik größer ausfallt 88. Der durch die neue SITCZuordnung in den ISIC-Kategorien gegenüber 1987 veränderte Inhalt wirkt sich in einigen Fällen auch in den aus den Außenhandelsdaten berechneten Kennziffern aus89. In Zeitreihenanalysen ist dies gegebenenfalls durch eine Dummy-Variable zu berücksichtigen.

Eine Verbindung der Außenhandelsdaten ab 1988 mit den früheren Angaben ist auf der SITC-Ebene nicht möglich, da die Änderungen in der Klassifikation zu umfangreich sind. Eine Aggregation auf das derzeit noch verwendete ISIC-Schema ist dagegen eine Möglichkeit, um längere Zeitreihen zu erstellen. Sie erlaubt außerdem eine Verbindung der internationalen Außenhandelsdaten mit den Angaben aus der Industriestatistik. In absehbarer Zeit verändert sich das Problem, da ab Mitte der neunziger Jahre in der Industriestatistik die (neue) ISIC Rev. 3 zu verwenden ist, die im Rahmen des Harmonisierten Systems (HS) eindeutig aus den Warengruppen der SITC Rev. 3 definiert werden kann90. Eine andere Veränderung ergibt sich aus dem Wegfall der Warenkontrollen an den Grenzen innerhalb der EG im Rahmen des Binnenmarktprogramms. Seit Januar 1993 kommen die Meldungen über den Intra-EG-Handel nicht mehr über die Zollverwaltungen, sondern gehen unmittelbar von den Unternehmen an die nationalen statistischen Ämter 91. An der statistischen Berichterstattung ändert sich dadurch grundsätzlich nichts. Inwieweit sich die Qualität der Statistiken verändert, kann erst die Praxis in den nächsten Jahren zeigen.

88

Eine wesentliche Änderung in den Zeitreihen außerhalb des verarbeitenden Gewerbes ist die Zuordnung von Gas, das bis 1987 zusammen mit Erdöl (unter 220) und ab 1988 bei den anderen Bergbauprodukten (210) enthalten ist. 89

Dabei ist schwer zu sagen, ob die frühere Zuordnung aus der SITC Rev. 1 und Rev. 2 oder die neue Zuordnung aus der SITC Rev. 3 die zutreffendere ist. In den meisten Fällen dürfte letzteres der Fall sein, denn die neue SITC ist stärker untergliedert. 90

Die revidierte NACE-Klassifikation der EG ist mit der neuen ISIC ebenso vereinbar wie die zukünftigen nationalen Klassifikationen. 91

86

Zu dem neuen Verfahren vgl. auch Mai (1993).

In Tabelle A-7 ist der "Welthandel"

für 1970, 1980 und 1989 bis 1992 entsprechend der

Umschlüsselung des DIW nach ISIC angegeben, Tabelle A-8 gibt die Warenstruktur wieder, Tabelle A-9 die Struktur innerhalb des verarbeitenden Gewerbes. Grundlage der Berechnungen sind die Importe der OECD aus allen Ländern zuzüglich der Exporte der OECD-Länder in die Nicht-OECD-Länder. Es fehlen also die Lieferungen zwischen den Ni 1) Anlagevermögen in DM je DM potentielles Uruttowertschöpfungsvolumen.· 2) Lohn· und Gehaltssumme abzüglich des Entgelds für unqualifìzieite Arbeit (bewertet mit der Hälfte des durchschnittlichen Stundenlohns im vcraibellenden Gewerbe) in DM je DM effektives Uruttowcrischöpfungsvolumeu. Quelle: Görzig, Schinike uud Schmidt (1992).

DIW

135

lativen Lohnposition130, erhält man einen Indikator, der die Ausbildungsstruktur in einem Wert widerspiegelt. Bezogen auf die Arbeitskräfte insgesamt zeigt er im Zeitvergleich ebenfalls die Zunahme der Humankapitalintensität, bezogen auf das Wertschöpfungsvolumen deutet er auf eine Abnahme des Humankapitalkoeffizienten

hin. Danach

wären die sektoralen Isoquanten für den Input von Humankapital und Arbeit im Zeitverlauf typischerweise "steigend".

Soweit dies tatsächlich zutreffen sollte - der Befund ist allerdings nach Ausbildungskategorie unterschiedlich, andere aggregierte Indikatoren für Humankapital müssen noch überprüft werden -, ergibt sich bei Wahlmöglichkeit zwischen den Produktionsfunktionen von 1976 und 1985 und gegebenem Bestand an Humankapital kurzfristig ein Zielkonflikt zwischen maximaler Produktion und maximaler Beschäftigung: Die ältere Technologie (und/oder Outputstruktur) ist inferior, da sie von beiden Faktoren je reale Outputeinheit mehr benötigt. Sie erlaubt daher mehr Beschäftigung nur bei einem geringeren Wertschöpfungsvolumen. Eine Beseitigung von Arbeitslosigkeit ohne Einbuße beim Produktionsniveau, d.h. bei Anwendung der neuesten Technologie, erfordert in diesem Falle eine Erhöhung des Humankapitals durch Höherqualifizierung der Arbeitskräfte. Dies gilt um so mehr, wenn nur neueste Techniken die nachgefragten Qualitätsstandards der Produkte erfüllen können. Produktionsfunktionen im intersektoralen Vergleich In Schaubild 4-5 sind die Sektoren des verarbeitenden Gewerbes entsprechend ihren Kapital- und Humankapitalkoeffizienten eingezeichnet. Die Höhe des Humankapitals wird hier gemessen durch die gesamten Löhne und Gehälter abzüglich derjenigen für unausgebildete Arbeit (als Entlohnung dafür wird die Hälfte der durchschnittlichen Löhne und Gehälter je Beschäftigtenstunde im verarbeitenden Gewerbe angesetzt). Die Sektoren unterhalb der Geraden, die durch den Nullpunkt und den Punkt für das ver-

130

Auf der Basis aller Vollzeitbeschäftigten betrug die relative Lohnposition 1990 in Westdeutschland (Durchschnitt = 100): 73 vH für Beschäftigte ohne Berufsausbildung, 93 vH für Facharbeiter, 116 für Absolventen einer Fachschule und 152 vH für Absolventen einer Hochschule; vgl. Schwarze (1992).

136

arbeitende Gewerbe insgesamt geht, setzen überdurchschnittlich viel Humankapital im Vergleich zum (physischen) Kapital ein. Dies gilt ebenfalls in Schaubild 4-6, in dem die Sektoren nach ihren Kapital- und Humankapitalintensitäten eingezeichnet sind. Eine überdurchschnittlich hohe Humankapital- und Kapitalintensität weisen die Sektoren Mineralölverarbeitung, Büromaschinen und ADV, Chemie, Eisen und Stahl, Tabakverarbeitung, Zellstoff und NE-Metalle auf. Dagegen haben die Sektoren Luft- und Raumfahrzeugbau, Elektrotechnik, Maschinenbau und Straßenfahrzeugbau eine relativ hohe Humankapitalintensität, aber nur eine vergleichsweise geringe Kapitalintensität. Alle Investitionsgüterindustrien liegen unterhalb der "Diagonalen", d.h. in Relation zum physischen Kapital benötigen sie besonders viel Humankapital. Im intersektoralen Querschnittsvergleich läßt sich zeigen, daß die Arbeitsproduktivität von der Kapital- und der Humankapitalintensität abhängt. Für 30 Sektoren ergibt sich bei dem entsprechenden log-linearen Regressionsansatz für 1985 ein R 2 von 0,8. Beide "erklärenden" Variablen sind hoch signifikant. Der hohe Erklärungswert gilt auch für spätere Jahre, während er Anfang der achtziger Jahre erheblich geringer war und sich !

für die erste Hälfte der siebziger Jahre überhaupt keine signifikanten Ergebnisse zeigen. Alternative Regressionsrechnungen für die Jahre 1970 bis 1990 deuten daraufhin, daß die Kapitalintensität immer schon einen positiven Einfluß auf die Arbeitsproduktivität hatte, während die Humankapitalintensität erst seit Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre einen signifikant positiven Einfluß aufweist, der immer mehr gestiegen ist. Andere Regressionen zeigen, daß das Wertschöpfungsvolumen im intersektoralen Vergleich in den letzten zwanzig Jahren um so schneller gewachsen ist, je stärker die Arbeitsproduktivität zugenommen hat und je höher der Humankapital- im Vergleich zum (physischen) Kapitalbedarf ist. Anhand der Ergebnisse aus der Innovationserhebung wäre zu prüfen, ob sich diese Zusammenhänge, die hier anhand sektoraler Durchschnittswerte festgestellt wurden, mit Informationen auf Unternehmensebene bestätigen und weiter verdeutlichen lassen. Möglicherweise wachsen grundsätzlich diejenigen Unternehmen am stärksten, welche eine besonders hohe Arbeitsproduktivität erreichen und besonders viel Humankapital im

137

S C H A U B I L D 4-

Sektorale Kapital- und Humartkapitalintensitäten im verarbeitenden Gewerbe Westdeutschlands 1985 Kapitalintensität !) eoo

400

300

ZOO

100 οΟ

5

10

19

20

25

30

Humankapitalintensität2)

1) Anlagevermögen in DM je Beschäftigtcnstundc.· 2) Lohn- und Gehaltssumme je ücschäftigtenslunde abzüglich der I lälfie des durchschnittlichen Stundenlohns im verarbeitenden Gewrbe. Quelle: Görzig, Schintkc und Schmidt (1992).

W

S C H A U B I L D 4-7

Sektorale Lohnsätze und Arbeitsproduktivitäten im verarbeitenden Gewerbe Westdeutschlands 1985 Lohnsatz 2)

Arbeitsproduktivität 3)

1) Ohne Mineralöl Verarbeitung und Tabakwaren.· 2) Lohn- und Gehaltssumme in DM je Bcschäftigicnsiundc.· 3) Bruttowertschöpfungsvolumen in DM je Bcschäftigtenstunde.. Quelle: Görzig, Schintkc und Schmidt (1992).

138

DIW

Vergleich zum physischen Kapital einsetzen. Weiter aufzuklären wäre der mögliche Zusammenhang mit den FuE-Ausgaben. Lohnstückkosten und Strukturwandel

Die "Lohnstückkosten", gerechnet als Löhne und Gehälter je Einheit Bruttowertschöpfungsvolumen, sind nach den obigen Ergebnissen im intersektoralen Vergleich um so größer, je höher die Humankapitalintensität und je geringer die Kapitalintensität ausfallt. Für die einzelnen Sektoren des verarbeitenden Gewerbes sind sie für 1985 aus Schaubild 4-7 ersichtlich, als Quotient von Lohnsatz und Arbeitsproduktivität. Besonders hoch (niedrig) sind sie in den Sektoren, die über (unter) der eingezeichneten "Diagonalen" liegen, die durch den Nullpunkt und den Punkt für das verarbeitende Gewerbe insgesamt geht. Die Lohnstückkosten waren 1985 am höchsten im Schiffbau, in der Holzbearbeitung, im Luft- und Raumfahrzeugbau, im Stahlbau und in der Holzverarbeitung. Am geringsten waren sie in der Mineralölverarbeitung und der Tabakverarbeitung, relativ niedrig waren sie auch in der Zellstoff- und Papiererzeugung, im Ernährungsgewerbe, in der Chemie und der NE-Metallerzeugung. Am stärksten gestiegen sind die Lohnstückkosten in den achtziger Jahren im Schiffbau, bei Steine und Erden und im Bekleidungsgewerbe, während sie bei Büromaschinen, ADV und Holzbearbeitung zurückgingen. Für die Höhe der für die Gesamtwirtschaft

errechneten "Lohnstückkosten" spielt die

Struktur nach den Häuptbereichen eine wichtige Rolle. Die Lohnstückkosten sind überdurchschnittlich hoch in den Bereichen Staat und Bauwirtschaft, am niedrigsten in der Landwirtschaft und den Dienstleistungsunternehmen. Ihre Höhe hängt von den Faktorinputrelationen, d.h. den Technologien, und dem Anteil der Arbeitnehmer an der gesamten sektoralen Beschäftigung ab. Im Zeitvergleich spiegeln die gesamtwirtschaftlichen Lohnstückkosten nicht nur eine Veränderung der Stücklöhne bei der Vielzahl homogener Güter und Dienstleistungen wider, sondern auch Strukturveränderungen (Veränderungen in der Arbeitnehmer-Selbständigen-Relation, Veränderungen des produzierten Güterbün-

139

dels). Die gesamtwirtschaftlichen Lohnstückkosten nehmen tendenziell stärker zu, wenn der Anteil von Sektoren mit überdurchschnittlich hohen Lohnstückkosten steigt. Für Westdeutschland ergibt eine Berechnung der Lohnstückkosten-Entwicklung bei konstanter Beschäftigungsstruktur einen etwas schnelleren Anstieg als der gesamtwirtschaftliche Lohnstückkosten-Index (1990 gegenüber 1970 für die Unternehmen um 131 vH im Vergleich zu 117 vH, für die Gesamtwirtschaft einschl. Staat um 132 vH im Vergleich zu 126). Per saldo haben demnach Sektoren mit relativ niedrigen Lohnstückkosten an Bedeutung gewonnen. Dies bestätigt sich in einer Kontrollrechnung, bei der die gesamtwirtschaftlichen Lohnstückkosten für die verschiedenen Beschäftigungsmuster auf der Basis der sektoralen Lohnstückkosten von 1985 ermittelt wurden: Sie werden für jüngere Jahre geringer. Ein anderes Ergebnis zeigt sich für das verarbeitende

Gewerbe. Hier führt eine nach 32

Wirtschaftszweigen untergliederte Rechnung131 für die siebziger Jahre zu einer ähnlichen Indexreihe wie der für das verarbeitende Gewerbe insgesamt berechnete Lohnstückkosten-Index. Für die achtziger Jahre deutet die strukturbereinigte Berechnung jedoch auf einen geringeren Anstieg hin (von 1980 bis 1990 um 16 vH im Vergleich zu 20 vH; der Unterschied konzentriert sich auf die zweite Hälfte der achtziger Jahre). Die Produktionsstruktur innerhalb des verarbeitenden Gewerbes hat sich also per saldo in dieser Zeit zu Sektoren mit überdurchschnittlich hohen Lohnstückkosten verschoben. Wir wissen nicht, wie differenziert die Entwicklung innerhalb der einzelnen Wirtschaftszweige verlief. Möglicherweise hat sich auch hier die Struktur zu Produktionen mit einem höheren Lohnanteil an der Wertschöpfung verschoben. Es stellen sich folgende Fragen: Warum sind die Lohnstückkosten in einigen Sektoren schneller gestiegen als in anderen? Welche Veränderungen der Technologie stecken dahinter? Wächst der Lohnsatz um so stärker, je mehr die Humankapitalintensität zunimmt? Zu berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang das Ergebnis in der letzten Strukturberichterstattung des DIW: Gewichtet man die Zuwachsraten der Löhne, Preise 131

Quelle der Daten: Görzig, Schintke und Schmidt (1992). Die Abgrenzungen sind hier etwas anders als in den Rechnungen für die Gesamtwirtschafit.

140

und Beschäftigung mit den Beschäftigtenanteilen der Wirtschaftszweige, "so ergibt sich in Querschnittsregressionen ein über die Jahre hinweg zunehmender signifikant positiver Zusammenhang sowohl zwischen Lohnsteigerung und Beschäftigungsentwicklung als auch zwischen Preisanstieg und Beschäftigungsentwicklung. Dieses Ergebnis zeigt, daß der unternehmerischen Strategie, durch Zahlung überdurchschnittlicher Löhne den Absatz zumeist qualitativ hochwertiger Produkte zu steigern, ein immer stärkeres Gewicht zukommt" (Stille u.a. 1992: 128 f.). Die Verzinsung von Humankapital wird als Lohn gerechnet. Es ist also wichtig, die gesamten Löhne und Gehälter in eigentliche Arbeitskosten und diejenigen für Humankapital aufzuteilen. Längerfristig gesehen könnte es sein, daß ein Teil der Entlohnung als Investition anzusehen ist und eine Erhöhung der Produktivität nach sich zieht. In diesem Fall würde der gemessene Anstieg der Lohnstückkosten vor dem Anstieg der Produktivität liegen. Auch unter diesem Gesichtspunkt ist es wichtig, bei den Löhnen und Gehältern zu differenzieren. Im folgenden wird gezeigt, daß der Anteil der Personalkosten für FuE an den gesamten Personalkosten deutlich gestiegen ist. 4.3

Lohnstückkosten und FuE-Ausgaben

Auf den ersten Blick sind Lohnstückkosten ein sehr überzeugender Indikator, um die Wettbewerbsfähigkeit eines Betriebes, eines Unternehmens, einer Branche oder gar einer Volkswirtschaft zu messen. Es ist leicht einzusehen, daß die Produzenten, die ein bestimmtes Produkt oder eine Produktgruppe am kostengünstigsten herstellen, auch die höchsten Gewinne erzielen können oder über eine entsprechende Preispolitik günstige Voraussetzungen haben, um zusätzliche Marktanteile zu gewinnen. Für die Lohnstückkostenbetrachtung spricht auch, daß die Statistiken die zur Berechnung dieses Indikators benötigten Informationen (Lohn- und Gehaltssumme sowie die dazugehörige Bruttowertschöpfung) in der Regel bereitstellen. Bei näherem Hinsehen ist aber rasch zu erkennen, daß Lohnstückkosten zur Beschreibung der Wettbewerbsfähigkeit nur sehr begrenzt aussagefahig sind. Dieser Ansatz unterstellt, daß die Wettbewerber die gleichen Produkte herstellen bzw. über den

141

gleichen Produktmix verfügen. Da es auf die Relation Lohn- und Gehaltssumme zu Bruttowertschöpfung ankommt, ist es auch gleich, ob die Unternehmen (die Volkswirtschaft) ihr Ergebnis auf der Basis im Durchschnitt niedriger oder hoher Löhne erzielen. i Es wird ausgeklammert, mit welchen Strukturen, Strategien und auf welchem Niveau das Unternehmen (die Volkswirtschaft) produziert. Für ein industriell hoch entwickeltes Land wie die Bundesrepublik kommt es aber gerade darauf an, Strategien zu entwickeln, die Wettbewerbsfähigkeit bei relativ hohen Löhnen sichern. Lohnstückkosten sind ein geeigneter Indikator, um die Frage zu beantworten, wie sich von den Lohnkosten her die Gewinne in den zu betrachtenden Segmenten im Vergleich zu den wichtigsten Wettbewerbern kurzfristig

verändert haben. Da sich die Produkte und der Produktmix nicht

von heute auf morgen ändern, bedeuten kurzfristige Veränderungen in den Lohnstückkosten zwangsläufig Veränderungen in der preislichen Wettbewerbsfähigkeit. Wie eingangs beschrieben, ist es das Ziel von Unternehmen, gerade dem preislichen Wettbewerbsdruck zu entfliehen, indem sie auf den Qualitätswettbewerb ausweichen und Marktsegmentierungen vornehmen. Untersuchungen zur Wettbewerbsfähigkeit verlangen mithin Ansätze, die über die globale Betrachtung von Wertschöpfung und Kostenveränderung hinaus erklären, worauf das jeweilige Marktergebnis im Vergleich zu den Konkurrenten zurückzuführen ist. Noch relativ leicht sind Analysen, die das Zustandekommen der erlangten Positionen im Wettbewerb bis zum aktuellen Rand erklären. Weit schwieriger ist die Beantwortung der Frage, wie sich ein Unternehmen bzw. eine Volkswirtschaft in den nächsten Jahren auf dem Markt behaupten wird. Darauf geben Lohnstückkosten unmittelbar keinen Aufschluß, da mit ihnen weder das Entstehen neuer Technologien noch sich abzeichnende Strukturumbrüche, die in absehbarer Zeit zu einer Bedrohung von Wettbewerbspositionen führen können, erfaßt werden. Diese Überlegungen zeigen sehr deutlich, daß globale Lohnstückkostenbetrachtungen zur Beurteilung der Einschätzung künftiger Wettbewerbspositionen zu kurz greifen.

142

Erweiterung des Lohnstückkostenansatzes um FuE-Aufwendungen Wir haben den Lohnstückkostenansatz erweitert, indem wir untersucht haben, in welchem Umfang in den Lohnstückkosten auch Lohn- und Gehaltsaufwendungen für Forschung und Entwicklung (FuE) enthalten sind. FuE-Aufwendungen sind einer Investition gleichzusetzen und entfalten wie diese ihre Wirkungen erst in der Zukunft. Die Lohnkosten machen 60 vH der gesamten FuE-Aufwendungen der Unternehmen aus und sind somit ein repräsentativer Maßstab zur Beschreibung des FuE-Inputs in den Unternehmen insgesamt. Dies gilt um so mehr, wenn weniger die absolute Höhe der FuE-Aufwendungen als vielmehr die Veränderungen im Vordergrund stehen. Wenn ein Unternehmen A FuE-Personalaufwendungen hat, das Unternehmen Β aber nicht, dann ergibt sich ceteris paribus, daß das Unternehmen A, um preislich wettbewerbsfähig zu sein, über eine bessere Fertigungstechnologie verfugen muß, da die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erst zu einem späteren Zeitpunkt produktionswirksam werden. Hat es die bessere Technologie (noch) nicht, erleidet es zwar gegenwärtig einen Wettbewerbsnachteil, betreibt über die Aufwendungen im FuE-Bereich aber Zukunftsvorsorge und versucht damit, seine künftige Marktposition zu sichern, während das Unternehmen Β dazu nicht in der Lage ist und zurückfallen wird.

Eine Erhöhung der FuE-Personalaufwendungen im Unternehmen A würde kurzfristig zu einem Anstieg der Lohnstückkosten führen und seine momentane preisliche Wettbewerbsfähigkeit schwächen. Gleichzeitig nimmt jedoch - unter Annahme ausreichender Effizienz des eingesetzten FuE-Personals - die Innovationsaktivität im Unternehmen A zu und damit auch die Fähigkeit, im zukünftigen Wettbewerb zu bestehen. Die herkömmlichen Lohnstückkostenbetrachtung würde selbst bei gegebener Homogenität der Produkte mittel- bis langfristig in die Irre führen. Gegen FuE-Intensitäten als Kriterium für Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit wird u.a. angeführt, daß eine hohe FuE-Intensität nicht zwangsläufig auch eine hohe Effizienz bedeutet. Auch handelt es sich hier um eine angebotsorientierte Betrachtung, die offen läßt, ob die für FuE getätigten Aufwendungen zu marktfähigen Produkten fuhren. Dieser

143

Einwand trifft zu, wenn der FuE-Input nur kurzfristig betrachtet wird. Bei längerfristig angelegten Untersuchungen verliert er an Stichhaltigkeit, da davon ausgegangen werden kann, daß Unternehmen ihre FuE-Aktivitäten nach ökonomischen Kriterien steuern, indem sie Vorstellungen über Aufwand und künftigen Ertrag entwickeln. Dabei werden sie sich von Erfahrungen leiten lassen. Die Auswertung von Statistiken zu den FuELohn- und Gehaltskosten läßt allerdings offen, ob sich Konkurrenten über ein anderes FuE-Verhalten für die Zukunft Wettbewerbsvorteile zu verschaffen suchen, indem sie Wissen zukaufen oder markteffizienter einsetzen. Weitere Ausgaben lassen sich berücksichtigen, wenn man nicht nur die Löhne, sondern die Gesamtkosten einbezieht und darunter die Innovationsaufwendungen insgesamt betrachtet. Bei den hier verwendeten Personalkosten handelt es sich nur um einen Grobindikator. Unsere Untersuchungen der FuE-Lohnkostenanteile haben nun gezeigt, daß im internationalen Vergleich die Verläufe in den Industriebereichen der wichtigsten Wettbewerber sehr ähnlich sind. Dies belegt im Zweifel, daß sich kein Unternehmen dem branchenspezifischen Zwang zu FuE entziehen kann, will es erfolgreich bleiben. Und es stellt sich die Frage, ob nicht über eine höhere Steigerung der Ausgaben für FuE-Personal sogar ein Vorteil gegenüber den Konkurrenten erlangt werden kann. Darüber hinaus wäre es freilich wichtig zu wissen, worin sich die hergestellten Produkte in Qualität und Anspruch an Fertigung und Forschung unterscheiden und mit welchen Maßnahmen Volkswirtschaften versuchen, mit zunehmend anspruchsvoller werdenden Produkten auf dem Markt Fuß zu fassen und so ihre Wettbewerbsposition zu verbessern. Analysen dieser Art werden erst auf der Basis verbesserter Statistiken möglich sein. Der FuE-Anteil an den Lohnkosten liegt etwa in der gleichen Größenordnung wie die herkömmlich gemessene FuE-Intensität (berechnet als Anteil der internen FuE-Aufwendungen an der Bruttowertschöpfung). Beide Größen liegen nur in wenigen Branchen über 10 vH (vgl. Schaubild 4-8). Für den Durchschnitt der Unternehmen einer Branche hat also eine Veränderung der FuE-Personalaufwendungen nur geringen Einfluß auf die Lohn- und Gehaltssumme insgesamt und damit auch auf die Lohnstückkosten. Die Aufwendungen für FuE-Personal haben allerdings zugenommen, sowohl absolut als auch anteilsmäßig (vgl. Schaubild 4-9).

144

145

jj

2

20

1

-

Wirtschaftszweige

Quellen: SV-Wissenschaftsstatistik; Statistisches Bundesamt; Berechnungen des DIW

DIW

200 210 22 230-232 24 244 25 252 26 27 28/29 21 213 23 233 242 248 250 256 260/261 275

τ H J1 , Ι Ι , Β , Ι Ι , Ι Ι , ι ι , η , ι ι , ί Ι , 1 1 , 1 , 1 , 1 , 1 1 , Β , Ι Ι , Ι Ι , " , " . " . " · -

γτ

FuE-Lohnkostenant. |; : ; | Fu E-l nie ns It St

Zur Bedeutung der Wirtschaftszweignummern vgl. Tabelle 5-1.

ο

^—ι

20-

Κ 30-

40-

50-

60-1

IN WESTDEUTSCHEN WIRTSCHAFTSZWEIGEN (1989)

FÜE-LOHNKOSTENANTEIL UND FUE-INTENSITÄT

SCHAUBILD 4-8

SCHAUBILD 4-9

LOHNSTÜCKKOSTEN IN AUSGEWÄHLTEN WESTDEUTSCHEN BRANCHEN 1971-1989

Chemische Industrie

Maschinenbau

40 20 1971 ' 1973 ' 1975 ' 1977 ' 1079 ' 1M1 ' 1063 ' 1065 ' 1087 ' 1907 81 0 1973 1975 1977 1979 1081 1983 1065 19β7 1989 • mit FuE-Pereonal • ohn· FuE-P«rtonel Straßenfahrzeugbau

- mit FuE-P*r»on*l • ohn· FuE-P®reon*l Elektrotechnik

140·

I I » I

i 1I »I I I I I 1I I I I

1971 1973 1975 1977 1979 1981 1983 1985 1987 1989 • mit FuE-P^raonal • ohn« FuE-P«r»onal

01197ι1 I 1ι973ι 1975 1977 ' 1079 ' 1961 ' 1983 ' 1985 ' 1987 ' 1969 • mit FuE-Pereonal - ohn« FuE-P«raonal

Quellen: SV-Wissenschaftsstatistik GmbH; Statistisches Bundesamt; Berechnungen des DIW.

DIW

146

Auch fur andere wichtige Industriestaaten unterscheiden sich herkömmliche und bereinigte Lohnstückkostenindizes nur unwesentlich im zeitlichen Verlauf. Ein internationaler Vergleich bereinigter Lohnstückkostenentwicklungen ergibt daher keinen Unterschied gegenüber den unbereinigten Indizes. Signifikante Unterschiede, auch auf Branchenebene, wären nur dort zu erwarten, wo - wie etwa in Schwellenländern - im Rahmen fortgeschrittener Industrialisierungsprozesse ein Übergang von einfachen zu komplexeren, forschungsintensiveren Produktionsmethoden stattfindet. In solchen Fällen dürfte sich die bereinigte Lohnstückkostenkurve im Vergleich zur unbereinigten deutlich abflachen und eine positivere Bewertung der Wettbewerbsfähigkeit nahelegen. Für Schwellenländer sind allerdings international vergleichbare FuE-Statistiken derzeit nicht verfügbar. Für die Beurteilung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit sind mithin Ansätze zu entwickeln, die neben dem FuE-Input auch Strukturen und Technologien berücksichtigen sowie die Effizienz des Einsatzes von Forschung und Entwicklung in das Kalkül ziehen. Dabei wird man neben globalen, auf der Makroebene ansetzenden Analysen auch sehr spezifische Untersuchungen vornehmen müssen, wenn die relevanten Prozesse verstanden werden sollen. Wichtig zur Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit ist auch der Faktor Zeit, da schon allein über die Unterscheidung nach marktorientierter und Grundlagenforschung deutlich wird, wie verschieden die Aktivitäten im Bereich der Forschung sind. Wichtig in diesem Zusammenhang ist sicherlich auch, daß die Forschungsaktivitäten in Bereichen, von denen keine weitere Ausstrahlung in andere Sektoren der Volkswirtschaft zu erwarten ist, eine andere Bewertung erfahren dürften als diejenigen in Bereichen, die über eigene Forschung und Entwicklung nicht nur selbst Wachstumsdynamik entfalten, sondern darüber hinaus auch andere Sektoren nachziehen. FuE-Intensität und Produktivität Das Meßergebnis zur FuE-Intensität ist stets davon abhängig, inwieweit tatsächlicher Output den einzelnen FuE-Aktivitäten eines Unternehmens zugeordnet werden kann. Fallen Produktions- und Forschungsstandort zusammen, so ist diese Zurechnung relativ problemlos. Schwieriger wird eine solche Zuordnung, wenn FuE-Aktivitäten mehrere

147

Produkte betreffen und die Produktion ganz öder teilweise an von der Forschung getrennten Standorten erfolgt. Insbesondere bei grenzüberschreitenden Standortverlagerungen der Produktion stößt die Messung von FuE-Intensität schnell an ihre Grenzen. Bezieht man die am FuE-Standort verbliebene Wertschöpfung auf die in FuE Beschäftigten, so sinkt die inländische Produktivität des FuE-Bereiches nach einer Standortverlagerung der Produktion ins Ausland ab. Doch auch die Produktivität insgesamt (Wertschöpfung bezogen auf alle Beschäftigten) kann zurückgehen. So sinkt die inländische Wertschöpfung stärker als die Beschäftigung, wenn Standortverlagerungen kapitalintensive Produktionsprozesse betreffen, also hochautomatisierte Prozesse mit hoher Arbeitsproduktivität. Unter der Annahme, daß die FuE-Aktivitäten am alten Standort verbleiben, eine Annahme, die insbesondere für "mobile" Industrien plausibel ist, steigt gleichzeitig die FuE-Intensität. Im Zuge solcher Produktionsverlagerungen werden Produktionstätigkeiten in unteren und mittleren Lohn- und Gehaltsgruppen ins Ausland verlagert, relativ gut bezahlte Arbeitsplätze im FuE-Bereich bleiben im Inland. Dementsprechend steigt das durchschnittliche Einkommen der Beschäftigten, doch gleichzeitig wird relativ unqualifiziertes Personal vorübergehend oder dauerhaft in die Arbeitslosigkeit entlassen. Ob das Einkommen pro Kopf der Bevölkerung (und damit die Wettbewerbsfähigkeit) steigt, hängt im entscheidenden Maße von der Fähigkeit der Volkswirtschaft ab, die Gewinne aus der ins Ausland verlagerten Produktion ins Inland zurückzuführen, sowie der Fähigkeit, die Qualifikation des inländischen Arbeitskräftepotentials an die veränderten Produktionsstrukturen anzupassen. 4.4

Qualifikationsstruktur des Faktors Arbeit und Produktionswachstum "... When you can measure what you are speaking about, and express it in numbers, you know something about it; when you cannot measure it, when you cannot express it in numbers, your knowledge is of a meager and unsatisfactory kind; it may be the beginning of knowledge, but you have scarcely, in your thoughts, advanced to the stage of science..." Lord Kelvin

148

Die Bedeutung des Humankapitals für die Produktivitätsentwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft sind seit langem erkannt132. Eine Quantifizierung dieser Einflüsse ist allerdings schwierig. Denison (1962) ermittelte für die USA für den Zeitraum 1929-1957 eine durchschnittliche Wachstumsrate von 2,9 vH, wobei er 53 vH, also über die Hälfte, quantitativen und qualitativen Veränderungen des Faktors Arbeit zurechnete. Dieser Anteil wurde allgemein als zu hoch kritisiert. Eine neuere Untersuchung von Jorgenson, Gollop und Fraumeni (1987), die die Zeit von 1948 bis 1979 umfaßt, ermittelte eine durchschnittliche Wachstumsrate von 3,4 vH, wobei der Anteil des Faktors Arbeit mit etwa einem Drittel erheblich geringer ausfiel. Die qualitative Komponente beim Faktor Arbeit betrug dabei rund ein Zehntel der durchschnittlichen Wachstumsrate von 3,4 vH und war bei 16 von 51 Wirtschaftszweigen sogar bedeutsamer als die quantitative Komponente. Für die Bundesrepublik Deutschland liegen Untersuchungen, bei denen Qualitätsveränderungen des Faktors Arbeit oder anderer Produktionsfaktoren berücksichtigt wurden, bislang nicht vor. Aus diesem Grund wird hier, im Rahmen des Konzepts der totalen Faktorproduktivität, der Versuch unternommen, zu entsprechenden Quantifizierungen zu kommen. Zum Konzept der totalen Faktorproduktivität (TFP) Zur Messung der Produktivität steht heute eine breite Palette von Produktivitätsmaßen zur Verfugung: Beschäftigtenproduktivität, Beschäftigtenstundenproduktivität, Kapitalproduktivität, potentielle Kapitalproduktivität, Stromproduktivität (Görzig, Schintke und Schmidt, verschiedene Jahre) usw. Angesichts dessen stellt sich die Frage nach dem 'Warum' eines weiteren Produktivitätsmaßes, zumal partielle Produktivitätskennziffern sehr einfach zu ermitteln sind, die TFP jedoch einen beträchtlichen Datenbeschaffungsund Rechenaufwand erfordert. Betrachten wir dazu als Analogie verschiedene Preisindizes. Grundsätzlich läßt sich für jedes Gut ein eigener Preisindex konstruieren. Um aussagefahigere Informationen zu erhalten, konstruiert der Statistiker jedoch zusammenfassende Indizes, etwa den Preisindex 132

Erste Ansätze gehen zurück auf Schultz (1959, 1961), Arrow (1961/62) und Denison

(1962).

149

der Lebenshaltung. Er gewichtet dazu entsprechend einem charakteristischen Güterkorb verschiedene Preisindizes und faßt sie zu einem neuen Index zusammen. Ähnlich verhält es sich beim TFP-Maß. Es faßt die Entwicklung der Produktivität der einzelnen Produktionsfaktoren entsprechend ihrer (kostenmäßigen) Bedeutung für den Produktionsprozeß zusammen.

Bei drei Produktionsfaktoren - Arbeit, Kapital und Vorleistungen - lassen sich drei partielle Faktorproduktivitäten ermitteln: die Arbeitsproduktivität - definiert als (realer) Output dividiert durch Arbeitseinsatz133 -, die Kapitalproduktivität und die Vorleistungsproduktivität, jeweils definiert als (realer) Output durch (realen) Kapital- bzw. Vorleistungseinsatz. Partielle Produktivitätsmaße sind unproblematisch zu ermitteln, sie erschweren jedoch eine Gesamtbeurteilung der Produktivitätsentwicklung immer dann, wenn sich die einzelnen Maße unterschiedlich entwickeln. Deshalb plädierte man für 'globale' Produktivitätsmaße: "...as a general rule ... it is better not to limit productivity indexes that purport to measure change in efficiency to a comparison of output with a single resource. The broader the coverage of resources, generally, the better is the productivity measure. The best measure is one that compares output with the combined use of all resources" (Fabricant 1959: 6). Die totale Faktorproduktivität ist ein solches globales Maß. Die TFP (englisch: total factor productivity) - auch die Bezeichnungen 'Gesamtproduktivität' oder 'Totalproduktivität' finden sich gelegentlich - ist definiert als Quotient von Gesamtoutput und Gesamtinput, wobei sowohl Output als auch Input in physikalischen Einheiten zu ι messen sind. Wegen der Zusammenfassung unterschiedlicher Einheiten (Arbeitsstunden, Maschinenlaufzeiten usw.) zum Gesamtinput stellt sich ein Aggregationsproblem. Bei der Aggregation von Arbeits-, Kapital- und Vorleistungseinsatz zu einem Gesamtinput bieten sich als Gewichtungsfaktoren die Kostenanteile der Produktionsfaktoren an. 133

Als Outputmaß bedient man sich meist des Bruttoproduktionswertes oder der realen Bruttowertschöpfung. Der Faktor Arbeit wird typischerweise in Beschäftigtenzahlen oder Beschäftigtenstunden gemessen.

150

Grundsätzlich kommen eine arithmetische oder eine geometrische Gewichtung in Frage. Verwendet man zur Ermittlung der TFP eine geometrische Gewichtung, so läßt sich die TFP als geometrisches Mittel der partiellen Produktivitäten darstellen. Eine Darstellung des TFP-Konzepts im einzelnen findet sich im Anhang 3.

In der Regel interessiert man sich weniger für das Niveau der TFP als für deren Wachstumsrate134. Diese ergibt sich als Differenz von Outputwachstumsrate und Inputwachstumsrate, wobei sich die Wachstumsrate des Inputs als Summe der (mit den Kostenanteilen gewichteten) Wachstumsraten von Arbeit, Kapital und Vorleistungen ergibt. Durch Komponentenzerlegung lassen sich die Beiträge der einzelnen Produktionsfaktoren sowie des technischen Fortschritts zum Wirtschaftswachstum ermitteln (siehe Anhang 3). Ergebnisse für den Zeitraum 1972 bis 1989 In den Tabellen A-28 bis A-30 im Anhang sind die Ergebnisse für den Zeitraum 1972 bis 1989 wiedergegeben. Die Branche 27 (EDV) weist die mit Abstand höchste TFPRate auf. Es ist allerdings zu vermuten, daß gerade in dieser Branche Kapitalstockmessungs- und Deflationierungsprobleme zu größeren Verzerrungen fuhren. In der EDVBranche hat sich der technische Fortschritt mit Riesenschritten voranbewegt. Die amtliche Statistik hinkt mit ihren Indexveränderungen stets hinterher, so daß diese Ergebnisse mit entsprechender Vorsicht interpretiert werden müssen. Die durchschnittliche TFP-Rate (vgl. Tabelle A-28) liegt bei der Mehrzahl der Branchen zwischen 0,5 vH und 1,5 vH. Die Kapitalproduktivität hat in der Mehrzahl der Branchen kräftig zugenommen. Dies deutet daraufhin, daß auch beim Faktor Kapital Qualitätsverbesserungen stattgefunden haben, die sich nicht überall in Preiserhöhungen der Kapitalgüter niedergeschlagen haben.

134

Die TFP-Rate wird häufig synonym als 'Wachstumsrate des technischen Fortschritts' bezeichnet.

151

Tabelle A-29 zeigt, welche Komponenten zu einer Erhöhung der Arbeitsproduktivität gefuhrt haben. Die Zunahme der Vorleistungsintensität spielt hierbei die Hauptrolle, der zweitwichtigste Faktor ist der technische Fortschritt, gemessen durch das TFP-Residuum. Die Zunahme der Kapitalintensität kommt erst an dritter Stelle.

In Tabelle A-30 sind die Wachstumskomponenten ausgewiesen. Den größten Beitrag liefern auch hier die Vorleistungen. Der Beitrag des Faktors Arbeit ist fast durchgängig negativ, da sich die reine Stundenzahl zwischen 1972 und 1989 beträchtlich reduziert hat. Berücksichtigung von Qualitätsveränderungen beim Faktor Arbeit Aufgrund der Berechnungsmethode stellt die TFP-Wachstumsrate ein Residuum dar, das häufig nach seinem 'Erfinder' auch als 'Solow residual' bezeichnet wird. Im TFPResiduum schlagen sich alle Ungenauigkeiten bei der Erfassung der Inputs nieder. Insbesondere Qualitätsverbesserungen bei Inputs, die sich nicht in entsprechenden Kostenerhöhungen der Faktoren bemerkbar machen, führen dann dazu, daß die Wachstumsrate der TFP zu hoch ausfallt. Auch die Komponentenzerlegung gibt den Beitrag der einzelnen Produktionsfaktoren zur Wachstumsrate nur dann korrekt wieder, wenn die Faktoren richtig erfaßt wurden. Vernachlässigt man zum Beispiel Qualitätsverbesserungen beim Faktor Arbeit (höhere Qualifikation, bessere Ausbildung), beim Faktor Kapital (leistungsfähigere Kapitalgüter) oder bei den Vorleistungen - diese tragen im Durchschnitt rund 50 vH zur Output-Wachstumsrate bei und sind daher der bedeutendste Produktionsfaktor -, so wird der jeweilige Beitrag des Produktionsfaktors zum Wirtschaftswachstum unterschätzt, der Beitrag des technischen Fortschritts jedoch überschätzt. Abramowitz bezeichnete das TFP-Residuum einmal als "measure of our ignorance", da streng genommen jeder Outputsteigerung eine Steigerung auf der Inputseite entsprechen muß. Sudit und Finger (1981: 7) resümieren daher:

152

"...given our present state of knowledge and data availability , the sum total of the portion of growth in real output that cannot be accounted for by changes in specific identifiable inputs is thrown into the productivity 'wastebasket'." Es würde daher keinen Sinn machen, eine bestimmte TFP-Rate zu erklären, noch wäre es ein wirtschaftspolitisch sinnvolles Ziel, die TFP-Wachstumsrate zu steigern: "By definition, we cannot explain what we do not know. Thus, public exhortations for deliberate efforts to 'improve' the rate of growth in aggregate productivity suffer from an underlying contradiction in logic. We simply cannot hope to affect consciously something that is defined to measure our lack of knowledge." (Sudit und Finger 1981: 7) Während Jorgenson, Gollop und Fraumeni (1987) für Arbeit, Kapital und Vorleistungen Qualitätsveränderungen berücksichtigten, so daß jeweils eine Mengen- und eine Qualitätskomponente ermittelt werden konnte, soll hier erstmals nur für den Produktionsfaktor Arbeit ein solcher Versuch durchgeführt werden (zur theoretischen Ableitung siehe Anhang 3). Qualitätsveränderungen von Kapital und Vorleistungen, die sich nicht in entsprechenden Kostenveränderungen auswirken, schlagen sich somit nach wie vor in der TFP-Rate nieder. Ergebnisse für den Zeitraum 1976 bis 1989 Mittels Berücksichtigung von Qualitätsveränderungen soll untersucht werden, welche Wirkungen von der Struktur des Arbeitsangebots auf das Wirtschaftswachstum ausgehen. Das Qualifikationsniveau der Erwerbsbevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich gesteigert. Einmal ist der Akademisierungsgrad, definiert als Anteil akademisch Ausgebildeter an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen, gestiegen. So nahm der Anteil der Absolventen von Fachhochschulen zwischen 1970 und 1985 von 1,9 vH auf 3,3 vH, der Anteil der Universitätsabsolventen von 3,8 vH auf 6,4 vH zu (Wirtschaft und Statistik, 9/1987). Zum anderen hat sich der Anteil der Erwerbstätigen mit abgeschlossener Berufsausbildung erhöht.

153

Das Statistische Bundesamt verfügt über Zahlenmaterial aus dem Mikrozensus, das über den beruflichen Ausbildungsabschluß (Auszubildende, keine Ausbildung, Lehre/Berufsfachschule, Fachschule/Technikerschule/Meisterschule, Fachhochschule, Hochschule) nach Wirtschaftszweigen Auskunft gibt. Dieses Datenmaterial erlaubt die Berechnung einer Qualitätskomponente für den Faktor Arbeit. Für die einzelnen Wirtschaftszweige wurden die Anteile der verschiedenen Arbeitskategorien in den Zensusjahren von 1976 bis 1991 ermittelt. Daraus geht deutlich die Zunahme des Anteils höherqualifizierter Arbeitskräfte hervor: In nahezu allen Branchen war die Wachstumsrate in den oberen Qualifikationsgruppen höher als in den unteren (vgl. Schaubild 4-10). Eine Ausnahme davon bilden die Textilindustrie sowie Stahlverformung, wo ein allgemeiner Beschäftigungsabbau stattfand. Hier wurden Arbeitskräfte mit niedriger Qualifikation stärker abgebaut als hochqualifizierte. Die Tabellen A-28 bis A-30 sind nun unter Berücksichtigung einer Qualitätskomponente für den Faktor Arbeit für den Zeitraum 1976 bis 1989 - erst ab 1976 liegen Zahlen über die Qualifikationstruktur im verarbeitenden Gewerbe vor - neuberechnet worden. Die Ergebnisse finden sich in den Tabellen A-31 bis A-33 im Anhang. In der letzten Spalte ist zum Vergleich die konventionelle TFP-Rate (ohne Berücksichtigung von Qualitätsveränderungen der Arbeit) angegeben. Absolut genommen sind diese Unterschiede nicht sehr groß. Sie betragen im Durchschnitt nur 0,2 bis 0,4 Prozentpunkte. Die Ergebnisse spiegeln den Trend auf dem Ausbildungsmarkt deutlich wider. In den Betrieben haben höherwertige Tätigkeiten im allgemeinen an Bedeutung gewonnen, so daß die Nachfrage nach qualifiziertem Personal zunahm. Auf der Angebotsseite kommt dem der Trend zu höherer Arbeitsqualifikation entgegen. Dementsprechend spielt der Faktor Humankapital für das Wachstum in den einzelnen Branchen eine nicht unbedeutende Rolle (vgl. Tabelle A-33). Bei 27 der 29 Wirtschaftszweige übersteigt die Wachstumsrate der Arbeitsqualität die Wachstumsrate der tatsächlich gearbeiteten Stunden. Nur in der Kunststoffindustrie (mit 0,62 vH und 0,29 vH) sowie bei Büromaschinen/ ADV (0,79 vH und 0,24 vH) trifft dies nicht zu. In der Kunststoffindustrie mit einer durchschnittlichen Output-Wachstumsrate von 5,62 vH (die zweithöchste nach Büroma-

154

SCHAUBILD 4-10 VERÄNDERUNG DER BESCHÄFTIGUNG IN DEN WESTDEUTSCHEN WIRTSCHAFTSZWEIGEN NACH QUALIFIKATIONSSTUFEN 1979 BIS 1991 (DURCHSCHNITTLICHE JÄHRLICHE VERÄNDERUNGEN IN VH)

20 15 10

5

0 -5 -10

EDV

Druckerei

ETtFM,0#U

StB.MB.FzB

Chemie

Eisen,NE

Spielw.

20 15

10



'Ψ m

-10

Papier

o.Abschi.

1

Kunststv.

1

Nahrung

k\\\\\l L e h r e

Meister

Wßi

FHS/Uni

155

NOCH: SCHAUBILD 4-10

20

15

10

3 -10

1

Tabakv.

o.AbschL

156

p.. i

ψ* 1

·

Leder

Textil

Lehre

ρ 1

Stahlverf.

l:-"::::=::-1 M e i s t e r

1 FH S / U n i

schinen/ADV mit 11,25 vH) war sowohl die Arbeitsinputrate (0,91 vH) als auch die Vorleistungsinputrate (3,91 vH) überdurchschnittlich hoch. Die niedrige Qualitätskomponente bei Büromaschinen/ADV läßt sich wohl damit erklären, daß in dieser Branche der Anteil mit hoher Qualifikation von Anfang an höher war als in den übrigen Wirtschaftszweigen, so daß sich auch kein bedeutsamer Verlagerungseffekt ergeben kann.

In der Chemie gehen von der durchschnittlichen Wachstumsrate - sie belief sich im Zeitraum 1976 bis 1989 auf 2,06 vH - 0,24 Prozentpunkte, also gut ein Zehntel, auf das Konto Qualitätsverbesserung. In der Elektrotechnik ist der Beitrag des Humankapitals mit 0,41 Prozentpunkten bei einer Wachstumsrate von 4,07 ähnlich hoch. Im Maschinenbau beträgt der Anteil sogar rund 40 Prozent. Die Ergebnisse haben gezeigt, daß der Faktor Humankapital für das Wirtschaftswachstum eine bedeutende Rolle spielt. Rund ein Zehntel der Wachstumsrate geht auf das Konto Qualitätsverbesserung beim Faktor Arbeit. Damit liegen die Werte etwa im selben Bereich wie bei der Untersuchung von Jorgenson für die USA. Bei der Interpretation dieser Werte ist allerdings zu beachten, daß mit dem Qualitätsindex lediglich Strukturveränderungen der Arbeit erfaßt werden, d.h. Verlagerungen der Zahl der Arbeitskräfte in andere Kategorien, nicht aber Qualitätsveränderungen innerhalb einer Kategorie135. Zudem können hier nur die direkten Zusammenhänge berücksichtigt werden; ein erheblicher Beitrag des Humankapitals ist auch in den Vorleistungen enthalten.

135

D.h. es wird angenommen, daß sich etwa ein Hochschulabsolvent von 1976 nicht von einem Hochschulabsolventen des Jahrgangs 1989 unterscheidet.

157

5

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und sektorale Technologieverflechtung

5.1

Sektorale FuE-Aktivitäten im internationalen Vergleich

Die technologische Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft ist wesentlich von den Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen ihrer Unternehmen und dem nationalen "Technologiesystem", in dem der Staat wichtige Funktionen in den Bereichen Bildung, Grundlagenforschung und Technologietransfer übernimmt, geprägt. Gerade für hochentwickelte Industrienationen, die durch hohe Lohnkosten gekennzeichnet sind, ist die Strategie einer ständigen Erneuerung der Innovationskraft unabdingbar, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. FuE dient der Entwicklung neuer Produkte oder Produktionsverfahren und ist ein wesentlicher Bestandteil der Zukunftsvorsorge von Unternehmen. FuE-Aufwendungen können als Investitionen in zukünftige Wettbewerbsfähigkeit betrachtet werden, obwohl sie kurzfristig betrachtet die Produktionskosten erhöhen (vgl. auch Abschnitt 4.3). Von zwei vergleichbaren Unternehmen mit gleichen Produkten erwirtschaftet zwar dasjenige, das weniger FuE betreibt, kurzfristig möglicherweise höhere Gewinne als das forschende Unternehmen, doch könnte sich diese Situation auf mittlere Sicht ändern, und zwar dann, wenn die FuE-Inputs zu Innovationen werden, die sich dann positiv im Unternehmensergebnis niederschlagen. Deshalb reichen bei der Beurteilung von Wettbewerbsfähigkeit Analysen nicht aus, die sich pauschal mit Gewinn-/Kostenrelationen befassen. Vielmehr muß bei den Kosten differenziert werden in Aufwendungen, die bei der aktuellen Produktion anfallen, und solchen, die der Zukunftssicherung dienen und deshalb den Charakter von Investitionen haben. Die Bedeutung von Forschung und Entwicklung für Produktivität und Wachstum konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. Dabei sind Forschung und Entwicklung, gemessen etwa als FuE-Aufwendungen oder FuE-Beschäftigte, keineswegs ideale Indikatoren für das innovative Verhalten von Unternehmen oder Branchen. Zum einen handelt es sich um einen Inputindikator, der lediglich die "Investitionen" in wissenserweiternde Aktivitäten mißt; der Bezug zum Output aber fehlt. Zum anderen umfassen

158

die Innovationsaktivitäten neben FuE auch andere Aktivitäten wie Markterschließung, Ausbildung, Erwerb von Patenten usw.136 Angesichts der Schwierigkeiten bei der Benutzung alternativer Technologieindikatoren etwa im Throughput- oder Outputbereich (Patente, Innovationen, Marktanteile neuer Produkte) werden FuE-Indikatoren dennoch häufig als Maßstab für technisches Wissen herangezogen. Insbesondere für zeitverlaufs- sowie auch strukturelle Untersuchungen liefern FuE-Indikatoren aussagekräftige Ergebnisse. Sie sind im Vergleich zu den genannten Alternativen für einen relativ langen Zeitraum verfügbar, darüber hinaus wurden in jüngster Zeit auch erhebliche Anstrengungen unternommen, FuE-Daten international vergleichbar zu machen - eine wichtige Voraussetzung, um die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft im Vergleich zu anderen beurteilen zu können. Hinzu kommt, daß FuE-Aufwendungen der Unternehmen auf Erfahrungen über derzeit durchI

schnittlich zu erzielende Erträge beruhen, so daß bei diesen FuE-Aufwendungen eine durchschnittliche Amortisation unterstellt werden kann. Schwieriger wird die Bewertung, wenn die FuE-Aufwendungen zum Teil staatlich subventioniert werden, da sich in solchen Fällen die Frage nach der Subventionseffizienz stellt. Wenn auch in dieser Arbeit auf FuE-Daten zurückgegriffen wird, so ist dies ein Ergebnis der Abwägung des Für und Wider hinsichtlich ihrer Aussagekraft in bezug auf das Untersuchungsziel und geschieht im vollen Bewußtsein der mit diesen Indikatoren verbundenen Schwächen. Künftige Auswertungen werden sich mittelfristig möglichst auf international vergleichbare Ergebnisse aus den in verschiedenen Ländern erfolgreich angelaufenen Innovationserhebungen stützen können. Allerdings stehen diese Daten nur in größeren Aggregaten zusammengefaßt zur Verfügung, so daß ihre Interpretationsmöglichkeit eingeschränkt ist. Auf einige Probleme im Umgang mit aggregierten FuEDaten sei im folgenden kurz hingewiesen137.

136

Vgl. Felder, Harhoff, Licht und Neriinger (1994).

137

Diese Probleme tauchen jedoch auch bei dem breiter angelegten Indikator "Innovationsaufwendungen" auf.

159

Durch die Berechnung etwa branchenspezifischer FuE-Intensitäten und der Einteilung von Branchen in technologieintensive und weniger technologieintensive Industriezweige wird - insbesondere bei einer eljier groben Aggregation - unterschlagen, daß es auch in ein und derselben Branche Unternehmen mit höchst unterschiedlichem Technologiegehalt gibt 138 . Immerhin erlauben aber die makroökonomischen Analysen, diejenigen Sektoren zu identifizieren, in denen FuE-Aktivitäten eine überdurchschnittliche Rolle spielen. In der Regel lassen sich auch über die Durchschnittsbetrachtung Hinweise erzielen, die darauf schließen lassen, daß Branchenaggregate sektorale Tendenzen plausibel widerspiegeln. Im internationalen Vergleich von branchenmäßigen FuE-Intensitäten bleibt verborgen, ob die Unterschiede auf strukturelle Faktoren (andere Größenstruktur, Diversifikation oder Produktbereiche) zurückzuführen sind oder ob tatsächlich hinreichend vergleichbare Unternehmen unterschiedlich starke FuE-Aktivitäten betreiben. Auch wenn man im Einzelfall nicht zwischen beiden Ursachen unterscheiden kann, so geht die grundsätzliche Interpretation in beiden Fällen in eine ähnliche Richtung: Niedrige FuE-Intensität läßt ceteris paribus auf ein unterschiedliches Spezialisierungsmuster und eine niedrigere technologische Wettbewerbsfähigkeit schließen, ob sie nun in der mangelnden FuEIntensität einzelner Unternehmen oder im Fehlen grundsätzlich FuE-intensiver Produktionsprozesse begründet liegt. FuE wird von Unternehmen vorgenommen, doch liegen statistische Informationen meist nur für Branchen und noch größere Aggregate vor. Dabei taucht das Problem auf, daß die Diversifikation von Unternehmen in unterschiedlichem Ausmaß berücksichtigt ist. Unternehmen oder Betriebe werden nach dem Schwerpunktprinzip einer Branche zugeordnet, so daß FuE, die innerhalb eines Unternehmens für andere Produktgruppen vorgenommen wird, gegebenenfalls der "falschen11 Branche zugerechnet wird. Das Problem der Branchenzuordnung läßt sich dadurch entschärfen, daß auf möglichst homogene Berichtseinheiten zurückgegriffen wird.

138

160

Vgl. hierzu und für die folgenden Abschnitte Hughes (1988) und Verspagen (1994).

Grundsätzlich wären daher FuE-Daten auf der Produktebene vorzuziehen, wenn die Input- und Outputwirkungen von FuE-Aufwendungen analysiert werden sollen. Allerdings sind aber auch Angaben auf Branchenebene notwendig, wenn die Ergebnisse mit anderen Statistiken der Industrie zusammengeführt werden sollen. Die in den folgenden vorläufigen Berechnungen verwendeten FuE-Statistiken des Stifterverbandes sind institutionell gegliedert; Daten nach der funktionalen Gliederung waren für die vorliegenden Analysen nicht verfügbar 139. Die FuE-Daten aus der ANBERD-Datenbank der OECD, die in den weiteren Ausführungen für die internationalen Vergleiche herangezogen werden, sind soweit wie möglich nach Produktgruppen gegliedert140. FuE-Aufwendungen In der Bundesrepublik vereint der Wirtschaftssektor rund zwei Drittel der FuE-Aufwendungen auf sich - sowohl nach der Finanzierung, als auch nach der Durchführung. Schon daran wird die herausragende Bedeutung privatwirtschaftlichen Engagements in FuE deutlich. Während ein Zehntel der FuE-Aufwendungen für Aufträge an andere Unternehmen oder Forschungseinrichtungen aufgewandt wird ("externe FuE-Aufwendungen"), entfallt der Rest auf die innerhalb der Unternehmen selbst durchgeführten und nicht von anderen Unternehmenfinanzierten FuE-Projekte ("interne FuE-Aufwendungen"). Die internen FuE-Aufwendungen setzen sich wiederum aus Sachaufwendungen (31 vH), Personalaufwendungen (58 vH) sowie Investitionen (11 vH) zusammen141. Bis auf wenige Prozentpunkte vereint dabei das verarbeitende Gewerbe die internen FuE-Aufwendungen der (west-)deutschen Wirtschaft auf sich. Aber auch innerhalb des verarbeitenden Gewerbes ist eine Konzentration auf wenige zentrale FuE-intensive Branchen zu verzeichnen (Tabelle 5-1). Die elektrotechnische und die chemische Industrie sowie der Straßenfahrzeug-, der Maschinen- und der Luft- und Raumfahrzeugbau vereinen zusammengenommen mehr als vier Fünftel der internen FuE-Aufwendun-

139

Vgl. Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft (versch. Jahrgänge). I

140

Vgl. OECD (1992c).

141

Angaben für Westdeutschland 1989.

161

TABELLE 5 - 1 INTERNE FUE-AUFWENDUNGEN DER WESTDEUTSCHEN INDUSTRIE 1991

WZ

Wirtschaftsgliederung

TDM 47 447 286

100,0

10 099 389 9 909 998

21,3 20,9

639 404 378 522 260 882

1,3 0,8 0,5

459 610

1,0

764 883 281 359 130 689

1,6 0,6 0,3

24 Stahl-, Maschinen- u. Fahrzeugbau usw. 242 Maschinenbau 244 Η. v. Kraftwagen u. deren Teilen 248 Luft- und Raumfahrzeugbau

20 985 014 4 939195 9 006 322 4179 093

44,2 10,4 19,0 8,8

25 Elektrot., Feinmech., H. v. EBM-Waren usw. 250 Elektrotechnik 252 Feinmechanik, Optik 256 Η. v. EBM-Waren

13 877 269 12 431 832 762 705 589 957

29,2 26,2 1,6 1,2

243 322 150 234

0,5 0,3

27 Leder-, Textil- und Bekleidungsgewerbe 275 Textilgewerbe

107 619 78 498

0,2 0,2

28/29 Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung

321 720

0,7

2 Verarbeitendes Gewerbe 20 Chem. Industrie usw., Mineralölverarb. 200 Chemische Industrie 21 H. V. Kunststoff- und Gummiwaren 210 Η. v. Kunststoffwaren 213 Η. v. Gummiwaren 22 Gew. u. Verarb. v. Steinen und Erden usw. 23 Metallerzeugung u. -bearbeitung 230-232 Eisenschaffende Industrie 233 NE-Metallerzeugung usw.

26 Holz-, Papier- und Druckgewerbe 260/261 Holzbearbeitung, Holzverarbeitung

Quellen: SV-Wissenschaftsstatistik GmbH; Berechnungen und Schätzungen des DIW.

162

VH

gen auf sich. Schon diese auffallige Konzentration bei den FuE-Aufwendungen deutet darauf hin, daß von den zentralen Bereichen wichtige Ausstrahlungseffekte auch auf andere Wirtschaftszweige ausgehen. Andernfalls wäre das anhaltende Nebeneinander von FuE-intensiven und auf den ersten Blick weniger FuE-intensiven Wirtschaftszweigen innerhalb eines Hochlohnlandes wie der Bundesrepublik sowie die bedeutenden Exporterfolge von weniger technologieintensiven Branchen142 nur schwer zu erklären. Auch in anderen Ländern vereinen einige wenige Sektoren den Löwenanteil der FuEAufwendungen auf sich (Tabelle 5-2). Dabei sind aber durchaus wichtige nationale Unterschiede zu erkennen. Für die Bundesrepublik weisen die chemische Industrie (ohne die pharmazeutische Industrie) und der Maschinenbau den im internationalen Vergleich höchsten Anteil an den nationalen FuE-Aufwendungen der Industrie auf. Ähnliches gilt auch für die Automobilindustrie, wo nur Italien ein höheres Gewicht besitzt. Deutlich geringer als in den USA und Japan ist allerdings das Gewicht bei der Herstellung von Büromaschinen sowie von feinmechanischen und optischen Geräten. Der Anteil der FuE-Aufwendungen im Luft- und Raumfahrzeugbau an den gesamten FuE-Aufwendungen der Industrie lag in Deutschland weit hinter den großen europäischen Ländern und den USA. Japan fallt in dieser Branche mit einem extrem niedrigen Gewicht auf. Bei diesen Angaben muß allerdings berücksichtigt werden, daß die Luft- und Raumfahrtindustrie als strategischer Sektor generell starker staatlicher Einflußnahme unterliegt, wodurch die Angaben im internationalen Vergleich verzerrt sein können. In den 80er Jahren sind die realen internen FuE-Aufwendungen 143 des verarbeitenden Gewerbes in der Bundesrepublik mit einer durchschnittlichen Jahresrate von 4 vH gewachsen, dies entspricht etwa dem längerfristigen Trend. Allerdings ist zu beobachten, daß die Wachstumsrate bereits in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts rückläufig war. Zu Beginn des laufenden Jahrzehnts stagnierten die internen FuE-Aufwendungen, in konstanten Preisen ist sogar ein leichter Rückgang festzustellen. Auffallig

142

Siehe Abschnitt 3.2.

143

Zur Umrechnung der nominalen Reihe in reale Daten wurde der BSP-Deflator herangezogen.

163

TABELLE 5-2

SEKTORALE STRUKTUR DER FUE-AUFWENDUNGEN IN AUSGEWÄHLTEN OECD-LANDERN 1988-90

Sektoren

ISIC

BRD

Frankreich

Großbritannien

Italien

Japan

USA

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

Nahrungs- und Genußmittel

0,8

1,9

2.3

0,9

2,8

1,4

32

Textil, Bekleidung, Leder

0,4

0,5

0,3

0,2

1,0

0,2

33

Holzprodukte, Möbel

0,4

0,1

NV

0,1

0,3

0,2

34

Papier, Papierprodukte, Druck

0,3

0,3

0,6

0,0

1,0

0,7

35 Chemische Produkte 351/2 o. 3522 Chemie ohne Pharmazie 3522 Pharmazeutische Produkte 353/4 Erdöl- und Kohleprodukte 355/6 Gummi- und Kunststoffprodukte

NV 16,4 5,7 0,4 1,6

NV 10,3 7,9 2,4 2,9

2 7,7 11,8 14,6 1,2 0,6

23,1 7,0 14,8 1,3 2,3

18,0 11,0 6,0 1,1 2,8

NV 6,8 5,6 2,2 0,8

3

Verarbeitendes Gewerbe

31

36

Nicht-metallische mineralische Produkte

1,0

1,1

0,7

0,5

2,7

0,9

37 371 372

Metallproduktion Eisen und Stahl NE-Metalle

1,3 0,9 0,4

2,1 1,3 0,8

1,2 0,8 0,4

2,4 1,5 0,8

5,2 3,6 1,7

0,8 0,3 0,5

38 381 382 o. 3825 3825 383 o. 3832 3832 3841 3843 3845 3842/4/9 385

Metallprodukte, Maschinen, Fahrzeuge Metallprodukte Nicht-elektrische Maschinen Büromaschinen, EDV Elektrische Maschinen Kommuni kat i onsausrüstungen Schiffe Kraftfahrzeuge Luftfahrzeuge Übrige Fahrzeuge Feinmechanik, Optik, Uhren

71,8 2,5 11,2 3,4 8,7 19,0 0,1 16,8 8,1 0,1 1,6

70,5 0,8 3,4 4,2 3,6 24,5 0,1 12,3 20,0 0,4 1,2

NV 0,8 3,5 8,7 5,2 22,5 0,1 7,4 16,1 NV 1,5

70,5 2,0 6,8 6,8 8,5 13,9 0,7 17,6 12,0 0,9 1,3

68,9 1,4 8,5 10,0 11,3 17,8 0,2 14,1 0,8 0,3 3,6

NV 0,9 3,0 12,4 1,4 16,6 NV 11,5 27,6 0,5 6,2

39

Übriges verarb. Gewerbe

0,1

0,2

0,7

0,1

0,8

0,4

Quellen: OECD; Berechnungen des DIU.

164

daran ist, daß diese nachteilige Entwicklung bereits einige Zeit vor Beginn der westdeutschen Rezession einsetzte. Diese Entwicklung ist nicht nur für das verarbeitende Gewerbe insgesamt zu beobachten, sondern zeigt sich in fast allen Branchen (Schaubild 5-1). Insbesondere die zentralen FuE-intensiven Branchen weisen ein durchweg ähnliches Muster auf. Dies ist um so besorgniserregender, als es sich keineswegs bloß um die Werte eines einzelnen Jahres handelt. Insgesamt scheint sich schon seit Mitte der 80er Jahre ein abnehmender Trend bei den Wachstumsraten anzudeuten. Zwar dürften die Unternehmen auch im FuE-Bereich Rationalisierungsmöglichkeiten verwirklicht haben, doch könnte die Entwicklung auch bedeuten, daß die Zukunftsvorsorge vernachlässigt wurde, um kurzfristig preislich wettbewerbsfähig zu bleiben. Ist dies der Fall, dann könnte die deutsche Industrie schon jetzt an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt haben. Ausschlaggebend für die Stagnation der FuE-Aufwendungen könnte aber auch ein Mangel an Wettbewerbsdruck gewesen sein. Insbesondere in den ersten Jahren nach der deutschen Vereinigung, der der westdeutschen Industrie einen wahren Nachfrageboom bescherte, sanken die Wachstumsraten im FuE-Bereich auf ein außergewöhnlich niedriges Niveau. Im Zuge der gut ausgelasteten Produktionskapazitäten könnten die Unter r nehmen ihre Forschungsaktivitäten vernachlässigt haben. Dies erklärt allerdings nur den gemessen am Umsatz relativen (s.o.), nicht aber den absoluten Rückgang bei den FuEAufwendungen. Die nachlassende Zukunftsvorsorge deutscher Unternehmen hat sich den vorläufigen FuE-Daten für das Jahr 1993 zufolge in der Rezession sogar noch verstärkt. Durch die Nachfrageschwäche geraten Unternehmen unter zunehmenden Kostendruck. Um diesem zu entgehen, sparen sie offensichtlich häufig im Forschungsbereich. Da diese Einschränkungen sich nicht sofort im Produktionsergebnis niederschlagen, sind die Unternehmen vermutlich relativ leicht bereit, dort zu kürzen. Solches am aktuellen Geschehen ausgerichtetes Verhalten könnte allerdings ihrem strategischen Interesse zuwiderlaufen und sich längerfristig negativ auswirken.

165

SCIIAI/BILD 5 - 1

ENTWICKLUNG DER REALEN INTERNEN FUE-AUFWENDUNGEN IN DER WESTDEUTSCHEN INDUSTRIE 1983 BIS 1993 15·

X > c

10-

i τ S E 3 Ν Ο) C 3 w Φ Ό -5· «C

Verarb. Gewerbe Straßenfahrzeugbau

5

-10-

1983

1985

Chemische Industrie Elektrotechnik 1987

1989

Maschinenbau

1991

1993

1993: Plandaten der Unternehmen. Quelle: SV-Wissenschaftsstatistik GmbH.

166

DIW

Auch in den USA und Großbritannien wiesen die Zuwachsraten der realen FuE-Aufwendungen der Industrie in der zweiten Hälfte der 80er Jahre eine rückläufige Tendenz auf; in den USA waren sie in den Jahren 1989 und 1990 - neuere Zahlen auf international vergleichbarer Ebene liegen noch nicht vor - sogar negativ. Dies hängt deutlich mit der in diesen beiden Ländern schon relativ früh einsetzenden Rezession zusammen. In anderen europäischen Ländern sowie in Japan war das Wachstum der FuE-Aufwendungen von einer anhaltenden Dynamik gekennzeichnet, in Japan sogar mit zweistelligen Wachstumsraten. Diese Zahlen verdeutlichen, daß der deutsche Vorsprung bei den FuE-Aufwendungen vor den kontinentaleuropäischen Konkurrenten kleiner geworden ist und Japan seinen Vorsprung sogar noch ausweiten konnte. Sollte sich die oben beschriebene Entwicklung der deutschen FuE-Aufwendungen mit dem Ende der Rezession nicht deutlich umkehren, so wäre dies als ein klares Warnsignal zu werten. Eine genaue Erforschung der Ursachen für die schwache Entwicklung der unternehmerischen FuE-Aktivitäten könnte wichtige Handlungsfelder für eine unterstützende Forschungspolitik aufzeigen. Das Spektrum der forschungspolitischen Empfehlungen hängt dabei stark von den Gründen ab, die hinter der rückläufigen Entwicklung der FuE-Aufwendungen stehen. Für derartige Fragestellungen erweist sich das makroökonomische Instrumentarium - auch wenn es durch das Aufzeigen breiter Tendenzen hilft, Problemfelder zu identifizieren - als nur bedingt geeignet. Breit angelegte Erhebungen für die Analyse qualitativer Einschätzungen sind oft zu unspezifisch und auch zu unflexibel. Wichtige Hinweise auf die oben angeschnittenen Fragestellungen lassen sich wohl am besten über Befragungen von Unternehmen und Experten gewinnen. Neben den Zusammenhängen von Geschäftsverlauf und FuE müssen diese auch auf die Fragen nach einer Verlagerbarkeit von FuE-Aktivitäten in andere Länder sowie der Einschätzung der Standortbedingungen im Inland unter Berücksichtigung der Technologiepolitik zielen.

167

FuE-Intensitäten Die absolute Höhe der FuE-Aufwendungen läßt noch keine eindeutige Aussage über die Bedeutung von FuE im Produktionsprozeß einer Branche zu. Mehr Aufschluß darüber gibt die FuE-Intensität144. Die höchste Intensität hat der Luft- und Raumfahrzeugbau zu verzeichnen, eine Branche, bei der staatliches Engagement eine überaus große Rolle spielt. Für die deutsche Luftfahrtindustrie liegen die FuE-Aufwendungen in Relation zur Bruttowertschöpfung deutlich über den entsprechenden Werten anderer Branchen. Außerhalb dieser von staatlichen Eingriffen geprägten Branche liegen die FuE-Intensitäten derjenigen Branchen, die auch den größten Teil der FuE-Aufwendungen auf sich vereinen, deutlich über dem Durchschnitt des verarbeitenden Gewerbes. Es handelt sich um die chemische Industrie, den Straßenfahrzeugbau sowie die elektrotechnische Industrie. Eine Ausnahme davon macht nur der Maschinenbau, der mit einem Anteil an den industriellen FuE-Aufwendungen von mehr als 10 vH zu den großen Forschungsbranchen zählt, dessen FuE-Intensität aber leicht unter dem Durchschnitt der gesamten Industrie liegt. Der Trend, der bereits bei den Wachstumsraten der realen FuE-Aufwendungen zu beobachten war, bestätigt sich auch bei den Intensitäten, bei denen zum Ende der 80er Jahre hin eine deutliche Abflachung festzustellen ist, die 1990 in einen leichten Rückgang der Intensitäten mündete (Schaubild 5-2). Auch im internationalen Vergleich der Intensitäten fallen die chemische Industrie und der Maschinenbau auf, für die die deutschen Werte jeweils deutlich über denjenigen der anderen Länder liegen (Tabelle 5-3). Im Straßenfahrzeugbau sowie der elektrotechnischen Industrie nimmt Westdeutschland demgegenüber eine mittlere Position ein. Die Werte für die Luft- und Raumfahrtindustrie weisen für Deutschland erstaunlich hohe Werte aus, doch wäre es falsch, daraus voreilig Schlußfolgerungen zu ziehen. Die Branche ist durch viele Besonderheiten geprägt, so daß erst nach einer tiefergehenden Analyse Aussagen zu den FuE-Anstrengungen dieser Branche im internationalen Vergleich möglich sind. 144

Um die internationale Vergleichbarkeit zu wahren, werden hier die FuE-Aufwendungen auf die Bruttowertschöpfung bezogen, und nicht wie in anderen Studien auf Umsätze.

168

SCHAUBILD 5-2 ENTWICKLUNG DER FUE-INTENSITÄT IN DER WESTDEUTSCHEN INDUSTRIE 1971 BIS 1991

Quellen: SV-Wissenschaftsstatistik GmbH, Statistisches Bundesamt; Berechnungen des DIW. DIW

169

170

Nahrungs- und GenuBmittel

Textil, Bekleidung, Leder

Holzprodukte, Höbel

Papier, Papierprodukte, Druck

Chemische Produkte Chemie ohne Pharmazie Pharmazeutische Produkte Erdöl- und Kohleprodukte Guimi- und ICunststoffprodukte

Nicht-metallische mineralische Produkte

31

32

33

34

35 351/2 o. 3522 3522 353/4 355/6

36

übriges verarb. Gewerbe

Japan

NV

0,4 0,5 0,8 0,1

NV 0,6

0,0 0,8

0,5

1,2

6^7

USA

1,1 1,3 1,3 0,1 2,7 1,9 1,7 1,5 1,1 0,2 4,9

1,7

23,3 NV

2,5

7,0 7,1 9,7 2,3 6,2 NV 9,6 10,7 NV 5,6 10,3 NV 1,0 0,6 0,9 0,2 1,1 0,9 1,8 0,6 1,0 0,7 1,4 1,1 6,2 1,7 2,7 0,4 4,2 2,9 8,1 2,9 2,9 NV 6,4 4,0 8,4 12,7 29,0 12,3 9,1 29,9 10,8 10,1 30,8 NV 9,8 3,3 6,8 0,8 7,9 13,2 9,2 4,3 7,7 NV 12,1 3,3 14,0 21,7 30,6 15,5 11,2 17,9 17,9 30,1 31,8 NV 1,9 0,5 2,4 1,1 1,3 NV 2,5 1,5 0,4 NV 1,9 NV 7,0 7,0 4,8 5,6 7,3 15,0 9,9 9,8 8,6 NV 10,6 17,7 60,3 32,9 45,8 12,1 18,7 40,9 60,5 41,8 26,6 NV 2,0 1,5 0,0 1,3 6,8 6,8 4,4 5,2 NV NV 8,1 31,2 2,7 3,9 3,8 0,6 7,7 15,1 3,6 4,5 3,7 1,4 17,2 19,3

3,0

3,0

NV 8 0 27,7

0,4

27,5 56,0

22,4

56,4 14,2

22,4

15,'θ

Italien

13^5

Großbri-

Japan

Durchschnitt der Jahre 1988 - 1990 BRD Frankreich tamien 9^7~

NV NV NV NV NV NV NV NV 13,8 4,9 7,5 10,8 6,0 12,6 2,6 7,5 7,5 11,5 8,4 17,0 NV 10 2 19,1 17,8 17,0 11,4 9,9 12,7 18,2 0,4 1,9 4,1 2,0 3,0 8,4 0,8 2,4 6,1 3,4 7,8 10,2 2,0 4,3 1,4 1,8 3,1 3,9 2,7 4,6 1,3 1,5 3,8 2,0

0,4 0,2 0,4 0,0 0,4 0,9 0,4 0,3 0,4 0,0 0,8

0,4 0,1 0,2

0,5 0,4 0,8 0,1 0,7 0,3 0,6 0,5 0,3 0,0 1,4

0,4 0,5 1,0 0,1 1,2 1,0 0,5 0,9 0,8 0,3 2,0

Ô 2^8

Italien

M 6^0

Großbritannien

0,9 1,2 1,6 0,5 2,3 3,4 1,2 0,9 1,2 0,2 3,5

Metallprodukte, Maschinen, Fahrzeuge Metallprodukte Nicht-elektrische Maschinen Büromaschinen, EDV Elektrische Maschinen Konnunikationsausrüstungen Schiffe Kraftfahrzeuge Luftfahrzeuge übrige Fahrzeuge Feinmechanik, Optik, Uhren

Quellen: OECD; Berechnungen des DIU.

39

38 Iii 382 0. 3825 3825 383 o. 3832 3832 3841 3843 3845 3842/4/9 385

Metallproduktion 371 Eisen und Stahl 372 NE-Metalle

Frankreich

4,5 3,9 5,4 1,3 3,9 6,6

BRD

Durchschnitt der Jahre 1978 - 1980

1,3 1,6 2,5 0,6 2,1 1,5 1,1 2,2 2,1 1,4 4,3 1,0 1,1 2,3 0,5 1,9 1,2 1,1 2,2 1,9 1,2 3,6 1,0 2,8 3,0 2,8 0,7 2,5 2,0 1,2 2,3 2,9 2,2 7,1

Verarbeitendes Gewerbe

3

37

Sektoren

ISIC

(FUE-AUFWENDUNGEN IN VH DER WERTSCHÖPFUNG)

SEKTORALE FUE-INTENSITÄTEN IN AUSGEWÄHLTEN OECD-LÄNDERN

TABELLE 5-3

USA

Insgesamt stieg die FuE-Intensität der deutschen Industrie in den 80er Jahren deutlich an und erhöhte sich um VA vH-Punkte. Die Ursachen, die hinter diesem Anstieg stehen, lassen sich durch die Verknüpfung von Strukturen und Intensitäten zu verschiedenen Zeitpunkten genauer identifizieren. Danach ergibt sich, daß der Anstieg der gesamten FuE-Intensität zu zwei Dritteln auf einen Anstieg der Intensitäten einzelner Branchen und zu einem Drittel auf eine Strukturverschiebung hin zu FuE-intensiven Branchen zurückzufuhren ist. Wäre die Branchenstruktur zwischen 1979/81 und 1989/91 unverändert geblieben, so hätte sich die FuE-Intensität um knapp einen vH-Punkt erhöht. Bei gleichbleibenden sektoralen FuE-Intensitäten hätte sich zwischen 1979/81 und 1989/91 ein Anstieg um weniger als einen halben vH-Punkt ergeben (Tabelle 5-4)145. Diese Ergebnisse zeigen, daß der steigende Anteil FuE-intensiver Branchen am verarbeitenden Gewerbe nur einen Teil der FuE-Intensivierung erklären kann. Nach den vorliegenden Berechnungen wirkte während der 80er Jahre vor allem die Zunahme der FuE-Intensitäten einzelner Branchen auf eine Steigerung der FuE-Intensität der gesamten Industrie hin. Am deutlichsten stiegen die FuE-Intensitäten in den ohnehin FuE-intensiven Branchen Straßenfahrzeugbau und Elektrotechnik. Im Zeitraum 1981 bis 1989 gewann vor allem die elektrotechnische Industrie an Gewicht. Ähnliche Berechnungen können auf Grundlage der FuE-Daten der OECD auch für andere Länder durchgeführt werden146. Aufgrund der im Vergleich zur Abgrenzung des Stifterverbandes leicht unterschiedlichen Branchengliederung der OECD-Daten und des unterschiedlichen Beobachtungszeitraums unterscheidet sich der für Deutschland anhand der OECD-Daten ausgewiesene Struktureffekt leicht von den auf Stifterverband-Daten basierenden Berechnungen (Tabelle 5-5). Zwischen 1978-80 und 1988-90 bewirkte die 145

Der in der Tabelle dargestellte Gesamteffekt setzt sich aus einem Niveaueffekt und einem Struktureffekt zusammen. Hinzu kommt ein sogenannter Joint-Effekt, der für die dargestellten Berechnungen bei etwa 7 vH des Gesamteffekts liegt. Der Joint-Effekt ist nicht in der Tabelle dargestellt. Eine genaue Darstellung der Berechnungsmethoden befindet sich im Anhang 4. 146

In den USA ist das Gewicht der Luft- und Raumfahrzeugindustrie besonders groß. Da diese Branche über eine extrem hohe FuE-Intensität verfügt, beeinflußt sie das Gesamtergebnis unverhältnismäßig stark. Um die Sondereffekte dieses starkem staatlichen Einfluß ausgesetzten Wirtschaftszweigs auszuschalten, wurde die Luft- und Raubfahrtindustrie aus den folgenden Niveau- und Strukturvergleichen ausgeschlossen.

171

TABELLE 5-4 FUE-INTENSITÄT DER WESTDEUTSCHEN INDUSTRIE 1979/81 UND 1989/91: NIVEAU- UND STRUKTUREFFEKT

Anteils sn dsr Bruttowertschöpfung dss vsrarb. Gewerbes 1979/81 1989/91 Wirtschaftszweig

Chemische Industrie Spalt- und Brutstoffe, Mineralölverarb. Herst von Kunststoffwaren Herst von Gummiwaren Steine und Erden etc. Bsenschaffende Industrie NE-Metallerzeugung Sonstige Metallerzeugung und -berarb. Maschinenbau Herstellung von Kraftwagen Luft- und Raumfahrzeugbau Sonstiger Maschinen- und Fahrzeugbau Elektrotechnik Feinmechanik, Optik Herst von EBM-Waren Musikinstrumente etc. Holz-, Papier- und Druckgewerbe Leder-, Textil- und Bekleidungsgewerbe Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung

Verarbeitendes Gewerbe

Differenzen zur FuE-Intensität von 1979/81 fin vH-Punkten) (Gesamteffekt - 100)

-vH-

-vH-

9,6 5,7 2,2 1,1 4,3 3,2 0,9 3,8 11,6 11,2 0,7 3,8 11,4 2,2 3,3 0,7 7,8 5,1 11,3

9,8 3,9 3,1 1,1 3,9 2,3 1,0 3,9 12,2 12,3 0,9 4,1 13,2 2,0 3,8 0,7 7,7 3,8 10,3

100,0

100,0

FuE-Intensität

1979/81

1989/91

-vH-

-vH-

11,6 1,0 2,0 2,5 1,2 2,0 2,7 1,0 5,4 6,2 45,0 4,1 11,2 4,2 1,9 1,8 0,5 0,4 0,4

4,7

-

-

-



-

-

I

Quellen: SV-Wesenschaftsstatistik; Statistisches Bundesamt; Berechnungen des DIW.

172

Gesamte FuE-Intensität 1989/91 bei im Vergleich zu 1979/81 gleichbleibender sektoraler... Struktur FuE-Intensität -vH-

-vH-

6,2

5,7

5,2

Gesamteffekt 1,5 100

Niveaueffekt

Struktureffekt

0,9 64

0,4 28

13,6 0,7 1,7 3,1 1,6 1,7 1,9 1,2 5,5 9,1 56,5 7,9 12,7 4,7 2,1 2,0 0,4 0,4 0,4

TABELLE 5-5 FUE-INTENSITÄT DER INDUSTRIE IN AUSGEWÄHLTEN LÄNDERN 1978-80 UND 1988-90: NIVEAU- UND STRUKTUREFFEKT

FuE-Intensftit

1978-80

Land

FuE-Intensität 1988-90 bei im Vergleich zu 1978-60

1986-90

gleichbleibender

Gesamteffekt

Struktur

FuE-Intensftit

III

IV

I

100»

USA

>100)

4,3 5,4

Struktureffekt

• vH-Punkte bzw. vH ·

-vH-

BR Deutschland

Niveaueffekt

II -1

III -1

1,7 100,0

0,9

0,7

626

40.7

2,0

7.4

100.0

3,9 • 100)

1.3

0.5

65.4

26.0

3,0

2.2

0.6

100.0

72.9

19,9

Ohn· Lull· tmd RMitfrtrtndust». Qu lim: OECD; Bwwhnutgwi du DIW.

TABELLE 5-6 TATSÄCHLICHE UND HYPOTHETISCHE FUE-INTENSITÄTEN AUSGEWÄHLTER LÄNDER 1988-90 (IN V H )

Unterstellte FuE-Intensität... Unter Zugrundelegung der Branchenstruktur ...

... der BR Deutschland

... der USA

... Japans

... der BR Deutschland ... der USA ... Japans

Ohne Luft* und Raumfahrtindustrie. Quellen: OECD; Berechnungen des DIW.

Hypothetische FuE-Intensität

173

Strukturverschiebung hin zu FuE-intensiven Branchen eine Steigerung der gesamten FuE-Intensität um 0,7 vH-Punkte. Damit liegt der Struktureffekt in der deutschen Industrie geringfügig über den entsprechenden Werten für die USA und Japan. Deutlicher schlug allerdings der Niveaueffekt auf das Gesamtergebnis durch: Hätte die deutsche Industrie ihre Struktur im Lauf der 80er Jahre nicht verändert, so hätte die Forschungsintensivierung der einzelnen Branchen bis Ende der 80er Jahre zu einer Erhöhung der industriellen FuE-Intensität um einen knappen vH-Punkt geführt 147. Die japanische Industrie zeichnet sich durch einen überaus hohen Niveaueffekt aus: Etwa drei Viertel der Steigerung der FuE-Intensität läßt sich auf die entsprechenden Zunahmen in einzelnen Branchen zurückfuhren. Strukturverschiebungen erklären lediglich ein Fünftel des Gesamteffekts. Zwar hat auch in Japan eine deutliche Strukturverschiebung hin zu FuE-intensiven Sektoren stattgefunden - insbesondere im Bereich der Büromaschinen und Computer, der Telekommunikation und des Straßenfahrzeugbaus. Die Erhöhung der FuE-Intensitäten einzelner Branchen überlagerte allerdings diesen Struktureffekt deutlich und bewirkte - ohne Berücksichtigung der Strukturverschiebungen - eine Erhöhung der Intensität um mehr als 2 vH-Punkte. Die USA weisen unter den drei hier betrachteten Ländern im Zeitraum der 80er Jahre den absolut geringsten Struktureffekt auf (0,5 vH-Punkte). Auch hier dominiert der Niveaueffekt mit einem Zuwachs von 1,3 vH-Punkten148. Die deutsche Industrie hat sich nach diesen Ergebnissen im Verlauf der 80er Jahre auf einen recht positiv zu bewertenden Strukturwandel in Richtung FuE-intensiver Branchen begeben. Dies läßt sich auch an einem weiteren Experiment verdeutlichen. Die FuEIntensität der gesamten Industrie ist sowohl von den Intensitäten der einzelnen Branchen, als auch von der Industriestruktur des jeweiligen Landes abhängig. Dies muß bei

147

Der Joint-Effekt ist auch hier - und in den folgenden Berechnungen für Japan und die USA - vernachlässigbar. 148

Durch eine Einbeziehung der Luft- und Raumfahrtindustrie würden sich sowohl der Niveau-, als auch der Struktureffekt für die amerikanische Industrie um etwa Vi vH-Punkt erhöhen.

174

einem Vergleich der aggregierten FuE-Intensitäten berücksichtigt werden. Der Struktureinfluß kann aber ausgeräumt werden, indem den sektoralen FuE-Intensitäten unterschiedlicher Länder eine gemeinsame Struktur - etwa die Struktur eines dieser Länder zugrunde gelegt wird. Aus diesem Experiment lassen sich hypothetische FuE-Intensitäten für das verarbeitende Gewerbe einzelner Volkswirtschaften errechnen (Tabelle 5-6). Unterstellt man die Branchenstruktur Japans und wendet sie auf die FuE-Intensitäten der deutschen Sektoren an, so verändert sich die errechnete FuE-Intensität verglichen mit dem deutschen Wert kaum (6,0 vH verglichen mit 5,9 vH). Im Vergleich zu Japan ist die Bundesrepublik also etwa in gleichem Maße auf FuE-intensive Branchen ausgerichtet. Dies läßt sich umgekehrt auch aus einer Verknüpfung der deutschen Struktur mit den japanischen Intensitäten ablesen: Hätte die japanische Industrie die gleiche Struktur wie die deutsche, so läge ihre FuE-Intensität mit 7,0 vH sogar leicht über der tatsächlich in Japan zu beobachtenden von 6,9 vH. Die US-amerikanische Wirtschaft ist von ihrer Struktur her weniger stark auf FuE-intensive Branchen ausgerichtet als die anderen beiden hier betrachteten Länder. Dies bedeutet, daß vor allem die im internationalen Vergleich hohe FuE-Intensität der einzelnen amerikanischen Branchen zu einer insgesamt hohen FuE-Intensität führt (7,4 vH im Vergleich zu 5,9 vH für die Bundesrepublik und 6,9 vH für Japan). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, daß die Bundesrepublik über eine relativ moderne, in größerer Breite auf FuE-intensive Produktion ausgerichtete Wirtschaftsstruktur verfügt. Mit der deutschen Industriestruktur hätten sowohl Japan, vor allem aber die USA eine höhere Forschungsintensität. Der Trend hin zu einer Verstärkung der FuE-Intensität der Industrie wird sich vermutlich auch in den nächsten Jahrzehnten fortsetzen. Für ein Hochlohnland wie die Bundesrepublik ist es ausschlaggebend, Tätigkeiten, die eine hohe Qualifikation und Erfahrung erfordern, die von anderen Ländern also nur schwer nachgeahmt werden können, im Inland zu forcieren. Produkte, die mit relativ unqualifizierter Arbeit und unter eventuell hohem Kapitaleinsatz erzeugt werden, können von Ländern mit niedrigerem Lohnniveau in der Regel günstiger hergestellt werden. Ein Hochlohnland kann in diesen Produktgruppen kaum konkurrenzfähig sein, wenn der Herstellungs-

175

prozeß technisch weitgehend ausgereift ist. Die hier angeführten ersten Ergebnisse deuten darauf hin, daß in der Bundesrepublik während der 80er Jahre der Strukturwandel in Richtung forschungsintensiver Produktion deutlich vorangetrieben wurde.

Rolle des Staates Staatlicher Einfluß kann die Höhe der FuE-Aufwendungen einer Volkswirtschaft und deren sektorale Verteilung erheblich beeinflussen. Staatliche Unterstützung ist grundsätzlich erforderlich, wenn bestimmte Formen von Marktunvollkommenheiten vorliegen oder externe Effekte dazu fuhren, daß das Ausmaß privatwirtschaftlicher FuE-Aktivitäten suboptimal ausfallen. Dies wird etwa am Beispiel der Verbreitung von technischem Wissen deutlich: Aus Unternehmenssicht ist technisches Wissen vor allem dann interessant, wenn Monopolrenten über einen längeren Zeitraum gesichert werden können, also Konkurrenten sich mit Imitationen entsprechend schwer tun. Dagegen ist gesamtwirtschaftlich gesehen eine möglichst rasche Verbreitung technischen Wissens wünschenswert149. Der Staat kann dabei über eine Reihe von Mechanismen Einfluß auf die Forschungsaktivitäten einzelner Branchen nehmen: Direkte

staatliche Forschungsförderung

kann auf bestimmte Unternehmens-

gruppen oder Technologiefelder gerichtet sein. Sie zielt in der Regel darauf ab, privatwirtschaftliche Anreize zur Zukunftssicherung durch direkte finanzielle Unterstützung wie etwa Personalkostenzuschüsse und Projektförderung zu erhöhen oder indirekt durch Ausbau von Forschungsinfrastruktur die Möglichkeiten der Wissensschöpfung sowie des Technologietransfers zu verbessern. Durch sein Nachfrageverhalten

kann der Staat in Bereichen, in denen die öffent-

liche Hand als Abnehmer dominiert, wichtige Impulse für technologische Entwicklungen geben (Beispiel Verkehrsleittechnik).

149

176

Vgl. Brockhoff (1988).

Staatliche Subventionen können - auch wenn sie nicht auf den Forschungsbereich zielen - dazu führen, daß Unternehmen auf der Kostenseite entlastet werden und dadurch mehr Spielraum haben, in die Zukunftsvorsorge zu investieren. Staatliche Rahmenbedingungen wie etwa steuerliche Erleichterungen, Genehmigungsverfahren, Zulassungsvorschriften oder Auflagen z.B. im Bereich des Umweltschutzes beeinflussen die mit FuE-Aufwendungen verbundenen Risiken und wirken damit auf das Innovationsverhalten von Unternehmen. Bei einem Vergleich der FuE-Aktivitäten zweier Länder nach Höhe und sektoraler Verteilung müssen diejenigen Unterschiede, die allein auf staatliche Einwirkung zurückzuführen sind, berücksichtigt werden. Dies gilt insbesondere angesichts des breiten Spektrums des Anteils staatlicher FuE-Finanzierung im internationalen Vergleich (Schaubild 5-3). Welche Wirkung die verschiedenen Formen staatlicher FuE-Förderung auf die technische Leistungsfähigkeit der geförderten Branchen haben, hängt dabei von den Gegebenheiten im einzelnen ab und kann nicht pauschal beantwortet werden. Die Effizienzkriterien, denen staatliche FuE-Förderung unterliegt, unterscheiden sich grundsätzlich von den aus Unternehmenssicht angelegten Kriterien. Staatliche Forschungsförderung kann auf industriepolitische, militärische oder auch übergeordnete gesellschaftliche Ziele wie etwa den Umweltschutz gerichtet sein. Im einzelnen sind die Effizienzkriterien staatlicher Förderung oft nur schwer zu überprüfen. So muß im Fall einer staatlich induzierten hohen FuE-Intensität einer oder mehrerer Branchen jeweils genau geprüft werden, inwieweit die hohe FuE-Intensität auch als Indikator für hohe technologische Wettbewerbsfähigkeit gewertet werden kann. In der Bundesrepublik entfallt der größte Anteil staatlicher Forschungsforderung auf die Luft- und Raumfahrtindustrie 150, ein Bereich, in dem die staatliche Einflußnahme generell hoch ist, gefolgt von der EBM-Warenindustrie (hier vor allem in den Bereichen

150

Über die genaue Höhe läßt sich aus Geheimhaltungsgründen keine Aussage machen.

177

SCHAUBILD 5-3 ANTEIL STAATLICHER FINANZIERUNG AN DEN GESAMTEN FUE-AUFWENDUNGEN IN OECD-LÄNDERN 1990

30· davon für militärische Zwecke: 25-

20-

I> 15-

10-

USA

FR

ITA

NOR

GB

Quelle: Verspagen (1994).

178

NL

SWE

D

ESP AUS GRE BEL JAP DNK POR IRL FIN DIW

"Erzeugung von Waffen und Munition"). In der eisenschaffenden Industrie, der NEMetallerzeugung sowie der Elektrotechnik und der Feinmechanik und Optik liegt der staatliche Finanzierungsanteil zwischen 5 vH und 10 vH der gesamten Forschungsaufwendungen (Schaubild 5-4).

Der Einfluß staatlichen Handelns auf die Innovationsaktivitäten und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist international und sektoral sehr unterschiedlich. Diese Differenzen müssen bei sektoralen und international vergleichenden Analysen berücksichtigt werden. Dies erfordert zum einen eine Aufarbeitung nationaler statistischer Quellen, die Auskunft über staatliches Forschungsengagement - möglichst auf Branchenebene - geben. Zum anderen sind auch indirekte Quellen staatlichen Einflusses auf das Forschungs- und Innovationsverhalten zu identifizieren und zu bewerten. Darüber hinaus bedarf es aber auch einer qualitativen

Analyse der Auswirkungen staatlicher For-

schungsförderung auf die technische Leistungsfähigkeit von Unternehmen und Branchen. Erkenntnisse darüber lassen sich am ehesten aus international vergleichenden Betrachtungen sowie Einzelanalysen und Expertengesprächen gewinnen. 5.2

FuE-Kapitalstock

Konzept Das in einem Unternehmen verfügbare technische Wissen akkumuliert sich über mehrere Jahre und bildet einen Wissensstock, auf den in der laufenden Periode zurückgegriffen werden kann. Insofern sind nicht nur die wissenserweiternden Aufwendungen eines speziellen Jahres oder einer Periode relevant, sondern der gesamte zu dieser Zeit verfügbare Wissensbestand. Zu den wichtigsten Investitionen in die Erweiterung (oder den Ersatz) des Bestands an technischem Wissen zählen Ausgaben für Konstruktion und Produktgestaltung, Aus- und Weiterbildung sowie Forschung und Entwicklung, die unter dem Begriff der Innovationsaufwendungen zusammengefaßt werden. FuE-Aufwendungen sind ein wichtiger, jedoch keineswegs der einzige Bestandteil der Innovationsaufwendungen. Aufgrund der Verfügbarkeit relativ langer Zeitreihen sowie aufgrund der internationalen Vergleichbarkcit von FuE-Statistiken wird im folgenden ein Fw£-Kapitalstock gebildet,

179

180

mit Hilfe dessen der Bestand an technischem Wissen erfaßt und bewertet werden soll. Wie der physische Kapitalstock ist auch der FuE-Kapitalstock eine wichtige Determinante, um Aussagen über die Produktionsmöglichkeiten von Unternehmen oder Branchen machen und den künftigen Investitionsbedarf abschätzen zu können. Durch jährliche Investitionen in Kapitalgüter bauen Unternehmen einen Anlagenbestand auf, der die Produktionskapazitäten eines Unternehmens zum jeweils aktuellen Zeitpunkt bestimmt. Ein Teil dieser jährlichen Investitionen dient dabei dem Ersatz vorhandener Anlagen und führt deshalb nicht zu einer Ausweitung der Kapazitäten. Durch Rationalisierungs- und Erweiterungsinvestitionen wird hingegen der für produktive Zwecke einsetzbare Anlagenbestand erhöht, wodurch die Produktionsmöglichkeiten verbessert bzw. ausgeweitet werden. Der zur Beibehaltung der ursprünglichen Produktionsmöglichkeiten benötigte Investitionsbedarf hängt von der Entwertung des vorhandenen Anlagenbestandes ab. Die vorzunehmenden Abschreibungen können technisch oder wirtschaftlich bedingt sein. Technisch induzierte Abschreibung liegt vor, wenn der Wirkungsgrad einer Maschine durch Verschleiß sinkt. Wirtschaftlich

gesehen verliert eine Produktionsanlage an Wert,

wenn sie durch eine neue, produktivere Maschinengeneration abgelöst wird oder exogene Faktoren wie Nachfrageschwankungen oder Änderungen der Faktorpreisrelationen ihren Einsatz weniger rentabel machen. Analog zum physischen Kapital ergibt sich der jeweils aktuelle Bestand des technischen Wissens aus der Summe der relevanten "Investitionen" in den Wissensbereich unter Berücksichtigung der für die Wissensentwertungen vorzunehmenden Abschreibungen. Die jährlichen FuE-Aufwendungen erweitern dabei den Wissensbestand ähnlich, wie laufende Investitionen in physisches Kapital den Anlagenbestand erweitern. Allerdings dient auch bei Investitionen in nicht-physisches Kapital ein Teil der Aufwendungen lediglich dem Ersatz obsolet gewordener Teile des bisherigen Wissensbestandes. Ein gewisses Ausmaß an jährlichen FuE-Aufwendungen ist also schon notwendig, um allein den Umfang des bisherigen Wissensbestandes zu erhalten. So bedeuten hohe FuE-Aufwendungen nur dann eine Steigerung der innovativen Fähigkeiten eines Unternehmens, wenn

181

durch diese nicht nur obsolet gewordenes Wissen ersetzt wird. Branchen etwa, die einem raschen technischen Wandel unterliegen und deren bestehendes Wissen daher relativ schnell veraltet, bedürfen schon zur bloßen Aufrechterhaltung ihrer Wissenskapazitäten vergleichsweise hoher FuE-Aufwendungen. In anderen Branchen, in denen das vorhandene technische Wissen weniger schnell veraltet, kann dagegen ein großer Teil der jährlichen FuE-Aufwendungen in eine Erweiterung des bestehenden technischen Wissens umgesetzt werden. Die Einschätzung des Nutzens, der aus einem vorhandenen Bestand an technischem Wissen gezogen werden kann, hängt stark von der Betrachtungsebene ab. Aus Sicht eines Unternehmens ist es vorteilhaft, internes technisches Wissen möglichst lange geheimzuhalten, um Monopolrenten abzuschöpfen. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist hingegen eine möglichst rasche und breite Diffusion des relevanten technischen Wissens zumindest innerhalb der Volkswirtschaft wünschenswert. Deshalb unterscheiden sich private von gesellschaftlichen Abschreibungsraten151. Die Rate, mit der vorhandenes technisches Wissen sich entwertet, hängt von mehreren Faktoren ab: Nachahmbarkeit: Der Wert technischen Wissens hängt u.a. davon ab, wie leicht es von Konkurrenten erworben und entsprechend umgesetzt werden kann. Die Nachahmbarkeit ist u.a. abhängig von produkt- und industriespezifischen Charakteristika sowie von Besonderheiten des Herstellungsverfahrens. Lassen sich die technischen Eigenschaften eines Produktes etwa durch reverse engineering leicht erschließen und stellt das Herstellungsverfahren keine gehobenen Anforderungen an Ausstattung mit physischem oder nicht-physischem Kapital, so lassen sich nationale Wettbewerbsvorteile nur schwer aufrechterhalten. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn für die zu erwerbenden Fähigkeiten der Erfahrung keine besondere Bedeutung zukommt.

Marktstruktur

und Wettbewerbssituation:

Auch die Marktstruktur und darin ein-

gebettet die Situation des jeweiligen Technologieinhabers sind wichtige Determi-

151

182

Vgl. Griliches (1979) und (1992).

nanten für die Fähigkeit, die Renten aus einem Wissensvorsprung möglichst anhaltend auszunutzen (appropriability).

Ein monopolistischer Anbieter kann Inno-

vationsrenten auch bei technisch grundsätzlich leicht nachzuahmenden Produkten realisieren, wenn er durch Ausübung seiner Marktmacht in der Lage ist, die Marktzutrittsbarrieren hoch zu halten. Technische Neuerungen: Durch technische Neuerungen kann sich die Bedeutung herkömmlicher Techniken verändern. Besonders umfangreiche Veränderungen im Wissensstock einer Volkswirtschaft ergeben sich mit dem Aufkommen neuer Querschnittstechnologien. Durch sie kann neue Nachfrage nach Produkten und einzelnen Qualifikationen entstehen, andere werden dagegen entwertet, weil Produkte, Verfahren oder auch menschliche Qualifikationen nicht mehr benötigt oder durch andere ersetzt werden. Grundlegende Prozeß- oder Produktinnovationen sind unregelmäßig erscheinende Phänomene und müssen in ihren Auswirkungen auf das technische Wissen eines Unternehmens oder einer Branche in Form von (einmaligen) Sonderabschreibungen und gegebenenfalls auch Zuschlägen berücksichtigt werden.

Exogene Faktoren: Exogene Faktoren wie Änderungen von Faktorpreisrelationen, Änderungen des Nachfrageverhaltens oder der sozialen Akzeptanz bestimmter Technologien können dazu führen, daß bereits eingeschlagene technische Entwicklungslinien neu bewertet werden müssen. In dem Maße, in dem der Wert des im Zusammenhang mit den entsprechenden Technologiefeldern akkumulierten Wissens verfallt, müssen diese Entwertungen des Wissensstocks in Form von Sonderabschreibungen berücksichtigt werden. Sowohl die laufenden als auch die außerordentlichen Entwertungsraten des Wissensbestandes können in den einzelnen Branchen bzw. Technologiefeldern äußerst unterschiedlich sein. Deshalb sind entsprechende Korrekturen notwendig, um zu fundierteren Aussagen über die Wissensintensität von Volkswirtschaften oder Branchen zu gelangen. So ist ein Produktionsverfahren auch bei relativ niedrigen jährlichen FuE-Aufwendungen oder Innovationsaufwendungen wissensintensiv, wenn der akkumulierte Bestand des

183

innerhalb der Branche verfügbaren technischen Wissens sehr resistent gegen Verfall ist. In Branchen wie etwa dem Maschinenbau sind oft Spezialkenntnisse erforderlich, die in einem bewährten System der beruflichen Aus- und Weiterbildung und unternehmenseigener Forschungsanstrengungen über einen längeren Zeitraum erworben werden und nicht zuletzt wegen der "systemischen Erfahrung" schwer nachahmbar sind. Da die Produktlebenszyklen in dieser Branche vergleichsweise lang sind, entwertet sich das dem Produktionsprozeß zugrundeliegende technische Wissen entsprechend langsam. In anderen Branchen, die von raschem technischem Wandel gekennzeichnet sind, dürften hohen jährlichen FuE-Aufwendungen oft relativ hohe Abschreibungsraten gegenüberstehen. Bei einer schnellen Abfolge von Produktgenerationen sind die Verfallsraten des mit einer jeweiligen Generation verknüpften Wissens entsprechend hoch. Unternehmen, die bei einer Produktgeneration führend waren, müssen deshalb nicht zwangsläufig auch Vorteile bei der nächsten Produktgeneration haben. Die Frage, wie die technische Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft und ihre Beständigkeit in der Zukunft zu bewerten ist, hängt mithin von dem sektoralen Spezialisierungsprofil und den jeweils zugrundeliegenden Verfallsraten des technischen Wissens ab. Wettbewerbsvorteile, die auf Produkten mit kurzer Lebensdauer und geringen Lernkurveneffekten basieren, sind dabei vergleichsweise leicht angreifbar, weil das technii sehe Wissen im Zusammenhang mit der Herstellung dieser Produkte rasch obsolet wird. Ein Land, das auf derartige Produkte bzw. Technologien spezialisiert ist, muß vergleichsweise viel FuE-Aufwendungen tätigen, um den Stand seiner technologischen Leistungsfähigkeit zu erhalten. Wenn der aktuelle Wettbewerbsvorteil dagegen auf vorwiegend beständigem technischen Wissen mit relativ geringen Verfallsraten basiert, kann die Wettbewerbsposition auch bei weniger FuE-Aufwendungen als relativ gesichert angesehen werden. Berechnung Die empirische Ermittlung sektorspezifischer Abschreibungsraten ist angesichts der Fülle der genannten Einflußfaktoren und deren mangelnder Quantifizierbarkeit mit großen

184

Schwierigkeiten verbunden. Für die im Rahmen dieses Forschungsprojekts erfolgten vorläufigen Berechnungen eines sektoralen FuE-Kapitalstocks wurde wegen der dafür noch lückenhafte^ Informationsbasis ein relativ grobes Schätzverfahren benutzt. Die internen FuE-Aufwendungen setzen sich aus den Komponenten Personalaufwendungen, S^chaufwendungen und Investitionen zusammen. Unterstellt man für diese Komponenten unterschiedliche Abschreibungsraten, so lassen sich schon allein wegen der unterschiedlichen strukturellen Zusammensetzung der FuE-Aufwendungen sektorspezifische Verfallsraten ermitteln. Später müßten darüber hinaus auch für die einzelnen FuE-Komponenten sektorspezifische Abschreibungsraten ermittelt werden. Für die FuE-Personalaufwendungen wurde eine geringe laufende (geometrische) Verfall srate von einem vH-Punkt zugrunde gelegt. Dem liegt die Annahme zugrunde, daß das vom Menschen erworbene Wissen über die Zeit weit weniger entwertet wird, als dies bei FuE-Sachaufwendungen und Investitionen der Fall ist. Für die Sachaufwendungen wurde eine Verfallsrate von 25 vH veranschlagt, da diese erwartungsgemäß am raschesten im Prozeß der Forschungsarbeit untergehen. Bei den forschungsrelevanten Investitionen wurde eine Abschreibungsrate von 15 vH angenommen, was von der Größenordnung her in etwa der Abschreibungsrate für physisches Kapital entspricht (Tabelle 5-7). Für die im Rahmen dieses Forschungsprojekts gemachten vorläufigen Berechnungen konnten keine Sonderabschreibungen berücksichtigt werden152. Die sich aus diesen Überlegungen ergebenden sektoralen Abschreibungsraten liegen in einer Größenordnung von 10 vH bis 15 vH.

152

Sonderabschreibungen spielen vermutlich auch beim Forschungspersonal trotz der niedrigen laufenden Abschreibungsrate eine gewichtige Rolle.

185

TABELLE 5 - 7 ABSCHREIBUNGSRATEN UND RESTBESTÄNDE NACH A R T DER F U E - A U F W E N D U N G E N - MODELLANNAHMEN -

Abschreibungsraten - vH -

Personalaufwendungen Sachaufwendungen Investitionen in FuE

1 25 15

Restbestand nach Jahren - vH -

5

10

15

20

95 24 44

90 6 20

86 1 9

82 0 4

Genauere Anhaltspunkte über den Verfall von technischem Wissen im intersektoralen Vergleich lassen sich am ehesten aus Expertengesprächen ermitteln. In solchen Gesprächen können auch die Faktoren ermittelt werden, die auf den Verfall wirken wie etwa Marktstruktur und Produktlebenszyklen bei den relevanten Produktbereichen oder Faktoren, die zu einmaligen Sonderabschreibungen oder Zuschlägen fuhren.

5.3

Sektorale Technologiegeber- und Technologienehmerverflechtungen

Nationale Innovationssysteme

Während die herkömmliche neoklassische Theorie technischen Wandel als exogen vorgegebene Größe betrachtet, hat sich im Gefolge der evolutionsökonomischen Literatur die Erkenntnis durchgesetzt, daß die Verbreitung von technischem Wissen ein pfadabhängiger und keineswegs kostenloser Prozeß ist. Zum einen bedarf es für technischen Wandel gezielter Investitionen in physisches und nicht-physisches Kapital. Zum anderen spielt aber aucji das an einem Standort vorgefundene Umfeld eine zentrale Rolle für die unternehmerische Fähigkeit zu innovativem Verhalten. Letztere Einsicht hat in der volkswirtschaftlichen Literatur seit der zweiten Hälfte der 80er Jahre die Beschreibung nationaler Innovationssysteme zu einem wichtigen For-

schungsgegenstand gemacht153. Ausgangspunkt dieser Betrachtungen ist die Frage, inwieweit einzelne Institutionen für sich genommen und im Wechselspiel mit anderen Institutionen einer Volkswirtschaft die Innovationsfähigkeit der heimischen Unternehmen stärken. Wichtige Bestandteile eines nationalen Innovationssystems sind etwa:

das System der beruflichen Aus- und Weiterbildung, das Hochschulwesen und sonstige Forschungseinrichtungen, die allgemeinen staatlichen Rahmenbedingungen (Steuersystem, Auflagen, Genehmigungsverfahren usw.), das Finanzierungssystem, das einen kurz- oder längerfristigen Planungshorizont bedingt, das Zusammenspiel zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die technologischen Austauschbeziehungen zwischen Unternehmen und Branchen sowie die Einbettung in die internationale Arbeitsteilung. Da die innovationsfördernde (oder -hemmende) Wirkung dieser Faktoren in der Regel nicht meßbar ist, finden sie in analytischen Betrachtungen häufig nur geringe Beachtung. Gleichzeitig ist unbestreitbar, daß die Ausprägung eines Innovationssystems die Fähigkeit einer Volkswirtschaft, Innovationen hervorzubringen und anzuwenden, erheblich beeinflußt. In diesem Abschnitt soll mit den intersektoralen technologischen Austauschbeziehungen ein wichtiges Teilelement eines nationalen Innovationssystems betrachtet werden. Porter hebt in seiner vielbeachteten Studie (1990a) die Bedeutung nationaler Branchencluster für die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen hervor: Traditionelle Wettbewerbsvorteile - abgeleitet aus dem Vorhandensein von Rohstoffen oder der Entwicklung spezieller technischer Kompetenz - führen nicht nur bei der entsprechenden Produktgruppe selbst, sondern auch bei vor- und nachgelagerten Erzeugnissen zu Wettbewerbsvorteilen. Ein Unternehmen, das Teil eines solchen Informationsnetzwerkes ist, 153

Vgl. Lundvall (1988), Dosi und Soete (1988), Pavitt und Patel (1988), Porter (1990a), Keck (1993), Patel und Pavitt (1994) und Fagerberg (1993).

verfügt über enge Beziehungen zu Unternehmen derselben Stufe oder hintereinandergeschalteter Stufen im Produktionsprozeß. Dadurch können technologische Herausforderungen oder Änderungen im Nachfrageverhalten effektiver gemeistert werden, als es für ein isoliert agierendes Unternehmen möglich wäre. Ausschlaggebend für die Wettbewerbsfähigkeit eines Branchenclusters und dessen künftigen Bestand sind gerade die besonderen Vorteile, die Unternehmen innerhalb dieses Clusters beim Austausch technischer Informationen untereinander haben. Eine wichtige Hypothese lautet dabei, daß der Informationsaustausch zwischen Unternehmen eines Landes besser vonstatten geht als grenzüberschreitend 154. Räumliche Nähe und gemeinsame Sprache sowie ein gemeinsamer kultureller Hintergrund erleichtern dieser Hypothese zufolge die Kommunikation zwischen den Unternehmen eines Landes (Fagerberg 1993).

In Fällen, in denen die Entwicklung neuer Technologien das gezielte Zusammenwirken von Herstellern und Verwendern erfordert, kann eine effektive Kommunikation ausschlaggebend für die technologische Leistungsfähigkeit der Branchen eines Clusters sein. Dies gilt insbesondere für komplexe und raschen Veränderungen ausgesetzte Technologien, bei denen eine spezielle Anpassung an die bei den Benutzern gegebenen Voraussetzungen erfolgen muß. Bei standardisierten Fertigungsverfahren, deren technische Entwicklung als weitgehend ausgereift angesehen werden kann, kann dagegen auch ein Informationsaustausch über große Entfernungen hinweg effektiv sein (Lundvall 1988). Für die moderne Volkswirtschaft feines industrialisierten Landes sind Technologiegeberbranchen von besonderer Bedeutung. In der Regel werden in diesen Branchen selbst vergleichsweise hohe Löhne gezahlt. Da in diesen wissensintensiven Wirtschaftszweigen besonders gut ausgebildete und qualifizierte Facharbeiter und Forscher benötigt werden, weisen hochentwickelte Volkswirtschaften in der Regel Standortvorteile für diese Bran-

154

Krugman (1991) weist sogar nach, daß es auch unterhalb der nationalen Ebene zu starken regionalen Konzentrationserscheinungen bei zahlreichen Branchen kommt, die auf Vorteile geographischer Nähe für den Informationsaustausch, aber auch im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren wie etwa Humankapital zurückzuführen sind.

chen auf. Darüber hinaus kommt das in den Geberbranchen akkumulierte technische Wissen aber auch Unternehmen anderer Branchen - annahmegemäß vornehmlich den inländischen - zugute. Dadurch wird wiederum die Fähigkeit dieser Nehmerbranchen erhöht, hochproduktive Herstellungsverfahren und technologieintensive Vorprodukte einzusetzen und dadurch hohe Löhne zu erwirtschaften. Auch im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit als einem in die Zukunft gerichteten Konzept ist das Vorhandensein spezifischer Technologieverflechtungen innerhalb einer Volkswirtschaft von großer Bedeutung, da solche historisch gewachsenen Netzwerke oft schwer nachzuahmen sind. Die Schwierigkeiten, die mit der Nachahmbarkeit verbunden sind und letztlich zu einem großen Teil die Wettbewerbsfähigkeit hochentwickelter Volkswirtschaften bestimmen dürften, unterliegen allerdings zeitlichen Veränderungen, die von mindestens zwei Faktoren beeinflußt werden: Grundlegende technologische Neuerungen können das in traditionellen Netzwerken akkumulierte Wissen entwerten. Durch die Verbesserung der Kommunikation auch über weite Entfernungen hinweg verändert sich die Standortbindung bestimmter Produktionsprozesse und deren Koppelung an Forschungsabteilungen und wissenschaftliche Institutionen. Die empirische Erfassung der sektoralen Technologieverflechtung eines Landes nach Herkunfts- und Verwenderbranchen wird entweder mit Hilfe von Patentdaten155, detaillierten Innovationserhebungen156 oder über die Betrachtung der Vorleistungs- und Investitionsgüterverflechtung vorgenommen157. Der hier gewählte Ansatz zur Beschreibung der Technologiegeber- und Technologienehmerbeziehungen stützt sich auf die an Vorleistungs- und Investitionsgüterlieferungen gebundenen Wissensübertragungen, wie

155

So etwa Scherer (1982), Griliches und Lichtenberg (1984). Vgl. den Überblicksartikel von Hanel (1993). 156

157

Vgl. Pavitt (1984), Patel und Soete (1988), Sterlacchini (1989).

Vgl. Terleckyj (1980), Sterlacchini (1989), Goto und Suzuki (1989), Meyer-Krahmer und Wessels (1989), Sakurai, Wyckoff und Papaconstantinou (1993) sowie Wolff und Nadiri (1993) und Nadiri (1993).

sie mit Hilfe von Input-Output-Tabellen und Investitionsmatrizen nachvollzogen werden können.

Übertragung gebundenen technischen Wissens

Die Messung des in einem Unternehmen oder einer Branche verfügbaren technischen Wissens beruht oft nur - wie auch in den Ausführungen in Abschnitt 5.2 zum FuEKapitalstock - auf den Aktivitäten, die innerhalb der Unternehmen einer Branche durchgeführt werden. Dabei kann nicht berücksichtigt werden, inwieweit auch externe Quellen das innerhalb der Branche verfügbare technische Wissen beeinflussen. Während die eigenen FuE-Aktivitäten eine zentrale Quelle für das technische Wissen einer Branche darstellen und oft auch Voraussetzung für die Erschließung unternehmensexternen Wissens sind158, kann zwischen mindestens zwei weiteren, unternehmensexternen Wissensquellen unterschieden werden, nämlich gebundenen und ungebundenen Wissensübertragungen. Die Unterscheidung in gebundene und ungebundene Formen der Übertragung von technischem Wissen {embodied and disembodied technical change) ist hierbei an der Frage festgemacht, ob der Wissensübertragung eine Güterlieferung zugrundeliegt oder nicht159. Übertragungen gebundenen Wissens sind an die Bezüge von Vorleistungen und Investitionsgütern geknüpft. In dem Maße, in dem forschungsintensive Vorprodukte in ein Endprodukt eingehen oder der zugrundeliegende Produktionsprozeß auf Investitionsgütern basiert, die mit hohem FuE-Aufwand erstellt werden, erhöht sich die FuEIntensität der Endprodukte entsprechend. Ungebundene Wissensübertragungen

sind da-

gegen nicht an Güterlieferungen geknüpft, sondern gelangen über andere Kanäle zum Empfanger. Von ungebundenen Wissensübertragungen kann z.B. dann gesprochen werden, wenn das verfügbare Wissen weitgehend zu einem öffentlichen Gut geworden ist und etwa aus Fachzeitschriften für interessierte Unternehmen leicht zugänglich ist.

158

Dabei muß freilich beachtet werden, daß ein gewisses Ausmaß eigener FuE eine wichtige Voraussetzung für die Fähigkeit ist, externes technisches Wissen aufzunehmen. Cohen und Levinthal (1989 und 1990) sprechen von der "absorptive capacity" eines Unternehmens. I 159

Vgl. Stoneman (1983) und Bollmann (1990).

Verfügt ein Unternehmen über entsprechend ausgebildete Facharbeiter und Forscher, so lassen sich Teile dieses externen ungebundenen Wissens für die Belange der eigenen Produktion nutzbar machen. Voraussetzung dafür ist ein gewisses Maß an eigener technischer Kompetenz, mit dessen Hilfe das erworbene Wissen Bestandteil des unternehmensinternen Wissenstocks wird. Analysen der technologischen Verflechtung geben Antworten auf eine Reihe von Fragestellungen: Nationale Innovationssysteme:

Technologiegeber- und Technologienehmerver-

flechtungen sind ein wichtiges Merkmal nationaler Innovationssysteme. Die Beschreibung der intersektoralen Übertragungen von technischem Wissen erlaubt Aufschlüsse über die einer Volkswirtschaft zugrundeliegende Arbeitsteilung. Mit ihrer Hilfe lassen sich Netzwerke von Branchen darstellen, die auf technologischem Gebiet besonders eng miteinander verknüpft sind. Durch einen Vergleich mit den sektoralen Technologieverflechtungen anderer Länder ließen sich nationale Charakteristika der verschiedenen Innovationssysteme herausarbeiten160. Sektorale Bedeutung gebundener Wissensübertragungen:

Branchen, die selbst

wenig eigene FuE betreiben, werden oft als wenig z^ikunftsträchtige Arbeitsfelder für eine hochentwickelte Volkswirtschaft eingestuft. Dies scheint angesichts des hohen Exportanteils sogenannter Mlow-tech"-Branchen im Fall der hochindustrialisierten Länder eine verkürzte Sichtweise zu sein. Vielmehr gibt es Branchen, die zwar selbst wenig eigene FuE betreiben, die aber von den Forschungsleistungen anderer Branchen in erheblichem Maße profitieren und deren Endprodukte! dadurch technologieintensiven Charakter gewinnen. Dies kommt in Betrachtungen der eigenen FuE-Intensität nicht zum Ausdruck, sondern wird erst durch die Analyse von Geber- und Nehmerbeziehungen deutlich.

160

Vgl. Lundvall (1988).

191

Einbettung in die internationale

Arbeitsteilung:

Aufgrund des Trends zu ver-

stärkter Spezialisierung sind einzelne Volkswirtschaften in immer größerem Ausmaß auf den Import wissensintensiver Güter aus anderen Ländern angewiesen. Derartige Importe dürfen nicht von vornherein als Wettbewerbsnachteil interpretiert werden, da sie die Wissensbasis im Inland erweitern und, wie im Fall der Bundesrepublik, die eigene Exportfahigkeit unterstützen. Durch die Berücksichtigung grenzüberschreitender Übertragungen von FuE-Kapital läßt sich die sektorale Einbettung in die internationale Arbeitsteilung nachvollziehen. Zeitliche Veränderung der Technologiegeber- und Technologienehmerstrukturen: Durch technischen Wandel ändert sich im Zeitverlauf auch die Bedeutung von Geberbranchen für Nehmerbranchen. Durch Vergleiche der Geber- und Nehmerstrukturen zu verschiedenen Zeitpunkten werden solche Veränderungen deutlich. Änderungen bezüglich der Einbettung einzelner Branchen in die internationale Arbeitsteilung können wichtige Hinweise auf die zu erwartende zukünftige Entwicklung des nationalen Spezialisierungsmusters geben. Erklärung

von Produktivitätskennziffern:

Internationale Studien belegen, daß

Übertragungen gebundenen Wissens für die Erklärung von Produktivitätskennziffern signifikant sind161. Diese Ergebnisse, die für andere Länder vorliegen und grundsätzlich auch für Deutschland nachgeprüft werden können, deuten darauf hin, daß es für die Erklärung sektoraler Produktivitäten wichtig ist, neben der in einer Branche selbst durchgeführten FuE auch Übertragungen aus externen Quellen zu berücksichtigen. Der hier gewählte Ansatz versucht, neben der Herstellung von technischem Wissen auch dessen Anwendung stärker zu berücksichtigen. Die folgenden Berechnungen für die Bundesrepublik beschränken sich auf die Übertragung gebundenen technischen Wissens. Damit soll nicht impliziert werden, daß andere Formen etwa der intersektoralen Übertragung ungebundenen Wissens oder der Spillover von universitärer Forschung auf die

161

Vgl. etwa Wolff und Nadiri (1993), Goto und Suzuki (1989) sowie Sterlacchini (1989).

Industrie zu vernachlässigen sind. Zahlreiche empirische und konzeptionelle Untersuchungen aus der jüngsten Zeit belegen die Bedeutung solcher Spillover 162. Es besteht die Hoffnung, daß die verschiedenen Herangehensweisen zusammengenommen genauere Aufschlüsse über das innerhalb der einzelnen Sektoren verfügbare Wissen geben. Empirischc Ergebnisse163

5.4

Standortbindung

Die hier vorgestellten ersten Ergebnisse beruhen auf vereinfachenden Annahmen und Schätzungen und sind erst der Einstieg in eine differenzierte Betrachtung sektoraler Technologieverflechtungen. Entsprechend vorläufig sind die hier vorgestellten Untersuchungsergebnisse und Schlußfolgerungen. Der Bestand des in der Bundesrepublik aus eigenen FuE-Aktivitäten entstandenen FuEKapitals betrug 1987 knapp 300 Mrd. DM (in Preisen von 1990). Für die Proberechnungen wurde eine Vorlaufperiode für Forschung und Entwicklung von 3 Jahren unterstellt. Mit Hilfe der Input-Output-Tabelle und einer Investitionsmatrix für das Jahr 1990 wurde dieser FuE-Kapitalstock auf die abnehmenden Sektoren verteilt. Der gesamte innerhalb einer Branche verfugbare FuE-Kapitalstock setzt sich aus dem aus eigenen FuE-Aufwendungen akkumulierten FuE-Kapital und den Übertragungen von externem FuE-Kapital aus inländischen und ausländischen Quellen zusammen. Das Gewicht, das einzelne Produktgruppen für die Empfänger der Übertragungen von FuEKapital besitzen, hängt von der Struktur der Güterlieferungen in die abnehmenden Sektoren sowie von der "Wissensintensität" der Produkte der Ursprungssektoren ab. Aussagen über die Standortbindung inländischer Sektoren können dabei aus folgenden Fragestellungen abgeleitet werden:

162

163

Vgl. Grupp und Schmoch (1992), Grupp (1994) und die dort angegebene Literatur.

Zu den Methoden und den statistischen Grundlagen im einzelnen vgl. Anhang 4. Eine methodisch orientierte Darstellung findet sich in Straßberger und Stäglin (1995).

Wie wichtig sind die inländischen Bezüge von FuE-Kapital gemessen am eigenen akkumulierten FuE-Kapital? Aus welchen inländischen Produktionsbereichen stammen die wichtigsten Übertragungen von FuE-Kapital? Wie hoch sind insbesondere die intrasektoralen Übertragungen? Welche Rolle spielen die einzelnen inländischen Produktionsbereiche als Technologiegeber? Welchen Stellenwert besitzen ausländische Wissensquellen insgesamt und im Hinblick auf einzelne Bezugsquellen? Inländische Verflechtung

Mehr als 40 vH der FuE-Kapitalübertragungen kommen den Produktionsbereichen zugute, davon zwei Drittel wiederum dem verarbeitenden Gewerbe (Tabelle 5-8). Ein knappes Zehntel des FuE-Kapitals kommt nach der direkten Zurechnung, also unter Berücksichtigung lediglich der ersten Stufe der Vorleistungsverflechtungen, dem privaten Verbrauch zugute. Mehr als ein Drittel des FuE-Kapitals fließt ins Ausland. Dies deutet auf die wichtige Rolle hin, die wissensintensive Produkte für den Außenhandel der Bundesrepublik spielen. Investitionsgüter beinhalten FuE-Kapital in Höhe von 36 Mrd. DM (12,5 vH), von denen zwei Drittel Bereichen außerhalb des verarbeitenden Gewerbes zugute kommen. I

Die einzelnen Produktionsbereiche des verarbeitenden Gewerbes sind dabei in unterschiedlichem Ausmaß von den FuE-Übertragungen betroffen. Vergleicht man die Übertragungen von FuE-Kapital mit dem innerhalb eines Sektors aus eigenen FuE-Aufwendungen erzeugten FuE-Kapital, so zeigt sich ein breites Spektrum: Während für die Produktionsbereiche mit hohem eigenen FuE-Kapitalstock das Gewicht der Zurechnungen relativ gering ist (Luft- und Raumfahrzeuge, elektrotechnische, feinmechanische sowie chemische Erzeugnisse), beträgt das Volumen der Zurechnungen in anderen

TABELLE 5 - 8 ZURECHNUNG VON FUE-KAPITALSTÖCKEN AUF PRODUKTIONS- UND ENDNACHFRAGEBEREICHE 1 9 9 0

Direkte Zurechnung aus dem... Inland

Sektoren

Vorl.

Ausland Inv.

Vorl.

Direkte Zurechnung aus dem... Inland

Inv.

Vorl.

- Mrd. DM -

Ausland

Inv.

Vorl.

Inv.

- Struktur in vH -

Produktionsbereiche 6

4

1

1

1,9

12,0

1,7

6,1

Chemische Erzeugnisse

19

2

3

0

6,5

4,4

6,9

4,5

Maschinenbauerzeugnisse

II

1

1

0

3,9

3,6

3,0

2,7

Straßenfahrzeuge

14

2

2

0

5,0

6,1

5,1

4,0

Luft- und Raumfahrzeuge

2

0

1

0

0,8

0,2

2,6

0,2

Elektrotechn. Erzeugnisse

10

2

2

0

3,6

5,1

4,6

3,9

Resti, verarbeitendes Gewerbe

23

6

6

1

8,1

16,2

11,9

12,5

Baugewerbe

7

1

1

0

2,3

2,2

1,4

1,3

Handel und Verkehr

5

8

1

4

1,6

21,3

2,1

33,3

Dienstleistungen

8

7

2

3

2,8

19,9

3,6

24,0

13

3

3

1

4,5

9,1

6,1

7,6

118

36

24

11

41,2

100,0

48,9

100,0

Energieversorgung und Bergbau

Landwirtschaft, Staat, Priv. Org. Produktionsbereiche insgesamt

Endnachfragebereiche Privater Verbrauch

28

-

7

-

9,8

-

14,0

-

0

-

0

-

0,0

-

0,0

-

32

-

11

-

11,3

-

21,8

-

Bauten

4

-

0

-

1,4

-

0,4

-

Vorratsveränderungen

1

-

Ausfuhr

103

-

Endnachfrage insgesamt

169

Insgesamt

287

Staatsverbrauch Ausrüstungen

1

-

0,2

-

2,5

-

6

-

36,0

-

12,4

-

-

25

-

58,8

-

51,1

-

-

48

-

100,0

-

100,0

-

Quellen: SV-Wissenschaftsstatistik GmbH; OECD; Statistisches Bundesamt; Ifo-Institut; Berechnungen des DIW.

Bereichen (Zellstoff, Textilien, Papier und Pappe) sogar deutlich mehr als der eigene è FuE-Kapitalstock (Schaubild 5-5). Gerade bei diesen Produktionsbereichen ist der Fehler, der durch die Betrachtung lediglich der eigenen FuE-Aktivitäten entsteht, besonders groß 164. Auch nach einer Berücksichtigung der Übertragungen weisen die großen wissensintensiven Produktbereiche wie die elektrotechnischen und chemischen Erzeugnisse, die Straßenfahrzeuge, Maschinenbauerzeugnisse und die Luft- und Raumfahrzeuge die absolut größten gesamten FuE-Kapitalstöcke auf. Rangverschiebungen gibt es allerdings bei Branchen, die von hohen Wissensübertragungen profitieren: Liegt der FuE-Kapitalstock etwa der Kunststofferzeugnisse bei Berücksichtigung lediglich der eigenen FuE auf Rang 12, so verbessert sich seine Position nach Berücksichtigung der Übertragungen um sechs Rangplätze (Tabelle 5-9). Bei den inländischen Wissensübertragungen läßt sich einmal mehr die zentrale Bedeutung der Technologiegeberbranchen belegen: So zeigt sich, daß die Übertragungen von FuE-Kapital aus der chemischen Industrie, dem Maschinenbau und der elektrotechnischen Industrie besonders wichtig für eine Vielzahl von inländischen Produktgruppen sind. Die Bedeutung der großen Technologiegeberbereiche wird noch deutlicher, wenn man ihr Gewicht an den Wissensübertragungen in einzelne Branchen betrachtet. Inländische chemische Erzeugnisse transportieren fast drei Viertel der inländischen FuEÜbertragungen in die deutsche Kunststoffverarbeitung und Textilindustrie. Deutsche elektrotechnische Erzeugnisse sind als Wissenslieferanten insbesondere für den Maschinen» und Büromaschinenbau sowie die Feinmechanik und Optik von zentraler Bedeutung. Der inländische Maschinenbau selbst wiederum hat ein überdurchschnittlich hohes Gewicht an den Wissensübertragungen in die metallverarbeitenden Industriezweige, die Herstellung von EBM-Waren, die Papiererzeugung sowie den Nahrungs- und Genußmittelbereich innerhalb der deutschen Volkswirtschaft.

164

Auf die Darstellung der Ergebnisse für Bereiche außerhalb des verarbeitenden Gewerbes wird hier verzichtet. Eine Analyse der Wissensübertragungen etwa in Dienstleistungsbereiche ist mit der hier vorgestellten Methode grundsätzlich ebenso abbildbar, wie dies für das verarbeitende Gewerbe möglich ist.

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1

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TABELLE 5-9 RANGFOLGE DER SEKTORALEN FUE-KAPITALSTÖCKE NACH ABSOLUTER GRÖOE

Sektoren

, Rang des absoluten sektoralen FuE-Kapitalstocks unter Einbeziehung... lediglich der eigenen FuE

eigener und übertragener FuE

Änderung der Rangposition durch Einbeziehung der Übertragungen

Kunststofferzeugnisse

12

6

6

Textilien

22

17

5

Erz. der Druckerei und Vervielfältigung

24

20

4

Nahrungsmittel und Tabakwaren

13

9

4

Papier- und Pappewaren

27

24

j*>

Eisen und Stahl

10

7

3

NE-Metalle, NE-Metallhalbzeug

17

15

2

Zellstoff, Holzschliff, Papier, Pappe

28

26

2

Holz

29

28

1

Holzwaren

20

19

1

Luft- und Raumfahrzeuge

5

5

0

Straßenfahrzeuge

3

3

0

30

30

0

1

1

0

Erz. der Ziehereien, Kaltwalzwerke usw.

16

16

0

Steine und Erden, Baustoffe usw.

14

14

0

Chemische Erzeugnisse, Spalt- und Brutstoffe

2

2

0

Maschinenbauerzeugnisse

4

4

0

Mineralölerzeugnisse

11

12

-1

Bekleidung

26

27

-1

9

11

-2

Glas und Glaswaren

23

25

-2

Gießereierzeugnisse

21

23

-2

Eisen-, Blech- und Metallwaren

8

10

-2

Feinmechanische und optische Erz., Uhren

6

8

-2

Gummierzeugnisse

15

18

-3

Musikinstr., Spielwaren, Sportgeräte usw.

18

21

-3

Wasserfahrzeuge

19

22

-3

Feinkeramische Erzeugnisse

25

29

-4

7

13

-6

Leder, Lederwaren, Schuhe Elektrotechnische Erzeugnisse

Büromaschinen, ADV-Geräte u. -Einrichtungen

Stahl- u. Leichtmetallbauerz., Schienenfahrzeuge

Quellen: SV-Wissenschaftsstatistik GmbH; OECD; Statistisches Bundesamt; Ifo-lnstitut; Berechnungen des DIW.

Für fast alle Empfängerbereiche stammt mehr als die Hälfte des übertragenen FuEKapitals aus den drei FuE-intensiven Erzeugnisbereichen Chemie, Elektrotechnik und Maschinen. Lediglich bei Eisen und Stahl, Straßenfahrzeugen und Luft- und Raumfahrzeugen ist die Bedeutung der intrasektoralen Übertragungen so groß, daß das Gewicht der drei zentralen Geberbranchen unterhalb von 50 vH liegt. Letzteres gilt auch für die Bekleidungsindustrie, wo allerdings intrasektorale Übertragungen eine untergeordnete Rolle spielen und der Löwenanteil der inländischen Wissensübertragungen auf die dort eingesetzten Textilien zurückzuführen ist. Insbesondere zeigt sich auch die große Bedeutung von intrasektoralen Technologieverflechtungen. Diese sind nach den hier vorliegenden Ergebnissen vor allem für Investitionsgütererzeugnisse, in geringerem Ausmaß aber auch für die Erzeugnisse des Grundstoffgüter produzierenden Gewerbes von herausragender Bedeutung. So stammt das gebundene technische Wissen, das in chemische Erzeugnisse fließt, zu fast 90 vH aus Vorleistungen oder Investitionsgütern der eigenen Branche, bei Luft- und Raumfahrzeugen, Produkten der elektrotechnischen Industrie sowie der eisenschaffenden Industrie liegt der Ursprung von mehr als der Hälfte der inländischen Wissensübertragungen wiederum im eigenen Sektor. Für diese Sektoren scheint die Verbindung zu Unternehmen desselben Sektors ein wichtiger Bestandteil des nationalen Technologienetzwerks zu sein. Relativ schwach ausgeprägt ist diese auf zw/rasektoralen Technologieübertragungen basierende Standortkohäsion in der Regel für Gebrauchsgüter.

Importe von FuE-Kapital

Über Importe wird der innerhalb der Bundesrepublik verfügbare Wissensbestand erheblich erweitert. FuE-Kapital im Wert von 50 Mrd. DM wurde 1990 aus dem Ausland importiert. Es verteilt sich je zur Hälfte auf die Produktions- und Endnachfragebereiche. Die Zurechnungen aus dem Ausland betrugen damit für die Produktionsbereiche rund ein Viertel, für die Endnachfrage rund ein Siebentel des aus inländischen Zurechnungen stammenden FuE-Kapitals (siehe Tabelle 5-8). Diese FuE-Kapitalimporte sind ein Zeichen für die enge Einbettung der Bundesrepublik in die internationale Arbeitsteilung. In dem Maße, in dem FuE-Kapitalimporte die interne Standortkohäsion aufweichen,

wird ein Strukturwandel induziert, der im Sinne einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durchaus gewollt sein kann. Stehen einem derartigen Strukturwandel allerdings bedeutende Widerstände entgegen, so kann sich dies nachteilig auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes auswirken. Tendenziell weisen die Sektoren, die stark von inländischen Übertragungen abhängig sind, auch einen hohen Anteil von FuE-Kapitalimporten auf. Überdurchschnittlich hoch ist das Gewicht der importierten FuE-Kapitalstöcke im Fall der Mineralölerzeugnisse und der Büromaschinen. Bei diesen Sektoren fällt insbesondere auf, daß im Unterschied zu anderen Produktgruppen importiertes FuE-Kapital fast genauso wichtig ist wie inländische Übertragungen. Dies bestätigt die überdurchschnittlich starke technologische Abhängigkeit des deutschen Büromaschinenbaus vom Ausland (Schaubild 5-6). Die Nehmerbereiche des Inlands können entweder auf inländische oder auf ausländische Wissensquellen zurückgreifen. Im Hinblick auf die Standortkohäsion eines Sektors ist es interessant, die bilateralen Verflechtungen zu analysieren und Bereiche zu identifizieren, bei denen inländische Quellen des Wissensbezugs dominieren: Die Standortbindung zweier Sektoren untereinander ist vermutlich dann besonders groß, wenn die entsprechenden Übertragungen von gebundenem technischen Wissen aus einzelnen Produktgruppen vorwiegend aus dem Inland stammen. Zudem ist zu vermuten, daß die Abhängigkeit eines Produktionsbereiches von einem speziellen Standort eher gering ist, wenn sich die Struktur der ausländischen Wissensbezüge (nach sektoralen Herkunftsbereic^ien) von derjenigen der inländischen Wissensbezüge nicht stark unterscheidet. Dies deutet darauf hin, daß die Empfangerbereiche bezüglich der Herkunft von Wissen aus inländischen oder ausländischen Quellen vergleichsweise indifferent sind. Textilien sowie Kunststofferzeugnisse fallen in diese Rubrik. Auch im Fall von chemischen Erzeugnissen und der Luft- und Raumfahrzeuge unterscheidet sich die Struktur der inländischen Bezüge von FuE-Kapital kaum von der Struktur der Bezüge aus dem Ausland. In diesen beiden Bereichen deutet allerdings wiederum die starke w/rasektorale Verflechtung im Inland auf eine relativ große Standortkohäsion hin.

In anderen Produktgruppen hingegen ist die sektorale Struktur der inländischen und ausländischen Quellen technischer Wissensübertragungen recht unterschiedlich. Zu dieser Gruppe von Produktbereichen gehören etwa die Büromaschinen, die feinmechanischen und optischen Erzeugnisse oder die Nahrungsmittel- und Genußmittel. Für diese Produktgruppen spielt die Standortbindung grundsätzlich eine vergleichsweise große Rolle, die zugrundeliegenden Produktionsprozesse sind in der Regel schwer zu verlagern. Ob dabei der inländische Standort Vorteile vor ausländischen aufweist, hängt wiederum von der speziellen Ausprägung der inter- und intrasektoralen Technologieverflechtung ab. Die inländischen Übertragungen von FuE-Kapital an die deutsche Industrie insgesamt stammen vor allem aus zwei Produktgruppen: den chemischen und elektrotechnischen Erzeugnissen. Jeweils 30 vH der Übertragungen ins deutsche verarbeitende Gewerbe stammen aus diesen beiden Quellen (Tabelle 5-10). Auch hinsichtlich der Bezüge aus dem Ausland spielen diese beiden Produktgruppen die mit Abstand größte Rolle als Technologiegeber. Während aber die Einfuhr von FuE-Kapital über Erzeugnisse des Maschinenbaus im Vergleich zum inländischen Anteil unterproportional vertreten ist, dominieren die Ursprungsbereiche Luft- und Raumfahrzeuge und vor allem Büromaschinen bei der Einfuhr deutlich. Technisches Wissen, das über diese beiden Produktgruppen übertragen wird, suchen die Unternehmen der deutschen Industrie vorwiegend aus dem Ausland zu gewinnen. Inländische Quellen spielen hier eine eher untergeordnete Rolle.

Das Ausland trägt knapp ein Fünftel zu den gesamten, aus inländischen und ausländischen Quellen stammenden Übertragungen von FuE-Kapital an die deutsche Industrie bei. Bei einigen Produktbereichen dominiert das Ausland als hauptsächlicher Technologiegeber aber deutlich die entsprechenden inländischen Ursprungssektoren. Im Fall von Büromaschinen zeigt sich diese Dominanz des Auslandes bei durchweg allen deutschen Empfangerbereichen: Rund zwei Drittel des gesamten über Büromaschinen in die einzelnen deutschen Industriezweige übertragenen FuE-Kapitals stammt aus dem Ausland. Ähnlich deutlich ist die relativ starke Bedeutung ausländischer FuE-Kapitalübertragungen auch noch bei den Luft- und Raumfahrzeugen. Überdurchschnittlich von Wissensübertragungen aus dem Ausland abhängig sind neben den eben genannten Feldern selbst

TABELLE 5 - 1 0 STRUKTUR DER ÜBERTRAGUNGEN VON F U E - K A P I T A L NACH AUSGEWÄHLTEN URSPRUNGSBEREICHEN

Übertragungen an die deutsche Industrie aus dem ...

Technologiegeber

Übertragungen der deutschen Industrie ins Ausland

Inland

Ausland

- Struktur in vH -

- Struktur in vH -

- Struktur in vH -

Chemische Erzeugnisse, Spalt- u. Brutstoffe

31,0

31,6

24,8

Elektrotechnische Erzeugnisse

28,0

24,7

26,2

Maschinenbauerzeugnisse

15,6

8,5

16,2

Straßenfahrzeuge

8,5

7,4

16,6

Eisen und Stahl

2,6

1,3

0,6

Luft- und Raumfahrzeuge

2,3

8,3

6,6

Kunststofferzeugnisse

1,6

0,8

0,7

Eisen-, Blech- und Metallwaren

1,2

0,7

0,9

Stahl- u. Leichtmetallbauerz., Schienenfahrzeuge

1,1

0,2

0,6

Erz. der Ziehereien, Kaltwalzwerke usw.

1,1

0,4

0,2

NE-Metalle, NE-Metallhalbzeug

1,0

1,7

0,5

Büromaschinen, ADV-Geräte u. -Einrichtungen

1,0

9,5

1,2

Gummierzeugnisse

0,8

1,1

0,6

Feinmechanische und optische Erz., Uhren

0,6

1,1

1,6

Quellen: SV-Wissenschaftsstatistik GmbH; OECD; Statistisches Bundesamt; Ifo-Institut; Berechnungen des DIW. «

auch noch die Mineralölverarbeitung sowie die Kunststoff- und Gummiverarbeitung und die feinmechanische und optische Industrie. Ausfuhr von FuE-Kapital

Über die Ausfuhr wissensintensiver Produkte profitiert auch das Ausland von dem in der deutschen Industrie akkumulierten FuE-Kapital. Bei den Exporten von FuE-Kapital dominieren die vier großen FuE-intensiven Produktbereiche chemische und elektrotechnische Erzeugnisse, Maschinen und Straßenfahrzeuge, die zusammen etwa fünf Sechstel der gesamten FuE-Kapitalexporte auf sich vereinen. Insbesondere die letzten beiden Produktbereiche sind bei den Ausfuhren wesentlich stärker vertreten als bei den inländischen Übertragungen. Auch das FuE-Kapital, das über Erzeugnisse der deutschen feinmechanischen und optischen Industrie und der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie übertragen wird, ist auf Auslandsmärkten anteilsmäßig stärker vertreten als bei den inländischen Übertragungen. Bei Luft- und Raumfahrzeugen scheint der in beiden Richtungen grenzüberschreitende Wissensaustausch demnach eine große Rolle zu spielen. Deutlich unterrepräsentiert sind hingegen Wissensübertragungen aus der deutschen Büromaschinenerzeugung ins Ausland (Tabelle 5-10, Spalte 3).

5.5

Überlegungen zur Verfeinerung des Ansatzes

Die bisherigen Arbeiten zur Zurechnung von FuE-Kapital (Meyer-Krahmer und Wessels 1989, Sakurai, Wyckoff und Papaconstantinou 1993) unterstellen, ebenso wie auch der hier vorläufig gewählte Ansatz, daß die FuE-Übertragungen proportional zu den Güterlieferungen erfolgen. Eine Differenzierung nach Empfängerbereichen wird nicht vorgenommen. Schon Gerstenberger (1991) hat darauf hingewiesen, daß diese Annahme unbefriedigend ist. Betrachtet man etwa das Beispiel der Feinkeramik, so liegt die Vermutung nahe, daß die Lieferungen an den privaten Verbrauch (Porzellan usw.) relativ wenig FuE-intensiv sind, während keramische Werkstoffe, die in der Elektrotechnik oder im Straßenfahrzeugbau Verwendung finden, in hohem Maße forschungsintensiv sind. Die herkömmliche Zurechnungsmethode überschätzt demnach den Transfer von

FuE-Kapital an den privaten Verbrauch, unterschätzt aber gleichzeitig den Transfer an das verarbeitende Gewerbe.

Um dieses Problem zu beseitigen, müßten sowohl die Input-Output-Tabellen, als auch die FuE-Statistik tiefer gegliedert sein. Gerstenbergers Kritik bezieht sich also auf ein generelles Aggregationsproblem. Ein erster möglicher Ansatz zur Aufhebung der starren Proportionalitätsannahme besteht in der Analyse der Outputstruktur FuE-intensiver und weniger FuE-intensiver Untergruppen einer Produktgruppe. Fließt der besonders technologieintensive Output eines Sektors etwa eher in Vorleistungen und Kapitalgüter als in den privaten Verbrauch, so muß dies bei der Verteilung des FuE-Kapitals auf die Abnehmerbereiche entsprechend berücksichtigt werden. Kaiser und Münzenmaier (1994) zeigen, wie sehr sich die Outputstruktur der FuE-intensiven Teilbereiche wichtiger Sektoren von der Outputstruktur der weniger technologieintensiven Teilbereiche unterscheidet. Dies liefert eine empirische Bestätigung für die Kritik Gerstenbergers und bietet einen wichtigen Anhaltspunkt für die Verbesserung des herkömmlichen Ansatzes. Allerdings kann nach dieser Methode lediglich eine genauere Verteilung in den Vorleistungssektor insgesamt und die drei Endnachfragekomponenten privater Verbrauch, Investitionen und Ausfuhr vorgenommen werden.

Innerhalb der Vorleistungsverflechtung können Angaben zur technischen Distanz von Sektoren als weiterer Anhaltspunkt für die Verfeinerung der sektoraleri Zurechnung von technischem Wissen herangezogen werden. Jaffe (1986) benutzt dieses Konzept für die Gewichtung von FuE-Aufwendungen zu Wissenspools, die dann zur Messung ungebundener Wissensübertragungen herangezogen werden. Aus den technologischen Aktivitäten eines Sektors läßt sich ein Technologieprofil ablesen, welches das Engagement der Sektoren in verschiedenen Anwendungsbereichen widerspiegelt. Weisen zwei Sektoren große Ähnlichkeiten bei ihrem jeweiligen Technologieprofil auf, kann vermutet werden, daß das technische Wissen aus einem Sektor für den anderen besonders relevant ist. Als zusätzlicher Gewichtungsfaktor im Fall von gebundenen Wissensübertragungen kann ι eine Variante des Konzepts der technischen Distanz herangezogen werden: Konzentrieren sich die Innovationsaktivitäten eines Ursprungssektors i auf Anwendungsbereiche

des abnehmenden Sektors j, so liegt die Vermutung nahe, daß das gebundene Wissen aus i überdurchschnittlich relevant für j ist. Die Wissensübertragungen von i nach j müssen also stärker gewichtet werden, als es unter der Annahme der Proportionalität geschieht.

Angaben über die (potentiellen) Anwendungsbereiche sektoraler Innovationsaktivitäten lassen sich aus Patentdaten oder speziellen Erhebungen zum sektoralen Innovationsverhalten ableiten. Für das Jahr 1983 liegt eine auf detaillierten Auswertungen beruhende Patentmatrix vor (Greif und Potkowik 1990), die Patente nach Hprkunfts- und VerWjendungsbereichen gliedert. Mit Hilfe derartiger Kreuztabellen läßt sich ein ungefähres Bild vom Spektrum der technologischen Betätigungsfelder eines Sektors gewinnen. Eine weitere wichtige Datenquelle für künftige Untersuchungen der technologischen Verflechtung stellt die derzeit im Auftrag des Bundesministers für Forschung durchgeführte Innovationserhebung dar (vgl. Harhoff und Licht 1993, Felder, Harhoff, Licht, Neriinger und Stahl 1994). Der zugrundeliegende Fragebogen enthält einen detaillierten Abschnitt zu Fragen des Technologietransfers. Unter anderem wird auch die Bedeutung verschiedener Quellen technischen Wissens (Investitionsgüter, Vorleistungen, Ausland) erfaßt. Allerdings fehlen Angaben über die sektorale Herkunft des transferierten Wissens.

6

Netzwerke der Forschung und Entwicklung in multinationalen Unternehmen

In diesem Kapitel werden wie in Kapitel 5 Wissensströme behandelt, doch erfolgt ein Wechsel bei den Berichtseinheiten. Hier sollen das Technologieverhalten von multinationalen Unternehmen und die zwischen verbundenen Unternehmen zu beobachtenden Wissensströme analysiert und beurteilt werden. Dieser Ansatz ist eine notwendige Ergänzung zu dem in Kapitel 5 verfolgten, da standortrelevante Entscheidungen im Technologiebereich vorwiegend von Unternehmen getroffen werden und insbesondere die größeren auch über Niederlassungen im Ausland verfügen, die über das Konzernnetzwerk miteinander verbunden sind. Ein verstärktes Engagement im Ausland oder ausländischer Unternehmen im Inland kann über die jeweiligen Netzwerke zu positiven aber auch negativen Effekten im Inland fuhren. Dies gilt auch für das technologische Wissen. Hier ist zu fragen, in welchem Umfang sich die am Standort Deutschland ansässigen Unternehmen auch im Ausland in FuE engagieren, welche Entwicklungslinien zu beobachten sind, welche Strategien die Unternehmen dabei verfolgen und welche Konsequenzen diese internationalen Aktivitäten für die zukünftige technologische Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft haben. Informationen über das Technologieverhalten ausländischer Unternehmen im Inland und deutscher Unternehmen im Ausland sowie die Gründe sind auch wichtige Voraussetzungen für eine gestaltende Technologiepolitik.

Multinationale Unternehmen führen FuE auch in ihren ausländischen Tochterunternehmen durch und nutzen das jeweilige nationale Forschungsumfeld zur Erhöhung der Effizienz ihrer Forschung. Forschungsergebnisse werden zunehmend weltweit zwischen verbundenen Unternehmen (Mutter- und Tochterunternehmen) transferiert, so daß der Ort der Aufwendung für FuE und der Ort der Anwendung ihrer Ergebnisse auseinanderfallen können. Diese als Mobilität bezeichnete Eigenschaft des Wissens hat Auswirkungen auf die Aussagekraft der mit FuE verbundenen (Input-) Indikatoren für die technologische Leistungsfähigkeit von Standorten. Entscheidend für die technologische Leistungsfähigkeit ist nicht allein das am Standort erzeugte, sondern das insgesamt zur Verfügung stehende oder verwendete Wissen. Das Wissenspotential eines Standorts ist mithin um das über das im Ausland verfügbare Wissen größer als das im Inland pro-

duzierte. Nicht jede Art technischen Wissens ist jedoch transferierbar, und auch Wissensempfanger benötigen eine eigene Wissensbasis, um das extern erworbene Wissen aufzunehmen und in Wettbewerbsfähigkeit umzusetzen. Bei der Beurteilung der technologischen Leistungsfähigkeit eines Landes ist der auch im FuE-Bereich zunehmenden internationalen Arbeitsteilung innerhalb der multinationalen Konzerne Rechnung zu tragen. Es müssen Indikatoren gefunden werden, die anzeigen, in welchem Umfang d\c ansässigen Unternehmen in die internationale Arbeitsteilung bei FuE eingebunden sind und welche Bedeutung dies für ihre technische Wissensbasis im Hinblick auf die technologische Leistungsfähigkeit des Standorts hat.

6.1

Der Untersuchungsansatz des Eigentümerkonzepts

Physisches Kapital (Anlagevermögen der Unternehmen, Infrastruktur) und Arbeit sind international weitgehend immobil, d.h. sie sind nur am Ort ihrer Entstehung als Produktionsfaktoren verfügbar. Dagegen sind Teile des Wissens international mobil. Wissen wird mit seiner Anwendung und dem Verbrauch der Produkte, in denen es verkörpert ist, verbreitet. Wissen ist um so mobiler und leichter nachahmbar, je mehr es von den Köpfen der Forscher und Entwickler, also vom Humankapital, gelöst ist. Mobiles Wissen kann dann entweder in Form ungebundenen Wissens in wissensspezifischen Verbreitungsformen (Bücher, Konstruktionszeichnungen, Software, Ausbildungslehrgänge) und in Produkten gebundenen Wissens (Maschinen, Anlagen, Werkstoffe, Halbfabrikate) auf dem Markt angeboten werden oder vorrangig in ungebundener Form zwischen verbundenen Unternehmen ohne die Vermittlung des Marktes übertragen werden. Die internationale Mobilität des Wissens bedingt, daß verbundene Unternehmen über ihr FuE-Netzwerk auch auf das Wissenspotential an anderen Standorten Zugriff haben. Multinationale Unternehmen können selbst erzeugtes mobiles Wissen besonders schnell innerhalb des Unternehmensverbundes transferieren und auf die weltweiten Produktionsstandorte verteilen. Zur Erfassung des mobilen Produktionsfaktors Wissen in Form des

Wissenspotentials, auf das Unternehmen zurückgreifen können, eignet sich für multinationale Unternehmen das Eigentümerkonzept besser als das traditionelle Standortkonzept, nach dem die meisten nationalen und internationalen Statistiken aufgebaut sind165.

Für die Erfassung des Verhaltens von Unternehmen in bezug auf die Nutzung von Produktionsfaktoren gibt es zwei grundsätzlich verschiedene statistische Erhebungskonzepte: das Standortkonzept,

bei dem Unternehmen zusammengefaßt werden, die am

gleichen Standort ansässig sind und auf die immobilen Produktionsfaktoren am Standort zurückgreifen, sowie das Eigentümerkonzept, bei dem Unternehmen aller Standorte zusammengefaßt werden, die zu einheimischen Mutterunternehmen gehören. Damit werden auch die Produktionsfaktoren in die Betrachtung einbezogen, auf die multinationale Unternehmen an anderen Standorten zurückgreifen können. Das Eigentümerkonzept gewinnt mit der Ausdehnung multinationaler Unternehmen auch für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Standorten wachsende Bedeutung. Dabei wird unterstellt, daß die Einkommens- und die Produktivitätsentwicklung an einem Standort auch von der Arbeitsteilung zwischen Mutterunternehmen im Inland und Tochterunternehmen im Ausland beeinflußt werden. Während im Standortkonzept nur die Einkommenstransfers aus dem Ausland ins Inland und umgekehrt erfaßt werden, liefert das Eigentümerkonzept Informationen über die Aktivitäten der Tochterunternehmen im I

Ausland und der Mutterunternehmen im Inland. So ist der "Außenhandel" in einer nach dem Eigentümerkonzept erhobenen Leistungsbilanz der Bundesrepublik Deutschland der Austausch von Waren und Leistungen zwischen deutschen Unternehmen in Deutschland und im Ausland einerseits und ausländischen Unternehmen in Deutschland und im Ausland andererseits.

165

Vgl. Landefeld, Whichard und Lowe (1993).

Für die Berechnung einer Leistungsbilanz nach dem Eigentümerkonzept unter Berücksichtigung der internationalen Transaktionen multinationaler Unternehmen wurden zwei Methoden von der National Academy of Sciences (NAS) in den USA und von DeAnne Julius aus Großbritannien vorgeschlagen. Während die Leistungsbilanz für Güter und Dienstleistungen der USA für 1991 nach dem Standortkonzept ein Defizit von 28 Mrd. US-$ ausweist, ergeben die Berechnungsmethoden nach dem Eigentümerkonzept Überschüsse von 164 Mrd. US-$ (NAS) oder von 24 Mrd. US-$ (DeAnne Julius). Darüber hinaus wurde ein weiteres, sogenanntes Einwohner-Konzept entwickelt, das Standortund Eigentümerkonzept verbindet, indem der standortbasierten Leistungsbilanz zwisòhen Inland und Ausland der Nettoeffekt aus den Leistungen der eigenen Tochterunternehmen im Ausland und der ausländischen Tochterunternehmen im Inland hinzugefügt wird. Nach diesem Einwohner-Konzept hatten die USA 1991 einen Bilanzüberschuß von 24 Mrd. US-$166. Die bisherige Berichterstattung zur technologischen Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland ist nach dem Standortkonzept aufgebaut. Im Zuge der Globalisierung der FuE-Aktivitäten vor allem der multinationalen Unternehmen, die selbst weltweit an verschiedenen Standorten forschen, gewinnt auch in diesem Untersuchungsfeld das Eigentümerkonzept an Bedeutung. Für eine "erweiterte" Standortbetrachtung sind das Standort- und das Eigentümerkonzept miteinander zu verzahnen, um das Wissenspotential eines Standorts unter Einbeziehung des im Ausland verfügbaren Wissens zu bestimmen. In diesem Kapitel sollen Ansatzpunkte zur Anwendung des Eigentümerkonzepts für die Erfassung des weltweiten Wissenspotentials inländischer Unternehmen gezeigt werden, um zusätzliche Indikatoren für ihre technologische Wettbewerbsfähigkeit und die Leistungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland insgesamt zu gewinnen.

166

Vgl. Landefeld, Whichard und Lowe (1993).

Globalisierung der Forschung und Entwicklung in multinationalen Unternehmen und Wettbewerbsfähigkeit von Standorten

Der Anteil der Forschung außerhalb des Mutterlandes nimmt in vielen multinationalen Unternehmen zu. In diesem Zusammenhang wird besonders in der angelsächsischen Wirtschaftsforschung die Frage nach den Wirkungen ausländischer Direktinvestitionen und der damit verbundenen Wissensströme auf die technologische Wettbewerbsfähigkeit von Standorten untersucht. Auch in Deutschland fand das Problem in den letzten Jahren wachsende Aufmerksamkeit. In verschiedenen Untersuchungen wurden je nach dem betrachteten Problemausschnitt und den gewählten Indikatoren für technologische Wettbewerbsfähigkeit unterschiedliche Schlußfolgerungen für die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte der Mutterunternehmen (Heimatland, home country) und der Tochterunternehmen (Sitzland, host country) gezogen. Wenn man die Mobilität von Wissen nur in der Form Wissensübertragung von Mutterunternehmen und Tochterunternehmen behandelt, ergeben sich zwei zu untersuchende Fälle des Zusammenhangs von Wissensströmen und Standortwettbewerbsfahigkeit: (1)

Wissensübertragung von heimischen Mutterunternehmen (Heimatland) an Tochterunternehmen im Ausland und Wirkungen auf das Heimatland.

(2)

Wissensübertragung von ausländischen Mutterunternehmen an Tochterunternehmen im Inland (Sitzland) und Wirkungen auf das Sitzland.

Darüber hinaus nehmen mit der Globalisierung von Forschung und Entwicklung und ihrer dezentralen Vernetzung Wissensflüsse von Tochter- zu Mutterunternehmen sowie zwischen den weltweit angesiedelten Tochterunternehmen zu. Das Spektrum der Untersuchungsfälle ist mithin zu erweitern um: (3)

Wissensübertragung von heimischen Tochterunternehmen im Ausland an Mutter- und Schwesterunternehmen im Inland (Heimatland) und Wirkungen auf das Heimatland sowie

(4)

Wissensübertragungen von ausländischen Tochterunternehmen im Inland (Sitzland) an Mutter- und Schwesterunternehmen im Ausland und Wirkungen auf das Sitzland.

Klodt betrachtet die Bundesrepublik Deutschland im internationalen Wissensaustausch nur als Technologiegeber (Fall 1 und Fall 4) und kommt für die forschungsintensiven Branchen mit mobilem Wissen, das ins Ausland abfließen kann, zu dem Schluß: "Für die Bundesrepublik,

die seit langem einen der oberen Plätze in der internationalen

Einkommensskala einnimmt, ist internationaler einem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit

Technologietransfer

bei technologieintensiven

gleichbedeutend m Produkten"*

61

.

Berthold berücksichtigt auch die Möglichkeit des Zuflusses von mobilem Wissen aus dem Ausland (Fall 2): "Da dieses Wissen (das weltweit schon vorhandene technologische Wissen, d.A.) aber primär unternehmensintern transferiert

wird\ ist es erforderlich

d

Unternehmungen, die über das Wissen verfügen, zu bewegen, sich in der eigenen Vol wirtschaft

anzusiedeln." Dann müsse die technologische Entwicklung nicht mehr Schritt

für Schritt nachvollzogen werden, sondern man könne schnell an die technologische Forschungsfront vorstoßen. Um dies zu erreichen, fordert Berthold: attraktive Bedingungen für Direktinvestitionen, qualifizierte Arbeitskräfte und eine konsequente Wettbewerbspolitik, die es den Unternehmen erleichtert, in Gütermärkte einzutreten, attraktive Bedingungen für die "executive professionals", über die das Wissen auch unternehmensintern transferiert wird, und offene Faktotmärkte, um Wissen, das sich in Produktionsfaktoren und Zwischenprodukten anreichert, problemlos unternehmensintern transferieren zu können168.

167

Vgl. Klodt (1990: 72).

168

Vgl. Berthold (1992: 51).

In dieser Sicht werden ausländische Direktinvestitionen im Hochtechnologiebereich generell positiv bewertet und mögliche negative Effekte des Technologietransfers auf die technologische Stärke des Zielortes für Direktinvestitionen nicht erfaßt. Cantwell und Dunning untersuchten Fall 2 (Wissenszufluß von verbundenen ausländischen Unternehmen) für Großbritannien und vertreten auf der Grundlage ihrer Analyse der britischen Fahrzeugindustrie und der pharmazeutischen Industrie die Auffassung, daß positive Effekte des Technologietransfers durch ausländische Direktinvestitionen für die heimischen Unternehmen dann eintreten, wenn bereits ein hohes technologisches Niveau vorhanden ist, das die Impulse aufnehmen kann. Sie weisen andererseits auf die Gefahr der Zerstörung von schwachen heimischen Technologiepotentialen durch den Wissenszufluß über Direktinvestitionen ausländischer Unternehmen hin, die sich als "Trojanisches Pferd" erweisen können169. Mansfield stellte in Fallstudien für die Mitte der 70er Jahre fest, daß in den USA entwickelte neue Technologien vor allem über Tochterunternehmen und in wesentlich geringerem Maße über Exporte von Gütern und Leistungen ins Ausland transferiert wurden (Fall 1). Mansfield untersuchte auch den Fall 3, den Technologietransfer von US-amerikanischen Tochterunternehmen zu ihren Mutterunternehmen in den USA ("reverse" technology transfer). 40 vH der FuE-Aufwendungen von 29 untersuchten ausländischen Forschungseinheiten US-amerikanischer Unternehmen verschiedener Branchen führten zu technologischen Ergebnissen, die in die USA transferiert wurden. Der zeitliche Rückstand, mit dem die Technologien nach der Einführung im Ausland in den USA eingeführt wurden, war im Durchschnitt sehr gering. Mit Hilfe eines ökonometrischen Modells zur Ermittlung der totalen Faktorproduktivität 170 für 15 multinationale Unternehmen der chemischen Industrie und Mineralölverarbeitung im Zeitraum von 1960 bis 1976, in dem die FuE-Kapitalstöcke getrennt nach Inland und Ausland berücksichtigt wurden, wies Mansfield nach, daß die Auslandsforschung positive Effekte für die Pro-

169

Vgl. Cantwell und Dunning (1991).

170

Zum Konzept der totalen Faktorproduktivität vgl. Abschnitt 4.4.

duktivitätsentwicklung der US-Unternehmen hatte171. In der Bewertung der Ergebnisse dieser noch vereinzelten Analysen zum Zusammenhang von internationalem Technologietransfer und technologischer Wettbewerbsfähigkeit sind die Autoren zurückhaltend172.

Hinsichtlich der Frage, ob Direktinvestitionen die Wettbewerbsfähigkeit der Heimatländer der Mutterunternehmen oder der Sitzländer der Tochterunternehmen verbessern, kommt Dunning in der Zusammenfassung seiner Untersuchungen zu dem Schluß: "Es hängt davon ab"173. Aus der zunehmenden grenzüberschreitenden Mobilität von Ressourcen wird abgeleitet, daß die Fähigkeit der Länder, attraktive Standortbedingungen für die Produktion von Zwischenprodukten und Leistungen (einschließlich solcher, die aus FuE hervorgehen) zu schaffen, zunehmende Bedeutung für die nationale Wettbewerbsfähigkeit hat174.

Das Phänomen der zunehmenden internationalen Wissensflüsse zwischen verbundenen multinationalen Unternehmen ist eine relativ neue Herausforderung für die ökonomische Erforschung des Zusammenhangs von technischer Entwicklung, Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und regionaler Leistungsfähigkeit. Ein zusätzliches Problem ist die ökonomische Bewertung der Wissensbestände der Unternehmen und Standorte sowie der Wissensströme zwischen ihnen.

Probleme der Messung und Bewertung von Wissensbeständen und Wissensströmen in verbundenen Unternehmen

ι

Um den Einfluß des sich fortwährend erneuernden Wissensbestandes auf die Entwicklung der Produktivität und der Einkommen zu analysieren, muß dieser Wissensbestand ökonomisch bewertet werden. Dies wird bisher in Analogie zum Anlagevermögen ver-

214

171

Vgl. Mansfield (1987).

172

Vgl. Mansfield (1987).

173

Vgl. Dunning (1992: 165).

174

Vgl. Levy und Dunning (1993).

sucht. Während aber einzelne Anlagen (Bauten und Ausrüstungen) auf dem Markt frei gehandelt werden, auf dem sich ihr Preis im Wettbewerb bildet, ist dies bei Wissen nur in einem Teilbereich der Fall - im Bereich der von Unternehmen auf dem Markt angebotenen FuE-Dienstleistungen, der Nutzungsrechte für technisches Wissen (Patente und Lizenzen) sowie des in Forschungsgeräten, Ausrüstungen und Vorleistungen verkörperten Wissens. Für FuE-Personal bildet sich der Preis auf dem Arbeitsmarkt. Anders ist die Situation bei dem Unternehmens- bzw. konzerninternen Wissen, das dort exklusiv vorhanden ist und nur über unternehmensinterne Wissensströme an verbundene Unternehmen übertragen wird. Dieses konzerninterne Wissen wird nicht über den Markt ausgetauscht und bewertet. Aufgrund der unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe können die Aufwendungen für über den Markt bezogenes Wissen einerseits und die Aufwendungen für unternehmensinternes Wissen andererseits nicht in einem Wissensstock zusammengefaßt werden. Analogien zwischen physischem Kapitalstock (Anlagevermögen) und nicht-physischem FuE-Kapitalstock können nur für den Teil des Wissens geltend gemacht werden, der über den Markt ausgetauscht wird (vgl. Kapitel 5). Die Gründe dafür sind, daß (1)

Wissen zum Teil mobil ist, d.h. der Standort der Entstehung einerseits und der bzw. die Standorte der Nutzung ( Verwendung) andererseits auseinanderfallen können und

(2)

der Austausch von Wissen zu größeren Teilen als bei Anlagen (bei denen dies nur auf selbst erstellte Anlagen zutrifft) auch außerhalb der Märkte stattfindet, was zu Bewertungsproblemen auf der Angebotsseite des Wissens führt.

Durch die zunehmende Globalisierung von Wissensflüssen - innerhalb multinationaler Konzerne, durch internationale Joint Ventures und strategische Allianzen - können Unternehmen auf den Wissensstock in anderen Ländern zugreifen. Diese Wissensflüsse schlagen sich zum Teil nicht in den Zahlungsbilanzen nieder bzw., wenn das der Fall ist, werden unternehmensinterne, aufwandsorientierte Maßstäbe zur Bewertung des Wissens

angelegt, die sich von Marktbewertungskriterien unterscheiden175. Bei der Berechnung eines nationalen Wissenspotentials sollte deshalb versucht werden, es in Segmente zu teilen, die die unterschiedliche öffentliche Verfügbarkeit bzw. Marktgängigkeit des Wissens deutlich machen. Entscheidend für die technologische Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist die Exklusivität des unternehmensintern verfügbaren Wissens. Zu trennen ist sowohl bei selbst entwickeltem als auch bei erworbenem technologischen Wissen zwischen allgemein verfügbarem, marktgängigem in einer begrenzten Zahl von verschiedenen Unternehmen (Joint Ventures, strategische Allianzen) verfügbarem und exklusiv, nur in einem Unternehmensverbund verfügbarem Wissen. Für die Bewertung der Leistungsfähigkeit des Standortes ist das Wissen nach regional immobilem und mobilem Wissen zu trennen. So unterscheidet Krugman hinsichtlich der geographischen Diffusion des Wissens drei Komponenten:

Wissen, das nur in ansässigen Unternehmen internalisiert ist. Wissen, das regional zwischen verschiedenen Unternehmen mobil ist, aber regionale/nationale Grenzen nicht überschreitet. Dieses Wissen löst lokale externe Effekte (local spillovers) aus. Wissen, das interregional/international verfügbar ist 176 . Somit ergibt sich die Notwendigkeit zur Differenzierung der Bestandteile des FuEKapitalstocks

175

Grenzüberschreitende Transfers zwischen verbundenen Unternehmen sollen nach dem Prinzip "wie-zwischen-Fremden" (arms length principle) bewertet werden. Die Berechnung der Transferpreise ist oft umstritten. Regierungen befürchten, daß multinationale Unternehmen diese Preise manipulieren, um durch die Senkung der ausgewiesenen Gewinne Steuern zu sparen. Vgl. Business Week (1994a: 23). 176

216

Vgl. Krugman (1987).

regional nach Ort der Entstehung und Ort der Verwendung ökonomisch nach der Form des Austauschs/Erwerbs über Märkte, über Formen von Unternehmenskooperation und verbundenen Unternehmen. Neben anderen Formen der FuE-Kooperation zwischen verschiedenen Unternehmen erlangt der Ausbau der FuE-Netzwerke innerhalb multinationaler Unternehmensverbünde wachsende Bedeutung. Dies läßt sich quantitativ am Beispiel der USA zeigen, wo die Forschungsaufwendungen ausländischer Tochterunternehmen in den USA und US-amerikanischer Tochterunternehmen im Ausland in der Direktinvestitionsstatistik erfaßt werden. Dort ist der Anteil der FuE-Aufwendungen ausländischer Tochterunternehmen an den gesamten FuE-Aufwendungen der Wirtschaft im Inland von knapp 5 vH im Jahr 1977 auf gut 15 vH im Jahr 1991 gestiegen. Die zu US-$ bewerteten Forschungsaufwendungen US-amerikanischer Tochterunternehmen im Ausland entsprachen 1991 gut 12 vH der gesamten FuE-Aufwendungen der Wirtschaft in den USA. Der FuE-Aufwand ausländischer Unternehmen in den USA war also höher als der FuE-Aufwand US-amerikanischer Tochterunternehmen im Ausland. Die durchschnittliche FuE-Umsatzintensität lag in den ausländischen Tochterunternehmen des verarbeitenden Gewerbes in den USA im Jahr 1991 bei 78 vH aller Unternehmen in den USA. Dieser Abstand hatte sich in den vorangegangenen zehn Jahren nicht wesentlich verändert; die durchschnittliche FuEUmsatzintensität war in den ausländischen Tochterunternehmen genauso gestiegen wie in allen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in den USA. Dabei gab es aber sehr unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Branchen. Seit Beginn der 80er Jahre sind die realen Wachstumsraten der FuE-Ausgaben europäischer und japanischer Tochterunternehmen in den USA höher als die realen Wachstumsraten ihrer Umsätze177.

Zur Einschätzung der technologischen Leistungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland soll zunächst auch versucht werden, die Einbindung der inländischen deutschen und ausländischen Unternehmen in diese FuE-Netzwerke zu erfassen. Ziel ist die Beantwortung solcher Fragen wie: Wie entwickelt sich unter Berücksichtigung der Wissensflüsse innerhalb multinationaler Konzerne der Anteil des im Ausland erzeugten Wissens an dem

177

V g l Dunning und Narula (1994).

217

im Inland verwendeten Wissen und umgekehrt? Welche Auswirkungen sind von der fortschreitenden internationalen Arbeitsteilung in verbundenen Unternehmen im Hinblick auf die zukünftige technologischen Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft zu erwarten? Da die für solche Untersuchungen notwendigen Daten der Unternehmen nach dem Eigentümerkonzept für die Bundesrepublik Deutschland bislang nicht vorliegen, wird in den folgenden Abschnitten gezeigt, wie man sich diesem Problemkreis dennoch unter Anwendung der vorhandenen Statistiken und über Unternehmensbefragungen nähern kann. In Abschnitt 6.5 werden Vorschläge zur Erhebung von Daten zur FuE deutscher Unternehmen im Ausland und ausländischer Unternehmen in Deutschland sowie künftig zu bearbeitende Forschungsthemen in diesem Bereich abgeleitet. 6.2

Auslandsverflechtung der Industrieunternehmen

Die Auslandsverflechtung der multinationalen Unternehmen kann für die Bundesrepublik Deutschland mit Hilfe der Statistik der Deutschen Bundesbank über die Kapitalverflechtung mit dem Ausland abgebildet werden. Darin werden sowohl die Unternehmen im Ausland - mit einer Bilanzsumme von mehr als 0,5 Mill. DM - erfaßt, die inländischen Unternehmen oder Privatpersonen mit mehr als 20 vH der Kapitalanteile oder Stimmrechte direkt/unmittelbar oder indirekt/mittelbar (über die Beteiligung eines ausländischen Unternehmens an weiteren Unternehmen) gehören, als auch solche Unternehmen in Deutschland, die Ausländern zu mehr als 20 vH der Kapitalanteile oder Stimmrechte gehören. Vereinfachend kann man von deutschen Tochterunternehmen im Ausland und ausländischen Tochterunternehmen im Inland sprechen. Für diese Unternehmen liegen nach Branchen die Bestandszahlen, die Umsätze, die Beschäftigtenzahlen und die Bilanzsummen vor. Damit erhält man Informationen über die Verflechtung von Unternehmen im In- und Ausland, die den Rahmen für die technologische Verflechtung verbundener Unternehmen bildet.

Technologisch geprägte Verflechtung von in- und ausländischen Unternehmen

Die deutschen Tochterunternehmen im Ausland können der Branche des investierenden Unternehmens in Deutschland und der Branche des Investitionsobjekts im Ausland zugeordnet werden. Etwa ein Drittel der unmittelbaren und mittelbaren Direktinvestitionsbestände im Ausland in Höhe von rund 260 Mrd. DM im Jahr 1991 war von inländischen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im Ausland angelegt worden. Dies ist auch etwa der technologisch beeinflußte Anteil des Engagements deutscher Kapitaleigentümer im Ausland, weil man davon ausgehen kann, daß die Beteiligung von deutschen Industrieunternehmen an ausländischen Industrieunternehmen überwiegend auch produktionstechnische Verbindungen und Wissensströme einschließt. Darüber hinaus ist auch die Beteiligung von Industrieunternehmen an Handelsunternehmen (12 vH Anteil am gesamten unmittelbaren und mittelbaren Direktinvestitionsbestand im Ausland) und umgekehrt (1 vH) zum Teil mit Strömen technischen Wissens in beide Richtungen verbunden. Von dem Direktinvestitionsbestand der deutschen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im Ausland in Höhe von 136 Mrd. DM entfielen 1991 63 vH auf Industrieunternehmen und 22 vH auf Handelsunternehmen, der Rest auf Beteiligungsgesellschaften, Kreditinstitute, Versicherungen und andere. Die Direktinvestitionen bilden den Rahmen für die Analyse der verflechtungsbedingten Wissensströme zwischen den Standorten der Unternehmen und der sich zwischen ihnen entwickelnden Arbeitsteilung im FuE-Bereich.

Regionale Verflechtung

Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland investieren überwiegend in entwickelten westlichen Industrieländern. Von den gesamten Direktinvestitionsbeständen inländischer Unternehmen im Ausland entfielen im Jahr 1991 51 vH auf die EG-Länder und 23 vH auf die USA. Auch die technologisch beeinflußte Verflechtung zwischen Industrieunternehmen im In- und Ausland konzentriert sich auf die führenden Industrieländer. Bei den Direktinvestitionsbeständen der inländischen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im verarbeitenden Gewerbe im Ausland lag der Anteil der EG-Länder bei 42 vH und der Anteil der USA bei 28 vH. An den ausländischen unmittelbaren und

mittelbaren Direktinvestitionsbeständen im verarbeitenden Gewerbe in der Bundesrepublik Deutschland hatten Kapitaleigner aus EG-Ländern 1991 einen Anteil von 42 vH und aus den USA von 27 vH. Diese starke technologisch beeinflußte Kapitalverflechtung zwischen den technologisch führenden Ländern der Triade läßt bereits Zweifel an der These aufkommen, daß diese Technologiegeber-Länder, die auch TechnologienehmerLänder sind, vor allem unter dem Technologieabfluß in weniger entwickelte Länder leiden. Vielmehr ist zu erwarten, daß die internationale Arbeitsteilung in Produktion und Absatz sowie in wachsendem Maße auch in der Forschung und Entwicklung zwischen den verbundenen Unternehmen in den entwickelten Industrieregionen deren Wettbewerbsfähigkeit und die Leistungsfähigkeit von Unternehmensstandorten in wesentlich stärkerem Maße beeinflußt.

Art des Auslandsengagements deutscher Unternehmen

Über Art und Umfang der Kapitalbeteiligung gibt eine Untersuchung von 821 erfaßten Transaktionen von 350 bundesdeutschen Unternehmen im Zeitraum zwischen 1985 und 1989 Auskunft 178. Knapp drei Viertel dieser Transaktionen entfielen auf den Erwerb von bestehenden Unternehmen durch Beteiligung mit 25 vH bis zu 100 vH am Kapital. Über die Hälfte der Akquisitionen waren vollständige Übernahmen. Neugründungen spielten für das Wachstum im Ausland mit einem Anteil von einem guten Viertel eine wesentlich geringere Rolle. Sie erfolgten überwiegend mit Beteiligung eines anderen Unternehmens. 84 vH der erworbenen oder neu gegründeten ausländischen Tochterunternehmen befanden sich in entwickelten westlichen Industrieländern (Europa, Nordamerika, Japan). In der Dominanz der Unternehmensübernahmen vor Neugründungen, die in den entwickelten Industrieregionen besonders ausgeprägt ist, kommt zum Ausdruck, daß deutsche Unternehmen im Ausland vor allem bereits bestehende Potentiale der Produktion, des Marktzugangs, der Einbindung in Netzwerke der Zulieferer usw., aber auch die bestehenden Wissenspotentiale für die Stärkung ihrer Wettbewerbsposition nutzen. Zu untersuchen ist, ob und wie sie diese Wissenspotentiale weiter ausbauen, welche Rückwirkungen solche Entwicklungen für den Technologiestandort Bundesre-

178

FAST 1990.

publik Deutschland haben und ob sich ausländische Unternehmen bei ihrem Engagement im Inland ähnlich verhalten wie die deutschen im Ausland.

Indikatoren der Verflechtung inländischer Unternehmen mit dem Ausland

Um den Verflechtungsgrad der deutschen Unternehmen mit ausländischen Unternehmen zu messen und Aussagen über das Verhalten und die Wettbewerbsfähigkeit verbundener multinationaler sowie verbundener und unverbundener nationaler Unternehmen abzuleiten, werden Unternehmensdaten nach dem Eigentümerkonzept benötigt, dii für die Bundesrepublik Deutschland bislang nicht vorliegen179. Es können aber zumindest einige hierfür relevante Informationen aus standortbezogenen Statistiken gewonnen werden. Verknüpft man die Unternehmensdaten aus der Statistik der Kapitalverflechtung mit dem Ausland mit entsprechenden Daten über die inländischen Unternehmen aus der Kostenstrukturstatistik für das produzierende Gewerbe des Statistischen Bundesamtes, so lassen sich folgende Unternehmensgruppen bilden: inländische Unternehmen in Deutschland, davon *

deutsche Unternehmen in Deutschland,

*

ausländische Tochterunternehmen in Deutschland und

deutsche Unternehmen insgesamt, davon *

deutsche Unternehmen in Deutschland,

*

deutsche Tochterunternehmen im Ausland.

,

Für diese Gruppen wurden, gegliedert nach Branchen, jeweils die Zahl der Unternehmen, die Jahresumsätze und die Beschäftigtenzahlen für die Bundesrepublik Deutschland (im Gebietsstand vor dem 3. Oktober 1990) im Zeitraum von 1977 bis 1991 ermittelt 180.

179

In den USA werden Daten multinationaler Unternehmen getrennt für US-amerikanische Mutterunternehjmen, US-amerikanische Tochterunternehmen im Ausland und ausländische Tochterunternehmen in den USA in der Direktinvestitionsstatistik des U.S. Department of Commerce erfaßt. 180

Von den deutschen Direktinvestitionen im Ausland gehörten Ende 1991 2,5 Mrd. D M Kapitalanlegern mit Sitz in den neuen Bundesländern (etwa 1 vH); annähernd genauso hoch war das Beteiligungsvermögen, das zum gleichen Zeitpunkt von Ausländern in Ostdeutschland angelegt war (ebenfalls etwa 1 vH) (vgl. Deutsche Bundesbank 1993: 34).

Dabei wird angenommen, daß die in der Statistik der Kapitalverflechtung erfaßten Unternehmen im Ausland im wesentlichen Tochterunternehmen deutscher multinationaler Unternehmen im Ausland sind und die erfaßten Unternehmen in Deutschland Tochterunternehmen ausländischer multinationaler Unternehmen. Allerdings erhält man auf diese Weise keine Informationen über die Mutterunternehmen und weitere verbundene Unternehmen in Deutschland, da diese gemeinsam mit Einzelunternehmen in Deutschland in der Gruppe der deutschen Unternehmen in Deutschland zusammengefaßt sind.

Tabelle 6-1 zeigt, daß sich der Anteil ausländischer Tochterunternehmen an allen inländischen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sowohl hinsichtlich der Beschäftigten - mit etwa 17 vH aller im Inland Beschäftigten - als auch des Umsatzes - mit einem Viertel des gesamten Umsatzes inländischer Unternehmen - im Zeitraum von 1977 bis 1991 nicht verändert hat. Zwischen den Branchen gibt es jedoch erhebliche Unterschiede im Anteil ausländischer Unternehmen am Inland und seiner Entwicklung. Mehr als die Hälfte des Umsatzes aller inländischen Unternehmen in Deutschland entfiel 1991 in den Branchen Tabakverarbeitung und Mineralölverarbeitung auf ausländische Unternehmen. Hohe Anteile ausländischer Unternehmen am inländischen Umsatz haben auch die Sektoren chemische Industrie, NE-Metallerzeugung und -gießerei, Herstellung von Gummiwaren und Feinmechanik, Optik, Herstellung von Uhren. In den großen und forschungsintensiven Branchen Straßenfahrzeugbau und Elektrotechnik lag der Umsatzanteil ausländischer Unternehmen bei einem knappen Viertel. Tabelle 6-2 weist die nach der oben beschriebenen Methode ermittelten Beschäftigtenund Umsatzanteile der deutschen Tochterunternehmen im Ausland an allen deutschen Unternehmen weltweit (Eigentümerkonzept) aus. Im verarbeitenden Gewerbe sind beide Anteile im Zeitraum von 1977 bis 1991 erheblich gestiegen. Deutsche Kapitaleigner engagierten sich vor allem in der zweiten Hälfte der 80er Jahre mit Beteiligungen und Unternehmenserwerb zunehmend im Ausland. Branchen mit besonders hoher Auslandsverflechtung deutscher Unternehmen, gemessen am Umsatzanteil, waren 1991 die chemische Industrie und der Luft- und Raumfahrzeugbau, die jeweils etwa die Hälfte des Umsatzes in ausländischen Tochterunternehmen realisierten. Eine mit über einem Viertel des1 gesamten Umsatzes ebenfalls hohe Auslandverflechtung haben die deutschen Unter-

TABELLE 6 - 1 ANTEIL AUSLÄNDISCHER TOCHTERUNTERNEHMEN AN INLÄNDISCHEN UNTERNEHMEN IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND 1977 UND 1991 (IN V H )

Wirtschaftszweige

Verarbeitendes Gewerbe Chemische Industrie Mineralölverarbeitung Herst, v. Kunststoffwaren Herst, v. Gummiwaren G.u.V. v. Steinen u. Erden Feinkeramik, Glas Eisen- u. Stahlerzeugung Eisen-, Stahl-, Tempergießerei Ziehereien, KWW, Stahlverformung NE-Metallerzeugung, -gießerei Stahl- und Leichtmetallbau Maschinenbau Straßenfahrzeugbau Luft- und Raumfahrzeugbau Elektrotechnik Feinmechanik, Optik, H.v. Uhren Herst, v. EBM-Waren Herst, v. Musikinstrumenten Holzbearbeitung Holzverarbeitung Zellstoff- und Papiererzeugung Papier- und Pappeverarbeitung Druckerei, Vervielfältigung Erzeugung u. Verarbeitung v. Leder Textilgewerbe Bekleidungsgewerbe Ernährungsgewerbe Tabakverarbeitung sonstige Unternehmen

Beschäftigte

Umsatz

1977

1991

1977

1991

17,1 22,1 72,3 15,8 33,8 14,6 25,4 40,5 5,8 8,2 18,9 12,1 16,7 21,7 52,4 21,3 16,3 12,8 6,7 4,4 1.3 7,6 13,7 2,2 2,1 8,6

16,2 32,7 43,9 15,3 24.1 16,4 19,0 20,6 10,7 7,6 24,6 4,0 13,3 17,2 9,8 17,2 21.1 12,1 4,6 5,5 2,7 24,3 20,0

25,2 25,0 91,5 20,1 43,9 18,9 35,2 36,5 6,7 10,0 22,9 11.2 19,8 24,3 62,7 29,3 21,2 16,2 9,7 4,6 1.2 9,1 17,7 4.4 1.5 9.9 2.7 17,8 65,5 4,8

25.3 39.9 66,0 20.2 32.1 16.7 24.0 21.0 11.3 10,5 36.0 5.1 15.7 21.6 24,8 23.5 28.7 16.0 7.6 5.2 3,1 22,8 25.9 1.6 20,5 12.5 6.5 21.3 78.7 50,9

1.9 14,8 54,7 4.1

1.1 8,3 10,2 3.1 14,9 74,4 34,4

Quellen: Statistisches Bundesamt; Deutsche Bundesbank; Berechnungen des DIW.

TABELLE 6-2 ANTEIL DEUTSCHER TOCHTERUNTERNEHMEN I M AUSLAND AN DEUTSCHEN UNTERNEHMEN WELTWEIT 1977 UND 1991 (IN V H )

Wirtschaftszweige

Verarbeitendes Gewerbe Chemische Industrie Mineralötverarbeitung Herst, v. Kunststoffwaren Herst, v. Gummiwaren G.U.V. v. Steinen u. Erden Feinkeramik, Glas Eisen- u. Stahlerzeugung Eisen-, Stahl-, Tempergießerei Ziehereien, KWW, Stahlverformung NE-Metallerzeugung, -gießerei Stahl- und Leichtmetallbau Maschinenbau Straßenfahrzeugbau Luft- und Raumfahrzeugbau Elektrotechnik Feinmechanik, Optik, H.v. Uhren Herst, v. EBM-Waren Herst, v. Musikinstrumenten Holzbearbeitung Holzverarbeitung Zellstoff- und Papiererzeugung Papier- und Pappeverarbeitung Druckerei, Vervielfältigung Erzeugung u. Verarbeitung v. Leder Textilgewerbe Bekleidungsgewerbe Ernährungsgewerbe Tabakverarbeitung sonstige Unternehmen

Beschäftigte

Umsatz

1977

1991

1977

1991

13,6 30,0 9,4 8,3 12,6 7,3 12,3 18,4 5,8 8,7 2,4 10,6 10,4 23,6 25,1 19,0 14,2 8,7 6,7 10,2 2,5 9,3 4,7 2,8 9,8 7,5 8,6 3,9 34,1 1.4

20,8 46,9 6,6 9,3 30,5 15,3 14,0 14,4 19,3 12,9 10,1 11.2 15,4 31,1 4,5 27,0 17,1 11.6 7,4 17,0 7,0 22,8 3,7 2,1 31,3 16,3 16,6 5,4 62,8 10,9

12,9 27,6 19,3 10,0 8,8 7,8 10,8 16,5 4,1 8.5 1.4 5.2 10,5 18,7 38,0 20,5 16,2 7,4 13,1 3,1 2,1 11.1 5,6 3,0 9.9 6,5 4,3 2,6 12,6 0,6

21,3 50,5 1.4 10,9 34,2 14,2 16,0 8,6 15,7 13,3 12,7 9,9 15.5 25,5 49,5 27,4 19,5 12,6 13,3 7,1 4,1 21,2 6,0 2,5 20,5 14,0 6,5 5,0 24,1 9,2

Quellen: Statistisches Bundesamt; Deutsche Bundesbank; Berechnungen des DIW.

nehmen in den Branchen Herstellung von Gummiwaren, Elektrotechnik und Straßenfahrzeugbau. Diese Aufzählung läßt bereits die Ähnlichkeit der Branchenstrukturen der ausländischen Tochterunternehmen in Deutschland und der deutschen Tochterunternehmen im Ausland erkennen. Diese Ähnlichkeit wird auch bei einem Vergleich der Umsätze dieser Tochterunternehmen in Deutschland und im Ausland in den wichtigsten Branchen deutlich (Schaubild 6-1).

6.3

Ströme von FuE-Leistungen in multinationalen Unternehmen

Soweit grenzüberschreitende Ströme von FuE-Leistungen in der Bundesrepublik Deutschland in den Erhebungen des Stifterverbandes (SV-Wissenschaftsstatistik GmbH) und der Deutschen Bundesbank erfaßt werden, ist nicht eindeutig erkennbar, inwieweit diese Ströme zwischen verbundenen Unternehmen fließen. Dennoch sollen diese Statistiken hier kurz dargestellt werden, damit die Ansatzpunkte für ihre Erweiterung um die Erfassung verbundsinterner Ströme diskutiert werden können. Die Erhebung der FuE-Ausgaben in der Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland wird vom Stifterverband als Unternehmensbefragung im zweijährigen Rhythmus durchgeführt. Die grenzüberschreitende Flüsse von Forschungsleistungen werden getrennt nach Durchführung und Finanzierung als "externe FuE-Aufträge" an Empfanger im Ausland und als "vom Ausland finanzierte FuE-Aufwendungen" im Inland erhoben. Die OECD empfiehlt, die zwischen verbundenen Unternehmen fließenden Finanzierungsströme bei signifikanten Größenordnungen separat auszuweisen181, der Stifterverband führt diese Unterscheidung aber bisher nicht durch. So läßt sich nicht bestimmen, in welchem Maße diese externen FuE-Aufwendungen an das Ausland konzerninterne Finanzierungen der Auftragsforschung verbundener Tochtergesellschaften enthalten. Außerdem zählen nach der Abgrenzung des Stifterverbandes auch internationale Organisationen innerhalb der Bundesrepublik Deutschland als Ausland. Von 1979 bis 1989 hat sich der Umfang der externen FuE-Aufwendungen des verarbeitenden Gewerbes im Ausland nominal fast versiebenfacht. Dabei treten sektorale Unterschiede auf. Schrittmacher ist die chemische

18

Vgl. B

(192).

225

.



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Verarbeitung

71 Ernährungs-

EBM-Waren

technik

Quelle: Deutsche Bundesbank.

ΓΓΤ"Ί ^ λ ^ É β λ . Γ^χΐ Ausländische Unternehmen In der Äβ t^J Deutsche Unternehmen im Ausland ^ Bundesrepublik Deutschland

DIW

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StraßenfahrzeugElektro.

Chemische Industrie. Mineralölverarbeitung

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100

120

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160

Umsatz deutscher Tochterunternehmen im Ausland und ausländischer Tochterunternehmen in der Bundesrepublik Deutschland in ausgewählten Branchen 1991

SCIIAIIBILD 6-1

1994

Industrie mit einem Anstieg der Aufwendungen auf das 7-fache, während sich die externen Aufwendungen für den Maschinenbau nur etwa verdreifacht haben und in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre sogar zurückgegangen sind. Bei den FuE-Aufwendungen deutscher Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im Ausland weist der Stifterverband für 1989 einen Betrag von 748 Mill. DM aus. Das entspricht 1,6 vH der inländischen FuE-Gesamtaufwendungen. Für die chemische Industrie beträgt dieser Anteil 2 vH, für den Fahrzeugbau 1,1 vH und für den Maschinenbau 0,6 vH. Die vom Auslandfinanzierten FuE-Aufwendungen sind im verarbeitenden Gewerbe von 1979 bis 1989 nominal nur auf 270 vH und damit langsamer gewachsen als die externen FuEAufwendungen im Ausland. Sie lagen 1989 mit fast 1,4 Mrd. DM allerdings etwa doppelt so hoch wie die externen FuE-Zahlungen an das Ausland. Der Anteil der vom Ausland finanzierten FuE-Gesamtaufwendungen war dabei mit 2,9 vH ebenfalls relativ gering. In der Zahlungsbilanzstatistik der Bundesrepublik Deutschland weist die Deutsche Bundesbank Ausgaben und Einnahmen der Unternehmen für technologische Dienstleistungen aus, darunter für Patente und Lizenzen sowie für Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank fließen die Zahlungsströme größtenteils zwischen verbundenen Unternehmen. Über die Art der Transaktionen wird ausgeführt:

"Während im Patent- und Lizenzverkehr die geleisteten Zahlungen überwiegend von de jeweiligen Tochterfirmen

an die Muttergesellschaften

Bereich der Forschung und Entwicklung Muttergesellschaften Technologieaustausch

meist den umgekehrten Weg, d.h. von den

zu den Tochterfirmen.

in der Datenverarbeitung

fließen, gehen die Zahlungen im

In bestimmten Bereichen, wie zum Beisp

und in der Automobilindustrie,

spielt dagegen auch der

zwischen den in- und ausländischen Schwestergesellschaften

ausländischer Konzerne zunehmend eine größere Rolle"

182

.

Die Ausgaben haben 1993 beim verarbeitenden Gewerbe einen Wert von 3,7 Mrd. DM erreicht. Ihnen stehen Einnahmen in Höhe von 2,9 Mrd. DM gegenüber. Während die Ausgaben für FuE-Dienstleistungen von 1979 bis 1993 auf das 8-fache gestiegen sind,

182

Vgl. Deutsche Bundesbank (1992: 35).

227

sind die Einnahmen nur etwa auf das 4,5-fache gestiegen. Erstmals waren die Ausgaben 1992 höher als die Einnahmen (Schaubild 6-2). Da die Zahlungen für FuE-Dienstleistungen nach Angaben der Deutschen Bundesbank meist von den Muttergesellschaften an die Tochterfirmen fließen, deutet das schnellere Wachstum der Ausgaben in den letzten Jahren auf das wachsende Auslandsengagement deutscher Unternehmen und auf zunehmende Wissensströme von den deutschen Tochterunternehmen im Ausland an die Mutterunternehmen in Deutschland hin. Die regionale Aufteilung der Ausgaben und Einnahmen für FuE zeigt eine hohe Konzentration der Zahlungen auf Europa und die USA sowohl als Empfänger- als auch als Geberregion. Ein Vergleich der Daten des Stifterverbandes über externe Aufwendungen an das Ausland und der Ausgaben für FuELeistungen nach der Statistik der Deutschen Bundesbank für den Maschinenbau zeigt bis zur Mitte der 80er Jahre eine Übereinstimmung der Beträge mit zweijährigem Vorlauf der FuE-Aufwendungen vor den Zahlungen. Für andere Branchen ergibt sich eine ähnliche Zeitverschiebung der Beträge beider Erhebungen. Dies ist ein Hinweis darauf, daß sich sowohl die Daten des Stifterverbandes für externe FuE-Aufwendungen im Ausland wie die Dateti zu den Ausgaben für FuE im Ausland nach der Deutschen Bundesbank überwiegend auf FuE-Ströme innerhalb multinationaler Unternehmen beziehen.

Die OECD ist bestrebt, die Erfassung der Daten zur technologischen Zahlungsbilanz zu verbessern und langfristig zu harmonisieren 183. Dabei werden jedoch grundlegende Probleme gesehen, die die Aussagekraft dieser Zahlungsbilanzen beschränken: !

(1)

Die monetäre Bewertung des Wissenstransfers zwischen verbundenen Unternehmen ist von der verbundsinternen Preisgestaltung abhängig.

(2)

Die Zahlungsströme für technisches Wissen sind nicht immer eindeutig zu identifizieren.

(3)

Wissenstransfer ist nicht immer mit einem spezifischen Finanztransfer verbunden.

18

228

Vgl.

D (199).

81

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93

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Chemie u. Min.-öh/erart>. . Einnahmen

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Fahrzeugbau -/ Einnahmen/ / Fahrzeugbau ^ ^^gg^ben^

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Verarbeitend^nOewefbe Aufgaben

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Verarbeitendes Gewerbe Einnahmen wg^

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Quelle: Deutsche Bundesbank, Monatsberichte (mehrere Jahrgänge).

79

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1500

2 2000 ^

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3000-

2500- ——

——

3500

4000Η

NACH DER ZAHLUNGSBILANZ DER DEUTSCHEN BUNDESBANK

EINNAHMEN UND AUSGABEN FÜR TECHNISCHE FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

SCHAUBILD 6-2

igg4

Vor dem Hintergrund der grundsätzlichen Überlegungen zur Bewertung von Wissensströmen (Abschnitt 6.1) und der praktischen Probleme bei der Erfassung der die grenzüberschreitenden Wissensströme begleitenden Finanzströme wird deutlich, daß sich diese Finanzströme - obwohl sie überwiegend auf Wissensströme zwischen verbundenen Unternehmen zurückzuführen sindj- nur unzureichend zur Abbildung von Veränderungen der internationalen Arbeitsteilung in der FuE multinationaler Konzerne eignen. Branchenspezifische Intensität verbundsinterner Wissensströme

Zur Abschätzung der unterschiedlichen Bedeutung verbundsinterner Wissensströme in den Branchen und damit der unterschiedlichen verbundsinternen Mobilität des Wissens wurde die Testerhebung des Statistischen Bundesamtes für Dienstleistungen im produzierenden Gewerbe von 1987 genutzt184. Ihre Auswertung ermöglicht, das Angebot und den Bezug von FuE-Dienstleistungen in Unternehmen des produzierenden Gewerbes nach Bezugsquellen - eigenes, verbundenes und fremdes Unternehmen - zu analysieren. Dabei ist allerdings keine Unterscheidung zwischen grenzüberschreitenden und inländischen Strömen möglich. Hohe verbundsinterne Mobilität des technischen Wissens liegt vor, wenn Unternehmen in großem Umfang von örtlich entfernten verbundenen Unternehmen Wissen beziehen können. Aus der Testerhebung lassen sich die Anteile derjenigen Unternehmen in den Branchen ermitteln, die FuE-Dienstleistungen anbieten, und derjenigen, die FuE-Leistungen aus verschiedenen Quellen beziehen. Bei den Bezugsquellen kann unterschieden werden nach

ι

Bezug ausschließlich aus dem eigenen Unternehmen, ausschließlich verbundsinternem Bezug (Unternehmensverbund und eigenes Unternehmen) und Bezug auch aus fremden Unternehmen (Tabelle 6-3).

184

Vgl. Statistisches Bundesamt, Dienstleistungen im Produzierenden Gewerbe, Fachserie 4, Reihe S.12, 1988.

TABELLE 6-3 ANGEBOT UND BEZUG VON FDE-DIENSTLEISTUNGEN IN UNTERNEHMEN DES VERARBEITENDEN GEWERBES 1987

Anteil der Unternehmen mit Branch·

nachrichtlich: FuE-Intensität 1)

in vH

Angebot von Verbrauch von FuE bezogen FuE-DienstFuE-Dienst- ausschließlich auch aus leistungen leistungen. von aus dem verbundenen eigenen und d. eigenen unabhängigen Unternehmen Unternehmen Unternehmen in vH in vH in vH in vH in vH

mobil· Industrien Mineralölverarbeitung

4.2

14.3

76.2

33.4

19.1

23.9

Gummiverarbeitung

2.1

20.3

89.1

51.6

20.3

17.2

Büromaschinen,ADV-Geräte

Ö.7

23.3

90.0

56.7

20.0

13.3

Chemische Industri·

9.8

17.2

90.1

47.8

21.6

20.7

NE-Metallerzeugung

1.2

7.1

72.9

37.2

17.1

18.6

Glasverarbeitung

1.5

9.5

71.4

34.9

17.4

19.1

Luft-und Raumfahçougbau

24.4

28.6

85.7

61.9

14.3

9.5

Durchschnitt

7.6

17.2

82.2

46.2

18.5

17.5

Steine und Erden

2.2

5.8

73,3

44.2

9.3

19.8

Straßenfahrzeugbau

4.9

15.9

65.4

43.4

6.1

15.9

Elektrotechnik

7.7

17.4

84.4

52.8

10.2

21.4

Schiffbau

1.5

15.4

69.2

46.2

2.6

20.5

Maschinenbau

3.6

14.1

84.9

58.4

6.4

20.3

Eisen-.BIech-.Metallwaren

1.5

7.7

78.1

53.7

6.2

18.2

Stahl-und Leichtmetallbau

1.4

12.5

64.0

46.3

2.2

15.4

Kunststoffwaren

1.4

12.7

74.1

48.2

9.6

16.4

Feinmechanik.Optik.ühren

3.8

17.1

75.2

37.2

6.2

31.8

Durchschnitt

3.1

13.2

74.3

47.8

6.5

20.0

immobil· Industrien

1) Anteil FuE-Personal an den Gesamtbeschäftigten 1989. Quellen: SV-Wissenschaftsstatistik; ISI/NIW; Statistisches Bundesamt; Berechnungen des DIW.

In die Untersuchung wurden nur die Branchen einbezogen, deren Forschungspersonalintensität über 1 vH liegt (gemessen am Anteil des FuE-Personals an allen Beschäftigten). Der Anteil der Unternehmen je Branche, die FuE-Dienstleistungen anbieten, steigt mit der Forschungsintensität der Branche (R2=0,6 für 18 Branchen). Zwischen dem Anteil der Unternehmen in den Branchen mit einem Angebot von FuE-Dienstleistungen und dem Anteil der Unternehmen, die solche Leistungen beziehen, besteht kein Zusammenhang. Es konnte also mit diesen Daten auch nicht festgestellt werden, daß ein hoher Anteil von Unternehmen, die FuE-Leistungen anbieten, mit einem geringen Anteil von Unternehmen, die FuE-Leistungen beziehen, einhergeht. Allerdings zeigen sich deutliche branchenspezifische Unterschiede in der Bedeutung verbundsinterner Wissensströme bzw. verbundener Unternehmen als Bezugsquellen für technologisches Wissen (FuE-Dienstleistungen). Der Anteil der Unternehmen, die Wissen vorwiegend verbundsintern von anderen Unternehmen beziehen (abzüglich derjenigen, die Wissen ausschließlich aus dem eigenen Unternehmen verwenden) liegt in einigen Branchen relativ hoch (z.B. chemische Industrie; Büromaschinen und ADV; Gummiverarbeitung; Mineralölverarbeitung). In diesen Branchen wird demnach in größerem Umfang mobiles Wissen verwendet, das von verbundenen Unternehmen bezogen wird. In anderen Branchen hat der Wissensbezug aus verbundenen Unternehmen einen deutlich geringeren Umfang (Maschinenbau; Schiffbau; Feinmechanik, Optik, Uhren; Straßenfahrzeugbau). Nach diesem Merkmal wurden die Branchen in mobile Industrien, in denen zwischen 14 vH und 22 vH der Unternehmen Wissen von verbundenen Unternehmen beziehen, und in immobile Industrien unterschieden, in denen diese Anteile zwischen 2 vH und 10 vH liegen. Die Bedeutung des im eigenen Unternehmen erzeugten Wissensi (Anteil der Unternehmen, die vorwiegend Wissen aus dem eigenen Unternehmen verwenden) und des außerhalb des Unternehmensverbundes erzeugten, überwiegend auf dem Markt erworbenen Wissens (Anteil der Unternehmen, die auch von unabhängigen Unternehmen FuE-Dienstleistungen beziehen) unterscheidet sich im Durchschnitt in beiden Gruppen kaum.

Diese grobe Klassifizierung ganzer Branchen nach der Art und Weise des Wissenstransfers innerhalb verbundener Unternehmen darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sowohl in mobilen Industrien technologische Bereiche mit weitgehend immobilem Wissen gibt als auch umgekehrt. So deutet der relativ hohe Anteil der Unternehmen mit Bezug von Wissen aus dem Unternehmensverbund in der Elektrotechnik, die hier insgesamt als immobile Branche eingestuft wurde, auf Geschäfts- und Technologiefelder mit mobilem Wissen hin. 6.4

FuE-Potentiale multinationaler Unternehmen

In dem hier vertretenen Konzept des technologischen Standortpotentials ist die technologische Leistungsfähigkeit eines Standortes wesentlich von den Möglichkeiten des Zugriffs der ansässigen Unternehmen auf das für sie weltweit zugängliche FuE-Potential abhängig. Diese Zugriffsmöglichkeiten werden durch die tatsächlichen Wissensströme nur teilweise abgebildet. Zum einen sind die Wissensströme zwischen verbundenen Unternehmen (Abschnitt 6.3) über die erfaßbaren Finanzströme nur sehr unvollkommen abzubilden, zum anderen sollten Indikatoren der technologischen Wettbewerbsfähigkeit nicht nur die tatsächlichen Wissensströme, sondern auch die Potenz und Kapazität der Wissensquellen - der Forschungsabteilungen in verbundenen Unternehmen - zur künftigen Lieferung von Wissen in wichtigen Technologiefeldern beschreiben. Dazu werden qualitative und quantitative Informationen über die Forschungsabteilungen verbundener Unternehmen im Ausland benötigt.

Klassifizierungen der FuE-Einheiten verbundener Unternehmen

Forschungseinheiten multinationaler Unternehmen haben unterschiedliche Aufgaben in der verbundsinternen Arbeitsteilung der Forschung und Entwicklung. Die Forschungsaktivitäten sind zum Teil eng an die Produktion am Ort gebunden, zum Teil davon unabhängig. Mehrere Autoren haben vergleichbare Klassifikationen der FuE-Einheiten in verbundenen Unternehmen vorgeschlagen (Tabelle 6-4). Während produktionsgebundene FuE-Einheiten vorrangig die Wettbewerbsfähigkeit am Ort stärken, stehen Ergeb-

nisse der von der lokalen Produktion unabhängigen FuE-Einheiten auch Unternehmen des Verbunds an anderen Standorten zur Verfügung.

TABELLE 6 - 4 KLASSIFIKATIONEN DER F U E - E I N H E I T E N VERBUNDENER UNTERNEHMEN NACH DER LOKALEN PRODUKTIONSNÄHE 1 8 5

Autoren der Klassifikation Cordell (1973)

Support Laboratories (SL)

International Independent Laboratories (IIL)

Hakanson/Nobel (1993)

Ronstadt (1977)

Pearce (1989)

Technology Transfer Units (TTU)

Support Laboratories (SL)

Production Support Units

Locally integrated Laboratories (LIL)

Market Oriented Units

International Independent Laboratories (IIL)

Research Units

Indigenous Technology Units (ITU) Global Technology Units (GTU) Corporate Technology Units (CTU)

In der Klassifikation von Ronstadt186 haben Technologietransfereinheiten (TechnologyTransfer-Units (TTU) die größte Nähe zur Produktion. Um die Technologie der Muttergesellschaft auf die Töchter im Ausland zu übertragen, bedarf es vielfach der technischen Unterstützung vor Ort. Darüber hinaus können die Kunden technischen Service erwarten, der von lokalem FuE-Personal geleistet werden muß. In den Unterstützungslabors (support laboratories) werden zusätzlich Produktadaptionen an lokale Marktbedingungen durchgeführt. In der "lokal-integrierten" FuE (Indigenous-Technology-Unit (ITU)) werden eigene Produkte für den lokalen Markt entwickelt. Dies ist oft charakteristisch für die Übernahme einer lokal operierenden Firma. Örtliche Produktentwicklung er185

18

234

Vgl. Pearson, Brockhoff und Boehmer (1993).

Vgl.

nsa

(19).

leichtert oder ermöglicht erst den erfolgreichen Zugang ausländischer Unternehmen zu differenzierten und anspruchsvollen Märkten.

Wie die technologicunterstützenden sind auch die lokal-integrierten FuE-Aktivitäten häufig abhängig von der Technologie der Muttergesellschaft. Sie sind aber ganz auf die lokalen Bedingungen ausgerichtet. Die international verknüpften Forschungseinheiten (International-Independent-Laboratory (IIL)) sind global statt lokal ausgerichtet und nur wenig mit der Produktion am Ort verbunden. Mit ihnen sollen neue Technologien erkundet oder entwickelt werden, für die hochqualifizierte Forscher (nur) im Ausland gewonnen werden können (Corporate-Technology-Units (CTU)).

Eine Strategie großer multinationaler Unternehmen wie z.B. IBM ist die Entwicklung eines Produktes zur simultanen Einführung auf den wichtigsten Märkten. Die in allen großen Regionalmärkten vorhandenen FuE-Einheiten (Global-Technology-Unit (GTU)) müssen dabei sehr eng zusammenarbeiten. Zur Qualität der Auslandsforschung deutscher multinationaler Unternehmen gibt es nur wenige Untersuchungen; sie beziehen sich auf ausgewählte Unternehmen und Fallbeispiele. Das Standortportfolio des multinationalen Unternehmens Bayer zeigt, daß dieses Unternehmen im Ausland auch grundlegende Forschungen durchführt, die sich nicht auf die lokale Produktion beziehen (Schaubild 6-3).

Quantifizierung der FuE-Potentiale multinationaler Unternehmen im Ausland

Tabelle 6-5 gibt einen Überblick über wichtige Untersuchungen zur Erfassung der FuEPotentiale multinationaler Unternehmen im Ausland. Dabei dominieren Untersuchungen der FuE-Potentiale von Tochterunternehmen im Ausland aus der Sicht des Heimatlandes der Mutter. Erst in jüngster Zeit kommt auch die Untersuchung des Einflusses der Forschung und Entwicklung ausländischer Tochterunternehmen auf das Sitzland ins Blickfeld 187. Für die Bundesrepublik Deutschland wird im folgenden versucht, die FuE-Potentiale der einheimischen chemischen Industrie im Ausland zu erfassen. 18

Vgl. Du

und

(199).

235

.

.Kunden

,

mk è

- Produktanpassung

I

?

ö

J?

î "

—^

f

Pr

-

mk 2

- Kuadenbcdarf

uktlon s

Bedeutung der Schnittstelle zum Kunden

> +

Bedeutung der Schnittstelle zum Kunden

k

Ö

£

f

· S amia, Kanada

iSÜSSi

· Osaka, Japan

SÄT

Leverkusen, BRD · Spezzano, Italien · Uerdingen, BRD · Pittsburgh, USA · Bushy Park, USA · Yuki City, Japan

F & E-Standort

>

+

· Leverkusen, BRD f 'S · Wuppertal, BRD | . Monheim, BRD · West Haven, USA . Pittsburgh, USA . Pittsburgh, USA • (Kyoto), Japan

,

-f-

Bedeutung der Schnittstelle zum Kunden

>

+

- Anwenderproblème

Informationsinput

B ·§ Γ - Spezial-know_ Grundlagen ~ Anwendernahe | - Wissen aus ersten how forschung Grundlagen| Anwendungen | forschung Η - ^eternine H Community"

- Prozeßtechnologie

Quelle: Fürstenwerth (1993).

H

t § J

1 s

«S

t

t

+

technische Erfolgsfaktoren

Forschungs- und Entwicklungsstandorte des Chemieunternehmens Bayer

SCIIAIJBILD 6-3

^ gg^

weltweit

weltweit

USA

Europa Schweden

USA

weltweit

Dunning und Narula (1994) auf Basis der Daten des U.S. Department of Commerce Tochter-

Dunning und Pearce (1985) 122

Creamer (1976)

Mansfield Teece und Romeo (1979)

465

°

10,9

1966 1971 1972 1973

-

-

9.3

6,9 9,1

1960 2 1965 6 1970 6 1972 8 1974 10 1980 10

1982

31 34 34 34 35 26

1982 18,5 1978 12,0

Alle 1977 ausländischen 1978 1979 unternehmen 1980 in den USA 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991

Dunning und Pearce (1985) 122 Hakanson (1981) 56

-

-

-

-

15

9.7

17

Anteil ^Aufwand «m Aus-

-

-

-

-

6,2

11 18

6,4 8.8 9.3 9,3 9,2 9,2 9.7 10,6 113 13,2 15.8 15^5

4,8 5,6

-

Anteil Anteil FuE-Aufwand FuE-Beschäftigte im Ausausländischer am FuE land an dcn "Aufwand FuE-BeschäfTochterunternehmen der tigten der Unternehmen am gesamten FuEUnternehmen weltweit0 weltweit2* Aufwand im Sitzland Erhebungs-

Jungnickel, Krägenau, Lefeldt und 15 1971 9 Holthus (1977) 1974 10 Pausenberger (1982) 11 1979 Oesterheld und Wortmann (1988) 23 1983 Brockhoffund Boehmer (1993) 219 1988 Dörrenbacher und Wortmann (1991) 33 1988

Unternehmen

Anzahl der jähr

Erfaßt sind auch Unternehmen, die picht im Ausland forschen. - 2 ) Erfaßt sind nur Unternehmen, die im Ausland forschen.

weltweit

Sitzland Autoren

BRD

Heimatland

0

TABELLE 6-5

ÜBERSICHT VON UNTERSUCHUNGEN ZUR FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG MULTINATIONALER UNTERNEHMEN IM AUSLAND

Forschung und Entwicklung der deutschen chemischen Industrie im Ausland

Im verarbeitenden Gewerbe der Bundesrepublik Deutschland hat die chemische Industrie die höchsten Direktinvestitionsbestände im Ausland und ist am stärksten mit Unternehmen im Ausland verflochten. Auf die Unternehmen der chemischen Industrie entfällt mit etwa einem Fünftel nicht nur ein hoher Anteil der gesamten inländischen FuE-Aufwendungen, der Anteil der Forschung in Tochterunternehmen im Ausland ist auch am höchI

sten. Die Forschungsaufwendungen der chemischen Industrie konzentrieren sich auf die drei Konzerne Bayer, Hoechst und BASF, auf die im Inland knapp 60 vH der vom Stiftervertand ausgewiesenen FuE-Aufwendungen der Branche entfallen. Die höchsten Auslandsanteile bei Forschung und Entwicklung in Tochterunternehmen weisen Hoechst und Bayer auf. Sie sind die im Ausland herausragenden deutschen Akteure bei der globalen Markt- und Technologieerschließung. Hoechst verfügt über Forschungsstätten in fünfzehn Ländern, auf die produkt- und technologiebezogene Forschungsaufgaben besonders im Pharmabereich verteilt werden. Die Auslandsforschung begann bei Hoechst Ende der sechziger Jahre und stieg mit dem internationalen Geschäft der Firma. Auch als Folge großer Unternehmensübernahmen in den siebziger und achtziger Jahren stieg der Anteil der FuE-Aufwendungen bei ausländischen Tochtergesellschaften des Hoechst-Konzernverbundes bis zum Ende der achtziger Jahre auf 40 vH. Auch bei Bayer wird die Verwirklichung einer globalen Forschungsstrategie mit einer international arbeitsteiligen FuE-Organisation seit den achtziger Jahren energisch vorangetrieben. Der Anteil der Forschungsaufwendungen im Ausland stieg auf rund ein Drittel der Gesamtaufwendungen für FuE. In beiden multinationalen Unternehmen wird die Ausrichtung des internationalen Forschungsengagements auf die "Ecksteine der Triade11 USA, Europa und Japan deutlich (Tabelle 6-6). Der Anteil des Pharmabereichs an der Auslandsforschung ist dabei höher als dessen Anteil an der Forschung im Inland.

TABELLE 6 - 6 REGIONALE AUFTEILUNG DER FUE-AUFWENDUNGEN UND A N T E I L DES PHARMABEREICHS IN DEN DREI GROßEN CHEMIEUNTERNEHMEN 1992

Anteil ausländischer Tochterunternehmen an den FuEAufwendungen des Gesamtkonzerns

Anteil der FuE-Aufwendungen für den Pharmabereich

davon Konzern

Ausland

USA

Europa

Japan

1

Rest

weltweit

Ausland

- in vH Hoechst

40

40

50

8

2

47

57

Bayer

35

65

26

9

0

40

68

BASF

16

75

19

6

0

15

35

Quelle: Berechnungen des DIW nach Unternehmensangaben.

Insgesamt ist der Anteil der FuE-Aufwendungen im Ausland an den weltweiten FuEAufwendungen der drei großen Konzerne Bayer, Hoechst und BASF von 7 vH im Jahr 1970 auf 32 vH im Jahr 1992 gestiegen. Zusätzlich zu den drei großen Chemiekonzernen wurden weitere neun große Chemieunternehmen untersucht, die 1992 zusammen mit den genannten dreien etwa 90 vH der inländischen FuE-Aufwendungen der chemischen Industrie ohne den Bereich Pharma188 auf sich vereinigten. Die 12 größten deutschen Chemieunternehmen haben 1992 etwa 1,3 Mrd. DM für Forschung außerhalb des Pharmabereiches im Ausland bei Tochterunternehmen ausgegeben. Die dabei nicht erfaßten weiteren deutschen Unternehmen haben vermutlich keine oder nur geringfügige Beträge für Forschung im Ausland aufgewendet. Somit ergibt sich ein Verhältnis der FuEAufwendungen der deutschen chemischen Industrie im Ausland zum Inland von etwa 1 : 5. Da in den Inlandsaufwendungen für FuE die Aufwendungen der Tochtergesellschaften ausländischer Unternehmen enthalten sind, erhöht sich der Auslandsanteil der

m

Der Bereich Pharma ist - u.a aus Gründen der nationalen Zulassung von Medikamenten traditionell der Bereich mit der größten Internationalisierung in FuE, die auch in Deutschland am weitesten erforscht ist (vgl. Kümmerle 1993). Er wurde deshalb hier nicht in die Betrachtung der FuE deutscher Chemieunternehmen im Ausland einbezogen.

FuE-Aufwendungen für Unternehmen mit Stammsitz in Deutschland. Die Tochtergesellschaften ausländischer Unternehmen der chemischen Industrie in Deutschland wenden schätzungsweise rund eine halbe Milliarde DM für FuE auf. Die drei größten Chemieunternehmen haben einen Anteil von knapp vier Fünfteln an den Forschungsaufwendungen deutscher Chemieunternehmen im Ausland.

Das wachsende Engagement der großen deutschen Chemieunternehmen im Ausland, insbesondere in den USA, wird häufig als Ausdruck der sinkenden Standortattraktivität für Forschung in Deutschland interpretiert. Während einige Unternehmensvertreter die Auffassung vertreten, die Ausdehnung der Forschungsaktivitäten der deutschen Unternehmen in den USA ginge wesentlich auf die Behinderung der Gentechnik in Deutschland zurück, betonten andere gegenüber dem DIW die Anziehungskraft führender Universitäten und kleinerer Risikokapitalunternehmen in den USA. Außerdem haben die Forschungskapazitäten in den großen Unternehmen in Deutschland "die obere kritische Masse erreicht". Ein weiterer Ausbau berge die Gefahr unflexibler, zentralistischer Großstrukturen und sei daher ökonomisch nicht sinnvoll189. Damit werden Aussagen, die Verlagerung von FuE-Kapazitäten sei auf sich verschlechternde Standortbedingungen für die Forschung in Deutschland zurückzuführen, relativiert. Zudem sind in den meisten Chemieunternehmen die Ausgaben für FuE in Deutschland mit den Auslandsaufwendungen gestiegen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden internationalen Arbeitsteilung verhalten sich Unternehmen rational, wenn sie nicht nur Teile der produktionsnahen Forschung bei Tochterunternehmen im Ausland ausbauen, sondern auch grundlagenorientierte, produktionsferne Forschung an Standorten durchführen, an denen sie das beste Umfeld für diese Art der Forschung vorfinden. Aus der Sicht der technologischen Leistungsfähigkeit von Standorten wird das Vorhandensein sogenannter "centers of excellence", in denen solche grundlagenorientierten Forschungen an Universitäten und in vorwiegend kleinen (Tochter-)Unternehmen durchgeführt werden, als Stärke interpretiert. Dabei wird aber neben vielen Vorteilen dieser High-tech-Inseln für den Standort oft übersehen, daß multinationale Unternehmen durch Tochterunternehmen

18

240

Vgl.

sene

(199).

den Zugriff auf das dort erzeugte Wissen haben und es - nach verbundsinternen Wissenstransfers - an anderen Standorten einsetzen können. Aus dieser Sicht besteht vor allem dann eine Gefahr für die technologische Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen und die Leistungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland, wenn sich deutsche Unternehmen nicht in den führenden Technologieregionen im Ausland mit Unternehmensübernahmen und -beteiligungen engagieren. In den USA werden die ausländischen Eigentümer von Hochtechnologieunternehmen erfaßt (Tabelle 6-7). Im Jahr 1991 waren 11 vH der über 30 000 Technologieunternehmen in der Hand von ausländischen Unternehmen. Deutsche Unternehmen lagen mit einer Beteiligung von 1,8 vH an dritter Stelle der Rangfolge ausländischer Eigentümer. Nur Unternehmen aus Großbritannien (2,6 vH) und Japan (1,9 vH) waren an einer größeren Zahl dieser Hochtechnologieunternehmen beteiligt. Die Bundesrepublik Deutschland nahm in den Technologiebereichen Automatisierung und Biotechnologie den ersten Rang sowie im Feld der Werkstoffe nach Großbritannien den zweiten Rang ein. Das relativ große Engagement deutscher Unternehmen in Hochtechnologieunternehmen in den USA eröffnet der Bundesrepublik Deutschland den Zugriff auf das technische Wissen in den USA.

FuE-Potentiale multinationaler Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland und den USA

US-amerikanische Unternehmen haben nach Angaben aus der Direktinvestitionsstatistik des U.S. Department of Commerce 1992 knapp 2,7 Mrd. US-$ für Forschung und Entwicklung in Tochterfirmen in Deutschland aufgewendet, die im Mehrheitsbesitz USamerikanischer Kapitaleigner sind. Das waren gut 7 vH der FuE-Gesamtaufwendungen des Wirtschaftssektors in der Bundesrepublik im Jahr 1992. Deutsche Tochterunternehmen in den USA haben 1992 etwa 1,9 Mrd. US-$ für Forschung und Entwicklung aufgewendet (Tabelle 6-8). Noch 1989 war das Verhältnis der FuE-Aufwendungen der Tochterunternehmen deutscher bzw. amerikanischer Muttergesellschaften im jeweils anderen Land mit jeweils etwa 1,5 Mrd. US-$ weitgehend ausgeglichen. Bemerkenswert ist der Sprung der FuE-Ausgaben US-amerikanischer Tochterunternehmen in der Bun-

TABELLE 6-7 KAPITALBESITZ VON AUSLÄNDERN IN UNTERNEHMEN DES HOCHTECHNOLOGIEBEREICHS IN DEN U S A , MÄRZ 1991

Heimatland des kapitalbesitzenden Unternehmens

Alle Automa- BiotechBereiche tisierung nologie

Computer

Werk- Photostoffe nik

Soft- Telekomware munikation

- Anzahl der < Unternehmen Gesamt USA Ausland Großbritannien Japan Deutschland Frankreich Schweiz Kanada Niederlande Schweden Taiwan Süd Korea

30 919 27 412 3 507 813 600 560 269 242 246 144 170 35 22

3 413 3 066 347 70 66 79 26 28 20 5 21 0 1

974 868 106 17 15 20 6 8 4 8 8 0 1

4 541 4 212 329 56 101 34 23 17 16 17 12 10 6

2 302 1 957 345 85 42 82 40 23 18 23 10 0 1

1 673 1 471 202 53 51 36 12 13 9 11 5 2 0

7 095 6 887 208 73 16 15 23 16 22 10 8 1 1

2424 2182 242 53 66 17 24 6 27 12 6 6 3

100,0 85,0 15,0 3,7 1.8 3,6 1.7 1.0 0.8 1.0 0.4

100,0 87,9 12,1 3,2 3,0 2,2 0,7 0,8 0,5 0,7 0,3 0,1 0,0

100,0 97,1 2,9 1,0 0,2 0,2 0,3 0,2 0,3 0,1 0,1 0,0 0,0

100,0 90,0 10,0 2,2 2,7 0,7 1,0 0,2 1.1 0,5 0.2 0,2 0,1

- Struktur in vH

-

Gesamt 1 USA Ausland Großbritannien Japan Deutschland Frankreich Schweiz Kanada Niederlande Schweden Taiwan Süd Korea

100,0 88,7 11,3 2,6 1,9 1,8 0,9 0,8 0,8 0,5 0,5 0,1 0,1

100,0 89,8 10,2 2,1 1.9 2,3 0,8 0,8 0,6 0,1 0,6 0,0 0,0

100,0 89,1 10,9 1.7 1.5 2.1 0.6 0,8 0,4 0,8 0,8 0,0 0,1

100,0 92,8 7,2 1.2 2.2 0,7 0,5 0,4 0,4 0,4 0,3

0,2 0,1

Quellen: National Science Board (1991); Berechnungen des DIW.

0.0 0.0

TABELLE 6-8 FUE-BILANZ DER TOCHTERUNTERNEHMEN ZWISCHEN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND UND DEN U S A 1980 BIS 1992

Beschäftigte in Tsd.

FuE-Aufwand in Mill. US $

Deutsche Unternehmen in den USA insgesamt

Jahr

380

1980 1982

-

1987

1 139

1989 1990 1991

1 474 1764 1 676 1937

1992

US-Unternehmen in Deutschland

insgesamt

-

893 -

1496 2 561 2 503 2 707

darunter: Verarb. Gewerbe

US-Unternehmen in Deutschland

insgesamt

-

847 -

1459 2431 2384 2 601

-

502,1 -

493,7 529,7 530,3 541,0

darunter: Verarb. Gewerbe -

404,2 -

383,7 401,1 394,1 418,6

nachrichtlich: Devisenkurs (1) in Deutschland

1 US$ 1,8158 2,2487 1,7982 1,8813 1,6161 1,6612 1,5595

I 1) Jahresdurchschnitt. Quellen: U.S. Department of Commerce; Deutsche Bundesbank.

desrepublik Deutschland von 1,5 Mrd. US-$ im Jahr 1989 auf 2,5 Mrd. US-$ im Jahr 1990, der wesentlich auf die Steigerung dieser Ausgaben in den Branchen Maschinenbau und Fahrzeugbau zurückgeht. Diese Erhöhung kann nicht mit Schwankungen des i Devisenkurses oder mit der Ausdehnung des Direktinvestitionsbestandes - die Beschäftigtenzahl in Tochterunternehmen im Mehrheitsbesitz von US-Amerikaner in Deutschland nahm um 36 000 zu - allein erklärt werden. Sie geht zum Teil auf die zunehmende Beteiligung US-amerikanischer Tochterunternehmen an Forschungskonsortien in Europa im Bereich der Computerindustrie zurück 190. Damit ist diese Erhöhung am Ende der 80er Jahre auch Ausdruck der wachsenden Forschungsintensität der US-Tochterunternehmen in Deutschland. Mit fast 30 vH entfiel auf die Bundesrepublik im Jahr 1991 der größte 190

Vgl. Maialoni (1992).

Anteil der Forschungsaufwendungen von US-Tochterunternehmen im Ausland. Die FuEUmsatzintensität ist mit 2,5 vH in den Tochterunternehmen im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im Vergleich zu den Tochterunternehmen in Japan, Großbritannien und Frankreich am höchsten. Die im Vergleich der US-Tochterunternehmen in diesen Ländern höchsten FuE-Aufwendungen je Beschäftigten haben in Deutschland die Unternehmen in den Branchen Fahrzeugbau, Maschinenbau und Nahrungsgüterindustrie (Tabelle 6-9).

TABELLE 6-9 FUE-AUFWAND JE BESCHÄFTIGTEN IN US-AMERIKANISCHEN TOCHTERUNTERNEHMEN I M AUSLAND 1991 (IN US-$)

Branchen

Verarbeitendes Gewerbe Ernährungsgewerbe Chemie usw. Metallindustrie Maschinenbau Elektrotechnik, Elektronik Fahrzeugbau Übriges verarb. Gewerbe

nachrichtlich: Anteil an den FuE-Aufwendungen der US-Tochterunternehmen im verarbeitenden Gewerbe weltweit in vH FuE-Umsatzintensität im verarbeitenden Gewerbe in vH

MutterUS-Tochterunternehmen unternehmen weltweit darunter in: in den USA Bundesrepublik Deutschland 6177 949 11969 1594 11995 6270 7412 3210

-

3,74

Großbritannien

Frankreich

Japan

2444 663 4716 612 3042 1521 3753 1328

6049 1797 6096 1754 3863 3973 10525 2981

3095 1622 8585 808 2244 1421 3635 1735

3408 821 10796 1383 804 1262 3741 1888

5541 0 8923 2857 1230 8000 5714 0

100,0

29,6

17,1

8,5

5,6

1,35

2,47

1,52

1,51

1,73

Quellen: U.S. Department of Commerce; Berechnungen des DIW.

Während die Bundesrepublik Deutschland am Beginn der 90er Jahre den 1. Rang unter den Zielländern US-amerikanischer Unternehmen für FuE-Aufwendungen innehatte, lag sie nur auf dem 3. Rang (1990) bzw. 4. Rang (1991) hinsichtlich der FuE-Aufwendungen in ausländischen Tochterunternehmen in den USA. Höhere Forschungsaufwendungen in den USA als deutsche Tochterunternehmen hatten 1991 Unternehmen aus Kanada, Großbritannien und aus der Schweiz. Hinsichtlich der FuE-Umsatzintensität lagen deutsche Unternehmen in den USA Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre auf Rang 2 oder 3, nach den schweizerischen und kanadischen Unternehmen.

Alle diese Indikatoren deuten auf eine sehr starke verbundsinterne Vernetzung in FuE zwischen Unternehmen in den USA und in der Bundesrepublik Deutschland hin. Das zunehmende Engagement deutscher Unternehmen in der Forschung in Tochterunternehmen im Ausland folgt den wachsenden Direktinvestitionsbeständen im Ausland und dem allgemeinen Trend in multinationalen Unternehmen, auch produktionsferne, grundlagenorientierte Forschung global verteilt und nicht nur am Standort des Mutterunternehmens durchzuführen. Ein Informationsdefizit besteht über die Forschungsorientierung und Forschungsintensität ausländischer Tochterunternehmen in der Bundesrepublik Deutschland. Die Daten aus der US-amerikanischen Direktinvestitionsstatistik geben Einblick in das Forschungsengagement US-amerikanischer Tochterunternehmen in Deutschland. Für diese Unternehmen ist die Bundesrepublik Deutschland offensichtlich auch zu Beginn der 90er Jahre ein attraktiver Forschungsstandort.

6.5

Vorschläge zur Verbesserung der Datenbasis

Erfassung der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in deutschen Tochterunternehmen im Ausland und in ausländischen Tochterunternehmen in Deutschland (Stifterverband)

Die Erfassung der grenzüberschreitenden Wissensströme ist schwierig und vor allem auf Grund von Bewertungsproblemen verzerrt. Besser lassen sich die Forschungspotentiale bei verbundenen Unternehmen im Ausland (Mutter- und Tochterunternehmen) qualitativ und quantitativ erfassen, auf die inländische Unternehmen zugreifen und ihr Forschungs-

potential damit erweitern können. Deshalb wird vorgeschlagen, künftig in der Erhebung des Stifterverbandes auch die FuE-Aufwendungen und das FuE-Personal der verbundenen Schwester- und Tochterunternehmen inländischer Unternehmen im Ausland, gegliedert nach den Hauptregionen, zu erfassen. Dabei sollte auch nach der Art der Forschung und ihrer Marktnähe unterschieden werden (z.B. Grundlagenforschung, angewandte Forschung, Entwicklung; Qualifikation des Forschungspersonals). Darüber hinaus sollte auch bei den vom Stifterverband befragten forschungtreibenden Unternehmen im Inland erfaßt werden, ob sie sich mehrheitlich in deutschem oder in ausländischem Besitz befinden und in welcher Region die Muttergesellschaft ihren Sitz hat. Ähnliche Erhebungen werden in den USA im Zusammenhang mit der Statistik über Direktinvestitionen des U.S. Department of Commerce durchgeführt. In einer künftigen Erhebung in Deutschland könnten sich die Abschneidegrenzen bei unmittelbar und mittelbar verflochtenen Unternehmen im Ausland auch an der Direktinvestitionsstatistik der Deutschen Bundesbank orientieren. In der vom Stifterverband im Jahr 1992 durchgeführten Sonderbefragung über FuE im Bereich der Biotechnologie wurden für dieses Forschungsgebiet bereits FuE-Aufwendungen der Tochtergesellschaften im Ausland erfaßt. Zur Vorbereitung dieser Erweiterung der Erhebung von FuE-Aufwendungen multinationaler Unternehmen könnte eine Testauswertung der bereits erfaßten Daten für die größeren forschungsintensiven Unternehmen in Deutschland nach den Besitzverhältnissen (mehrheitlich in deutschem oder in ausländischem Besitz) durchgeführt werden. Dazu müßten die Besitzverhältnisse dieser Unternehmen im Datenbestand des Stifterverbandes, soweit sie nicht bekannt sind, ermittelt werden.

Die vorgeschlagene Erweiterung der Erhebung soll eine Datengrundlage zur Beurteilung der Forschungsverflechtung der deutschen Wirtschaft mit dem Ausland und ihrer Veränderung liefern. Darüber hinaus ließen sich durch Verknüpfung mit volkswirtschaftlichen Daten weitere Fragestellungen zu den Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen der technologischen Leistungsfähigkeit von Standorten bearbeiten, so z.B. die Untersuchung folgender Zusammenhänge:

Produktivitätsentwicklung - aller Unternehmen im Inland, - deutscher Unternehmen im Inland, - ausländischer Unternehmen im Inland in Abhängigkeit vom Zugriff auf das Forschungspotential - verbundener Unternehmen im Ausland insgesamt, - verbundener deutscher Unternehmen im Ausland, - verbundener ausländischer Unternehmen im Ausland. In Verbindung mit dem auf der Basis von Transfers gebundenen Wissens ermittelten FuE-Kapitalstock (Kapitel 5) können branchenbezogene Informationen zum Transfer gebundenen Wissens einerseits und zum Zugriff auf verbundsinterne Wissenspotentiale im Ausland andererseits genutzt werden, um deren Einfluß auf die Produktivitätsentwicklung in den Branchen am Standort abzuschätzen. Erweiterung der Direktinvestitionsstatistik (Deutsche Bundesbank)

Allerdings müßte dazu auch die Direktinvestitionsstatistik der Deutschen Bundesbank erweitert werden. Zum einen sollten auch Daten zu den inländischen Mutterunternehmen der deutschen Unternehmen im Ausland erhoben werden. Zum anderen sollte künftig neben den Daten zu Bilanzsummen, Umsätzen und Beschäftigten auch die Wertschöpfung deutscher Tochterunternehmen im Ausland, deutscher Mutterunternehmen in Deutschland und ausländischer Tochterunternehmen in Deutschland erfaßt werden. Vorbild dafür kann - wenn auch in reduzierter Form - die Direktinvestitionsstatistik des U.S. Department of Commerce sein.

Mit den bisher in der Direktinvestitionsstatistik vorliegenden Daten wurden in ersten Untersuchungen die Umsatzproduktivitäten (Jahresumsatz je Beschäftigten) für die drei Unternehmensgruppen deutsche Tochterunternehmen im Ausland, ausländische Tochterunternehmen in Deutschland und deutsche Unternehmen in Deutschland im verarbeitenden Gewerbe ermittelt. Dieser Indikator für Wettbewerbsfähigkeit ist jedoch relativ

24,7

schwach, weil die Wertschöpfung im Unternehmen nur einen Teil des Umsatzes ausmacht, der sich u.a. nach der Stellung des Unternehmens in der Wertschöpfungskette richtet. Diese Einbindung in die Wertschöpfungskette unterscheidet sich vermutlich teilweise noch erheblich für heimische und ausländische Unternehmen.

Für diese Unternehmensgruppen läßt sich im Zeitraum von 1977 bis 1991 eine weitgehend gleichläufige Entwicklung der Umsatzproduktivität feststellen. Die Unternehmen haben ihre Umsatzproduktivität in diesem Zeitraum etwa verdoppelt. Mit diesem relativ groben Indikator für die Produktivitätsentwicklung dieser drei Unternehmensgruppen lassen sich somit keine Anhaltspunkte für eine generelle Schwäche der Wettbewerbsfähigkeit einer dieser Gruppen finden. In einzelnen Branchen gibt es jedoch aμch Unterschiede in der Entwicklung der Umsatzproduktivität der Unternehmensgruppen.

Erfassung der Konzentration von Forschung und Entwicklung in verbundenen Unternehmen in Deutschland (Stifterverband)

Auch zwischen verbundenen Unternehmen in Deutschland findet Wissensaustausch statt. Dadurch erhöht sich die Effizienz der FuE in den beteiligten Mutter- und Tochterunternehmen. Es ist deshalb sinnvoll, auch die Forschungsaufwendungen und das Forschungspersonal von Unternehmensverbünden im Inland gegliedert nach Branchen zu erfassen. Auch dazu müssen die Beteiligungsverhältnisse bekannt sein. Der Stifterverband verfugt zum großen Teil über entsprechende Informationen, so daß Auswertungen für die wichtigsten Unternehmensverbünde möglich wären. Somit könnten Untersuchungen über die Konzentration der FuE-Aufwendungen in der Wirtschaft durchgeführt werden.

Mit den hier vorgeschlagenen Erweiterungen der FuE-Statistik und der Direktinvestitionsstatistik kann das Bild über wichtige Verhaltensänderungen dejr Unternehmen beim Erwerb von Wissen wesentlich verbessert werden. Zur Einschätzung des Einflusses dieser Verhaltensänderungen auf die technologische Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die technologische Leistungsfähigkeit von Standorten sind aber darüber hinaus regelmäßige Expertenbefragungen und Fallstudien erforderlich.

7

Empfehlungen für eine erweiterte Berichterstattung

In dem hier vorgestellten Konzept wird der Begriff "technologische Wettbewerbsfähigkeit" dem Erklärungsziel entsprechend recht umfassend definiert. Dabei werden die vorwiegend rein technologiebezogenen Ansätze in gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge gestellt. Während in bisherigen Analysen die technologische Kompetenz vor allem in Gestalt der Produktion von technischem Wissen behandelt wurde, soll nunmehr die technologische Leistungsfähigkeit unter dem Gesichtspunkt beurteilt werden, welche Rolle die Technologie für eine hohe allgemeine Wettbewerbsfähigkeit im Sinne einer hohen Wertproduktivität je Arbeitsstunde spielt. In dieser erweiterten Definition zeigt sich technologische Wettbewerbsfähigkeit nicht nur in der Herstellung, sondern auch in der (produktivitätssteigernden) Anwendung von technischem Wissen. Für den Standort Bundesrepublik gilt die Nebenbedingung, daß die Arbeitnehmereinkommen je Stunde im internationalen Maßstab relativ hoch sein müssen. Hohe Arbeitnehmereinkommen werden erst durch Einsatz von Wissen und Technologie möglich und sind deshalb auch Ausdruck für das technologische Niveau.

7.1

Unterschiede zu bisherigen Untersuchungen

Bisher konzentrierte sich die Beurteilung technologischer Wettbewerbsfähigkeit auf FuEAusgaben, die Analyse von Patentdaten und die Position bei technologieintensiven Wirtschaftszweigen (Anteil dieser Zweige an Produktion, Beschäftigung und Investitionen) bzw. Warengruppen (relativer Anteil auf den Ausfuhrmärkten und Ausfuhr-EinfuhrRelationen). Nach diesen Indikatoren wird ein Land um so besser beurteilt, je mehr technisches Wissen - gemessen an Patenten und technologieintensiven Waren - es herstellt. So haben etwa die bisherigen Analysen von Patentdaten wichtige Erkenntnisse über die technologische Ausrichtung der deutschen Volkswirtschaft im zeitlichen Ablauf und im internationalen Vergleich geliefert, doch hat auch dieser Einzelindikator - wie jeder andere - gravierende Schwachpunkte: Patente zeigen zwar, in welchem Bereich und welchem Umfang technisches Wissen produziert wird, das als schützenswert betrachtet wird. Es ist aber bekannt, daß die Entscheidung, eine Produkt- oder ProzeßinnoI

vation zum Patent anzumelden, in hohem Maße auch von der Situation des Unterneh-

mens, dem Unternehmensverhalten, der Technologie und vielen weiteren Einflußfaktoren abhängt. Probleme bereitet auch die ökonomische Bewertung von Patenten, da sich ihre Marktrelevanz erst später zeigt. Die Ableitung der technologischen Position über die Analyse von Warengruppen nach dem Technologiegehalt ermöglicht ebenfalls sehr differenzierte Analysen und Aussagen, sie berücksichtigt aber zu wenig, daß das zur Produktion benötigte Wissen nicht immer am Standort der Produktion konzentriert ist. Beispiele dafür sind Irland und einige südostasiatische Länder, die nach dieser Betrachtung als High-tech-Länder einzustufen wären, da sie zum High-tech-Bereich gezählte Produkte herstellen; das dazu benötigte Wissen wird jedoch vorwiegend importiert.

Die technologische Leistungsfähigkeit der Bundesrepublik soll deshalb mit einem Ansatz bewertet werden, der neben technologischen auch ökonomische Indikatoren stärker einbezieht und vor allem auf das Unternehmensverhalten sowie das Zusammenspiel von Technologiegebern und -nehmern zurückgreift. Dabei können insbesondere Informationen aus den Unternehmen zum Technologieverhalten wichtige Hinweise darauf geben, wie die Beobachtungen von aktuellen Entwicklungen mit Blick auf die Zukunft zu interpretieren sind. Darüber hinaus geben sie Hilfestellung bei der Bewertung der Technologiepolitik.

In der bisherigen Betrachtung blieb vor allem der Zusammenhang mit dem Realeinkommen als umfassendem Erfolgsindikator offen. In der erweiterten Berichterstattung soll genau darauf abgestellt werden. So verringert z.B. eine höhere Einfuhr von technologieintensiven Waren c.p. den RCA-Wert (relative Ausfuhr-Einfuhr-Relation) und wird unter dem Gesichtspunkt der Spezialisierung auf High-tech-Produktion negativ beurteilt. Andererseits erhöht sie den Wissensstock im Inland und damit die Technologieintensität dort, wo die Importe verwendet werden, und kann so - bei ausreichendem Humankapital - zu einer höheren gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität beitragen. Aber auch eine relativ schwache Produktivitätszunahme in der Industrie ist nicht unbedingt ein Zeichen von Schwäche. Sie kann auch auf Prozesse zurückzufuhren sein, in denen Produktionen, die relativ personal- und humankapitalintensiv sind, im Inland verbleiben, während andere, deren Produktivität vorwiegend auf den verbesserten Kapitaleinsatz bei relativ geringem Anspruch an den Faktor Arbeit zurückzufuhren ist, verlagert werden.

250

Bei letzteren dürfte es sich um Fertigungsbereiche handeln, die technologisch am Ende ihrer Entwicklungsmöglichkeiten angelangt sind und bei denen Lohnerhöhungen, wie sie im industriellen Bereich in der Volkswirtschaft üblich sind, durch technische Erneuerung und entsprechende Rationalisierung nicht mehr aufgefangen werden können. In einer Volkswirtschaft wie der Bundesrepublik ist zu erwarten, daß der Anteil von Industrien, die besonders humankapitalintensiv sind und überdurchschnittlich hohe Lohnstückkosten haben, zunimmt. Diese Entwicklung zeigte sich bereits in den achtziger Jahren und macht deutlich, daß bei der Betrachtung von Produktivitätsentwicklungen auch strukturelle Veränderungen einbezogen und erklärt werden müssen.

Grundsätzlich kann die These aufgestellt werden, daß Volkswirtschaften, bei denen die Relation von Import und Export zu inländischer Produktion besonders hoch ist, im besonderen Maße dem internationalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind und von den Vorteilen der internationalen Arbeitsteilung profitieren. Es kann also unterstellt werden, daß diese Volkswirtschaften auch besonders wettbewerbsfähig sind. Allerdings muß es ihnen auf mittlere Sicht gelingen, ein zumindest ausgeglichenes Handelsbilanzergebnis zu erwirtschaften. Die Verfolgung der Ziele "High-tech out" und "Low-tech in" zu diesem Zweck greifen in dieser Pauschalität zu kurz. Analysen über den RCA-Index dienen deshalb vor allem der Beschreibung des Technologieprofils und seiner Veränderungen und liefern damit die Grundlage für weitergehende Untersuchungen, in denen den Ursachen der Veränderungen nachzugehen ist und die Ergebnisse zu bewerten sind. Sie sind mithin keine hinreichende Voraussetzung, um aus bestimmten Entwicklungen technologie- bzw. wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf ableiten zu können.

Versuche, die technologische Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft in erster Linie über Analysen des FuE-intensiven Bereichs, also der technologiegebenden Branchen, zu beschreiben, lassen die Effekte bei den technologienehmenden Bereichen unberücksichtigt. So fallt auf, daß die besonders FuE-intensiven Branchen nicht immer auch die höchsten Arbeitsproduktivitäten haben, sondern daß auch die weniger forschungsintensiven in der Gruppe der Branchen mit überdurchschnittlicher Produktivität vertreten sind. Dies könnte u.a. auf das Phänomen der Standortkohäsion zurückzufuhren sein, worunter das arbeitsteilige Produzieren in einer Region verstanden wird, das sich aus den systemi-

251

sehen Vorteilen ergibt. Die vorwiegend technologiegebenden Branchen schaffen dabei - so die These - wichtige Voraussetzungen, um auch Branchen am Standort zu halten, die vorwiegend Wissen empfangen und ebenfalls hohe Einkommen erwirtschaften sowie hohe Löhne zahlen. Das Fehlen wichtiger Geberbranchen könnte dazu führen, daß auch anspruchsvolle Produktionen vom Standort Deutschland wegverlagert oder hier erst gar nicht aufgenommen werden. Sowohl bei den Geber- als auch bei den Nehmerbranchen stellt sich also die Frage nach den diese Prozesse maßgeblich bestimmenden Faktoren.

Mit der makroökonomischen Betrachtung können zwar zentrale Elemente der sektoralen Technologieverflechtung identifiziert werden, doch müssen zur näheren Erklärung der hier zugrundeliegenden Prozesse und zur Bestimmung ihrer Bedeutung auch Informationen auf der Mikroebene gewonnen werden. Dies könnte über Befragungen von Unternehmen zum Technologieverhalten im Rahmen eines Expertenpanels geschehen. Darüber hinaus ist der Ansatz der Produktivitätsanalyse nach der Methode der totalen Faktorproduktivität (TFP) weiter zu verfolgen. Das Konzept der totalen Faktorproduktivität liefert wichtige Hinweise auf die Antriebskräfte des Wachstums. Daher sollte dieser Ansatz der Produktivitätsanalyse durch vermehrte Einbeziehung qualitativer Merkmale und stärkere Aufspaltung der Inputs weiter ausgebaut werden. Anzustreben wäre der Aufbau eines Datensatzes, der international vergleichende Untersuchungen erlaubt. Sie könnten Aufschluß über die Spezifika des Wachstums in einzelnen Ländern geben.

In der erweiterten Berichterstattung wird also nicht nur die Entwicklung des (jetzt schon) technologieintensiven Bereichs beobachtet, sondern auch die Technologieintensivierung in den anderen Bereichen der Wirtschaft. Die gesamtwirtschaftliche FuE-Intensivierung geschieht (i) durch mehr Produktion von besonders FuE-intensiven Gütern, (ii) durch Herstellung anderer Güter, die indirekt über technologisch anspruchsvollere Herstellungsverfahren oder Vorprodukte FuE-intensiver werden, und (iii) durch Steigerung der direkten FuE-Intensität in den einzelnen Produktgruppen. Das heißt, die Liste der technologieintensiven Waren verändert sich im Zeitablauf und fallt nach Ländern unterschiedlich aus. Dementsprechend müßten in Zukunft möglichst länderspezifische Listen erstellt werden. Als technologieintensiv wären dabei Produkte zu definieren, deren Herstellung direkt und indirekt hohes Wissen (Technik, Organisation, Marketing)

252

erfordert und ein vergleichsweise hohes Einkommen sichert. Die theoretische Grundlage dafür bieten die Technology-Gap-Modelle der Außenhandelstheorie, deren Ergebnisse empirisch belegt werden können. So findet sich im intersektoralen wie im internationalen Vergleich - unter Berücksichtigung des physischen Kapitals - eine positive Korrelation zwischen der Wertproduktivität je Arbeitseinheit einerseits und der FuE-Intensität sowie der Humankapitalintensität als Indikatoren für "Wissensintensität" andererseits.

7.2

Hauptelemente einer erweiterten Berichterstattung

Die Hauptelemente der erweiterten Berichterstattung und der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Teilen sind in Schaubild 7-1 skizziert. Der Ursache-WirkungsZusammenhang läuft zunächst von links nach rechts, d.h. von den Produktionsfaktoren 191 über das Technikergebnis zum Marktergebnis. Die aus dem Marktergebnis investiv verwendeten Mittel erhöhen den Bestand an physischem und nicht-physischem Kapital und tragen so zu einer Verbesserung des Technik- und des Marktergebnisses in der Zukunft bei. Die entscheidenden Größen sind die Wertproduktivität der Arbeit, zusammen mit der FuE-Intensität und der Humankapitalintensität. Positiv zu beurteilen ist eine Volkswirtschaft, die

eine hohe Wertproduktivität der Arbeit erreicht, über einen großen FuE-Kapitalstock verfügt und hohe FuE-Investitionen durchführt sowie einen großen Humankapitalstock aufgebaut hat und diesen noch erweitert.

In einer solchen Volkswirtschaft ist ein hohes Lohnniveau möglich, das wiederum den Strukturwandel in Richtung FuE- und humankapitalintensiverer Produktion vorantreibt. Die Investitionen sind somit der entscheidende Indikator für die zukünftigen Technikund Marktergebnisse.

191

Der Produktionsfaktor "Umwelt" ist hier nur der Vollständigkeit halber aufgenommen worden. Eine quantitative Berücksichtigung kann erst in einem späteren Stadium der erweiterten Berichterstattung erfolgen.

253

254

r

^_estitionen Umwelt 1

Natürliches Kapital

^

Ausgaben für Bildung, Aus- SV* dem .... . „. . ,., ' Durchschnittseinkombudung und Weiterbildung men

-

'



Marktanteile und Spezialisierungsprofile im AußenhanWarengruppen und Technologiefeldern del nach

"

Markterfolg deutscher Tochterunternehmen im Ausland S (Produktivität, Umsätze, Einkommen) ^r

Sektorale und internationale Technologie-AVissensströme in f einem Input-Output-System ^

Technologiehandel in der Dienstleistungsbilanz

IJ

- Anteil FuE-intensiver Wirtschaftszweige an dem NettoProduktionsvolumen und der Beschäftigung

Unit Values

>

- nach Warengruppen nach Technologiefeldem

Produktion, Beschäftigung und Außenhandel bei High-techWaren

Export- und Importquoten Export-Import-Salden nach Regionen Unit Values und Terms of Trade

-

Mikroebene: Unternehmerische Innovationsprozesse

Untemehmensintemer Zugriff auf Wissen im Ausland (DirektInvestitionen; Beschäftigte, FuE-Personal und FuE-Ausgaben / deutscher Unternehmen im Ausland und ausländischer Untemeh- ^ men im Inland)

> Beschäftigung und Außenhandel nach Sektoren

Produktion

und wichtigen Ländern . Sektorale Strukturen Arbeitsproduktivitäten

^

L=============ZI=====Z=Z=====Z====II=:

7K

andere Ausgaben für Innova- Humankapital: Qualifitionstätigkeit in den Unterkationsstruktur der Ar- > nehmen beitskräfte, gewichtet

-

TS

-

-

y^^

Patentprofile und technologisehe Verflechtung

"KaPitalstock» "Wissenskapitalstock" -

FuE

^^

y^*^

^

FuE-Ausgaben

"

Nicht-physisches Kapital:

Investitionen des Staates

Infrastruktur

dar.: FuE-intensive Zweige -

J

H

Anlagevermögen in

-

Anlageinvestitionen der Unternehmen Unternehmen

Marktergebnis

Realeinkommen je Kopf und je Arbeitsstunde, BSP versus BIP realerAußenwert der ' Währung

Technikergebnis

-

-

-

T

Bf^tand

Physisches Kapital:

J^ Umweltschutzinvestitionen

h

ι

Produktionsfaktoren

HAUPTELEMENTE DER BERICHTERSTATTUNG

SCHAUBILD 7-1

Unter technologischen Aspekten sind die FuE-Ausgaben der Ausgangspunkt. Sie schlagen sich zusammen mit dem importierten Wissen im Technikergebnis nieder, das anhand von Patentdaten

nach Warengruppen und nach Technologiefeldern charak-

terisiert werden kann. Das damit erreichte Marktergebnis zeigt sich im Anteil technologieintensiver

Wirtschaftszweige an der gesamten Produktion und Beschäftigung und in

der Spezialisierung auf technologieintensive

Waren im Außenhandel (vgl. Kapitel 3).

Bei der Anwendung des technischen Wissens ist sowohl das im Inland hergestellte als auch das importierte Wissen zu berücksichtigen. Dies läßt sich mit Hilfe einer Analyse der Technologiegeber- und -nehmerströme einfangen, die schließlich in die Quantifizierung eines gesamten "FuE-Kapitalstocks" mündet (vgl. Kapitel 5). Das FuE-Kapital ist zusammen mit dem physischen Kapital und dem Humankapital die Quelle der gesamtwirtschaftlichen und der sektoralen Arbeitsproduktivitäten. Eine entscheidende, wenngleich häufig bei Betrachtungen zur technologischen Leistungsfähigkeit vernachlässigte Rolle bei der Herstellung und Verwendung von technischem Wissen spielt das Humankapital (vgl. Kapitel 4). Es ist die Voraussetzung für die Entstehung von neuem, die Weiterentwicklung von bereits vorhandenem und die Aufnahme von anderweitig verfügbarem Wissen. Je höher und gleichzeitig differenzierter der Wissensstock einer Volkswirtschaft ist, desto besser sind ihre Voraussetzungen, im technologischen Wettbewerb an vorderster Stelle zu bestehen. Die Analyse des Wissensstocks im Hinblick auf Struktur, Wissenszufluß und Entwertung gibt wichtige Informationen für die Interpretation der jährlichen Investitionen in das Wissen und ist deshalb wichtiger Bestandteil der Berichterstattung.

Zu berücksichtigen ist neben den über den Markt laufenden Strömen auch der unternehmensinterne Zugriff auf Wissen aus dem Ausland. Wenn man bedenkt, daß vier Fünftel aller industriellen Forschungsaktivitäten in Unternehmen mit mehr als 1 000 Beschäftigten erfolgen, die in hohem Maße international verflochten sind, dann wird deutlich, daß die reine Standortbetrachtung nicht ausreicht, um das hier verfugbare Wissen zu bewerten. Vielmehr muß auch das transnationale Technologieverhalten der Unternehmen über Analysen von Direktinvestitionen sowie regelmäßige Befragungen bewertet werden (vgl. Kapitel 6).

255

Dem Grundschema folgend würde die Berichterstattung aus fünf großen Blöcken bestehen:

Produktionsfaktoren

Hier geht es um die Quantifizierung der Investitionen in physisches und nicht-physisches Kapital sowie deren Relation zueinander, zum BIP und zu ,lrückwärtsgewandten ,f, strukturkonservierenden Ausgaben des Staates. Ebenso sind die den Strukturwandel und die technologische Leistungsfähigkeit fördernden Ausgaben des Staates heranzuziehen. Im Hinblick auf die technologische Leistungsfähigkeit sind die technologiebezogenen Produktionsfaktoren

besonders hervorzuheben. Dazu kann bei den Investitionen

wie

folgt unterschieden werden:

(i)

innerhalb des physischen Kapitals Investitionen FuE-intensiver Wirtschaftszweige Investitionen für FuE-Aktivitäten im Unternehmensbereich in der forschungsnahen Infrastruktur (Bauten und Ausrüstungen für Universitäten, Technologiezentren, FHG, MPG, DFG u.ä.)

(ii)

innerhalb des nicht-physischen Kapitals FuE-Ausgaben der Unternehmen für Vorleistungen und Personal andere technologiebezogene Innovationsausgaben der Unternehmen (lt. Innovationserhebung des ZEW) FuE-Ausgaben der Universitäten und anderer wissenschaftlicher Einrichtungen für Vorleistungen und Personal.

Der "Bestand" an nicht-physischem Kapital mit unmittelbarem Technologiebezug läßt sich mit Hilfe des

FuE-Personals (als Teil des gesamten Humankapitals) und des FuE-Kapitalstcjcks als Näherungsgröße für das kumulierte technische Wissen

256

angeben. Um das Ausmaß der für die technologische Wettbewerbsfähigkeit wichtigen nicht-physischen Investitionen insgesamt zu verdeutlichen, kann eine an die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung angebundene Satellitenrechnung für die FuE-Ausgaben und für die Bildungs-, Ausbildungs- und Weiterbildungsausgaben aufgebaut werden, entsprechend dem in Abschnitt 4.1 skizzierten Schema.

Die technologische Leistungsfähigkeit der Industrie und deren Technologieprofil sind nicht zuletzt auch Ergebnis des in den einzelnen Ländern unterschiedlichen Engagements der öffentlichen Hand. In der Satellitenrechnung zu den FuE-Ausgaben der Industrie ist deshalb auch regelmäßig über den Finanzierungsanteil

des Staates an den

FuE-Ausgaben in den wichtigsten Industrieländern möglichst nach Industriezweigen zu berichten. Allerdings ist dafür die Datensituation noch unbefriedigend. Deshalb muß geprüft werden, wie diese Berichterstattung verbessert werden kann.

Technikergebnis

Hier sind wie in den bisherigen Untersuchungen die Patentdaten im Hinblick auf ihre Profile nach Warengruppen und nach Technologiefeldern sowie die technologische Verflechtung auszuwerten. Neben den Anteilen der Länder an den Patentanmeldungen sollten auch die Patentanmeldungen je Kopf der Bevölkerung für den internationalen Vergleich herangezogen werden.

Marktergebnis

Hier bietet sich eine Untergliederung in zwei Teile an, die sich einmal auf die Daten der VGR und der Industriestatistik und zum anderen auf die Außenhandelsstatistiken stützen. Die VGR-Daten erlauben die Analyse von aggregierten Erfolgsindikatoren von sektoral gegliederten

und

Angaben im internationalen Vergleich. Eine stärkere Dis-

aggregation für die Bundesrepublik ist anhand der Industriestatistik möglich. Die Außenhandelsdaten sind sowohl sektoral zuzuordnen, damit die Verbindung zu den VGRDaten hergestellt werden kann, als auch - wie bisher - nach Warengruppen aufzuberei257

ten, damit sie auch mit den Patentdaten verbunden und nach Technologiefeldern analysiert werden können. Die Gliederung könnte wie folgt aussehen:

1

Auswertung von VGR-Daten

1.1

aggregiert: Realeinkommen je Kopf der Bevölkerung, je Erwerbstätigen und je Arbeitsstunde, realer Außenwert der Währung, Terms of Trade

1.2

nach den Bereichen Landwirtschaft, Industrie, darunter: verarbeitendes Gewerbe, und Dienstleistungen: Anteile und Arbeitsproduktivitäten

1.3

nach ISIC-Sektoren innerhalb des verarbeitenden Gewerbes entsprechend den Abgrenzungen der STAN-Datenbasis der OECD, gegliedert nach High-, Medium· und Low-tech-Bereichen Anteile an Bruttoproduktionswert, Bruttowertschöpfung, Erwerbstätigen, Exporten und Importen Export- und Importquoten Arbeitsproduktivitäten

2

Auswertung von Außenhandelsdaten

2.1

Warenhandel

2.1.1

nach ISIC-Sektoren regionale Export-Import-Saiden für High- und Medium-tech-Sektoren sektorale Spezialisierungsmuster (RWA, RCA)

2.1.2

nach SITC-Warengruppen Spezialisierung auf Güter der Spitzentechnik und der höherwertigen Technik sowie innerhalb dieser Bereiche (RWA, RCA) Unit Values nach Lieferländern für technologieintensive Warengruppen

2.2

Dienstleistungshandel Patente und Lizenzen technologiebezogene Dienstleistungen

258

Unternehmensinterne Ströme

Parallel dazu ist der unternehmensinterne Zugriff auf Wissen im Ausland zu analysieren, der nicht in den obigen, über den Markt erfolgenden Transaktionen zum Ausdruck kommt. Grundlage sind Angaben, die im Rahmen von Direktinvestitionsstatistiken erhoben werden (können), sowie nach inländischem und ausländischem Unternehmenseigentum unterteilte FuE-Daten. Zu analysieren ist das Technologieverhalten

deutscher

Unternehmen in ihren ausländischen Tochtergesellschaften und - umgekehrt - der ausländischen Unternehmen in ihren Tochtergesellschaften in Deutschland. Diese Betrachtungen geben weiteren Aufschluß über das am Standort potentiell verfügbare Wissen sowie die Attraktivität der Bundesrepublik für die Ansiedlung von FuE. Nicht zuletzt kommt hier die internationale Arbeitsteilung in der Forschung zum Ausdruck, die sich innerhalb von Unternehmen bzw. Unternehmensverbünden abspielt.

Zur Bearbeitung dieses wichtigen Untersuchungssegments, das die branchenbezogenen Technologiegeber- und -nehmeranalysen ergänzt, sind noch zusätzliche statistische Aufbereitungen erforderlich. Hier könnte ein Expertenpanel wertvolle Informationen liefern. Es gäbe wichtige Hinweise zum Technologieverhalten der Unternehmen und könnte eine Brücke schlagen von der branchenbezogenen Betrachtung zum Unternehmensverhalten - also von der Standort- zur unternehmensspezifischen Betrachtung und umgekehrt. Darüber hinaus könnten mit ihm auch wichtige Informationen für die Gestaltung des FuE-Kapitalstocks und zur Technologiepolitik gewonnen werden. Gegebenenfalls sollte auch über Einzeluntersuchungen die Grundlage für eine dann regelmäßige Berichterstattung geschaffen werden.

Interpretation der Einzelergebnisse und technologiepolitische Schlußfolgerungen

Ausgangspunkt für die Beurteilung sind Höhe und Entwicklung des Realeinkommens (je Kopf der Bevölkerung und je Arbeitsstunde) im internationalen Vergleich. Dabei ist auch die Frage zu beantworten, ob die für die Vergangenheit festgestellte Entwicklung der Einkommen fortgeschrieben werden kann oder ob es Anzeichen für besonderen Handlungsbedarf im Bereich Technologie gibt.

259

Die konkreten Ansatzpunkte zur Beurteilung der Rolle der Technologie für eine hohe Arbeitsproduktivität unter der Nebenbedingung hoher Arbeitnehmereinkommen sind u.a. die Fragen:

Wie verläuft die FuE-Intensivierung in der Gesamtwirtschaft? Welche strukturellen Veränderungen in Richtung auf human- und/oder sachkapitalintensive Produktionen lassen sich feststellen ? Wie entwickeln sich die Investitionen in Humankapital? In welche Richtung entwickelt sich das Technologieprofil? Wie verhalten sich Unternehmen bei der Standortwahl im Bereich Forschung; welche Bedeutung ist dem Technologietransfer beizumessen? Wie verhält sich der Staat; welche Rolle spielt er im Technologiesystem Bundesrepublik?

Antworten darauf lassen sich aus der Analyse der verschiedenen Indikatoren ableiten:

(1)

Nimmt der Anteil von High-tech-Produktion zu? Sind strukturelle Veränderungen erkennbar? Ist die zugrunde gelegte High-tech-Definition problemadäquat? Wie verhält es sich im internationalen Vergleich? Wie sind die Entwicklungen zu interpretieren? Die relevanten Indikatoren sind: Anteil von High-tech-Bereichen an der gesamten Produktion unter Einbeziehung von Geber- und Nehmerbranchen, Exportquoten im High-tech-Bereich (nach Ausschaltung der kurzfristigen Einflüsse von Veränderungen der Nachfrage und der preislichen Wettbewerbsfähigkeit) als Indikatoren für Ausmaß und Veränderung der Weltmarktorientierung, Entwicklung der Außenhandelsintensität (Exporte und Importe in Relation zur inländischen Produktion) im Vergleich zu den wichtigsten Industrieländern und erkennbare Tendenzen der mittelfristigen Entwicklung der Außenhandelssalden der einzelnen Länder sowie der Terms of Trade.

260

(2)

Nimmt die High-tech-Intensivierurig zu? Wie fügt sich die Entwicklung im internationalen Maßstab ein? Lassen sich spezifische Entwicklungspfade erkennen? Welches sind die Ursachen dafür? Die wichtigsten Indikatoren sind hier: FuE-Anteil am BIP, insgesamt und nach Sektoren, sektorspezifische Staatsquoten bei den FuE-Ausgaben, FuE-Kapitalstock: Werden die Abschreibungen reinvestiert? Sind sektorspezifische Sonderabschreibungen vorzunehmen? Welche Konsequenzen hat dies für die Branche, das Technologieprofil, die Technologiepolitik? ι Investitionen in Humankapital.

(3)

Die Analyse der sektoralen und warenspezifischen Stärken und Schwächen erfolgt anhand der verschiedenen Spezialisierungsmuster: sektorale Spezialisierungsmuster in Produktion und Außenhandel, Spezialisierungsmuster nach Warengruppen und Technologiefeldern im Außenhandel, Spezialisierungsmuster nach Warengruppen und Technologiefeldern bei den Patentanmeldungen und Zusammenführung der unterschiedlich gewonnenen Spezialisierungsmuster zu einem Technologieprofil für die Bundesrepublik im Vergleich zu ausgewählten Industrieländern.

(4)

Das Verhalten des Staates kann durch die folgenden Indikatoren charakterisiert werden: Bildungs- und Ausbildungsausgaben des Staates in Relation zum BIP, zukunftsorientierte Ausgaben des Staates in Relation zu Erhaltungssubventionen, Förderung ausgewählter Technologien und Branchen im internationalen Vergleich.

Insbesondere die Indikatoren unter (1), (2) und (4) können als "Frühwarnzeichen" dienen, während diejenigen unter (3) die relativen Stärken und Schwächen von Warengruppen und Technologiefeldern aufzeigen. Hinzu kommen Ergebnisse aus Einzeluntersuchungen, so z.B. über externe Effekte der, beobachteten Technologieentwicklung

261

und/oder über eventuelle Monopolstellungen bzw. Zugangsbeschränkungen. Die Beurteilung der technologischen Leistungsfähigkeit ergibt sich nicht zuletzt über die Einordnung der jeweiligen Analyseergebnisse in das Gesamtsystem und die Bewertung der technologischen Entwicklungen im Hinblick auf die gesetzten ökonomischen, gesellschaftlichen sowie technologischen Ziele.

7.3

Eine erste Interpretation für Westdeutschland

Insgesamt fallt das Urteil über die technologische Leistungsfähigkeit Westdeutschlands für die Vergangenheit relativ gut aus. Dies gilt insbesondere für die wichtigen ökonomischen Leistungsdaten wie Einkommens- und Produktivitätsentwicklung sowie Terms of Trade:

Das Pro-Kopf-Einkommen ist überdurchschnittlich hoch und vor allem Anfang der neunziger Jahre kräftig gestiegen. In Kaufkraftparitäten gemessen wurde Westdeutschland beim BIP je Kopf im Jahre 1992 lediglich von den USA, der Schweiz und Luxemburg übertroffen.

Der absolute Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens und der Arbeitsproduktivität je Stunde war in Westdeutschland in den letzten drei Jahrzehnten jeweils unverändert groß.

Der Anteil der Exporte von Gütern und Diensten am BIP ist in Westdeutschland doppelt so hoch wie im OECD-Durchschnitt. Gegenüber 1970 hat sich die Exportquote weit mehr als in den anderen großen OECD-Ländern erhöht.

Der westdeutsche Anteil an den Exporten von Gütern und Diensten aller OECDLänder unterlag erheblichen Schwankungen, die in erster Linie die Veränderungen des Dollarwertes der D-Mark widerspiegeln; er ist aber tendenziell gestiegen. Zu konstanten Preisen und Wechselkursen blieb der Anteil in den letzten dreißig Jahren fast unverändert. Demnach konnten die westdeutschen Exporteure erhebliche Preissteigerungen für ihre Produkte durchsetzen.

262

In Westdeutschland ist - wie in Japan - der Anteil des verarbeitenden Gewerbes besonders hoch; dabei dominieren Maschinenbau, Elektrotechnik, Fahrzeugbau und Chemie weit mehr als in anderen OECD-Ländern. Der Strukturwandel in den siebziger und achtziger Jahren von Nahrungsmittel- und Konsumgüterindustrien zu Investitionsgüterindustrien und Chemie war in Westdeutschland besonders stark ausgeprägt.

Die RCA- oder RWA-Werte für High-tech-Produkte sind für Westdeutschland im Vergleich zum Beginn der siebziger Jahre zurückgegangen. Allein damit läßt sich aber eine Verschlechterung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit nicht belegen; denn der längerfristige Rückgang dieser Werte spiegelt vor allem den Trend zu mehr intraindustrieller Arbeitsteilung wider. Ihre Entwicklung wurde in den letzten Jahren zudem durch den Importsog infolge des Vereinigungsbooms in Deutschland und durch die Nachfrageschwäche im Ausland stark beeinflußt. Sie vernachlässigen außerdem die Verwendungsseite von High-tech-Produkten.

In der umfassenderen Sicht löst sich der Widerspruch auf, den der empirische Befund für Westdeutschland über die letzten Jahrzehnte ergibt, nämlich hohe Steigerungen des Realeinkommens je Arbeitsstunde sowie hohe FuE-Ausgaben in Relation zum BIP einerseits und - gemessen an den RCA- oder RWA-Werten - sinkende Spezialisierung auf High-tech-Waren im Außenhandel sowie sinkende Patentanteile andererseits: Die Anwendung von Hochtechnologie in allen Bereichen der Wirtschaft stärkte die Wettbewerbsfähigkeit auch in solchen Warengruppen, die nicht auf der Liste technologieintensiver Waren aufgeführt sind. Mit der steigenden Technologieintensität wurden diese Bereiche ebenfalls exportstärker, so daß sich ihre noch relativ niedrigen RCA- und RWA-Werte erhöhten. Die sich so ergebende "Abflachung" des RCA- und RWAMusters dürfte im Falle Westdeutschlands also auch eine sich über eine breite Produktpalette ausdehnende Exportstärke bei gleichzeitiger Nutzung preisgünstiger Importe bedeuten.

Bedenklich ist allerdings, daß die Bundesrepublik in letzter Zeit in ihren Anstrengungen nachläßt, Zukunftsvorsorge zu betreiben. Die FuE- und Bildungsausgaben sinken in

263

Relation zum BIP, der Anteil vorwiegend strukturkonservierender Subventionen an den Gesamtsubventionen ist im Vergleich zu dem der technologie- und strukturgestaltenden nach wie vor hoch. Diese Entwicklungen können bedeuten, daß die Bundesrepublik zunehmend von der Substanz lebt und sich das heute noch vergleichsweise gute Leistungsbild allmählich verschlechtert, da sich diese Unterlassungen im Technologiebereich erst mit größerer Verzögerung bemerkbar machen würden.

Will man hier zu eindeutigen Ergebnissen kommen, müssen zusätzliche Informationen eingeholt werden. Dabei können Befragungen wie die Delphi-Studie sowie regelmäßige Expertenbefragungen zum Technologieverhalten und zur Standortbewertung der Bundesrepublik für ein Engagement im FuE-Bereich, vor allem auf neuen Technologiefeldern, wichtige Orientierungen und Informationen liefern. Grundsätzlich sollte bei diesen Betrachtungen davon ausgegangen werden, daß die Bundesrepublik als Hochlohnland mit sowohl breitgefachertem als auch anspruchsvollem Technologieprofil daran interessiert sein muß, möglichst viele Technologiegeberbereiche hier lokalisiert zu haben, da diese besonders humankapitalintensiv sind. I

Nimmt man die Ergebnisse der Delphi-Studie als Orientierung für ein zukunftsorientiertes Technologieprofil, dann sind die Chancen der Bundesrepublik, auch künftig technologisch wettbewerbsfähig zu sein, recht günstig einzustufen. Als die zukunftsweisenden Technologiefelder werden dort Umwelt und Gesundheit genannt. In beiden Bereichen ist das Zusammenführen von unterschiedlichen Technologien eine wichtige Voraussetzung. Die Bundesrepublik mit ihrem breiten Technologieprofil dürfte hier gegenüber vielen Industrieländern Vorteile haben, vorausgesetzt, sie läßt in ihren Anstrengungen im Bereich FuE nicht nach und verstärkt wieder ihre Anstrengungen im Bereich Ausbildung. Auch müssen neue Technologien zumindest soweit beherrscht werden, daß sie in dieses Muster integriert werden können.

7.4

Stufenweiser Aufbau der erweiterten Berichterstattung

Die Erfahrungen mit den Analysen zur technologischen Wettbewerbsfähigkeit haben gezeigt, daß Ansätze mit sehr engem Technologiebezug nur einen Teil der Bedingungen

264

berücksichtigen, die für die Einschätzung der technologischen Wettbewerbsposition von Unternehmen, Branchen oder Volkswirtschaften wichtig sind. Technologische Wettbewerbsfähigkeit in diesem engeren Sinne besagt noch nicht, daß dieses Wissen auch auf breiterer Basis zu ökonomisch verwertbaren Ergebnissen führt. Entscheidend ist die Relevanz von Technologie und Innovation für Produktions- und Einkommenswachstum, Beschäftigung und Umwelt in der jeweiligen Volkswirtschaft. Ziel einer erweiterten Berichterstattung ist es deshalb, die technologische Wettbewerbsposition der Bundesrepublik mehr als bisher auch unter ökonomischen Aspekten zu analysieren und zu bewerten, Schwachstellen aufzuzeigen und Ansätze für technologiepolitische Handlungsalternativen aufzuzeigen. Die erweiterte Berichterstattung trägt auch den Erfordernissen der Technologiepolitik besser Rechnung, bei der häufig technologiepolitische Förderansätze mit ökonomischen verknüpft sind.

Die vorliegende Pilotstudie hat erwartungsgemäß verdeutlicht, daß die ökonomischtechnologischen Prozesse sehr komplex sind und ihre Bewertung über ein differenziertes Indikatorensystem erfolgen muß. Aber auch dieses liefert keinen Erklärungsautomatismus, vielmehr müssen die Ergebnisse zusammengeführt und interpretiert werden. Die Güte der Interpretationen wird sich bei zunehmender Erfahrung mit der systematischen Beobachtung im Rahmen des Berichterstattungskonzepts verbessern. Mit zunehmender Erfahrung wird sich aber auch das Konzept selbst verändern.

Damit die Ergebnisse im Hinblick auf technologiepolitische Postulate richtig interpretiert werden können, muß neben der isolierten Beschreibung und Bewertung der einzelnen Segmente auch eine Einschätzung im Gesamtsystem unter Einbeziehung möglicher Rückkoppelungen erfolgen. So können die aus unterschiedlichen Blickwinkeln resultierenden Einzelbewertungen zu einer differenzierten Gesamtbewertung zusammengeführt werden. Dabei werden technologische und ökonomische Wirkungen im Wechselspiel analysiert. Eine solche erweiterte Berichterstattung könnte darüber hinaus Beispielcharakter für andere Länder und für die Europäische Union haben. Die Beurteilung von technologischer Wettbewerbsfähigkeit ist auf internationale Vergleiche angewiesen, und die Möglichkeiten dazu könnten auf diese Weise erheblich verbessert werden.

265

Wie aus der Beschreibung der einzelnen Untersuchungsschritte hervorgeht, ist bezüglich ihrer Realisierbarkeit zu differenzieren: Manche Ansätze kommen mit der Aufbereitung bereits vorhandener statistischer Informationen aus und können sofort verwirklicht werden, bei anderen werden Empfehlungen für Einzeluntersuchungen und für Untersuchungsansätze ausgesprochen, für die die Informationsbasis erst erstellt werden muß, ehe sie regelmäßig in aktualisierter Form in die Berichterstattung eingehen können.

Auf der Grundlage vorhandener Daten können die bisherigen Analysen ergänzt werden um

eine Auswertung der gesamtwirtschaftlichen und sektoral gegliederten Daten der VGR nach Angaben der OECD (durch Einbeziehung der gesamten Produktion fallt die veränderte Berichterstattung über den Intra-EG-Handel weniger ins Gewicht), sektoral gegliederte Außenhandelsanalysen auf der Grundlage der DIW-Außenhandelsdaten, eine Analyse der sektoralen Terms of Trade für die Bundesrepublik nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, weitere Angaben zur physischen und nicht-physischen Kapitalbildung aus Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes, des DIW und der OECD, die Berechnung eines FuE-Kapitalstocks.

Die Berichterstattung würde nach dieser ersten Erweiterungsstufe die komplette vorgeschlagene Analyse zum Marktergebnis und zum Technikergebnis sowie Teile der vorgeschlagenen Analyse über die Produktionsfaktoren umfassen.

Daneben sind die Grundlagen für die Berichterstattung zu den Produktionsfaktoren zu verbessern und die Zusammenhänge mit den Ergebnisindikatoren weiter zu durchleuchten. In den Hauptkapiteln wurden die wesentlichen Forschungsdefizite aufgezeigt. Zukünftige Forschungsprojekte sollten sich prioritär mit den folgenden Themen befassen:

266

Aufbau einer Satellitenrechnung zu den FuE-Ausgaben, Aufbau einer Satellitenrechnung zu den Bildungs-, Ausbildungs- und Weiterbildungsausgaben, FuE-Ausgaben multinationaler Unternehmen, Berechnung von Unit Values nach Warengruppen und Lieferländern, Analysen über den Zusammenhang (i)

von FuE-Intensität und Patenthäufigkeit mit Unit Values,

(ii)

von Arbeitsproduktivität mit Preisvariablen, Patenten und nicht-physischen Investitionen nach der Methode der Dynamic Panel Data Estimation,

Berechnung von totalen Faktorproduktivitäten im internationalen Vergleich, sektoral differenzierte Berechnung der Abschreibungen fur die Ermittlung des FuE-Kapitalstocks, Aktualisierung der Berechnungen des DIW zum Anlagevermögen im Unternehmenssektor nach NACE für wichtige EU-Länder, Erschließung der Arbeiten von Bundesbank und OECD zur Erstellung von Technologiebilanzen und verwandter Datensätze, Aufbau eines Expertenpanels zur Analyse des Unternehmensverhaltens und der Technologieberatung sowie zur Beurteilung von Berechnungen zum FuE-Kapitalstock.

Gegebenenfalls sollten auch Sektorstudien durchgeführt werden, um einzelne Teile des Berichtssystems exemplarisch weiterzuentwickeln.

Das erweiterte Berichtssystem kann zentrale Orientierungshilfe für eine langfristige Politik sein, die auf die Unterstützung von Investitionen in FuE und Humankapital abstellt und so an der eigentlichen Grundlage für nachhaltiges Wachstum ansetzt. So ließe sich das Dilemma überwinden, das sich aus kurzfristiger Sichtweise immer wieder ergibt: In konjunkturellen Abschwungphasen werden strukturelle Defizite deutlich, aber es ist nur schwer möglich, Mittel zu ihrer Beseitigung zu mobilisieren. In Aufschwungphasen wären die Mittel leichter bereitzustellen, die strukturellen Probleme geraten aber gerade dann wieder aus dem Blickfeld des Interesses.

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289

Anhänge

291

Anhang 1 Definition der ISIC-Sektoren 1

ISIC Nr.

Produktgruppen

100 210 220

Agriculture, forestry, fishing Mining and quarrying, exc. mineral oil Mineral oil

3

Manufacturing industries

31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372

Food, beverages and tobacco Textiles Wearing apparel Leather and leather products of which: leather products Footwear Wood and wood products of which: sawmills, planing and other wood mills Furniture and fixtures (exc. primarily of metal) Paper and paper products of Which: pulp, paper and paper board i Printing and publishing Industrial chemicals of which: basic industrial chemicals except fertilizers Fertilizers and pesticides Synthetic and regenerated fibres Other chemical products of which: drugs and medicines Petroleum refineries, miscel. products of petroleum and coal Rubber products Plastic products n.e.c. Pottery, china and earthware Glass and glass products Structural clay products; cement, lime and plaster; other non-metallic mineral products Iron and steel basic industries Non-ferrous metal basic industries

1

Hier und in den Anhangtabellen wird die englische Originalbezeichnung der ISIC-Sektoren beibehalten. Die detaillierte Gliederung beschränkt sich auf das verarbeitende Gewerbe. Die Zuordnung zum High-tech- und zum Medium-tech-Bereich folgt der Definition in OECD (1993a). 293

ISIC Nr.

Produktgruppen

381 3813

384

Fabricated metal products, except machinery and transport equipment of which: structural metal products (structural parts, tanks, vats etc., boilers) Machinery, except electrical Engines and turbines Agricultural machinery and equipment Metal and wood working machinery Special industrial machinery and equipment, except metal and woodworking machinery Office, computing and accounting machinery of which: computers Lifting and loading machinery, sewing machines, general industrial machinery and domestic equipment Electrical machinery, appartus, appliances and supplies Electrical industrial machinery and appartus Radio, television and communication equipment and apparatus Electrical appliances and houswares Batteries and accumulators, electric lamps, miscel. electrical apparatus and supplies Transport equipment

3841

Shipbuilding and repairing

3842 3843 3845 3844/9 385

3901 00 3801 999 000

Railroad equipment Motor vehicles Air craft Motorcycles and bicycles; transport equipment n.e.c. Professional and scientific, measuring, controlling equipment, photographic and optical goods, watches and clocks of which: professional etc. equipment Other manufacturing industries (jewelry, musical instruments, sporting goods, toys etc.) of which: jewelry Total (ohne 3801 und 999) Metal scrap from the manufacture of fabricated metal products Products not elsewhere classified Total

001

High-tech = 3522 + 3825 + 383 + 3845 + 385

002

Medium-tech = 351 + (352-3522) + 355 + 356 + 372 + (382-3825) + 3842 + 3843 + 3844/9

382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839

3851 390

294

Anhang 2 Defînitorischer Zusammenhang zwischen sektoraler Produktionsstruktur, Exportquote und Ausfuhrmarktanteil

Bezeichnet man die Exporte mit E und den Bruttoproduktionswert mit X, dann läßt sich der Zusammenhang zwischen dem Anteil eines Sektors am Produktionswert, der sektoralen Exportquote, dem Ausfuhrmarktanteil und dem relativen Ausfuhrmarktanteil wie folgt verdeutlichen:

il y L· xu

(1)

1

i d.h. die Exporte des Landes 1 in Sektor i sind das Produkt aus dem Anteil des Sektors am Bruttoproduktionswert aller Sektoren, dem gesamten Bruttoproduktionswert und der Exportquote im Sektor i. Ebenso gilt für die Exporte des Sektors i aller Länder

=

Σ χα

Σ Ε*

< 2 )

/

ί,/

Der Ausfuhrmarktanteil von Land 1 an den Exporten aller Länder im Sektor i beträgt dann:

Σ*« iΧ

Σ α ι

Σ

i,l

"u

Σ χ» iχ

Σ α i,l

x

u

Σ Εα

(3)

ι

Σ*. ι

295

Er ergibt sich also als Produkt des relativen Anteils von Sektor i an der gesamten Produktion, dem Anteil der Produktion von Land 1 an der Produktion aller Länder und der relativen Exportquote von Sektor i.

Der Anteil von Land i an den Exporten aller Sektoren ist

Σ Εα Σ Εα ij

2

•«a II

i

Σ Χα

i

Σ1 χα i,/

Σ χα u

d.h. er ist gleich dem Anteil von Land 1 an der Produktion aller Länder multipliziert mit der relativen Exportquote von Land 1. Auf die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung bezogen entspricht dies wieder der Gleichung (1) in Abschnitt 3.2.

Der Ausfuhrmarktanteil für alle Sektoren zusammen steigt, wenn

(i)

die Produktion insgesamt in Land 1 schneller steigt als im Durchschnitt aller Länder und/oder

(ii)

die Exportquote in Land 1 schneller wächst als in den anderen Ländern.

Der Ausfuhrmarktanteil für den Sektor i steigt, wenn

(i)

der Anteil des Sektors in Land 1 schneller wächst als in den anderen Ländern und/oder

(ii)

die gesamte Produktion in Land 1 schneller zunimmt als in den anderen Ländern und/oder

(iii)

die sektorale Exportquote in Land 1 schneller steigt als im Durchschnitt aller Länder.

296

Der relative Ausfuhrmarktanteil für den Sektor i steigt, wenn der Marktanteil für den Sektor i schneller zunimmt als für alle Sektoren zusammen.

Der relative Exportmarktanteil von Land 1 in Sektor i ergibt sich als Quotient von (3) und (4) und beträgt

Σ Χα RWA., = — χ

"

Σ α

_/

·

( E a / X, ) : ( Σ Ε» / Σ χα ) —

/- 5λ

( Σ Εα / Σ χν > : ( Σ Εα / Σ χα ) î

i,/

/ ij

ist also das Produkt aus dem relativen Anteil von Sektor i an der gesamten Produktion und dem Verhältnis der relativen Exportquote von Sektor i zur relativen Exportquote bei allen Sektoren. Er ist also um so höher, je mehr der Produktionsanteil von Sektor i in Land 1 über dem Durchschnitt aller Länder liegt und je mehr die Relation der sektoralen Exportquote zur gesamten Exportquote in Land 1 über derjenigen in allen Ländern liegt. Der relative Weltmarktanteil steigt nur dann, wenn mindestens eine dieser beiden Größen ansteigt. Dies wird um so unwahrscheinlicher, je größer sie ohnehin schon sind, d.h. je mehr ein Land in der Gesamtproduktion auf diesen Sektor spezialisiert ist und je größer die Weltmarktorientierung des Landes ist.

297

®

Anhang 3 Formale Darstellung des TFP-Konzepts

Angenommen, wir unterscheiden zwischen den drei Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Vorleistungen. Es lassen sich dann drei partielle Faktorproduktivitäten berechnen. Wir betrachten zunächst die Arbeitsproduktivität (AP). Sie ist definiert als (realer) Output (Y) dividiert durch Arbeitseinsatz (L), also AP = Y/L. Entsprechend ist die Kapitalproduktivität (KP) definiert als (realer) Output durch Kapitaleinsatz (K), also KP = Y/K und die Vorleistungsproduktivität (VP) als (realer) Output durch Vorleistungseinsatz (V) VP = Y/V. Definiert man die Gesamtkosten (GK) als Summe von Arbeitskosten (w*L), Kapitalkosten (r*K) und Vorleistungskosten (m*V), wobei w, r und m den Preis fur Arbeit, Kapital bzw. Vorleistungen bezeichnen, also GK = wL + rK + mV, so erhält man für den Kostenanteil von Arbeit (α), Kapital (ß) und Vorleistungen (τ) α = wL/GK, ß = rK/GK,

τ = mV/GK,

wobei 2 α + ß + τ = 1. Der Gesamtinput (X) ergibt sich dann nach geometrischer Gewichtung mit den Kostenanteilen α, ß und τ als X = La Kß V\ Damit erhält man für die TFP

Y Y TFP = _ = £ a X L K*V

2

298

D.h. es werden konstante Skalenerträge unterstellt.

l

(1)

Die TFP läßt sich darstellen als gewogenes (geometrisches) Mittel der drei Teilproduktivitäten, denn

γ

γαγβγτ

ι αχβμτ

LaK*V

1

1

1

1

x

= capt cKPf (vpy.

Nach Logarithmierung von (1) erhält man

ln(TFP) = lnY - lnX = lnY - alnL - ßlnK - xlnV.

Für die (stetige) Veränderung der TFP ergibt sich durch Ableitung nach der Zeit

TFP TFP

Y

L

Y

L

a

Κ

V

= — - α— - β— - τ — ,

Κ

V

(2)

wobei ein Punkt über einer Variablen die Ableitung nach der Zeit (d/dt) bezeichnet, bzw. in etwas kompakterer Schreibweise

gm> = g Y - α g L - ß g K - τ g v .

(2')

Aus (2') läßt sich durch Umstellung eine Komponentenzerlegung für die Wachstumsrate des Output gewinnen:

g Y = α g L + ß g K + τ g v + gTFp. !

Aus (2') läßt sich durch entsprechende Umformungen ferner die Beziehung

gv - g L = ß ( g K - g L ) + τ ( g v - g L ) + ETFP·

bzw.

gy/L = ß gK/L + Τ gv/L + grFP-

(3)

299

gewinnen, wobei g Y / L die Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität, g ^ die Wachstumsrate der Kapitalintensität und g v / L die Wachstumsrate der Vorleistungsintensität bezeichnet. Ein Anstieg der Arbeitsproduktivität läßt sich durch (3) somit erklären durch einen Anstieg der Kapitalintensität und/oder einen Anstieg der Vorleistungsintensität sowie die eigentliche Fortschrittskomponente.

Als diskrete Approximation für die Kostenanteile als Gewichte verwendet man α = 0.5 (0Lx+0Ltm\)9 ß = 0.5 (ßt+ßt.i) sowie τ = 0.5 (Tt+Tt.,). Die Wachstumsraten des Output bzw. der Faktoren werden approximiert durch In Y = lnY t -lnY t .,, InL = lnL^InL^,, InK = lnKf-lnKt,, InV = lnVJnV^. Man erhält dann den sog Törnqvist-Index der totalen Faktorproduktivität. Zerlegt man die Wachstumsrate des Faktors Arbeit in eine Mengen- und eine Qualitätskomponente, so gilt

L _ h I = h

+

q q '

wobei h die Stundenzahl und q einen Qualitätsindex bezeichnen, bzw. in Kompaktschreibweise

8L = gh + gq·

Die Veränderung der Qualität ergibt sich dann als Residuum

gq = g L - gh·

Nimmt man η verschiedene Kategorien von Arbeit an3, so gilt für den gewichteten Arbeitsinput

3

Jorgenson, Gollop und fraumeni (1987) unterscheiden den Arbeitsinput nach Geschlecht, Alter, Ausbildung, Beschäftigungsstatus (selbständig/angestellt) und Beschäftigungsart. 300

S/.



! ο ft, >

( 5 )

/= ι mit h = Zi hi und der Gesamtlohnsumme C = Σ { hj w i ? wobei W; den Stundenlohnsatz für die betreffende Kategorie i repräsentiert. Datenbeschreibung

Das verwendete Datenmaterial bezieht sich auf den Gebietsstand der Bundesrepublik Deutschland vor dem 2.10.1990.

Es basiert auf dem Datensatz der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes. Hierbei werden Unternehmen in sektoraler Hinsicht nach dem Schwerpunkt ihrer wirtschaftlichen Aktivität klassifiziert.

Folgende ökonomische Größen werden für die SYPRO-Zweisteller vom Statistischen Bundesamtes veröffentlicht und in dieser Studie verwendet (Jahresdaten)4:

nomineller Produktionswert nominelle Vorleistungen Bruttowertschöpfung zu jeweiligen und zu konstanten Preisen Produktionssteuern abzüglich Subventionen Abschreibungen zu Wiederbeschaffungspreisen Nettowertschöpfung, unterteilt nach dem Einkommen aus unselbständiger Arbeit sowie aus Unternehmertätigkeit und Vermögen Anlageinvestitionen zu konstanten sowie zu jeweiligen Preisen Nettoanlagevermögen zu konstanten und zu Wiederbeschaffungspreisen.

Der Produktionswert zu konstanten Preisen wird als Indikator für den Output Y herangezogen. Das Statistische Bundesamt berechnet reale Produktionswerte jedoch nur für Aggregate (zehn Sektoren), nicht aber in disaggregierter Form für alle 57 Branchen.

4

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 1.3. Das Anlagevermögen stammtaus Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe S. 17. 301

Deshalb ist ein geeigneter Outputpreisindex erforderlich. Verwendet w i r d der Index der Erzeugerpreise für den Inlands- und Auslandsabsatz (1985 = 100) 5 .

Der reale Einsatz des Produktionsfaktors Arbeit (L) wird durch das effektiv geleistete Jahresarbeitsvolumen aller Erwerbstätigen gemessen6. Die nominellen Kosten des A r beitseinsatzes ( w L ) entsprechen den i n der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausgewiesenen Einkommen aus unselbständiger Tätigkeit (Bruttolohn- und Gehaltsumme zuzüglich gesetzlicher und freiwilliger Sozialleistungen 7 ).

Zur Bestimmung der ex-ante Kosten für den Produktionsfaktor Kapital, gemessen durch den Nettokapitalbestand 8 , ist ein Kapitalnutzungspreis r t zu ermitteln. I n einer Volkswirtschaft ohne Steuern und Subventionen berechnet sich der Kapitalnutzungspreis für ein bestimmtes Investitionsgut zum Zeitpunkt t als 9

r

5

t = Pi(rint + ô t - p c U ) ,

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 2.

6

Die Daten über das Arbeitsvolumen sind den SYPRO-kompatiblen Berechnungen in Kohler und Reyher (1988) entnommen. Daten für fehlende Jahre wurden Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes entnommen: Informationen über Erwerbstätige und Beschäftigte finden sich in Fachserie 18, Reihe 1.3, Daten über die Jahresarbeitszeit der Arbeiter werden in Fachserie 4, Reihe 4.1.1, veröffentlicht. Soweit Selbständige und mithelfende Familienangehörige in erheblichem Umfang Arbeitsleistungen erbringen, wäre dies in Ansatz zu bringen. Gewöhnlich wird für diese Arbeitszeit ein Stundensatz in Höhe der Durchschnittsentlohnung eines abhängig Beschäftigten festgelegt (vgl. dazu die Berechnungen des Sachverständigenrats 1990: 311). Eine solche Anpassung ist für Branchen mit nur geringer Zahl von Unternehmen unbedeutend. Da sie in ihrer absoluten Höhe nur sehr ungenau festzustellen sind, wird auf diese Anpassung durchgängig verzichtet. 7

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 1.3.

8

Der Bruttokapitalbestand unterscheidet sich vom Nettokapitalbestand dadurch, daß in der Bruttorechnung das Kapitalgut bis zum endgültigen Abgang aus dem Unternehmen zum vollen Anschaffungswert berücksichtigt bleibt, während bei der Nettorechnung die Abschreibungen den Wert ständig vermindern (Gerstenberger, Heinze, Hummel und Vogler-Ludwig 1989: 23 f.). 9

302

Siehe Jorgenson (1967: 140 ff).

mit r int:

interner Zinssatz

5t:

Abschreibungsrate,

p,:

Preis fur das Investitionsgut in Periode t

peI,t:

erwartete Preisveränderungsrate für das Investitionsgut zum Zeitpunkt t.

Da der gesamte Kapitalstock einer Branche jeweils nur zu einem Aggregat zusammengefaßt vorliegt, stellt der zu ermittelnde Kapitalnutzungspreis einen Mittelwert dar. Es gilt dann: r t K, = r t K m c t t 0 = K w n e t t 0 (r - p e I ) + A w + T i n d , mit emetto. Nettokapitalbestand zu konstanten Preisen £wnetto. Nettokapitalbestand zu Wiederbeschaffungspreisen Aw:

Abschreibungen zu Wiederbeschaffungspreisen

Tind:

Steuern abzüglich Subventionen auf Kapital.

Als interner Zinssatz r wird der Netto-Kapitalmarktzins, d.h. die Verzinsung nach Steuern, angesetzt. Es wird ein konstanter Steuersatz von 50 % auf die Umlaufrendite festverzinslicher Wertpapiere mit einer Restlaufzeit von mindestens drei Jahren kalkuliert 10 . Hinzu kommt eine Risikokomponente für Investitionen in Sachkapital in Form eines Risikoaufschlages von einem Prozent 11.

Für die Berechnung der erwarteten Wertsteigerungsrate geht man davon aus, daß die Investoren eine konstante Erwartungshaltung über die längerfristige Inflation haben. Darüber hinaus geht die aktuelle Preisentwicklung in die Erwartungshaltung ein. Es gilt:

r

P

eU

= 0,5 Σ

Ό J±

P

/= ι 1

' +

+ 1

ν

0,5 Σ t -1 3

mit t = 1, 2,..., T,

10

Quelle; Deutsche Bundesbank, Monatsberichte.

11

Vgl. Gerstenberger, Heinze, Hummel und Vogler-Ludwig (1989: 77 ff.). 303

wobei Τ = Anzahl der Beobachtungen. Der Preisindex pj wird durch den Quotienten von Bruttoanlageinvestitionen zu jeweiligen Preisen und Bruttoanlageinvestitionen zu konstanten Preisen ermittelt 12 . Die Kapitalbestände (Anlagevermögen) zu Wiederbeschaffungspreisen sowie zu konstanten Preisen, werden vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht 13.

Für alle Kapitalbestände werden Jahresdurchschnittswerte (arithmetisches Mittel des Jahresanfangs- und Jahresendbestandes) bestimmt.

Zahlen über den beruflichen Ausbildungsabschluß (- Auszubildende, - keine Ausbildung, - Lehre/Berufsfachschule, - Fachschule/Technikerschule/Meisterschule, - Fachhochschule, - Hochschule) nach Wirtschaftszweigen zur Bestimmung einer Qualitätskomponente für den Faktor Arbeit berechnet das Statistische Bundesamt im Rahmen des Mikrozensus. Dieses Datenmaterial liegt für die Jahre 1976, 1978, 1980, 1982, 1985, 1987, 1989 und 1991 vor. Zwischenjahre wurden geschätzt. Zur Schätzung der entsprechenden Einkommensanteile wurde auf die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste der Erwerbstätigen eines Stichjahres zurückgegriffen 14. Verwendet wurden die Angaben für männliche (kaufmännische) Angestellte im Bereich Grundstoff- und Produktionsgüterindustrie.

12

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 1.3.

13

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe S.17.

14

Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 1990, Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste der Angestellten in Industrie und Handel (nach Beschäftigungsarten, Leistungsgruppen und Wirtschaftszweigen 1989), Tab. 22.7. Die Relationen bei den Angestellten wurden als repräsentativ für alle Erwerbstätigen unterstellt. 304

Anhang 4 FuE-Intensität, FuE-Kapitalstock und Input-Output-Verflechtung

1

Niveau- und Struktureffekt

Aggregierte Veränderungen eines als Quotient zweier Zahlen ausgedrückten Indikators im zeitlichen Verlauf können auf zwei Ursachen zurückgeführt werden: Niveauveränderungen und Strukturverschiebungen. Dies kann am Beispiel der FuE-Intensität (Quotient aus FuE-Aufwendungen F t und Bruttowertschöpfung BWS^ verdeutlicht werden. Eine Erhöhung der gesamten FuE-Intensität der Industrie kann einmal auf eine Erhöhung einzelner sektoraler Intensitäten zurückzufuhren sein (Niveaueffekt), zum anderen kann sie aber auch aus einer stukturellen Verschiebung in Richtung FuE-intensiver Branchen (Struktureffekt) entstehen.

Die FuE-Intensität f t der Industrie zum Zeitpunkt t läßt sich ermitteln als

Jt

BWS t '

wobei

d.h. die Aggregate ergeben sich aus der Summe der entsprechenden Werte der Sektoren i. Die sektoralen Intensitäten lassen sich darstellen als

/ — . " BWS i t Alternativ dazu läßt sich die gesamte FuE-Intensität auch als gewichtete Summe der sektoralen FuE-Intensitäten ermitteln:

305

/. - Σ.

BWS: —„ * Jf It Y BWS it r r

-ΣΛ*Λ

·

Die ß it messen die Anteile der Branchen i an der gesamten Wertschöpfung der Industrie zum Zeitpunkt t.

Die Veränderungen der sektoralen Bruttowertschöpfungsanteile und der FuE-Intensitäten zwischen den beiden Zeitpunkten t, und t 2 seien mit den folgenden Gleichungen bezeichnet:

Afrf

it-fi h

·

Ein Vergleich der gesamten FuE-Intensität zu zwei Zeitpunkten t { und ^ läßt sich nun schreiben als:

~ Σι K2% ~ Σ, ßiij*^! = Σι(β,ίι+Δβ,)%+Δ/ί) - Σ Λ Λ

·

Durch Ausmultiplizieren der Klammer und geeignetes Zusammenfassen ergibt sich:

f h-f h=

Σ,· ß.-t,*A/i

+

Σ,Δβ,·^

+

Σ,ΔΡ.*Δ/ί ·

Dabei bezeichnet der erste Summand auf der rechten Seite den Niveaueffekt,

der gleich-

bleibende Bruttowertschöpfungsanteile bei veränderten FuE-Intensitäten unterstellt. Der zweite Summand stellt den Struktureffekt

dar, der die unveränderten FuE-Intensitäten mit

den Verschiebungen der Bruttowertschöpfungsstruktur in Verbindung bringt. Der dritte Summand erfaßt den sogenannten Joint-Effekt. Wegen seiner geringen empirischen Bedeutung für die hier durchgeführten Berechnungen wurde der Joint-Effekt im Haupttext und in den Tabellen nicht gesondert aufgeführt.

306

2

Berechnung der sektoralen FuE-Kapitalstöcke

Bundesrepublik Deutschland

Der FuE-Kapitalstock R^ einer Branche i wird nach der Perpetual-inventory-Methode berechnet. Die Abschreibungsraten werden dabei sektorspezifisch je nach den Anteilen der einzelnen Komponenten der internen FuE-Aufwendungen (Personalaufwendungen, Sachaufwendungen, Investitionen) bestimmt. Die internen FuE-Aufwendungen (A), die der Stifterverband alle zwei Jahre veröffentlicht, werden für die fehlenden Jahre interpoliert. Der FuE-Kapitalstock des Sektors i zum Zeitpunkt t ergibt sich dann als

Ru - Vi

- °>15 * Rit-1

+

Kl

Da zwischen den Aufwendungen für FuE und den tatsächlichen Erträgen ein Zeitraum von mehreren Jahren liegt, werden der Input-Output-Tabelle von 1990 die FuE-Kapitalstöcke von 1987 (in Preisen von 1990) zugrunde gelegt.

Seit 1971 werden regelmäßig Angaben zu den sektoralen FuE-Aufwendungen der deutschen Wirtschaft veröffentlicht (Stifterverband versch. Jahrgänge). Für die Jahre 1948 bis 1970 wurden lediglich die FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors insgesamt ohne sektorale Details erhoben. Unterstellt man die Branchenstruktur der frühen 70er Jahre auch für die unmittelbare Nachkriegszeit, so lassen sich Zeitreihen für interne FuEAufwendungen der einzelnen Branchen für die ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte ermitteln. Diese Reihe weist jedoch einen drastischen Sprung Ende der 70er Jahre auf, der darauf zurückzuführen ist, daß erst seit 1979 auch die FuE-Aufwendungen kleinerer Unternehmen miterfaßt werden. Die für frühere Jahre fehlenden Angaben können jedoch anteilsmäßig für jeden Sektor hinzugeschätzt werden, so daß eine relativ verläßliche geglättete Reihe der sektoralen internen FuE-Aufwendungen für den Zeitraum 1948 bis

307

1991 entsteht15. Da der Stifterverband die sektoralen FuE-Aufwendungen nur für ungerade Jahre ermittelt hat, wurden die Werte für die geraden Jahre durch geometrische Interpolation ermittelt. Unter Verwendung des BSP-Deflators wurden die FuE-Reihen in reale Größen umgerechnet.

Da die Wissensstöcke mit Hilfe der Input-Output-Tabelle des Statistischen Bundesamtes den Abnehmersektoren und Endnachfragebereichen zugerechnet werden sollen, müssen die Daten des Stifterverbandes, die nach der Systematik der Wirtschaftszweige (WZ 79) gegliedert sind, auf die Systematik der Produktionsbereiche in Input-Output-Tabellen (SIO 80) umgesChlüsselt werden. Eine direkte Zuordnung ist für über 90 vH der internen FuE-Aufwendungen möglich. Der verbleibende Anteil der internen FuE-Aufwendungen kann unter Benutzung von Schlüsseln, etwa des sektoralen Gewichts an der Bruttowertschöpfung, auf die Ursprungsbereiche verteilt werden.

Die hier verwendeten Angaben des Stifterverbandes sind institutionell nach dem Unternehmenskonzept (bzw. nach den jeweils kleinsten bilanzierenden Unternehmensteilen) abgegrenzt. Die Input-Output-Tabellen sind hingegen funktional nach Produktbereichen gegliedert. Die FuE-Aufwendungen der Unternehmen müßten also den einzelnen Produktgruppen zugeordnet werden. Da die hierzu nötigen Daten nur sehr lückenhaft veröffentlicht sind, ,mußte auf eine derartige Umschlüsselung bei den hier vorliegenden vorläufigen Berechnungen verzichtet werden. Die hier vorgestellten Ergebnisse berücksichtigen also die Diversifikation der Unternehmen nicht in ausreichendem Maße.

OECD-Länder Für die Periode 1973 bis 1990 hat die OECD sektorale FuE-Aufwendungen für wichtige OECD-Länder in ihrer ANBERD-Datenbank zusammengestellt (OECD 1992a). Da die

15

Die sektoralen Angaben für 1948 bis 1970 sind nicht als individuelle Zahlen interessant, sondern dienen lediglich der Berechnung von FuE-Kapitalstöcken für Mitte der 80er Jahre: Durch die Schätzung relativ langer Zeitreihen läßt sich die Abschätzung eines Anfangsbestandes umgehen. Bei den hier ermittelten Abschreibungsraten von zwischen 10 vH bis 15 vH gehen FuE-Kapitalstöcke aus diesen frühen Perioden zu höchstens einem Zehntel bis etwa einem Fünftel in den Bestand des Jahres 1987 ein. 308

Datenreihen lediglich 18 Jahre umfassen, erscheint es sinnvoll, einen Anfangsbestand für den sektoralen FuE-Kapitalstock zu schätzen, der dann gemäß der obigen Formel fortgeschrieben werden kann. Als Anfangsbestand für den FuE-Kapitalstock des Jahres 1973 wird das 5-fache der FuE-Aufwendungen dieses Jahres veranschlagt.

Für die sektoralen FuE-Aufwendungen der OECD-Länder wurde eine für alle Branchen einheitliche Abschreibungsrate von 15 vH unterstellt. Gemäß dieser Rate sind nach 10 Jahren nur noch 20 vH und nach 15 Jahren noch knapp 10 vH des ursprünglich vorhandenen technischen Wissens übrig. Damit läßt sich auch mit den relativ kurzen Zeitreihen der OECD für FuE-Aufwendungen ein relativ verläßlicher FuE-Kapitalstock berechnen, der vom Anfangsbestand im Jahr 1973 nur geringfügig beeinflußt wird.

3

Berechnung der gebundenen FuE-Übertragungen

In Anlehnung an bisherige Ansätze16 wird hier versucht, die sektorale Bedeutung der gebundenen Wissensübertragungen nach Produktgruppen abzuschätzen. Hierzu wird den abnehmenden Produktions- und Endnachfragebereichen der Anteil des FuE-Kapitals des Ursprungssektors zugerechnet, der dem Anteil der bezogenen Waren und Dienstleistungen am gesamten Output des Ursprungssektors entspricht. Das den Endnachfragekomponenten "Ausrüstungen" und "Bauten11 zugerechnete FuE-Kapital kann mit Hilfe einer Irivestitionsmatrix weiter an die investierenden Produktionsbereiche verteilt werden. Der einem Sektor insgesamt zugerechnete FuE-Kapitalstock ergibt sich durch Aufsummieren der aus einzelnen Ursprungssektoren stammenden FuE-Kapitalstöcke.

Zunächst wird angenommen, daß der FuE-Gehalt sich analog zur Outputstruktur der Ursprungssektoren überträgt 17. So gilt für die Vorleistungsverflechtung folgender Zusammenhang:

16

Vgl. Meyer-Krahmer und Wessels(1989); Sakurai, Wyckoff und Papaconstantinou (1993); Scholz, Penzkofer, Schmalholz und Beutel (1989). 17

Diese Annahme soll später durch die Berücksichtigung der technischen Nähe zweier Sektoren modifiziert werden. 309

,y

Χ.

1

wobei Xi

der Produktionswert des Sektors i,

x

die Lieferungen von Sektor i an Sektor j ,

ij

Ri

der FuE-Kapitalstock des Sektors i und

Riiij

der von Sektor i an Sektor j auf Basis der Vorproduktlieferungen übertragene FuE-Kapitalstock ist.

d

steht für inländische Herkunft.

Summiert man die einzelnen RII über die Ursprungssektoren i auf, so erhält man das insgesamt aus inländischen Vorleistungen an Sektor j übertragene FuE-Kapital.

Analog dazu können die Investitionen berücksichtigt werden:

RINVfj

= invfj

* ^

,

wobei invy RINVy

die Lieferungen von Investitionsgütern von Sektor i an j und den von Sektor i an Sektor j auf Basis der Kapitalgüterverflechtung übertragenen FuE-Kapitalstock bezeichnet.

Für die Übertragungen ausländischen FuE-Kapitals nach Deutschland wird ein über die Länder gewichteter FuE-Kapitalkoeffizient (FuE-Kapital in vH des Produktionswertes) berechnet. Die FuE-Kapitalkoeffizienten für Frankreich, Italien, Großbritannien, Japan und die USA wurden auf Basis der detaillierten ANBERD-Angaben errechnet (Anteil dieser Länder an den deutschen Importen: 41 vH). Für weitere elf europäische Länder (Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Belgien/Luxemburg, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Irland, Spanien und Portugal; Importanteil: 37 vH) sowie sechs asiatische Länder (China, Hongkong, Taiwan, Malaysia, Südkorea und Singapur; Import!

anteil: 6 vH) wurden sektorale FuE-Kapitalkoeffizienten geschätzt. Dabei wurde als Annäherung die Sektorstruktur der deutschen FuE-Kapitalstöcke unterstellt und die Höhe 310

der FuE-Kapitalkoeffizienten anhand des Verhältnisses der aggregierten FuE-Intensitäten der einzelnen Länder zur deutschen Intensität ermittelt: Betrug die FuE-Intensität eines Landes im Jahr also zwei Drittel der deutschen, so wurden seine sektoralen FuE-Kapitalkoeffizienten als 66 vH der deutschen FuE-Kapitalkoeffizienten geschätzt.

Als Gewichte für die Berechnungen der importierten FuE-Kapitalstöcke wurden die Importanteile der jeweiligen Länder für die entsprechenden Produktgruppen herangezogen. Für Importe aus Ländern, für die keine detaillierten Angaben vorlagen oder Schätzungen gemacht werden konnten, wurden sektorale FuE-Kapitalkoeffizienten unterstellt, die der Hälfte der deutschen entsprechen.

Der FuE-Gehalt importierter Vorprodukte kann ausgedrückt werden als

A

ik

wobei m

für Importe nach Deutschland steht,

aik

den Importanteil des Landes k an Produkten des Sektors i (mit Z k a i k = l ) ,



den FuE-Kapitalstock von Sektor i aus Land k und

Xik

den Produktionswert von Sektor i aus Land k bezeichnet.

Für die über Investitionsgüter importierten FuE-Kapitalstöcke gilt:

RINV?

= inv- *

·

Die Gesamtheit der dem Sektor j zugerechneten FuE-Flüsse ergibt sich durch Aufsummieren: 18

18

Im Ansatz von Sakurai, Wyckoff und Papaconstantinou (1993) werden die intrasektoralen Lieferbeziehungen nicht mitgezählt, um Doppelzählungen zu vermeiden. 311

RTj

= ς,

+

Σ,

+

+

Das gesamte innerhalb eines Sektors verfügbare FuE-Kapital beträgt damit

R?es = Ri + Λ7}

mit i=j

Die obigen Formeln berücksichtigen jeweils nur die erste Stufe der Lieferverflechtungen. Eine Einbeziehung der Gesamteffekte kann mit Hilfe der Leontieff-Inversen vorgenommen werden.

4

Berücksichtigung der technischen Nähe zweier Sektoren

Der Input-Output-Ansatz geht von der Annahme aus, daß sich der Kapitalstock eines Sektors proportional zu den Lieferungen von Vorleistungen und Kapitalgütern auf die Abnehmersektoren verteilt. Diese Annahme stellt sicherlich eine vergröbernde Vereinfachung dar. Unberücksichtigt gelassen wird hierbei, inwieweit sich die Übertragungen des technischen Wissens für unterschiedliche Abnehmer in ihrer Relevanz unterscheiden. Unternimmt etwa der Ursprungssektor gezielte FuE für branchenfremde Produkte oder sind aus produktspezifischen Gründen die Überschneidungen hinsichtlich technischer Anwendungeh besonders groß, so deutet dies daraufhin, daß die sich daraus ergebende Übertragung von FuE-Kapital größer ist, als es aus den bloßen Lieferverflechtungen hervorgeht. Umgekehrt können bei geringen technikspezifischen Gemeinsamkeiten die Wissensübertragungen geringer sein, als es in den Lieferverflechtungen zum Ausdruck kommt. Durch einen Indikator, der die Relevanz der Wissensübertragungen unabhängig von der Lieferverflechtung mißt, ließe sich eine wesentlich verbesserte Schätzung der FuE-Kapitalübertragungen ableiten.

Anhaltspunkte über die technische Nähe zweier Sektoren lassen sich beispielsweise aus Patentstatistiken gewinnen. Eine Einordnung von Patenten nach Herkunfts- und Verwendungssektoren gibt Auskunft darüber, ob eine (patentierte) Innovation auch technisches Wissen beinhaltet, das zur Anwendung in anderen Sektoren besonders geeignet ist. Die Wissensübertragung zwischen beiden Sektoren ist umso höher zu bewerten, je höher der 312

Anteil der Patentanmeldungen des Sektors mit potentiellen Anwendungen in Sektor j ist. Rechnerisch kann dies durch die Einführung eines zusätzlichen Gewichtungsfaktors erreicht werden:

RII / d. = IJ

*

R.

wobei μ{·

den Anteil der in Sektor i angemeldeten Patente, die für Produkte des Sektors j Verwendung finden können, bezeichnet und als Maß für die technische Nähe zweier Sektoren betrachtet werden kann,

π

ist ein Parameter zwischen 0 und 1, mit dem die Rolle der beiden Gewichte variiert werden kann. Bei π=1 entspricht die Formel der ursprünglichen Berechnungsmethode, ein π=0 würde bedeuten, daß ausschließlich die technische Nähe zur Verteilung des FuE-Kapitals auf die Verwendungssektoren berücksichtigt wird.

313

Anhang 5 Ergänzende Tabellen und Schaubilder

315

TABELLE

-

RELATIVES PRO-KOPF-EINKOMMEN DER O E C D - L A N D E R (IN KAUFKRAFTPARITÄTEN) WESTDEUTSCHLAND = 100

Land

1960

1970

1980

1985

1986

1987

1988

1989

1990

1991

1992

Westdeutschland

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

Frankreich

87,1

95,0

95,8

94,6

94,5

94,8

95,4

95,8

94,4

92,2

91,2

Italien

69,8

80,5

86,2

85,6

86,1

87,4

88,0

88,4

87,3

86,7

87,3

Niederlande

95,0

96,7

91,6

88,2

87,6

86,6

85,7

87,1

86,9

83,6

83,4

Belgien

79,8

86,5

91,5

89,3

88,9

89,4

90,3

91,4

91,0

89,1

91,1

Luxemburg

111,0

102,5

95,8

101,2

102,9

104,0

105,8

109,3

107,9

105,1

110,4

Großbritannien

100,2

88,7

82,3

85,0

86,5

89,2

90,1

89,6

86,7

79,6

80,1

Irland

47,9

48,8

52,4

53,6

52,1

53,8

54,6

57,1

60,4

60,0

62,5

Dänemark

91,8

95,4

89,0

95,3

96,6

95,5

93,6

91,9

90,6

89,4

87,0

Griechenland

28,1

39,2

44,0

42,8

42,4

41,6

42,1

42,3

40,2

39,3

40,6

Portugal

27,9

38,6

42,0

40,8

41,6

43,2

43,6

45,2

45,6

46,6

48,4

Spanien

46,4

60,3

59,8

58,7

59,1

61,5

62,6

64,0

64,0

64,6

63,1

146,0

132,3

121,1

124,0

123,9

124,9

124,8

123,8

120,8

115,0

116,0

Kanada

99,6

97,7

105,2

109,0

109,4

111,1

111,9

110,6

105,4

98,8

97,5

Japan

44,4

76,0

81,6

89,0

88,9

90,8

93,2

94,9

95,9

96,3

96,5

Österreich

77,4

81,6

89,7

89,8

88,8

89,0

89,5

90,5,

90,4

87,6

88,2

Finnland

71,8

78,1

82,7

87,4

87,7

88,5

90,1

91,7

88,2

78,7

71,2

Norwegen

74,2

72,8

85,5

93,1

94,5

94,8

91,0

89,0

87,2

85,4

87,0

Schweden

98,9

102,3

94,5

96,2

96,1

97,3

96,1

95,6

92,7

85,2

81,1

142,4

138,0

119,4

117,3

117,4

117,4

116,2

118,3

116,0

110,9

109,0

Türkei

17,6

16,6

16,9

17,4

18,0

18,7

18,3

18,0

18,5

17,6

18,2

Australien

97,6

94,0

88,7

90,9

89,5

90,6

89,8

89,8

87,2

82,4

82,3

Neuseeland

108,3

90,4

76,0

80,9

80,2

79,3

77,6

76,3

74,1

69,2

68,7

Island

78,2

69,8

94,4

93,6

96,8

103,5

98,6

95,3

91,7

88,4

84,0

OECD insgesamt

92,6

94,8

91,9

93,8

93,9

95,0

95,4

95,5

94,0

90,9

91,1

USA

Schweiz

1. Quellen: OECD, Economic Outlook, Nr. 54, Dez. 1993; Berechnungen des DIU.

317

TABELLE A - L KENNZIFFERN ZUR ERWERBSTATIGKEIT IN DEN O E C D - L Ä N D E R N 1992

Anteile in vH

Länder

Bevölkerung in 1000

15-64 jährige an der Bevölkerung

Erwerbspersonen an 15 b. 64 jähr. Personen

Erwerbspersonen an der Bevölkerung

Erwerbstätige an den Erwerbspersonen

Durchschnittl. jährliche Arbeitszeit in Stunden je

Abhängig BeschäfBeschäftigte an Erwerbs- Beschäf- tigte im Erwerbs- tätigen tigten verarbt. tätigen Gewerbe 1988 1)

Arbeits stunden je Kopf der Bevölkerung

Westdeutschland

64846

68,4

70,6

48,3

94,2

89,6

1618

1563

1644

736

Frankreich

57372

65,6

66,3

43,5

89,6

87,8

1666 ,

1542

1680

649

Italien

56777

69,2

61,3

42,4

88,4

75,0

(1726)

1741

(647)

Niederlande

15178

68,4

68,1

46,6

93,2

71,4

(1484)

1613

(645)

Belgien

10025

66,6

63,5

42,3

89,7

82,2

(1597)



1623

(606)

52,3

98,6

73,5

Luxemburg

390





" 2) 1423

57848

64,7

75,0

48,5

90,0

86,8

(1900)

-

1916

(829)

Irland

3547

61 #5

61,9

38,1

83,3

77,4

(1941)



1957

(616)

Dänemark

5170

67,4

82,4

55,5

88,9

88,b

(1649)



1675

(814)

10300

66,8

59,5

39,8

90,8

51,1

Portugal

9846

66,7

68,4

45,7

95,8

74,1

Spanien

39085

67,5

57,4

38,8

81,6

73,4

1911

1828



605

255020

65,5

76,0

49,8

92,6

93,7

1769

1736

-

816

Kanada

27445

66,8

75,2

50,3

88,7

89,8

Japan

124336

70,0

75,6

52,9

97,8

79,5

1709 3) 2023



Österreich

7884

67,0

69,6

46,6

96,4

86,2

Finnland

5042

67,2

73,9

49,6

86,9

62,3

1728

-

Norwegen

4286

64,5

77,1

49,7

94,1

87,9

1417

Schweden

8678

63,7

80,8

51 #5

95,2

93,9

1485

Schweiz

6905

67,3

76,4

51,5

97,5

78,9

58775

60,7

56,6

34,4

92,1

32,8

17529

66,6

74,2

49,4

89,3

85,3

3414

65,7

72,6

47,7

89,7

79,0

260

64,2

77,2

49,5

97,0

86,4

Großbritannien

Griechenland

USA

Türkei Australien Neuseeland Island

1

762 •

745 -

1) l t . Eurostat.- 2) 1991.- 3) 1990. Quellen: OECD, Economic Outlook, Nr. 54, Dez. 1993; OECD, Employment Outlook, versch. Jahrgänge; Eurostat, Arbeitskosten Erhebung 1988, Erste Ergebnisse, Luxemburg 1991; Berechnungen und Schätzungen des DIW.

318

1047

663 728

TABELLE KENNZIFFERN Z U M REALEINKOMMEN UND ZUR GESAMTWIRTSCHAFTLICHEN ARBEITSPRODUKTIVITÄT IN DEN O E C D - L Ä N D E R N - PRO-KOPF-EINKOMMEN -

Länder

BIP je Kopf der Bevölkerg. in 1ooo

BIP

Zunahme des BIP je Kopf der Bevölkerung in Kaufkraft-$ von 1991

je Kopf der Bevölkerung

in 1000 Kaufkraft-$ von 1991

in Kaufkraft-$

in vH

US - $

1992

1960

1970

1980

1989

1990

1991

1992 1960-70 1970-80 1980-90 1960-70 1970-80 1980-90

Westdeutschland 27,587 8,573 12,145 15,646 18,338 19,019 19,687 19,698

3572

3501

3374

41,7

28,8

21,6

Frankreich

23,078 7,490 11,586 15,111 17,770 18,122 18,152 18,301

4095

3525

3011

54,7

30,4

19,9

Italien

21,554 6,143 10,011 13,704 16,382 16,696 17,063 17,324

3869

3693

2992

63,0

36,9

21,8

Niederlande

21,130 8,003 11,551 14,195 15,709 16,243 16,456 16,565

3548

2644

2048

44,3

22,9

14,4

Belgien

22,355 6,881 10,586 14,349 16,745 17,248 17,538 17,647

3705

3763

2899

53,8

35,6

20,2

Luxemburg

27,091 9,590 12,556 15,100 20,072 20,494 20,689 21,066

2966

2544

5394

30,9

20,3

35,7

Großbritannien

18,081 8,504 10,589 12,690 16,040 16,075 15,652 15,508

2084

2101

3384

24,5

19,8

26,7

Irland

14,148 4,061

8,016 10,578 11,582 11,812 12,315

1884

2071

3566

46,4

34,8

44,5

Dänemark

27,514 8,354 11,851 14,221 17,111 17,434 17,603 17,726

3497

2370

3213

41,9

20,0

22,6

7,729 7,777

2354

2121

688

97,4

44,5

10,0

5,945

Griechenland

7,568 2,417 4,771 6,892 7,738 7,580

Portugal

8,652 2,525

4,903 6,873 8,626 8,991 9,178 9,299

2378

1971

2118

94,2

40,2

30,8

Spanien

14,710 4,128

7,593 9,670 12,043 12,459 12,714 12,796

3465

2077

2789

83,9

27,4

28,8

USA

23,678 12,857 16,510 19,519 22,893 23,068 22,648 23,017

3654

3009

3549

28,4

18,2

18,2

Kanada

20,761 8,675 12,027 16,647 20,365 20,061 19,437 19,260

3352

4620

3414

38,6

38,4

20,5

Japan

29,575 3,843 9,364 12,921 17,496 18,276 18,957 19,139

5521

3556

5355

143,7

38,0

41,4

Österreich

23,449 6,770 9,897 13,999 16,442 16,985 17,256 17,382

3127

4102

2986

46,2

41,4

21,3

Finnland

21,043 6,150

9,455 12,885 16,884 16,817 15,498 14,839

3305

3430

3932

53,7

36,3

30,5

Norwegen

26,379 6,436 8,965 13,534 16,419 16,636 16,814 17,271

2529

4569

3101

39,3

51,0

22,9

Schweden

28,434 8,430 12,339 14,492 17,071 17,170 16,770 16,373

3909

2154

2677

46,4

17,5

18,5

Schweiz

35,049 12,214 16,784 18,901 21,818 22,104 21,837 21,467

4570

2117

3203

37,4

12,6

16,9

2,072 2,662 3,313 3,535 3,472 3,609

541

591

873

35,3

28,5

32,8

Australien

16,543 8,445 11,484 13,958 16,602 16,591 16,226 16,330

3039

2474

2633

36,0

21,5

18,9

Neuseeland

11,763 10,006 11,763 12,395 14,147 14,073 13,638 13,676

1757

631

1678

17,6

5,4

13,5

Island

25,525 6,429 8,774 14,892 17,496 17,440 17,400 16,628

2345

6118

2548

36,5

69,7

17,1

Türkei

1,928

1,531

319

NOCH: TABELLE A - 3 WERTPRODUKTIVITÄT JE ERWERBSTÄTIGEN -

BIP je Erwerbstätigen in 1ooo US - $ Länder

1992

Zunahme des BIP je Erwerbstätigen in Kaufkraft-$ von 1991

BIP je Erwerbstätigen in 1000 Kaufkraft-$ von 1991 1960

1970

1980

1989

1990

in Kaufkraft-S 1991

1992

in vH

1960-70 1970-80 1980-90 60-70 70-80 80-90

Westdeutschland 60,677 18,284 27,734 35,702 41,150 42,241 43,035 43,318

9450

7968

6539

51,7 28,7

18,3

Frankreich

59,208 17,399 28,131 37,170 44,885 45,568 45,858 46,960

10732

9039

8398

61,7 32,1

22,6

Italien

57,520

15,413 27,947 38,062 45,226 45,357 45,518 46,240

12534

10115

7295

81,3

36,2

19,2

Niederlande

48,679

18,368 26,808 34,711 37,898 38,208 38,029 38,161

8440

7903

3497

45,9 29,5

10,1

Belgien

58,940

18,152 27,626 37,699 44,260 45,074 45,947 46,518

9474

10073

7375

52,2 36,5

19,6

Luxemburg

52,547 22,955 30,601 34,993 41,873 41,444 40,895 40,855

7646

4392

6451

33,3

14,4

18,4

26,3

19,5

21,0

52,7 41,6

52,8

19,6

16,5

Großbritannien 41,382

18,832 23,789 28,423 34,344 34,405 34,736 35,505

4957

4634

5982

Irland

44,595

10,909 16,655 23,583 34,113 36,030 37,002 38,829

5746

6928

12447

Dänemark

55,746

17,906 24,952 29,847 33,907 34,774 35,524 35,909

7046

4895

4927

Griechenland

20,956

5,943

13,386 19,801 21,137 20,795 21,750 21,533

7443

6415

994

125,2 47,9

5,0

Portugal

19,770

6,932

12,883 17,271 19,315

19,722 19,558 21,246

5951

4388

2451

85,8 34,1

14,2

Spanien

46,494

10,843 20,635 30,645 38,205 38,587 39,349 40,444

9792

10010

7942

90,3 48,5

25,9

USA

51,349 35,310 43,035 44,768 48,542 48,891 48,967 49,915

7725

1733

4123

21,9

4,0

9,2

Kanada

46,569 25,988 32,339 37,417 42,822 42,466 42,532 43,187

6351

5078

5049

24,4

15,7

13,5

Japan

57,107

19,066 27,261 35,147 36,141 36,887 36,972

10990

8195

8880 136,1 43,0 32,6

Österreich

52,167 14,615 23,826 32,972 37,515 38,418 38,889 38,683

9211

9146

5446

63,0 38,4

16,5

Finnland

48,796

12,991 20,488 26,456 33,929 33,983 33,308 34,419

7497

5968

7527

57,7 29,1

28,5

Norwegen

56,415

15,103 21,215 28,988 33,875 34,752 35,659 36,950

6112

7773

5764

40,5

36,4

19,9

Schweden

58,029 17,392 25,747 28,440 32,456 32,607 32,619 33,425

8355

2693

4167

48,0

10,5

14,7

Schweiz

69,871 24,487 33,596 38,119 41,228 41,593 41,706 42,794

9109

4523

3474

37,2

13,5

9,1

11,403

2193

1927

3286

63,3 34,1 43,3

Türkei

6,093

8,076

3,466

5,659

7,586 10,166 10,872 10,874

39,3

Australien

37,485

20,748 26,901 32,324 35,784 35,718 36,111 37,009

6153

5423

3394

29,7 20,2

10,5

Neuseeland

27,513 23,882 26,738 26,873 32,328 32,174 32,014 31,986

2856

135

5301

12,0

0,5

19,7

Island

53,096

5409

10059

3260

32,6 45,7

10,2

320

16,607 22,016 32,075 35,116 35,335 33,531 34,595

NOCH: TABELLE A - 3 WERTPRODUKTIVITÄT JE ARBEITSSTUNDE

BIP je Arbeitsstunde in US-$

Zunahme des BIP je Arbeitsstunde in Kaufkraft-$ von 1991

BIP je Arbeitsstunde

in Kaufkraft-$

in Kaufkraft-S von 1991

in vH

Länder

1992

1960

1970

1980

1989

1990

1991

1992 1960-70 1970-80 1980-90 60-70 70-80 80-90

Westdeutschland

37,5

8,5

14,2

20,4

24,8

26,1

26,8

26,8

Frankreich

35,6

14,3

20,5

27,3

27,5

Italien

33,3

14,2

21,3

26,2

26,8

Niederlande

32,8

21,0

25,8

Belgien

36,9

Luxemburg













6,2

5,7

28,2

6,2

6,8

26,8

7,1

4,9

25,7



28,2

5,7





.

4,8



29,1

67,1

43,7

27,9

43,4

33,2

50,0

23,0 22,9















-



Großbritannien

21,8





18,1

18,7









Irland

23,0





18,5

20,0



-





Dänemark

33,8





21,0

21,8

-

-

Griechenland







-





-

-

Portugal











-

-

-

14,3

19,9



21,2

Spanien

24,3

USA

29,0

22,8

24,8

27,4



28,2

Kanada

27,3

17,1

20,9

24,5



Japan

28,2

8,7

12,9

17,9









Österreich





-



5,6

.

2,0

2,6

.

8,8

10,5

25,3

3,8

3,6

.

22,2

17,2

18,3

4,2

5,0

.

48,3

38,8

-





39,2



.



Finnland

28,2

10,3

14,2

19,4



19,9

3,9

5,2

.

37,9

36,6

Norwegen

39,8

12,0

19,3

24,6



26,1

7,3

5,3

.

60,8

27,5

Schweden

39,0

15,7

19,6

22,0

22,5

3,9

2,4

.

24,8

12,2

Schwei ζ Türkei Australien Neuseeland Island Quelle: Vgl. Tabelle A - 2

321

TABELLE A - 4 I N D I K A T O R E N ZUR A R B E I T S P R O D U K T I V I T Ä T I N AUSGEWÄHLTEN INDUSTRIELÄNDERN

Westdeutschland 1970

1980

1985

1987

Japan 1990

1970

1980

1987

1990

3 39 27 58 100 2517 2409

2 40 28 58 100 3097 2932

3 39 28 58 100 1399 1343

3 39 28 58 100 1495 1435

2 41 30 56 100 1770 1673

11 34 24 55 100 61041

10 33 23 57 100 62083

9 33 23 58 100 65716

1985

Sektorale Struktur des BIP zu jeweiligen Preisen (in vH) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt in Mrd. US-$ in Mrd. US-S 1)

3 51 39 45 100 175 183

2 44 34 54 100 779 810

2 42 33 56 100 603 619

2 41 32 57 100 1073 1107

2 40 32 58 100 1445 1496

6 44 34 50 100 213 207

4 40 28 56 100 1098 1059

3 39 28 58 100 1399 1343

Sektorale Struktur des BIP zu Preisen von 1985 (in vH) ι Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt in Mrd. US-$ in Mrd. US-$ 1)

2 48 36 50 100 424 445

2 44 34 54 100 565 587

2 42 33 56 100 603 619

2 40 31 58 100 625 642

2 39 31 59 100 705 724

6 38 22 58 100 671 694

3 39 26 58 100 1149 1118

Sektorale Struktur der Erwerbstätigen (in vH) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt in Tsd.

8 48 37 44 100 27298

5 43 34 51 100 26980

5 41 32 55 100 26489

4 40 32 56 100 27050

3 40 31 57 100 28487

20 35 26 45 100 53439

13 35 24 52 100 58657

Arbei tsprodukt ivi tät zu jeweiligen Preisen (BIP in Tsd. US-$ je Erwerbstätigen) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

2,7 6,8 6,8 6,7 6,4

12,0 29,3 28,8 30,2 28,9

9,1 23,3 23,3 23,5 22,8

15,0 40,6 40,5 40,8 39,7

23,2 51,2 51,1 52,1 50,7

1,2 5,0 5,1 4,4 4,0

5,2 21,7 22,0 20,1 18,7

6,5 26,5 26,9 23,9 22,9

10,7 47,9 47,3 41,6 40,5

12,0 56,4 55,5 47,4 47,1

Relative Arbeitsproduktivität zu jeweiligen Preisen (insgesamt := 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

41 106 105 104 100

41 102 100 105 100

40 102 102 103 100

38 102 102 103 100

46 101 101 103 100

29 126 129 111 100

28 116 118 107 100

28 116 117 104 100

26 118 117 103 100

26 120 118 101 100

Arbeitsproduktivität zu Preisen und Wechselkursen von 1985 (BIP in Tsd.US-$ je Erwerbstätigen) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

322

4,2 15,5 15,1 17,6 15,5

7,1 21,3 21,0 22,0 20,9

9,1 23,3 23,3 23,5 22,8

9,7 23,1 22,8 24,2 23,1

13,0 24,4 24,3 25,7 24,8

3,5 13,6 10,7 16,4 12,6

5,1 22,0 21,3 21,6 19,6

6,5 26,5 26,9 23,9 22,9

6,8 28,6 28,5 24,5 24,1

7,2 33,6 34,3 26,3 26,9

NOCH: T A B E L L E A - 4 I N D I K A T O R E N ZUR ARBEITSPRODUKTIVITÄT IN AUSGEWÄHLTEN INDUSTRIELÄNDERN

Westdeutschland 1970

1980

1985

1987

Japan 1990

1970

1980

1985

1987

1990

Entwicklung der Arbeitsproduktivität zu Preisen und Wechselkursen von 1985 (Indexwerte, 1980 = 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

59 73 72 80 74

100 100 100 100 100

128 109 111 107 109

137 108 109 110 110

183 115 116 117 118

70 62 50 76 64

100 100 100 100 100

128 121 126 111 117

142 153 161 122 138

135 130 134 114 123

Entwicklung der Löhne 2) je Erwerbstätigen in jeweiligen US-$ (Indexwerte, 1980 = 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

16 21 21 13 21

100 100 100 100 100

83 77 78 72 75

141 136 138 126 131

191 171 173 154 163

16 19 19 18 17

100 100 100 100 100

123 122 122 118 122

199 216 215 205 215

214 252 249 235 250

Entwicklung der Lohnstückkosten in US-$ (Indexwerte, 1980 = 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

27 29 29 16 28

100 100 100 100 100

65 70 70 68 69

103 125 127 115 119

104 149 149 132 138

22 30 37 23 26

100 100 100 100 100

96 101 97 106 104

148 165 161 181 175

151 165 155 194 182

0,23 0,50 0,51 0,55 0,52

0,22 0,49 0,50 0,55 0,52

Anteil der Löhne 2) am BIP in jeweiligen Prei sen Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe D i enstlei stungen Insgesamt

0,15 0,62 0,62 0,32 0,57

0,20 0,68 0,69 0,57 0,61

0,22 1 0,65 0,67 0,53 0,58

0,23 0,66 0,68 0,53 0,58

0,20 0,66 0,68 0,51 0,56

0,16 0,41 0,40 0,44 0,41

0,24 0,51 0,51 0,55 0,52

0,23 0,50 0,51 0,55 0,52

1) Zum Vergleich: BIP nach Berücksichtigung von: Imputed bank service charge(ìess), Import duties, Value added tax, und Other adjustments.- 2) Compensation of employees. Quelle : OECD, National Accounts, Paris 1984 und 1993.

323

NOCH: T A B E L L E A - 4 I N D I K A T O R E N ZUR A R B E I T S P R O D U K T I V I T Ä T IN AUSGEWÄHLTEN INDUSTRIELÄNDERN

Frankreich

USA 1970

1980

1985

1987

1990

1970

1980

1987

1990

4 31 22 66 100 853 888

4 30 22 66 100 1146 1192

5 33 23 62 100 683 717

5 31 22 64 100 717 751

4 32 22 64 100 791 836

7 30 22 62 100 21401

7 29 21 64 100 21485

6 29 2Θ 65 100 22114

1985

Sektorale Struktur des BIP zu jeweiligen Preisen (in vH) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt in Mrd. US-$ in Mrd. US-$ 1)

3 34 24 63 100 1040 1021

3 33 21 65 100 2742 2688

2 30 20 68 100 4061 3967

7 39 28 54 100 134 143

2 28 19 70 100 4593 4473

4 36 25 60 100 631 665

4 32 23 64 100 498 523

Sektorale Struktur des BIP zu Preisen von 1980 (in vH) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt in Mrd. US-$ in Mrd. US-$ 1)

3 36 22 62 100 2039 2011

3 33 21 65 100 2742 2688

3 33 22 65 100 3143 3096

6 39 25 58 100 442 465

3 32 22 65 100 3352 3301

4 36 25 60 100 631 665

Sektorale Struktur der Erwerbstätigen (in vH) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt in Tsd.

4 31 24 65 100 78598

3 29 21 68 100 96083

3 26 18 71 100 103656

3 25 17 72 100 108550

3 24 17 74 100 115650

13 38 26 49 100 .21076

9 34 24 57 100 21847

Arbeitsproduktivität zu jeweiligen Preisen (BIP in Tsd. US-$ je Erwerbstätigen) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

8,2 14,4 13,3 12,9 13,2

21,5 32,9 29,1 27,1 28,5

28,5 45,8 41,7 37,2 39,2

29,2 48,7 45,5 40,6 42,3

3,5 6,6 6,9 7,0 6,4

15,0 29,9 30,2 30,4 28,9

12,7 24,5 24,5 24,0 23,3

21,0 41,6 42,5 40,8 39,7

30,6 54,8 57,5 52,4 51,8

Relative Arbeitsproduktivität zu jeweiligen Preisen (insgesamt = 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

62 109 100 98 100

75 115 102 95 100

73 117 107 95 100

69 115 107 96 100

54 104 109 110 100

52 103 105 105 100

54 105 105 103 100

53 105 107 103 100

59 106 111 101 100

Arbeitsproduktivität zu Prei sen und Wechselkursen von 1980 (BIP in Tsd.US-$ je Erwerbstätigen) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

324

19,1 29,5 22,9 24,8 25,9

21,5 32,9 29,1 27,1 28,5

29,4 38,2 36,4 27,5 30,3

29,9 40,0 39,2 27,8 30,9

9,0 21,6 20,4 24,9 21,0

15,0 29,9 30,2 30,4 28,9

20,5 34,3 33,8 32,1 31,9

22,4 35,7 34,9 33,5 33,4

26,2 39,8 39,9 34,9 35, t

NOCH: T A B E L L E A - 4 I N D I K A T O R E N ZUR A R B E I T S P R O D U K T I V I T Ä T I N AUSGEWÄHLTEN INDUSTRIELÄNDERN

USA 1970

1980

1985

Frankreich 1987

1990

1970

1980

1985

1990

1987

Entwicklung der Arbeitsproduktivität zu Preisen und Wechselkursen von 1980 (Indexwerte, 1980 = 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

89 90 79 92 91

100 100 100 100 100

137 116 125 101 106

139 122 135 103 108

60 72 67 82 73

100 100 100 100 100

137 115 112 106 110

175 133 132 115 124

149 119 116 110 115

Entwicklung der Löhne 2) je Erwerbstätigen in jeweiligen US-$ (Indexwerte, 1980 = 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

36 45 44 47 46

100 100 100 100 100

136 134 136 135 134

152 142 146 148 145

100 100 100 100 100

86 79 79 78 79

146 127 128 126 128

m m

.

164

Entwicklung der Lohnstückkosten in US-$ (Indexwerte, 1980 = 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

41 50 56 51 51

100 100 100 100 100

100 115 109 133 126

109 117 108 144 134

100 100 100 100 100

63 69 71 74 71

98 107 111 115 111

m

133

Anteil der Löhne 2) am BIP in jeweiligen Prei sen Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

0,20 0,67 0,71 0,59 0,60

0,21 0,64 0,74 0,59 0,60

0,22 0,62 0,71 0,58 0,59

0,24 0,62 0,69 0,58 0,59

0,16 0,66 0,68 0,58 0,59

0,16 0,64 0,66 0,57 0,58

0,16 0,61 0,62 0,55 0,55

m m

.

0,54

1) Zum Vergleich: BIP nach Berücksichtigung von: Imputed bank service charge(less), Import duties, Value added tax, und Other adjustments.- 2) Compensation of employees. Quelle : OECD, National Accounts, Paris 1984 und 1993.

325

NOCH: T A B E L L E A - 4 I I N D I K A T O R E N ZUR A R B E I T S P R O D U K T I V I T Ä T IN AUSGEWÄHLTEN INDUSTRIELÄNDERN

Italien 1970

1980

1985

Schweden 1987

1990

1970

1980

1987

1990

3 33 24 63 100 148 161

3 32 22 65 100 208 228

4 34 24 63 100 92 101

3 33 23 63 100 97 106

3 32 22 64 100 103 112

5 29 22 66 100 4341

4 29 22 66 100 4388

4 29 21 68 100 4531

1985

Sektorale Struktur des BIP zu jeweiligen Preisen (in vH) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt in Mrd. US-$ in Mrd. US;$ 1)

7 40 27 53 100 113 115

6 39 28 55 100 449 453

5 36 25 60 100 419 425

4 34 24 61 100 748 759

3 34 23 63 100 1080 1095

5 39 28 56 100 30 33

4 34 23 63 100 114 125

4 34 24 63 100 92 101

Sektorale Struktur des BIP zu Preisen von 1985 (in vH) 6 39 23 56 100 287 291

Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt in Mrd. ÜS-S in Mrd. US-$ 1)

5 38 25 57 100 390 396

5 36 25 60 100 419 425

5 36 25 60 100 445 451

4 36 25 60 100 488 493

5 36 26 60 100 66 76

3 33 23 64 100 83 92

Sektorale Struktur der Erwerbstät igen (in vH) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt in Tsd.

ι

19

38 28 43 100 20981

14 36 27 51 100 22063

11 31 22 58 100 22614

11 30 22 59 100 22878

10 30 22 61 100 23344

8 38 27 54 100 3970

5 32 23 63 100 4284

Arbei tsprodukt i vi tät zu jeweiligen Preisen (BIP inι Tsd. US-$ je Erwerbstätigen) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

2,2 5,6 5,3 6,6 5,4

8,7 22,3 21,1 22,0 20,3

7,4 21,6 20,3 19,1 18,5

12,3 37,8 35,4 33,8 32,7

15,6 52,8 48,2 47,9 46,3

4,4 7,9 7,8 7,9 7,6

18,2 28,4 26,3 26,6 26,7

15,9 24,3 23,0 20,1 21,1

26,6 38,2 35,9 32,2 33,7

34,8 51,8 47,1 44,1 46,0

Relative Arbeitsproduktivität zu jeweiligen Preisen (insgesamt =: 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

40 104 98 122 100

43 110 104 108 100

40 116 110 103 100

38 116 108 104 100

34 114 104 104 100

58 104 102 104 100

68 106 98 100 100

75 115 109 95 100

79 113 107 95 100

76 113 102 96 100

Arbeitsproduktivität zu Preisen und Wechselkursen von 1985 (BIP in Tsd.US-S je Erwerbstätiigen) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

326

4,2 13,9 11,4 17,7 13,7

6,2 18,6 16,3 20,1 17,7

7,4 21,6 20,3 19,1 10,5

8,0 23,2 22,0 19,6 19,4

8,5 25,6 24,4 20,6 20,9

9,2 16,0 15,8 18,5 16,7

12,5 20,0 19,1 19,5 19,3

15,9 24,3 23,0 20,1 21,1

17,1 25,0 23,2 21,0 22,0

21,3 25,5 24,0 21,5 22,6

NOCH: T A B E L L E A - 4 I N D I K A T O R E N ZUR A R B E I T S P R O D U K T I V I T Ä T IN AUSGEWÄHLTEN INDUSTRIELÄNDERN

Italien 1970

1980

1985

Schweden 1987

1990

1970

1980

1985

1987

1990

Entwicklung der Arbeitsproduktivität zu Preisen und Wechselkursen von 1985 (Indexwerte, 1980 = 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

67 75 70 88 77

100 100 100 100 100

118 116 124 95 105

129 125 135 98 110

137 138 150 102 118

73 80 83 95 86

100 100 100 100 100

128 122 120 103 110

171 128 126 110 117

137 125 122 108 114

Entwicklung der Löhne 2) je Erwerbstätigen in jeweiligen US-$ (Indexwerte, 1980 = 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

15 25 25 26 24

100 100 100 100 100

88 92 94 85 89

142 156 158 146 152

206 218 220 208 217

32 28 28 28 27

100 100 100 100 100

74 77 77 70 73

127 120 118 111 115

180 170 162 159 164

Entwicklung der Lohnstückkosten in US-$ (Indexwerte, 1980 = 100) Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

22 33 36 29 31

100 100 100 100 100

74 79 75 90 85

111 125 118 150 138

151 159 147 203 184

44 34 33 29 32

100 100 100 100 100

58 63 64 68 66

93 96 97 103 101

105 133 129 144 140

0,25 0,65 0,69 0,66 0,64

0,27 0,68 0,72 0,68 0,67

Anteil der Löhne 2) am BIP in jeweiligen Prei sen Landwirtschaft Industrie dar.: Verarb.Gewerbe Dienstleistungen Insgesamt

0,18 0,50 0,57 0,41 0,43

0,29 0,51 0,57 0,47 0,48

0,30 0,49 0,56 0,47 0,47

0,29 0,47 0,54 0,45 0,45

0,33 0,47 0,55 0,45 0,46

0,37 0,72 0,74 0,67 0,67

0,28 0,73 0,79 0,71 0,70

0,24 0,66 0,70 0,67 0,65

1) Zum Vergleich: BIP nach Berücksichtigung von: Imputed bank service charge(less), Import duties, Value added tax, und Other adjustments.- 2) Compensation of employees. Quelle : OECD, National Accounts, Paris 1984 und 1993.

327

TABELLE Α - 5 SEKTORALF STRUKTUR DER B i u r r r o w E R T S c i i ô m i N G DES VERARBEITENDEN GEVVERIIES IN DEN OECD-LÄNDERN 1970 BIS 1990 IN V H

311 313 314 321 322 323 324 331 332 341 342 351 352 353 354 355 356 361 362 369 371 372 381 382 383 384 385 390

1978

1979

1980

8,7 2,0 1,0 4,1 2,5 0,4 0,5 2,3 1,6 3,4 4,7 5,2 4,2 2,6 0,3 1,4 2,0 0,4 1,0 2,8 5,3 1,8 6,9 11,2 9,1 11,3 2,3 1,4

8,8 2,1 1,0 4,0 2,4 0,3 0,5 2,3 1,6 3,3 4,7 5,0 4,2 2,6 0,3 1,3 2,1 0,4 1,0 3,0 5,5 1,7 6,9 11,3 9,2 11,1 2,3 1,4

8,4 2,0 0,9 3,9 2,3 ,0,3 0,5 2,3 1,5 3,3 4,7 5,2 4,1 3,5 0,3 1,2 2,1 0,4 0,9 3,0 5,7 1,8 6,8 11,4 9,2 10,8 2,2 1,3

8,7 2,0 1,0 3,7 2,3 0,3 0,5 2,1 1,6 3,4 4,9 4,8 4,2 3,2 0,3 1,2 2,1 0,4 0,9 3,0 5,4 1,8 6,7 11,8 9,7 10,3 2,3 1,3

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

1986

1987

1988

1989

1990

8,7 1,9 1,1 3,3 2,0 0,2 0,4 1,7 1,4 3,5 5,9 4,8 5,1 2,1 0,3 1,2 2,6 0,3 0,9 2,5 3,7 1,4 6,3 11,8 11,4 11,7 2,6 1,3

8,9 1,9 1,1 3,3 2,0 0,2 0,4 1,7 1,4 3,6 5,8 4,9 5,2 2,2 0,3 1,2 2,7 0,3 0,9 I 2,6 3,6 1,4 6,3 11,6 11,4 11,3 2,4 1,2

8,7 1,9 1,1 3,4 2,0 0,3 0,4 1,8 1,4 3,6 5,9 5,2 5,4 1,9 0,3 1,2 2,9 0,3 0,9 2,7 3,6 1,4 6,1 11,4 10,6 11,2 3,0 1,2

8,5 1,9 1,1 3,2 M 0,3 0,3 1,7 1,4 3,7 5,5 5,6 5,4 2,0 0,3 1,2 2,9 0,3 0,9 2,7 4,0 1,6 6,2 11,6 10,7 11,0 2,9 1,2

8,4 1,8 1,1 3,1 1,8 0,2 0,3 1,7 1,4 3,7 5,9 5,5 5,4 1,9 0,3 1,1 2,9 0,3 0,9 2,7 3,9 1,6 6,1 11,8 10,6 11,3 2,9 1,2

8,6 1,9 1,3 3,0 1,8 0,2 0,3 1,6 1,4 3,5 5,8 5,5 5,5 2,1 0,3 1,1 3,0 0,3 0,9 2,6 3,7 1,5 6,2 11,8 10,7 11,1 2,9 1,2

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

1971

1972

1973

1974

1975

1976

8,5 2,2 U 4,7 2,9 0,4 0,6 2,1 1,4 3,6 4,8 5,1 4,7 2,2 0,3 1,5 1,5 0,3 1,0 2,8 5,9 1,9 7,1 11,1 9,1 9,6 2,1 1,4

8,7 2,4 1,1 4,8 2,9 0,4 0,6 2,2 1,5 3,5 4,8 5,0 4,7 2,2 0,3 1,5 1,6 0,4 1,0 2,9 5,4 1,6 7,1 10,6 8,9 10,3 2,1 1,4

8,4 2,2 1,1 4,8 2,8 0,4 0,6 2,4 1,6 3,4 4,8 4,8 4,4 2,1 0,3 1,5 1,8 0,4 1,1 3,0 5,4 1,7 6,7 10,6 9,0 10,9 2,1 1,4

8,2 2,1 1,0 4,8 2,6 0,3 0,5 2,6 1,6 3,4 4,5 4,9 4,1 2,5 0,3 1,4 1,9 0,4 1,0 3,0 6,1 1,9 6,7 10,7 9,0 10,8 2,1 1,4

8,2 2,0 1,0 4,3 2,5 0,3 0,5 2,3 1,5 4,0 4,4 5,8 4,1 2,5 0,3 1,4 2,0 0,4 0,9 2,9 6,7 2,0 6,9 11,1 8,7 9,8 2,1 1,3

9,0 2,2 1,1 4,2 2,6 0,4 0,5 2,1 1,6 3,6 4,7 5,3 4,2 2,6 0,3 1,4 1,8 0,4 0,9 2,9 5,8 1,6 6,8 11,2 8,6 10,4 2,2 1,4

8,8 2,0 1,1 4,2 2,5 0,4 0,5 2,2 1,5 3,6 4,6 5,3 4,2 2,5 0,3 1,3 1,9 0,4 1,0 2,8 5,5 1,7 6,7 11,0 8,8 11,1 2,2 1,4

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

ISIC

1981

1982

1983

1984

1985

FOOD PRODUCTS BEVERAGES TOBACCO TEXTILES WEARING APPAREL LEATHER PRODUCTS FOOTWEAR WOOD PRODUCTS FURNITURE PAPER AND PRODUCTS PRINTING AND PUBLISHING INDUSTRIAL CHEMICALS OTHER CHEMICALS PETROLEUM REFINERIES MISC. PETROLEUM, COAL PROD RUBBER PRODUCTS PLASTIC PRODUCTS POTTERY,CHIΝΑ,EARTHENWARE GLASS AND PRODUCTS OTHER NON-METALLIC MINERAL IRON AND STEEL NON-FERROUS METALS FABRICATED METAL PRODUCTS MACHINERY,EXCEPT ELECTRIC MACHINERY ELECTRIC TRANSPORT EQUIPMENT PROFESSIONAL & SCIENTIFIC OTHER MANUFACTURED PRODUCT

8,5 2,0 0,9 3,5 2,2 0,3 0,5 1,8 1,5 3,4 5,0 4,9 4,6 3,1 0,3 1,2 2,2 0,4 0,9 2,8 4,8 1,7 6,8 12,3 10,0 10,4 2,4 1,3

8,9 2,1 1,1 3,4 2,3 0,3 0,5 1,7 1,4 3,5 5,4 4,6 4,9 2,8 0,3 1,2 2,3 0,4 0,9 2,7 4,1 1,4 6,7 12,1 10,6 10,6 2,5 1,4

8,9 2,1 1,1 3,5 2,2 0,3 0,4 1,8 1,5 3,5 5,5 4,9 5,0 2,5 0,3 1,2 2,4 0,3 0,9 2,7 3,7 1,6 6,4 11,3 10,8 11,2 2,5 1,3

8,6 1,9 1,1 3,4 2,1 0,3 0,4 1,7 1,4 3,7 5,6 5,0 4,9 2,1 0,3 1,2 2,5 0,3 0,9 2.6 3,9 1,6 6,2 11,7 11,6 11,3 2,6 1,3

100,0

100,0

100,0

100,0

FOOD PRODUCTS BEVERAGES TOBACCO TEXTILES WEARING APPAREL LEATHER PRODUCTS FOOTWEAR WOOD PRODUCTS FURNITURE PAPER AND PRODUCTS PRINTING AND PUBLISHING INDUSTRIAL CHEMICALS OTHER CHEMICALS PETROLEUM REFINERIES MISC. PETROLEUM, COAL PROD RUBBER PRODUCTS PLASTIC PRODUCTS POTTERY,CHINA,EARTHENWARE GLASS AND PRODUCTS OTHER NON-METALLIC MINERAL IRON AND STEEL NON-FERROUS METALS FABRICATED METAL PRODUCTS MACHINERY,EXCEPT ELECTRIC MACHINERY ELECTRIC TRANSPORT EQUIPMENT PROFESSIONAL & SCIENTIFIC OTHER MANUFACTURED PRODUCT

Total

311 313 314 321 322 323 324 331 332 341 342 351 352 353 354 355 356 361 362 369 371 372 381 382 383 384 385 390

1977

1970

ISIC

Total

Quellen: UNIDO, I n d u s t r i a l S t a t i s t i c s Data Base; Berechnungen des DIU.

328

,

TABELLE A-6 ANTEIL WESTDEUTSCHLANDS AN DER BRUTTOWERTSCHÖPFUNG DER OECD-LANDER IN DEN SEKTOREN DES VERARBEITENDEN GEWERBES 1970 DIS 1990 IN V I I

311 313 314 321 322 323 324 331 332 341 342 351 352 353 354 355 356 361 362 369 371 372 381 382 383 384 385 390

ISIC

1970

1971

1972

1973

1974

1975

1976

19 77

1978

1979

1980

FOOD PRODUCTS BEVERAGES TOBACCO TEXTILES WEARING APPAREL LEATHER PRODUCTS FOOTWEAR WOOD PRODUCTS FURNITURE PAPER AND PRODUCTS PRINTING AND PUBLISHING INDUSTRIAL CHEMICALS OTHER CHEMICALS PETROLEUM REFINERIES MISC. PETROLEUM, COAL PROD RUBBER PRODUCTS PLASTIC PRODUCTS POTTERY,CHINA,EARTHENWARE GLASS AND PRODUCTS OTHER NON-METALLIC MINERAL IRON AND STEEL NON-FERROUS METALS FABRICATED METAL PRODUCTS MACHINERY,EXCEPT ELECTRIC MACHINERY ELECTRIC TRANSPORT EQUIPMENT PROFESSIONAL & SCIENTIFIC OTHER MANUFACTURED PRODUCT

8,5 17,4 29,7 9,9 10,2 16,9 10,3 8,9 13,6 6,7 5,5 11,7 8,3 21,6 15,9 10,2 12,9 17,0 10,9 14,3 16,2 7,0 8,5 12,8 12,7 11.3 9,0 5,5

8,4 17,6 30,7 10,1 10,2 16,0 10,3 9,5 14,7 7,1 5,7 11,9 8,6 23,5 16,0 9,8 13,3 16,4 11,3 15,5 16,4 7,1 9,2 14,4 13,6 11.2 9,3 5,8

8,9 18,3 31,6 9,2 10,6 15,4 10,6 9,1 14,5 7,2 5,6 12,6 9,5 24,7 14,4 9,8 12,3 15,4 10,9 15,4 15,8 6,4 9,8 14,1 13,6 10,5 9,8 5.6

9,8 20,4 35,9 8,5 10,7 15,7 11,1 9,3 15,6 7,6 6,3 13,7 10,5 28,5 15,4 10,7 13,0 16,5 11,4 15,4 16,5 5,9 10,3 14,7 14,8 11,5 11,4 6,0

9,,4 19,,7 34 4,5 9j,3 10, 7 14,»5 11,,1 9,,8 14,,8 6,|7 6, 5 14,,8 11, 2 24, 5 16, 4 10, 7 11. 7 14, 9 11. 7 14, 1 15, 6 6, 2 9, 1 13, 9 15, 4 11. 3 11. 3 5. 7

9,1 17,9 32,6 9,5 11,1 13,3 11.0 9,3 17,2 6,5 6,4 13,2 10,9 23,8 18,0 10,7 12,3 13,5 10,8 13,4 17,7 7,5 9,5 14,5 16,2 12,6 11,9 6,0

9,1 17,4 31,3 8,4 10,2 12,6 10,5 8,6 16,4 6,6 6,3 14,0 10,5 22,7 17,0 11.0 12,0 14,7 10,4 13,6 16,6 6,7 9,3 14,9 15,3 12,5 11,9 6,2

10,4 17,0 34,0 8,8 10,1 13,2 10,9 9,1 17,0 7,2 5,8 14,1 10,6 20,6 16,0 11,1 11,6 11,3 11,3 13,0 16,7 6,8 10,1 14,5 15,9 12,9 11.9 6,7

10,4 16,9 36,2 9,0 10,6 13,3 10,9 9,0 16,7 7,7 6,2 14,4 10,9 23,4 15,6 11,5 11,7 13,6 11,0 12,2 15,8 7,5 10,4 14,4 15,5 13,8 12,4 7,0

10,4 16,2 35,2 10,6 13,4 10,7 9,7 16,5 7,6 6,5 15,0 10,8 21,2 16,7 12,1 13,1 15,0 12,0 13,0 16,3 6,4 10,0 14,5 15,5 14,6 12,4 6,8

10,2 15,3 33,7 8,9 10,1 13,5 10,8 10,1 16,6 7,2 6,0 13,7 9,0 21,8 14,6 12,4 13,8 14,6 12,7 12,6 16,7 6,5 10,2 13,8 14,9 14,5 12,7 6,1

11,2

11,7

11,7

12,6

12. 3

12,6

12,3

12,5

12,7

13,0

12,6

ISIC

1981

1982

1983

1984

1985

1986

1987

1988

1989

1990

FOOD PRODUCTS BEVERAGES TOBACCO TEXTILES WEARING APPAREL LEATHER PRODUCTS FOOTWEAR WOOD PRODUCTS FURNITURE PAPER AND PRODUCTS PRINTING AND PUBLISHING INDUSTRIAL CHEMICALS OTHER CHEMICALS PETROLEUM REFINERIES MISC. PETROLEUM, COAL PROD RUBBER PRODUCTS PLASTIC PRODUCTS POTTERY,CHINA,EARTHENWARE GLASS AND PRODUCTS OTHER NON-METALLIC MINERAL IRON AND STEEL NON-FERROUS METALS FABRICATED METAL PRODUCTS MACHINERY,EXCEPT ELECTRIC MACHINERY ELECTRIC TRANSPORT EQUIPMENT PROFESSIONAL & SCIENTIFIC OTHER MANUFACTURED PRODUCT

7,3 15,3 31,9 9,1 7,5 11.1 9.6 7,6 14,0 7,7 4,5 15,8 12,6 21,0 14,9 11.6 12,2 10,3 12,1 10,8 11.8 9,1 12,1 13,9 13,9 13,3 8,6 5,4

6,9 14,4 26,9 8,9 7,0 11,8 9.5 8,3 13,3 7,4 4,0 16,8 12,0 21,5 14,8 12,2 11.5 10,2 11,8 11,5 13,1 10,2 12,1 14,3 13,7 13,8 7,4 5,5

6,5 14,0 27,1 8,3 6,7 10,9 9,2 7,6 12,7 7,3 3,8 16,5 11,6 20,0 15,0 11,8 11.2 10,6 11.2 11.5 12,4 9,4 11,5 14,2 12,8 12,7 6,8 4,9

5,8 12,5 25,2 7,5 6,3 9,6 8,7 7,0 11,3 6,4 3,5 15.3 10,7 23,4 14,7 10,7 10,0 9,8 10,2 10,3 10,8 9,8 10,4 12,4 10,8 11,2 5,6 4,2

5,6 12,1 22,9 7,7 6,3 9,1 8,6 6,5 10,2 6,7 3,2 15,6 10,3 22,0 14,9 11.0 9,9 10,0 10,0 8,8 11.5 10,8 10,2 12,9 11,3 11,3 6,0 4,2

6,4 13,7 26,2 8,7 7,2 10,7 9,6 7,1 11,6 8,0 3,8 17,6 12,0 21,3 15,6 13,0 11.8 10,8 11.6 10,0 13,3 11,8 12,4 15,6 13,5 13,4 7,8 5,2

7,4 14,5 26,8 9,0 7,7 10,1 10,3 7,3 12,3 8,4 4,0 17,3 12,7 22,9 17,8 13,9 12,1 10,9 12,1 10,2 12,6 12,3 13,4 16,1 16,0 14,7 6,5 5,5

6,9 14,3 25,0 8,8 7,4 9,2 10,2 7.3 12,5 7,7 4,0 16,5 12,3 21,2 17,3 13,4 11.7 10,1 11,9 10,0 11,7 11,1 13,1 15,1 15,4 13,7 6,5 5,2

7,0 14,0 23,3 8,6 7,4 8,9 9,4 7,4 12,4 7,3 3,7 15,7 11,7 22,0 17,2 12,8 12,0 10,3 11,6 9,9 12,0 11,2 13,2 15,0 15,1 13,1 6,1 5,2

7,7 16,7 24,9 10,3 8,4 9,9 9,6 8,9 14,2 8,5 4,3 17,7 12,8 23,5 19,6 14,2 14,5 10,8 13,2 11,3 13,2 11,7 15,5 17,6 17,5 15,6 6,9 5,7

11,9

11,8

11.3

10,1

10,1

11,8

12,5

12,0

11,8

13,6

Total

311 313 314 321 322 323 324 331 332 341 342 351 352 353 354 355 356 361 362 369 371 372 381 382 383 384 385 390

Total

!

,

8,8

Quellen: UNIDO, I n d u s t r i a l S t a t i s t i c s Data Base; Berechnungen des DIW.

329

TABELLE A-7 1

WELTHANDEL * NACH I S I C 1970 BIS 1992 (IN MILL. US-$)

ISIC-Nr 100 210 220



AGRICULT· MIN,QUARR CR.OIL,GAS

1970

1980

1989

1990

1991

1992

26092 11335 14853

114010 47891 285001

131531 75118 121095

135924 83222 164803

137877 83961 153066

138449 81237 152846

3 31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901

MANUFACT. FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD O.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC.MACH· EL.INDMACH COMM.EQUIP EL.APPLIAN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR V E H . A I R CRAFT Ο.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY

216917 24892 11950 5190 1225 359 1394 4254 3823 846 7695 7010 1790 15242 8415 1609 759 5875 2528 6948 2055 1611 649 1459 1640 15176 12387 7115 1397 31663 819 1698 3653 9537 4580 2358 11376 14667 3697 7771 502 2697 31525 4467 443 21303 4416 897 5808 3242 3864 1503

1233723 117303 49730 36503 7398 2940 9893 21209 18609 9128 35717 31085 9023 111036 64890 12096 3206 33978 12942 77049 12895 10283 4506 7349 10597 71373 51593 42796 10872 169034 5712 9550 18112 48470 25630 15338 61560 98000 22689 55157 3705 16449 170102 18453 2598 125619 17352 6080 38221 20218 29008 16494

2276803 169159 95285 68510 16007 7638 24100 33233 28889 20042 73237 53114 15781 191031 107901 16770 4339 81981 28010 68548 22421 19362 5780 13395 18293 91924 74468 67813 8618 354928 8676 12354 34467 90414 107560 64948 101416 251860 35115 155369 12611 48766 365129 18937 2727 277510 58185 7770 75954 47364 58564 24872

2594537 192837 108949 82295 18241 8962 28987 36580 31546 23942 78741 56415 18756 210180 115941 18164 4697 99520 34407 86943 25007 23558 6672 15614 21514 91405 74159 79871 10701 411685 10226 14108 40111 105888 121696 74264 119608 287190 41621 175956 13711 55903 418390 20927 3208 313594 70813 9846 88018 54990 65482 26816

2684279 203759 112278 89129 17601 9558 30910 35348 30064 25398 76000 52682 19474 208613 114206 18719 4638 106653 38993 81541 25773 25211 6943 16007 21488 90025 68519 83648 11773 422725 10892 12784 39850 105105 129472 79335 124573 307870 44738 189565 14858 58709 448158 22301 4505 325418 84466 11468 93847 58526 67361 25653

2851372 220262 121040 99800 18753 10433 32621 38429 32753 27907 77967 52676 20920 215379 119711 18103 4692 120614 46154 69692 28190 28518 7525 16878 23029 86271 65472 89968 12415 446946 12234 13169 38372 108395 140713 85441 133994 332351 48942 202398 16117 64894 487063 23107 5540 359966 85547 12904 101086 63694 74688 26522

00

ALL PROD.

269197

1680626

2604548

2978487

3059184*

3223904

3801 999 000 001 002

MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL H I G H TECH MEDM TECH

1768 6776 277742 31998 84367

6167 40682 1727475 192144 484545

14979 76534 2696060 521568 896629

13700 84591 3076778 602124 1014656

12566 85054 3156803 654648 1030420

12513 94241 3330658 705851 1096661

1 ) I m p o r t e d e r OECD a u s a l l e n L ä n d e r n p l u s E x p o r t e d e r OECD i n Q u e l l e : DIW-Außenhandelsdaten 330

Nicht-OECD-Länder.

TABELLE A-8 WARENSTRUKTUR DES WELTHANDELS 1970 BIS 1992 (IN V H )

ISIC-Nr 100 210 220



AGRICULT· MIN,QUARR CR.OIL,GAS

1970

1980

1989

1990

1991

1992

9.7 4.2 5.5

6.8 2.8 17.0

5.1 2.9 4.6

4.6 2.8 5.5

4.5 2.7 5.0

4.3 2.5 4.7

80.6 9.2 4.4 1.9 0.5 0.1 0.5 1.6 1.4 0.3 2.9 2.6 0.7 5.7 3.1 0.6 0.3 2.2 0.9 2.6 0.8 0.6 0.2 0.5 0.6 5.6 4.6 2.6 0.5 11.8 0.3 0.6 1.4 3.5 1.7 0.9 4.2 5.4 1.4 2.9 0.2 1.0 11.7 1.7 0.2 7.9 1.6 0.3 2.2 1.2 1.4 0.6

73.4 7.0 3.0 2.2 0.4 0.2 0.6 1.3 1.1 0.5 2.1 1.8 0.5 6.6 3.9 0.7 0.2 2.0 0.8 4.6 0.8 0.6 0.3 0.4 0.6 4.2 3.1 2.5 0.6 10.1 0.3 0.6 1.1 2.9 1.5 0.9 3.7 5.8 1.4 3.3 0.2 1.0 10.1 1.1 0.2 7.5 1.0 0.4 2.3 , 1.2 1.7 1.0

87.4 6.5 3.7 2.6 0.6 0.3 0.9 1.3 1.1 0.8 2.8 2.0 0.6 7.3 4.1 0.6 0.2 3.1 1.1 2.6 0.9 0.7 0.2 0.5 0.7 3.5 2.9 2.6 0.3 13.6 0.3 0.5 1.3 3.5 4.1 2.5 3.9 9.7 1.3 6.0 0.5 1.9 14.0 0.7 0.1 10.7 2.2 0.3 2.9 1.8 2.2 1.0

87.1 6.5 3.7 2.8 0.6 0.3 1.0 1.2 1.1 0.8 2.6 1.9 0.6 7.1 3.9 0.6 0.2 3.3 1.2 2.9 0.8 0.8 0.2 0.5 0.7 3.1 2.5 2.7 0.4 13.8 0.3 0.5 1.3 3.6 4.1 2.5 4.0 9.6 1.4 5.9 0.5 1.9 14.0 0.7 0.1 10.5 2.4 0.3 3.0 1.8 2.2 0.9

87.7 6.7 3.7 2.9 0.6 0.3 1.0 1.2 1.0 0.8 2.5 1.7 0.6 6.8 3.7 0.6 0.2 3.5 1.3 2.7 0.8 0.8 0.2 0.5 0.7 2.9 2.2 2.7 0.4 13.8 0.4 0.4 1.3 3.4 4.2 2.6 , 4.1 10.1 1.5 6.2 0.5 1.9 14.6 0.7 0.1 10.6 2.8 0.4 3.1 1.9 2.2 0.8

88.4 6.8 3.8 3.1 0.6 0.3 1.0 1.2 1.0 0.9 2.4 1.6 0.6 6.7 3.7 0.6 0.1 3.7 1.4 2.2 0.9 0.9 0.2 0.5 0.7 2.7 2.0 2.8 0.4 13.9 0.4 0.4 1.2 3.4 4.4 2.7 4.2 10.3 1.5 6.3 0.5 2.0 15.1 0.7 0.2 11.2 2.7 0.4 3.1 2.0 2.3 0.8

3 31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901

MANUFACT. FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC I N D FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD 0.NON-MET IRONrSTEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC·MACH· EL.INDMACH COMM.EQUIP EL.APPLIAN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR VEH. A I R CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY

00

ALL PROD.

100.0

100.0

100.0

100.0

100.0

100.0

3801 999 000 001 002

MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL H I G H TECH MEDM TECH

0.7 2.5 103.2 11.9 31.3

0.4 2.4 102.8 11.4 28.8

0.6 2.9 103.5 20.0 34.4

0.5 2.8 103.3 20.2 34.1

0.4 2.8 103.2 21.4 33.7

0.4 2.9 103.3 21.9 34.0

Q u e l l e : DIW-Außenhande1sdaten

1

TABELLE A-9 WARENSTRUKTUR DES WELTHANDELS MIT GÜTERN DES VERARBEITENDEN GEWERBES 1970 BIS 1992 (IN vH)

ISIC-Nr 3 31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901 001 002

1970

1980

1989

1990

1991

1992

100.0

100.0

100.0

100.0

100.0

100.0

FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING . IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD O.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC.MACH· EL.INDMACH COMM.EQUIP EL.APPLIAN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR V E H . A I R CRAFT 0.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY

11.5 5.5 2.4 0.6 0.2 0.6 2.0 1.8 0.4 3.5 3.2 0.8 7.0 3.9 0.7 0.3 2.7 1.2 3.2 0.9 0.7 0.3 0.7 0.8 7.0 5.7 3.3 0.6 14.6 0.4 0.8 1.7 4.4 2.1 1.1 5.2 6.8 1.7 3.6 0.2 1.2 14.5 2.1 0.2 9.8 2.0 0.4 2.7 1.5 1.8 0.7

9.5 4.0 3.0 0.6 0.2 0.8 1.7 1.5 0.7 2.9 2.5 0.7 9.0 5.3 1.0 0.3 2.8 1.0 6.2 1.0 0.8 0.4 0.6 0.9 5.8 4.2 3.5 0.9 13.7 0.5 0.8 1.5 3.9 2.1 1.2 5.0 7.9 1.8 4.5 0.3 1.3 13.8 1.5 0.2 10.2 1.4 0.5 3.1 1.6 2.4 1.3

7.4 4.2 3.0 0.7 0.3 1.1 1.5 1.3 0.9 3.2 2.3 0.7 8.4 4.7 0.7 0.2 3.6 1.2 3.0 1.0 0.9 0.3 0.6 0.8 4.0 3.3 3.0 0.4 15.6 0.4 0.5 1.5 4.0 4.7 2.9 4.5 11.1 1.5 6.8 0.6 2.1 16.0 0.8 0.1 12.2 2.6 0.3 3.3 2.1 2.6 1.1

7.4 4.2 3.2 0.7 0.3 1.1 1.4 1.2 0.9 3.0 2.2 0.7 8.1 4.5 0.7 0.2 3.8 1.3 3.4 1.0 0.9 0.3 0.6 0.8 3.5 2.9 3.1 0.4 15.9 0.4 0.5 1.5 4.1 4.7 2.9 4.6 11.1 1.6 6.8 0.5 2.2 16.1 0.8 0.1 12.1 2.7 0.4 3.4 2.1 2.5 1.0

7.6 4.2 3.3 0.7 0.4 1.2 1.3 1.1 0.9 2.8 2.0 0.7 7.8 4.3 0.7 0.2 4.0 1.5 3.0 1.0 0.9 0.3 0.6 0.8 3.4 2.6 3.1 0.4 15.7 0.4 0.5 1.5 3.9 4.8 3.0 4.6 11.5 1.7 7.1 0.6 2.2 16.7 0.8 0.2 12.1 3.1 0.4 3.5 2.2 2.5 1.0

7.7 4.2 3.5 0.7 0.4 1.1 1.3 1.1 1.0 2.7 1.8 0.7 7.6 4.2 0.6 0.2 4.2 1.6 2.4 1.0 1.0 0.3 0.6 0.8 3.0 2.3 3.2 0.4 15.7 0.4 0.5 1.3 3.8 4.9 3.0 4.7 11.7 1.7 7.1 0.6 2.3 17.1 0.8 0.2 12.6 3.0 0.5 3.5 2.2 2.6 0.9

H I G H TECH MEDM TECH

14.8 38.9

15.6 39.3'

22.9 39.4

23.2 39.1

24.4 38.4

24.8 38.5



MANUFACT.

Q u e l e : DIW-Außenhande1sdaten

TABELLE Α-10 ANTEIL DER B R D AN DEN EXPORTEN ALLER OECD-LÄNDER NACH I S I C

1970 ISIC-Nr 100 210 220



AGRICULT. MIN,QUARR CR.OIL,GAS

BIS

1992 (IN vH)

1970

1980

1989

1990

1991

1992

3.2 7.7 0.8

2.4 7.4 5.4

3.9 4.1 1.9

4.1 4.3 1.9

4.9 4.4 1.9

5.2 4.2 1.9

3 31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901

MANUFACT. FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC I N D FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD O.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC.MACH. EL.INDMACH COMM.EQUIP EL.APPLIAN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR V E H . A I R CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY

17.2 5.8 15.3 11.3 16.0 17.7 6.8 5.0 4.6 25.5 4.8 3.6 15.9 23.1 23.8 19.3 24.7 18.9 20.6 15.8 15.4 17.6 24.3 18.7 18.7 18.2 9.9 22.6 17.2 23.6 15.4 16.5 33.5 27.2 15.9 11.3 22.1 19.7 24.2 16.4 24.4 22.3 18.3 11.1 17.4 23.5 3.8 9.1 20.0 20.4 13.5 8.5

17.3 11.1 15.9 15.0 17.3 13.0 7.2 6.6 6.2 22.2 8.2 6.5 19.7 20.8 20.9 13.3 21.6 17.2 18.5 8.7 16.9 21.5 18.7 17.4 16.4 18.4 13.5 20.7 15.6 21.4 15.8 16.3 28.4 25.3 13.4 11.9 20.8 18.1 22.7 15.1 22.1 19.9 20.1 11.8 18.5 22.9 12.5 6.7 17.0 18.4 8.6 4.9

17.6 11.4 17.7 16.7 12.2 11.3 8.8 8.1 7.4 20.9 11.5 8.2 20.0 20.5 20.7 13.6 23.2 18.6 17.6 7.0 17.1 24.2 19.0 18.9 17.3 18.5 14.4 22.3 21.1 19.7 13.9 20.9 25.9 24.0 9.5 10.0 23.5 15.5 22.8 11.7 23.0 19.8 20.6 8.6 21.9 22.9 14.0 8.8 17.0 19.0 11.9 7.0

17.8 11.1 18.0 16.5 12.1 11.5 8.1 8.1 7.4 19.8 12.3 8.7 19.4 20.6 20.4 15.0 26.0 18.5 17.7 6.3 16.9 23.5 18.6 18.5 16.7 18.5 14.7 21.9 21.4 20.3 13.2 22.0 26.5 24.3 9.8 10.2 24.2 16.0 23.8 11.8 24.3 20.5 20.6 12.0 20.1 23.2 12.6 9.1 17.1 19.1 12.7 7.6

17.4 11.7 18.0 16.8 13.3 12.3 9.6 7.9 7.2 19.3 12.4 8.9 19.4 20.6 20.7 16.0 25.9 18.2 17.7 6.4 16.7 22.7 18.6 17.8 16.3 17.7 14.5 21.2 20.4 19.8 15.1 24.7 26.7 23.4 9.4 10.0 23.3 15.8 22.4 12.0 23.5 20.2 19.4 12.2 40.3 21.3 14.0 8.2 16.2 18.4 12.4 7.3

17.5 11.6 18.0 16.7 13.0 12.1 8.9 7.5 6.7 17.5 12.7 9.1 19.8 20.7 20.2 17.6 27.7 17.6 16.6 8.4 17.3 22.4 18.7 17.6 16.1 17.5 15.4 21.3 19.4 19.7 15.0 22.4 26.8 24.0 8.8 9.1 23.4 15.7 22.2 11.7 23.5 20.3 19.9 12.8 36.9 22.0 13.9 6.8 17.0 19.2 12.2 7.4

00

ALL PROD.

15.8

15.7

16.6

16.7

16.5

16.7

3801 999 000 001 002

MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL H I G H TECH MEDM TECH

11.6 15.4 15.8 16.9 21.8

12.3 16.0 15.7 16.8 20.9

13.7 9.9 16.3 14.5 21.6

14.4 13.2 16.6 14.6 21.9

18.0 13.7 16.4 14.5 21.2

20.1 13.8 16.6 14.4 21.5

Q u e l l e : DIW-Außenhandelsdaten 333

TABELLE À-11 ANTEIL DER B R D AM WELTHANDEL (OHNE IMPORTE DER B R D )

NACH ISIC 1970 BIS 1992 (IN vH) ISIC-Nr 100 210 220



AGRICULT. MIN,QUARR CR.OIL,GAS

1970

1980

1989

1990

1991

1992

2.1 4.9 0.1.

1.8 4.7 0.4

2.8 3.0 0.1

3.1 3.3 0.2

3.6 3.1 0.2

3.8 3.0 0.2

3 31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901

MANUFACT. FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,?APR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC I N D FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD 0.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC.MACH. EL.INDMACH COMM.EQUIP E L . A P P L I AN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR V E H . A I R CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY

16.4 4.3 14.8 9.3 13.9 14.5 7.2 3.8 3.3 29.8 5.1 3.8 14.9 23.0 22.7 17.4 25.3 18.9 19.9 9.3 15.2 17.9 22.6 19.3 20.3 20.0 7.2 23.7 18.8 24.7 17.5 16.5 34.4 28.0 18.1 15.7 23.1 19.4 24.3 15.7 24.4 22.0 19.2 11.4 17.8 24.5 3.7 9.2 20.8 21.7 10.9 5.6

15.8 8.9 14.4 9.5 9.8 7.4 6.0 5.1 4.8 20.5 8.6 6.9 18.8 19.9 19.1 13.1 20.8 17.5 18.3 4.9 16.6 17.4 18.2 18.8 17.6 18.8 10.7 20.9 16.4 21.8 16.2 16.9 29.5 25.3 13.4 11.5 21.5 16.4 21.5 12.8 21.2 19.8 19.9 11.6 17.1 23.7 5.5 6.9 16.9 19.4 7.4 4.5

15.2 9.4 14.2 7.2 7.7 4.5 4.5 5.9 5.4 17.3 12.7 8.6 18.9 19.6 18.8 12.9 21.4 18.5 18.1 3.5 15.6 20.5 14.9 18.1 16.6 17.7 11.1 20.7 22.6 19.1 15.0 21.2 26.7 25.0 7.8 7.4 22.8 12.3 19.8 8.9 17.1 16.8 18.9 6.8 20.2 22.5 6.1 7.5 16.0 18.8 6.2 3.7

16.0 9.6 15.4 8.0 7.7 4.9 4.5 6.5 5.8 18.6 13.6 9.4 19.5 20.4 19.3 14.9 23.4 18.9 18.4 3.4 16.7 21.6 15.9 18.9 16.8 18.5 11.6 21.8 23.7 20.4 16.3 23.3 28.8 26.1 8.2 7.9 24.6 13.4 21.6 9.5 19.3 18.1 19.8 11.1 20.3 23.6 6.3 8.0 16.6 19.6 7.0 3.9

15.5 10.3 14.8 8.0 8.0 4.8 5.2 6.3 5.7 18.0 13.6 9.6 18.9 19.9 18.8 15.6 23.2 18.8 18.3 3.5 16.4 20.7 15.5 18.2 16.6 17.5 11.4 21.1 23.0 19.8 16.5 26.4 29.2 25.5 7.8 7.4 23.6 13.0 20.2 9.5 18.5 17.4 18.3 12.5 42.1 22.3 3.9 7.0 15.5 18.6 6.7 3.6

15.5 9.7 14.5 7.3 7.9 4.5 4.5 6.0 5.3 16.4 13.6 9.6 18.7 19.9 18.5 16.3 23.4 18.1 17.2 4.6 16.0 20.1 14.8 17.9 16.2 17.2 12.3 21.0 22.8 19.0 15.1 23.8 28.5 25.7 6.9 6.1 23.2 12.4 20.2 8.7 17.9 16.7 19.6 11.6 40.2 23.4 5.8 6.0 15.9 19.2 6.3 3.7

00

ALL PROD.

13.7

11.9

13.5

14.2

13.9

13.9

3801 999 000 001 002

MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL H I G H TECH MEDM TECH

11.2 12.7 13.7 17.3 21.5

12.9 14.1 12.0 15.2 20.5

12.4 15.6 13.6 11.6 20.8

13.3 16.1 14.2 12.3 22.0

15.9 15.8 13.9 11.5 21.4

17.4 15.9 14.0 11.4 21.7

Q u e l l e : DIW-Außenhandesdaten

TABELLE A-12 ANTEIL DER BRD AN DEN HIGH-TECH-EXPORTEN DER O E C D NACH LÄNDERN UND LÄNDERGRUPPEN 1970 BIS 1992 (IN VH) Partneri. OECD EG(12) BRD FRANKR ITAL NIEDL BELLUX GBRIT DAENM IRLAND GRIECH SPAN PORTÜG EFTA OESTER SCHWZ SCHWED NORWEG FINNL ISLAND TUERKEI USA KANADA JAPAN AUSTRL NEUSEE NON-OECD EUROPA DDR UDSSR POLEN CS FR UNGARN RUMAEN BULGAR JUGOSL AFRIKA ALGER LIBYEN AEGYPT NIGERÌ RSA AMERIKA MEXIKO VENEZU BRASIL ARGENT NAHOST ISRAEL SAUDIA IRAN AS.,0Z· INDIEN THAIL MALAYS INDONE PHILIP SINGAP SKOREA TAIWAN HONGK CHINA WELT

1970

1980

1989

1990

1991

1992

18.5 21.0 0.0 32.4 35.4 28.6 30.9 14.9 27.7 11.1 32.8 18.2 21.8 34.6 58.5 35.2 29.0 25.3 28.5 15.3 21.4 9.2 3.0 10.3 12.5 7.0 12.4 23.3 0.0 12.3 27.4 32.8 34.5 24.4 18.6 31.7 12.1 6.1 12.0 16.9 7.5 16.0 10.8 6.4 11.9 11.8 17.5 15.4 18.6 13.4 21.0 8.7 10.6 13.6 7.6 25.5 9.3 7.2 9.9 2.8 5.9 16.0 16.9

19.2 20.9 0.0 35.2 34.1 26.9 26.4 18.4 26.1 9.7 25.0 21.6 29.8 33.7 57.9 34.9 25.5 20.2 23.0 13.7 34.7 9.6 2.7 11.2 8.8 4.1 11.7 26.9 0.0 19.6 31.5 36.6 39.7 21.9 29.5 36.6 13.7 11.6 23.6 14.8 12.4 17.1 9.6 5.3 9.2 11.6 17.8 12.9 15.2 12.3 20.9 6.9 10.4 10.4 11.6 9.3 10.7 7.3 3.9 5.4 4.2 5.1 16.8

16.6 19.5 0.0 35.3 28.2 22.5 25.4 16.6 27.6 13.1 32.2 21.2 25.2 31.4 54.4 34.2 21.4 17.0 21.3 9.2 23.0 7.4 2.5 9.5 7.0 4.2 8.2 25.8 0.0 22.0 30.0 44.3 41.8 24.5 33.7 34.0 12.0 10.0 18.9 10.0 21.4 20.7 6.6 2.8 8.9 7.1 11.6 10.3 10.8 7.9 29.1 5.2 8.7 6.6 6.4 12.7 10.0 5.2 2.5 3.9 3.9 5.6 14.5

16.4 18.7 0.0 33.2 28.4 22.2 25.5 16.2 25.1 10.4 28.3 20.8 25.8 31.7 54.7 35.7 20.7 16.4 21.2 8.6 24.5 8.4 2.1 10.1 7.2 4.6 8.9 27.1 0.0 20.8 34.1 42.1 34.3 25.1 26.1 37.3 10.9 6.8 22.3 8.4 22.7 19.3 6.9 3.1 9.5 8.9 13.3 11.4 10.6 9.2 26.7 5.9 11.3 4.6 7.5 10.7 11.5 5.7 3.5 4.4 4.1 8.2 14.6

16.4 18.8 0.0 36.4 26.9 20.7 24.4 16.1 22.3 10.5 26.4 20.7 26.8 30.4 52.7 33.0 19.9 15.1 19.2 10.5 23.3 8.3 3.5 9.8 6.3 5.0 9.2 36.5 0.0 44.3 39.6 46.6 31.2 34.2 28.9 36.8 10.5 9.4 19.6 6.4 26.3 14.3 5.9 3.5 7.8 6.6 12.3 12.2 10.0 7.2 32.8 5.6 12.7 6.4 7.0 15.6 10.3 5.1 3.6 4.3 3.9 5.8 14.5

16.5 19.1 0.0 36.5 26.3 20.7 24.2 16.7 25.6 10.5 28.6 21.7 26.7 32.1 52.8 35.1 21.1 15.9 21.1 12.1 23.5 8.5 2.2 9.8 6.6 4.5 9.2 32.1 0.0 28.1 38.3 47.8 32.5 21.3 23.8 37.8 10.2 7.7 22.3 8.4 15.5 16.9 6.5 3.8 9.0 10.0 12.0 14.9 11.5 8.8 40.8 5.4 14.5 6.0 7.1 10.3 9.0 4.4 3.8 4.1 3.6 6.2 14.4

Q u e l l e : DIW-Außenhandesdaten

TABELLE A-13 RELATIVER ANTEIL DER B R D AM WELTHANDEL (OHNE IMPORTE DER B R D ) BEI GÜTERN DES VERARBEITENDEN GEWERBES NACH I S I C 1970 BIS 1992 (RWA-WERTE)

ISIC-Nr 3 31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901 001 002



MANUFACT. FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER, PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD O.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC·MACH· EL.INDMACH COMM.EQUIP EL.APPLIAN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR V E H . A I R CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT O.MANUFACT JEWELRY H I G H TECH MEDM TECH

1970

1980

1989

1990

1991

1992

1.000

1.000

1.000

1.000

1.000

1.000

0.561 0.914 0.600 0.618 0.470 0.383 0.326 0.303 1.298 0.547 0.439 1.191 1.260 1.209 0.830 1.320 1.105 1.160 0.309 1.048 1.103 1.150 1.192 1.111 1.189 ' 0.677 1.321 1.039 ' 1.383 1.023 1.072 1.867 1.603 0.846 0.727 1.361 1.035 1.364 0.812 1.339 1.251 1.258 0.733 1.082 1.498 0.350 0.438 1.068 1.227 0.470 0.284

0.616 0.932 0.475 0.504 0.296 0.299 0.388 0.355 1.138 0.834 0.569 1.245 1.286 1.237 0.846 1.407 1.218 11193 0.233 1.030 1.347 0.978 1.194 1.094 1.164 0.729 1.364 1.490 1.256 0.988 1.394 1.758 1.644 0.513 0.486 1.501 0.811 1.303 0.584 1.124 1.108 1.245 0.450 1.327 1.484 0.402 0.492 1.054 1.236 0.409 0.243

0.600 0.962 0.499 0.480 0.306 0.284 0.404 0.364 1.159 0.848 0.588 1.220 1.274 1.206 0.929 1.464 1.181 1.151 0.211 1.041 1.348 0.995 1.183 1.052 1.153 0.725 1.360 1.479 1.276 1.019 1.458 1.796 1.630 0.515 0.494 1.536 0.834 1.351 0.591 1.208 1.130 1.235 0.692 1.269 1.475 0.396 0.500 1.038 1.222 0.438 0.247

0.661 0.953 0.515 0.515 0.306 0.334 0.408 0.365 1.157 0.879 0.618 1.216 1.285 1.213 1.008 1.493 1.211 1.178 0.227 1.054 1.336 0.998 1.174 1.069 1.128 0.738 1.359 1.485 1.274 1.065 1.702 1.881 1.645 0.500 0.475 1.524 0.836 1.304 0.611 1.194 1.123 1.180 0.808 2.712 1.439 0.253 0.454 0.999 1.201 0.430 0.235

0.628 0.938 0.472 0.507 0.293 0.288 0.388 0.344 1.058 0.881 0.619 1.205 1.284 1.196 1.053 1.509 1.171 1.111 0.297 1.035 1.297 0.958 1.155 1.048 1.112 0.795 1.359 1.474 1.228 0.977 1.535 1.839 1.658 0.444 0.397 1.497 0.801 1.308 C.565 1.154 1.078 1.266 0.752 2.594 1.512 0.374 0.388 1.029 1.241 0.408 0.241

0.763 1.368

0.769 1.372

0.743 1.380

0.735 1.400

0.263 0.902 • 0.570 0.850 0.887 0.441 0.233 0.202 1.815 0.313 0.234 0.907 1.400 1.387 1.063 1.544 1.150 1.216 0.568 0.925 1.091 1.380 1.176 1.235 1.220 0.439 1.447 1.144 1.505 1.065 1.006 2.095 1.708 1.105 0.960 1.408 1.180 1.482 0.959 1.490 1.343 1.169 0.694 1.088 1.491 0.223 0.559 1.270 1.323 0.664 0.344 1.055 1.309

Q u e l l e : DIW-Außenhandesdaten

336

0.965 1.300

TABELLE Α - M EXPORT-IMPORT-RELATIONEN DER B R D NACH I S I C 1970 BIS 1992

1970

1980

1989

1990

1991

1992

AGRICULT. MIN,QUARR CR.OIL,GAS

0.127 0.381 0.008

0.137 0.474 0.064

0.211 0.252 0.044

0.205 0.235 0.045

0.226 0.190 0.041

0.243 0.193 0.043

3 31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901

MANUFACT. FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD O.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC.MACH. EL.INDMACH COMM.EQUIP EL.APPLIAN O.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR V E H . A I R CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY

1.470 0.298 1.018 0.410 0.699 1.181 0.371 0.334 0.287 1.695 0.380 0.281 2.725 1.991 1.773 5.675 2.269 2.181 2.812 0.782 1.065 1.765 2.776 1.536 1.188 1.502 0.388 2.840 2.253 3.014 4.110 3.243 3.976 4.306 1.235 1.009 2.835 2.118 2.804 1.726 3.008 2.250 2.935 2.271 3.548 3.648 0.530 2.059 2.389 2.406 1.368 0.999

1.350 0.686 0.887 0.347 0.678 0.391 0.238 0.344 0.327 1.149 0.585 0.452 2.417 1.771 1.776 2.090 2.754 1.696 1.753 0.306 1.092 1.318 1.056 1.343 1.220 1.711 0.754 2.056 2.800 2.662 3.203 3.209 2.991 4.185 0.986 0.816 2.685 1.615 2.494 1.193 2.243 1.909 2.831 4.091 4.553 3.394 0.836 0.688 1.471 1.682 0.678 0.459

1.437 0.897 0.959 0.420 0.710 0.448 0.299 0.582 0.558 1.122 0.839 0.555 2.549 1.634 1.666 1.673 1.934 1.785 1.826 0.327 1.167 1.824 1.637 1.588 1.253 1.360 0.746 1.850 1.743 2.144 1.607 3.731 2.800 3.884 0.713 0.683 2.728 1.330 2.262 1.039 1.439 1.495 2.303 3.445 6.686 2.930 0.924 0.587 1.579 1.821 1.011 0.967

1.304 0.795 0.893 0.386 0.631 0.410 0.264 0.493 0.472 1.014 0.813 0.533 2.265 1.521 1.561 1.525 1.945 1.717 1.770 0.291 1.081 1.622 1.436 1.385 1.096 1.243 0.758 1.621 1.565 1.937 1.402 2.994 2.279 3.380 0.664 0.597 2.436 1.212 2.192 0.914 1.387 1.364 1.936 3.932 4.517 2.317 0.860 0.526 1.487 1.754 0.961 0.919

1.139 0.782 0.810 0.345 0.603 0.349 0.266 0.443 0.424 0.830 0.795 0.523 1.959 1.498 1.563 1.497 2.082 1.571 1.590 0.263 0.994 1.369 1.202 1.194 0.943 1.191 0.737 1.305 1.209 1.663 1.482 2.418 2.039 2.728 0.587 0.518 2.102 1.110 2.073 0.864 1.221 1.192 1.412 2.553 4.302 1.616 0.794 0.428 1.293 1.531 0.781 0.782

1.163 0.751 0.809 0.379 0.608 0.369 0.257 0.395 0.368 0.690 0.838 0.551 1.954 1.474 1.508 1.545 2.137 1.597 1.628 0.357 0.944 1.355 1.213 1.160 0.763 1.140 0.776 1.241 0.879 1.617 1.428 2.082 2.177 2.666 0.530 0.448 2.072 1.129 2.085 0.880 1.133 1.207 1.582 4.217 5.270 1.791 0.870 0.344 1.315 1.537 0.777 0.837

00

ALL PROD.

1.159

1.020

1.281

1.167

1.025

1.052

3801 999 000 001 002

MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL H I G H TECH MEDM TECH

0.580 0.930 1.145 1.843 2.224

0.798 1.274. 1.027 1.409 2.213

0.744 1.038 1.270 1.184 2.175

0.870 1.244 1.167 1.103 1.948

1.093 1.577 1.035 0.993 1.642

0.990 1.258 1.056 1.010 1.694

ISIC-Nr 100 210 220



1

Q u e l l e : DIW-Außenhandelßdaten 337

TABELLE A-15 RELATIVE EXPORT-IMPORT-RELATIONEN DER B R D BEI GÜTERN DES VERARBEITENDEN GEWERBES NACH I S I C 1970 BIS 1992 (RCA-WERTE)

ISIC-Nr 3

1970

1980

1989

1990

1991

1992

1.000

1.000

1.000

1.000

1.000

1.000

FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER, PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD O.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC.MACH. EL.INDMACH COMM.EQUIP EL.APPLIAN O.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR V E H . A I R CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY

0.203 0.693 0.279 0.476 0.803 0.253 0.227 0.196 1.153 0.259 0.191 1.854 1.355 1.206 3.862 1.544 1.484 1.913 0.532 0.725 1.201 1.889 1.045 0.808 1.022 0.264 1.932 1.533 2.051 2.796 2.207 2.705 2.930 0.840 0.686 1.929 1.441 1.908 1.174 2.047 1.531 1.997 1.545 2.414 2.483 0.360 1.401 1.626 1.637 0.931 0.680

0.508 0.657 0.257 0.502 0.290 0.176 0.255 0.242 0.851 0.433 0.335 1.791 1.312 1.315 1.548 2.040 1.257 1.299 0.227 0.809 0.976 0.782 0.995 0.904 1.267 0.559 1.523 2.074 1.972 2.372 2.377 2.215 3.100 0.731 0.605 1.989 1.196 1.847 0.883 1.661 1.414 2.097 3.030 3.372 2.514 0.619 0.510 1.089 1.246 0.503 0.340

0.625 0.668 0.292 0.494 0.312 0.208 0.405 0.388 0.781 0.584 0.387 1.775 1.137 1.160 1.165 1.347 1.243 1.271 0.228 0.812 1.270 1.139 1.105 0.872 0.947 0.519 1.288 1.213 1.492 1.119 2.597 1.949 2.704 0.496 0.475 1.899 0.926 1.574 0.723 1.002 1.040 1.603 2.398 4.654 2.039 0.643 0.409 1.099 1.267 0.704 0.673

0.610 0.685 0.296 0.484 0.315 0.203 0.379 0.362 0.778 0.624 0.409 1.737 1.167 1.197 1.170 1.492 1.317 1.357 0.223 0.829 1.244 1.102 1.062 0.841 0.954 0.582 1.243 1.200 1.486 1.075 2.297 1.748 2.593 0.509 0.458 1.869 0.930 1.682 0.701 1.064 1.047 1.485 3.016 3.465 1.778 0.660 0.403 1.141 1.346 0.737 0.705

0.687 0.711 0.303 0.530 0.307 0.234 0.389 0.372 0.728 0.698 0.459 1.720 1.315 1.372 1.315 1.828 1.379 1.396 0.231 0.872 1.202 1.055 1.048 0.828 1.046 0.647 1.146 1.06,1 1.460 1.301 2.123 1.790 2.395 0.515 0.455 1.846 0.975 1.820 0.759 1.072 1.046 1.240 2.242 3.777 1.419 0.697 0.376 1.135 1.344 0.686 0.686

0.646 0.696 0.326 0.523 0.317 0.221 0.340 0.317 0.594 0.721 0.473 1.680 1.268 1.297 1.329 1.838 1.373 1.400 0.307 0.812 1.165 1.043 0.997 0.656 0.981 0.668 1.068 0.756 1.390 1.228 1.790 1.872 2.293 0.456 0.385 1.782 0.971 1.793 0.757 0.975 1.038 1.360 3.627 4.532 1.540 0.748 0.296 1.131 1.322 0.668 0.719

H I G H TECH MEDM TECH

1.254 1.513

1.043 1.639 '

0.824 1.514

0.846 1.494

0.872 1.442

0.869 1.456



MANUFACT.

31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901 001 002

Q u e l l e : DIW-Außenhandelsdaten

338

TABELLE A-L 6 WARENSTRLIKTUR DER EXPORTE DER B R D 1970 BIS 1992 (IN V H )

ISIC-Nr 100 210 220

AGRICULT. HIN,QUARR CR.OIL,GAS

1970

1980

1989

1990

1991

1992

1.4 1.5 0.0

1.0 1.2 1.1

1.0 0.5 0.1

0.9 0.5 0.2

1.1 0.5 0.2

1.1 0.4 0.2

97.1 2.7 4.8 1.2 0.5 0.1 0.3 0.4 0.3 0.7 1.1 0.7 0.8 9.0 4.6 0.8 0.5 3.1 1.4 1.8 0.8 0.7 0.4 0.7 0.9 7.8 2.3 4.6 0.7 22.2 0.4 0.8 3.6 7.8 2.0 0.7 7.4 8.0 2.5 3.6 0.3 1.6 17.5 1.6 0.2 14.9 0.5 0.3 3.5 2.0 1.3 0.4

96.7 5.1 3.5 1.6 0.5 0.1 0.3 0.5 0.4 0.9 1.5 1.0 0.9 10.9 6.2 0.8 0.3 3.0 1.2 1.9 1.0 0.9 0.3 0.6 0.9 6.5 2.7 4.4 0.9 18.8 0.5 0.8 2.6 6.5 1.7 0.9 6.6 8.1 2.6 3.6 0.4 1.6 17.7 1.1 0.2 15.2 1.0 0.2 3.2 1.9 1.1 0.4

98.4 4.5 3.7 1.4 0.3 0.1 0.3 0.5 0.4 0.9 2.3 1.2 0.8 10.2 5.7 0.6 0.2 4.2 1.4 0.7 1.0 1.1 0.2 0.7 0.8 4.3 2.2 3.9 0.5 19.0 0.4 0.7 2.5 6.4 2.5 1.5 6.5 9.0 2.1 4.1 0.6 2.3 21.7 0.4 0.2 18.5 2.5 0.2 3.5 2.5 1.1 0.3

98.4 4.4 3.8 1.6 0.3 0.1 0.3 0.5 0.4 0.9 2.3 1.1 0.8 9.7 5.2 0.6 0.2 4.4 1.5 0.7 0.9 1.2 0.2 0.7 0.8 3.8 1.9 3.9 0.6 19.6 0.3 0.8 2.6 6.5 2.5 1.4 6.9 9.3 2.2 4.1 0.6 2.4 21.7 0.6 0.2 18.5 2.4 0.2 3.5 2.5 1.2 0.3

98.2 4.8 3.7 1.6 0« 3 0.1 0.4 0.5 0.4 1.0 2.2 1.1 0.9 9.6 5.2 0.6 0.2 4.6 1.7 0.7 0.9 1.2 0.3 0.6 0.8 3.5 1.8 3.9 0.6 19.2 0.4 0.8 2.5 6.2 2.5 1.4 6.9 9.7 2.2 4.4 0.6 2.4 21.4 0.6 0.4 17.2 3.0 0.2 3.4 2.5 1.1 0.3

98.3 4.8 3.7 1.7 0.3 0.1 0.3 0.5 0.4 0.9 2.2 1.0 0.9 9.3 4.9 0.6 0.2 4.7 1.7 0.8 1.0 1.3 0.2 0.6 0.8 3.2 1.7 3.9 0.5 18.6 0.4 0.7 2.3 6.1 2.2 1.3 6.9 9.6 2.3 4.2 0.6 2.5 22.6 0.7 0.5 18.4 2.9 0.2 3.6 2.7 1.1 0.3

3 31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901

MANUFACT. FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD O.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC.MACH. EL.INDMACH COMM.EQUIP EL.APPLIAN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR V E H . A I R CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF·EQUT 0 . MANUFACT JEWELRY

00

ALL PROD.

100.0

100.0

100.0

100.0

100.0

100.0

3801 999 000 001 002

MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL H I G H TECH MEDM TECH

0.5 2.9 103.4 15.4 50.0

0.3 4.0 104.3 15.2 50.1

0.5 2.3 102.8 18.9 52.6

0.4 2.4 102.8 19.0 52.6

0.4 2.7 103.1 20.2 51.1

0.4 2.6 103.0 20.1 51.6

Q u e l l e : DIW-Außenhandelsdaten 339

TABELLE A-17 WARENSTRUKTUR DER IMPORTE DER B R D 1970 BIS 1992 (IN V H )

ISIC-Nr.

1970

1980

1989

1990

1991

1992

AGRICULT. HIN,QUARR CR.OIL/GAS

12.9 4.5 6.1

7.3 2.6 16.9

5.9 2.6 3.7

5.3 2.5 4.1

5.0 2.6 3.9

4.9 2.4 3.8

3 31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901

MANUFACT. FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD O.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC.MACH. EL.INDMACH COMM.EQUIP EL.APPLIAN O.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR V E H . A I R CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY

76.5 10.6 5.4 3.5 0.8 0.1 0.8 1.5 1.4 0.5 3.2 3.0 0.3 5.3 3.0 0.2 0.3 1.6 0.6 2.7 0.9 0.5 0.2 0.5 0.9 6.0 6.8 1.9 0.4 8.5 0.1 0.3 1.1 2.1 1.9 0.8 3.0 4.4 1.0 2.4 0.1 0.8 6.9 0.8 0.1 4.7 1.2 0.1 1.7 0.9 1.1 0.4

73.1 7.6 4.1 4.6 0.7 0.3 1.1 1.5 1.3 0.8 2.5 2.3 0.4 6.3 3.5 0.4 0.1 1.8 0.7 6.2 0.9 0.7 0.3 0.5 0.8 3.9 3.7 2.2 0.3 7.2 0.2 0.2 0.9 1.6 1.8 1.1 2.5 5.1 1.1 3.0 0.2 0.8 6.4 0.3 0.0 4.6 1.2 0.3 2.2 1.2 1.7 0.9

87.7 6.4 4.9 4.4 0.6 0.3 1.3 1.2 1.0 1.0 3.4 2.7 0.4 8.0 4.4 0.4 0.2 3.0 1.0 2.7 1.1 0.8 0.2 0.5 0.8 4.1 3.8 2.7 0.4 11.4 0.3 0.3 1.1 2.1 4.5 2.8 3.1 8.7 1.2 5.1 0.5 1.9 12.1 0.1 0.0 8.1 3.5 0.3 2.8 1.7 1.4 0.4

88.1 6.4 4.9 4.7 0.6 0.3 1.4 1.2 1.0 1.1 3.3 2.5 0.4 7.4 3.9 0.4 0.1 3.0 1.0 2.9 1.0 0.8 0.2 0.6 0.9 3.5 3.0 2.8 0.4 11.8 0.3 0.3 1.3 2.2 4.3 2.8 3.3 8.9 1.2 5.2 0.5 2.0 13.1 0.2 0.0 9.3 3.2 0.4 2.7 1.7 1.4 0.4

88.4 6.3 4.7 4.9 0.6 0.3 1.4 1.1 0.9 1.2 2.9 2.1 0.5 6.6 3.4 0.4 0.1 3.0 1.1 2.8 1.0 0.9 0.2 0.5 0.9 3.0 2.5 3.1 0.5 11.8 0.3 0.3 1.3 2.3 4.3 2.8 3.3 8.9 1.1 5.2 0.5 2.1 15.6 0.2 0.1 10.9 3.8 0.4 2.7 1.7 1.5 0.4

88.9 6.8 4.8 4.6 0.6 0.3 1.3 1.3 1.0 1.3 2.7 2.0 0.5 6.6 3.4 0.4 0.1 3.1 1.1 2.3 1.1 1.0 0.2 0.6 1.0 2.9 2.4 3.3 0.6 12.1 0.3 0.3 1.1 2.4 4.5 3.0 3.5 9.0 1.1 5.1 0.6 2.2 15.0 0.2 0.1 10.8 3.5 0.5 2.9 1.8 1.5 0.3

00

ALL PROD.

100.0

100.0

100.0

100.0

100.0

100.0

3801 999 000 001 002

MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL H I G H TECH MEDM TECH

0.9 3.7 104.6 9.7 26.1

0.4 3.2 103.6 11.0 23.1

0.8 2.9 103.7 20.4 31.0

0.5 2.3 102.8 20.1 31.5

0.4 1.7 102.1 20.9 31.9

0.5 2.2 102.6 20.9 32.0

100 210 220

Q u e l l e : DIW-Außenhandesdaten

TABELLE A-18 EXPORT-IMPORT-SALDEN DER B R D NACH I S I C 1970 BIS 1992 (IN MILL. US-S)

ISIC-Nr 100 210 220

1970 1



1980

1989

1990

1991

1992

AGRICULT. MIN,QUARR CR.OIL,GAS

-3202 -796 -1716

-11301 -2493 -28459

-12095 -5048 -9223

-13902 -6338 -12891

-14708 -8073 -14134

-14770 -7579 -14391

3 31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3632 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901

MANUFACT. FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD O.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC.MACH. EL.INDMACH COMM.EQUIP EL.APPLIAN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR V E H . A I R CRAFT 0.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT O.MANUFACT JEWELRY

10232 -2114 28 -589 -65 7 -145 -292 -286 89 -567 -608 165 1483 663 228 96 548 298 -168 17 100 88 84 46 865 -1189 989 137 4883 107 179 899 1988 128 2 1583 1388 534 493 75 287 3806 290 53 3574 -154 43 665 378 118 -0

45892 -4251 -823 -5343 -420 -280 -1545 -1811 -1613 210 -1898 -2264 913 8697 • 4932 742 395 2226 925 -7678 154 414 34 290 306 4916 -1632 4151 1108 21446 662 980 3212 9077 -44 -365 7559 5636 2820 1051 393 1372 20985 1521 307 19678 -344 -176 1882 1406 -969 -857

98705 -1692 -517 -6569 -459 -416 -2405 -1256 -1112 325 -1427 -3098 1690 13061 7473 750 398 6157 2097 -4732 457 1649 317 801 549 3779 -2489 5840 743 33495 444 1780 5329 15577 -3332 -2271 13697 7399 3827 509 581 2482 40501 849 490 40210 -681 -367 4193 3666 40 -35

88346 -4347 -1747 -9528 -734 -596 -3285 -2046 -1761 50 -2022 -3860 1820 12792 7148 772 463 7134 2490 -6687 270 1725 289 707 276 2844 -2386 5792 795 36477 373 1967 5590 17593 -4804 -3703 15758 6252 4662 -1487 647 2430 40517 1609 500 40507 -1477 -623 4368 4138 -183 -103

46492 -5176 -3412 -12071 -837 -795 -3838 -2397 -2009 -759 -2226 -3835 1648 12431 7205 803 489 6483 2376 -7673 -24 1246 163 401 -185 2202 -2467 3547 397 29660 508 1752 4986 15172 -6698 -5158 13941 3728 4489 -2694 433 1501 24276 1447 1307 25473 -2996 -955 3016 3386 -1243 -301

57205 -6663 -3655 -11351 -853 -774 -3866 -3037 -2579 -1615 -1755 -3521 1796 12404 6892 894 521 7311 2792 -5743 -242 1363 182 353 -984 1628 -2085 3168 -310 29515 514 1429 5158 15868 -8277 -6522 14823 4570 4906 -2407 303 1768 34546 2253 1600 33742 -1788 -1262 3562 3867 -1346 -224

00

ALL PROD.

4519

3639

72340

55216

9576

20465

3801 999 000 001 002

MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL H I G H TECH MEDM TECH

-113 -74 4332 2325 9085

-158 1554· 5035 8055 50234

-543 280 72076 9676 93898

-228 1852 56840 6828 98711

143 3772 13490 -575 77475

-18 2205 22652 859 87832

Q u e l l e : DIW-Außenhandelsdaten 341

TABELLE Α-19 EXPORT-IMPORT-SALDEN DER B R D BEI HIGH-TECH-WAREN NACH LÄNDERN UND LANDERGRUPPEN 1970 BIS 1992 (IN M I L L . VS-S)

Partneri. OECD EG(12) BRD FRANKR ITAL NIEDL BELLUX GBRIT DAENM IRLAND GRIECH SPAN PORTÜG EFTA OESTER SCHWZ SCHWED NORWEG FINNL ISLAND TUERKEI USA KANADA JAPAN AUSTRL NEUSEE NON-OECD EUROPA DDR UDSSR POLEN CS FR UNGARN RUMAEN BULGAR JUGOSL AFRIKA ALGER LIBYEN AEGYPT NIGERI RSA AMERIKA MEXIKO VENEZU BRASIL ARGENT NAHOST ISRAEL SAUDIA IRAN AS.,OZ. INDIEN THAIL MALAYS INDONE PHILIP SINGAP SKOREA TAIWAN HONGK CHINA WELT

1970 1 4 1 1 ,. 1 1 0 5 7 «. 8 0 ,. 0 2 2 5 .• 9 1 7 4 «, 1 1 8 5 ,• 4 1 7 3 «, 1 4 ., 7 9 0 . ,7 8 . ,7 66. 8 9.1., 1 3 7 . ,2 656. 4 1 6 9 . .3 146. 0 198. 9 70. 8 68. 3 3. 2 27. 5 -396. 1 33. 0 -56. 0 79. 1 9. 4 913. 4 168. 4 0. 0 23. 7 15. 7 22. 2 12. 6 18. 8 3. 6 67. 8 187. 4 8. 3 9. 3 12. 0 7. 9 83. 8 241. 7 32. 9 26. 2 46. 7 45. 3 147. 8 39. 8 15. 9 60. 5 168. 1 13. 7 18. 5 5. 8 27. 0 14. 3 11. 8 19. 5 2. 6 14. 5 4. 9 2324. 5

1980 3 4 7 5 , ,4 4 9 9 3 ,, 8 0 . ,0 9 0 7 . .2 1 5 0 7 . ,2 986. 4 5 7 5 . ,9 146. 9 282. 5 -118. 1 210. 1 417. 2 78. 6 2108. 8 804. 0 172. 3. 599. 6 287. 5 232. 1 13. 3 156. 4 -2164. 9 73. 6 -1936. 3 223. 2 20. 8 4579. 7 919. 8 0. 0 225. 6 96. 0 87. 3 94. 3 65. 2 43. 9 277. 1 1332. 7 120. 4 302. 6 154. 1 167. 4 346. 6 1055. 1 143. 4 106. 5 204. 1 310. 9 1434. 7 104. 7 530. 1 244. 2 -162. 6 79. 5 56. 4 -20. 3 83. 3 48. 9 -107. 7 -59. 5 -154. 5 -238. 4 30. 5 8055. 1

Q u e l l e : DIW-Außenhandesdaten

1989

1990

6607. 6 12378. 7 0. 0 3321. 1 3057. 7 1708. 9 1408. 8 658. 2 599. 8 -577. 4 479. 1 1499. 8 222. 6 4139. 6 1557. 5 744. 9 916. 4 388. 1 508. 5 24. 2 406. 9 -4346. 4 98. 7 -6637. 9 513. 2 54. 8 3068. 0 1601. 4 0. 0 593. 2 206. 6 203. 7 214. 7 3. 8 99. 2 240. 6 1144. 3 101. 1 91. 4 163. 9 115. 3 457. 0 1184. 6 211. 6 88. 2 189. 7 73. 0 1042. 1 128. 1 254. 7 235. 2 -1904. 4 241. 9 56. 6 -109. 7 137. 3 69. 0 -432. 4 -582. 7 -887. 0 -435. 5 -165. 6 9675. 5

4637. 4 11735. 7 0. 0 2845. 6 3595. 5 2204. 8 1422. 0 -174. 5 543. 7 -915. 0 505. 6 1547. 2 160. 7 4137. 9 1560. 1 591. 9 1012. 7 445. 5 498. 4 29. 2 516. 1 -4689. 8 2. 5 -7651. 4 523. 3 63. 2 2190. 5 1886. 6 0. 0 669. 5 287. 0 306. 9 162. 6 35. 8 60. 4 353. 3 1269. 2 94. 5 124. 6 190. 5 142. 4 459. 0 1398. 0 269. 7 96. 8 263. 5 102. 0 1302. 7 114. 4 308. 9 448. 3 -3666. 0 245. 9 -45. 5 -224. 5 174. 7 107. 3 -740. 3 -792. 7 -1462. 8 -696. 0 -469. 2 6828. 0

1991 -2659. 8671. 0. 2180. 2943. 1606. 1408. -1392. 399. -919. 551. 1652. 239. 2931. 1380. 216. 688. 406. 210. 29. 456. -6423. 99. -8900. 446. 59. 2084. 2866. 0. 1411. 573. 481. 158. 70. 55. 69. 1240. 83. 108. 168. 212. 430. 1369. 342. 99. 232. 147. 1564. 77. 317. 831. -4955. 179. 4. -478. 307. 36. -918. -977. -1882. -657. -749. -574.

0 5 0 9 2 9 9 7 7 0 9 2 3 6 5 2 4 4 7 4 3 9 1 2 8 8 4 4 0 8 6 7 4 0 6 3 0 8 3 7 1 7 4 2 5 9 5 2 1 1 7 6 0 1 4 3 4 1 8 5 1 3 5

1992 -1657. 9017. 0. 2531. 2857. 1651. 1342. -1240. 462. -1174. 621. 1685. 279. 3032. 1579. 290. 570. 428. 135. 28. 428. -5892. 45. -8843. 495. 59. 2516. 2695. 0. 824. 608. 799. 193. 85. 58. 42. 1193. 80. 98. 218. 113. 455. 1855. 490. 142. 327. 270. 2313. 144. 429. 1231. -5541. 219. -49. -667. 306. -15. -1246. -1016. -2016. -434. -865. 859.

4 0 0 8 9 5 1 2 2 4 3 6 3 2 0 2 1 6 6 8 8 1 2 8 7 7 6 8 0 8 2 5 2 8 7 7 4 0 6 3 4 6 2 1 5 9 9 3 0 5 5 1 4 1 6 9 9 1 9 0 7 7 2

TABELLE A-20 EXPORT-IMPORT-SALDEN DER BRD IN DEN SEKTOREN DES HIGH- UND MEDIUM-TECH-BEREICHS NACH LÄNDERN UND LÄNDERGRUPPEN 1988-90 (IN MILL. L)S-$)

ISIC Partneri. OECD EG(12) BRD FRANKR ITAL NIEDL BELLUX GBR IT DAENM IRLAND GRIECH SPAN PORTUG EFTA OESTER SCHUZ SCHUED NOR WEG FINNL ISLAND TUERICEI USA (CANADA JAPAN AUSTRL NEUSEE NON-OECD EUROPA DDR UDSSR POLEN CSFR UNGARN RUMAEN BULGAR JUGOSL AFRIKA ALGER LIBYEN AEGYPT NIGERI RSA AMERIKA MEXIKO VENEZU BRASIL ARGENT NAHOST ISRAEL SAUDIA IRAN AS.,0Z. INDIEN THAIL MALAYS 1NDONE PHILIP SINGAP SKOREA TAIWAN HONGK CHINA WELT

3522

3825

38252

3831

3832

3833

3839

3845

385

3851

4320.2 1896.6 0.0 -177.8 844.8 97.5 236.4 334.2 -19.3 -27.3 164.8 307.0 136.2 118.3 571.8 -558.4 -84.9 85.0 103.4 1.4 120.7 163.2 119.7 1591.8 266.3 43.6 2413.9 621.7 0.0 146.5 186.0 12.1 60.9 15.4 27.3 154.0 372.0 9.4 19.7 81.5 25.5 123.1 390.3 90.0 33.3 23.7 31.0 522.0 62.8 178.1 110.0 507.9 38.7 77.4 32.8 25.7 52.1 24.4 46.3 82.8 118.9 -91.1 6734.1

-7803.7 2275.2 0.0 1063.8 656.8 1608.5 727.6 -2044.1 403.7 -1068.5 103.6 645.5 178.4 2148.7 1125.5 903.6 -203.1 98.9 216.4 7.4 135.6 -6639.9 -9.9 -5847.7 121.3 12.9 -2672.4 871.3 0.0 259.5 101.9 176.1 93.5 2.3 17.0 212.7 284.8 18.5 18.7 17.7 29.1 145.5 150.0 40.8 28.7 27.6 9.0 95.4 -36.0 31.6 39.1 -4073.9 15.5 -97.0 2.2 20.9 7.2 -1229.1 -267.7 -1732.3 -805.0 -10.5 -10476.1

-5278.4 1566.6 0.0 845.2 488.6 1000.7 521.4 -1531.8 292.8 -632.9 75.5 349.8 157.4 1296.9 674.3 675.3 -231.7 37.6 136.9 4.5 92.8 -4297.6 -14.3 -3995.8 66.7 6.4 -2391.5 652.4 0.0 203.5 69.8 126.9 62.0 1.3 13.8 170.5 138.9 12.3 7.9 8.6 6.7 78.1 58.8 8.0 12.1 13.1 7.3 41.7 -33.3 19.0 27.3 -3283.2 5.5 -110.4 7.3 2.8 -6.6 -924.7 -196.6 -1302.7 -747.9 -23.9 -7669.8

9145.2 6269.6 0.0 535.7 1581.2 1073.2 763.4 1177.5 316.7 43.1 112.4 476.4 190.1 2418.9 671.1 566.2 640.1 269.3 261.7 10.6 217.7 420.4 125.3 -510.3 189.0 14.8 2997.9 358.3 0.0 176.3 31.0 61.7 48.8 6.1 27.6 -0.1 642.9 36.0 81.3 117.1 43.4 230.8 523.6 104.3 78.5 130.6 35.2 771.2 130.8 201.1 193.6 701.9 165.5 55.5 9.7 89.3 23.7 141.5 113.7 -65.0 -82.2 153.7 12143.1

441.9 9457.6 0.0 2740.2 3718.6 406.3 744.9 44.8 326.4 -349.4 454.8 1145.5 225.5 2633.2 553.9 1221.0 508.5 160.6 177.7 11.5 279.6 -1012.3 4.3 -11199.4 252.0 27.0 -743.4 1058.1 0.0 209.3 156.4 129.7 179.7 3.8 48.1 32C.6 991.8 104.1 63.7 138.1 93.3 431.4 743.9 141.8 49.8 128.6 141.8 660.8 74.8 104.1 265.5 -4198.1 164.9 15.3 -592.0 161.9 -3.2 -575.0 -1730.4 -918.9 -346.4 -601.7 -301.5

2043.1 910.1 0.0 •61.0 -62.6 282.4 326.5 167.7 121.6 -137.1 134.2 123.9 14.5 659.7 195.2 200.3 64.4 84.6 104.6 10.6 86.5 266.9 49.2 -8.2 66.1 12.8 -345.7 -54.6 0.0 10.7 -12.3 3.2 3.4 1.0 1.4 -79.0 55.1 1.2 1.2 8.0 0.9 35.8 24.1 9.9 0.5 0.5 1.2 88.9 18.9 23.9 8.2 -459.2 1.0 -40.6 1.4 3.2 1.1 -39.4 -196.0 -21.1 -91.9 -82.1 1697.4

6324.0 4831.8 0.0 1197.7 590.2 1263.8 371.0 1129.9 384.1 -261.9 120.1 365.3 -328.3 2405.0 313.7 527.5 997.5 251.5 290.9 23.9 129.1 278.1 69.9 -1636.5 226.1 20.4 1130.8 237.2 0.0 229.2 -2.1 60.9 -3.8 -1.1 55.7 -103.9 433.4 62.3 48.5 88.0 47.7 178.5 316.7 90.4 47.1 51.0 24.7 544.0 63.5 146.6 116.1 -400.5 62.9 38.7 22.7 36.0 10.4 16.4 -169.1 -463.9 -11.5 -1.5 7454.8

-4174.5 1175.9 0.0 1436.4 -18.3 60.3 18.3 -557.0 83.1 36.9 26.8 59.0 30.5 -31.2 12.9 -24.4 -34.4 21.0 -9.3 3.0 69.0 -5095.5 -313.9 25.8 1.7 -6.5 1474.4 42.6 0.0 0.1 0.1 2.4 -0.7 -0.3 0.0 33.9 154.2 1.8 0.5 21.7 61.7 23.7 712.4 3.8 17.3 57.3 1.7 101.2 5.2 1.7 2.0 464.0 33.8 22.4 149.3 11.5 121.3 20.2 7.6 5.7 33.4 15.1 -2700.2

8924.3 8952.1 0.0 2196.0 2157.0 999.0 878.4 1193.7 131.3 -163.8 233.5 1150.3 176.7 1934.3 1088.6 -811.8 995.3 293.1 353.6 15.6 243.8 92.9 223.1 -2893.6 332.1 39.4 4062.0 1589.5 0.0 648.7 195.6 249.1 164.3 23.1 84.5 232.8 685.0 68.2 86.0 87.1 29.8 267.4 667.9 149.3 53.5 202.3 63.8 750.4 69.2 160.8 229.5 369.2 269.2 26.9 -56.1 72.6 17.5 193.0 175.9 -43.2 -414.7 52.6 12986.2

7529.7 6027.8 0.0 1470.2 1728.0 733.3 687.8 444.3 29.1 -154.9 165.7 799.0 125.3 1678.3 718.5 -271.0 759.0 202.2 258.0 11.5 191.1 -282.6

137.4 -492.8 246.7 23.8 4171.3 1392.9 0.0 554.4 166.5 216.0

133.0 24.2 75.8 204.1 585.2 60.7 7C.2 76.7 27.1 215.0 566.4 134.1 46.1 177.7 54.2 596.5 47.1 130.2 20C.0 1030.2 226.8 67.9 -56.4 65.8 19.7 110.7 236.0 108.2 26.4 164.0 11701.0

Anmerkung: Zur Bedeutung der Sektomummern vgl. Anhang 1. Quelle: DIW-Außenhandelsdaten. 343

NOCH: TABELLE A-20

001

351

3511

3512

19220.6 35769.0 0.0 8931.1 9467.6 5791.0 4066.4 1446.7 1747.5 -1928.0 1350.1 4272.8 623.6 12286.9 4532.7 2024.0 2883.3 1263.9 1499.1 83.9 1282.0 -11526.2 267.6 -20478.1 1454.7 164.6 8317.4 4724.1 0.0 1680.3 656.5 695.2 546.1 50.4 261.7 771.0 3619.1 301.4 319.6 559.3 331.4 1436.2 3528.9 630.2 308.8 621.5 308.4 3533.9 389.2 847.9 964.0 -7088.8 751.5 98.5 -430.0 421.1 230.1 -1448.0 -2019.7 -3155.9 -1599.4 -565.5 27537.9

24060.1 13734.6 0.0 3795.4 5959.8 -3176.0 -434.2 1930.0 1365.5 141.8 745.4 2704.4 702.6 5725.8 1725.8 1920.3 1323.6 -33.7 763.2 26.7 993.1 979.0 614.9 1316.4 592.5 103.8 15185.9 3134.0 0.0

13218.3 6097.6 0.0 849.2 3177.3 -365.8 605.0 -666.9 448.6 -54.2 333.3 1404.5 366.6 2750.4 917.0 1033.3 586.5 -114.4 326.2 1.9

1300.4 1218.7 0.0 796.3 193.4 -401.5 99.2 151.4

344

1111.0

239.1

626.1

1494.4 403.5 1445.3 356.7 44.2 8791.0 1469.9 0.0 135.3 148.9

181.0

111.1

404.5 75.7 227.6 817.7 2441.8 192.9 -16.3 366.9 245.1 764.1 2437.0 327.2 228.9 674.2 255.5 1484.7 400.9 69.6 602.7 5688.4 500.5 399.2 183.8 438.8 137.9 288.2 1049.3 879.3 910.5 450.3 39246.0

293.3 103.5 111.3 539.6 1231.0 115.1 -72.7 182.6 174.8 339.3 1673.9 271.3 169.1 525.0 167.3 867.9 265.1 91.6 293.9 3548.3 303.5 257.4 75.5 285.3 81.9 106.5 827.1 673.1 608.7 60.5 22009.3

101.8

43.7 81.4 113.7 39.4 -143.5 -77.4 -147.8 63.4 -11.6

29.6 0.2 17.8 11.3 15.7 144.6 23.5 12.2 1021.8

43.6 0.0 181.3 3.1 0.4 -41.8 -18.5 6.8 -91.9 158.5 6.2 7.0 42.9 -6.5 44.8 236.1 21.0

7.8 35.2 22.3 165.4 -19.7 58.0 111.3 418.1 91.9 34.7 25.7 19.9 15.5 19.9 18.0 33.5 2.9 81.2 2322.2

35132 352 0.3522 884.5 1097.6 0.0 245.2 353.0 -56.1 228.1 117.1 -16.3 -19.7 64.1 155.6 26.7 -220.5 -106.9 -58.4 8.7 8.0 -72.0 0.0 70.1 -27.9 3.6 -49.1 8.7 2.0 435.6 98.4 0.0 90.1 -2.9 6.0 26.4 -32.4 3.4 7.5 122.0 11.1

1.6 18.0

0.1 39.2 42.0 2.4 2.3 -C.6

1.1 65.7 26.1

0.1 26.3 107.5 -2.9 1.5 0.5

0.6

0.2

0.0 -8.9 14.4 33.2 60.8 1320.1

8161.3 6033.6 0.0 633.2 2143.5 327.4 257.0 847.0 597.8 -210.9 300.8 936.2 201.5 3502.6 1535.7 621.5 669.8 246.4 408.4 20.9 222.0 -221.0

131.7 -1755.9 208.6 39.6 4524.2 1833.4 0.0

649.4 242.8 178.3 226.0 60.9 91.9 329.1 637.5 59.0 26.6 76.5 71.2 211.8

383.7 51.2 52.3 29.5 40.6 770.5 181.7 175.5 129.0 899.1 90.9 92.8 29.2 93.2 38.4 139.5 117.2 167.2 191.4 -141.9 12685.4

355

356

372

3821

3822

956.9 180.0 0.0 -425.8

4873.9 3338.5 0.0 895.0 -146.3 898.1 606.2 858.2 -39.8 -10.4 56.4 155.0

-475.6 1071.8 0.0 449.5 1220.3 135.7 -1431.9 94.7 329.9

237.7 440.1 0.0 77.8 23.7 31.1 169.7 -3.1 33.4 1.1 31.1 60.1 15.1 79.2 28.8 -24.4 9.9 21.1 43.6 0.1 76.0 -334.6 18.7 -68.3 23.6 2.9 1195.4 15.8 0.0 6.7 -0.2 -0.2 1.2 2.8 1.0 1.7 477.9 74.8 31.0 64.6 17.1 240.7

4721.4 2686.3 0.0 1165.0 -147.0 318.4 185.1 612.6 120.3 35.0 69.9 246.7 80.3 816.9 136.3 287.2 170.6 69.1 148.6 5.2 16.1 936.9 130.2 7.3 117.6

-110.8

296.6 226.3 -7.0 150.1 -136.5 83.0 20.4 83.7 860.6

76.6 346.3 231.6 73.5 127.8 4.7 11.5 221.8

49.2 -443.9 72.0 5.7 184.9 -37.8 0.0 31.5 14.6 0.5 -1.2

-9.1 17.7 -76.2 216.6

19.0 15.9 19.4 18.3 67.4 95.1 56.3 8.3 -8.4 -0.0

143.9 -9.9 42.2 31.4 -232.9 22.0 -48.7 -75.6 6.3 4.4 32.8 -101.0 -61.1

8.0 -20.7 1141.8

66.1

1251.4 419.9 509.1 150.7 89.2 70.2 12.3 25.7 165.7 79.0 -59.0 67.2 5.4 112.7 211.1

0.0 59.6 37.8 15.3 28.3 5.4 4.8 53.2 120.3 7.0 7.6 12.4 4.0 38.0 70.8 21.7 3.5 15.6 5.7 117.7 3.5 52.9 13.3 -407.3 21.2 -20.3 -5.0 3.5 3.9

1.0

-23.0 -211.4 -50.9 -134.9 4986.5

-26.0

-42.2 173.3 168.3 -1027.7 552.3 540.3 166.7 -2099.3 -28.2

-159.5 87.9 401.6 -398.3 161.2

-777.4 5.4 -5814.7 -2535.6 0.0 -1390.3 -876.7 48.9 -91.2 -83.8 42.6 -181.9 -2047.9 43.7 17.2 -58.9 19.0 -995.9 -2131.6 26.7 -106.0

-498.5 -66.5 488.3 83.9 167.3 62.1 412.1 67.5 -5.1 -30.3 -8.8

9.0 79.4 102.8 107.1 112.6 -57.3 -6290.3

120.1

21.7 1.4 46.0 17.2 226.1 4.9 57.7 87.8 355.5 87.1 9.2 11.6 29.7 12.6 38.4 44.3 36.4 -1.2

34.1 1433.1

10.1

691.0 123.4 0.0 15.4 35.0 22.6 16.6

0.1 6.5 23.5 219.6 16.2 10.2 4.7 3.4 60.3 62.5 11.4 8.4 2.8 0.6 208.5 8.3 68.5 67.4 77.0 2.8 10.4 5.0 2.1 1.3 5.8 8.2 11.4 0.4 7.8 5412.4

NOCH: TABELLE A-20

ISIC 3823 Partnerl. 9333.5 OECD 6396.6 EGC12) 0.0 BRD 2089.5 FRANICR 490.0 ITAL 654.9 NIEDL 850.7 BELLUX GBRIT 1112.8 DAENM 253.6 IRLAND 37.6 GRIECH 75.9 SPAN 694.1 PORTUG 137.4 EFTA 1000.0 OESTER 831.3 SCHU2 -891.9 SCHUED 618.3 NORWEG 125.3 FINNL 311.9 ISLAND 5.1 TUERKEI 150.6 USA 1753.4 KANADA 327.0 JAPAN -582.7 AUSTRL 244.3 NEUSEE 44.4 NON-OECD 6774.4 EUROPA 2972.8 DDR 0.0 UDSSR 1706.4 POLEN 318.7 CSFR 301.2 UNGARN 162.9 RUMAEN 2.5 BULGAR 147.3 JUGOSL 317.0 AFRIKA 545.4 ALGER 80.4 LIBYEN 34.5 AEGYPT 57.7 NIGERI 18.3 RSA 244.4 AMERIKA 588.6 MEXIKO 132.4 VENEZU 64.2 BRASIL 216.2 ARGENT 5B.1 NAHOST 826.7 ISRAEL 45.9 SAUDIA 47.2 IRAN 417.8 AS.,OZ. 1840.9 INDIEN 284.2 THAIL 75.1 MALAYS 63.3 INDONE 109.8 PHILIP 19.3 SINGAP 150.7 SKOREA 522.7 TAIWAN 3.0 HONGK 43.0 CHINA 498.8 WELT 16107.9

3824

3829

3842

3843

3844/9

002

000

31246.1 18572.6 0.0 4463.6 1796.3 2039.2 1714.8 4356.7 538.5 202.8 480.2 2291.5 688.9 3162.4 1130.7 304.9 675.6 431.5 587.8 31.8 952.9 5992.3 791.9 951.6 735.1 87.2 16753.4 4518.0 0.0

30467.1 19501.9 0.0 5450.8 1441.8 3464.5 3007.6 3128.9 259.5 54.2 564.7 1733.7 396.2 7380.1 2290.5 1702.9 1673.2 774.5 901.3 37.7 705.8 2677.6 379.3 -881.9 640.6 63.7

1040.4 656.9

439.5 36.0 0.0 5.2 3.8

-992.1 -118.5 0.0 -33.3 -406.5 28.2 26.0 48.9 68.5 7.0 10.0 131.4 1.4 288.2 115.4 48.9 48.5 37.1 35.5 2.7 2.3 -76.4 2.6 -1103.2 10.9 1.9 -283.8 -32.5 0.0 2.6 -3.9 -3.3 2.3

215986.8 135390.2 0.0 26025.2 25229.5 11041.5 13561.4 32341.1 5011.8 486.1 3744.9 14138.8 3809.7 41411.8 12584.8 12328.6 10652.9 683.0 5130.0 32.5 4072.2 34248.5 3983.6 -6433.3 2842.1 471.5 69355.6 15558.6 0.0 5699.7 1357.9 1941.7 1780.4 78.5 1117.1 3046.9 12967.2 1456.9

193339.8 136004.2

12082.6

102356.2 62895.6 0.0 7450.0 12883.6 5740.0 8354.5 19240.0 1290.2 389.6 1312.7 4972.4 1262.8 18109.7 3660.6 6875.8 4875.2 910.. 6 1742.7 44.8 802.5 21705.8 1847.2 -3992.3 886.3 101.3 17510.1 2156.1 0.0 255.8 386.2 89.0 410.4

2028.1

499.1 667.1 333.6 24.3 252.8 640.9 2527.1 260.6 204.3 326.3 165.8 727.9 2193.2 515.8 243.8 644.5 168.8 1248.1 244.7 193.6 368.3 6267.1 579.8 467.1 201.7 552.8 186.9 242.6 1150.2 744.0 422.7 1379.4 47999.5

3163.9 0.0 1218.3 461.5 439.7 282.1

-13.5 203.1 510.4 1897.8 211.0

175.8 249.5 100.9 716.7 1293.8 320.4 203.1 297.4 105.C 1765.7 289.2 372.8 470.7 3961.4 467.4 261.1

127.7 257.0 73.4 432.8 914.5 406.9 257.1 594.2 42549.7

0.0

14.5 81.0 283.2 29.5 121.4 44.3 0.8 57.0 19.6 5.4 262.7 80.8 87.7 39.2 37.9 17.1 0.0

25.8 46.4 10.1

17.5 20.9 0.1

1.8

4.8 2.3 1.8

10.5 116.6 1.6

5.3 51.3 0.1

11.0

119.1 633.5 5794.4 487.8 371.4 400.0 204.3 3115.1 979.5

5.7 95.8 33.1 0.2 0.9 C.8 119.7

84.6 156.1 75.7 3903.0

1.1

616.1

1.4 113.9 71.4 8.9 2.8 1.4 3.4 1.6 1.5 17.5 1.9 20.2 1.8 1479.8

843.1 752.8 4677.2 89.7 474.1 239.4 348.5 66.6

118.1

-0.0

0.9 -32.4 20.0 3.0 2.6 0.9 3.2 2.0

2.5 -0.3 0.0

0.7 0.3 9.9 3.1 0.6 4.2 -283.7 -5.1 -1.6 -0.6 -0.8

620.0

0.2 -9.9

348.0 1107.4 453.4 693.7 119866.3

-239.4 0.7 -26.7 -1275.9

-0.8

886.1

1571.4 870.6 5198.1 6190.9 1635.8 792.8 1579.0 661.7 11312.7 1873.3 2092.4 3121.3 23326.3 2216.8 1716.1 751.5 1835.7 555.5 2022.7 4150.1 2952.7 2367.9 3278.8 285342.4

0.0

34697.1 18879.5 3023.0 16940.1 36759.5 3840.3 -2677.0 4650.2 17556.5 2335.0 58323.2 22918.6 26700.9 8546.8 -2927.6 3137.4 -53.0 829.4 20400.9 1732.6 -27303.7 3365.9 -12.8

9219.5 8767.6 0.0 4677.1 164.6 510.6 859.2 -975.7 1557.4 1516.0 2471.4 -235.5 -334C.5 2586.7 -893.1 506C.7 -5685.3 2636.0 -36C.3 -3959.4 -1285.7 12813.2 1797.2 1983.8 3545.4 -9147.5 1166.6 -80.8

-1339.5 1083.3 -138.3 848.2 -690.9 -3325.6 -2961.5 -2664.6 202559.2

345

TABELLE A-21 HIGH-TECH-IMPORTE DER B R D NACH LÄNDERN UND LÄNDERGRUPPEN 1988 BIS 1992 (IN MILL. US-S)

Partneri.

1988

1989

1990

1991

1992

OECD EG(12) BRD FRANKR ITAL NIEDL BELLUX GBRIT DAENM IRLAND GRIECH SPAN PORTUG EFTA OESTER SCHWZ SCHWED NORWEG FINNL ISLAND TÜERKEI USA KANADA JAPAN AUSTRL NEUSEE NON-OECD EUROPA DDR UDSSR POLEN CSFR UNGARN RUMAEN BULGAR JUGOSL AFRIKA ALGER LIBYEN AEGYPT NIGERI RSA AMERIKA MEXIKO VENEZU BRASIL ARGENT NAHOST ISFiAEL SAUDIA IRAN AS.,OZ. INDIEN THAIL MALAYS INDONE PHILIP SINGAP SKOREA TAIWAN HONGK CHINA WELT

41182.6 20558.3 0.0 7528.5 2431.6 2306.8 1321.9 4425.1 535.5 925.0 ! 35.6 685.0 363.3 5547.8 1842.8 2572.6 787.4 137.7 207.0 0.3 36.0 7096.9 200.1 7705.6 25.7 12.1 5235.4 530.6 0.0 27.1 51.7 37.4 89.1 15.0 9.2 243.3 121.1 1.4 0.5 2.4 2.1 23.2 149.4 21.1 1.5 104.5 8.1 108.8 81.1 6.3 5.1 4325.5 12.2 81.8 291.1 10.5 135.9 736.6 858.3 1108.4 831.0 248.7 46418.0

46870.3 23541.8 0.0 8920.6 2416.6 2916.7 1312.7 4988.3 555.4 1162.3 39.6 801.6 428.0 5664.7 1806.6 2574.5 906.7 138.6 237.6 0.7 50.3 9168.0 278.0 8135.0 29.1 : 3.5 5855.5 556.7 0.0 17.3 63.2 36.9 103.6 12.0 8.6 260.9 114.7 0.5 0.1 2.4 1.0 17.7 136.9 25.6 2.5 87.3 6.5 108.5 94.0 4.0 0.2 4938.8 15.6 138.4 379.2 10.5 121.5 961.1 833.9 1245.2 802.6 422.0 52725.9

.57620.8 29447.5 0.0 10782.5 3167.5 3310.6 1900.1 6296.8 722.2 1419.2 55.1 1149.9 643.5 7373.3 2502.7 3355.4 1004.9 179.9 329.4 1.0 168.7 10567.3 436.0 9571.4 51.5 5.1 8882.5 870.8 0.0 22.6 153.8 62.7 173.1 7.9 9.0 363.9 132.2 0.5 0.2 2.4 1.2 17.1 161.0 35.4 1.8 96.8 7.3 152.8 134.0 8.1 0.4 7565.8 38.9 253.3 624.7 31.3 158.6 1405.7 1161.8 1890.7 1149.5 835.2 66503.3

67948.1 35253.6 0.0 14181.2 3625.7 3724.1 1995.3 7244.1 850.6 1453.7 78.2 1383.8 717.0 8273.4 2734.4 3717.5 1159.5 201.1 460.0 0.8 227.2 12611.2 656.7 10870.6 49.0 6.4 10952.9 1172.4 0.0 38.3 213.8 162.2 259.9 13.2 19.6 410.9 141.7 0.5 0.2 1.4 0.6 24.3 172.1 66.5 0.7 78.6 8.4 214.4 196.9 7.0 0.8 9252.4 46.4 327.8 971.6 42.7 200.0 1574.3 1427.8 2390.2 1154.5 1086.9 78901.0

70154.1 36836.0 0.0 13972.0 3747.9 3980.4 2260.9 7668.6 991.6 1763.9 110.4 1491.7 848.6 8796.7 2785.6 3890.4 1334.4 236.3 549.1 0.9 345.9 ,12768.0 467.1 10875.8 55.9 8.8 12332.3 1465.7 0.0 59.8 237.6 341.1 350.3 13.1 23.5 375.6 169.1 0.5 0.1 1.0 0.9 33.7 169.7 57.5 2.7 87.2 5.2 244.0 223.4 5.2 3.1 10283.8 51.2 404.2 1199.0 64.1 288.1 1848.1 1462.9 2575.7 981.0 1375.6 82486.4

Q u e l l e : DIW-Außenhandesdaten

TABELLE A-22 EXPORT-IMPORT-SALDEN DER BRD IN DEN SEKTOREN DES HIGH- UND MEDIUM-TECH-BEREICHS NACH LANDERN UND LÄNDERGRUPPEN 1991-92 (IN MILL. US-S)

Partnerl. OECD

ISIC

£6(12)

BRD FRANKR ITAL NIEDL BELLUX GBR IT DAENM IRLAND GRIECH SPAN PORTUG EFTA OESTER SCHWZ SCHUED NORWEG FINNL ISLAND TUERICEI USA KANADA JAPAN AUSTRL NEUSEE NON-OECD EUROPA DDR UDSSR POLEN CSFR UNGARN RUMAEN BULGAR JUGOSL AFRIKA ALGER LIBYEN AEGYPT NIGERÌ RSA AMERIKA MEXIKO VENEZU BRASIL ARGENT NAKOST ISRAEL SAUDIA IRAN AS.,OZ. INDIEN THAIL MALAYS INDONE PHILIP SINGAP SKOREA TAIWAN HONGK CHINA WELT

3522

3825

38252

3831

3832

3833

3839

3845

385

3851

2674.3 830.2 0.0 •360.1 542.6 44.5 44.1 37.5 -55.3 -70.4 165.8 356.4 125.1 255.8 514.6 -123.9 -278.0 68.2 74.2 0.7 95.7 -99.2 46.5 1314.0 202.5

-10932.4 -1332.2 0.0 -96.6 301.7 698.4 486.6 -2382.1 280.2 -1005.8 99.9 51.5 233.9 1113.2 832.9 533.5 -219.7 41.9 -77.5

-8318.1 -1471.2 0.0 -275.7 109.2 467.1 408.4 -1869.0 221.0 -654.9 73.6 -132.3 181.3 573.8 442.3 410.4 -183.6 6.5 -103.1 1.3 62.1 -3538.4 138.9 -4122.2 36.2 2.7 -3361.4

6465.8 4510.7 0.0 343.4 1057.1 823.2 581.1 613.3 188.4 34.4 113.9 527.1 228.8 1574.9 590.7 288.6 371.7 223.5 92.4 7.9 193.6 388.2 57.9 -416.8 150.1 7.1 2928.8 408.8 0.0 253.4 52.4 147.8 1.9

-4354.4 4991.9 0.0 1730.1 2418.7 137.7 638.8

1116.1 198.1 0.0 -226.3 -227.3 193.4 243.6 19.3 99.6 -158.5 127.9 142.3 -15.8 421.0 112.8 113.2 90.3 44.2 53.7 6.7 58.5 206.5 39.8 139.0 41.5 11.7 -380.2 -58.4 0.0 55.9 -19.1 13.6 4.3

2894.5 2919.7 0.0 747.0 137.6 870.8 275.9 822.3 207.3 -150.2 75.7 288.0 -354.9 1228.4 -24.5 284.7 640.6 175.2 133.3 19.1 -73.6 -21.5 80.7 -1405.4 151.9 14.3 374.4 113.3 0.0 271.3 -49.5 90.0

-5790.1 91.7 0.0 1372.0 84.3 156.5 -143.0 -1527.1 46.0 9.7

3609.8 5478.4 0.0 1203.2 1486.4 333.9 623.8 585.1

3898.8 3957.0 0.0 956.2 1232.8 329.3 479.6 163.4 -117.5

28.8

2493.9 983.9 0.0 459.6 259.4 50.3 91.4 14.7 9.9 81.5 285.2 5.8 25.6 51.9 10.1

122.6 418.7 94.2 30.4 50.0 55.2 390.7 62.4 151.6 61.8 415.5 17.7 74.4 23.5 26.6 38.6 25.1 61.9 83.7 117.7 -142.1 5168.2

2.2

104.8 -5163.9 156.9 -5884.4 59.7 13.4 -4042.9 1133.5 0.0 293.2 265.6 328.7 91.4 22.7 23.8 99.1 172.0 14.6 7.1 11.6

15.8 76.1 169.0 44.8 27.0 50.9 13.7 97.7 -55.5 24.2 84.8 -5615.1 17.4 -144.9 -141.8 -1.9 -96.6 -1609.6 -447.2 -2517.9 -500.5 -183.0 -14975.3

860.0

0.0 250.7 183.8 239.0 66.5 14.3 23.0 76.2 97.0 12.4 2.9 6.4 3.9 46.4 66.6 11.0 11.8

15.5 11.6

36.0 -51.0 8.9 53.8 -4421.0 6.8 -153.1 -127.4 5.6 -100.9 -1429.9 -407.1 -1736.9 -375.6 -106.2

-11679.5

-801.2

116.7 -639.2 384.4 877.9 128.2 929.6 99.1 662.4 102.2 98.7 -43.8 10.9 244.0 -1560.7 3.9 -9097.5 123.4 11.0

-747.2 1664.4 0.0 479.4 430.4 335.3 155.5 50.8

10.0

12.3 -75.4 438.1 20.8 40.9 108.7 45.6 124.4 423.4 153.3 55.1 65.2 35.9 839.5 175.3 140.4 392.5 819.1 85.1 84.4 62.8 180.3 43.9 122.3 125.3 -86.4 16.9 98.4 9394.5

26.2

138.5 667.8 45.5 48.7 84.6 135.1 234.7 704.1 102.0

53.7 146.2 178.1 1130.7 -78.8 98.9 938.4 -4914.2 76.0 -78.4 -1101.9 248.2 -29.4 -795.9 -1440.8 -821.6

-344.9 -770.4 -5101.6

2.0 2.6

-134.1 40.0 1.7 1.0

5.2 1.6

25.0 31.9 7.6 1.1 -0.6

9.0 108.2

14.4 25.7 29.2 -502.0 0.0 -49.8 1.8 2.1 0.7 -19.9 -100.0

-32.3 -21.7 -286.1

735.9

-120.6

-2.2

77.2 18.2 7.8 -4.2 44.0 15.1 8.6 -55.8 0.0 51.0 -5569.6 -375.7 -18.0

11.5 11.1 1006.1

88.5 0.0 1.7 0.6 9.8 0.4

9.9 6.7 -91.4 265.2 33.1 26.3 53.6 42.6 115.5 396.1 196.3 29.3 54.8 43.0 558.1 60.6 137.9 220.6 -958.3 30.2 36.4 -44.2 56.0

19.1 12.7 420.1 35.2 39.0 203.8 19.3

-2.6

60.0

-4.3 -371.8 -458.0 -9.6 -215.2 3268.9

0.1

1.5 26.9 83.5 0.9 0.1 5.7 36.2 11.3 361.1 1.4 1.2 4.5 2.0

52.8 -8.0

6.6 5.7 14.0 3.3 9.6 -4784.0

-21.0

-113.3 208.0 1017.3 155.1 433.0 838.0 -1296.0 536.1 174.5 169.7 10.6

211.0 -496.0 134.3 -2374.9

-88.1

138.7 745.0 117.3 701.9 601.0 -568.4 405.8 133.8 121.6 8.0 170.2 -680.6

2968.2 1228.2 0.0 422.2 242.0 305.6 127.3 45.6 31.3 66.9 481.5 41.4 57.3 65.6 38.5 176.8 720.4 232.9 44.2 189.8 81.5 699.8 50.9 148.8 323.2

83.3 -503.8 158.1 12.7 3353.8 1059.8 0.0 370.8 177.2 259.1 111.3 44.0 29.2 55.6 421.5 38.3 52.8 58.0 34.3 149.1 629.7 216.7 36.1 173.2 65.3 554.0 33.2 121.0 274.2

-161.8

688.8

136.7

117.5 52.8 -112.7 85.6 9.6 52.2 234.2 99.0 56.8 57.8 7252.6

201.8 22.1

-6.2

-149.9 83.5 5.9 111.6

172.2 -80.0

-353.0 -126.2

6578.0

Anmerkung: Zur Bedeutung der Sektornummern vgl. Anhang 1. Quelle: DIW-Außenhandelsdaten.

347

NOCH: TABELLE

001

351

3511

3512

-4316.3 17688.5

14529.8 8858.8

8444.9 4169.3

755.6 639.9

0.0

0.0

0.0

0.0

4712.7 5801.1 3258.4 2751.0 -2632.9

3326.4 4047.5 -2239.4 -1202.2 838.7 978.0 -43.1 509.4 2095.9 547.6 2641.2 1222.9 390.3 649.7 -54.9 418.4 14.9 791.8 981.5 376.9 395.2 416.6 67.8 10305.1 1647.3

1101.5 1991.6 -14.6 27.6 -618.7 304.1 -204.5 233. 1048. 300. 1166. 710.5 92.5 254.3 -120.8

510.9

178.6 266.4 -40.9 136.7 66.7 -26.5 -18.9 37.9 113.6 25.3 -90.2 -49.5 -17.2 0.8 4.7 -29.1 0.0 69.4 -16.8 1.3 -45.9 7.6 0.4 345.1 64.8 0.0 27.7 0.5 7.1 14.7 -6.5 6.7 14.4 92.6 1.0 2.5 23.7 0.1 20.6 22.7 2.7 2.0 1.2

0.0

862.0 -2093.4 1173.3 3337.8 518.6 5963.8 2959.5 506.4 1258.5 835.0 346.3 58.1 885.1 -12316.0 144.3 -17744.0 942.5 119.5 4601.0 5562.2

228.0 1.6

26.0

12.5 942.0 -153.4 0.0 65.2 -80.4 -78.9 -11.5 5.5 0.5 -57.8 108.5 7.8 3.6 21.3 -0.8 35.1 359.8 22.8 11.6 157.0 19.2 157.5 -21.1 70.4 89.3 469.6 188.7 29.4 23.8

5651.3 821.5

0.0

0.0

809.4 109.7 -31.5 167.7 55.6 68.3 405.2 1615.9 60.3

205.5

112.1 2433.4 163.8 207.0 387.0 325.5 886.3 3224.6 832.3 242.1 560.8 418.5 3877.5

221.1 746.6 2063.2 -10496.7 398.4 -45.0 -1145.9 614.2 20.5 -2164.2 -1994.6 -3898.5 -1091.8 -1615.0 284.7

348

12.0 259.7 198.1 524.2 1895.4 283.1 180.5 527.6 228.4 1265.4 273.8 174.3 549.9 3881.0 363.8 290.6 144.7 308.0

112.0 145.5 667.8 740.6 671.2 149.1 24834.9

1.2 6.8 53.3 12.9 108.4

0.0

351.6 155.8 114.3

68.2 116.2 54.1 43.7 93.4 18.4 -98.7 -98.2 -157.9 84.4 36.3 35.3

484.1 1458.6 267.2 634.9 238.7

2236.6 1181.8

1281.2

218.1 -444.9 -38.4

62.1 69.0 113.2 46.8 33.0 268.8 859.8 30.1 -18.9 130.8 141.5 265.0 ,1146.1 223.4 127.9 291.6 138.5 624.2 179.6

88.6 221.8 2199.8 117.4 180.4 54.1 179.7 68.9

21.2

487.8 542.7 440.6 -81.7 14096.2

20.6

16.1 12.8 15.3 18.7 25.9 2.5 108.7 1697.6

35132 352 0.3522 664.7 738.9

2.2

93.1 15.0 0.8 66.5 71.8 -1.0 1.0 0.3 0.6 0.8 1.0 -4.5 -3.1 9.8 59.9 1009.7

4692.9 3178.3

-2

355

356

372

3821

3822

-416.5 -595.7

2543.3 1752.3

-516.2 501.2

1.0 236.8

1972.0 969.3

0.0

0.0

0.0

0.0

-65.6 1442.5 -63.2 58.7 421.8 419.8 -253.6 256.1 792.5 169.3 2371.2 1191.5 318.0 437.3 171.9 236.5 15.9 218.9 -264.9 103.5 -1105.5 160.4 30.9 3932.3 1719.5

-561.4 -246.9 161.7 24.3 -74.6 1,13.4 -182.2 75.5 27.4 67.1 621.1 128.4 233.0 148.0 48.3 60.0 3.4 10.9 20.4 16.9 -538.3 44.5 3.7 151.1 -32.1

442.7 -327.0 535.2 377.0 462.9 -102.9 -8.1 50.7 252.7 69.2 718.2 315.1 239.4 47.8 67.4 39.6 8.9 37.8 -6.2 53.5 -58.1 42.2 3.5 64.9 256.2 0.0 37.1 88.9 47.0

17.9 756.2 -83.8 -841.0 222.4

0.0

0.0

547.6 438.9 244.3 196.4 43.5 33.9 176.0 454.5 26.5 15.2 60.1 77.8 146.7 339.9 58.7 34.6

39.9 13.8 0.6 -13.0 16.6 5.3 -84.1 159.7 6.7 14.0 16.7 17.8 50.3 150.0 122.7 5.8 -7.7 6.0 139.1 0.3 37.8 49.7 -265.7 1.9 -49.6 -97.6 -0.1 3.4 17.5 -90.5 -45.2 8.5 -6.2 -265.5

20.8 55.8 621.4 149.3 152.7 146.4 797.0 42.1 74.2 31.8 79.2 36.2 105.2 96.0 173.8 230.9

-118.2 8625.1

28.0 8.7 4.3 35.3 101.1 7.8

6.6 5.2 5.9

28.2 105.2 51.5 3.1 23.4 8.2 99.8 -10.3 53.9

20.6 -497.5 7.2 -34.6 -1.3

1.8

2.0 -3.0

-8.2 -197.8 -26.3 -244.6

2608.2

182.8 24.4 -53.2 137.6 137.9 -816.3 370.2 212.3

21.0 -1170.3 -133.2

0.0

0.0

157.2 6.9 40.2 93.8 -164.1 16.7 -0.2

506.8 -184.1 132.5 52.0 223.5 -20.7

8.8 62.1

59.2 145.3 32.7 321.6 71.4 141.0 43.4 19.0 42.1 4.7 16.0 495.6 76.0 36.2 38.5 18.7 1208.6 733.6

15.3 -18.7 -0.3 -78.3 -15.2 21.7 53.4

-116.2

0.0

tó.1 331.7 -303.4 158.3 -460.8 7.8 -4035.5 -2572.8 0.0 -1584.2 -876.0 42.6 -45.4 0.9 -24.0 -93.5 -987.9 -8.1 6.3 -22.4 12.4 -558.4 -1047.9 27.0 -39.6 -281.3 -17.6 194.0 39.9

21.7 -208.6 16.4 -62.6 15.8

74.6 77.8 379.0 25.7 9.5 -3.8 -5.6 5.8 68.4 105.1 91.4 85.7 -21.9 -4551.7

0.1 1020.4 -10.3

0.0 -9.4 -1.8

-2.5 19.2 0.6 3.2 -20.5 126.1 19.4 11.8 14.8 6.4 24.9 147.2 33.5 -0.1 53.4 27.2 307.1 53.0 41.0 135.5 450.2 33.3 5.5 70.8 61.7

11.8

70.1 65.5 33.8 0.7

22.1

0.0 750.7 13.6 -19.2 -46.2 6.1

6.6 14.1 157.5 19.4 9.8 6.4 3.6 12.9 58.9 4.5

12.6 2.3 1.6 140.1 5.6 41.4 79.7 118.5 1.4 6.3 4.2 4.4 1.2 2.0

28.2 9.0 2.6

66.0

20.0

1021.4

3180.6

NOCH: TABELLE A-2

ISIC Partnerl. OECD

EC(12) BRD FRANKR ITAL NIEDL BELLUX GBR IT DAENH IRLAND GRIECH SPAN PORTUG EFTA OESTER SCHUZ SCHUED NORUEG FINNL ISLAND TUERICEI USA KANADA JAPAN AUSTRL NEUSEE NON-OECD EUROPA DDR UDSSR POLEN CS FR UNGARN RUMAEN BULGAR JUGOSL AFRIKA ALGER LIBYEN AEGYPT

NIGERI RSA AMERIKA MEXIKO

VENEZU BRASIL ARGENT NAKOST ISRAEL SAUDIA IRAN AS.,OZ. INDIEN THAIL MALAYS INDONE PHILIP SINGAP SKOREA TAIWAN HONGK CHINA WELT

3823

3824

3829

3842

3843

3844/9

002

000

5043.6 4217.3 0.0 1496.6 -24.2 409.5 805.4 475.0 117.5 25.5 77.2 696.3 138.4 -311.2 544.9 -1237.9 231.9 81.1 65.1 3.9 178.9 1000.8 152.8 -311.2 104.1 12.2 5100.5 2044.6 0.0 1324.3 214.9 235.5 136.0 29.4 9.6 80.9 352.6 52.3 17.8 46.8 16.1 144.9 531.0 186.8 30.2 159.4 76.8 655.5 51.5 38.2 519.4 1516.8 239.3 96.6 117.7 132.4 10.4 100.0 440.2 28.4 57.0 259.8 10144.0

15796.6 9322.1 0.0 2301.8 406.2 I 1083.1 1165.9 1705.1 108.6 165.6 333.1 1582.9 469.9 607.2 510.4 -406.9 23.3 270.2 191.2 19.1 1031.9 3590.9 359.2 289.4 534.0 62.0 15243.4 3845.3 0.0 1792.3 650.0 707.7 198.7 106.0 81.3 243.8 1649.5 158.6 77.3 272.7 177.7 406.5 2088.2 624.8 157.8 505.9 242.5 2011.3 321.9 293.3 1042.0 5649.1 376.6 591.4 243.7 586.6 160.1 267.2 955.6 675.2 485.1 962.7 31040.1

17932.8 11964.6 0.0 3394.0 -266.8 2580.2 2200.2 1914.3 -217.4 -17.1 453.3 1599.7 324.2 4240.2 1744.8 726.0 731.6 550.9 461.8 24.9 640.6 1473.0 143.4 -969.7 405.9 34.8 10831.2 2584.7 0.0 1153.0 453.8 499.7 156.7 69.1 64.1 130.4 1350.9 139.3 142.2 222.0 122.5 402.2 1227.3 467.7 169.2 147.9 98.6 2054.6 257.7 423.0 911.2 3613.7 384.5 284.6 208.2 335.8 74.1 338.6 816.4 349.4 249.8 382.0 28764.0

738.0 557.1 0.0 30.2 -11.9 252.5 49.5 37.0 49.3 0.1 60.9 76.5 12.8 100.4 -43.0 70.1 28.4 27.9 16.9 0.0 11.3 31.8 5.5 10.0 22.0 0.0 2169.1 1677.4 0.0 1737.3 36.8 -78.0 -20.9 -4.4 1.9 4.3 175.5 0.9 0.2 43.8 28.5 5.0 53.6 20.8 0.1 0.8 0.4, 154.3 1.7 2.4 149.0 108.4 4.3 13.2 0.2 13.8 2.6 0.7 53.4 1.8 9.7 4.4 2907.2

42871.0 28589.1 0.0 340.5 10546.0 3374.0 1756.6 6392.6 898.8 241.8 1525.8 2489.5 1023.6 10362.8 2402.9 4686.4 1793.4 692.4 748.1 39.5 741.2 8219.7 1126.5 -6665.5 433.2 64.0 16343.6 2803.2 0.0 318.2 924.8 209.1 510.3 51.9 150.3 451.3 3354.5 238.1 271.5 271.8 275.2 1563.3 1389.3 668.0 78.7 79.2 83.5 4503.6 542.6 1119.0 1486.4 4293.1 36.4 500.9 171.2 167.6 26.9 526.3 -49.3 791.3 608.3 1325.3 59214.6

-1667.9 -387.9 0.0 -28.2 -448.3 -48.4 11.5 12.3 27.3 2.3 3.9 77.5 2.2 136.9 54.8 11.9 28.0 23.5 17.2 1.3 10.6 -184.9 -2.0 -1248.1 6.6 0.9 -548.4 10.3 0.0 40.2 -6.0 -3.0 2.1 1.1 0.4 -25.4 18.7 3.3 0.5 1.0 5.4 1.1 -5.1 0.6 0.0 -7.5 0.2 7.1 1.6 0.7 2.8 -579.4 -11.0 -6.9 -3.2 -3.0 -0.2 -17.8 -4.1 -410.6 -1.6 -120.9 -2216.3

103520.3 69163.4 0.0 11359.0 15696.2 6134.0 4551.6 12467.0 2571.3 -22.6 3360.6 10036.0 3010.1 20974.5 8514.0 5305.3 4168.5 749.1 2217.1 20.5 3776.9 15480.7 2125.3 -10070.0 1762.9 306.6 61786.3 14706.9 0.0 6956.4 2061.3 1852.2 1289.5 385.2 405.3 1317.7 8528.7 724.5 585.2 1198.7 947.5 2751.9 6933.0 2549.7 632.8 1224.2 811.6 12153.4 1688.7 2452.3 5170.4 19464.3 1505.5 1781.9 886.7 1682.7 446.2 1620.6 3076.3 2241.1 2381.7 2657.5 165306.6

35596.4 37304.2 0.0 12171.7 3240.5 -6878.7 4723.5 10697.9 -1451.6 -3560.3 4008.7 12778.8 1573.7 24635.8 15299.4 13775.0 671.0 -4010.5 -1002.2 -96.8 161.1 323.5 289.6 -28851.9 1924.0 -190.0 546.0 4946.4 0.0 3307.9 740.9 564.1 5.6 50.9 334.2 -949.4 -766.1 -1429.8 -2723.8 1794.3 -659.2 2227.0 -1514.1 4039.8 -283.6 -3014.4 -732.1 14969.0 2144.5 2319.0 7540.8 -17089.1 -127.2 -164.1 -1399.4 1159.1 -269.4 -443.2 -670.5 -3755.5 -1605.7 -8324.5 36142.4

349

TABELLE

-2

PATENTE UND LIZENZEN IN DER ZAHLUNGSBILANZ DER E G - L Ä N D E R FÜR AUSGEWÄHLTE JAHRE

K(12) 79/81 87/89

Eltport Drittländer 79/81 87/89

(1) Oisatze, Hill. ECO Kelt 79/81 87/89

EG(12) 79/81 87/89

Iiport Drittländer 79/81 87/89 1645.67 1036.67 497.33 730.00 482.33 1565.67 227.67

Kelt 79/81 87/89 2296.67 1479.33 669.00 907.67 811.67 1766.33 503.67

Deutschland Frankreich Italien Siederlande fielgien/Lux. Großbritannien Spanien

123.00 210.33 38.00 61.00 82.00 171.67 8.67

K(12)

652.67 1774.00 1566.33 3435.67 2219.33 5209.67 951.67 2399.67 2757.00 6589.00 3709.00 8988.33

350.67 313.67 733.33 436.33 1084.00 315.00 650.67 450.33 161.00 427.67 370.67 877.33 179.00 442.33 25.00 68.00 132.33 105.33 157.33 112.67 171.67 201.00 54.67 247.00 115.33 448.00 36.67 178.00 . 227.33 57.33 175.67 139.00 403.33 106.33 329.67 366.33 688.00 1439.33 859.33 1806.00 100.00 200.67 16.33 4.33 18.67 12.67 35.00 57.67 275.67

Saldo, Hill. ECU £6(12) Drittländer 79/81 87/89 79/81 87/89

(2) Bilanz Kelt 79/81 87/89

Deutschland Frankreich Italien Siederlande Belgien/Lux. Großbritannien Spanien

•192.00 31.33 -74.67 24.33 -24.33 71.67 -49.00

EG(12)

-299.00 -625.67 -1190.67 -3153.33 -1489.67 -3778.67

Deutschland Frankreich Italien Niederlande Belgien/Lux. GroBbritannien Spanien B(12)

350

-300.00 8.00 -146.67 23.00 •102.33 165.67 -259.33

-405.33 -386.00 -271.33 -137.00 -138.67 113.33 -51.67

-912.33 -609.00 -365.00 -483.00 -306.67 -126.33 -209.00

K(12) 79/81 87/89

Export Drittländer 79/81 87/89

18.85 32.23 5.82 9.35 12.56 26.30 1.33

20.03 10.28 4.34' 3.49 3.66 43.92 0.28

19.77 25.39 1.41 11.33 12.81 20.65 0.92

21.34 12.45 3.85 7.19 5.11 41.89 0.54

EG(12) 79/81 87/89

719.00 547.00 339.33 191.67 196.00 574.67 56.00

Exp./Inp., vB Drittländer 79/81 87/89

-598.00 -1212.67 39.05 53.89 43.63 -354.67 -602.00 117.50 101.81 29.43 -346.67 -511.67 33.73 14.56 20.04 -113.00 -459.67 166.36 112.92 28.52 -163.67 -408.33 77.12 68.96 29.25 184.67 39.67 171.67 182.56 119.72 7.74 -101.33 -468.67 15.03 5.93 68.58

73.93

(3) Marktanteil, vB lelt 79/81 87/89

EG(12) 79/81 87/89

19.66 16.70 4.75 5.20 6.26 38.72 0.57

33.10 18.81 11.84 3.85 11.17 10.51 6.06

20.81 16.84 3.02 8.60 7.74 34.67 0.67

27.11 18.43 7.15 7.42 13.74 8.36 11.49

56.81

1034.33 725.33 452.00 228.33 302.67 674.67 114.00

Welt 79/81 87/89

44.56 42.18 47.20 41.25 51.10 59.31 26.61 23.30 23.52 33.84 50.51 49.36 36.42 45.93 49.69 91.93 127.37 102.25 8.20 11.11 6.95 52.14

59.84

57.96

Iiport Drittländer 79/81 87/89

Veit 79/81 87/89

26.08 19.84 12.31 6.95 7.11 20.84 2.03

27.89 19.56 12.19 6.16 8.16 18.19 3.07

24.98 15.73 7.55 11.08 7.32 23.76 3.46

25.55 16.46 7.44 10.10 9.03 19.65 5.60

100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00

NOCH: TABELLE A-23

(4) Anteil an "And. priv. DL1, vH Iipcrt Drittländer Kelt K(12) 79/81 87/89 79/81 87/89 79/81 87/89

EG (12) 79/81 87/89

Drittlander 79/81 87/89

Deutschland Frankreich Italien Niederlande Belgien/lux. Großbritannien Spanien

3.51 7.76 3.68 2.87 2.79 8.43 1.83

4.69 6.25 0.76 4.53 3.82 8.28 1.40

4.72 2.29 1.99 3.08 2.03 9.49 1.33

7.71 4.36 1.66 8.25 4.70 10.95 1.73

4.30 3.80 2.37 2.96 2.41 9.25 1.58

6.38 5.15 1.40 6.03 4.16 10.28 1.56

6.54 6.60 6.72 1.79 4.90 13.19 8.29

6.82 6.93 3.59 4.77 6.68 17.75 12.44

9.79 11.87 10.02 12.75 9.14 18.23 14.58

12.81 12.29 6.56 26.10 14.88 30.25 15.77

8.64 9.91 8.92 6.43 7.01 17.25 10.56

10.26 9.99 5.41 13.91 9.93 28.01 13.76

»(12)

4.26

4.96

5.00

6.76

4.76

6.02

5.72

6.19

11.73

15.03

9.24

10.88

fielt 79/81 87/89

(5) Anteil an Dienstl« # gesaut, vB EG(12) 79/81 87/89

Drittländer 79/81 87/89

Welt 79/81 87/89

EG(12) 79/81 87/89

Drittländer

79/81

87/89

Veit 79/81 87/89

Deutschland Frankreich Italien liederlande Belgien/Lax. Großbritannien Spanien

1.51 1.59 0.60 0.87 1.39 2.74 0.17

2.36 2.11 0.20 1.77 1.95 3.37 0.13

2.46 0.93 0.81 0.99 1.08 4.06 0.12

3.72 1.60 0.81 2.91 2.30 5.41 0.23

2.09 1.22 0.71 0.92 1.24 3.70 0.15

3.13 1.83 0.54 4.50 2.09 4.82 0.17

2.13 1.65 2.79 0.59 1.88 1.54 3.23

2.48 2.62 1.53 1.63 3.04 1.64 5.83

4.01 4.52 4.68 3.25 3.83 5.48 3.20

5.59 5.37 3.23 8.11 6.47 8.96 5.26

3.16 3.16 4.01 1.89 2.81 3.97 3.22

4.13 4.09 2.51 4.56 4.44 5.95 5.56

IG(12)

1.18

1.73

2.06

2.74

1.69

2.28

1.75

2.29

4.30

6.00

3.13

4.19

(5) Durcbschnittliches Hacbstuo p.a., 79-89 Exporte EG(12) Dritti. Seit «(12) Dritti. Seit Deutschland Frankreich Italien Riederlande Belgien/Luc. Großbritannien Spanien

13.84 10.42 -5.37 14.87 12.28 9.62 8.25

11.39 13.16 7.78 19.88 15.14 9.83 21.21

12.13 11.67 4.60 17.42 13.64 9.80 14.20

9.55 11.91 5.46 19.82 15.23 8.80 20.18

10.96 8.47 4.71 17.68 11.99 12.97 19.47

10.54 9.41 4.90 18.06 13.12 12.42 19.97

B»(12)

14.15

10.25

11.32

12.06

11.45

11.61

Quellen: EUROSTAT (Datenbankauszug vom 12.05.92); eigene Berechnungen.

351

TABELLE

-2

KOMMUNIKATIONSDIENSTE IN DER ZAHLUNGSBILANZ DER E G - L Ä N D E R FÜR AUSGEWÄHLTE JAHRE

(1) Uisâtze, Kill. ECU »(12) 79/81 87/89

Export Drittländer 79/81 87/89

Kelt 79/81 87/89

EG(12) 79/81 87/89

Iiport Drittländer 79/81 87/89

Kelt 79/81 87/89

Deutschland Frankreich Italien Niederlande Belgien/Lux. Großbritannien Spanien

140.67 268.67 274.00 658.33 415.00 926.67 132.33 345.00 283.00 715.33 415.67 106C.33 28.67 114.00 139.00 266.67 167.67 380.33 54.00 126.33 135.67 186.33 190.00 313.33 8.33 25.33 53.67 127.33 62.00 152.67 11.00 40.33 29.67 118.67 41.00 159.00 56.00 184.00 9.33 75.33 65.33 259.67 48.00 156.00 34.67 90.67 83.00 246.67

K(12)

459.33 1122.67 1038.67 2274.33 1497.67 3397.33 399.00 1196.33 1003.00 2399.33 1401.67 3596.00

0.00

0.00

0.00

0.00

Saldo, Hill. ECU EG(12) Drittländer 79/81 87/89 79/81 87/89 Deutschland Frankreich Italien Niederlande Belgien/Lux. Großbritannien Spanien EG(12)

0.00

0.00

80.67 308.00 346.33 750.00 427.00 1057.67 79.33 51.00 32.33 65.67 111.67 116.33

(2) Bilanz Belt 79/81 87/89

0.00

0.00

0.00

0.00

0.00

0.00

58.00 240.67 396.67 931.33 454.67 1172.00 21.67 41.00 15.00 38.67 37.33 79.67

. E^./I«p.,vB Drittländer K(12) 79/81 87/89 79/81 87/89

Belt 79/81 87/89

8.33 -76.33 -9.00 -57.00 -0.67 -133.67 106.30 77.87 96.82 92.03 99.84 87.39 -25.33 -12.33 3.33 80.33 -22.33 67.00 53.09 90.24 102.46 143.11 88.25 121.38 -2.67 -15.00 24.00 8.67 21.00 -6.33 75.76 62.81 180.90 107.30 151.22 96.02 8.00 28.00 -25.33 -15.33 -17.67 13.00 116.67 117.95 26.92 83.09 78.71 105.27 0.00

22.67 57.67

0.00

0.00

0.00

0.00

0.00



φ



#





67.33 -50.33 -181.33 -27.67 -114.33 139.08 127.98 87.31 80.53 93.91 90.24 10.00 17.33 27.00 74.33 36.67 366.15 124.39 215.56 169.83 299.11 146.03

60.33 -73.67

35.67 -125.00

96.00 -198.67 115.12

93.84 103.56

EG(12) 79/81 87/85

Export Drittländer 79/81 87/89

Welt ι 79/81 87/89

EG(12) 79/81 87/89

Iiport Drittländer 79/81 87/89

Veit 79/81 87/89

30.62 6.24 1.81 12.19

26.38 13.38 5.17 0.90

27.71 11.20 4.14 4.36

33.17 13.53 2.76 12.03

28.22 13.53 2.96 3.46

29.66 13.56 2.93 5.92

94.79 106.85

94.48

(3) Marktanteil, vH

Deutschland Frankreich Italien Niederlande Belgien/lux. Großbritannien Spanien &(12)

352

23.93 10.15 2.26 16.39

0.00

0.00

17.56 17.27

27.43 4.54

0.00

33.34 3.11

28.95 11.73 5.60 3.31 0.00

32.98 2.89

0.00

28.51 7.46

27.28 11.20 4.49 7.64 0.00

31.13 3.42

0.00

14.54 5.43

28.84 10.56 3.37 13.04

29.81 7.77 4.95 3.78

29.49 8.71 4.42 6.86

0.00

0.00

0.00

0.00

0.00

20.12 3.43

39.55 1.50

38.82 1.61

32.44 2.66

32.59 2.22

100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00

NOCH: TABELLE A-2

BG(12) 79/81 87/89 Deutschland Frankreich Italien liederlande Belgien/Lux. Großbritannien Spanien EG(12)

Export Drittländer 79/81 87/89

(4) Anteil an 'And. priv. DL1, vH Iiport Welt EG(12) Drittländer 79/81 87/89 79/81 87/89 79/81 87/89

Veit 79/81 87/89

4.02 1.06 0.81 2.63 0.00 3.96 16.80

3.59 1.58 0.78 4.15 0.00 6.96 4.36

4.12 1.97 1.57 0.53 0.00 4.78 9.89

6.92 2.72 1.60 2.52 0.00 5.71 6.09

4.09 1.72 1.39 1.67 0.00 4.60 13.97

5.45 2.23 1.36 3.50 0.00 6.02 5.17

2.75 1.99 0.66 2.34 0.00 7.65 3.11

3.61 1.98 0.84 4.18 0.00 21.29 1.85

3.86 2.94 0.88 2.31 0.00 12.58 3.91

5.57 2.21 1.56 3.24 0.00 17.99 2.68

3.47 2.60 0.81 2.34 0.00 11.63 3.46

4.74 2.12 1.29 3.78 0.00 18.58 2.18

3.00

3.14

3.31

4.48

3.21

3.93

2.40

3.09

4.27

5.47

3.49

4.35

»(12) 79/81 87/89

Export Drittländer 79/81 87/89

(5) Anteil an Dienstl., gesaut, vB Iiport Veit EG(12) Drittländer 79/81 87/89 79/81 87/89 79/81 87/89

Veit 79/81 87/89

Deutschland Frankreich Italien Niederlande Belgien/Lux. GroBbritannien Spanien

1.73 0.22 0.13 0.80 0.00 1.29 1.58

2.15 1.81 0.54 0.80 0.20 ' 0.64 1.62 0.17 0.00 0.00 2.84 2.05 0.41 0.92

3.34 1.00 0.78 0.89 0.00 2.82 0.82

1.99 0.55 0.42 0.52 0.00 1.84 1.31

2.68 0.79 0.53 2.61 0.00 2.B2 0.57

0.89 0.50 0.27 0.78 0.00 0.89 1.21

1.32 0.75 0.36 1.43 0.00 1.97 0.87

1.58 1.12 0.41 0.59 0.00 3.78 0.86

2.43 0.96 0.77 1.01 0.00 5.33 0.89

1.27 0.83 0.36 0.69 0.00 2.68 1.05

1.91 0.87 0.60 1.24 0.00 3.95 0.88

EG(12)

0.83

1.09

1.81

1.14

1.49

0.73

1.14

1.56

2.19

1.18

1.67

1.37

(6) Durchschnittliches Vachstui p.a., 79-89 Exporte Iiporte EG(12) Dritti. Veit EG(12) Dritti. Veit Deutschland Frankreich Italien liederlande Belgien/Lux. GroBbritannien Spanien EG(12)

8.5019.44 16.26 15.87

11.32 9.03 12.64 31.52

10.42 11.21 13.19 18.70

12.98 9.54 18.45 15.91

12.23 4.38 19.19 14.36

12.46 6.25 18.89 15.21







*



19.09 -5.20

11.67 10.55

13.55 1.45

18.79 8.68

11.58 12.43

12.84 10.19

12.62

10.88

11.45

14.65

11.83

12.73



Quellen: EUROSTAT (Datenbankauszug vom 12.05.92); eigene Berechnungen.

353

TABELLE

-2

UNTERNEHMENSBEZOGENE DIENSTLEISTUNGEN IN DER ZAHLUNGSBILANZ DER E G - L Ä N D E R FÜR AUSGEWÄHLTE JAHRE

EGi12) 79/81 87/89 1321.67 867.00 475.67 1583.67 1964.67 387.33 81.33

Export Drittländer 79/81 87/89 647.33 1990.00 419.67 400.00 1057.67 2524.00 41.67

1420.33 2168.67 984.67 641.33 664.00 2420.00 133.00

(1) Uisätze, Kill. ECU Veit 79/81 87/89 1039.67 2551.00 588.67 1063.33 2331.67 2791.00 75.33

687.33 474.33 257.33 503.67 525.33 229.67 160.33

1299.67 904.00 719.00 1039.67 1042.33 103.00 514.00

Iiport Drittländer 79/81 87/89 731.00 528.67 357.00 350.67 672.67 657.33 48.33

1414.00 1136.67 1167.00 560.33 405.67 326.00 230.00

Veit 79/81 87/B9

392.67 561.33 169.00 663.00 1274.00 266.67 33.33

EG(12)

3360.67 6902.33 7599.33 8910.67 10960.00 15813.00 3121.00 7136.33 3478.33 5587.67 6599.33 12724.00

Deutschland Frankreich Italien Niederlande Belgien/Lux. Großbritannien Spanien »(12)

Deutschland Frankreich Italien Niederlande Belgien/Lux. Großbritannien Spanien «(12)

354

-294.67 87.00 -88.33 159.33 748.67 37.00 -127.00

22.00 -37.00 -243.33 544.00 922.33 284.33 -432.67

-83.67 1461.33 62.67 49.33 385.00 1866.67 -6.67

6.33 1032.00 -182.33 81.00 258.33 2094.00 -97.00

(2) Bilanz Veit 79/81 87/89 -378.67 1548.33 -25.33 209.00 1133.67 1903.67 -133.33

28.33 994.67 -425.67 625.00 1180.33 2378.33 -529.67

EG(12) 79/81 87/89 57.13 118.34 65.67 131.63 242.51 116.11 20.79

239.67 -234.00 4121.00 3323.00 4360.67 3089.00 107.68

K(12) 79/81 87/89

Export Drittländer 79/81 87/89

11.68 16.70 5.03 19.73 37.91 7.93 0.99

8.52 26.19 5.52 5.26 13.92 33.21 0.55

19.15 12.56 6.89 22.94 28.46 5.61 1.18

15.94 24.34 11.05 7.20 7.45 27.16 1.49

(3) Marktanteil, vi

101.69 95.91 66.16 152.32 188.49 376.05 15.82

Kxp./Iip.,, VH Drittländer 79/81 87/89 88.55 376.42 117.55 114.07 157.23 383.98 86.21

100.45 190.79 84.38 114.46 163.68 742.33 57.83

1418.33 1002.67 614.00 854.33 1198.00 887.33 208.67

2713.67 2040.33 1885.67 1600.33 1448.00 429.00 743.67

Deutschland Frankreich Italien Niederlande Belgien/Lux. Großbritannien Spanien

Saldo, Kill. ECO EG(12) Drittländer 79/81 87/89 79/81 87/89

2742.00 3035.00 1460.00 2225.33 2628.33 2807.33 214.00

EG(12) 79/81 87/89

Veit 79/81 87/89 73.30 254.42 95.87 124.46 194.63 314.54 36.10

101.04 148.75 77.43 139.05 181.51 654.39 28.78

96.72 218.48 159.47 166.08 124.28 ι

Veit 79/81 87/89

K(12) 79/B1 87/89

Iiport Drittländer 79/81 87/89

Veit 79/81 87/89

9.49 23.28 5.37 9.70 21.27 25.47 0.69

22.02 15.20 8.25 16.14 16.83 7.36 5.14

21.02 15.20 10.26 10.08 19.34 18.90 1.39

21.49 15.19 9.30 12.95 18.15 13.45 3.16

17.34 19.19 9.23 14.07 16.62 17.75 1.35

18.21 12.67 10.08 14.57 14.61 1.44 7.20

25.31 20.34 20.89 10.03 7.26 5.83 4.12

21.33 16.04 14.82 12.58 11.38 3.37 5.84

100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00 100.00

NOCH: TABELLE A-2

E(12) 79/81 87/89

Export Drittlander 79/81 87/89

(4) Anteil an »And. priv. DL·, vH Iiport Veit EG(12) Drittländer 79/81 87/89 79/81 87/89 79/81 87/89

Veit 79/81 87/89

Deutschland Frankreich Italien Riederlande fielgien/Lux. Großbritannien Spanien

11.22 20.72 16.37 31.17 43.34 13.10 7.06

17.66 12.02 14.56 35.73 32.99 8.75 6.96

9.74 28.26 12.30 22.54 37.40 34.81 12.74

14.94 22.09 12.37 21.42 17.75 18.41 12.33

10.25 26.16 13.24 27.25 40.43 30.05 9.42

16.14 17.82 13.01 29.96 27.10 15.98 9.52

14.27 17.50 15.34 24.60 24.19 30.30 23.04

13.61 14.17 15.04 27.89 21.13 9.11 23.19

9.96 11.47 10.54 23.33 31.37 20.85 12.59

11.01 13.48 15.38 20.03 12.52 6.30 15.93

11.84 13.70 12.12 24.06 27.76 22.69 19.32

12.12 13.78 15.25 24.53 17.71 6.80 20.32

K(12)

21.94

19.31

24.24

17.54

23.49

18.27

18.75

18.41

14.80

12.75

16.44

15.40

Deutschland Frankreich Italien Niederlande Belgien/Lux. Großbritannien Spanien R(12)

B(12) 79/81 87/89

Export Drittlinder 79/81 87/89

(5) Anteil an Dienstl., gesait, vH Iiport Veit K(12) Drittlinder 79/81 87/89 79/81 87/89 79/81 87/89

4.83 4.25 2.68 9.50 21.59 4.26 0.66

8.90 4.07 3.80 13.98 16.88 3.57 0.66

5.08 11.52 4.98 7.28 19.84 14.91 1.18

7.20 8.11 5.99 7.56 8.69 9.09 1.67

4.98 8.37 4.00 8.52 20.76 12.03 0.88

7.93 6.32 5.04 22.36 13.63 7.49 1.05

4.65 4.36 6.37 8.14 9.27 3.54 8.97

4.96 5.35 6.41 9.52 9.61 0.84 10.87

4.08 4.37 4.93 5.95 13.15 6.27 2.76

4.80 5.88 7.58 (.23 5.44 1.87 5.31

4.34 4.36 5.44 7.07 11.11 5.23 5.90

4.88 5.64 7.08 8.04 7.91 1.44 8.21

6.06

6.71

9.99

7.10

8.33

6.93

5.74

6.80

5.42

5.09

5.57

5.92

Veit 79/81 87/89

(6) Durchschnittliches Vachstui p.a., 79-89 Exporte Iiporte K(12) Dritti. Veit K(12) Dritti. Veit Deutschland Frankreich Italien Riederlande Belgien/Lux. Großbritannien Spanien K(12)

15.98 6.32 14.13 11.46 5.55 4.20 13.75

10.01 1.33 11.69 5.96 -3.90 -0.45 12.70

12.53 2.54 12.44 9.60 2.25 0.14 14.39

7.58 8.56 13.91 9.81 9.67 -9.16 16.03

9.04 10.68 16.22 5.69 -4.76 -8.15 14.14

8.34 9.73 15.30 8.18 .3.33 •8.40 16.96

9.63

2.29

4.93

10.97

6.55

8.81

Quellen: EUROSTAT (Datenbankauszug vom 12.05.92); eigene Berechnungen.

355

TABELLE

-2

ÖFFENTLICHE AUSGABEN FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT UND KULTUR IN WESTDEUTSCHLAND

Mill. DM

nach Aufgabcnbcrcichcn 1* Aufgabenbereich Schuten und vorschulische Bildung darunter: Kindergarten Allgemeinbildend· Schuten Berufliche Schulen Hochschuten darunter: Universitäten Hochschulkliniken nachrichtlich: Grundmittel der Hochschuten Förderung des Bildungswesens darunter: Fördermaßnahmen für Schüler Fördermaßnahmen für Studenten Sonstiges Büdungswesen darunter: Volkshochschuten Bibliothekswesen Wissenschaft. Forschung und Entwicklung außerhalb Jer Hochschulen darunter: Wissenschaftliche Bibliotheken, Museen, Archive Kernforschung Weltraumforschung Technologteonentierte Forschung nechrichtlich: Verteidigungsforschung Kulturelle Angelegenheiten darunter: Theater. Musik Museen, Sammlungen. Ausstellungen Denkmalschutz.-pflege Bildung. Wissenschaft und Kultur insgesamt . . .

in vH des BIP 0

I

I

II

I1

1988

jI

I1

1990

1975

1980

34 636

46707

50202

51796

52709

53476

54961

58141

1452 28 728 3 800 14 179

2026 34767 6403 18514

2 520 37598 7055 23377

2687 38 770 7368 24 519

2853 39576 7667 25 714

3 026 40105 7798 27 002

3317 41162 7 988 28308

3883 43244 8318 30300

8 227 4266 11090 4547

9172 7029 13930 6150

10609 9783 16472 5036

11094 10301 16927 4 905

11744 10775 17 347 4 678

12 205 11475 18 099 4643

12 670 11992 18925 4 774

13 290 12847 20227 5161

2303 2244 1048

3488 2561 2454

2453 2580 3089

2381 2 521 3 250

2137 2538 3419

2157 2 484 3 060

2162 2611 3234

2218 2 942 3480

304 339

619 531

641 688

697 752

739 785

76Θ 804

810 830

855 874

5251

8 943

11388

11632

11888

11980

12 025

12611

438 992 597 1449 3031

728 1888 782 429 1666 5088

875 2740 1000 893 2482 6530

941 2461 1090 1037 2487 7157

913 2324 1237 1078 2793 7 732

924 2296 1283 1180 2738 8000

978 2261 1416 1136 2985 8499

1042 2239 1593 1368 32S4 9023

1600 391 113

2454 751 297 87 856

3332 1109 434 103259

3 573 1219 422 106140

3677 1297 439 108 160

3898 1441 445 111800

4162 1424 424

62 692

3143 9Θ0 354 99623

118716

6,1

6,0

5,4

5,3

5,0

4,9

1385

5,5

1**

1987

5,2

1989

Nettoausgaben.

nach Ausgabearten und ausgewählten Aufgabcnbcreichcn Ausgabenart Personaiausgaben1) darunter: Löhne. Gehälter usw. an Schulen2) Löhne. Gehälter usw. an Hochschulen Laufender Sachaufwand darunter: Laufender Sachaufwand an Schulen Laufender Sachaufwand an Hochschulen BaumaBnahmen darunter: BaumaBnahmen für Schuten . BaumaBnahmen für Hochschulen

1975

1960

1985

1966

1987

1988

1989

1990

31976

46780

55 645

57997

60115

61685

63256

66925

21 671 7958

31771 11341

36859 14 168

38087 14 953

39115 15 727

18222

23013

23668

24 141

40636 16954 25414

42616 18310

11693

39 779 16389 24214

3 736 2996

6139 4 637

7063 6371

6985 6692

6742 7 057

6905 8005

7 226 8464

9188

8 573

5656

6156

6149

6681 7398 6424

6692

7211

3215 1594

3251 1782

3461 1781

3914 1871

6993 ' 1793

Sonstige Investitionen )

2033

2342

2377

3239 1672 2 724

2 982

3061

3407

Zahlungen an andere Bereiche darunter: Förderung des Bildungswesens Forschung und Entwicklung außerhalb der Hochschuten . . .

7983

12413

14104

14 376

14 886

14997

15474

3651 16737

3128 1867

4 274 3554

3069 4726

3 025 4 782

3074 4 847

3011 4861

3128 4 832

3446 5099

Unmittelbare Ausgaben + Zahlungen an öffentlichen Bereich

62 873 8 798

88 330 11154

100 795 11704

104 922 11489

108 273 11761

110382 11835

114242 12047

121366 12988

- Bruttoausgaben — Zahlungen vom öffentlichen Bereich

71671 8979

99484 11627

112 499 12876

116411 13152

120035 13 895

122217 14 057

126289 14 439

134354 15 638

- Nettoausgaben — Unmittelbare Einnahmen dar. : Einnahmen der Hochschulkliniken

62692 4 581 2532

87 856 6722 3894

99 623 10039 5 791

103 259 11 110 6334

106140 11794 6962

108 160 12592 7372

111800 13 029 7762

118716 14 048 8335

• Grundmittel

58111

81134

89 584

92149

94 346

95568

98771

104 668

3

5 958 1587

26843

3078 1450

') Ohne Versorgungsbezüge. — *) Einschl. Kindergärten. — 3 ) Einschl. Erwerb von Beteiligungen.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik 2/1993.

356

357

1980

in Hill. M

1985

Insgesamt

18272

21575

21715 20711 573 896

22611

5227 3,8

4,6

-1,2

1,9 5730

2,5

2,2

2,4 1537

10012 6,3

6,6

6,4

6462 4,3

3,7

4,0

1,2

1,2

6,2

7457 9611 6,1 6,5 6,3 4,7 180 308 401

7765

5587

4,2 -1,2 1,8 5550 864 9,4 -0,9

4,4

5,6

1,2 11,4

0,9 6,8 5,0

1,2 1,0

0,1 0,1 2,6 2,1

Quelle: Tabelle 5.11 in Behringer und Jeschek (1993), S. 211. Originalquellen: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Bildung im Zahlenspiegel, mehrere Jahrgänge; Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft (Hrsg.): Grund- und Strukturdaten 1990/91 sowie Angaben aus dem Ministerium zu den Nettoausgaben je Lehrling 1989 und eigene Berechnungen.

Nettoausgaben für die Aufgabenbereiche Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Förderung und sonstiges Bildungswesen.- 2) Nettoausgaben. Für die Lehrlinge im öffentlichen Dienst (ohne Beamtenausbildung) werden dieselben Nettokosten pro Lehrling wie in der Wirtschaft unterstellt.-3) Die gesamten öffentlichen Bildungsausgaben und die gesamten Bildungsausgaben werden auf die 3 bis unter 26jährige Bevölkerung bezogen, die Ausgaben für Kindergärten auf die 3 bis unter 6jährige Bevölkerung, die Ausgaben für Schulen auf die 6 bis unter 19jährige Bevölkerung, die Ausgaben für Hochschulen auf die 19 bis unter 26jährige Bevölkerung und die Ausgaben für die Lehrlingsausbildung auf die 16 bis unter 19jährige Bevölkerung.

0

Bildungsausgaben Insgesast 91333 103369 112852

Virtschaft 17699 öffentlicher Dienst

davon