297 71 87MB
German Pages 528 Year 1992
taschenbuch der telekom
Heinz Pooch/Bernd Seiler
praxis 1992
Verbindlichen Dank! D:
hat Fernmeldetechnikern gerade noch gefehlt: Doppelader-Verbinder DAV und der Doppelader-Verbinder für unterbrechungsfreie Umschaltungen DAV U bewähren sich bei:
—
|
| |
m Papier- und kunststoffisolierten Adern m Aderndurchmesser von 0,4 bis 0,9mm (!) m Durchgangs- und Abzweigverbindungen an geschnittenen und ungeschnittenen (!) Kabeln m UnterbrechungsfreiemEin- und Umspleißen m Sonderspleißungen (Kondensatoren, Spulen etc.) DAV und DAVU - die logische Konsequenz fortschrittlicher Verbindungstechnik. Typisch 3M.
3M Deutschland GmbH
Abt. Nachrichtentechnik
—— 4040 Neuss 1, Postfach 10.04 22, Telefon (02101) 143107
+—.
-
immer die richtige Wahl.
Moderne Kommunikationsmittel sind im geschäftlichen und im privaten Bereich unentbehrlich geworden. Ein effektiver Betriebsablauf ohne Telefon, Telefax oder Datenübertragung wäre nicht mehr vorstellbar. Auf Grund der hochentwickelten Technik, mit integrierten Schaltkreisen bis hin zum Mikroprozessor, sind die Geräte aber
auch
anfällig gegen
Stör- und
Über-
spannungen. Fallen Kommunikationsgeräte aus, so können erhebliche Schäden entstehen. Schützen Sie sich und Ihre Anlage durch entsprechende
Schutzbausteine. Wenn
spannungsschutz geht, mer die richtige Wahl. CITEL Electronic GmbH Heinrichstraße 169 4000 Düsseldorf1 Telefon (02 11) 6260 41/42 Telefax (02 11) 631191 Telex 8587275 cpmd
es um
Über-
ist CITEL
im-
Innovative
Technologie
für die
tägliche
Kommunikation.
Philips Kommunikations Industrie AG 8500 Nürnberg 70 Sandstraße 22-24
Telefon 09 11/2378-210 II
RHEYLUX:
S3.WAK 879
Lichtwellenleiterkabel
von AEG KABEL
Die Übertragung von Nachrichten
über
Glasfaser
eröffnete der kationstechnik
Kommunineue Per-
spektiven. AEG
KABEL
hat in sei-
nem Werk Rheydt eine Produktionsstätte für Lichtwellenleitertechnik aufgebaut. Entsprechend
der
An-
wendungsvielfaltliefert AEG KABEL
ein
RHEYLUX-Außenkabel
RHEYLUX-Innenkabel RHEYLUX-Luftkabel RHEYLUX-mobile Kabel Für
weitere
Informa-
tionen schreiben Sie an AEG schaft Straße
KABEL
Aktiengesell-
Bonnenbroicher 2-14
D-4050
Mönchengladbach 2
umfassendes
Programm
an
leiterkabel
mit Gradienten-
Lichtwellen-
und Einmodenfasern:
III
Elektronische Meß- und Prüfgeräte von Quante z.B. Kabelüberwachungsgerät KÜG 880: Zur kontinuierlichen Überwachung von Kabeln, Muffen und Abschlußgarnituren auf Isolationsfehler und Aderbruch in Kommunikationsanlagen. Das prozessorgesteuerte Gerät vergleicht ständig den Isolationswiderstand der angeschlossenen Kabel mit zwei individuell einstellbaren Mindestwerten und signalisiert Kabelfehler. Mittels eingebautem Modem ist die Kommunikation über das Telefonnetz mit einem abgesetzten Personal-Computer zwecks Abfrage von Meßdaten und Eingabe von Ansprechschwellen möglich. Das Gerät ist in Bauweise 7R oder 19”-Technik aufgebaut und auch mit Druckerschnittstelle lieferbar.
Duante
Quante Aktiengesellschaft, Uellendahler Str. 353 D-5600 Wuppertal 1, Tel. (02 02) 292-0
SYSTEM 12.
Mit dem Erfolg Hand in Hand Offene
Grenzen,
offene Märkte,
offener Wettbewerb. Wer da Er-
folg haben will, braucht beste Verbindungen. Genau die vermitteln wir. Selbstverständlich über
SYSTEM 12, dem einzigen digitalen Vermittlungssystem mit vollverteilter Steuerung. SYSTEM 12 weltweit: Die Deutsche
Bundespost TELEKOM und Partner in über 30 Ländern entschieden sich
© by SEL 90.1290
bereits für SYSTEM 12, bestellten rund 30 Millionen Anschlußeinhei-
ten. Und täglich werden es mehr! SYSTEM 12 und ISDN: Über ein und dieselbe Telefonleitung können
Sprache,
Texte,
Bilder
und
Daten übermittelt werden. Zwei Kommunikationsformen gleichzeitig in eine oder zwei Richtungen im ISDN, dem dienste-integrierenden Fernmeldenetz. Das ist die neue Qualität der Kommunikation. SYSTEM 12 — eine der besten Ideen seit Erfindung des Telefons.
SEL
ALCATEL
Standard Elektrik Lorenz AG
Unternehmensbereich Vermittlungssysteme Lorenzstraße 10 : 7000 Stuttgart 40 - Telefon (0711) 8 21-0
IKKRIDINE Glasfaser führt Sie zu uns.
Die KRONE AG - führend im Bereich Linientechnik - entwickelt und produziert System- und Einzellösungen zur analogen wie digitalen Glasfaserübertragung einschließlich Netzmanagement. Beispiele geben unsere Entwicklungsarbeit im Bereich SDH - Übertragungssysteme
für die
Synchrone
Digitale
Hierarchie
- oder
unsere
Lösungs-
vorschläge für den optischen Teilnehmeranschluß. Hinzu
kommen
bewährte
Anwendungen:
so
das
universelle
Video-Über-
tragungssystem für bis zu 30 Kanäle oder ein breites Angebot an Leitungsend-
geräten zur bidirektionalen Übermittlung digitaler Signale - per Monomode sowie Mehrmoden-Glasfaser. KRONE AG, Vorstandsbüro Öffentlichkeitsarbeit, Beeskowdamm
3-11, 1000 Berlin 37. Erst Ideen machen die Technik.
Nachnchtentechnik von ÄNT:
Glasfaserkabelanlagen.
| LWL-Spleißgerät
für Ein- und Mehrmodenfasem
Bei Nachrichtenverbindungen über Glasfaserkabel müssen viele Faktoren stimmen, damit eine
optimale Übertragungsqualität
erreicht wird. ANT beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dieser modernen Technologie. Das Unternehmen entwickelt, fertigt und vertreibt Glasfaserkabel, aber auch Spleißgeräte für Ein- und Mehrmodenfasern, Steckverbindungen, Verbindungsmuffen und Endverzweiger. Zur Prüfung
der Glasfasern hat ANT Dämpfungs- und Rückstreumeßgeräte entwickelt. Kabelmontage und Service runden das Leistungsangebot ab.
ANT Nachrichtentechnik GmbH Gerberstraße 33 7150 Backnang Telefon 07191/13-0
| Rückstreumeßgerät
fürlwm
SSE>S5
Bosch Telecom VII
|
\\\
__ Walterrose
Sys teme für das.
Ä Na chricchienkabelnete. Werkzeuge
und
Prüfgeräte
Passive Bauteile für BK - Kabelnetze
Kabelkanal-und Rohrabdichtsysteme
Schrumpfmuffen für Nachrichtenkabel
Vvalterrose
HAGEN
Profilstraße 6-8 Postfach 2928
D-5800 Hagen 1
Tel (02331)957-0 Telefax (02331)957-110
VII
Bei Erdgas oder Propan in der Luft: USE
In den Kabelschächten des Fernmeldesystems treten Haushaltsgas (Erd- oder Stadtgas) und Propan häufig auf. Die dort arbeitenden Menschen sind in Gefahr,
wenn sie nicht rechtzeitig gewarnt werden. Das EX-METER P mißt und überwacht den Gasgehalt und gibt
im
Alarm.
Gefahrenfall Fordern
optischen
an. Von
AUER.
455-6).
AUERGESELLSCHAFT
straße
und
akustischen
Sie bitte ausführliche Informationen
1, D-1000
(Grundausrüstung: Berlin
K.-Nr.
GMBH,
44, Telefon
278 530
Thiemann-
(030)
68
A Wir helfen Menschen
schützen
UE
91-0.
VIERLING
ISDN So-Bus-Prüfgerät BPG90 Das Prüfgerät BPG90 dient zur umfassenden Prüfung des im ISDN-Teilnehmerbereich verlegten So-Busses auf fehlerfreie Installation. Gemessen werden die Parameter - Fremdspannung — Ableitung -Aderwiderstand - Aderführung - Abschlußwiderstand - Phantomspeisung - Erdunsymmetrie - Impulsreflexion - Laufzeit Das mit umfangreichem Zubehör gelieferte Gerät arbeitet mit Netz- und Batteriebetrieb.
OSKAR VIERLING GmbH + Co. KG
Postfach 1165, D-8553 Ebermannstadt Telefon (09194) 97-0, Telefax (09194) 97100
Die neue Generation der gesicherten Stromversorgungen
60-V-Fernmeldestromversorgungsanlagen
in
Thyristor-
oder getakteter Technik Statische
USV-Anlagen
für
AS1.debis 1612
Schreiben Sie an:
AEG Aktiengesellschaft - Stromversorgungsanlagen
- Elisabe-
thenstr.
Darmstadt
29
- D-6100
die unterbrechungsfreie Spei-
Telefon (0 61 51) 2909-0 - Telefax
sung
(0 61 51) 29 09-44
von
Wechselstromver-
brauchern Diesel-Netzersatzanlagen Hoch- und Niederspannungs"anlagen
A
= =
uuanuennen
Sat
En:
a zu
AinnsENnE Sultan ul
IE
EN EEE EERUNNBEERNNN EN
ı a
N
N aan:
a
Ba ee ARM: me Eu ull IInEBS INNHESBHANN
NE
un HN
I
HuNın
Mur,
ul AlulIRE
j ll NEBEN ‚mel
Ik
in:
INH a
N BUN UNE
Ni
lu Bi
Hl ul HUN HE
N Kal N ERREERNIETARGN erzan In ae Bl DEAN BER NE
Hl
ill: ı.
HE,
Eu EEHINNUR, ERHUNN
Ai: BERNER I
in HN Km Hl
LEEREN EINNERBEE NDHBAAN N et
Hi
ll) si) n Tal
NEE
il HIN
Il ulKun:
GEB
&
REEEENN
HIUKIRES On ZEHN
JEBe
Au
NEL
Ei)
An BE un
A EN BEN
IN
I Insel)
KINN Amen
IN NER
UN
N
M Als Spezialist fü -ui | selrichter- Technologien garantieren wir eine absolut unterbrechungsfreie Stromversorgung Ihrer Informations-
IIIX
und Kommunika tionssysteme. ®
. ze nte anger es rung sorgen wir lafür, ® daß unsere Anlagen stets dem neuesten Stand der
Technik entsprechen. Fragen Sie uns wir bieten Ihnen maßgeschneiderte Lösungen.
LLC
Ihres Wissens gelangen, hil ein Griff zum Lexikon ... No
ichontechnik n
ikatio Reihe Kommun
Lexikon der Nachrichtentechnik Ingenieurwissen für die Praxis Zusammengestellt von Werner Tornow und einem Autorenteam „Reihe Kommunikation“ der
SELAG bei Schiele & Schön
Ingenieurwissen
für die Praxi s
Über 6000 Sachbegriffe aus allen Bereichen der Nachrichtentechnik - 700 Seiten Kunststoff-Einband - Format 05x19 cm-DM48,-ISBN 3-7949-0515-6
Schiele & Schön Das Wissen
TG TGETR
Fachverlag Schiele & Schön GmbH Posttach 61 0280 D-W-1000 Berlin 61
SENCHERNE
Telefon 0 30) 251 6029 Telex 181470 sunds d
Telefax [0 301251 7248
Schiele & Schön
GHIELMETTI STECKFELDER FUER DIGITALE SIGNALE
ANALOGE
UND
GHIELMETTI GmbH Siemensstraße
5
D-6392 Neu-Anspach Tel.: (06081) 8041 - Fax: 42334
XV
Kompetenz in der Nachrichtentechnik Gute Nachrichtenverbindungen sind eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiches Wirtschaften. Moderne Volkswirtschaften funktionieren nur dann reibungslos, wenn ungehindert kommuniziert werden kann, wenn Daten in Bruchteilen von Sekunden übertragen werden, wenn störungsfrei telefoniert werden kann, wenn sich Partner an verschiedenen Orten über Videokommunikation austauschen können. In der Nachrichtentechnik sind wir kompetent. Unsere Ingenieure und Techniker arbeiten mit Kollegen aus ganz Europa an zukunftsweisen-
den RACE-Projekten, und in der Lichtwellenleitertechnik ist bei uns aus der täglichen Praxis eine rechnergestützte Fertigung für GlasfaserSchmelzkoppler
entstanden.
Zu
unserem
deokommunikation
und
lokale
Netze.
Wir
pro-
jektieren und erstellen komplette Kabelanlagen. Und wir beherrschen die unterschiedlichen, oft diffizilen Verbindungstechniken. Wie gesagt: In der Nachrichtentechnik sind wir kompetent aus der Erfahrung von Jahrzehnten.
UEı SEE kabelmetal electro GmbH - Produktbereich Nachrichtentechnik und Anlagen Kabelkamp 20 - 3000 Hannover 1 - Telefon (05 11) 6 76-1 - Telefax (05 11) 6 76-32 26
XVI
Pro-
gramm gehören schlüsselfertige Anlagen für die Nachrichtenübertragung, Prozeßleitsysteme, Vi-
taschenbuch telekom
29. Jahrganc
der
praxis
1992
Heinz Pooch / Bernd Seiler Herausgeber: Dipl-Ing. Heinz Pooch Redaktion:
Dipl-Ing. Bernd Seiler
Fachverlag Schiele & Schön GmbH Berlin
Herausgeber: Dipl.-Ing. Heinz Pooch, Nieder-Ramstädter Str. 186A, 6100 Darmstadt, 06151-44668 Verantwortlich für die Redaktion: Dipl.-Ing. Bernd Seiler, Eschenweg 6, 6101 Modautal 3, 06254-2958 Für die sachliche Richtigkeit der Beiträge sind die namentlich genannten Autoren verantwortlich, die auch spezielle Fragen nach Möglichkeit beantworten. Die Beiträge aus dem Bereich der DBPTELEKOM müssen nicht mit deren Ansichten übereinstimmen. Mitarbeiter des „taschenbuch der telekom praxis 1992“: Dipl.-Ing. Walter Bourdon, Murrhardter Str. 49, 7150 Backnang Dipl.-Ing. (FH) Rudolf Brandstädter, Zeisig-Weg 12, 8200 Rosenheim Dipl.-Ing. (FH) Manfred
Brunner, Zugspitzstr. 8, 8200 Rosenheim
Dipl.-Ing. Martin Diekmeier, Forsthausstr. 24, 6110 Dieburg Dipl.-Ing. Wolfram Geidel, Kelterweg 34, 7153 Weißach Dipl.-Ing. Peter Janeck, Liebigstr. 15, 6100 Darmstadt
im Tal
Dipl.-Ing. Erich Kampe, Max-Eyth-Str. 41, 6000 Frankfurt 61 Dipl.-Ing. Wolfgang Krüger, Kronprinz-Rupprecht-Str. 27, 8080 Fürstenfeldbruck
Dipl.-Ing. Josef Lang, Albinistr. 8, 6110 Dieburg Oberingenieur Günter Lange, Kelterstr. 43, 7159 Auenwald Dr. phil. nat. Peter List, Beethovenstr. 15, 6116 Eppertshausen Dipl.-Ing. Josef-Günter Neideck, Stresemannstr. 16, 7150 Backnang Dipl.-Ing. Burkhard Nobbe, Warnetalstr. 23A, 3220 Alfeld Dipl.-Ing. Ulrich Peisl, Jägerstr. 2, 8021 Straßlach Dr. Dipl.-Phys. Thomas Pfeiffer, Lenzkirchner Str. 5A, 7000 Stuttgart 80 Dipl.-Ing. Winfried Röker, Warnetalstr. 23A, 3220 Alfeld Dipl.-Ing. Christine Rösner, Bartningstr.
18, 6100 Darmstadt
Dipl.-Ing. Günter Schallert, Kranichsteiner Str. 82, 6100 Darmstadt Dipl.-Ing. Lothar Schmid, Eichhornstr. 3, 8000 München 70 Dipl.-Ing. Günter Schneeberger, Kreuzjochstr. 6, 8000 München 82 Dipl.-Ing. Wolfgang Teichmann, Am Krummacker 3, 6109 Mühltal 1 Dr. Dipl.-Phys. Gustav Veith, Münchinger Str., 7251 Hemmingen Dr. Dipl.-Phys. Berthold Wedding, Hebbelstr. 8, 7015 Korntal-Münchingen Dipl.-Ing. Bernd Zeuner, Carlo-Mierendorff-Str. 5, 6107 Reinheim 4 Für die in diesem Buch enthaltenen Angaben
der
Freiheit
Warenzeichen)
brauchsnamen,
von
gewerblichen
übernommen.
Handelsnamen,
wird keine Gewähr hinsichtlich
Schutzrechten
Auch
und
in
diesem
(Patente,
Buch
Gebrauchsmuster,
wiedergegebene
Warenbezeichnungen
dürfen
nicht
Ge-
als
frei zur allgemeinen Benutzung im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung betrachtet werden. Die Verletzung dieser Rechte im Rahmen der geltenden Gesetze ist strafbar und verpflichtet zu Schadenersatz. ISBN 379490538-5 ISSN 0940-0311 © 1992 Fachverlag Schiele & Schön GmbH Markgrafenstr. 11, 1000 Berlin 61 Tel.-Sa.-Nr. Druck:
030/251
60 29, Telex
Kutschbach
Druck,
181 470 sunds d
1000 Berlin 47
Printed in Germany
FRANZ KÖHLER BETON Aus unserem Lieferprogramm
Niederlassung Berlin Mertenstraße 92 1000 Berlin 20 Telefon (030) 335 6086-87 Telefax (030) 33620 38 Vertriebsbüro Hamburg "Haus am Hafen” Postfach 111283 Steinhöft 5-7 2000 Hamburg 11 Telefon (040) 376906-0 Telefax (040) 37690625
vv
2000 Norderstedt Telefon (040) 52 1708-0 Telefax (040) 525 1021 Telex 2174594 fkh d
vyvvvvv
Schützenwall 19-23
vyvvvvvvswv
Franz Köhler Beton- und Fertigteilwerk
WW
Betonbautelle für Fernmeldebaudienst und Fernmeldetechnik Kabelschächte und Zubehör Kabelkleinschächte
Kabelabzweigkästen 83-86 Kabelschachthälse
Kabelschachtabdeckungen Kabelschachtfertigdecken Kabelkanäle Kabelkanäle in Blitzschutzbauweise
Kabelabdeckplatten Kabelverzweigergehäuse Kabelformsteine Aufbauschächte
Endverzweigersäulen
Betonfundamente für FeH Netzstationen aus Stahlbe-
tonfertigteilen
Geschwindigkeit und Sicherheit in der Datenübertragung gewinnen zunehmend an Bedeutung.
*
| in.
Wir bieten innovative Pro-
dukte und Dienstleistungen, flexible : Lösungen — |
Lieferprogramm:
+ FONTAS - Anschluß Jeitungsmultiplexer für Kupfer und Glasfaser
* Optische Leitungsausrüstungen
für 34- und 140 Mbit/s-Einsatz
im Orts- und Fernnetz
+ PCM-Mehrkanalsysteme für 2 und 4 Kanäle mit analogen
und/oder digitalen Schnittstellen * PCM 2FA zur Fremdanschaltung von ISDN-Teilnehmern «Modems für Wählnetze oder Standleitungen mit Übertragungsraten von 300 bit/s -19.200 bit/s
Postfach 3246 ® 3000 Hannover 1 LEDEREKREEE
Telefon (0511) 6747-0 ESEL TEL)
Vorwort zum 29. Jahrgang Wir legen der interessierten Fachwelt den Jahrgang 1992 unseres bewährten Buches vor und hoffen auch dieses Mal auf ein positives Echo aus den Kollegenkreisen bei der DBP
Telekom und der Kommunikations-Industrie.
Wir waren wieder in der glücklichen Lage, für die von uns ausgewählten aktuellen Themen maßgebende Fachleute als Autoren gewinnen zu können und danken allen Beteiligten für ihre Mitarbeit. Verlag und Druckerei gilt ebenfalls unser Dank für die gute Zusammenarbeit.
Schwerpunkt dieses Jahrganges sind die für die Übertragungs- und Vermittlungstechnik gleichermaßen wesentlichen Themen „Synchrone Digitale Hierarchie“ und „Netzkno-
ten NKÜ Digitalen kurrenz auch die weiteren
2000“. Einen breiten Raum haben wir auch der Richtfunktechnik eingeräumt, die in harter Konzum Glasfaserkabel steht. Wichtige Themen sind Entwicklung des Fernsehens in der näheren und Zukunft und der Digitale terrestrische Hörfunk.
Wichtig für den schnellen Ausbau der Netze - auch in den neuen Bundesländern - sind die normierten Typengebäude und Typentürme, die nach dem neuesten Stand in einem ausführlichen Beitrag vorgestellt werden. Heinz Pooch und Bernd Seiler Darmstadt, im November
1991
Inhaltsverzeichnis Synchrone Digitale Hierarchie (Martin Diekmeier) ................2.000200220seennnsnsnennnenneneennnenennenn Die plesiochrone digitale Hierarchie ................................. Die neue synchrone digitale Hierarchie ............................ Das STM-1-Rahmensignal ............................enenennnen Die Einbindung der Nutzbitraten („Mapping“) ................. Bildung des STM-1-Signals mit unterschiedlicher Nutzlast-Struktur ................2ccessssssenessssnsssneennnnnnnenennnnnnnennn
13- 33 14 16 19 22 28
Der Netzknoten der Übertragungstechnik 2000 (NKU 2000)
(Christine Rösner und Bernd Zeuner) ................unesseeManagement-System ...............ussssssssssenssnnnnnnnnnnnnnennnnnnnnnn Objektorientierung .........ueseseeneessssseneneennnennnennnnennennee nennen Informationsmodell ........................0220esesesesssneenenssennneeenneenen Steuerungsschnittstellen .....................u00420220000B0000eneeenn onen
34—- 70 40 55 63 66
Synchrone Digitale Cross-Connectoren (SDXC) (Winfried Röker und Burkhard Nobbe)
............................
Funktionen und Leistungsmerkmale eines SDXC
71-
............
72
Funktions- und Referenzmodell...........................00020 020. Aufbau eines SDXC ..................cscessssennseesnesennnenennnnnnnennnnennnn
94
17 81
Glasfasertechnik im Teilnehmerbereich -
Pilotprojekt Leipzig
(Ulrich Peisl und Lothar Schmid) ..................u.2u2222 nenne
95-123
Systemüberblick .......................2uu000202200000snnennenennnneneneneenennnen
96
Evolution zum Breitband-ISDN .........................0.2200000.00...-
119
Faseroptische Verstärker: Funktion und Systemeinsatz (Gustav Veith, Thomas
Pfeiffer und Berthold Wedding)
Grundlagen und Funktionsweise optischer Verstärker... Der Erbium-dotierte Faserverstärker .................cce. Systemeinsatz optischer Verstärker ..............usseeeseeneeneen
6
.
124-147
125 131 139
SIEMENS Ob synchron oder plesiochron: Der K 4302 analysiert in beiden UÜbertragungssystemen D
Jittergenerator und Durchgangsmodulator In-Service-Monitor PDH-Bitfehlermesser und Analysator von 2-140 Mbit/s DJ Eingebauter Drucker, automatische, ereignisabhängige Protokollierung
O0
Die Entwicklung ist klar: Weg von plesiochronen, hin zu synchronen, digitalen Hierarchien. Aber nicht nur Netzbetreiber, auch Inbetriebsetzer und Servicetechniker müssen sich in der Umstellungsphase auf umfassende und zuverlässige Meßtechnik verlassen können. Der K 4302 analysiert deshalb sowohl in den neuen synchronen Hierarchien wie auch im herkömmlichen 2 - 140 Mbit/sBereich.
Interessiert? Bitte schreiben
Sie an:
Siemens AG, Infoservice V331/Z420, Postfach 23 48, W-8510 Fürth.
DJ] STM 1-Generator und Analysator U] Multiplexer und Demultiplexer
snesnnosnse “serURnKunn
“en
;
f
"Kommunikation sichern:
SDH-Meßtechnik von Siemens
DAB - Digitaler terrestrischer Hörfunk für mobilen Empfang (Günter Schneeberger) ............usssssesseeesesnnensennnnnsenensanennennnen Warum DAB nötig wird .............cccesesenssesseensssneenenenenennenen Die beiden technischen Probleme von DAB ....................... COFDM-Übertragungstechnik ..............eneeeennnnPraktische Ausführung des COFDM-Übertragungsverfahrens ............ssssesssesessessssnsnenennnensennnensnensnnnnnnenenennneenenn
Tonsignal-Multiplexbildung und Konfigurierbarkeit ...... Sendertechnik für DAB. ......................cuessssesensseseseenennneenennn Sendernetze für DAB ........................cesessseenssssenssenenenennnennn Erfahrungen und Einführungsstrategie ..................... Bündelfunk - Die Innovation
im Betriebsfunk
148-185 148 150 155 163 168 170 173 183
(Wolfgang Krüger) ..................22220u0sssnennnnenseennenennnnnennennnen Systemeigenschaften ...................u..02220sssnessenenneneneeennnnennenn Netzarchitektur ....................00csssssesssssenennessenenseenennennsnnen nenn Rufabläufe für die Dienste im System ..............cneneeneeeeen Funktechnische Rahmenbedingungen. .............................. Systemverfügbarkeit/Rückfallebenen. ............................... Teilnehmerverwaltung und Gebührenerfassung .............
186-211 188 192 203 205 209 210
Satellitenempfang - drittes Segment zur Versorgung mit mehr Ton- und Fernseh-Rundfunkprogrammen (Rudolf Brandstätter und Manfred Brunner) ................... TV-Versorgung über drei Wege ...............ccseeenseesnennenneenn Marktentwicklung Direktempfang .....................useseneeere Empfangstechnik .................csessesesssenenenennennenesenenennennennen Verteiltechnik ...............s02ss0sssssessssseesnnnnennnennonennennnenennennnnn
212-227 212 217 220 223
Entwicklungstendenzen im Digitalen Richtfunk (Autorenteam der Fa. ANT Nachrichtentechnik,) ............. Die synchrone Digitale Hierarchie im Richtfunk ............. Funktionseinheiten in heutigen Richtfunksystemen. ....... Realisierte Systeme .............cessesesssesssensnsssunnnesnnseneenennnnnenenn
228-273 231 234 261
Über die Funktionsweise standardisierter digitaler Bildübertragungssysteme für niedrige Bitraten
(Peter List) ................uuss22sneeesssssssnennsnnenenenennnnenennnenenennenenennen Grundlegende Verfahren der Datenreduktion .................. Standardisierte Digital-Codes für niedrige Datenraten .. Ausblick .................sessssesssseenensennssenennnnennnnennnnnnensenenne rennen
274-311 275 290 309
CARRIER OF COMMUNICATIONS
Fuba Communication
... damit Menschen sich näher kommen
Die Welt ist klein geworden,
Men-
und
bringt
schen und Kulturen, die für unsere Großeltern noch unerreichbar fern
geheimnisvoll
waren,
uns das Fernsehen ins heimische Wohnzimmer und macht sie uns dadurch vertraut. So haben die modernen Kommunikationstechni-
ken diese Welt I(iJ)ebenswerter, interessanter und friedlicher gemacht.
Dazu
liefert
FUBA
seit 40
Jahren Equipment für die Nachrichtenübertragungstechnik. Von
der Autoantenne
bis zum
Pa-
rabolspiegel für die professionelle
Satelliten-Bodenstation, vom Antennenverstärker bis zum V-SATTerminal. Die Deutsche Bundes-
post Telekom und andere verlassen bewährte
sich genauso FUBA-Qualität
auf wie
PTTs
die der
Fachhandel und sein Kunde. Viele Menschen nutzen und verlassen sich auf die Kommunikationstech-
nik von FUBA - egal, ob über das
Telefon
ein
zärtliches
"Ich
liebe
Dich" geflüstert wird, das Fernse-
hen
uns
mit
einer
Funk
alarmiert
Live-UÜbertra-
gung an Bord eines Space-Shuttles bringt, oder der Notarzt über Verantwortung
wissen
wir,
und
wird.
wir
wir
Welche
damit
stehen
hohe
tragen,
dafür
mit unserem ganzen Können ein.
Hans Kolbe & Co. Nachrichtenübertragungstechnik Postfach 1160 3202 Bad Salzdetfurth Telefon (05063) 89-0 FUBA. Carrier of Communications.
9
Hochauflösendes
Fernsehen
(HDTV)
(Wolfgang Teichmann) ....................sesssssnossesseneeeneenennnenennen
Übertragungstechnische Grundproblematik .....................
Produktionsstandard .................2222222222sssBsnsnnennnnnenennensennen Übertragungsstandards ..........euenssesseeenenennnneeneeneneennennn Der europäische Produktionsstandard für HDTV ............ HDMAC -.der europäische Übertragungsstandard für HDTV ...............00uueseeeeeeneneeeeneneeeneneneennennenneeeneneneneensennnnnn Satellitenübertragung von HDMAEC ....................ceeeen Kabelübertragung ..................ss2220essessnesnessensensseneenseneneenenennn Ausblick ...........scesssssssneeenennsnenennnnnnnnennnnsneensnnnersnnennsssnnnsen
Die multifunktionale Datenumsetzer-Einrichtung ZD-A3/2 Gestaltung - Leistungsmerkmale Betriebsvarianten (Günter Schallert) ..................0000nnnennnnenennnnennnnnennnensnenn
Überblick ..........eseenessenenseeneeensnsneennnnnennennnnnnennnnnnnnnnennannnn
Die Funktionseinheiten der Datenumsetzer-Einrichtung ZD-A3/2 .....ccncneneneseeesnenennnnnennensnenesennennnnnensnneneenensssenen Die Funktionen der Datenumsetzer-Einrichtung ZD-A3/2 ........2ueneeeeeeeesesseeeseneeeenenenensenseneennennnnnennnnnenesnnssenensnnn Zusammenfassung - Ausblick ..................2cesssseseeneeeseenennn
312-353 314 316 318 320 324 339 343 349
354-387 354 356 369 386
Die Entwicklung der übertragungstechnischen Infrastruktur in den neuen Bundesländern (Peter Janeck) ..................22cccneaseaeeeseneenneneesnnnnnnnnnenenennenenenenn
Overlaynet2 ..........cuusecessesseeenenennennnnensnennennennnnnnnnnensenensnsnnnenn Netzplanung ..............ueessesssssssnsssssseneennennnnnnnnnnnennnnnennnnnnnnnenn Netzausbau mit Übertragungstechnik ..............ee.. Programme ..................224ssssssseneennnnnnnennnnnnennenennnennnnsssnnnsnenn Ausblick ................ususssssennnsennennnnnnnnnnnnnnnnnnenennnnsnnnnannnonnnenennnen
388-409 389 389 393 405 407
Bereitstellen von Übertragungswegen für das digitale Mobilfunknetz D2 (MMO) (Erich Kampe) ...............ssssesssesssseeennnnnnnennsnnnnssnnennnnnnnenennnn Allgemeines ................2sssssssssnenennensennnenenenenennnnnennnensnennnnnen Technik ...............ss.0222040sssesseeenennnnsenennnnnennnnonennennenennnnsanenen Organisation .......eeeeessssssessesennnnnsennnnnnnsnnennnssnnennnsnnnenssnsnennann Zusammenfassung ........essseeessesssnensenennnsnennnnnenennennenenennnsennen
410-422 410 414 419 421
10
Standardisierte Bauliche Anlagen des Fernmeldewesens bei der Deutschen Bundespost TELEKOM (Josef Lang) ...................22usssssessnennennennennnensenenennenennnennnnnnenn Fernsprechvermittlungstechnik ................... un Verstärkerstellen (VrSt) ...............2s0sssssnnenseeeeeeenenennennnnnnen Funktechnik ......................22sssssssseensnseneennenseneeneneneneennna nenn Fernmeldetypentürme (FMT) und andere Antennenträger (Atr) .....cesessseeesnssensnessnennnnnennnnesnnennennnnneensennensennensennn Zusammenfassung und Ausblick .....................seenneseenenn
423-481 426 440 443
Bezugsquellennachweis
483
der
Nachrichtentechnik
Firmenverzeichnis zum Anzeigenteil
........................
457 480
505-506
11
Schiele & Schön
Meßgeräte für die Nachrichtentechnik Band 1 Prof. Dr. Jurgen Sommer
Neue PCM-Meßgeräte
216 Seiten mit 111 Abbildungen und 5 Tabellen, kartoniert, DM 28ISBN 3 7949 0320 X Inzunehmendem Maße werden für die Übertragung
von Sprache und Musik und auch für die Ubermitt-
lung von Daten digital arbeitende Pulscode-Modu-
lationssysteme (PCM) eingesetzt. Auch die neuen Lichtleitfaser-Systeme, die ın den nächsten Jahren eingeführt werden, benutzen diese PCM-Technik. Die elektrischen und elektronischen Meßgeräte haben sich parallel zu den Nachrichtensystemen von einfachen Kontrollinstrumenten zu immer komplizierteren und genaueren Präzisionsmeßgeraten entwickelt. Das Buch „Neue PCM-Meßgeräte" - der erste Band der aktuellen Reihe „Meßgeräte für die Nachrichtentechnik“ — enthält eine zusam-
menfassende Darstellung der Meßmethoden, Meß-
verfahren und Meßgeräte, die bei der Entwicklung,
Installation
und
Wartung
der
neuartigen
Nachrichtenübertragungssysteme angewandt eingesetzt werden. Nach
einführenden
Betrachtungen
PCM-
und
über
Messen
Richtlinien)
werden
mit elektronischen Meßgeräten (mit Hinweisen auf
entsprechende
Normen
und
die zum Messen der bei PCM-Systemen sierenden analogen
interes-
und digitalen Größen verwen-
deten Meßgeräte in Konzept und Aufbau beschrieben. Um jedoch die Zweckmäßigkeit der Meßmetho-
den und Meßgeräte richtig verstehen zu können, wird darüberhinaus das Prinzip der PCM-Technik
ohne großen mathematischen Aufwand beschrie-
ben und der grundsätzliche Aufbau und die Arbeits-
weise eines PCM-Systems erläutert. Am Beispiel des deutschen PCM-30-Systems, das den CCIEmpfehlungen entspricht, werden einheiten und Baugruppen eines Systems behandelt.
12
die FunktionsBetriebs-PCM-
Fachverlag Schiele & Schon GmbH Markgrafenstraße 11 D-1000 Benın 61 Telefon (0 30) 2 51 60 29 Telex 181 470 sunds d
Synchrone Digitale Hierarchie
Synchrone Digitale Hierarchie Von Martin Diekmeier, Darmstadt Dipl.-Ing. Martin Diekmeier,
Jahrgang 1956, setzt sich im Referat N12 des FTZ mit Fragen der Technik von synchronen Netzknoten auseinander.
1 Einleitung Ein digitales Übertragungsnetz besteht aus mehreren Kom-
ponenten:
den Netzzugängen, an denen die übertragungstechnischen Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden; den Übertragungswegen zum Transport der Daten sowie zur Verbindung der einzelnen Knoten untereinander und zur Anbindung der Netzzugänge an die Knoten; den übertragungstechnischen Knoten, in denen ein Routing von Übertragungswegen vorgenommen werden kann; bedarfsgerechter Recourcenplanung und -verwaltung zur wirtschaftlichen Auslegung des Netzes; Verfahren und Abläufe zum Betrieb und zur Unterhaltung des Netzes usw. Die Leistungsfähigkeit eines digitalen Übertragungsnetzes steigt mit der Kapazität und Anzahl der Übertragungsleitun-
gen zwischen den Knoten, der Flexibilität der Knoten selbst
sowie der Arten- und Variations-Vielfalt der zur Verfügung stehenden Netzzugänge.
13
Fachbeiträge So gesehen ist das digitale Übertragungsnetz der DBP-TELEKOM ein Netz von überwiegend plesiochronen Übertragungswegen mit richtungsabhängiger Kapazität. Die verwendete Technik ist konform zu den entsprechenden CCITT- Empfehlungen. Je nach erforderlicher Kapazität sind zwischen den Knoten Digitalsignal-Verbindungen der Bitraten 140 Mbit/s,
34 Mbit/s oder 2 Mbit/s realisiert. In den Netzknoten wird über
passende
Multiplexer
(DSMX
140/565,
DSMX
34/140,
DSMX 8/34, DSMX 2/8 etc.) für eine flexible Schaltung Digitalsignal-Verbindungen gesorgt. Eine Schwachstelle ser Knoten ist die zeitintensive, manuelle Rangierung Digitalsignalen über mechanische Verteiler sowie die wendige Handhabung plesiochroner Hierarchiesignale.
von dievon aufUm
diese Schwachstellen in Zukunft aufzuheben, ist es nötig, Knoten (Verstärkerstellen) mit elektronischen, fernsteuer-
baren Koppelfeldern aufzubauen und Übertragungsverfahren zu verwenden, die einen flexiblen Umgang mit Übertragungskapazitäten erlauben. 2 Die plesiochrone digitale Hierarchie
Der Aufbau des Multiplexsignals als plesiochrones System mit Taktanpassung der Kanalbitraten birgt einen entscheidenden Nachteil in sich; ein einfaches Einfügen bzw. Auskoppeln von z.B. 2-Mbit/s-Kanälen aus einem 140-Mbit/s-Rahmen ist nicht direkt möglich. Hierfür muß immer die vollständige Mux-Demux-Kette durchlaufen werden. Ausgehend von dem in Europa verwendeten 30-Kanal-PCMSystem
mit
2-Mbit/s-Ausgangsbitrate
sowie
dem
in
Nord-
amerika und Japan verbreiteten 24-Kanal-PCM-System mit 1,5-Mbit/s-Ausgangsbitrate entwickelten sich die HierarchieEbenen zwischen Europa, Nordamerika und Japan nicht gleichartig. Es entstanden unterschiedliche Strukturen in den plesiochronen Hierarchien (Tabelle 1, Bild 1). Jede Wirtschaftszone wählte eine, für die eigenen Belange optimale Stufung. 14
Synchrone Digitale Hierarchie Tabelle 1: Hierarchie-Ebenen von plesiochronen Digitalsignalen in verschiedenen Weltwirtschaftszonen Europa 2,048 8,448 34,368 139,264
Nordamerika 1,544 6,312 44,736 139,264
Japan 1,544 6,312 32,064 97,728
MUX 2/8 —— —
2Mbit/e
Mbit/s Mbit/s Mbit/s Mbit/s
uux 8734 I
ann
Mux 34/140
>
MUX 140/565 _—
365Mbit/e
140Mbit/s
MUX 45/140
1,5Mbit/s eMbiıh 45Mbit/s
_ı
140Mbit/s
Nordamerika MUX 1,376 1,5Mbil/s
Mux 6/32 I
6MbIL/e 45Mbit/s
uux 32/98 3aMbiv/e
Japan Bild 1: Struktur der schaftszonen
plesiochronen
Hierarchie
in
unterschiedlichen
Wirt-
15
Fachbeiträge Das Ergebnis waren drei differierende plesiochrone, hierarchische Strukturen mit nur geringen Gemeinsamkeiten. 3 Die neue synchrone digitale Hierarchie Um Mängel der plesiochronen Hierarchie zu kompensieren und ein möglichst global einheitliches Übertragungssystem einzuführen, wurde beim CCITT in der vergangenen Studienperiode die Synchrone Digitale Hierarchie spezifiziert. Die Bemühungen führten 1988 zur Beschreibung eines gerahmten Digitalsignals, das in der Lage war, alle bestehenden STM-1-Multiplexer mit Zugangs-Schnittstellen
Europa | Nordamerika
2Mbit/s 8Mbit/s 34Mbit/s 140Mbit/s 1,5Mbit/s
6Mbil/s ‚nun
——155Mbit/s
140Mbil/s 1,5Mbit/s 6Mbit/s 32Mbit/s 98Mbit/s
J a p an
Bild 2: Einheitliche Benutzung des STM-1-Carriers in allen Wirtschaftszonen
620Mbit/s
155Mbit/s
STM-16-Mux
16
4
x
x
155Mbit/s
STM-4-Mux
Bild 3: STM-n-Multiplexer
16
2,4Gbit/s
Synchrone Digitale Hierarchie Bitraten der bestehenden plesiochronen Hierarchie (USA, Europa, Japan) zu transportieren. Die Nutzlasten sind leicht ein- und auskoppelbar (Bild 2). Die Grundsignale sind durch einfache Verfahren zu höheren Übertragungsbitraten zusammenfaßbar (Bild 3), und es ist genügend Zusatzkapazität für Qualitätsmessungen während des Betriebs sowie für Fehlereingrenzung und Entstörung vorhanden. Das spezifizierte Rahmensignal nennt sich synchrones Transportmodul erster Ordnung (STM-1). Dieses 155,520-Mbit/sDigitalsignal kann man sich als Container vorstellen, den man wieder mit kleineren „Kisten“ unterschiedlicher Größe und Inhalts bestücken kann. Durch Kennzeichnung der einzelnen Container ist ein einfaches Entnehmen und Einfügen dieser „Transportbehälter“ unterschiedlicher Größe möglich.
Im Bild 4 sind die möglichen Kombinationen von beispielhaften Nutzlast-Bitraten für die Bildung von STM-n-Signal aufgeführt. Die Nutzlast-Bitraten wurden hier so gewählt, daß sie Bitraten der plesiochronen Hierarchie entsprechen. Es sind jedoch durchaus andere Bitraten denkbar. Notwendig ist dabei nur eine zugehörige Verpackungs- bzw. Mapping-Vorschrift in einen oder in eine Reihe verketteter Container. AU
vc
c-
7 7]
SIR EFE—“ x3
O8
23
’TMR !
Me: 1-4
24
16
24
7)
ak:
1 au Bild 4:
Diagramm
cu A
Hz
SIEH Shoe BEE
SHE
12
28415
kbivve
5
]2»
52,1
[5 ]28. 139264 5], 5 ]z».
Bart
Ki ii 08 I] aber
zur STM-1-Multiplexstruktur mit allen möglichen Varianten
17
Fachbeiträge Anhand die
der Komplexität des Diagramms
Probleme
erahnen,
die
zu
bewältigen
lassen sich schon sind,
wenn
alle
Möglichkeiten der STM-1-Rahmen- Zusammenstellungen in einem übertragungstechnischen Gerät unterstützt werden sollen. Aus diesem Grund haben sich die größten europäischen Telekom-Unternehmen bzw. Verwaltungen auf eine reduzierte Version geeinigt. 3.1 Die normierte STM-1-Multiplexstruktur Bild5 zeigt das reduzierte Diagramm. C1 (C11, C12) bis C4 sind dabei die zur Verfügung stehenden Nutzlastträger. Ihre Kapazität reicht z.B. aus, um darin Signale der bekannten plesiochronen Hierarchie sowohl in der europäischen als auch in der amerikanischen Stufung aufzunehmen. Dabei ggf. vorhandene Überkapazität wird hierbei durch feste Stopfstellen, eine notwendige Taktanpassung an die plesiochrone Nutzlast durch variable Stopfstellen im Container angeglichen. Die aufgeführten Multiplikatoren geben die Anzahl von Sub-Einheiten zur Bildung der jeweils höheren Ordnungsgruppen an.
[c+
| 139264 kblı/s
(447%) 45 kbit/s
Bild 5: Normierte STM-1-Multiplexstruktur
18
Synchrone Digitale Hierarchie 270 Spalten (Bytes) 261 Spalten {
79
-——-
[nn --
C_
——--
un
9 Zellen
mann nn
———
Payloadbereich
Bild 6:
Struktur eines STM-1-Rahmens
4 Das STM-1-Rahmensignal Das
STM-1-Rahmensignal
ist ein byteweise
strukturiertes,
digitales Signal mit einer Bitrate von 155,520 Mbit/s und verteiltem Synchronwort plus ergänzenden Zusatzkapazitäten. Aufgrund einer Rahmenwiederholrate von 125 us ergibt sich eine Rahmenlänge von 19440 bit. Einen ersten Eindruck von der Struktur des Rahmens erhält man bei einer Aufteilung der Rahmenbytes in neun Zeilen und 270 Spalten (Bild 6). Jetzt hebt sich der Bereich der ersten 9 Spalten deutlich hervor. In diesem Abschnitt von 9 mal 9 Byte, genannt Section Overhead (SOH), sind die Synchroninformation, diverse Zusatzkapazität und reservierte Bytes zusammengefaßt. Zusätzlich ist ein Platz für einen Zeiger vorhanden (gehört nicht zu Section-Overhead). Das Signal wird, mit Ausnahme der ersten Zeile im SOH, mittels eines gesetzten Scramblers bei der Übertragung ver-
würfelt. Daraus ergibt sich ein ausgewogenes zwischen logischen Einsen und Nullen. 4.1
Der STM-1-Section-Overhead
Verhältnis
(SOH)
Der in Bild 7 abgebildete Block von 9x9
Bytes zeigt den
STM-1-Section-Overhead inkl. Administration-Unit-Pointer-
19
Fachbeiträge r 2.
am
ai
FB
Jar [a
Bi DI
| -
a2 aaa
IN
Ei
Fi | x
D2
D3
—
IN]
-
8
x +
wm 3
AU-Pointer &
B2
|B2 | Kı
K2
oa
D4
DS
De
D? Die
Ds pn
Ds pn
5
zı
Bild 7:
|B2
|zı
|zı
|z2 | z2 | z2 | BI
Bedeutung
der
Al,
Sysohronwort
cı
A2
B1
Bytes:
STM-Kenner
Bit interloesved Parlıy Dienstkansl
D1-D3 »2 Kı, K2
Datenübertraguagskansi Bit interleaved Parlıy 24 automatische LeitungsBrestzscheltusng Datenüberiragungsıkanal
m
D4-D12
x
Anwenderkanal
nationale derzeit
X
X
8
Bl
weiter
Anwendung,
nicht
belegt
m
alle nicht
8
sind für zukünftige internationale Standardisierung reserviert.
markierten
Bytes
|
Struktur eines STM-1-Section-OÖverhead
Bereich (AU-Pointer). Der SOH wird der Nutzinformation (Payload-Container) hinzugefügt und beinhaltet Informationen
zur
Rahmensynchronisierung,
Betriebsinformationen,
Informationen zur Signalqualität und andere bedientechnische Funktionen. Dieser Overhead läßt sich weiter zerlegen. Die ersten drei Zeilen bilden den Regenerator-SectionOverhead (RSOH), der in jeder Regeneratorfunktion eines STM-n-Übertragungsnetzes
terminiert und bearbeitet wird.
In der 4. Zeile ist Platz für Administrative- Unit-Pointer (AU-Pointer), auf deren Nutzung später näher eingegangen wird. Die restlichen 5 x 9 Byte bilden den Multiplexer-Section-Overhead (MSOH). Dessen Informationsinhalt wird transparent über die Regenerator-Abschnitte geführt und erst in der Endstelle terminiert, in der das STM-1-Signal aufgelöst wird. 4.1.1 Der Regenerator-Section-Overhead (RSOH) Der RSOH setzt sich aus den Zeilen 1-3 des SOH zusammen. Die angegebenen Bezeichnungen haben folgende Bedeutung: 20
Synchrone Digitale Hierarchie Al A2 Cl
Synchron-Byte Synchron-Byte STM Kenner
Bl
BIP-8
Ei
Dienstkanal
F1
Anwender-Kanal
D1-D3
x
Datenüber-
tragungskanal national use
Inhalt 11110110 Inhalt 00101000 Kennzeichnet den Platz eines STM1-Rahmens in einem STM-n-Signal. Bit interleaved Parity 8 Code mit gerader Parität. Die BIP-8 wird über alle Bits des vorhergehenden STM-n-Rahmens nach dem Scramblen gebildet und in das Byte Bl des momentanen Rahmens vor dem Scramblen eingesetzt. Die BIP-8 wird für die Regenerator-Abschnitts-Fehlerkontrolle genutzt und in jeder Regeneratorfunktion neu berechnet. Dieses Byte kann für einen RSOHDienstkanal für Sprache genutzt werden. Ein Zugriff in jedem Regenerator ist möglich. Reserviert
für
Anwender,
z.B.
Netzkoordinator. 192 kbit/s Data- CommunicationChannel (DCC) innerhalb eines Regeneratorabschnitts. Die Bits sind für noch nicht näher festgelegte nationale Anwendungen reserviert. Die mit *) versehenen Bytes werden, wie auch die übrigen Bytes der ersten Zeile, bei der
Übertragung eines STM-1-Signals nicht mit verscrambled.
Der MSOH setzt sich aus den Zeilen 5-9 des SOH zusammen. Die angegebenen Bezeichnungen haben folgende Bedeutung: 21
Fachbeiträge B2
BIP-24
Bit interleaved Parity 24 Code mit ge-
rader Parität. Die BIP-24 wird über alle Bits des vorhergehenden STM-n-
Rahmens,
K1,K2
APS
D4-D12
Datenübertragungskanal
Z1,22
E2
Steuerkanal
Frei
Dienstkanal
Anmerkung:
mit
Ausnahme
der
ersten
drei Zeilen des SOH, gebildet und in die Bytes B2 des momentanen Rahmens vor dem Scramblen eingesetzt. Die BIP-2 wird für die MultiplexerAbschnitts-Fehlerkontrolle genutzt und in den Regeneratorfunktionen transparent durchgereicht. für
automatische
Lei-
tungsersatzschaltung (automatic protection switch). 576-kbit/s-Data-CommunicationChannel DCC innerhalb eines Multiplexer-Abschnitts. Reservierte Bits, deren Funktion
der-
zeit noch nicht festgelegt wurde. Dieses Byte kann für einen MSOHDienstkanal für Sprache genutzt werden. Ein Zugriff an den Enden eines Multiplex-Abschnitts ist möglich.
Alle im SOH nicht näher bezeichneten Bytes sind für eine spätere internationale Standardisierung reserviert
5 Die Einbindung der Nutzbitraten („Mapping“)
Das Bild 6 zur Struktur des STM-1-Rahmens hat schon einen Hinweis darauf gegeben, wie ein oder mehrere Nutzsignale zu einem STM-1-Signal zusammengefaßt werden können. Die eigentliche Transportkapazität nennt sich Container. Man kann zwischen vier Containerhaupttypen C-n (n=1-4) 22
Synchrone Digitale Hierarchie unterschiedlicher Kapazität wählen. Für den überwiegenden Teil der Digitalsignale der plesiochronen Hierarchien existieren Empfehlungen bezüglich des Verpackens dieser Bitraten in entsprechende Containerkapazität. Ergänzt man diese Container noch durch eine Zusatzinformation, dem sog. PathOverhead (POH), so erhält man die virtuellen Container
(VC-n). Diese VC-n dienen als Grundlage des hier beschriebenen Transportsystems. Sie gliedern sich in die sog. Lower Order VC’s (VC-1, VC-2) und Higher Order VC’s (VC-3, VC-4). Diese VC’s sind es, die, in unterschiedlichen Konstellationen
kombiniert, letztendlich jedes STM1-Signal ausmachen. Der folgende Text beschreibt eine Auswahl von unterschiedlichen VC-Typen. 5.1 Der VC-4 Der größte zur Verfügung stehende VC ist der VC-4 mit 2349 Bytes pro Rahmen (Bild 8). Die Übertragungskapazität, die er über den C-4 (2340 Bytes pro Rahmen) zur Verfügung
Byte
u
-
C-4
Beschreibung Ji B
der
Path Trace Bit Interloaved 2 Signal Label
en
261
Bytes
-
een,
e—— 9 Zeilen —e|
Lee... 41
Payloadbereich
POH-Bytes: Parity
G1 Bi
Path Status User Channel Multifreme Kenner
23-275
zukünftige nationale Anwendung
Bild 8: Virtueller Container vom Typ 4 (VC-4)
23
Fachbeiträge stellt, beträgt 149,760 Mbit/s. Sie ist damit völlig ausreichend, um z.B. ein 140-Mbit/s-Signal (139,264 Mbit/s) darin
zu transportieren. Der VC-4 enthält einen sog. Path-Overhead (POH) von 9 Bytes, die für folgende Verwendung reserviert sind: J1
: Path trace
B3
: Path-BIP-8
C2
: Signallabel
Gl
: Path status
F2
: Pathuserchannel
H4
: MultiframeIndikator
23-25:
24
Spare
Zyklisch übertragener 64-ByteString, durch den die Möglichkeit einer Verbindungskennzeichnung gegeben ist. Bit interleaved Parity zur Überprüfung der Qualität der VC-4Verbindung von der Quelle bis zur Senke. Kennzeichnet die Zusammensetzung eines VC-4 (VC-3). Von den 256 Möglichkeiten sind derzeit erst zwei definiert: 0 = unbelegt, 1 = belegt.
Dieses Byte ermöglicht die Über-
wachung des Verbindungszustands von einem Punkt aus in beide Richtungen. Gl enthält einen 4 Bit langen „Far-EndBlock-Error“ (FEBE)-Bereich und einen 1 Bit breiten „FarEnd-Receive-Failure* (FERF)Bereich. 64-kbit/s-Kanal
für
Kommuni-
kationsanwendungen zwischen Path-Elementen. Allgemeiner Überrahmen-/Mehrfachrahmen-Indikator Zur
Zeit
nicht
definiert,
künftige Anwendungen hen.
für zu-
vorgese-
Synchrone Digitale Hierarchie 5.2
Der VC-3
Der nächst kleinere VC ist mit 765 Bytes pro Rahmen der VC-
3 (Bild 9). Die Übertragungskapazität, die er über den C-3 (756 Bytes pro Rahmen) zur Verfügung stellt, beträgt 48,384
Mbit/s. Er ist damit in der Lage, 45-Mbit/s-Signale (44,736 Mbit/s), wie sie in Nordamerika verwendet werden, darin zu
transportieren (zum Transport eines 34,368-Mbit/s-Signal existiert ebenfalls eine Mapping-Methode). Jeder VC-3 enthält einen POH (inhaltlich identisch mit dem VC-4-OH). une
Bytes
7
——
C=-3 Payloadbereich
9 Zeilen —e
A
Beschreibung Ji B3 C2
der
Paik Trace Bit interlesved Signal Label
POH-Bytes: Parity
Gi F2 H4
Path Status User Channel Multiframe Kenner
Z3-Z3
zukünftige nationale Anwendung
Bild 9: Virtueller Container vom Typ 3 (VC-3)
5.3 Der VC-2 Die Übertragungskapazität, die der VC-2 (108 Bytes pro Rahmen) über den C-2 (107 Bytes pro Rahmen) zur Verfügung stellt, beträgt 6,848 Mbit/s (siehe Bild 10). Damit kann ein 6-Mbit/s-Signal (6,312 Mbit/s) der amerikanischen Hierarchie transportiert werden. Der POH hat bei VC-2 (und VC1) nur eine Größe von 1 Byte, das sich wie folgt untergliedern läßt: 25
Fachbeiträge
= €
5 ie
5
25 “
=
=
Du
.
[
EN
8, ie:
3:
Iälelel
& lel
za,
2
...
Byte
12
Bytes
77
| =
C-2 Payloadbereich
|
$
E |
VC-2-POH-Byte
Bild 10:
Virtueller Container vom Typ 2 (VC-2)
Bit1-2:
BIP-2
Bit3 : Bit4 : Pathtrace Bit5-7 : Signallabel Bit8
:
FERF
13 Bit-interleaved-Parity zur Fehlerüberwachung im VC. FEBE. Verbindungsüberprüfung. Kennzeichnung des VC-Inhalts. „Far-End-Receive-Failure“
dung.
Rückmel-
5.4 Der VC-1 Der VC-1 wird nochmals untergliedert in: Einen VC-12 mit 35 Bytes pro Rahmen und damit, bei 32 +/-0,25 Bytes Payload- Kapazität, einer Nutzkapazität von 2048 +/-2 kbit/s (plesiochrone 2.048-Mbit/s- Signale sind transportierbar (Maximalkapazität 2240 kbit/s); einen VC-11 mit 26 Bytes pro Rahmen und damit, bei 24,09 bis 24,15 Bytes Payload-Kapazität, einer Nutzkapazität von 26
Synchrone Digitale Hierarchie
> Bi
r
=
&
u
=
m
>
>
re:
5
223.5 8 s Mo ysou.S 2aoa” 3
| m lalıel
VC-ı
Bild 11:
1,542
ln
To
> ®
gr
wo
@
m
oo
a:
mM;
|
5 ©
Ag
12
a
8
I]
a
"
wen
o
a
&
-
R
POH-Byte
Virtueller Container vom TYP
Mbit/s
bis
1,5456
1(VC-])
Mbit/s
(plesiochrone
1,544-Mbit/s-
Signale sind transportierbar (Maximalkapazität 1600 kbit/s). Bild 11 zeigt die Struktur eines VC-12. Speziell bei dem „Mapping“, d.h. dem Verpacken von 1,5- bzw. 2-Mbit/s-Signalen in VC-1 Container, muß man zwischen je drei erlaubten Möglichkeiten des Verpackens unterscheiden, dem asynchronen (plesiochronen), bitsynchronen oder bytesynchronen Mapping. Dadurch,
daß
auf dieser
Ebene
der Nutzbitrate
möglicher-
weise mit synchronisierten 1,5- oder 2-Mbit/s-Signalen gearbeitet wird (z.B. bei digitaler Vermittlungstechnik), kann hier oft auf eine Taktanpassung beim Mapping verzichtet werden. Bei bytesynchronem Mapping ist weiterhin zusätzlich die Möglichkeit eines sog. “Locked Modes” gegeben. Hierbei werden die 1,5- bzw. 2-Mbit/s-Signale rahmenweise in das STM-
Signal (VC-12) eingefügt.
27
Fachbeiträge Dabei ergibt sich eine feste Zuordnung zwischen Byte-Position im STM-1-Signal und 64-kbit/s-Kanal-Nummer des Zugangssignals. 6 Bildung des STM-1-Signals Nutzlast-Struktur
mit
unterschiedlicher
Wurde bisher das Einpacken der Nutzbitraten (Payload) in virtuelle Container grob umrissen,sollen nun die Möglichkeiten der Zusammenstellung einzelner VC zu einem STM-1Signal beschrieben werden. Dazu vorab eine Erläuterung der im weiteren Verlauf des Textes benutzten Begriffe: C-n
Container
VC-n
Virtual Container (n=1,2,3,4)
TU-n
TU-Ptr
TUG-n
28
(n=1,2,3,4)
Bezeichnung für eine benutzte Transportkapazität.
Der VC beschreibt einen Container mit dem zugehörigen Overhead. Tributary Unit (n=1,2,3) Der Begriff TU wird benutzt, um die Beziehungen zwischen den Transportebenen höherer und niedriger Ordnung beschreiben zu können. Eine TU besteht aus einer Informationsnutzlast (dem VC niedriger Ordnung) und einem TU-Pointer. Der TU-Pointer beschreibt die Position des Nutzlast-Rahmenbeginns relativ zum Beginn des übergeordneten VC’s, in welchem diese Nutzlast sich befindet. Der TU-Pointer hat eine definierte Position, bezogen auf den POH des übergeordneten VC’s. Tributary Unit Group (n=2,3) — Eine TUG-2 besteht aus einer einheitlichen Zusammenstellung (byteweises verschachteln) von (3) gleichen TU-1’en oder aus einer TU-2. — Eine TUG-3 besteht aus einer einheitlichen Zusammenstellung (byteweises verschachteln) von (7) gleichen TUG-2’en oder aus einer TU-3.
Synchrone Digitale Hierarchie AU
AU-Ptr
Administration Unit Der Begriff AU wird benutzt, um die Abhängigkeiten zwischen den Transportebenen höherer Ordnung und dem Transportsystem selbst (STM-n) beschreiben zu können. Eine AU besteht aus einer Informationsnutzlast (dem VC höherer Ordnung) und dem AU-Pointer. Der AU-Pointer beschreibt den Abstand des Nutzlast-Rahmenbeginns relativ zum Beginn des STMn-Rahmenbeginns (genauer des Multiplex- SectionRahmenbeginns).
Es lassen sich somit über AU- und TU-Pointer innerhalb eines STM-1-Rahmens alle Nutzlast-Container lokalisieren.
STM-1
mit
einem
RSOH
Au-Polauert
MSOH
AU-4
u
| _
3
u
|5
vc-4
e| ‘
[ve-4 FOH | [aus Pr HA
[Au]
on Bild 12:
| TA
LITE CA
04,
Wa
TOT
vc-4 _
Jau-4
N‘:
men
Multiplexmethode von C-4 auf STM-1 über AU-4
29
Fachbeiträge —
Der AU-4 besteht aus einen VC-4 und einem AU-Pointer,
-
Rahmen beschreibt. Der AU-3 besteht aus einen VC-3 und einem AU-Pointer,
der die Phasenbeziehung zwischen dem VC und STM-n-
der die Phasenbeziehung zwischen dem VC und STM-n-
Rahmen beschreibt. 8TM-1
mit
RSOH
Roeimiert
MSOH
einem
AU-4
der
TU-3'n
|
|3
[8
3 ß
enthält
En VC-4
000: TU-Polmter VC-3
AU-4
30
vc-3
U TTTN
STM-ı
Pır
sonl "ne Bild 13:
ve-sron|. ..c3 _.
Bildung eines STM-1-Rahmens mit VC-3 in einem VC-4
Synchrone Digitale Hierarchie AUG
Administration Unit Group
Eine oder mehrere AU’s, die fest definierte Positio-
nen in einer STM-Nutzlast belegen, nennt man Administration Unit Group (AUG). Eine AUG besteht aus einer gleichmäßigen byteweise verschachtelten Zusammenstellung von AU-3’en oder einem AU-4.
In den folgenden Beispielen tauchen die aufgeführten Begriffe Tributary-Unit (TU), Tributary- Unit-Group (TUG), Administration-Unit (AU) und Administration- Unit-Group (AUG) wieder auf. Da der Multiplexweg über die AUG-3 im europäischen Raum keine Anwendung findet, wird im folgenden Text nicht weiter auf diese Variante eingegangen. 6.1 Bildung eines STM-1-Signals mit einem VC-4-Container Das Bild 12 zeigt, wie eine maximale Nutzlast in das STM-1Format gebracht wird. Der breitbandige C-4-Container wird durch den VC-4 POH zum VC-4 geformt. Auf diesem VC-4 zeigt ein AU-4-Pointer, die AUG ist somit gebildet. Durch Ergänzen eines SOH erhält man das STM-1-Signal. Der im Bildungsdiagramm verwendete Pfeil soll die logische Beziehung zwischen Pointer und VC verdeutlichen. Die gestrichelte Linie symbolisiert die physikalische (Phasen-) Beziehung. 6.2 Bildung eines STM-1-Rahmens VC-4
mit VC-3
in einem
Die Nutzlast C-3, die durch Ergänzung des VC-3-POH
VC-3 wird, bildet zusammen
zum
mit den zwei anderen VC-3 und
den zugehörigen TU-3-Pointern drei TUG-3. Die TUG-3 werden byteweise verschachtelt und ergänzt durch feste Stopfstellen sowie einem VC-4-POH zum VC-4. Durch Zufügen des
AU-4-Pointers
erhält man
die AU-4,
die als AUG
SOH ergänzt, das STM-1-Signal bildet (Bild 13).
durch den
3l
Fachbeiträge 6.3 Bildung nern
eines
STM-1-Rahmens
mit
VC-1-Contai-
Ausgehend von einem C-1-Container erhält man durch Ergänzung des Overhead den VC-1. Auf den Beginn dieses VC-1 zeigt ein zugeordneter TU-1-Pointer.Die Kombination nennt sich TU-1. In einer übergeordneten TUG-2 werden nun eine Anzahl von TU-1 (also VC-1’en mit zugeordneten TU-1-PoinSTM-I-Rehmen
mit
einem
AU-4
der
TU's
VC=-4
Path
Overheoasd
RSOH
o:
Bild 14:
32
TU-Poister
Bildung eines STM-1-Rahmens mit VC-1-Containern
enthält
Synchrone Digitale Hierarchie tern) zusammengefaßt. Die entstandenen TUG-2 bilden in Ihrer Zusammenfassung eine TUG-3. Die Zusammenfassung von TUG-3 plus einem VC-4 Path-Overhead ergibt einen VC-4. Der zugehörige, auf den Beginn des VC-4 zeigende AU-4-Pointer ergänzt das Gebilde zur AUG, dem nun noch ein SOH zugefügt werden muß, um einen STM-1-Rahmen zu erhalten. 7 Ausblick
Die synchrone digitale Hierarchie bietet eine Chance zur Gestaltung eines leistungsfähigen und flexiblen zukünftigen Übertragungsnetzes. Aufgrund der variabel nutzbaren Transportkapazität, verbunden mit den einfachen „Drop- und Insert-“ Möglichkeiten, und im Zusammenspiel mit in der Aufbauphase befindlichen Netzmanagement-Systemen wird es die Grundlage für die marktgerechte Bereitstellung von Telekommunikations-Recourcen bilden können. 8 Literaturverzeichnis [1J) CCITT Blue Book, Volume III - Fascicle III.4, „General aspects of digital transmission systems; Terminal equipments“ Recommendations G.700G.795 /Genf 1989. [2] Report R33, CCITT study group XVIII, Recommendations king party XV111//7 (digital Hierarchies) /Juni 1990/.
drafted by wor-
33
Fachbeiträge
.. Der Netzknoten der Übertragungstechnik 2000 (NKU 2000) Von Christine Rösner und Bernd Zeuner Dipl.-Ing. Christine Rösner, Jahrgang 1964, und Dipl-Ing. Bernd Zeuner, Jahrgang 1963, sind im FTZ-Referat N12 mit der Konzeptgestaltung für die Steuerung von Netzknoten beauftragt.
1 Einleitung
Das derzeitige Übertragungsnetz der DBP TELEKOM stellt ein starres Netz dar, das auf statischen Multiplexeinrichtungen und mechanischen Rangierverteilern basiert. Die Netzknoten dienen der richtungsabhängigen Verteilung der Verkehrströme und werden mit Hilfe der jeweiligen Übertragungssysteme (Koaxial-, Kupfer- und Glasfasersysteme sowie Richtfunk- und Satellitensysteme) verbunden. Im Netz der DBP TELEKOM
werden vorwiegend die in den
Bildern 1 und 2 dargestellten analogen und digitalen Über-
tragungswege betrieben, die sich in ihren Bandbreiten bzw. Bitraten internationalen Standards anpassen. In den Netzknoten sind zum einen Durchschaltungen von Verbindungen in festgelegten Hierarchieebenen und zum anderen flexible Rangiermöglichkeiten gegeben. Die vorhandenen Möglichkeiten führen zwangsläufig zu einem stark vermaschten und 34
NKÜ 2000 komplexen Übertragungsnetz. Zudem ist in den letzten Jahren eine stetige Zunahme des Verkehrs im Netz sowohl durch wachsenden Fernsprechverkehr als auch durch ein erweitertes Diensteangebot erkennbar, so daß die in einer modernen Welt ständig wachsenden Anforderungen auch im Übertragungsnetz ihren Niederschlag finden müssen. Schlagwörter wie Flexibilität und Betriebskomfort werden im Zusammenhang mit der Konzeption des Netzknotens der Übertragungstechnik 2000 (NKU 2000) genannt. Es lassen sich viele Beispiele nennen, die diese Schlagwörter mit Leben füllen: -
Erhöhung des Füllgrades von hochratigen Übertragungs-
-
Flexiblere Beschaltung des Übertragungsnetzes.
—
Schnellere Reaktion auf Kundenwünsche von Leitungen.
—
Schnelles Ersatzschalten im Störungsfall.
—
Flexible Gateway-Funktion zwischen plesiochroner synchroner digitalen Hierarchie (PDH und SDH).
-
Kontinuierliche Überwachung der Digitalsignale.
—
Reduzierter Aufwand bei der Amtsverkabelung.
systemen.
und
zur Schaltung
und
Qualitätsbewertung
— Automatische Gerätebestandserfassung. — Wegfall der bei PDH üblichen Multiplexstufen. Durch die Einführung der SDH wurde, im Gegensatz zur heutigen plesiochronen Hierarchie, die Möglichkeit geschaffen, ohne stufenweise Zerlegung des jeweiligen Signals direkt auf ein Teilsignal zugreifen zu können (vgl. Artikel 35
adeıyıaqydey
awa3sÄg-gL :T PpI!d
98
Der bausteinweise Aufbau der
TF-Systeme:
bei den Breitbandsystemen ist der Aufbau über Tertiärgruppen dargestellt.
Die eingeklammerten Ziffern, z.B.
(11 X), bedeuten jeweils die Anzahl der Geräteeinsätze.
NF- Signale (300 bisl 3400
(Sendeseite) a
G-PG 60 bis 108 kHz
6-54/
System 212
vo zo vn
‚ (Kabel und/oder Richtiunk)
:
212
60-108 -IUD DU
m;
v24
6-08
12
nn _
Ar
G-5SG 312 bis 552 kHz
1
4
.
|
zwv
|
|
—
(Emplangsseite)
4] 1
im
+34 zuv
--—
— —_1I_. L—-—-
PGU
.
|
v7
|
6-300
_
12
v132 F
+,
.
402) =}n
RF
vı32 | (1)
1 .
1m
== 60
söF
| 2
|
Jrm324
6-52;
1. |
I
System m
2
|
312-552
260
:
(300bi 3400 Hz)
+,
| |
12-252/
m alleher
. NF-Sionale
Multiplexteil i
Streckeneinrichtun g
Multiplexteil
Hz)
+1
---_]|FM132/
7...
(2)
1
£
132
|va |zw | v7
|Iv32
| G-TG 812 bis 2044 kHz 1
=!
300 E
IA v9oo | (12)ı] 900
== 300
Ku 75%)
> +- (12) | voo0
=F 900
e1
+ (12) =
RE
En Jim
1
1
59684
!
| EV |
10800
EV
| KU
Kansiumsetzer
IGU
NF
Nusdertiequen:
UN
G-SG Grund: Setundargtuppe G.IG _ Geund. Tertärgruppe
OGU SGU
Quansrgruppenumseizer Setundsrgruppenumsetzer
“
Grund- Oueragruppe
PGU
Pramssgruppenumsetzer
Tr:
-
=
G-PG _ Grund- Prmssgruppe
6-06
LE
=F 3600
zwv
.
12)
10800
V10800
Terlärgeuppenumsstzer
_ Iwschenversiscker
Frequanzangsbe entspricht CCITT- Plan 1 V1800 setzt sch aus 2 Ovartargrunpen ım Bereich 316 bu: 8204 kHz zusammen
0002 IMN
3600
V10800 | 12)
| v2700
2700
a3gıyoqydeg
BE
'zPpLıd awa3sässdundenusgn-sa
Aufbau der Digitalsignal-Übertragungssysteme
Anzahl der
Modulations-
NF-Signale (300 bis 3400 Hz)
so |
|
ı
Leitungsausrüstung
und Multiplexteil (Sendeseite)
-Jpcmx |
1350
2
LE2
/
N
|
ı | ORs8 7200 |ı | DRS2x8 750015000
|
|
i
| PcMx} [osmx Fr Josmx |
|
8:34 (1x)
|
|
|
+4
| Y
ken -[Rr KA IWL
A
Les
L—-——
\
ORS34 1900 DRS34:13000
| DRS34 15000
Anzahl der
und Multiplexteil {Empfangsseite)
Tzwzl. | |
1800
00
MOM | iJun 120 | son N;
BE
5
7500 | ORS2x2 15000
|
:|130 17728 480 | (zoy-Fc6r) | fan) a:
|
i | ORS2 7200
|
10 F
Modulations-
und Digital-Richtfunk
LE2
|
100
3400 Hz)
ı# ı
|? 4
ORS2; 7200
NF-Signale (300 bis
35]
7500 DRS 2x 2715000 1800
|
| DRSE7200 |: .__ T ! - 60) | 120 750° [1 ORS2x8.15000
———
[1834
(en
ORssann 17 DRS 34/13000
DRS 34715000
|
120
a ı +
]
Ne:
i (30) | 480 490
'
1920
Ä
140,565 |
7680 Hierarchieebene 2Mbit/s
8Mbit/s
34Mbit/s
140 Mbıt’s
| Kim
KX DS DRS DSMX LE LWL MStD _ NF PCM-Ton
Datensignale 64 kbiVs Tonsignale
6&
|
Mit einem Teilnehmersystem (z.B. PCM30-S) ısı es möglıch digıtalisıerte Fernsprechsignale zwischen Teilnehmer und Digitalvermittiung zu übertragen
L
!
T
565 Mbıys
Alternativ anschkeßbar an der Schninstelle:
sa IS kH2 oder 10x 7kHz
mm lEsss
PCMX SY ZWR
Koaxiale Leitung Digitalsıgnal Drgita'sıgnat-Richttunksysiern Digitalsıgnal-Multiplexgerät Leitungsendgerät Lichtwellenleiter Mono- und Stereo-Digitalsigrale Niederfrequenzsignal PCM-Tonkanalsystem für Monound Stereo-Digitalsignale _PCM-Multiplexgerät Symmetrische Leitung Zwischenregenerator
0002 IMN
DSMX
so) 1920 t 1920
Fachbeiträge „Synchrone Digitale Hierarchie* von Martin Diekmeier, Seite 13ff.). Dieses international genormte Verfahren zur Bildung von 155-Mbit/s-Signalen aus Einzelkanälen der europäischen und amerikanischen PDH-Hierarchie sowie die Einführung von Cross-Connect-Systemen zur schnellen, fle-
xiblen Umschaltung bilden die Basis für den NKÜ 2000.
Der Netzknoten der Übertragungstechnik 2000 zeigt, daß Cross-Connect-Systeme in der Lage sind, die gesamte Hierarchie der Multiplex-Systeme zu ersetzen sowie auf Grund der Möglichkeiten der SDH-Technik, alle in der Welt genormten Bitraten zu übertragen. Neben der Schaltfunktion des CrossConnects besitzt der Netzknoten jedoch zusätzlich eine Überwachungs- und Steuerungsfunktion. Somit wird die Abkehr vom bestehenden starren Netz zum künftigen flexiblen Netz ermöglicht. 2 Management-System Das Management-System des NKÜU 2000 übernimmt die Aufgabe der Steuerung, Fehlereingrenzung und Überwachnung und muß zu deren Erfüllung den nachfolgend genannten Anforderungen genügen: —
Das Management-System des Netzknotens steht in einer bestehenden Management-Hierarchie und muß dem übergeordneten System (Operating System OS) die geeigneten Schnittstellen zur Verfügung stellen.
—
Das Management-System verwaltet die netzknoteninternen Ressourcen.
—
Inbetriebnahme und Erweiterung des Netzknotens werden vom Management-System des NKU 2000 unterstützt.
—
Qualitätsaussagen der über den Netzknoten geführten Digitalsignale sind „In-Service“ möglich.
40
NKÜ 2000 — Es muß eine schnelle Alarmierung im Fehlerfall erfolgen. — Die lokale Steuerung erfolgt über eine Bedienstation in unmittelbarer Nähe des Netzknotens oder über eine abgesetzte Bedienstation mit Hilfe einer komfortablen graphischen Bedienoberfläche. 2.1
Network View
Bei CCITT ist eine Empfehlung (G.sna) in Entwicklung, die die Architektur eines Kommunikationsnetzes beschreibt. Diese Empfehlung basiert auf der neuen synchronen digitalen Hierarchie (SDH); doch viele Prinzipien lassen sich auch auf die derzeitige plesiochrone digitale Hierarchie (PDH) übertragen. Das Kommunikationsnetz wird hier aus Sicht des Informationstransports von Punkt zu Punkt betrachtet. CCITT betrachtet das Netz „top down“, d.h., es geht von einem internationalen weltumspannenden Netz aus und verfeinert die Sicht stufenweise. Diese Stufen kann man sich folgendermaßen vorstellen: Das europäische Netz ist ein Teilnetz des weltumspannenden Netzes und beinhaltet wiederum
viele nationale Teilnetze, z.B. das der DBP
TELEKOM.
Das deutsche Teilnetz läßt sich nochmals in regionale Teilnetze aufteilen. Ein regionales Teilnetz besteht dann aus den elementaren Koppelfeldern und den dazwischenliegenden Connections. Diese Struktur der Netzwerksicht wird als iterative Netzwerkarchitektur bezeichnet (Bild 3). Um das Bild leichter verstehen zu können, betrachten wir es von unten nach oben anhand eines Beispiels. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, daß mit bekannten Analogien aus der derzeitigen „Netzwelt“ begonnen werden kann.
Ein Unternehmen in Portugal benötigt eine Digitalsignalverbindung (DSV) zu einem Unternehmen in Finnland. 41
Fachbeiträge Layer network \
AP
«SS
Ancms point
cp «OS
Connsaion point
TIcP >
Terminstion connention point
Bild 3. Layer network
Die DSV wird in der G.sna-Terminologie als Trail bezeichnet. Dieser Trail wird von Frankreich kommend durch das Netz der DBP TELEKOM bis nach Finnland durchgeschaltet. Der Netzknoten in Saarbrücken erhält das Signal an einem 42
NKÜ 2000 Connection Point und schaltet es in seinem Koppelfeld auf eine Digitalsignalgrundleitung (DSG!l), die an einem anderen Connection Point des Koppelfeldes beginnt, durch. Die Durchschaltung im Koppelfeld des Netzknotens wird als Subnetwork Connection bezeichnet. Die DSGl zum nächsten Netzknoten in Frankfurt stellt eine Link Connection dar. Der Wechsel von Subnetwork Connections und Link Connections setzt sich durch das ganze Netz fort. Am Connection Point hinter der Subnetwork Connection des Netzknotens in Hamburg beginnt die Link Connection nach Finnland. Alle Subnetwork Connections und Link Connections durch das Netz der Telekom werden zusammen in der nächsthöheren Schicht (der europäischen Sicht des Netzes) durch eine Subnetwork Connection dargestellt. In dieser Schicht wird das gesamte Telekom-Netz als Teilnetz (Subnetwork) betrachtet. Auch hier folgen, genau wie in der darunterliegenden Schicht, Subnetwork Connections und Link Connections aufeinander. Der Trail erstreckt sich in der europäischen Sicht vom Teilnetz Portugal über die Teilnetze Spanien, Frankreich und Deutschland bis zum finnischen Teilnetz. Wieder eine Stufe höher wird die Folge aus Subnetwork und Link Connections als Subnetwork Connection im Teilnetz Europa modelliert. Vom Teilnetz Europa führen Link Connections zu den Termination Connection Points. In der sich anschließenden Trail Termination Funktion wird die synchrone Transportbitrate terminiert und das zu übertragende Dienstsignal dem Unternehmen am Netzabschlußpunkt (Access Point) übergeben. Die Anzahl der Subnetworkebenen ist abhängig von den Orten der beiden Access Points. Liegen beide Access Points in Europa, wie in obigem Beispiel, werden drei Ebenen benötigt. Liegt jedoch einer der beiden Access Points beispielsweise in
Amerika,
derlich.
ist eine weitere Ebene,
das Teilnetz „Welt“, erfor-
43
Fachbeiträge 2.2 Layer Modell Die bisher beschriebene Sicht teilt das Netzwerk „horizontal“ in Link Connection und Subnetwork Connection ein. Es
ist die Sicht, die die logische Verbindung betrachtet. Zusätzlich wird das Netzwerk „vertikal“ in drei Layer unterteilt (Bild 4). Dienst
Circuit layer network |
[>
„ j6akbis [based circuit ‚ (swit
nutzt | die
Ean
Ä | 9“ layer network
| a.
|
|
nutzt | die
Packet switched network
Leased ine circuf
Lower-order path layer t Higher-order path layer
ı (__Multiplexer section layer physikalische
Realität
Transmission media
,N ‚| | (
layer
|
|
_)
: __Regenerator section layer ) f Physicalmediaayr )
Bild 4: Vertikale Unterteilung des Neztes
2.2.1
Circuit Layer
Der obere Layer beinhaltet den Dienst, den der Kunde vom Netzwerkbetreiber in Anspruch nimmt. Ein 2-Mbit/s-Signal soll hier als Beispiel dienen. Das Dienste-Netz wird als Circuit Layer Network bezeichnet. Die 2-Mbit/s-DSV (2-Mbit/sTrail) ist in diesem Netz ein Circuit. Circuits können zur Zeit die PDH Bitraten (64 kbit/s, 2 Mbit/s, 34 Mbit/s und 140 Mbit/s), sein. In Zukunft wird es möglich sein, dem Kunden
direkt Bitraten der SDH kapazität anzubieten. 44
(z.B.
STM-1)
als Übertragungs-
NKÜ 2000 2.2.2 Path Layer Der Dienstekanal wird in synchronen Trails übertragen. Sie bilden die logische Verbindung. In unserem Beispiel wird das plesiochrone 2-Mbit/s-Signal in den synchronen virtuellen Container VC-12 „gemappt“, was bedeutet, daß das Nutzsignal eingepaßt wird. Der Mapper bildet den Übergang von plesiochronen Dienstesignalen zu den synchronen Transportsignalen. Der Netzknoten transportiert die Dienstesignale ausschließlich über synchrone Verbindungen zu den anderen Netzknoten. Die folgende Tabelle zeigt, welche PDH-Bitraten in welche SDH-Container gemappt werden: 1,5 Mbit/s 2Mbit/s
>» >
VC-1l VC-12
34 Mbit/s 45 Mbit/s 140 Mbit/s
> > >
VC-3 VC-3 VC-4
6Mbit/s
>
VC-21
Lower Order
———
Higher Order
Die Lower Order Path-Signale VC-11 bis VC-3 werden über einen synchronen Multiplexer (Assembler) in ein Higher Order VC-4 Signal assembliert (Assemblieren entspricht dem Multiplexen in der PDH). Das logische Netz aus VCSignalen bildet das Path Layer Network. Ein Path beginnt, wo ein VC generiert wird und endet dort, wo der VC wieder terminiert wird. Im Path Layer Network ist der Trail ein Path. 2.2.3 Transmission Media Layer Ein reines VC-4-Signal ist selbst noch nicht übertragbar. Es
erhält zusätzlich zur Überwachung der Übertragungsstrecke
einen zweigeteilten Section Overhead (SOH). Das jetzt vorliegende Signal, das als STM-Signal bezeichnet wird, kann nun 45
Fachbeiträge über ein physikalisches übertragen werden.
Medium
(Koaxialkabel,
Glasfaser)
2.3 Client-Server-Beziehung Jeder Layer aus dem Layer-Modell steht zu seinem Nachbarn in einer Client-Server-Beziehung (Bild 5). Der Client ist immer die niedrigere Bitrate, die sich der höheren Bitrate, dem
Server, zur Übertragung bedient (z.B. 2 Mbit/s / VC-12). Die Übertragung in der höheren Bitrate entspricht in der niedrigeren Bitrate einer Link Connection. Zwischen Client und
Client Network
REN EEE Connechof
Server Network BF -©®° ©
Referenz Punkt Eingang des Funktionsblockes Ausgang des Funktionsblockes
Rocsss Pin
Bild 5: Client-Server-Beziehung
46
CP TCP TIP
= Connection Point = Termination Connection Point = Trail Termination Point
NKÜ 2000 Server gibt es eine Anpassung (in obigem Beispiel ist das der Mapper von 2 Mbit/s auf VC-12), die die niedrigere Bitrate am Access Point in geeigneter Weise an die Bitrate des Servers anpaßt. Der Server baut einen Trail auf (d.h. er fügt einen Overhead hinzu), um das anvertraute Signal des Client übertragen und überwachen zu können. Jede Connection im Server Network kann wiederum eine Anzahl von Connections in der nächsthöheren Bitrate (VC-4) darstellen. In diesem Fall ist das VC-12-Signal, das bisher der
Server
war,
der
Client,
und
das
VC-4-Signal
ist
der
Server. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die möglichen Client-Server-Beziehungen: Client Layer
Adaption
Server Layer
1,5 Mbit/s 2 Mit/s 34 Mbit/s 140 Mbit/s
Mapper Mapper Mapper Mapper
VC-11 VC-12 VC-3 VC-4
VC-11, VC-12,VC-3
Assembler
VC-4
VC-4 Multiplexer Section Regenerator Section
Port Port Port
Multiplexer Section Regenerator Section Kabel
2.4
Network Element View
Die Network View betrachtet das Netz „top down“ und ist, wie
oben ausgeführt, in der CCITT-Empfehlung G.sna beschrieben. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, das Netz „bottom up“ zu betrachten, d.h. von den einzelnen Funktionen ausgehend. Diese Sicht bezeichnet man
als Network
Element View,
im Kapitel Funktionsmodell näher erläutert wird.
die
47
Fachbeiträge 2.4.1 Beschreibungsmittel
herstellerindividuelle Lösung
»
u
DE
Modell
I
°
Die Beschreibung des NKU 2000 erfolgt auf einer herstellerneutralen Ebene. Die physikalische Realisierung ist den Herstellern freigestellt. Lediglich die Schnittstellen zur Außenwelt und alle Funktionen sowie Informationen sind genau
Bild 6: Beschreibungsmittel
48
NKÜ 2000 festzulegen. Diese Forderung macht das Erstellen von Modellen notwendig (Bild 6). Das
Funktionsmodell
beinhaltet
alle
Funktionen,
die
der
Netzknoten erfüllen muß. Die Funktionen werden in einzelnen Funktionsblöcken abstrakt beschrieben. Die Verbindung zwischem dem Funktionsmodell und der physikalischen Realisierung bilden die S-Referenzpunkte. Der Informationsaustausch über diese S-Referenzpunkte ist herstellerunabhän;
«—
ad
'soosss' Ports | 'scoses’ und Yransport' Ports —
:
TITITIT 8
I
13
=
+
E
£
|?
3
a
2|
a
Is
srl8®
|!
:| a
] . HPX4
, ||$
3
T
”
!
.
Ir
&®
t.
FLPX3 1:
&
a
=
£
St
JUL
|
JLILIE
3
|
=
7
—
1x2
|
LPX-12
"BRXSAK(+2N Aus
=>
BPMB
.>
BPWBS BPX
HPX LPX Ma
Ms
=>
PPB
=>
Pissiochroner Port Block
=>
BPWMB mi Sionallsisnung
PPMB
.>
Pissiochroner Port Muitipieer Block
>
Bottom Path Cross Connect
PPSB
=>
=> => =>
Assembler Bottom Port Multipiauer Port
_HigherOrder Path Cross Connect Lower Order Puh Cosss Connect Muälpiesr Mapper
SPAssB )
=> =>
Mimi Signelsisrung
Pissiochroner Port Stufäng Biock
Synchraner Port Assembler Block __Gymchroner Part Bloch
Bild 7: Beschaltungsmatrix
49
a3gayaqyoeg
09
Eı,
Fi
=
| Bild 8:
|
Funktionsblöcke
I
T1
sı2
des Funktionsmodelles
1
NKÜ 2000 gig definiert. Jeder Hersteller muß alle festgelegten Informationen an den Referenzpunkten zur Verfügung stellen sowie alle Befehle ausführen können. Der Informationsaustausch darf weder eingeschränkt noch erweitert werden. Bild 7 zeigt das Funktionsmodell des Netzknotens, die Beschaltungsmatrix.
Das Informationsmodell besteht aus Objekten, die alle notwendigen Informationen enthalten, um den Netzknoten zu konfigurieren, zu steuern und zu entstören. Das Infomodell stellt die Steuerungssicht des Netzknotens dar. Das gesamte Infomodell ist mit Hilfe der F-Schnittstelle über
das G-Interface sichtbar. Das G-Interface beschreibt die Bedienoberfläche des Steuerrechners und das F-Interface den Informationsaustausch zwischen dem Steuerrechner und dem Netzknoten. Die Teile des Infomodells, die sich mit Steuern und Entstören befassen, sind zusätzlich auch über
die Q-Schnittstelle verfügbar.
m
- om
|
Mo
|
dem
0
Funktionsblock
SPi/PI
|,telungesignei_
2 |
i '
T1/T2
REBELL
DT
Physical Interface
.
Netzmanagementsystem
Mn
I
|
Adaptation
m
Funktionsblock
sarHpasıpa
—_.
n
|
un
_
Dun
_
2.
\
sı/811
| '
To
84/87/8910
| __ sen
_,
ML
Path Termination
Funktionsblock
HET
TTT I | T0
U3
\,Dee _
|
Do |. |
88/89
a — EEE
i
Ho
Section Termination|_
Funktionsblock
RsTımT
i
I TD
Don
m
vısu2
N/P
8/8
Bild 9: Prinzip der Funktionsblöcke
51
Fachbeiträge 2.4.2
Funktionsmodell
Das Funktionsmodell beschreibt alle möglichen Funktionen eines Netzknotens. Jede Funktion wird durch einen Funktionsblock dargestellt. Basis der Festlegung ist die CCITTEmpfehlung G.783. Eine spezielle Empfehlung für CrossConnectoren wird zur Zeit in der Empfehlung G.sdxc erstellt. Bild 8 zeigt alle möglichen Funktionsblöcke des NKÜ 2000. 2.4.2.1
Funktionsblöcke
Prinzip Bild 9 veranschaulicht das Prinzip der am Signaltransport beteiligten Funktionsblöcke. PhysicalInterface Blöcke (SPI/PD Die PI-Blöcke bilden in der Senderichtung aus dem Datensignal und dem Taktsignal den Leitungscode (HDB3, CMI), undin der Empfangsrichtung werden aus dem ankommenden Leitungssignal das Taktsignal und das Datensignal zurückgewonnen. Das Taktsignal wird (nur bei STM-1 und 2 Mbit/s) am Referenzpunkt T1 / T2 zur Netzknotensynchronisierung zur Verfügung gestellt. Erkannte Fehler meldet der Funktionsblock über seinen S-Referenzpunkt. Adaption-Blöcke (LPA/HPA/SA) Die Adaption-Blöcke passen zwei unterschiedliche Bitraten (Layer) aneinander an. Der LPA-Block repräsentiert den Mapper. Er ist das Bindeglied zwischen PDH und SDH. In Richtung SDH bildet er den VC. In Richtung PDH wird der VC aufgelöst. Über den S10Referenzpunkt ist das Einspeisen von AIS in beide Richtungen steuerbar. Der HPA-Funktionsblock ist Teil des Assemblers. Er fügt mehrere Lower Order VC zu einem Higher Order VC-4 zusammen und umgekehrt. Er meldet den Verlust des Lower 52
NKÜ 2000 Order Pointers, Lower Order AIS und speist in die Lower Order Signale AlS ein. Der SA-Block packt in Senderichtung einen VC-4 in ein STM-1-Signal bzw. löst in Empfangsrichtung das STM-1Signal auf und stellt den VC-4 zur Verfügung. Die Bytes des Section Overhead (SOH) werden eingesetzt, haben aber noch keine Gültigkeit. Über den S-Referenzpunkt werden der Verlust des VC-4-Pointers, Pointerereignisse und AIS gemeldet. Die Pointerereignisse geben Aufschluß über die Taktstabilität im synchronen Netz. Path Termination Blöcke (LPT/HPT) Die Path-Termination-Blöcke lesen in Empfangsrichtung den Path Overhead des Signals und beschreiben ihn in Senderichtung. Sie überwachen in ankommender Richtung den Path Overhead des jeweiligen VC auf: — Path Trace,
— Path Unequipped, — Far End Receive Failure, — BIP-8- bzw. BIP-2-Fehler, — Far End Block Error.
Das Einsetzen von Far End Receive Failure, Path Unequiped und des Path Trace in Senderichtung kann über den SReferenzpunkt gesteuert werden. Über U3 ist der Betreiberkanal (64 kbit/s) im VC-3 und VC-4 Path Overhead zugänglich. Die CS-Blöcke haben die gleiche Funktion wie die Terminationblöcke
mit
dem
Unterschied,
schließend nicht terminiert wird.
daß
der
VC
an-
Section-Termination-Blöcke (MST/RST) Die Section-Termination-Blöcke lesen in Empfangsrichtung den Section Overhead des Signals und beschreiben ihn in Senderichtung. Der MST-Block behandelt den Multiplexer SOH. Er meldet
AIS,
Bitfehlerhäufigkeit,
Far
End
Receive
Failure
und
53
Fachbeiträge BIP-24-Fehler am Referenzpunkt S3. Über U2 hat er Zugang zum Sprachkanal (64 kbit/s), die Z-Bytes und allen anderen nicht belegten Bytes des MSOH. Der Data Communication Channel (576 kbit/s) im MSOH ist am P-Referenzpunkt zugänglich. Der RST-Block behandelt den Regenerator SOH. Er meldet Loss of Frame und BIP-8-Fehler am Referenzpunkt S2. Über U1l hat er Zugang zum Sprachkanal, Betreiberkanal und allen anderen nicht belegten Bytes des RSOH. Der DataCommunication-Channel (194 kbit/s) im RSOH ist am NReferenzpunkt zugänglich. Weitere Funktionsblöcke aus Bild 8:
Overhead Access Funktionsblock (OHA) Er ermöglicht den Zugriff auf alle Overhead-Bytes, die nicht direkt an der Überwachung des Containers beteiligt sind. Multiplexer Timing Physical Interface (MTPD In diesem Funktionsblock wird das externe Taktsignal auf Pegel überwacht. Multiplexer Timing Source (MTS) Der Funktionsblock bestimmt die Synchrontaktquelle Netzknotens. Er hat die Wahl zwischen: — —
des
2-Mbit/s-Leitungssignal, STM-1-Leitungssignal,
— externes 2-MHz-Normaltaktsignal, - interner Oszillator. Synchronous Equipment Management Function (SEMFR) Der SEMF-Funktionsblock modelliert den Netzknotenkontrollrechner. Er bedient alle S-Referenzpunkte. 54
NKÜ 2000 Message Communication Function (MCP Dieser Block stellt eine kleine Vermittlungsstelle dar. Er verwaltet die beiden Steuerungsschnittstellen F- und Q-Interface sowie die beiden Data Communication Channels im Section Overhead des STM-1. 3 Objektorientierung Die klassischen Programmiermethoden gestalten sich bei ständig komplexer und größer werdenden Systemen zusehens problematisch. Selbst bei exakter Anwendung der strukturierten Programmierung ist es heutzutage kaum noch realisierbar, die gewünschten Softwareergebnisse zu erhalten, da es nahezu unmöglich ist, in frühen Entwicklungsstadien eine vollständige Spezifikation festzuschreiben. Es sei denn, es handelt sich um eine Anwendung,
die sich rein algorithmisch
darstellen läßt. Auf Grund der Art der Programmierung weitet sich der Anwendungsstau ständig aus. Dabei vervielfacht sich die Anzahl der Fehlerquellen, was zu einer Verschiebung der Fertigungstermine führt.
Ein Beispiel soll diese Problematik verdeutlichen. In der Elektrotechnik führte die Übertragung der Eigenschaften von Widerständen, Kondensatoren und Transistoren durch die Verwendung geeigneter Werkzeuge zunächst zu integrierten Schaltkreisen (IC’s) und dann weiter zur „WaferScale“-Integration. Möglich wurde dies durch die hohe Wiederverwendbarkeit elektronischer Komponenten. Bei Software sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, lediglich Basiskomponenten entsprechend der Widerstände, Kondensatoren und Transistoren gegeben. Eine „Large-Scale“-Integration ist nicht vorhanden. Die Tools zur Softwareentwicklung sind zwar inzwischen verbessert, was jedoch kaum eine Auswirkung auf die Modularität und Wiederverwendbarkeit hat. 55
Fachbeiträge Einen Ausweg bieten objektorientierte Programmiersysteme (OOPS). Dies bedeutet allerdings eine radikale Abkehr von bisherigen Vorgehensweisen, da der objektorientierten Programmierung eine völlig andere Denkweise zugrunde liegt wie der strukturierten Programmierung. 3.1 Softwarequalität Da Softwarequalität in verstärktem Maße an Bedeutung gewinnt, sind diesbezüglich die nachfolgenden Kriterien zu nennen: Korrektheit: Das Softwareprodukt muß genau die Aufgaben erfüllen, die in den Spezifikationen festgelegt sind. Robustheit: Das Softwaresystem muß auch unter ungewöhnlichen Bedingungen sicher funktionieren, damit nichtspezifizierte Ereignisse nicht zu einem fatalen Ergebnis führen. Der Oberbegriff für Korrektheit und Robustheit ist die Zuverlässigkeit. Erweiterbarkeit: Die Software eines Systems soll einfach an Veränderungen angepaßt werden können. Wiederverwendbarkeit: Software soll teilweise oder vollständig in neuen Anwendungen wiederverwendet werden, so daß insgesamt weniger Software geschrieben und getestet werden muß.
Der NKÜ 2000 stellt Anforderungen an die Software, die mit konventionellen Programmiermethoden nicht zu erfüllen sind. Bei der strukturierten Programmierung ist die Wiederverwendbarkeit eines Moduls nur dann ohne Korrekturen am Implementationsteil möglich, wenn die semantische und syntaktische Schnittstelle zum Modul paßt. Da der Netzknoten 56
NKÜ 2000
der Übertragungstechnik 2000 ein im Fluß befindliches System darstellt, welches Jahr für Jahr weiterentwickelt wird,
sind die Erweiter- und Wiederverwendbarkeit besondere Anliegen. Gerade bezüglich der Erfüllung dieser beiden Ziele können objektorientierte Werkzeuge eine große Hilfe sein. Aus diesem Grund entschied man sich während der Konzeptionsphase zum Projekt NKÜ 2000, gesteigerten Wert auf objektorientierte Programmierung zu legen. Studien in den „AT&T-Laboratories“ haben in diesem Zusam-
menhang ergeben, daß durch die Verwendung objektorientierter Programmiersysteme die Produktivität ansteigt. Beim Vergleich zwischen C- und C**-Programmierung ging man davon aus, daß ein Entwickler in der Prgrammierphase in der gleichen Zeit die gleiche Menge Quellcode „schreibt“. Nach erfolgter Übertragung von C** nach C ergab sich, daß man, um die gleiche Funktionalität zu erhalten, bei der auf Objekt-
orientierung basierenden Programmiersprache ein Drittel des Quellcodes benötigt.
C** nur gut
3.2 Objekte Ein Objekt bedeutet nicht die Zusammenfassung einiger Daten, sondern Objekte können alle Dinge der realen Umwelt sein, deren Verhalten beschreibbar ist. Auf die so definierten
Objekte kann nur über Nachrichten zugegriffen werden, die durch andere Objekte an sie gesendet werden. Wenn ein Objekt eine Nachricht erhält, weiß es genau wie es darauf reagieren muß; ggf. bezieht es andere Objekte zur Erfüllung der Nachricht mit ein. Ein Objekt besteht zumindest aus einer jeweils spezifischen Objektidentifikation sowie aus einer Vielzahl von Attributen. Jedes Objekt hat ein typisches Verhalten. Es lassen sich Operationen auf ein Objekt anwenden, und das Objekt kann Meldungen (Notifications) abgeben (Bild 10). 57
Fachbeiträge Bei der objektorientierten Softwareentwicklung wird von vorgefertigten Applikationen ausgegangen, die an die konkreten Bedürfnisse angepaßt werden. Die Vorteile der objektorientierten Programmierung können jedoch nur ausgenutzt werden, wenn Methodik und Werkzeuge aufeinander abgestimmt sind. Allein aus der Implementierung der Software in einer objektorientierten Programmiersprache resultiert nicht automatisch ein objektorientiertes Softwaresystem. Es müssen sowohl die Programmiersprache als auch die Konstruktionsprinzipien auf der Objektorientierung basieren.
Operationen , ’ Meldungen
[7 nn
Attribut
Nachricht
Nachricht
bekannt ?
Nachricht
f
bearbeiten|,
*4
Nachricht
Zuhilfenahme anderer Objekte
Bild 10: Objekte
58
wekörleiten
an Oberklasse
.
Objekt
NKÜ 2000 Objektorientierte Programmiersysteme folgend genannten Prinzipien:
verfolgen die nach-
— Jede Einheit ist gegenüber jeder anderen gleichberechtigt. — Jede Einheit verhält sich nach außen hin gleich. —
Jede Einheit entscheidet selbst, wie sie eine Nachricht zu
—
Neue
interpretieren hat. Einheiten
erbung erhalten.
kann
man
aus
vorhandenen
durch
Ver-
3.3 Vererbung Die Objektbeschreibungen sind in einer Hierarchie angeordnet, wodurch gewährleistet wird, daß auf jeder Hierarchiestufe nur jeweils diejenigen Daten und Aktionen spezifiziert werden, die nicht bereits in den übergeordneten Objektbeschreibungen definiert wurden. Somit ist es möglich, Modifikationen ohne Veränderung der übergeordneten Objekte durchzuführen. Die Vererbung (Inheritance) ist ein zentraler Begriff zum Verständnis der Objektorientierung. Es werden jeweils Vererbungshierarchien aufgebaut, wie es im Beispiel (Bild 11) dargestellt ist. Ein zu definierendes Objekt „Cabrio“ wird vom Objekt „Auto“ abgeleitet. Das Objekt „Cabrio“ erhält lediglich die zusätzliche Information (Faltdach), da alle anderen Eigenschaften (Attribute) bereits im Objekt „Auto“ enthalten sind. Es „erbt“ automatisch alle Attribute der übergeordneten Klassen (Oberklassen),
Funktion,
was
bedeutet,
also die Differenz
daß
nur
noch
die zusätzliche
zur Oberklasse,
ausprogram-
miert werden muß. Dies führt zudem dazu, daß alle Anforde-
rungen in einer Objektklasse unbesehen auf alle nachfolgenden Objekte (Unterklassen) übernommen werden. 59
Fachbeiträge Die Kunst der objektorientierten Programmierung besteht also darin, gut durchdachte Klassenhierarchien aufzubauen, d.h. Gemeinsamkeiten in Unterklassen zu erkennen und diese dann der entsprechenden Oberklasse zuzuordnen. Dadurch entsteht für alle Unterklassen eine gemeinsame neue Funktionalität.
Fortbewegungsmittel
an
.3
.
Fahrzeug 7 . N” ve
' Auto | nn
nn
——.
:
‚Fahrrad | 7 ul III Bus
Bu
di
_m-
un
.
| Schiff | oo
Laster
ST
a
zn.
Flugzeug! mi —
Motorrad|
J
—_—ı_..
, Cabrio | | Off-Road| Bild 11:
Inheritance
3.4 Begriffe Zusammenfassend sollen nachfolgend nochmals einige grundlegende Begriffe herausgestellt werden: Eine Klasse ist der Oberbegriff für managebare Dinge eines Typs. Es können beliebig viele Objekte aus einer Klasse instantiiert (erzeugt) werden. Jedes dieser Objekte hat eigene Instanzvariablen, aber die gleichen Attribute. Die Attribute beschreiben die Funktionen bzw. Eigenschaften der Objekte. 60
NKÜ 2000 Eine Klasse, von der eine bestimmte
Unterklasse (subclass)
abgeleitet wird, bezeichnet man als Oberklasse (superclass). Von einer Oberklasse erbt die Unterklasse alle Attribute und Instanzvariablen. Die Vererbungshierarchie ist in ihrer Tiefe unbegrenzt. Eine Unterklasse kann neue Methoden hinzufügen. Wenn in einem Objekt ein Attribut aufgerufen wird, das nicht bekannt ist, so wird der Aufruf an die Oberklasse weitergeleitet. 3.5 Vor- und Nachteile
Die objektorientierte Programmierung hat somit Vorteile, die für die Realisierung komplexer Softwaresysteme unverzichtbar sind: — Veränderungen sind leicht anpaßbar. - Änderungen lich.
sind während
des laufenden Betriebs mög-
— Neue Problemstellungen werden durch Konfigurieren statt durch Neuentwickeln gelöst. — Programme oder Programmteile sind wiederverwendbar. - Änderungswünsche können während phase berücksichtigt werden.
der Entwicklungs-
-— Die Programmstruktur und die abstrakte Datenstruktur sind kongruent (bei der strukturierten Programmierung existieren zwei Welten - die Entwurfs- und die Implementierungswelt —). Da die Methode der objektorientierten Programmierung jedoch noch relativ am Anfang steht, gibt es noch eine Vielzahl von Unklarheiten. Als Nachteil sei hier vollständigkeitshalber genannt, daß objektorientierte Programmiersysteme z.Zt. noch relativ langsam sind. Außerdem arbeiten Objekte nach 61
Fachbeiträge
‚Entity - Relationship Diagramm |
Autohaus
Bild 12: Modellierung mit Hilfe von Diagrammen
dem Prinzip „Vertrauen“, d.h. Manipulationen sind recht leicht möglich, was ein gesteigertes Interesse bezüglich Sicherheitsmaßnahmen notwendig macht. 62
NKÜ 2000 4 Informationsmodell Im Informationsmodell wird versucht, die Charakteristik der
Objekte darzustellen bzw. festzulegen. Es spiegelt sozusagen den Datenaspekt der Objektklassen wider. Die Objektklassen mit ihren Attributen und den entstehenden Beziehungen (Relationships) zu anderen Objekten lassen sich in sogenannten „Entity-Relationship-Diagrammen“ (ERD) darstellen, die wiederum sogenannte „Data Dictionary“ benötigen, mit deren Hilfe die Attribute der Objekte nach festen Regeln definiert werden. Das „Entity-Relationship-Diagramm“ bildet gemeinsam mit dem „Data Dictionary“ das Informationsmodell.
Ein „Data-Flow-Diagramm“ (DFD) dient dazu, komplette Prozesse zu modellieren, so daß Aktionen auf eine Objektklasse sowie Ein- und Ausgaben deutlich gemacht werden können (Bild 12). 4.1 Managementbereiche In einem Informationsmodell werden die Objekte definiert und deren Beziehungen untereinander dargestellt, wodurch sich die Funktionalität des Systems widerspiegeln läßt. Gemäß
internationaler Normenausschüsse
(OSI, CCITT) er-
folgte auch beim NKÜ 2000 eine Einteilung in verschiedene Managementbereiche. Diese Bereiche sind: -
Performance-Management (PM) Überwachung der Qualität der angebotenen Dienste Unter Performance-Management versteht man die Summe aller Aufgaben, die notwendig sind, Daten zusammeln und zu analysieren, Änderungen zu initialisieren und Performance-Ereignisse zu berichten, wobei die vorgegebenen Performance-Anforderungen eingehalten werden müssen. Das Performance-Management wird dazu benutzt, eine 63
Fachbeiträge kontinuierliche Übertragungsqualität bereitzustellen. Notwendige Korrekturen werden umgehend eingeleitet bzw. durchgeführt. Configuration-Management Einrichten und Andern der Ressourcen
(CM)
Das Configuration-Management entspricht der Summe aller Aufgaben, die benötigt werden, um alle Geräte und Funktionen
des Netzknotens
zu identifizieren, initialisie-
ren und kontrollieren. Die veränderbaren Zustände sind abfragbar. Fault-Management (FM) Alarmüberwachung, Fehlerbehandlung und Testen
Zum Fault-Management zählen alle Aufgaben, die erforderlich
sind,
um
Fehler
erkennen,
bewerten
und
korri-
gieren zu können. Die zentrale Aufgabe des Fault-Managements ist die Erzeugung von Fehlermeldungen und die Einleitung von Korrekturmaßnahmen. Das Fault-Management unterstützt den lokalen Bediener bei der Fehlersuche und -beseitigung. Security-Management (SM) Schutz des Systems und Gewährleistung sicherheit Alle Aufgaben,
die im Zusammenhang
Sicherheitsmaßnahmen
erfüllt werden
mit
der Betriebsgeforderten
müssen,
fallen in
den Bereich des Security-Managements. Die Grundfunktionen beinhalten die Verteilung von sicherheitsrelevanten Informationen (Zugangs-, Einsicht-, Änderungsrechte), das Überwachen und Berichten über sicherheitsrelevante Ereignisse (unberechtigtes Eindringen, ver64
9
Bemerkung: Ale "Operator Command * und "Operator Data" müssen vor der Ausführung im Security Management auf Ihre Zulässigkeit geprüft worden sein. Der hierfür notwendig Daten- und Ereignisfiuß ist nicht dargestellt.
Bild 13: Managementbereiche beim NKÜ 2000
Database
0002 OMN
Configuration
Fachbeiträge suchte Nutzung durch nicht berechtigte Prozesse) sowie die Erzeugung, Verwaltung und Anderung von sicherheitsrelevanten Vorgaben. — Accounting-Management (AM), das sich mit den Abrechnungsfragen beschäftigt, als weiterer OSI-Managementbereich ist nicht Aufgabe des Netzknotens, sondern wird dem OS zugeschlagen.) Das Informationsmodell des NKÜ 2000 setzt sich aus den vier genannten Managementbereichen (CM, PM, FM, SM) zusammen und muß letztlich alles enthalten, was für die Steuerung
des Netzknotens von Belang ist (Bild 13).
5 Steuerungsschnittstellen am NKÜ 2000 5.1
Q-Schniittstelle
Die Q-Schnittstelle verbindet den Netzknoten mit dem Netzmanagementsystem REBELL. Über diese Schnittstelle kann der Netzknoten geschaltet werden sowie Fehler und Performance-Daten übermitteln. Notwendigerweise müssen die Informationsmodelle des Netzknotens (NKU 2000) und des Datenverarbeitungssstems (REBELL) auf der gleichen Basis erstellt werden, damit die beiden Ebenen problemlos miteinander arbeiten und REBELL der Zugriff auf das physikali-
sche Übertragungsnetz ermöglicht wird. Das bedeutet dann,
daß der NKÜ 2000 keinerlei Netzkenntnis besitzt, sondern lediglich den eigenen Bereich verwaltet.
Der Protokollstack ist nach dem ISO-Schichtenmodell (OSI7-Schichtenmodell) definiert. Dadurch ist diese Schnittstelle herstellerunabhängig, d.h. alle Netzknoten, gleich von welchem Hersteller, verhalten sich an der Q-Schnittstelle gleich. Der gesamtmögliche Informationsaustausch über die Q66
NKÜ 2000
TMN
_ |
|
BE
Operations System
| n
(08) REBELL
\\ .
Q3
|
x
|
uf /
|
1
Network Element
NE) NKÜ 2000
Interfaces
Bild 14: Telecommunications Management Network (TMN)
Schnittstelle ist festgelegt. Der Austausch einzelner Schichten (z.B. ein Wechsel vom Datex-P- zum Datex-L-Übertragungsnetz) ist ohne Einfluß auf die anderen Schichten problemlos möglich. 67
Fachbeiträge
NK
- Phase
I
FuBa/DeTeWe/Ericsson SEUYANT SIEMENS/PKI
Bild 15:
68
(
© o &
Phase-I-Netz des NKÜ
2000
NKÜ 2000 5.2
F-Schnittstelle
Die
F-Schnittstelle
örtlichen
verbindet
Bedienplatz.
Über
den
diese
Netzknoten
mit
Schnittstelle
seinem
sind
alle
Funktionen des Netzknotens steuerbar. Hard- und Software-
änderungen erfolgen über diese Schnittstelle.
Zur Zeit wird international an der Normung der F-Schnittstelle gearbeitet. Die Normung hat den Vorteil, daß bei Wartungs- und Servicearbeiten am Netzknoten lediglich ein transportabler Rechner benötigt wird, den man an jeden Netzknoten anschließen kann. Das herstellerindividuelle Terminal entfällt dann. 5.3
DCC-Schnittstelle (Data Communication
Channel)
Die DCC-Schnittstelle ermöglicht dem Netzknoten den Zugriff auf einen 576-kbit/s-Kanal im MSOH und einen 192kbit/s-Kanal im RSOH. Diese Kanäle können zur Steuerung netzknotenexterner
Geräte, wie SLA-Systeme,
genutzt wer-
den. Eine Führung des DCN (Data Communication Network) im DCC wird derzeit angestrebt. Mit DCN wird das Verbindungsnetz des Netzmanagementsystems REBELL mit dem Netzknoten bezeichnet. Im Falle des NKÜ 2000 wird ein privates Datex-P-Netz verwendet. Bild 14 zeigt eine stark vereinfachte Struktur desDCN. 6 Ausblick
Der derzeit im FTZ zu spezifizierende NKÜ 2000 wird nach erfolgter Auftragserteilung von drei Konsortien aufgebaut. Diese sind: -— Fuba/DeTeWe/Ericsson,
- SEWL/ANT, — SIEMENS/PKI.
69
Fachbeiträge Im Rahmen eines sogenannten Phase-I-Netzes werden zunächst 17 Netzknoten errichtet. In Bild 15 sind die Standorte dieser Bauvorhaben dargestellt. Der Aufbau des Phase-INetzes erfolgt im Laufe des Jahres 1992. Nach einer Testphase sollen die Netzknoten der Übertragungstechnik Ende 1993 mit dem Wirkbetrieb beginnen. 7 Literaturverzeichnis [1] [2] [3] [4] [5] [6) [7) [8]
CCITT Recommendation G.783. CCITT Recommendation G.784. CCITT Recommendation G.sna. CCITT Recommendation M.30. R. Marty, Prof. Dr.: Objektorientierte Software-Entwicklung. Meyer, B.: Objektorientierte Software-Entwicklung. Claus, Volker: ntz Bd. 43, Objekte. Ericson/Minoli: Expert systems applications in integrated network management.
[9] Siemens: Übertragungssysteme.
70
NKÜ 2000
Synchrone Digitale
Cross-Connectoren (SDXC) Von Wilfried Röker und Burkhard Nobbe, Bad Salzdetfurth Dipl.-Ing. Wilfried Röker, Jahrgang 1954, ist seit 1988 Abteilungsleiter „Entwicklung Digitale Cross-Connect-Systeme“ bei der Firma Hans Kolbe & Co. Nachrichtenübertragungstechnik. Dipl.-Ing. Burkhard Nobbe, Jahrgang 1957, ist ebenfalls bei der Fa. Hans Kolbe & Co. tätig und leitet dort seit 1989 eine Entwicklungsgruppe im Bereich Digitale Cross-Connect-Systeme.
1 Einleitung Mit der Einführung der neuen Synchronen Digitalen Hierarchie (SDH) im digitalen Übertragungsnetz der DBP TELEKOM wird es den neuen Gerätetyp „Netzknoten“ geben, der unter der Bezeichnung Netzknoten Übertragungstechnik (NKU 2000) ab 1993 installiert wird. Damit ergeben sich für den Netzbetreiber eine Vielzahl von neuen Möglichkeiten, die in den bisherigen Netzen nur mit großem Aufwand oder teilweise auch gar nicht machbar waren. Dieser Beitrag beschreibt die Funktionen, Eigenschaften und Einsatzgebiete eines solchen Netzknotens sowie dessen Realisierung im FLEXNODE-Digital-Cross-Connect-System. 71
Fachbeiträge 2 Funktionen und Leistungsmerkmale eines SDXC Synchrone Digitale Cross-Connectoren (SDXC) sind im Grunde Koppelfelder für Übertragungskanäle. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Vermittlungen dadurch, daß sie nicht vom Teilnehmer durch die Signalisierungsinformationen (z.B. Wählscheibe am Telefon) gesteuert werden, sondern von einem zentralen Netzmanagement (TMN) aus. Sie ersetzen die mechanischen Digitalsignalverteiler (DSVt) in übertragungstechnischen Räumen (Bild 1).
—LE|
MUX
Vermitllungsstelle
MUX ILEF—ILE) MUX
N
—HJLE| MUX
117 \ IE
Vermiltiungsstelle
Tr
MUX[LEH-/LE| MUX
MUX|[LEH—
v4 —
N I"
L__-_1.J
—
MUX |LEL—ILE| MUX
DSVt
Vermittlungsslelle
\
MUX |LEF-LE| MUX DSvt
MUX|LEF DSVt
Bild 1: Derzeitige prinzipielle Fernmeldestruktur mit diskreten Leitungsausrüstungen, Multiplexern und Verteilfeldern
Was bisher durch aufwendige, manuelle Umrangierungen erfolgte, kann zukünftig mit den SDXCs einfach ferngesteuert durchgeführt werden (Bild 2). Darüber hinaus werden die blockierungsfreien Koppelfelder für die digitalen Hierarchieebene (STM-1, 140 Mbit/s, 34 Mbit/s, 2 Mbit/s und 64 kbit/s) durch entsprechende hochintegrierte Multiplexer miteinander verbunden. Dadurch ist ein Umrangieren nicht nur auf der jeweiligen Hierarchieebene, sondern auch zwischen diesen möglich. So kann zum Beispiel ein 140-Mbit/s-Signal im 72
NKÜ 2000
Vermittlungsstelle
——
SDXC
Bild 2: Zukünftige
Vermittlungsstelle
SDXC
Fernmeldestruktur
mit Synchronen
Vermittlungsstelle
SDXC
Digitalen
—
Cross-Con-
nectoren
Extremfall bis auf die 64-kbit/s-Ebene aufgelöst werden und anschließend wieder neu zusammengesetzt und auf unterschiedliche abgehende Leitungen verteilt werden. Die Einbindungen der erst kürzlich von CCITT verabschiedeten Empfehlung für die Synchrone Digitale Hierarchie (SDH) in das Digitale Cross-Connect-Konzept erlaubt darüber hinaus einen einfachen Übergang zwischen der plesiochronen und synchronen Übertragungstechnik. Mit Hilfe der Gateway-Funktionen der SDXC-Systeme lassen sich die neuen SDH-Übertragungssysteme sehr elegant in die bestehenden plesiochronen Netze integrieren. Aus Sicht des Netzbetreibers sprechen vor allem die nachfolgenden vier Punkte für die Einführung solcher Systeme: Flexibilität Für den Netzbetreiber wird es zunehmend wichtiger, auf die Wünsche seiner Kunden schnell und flexibel zu reagieren. Insbesondere das Bereitstellen von digitalen Mietleitungen (leased lines) fordert zunehmend ein hohes Maß an Flexibilität des Netzes. 73
Fachbeiträge Qualität Mit dem Begriff Qualität ist unmittelbar die Verfügbarkeit des Netzes verbunden. Die immer größer werdenden Ansprüche der Kunden hinsichtlich der Verfügbarkeit ihrer Datenleitungen machen es erforderlich, daß im Fall von Netzstörungen schnellstens Ersatzwege geschaltet werden (Protection Switching) und zwar möglichst ohne merkbare Beeinträchtigung des laufenden Datenverkehrs. Dazu ist es erforderlich, daß das komplette Netz hinsichtlich seiner Übertragungsqualität ständig überwacht wird (Performance Monitoring). Mit Hilfe der Überwachungsmechanismen der SDXCs können beeinträchtigte Digitalsignalabschnitte sehr schnell erkannt und dann ggf. automatisch ersatzgeschaltet werden. Ökonomie Um
Netze ökonomisch
betreiben zu können,
ist es erforder-
lich, die verfügbare Übertragungskapazität möglichst optimal zu nutzen. Das setzt in den bisherigen Netzen eine Vielzahl von Multiplexern und Verteilern voraus. Durch den Einsatz von Digitalen Cross-Connect-Systemen können die verfügbaren Resourcen optimal genutzt werden. Nicht zuletzt durch den Einsatz von hochintegrierten Multiplexern und Koppelfeldern bei der Realisierung der SDXCs ergeben sich wesentlich bessere Voraussetzungen für einen zeitgemäBen, ökonomischen Betrieb der Fernmeldenetze.
Zentrale
Netzverwaltung
Um die zuvor genannten Eigenschaften der SDXCs voll zu nutzen, ist es geplant, die Teilsysteme mit Hilfe eines übergeordneten Netzmanagementsystems (Telecommunication Management Network, TMN) zentral zu steuern (vgl. Artikel „Der Netzknoten der Übertragungstechnik 2000“ von Chri74
NKÜ 2000 stine Rösner und Bernd Zeuner auf S. 43 ff.) [2]. Insbesondere der Trend zu immer höheren Übertragungsraten bei den synchronen, optischen Übertragungssystemen und der damit verbundenen Tragweite von Störungen unterstreicht die Notwendigkeit einer intelligenten Netzverwaltung. Ersatzschaltungen und Umrangierungen des Netzes (Rerouting) müssen innerhalb kürzester Zeit möglich sein (Bild 3).
un
On: J
SDXC
Ds) Line
7
Leased Line
|) /E
nn
Ersotzschaoltung N\
< Leosed
„
7
NL AN
SDXC |
ı
| |
\
Bild 3: Vom TMN gesteuerte Ersatzschaltung in zukünftigen Fernmeldenetzen
Modellrechnungen für größere Netze haben ergeben, daß sich der Anteil der Ersatzleitungen in einem Netz erheblich reduzieren läßt. Bezogen auf die Länge der verkehrsführenden Leitungen ergibt sich ein Faktor von etwa 2 bei 1:1-Ersatzschaltetechnik. Bei konsequentem Einsatz von M:N-Ersatzschaltetechnik mittels Digitaler Cross-Connect-Systeme läßt sich der Anteil aufeinen Faktor von 0,8 reduzieren (Bild 4).
75
Fachbeiträge Relative
3
Länge
in einem Netz a
der Leitungen
2
Ersatzleitungen Ersotz-
1
Bu 1.0.
leitungen Verkehrs-
Verkehrs-
SDXC Ersotzschaltung
1:1 Ersotzschaltung
leitungen
leitungen
.
0
Bild 4: Vergleich der erforderlichen Ersatzleitungskapazitäten zwischen SDXCund 1:1-Ersatzschaltungstechnik
Darüber hinaus gibt es weitere betriebliche Gründe SDXCSysteme einzuführen. Der ständig steigende Bedarf an Übertragungsleitungen würde bei weiterem konventionellen Ausbau bald die vorhandenen Raumkapazitäten erschöpfen. Mit der Netzknotentechnik werden diese Probleme elegant gelöst, da alle ankommenden und abgehenden Leitungen fest verdrahtet werden können und eine mechanische Manipulation der Verbindungen nicht notwendig ist. Die heute noch vorhandenen mechanischen Verteilfelder können entfallen. Alle durchzuführenden Rangierungen erfolgen in den elektronischen Koppelfeldern. Um den Verkabelungsaufwand weiter zu reduzieren, kann der FLEXNODE-Netzknoten zukünftig auch mit hochbitratigen optischen Leitungsschnittstellen für STM-4 und STM-16 ausgerüstet werden. Dieses führt zu einer weiteren Integration von Systemkomponenten der bisherigen Übertragungstechnik in die Netzknoten. 76
NKÜ 2000 3 Funktions- und Referenzmodell
3.1 Allgemeines Um einen SDXC für die Netzknotensteuerung und -überwachung in einer Weise darstellen zu können, die unabhängig von der herstellerspezifischen Hardware-Implementierung ist, wurde ein sogenanntes Funktionsmodell geschaffen [1]. In diesem Funktionsmodell werden logische Funktionsblöcke für die Terminierung, Überwachung und Durchschaltung beschrieben, die ein SDXC erfüllen soll. Diese Blöcke müssen zwar nicht zwingend in dieser Form realisiert werden, stellen
jedoch häufig sinnvolle Schnittstellen für die Implementierung dar. In Bild 5 wird ein solches Funktionsmodell für einen SDXC für die Durchschaltung auf der VC-4-Ebene dargestellt. Polh VC-4 Polh-Segment
VC-4
Poth-Segment
_
—_
Link Connection VC-4
x
DI
Link Connection VC-4
VC-4
FO=Frome Offset VC =Virtueller Contoiner
SPI - Synchronous
RST MST SA
-
Physicol Interfoce
Regenerator Section Termination Multiplexer Section Terminotion Section Adoption
HCS - Higher Order Connection Supervision HPX - Higher Order Path Cross Connector Bild 5: Netzknotenfunktionen und Netzreferenzen am Beispiel eines SDXC mit HPX
77
Fachbeiträge Diese Funktionsblöcke bauen auf den in den CCITT-Empfehlungen G.781 - G.784 für synchrone Multiplexer beschriebenen Funktionsblöcken auf. Dabei wurden dort beschriebene Grundfunktionen zu zusammengesetzten Blöcken vereinigt. So kann man sinnvoll zwischen Portfunktionen (SPB-1 = Synchronous Port Block 1) und dem Koppelfeld (hier: HPX = Higher Order Path Cross Connector) unterscheiden. Die Portfunktionen dienen zur Terminierung und Überwachung der ankommenden und abgehenden Digitalsignale, während das Koppelfeld die reine Durchschaltung übernimmt. Weiterhin wurde ein Referenzmodell für SDH-Netze geschaffen, in dem
neben
den anderen
Geräten
auch
die SDXC
mit
ihren Funktionsblöcken abgebildet sind. Dort wurden ergänzend zu den in den CCITT-Empfehlungen G.708 und G.709 sowie G.781 bis G.784 beschriebenen Netzabschnitten Path und
Section
weitere
Netzabschnitte
definiert
[2], die durch
die Einführung von SDXCs im synchronen Netz neu entstandene Teilabschnitte erfassen. Diese neuen Abschnitte werden vom zentralen Netzmanagement verwaltet. Ein SDXC mußin der Lage sein, das am Koppelfeld ankommende Signal zu überwachen, wenn es durchgeschaltet wird, bzw. zu terminie-
ren, wenn esim Koppelfeld nicht durchgeschaltet wird.
Hinter dem Koppelfeld muß es möglich sein, ein Ersatzsignal zu generieren, wenn auf den betreffenden Ausgang kein Signal vom Koppelfeld geschaltet wird. Auch wenn über eine Verbindung zwischen zwei SDH-Geräten kein Nutzsignal (Payload) übertragen wird, so muß doch ein (leerer) Rahmen mit Section- und Path-Overhead (SOH, POH) übertragen werden, da diese für die Netzverwaltung benötigt werden. Die in diesem Beitrag benutzten Begriffe der Synchronen Digitalen Hierarchie sind im Artikel von Martin Diekmeier („Synchrone Digitale Hierarchie“) aufS. 13ff. näher beschrieben [3]. 78
NKÜ 2000 Die Überwachung eines SDH-Signals beinhaltet sowohl eine Bitfehlermessung als auch eine Signalverfolgungsmöglichkeit (Trace). Diese Funktionen sind in Bild 5 in den Funktionsblöcken HCS (Higher Order Connection Supervision) implementiert. Eine Connection besteht zwischen den Connection-Supervision-Funktionen zweier Netzknoten. Erfolgt die Durchschaltung auf einer Hierarchieebene unterhalb der obersten im STM-1 geführten Ebene, z.B. VC-12 in einem VC-4, so werden diese Funktionen entsprechend als LowerOrder-Funktionen bezeichnet (LCS). 3.2
Die Funktion LPX/HPX
Im Koppelfeld werden
die Elemente
VC-n
durchgeschaltet
[3], [4]. Ebenfalls durchgeschaltet werden muß eine Informa-
tion über die Phasenlage des VC-n zum internen Rahmentakt des SDXC, damit hinter dem Koppelfeld der VC wieder lagerichtig weiterverarbeitet werden kann. Falls die oberste Teilsignalebene durchgeschaltet wird (VC-3 bei AU-3 oder VC-4 bei AU-4), bildet das Koppelfeld einen HPX (Higher Order Path Cross Connector). Werden gemultiplexte Teilsignale, z.B. VC-12 durchgeschal-
tet, handelt es sich um einem LPX (Lower Order Path Cross
Connector). Im Falle eines 64-kbit/s-Koppelfeldes spricht man von einem BPX (Bottom Cross Connector). Bild 6 zeigt den Koppelfeldblock LPX/HPX mit den logischen Schnittstellen. Es sind bisher folgende Anwendungen definiert: Durchschaltearten
Unidirektionale Durchschaltung Bei dieser Durchschaltung einem Ausgang verbunden.
wird lediglich ein Eingang
mit
79
Fachbeiträge
on I,
|
fi
>
nfl
>
fi
„.
FO-#1
: I5
Vo=nft
IPX / HPX
Fo-#l_
I HNPX:
n: 3,4
IPX:
n :1,7,3
l: Anzohl m:
Anzahl
der
} Fingänge
der Ausgänge
S: Steueranschluß
zum
des des
Frame
Koppelfeldes Koppelfeldes
Konfigurieren
T: Synchronisationseingong FO:
: VC-n#m
des
Koppelfeldes
8 kHz -Rahmentokt
Offset
Bild 6: LPX/HPX mit Schnittstellen
Bidirektionale Durchschaltung Bei diesem Typ werden zwei unidirektionale Durchschaltungen als eine Einheit betrachtet. Broadcast Bei diesem Durchschaltetyp wird ein Eingangssignal auf mehrere Ausgänge verteilt. Er wird zum Beispiel bei Videosignalverteilung aber auch bei Ersatzschaltungen verwendet. 80
NKÜ 2000 Test-
und
Serviceanwendungen
im
Netz
Loopback Das Eingangssignal eines bidirektionalen Anschlusses wird auf den Ausgang zurückgekoppelt. Monitoring Ein zusätzlicher Ausgang wird verwendet, um eine geschaltete Verbindung unterbrechungsfrei zu überwachen. Split Access Eine geschaltete Verbindung wird im Netzknoten aufgetrennt, das ankommende Signal wird analysiert. In die abgehende Richtung können Prüfsignale eingespeist werden. 4 Aufbau eines SDXC
In diesem Kapitel wird der Aufbau eines SDXC beschrieben. Es werden einige allgemeine Aspekte zur Implementierung erläutert und die Realisierung im FLEXNODE-System dargestellt. 4.1
Grundstruktur
Bild 7 zeigt die Grundstruktur eines SDXC mit allen Steuerungskomponenten und Durchschaltefunktionen für alle Hierarchiestufen, wie sie im FLEXNODE-System realisiert ist. Die Steuerung ist mehrstufig aufgebaut. Eine lokale Netzknotensteuerung ist direkt an den Netzknoten vor Ort angeschlossen. Sie enthält auch den lokalen Bedienplatz. Davon abgesetzt kann eine regionale Steuerungsebene für die Steuerung von regionalen Subnetzen eingeschoben werden. Als oberste Ebene ist eine zentrale nationale Steuerungsebene für das gesamte Netz vorgesehen. 8l
Fachbeiträge
FMAS/N
Netzknotensteuerung
BEE
DXC
4/4
DXC
4/1
DXC
1/0
Bild 7: Gesamtstruktur eines SDXC-Systems
FMAS/R und FMAS/N sind die Bezeichnungen der Steuerungskomponenten für die regionalen (Facility Management System/ Regional) bzw. nationalen (/National) Steuerungskomponenten im FLEXNODE-System.
82
Portfunktionen
NKÜ 2000
| | | 4 02 8 34 190 SIMı kbit/s Mbit/s Mbit/s Mbit/s Mbit/s (VC-4) Durchschaltebenen
der
DXCs
Bild 8: Portfunktionen/Schaltebenen des FLEXNODE-Systems
Die Schalteinrichtungen für die Durchschaltung der Digitalsignale lassen sich in drei Gerätetypen für unterschiedliche Einsatzgebiete aufteilen (Bild 8). DXC (Digital Cross Connect) ist die Produktbezeichnung der Geräte im FLEXNODESystem. Die erste Ziffer bezeichnet die höchste Hierarchiestufe, deren Signale an die Schalteinrichtung angeschlossen werden können. Die zweite Ziffer gibt die unterste Hierarchiestufe an, in der durchgeschaltet werden kann. Demgemäß ist der DXC 4/4 für Digitalsignale der vierten Hierarchieebene mit einer Bitrate von 140 Mbit/s und für STM-1-Signale vorgesehen. STM-1-Signale werden auf der VC-4-Ebene durchgeschaltet, 140-Mbit/s-Signale werden auf 83
Fachbeiträge dieser Ebene des DXC 4/4 sich der DXC hochbitratige
unmittelbar durchgeschaltet. Das Koppelfeld entspricht hierbei einem HPX-4. Damit eignet 4/4 besonders als Ersatzschalteeinrichtung für Weitverkehrsverbindungen.
An die Schalteinrichtung des DXC 4/1 können Signale der Hierarchieebenen DS1 (2 Mbit/s) bis DS4 (140 Mbit/s) sowie STM-1-Signale angeschlossen werden. Alle Signale können bis hinunter zur 2-Mbit/s-Ebene durchgeschaltet werden. Somit können Ausgangssignale aller Hierarchiestufen aus beliebigen Teilsignalen der Eingangssignale zusammengesetzt werden. Das Koppelfeld des DXC 4/1 vereinigt alle HPX- und LPX-Funktionen in einer Einheit. Das Hauptanwendungsgebiet des DXC 4/1 ist daher die Netzverwaltung auf der 2-Mbit/s-Ebene. An den DXC 1/0 können Digitalsignale mit den Bitraten 2 Mbit/s und 64 kbit/s angeschlossen werden. Er ist für Durchschaltungen auf der 64-kbit/s-Ebene konzipiert. Das Koppelfeld des DXC 1/0 entspricht dem BPX. In Verbindung mit einem DXC 4/1 ist prinzipiell die vollständige Überwachung (Monitoring) aller 64-kbit/s-Signale im Netzknoten möglich.
Wie Bild 8 zeigt, ist der Zugang zu den DXC 4/4 und DXC 4/1 nicht auf STM-1-Signale beschränkt. Die zukünftige Aufrüstung auf STM-4- und STM-16-Signale ist im Systemkonzept vorgesehen. 4.2
Portfunktionen
An dieser Stelle sollen die Portfunktionen aus übertragungstechnischer
aus dem wurden. 84
Sicht
betrachtet
werden,
steuerungstechnischen
nachdem
Blickwinkel
sie
bereits
angesprochen
NKÜ 2000 Plesiochrone
Ports
Wie bereits beschrieben, kann ein SDXC mit Ports ausgerüstet werden, die als Übergang zwischen der Plesiochronen (PDH) und der Synchronen Digitalen Hierarchie (SDH) dienen. Bild 9a zeigt das Blockschaltbild eines solchen Ports. Ein ankommendes Digitalsignal wird zunächst elektrisch abgeschlossen. Hierzu gehört die Rückgewinnung des Taktes aus dem Signal und eine Kabelentzerrung. Auch erste Überwachungsfunktionen, wie die Meldung KDS (kein Digitalsignal), werden hier generiert. Der Block ist identisch mit dem PI (Physikalisches Interface) des Funktionsmodells.
Async.
Synchronisation
zum
l
6.703 Leitungs -
Mux
onpossung
und Demux
Koppelfeld
Mopping
Desynchronisation
Bild 9a: Funktionsblöcke der PDH-Portbaugruppen
Falls die Durchschaltung im Netzknoten auf einer Hierarchieebene unterhalb der des Eingangssignals erfolgen soll, muß das Eingangssignal zunächst einen hochintegrierten plesiochronen Demultiplexer durchlaufen. Hier werden zum Beispiel 2-Mbit/s-Signale aus einem 140-Mbit/s-Signal gewonnen. Anschließend werden die plesiochronen Signale in einem als Mapping bezeichneten Vorgang in die entsprechende Transporteinheit der SDH eingefügt. Dieses geschieht durch Anpassung des Eingangstaktes auf den internen Takt durch 85
Fachbeiträge Bitstopfen [4]. Daraus resultiert ein als Container bezeichnetes Element, aus dem durch Hinzufügen von Steuerungsinformation (POH) der virtuelle Container VC entsteht [3]. Dieser wird im Koppelfeld durchgeschaltet. Diese Schritte müssen in der Gegenrichtung in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden, wobei während der Desynchronisation der Takt für das plesiochrone Ausgangssignal zurückgewonnen werden muß. Durch den Synchronisationsund Desynchronisationsvorgang wird dem plesiochronen Ausgangssignal eine Jitterkomponente hinzugefügt. Eine weitere Jitterkomponente wird durch Pointeraktionen erzeugt, die beim Führen des VC im SDH-Netz auftreten [3] [4].
Diese Komponente kann bei weitem dominieren. Es ist eine wesentliche Aufgabe der Desynchronisationseinrichtung, diesen Jitter so gering wie möglich zu halten. Synchrone
Ports
SDH-Signale werden in den Ports nach der Leitungsanpassung durch synchrones Demultiplexen in ihre Teilsignale zerlegt (Bild 9b). Im Falle der Durchschaltung eines VC-4 bedeutet dies lediglich, daß der Pointer ausgewertet werden muß, der die Phasenlage des VC-4 im STM-1-Signal angibt. |
6.703 Leitungs anpassurg
Sync. Demux Sync. Mux
|
SEMF
Paınterstopfen
J
Sync. Demux Sync. Mux
f |
L_
Bild 9b: Funktionsblöcke der SDH-Portbaugruppen
86
) Synchronisotion
zum
Koppelfeld
NKÜ 2000 Danach wird Ports an das quenzen des dadurch, daß
der VC in gleicher Weise wie bei plesiochronen Koppelfeld gesandt. Die Anpassung der TaktfreEingangssignals und des Netzknotens geschieht der Pointer für das abgehende Signal neu gebil-
det wird. Falls die beiden Frequenzen nicht übereinstimmen,
kann die Phasenlage des VC zum STM-1-Rahmen des Netzknotens durch Weglassen und Hinzufügen von Füllbytes und dem zugehörigen Dekrementieren und Inkrementieren des Pointers angepaßt werden. 4.3 Netzknotensynchronisation Ein SDXC ist ein wichtiges Element eines Telekommunikationsnetzes.
zur Synchronisation
Mit Hilfe eines externen Synchronisationsanschlusses kann ein SDXC grundsätzlich synchronisiert werden. Da SDHNetze, im Gegensatz
zu den plesiochronen Netzen,
mit syn-
chronen Digitalsignalen arbeiten, ist auch eine Synchronisation auf ankommende STM-n-Signale möglich. Dabei hat ein SDXC in seiner Eigenschaft als Knotenpunkt vieler Signale prinzipiell die Möglichkeit der vermaschten Synchronisation. Dabei ermittelt er seine Taktfrequenz durch Mittelwertbildung der Taktinformationen aus mehreren Eingangssignalen (Mutual Synchronization). Auf der anderen Seite ist ein SDXC auch prädestiniert als Quelle für die Netzsynchronisation zu dienen, wenn seine interne Taktquelle eine genügende Genauigkeit aufweist. Für den Bereich der Deutschen Bundespost ist folgende Synchronisationshierarchie in [1] festgelegt: Synchronisation auf — —— —
das ein ein den
von außen zugeführte Taktsignal 2048 kHz (T3), empfangenes STM-1-Signal, empfangenes 2-Mbit/s-Signal, internen Oszillator. 87
Fachbeiträge 4.4 Eigenschaften des FLEXNODE-Systems In diesem Abschnitt werden einige grundlegende Eigenschaften der Teilsysteme des FLEXNODE-Systems beschrieben. Synchrones
Koppelfeld
Die Koppelfelder der Netzknotenkomponenten arbeiten synchron, d.h. alle durchgeschalteten Digitalsignale haben zu jedem Zeitpunkt eine auf den 8-kHz-Rahmen bezogene, genau definierte Phasenlage. Dies ist für den DXC 4/4 nach außen nicht von Bedeutung, da der VC-4 als Ganzes durchgeschaltet wird. Im DXC 4/1 und DXC 1/0 ermöglicht dies jedoch erst die vielfältigen Durchschaltefunktionen im Raumund Zeitbereich. Blockierungsfreiheit Die Koppelfelder rungsfrei.
des
FLEXNODE-Systems
sind
blockie-
Modularität
Alle Teilsysteme des FLEXNODE-Systems sind modular erweiterbar. Das System kann durch Anschluß zusätzlicher Portbaugruppen und Aufrüstung des Koppelfeldes im Betrieb, ohne Beeinträchtigung bereits geschalteter Verbindungen, erweitert werden. Redundanz
Die für moderne Telekommunikationseinrichtungen erforderliche Zuverlässigkeit wurde bereits angesprochen. Das Koppelfeld eines SDXC ist daher in aller Regel redundant aufgebaut, da ein Ausfall dieser Netzknotenkomponente eine
große Anzahl von Digitalsignalen beeinträchtigen oder unterbrechen würde. 88
NKÜ 2000 Im FLEXNODE-System ist das Koppelfeld des DXC 4/1 und DXC 4/4 dreifach aufgebaut. Alle Ebenen führen zu jedem Zeitpunkt den gleichen Datenverkehr und arbeiten vollkommen synchron. Durch Vergleich der drei Ebenen in den Portbaugruppen können Fehler einer Ebene korrigiert werden (Majoritätsentscheidung). Das Koppelfeld selbst kann somit bei der Ermittlung der Verfügbarkeit eines Netzknotens nahezu vernachlässigt werden. Systemzugang
über
Portbaugruppen
Wie bereits erläutert, werden die Digitalsignale im FLEXNODE-System über Portbaugruppen (TAU = Termination Access Unit) an das Koppelfeld angeschlossen. In der Phase 1 des NKÜ2000 werden zunächst folgende Portfunktionen eingesetzt:
-— TAU STM-1 zum Anschluß eines STM-1-Signales und Durchschaltung auf VC-12- und VC-4-Ebene. — TAU 140(4) zum Anschluß eines plesiochronen 140-Mbit/sSignales und zur Durchschaltung auf dieser Ebene. — TAU 140(1) zum Anschluß eines plesiochronen 140-Mbit/sSignales und zur Durchschaltung bis hinunter auf die 2-Mbit/s-Ebene. — TAU 16x2 zum Anschluß von sechzehn 2-Mbit/s-Signalen und zur Durchschaltung auf dieser Ebene. — TAU 34 zum Anschluß eines plesiochronen 34-Mbit/sSignales und zur Durchschaltung bis hinunter auf die 2-Mbit/s-Ebene. An das Koppelfeld können selbstverständlich unter Verwendung anderer Portbaugruppen auch alle anderen Bitraten, einschließlich der des amerikanischen NAS-Standards, angeschlossen werden. Mit den Portbaugruppen für STM-4 und STM-16 können auch Netzzugänge für höhere Hierarchieebenen in den Netzknoten integriert werden. 89
Fachbeiträge Selbstverständlich ist auch die Wahl zwischen elektrischen und optischen Schnittstellen mit integrierten Leitungsendgeräte-Funktionen ohne Einschränkung möglich. Einheitliche
interne
Schnittstelle
Das Koppelfeld des Gerätetyps DXC 4/1 vereinigt die Funktionsblöcke LPX und HPX des Funktionsmodells. Diese Funktionsblöcke sind in der Regel physikalisch in einem Koppelfeld vereinigt. Um flexibel auf die unterschiedlichen Anwendungsfälle reagieren zu können, sind im DXC 4/1 und im DÄXC 4/4 des FLEXNODE-Systems alle Portbaugruppen über eine einheitliche Schnittstelle, den SNI-4 (Switching Network Interface 4), an das Koppelfeld angeschlossen. Damit ist jeder Anschluß des Koppelfeldes zur Aufnahme jedes Portbaugruppentyps geeignet.
Im SNI-4 werden Daten, Takt und Steuerinformationen über
eine Leitung übertragen. Übertragung geeignet. Integrierte
Die Schnittstelle ist für optische
Systemsteuerung
Über den SNI-4 werden nicht nur die Digitalsignale zwischen den Portbaugruppen und dem Koppelfeld übertragen, sondern es ist auch ein Kanal zur Steuerung und Überwachung der Portbaugruppen durch die Netzknotensteuerung integriert. Die Kapazität dieses Kanals ist ausreichend, um auch
erweiterte Portfunktionen (z.B. LE-Funktionen) mit abzudecken. Damit kann z.B. die Steuerung einer gesamten Betriebsstelle über eine einheitliche Schnittstelle ohne zusätzliche Verkabelung durchgeführt werden. 90
NKÜ 2000 4.5 Steuerungssystem Alle von der Steuerung erfaßten Einheiten wie Ports und Koppelfeldstufen besitzen lokale Prozessoren (UP - Unit Prozessoren). Diese Prozessoren werden von der Netzknotensteuerung verwaltet. Die Steuerung und Bedienung gliedert sich funktionell in eine applikationsunabhängige Schicht (CAP - Common Application Platform), die auf Industriestandards ausgerichtet ist, und die applikationsabhängige lokale FMAS/L-Schicht. 4.6 DXC 4/1 Bild 10 zeigt die Funktionsblöcke des DXC 4/1. Man erkennt die bereits beschriebenen Portbaugruppen sowie die allen gemeinsame Schnittstelle SNI-4. Einigen Portbaugruppen ist eine zusätzliche Einheit nachgeschaltet, die die Signale mehrerer Baugruppen zu einem SNI-4 zusammensetzt. Der Grundmodul des DXC 4/1 ist für eine Kapazität von 128
STM-1-Äquivalenten konzipiert.
4.7 DXC 4/4 Die Struktur des DXC 4/4 entspricht der des DXC 4/1. Diein diesem Teilsystem verwendeten Portbaugruppen sind für 140 Mbit/s, STM-1, STM-4 und STM-16 ausgelegt. Der DXC 4/4 bietet in seinem Grundmodul einen Ausbaugrad von 256 Ports. Es ist jedoch möglich, ihn durch Zuschaltung weiterer Module zu erweitern. 4.8 DXC
1/0
Der DXC 1/0 ist mit Portbaugruppen für 2-Mbit/s- und 64kbit/s-Signale ausgerüstet. Er ist für einen Ausbau aufbis zu 512 Ports ausgelegt. 91
Fachbeiträge
G.703
SNI-4 TAU
1x140
TAU
TAU
on
1x34
16x2
Iıne
Koppelfeld
TAU
16x2
TAU
STM-
slond
lokale
by
Netzknotensteuerung
Bild 10: Blockschaltbild des DXC 4/1
92
Q-Schnittstelle
NKÜ 2000
Anschlußfeld
Anschlußfeld Steuerung
TAU
16x2
TAU
16x2
TAU
140
TAU
16x2
TAU
16r2
TAU
140
x
x
Bild 11: Aufbaubeispiel eines Netzknotens
4.9
Bauweise
Die Komponenten des FLEXNODE-Systems sind in metrischer Bauweise auf Basis der neuen ETSI-Empfehlung T/TM 02-13 aufgebaut, wobei als Grundeinheit ein Modul mit 600 mm x 600mm x 600 mm Kantenlänge dient. Portbaugruppenmodule weisen die halbe Tiefe (300 mm) auf. Ferner sind noch Module mit halber Höhe (300 mm) für Stromversorgungseinheiten, Anschlußeinheiten und Lüfter vorhanden. Damit ergibt sich ein möglicher Aufbau für ein DXC wie in Bild 11 gezeigt. 5 Zusammenfassung Mit der Einführung der Synchronen Digitalen Hierarchie für Telekommunikationsnetze ergeben sich völlig neuartige Möglichkeiten der Netzsteuerung und -überwachung. Mit Hilfe moderner Rechnerkommunikation wird es in Zukunft möglich sein, solche Netze vollautomatisch und zentral gesteuert zu verwalten. Die Synchronen Digitalen Cross-Connectoren 93
Fachbeiträge nehmen dabei als Knotenpunkte des Netzes eine Schlüsselposition ein. Möglichkeiten zur flexiblen Netzorganisation bei kurzen Reaktionszeiten, umfassende Überwachungsmöglichkeiten und eine hohe Verfügbarkeit geben dem Netzbetreiber die Möglichkeit, modernste Dienstleistungen anzubieten. 6 Literaturverzeichnis
[2
m
[1]
[3] [4] [5]
94
Netzknoten TL für den Einführungspreiswettbewerb (NK-TL EPW). FTZ 5805-3142. Rösner, Chr. und Zeuner, B.: taschenbuch der telekom praxis 92, Der
Netzknoten der Übertragungstechnik 2000 (NKÜ 2000). Diekmeier, M.: taschenbuch der telekom praxis 92, Synchrone Hierarchie. CCITT-Empfehlungen G.708 - G.709. CCITT-Empfehlungen G.781 - G.784.
Digitale
Fiber in the Loop
Glasfasertechnik im Teilnehmeranschlußbereich -
Pilotprojekt Leipzig
Von Ulrich Peisl und Lothar Schmid, München Dipl.-Ing. Ulrich Peisl, Jahrgang 1959, ist im Marketingbereich „FITL“ der Firma Siemens AG tätig. Dipl.-Ing. Lothar Schmid, Jahrgang 1940, ist seit 1990 Projektleiter für Fiber in the Loop-Systeme bei der Firma Siemens AG.
1 Einleitung Nachdem bereits seit mehreren Jahren der Einsatz von Glasfasern im Verbindungsliniennetz der Telekomverwaltungen als Regelbauweise eingeführt ist, folgt nun der Schritt in die Erprobung von Teilnehmeranschlußleitungen. Technologiefortschritte auf dem Gebiet der Höchstintegrationstechnik und der optischen Komponenten sowie Kostenreduzierungen im Bereich der Optoelektronik, bei den Glasfaserkabeln und bei der Spleißtechnik ermöglichen bereits in naher Zukunft, die LWL-Technik auch im kostenintensiven Teilnehmeranschlußbereich zu wirtschaftlich vertretbaren Investitionskosten einzusetzen. Da sich der Bedarf für Breitbanddienste mit hohen Datenraten (z.B. Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung, interaktive Videokommunikation im Breitband-ISDN) erst allmählich entwickeln wird, wird derzeit weltweit intensiv an Lösungen gearbeitet, die es ermög95
Entwicklungstendenzen lichen, optische
neuerung
Fasern
bereits
Schmalbanddienste
im Zuge
existierender
des Ausbaus
Kupfernetze
(Fernsprechen,
Text, Daten
oder
der Er-
zunächst
für
und andere
eingeführte Dienste) und Breitbandverteildienste wie möglich zum Teilnehmer zu bringen [1].
so nahe
Pilotprojekte bilden den ersten Schritt zur Erprobung der LWL-Technik im Teilnehmeranschlußbereich unter wirklichkeitsnahen Bedingungen und ermöglichen eine erste Abstimmung der neuen Technik auf die betrieblichen Abläufe im Ortsnetzbereich, in der Vermittlungstechnik und bei der Breitbandverteilung. Feldversuche tragen dazu bei, reale Nutzungsszenarien und Bedienungskonzepte zu gestalten und geben darüber hinaus erste wichtige Impulse für die Einführung und Nutzung der LWL-Technik im Ortsnetz. So untersucht Siemens in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundespost TELEKOM (DBPT) mit dem Pilotprojekt OPAL 4 (Optische Anschlußleitung) in einem Wohn- und Geschäftsgebiet in Leipzig die Möglichkeit, die Privathaushalte effektiv und kostengünstig gleichzeitig sowohl mit Schmal- als auch mit Breitbandverteildiensten über ein Glasfaserkabel zu versorgen. Ziel des Pilotprojektes ist es, sowohl den technischen Nachweis für die Eignung der Glasfasertechnologie in der Ortsnetzebene zu erbringen als auch Anforderungen an das öffentliche Netz und die Endeinrichtungen abzuleiten. 2 Systemüberblick Bild 1 gibt einen Überblick über das gesamte Siemens-Fiberin-the-Loop-System (FITL) für das Pilotprojekt OPAL 4. Das Glasfasernetz versorgt ein Wohn- sowie ein Geschäftsgebiet in der Innenstadt von Leipzig, wobei insgesamt 288 Teilnehmer angeschlossen werden können. Das FITL-Pilotsystem besteht aus je einem Teilsystem für Schmalbanddialog- und Breitbandverteildienste, die sowohl unabhängig voneinander, d.h. jedes
96
der beiden
Teilsysteme
für sich, als auch
in
Fiber in the Loop
SIEMENS 40 Passiver optischer Verteiler
CU-DS
N
LWL
Nm
Ad
BKVerstärkerstelle
1 OVSt
:
£ CU-IS
CU-DS
ee Central Unit Disiributive Services (BK)
CU-IS
Central UnH Interactive Services
,
Distant Unh Distributlve Services (BK)
|
‚ OUV-DS DU-IS
288
N
Distant Unit Interactive Services
LWL _ Lichtweilenielter up Übergabepunkt für BK-Vertellung \OV8t Ortevermittiungssteile
Bild 1: Systemüberblick Fiber in the Loop für Pilotprojekt OPAL 4 in Leipzig
Kombination zusammen auf getrennten Fasern (zur technischen und betrieblichen Entkopplung) betrieben werden können, wobei beide Übertragungssysteme dieselbe Infrastruktur, d.h. die gleiche Kabelnetztopologie, benützen. Im
Hinblick
auf eine
hohe
Zuverlässigkeit
und
Wartungs-
freundlichkeit sowie unter dem Aspekt einer kostengünstigen Lösung für Privatanschlüsse wird zur Übertragung von interaktiven Diensten und Breitbandverteildiensten ein Passives Optisches Netz (PON)mit optischen Leistungsteilern in topologischer und physikalischer MehrfachSternstruktur verwendet, wobei ausschließlich Einmodenfa-
sern eingesetzt werden [2]. Das Netz enthält - mit Ausnahme des Abschlusses der optischen Fasern auf der Teilnehmerseite und notwendiger Einrichtungen für die Stromversorgung — keine aktive Elektronik. Die Netztopologie orientiert sich im wesentlichen an den linientechnischen Vorgaben des heutigen Ortsanschlußnetzes in Kupfertechnik mit der Aufteilung in Hauptkabel- und Verzweigungskabelbereich durch passive 97
Entwicklungstendenzen optische Koppler, die aus Wartungs- und Reparaturgründen sowie aus Gründen der leichteren späteren Aufwertbarkeit in wenigen, leicht zugänglichen Stellen konzentriert sind. Neben dem Passiven OÖOptischen Verteiler (PODU) bilden die sogenannte Central Unit für interaktive Dienste (CU-IS) bzw. die Central Unit für Breitbandverteildienste (CU-DS) sowie eine bestimmte Anzahl von Distant Units (DU) für interaktive Dienste und Breitbandverteildienste die wesentlichen Netzkomponenten des Siemens-FITL-Systems. Dabei weist das System für die interaktiven Dienste folgende Gemeinsamkeiten mit dem System für die Breitbandverteildienste auf: — Übertragung über je ein passives optisches Netz (PON), bestehend gern.
aus
Einmoden-Glasfasern
und
LWL-Verzwei-
—
Gleiche Trassenführung der Glasfasern oder gemeinsames Kabel für beide Systeme zwischen CU und DU.
—
Gemeinsames Gehäuse für die optischen Verzweiger beider Systeme.
—
Gemeinsames Gehäuse für die DUs beider Systeme.
—
Soweit möglich, gemeinsame Kabelführung für die Kupferleitungen zum Teilnehmer (a/b-Adern und Koax).
—
Einbringung zusätzlicher Fasern für spätere Aufwertbarkeit.
2.1
FITL-System für interaktive Dienste
Der untere Teil von Bild 1 zeigt den Teil des FITL-Systems,
über den die interaktiven Dienste (Interactive Services IS) abgewickelt werden, wobei folgende Dienste im Rahmen von OPAL 4 bereitgestellt werden: 98
Fiber in the Loop SIEMENS a/b
CU-IS
DU ı
I
V E R M T1 T L U N G
O&M-PC
Bild 2: Funktionsblöcke des Systems für interaktive Dienste
— Teilnehmer-Hauptanschluß, —
Nebenstellen-Anschluß ohne Durchwahl,
—
ISDN-Basisanschluß,
— Datenübertragung mit Modem, — FAX Gruppe 2, — Anschluß von Münztelefonen,
— Datenübertragung bis 19,2 kbit/s (im Basisband). Der Anschluß von Nebenstellenanlagen mit Durchwahl und Wählstern-Einrichtungen, der Anschluß von Notrufsäulen und Warndienst-Einrichtungen (z.B. Sirenensteuerung), Temex-Einrichtungen sowie der ISDN-Primärratenanschluß sind beim Pilotprojekt OPAL 4 nicht vorgesehen. 2.1.1
Central Unit
Die im Bild 2 als Blockschaltbild dargestellte zentrale Anschlußeinheit CU-IS bildet den Abschluß des passiven opti-
schen Teilnehmernetzes für die interaktiven Dienste auf der
99
Entwicklungstendenzen Vermittlungsseite, wobei im Pilotprojekt OPAL 4 der Zugang zur Vermittlung über Einzelkanäle (teilnehmerindividuelle a/b-Schnittstelle) erfolgt. Ein kanalindividueller Anschluß für jeden Teilnehmer ermöglicht zwar eine systemunabhängige Lösung, ist jedoch sehr kostenintensiv, da sowohl für die Verbindung des Endgerätes zum optischen Übertragungssystem als auch für den Anschluß des Übertragungsystems an die Vermittlung teilnehmerindividuelle Anschlußkarten benötigt werden. Systemneutrale Einzelkanalanschlüsse erfordern darüber hinaus eine separate Einrichtung für Betrieb und Wartung, da keine vermittlungsgesteuerte Leitungsprüfung möglich ist. Die genannten Nachteile entfallen bei einem Multiplexanschluß (nx2 Mbit/s) an die Vermittlung, für den es jedoch heute noch keine nationalen oder internationalen Standards gibt, so daß derzeit nur systemspezifische Lösungen realisierbar sind. Im System EWSD (Elektronisches Wählsystem Digital) von Siemens bietet sich die interne Schnittstelle auf 2-Mbit/s-Leitungen zwischen Line Trunk Group (LTG) und Digital Line Unit (DLU) an. Der Grundgedanke für die Wahl einer solchen internen Multiplexschnittstelle besteht darin, die Funktion einer DLU, welche die Teilnehmer-Anschlußkarten enthält und eine Konzentration des Verkehrs durchführt, in der CU-
IS und den zugehörigen DUs zu integrieren und die gleichen 2-Mbit/s-Schnittstellen zur LTG wie bei der DLU zu verwenden. In Abhängigkeit vom angebotenen Verkehrswert können zwei bis vier MUX-Leitungen zur LTG vorgesehen werden. Zur Steuerung von CU-IS und DU sowie zur Abwicklung von Administrations- und Maintenance-Funktionen dienen protokollorientierte, vorhandene Kommunikationsschnittstellen. Betriebs- und Wartungsfunktionen können damit vom EWSD-Wartungszentrum nach entsprechender Erweiterung der bereits eingeführten Bedieneroberfläche wahrgenommen werden, wodurch sich eine im Vergleich zu kanalindividuellen Anschlüssen äußerst kostengünstige Lösung ergibt. 100
Fiber in the Loop In der CU-IS werden die Signale von insgesamt bis zu 288 von der Ortsvermittlung (OVSt) kommenden a/b-Anschlüssen (zweiadrige symmetrische Kupferleitungen) zu einem Zeitmultiplexsignal zusammengefaßt, wobei für jeweils 24 a/bAnschlüsse ein Multiplexgerät PCM30G-S [3] verwendet wird, und über eine einzelne Glasfaser übertragen. Dabei ist jeweils ein 2-Mbit/s-Kanal einer DU fest zugeordnet. Das zur Anpassung der Teilnehmerschaltungen an das Übertragungssystem dienende Multiplexgerät PCM30G-S besteht aus den zentralen Einschüben Zentral-Multiplexer, Signalisierungs-Multiplexer, Signalisierungs-Prozessor, Überwachung, Zusatzeinheit und Stromversorgung. Zur Erhöhung der Ausfallsicherheit des Übertragungssystems für die interaktiven Dienste sind in der CU-IS der zentrale Teil des in Abschnitt 2.1.4 näher beschriebenen TDM/TDMA-Übertragungssystems sowie die elektrooptischen Wandler gedoppelt. Dabei ist jeweils nur eines der beiden TDM/TDMA-Systeme aktiv, während das zweite im Standby-Betrieb arbeitet. Die Umschaltung auf das Ersatzsystem bei Ausfall des gerade aktiven Systems erfolgt automatisch und wird durch einen O&M-PC (siehe Abschnitt 2.4) gesteuert. Von der CU-IS führen daher zwei Glasfasern bis zum LWL-Verzweiger, wobei in der aktiven Glasfaser die 288 Sprachkanäle und zusätzlich die Signalisierungsinformation, die den einzelnen Sprachkanälen zugeordnet ist, transparent zu allen DUs übertragen werden. Im 1:12-Verzweiger wird dazu das Summensignal auf zwölf Glasfasern aufgeteilt und den zwölf DUs zugeführt. 2.1.2 Passiver optischer LWL-Verzweiger Bild 3 zeigt die linientechnische Infrastruktur für das Pilotprojekt OPAL 4 in Leipzig. Die sternförmige Aufteilung der im Hauptkabelbereich in einer Glasfaser geführten optischen Leistung im Verhältnis 1:12 erfolgt durch passive optische Koppler, die zusammen mit den Spleißen für die ankommen101
Entwicklungstendenzen SIEMENS 4DU Evz für 24 Tin
bus
CU-IS |
Passiver optischer
!
>
Verteiler 1
oo — cu.os|&
=:
wachung
GI-KEG
u:
\
12) —_
ı
u.ıl
m =
schaltbar für ZD-Kanäle zur Übertragung
e synchroner, envelopestrukturierter oder bittransparenter Daten
von 600 bit/s bis 64 kbit/s
e asynchroner, codeunabhängiger oder codegebundener Daten verschiedener Zeichenformate > schaltbar als Datennetzabschluß-Einrichtung (DNAE) für die direkte Anschaltung von Datenendeinrichtungen an ZD-Kanäle Insgesamt 32 Datenanschlußeinrichtungen (DAS) bis 19,2 kbit(s schaltbar in den Funktionen e DAG/DNG mit Schnittstelle gem. CCITT V.24 e DFG/DNG mit Schnittstelle gem. CCITT X.21 e DAG/DNG mit Schnittstelle gem. CCITT X.21bis Die DAS können als ZD-Kanal mit Zeitschlitzen der ZD-Systeme verbunden oder in den Funktionen gem. Punkt 2 bis 5 geschaltet werden
370
Datenumsetzer ZD-A3/2
Tabelle 6.2: 5
Zusatzfunktionen
Einsatz und Betrieb der Daten-Umsetzer-Einrichtung ZD-A3/2, Zusatzfunktionen
2. Schnittstellenumsetzer (LUE-Funktion) - softwaregesteuerte Zusammenschaltung von Kanalschaltungen mit Schnittstelle UEB12- und EDS-A-/V.28 = UEB-Schaltung SEU- und EDS-A-/V.28- = SEU-Schaltung V.24, X.21,X.21bis und EDS-A-/V.28 = DAB-Schaltung Datenein- und -ausgang = ESY-Schaltung (Kanalschaltungsschleife : 3. Schnittstellenvervielfacher (SK-Funktion) Synchronknoten für statusbit-/datenfeldgesteuerte Knotenschaltung envelopestrukturierter Kanäle bis 24/19,2 kbit/s mit Kanalschaltungs Schnittstelle EDS-A, UEB12, V.28, V.24 oder X.21 Asynchronknoten für Rundsende- und Konferenzschaltung transparent, bis 1200 bit/s, mit Rücksendesperre für Halbduplexbetrieb, mit Kanalschaltungs-Schnittstelle EDS-A, V.28, SEU . Envelopekanalteiler (EKT-Funktion) softwaregesteuerte Teilung envelopestrukturierter Kanäle in Unterkanäle für mehrere Nutzer mit gleicher oder verschiedener Geschwindigkeit, Anschaltung über Kanalschaltungen mit Schnittstelle EDS-A, UEB12, V.28, V24, X.21 . Leitungskonzentrator (LK-Funktion), LK für BTX-Verbindungen, softwaregesteuerte Konzentration von n Btx-Zugängen (KS)auf m (