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German Pages 190 [192] Year 1882
STUDIEN ZUM AYESTA.
VON
K A K L GELDNER.
E R S T E S HEFT.
8TRASSBURG. VEBLAG
VON K A R L J . LONDON. T R Ü B N E B & COMP.
1882.
TRÜBNER.
Bucbdruckerei von 0 . Otto in Darmstadt*
HERRN
PROFESSOR DR RUDOLPH VON ROTH DEM HOCHVEREHRTEN LEHRER GEWIDMET
VOM
VERFASSER.
Die folgenden Blätter enthalten Vorarbeiten zu grösseren Publikationen, die ich in dieser zwangslosen Form einstweilen dem Urtheil der Fachgenossen vorlegen möchte. Insbesondere bitte ich den ersten Theil als Programm eines in Aussicht genommenen neuen Zendwörterbuchs anzusehen. Die beigegebenen Uebersetzungen verfolgen nur exegetische Zwecke; sie sind kurze Gommentare der betreffenden Stücke, sind also nur für diejenigen berechnet, welche die Zendtexte selbst zu handhaben verstehen. Dem grösseren Publikum müsste das Avesta in freierer Uebertragung und in geeigneter Auswahl geniessbar gemacht werden. Meine bisherige Umschreibung des Zendalphabets habe ich insoweit verlassen, als ich jetzt S für 8, i für l, j für g, y für j, s für g und s für s schreibe. Mit einer umfassenden Revision glaubte ich um so mehr annoch zurückhalten zu dürfen, als die Pioniere der neuen Transscriptionsweise über wichtige Punkte selbst noch nicht ins Reine gekommen sind. Ueberhaupt messe ich der Transscriptionsfrage, als einer rein äusserlichen, nicht so grosse Wichtigkeit bei, dass ich ein ganzes Buch schreiben möchte um für eine — allgemein verurtheilte und das Auge beleidigende — neue Umschreibung Propaganda zu machen. Jede Transscription ist ein mangelhaftes Aequivalent der Originalschrift und hat etwas conventionelles. Es bleibt das Gleiche, ob ich wie früher Ich, th umschreibe mit der ausdrücklichen Erinnerung, dass die gleichen Zeichen der Sanskrit- und der Zendumschrift ungleiche Werthe repräsentiren, oder ob ich mit Neueren & umschreibe mit der Clausel, dass nicht die altgriechische sondern die neugriechische Aussprache gemeint sei. Schon aus
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VI
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praktischen Gründen verdient die einfachere Transacription den Vorzug vor der, welche sich aus drei oder vier Alphabeten zusammensetzt. Eine Umschrift vollends, welche aus blossem Schematismus w und / verwirft und ß und
5. sdma 166. gae&us 166. gadha 166. bd 168. haeta, haethya 169. zhghar, azgata 171. afsman 172. afsha 172. kha 173. tus 173. INDICES Wortindex Ycrzeichniss der übersetzten und erläuterten Stellen
174—176 .
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174 179
LEXIKALISCHES. J e länger ich mich mit den ältesten Urkunden der zoroastrischen Religion beschäftige, desto misstrauischer und ablehnender werde ich gegen das. was uns noch immer als altehrwürdige Tradition angepriesen wird, daran zu rütteln ein ebenso fruchtloses wie g e w a l t t ä t i g e s Unterfangen sei. W ä h rend es auf vedischem Gebiete schon lange tagt und nur noch vereinzelte Querköpfe gegen die Mauer des Petersburger Wörterbuches anzurennen versuchen, bricht sich hier die W a h r h e i t nur langsam Bahn. Die Ilauptschwierigkeiten sind hier wie dort lexikalischer Natur. Aber dort ist der Bau f ü r alle Zeiten unter Dach gebracht, hier jedoch wird eine künftige Nachprüfung des Wörterbuches, von Fällen abgesehen, wo es eine K u n s t gewesen wäre fehlzugreifen, keinen Stein auf dem andern lassen. Auf eine noch im Schosse der Zukunft ruhende gewissenhafte Auslegung der Pehleviversion aeeeptire ich keinen Blancowechsel. Ich gehe mit R o t h meinen W e g unabhängig von der Tradition von Fall zu Fall im Princip weder für noch gegen sie. Denn ich halte dafür, dass in der Pehleviübersetzung sich n u r der eigene enge Horizont der Uebersetzer widerspiegelt. Nicht nur die W o r t e und ihre Bedeutungen, sondern auch Sitten, Rechtsformen und religiöse Vorstellungen sind einem allmählichen, dem Einzelnen meist unmerklichen W a n d e l unterworfen. Eine wirkliche Tradition k a n n es nur da geben, wo es beim Alten geblieben ist. W o aber der Fluss der Zeit das alte Bild verwaschen hatte, da Geld »er,
S t u d i e n zum A v e s t o .
I,
1
war es für die Epigonen unwiederbringlich verloren, da gab es in Persien so wenig als in Indien eine feste Erinnerung und bewusste Ueberlieferung, die rückwärts in eine längst vergangene Zeit schauen liess, so wenig als den Schriftgelehrten der Sassanidenzeit das Mittel wissenschaftlicher Forschung, philologischer Reproduction zu Gebote stand, um jenes alte Bild im Geiste zurückzuzaubern. Im Folgenden will ich zunächst einige der augenfälligsten Missgriffe alter und neuer Erklärer beleuchten. Wirkliche Resultate sind vielleicht eher geeignet die Augen zu öffnen als theoretische Gemeinplätze über den "Werth der Tradition, für die heute noch ebenso doettinär und präjudiciell plädirt wird als vor dreissig Jahren. Es trifft sich glücklich, dass ich mit einem Worte den Reigen eröffnen kann, bei dem wir des Sanskrites nicht bedürfen, so dass dem beliebten Schlagwort Sanskritismus, mit dem man so manches schöne Ergebniss der Sanskritvergleichung 1 kurzer Hand abzuthun glaubt, von vorne herein die Thüre verschlossen ist.
1
Darmesteter versucht, um die Sanskritvergleicliung zu discreditiren, in der Einleitung zur Vendidädübersetzung S. X X V I I zu zeigen, zu welchen absurden Consequenzen die 'comparative Methode' führen müsse. Seine Beispiele sind aber so unglücklich gewühlt, dass er in seine eigene G r a b e fällt. So müsste man der comparativen Methode zufolge dem zend. mereglia 'Vogel' die Bedeutung Gazelle beilegen. Aber leider bezeichnet mrga im V e d a ganz besonders gern gerade den Vogel, ratti Tageszeit müsste wegen skr. rtu mit Jahreszeit übersetzt werden. Die W a h r h e i t ist, dass ralu im Zend J a h r e s z e i t so gut wie T a g e s z e i t bedeutet (hamaspathmaedaem rat um und hävar.tm ratum) und dass u n t e r rtavas im V e d a bald die t ä g l i c h e n Zehen des Opfers, bald die J a h r e s z e i t e n zu verstehen sind. Also nicht das Sanskrit, sondern die Unkenntniss des S a n s k r i t k a n n zu solchen Behauptungen f ü h r e n . Die v e d i s c h e Bedeutung von manyu nähert sich der zendischen bedeutend mehr als die klassische. Bei daera und da)yu liegen die Verhältnisse von vornherein ganz a n d e r s Dass gerade wir manchesmal in die eigenthUmliche L a g e kommen die speciell iranisthe A u s p r ä g u n g eines "Wortes zum Unterschied vom Skr. gegen dio Hüter der iranischen Selbstständigkeit vertheidigen zu müssen, zeigt z. B. meine Bemerkung über Asitögätu in K u h n s Zt. 25, 522.
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peshdtanu,
tanuperetha
3
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und V e r w a n d t e .
Wie weit gehen doch die Anhänger der Tradition über diese zwei Worte auseinander! Schon über ein halbes Duzend Erklärungen sind zu Tage gekommen, von denen auch nicht eine, wenn man ihr etwas schärfer auf die Finger sieht, sich als haltbar erweist. Die Pehleviversion, statt zu übersetzen, behilft sich mit der blossen Umschreibung Tanaßu\ womit uns wenig gedient ist. Dass der wahre Sinn der Worte der Tradition bereits verloren gegangen war, folgt schon aus den sich widersprechenden Notizen, welche bald Taniißr und margarzän (todeswürdig) gleichsetzen, bald in diesem einen höheren Grad der Sünde als in jenem suchen (15 Tanäfürs = 1 mar gar zun, vgLWest's L'ebersetzung des Shiiyast Lä-Shäyast S. 256). Und wenn wir wieder an anderen Stellen den Tanafür in blossen Geldbussen ausgedrückt finden, so ist das aufs Neue eine Lehre, wie geringer Verlass auf die ganze Tradition sei. Ist überhaupt mit den genannten Worten ein Verbrechen, resp. ein Verbrecher oder eine Strafe und der Straffällige gemeint ? Man hat die Frage bald in diesem, bald in jenem Sinne beantwortet. Spiegel 'übersetzt tanuperetha mit 'Sünder', will aber speciell diejenigen, welche nach den Vorschriften des Vendidäd straffällig sind, darunter verstanden wissen (Commentar I, 369). Dass auch dies noch viel zu weit gefasst ist, lehrt ein Blick auf das vierte und fünfzehnte Capitel des Vendidad. Jueti's sonderbare Erklärung hat schon manches Kopfschütteln erregt; nach ihm bedeutet tanuperetha Anfüllung (Wz. par) des Leibes habend, so sündhaft, dass man das Leben verwirkt hat'. Auf gut deutsch wäre das einer, dessen Sündenmass voll ist. Während hier gerade der Hauptbegriff der Sünde erst gewaltsam in das Wort hineingetragen wird, kommt Justi bei peshötanu auf einem andern kürzeren Wege zu der Deutung 'sündhaften (pesha zu Wz. pesii) Leib habend, leiblicher Sünder'. Ihm schliesst sich im Wesentlichen Fr. Müller Beitr. 5, 382 an. Ilaug fasst tanuperetha und peshötanu als Selbstmörder, jedoch in dem Sinne eines mora1*
lischen Selbstmörders, der durch verbotene Handlungen sich moralisch zu Grunde lichtet und darum die Richterbrücke nicht passiren darf (vgl. Zendphilol. 39, Zend-Gloss. 104; etwas anders lautet die Definition Essays 2 242). Hübschmann will Zt. d. morg. Ges. 26,457 „der Wurzel par überall die Bedeutung verwirken beilegen". Nach ihm wäre also peshotami einer der sein Leben verwirkt hat. Dass man aber solche zum Tode verijrtheilte Verbrecher trotzdem frei herum laufen Hess, ja dass sich der biedere Mazdajasnier noch darüber ärgern musste am dritten Orte mit einem tanuperetha zusammenzutreffen (Vd. 18, 62), das dürfte selbst dem Liberalismus des Herrn Lasker doch etwas z u l i b e r a l vorkommen. Wieder anders fasst de Ilarlez das Wort pesivotami : dont le corps a péri, est perverti (Avesta 2 CLXVII und CXCY). Leider ist uns der gelehrte Herr den Nachweis gänzlich schuldig geblieben, dass der Wurzel die angenommene Bedeutung jemals zukommt. Der neueste Vendid.idübersetzer endlich hat auf die völlig zutreffende Beobachtung, dass im 4. und 6. Fargard der Ausdruck pesMtanuyè immer bei der Strafe von 200 Prügeln gebraucht wird, einen ganz falschen Schluss gebaut. Seine Meinung geht dahin, dass zwar von Haus aus peshótanu und tanuperetlia bedeuten: einer der mit seinem Leib büssen muss oder den Tod verdienend, but, on the whole, it was attached to tho technical meaning of 'one, w h o h a s t o r e e o i v e t w o h u n d r e d s t r o k e s w i t h t h e h o r s e - w h i p ' . (.Darmesteter, Vendidàd XCVII). Nur so viel wissen wir jetzt bestimmt, dass peshó für pereto (Wurzel par) steht; tanuperetlia und die verwandten Bildungen peretötanu, aperetótanu mussten das ja von Anfang an lehren. Im übrigen aber sind alle bisherigen Deutungen weder ausreichend begründet noch allen Stellen gerecht geworden. Warum hat noch Niemand im Ernst einmal den Versuch gemacht, diesem peshó, pereto bis auf den Grund zu kommen ? Nur so können wir auf die rechte Fährte gelangen, zu der uns das Zend selbst und nur das Zend der zuverlässige Führer ist. Der Artikel par
bei Justi ist ein wahrer Rattenkönig
von verschiedenen Wurzeln und B e d e u t u n g e n , den ich zur besseren Orientirung kurz entwirren will, indem ich die mannigfachen Wertlie der Reihe nach aufzähle, ohne mich darüber entscheiden zu wollen, in wie viel gesonderte Wurzelkategorien dieselben künftig einzuordnen seien: 1) par f ü l l e n , Klasse I X , — skr. 1 par: Y. 28, 11 aeibyd perena äpanäis kämem 'denen erfülle durch Gewährung ihren Wunsch'. Vgl. kämän püraya A V 3, 10, 13. Und in der erweiterten F o r m fru ( = skr. pro): Vd. 4, 48 yd geus urtithware häm päfräiti 'wer den L e i b 1 des Yiehs füllt d. h. mästet'. Ygl. im Skr. die zahlreichen Verbindungen kuksht par, jatharam par. Hierher gehört auch wol Yd. 19, 27 kva tu däthra bavainti kva tä dCithra pärayeinti (V. 1. paryeitej kva tu däthra pairi bavainti, kva tä däthra paiti hanjasente mashyd astvaiti aiihvö haväi urune paradaithyät. Mit däthra2 sind nach meiner Ansicht in irgend welcher bestimmten Beziehung die Rechnungen, das Conto, das im Himmel über den irdischen Wandel des Menschen geführt wird, gemeint. Die vier Verba genau von einander abzugrenzen, ist fast unmöglich. Ich vermuthe etwa so: 'Wo werden die Rechnungen angefertigt, wo werden die Rechnungen ausgefüllt, wo bleiben die Rechnungen, wo werden die Rechnungen abgeschlossen, 3 die der Mensch in seinem irdischen Leben seiner Seele (im Jenseits) auflädt?' 2) a u s g l e i c h e n , w i e d e r g u t m a c h e n , s ü h n e n mit ä: äperetis compensatio, Aequivalent. Vd. 3, 38 kä he asti citha kä he asti äperetis ' W a s ist dessen Busse, was ist dessen Sühne?' Und Vd. 8, 107 hu lie asti citha, ha he asti 1
urtithware bedeutet auch sonst den Leib Yt. 13, 11; 3, 6. Vd. 7, 44; 5, 51. 2 Y. 31, 14 y&o ishudä cladente däthranäm haeä ashaonu yäoscä mazdä dregvddebyd yathä täo aithen lienheretA hyaf. 'Wenn Losbitten von den ScbuldbQcbern veranstaltet werden von Seiten des Gerechten und von den Ungläubigen, Mazda, wie die in ihrer Fassung sein sollen?' Ygl. Roth, Yas. 31. 9 Zu hSm-jam ist die Bedeutung des np. anjdmidan zu halten.
—
6
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aperetis aipipäremnäi idlia ashaom nöit anaipipäremnüi1 drujö nmäne haithyä aühen astayö. 'Das ist die Busse, das ist die Sühne für den sühnenden Frommen; für den nicht sühnenden wird die bleibende Wohnung im Hause des Satans bereitet.' Würde hier a-pipäremnäi gelesen, was Y d . 14, 18 in der That die Lesung der Ed. Bomb, ist, so hätten wir auch als Yerbum ä-par. Hierzu noch anäperetha unsühnbar Y d . 1, 12. 1 3 ; 3, 41. 3) pärayciti, s i c h e n t f e r n e n , f o r t g e h e n , s c h e i d e n . Yt. 13, 156 fravashayö khshnütäo ayaiitu ahmya nmäne kh. vicarentn a. n. (157) — khshnutäo pärayantu haca ahmät nmänät. 'Fröhlich sollen die Geister in dieses Haus kommen, fröhlich in diesem Hause sich aufhalten, 2 fröhlich das Haus verlassen! Yd. 9, 39 vispem ä ahmät yat at-sho na — haca aeibyo nmilnaeibyö khshniito atbisto parayat 'so lange bis der Mann zufrieden und ohne Groll vom Hause fortgeht.' Yd. 22, 1 uzayeni pärayeni 'ich will ausgehen, das Haus verlassen'. W e i t e r g e h e n : Vd. 19, 32 khshniito ashuun&m tirväno puraynnti avi ahurahe mazdCto — gCttvö zaranyökeretö 'fröhlich gelangen die Seelen der Frommen weiter (oder vorüber) zu den goldnen Thronen des Ahura Mazda'. Sich f o r t m a c h e n , euphemistisch = s i c h d a s L e b e n n e h m e n Y d . 15, 9, vergleiche meine Uebersetzung in Kuhn's Zt. 25, 194. 4 ) nipärayeiti f o r t t r a g e n , w e g n e h m e n , b e i S e i t e t h u n . Y t . 6, 1 yat hvare raocö tapayeiti histenti jazatäofihö — tat qarenö häm bärayeinti tat qarenö nipäraycinti tat qarenö bakhsenti zäm paiti ahiiradhätäm. 'Wenn die lichte Sonne scheint, so stellen sich die Himmlischen — ein und sammeln das Licht und tragen das Licht fort und vertheilen das Licht auf der gottgeschaffenen Erde.' Y d . 19, 26 eine — wenn richtig verstanden — für die orthodoxe Moral des Parsismus recht interessante Stelle: peresat zarathustro ahnrem mazdäm — hakhshäne narem ashavanem hakhshäne näirikäm
1 2
noit oder an- ist zu viel. Wörtlich: sich herumtreiben.
Yt. 13, 49.
ashaonim
Dieselbe Bedeutung hat
vi-car
hakhshäne zäm
drcatäm
ahuradhätäm
män
anyäm
mazdäo
niparayanta
he
merezujitimashyän&m1
daevayasnamm
avaretanäm
hakhshaesa
ashäiim
lipon
tacantäm
niparayanta, zarathustra.
yavanäm äat
mraot
uruthahurd
D a s übersetze
ich
also: 'Es fragte Zarathustra den Ahura Mazda — : soll ich in den gerechten Mann dringen, 2 soll ich in das gerechte Weib dringen, soll ich in sie dringen den ungläubigen Devaanbetern, die sich das (ewige) Leben verderben, die gottgeschaffene Erde, das fliessende Wasser, die Fluren des Getreides wegzunehmen 3 oder jede andere Habe wegzunehmen ? Darauf antwortete Ahura Mazda: Du sollst darauf dringen! Y t . 1 7 , 5 4 aokhtci näm
vindäiti4
ashis
| yäo
vaiinhi—mä
mavöya
niparayeiüti
cisme[äonh&m]
zaotlira-
| mä
pairistä-
narö
khshitdräo | 'Es sprach die AshiÄ vanuhi: nicht soll von meinen Opfern, die man für mich bei Seite thut, 5 bekommen weder ein zeugungsunfähiger Mann' u. s. f. 5) mit fra h i n ü b e r g e l a n g e n , p a s s i r e n ; das Simplex nur in der erweiterten Form frä: Y. 46, 10 frö tnis
vispäis
cinvato
frafru
peretüm
'mit a l l e n d i e s e n
möchte
ich über die Richterbrücke gelangen.' Yd. 7, 52 'der du aus der vergänglichen Welt in die unvergängliche'/r«/r«o'herübergelangtest (aorist.).' 6
1
Vergl. das in Kuhn's Zt. 25, 523 über merezu gesagte. Dort h ä t t e wenigstens f ü r F r . 8, 2 aktive Bedeutung statuirt werden sollen. 2 Die Lesung hakhsh wird durch Stellen wie Y. 46, 10; 8, 7 ; Yd. 7, 50 (an beiden letzteren Stellen mit Infinitiv construirt) gegen W e s t e r g a a r d in ihrem Rechte geschützt. Dieselbe Bedeutung h a t skr. saksh: Rv. 1, 131, 3 vi Iva tatasre mithunä atasyavö | vrajasya satä gavyasya nihsrjah ! sakshanta indra nihsrja\> | 'Dich bestimmten sie flehentlich beiderseits um E r o b e r u n g des rinderreichen Stalles, ihn zu entleeren, hinter dir her seiend, o Indra, ihn zu entleeren (infinit.)'. Ganz falsch fassen Grassmann und Ludwig die Stelle. 3 Die Infinitives Statt vertretende 3. plur. niparayanta stellt sich zu den in K u h n ' s Zt. 25, 581 besprochenen Fällen. 4 Nach dem Metrum wol vindät zu vermuthen. 5 Von dem V o r r a t h oder von den Opfergaben a n d e r e r Götter, also im Sinne des skr. nis - vap. 4 Alle übrigen bei J u s t i unter frä zusammengetragenen Stellen gehören zu i + fra.
Causativuni =
s k r . 2 par.
vahistem
hiudurchführen,
Y.
ahtim
1 9 , 6 thriscit
| frapärayeni
'Dreimal will ich seine das P a r a d i e s geleiten.' rayäonhe
tard
urvunem
hinübergeloiten
peretümcit
[azem]
yd
Seele bis Qcit) cinvatö
urvänem mazdao
|
über die Brücke in
Y . 7 1 , 1 6 idhaaAlivo
j tard
he \
[ahurö]
peretum
ashava
\
| vahistahe
frapä[anheus
ash] ava jasö 1 | 'Aus der Hierwelt sollst du als gerechter deine Seele hinüberbringen über die Eichterbrücke und in das Paradies gelangen.' 6 ) last, not least ' h i n a u s b r i n g e n , h i n a u s t r e i b e n und mit doppeltem Accusativ: e i n e n ü b e r e t w a s h i n a u s b r i n g e n , - t r e i b e n , a u s s t o s s e n aus. Nach Classe Y und I X 2 der indischen Zählung, das einfache V e r b und mit Vd.
paiti. —
haca
1 0 , 5 puiti
havayäose
perene
anrein
| 'ich
tanvo
mainyüm
| liaca
treibe den Ariman
nmäna aus
dem
Hause — aus meinem eigenen Leibe'. Ebenso in den folgenden Paragraphen. V d . 9, 4 5 bei sehr verwahrloster Grammatik
kutha
jvaMem
upa
irista
upa
äetadha
drttkhs
dväsaiti jvantem
kutha upa
perenäne aetadha
raHhicayeiti
yä
nasus
haca perenäne
irista
ttpa
yä
haca
' W i e soll ich denn
die
Druj austreiben, welche von dem Todten auf den Lebenden sich setzt?' Desgleichen § 47. Unter diese Bedeutung ist auch wol die Gathastelle Y . 49, 1 zu stellen: at
mä
ye
duserethris
yavä
beiidvö
pafre
cikhshnushä
mazisto ashä
tnazdä
'Und mich hat eine mächtige Bande (zu skr. bandhu) so lange Verstössen, bis ich ihre schlechten Forderungen wirklich erfülle, o Mazda.' Hieran 3 schliesst sich eine Reihe hochinteressanter Stellen, die uns unserem Ziele um ein beträchtliches näher führen. Sie sind sämmtlich dem Afrigän Gahambär entnommen. D e r Ueber dio Emendationen ist Kuhn's Zt. 25, 513 nachzusehen. Beide Conjugationen stehen auch im skr. oft im Austausch stabhnoti und siabltnäti, minoti und minCdi. • Das Zendglossar S. 13 bringt noch eine Form peremnäi bei, die als 'Feind' gedeutet wird. Da wir den Zusammenhang, aus dem die Form genommen, nicht kennen, läset sich über die Richtigkeit dieser Deutung nichts gewisses sagen. 1
2
-
9
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erste Tlieil dieses Capitels handelt von den an den Jahreszeitfesten 1 im Festhause (rateus nmänem) an den Priester zu entrichtenden nach dem Vermögen des Einzelnen normirten Abgaben und den im Wiederholungsfälle sich steigernden Strafen, welche den Säumigen treffen. Die §§ 7—13 enthalten diese Strafliste. § 7. 'Beim Nichtabliefern des ersten 2 Opfers am Maidhyozaremyafeste' myazdaväo ratus amyazdavanem ratunaem ayasnhn dasti antare mazdayasnäis. 'schliesst der das Opfer bekommende ß a t u den ohne Opfer das Fest begehenden (ratunayavom Gottesdienst aus unter den Mazdagläubigen'. § 8. 'Bei der zweiten Unterlassung am Maidhyoshemafeste my. r. am. rat. avacöurvaitim dasti antare mazdayasnäis 'erklärt er ihn für einen dessen Wort nichts mehr gilt (für ehrlos) unter den Mazdagläubigen.' § 9. Bei der dritten Unterlassung am Paitiähahyafeste m. r. am. r. garemövaraiihem dasti antare mazd. 'untersagt er ihm das F e u e r 3 (igni interdicit) unter den Mazdagläubigen.' § 10. 'Bei der vierten Unterlassung am Avathrimfeste' m. r. am. r. väremnem staorem fraperenaoiti antare mazdayasnäis. So liest Westergaard. Nach den Parallelen in § 11 und 12 zu schliessen, wo fraperenaoiti mit d o p p e l t e m Accusativ construirt wird, müsste vär. staorem den O r t bezeichnen, von welchem der Säumige ausgeschlossen wird. Dann kann staora unmöglich die gewöhnliche Bedeutung Zugthier haben, sondern muss liier noch adjektivisch im Sinne des identischen skr. sthavira gebraucht sein. Die Lesung des Wortes vär. ist unsicher; die Handschriften schwanken zwischen väremnem, värmanem und väranem. Da keine der Handschriften dieses Abschnittes kritisch ein besonderes Uebergewicht über die andern hat, so sind wir zu einer aprio-
1 Vorgleicho die meisterhafto Abhandlung Both's in Zt. d. morg. Gesellsch. 34. 2 lies paoiryehicanä, wofern nä nicht ganz zu streichen, adh&iti ist inst. sg.
3
vjranh zu skr. 1 var.
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10
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ristischen Kritik nicht berechtigt, sondern die Wahl der Lesart bleibt unserem freien Ermessen anheimgestellt. Mit väremnem weiss ich nichts anzufangen, zu värmanem Hesse sich skr. varman vergleichen. Am wahrscheinlichsten dünkt mir die dritte Lesart varanem. Dieses värana würde genau dem np. bärah entsprechen und dies bedeutet nach Yullers: moenia et munimentum castri vel urbis. värana staora wäre dann die feste Umfriedigung der Wohnsitze gegen den Ueberfall räuberischer Horden. Nach dieser Fassung wären die obigen Worte zu übersetzen: 'so weist er ihn aus den Mauern aus.' 1 § 1 1 . 'Bei der fünften Unterlassung am Maid hyairyafeste' m. r. am.
r. yätem
gaethanäm
f r aper
en aoiti
antare
mazd.
'verbannt er ihn aus dem Gedächtniss 2 der Menschen u. s. w.' § 12. 'Bei der sechsten Unterlassung am Hamaspnthmaed y a f e s t e ' m. antare
r.
mazdayasnäis
fraca
syazjayoit
am.
r.
ähuirtm
{13)
avaezö
tkaeshem dim pascaeta
f rap fraca
erenaoiti Jchraosöit
'so stösst er ihn aus der mazdajasnischen
Religionsgemeinschaft aus 3 — (13) nach Kräften 4 soll man ihn dann fortschreien und fortjagen!' Diese letzten Stellen — richtig verstanden — rollen uns nicht nur ein ganz neues Kapitel aus dem Rechtsleben der alten Ormuzdgemeinde auf, das man vergeblich in den bisherigen Lehrbüchern suchen wird, sondern sie sind auch der Schlüssel zu dem räthselhaften peshötanu selbst. peshötanu i s t e i n e r d e s s e n P e r s o n (tanu) ausg e s c h l o s s e n , ausgetrieben ist, ein Yerstossner, A u s w ü r f l i n g (insofern auch ein A b t r ü n n i g e r ) exclusus, interdictus, excommunicatus. Gleichbedeutend ist tctnuperetha. 1
de Harlez erklärt bei vielen Missgriffen im einzelnen fraperenaoiti ganz richtig als fait passer plus loin, ¿carte, exclut. 2 Das heisst, es darf nicht mehr von ilim gesprochen werden. yäta ist das np. y&d Erinnerung. Die im Himmel ankommende Seele wird nach Vd. 19, 29 untersucht nach yätem gaethanäm und dätem astvaiti anhvö 'nach dem Angedenken, das sie bei den Menschen hinterlassen hat und nach ihrem Thun auf Erden.' 3 d. h. er geht aller Gnaden der Mazdareligion verloren. * avaezo zu iz mit ava.
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Ferner scheint peshötanu auch abstrakt das charakterisirte Strafverfahren zu bedeuten, interdictio. Durch einen Satz wird der Begriff Yd. 4, 17 umschrieben: pukhdhaecit na aredushäm tanüm pairyUte 'bei dem fünften Ardus bringt der Mensch seine Person in das Interdict.' In etwas anderer adjectivischer Bedeutung steht Yd. 7, 53 peretötanu. Wir müssen versuchen aus den wenigen dürftigen Notizen uns ein möglichst vollständiges Bild dieses in das sociale Leben tief einschneidenden Vorganges zu entwerfen. Mit peshötanu wird das härteste Strafverfahren bezeichnet, welches den Verbrecher treffen konnte, denn eine eigentliche Todesstrafo existirt im Avesta nicht. Die Strafe derlnterdiction und Exclusion ist, wie Afr. 1 lehrt, nicht in allen Fällen gleich bemessen, sondern verschiedener Gradation und Steigerung fähig, von der Entziehung einzelner bürgerlicher und religiöser Rechte bis zur gänzlich rechtlosen Ausschliessung aus der menschlichen Gesellschaft — wahrscheinlich heisst nur dieses letzte und höchste Strafmass peshötanu — von der einfachen Excommunication bis zur Ausweisung aus dem Wohnorte, j a bis zum Schub über die Grenze (Vd. 4, 53). Auch scheint die Strafe bald auf gewisse Zeit bald lebenslänglich verhängt worden zu sein. Interessant ist, dass die Gallier, gleichfalls ein echtes Priestervolk, die nämliche Institution besassen. Caesar berichtet darüber ausführlich b. Gall. 6, 13 si qui aut privatus aut populus corum (sc. druidum) decreto non atetit, s a c r i fieiis interdicunt. l l a e c poena apud eos est grav i s s i m a . Quibus ita est interdictum, hi numero i m p i o r u m ac sceleratorum habentur, Iiis omnes decedunt, aditum sermonemque defugiunt, ne quid ex contagione incommodi accipiant, n e q u e h i s p e t e n t i b u s i u s r e d d i t u r n e q u e h o n o s u l l u s c o m m u n i c a t u r . Aehnliches kam auch bei den Indern (vgl. ved. parCwrj, das spätere patita) und den Germanen vor (ahd. hrecliio, inhd. recke). Fassen wir die einzelnen Stellen etwas näher ins Auge, so verdient vor allem das leider stark verderbte Citat der H. Ueb. zu Yd. 7, 53 eine erhöhte Beachtung. Ich versuche dasselbe einigermassen wieder einzurichten: atea henti peretö-
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tanunäm skyaothnanäm uzvarstayö yasca dim junat spitama zarathustra yim viptem vä yasca dim janat s. z. vehrkem yim bizangrem daevayasnem peshöt an vi vacöurc aitis haithhn ashavana (lies ashava) bavatem (lies bavaiti) Und es gibt auch Sühnen für Verbrechen, welche die Ausstossung zur F o l g e h a b e n ; wenn nämlich, o Spitama Zarathustra, j e m a n d einen P ä d e r a s t e n erschlägt und wenn j e m a n d den Wolf in Menschengestalt den D e v a a n b e t e r erschlägt, so wird er, obwol im I n t e r d i k t w i e d e r ehrlich und wirklich gerecht.' D a neben ist die oben ausgehobene Stelle aus Afr. 1, 8 zu halten, wo es auf der zweiten S t u f e der Jnterdiction heisst avacöurvaithn dasti. Durch die Y d . 7, 5 3 angeführten verdienstlichen H a n d l u n g e n wird ein Ausgestossener wieder vacöurvaitis, d. h. er darf sich mit seinem W o r t e verbürgen, was ihm als peshötanu nicht gestattet war, und zugleich wird er wieder ashava, in den Verband der Rechtgläubigen aufgenommen. Die namhaftesten V e r b r e c h e n , welche die Ausstossung zur F o l g e haben, werden V d . 15, 1 f. aufgezählt; es sind Yerl ä u m d u n g eines Rechtgläubigen, fahrlässige T ö d t u n g eines H u n d e s (auch V d . 13, 38), T ö d t u n g einer Hündin, so lange sie J u n g e hat, Beischlaf während der Periode, Gewalt an einer W ö c h n e r i n . Die stehende F o r m e l l a u t e t : alihat haca skyaothnävareza atha bavainti peshötanva 'in F o l g e dessen sind sie V e r b r e c h e r und werden darauf peshötanu, ausgestossen.' Schon atha k o n n t e zeigen, dass peshötanu erst die weitere Folge des skyaoth' ist, und dass, wenn ikyaothnävareza den Verbrecher bedeutet, peshötanu die auf dem Fuss folgende Strafe ausdrücken muss. Ich muss im F o r t g a n g der U n t e r s u c h u n g noch auf ein anderes W o r t k u r z die A u f m e r k s a m k e i t l e n k e n , da es eine gewisse nähere Beziehung zu u n s e r e m peshötanu ahnen lässt, auf dahma. V d . 18, 62 treffen wir dahma in der Nachbarschaft von tanuperetha: jahika — yä (so zu lesen) khshudräo härn raethwayeiti dahmanäm adahmanämcu daevayas1 Hier also abstrakt; ich gebe der Lesart der Bombayer Aus' gäbe den Vorzug.
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nanämca adaevayasnanämca tanuperethanäm atanuperethanämca 'meretrix quae dahmorum 1 et non dahmorum, infidelium et fidelium, excommunicatorum et non excommunicatorum semina commiscet.' In noch unmittelbarerer Beziehung stehen beide Worte Yd. 12, 1 fol. äat yat pitaparairithyeiti mäta vu para - irithyeiti cvat aeshäm upamänayän puthrö haca pitarem dughdha haca mätarem cvat dahmanäm cvat tanuperethanäm. Hier sind also dahma und tanuperetha direkte Gegensätze. Ueber dahma sind die Akten noch nicht geschlossen. Das W o r t kommt in den verschiedenartigsten Verbindungen vor und seine Bedeutung ist, glätter als ein Aal, schwer zu fassen. Durch die Stellung des Gegensatzes an obiger Stelle lässt sich ihm am ehesten beikommen. Das vedische dasma mag vorläufig ganz aus dem Spiel bleiben; beide Worte sind in letzter Linie gewiss gleichen Ursprungs, aber die Bedeutungen haben sich in den beiden Schwestersprachen so weit getrennt, dass ich keinen vermittelnden Uebergang mehr finde. 'Mit magischer Kraft begabt,' wie H a u g - das Wort definirt, ist viel zu eng gefasst; 'fromm' trifft auch nicht das Richtige. dahma i s t n ä c h s t v e r w a n d t m i t dat'thu, daqyu3 Stammesgenossenschaft und bezeichnet den d. i. dah-yu, durch einen feierlichen Einweihungsakt in die religiöse und 1
sie venia verbo! * Zemlphilol. S. 31 f , bes. S. 42. 9 Der u r s p r ü n g l i c h e Z u s a m m e n h a n g zwischen dasyu und danhu bleibt f ü r mich trotz Zimmers eingehender Behandlung der F r a g e r ä t h s e l h a f t , AL. S. 110. Zimmers Argumentation geht yon der falschen Prämisse aus, dass nuf den altpersischen Inschriften dahyäva die Provinzen im Gegensatz zu dem Stnmmlnml Persien bezeichnen. Umgekehrt, die dahyäva scliliessen Persien in sich, H. 6 it/am dahyäus Pärsa 'dieses L a n d Persien'. Bli. I, 13 imä dahyäva tyä mand patiydisa — Pärsa u. s . w . 'Dieses sind die Länder, welche mir unterthan s i n d : Persien u. s. f.' ib. ¡35 Pärsaiy ntä Mädaiy utä aniyäava dahyumvA 'in P e r s i e n und Medien u n d den übrigen L ä n d e r n . ' Im engeren Sinne I I I , 2 3 : Yutiyd nänui dahyäus Pärsaiy 'es gibt eine L a n d s c h a f t Yutiyä mit Namen in Persien.' D e r Anfang der ersten Behist&ninschrift ist zu ü b e r s e t z e n : 'Ich Darius — König in Persien (residirend) König über die L ä n d e r —'
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bürgerliche Gemeinschaft der Mazdagläubigen aufgenommenen, aller Kochte der Stammesgenossen theilhaftigen V o l l b ü r g e r in einem doppelten Gegensatz, einmal zu dem noch unmündigen Kinde (aperenäyu tauruno Yt. 17, 54, das noch nicht am Cult Theil nimmt) und zweitens zu dem tanuperetha dem der religiösen und bürgerlichen Rechte und Mitgliedschaft verlustig gegangenen Auswürfling, so Yd. 12, 1 fol. Eine zureichende Uebersetzung von dahmu finde ich nicht; einheimisch, eingesessen, nostras, würde nur eine Seite des Begriffes decken; Glaubensgenosse, Mitbürger trifft gleichfalls den Kern nicht, lassen wir es vorläufig bei der Uebersetzung Vollbürger oder Mitglieder. W e n n öfters z. B. Yisp. 2, 9 und in der Glosse Yd. 7, 71 ashavan mit dahma verbunden wird, so ist ashavan in dieser Verbindung kein überflüssiger Zusatz, dahma bezeichnet die Stellung des Mannes innerhalb der religiösen Gemeinde, ashavan dagegen sein Verhältniss zur Religion selbst. Mit den Ausdrücken dahmoyaozhdäta dahmupairitiharsta dahmöpairista soll gesagt sein, dass die betreffenden Handlungen nur von einem solchen, dem das Recht der Theilnahme am Cultus zugesprochen ist, vollzogen werden dürfen. Auch hier ist dahma keineswegs auf den Priester beschränkt. daknwkereta Vd. 13, 2.5 endlich bedeutet 'von einem Vollbürger erzeugt' und dahmäyu Y. 62, 2, gebildet wie skr. asmayu, 'den Yollbürgern hold'. Etwas anderes muss meines Erachtens dahma in der Verbindung dahma ufritis sein. So lieisst bekanntlich das Capitel Y. 60. Dieses Capitel ist aber ein S e g e n s w u n s c h f ü r d i e m a z d a j a s n i s c h e Gemeinde, wie man sich aus der unten beigegebenen Uebersetzung überzeugen kann. dahma ist hier eine ableitende Adjectivbildung zu dem gewöhnlichen dahma und von diesem wol durch eine Accentverrückung unterschieden gewesen. Es ist ganz dasselbe Verhältniss wie zwischen dem Adjektiv hahya Visp. 1, 2 und dem Substantiv hahya in paitishahya (Roth in Zt. d. morg. Ges. 34, 703). dahma äfritis ist also der für die Vollbürger gesprochene Segen. Demnach ist, um wieder auf unser tanuperetha
zurück-
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zulenken, Yd. 12.1 zu übersetzen: 'Und wenn der Vater stirbt oder die Mutter stirbt, wie lange soll man um sie trauern, 1 der Sohn um den Vater, die Tochter um die Mutter, wie lange wenn sie Mitglieder, wie lange wenn sie ausgestossen waren? Darauf antwortete Ahura Mazda: Dreissig (Tage), wenn sie Mitglieder, sechzig Tage, wenn sie ausgestossen waren'. Das ganze Capitcl ist auch insofern lehrreich, als es zeigt, dass die Ausstossung nicht selten vorkam. W i e viele mochten sich das unleidige Priesterwesen mit den abgeschmackten Reinigungen und der noch bittreren Prügelei nicht gefallen lassen und kamen rasch auf diese schiefe Ebene. Nicht bestimmt vermag ich bei Niederschrift dieser Zeilen die schwierige Frage zu beantworten, wie die stehende Phrase avtahe paiti peshötamufi duye saite upäzananäm upäzöit (Vd. 4, 3 2 ; '5, 44; 13, 24) zu construiren sei. Wie schon oben bemerkt, kommt die Wendung nur bei einem Strafmass von 200 Prügeln vor. aetahe paiti scheinen zusammenzugehören nach Vd. 22, 3. Sollte der Sinn einfach der sein: 'dem dafür Ausgestossnen gebe man (ausserdem noch) 200 Streiche'? Wie man sich auch entscheiden mag, an dem Gesammtresultat wird das nichts ändern. — Ueber Y. 53, 9 und Vd. 5, 4 siehe man unter Artikel jit. In etwas abgeschwächtem verallgemeinertem Sinne steht peskötanu Yt. 10, 97 von einem Dämon: aeshmö duzhdeto peshotanus Aeslima der Uebelthäter, der Auswürfling (oder Abtrünnige)'. Auch auf aperetötanu Vd. 22, 4 fällt jetzt neues Licht. Der Ausdruck ist aus dem religiösen Leben der Gemeinde auf die Viehzucht übertragen, wie es bei einem solchen auf das engste mit seinen Herden verwachsenen Schweizervolke natürlich ist: gaväm akhshamanäm aperetötanunäm 'Rinder, die nicht herabgekommeu und n i c h t (aus der Herde) a u s 1 Ich habe upa-mSnayun mit 'trauern' wiedergegeben, weil es, ohne dasselbe zu sein, sich doch mit unserer Sitte des Trauerns vergleichen lässt. Wörtlich heisst es: abwarten. Das muss nicht nothwendig auf das Daheimbleiben beschränkt sein; es könnten überhaupt irgendwelche nicht näher bezeichnete Enthalttingen darunter zu verstehen sein.
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g e s c h o s s e n s i n d . ' Wer auf gute Nachzucht hielt, musste kranke und decrepite Thiere aus der Herde entfernen. Solche den 'räudigen Schafen' der Gemeinde gleichzustellen, lag nahe; wir haben den umgekehrten Vergleich. Auch für das zweimal zu belegende Substantiv pära bleibt uns nur der Anschluss an die letzte der oben für par aufgestellten Bedeutungen übrig. Es heisst A u s s c h l u s s , Interdikt, Austreibung. Unzweifelhaft ist dies der Sinn an der unten übersetzten Stelle Vd. 4, 53. Dem sperrt sich auch Yd. 3, 41 nicht. Wenn hier purem mit derezänöperethem verbunden ist, so folgt mit Notwendigkeit, dass dieses peretha — trotz des vorangehenden anäperetha — das aus tanu-peretha uns bekannte Wort ist. Also : 'sie (die dama mazdayasnis) beseitigt auch ein dauernd (lebenslänglich?) ausschliessendes Interdikt'. Zum Schluss sei noch des Wortes peshosära Y. 11, 3 und Yt. 14, 46 (hier mit Tmesis peshemcit säretn = peshosäremcit) Erwähnung gethan. Es freut mich, dass, als ich Metrik S. 96 die Yasnastelle übersetzte, mein Instinct mich richtig leitete dieses sära von dem gewöhnlichen sära 'Haupt' zu trennen, wenn auch die dort vorgeschlagene Deutung verfehlt war. Ich wusste damals noch nicht, was peshö ist. Man kann doch nicht sagen, einer dessen Haupt ausgestossen ist; es sei denn, dass man sära im Sinn von Person überhaupt nähme, wofür es sonst keinen Beleg gibt. Und auch das würde Yt. 14, 46 nicht in den Zusammenhang passen, weil dort die Abwendung einer Gefahr, nicht die Rettung eines gefährdeten Verbrechers erwartet wird, sära gehört eben doch zu sara, skr. (¡armem; ja es ist geradezu der Zwillingsbruder des indischen gälä; das besondere Geschlecht ist wegen des Compositums nicht mehr zu erkennen, peshosära 1 ist einer der von Haus und Hof (fester Niederlassung) ausgestossen, vertrieben ist, ein Heimatloser (vgl. die Stelle Afrig. 1, 10); und täyus peshosära der räuberische Vagabund. 1
peshötanu und peshosära Bind incongruente Bildungen: aufgelöst ist jenes yenhe tanui pesha asti, dieses yö siirem pesho asli. Die Sprache liebt aber in den terminis technicis eine gewisse Uniformitüt.
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Darnach übersetze ich die Yashtstelle àêtaêca tê vacô yôi peshemcit sârem bmjainti uzgereptemcit snathem apasha apaqanvainti 'das sind W o r t e , welche auch den Vagabunden fernhalten und die schon gezückte Waffe bei Seite schlagen.' Brauchen wir nun noch ein Wort zu verlieren über eine „Tradition", welche von allen diusen in das Gemeindeleben der alten Zoroastrier tief einschneidenden Vorgängen auch nicht den Schatten einer Ahnung mehr hatte? Wie gut passt doch auch auf die Huzvareshübersetzer, was R o t h von den einheimischen Vedaerklärorn so treffend sagt: 'Der Vorstellungskreis dieser klösterlichen Erklärer ist äusserst eng und einförmig gewesen. S i e s u c h e n in d e n T e x t e n i m m e r n u r d i e D i n g e , die ihnen e i n m a l g e l ä u f i g sind.. M a n c h e S e i t e d e s L e b e n s i h r e r V o r v ä t e r , das f r e i l i c h J a h r t a u s e n d e h i n t e r ihnen l i e g t , ist f ü r s i e g a r n i c h t v o r h a n d e n . Wer sich aus der traditionellen Erklärung z. B. e i n B i l d d e r a l t e n G.e m e i n d e, d e r g e s e l l i g e n O r d n u n g , der Leitung des Volks in Krieg und Frieden machen will, der wird dafür so gut wie gar keine Anhaltspunkte finden!' 1 qäthra. Wenn Y. 8, 8 dem bekannten qäthra ein duzhâthra entgegensteht, so springt sofort ins Auge, dass duzhâthra nicht aus duzhqûthra verstümmelt sein kann (Spiegel Commentar z. d. St.), sondern dass qäthra wie jenes ebenfalls eine Zusammensetzung hv-âthra d. i. hu + âthra ist. Trotz dieser einfachen Erwägung wird noch immer qäthra von einer Wurzel qan glänzen' abgeleitet — von einer apokryphen Wurzel, denn qanvainti Yt. 14, 46 hat nach dem Zusammenhang bestimmt eine andere Bedeutung, qanvant gehört zu skr. sana • (siehe Kuhn Zt. 25, 478), qaini ist das 1 R o t h , zur Geschichte des Sanskrit-Wörterbuchs ; Rede, abgedruckt in den Mélanges Asiatiques, tome VII. S. 591. 2 Hierher gehört ausser hana noch hanara Yt 24, 31 hakhadhrë hanairê 'in dauernder Gemeinschaft'. Vgl. das sonst übliche dareghâi
hakhedhrâi.
Qeldner,
Studien zum A Vesta.
1.
2
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neupersische khran Ueberzug, Decke'; endlich askhraqanutema1 Vi9p. 3, 5 muss verschrieben sein; es steckt wahrscheinlich as-khratu dahinter, ist also wol in as-khrathwatema von as-khrcituvan (vgl. noch askhrathwastema Yt. 10, 141) zu verbessern. Wir müssen also für qdthra eine andere Etymologie suchen, die zugleich dem Worte einen treffenderen Sinn abgewinnt. Denn dass die Bedeutung 'Glanz' nicht an allen Stellen und in allen Ableitungen befriedigt, oft geradezu abgeschmackt ist, zeigen z. B. die vergeblichen Versuche unserer traditionellen Uebersetzer sich aus Y. 31, 7 herauszuwinden. Wörtlich wäre dort zu übersetzen: welcher (Mazda) zuerst beschloss, es sollten die Lichter oder der Glanz (qäthrä) sich mit Lichtern (.Gestirnen) bekleiden. 2 Also qäthra ist hn-äthra, der streng logische Gegensatz zu duzh-äthra. Für dieses zweite Glied äthra, das uns noch einmal in dem unten zu erörternden apairiäthra begegnet, wüsste ich, da eine Anknüpfung an ätar keinen Sinn gibt, nur e i n e ausgiebige Ableitung— v o n W u r z e l o « 3 ! Eine Stelle in dem sogenannten Aogemadaecä gibt uns einen ganz sicheren Anhalt. § 53 lesen wir dort: ayari ämithnditi juye tanus frayaere ayän bavaiti hubadhrö hupaitianätö (Yar. hupaitianatö) adha apare ayän duzhäthrem. Geiger und nach ihm de Harlez haben weit vom Ziel geschossen. Geiger übersetzt: 'An einem Tag denkt der lebende Leib, am morgenden Tage sei er glücklich und beliebt, aber am andern Tag kommt das Unheil'. Aber wie soll ämithnditi 'er denkt' heissen können? Den Verfasser der Pilzend- oder Pehlewiparaphrase — im Zend kein grosser Held - der den Sinn der Stelle nur dunkel ahnte, mochte wol der ähnliche Klang verführt haben mithnäiti durch minet (das zendische Eine Handschrift Haug's (Cod. fin) liest aêkhrâqantemît. Justi macht daraus: er kam als erster Bildner, da mit seinen Lichtern (Sternen) Glanz sich mischte ; ebenso ungenau de Harlez : celui qui a formé à l'origine ces éclats lumineux, pour qu'ils se répandent dans les astres, raéthw heisst das eben nicht. 5 â wie in âtman, dessen Zusammenstellung mit aÖTpyv unter allen Umständen aufzugeben ist. 1
2
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mainyati) auszudrücken. Für uns tritt der Inhalt des Verbums mith so klar zu Tage, dass ein solch kühner Sprung zu einem ganz abliegenden Begriff unerlaubt ist. Geiger hat nicht beachtet, dass die Sentenz ein wie häufig ungeschickt glossirtes V e r s e h e n ist, das sich aufs Metrum hin richtig gestellt spielend löst. Wirft man tanus als Glosse zu juye und das zweite ayän als unnütze Wiederholung aus und liest man ferner ayare zweisilbig also ayare, das sich dadurch zugleich als nom. sg. ausweist, und fünfsilbig hupaitiantö, so ergibt sich eine regelrechte Vierzeiler ayare ämithnüiti juye | frayaerc ayän bavaiti \ hubadhrö hupaitiantö, | adha apare duzhäthrem. | juye mit bekannter Verschreibung für jiwe ist locat. sg. von juva = jva, und hupaitiantö 1 part. praet. von an + paiti -f- hu; und dieses ist als logischer Gegensatz zu duzhäthra (von an) das genaue adjectivische Aequivalent von qäthra. Ich übersetze also: 'der Tag kommt (geht auf) über dem lebendigen; — am Vormittag befindet er sich — fröhlich und guter Dinge — aber am Nachmittag 2 ist die Beklemmung da'! Also unser 'heute roth, morgen todt'. Da nun an nicht bloss a t h m e n , sondern schlechthin l e b e n bedeutet, so können wir mit mehr oder minder scharfer Accentuirung des Grundbegriffes qäthra wiedergeben als f r e i e s und l e i c h t e s A t h m e n , W o l l e b e n (im guten Sinne), B e h a g e n , W o l b e f i n d e n des Leibes wie der Seele; und duzhfithra ist A t h e m n o t h , B e k l e m m u n g , Unbehagen. Diese Deutung hält an sämmtliclien Stellen die Probe. Es sei mir verstattet, diese sowie die mannigfachen Ableitungen unseres Wortes einzeln aufzuführen; sie werden Gelegenheit zu mancherlei Bemerkungen geben. Erwähnen will ich 1
Zur Bildung sind zu vergleichen kaiita von kan, zanta von
zan = znA, varita von van u. a. 2
Ueber apara ayare war das Skr. zu befragen, aparähria heiast
der Nachmittag, nicht der Andere Tag.
2*
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noch, dass qäthra, ähnlich wie .daena, im Metrum doppelt gemessen wird, bald zwei- bald dreisilbig, hväthra und huväthra. In den Gäthas ist die letztere Messung die Regel. Die Lieder verbinden qäthra öfters mit dem Yerb dä (= dhä): qäthre da in Wolleben u. s. w. versetzen, zu Wolergehen verhelfen und qäthrem da (med.) Wolleben erlangen. 1 Und zwar sprechen die Stellen ebensowol von irdischem Glücke als von den Hoffnungen auf das Jenseits. Y. 50, 5 äroi zt khshmä hyat yushmäkäi aibt derestä — zastäistä — yä
— mazdä ashä ahurä ( — mäthräne vaoräzathä | ävtshyä avat'ihä \ näo qäthre (K 4 ) däyät. \
Die Strophe wird klar, sobald wir auf äröi den Hauptaccent legen und am Schluss ein Fragezeichen denken. Zarathustra selbst spricht von sich, wie öfters, in dritter Person. Wörtlich wäre zu übersetzen: Denn o h n e 2 eure, Mazda Ahura, Aslia, sichtbare offenkundige handgreifliche Hilfe, welche ihr eurem Propheten gewähret, dass er (der Prophet) uns (allen 3 ) zuWolergehen verhelfe? D. h. denn könnte es ohne eure Hilfe geschehen, dass — ? Y. 28,3 ye väo mazdä ahurä — pairijasäi vohü manatihä j maibyö dävöi ahväo — astvatascä hyatca manatlhd \ äyaptä ashät haeä — yuis rapento daidif qäthre 4\ Dass ich gehorsam vor euch, Ahura Mazda, treten darf um für mich die Belohnungen beider Welten, der körperlichen und der geistigen, nach Verdienst zu empfangen, mit denen er (Mazda) seine Getreuen in Behagen versetzt (d. h. beglückt)!
Vgl. skr. dhä 10 im P W b . * äröi—. «kr. äre, eigentlich fern von, mit Ausschluss von, ohne; Y. 3 4 , 3 ; dort wie an unserer Stelle mit instr. Vgl. skr. rte. 5 Der R e d n e r schliesst sich mit ein. 4 So vor allem K 5 . 1
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Y. 48, 2, wo Zeile b den Gedanken in a leicht variirt: atcä ahnai — vispanäm vahistem qäthröyä — nä qäthrem daiditä ihwä cicithwä — spenistä mainyu mazdä. Und demjenigen werde das aller Beste, seinem Wunsche nach Wolergehen gemäss erlange Wolergehen, wer dich erkannt hat, heiligster Geist Mazda! qäthröyä ist adverb. instr. und stellt sich den zahlreichen virayä, vedischen Adverbialbildungen wie agvayä, rtayä, Mrariyayä, sugätuyä, vasüyä, rjüyä 'im "Wunsch nach Rossen u. s. w.' zur Seite. Ein anderes derartiges Adverb, welches gleichfalls die Yerdumpfung von a zu o zeigt, ist aköyä (Gegensatz zu ustä) Y. 51, 8; ebenso ävöya (besser avöya). Ohne diese Verdumpfung aftgrayä 'in böser Absicht' Y. 48,10. Aeusserst schwierig ist Y. 33, 9 ot toi mazdä tim mainyüm — ashaokhshayantäo saredyayäo qäthrä maethä tnahyä (V. Sd.) — vahistä baretti manatlM. Nach Roth's Meinung ist mit der Yariante mainyü und iishaokhshyaiitä (vgl. Spiegel's Ausgabe) als Dual zu lesen. Daraus ergäbe sich die Aenderung tS d. i. tä für tem (m ist Pittographie), und saredyayäo müsste, wenn es einen Sinn ergeben soll, in saredyä (aber viersilbig) zu saredha, skr. jarad, hergestellt werden. Auf baretti fallen drei Silben; nan hat die Wahl zwischen baratü (V. Sd.) oder barefitü', cas heisat das Subject im Dual ist entweder mit dem Singular oder Plural des Verbs construirt. Bei dem seltenen Vorkommen lässt sich keine Regel für diesen Fall statuiren. Tergleiche aber Vd. 7, 70, wo Singular. Zu asha-ukhshyaM — so ist zu zerlegen — vergleiche man den Gebrauch von *z-ukhsh Yt. 6, 2. maethä ist instr. des Ortes oder accus- pl. Der Sinn der beiden Zeilen würde also sein: Und diese deine beiden Geister, o Mazda, (nämlich Sonne und Mond) welche regelmässig aufgehn das ganze Jahr lindurch, sollen gnädigst mir im Hause Wolbefinden erlalten'. Während hier der Ausdruck entschieden auf das Diesseits
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weist, ist dagegen Gäh. 3, 6 mit demselben Worte an das Leben im Jenseits gedacht. Dort folgen einander die Ausdrücke striusca mäotihemca hvaireyaca1 raocäo,anaghra raocäound schliesslich afrasanhämca qäthrem, yä nars sädrd dregvatd 'die Sterne den Mond die Sonnenlichter 3 die ewigen Lichter und das Wolleben der Unsträflichen, 4 was eine Pein für den Ungläubigen ist (Citat aus Y. 45, 7)'. Die übrigen Stellen sind weniger significant. Y. 60, 2 treffen wir qäthra in der Gesellschaft von qarenanh 'Ehre und Wolleben' (vgl. qäthravat qarend § 7 desselben Capitels) Y. 62, 4 neben thräiti, sicheres Obdach und jiti Lebensunterhalt, die Bequemlichkeit eines sorgenfreien Lebens ausdrückend. Y. 53, 6 wird unter jit besprochen. Aber qäthra bezeichnet nicht nur den Zustand des leichten, freien Athmens, Wollebens u. s. f., sondern zweitens auch Bedingung und Ort desselben, die Geräumigkeit, den f r e i e n w e i t e n R a u m , das vedische loka. So sin" Y. 31, 7 (citirt Y. 12, 1) die Worte yastä — qäthrä zu übe setzen: 'welcher da zuerst beschloss, dass die weiten Räum (des Himmels) mit Lichtern (Gestirnen) sich bekleiden sollten —>5 Diese beiden Bedeutungen liegen nebeneinander in der ersten der A b l e i t u n g e n von qäthra, in qäthravant, das uns in dem Qäthracapitel par excell. Y. 60 nicht weniger als viermal in den mannigfaltigsten Verbindungen begegnet. Bei der Beweglichkeit der Bedeutung des Suffixes vant lässt sich das Wort verschieden wenden: behaglich bald in dem Sinne sich behagend, wolbefindend, von tanvo den Leibern Y. 60, 11 bald Behagen, Wolbefinden 1 Das ist entschieden die bessere Lesart, die ausser den angegebenen Handschriften durch Haug's Codex Nr. 21 gestützt ist. 1 Dass in der Aufzählung Y. 16, 6 f. hinter anaghra raocäo die FSgung qanvaitis ashahe verezö gebraucht ist, bestätigt ganz meine in Eühn's Zt. 2ö, 478 gegebene Auffassung dieser Worte. s Oer Plural, weil jeden Tag ein neues erscheint. 4 d. h. das gelige Leben der Frommen, zu skr. fds. 5 Derselbe Gedanke pipefa näkam strbhih Rv. 1, 68, 5,
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u. s. f. erweckend: qarenö der Prunk und Glanz des reichen und vornehmen Hauses, tstis B e s i t z , Vermögen und frazaintis die Kinder — für den Iranier die drei notwendigen Voraussetzungen eines sorgenfreien behaglichen Lebens, die immer wiederkehrende Sehnsucht seiner Gebete. Dagegen schlägt der concrete Begriff des weiten, freien Raumes vor in Vispered 9, 5, dort heisst es sva. spatiosus, geräumig: hadishasca ashavatö västravatö qäthravatd marzhdikavatö 'eines geordneten weidereichen geräumigen, 1 milden 2 Wohnsitzes'. Und ebenso in Gäh. 5, 5 , wo nur hinsichtlich der grammatischen Construction ein Zweifel entstehen kann. Von der Morgenröthe wird dort nach Westergaard's Lesung gesagt yä qäthravaiti nmanavaiti. Allein schon de Harlez hat richtig erkannt, dass die Lesart nmanavaiti die schlechter beglaubigte und schlechtere, eine Frucht unverständiger Gleichmacherei ist, und statt dessen mit der Mehrzahl der Handschriften nmünjditi oder nmänajäiti, ein denominat. von nmäna (vgl. Y t . 16, 2) eingesetzt werden muss. qäthravaiti kann entweder nom. sg. fem. oder aber — und das dünkt mir wahrscheinlicher — locat. sg.des substantivisch gebrauchten Neutrums sein. Der Sinn kommt auf eins hinaus, ob wir nun übersetzen: die weiträumig, bequem, oder: die im weiten Baum wohnt. Jedenfalls passt die geforderte Bedeutung auch auf die Ushas vortrefflich, die vyn prathate vitaram variya obhä prnanti pitror upasthä (Rv. 1, 124, 5). Welche von diesen beiden Bedeutungen des Grundwortes qäthra Y t . 1, 14 und 13, 32, wo qäthravant als Prädikat dem Ahuia Mazda und den Fravashi beigelegt wird, herauszukehren sei, will ich nicht entscheiden. Die Stellen sind zu inhaltsleer. Auch eine zweite Ableitung qäthravaw{mit Suffix van, nicht vana) ist an die concrete Bedeutung von qäthra = spatium anzuschliessen. So heisst Y t . 9 , 1 pathan die Strasse, Auch wir sageu mit ähnlichem B i l d e : wo m.in Luft hat. marzhdika hier auf das Klima übertragen, derselbe Tropus bei unsorem 'mild'. 1
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also offen, frei oder geräumig, bequem.
Der ganze Passus
ist freilich nicht so leicht, wie ihn z. B. de Harlez sich gemacht hat.
Westergaard liest pouruspakhstîm qâthravana
Wenn
durât
pathana
dareghôhakhedhrayana
der Eingang
des Paragraphen
deutlich im ge-
läufigen Metrum gefasst ist, so muss für jeden,
der nicht
blind sein will, es einst auch der Schluss gewesen sein. so wie der T e x t lautet, zählt
eine, die nächste zwei Silben zu viel. hilfe geschafft werden. weder pathna,
Aber
die erste der beiden Zeilen Hier muss also A b -
In dem ersten Stollen Hesse sich ent-
ein sonst allerdings ungebräuchlicher instr. von
pathan, oder durch Streichung des wo, das nur durch mechanische Gleichmacherei der Endungen angewachsen sein könnte, die reguläre Form patha
herstellen.
Jedenfalls
brauchen
wir wegen der folgenden Adjectiva einen Instrumental.
In
der zweiten Zeile ist dareghô nicht nur entbehrlich, sondern geradezu sinnstörender Zusatz,
aus Stellen wie Y t . 10, 79;
17, 6 ; 13, 30 eingeschmuggelt. — von pouruspakhsti pouruspakhstîm
nehme
ich
Meine frühere Deutung
zurück.
An
Stellen
wie
Y t . 5, 53 u. a. ist es ein —
tbishyantäm
vielleicht nur in der Niederschrift vollzogenes — samprasâranam 1 für paourva - spakhsti
und
bedeutet
blicken, das Zuerst-sehen der Feinde. man Y . 9, 21 paurva
das
Früher-er-
Zur Sache vergleiche
tâyûm p a tir va gadhem —
bûidhyôi-
maidTiè 'möchten wir zuvor den Räuber, zuvor den Mörder gewahren.'
Daneben gibt
es ein
Adjectiv
pouruspakhsta
gleichfalls zu spas,2 das noXvoxenroç, noXv9-éaToç, 'vielboschaut, vieler Augen auf sich ziehend', bedeutet und Y t . 5, 126 von
1
Wie z. B. pouruta neben paurvata; nairimanäo für nairya-
mando. » W i r sind nicht g e n o t h i g t eine durch s e r w e i t e r t e F o r m anzusetzen, Consonant
spakhs
hh kann hier w i e o f t vor einem SibilAntcn m i t f o l g e n d e m ein
unorganischer V o r s c h l a g
sein, so
z. B . in
marekhstar
Yt. 19, 18 'Qlätter, Bildner' von marez, urvtkhsna Yt. 5, 64 von urvis, khsvas sechs, khsmä, khsmäka, khsmävant sämmtlich aus yüshmä- verstümmelt, khslä
f ü r stA u. s. w.
Einmal
schlag auch v o r t ö n e n d e m : ghzrdd
findet
sich d e r g u t t u r a l e V o r -
'brausen' Y t . 8 , 3 1 ist skr. =
hräd.
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25
—
der üppigen Kleidung der Ardvi Süra gesagt wird. Zu diesem pouruspakhsta ist nach meiner Ansicht pouruspakhsti unserer Stelle die Femininform. 1 hakhedhrayana endlich zerlege ich in hakhedhra + ayana (Gang, von i) und fasse hakhedhra hier concret als das Geleite, Gefolge. Ich übersetze demnach: 'die von weitem vieler Augen auf sich zieht auf ihrer weiten von ihrem Gefolge befahrenen Bahn.' Es ist die Schilderung einer no^mtia der Druväspa, welche der folgende Paragraph fortsetzt.
Zusammensetzungen
mit
qäthra.
Am greifbarsten tritt der Grundbegriff des Wortes hervor in ashaqäthra 'rechtes oder viel ( j e nachdem ashahvdthra oder as - huväthra als correkte Form zu denken ist) qäthra gewährend', dem stehenden Beiwort der Berge, 'wo die Freiheit wohnt'. Und zwar mag unter qäthra hier ebenso wol die freiere Ausdehnung und Bewegung der Bewohner des Hochgebirges wie das woligere Athmen und Leben (huäthraj in der frischen Gebirgsluft im Gegensatz zu der dichten Bevölkerung und der Schwüle der engen Thäler gedacht werden. Die Stellen findet man bei Justi. Auch vispdqäthra, das beliebte Attribut des Paradieses (vahisto arihus), erscheint uns jetzt im richtigen Lichte, es besagt: wo alles Wolleben, Wolbehagen ist; erschöpft also fast ganz den Begriff unseres 'selig'. pourusqdthra ist wie das oben besprochene qäthravant Prädikat von isti Viel Behagen gewährend' Y. 68, 11 und Yt. 10,108. An letzterer Stelle ist noch eins zu erheben. Vergleichen wir die durchaus gleichgegliederten §§ 108 und 110, so war der Yerfasser sichtlich bemüht die Gegensätze möglichst präcis auszudrücken. Darum muss es stören dem 1
Die Femininbildung auf i aus Primitiven auf a ist im Zend zwar viel seltener als im Skr. jedoch keineswegs gänzlich ausge-
schlossen, z. B. khstvi Vd. 14, 9; qyaoni Yt. 9, 31; zaranaeni Yd. 2, 7: zaranydpaesi ib.; temanhaeni Yt. 19, 95; dareghdqadhäiti Ny. 1, 1; vtspdpaesi Y. 57, 20; spitdmi Y. 53, 3; hämtapti Vd. 4, 46 u. a.
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26
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pourusqäthräm in § 110 ein Wort duzhithrem oder du(s)cithrem — die Lesarten schwanken — entgegengestellt zu sehen. Nach allem scheint mir demnach Westergaards Conjectur duzhäthrem überaus fein und überzeugend, weil es, wenn wir von der substantivischen Form absehen, den genauesten Gegensatz zu pourusqäthra ausdrücken würde. Wir hätten demnach schon drei Stellen für duzhäthra beisammen Aogem. 53. Y. 8, 8; Yt. 10, 110. Ferner wird die Ashi so benannt, als die Genie der Ordnung und Gesetzmässigkeit, unter deren Regiment allein ein ruhiges behagliches Leben gedeihen kann, Yt. 18, 4 ; 19, 54. Daneben findet sich die Form pouruqäthra meist von den Bergen gesagt, wobei das zu ashaqäthra bemerkte zu berücksichtigen ist; es spricht dieser Gebrauch jedenfalls zu Gunsten der Form as-qäthra. Der sonstige Gebrauch ist irrplevant. Mazda heisst so (Yt. 1, 19) und der seinem Wesen nach noch völlig dunkle Räma Qästrem, Yt. 23, 7. aqäthra 'Unbehagen schaffend, unbequem, unangenehm'. So titulirt Vd. 18, 39 fl. Sraosha die D r u j : druklis aqäthre everezike unbequeme, unnütze (faule) Druj!' Das gibt jedenfalls einen besseren Sinn als 'glanzlos'. q&thrödisya Y. 60, 7 die Anweisung, d. h. Zutheilung, Gewährung von Behaglichkeit, Wolleben u. s. w. Ich bitte die unten folgende Uebersetzung dieses Capitels zu beachten. Eine letzte und Hauptcrux ist qäthrö-nahhn wie Yt. 24,(5 gelesen wird: dastn geus qäthrö-nahhn. Nach Spiegel soll das Wort 'auf glänzende Weise erworben' bedeuten. Allein nahhn lässt sich weder aus dem Zend noch aus dem nächstverwandten Skr. erklären. Eine Wurzel nanh ist blosse ad hoc gemachte Erfindung. Ich glaube zu einer anderen einfacheren Lösung zu kommen. Die zweite Handschrift 1 K 4 , welche mindestens die gleiche Glaubwürdigkeit als L 5 beanspruchen darf, liest qädrö-nahhn, und das ist ein an falscher Stulle zerlegtes 1
Eine Haug'sche Handschrift de» Vistäsp Yasht in Cod. 4, die bald zu K * bald zu L 5 hält, geht in diesem Punkte mit L 5 .
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qädraonahhn von qädraonahya, also eigener Besitz von Vieh'. Wenn diese Auskunft noch einer Rechtfertigung bedürfte, so sei darauf hingewiesen, dass Yd. 13, 39 ein anderes Hausthier, der Hund, virö - draonatih 'ein Besitzthum, Eigenthum des Menschen genannt wird. Ein qädraona steht Yd. 15, 44 in etwas anderer Bedeutung. Dass im Mah Nyäyiah (3, 10) an gleicher Stelle ebenfalls qdthrö gelesen wird, fällt für die Kritik nicht in die Wagschale, denn dort schreiben nur Handschriften geringer Güte die Stelle aus. Es erübrigt hier noch die Deutung von apairiäthra, welches Y. 62, 4 als Beiwort von khratu neben mazarit gebraucht wird, 1 und in dein gleichfalls äthra stecken muss. Zerlegen liesse sich die Form nur in a-pairi-äthra. Ich wüsste aber aus einem solchen Compositum mit dem negativen a schlechterdings kein lobendes Prädikat herauszudeuten. Nun haben aber, wie aus Spiegels Commentar zu ersehen ist, die beiden Guzerati-Uebersetzer in ihrem Texte upairi äthrem gelesen. Das würde bedeuten 'emporstrebend, höher strebend, hochfahrend (im guten Sinne des mhd. hochverte) stolz' und ausgezeichnet in den Zusammenhang passen, also einen starken stolzen Willen'. réna.
Zu dem sporadischen Lautwandel eines anlautenden ara in rä, der bisher nur in zwei Fällen, nämlich r&na = s k r . ararti
u n d räthni
(in fräräthni)
=
s k r . aratni,
erkannt
war, habe ich in Kuhn's Zt. 25, 520 ein neues Beispiel erbracht: rati — skr. arati.2 In ähnlicher Weise entspricht 1
Dort Bind die Worte pascaela masita, wie schon das Metrum ausweist, Glosse. Die beiden Verszeilen lassen sich etwa so einrichten: urune uski khrat&mca | mazaohtem u. s. f. 2 Ausser Yt. 10, 45 ist dieses räti noch Y. 38, 5 zu belegen apased väo azised väo mätarHscä väo agenyäo dregudäyanhd vispopaitis dvaoedmd vahistäo avd (oedmd ?) ve vaüuhis rdtöis 'Und euch Wasser rufen wir an ihr unversiegliche, euch ihr unverletzbare (skr. aghnya) den Matten erquickende, alltränkonde (zu pä) rufen wir an, euch ihr besten eurem Diener (genit. = arates) heilsame.'
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dem skr. avaria (in arayya), wofür wir im Z'end *arena erwarten sollten, vielmehr rena Yt. 14, 25; ebenso stellt sich ras Y . 52, 1. 3, wenn anders Justi die Bedeutung richtig bestimmt h a t , 1 zu skr. arch, ist also Umsetzung aus älterem *ares, und ferner wird Yisp. 9, 4 eine Doppelform zu ashi in zweifacher Gestalt als erethyào (genit.) und als rèthyào (so Spiegel) überliefert. Dieser nur vereinzelt zum Durchbruch gekommene Lautproeess 2 führt uns. wie ich glaube, auf die ebenso einfache wie richtige Lösung eines zweiten rena, welches uns Vd. 7, 52 begegnet, und das man bisher mit skr. raya zusammengestellt hat. réna Yd. 7, 52 ist = erena (in erenavan Yt. 5, 34, auch arena geschrieben), also skr. rtjia und bedeutet S c h u l d . Schon durch den Zusammenhang war diese Deutung geboten. W e r die in § 50 fl. angeführten verdienstlichen W e r k e thut, der hat jede Sünde getilgt; (52) nòit zt ahni patti nairi \ [dvaj mainyü réna avustäonhat | [frasha] fraya vahistem ä ahüm | 'denn nicht stösst an dem Manne den beiden Geistern 3 eine Schuld auf, (und sie sprechen:) gehe nur weiter in das Paradies!' rena ist neutr. pl. wie gewöhnlich mit dem Singular des Verbs construirt. Mit dieser Deutung müssen endlich einmal die absurden E r k l ä r u n g e n 4 fallen, die um einer armen Seele willen bald den Ormuzd und Ariman selbst bald deren dienstbare Geister sich in die H a a r e gerathen lassen. Hier wenn irgend wo hätte Mancher das beliebte Schlagwort tout à fait oppose au genre de l'Avesta gegen sich selbst kehren sollen. —
1
U n d es nicht vielmehr
rädh
+ s sein sollte.
8
Vielleicht hilft derselbe noch zur richtigen Deutung des r ä t s e l h a f t e n ränyoskereti; mit arapya, woran man zunächst d e n k e n wird, weiss ich allerdings nichts anzufangen. 3 Nämlich dem Sraosha und Rashnu den himmlischen Z o l l w ä c h t e r n ; sie finden, wenn sie die Seele nach dem T o d e an der Richterbrücke visitiren, keine Schuld mehr an ihr. 4 H a u g hat die Geschmacklosigkeit wol gefühlt, aber was er Zendphilol. 56 an die Stelle setzen will, ist auch nicht sonderlich g e glückt.
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d i v. Dass die indischen deväs auf iranischem Boden zu Teufeln degradirt wurden, ist männiglich bekannt. Aber noch nicht ist meines Wissens bemerkt worden, dass auch div der leuchtende Himmel der Arier diesseits des Hindukusch durch eine ähnliche Metamorphose in den Tartarus hinabgesunken ist. Dieses Wörtchen div hat sich allerdings schamhaft in einen der dürftigsten Yasht — den dritten — verkrochen. Dort lesen wir im 13. Paragraphen die Form dyaos. Das kann gar nichts anderes sein als skr. dyos, Genit.-Abl. von div. 1 Es ist von einer Massenabschlachtung der Dev's die Rede: yd janat aeshäm daevan&m — baevaräi baevanö paiti, paurvanaerndf patat dyaos daevan&m draojistö anrö mainyus. "Wenn jemand von diesen Dev's — zehntausend mal zehntausend erschlägt, so stürzt hervor aus seiner Hölle der verlogenste aller Devs der Ariman (und klagt: dort erschlägt man meine Diener, die krankmachendsten der Krankheiten u. s. w.).' rap
und S i p p e .
Justi ist in der Yergleichung von Sanskritwurzeln ebenso kühn, als er in der Nutzanwendung solcher Vergleichungen zaghaft ist. So zieht er — allerdings mit Reserve — zu Wurzel rap das skr. rabh heran, kann sich aber doch nicht aus den Armen der Tradition reissen und lässt es bei der traditionellen Erklärung 'erfreuen'. Einen rechten Sinn gibt diese Uebersetzung jedoch nirgends; sie führte nur darum niemals direkt ad absurdum, weil der Begriff Freude, Erfreuung ein äusserst dehnbarer ist. Ich drehe den Spiess um; icli behaupte nicht lautliche Identität; wol aber dass rap und rabh g l e i c h b e d e u t e n d e D o p p e l f o r m e n sind, rap vertritt im Zend genau das, was im Skr. rabh, besonders in den Zusammensetzungen mit d, anvd ist. 1
halten.
Ich will mich nicht bei den Fehlgriffen der Vorgänger aufJusti's Wurzel div 'betrügen' ist apokryph.
—
30
—
Darauf hat mich eine erneute Durchmusterung ©
aller
Stellen und Ableitungen geführt. Aus den Ableitungen redet die Seele der Wurzel am deutlichsten, aber auch die sechs Stellen des Yerbums selbst sprechen auf das bestimmteste für meine Behauptung. Der Grundbegriff von rap ist h a l t e n , l a n g e n , nur enger umschrieben und anschaulicher als die deutschen Ausdrücke, und zwar in doppelter Entfaltung: objectiv jemandem die Hand reichen, unter die Arme greifen, s t ü t z e n , zur Seite stehen; und subjectiv sich an jemanden halten, klammern, zu ihm halten, sich stützen auf. Ich durchmustere kurz die einzelnen Stellen: a) objectiv: Y . 49, 1 — gaidt mói a mtn [a\rapä | ' ahya vohü aoshö vida mananhä | komm und reiche mir den Arm, damit ich seine (des feindlichen Bundes) Vernichtung durch deine Gnade zu Stande bringe. Y . 41, 4 rapóiscu tu né daregemcà uétàcà 'Und mögest du (Mazda) uns lang (stets) und gern zur Seite stehen.' stóirapent, im gemeinen Zend stérapent 'dem Volke, den Seinen2 treu zur Seite stehend, Beistand leistend', Y . 34, 4 vom Feuer gesagt neben cithràavanhem und Ny. 3, 10 als lobendes Beiwort der Männer. b) subjectiv: Y . 51,18 tat mài daidi ahura | hyat mazdä rapén tavà. 'Gewähre mir das, dass sie (Jàniàspa und Genossen) an dir, Ahura Mazda, treu festhalten.' Solche sorgenvolle Ermahnungen des Propheten au seine vornehmen Gönner, treu im Mazdaglauben auszuharren, bilden den Kern gerade dieser Gàthà. Y . 28, 3 àyaptà — yàis rapmtò daidit qnthre 'die Belohnungen, mit welchen er (Mazda) die Getreuen beglückt.' Endlich gehört hierher rapta Vd. 13, 45, das bisher fälschlich zu np. raftan gezogen wurde. Der Hund wird dort mit 1
Man streiche demnach den Artikel arapa
bei Justi.
Ueber a
siehe R o t h in Zt. d. m. Oes. 25, 230. * Nur so wird Buch der Dativ verständlich, ganz unerklärlich blieb.
der bei 'erfreuen
—
31
—
dem in Reih und Glied marschirenden Kriegsmann verglichen: paurvanbya1
rapto
yatha
rathaHtäo
'den v o r d e r e n
folgend
(eigentlich sich haltend an) wie der Kriegsmann.' Nur rapentem in Y. 70, 1 will sich dem Gepräge der Wurzel nicht recht einfügen. Der transitive Gebrauch fällt auf. Nach dem Zusammenhang könnte es ganz wol stützen, erhalten ahiirem
bedeuten, mazdäm
tem
baghem
dadlivdotlhem
tem
ratüm
rapentem
yazamaide
yim
tarshväotlhem
vispa
vohu 'jenen Herrn und Meister beten wir an, den Ahura Mazda, welcher alle Güter geschaffen hat, erhält und neubildet.' Mit der traditionellen Erklärung von rap ist hier am allerwenigsten durchzukommen. rafnatih zeigt gleichfalls das doppelte Gesicht der zu Grunde liegenden Wurzel; es drückt eigentlich die H a n d r e i c h u n g , das u n t e r - d i e - A r m e - g r e i f e n , oder umgekehrt das S i c h - h a l t e n an aus. Am häufigsten finden wir rafnanh
in d e r G e s e l l s c h a f t v o n avafih.
rafnatih
und
avanh
kommen beide schliesslich auf den Begriff Hilfe hinaus, aber avatih ist die Hilfe als ermuthigendes Vorwärtstreiben (av2) und Eingreifen, rafnatih aber als kräftiger Rückhalt. R ü c k h a l t (subjectiv) oder S t ü t z e (objectiv) trifft den Begriff von rafnatih am besten. Die Stellen sind an sich klar Yt. 1, 9; 4, 1; 10, 5; 13, 1. Y. 58, 7 (hier die erweiterten T h e m a t a avaqya
und
rafnoqya).
Die übrigen Belege sind zumeist auf die Gäthäs beschränkt. Y . 4 3 , 8 haithyo
dvaPshoo
at ash/htnr,
hyat
rufend
isöyä
qyem
dregvditc
aojotlhvaf
|
\
'Ein ernster Feind, so sehr ich vermag, will ich sein wider den Ungläubigen, aber dem Gerechten eine nachhaltige Stütze'. U n d mit demselben Beiwort Y . 28, 7 däidt aojdfthvat
rafeno
taurvayämä.
| dhmaibyäca
ahura
—
zarathusträi
yä daibishvatö
dabaishäo
| 'Schenke dem Zarathustra deine
nachhaltige
1 Die Dualform ist ungenau statt des Plurals gesetzt; dieser Zendperiode häufige Erscheinung. 1 Vergleiche die Bedeutungsentwicklung neuen Sanskritwörterbuch.
eine in
von skr. av in dem
—
32
—
Unterstützung und uns (allen), damit wir Herr werden der Feindseligkeiten des Feindes.' Y. 41, 4 hanaemäcä zaemdcü mazdd ahurä thwahmi rafnalü daregmjü 'Wir möchten gewinnen und siegen unter deiner Deckung, o Ahura Mazda, das lange Leben hindurch.' 1 Y. 43, 14 hyat nu fryai — isvu daidtt maibyö mazdd tavä rafenö — hyat thicü khshathrä ashät haeä frästä 'Wenn nach deiner Macht in Wahrheit mir deine Unterstützung zu Theil wird, wie sie ein mächtiger Mann seinem Günstling zu gewähren pflegt — Umgekehrt bedeutet rafnanh das Sich-halten an oder zu, Anhänglichkeit, Treue in Visp. 6, 1 (zum Thcil wiederholt Y. 15, 1) sasticä vant'ica rafnatlhucü vithushaeibyasca zaothräbyö arshukhdhaeibyasca väghzhibyö amcsM speiite vatiMs sriräis nämän äzbaya. 'Mit Gelübde und Liebe und Anhänglichkeit und Betheuerungen und Opfern und Schwüren rufe ich die guten Amesha Spenta bei ihren lieblictfen Namen an.' Ebenso Y. 40, 3, wo ich, um einer Textänderung aus dem Wege zu gehen, ahmä mit rafnat'ihö zu einem Compositum verbinde, also däidi at — aidyüs vastryeng daregäi izhäi bezvaite hakhmaine ahmaibyaeä,2 ahmärafnat'ihd 'Und mache die Nomaden zu Bauern zu anhaltender Arbeit und dauernder Freundschaft mit uns und an uns ihren Halt suchend!' voururafnatlh bedeutet demnach: einen breiten Halt bietend, Beiwort des Ormuzd Y. 1, 1 und der Mazdareligion Yt. 24, 14. Ein eigenartiges nur noch der ältesten Sprache geläufiges Wort, das die traditionellen Uebersetzer seines vollen Kerns beraubt und zum leersten Flickwort ausgeschöpft haben, ist rafedhra. Auch ihm sei sein verkümmertes Recht wiedergegeben! Ausgehend von der Grundvorstellung Handreichung oder Ergreifung der Hand entwickelt sich — nur weniger abstrakt als die deutschen Ausdrücke — der Begriff persönlicher Nähe oder Gegenwart. Auch mit 'Besuch' lässt 1
So fasse ich daregäyti mit Röcksicht auf Y. 28, 7 ; auch dort Steht QB adverbial. 1 cd fehlt übrigens in einer Haug'schen Handschrift der Gäth& Hftptanhäiti, Cod. 25.
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sich rqfnatth wiedergeben; nur ist das zendische Wort weit kraftvoller, plastischer empfunden als unser Wort, etwa wie lat. amplexus. So z. B. in dem kurzen Gebet Airyama ishyo, Y. 54, 1. Ich will bei diesem Anlass den ganzen Abschnitt hersetzen, da derselbe nach meiner Ansicht neuerdings von Bartholomae (Zt. d. morg. Ges. 35, 158 ff.) mehrfach missdeutet worden ist. Es ist eine regelmässige Vahiitoiätistrophe, welche auch inhaltlich eng zur vorhergehenden Gäthä gehört: ä airyemä
ishyö
nerebyascä
ndiribyascä
vanheus
—
rafedhräi
rafedhräi1
jantü
—
zarathustrahe — yu
manaiiho
dahiu
vairhn
—
hanät
mizhdem ashahyä
yäsä
ashim
— yäm
ishyäm
ahuro
— masetä
mazduo.
An die Freundschaft (airyeman) ergeht die Einladung bei der Hochzeit der Tochter Zarathustra's zu erscheinen. Ich übersetze so: Die liebe Freundschaft soll erscheinen zum Besuch den Männern und Frauen 2 des Zarathustra, zum Besuch der (ganzen) frommen Gemeinde. — Jeder Seele, welche den köstlichen Lohn verdient, wünsche ich die Belohnung 3 ihrer Gerechtigkeit, die ersehnte, welche Ahura Mazda verleihen wird. Der zweite Theil der Strophe spricht wie häufig einen allgemeinen Gedanken aus. Das Prädikat des letzten Relativsatzes ist masetä. Nur diese Lesart der alten Handschrift K 4 ist brauchbar. Es ist 3. sg. aor. oder Participium futuri auf tar
von der W u r z e l maz
=
skr.
mah,
fnamh.
Im
Metrum scheint hier der Stimmton eine volle Silbe aufzuwiegen, es müsste denn ursprünglich amastä gestanden haben. Zweimal treffen wir ra/edhrem in Verbindung mit den ihrer Herkunft nach räthselhaften Formen cagväo, cagedö, über deren Sinn indess kein Zweifel sein kann. 1 Hier dreisilbig mit Svarabhakti zu sprechen, wie auch Y. 28,2. * d. h. der engeren Familie des Z. 3 Vergleiche den Gebrauch von ashi Y. 9, 3 f.
Geldner,
Studien zum Avesta.
I.
3
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34
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Y. 46, 2 gerezti toi ä it ävaenä ahurä rafedhrim cagväo hyat fryö fryäi daidit. leb klage es dir, ü b e r z e u g e dich selbst, Ahura, einen B e s u c h mir g ö n n e n d , wie ihn ein Freund seinem Freunde gewährt. Y. 51, 20 scheint ein ähnlicher Wunsch geäussert zu werden, doch legt mir die ganze Strophe noch unüberstiegene Hindernisse in den Weg. Y. 28,2 ahyä yäsä nematlhä ustqnazastö rafedhrahyä — paourvirn — vanhdus khratiim manatihö. Ich fasse hier den Gen. rafedhrahyä im ablativischen Sinne, wie es auch im Veda öfters nothwendig ist. Für die Gäthäsprache lag zu einem Uebergreifen des Genitivs der a-Dekl. in das Gebiet des Ablativs noch ein besonderer Anlass in dem gänzlichen Fehlen eines Ablativs in den übrigen Deklinationen. So komme ich zu folgender Uebersetzung: 'Aus seinem Beisein, d. h. von ihm persönlich erbitte ich demüthig und mit gefalteten Händen zuvörderst das rechte Yerständniss der Frömmigkeit.' Ganz besondere Prägnanz gewinnt der bisher so müssig dastehende Dativ rafedhräi. Er besagt eigentlich: so nahe, dass man die Hand reichen kann, das ist p e r s ö n l i c h z u g e g e n , coram, in e i g n e r P e r s o n . In allen drei Stellen ruht der Nachdruck gerade auf rafedhräi: Y. 33, 13 rafedhräi vourucashäne doisht moi yd vi abifrä | 'Sieh 1 dir in eigner Person an, du weitblickender, was ich für dich hergerichtet habe.' Y. 28, 4 ä moi rafedhräi zaveüg jasatä "kommt persönlich auf mein Rufen'. Y. 46, 12 Wenn Fryäna und sein Haus sich bekehrt haben wird, at is vohü htm aibimöist manatihä | aSibyo rafedhräi mazdäo sasti manatihä 'dann lässt sich Ahura Mazda gnädig herbei und gibt ihnen persönlich seine Befehle.' Auch rapaka muss nunmehr anders definirt werden; 1
döishi stellt sich zu den bei Delbrück A. V. 8 . 3 4 aufgezählte!! •ediseben Imperativformen auf si, wie jeshi, veshi u. s. f.
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es bedeutet nach der einzig vorhandenen Stelle Aufenthalt. Yd. 7, 58 aeshö zt asti daevanäm rapako vispem ä ahmät yat aesha gaintis upatihacaiti 'denn das (nämlich die Leichenstätten) ist der Aufenthalt der Teufel, so lange der Leichengeruch darin bleibt.' — berej
und S i p p e .
Ueber berej hat meines "Wissens zuletzt Haug (18. Cap. des Y e D d i d a d , Seite 39) ausführlich gehandelt. Er wirft mit Recht die Tradition über den Haufen und hat auch richtig erkannt, dass barezuy (so alle Hss.) Yt. 10, 108 von berejay zu trennen und zu skr. barh 'wachsen' zu stellen sei. Im übrigen sind aber seine Deutungsversuche nicht überzeugend. Er bringt berejay mit der indischen Wurzel 3 barh, dem terminus proprius des Elephantenschreies zusammen. Ob das Absingen des Ashem vohü gerade mit elephantenartigem Gebrüll geschah, mag dahin gestellt bleiben. Ich setze vor allem bei Haug das aus, dass er die verwandten Wörter zu wenig in seine Untersuchung gezogen hat. Durch eine ganze Reihe von Worten zieht sich als rother Faden ein Grundbegriff, der aus dem Gebrauch von berejay selbst unschwer herauszufinden ist. berejay bedeutet: e h r e n , a c h t e n (in dem weiten Sinne unseres Wortes), huldigen u. s. f., und zwar mit dem genit. construirt. Das leuchtet sofort aus Yt. 10, 90 ein, wo dem Ausdruck berejayaf parallel die Wendung nemo baodhayeiti gebraucht wird: berejayat ahurd tnazdäo | berejayen ameshäo spenta \ yefihäo kehrpö huraodhayäo | yahmäi hvare aurvataspem \ dtlrät nemd baodhaytiti \ nemo mithräi u. s. f. 'Es verehrte Ahura Mazda und es verehrten die Amesha Spenta diese stattliche Erscheinung während ihm die raschfahrende Sonne von ferne ihre Ehrerbietung kund that: Ehre sei dem Mithra u. s. w.' Und Vd. 7, 52 die Portsetzung der S. 28 besprochenen Stelle berejayäonti se zarathustra streusca maofihemca hvareca azemca he berejaem yö dadhväo ahurd mazdäo usta itha tc nare yd 1
Nämlich des Mithra bei seinem ersten Auftreten.
3*
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ithyejatihatat haca atlhaot aithyejafthem ahüm ä jrafrdo. 'Es werden ihm die Sterne Mond und Sonne Ehre erweisen und ich selbst, der Schöpfer Ahura Mazda, werde ihm Ehre erweisen: sei willkommen hier, o Mensch, der du von dem vergänglichen Leben in das unvergängliche eingegangen bist.' Demgemäss ist auch die Uebersetzung von Y. 65, 11 zu ändern: frazainlimca q&paräm | yeiihäo paourüsca berejayän 'fleissige Nachkommenschaft, welcher viele Ehre erweisen'. Das ca an pourus beweist, dass der Relativsatz die Aufzählung der löblichen Eigenschaften der frazainti fortsetzt. berekhdha g e e h r t , geschätzt, kostbar; e h r w ü r d i g , achtbar. Eine willkommene Bestätigung finde ich in dem Parallelismus der beiden Stellen Yt. 19, 10 und Yd. 1, 21. Es entsprechen sich in beiden genau die Adjektiva srira 'gefallend', frasha 'passend, tauglich' (nach R o t h = fra-asha) und bämya (siehe unten). Dagegen ist statt berekhdha Yt. 19, 10 der Ausdruck abda gewählt. Dieses abda aber hat sich, wie ich schon früher (Kuhn's Zt. 2 5 , 3 8 5 ) ausgesprochen habe, im np. dbddn erhalten und dies heisst conveniens, dignus, hat also genau die Bedeutung, die ich für berekhdha in Anspruch nehme. Die übrigen Stellen erledigen sich ohne besondere Schwierigkeiten. Yt. 2 2 , 1 4 äat rnäm frithäm haitim Jrithötaräm srträm haitim srtrdtaräm berekhdhäm haitim berekhdhötaräm frataire gätvd äofthanäm Jratardtare gätvd nishädhayois. Die Seele spricht: 'und du hast mich, die ich schon beliebt war, noch beliebter, die ich schon wolgefällig war, noch wolgefälliger, die ich schon geachtet war, noch geachteter gemacht, mich die ich auf dem ersten Platze sass, auf einen noch höheren Platz gesetzt.' Y . 32, 9 apo md istim \apa~] yafitä
—
berekhdhäm haitim vartheus manatlhö. '(der Irrlehrer) vereitelt mir meine von dem Frommen geschätzte Bestrebung'. Y . 34, 9 : yoi spentäm drmaitim thwahyä mazdd berekhdhäm dusskyaothand avazazat vatiheus Msti mananhö
vidushd
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"Wer den heiligen Gehorsam, den von deinem Kenner (Eingeweihten) geschätzten, 1 o Mazda, durch böses Thun verscheucht und durch seine Unkenntniss des frommen Sinnes.' Aehnlich Y. 44, 7 kS berekhdhäm täst khshathrä mat drmaittm 'Wer schuf neben der Macht den respektirten Gehorsam ?' Y. 51,17 berekhdhäm moi frashaoströ—hvogvo daedöist kehrpem daenayäi vanhuyäi — yätn höi ishyäm dätü khshayäs mazdäo ahurö 'Frashaostra Hvogva zeigte mir seine e h r w ü r d i g e Erscheinung, so schön wie sie Ahura Mazda nach seiner Macht jeder edlen Seele verleihen möge.' Yt. 17, 7 yahmya staretasca gätus \ anyaosca berekhdfiäo avaretäo | 'worin (im Hause) ein überzogener Divan und anderer geschätzter (kostbarer) Hausrath ist.' Wesentlich gleichbedeutend mit berekhdha sind die beiden Adjectiva bereghmya und berejya. Yt. 10, 77 hushitbn bereghmyashaetem eine gute Wohnung und ein schätzbares (werthvolles) Grundstück.' berejya ist nicht, wie vielfach angenommen, Namen eines besonderen Genius, sondern simples Adjectivum, Prädikat der Tageszeit Ushahina(Gäh.5,6 und öfter); in gleicher Weise sind sävaiihi (Gedeihen bringend zu savaAh), frädatfshu (das Yieh erhaltend), frädatvira (die Menschen erhaltend), frädatvispämhujyäiti2 (alle Lebensgenüsse erhaltend) einfache Prädikate der jeweiligen Tageszeiten. Eine Entstellung dieses berejya ist die Form barajäimca (lies berejimca oder berejaemca) Yt. 24,40 barajäimca kavaSm qarend 'die ehrwürdige königliche Majestät'. Das Substantiv berekhdhi hat R o t h (Zt. d. morg. Ges. 25, 225) in Y. 48, 6 hergestellt. Nur in der metrischen Beconstruction der ersten Zeile möchte ich etwas von ihm abweichen; es scheint mir ungezwungener zu vermuthen: 1
Liesse sich hier und in der folgenden Stelle auch als 'beachtet d. h. befolgt, eingehalten' fassen. 2 Ein eigentümliches Compositum mit dem Casuszeichen im mittleren Glied; aufgelöst würde es lauten: yd tispäm hujyäitim frädhati.
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hä hushdithemä — hä zi ne utayüittm dät tevishtm — vanheus manar'iho berekhdhye1 'Sie (die Kuh) ist ein köstlicher Besitz, denn sie verleiht uns nachhaltige Kraft zur Ehre des Frommen d. h. damit der Fromme in Achtung stehe.' Auch das fast nur im Instrumental verwendete Substantiv berej (nicht bereja) muss nunmehr anders verstanden werden. Es besagt das Beachten, Befolgen und im instr. unter Beachtung von d. h. g e m ä s s , g e t r e u ; besonders beliebt ist die Wendung ashahe bereja und bereja daenayäo. Es genügen wenige Stellen: Y. 35, 1 vispäm ashaono stim yazamaide mainyavimca gaethyämca berejä vat'theus ashahe berejä daenayäo vatlhuyäo mäzdayasnöis 'Wir rufen das ganze Yolk des Gerechten,2 das im Himmel und auch auf Erden lebt, an gemäss dem vortrefflichen Ritus und gemäss der vortrefflichen mazdajasnischen Satzung, d. h. so wie es der Ritus und die Religionslehre vorschreiben.' Vd. 18, 27 yo ahmäi aesmern baraiti — ashahe bereja yaozhdätem 'wer ihm mit Beachtung des Ritus (dem heiligen Brauche gemäss) hergerichtetes Brennholz darbringt.' Yt. 10, 92 frä he (ahe?) ameshäo spefita \ bereja verenta daenayäo3 'Zu ihm (Mithra) bekannten sich die Amesha Spenta aus Achtung vor dem göttlichen Gesetz', d. h. sie erkannten ihn, obwol er nicht eigentlich zu ihnen gehörte, doch an, weil es die Mazdareligion so verlangt. Die übrigen Stellen lauten den hier ausgehobenen wesentlich gleich. Nur Afr. 1, 4 steht statt des instr. und vielleicht nur aus diesem verschrieben der Genitiv-Ablativ: sasakustema ashahe berejd; doch wäre auch der Nom. plur. zulässig: die besten der Vorschrift gemässen Lehrer. Es würde mir nicht gefallen, diese Zendwurzel so ganz isolirt ohne Seitenverwandte in anderen Sprachen, namentlich im Skr. zu sehen. Ein Yerbum wüsste ich dort nicht zu 1
Hss. berekhdhg, berekhdhee, berekhdhe.
d. h. das gesammte aus Gerechten bestehende Volk. 3 Der Eingang des § 92 ist aus T . 57, 24 interpolirt; nur dort ist er am Platz. 2
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vergleich™, wol aber gehört in diese Sippe das Substantiv bhargas, von dem R o t h schon früher geäussert, dass ihm die Ableitung von bharj, bhräj und die Zusammenstellung mit (f liy% nicht gefallen wolle. Vielmehr bezeichnet bhargas ' e i n e E h r f u r c h t g e b i e t e n d e E r s c h e i n u n g , ' stimmt also durchaus zu der für berej nachgewiesenen Bedeutung. Yergl. z. B. die bekannte Gäyatri Rv. 3, 62, 10 tat savitur vareqyam bhargo devasya dhimahi dhiyo yo nah pracodayät. 'wir verlangen nach Gott Savitar's köstlicher ehrwürdiger Erscheinung, der unsere Gebete erweckt.' — urväz
und A e h n l i c h e s .
Wenn eine Wurzel, wie bei Justi unter urväz in einem Athem zu lesen ist, wachsen, mehren, erfreuen, laut sprechen und geliebt werden bedeuten soll, so dünkt mich ist hier noch manches faul. Ein derartiger Kraut- und Rübenartikel bedarf gründlicher Umackerung. Freilich in diesen wahrhaften Irrgarten der ganzen Seite 67 b Plan und Ordnung zu bringen, feste Grundbegriffe zu markiren, scheint mir eine der schwierigsten Aufgaben der zendischen Lexikographie zu sein und wird erst nach wiederholter Umkehr und erneutem Anlaufe gelingen. Ich meinerseits will im folgenden versuchen, wenigstens einige Richten abzustecken. Zur richtigen Werthbestimmung der mit urv anlautenden Worte, über deren Natur R o t h zuerst Aufschluss gegeben, mache ich zunächst auf folgende Beobachtung aufmerksam. Verglichen mit den entsprechenden Bildungen des Sanskrit und den nächstverwandten Formen des Zend selbst, vertritt urvä mit der L ä n g e nicht nur die Anlautgruppe vrä mit kurzem Vokal, sondern durch eine doppelte Metathesis auch ein als ursprünglich vorauszusetzendes var. So lautet skr. vrata (nicht vräta f ) im Gäthädialekt urväta. Zu skr. varcas stellt sich Zend urväkhra Hitze, Glut 1 Yt. 19, 69. urvä1 Justi: Kälte. Dass urväkhra aber gerade das Gegentheil von aotem ist, folgt aus dem unmittelbar daneben stehenden Gegensatz
shudhem tarshnemca.
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daAhä Y . 43, 2 gehört zu Wurzel vared und würde im skr. *vardhasä lauten. Dieselbe Wurzel vardh, vared wird nach Antritt des annoch räthselhaften s zu urväs (Bartholomae Yerbum 118). Soviel zur lautlichen Rechtfertigung der im folgenden versuchten Deutungen. Das Yerbum urväkhs, um hiermit zu beginnen, zeigt zwei grundverschiedene Bedeutungen: damit ist auch formelle Trennung indicirt. Klar ist trotz unserer Uebersetzer was Justi unter 1 urväkhs zusammenstellt, wenn Y . 34, 13 von dem Wege des Frommen die Rede ist und vollends wenn Y . 44, 8 der Begriff von urväkhshat nochmals durch ägemat ausgedrückt ist, also: w a n d e l n , g e h e n . Diese Bedeutung stellt sich zu skr. vraj und setzt eine durch s erweiterte Zendwurzel *vraz voraus. Da Y . 70, 5 nur ein verwirrtes Citat ist, so reduciren sich die Belege dieses urväkhs auf die zwei obigen Stellen: Y. 44, 8 kä me urvä — vohü urväshaf ägemat tä 'Wo (auf welchem Wege) kann meine Seele zum Heile gelangen? Da soll sie wandeln!' Y . 34, 1 3 : Um advänem ahurä — yem möi mraos variheus manat'ihö daenäo saoshyantäm — yä hukeretä ashätcif urväkhshat 'Diesen Weg, o Ahura, welchen du mir als den des Frommen nanntest, diesen (Weg) des Glaubens für die Gläubigen, auf welchem wolgebahnten man von Rechtswegen wandeln soll' — Ein zweites urväkhs steckt in urväkhsaAuha, so verbinde ich Y . 62, 10 (ohne wesentliche Aenderung auch Yt. 2 4 , 3 8 ; Yd. 18, 26). In diesem urväkhsaAuha finde ich gerade das Verbum des Satzes, welches man bisher mit Unrecht in jighaesa gesucht hat. Denn wie wollten wir uns mit der Grammatik abfinden? Man vergegenwärtige sich doch nur, wie eine zweite sg. medii von ji lauten müsste; als optativ doch nur jighayaesa oder im perf. *jighisa. Auch J . Schmidt's Erklärung (Kuhn's Zt. 25, 82) als 2. conj. perf. verstösst wider ein iranisches Grundgesetz. Eine Grundform *jigayasa würde im Zend nothwendig jigayaAha, aber nie jighäesa ergeben, wie z. B . ayasas genit. von ayas zu ayaAhö aber nicht zu aeiö geworden ist. Die zendische Zusammenrückung von aya zu ae ist jüngeren Datums als die gemeiniranische Yer-
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hauehung des s. jigaesa ist nach meiner Ansicht eine Nominalform, instr. eines femininen Substantivs aus dem Desiderativstamm von,;» — skr. jigtshä (instr. z. B. Rv. 1, 171, 3) und von diesem nur durch die Gunirung der Stammsilbe unterschieden. jighaesa heisst demnach: a u s d e m W u n s c h e e t w a s zu e r w e r b e n , urväkhsanuha aber ist 2. imperat. med. von urväkhs und in diesem zweiten urväkhs erkenne ich die durch s erweiterte Wurzel varez 'arbeiten. Zur blossen Divination kommt als positiver Anhalt die, wie mir scheint, beabsichtigte Relation zwischen urväkhsatiuha und den vorausgehenden verezvat verezvati. Die Stelle lautet: ä he pascaeta frinaiti | ätars mazdäo ahurahe | khshnütd atbistö hakhdhanhem \ upa thwa hakhshdit geus Säthwa | upa vtranäm pourutäs \ upa thwa, verezvatca mano \ verezvatica hakhshdit atiuha \ urväkhsatiuha gaya jighaesa \ täo khshapanö yäo jvähi \ imat athro äfrivanem \ Zeile h ist eigentlich nur eine nähere Ausführung des Gedankens in f—g. D e m Verfasser — fast hätte ich gesagt Dichter — lag offenbar die etymologische Zusammengehörigkeit von verezvat und urväkhs noch im Bewusstsein. Darnach übersetze ich: 'Hernach wünscht ihm das Feuer des Mazda freundlich und ohne Groll als Bescherung: 1 es sei dir beschert eine Herde von Yieh und eine Schar Söhne; es sei dir ein arbeitsamer. Sinn und ein arbeitsames Dasein beschert: arbeite bei Lebzeiten um etwas zu erwerben alle Tage, die du leben wirst. Solches ist der Segenswunsch des Feuers.' Hier scheint mir noch am ehesten das Wort urväkhsukhti Y . 32, 12 anzuschliessen zu sein, obwol es als an. Xsy. sich nicht sicher fassen lassen will. Möglich, dass es ein copulatives Compositum ist in der Bedeutung 'That und Wort'. aHbyo mazdäo akä mraot j yöi geus morenden urväkhsukhti jyötüm | 'Denen droht Mazda Unheil, die durch W o r t und That dem 1
hakhdhanha, dies ist die beste Lesart von hae + dhä. Das Wort nimmt den Begriff des folgenden hakhshdit vorweg. Auch hier liegt die Spielerei mit der Etymologie auf der Hand-
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Vieh das Leben verkümmern.' Warum sollte bei einem für das Vieh so zartfühlenden Volke neben thätlicher Misshandlung nicht schon das Fluchen und rohe Schimpfen wider das arme Thier als Unrecht gerügt werden? Ich komme nunmehr zu dem Mittelpunkt dieser Untersuchung, zu urväz selbst. Manche Wege stehen der Combination offen, aber welcher führt ans richtige Ziel? Wollten wir urväz als blosse Umstellung aus varez fassen, so bekämen wir nirgends einen verkehrten, aber auch niemals einen ganz zureichenden Sinn. Justi vergleicht, ohne sich übrigens in der aufgestellten Bedeutung irre machen zu lassen, skr. varh (= barh). Und wer sollte nicht, wenn er Y. 49, 8 von einem urväzistäm sarint liest, unwillkürlich an das vedische brhat garma erinnert werden? Dem scheinen sich jedoch lautliche Bedenken entgegenzustellen, im Anlaut zend. v = skr. ö? Nun wird aber im Skr. für beide Wurzeln barh häufig varh geschrieben und zwar nicht nur in späteren Zeiten,, wo die Verwechslung von b und v etwas gewöhnliches ist, sondern die Schreibung varh reicht hinauf in die ältesten Zeiten des Veda. Wie oft schreibt der Rigveda vrha, vrhat, vrhya! Und auch von 2 barh liest man Qat. Br. 13, 6, 1, 9 die Form parivrdho. Es hat also seit Alters im Skr. die Wurzel barh eine Nebenform varh zur Seite, und warum sollte nicht in dem nächstverwandten Zend dem skr. barh ein barez, dem varh aber nach den Eingangs erwähnten Analogien ein urväz entsprechen? Diese Schwierigkeit dürfte also fallen. Stimmen aber die Bedeutungen beider Wurzeln zu einander; oder, richtiger gesagt, da j a urväz und Sippe noch terra incognita ist: gelingt das Experiment durch die ganze Wortsippe den Sinn von varh, barh festzuhalten ? Ich glaube mit j a antworten zu können. Zwischen urväz und varh besteht auch ein durchgreifender innerer Zusammenhang. Die in einer reichen Wortsippe ausgeprägte Grundvorstellung von barh varh ist s t ä r k e n , e r h e b e n oder zun e h m e n , sowol physische Zunahme an Kraft und Ausdehnung als die Steigerung und erhöhte Regung des Gemütes ausdrückend. Machen wir die Probe zunächst am Verbum.
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Die beiden Stellen des Mithrayasht unter e i n e n Hut zu bringen ist bisher keinem Ausleger gelungen. Aus dem Wortschwall Yt. 10, 34 lässt sich wenig abstrahiren; deutlicher spricht Yt. 10, 73 yö (mithroj bädha ustänazasto | urväzemnö1 avardit väcem \ Ich kann in den nun folgenden Worten nichts klagendes und zagendes finden; im Gegentheil es würde der Situation viel angemessener sein, wenn man urväzemnö fasste als 'sich (innerlich) kräftigend, sich aufraffend, s i c h e i n H e r z n e h m e n d , e n t s c h l o s s e n . ' 2 'Der sich den Muth nehmend mit bittenden Händen also sprach.' Das bringt auch in die Monotonie von Yt. 10, 34 eine bessere Abwechslung humanatihd framanafihasca urväzemna haomanatihamna, was ich mir etwa so zurechtlege: 'wolgemuth, vorsichtig (vgl. skr. pramati und Kuhn's Zt. 25,516) entschlossen und uns (gegenseitig) ermunternd.' Diesen beiden Belegen glaube ich noch einen dritten nur unter dem Schleier einer Textverderbniss verborgenen hinzufügen zu können, nämlich urvat jaem Yt. 13,11 das ein leicht erklärlicher (siehe unter jit) Schreibfehler für urväjaem und dies ein ungenau geschriebenes urväzaem 'ich Hess auswachsen' 3 zu sein scheint. Als festeste Stütze meiner ganzen Argumentation betrachte ich das bis dato räthselhafte urv&sman, das mir mit urvdzeman des älteren Dialektes eins zu sein scheint. In urvdzeman hielt der zwischen z und m gehörte im Metrum nicht gezählte Stimmton 4 die Assimilation des z an m, wie sie in urväsman vollzogen, noch auf. Yersuchen wir zunächst ohne Präjudiz der Etymologie durch die Texte selbst dem Worte in die Seele zu schauen! Y. 10, 8 gehört zu den glücklichen Stellen, wo schon die möglichst scharfe Stellung des Gegensatzes genügt um den auf anderem W e g e nicht erreichbaren Begriff eines Wortes zu fixiren. Der Text lautet: vtspe zi anye madhäoüho \ 1
Die Aechtheit des Wortes ist durch das Metrum garantirt. Vergleiche MBh. 7,2136 mäm — tathyatr vacobhir abhivrmhaya. 3 Vgl. Yt. 10, 108 us — barezayeni 'ich will aufwachsen lassen' und avrrhhitam prajdsargam Bhäg. P. 6, 4, 20. * Aehnlich in dem nur für e i n e Silbe gerechneten zemö, das keineswegs auf gleicher Vokalstufe mit upa-sma (terrestris) steht. 2
— aeshma
hacante
Ichrvidrü1
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| äat ho yd haomahe
madhö
\ asha
hacaite urväsmana \ Unverkennbar ist hier ein doppelter G e g e n s a t z : khrvidru
— asha und aeshma
—urvasman.
khrvidru
heisst Wunden oder blutig schlagend, asha anständig, gesittet, ordentlich. Wenn nun aeshma die den gewöhnlichen Schnapsrausch (anye madhäoftho) begleitende rohe Leidenschaft bezeichnet, so bleibt für urväsman keine andere Bedeutung möglich als die durch den Haomatrank g e h o b e n e S t i m m u n g , die f e s t l i c h e und r e l i g i ö s e B e g e i s t e r u n g , a l s o = s a n s k r i t brahman. 'Alle anderen Bäusche sind von blutigschlagendem Zorn begleitet, aber der Haomarausch von der massvollen Begeisterung.' Auch für urväzeman an der einen Gäthästelle könnte nichts schöner passen als der Begriff des vedischen brahman. Dort ist es der A u s d r u c k der festlichen gehobenen Stimmung, das L i e d , Hymnus. Es ist das freilich eine der schwierigsten Strophen, mit der man ohne das kritische Messer nicht zurecht kommt. Westergaard schreibt Y. 32, 1: aqydcä
qaetus
yäsaf
mahml2
ahyä
daevä
thwdi
dütdoiihö
— ahyä mandi
äofthämä
verezenem — ahurahyä
— teng
därayö
mat
airjatnnä
urväzemä yöi väo
mazdäo daibisheiiti.
Man sieht Päda 2" zählt statt sieben Silben deren acht, muss also einen Fehler in sich bergen. Dieser kann aber nur in dem durchaus sinnstörenden daivä gesucht werden. 3 Mir scheint hier eine 1. plur. Schiffbruch gelitten zu haben, und zwar vermuthe ich dvämaht, von Wz. dü 'drängen, verlangen, heischen', auch in d'vaidi Y. 29, 5 'wir drängen den Mazda mit Bitten' und daväscinä Y. 31, 10 d. i. wol un1
Vgl. Metrik des jüngeren Avesta S. 23. Yar. mdhi. 9 Zu welchem Unsinn die Lesart daèva führt, zeigt z. B. die Uebersetzung der Strophe bei de Harlez, welchen solche offenkundige metrische Gebrechen überhaupt nicht irre machen : Le maître, le serviteur avec le olient et les dévas vinrent pour (gagner) la faveur de son esprit à lui Ahura - Mazda ! (disant:) que nous soyons tes ministres, arrête ceux qui te haïssent. Man denke sich die frommen Zoroastrier und die Devs um die Gunst des Orauzd in die Wette Sturm laufend I Wer lacht da? 2
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genaue Schreibweise für duväscina ('der Nichtbauer geniesst, auch wenn er darnach strebte, keines guten Rufes'). Sieht man weiter zu, so scheinen sich noch mehr Belege dieser Wurzel durch allerhand Verschreibungen unter andere Wurzeln verirrt zu haben. W e n n wir z. B. Y . 44, 13 lesen ydi asrustöis perenäoühö nöit ashahyä ädivyeinti, so kann das gar nichts anderes heissen als 'welche voll Ungehorsam nicht nach Rechtschaffenheit streben'. Nun liest die Ed. Bomb, ädivanti. Sollte das nicht auch blosse Yerschreibung für äduvanti sein ? W e r die Verwirrung kennt, welche das Zusammentreffen der Laute u und v, i und y angerichtet hat, wird das nicht gerade unglaublich finden. Diese noch weiter zu verfolgende Wurzel dü würde, wenn wir dhü als die Grundform voraussetzen, endlich einmal ein sinnentsprechendes Etymon für gr. &vfiog das strebende und begehrende Princip im Menschen bieten, dessen Zusammenstellung mit dhümas — fumus den beiderseitigen Bedeutungen zu sehr ins Gesiebt schlägt. Semitische Analogien ziehen hier nicht. Die Ableitung hat sich stricte an den homerischen Sprachgebrauch zu halten. Yon dieser reconstruirten Verbalform dvämahi, die zugleich das Metrum heilt, lasse ich manöi als Infinitiv, den vediächen auf e (zu hunderten bei Delbrück A. V. 221) vergleichbar, abhängen und übersetze demnach die ganze Strophe: Auf ihn verlangt die Sippe, auf ihn die Gemeinde mit der Freundschaft, auf ihn bemühen wir (d. h. ich) uns zu ersinnen (dichten) ein begeistertes Lied, auf den Ahura Mazda. A n dich will ich der Bote (d. h. der Sprecher) sein. Vertreibe die, welche dir feind sind!' Das ist ein ganz richtiges Exordium eines längeren Liedes. Die Gemeinde verlangt ein solches von dem Propheten und er erbietet sich für sie den Fürsprecher bei dem Gotte zu machen. Auch die dritte Stelle Yt. 24, 50 sperrt sich nicht gegen die Gleichsetzung mit brahman, obwol auf die zusammenhangslosen Brocken dieses Yasht wenig W e r t h zu legen ist. Dort Hessen sich die Worte yezi — tafnus para urväsmana barahe recht gut übersetzen: wenn du die hitzigen Fieber
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durch einen Zauberspruch fortbringst'. Wir hätten dann die dem AV. geläufige Bedeutung von brahman als kräftiger Spruch, d. h. Segen, Zauberspruch. Diese einleuchtende Zusammengehörigkeit von brahman und urväsman ist eine glänzende Bestätigung der von R o t h gegebenen Begriffsentwicklung von brahman und schlägt der Haug'schen brahma- Theorie die letzte Krücke weg. 1 Ein Synonymon dieses urüäsman — brahman muss nach dem Zusammenhang das Wort urvCizi oder urväza Y . 36, 2 sein. Die ganze Stelle kommt unter dem nächsten Worte zur Sprache. urväzista ist unter dieser Voraussetzung von dem — beiläufig bemerkt den Liedern unbekannten — bareziita seinem Ursprung nach nicht wesentlich verschieden. Während aber in barezista (wie in berezant u.s.w.) nur die e i n e räumliche Vorstellung der Höhendimension zurückblieb, wirkt in urväzista noch die weitere Grundanschauung der Wurzel varh, in ihrer doppelten Entfaltung, wie ich sie oben entwickelt habe, nach; und zwar a) sinnlich: Y. 49, 8 frashaosträi urväztitäm ashahyä däo | sarim tat thwä mazdä yäsä ahurd | dem Frashaofitra gewähre den festesten Halt für seine Rechtschaffenheit;2 darum bitte ich dich, o Mazda Ahura.' Als Epithet des Feuers, das kräftigste neben väzista 'das rascheste'Y. 17,11; Yt. 13,85. Die Speciulisirungssucht Späterer leitete aus dem Beiwort den Namen eines besonderen Feuers ab, des Feuers in den Pflanzen, das nie isst,
1 Wenn Haug sich ganz besonders an der Uebersetzung 'Andacht' stösst, so hatte er doch dem thatsächlichen Sprachgebrauch Rechnung tragon sollen. 'Zumal wird unter A n d a c h t das O e b e t verstanden.' Grimm s. T. Andacht. 2 D . h. dass er in seiner Rechtschaffenheit (asha) nicht wankend wird, ashahyä sarim auch Y . 53, 3 ; Tgl. ashahyä saire Y . 35, 8 ; vanheus sari mananhd Y . 49, 3. — sarern ist hier 'feminin, steht also für sarärn; e = 3 auch in Um = täm Y . 5 1 , 2 1 ; starimcä = BtarSmcä genit. pl. Y . 44, 3
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aber immer trinkt. Dazu würde sich die traditionelle Uebersetzung 'fröhlich' allerdings gut reimen. b) psychisch: Y. 36, 2 urväzistö hvö nä yä täyä paitijamyäo ätare mazdäo ahurahyä urväzistahyä urväzayä (K5 urväzyä) nämiitahyä nemafihä. Die Tradition fasst ganz richtig jamyäo als 3. sg. wie ved. gamyas.1 Darnach ist statt yä täyä: yd thwäyä ( = ved. tväyä) zu vermuthen. urväzaya und nemarihä drücken die beiden Seiten des Gebetes, die Erhebung und Demütigung vor Gott aus. 'Der Mann ist am begeistertsten, welcher sich dir naht, o Feuer des Ahura Mazda, mit der Begeisterung des begeistertsten und mit der Demut des demutvollsten.' — Das folgende ist ein ungeschickt angeflicktes Bruchstück. Das noch restirende urväzä Y. 30,1 theilt das Geschick aller an. fay; es lässt sich nur eine unsichere Yermuthung darüber äussern. Nach meinem Gefühle ist urväzä ein instr. fem. ganz in der Art und Bedeutung des vedischen barhaifä, also fest, tüchtig, überaus, arg; an dieser Stelle zur Steigerung des vorausgehenden Adjectivs daresatä dienend: yä raocebis daresatä urväzä 'welche beide 2 in den Gestirnen überaus schön sich zeigen.' irit
h.
Die Wurzel irith vereinigt in sich zwei ganz verschiedene Bedeutungen, die sich schwer unter einen gemeinsamen Grundbegriff bringen lassen, jedenfalls vorerst, um Confusion zu vermeiden, sauber geschieden werden müssen, irith, para1 1
Beispiele bei Delbrück AV. 59. Nämlich Mazda und Ashi. Nach R o t h ' s eleganter Conjektur
ist beide Male, hier und T. 61,2 ashä yeed zu ashayecä (genauer ashayOicA) Dativ von aahi zu verbinden. Auch in den folgenden Versen von T. 30 ist, wenn man sie richtig interpretirt, nur von zwei g u t e n Geistern, also Mazda und Asha die Rede; z. B. V. ß 'ihnen beiden sind auch die Devs nicht wolgefällig.' Nur Str. 5 stört den Zusammenhang des ganzen Liedes und kann ursprünglich nicht an dieser Stelle gestanden haben.
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irith 'sterben', irista 'todt' ist bekannt. Daneben kommen Stellen vor, wo Justi als Bedeutung 'zerfliessen, beflecken, zufliessen' u. s. f. ansetzt. Das will nirgends passen. Auf die richtige Spur bringt uns Yt. 14, 31, wo statt avoirithentem der Parallele Yt. 16, 10, sayanem gelesen wird. Dieses andere irith bedeutet h e f t e n und h a f t e n : a) intrans. festsitzen, ruhen. Am deutlichsten ist Y. 10, 12 ä t$ baeshaza irtrithare | vanheus manatihö maydbyd, vom Haomatrank: 'in dir sitzen (stecken) Heiltränke zur E r quickung des Frommen.' Yd. 6, 10 yezi ahmya irithyeiti1 üthem vä üthdtäs vä 'wenn daran (an dem Knochen) noch Aas oder Fäulniss hängt.' Vd. 5, 4 nasunäm yäo paiti äya zemä irtrithare 'der Leichen, welche auf der Erde liegen bleiben'. 2 Aeliulich ava-irith auf dem Boden liegen Yt. 16,10. b) transitiv: heften an, verbinden, mischen Vd. 16, 14 yd näirikayaäo cithravaityäo — tanüm irithyät 'qui cum muliere menstruante corpus miscet.' Vd. 18, 72 hazatirem zaothranäm haomavaitinäm — hämirista aetayäo urvarayäo yä vaoce hadhänaepäta 'tausend Haomaopfer mit einem Beisatz von dem Kraut, welches Hadhänaepäta heisst.' Y. 10,13 (haomahej gava iristahe 'des mit Milch verbundenen, d. h. gemischten Haoma.' Zu diesem irith gehört auch die ganze "Wortgruppe raethw, röithw (vgl. Kuhn's Zt. 25, 479), upa-raethway sich heften, hängen an; häm- und paiti-raethway anstecken, eigentlich: sich festsetzen an (häm-raethway auch transitiv in unmittelbare Verbindung bringen, meugen' Yt. 10, 72; 19, 58. Vd. 18, 62); ferner raethwis in raethwisbajina und räethwisJcare, siehe meine Bemerkung in Kuhn's Zt. 25, 567. Dort habe ich raethwiskare mit der oben citirten Stelle Y. 10, 13 1
Yt. 24, 44 ist statt irithydf : irishyät zu schreiboD. Nicht: verwesen, was auch das andere irith nie bedeutet, denn dies bezeichnet das Eintreten des Todes. Sollten beide Wurzeln von Haus aus in der That identisch sein, so hätte irith 'sterben' die abgeleitetere Bedeutung. Es wird nur von guten Wesen gebraucht im Gegensatz zu ava-tnar (vgl. Yt. 22, 1 und 19), ist also wol euphemistischer Ausdruok. Es drückt vielleicht ursprSnglich das ruhige starre Daliegen des Todten aus. 9
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zusammengebracht und auf einen Priester, der die Haomamischung zu besorgen hatte, gedeutet. Meine damalige Vermuthung finde ich nachträglich vollkommen bestätigt. In dem Ritualbuch Nirangistän (Haug's Ms. Nr. 8) wird das Amt (kairim) der einzelnen Priester definirt. Z. B. äat ätarevakhsahe yat ätaremca aim vakhsayät äthrasca tisrd thrikhtis1 yaozhdathat; vom aber et: äpem über es (nom. sg.) ä baräf, vom sr aoshävareza: sraoshävarezö aiwyäkhsayut; vom äsmitar- : äat äsnatära (lies äsnätarsj yat haomemca äsnayät haomemca pairi harezäf. So kommt der Verfasser auch auf das Amt des R a ö t h w i ä k a r e zu sprechen, welches er folgendermassen beschreibt: äat raethwiskarahe yat haomemca gava raethway äf, bakhsayäatca ' U n d ( d a s A m t ) d e s R a e t h w i Ä k a r i s t , d a s s er d e n H n o m a m i t M i l c h m i s c h t u n d z u t r i n k e n g i b t . ' Damit ist auch die Lesart raethwiskare gegen rathwiskare in ihrem Rechte geschützt. Der Raspi der Neueren entspricht jenem Raethwiäkar weder nach Form noch Inhalt. Es ist ein viel generellerer Ausdruck für Priester. Yielmehr setzt raspi ein uns verloren gegangenes Zendwort *rathwiz — skr. rtvij voraus. vazana. Bestätigungen dergleichen ketzerischer d. h. auf blosse Combination gegründeter Deutungen habe ich noch mehrere in petto. Kuhn's Zt. 25, 567 habe ich für ätare-vazana in Yd. 14, 7 nach Zusammenhang und Etymologie die Bedeutung 'Feuerzange' vermuthet. Die Richtigkeit dieser Vermuthung 1
Das Wort wird verschieden geschrieben, thrakhti,
thrakhta,
thrikhti srakhta; die richtige Form ist thrakhti = skr. srakti. 1 äsnätar ist Also nicht der Priester, welcher die Waschungen
besorgt, sondern ein speciell beim Haomaopfer fungirender Ministrant, der die Handlung zu besorgen hat, die im Skr. mit dhäv ausgedrückt wird Schon diese wenigen Zeilen aus dem Nirangist&n thuen dar, dass dem Haomaopfer in den Zeiten, in welchen diese alten Texte entstanden sind, eine weit höhere Bedeutung zukam als später; das Haomaopfer bildete im persischen Alterthum den Mittelpunkt des grossen Gottesdienstes. Das lehrt deutlich auch der Yispered. Bildner,
Studien zum AVesta. I.
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finde ich jetzt durch das Neupersische bestätigt. Dem zend. vazana entspricht auf das genaueste das np. gäz1 und dies bedeutet forceps quaevis; daher auch der Zusatz ätarevazana F e u e r zange. Wir haben nun schon eine Reihe von Belegen für die Abwerfung oder Verstümmlung des Suffixes ana, ena im N p . : (ätare-) carana = np. cär Ofen j (ätare-) vazana = gäz Zange | mit Ersatzdehnung. (garemö-) skarana = sikär Kohle I yävarena = yävar Stössel. sukurena = sugur Stachelschwein und schliesslich, wenn ich oben S. 10 das rechte getroffen habe, värana np. bära, Befestigung. arezanh. Neben der mehr rituellen Tageseinteilung in fünf Zeiten (Gäh), nämlich hävani (die Zeit bis zur Frühlibation, 2 der Morgen), rapithwina (die Zeit bis zum Mittagessen, der Vormittag), uzayeirina (die Zeit bis zum Sonnenuntergang, der Nachmittag), aiwisrüthrima (die Zeit bis Mitternacht, 3 der erste Theil der Nacht), ushahina (die Zeit bis zum Morgengrauen, die zweite Hälfte der Nacht), existirte noch eine andere mehr volksthümliche Viertheilung, welche uns Vd. 21, 3 erhalten ist: yezi uziröhva merencaite arezahv a baeshazyät ySzi arezahva merencaite khshapöhva baeshazyäf yezi khshapdhv a merencaite ushahva baeshazyät. Klar sind in der Aufeinanderfolge 1, 3 und 4, uziranh 'Vormittag' (vgl. uzira § 5), khshapan 'Nacht' und ushanh 'Morgen'. Das dazwischen liegende arezanh kaun also nur den N a c h m i t t a g und A b e n d bezeichnen. Also'wenn etwas am Vormittag Schaden nimmt, so soll er (wer?) es am Nachmittag heilen; wenn etwas am Nachmittag Schaden nimmt, so soll 1 9
v = np. g häufig, z. B. np. gard = zd. varata.
Wie bei einigen der Jahreszeiten (siehe R o t h ' s Abhandlang aber den Kalender des Avesta), so ist auch für die Benennung dieser Tageszeiten der Schluss des Zeitraums massgebend gewesen. ' Die lauschigste (aitci-sru), stillste Zeit der Nacht.
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er es in der Nacht heilen; wenn etwas in der Nacht Schaden nimmt, so soll er es am Morgen heilen.' Wer das noch nicht glaubt, den wird die Verweisung auf arezahi bekehren. Arezahi ist nach dem Bundehesh der im Westen liegende Karshvare. Da nun die Namen der Tageszeiten nach dem jeweiligen Stande der Sonne auch die Himmelsrichtungen bezeichnen (vgl. rapithicitara), so ist nichts natürlicher als einen Zusammenhang zwischen Arezahi und unserem arezatlh zu suchen. Arezahi ist die gen Sonnenuntergang, gen Abend liegende Welt. Umgekehrt ist Savahi der Name der im Osten d. h. gen M o r g e n gedachten Welt, ist folglich ein neues Glied in der Wurzel su, welche das M o r g e n g r a u e n bezeichnet und die Mutter der in Kuhn's Zt. 25, 531 besprochenen sûra, sûirya, asûr ist. Die Identität dieses arezanh mit skr. rajas 'Dunkel' und iotßog schcint mir sehr wahrscheinlich.1 azrôdaidhi
Yd. 18, 65.
Trotz der missglückten Deutung der Huzväreshübersetzer und Spiegel's möchte ich doch nicht ohne weitere Versuche mit de Lagarde 2 meine Zuflucht zum Armenischen nehmen. An den Grenzen des Landes wäre zudem der Wolf den gâthâbyô minder schädlich. Aber gerade die besondere Gefährlichkeit soll hier durch azrôdaidhi, wie im folgenden durch hazafiröhunäm betont werden. De Harlez's Deutung s'élançant avec impétuosité ist ganz windig. Er der sonst der Vedavergleichung durchaus nicht hold ist, beruft sich auf Naigh. 2, 15, wo ajrâs unter den kshipranâmâni aufgeführt wird, obwol R o t h s. v. ajra ausdrücklich davor als einem Missverständniss gewarnt hat. 3 1
Den von Justi unter arezanh angeführten locat. arezahi Yi. 10, 8 habe ich schon früher beseitigt; es ist arezahi, genit. sg. Ton areza 'Schlacht' zu lesen. 2 Beiträge zur baktrischen Lexikographie 24, 33. 3 Roth glaubt, dass das Missverständniss auf falscher Auffassung von Rv. 4, 1,17 beruhe; sollte nicht eher eine Verwechslung oder alter Schreibfehler für ajirds vorliegen ? Dass weiter oben schon das adv. ajiram angeführt ist, würde nichts verschlagen.
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Ich begnüge mich auch hier mit dem echten Yeda und dem Avesta. azra ist = skr. ajra und daidhi steckt in dem Worte daidhika, welches das wilde Thier im Gegensatz zu pasu dem Hausthier bezeichnet. Die Grundbedeutung beider Bildungen ist also wol 'frei herumlaufend, streifend'. Das ergibt für azrodaidhi einen treffenden Sinn: i n d e n F l u r e n , also in der Nähe der menschlichen Wohnungen, s t r e i f e n d . Darnach fasse ich das Sätzchen Yd. 18,65 täosca te mraomi — jäthwotara — yatha \vä\ vehrkäm azrödaidhim \ gaethäm avi frapataiti 'Und diese, so sage ich dir, soll man noch mehr tödten, als die in der Flur streifende Wölfin, wenn sie in das Gehöfte einbrechen will.' pöitliwa. Nicht immer nur hilft uns der Yeda das Avesta erklären; sondern das Avesta revanchirt sich bisweilen. So fehlt uns für eine Reihe verwandter vedischer Wörter apapitva (das Wegjagen), prapitva (Flucht, Flucht des Tages d. h. Abend) und der gegentheiligen äpitva und abhipitva im Skr. das richtige Etymon, während das Zend es besitzt, eine besondere Wurzel pi. ' Im Avesta kommt zweimal ein Particip pdithiva und zweimal eine Form fra - pinaoiti vor, beide je in verschiedenem Sinne. Wir haben demnach zwei getrennte Wurzeln pi. 1 pi ist deutlich = skr. 1 pi pinvati schwellen, strotzen, kräftig machen' Vd. 3, 31: ho daenäm mdzdayasnim fraväzavazaiti, ho imäm daenäm mdzdayasnim frapinaoiti der verbreitet den Mazdaglauben, der kräftigt diesen Mazdaglauben'. Und dazu gehört das Part. Futuri pöiihwa Yt. 24, 9 'was sich kräftigen, stark sein soll, haltbar, dauerhaft' pdithwem buyäo imat nmdnem | berezistünem gaosürem \ .dauerhaft möge dieses hochsäulige durch Graben befestigte Haus sein.' 1 Ich halte Grassmann'8 Ableitung der genannten Wörter von Wz. pat mit R o t h für unmöglich.
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Das zweite pi zeigt deutlich die Bedeutung ' w e i c h e n , e n t w e i c h e n ' , und transitiv 'zum W e i c h e n b r i n g e n , v e r t r e i b e n ' : Yt. 19, 51 aetat qarend frapinaoiti avi zrayd vourukashem 'diese Majestät entweicht in den See Vourukasha.' Daneben halte man die Parallele in § 56 ä tap qarend frazgadhata tat qarend apatacat tat qarend apahidhat er verfolgte die Majestät, da eilte die Majestät fort, die Majestät verschwand.'1 Dazu pdithwa Vd. 13, 40 = propellendus jäthwa vehrka scäthwa vehrka pöithwa vehrka snaezhana 'erschlagen soll man die Wölfe, unschädlich machen die Wölfe, vertreiben die geifernden Wölfe.' Zu diesem zweiten pi wird man künftig die Eingangs erwähnten vedischen Wörter apapitva, prapitva u. s. f. zu stellen haben. jit,
dSjit.
Wenn es doch unsere traditionellen Erklärer mit der Grammatik etwas genauer nehmen wollten! So soll dregvodebyd dejif aretaeibyd (Dativ!) heissen: 'man bewältige vollkommen (!) die (!) Schlechten', ishasemjif ashem 'den Wunsch nach (!) Reinheit erdrückend' aeshasä deijif, aretä peshdtanvö 'welche wünschen, dass vollständig besiegt werden (!) die Sünder.' So Spiegel und Justi. Wer ein recht nettes Pröbchen von der Uebersetzungskunst resp. den Kunststücken de Harlez's haben will, bitte ich nur dessen Uebersetzung der drei Stellen nebst Noten nachzulesen. Solchen nonsens zu widerlegen wäre Zeitvergeudung. Halten wir die drei Stellen, von welchen zwei eine frappante Aehnlichkeit haben, nebeneinander, nämlich: Y. 53, 6 näsat qäthrem dregvodebyö dSjit aretaeibyo Y. 53, 9 aeshasä dejit aretä peshdtanvö Yd. 5, 4 ishasem jit ashem khraozhdaturva peshdtanus, so springt sofort viererlei ins Auge: 1) areta des älteren Dialektes ist = dem gewöhnlichen asha (vgl. an-areta — skr. anrta, Y. 12, 4). 1
apa-hidhat zu
skr. X
sidh,
nur in intransitiver Bedeutung.
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2) ebenso dejit der Lieder = gemeinzendischem jit. 3) dejit, jit müssen mit dem jedes Mal folgenden areta, asha in näherer Beziehung steheD. 4) areta, asha steht an allen Stellen in grammatischer Concordanz mit den dem fif vorausgehenden Worten. Nr. 1 ist ein hübsches Beispiel zu dem von Brugman in Kuhn's Zt. 24, 5 unter b a gesagten. Zu Nr. 2 möchte ich folgendes bemerken: Nach Ausweis des Metrums in Y. 53,6 — Y. 9 ist der Päda nicht ganz in Ordnung — zählt dSjtf nur eine Silbe, wäre also eigentlich djif zu sprechen. Ein Analogon ist dejämäspa. W e n n dejämäspa an den drei Stellen der Lieder vier Silben misst, so kann es nach allen Regeln der Zendmetrik nur djämaaspa gesprochen werden. Diesem gäthischen djämaaspa entspricht im gemeinen Zend jämaaspa (siehe Metrik d. jüng. Av. §25), wie djif hier als jit erscheint, de hat keinerlei etymologische Bedeutung, heisst nicht weise', sondern ist ungenaue pleonastische Schreibung, indem der dem Palatal vorklingende Dentallaut noch besonders ausgedrückt ist. djämäspa ist also durchaus = jämäspa und djit — pf. Aehnliche unorganische Schreibweisen finden sich auch im jüngeren Zend; dort ist dem c bisweilen pleonastisch ein f oder dh vorgeschlagen z. B. arena-tcaesha Yt. 10, 35 (siehe J . Schmidt K. Zt. 25, 80); frätat caya für frätacaya Yd. 2 , 2 6 ; vidhcoUta — vi-cdidta, Superlativ von vi-ci 'unterscheidendster' Yt. 12, 7. Besonders vor ca : idhafca ainidhatca Y. 57, 33 d.i. idhaca, ainidhaca; yasethwatca Yt. 13,148 d. i. yasethwaca venerandi; aiwitaSdhca spasitiedhca Yt. 19, 6 d. i. aiwitayaeca spasitayaeca, Dative von ¿-Stämmen. W a s nun den Sinn von jif betrifft, so ist aus P u n k t 3 und 4 mit Sicherheit der Schluss zu ziehen, dass es sich mit dem folgenden W o r t e zu einem Compositum verband: ji}areta, jifasha, ein Compositum mit abhängigem Schlussglied, wie skr. vidadvasu. jif ist das mit t gebildete Yerbaladjectiv von ji, jyä = zi zyä1 'das Recht, die Pflicht (asha] miss1
Die Schreibung der Wurzel schwankt: zindp T. 11, ö, aber
jidydi ajyamna.
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handelnd, mit Füssen tretend, von sich werfend. Solche Verbaladjective kommen auch sonst im ersten Compositionsglied vor, z. B. srutgaosha, das allerdings einer anderen Classe zugehört. Wer noch einen Schritt weiter gehen will, schreibe jitasha, d. i. jita-asha. An der Bedeutung würde sich nichts ändern. Jetzt löst sich der bisherige Unsinn von 53,6 in einen wolgefälligen Sinn auf. Der metrische Bau dieser Strophe ist allerdings gänzlich in Trümmer gegangen; es hat den Anschein, als seien Bruchstücke zweier Strophen in eine zusammengeschweisst worden. Erst von tanvo parä an gewinnen wir festen Zusammenhang; es scheint mir, dass von hier ab der zweite Pada von Zeile a, Zeile b und c einer VahiÄtoiätistrophe erhalten seien : tanuvo parä \ vayü - bered(u)byö dusqarethhn — näsaf huväthrem I dregvddebyd dßtaretaeibyö — anäis d manahtm ahüm merengeduye | Das heisst: 'weg von ihrer Person wird verschwinden, von den Zuneigung pflegenden, 1 der Mangel, 2 das Wolbefinden aber von den pflichtvergessenen Bösen: durch die bringt ihr euch um das himmlische Leben!' Die Schwierigkeiten der beiden anderen Stellen concentriren sich auf das Wort ishasa, welches nach der Parallele Vd. 5, 4 auch in Y. 53, 9 herzustellen ist. Dazu zwingt uns zudem das Metrum, das auf den Baum von aeshasa vier Silben fordert. Dem werden wir gerecht, wenn wir statt aeshasä lesen ä ishasa djitaretä — peshötanuvd | Mit diesem neutralen Nomen ishasa, welches das eine Mal im Singular, das andere Mal pluralisch gebraucht wird, ist jifasha als Adjectiv zu verbinden. Die Uebersetzung
1
Nämlich den Neuvermählten, vayü oder vayö zu vi oder vd =
van, vgl. skr. väyu.
2 Sollte nicht auch hier statt dusqarethem ursprünglich gestanden h a b e n ? Vergleiche das Seite 26 bemerkte.
duzhäthrem
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'Wunsch* ist auf diese Weise hinfällig geworden; wir brauchen einen concreteren Begriff. An die nur den Gathas bekannte Verbalbildung ishas lässt sich ishasa nicht anschliessen; diese entspricht an zwei Stellen durchaus dem skr. ich. Auch die scheinbare Vokaldifferenz verschwindet, denn jenes ishas ist wenigstens an einer Stelle bestimmt einsilbig zu lesen. Vergleiche Y . 51,19 ye ahüm ishasäs aibi 'nach dem (ewigen) Leben trachtend'. Y. 31, 4 vahistä ishasä manaühä maibyd khshathrem aojdüghvat 'ich strebe nebst der Frömmigkeit nach einer starken Macht'. — Eine andere Bedeutung müssen wir dem ishas an der dritten Stelle beilegen: Y. 50, 2 kathä mazdä ränyoskeretim gäm ishasoit | yt Mm ahmdi västravaitim stöi nsrjdt \ erezhjis ashä pourushü hvarepishyasü | Das kann doch nur heissen: 'Wird der wahrhaft Rechtschaffene unter der die Sonne schauenden Menschheit, o Mazda, die — Kuh besitzen (dauernd innehaben), der sie für unsere Gemeinde sammt Weiden haben möchte?' Die zweisilbige Aussprache schneidet für dieses letzte ishasöit weitere Combinationen ab. Aber ishasa ist dreisilbig; wir müssen uns schon darum nach einer anderen Etymologie umsehen. Wir haben im Zend ein Thema hishas, über das mir noch nicht das richtige vermuthet zu sein scheint. Die Wurzel has (für sag) scheint mir = der Sanskritwurzel gag (in gagvant, gagaya, gagiyams) zu sein, welche das häufige und zahlreiche Kommen bezeichnet. Ich gehe dabei von der Annahme aus, dass gag durch eine ähnliche Assimilation für sag stehe, wie gvagura, für *svagura, gaga für *gasa und umgekehrt sasvar für *gasvar = zd. saqdre. Dieses hishas zeigt eine durchaus verwandte Bedeutung, besonders Y . 32, 13 yä khshathrCi grihmö Mshast — acistahyä demäne mananho \ anMus marekhtärö ahyä — yaecä mazdä jigerezat käme \ thwahyä mäthräno dütim1 — yi is pät daresäf ashahyä | 'Wenn 2 der Grehma(?) die Wohnsitze im Hause des Satans 1 2
So die Variante, diUya. Nach dem bekannten Gebrauch des Relativs — yat
tä.
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bevölkert — und alle welche, o Mazda, dieses Leben untergraben — so wird er jammern über sein Trachten, 1 während der, welcher die Botschaft deines Propheten behält, (die Wohnung) des Gerechten sehen wird.' Und so heisst das Compositum vtspähishas uberall zu jeder Zeit seiend, a l l g e g e n w ä r t i g ' Y. 45, 4 nöif diwzhaidyäi
vtspähishas
ahurö \
'Nicht lässt sich Ahura, als allgegenwärtiger,
hintergehen.'
Ebenso T t . 1, 8. Sollte nicht ishasa nach Abfall des nur schwach gesprochenen h für hishasa stehen? Wie man auch darüber denken mag, man wird auch ohne das Präjudiz der Etymologie nothwendig auf die Bedeutung ' H a u f e , Bande, Rotte', geführt. Dann wäre Y. 53, 9 zu übersetzen: 'pflichtvergessene Banden, Auswürflinge sind sie.' "Vd. 5, 9 muss noch etwas mehr hergestutzt werden, ehe die Stelle übersetzbar wird. Die Fügung ästärayeirittm donhdf bliebe auch im aller schlechtesten Zend — und das dürfen wir für diese Stelle nicht voraussetzen — immer noch ein Monstrum. Zudem wäre der Mangel eines Verbs im Nachsatz unerträglich. Das Sätzchen käme in schönste Ordnung, wenn wir äonhäp zum folgenden zögen und das m von ästärayeinttm- abschnitten. Da der Nachsatz metrisch gefasst, d. h. einem älteren metrischen Stücke entlehnt ist, so hätten mg und astväo zu verschwinden, also yezica aete nasävd [yä spobereta — makhshiberetaca nasus\ narem ästärayeintt\m], äonhät isharestäitya [me] vispö \ atihus [astväo] ishasetn jitashem | khraozhdaturva peshötanus \ f rem äonhäm nasunäm | yäo paiti [äya\ zemä iririthare2 I 'Wenn solche [von Hunden — verschleppte] Aeser den Menschen anstecken, 1 2
S. 46.
Sein schlechtes Trachten auf Erden. Des Metrums wegen -vrol das Medium iririthaire zu lesen Metrik
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so wäre in Kurzem 1 die ganze Menschheit eine ruchlose Bande ein hartgesottener Auswürfling' u. s. w. 2 cazddühvant. Auf den glücklichen Einfall mazdäofih mit skr. medhas (in sumedhas u. s. f.) zu identificiren ist zuerst Benfey gekommen; die richtige Ableitung der ganzen Wortsippe, von man -f- dhä, hat zuerst R o t h 3 gegeben, mazdäonh ist manas oder genauer tnans, die schwächste Vokalstufe neben menes, menos, -j- dhä -f- Suff. as. Dieses postulirte mans hat sich noch erhalten in der Gestalt meii (Gäthis) und gemeinzend. mäs. Das Yerhältniss beider Formen ist dem des gäthischen Accus, plur. auf eng und gemeinzendischen auf äs, äs wie puthräs aesmäsca vergleichbar. Wie meii (genauer wäre ineüg zu schreiben) dem mans, so entspricht deiig Y. 45, 11 dem von Benfey a. a. O. 35 postulirten dams. Die Bildung mazdäonh = medhas hat noch zwei interessante Analoga. Skr. vedhas entspricht genau 4 dem zd. vazdaiih, nur dass dieses Substantiv, jenes Adjektiv ist. In beiden steckt als erstes Glied vans, d. i. die schwächste Form des neutralen Nomens vanas. vedhas ist einer, der seinen Willen durchsetzt, der Schaltende (van), Gebieter, vazdaüh Autorität, Y. 49, 10 neben khshathrä und mäzä rd (instr.) 'Macht und grosser Besitz' (ra = rdi). Der zweite Fall ist cazdönhvant, das zunächst auf ein 1
isharestäitya ist im Anschluss an Yt. 10, 109 ishare M nistdtä zu erklären; wörtlich wäre e s : in augenblicklicher Ausfahrung — Erfüllung. 9 D. h sie wäre und bliebe im Bann wie der peshötanus, siehe oben. »* Jasna 31 (1876) 8. 2 2 ; naoh ihm Benfey, Altpersisch mazddh u. s. w. (1878); die in die Wolken sich versteigenden Ausführungen der letzten §§ der Benfey'schen Abhandlung wird ein Yedist so wenig als ein Zendist unterschreiben. * Die einzige Differenz lag vermuthlich im Accent; das Adjectiv ist vedhds betont, ein dem Zend vazdanh entsprechendes Substantiv würde *vidhas betont worden sein, wie snbst. yd$as aber adj. yagds.
kiryete
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Substantiv *cazdas führt, und dieses *cazdas zerlege ich nach Analogie der obigen Fälle in cans (von canas) + einer Bildung der Wurzel dhä. Die vedische Sprache hat nichts genau entsprechendes, wol aber ist die Verbindung von canas mit dem Yerbum dadhäti im Yeda sehr beliebt. Der ganze Artikel canas im P W b . gibt nur Belege dieser Phrase cano mayi dhehi 'hab deine Lust (Gefallen) an mir'. Dazu kommt noch canodkä und candhita. cazdönhvant ist demnach 'Gefallen habend an, bereitwillig, geneigt.' Y. 44, 5 Jce yd ushdo arempithicä khshapdcä | yäo (K 4 ) manothrts cazdonhvantem arethahyd \ 'Wer (schuf) das was ist Morgen, Mittag und Abend, welche dem dazu bereitwilligen ihre Bestimmung ins Gedächtniss rufen?' Ein knapp ausgedrückter schöner Gedanke: jede Tageszeit hat ihre besondere Bestimmung, der Morgen die Arbeit, der Mittag das Essen und der Abend die Ruhe und sie finden alle drei den Menschen bereit der jeweiligen Bestimmung Folge zu leisten. Y. 31, 3 hyaf uratem cazdöAhvadebyd | taf ne mazdd vidvanoi vaocd | 'Sprich das Gebot für uns bereite (d. h. aufmerksam und gern hörende) verständlich aus, o Mazda.' aiwisti.1 Y. 9, 24 haomo temcit yirn keresänim | apakhshathrem nishddhayat \ yd raosta khshathrdkdmya \ [yd davata] nöit me [apäm] äthrava aiwistis | veredhaye (K 6 ) daiihava cardt \ ho vispe varedhandm vandt | ni vispe varedhanäm jandt \ Yt. 13, 67 ist, n i e ich schon mehrmals gesagt habe, aimshitie zu lesen; dooh ist meine frühere Uebersetzung zu berichtigen: tdo 1
gdidhyeinii peshandhu | have asahi shöithraeca \ yatha asö maethanemca \ aiwishitee didhära | '8io kämpfen in Schlachten um ihren Sitz und GrundstQok, da wo eine jede Sitz und Haus zum Bewohnen erhalten hat.'
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Ohne das Dunkel dieser Stelle ganz lichten zu können, glaube ich doch wenigstens um einen Schritt in der Erklärung vorwärts zu kommen, aiwistis ist nicht nom. sg., sondern acc. plur. — wie meist in den Handschriften mit kurzem Yokal geschrieben — und abhängig von veredhaye d. i. veredhee, einem mit dhi gebildeten Verbalabstract von var, das wie die verwandten Formen auf dhy&i infinitivisch gebraucht wird. Am nächsten liegt aiwisti mit Burnouf an skr. 1 abhishti anzuschliessen. Dann wäre zu übersetzen: Haoma stürzte jenen Keresäni vom Thron, welcher in seiner Herrschsucht schrie: Kein Priester soll mir um Anhänger zu werben in meine Länder kommen; er würde alle 1 um das Wachsthum bringen; er würde alle am Wachsthum schlagen.' Ich will aber eine andere Möglichkeit hier nicht verschweigen. veredhaye hönnte an die besondere Bedeutung von fra-var in fravarane u. s. w. angeschlossen werden und aiwisti s. v. a. die Litaneien, Formeln und Gebete des Priesters sein. Dann wäre zu übersetzen: 'um seine Litaneien aufzusagen.' Diese Yermuthung lässt sich auch durch die Etymologie festigen, aiwisti könnte in aiwi-s-ti zerlegt werden und s der Rest der Wz. 2 as sein; abhi-as heisst im skr. bekanntlich wiederholen, repetiren, memoriren, studiren, und findet sich in dieser Bedeutung auch im Avesta: Y. 53,5 vaedödüm daPnäbis abyastä, so liest K 5 statt des sinnlosen abyascd 'merket es in eurem Geiste und wiederholt es euch.' aiwisti könnte demnach eigentlich die Memorirstücke, alles was der Priester auswendig lernen muss, also im allgemeinen die heiligen Texte, heilige Schrift bedeuten. Da dieselben in der alten Zeit nur mündlich fortgepflanzt wurden, würde der Ausdruck ganz treffend gewählt sein. Sollte sich in diesem aiwisti nicht die älteste Form des nachmaligen Avesta wiederfinden, das bis heute noch aller Etymologie 7 trotzt? Dass wir in den Texten selbst, also 1
8c. danhava; vispe acc. plur. fem. auch Y. 71, K.
' Aus der verstümmelten Stelle Beh. 4, 64 ist wenigstens soviel ersichtlich, dass das dort vorkommende Wort abastäm mit dem Kamen des Avesta niohts zu thun hat.
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lange vor der eigentlichen Redaction des nachmaligen Buches das W o r t schon finden sollten, wäre ebenso wenig auffallend, als wenn wir schon im Rigveda die rcas, im Atharvaveda die atharvärlgirasas von den sämäni und yajümshi unterschieden sehen. W a s sich später als Name eines bestimmten Buches einbürgerte, war Anfangs nur Gattungsname. Ich begnüge mich damit diese interessante Frage hier wenigstens angeregt zu haben. ya
okhsti
gehört zu den nicht wenigen Worten, die in ihrer besonderen Ausprägung durch blosses Etymologisiren nicht erreicht werden. Der wahre Sinn eines dunklen Wortes wird oft an e i n e r günstigen Stelle durch Intuition gefunden; die Etymologie tritt dann bestätigend und ergänzend hinzu. Ich habe früher für yaokhsti vergeblich nach einem festen P u n k t e gesucht und darum ist mein erster Erklärungsversuch (Euhn's Zt. 25, 384) missglückt. Yt. 10, 82 lesen wir yeAhe hazanrem yaokhstinäm | fradathat ahurö mazdäo \ baevare ddithranäm vtdöithre | äaf (ibyö ddithräbyö \ aiwyasca(?) yaokhstibyd | spasyeiti mithrozyäm | — aiwyasca yaokhstibyd \ adhaoyo asti mithro \ Hier passen weder Kräfte (Spiegel — Windischmann) noch regards (de Harlez 2 545); das letztere liegt j a schon in döithra; die physische Kraft macht noch nicht zum Wächter tauglich. Zum Spähen braucht es ausser den Augen die durch die äusseren Sehwerkzeuge sich bethätigenden inneren Organe, die Sinneskräfte — die S i n n e . Dies ist an einer Reihe von Stellen, die vom W a c h e n und Spähen reden, der wahre Begriff von yaokhsti. Immer steht es in der Nachbarschaft von ashi, gaosha, neben Begriffen wie vidväonh, adhaoyamna u. a. Darnach ist obiges zu übersetzen: *Welchem
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tausend Sinne Ahura Mazda verlieh und zehntausend Augen zum Ausspähen. Und mit diesen Augen und mit diesen Sinnen erspäht er den Treubrüchigen; und vermöge dieser Sinne ist Mithra vor Täuschung sicher.' In ähnlicher Weise wird Tistrya, nachdem vorher erzählt ist, wie Ahura ihn zum Aufseher über alle Geschöpfe machte, Yt. 8, 45 für diesen Beruf von Ahura ausgestattet ydhmai hazatlrem yaokhstinäm \ fradathaf ahurd mazdäo | . Auch die Adjectiva yaokhstivant pouruyaokhsti u. s. w. kommen nun erst zu ihrem Rechte. Die folgenden Stellen können die Lehre geben, wie gut man daran thut, ein scheinbares Nebeneinander nichtssagender Epitheta ornantia nicht immer für das hinzunehmen, was es auf den ersten Blick erscheint, für einen blossen Wortschwall, sondern eine logische Verkettung der Begriffe nach Ursache und Folge zu suchen. Wer diese goldene Regel beobachtet, wird im Avesta wie im Veda 1 die Körner linden, wo Andere nur Spreu bekommen. Die Prägnanz der Alten nachzufühlen, ist die schwierigste Kunst des Uebersetzcrs. Yt. 10, 61 yaokhstivantem adhaoyamnem i pouruyaokhstim dämidätem \ 'der weil er sinnbegabt ist, vor Täuschung sicher bleibt und weil er reich an Sinnen ist (vermöge seines Scharfsinnes) ein Wohlthäter 2 der Menschheit ist.' Yt. 10,107 noit mashyd gaethyö — aojö sumnaoiti gaoshaitee | yatha mithraseif mainyavö | srufgaoshö hazanrayaokhstis | 'Hicht hört so stark 1 So gleich im aller ersten Vers des Rig-Veda. Grassmann übersetzt: Den Priester Agni preise ich, der nach der Ordnung Opfer bringt, den Gott, den schatzverleihendsten. Ludwig: Agni flehe ich an, den purobita des Opfers priesterlichen Gott, den am meisten Freude schaffenden Hotar. Ich dagegen: den Agni fordero ich auf zum Sprecher, den Gott zum Priester des Opfers, zum Hotar ihn als den schätzereichsten. 2 Meine frühere Erklärung von dämidäta als 'rechtgeartet* hat den Fehler, dass sie den faktischen Gebrauch von därni zu wenig berücksichtigt. Es wird als Synonym von anhu und gaya gebrauoht (vgl. T . 43, 5 gegen 51, 6 und 71, 14), bedeutet also Volk, Menschheit, Sohöpfung (vgl. 51, 10). däta ist = skr. hita; dämidäta also 'den Geschöpfen u. s. w. zugethan, frommend.'
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(d. h. gut) der irdische Mensch mit den Ohren, als Mithra mit den Ohren hört, weil er tausend Sinne (tausendfache Sinneskraft) besitzt.' Y t . 10, 35 hazanrayaokhstim — vispövidhväonhem 'der vermöge seiner tausend Sinne alles merkt. Man beachte, dass alle bisherigen Stellen auf Mithra den Wächter xar *'£. sich beziehen. Dazu kommt noch Y . 9, 8 azhtm — thrizafanem thrikameredhem j khshvasashim hazanrayaokhstim | den Drachen mit drei Bachen, drei Köpfen, mit sechs Augen und tausend Sinnen'. Haben wir einmal den Kern des Wortes gefunden, so stellt sich von selbst die richtige Etymologie ein — von Wurzel yuz, Sinn als 'die s t r e b e n d e T h ä t i g k e i t des Geistes' (Weigand, Deut. Wörterb. s. v. S i n n ) . Die Etymologie hilft uns jetzt weiter; der Umfang des Wortes ist nicht auf diesen einen Begriff beschränkt; yaokhsti bedeutet oft allgemeiner R e g s a m k e i t , Rührigkeit, F l e i s s ; z. B . in der Haptanhäiti, wo die reinere Wortform yaosti erhalten ist, vergleiche die Bemerkung auf S. 24. Y . 38, 2 tzhäo yaostayö Arbeit (siehe unten) und Fleiss; dieselbe Verbindung Y. 6 8 , 2 1 vaAuhim idhäf ädäm vatiuhim ashim äca nica mrümaide tzhäo yaostayö 'Gute Gesinnung und gute Gesundheit bitten wir jetzt zu uns herab, Arbeit und Fleiss' (labores et studia). Y d . 2 0 , 1 kö paoiryö mashyänäm thamanuha tarn varecatluhatäm yaokhstiv atäm — yaskem yasMi d&rayat \ mährkem mahrkäi ddrayat 'Wer war der erste unter den unverdrossenen 1 kühnen und thätigen Menschen, welcher zuerst dem K r a n k e n 2 die Krankheit, dem Sterbenden den Tod bannte?' Ebenso Y t . 8, 4 9 ; 12, 1 ; 19, 9. 72. — Die Jungfrau, welche nach Vd. 19, 30 die Seele des Frommen zum 1
thamanönhvaflt mit Spiegel, Commentar zu d. St. zu skr. (am
in tararne, (amtbhis zu ziehen, also wörtlich 'arbeitsam, sich mühend', ein wirkliches Synonyraon zu yaokhstivant. Das von Spiegel angefahrte np. sàmàn 'Geduld' entspricht dem im Zendglossar 31 aberlieferten
ihamana. 2 yaika und mahrka scheinen mir hier das eine Mal adjektivisch gebraucht zu sein ; dem Dativ entspricht im folgenden
mashyehé 'aus dem Leib des Menschen'.
tanaof haea
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Himmel geleitet, erhält dort unter anderem die Beiwörter yaokhstivaiti hunaravaiti 'fleissig und geschickt'. Am unverwischtesten schimmert die Wurzel yuz in yaokhstivanf durch bei der ausdrucksvollen Anwendung Yt. 8, 8 väta väonti yaokhstivanto es wehen regsame (lebhafte, frische) Winde' (wörtlich: venti mobiles). Nach dem gesagten möchte ich die Bedeutungen von yaokhsti etwa folgendermassen anordnen: 1) Beweglichkeit, Regsamkeit; a. von Dingen: in yaoklistivafit Yt, 8, 8, b. von Personen: Rührigkeit, Leben (in dem bei Grimm W b . unter 20 angeführten Sinn), Regsamkeit, Fleiss. 2) Sinn, als das im Innern sich rührende, regsame, die strebende Thätigkeit des Geistes. izha. Das W o r t begegnete uns schon oben mehrere Male in der Nachbarschaft von yaokhsti; beide scheinen so unzertrennlich zu sein wie Licht und Wärme. Justi vergleicht zu izha das skr. ish. Aber abgesehen von der lautlichen Schwierigkeit, ist die Yergleichung schon desshalb unmöglich, weil dieses schon im zendischen ish seine regelrechte Entsprechung hat. Y. 38, 2 werden beide, izhäo und tshem sogar in e i n e m Atliem genannt. izha mu8s vielmehr das indische ihd reflektiren, dessen Bedeutungen aufs Haar auch für das Zend passen. Beide bedeuten Anstrengung, Energie, Streben, E i f e r ; und die auf einen bestimmten Zweck gerichtete Anstrengung, A r b e i t . Mit dem Begriff Arbeit kommt man an den meisten Stellen aus, so in der Verbindung mit yaokhsti, denn o h n e - A r b e i t kein F l e i s s . Ferner Y. 50, 8 maf vao padäii yä frasrutä izhayäo | pairijasäi mazdä ustdnazasto \ Das an die Spitze gestellte mat kann hier unmöglich die farblose durch den Instrumental entbehrliche Präposition sein; vielmehr ist maf pron. der 1. Person. Die beiden den Päda
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einschliessenden Worte gehören eng zusammen; mat—izhayäo ist so zu sagen ein auseinander gelegtes oder nur lose gefügtes Compositum matizhayäo d. i. skr. madihäyäs, wobei die ablativische Bedeutung von mat ('von mir aus') noch empfunden sein mag. Jedenfalls soll durch die künstliche Wortstellung die e i g n e Person markirt werden: mit Versen m e i n e r Arbeit (d. h. mit selbstgemachten) nahe ich mich euch, o Mazda, in demütiger Haltung.' Y . 4 9 , 1 0 tatcä
mazdä
wand
thivahmi
vohü
nemascä
ädäm
urunascä
yä
ärmaitis
nipdoAhe
ashaonäm izhucd
|
|
\
Und das empfehle ich, o Mazda, in deinen Schutz: die fromme Gesinnung und die Seelen der Gerechten und den Cult und das, was der Gehorsam ist und die fleissige Arbeit.' Instrumental izhd 'mit Eifer, mit Nachdruck': Y. 51, 1 vi dushemnäis1 izhäclt — ashä antare caraiti 'den Bösewichtern vertritt er mit Eifer von Rechtswegen den Weg'. Y. 70, 4 yatha
izha
väcim
näshima
yatha
\vä\
suyamna
saoskyantö väcim
daqyunäm
barente
|
\
Auf dass wir m i t N a c h d r u c k ( e n e r g i s c h ) das Wort bekommen, so wie die Propheten der Gaue, wenn sie heilspendend das Wort führen.' 2 1 9 , 9 4 hu didhät3
Yt.
vispe
khrateus4
ddmän
ho vispem
doithräbyö
paitivaenät ahtim
astvantem
vaenät
doithrabyö
daresca
dathat
amerekhshyeitim
yätn
astvait'm
duscithraydo]
|
izhayäo vispüm
|
| [paesisö |
gaethäm
| |
1
rhliishemiia liisst verschiedene Auffassungen zu. 'Wahisclieinlicli ist vi abzutrennen und zum Verbum zu ziehen, dushemna ist e n t weder Particip von dush = skr. 1 dush oder dCtsmana — dush + manas zu lesen. Zu aiitare-car ist skr. antar-i zu vergleichen. Der I n s t r u mental der V a r i a n t e scheint mir wegen Y. 12, 4 wahrscheinlicher. 2 Im Sinn des vedischen brhad vadema vtdathe. 3 Die F o r m ist jedenfalls f e h l e r h a f t ; über den Sinn kann kein Zweifel bestehen. 4 So ist wegen des Parallelismus mit izhayäo zu corrigiren. Qeldner,
Studien zum Avesta.
I.
5
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Es ist von dem die letzte Entwicklung der Dinge herbeiführenden Astvatereta die Rede: 'Und mit den Augen der Intelligenz 1 wird er alle Geschöpfe anschauen; und mit den Augen des Eifers (d. h. mit seinen aufmerksamen oder energischen Augen) wird er die ganze Menschheit ansehen und sein Blick macht die ganze irdische Schöpfung unsterblich.' Soweit wir bisher das Wort verfolgt haben, ist wie im Skr. nur das Femininum im Gebrauch. Dagegen sperren sich bei der weiteren Durchmusterung zwei Stellen, aber nur scheinbar; denn izhem Y. 41, 3 wird sich als Schreibfehler herausstellen und Y. 40, 3 gibt uns das Metrum einen nicht misszuverstehenden Wink, dass hier nicht alles in Ordnung sei. Der ganze § ist deutlich in achtsilbige Zeilen gegliedert: duidi
[a W ö r t l i c h : treibe, nämlich Ross und W a g e n . * W ö r t l i c h : der die Texte (vacuo) 4
hersagt d. h. lernt.
Genauer einer der in die Sippe geheirathet hat. was bekannt-
lich in der Mazdagcmeinde Sitte war.
5*
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ein fahrender Heilkünstler, der in seiner Person Apotheker und Arzt vereinigte. Der also gewonnene Sinn passt ausgezeichnet zu Visp. 9 , 2 , wo wir schon wegen baeshaza den Arzt nicht missen können: (haomanäm) ava baeshaza hacimnanäm yä humäyehe ashaonö yä humäyehe pairijathnö 'der Haomatränke, die Arzeneien enthalten, wie sie der heilkundige Gerechte und der fahrende Arzt hat', also der in Medicin pfuschende Laie und der praktische Arzt. 1 — Das eigentliche /mwiaya-Kapitel ist Yisp. 12, dessen Verfasser ordentlich verliebt in das Wort ist: § 2 humaya upanhäo cishmaide ahunahe vairyeke — hävanayäosca haomä hunvantayuo — (§ 3) arshukhdhanämca vacaühäm sravanhämca zarathustrinäm als heilsam versprechen 2 wir uns die Wiederholung des Ahuna Yairya, — (den wiederholten Gebrauch) der Presse, welche den Haoma keltert, (die Wiederholung) der wahrhaftigen Worte und der zarathustrischen Lehren.' Ib. § 4 atha zi ne humäyötara anhen humaya aeta damän dademaide humaya cishmaide humaya mainyämaidS yä dathaf ahurö mazdüo ashava. Und mögen sie uns recht heilbringend sein; als heilbringend gebrauchen wir diese Dinge, als heilbringend versprechen wir sie uns, für heilbringend erachten wir sie, welche der gerechte Ahura Mazda schuf.' Im folgenden begegnet uns zum ersten Mal die Verbindung von humaya mit tzhya. Beide gehören auch begrifflich eng zu einander; eins bedingt das andere. Wenn humaya gesund oder gesundmachend ist, so bedeutet izhya als die Folge davon z u r A r b e i t t a u g l i c h , a r b e i t s t ü c h t i g oder a r b e i t s t ü c h t i g m a c h e n d : atha z\ \n$\ humäyötaraca izhyötaraca äoAhdma yäis spentahe mainyeus damän yaf his humayaca tzjiyäca cinathämaide. (5) humaya no buyata asmana hävana u. s. f. 'Und wir möchten gesünder und arbeitstüchtiger werden durch diese Dinge des heiligen Geistes, da wir dieselben als heilbringend und zur Arbeit tauglich
1 Die Etymologie von pairijathan ist nicht sicher, zgath passt nicht ganz, da es eine plötzliche und rasche Bewegung ausdrückt. 2 cish scheint hier und an ähnlichen Stellen s. v. a. 'versprechen, med. sich versprechon' zu bedeuten, vgl. Y . 46, 18; 51, 15.
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machend uns versprechen. Seid uns heilbringend, ihr steinerne Pressen u. s. f.' Sollte dieselbe Verbindung nicht auch Y . 41, 3 wiederzufinden und dort îzhîm (acc. von îzhya) zu schreiben sein? So lesen in der That die V. S., und ich glaube, dass sich auch hier der Satz bewährt, dass die Autorität der besten Handschriften oft gegen eine einzige unscheinbare Handschrift nichtig wird. Ich lese also humâîm thivâ îzhîm yazatem ashanhâcim dademaidë an dir besitzen wir einen gesund und tüchtig zur Arbeit machenden auf Ordnung haltenden Gott'. Dazu stimmt auch der nächste Gedanke. Die zu Grunde liegende Verbalwurzel iz = skr. th ist genügend belegt; sie bedeutet 'sich b e m ü h e n u m , begehren, heischen' tâ vatihêus sarê izyâ mananhô | antare vîspêng dregvatô hakhmêng [antare] mruyë 'darum strebe ich nach einem Halt 1 für den Frommen und kündige den Ungläubigen allen Verkehr auf Y. 49, 3. tâ toi izyâ ahurâ mazdâ darstôiécâ hêmparstôiscâ 'darum bitte ich um eine Audienz2 und Unterredung mit dir, Ahura Mazda' Y . 33,6. tadhaca (lies tafca, L. 18 hat tadhca !) izyêiti apäm napâo 'darum bemüht sich der Apâm Napât' Yt. 19, 51. vîspaSibyô haca izyêiti | huberetîm — 'von allen heischt (das Feuer) gute Pflege' Y. 62, 7. Schwierigkeiten macht bloss Y. 23, 3. Abgesehn davon, dass die Stelle in gänzlich verwittertem Zend abgefasst ist, lässt sich die Ordnung der Sätze nicht deutlich erkennen : âyësê yësti vîspaya ashavanê fravashe kë asti kvacif aûhâo zemô parairisti dahmi nâirikê aperenâyûkë kaininë vâstryâvarezi upashaëti haca aimât nmânât izyêiti yâo paitismarenti tjâo aiwinâsentê vatïhûs yasnäsca vahmäsca. Mir scheinen die Worte kë — izyêiti eine erklärende Einschiebung und zwar im Singular, während der Hauptsatz im Plural läuft, zu sein. 'Ich bitte durch mein Gebet alle frommen Fravashi herbei [welche irgendwo in diesem Lande als Landsmännin, sei es als Weib oder Mädchen oder Jungfrau oder Magd gestorben sich auf1 d. h. ich bemühe mich dem Frommen ein Halt zu sein, vgl. Y . 49, 8, oben 8 . 46. 1 darsti das Sich-sehen-lassen, wie skr. drshpi, vgl. drshfiprasd-
dam
kar
'die Gnade seines Anblickes, d. Audienz gewähren' Hitop.
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hält und sich um dieses Haus bemüht], welche sich seltnen und zu erlangen suchen die köstlichen Gebete und Gesänge.' 1 Leider bleiben zwei Stellen im Rückstand, die mit der fest umschriebenen Bedeutung von izha unvereinbar sind und die Abtrennung eines zweiten grundverschiedenen izha nothwendig erscheinen lassen. Beide Male ist izha mit äzvitis verbunden, während wir Y. 38. 2 die Verbindung ishem äztiitim antreffen, izha und ish sind also Synonyma und bedeuten im Gegensatz zu äzüiti 'Speise' (siehe Kulin's Zt. 25, 522) den Labetrank, Trank. Während ish — skr. ish ist, erinnert dieses zweite izha lebhaft an idä. Da mir aber die Natur dieses Sanskritwortes noch dunkel ist, vermag ich die Zusammengehörigkeit beider nicht zu erweisen. Die beiden Belege für dieses 2 izha sind: Vd. 9 , 5 3 para ml ahmät haca asanhatca shöithräatca akhstat izhäca äzüitisca 'von der Gegend und Flur wird Trank und Speise verschwinden. Y. 49, 5. af hvo mazdäo izhäca äzäitiscä | ye daenäm vohü särStä mananhä \ ärmatoU kascit ashä huzentus | 'Und Mazda ist Trank und Speise (d. h. ein Labsal) für jeden, welcher von Herzen an der Verkündigung festhält 2 und dem Gehorsam wahrhaft treu bleibt.' Zum Gedanken vergleiche man Y. 41, 3. niv
andät.
Ich habe hier einen früheren Fehler gut zu machen. Was ich Kuhn's Zt. 24, 139 über nivanddt geschrieben habe, lasse ich nur so weit gelten, als ich auch jetzt "noch in dem Worte eine Verbalform erkenne. Im übrigen ist die Deutung verfehlt; der Zusammenhang der Stelle war mir damals noch nicht verständlich, woran allerdings der Herausgeber die Hauptschuld trägt. Der atharvaartige Charakter des Bahram > Welches die specifische Bedeutung von vdhma sei, kann ich im Augenblick nicht sagen. Jedenfalls gehört es nicht zu vac, sondern steht für *vasma. Ist etwa ushi und skr. vdsanä zu vergleichen ? 2
Wz sar in saraiih, skr. (arman n. s. f.
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Yasht ist mir seitdem erst klar geworden; der zweite Theil steckt voll von Zauber- und Amuletgeschichten. Auch Yt. 14, 57 ist von einem Amulet die Rede; einem am Leib getragenen Stückchen der Haomapflanze wird magische Kraft zugeschrieben. Alles ist in Ordnung, wenn "Wir mit den besten Handschriften in z w e i Worten sârê (locat. vonsâra) baghem lesen und nivandât = ni-bandât von bctiïd, baftdâmi (Yt. 4,6) fassen: haomem bairê sâirë baghem \ haomem verethrâjanem bairê | nipâtârem vohu bairë \ nipâtârem tanuyë bairë | [haomem] yim nivazaiti nivandât \ apayëiti dusmainyaot â | [peshana haca] 'den Haoma trage ich als Schutzgeist auf dem Kopfe, den siegreichen Haoma trage ich, als Schützer der Habe trage ich ihn, als Schützer für mein Leben trage ich ihn; wer ihn 1 trägt und festbindet, der entgeht seinem Feinde [in der Schlacht].' asträm
m air
im.
Auch mit Haug's Auffassung der ersten Paragraphen von Yd. 18 kann ich mich nicht recht befreunden. Abgesehn von grammatischen Seltsamkeiten und Unmöglichkeiten, abgesehu von der gezwungenen Annahme, class es zweierlei Barsom. zweierlei Khrafstraghna, das eine für den Priester, das andere für den Laien gegeben habe, wovon sonst nirgends etwas verlautet, ist nach meinem Dafürhalten bei Haug der leitende G-edanke nicht scharf genug zum Ausdruck gekommen. Der Verfasser will sagen, wer nicht mit den Lehren der Religion vertraut ist und nicht die Pflichten eines Priesters gewissenhaft erfüllt, ist kein Priester, wenn er auch die äusseren Abzeichen eines solchen trägt. Was einen echten Priester von einem Lügenpriester unterscheidet, sagen die §§ 5 und 6 mit kurzen Worten. Ich bemerke noch, dass der ganze erste Absatz des Capitels von Haus aus metrisch, aber stark mit Glossen versetzt ist. Das Metrum führt uns auch hier die ursprüngliche Textgestalt vor Augen. § 5 lautet : 1 yim — y6 imem, wie naoh meiner Ansioht auch in der AhunaVairyaformel.
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yo saete haurväm [itarasca] khshapanem | ayazemnd asrävayd \ [amarö everezikö asikMö asdcayd] jayäi cinavat 1 ustänem | diwzhat [haca] äthrava sanhaite j mä dim mruyäo äthravanem \ uiti mraot ahurd mazdäo \ äi ashäum zarathustra | 6. tem dim mruyäo äthravanem | uiti mraot ahurd mazdäo | äi ashäum zarathustra \ yd haurväm \tarasca\ khshapanem | khratüm peresät ashavanem i äzobüjem ravazdäm | cinvatperetüm huvanhudäm | u. s. f. Das heisst: 'Wer die ganze Nacht über daliegt, ohne zu beten und zu recitiren [ohne zu repetiren oder den heiligen Dienst zu versehen oder zu lernen oder zu lehren] und seinen Leib zum Dickwerden pflegt, 2 der heisst sich heuchlerisch 3 einen Priester; nenne den nicht Priester, so sprach Ahura Mazda, o gerechter Zarathufitra. (6) Den nenne Priester, so sprach Ahura Mazda, o gerechter Zarathustra, welcher die ganze Nacht über nach der wahren Erkenntniss forscht, die aus Noth befreit und die Richterbrücke freimacht und seliges Leben verleiht.' Auch in den ersten 5 Paragraphen des Capitels ist das achtsilbige Yersmass consequent durchgeführt. Die ersten Worte schweben völlig in der Luft, auf das folgende haben sie keinen Bezug. Ich setze zur besseren Uebersicht den vollständigen Wortlaut in seiner metrischen Gliederung her: 1 Hss. einvaf, da» Metrum verlangt 3 Silben also die corrckte Form der 3. 8g. c o n j . von ci. 2 cin(a)vaf wörtlich: mehrt, mSstet. ja$äi ist durch ungenaue Aussprache für caydi verschrieben. Beiden liegt 1 ci zu Grunde. Von der CinvatbrScke kann hier nicht die R e d e sein. ' haca fällt aus dem Metrum. Ein unwissender Glossator hielt diwzhaf für einen Ablativ; es ist in Wahrheit das adverbial gebrauchte Neutrum des Particips von ditvzh = skr. dips.
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paitidänem a i n i in baraiti1 | anaiwiyästö daenäm \ diwzhat [haca] ätlirava sanhaite | mä dim mruyäo äthravanem | uiti mraot ahurö mazdclo \ ai ashäum zarathnstra \ 2. khrafstraghnem ainim baraiti \ anaiwiyästö dacnäm | diwzhat [haca] äthrava sanhaite | mä dim u. s. w. 3. urvaräm ainim baraiti \ anaiwiyästö daenäm \ diwzliaf \]iaca\ äthrava sanhaite | mä dim u. s. w. 4. asträm mairtm käshayciti \ anaiwiyästö dacnäm \ diwzhat [haca] äthrava sanhaite \ mä dim u. s. w. Man sieht, von der richtigen Fassung des Wörtchens ainim hängt alles ab. ainim kann nur von anya abgeleitet werden; mit skr. ena hat es nichts zu thun. Es kann aber nur accus, des Masculins oder Neutrums (für anyat, wie öfters yim für yat, tem für tat), nicht aber des Feminins sein, denn anyäm kann nicht zu ainim verkürzt werden. 2 Daraus folgt, dass ainim nicht auf urvaräm bezogen werden k a n n , also auch nicht auf paitidänem und khrafstraghnem bezogen werden d a r f ! Daaselbe gilt für mairim, wenn wir es von dem gewöhnlichen mairya ableiten. ainim i s t , wie diivzhat, A d v e r b i u m : ' a n d e r s d. h. nicht so, als es üblich oder recht ist, f ä l s c h l i c h , m i t U n r e c h t . ' 3 In ähnlichem Sinne verwendet das Sanskrit anya und dessen Ableitungen; anyathä bedeutet unter anderem anders als es sich in Wirklichkeit verhält, fälschlich'; anyathä 1 E i n e S i l b e zu viel, ob die metrische Ungenauigkeit werden. 2
( = skr. flektirt.
baratt durch
Doch könnte in solchen Fällen den Parallelismus entschuldigt
Man halte mir nicht etwa ainim Y . 53, 5 e n t g e g e n ; anyö anya anyo' nya) wird nuch bei femininem S u b j e k t maskulinisch
' Darmesteter B a n k fallen.
lässt in seiner Uebersetzung das W o r t unter die
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kar 'etwas nicht so machen, wie es sein sollte, fälschlich verfahren; anyat kar 'einen Fehler machen'. Das folgende diwzhaf, bestätigt diese Deutung. Darnach übersetze ich: 'Mit Unrecht trägt das Mundtuch, wer nicht in den Glauben eingeweiht 1 ist, heuchlerisch heisst er sich einen Priester; nenne den nicht Priester, so sprach Ahura Mazda, o gerechter Zarathuétra. (2) Mit Unrecht trägt den Khrafstraghna, wer nicht in den Glauben eingeweiht ist u. s. w. (3). Mit Unrecht hält das Kraut, 2 wer nicht in den Glauben eingeweiht ist,' u. s. w. Da nun im folgenden mairim nach seiner Stellung durchaus dem ainim entspricht, so muss es wie jenes gleichfalls Adverbium sein. Für mairya müssen wir uns mit einer viel weiteren Bedeutung begnügen, als sie die nach meiner Ansicht verfehlte Herleitung von mar, mori an die Hand gibt, mairya bedeutet nach den Stellen ganz allgemein: 'schlecht, böse, malus' und ist vielleicht auch etymologisch mit dem lateinischen Worte zusammenzubringen, mairim ist also s. v. a. m a l e . Nun ist es freilich mit Professor Garbe's 3 hübscher Erklärung von käshayeiti aus *kartayati vorbei. 1 astra heisst nirgends Dolch oder Messer, sondern deckt sich an allen Stellen mit dem indischen ashtrá. Es ist eine Art von Peitsche, eine Gerte oder ein Stock, mehr zum Schlagen als zum Anstacheln derZugthiere dienend. Denn nur so begreift es sich, dass man sie nicht selten ad posteriora des Excedenten kehrte. Es genüge der Hinweis auf Yt. 10, 112 und 113 astraúhád 'mit der Gerte lenkend', astráo kahvän 'wenn die Gerten klatschen' und khshvaewayatastra 'die Gerte schwingend' Yt. 17, 7. An unserer Stelle ist astra im Sinne des gewöhnlichen 1
Wörtlich: wer nicht den Glauben sich umgegürtet hat. Das Barsomkraut. 3 In den Königsberger wissenschaftlichen Monatsblättern; die Nummer ist mir entfallen. * Um jedoch die Zahl der Beispiele für sh = rt nicht zu schmälern, bemerke ich, dass kesha Yt. 17, 14 = kereta (krta) ist, vastrdo keshäo 'geinachte, d. h. fertige Kleider', kesha neben kereta wie asha neben areta. 2
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aspahS astraya des Prügelstrafcodex gebraucht. 1 käshay&ti bleibt das nachmalige np. Jcashtdan2 und ist wie oftmals jenes in abgeschwächter Bedeutung = führen, handhaben, regieren oder mit ähnlichem Bilde wie unser'eins überziehen gebraucht. Demnach übersetze ich den fraglichen Paragraphen: 'Uebel (zum Schaden) handhabt den Stock, wer nicht in den Glauben eingeweiht ist, heuchlerisch heisst er sich einen Priester'u.s. w. Die Prügelexekution stand nur dem wahren Priester zu. Die Priesterschaft verwahrt sich hier ausdrücklich gegen deren unbefugte Ausübung von Seiten gewisser Pseudopriester. a
skare.
Zu den harten Nüssen, welche das erste Capitel des Yendidäd zu knacken aufgibt, gehört aSkare. Frühere Erklärungsversuche will ich mit Stillschweigen übergehen. Am aussichtslosesten scheint mir die von H a u g -West Essays 2 357 ausgesprochene Ansicht, askare sei nichts anderes als das — missverständlich mit Zendbuchstaben geschriebene — Pehlewiwort äshkärak ( . = np. äshikärah), gehöre also zur Huzväresherklärung und sei zu übersetzen 'is declared, manifest'. Vor allem steht damit die Wortstellung im Widerspruch, die das W o r t eher dem folgenden, jedenfalls aber dem Zendtext selbst zuweist. Ohne jedes Präjudiz betrachtet fallt der Abschnitt 3—4, sowie 14—15 durch seine Länge auf. In beiden contrastirt die ausführliche Schilderung der Landplagen mit der knappen Ausdrucksweise, deren sich der Verfasser durch das ganze 1
Ebenso Yd. 14,8 neben paitiddna und khrafstraghna wie hier. W e n n , wie ich mit Dnrmesteter (VencHdäd X C V I ) glaube, sraoshocarana nur ein anderer Ausdruck f ü r dasselbe Instrument als aspahi astra ist, und die stehende l'hrase dtiye saite (u iihnl.) sraoshdcuranaya nur eine einschärfende Tautologie, keine V e r s c h ä r f u n g ist, so muss sraoshöcaranaya in Vd. 14, 8 als eine in den Text g e r a t h e n e Marginalglosse zu astra angesehen werden. Darauf weist nuch d e r Instrumental, der unter lauter Nominativen wie hereingeschneit aussieht. 8 Ueber den Ausfall des r vergleiche nasukasha 'einer der die Leichen fortschleppt.'
— Capitel befleissigt. ganze
§ 4 wie
§
sein verdanke. schiedene Frage.
76
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Das legt die Vermuthung nahe, dass der 15 einem späteren
Ob sich in § 4 nur
Hände
verewigt
Glossator
sein
Da-
eine oder zwei ver-
haben, ist eine
untergeordnete
Jedenfalls kann man nicht die W o r t e hapta — askare
allein als eine Glosse ausscheiden.
Denn da taeca sich nur
auf den letztgenannten Begriff beziehen kann, so kämen wir zu dem doppelten
Unsinn, dass es ein Land gäbe, w o im
Sommer "Wasser und Erde zugefroren und die Vegetation erstarrt ist,
und dass trotzdem
Mazda
Prohibitivmassregeln
nöthig hatte, damit nicht alle W e l t nach diesem gesegneten Land
auswandere.
zeit,
wo
es
W e r in aller W e l t nennt das Sommer-
permanent
friert?
Und
auch
angenommen
Eran V e j sei für den Verfasser dieses Capitels ein mythisches Land gewesen, was ich für meinen Theil nicht glaube,
wer
wird ihm die hirnverbrannte Idee zutrauen, dass die Ormuzdreligion in einem Lande, gegen das Grönland noch ein Paradies ist, den Menschen
geoffenbart worden sei ?
Ich sollte
doch meinen, dass solcher Unsinn etwas stutzig machen sollte. Ich nehme die Glosse, so wie sie dasteht, als ein Ganzes und theile und lese die W o r t e folgendermassen: dasa avathra mäorlhd zayana panca zayana; taurvaräo.1
dva hämina;
hapta
hefiti
häminö
maonha
askare taeca henti saretaäpd saretazemö
sare-
Ich ziehe also askare zum folgenden; auch sonst
steht ca bei besonders betontem Anfangswort erst am zweiten Wort.
Doch auch wenn man
es bei Westergaard's Inter-
punktion belässt, ändert sich nichts an meiner Deutung. Ich halte askare für ein Adverbium auf are, wie hanare ohne', ishare 'sofort, rasch', von
der schwächsten Form der
Wurzel hac + ä, und gebe ihm die Bedeutung 'nacheinander, in ununterbrochener Folge, fortwährend', das folgende k gerechtfertigt. äskra, das besser von sac +
s statt s ist durch
Zu vergleichen ist auch skr. ä abgeleitet wird.
Es wäre demnach der ganze Abschnitt zu übersetzen: ( 3 ) 'Als ersten und besten der Wohnsitze und Länder schuf ich Ahura Mazda Eran V e j an der guten Däitya. 1
So die V a r i a n t e n ; es sind lauter Composita.
Und als
—
77
—
Gegenwerk schuf Anra Mainyu der unheilvolle den röthlichen Drachen und die teuflische Kälte.' 4. Glosse: 'Dort 1 sind zehn Monate Winter, zwei Sommer; sonst 2 sind sieben Monate Sommer und fünf Monate Winter und in diesen sind ununterbrochen Wasser, Erde und Bäume gefroren. Und in der Mitte, im Herzen des Winters fällt allenthalben Schnee und dann sind die Stürme am heftigsten.' Behält man Westergaard's Interpunktion bei, so heisst es: 'fünf Monate hintereinander Winter'. Jedenfalls, wenn man zwei verschiedene Glossatoren annimmt, muss man die Worte taeca u. s. f. gleichfalls dem zweiten Glossator zuschreiben. Dass in der That vom Winter die Rede geht, erhellt j a auch aus den Schlussworten des Paiagraphen. Nach meiner Meinung fand der lluzväreshübersetzer schon die ganze Glosse in seinem Texte vor; er suchte sich nach Möglichkeit aus dem unverstandenen Text herauszuwinden. Die von ihm angerichtete Confusion ging in Mainyoi-Khard 44, 20 über. bumy
a.
Das Richtige hat schon Spiegel getroffen; da aber in diesem Fall ihm Niemand gefolgt ist, so verlohnt es sich den Artikel nochmals zu revidiren. bämya lässt sich, wenn wir für alle Stellen einen einheitlichen Ausdruck suchen, am besten mit dem lateinischen sublimis wiedergeben; es theilt sämmtliche Begriffsmodifikationen des lateinischen. Ich will gleich den Hauptzeugen sprechen lassen: Yd. 19, 28 thritiyüo3 khshapö viusaiti | usi raocayeiti bdmya | gairinäm ashaqäthranäm | äsnaoiti mithrem huzainem | liier hat Spiegel gegen seine sonstige Gewohnheit bämya durch Morgenröthe übersetzt. Aber die nachfolgenden Genitive kommen erst dann zu ihrem vollen Recht, 1 2 s
In Eran V e j . Der Begriff 'sonst' liegt mit in hehti. So oder thrityuyao ist wol zu losen.
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78 —
wenn man bämya substantivisch fasst als 'die Höhen', neutr. pluralis mit dem Singular des Verbs verbunden (siehe Kuhn's Zt. 25, 521). Somit komme ich zu folgender Uebersetzung: 'Wenn in der dritten Nacht der Morgen anbricht und im Frühlicht 1 die Gipfel der weiten Berge schimmern, gelangt (die Seele) zum wachsamen Mithra.' Der sonstige Gebrauch von bämya lässt sich begrifflich in folgender Weise ordnen: 1) hoch, gross von Personen: die Fravashi Yt. 1 3 , 8 7 ; Ardvi Süra Yt. 5, 64. 78; aufrecht, dämän Yt. 19, 10. 2) hoch, vom Haus und Wohnraum maethanem mazaf anäzö bämim 'gross, geräumig, hoch' Yrt. 10, 44; ähnlich Yt. 5, 101. 3) Hoch von Bergen: haräm — bämyäm Yt. 10, 50; 12, 23; vlspobämya oinnibus sublimior; hukairyät haca barezatihat vispobämyäf 'von dein alle überragenden Berg Hukairya aus' Yt. 15, 15. 4) hoch s. v. a. hochgelegen oder höhenreich von Hochund Gebirgsländern asäosca shöithruosca Yd. 1, 21. Der Welttheil Qaniratha Yt. 10, 67. 5) in der Höhe befindlich: Yt. 13,59 yao avat- zrayo aiwyäkhshayeinti yat vourukashem bum'tm 'welche (Fravashi) jenen in d e r H ö h e b e f i n d l i c h e n See Vourukasha beaufsichtigen*. Wie der vedische samudra, so wurde von den Iraniern der See Vourukasha nicht nur auf Erden gesehen, sondern auch in der Luft als das himmlische Wasserreservoir gedacht. Hierher würde auch ein Theil der unter 1) gesetzten Stellen passen. 6) hehr, erhaben: hapta sravö (sravaö) bämya die sieben erhabenen Worte' Vd. 19, 42. In der corrupten Stel'e Yt. 15, 55 ist die Beziehung 1 Oder auch u n p e r s ö n l i c h : und en die Gipfel der Berge erleuchtet. ist nicht die Präposition us, sondern infinit locat. wie skr. vyushi, nur aus dem Präsensstamra gebildet. 2 Man beachte avaf Neutrum des Pronomens ava, das im Gegensatz zu intern auf die um Himmel befindlichen Gegenstände deutet, vgl. ava raocäo Yt. 10, 85, aber im zäo. Aehnlicli ist dus Verhältnis» zwischen adas und idam im Sanskrit.
tisi
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79
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von bamhn unklar; dessgleiclien wer mit hubämya Yt. 1 0 , 1 4 3 gemeint sei. bämya setzt ein Substantiv *bCtma voraus, welches sich noch im np. als bäm erhalten hat und dort das Dach oder den Söller des Hauses — häufig neben dar dem Thor d. h. dem unteren Theil des Hauses — bezeichnet. Die H e r k u n f t von 1 bhu i scheinen, leuchten) ist darum nicht ausgeschlossen; auch lat. solarium führt j a auf sol zurück. Eine bezeichnendere Etymologie bleibt freilich zu wünschen. W e l c h e Deutung man dem zendisclien bitma in vispobüma Yt. ) 0 , 1 3 6 zu geben hat, lässt sich nicht entscheiden, so lange wir über das dunkle asänasca noch nicht ins Reine gekommen sind. apan
ötem a.
Nach Wesen und Herkunft von apanotema braucht man nicht lange zu fragen, sobald man seine Gesellschaft etwas genauer ansieht. Y. 57, 4 folgt auf ashahe apanötemo die F ü g u n g ashahe jayhmtistemo 'der in der (J erechtigkeit am weitesten gekommen i s t , es am weitesten gebracht hat.' Die zu Grunde gelegte Wurzel wird also von gam begrifflich nicht allzuweit abliegen. Es ist die Verbalwurzel ap = ap. Und aucli die Bildungen sind durchaus homogen; in apanotema steckt das P a r t i c i p i u m p e r f e c t i m e d i i apana = skr. apana.1 apanotema heisst demnach: d e r a m m e i s t e n e r r e i c h t , oder e r r e i c h t h a t , — a u s r i c h t e t , es a m weitesten gebracht hat; erfolgreichst, einflussr e i c h s t u. s. w. Und zwar wird es coustruiit e n t w e d e r m i t G e n i t i v wie in der obigen Stelle ashahe apanotema 'qui in sanetitate pluiinic piofecit, der in Frömmigkeit vollendetste.' O d e r m i t A b l a t i v (an, in): Yt. 13, 80 fravashtm aväm yäin ahurahe mazdüo — hukereptemämca ashäf apanötemämca 'jene Fravashi des Ahura Mazda, die schöngebildetste an Tugend vollendetste.' Auch Yd. 19, 14; Y . 1, 1 ;
26, 2. 1
kommen.
Das Substantiv apana
Yt. 19, 44 wird unten
zur
Sprache
—
80
—
Oder absolut: dvarem apanötemem 'das (Herrscher haus, welches am meisten. Erfolge gehabt hat, das thaten- und einflussr e i c h s t e ' Y t . 5, 5 4 . —
Y . 5 8 , 8 haurväm
handäitim
yesnyanäm
apanotemaya
vacastastä1
yazamaide
paiti
staotanäm sraestäm
— 'die ganze Sammlung der Yasnalieder beten wir an mit der wirksamsten Strophe' sraestäm u. s. w. (Y. 36, 6). Visp. 9, 6 yasnäica
vahmäica
yat
apanötemahe
rathwö
yaf
jaghmüshyiio
'zum Lob und Preis der erfolgreichsten Stunde, nämlich der, in welche der Ritus und die Stundenbitte fallen.'- Aehnlieh ist Y. 71, 3 zu fassen. ashois
yaf jaghmushyäo
ratufritvis
•v is t a.
Hübschmann CL. 183 setzt auf Grund der Stelle Yt. 14,43 ein vista — lat. victus an. 3 Ich glaube er hat Westergaard's Text zu rasch als baare Münze genommen. Westergaard's Text lautet nach Versen getheilt und mit Einklammerung der unmetrischen Zusätze: yaf
spädha
rastem
luinjasäonte
rasma
katarascif
| [spitanui
zarathustra]
|
vUtäonhö
[