Soziographie und Städtebau: Mit Ergebnissen soziographischer Untersuchungen in der Stadt Hanau [Reprint 2013 ed.] 9783110826029, 9783110020601


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German Pages 194 [208] Year 1971

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Table of contents :
THEORETISCHE GRUNDLEGUNG
1. Einführung
2. Die Soziographie, deren Ortung innerhalb der Sozialwissenschaften, Anwendungsbereiche, Theorie und Arbeitsmethoden
2.1. Aufgabenstellung der Soziographie
2.2. Soziologie – Soziographie
2.3. Die Soziographie und ihre Nachbardiziplinen
2.4. Arbeitsmethoden und Material
2.5. Konsequenzen aus der thematischen Abgrenzung soziographischer Forschungsobjekte
2.6. Empirische Exploration zur Formulierung von Hypothesen
2.7. Statistische Anwendungen
2.8. Interpretationen der Beobachtungen
2.9. Kritische Randbemerkungen zum Empirismus
3. Die Stadtplanung und deren wissenschaftliche Zuordnung
3.1. Zum Begriff und Inhalt vom Planen
3.2. Aufgaben des Stadtplaners
3.3. Bezüge zwischen Regionalplanung und Soziographie
3.4. Zusammenarbeit Soziographischer Regionalplaner
3.5. Gebietsumfang der Regionalplanungsobjekte
4. Bevölkerungskonzentration und Regionalplanung
5. Der Ansatz für eine praxisbezogene soziographische Forschung
6. Literatur
SOZIOGRAPHISCHE FACETTSTUDIEN ZUR PLANUNGSSITUATION DER STADT HANAU
Teil I RAUMBEZUG
1. Überlegungen zur räumlichen Zuordnung
2. Urbanisierende Prozesse
3. Formende Kräfte
4. Lage in der Region Untermain
5. Flächennutzung
6. Aufnahmevermögen
7. Bevölkerungsdichte
8. Flächenerschließung
Teil II ANALYSEN UND PERSPEKTIVEN ZENTRALER RAUMRELEVANTER PROBLEME
1. Struktur und Prognose der Bevölkerung
1.1. Bevölkerungszunahme
1.2. Altersaufbau
1.3. Geburtenüberschuß
1.4. Wanderungssaldi
1.5. Geburtsort der Wohnbevölkerung Hanaus
1.6. Die Erwerbsstruktur der Wohnbevölkerung
1.7. Kirchliche Zugehörigkeit
1.8. Zu erwartende Bevölkerung
1.9. Vorliegende Prognosen
1.10. Prognose Generalverkehrsplan 1962
1.11. Flächenbedarf für Bevölkerungszunahme
2. Heutiger und zu erwartender Wohnungsbedarf in Hanau
2.1. Bedarfsermittlung
3. Kommunale Folgeeinrichtungen
3.1. Die kreisfreie Stadt Hanau als Schul- und Bildungszentrum
4. Gewerbliche Wirtschaft
4.1. Anteil der gewerblichen Wirtschaft an der Erzeugung des Brutto-lnlandproduktes
4.2. Struktur der Arbeitsstätten und -plätze
4.3. Großhandel
4.4. Dienstleistungsbereiche
4.5. Die Berufspendler
4.6. Handwerk
4.7. Einzelhandel
Teil III STATISTISCHER ANHANG
I. Die Bevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau von 1885 bis 1968
II. Die Bevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau nach Stadtbezirken Stichtag 1.1.1966
III. Bevölkerungsbewegung in der kreisfreien Stadt Hanau von 1955 bis 1968
IV. Altersaufbau der Bevölkerung in der kreisfreien Stadt Hanau nach Stadtbezirken pro 1000 Einwohner Stichtag 1.1.1966
V. Familienstand der Bevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966
VI. Die Wohnbevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau nach Alter, Geschlecht und Berufstätigen in den Stadtvierteln Stichtag 1.1.1966
VII. Die Erwerbspersonen in der kreisfreien Stadt Hanau der Wohnbevölkerung nach Wirtschaftsabteilungen und Stellung im Beruf Stichtag 1.1.1961
VIII. Berufstätige der Wohnbevölkerung in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966
IX. Kinder von 0 — 14 Jahren der Wohnbevölkerung in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966
X. Berufstätige der Wohnbevölkerung nach Wirtschaftsgruppen in den Stadtbezirken Stichtag 1.1.1966
XI. Berufstätige der Wohnbevölkerung nach Wirtschaftsgruppen in den Stadtbezirken in % (jeder Stadtbezirk = 100 %) Stichtag 1.1.1966
XII. Die Bodennutzung der kreisfreien Stadt Hanau 1955 – 1960 – 1965
XIII. Die Flächen der Stadtbezirke und Einwohner pro qkm der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966
XIV. Zu erwartende Bevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau bis zum Jahre 1990 auf Grund verschiedener Annahmen
XV. Erwerbstätige der Wohnbevölkerung, Pendler und Berufstätige der kreisfreien Stadt Hanau nach Wirtschaftsbereichen Stichtag 6.6.1966
XVI. Anzahl, Beschäftigte und Umsatz der Industriebetriebe im allgemeinen mit 10 und mehr Beschäftigten in der kreisfreien Stadt Hanau 1960 bis 1968
XVII. Die nicht landwirtschaftlichen Arbeitstätigen und die darin Beschäftigten in der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 6.6.1961
XVIII. Berufsauspendler aus der kreisfreien Stadt Hanau nach benutzten Verkehrsmitteln
XIX. Berufseinpendler in die kreisfreie Stadt Hanau nach benutzten Verkehrsmitteln
XX. Berufseinpendler in die kreisfreie Stadt Hanau nach Altersgruppen in % Stichtag 6.6.1961
XXI. Einpendler in die kreisfreie Stadt Hanau nach Familienstand in % Stichtag 6.6.1961
XXII. Berufseinpendler in die kreisfreie Stadt Hanau nach Wirtschaftsbereichen in % Stichtag 6.6.1961
XXIII. Geschäftszweige des Einzelhandels in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966
XXIV. Einzelhandelsgeschäfte und Großhandelsbetriebe in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966
XXV. Anzahl Einwohner pro Einzelhandelsgeschäft ausgewählter Branchen in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966
XXVI. Betriebe und Beschäftigte nach Umsatzgrößenklassen und Handelsgruppen Stichtag 31.5.1963
XXVII. Die Berufsein- und -auspendler der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 6.6.1961
XXVIII. Die Erwerbspersonen in der kreisfreien Stadt Hanau nach den Wirtschaftsbereichen
XXIX. Geschlossener staatlicher und kommunaler Grundbesitz in der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 30.6.1966
XXX. Wanderungsbilanz für die Stadt Hanau 1966
XXXI. Reinzugang an Wohnungen in der kreisfreien Stadt Hanau
XXXII. Fortbildende Schulen und Schüler in der kreisfreien Stadt Hanau
XXXIII. Krankenanstalten für Akutkranke in der kreisfreien Stadt Hanau
XXXIV. Tätige Heil- und Hilfspersonen auf 10000 Personen
XXXV. Planmäßige Betten in Krankenanstalten für Akutkranke je 1000 der Bevölkerung
XXXVI. Zahl der Gesamtbetten (Plan und Reserve) und Ausnutzung der Krankenanstalten der kreisfreien Stadt Hanau
XXXVII. Bedarf der Bettenzahl pro 10000 Einwohner
XXXVIII. Zuschüsse für Stadtkrankenhaus Hanau 1962 bis 1968
Teil IV SCHRIFTTUM
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Soziographie und Städtebau: Mit Ergebnissen soziographischer Untersuchungen in der Stadt Hanau [Reprint 2013 ed.]
 9783110826029, 9783110020601

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Stadt- und Regionalplanung Herausgegeben von P. Koller und J. Diederich

Die Um- und Neugestaltung von Gebieten — welche den Wohnstàtten, Arbeitsplätzen, gemeinschaftlichen und kulturellen Betätigungen, Erholungsmöglichkeiten, aber auch den sozialen Versorgungen und der Aufgabenerfüllung der Planungsträger und Gebietskörperschaften dienen — wird in unserer pluralen Gesellschaft mit ihren neuartigen Siedlungsformen wachsenden Verkehrsbedürfnissen zu einer immer komplexeren Aufgabe.

und

Um diese Leistung von Ordnung und Planung im Räume gesellschaftsbezogen vollbringen zu können, sind in dieser Schriftenreihe Studien zur Methode und Analyse zusammengetragen.

I

Soziographie und Städtebau mit Ergebnissen soziographischer Untersuchungen in der Stadt Hanau

von Jul Diederich

W DE G Walter de Gruyter • Berlin • New York • 1971

III

© Copyright 1971 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagsbuchhandlung — J.Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J.Trübner — Veit & Comp., Berlin 30. — Alle Rechte, einschl. der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, vom Verlag vorbehalten. — Druck: Kittsteiner, Hanau — Karten und Farbendruck: Buch- und Offsetdruckerei Lennart Weigang, Hanau Kartographische Arbeiten: Stadtvermessungs- und Liegenschaftsamt der Stadt Hanau — Kartographie — Printed in Germany

ISBN IV

311 00 2060 2

Um den soziologischen Beitrag für Städtebau, Orts- und Regionalplanung sind die fachlichen Auseinandersetzungen in vollem Gange. Der räumlichen Planung ist jedoch nur mit auf örtliche Einheiten bezogenen empirischen Konkretionen des gesellschaftlichen Gefüges wirklich gedient. Hier wird der Versuch eines theoretisch erläuterten Beitrages vorgelegt, dem ein Beweis erfolgter Anwendung hinzugefügt ist. Nicht Methodenstreit, sondern Anwendung der sozlographischen Methode, die bereits mit nachhaltigem Erfolg bei regionalen und örtlichen Entwicklungen in den Niederlanden seit Jahrzehnten praktiziert wird, ist der Kern dieser Studie. In dieser Arbeit wird von dem Grundgedanken ausgegangen, daß bei jedem Planungsprozeß drei klar erkennbare, unterschiedliche, aber sich auch überschneidende Aufgaben in den Vordergrund treten, die ihrerseits wiederum Verflechtungen und Rückkoppelungen in der Anwendung zur Folge haben. Diese drei Aufgaben sind : 1. die soziographische Grundlagenforschung des ortsbezogenen gesellschaftlichen Gefüges mit ihren sozialen Strukturkomponenten, Analysen und prognostischen Ansätzen mit empirisch abgesicherten Alternativen. 2. Die Planungen für weitere Entwicklungen der örtlichen Situationen auf Grund ausgewählter Ansätze und an Hand der vom Soziographen angebotenen Alternativen als Entscheidunghilfen. 3. Die Realisierung unterschiedlicher Bauabschnitte des festgestellten Planes zur Erneuerung oder auch Änderung. Keine dieser drei als Phasen erkennbaren Aufgaben werden in ihren Ausarbeitungen jemals endgültigen Charakter tragen. In der Zeit fortschreitend, gilt für unsere Gesellschaft immer noch das Wort des Griechen Heraklit — alles fließt — alles ist in Bewegung. Auch während der Phase der sozlographischen Forschungen Ist die Veränderung — zufällig oder gewollt — In stetem Gange. Dasselbe gilt, wenn der Planer die Entwürfe der zu bebauenden Umwelt gestaltet, oder sogar noch in der dritten Phase der Realisierung. Wenn die Realisierungsphase gestartet wird, sind bereits viele in der Phase der soziographischen Forschung oder des Planentwurfes erkannten Situationen völlig anders. Außerdem treten neue Situationen hinzu. Der Niederschlag jeglicher soziographischer Arbeiten fixiert einerseits einen bestimmten Moment im Entwicklungsprozeß der örtlichen Situation, auf Grund dessen prognostische Aussprachen getan werden. Aber andererseits bieten diese Ergebnisse — und das ist neu und von wichtigster Bedeutung — einen breiten Ansatz, um in jeder weiteren Phase der Planungen die erforderlichen Korrekturen anzubringen, vorausgesetzt, daß an Hand fortgeschriebener Daten neue Analysen und prognostische Ansätze gemacht worden sind. Diese Tätigkeiten erfordern ein stetes Zusammenspiel von soziographischem Forscher und Planer, aber auch mit denjenigen, die als Bauträger in der letzten Phase der Realisierung des Geplanten in Erscheinung treten. Die soziographische Forschung bietet bereits in ihrem Methodenansatz eine statistisch abgesicherte Fortschreibung und ist schon aus diesem Grund für den Städtebauer, aber auch Orts- und Regionalplaner die zur Verfügung stehende einwandfreieste Methode empirischer Sozialforschung.

Berlin, im Mai 1971 Peter

Koller

Jul

Diederich

V

Vorwort der Herausgeber

Seite THEORETISCHE GRUNDLEGUNG

XIII

1.

Einführung

XV

2.

Die Soziographie, deren Ortung innerhalb der Sozialwissenschaften, Anwendungsbereiche, Theorie und Arbeitsmethoden

2.1. 2.2. 2.3. 2.4. 2.5.

XVIII

Aufgabenstellung der Soziographie Soziologie — Soziographie Die Soziographie und ihre Nachbardizlplinen Arbeitsmethoden und Material Konsequenzen aus der thematischen Abgrenzung soziographischer Forschungsobjekte Empirische Exploration zur Formulierung von Hypothesen Statistische Anwendungen Interpretationen der Beobachtungen Kritische Randbemerkungen zum Empirismus

XXVIII XXXI XXXII XXXIII

Die Stadtplanung und deren wissenschaftliche Zuordnung

XXXIV

3.1. 3.2. 3.3. 3.4. 3.5.

Zum Begriff und Inhalt vom Planen Aufgaben des Stadtplaners Bezüge zwischen Regionalplanung und Soziographie Zusammenarbeit Soziographischer Regionalplaner Gebietsumfang der Regionalplanungsobjekte

XXXIV XXXVI XXXIX XLI XLII

4.

Bevölkerungskonzentration und Regionalplanung

XLIV

5.

Der Ansatz für eine praxisbezogene soziographische Forschung

XLVII

Literatur

XLIX

2.6. 2.7. 2.8. 2.9. 3.

6.

XVIII XVIII XXI XXV XXVII

SOZIOGRAPHISCHE FACETTSTUDIEN ZUR PLANUNGSSITUATION DER STADT HANAU Teil I

RAUMBEZUG

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Überlegungen zur räumlichen Zuordnung Urbanlsierende Prozesse Formende Kräfte Lage in der Region Untermain Flächennutzung Aufnahmevermögen Bevölkerungsdichte Flächenerschließung

1 3 8 11 13 19 20 21 22 VII

Inhalt

Seite Teil II

ANALYSEN UND PERSPEKTIVEN ZENTRALER RAUMRELEVANTER PROBLEME

33

1. 1.1. 12 1.3. 1.4. 1.5. 1.6. 1.7. 1.8. 1.9. 1.10. 1.11.

Struktur und Piutpmse der DeVÖILC ι uuy Bevölkerungszunahme Altersaufbau Geburten Überschuß Wanderungssaldi Geburtsort der Wohnbevölkerung Hanaus Die Erwerbsstruktur der Wohnbevölkerung Kirchliche Zugehörigkeit Zu erwartende Bevölkerung Vorliegende Prognosen Prognose Generalverkehrsplan 1962 Flächenbedarf für Bevölkernngszunahme

35 35 38 45 45 48 49 52 52 55 56 56

Ζ

Heutiger und zu erwartender Wohnwgsbedarf in Hanau

60

2.1.

Bedarfsermittlung

60

3.1. 3/1.1. 3/12. 3/1.3. 3l2. 3/3.1. 3/3.2. 3/3.3.

Die kreisfreie Stadt Hanau als Schul- und Bildungszentmm Bildungsstätten Fortbildende Schulen Sport- und Spielflächenbedarf Krankenversorgung Einzugsbereich der Krankenanstalten Zur Wirtschaftlichkeit von Krankenanstalten „Leichtkrankenhaus" erwünscht

62 62 62 65 66 68 71 71

4.

GcwciMchc Whbdufl

76

4.1.

Anteil der gewerblichen Wirtschaft an der Erzeugung des Brutto-Inlandproduktes Struktur der Arbeitsstätten und -plätze Industrie Industriebeschäftigte GroBhandel Dienstleistungsbereiche Die Berufspendler Handwerk Einzelhandel

42. 4/2.1. 4/22. 4.3. 4.4. 45. 4.6. 4.7.

VIII

76 79 79 81 88 89 93 105 106

Tabelle:

Seite

Tei 1111

STATI STI SCH E R AN HANG

I.

Die Bevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau von 1885 bis 1968 Die Bevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau nach Stadtbezirken Stichtag 1.1.1966

II.

111

113

113

III.

Bevölkerungsbewegung in der kreisfreien Stadt Hanau von 1955 bis 1968

114

IV.

Altersaufbau der Bevölkerung in der kreisfreien Stadt Hanau nach Stadtbezirken pro 1000 Einwohner Stichtag 1.1.1966

115

Familienstand der Bevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966

116

Die Wohnbevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau nach Alter, Geschlecht und Berufstätigen in den Stadtvierteln Stichtag 1.1.1966

117

VII.

Die Erwerbspersonen in der kreisfreien Stadt Hanau der Wohnbevölkerung nach Wirtschaftsabteilungen und Stellung im Beruf Stichtag 1.1.1961

118

VIII.

Berufstätige der Wohnbevölkerung in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966

119

IX.

Kinder von 0 — 14 Jahren der Wohnbevölkerung in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966 Berufstätige der Wohnbevölkerung nach Wirtschaftsgruppen in den Stadtbezirken Stichtag 1.1.1966

120

XI.

Berufstätige der Wohnbevölkerung nach Wirtschaftsgruppen in den Stadtbezirken in % (jeder Stadtbezirk = 100 %) Stichtag 1.1.1966

122

XII.

Die Bodennutzung der kreisfreien Stadt Hanau 1 9 5 5 - 1 9 6 0 - 1 9 6 5

122

XIII.

Die Flächen der Stadtbezirke und Einwohner pro qkm der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966

122

XIV.

Zu erwartende Bevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau bis zum Jahre 1990 auf Grund verschiedener Annahmen

123

XV.

Erwerbstätige der Wohnbevölkerung, Pendler und Berufstätige der kreisfreien Stadt Hanau nach Wirtschaftsbereichen Stichtag 6. 6.1966

123

Anzahl, Beschäftigte und Umsatz der Industriebetriebe im allgemeinen mit 10 und mehr Beschäftigten in der kreisfreien Stadt Hanau 1960 bis 1968

123

Die nicht landwirtschaftlichen Arbeitstätigen und die darin Beschäftigten in der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 6. 6.1961

124

Berufsauspendler aus der kreisfreien Stadt Hanau nach benutzten Verkehrsmitteln

124

V.

VI.

X.

XVI.

XVII.

XVIII.

119

IX

Tabelle:

Seite

XIX.

Berufseinpendler in die kreisfreie Stadt Hanau nach benutzten Verkehrsmitteln

125

XX.

Berufseinpendler in die kreisfreie Stadt Hanau nach Altersgruppen in % Stichtag 6. 6.1961

125

Einpendler In die kreisfreie Stadt Hanau nach Familienstand In % Stichtag 6. 6.1961

125

Berufseinpendler In die kreisfreie Stadt Hanau nach Wirtschaftsbereichen in % Stichtag 6. 6.1961

126

Geschäftszweige des Einzelhandels in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966

126

Einzelhandelsgeschäfte und Großhandelsbetriebe in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966

127

Anzahl Einwohner pro Einzelhandelsgeschäft ausgewählter Branchen in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 1.1.1966

127

Betriebe und Beschäftigte nach Umsatzgrößenklassen und Handelsgruppen Stichtag 31.5.1963

128

Die Berufsein- und -auspendler der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 6.6.1961

128

Die Erwerbspersonen in der kreisfreien Stadt Hanau nach den Wirtschaftsbereichen

129

Geschlossener staatlicher und kommunaler Grundbesitz in der kreisfreien Stadt Hanau Stichtag 30. 6.1966

129

XXX.

Wanderungsbilanz für die Stadt Hanau 1966

129

XXXI.

Reinzugang an Wohnungen in der kreisfreien Stadt Hanau

130

XXXII.

Fortbildende Schulen und Schüler in der kreisfreien Stadt Hanau

130

XXXIII.

Krankenanstalten für Akutkranke in der kreisfreien Stadt Hanau

130

XXXIV.

Tätige Heil- und Hilfspersonen auf 10000 Personen

131

XXXV.

Planmäßige Betten in Krankenanstalten für Akutkranke je 1000 der Bevölkerung

131

Zahl der Gesamtbetten (Plan und Reserve) und Ausnutzung der Krankenanstalten der kreisfreien Stadt Hanau

131

XXI.

XXII.

XXIII.

XXIV.

XXV.

XXVI.

XXVII.

XXVIII. XXIX.

XXXVI.

XXXVII. Bedarf der Bettenzahl pro 10000 Einwohner

132

XXXVIII. Zuschüsse für Stadtkrankenhaus Hanau 1962 bis 1968

132

Teil IV

133

X

SCHRIFTTUM

Seite

Schaubild 1

Region Untermain mit Planungsnahbereichen

4

2

In der Umgebung der kreisfreien Stadt Hanau liegende Gemeinden mit zentralörtlichen Funktionen

7

3

Entwicklung der kreisfreien Stadt Hanau 1530 - 1630 - 1840 - 1907 - 1927 - 1967

9-10

4

Am 19.3.1945 total zerstörte Gebäude

14

5

Bis zum 1.12.1959 nicht wiederaufgebaute Gebäude

15

6

Die Entfernungen von Hanau (ab Hanau-Mitte in Kreisen von 3 bis 30 km)

23-24

7

Skizze zur Bandstadtentwicklung am Main bei Hanau

25-26

8

Bebauungsplan der Stadt Hanau - Stand 30. 6.1966

27-28

9

Geschlossener Grundbesitz öffentlicher Hand (Stadt - Domäne - Bundesbahn) Stand 30.6.1966

29-30

10

Geplantes überörtliches Straßensystem

31

11

Bevölkerungszunahme 1885 bis 1968

36

12

Altersaufbau -

39

13a+b

Bevölkerungspyramide in den 6 Stadtbezirken von Hanau - Stand 1.1.1966

40-41

Statistische Zählbezirke als Vorschlag für eine permanente Einteilung für statistische Grundlagen der Stadt

43-44

14

Stand 6.6.1961

15

Wanderungsbilanz für die Stadt Hanau 1966

46

16

Komponenten der Bevölkerungsbewegung der kreisfreien Stadt Hanau 1955 bis 1967: a) natürliche Bevölkerungsbewegung %>o b) Wanderungsbewegung %o

47

Zu erwartende Bevölkerungszunahme auf Grund verschiedener Annahmen von 1967 bis 1987

53

18

Bevölkerungsdichte der kreisfreien Städte Hessens

57

19

Anzahl der Fahrschüler in die kreisfreie Stadt Hanau zum Besuch fortbildender Schulen — Stand 6.6.1961

64 69

17

20

Einzugsbereich beider Krankenhäuser in Hanau/Stadt

21

Krankenhausbetten pro 1000 Einwohner in einigen kreisfreien Städten und Landkreisen Hessens

22/23

Standorte mit 200 und mehr Beschäftigten von wichtigen Wirtschaftszweigen im Untermaingebiet Stichtag 6.6.1961

24

Berufstätige in den gewerblichen Betrieben in Hanau/ Stadt In abhängiger Stellung nach Wirtschaftsgruppen 1956 bis 1962

25

In den gewerblichen Betrieben in und um Hanau Berufstätige in abhängiger Stellung; (1956 bis 1962)

26

Jährliche Zu- bzw. Abnahme der Beschäftigten gegenüber dem vorhergehenden Jahr — und Verlauf des Umsatzes in der Industrie seit 1960 Zu- und Abwanderung der Erwerbspersonen im Jahre 1966

27

74

82-83

84

85 86 88 XI

Verzeichnis der Schaubilder

Schaubild 28

Standorte mit 200 und mehr Beschäftigten in Handel und Dienstleistungen im Untermaingebiet Stichtag 6. 6.1961

Seite

91

29

Haupteinzugsbereiche der größten

30

Wohnsitze der Einpendler nach Hanau 1961 (Nahzone)

31

Berufseinpendler nach Hanau 1966 mit Wohnsitzen innerhalb eines Radius von 15 Kilometer

32

Die Wohnorte der Beschäftigten in einem der großen Betriebe Hanau - Stichtag 1966 101 - 1 0 2

33

Wohnsitze der Einpendler nach Hanau außerhalb der Nahzone - Stichtag 6.6.1961

Einpendlerzielorte in Südhessen (Volkszählung 1961)

XII

94 97-98 99 — 100

103

Theoretische Grundlegung

XIII

Soziographische Facettenuntersuchungen zur Vorbereitung städtebaulicher Planungen z u m Umbau und Sanierung von Städten und Ortsteilen rechtfertigen einführende Überlegungen, auf welche theoretischen Grundlagen die a n g e w a n d t e Soziologie in diesem Sektor gesellschaftlichen Geschehens zurückgreifen kann. Die Praxis des Städtebaus hat in den letzten Jahrzehnten stets mehr erkennen lassen, daß verschiedene Wissenschaftszweige schwerpunktmäßig in verschiedenen Phasen hervortreten, um die komplexe Aufgabe der Umgestaltung, Erneuerung, aber auch den N e u b a u von Städten, Siedlungen, Orten und Ortsteilen leisten zu können. In diesem einführenden Teil zu der soziographischen Studie Hanau wird näher darauf eingegangen werden, inwieweit der Ruf der technischen Disziplin des Städtebaus nach der Mitwirkung der Sozialwissenschaften gerechtfertigt ist. Es wird untersucht werden, in welchem Umfang, und vor allem zu welchem Zeitpunkt die Mitwirkung der angewandten Soziologie wirklich fruchtbar sein kann. Hierbei tritt die Soziographie mit einer eigenen Aufgabenstellung bestimmend in den Vordergrund. Soziographie als Z w e i g der empirischen Soziologie ist jedoch in der deutschen Sozialwissenschaft noch spärlich zu finden. H a b e n auch bedeutende Soziologen wie Ferdinand Tönnies und Leopold von Wiese schon in den Zwanziger Jahren diesem Zweig der Sozialwissenschaften ihre Aufmerksamkeit zugewandt, so ist nach 1933 in der neueren deutschen Soziologie kaum eine gerichtete Fortsetzung und entsprechende erforderliche Vertiefung festzustellen. G e r a d e im Vorfelde des Städtebaus und als Grundlage der Planungen für den Städtebau ist die Soziographie jedoch unentbehrlich. Keinem anderen Zweig der Sozialwissenschaften ist es gegeben, so direkt die Ausgangspositionen für die planenden Tätigkeiten zur Vorbereitung des Städtebaus und auch der Regioordnung und Raumentwicklung abzustecken als der Soziographie. Das Pendel zwischen Theorie und A n w e n d u n g soziologischer Forschungstätigkeit bewegt sich seit d e m ersten Ansatz, eine Gesellschaftswissenschaft exakt zu formulieren, ungleichmäßig hin und her. Außerdem ist dieser Pendelschlag von Land zu Land sehr unterschiedlich. In der vorliegenden Arbeit ist nun der Versuch unternommen worden, im ersten Teil eine theoretische Einführung zu geben, die zur Ortung der Soziographie zwischen Soziologie und raumbezogener Planung beitragen soll. Im zweiten Teil wird an einem praktischen Beispiel eine a n g e w a n d t e soziographische Analyse gegeben. Hierbei sind nur die Teile hervorgehoben, die in der derzeitigen Situation einer objektbezogenen Stadtplanung seitens kommunaler Tätigkeiten besonders hervortreten. Zu diesem Z w e c k e wurden speziale Studien entsprechender sozialer Facetten unternommen. Im dritten statistischen Teil ist der R a h m e n des Zahlenfundamentes zusammengestellt worden, auf d e m sowohl die empirischen als auch theoretischen Überlegungen dieser Studien zurückgeführt w e r d e n können. Bei den Erörterungen von Bezügen zwischen bebauter Umwelt und d e m Leben in der menschlichen Gesellschaft kommt oftmals der G e d a n k e auf, den Jean Fourastiê treffend formulierte: „Das Unglück ist, daß der Mensch, intelligent genug, die Flugbahn eines Explorers und die Phasen der JupiterSatelliten verblüffend genau zu berechnen, sich armselig verhält, w e n n es um sein Leben, seine Familie und die Gesellschaft geht." In diesem G e d a n k e n g a n g wird bereits die Notwendigkeit unterstrichen, daß bei Umbau und Neugestaltung der räumlichen Umgebung in d e n e n Wohnstätten, Arbeitsplätze, Möglichkeiten kultureller Betätigung, Erholungsplätze usw. des Menschen einzuordnen sind, vor allem die sozialen Strukturen der XV

1. Einfuhrung

Bevölkerung und die alternativen Möglichkeiten der zu erwartenden Entwicklung Im voraus genauestens zu observieren und die ermittelten Prognosen ständig zu überprüfen sind. Hiermit ist gleichzeitig die zentrale Aufgabe des Soziographen im Vorfelde der Planung des Städtebaus näher angesprochen. Für den Soziographen ist es jedoch schwierig, in seiner Rolle als Sozialforscher und im Rahmen bereits vorhandener Funktionsverteilungen in Städtebau und Stadt- und Regionalplanung seine Aufgaben für diese Betätigung klar herauszustellen und näher zu umreißen. Aufgabe dieses einführenden theoretischen und methodologischen Teils zur Studie ist nun, diese Rolle abzugrenzen, um den Gewinn für Städtebauplanung hervortreten zu lassen. Im zweiten Teil werden am Beispiel der Stadt Hanau Fazetten des derzeitigen Stadtgefüges analysiert, entsprechende Prognosen und Alternativen entwickelt, um den Ansatz für die weitere Planung einer Stadt (in diesem Fall Hanau) zu bieten, Hinweise zu geben, wo Fortschreibung von Sozialdaten zu erfolgen hat und empirisch soziologische Gruppenuntersuchungen erwünscht sind, um eine weitere Entwicklung der Stadt abzusichern. Die Aspekte einer Akzeleration des gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses auch in regionalen Einheiten sind sehr unterschiedlich. Außerdem variiert jede dieser Erscheinungen in ihrem temporären Ablauf. Wenn Zimmermann in seinem Buch über „Sozialen Wandel und ökonomische Entwicklung" zu dem Ergebnis kommt, daß die Erklärungsfaktoren für die ökonomische Entwicklung wie Klima, Boden, Rasse, Nationalcharakter, ebenso wie die rein ökonomischen Erklärungsfaktoren einer Ergänzung durch soziologische Kategorien bedürfen, finden wir im Grunde genommen dort nur bestätigt, was heute auch uneingeschränkt für Stadtplanung und Städtebau zu gelten hat. Der Ruf nach Mitwirkung des Soziologen bei Stadt- und Regionalplanung fragt Besinnung und Orientierung auf ein Metier in der Sozialwissenschaft, das bisher in Theorie und Praxis unter Soziologen in Deutschland nur sehr am Rande geübt worden ist. Jetzt wird eine Praxisbezogenheit gefordert, die in dieser Massivität der angewandten Soziologie noch nicht abverlangt worden ist. Der empirisch arbeitende Soziologe hat bereits seine eigene Arbeitsmethoden. Seine angewandte Berufstätigkeit wird jedoch mit neuen spezialistischen Methoden zu ergänzen sein, um diesem Anliegen der Stadtund regionalen Planung entsprechen zu können. Dieses Erfordernis eines akzentuierten und sich schnell vervielfältigenden Aufgabenbereiches führte zu einer Vielfalt von fachspezifischen Begriffen. Dieses wiederum hat eine weitgehende Verwirrung für diejenigen zur Folge, die auch die Ergebnisse empirischer Sozialforschung als Grundlage raumplanender Tätigkeiten anzusetzen wünschen, aber deren Methoden nicht unbedingt beherrschen. Begriffe wie Sozialökologie, Sozialmorphologie, Sozialgeographie in Anlehnung an naturwissenschaftliche Determination, aber auch Gemeindesoziologie haben gleichfalls in empirische Sozialforschungen Eingang gefunden. Als Beispiel wie wenig glücklich der Naturwissenschaft angelehnte Begriffe sind, ist am Ausdruck Sozialökologie näher zu erläutern. Ökologie ist die Wissenschaft von den Beziehungen der Tiere und Pflanzen zu ihrer natürlichen Umgebung und zueinander. 1914 ordneten Hesse und Doflin in ihrem Werke „Tierbau und Tierleben" Nahrungserwerb, Wohnen, Verbreitung, Familien- und Geselligkeitsleben, Brutpflege, Aufwachsen usw. des Tieres als „Glied im Naturgeschehen" diesem Wissenschaftsbereiche „Ökologie" zu. Wir wissen heute, daß das Leben des Menschen und seiner Gesellungserscheinungen keine direkten Vergleiche und Folgerungen mit dem Tierleben zulassen. Die Soziabilität des Menschen ist eine grundsätzlich andere Größenordnung als das Triebhafte, welches die Kontakte

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im Tierleben auslöst und bestimmt. Die Neigung und auch Fähigkeit zur Gemeinschafts- und Gesellschaftsbildung ist eine so spezifisch menschliche Eigenschaft, daß hierfür auch eigene Begriffe erforderlich sind. Die Semantik gebietet geradezu, daß die Sozialdaten zu Zwecken sozialer Analysen nicht als ökologische Erkenntnisse gewertet werden. Die empirische Forschung gesellschaftlichen Geschehens ist als ein Teil der Soziologie anzusehen. Die Aussagekraft sinnvoll geordneter, aber scheinbar toter Statistiken ist so bedeutsam für das Gesamtgefüge und den steten Wandel der Gesellschaft, daß diese Art forschender Tätigkeit mehr als nur einen Anspruch auf eine eigene klar definierte Bezeichnung haben darf. Mit dem Begriffe Soziographie als empirische Arbeit vor allem ortsgebundener soziologischer Forschung, ist ein eindeutiger Begriff vorgelegt worden, dessen Einordnung es näher zu beschreiben gilt. Die Erfahrungen der kommunalen Praxis bestätigen immer wieder aufs Neue, was im besonderen von der niederländischen soziographischen Schule seit den 30iger Jahren herausgearbeitet worden ist. Dort, wo Kommunalund Sozialpolitiker bestrebt sind Entwicklungen einzuleiten, die an die gegebenen, zum Teil sogar spannungsvollen Situationen anschließen sollen, wurde und wird auf soziographische Grundlagenuntersuchungen zurückgegriffen. Als Lokalisation dieser Untersuchungen tritt im Räume immer wieder die Gemeinde als „Grundgerüst der räumlichen Ordnung in Europa" — wie dieses von Christaller sinnvoll formuliert wurde — und Bearbeitungseinheiten hervor. Hier liegt jedoch gleichzeitig ein entscheidender pragmatischer Grund vor. Einerseits tritt die Gemeinde als autonome Verwaltungseinheit mit Planungshoheiten seitens des Gesetzgebers ausgerüstet auf, andererseits sind sehr viele sozialstatistische Unterlagen auf Gemeindebasis aufbereitet. Sowohl die in dieser Studie dargelegte Aufgabenstellung des Soziographen, als auch die Einordnung regionaler Wirtschaftsfaktoren in eine Stadtanalyse entspricht den Bedürfnissen der Stadtplanung.

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2. Die Soziographie, deren Ortung innerhalb der Sozialwissenschaften, Anwendungsbereiche, Theorie und Arbeitsmethoden

2.1. Aufgabenstellung der Soziographie Oberall dort, wo auf dem Wege der Anwendung empirischer Methoden in der Sozialforschung die Prozesse des sozialen Wandels unserer Gesellschaft erkannt worden sind, tritt das Bedürfnis eines spezialen empirischen Zweiges mit raumbezogener Ortung der Sozialwissenschaft mit zu sogar eigenen Arbeitsmethoden neben die allgemeine Soziologie. Der Wert sozialempirischer Grundlagen als Gerät für raumordnende und planende Tätigkeit, worunter auch der Städtebau fällt, liegt in den Verbindungen zwischen den dynamischen Erscheinungen gesellschaftlicher Vorgänge und den statischen Komponenten jeglicher raumbezogenen Planung. Die Funktionen von Agglomerationen in einer pluralen industriellen Gesellschaft können nur über die Sozialdaten und deren Vergleiche sinnvoll und empirisch erkannt werden. Für Stadt- und regionalplanende Tätigkeiten sind diese Grundlagen empirisch sozialer Erkenntnisse unentbehrlich geworden. Die Relation Bevölkerung und Raum fordert durch die wachsende Zunahme der ersten Komponente und der Statik der zweiten immer erneute Analysen dieses Phänomens. Konzentration dieser zweckorientierten empirischen Forschungen innerhalb eines spezialen Wissenschaftszweiges und Begriffes sind erforderlich. Nur auf diesem Wege sind prognostische regionale Ansätze zu schaffen, die dem regionalen Planer richtunggebende Arbeit ermöglichen für eine zu schaffende bebaute Umwelt dieser pluralen industriellen Gesellschaft. Hierbei wird die soziale Bezugsgröße das von Porson genannte soziale System „Gesellschaft" sein. Darunter wird eine Gemeinsamkeit von Werten und Normen und dazugehöriger Individuen, die als Gesellschaftsmitglieder untereinander im regionalen Gefüge stärkere Bindungen und Interaktionen haben als mit den Außenstehenden. Kennzeichnend ist auch, daß die Gesellschaftsmitglieder regionaler Einheiten miteinander stärker als mit Außenstehenden interagieren. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang das umfassende, aber von anderen Einteilungen weitgehend unabhängige soziale System, welches gleichzeitig mit einem bestimmten Territorium gleichgesetzt werden kann. Mit vielen Sozialwissenschaftlern kommt H. M. Johnson (1964) zu der deflatorischen Formulierung „a society is a territorial group". Damit ist auch Gegenstand und Aufgabe für den Soziologen, der sowohl im wissenschaftlich zu erschließenden Vorfelde als auch begleitend für den Städtebauer und regionalen Planer tätig sein will, näher umschrieben. Langjährige Erfahrungen als Soziograph für unterschiedliche kommunale Einheiten im europäischen Räume bestätigen, was Theoretiker mit zum Teil sehr unterschiedlichen Ansätzen herausgearbeitet haben. Der sozialen Planung des Gemeindepolitikers bieten soziographische Studien eine bessere und greifbarere Information als allgemeine problembezogene soziologische Studien ohne Ortsbezogenheit.

2.2. Soziologie — Soziographie Für den Soziologen stehen die sozialen Strukturen als Systeme von mehr oder weniger stabilisierten sozialen Beziehungen im Zentrum seiner wissenschaftlichen Interessen. Daher wird die Soziologie auch die Wissenschaft vom Gruppenleben des Menschen schlechthin genannt. Jede Gesellschaft hat ihre von Menschenhand geschaffene Umgebung, mit deren Hilfe auch die physische Umwelt umgestaltet oder auch bewußt erhalten wird. Den physischen Gegebenheiten muß mit aus diesem Grunde besondere Aufmerksamkeit zugewendet werden, wenn es sich darum handelt, Aktivitäten, Interaktionen und Verbindungen einer Gruppe näher deuten und definieren können. Der amerikanische Soziologe G. C. Homans weist zu Recht darauf hin, daß dieses jedoch nur eine Seite des gesellschaftlichen Ganzen ist. Erst durch Hinzufügen einer Analyse des XVIII

inneren sozialen Gefüges wird ein totales System soziologischer Vorgänge ortsbezogen erkennbar. Hier liegt ein Aufgabengebiet, das nicht einfach der allgemeinen Soziologie zuzuordnen ist. Dieses spezielle Gebiet wird in voller Selbständigkeit von der Soziographie geleistet. Als Objekt für die wissenschaftliche und auch angewandte Soziographie können gewählt werden soziale Gruppen, Dörfer, Regionen, Städte, Völker usw. Also überwiegend durch geographische Abgrenzungen determinierte Forschungsobjekte. Hierbei betätigt die Soziographie sich in fünf Ebenen und zwar: I II III IV V

synthetisch-beschreibend analytisch vergleichend historisch prognostizierend

Die Soziographie hat aber keinesfalls nur eine deskriptive Aufgabe, obwohl dieses die Basis und Materialgrundlage ist, um die weiteren ihr zukommenden Aufgaben wie Analyse, Prognose, Alternativen und Hinweise für die praktische Verwertung der Forschungsergebnisse sowohl im Rahmen sozialer Politik als auch sozialer Planung im Räume im weitesten Sinne des Wortes leisten zu können. Damit betritt die Soziographie das weite Feld agewandter Soziologie, ohne damit diese Aufgabe ausschließlich zu leisten. Nach der bereits mitgeteilten Definition Ist Soziographie eine konkrete, beschreibende Wissenschaft. Knapp und klar formuliert Textor Soziographie als .Darstellung der Formen menschlichen Zusammenlebens', aber ist mit dem dynamischen Aspekt jeglichen Gesellschaftsgefüges westlicher Prägung zu ergänzen. Ihre Aufgabe liegt — im Gegensatz zur allgemeinen Soziologie — in der Untersuchung aller Einzelheiten und deren Verwebungen in der lokalisierten sozialen Gruppe, um diese zu deuten und alternative Erkenntnisse für den weiteren Fortbestand der Gruppe, deren Entwicklung, Veränderungen in sowohl quantitativer als auch qualitativer Hinsicht herauszustellen. Schon hieraus ergibt sich, daß die Soziographie nicht in Konkurrenz zur Soziologie steht, sondern die Aufgabengebiete beider Wissenschaften sich ergänzen. Die Soziologie hat aber zur grundlegenden und zentralen Aufgabe die Sammlung, Festlegung und Deutung gesellschaftlicher Formen, deren Analyse und Klassifikation. An Hand der klassifizierten Tatsachen werden vom Soziologen die Regelmäßigkeiten ermittelt. Diese Regelmäßigkeiten — auch soziologische Gesetze genannt, aber besser als Gesetzmäßigkeiten im sozialen Geschehen zu umschreiben — werden, soweit erforderlich, mit ergänzenden und verknüpfenden Hypothesen vereint und bilden dann die soziologischen Theorien. Diese Theorienbildung und deren fortwährende Überprüfung ist wichtigste und zentrale Aufgabe der allgemeinen Soziologie. Damit ist Soziologie eine allgemeine abstrakte Wissenschaft, während Soziagraphie als rein konkrete Wissenschaft zu determinieren Ist. Hierin liegt der prinzipielle Unterschied dieser beiden sich ergänzenden Sozialwissenschaften. Für die Problematik dieser Studie kommt in diesem Zusammenhang obendrein noch die besondere Bedeutung der Soziographie für die Stadtplanung zum Ausdruck. Der Soziograph, im Vorfelde der Stadt- und Regionalplanung wirkend, um die für die Planung unentbehrlichen gesellschaftsbezogenen Daten, Analysen und Prognosen zu erstellen, benutzt die soziologischen Erkenntnisse für seine konkrete Forschung des menschlichen Gruppenlebens auf regionaler Ebene, wobei dann wiederum alle besonderen Fazetten der regionalen Gemeinschaft besondere Beachtung finden. XIX

Der Ruf des Planers nach d e m Soziologen kann erst über die spezialistische Tätigkeit des Soziographen real beantwortet werden. Die Soziographie setzt die T h e o r e m e n der allgemeinen Soziologie überhaupt erst für den Stadt- und Regionalplaner hantierbar um. Andererseits hat die Soziologie die Ergebnisse soziographischer Forschungsarbeiten Immer wieder nötig, um vor Dogmatismus in ihren T h e o rien beschützt zu sein. Die dynamischen Kräfte unseres gesellschaftlichen Gefüges sind bisher nicht in allen ihren Varianten Im voraus berechenbar. O b sie jemals berechenbar sein werden, w i e z u m Beispiel der Raketenflug z u m Mond, konnte bisher in keiner Form bewiesen werden. Auch Automation und Technologie unseres industriellen Zeitalters tragen keinen einzigen Beweis dafür in sich. Darum ist auch Prognostik auf soziographischer Grundlage nur auf Grund von für die Zukunft unbewiesener A n n a h m e n möglich. Zu erwartende Annäherungswerte sind in kurzfristigen Prognosen nur an Hand von w a h r g e n o m m e n e n Trends, verglichen mit anderen Sozialkörpern und Relationen zu erstellen. Der Soziograph geht vorwiegend mit seinem theoretisch soziologischem Wissen, den empirischen M e t h o d e n der Sozialforschung und seinen eigenen M e t h o d e n an die Analyse von Facetten eines regionalen Gebietes oder Teiles davon heran. Es ist durchaus möglich, daß in d e n Ergebnissen seiner Arbeit die Vokabel .Soziologie' kein einziges Mal auftritt. Bei seiner Arbeit wird er mit den Mitgliedern des T e a m s , für das er Grundlagen zu erstellen hat, immer engen Kontakt pflegen. Hier gilt auch für ihn der Grundsatz, daß jeder .Disziplinbehaftete' im T e a m sich bis an die Nahtstelle des anderen Mitwirkenden heranzuarbeiten hat. Nur so ist der oft beobachtete Dualismus bei den Tätigkeiten zur Sozial- und Regionalplanung auszuschließen. Dieser Dualismus äußert sich dergestalt, daß der fachlich Versierte in einem Aufgabenbereich im a n d e r e n glaubt, dilletantisch tätig sein zu können. Außerdem strebt er danach, die Ergebnisse seiner Arbeit soweit w i e nur möglich auf die Ausgangspositionen der technischen Planung zuzuschneiden. Im Felde seiner eigenen sozialwissenschaftlich determinierten Tätigkeit wird er bei spezialistischen Problemen ein eigenes T e a m für die Erarbeitung dieser Probleme zusammenstellen. Soziographie im Sinne ihres Begründers verstanden, ist der Z w e i g der Gesellschaftswissenschaften, der den fruchtbarsten und direktesten A n schluß an heutige strukturelle Situationen regionaler Einheiten bietet. Der niederländische Soziologe S. R. Steinmetz ( 1 8 6 2 - 1 9 4 0 ) definierte die Soziographie, deren N a m e n er auch schuf, als das Studium der Völker und deren Gruppierungen in ihren Unterschieden. Als Objekt wählt der Soziograph soziale Gruppen in regionalen Einheiten. Für diese Objektwahl sind in j e d e m Falle soziale Indikatoren entscheidend. Schon diese Definition zeigt einen entscheidenden Unterschied von der allgemeinen Soziologie als Wissenschaft der einigermaßen stabilen Strukturen und Prozesse sozialer Art. Die vielen Studien aus der Steinmetzschule haben den Beweis erbracht, daß die Soziographie eine eigene M e t h o d e mit d e m Ziel, a n g e w a n d t e Soziologie zu betreiben, entwickelt hat. Steinmetz wies auch mit Nachdruck darauf hin, daß Soziographie für die Soziologie selbst von unschätzbarem Wert ist. Sie wird, so lehrte er, letztere immer wieder zwingen, bei der Wirklichkeit zu bleiben. Damit z u m Ausdruck bringend, daß die Soziologie sich auf d e m unübersehbaren Feld wirklicher objektiver Wissenschaft bewegen soll und nicht abgleiten darf in ein spekulatives Gedankenspiel, herumtüfteln an Begriffen, künstliches Konstruieren und Jonglieren mit G e d a n k e n und oftmals sogar nur mit Worten. Diese Art der Bestätigung ist vollkommen wertlos, w e n n es darum geht, das Gesellschaftsgefüge, in d e m wir leben, zu begreifen, zu XX

beschreiben, zu analysieren und Alternativen für den weiteren Entwicklungsprozeß gesellschaftlicher Vorgänge herauszuarbeiten. Dem Soziographen wird von diesem Pragmatiker und konsequenten Denker damit die bedeutungsvolle Aufgabe zugewiesen, den immer nur hypothesenorientierten Arbeiter in der soziologischen Ebene zum positiven Realisten zu machen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn ein Überfluß an solidem Material auf Grund soziographischer Gruppenanalysen entsteht. Wie richtig diese Grundauffassung bereits war, beweisen die „provisional list of group - properties" von R. K. Merton mit seinen 26 Kennzeichen struktureller und kultureller Aspekte in seiner 1957 veröffentlichten „social theory and social structure". In seiner Begründung der Selbständigkeit der Soziographie neben der allgemeinen Soziologie weist Steinmetz noch auf eine andere Seite von besonderer Bedeutung. Diese Beschreibung eines größeren oder kleineren Gebietes wird immer das Endergebnis von vielem Forschen sein. Hierbei ist durchaus möglich, daß nur ein oder nur einige Details der erforschten regionalen Einheit als Ergebnis soziographischen Arbeitens ihren Niederschlag finden, um nicht nur als wissenschaftliche Erkenntnis, sondern auch in der Ebene wissenschaftlicher Anwendung zu dienen. Im Grunde genommen ist jede Strukturanalyse mit Prognose ein Versuch zur Konfrontation heutiger Situationen mit sozialem Gefüge zu einem späteren, aber noch vorausschaubaren Zeitpunkt. Hierbei bleibt noch immer die Frage ungeklärt, bis zu welchem Zeitpunkt eine quantifizierte Prognose als Arbeitsunterlage für regionale Planungen wirklich noch verantwortet werden kann. Unser Beispiel im zweiten Teil zeigt, daß sogar in sehr kurzer Zeit die Wirklichkeit von den vorher ermittelten Erwartungen abweichen kann. Schon wirtschaftliche Rezessionen wie der Konjunkturniedergang im Jahre 1966/67 sind ausreichend, um einen vollkommen neuen Ansatz für Bevölkerungs- und Wirtschaftsprognosen in einem regional begrenzten Gebiet erforderlich zu machen. Der Soziographie fällt somit die Aufgabe zu, für die Planungen im Städtebau ebenso wie für Raumordnungspläne die vorhandenen sozialen Strukturen in Wohn- und Arbeitsgebieten, in den Erholungsgebieten, aber auch für die Infrastrukturen zu beschreiben, zu analysieren und an Hand alternativer prognostischer Aussagen den heutigen und zukünftigen Bedarf an Wohnstätten, Arbeitsplätzen, sozialen Folgeeinrichtungen usw. zu ermitteln. Hier handelt es sich in keinem Fall nur um arithmetische Reihen. Die regionalen Komponenten in den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und deren Motivationen sind als gestaltende Faktoren für die zu erwartende Entwicklung mit einzubeziehen. Erforderlich ist außerdem, daß in jedem Fall eine Quantifizierung der Erscheinungen vorgenommen wird. Ohne diese ist die Bedarfsermittlung nicht möglich. Das Ziel jeder soziographisch fundierten Strukturanalyse eines regionalen Gebietes wird sein: Perspektiven für die zu erwartenden Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Diese Entwicklung wird in vorher nicht zu bestimmenden Varianten progressiv, stationär aber auch rückläufig sein können.

2.3. Soziographie und ihre Nachbardisziplinen Die Soziographie bedient sich verschiedenerwissenschaftlicher Arbeitsmethoden. Außerdem greift sie zu den Ergebnissen anderer Disziplinen als Hilfswissenschaften in ihrer Arbeit. Die Sozialstatistik ist ihr bestes Hilfsmittel, aber keineswegs das einzige. Auch graphische und kartographische WieXXI

dergaben statistischer Werte und deren Analyse sind von nicht zu unterschätzender Bedeutung, aber die direkte persönliche Beobachtung und deren Beschreibung ist Fundament ihres Arbeitens. Wirtschaftsgeographie, Soziale Geographie und Politische Geographie können gleichsam als Unterteile der Soziographie eingeordnet werden, wenn diese Disziplinen vom Gegenstand der menschlichen Gruppe und ihrer gesellschaftlichen Bezogenheit her betrieben werden. Wenn diese von den Geowissenschaften her tätig sind, Ist eine gewisse Einschränkung bezüglich der sozialen Komponenten unvermeidlich. Die Sozialpsychologie ist sowohl für die Erklärung sozialer als auch für die Verfeinerung der Beobachtungen unentbehrlich für den Soziographen. Die Deutungsmöglichkeiten sozialer Erscheinungen und Beobachtungen beschränkt der Sozlograph keinesfalls auf die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und die Physiogeographie (Klima, Bodenkunde, Morphologie und geographischen Lagesituation). Anthropologie, Demologie, Ökonomie werden mit herangezogen, wenn es darum geht, Erklärungshypothesen aufzustellen und zu formulieren. Im Grunde genommen schreibt die Soziographie im Steinmetz'schen Sinne gleichzeitig das letzte Kapitel der Sozialgeschichte mit einer Synthese ,des Heute' von einem regionalen Gebiet. In diesem Sinne begriffen ist Soziographie auch laufender Materialerneuerer für den sich immer mehr verzweigenden Baum der Gesellschaftswissenschaften. Der Soziograph kann seine Arbeit nicht leisten, ohne seinen Blick auch auf die formenden historischen Kräfte eines regionalen Gebietes oder Ortes zu richten. Trotzdem unterscheidet er sich in seiner Art grundsätzlich vom Historiker. Der Soziograph wird immer die konkrete Einheit — soziale ortsgebundene Gruppe — im Auge behalten, während der Historiker von einem größerem Gebiet her arbeitet, um genügend Material für seine deskriptive und analysierende Tätigkeit kleinerer Ortseinheiten zur Verfügung zu haben. Das letzte — gegenwartbeschreibende — Kapitel einer ausführlichen Lokalgeschichte wird kaum von dem einführenden historischen Abschnitt einer Soziographie eines Gebietes abweichen. Deutlicher kommt dieses zum Ausdruck, wenn dem Soziographen für ein Gebiet oder auch Ort eine analytische und prognostizierende Aufgabe gestellt wird. Der einführende lokalhistorische Teil wird sich nur auf die Faktoren zu beschränken haben, die als formende Kräfte bedeutsam und zur Analyse der heutigen Situation unentbehrlich sind. Beim Abtasten der Ergebnisse von SpezialWissenschaften und um räum- und ortsbezogene Erklärungshypothesen zu überprüfen, muß der Soziograph in jedem Fall vollkommen frei wählen können. Dem Soziographen ist die Aufgabe der Gestaltung der sozialen Dimension in der Stadtplanung gestellt. Diese Dimension ist das soziale Gefüge überhaupt, in dem sich das gesamte gesellschaftliche Leben in seiner Vielfalt abspielt. Der Soziograph stellt sich nicht deshalb im Vorfelde der Raumplanung und in einer aktiven Wechselwirkung während der Planung und auch deren Realisierung zur Mitwirkung zur Verfügung, weil er glaubte, daß er in diesem Feld aktiver wissenschaftlich angewandter Tätigkeit Lorbeeren gewinnen könnte, sondern allein aus dem Grunde, weil er überzeugt ist, daß er überall dort, wo der Mensch, wenn er mit anderen Menschen interagiert, an der Analyse der sozialen Prozesse zur Stimulierung weiterer Entwicklung mitwirken muß. Bedenkt man, daß in der amerikanischen, englischen und niederländischen Gesetzgebung zur Regionalordnung und -planung bereits dem „social research" bzw. der Soziographie die ihr zukommenden Aufgaben zugewiesen sind und ohne soziologische Gutachten dort Planungen im Räume XXII

überhaupt aufgezeigt, bezogene überprüfen

nicht mehr denkbar sind, dann ist wohl bereits zur Genüge daß auch in der Raumordnung der Bundesrepublik die regioempirisch soziologische Mitwirkung nunmehr genauestens zu und einzuordnen ist.

Der großen materiell-rechtlichen Bedeutung der Normen des Bundesbaugesetzes 1960 müßten noch programmatische Forderungen hinzugefügt werden. Der Gesetzgeber glaubte sich damals diesbezüglich zurückhalten zu müssen und der kommunalen Selbstverwaltung im Bezug auf deren Planungshoheit und wie er diese im besonderen aufzufassen wünscht, nicht vorzugreifen. Die dem Gesetz folgende Praxis hat jedoch diesbezüglich erkennen lassen, daß die fördernde Anregung des Gesetzes, die Entwicklung der Gemeinden durch wissenschaftliche Strukturanalysen und Prognosen zu stimulieren, für die kommunale Selbstverwaltung fehlt. Diese würden dann eo ipso zur aktiven Mitwirkung soziographischer Gutachten bei dieser Tätigkeit führen. Stadtplanung ist nur sinnvoll auf der Basis soziographisch fundierter Prognostik. Wir denken hier im besonderen an die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung, ihren Wohn- und Arbeitsplatzbedarf und deren Folgeerscheinungen; die Änderung der Wirtschaftsstruktur, durch Automation und Rationalität ausgelöst, die Bildungsplanung mit Jugendformung und die Förderung des kulturellen Gestaltungswillens. Raumplanung ohne prognostische Unterlagen soziographischer Art hat keinen Wert. Ebenso sind Raumplanung ohne eine scharfe Aufzeichnung der finanziellen Konsequenzen, die ihrerseits innerhalb der Möglichkeiten der Verwirklichung gehalten worden sind, sinnlos und höchstens als nette Träumerei zu werten. Außerdem hat einem Abwägen der verschiedenen Fazetten der Planungen für einen Stufenplan, um im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu einer Realisierung zu kommen, eine politologisch-soziologische Analyse der gesellschaftlichen Kräfte des regionalen Raumes voranzugehen. Bei allen diesen soziologischen Fragen ist immer wieder aufs neue zu überlegen, inwieweit diese raum-gebunden, raum-bestimmend, raum-ordnend und raum-relevant sind. Dem Soziographen ist im Vorfelde der Stadtund auch Regionalplanung die klare Aufgabe gestellt, die Emile Dürkheim zur Erklärung eines sozialen Phänomens nannte, nämlich ,die Trennung der es erzeugenden Ursache, von der Funktion, die es erfüllt'. Am Anfang der räumlich planenden Notwendigkeiten steht heute der Soziograph, um für den Raum und die darin befindlichen Städte und Ortschaften eine Konzeption für ihre weitere Entwicklung mit zustande zu bringen. Aus diesen Arbeitsaufgaben ergibt sich auch die Beantwortung der Frage: ,Wo steht der Soziograph, wenn Fragen des Städtebaus, Raumordnung und dessen Planung anstehen?' Wir finden ihn im Vorfeld der Stadtplanung, um an Hand seiner Untersuchungen auf die Problemgebiete zu weisen. Diese zielgerichtete Orientierung führte dazu, auch von Planungssoziologie zu sprechen, wobei der Begriff .Planung' als raumbezogen betrachtet wurde. Wir bevorzugen jedoch, von ortsorientierter Soziographie zu sprechen. Weiterhin steht der Soziograph neben d e m Planer, um mit ihm im regelmäßigen Gedankenaustausch über die Bedürfnisse und die zu realisierenden technischen Möglichkeiten zu treten. Wir finden den Soziographen beratend neben d e m Politiker bei der Vorbereitung seiner Beschlüsse. Ein Aufgabenfeld besonderer Art liegt bei der Beobachtung der Folgen der Stadtplanung und der Fortschreibung der hierfür erforderlichen Sozialdaten. Auch ist dem Soziographen die Funktion zugewiesen, die in den Prognosen für einen Raum gestellten Alternativen in kürzeren Zeitabständen zu überprüfen. XXIII

Die Realität des Städtebaus und der Raumordnung und die sich daraus ergebende notwendige vorausgehende Planung muß durch die soziologische Empirie untermauert werden. Dort, wo soziologische Erkenntnisse nicht greifbar sind, hilft sich der Techniker — pragmatisch wie er ist — jedoch selbst. Er sucht in der amtlichen Statistik nach Daten, die ihm als Schwellenwerte nutzbar sind; Kennzahlen, also seinem technischen Denken entsprechend, absolute Endwerte für soziale Erscheinungen, die er als Ansätze für seine technischen Planungen im Räume verwendet. Weil hier nicht mehr dem Menschen entsprechende Bedürfnisse realisiert sind, sondern eine aus technischen Erkenntnissen entsprechende Abstraktion zur Methode erhoben wird, sollte der Soziograph aktiv auftreten. Gegenstand der Orts- und Regionalplanung ist eine räumliche Einheit. Es gibt jedoch keine Linie, noch wäre sie zu konstruieren, wo eine Stadt aufhört und das Land beginnt. Die Übergänge und Zusammenhänge der städtischen und ländlichen Gesellschaften sind zu verzahnt, daß deren weitere Entwicklung nur möglich sein wird durch eine eng aufeinander abgestimmte Orts- und Regionalplanung, die von den menschlichen Bedürfnissen her betrieben wird. Aus dieser Sicht gewinnt auch der Wunsch nach einem übergeordneten Begriff an Stelle von Stadt- und Regionalplanung stets mehr Profil. Andernorts wird hierauf näher eingegangen. Mitscherllch meint in seinem Buch „Die Unwirtlichkeit unserer Städte" nachweisen zu können, daß Architekten und Planer bei der Neugestaltung unserer Städte und Wohnstätten versagt haben. Zweifellos hat Mitscherlich recht, daß die Planer im .wahrsten Sinne des Wortes noch keine maßgebende Lösung für das großstädtische Gemeinschaftsleben der Industriezivilisation gefunden haben. Aber das ist noch kein Versagen an sich. Zweifellos ist die Frage nach den richtigen städtischen Wohnformen unbeantwortet geblieben, für eine erstrebenswerte städtische Lebensform im industriellen Geschehen. Aber ist dieses wirklich ausschließlich auf ein Versagen der Techniker in ihren beruflichen Tätigkeiten zurückzuführen? In einer offenen, nach demokratischen Grundsätzen geordneten pluralen Gesellschaft mit einem hohen Grade der Selbstverwaltung kann in keinem Falle nur einer der Mitwirkenden für den Aus-, Auf- und Umbau der gebauten Umwelt verantwortlich gemacht werden, auch nicht der Politiker als Entscheider und damit als Auftragsteller an die technisch versierten Personen im Planungsprozeß. Die neue, in rasanter Evolution sich stets schneller vollziehende Vergrößerung unserer Städte und Wohnagglomerationen im industriellen Zeitalter hat eine Vielfalt neuer Aufgaben gestellt, deren befriedigende Lösung nur im Zusammenwirken verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen möglich ist. Bei der Gestaltung dieser neuen Umwelt des Menschen wird außerdem erforderlich sein, die nur allzu menschliche Neigung, über eine Arbeitsleistung Bestätigung seines ,ego' zu finden, auszuschalten. Nur gemeinsame verzahnte Anstrengungen von Architekten, Ingenieuren, Politikern, Regionalen Planern, Sozialpsychologen, Soziographen u. a. werden Stadtplanungen und deren Ausführungen zustande bringen können, die den Bedürfnissen der industriellen Gesellschaft mehr als bisher entsprechen werden. In der allgemeinen aber auch angewandten Soziologie wird noch sehr viel an Forschung vonnöten sein, um eine Methode zu entwickeln, die den entscheidenden soziologischen Beitrag zur Gesamtheit der zu gestaltenden Umwelt liefert. Dabei kommt es nicht darauf an, einer anderen Disziplin ihr Versagen nachzuweisen, sondern in bewußter Mitverantwortung innerhalb des gegebenen institutionellen Rahmens den eigenen BeiXXIV

trag zur Lösung der so vielfältigen und zukunftsgestaltenden Umwelt des Menschen zu liefern. Im unaufhaltsamen Evolutionsprozeß unserer Gesellschaft schließt die Bereitschaft der Mitwirkung Im jeweiligen institutionellen Rahmen keinesfalls Förderung fortschrittlicher Umgestaltung aus. 2.4. Arbeitsmethoden und Material Die Arbeitsschritte des Soziographen entsprechen in vielen Unterteilen der Methodik und Technik empirischer Betätigungen In den Sozialwissenschaften. Auch die Soziographie macht von dem Mittel der Hypothese gebrauch, sobald es erforderlich erscheint, noch lückenhafte empirische Erkenntnisse zu ergänzen, um diese zu einem Ganzen vereinen zu können. Die bereits beobachteten Tatsachen fordern den Soziographen zur Formulierung weiterer Arbeitshypothesen heraus, wobei Newtons Erkenntnis gilt „hypotheses non fingo" — Hypothesen werden nicht erdichtet. Aber Hypothesen In der Soziographie sind nur solange haltbar, wie sie mit sicheren Erfahrungstatsachen Innerhalb der örtlichen Gesellschaft nicht in Widerspruch stehen. Diese heuristischen Hypothesen stellen der Soziographie immer erneute Aufgaben der Beweisführung. Hierzu gehören drei entscheidende Arbeitsansätze und -abläufe: 1. Eigene Beobachtungen und deren Analyse, ergänzt mit Auswertungen und Beobachtungen anderer. Eigene Beobachtungen sind sowohl auf dem Wege von gezielten Informationsgesprächen, als auch an Hand von vorbereiteten Fragebogen zu erzielen. Hinzu kommen örtliche Besichtigungen und zwanglose Gespräche am Ort, wobei nicht unbedingt erforderlich ist, daß dem Gesprächspartner der Zweck dieser Gespräche mitgeteilt wird. Bei allen diesen Tätigkeiten stehen als unabwendbare Ziele, Ansätze für empirische Beweisführungen zu finden, um damit gleichzeitig dichter zu Hypothesenformulierungen zu kommen. Wichtige Ansätze für sein Arbeiten entnimmt der Soziograph auch örtlichen Zeitungen und anderen ortsbezogenen journalistischen Arbeiten, die sich auf das Gebiet oder die Gruppe, die Forschungsgegenstand ist, beziehen. Hinzu kommen Erkenntnisse, die aus amtlichen oder semiamtlichen Akten und Berichten, literarischen Schriftstücken usw. zu gewinnen sind. Bei der Auswahl der Literatur sollte der Soziograph sich nicht zu sehr beschränken. Nicht nur reine Fachliteratur, sondern auch bessere journalistische Arbeiten, die sich mit den Problemen und dem Gebiet, in dem der Soziograph tätig ist, beschäftigen, gehören zu diesem Literaturpaket. Die Heimatschriften, Gebietsromane — auch Poesie, soweit diese soziale Situationen aus dem Forschungsgebiet schildern, sollten zur Kenntnis genommen werden, da sie eine Vielfalt von Anregungen zum Thema beinhalten. Sachliche Information sind außerdem Adreßbüchern, Telefonbüchern und ähnlichen systematisch erstellten gedruckten Informationsquellen zu entnehmen. Das aktive soziale, kulturelle und wirtschaftliche Leben eines Ortes ist kaum schneller, aktueller und differenzierter zu erkennen, als über eine Analyse der Annoncenteile von Tageszeitungen im Forschungsgebiet. Gegeben ist ein gewisses Risiko, durch ein zuviel derartigen Materials den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen. 2. Deskriptiver Niederschlag der Beobachtungen. Diese Lektüre darf auch nicht zu einer ,Atomisierung' der sozialen Gegebenheiten Anlaß geben. Das beste Mittel, sich hiergegen zu schütXXV

zen, ist, während der Informationsphase zur eigentlichen Untersuchung, die gewonnenen Fakten den Arbeitshypothesen als Unterlagenmaterial zuzuweisen. Ein schriftlicher Niederschlag — auch als Zwischeninformationen an die Beteiligten — wirkt klärend und für die weitere Arbeit fördernd. Eine Menge brauchbarer Gedanken und Anknüpfungsmöglichkeiten werden auf diesem schriftlichen Informationswege gewonnen und führen zu Betrachtungen über die einzelnen sozialen Fazetten und deren sowohl unterschiedliche als auch ergänzende Problematik. In jedem Fall werden Anknüpfungspunkte für weitere Hypothesenformulierungen entstehen. Die große und unterschiedliche Flexibilität des sozialen Geschehens — gerade im regional begrenzten Raum — erfordert inspirierende Vorstudien und dieses ist über auf die bereits verwiesenen örtlichen Literaturauswertungen im weitesten Sinne des Wortes zu erlangen. Eines sollte hierbei besondere Beachtung finden. Diese Vorarbeiten — so wertvoll und unentbehrlich sie für die Forschungstätigkeit des Soziographen auch sind — sollten nicht zu .Beschauenden Beschreibungen' beim Niederschlag der Arbeitsergebnisse führen. Vom Soziographen werden quantifizierte Ergebnisse der Untersuchungen und die sich daraus ergebenden Folgerungen erwartet. Nur so wird der Entscheidungsvorbereiter und die Ausarbeiter dieser Entschlüsse für Städtebau und Region in der Lage sein, die soziographischen Forschungsergebnisse in für die eigentliche Aufgabe verwendbare Daten umzusetzen. Die Entscheidungsvorbereiter — im Besonderen die kommunale Verwaltung und deren Institutionen werden hierbei die gesamtkommunalen Aufgaben akzentuiert in den Vordergrund stellen. Dessen wird sich der Soziograph in jeder Phase seiner Arbeit bewußt sein müssen. 3.

Die Induktion, wobei systematisch die Beobachtungen aber auch Vermutungen auf Grund von unterschiedlichen Beobachtungen an den sozialen Tatsachen anderer regionaler Beobachtungen geprüft und mehr oder weniger zur Gewißheit erhoben werden. Die Aufgabe der Induktion als Methode der Soziographie ist: Allgemeinbegriffe und auch soziale Gesetzmäßigkeiten im Gruppengefüge zu erkennen. In diesem dritten Arbeitsablauf ist zum Schluß auch eine Methode der Erfolgkontrolle zu entwickeln. Diese wird sowohl von der Problemstellung her als auch den ideologischen kritischen Ansätzen bestimmter Auffassungen und darauf orientierter Gruppen abhängen. In jedem Falle muß eine klare quantitative Beweisführung erbracht werden, um auch eine Ideologiekritik an sich zu ermöglichen.

Bewußt, daß die Empirie - wie bereits Francis Bacon in seiner „de dignitate et augmentis scientiarum" 1 6 0 5 - 1 6 2 3 überzeugend nachgewiesen hat nicht über das Besondere hinauskommt und von Erfahrung zu Erfahrung fortschreitet, greift der Soziograph zur Anwendung der Induktion und folgert aus den Erfahrungen und Beobachtungen die Ursachen und allgemein gültigen Regeln sozialen Geschehens. Dieser Arbeitsvorgang ist nicht einmalig und ebensowenig gleichförmig. Er hängt vor allem mit dem sozialen Wandel des gesellschaftlichen Geschehens zusammen. Trotzdem liefert die Induktion in der soziographischen Arbeitsweise allgmeine Begriffe und sogar Gesetze, die der Deduktion zur Deutung sozialer Einzelerscheinungen zugrundegelegt werden können. Aus dieser Erkenntnis postuliert weiterhin für die Soziographie, daß in all ihren Tätigkeiten nach quantitativen streng überzeugenden Beweisführungen gestrebt werden muß. „Behauptungen ohne adäquate Beweise können niemals mehr als Anregungen sein" gibt die Steinmetz'schen Auffassungen zur Arbeit des Soziographen treffend wieder.

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2.5. Konsequenzen aus der thematischen Abgrenzung soziographlscher Forschungsobjekte Die regionale Abgrenzung des Forschungsgegenstandes des Soziographen erhält die Funktion einer Ganzheit im sozial statistischen Sinne. Innerhalb dieser Ganzheit trägt jede aus empirischen Beobachtungen fortkommende Hypothese eine eigenständige Gesetzmäßigkeit. Daraus ergibt sich für die Arbeit des Soziographen die Forderung, daß eine von ihm gegebene Interpretation sich eignen muß, in empirisch zu überprüfenden Hypothesen umgesetzt werden zu können. Die oftmals gegebene kleinräumige Abgrenzung des Objektes darf keine Einschränkung der Entfaltungsmöglichkeiten der sozialen Gruppen innerhalb des eigentlichen Gebietes nach sich ziehen. Hier tritt soziologisches Wissensfundament des Soziographen in den Vordergrund seiner forschenden Tätigkeit. Seine Erkenntnisse beinhalten Handlungsalternativen für diejenigen, die Entscheidungen zu treffen haben. Hierzu ist praktische und realitätsbezogene Phantasie unerläßlich. Was ein Soziograph formuliert wird sowohl negativen als auch positiv gerichteten Sprengstoff für die kommunale Verwaltung haben. Sein klares und einziges Ziel ist es jedoch, durch seine Arbeit das Blickfeld zu öffnen und zu erweitern, um der sozialen Entwicklung und deren Fortschritt freie Bahn zu machen. Eine Interpretation, die sich durch die verwendete Terminologie oder durch andere Ursachen für eine Umsetzung zu Hypothesen nicht eignet, um an neuem wissenschaftlich erarbeitetem Material wiederum überprüft werden zu können, ist für das Zusammenwirken von Soziograph und Politiker unbrauchbar. In diesem Zusammenhang ist noch ein anderes Theorem anzusprechen. Zwischen dem tatsächlichen Untergrund und dem theoretischen Rahmen wissenschaftlicher Arbeit existiert eine gewisse Polarität. In anderen Worten ausgedrückt: Tatsachen gegenüber Ideen. Diesen liegt eine grundsätzlich unterschiedliche Systematik des Denkens, Arbeitens und auch Handelns zugrunde. Der Soziograph kann nun seine Position mit Hilfe von guten Hypothesen oder auch Theorien prinzipiell auf zweierlei Weise verbessern. Einmal, indem er danach strebt, alle relevanten Tatsachen so gut wie nur möglich kennen zu lernen. Des weiteren, indem er versucht, stets bessere Methoden zu finden, sein Material zu ordnen und entsprechend Verband zustandezubringen, d. h. bessere Ideen bei seiner Tätigkeit zu entfalten. Vielleicht muten die hier vorgenommenen Akzentuierungen dieser beiden Aspekte des Arbeitens des Soziographen etwas künstlich und gezwungen an. Sie sind aber miteinander verbunden und abhängig und darum von nicht zu unterschätzender Bedeutung, auch wenn sie beide beim Prozeß der Hypothesenbildung in Wechselbeziehungen nur eine formale Rolle spielen. Zweckgebundene Systematik im Rahmen wissenschaftlicher Freiheit wird für den Soziographen erforderlich sein, um eine Arbeitsweise zustande zu bringen, die auch zu anwendbaren und verwendbaren Ergebnissen führt. Für die Bildung von Theorien und sich daraus ergebenden Hypothesen ist die systematische deskriptive, registrierende, ordnende, gruppierende, klassifizierende, terminologisierende und definierende Tätigkeit Grundlage jeglichen soziographischen Arbeitens. Abschließend kann hier noch auf die Inspiration verwiesen werden, die gerade für Abgrenzung und Aufbau von soziographischen Forschungsvorhaben aus dem Fachliteraturstudium gewonnen wird. Aus dem verbalen Niederschlag der Tätigkeiten anderer Soziographen und Soziologen ergeben sich sowohl verwendbare Hypothesen als auch Vergleiche. XXVII

2.6. Empirische Exploration zur Formulierung von Hypothesen Zu den beiden Arbeitsmethoden — systematisierende Beschreibung sozialer Facetten und Literaturstudium, um weitere Hypothesenfindung zu fördern, treten noch neue eigene Beobachtungen im .Felde'. Im amerikanischen Sprachgebrauch findet hierfür das Wort .fieldwork' Verwendung. Hier ist keine Probe bzw. Voruntersuchung oder empirisches Überprüfen bereits erreichter Ergebnisse gemeint, sondern vielmehr das systematische Auskämmen des regionalen Forschungsraumes, um auf dem Wege von gezielten Informationsgesprächen mit am Orte — qualitate qua — gut orientierten Personen oder gezielten Befragungen unter der Bevölkerung zu einer empirischen Exploration des Untersuchungsgebietes zu kommen. Diese empirischen Explorationen werden gezielt sein, obwohl noch nicht unbedingt von Hypothesen ausgegangen werden muß. Der Soziograph wird sich unbefangen und ohne vorgefaßte Meinungen frei im Räume bewegen und orientieren. Er wird dabei alle sozialen Erscheinungen, die erkennbar sind, observieren und registrieren. Auswahl auf Grund eines vorher festgelegten Schemas wird nicht getroffen. Der Soziograph hat in dieser Phase seiner Arbeiten nur eine allgemeine Idee zu dem, was er erforschen möchte, natürlich basierend auf dem Fundament seiner wissenschaftlichen Ausbildung und Denkweise als Soziologe. Im wahren Sinne des Wortes läßt er erst einmal das .Material' zu sich sprechen, auf sich einwirken, um im Laufe dieses Arbeitsprozesses zu einer konkreten Problemstellung und deren verbalen Formulierung zu kommen. Dem Risiko, daß er durch die vielen und unterschiedlichen Eindrücke mehr verwirrt als inspiriert werden kann, ist sich der Soziograph bewußt. Hier kann uneingeschränkt von einer intuitiven Arbeitsmethode gesprochen werden, die von einem bestimmten Rahmenwissen eines abgesteckten räumlichen Gebietes ausgeht. Verweisend auf das, was bereits auf S. XXI u. XXIV über Ganzheit gesagt wurde, ist hier noch hinzuzufügen, daß es vor allem die sozialen Elemente und deren Relationen sind, die auf dem Wege der empirischen Exploration aufzuzeigen sind. Dieses folgt aus dem Ganzheitscharakter soziographischer Arbeit. Die Relevanzkriterien und deren fortwährende Selektionen sind dabei entscheidend. Aber die wichtige Eigenschaft des Soziographen zur differenzierten sozialen Beobachtung und ein weitreichendes soziales Empfinden schützen ihn davor, dieser Gefahr des Zuviel zu erliegen. Ein weiteres fundamentales Prinzip soziographischer Forschungstätigkeit ist, daß ohne quantitative Untersuchung kein gesellschaftliches Geschehen zu klären ist. Der Soziograph muß in der Lage sein, mit größter Genauigkeit in Unterteilen wirksam zu sein, ohne Buchhalter zu werden. Er erklärt und deutet nur, nachdem er bis zum Letztmöglichen geforscht und quantitativ gemessen hat. Um dem Risiko des Zuviel nicht zu erliegen, ist zu empfehlen, bevor in das Untersuchungsgebiet hineingegangen wird, einen Relevanzkatalog zusammenzustellen, welche Erscheinungen themenbezogen gemessen werden sollen und weichen sozialen Zusammenhängen nachzugehen ist. Dieser Katalog muß jedoch flexibel hantiert werden. Damit erhält die Exploration eine Systematisierung, die auch aus Effizienzüberlegungen bezüglich der Zeit und vorhandenen Forschungsmittel heraus geboten erscheint. Solange diese Systematisierung nicht auf Grund vorher scharf umschriebener Hypothesen oder Theorien geschieht, bleiben .orientierende Untersuchungen' soziographische Exploration des Forschungsgebietes. Dieses muß beachtet werden und ist für die Arbeiten des Soziographen auch als Anlieferer von Grundlagen für die Planungen im Stadtbau und auch in regionalen Gebieten von besonderer Bedeutung. XXVIII

Oie wissenschaftliche Bedeutung seiner Ergebnisse ist in besonders hohem Maße davon abhängig, ob die Hypothesen für die Untersuchung vorher formuliert wurden und auf ihre Haltbarkeit an neuem Material getestet werden sollen oder daß diese vollständig oder teilweise — ad hoc — entstehen und nicht oder erst nachträglich an neuen Daten überprüft werden. Beim Überdenken dieser methodischen Ausführungen wird klar, daß die meisten soziographischen Untersuchungen nicht nach einem straffen System aufgebaut werden können, sondern schon von Anfang an überwiegend explorierend sein werden. Erforderlich ist jedoch, daß diese beiden Teile — Exploration und Hypothesenbildung — in jeder Phase der Untersuchungsarbeiten konsequent auseinandergehalten werden. Auch in der Berichterstattung als Abschluß muß zu erkennen sein, welche dieser beiden Methoden jeweilig Anwendung fand und zu den erzielten Ergebnissen führte. Es handelt sich hier um einen Grundsatz jeglichen wissenschaftlichen Arbeitens; man könnte von der sozialen Ethik der Wissenschaftsbetätigung sprechen. Ein Vermengen dieser beiden Methoden würde einem Täuschen der offenen Kommunikation wissenschaftlich Tätiger gleichkommen, da grundsätzlich angenommen wird, daß derartige Fehlgriffe nicht geschehen. Unvermeidlich ist bei der offenen Weise von soziographischem Explorieren eines Gebietes, daß auch Material zur Verfügung kommt, welches vom Untersucher nicht selbst gesammelt worden ist. Diesen Sekundaranalysen sollte nicht aus dem Wege gegangen werden. Erforderlich ist jedoch kritisches Überprüfen dieses von anderer Seite zusammengetragenen Materials, wobei vor allem zu beachten ist, ob es im Rahmen des regionalen Universums bleibt, bevor es zur Überprüfung von Hypothesen verwendet werden kann. Das Ergebnis der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftstheorie und Zukunftsforschung (Leitung: Klages-Lenk) des Europäischen Forums zu Alpach 1969, wonach „Wissenschaft . . . nicht nur auf Erklärung und Prognose empirischer Phänomene beschränkt ist, sondern . . . auch Beschreibungen, Klassifikationen nichterklärende wissenschaftliche Informationen fSfegemüller) und Erfassen der Gesetzeshypothesen (umfaßt)" gibt einen weifern, darf er in seiner Arbeit keinem Dogma erliegen. Diese Gefahr ist ten des Soziographen. Für die soziographlsche Forschungstätigkeit ist eine Hypothese eine „offene", behauptete, allgemein gültige Gesetzmäßigkeit. Hierbei ist Gesetzmäßigkeit nicht Im formaljuristischen Sinn zu verstehen, sondern in wahrnehmbaren, sich auf Grund bestimmter Feststellungen, die sowohl in der Menge, als auch der Wiederholung in den Vordergrund treten. Eine über die Empirie erwiesene Hypothese trägt nicht unbedingt einen absoluten Charakter für das Universum des Forschungsobjektes. Es können durchaus auch nur Teile eines Universums mit einer Hypothese erfaßt werden. Daraus ergibt sich eine Definition, die gleichzeitig eine statistische Mengenterminologie in sich trägt und als hypothetische Handlungsalternative anzusehen ist. Will der Soziograph dem Stadtplaner verwendbare Arbeitsunterlagen liefern, darf er in seiner Arbeit keinem Dogma erliegen. Diese Gefahr ist gegeben, wenn er seine Methoden, i. e. das Arbeiten mit einem bestimmten Interpretationsschema, welches auf Grund von Theorien und Methoden einer bestimmten wissenschaftlichen .Schule' entstanden ist, kritiklos entnimmt. Der Wert eines Systems einer wissenschaftlichen Schule für Wissenschaftserkenntnisse braucht nicht grundsätzlich in Zweifel gezogen werden. Als unveränderliche Arbeitstheorie an den Anfang jeglicher empirischen Untersuchungsarbeit gestellt, wird es Einseitigkeit zur Folge haben. Die Schule ist in ihrer Anwendung zusammenhängender XXIX

Arbeitshypothesen zu sehen. Zweifellos birgt diese Arbeitsweise als Vorteil eine klare Konsequenz in sich, als Nachteil jedoch ihre Einseitigkeit. Auf diesem Wege soziale Erscheinungen zu erklären, kann dazu führen, daß Ergebnisse zustande kommen, die vor allem in regionaler Ebene nicht bei der Realität anschließen. Eine Hypothese ist eine behauptete Wirklichkeit in einem deutlich umschriebenen „Universum". Nach dieser Definition die Hypothese für soziographische Untersuchungen verstehen, bedeutet, daß auch der Stadtplaner sowohl die Hypothese als auch die damit erzielten Ergebnisse nutzbringend anwenden können muß. Der Soziograph kann zur Erkenntnis der Zusammenhänge für den Planer des Städtebaus oder in einem regionalen Gebiet relevante und bedeutsame Aspekte nicht oft genug einer statistischen Prüfung unterziehen. Diese Arbeitsweise hat den unbestreitbaren Vorteil, daß objektvergleichende Kriterien entstehen. Damit wird ein Herausschälen der wichtigen Hypothesen und deren Überprüfung auch wesentlich erleichtert. Wissenschaftliche Hypothesen sind nur selten singuläre Erscheinungen. Meistens sind sie ein Teil innerhalb eines Theoriekomplexes, zu dem wiederum eine Vielzahl von Gegebenheiten gehören. Auch für den Soziographen gilt uneingeschränkt die klassische Definition der Theorie. Danach ist eine .Theorie' ein System logisch zusammenhängender, in sich nicht gegensätzlicher Behauptungen, Auffassungen und Begriffe im Bezug auf ein Wirklichkeitsgebiet, die so formuliert sind, daß es möglich ist, kontrollierbare Hypothesen abzuleiten. Hierbei können sowohl die Exaktheit der innerlichen logischen Zusammenhänge als auch die Genauigkeit der Folgerungen der zu testenden Hypothesen abwechseln. Eine Theorie kann jedoch auch vollkommen getrennt von der Wirklichkeit stehen und als ein System von Definitionen und logischen Bezügen zwischen den Begriffen gesehen werden. Dieses System tritt in den empirischen Wissenschaften als Modell der Wirklichkeit auf. Der Zusammenhang mit der Empirie wird zustandegebracht über Hypothesen, welche über Deduktion und Spezifikation aus theoretischen schlüssigen Behauptungen abgeleitet werden können. Hieraus ist zu folgern, daß es für die Entfaltung einer empirischen Wissenschaft kaum etwas Praktischeres gibt als eine gute Theorie. Es kann in diesem Zusammenhang nicht die Aufgabe sein, eine endgültige Definition des Begriffes .Modell', anwendbar in den empirischen Sozialwissenschaften, zu geben noch sich an der Auseinandersetzung in der theoretischen Soziologie zu beteiligen, inwieweit ein wissenschaftliches Modell ein heuristisches Gerät ist, um, auf formale und abstrahierende Weise, Einblick in die Wirklichkeit und deren weitere Abläufe zu bekommen. Die Grundproblematik für den Soziographen liegt jedoch in der Frage, inwieweit ein gesellschaftsbezogenes Modell statistische und dynamische Vorgänge zugleich anzugeben vermag. Mit anderen Worten, ist ein Modell geeignet, den steten sozialen Wandel und dessen Prozesse in einer regionalen Einheit so zum Ausdruck zu bringen, daß entsprechende klärende Folgerungen für die zu erwartende soziale Entwicklung gezogen werden können. Modelle finden in unterschiedlichster Weise Anwendung. In diesem Zusammenhang ist der von A. Suppes (1960) herausgearbeitete gemeinsame Kern dieses Begriffes aufschlußreich. Danach legt „ein Modell formal fest, was erforderlich ist" an Objekten, Relationen, Bezügen und zulässigen Operationen, um Deduktionen herausstellen zu können. In dem hier gestellten Zusammenhang kommt es implicite jedoch nicht darauf an, eine .Theorie des angewandten Modells' aufzustellen. Es ist ausreichend, am konkreten Objekt einen wissenschaftlich verantworteten Weg zu folgen. Bestimmend hierfür sind empirische Erfahrungen und Beobachtungen innerhalb des regionalen Gebietes, das dem

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Soziographen als Forschungsobjekt dient, für das jedoch gleichzeitig zweckgebundene Konkretionen zustande zu bringen sind. Diese Zweckgebundenheit ergibt sich in jedem Fall aus den Forderungen und Erwartungen, die als Impulse der Gesellschaft immer aufs Neue in den Vordergrund treten. Die sozialen Wissenschaften erfordern eine Einheit von Praxis und Theorie, um ein Abgleiten in Unsachlichkeit zu vermeiden. Die zu deutende und erklärende soziale Wirklichkeit ist eine Struktur, die das vortheoretische, existenzielle Bewußtsein des Menschen innerhalb dieser Wirklichkeit mit einschließt. Hier tritt das Dynamische der sozialen Wirklichkeit des Menschen bestimmend in den Vordergrund. Seit Comte und Spencer bis zu den heutigen Strukturfunktionalisten ist das Suchen nach den Ausdrucksmöglichkeiten der Dynamik sozialen Geschehens in den soziologischen Theorien im Gange. Auch das .Modell' hat bisher den „Stein der Weisen" hierfür nicht entdecken können. Die Erkenntnisse der Bedeutung des sozialen Wandels innerhalb unseres gesellschaftlichen Gefüges hat zur Entwicklung eines strukturell-funktionalistischen Modells in Nachfolge von Parsons geführt. Aber auch dort sind die beiden Grundelemente gesellschaftlichen Seins und Fortgangs .Struktur' und .Bewegung' nicht in Einklang gebracht worden. Bei all diesen Bestrebungen tritt jedoch immer wieder der Mangel an empirischem Wissen gesellschaftlicher Vorgänge in den Vordergrund. Uns erscheint die Diskrepanz zwischen Theorieübung und der Soziologie und dem dazu erforderlichen Tatsachenwissen auf Grund empirischer Forschungen — auch in regionaler Gruppenebene — wie ein ungleicher Wettlauf, wobei außerdem noch zu ungleichen Zeiten Ruhepausen der Rivalen stattfinden, die dann sofort zu lautstarken Beifallskundgebungen für den noch Laufenden, aber Ablehnung des Ruhenden führen. Eine ganz neue Perspektive zur Ermittlung und gleichzeitigen Auswertung von erforderlichen Tatsachenwissen haben die mechanische Datenverarbeitung und Berechnungen des Computers zustande gebracht. Bei der Aufbereitung spezieller Befragungen wird von mechanischer Datenaufbereitung Gebrauch gemacht. Hierzu gehören Klassifizierung der Antworten und Aufbereitung von Korrelationen zur Ermittlung von Relationen zwischen sozialen Erscheinungen. Diese Computerleistung ist nicht ersetzbar, durch welche Methode von Deduktion oder Induktion auch immer. Jeder redlich intelligente Mensch kann diesen technischen Arbeitsvorgang lernen. Aber dieses reicht nicht aus, um die Strukturen regionaler Einheiten genügend differenziert aufbereiten zu können. Es ist immer nur eine Arbeitsphase, der die Wichtigste folgt, nämlich Analyse und Interpretation, um alternative Folgerungen für die zu erwartende Entwicklung des Gebietes ziehen zu können.

2.7. Statistische Anwendungen Der Soziograph arbeitet bei Stadtplanungsproblemen vorwiegend mit der gesamten Population des ausgewiesenen Arbeitsgebietes. Die amtliche Statistik liefert mit ihren periodischen Gesamtzählungen, Fortschreibungen und Korrekturerhebungen genügend Basismaterial für die erforderlichen .harten Daten'. Diese Daten und deren Interpretation, sowohl was den Verlauf über eine gewisse Periode betrifft, als auch im Vergleich zu anderen regionalen Einheiten ähnlicher Sozialstrukturen, ist jedoch konsequent durchzuführen. Nur unter diesen Voraussetzungen wird es möglich sein, die notwendigen Ausgangspositionen für Planentwürfe im regionalen Raum zustandebringen zu können. XXXI

Die Stichprobenuntersuchung ist in kleineren lokalen regionalen Einheiten zu unsicher und nicht zuverlässig genug in ihrer Aussage, zumal für die Erforschung regionaler Strukturen eine Vielzahl miteinander zu korrelierender Fakten zu ermitteln sind. Die Frage: Entspricht das Stichprobenergebnis auch wirklich der Struktur der gesamten Population, tritt bei kleineren Untersuchungsobjekten primär in den Vordergrund. Die Stichprobentheorien, deren signifikante Abweichungen und statistischen Fehlerspannen, werden unsicherer, je kleiner das Universum ist. Gerade bei regionalen Untersuchungen ist die Frage nach der optimalen Aufteilung von Stichproben genauestens zu beachten. Nicht nur der Anteil der einzelnen Schichten innerhalb des Universums, sondern auch die erwünschten Varlanten bestimmen, ob mit Stichproben noch sinnvoll gearbeitet werden kann. Regionale Forschung bewegt sich oftmals weit unter dem Niveau, in dem Repräsentativbefragungen noch sinnvoll sind, da überwiegend schichtenspezifisch gearbeitet wird. So werden Befragungen des Soziographen, um schichtenspezifische Motivationen freizulegen, überwiegend gezielte Gesamtbefragungen sein. Da sie gruppenorientiert sind, tragen diese Befragungen einen anderen Charakter als die großen amtlichen Zählungen. Zwei Aufgaben ergeben sich für den empirisch arbeitenden Soziographen, auf die in diesem Zusammenhang noch besonders zu weisen ist. Einmal die Analyse der sich stets mehr häufenden amtlichen und auch amtsinternen sozialstatistischen Unterlagen, des weiteren über diese Analysen, einerseits auf den weiteren Bedarf und andererseits auf Systematisierung sozialstatistischen Materials zu weisen. Beide Aufgaben können von den Bearbeitern statistischen Materials in kleineren Gemeinden ohne Spezialkräfte am Orte nicht gemeistert werden, da aus ihrer örtlichen Sicht nicht erkennbar ist, inwieweit die für den eigenen Ort bedeutungslosen statistischen Werte anderenorts von größter Wichtigkeit sind bzw. für die Analysen von Landesdaten erforderlich sind. Neue Überlegungen zu Methoden sozialwissenschaftlicher Forschungen sind für den Soziographen von besonderer Bedeutung. M. Albinski hat erneut den Begriff Survey-Research ins Gespräch gebracht und rechnet eine Untersuchung zu den von ihm benannten Survey-Typ, wenn eine empirische Forschung sich auf eine Vielzahl von Objekten im Rahmen eines sozialen Ganzen erstreckt, die Angaben, also Daten, wirklichen Situationen entnommen worden und statistisch verarbeitbar sind. Damit bestätigt Albinski die von Anfang an bestandenen Intentionen der Soziographie. Als Methode ist der Survey-Typ von Albinski ausgezeichnet in die Arbeitsmethoden des Soziographen einzuordnen. Albinski stellt sich ζ. B. die Frage, ob eine Bedrohung einer Gruppe von außen auf die interne Gruppenstruktur von nachhaltigem Einfluß sein kann. Sein Gedanke geht nun dahin, daß zur Erforschung dieses Phänomens — also das Beweisen der Hypothese — vom Untersucher zwei Gruppen gebildet werden, von denen eine ohne Komplikationen ihre Aufgaben erfüllt, während auf die andere Gruppe Schwierigkeiten einwirken, die den Charakter einer Bedrohung tragen. Aufgabe des Soziographen ist es nun, von beiden Gruppen die internen Strukturen genau zu beobachten, die Reaktionen zu registrieren und statistisch meßbar zu machen. In dieser experimentellen Sozialforschung manipuliert der Untersucher also eine Variable, um erkennen zu können, welchen Effekt diese für die andere Variable haben könnte.

2.8. Interpretationen der Beobachtungen Für eine angewandte Wissenschaft ergeben sich verschiedene Schwierigkeiten, wenn es darum geht, eine Interpretation der Erscheinungen und XXXII

Beobachtungen zu geben. Interpretation beinhaltet zugleich die Notwendigkeit der Auslegung, der Deutung und der Erklärung des empirisch zusammengetragenen Materials. Dieses Material des Soziographen ist dem Ursprung nach unterschiedlich. Es besteht aus systematischer Registrierung sozialer Daten, eigener Beobachtungen sozialer Geschehnisse und deren statistischer Aufbereitung, eigene Explorationsuntersuchungen, Befragungen und deren relevante Auswertung, die Ergebnisse von Untersuchungen anderer im Forschungsraume und das vergleichende Studienmaterial anderer Objekte. Das so zusammengetragene Material kann von vornherein nur auf ein spezifisches soziales Phänomen im Untersuchungsgebiet ausgerichtet sein; z.B. Raumbedarf für Kinder im schulpflichtigen Alter oder auf einem umfangreichen Komplex wie ζ. B. die täglichen Bedürfnisse der Wohnbevölkerung einer Stadt und deren Befriedigung. Soziographische Studien werden also in den meisten Fällen verschiedene soziale Facetten beinhalten, aber kaum die gesamte Gesellschaft eines regionalen Gebietes als Thema haben. Die besonderen Bedingungen der kommunalen Pragmatik, für die der Soziograph wissenschaftlich fundierend und alternativ tätig zu sein wünscht, sind mitbestimmend, um die Forschungstätigkeiten auf bestimmte Facetten und nicht auf die Gesamtheit des sozialen Geschehens zu konzentrieren. Wohl wird der Soziograph tunlichst bereits bei der Themenfindung und auf Grund von Voruntersuchungen mitwirken, um die sozialen Probleme seiner Forschungstätigkeit zuerst zuzuweisen, die im kommunalen Rahmen Priorität verdienen. Die Interpretationen zum gestellten Problem werden in jedem Falle auf dem vorhandenen zusammengetragenen ortsbezogenen Material aufgebaut. Erst beim quantitativen und/oder qualitativen Vergleich desselben Phänomens in anderen regionalen Einheiten kommt Material anderenorts mit in das Blickfeld der Interpretation, aber dann nur als in sich geschlossenes Ganzes und zum Vergleich. Der Soziograph wird weiterhin zu einem jeweiligen erkennbaren und erklärbaren Abschluß seiner Materialsammlung kommen, die räumlich, zeitlich und objektmäßig klar abgegrenzt ist. Neue Daten zu einem Phänomen, die mit diesen drei Positionen nicht in Einklang zu bringen sind, werden unter Beachtung der bereits beschriebenen Voraussetzungen mit dem Ziele zusammengetragen, zu zeitlich unterschiedlichen Vergleichen kommen zu können, um einmal Trendeffekte zu bestimmen und des weiteren den Rhythmus des Wandels sozialer Gesetzmäßigkeiten im regionalen Untersuchungsgebiet selbst feststellen zu können. Führen diese Untersuchungsinterpretationen zu einer neuen Hypothese, sind weitere Beobachtungen erwünscht, um zur Herausarbeitung sozialer Gesetzmäßigkeiten am Orte zu kommen. Dies ist erforderlich, um die sozialen Erscheinungen .entscheidungsreif' zu machen. An anderer Stelle wurde bereits darauf hingewiesen, daß die Ergebnisse der Untersuchungsarbeiten des Soziographen von ihm so aufbereitet werden müssen, daß sie für Planungsaufgaben umsetzbar sind. Diese Interpretationen dürfen also nicht .dubios' sein, da sie dann nicht mehr für eine regionale Planungsaufgabe umsetzbar sind. Vorentscheidungen müssen getroffen sein, um die eigentliche Planungsaufgabe zur Hand zu nehmen.

2.9 Kritische Randbemerkungen zum Empirismus Wie jede wissenschaftliche Betätigung und Methode hat auch die Empirie ihre Kritiker. Wright Mills weist in dem Abschnitt über wirklichkeitsfremden Empirismus auf die Gefahr hin, daß der Empiriker einen Punkt aus dem wissenschaftlichen Prozeß herausgreifen kann, um danach sein Denken XXXIII

von dieser einzelnen Beobachtung her beherrschen zu lassen. In diesem Fall würde der Forscher, also auch der Soziograph, seiner grundsätzlichen Aufgabe nicht entsprechen. Natürlich ist es von entscheidender Bedeutung für den Soziographen, sich auf Theorie und Methode bei jeder gestellten Aufgabe zu besinnen. Diese Besinnung darf jedoch nicht zur Verzögerung der Lösung der gestellten Aufgabe Anlaß geben. Stagnation durch Wahl einer verkehrten Methodologie ist genauso gefährlich wie der oftmals auftretende BegriffsFetischismus bei wissenschaftlich fundierter Untersuchungsarbeit. Die Relevanzkriterien weisen die zu wählende Methodologie an. Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß im Falle soziographischer Forschungen für planende Tätigkeiten im Raum als Ausgang kein starres Modell gewählt werden kann, in dem auf alle Probleme Bezug genommen wird. Gerade der Soziograph muß sich nach formulierter Themenstellung größte Flexibilität erhalten, wenn es um die Abgrenzung von Teilaufgaben geht, um wirklichkeitsnahe Forschung im Gesellschaftsgefüge treiben zu können. Für den Soziographen wird nicht nur sein raumbezogenes Objekt, sondern vielmehr die innerhalb dieses räumlich begrenzten Objekts zu erforschenden Probleme Fazetten sein, die er als Forschungsgegenstand bearbeitet. Hierbei wird er sich gegebenenfalls Modelle entwerfen, um in rascher Überschaubarkeit diese entsprechend einordnen zu können. Dasselbe gilt auch für Axiome als Ausgang der zu betreibenden Untersuchungen, die ihrerseits zu einem standardisierten Modell führen würden und 1. ein viel zu umfangreiches Arbeitsprogramm ergeben, da eine Menge Fazetten mitbearbeitet werden müßten, die zur eigentlichen Aufgabenstellung keine unmittelbare Relevanz haben, oder 2. zu dem schon bemerkten Engpaß, in dem die Empirie von einer Einzelbeobachtung her und damit einseitig beherrscht wird. Auch sozialempirischen Facettenuntersuchungen, die von einem Axioma ausgehen, würden uniform sein und keine neuen Einsichten für das soziale Gefüge vermitteln. Dasselbe gilt auch im Falle der Anwendung eines Interviews mit einer Gruppe Individuen, die auf dem Wege einer Stichprobenauswahl über ein größeres Gebiet zusammengestellt wird. Für die regionale Einheit wird dies keine neuen Erkenntnisse bringen.

3. Die Stadtplanung und deren wissenschaftliche Zuordnung

Zum Begriff und Inhalt vom Planen Planen drückt immer irgendwie ein gewisses Handelnwollen aus, wobei Handeln im Sinne der Bestrebung, die Umwelt aktiv zu verändern zu verstehen ist. Diese Tätigkeit kann sowohl von Individuen als auch von Gruppen ausgeführt werden. So kommen wir zu der Formulierung, daß die gedankliche Vorwegnahme künftigen Handelns im eigentlichen Sinne Planung bedeutet. Wenn Gruppen planend auftreten, tun sie dieses nur unter gewissen kommunikativen oder operationalen Bedingungen. Solange eine Planung in ihrer Ausrichtung mit finanziellen Mitteln rechnet, um ein gewisses Ziel zu erreichen, wird es möglich sein, rein strategisch und systematisch vorzugehen. In diesen Fällen handelt es sich um eine ausgesprochene Ziel- oder Aktionsplanung. Sowohl in Bereichen der freien Marktwirtschaft, der Bedarfswirtschaft als auch in einer Wirtschaft, in der Löhne und Preise gebunden sind, ist die Aktivität der Unternehmungsleitung durch eine, der Situation entsprechende und durch die Marktlage gegebene Strategie bestimmt. Die Vorbereitung dazu ist Planung.

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Grundlegend anders ist die Situation in der Gesellschaftsplanung. Diese läßt sich kaum strategisch anlegen, da es sich hier nicht um materielle, willkürlich zu vermehrende oder einzuschränkende Güter auf dem Wege zur Produktion oder auch Vernichtung handelt, sondern um einen immer in Bewegung befindlichen Prozeß gesellschaftlichen Wandels, der durch eine Vielzahl von Komponenten bestimmt wird und immer wieder Änderungen und Neuformungen unterworfen ist. Geplant wird in allen Situationen und Stufen des gesellschaftlichen und auch individuellen Lebens. Im wissenschaftlichen Bereich gibt es bezüglich des Inhaltes der Begriffe Planen und Planung keine Unterschiedlichkeiten prinzipieller Art. Je mehr Gesellschaftswissenschaften und auch technische Wissenschaften projektierende Aufgaben mit einbeziehen, tritt die Planung als Methode mehr in den Vordergrund. Diese Methoden sind unterschiedlich, je nach Disziplin und Aufgabenstellung für eine Planung. Hieraus ergibt sich der Bedarf an einer Theorie der Planung, um sowohl das Gemeinsame als auch prinzipiell unterschiedliche Planungsmethoden herausstellen zu können. Hier sind Planungen kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck und werden ihre Aufgaben um so besser erfüllen, je höher der Grad ihrer Realisierbarkeit ist. Aus dieser Erkenntnis heraus soll auch der technisch versierte Planer sich als Dienender für alle Menschen fühlen, die in seinem Planungsbereich leben und wirken. Obendrein ist hier Planung nur sinnvoll, wenn die verfassungsmäßigen Ordnungsvorstellungen auch Grundlage jeglicher Planung sind. Diese integrativen Bestrebungen für die Planung sind noch in ihren Anfängen. Die Erfahrungsebene bietet außerdem noch nicht genügend differenziertes Material zur Überprüfung der theoretischen Ansätze. Es war der Soziologe Karl Mannheim, der Anfang der dreißiger Jahre dem planenden Denken, ohne das Planung undenkbar ist, eine klare Position in unserem gesellschaftlichen Gefüge zugewiesen hat. Er sprach die Frage des Umbaus menschlicher Denk- und Willensfähigkeit an und sieht entscheidende Stufen menschlichen Denkens und Handelns. Diese gibt er an mit .Finden', .Erfinden' und .Planen'. Ausdrücklich unterscheidet Mannheim in diesem Zusammenhang weiter die Begriffe Gründung, Planung und Verwaltung. Planung schließt im gesellschaftlichen Prozeß die Komponenten der Gesamtgesellschaft nicht aus. Danach kann und wird Planen in allen Ebenen gesellschaftlichen Geschehens vorgenommen. Es kann in der Medizin geplant werden, ebensogut wie in der Betriebswirtschaft. Es ist möglich in der aktiv kommunalen Politik, in den Fragen der Sozialfürsorge zu planen, genausogut wie in der Wasserversorgung eines Ortes. Die Behauptung, daß letztlich alle Planungsüberlegungen irgendwie ihren Niederschlag auch im Räume finden, ist natürlich nicht grundsätzlich abzulehnen, aber man darf diesen Zusammenhang doch nicht ad absurdum führen. Eine Lokalisation von Planungsaufgaben ist Voraussetzung für eine zweckgebundene Anwendung. Erforderlich ist, daß eine klare Definition herausgestellt wird, was unter Planung in einem gegebenen Zusammenhang zu verstehen ist, um dann entsprechende Zusammenhänge der Planung herauskristallisieren zu können. Jan Tinbergens prägnante Formulierung der „Planung als Prozeß" ist überzeugend. Planen oder Vorausdenken bedeutet, daß man sich eine Vorstellung von dem wahrscheinlichsten Zustand in einem in der Zukunft gelegenen Zeitpunkt macht; „hierbei treten Planen und Prognostizieren inhaltlich sehr eng nebeneinander". Hinweisend auf die Verfeinerung der Methoden deutet Tinbergen noch die erforderliche Kenntnis des Mechanismus des gesellschaftlichen Kräftespiels bei jeglicher Planung an, wobei die Wandlung von einer von jeher intuitiven zu einer mehr expliziten

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entwickelt werden muß. Dieses gilt heute in allen Ebenen des gesellschaftlichen Kräftespiels und nicht zuletzt in den Planungen regionaler Einheiten. Im Rahmen der gesellschaftsbezogenen Planung nehmen die Aufgaben der räumlichen Ordnung und räumlichen Zuteilung einen ganz besonderen Platz ein. Es handelt sich hier um Lokalisationsplanung. Einmal ist dieser Art Planung auch die Problematik der Bevölkerungsentwicklung und -Veränderung, der Siedlungs- und Verkehrsbedürfnisse und nicht zuletzt auch der Versorgungs- und Ernährungsbedürfnisse zuzurechnen. Es ist nicht mehr umstritten, daß gerade bei den Fragen der räumlichen Ordnung und sich hieraus ergebenden Planungsansätzen die angewandte Soziologie eine ganz besondere Aufgabe hat. Trotzdem kann nicht von einer ausschließlichen Verbundenheit zwischen Raum einerseits und Gesellschaftsgefüge andererseits gesprochen werden. Mannheim wies auch darauf hin, daß richtige Planung nicht Vergewaltigung des Lebens bedeutet, sondern das wohlartikulierte und überwachte Nebeneinander regulierter und freischöpferischer Lebensprozesse. Das gilt gleichermaßen auch für die Stadt- und Regionalplanung.

3.2 Aufgaben des Stadtplaners Wenden wir uns nun wieder der Begriffsbestimmung des Gegenstandes zu, der uns hier im Besonderen beschäftigt. Es ist sicher noch nicht das letzte Wort darüber gesprochen worden, obwohl verschiedene Ansätze vorhanden sind, um zu einer Definition dessen zu kommen, was Stadtbau und regionale Planung beinhalten. Es handelt sich in keinem Falle um eine eigenständige Disziplin, sondern um eine kompilierte Tätigkeit mit technischen und sozialwissenschaftlichen Komponenten. Es ist eine gegenständlich ausgerichtete Spezialisierung in wissenschaftlicher Ebene. Ob ein gleichwertiger Grad der Selbständigkeit vorliegt, wie es bei den traditionellen Wissenschaften der Theologie, Medizin, Jura, Naturwissenschaft und Philosophie der Fall ist, bedarf noch weiterer Klärung. Die stets mehr um sich greifende Erkenntnis, daß geographisch und politisch abgegrenzte Räume in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht immer weniger als autonome Gebilde erhalten werden können, stellt die Frage der sozialen Harmonisierung dieser Räume und deren engere Bindung an die angrenzenden Räume, wobei zunehmend gesellschaftspolitisches Geschehen in den Vordergrund tritt. Dieses gilt für alle Räume ohne Unterschied. Auch Geisteshaltungen und Weltanschauungen vermögen keine Trennungen dauerhafter Art zustande zu bringen. National begrenzte Gebiete lassen sich nicht mehr einfach als auf sich selbst stehende Gebilde und nur mit dem Blick nach innen weiter entwickeln. Es sind auch nicht nur die gegenseitigen Grenzgebiete und deren intensiver werdende gesellschaftliche Beziehungen und Bedingungen, sondern vielmehr der infolge stets größer werdender Bevölkerungen notwendig gewordene rationalere Gebrauch vorhandener Raummöglichkeiten. Regionalund auch Stadtplanung sind durch politische oder administrative Grenzen nicht mehr räumlich eo ipso abzugrenzen. Das Leben des Menschen mit seinen fehr differenzierten sozialen und materiellen Bedürfnissen ist niemals auf autarker Basis aufzubauen bzw. zu unterhalten. Wenn Paul Bahrdt von behutsamer „lokalgeschichtlicher Orientierung" im Zusammenhang mit Stadterneuerung spricht, unterstreicht er die Notwendigkeit der genauen Information über die sozialen Gruppierungen und deren Bedürfnisse, auf die im Zusammenhang mit der Stadterneuerung zu achten ist. Zu diesen menschlichen Bedürfnissen gehören auch realisierbare Wunschvorstellungen der heutigen Bevölkerung bei der neuen Umweltgestaltung.

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Technisch gesprochen ist jegliche Umwelt machbar geworden. Erforderlich ist wissenschaftliches Rüstzeug, um sie mit Sicherheit menschlicher zu machen. Aus diesem Grunde müssen die Städte und G e m e i n d e n bei ihrer so bedeutsam gewordenen und unentrinnbaren Rolle als politischer Bauherr heute dafür sorgen, erst Soziographen zu Worte kommen zu lassen, um den Bedürfnissen der Bewohner gerechte Auflagen bei Planungsaufträgen mit einzuschleusen. Daß soziologische Problemstellungen sich zunehmend auch auf den ,Raum', in dem der Mensch lebt, konzentrieren, ist keineswegs eine Folge mangelnder Aufgabenstellungen der Sozialwissenschaften. Es handelt sich um eine immer weiter differenzierende Erkenntnis des Objektes empirischer Soziologie, wobei die Problematik unseres Gesellschaftsgefüges, die Spannungen, verursacht durch den geradezu revolutionären Umbruch unserer gesellschaftlichen Ordnungen, die politischen Forderungen nach Reformen der Fundamente, auf denen die Welt und im besonderen Westeuropa, gesellschaftlich gesehen, ruhen. Es sind nicht nur Städtebau und regionale Planung, sondern auch Gemeindeverwaltungsreform und Gemeindezusammenlegung, Finanzreformen in allen Ebenen, Bodenpreisreformen, Neustruktuierung des Verfügungsrechtes an Grund und Boden, der im G e gensatz zur industriellen Güterproduktion nicht beliebig zu vermehren ist, Agrarreform usw., um nur einige der wichtigsten Zeitfragen zu nennen. Immer energischer wird den Sozialwissenschaftlern abverlangt, ihre empirischen Erkenntnisse so aufzubereiten, daß sie den Gestaltern unserer bebauten Umwelt — Ingenieuren, Architekten, technischen Planern, aber auch Politikern im besonderen in der kommunalen Ebene — verständlich und hantierbar zur Verfügung stehen. Der frühere Begriff zur Vorbereitung der Umweltgestaltung — aus technischen Erkenntnissen erworben und formuliert — von „Städtebau, townplanning, stedenbouw" ist im wahrsten Sinne des Wortes aus seinen Nähten geplatzt. Die Zeit ist endgültig vorbei, in der Bauprogramme für eine Stadt nur eine rein technische Aufgabe mit künstlerisch ästhetischem Anliegen waren. Die Zeit ist auch vorbei, um ausschließlich für die Stadt — der seit fünf Jahrtausenden gestaltenden Stätte unserer westlichen Kultur — ein Bauprogramm aufzustellen und zu realisieren. Ebenso ist die Zeit endgültig vorbei, in der eine Stadt, deren Grundgebiet vollgebaut worden ist, sich auf d e m W e g e der Eingemeindung — nur ein vorsichtiges Wort für die Befriedigung expansiver Bestrebungen imperial denkender Gemeindepolitiker in der Vergangenheit — auf Kosten anderer Gemeinwesen und ohne Beachtung ihrer Eigenständigkeiten, vergrößert. Noch in jüngster Vergangenheit wurde der zu statistisch analytischen Zwecken benutzte Begriff .Stadtregion' umgebogen und ihm eine kommunalpolitische Bedeutung in d e m Sinne gegeben, daß alle um die Stadt liegenden kleineren Gemeinden den Forderungen und Planungen des städtischen Kerngebietes zu entsprechen hätten und diesem mehr oder weniger unterzuordnen seien. Des öfteren w u r d e angestrebt, die Kernstadt aus ihrer Sicht den Entwicklungsplan für die ,Stadtregion' entwerfen zu lassen, mit der Begründung, daß die Stadt infolge ihrer Größe bereits über genügend Kapazität für diese Aufgabe verfüge. Damit sollten die angrenzenden kleineren selbständigen Kommunen, die oftmals auch eigene soziale Gebilde sind, in ihrer weiteren Entwicklung den Bedürfnissen der benachbarten größeren Stadt untergeordnet werden. Es gibt sehr viele Beispiele, w o nur zu oft eigene gerechtfertigte Interessen dieser kleineren kommunalen Gebilde in die Enge getrieben wurden oder vollkommen unbeachtet blieben. Unsere sich immer mehr differenzierende gesellschaftliche Entwicklung und deren räumliche Bedürfnisse bis in die kleinsten Orte haben ein Ordnungsstreben, erst als Abwehr und sehr bald als aktives Mittel zur Erneuerung aller Ansiedlungen, erzeugt. Dieser Wille zur Umgestaltung bis zur XXXVII

Erneuerung ist durchaus nicht auf das Bautechnische beschränkt geblieben. Die Gemeinde als funktionelle Lebenseinheit — als ein soziales Gebilde — strebt in der gesamten westlichen Welt vor allem eine sozialpolitische Erneuerung an. Die motorische Kraft liegt in den strukturellen Umformungen der meinden mit ganz neuen soziologischen Impulsen.

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Als eine der wichtigsten, vielleicht sogar als die wichtigste Aufgabe auf kommunaler Ebene ist die Zuordnung des Raumes erkannt worden. Will diese Ordnung sinnvoll sein, muß jedoch gerichtete Planung betrieben werden. Diese Planung ist kein Selbstzweck, sondern soll den Menschen in ihren Bedürfnissen dienen, die in dem zu verplanenden Raum bereits leben und leben werden. Damit erhielt auch der Begriff .Städtebau' des ausgehenden 19. Jahrhunderts einen neuen Inhalt und es wurde sehr bald nach einem neuen passenden Wort gesucht. Neue Termen hierfür sind in den Gebieten entstanden, die aus dem Raummangel heraus bereits seit Jahrzehnten Planungen zur Gestaltung des Raumes betrieben und deren gesetzliche Verankerung zustande brachten. In der anglo-amerikanischen Sprachwelt wurden nebeneinander die Bezeichnung „physical Planning" und „regional Planning" verwendet, die den alten Begriff „town- and country-planning" ablösten. Einer der französischen Termini ist „aménagement de l'èspace". Maurice François Rouge spricht von „Géonomie" — aus dem Griechischen stammend — und verwendet damit einen Begriff, der, erst der Geologie zugehörig, von dem Wort Geomorphologie abgelöst wurde. Das noch immer nicht geklärte Streitgespräch unter Geographen zu der Frage, ob sie eine naturwissenschaftliche oder geistes- bzw. sozialwissenschaftliche Disziplin sind und wie die Stellung des Menschen innerhalb der Geographie geortet werden könnte, ist nicht zuletzt eine Folge des Hantierens von naturwissenschaftlichen Begriffen für nicht naturwissenschaftliche Vorgänge. Mit aus diesem Grund erscheint die Verwendung des alten Wortes „Geonomie" weniger glücklich. In der definitorischen Inhaltsbeschreibung von Rouge wird der Raum als eine geographische Gegebenheit gesehen, die menschlichen Bedürfnissen zu dienen hat. Das Organisieren ist seiner Meinung nach gerichtet auf das Finden von funktionellen Strukturen, die einen Raum am geeignetesten erscheinen lassen zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse im weitesten Sinne des Wortes. Von Bedeutung ist, daß Rouge nicht den Raum, sondern „die Organisation von und für den Menschen" als zentral ansieht. Der Raum hat für Rouge nur eine dienende Funktion. Damit stellt sich dieser französische Geograph eigentlich mit in die Reihe der empirischen Soziologen, ohne jedoch das soziologische Objekt .Gruppe' anstelle des .Individuums Mensch' zu stellen. Das bereits seit Jahrzehnten sehr aktive Zusammenwirken von Ingenieuren, Architekten, Soziographen und Soziologen in den Niederlanden mit Aufgabenstellungen für räumliche Planung hat einen neuen Begriff entstehen lassen. Bereits zu Beginn der dreißiger Jahre finden wir in Vorträgen des Niederländers de Casseres die Bezeichnung „Planologie", entstanden aus dem lateinischen „planum" und dem griechischen „logos". De Casseres weist auf den pragmatischen Charakter dieser wissenschaftlichen Tätigkeit hin und vergleicht die Planologie als Wissenschaft der Raumorganisation für. die menschliche Gesellschaft mit dem Dienst der Betriebsorganisation einer großen Industrie. Heute wird dieser Begriff überall in den Niederlanden verwendet, wenn es um örtliche und wenn es um regionale Planung geht. Es gibt einen reichsplänologischen Dienst und provinziale pianologische Dienste. In den großen Städten treten XXXVIII

städtische pianologische Abteilungen für die Bearbeitung der Bauleitplanungen und Koordinierung mit den Planungsfragen in angrenzenden Gebieten auf. In Gemeindeebene sind soziologische Dienste tätig, um die sozialen Unterlagen für die für größere Gebiete zu erstellenden Planungen zu erarbeiten. Sowohl die Berufsbezogenheit, als auch der normative Charakter dieser Aufgaben und deren Erledigungen wird bewußt unterstrichen. Die Verpflichtung des einzelnen Menschen gegenüber seinen sozialen Gruppen und weiter die Verpflichtung der Gruppen untereinander bietet keine Möglichkeiten mehr, im westeuropäischen Gesellschaftsgefüge des 20. Jahrhunderts mit seinem rationalen Wirtschaftsstreben und motorisierten Verkehr, für dessen weitere Entwicklung noch keine Grenzen zu erkennen sind, einen starr umgrenzten Raum für eine bestimmte soziologisch determinierte Gruppe anzuweisen. Stadt- und Regionalplanung, aber auch Raumordnung und Raumforschung geben bestimmende Fazetten einer inzwischen zu einer Aufgabenstellung herangereiften und kompilierten aus verschiedenen Disziplinen pragmatisch zu leistenden Wissenschaftstätigkeit an. Mit der Entwicklung des Raketenfluges und der Raumfahrt und der Erforschung des Weltalls ist den Begriffen Raumplanung, Raumordnung bzw. Raumforschung ein neuer Inhalt gegeben. Um Mißverständnisse zu vermeiden, sollten diese Begriffe für unsere Tätigkeit abgelöst werden. Vielleicht ist mit dem Begriff Regio-Planung ein Rahmen angegeben, der alle Fazetten beinhaltet, die die Lokalisationsplanung im Räume zur theoretischen und praktischen Bearbeitung erforderlich machen. Der Begriff „Regio" sollte in diesem Zusammenhang in jeder Hinsicht .dynamisch' gesehen werden und sowohl Ausbreitung, als auch Einengung eines Gebietes beinhalten. Unter Gebiet fällt Stadt, Dorf, Landschaft usw. Regio ist in keinem Falle Voraussetzung für eine Aktion, sondern vielmehr das Ergebnis wissenschaftich fundierter Überlegungen, um das Objekt für die konkrete Planung auch räumlich genau abzugrenzen. Damit ist „Regio" vorzüglich als Begriff für geographisch abgegrenzte Einheiten zu verstehen, ohne Geographie zu sein, in denen sich die sozialen Strukturen in der Zeit verändern. In einer „Regio" sind immer und zu jeder Zeit eine Vielzahl menschlicher Gruppierungen anwesend; auf die „Regio" bezogen, ein gebundenes Gefüge, das zu erforschen und dessen Entwicklungstendenzen alternativ herauszustellen Aufgabengebiet des Soziographen ist, während die Ordnung und Planung der be- und gebauten Umwelt, unter bewußter Ausnutzung naturräumlicher Faktoren, Aufgabe des „Regio"-Planers ist. Für die Geographie gibt es kein Postulat bei der Stadt- und Regionalplanung, obwohl anerkannt werden muß, daß die Geographen durch Heranschaffen eines Teiles des Grundarbeitsgerätes eine wichtige Aufgabe in der „Regio"Planung mit zu erfüllen haben. Ausgehend vom naturwissenschaftlich bezogenen Entwicklungsdenken mit einer eigenen statischen Betrachtungsweise für kurzfristige soziale Abläufe werden vom Geographen Vorstellungen von Größenordnungen von gesellschaftlichen Zusammenhängen gegeben, die der soziologischen Kritik nicht standhalten und bereits zu großen Fehlentscheidungen in der planenden Ebene geführt haben. Denken wir nur an die Ermittlungen und Messungen der Bodengüte und die daraus gezogenen Folgerungen von Geographen für landwirtschaftliche Entwicklungen.

3.3. Bezüge zwischen Regloplanung und Sozlographle Es ist kaum noch ein Widerspruch auf die These zu erwarten, daß zwischen Soziographie, sobald sie als Objekt eine durch räumliche Abgrenzung festgelegte Gruppe wählt, und Regioplanung sehr enge Beziehungen bestehen. Manchem möge auf den ersten Blick Regioplanung noch als eine XXXIX

technische Angelegenheit des Ingenieurs erscheinen und, soweit ästhetische Aspekte in Betracht kommen, auch noch als eine Angelegenheit des Architekten. Aber betrachten wir die Regioplanung etwas näher, so e r k e n n e n wir sofort die vielen gesellschaftbezogenen Elemente, ohne die Regioplanung nicht mit Erfolg betrieben w e r d e n könnte. Die empirische Soziologie ist aktiv einzubeziehen. Es ist sogar eine starke Wechselbeziehung zwischen Soziographie und Regioplanung während des ganzen Prozesses raumplanerischer Aktivitäten vorhanden. Die Soziographie liefert für die Regioplanung Baustoffe, während letztere w i e d e r u m Fragen und Probleme, die nur aus soziologischer Sicht gelöst w e r d e n können, aufwirft. Diese Erkenntnis hat d e m Soziographen in der angelsächsischen und niederländischen Welt einen nicht mehr umstrittenen Platz in der dortigen Regioplanung geschaffen. Im heutigen Deutschland sind die Auseinandersetzungen um das „Wer" und das „Wie" jedoch noch in vollem Gange. René König kommt zu der Feststellung, daß seltsamerweise bei den zahlreichen soziologischen Schriften und Studien, die Rolle des Gebietes — Umgebung einbezogen — bei den sozialen Bindungen des Menschen noch immer eine höchst unsichere Gegebenheit ist. Für d e n Soziographen ist dieses kein Problem mehr. Sowohl Tönnies als auch Leopold von Wiese erkannten dies bereits in den zwanziger Jahren. Aber dieser W e g wurde von d e n deutschen Soziologen nicht weiter beschritten. Im Gegenteil. Ursprünglich hatte Leopold von Wiese seinem System der allgemeinen Soziologie eine „Tafel der menschlichen Beziehungen" hinzugefügt, in der den regionalen sozialen Gebilden ein besonderer Platz zugewiesen ist. In der zweiten Auflage ließ er diese Tabelle jedoch w e g mit der Begründung weil einige etwas oberflächliche Kritiker gemeint hatten, „daß es mir in erster Linie auf die regionalen sozialen Gebilde a n g e k o m m e n wäre." A n d e r e Arbeiten von Leopold von Wiese w i e z. B. „Das Dorf als soziales Gebilde" zeigen, daß er auf d e m durchaus richtigen W e g zur erforderlichen Bindung empirischer Arbeitsweise des Soziologen mit d e m G e g e n stand der Regioplanung war. In den dreißiger Jahren äußerte sich der Wirtschaftsgeograph Alfred Rühl dahingehend, daß bei der Gestaltung des von Menschen genutzten Territoriums doch vor allem die empirisch arbeitenden Soziographen mit heranzuziehen seien. Die letzte Schrift aus seiner Feder erschien 1938 posthum im Ausland, aber fand im damaligen Deutschland kein Echo. Erst 1969 erschien ein Neudruck. Das Buch enthält viele bedeutsame Erkenntnisse zu unserem T h e m a . Es w a r e n anfänglich nur die technischen Wissenschaften, die sich den praktischen Aufgaben der Regioplanung widmeten. Die soziologischen Fakten, die zwischenmenschlichen Beziehungen und die sich daraus ergebenden Bedürfnisse wurden von ihnen als eine weitgehend unveränderliche Größe gesehen, die in allen Fällen gleich ist und in Form von Kennzahlen oder auch von Schwellenwerten den amtlichen Statistiken e n t n o m m e n w e r d e n könnten. Auch die Prognosenwerte w e r d e n oftmals noch als einfache Additionswerte mit rein statistischem Charakter ermittelt. Ein soziologisches A b w ä g e n dieser Z a h l e n w e r t e findet nicht statt. So kommt man kaum über ein konstruktiv-technisches Denken hinaus und empfindet zum Beispiel die Forderung des Bundesbaugesetzes, daß d e n sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedürfnissen der Menschen bei der Erstellung von Bebauungsplänen Rechnung zu tragen ist, als eine oftmals sehr unbequeme, weil nach technischen Prinzipien unkalkulierbare Nebenaufgabe. Mit wenigen Tabellen zu Bevölkerungsablauf, Altersaufbau, Erwerbsstruktur der Bevölkerung und d e m darauf bezogenen Prozentsatz der Berufspendler wird geglaubt, dieser Gesetzesforderung G e n ü g e tun zu können. Erst w e n n es gelungen ist, den technisch versierten Menschen die zweiseitige Aufgabe der Planung, wobei XL

einerseits gesellschaftbezogene Forschungsmethoden und andererseits technisch exaktes Wissen gleichwertig im Spiele sind, klarzumachen, wird Planung für die Regio den Bedürfnissen entsprechend möglich sein. Es gibt eine Menge funktionaler Bezüge in der Regio. Diese beschreiben das Abbaufähigkeitsverhältnis zweier oder mehrerer Größen. Auf diesem Wege werden — wie es u. a. Κ. A. Boster tut — städteformende bzw. lokale Funktionen abgeleitet. Als Gegebenheit wird bei all diesen Bezügen die analysierte Struktur und ermittelten Daten zukünftiger Bevölkerungen in einem regional begrenzten Gebiet angenommen. Die Aufgabe des Soziographen muß jedoch verrichtet sein und seine Unterlagen als Material für den Planer aufbereitet zur Verfügung stehen, um diese Funktionen ableiten zu können.

3.4. Zusammenarbeit Sozlograph — Regioplaner Der im Räume tätige Planer muß die Arbeitsweise des Soziographen kennen. Nur so kann er zur richtigen Einschätzung der vom Soziographen erzielten Ergebnisse und deren Brauchbarkeit für seine Planungen kommen. Die vom Planer vorgenommenen Interpretationen der vom Soziographen erarbeiteten Daten, Ergebnisse und daraus gezogenen Folgerungen prognostischer und alternativer Art sind von den Methoden der Sozialwissenschaften her zustande zu bringen. Hierbei hat der Planer den Soziographen nötig. Die angewandten Methoden einer sozialwissenschaftlichen Disziplin unterscheiden sich weitgehend von denen technischer Disziplinen. Gerade in diesem Punkt ist interdisziplinärer Kontakt vonnöten. Nur so wird ein einwandbares Umsetzen der Ergebnisse soziographischer Untersuchungen in die Arbeitsebene des Planers für diesen fruchtbringenden möglich sein. Die Forderung von Freisitzer, die Soziologie in die Praxis der Landes-, Regional- und Ortsplanung einzubauen, kann nur so verstanden werden, daß jeglicher Planung eine soziographische Analyse des zu verplanenden Raumes vorangestellt wird. Hierbei sind dem Leistungsvermögen der soziographisch regionalen Forschung jedoch klare Grenzen bezüglich der Größe des Raumes gestellt. Die Regioplanung kann durchaus großräumig arbeiten. Sie ist real und es hat schon etwas für sich im Sinn von Pöschl von einer fünffachen Hierarchie von .Raumordnungsebenen' zu sprechen. Pöschl unterscheidet die internationale, die nationale, die regionale, die lokale (kommunale) und die Ordnung der Einzelobjekte (Bauwerke, Gärten, Felder usw.) Für den Regioplaner lassen sich in diesen fünf Ebenen standortbezogene Aufgaben bewältigen. Die räumliche Knappheit ist in diesen Ebenen unterschiedlich, da unterschiedliche Objekte zu verplanen sind. So ergibt sich eine unterschiedliche Betrachtung des Raumbedarfes in diesen fünf Ebenen. Die gesellschaftlichen Erscheinungen erfordern in diesen fünf Ebenen in ihrem Raumbezug und -bedarf auch eine unterschiedliche Methode der Untersuchung. Faktoren, die in lokaler Ebene bestimmend im Vordergrund stehen, können auf internationalem Niveau nur von untergeordneter Bedeutung sein oder gar nicht mehr in relevante Erscheinung treten. Dem Soziographen sind für sein Objekt, will er für den Regioplaner tätig sein, in der räumlichen Ausdehnung wohl Grenzen gesetzt. Große Räume ebenso wie große Bevölkerungskonzentrationen weisen vielseitige und im Räume sich abzeichnende Unterschiede sozialer Art auf, daß eine Gesamtanalyse des Gebietes keine geeigneten Informationen für eine weitere Entfaltung in Unterteilen ergibt. Derartige Gebiete können jedoch nach sehr unterschiedlichen Kriterien aber flächendeckend unterteilt werden und jeder Teil zum Gegenstand soziographischer Forschungsarbeit gemacht werden. Andererseits werden sich hier bei der Rückkoppelung planender XLI

Tätigkeiten auf diese soziographischen Analysen Teilprobleme die empirisch sozialer Grundlagenforschung unterworfen sind.

ergeben,

Es ist in keinem Falle Aufgabe der Soziographie — und sie strebt dieses auch gar nicht an — allgemein geltende gesellschaftliche Leitnormen für die Stadtgestaltung zu präsentleren. Es kommt der Soziographie vielmehr darauf an, beim Zusammenwirken mit Stadtplanern und Planern in der „Regio" das Bewußtsein des Zusammenhanges Städteplanung und Gesellschaftsentwicklung vertiefen zu helfen. Obendrein sieht die Soziographie eine weitere Aufgabe darin, die Mitglieder von politischen Entscheidungsgremien zu den gesellschaftlichen Zusammenhängen am Orte kritische Informationen zur Verfügung zu stellen. Der Hinwels von Helmut Klages, daß der Soziologe nicht in der Lage ist, dem Stadtplaner „Leitnormen" bekannt zu geben, „weil sie . . . in der Form eines erfahrungswissenschaftlich aufdeckbarem und zugleich beweisbarem Kenntnisbestandes gar nicht existieren", unterstreicht die Gefahr einer Überschätzung der Soziologie in ihrer Fähigkeit zur „normativen Richtigkeitskontrolle." Ein Verweben einer analytisch arbeitenden Wissenschaft, wie die Soziologie mit einer gestaltenden Tätigkeit wie der Stadtplanung, erfordert — wollen beide für die bebaute Umwelt tätig sein - ein klares Nacheinander und kein Durcheinander In der Arbeit. Nur so wird dem Stadtplaner ermöglicht, neue und eigene städtebauliche „Ordnungsvorstellungen zu entwickeln" (Klages), ohne sich in spekulative Theorien zu verstricken, zumal diese für ihn unübersehbar sind. Die Soziographie mit ihren empirischen und pragmatischen Ansätzen, um sowohl die vorhandenen gesellschaftlichen Strukturen transparent zu machen als auch deren vorausschaubare Entwicklung aufzuzeichnen, erscheint uns überhaupt als der Coopérant, nach dem der Stadtplaner sucht, suchen muß, um bedürfnisgerecht und perspektivisch realisierbare Planvorstellungen ausarbeiten zu können.

3.5. Gebletsumfang der Regionalplanungsobjekte Regioplanung wird vom Raum her ihr Objekt bestimmen. Hierbei werden Verwaltungsgrenzen für die Zuordnung von vorrangiger Bedeutung sein. Planungsinseln bieten daher keine reizvollen Objekte, well der Anschluß an die angrenzenden Räume fehlt und Planung ins „Schwimmen" gerät. Hieraus ergibt sich jedoch die Überzeugung, daß Regioplanung nur dann mit Erfolg betrieben werden kann, wenn flächendeckend Planungsregionen ausgewiesen werden. Behelfsweise werden heute oftmals weit über das Planungsgebiet hinaus die Kontakte und Einzugsbereiche abgetastet. Zum Beispiel der Fernverkehr oder auch die Verwendung der großen Erdgasfunde der jüngsten Vergangenheit im Westeuropäischen Raum mit dem Schwerpunkt In den Niederlanden, dessen Rohrnetz ganz Westeuropa erschließen soll und bereits im Süden Belgiens und in der Nähe Hanaus unter dem Main hindurch verläuft. Diese technologisch erschließbaren Phänomene und ihre Auswirkungen auf Bedarfsdeckung der Bewohner sind in Planungen mit aufzunehmen. Oftmals führen diese Erfordernisse zu der Abgrenzung sehr großer Regionen. Für den Soziographen sind jedoch Planungsregionen mit einer Bevölkerung zwischen 300000 und 1,5 Millionen, wie sie zum Beispiel in Hessen vorgeschlagen worden sind, keine hantierbaren Größenordnungen mehr für Analysen, die auch raumbezogene Empfehlungen für die Unterteile geben könnten. Regionale Unterteilungen sind anzustreben und eine Region in flächendeckende, aber zweckbestimmte Planungsnahbereiche elnXLII

zuteilen, die dann auch Gegenstand soziographischer Forschungsarbeit sein können. Erfahrungen haben bereits gezeigt, daß zu einem PlanungsNahbereich mehrere Gemeinden gehören können; ebensogut kann auch eine Stadt größeren Umfangs in verschiedene Planungsnahbereiche aufgegliedert werden. Diesen Möglichkeiten der Umformung an den Zielen und Aufgaben der Regioordnung steht das erste Raumordnungsgesetz der Bundesrepublik im Jahre 1965 zustande gekommen — nicht im Wege. Das Gesetz erhält keine Definition des Begriffes .Raumordnung'. Damit ist der weiteren Entwicklung des Inhaltes für diesen Begriff durch Wissenschaft und Praxis jeglicher Weg offen gehalten. Schon einige der ersten Kommentatoren (Zinkhahn, Bielenberg) begrüßten dieses Vorgehen des Gesetzgebers. „Das Raumordnungsgesetz nimmt zu diesen Bemühungen um eine Präsision der Begriffe nicht Stellung. Es wäre auch wenig sinnvoll gewesen, jede weitere diesen Begriffen wesensmäßig innewohnende Entwicklung abzuschneiden. Bei dem weitgespannten Inhalt der Raumordnungsaufgabe hätte eine gesetzliche Definition insbesondere des Begriffes Raumordnung so allgemein gehalten werden müssen, daß sie praktisch von nur geringem Nutzen ist. Die Bundes- und die Landesgesetzgebung begnügen sich daher damit, die Aufgabe in ihren einzelnen wesentlichen Erscheinungsformen und in den Gestaltungsmitteln zu umschreiben". Damit ist eine Weiterführung der grundsätzlichen Erörterung des Inhalts und Wesens von Raumordnung in wissenschaftlichem Verbände möglich, ohne den Weg zu blockieren. Die Raumordner-Planer suchen nach Leitbildern, also wertbetonten Ordnungsbildern für die zu ordnende Regio. Beim Entwerfen des wertbetonten Leitbildes — es sind zur Zeit noch überwiegend technisch versierte Wissenschaftler, die diese bedeutungsvolle und folgenschwere Aufgabe erfüllen — werden leider kaum mehr als auf sich selbst stehende statistische Daten, ästhetische Vorstellungen und Begriffe und die Forderungen der technischen Ausrüstung einer zu planenden Regio benutzt. Die Ergebnisse soziographischer Untersuchungen, zu denen auch nach soziologischen Erkenntnissen korrelierte statistische Daten gehören, sind im Gegensatz zu den angelsächsischen Ländern bisher in der Bundesrepublik kaum mehr zur Anwendung gekommen. Noch eine andere Schwierigkeit ergibt sich für die Erfüllung dieser von der Gesellschaft und deren regionalen Gruppierungen gestellten Aufgabe. Das Gesetz fordert als Arbeitsgrundlage für den Regioplaner Zustandsdarstellungen aller sozialen Komponenten des zu planenden Gebietes. In der Praxis sieht dies nun so aus, daß geographische und technische Daten unter dem Motto „Zustandsdarstellung" kartographisch wiedergegeben werden. Das ist natürlich möglich, zumal nur einfache Daten verwendet werden. Es erfordert Realitätssinn und etwas Phantasie In der kartographischen Wiedergabe. Um so problematischer ist bei dieser Form der Wiedergabe die sinnvolle Einordnung soziographischer und sozialökonomischer Erkenntnisse. Hier liegt noch ein offenes Feld: Die Präsentation der Ergebnisse soziographischer Forschung für den Regioplaner. Das Tatsachenmaterial des empirisch arbeitenden Soziographen zeichnet sich durch eine Vielfalt von bestimmenden Komponenten aus; diese graphisch wiederzugeben, ist oftmals sehr schwierig, aber sollte schon der Übersichtlichkeit halber und zum Nutzen technisch versierter Planer angestrebt werden. XLIII

Abschließend ist noch darauf hinzuweisen, daß, je kleiner die regionalen Einheiten sich als planende Aufgabe herausschälen, desto kompakter die soziographischen Studien für die räumlichen Ordnungen erscheinen und die Tätigkeit des technisch versierten Planers ergänzen können. Wenn im Vorfeld jeglicher Regioplanung eine differenzierte soziographische Analyse zustande kommt und die Fortschreibung der evoluierenden Komponenten des sozialen Wandels abgesichert ist, kann sich der technisch versierte Planer um so intensiver auf seine eigentliche Aufgabe unter Verwendung der Ergebnisse und Erkenntnisse des Soziographen konzentrieren.

4. Bevölkerungskonzentration und Regionalplanung

Nicht die Gestaltung einzelner baulicher Objekte — auch wenn diese nach Konzeption und Ausführung noch so kühn sind — werden in der kommenden Zeit entscheidende Veränderungen der gebauten Umwelt, in der wir Menschen leben und leben werden, zustande bringen, sondern die lokalisierte Planung, die ihrerseits auch die Flächen für zu erstellende Gebäude ausweisen wird. Diese lokalisierenden Planungen werden jedoch nur mit Erfolg entwickelt werden können, wenn die gesellschaftlichen Strukturen der räumlichen Einheiten ausführlich bekannt sind und analysiert worden sind. Auf Grund dessen sind dann Prioritäten aus den unterschiedlichen Möglichkeiten für die kurz- und mittelfristigen Entwicklungen eines Gebietes herauszuschälen. Erst danach können die sich aus der Regioplanung ergebenden Aufgabenstellungen zur Hand genommen werden. Diese Analyse der räumlich determinierten gesellschaftlichen Strukturen ist, wie im ersten Teil dieser Studie ausgeführt, mit Aufgabengebiet der Soziographie. Es ist eine unbestreitbare These, daß die stets stärkeren Bevölkerungszunahmen sich vorzüglich auf die Städte konzentrieren und Verdichtungsgebiete mit ganz neuartigen soziologischen und städtebaulichen Aspekten entstehen lassen. Die Auffassung, daß diese Zunahme sogar nur eine städtische sein wird, mag übertrieben sein, aber ist in ihrer Tendenz durchaus zu rechtfertigen. Die Städte herkömmlicher Art werden ihr Areal mehr als bisher, aber auf sehr viel andere Weise vergrößern. Hanau ist ein Beispiel für viele Städte — auch außerhalb der Bundesrepublik — wo der Punkt erreicht ist, daß weiteres räumliches Wachstum innerhalb der bisherigen administrativen Grenzen nicht mehr vor sich gehen kann und deshalb wie anderswo und wie schon wiederholt in der Geschichte, andere Lösungen gesucht werden müssen, um einerseits den menschlichen Bedürfnissen zu entsprechen und andererseits keine Wachstumskomponenten abzustoßen. Zu Eingemeindungen zu schreiten, als den Weg des geringsten Widerstandes, ist denkbar, aber nicht mehr zeitgemäß. Über die funktionale Aufgabenteilung innerhalb größerer räumlicher Einheiten für mehrere Gemeinden bieten sich andere und mehr dem heutigen demokratischen Bewußtsein angepaßte Möglichkeiten. Funktionsteilungen in interkommunaler Zusammenarbeit unter Beachtung räumlicher Möglichkeiten, um den Bedürfnissen entsprechende soziale Versorgungen zustande zu bringen, ist der einzuschlagende Weg. Die Verdichtungsgebiete, Ballungsgebiete, Agglomerationen, Einzugsgebiete, Begriffe für ein und dieselbe Erscheinung, sind hierfür die beste Illustration. Zur Arealvergrößerung der Städte werden nicht mehr Eingemeindungen, Grenzkorrekturen in größerem Umfang oder andere kommunalimperiale Formen gehören. Vorwiegend der motorisierte Individualverkehr erzwingt eine Auflockerung der Bebauung in den alten städtischen Kernen. Als Folge werden die Randgebiete der Städte intensiver als bisher in den Verstädterungsprozeß einbezogen. Dieses ist nicht nur erforderlich, um für den Teil der Bevölkerung, der den alten Stadtkern zu verlassen wünscht, neue Wohngelegenheiten zu schaffen, sondern auch für XLIV

den Zuzug aus den ländlichen Regionen in die städtischen Agglomerationen. Prognostische Ansätze verschiedenster Art, um zu einer Schätzung der zu erwartenden Bevölkerung in den verschiedensten Ländern zu kommen, gehen übereinstimmend von der These aus, daß mit einem weiteren Rückzug der in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung gerechnet werden muß. Die beruflichen Chancen werden zunehmend in Dienstleistungsbetrieben liegen. Der Produktivsektor wird durch rationellere Arbeitsmethoden und Infolge welter fortschreitender Automation kaum noch Erweiterungen erfahren. Die Arbeitsstätten Im Dienstleistungssektor werden genau wie in der jüngsten Vergangenheit ihren Standort in städtischen Bereichen und deren Randgebieten suchen. Dieser Prozeß wird noch durch das Streben gefördert, die sozialen Unterschiede innerhalb der nationalen Gesellschaften vor allem durch Anheben des sozialen Niveaus der unteren Schichten auszugleichen. Dieses Streben wird durch rationalere Verwendung von Grund und Boden und sozialer Institutionen erheblich gefördert. Soziale Institutionen mit maximalem Ausnutzungsgrad können jedoch nur innerhalb von Verdichtungszonen geschaffen werden. Es Ist gerade diese Forderung Innerhalb unserer pluralistischen Gesellschaft mit demokratischen Lebensformen, die eine unaufhaltsame Verstädterung nach sich ziehen wird. Diese Verstädterung erfordert jedoch vorausgehende Regioplanung mit den Möglichkeiten flexiblen Umdisponierens bis zu dem Moment, daß Realisierung zur Hand genommen werden. Ein anderes wichtiges Problem der Bevölkerungszunahme ist das Motiv zur Bevölkerungsverteilung in regionalen Gebieten. Hier tritt ein Zusammenspiel von Regioplaner und Entscheidungsträger auf. In diesem Komplex treten die folgenden drei Fragen in den Vordergrund: 1. Hat man die Absicht, einen vorhandenen Kern abzusichern und den Rest zu verteilen (Frankfurt)? 2. Soll auf diesem Wege der Bevölkerungsdruck auf die Konzentration verringert werden? 3. Wird nach weiteren Arbeitsmöglichkeiten in sozialen Problemgebieten gestrebt? Alle drei Motive sind eigentlich drei Aspekte ein und derselben Angelegenheit. Im Grunde genommen ergänzen sich diese drei Aspekte und es ist Aufgabe des Soziographen, den quantitativen Umfang zu ermitteln und dem Regioplaner die Unterlagen zur Hand zu stellen, In den regionalen Einheiten eine ausgeglichene Entwicklung der drei Aspekte abzusichern. I

In der Hierarchie der Interessen ist ein Punkt, der Immer voranstehen wird und dem also Priorität einzuräumen ist. Es handelt sich um Absicherung von genügend Möglichkeiten für alle Menschen, leben zu können und nicht gezwungen zu sein, aus Existenznot eine Regio zu verlassen. Die Freizügigkeit des Individuums zur Ausübung beruflicher Tätigkeiten — wie es die EWG versteht — darf nicht von dem strukturellen Unvermögen einer Regio bedroht werden, keine Arbeit und damit keine Existenzabsicherung im eigenen Raum finden. Funktion der Strukturpolitik ist, einer wachsenden Erwerbsbevölkerung bleibende Arbeitsmöglichkelten zu sichern, um damit gleichzeitig den allgemeinen Wohlstand bleibend zu verbessern. Eine derartige Strukturpolitik wird immer zusammen mit gezielter Verwendung von Grund und Boden stehen. Diese These erfordert systematische und maximale Ausnutzung aller geographischen Möglichkeiten, gleich wo diese liegen. Aufgabe der Reglopolitik ist, diese Möglichkeiten so gut wie nur möglich abzusichern. Der Regioplaner seinerseits hat die Aufgabe, alle geographischen Komponenten nutzend mit ins Spiel zu bringen, nachdem der Soziograph die alternativen Folgen dieser Ausnutzung erforscht hat. XLV

Die Bevölkerungsexplosionen wirken sich vorzüglich auf die Einzugsgebiete der Städte, die inzwischen verstädterten Randlagen der alten Städte und Stadtkerne, aus. Auch, w e n n der Strom der Zuzüge, wie ζ. B. bei Frankfurt und manchen anderen größeren Städten, nicht nur in der Bundesrepublik, wohl in die Stadt einziehen, aber gleichzeitig eine ebenso starke und sogar auch noch stärkere horizontale Mobilität der Bevölkerung in den nahegelegenen Randgebieten bewirken, die damit zu Verdichtungszonen rund um die alte Stadt werden, und die auffallenden Zersiedelungen in d e n stadtnahen Gebieten zustande bringen. Mit der Bevölkerungszunahme wird auch weitere Erhöhung des Lebensstandards auftreten. Sozialer Raumbedarf entsteht. Diese T h e s e ist wied e r u m nicht so zu verstehen, daß alle Menschen, deren Lebensstandard sich erhöht, gleiche individuelle Erwartungen haben werden. Dieser größere Raumbedarf ist viel mehr eine Resultante der unterschiedlichen sozialen Strukturen und ist von d e m sozialen Bedarf städtischer Bevölkerungsgruppierungen her zu ermitteln. Innerhalb des Mehrraumbedarfs des Menschen in der Zukunft wird seine W o h n u n g den relativ geringsten Bedarf anmelden und mit steigendem Lebensstandard weiter a b n e h m e n d sein. Auch diese Erkenntnis macht die Forderung annehmlich, Regioplanungen erst an Hand differenzierter struktureller Basisuntersuchungen vorzunehmen. Raumbedarf infolge Wohlstandszunahme ist nicht vom Individuum her erreichbar, sondern von den Gruppierungen und deren unterschiedlichsten Bedürfnissen und Wünschen. In diesem Z u s a m m e n h a n g ist auch auf die Voraussage von Fourastié zu weisen, daß in der hochindustriellen Gesellschaft der nahen Zukunft die Arbeitszeit des im produktiven Alter stehenden Menschen auf 30 Stunden pro Woche mit 40 Arbeitswochen pro Jahr, d. h. zurückgehen und nicht mehr als 1 200 Arbeitsstunden pro Jahr betragen wird. Diese rapide A b n a h m e der Arbeitszeit ist in allen Ebenen der Regioplanung mit einzubeziehen, d a für die freikommende Zeit mehr Fläche für andere Betätigungen erforderlich sein wird. Zweifellos sind viele Lösungen für die bebaute Umwelt des Menschen der Stadt in jüngster Vergangenheit darum sehr unbefriedigend, weil der Faktor mehr Zeit des Menschen für eigene Initiativen neben der a b n e h m e n d e n Arbeitszeit bisher nicht mit einkalkuliert w o r d e n ist. Die Realisierung des 8-stündigen Arbeitstages ist inzwischen schon ein halbes Jahrhundert alt. W e n n man den Qualen dieses W e g e s bis zu der Realisierung nachgeht, muß festgestellt werden, daß diejenigen, die diese sozial berechtigte Forderung vertraten, sich nicht gefragt haben, welche grundsätzlichen Ä n d e rungen in allen Facetten des menschlichen Lebens nach erreichtem Ziele auftreten werden. Heute steht eine neue diesbezügliche Zäsur in relativ kurze Zeit bevor. Das gesamte raumbezogene D e n k e n ist bereits durch die Sozialerscheinung ,mehr Zeit außerhalb des Arbeitsplatzes' von Grund auf geändert worden. Ein, den vielseitigen Bedürfnissen entsprechenden differenzierten, Einblick in den sich ergebenden Raumbedarf und dessen speziale Ausgestaltung, der obendrein noch regional sehr unterschiedlich ist, ist höchstens in vagen Ansätzen erkennbar. Der Stadtplanung sind aus den Ergebnissen und Erkenntnissen soziographischer Forschung bezüglich gerade dieses Faktors verändernder G e sellschaft Daten zur Hand zu stellen. Die Kürzung der berufs- und erw e r b s g e b u n d e n e n Zeit des Menschen wird weitere und auch neue horizontale Mobilitäten auslösen, kombiniert mit der Erhöhung des Lebensstandards, die noch weiteren und neuartigen Sozialbedarf an Raum auslösen werden. Diesen Bedarf zu erkennen und im Z u s a m m e n h a n g mit der jeweiligen g e g e benen Situation in regionalen Einheiten qualifizieren, ist als eine wichtige XLVI

Aufgabe der regiobezogenen Soziographie zuzuweisen, damit der Regioplaner auch diesen Faktor in seine Arbeit mit einbeziehen kann.

Die theoretischen und methodischen Überlegungen für den soziographischen Beitrag zur Entwicklung einer Stadt führten dazu, nur die Facetten aus dem sozialen Gefüge der Stadt Hanau/Main herauszugreifen, die für die räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten in der gegenwärtigen Situation als Grundlage von Bedeutung sind. Dem hier entwickelten theoretischen und methodischen Ansatz zufolge wurde erst einmal alles erreichbare Datenmaterial einer näheren Prüfung unterzogen. Dieses Datenmaterial liegt in den kommunalen und Landesverwaltungsämtern, einschließlich des statistischen und Wahlamtes der Stadt Hanau und des hessischen statistischen Landesamtes in Wiesbaden. Einen differenzierten Einblick gibt die systematische Aufbereitung dieses Materials in Teil IV der anschließend folgenden Studie zur „Struktur und Entwicklungstendenzen der Stadt Hanau". Die dort genannten Veröffentlichungen sind Zusammenfassungen auf Gemeinde- oder auch nur auf Kreisebene einschließlich der kreisfreien Städte. Für die soziographischen Forschungsaufgaben sind jedoch Daten in weiterer Differenzierung erforderlich und von besonderer Bedeutung. Die als Quellen mitgeteilten Veröffentlichungen sind trotzdem in zweierlei Hinsicht für die regionalen und Stadtforschungen von besonderer Wichtigkeit. Sie bieten den Einblick in die sozialen Strukturen, der regionalen Einheit als .Universum' des Forschungsobjektes. Mie diesem sozialstatistischen Rahmen sind aber auch sowohl die relevanten raumbezogenen sozialen Probleme von Hanau zu erkennen, als auch deren Abweichungen zu anderen Objekten vergleichbarer Größenordnung und der an Hanau angrenzenden Gemeinden, Kreisverbände und anderer Verwaltungseinheiten, die als Träger bei räumlichen Ordnungs- und Planungsfragen mit einzubeziehen sind. Diese Erkenntnisse weisen auch auf die Probleme, die innerhalb der Grenzen der Stadt Hanau unterschiedliche strukturelle Situationen ergeben haben und in der weiteren Entwicklung auch ergeben werden oder können. Um Analysen und prognostische Ansätze für diese unterschiedlichen Situationen innerhalb der Grenzen der Stadt Hanau herausarbeiten zu können, wurde auf die Grunddaten, die nur als Gemeindedaten oder auch nur auf Kreisebene in der Regel aufbereitet veröffentlicht werden, soweit wie nur möglich zurückgegriffen. Das es hierbei oftmals rein formale und technische Schwierigkeiten zu überwinden galt, soll hier nur am Rande erwähnt sein. Antiquierte Gesetze zur Nutzung von statistischen Daten für soziale Forschungen sind in der Bundesrepublik und den Ländern dringend reformbedürftig. Geld und vor allem viel Zeit könnten bei Grundlagenforschungen gespart werden, wenn diese Gesetze mehr diesen Bedürfnissen angepaßt wären. Wichtiger jedoch ist die Erfahrung, daß oftmals diesen sozialen Grunddaten von ihren Erstellern nicht die richtige Bedeutung beigemessen wird. Dies ist in gewisser Weise verständlich, da diese keine Soziographen sind und auch kaum Kontakt mit Soziographen als den wichtigsten .Konsumenten' ihrer Tätigkeiten haben und auf Grund anderer Intentionen ihre Arbeitsaufgaben zu bewältigen haben. Hier liegen noch viele unbewältigte Aufgaben, die für alle Situationen gelten, wo auf Gemeinde- oder kreisfreier Stadtebene soziographische Forschungen angesetzt werden. In diesem Zusammenhange ist auch die vorgenommene Auswertung von Karteien und anderen in quantifizierbare Größenordnungen umsetzbaren Unterlagen von Akten mit sozialen, sozialökonomischen und kulturellen XLVII

5. Der Ansatz für eine praxisbezogene soziographische Forschung

Zwecken zu nennen. Nur einige der wichtigsten Institutionen sollen hier beispielsweise genannt werden. Arbeitsamt, Gewerbekataster, Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Landwirtschaftskammer, Gesundheitsamt und Krankenanstalten, Wohnungsbaugesellschaft u.a. Erfreulich war die Bereitschaft dieser örtlichen Institutionen auch dann die Forschungsarbeiten zu fördern, wenn es darum ging betriebliche oder auch persönliche Expertenbefragungen durchzuführen. Vor allem bei der Analyse der sozialen und menthalen Struktur der Berufseinpendler nach Hanau in ihren Wohngemeinden, war diese Förderung den Forschungsarbeiten von größtem Nutzen. Das so zusammengetragene, sehr umfangreiche Material konnte jedoch nur als Ergebnis in die hier vorgelegte Studie einfließen. Weiterhin wurde auf vom Verfasser verarbeitete Grundlagen zurückgegriffen, die — zum Teil auch fortgeschrieben — bereits bei der Erarbeitung des von Wilhelm Wortmann 1965 als Entwurf vorgelegten regionalen Raumordnungsplanes .Engeres Untermaingebiet' zustande gekommen waren. Dieser Entwurf „Regionaler Raumordnungsplan Untermaingebiet" war 1965 gleichzeitig Ausgangsbasis für die Bildung der Regionalen Planungsgemeinschaft Untermain, der sich auch die kreisfreie Stadt Hanau, um mit Oberbürgermeister Dröse aus Hanau zu sprechen „bereits beim Aussprechen der Idee hierzu sofort anschloß". Hieraus spricht Bereitschaft zur Mitwirkung an Lösungen überörtlicher Probleme des Sozialgefüges aus interkommunaler Sicht. Dieses ist von besonderer Bedeutung, weil die hier folgenden herausgearbeiteten Analysen, Alternativen und prognostischen Ansätze für eine weiterführende Forschung im Stadtgefüge Hanau im wesentlichen gegen den gleichfalls in Bewegung befindlichen Hintergrund dieses strukturell sehr unterschiedlichen Gebietes mit seiner den zwei Millionen zustrebenden Wohnbevölkerung zu sehen und zu begreifen sind. In allerjüngster Zeit und nach Abschluß der Forschungen für diese Studie ließen die Forderungen zur Verwaltungsreform im Lande Hessen ein Besinnen auf die sozialen und kulturellen Funktionen stark in den Vordergrund treten. In der Studie wird immer wieder bewußt über die Analyse und Prognose relevanter Strukturen des Sozialgefüges hinausgegangen, um auch gutachtliche empfehlende Alternativen für den kommunalen Politiker, soweit es deren Planungshoheit betrifft, zu formulieren. So erfolgte auch die Aufbereitung der Daten und verarbeiteten Unterlagen mit der zielgerichteten Absicht, beispielhaft und praxisbezogen zu sein, ohne den objektiven und kritischen Wissenschaftsbezug außer Acht zu lassen. Diese soziographische Facettenstudie ist als Rahmen entworfen und durchgeführt. Sobald diese ausgearbeiteten Teile in der Sozialplanung der Stadt ihren Niederschlag finden, werden zahlreiche weitere Facetten des sozialen Lebens in der Stadt ind en Vordergrund treten und Analyse und prognostischen Ansatz erfordern. Die Hierzu erforderlichen Unterlagen und Daten werden in den allermeisten Fällen über eine Fortschreibung des bereits genutzten Materials entstehen können. Dies bedeutet die Aktivierung der gesicherten und noch zu speichernden Daten der am Aufbau befindlichen Datenbanken auch für soziographische Forschungsarbeiten. Diese Studie ist als Steuerungsinstrument für kommunale Instutionen zur Vorbereitung erforderlicher Entscheidungen für die weitere Entwicklung der Stadt Hanau angefertigt, um aus dem Gewordenen das werdende entstehen zu lassen.

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Soziographische Facettstudien zur Planungssituation der Stadt Hanau

Teil ι Raumbezug

1

Der regionale Raumordnungsplan „Untermain" hat den Rahmen für eine räumliche Ordnung und anschließende Entwicklung von drei kreisfreien Städten und 242 Gemeinden in acht Landkreisen näher abgegrenzt. Zu diesen Gemeinden gehört auch die kreisfreie Stadt Hanau im östlichen Räume des Planungsverbandes. Die Region „Untermain" umfaßt Gebiete der Regierungsbezirke Darmstadt und Wiesbaden und wurde im Planungsentwurf 1965 zu 62 Planungsbereichen (PLNB) flächendeckend zusammengefaßt (siehe Schaubild I). Die in diesen einzelnen Bereichen der Region vorhandenen planungsrelevanten soziologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Probleme konnten nur sehr am Rande gestreift werden. Schon die Vielseitigkeit dieser Probleme, sowohl in quantitativer, als auch in qualitativer Hinsicht schloß aus, diese nur auf einen für die Region annähernd allgemeingültigen Nenner zu bringen. Auch in dieser Region besitzen die allermeisten der zugehörigen Gemeinden ihr eigenes Dasein mit unterschiedlichen strukturellen Kennzeichen. Unabhängig von den heutigen, aus rationellen Überlegungen sich ergebenden notwendigen strukturellen Angleichungen und Aufgabenstellungen, die zunehmend für größere Gebiete zu lösen sind, wird der erforderliche Angleichungsprozeß von heutigen kommunalen Einheiten noch sehr viel Zeit erfordern. Diese Eigenständigkeit wird sich betonter abzeichnen, je größer ein kommunales Gebiet ist und je differenzierter seine gesellschaftsbezogenen Funktionen bereits sind. Fest steht jedoch, daß die vielseitigen raumbezogenen Probleme bei der Erfüllung der Leitsätze für diesen regionalen Plan auf die verantwortlichen und beschließenden Organe und im besonderen den Magistraten der Städte und Gemeinden zukommen werden. Auch für die Stadt Hanau ergeben sich aus der raumordnenden Tätigkeit des Planungsverbandes „Untermain" z.T. neue Funktionen auf soziologischem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet, während bereits vorhandene Funktionen nach Anpassung an neu entstehende Situationen fragen. Art und Umfang dieser Funktionen und die weiteren Entfaltungen, bzw. notwendigen Umformungen und Anpassungen sind in dieser planungssoziologischen Strukturuntersuchung angesprochen und analysiert. Die kreisfreie Stadt Hanau gehört bereits zu den Gemeinden, in denen sich das Verhalten der ortsansässigen Bevölkerung sehr unmittelbar gestaltet. Die Bevölkerung Hanaus stimmt damit mit derjenigen vieler heutiger Städte in dieser Größenordnung im westeuropäischen Raum überein. Die in Hanau lebenden Menschen empfinden ihre Gemeinde als von anderen Gemeinden verschieden. Dieses Empfinden erzeugt Zusammengehörigkeit, sobald Probleme im kommunalpolitischen Rahmen auftreten, die Fragen interkommunaler Problematik berühren. Außerdem ist die assimilierende Wirkung Hanaus auf neu hinzugezogene Einwohner sehr intensiv. Trotzdem setzt sich das gesellschaftliche Leben Hanaus aus sehr verschiedenen Strukturkomponenten zusammen. Diese wirken in verschiedener Art aufeinander ein und erzeugen besondere örtliche Bindungen, aber auch Spannungen innerhalb der Bevölkerung. Die Stadt Hanau hat nur noch sehr begrenzte räumliche Ausdehnungsmöglichkeiten. Innerhalb des heute verfügbaren Flächengebietes der Gemeinde müssen die persönlichen und sozialen Bedürfnisse sowohl seiner Wohnbevölkerung als auch der Bevölkerungen angrenzender Gemeinden erfüllt werden. Diesen Forderungen der sich außerdem noch in ihrer strukturellen Zusammenstellung relativ schnell ändernden Bevölkerung ist durch gestaltende Maßnahmen der kommunalpolitischen Organe zu entsprechen, wobei die zunehmenden Differenzierungen der spezifisch sozialen Komponenten besondere Beachtung erfordern. Diese Maßnahmen dürfen nicht zu unerwünschten Nivellierungen führen, sondern sollen einem mehr traditionellen Gleichgewicht aller Gruppeninteressen entsprechen, zumal gerade dieses Gleichgewicht den spezifisch-sozialen Merkmalen entspricht, die den „Hanauer" 3

1. Überlegungen zur räumlichen Zuordnung der kreisfreien Stadt Hanau

Schaubild: 1 DIE REGION UNTERMAIN, UNTERTEILT NACH PLANUNGSNAHBEREICHEN UNTER BESONDERER HERVORHEBUNG V O N HANAU UND ANGRENZENDEN PLANUNGSNAHBEREICHEN

sowohl in der Vergangenheit als auch heute zum Bekenntnis zu seiner Stadt veranlassen. Die hohe soziale Heterogenität, das spezifische Merkmal der großen Stadt des 20. Jahrhunderts, ist in Hanau nicht vorhanden. Auch von einer großstädtischen Verdichtung der Innenstadt, die zu einer Anhäufung von Einzelhandelsgeschäften, Warenhäusern und versorgenden Betrieben verschiedenster Art unter gleichzeitig fortschreitender Ausdünnung der Wohnbevölkerung, die außerdem noch Oberalterung der Struktur der Zurückgebliebenen zur Folge hat, kann in Hanau keine Rede sein, obwohl in aller jüngster Vergangenheit eine temporisierende Verdichtung des versorgenden Gewerbes aufgetreten ist. Ausgang raumordnender Überlegungen ist das Streben nach Ausgleich der Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land. Ein wirksamer Abbau des noch immer bestehenden kommunalen Leistungsgefälles kann nur erreicht werden, wenn im ländlichen Räume auch kleinere Gemeinden als Kristallisationspunkte für die Strukturverbesserung entsprechend gefördert und, wo notwendig, ausgebaut werden. Sogar die Belebung strukturschwacher Gebiete ist erforderlich, um der immer wieder drohenden Entleerung durch Wegzug der Bewohner entgegenzuwirken. Der ungewünschten, zu großen Anhäufung einer Wohnbevölkerung kann nur durch die Strukturverbesserung gering besiedelter Räume entgegengewirkt werden. Die Forderung nach Ausgleich der Lebensverhältnisse gilt heute gleichermaßen für die überwiegend ländlichen als auch für die in Verdichtungszonen liegenden Räume. Die geographische Lage Hanaus und deren unterschiedliche Verflechtungen mit dem umliegenden Raum haben zu Spannungen geführt, die nur unter Einbeziehung der z. Zt. anstehenden großen kommunalpolitischen Probleme gelöst werden können. Die für die Bundesrepublik unvermeidbar gewordene kommunale Finanzreform ist in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung. Hinzu kommt das Streben nach neuen Formen kommunaler Zusammenarbeit, um die Verwaltungskraft kleinerer umliegender Gemeinden zu heben, ohne deren Selbständigkeit auszuhöhlen. Der zielbewußte Ausbau von Städten und Gemeinden mit günstigen historischen und sozialökonomischen Ansätzen zu stärkerer zentralörtlicher Bedeutung wird heute seitens des Gesetzgebers als ein geeigneter Schritt empfohlen, um die im Flusse befindlichen räumlichen Strukturwandlungen innerhalb unserer pluralistischen Gesellschaft zu deren Nutzen besser gestalten und neu ordnen zu können. Auch die Zuordnung von Gemeinden zu funktionsgebundenen Gemeindegruppen unter Beachtung der nachbarlichen Lage ist in diesem Zusammenhang mit zunehmender Bedeutung in den Vordergrund getreten. So erscheint in den Entwürfen zur Finanzreform immer wieder das Streben, über eine derartige Zuordnung einen Schlüssel für eine bessere Mittelzuweisung zu finden. Dazu ist ein Stufensystem für alle Gemeinden unter Akzentuierung der Zentralität für gewisse Orte als erforderliche Gegebenheit anerkannt worden. In dem hierfür entworfenen Schema besteht Einmütigkeit über die verschiedenen Stufen der Zentralität. Danach werden unterschieden: 1. Stufe: Mittelpunktgemeinden (Kernsiedlungen LK), die in der Regel 1000 — 6000 Einwohnerzählen und Gemeinden in einem Räume bis zu 8000 Einwohnern versorgen. 2. Stufe: Kleinere zentrale Städte (Unterzentren UZ). Die Einwohnerzahl dieser Orte beträgt zwischen 6000 — 15000 Einwohner, während die in diesen Unterzentren vorhandenen, bzw. auszubauenden Grundversorgungen für ein regionales Gebiet bis zu 20000 Einwohnern ausreichen sollen. 3. Stufe: Größere zentrale Städte (Mittelzentren MZ) mit einem Einwohnerpotential von 20000 — 100000. In der anerkannten Konzeption finden die zentralen Orte der beiden unteren Stufen ihre funktionale Ergänzung in den Mittelzentren, zu denen auch die kreisfreie Stadt Hanau gerechnet werden kann. 5

4. Stufe: Oberzentren mit Orten über 100000 Einwohnern. Das ist der Bereich der Großstadt mit ihrer eigenen Ausstrahlungskraft, die sich über Regionen und verschiedene Mittelzentren erstrecken kann. Hanau gehört zur d r i t t e n Stufe und erfüllt alle Anforderungen, die aufgrund systematisierender, aber auch praktischer Überlegungen gestellt werden. Städte dieser Kategorie haben eine wichtige versorgende Funktion auf sozialmedizinischem und kulturellem Gebiet für einen über deren Gemeindegrenzen hinausgehenden Raum. Hinzu kommt die wirtschaftliche und versorgende Funktion als Einkaufszentrum mit gehobenem Dienstleistungsgewerbe. Außerdem sind diese Zentren geeignete Standorte für großindustrielle Betriebe. Der Einzugsbereich von Arbeitskräften umfaßt den umliegenden Kranz von Gemeinden. Es sind vornehmlich praktische Überlegungen, die zur besonderen Beachtung dieser Einstufung zwingen. Die Förderungsprogramme des Bundes und des Landes Hessen werden in zunehmendem Maße auf die Entwicklung von Orten dieses Niveaus ausgerichtet. Dort sollen vordringlich Infrastrukturen weiter ausgebaut werden. Dabei wird angestrebt, daß zentrale Orte in ihrer jeweiligen Stufe zu voller Funktionsfähigkeit entwickelt werden. Aus diesem Streben ergibt sich zwangsläufig, daß die einmal erreichte Funktionsfähigkeit auch weiterhin erhalten bleiben muß. So werden die zu erwartenden Bevölkerungszunahmen in den kommenden Jahrzehnten gerade für diesen Teil räumlicher Ordnung von größter Bedeutung sein. Nicht zeitig genug erkannte, aber notwendige Funktionsfähigkeiten können für die Bedürfnisbefriedigung einer Bevölkerung in einer Region sehr störende Auswirkungen haben. Aus dieser Sicht funktionaler Zuteilungen ist die geographische Lage Hanaus sehr kompliziert. Südlich und westlich liegen Nachbargemeinden wie Mühlheim, Steinheim, Groß-Auheim, die eindeutig als aufstrebende Unterzentren bereits Funktionen der dritten Stufe erfüllen. Eine Einschränkung ist undenkbar. Aber auch Dörnigheim, Weißkirchen und Seligenstadt z. B. haben ihre täglichen Versorgungsfunktionen für die Wohnbevölkerung bereits weitgehend ausgebaut. Auch diese Gemeinden sind funktional bereits als gut ausgestattete Unterzentren (2. Stufe) anzumerken. Die kreisfreie Stadt Hanau wird auf lange Sicht für diese Orte nur noch ganz spezielle Aufgaben erfüllen können (siehe Schaubild 2). Anders verhält sich die Situation im östlich angrenzenden Raum. Schon die Größenordnung dieser Gemeinden des Kreisgebietes Hanau und der Randgebiete der Nachbarkreise erfordert trotz größter kommunaler Anstrengungen immer wieder die funktionale Ergänzung von einem Mittelzentrum her. Raumordnend gesehen, eine von der kreisfreien Stadt Hanau sogar mehr noch als bisher zu erfüllende Aufgabe. Diese funktionalen Aufgaben der Stadt Hanau sind mit in diese Analyse bezogen worden, um zu einem abgerundeten Bilde bezüglich der heutigen und in naher Zukunft zu erwartenden interkommunalen Tätigkeit zu kommen. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind jedoch bewußt auf die komplexe kommunale Aktivität konzentriert. Diese Entscheidungshilfen werden auch bei untergeordneten Einzelfragen verwendbar sein. Die Tatbestände regionaler Verflechtungen sind soziale Realitäten, denen bei jeder raumordnenden Aktivität Rechnung getragen werden muß. Besonders zu beachten ist, daß diese Realitäten Prozesse sind, die sich in steter Bewegung befinden. Hierzu gehört auch der gegenwärtig übermäßig große Strom von Berufspendlern mit einem differenzierten Arbeitspotential nach Hanau. Des weiteren verschiedene vorhandene Einrichtungen öffentlicher Art, die sich in ihrem Auf- und Ausbau in den letzten Jahrzehnten bewußt auf ein Einzugsgebiet weit über die Stadt und z. T. auch über die Kreisgrenzen Hanaus hinaus eingestellt haben. Hinzu kommen die interkommunalen Institutionen, wie z. B. Krankenhaus und weiterbildende Schulen mit einem durchaus gefestigten Einzugsbereich, der sich über sechs Landkreise mit bereits über 200000 Menschen erstreckt. 6

Schaubild: 2 IN DER U M G E B U N G DER KREISFREIEN STADT HANAU LIEGENDE GEMEINDEN MIT ZENTRALORTLICHEN FUNKTIONEN

Mittelzentrum (Versorgungseinheit) Versorgungseinheiten von 10 - 20.000 E. ländliche Kernsiedlung (Mittelpunktgemeinden)

Eine zentrale raumordnende und planende Aufgabe lautet: Den sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Bevölkerung soll entsprochen werden. Dazu ist eine eingehende Kenntnis sowohl der sozialen Struktur als auch der Faktoren erforderlich, die die weitere Entfaltung eines Gebietes „von innen heraus" und auch von „außen her" beeinflussen. Nur mit diesen Erkenntnissen sind verantwortliche prognostische Aussprachen zustandezubringen, die eine der wichtigsten Eckpfeiler einer räumlichen und sozialen Ordnung und Planung und deren Durchführung sind. Kräfte von „innen heraus" sind alle sozialen, kulturellen und sozialökonomischen Facetten einer regional bestimmten Gesellschaft, die durch die Bevölkerungszunahme neue und durchaus zu erwartende Bedürfnisse am 7

Orte auslösen. Kräfte von „außen her" sind die sozialen und wirtschaftspolitischen Maßnahmen von übergeordneten Organen sowohl in staatspolitischer als auch in wirtschafts- und sozialpolitischer Hinsicht, soweit diese sich auch auf kommunaler Ebene auswirken. Es wird Aufgabe einer weitblickenden kommunalen Politik sein, sich die notwendige Beweglichkeit zur weiteren Gestaltung der Stadt zu erhalten. Den sprunghaft gewachsenen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Bedürfnissen unserer Zeit kann nur entsprochen werden, wenn auch bei dem Wachstum einer Stadt den Daseinsformen der modernen industriellen und pluralen Gesellschaft alle Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Die hier vorgelegten Ergebnisse empirischer soziologischer Untersuchungen von Strukturen der Stadt Hanau, bei denen vorzugsweise statistisch-empirische Methoden zur Anwendung gekommen sind, wollen notwendige, objektive und zuverlässige Unterlagen über die anzustrebende räumliche Ordnung des Sozial- und Wirtschaftsgefüges der kreisfreien Stadt Hanau erstellen. Damit werden bei den verschiedenen Entscheidungsvorbereitungen wissenschaftlich verantwortete Angaben zur Verfügung stehen. Empfehlenswert ist, Möglichkeiten der Fortschreibung der Daten zur laufenden Überprüfung der hier vorgelegten Ergebnisse zu schaffen. Förderung und Gestaltung städtischer Lebensformen sind die Voraussetzungen für den Fortbestand einer intakten und schöpferisch produktiven Gesellschaft in der kreisfreien Stadt Hanau, und die sich daraus ergebenden Folgerungen sollen auch Grundlage für weitere planende Tätigkeiten und die sich daraus ergebenden kommunalpolitischen Entscheidungen sein.

2. Urbanisierende Prozesse

Im Zuge der sich weiter vollziehenden Urbanisierung in der Stadt Hanau ist es erwünscht, neben den klar erkennbaren sozialen Gruppen der Bevölkerung und den sich selbst mehr oder weniger kontinuierlich ergänzenden institutionalisierten Einrichtungen und Beziehungen auf weniger strukturierte soziale Erscheinungen besondere Aufmerksamkeit zu richten. Hierzu gehören: 1. Auflösungsprozesse großfamiliärer Bindungen bis hinunter zur Kleinstfamilie (Mann - Frau - Kind). 2. Idividuelle Bildungs- und Formungswünsche. 3. Individualisierende Beschäftigungs- und Unterhaltungsbedürfnisse, die keiner Gruppenkontrolle mehr unterworfen sind. Dazu ist es erforderlich, die Reihenfolge sozialer Prioritäten umzukehren. Eine Akzentverlegung von den Gruppen zu den Einzelpersonen ist erwünscht. Das Individuum in Urbanen Gefügen ist nicht mehr nur Mitglied von Gruppen mit eigenen, aber klar erkennbaren und nur von den zugehörigen Personen anerkannten Wünschen und Bedürfnissen. Es ist zunehmend Konsument institutionalisierter Gruppen. Einige Personen treten außerdem für diese Gruppen initiativnehmend und schöpferisch tätig auf. Das moderne städtische Milieu hat den „formalen" sozialen Gruppen sowohl die zwischenmenschlichen Bindungen als auch deren bindende Funktionen in regional örtlicher Situation weitgehend genommen. Diese Gruppen sind oftmals sogar aufgelöst bis zu Formalinstitutionen, die persönlichen Wünschen kaum noch nennenswert Neues und Erlebenswertes bieten können. Außerdem widersetzen sich die Individuen innerhalb der Urbanen Gefüge zunehmend dem ordnenden Einfluß dieser institutionalisierten Gruppen. Wir können heute in der Stadtsphäre viel mehr von Ketten und Personen sprechen, denen sich ein Individuum je nach Wunsch und gegebener Situation als Glied gelegentlich oder auch auf kürzere Zeit hinzufügt, bzw. damit in Verbindung tritt, die es aber ebenso bequem wieder lösen kann. Festen 8

Schaubild: 3

DIE ENTWICKLUNG DER KREISFREIEN STADT HANAU

um 1530

um 1630

um 1840

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1967

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und dauerhaften Bindungen steht man zunehmend skeptischer und abweisender gegenüber. Dieses individualisierende Verhalten wird in der Regel nur dann unterbrochen, wenn eine Person von Kontakten eine erwünschte Ergänzung ihres stärkeren Ich-betonten Lebens innerhalb der Urbanität erwarten kann.

Zu den formenden Kräften örtlicher Gefüge gehören auch deren sozialhistorische und städtebauliche Vergangenheit. Beim Suchen nach Entwicklungsperspektiven für die kreisfreie Stadt Hanau ist eine Beachtung historischer Gegebenheiten, die auch weiterhin als formende Elemente wirksam sein werden, erwünscht. Seit dem Bau der romanischen Burg in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bestimmt die geographische Lage zwischen dem Bogen des Unterlaufs des Mains nach Westen und dem Unterlauf der Kinzig bis zur Mündung in den Main die räumliche und städtebauliche Entfaltung Hanaus. Mit dem Bau der landesherrlichen, hochmittelalterlichen Burg beginnt auch die Stadtgeschichte Hanaus. Die spätmittelalterliche Altstadt wurde nach einem im 12. Jahrhundert allgemein geübten Modell der Stadtentwicklung dem südlichen Eingang der Burg vorgelagert. Schon Anfang des 15. Jahrhunderts kam es zur Erweiterung dieser „Altstadt". Die „Vorstadt" wurde gebaut, die im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts im Anschluß an den vorhandenen Burgwall der Altstadt mit einer'befestigten Stadtmauer umgeben wurde. Diese Wälle verschwanden erst im Anfang des 19. Jahrhunderts. Trotz größter baulicher Veränderungen ist dieser Lageplan bis heute erhalten geblieben. Reformierte niederländische Protestanten, die im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts vor dem zunehmenden Glaubenszwang aus den spanischen Niederlanden und Wallonien flüchteten und sich erst in Frankfurt niedergelassen hatten, aber auch in der Lutheranerstadt keine volle Ausübung ihres Gottesdienstes erreichen konnten, sondern dort erneut einem zunehmenden Druck religiöser und gewerblicher Intoleranz ausgesetzt waren, wandten sich enttäuscht und vereint mit einer neuen Welle von Hugenottenflüchtlingen nach Abschluß des Ediktes von Nantes an den jungen reformierten Hanauer Grafen. Dieser sicherte ihnen Religions- und Gewerbefreiheit zu. So kam es zu einer Vereinbarung, die zum Bau einer „neuen Stadt" vor dem südlichen Tore des damaligen Hanaus führte. Die Kolonisten ließen Häuser erbauen, während der Graf die Errichtung der schützenden Befestigungsanlagen übernahm. Dieser vorher genau festgelegte Stadtplan von Neu-Hanau entsprach weitgehend niederländischen Stadtgründungen des 16. Jahrhunderts. Die gerade Straßenführung in dieser „Neustadt" läßt die Tätigkeit erfahrener niederländischer Städtebauer damaliger Zeit erkennen. Die „Hanau-Neustadt" erhielt vom Grafen verbriefte, eigene Stadtrechte und eine eigene kommunale Selbstverwaltung. Im Jahre 1736 wurde die trennende Mauer zwischen Altstadt und Neustadt abgerissen. Noch lange danach blieb jedoch eine Scheidung der alteingesessenen Hanauer Bevölkerung in der Alt- und Vorstadt und der zugewanderten Bevölkerung mit ihrem überwiegend reformierten Gottesdienst niederländischer Prägung in der Neustadt. Auch die sprachlichen Unterschiede erhielten diese Trennung noch lange aufrecht — in dieser Gruppe war das Niederländische Umgangs- und Schriftsprache. Erst später Im 19. Jahrhundert bahnte sich eine endgültige Assimilierung dieser beiden dahin recht unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen an. In der Zeit der französischen Besetzung (1806/07) wurde die Schleifung sämtlicher Befestigungswerke in und um Hanau vorgenommen. 11

3. Formende Kräfte

Vom französischen Besetzer wurde vorgegeben, daß diese Maßnahme vor allem der notwendigen friedlichen Bewirtschaftung der Stadt dienen würde. Eine räumliche Erweiterung für Ansiedlungen von Menschen und Betrieben wurde ins Auge gefaßt. Diese Entfaltung ließ jedoch noch über drei Jahrzehnte auf sich warten. Der Stadtplan von Hanau des Jahres 1834 läßt außer den verschwundenen Festungswällen noch keinen wesentlichen Unterschied zu demjenigen aus dem Jahre 1665 erkennen (siehe Schaubild 3). Wirklich neue wirtschaftliche Impulse mit räumlicher Erweiterung der Stadt traten erst in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts auf. Der Bau des Eisenbahnknotenpunktes gab den entscheidenden Anstoß. Trotzdem sollte es noch weitere 25 Jahre dauern, bis eine wirklich sichtbare räumliche Ausweitung des seit zwei Jahrhunderten gleichgebliebenen Stadtareals erfolgte. Im Nordosten der Stadt entstand nach 1871 ein großes Kasernenviertel. Als bevorzugte Wohnlage wählten wohlhabende Bevölkerungskreise die westlichen Randgebiete zwischen ehemaligem Stadtkern und Main für ihre Wohnstätten, während um die Jahrhundertwende im südöstlichen Raum bis zum Mainufer Gewerbe- und Industriebetriebe angesiedelt wurden. 1907 wurde Kesselstadt am Westrande in die Stadt Hanau eingemeindet. Damit erhielt die Gemeinde ihr heutiges Areal von 20.62 67 qkm. Der Aufstieg Hanaus als Gewerbestadt beginnt erst kurz nach der Gründung der Neustadt im 17. Jahrhundert. Die niederländischen Kolonisten waren teils erfahrene Kaufleute, teils sehr befähigte Handwerker (Edelmetall- und Schmuckgewerbe). Trotzdem ist Hanau seit der Zuwanderung der Protestanten bis heute überwiegend eine Gewerbestadt ohne wesentlichen Handel geblieben. Der Verkauf der in Hanaus Werkstätten erzeugten Güter für den überörtlichen Markt fand jahrhundertelang in Frankfurt statt. Die Handelsgewinne blieben in den Händen der Frankfurter Handelsunternehmen. Erst im 19. Jahrhundert kristallisiert sich eine Hanauer Bevölkerungsgruppe mit starkem unternehmerischen Denken, betonter Freiheitsliebe und einer mit gesundem Witz durchzogenen realistischen, oftmals sehr nüchternen Lebenseinstellung heraus. Neue Berufstätige mit ihren Familien ziehen in der Gründerzeit am Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend nach Hanau. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Bevölkerung lag in der Periode von 1885 bis 1905 sehr hoch und wurde erst wieder nach 1960 erreicht (siehe S. 113). Bald nach 1885 tritt sowohl westlich als auch nördlich der unteren Kinzig Wohnungsbau und Betriebsansiedlung auf. Auch die ersten Wohnviertel südlich Wilhelmsbad und der noch selbständigen Gemeinde Kesselstadt entstehen um die Jahrhundertwende. 1920 ist der alte Stadtkern vollständig von neuen städtischen Erweiterungen eingeschlossen. Wie in vielen deutschen Städten ist auch in Hanau der übersichtliche Lageplan der alten Stadt durch einen Ring von Stadtbezirken mit unübersichtlichen Straßennetzen umgeben. In diesen neuen Stadtteilen sind neben Wohnvierteln Industrieanlagen, Bürohäuser und Grünanlagen unzusammenhängend angelegt worden. Nach der furchtbaren und totalen Verwüstung der Stadt im Frühjahr 1945 bleibt nur noch — gleich einem beinah unveränderlichen Rahmen — Hanaus Straßennetz übrig (siehe Schaubild 4). Mit einem Zerstörungsgrad von 70,1 % des gesamten Stadtgebietes und 98,4 % der Innenstadt bei einem Verlust von 88,6 % aller Wohnungen gehörte Hanau zu den Städten mit den stärksten Kriegszerstörungen. Keine der Großstädte in der Bundesrepublik zeigte diesen Zerstörungsanteil. Von den Mittelstädten hatten nur noch Bocholt (mit 8 9 , 0 % ) , Paderborn (mit 9 5 , 6 % ) und Düren (mit 9 9 , 2 % ) einen höheren Zerstörungsgrad. Wie auch in den meisten anderen Städten der Bundesrepublik wird beim Wiederaufbau der Stadt Hanau das frühere zum Teil sehr unübersichtliche und schon für die heutigen Stadtverkehrsbedürfnisse völlig unzureichende Straßennetz beinah unverändert beibehalten. Es ist damals in vielen Städten die grassierende „Parzelleritis", mit anderen Worten, die Unnachgiebigkeit der Grundstückseigentümer, aber auch das Fehlen eines großzügigen und 12

neuen städtischen Anforderungen gerechtwerdenden Aufbauplanes, die einen zweckmäßigen Wiederaufbau Hanaus verhindern. So kam unter Überbetonung der geschichtlichen Komponenten der früheren Stadt Hanau deren Restaurierung zustande, einschließlich derjenigen Teile der Stadt, die in jüngster Vergangenheit infolge mangelnder Inspiration in städtebaulicher Hinsicht zustande gekommen waren. Die Lage Hanaus zwischen Main und Kinzig bot wirklich andere städtebauliche Möglichkeiten, als das, was rund um die Jahrhundertwende bis in die zwanziger Jahre in Hanau entstanden war. Dieser - städtebaulich gesehen — rein restaurierende Wiederaufbau setzte obendrein nur sehr zögernd ein und viel später als in anderen Städten der Bundesrepublik. Die Rückwanderung der evakuierten Bewohner ist hierfür ein beredtes Zeugnis. Erst 1956 wurde die Einwohnerzahl von 1939, die durch die Kriegseinwirkungen von 42000 auf 30700 zurückgegangen war, wieder erreicht (siehe Schaubild 5). Sowohl die städtebauliche als auch die soziale Entwicklung der Stadt verlief seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr harmonisch. Dieses war jedoch keine Folge einer explosiven Entfaltung. Festzustellen ist vielmehr eine beinahe sich träge vollziehende Vergrößerung der Wohnmöglichkeiten ohne das Streben städtebaulicher, organischer Entfaltungen.

Eine plansoziologische Untersuchung, die sich In der ihr gestellten speziellen Problematik nur auf eine Stadtgemeinde konzentriert, wird ihre Beobachtungen nicht an den Grenzen der Gemeinde enden lassen können. Eine Stadt wie Hanau mit einer stark ausgeprägten gewerblichen Wirtschaft, die schon von den erzeugten Produkten her starke expansive Absatztendenzen in sich trägt und eine sehr hohe Berufspendlerquote aufweist, hat viele territoriale Verzahnungen, die funktionale Verflechtungen ergeben. Alle neueren Bestrebungen einer regionalen Ordnung Im engeren Untermaingebiet haben die kreisfreien Städte Frankfurt, Offenbach und Hanau als zentrale Kerne mit speziellen Funktionen gesehen. Einer Frennungslinie zwischen Frankfurt/Offenbach mit umliegenden westlichen Landkreisen einerseits und Hanau mit östlichen Landkreisen andererseits, ist niemals empfohlen oder auch nur alternativ in Erwägung gezogen worden. Auch eine naturräumliche Abgrenzung dieser drei Kernstädte Ist nicht gegeben. Die allen drei Städten gleichermaßen vorgegebene Lage im Maintal ist ein starkes bindendes Element, nachdem die kleinstaatlich trennende Vergangenheit überwunden worden war. Geblieben ist jedoch ein starker sozialpsychologisch betonter Unterschied der Bevölkerung dieser Städte. Jede hat eine eigene örtlich assimilierende Kraft nach innen bei betonter Erhaltung der Eigenständigkeit nach außen. Nicht einmal die großen Umstrukturierungen der städtischen Bevölkerung als Folge der Evakuierungen während der Kriegsjahre, das Zurückkehren nur eines Teils dieser verlagerten Bevölkerung und das Zuströmen von neuen Bewohnern vorzüglich aus den osteuropäischen Gebieten haben hieran etwas entscheidend geändert. Die kleinörtlichen Gemeinden zwischen Hanau und Frankfurt und auch Offenbach/Stadt blieben abseits der Wasser-, Schienen- und Straßenverkehrsadern liegen und haben bis heute keine bindenden Tendenzen für diese Städte gezeigt, obwohl die Erwerbstätigen der Wohnbevölkerung dieser Gemeinden überwiegend in den drei Städten berufstätig sind. Der Entwurf des Regionalplans Untermain (1965) sieht nun zwischen diesen Orten im Interesse der Wasserwirtschaft und der klimatischen Verbesserung sowohl Erhaltung des vorhandenen Waldes als auch Aufforstung noch offener Streifen vor. Die starken wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Hanau und Frankfurt mit den modernen Verkehrsmöglichkeiten werden durch diese trennenden Wald- und Landwirtschaftsstreifen nicht mehr beeinflußt 13

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Schaubild: 5

BIS ZUM I.DEZEMBER 1959 NICHT WIEDERAUFGEBAUTE GEBÄUDE

werden. Im dichtbesiedelten Rhein-Main-Geblet hat Hanau eine Randlage. Die strukturellen Bindungen in westlicher Richtung zum Frankfurter Raum sind seit vielen Jahrzehnten immer intensiver geworden. Die Stadt selbst mit ihren kulturellen und wirtschaftlichen Ausrüstungen ist für ihre Umgebung immer bedeutsamer geworden. Eine klar erkennbare und eindeutige räumliche Abgrenzung des Wirtschaftsraumes von Frankfurt ist unmöglich. In vielerlei Beziehungen umschließt dieses Einzugsgebiet auch große Teile des Hanauer Einzugsbereiches, aber wiederum nicht ausschließlich. Ebensowenig ist diese Abgrenzung für Hanau vorzunehmen. Gerade diesbezüglich sind die Verzahnungen von Städten derart intensiv geworden, daß auch von Frankfurt - Offenbach - Hanau und den angrenzenden kleineren Gemeinden von einem hochpotentialen, vielfältigen Agglomerationsgebiet zu sprechen ist. Entflechtungen, wenn überhaupt möglich und gleich welcher Art, würden hier keinen nachhaltigen Nutzen bringen. Im Gegenteil! Die vorhandenen Bindungen werden in den nächsten Jahrzehnten durch Verkehrsintensivierungen, weitere Differenzierungen der Versorgungswünsche der Bewohner, Verstädterungstendenzen, sowohl bautechnisch als auch mentaler Art unter den Bewohnern noch intensiver werden. Das bereits heute sehr differenzierte Arbeitsplatzangebot wird sich noch weiter steigern und zu noch schnellerer Verstädterung eines großen Teiles der Region „Untermain" beitragen. Damit wird auch die Bevölkerung der kleineren Gemeinden weiter „verstädtern", zumal da die Erwerbstätigen mit sehr unterschiedlichen Berufen aus der direkten und weiteren Umgebung in der nahen Zukunft Arbeitsplätze in der Stadt Hanau suchen werden. Nach den Vorstellungen des Regionalplanes Untermain ist die kreisfreie Stadt Hanau zentralversorgender Ort auf der Stufe von Mittelzentren (siehe S. 5) innerhalb des östlichen Entwicklungsbereiches der Region. Dieser Raum zeichnet sich nicht nur durch die in jüngster Vergangenheit intensivierten Berufspendlerströme nach Hanau ab, sondern auch durch die Verkehrslage und die sozialen Versorgungseinrichtungen in der kreisfreien Stadt unter Beachtung der jüngsten Entwicklung in den Gemeinden. Hierbei sind die bereits seit verschiedenen Jahrzehnten vorhandenen Bindungen zwischen Stadt und Umland von besonderer und fördernder Bedeutung gewesen. Diese Bindungen tragen zum Teil sehr intensiven, wirtschaftlichen und kulturellen Charakter. Hinzu kommen starke kommunale versorgende Funktionen von Hanau für den umliegenden Raum. Zu den vorherrschenden soziographischen Merkmalen der Verflechtungen von Hanau mit seinem umliegenden Raum gehören: — — — — —

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öffentliche Schienen- und Busverkehr Erwerbsbeziehungen (Pendler) Konsumbeziehungen fortbildenden Schulen Krankenhauswesen.

Die persönlichen Beziehungen innerörtlicher Art zwischen Menschen in benachbarten Gemeinden bestimmen weitgehend mit die raumwirtschaftlichen Verflechtungen. Nicht in jedem Falle erhöht die zunehmende Einwohnerzahl von Gemeinden diese Verflechtungen. Es gibt Schwellen, die zur Folge haben, daß für bestimmmte Zweige einer arbeitsteiligen Wirtschaft neue regional versorgende Aktivitäten die Zugehörigkeit von Wohnstätten zu Versorgungszentren ändern. Im östlichen Teil der Region Untermain wird vom Regionalplan von 1964 — 1980 eine Bevölkerungszunahme von rund 146000 bis auf 195000, also von ca. 33 % , erwartet. Schon die räumlichen Möglichkeiten innerhalb der kreisfreien Stadt Hanau ergeben, daß von diesen rund 50000 neuen Bewohnern nur ein kleiner Teil zu den Neu-Einwohnern von Hanau gehören werden. Eine erneute Überprüfung der für die Region Untermain und deren Teilgebiete errechneten Werte der zu erwartenden Bevölkerung ergaben beachtliche Abweichungen. 16

Im Rahmen der Entwicklung der Region Untermain ¡st die kreisfreie Stadt Hanau als Zentrum mit einer expansiven Industrie ausgewiesen. Dabei wurde angenommen, daß weitere ca. 3000 Bewohner im heutigen Stadtgebiet zu erwarten sind. Der hier vorgelegten Prognose ist jedoch zu entnehmen, daß dieser Wert zu gering war. Gerechnet werden kann mit 6000 bis max. 12000, also ungefähr eine Zunahme von 1/s der heutigen Bevölkerung (siehe stat. Anhang Tabelle XIV, S.123). Die Lage Hanaus am Rande des östlichen Teiles des Untermaingebietes, aber mit geringerem Abstand zum Kerngebiet Frankfurt/Offenbach, erzeugt psychologische Spannungen sowohl in Kreisen der Kommunalpolitiker als auch der Bürger. So entsteht oftmals, aber unbewußt, ein Konkurrenzstreben zur „Mainmetropole" Frankfurt. Andererseits wird ein Streben zur Bevormundung seitens dieser „Metropole" befürchtet, wodurch nur mit größter Reserve kooperierende Vorschläge von Frankfurt betrachtet werden. Die wirtschaftlichen und sozialen Probleme der kreisfreien Stadt Hanau sind nur in enger Beziehung zu ihrem östlichen Umland zu verstehen. Der Umfang und Drang zum weiteren Ausbau der sozialen Versorgungseinrichtungen werden nicht nur durch ein expansives Streben der politischen Verantwortlichen in der kreisfreien Stadt Hanau bestimmt. In besonders hohem Maße sind es funktionelle überörtliche Verpflichtungen, die die große Konzentration an Arbeitsplätzen auf Hanauer Grundgebiet mit vielen Berufspendlern aus kleinen Gemeinden zur Folge haben. Mit dieser Gegebenheit muß auch für die Zukunft Rechnung getragen werden. Angenommen, auch die Berufseinpendler mit ihren Familienangehörigen aller in der kreisfreien Stadt Hanau Beschäftigten wohnten innerhalb der Gemeinde, dann würde Hanau schon heute wenigstens 85000 Einwohner zählen. Die Verflechtung mit diesem Arbeitspotential und deren Familienangehörigen kann bei Entwicklungsproblemen der Stadt nicht mehr ausgeklammert werden. Diese Größenordnung zwingt zu den folgenden Überlegungen: 1. die in diesem Gutachten vorgelegten Bevölkerungsprognosen für Hanau/ Main für die nächsten 20 Jahre bleiben erheblich unter diesem Niveau. Auch in Zukunft wird der große Pendlerstrom aller Wahrscheinlichkeit nach erhalten bleiben; 2. um 85000 Einwohner in Hanau unter Erhaltung der heutigen Stadtstruktur ansiedeln zu können, müßten der Stadt erheblich mehr Freiflächen zur Verfügung stehen als noch vorhanden sind (siehe S. 31), oder mit anderen Worten: ein derartiges Bevölkerungspotential ist innerhalb der Gemeindegrenzen von Hanau nur unterzubringen, wenn in erheblichem Umfang Hochhäuser mit einer intensiven Verdichtung der Bebauung erstellt werden würden. Das heutige Stadtbild von Hanau würde sich vollkommen ändern; 3. eine Vergrößerung des Grundgebietes von Hanau durch Verlegung der Gemeindegrenzen, m. a. W. Grenzkorrekturen bzw. Eingemeindungen, müßten darauf Rücksicht nehmen, daß bereits ein Teil der Randgemeinden eine relativ dichte und an das Gemeindegebiet von Hanau angrenzende Bebauung hat und daß die Stadt Hanau (insbesondere im Norden und Osten) von Waldungen umgeben ist, die gerade in der heutigen Lage eine wichtige rekreative Funktion haben. In den angrenzenden Gemeinden wohnt bereits ein erheblicher Teil der in Hanau/Main beschäftigten Personen (siehe Kartogramm S. 99). Die erwünschte Verbesserung der Nahverkehrsverbindungen zu den Arbeitsstätten in Hanau sollte gleichzeitig den Wünschen der Hausfrauen, um für die in kleineren Orten nicht zu befriedigenden Versorgungen des täglichen Bedarfs des Haushaltes nach Hanau fahren zu können, Rechnung tragen. Eine Anpassung der Frequentierung öffentlicher Verkehrsmittel auch in dieser Hinsicht ist erwünscht. 17

Globale Orientierungen In den Grenzgemeinden von Hanau/Stadt lassen die Vermutung aussprechen, daß bereits in allernächster Zeit dringender denn je die Frage vieler kommunaler Versorgungen Gegenstand von interkommunalen Überlegungen sein wird. Die starke Orientierung eines erheblichen Teils der berufstätigen Bevölkerung in den südlich von Hanau gelegenen Gemeinden und der Umzug vieler Familien besonders in diesen Raum haben eine Bevölkerungsverflechtung zustande gebracht, deren Versorgungswünsche stark durch die Situation in der kreisfreien Stadt Hanau beeinflußt werden. Eine Ausstrahlung auf die bereits ansässige Bevölkerung in diesen Gemeinden ist wahrnehmbar. Der Gedanke intensiver interkommunaler Zusammenarbeit eines Main-Bandgebietes, das sich von Hanau/Stadt bis Seligenstadt erstreckt, bietet sich immer mehr an (siehe Schaubild 10). Hier würde die Stadt Hanau kräftige Impulse geben können und durchaus im Sinne der Planungsgemeinschaft Untermain tätig sein können. Hanau Stadt würde sogar eine ganz wichtige Funktion der Entwicklung von Verdichtungsgebieten, die vom Planungserbauer Untermain als anzustrebendes Ziel im Raum ausgesprochen worden sind, fördern können. Hinzu kommt noch, daß dieses Bandstadtgebiet in vielerlei Hinsicht in den einzelnen dazugehörigen Gemeinden auch ähnliche soziologische Strukturen aufweist. Diese Gegebenheit mit stark übereinstimmenden mentalen Zügen der Bevölkerung ist als günstige Voraussetzung eines interkommunalen Zusammenwirkens zu deuten.

18

In der Periode der letzten 10 Jahre sind erhebliche Veränderungen in der Nutzung der Flächen der kreisfreien Stadt Hanau zustandegekommen. Das bebaute Gebiet nahm mit 1/s von 28,2 % auf 34,3 %, d. i. über ein Drittel der Gesamtfläche, zu. Eine Aufgliederung der 708 ha nach deren Nutzung Wohnungen, Betrlebsgelände, öffentliche Einrichtungen — und eine regelmäßige Fortschreibung Ist dringend erwünscht. Von 1960 bis 1965, also in fünf Jahren, wurden rund 100 ha einer neuen Bestimmung zugeführt, während die Bevölkerung mit rund 5600 Einwohnern zunahm. Pro 60 neue Einwohner wurden im Durchschnitt 1 ha bebaut. In demselben Verhältnis wächst Hanau an. Für die prognostizierten 12000 neuen Einwohner in den nächsten 20 Jahren werden ca. 200 ha Fläche dem heutigen bebauten Areal hinzugefügt werden müssen. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen, einschließlich des Waldareals und der Kleingärten, gingen um Vi zurück und betragen heute weniger als die Hälfte des Gemeindegebietes. Mangelnde statistische Differenzierungen bis 1955 lassen einen Vergleich in der Änderung der Flächen der öffentlichen Park- und Gartenaniagen, Straßen, Wege, Plätze und Friedhöfe nicht zu. Erst ab 1960 ist das möglich (siehe stat. Anhang, Tabelle XII S. 122). Reserveflächen ungenutzter Art hat die Gemeinde Hanau heute nicht mehr, und jede Flächenerweiterung städtebaulicher Art wird vorzüglich auf Kosten noch landwirtschaftlich genutzter Flächen gehen müssen, zumal allerseits angestrebt wird, das Waldareal und die Fasanerie von Wilhelmsbad zu erhalten. Obwohl die kreisfreie Stadt Hanau heute noch In 14 verschiedenen Flächen geschlossenen staatlichen bzw. kommunalen Grundbesitz hat, sind diese Flächen als zu bebauendes Areal für die Flächenplanung denkbar ungeeignet. Außer einigen geringen Flächen an der Lamboystraße erscheint dann auch kein staatlicher oder kommunaler Grundbesitz für die weitere Bebauung. Diese Flächen liegen fast ausschließlich an den Rändern des Gemeindegebietes und sind außerdem von ihrer Bodenbeschaffenheit her unbrauchbar für heutige städtische Bebauung. Es sind vor allem hydrographische Probleme, deren Überwindung nur mit Hilfe sehr komplizierter und kostspieliger Methoden möglich wäre. Die damit zusammenhängenden finanziellen Konsequenzen würden nach den heutigen Praktiken zu einem Grundpreise führen, der für Wohnungen oder Industrieanlagen nicht mehr tragbar ist. Zufallslösungen für die Stadterweiterung bestimmten bisher immer wieder die Wahl von Gelände für Wohnungsbau, Industrieanlagen, Großverkehr und speziellen Gebäuden. Dieses hatte zur Folge, daß die vorhandenen Freiflächen, die noch brauchbar sind, sehr zersplittert liegen und als Einzelteile gering sind, um eine großzügige Städteplanung für den weiteren Ausbau der kreisfreien Stadt Hanau vornehmen zu können. Gerade diese besonderen Verhältnisse In der kreisfreien Stadt Hanau haben eine sehr umfangreiche und problemreiche Aufgabe für die Stadt Hanau erzeugt, die bisher noch nicht in Angriff genommen wurde. Der Magistrat von Hanau wird nicht umhinkönnen, in kürzester Frist das Problem der S t a d t e r g ä n z u n g dem Stadtplanungsbauamt als eine vordringliche Aufgabe zuzuweisen. Hierbei geht es nicht so sehr um die Flächenneuplanung, als vielmehr darum, Ordnung und Neuordnungsplanung im bereits bebauten Gebiet der Stadt erstehen zu lassen, um bestehende städtebauliche Mißstände nicht nur aufzuzeigen, sondern auch die zu ihrer Beseitigung erforderlichen Maßnahmen in die Wege zu leiten. Diese sehr komplexen, aber auch schwierigen Aufgaben kann nur ein Stadtplanungsamt mit einer speziellen Besetzung erfüllen, wobei das Schwergewicht auf den planungssoziologischen Aufgaben liegen wird. Verflochtene Gruppeninteressen werden in den Vordergrund treten, wenn es darum gehen wird, für Hanau bei sich anbietenden Alternativen zum Umbau der Stadt in der Phase der Planung Entscheidungen zu treffen. Die heutige Situation der als bebaut verplanten und noch unverplanten Flächen ist in Schaubild 8 (Bebauungsplan der Stadt Hanau, Stand 30. Juni 19

5. Flächennutzung

1966) festgehalten. Der folgenden Übersicht ist die sich aus diesem Plan ergebende Zahl der Plangebiete zu entnehmen. Tabelle 1 Bebauungspläne der Stadt Hanau Stand: 30. 6.1966 Phasen der Flächenplanung

Anzahl der Plangebiete

Fliehen Insgesamt In qm

Vorplanung im Entwurf fertig beschlossen in Durchführung

S 6 4 12

908.690 963.800 1.025.590 2.143.110

Insgesamt:

27

5.041.010

Das Aufnahmevermögen dieser für Flächenplanung ausgewiesenen Gebiete hängt von dem Wohnkoeffizienten ab, der pro Hektar angesetzt wird. Dieser Wohnkoeffizient kann unterschiedlich sein. Darum ist in der folgenden Übersicht für je zwei Phasen der Flächenplanung eine Rahmenberechnung der Möglichkeiten aufgenommen worden. Tabelle 2 Wohnkoeffizient:

Fläche insgesamt in ha: 80 150 200 235

E/ha E/ha E/ha E/ha

Vorplanung oder im Entwurf fertig

Beschlossen oder in Durchführung

1.872.490

3.168.700

1 2 3 4

500 800 750 400

2 540 4 750 6 330 7 450

Daß die Raumknappheit in der kreisfreien Stadt Hanau bereits zu einer intensiveren Nutzung neuverplanter Gebiete geführt hat, zeigen die folgenden Beispiele. Im westlichen Villenviertel Hanaus wurde noch eine Wohndichte von 50 E/ha erreicht. Die Besiedelung des Gebietes an der Burgallee sieht bereits einen Wohnkoeffizienten von 200 E/ha vor. Der Bebauungsplan „Alter Rückinger Weg" sieht für die Bruttofläche bereits 211 E/ha vor und für die Nettofläche sogar 244 E/ha.

Das zur Verfügung stehende und noch erschließbare Bauerwartungsland innerhalb des Grundgebietes der Stadt hat bei einer vorsichtigen und nicht zu engen Bebauung — für 80 E/ha — immerhin noch ein Aufnahmevermögen von ca. 15000 Wohnungen. Aufgrund der maximalen Bevölkerungsprognose wird bis 1987 jedoch eine Ergänzung des Wohnvorrates mit 6500 Wohnungen, also etwas weniger als die Hälfte des Aufnahmevermögens, erforderlich sein. Bei einer weiteren Verdichtung der bereits bebauten Gebiete sowohl durch Bebauung von freien Parzellen als auch Hochhausbauten im Stadtkern würde der zu bebauende Anteil des Bauerwartungslandes noch herabgesetzt werden können. Dieses ist wünschenswert, um einer zu schnellen Verknappung des Bauerwartungslandes so lange als nur irgendmöglich entgegenwirken zu können. 20

Nur noch Frankfurt und Offenbach/Stadt haben in Hessen eine größere Bevölkerungsdichte als Hanau. Alle kreisfreien Städte Hessens haben im Schnitt noch immerhin eine ca. 15 % geringere Besetzung pro qkm als Hanau. Dieser Wert ist einschließlich Frankfurt, Offenbach/Stadt und Hanau/Stadt. Daraus ergibt sich, daß kreisfreie Städte Hessens in der Einwohnergrößenordnung von Hanau weitgehend mehr Grundflächen innerhalb ihrer kommunalen Grenzen zur Verfügung haben als Hanau. Diese besondere Situation in Hanau wird noch für verschiedene Probleme ins Gewicht fallen und bei deren Lösung besondere Beachtung finden müssen. Trotz der geringen expansiven Raummöglichkeit in Hanau/Stadt würde bei Erreichen des prognostizierten Maximumniveaus der zu erwartenden Bevölkerung 1987 die heutige Situation von Frankfurt immer noch nicht erreicht werden. Das Minimumniveau würde einer Bevölkerungsbesetzung (siehe Tabelle 3) pro qkm im heutigen Offenbach/Stadt entsprechen. Der Bebauungsdichte Hanaus sind schon für die absehbare Zeit deutlich erkennbare Grenzen gesetzt, in jedem Fall wird die bisherige Art und Weise der Bebauung grundlegend geändert werden müssen. Tabelle 3 Einwohner pro qkm Jahr:

Hanau*

1965 zu erwarten in: 1975 1987

2 512 max. 2 900 3 300

Offenbach

2 753

Frankfurt

in kreisfreien Städten Hessens

3 509

2197

min. 2600 2 600

*) Fläche am 31. 12.1964: 20,63 qkm

Von dem Grundgebiet der Gemeinde Hanau stehen ζ. Z. noch rund 2450000 qm Gelände zur Verfügung, das städtebaulich noch nicht funktionsgebunden ist. Es muß jedoch sehr infrage gestellt werden, ob diese Gelände auch alle für städtebauliche Erweiterungen verwendbar sind (siehe Schaubild Nr. 9 und statistischer Anhang Tabelle XIV S. 123). Diese 2450000qm, in 14 sehr unterschiedlich große Flächen verteilt, haben entweder eine denkbar ungünstige Lage für Stadterweiterungen oder sind für Bauerwartungsland unbrauchbares Gelände. Die Erschließung würde gewöhnlich große und nicht mehr vertretbare Extrakosten mit sich bringen. Unter diesen Geländen sind im besonderen zu verstehen: Bruchwiesen, landwirtschaftliche Wiesengelände ohne Gebäude — eine derzeitige Nutzung, die für städtebauliche Funktionen als Bauerwartungsland nicht freigegeben wird. Hinzu kommen noch die Fischzuchtteiche, die in diesen freien Geländen nicht aufgenommen worden sind, da sie eine deutliche Wirtschafts- und Erholungsfunktion haben.

21

7. Bevölkerungsdichte

erschließung

Nur in zwei Gebieten ist durch Freigabe, bzw. räumliche Neugestaltung Gelände für Flächenerschließung zu gewinnen. Hierbei handelt es sich um: 1. militärisches Übungsgelände 2. Mainregulierung 1. militärisches Übungsgelände Sowohl die Entwicklung von Stadt- und Umgehungsstraßen als auch die vollkommen neuartigen räumlichen Bedürfnisse für militärische Übungen haben bewirkt, daß das Übungsgelände mit den Schießständen zwischen Lamboystraße und der Β 8 verkehrt liegt. Die Schießstände sind aus Sicherheitsgründen bereits für jegliche Benutzung gesperrt worden. Damit entspricht auch der dazugehörende militärische Gebäudekomplex nicht mehr seiner zugeordneten Funktion. Dieses Gelände ist mit seinen ca. 30000 qm, seiner verkehrsbevorzugten Lage und den entsprechenden Erweiterungsmöglichkeiten für die Stadterweiterung Hanaus von besonderem Wert. 2. Mainregulierung Das Abschwächen des Mainknies, wie vom Regionalplan Untermain empfohlen, würde neben den Verbesserungen der Mainfahrt nur einen sehr geringen Bodengewinn für die Stadt Hanau bringen. Dieser Bodengewinn geht jedoch durch die geplante neue Straßenführung der Β 45 praktisch wieder verloren. Aus mehr als einem Grunde wäre es günstiger, diese Straßenführung westlicher unter Nutzung der bereits vorhandenen Bahnüberführung südlich Wilhelmsbad und westlich von Kesselstadt und Schloß Philippsruhe über den Main zu führen. Damit würde eine weitere durch Verkehrsadern trennende Wirkung innerhalb der Stadt Hanau aufgehoben werden (siehe Schaubild 10 — Verkehrsplanung außerörtlicher Straßenstand 1968). Der freikommende Teil des ehemaligen Flußbettes am Mainknie sollte dann mit seiner Südlage zur Stadt als Naherholungsgebiet mit Sport und Freischwimmanlagen gestaltet werden. Für eine derartige rekreative Möglichkeit am Rande der Stadt ist dringender Bedarf. Außerdem hätte Hanau damit die Möglichkeit, auch Wochenendurlaubern und Feriengästen ein neues Erholungsgebiet anzubieten. Spezielle Planungsentwürfe dieses Gebietes sollten baldmöglichst angefertigt werden. Außer diesen beiden Möglichkeiten innerhalb von Hanau gibt es keine Flächen, die durch Zuweisung neuer Funktionen für die städtische Entwicklung Hanaus zur Verfügung stehen. Um die Bewohnbarkeit Hanaus zu verbessern, werden Jahr für Jahr andere Wege eingeschlagen werden müssen. Hierbei ist zu beachten, daß mit der Änderung des „Wohnwertes" — sowohl soziologisch als auch im Zusammenhang mit der Steigerung des Lebensstandartes — sich auch die Wohnung als ein Stück bekannter Umwelt, in der der Mensch lebt, bis zum Grundriß hin ändert. Diese Erkenntnise fordern in der Hanauer Situation sogar zur Änderung fertiger Bebauungspläne heraus. Diese müßten, soweit noch nicht realisiert, nun umgeplant werden, wobei eine angemessene Verdichtung der bisher vorgesehenen Bebauung erwünscht ist. Das Einwohneraufnahmevermögen pro ha ist zu überprüfen. In verschiedenen Planungen ist ein Anheben des Einwohneraufnahmevermögens unterschiedlich bis zu 400 E / h a zu empfehlen. Ein Abtasten aller Planungen in diesem Sinne ist wünschenswert und sollte im Planungsamt Priorität bekommen. Hierbei Ist ein Angleichen an die Wohnbedürfnisse einer sich im soziologischen Sinne verändernden Bevölkerung und Gesellschaft besonders zu beachten.

22

Schaubild: 6

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Schaubild: 32

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Zahl der Einpendler nach Hanau aus dem entsprechenden Landkreis

Aufmerksamkeit verdient in diesem Zusammenhang noch Frankfurt als Einzugsgebiet von Berufspendlern aus dem Raum Hanau/Stadt und Land. Aus diesem Raum pendelten 1961 immerhin 18237 Berufstätige nach Frankfurt. 8,2 % davon kamen aus der kreisfreien Stadt Hanau, worunter über die Hälfte Beamte und Angestellte waren. Tabelle 43 Wohnsitz

Berufspendler insgesamt

Hanau/Stadt Büdingen/Landkreis Hanau/Landkreis Gelnhausen/Landkreis Schlüchtern/Landkreis

1 3 9 2

davon: Selbständige

Beamte

Angestellte

Arbeiter

27 14 159 28 5

137 91 502 158 27

826 706 3 574 751 139

507 2 947 5 569 1 689 356

497 760 823 630 527

Auch der Pendlerstrom aus den Landkreisen Hanau, Gelnhausen, Schlüchtern und Büdingen geht ganz oder zum größten Teil über Hanau/Stadt nach Frankfurt. Dieser tägliche Strom erzeugt sowohl in den Spitzenstunden, als auch über Tag zahlreiche Verkehrsfragen, die Hanau zu lösen hat. In diesen Fragen ist in jedem Falle Zusammenarbeit mit dem Planungsverband Untermain dringend erwünscht. Tabelle 44 Einpendler (6.6.1961) davon benutzen als hauptsächlichstes Verkehrsmittel PersonenEinpendler EisenStraBen- Omnibus kraftFahrrad insgesamt bahn bahn wagen

Wohnsitz Hanau/Stadt Büdingen/Landkreis Hanau/Landkreis Gelnhausen/Landkreis Schlüchtern/Landkreis

1 681 • 3 780 10104 2 757 553

1 1 3 1

132 573 210 858 400

Insgesamt:

18 875

8173



1 862 —

1 882

53 1 510 1 127 453 69

444 633 2 339 393 73

3 212

3 882

6 —

762 3 —

771

Die Berufsstruktur der Pendler nach Frankfurt gibt deutliche Hinweise, in welchen Wirtschaftsbereichen der genannten Kreise und auch der Stadt Hanau Mangel an Arbeitsplätzen besteht. Tabelle 45 Berufseinpendler in Frankfurt nach Wohnsitz und Wirtschaftsbereichen (6.6.1961) Wohnsitz

1

2

davon entfallen auf die Wirtschaftsbereiche 3 4 5 8 7 8 9 10

11

12

Hanau/Stadt 1 497 82 266 284 1 2 447 97 175 16 124 3 Büdingen/Landkreis 3 760 6 10 1 309 1 418 275 317 96 161 25 142 1 Hanau/Landkreis 9 823 12 99 4 794 690 1 567 996 346 798 55 455 11 Gelnhausen/Landkreis 2 630 13 6 687 579 327 428 99 165 13 110 3 — Schlüchtern/Landkreis 527 1 148 188 56 68 15 19 3 29 1 = Berufspendler 7 = Verkehr und Nachrichtenübermittlung 2 = Landwirtschaft 8 = Kreditinstitute und Versicherungsgewerbe 3 = Energiewirtsch., Wasservers., Bergbau 9 = Dienstleistungen 4 = Verarbeitendes Gewerbe 10 = Organisationen ohne Erwerbscharakter 5 = Baugewerbe 11 = Gebietskörperschaften, Sozlalverslch. 6 = Handel 12 = Ohne Angabe

Die Streuung der Pendler aus Landkreis und Stadt Hanau in Frankfurt beschränkt sich auf die Viertel rund um den Hauptbahnhof einschließlich Innenstadt und am östlichen Stadtrand auf Fechenheim und Osthafen. Bestimmend ist die Verkehrslage, während die Ostbezirke fast ausschließlich Pendler aus den westlichen Gemeinden von Hanau aufnehmen. Die ζ. T. sehr lange Dauer des Weges zur Arbeitsstätte zeigt an, daß für einen erheblichen Teil dieser Berufstätigen einfach keine alternative Arbeitsmöglichkeit am Wohnort oder auch in Hanau/Stadt vorhanden ist. 104

Tabelle 46 Zeitaufwand der Berufspendler in Frankfurt (6.6.1961) Wohnsitz

Einpendler insges.

Hanau/Stadt Büdingen/Landkreis Hanau/Landkreis Gelnhausen/Landkreis Schlüchtern

1 681 3 780 10104 2 757 553

davon mit einem Zeitaufwand (In Minuten) unter ohne 45-60 60-90 90 u. m. Angabe 15-30 30-45 15 6 —

315 — —

75 18 1 854 14 β

261 51 2 338 38 5

363 207 1 892 168 7

750 1 660 2 883 1 205 123

220 1 813 776 1 323 407

6 20 46 2 5

4.6. Handwerk Die letzte Handwerkszählung (1963) bietet u. a. einen Vergleich der Umsätze und des Personenbesetzungsgrades der Betriebe, die in der Handwerksrolle eingetragen sind. Dazu gehören jedoch neben reinen Handwerksbetrieben traditioneller Prägung auch Betriebe mit inzwischen stark ausgeprägter Handelstätigkeit bzw. überwiegendem Produktionscharakter. In der kreisfreien Stadt ist vor allem der letzte Typ in den Vordergrund getreten mit dem Ergebnis einer im Schnitt höheren Zahl Beschäftigter und geringerem Umsatz pro Beschäftigten. In den umliegenden Gemeinden hat sich im handwerklichen Gewerbe die Händlerfunktion in den Vordergrund geschoben und damit einen Teil der Versorgungsfunktion mit mittelfristigen Konsumgütern für die ortsansässige Bevölkerung übernommen, die in der Stadt durch Spezialgeschäfte des Einzelhandels versorgt wird. Tabelle 47 Handwerksbetriebe

Hanau / Stadt Hanau / Land

Umsatz pro Betrieb

Umsatz pro Beschäftigter

Beschäftigter pro Betrieb

216 000 121 000

19 700 23 900

10 5

Auch bei einer weiteren Entwicklung dieses spezialisierten Einzelhandels in der Stadt Hanau wird die heutige Funktion der kombinierten Handwerksbetriebe mit Handel in den Randgemeinden nicht zurückgehen. Durch die weitere Streuung von Städten in den stadtnahen Gemeinden ist sogar mit einer Vergrößerung dieses Betriebstypus des Handwerks zu rechnen. Es handelt sich hier um einen speziellen Beitrag der Verstädterung stadtnaher, kleinerer Orte, da dem Konsumenten durch diese Handwerksbetriebe der Zugang zu technischen Haushaltgeräten, die durch Energie — vorzüglich Elektrizität — angetrieben werden, wesentlich erleichtert wird. Die Förderungskraft des Handels durch die Innungen ist für die Stadt Hanau und das umliegende Land sehr zersplittert. 37 Innungen haben ihren Sitz außerhalb dieses Gebietes*). In unserer industriellen Gesellschaft Ist ein regional scharf abgegrenztes Marktgebiet für alle Handwerksbetriebe erwünscht. Bei der Versorgungstätigkeit für den Konsumenten gibt es Aufgaben zu erfüllen, die für alle Handwerksbetriebe gleich sind und in einer rationalen Gesellschaft im Interesse des Konsumenten besser in regionalen Zentralgebieten versorgt werden können. Dieses würde günstig für die Preisgestaltung für den Konsumenten und gleichzeitig auch für den Wirtschaftsertrag des einzelnen Handwerksbetriebes sein. Trotz allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwunges ist in den Jahren 1956 bis 1963 in allen Branchen des Handwerks Personalrückgang bis auf die Gruppe Bekleidungs-, Textil- und Lederhandwerk festzustellen. Dieser Rückgang ist nicht nur relativ, sondern in einigen Handwerksgruppen auch ein absoluter. Besondere Spitzen zeigen dabei das Bauhandwerk und das eisen- und metalIverarbeitende Handwerk, also Handwerkszweige, die auch über die Stadtgrenzen hinaus auf das regionale Gebiet absatzorientiert sind. *) Siehe Anlage II im Anhang.

105

Die strukturellen Änderungen des heutigen Wirtschaftsgefüges sind sehr gravierend und treffen besonders stark mittelständlerische Aktivitäten. Die Bedürfnisversorgung in der Endverbraucherebene wird zunehmend durch Massenproduktion und Einzelhandel übernommen. Um so auffallender ist jedoch, daß trotzdem der Einzelhandel in der kreisfreien Stadt Hanau durch diese expansive versorgende Funktion über die Stadtgrenzen hinaus keinen Zuwachs gezeigt hat. Tabelle 48 Betriebe und Beschäftigte in den verschiedenen Branchen des Handwerks in der kreisfreien Stadt Hanau in den Jahren 1956 und 1963 Handwerksgruppe:

Betriebe

Bau- und Ausbauhandwerke Metall verarbeitende Handwerke Holzverarbeitende Handwerke Bekleidungs-, Textil- und Lederhandwerke Nahrungsmittelhandwerke Gesundheitsund Körperpflegehandwerke Glas-, Papier-, Keramikund sonstige Handwerke

1956 Beschäftigte pro Betrieb insges. %

Betriebe

1963 Beschäftigte pro Betrieb Insges. •Λ

76 169 33

2 707 1 392 232

35,6 8,2 7,0

139 250 66

2 035 1 676 305

14,9 6,7 4,6

126 85

327 459

2,6 5,4

299 156

1 220 767

4,1 5,0

71

423

6,0

154

696

4,5

18

156

7,2

47

245

5,2

In dieser Zeitspanne trat eine Personalminderung ein. Die Umsatzquote pro Einwohner der Handwerksbetriebe in Hanau von 1956 bis 1963 nahm zu und lag außerdem an der Spitze der größeren Städte Hessens. Tabelle 49 Umsätze im Handwerk in DM/Einwohner in einigen Städten in Hessen Kreisfreie Städte

DM/E. 1956

DM/E. 1962

DM/E. 1966

Hanau Darmstadt Gießen Fulda Kassel Marburg Wiesbaden Frankfurt Offenbach

1 651 1 369 1 457 1 376 1 300 1 377 1 129 1 299 1 199

1 489 1 084 1 293 1 354 1 156 1 409 1 175 1 196 1 274

1 887 1)388 1 526 1 784 1 374 1 650 1 369 1 574 1 553

Die große industrielle Aktivität in Hanau, die zweifellos auch dem Handwerk viele Aufträge zugehen läßt, kann nicht die einzige Erklärung dieser relativ hohen Umsatzquote seit 1956 sein. Zum Teil wird es auch mit dem hohen Zerstörungsgrad und dem späten Beginn des Wiederaufbaues der Stadt zusammenhängen. Diese besonderen, aber zeitlich doch begrenzten Arbeits· und Erwerbsmöglichkeiten waren für das Handwerk in Hanau von besonderer Bedeutung und werden in einer anderen Form — auch bei erhöhter Bauaktivität am Orte - nicht wieder auftreten. Das Hanauer Handwerk wird sich in nächster Zukunft auch außerhalb der Stadt in größerem Umfange Arbeits- und Umsatzmöglichkeiten schaffen müssen, um sein bisheriges Leistungsniveau und damit zusammenhängende Verdienstmöglichkeiten zu erhalten. . Einzelhandel Die Verteilung der Bevölkerung in den sechs statistischen Bezirken Hanaus ist sehr unterschiedlich. Die Außenbezirke IV, V und VI haben die höchsten Einwohnerzahlen. Die stärkste Konzentration des Einzelhandels ist jedoch in der ehemaligen Neustadt (II) zu finden. Dieser Stadtbezirk ist das heutige Geschäftszentrum von Hanau mit einer für eine Kernstadt weitgehend differenzierten Ausrüstung. 106

Tabelle 50 Konzentration des Einzelhandels in den Stadtbezirken Hanaus 1966 Stadt-

Anzahl

Einzelhandets-

Einwohner pro

Elnzelhandels-

bezlrk

Einwohner

geschäfte

Einzelhandelsgeschäft

geschäfte pro qkm

5 858 8 631 4 807 10 863 11 713 9 982 51 854

181 363 82 140 119 111 996

32 24 59 78 100 90 52

313,0 500,0 20,3 24,5 39,0 29,5 55,8

I II III IV V VI Insgesamt:

Neben einer Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften sind in diesem Teil der Stadt auch Warenhäuser, das Rathaus, die Bankfilialen und andere citybestimmende Gebäude und Aktivitäten zu finden. Hier treffen auch die Verkehrslinien in einem zentralen Punkt aus dem umliegenden Einzugsbereich zusammen. Die Lage dieses allgemeinen Autobusumsteigeplatzes erhöht die Bedeutung Hanaus als Zentrum der Versorgung für ein relativ großes Einzugsgebiet. Die 996 Einzelhandelsgeschäfte in der kreisfreien Stadt Hanau haben ein weit über die Gemeindegrenzen hinausgehendes Einzugsgebiet. Hierzu geben vergleichende Umsatzzahlen nähere Orientierungen. Die Umsätze des Einzelhandels informieren über zwei wichtige Gegebenheiten: Einmal lassen sie erkennen, daß der Aufschwung erst erheblich später als in allen anderen kreisfreien Städten Hessens einsetzte (siehe Tabelle 51). Tabelle 51 Umsatz Einzelhandel in DM/Einwohner Kreisfreie Stadt Hanau Darm Stadt Gießen Fulda Kassel Marburg Wiesbaden Frankfurt Offen bach Hanau-Stadt und -Land

1956 1 347 1 685 2180 1 885 1 738 1 758 1 568 2 701 1 236 1 179

1962 7 2 3 3 2 2 2 4 1 2

574 616 576 400 770 608 232 378 863 475

1966 10 830 3 429 4 868 4 232 3 282 3 276 2 301 5 993 2 579 4109

Jahre 1956 lag der Umsatz pro Einwohner noch sehr erheblich unter dem der anderen Städte. Die wichtigste Ursache dieser langsamen Entfaltung liegt in dem sehr späten Wiederaufbau der zerstörten Stadt. Auch wenn von dem Gedanken ausgegangen wird, daß ein erhöhter Umsatz der Hanauer Handwerksbetriebe (siehe Texttabelle 49) — im Vergleich zu anderen Städten — einen Teil des Einzelhandelsumsatzes umfaßte, bleibt der Umsatz 1956 noch so gering, daß von einer Versorgung eines über die Gemeindegrenzen hinausgehenden Einzugsbereiches kaum gesprochen werden kann. Erst das Jahr 1960 brachte eine entscheidende Wendung. Im Zuge des Wiederaufbaus der Stadt entstand ein modernes und mit den umliegenden Orten konkurrenzfähiges Einzelhandelspotential. Damit zeichnete sich auch eine rapide Zunahme des Umsatzes ab. Selbst wenn die Bevölkerung von Hanau/Stadt und des gesamten Landkreises als Maßstab gewählt würde, liegt der Umsatz des Hanauer Einzelhandels an der oberen Grenze anderer kreisfreier Städte in Hessen. Dieser maßstäbliche Einzugsbereich ist jedoch relativ viel größer als derjenige der zum Vergleich herangezogenen Städte in Tabelle 51. Die zur Verfügung stehenden Daten zwingen zu weiteren Überlegungen zur Situation des Einzelhandels in Hanau. Neben Hanau/Stadt gehören 29 Gemeinden — 27 des Kreises Hanau und je eine im Kreise Friedberg und 107

Büdingen - dem Kammerbezirk Hanau/Stadt und Land an. Am Stichtag 1.1.1966 hatte dieser Bezirk 157000 Einwohner mit 2113 Einzelhandelsgeschäften. Im Durchschnitt 74 Einwohner pro Einzelhandelsgeschäft, wobei Stadt Hanau 52 E/EH und die 29 Gemeinden im Schnitt 94 E/EH haben. Auf Grund einiger Erkundungen darf angenommen werden, daß in der W a r e n n a c h f r a g e der Konsumenten in Hanau/Stadt und den übrigen Gemeinden, sowohl qualitativ als auch quantitativ, keine grundsätzlichen Unterschiede mehr vorliegen. Erhebliche Unterschiede sind jedoch immer noch im Warenangebot festzustellen. So haben viele Zweige des Einzelhandels in der Stadt Hanau eine viel differenziertere Artikelsortierung. Auch treten in Hanau zunehmend Spezialgeschäfte in den Vordergrund. Diese Tatsache ist auch den Bewohnern in den Gemeinden außerhalb der Stadt Hanau durchaus bekannt. So ist für Einkäufe von Konsumgütern mit einer längeren Lebensdauer, aber durchaus auch von verpackten Lebensmitteln die kreisfreie Stadt Hanau für die Hausfrauen der umliegenden Orte mehr denn je Marktstadt und Einkaufsort geworden. Das Einzugsgebiet hat einen Radius, der sich über gut 30 km in östlicher Richtung erstreckt (siehe Schaubild 6). Von 15 ausgewählten Kategorien im Einzelhandel mit überwiegend örtlichen Nahversorgungsfunktionen hatten 12 die geringste Anzahl Einwohner pro Geschäft im Stadtbezirk II (Hanau Neustadt). In diesem Stadtteil liegt die Konzentration des Einzelhandels. Betrachtet man jedoch die Schnittzahlen der Einwohner pro Einzelhandelsgeschäft (siehe stat. XXIV und XXV S. 127) für Hanau insgesamt, so hat keiner dieser Kategorien eine unterdurchschnittliche zu versorgende Einwohnerzahl oder mit anderen Worten: Der Einzelhandel Hanaus bedürfte kaum des Besuches von Kunden aus den umliegenden Gemeinden, um einen Umsatz zu erzielen, der einen den heutigen Vorstellungen entsprechenden Verdienst absichern könnte. Die einzige Branche sind vielleicht die Textileinzelhandelsgeschäfte. Aber hier liegt eine Situation vor, die auch in anderen Städten gleicher Größenordnung zu beobachten ist. Tabelle 52 Anzahl der Einwohner pro Einzelhandel im Kammerbezirk Hanau (1966)

Apotheken Drogerlen Elektroartlkel Haushaltswaren Getränke Lebensmittel Papierwaren Textil

Anzahl

Einwohner pro Einzelhandel Kammerbezirk insges.

nur kreisfreie Stadt Hanau

19 14 53 45 40 285 25 97

5 530 7 505 1 982 2335 2 627 369 4 203 1 083

5 760 3 710 2 070 2 600 2160 520 1 990 410

Zweifellos wird ein Teil der über den Einzelhandel fließenden Versorgung von der Hanauer Bevölkerung im naheliegenden Frankfurt gedeckt, während auch die Geschäftszentren in den Hanau umgebenden Gebieten bereits einen nicht unbedeutenden Teil des Bedarfs der dort wohnenden Bevölkerung zu decken wissen. Hieraus ergeben sich für die Perspektiven der weiteren Entwicklung der kreisfreien Stadt Hanau einige wesentliche Überlegungen: 1.

108

Innerhalb der heutigen Gemeindegrenzen ist die zu erwartende Bevölkerungszunahme der Stadt Hanau unabwendbar (Prognosen S. 35 ff). Neue Wohnkonzentrationen werden überwiegend an der Peripherie des Stadtgebietes von Hanau entstehen; vom heutigen Zentrum immerhin Ά bis 1 Stunde Fußweg entfernt. Zu weit also, um dort ohne Verkehrsmittel den täglichen Bedarf der Haushalte zu decken. Daher sind in den peripheren Wohngebieten Ladenhöfe (Supermärkte) mit einem gut dif-

ferenzierten Warenangebot für die tägliche Versorgung durchaus am Platze und bieten dem Geschäftsinhaber auch ausreichende Umsatzchancen. 2.

Die vorhandenen Einzelhandelsgeschäfte in den Außenbezirken III, IV und V sind auch nur annähernd ausreichend, um dem wachsenden Versorgungsbedarf entsprechen zu können. Bezirk II (die frühere Neustadt) ist heute das eigentliche Stadtzentrum Hanaus. Dort ist jedoch die geringste Anzahl Einwohner pro Einzelhandelsgeschäft vorhanden. In den Außenbezirken IV und V wurden viermal so viel Einwohner pro Einzelhandelsgeschäft gezählt. In diesen Außenbezirken liegen auch die Möglichkeiten einer städtischen Flächenerweiterung. Die Erweiterung des Versorgungspotentials der Wohnbevölkerung Hanaus hat vorzüglich in diesen Randbezirken stattzufinden.

3.

Mit aus dieser Tatsache ergibt sich heute schon ein erheblicher individueller motorisierter Verkehrsdruck aus den Randgebieten der Stadt auf das Zentrum. Konzentration von Einzelhandelsgeschäften mit Parkmöglichkeiten in den Außenbezirken der Stadt werden den Bedürfnissen der neuen Wohnbevölkerung entsprechend entgegengenommen und auch zu einer Verringerung des Verkehrsdruckes auf die Innenstadt führen. Außerdem werden die Außenbezirke der Stadt durch eine Ausrüstung mit örtlich versorgenden Geschäften und Betrieben einen aktiven Wohnbezirkscharakter erhalten. Eine dringende Forderung urbaner Entwicklung.

4.

Je weiter diese Einzelhandelskonzentrationen (Ladenhöfe usw.) an die Gemeindegrenze hinaus gelegt werden, um so ausgeglichener werden die Umsatzchancen aller Geschäfte, auch die der in der Innenstadt vorhandenen, sein. Bei der räumlichen Bestimmung für diese neuen Ladenhöfe ist auch auf einen guten Verkehrsanschluß an die Bevölkerungskonzentration in den Randgemeinden Hanaus zu achten. Zur ersten Orientierung neu erwünschter Einzelhandelsgeschäfte beim Ausbau der Stadt Hanau ist die Tabelle 53 entworfen worden. Ob in Ladenhöfen Einzelhandelsgeschäfte oder Supermärkte oder sogar Warenhäuser in den neuen Stadtvierteln zur täglichen Versorgung entstehen, ist eine Frage der Zweckmäßigkeit, die auf kommunalpolitischer Ebene entschieden werden muß. Tabelle 53 Auswahl erwünschter neuer Einzelhandelsgeschäfte in peripherer Lage in Hanau pro . . . neuer Einwohner Branche: Apotheke Drogerie Elektro Farben / Tapeten usw. Frlseure Haushaltswaren Schuhe / Reparaturen Schreibwaren / Buchhandlung Reinigung Lebensmittel Bäcker / Konditor Metzger Waschautomaten Tabakwaren Splrltuosen

2 000



1

Anzahl neue Einwohner: 4 000 6 000 8 000 1 1 2



2 1 1 1 —

4 2 1





3 —

4 2 2 2 1 8 4 3



1



6 3 3 3 —

12 6 5 —

2 1

3 —

2 2 4 2 8 4 4 4 2 16 8 7 2 4 2

10 000



5 —

10 5 5 5 —

20 10 9 S —

Die Anzahl „neuer Einwohner" ist auf konzentrierte Bevölkerungszunahme in den Stadtbezirken zu beziehen und nicht auf die Gesamtzunahme der kreisfreien Stadt Hanau. 109

Teil III

Statistischer Anhang

111

Tabelle I

Die Bevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau von 1885 - 1 9 6 8

Jahr

Hanau Insgesamt

Index 1885 = 100

1885 1905 1925 1933 1939 1950 1956 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968

24 377 34 500 38 900 40 655 42191 30 702 42 774 46 244 47 207 48 517 48 909 50141 51 823 52 529 52 564 53 990

100 142 160 167 173 126 176 180 193 199 202 206 213 216 216 221

Tabelle II

Durchschnittliche Wachstumsrate pro Jahr In %

+ + + + — + + + + + + + + + +

2,12 0,64 0,56 0,63 2,48 6,54 1,95 2,08 2,78 0,83 2,52 3,25 1,37 0,06 2,86

Die Bevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau nach Stadtbezirken

Stichtag: 1.1.1966 Stadtbezirk*

M

W

Insgesamt

%

I II III IV V Vi

2 729 4087 2 306 5 066 5 998 4 886

3129 4 544 2 501 5 797 5 715 5 096

5 858 8631 4 807 10 863 11 713 9 982

11,1

25 072 25 035

26 782 26 788

Insgesamt Insgesamt Unterschied

—37

+6

51 854**) 51 823***)

16,7 9,2 20,9 22,6 19,5 100,0 —

—31

*) Einteilung siehe Karte Seite 4 3 - 4 4 * · ) Auszählung der Bevölkerungskartei der Stadt Hanau/M. **») Nach der Fortschreibung des Hess. Stat. Landesamtes

113

Tabelle III

Bevölkerungsbewegung In der kreisfreien Stadt Hanau von 1955 —1968

A. Natürliche Bevölkerungsbewegung Jahr

Geborene abs. °/oo

Gestorbene abs. %o

GeburtenÜberschuß abs. °/oo

1955

657

15,6

449

10,7

208

4,9

1956

677

15,4

467

10,6

210

4,8

1957

634

14,3

474

10,7

160

3,6

1958

705

15,9

495

11,1

210

4,8

1959

734

16,3

486

10,8

248

5,5

1960

670

14,6

492

10,7

178

3,9

1961

760

16,1

536

11,4

234

5,0

1962

790

16,4

536

11,1

254

5,3

1963

792

16,3

553

11,4

239

4,9

1964

868

17,5

582

11,7

286

5,8

1965

802

15,7

627

12,3

175

3,4

1966

811

15,5

551

10,5

260

5,0

1967

868

16,5

623

11,8

240

4,7

1968

842

15,4

716

13,1

126

2,3

B. Wanderungsbewegung Jahr

Zugezogen °/oo abs.

Weggezogen abs. °/oo

Wanderungsgewinn/-verlust abs. %>o

1955

6

814

161,7

4

837

114,8

1

977

46,9

1956

5

570

126,8

4

393

100,0

1

177

26,8

1957

5

215

117,8

4

502

101,7

1958

4

631

104,2

3

592

80,9

1959

3

831

84,9

3

530

78,3

301

6,6

1960

4

822

105,4

4

031

88,1

791

17,3

025

713 1

16,1

039

23,3

1961

4

694

99,8

4

85,6

729

14,2

1962

4

602

95,5

4 1 9 0

86,0

412

9,5

1963

4

657

95,6

4

92,4

153

1964

5

447

95,6

4 1 6 9

84,2

1

1965

5

994

117,6

4

497

88,2

1

1966

5

528

105,9

5

082

97,4

1967

4

876

92,8

5

081

97,3

1968

6

003

109,7

4

520

82,6

114

504

3,2

278

11,4

497

29,4

446 — 1

205 483

8,5 —

4,5 27,1

Tabelle IV

Altersaufbau der Bevölkerung In der kreisfreien Stadt Hanau nach Stadtbezirken pro 1000 Einwohner

Stichtag: 1.1.1966 A. Männliche Bevölkerung I

II

III

IV

V

VI

Insgesamt

0— 4 5— 9 10 — 14 15 — 19

36 33 26 33

33 24

38 31 28 29

45 44 37 47

35

38

26 29

35 29 27 30

20 — 24

40

29 34 39 44 49

40 29 33 30 25

40 50

39 43

50 48

33 29 34 42

25 — 30 — 35 — 40 — 45 —

42 51

31 29 28 38

37 40 30 21

50 44 35

47 37 36

30 32

29 28

28 27

35 24 34

32 23

54 59 64 69 74 79

32 32 34 22 29 30 29

35 37 29 22

50 — 55 — 60 — 65 — 70 — 75 —

40 34 33 22 32 33

80 — 85 — 90 — 95 —

84 89 94 99

Altersgruppen

Insgesamt

23 16 11 5 2 1

32 28 20 14 8 3 2

30 30 26 20 13 8 4 2

484

29 19 14 10 4 2

28 20 12 9 4 3

5 3

25 22 14 8 6 3

465

475

480

466

512

490

I

II

III

IV

V

VI

Insgesamt

30 25 26 32 43 39 34 36 41

25 22 21 25 43 44

31 27 28 29 43 38

37 32

39 37

34

35

28 32 39

28 30 39 43 34

37 37 34 36 31

33 29 25 33 40 40 29

37 39 29

36 37 25 34 30

34 39 33 38 40

35 39 29 37 37

25 22 15

34 28 18

33 28 20

9 3 1

11 5 1

13 7

488

510

516

26 16 11

B. Weibliche Bevölkerung Altersgruppen 0— 5— 10 — 15 — 20 — 25 —

4 9 14 19 24 29

30 — 34 35 — 39 40 — 44 45 — 50 — 55 — 60 — 65 — 70 — 75 — 80 —

49 54 59 64 69 74 79 84

85 — 89 90 — 94 95 — 99 Insgesamt

34 43

32

29

40 41

40 44 38 29 22 15

34 34

28 35 40

35 32

38 28 26 16

34 33 23 16

2 1

8 6 2

10 2 2

8 4 1

535

525

520

534

23 16 6

30 28 31 39 40 32

3 1

115

Tabelle V

Familienstand der Bevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau

Stichtag: 1.1.1966 Stadtviertel

M

Ledig W

Absolute Zahlen I 1 067 II 1 4 8 3 III 882 IV 2 000 2 815 V VI 1 848 Insges. in % I II III IV V VI Insges.

10

095

Verheiratet M W

Verwitwet M W

Geschieden M W

Insgesamt

1

037

1

538

1

580

75

399

49

113

5

858

1

273

2

428

2

438

101

639

75

194

8

631

799

1

323

1

3 3 0

49

289

52

83

4

807

2

854

2

981

129

693

83

160

10

863

2 1 0 5

2

947

2

851

113

534

123

225

11

713

1

649

2

853

2

699

102

574

83

174

9

982

8

826

13

943

13

879

569

3 1 2 8

465

949

51

854

1

963

18,2

17,7

26,2

27,1

1,3

6,8

0,8

1,9

1 0 0 %

17,1

14,7

28,1

28,2

1,2

7,4

0,9

2,4

100

18,4

16,6

27,5

27,7

1,0

6,0

1,1

1,7

1 0 0 %

°/o

18,5

18,1

26,4

27,6

1,2

6,6

0,1

1,5

100

24,0

18,0

25,1

24,4

1,0

4,5

1,1

1,9

100

% %

18,5

16,5

28,5

27,0

1,0

5,8

1,0

1,7

100

%

19,4

17,1

27,0

26,7

1,1

6,0

0,9

1,8

1 0 0 %

1966

insges. in %

36,5

53,7

7,1

2,7

1 0 0 %

37,5

51,5

8,5

2,5

100

1961*)

insges. in %

*) Volkszählung 6. 6.1961

116

%

Tabelle VI

Die Wohnbevölkerung der kreisfreien Stadt Hanau nach Alter, Geschlecht und Berufstätigen In den Stadtvierteln (1966)

A. Bevölkerung Insgesamt Stadtbezirk

Altersgruppen: 0 — 14 15 — 24

25 — 44

45 — 59

60 — 64

65 u. ä.

Insgesamt

M W M W M W M W M W M W

558 478 709 592 439 412 1 051 1 064 1 480 1 335 948 872

423 434 605 582 337 347 738 743 1 142 824 659 731

772 880 1 367 1 346 707 659 1 249 1 654 1 816 1 651 1 641 1 412

520 661 750 984 392 499 1 567 1 041 884 1 038 895 1 110

168 197 243 327 138 180 858 364 267 288 276 342

287 479 413 713 293 404 586 931 409 579 467 629

2 729 3129 4 087 4 544 2 306 2 501 5 066 5 797 5 998 5 715 4 886 5 096

Insg. M W

5185 4 753

3 904 3 661

7 870 7 602

4299 5 333

1358 1 698

2 456 3 735

25 072 26 782

I II III IV V VI

Β. Berufstätige unter der Wohnbevölkerung In '/o M W M W M W M W M W M W

18,6 22,8 17,2 20,9 17,2 23,9 17,1 22,3 25,6 25,3 18,5 24,3

43,0 46,6 48,0 46,7 47,0 45,3 48,3 49,0 45,6 47,3 53,5 45,5

29,2 25,6 26,4 26,2 26,3 25,0 26,5 24,0 22,3 23,4 21,4 24,9

9,2 5,0 8,4 6,2 9,5 5,8 8,1 4,7 6,5 4,0 6,6 5,3

0*) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

100% 100% 100% 100% 100% 100% 100 % 100% 100 % 100% 100% 100%

Insg. M W

19,5 23,2

48,3 46,9

24,5 24,8

7,7 5,1

0 0

100% 100%

I II III IV ν VI

*) 65 jährige und ältere wurden als nicht mehr berufstätig angenommen, da Im Bevölkerungsregister nicht angegeben ¡st. In wieweit noch ein Beruf ausgeübt wird.

117

Tabelle VII

Die Erwerbspersonen In der kreisfreien Stadt Hanau der Wohnbevölkerung nach Wirtschaftsabteilungen und Stellung im Beruf

Stichtag: 1.1.1961

Stellung im Beruf Selbständige Mithelfende Familien-Angeh. Beamte Angestellte Arbeiter Kaufm. Lehrlinge und dergl. Gew. Lehrlinge und dergl. Ohne Angabe Insgesamt

Stellung im Beruf Selbständige Mithelfende Familien-Angeh. Beamte Angestellte Arbeiter Kaufm. Lehrlinge und dergl. Gew. Lehrlinge und dergl. Ohne Angabe Insgesamt

Stellung im Beruf

Land- und Forstwirtschaft I M W 48 61

42 8

6 53







5 53

4 46





4

1

172

104

68

233

W

Handel I

W

475 145 1 3161 5550 248 473 2

403 72 20 125 — 1 2099 1062 3947 1603 126 122 411 62 1 1

32

10055

7008 3047

Verkehr- und NachrichtenCibermittlg. I M W



1 4 78 113 3 2 201

Verarbeitendes Gewerbe I M W

— —

22 9 1

M

W

119 25

118 4

1 21

705 229

499 33

206 196

204 1029 18 73

146 1010 8 73

58 19 10 —

1908 856 287 82

697 470 92 74

1211 386 195 8

89 11 510 243 513 17 6

1468

1359

109

4067

1865

2202

1389



Kreditinstitute Versicherungs gewerbe I M W

389

118

6 7 —

Baugewerbe I M

Insgesamt

Insgesamt



5

30 3 17 279 14 45 1

Selbständige Mithelfende Familien-Angeh. Beamte Angestellte Arbeiter Kaufm. Lehrlinge und dergl. Gew. Lehrlinge und dergl. Ohne Angabe



1 4 100 122 4 2

Selbständige Mithelfende Familien-Angeh. Beamte Angestellte Arbeiter Kaufm. Lehrlinge und dergl. Gew. Lehrlinge und dergl. Ohne Angabe

Stellung im Beruf

Energiewirtschaft 1 M

28

2 3

132 145 104 583 584 64 52

18 172 161



113 13 22 1

394 19 179 337 250 17 19

235

154

2879

1215

1664

35 /

17 166 1 23









464 929 437 13 2

453 526 270 10 2

11 403 167 3





1261

Ohne Angabe der Wirtschaftsabteilungen I M W 1

1









7 26 2

2 15 1

5 11 1











52

30

22

88

49

39

584

5 10 29 148 58 6 —

1133 "256

Organisation ohne Erwerbscharakter I M W

526 164 283 920 834 81 71



Gebietskörper Schäften und soziale Versicherungsträger I M W

1845

Dienstleistungen I M W

84 1 481 95 455 11 6

1

1 —



1

16 55 4 1 —

77

Insgesamt I M 1994 639 1297 7928 9595 716 719 54

1570 86 1151 4205 6581 292 591 31

— —

2 117 157 4 280

W 424 553 146 3723 3014 424 128 23

22942 14507 8435

Tabelle Vili

Berufstätige der Wohnbevölkerung in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau

Stichtag: 1.1.1966 Stadtbezirk

Berufstätige in °/o der Wohnbevölkerung* M W Insgesamt

I II III IV V VI

64,5 68,3 64,0 62,9 65,6 72,3

45,7 47,8 40,9 39,9 43,7 44,4

54,4 47,1 51,9 50,6 54,8 59,2

Insgesamt: Insgesamt 1961:

66,8 65,7

43,7 33,6

54,9 48,6

») Siehe Fußnote Seite 5 Tabelle VI

Tabelle IX

Kinder von 0 — 14 Jahren der Wohnbevölkerung In den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau

Stichtag: 1.1.1966

Stadtbezirk

abs.

männlich % der Wohnbevölkerung

I II III IV V VI

559 710 440 1052 1482 994

20,5 17,3 19,0 20,7 24,7 16,8

479 689 412 1067 1338 875

15,2 14,0

Insgesamt:

5237

20,0

4860

17,7

abs.

weiblich % der Wohnbevölkerung

16,1 18,2 23,1 16,7

119

Tabelle X

Berufstätige der Wohnbevölkerung nach Wirtschaftsgruppen in den Stadtbezirken

Stichtag: 1 . 1 . 1 9 6 6

I Berufsabteilungen und Berufsgruppen in:

M

Landbau

17 1

Forstberufe . Insgesamt:

Landbau und Forst

2

Bergleute, Mineralaufbereiter



9 79

I

2 —

M

25

1

1

20

26 1





3

III W

19



18

Steinbearbeiter Bauberufe

II W

9

22

82

115

6 6

I

M

31

22

1

2

32

24

1



1

W



1

23

1

25

2



22

15

116

57

I



1

16 57



61

6

67

70

7

77

51

4

55

218

4

222

370

13

383

206

5

211

82

1

83

104

1

105

44



6

5

11

13

13

9



455

19

474

695

717

382

57

1

58

92

92

45

5

3

8

7

3

10

2

1

3

Drucker

16

3

19

42

8

50

15

3

Textilverarbeiter

15

60

75

34

85

119

14

53

18 67

Lederverarbeiter

11

6

17

9

35

5

1

6

Genußmittelhersteller

69

20

89

26 122

48

170

37

9

46

Metallbearbeiter Schmiede, Schlosser, Mechaniker Elektriker Chemiewerker . Insgesamt:

Industrie und Handwerk (1) . Holzverarbeiter Papierverarbeiter

Industrie und Handwerk (II) .

. Insgesamt:

22 —

44 9

10

392 45



9

6

15

20

7

27

10

4

14

226

267

493

425

395

820

226

178

404

408

366

774

768

555

1323

354

249

603

Lagerverwalter Ungelernte Hilfskräfte



160

11

171

237

18

255

193

10

203

Technische Sonderfachkräfte

25

18

33

15

48

18

16

34

Maschinisten

12



43 12

21

1

22

11



Ingenieure, Techniker

. Insgesamt:

Technische Berufe Handelsberufe Verkehrsberufe

. Insgesamt:

Handel und Verkehr

11

197

29

226

291

34

325

222

26

248

140

186

326

223

307

530

152

146

298

95

15

110

159

27

186

71

13

84

235

201

436

382

334

716

223

159

382

9

9 35

35

18

23

51

74

43

61

104

Hauswirtschaftliche Berufe

2

45

47

2

92

94

Reinigungsberufe

6 8

83

89

8

150

158

4

35

39

25

33

25

48

73

10

28

38

12

5

17

18

8

26

10

2

12

455

33

109

142

Gaststättenberufe

Körperpfleger Dienst- und Wachberufe . Private Dienstleistungen

. .

. .

. .

.

. Insgesamt:

51

209

260

96

359



363

485

848

548

795

385

686

10

1

11

17

3

1343 20

301

Rechtswahrer

12

2

14

Ordnungs- und Sicherheitswahrer

33



20

1

21

19

Wehrberufe

1



33 1

2



Sozialpflegeberufe

2

9

11

4

17

21

2

5

7

409

495

904

591

816

1407

334

392

726

Büroberufe

Verwaltung und Sozialpflege

. Insgesamt:

2



19





37

76

113

57

146

203

15

31

46

Erziehungs- und Lehrberufe .

46

56

102

34

67

101

52

47

99

Seelsorger

10

1

11

4

44

48

6



2

5

7

5

11

16

4

12

39

23

62

19

5

24

291

430

96

95

191

Gesundheitsdienstberufe .

.

.

Wissenschaft und Geistesleben

.

Künstlerische Berufe

.

.

.

Unterricht, Kunst und Gesundheit

.

. . Insgesamt:

36

13

49

131

151

282

139

6 16

Andere Arbeitskräfte

80

64

144

103

72

175

54

105

Nur Hausfrauen



803

803



1137

1137



734

734

80

867

947

103

1209

1312

51

788

839

Unbestimmt 120

. Insgesamt:

51

M 55 5 60 1 40 118 79 429 125 15 807

IV

V W

W

I

11 —

66 5

52 1

11

71

53

1 43 118 97 443 129 20 851

5 33 218 130 525 132 22



3 —

18 14 4 5 44

M

I 4

VI W

M

4

57

25 4 29

1065

2 1 16 8 1 5 33

5 35 219 146 533 133 27 1098

2 37 150 139 498 146 33 1005





56 1

I 9 9

38

196 14 210

3 3 16 17 1 9 49

2 40 153 155 515 147 42 1054

9 156 737 530 2246 633 98 4409

1 4 4 88 14 35 10 560 716

110 8 33 120 31 108 27 2123 2560

562 29 144 175 107 488 96 3891 5493

11 27 —

316 64 40

38



565 52 172 681 166 693 155 6477

3468

8961

420

1454 180 141 1775

75 125 3 203

1529 305 144 1978

275 17 292

426 286 712

1091 989 2080

1501 116 1617

2592 1105 3697

35 78 158 38 5 314

52 78 171 53 34 388

138 6 54 94 117 409

241 409 768 217 31 1666

379 415 822 311 148 2075

770 1 1

1372 14 40 2 9

3874 8 3

1437

2967 92 481 14 15 3569

3937

6841 100 484 14 67 7506

493 378 52 56 95 1074

692 641 86 106 313 1838

458 6869 7327

1055 6869 7924

163 4 21 52 23 104 24 1065

1 9 5 115 18 58 14 794

164 13 26 167 41 162 38 1859

663

568

1231

1456

1014

2470

109 4 29 32 17 73 17 1563 1844

406 40 20

19 32 —

425 72 20

153 27 37

6 17 2

466

51

517

217

25

159 44 39 242

305 37 40 382

274 145 419

322 12 334

596 157

151 250 401

265 32

151 269

297

416 282 698

20 2 13 13 17 65

24 75 108 35 9 251

26 10 23 31

61 84 234 43 2

87 84 244 66 33

316

90

424

514

74

733 35 48 9 3

868 1 1

1601 36 48 9 12 1706

420 5 323

571

991 5 323





602 13 39 2 2 658

7 779

827 48 73 1 23 45 190 115 —

115



9 879 114 120 4 15 18 271 76 1519 1595

44 77 121 48 26



— —



17 —

13 15 29



2

5

750

576

7 1326

162 193 5 38 63

11 15 6 7 44

60 34 2 5 23

71 49 8 12 67

31 43 7 9 35

66 54 1 8 13

97 97 8 17 48

199 263 34 50 218

461

83

124

207

125

142

267

764

191 1519

142

86 1348 1434

192 1348 1540

597

142

248 1328 1576

106

1710

106 1328 1434





106

33

229 14 243

3 23 28 505 59 205 59 2586

96 10 26 133 36 118 34 778

420

33 —

9 165 745 597 2307 641 122 4586

3 5 104 11 35 18 392

753

34 4

9 8 67 61 8 24 177



96 7 21 29 25 83 16 386



Insgesamt W I

M



597





52

121

T a b e l l e XI

Berufstätige der W o h n b e v ö l k e r u n g nach Wirtschaftsgruppen S t a d t b e z i r k e n in °/o ( j e d e r Stadtbezirk = 100°/·)

in d e n

Stichtag: 1.1.1966 I o/o

Berufsabteilungen 1 2 3 4 5 6 7 8 9

0,5 11,0 18,0 5,0 10,0 Handel und Verkehr Private Dienstleistungen 6,0 Verwaltung und Sozialpflege 21,0 Unterricht, Kunst u. Gesundheit 6,5 Unbestimmt 22,0 Landbau und Forst Industrie und Handwerk (I) Industrie und Handwerk (II) Technische Berufe

Insgesamt: in % absolut

TabelleXII

100,0 4 323

II °/o

III °/o

0,5 10,5 19,5 5,0 10,5 7,0 21,0 6,5 19,5

0,5 11,0 17,0 7,0

100,0 6 717

Stadtbezirk IV V % %

VI o/o

Insg. °/o

11,0 5,0 20,0 5,0 23,5

1,0 11,0 16,0 7,0 10,0 4,0 22,5 6,0 22,5

0,7 13,5 30,0 3,0 9,0 6,0 16,0 2,5 19,3

0,5 12,5 30,5 5,0 8,5 4,7 17,0 3,0 18,3

0,6 12,0 23,0 5,0 0,5 5,0 19,4 5,0 20,5

100,0 3 548

100,0 7 616

100,0 8188

100,0 8 416

100,0 38 808

D i e B o d e n n u t z u n g d e r kreisfreien S t a d t H a n a u 1955 - 1 9 6 0 - 1 9 6 5

Flächennutzung für:

ha

1965 v. H.

582

28,2

615

29,8

708

34,3

774 308

37,5 14,9

721 306

35,0 14,9

624 286

30,2 13,9

168

8,1

71 158

3,4 7,9

43 293 70 13

2,1 14,2 3,4 0,6

42 319 70 14

2,0 15,5 3,4 0,7

2051

100,0

2061

100,0

2062

100,0

Bebaute Flächen Landwirtschaft einschließlich Kleingartenland Wald öffentliche Park-, Gartenanlagen, Friedhöfe Straßen, Wege, Plätze Gewässer Sonstige Flächen Insgesamt:

Flächen im Stadtgebiet Hanau in ha 1955 1960 v. H. ha v. H. ha

Gesamte Fläche nach den Angaben des Liegenschaftsamtes der Stadt Hanau: 2062.67.12 ha. Durch Grenzausgleich mit der Nachbargemeinde Dörnigheim ist eine Flächenvergrößerung im Jahre 1968 mit 9 ha erfolgt.

T a b e l l e XIII

D i e Flächen d e r S t a d t b e z i r k e u n d Einwohner pro k m 2 der kreisfreien Stadt H a n a u

Stichtag 1.1.1966 Stadtbezirk I II III IV V VI Insgesamt:

Fläche in qkm* 0,58 0,73 4,03 4,73** 3,05*** 3,77 16,89

E/qkm

E/ha

10 000 11 800 1 192 2 300** 3 840*** 2 647

101 118 12 23 38 26

2 901

29

· ) Schätzung auf Grund einer arithmetischen Ermittlung · · ) Exklusiv nördlich Wilhelmsbad · · * ) Exklusiv des östlichen Waldareals von

0,98 qkm 2,73 qkm

Insgesamt:

3,71 qkm

122

Tabelle XIV

Z u e r w a r t e n d e Bevölkerung d e r kreisfreien Stadt H a n a u bis z u m J a h r e 1990 auf G r u n d verschiedener A n n a h m e n mit rückAnnahmen für eine Zunahme der Bevölkerung läufigen a) GeburtendurchschnittÜberschuß licher und Wanderungsb) gewinn von nur Wanderungs12.5/1000 E rückläufiger* gewinn von und Geburtennur insgesamt Überschuß GeburtenGeburten17.5/1000 E von in demselben Überschuß Überschuß in 20 Jahren von von Verhältnis 4.7/1000 E bis auf wie 1961 bis 4.7/1000 E 4.7/1000 E 8.9/1000 E bis 1968 (Konstant) pro Jahr im Jahre Jahr: 2.7/1000 E 1968 (wahrgenom.) 1970 1972 1975 1977 1980 1982 1985 1987 1990

53 990 55 900 57 800 60 800 62 700 65 600 67 500 70 400 72 400 75 300

53 990 54 600 55100 55 900 56 400 57 200 57 700 58 500 59100 59 900

53 990 54400 54 980 55 700 56100 56 740 57130 57 690 58190 58 350

53 990 55 370 56 780 58 970 60 480 62 810 64 420 66 900 68 600 71 300

53 990 55 700 57 500 60 000 61 600 64 000 65 600 67 700 69100 71 100

*) Infolge Zunahme der Sterbequote

Tabelle XV

Erwerbstätige d e r W o h n b e v ö l k e r u n g , Pendler u n d Berufstätige der kreisfreien Stadt H a n a u nach Wlrtschaftsbereichen ( 6 . 6 . 1 9 6 6 ) Erwerbstätige der Wohnbevölkerung Abs. %

Wirtschaftsbereich

Land- und Forstwirtschaft 172 Produzlerendes Gewerbe 11844 Handel u. Verkehr 5 456 übrige Wirtschaftsbereiche 5 470 22 942

Insgesamt: Tabelle XVI

Jahr: 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968

Berufseinpendler Abs. %

Berufsauspendler Abs. %

In Hanau berufstätig Abs. %

0,75

35

0,16

12

0,27

195

0,49

51,61 23,77

13 804 5178

65,74 24,66

2 655 884

59,05 19,66

22 993 9 750

58,29 24,73

23,87

1 980

9,44

945

21,02

6 505

16,49

100,0

20 997

100,0

4 496

100,0

39 443

100,0

Anzahl, Beschäftigte u n d Umsatz d e r Industriebetriebe Im a l l g e m e i n e n mit 10 u n d mehr Beschäftigten in d e r kreisfreien Stadt H a n a u 1960-1968

Betriebe 71 74 77 74 72 72 70 70 67

Beschäftigte* 16 947 18115 19 002 18 336 18 209 19128 19 516 18 220 18 943

Gesamtums. in Mill. DM

Davon: Auslandsumsatz

% Anteil des Gesamtums.

578,8 646,6 668,9 688,9 791,5 895,3 941,6 896,2

68,2 87,3 98,3 99,1 123,9 161,5 197,5 224,8

11,8 13,5 14,7 14,4 15,6 18,0 21,0 25,1







*) Im Jahresdurchschnitt

123

T a b e l l e XVII

Die nfcht-landwirtschaftlichen Arbeitstätigen und die darin Beschäftigten in der kreisfreien Stadt Hanau

Stichtag: 6.1.1961 Arbeitsstätten

Wirtschaftsabteilungen

Land- und Forstwirtschaft Energiewirtschaft Chemische Industrie Kunststoff-, Gummi- und Asbestverarbeitung Gewinnung und Verarbeitung von Steinen und Erden; Feinkeramik und Glasgewerbe Eisen-, NE-Metallerzeugung, Gießerei, Stahlverformung Stahl, Maschinen und Fahrzeuge Elektrotechnik, Feinmechanik, Optik; Hiervon EBM-Waren, Musikinstrumente, Sportgeräte, Spiel- und Schmuckwaren Holz-, Papier- und Druckgewerbe Leder-, Textil- und Bekleidungsgewerbe Nahrungs- und Genußmittelgewerbe Baugewerbe Großhandel Handelsvermittlung Einzelhandel Verkehr und Nachrichtenübermittlung Eisenbahnen Kredit- und sonstige Finanzierungsinstitute Versicherungsgewerbe Dienstleistungen von Unternehmen und freien Berufen Organisationen ohne Erwerbscharakter Gebietskörperschaften Sozialversicherung

T a b e l l e XVIII

Beschäftigte insgesamt

dar. weibl.

10 6 10 5

27 578 361 5 661

4 164 130 1 306

13 27 52

1 122 2 449 1 600

241 569 122

103 51 119 87 131 151 89 497 101 14 17 42 608 47 81 10

6 933 1 481 635 947 3 938 1 559 126 5 449 1 073 1 408 340 105 2 223 342 2 715 272

2 262 427 412 290 128 511 33 3 457 128 35 140 32 1 223 248 996 105

Berufsauspendler aus der kreisfreien Stadt Hanau nach benutzten Verkehrsmitteln

Stichtag: 6.6.1961

Von Hanau nach: Frankfurt Offenbach Dörnigheim Steinheim Klein-Auheim Großauheim Wolfgang übrige Gemeinde in Hessen Bayern

124

Eisenbahn 1 460 81 29 1 2 13 —

113 8

Kraftomnibus

Pkw

59 8 42 34 23 256 99 76 1

553 61 47 34 16 153 112 100 2

Motorrad Moped 39 10 26 10 9 59 26 29 —

Berufsauspendler insgesamt 1 879 164 200 174 119 697 437 327 11

Tabelle XIX

Berufseinpendler In die kreisfreie Stadt Hanau nach benutzten Verkehrsmitteln

Stichtag: 6.6.61 Aus Wohnsitzgemeinde nach Hanau

benutztes Verkehrsmittel: KraftEisenPkw Motorrad bahn omnibus

Berufseinpendler nach Hanau insgesamt

Frankfurt Offenbach Gelnhausen PLNB 334/1

186

12

129

6

106

7

46

9

182

182

8

19

2

212

3

79

22

12

334/2

579

250

189

90

376

122 1 117

334/3

6

506

109

57

704

334/4

356

2 068

924

534

5 255

334/5

215

924

571

360

4 352

334/6

154

652

466

299

2 340

334/7

274

125

153

81

333/1

670

359

162

56

333/2

88

521

124

48

141/1

44

5

38

22

127

141/3

267

47

136

100

687

137/6

804 1 255 793

72

5

20

7

104

übrige hess. Gemeinden Bayern 9 / 6 3 1 / 2

1 322

459

430

117

2 373

847

289

314

182

1 711

insgesamt :

5 371

6 316

3 852

1 982

22 514

Tabelle XX

Berufselnpendler in die kreisfreie Stadt Hanau nach Altersgruppen In °/· aus umliegenden Gemeinden

Stichtag: 6 . 6 . 1 9 6 1 Wohnorte im

unter 15 Jahre

1 5 - 2 4

2 5 - 6 4

Jahre

Jahre

65 Jahre und älter

334/1

4,6

32,8

62,3

0,3

334/2

4,4

34,3

60,5

0,8

334/3

3,7

28,4

67,9



334/4

3,6

29,4

66,8

0,2

334/5

2,4

29,2

68,1

0,3

334/6

2,1

28,3

69,3

0,3

334/7

2,9

32,7

64,2

0,2

9/631

0,7

27,3

72,0



9/632



27,0

72,5

0,5

16,1

80,5

3,1

PLNB*

Frankfurt

0,3

*) ZusammengefaSte Gemeinden nach soziographischen Gesichtspunkten und die für besondere interkommunale Zusammenarbeit in Frage kommen. Kartographische Wiedergabe siehe Seite 4.

Tabelle XXI

Elnpendler in die kreisfreie Stadt Hanau nach Familienstand In % aus umliegenden Gemeinden

Stichtag: 6 . 6 . 1 9 6 1 Wohnorte im PLNB*

Verheiratet

Ledig

334/1

57,0

43,0

334/2

58,4

41,6

334/3

41,4

58,6

334/4

55,0

45,0 37,0

334/5

63,0

334/6

58,0

42,0

334/7

62,0

38,0

9/631

65,8

34,2

9/632

60,6

39,4

Größte Gemeinde des PLNB Heldenbergen Markköbel Dörnigheim Kilianstätten Langenselbold Großauheim Nieder-Rodenbach Alzenau (B) Stockstadt (B)

· ) S i e h e F u ß n o t e u n t e r T a b e l l e XX

125

Tabelle XXII

Berufseinpendler in die kreisfreie Stadt Hanau nach Wirtschaftsbe< reichen in °/· aus umliegenden Gemeinden

Stichtag: 6.6.1961 Land-und Forstwirtschaft

Wohnorte im PLNB* 334/1 334/2 334/3 334/4 334/5 334/6 334/7 9/631 9/632

0,3 0,3 0,1 0,2 0,1 0,2 0,1 — —

Produzier. Gewerbe

Handel und Verkehr

übrige Wirtschaftsbereiche

68,6 77,3 55,8 70,2 74,4 58,1 76,2 64,7 58,2

21,5 15,0 26,8 18,4 17,9 30,5 15,2 28,9 40,3

9,6 7,4 17,3 11,2 7,6 11,2 8,5 6,4 1,5

· ) Siehe Fußnote unter Tabelle XX

Tabelle XXIII

Geschäftszweige des Einzelhandels in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau

Stichtag: 1.1.1966 Geschäftszweig:

I

II

III

Altwaren Apotheke Baustoffe

2 2 6 2 2 6 4 6 7 9 3 3 5 1 1 8 4 3 1 8 3

1 4 12

1 1 4 1 1 3

Straßenbau Drogerie Elektro Foto/Optik Farben/Tapeten Maler Friseur Gärtner/Blumenhandel Haushalts-Waren Holzhandel/Schreiner Kaffee-Vertretungs-Geschäft Kohlenhandel Lederwaren/Schuhmacherei Möbelhandel Polsterer/Tapezierer Musik-Geschäft Papierhandel Reinigung Reisebüros Kfz.-Werkst./-Handel Kfz.-Tankstellen Kiosk/Tabak Getränke Lebensmittelgeschäft Bäcker Metzger Sanitäre Artikel Sanitärer Installateur Schädlings-Bekämpfung Schmuck-, Gold- und Silberschmiede-Fasser Textil/Kaufhäuser Zoologische Handlung Insgesamt: 126

11 4 8



6 10 7 5 7 20 7 15 6 3 3 20 10 5 2 10 2

13 10 6 1 7 1

18 2 7 2 31 21 14 5 18 1

8 23 3

23 65 1

181

363





Stadtbezirk: IV V 1 7 1 1 1 —

1





4 —

2 —

1 —

6 2 3 6 10 4 2 —

6 —

9 2 2 1 —

4 6

3 6 1 1 4

— —

4 —



2 6 1 1 1 3 4 10 5 3 5 18 5 6 4 6 1

4 5

22 11 —

82

140



14 9 45 4 14 25 12 12 30 53 12 20 24 4 15 45 16 15 4 26 11 1 61 29 30 24 99 48 36 11 53 4



2 3

1 —

2

Insgesamt

1





5 8 1





VI





4 4 1 4

9 1 7



2 4 1 2 —

5 3 —

2 —

3 1 8 3 8 5 13 3 4 —

8 —

3 15

1 1 1 8 13 1 6 14 5 4 1 8 1

7





60 126 4

119

111

996



Tabelle XXIV

Einzelhandelsgeschäfte und Großhandelsbetriebe in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau*)

Stichtag: 1 . 1 . 1 9 6 6 Einzelhandel

Großhandel

Insgesamt

I

181

22

203

II

52

415

III

363 82

9

91

IV

140

24

164

V

119

4

123

VI

111

33

144

Insgesamt:

996

144

1 140

Bezirk:

Tabelle XXV

Anzahl Einwohner pro Einzelhandelsgeschäft ausgewählter Branchen in den Stadtbezirken der kreisfreien Stadt Hanau

Stichtag: 1 . 1 . 1 9 6 6 Stadtbezirk : I

II

III

IV

V

Einwohner:

5 858

8 631

4 807

10 863

11 713

Apotheke

2 930

2160

4 800

10 800

11 700

Drogerie

2 930

1 440

4 800

10 800

5 860

5 000

3 710

980

860

1 600

10 800

3 900

5 000

2 070

1 460

1 230

10 000

4 320

Farben

980

1 730

4 800

Friseure

650

430

1 200

1 950

575

4 800

730

430

1 200

5 860

4 320

Elektro Foto/Optik

Haushalts-Waren Lederwaren/Schuhe Musikinstrumente Papierwaren

730

860

1 950

4 320

Lebensmittelgeschäft

450

280

Bäcker

590

Metzger Textil

Reinigung





4 800

VI









1 360 —

1 800 10 800

1 950 —

2 900

Insgesamt

9 982 —



51 854 5 760

4 320

1 660

980

10 000

2 600

3 300





1 150 12 900

3 600

3 900

10 000

1 990

2 700

11 700

10 000

4 700

480

600

900

710

520

410

1 200

2160

3 900

2 000

1 080

980

620

2 400

1 800

2 900

2 500

1 440

260

135

960

990

780

1 430

410



») Quelle: Register der Industrie- und Handelskammer und der Kreishandwerkerschaft

Hanau/M.

127

Tabelle XXVI

Betriebe und Beschäftigte nach Umsatzgrößenklassen und Handelsgruppen

Betriebe nach Umsatzgröße in 1000 DM: 6 bis 12

12 bis 20

20 bis 50

Bauhandwerke 4 17 Metallverarb. Handw. Holzverarb. Handwerke 4 Bekleidungshandw. 38 Nahrungsmittelhandw. 2 Gesundheits- und 4 Reinigungshandwerke Glas-, Papier- und keram. Handwerke 4

2 9 1 18 1

3 9 1 12 1

13 24 4 19 1

3

5

1

Insgesamt:

35

unter 6

Handwerke:

73

50 bis 100

100 bis 500

500 bis 1 Mill,

1 Mill, und Insmehr ges.

11 25 2 8 20

26 47 10 7 51

9 10

11 10





31

21

5

1

3

2

8

32

95

89

154

31

47

46

101

1

79 151 22 103 80

1

71

1

20

24

24

526

323

310

970

1728

476

261

769

1696

1 3



1 —

Beschäftigte nach Umsatzgröße in 1 000 DM: Bauhandwerke

41

Metallverarb. Handw.

22

6 9

Holzverarb. Handwerke Bekleidungshandw. Nahrungsmittelhandw. Gesundheits- und Reinigungshandwerke Glas-, Papier- und keram. Handwerke

12

19

8 40

28

22

74

5

66 11

11

165

155

6

-

84

35

17 5

79

106 283

288

46

417

340

681

159

176

Insgesamt:

5087

Tabelle XXVII

Die Berufsein- und -auspendler der kreisfreien Stadt Hanau

Stichtag: 6.6.1961 Erwerbstätige insgesamt

Geschlecht:

davon in Wirtschaftsbereichen: ProduLand-und Handel Forstzierendes und Gewerbe Verkehr wirtschaft

Sonstige Wirtschaftsbereiche

A. Elnpendler nach Hanau aus anderen Gemeinden männlich weiblich Insgesamt: in %

16 419 5 522

27 10

11 677 2 759

3 324 1 874

1 391 879

21 941 100

37 0,2

14 436 65,8

5198 23,7

2 270 10,3

B. Auspendler aus Hanau nach anderen Gemeinden männlich weiblich Insgesamt: in %

128

3 061 1 136

10 2

1 862 494

579 305

610 335

4197 100

12 0,3

2 356 56,1

884 21,1

945 22,5

T a b e l l e XXVIII

Die E r w e r b s p e r s o n e n in d e r kreisfreien Stadt H a n a u nach Wirtschaftsbereichen

den

Stichtag: 6.6.1961 Erwerbstätige insgesamt

Geschlecht: männlich weiblich Insgesamt: in % Tabelle XXIX

davon in Wirtschaftsbereichen: ProduHandel Land-und zierendes und ForstGewerbe wirtschaft Verkehr

Sonstige Wirtschaftsbereiche

27 865 12 821

121 76

18 432 5 492

5 743 4 027

3 569 3 226

40 868 100

197 0,5

23 924 58,8

9 770 24,0

6 795 16,7

Geschlossener staatlicher u n d k o m m u n a l e r Grundbesitz in d e r kreisfreien S t a d t H a n a u

Stand: 30.6.1966 Lage des Grundbesitzes:

in qm

Kesselstadt West Wilhelmsbad Süd Wilhelmsbad an der Hochtstädter Landstraße Wilhelmsbader Hof Am Fasanenweg An der Umgehungsstraße Unterer Bruch Oberer Bruch Am Bärenloch Schießstände Lamboy Eisenbahnrangiergelände Kasernen südlich Lamboystraße An der Aschaffenburger Landstraße östl. der Eisenbahn an der Gemarkung Großauheim Insgesamt:

76 000 146 000 15 400 78 000 37 500 26 200 764 000 191 400 71 000 281 500 286 500 92 500 97 500 286 500 2 450 000

Quelle: Informationen des Stadtliegenschaftsamtes

Tabelle XXX

W a n d e r u n g s b i l a n z für die kreisfreie Stadt H a n a u 1966 Mehr bzw. weniger (—) Zugezogene als Fortgezogene

Zugezogen

Fortgezogen

übriges Hessen

1 073 411 299 203 103 737

1 162 349 240 150 38 653

— 89 62 59 53 65 84

Hessen insgesamt: davon Erwerbspersonen

2 826 1 961

2 592 1 687

234 274

Andere Bundesländer davon Erwerbspersonen

1 290 897

1 108 739

182 158

Gebiete außerhalb des Bundesgebietes davon Erwerbspersonen

1 782 1 357

1 755 1 474

27 — 117

Insgesamt:

5 898 4 215 71,5

5 455 3 900 71,5

443 315

Herkunfts- bzw. Zielgebiet: Landkreis Hanau Landkreis Offenbach Frankfurt/Stadt Landkreis Gelnhausen Wiesbaden/Stadt

davon Erwerbspersonen (Anzahl) in a/o

71,1 129

Tabelle XXXI

Reinzugang an Wohnungen in der kreisfreien Stadt Hanau davon mit . . . Wohnräumen (einschl. Küche) 3-4 5 u. mehr 1 2

Bestand am 31.12. d. J.

Jahi

Insgesamt

1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968

590 365 1 030 955 1 037 517 465

Tabelle XXXII

Fortbildende Schulen und Schüler der kreisfreien Stadt Hanau



Schulen

Jahr

411 266 683 601 619

55 30 79 82 183

124 69 268 272 235





Klassen

15510 15 875 16 860 17 749 18 683 19 200 19 665

Schüler insgesamt

pro 1000 Einwohner

1 148 1 198 1 256 1 324 1 307 1 262

2,5 2,2 2,4 2,5 2,5 2,3

1 472 1 644 1 914 2155 2 588 2 836

3,0 3,3 3,7 4,1 4,9 5,2

4 550 5 020 5 047 5 076 6 502 6 598

7,7 10,0 9,7 9,7 12,4 12,2

I Realschulen 1963 1964 1965 1966 1967 1968

2 2 2 2 2 2

35 36 36 36 36

2 2 2 2 3 3

53 57 65 71 84



II Gymnasien 1963 1964 1965 1966 1967 1968



III Berufs- und Berufsfachschulen 1963 1964 1965 1966 1967 1968

9 10 11 13 13 14

Tabelle XXXIII

Krankenanstalten für Akutkranke in der kreisfreien Stadt Hanau

Jahr

Krankenanstalten

absolut

Planmäßige Betten je 1000 der Bevölkerung

1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968

2 2 3 3 3 3 3

571 571 682 696 833 1 005 1 007

11,8 11,7 13,6 13,4 15,9 19,1 18,6

130

Stationär behandelte Kranke

darunter: Ortsfremde

14 994 14 978 15 362 15 974 17 497

67,4 68,9 69,1 82,8 70,5









Entstandene Pflegetage X 1000 273,7 273,7 276,8 285,7 310,9 347,2 349,3

Tabelle XXXIV Jahr 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968

Tabelle XXXV

Jahr

Tätige Hell- und Hilfspersonen auf 10000 Personen Ärzte Hanau/Stadt

Ärzte Hessen

22.3 21.5 20.3 22.0 22.7

15.7 15.9 15.5 15.9 15.9

Landkreis Gelnhausen

Kreisfr. Stadt Hanau 11.8 11.7

2.9 2.9 2.8 2.8 2.8

13.6 13.4 15.9 19.1 18.6

1964 1965 1966 1967 1968

28.1 28.7 29.3 32.7





Landkreis Büdingen

Hessen

2.1 2.2 2.2 2.2 2.2

5.8 6.0 6.1 6.2 6.1

Zahl der Gesamtbetten (Plan und Reserve) und Ausnutzung der Krankenanstalten der kreisfreien Stadt Hanau Belegung

Jahr

58.3 55.0 58.0 58.5

Planmäßige Betten In Krankenanstalten für Akutkranke je 1000 der Bevölkerung

1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968

Tabelle XXXVI

Krankenpflegepersonen Hessen Hanau/Stadt

Bettenzahl 835 889 995 1 005 1 007

je Tag (D) 806 832 905 951 955

Bettenausnutzung 96,5 93,6 90,6 94,6 93,9

Bewohner der Einzugsgebiete 310 000 320 000 330 000 340 000 350 000

Betten pro 1000 Einw. 26 28 30 29,5 28,7

131

Tabelle XXXVII Jahr

30 Betten

1977 1987

40 Betten

1 300 1 500

Tabelle XXXVIII

50 Betten

60 Betten

70 Betten

1 950 2 250

2 340 2 700

2 730 3150

1 560 1 800

Bewohner Einzugsgeb. 390 000 450 000

Zuschüsse für Stadtkrankenhaus Hanau in den Rechnungsjahren 1962 - 1 9 6 8 Zuschüsse Stadt Hanau Plan* Soll

Rechnungs jähr 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968

Bedarf Bettenzahl pro 10000 Einwohner bei:

832 374 1 019 200 1 620 145 2 810 785 1 955 411 1 198 460

(Zuweisungen) erhalten von: Landkreis Hanau Land Hessen Soll Plan* Soll Plan*

865 634 837 545 1 108 845 1 559 316 2 410 488

70 000 70 000 70 000 100 000 260 000 215 000

— —

70 000 70 000 70 000 70 000 100 000 — —

36 400 64 000 46 684 45 000

10 000 15 200 36 400 48 312 — —

Ausgaben soweit ohne Zuschüsse gedeckt: Rechnungsjahr 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968

Plan* 5 400174 5 771 300 7 336 265 10 439 985 11 159195 11 236190

Soll** 4 953042 5 317 392 6 040 773 7 517 573 7 599 008

in % der Gesamtausgaben 81,1 82,7 80,2 77,8 74,4

Σ Zuschüsse Anteil an insgesamt 2 Ausgaben Soll in % (Soll) 935 634 917 545 1 194 045 1 665 716 2 558 800









18,9 17,3 19,8 22,2 25,6

»j Planansatz, jeweilig der letzten der vorliegenden Haushaltspläne ¡n den Jahren 1963 bis 1968. »») Soweit diese Ausgaben durch Einnahmen ausschließlich der Zuschüsse von Land, gedeckt wurden.

132

Kreis und Stadt

Teil IV

Schrifttum bei der Unte*suchung verwendete Literatur, Statistiken und Zeitschriften

133

1.1. ASEMANN, Κ. Η.: Die Pendlerwanderung nach Frankfurt/Main. Eine Untersuchung über das Erscheinungsbild des Einpendlers und über seinen Weg zum Ar beltsplatz nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 6. Juni 1961. Sonderheft 14 der „Statistischen Monatsberichte", Frankfurt/M., 25. Jahrg. 1963, 44 Seiten. 1.2. BERG: Wasserwirtschaftliche Probleme Im Industriegebiet Rhein - Main. Herausgeber: Der Hessische Minister für Landwirtschaft und Forsten, Wiesbaden 1965, 28 Seiten. 1.3. BLAUM: Denkschrift über die Neugestaltung der Stadt Hanau. Oberursel 1947, 58 Selten. 1.4. BOTT, Heinrich: Stadt und Festung Hanau I und II in: Hanauer Geschichtsblätter. Jahrg. 18, 1962, Seiten 183 - 222; Jahrg. 20, 1965, Seiten 61 - 125; Kuwe-Verlag Hanau. 1.5. BRANDT, Hann-Heinrich: Wirtschaft und Wirtschaftspolitik im Raum Hanau 1957-1962. Die Geschichte der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und ihrer Vorläufer. Kuwe-Verlag Hanau, 1963, 204 Seiten, Karten, Abbildungen. 1.6. DIEDERICH, Jul: Die Nahbereiche und die Abgrenzung des Planungsraumes (Region) „Engeres Untermaingebiet". Herausgegeben von der Gesellschaft, 1963, 6 Seiten, 6 Anlagen. 1.7. DIEDERICH, Jul: Voraussichtliche Entwicklung der Bevölkerung, des Altersaufbaues und des Arbeitskräftepotentials im engeren Untermaingebiet. Herausgegeben von der Gesellschaft, Frankfurt 1963, 37 Seiten mit Schaubildern. 1.8. DIEDERICH, Jul: Die Nahbereiche des Planungsraumes (Region) „Engeres Untermaingebiet", Entwurf und endgültige Abgrenzung. Herausgegeben von der Gesellschaft, Frankfurt 1963, 6 Seiten, 6 Anlagen; 1964, 3 Seiten, 9 Tabellen. 1.9. DIEDERICH, Jul: Soziologische Aspekte der Kommunalen Verwaltungsreform. Vortrag auf der Internationalen Gemeinde-Konferenz (IULA), 1967, in Stockholm. Gemeinde-Kurier 5.11.1967, München, Nr. 21, Seite 5 ff. 1.10. DIELMANN, Karl: Hanau am Main mit Philippsruhe und Wilhelmsbad. Kuwe-Verlag Hanau, 1963, 32 Selten, 50 Abbildungen. 1.11. FREISITZER, Kurt: Die zentralen Orte in der Landesplanung zum Beziehungsgefüge sozialökonomischer Erscheinungen. Osterreichische Zeitschrift für Raumforschung, Seiten 225 - 240, 1965, Wien. 1.12. GEIPEL, Robert: Kleine Wirtschaftsgeschichte des Main-Taunus-Kreises. Norddeutsche Verlagsanstalt O. Goedel, Hannover und Frankfurt/M., 1957, 59 Selten. 1.13. GOES, F.: Der Main im Planungsraum „Engeres Untermaingebiet". Herausgegeben von der Gesellschaft, Schriftenreihe Heft 4, 1964, 11 Seiten, 4 Anlagen, 3 Karten. 1.14. FRICKE, Werner: Beiträge zur Siedlungsgeographie im Rhein-Main-Gebiet. In: Rhein-Mainische Forschungen, Heft 54, Frankfurt/M. 1963, 157 Seiten. 1.15. HUHLE, Fritz: Untersuchung über die Verflechtung im „engeren Untermaingebiet". Schriftenreihe der Industrie- und Handelskammer Frankfurt/M., 15, o. J., 53 Seiten. 1.16. JAHKE, Robert: Einzelhandel und Städtebau — Eine Erwiderung. Vorabdruck aus: Die Demokratische Gemeinde, Heft 4, 1966. 1.17. KRAUSE, Hermann: Der Neuaufbau der Stadt Hanau. Verlag Paul Nack, Hanau, o. J., (1946?). 1.18. KROCKER, Ursel: Die sozialgeographische Entwicklung der fünf Feldbergdörfer im Taunus in den letzten 150 Jahren. Rhein-Mainische Forschungen, Heft 37, Frankfurt/M., 1952, 83 Seiten. 1.19. SCHMIDT, Κ. Α.; SCHLIEPE, W.; KRÄMER, F.: Fußgängerpotentiale. Ein Beitrag zur Anwendung elektronischer Datenverarbeitung in der Stadtplanung. Magistrat der Stadt Frankfurt/M. Dezernat Planung und Bau, Stadtplanungsamt Frankfurt/M., 1967, 6 Seiten, 5 Abbildungen. 1.20. SCHNEIDER, Heinrich: Landes- und Regionalplanung in Hessen. Hessischer Gemeindetag, Freiherr von Stein-Institut, o. J., (wahrscheinl. 1965), 47 Selten. 1.21. SCHOLZ, Gerhard: Generalverkehrsplan der Stadt Hanau a. M. Band I und II, Düsseldorf, 1964, mit Tabellen, Schemen. 1.22. ZIMMER, Werner: Strukturveränderungen der Waldungen im Rhein-Main-Neckar-Raum seit 1900. Herausgegeben vom Regierungspräsidenten in Darmstadt, Darmstadt 1960, 51 Seiten, Bild- und Tabellenteil.

135

1. Allgemein

2. Behörden Institute u. a.

Betriebsvergleich im Fleischerhandwerk des Bundesgebietes. Eine betriebswirtschaftliche Untersuchung zur Aufzeichnung von Rationalisierungsansatzprodukten. Handwerkschaftliche Reihe Nr. 52, Deutsches Handwerksinstitut, München, 1959, 144 Selten. Bundesvereinigung der Kommunalen Spitzenverbände. Herausgeber: „Zentrale Orte", o. J., 16 Seiten. 2.3. Deutscher Bundestag, 4. Wahlperiode. Erster Bericht der Bundesregierung Ober die Raumordnung. Drucksache IV/14 92. 2.4. Die Gewerbeorte in Hessen' und ihre Entwicklungsmöglichkeit. 3 Teile, Karten. Der Hessische Ministerpräsident — Landesplanung, o. J. 2.5. Handwerkszählung 1956 und 1963. Textliche Auswertung und Ergebnisse — im Besonderen Hessen. Statistisches Bundesamt, Stuttgart, Kohlhammer Verlag, 1958, 1960 und 1965, 162 Seiten. 2.6. Hanauer Geschichtsblätter. Veröffentlichungen des Hanauer Geschichtsvereins. Band 1 - 20, Kuwe-Verlag Hanau. 2.7. Haushaltspläne der Stadt Hanau 1963, 1964, 1965, 1966, 1967, 1968. Magistrat der Stadt Hanau. 2.8. Der große Hessenplan. Ein neuer Weg in die Zukunft. Herausgegeben vom Hessischen Ministerpräsidenten, Wiesbaden, 1965, 127 Seiten. 2.9. Hessen - heute und morgen. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Sonderausgabe Dezember 1965, 52 Seiten. 2.10. Hessen unter den Bundesländern. Herausgegeben vom Hessischen Statistischen Landesamt, Wiesbaden, 1963, 391 Seiten. 2.11. Hessische Bevölkerungs- und Wirtschaftskunde. Herausgegeben vom Hessischen Statistischen Landesamt, Wiesbaden, 1955, 419 Seiten. 2.12. Hessischer Landkreistag „Zentrale Orte". Unveröffentlichter Entwurf 1965. 2.13. Hessischer Landtag, V. Wahlperiode. Drucksachen. Abteilung I, Nr. 1381, Vorlage der Landesregierung betreffend den Entwurf eines Hessischen Landesraumordnungsprogramms 1965. 2.14. Krankenhausentwicklungsplan - Planungsgemeinschaft. Hochrhein Säckingen, Säckingen 1962, 98 Seiten. 2.15. „Das Krankenhaus". 56. Jahrgang, April 1964, Stuttgart-Köln, Seite 220 und ff. 2.16.

„Plan". Schweizerische Zeitschrift für Landes-, Regional- und Ortsplanung, 2 März/April 1964, 21. Jahrgang.

2.17. Prognos. Wirtschaftliche und demographische Wachstumskräfte ausgewählter Stadtregionen In der Bundesrepublik Deutschland. Spezieller Teil Frankfurt am Main. Basel, 1962, 128 Seiten, 45 Seiten, Anhang. 2.18. Die regionale Bevölkerungsprognose — Methoden und Probleme. Forschungs- und Sitzungsberichte der Akademie für Raumforschung und Landesplanung. Band XXIX, Raum und Bevölkerung 4, Hannover, 1965, 149 Seiten. 2.19. Rheinische Stadtlandschaft. Struktur und Entwicklung. Referate vor der Ordentlichen Mitgliederversammlung 1962 der Landesplanungsgemeinschaft Rheinland. Dässeldorf, 1962, 32 Seiten. 2.20. Rheinland-Pfalz in seiner Gliederung nach zentralörtlichen Bereichen. Zentralausschuß für deutsche Landeskunde in Gemeinschaft mit der Bundesanstalt für Landeskunde. Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde Remagen, 1957, 367 Selten, 16 Skizzen und Karten. 2.21. Hessisches Statistisches Landesamt. Die hessischen Landkreise und kreisfreien Städte, 1958. 2.22. Hessisches Statistisches Landesamt. Hessen Im Wandel der letzten hundert Jahre 1860-1960, Wiesbaden 1960. 2.23. Stenographische Protokolle des Hessischen Landtags. V. Wahlperiode, Seiten 1686 -1699. Erste Lesung des Entwurfs eines Hessischen Landesraumordnungsprogramms. 2.24. . . . „Sind 130 000 Einpendler Zeichen einer ungesunden Entwicklung?" in: Amtsblatt der Stadt Stuttgart, Nr. 26, Seite 3. 2.25. Hessen - Mensch und Raum. Der Landkreis Hanau. Verlag Moderne Gemeinde, Erich Landgrebe, Mühlheim/M.,1963, 428 Seiten, m. z. Abbildungen. 136

30. Wohnungsstatistik

3. Statistische Veröffentlichungen*)

30.1. Wohnungen, Wohnparteien und Mietaufkommen in Hessen. Endgültige Ergebnisse der Totalerhebung vom 25. 9.1956, Heft 1 In: Beiträge zur Statistik Hessens, Nr. 97.

31. Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenstatistiken 31.2.

Die Wohnbevölkerung nach dem überwiegenden Lebensunterhalt und der Wirtschaftsabteilungen des Ernährers am 6. 6.1961 -1964.

31.3. Wohnbevölkerung, Haushalte, Ausländer. Beiträge zur Statistik Hessens, Nr. 5 - Neue Folge, Heft 2, 1964. 31.4.

Erwerbsbeteiligung und überwiegender Lebensunterhalt der Bevölkerung. Heft 3, 1965, 204 Seiten.

31.5. Wirtschaftliche und berufliche Gliederung der Erwerbspersonen. Heft 4, 1965, 314 Seiten. 31.6. Aus- und Einpendler. Heft 5, 1965. 31.7.

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten und Beschäftigte. Heft 1, Wiesbaden, 1963, 140 Seiten.

31.8.

Gemeindezählung 1961 — Beiträge zur Statistik Hessens. Nr. 4, Neue Folge, 1964.

32. Hessische Gemeindestatistik 32.9.

Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Heft 1, Wiesbaden, 1964.

32.10. Die Gemeindestraßen in Hessen am I . J a n u a r 1961. Neue Folge, 1964, 110 Seiten. 32.11. Gemeindefinanzen, Hessische Gemeindestatistik 1960/61. Heft 5, 1963. 32.12. Die Industrie in Hessen 1950 bis 1961. Heft 2: Umsatz, Beschäftigte, Energieverbrauch. Nr. 6: Neue Folge, Heft 2, 1965. 32.13. Die Schulden von Land, Gemeinden und Gemeindeverbänden in Hessen am 31. Dezember 1962. (Ergebnisse der Gemeindestatistik), 1963, 92 Seiten. 32.14. Die hessischen Staats- und Gemeindefinanzen im Rechnungsjahr 1958. Ergebnisse der Jahresrechnungsstatistik des Landes, der Gemeinden und Nr. 120, 1960, 309 Seiten, Bibliographie.

Gemeindeverbänden,

33. Handwerkszählungen 33.15. Handwerkszählung 1963, H e f t l , Allgemeine Erhebung. Beiträge zur Statistik Hessens, Nr. 17. Neue Folge, H e f t l , 1966, 270 Seiten. 33.16. Handwerksbetriebe und Beschäftigte in den Nahbereichen des Planungsgebietes „Engeres Untermaingebiet" nach Umsatzgrößenklassen und Handwerksgruppen. Planungsbüro „Engeres Untermaingebiet", Frankfurt/M., 1964.

34. Fortlaufende statistischen Reihen (Fortschreibungen usw.) 34.17. Hanau in Zahlen — Vierteljahresberichte. Herausgegeben von der Abteilung für Statistik der Stadt Hanau 1962-1969. 34.18. Hessische Kreiszahlen. Halbjährliche Beilagen zur Zeitschrift „Staat und Wirtschaft in Hessen" der Jahrgänge 1960-1968. 34.19. Statistisches Handbuch für das Land Hessen. Bollwerk-Verlag, Offenbach/M., 1948, 294 Seiten. 34.20. Statistisches Handbuch für das Land Hessen. Bollwerk-Verlag, Offenbach/M., 1953, 1958, 1964. *) Wenn nicht anders mitgeteilt, dann herausgegeben vom Hessischen Statistischen Landesamt in Wiesbaden.

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34.21. Statistisches Taschenbuch für das Land Hessen 1956. Frankfurt/M., 1956, 172 Seiten. 34.22. Statistisches Taschenbuch für das Land Hessen 1959. Frankfurt/M., 1959, 172 Seiten. 34.23. Statistisches Taschenbuch für das Land Hessen 1961. Wiesbaden, 1961, 160 Seiten.

35. Spezielle Statistiken 35.24. Betriebe und Beschäftigte der Industrie der Bundesrepublik Deutschland, Heft 3. Industriebetriebe mit 10 und mehr Personen, Entwicklung der Beschäftigtenzahl 1952 bis 1957/58, Bundesministerium für Arbeit- und Sozialordnung, Bonn, o. Jg., 58 Seiten, Anhang. 35.25. Bodennutzung und Ernteerträge in Hessen 1964. Wiesbaden, 1965, 64 Seiten. 35.26. Das Bruttoinlandprodukt der kreisfreien Städte und Landkreise in der Bundesrepublik Deutschland 1957 und 1961. Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Landesämter 1964. 35.27. Finanzhilfen des Landes Hessen, Rechnungsjahre 1958-1961. Der Hessische Ministerpräsident, Staatskanzlei 1962. 35.28. Die Krankenanstalten in Hessen am 31. Dezember 1961. Wiesbaden, 1962, 42 Seiten. 35.29. Verkehrszensus 1962. Beiträge zur Statistik Hessens. Nr. 9, neue Folge, Wiesbaden, 1965, 96 Seiten, Anhang. 35.30. Wirtschaftliche Gemeindetypen 1950 und 1961 und Kennzeichnung der Wirtschaftsstruktur der hessischen Gemeinden am 6. Juni 1961. Statistische Berichte, Wiesbaden, 1964, 82 Seiten. 35.31. Die Wohnbevölkerung der hessischen Gemeinden am 30. Juni 1964. Statistische Berichte, Wiesbaden, 1964, 71 Seiten.

36. Zeitschriften 36.32. Bevölkerungsentwicklung in den hessischen Gemeinden 1950-1961. Statistische Berichte, Wiesbaden, 1963. 36.33. Staat und Wirtschaft in Hessen. Statistische Mitteilungen, Wiesbaden, 16. Jahrgang, 12 Hefte, 1961. 36.34. Wirtschaft Im Kinzigtal. Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer Hanau - Gelnhausen - Schlüchtern. Erscheinungsweise monatlich, Jahrgänge 1961 -1968.

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