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German Pages 205 [212] Year 1972
WICKRAM, SÄMTLICHE W E R K E VI
AUSGABEN DEUTSCHER LITERATUR D E S XV. B I S XVIII. J A H R H U N D E R T S
unter Mitwirkung von Käthe Kahlenberg herausgegeben von Hans-Gert Roloff
GEORG WICKRAM SÄMTLICHE WERKE
WALTER D E G R U Y T E R • B E R L I N • NEW Y O R K 1972
GEORG
WICKRAM
SÄMTLICHE
WERKE
herausgegeben von
HANS-GERT ROLOFF
SECHSTER
BAND
D E R IRR R E I T E N D E P I L G E R
WALTER DE G R U Y T E R • BERLIN • NEW Y O R K 1972
© ISBN 3110039230 Library of Congress Catalog Card Number: 67-111595 Copyright 1972 by Walter de Grcyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandiung J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit Äc Comp. Printed in Germany — alle Rechte des Nachdrucks, einschließlich des Rechts der Herstellung von Photokopien — auch auszugsweise, vorbehalten. Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30
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D E R IRR REITTEND BILGER. E I N KURTZWEILIGS BÜCHLIN VON EINEM GROSSEN HERREN / DER SICH IN GROSSEM WIDERMÜT ZÜ DEM FERREN SAN CT JACOB VERHEISSEN / WAS ER FÜR ABENTHEUR AUFF SEMLICHER BLLGERFART ER FAREN HAB / FAST KURTZWEILIG / DARBEY AUCH A L T E N VND JUNGEN SEHR DIENSTLICH ZU LESEN VND ZÖ HÖREN / MIT SCHÖNEN FIGUREN GEZIERT / VNND NEWLICH AN TAG GEBEN / D U R C H GEORG W I C K R A M VON COLMAR DISER ZEIT / STATSCHREI BER ZÖ BURCKHAIM A L L E S WAS DU THÖST / s o BEDENCK DAS END / SO WÜRSTU NIMMER VNRECHT THUN / JESUS SYRACH AM V I J . GEDRUCKT ZÖ STRASSBURG/IN KNOBLOCHS DRUCKEREY.
Der irr reitende Pilger
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Dem Ersamen und Achtbaten herren Georgen Tüffe / Meinem früntlichen lieben Vettern IC. Jetz wonhafft zu Ensishaim / Mein freundtlichen willigen dienst zuvor ic. Lieber Vetter Georg / es würdt euch gewißlichen nit ein klein wenig verwunderen / Wo ich mit einem solchen fremden Argument har kumme / Ich aber will euch des ein guten bericht geben. Ir tragen güt wissen / wie ich inn kurtzen tagen / ein groß unnd schwer leger gehabt / in welchem ich ein semlich groß hauptwe erlitten / so gros / das ich vor schmertzen mein selbs gar nit befunden / Und da mir schon Got der Allmechtig wider zü krefften geholffen / hab ich von keinem wehetagen gewißt / Wiewol ich mer dann acht tag in sollichem hauptweh gelegen / nichts anders gelebt von speis oder von dranck das mich auffenthalten / dann was man mir mitt einem federlin yngeben und getrofft hatt / nicht desto weniger / so hab ich dannocht meine besundere gedancken gehabt / und in solcher onmacht unnd schwacheit / mit reimen und lieder tichten umb gangen / Hab auch noch viel der selbigen reimen in gedechtnüß behalten / wie schwach ich gewesen binn / und sunderlich diss volgend Argument so volgen würt / Da binn ich für und für mit umb gangen / Ist mir nit änderst gewesen / dann als ob ich einem in die fideren redet / der selbig mir diss alles verzeichnet. Als mir nun Gott wider zü vermügligkeit geholffen / und mich gar grosse geschwulst an^/li/^kummen / also das ich nichts anders / dann schreiben und sunst kein ander arbeit Volbringen künden / Ist mir eben zü gedancken kummen / diss gedieht für die hand zü nemen / Und dieweil ich güt wissen trag / das ir ein sundere neigung hand / offtermals die letste stund zü betrachten / Hab ich gedacht diss mein büchlin nit bass anzülegen / dann eben an dem da ichs wüßt angelegt und angenem sein / Dieweil gar vil menschen sind die sich also gar hart ab dem tod entsetzen / So das sie nitt allein davon lesen mügen / sunder
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Georg
Wickram
es müssend sich auch alle die so umb sie wonen / mit gantzem fleiss hüten / das sie auch gar nichs davon reden. Ich glaub auch gentzüchen / wann sie irem gesind künten weren darvon zu gedencken / sie würdens nit underlassen / also gar sind sie in iren hertzen verstocket / Vermeinend der tod werd drum ir haus nit wissen oder finden / gedencken nit was Gott der Herr mitt unserem vatter Adam im Paradeis geredt hatt / sie nemend auch wenig zu hertzen die wort so der Job xiiij. Gottselig und frum gedultig J o b sagt an seinem xiiij. Capittel / da er spricht / Der mensch vom weib geboren / der lebet eine kurtze zeit / unnd ist voller unrhü / E r geht auff wie eine blüm / und fallet wider ab / fleucht wie ein schatten x. Das solten wir so fleissig täglich bey uns selb bedrachten / das keine stund Syrach vij. im tag fürging / es solt uns zur büss und besserung reitzen und ermanen / Wie uns Syrach am vij. gar fein darzü ermanet / da er spricht / Was du thüst so bedenck das end / so würstu nimmermer Unrechts thün. Diss ist warlich ein herrlicher feiner Spruch / dieweil wir nichts ungewissers dann der stunden sind / und aber des tods am aller ge-(^4zY/r)wisscsten. Noch so wend wir armen schwachen creaturen / solchen gebrechen nit erkennen / thünd als wann wir ewigklich zu leben hetten / Es hilfft auch gar nichts an uns / das wir täglich sovil menschen sehend zü grundt gohn / die doch natürlichs tods nit sterben / dann die stund einem yeden nach seinem leben gantz vogel geschwind laufft / und gar nit still steth. Wie mancher geth auß seinem hauß gesund und frisch / thüt sich gar keins Übels versehen / kumpt ihm augenblicklichen dahien / das er von seinen widerwertigen umbgeben würt / und von inen zü tod geschlagen. Also giengs auch dem Julio Cesare / Als seine widerwertigen zusammen geschworen hetten / in den Keyser umbzübringen / schreyben iren etlich / das in ein Augur oder warsager ein gute zeit darvor gewarnet habe / Nämlich / das er (der Keyser) sich sonderlichen auff den fünffzehenden tag des Mertzens wol verwaren unnd
Der irr reitende Pilger
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hüten solt / denn im würd ein widerwertige sach zuhanden gohn. Als aber eben auff denselbigen tag / der Keyser in rhat gangen / habe er gedachten Auguren an eines goldschmids laden stöhn sehen / Da habe er mit lauter stimm über in geschrawen und gesagt / „Es ist schon der fünffzehend tag des Mertzens vorhanden". Auff das hatt ime der Augur oder warsager geantwort / „Er ist kummen / aber noch nit verschinen". So bald / er der Keyser in rhat kummen / ist er von seinen feinden mit dreyundzwentzig wunden hingericht worden. Diser Exempel haben wir täglich viel vor äugen / an grossen herren / und an dem armen mann / Von wie vielen hören wir sagen / die so jämerlich ermört werden / Ertliche von hohen beumen / gerüsten / oder ( Aiiß) ander höhe den hals abfallen / Nit wenig sindt deren so auff dem Mör zügrundt gon / sodann in feurs not verderben / und durch das grausam wetter umbkumen / deren ist auch nicht wenig so mit gifft hingericht werden. Es sind auch etlich so sich selb dem unzeitigen tod ergeben / Dann durch ir unmessig trincken / bringend sich die selbigen in tödtliche kranckheiten / und entlich umb ir leib und leben / Ich geschweig deren so durch verschulte Sachen durch das Keyserlich recht beklagt / und von der weit hingericht werden. Es kummen auch nit wenig der menschen umb / von den freysamen wilden thieren / Als da sind / Lewen / Bären / Wölff / und andre mehr / Ja ich mag mit der warheit sprechen / das kein lebendige creatur in aller weit erfunden würt / deren leben mehr nachstellens und geferügkeit haben / dann eben der mensch / der ist umbgeben mit allerley waffen / Vor dem gifft müss er sich auch gar hart besorgen / Und in summa / vil tausenterley strick und garn / so dem menschlichen leben nachstellig und auffsetzig sind / Wievil sind deren so mit verhencktem zaum / dem tod entgegen lauffen / ir leib und leben von wegen einer kleinen besoldung feil tragen / Noch ist deren die gröste zal / so täglich durch kranckheit / unnd natürlichs tods vergon / deren gar wunder selten einer under in die sibentzig oder achtzig jar erreichet / Wie David in seinem xc.
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Georg Wichram
Psalmen singt / das er aus dem gebet Mosi soll genummen haben / da finden wir also ston / Unser leben weret auff sibentzig jar / Wann es hoch kumpt / so sinds achtzig jar / Und wann es kostlich gewesen ist / so ists müh und arbeit gewesen / Dann es fert schnell dahin als flügen wir darvon. Nun sihe 2Ü (Aiiif ) wie fein Moses das menschlich leben austheilet. Dieweil wir nun aus erfarnis wissen / das unser leben mit eim solichen kurtzen ziel besteckt ist / und wir dannocht in semlichem pomp und hoffart harin brechen / wie wolten wir erst ein bracht füren / wan wir solches langen lebens hoffnung trügen? Wie die alten ertzvätter / deren etlich acht / neünhundert jar gelebt hand / und dannocht mit güter vemunfft also alt worden. So wir aber jetzunder sehen / das etliche menschen (deren gar wenig gefunden) die sibentzig jar erreichen / Fahend sie widerumb an / gantz kindisch zu werden / so doch die alten in irem höchsten alter / gar mit wichtigen und grossen künsten umbgangen sind / Wie diss Josephus bezeuget in Jose.^viij. ^^ seinem ersten buch / von den Alten geschichten ge°schichten.en
^ g 1 e r / A l s ^ lobliche künst der Astronomi und Geometri erstmals sei auffkumen / habe Got den selbigen anfengern und urhabern ihr leben sunderlichen erlengert / dieweil dise kunst niemants hatt mügen außlernen / er hatt sechshundert jar leben müssen. Darbey wol abzünemen ist / das in ir alter die vemunfft gar nit geschmelert hatt / Darumb sag ich wie vormals / wann wir nün wenig menschen zü solchem alter kummen sehen / das wir dar durch ein hoffnung haben möchten / semlich alter zü erlangen / Ich glaub wir würden nit mer auff den füssen künden gon / wir müstens auff den händen lernen / oder müst man uns auff einem sessel / wie den Babst harein tragen / sonderlich die / so eins grossen Vermögens namens und stammens weren / Da müst sich erst armhenßlin ducken und schmucken / Aber Got sey gedanckt / der also fein geschafft und geordnet hat / das auch den Babst / Keyser / Künig / Fürsten und herren das stündlin so wenig •( Aiiißy überschleichet / als die armen. Dieam
vii)'
Ca P" D a
Der irr reitende
Pilger
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weil wir dann alle gar / was ye das leben von müterleib gebracht / dem tod underworffen sind / bedunckt michs ein unnütze und torechte forcht sein / sich also vor dem zeitlichen tod zü entsetzen / dieweil es ye keinen andren weg nit haben mag / wie Syrach spricht am Syrach xlj. xlj. cap. F6rchte den tod nicht / gedenck das also vom Herren geordnet ist / über alles fleisch / beyde deren die vor dir gewesen sind / und nach dir kummen werden / und was wegerst du dich wider Gottes willen / Du lebest gleich zehenhundert / oder tausent jar / dann im tod fragt man nicht darnach / wie lang einer gelebt hab. Auch sagt Paulus zun R6. am ix. Dem menschen R6. ix. ist gesetzt einmal zü sterben / demnach das gericht. Die weil wir nun der stunden so gar ungewiß / solten wir uns halten nach den Worten Christi. Math, am xxiiij. Da sagt Christus unser Herr und säligmacher selb / Darumb wachent / dann ir wissend nit zü welcher stund ewer Herr kummen würt. Also gieng es dem reichen mann / Luce am xij. cap. der da sagt zü seiner seelen / Wolan mein liebe seel / du hast einen grossen vor- Luce xij. rhat vor dir auff vil jar / Hab nün rhu / iss / trinck / und biß frölich. Aber im kam ein andre post die sagt / Du narr / noch hinacht umb mitternacht / soll dein seel von dir erfordret werden. Darumb hab ich diss büchlin gedieht / das wir armen madensäck und misthauffen / ein wenig uns darinn ersehen und bedechten / was wir gewesen / was wir sind / und was wir werden müssen / Hab den ihngang meines büchlins mit einem reichen herren angefangen / welchem sein gemahel mit tod abgangen / und wie er mit dem tod zü reden kumpt / Demnach aus kümmernüß und grossem widermüt / sich gohn Rom und zü Für wenig so ich im thet borgen
Der irr reitende Pilger
Diss war mein angst und gröstes sorgen Gedacht nit von wem ich das leben Thet haben / und wer mirs hett geben / Zum Ehlichen stand bin ich kummen 4395 Also das ich mein weib hab gnummen / Allein auß fleischlicher begierd Und von wegen ir schön und zierd / Bedacht die sach nit weiter me Warumb Gott auff hett gsetzt die Ehe / 4400 Lebt also in grossem wollust Mit ir / all gottsforcht war verdust / Und so mich etwan einer thet Warnen / und freuntlich mit mir redt / Mir mein mangel und brechen seit 4405 Meinet ich / er thet mirs zü leit / Und ward im gleich gantz spinnen feindt Wolt in nim haben für mein freundt / Und thet mich sein entziehen ab Der aber so mir gwunnen gab / 4410 Und mir gar nichts thet tragen drein Der selb mein bester freundt müst sein / Zu gast lud ich den haim zu hauß Und trüg im auff als nach der bauß / Eim yeden was er trincken mocht 4415 Da ward an Gott gar wenig gdocht / Und im der ehren wenig geben Meint ich hett von mir selb das leben / Also erzürnet ich in hart Ein botten er mir senden wardt / (Y 4r = Lxxxv) Der griff mir an die haußfraw mein Mit grosser kranckhait schwerer pein / Bis sie müst bston ein solche nodt Das sie erwürgt der bitter todt /
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Georg Wickram
Dardurch kam ich in grösten schmertz 4425 Das ich zerspringen maint mein hertz / Ich fürt ein jimerliche klag All stund und zeit / bey nacht und tag / Und schrey grausam über den todt Der mir hett bracht ein solche nodt / 4430 Zu einer zeit er mir erschin Strafft mich drum ich thet schelten in / Und braucht gen im solch ungedult Als wann allein wer sein die schult / Der Sachen mich der mass bericht 4435 Das ich Gott befalch die geschieht / Und mir gdntzlich fürnemmen thet Das ich die weit verlassen wet / Und iren gschefften gantz empfliehen Hinaus in mein lustgarten ziehen / 4440 Damit ich Gott möcht dienen frey Und meiner Sünden haben rey / Also verkaufft ich was ich hatt Und zog mit meim sün aus der statt / Kaufit uns der schönen bücher vil 4445 Darinn wir lasen undert wil / Die gantz Bibell und götlich schrifft Sovil die göttlich lehr betrifft / Darneben Historien vil Damit kürtzt ich manch lange wil / (Y 4") 4450 Ward also eines teils vergessen Meins kummers so mich hat besessen / Bald aber mir ernewert wardt Dann mein sün thet beschweren hart / Die eintzlich wonung von der weit 4455 Hat niemans zü dem er sich gselt / Darum er mich sehr bitten wardt Ich solt erlauben im ein fardt / Zu reysen in die frembden landt
Der irr reitende Pilger
Damit im würd ir art bekant / 4460 Und das er m&cht erkunden die Lang wolt ich im erlauben nie / Jedoch zulest er mich erbatt Als ich im nün erlaubet hatt / Und er schon was verritten gar 4465 Besan ich mich erst har und dar / Und überkam fast den rewkauff Sattlet mein pferd und sas darauff / Zu reiten was mir also gach Das ich meim stin möcht kumen nach / 4470 Kam erstlich auff die rechte strass Die er auch selb geritten wass / Mocht aber nie erreiten in Biss das ich dahin kummen bin / Da ich von reubren ward gefangen 4475 Wie es mir damals ist ergangen / Habt ir von euwerm vettern wol Vernummen vor dem morgen mol / Jetzund habt ir mein gantzes leben Darauff ir mir bericht mügt geben 4480 Wie ich das weiter soll anheben."
(ZT =
Lxxxvj)
Wie der Abt dem Bilger underricht gäbe. „ARnolt du hast gebetten mich Ich solle underrichten dich / Damit du Gott mügst gfellig sein So merck auff lieber Arnolt mein / 4485 Ich red mit dir als mit eim sün
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Georg Wickram
Drum würd ich dich nim irtzen nun / Zum ersten wiltu gfallen Gott Lucc x. So halt mit ernst das erst gebott / Dann als die Phariseer dort 4490 Fragten Christum das ewig wort / Matth, xxij. Wie Mattheus uns machet schein Weichs das fürnembst gebot möcht sein / Antwurt Christus der herr on spott Du solt lieben dein herrn und Gott / 4495 Von gantzem hertzen / gantzer sei Von gantzem gmüt / so hast on fei / Das fürnemist und gröst gebott Das ander dem gleich halten sott / Dein neben menschen solt du lieben 4500 Gleich als dich selbs on als betrüben / In disen zweyen stucken zwar Hangt das gsatz und Propheten gar." Arnolt antwurt „ach lieber herr Ein wort thüt mich erschrecken ser / 4505 Da ich euch jetz wil sagen von Mat. xix. Mar. x. Finds auch im Evangeli ston / Luce xviij. Als ein jüngling Christum befragt (Zvy Und batte in das er im sagt / Was er thün solt das im würd geben 4510 Nach diser zeit das ewig leben / Zeigt im Christus an die gebott Die er gantz fleissig halten sott / Sagt er diss hab ich gthon als sam Ghalten von der jugent mit nam / 4515 Sprach Christus wilt volkummen sein So verkauff alle guter dein / Gibs den armen betrübten hart Und volge mir nach auff der fart Der wort der jüngling traurig ward / 4520 Und gienge von dem herren gleich
Der irr reitende Pilger
(Zijr
Dann er an hab und gut was reich / Da sagt Christus zûn jungern fein O wie schwer würts den reichen sein / Zü kummen in die Seligkeit 4525 Ein gleichnus in auch darauff seit / Das eim Camel wer müglich mehr Zü schließen durch ein nadel ôhr / Dann eim reichen in Gottes reich" Der Abt sprach „Arnolt hör du gleich / 4530 Welche hie Christus nent die reichen Nämlich die so von im abweichen / Von wegen dess zeitlichen gût Setzend allein ir sinn und müt / Auff die zeitlichen guter gar 4535 Denckend nit wo in solchs kum har / Und warumb sie die thûnd besitzen Wann sie die nur allein thûnd nützen / = Lxxxvif) Ein grossen vorrhat zammen hauffen Tag / nacht darumb thünd reitten lauffen / 4540 Meinendt es sey schon alles bschehen Auff keinen armen sie nit sehen / Allein wans Gott nach irem willen Schickt das sie keller / kästen füllen / Wie Christus dort vom Reichen man 4545 Ein schöne gleichnüß zeiget an / Von einem het sein fâld vil tragen Zû im selber begund er sagen /
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Luc
- x1'-
Was soi ich thûn platz hab ich nicht Syrach. 3 Da hien ich schüt mein wein und frücht / 4550 Diss wil ich thûn / mein schewr abbrechen Mein frücht drein legen und dann sprechen / Zü meiner seel / du hast vorrhot Jetz auff vil jar dir nichts abgodt / Darumb biß gùter ding leb wol
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xvj
Georg Wiekram
4555 Gott aber sagt zum selben mol / Du Narr / dis nacht so würt dein seel Von dir gfordret in pein und quel / Sag mir doch an / wes würt dann sein Das gsamlet gut der schitze dein? 4560 Weyter zeigt uns auch Christus an Von einem andren Reichen man / Der täglich lebt in lust und freid In schon leinwot Purpur bekleidt / Dargegen auch ein armer waß 4565 So vor dem hauß des reichen saß / Begert zu uffenthalt seins leben Das im die stücklin würden geben / (Zijv) So vons reichen tisch fielen ab Da war niemands der im die gab / 4570 Doch kamen die hund zü den stunden Schleckten des armen gschwer und wunden / Der arm starb auff der selben fart Und von den Englen tragen wart / In die schos Abrahe geleich 4575 Kurtzlich darnach starb auch der reich / Ward gefürt in ewige quel Von teuflen in abgrunt der hell. Als aber er von ferrem sach Den Abraham / er zü im sprach / 4580 O Abraham / erbarm dich mein Sih an mein angst und grosse pein / Und schick zü mir den Lasarum Das er mir doch zü statten kum / Sein finger in ein wasser stoß 4585 Das auff mein Zungen fallen loß. Abraham sagt / Sün bdenck gar eben Vil güter tag hatst in deim leben / Dargegen aber diser lag
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Der irr reitende Pilger
Vor deinem haus hett arme tag / 4590 Drum er billich getröst sol sein Und du bleibst in ewiger pein / Zu dem so ist ein klufft sehr groß Zwischen euch und uns solcher moß / Das wir zu euch nit mügen nider 4595 Noch ir zfi uns rauff kummen wider. Da sprach der reich / so bitt ich drum Das du sendest den Lasarum / (Ziif = Lxxxviij') In meines vatters haus hinab Daselbs ich noch fünff brüder hab / 46oo Das er in wölle zeigen dort Damit sie nit auch an diss ort / Da ich yetz bin kummen in pein. Abraham sagt / O süne mein / Mosen und dPropheten sie hend 4605 So sie den nit gelauben gend / Gwißlich / sie auch kein glauben geben So einer kern aus disem leben. Hie sichstu Arnolt lieber frint Welches die selben reichen sind / 4610 Darauff Christus hie deuten thüt Doch findt man andre reich an gut / Die dannocht nit züvil drauff achten Sunder mer auff die lieb Gotts trachten / Wie dann Abraham der f rum man 4615 Hatt gar ser grosses gut gehan / So er mit aus Egypten fürt Sein hertz im aber nie berürt / Das er von Gott ye ab thet weichen Isaac sein sün des selben gleichen / 4620 Jacob bey seim schwäher Laban Ein überschwencküch gut gewan / Joseph was in Egypten land Von menigüch ein Fürst genant / Wickram VI
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Gene. xx.
Gene. xxxv. xxxiij.
Gene. xlj.
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Georg Wickram
Die Patriarchen dess geleich 4625 An vieh und gut waren sehr reich / Gene, xlvij. David der Königlich Prophet Vil grosser reichtum bsitzen thet / (Ziij») Des zal ist gwesen überaus Sass auch in eim Cederen haus / iij. Reg. iij. 4630 Von Salomons grossen herligkeit Josephus gibt klirlichen bescheit / Des gleich der König Ezechias Vil herligkeit und güts besas / Josias und auch andre mehr 4635 Besessen hand gross gut und ehr / Dannocht darneben wol regiert Ihr reich mit tugent wol geziert / Tobi. ij. Von Tobia thünd wir auch lesen Das er ist mechtig reich gewesen / 4640 Noch hatt er Gott vil mer vertrawt Dann auff sein eygne schätz gebawt / Hester xiiij. Hester ein Köngin mechtig reich Hett an der hoffart ein abscheich / Auch an der krönen so sie tragen 4645 Was soll ich von dem Joppen sagen / Der selb den reichen aller meist Ein trost ist / die da arm im geist / Sind / und ir leben freud / und müt Nit allein setzen auff das gut / 4650 Noch zü vil sorg tragen auff erd Sorgen das in zlest manglen werd / Dann wann wir Gott vertrawen recht Bey uns ir keinen mangel secht / Psal. xxxvij. David der Prophet ausserlesen 4655 Spricht ich binn etwan jung gewesen / Jetz bin ich alt / und sah doch nie Den grechten mangel leiden hie / (Ziiif = Lxxxixy Diss aber ist das aller meist
Der irr reitende Pilger
Das Gott heischt ein willigen geyst / 4660 Dabey auch ein zerschlagen hertz Demut in leiden angst und schmertz / Barmhertzigkeit / den edlen stäg So uns fürt den seligen weg / Drum sollend wir all unser leben 4665 Barmhertzig sein den armen geben / Dann Gott ein semlichs haben wil Darum wir der schrifft haben vil / Wie uns der frum Tobias lert Spricht aus dem so dir Gott beschert / 4670 Von armen wend dein antlitz nicht Am zwölfften er noch weiter spricht / Besser das gbet mit fasten ist Und das Almüsen on arg list / Dann die vergrabnen goltschätz sind 4675 Almüsen 16ßt vom todt geschwind / Die sünd reinigt es auch darneben Und macht finden das ewig leben. David uns weiter gibt bericht Am einundvierzigsten spricht / 4680 Wol dem der sich annemen thüt Des dürfftigcn mit seinem güt / Zür bösen zeit der herr in würt Erretten und bewaren fürt / Salomon zeigt in Sprüchen an 4685 Der würt gwisslich kein mangel han / Welcher mitteilt den armen gern Syrach thüt dirs gar wol bewern / (Ziiiß) Durch vil Capitel in seim büch Den selbigen mit fleiß durchsüch / 4690 Daraus magstu clarlichen leren Wie man sich soll zün armen keren / Und wann wir gleich sunst hetten nicht Dann wie Christus dort selber spricht /
180 Mat. xv.
Georg Wickram D a s werd a m lesten urteil gon
4695 So wir vorm Richter müssen ston / Würt Christus sagen zu der zeit Zü den so sind vermaledeit / Das sie gangen in ewigs fewr Zum teüffel und Englen ungehewr / 4700 Er sey hungrig und durstig gsin Niemans hab gspeißt noch gdrencket in / Sie wissens nit werden sie klagen So würt der herr dann zü in sagen / Warlich warlichen sag ich eüch 4705 Was ir habt gton dem minsten gleich / So gweßt ist under meinen armen Drüber ir euch theten erbarmen / Das alles habt ir mir gethon L u c a s g i b t a u c h zügnis darvon / Lu. xj. xij. xiiij. xvj. Am eylfften und am zwelfften ort Das viertzehend sechzehend fort / Darauff mein lieber Arnolt h&r Und bhalt gar wol diss meine 1er Die zeit kans nit vertragen mer / 4715 Dann die Sun thüt dem berg zürucken Sunst sagt ich dir noch von vil stucken / So dir gantz dienstlich solten sein" (Z 5r = xc) Arnolt sagt „lieber herre mein / Uff" mein bitt thetend ihr gnüg sagen 4720 Wolt uff der gantzen weit nichts klagen / Hett mir die ferr des wegs nit gnummen Das ich vil mol mftcht zü euch kummen." Der Abt der sagt „wir wend besehen Wer waißt es möcht noch offtmals bschehen / 4725 Wol uff züm nachtmal wend wir gon Zü tisch hat man geleutet schon" / Alsbald sind sie züm nachtmal gangen Und hand mit freuden das angfangen /
Der irr reitende Pilger
Demnach nün sollichs ward vollendt 4730 Goss man in wasser auff die hândt / Auß einem messinnen handfas Darnach macht man das gracias / Und stünden auff / Arnolt bald gieng Züm Abt und gantz freundtlich anfieng / 4735 Und dancket im aller gûtthat Und Ehr so er im bwisen hatt / Dergleich seim vettern dem kauffman So in züm gierten gnummen an / Demnach gieng yeder an sein rhû 4740 Schlieffen mit lust bis morgens frû.
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Georg Wickram
Wie Arnolt sampt seinem sün von dem Abt urlaub nemen / in gesegnen / und widerumb haim zü hauß reiten.
DES morgens fru Arnolt auffstund Sampt seinem sün yeder begund / Dem Herren sagen lob und danck So sie het bhüt die nacht so lanck / •1745 Dem nach bereittens ire geul
Der irr reitende Pilger
Sattletten sie in solcher weil / Thet der Abt aus seim schlaffgmach gon Hort wol das Arnolt wolt darvon / Wiewol der Abt hett gsehen gern 4750 Das sie noch lenger bliben wem / Fragt Arnolten wo er wolt auß Er sprach „mir stot mein sinn zü hauß / (Z 6t = xcj> Ich wil recht lassen wallen die So gern umb sunst hand angst und mhü /" 4755 Also gab im der Abt den segen Das in Gott bhüten wolt alwegen / Demnach reit Arnolt heim zü land All Sachen wol versorget fand / Dann sein Vetter das best hett gton 4760 Den er daheimen hett gelon / Da lebt er und sein sün in freid Darzü in Gottsforcht alle beid / Biss überlang der vatter starb Das ewig himlisch gut erwarb / 4765 Der sün sein erbtheil an sich nam Und in Ehlichen stodt bald kam / Lebt wol darinn wie im gezam Gott wolt wir thetens alle sam Das wünscht von Colmar Jörg Wickram. AMEN.
Gedruckt zü Strassburg / inn Knoblochs druckerey. 1556.
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Variantenver^eichnis 5
15 getrofft] getrafft B.
18 viel] vil B.
ß 2 nichs] nichts B. 24 gohn] gen B. dahin B. 32 schreyben] schrieben B.
28 Übels] ubels B. 35 auff] uff B.
29 dahien]
y
2 gohn] gehn B. auff] uff B. 4 stöhn] stehn B. über] über B. 6 Auff] UffB. 9 dreyundzwentzig] xxiij.i?. 10 viel] vil B. 11 vielen] vilen B. 14 auff] uff B. gon] gehn B. 24 W61ff] Wolff B. andre] andere B. 35 erreichet] erreicht B.
g
2 auff] uff B. sibentzig] lxx. B. 7 solichen] solchen B. 11 acht/ neunhundert] acht oder ix c . B. 14 sibentzig] lxx. B. 17 bezeuget] bezeugt B. 18 geschichten] gschichten B. 19 Da sagt er] da er sagt B. 20 Randmargimlie fehlt in B. künst] kunst B. 21 auffkumen] uffkumen B. 23 sechshundert] vj c . B. 24 in] fehlt B. 28 auff] uff B. gon] gehn B. 30 sonderlich] sunderlich B. 35 über schleichet] über schleicht B.
g
4 keinen] kein B. 6 nicht] nit B. 7 vom] von dem B. über] über B. 10 zehenhundert] neunhundert B. 11 Margin: R6.] Roma. B. 12 Paulus] Paul. B. 16 unser Herr und s&ligmacher] fehlt B. 21 auff] uff B. 22 andre] andere B. 24 erfordret] erfordert B. 31 gohn] gehn B. 32 vielmalen] vilmalen B. 33 über] über B. 35 fürgenumnen] fürgenummen B.
10
13 viel] vil B.
11
1 über] über B.
|2
8 überlüfert] uberlüfert B.
2 über] über B.
16 über] über B.
24 gefürt] gefüret B.
Ab Seite 13 folgt die Zählung den Versen vor 1 über] über B. 11 übel] ubel B. 58 viel] vil B. 74 Abschühlich] Abscheulich B. nach 95 Bilgram] Bilger B. 98 Hien nembst] Hie nembst B. nach 108 Bilgram] Bilger B. nach 139 Bilgram] Bilger B.
186
Varianten
nach 159 Bilgram] Bilger B. 168 gohn] gehn B. 181 überhebt] uberhebt B. 186 Übels] ubels B. 187 Fürgohn] Fürgehn B. 205 Margin: überstritten B. nach 224 Bilgram] Bilger B. 225 über] über B. 287 mit kelt] und kelt B. 318 mer] fehlt B. 325 Bischöff] Bischoff B. 326 überal] uberal B. 328 übersehen] ubersehen B. 382 meir] meinr B. nach 400 schone] schöne B. 432 sagt] sag B. 454 In] Im B. 471 h6rn] hören B. 516 bliemlin] blümlin B. 520 alnhalben] alnthalben B. 531 Margin: Verbindet] Verbindt B. 556 Margin: ererbet] ererbt B. antwurt] antwort B. 567 werdend] werden B. 593 Margin: wib] weib B. 612 thest] thetst B. 629 Margin: Owe] Owehe B. 643 forthien] forthin B. 688 künst] kunst B. 705 dannoch] dannocht B. 707 Margin: viel] vil B. 713 über] über B. 716 du] fohlt B. 732 nachgdencken] nachgedencken B. nach 739 wöl] wölle B. 743 bliemlin] blümlin B. 781 über] über B. 785 gjeid] gejed B. über] über B. 788 Margin: viel] vil B. 790 liff] lieff B. 792 nach] noch B. 810 Margin: drum] drumb B, 831 überauß] uberauß B. 848 kummen] kamen B.
Varianten 904 war] ward B. 907 gemalt] gmalt B. 907 Margin: Nierenberg] Nürenberg B. 956 umbhar] umbher B. 989 umbhar] umbher B. 1003 niendart] niendert B. 1018 ye] fehlt B. 1061 Übersicht] übersieht B. 1077 Lernen] Leren B. 1101 überhandt] uberhandt B. 1135 Drumb] Drum B. 1149 Übel] ubel B. 1157 Darvor] Dervor B. 1163 Margin: übel] ubel B. 1179 übertraff] übertraft" ü. 1181 übermenschlich] ubermenschlich B. 1243 überschwencklich] uberschwencklich B. 1249 ging] gieng B. 1256 mächst] möchtst B. 1258 Darum] Darumb B. 1269 Übel] ubel B. nach 1283 seim] seinem B. 1287 überein] uberein B. 1293 überwinden] uberwinden B. 1297 über] über B. 1348 über] über B. 1361 Brysach] Breysach B. 1364 ghangen] hangen B. 1366 wirffei] würffei B. 1386 weißt] waiß B. 1391 darum] darumb B. 1416 find] feindt B. 1448 seinr] seiner B. 1460 sehen] besehen B. 1462 Margin: Nierenberg] Nürenberg B. 1467 über] über B. 1473 Ging] Gieng B. 1478 Ging] Gieng B. 1486 übel] ubel B. 1498 über] über B. 1503 Margin: anderen] andern B. 1522 frölich] freilich B.
188
Varianten
1523 drumbs] drums B. 1524 üppig] üppig B. 1569 preis] breis B. 1573 Übel] ubel B. 1581 Margin: noch] nach B. 1595 herbrig] herberg B. nach 1617 überkam] uberkam B. würdt] wurdt B. 1618 docht] dacht B. 1619 brocht] bracht B. 1624 docht] dacht B. 1629 nodt] nott B. 1639 liebster mein] liebster sun mein B. 1654 Margin: Lateinisch] Latinisch B. verstodt] versteht B, 1656 Dürckey] Türckey B. 1659 Drum] Drumb B. 1673 doch] fehlt B. 1662 Margin: sanct] S. B. Dovon ich — getrewen knechten] fehlt B. 1686 überlebe] uberlebe B. 1700 zü nechst] znechst B. uff] auff B. 1742 du] fehlt B. 1748 Sturben] Stürben B. 1775 über] über B. 1788 Sunn] Sonn B. 1797 Hatt] Hett B. 1798 herbrig] herberg B. 1805 Draus] Daraus B. 1806 rhil] rhüw B. han] hon B. 1810 auff] uSB. 1811 Margin: ein] einen B. 1812 schüh] schew B. 1817 fründ] frind B. 1828 Hinacht] Heinacht B. 1834 Der] Die B. gantz] gar B. 1835 harummer] herumbher B. 1837 hats] hets B. 1838 hat] het B. es] er B. nach 1844 solliche] solche B. werdent] werden B. 1849 eh] ehe B. 1858 besunder] bsunder B. 1872 Biblen] Bibel B. 1872 Margin: thü] rhiiw B. 1894 teutschen] Teuschen B. 1935 über] über B.
Varianten 1945 übereyl] ubereyl B. 1955 Übel] ubel B. 1959 Underrichtet] Underricht B. 1961 Ewerer] Ewer B. 1990 Übel] ubel B. 1992 hungret] hungert B. 1996 thailhafft] theilhafftig B. 1999 Und] fehlt B. 2002 Margin: teding] ding B. 2013 wags] wogs B. 2017 Gotts] gottes B. 2031 dahin] dahien B. 2034 überkam] uberkam B. 2085 Margin: wissen] wissend B. 2116 gesehen] geschehen B. 2139 niemands] niemants B. 2155 übersecht] ubersecht B. 2187 überzwerch] uberzwerch B. 2196 gwonens] gwons B. 2219 frembdi] frembde B. 2225 niemans] niemandts B. 2229 überladen] uberladen B. 22A1 gings] giengs B. 2254 übel] ubel B. 2270 übel] ubel B. 2281 übergrossen] ubergrossen B. 2294 Margin: 1. Mo. ] Gene. B. 2322 unsere] unser B. 2326 es] er B. Gottfürchtig] Gottförchtig B. 2346 Margin: ij. Macha. vij. ] fehlt B. 2439 über] über B. 2451 über] über B. 2 4 6 7 bezeiten] bey Zeiten B.
2476 zülest] zületst B. 2482 über] über B. 2484 über] über B. 2489 hinlauffen] hienlauffen B. 2501 beyspill] beyspiel B. 2505 Darum] Darumb B. freylin] frewlin B. 2514 Denn] Dann B. 2595 zbissen] zbeissen B. 2597 gholffen] halffen B. 2599 über] über B.
189
190
Varianten
2621 seinen] sein B. freundtlich] fründtlich B. 2625 wöllend] wöllent B. 2644 laut] leut B. 2645 dahin] dahien B. 2666 wirdi] würdi B. 2668 wonen] fehlt B. USIZ zügricht] zügericht B. 2678 Wurdends] Wurdens B. 2714 Wuscht] Wüscht B. 2718 harumb] harum B. 2738 Margin: beleiben] bleiben B. 2778 übet] übet B. 2781 überal] uberal B. 2797 mein] meim B. 2798 Brisach] Breisach B. 2801 spilen] spielen B. 2812 Übel] ubel B. 2830 thünd] thünt B. 2847 füllerey] füllery B. 2851 Drum] Drumb B. 2865 üppiger] üppiger B. 2885 ürtin] ürten B. 2888 gewesen] gwesen B. 2891 hatt] het B. 2905 zlest] zletst B. 2915 harus] haraus B. 2917 gens] und gänß B. 2924 Überlist] uberlist B. 2926 seüberleichen] seuberlichen B. 2944 nichts] nit B. 2945 miend] müssends B. 2952 wirt] würt B. 2967 hatt] hett B. nach 2970 fand] fände B. 2978 gwiß] fehlt B. 3008 über] über B. 3012 Margin: über] über B. übel] ubel B. 3045 übrigen] übrigen B. 3051 eweren] ewern B. 3052 Sagt] Sag B. 3053 finstren] finstern B. 3081 hinein] hienein B. helgen] heiigen B. 3083 da] das B.
Varianten
191
3105 Margin: Glich] Gleich B. nießt] nißt B. 3107 ging] gieng B. 3111 über] über B. 3117 so] fehlt B. 3125 heiigen] heiligen B. 3128 sind] sünd B. 3133 globet] gelobet B. 3134 helgen] heiigen B. 3135 Spanien] Hispanien B. gon] gehn B. Compastell] Composteli^. 3136 Gon] Gehn B. 3139 worhafft] warhafft B. 3139 Margin nur B: Mag wol war sein / wers glauben will. 3146 teuschen] Teutschen B. 3147 gfiert] gfürt B. 3148 wierd] würd B. 3152 noch] und B. 3184 zürn] zü B. 3195 ald] oder B. 3198 Darum] Darumb B. 3205 leident] leiden B. 3209 übrig] übrig B. 3218 nachtmol] nachtmal B. 3241 fordret] fordert B. 3253 ftüntlich] freüntlich B. 3257 Margin: schnaphansen] schnaphanen B. 3260 rantzion] rantion B. 3292 Dorum] Darumb B. 3298 eim] fehlt B. 3303 seinenthalb] seinthalb B. kein] weder B. 3305 noch] nach B. 3306 durchfragen] nachfragen B. 3307 künd] künt B. 3309 Kondt] Kunt B. 3315 her] da her B. 3317 gdocht] gdacht B. 3318 übel] ubel B. stan] ston B. 3322 über] über B. 3323 gefangen] gfangen B. 3337 móget] mögen B. 3343 nichs] nichts B. 3344 gefóllig] gefellig B. 3347 solt du] soltu B. 3350 glich] gleich B.
192
Varianten
3359 überhandt] uberhandt B. 3362 darum] darumb B. 3397 freundtschafft] früntschafft B. 3403 au S] fehlt B. 3415 Trutbrecht] Trutprecht B. 3429 gffiret] gfürt B. 3458 übergeben] ubergeben B. 3478 über] über B. 3479 über] über B. 3493 übel] ubel B. 3497 seinen] sein B. 3502 seinem] seim B. 3516 niemans] niemants B. 3520 nachburen] nachbauren B. 3537 bulver] pulver B. 3538 empot] embot B, 3546 umhgekört] umbgekert B. 3551 Ehgmecht] ehegmecht B. 3563 Drum] Drumb B. 3571 Deßgleich] Dcfglcich B. 3573 weltlichen] weltlichem B. 3580 Drum] Drumb B. 3594 wöllend] wöllen B. handwerckleut] handwercks leut B. 3596 andren] andern B. 3601 hand] hond B. 3603 mer] fehlt B. 3650 Darum] Darumb B. 3657 überal] uberal B. 3662 sam] sampt B. 3664 beim] beum B. 3669 Alt] Bass B. 3672 überall] über all B. 3704 bessern rhat] besser that B. 3714 lieben] lieber B. 3757 Hin] Hien B. 3774 bedrübten] betrübten B. 3783 widerumb] widerum B. nach 3841 würt] wirt B. wohin] wohien B. 3842 über] über B. 3863 welchs] wölchs B. 3866 zü] fehlt B. 3881 darum] darumb B. 3882 volnbringen] Volbringen B.
193
Varianten nach 3915 Paradeis] Pardeis B. 3933 glantzend] glantzet B. 3946 gar] fehlt B. 3950 fremde] frembde B. 3964 eir] einr B. 3971 mügen] mögen B. 3977 harkam] herkam B. 4006 hin] hien B. 4010 junckfrawn] junckfrawen B. 4017 früntlich] freundtlich B. 4020 fing] fieng B. 4023 warum] warumb B. 4034 schon] schön B. 4107 nichs] nichts B. 4120 umbhar] umhar B. 4152 viel] vil B. 4182 übersehen] ubersehen B. 4215 geschehen] gschehen B. 4221 Weichs] Welches B. 4226 mit] von B. 4233 über] über B. 4239 Drüg] Trüg B. 4243 büschlen] büschlin B. 4250 fing] fieng B. 4261 Gon] Gehn B. 4264 Drum] Drumb B. 4271 Babstes] Bapstes B. 4275 euwer] ewer B. 4276 von] ein B. 4286 Drum] Drumb B. 4289 tugend] tugent B. 4300 Darum] Darumb B. wölt] wolt B. 4321 hond] hon B. 4333 Solch] Solche B. 4356 d\ fehlt B. 4362 euwer] ewer B. 4367 nah] nach B. 4383 übersehen] ubersehen B. 4428 über] über B. 4431 drum] drumb B. 4455 Hat] Het B. niemans] niemands B. 4456 Darum] Darumb B. 4458 frembden] frembde B. Wickram V I
13
194
Varianten
4462 zülest] zületst B. 4466 überkam] uberkam B. 4474 reubren] reubern B. 4476 euwerm] ewerm B. 4478 habt ir] habt dir B. 4486 irtzen] iertzen B. 4493 Antwurt] Antwort B. 4503 antwurt] antwort B. 4520 gienge] gieng B. 4533 Setzend] Setzen B. 4535 Denckend] Dencken B. 4557 gfordret] ¿fordert B. 4560 zeigt] zeit B. 4576 gefiirt] gfirt B. 4592 so] da B. 4621 überschwencklich] uberschwencklich B. 4625 vieh] vich B. 4627 reichtum] reichtumb B. 4628 überaus] uberaus B. 4694 lesten] letsten B. 4720 uff] m S B . 4754 mhü] mie B. 4763 überlang] uberlang B,
Nachwort des Herausgebers I Wickrams Versroman Der irr reitende Pilger ist, wie man der Widmung entnehmen kann, nach schwerer Krankheit des Autors entstanden, der dieser Zeit das Amt des Stadtschreibers in Burkheim am Kaiserstuhl versah. Die Dedikation datiert Juni 1555 (Peter und Paul). Der Text erschien im Jahre darauf, 1556, bei Knobloch in Straßburg. Eine zweite Auflage kam ebendort 1557 heraus. Danach ist der Text erst wieder in der Ausgabe von Bolte1 abgedruckt worden; auch die Forschung hat ihn bisher kaum beachtet. II Für die Textgestaltung des Irr reitenden Pilgers waren die Drucke A (1556) und B (1557) heranzuziehen; sie sind noch in folgenden Exemplaren erhalten: 1. h.-Drucke (1556) A 1 Der Irr Reit=|tend Bilger. | E i n k u r t z w e i l i g s Büchlin von | einem grossen Herren / der sich in grossem | widermüt zu dem ferren sanct Jacob verheissen / | was er für abentheur auff semlicher Bilgerfart er|faren hab / Fast kurtzweilig / darbey auch Alten | vnd Jungen sehr dienstlich zu lesen vnd zu hören / | mit schönen Figuren geziert / vnnd newlich | an tag geben / Durch Georg Wickram | von Colmar diser zeit / Statschrei|ber zü Burckhaim | drei Kleeblätter, darunter: Alles was du thüst / so bedenck das | end/ so würstu nimmer vnrecht thön / | Jesus Syrach am vij. | 1
Georg Wickrams Werke. Vierter Band. (Losbuch. Von der Trunckenheit. Der irr reitende Pilger). Herausgegeben von Johannes Bolte. Tübingen 1903 [= BLVSt 230], xxxvi — xlvi + 123 — 275. 13«
196
Nachwort
G e d r u c k t zu S t r a s s b u r g / In | Knoblochs Druckerey. |2 /. xcjr: Gedruckt zu Strassburg / inn | Knoblochs druckerey. | 1556. | Quartformat; Bogen- und Blattzahlung: A—At; B—Y4; Zl—Zti=1*—6*;j—xcj. Fehler in der Paginierung: Ujr steht: xxxjx, statt richtig: xxxviij; Xr steht: Ixxviij, statt richtig: Ixxvij, das übersprungen worden ist. Auf jeder Verso-Seite rechts unten Kustos; falsch auf f . xxxij"; Kustos fehlt a u f f . viijv; xvv; xxvv; xxxß; xlf>; Illustrationen: 15 Holzschnitte, von denen zwei je einmal, einer zweimal wiederholt werden; im ganzen lassen sich etwa drei Holzschneider unterscheiden, und zwar: 1) fol. jr; vv; ixT (=xxxijv). 2) xv (=xvjr, lxxvr); Iviif. 3) xxixv; xxxvv; xxxvijr; xxxixr; xlj"; Iß; lviijr; lxijv; Ixxj"; Ixxiiß; xcv; der Holzschnitt auf f . lxxiijv (=S. 151) ist links oben mit HH signiert.3 Standort: Bayerische Staatsbibliothek
München
Signatur: P. O. germ. 213t 4° Das Exemplar ist stellenweise stark fleckig, Einrisse sind restauriert; neuerer Pappeinband (18./19. fh.). A2 Titel und Impressum wie A1. Exemplar entspricht auch sonst A1; neuerer Pappeinhand, Druck sonst gut erhalten, abgesehen von einigen kleinen Stockflecken. Standort: Landesbibliothek
Oldenburg
Signatur: Sprach. XIII / 4. b. 2 3
Was hier gesperrt erscheint, ist im Originaldruck rot gedruckt. C f . hierzu Bolte, a. a. O., S. 247, Anm. 1.
Nachwort
197
A 3 Titel wie A1; defektes Exemplar: es fehlt f . Z&. Sonst wie A1. Auf der Rückseite des Titelblattes roter Rundstempel: Ex Biblioth. Regia Berolinensi. darüber schwarzer Rundstempel-. Vend. Ex. Bibl. Reg. Berol.; unten ein Rundstempel v. N. Auf dem Titelblatt %n>ei Stempel: 1) EX LIBRIS BIBLIOTHECAE COLMARIENSIS 2) Faksimilestempel eines Namens, nicht lesen. Auf dem Titelblatt handschriftliche Eintragung (16. Jh.?) neben Burckhaim: Unndt bürget des höllischen feürs. Verblaßte Tintenkrit^eleien ^wischen f . X und Z:>. sehr tintenfleckig. Exemplar ist in neueren Pappeinband gebunden. Standort: Bibliothèque de la Ville, Colmar Signatur: BU 2803 als. A 4 Titel und Impressum wie A1 Exemplar entspricht auch sonst A1; gut erhalten, auf f . I4v\Kr, unten, Tintenkreu^e; Tiijv: Loch, letzte Zeile der Marginalie: drei Buchstaben Textverlust. Einband neu, gelbes Pergament. Standort: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Signatur: 170.14. Hist. (Früher Cim. 83) A 6 Titel und Impressum wie A1. Exemplar entspricht auch sonst A1; vollständiger Text, aber starke Gebrauchsspuren, stockfleckig, Wasserflecken, Unterstreichungen auf Titelblatt und f . A 5r; Holzschnitte teilweise %u kolorieren versucht. Die Ecken f . C und Cij sind abgerissen, mit Textverlusten, aber mit weißem Papier restauriert; D2 Riß durch den Holzschnitt mit weißem Papier überklebt. Neuerer Ledereinband ( 18. Jh.). Standort: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Signatur: (4°) 8° Poet. germ. II, 2856 (alte Sign. 2504)
198
Nachwort
A® Titel und Impressum wie A1. Exemplar entspricht auch sonst A1; gut erhalten, alter Einband (beschriebenes Pergament), Titelblatt restauriert. Handschriftliche Eintragungen auf dem Titelblatt: oben: Wickram; neben Burckhaim: le pauvre homme; auf der Innenseite des Deckels: 26 Holtzstück; Fasciculus ineptiarum ineptissimarum. Gerardus Abbas Luccensis. Standort: Niedersächsische Landesbibliothek Hannover Signatur: Lh 5488 Dieses Exemplar ist nicht bei Bolte verzeichnet. Der Text befindet sich in einem Sammelband folgenden Inhaltes: 1. Der Irr Reittend Bilger 2. DE GENERIBVS | EBRIOSORVM, ET EBRIETA-|TE VITANDA, IOCVS QVODLIBETI | ERPHVRDIEN. LEPIDISSIMVS. | Cui accessere | De Ebriorum affectionibus & moribus problemata.|.. . Holzschnitt. .. f . P4r: IN VETERI | VANGIONVM | VORMATIA | EXCVDEBAT GREGORIVS | COMIANDER. 3. Der vollen brüder orden | Disz Büchlein zeygt an / was der | wein würckt inn denen so jhn mißbrauchen. | Bey dem wein ward auffgeschriben / Was volle leut hand getriben / Das beklaget sich der Narr so fast / Weil yeder nach seim kolben tast. Durch H. Bock. Holzschnitt; s. a., I. et t.
A 7 Titel und Impressum wie A1. Exemplar entspricht auch sonst A1; alter Einband, Pergament mit Neumenhandschrift. Standort: British Museum London Signatur: 1073. 1. 20
Nachwort
199
A 8 Titel und Impressum wie A1. Exemplar entspricht auch sonst A1; bestoßener Pappeinband; auf innerem Vorblatt Ex libris: Johann Conrad Feuerlein Ictus et Consil. Norimb. Standort: British Museum London Signatur: 11517. d. 36. Dieses Exemplar ist nicht bei Bolte verzeichnet. *A9 Titel und Impressum wie A1. Standort: Bibliothèque Nationale et Universitaire Strasbourg Signatur: R 100 394 *A10 Titel und Impressum wie A1. Standort: österreichische Nationalbibliothek Wien Signatur: 40. Q. 39 *An Titel und Impressum wie A1. Standort: österreichische Nationalbibliothek Wien Signatur: 5384 — B Dieses Exemplar ist nicht bei Bolte verzeichnet *A12 Titel und Impressum wie A1. Standort: Staats- und Stadtbibliothek Augsburg Signatur: 4° L. D. *A13 Titel und Impressum wie A1. Standort: Königliche Bibliothek Kopenhagen Signatur: 75™—264,4°
200
Nachwort
*AU Titel und Impressum wie A1. Standort: Germanisches National-Museum Nürnberg Signatur: 8° N. 226 Dieses Exemplar ist nicht bei Bolte verzeichnet. Die von Bolte noch verzeichneten Exemplare in Wür^burg, Berlin (Yh 2711) und Gotha sind — nach freundlicher Auskunft der Bibliotheken — nicht mehr vorhanden. Über die Exemplare in Wernigerode und ,Petersburg' (Leningrad) habe ich leider nichts in Erfahrung bringen können, da Anfragen an die betreffenden Bibliotheken unbeantwortet blieben. 2. B-Drucke (1557) B 1 Der Irr Reit=|tend Bilger. | E i n k u r t z w e i l i g s Buchlin von | einem grossen Herren / der sich in grossem | widermüt zü dem ferren sanct Jacob verheissen / | was er für abentheur auff semlicher Bilgerfart er|£aren hab / Fast kurtzweilig / darbey auch Alten | vnd Jungen sehr dienstlich z£i lesen vnd zu hören / j mit schönen Figuren geziert / vnnd newlich | an tag geben / Durch Georg Wickram | von Colmar diser zeit / Statschrei|ber zü Burckhaim | drei Kleeblätter, darunter: Alles was du thüst / so bedenck das | end / so würstu nimmer vnrecht thün / | Jesus Syrach am v i j . | Gedruckt zü Strassburg / In | Knoblochs Druckerey. | f . xcj': Gedruckt zü Strassburg / inn | Knoblochs druckerey. | 1557. | Quartformat; Bogen- und Blattzählung: A—Ae; B—F4; Z—Z6= 1*—6*;j—xcj. Fehler in der Paginierung: f . Lijr steht: Ixxviij statt richtig: Ixxvij, das übersprungen ist. Auf ieder Verso-Seite rechts
201
Nachwort
unten Kustos, falsch auf p. xxxijv; Kustos fehlt auf xvv; xxx/1; xlj°; lvif>. Exemplar im ganzen gut erhalten, durchgängig leicht stockfleckig; neuerer Pappeinband. Auf vorderem Innendeckel Aufkleber: Bibliotheca Regia Berolinensis. DONO Friderici Wilhelmi IV. Regis Augustissimi D. V. Nov. MD CCCL. Ex Bibliotheca B. M. Kar. Hartw. Gregorii de Meusebach. Auf dem Titelblatt oben rechts mit Tinte 2814, unten Mitte 1557; auf der Rückseite des Titelblattes Rundstempel (rot): Ex Biblioth. Regia Berolinens. Standort: Staatsbibliothek
Preußischer
KulturbesitBerlin
Signatur: Yh 2714 R. Illustrationen nach Anzahl, Art und Reihenfolge wie in A. B2
Titel und Impressum wie B1. Das Exemplar entspricht auch sonst B1; auf dem Titelblatt links unten mit Tinte: 5fl. Das Exemplar des Pilgers befindet sich in einem sehr gut erhaltenen Sammelband ( Pergamenteinband der Zeit) Standort: Forschungsbibliothek
Gotha
Signatur: Theol. 4° 36916 Der Sammelband hat folgenden Inhalt: 1. Der Herren Pfleger | vnd Geheimen Ràth des heyligen [ Reichsstatt Augspurg. | Warhaffter gegenbe»|richt / der Augspurgischen Händel vnd | gegründte widertreybung D. Georg Mül«|lers nechstuerschinen 1586. Jars in | Truckh außgetrewten Fa«|mos gedichts. | Zierstück, darunter: Getruckt zü Augspurg/ durch Vallentin Schónigk / auff vnser | Frawen Thor. | 1587. | 2. Etliche Schrifften / | So die Euangelische | aus Augspurg verstossene Predi»|ger / zu besserm bericht der Sachen / | in Druck verfertiget. | DOMINVS VIDET. | Zierstück, darunter: Anno (.Längsstrich) M.D. L X X X V I .
202
Nachwort 3. Publication | Der Röm: Key: May: zwischen der j Oberkeit vnd den Kirchendienern Augspur»|gischer Confession / in der Stadt Augspurg/ vnd | jhrer anhengigen ergangenen letzter resolution/1 sampt angehengtem bericht / was darauf? die | Herrn Kirchendiener an die Oberkeit suppli«|cirt / vnd was jnen die Herrn Stadtpfle«|ger vnd Geheime auff solches wei=|ter anzeigen vnd fürhal»|ten lassen. | Zierstück, darunter: M.D. LXXXVI. 4. Gegründte Christliche Antwort der | jetzigen Euangelischen Predicanten in | der Stadt Augspurg. | Auff Doctor Georgen | Müllers newlich in Truck außge=|gangen vermainten Send vnd | Trostbrieff. | Sampt einem außfürlichen Bericht / | auß weiland des Ehrwirdigen Herrn D. Martin Luthers / | vnd anderer fürnemen Euangelischer / der wahren | Augspurgischen Confession zugethaner Theologen vn | Lehrer schrifften / was man vom Betriff der Kir=|chendiener derselben Confession vnnd | der Lutherischen Lehr gemeß | halten solle. ] An die Euangelische Burgerschafft zu Augspurg | Sendbrieffs weyß / derselben zum besten / zü auffdeckung der | warheit / vnnd Widerlegung des vngrunds / getrewher»|tziger mainung gestellt vnd Publicirt / damit sich | nyemandt in Sünd füren / oder darinn | zü seinem ewigen verderben | auffhalten lasse. | Getruckt zü Augspurg/ durch Valentin | Sch6nigk/auff vnser Frawen thor. | Längsstrich, darunter: M.D. LXXXVI. | 5. Comcedia. | Darinen den Gotts=|uergeßnen Doppelspilern / zu ewiger | Abschew / vn den Gwissenhafftigen Kurtzweilern zu denck»|würdiger Erinnerung / die Würffei vnnd Karten / sampt deren Farben / | Gleich / Hochzeit / Tantz / Munten / Trumphen / letste Löß / vnd Kreiden / | auß heiliger Göttlicher Schrifft grundtlich erklärt / mit nam»|hafften Exempeln / auß ertlichen ansehenlichen | Scribenten bestettigt / | Vnd darneben der Welt Lauff / in al«|len dreien Ständen / im Lehr / Wehr vnd Nehr«| stand / nach jetzo der Zeit schwebenden Lastern / vnd jhnen entgegen gesetz»|ten Tugenden (in massen das folgende Alphabet Register pünct»|lich berichtet) durch schimpff vnnd ernst/lustig vnd [ lehrhafft / mit eingesprengt / | Vnnd zu end / gedachter Karten / Würffei vnnd | Kreiden außlegung / in ein Geistlich Lied / auff vilen Melo«|dien zusingen / richtig begriffen ist. | Durch M. Thomam Bircken / Pfarrern zu Undertürck=|heim / im Fürstenthumb Würtemberg. | Vbersehen vnd approbiert / von der Theologischen | Facultet zu Tübingen. | Zierstück, darunter: Getruckt zu Tübingen / | bey Georgen (Längsstrich, darunter:) Gruppenbach / im Jar / 1590. | 6. Der Irr Reittend Bilger
203
Nachwort
B3
Titel und Impressum wie B1. Das Exemplar entspricht auch sonst B1; gut erhaltener Text; Sammelband, Einband der Zeit (beschriebenes Pergament). Standort: Herzog August Bibliothek
Wolfenbüttel
Signatur: 70. 1. Poetica Inhalt des Sammelbandes: 1. Die Narren beschwerung. | Ein gar sehr nützliches / kurtzweyliges vnnd lustiges | Büchlin / In welchem gemeldet vnnd | angezeigt wirdt / was yetzund der weit Lauff vnd Monier sey / mit vil schönen Figu«|ren / sampt einem neuwen Re»|gister gezieret. | Holzschnitt; darunter: Durch Georg Wickram auff ein | neuwes uberlesen / Auch die Reimen | gemehret vnnd gebessert. |
/. Yyiif: Gedruckt zu Strassburg / [ In Knoblochs Druckerey. | M.D. lviij. | 2. Der Irr Reittend Bilger
B4 Titel und Impressum wie B1. Loch im Titelblatt: a b e . . . . s e m l i c h e r ; Text befindet sich in einem Sammelband (Beschreibung siehe diese Ausgabe, Band VIII, S. 233ff.) Standort: Stadtbibliothek Trier Signatur: C 1951 Die anderen, von Bolte verzeichneten Exemplare des B-Druckes ließen sich nicht mehr nachweisen, so die Exemplare in Frankfurt, ,Petersburg' (Leningrad), Thorn; das Dresdener Exemplar ist durch Kriegseinwirkungen verloren gegangen. Ein bei Bolte nicht verzeichnetes Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Signatur: 68. 13. 2. Poet. 8°) war dort %ur Zeit nicht aufzufinden. III Der Abdruck folgt der Editio princeps A1. Nur an den folgenden Stellen wurde in den Text eingegriffen:
204
Nachwort
6,11 kurtze] kurcke A; kurtze B. 8,3 achtzig] atzig A; achtzig B. Vers 153 Allen] Allein AB; Allen Balte. 285 forteil] folteil AB; forteil Bolle. 765 ] und A; eins B; des Bolle. 775 Auffquellen] Auffqullen A; Auffquellen B. 864 Margin.: eines Jägers ritter stuck] Jägers ritter stuck eines AB; Ritterstuck eines Jägers Balte. 895 Welche] Elche A; Welche B. 1018 erdenck] erdenck A; erdencken B. 1053 (vor)] aus AB; vor Bolle. 1198 auch] anch A; auch B. 1235 nür] nun A; nür B. 1403 sein] ein AB. 1643 Cornelio] Camello A; Cornelio B. 1755 Cornelius] Carnelius A; Cornelius B. 2528 underrichten] underichten A; underrichten B. 2530 Margin.: Am v. bûch Mose am vj. und xj. capitel] Am v. buch Mose am vj xj und capitel A; vj und xj capitel B. 2608 andern] andren A; andern B. 2664 er] et A; er B. 3192 Es] Er A; Es B. 3281 Arnold] arnold A; Arnold B. 3372 Des] Das A; Des B. 3388 dem] den A; dem B. 3426 ] fehlt A; ich B. 3486 Judas] judas A. 3704 disem] disen A; disem B. 3774 gfangnen] gfagnen A; gfangnen B. 3781 ] Und AB; Ich Bolte. 4101 hett] hert A; hett B. 4537 Wann] Wans A; Wann B. 4604 dPropheten] Dpropheten A.
IV Wieder habe ich einer Reihe von Bibliotheken für ihre Unterstützung meiner Editionsarbeit zu danken, sei es, daß sie Auskünfte erteilten, sei es, daß sie die Originaltexte über den Leihverkehr in Berlin zugänglich machten, und zwar: der Bayerischen Staatsbibliothek München, Landesbibliothek Oldenburg, Bibliothèque de la Ville Colmar, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, Forschungsbibliothek Gotha, Stadtbibliothek Trier. Meiner Frau und Herrn Klaus P. Schmidt M. A. danke ich für ihre Hilfe beim Kollationieren und bei den Korrekturen. Berlin, im Februar 1972
Hans-Gert Rolo ff
Inhalt des sechsten Bandes Der Text des Irr reitenden Pilgers
1—183
Variantenver%eichnis
185—194
Nachwort des Herausgebers
195—204
w DE
G
W i l t e r de G r u y t e r Berlin •N e \ v f ö r k Ausgaben Deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts Johannes Agrícola Die Sprichwörtersammlungen Herausgegeben von Sander L. Gilmann Oktav. 2 Bände. 1971. Ganzleinen DM 240,—
Philipp von Zesen, Sämtliche Werke Unter Mitwirkung von Ulrich Maché und Volker Meid herausgegeben von Ferdinand van Ingen 18 Bände. Oktav. Ganzleinen. Band 8: Simson. Bearbeitet von Volker Meid. Mit einer Tafel. VI, 677 Seiten. 1970. DM 156,— ISBN 311006364 6 Band 9: Deutscher Helicón (1641). Bearbeitet von Ulrich Maché. VI, 601 Seiten. 1971. Ganzleinen DM 178,— ISBN 3110035987
Alexander Seitz, Sämtliche Schriften Herausgegeben von Peter Ukena. Etwa 5 Bände. Oktav. Ganzleinen. Band 1: Medizinische Schriften. IV, 299 Seiten. 1970. DM 76,— ISBN 3 11 000362 7 Band 3: Tragedi vom Großen Abentmal. IV, 132 Seiten. 1969. DM 36,— ISBN 3 11 000356 2
Christian Weise, Sämtliche Werke Herausgegeben von John D. Lindberg 25 Bände. Oktav. Ganzleinen. Band 1: Historische Dramen 1. IV, 629 Seiten. 1971. DM 158,— ISBN 3 11 001891 8 Band 3: Historische Dramen 3. IV, 433 Seiten. 1971. Mit 2 Faksimiles. DM 112 — ISBN 3 11 003592 8
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\Sflalter de G r u y t e r Berlin •N e w f ö r k Ausgaben Deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts Der Patriot Nach der Originalausgabe Hamburg 1724—1726 in drei Textbänden und einem Kommentarband kritisch herausgegeben von Wolfgang Martens Oktav. Ganzleinen. Band 1: Jahrgang 1724, Stück 1—52. Mit 1 Tafel. VI, 446 Seiten. 1969. DM 96,— ISBN 3 11 000360 0 Band 2: Jahrgang 1725, Stück 53—104. IV, 428 Seiten. 1970. DM 96,— ISBN 3 11 000361 9 Band 3: Jahrgang 1726, Stück 105—156. Register. IV, 460 Seiten. 1970. DM 106 — ISBN 3 11 002694 5
Johann Rist, Sämtliche Werke Unter Mitwirkung von Helga Mannack und Klaus Reichelt herausgegeben von Eberhard Mannack. Etwa 12 Bände. Oktav. Ganzleinen. Band 1: Dramatische Dichtungen. (Irenaromachia. Perseus.) IV,289 Seiten. 1967. DM 76,— ISBN 311000346 5 Band 2: Dramatische Dichtungen (Das Friedewünschende Teutschland. Das Friedejauchtzende Teutschland.) Mit Faksim. IV, 465 S. 1972. DM 190,— ISBN 3110041251
Spieltexte der Wanderbühne Herausgegeben von Manfred Brauneck. 6 Bände. Oktav. Ganzleinen. Band 1: Engelische Comedien und Tragedien. VIII, 692 Seiten. 1970. DM 140 — ISBN 3 11 002694 5 Band 3: Schau-Bühne englischer und frantzösischer Comödianten (1670). VI, 605 Seiten. 1970. DM 140,— ISBN 3 11 002695 3 Band 4: Schau-Bühne englischer und frantzösischer Comödianten (1670). VIII, 619 Seiten. 1972. DM 168,— ISBN 3110040018
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Walter de Gruyter
Berlin • Ne\vförk
Ausgaben Deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts Sixt Birck, Sämtliche Dramen Herausgegeben von Manfred Brauneck 4 Bände. Oktav. Gan2leinen. Band 1: VI, 307 Seiten. 1969. DM 72 — ISBN 3 11 000359 7
Johann Christoph Gottsched Ausgewählte Werke Herausgegeben von Joachim Birke Etwa 10 Bände. Oktav. Ganzleinen. Band 1: Gedichte und Gedichtübertragungen. VI, 533 Seiten. 1968. DM 96 — ISBN 3 11 000351 1 Band 2: Sämtliche Dramen. VI, 481 Seiten. 1970. DM 112 — ISBN 3 11 000363 5 Band 3: Sämtliche Dramenübertragungen. VI, 393 Seiten. 1970. DM 96,— ISBN 3 11 000364 3 Band 4 : Reineke der Fuchs. Mit Abbildungen. IV, 481 Seiten. 1968. DM 92,— ISBN 3 11 000353 8
Johannes Kerckmeister, Codrus Ein neulateinisches Drama aus dem Jahre 1485 Herausgegeben von Lothar Mündt Mit 2 Faksimiles. Oktav. IV, 185 Seiten. 1969. Ganzleinen DM 32,— ISBN 3 11 000357 0 (Reihe Drama 3)
Das Künzelsauer Fronleichnamspiel Herausgegeben von Peter K. Liebenow Groß-Oktav. VI, 296 Seiten. Mit 7 Kunstdrucktafeln. 1969. Ganzleinen DM 86 — ISBN 3 11 000355 4 (Reihe Drama 2)