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German Pages 627 [640] Year 1974
NAOGEORG, S Ä M T L I C H E W E R K E I
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AUSGABEN DEUTSCHER LITERATUR D E S XV. BIS XVIII. J A H R H U N D E R T S
unter Mitwirkung von Käthe Kahlenberg herausgegeben von Hans-Gert Roloff
THOMAS NAOGEORG SÄMTLICHE WERKE
WALTER D E G R U Y T E R • B E R L I N • N E W YORK 1975
THOMAS NAOGEORG SÄMTLICHE W E R K E herausgegeben von HANS-GERT
ROLOFF
ERSTER BAND D R A M E N I: Tragoedia nova Pammachius nebst der deutschen Übersetzung von Johann Tyrolff
WALTER DE GRUYTER • BERLIN • NEW YORK 1975
©
ISBN 3 11 004074 3 Library of Congress Catalog Card Number: 74-80627 Copyright 1974 by Walter de Gruyter Sc Co., vormals G. J. Göschen'scbe Verlagshandlung, J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit Sc Comp. Printed in Germany — Alle Rechte des Nachdrucks, einschließlich des Rechts der Herstellung •on Photokopien — auch auszugsweise, vorbehalten. Satz: IBM-Composer, Walter de Gruyter Sc Co., Berlin 30 Druck: W. Hüdebrand, Berlin 65 Bindearbeiten: Lüderitz Sc Bauer, Berlin 61
FOR HERBERT KOLB zum 6. 1. 1974
Tragoedia nova
PAMMACHIUS
1538
*
Ein Christlich und gantz lustig Spiel
um 1540
TRAGOE DIA NOVA PAMMA chius, autore Thoma Nao georgo Straubingensi. Cum Prœfatione
luculenta.
EIN C H R I S T L I C H / VND G A N T Z LUSTIG S P I E L / D A R I N N DES A N T I C H R I S T I S C H E N B A B S T THUMBS/ T H E U F F L I S C H E L E H R / V N D WESEN/ WUNDER M E I S T E R L I C H D A R G E B E N WIRD/ D E R CHRISTLICHEN J U G E N T INN Ü E U D S C H E R NATION ZUM BESTEN/ AUS DEM L A T E I N THOME N A O G E O R G I INN DEUDSCHE R E I M V E R S E T Z T DURCH J O A N T Y R O L F F ZU C A L A AN DER S A A L .
THOMAS NAOGEORGUS A D LECTOREM. Quamvis Filius absit hie Philippi, Nec quisquam videat Apellis artem, et Lysippus iaceat sepultus olim, Nobis attamen haud minus probatur 5 Nostri primi opens secundus author Interpresque Tyrolphus, et Latini Et sat Teutonici peritus oris Qui rytmos numeris struit probatis, Auritus cito quod popellus audit, 10 Isthuc quod facile haud videbis inter Huius tot studii aemulos receptos.
^DT R A G O E I A NOVA P A M M A chíus,autoreThoma Nao georgoStraubíngenii. Cum Prefittone
lutulenta,
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S D a r i n n Oes 2 l n t i c b r i ( t i f c t ) e n i B ö b i t * t b u m b s ( L b c u f f l i f c b e l e b r / t m b tjoefen/ ujunber mei ft erlief? bargeben coirb/ber (Thrift = lief) iugentinn SeubfctyerClation jum beften/ aus dem SLatein ^ b o m e n o o y o r ^ i inn beubfcheReim perfetjt burcj^3oori^ (Eyrolff j u d a i c a n b e r ö n a l . THOMAS NAOGEORGVS
AD LECTOREM,
Q i u m m i filini abfit hic Philippi, Nee 1260
1265
1270
1275
1280
1256-1280
Famem expleret vestram, sitimque aqua frigida. Quotidianis at illi semper diffluunt Ad nauseam usque voluptatibus, e reculis Vestris coemptis. Licet et stertere pinguibus, Et pedere ociosis. Satius bestias Esse, atque sic vivere, ut aliquis laboribus Marcescat propriis, caeteri alienis cutem Foeliciter curent. Quin tandem surgitis, Libertatemque pristinam capessitis O cives? Ubi virilia vestra pectora, Patemaque virtus? An libertatem a Deo Datam, a mortalibus tolli patiemini? An nescitis, quantum libertas sit bonum? En magna vestrum multitudo est. Hercule Iniquum et paenitendum, a paucioribus In servitutem redigi. Vobis arma sunt Viresque ingenuae, illis mollicies officii Viresque effoeminatae, et insuetae manus Armorum. Vos bonam, illi causam pessimam Habent, cui et coelestes adversarier Vobisque suppetias ferre est certissimum. Nonne ante vos tulere Atheniensibus, Romanis, Lacedemoniis et compluribus Aliis? Quod si vobis ipsi defueritis Nunc, quum tale nihil suspicantur, postea
Tyrolff, Pammachius deutsch, v.
1425 (fV 1 )
1430
1435
1440
1445
1450
1455
1423-1456
161
Odr auch des kalden wassers einen trunck/ Und dancket G o t t so ihr deß hett genungk/ Sie aber lebn im saus mit uberfluß/ Und pancketirn biß auch zum uberdrus/ Nur von dem ewern/ welchs ihr ihn müst gebn/ Ja sie allein wolln habn ein sanfftes lebn/ Daheymen hat ein jeder was er wil Seind müssig/ reissen Barchant auff eim pfui Ein Wildes Thier mocht eyner lieber sein/ Denn leyden solchen harten zwangt und pein/ Den mancher dulden m u ß bey seinem gut/ Und sehn das andre vonn seim schweis und blut Sich mesten aus/ und weidlich prassen d r a u f f / Warumb macht ihr euch nicht ihr Burger auff Und rieht ewr alte freyheit wider an/ Wohyn habt ir ewr mannes hertz gethan? Wolt ir die freyheit euch von G o t t beschert/ Daß euch dieselb von menschen gnomen werd/ Wist ihr nicht? Freyheit/ wie das ist ein gut? Denckt wie viel ewr ist/ vorwar ihr thut Unrecht und ubel/ daß ihr lasset gleich Ihr wenig/ gar zu knechten machen euch. Ihr habt die weer/ darzu krigs wissenschafft/ Sie als die weiber haben gar kein krafft/ Zur weer sie dugen nichts/ ewr sach ist gut/ Ihr sach ein jeder unrecht sprechen thut. Der auch Got selber hart entgegen ist/ Wird euch auch beystand thun/ deß seid vorgwist. Ists zu Athen nicht auch also geschehn? Zu R o m und inn Lacedemonien? Dergleichen andern mehr inn solcher sach? Werd ihr ihm aber itzt nicht trachten nach/ Dieweil ihr keiner des gedancken hat/ So werd ir denn auch k o m e n viel zu spat.
162
78 51 Und biten erstlich untertheniglich/ 1570 Du wollest lassen nicht beschweren dich/ * Genediglich von uns zu hSren an/ Was kegen dir wir an zu tragen han. SATHANAS.
Was ists.
174
Naogeorg, Pammachius,
v.
1366-1390
PORPHYRIUS.
(E7V) 1370
1375
1380
1385
1390
Quamvis, Princeps op time, ad hostes grave est Verba facere, nec non impetrare quippiam Necessitate coactos, ab eis quos prius Verbis factisque laeseris, difficile, nos Tamen tua dexteritate ac d e m e n t i a Freti, nihil diffidimus, quin supplices Nos t u a respiciat gratia. Experti hactenus Sumus insuperabilem tuam potentiam, Atque id nostro d a m n o ac labore maximo. Vidimus item quam larga tuis des praemia, Quam splendeant in m u n d o , q u a n t u m q u e omnibus Honori sint, divitiarum ac licentiae Quantum, rebusque quanta sit tranquillitas. Regnant, triumphant, et sectantur ocia, Quibus est laboris minimum, plurimum lucri. At nobis isthaec cuncta sunt contraria. Despectui sumus omnibus, atque nullius Prorsus numeri. Paupertas infoelix premit, Accusamur, multamur atque cedimur. Domus, agri, vineae, parentes, liberi, et Omnia, perpetuis subiacent periculis, Recteque factis nulla refertur gratia. Haec sunt ¡¡pafieia nostra, neque id iniuria. Nam q u u m vivimus in mundo, quae est insania Tandem, ut mundi nos opponamus Principi? Equidem observare convenit domesticos
Tyrolff, Pammachius deutsch, v.
1574-1604
175
PORPHYRIUS.
79 f
*
80 *
81 f
(F)
Wiewol Großmechtigister Herr/ Kegn feinden was zu werben ist fast schwer/ 1575 Bevor an/wer bezwungen wird aus not/ Zu biten was/ von denen die er hat/ Gar offt mit Radt und that sehr hart gefehrt/ Glucks darff/ auff das er werd der bit gewert. Jdoch so trawen wir der gute dein/ 1580 Soviel/ und hoffn es werd umb sonst nicht sein. Was wir begern inn underthenigkeit/ Werd uns geweren deine freundligkeit. Mit grosem schaden haben wir erfarn Dein über gwaldig krefft inn etzlich Jarn/ 1585 Wir haben auch gesehen wie du bist/ So gabreich gegn den deinn zu aller frist. Wie die so herlich scheinen inn der weit/ Inn gut und Ehr nach allem wünsch gesteh Sie thun was sie gelust inn steter ruh/ 1590 Sie herschen/ triumphiren/ und hierzu Sie haben wenig mue/ und Ions sehr viel/ Mit uns abr ists gerad das wider spiel. Wir seind von jederman verspott/ veracht/ Inn schwerer armut stecken tag und nacht. 1595 Wir werden angeklagt/gegebn inn todt/ Was unser ist leit alles grose not. Auch weib und kinder stehn inn steter far/ Und hat die frumbkeit kein belonung gar. Das ist nun unser gwin/ und billich auch/ 1600 Denn ists nicht Narrheit? was wir habn im brauch? Daß wir seintmals wir leben inn der weit/ Uns wider ihren Fürsten legn zu feit? Dieweil es sich geburen thut auch sunst/ Das halt ein jeder mit seins Herren gunst/
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