Sämtliche Dramen: Band 1 Ezechas. Zorabel. Joseph. Beel [Reprint 2013 ed.] 9783110834482, 9783110003598


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German Pages 305 [316] Year 1969

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Table of contents :
Ezechias
ZOROBABEL
IOSEPH
BEEL
Nachwort des Herausgebers
Inhalt des ersten Bandes
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Sämtliche Dramen: Band 1 Ezechas. Zorabel. Joseph. Beel [Reprint 2013 ed.]
 9783110834482, 9783110003598

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BIRCK, SÄMTLICHE DRAMEN I

AUSGABEN DEUTSCHER LITERATUR D E S XV. B I S X V I I I . J A H R H U N D E R T S

unter Mitwirkung von Käthe Kahlenberg herausgegeben von Hans-Gert Roloff

S I X T BIRCK SÄMTLICHE DRAMEN

W A L T E R D E G R U Y T E R & CO · B E R L I N vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp. 1969

SIXT BIRCK SÄMTLICHE DRAMEN herausgegeben von MANFRED

BRAUNECK

ERSTER BAND

WALTER DE GRUYTER &

CO·BERLIN

vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp. 1969

© Archiv-Nr. 488469/5 Copyright 1969 by Walter de Gruyter ic Co., vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J . Trübner — Veit 6c Comp. Printed in Germany — Alle Rechte des Nachdrucks, einschließlich des Rechtes der Herstellung von Photokopien — auch auszugsweise, vorbehalten. Satz und Druck: Buchdruckerei Richard Hahn (H.Otto), Leipzig

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Anno M.D.XXXIX.

EZECHIAS A I N NUTZLICHE KURTZE T R A G E D I Ε W I E MAN SICH IN KRIEGS NOTEN GEGEN G O T T H A L TEN SOLL. D U R C H XYSTUM BETULEIUM AUGUSTANUM.

PSALTES. H E R R AUSS DER J U N G E N KINDER MUND / W I L T U DAS WERD DEIN LOBE KUND. LUSTUS UT PALMA FLOREBIT.

ANNO

M.D.XXXIX.

(Personen des Spiels Erenbold Eliakim Hofmaister Känig Sebna der Schreiber Kamerer Marschalck Hert^og Pedarius Marggraff Banerberr Graf Phrat^omenus Cant^ler Hert^og Bulephorus Kriegßman)

Xystue Betuleius Non pcenitendae frugis adolescenti loan. Friderico Menzingero Basiliensi S(alutem) D(iat') C U M TYPOGRAPHUS M E O S mihi ludos extorquere satageret, non diu me difficilem exhibui, neque eos quidem illi gravatim conceßi, quos poetices geramanicae quasi progymnasmata quasdam (meministi Friderice, in quem finem) olim populo vestrati 5 dederam. Succeßit tum quidem quod moliebar, in nullö tamen quäm in te felicius. Qux sanfe res, quoties recorder, summam mihi delectationem adfert, Nec gravabor iam publio munusculo testari, quantum delectationis inde capiam, quoties recordor te meis auspicijs prima fecisse tyrocinia, meisque in castris tantum 10 roboris acquisivisse, ut non modo claßicis utriusque linguae autoribus audiendis, sed liberalibus etiam disciplinis perdiscendis idoneus, cum felicißimis quibusque in literarum stadio cursu contendas, cumque veteranis congreßiunculas facere audeas. Quod si, ut ceperas perrexeris, studiorum profectui is morum suavitatem coniungere, confirmabis earn tibi gratiam, quam iam pridem, partim tua commoditate, partim mea com(^4®)mendatione ab optimo quoque iniuisti. Earn, inquam augebis, si is fieri strennuis conatibus contendas, quem claßium duces te fore sperant; si spei, quam amplißimam patria tua de te 20 concepit, satisfacias. Hinc fiet, ut illi cedat utilitas salutifera, tibi gloria debita remaneat, quam ad deum optimarum rerum largitori, omnisque bonitatis autori bene gratus referas semper. Extra quem, quicquid glorias celebratur, mera ignominia censenda est. Hax pro meo antiquo in te iure admoneo, non quod 25 tuse industrix diffidam, sed ut videas pristinam de te solicitudinem nondum positam esse, quam tibi persuadeas tantisper

8

Sixt

Birck

duraturam, dum te Minoris annos egressum, tuique iuris factum, munia tibi iniuncta ita administrate accipiam, ut pietatis assertorem decet. Tum inquam fort£ cura paterna cessabit, sed 30 delectationi meae tantum accedet, quantum expectationem tui superaveris. In huius amoris testimonium hosce ludos tibi mitto, in quibus olim puellus partes tuas geßisti ita, ut facile; quas in te deus dotes contulerit, intelligenti cuivis facile reluceret. Nec te pigeat id suscipere; quod me ne nunc quidem 35 aedere pudet. Germanica sunt, Germanici poetae nomen apud vestrates audio. Terentius apud suos magis celebrabatur, quam si Atticas (quod (Aijr~y poterat) Romas dedisset, Nec tum deerant, qui Menandri fabulas intelligerent. Populi tum nobis, non doctorum tantum appkusus demerendus erat. Nec tum 40 nos, ut dixi, nostra spes fefellit, nec hodie malevolorum detrectatio ab editione deterret, maxime cum videam quis editionis usus apud nostrates, etiam si non agantur, esse poßit. Interim hoc fateor, lineas verius esse, quam opera absoluta. Neque enim tum vel sumptus ferebat, vel tenella puerorum 45 aetatula iustum aliquid patiebatur. Sed lineis hisce ductis, et inventione dispositionis umbris effigiata, ocioso alicui luxuriandi facultas suppetet, nec refert germanismi carbone ductas esse, possunt latinis coloribus obtegi, si qua parte licentiosius a decori lege aberratum est. Quod sane exercitij genus et tibi et so tuis asqualibus, quando per iusta et legitima studia vacabit, relictum volo. Salutabis nomine meo aequales. Vale. Augu

{ s t a ) Vindeli(corum). (AiJvy

ERENHOLD

D i e w e y l all ding zü Gottes ehrn auch ζ ύ des nächsten nutz sond ghern So merckend hie ir Christen all wann in dem Creütz ζ ύ dem abfall 5 Sich nayget unser blödigkait wir sollen sein zum bett berait Wie der Küng Ezechias that da im der feind lag vor der stat Darumb daß er die Gottes ehr 10 Y e lenger / und ye lenger mehr Auffrichtet / und Abgötterey er außreüt unverzogen frey Darumb mercken hie ζ ύ der frist das unser Küng ain bildtnuß ist is Wie es dann was zur selben zeyt als uns die Biblisch gschrifft bedeüt.

E L I A K I M HOFMAISTER

Aiif)

Herr Küng genedigister Herr wir bringen euch gantz böse mehr Der Küng von Asirier land 20 dem ir euch vor ergeben hand Mit grossem schaden an sein gnad so er nun yetz verstanden hat Das ir sollichs gebrochen hand hat er mit macht zü euch gesandt 25 Sein Hauptman Rapsagen gantz keen daß ir sollen euch im ergeen Euch zwing und underth&nig mach zü disem allem hat er auch

10

Sixt Birck

Die Burger schier in abfall gwendt 30 so vorhin fast partheyisch send Mit schanckung und verhaissung vil auff das sy thüen was er wil In disem brief geschriben stat was er euch als empotten hat. Künig 35 Herr Schreiber nemmend hin die gschrifft lesend w a s sy in ir begrifft.

Den Absag brief lißt S E B N A DER SCHREIBER.

(AiiJ v y

Küng von Juda wissen sold wie du vor hast mit silber gold V o n uns gekaufft freündtschafft und bund 40 hast auch versprochen mit deim mund Wider uns handien mit kaim wort noch hie noch an kaim andern ort D u nun Bundbrichig worden bist so du dich hast zü weer gerüst 45 D u thüst als was ζύ krieg gehört verwarst dein Statt mit aller gwerd Verstopffst die brunnen und die bäch schaw das ich mich nit an dir rech Was ists darauff du dich verlaßt so das du uns übergeben hast Villeicht der Egyptier Küng macht dir dein gmut gen uns so ring Villeicht sein w i g e n / und sein pferd würt dich schier bringen in geferd 55 Du laßt dich auff ain rörin stab der gantz und gar nit hat kain hab So er bricht / geht er in dein hand

Exechias so würstu dann mit im züschand Oder mainstu daß dir dein Got 60 Yetz helffen werd auß diser not Mainst das dir dein Gott helffen werd den du also vor hast ungehrt Die Bildstöck und die höhin all hastu hinweck than überall 6 5 Es sey ja das er helffe dir das doch nit gleüblich ist gantz mir Sich wellichs volck was ye so güt daß seine Götter vor mir bhüt Kain Göttlich krafft ye gwesen ist 70 darzu auch nie kain menschen list Der mir bißher vorgstanden sey ich habs under mich bracht gantz frey Darumb ich dir allhie mit sag dein Gott auch wider mich nit mag 7 5 Er mag mir auch nit fugen zü chias Zerbrochen die / bringt yetzund vil ungmach so man das dencken wil. HERTZOG PEDARIUS

(Avr)

Die drey von sachen reden wol 120 darumb ich in hie volgen sol. MARGGRAFF

Auß disen worten merckt man wol was in steck ire hertzen vol Daß Götzen dienst mehr bey in sey dann Göttlich ehr / das merckt man frey 125 Und das ich schweig vil böser list darmit ir hertz beladen ist. BANERHERR

Ir redend auß dem hertzen mein mich dunckt auch das nit Göttlich sein Wiewol das hatt ansehens vil BO so man den worten losen wil Es ist aber dem Gsatz nit gmeß daß unsern eitern gab Moses. G R A F PHRAZOMENUS

Die disputatz ist eben schwer bringt uns zu baiden seitten gfer 135 So wir uns gend in krieges leüff so ist unser volck gantz nit steiff Das glück wend das / wa es hin wil es hat auch gantz kain fürgsetzt zil Doch riet ich mehr das wir an Got 140 yetz nit verzagten in der not.

13

14

Sixt Β trek ELIAKIM HOFMAISTER

( Av")

Herr Küng das soll ewr hertz yetz nit beschweren sehr zü diser zit Dann Salomon in seinr weyßhait hat das offt lang vorhin gesait 145 Das Gott die seinen gnedigklich zun zeyten straff auff erdterich. CANTZLER

Mein Herr der Hofmaister redt recht dann also warden offt durchicht Vor zeyten Moses / Abraham 150 David und ander alle sam Die dann auch waren Gottes leüt warden angfochten mit dem streit. HERTZOG BULEPHORUS

Darumb Herr Künig ist mein rhat das ir mit hertzen an die that iss Gangend / und rüffend hertzlich auch zü Gott dem Herren in der h6ch. ERENHOLD

Dieweil ich als ain Erenhold Herr Küng euch rhaten was ir solt Sendent ewer Legation i«o zü Esaia dem Gotts man Der würt euch rhaten recht und wol wie man in der sach handien sol GRAF

Die reden weyßlich von der sach darumb das ich kain bsonders mach

15

Ezechias

(Avir~)

165 Rhat ich Herr Künig das man frey der gnaden Gottes gwärtig sey. KÜNIG

Mein Erenhold du rhatst mir wol dein 2ung ist allzeyt weißhait vol Darumb gang hin Eliakim no die Eltsten du mit dir hin nimm Zü dem Propheten / eylend bald die sach im wie sy staht fürhalt Und sag im das er in der not uns bitten helff den höchsten Gott HOFMAISTER

175 Die sach würt mir anglegen sein Herr Küng bey allen trewen mein. D A S GEBET DES K Ü N I G S

EZECHIE.

Ο Herre Gott Israel min der du sitzt über Cherubin Ain Herr du aller Künig bist der himel und die erden ist Von dir erschaffen / laß dir Herr zü hertzen gan die schmähe schwer So dir beweißt Senacherib dein beystand du allzeyte gib 185 Das er nit wie die Haiden all uns von dir treib in den abfall Hat ire Götter all verbrandt die sy hetten in irem landt Aber kain Gotthait inn in war (Avt*) 190 Von holtz und stain sy gantz und gar Von menschen hend gebildet auch aber Gott Herr / rieht du die schmach

16

Sixt Birck Erledig uns von seiner hand das dein ehr überal erkandt ι « Geprysen werd von yederman das man dich allain ruffe an. Chorus. N u η welche hie ir hoffnung gar Auff Gott den Herren legen χ . HOFMAISTER

sampt den eitern.

H E rr Küng der Prophet tröst uns wol 200 das man an Gott nit schwancken sol Er spricht es sey deß Herren red das die wort die der Thyrann het Auch seine diener hie gefürt auß argem list / auß böser gierd 205 Mögen uns schaden gantz kain ding darumb soll man sy wegen ring Er will geben ain gaist im auch das im zur haimet werde gach Das er zü ruck ziech eylend bald 2io und w0ll im brechen sein gewalt Und das er umbkumb mit dem schwerdt < Avif ) von hinnen weit äuff seiner erd.

Die Bottschafft Esaie. H E rr Küng uns hat ΖΎ euch gesandt Esaias euch wol bekandt 2i5 Das wir euch all hie thuen kund das wort auß Gott deß Herren mund In disem brief als gschriben stat als was die Prophecey inn hat.

Eytcbias KÜNIG

Herr Cantzler liß den brief behendt 220 den der Prophet zü uns hat gsendt Die Prophecej lißt DER CANTZLER.

A Lso spricht der Gott Israel das du hast betten fur dein quel Darmit Senacherib durchächt dich allain und sein namen schmicht 725 Dich dochter Sion hat verspott nach dir das haupt geschitlet hatt Er schickt dir auch nach die von Mumpff und mit tr6worten ist er stumpff Wem hast auffghrupflt du Tyrann grimm 230 über wen erhepst du dein stimm Wen bsehen krumb die äugen dein ? zwar dem haiigen Israel mein Dein knecht mit schmach verwisen hand dem Herren mein / gleich als ain schand 235 Auff sollich weiß lauten die wort ( Aviß) die manig btrubt hertz hat gehört Ich bin mit macht und pferden vil gezogen her in grosser yl Uber all berg und felsen hoch 240 deß Lybani / da hab ich auch ,1m gantzen land die besten leüt underwegen als außgereüt Sy waren wie die Zeder fest wie dannen hoch ich kam zü lest 245 Uber die höhin an das end da wol gebawen äcker send Ich hab gefunden brunnen quel mit trincken hats auß trücknet schnell Mein volck mit iren schühen all 250 das dürre da ward überall

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Six/ Birck

Thyrann du redtst vermessenlich loß I also redt Gott wider dich Hastu nit ghört vor langer zeyt das ich nun hab daß volck bereyt 255 Hab in geben die statt und land das sy hochhält bey tag in hand Ich hab dir biß her glassen zü das du sy brechtest in unrhü Es gschicht nit durch die kraffte dein 260 das du biß her das volcke mein Geächtet hast die stett und landt verherget hast / verderbt / verbrandt Das volck wie auff dem dach das gras ( Aviij'y eh daß zun helmen gschossen was 265 Hasts abgemeht / zü hew gemacht welchs du als schreibst zü deiner macht Sich zü Thyrann du irrest sehr furtan würstu nit mögen mehr Eh das du zochst auß deinem landt 270 hab ich dein anschleg all erkandt Ja ich hab dich gefürt dahin das du wirest die rüte min Sich aber furtan wurd ich dir ain biss einlegen deiner gür 275 Du würst hin ziehen wider fer den weg den du bist zogen her Aber Küng mit der Bürgerschaft: verlond euch nun auff Gottes krafft Das soll dir sein ain zaichen gwiß 280 furtan das jar mit deim volck iß Die frücht die abgehawen hat der feind / und darnach was gerat Im andern jar / von dem deß sich selb gsäet hat behilff du dich 285 Von dem das was beliben stan

E^echias im dritten jar soll yederman Säen / bawen und pflantzen schon alles das was ir mögen han Koren / Weinberg / und niessend daß 290 in danckbarkait / auff das fürbaß Euch rette von der gfangenschafft ( A v i i f ) der höchste Gott mit seiner krafft Und das ir kinder Juda zwar die abgehawen wasen vor 295 Einwurtzlen in die erd hinein und bringen obsich frücht gantz fein Dann nicht allain die freyhait werd werden wir haben auff der erd Sonder ir werden schnelligkleich 300 außbraiten weit das hailig reich Der Herr der heerscharen würt schon erlösen frey den berg Zion Darumb der Herr zum feinde spricht das er in ewr stat komme nicht 305 Kain pfeyl würt er außschiessen drein kain schilt würt in da hilflich sein Kain Bolwerck und Pastey so hoch würt im nit mögen helffen doch Den weg den er her kommen ist 3io würt er sich wenden zü der frist Kain zügang ζ ύ der statt er hett also hat Gott der Herr geredt Ich würd ain schilt über die statt erlösung auch sy von mir hatt 315 Darumb das der feind groß unehr mir züglegt hat der ich bin Herr Auff das ich rett die glori mein und Davids der mein knecht ist gsein Das ich im etwan gschworen han (Br) 320 das sein reich nimmer soll zergan.

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Six/ Birck KÜNIG

Das m6g wir uns fast £r6wen wo] ain yeder auch Gott loben sol. Das Botten brot bringt AIN KRIEGSSMAN.

HE rr Küng großmächtigister Herr ich bring euch yetz vil böser meer 325 Dann euch ain klaine weil hie vor kein feind ligt mehr hie vor dem thor Der Hauptman zü seim Küng hin zeücht ich waiß nit wa der selb hin fleücht Er ist von Libna gzogen ab 330 sy sagen das der Engel hab Ertödtet dort in seinem heer ain güten hauffen oder meer Das mögt Herr Küng euch ghaben wol ain yeder auch Gott loben sol 335 Mit danck umb sein barmhertzigkait die er an uns yetz hat gelait. Chorus. Psalmus CXXIIII. W E r Gott nit mit uns dise zeyt so soll Israel sagen χ . Des

KÜNIGS

Mandat lißt

DER E R N H O L D .

MErckend ir Burger all gemain 340 ir seyen groß stands oder klain Oder ir seind arm oder reich

Ezfcbias

(Bijr)

sond ir mercken allsand geleich Entbeüt euch Küngklich Maiestat sein gnad grüß alles was er hat 345 In seinem reich wol überal das euch das alles dienen sol Dieweil ir yetz zü mal allsand gespüret hond die Gottes hand Darmit uns auch gezayget an 350 was gfallen er darinn hat ghan Das wir allain hond unser hertz auff in gesetzt / nit hinderwertz Gesehen hond wer bhilflich sey sonder an im gehangen frey j55 Ist unser Ernstliches gebott das ir nit weichen hie von Gott Ain Herr er aller Herren ist der uns was bhilflich zü der frist Er ist der vor vil zeyten lang 360 und vor aller weit anefang In seinem rhat beschlossen hat alles das wie es uns yetz gat In seinem gwalt stat himel erd er darff nit fechten mit dem schwerdt 365 Sein feind mit wincken er vertreibt kain gwalt auff erd nit vor im bleibt Also hat er den Pharaon ertrenckt mit mengem stoltzen man Dort in des roten Möres grund 370 hat dardurch gfürt ewr elter gsund Durch den Jordan auch deß geleich da er in eingab dises reich Erhalten darinn manig jar hat im vil güts thon das ist war 375 Aber so offt man gfallen ist von seim gesatz in argen list

21

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Sixt Birck Hat er in dann die rüten gsandt durch ain Thyrannen in ir land Biß das sy sich hond wider kert 380 und haben in allain geehrt Er ist ain eyferiger Gott er leidt nit das man von seim bott Weich ab / und bett ain andern an darumb hat er nun mengen man 385 Umb sein abfall in trawren gsetzt biß das man sich wider zu letzt In rewen wider zü im wendt und in allain für Gott erkendt Wie ain vatter sich im erzaigt 390 mit gütigkait sich zü im naigt Darumb ist das der wille mein das ir euch laßt empfolhen sein Die Gottes ehr zü aller zeit an allen orten und so weit 395 Mein reiche langt / mein Zepter gaht wie yedlicher in seinem staht Geadlet ist / nit widerstreb sonder in dem gebott Gotts leb Wie wir vor jaren gordnet hand 400 überal in dem gantzen land Also soll es nun auch fürhin der Gotts dienst euch befolhen sin Wer darwider fürhin würt thon 405 oder den underwegen Ion Der soll hie wissen wissigkleich das er fürhin in unserm reich Kain gnad oder statt finden söll so lang biß das er wider w611 4io Sich schicken recht nun in die sach dann würt er haben wider gmach.

Ezechiels Beschlußred. D i e weil ir nun gehöret hand den handel fast yetz allen sand Auffs kürtzest unserm alter nach ( B i i j r y 415 darbey so bitten wir euch auch Das nun allzeit die Gottes ehr bey euch erwachs ye lenger mehr Lond euch allzeit befolhen sein den frid / bey allen trewen mein 420 Christus kain Herr des kriegens ist sonder so du wilt sein ain Christ Tracht du nach frid und ainigkait auch fug niemandts nit zü kain laid Wa aber dir würt botten an 425 der krieg / soltu gut hoffnung han Das Gott noch lebt / und für uns ficht der feind gwalt mit seim willen bricht Darumb ir liebsten vätter güt fassend unser leer wol zü müt 430 Das wir nit alt seind achtent nitt sonder volgend hie unser bitt Lond uns hie euch befolhen sin das ist der aller gröst gewin Das wir nun yetzund fahen an 435 befleissen / dardurch müß bestan Der gmain nutz / das ist erbarkait Gotts forcht / frid / rhatschlag / dapfferkait Das helff uns Christus unser Herr dem sey allzeit lob / preiß und ehr.

(Büß)

Getruckt zu Augspurg / durch Philipp Ulhart / in Sant Katherinen gassen.

23

^ojobabel Süto gttiltc&s fcem batten 25 ucb «κ11ίφ(πι on anbcre mercMti&e nugberfatt/ Ροη&βΗϊφ erlernet wärt/wie fiiirfienbig ce fey/fo bie durften i>nb vDberen bie peri t$lbinger ber φδκΐίφβη vc&vet fyait erhalten / vnb bee ώίη viivoiiebigtaitfieU Unitize» θ « Γ φ $5>fium Betufcium 2JuguJi«nam. Iufhisutpdmdflorcbit. 24. D. XXXVIII.

ZOROBABEL. A I N H E R R L I C H E TRAGOEDI AUSS DEM DRITTEN B U C H ESSDRE GEZOGEN. I N WELLICHEM ON ANDERE MERCKLICHE NUTZBARKAIT / SONDERLICH ERLERNET WÜRT / WIE FÜRSTENDIG ES SEY / s o DIE FÜRSTEN UND O B E R E N D I E VERTHADINGER DER G O T T L I C H E N WARHAIT ERHALTEN / UND DAS AIN Η GOTSALIGER NACH E H R E N UND WÜRDIGKAIT STELE LEN MÖGE. D U R C H XYSTUM BETULEIUM AUGUSTANUM. IUSTUS UT PALMA FLOREBIT. M.D.XXXVIII.

3

Biauneck

(Personen des Spiels Der Ernbold Trucksäß Ceryx Marscbalck Hoplites Der Künig Darius Der Cant^ler Talthybius Cophus Trabant Oenocrates Trabant Ko/ax Trabant Zorobabel Trabant Statthalter in Persia Statthalter in Media Graf Nomophylax Graf Tacticus Kamerherr Hofmayster Banerherr Phrurier Schenck Schat^herr Rentmayster Landvogt auß Syria Landvogt auß Macedonia

3*

30

SixtBirck

Landvogt auß Phanicia Landvogt auß India Landvogt auß Aethiopia Landvogt auß Babylonia Diadochus ain kriegßman Okjs Bott Dromeus Bott Tachistus Bott Traso Kriegßman Anander)

Dem Christenlichen leser. W i e Joseph unnd Daniel / also auch dise Histori / zaiget wie fürstendig es sey / allen Oberkaiten / doch fürnämlich ainem Fürsten / so sein Regiment Gottsäligklichen will anrichten / das er recht Got weiß minner hab / durch welliche er solliches s verrichte / Welliches widerspil layder wir zü unseren Zeiten mit grossem schaden der Christenhait erfaren / Dann gemainklich an den Fürsten höfen / deren der mehrer tail seind / die ire Herren mit falschem wahn / und eytler schmaichlerey verwenen / wie allhierinn Kolax / ich waiß nit was unüberwindlig10 kait / zinden damit an die ehrgeytigen hertzen sich wider die warhait Gottes aufzulaynen / Doch entlich müß Zorobabel (wellicher ain eben bild aller Gottsäligen Rhiten ist) ain fürgang gewinnen / die warhait frey öffentlich bekandt / und die Babylonisch gefengknuß ledig gelassen werden / Welliches / so 15 es durch kain ander mittel für die oren der Potentaten kommen mag / mag es villeicht durch spylweiß und kurtzweil denen fürgetragen werden / Will hiemit anderen mercklichen nutz geschweygen / so hierauß (so man das recht erwiget) erlernet mag werden. ( A " )

D e r

180 Ich kan nit sagen von unfal Ich hab ain trewen guten knecht harr loß / du kampst mir eben recht Du hast ain zeit gedienet mir und redlich ghalten für und für 185 Ich hab vil hail / ich hab vil glück mich hat gewundert offt und dück Von wannen mir sollich reichthumb im veld / im hauß / und umb und umb So reichlich nemen überhand 190 biß das ich bey mir selber fand Das / so als bald ich kaufft hett dich das glück begnadet hette mich Ich red auch das on allen spott ich glaub das dein Gott sey der Gott 195 Der als regiert durch sein gewalt dein art und weiß mir wolgefalt Dein sitten / und als dein gebärd kain btrug / kain vortail / kain gefärd Hab ich bißher nye bey dir gspürt 2oo darumb mir widerumb gepürt Solliches als bedencken wol dann trew belonung haben soll Wolan Joseph getrewer mein ich will blonen die trewe dein 205 Du solt mich yetzund mercken recht furtan solt nit sein mehr ain knecht

Joseph

Du solt haben die freyhait güt darumb setz auff yetzund den hut Ζύ zeügen nymm hie dise man 210 das ich dich ledig glassen han. JOSEPH

Ach Ion euch Gott gnädiger Herr POTIPHAR

(Avij")

Harr / loß ich will dir sagen mehr Dieweil du fleyssig gwesen bist so soll dir nun zu diser frist 215 Yetz und furthin underthan sein und halten in dem willen dein Du solt auch haben allen gwalt über mein guter manigfalt Ich gib dir yetz das regiment 220 vor disen Herren in dein hend Halt dich mit frümbkait wie bißher so würstu mir fast lieb und mehr All arbait soltu faren lan dir will ich yetz befolhen han 225 Allain die sorg über mein güt das soltu han in guter hüt All mein gesynd / all meine knecht du solt über die herrschen recht Ich will mich underziehen nicht 230 die schlissel halt in deiner pflicht Was du schaffest / das sey geschafft das sol als haben gute krafft. JOSEPH

Gnädiger lieber Herre mein ich will allzeyt geflüssen sein

87

Sixt Birck

88

235 In ewrem dienst mit höchstem fleyß das ich euch trewen dienst beweyß. MARSCHALCK

Gott geb vil glück dir Joseph mein JOSEPH

Lond mich euch auch befolhen sein POTIPHAR

Wa wend ir yetz zum nächsten hin KAMERHERR

240 Gen hof zum Küng stat unser sin POTIPHAR

245

250

Avii/y 255

Ich will schier kommen auch hinnach darumb lond euch nit sein so gach Ich will ain klain vor inn mein hauß ain wenig gschifft da riehen auß Den Joseph setzen in sein stand dann will ich kommen auch zu hand Ir knecht und m l g t tretten herfür ain wenig yetz hie für die thür Losend und merckt mich eben recht Joseph der ist nit mehr ain knecht Ich hab im gschenckt die freyhait werd die höchsten blonung auff der erd Er wirt furtan mein Schaffner sin das ist seins trewen diensts gewin Gehorsam sond ir laisten all dem man im hauß und überall Wer disem nit gehorsam ist

Ioseph der soll wissen das er zur frist Der straffen soll gewärtig sein 260 ich will yetzt gan gen hof hinein Joseph kumb auch über ain weyl. JOSEPH

Ich will das thün mit schneller eyl G N A T O HAUSSKNECHT

Ich main daß als der Teüfel thü das ich mein lebenlang müß müh 265 Und arbait tragen biß ich stirb freyhait ich nymmer mehr erwirb Ich bin yetz alt / und hab vil jar ich gneüß das aber umb kain har Sich ist es nit ain grosse schand 270 das der erst auß aim frembden land Kumpt her ain junger leckers büb hat wenig arbait und unrhü Im hauß getragen / wie ich han drumb das er augendienen kan 275 So müß er mein Herr Schaffner sin Herr Schaffner wa wend ir yetz hin Ich wünsch euch in ewr Ampt vil glück {Aviify ich han daß vor gsagt offt und dück Es sey nit billich und nit recht 280 das ir wärend ain kauffter knecht Bei meiner trew / ich sich das gern Das ir seind kommen hoch zü ehrn Und lond mich euch befolhen sein Herr Schaffner liebster Herre mein. JOSEPH

285 Mein Herr gen hof mich bschaiden hat das mir aber yetzund wol gat

89

Sixt Birck Danck ich Gott in dem höchsten thron der mich allzeit begäbet schon. GNATO

Ich wolt lieber ins angsicht dein 290 speüwen / dann dir gehorsam sein Ach liebe zarte sich doch zu der lecker / der nie kain unrhü Im gantzen hauß getragen hat hat über uns die höchsten stat. EULALIA JUNCKFRAW

295 Dieweils meim Herren also gfalt das er im geben hat den gwalt Was wolt ich mich bekümmern Ion dieweil er mich thüt halten schon Er hat mir nye kain laid gethan 300 er dunckt mich sein ain gütig man. GNATO

Ey liebe du kenst in nit recht dieweil er was ain sudel knecht Sucht er die schlüssel underm banck so im nun glungen hat der ranck 305 Würstu wol sehen was er kan das sieht man wol bey yederman So man ain knecht zum Herren macht so lernet er gar bald den bracht So man den stül setzt auff den banck 3io saumbt sich der übermüt nit lanck. EULALIA

Ey lieber zürne dich nit hart drumb das du hast ain langen bart

lostpb Woltest du darumb Schaffner sin mein Herr wurd haben schlechten gwin 315 Er hat dich langest wol erkandt eh er den frembden knaben fand Du günst dem knaben nit die ehr drumb das er ist dein Oberherr.

GNATO

Mediin der knab gefalt dir wol 320 ich waiß nit was ich dencken sol Die sach die würt selbs noch wol kund es würt noch kommen wol die stund Sih dorten kumpt er wider haim das will ich dir han gsagt in ghaim 325 Kumb einher und vermär mich nit EULALIA

(Bv)

Mainst das ich thu / wie ist dein sitt ? DIE HAUSSFRAW POTIPHARIS

Herr Schaffner biß Gottwill kumb mir ir glaubend nit wie groß begir Verlangen ich hab nach dir ghan 330 ir seind mir ain fast werder man Ir hond allzeit wol gfallen mir JOSEPH

Warlich mein fraw ich habs darfür Wa ich euch kündte dienen recht wolt ich allzeit sein ewer knecht. 7 Brauneck

91

92

Sixt Birck FRAW

335 Ach Schaffner liebster Schaffner mein ich wolt dir warlich günstig sein Ich wolt dir gebn ain güten Ion so du mein willen thätest schon Mein hertz das ist gen dir entzindt 340 mein hertz in liebe gen dir brindt Kumb pflige der minn Schaffner gut dein liebe brauch nach all deim müt Es ist abweg yetz yederman allain mög wir hie blatz gnüg han.

JOSEPH

\Bijr)

345 Behut mich Gott vor diser sach das ich züfug sollich ungmach Meim liebsten Herren der mich hat gesetzet an ain hohe stat Ich was vor nur ain kauffter man 350 bey im die gnad ich funden han Er hat mir gsetzt in mein gewalt sein guter alle manigfalt Es staht yetz als in meiner hand was er im hauß hat und auff land 355 Er nimpt sich dessen als nit an darumb ich euch nit volgen kan Das gsind müß mir gehorsam sein müß leben in dem willen mein Ich hab den gwalt im gantzen hauß 360 allain hat er geschlossen auß Euch sein Ehfrawen bhalten vor ich wer warlich ain grosser thor Ich wer ain bößwicht trewloß gar so sollichs von mir offenbar 365 Solt werden / kommen an den tag

Ioseph warlich mein fraw ich gantz nit mag Mein frümbkait übersehen hie ach frawe mein sagend mir wie Wolt ich gen meinem Herren das 370 verantworten? oder doch was Solt ich da für ain außred han ? FRAW

(fiif)

Du bist warlich ain zager man Kumb mit mir in das kimerlein wir wöllen guter dinge sein. JOSEPH

375 Ich volg euch nit / lond mich nur gan ich will nit sein ain sollich man Das ich w0ll meinen keüschen leib bescheis sen an meins Herren weib Meins Herren beth soll allzeit rain 380 vor mir wol bleiben / wie ich main FRAW

Misandra / Gnato lieber knecht ir kambt ewr lebtag nie so recht Ach wa seind ir so lang gesin als bald ir giengend von mir hin 385 Da kam der Schaffner eylets haim er thit als wolt er mir in ghaim Etwas sagen / und fiel an mich er wolt mich legen under sich Wa ich nit hett geschryen bald 390 warlich er het mir thon gewalt Sein klaid ich in den henden bhüb ob er nit sey ain grosser büb Der frembd büb / ain verlauffner knecht 7:

93

94

Sixi Birck

der lerer auß dem Hebreer gschlecht 395 Mein Herr hett funden in dem land die im gweßt werend wol bekandt. Misandra Junckfraw

dein nam von yetzund / und furthin Wir wend die sach dem volck thün kund der Erenhold mit seinem mund loio Müß das verkünden yederman. Philotime mein lieber man Du hast yetz hie verstanden wol wie mlngklich ghorsam laisten sol Den wir hond zum Regenten gstelt loos die mainung yetz zumal uns gfelt Darumb verkünd das offenlich das mängklich wiß zuhalten sich. PHILOTIMUS ERNHOLD

Herr Küng mein will allzeit ist brait ewr gnad in aller dienstbarkait. ASPISTES T R A B A N T

1020 Loß Morio / was ich dir sag MORIO

Ich will dir losen ob ich mag Ich will bey meim Herr Joseph sein dann er ist lieb dem Künig mein. ASPISTES

Warumb bistu nit witzig auch

Joseph MORIO

{Cviif)

1025 Ey lieber du bist selbst ain gauch Den narren trag ich öffentlich deß narren mänger bschemet sich Er kumpt in faißten schauben har so er ain narr ist gantz und gar. Hie !ζΐvischen soll man blasen. 1030 Was mit euch redt Küng Pharaon still schweigend losend eben schon. Das Mandat des KÜNIGS / verkündt der ERENHOLD.

IR trewen lieben underthan es will euch hie verkünden lan Küng Pharaon durch sein gewalt 1035 ir seyend jung / oder seind alt All die da underwürflich send dem Küngreich / und dem Regiment Ewr stand sey groß / oder sey klain das gbott betrifft euch all gemain 1040 Das man euch will verkünden lan sond ir zum besten hie verstan Mercklich ursach ist lieben fründt das yetz der Künig ist besindt Göttlich anweysung tringt in dar 1045 das er ain wenig mehr dann har Schätzung furthin auff legen würt nach dem aim yedtlichen gebürt Das man nur furt von allem traid in seinem Küngreich weit und brait 1050 Den fünfften tail soll schitten auff (Cviij") also eraischts der gmaine lauff Secht hie den Herren lobesan

117

118

Sixt Birck

sond ir inn hohen ehren han Wie man pflegt ainem Fürsten thün 1055 vor im soll man sich naigen schon Er ist der nächst nach Küngklich gnad der Küng in also gadlet hat Was der gebeüt / soll botten sein man soll dem ghorsam laisten fein 1060 In diser sach / und über all so sich zütragen wurd ain fal Darumb ir underthan allsand denckend was euch der aid ermandt Wer übertritt hie diß Mandat 1065 die Küngklich gnad verloren hat MORIO

Der man der wirt regieren wol darumb sond ir sein freüden vol Auff das soll man aber blasen: DER KÜNIG

JOSEPH

Der handel yetz nun aller sand staht nun furthin in deiner hand 1070 Kumb mit mir einher in den sahl die sach wend wir ermessen all.

Chorus. THURNMAISTER

W l e mainst yetzund mein guter knecht ob dein Herr nit hab wider recht Den man in thuren werffen lan 1075 er solt nit bald gelaubet han Seim weib / die weiber hond die art

Ioseph so bald man in nit gleich willfart So wachst der neyd im hertzen bald die liebe die vor bran / wirt kalt 1080 Die gunst wirt in ain neyd gewendt der neyd also das gmut verblendt Es wirt entzindt zu allem räch zu wider gelten ist im gach Drumb das er nit wolt ghorsam sein loss zum lust dem hüpschen frewelein Da was verloren all guthat darmit er huld erworben hat Ich sag dir das on allen spott er ehrt den waren rechten Gott 1090 Der acht hat auff die ghrechtigkait GNATO

")

Es ist mir warlich trewlich laid Ich wolt bey allen trewen mein das die sach wer vermitten gsein Ich bsorg er laß unghrochen nit 1095 dann gmainklich also ist der sitt Das man der zeit wol warten kan T H URNMAI STER

Ey schweig er ist kain sollich man Das er mit bösem böß vergelt wie sunst der brauch ist in der weit. GNATO

lioo Ich will mich hie nit finden lan sich dorten kumpt er einher gan. THURNMAISTER

Ach gnad mein liebster Herre mein wa seind ir doch so lang gesein.

119

Sixt Birck

120

JOSEPH

Sih grüß dich Gott / wie stond all sach THURNMAISTER

1105 Warlich mein Herr groß ungemach All weit beklagt groß hungers not groß theüre ist hie in dem brot. JOSEPH

Kumb laß uns eylen hie hindan der Küng würt hie zu handien han.

)

(Fvii/'y

Finis.

Getruckt zü Augspurg / durch Philipp Ulhart / in Sant Katherinen gassen.

BEELSilin förnUdje M e t bie2ibg£cterey O*ufjt>erop*op!?eteit idankl) barinn angesagt tcirt/öurc^ νοΛβ mittel am red)te Religion in einem Hegiment obcc pol iceymcgangez πφί werben. SDord> Xy(iam25et»Ieum* 2fogu|t ^ f ( e y ß ) schreybend / zü wolfart der Studierung / und aufFnemung unser Christenlichen Religion für ain argument gefürt hab / und seyder her auch nach meiner ainfalt / doch auß gütem eyfer und liebe zü meinem Vaterland ernstlich daraufF getrungen / entlich gute hofFnung / ja auch Vertröstung gefaßt / Ε (wer) E ( r s a m ) F(ürsichtig)Sl·! ( e y ß ) werde disen handel zum förderlichsten nach ewr liebe zum hail unsers vatterlands / und sonderlich zü der ehr Gottes / so sich nun vilfiltig (Gott sey lob) und reichlich in vilen dingen erzaigt / bedencken. Derhalben ich in disem zümal wol zufriden / Hie aber dieweil dise Schreibung / dem argument nach / wiewol in zwayerlay sprachen an jhenen hangt / und eben ain Daniel in den baiden taylen eingefürt / welcher ain bildtnuß und Exempel ist aines Gotsaligen Regiments herren / hat mich Rhätlich gedunckt / < ( A i f ) auch sollich schreybung under ewrem schirm / nach gmainem brauch / dem Christenlichen leser lassen under die hand kommen. Fürnämlich / so auch unsere zeit und gemainer Policeystand diser handlung nit gar unänlich / dieweyl der haufF / so auß unverstendigem eyfer / von weg~n irs verlornen Beels (das ist Abgötterey) und abgang der verwenten gaistligkait / sich für und für setzt / nit aufhört geschwinde und arglistige Practick / wider die Daniel und Gottes

166

Sixt Birck

leerer anrichten / die zü außtilcken des klaren liechts Götlicher leer / so uns auß eytel gute Gottes erschinen / under zütrucken / gar nichts säumen / ja auch zübesorgen / wie hierinn / gleiche unrhü wider gemainen friden 2üerwecken / Welliches zu ver30 hüten und wider zustehn / der Allmächtig Ε (wer~} ¥(ärsichtig) W(eyß} als ainer Christenlichen Oberkait / nit weniger hertz und fraidigkait verleyhen wöll / weder er euch erkantnuß sollich gotslesterung abzustellen verlyhen hat. Und so aber sein Götlich genad uns zübewiren in etwas Versuchung gefurt wolt lassen 35 werden / das er dann auff gleiche weyß / wie hie Cyro / und in der Judith und Ezechia / erst auff sollich art von mir außgangen / erlernen mögen / erretten und den handel zum besten end außfüren wöll. Hiemit wil ich mich / als eweren underthänigen Diener / sampt dem Schillhandel allzeyt in E F(ür40 sichtig) W(ejß)· schütz und schirm befolhen haben. (Λψ)

Vorred. E s spricht gemainklich yederman der schimpff der müsse schaden han Das soltu nit verston allhie der mainung wieß da reden die 1 Die Widmung (Aijr—Aif)

fehlt in A.

1 —76 ERsam / fromm / wyß üben herren Gott vorab / zu lob und eeren.

Beel 5 Bey denen gilt kain Erbarkait wiltu verston den rechten bschaid Der nutz der stät nit in dem gelt wie dann der wohn ist in der weit Dhreichthumb ist weder böß noch gut sy ist wie diser hat ain müt Der die besitzt in seinem gwalt drumb merckend wol gleich jung und alt Den schimpff so wir hond gnommen für so du den recht bedenckst bey dir Und ob er schon mit kosten gschicht wie man auß argem eyfer spricht Dieweil der dient zu Gottes ehr so soll man darauf? achten mehr Dann wa die selbe gfürdert würt der kost ain grossen nutz gebürt Die Hayden leeren recht und wol Ouch Eüwer wyßheyt / und allenn Burgern / dißer statt zu gfallen. Hand wir eyn kurtzwyl zü gericht Zu spilen hie vor euer gsicht Nämlich wie die abgöttery Vor Gott so grosser grüwel sy Sölchs anzüzeygen / uns bewegt Das ettlich uns hand zügelegt. In eynem spil / inn kurtzer zyt Hand uns daar gen / für sämlich lüdt. Die dkilchen sollen bhroubet han Hand das fürgbildt / dem gmeynen man. Durch küng Nabuchodonosor Vor Christs geburt / sechß hundert jor. Do er hatt broubt den tempel fron. Den roub gefürt gen Babylon Als sy diß gschicht hand gzeyget an Hands ettlich thier geladen ghan. Mit kelch / crütz / und monstrantzen vyl Deß alles was keyn end / keyn zyl.

168

(Aiij'y

{Aijr)>

Sixt Btrck Das man auff kain nutz achten sol So daher ist die Erbarkait hergegen auch gend sy den bschaid 25 Kain Erbarkait mög da nit sin da gantz und gar kain nutz ist in Ich waiß wol was dargegen sagst dieweil du das on kosten magst Verkünden wol das Göttlich wort 30 dort auff der Cantzel ist sein ort Ich waiß wol woß dir glegen ist ich kan verston wol deinen list So man des Bertschis hochzeyt spilt der kosten dich gantz nit befült 35 Man sieht dich in der Kirchen nitt verachten das ist nur dein sitt

Wohin sich dißes hab gewendt Der wyß für sich selbs wol erkennt Doch so will ich inen darneben Ouch hie eyn kurtze antwort geben. Erstlich hand sy gar wydt gefilt Dwyls hand Nebucadnätzer gmalt. Sam wer eyn Sacrilegus Das er hatt bhroubt das heylig huß. Den roub an gotzen dienst hatt gwendt. So man den handel recht erkennt. So würt kilchen roub gheyssen das Wann man das Gott vergäbet was. Entframbdt / inn eygnen nutz und bruch Zur hochfart / oder ouch zum buch. Doch gib ich dem küng / nit recht dorumb Dann heydter am tag ligt syn irthum. Die gotzen hatt er ghan für Gott Den waaren Gott ghept für eyn spott. Den wir alleyn anbätten / eerend Zu keyner creatur / nit keerend. Und hand den irthumb / dannen thon Inn dem ir noch vest blyben ston.

Beel

( Aiijv)

(Aij)

Der Pfarrer schreyt sich haiser gar der leer nimbstu gar wenig war D u sprichst ich kan es nit verston 40 was soll ich in der Kirchen thon Dieweil du dann bist also toll das du den handel nit fast wol Verfassen kanst / was doch diß sey das man nennet Abgötterey 45 So wend wir dir das 2aigen an das duß müst freylich wol verstan Mit deinen äugen müstus sehen ja greyffen / mercken / gantz erspehen Und das dus merckest dester baß so das argument ζ ύ hertzen faß Z ü Babel in der Haidenschafft lag Israel in gfangenschafft Ir Abgott hieß mit namen Beel den wolt nit ehren Daniel 55 Der dazmal was im land ain Fürst nach Gottes ehr den häfftig dürst Wir hand die kelch / und anders meer Gewendt alleyn inn Gottes eer. Hands gar inn unsern nutz / nit gwenndt Wie irs dem volck / für geben hendt. Und ußgelegt / uns zü eynr schmach Glych wie küng Ezechie bschach. V o n dem küng uß Assyrien Der imm verweyß durch Rabsacen. Das er den verwandten Gotts dienst gar J o ouch die Erine schlangen zwar (Die doch Gott selbs hett gheyssen zahn.) Gantz miteynander hatt abgthan. Vons mißbruchs wegen / das ouch wir Hand gthon / und glych wie er darfür. Den rechten Gotts dienst uffgericht Nach Gotts geheyß / leer / und bericht. So ir noch stäckt inn Babylon

169

Sixt Birck

Der selb mocht gantz kain rhü nit hon es wer dann außghreit / dannen thon Der Götzendienst Abgötterey die Pfaffen sampt der stymplerey Wie du dann das wol sehen würst wie sich hült diser theüre Fürst Er müßt drumb leyden grosse not wies auch zu unsern zeyten gat Doch ist dem Gott gestanden bey wie dises als ergangen sey Loß uns nur zü ain klaine weyl so wirstu gwiß in schneller eyl Dein grossen irrthumb mercken wol das man nit Götzen dienen sol Doch wirt noch ains von nöten dir das du dir also setzest für Das du hin legest neyd und gunst Des wend wir euch bezügen schon. Yetzund inn dißem spil mit Beel Wie dißen hat der Daniel. Fry gantz und gar / zu nüdte gmacht Mit allem gotzen dienst / und bracht. Nun schow / inn dißen Spiegel hat So würst du sähen / wie so gar. Verblent / und eilend ir noch sind Gond an den wenden / wie eyn blind Ich hab dir nun geantwortet gnug Mit dir mee zreeden / hatt da nit füg. Ir myn frommen lieben herren Yetz will ich mich zu euch keeren. Ouch zu den trüwen burgern myn Von uns sond ir all gbetten syn Das ir des spils wol nemmend war So würt eüch (hoff ich) offenbar. Das keynen gantz nit rüwen sol Ja sag ich / ob glych eben wol. Eyn abgang ist / am priesterthumb Der gnieß ouch gmindert / umb und umb.

Beel

171

warlich du wirst weyt fälen sunst 75 Ain guten eyfer nymm an dich der frucht magstu dann fröwen dich. Nach der Vorred leyt der M E S S N E R dem Götzendienst I und wann er auß gelejt hat / Riehen die Pfaffen auff / und spricht der M E S S N E R .

viU — φίΛ· l^AV Π>Α -ni iltyl^yift-'wicHJivWj JJ^m.—-»· pniJ'V^r r Λ! UM

20

Brauneck

7

Nachwort des Herausgebers

Der erste Band der Dramen des Sixt Birck enthält die deutschen Stücke, denen es keine lateinischen Übertragungen durch Birck. selber gibt. Die vier Dramen stehen hier in der Reihenfolge ihrer Entstehung., wie sie von Johannes Njsaeus in dessen Vita Xysti Betuleii1 angegeben wird: Nam et summa fide docuit, et Comoedias sacras primus, nisi fallor, scripsit atque introduxit. Primo anno egit Ezechiam et Zorobabelem, altero mox Susannam, pöst Iosephum et Iuditham: quas et patrio versu primüm scripsit, pöst Latinas fecit... Prius tarnen quam discedit, sesquiannum verö tunc exegerat, agit Beiern magno cum applausu. Zu Fragen der Datierung der einzelnen Stücke werde ich im Realienband Stellung nehmen.

Von dem Ezechias ließ sich eine Ausgabe von 1539 nachweisen; die von Goedeke2 angegebene Ausgabe von 1538 konnte nicht ermittelt werden. 1

2

Im Anhang zu: L. Coelii Lactantii Firmiani Opera... Accesserunt Xysti Betuleii Augustani pia ac erudita Commentaria, nunc primum in lucem edita. Basileae. (Exemplar der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, Sign. P. ck/o. 227.) Karl Goedeke, Grundriß... Bd.2. Dresden 1886, S.345.

20·

298

Nachwort

Ezechias | Ain nutzliche kurtze Tragedi | Wie man sich in kriegs η δ ten | gegen Gott hal-1 ten soll. | Durch Xystum Betuleium | Augustanum. | Psaltes. | Herr auß der jungen kinder mund / | Wiltu das werd dein lobe kund. | Iustus ut palma florebit. j Anno M.D.XXXIX. B i i f : Getruckt zü Augspurg / durch Philipp | Ulhart / in Sant Katheri- | nen gassen.

Für die vorliegende Ausgabe wurde das Exemplar aus dem British Museum (Sign. 11746. a. 12.) zugrunde

gelegt.

Vom Zorobabel konnten Ausgaben von 1538 und 1539

ermittelt

werden,3 Α Zorobabel. | Ain Herrliche Tragoedi auß | dem dritten Büch Eßdre gezogen. In | wellichem on andere merckliche nutzbarkait / | sonderlich erlernet würt / wie fürstendig es | sey / so die Fürsten und Oberen die ver- | thidinger der Gottlichen war- | hait erhalten / und das ain | Gotsäliger nach Ehren | und würdigkait stel- | len möge. | Durch Xystum Betuleium | Augustanum. | Iustus ut palma florebit. | M.D.XXXVIII. Cvijv: Getruckt zü Augspurg / durch Philipp | Ulhart in sant Katherinen gassen.

Β Zorobabel. | Ain Herrliche Tragoedi auß | dem dritten Büch Eßdre gezogen. In | wellichem on andere merckliche nutzbarkait / | sonderlich erlernet würt / wie fürstendig es | sey / so die Fürsten und Oberen die ver- | thädinger der Gottlichen war- | hait erhalten / und das ain | Gotsäliger nach Ehren | und würdigkait stel- | len möge. | 3

Karl Goedeke, Grundriß... Bd.2 Dresden 1886, S.345 verzeichnet beide Ausgaben.

Nachwort

299

Durch Xystum Betuleium | Augustanum. | Iustus ut palma florebit. | M.D.XXXIX. Cvijv: Getruckt zu Augspurg / durch Philipp | Ulhart in sant Katherinen gassen. Für den Neudruck wurde der Text von Α in einem Exemplar der Österreichischen Nationalbibliothek Wien {Sign. Tc 79. Ee. 43) herangezogen. Übersetzung·. Zorobabel, | Drama Sacrum co- [ micum, ex Esdra: libro. In quo typus est regni fe- | liciter constituti: unde monarchae discant, virtuti- | bus et predentin praania esse constituenda. Primum | vernaculo Rhythmo olim Basileae, ä Xysto Be | tuleio scriptum, nunc per Ioannem Entomium Au | gustanum Latinis numeris | redditum. (In : Dramatum Sacrorum, ex veteri testamento desumptorum tomus secundus. Basileae ex officina Ioannis Oporini, Anno Salutis partas M. D. XLVII. Mense Martio. S.496—542)

Der Ioseph konnte in einer Ausgabe von 1539 nachgewiesen werden. Ioseph | Ain sundere lustige Comedy | auß der herrlichen Hystori des Ersten | büchs Mosi gezogen / wie der von seinen brü | dem verkaufft / da von seines Herren frawen | deß Ehbruchs halber fälschlich verklagt. | Und endtüch von dem Künig inn | hohe wirdigkait gesetzt ward | Mit vil nutzparlicher | leeren außge- | sprayt. | Durch Xystum Betuleium | Augustanum. | Iustus ut palma florebit. | Anno. M.D.XXXIX. Fviif: Getruckt ζύ Augspurg / durch | Philipp Ulhart / in Sant | Katherinen | gassen. Für die vorliegende Ausgabe wurde der Text aus einem Sammelband der Fürstlich Fürstenbergischen Hoßibliothek Donaueschingen

300

Nachwort

{Sign. I Fr 11b) zugrunde gelegt. Dieser Sammelband enthält vier deutsche Dramen von Sixt Birck: Judith, Zorobabel, Beel und Ioseph in Drucken von {Augsburg) 1539. Der Beel konnte in %wei Ausgaben ermittelt werden; eine erste Fassung von 1535 {Basel) und eine zweite von 1539 {.Augsburg;).4 Erst die zweite Fassung trägt den Titel Beel und nennt Birck als Verfasser. Auf das Verhältnis der beiden Fassungen zueinander und auf die Frage der gelegentlich umstrittenen Autorenschaft Bircks für das Stück von 1535 wird im Realienband eingegangen werden. Α

Ein herliche Tragedi wider die | Abgöttery (uß dem propheten Daniel) darinn an- | getzeygt würt / durch was mittel eyn rechte Re- | ligion inn eynem Regiment mög ane i n ijerlirij* Crageöf wiott-öic atqrygeitnirt/8rax[) waemittd cpnrt4>teSc< ligion (rmefnmi Kteimmt m< , g (tngm'ct) t na/ tKi^üÄ4fd»ff»5"Wgemnmn»rn tag ttVYOie/fm '51! fo:/5urrf> tyn|nngc 25 tirgnfa>afft Saftßff/®«« jü I«ere«r»ffoiü^ grbdüicfj.

ϊ®ΛΠ!£Τΐ/)«».ιΓ£|/ΡΤΧϋΓβφβΙΙ?ΓΓ >»»ηΐ.ί>.3·ϊ3ΕΧΜ«. 4

Karl Goedeke, Grundriß... Bd.2. Dresden 1886, S.345 verzeichnet beide Ausgaben.

Nachwort

301

gericht wer- | den / ζύ Basel uff Sontag den neünden tag | Meyens / im 1535 jor / durch eyn junge | Bürgerschaft daselbst / Gott zü | lob und eer offenlich gehallten. / Getruckt / ζύ Basel / by Lux Schauber / Anno M.D. XXXV. jor. Β

Beel. | Ain Herrliche Tragedi wider | die Abgötterey (auß dem Propheten | Daniel) darinn angezaigt wirt / durch | was mittel ain rechte Religion | in ainem Regiment oder | Policey mög ange- | rieht werden. | Durch Xystum Betuleium | Augustanum. | Anno M.D.XXXIX. | Iustus ut palma florebit. Giif:

Getruckt ζύ Augspurg / durch | Philipp Ulhart.

Übersetzungen: Beel, | Tragoedia ex Ger [ manico Xysti Betuleii latine reddita, | per Martinum Osterminche | rum Vindelicium. (In: Dramatum Sacrorum, exyeteri testamento desumptorum tomus secundus. Basileae ex officina Joannis Oporini, Anno Salutis partae M. D. XLVII. Mense Martio. S. 408-495) Beel. | Eine Geistliche | Comico-Tragcedia. Darinnen j under der Histori vom Beel und Dra- | chen zu Babel / der Zustandt und Beschaffen- | heit wahrer Christlicher Kirchen hie auff | Erden / abgebildet und fürge- | stellet wirdt. | Erstlich auß dem teutschen | Exemplar Xysti Betulei in die lateini- | sehe Sprach vertiert, und im Monat Augu- | sto dises 1615. Jahrs inn Gymnasio Ul- | mensi publicfe agiert und | gehalten. | Nun mehr aber wegen deren Zuseher / | die solcher Sprach nich erfahren / widerumb | inn teutsche Reymen uberlegt / und mit etli- | chen Zusätzen vermehrt. | Durch | Joan. Cunr. Merckium Preceptor. | Latinischer Schulen daselbst. | Getruckt zu Ulm / Durch Johann Meder. | M.DCX.V. Kiiijv: Gedruckt zu Ulm / Durch | Johann Meder / Inn

302

Nachwort

Verlegung | Conrad Eberkohns deß Jüngern / [ Buchhändlers daselbsten. | MDCXV. Unserer Ausgabe liegt der Text von Β (Exemplar aus dem Sammelband der Fürstlich Für stenbergis eben Hofbibliothek Donaueschingen) zugrunde, da er die bessere Überlieferung darstellt. Dies wird im Realienband begründet werden. Alle Abweichungen von Β Α sind im kritischen Apparat angegeben; für die Variantenaufstellung wurde für Α das Exemplar aus der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel {Sign. 30.24 Ethica) eingesehen. In den Variantenkatalog sind Wortvarianten, grammatisch-lautliche und metrische Varianten aufgenommen; nicht aufgenommen sind orthographischeVarianten sowie Druckergepflogenheiten. Folgende lautliche Verschiebungen sind regelmäßig erfolgt und werden im einzelnen nicht mehr vermerkt; y ) ey, ei (ζ. B. w y l ) weyl,myn) mein); ey) ay, ai (%-B. zeygen) zaygen, kleyn) klain); ein) ain; üw) ew (ζ. Β. trüwe) trewe); eüwer) ewer; eüch) euch; hüt) heüt; lüdt) leüt; fröud) freüd; ee) e, eh B. reed) red, seer) sehr); geleert) gelert; verspeert) verspert; keert) kert; gseell) gsell; ouch) auch; uß) auß; uff) auf; huß) hauß; suß) sauß; brachen) brauchen;buch) bauch; hoof) hof; waar) war; haar) har; gwaar) gwar; gaar) gar; gwüß) gwiß; früst) frist; sind) seind; han) hon; wo) wa; do) da; kummen) kommen; frumb) fromb; wellen) wöllen; zürn, zur) zum, zur; nüt) nichts; hinacht) hinnacht; hinach) hinnach; här) her; j ähen) jehen; främbdt) frembdt; gwärst) gwerst; w i r ) wer; bständig) bstendig; träffen) treffen; wärend) werend; bewären) beweren; begären) begeren; länger) lenger; gäntzlich) gentzlich; gwärr) gwerr; schlämmer) schlemmer; schänden) sehenden; lär) lehr; stäcken) stecken; brätt) brett; trätten) tretten; nämen) nemen; befälch) befelch; gwäßen) gwesen; beschähen) beschehen; h ä l l ) hell; verbländt) verblendt; äben) eben; sämlich) semlich; sägen) segen; lärman) lerman; händ) hend; jhänig) jhenig; mänger> menger; gwä-

Nachwort

303

gert) gwegert; überwirdt) überwerdt; stäg) Steg; fäld) veld; brächen) brechen; gnäßen) gnesen; härb) herb; thädt) thet; mängklich) mengklich; gmäldet) gmeldet; gnädig) gnedig; sähen) sehen; frässen) fressen; bitten) betten; gfängknus) gfengknus; wäg) weg; kläger) kleger; gspänst) gspenst; hädtend) hettend; zoubery) zauberey;ougen) äugen; verhowt) verhawt; mee) mehr;nahin) nachin; mih) mich; dißer) diser; drack> Track; Balthasar) Balthaser; -lit) -It B. gwallt) gwalt); -tz) ζ (χ. Β. antzünd) anzünd). Eine ausführliche Darstellung des Sprachstandes beider Fassungen erfolgt im Realienband. Abweichungen in der Setzung der Virgeln werden nicht angemerkt. In Asindalle Vers^eilenanfänge groß geschrieben. Die Personenliste fehlt in A ; an gleicher ( A v ) Spil zum leser

Stelle

Die drei dieser Ausgabe als Faksimiledrucke beigegebenen Chorlieder befinden sich in handschriftlicher Aufzeichnung in dem Liber Musicalis pro Christophero Alutarii Novocastrense 1534. Diesen Sammelband8 besitzt die Öffentliche Bibliothek der Universität Basel (Sign. F. II. 35), der danken ist, daß sie Kopien der Liedmanuskripte bereitwillig %ur Verfügung stellte. Der Band enthält 14 Stücke; als Nr. 9 Nun lond uns fromme lüdt loben den Heren milt (Bl.12v—13r), als Nr.10 Ein gsang im spyl Daniels und des abgots Beel, singen die priester Beels (Bl. 13v—14r), als NrA\ Her ich erheb mein seel ζύ dir (Bl. 14v—15r).

6 Eine

Beschreibung des Sammelbandes gibt: Julius Richter, Katalog der Musik-Sammlung der Universitäts-Bibliothek in Basel, Leipzig 1892 (= Beilage den Monatsheften für Musikgeschichte, f g . 1892)

304

Nachwort II

Bei dem Neudruck der Texte wird eine möglichst genaue Wiedergabe der Vorlagen angestrebt. Im Wortlaut, in der Orthographie und in der Interpunktion sind keinerlei Veränderungen vorgenommen worden. Folgende Abweichungen von der Vorlage erschienen jedoch zweckmäßig : 1. Abbreviaturen innerhalb des Textes wurden ohne Vermerk ergänzt. Auflösungen von im Original abgekürzten Anreden, Namen oder Titeln erscheinen kursiv in spitzen Klammern. 2. Offensichtliche Druckfehler wurden ohne Anmerkung

korrigiert.

3. Korrupte Stellen wurden auf Grund der anderen Über lieferungsbelege emendiert. Die Einfügungen erscheinen in Kursivdruck in spitzen Klammern. 4. Im Hinblick auf die heutige Schreibweise wurden j j v vor Vokalen und i/u vor Konsonanten normalisiert. Die Schreibweise der Vorlage wurde beibehalten, wenn konsonantische b%w. vokalische Aussprache möglich ist. 5. / erscheint als s, rc als je und & als et. 6. Regieanweisungen sind durch Kursivdruck von dem Sprechtext abgehoben. Die besondere Schreibweise fremdsprachlicher Passagen sowie unterschiedliche Schriftgrößen der Vorlage bleiben unberücksichtigt. 7. Die Namen der Sprecher erscheinen in Kapitälchen gedruckt, jeweils in der Mitte Über der Zeile. Abweichungen von dieser Regel wurden ausgeglichen, die Anordnung des Originals jedoch im kritischen Apparat vermerkt. Die Interpunktion nach den Namen der Sprecher b%w. nach den Regieanweisungen wurde innerhalb eines Stückes vereinheitlicht. 8. Verzeichnisse der Personen der Spiele (in der Reihenfolge ihres Auftretens) wurden dem Ezechias, Zorobabel und Joseph beigegeben.

Nachwort

305

9. Die Bogen^ählung der Vorlage wurde übernommen, jedoch stillschweigend ergänzt, da jeweils nur die ersten fünf Blätter (r) eines Bogens durchgewählt sind. Offensichtliche Fehler wurden ohne Vermerk verbessert.

III Bei den Vorarbeiten zu dieser Edition wurden Auskünfte von allen einschlägigen deutschen und außerdeutschen Bibliotheken eingeholt, um den Überlieferungsbestand %u sichten. Allen Bibliotheken, die die Suchkarteien bereitwillig bearbeitet haben, sei hiermit gedankt. Zu besonderem Dank fühlt sich der Herausgeber der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen, der österreichischen Nationalbibliothek Wien und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel verpflichtet, die ihre zeitgenössischen Ausgaben für längere Zeit an .die Universitätsbibliothek Regensburg %ur Verfügung stellten. Beim Kollationieren wie bei den zahlreichen Korrekturen war mir meine Frau eine zuverlässige Mitarbeiterin.

Inhalt des ersten Bandes Ezechias .

1

Zorobabel

25

Ioseph ..

71

Beel

159

Nachwort des Herausgebers

297

Ausgaben Deutscher Literatur des X V . bis XVIII. Jahrhunderts unter Mitwirkung von K Ä T H E KAHLENBERG herausgegeben von H A N S - G E R T ROLOFF

Johann Christoph Gottsched Ausgewählte Werke herausgegeben von J O A C H I M B I R K E . Etwa 1 4 Bände Bisher erschienen die Bände 1 und 4

Georg Wickram Sämtliche Werke herausgegeben von H A N S - G E R T ROLOFF. Etwa 14 Bände Bisher erschienen die Bände 1—3, 5,12

Johann Rist Sämtliche Werke Unter Mitwirkung von H E L G A M A N N A C K herausgegeben von E B E R H A R D M A N N A C K . Etwa 10 Bände Bisher erschien Band 1

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Bände

Ein ausführlicher Prospekt der Reihe steht χμτ

Verfügung.

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Sebastian Brant T u g e n t Spyl Nach der Ausgabe des Magister

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(1554) herausgegeben von H A N S - G E R T ROLOFF (Berlin) Oktav. IV, 165 Seiten. Mit 1 Bildnis. 1968. Ganzleinen DM 36,— (Reihe Drama I) Das Künzelsauer Fronleichnamspiel herausgegeben von PETER K. LIEBENOW (Berlin) Groß-Oktav. Mit 7 Kunstdrucktafeln. VI, 296 Seiten. 1969. Ganzleinen DM 86,— (Reihe Dramall)

Johannes Kerckmeister Codrus Ein neulateinisches Drama aus dem Jahre 1485 herausgegeben von LOTHAR M Ü N D T Oktav. IV, 185 Seiten. Mit 2 Faksimiletafeln. 1969. Ganzleinen DM 32,— (Reihe Drama III)

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1494—1566)

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JOHANN VOGELSANG (d. i. Cochlaeus), Ein heimlich Gespräch von der Tragedia Johannis Hussen (1538) JOHANNES CHRYSEUS,

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Amantes amentes. Das ist Ein sehr Anmutiges Spiel von der blinden Liebe ( 1 6 0 9 ) GABRIEL ROLLENHAGEN (1538—etwa 1 6 2 2 ) ,

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