Siebenbürgisch-Sächsisches Wörterbuch: Band 5, Lieferung 1 R - Reussner [2. Aufl., Reprint 2022] 9783112688106


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German Pages 160 [164] Year 1930

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Vorwort zum Buchstaben R des Siebenbürgisch-sächsischen Wörterbuches
R
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Siebenbürgisch-Sächsisches Wörterbuch: Band 5, Lieferung 1 R - Reussner [2. Aufl., Reprint 2022]
 9783112688106

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SIEBENBÜRGISCH- SÄCHSISCHES

WÖRTERBUCH.

MIT BENÜTZUNG DER SAMMLUNGEN JOHANN WOLFFS

HBRAÜS0E0EBEN

TOM

AUSSCHUSS DES VEREINS FÜR SIEBENBÜRGISCHE LANDESKUNDE.

FÜNFTER BAND: ERSTE LIEFERUNG BEARBEITET TON

Dr. JOH. ROTH aus dem Nachlass herausgegeben und ergänzt von FR. K R A U S S (R —Reussner)

BERLIN UND LEIPZIG. W A L T E R D E G R U T T E R & CO. Tormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp. DRUCK VON KRAFFT ang, Ratzeschw^nz m., demin. Ratze chwinzken n. Spottname f ü r kurzen und dünnen Frauenzopf und für schwach gediehene Gemüse (Petersilien-) wurzel, sowie für die lange, dünne Virginia - Zigarre. Nösn. Rqtxnschivqnz ,eine runde Feile' (Tischl.). r a t t e r n , raddern schw. = ratschen (1). Sir, iv& se (Katholiken, am Karfreitag) raddern af em Turn (Reussen). Rätterseh Homm Fl. N. Zeiden. Kbl. 29, 65 wird an den F, N. Rether gedacht, der seit



Rattinger — Raub

1750 in Zeiden allerdings nicht mehr vorkommt. R a t t i n g e r , F. N., Tobias R. steier. Transmigrant (1786). 3 i a t t u r m , Röttorren m. [Geh. Spr.]. »bey dem R a t h t h o r r n im wog geflastert« (Hstdt. Arch. 1754). Auch Zeiden hat einen solchen: »Besonders wird der R a t s t u r m sehr erschüttert und beschädigt« (bei einem Erdbeben 1802. Qu. Kr. 5, 409). = Rathaus-, R a t u n g , f »auff R a t u n g aller teitschen«, ,Rechnung' (Qu. Kr. 2, 122). »als ich im Rathaus hab meine R a t u n g ablegen sollen« (Ebda. 5, 387). = Raitung s. d. R a t z , F. N. (Petersberg 1618 bezeugt). Ratz (Krönst. 1786) s. Rdx ,Raize'. R ä t z , F. N. "Wohl neben Ratz und Raiz, die alle drei auch als Volksname für Serbe, wohl auch Slawe überhaupt, dienen. »Ir wollet Eure Trabanten alsbald Herrn R ä t z Georgen zuschicken« (V.-A. 1, 79). s. Räz. Ratzel m. Der "Wasserpfeffer (Polygonum hydropiper) (Hstdt., ebenso LEONHARDT Mskpt.). = Rätsel und Retsei. s. diese. ratzen, tonmalend für den Ruf der Enten in dichterischer Sprache. Und am Kämpel lot det Ritzken, Dad et... plötscht unt ratzt, KÄST.,

37.

Vgl. rum. rata ,Ente'. s. raz. l, An der Mättent rä. 't hadden iir zun sij er/vuegen, Se wüle yäm det Rä wfknwgen. (.Spinnrocken, 10 Finger. Vgl. Kbl. 4, 57).

Vom Walde (im nösn. Zauberspruch): Oesin qnd Angenot, witflr sqltau gä°? An än föne Wqld, än (in hu^lne Böm. Da sqltau dich rqstn, Da sqltau dich brqstn Bäs qf di"n Idm jqngkstn Dqch. Am Nume . . . (Gesln ,Anschwellung des Gesichtes infolge von Zahnweh').

»Wie Litiganten noch in der Müll-Gasse wohnten, so kahm Querulantin einesmahl in r a u h e n Haaren zu mir geloffen« (1782, Obereheger.). — Vgl. rähifdich; räf'cssich.

64



rauh

Im Zauberspruch gegen Anderwußssn Kam mät mir än raune dqaifn

(nösn.): Wqlt.

Im Kinderreim benennt die Mutter den behaarten Kopf des Kindes als rau Wfaltchc ,rauhrs Wäldchen' (GASSNER, 40). Der Bern äs rä ,der Baum hat eine reich beästete Krone'. Der Bern äs hoisch rä,schön belastet und belaubt' (Kl.-Sch.). Det Rä erous kiren bildl.: ,keinen Spass v e r stehen', ,derb sein', ,Unwillen erkennen lassen'. Es bringt »grossen Scheden, wenn mann nicht bisweylen das R h a w auswendig keret vnd sagt nur ymerdar, was die leüt gerne hören« (DAM. DÜRR). VU Räem ,von Rauhem' z. B. ein Holz behauen, eine Mauer mit Mörtel anwerfen, also oberflächlich; sonst auch: aiss'm Ordwen ,aus dem Groben' (BINDER, Coli.). — Von Früchten: ,mit Acheln, Grannen' usw. »Der Kübel Hirse mit Haber gemengt (die r a u fruchtt) d. 20« (1546). »Kukurutz und r a u h e frucht« (1739/40, Hstdt. Alm.-Rechn.). »An r a u h e r frucht ist einkommen« (1607, Hstdt. Ebda ). — Von Metallen: ,grob, geringwertig, unbearbeitet', » r a w Silber, (Qu. Kr. 3, 252), rawen kupffer (Ebda., 3, 144). — Von Wollzeug und Kleidern, »das im (sich) der Kirssner an seiner r h a u e n wahr nicht lest gnügen, ernimpt etlich handl für« (DAM. DÜRR, AML. 44). »Zar beicht kompt bisweilen einer, der hat zum wenigstens ein r a u e n Kotzen über sich gehangen« (DAM. DÜRR, AML. 22). Ein Kürschner »im (sich) nicht lest gnügen an seiner r h a u e n wahr, er wird ein eisenkremer aber knoblauchkremer« (DAM. DÜRR, Kbl. 6, 125). »Item 7 r a h e pfüll 2 r a h e Beter« (Hstdt. Teil.-Prot. 1592). »Einem idem Kindt ein r a h w beht. Ein r a h w Pfüll. Ein r a h e Kesenn (noch ungebraucht, wohl auch noch ungeschlept, oder nur ,ohne Überzug'). Ein gut R a h w heuffden« (Ebda.). — 2. ,wild, unfreundlich' 't goid esui e rä Wanjt, dqd em och en Häongt ned aissegoy'e sol. Vgl. rafficb. Rä Laft (syn. fqlsch Laft), räWadder. (Syn. grqm, garStich). Vom Wein: ,neu, unvergoren : »die Weine ab anno 1699 mögen ohne weitern Zins ausgeleykebet werden von denen Burgern, in deren Kellern der Wein r a u c h eingeleget und alt geworden« (V.-A. 20, 179). Ziehst te mer det Rä, Zljen ich der't Oröf,

SCHUSTER,

265.

Do segd et rä Otts ,Bei dem Menschen sind f ü r eine Sache schlechte Aussichten; er hat ganz entgegengesetzte Pläne, ist feindlich gesinnt' (BINDER, Coli.). Det rä Volk ,das gemeine Volk' KISCH N. W . u. W. 120. — 3. Fl. N. »auf dem r a u h e n Thal« (Weingarten, Reichesdf., L.-

Rauhbank — (räumen)



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K.-A. 1720), (in der ra.tr Helt (Schässbg.), Ra Asp (Wald, Schaas), Reobäscheltchi (Dürrb.), IIa HirSche (Petersdf.), Rau Hüm (Wallendf.), Rea Kep ,Kuppe' (Radeln), 4-f der raner Kaul (Windau). Vgl. Eautal. — 4. F. N. R a w (15. Jahrh. Hstdt. Qu., S. 1, 37; 42; 96). Der Rae Misch äs Maschinist, och ein der Schuil hatt e gor gert gelirt. (Agn.). s. Kau. 9 i a u i ) b a n f , Räbank fem. ,langer Hobel zur Herstellung gerader Kanten an Brettern, die zusammengefügt werden sollen'. (raupen), räen schw. Syn. kardeln, kämmen. ,Tuch mit der Raubdistel (Kardel) kämmen, glätten, die aus den fäden heraus stehenden Flaumfädchen in die gleiche Lage und Richtung bringen'. r a u ^ f f t f j i g , räflessich ,rauhbeinig'. De Rafiessijen, Spottwoit auf die Rumänen. 9 i a u i | ( j ä n b l e r , Rähändler m. ,Pelzwarenbändler'. Im 2. Glied nach dem Nhd. Die Mundart würde ein -hängdler, -honjdlcr gebildet haben. r a u l j l & u p t i f ) , räMfdich ,mit blossem Kopf'. K a u l j l e b e r , Räliider n. ( 1 6 0 6 . TRAUSCH, Fundgr. 251). SR a u f j » a l b, Räw$lt Fl. N. (Mettersdf.). SRauljtDieje, im Fl. N. Rohrbach: af rä Wis oder af Ra-Wis ,Wiese des Rauh'. SRaum, Rom m., PI. Rem. Nur in dichterisch gehobener Sprache, sonst dafür schlicht: Platz. Der Rom des Tümpels lcqn nemmi genäjen (Volksfr.-Kal. 1907, 72;. An d& helich Rem lerf enxet nemmest ännen (ANNA SCHULLERUS, Am Omrtenheisken). »welche (schädliche Zeiten) leider Gott schon viele Jahre an R a u m . . . die Armen gedrückt. ..« (Bistr. 1710, Kbl. 14; 93). »bei der Geburt des neugeborenen konigs und fürstens . . . weiss man schier nicht, wo man solchen kindern r ä u m und statt auff erden finden soll; aller seiden und Sammats (genit. partit.) ist zu wenig damit die weit p r a n g t . . .« (DAM. DÜRR, AML., 30). Inschrift nhd.: Mein Haus ist weder hoch noch breit, Doch hab ich Platz genug. Der Raum gibt nicht Zufriedenheit, Und Reichtum macht nicht klug. H . - W . 447.

(SR5um»bte'SDüffel), P. N. Raumdischussel (1480, Qu.-Gesch. S. 1, 130; Kbl. 4, 23). ( r a u n t e n ) , rommen schw., nösn. räumen. 1. Geläufig ist der Ma. die älteste Bedeutung des Wortes als ,leer machen durch Entfernung der eigenen Person': Dl mess deohärr rommen, 'd äss dc° nfeche mi Blaitven ,der muss daher Siebenbürgisch-siichsisches "Wörterbuch. V .

(räumen)



(von dort) räumen (weichen, Platz machen), es ist dort kein Bleiben mehr [möglich]' (Agnetheln). So spricht man, wenn etwa ein Eheverhältnis unleidlich geworden und der eine Teil (hier ist der männliche gedacht) das Yerhältnis aufheben, aus dem Hause weichen, dort also Raum machen muss, das Haus ,verlassen' muss. Ech mess hähär rommen, ich hun neche mi BeSteon ,ich moss von hier weggehen, Platz machen, ich habe kein Bestehen mehr'. Mit einem adverbialen Zusatz: Des Känjt rommen allent un de 2Zelj ,diese Kinder räumen (schleppen, schaffen) alles an die Zeile', d. i. an Stellen, die zu Bewegungen frei bleiben sollten, derne» Sturkeld em drif .dann stolpert man darüber'. Säch, dat te rommst hähär! ,Sterben': E hoH schniA gerommt, der w-rem Ölt (Syn. Platx gemocht, Agn.). Die reflexive Form für ,weg gehen, sich fort machen' wird mit Vorliebe verwendet, wenn das ,Raum machen' durch eine unliebsame Erfahrung oder peinliche Empfindung veranlasst ist: Ich sqch, dad ich hd wet gäd uku war, doräm rommd ich mich hq.lt. Es bedarf dazu nicht immer einer direkten Aufforderung: Na säj, en romm dich na ist! PI. Rommd icht! Nach Darreichung einer Gabe zu einer zudringlichen Bettlerin: Auer na rom dich! (SEMP, Bezult 1, 8). Nä rom dich mer (Ebda., 1, 13). Säch ne* nor 'n romm dich, säs schmaissn ich dij um Flijel aissen (auch: um Pändel. Agn.). Feng u mer meng Sachen %e rommen, An't Bindel se ännen xe dämmen. O S T . , 8.

Qäf hier mer, bevir ich mich rommen, Qäf hier mer meng Fänder, meng Blommen. Ebda., 10. Messt necklich dich rommen, Loss allent am Stäch. Ebda.,

113.

Vom bösen Hans: Wonn et gät Qesällscheft gq,f, Rommt e sich vun hängden. Ebda.,

63.

,sich packen', ,sich davon machen'. Die böse Stiefmutter droht dem Wisken: Sonst romm dich mer ous mengem Hous. Ebda , 100. Hait, rommd ich t uciven, Ilcd hwd er näst xe säken!

Ebda., 139.

— Trans. Spruch über die Traubengattung der Muskateller: Maschketaller rommt de Kaller ,räumt den Keller', d. h. füllt ihn gar nicht, lässt ihn leer, weil die Traubengattung nicht 5

Raumer — Räumlichkeit



reich trägt (Kbl. 28, S. 26). Romrn de Bäjer ous diesen Kästen ä genen. Nicht der Raum wird geräumt, sondern der Gegenstand, der ihn einnimmt: Eomm allent dervu vum Bäsch. — ,wegschicken': na bän ich glatt xornich, wonn te mich hoirn rommst (Gr.-Scb.). — In der Zuss. af-, urf-rommen, letzteres in der Bedeutung: gebjauchte Sachen vom Gebrauchsoit weg an ihren Standort läumen, z.B. das Tischzeug nach beendigter Mahlzeit: Fio, säch der no der Sqch, romm u"! (Fio nit vum Däsch etvech) ( A N N A S C H U L L E R U S , Gänjxeleröken); Ter-, xesumme-, — Auch in alter Kanzleisprache mit nicht umgelautetem Vokal: Die Arbeiter des Bachfegeis in Kronstadt »purgaverunt vulgo haben g e r a w m p t . . . dy Bach pis oben aus« (1547, Qu. Kr. ?, 416) »3 tag löner haben einen tag bey der Myl g e r a u m p t « (Ebda., 3, 417). »Carolus Magous . . . hat . . . Sachsenland ein wenig r ä u m e n wollen, und damit sich ihme die Sachsen nicht widersetzeten, von denen ihr viel in Ungern und Siebenbürgen geschickt«. (So Mich. Weiss in seiner Rede bei Bestellung der Hundertmänner in Kronstadt 1609. Qu. Kr. 5, 213). »und r a u m e t e n sodann wir beyde alles Geldt und leinen Zeug aus der erbrochenen Truge bier hinein« (Gr.-Pcbeuerner ErbschaftsProzess 1730—54). Zum bevorstehenden Einzug eines Fürsten in eine Stadt: »man r ä u m e t die Wege« ( D A M . D Ü R R , AML., 31). In alter Chronik: »zwingen die Kurutzen die Weydenbächer und Neustädter, dass sie ihre Dörfer r a ü m e n und auflassen müssen« (ZeidnerDenkw., S. 19). »ist der Weg bej dem schmildzgarten g e r a u m e t t worden pro den. 53« (1605, A'mos. Rechn.). »Es soll auch ein ieder Nachpar tein gesindt berichten und befeien, wenn sie nach kummen in die Nacbparschaf, das sie sich nicht alda vol sauffen und die tisch im aofstthen r ä u m e n « (in der Trunkenheit alles vom Tisch herabschlagen, oder alles weg stehlen; 1582, Nachb.-Art.). »ich weil euch einesteils die hoffe r a w m e n das ir euch wundern werdet« (1583). R a u m e r , F. N. Kronstadt 1600. SRäumer, *Rommer, nach dem bloss unumgelautet gebrauchten rommen (s. dies). In alter Kanzleisprache in hochd. Form rewmmer (Qu. Kr. 1, 553). Räumer ist noch jetzt Name des Gerätes, das zur Reinigung von Kanonen dient. i R ä u m l i d j f e i t , Riemleget fem. Bestandteil einer Wohnung 1 . Nach dem Hochdeutschen in die Mundart nachgebildet, aber nur in Städten; dafür sagt die echte Mundart je nach der Art des Raumes: Stuf, Gefach, Platz, Kummer, Wängkel.

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Raun — (Raupenzagel)

R a u n (Johannes), F . N . 1659. Bürger in der Reispergasse (Hstdt. Nachb.-Buch). r a u n gen, raanzen schw. , greinen' (Hstdt. Ärgerlich zum Kind: Nemmi raunx esevelt! Syn. grenjen). Davon wohl zu unterscheiden rounxen ,sich herumtreiben, sich leichtfertig herumtreiben, nachts herumschwärmen' (Sammlung J. W O L F F ) . Z U diesem vgl. rinxen, unter »ranzen«. ¡Raupe, Ropp fem., nösn. Rupp (Bistr), Ropp (S.-Reen). Dim. Roppchen ,kleine Raupe'. Sprw.: Wo der Gärtner net pixt, do pixen de Roppen ( S C H U S T E R , 156). »Die R a u p e n haben den Kampest im ganzen Lande gefressen« (1737, Zeidner Denkw., S. 33). »Als die Rennen sind geleget und die R a u p e n von denen Baumen abgefeget worden, aussgegeben den. 30« (1726, Hstdt. Zunftbuch). »Als dess Petrus Reger seine Zehndschaft in dem Zech Erbe die R o p p e n abgefeget und geposset hebe vor speiss und tranck den. 48« (1730, Ebda.). Die Ma. nennt mit diesem Namen alle den Nutzpflanzen schädlichen Insekten. — Volksglaube: Einer treulosen Frau legt man eine Raupe des Baumweisslings unter den Polster, so wird sie sich bekehren. ( S J a u p e n b e t f l ) , Fl. N. »Als der Radul Waida mit seinem Volk zwischen Zegden und Heltzdorf lieget, sähe man auf dem R o p p e n b e r g neben dem Turm ein wunderbarlich Zeichen von Geschmeiss und Mucken.« (Qu. Kr. 5, 159). ( S R a u p e n b u j d ) ) , Fl. N. (Wald) »vander dem r w p p e n besch« (1561, Neudf. b. Hstdt.). (8ia u p en f u &), Ropptfoss m , so werden scherzweise eder gerade im Zorn kleine Kinder genannt (Hobndf., Reussen, Med.) = Krodefoss (Reussen). S R a u p e n g a f f e , (Kronstadt) »dy r u p p e n gasz« (1494; ( M Ü L L E R , Sprd., 133). —, Roppekächen fem. ,Raupensuppe', im Sprw.: BWa sich der Rebäll wedder xe als Einfriedigung der Weingärten und als Heizwejeln ufet, se bist te mer dannich wedder mittel für den Backofen. Em Schnait deWängert, iwer'n Dirpel« (Dorfszahnarzt zu einem ängst{int de Rc(b)m déd em qf de Hußch (Hecke; lichen Patienten. Volksfr.-Kal. 1906, 86). Budak). Eine solche Umfriedigung aus "Weint e & e l l i t r e n , +• »1623 r e b e l l i e r e n die ranken, Riebmxm [- tsdu] genannt, wird bis zu Studenten in Cronen«, weil man das Gregori1 Meter breit (Weilau). Bauernregel: Nach dem fest auf den Mai verlegen wollte, erhielten 25. März, dem Festtag Maria Verkündigung, aber nichts damit (Qu. Kr. 4, 130. Kbl. 27,118). kann man die Reben an die Pfähle (Rem) {Rebellion, Reb&llion fem. »wie er (Steinner) binden, weil sie sich dann schon biegen lassen. ein Anfänger und Stiffter der Rebellion geDarum heisst dieser Festtag de Btjerän. s. wesen . ..« (V.-A. 1, 124). Beugerin. — Früher mehr gebaut; nur noch der Wat hekt der Lirer hdtf gedon, Name Wänjert zeugt davon, wo einst Reben Dat wer de rinst Rebellion. standen; ebenso Zuss.: Wänjerlrin (Thalh.), THDLLNEK, K a l e f . I . Wq,njerSbarch (Agn.). Im Faschingslied: Der Weng flesst icé de Bach, r e b e l l i f d ) , rebällesch adj. und adv. ,unIr giildich, scliatxich Rvicen! ruhig, lärmend, ungebärdig; aufrührerisch, Ech gläitbn u Wat, den Soft kriegerisch'. As Farke' se rebällesch (vor Hunger), se raissen um Stall. De Mourer se der Raben (Reben).

rebeln — rebe würz

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rebälleseh, se wällen med arbeden; na ston es de Mouren äfärtieh am Ren (Klage über den Schaden, den der Streik der Maurer veranlasst). Es hirt sieh, de Zäkel w'ere rebälleseh, se wilen niet, dat na de Bloch de Härre ickrden. Aber auch: De Zänjl se mer hejt rebelleseh ,fangen an weh zu tun'. Nhd. Inschrift: In dem Jahr, Da der Russ' rebellisch war. H.-W., 479.

»die Kronstadter Bürger wurden r e b e l l i s c h und achteten auch die Obrigkeit nicht mehr« (ZeidnerDenkw. —1688). »(Die Frau des Kessery Jänos . . .) hielt mit den Tschakischen parteiischen ULd r e b e l l i s c h e n Ratschlag« (V.-A. 14, 378). »Derowegen sich keiner auffrührisch oder R e b e l l i s c h wider diese Artikul machen noch stellen soll« (Hstdt., Schneider-Art., 1724). r e b e l n , räbeln, nur nösn., und zwar in der besondern Verwendung: den kleinen yerkümmerten Hanf ernten, der auf dem Felde zurückbleibt (KISCH, N.W. u.W.). S. o. Babel. Sonst wird rebeln, rebeln nach dem Hochdeutschen im Süds, gebraucht: ,Maiskörner von den Kolben frei machen', und zwar auf einer Maschine, die in der neuen Landwirtschaft,Rebler' heisst. DWB. stellt rebeln zu Rappes, Räps, Rapp ,Traubenkamm', nach der Bedeutung: ,Traubenkörner vom Kamm ablösen'. Nösn. sich verrdbeln ,sich durch Zank überwerfen' (KISCH, N. W. U. W.). s. u'rebeln. •—, *reben in verreben s. d. SRebenfaft, Riewesaft, -s$ft m. Nur nach dem Hochdeutschen übersetzt, in der echten Ma. nkht gebraucht. Inschrift an einer "Weinkanne (hochdeutsch). 0 du edler Rebensaft, Deinetwegen geh ich nackt; Du wirst mir doch nicht entweichen, Und sollt ich dir am Stock nachschleichen I H.-W., 145.

Spruch des Hermannst. Sattler-Bruderschaftsbuches 1828: (es) ehre Jeder den Rebensaft, Den er verschaft Muth und Kraft. Ebda., 489.

Es stärket den Verstand der edle Rebensaft. . . V. FRANCK, Hekatombe 97.

Der Sommer bringet Aehren, Der Herbst den Rebensafft. Ebda. Rebenzaun, s. unt^r Rebe. teBe tturg, f . Im Krönst. Gloss.: Kostula, rebe würz, bei Diefenbach rebewurtz.

Rebhuhn — Rebra

8lebi)uljn, R&phin, nösn. Rdiphe fem. Das Geschlecht in der Ma. stimmt zur femininen Form -hin [Henne]; ein *Rä:phunnen oder -kokesch wäre nicht möglich, ahd. rebahuon, rebhuon; moselfr. Rephenkel. Det Rdphintchen (Hstdt.). Räbhienen Rebhühner' (Holzm.); de Räbhien (Birth.); de Roiphien, de Roiphienen (Denndf.); det Räiphentchi (Wallendf.). Im Krönst. Glossar: rep hvn; »rephüner« Qu. G. 144. Gebratten rephenner kalt, Ein medlen von 16 jaren alt, Wer das nitt mag, Bleibt ein nahr sein lebtag. (Hstdt. Arch., Teilongsprot. 1592—1600, Kbl. 1881, S. 28).

»Einem gemeinen Man bekompt sein . . . rohe Bachfleisch : . . besser, denn manchem herrn sein . . . r e p h ü n e r « (DAM. DÜRR). In früherer Zeit oft als Ehrengeschenke gegeben (V.-A. 23, 47). »hab ich in (den Vertretern der Stadt) mit gegen (gegeben) czu voreren 32 r e p h e n n e r ; 10 r e p h e n n e r ! . (Qu. Kr. 2, 91. — Die alte Heilkunde empfahl: »Dein Fleisch sey Junge Hüner, Capauner, R e b h ü n e r . . .« (Rivfez: Sebast. Pauschner, 290). Die zu Asche verbrannten Federn von Rebhühnern (gepälwert R&phenefadern) dienten lcen't Erfcrsehel [plötzlicher Schreck]. Dann hiess es: na iconn ern Rdphenefadren hat! (Reussen). 9 i e b l a u 3 , RMons fem. Neu in die Ma. eingelautet; aber vielleicht wegen des sonst nicht gern gebrauchten Lous, oder aus dummer Vorliebe für das Fremdwort wird von den Weinbauern auch Phylloxera gebraucht. 8 t f b i e r . Rebler m.,Maschine zum Abmachen der Maiskörner von den Kolben'. In neuerer Zeit aus dem Nhd. aufgenommen. Auch die Form Rieppier gilt hie und da. Früher ward der Mais mit der Hand abgemacht, auch wohl an einem in ein Brett befestigten Eisen abgestreift. Das Brett ward über den Rand eines Schaffes gelegt, in das die Körner gesammelt wurden. JRebro, 0 . N., »Rabra« (1695), Nösner Gau, Gross- u. Klein-Rebra. Die Bewohner von KleinRebra erscheinen in einem Hattertstreit mit Mettersdorf als »die Klein R e b r e r Walachen« (Kbl. 4, 54; 21, 128), auch ohne Zusatz der Nationalität im Genitiv: »der klein R e b r e r , ihrer nachbar, klag«, weiter Dativ: »den klein Reb r e r n « uod »den R e b r e r n « . Der Name ist im deutschen Urkundentext als feminin gefasst: »haben die von der Klein R e b r e uns [nobis] klagweis lassen vortragen«. Auch der Name »des üus[ses] R e b r e « wird von der Ma. gewiss als weiblich bezeichnet (Ebda, 5,86), denn in der

Rebrer — Rêeh



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Verbindung: »die zwe wasser des Times und Rebre« ist der Artikel nur zu Times gehörig. Rebrer m. Bewohner von Rebra (KleinRebra) bei Bistr. Im Hattertvergleich zwischen Mettersdorf und Klein-Rebra bedingen sich die Mettersdorfer aus: »das den Klein R e b r e r n der brauch ihres hatters abgeschlagen wurde, nur im früling bis Georgi, Ihm Herbst aber von Michaeli könten sie . . . ihr Vieh . . . weiden und hutten« (1589, Kbl. 5, 88). iRebfcfjnur, Reppschnär fem.,starke Schnur, Bindeseil'. Das Wort ist nur der städt. Haibma. eigen, fehlt der echten Ma. ganz. Das "Wort ist ins Hochdeutsche durch Seilergesellen aus den niederdeutschen "Werkstätten gebracht worden (DWB. 8, 337; - Kbl. 31, 106). S R e c a n t a t t o n , ,Abbitte, "Widerruf', »es mögen die Injurianten zur R e c a n t a t i o n in loco publico . . . genöthigt... werden« (Kbl. 5, 54). l e c e b i c r e n , f ,zurückweichen, abstehen1 (1767): »so r e c e d i r t die Bürgerschaft (Mühlbachs) von der Possession sothaner Äcker« (Kbl. 7, 100). —, Rech n. ,Rain', nösn. Räich n. 1. Der Name Rech, heute ma. n., gilt für Erhöhung, Berg im allgemeinen. Dabei ist sehr wohl die Formation möglich, die namentlich bei bebauten Rejcrn sich oft zeigt, dass die Erhebung in einzelnen Stufen geschieht, wie sie die Pflügung ei zeugt. Die Ränder solcher Stufen sind dann einzelne Raine. Aber auch ohne solche Form zu zeigen, heisst ma. jede Erhebung aus der angrenzenden Horizontalen Rin, wenn sie bedeutend ist, Rech. Doch gewöhnlich Bezeichnung für grössere Erhebungen überhaupt (gegenüber Iläffel, Büchel ,kleine Erhebungen'), doch abgegrenzt gegen Bärck, Bi&rich, Geberch. Steile Weingartenhöllen heissen schon Berich. Rech n. ,Abhang, Ufer' (Krönst.), Reich n. ,mässig hoher Berg'; ,Flussufer' (Draas). Als ,Damm', Erdhaufe an der Schiesstatt zum Auffangen der Geschosse: »sagittariis cum balistis pro reformatione aggeris, r e g h , ibidem in Cylstat flor. 4« (1520, Qu. Kr. 1, 247); lothr. Rech , Abhang eines Berges'. Ebenso luxb. Riech , Abhang zwischen zwei Ackertafeln', ,Terrassenabsatz'; hess. Rech ,Rain'. Um Rej erw>f, um Rej äffen, wenn eine beliebige Stelle am Abhang des Berges gemeint ist, also auf die Frage Wo? geantwortet wird, aber auch det Rej erwf, det Rej äffen ( S C H U S T E R , 2 7 7 ) . »Das der Simon Freytag nicht seye können geben, hab dem Miklosen einen erdoch korn verheisson, das r e c h innen« (1599, Hstdt. Ger.-Prot.) Ich wor hi't xem Pleych; mir hun doram e



Rêch

Ijoinjdschen afem Lanjderêch, dqt hqd ich neoch met geqckert. Mät den huie Rêjem qrbeden de Ledj q.f'm Feit gor schioêr : Biwijq,f kenne se nor e wenij q,flqden, bierijän messe se q,ld (file vâr Rät hemmen. Das Pferd spricht: Uni Rêch, plôch mich net, bärjän gw-ch mich net, afm Grunde mqch et, wœ et der gefällt. Als sonnige Höhe ist das Rech der Ort, an dem süsse Früchte gedeihen: Et Süd äst Schwarxed afm Rêch end ass sess wé 't Bmntch (Antw. Brombeere). A Birthalm se gor huiRêjer; deo wo'ssen da sess Waimem (Agn.). Der Mischmasch awer uch't Gelêch, Dé flussen, wê de Bqeh vum Rêch. PIKINGER, Sohärrh., 7. Dô hêd an der Kirch af m Rêch E Krqnx ous Stîn. THULLNER, Kaletok S. Af m Rêch (bei Broos) Stôn Ichebîm, Dé hî ä f f e langen; All är Nêst hu gäldä Sîm, Lichten, wê entxangen. KAST. 1 2 0 . Wonn ich sên det Rubren um Rêch ä f f e lûfen. ANNA SCHULLERUS, D . ÔLD. 3 2 .

Wat lîft det Kîren äffen Unt wäll nor jô eioêch, Als h/ed et äst xe schaffen Dertîwen afm Rêeh.

KÜST., 46.

Dem Storch ruft man zu: Flej iwer't Rêch, Flech färr cwêch, Kamm weder geschwänjt Unt bränj es e güldich klinxich

Känjt.

SCHUSTER, 3 4 3 .

Sprichw. 't Wasser let sich net a f t Rêeh lîden ( S C H U S T E R , 252). De Sann (im Volkslied: det SiwegeStern) gît hängder 'i Rêch ,geht unter'. Im sächsisch-deutschen Lied: Steh auf, du fauler Jäger, Die Sonne scheint schon über die Rejer. »g,f em Räich ämmem ,auf dem Berg (umhin) entlaDg' (Kbl. 20, 67) de Stross xeeht sich angder'm Rêj ämmen, iwer't Rêch wer se xe gê. Auch der gläserne Berg im Märchen, den die arme Waise mühselig hinansteigt, ist ein Rêch. De Gâseknôche brach et A klinxieh Schiicercher, Unt înt no'm qndre Stqch et Än't Rech als Staffeltcher, K I S T . , 107.

Rêch

iwer't Rêch xên, gôn ,in unbekannter Richtung, in

ferne

Fremde

ziehn'.

s p r u c h g e g e n d a s Oebrèch

Auch

im

Zauber-

in d i e s e r V e r w e n d u n g :

Et ridden drq, Ritter iwer't Rech. Ir Härre, lot vfif vun irem Gesprêch, Niet mät, niU mät deses Kängdes Gebrêch. SCHUSTER, 314. I n Mettersdf.

Rêch

— 72 —

b e d a n k t sich die B r a u t beim A b -

schied von i h r e n E l t e r n , d a s s diese sie

iwwer

Kauein och Raucher gedrung (getragen). Det Zuidner Rêch wirt Ruisen driun, Bös ich weder nö Zuide kun. (das ist:

»ligt ein h a t t e r t h a u f e n auf d e m ( H s t d t . 1563), » W e i n g a r t e n

Rech«

a m R e g oder

d e n n i e d e r s t e n Bergen« ( U r w e g e n , 1810). W a l d n a m e : Tontschelynjde-Rech

in Als

(Seiburg). D e r

f r ü h e r e E i g e n t ü m e r T o n t s c h w a r d von R ä u b e r n a n die vor s e i n e m H a u s e s t e h e n d e L i n d e g e b u n d e n u n d zu Tode g e m a r t e r t . — F . N . : »Michel S c h n e i d e r off d e m R e c h « »Catharina

filia

Michael

(Hstdt., ca. 1480),

am

Rech«

(Hstdt.

1669/72), »Jörg auf d e m R e c h« (Talmesch, 1561), » K a t h a r i n a off d e m r e c h « ( H s t d t . 1479). — Ü b -

nie w e r d e ich z u r ü c k k e h r e n ) . Ebda., 23.

liche Bezeichnungen als Fl. N.: blesch, derr (dürr), ge, gi'l, griss, hi, kqlt, kramm, späte, Stänkend (Senndf.), Stenich, weiss Rech. In Zuss. bei einsilbigem B e s t i m m u n g s w o r t o f t

-rieh.

Arn icatlîft der Hwsen iwer't Rêch,? Antw. : Wcl e net durch det Rêch durche lûfe kqn. — Wod iiss nor wê en Fo^st unt dennich kännen et vébr Issen ned um Rêch äffen dqsen ? (Antw. :

A-, Ailn- (nösn. Eulen-), Arbes-, Arxisse-, Bartelemis-, Beachel-, Bedner-, Bicre-, Birke-, Bv-inesef- (Bohnenseifen-), Blql-, Blome-, Boltnern-, Brombärch-, Darre-, Düler-, Oalje-, Oehonnes-, Giicel-, Gots-, Grewe-, Qride-, Haller-, Hangts-, Hannes-, Hattert-, Hewes-, Hirte , Hoch -, Hüntsch-, Kappe-, Kapälle Katrenge-, Kiessei-, Kinte-, Kippes-, Kirche-, KU-, Krammwise-, Kroe-, Kroenäst-, Kukuk-, Lq-, LänjdeLim-, Madline-, Mille-, Miresch-, Nq-, Ramm-, Ränne-, Rüt-, Sqnt-, Schade-, Scherze-, Schil-, Sehinker-, Sehlank-, Sti-, Stockbranne-, Tschuha-, Ue-, Wqer-, Wänjert-, Wulfs-, Zäkel-, Zole-, Ziville-, Gassen-N. Rech

,das Garnknäuel 1 ).

( N e u d f . b. H s t d t . ) ; Burch-

V o m Rêch und

h ä l t m a n leicht u n d g e r n A u s s c h a u

n i m m t m a n c h e s w a h r , was m a n a u s d e m

t i e f e r g e l e g e n e n Tal n i c h t s e h e n k ö n n t e :

Im

Märchen : w& (der Bier) un't Rêch kâm, se sqch e de Oîss, dé kqrn glqtt vum Mort hîmen unt brôcht qllerhânt qfin Räch (H.-W. 82). Im Zwiegespräch

zwischen

Dohle u n d K r ä h e

als

Antwort auf die Frage: wo bäst te gewiest? Af genem

Rêch

,auf j e n e m R., da d r ü b e n , n i c h t

auf d e m , w o w i r j e t z t sind 1 (HÖHB, 27). Rätsel :

Det Süd qf dem Riech ä

Jongehe mäd ärn ruiden Kapehe (,Erdbeere', K b l . 5, 43). W i e die K i r c h e von

Schweischer

aus ,der Kaul' auf dis Rêch kam (s. Kbl. 21, 40). — In Fl. IST. Af de Rêjern (Kelling). Um, hängder'm, af'm, angder'm, kên det R, Um R. (Heidendf., Wermesch), qfm Râkh (D.Budak), qf dem gäi Rauich (Petersdf., Billak), um, anjder'm gê" Rêch (Agu.), q-f dem gêne Râich (Senndf.), hann um Râkh (Weilart), händer'm Râich (Ungersdf.), vedderseh Rech (Baumgartenried, Ober-Eidisch), u dn Rd'cher

(Galt, Kbl. 8, 42). In

U r w e g e n i m b e s o n d e r e n : ,Abseits v o n d e r Gem e i n d e g e l e g e n e r B e r g ' , v o n d e r lieben S c h u l j u g e n d als g e n ü g e n d g e b o r g e n a n g e s e h e n ,

um

als O r t z u r B e f r i e d i g u n g leiblicher B e d ü r f n i s s e z u d i e n e n ; so b e n ü t z t e n die S c h u l k i n d e r k e i n e n A b o r t , s o n d e r n e n t f e r n t e n sich aus der Schule, nach dem Ausruf:

Ich

will a u f s Rech,

nach

d e m dicht am Dorf sich e r h e b e n d e n B e r g . — s. F l . N . R e c h n e r (2). — 2. bildlich

,Höhe',

, h o h e g e s e l l s c h a f t l i c h e Stellung'-. Der Härr

der

(1809, W o l k e n d f . ) . » R e c h « ,Berg, A n h ö h e ' (Qu.

Garwen nit sich uch vum Rech seng Blcmcher ivd de reh» Eren (Vgl. K Ä S T . , 48). Afm Rech zecht de Laft um schärfsten ,Der höchst Ge-

K r . 3, 1 2 9 ; 462 ; 692). I n H s t d t . ist Rêch

stellte wird a m meisten a n g e f e i n d e t ' .

(Wald,

Weilau).

bestimmte

»hinterm

Anhöhe

»bei

Rag« eine

der

Stadt

Zus. Baclcuiwerech.

St. AnDa

Kirch

(Buss)

im W e i c h b i l d

selbst (s. Oehonnesrêch). unter

hohen

d e m R e g « (Gr.-Lasseln, V.-A. 30, 136).

sind

die

Die B e w o h n e r a f m

Backuiwen.

Scherzh. von

Busd

Von

einer

B r a u t , die das Verlöbnis lösen will, sagt m a n :

Ander em hu Riech (Taitlau). Dieses hu Riech

de Brokt wäll ke Buss a'ft Bakuiwercch xcen. —

ist ein altes U f e r d e s Tatrangflusses. D e r F l u s s

D a s W o r t , m h d . n i c h t bezeugt, g e h ö r t zu , r a g e n ' .

wich

dann

wurde;

auf

ihm

von

d i e s e r völligen

Ebene

dem

zurück, wirklich

so dass ein hu

neuentstandenen

hu

Riech

hiessen

(rum.

in

Riech

Schwemm-

land w u r d e n ß i e n e n g ä r t e n angelegt, die em

es

ander

Kerpenescht).

P i e r u m . B e w o h n e r heissen a u c h de

Huriejer

— Davon abgeleitet rejich,

nösn. rdyich

,bergig'.

Die S e h n s u c h t n a c h d e m S ü d e n gibt d e m D i c h t e r f ü r sein sonst heissgeliebtes V a t e r l a n d zeichnung —,

rejich Wesienq ein

Rech n .

,Tuchrahmen

( K r ö n s t . , Schässbg.).

(KAST.,

zum

die B e 70). Trocknen'

Reche — Rechenschaft

-

R e c h e , F. N. »Petrus R e c h e « (1507). Vgl. Reych und Rieh. R e c h e 11, F. N. »Johannes ß . Schirkeiner« (1647, ,aus Schirkanjen'). S i e f e n , Bechen m., nösn. Räiehn. 1.,Gerät, mit dem Heu zusammengezogen wird'. Ein solches Gerät, farbig verziert, ist eines der Geschenke, durch die ein Bursche um die Gunst eines Mädchens wirbt (FBONIUS, Bilder 6 9 ) . In der Gegend von Eeps fertigen die Knechte, »jeder f ü r seine Ausersehene . . . kunstvolle in schönen roten, blauen und grünen Verzierungen prangende Bechen an«. Die Gegengabe der Mägde ist ein schöner Blumenstrauss, der allsonntäglich dem Geliebten zum Kirchgang zugestellt wird (Kbl. 7, 113). Dim. Det Rccheltchen. Der Rechel, PI. De Rechel (Med.). Der Rqa'chn, PI. de Rqaichn, Dim. det Rqwchntchi ,Der Rechen, Heurechen' (Wallendf.). Eiserä, helxerä Rechen (.mit eisernen, hölzernen Zähnen'). Sprw. Wann de Brinxe (Bremsen) stechen, xej um Rechen (die heisseste Sommerzeit ist die beste Zeit zum Heumachen). WWr nät go wäll mät dem Räiehn, Dqd en de Schnohn sen stäkhn, Mäi-s äm Wänter go mät dem Sei 4nt frogn, of nät Eqi äss fei. SCHUSTER, 161.

— 2. ,Eisengitter', ,Rechen bei der Mühle'. Ebenso ,Holz- oder Eisengitter auf einem Mühlkanal oder Fischteichzufluss'. »vor den R e c h e n bay dem ober fludrich«. Um den Zufluss von Gehölz u. dgl. zu dem eigenen Teich abzuhalten, liess die Zunft sogar am fremden, nachbarlichen Teich einen Rechen machen: »den R e c h e n unter des Herren Abrahami Fludrich zu machen« (Zunftb. 1737). Ebenso: »um vor dem Diebe sicher zu sein«. Dazu: nösn. Räkhnstech, Steg über diesem Rechen (Müllerei). — Zss. Garten-, Heu-, Scheuer-. r t d j e i t , rechnen schw. ,mit dem Rechen etwas zusammenraffen', auch rceheln (Med.), nösn. räichnen. Stuisst ir xwe mät de Gaffeln det Hd xesummen, cch u-äll rechnen, s. Gereche Gerech, nösn. Qeräich(ntsel). R e c h e n , F. N. »Hanns R e c h e n « (1495, Hstdt.). » R e c h e n « (Schässbg. 1857). R e c h e n , 0. N. »Rechen«, rum. Dorf Reho, das alte Reichenau (LEONHARDT, Mskpt.). r e d) e n i g, rechnich ,von der Form des Rechens (1)'; det Rechnij äss [sieht aus] der Richen = »Rechenzähne (2)« s. d. (Reussen). SRedienfdjaff, Rechentscheft fem. .Ausweis über die Verwaltung eines anvertrauten Gutes'. In alten Rechnungsbüchern auch ,Rechnung'.

73



Rechenstiel

Die Verpflichtung dazu schliesst die Verantwortung darüber ein, die Sorge dafür, darum die Ra. Rechentscheft schäldieh seng, Sorch dron, Rechnung drön. E säl Rechentscheft gin, woär e da vil Fenengk verdeon hoet; e mess en xer Rechentscheft x&n ,Verantwortung'. Wd sil hifi niet de Qdwen, det e bekun hufit, esi ubän, dat e beStit, ivonn et xer Rechentscheft kit (G. A. SCHTJLLEEUS, Pred. 320). Rcehentschef olejen (Reussen). » R e c h e n s c h a f t , - c h e n t s c h a f f t , r e g e n s c h a f f t « Rechnung, Verrechnung', »plaiben schuldig in dieser R e c h e n s c h a f t « (Qu. Kr. 3, 132; 220; 484). Vielfach auch -schaff. »1531 hott der kyrehn votter Auss (uns) rechenschoff gegenn fonn alle den gutterenn der kyrehenn« (MÜLLER, Sprdm. 121). »und der Lucas Bohem ist damals in der R e c h e n s c h a f t fl 21 schuldig blieben« (1619/20, Ger.-Prot.). Der Vormund soll »den weyslin r e c h e n s c h a f f geben in kegenwertigkeit der verordneten öberkeit« (HONTBRÜS, Schriften S. 101). »von wegenn aller güetter vnd hab, dy dan nach [post] dyser r e c h e n s c h a f t vnd auch der vor . . . zugestanden seyn«. »und mir auch nach [ex, per] diser r e c h e n s c h a f t allen erbfall des Dominici Fax entpfangen« (Hstdt. Mag.-Prot. 1532). »vndt Eine Richtige R e c h e n s c h a f t gehalten worden (Jahresrechnung in der Zunft) 1674« (Hstdt. Zunftb.). »wnd heylt r e c h e n s c h a f f t met en« (,hielt Rechenschaft mit ihnen' MÜLLER, Sprdm. 206). Der Schuldner darf sich »auf des Schuldgläubigers r e c h e n s c h a f f t beruffen« d. h. sie fordern (E. L. R„ 119). »Noch dem der Saxischen Vniversitet H(erren) Legaten ex Polonia . . . zu:uk kommen vnd der Vniversitet R e c h e n s c h a f t vber alle wie getane czerung vnd brieff auslösung . . . . geben hatten . . .« (1583, Kbl. 3, 38). »So begeren wir für den Schaden von Sein W. fl. 687 % 60, mit sampt den fl. 12, welches alles sich in dieser R e c h e n s c h a f t wol befinden wirt« (1563). »han ich mit dem frec-ker Hannen R e c h e n s c h a f t gehalten« (Hstdt. 1660). Im Statut (für Hermannstadt) 1698 wird die "Wendung: über Einnahmen und Ausgaben Rechenschaft geben' im Sinne von ,Rechnung legen'gebraucht (Mat., 124). Inschrift: Es kommt ein Tag der Rechenschaft, Da musst du gewissenhaft Deine Missethat bekennen. H . - W . , 445. Rechensteg, s. Rechen (2). H e d i e n f t i t l , Rechestil] (-stall) m. 1. ,Stiel am Heurechen'. — 2. der RecheStäll, eine Form im »Gereihsei« (s. d.) am Frauenhemd (Reussen).

Rechentafel — rechnen



9 t e d ) e t t t a f ( I f., in der Ma. dafür nur Töfel »eine schwartze R e c h e n T a f f e i gemacht« (1762). Ä e ^ e n j o ^ n , R@ehenz$nt m. 1. wie nhd. — 2. De Rechenxonjt, eine Form im »Gereihsei« (s. d.) am Frauenhemd (Reussen) = rechen(zähn)ig. r e d j e n g ä l j n i g , rechenzonjdieh .die Form der Rechenzähne habend'. Det Rechenzonjdieh = »Rechenzähne (2)« s. d. (Reussen). 9 t e $ e n g e t t c l , + » R e c h e n z e d e l , so noch jemandes todt in seinen Güttern oder gewalt gefunden werden . . . sind allein nicht gnug zur vberweisung der schulden« (E. L. R. 29). R e c h m a n , F. N. (15. Jahrh., Hstdt., Qu. S. 1, 40; 68), wohl derselbe Name ist auch Rychman (Qu. I, 45; 82). »Urbanus R e c h mann« (1497, Leschkiroh). Rechmen, Fl. N. s. Reichmann (2). r e d) n e lt, rechnen schw., nösn. Wehnen. ,Werte zahlenmässig bestimmen' mit Bezug auf Vergangenes; ,solcheWerte feststellen'mit Bezug auf Künftiges, ,in Aussicht nehmen', überhaupt die Möglichkeit einer Sache voraussetzen, dann sie wünschen, hoffen: eeh rechnen draf ,ich rechne drauf'. Wim- rechemt tä, wohin rechnest du? (lassest deine Gedanken schweifen)'. Dqtwirt kom geschmn, wot tä rechenst (worauf du hoffest). Als Unterrichtsgegenstand substantivisch: Am Rechnen verivangdert sich der Harr Stermer, dad ich mat de Brächen nätch amgo kent (Volksfr.Kal. 1917, S. 147). Lesen, Schreiben, Rechnen werden als grundlegende Gegenstände der Schulbildung zusammengenannt, oder sofern die beiden ersten als eines betrachtet werden: Schreiben und Rechnen. Für den Unterricht darin erhält 1770 ein Kandidat der Theologie und des Lehramtes Ufl. 2.40 (Kbl. 16,161). — .überlegen, erwägen, wahrnehmen, sehen': Im Ausdruck der Verwunderung, auch des Unwillens über etwas Unerwünschtes: Na, rcchent nor oder allgemein : em sql nor rechnen ,man soll es nur überdenken; es erscheint einem unbegreiflich'. Na rechen der nea! Eusgelacht (hot e dich?) LIENERT, Et kit him, 30); nöso.: nq räiehnen Se du«-r! Mät sieh rechnen ,in Gedanken versunken sein': Di sekt weder näst,e rcchent mät sich; säch wa e mät den Hätigden äm sich sehlit. Te messt mät der rechnen ,vorsichtig sein, um nicht zu Schaden zu kommen'. E hißt sich ännegerechent ,hineingerechnet', ,hat Schaden gelitten' (bei fremden Geldgeschäften usw.) Ech rcchent btt mir esi: ,ich durchdachte die Sache so, kam bei meiner Erwägung zu dieser Entscheidung'. E äs net ken dien xe rechnen ,mit dem gleichzustellen'.

74



rechnen

Wel em gewund äss, dad em af nichen Dank rechne kqn (G. A . SCHULLERUS Fred., S . 351). Wonn äd af dech gerechent het, se werd et sich döt iwerlocht hun (nämlich gegen dich etwas zu unternehmen) ( L I E N E R T , Et kit htm, 57). Wonn er ich en Dtßnstboden än't IIo^s nirt, rechent er n'et draf, e sil vun des Morjest bäs des Öicest arbeden? (G. A . SCHULI.ERUS, Pred., S. 338). Ich rechnen, et reit sen ,schliesse, vermute'. Ech rechnen, et werden %di Fdder Hq, af qser Stokbrannewis sen. — ,anrechnen' (z. B. als Verdienst oder Verschuldung). »Wo nichts gefordert wird, da kan auch kein Verzug des ausgebens nicht g e r e c h n e t werden« (E. L. R. 101); »czerung vnd für Ion czw hoff ger e c h n e t « (Qu. G. S. 363), auch: » g e r e c h i n t « (ebda.). »Eine lebendige Sühne (Sühne für eine Verletzung, an der der Verletzte nicht stirbt) wird in vnsern rechten auff zwantzig Gülden g e r e c h n e t ; die Wunden mahl aber vnd mistalt werden n i c h t g e r e c h n e t « (E. L. R., 175). Bei Schmähreden, die zwei gegen einander geführt, »wird eins kegen dz ander g e r e c h n e t « (Ebda., 179); — ,halten, behandeln, beurteilen'. »Wer zum schaden vnd iniurien vrsach giebt, wirdt g e r e c h n e t , als hab ers selbst gethan« (Ebda., 151); »das man es (die Entstehung eines Feuers) auch r e c h n e n vnd vermuten könde, als wers aus vberflüssigem mutwillen vbersehen« (Ebda., 154); »auf eine Summe gerechnet« ; »Dukaten per .1 fl 50 kr. g e r e c h n e t « »jede Mark per 8 fl. 50 g e r e c h n e t « (Kbl. 10, 19). Einen zur Zahlung unfähigen Schuldner nahm der Gläubiger ein Jahr lang in sein Haus zu Arbeiten und durfte »ihme zur abbezalung auff jeden tag fünff pfenning r e c h n e n « und abziehen (E. L. R., 120); —,halten, ansehen, gelten lassen'. Wenn ein neu gebornes Kind »ein solch Kinds geschrey gethan hat, welches inn vier ecken des Gemachs hat mögen gehöret werden, vnd stürbe drauff, es wird für einen lebendigen Menschen g e r e c h n e t vnd ist erpfähig« (Ebda., 58); »die sich . . . zur sipschafft in den graden gleich r e c h n e n können, nemen (erben) gleiche theiler auff die haupter, das ist, wie viel der personen, so viel der hauffen« (Ebda., 58). Verwaltet der Vormund »sein Vormundschafft nicht trewlich noch recht, er wird als ein verdachter g e r e c h n e t « (Ebda., 73); »so soll ich die 15 tach r e c h n e n vor czwo vochen« (1528, Qu. Kr. 2,85); — ,fassen, mitverstehen, halten': »Unter das schentlich laster wird auch die sünd g e r e c h n e t , wenn dein herz vom geld besessen ist . . .« ( D A M . D Ü R R , Kbl. 6, 125); — bestimmen' »(Esaia) zillt vnd

Rechoer — Rechnung



r e c h n e t auch die iarwochen« (Ankündigung der Geburt Christi, D a m . D ü r r , Hdschr. 119). — rechnen (rechnen), Nebenform f ü r rächen s. d. S i e d j n e r , Rechner 1. ,einer, der rechnet, mit Zahlen operiert, darum wirtschaftlich vorsichtig ist'. — 2. Fl. N. Räir.hner (Weinhalde, St. Georgen), Rauchner [-%-] (Wermesch), zu Rä'ch, Rauch, s. Rech. R e c h n e r , F. N. »von Clausenburg Antonius R e c h n e r « (1640). r e d j n e r t j d ) , rechneresch [städt. Haibma.] r. Gewqnthit, JEwungk, IwerliyenMt betreffend die Fähigkeit im Rechnen, eigentlich: eines Rechners'. Sie I n n u n g , Rechnung, Rechneng, nösn. Räichnunylc fem. ,Ziffern massiger Ausweis über eine Vermögensverwaltung'. In diesem Sinne Rechenschaft'. Vom Träger eines Amtes sagt man: Eäss Rechenscheft schäldicli oder e mess Rechnengk urflicjen. Aber auch mit Bezug auf Zukünftiges: ,sich Rechnung machen, hoffen auf etwas': Der Le°kes häif (,hier über' sc. die Gasse) mocht sich stark de Rechnengk af dies Reche sanjt un der hoch ,wiegt sich in zuversichtlicher Hoffnung auf eheliche Verbindung mit der Tochter des Reichen, der am Bach wohnt'. E icidd atcer schar de Rechnengk tonen de Wirte mächen. ,Gewinn': Der Tummes mess bm dimi Bäschküf dennich senj Rechnengk hu fanjden (,den erhofften Gewinn gefunden haben'), ern doocht, e wert xe Qräongt geon. — Du mqcht ich en imder Rechnengk mäd irem Sann, dün niet mi icort af ddi Met ( L i e n e r t , Et kit bim, 5 8 ) . »Ir hut nea de Rechneng gemacht, wcb'ch san, — aiter mir schenjt iun de Wirten« (,eine Heirat geplant, ohne die Zustimmung der Gegenpartei sicher zu sein') (Ders., Leicht 59). Hängderhi'r

kit de Rechnengk SCHUSTKR, 233.

Rechneng uefliejen ,sterben' ( S c h u l l e e , Tod u. Begr., I, 13. Nhd. Inschrift: Aufrichtig gelebt. Selig gestorben, Hat dem Teufel Die Rechnung verdorben.

h.-W. 466.

»Item die Heren die Zechmeister sein quid vnd frey gesog worden yrer r e g n u n g am santt Johanes tag im 1574 jar« (Hstdt. Zunftb.). »es were dann in der r e c h n u n g e i n . . . jrthumb geschehen, als dann mag er sich mit Inred behelffen« (E L. R. 28). (Unrechtmässige Erbteilung, gleich viel, ob sie aus Betrug oder

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recht

Irrtum geschehen ist, soll) »durch newe r e c h n u n g in einem jar vnd tag« richtig gestellt werde, damit jedem recht widerfahre (Ebda., 86). — ,Rechnung geben, tun, ablegen', »hatt die Nachgelassene Wydwe Antonii Kir aus Ihres ferstorbenen Herrens registern r e c h n u n g gegeben vom 73 Jar« (Hstdt. Almosen-Rechnung 1576). »die herren zechg mayster habenn R e c h n u n g g e b e n n ann sancttTohmastag« (1588, Hstdt. Zunftb.); »haben die Beamten . . . dem Dorf . .. richtig R e c h n u n g gethan« (1755, Neudf. b. H.). »redliche r e c h n u n g « müssen die Amtleute alljährlich dem »Ersamen Rath« thun (E. L. R. I, 1); »sollen die . . . Bürger Ihre töchterlein . . . schicken, welche die Herrn Schulmeister im lesen, singen, bethen dann im Cateehismo (so auch wenn einige zur R e c h n u n g und Schreiben Lust haben) treu fleissigst informieren sollen« (Bistr. Nachbarschaftsartikel 1710, Kbl. 14, 96). Das Ende der Welt »können wir auch wissen aus der r e c h n u n g der heiligen propheten. Der phrophet Elias rechnet 6006 iar auf die weit« ( D a m . D ü r r , Handschr. 32). »Item der togsamen (tugendsamen) frawen der Konigsrichterin hab ych gegeben auff r e c h n u n g der pachen« ,zur Bezahlung der Speckseiten' (die die Frau an die Stadtwirtschaft verkauft hatte. Kbl. 28, 66). s. auch Raitung, Ratung. r e d j t , riecht, recht, nösn. recht. Adj. und Adv. 1. Allgemeine Übersicht der Verwendung: Gqngk nor ängden af rechtem Wi'ch! Nor iingde schlecht uch riecht! Zer rechter Zekt wird quer Härr Gott allent recht machen. Über den Unbescholtenen und Starken gilt der Ruhm: Di hurt det Härz af der rechter Stall. En jet Kirich sprächt, s& IM de rechte Glüicen. Spottwort: Tä bäst der recht Niemest; Tadelwort über den Saumseligen: Tä bäst mer der recht Wirthaider. Zustimmung und Billigung äussert die Ma. (in prädikativer Form): Esi äs et recht oder auch: recht esi! Unwillige Äusserung eines Zugeständnisses: Gät, mir kqn et recht seng, aber auch freudige Äusserung: Dqd äss mer recht entspricht meinem Wunsch'. Beharren bei seiner Äusserung: Nd son ij et irSt recht. So spricht der Städter, der Bauer dagegen sagt: Nä son ij et glqtt ,nun sage ich es gerade 1 . Statt hd. recht braucht die Ma. »gerecht« in der Ra.: E kit glatt xem Owendämmes gerecht ,er kommt eben zum Abendimbiss (ge)recht'. Auch die nicht völlige Überzeugung von einer Sache wird ausgedrückt: Ich kqn wet recht dru gluven, trän der Sach niet recht, kq, se wet recht verStSn, neben welchen Formen natürlich auch die ad-

recht



jektive, also attributiveVerwendung finden kann : Ich hun niche recht Verträn än d dod och noch Reicht [-a«-, hier und im folgenden] äss, derneo gid et wecke mi Re'cht ün dieser Warlt (Unwillensäusse rung über eine als unrecht empfundene gerichtliche Entscheidung, Agn,). Verstärkt: Recht und Gerechtigkeit, »die teidigs Partheien auch ires r e c h t s vnd gerechtigkeit nicht. . . berichtet noch g e t r ö s t e t . . . worden« (Vorrede zu E. L. R.). Em mocht de Riechter de Legden nu ,man macht die Gesetze, fällt die Rechtsentscheidungen den Leuten nach'(Holzm.). Det Recht hutd en Nu^s aus Wwss ; erti dret se, w& em wäll ( S C H U S T E R , 224). — 3. Rechtlicher Anspruch'. »Zur erhaltung iier czechenordnung ihnen a u s R e c h t und Gerechtigkeit beförderlich zu sein« (1649). »An dem tag als ich und der Petrus Schmitt frucht einfürten so schikt er einen andren auf die strass in seine still (Stelle) so er des tages halben gestraffet ist worden, haben sie nit r e c h t zu im gehabt« (1605, Ger.-Prot.). »Der Hon aber von holtzmengen der saget also, du solt es nit aus dem R e c h t führen, allein das Ross gehört kegen Leschkirch vor die Richter« (1600, Ebda.). »Ist er (ein zwanzigjähriger) ausheimisch vnd wüste nicht umb sein gerechtigkeit am verkauften eib, innerhalb zwölf Jahren verschweiget er sein r e c h t nicht sondern hats macht vnd recht an zu nehmen« (E. L. R., 141). »Verkaufft einer wissentlich ein frembd gut, des er kein r e c h t (hat) zu verkauffen . . . er begehet ein dieberey« (Ebda., 166). Der aus Amerika heimkehrende Entgleiste predigt im Wirtshaus die Weisheit: De Fräen hun nor emol an der Wòch det Riecht, qgefrocht xe ri'den unt dod as um

Recht

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Sq,nnôwent vum af March-Legden (ave MariaLauten) bas et xyschemmert (SEMP, Bezu'lt I, 6). »So aber ein Nachbar dem andern wider R e c h t und fälschlich wird beireden, so soll er zahlen 25 Denare« (FRONIUS, Bilder 115). In alter Gerichtssprache wird durch Urteil das Recht ,erfunden' : »so haben mir (die sächs. Nationsuniversität, 1433) beiden gemeinen r e c h t , praerogativen, eigentumb vnd was eine gegen die ander hatt, erfunden auf diese weis« (Kbl. 21, 50). »Es ist fein geordnet vnd auch zum R e c h t e n gesatzt«, ,ein zum Gesetz erhobener Brauch', »der Kauffer erhalts (das Pfand) vnnd besitzt es auch mit gutem R e c h t e n « (E. L. R., 105, 110). Das Recht der Nutzung eines Besitztums wird in der Rechtssprache kurz oft so ausgedrückt, dass dies Besitztum als Recht bezeichnet wird : »wie das die von Grosscheiren . . . die weide (Hutweide) . . . mit sampt anderen r e c h t e n wolten . . . ir eigen machen« (Kbl. 21. 49); gerichtliches Einschreiten'. In einem Brief von Albert Huet: »Es sey den das sich die Steiner bey Zeit Zu sin Nemen vnd den Zenden auf ein r e c h t bey seit legen séquestre« (den Sequester zu verhängen wird dem Reßser Amt aufgetragen, Kbl. 10, 97). Felle von Lämmern, die an einem Ort geschlachtet werden, haben die Kürschner des Ortes »das nächste R e c h t . . . in einem billigen Preis zu erkaufen« (V.-A. 27, 540). »so etliwas mer an tag kommenn wardt, mag eyn yeklichä seyn r e c h t habenn« (1541). »so mag er durch den gerichtsdiener / an seinem Widersacher r e c h t fodera vnnd pfände« (E. L. R., 48). Net bestand iingden af dengem Recht, loss ueh ¿ist bêm Bällijen! Zur Erfüllung des Rechtes kann die Behörde jeden zwingen, z. B. im Zunftrecht. Wer den Zwang nicht duldet, wird der Teilnahme an der Zunft verlustig: ihm wird das Handwerk gelegt, »das er es halt als r e c h t und gewohnheyth ist, oder laasz von der arbeit des hantwerckes« (1490, Hstdt. "Wagnerz.). »Welche in offenberlichen lästern leben . . . sollen . . . von Zech r e c h t e n gantz Verstössen sein« (HONT., K.-O. IX. 7). WO näst äs, dû hu