Thüringisches Wörterbuch: Band 5, Lieferung 1 R – Reisig [Reprint 2022 ed.] 9783112652824


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Thüringisches Wörterbuch: Band 5, Lieferung 1 R – Reisig [Reprint 2022 ed.]
 9783112652824

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SÄCHSISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU LEIPZIG SPRACHWISSENSCHAFTLICHE KOMMISSION

Auf Grund der von V. Michels begonnenen und H. Hucke fortgeführten Sammlungen bearbeitet unter Leitung von

K . Spangenberg an der Sektion Sprachwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena V. Band

1. L i e f e r u n g

r — Reisig Bearbeitet von H. R o s e n k r a n z , R . S c h ä f t l e i n , H. Schrickel, K. Spangenberg

AKA DE M I E - V E R L A G 19 7 6



BERLIN

Autoren

R. Schäftlein

r — Razgehemme

H. Rosenkranz

R6 — Reisig

Erschienen im Akademie-Verlag, 108 Berlin, Leipziger Str. 8 - 4 © Akademie-Verlag, Berlin, 1976 Lizenznummer: 202 • 100/313/76 P 203/76 Qesamtbentellung: IV/2/14 VEB Druckerei »Gottfried Wilhelm Leibniz«, 445 Gräfenhainichen/DDE • Bestellnummer: 7628507 (8051/V/l) • LSV0817 Printed in GDR

EVP 18,-

R r . Der Laut r wird im Silbenanlaut und nach Konsonant als Zungen-r artikuliert im sWThür Hennb Itzgr sSOThür, in Restgebieten NThür nWThür nSOThür ob. Schwarza, sonst meist als Zäpfchen-r; vgl. ThDA K t . 10 und S. 53ff.; vor Konsonant und im Auslaut wird r meist nur schwach artikuliert, im WThür Hennb Itzgr oft vokalisiert. Die unterschiedliche Aussprache ruft Sprachspott hervor, so mei Voter schnorrt, mei Mutter schnorrt, iech schnorr allä nett, höh rähraus Ärrwesbrei gespräch °Hildb The; Scherzfrage: Männerhabens, Frauen Habens, Kinder habens hintern, in der Stadt Meiningen ist es nicht zu finden (das r) °Mein Walb. In den Monaten mit darf man keine Forellen fangen (°Eisl Sib), sich nicht auf denErdboden setzen °Ilm Stü, man darf nur dann Karpfen und Meerrettich essen, Grz Zeulr Jena, in °Erf Bisch gelten die Monate ohne r als besonders günstig für eine Geburt.

Rabauke f. 'roher, ungehobelter Mensch' °Mersb Lau, °SRoda Her, vgl. RheinWb 7,3: Rabau; hierzu vielleicht auch Räwwich 'strammer, ungefüger Mensch' Eichsf 1912, doch vgl. Rhein Wb 7,83: rappig; —» Rauhbauz. Rabauker m. 'die Apfelsorte Graue Reinette' Rawooker °Eisn Tre; zum vorigen Stichwort. Rabaunzer m. 'Schwerarbeiter' Rawaunzer °Mersb Lau, zu rabanzen. Rabbes ->• Rebbes. Rabbiner m. wie schd., Rawwüner Schmal. Rabe1 m. (f.) 1. 't Krähe, vor allem die Rabenkrähe' NThür nWThür ZThür IlmThür (nicht zwischen Ilm und °Rudst Kön), n.wOThür, sö°Suhl, sonst seit.; s. K t . Krähe, in RA und festen Wendungen weiter verbreitet; do zogen de Jongen hengerhar wie de Roamn °Sömm Hen, die Jongn glotzten wie de nacktgen Rabn °Erf Hay, ich hatte hint bale Ra o. G. Kosename für die junge Gans, seit. änne Rawe geschmissen °Hett Ger; als Ablehnung sEichsf, Rae °Suhl Ebh, als Dirn. Rachen °Worb do sun mich doch de Ramn bieße, eh ich das tu! GBa, Rarrchen °Mühlh Bick, als Lockruf ra-ra-ra °Worb Lei; RA: er stiehlt (maust, klaut) wie ein °Mühlh Hil Str; Kosename für den Enterich Rae Rabe allg., er singt wie ein Rabe verstr. NThür °Zeitz Droy; —> Rächert. ZThür IlmThür, seit. Hennb, wie der Rabe zu rabanzenswV. 'geschäftig sein' Altb 1888, rawaan- Merseburg (ein nach auf sagenhafte Ereignisse zuzen 'schwer arbeiten' °Jena Ddf; — Dreckrabe), er hilft den tr. a. 'dürres t Reisig' °Blank Zor, °Hett Möl, Felddieb erwischen, Rudst; der Rabe bringt die °Weim Schwa, °Neuhs OWei. - b. 7 Erker' nur kleinen Kinder, Gera; es bringt Glück, wenn man °Sangh Rott. - Rabenpritsche f. 7 Haarnest der einen toten Raben ans Scheunentor nagelt °Mühlh Frau' nur Rowebretschen °Arn Lie. — RabenLen; man droht Kindern der schwarze Rawe kimmt! scheiße f. 'dürres t Reisig' nur °Eisl Ann Sib. °Saalf ULo, ähnl. °Worb Hol, °Sondh GBr, °Mersb rabenschwarz Adj. 'ganz schwarz' verstr., NOMil, °Eisn Bur, °Got Gra, °Salz Frau, beim DunkelThür Itzgr ohne Beleg; su anne ganz Ramnschwarze werden de Ramn kommn un holn dich °Mühlh Opp, wie a Zigeinermensch °Erf H a y ; —* kohl(pech)Weim, t Nachtrabe-, wenn ein Rabe ruft, kommt raben- stockraben- topf(kessel)rabenschwarz. jemand °Mühlh Bick, wenn dr Rawe schreit, eis dr Rabensie f. 'weiblicher Rabe' Suhl. — RabenHerre nech weit °Rudst K H a Rudst, °Got Müh, tritt m. 'dürres t Reisig' nur °Erf Döl. — Raben°Naumb Saa. — 2 a. 7 Taugenichts' °Zeitz Brö, vater m. 'schlechter Vater' seit. - Rabenzinke f. als Schimpfwort °Weißf RWe, Räbchen °Zeulr Zad. 'dürres t Reisig, Leseholz' °Sondh HTh. — b. Neckname für die Einwohner von °Erf Erm, räbern swV. 'viel t schwatzen' de rääwert °Salz °Heil Gün, °Mühlh Hüp, Hipsledter Raben fliegen Kli; —>• rappeln1; vgl. HessWb 2,793: räwwern. ebbern Graben °Mühlh Beb. — --> Brach- KolkRabert m. 7 Krähe' nur °Arn Angh Rip, °Ilm Nebel- Schloß- Unglücks- Waldrabe, stechrabenElg, ar is gefräßig wie ä Raber °Sonnb Nbau, in dumrn stockraben, Robert. °Rudst Sit schreckt man unartige Kinder mit dem roawv ZThür (ohne NO), verstr. ob. Schwarza, nördl. Robert. Vgl. HessWb 2,742. Eisn, -ö- seit. OThür, sonst rhw», rab; PI. und flekrabeßen swV. 1. 'unruhig zappeln' besonders tierte Kasus oft assimiliert zu räm(n), -ö-, -oa-. Fem. von kleinen Kindern °Nebra Los. — 2. 'schwer r&w3, rämn nur °Quedb °Hett, Nordrand °Heil, °Heil Sic, °Eisl Sib, Mansf 1901; Mask. der Raben °LSalz arbeiten' Naumb, °Erf Mön Sehe, °Weim Berg. N e u 1801. Rabeßluder n. 'unruhiger Mensch' °Apol Flu; Rabe2 —» Rebe. Betonung auf zweiter Silbe. Rabe3 —• Kohlrabe. Rabetenmensch m. 'ungezogener, urwüchsiger Rabel o. G. 'unordentlicher Mensch' °Eisn Bisch. Mensch' °Sonnb St. Rabele f. 'dürres weibliches Haustier (Kuh, Rabhuhn —> Rebhuhn. Schaf, Ziege)' Raweeln °Mühlh ODo; vgl. RheinWb rabiat Adj. 'wütend' seit. öOThür Itzgr; ä ra7,82: Rapalje. biater Kerl 'derber, roher Mensch' seit. geht das Pferdchen tripp, trapp, trapp, schreit der Habe rah, rab, rab . . . °Rudst Tre;

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Kabich-[—Racker

Rahich o. G. 7 Krähe' nur Rabch °Arn Nsi, °Ilm Mar. Rache f. 1. wie sohd., verstr. und mehr umg. — 2. 'Streit' der Fleischhawer liet met ihm in Rache °Art Rin. - 3. 'Wut, Zorn' e hat de Räch u f f n thür. nach Hertel 1895 S. 190, da kred ich awer de Räch ebd.; hierzu vielleicht er hat de Gothsche Räch Got, doch vgl. D W B 8,17: Rache 8 (die brennende Rache 'eine Krankheit'). — 4. in der Fügung Sach und Roch 'volles Recht' H e n n b 1855. racheien swV. 'begatten, t ficken' Sondh 1903. rä'xaid; zu jidd. rachamo 'Weib, Mädchen', vgl. Wolf, Rotw. 4454, HessWb 2,743: racheiteln. Rachel f. 'Spalte, / Riß, Schlucht'Mansf 1901, 'Spalt im Schieferflöz, meist senkrecht und mit Wasser gefüllt' Mansf 1888; vgl. Müll.-Fr. 2,324, SchlesWb 2,1056. Rachen m. 1. 'Schlund' seit.; es steckt en in Rachen bie ä Pflook 'er k a n n n u r mühsam sprechen' °Eisn Ru, er konn n Rochen wich vull genung kreie 'er ist unersättlich' °Schmö GBr, ich wie (will) däis uss dn Rachen tu 'wegnehmen' °Eisn Ru, willst en das auch noch in n Rachen renne? 'es ihm überflüssigerweise geben' Weim. — 2 a. derb ' t Mund' verstr. N T h ü r Mansf, sonst seit., häufiger in Wendungen; tuck en Rachen u f f ! 'sag deine Meinung' Erf, halt den Rachen! 'schweige!' seit, westl. Hai— Sonnb, ech schlo dich in (auf, vor) n Rachen seit. sNThür Mansf nwZThür, °Arn Kir, °Weim Bla, er reißt n Rochen uff 'prahlt' °Weim Bla, hat ä grueßn Rachen dass. °LSalz GUr, °Schmö GBr, einer mit losem Mundwerk hot en grüßen Rachen (seit.), en böse Rache H e n n b 1881, en calvinischen Rachen Rudst, en Rachen wie e (Schlacht)schwert s°Sondh, verstr. ZThür, e Rachen wie e Schein-, Stadeltwr 'großer Mund' seit. südl. Eisn-Zeitz, wie a Schaffn °Sömm H e n Str Wei. — b. (krummer, frecher, dämlicher) Rachen 'trotzig verzogener Mund, t Flunsch' verstr. °Art, seit. °Eisl °Sondh °Sömm °Got °Erf, se hängt en Rachen bis uff de Schuhne °Mühlh ODo. — 3. 'Hundeschnauze' nur seit. NThür, °Hal Teu, °Art H a u OHe, °Erf Schwa, °Sömm Rast, °Jena Ddf; 'Kuhmaul' °Jena Hir. —>• Bar- Gak- Grind- Gröl- Groß- Habe- KlatschLöwen- Schand- Schlabber- Sperr- Zerr- Zeterrachen. rächen swV. 'Rache üben' verstr. u n d mehr umg., du kost dich druf verlose, an dich räch ich mich bestimmt °Mühlh HBe, es rächt sich, wenn die Nachgeburt nicht vergraben wird °Ei'f Schwa, noch stark flektiert das muß gerochen warn °Heil Schöh; —• ungerochen. Rachenklempncr m. scherzh. 7 Zahnarzt' °Rudst Bla, "Lobst Tit. — Rachenputzer m. 'scharfer, schlechter t Schnaps' verstr.; zen Morchenbrut tronk sinst dr Handwarksmonn en richtchen Rochenputzer l»

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°Pößn N s t ; auch 'saurer Wein' Rudst, °Eisn R u . — Rachenreißer m. 1. 'scharfer t Schnaps' verstr. OThür, °Rudst Uhl. - 2. 'Kirschpflaume' °Art Etz, t Pflaume. - 3. scherzh. 7 Zahnarzt' °Erf Ala. - Rachenzanner m. 'einer, der den Mund verzieht (vor Begierde)' °Zeitz K a y . Rächer(t) m. 7 Enterich' nur °Weißf °HMöls s°Mersb n°Zeitz, seit, in den Nachbai'gebieten, vgl. K t . im DWA 7; —> Entenrächert, Nußrächer, Ra. r$x3r(d), raxdr(d), aus ahd. (anut)rehho. rachcrig Adj. 7 habgierig' "Schmal Flo. Rachgier f. 'Habgier' °Ilm Elg 1841. rachgierig 1 Adj. wie sehd., seit. rachgierig 2 A d j . 7 habgierig' verstr. w°Schmal, Eiehsf 1912, °Sangh Wet, °Hal Bee, °Got Frm, °Mein Was, °Ilm Afd, °Sonnb Hei, °Cob N s t ; rächgierig essn "Schmal Geo; zu rechen 1, —> raffgierig; vgl. HessWb 2,743. rachig Adj. 7 habgierig' °Ilm Man, °Sonnb NhS. Rächs m. 1. 7 Rotzfladen, Auswurf' nur verstr. s°Nordh °Sondh w°Sömm, °Bernb Plö, °LSalz BTo, °Erf Mit Rin, °Got Win. - 2. 'einmaliges Räuspern' °Got Win. regs, doch -?- °Nordh Win, -ä- °Bernb Plö, "LSalz BTo, °Sömm T u n , -la- °Erf Rin,

°Got Win.

rächsen swV. 'räuspern, aushusten, t spucken' verstr. s°Nordh °Sondh w°Art w°Sömm °LSalz s°Got °Erf, °Mühlh Saa, °Schmö Goß, Pößn 1888; er rakst schon weerin de Stoom °LSalz Neu; subst. Rächserei °Mühlh HBe. rägsd, doch -e- verstr. °Sondh, °Art Etz, - durchrädern. — 2. 'die mit Fischsilber (Perlmutt) gefüllten Perlen auf einem Holzgestell (dem Räderer) schütteln' Neuhs. -f-, -ä-; überall neben den wohl zu reilern gehörenden F o r m e n mit Kürze -i-, -e-; vielleicht dorthin auch die -g- im n S O T h ü r .

Radewclle f. 7 Radebere' nur SOThür, S-Rand OThür, SO-Rand Itzgr, seit. öOThür; vgl. ThDA 2 K t . 33; 2 gute rade wellen 1735 Gutsinv. °Pößn Schi. röddio$l(d), -wal(d), r&da-; doch rödwal °Grz Kur Rei, rö-, -r&- "Lobst °Schlz s°Zeulrs°Grz, rü- Grz, röwaln,

-wqln, rou- sö°Sonnb, robfriln °Cob Für, rqlwql °Grz Höh, °Zeulr Dob.

Radfahrer m. 1. wie schd., allg., umg. auch 'einer, der den Vorgesetzten schmeichelt und die Untergebenen schikaniert'. - 2. 7 LifteWe'nur °Naumb GWi. - Radgleis n. 'Wagenspur auf Feldwegen' °Nordh Lie; t Geleise. Radieschen n. 'kleiner Gartenrettich (Raphanus sativus var. radicula L.)' allg. radis%vn, doch rg- verstr. SOThür öltzgr, sonst seit.; rädisdl, -U, -la SOThür s H e n n b I t z g r ; nicht diminuiert °Sömm Orl.

Radieselgarten m. 'Gemüsegärtchen' Gera. radig Adj. 'Radensamen enthaltend' die Branndtweinbrenner nehmen radigen Roggen gern NThür 1821.

radikal Adj. 1. 'ganz und gar, vollständig, gründlich' verstr.; de Miese hon n Weizen raddekal gefressen °Erf Sehe, der muß rattekal verrückt sei Sonnb. - 2. 'rücksichtslos' so radekal bruchst de nich ze sien, daß de gliech alles zem Fanster nus-

schmießt °Mühlh HBe; dos es en ganz °Eisn UE1; 'roh' °Worb Tas.

12 Radikaler

rädakäl, ra-, -gäl, auch mit Betonung auf der 1. Silbe; ->• ratten- ratzekahl. H e n n b radikal k a n n auch Lautform von rattenkahl sein.

Radio1 n. 'Rundfunkgerät' allg.; verstr. Itzgr als Mask.; dar macht euern Radio widder genn (gehen) °Sonnb Häm. Radio2 o. G. 'ein die Geburt erleichterndes Arzneimittel' um 1930 in °Nordh Noh, °Sondh Wie, °Hildb Vei, °Zeulr Ber Mun; aus der Handelsbezeichnung Rad-Jo. Radiofunk m. 'Rundfunkgerät' ihr schafft uch alle Radiofunke uan °Erf H a y 1927. Radkapsel f. 'Eisenhaube am Achsenende des Wagenrades' seit, nordöstl. Nordh—Erf—Grz. — Radkasten m. 'Gehäuse für die Oberteile der beiden Schaufelräder am Raddampfer' Schifferspr. Hai, °Bernb Als. — Radkranz m. 'Felge am Wagenrad' verstr. Hennb, sonst seit, nordöstl. N o r d h Got—Grz. — Radkuppe f. 7 Radnagel 1 mit großem K o p f ' verstr. OThür, seit. IlmThür sNOThiir, vereinzelt Rade-; die Knepfe sin su grüß wie de Rodekuppen °Pößn Nst. - ' Radleuchse f. 7 Leuchse am Leiterwagen' nur °Weim Titz. — Radlunn m. 'Achsnagel, t Lünne la' nur °Apol Flu. — Radlunne, -ü- f. dass., nur °Erf Alp, °Got Frö. Radmantel m. 'großer, weiter t Kindermantel aus buntem K a t t u n ' nach seinem Schnitt benannt °Nordh Nst, °Heil GTö Maf, °Suhl ADa, in °Nordh Nst von ärmeren Frauen als Kirchenmantel benutzt. — Radnabe f. 7 Nabe' nur seit. — Radnabel m. dass., nur °Worb Hol. - Radnagel m. 1. 'der zum Befestigen des Radreifens dienende Nagel mit breitem Kopf' verstr., doch Itzgr SOThür seit.; t Radkuppe Reifennagel Stemmnagel. - 2. 'Achsnagel, t Lünne' nur seit. NThür NOThür ZThür nllmThür Hennb, vereinzelt auch Rade-. - Radreif(en) m. 'der eiserne Reifen des Wagenrades' verstr.; t Reifen\ Wagenreifen, Radschiene. radrein Adj. 'sicher, zuverlässig, astrein' s war mät dan Vieh nich radreine °Sondh H T h ; ob zu Rade? Radrippc f. 7 Speiche am Pflugrad' nur °Worb GBa. Radsbere f. 7 Radebere' nur s°Hildb, um °Hildb Eis. rodsba(r)n, -Q-, -U- (an rutschen angelehnt), neben seit, rods-, -Q-. Radschiene f. 7 Radreifen' 1485 °Heil Rus (StA Magdeburg). radschlagen -> Rad 3. Radschlaufe f. 'zweirädriger Karren zum Transport des Pfluges, t Pflugskarren 2' nur °Eisn R u . —

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Radschlitten—Rahm

Radschlitten m. wohl 7 Pflugschleife' °Eisn R u . Radschnur f. 'Treibriemen des Spinnrades' °Ihn Gil. - Radschraubc f . ' S c h r a u b e zum Befestigen des Radreifens'verstr. - Radschuh m. 7 Hemmschuh für das Wagenrad' °Arn Grä. - Radspeiche f. 7 Speiche am Wagenrad' verstr. wNThür wZT h ü r WThür, sonst seit. — Radsplint m. 'Achsnagel, t Lünne' n u r °Quedb Ndf, °Worb Fer. — Radstecker m. dass., nur seit. sNOThür OThür öSOThür im Gebiet von Stecker. Raff o. G. 'Floß von einer Stammlänge' Flößer spr. ob. Saale; t Karrete; zu Rafe m. 'Dachsparren' (DWB 8,54)? Raffe f. 1. 'hölzernes Gerät zum Zusammenrechen von welkem L a u b ' n u r °Ilm Frau, °Mein Mil; 'Rechengabel' °Heil Men. - 2. 7 Zahn ar het anne lange Raffen °Erf Bie, —• Zahnraffe. Raffel f. l a . dass. wie Raffe 1, nur °Suhl Chri. — b. 7 Kamm' °Saalf Kön. — c. 7 Zahn' s ward Zeit, daß de deine Raffeln lißt mach °Ilm Man. — 2 a. grob 7 Mund' verstr. Itzgr, halt dei Raffel! Hildb. - b. 'böses, liederliches Weib' °Sonnb St. > SteinZahnraffel. raffelig Adj. 'begierig' n u r °Sonnb Theu, °Neuhs Ern. raffeln swV. 1. 'eifrig, gierig sammeln, zusammenscharren' verstr. H e n n b Itzgr, Salz, auch 1691 Stieler 1496; der hat geraffelt, bie der Apfelbaum geschutelt wur °Mein Wöl 1857; 'den Hochzeitszug aufhalten, um Gaben zu heischen' °Sonnb Mesch; -> rechen 1. — 2. 'bei der Mahd das Getreide bündelweise (mit der Sichel) aufnehmen u n d zur Seite legen' (meist Arbeit der F r a u e n bei der Getreideernte) H e n n b (ohne n°Salz), Itzgr (ohne sö°Sonnb); / abraffen. — 3 . ' r e i b e n ' ° S c h m ö Goß. — 4. 'rücksichtslos drauflos rennen' roufel °Sonnb N h S . — 5. refl. a . ' H a a r und Kleidung in Ordnung bringen' °Mein Wöl 1857. — b. 'sich beeilen' mi dörfe ons raffel, bann me mit dere Ärbet fertig wonn war ebd. — —> be- ein- hinauf- weg- zusammenraffeln. Raffelwagen m. 'Selbstladewagen bei der Heuernte' °Hildb Gom 1975. raffen 1 swV. 1. 'eifrig, gierig sammeln, zusammenscharren' °Wern Sti, °Erf Sehe, °Schmö GBr; gekaft äs geraft °Mein Wöl 1857, im Abzählvers gerafft, gekafft, genumme, gestolln . . . H e n n b 1869. — 2. 'gemähtes Getreide t abraffen' öSOThür, ö°Altb ö°Sonnb s°Lobst, sonst seit. - 3. 'Stoff der Kleidungsstücke in Falten aufnehmen' verstr.; deine Vurhänge sin ober schiene gerafft °Pößn Nst. • ra(p)pen, auf- hinein- wegzusammenraffen. raffen 2 —> reffen. Raffer m. l a . scherzh. 7 Zahn' seit. N O T h ü r öOThür n l l m T h ü r . - b. im PI. Raffer(te) 'her-

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vorstehende Zähne' seit. sNOThür öOThür, °Weim Mag. — c. 'großer H a k e n z a h n des Ebers, f Hauer' verstr. öOThür, seit. nSOThür, Raffer °Weim GLo. — 2. 7 Spieß an der Getreidesense' °Arn Reh, °Sonnb För. — 3 a. 'wer zur Erntezeit das Getreide r a f f t u n d bindet' °Zeulr Tri, °Schlz LBu. b. 'wer schnell ißt' °Neuhs Mel, °Grz Got. raffgierig Adj. 7 habgierig' °Erf Sehe, °Schmö GBr; —»• rachgierig2. Raffholz n. 'das im Wald gesammelte Holz' °Wern Sti. Raffinesse f. im PI. 'Ausflüchte' Hildb. raffiniert A d j . 1. 'schlau, durchtrieben' verstr. — 2. 'eingebildet' °Sömm T u n . Raffler m. im PI. 7 Spieße an der Getreidesense' n u r °Hildb Vei. Raffrechen m. 'kleiner weitzinkiger Rechen' °Got Tab. raffsüchtig Adj. 7 habgierig' °Mein Mil. Raffzahn m. 1. 'großer, vorstehender Zahn' seit. N T h ü r N O T h ü r ZThür I l m T h ü r OThür SOThür. — 2. '.großer Hakenzahn des Ebers, t Hauer' nur °Weim Berg, "Zeitz H a y . - Raffzeug n. 7 Sensenkorb' Sömm. Rage f. 'Wut, Aufregung, (Über)eifer, (zornige) Eile' verstr., meist in den Wendungen in der Rage sein, in die Rage kommen; ech hotte anne Wut on anne Raasche °Erf Mön, in seiner Raascha hot er net geurißt, wos er macht Cob; —> Rasch1 raschen raschig. Rähe —> Rehe. rahehart Adj. l a . 'sehr hart, steinhart' °Eisn Ru, das Oberränftle (Brotkante) is rohhart Schmal. — b. 'steif gefroren' ich bien rahhart vür Köll °Eisn R u . — 2. 'starr vor Erstaunen oder Schrecken' seit, nördl. Schmal—Zeitz; rahgehart farr lauter Grauen sahgen s ehren Tud farr Alien Mansf 1857; auch 'sprachlos' °Worb Hol, °Art Seeh, 'unbarmherzig'°Erf Mön,'zornig, böse'Got. - 3.'t halbgar' °Eisn Ru, das Fleisch äs jo nach rohharte °Heil TWe. räoed-, -ä- Mansf öNThür, räxan-, -&- nOThür, °Mersb L a u , rö- w N T h ü r , Weim, rä- W T h ü r , °Mühlh Bol,

rö- °Eisn Tre, Schmal, rü- °WeimBla, rw-°Eisn See, °Erf Mön, rau- °LSalz Bot, Got,' °Erf Sehe, r&xdlSondh. Zu mhd. rac, räch, rashe (Lexer 2,331, 335); doch wohl beeinflußt von ragen, rauh oder roh-, abzutrennen ist ->• rothart. rahen —> regen. Rahm m. 1. 'Fettschicht der ungekochten Milch' allg., doch Eichsf seit, neben Schmant, N O T h ü r verstr. neben t Sahne, das auch sonst (häufiger im Ostteil Thüringens) vorkommt. W e n n nötig, unterscheidet man sauren und süßen Rahm-, Quatschemoost mit Raum aß mi Motter gar ze garn "Schmal

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Rahm—Kahmasch

15

/Nicht eingezeichnet Nsind Einzelbelege £ . / f ü r Synonyme und. (s.Text!). Ly\räm H H H H

Staatsgrenzen

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Arbeitsgebietsgrerrzel

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Laut-und Wortgrenzeri

3

s

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v, >

Brei; wer Rahm leckt, bekommt eine lange Nase °Salz Möh, se schmiert ihm Mann Rahm off den .Backen 'will ihn ködern' Got; zont wii ich nüscht mehn mit der Sach ze tunn ha, wie de annern dn Raum erseht abgeschöpft hunn °Eisn Ru, ähnl. °Eisn UE1, Rudst, °Mein Ell, Sonnb. Im Handspiel der Kinder Saalzchen, Schmaalzchen, Bitterchen, Riemchen, Oiekchen, Patsche, Patsche °LSalz Hör, ähnl. verstr. °Eisn. Rahm bringen die Nachbarinnen der Wöchnerin, seit. WThür nHennb. - 2. 't Milchhaut auf der gekochten Milch' nur verstr. Hennb, °Nordh w°Sangh °Mühlh ö°Eisn, sonst seit.; jekochter Rahm °Sangh Schw. — 3. übertr. 'Bierschaum' s Bier muß ä Rahmchen ha Rudst, e prächtig Rähmle Suhl. — —> MilchSauerSüßrahm.

ca. 1 7 5 0

Belegorte

L a u t f o r m e n s . K t . , a u f d e r v o n d e n S y n . n u r die geschlossenen G e b i e t e v o n Schmant u n d Sahne a n g e g e b e n sind. N i c h t v e r z e i c h n e t s i n d die E i n z e l b e l e g e v o n räm. Sie k o m m e n v e r s t r . i n d e n röm-, rüm-, rü»mGebieten, seit, i n der räum-, r o i m - F l ä c h e v o r . Mit s e k u n d ä r e m -en (ob in A n l e h n u n g a n Rahmen?) räm»n, -ö-, -ü-, -Ü3- seit. ö s t l . W o r b — S o n n b , ° A l t b 1820; rums ° P ö ß n K r ö , -5- ° W o r b W i n , °Schlz G ö t , S o n n b . D i m . raim%3n v e r s t r . ° E i s n , -oi- ° E i s n K i t , -%- ° L S a l z H ö r ; r$m%m R u d s t , -h ° S u h l S c h w Suhl, °Mein Bei.

rahm —> rahn. Rahmabend m. 'Fest am Tage vor dem Backen des Hochzeitskuchens' verwandte und befreundete Frauen bringen Rahm und andere Backzutaten, verstr. um Salz. - Rahmasch m. 'flache Tonschüssel, in die man die Milch zum Absetzen der

Rahinblumc—Rahmtiipfen

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Sahne goß' nur °HMöls Nes, °Altb Gor; t Müch•asch, Rahmhafen -napf -riebes -schüssel -tiegel -topf -tüpfen. — Rahmblume f. 7 Löwenzahn' nur °Altb Loh, °Schmö GBr Zeh. - Rahmbrot n. 'mit Rahm bestrichene Brotscheibe' °Salz Bors; zu einem, der beim Eintritt in der Tür stehen bleibt: mußt n Rahmbrot krieg °Salz Bern. — Rahmdistel f. wohl 7 Saudistel (Sonchus spec.)' °Sömm Wun. - Rahmdüschel m. Spottname für die Bewohner von °Suhl Dil; zu Düschel 'Mund'. Rähme f. 'Rahmen für die Honigwabe' °Altb OAr; vgl. Rähme PI. zu Rahmen im benachbarten °Schmö Goß. Rahmen 1 m. 1. 'Umrandung eines Gegenstandes' allg., bes. Tür-, Fenster-, Bilderrahmen; als Gestell für Geräte oder Werkzeuge in den Zuss. GeschirrKüchen- Schlüssel- Stürzen- Zeugrahmen. — 2. speziell a. 'die vier Balken, auf denen das Dach r u h t ' °Eschw Aue. —• Dachrahmen. — b. meist als Dim. 'Holzrahmen für Bienenwaben', auch 'die Waben mit dem Rahmen' verstr. südöstl. WeißfGot—Hildb, sonst seit. D a s W o r t geht z u r ü c k auf m h d . ram u n d rame (Fem. u n d M a s k . ) , daher die v o m sonstigen Gebrauch z. T. a b w e i c h e n d e n E n d u n g e n u n d P l u r a l f o r m e n : r&mm °Blank HGei, -ä- °Eschw A u e , r&ma I t z g r , röma sSOT h ü r , H e n n b (neben röm, -&-), rüm.3 °Schmal Brei Schmal, -Ü3- °Mein J ü c h , rüm "Schmal P a p , sonst röm, -ä-, -oa-, -ä-, im N T h ü r N O T h ü r Z T h ü r n l l m T h ü r neben (häufigerem) römn, -ä-, -ö-. — PI. rämn ° P ö ß n Nst, -a- °Apol K R o , rämd °HMöls OSchw, °Schmö GBr, °Ilm Her, °Schmö Goß, -ö- °Erf Mön, "Mein Was, °Schmal Möc, -ü- °Schmal Brei, -ö- °Mein Was, H e n n b 1873; abweichendes D i m . :

rüsmh °Suhl Bat, r^imla °Lobst Pot. ->- Rähme Rahmen. Rahmen 2 -* Rahm. rahmen1 swV. 'mit Rahmen versehen' seit., röhm, rohmt, gerohmt °Mein Was. rahmen2 swV. 'den Rahm abschöpfen' °Weim Tan, rühmen °Wern Sti; > abrahmen. rahmen3 swV. in der Wendung s rahmt sich 'der Himmel bekommt vor Sonnenaufgang einen grauen Schimmer' °Sonnb Häm, Wie rähmerig zu mhd. roum 'Schimmer' (Lexer 2,516) oder zu mhd. ram 'staubiger Schmutz'? rahmen'1 swV. 7 prügeln' °Mühlh ODo, 'jmd. einen Verweis geben' Hai 1783; wohl zu mhd. rämen 'zielen, trachten, streben' vgl. DWB 8,67; RheinWb 7,49: ramen 2a. Rahmen m. 1. 7 Webrahmen' Cob. — 2. 7 Hahnebalken' nur °Art Wie; —» Firsträhmen. Ursprünglich das gleiche Wort wie Rahmen1. rahmen swV. 7 gerinnen' de Mällich riemt °Mühlh ODo, s rahmt sich nich 'beim Buttern bilden sich keine Klümpchen' °Apol Au. 2

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Rahmenbeißer m. 'einer, der ständig beobachtend im Fenster liegt' Hennb 1881; Neckname für die Einwohner von °Hildb Steib. - Rahmenzins m. 'Abgabe der Tuchmacher' 16.—17. J h . Naumb. rähmerig Adj. 'dunstig' der Himmel is rämerich 'am Abend so, daß man Regen für den nächsten Tag vermutet' °Suhl Brei; —>• rahmen3. Rahmfladen m. 'mit Rahm bestrichene Brotscheibe' verstr. westl. Mühlh—Erf—Hildb; zu einem Kind: bann de en Rahmflade eßt, kriegste e lang Nas °Suhl Ben SuNd, °Schmal Pap; Neckname für die Einwohner von °Eisn Mos. - Rahmhafen m. 7 Rahmasch' verstr. Itzgr. — Rahmhaut f. 'die Haut auf der gekochten Milch, t Milchhaut' verstr. Hennb, sonst seit. rahmig Adj. 'mit Rahm zubereitet' °Mein Met, rahmiger Kuchen 'Rahmkuchen' ebd. Rahmkarl m. Schimpfwort für einen Dummen, Altb 1888. Rahmkäse m. 'eine Käsesorte' °Erf Mön. Rahmkuchen m. 'mit Rahm zubereiteter nasser Kuchen, seit. NOThür OThür WThür Hennb; 'trockener Kuchen mit Rahmschicht' Schmal Pap, °Eisn UE1. - Rahmlecker m. 1. 7 Schmetterling' °Rudst Bur. — 2. Neckname für die Einwohner von °Hildb OWi. - Rahmlöffel m. 'Löffel zum Abschöpfen des Rahms von der Milch' seit.; ein blechener rahm löffei 1735 Gutsinv. °Pößn Schi. - Rahmnapf m. 7 Rahmasch' nur °Ilm Möh. - Rahmnase f. scherzh. 'lange Nase' wer en Rahmflade eßt, kriegt e Rahmnase °Suhl SuNd. - Rahmriebes m. 7 Rahmasch' nur °Sondh F E n . - Rahmsalat m. 'mit Rahm zubereiteter (Kartoffelsalat' °Eisn GLu Mos UE1, °Salz Kli. Rahmschippel PI. tant. 'Kartoffelsalat mit R a h m ' °Arn Schm. Rahmschmiere f. 'mit Rahm bestrichene Brotscheibe' "Schmal Wer, °Eisn UE1, e gezockert Raumschmeern schmackt gar gut zun Kaffä "Schmal Brei. Rahmschüssel f. 7 Rahmasch' seit, außer NThür. Rahmstock m. 7 Löwenzahn' nur , öOThür, in °Zeitz K a y Spo umgedeutet zu Rabenstock-, s. Kt., Pimpaum,. — Rahmsuppe f. 'mit Rahm zubereitete t Wochensuppe' verstr. Nordh, °Eisn Bisch. — Rahmtätscher m. 'in der viereckigen Pfanne gebackener Kartoffelpuffer mit einer Rahmschicht' °Suhl Ben Wich, Schmal Mein. - Rahmtiegel m. 7 Rahmasch' nur °Mein Ell. Rahmtopf m. 1. 'Gefäß zum Aufbewahren des Rahms bis zum Buttern' seit. östl. Sondh—Lobst. - 2. 7 Rahmasch' nur verstr. SOThür, °Sömm Ost, °Weim Otm, °Jena Kun, °Ilm Möh. - Rahmtragen n. dass. wie Rahmabend, es gibt Kuchen, Kaffee, Brot und Wurst °Mein Fri. - Rahmtiipfen n. 7 Rahmasch' °Eisn UE1; RA ha mocht

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Rahmyievtel—Rain

en Gesecht wie n Bäumtepfen ebd., auch Schimpfwort ahles Bäumtepfen ebd. — Rahmviertcl n. 'Kuchenviertel für die Frauen, die Rahm zur Hochzeitsbäckerei gebracht hatten' °Suhl OSt. — Rahmweiche f. 'mit Rahm bestrichene Brotscheibe' verstr. sw°Mein s°Hildb; von einem Kind, das beim Eintritt in der Tür stehenbleibt es will a Bahmweche °Mein Rom; übertr. hä hoet si Bahmwäiche ruisgeläät 'den Hemdkragen über den Rockkragen gelegt' °Mein Was. - Rahmzorgel o. G. 'die H a u t auf der gekochten Milch, / Milchhaut' °Schmal Bro; wohl zu zergen. — Rahmzottel o. G. dass. ebd. Rahn m. 'Ampfer' °Eisn Tre, de Suppen schmeckt heite wie Bahn 'ist versalzen' ebd.; —» Sauerrahn. rahn Adj. 'mager' bes. von Schweinen rahm Erf;

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vgl. HessWb 2,752; zu mhd.raw 'schlank, schmächtig'. rahnig Adj. 'mager' °Sonnb NhS Sonnb, raainig Salz, a ranicha Bassa Cob Sonnb. rahnleibig Adj. dass. rahmliewig Salz. Rain m. l a . 'der nicht beackerte Grenzstreifen zwischen zwei Feldern' Verbreitung s. K t . ; in großen Teilen des NThür nZThür, seltener NOThür nllmThür nOThür gibt es kaum Raine, eine (tiefer gepflügte) Furche oder ein Graben diente als Feldgrenze; in Hanglage gleicht der Rain Höhenunterschiede aus, im ebenen Gelände benutzt man ihn zuweilen als Feldweg, t Anrand Grenze Lach2 Lachet Leiche2 Marke 3b (die dort angegebene Verbreitung ist nach der K t . zu berichtigen), Markrand Bainung Band1 Bangen Üfer; Acker- An-

Rain

Grenzstreifen zwischen Ackerstücken kaum ü b l i c h i Rain

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'Grenzstreifen zwischen Acker.stücken5

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[furche • Saure Rampel. Rämpel m. 1. 'dicker f Knüppel' °Neuhs Lau. —

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ttampcu—lland1

2. a Rümpel Brot 'großes Stück Brot, t Ranft' ebd.; vgl. Müll.-Fr. 2,328, HessWb 2,840: Remmel1, RheinWb 7,58: Rammel I I I . Rampen PI. tant. 1. 't Kaidaunen' nur °Eisn Fal Nst OEI Pfe Sal UE1, °Salz Mer Öch UBr Völ, —> Rampanien. — 2. in der RA sinne Rampn hua 'Wut, Ärger' °Mühlh ODo. - Vgl. HessWb 2,756, DWB 8,80. rampcn swV. 1. 'in Bausch und Bogen kaufen' Mansf 1888, °Wern Sti. — 2. 'gierig zusammenraffen' Eichsf 1912, 'jnid. übervorteilen' °Sondh HTh; • ramschen. Rampenwurst f. 'Wurst aus Rampen' °Salz Dei. rämperig Adj. ' / rauh, uneben (auch von aufgesprungenen Händen)' °Sonnb Schi Sonnb, °Hildb Bib, dös fühlt siech ramperig aa Cob; vgl. SchlesWb 2,1071: ramprig. Rampes m. 'saurer Wein' Rambas Salz, Hennb 1881 (hier auch 'saures Bier'); vgl. DWB 8,81, Rhein Wb 7,45: Rambass. Ramp(f)en —> Ranft. Rampfer m. 't Sauerampfer' nur °Hildb The; aus (Saue)rampfer, an Rampes angelehnt. rampig Adj. 'wellig, t holperig' z. B. von verharschtem Schnee °Lobst Sehl; vgl. Müll.-Fr. 2, 328: rämpig. Ramps m. 'Gewinn' a macht si Romps o verkeeft °Erf Geb. Rampsack m. l a . 't Magen der Wiederkäuer, insbes. der Pansen' verstr. NThür (ohne Harz), nWThür nZThür, °Sangh H a y ; keen Wunner, daß es kaputt gegangen es, das hat je etliche Neile in Rammsack °Mühlh HBe. — b. 't Bauch des Menschen' Sondh,. °Art Fra, Eichsf 1912; °Erf 1866, hier auch 'große, weite Tasche, in die man alles hineinstopft'. — 2. übertr. und an ramschen angelehnt 'Mensch, der alles zusammenrafft' °Worb Brb, als Schimpfwort °Mühlh Len; Effaldersche Ramssäcke Neckname für die Einwohner von °Worb Eff. rarnb- 0 S ondhImm, °Erf 18C6, °Erf Mön, mms- °L Salz Her, sonst ram(s)-; zu Bampen. Ramsch m. 1. 'vorteilhafter Kauf, Gewinn' Eichsf 1912, Sondh, °Sömm Kö, °Erf Bie, °Eisn Ru. — 2 a. 'ungeordneter Haufen, Menge' °Eisn See, Erf, °LSalz GUr; mei ganzer Ramsch 'alle meine Habe' °HMöls Deu, °Gera Söl, °Grz OGro, °Sonnb Rau. — b. 'Ausschußware, Restposten' °Schmö GBr, Sonnb, ha käift dn ganzn Ramsch °Eisn Ru UEl, daher in Ramsche kaufe 'in Bausch und Bogen kaufen' NThür 1882, Mansf 1888, Altb 1888, übertr. beim letzten Getreide wird Ramsch gedroschen 'alle Drescher schlagen gleichzeitig zu' °Sonnb Nbau. - c. 7 Nachreche' nur °Altb Zie,

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°Gera Fra. - d. 'Spielkarte, die nicht zählt, t Niete2' nur °SRoda Möc. — 3. 'Variante beim Skatspiel, wobei der Spieler mit der höchsten Augenzahl verliert' allg.; -> Schieberamsch,. ramschen swV. 1. 'in Bausch und Bogen kaufen' NThür 1882, Mansf 1888, Sondh, °Sömm Kö, Erf Salz. — 2. ' gierig zusammenraffen' seit. sNThür WThür ZThür, °Schmö GBr, Rudst. - 3 .'Ramsch 3 spielen' °Schmö GBr, Hennb 1855. >- abramschen, ramhächern rampen. Ramschladen m. 'Laden mit billigen Waren' Weim. - Ramschware f. 'billige, schlechte Ware' °Mühlh Fau, °Eisn See, °Schmö GBr. Ramse f. 1. 7 Bärenlauch' °Sondh HTh Sondh Tob, °Blank HGei, °Mühlh ERi, du Schwien, hast loohl Ramissen jefrassen? °Sangh Len; in °Sondh H T h wurden die Blätter gekocht und als Blutreinigungsmittel zur Frühjahrskur sehr geschätzt, iß Ramsen im Mai, so brauchst du s ganze Jahr keine Arzenei °Blank HGei. - 2. 't Knoblauch' °Sangh Wet. ramasan "Blank HGei, ramisan °Sangh Len Wet, rdmsdn Sondh, rämsd °Mühlh ERi, sonst ramsdn. Ramsel1 f. 1. 7 Bärenlauch (Allium ursinum L.)' Ramschel °Erf Erf Hay, Weim, °Got Tarn, Ramsel 1763 Nonne, Flora Erf 244. Die Blätter des starkriechenden Zwiebelgewächses wurden am Sonntag vor der Walpurgisnacht, bevor die Hexen durch den Wald streifen und der Pflanze die Wunderkraft rauben, gesammelt °Erf Hay, —>• Ramselfest. Die getrockneten Blätter, unter das Viehfutter gemengt, sollten die Tiere vor Krankheiten aller Art bewahren. Vgl. Marzell 1,210-213. - 2. 'bitteres Kreuzblümchen (Polygala aniara L.)' °Erf Garn. Ramsel 2 m. 't Sauerampfer' nur Ramschel °Eisn Bisch. Ramsclfcst n. 'Volksfest am letzten Aprilsonntag, mit Festzug in den Wald zum Pflücken des Bärenlauchs und mit Spiel und Tanz' °Erf Hay. Auch in °Erf Gam wurde das Ramselfest gefeiert, wobei man Kreuzblümchen suchte. Rand1 m. l a . 'Grenzstreifen, Einfassung' z . B . an Wegen, Gewässern (t Ufer) oder Gefäßen allg.; dä Kuchen wor all bruun an Ranne Heil; bis an den (zum) Rand voll 'gestrichen voll (bei Gefäßen)' seit, nördl. Eisn—Schlz; RA: Schmulmn un Brand brängen dan Buurn u f f n Rand (an den Rand des Untergangs) °Worb NOr, viet dan giehts dn Rande nein 'er wird bald sterben' °Arn PI, dos verstieht sech an Ranne 'von selbst' Erf Altb Rudst; zu Rande kommen 'mit etw. fertig werden' seit., eh er abber drmät ze Ranne kam, krag er plätzlich an Brenn ins Lieb °Sondh HTh, s Assen is sa Roond 'fertig' °Neuhs Lau, jetzt warn die Krautstücht (Krautfässer) widder

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Rand'—ltaudstoßcrsnest

ze Rand gemacht °Sonnb H ä m ; ze Ranne holen (halten) 'sparen, zusammenhalten' Mansf 1888, ähnl. °Sondh H T h ; außer (aus) Rand un Band 'zügellos, aus der Ordnung' seit, westl. Eisl—Sonnb, die Kapelle wor us Rand un Band un mutte Schicht mache °Sondh H T h ; Neckvers für das am oberen Rande eines Talkessels liegende Birkenheide (zu °Rudst Dih) an Rande, da gibts lauter Schande; —> Randfuchs -hase. — b. ü b e r t r . ' f Mund' verstr., überall derb und mehr umg.; da hast de noch n großen Rand! Weini, noch ä Lall, un de kriegst eine vern Rand! °Sömm GMo, non halt ehr n Rand on macht hei Gär! Erf. — t Ranft 3 a. — 2, speziell — a. 7 Rain 2' nur söZThür sIlmThür swOThür SOThür (ohne den Süden), seit. NThür (ohne Eichsf), nZThür nllmThür nOThür, s. K t . Rain; man benutzt ihn bisweilen als / Pflugwende, Feldweg oder Sommerweg; ich will Fitze (Jauche) u f f n Rand treehe °SRoda Klo, u f f n Rännern wächst märschtenteels s beste Gros °Pößn Nst. — b. '(mit Gras bewachsener) Abhang' seit. sIlmThür wSOThür nltzgr, Arn, "Jena Lobe, °Schmal OSchö; de Jongn fuhrn met dr Kasehitsche n Ranne nonger Rudst. — c. 'mit Gras bewachsener Mittelstreifen auf Feldwegen' seit., nicht NOThür WThür H e n n b ; ds Scherenfard lief off dn Rahne hen °LSalz Tha. — d. 'Reihe der angehäufelten Kartoffeln, t Damm' nur verstr. um Pößn, seit, in der Nachbarschaft, Ränner mache 'Kartoffeln häufeln' °Pößn Kol. — e. 'Brotende, t Ranft' nur verstr. nOThür, sonst seit. östl. Art—Zeulr; —>- Kleberand. — f. 'Schaumrand des mit Bier gefüllten Glases' nur °Art Fra, °Mersb Klo, °Arn StI, °Ilm Man, °Mein OMa; -> Gischt- Schaumrand. — -> Acker- An- ErdäpfelFeld- Gras- Grenz- Mark- Mittel- Rasen- SchutzStraßen- Stürz- Trauer- Umwend- Zopfrand. rand neben seit, ränd N T h ü r N O T h ü r n ö Z T h ü r O T h ü r S O T h ü r ; im I l m T h ü r nördl. °Arn S t I - R u d s t rand neben rqnd; ränd, -p- W T h ü r (ohne den SW), Z T h ü r (ohne den NO), H e n n b w l t z g r , verstr. u m Mühlh, ränd s w W T h ü r , -&-, -ö- öltzgr, °Hildb B ü r Pfe, rädnd ° R u d s t K ö d R o t , °Arn Gei Gös, roand °Ilm Möh, ° R u d s t Bech, -ua- °Neuhs Dee, -du- °Sondh OSp, räd (mit Nasalvokal) °Sonnb H ä m . — D a t . Sg. ranz, -q-, -ä- nördl. Heil—Pößn, doch ränd "'Am Sül, °LSalz T h a Web, sonst n u r rand(v), -q-, -d-, -ä- belegt. — PI. r?ydr °LSalz E c k , °Erf Mön, °Altb Zsohe, r$ndr s I l m T h ü r s O T h ü r S O T h ü r (außer Südrand), H e n n b , -q- °Eisn UE1, randsr, -g- öltzgr, °Got F r d , °Wern Sti, Mansf 1901. F ü r Bed. 2 a gilt z u m Sg. Rangen der PI. r^nar ° Z e u l r H L e u , °Schlz N d f ; in A n l e h n u n g an rennen erscheint im rgjwr-Gebiet f ü r ' R a i n ' der Renner °Saalf LSch, der Feldrenner °Grz Wal. — Dim. abweichend renayan ° R u d s t SRe, ° W e i m K r a n , °Erf Dit, -r$r)x 3n °Got Bai, randal "Zeitz Moi.

Rand2 m. 'Stoß' jmd. einen Rand geben s°Nordh

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1902; —» Rann; zu rennen, vgl. RheinWb 7,68: Rand II. Randal m. 'Lärm, f Krach' Salz Rudst Altb, Hennb 1881, met eemal hart se e märderlichen Randal °Weim Bla. randalen swV. 'lärmen' die Karle randalten daster arger Erf. — randalieren swV. dass., seit. Randbeere f. 7 Erdbeere' nur °Grz Schöf neben Rangbeere. rändeln swV. 1. Fachspr. der Porzellanarbeiter 'mit einem farbigen Zierrand versehen' um Sonnb. — 2. 'Kartoffeln f häufeln' nur °Hildb Gel. 3. 'seitlich t rutschen' von einem Wagen bei Glatteis °Saalf Lieh. r$nal °Saalf Lieh, sonst randal.

,

randen swV. 'Kartoffeln t häufeln' nur °Hildb Sehl; —>• rangen Rändergras n. 'am Rain wachsendes Gras' °Zeulr Wie, °Schlz Zi, s beste Gros is meech s Rännergros °Pößn Nst. rändern swV. 1. Fachspr. der Porzellanarbeiter 'mit einem farbigen Zierrand versehen' um Sonnb. — 2. 'Kartoffeln / häufeln' nur °Hildb Sehl, °Saalf Nei NBeu. — 3. 'seitlich t rutschen' von einem Wagen bei Glatteis, verstr. °Ilm, °Arn PI. rfijar °Arn PI, -nd- Soimb, °Ilm Nst, °Hildb Sehl,, sonst rqnar.

Ränderscheibe f. Fachspr. der Porzellanarbeiter 'eine an der Malbank befestigte Töpferscheibe, auf der das Porzellan mit einem Zierrand versehen wird' um Sonnb. Randfuchs m. im PI. Neckname für die Einwohner von °Ilm Büch und °Neuhs Mel. — Randhase ni. im PI. Neckname für die Einwohner von °Ilm All, °Rudst Drö Gar, °Neuhs Mel. - Randkuchen m. 'ein runder Hochzeitskuchen mit breitem, hohem Rand unter Zusatz von Rosinen, Mandeln und Zitronat' Pößn Schlz; in °Mein Mil gab man zur Taufe denen, die die Wöchnerin vorher besucht hatten, einen Raandskuchen. - Randkullcrn n. 'Kinderspiel, bei dem sich die Kinder einen kleinen Abhang herabrollen, t Kullerwalze' °Rudst ARe. — Randkümmel m. 7 Thymian' nur °Gera Wün. — Randmelchior m. 'Bewohner des Grenzgebietes vom Altenburger Land' °Schmö Goß; —> Melchior. — Randnelkc f. 'am Ackerrand wachsende Nelke (Dianthus Carthusianorum L.)' °Jena Scho. Rando o. G. ein Kinderspiel °Nordh GLo 1939. Randökonom ni. 'Bauer, mit dem es nicht gut steht' ° E r f E r m 1913. - Randquendel m. 7 Thymian' nur Ranggunnerle °Grz Grz Moh Schöf, Ra.nggollerlc °Grz Wil. - Randschippe f. 'eine Art Schaufel' °Hal Kol Sal. - Randstoßersnest n. such ä Randstußersnest! sagen die Kinder, wenn

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Raiiilstutzev—Kauft

sie einen Spielgefährten einen kleinen Abhang hinunterstoßen, °Rudst ARe. — Randstutzer m. 't Libelle 1' nur °Ilm Fri, PI. -stutzerte ebd. - Randthymian f. ra. 'i Thymian' nur verstr. nö°Jena °Eisb w°Zeitz, °Gera Ron, vor allem -thiem(i)che, das meist als Fem. bezeugt ist, aber auch -thiemchen m.; vgl. ThDA 1 K t . 17. randvoll Adj. 'gestrichen voll, bis zum R a n d voll (vor allem bei Gefäßen)' seit. sNOThür n l l m T h ü r OThür, °Eisn BeW, Grz Sonnb.. t dicke- ebenhäufen- hoch- öl- quatsch- rappel- schier- schwappeschwappel- schwucke- schwuppe- schwuppel- strichübervoll, überhauf; häufig sind Bildungen mit P a r t . P r ä t . wie gedonnert gedrängt geebnet gefüllt gehäufelt gehäuft gehäuft gekeilt geknackt gekracht gepfropft gepumrnert gequutscht gerädet gerambamst gerammelt

gerappelt gerasselt gerattert geschlichtet geschüttet geschwappelt geschwäppert geschwappt geschwätzt geschwemmt geschwippert geschwippt geschwipst geschwirbelt geschwuckelt geschwuckt geschwuppt gestampft gestrichen gewamst gewummert gewuppert gezwängt gezwierst voll oder die Wendungen ganz voll, bis herauf voll, bis oben (hin heran herauf hinan hinauf} voll. Ranft m. l a . oft als Dim. 'Anfangs- oder E n d stück des Brotlaibes' nöZThür n l l m T h ü r OThür SOThür, neben Knaust, Knauz W T h ü r n w H e n n b (s. Kt.). Das Ränftchen (Knäustchen, Kupple usw.) wird wegen des Wohlgeschmacks (weil es viel Rinde hat, knusperig und ausgebacken ist) gerne gegessen, in °HMöls Gra u n d "Zeitz Droy wird es der Bratent u n k e beigelegt. Man möint, in ihm säße die meiste i Ranft,Ränftchen T Räft,Rä.ftchen • Kanten,Käntchen ^ Knaust,Knäustchen n Knauz,Knäuzchen . Kuppe,Küppchen,-le < Aufschnitt

Kauft—rangen2

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K r a f t des Brotes (verstr. mit Häufung im Eichsf); wer es ißt, bekommt rote Backen (seit. Hennb Itzgr, ob. Schwarza, °Got Ern) oder gesunde Zähne (seit., außer NOThür Hennb Itzgr SOThür), ist Herr im Hause (°Ilm LWi), wird dumm (°Rudst Bur). Auf ihm liegt ein besonderer Segen (°Grz Wil), man darf es nicht aus dem Haus tragen, sonst trägt man das Glück fort (°Grz Höh, ähnl. öSOThür, seit. sOThür wSOThür nltzgr, °Nordh Sun, °Suhl Hei), sonst geht das Brot aus (°Zeulr Au, °Eisn Höt). Einer darf es nicht alleine essen (°SRoda Rut, °Schlz Grä, °Lobst Fri), sonst bekommt er einen Buckel (°Schlz LGr), wird gefräßig (°Pößn Dre); es darf erst gegessen werden, wenn frisches Brot gebacken ist (°Rudst Dih). Wenn Mädchen (Burschen) den Anschnitt essen, laufen ihnen die Burschen (Mädchen) nach, beim Endstück dagegen laufen sie davon °Sonnb Mesch, ähnl. verstr. °Sonnb. t Ab- An- Aufschnitt, Allewerdich Backele Büzel Fieze Kanten Kiezchen Knäuftchen Knaust Knauz Knorz Knuppe Knups Knürkschen Knurps Kuppe Kuppel Neige Noppe, Oberdeckel -ranft, Ort 3e, Band1 3e, Ränftel Ranks Rinde Runksen Segen Stiez Stützele Urz; —» AngstBettelmanns- Brot- Klebe- Unterranft. — b. 'Brotrinde' seit. söNThür WThür ZThür IlmThür OThür nSOThür nHennb. - C. 'Kuchenrinde' °Mühlh ODo, °Salz Bar, °Got Mech, °Schmal Pap, Suhl, °Schmö GBr. - 2 a. 'bestrichene oder unbestrichene Brotscheibe, t Bemme' Itzgr, s°Lobst, verstr. ob. Schwarza, seit. sNOThür OThür öZThür swSOThür H e n n b ; gleich nouchn Krieg s&n die Leut ins Ünterland fort die Ramftla °Sonnb H ä m ; -»• Butterranft. — b. 'großes Stück Brot, f Runksen' verstr. südl. S a l z - E r f - L o b s t , Eichsf 1912, — Ranfte. - 3 a. 't Rand*-1' °Schmal Hei Schmal, °Eisn Ru, °Got Frd, > Schüsselranft; vgl. HessWb 2,758. - b. übertr. 't Mund' °Eisn See, hiel dinn Raaft! 'sei ruhig!' °Eisn Ru. *> räfd W T h ü r , W e s t r a n d Z T h ü r , n H e n n b , -f- verstr. °Eisn, seit. n H e n n b , -ä- öltzgr, seit. W T h ü r n H e n n b , -oa- -nördl. °Hildb Eis, -ä- °Hildb Bib, °Ilm N s t , räbfd Sonnb 1858, räf °Hildb Sac, °Sonnb Mal Mür, -ä- ° S o n n b Schi, H e n n b 1855, -oa- °Ilm Möh; ram(b)f, -ä- verstr. ob. Schwarza, seit. s N O T h ü r O T h ü r s ö Z T h ü r s I l m T h ü r , Cob 1888, rimf "Zeitz K i r ; rqnfd seit. s N O T h ü r n l l m T h ü r n O T h ü r , -u- °Ncuhs L a u , -äverstr. u m Schmal, seit. s ö N T h ü r s N O T h ü r O T h ü r s I l m T h ü r , °Erf Tie, °Eisn OE1, -ä- °Sonnb S t ; ransfd, -d- seit. N T h ü r N O T h ü r w O T h ü r , ob. Schwarza, randf °Got Wöl, °Sangh R o ß ; sonst ranfd, -g-,

-q-, Weiterbildungen: rqnfddn °Altb Foc, rämfda Sonnb, räm(b)fdn, -a- °Erf GMö H o s t K e r KMö Möb Mön Wall, °Weim Berk,.°Eisn Sät, °Arn Ach, °Schlz Chu, Sonnb, °Erf 1866, -u- Sonnb Cob, -g- °Weim T a u , rämbdn, -a- °Weim Berl H o t Pos, °Erf N ö d Sehe, 3

Thüringisches Wörterbuch V, 1. Lfrg.

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°Sömm GNh, ramfx °Zeulr Wie, °Arn D o r ; rams °Naumb Abt. N e u t r . räfd, -f- °Eisn P f e Ü t t , °Salz K r a Lei, °Mein Asch Vach, r^nfd °Nebra Bra. — P I . : r^mfda °Neuhs Gol, rgm/a ° R u d s t E g d , r%mpr °Ilm Man, räf dar u m Eisn, °Got F r d Mech, -a- °Hildb F e h , ° S o n n b Grü. — D i m . ranfd%dn, -g- verstr. s ö N T h ü r O T h ü r , w ° S ö m m , seit. N T h ü r Z T h ü r IlmThür, -ä- Zeitz, °Erf Bech, °Weim Len, ° R u d s t U h l ; r a w f d x w , -g- verstr. s ö N T h ü r s N O T h ü r , seit. I l m T h ü r , °Arn F r a , ram(b)fx»n, s°Erf °Weim ° J e n a °Arn n°Ilm, verstr. O T h ü r s I l m T h ü r , ö°Got, -g- °Arn Grä, -i- °Weißf Pri, °Altb Kos, °Eisb T h i m , ramb%3n, -g- neben seit. ram%3n, -g- ö°Sömm w ° N a u m b °Apol, verstr. n°Erf n°Weim n w ° J e n a , °Eisb Döl, r^mbsyzn, -a- °Apol L a c h P f u ; ram(b)fddl, -g-, -la SOThür, seit. I t z g r O T h ü r , M e i n , ranfdfo Schmal, rqnzfdld °Ilm Stü, r$m(b)fl3 °Mein Hei, °Schlz Göt H i r , rinfddl °Altb F r o , rimbfdul °Saalf K a u , -ä- °Gera R ö p s ; räjdyß(n), -h, -g- W T h ü r n H e n n b , (doch raif(d)%»n u m °Eisn

Tre), refx) °Salz Berm, raffo °Ilm Afd, rijd-pn Got, rifx^n, -e- °Eisn Wut; ramdl%3n °Erf And. Ranfte f. 'großes Stück Brot' Eichsf 1912, ne Ranneften Brat °Worb Lei. Ränftcl m. 't Ranft V nur °Sangh Mit, °Nebra Bib, °Naumb Löb Tro, °Zeitz Wal, °Eisb Kro, °Pößn Opp, Ramfei °Zeitz Pre. Range m. f. 'unartiges Kind' seit, nordwestl. Mühlh—Hett, Weim; Spottvers auf die Einwohner von °Nordh Pet: die Petersdorf er Rangen, die schießen uff de Stangen °Nordh Buch; 'kräftiger hochgewachsener Bursche' °Wern Sti; als Mask. Mühlh Heil, als Fem. °Hett Bräu, sonst o. G. belegt. liängcleswetter n. 'warme Sommernacht, in der Verliebte sich gerne an den Rangela (—> Rangen 2) aufhalten' °Sonnb Häm. Rang(en) m. 1. 7 Rain' nur w°Schlz s°Zeulr s°Grz s°Suhl, seit, übriges SOThür Itzgr, Hennb 1793. Man benutzt ihn als t Pflugwende (Grz, °Schlz Hir), auch als Feld- oder Sommerweg. —» Feldrangen. — 2. '(mit Gras bewachsener) langgestreckter kleiner Abhang' Itzgr, Hennb 1881, °Mein OMa Wöl, °Lobst Bst Lobst; unnere Ziegen sän in Summer in ganzen Toug daußen Ranga °Sonnb Häm. — 3.'Reihe der angehäufelten Kartoffeln, t Damm' Rangele °Hildb Nho. - Vgl. Müll.-Fr. 2,329: Rank, Schmell. 2,122: Rank. ray(g), -a- s°Zeulr s°Grz, °Suhl Brei Fisch SKi, °Neuhs L a u , ° P ö ß n N s t , °Gera W ü n , rarjq, -ä- verstr. I t z g r , °Lobst Bst Lobst, sonst rays, -ä-; Dim. raydfo, -g- seit., rar/dl °Neuhs E r n .

rangen1 swV. 'Kartoffeln f häufeln' nur um °Suhl Sehl, "Schmal MSt; zum im gleichen Gebiet vorkommenden Rangen 'Rain'; —>• randen. rangen2 swV. 'sich t balgen, ringen' NThür 1790, °Worb Bre, °Wern Sti, °Got Mech, Salz, °Mein K S u ; beim ersten Weideaustrieb im Frühjahr ließ man zwei Bullen brangen (so lange gegeneinander-

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Banger—Ranzen1

rennen, bis einer die Flucht ergriff) Eiclisf 1919; dazu de Brangeräe 'Ringkampf' °Worb Bre; —>• rankern. rayd; doch (altes wr- fortsetzend) fray-, -d- N T h ü r 1790, " W e m Sti, bray- Eichsf 1919, 3. Sg. P r ä t . brayixdd °Worb Bre. Vgl. D W B 8,96f. u n d f ü r den Oberharz Borehers 99, 106.

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Ransch o. G. 'Flegel' °Mühlh ODo; zu Ranks, Runks ? Ranschke f. 1. 'Futterrübe, t Runkel' nur ö°Nordh °Sangh n°Art, seit, in der Nachbarschaft; —>• Futter- Zuckerranschke, Ranksche:1. — 2. ' / Schnapsglas' Art. ransga(n),

-ä-, doch

°Nordh B u c h , °Sangh Holl;

Ranger m. 't Rain' nur °Schlz Mösch Schlz, vgl. H e s s W b 2,761: Range2, S c h w ä b W b 5,127: Ran°Sonnb Räu, Dim. Rangerle °Suhl OSt. dich, 5,133: Rantsche, 5,128: Rane, Schmell. 2,117: rangieren swV. 1. wie schd., wohl allg. — 2. Randen. 'beim Schlittern nach einer Kehrtwendung rückRanschkcnmietc f. 'Miete für Futterrüben' seit, wärts gleiten' °Grz Moh. im Gebiet von Ranschke. Rangiermesser -» Tranchiermesser. Ranunkel o. G. 1. 'Hahnenfuß' Ranuncul- WurtRanke f. 1 a. 'sich windender, schlingender Trieb' zeln Erf 1754 Reichart 6,108; ->• Onkelchen. insbes. bei Bohnen, Gurken, auch 'Brombeer2. als Fem. 'unordentliche Frau' Salz, Ranunkelzweige' seit., etwas häufiger westl. Eisl—Sonnb; chen °Eisn Tre. t Brame(r) Rebe Schnarre Schnur, —• BohnenRanze1 f. 1. 'Ranzen1 T Itzgr sHennb; —> LaubBrombeer- Ourkenranke. — b. 'Kartoffelkraut' ranze. — 2a. Bauch, Magen' ebd.; dar hot kee °Worb Lei; —> Kartoffelranke. — 2. 'Blattrippen Hemm auf de Ranzn Cob, ich hous in de Ranz im Kohlblatt' °Nordh Ham, °Mühlh Fla ODo Rei. (Bauchweh) °Sonnb Häm, die ham kä bißla Scham Ränke PL 'listige Wendungen, Kunstgriffe' in in de Ranz °Sonnb St. - b. in der Wendung ich der Wendung Ränke und Schwanke Rudst Suhl haab der die Ranze voll 'du bekommst t Prügel' Sonnb; Ränke haa 'Geschick haben' °Worb Lei. °Mein Rom, ähnl. verstr. sHennb Itzgr. — 3 a. rankein swV. 'sich herumwälzen' °Zeulr Göt. 'Kegelbild, das entsteht, wenn außer den 3 mittRanken m. 'großes Stück Brot, t Runksen' seit. leren Kegeln die beiden hinteren Bauern fallen' wHennb, ob. Schwarza 1819, °Mersb Ben, °Grz °Sonnb NhS. — b. in der Wendung ar kricht die TWo. Ranz 'bekommt beim Kartenspiel keinen Stich' räygsn, doch räyg(9) H e n n b , wo es lautlich nicht Cob, s is Ranz dass. Sonnb. sicher v o n -»• Runken zu t r e n n e n ist.

ranken swV. 1. wie schd., seit, nördl. Salz—Grz; t bramern. — 2. 'sich herumwälzen' °Gera Wün. rankern swV. 1. 'sich herumwälzen, unruhig hinund herbewegen, t balgen' seit. öOThür Itzgr, Mansf 1888, °Eisn Tre, Naumb, Hennb 1855, auch im Oberharz nach Borchers 119; —> herum- zerrankern, rangen2. — 2. 'sich herumtreiben' Hennb 1855. Vgl. Müll.-Fr. 2,329. Ranks m. 1. 'großes Stück Brot, t Runksen' °Arn Ach. - 2 . ' t Ranft 1' Rängschen °Ilm GBr. Ranksch m. 't Runksen' Sondh. Ranksche1 f. 'Futterrübe, t Runkel' nur Rankschein) °Nordh GLo Noh Wip, °Sangh Gri, °Hett Wip, NThür 1882, Rangsche(n) °Sangh Gon, NThür 1821, NThür 1882, Rangeschen °Nordh K F u Wol, Rantschen °Nordh Gün, Ran(t)che °Nordh Herrn, °Sondh GBe, Mischformen aus benachbarten Runksche und Ranschke. Ranksche2 f. 'Schelte' Mansf 1888; —» abrankschen. Rann 111. 'heftiger t Stoß' Rahn °Got Wal, Huhn °Eisn R u ; vgl. HessWb 2,762; Rand'K Ranne f. ' / Jauchenrinne' nur °Mein öpf, °Suhl Hir. rän "Mein Öpf, -q- °Suhl H i r ; vgl. R h e i n W b 7,78: Ränne II, Wasserranse.

ränds(a),

-a-, d a n e b e n seit. -ä-.

Ranze2 f. in der Wendung auf die Ranze gehen 'läufisch sein (von der Katze)' °Art Etz; '(spielend) auf der Straße herumlungern' °Mein Rom, zu ranzen1. Ranze3 f. Ruanz Sammelbezeichnung für die Dörfer um °Neuhs OWei, der Heimat der Runzerte, deren Tragebehältnis (der Ranzen) namengebend gewesen ist. Ranze'1 o. G. 'mit Gras bewachs,ener Mittelstreifen auf Feldwegen' nur °Mein K S u ; zu Randl * Ranzel m. 1. 'Ranzen 1 1' nördl. °Eisn Tre-Eisl neben seit. Ranzen; 'Rucksack des Schäfers' Eichsf 1912, °Blank HGei; als Neutr. °Mersb Lau, in °Mersb Mil 'Backsteintrage des Maurers'. — 2. 7 Bauch, Magen' nördl. °Eisl Tre-Eisl; dar hät abber en Ranzel vär sich 'ist dick' °Worb Di; ar hats in Ranzel (Bauchweh) °Eisl Ann. — 3. 'ungezogenes Kind, t Frechdachs' Eichsf 1912. Ränzelpänert m. lt Purzelkorb' nur °Hal Höh. Ränzelsteeher m. Spottname für die Einwohner von Güsten Kr. Staßfurt, °Bernb Ads Bernb. Ranzen1 m. 1. 'auf dem Rücken getragene lederne Tasche, insbes. der t Schulranzen' verstr., doch nördl. °Eisn Tre—Eisl sowie sHennb Itzgr seit.; auch 'Ledertasche, in der Arbeiter und Hirten

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Kanzeu-—]-Ranzzeit

ihr Essen mitführen' "Worb KEb, °Zeitz Wür, "Neuhs Meus; -> Bücher- Büchsen- Schäferranzen. — 2 a. derb und abwertend 't Bauch, Magen bei Mensch und Tier' verstr., doch OThür SOThür seit.; zu einem Dicken: was kost dei Ranzchen? Rudst, se hat sich dn Ranze vo (voll) Däitscher gehockt (übermäßig gegessen) "Schmal Bro, dar kann sinn Ranzen aa nech vull genoch kriege °Rudst Uhl, ar hots letzte Futter in Ranzen 'wird bald sterben' "Gera Harp, ar hats in Ranzen (Bauchweh) °Rudst Heib, dar hot nech viel aufn Ranzen 'ist arm' °Rudst Uhl; dou hast dn Teufu in Ranze 'bist ein böser Kerl' "Schmal Brei, ich bin in Ranze vergift 'ärgere mich' °Salz Stba; —» Freß- Zottranzen. — b. in der Wendung ich hau dir (du krigst) n Ranzen voll (das Ranzchen geschruppt) 'bekommst t Prügel' verstr. öZThür IlmThür Hennb, seit. NThür wOThür Itzgr; dan hon se s Räänzchen gegerbt °Rudst ARe. — 3. 'ungezogenes Kind, t Frechdachs' °Weim Otm, "Rudst Uhl, °SRoda Her, "Mein Was, "Lobst Eli, wenn dar Raanzen miene werr, dan hat ich schon länge n Wanst vollgehaun "Erf Sehe.

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Ranzendorf n. Benndorf, Spielberg und Zäckwar (°Naumb) werden die Ranzendörfer genannt "Naumb Tro. — Ranzenflicker m. scherzh. ' t Sattler' Rudst. Ranzenkuchon m. 'runder trockener Hochzeitskuchen von 50 cm Durchmesser mit Mandeln, Rosinen und Zitronensaft' bis 1914 Salz. - Ranzenmann m. 'umherziehender Geselle' da saßen ä paar Ranzenmanner beim Schnapsglase Rudst 1890; in "Neuhs OWei drohte man den Kindern mit dem Ranzenmann. — Ranzcnscheißer m. Neckname für die Einwohner von "Ilm Pen. - Ranzenschmierc f. 1. scherzh. Margarine' nur "Weim Mai. — 2. 'i Prügel' nur seit. OThür nSOThür, °Apol Utb. - Ranzenspanner m. scherzh. 'steifer t Kartoffelbrei' verstr. "Sonnb.

Ranzcr m. 'männlicher Hund, t Rüde' nur "Hildb Steib; —> Jungen- Mädles- Ohrenranzer. Ranzerei f. in der Wendung die Katz hat Ranzerei 'ist brünstig' "Mein Herp; junge Mädchen gehen auf die Ranzerei Hennb 1881, of der Ranzerei dörf me net schrei Hennb 1869. ranzerig1 Adj. 't läufisch (von Hunden und Katzen)' "Schmal Asb Schmal, "Hildb The. randsd(n), -d-, doch -ä- seit. s I l m T h ü r sZThür ranzerig2 Adj. 'unangenehm, verdorben schmekn H e n n b , Salz, -ä- °Eisn R u , -g- verstr. u m Weim. kend' Schmal; t ranzig"1. 2 Ranzerland n. 'die Dörfer um "Neuhs OWei' Ranzen —> Sauerranzen. "Neuhs Lieh, Raanzers- Neuhs; t Ranzel. ranzen1 swV. 't prügeln' Hennb 1855. ranzern swV. 'ranzig schmecken oder riechen' ranzen2 swV. l a . 'sich unruhig hin- und herbewegen, umhertollen', auch 'sich im Bett oder "Ilm Man Stü, Schmal, der Spack ranzert "Neuhs Gras wälzen' verstr. WThür ZThür Hennb Itzgr, Ka. seit. NThür; hierher wohl das Sprichwort in Harbst Ranzer(t) m. im PI. Neckname für die Einwohon in Frühjoehr ranze die Feuer Hennb 1869. — ner der Dörfer um "Neuhs OWei; von hier stammb. 'sich herumtreiben' Hennb 1881, du machst wohl ten die früher wohl auch so genannten —»• Olitätenwie dinne Katze un ranzt de ganze Naacht drussen händler, die ihre Ware im Ranzen auf dem Rücken 3 rim "Mühlh HBe. —>• herum- herunter- verranzen. transportierten; —> Ranze . Ranzfittich m. 'umhertollendes Kind' Suhl. — 2 a. 'sich begatten, t ficken' Sondh, "Mersb Lau, ranzig1 Adj. 'brünstig' — 1. von der Katze, "Mein Was, Hennb 1881; speziell: von Katzen und Hunden, Hennb 1881; von Katzen "Eisn OE1, nur seit, westl. Hai—Sonnb; t läufisch (mit Kt.). Salz; von Hasen und Kaninchen "Eisn See UE1; - 2. vom H u n d "Schmal MSt. - 3. vom Kavon Iltis und Wiesel, Eichsf 1912. — b. 'beim ninchen, Sonnb. — 4. vom Schwein, nur "Suhl Geschlechtsverkehr Laute von sich geben' de Rot- Vie, "Lobst Bst; t häuisch. — 5. von der Kuh, ten ranzen ferchterbar "Schmö Goß. — c. das Korn nur Hildb; / rinderisch. ranzig2 Adj. 'unangenehm, verdorben schmekranzt 'es wogt' "Sömm Büch. — 3. 'brünstig sein' kend oder riechend' verstr.; de Hiekn hot ranzche von der Katze, nur Hennb Itzgr, sonst seit.; t läufisch (mit Kt.), —>• raunzen; vom Hund, nur verstr. Botter "Schmö Goß, auch nasser Waldboden riecht 1 sHennb Itzgr; vom Kaninchen "Sonnb H ä m ; vom ranzig "Sonnb Theu; t ranzendig ranzerig' schmirSchwein, nur "Schlz Gef Hir Spa, "Lobst Bst, die melig. Sau is ranzenich "Schmal Rot, t häuisch\ vom ranzionicren swV. 1. 'jmd. wieder aufhelfen, aus Schaf, nur "Mein E r b Ger KSu, t böckisch. - einer Geldnot befreien' "Eisn Tre. — 2. refl. 'sich 4. 'beim Skatspiel keinen Stich bekommen' "Sonnb erholen' "Eisn Ru See Tre, Rudst; der Klä hät sich noch mol so ransoniert (sich herausgemacht) Eichsf Hast. >• anranzen. ranzendig Adj. 'unangenehm, verdorben riechend 1912; vgl. I-IessWb 2,765. Ranzreh n. lt mannstolle Frau' "Hildb Gie. — oder schmeckend' ranzening "Eisn Tre UE1; f ran1 Ranzzeit f. 'Brunstzeit' seit. öNThür sNOThür zig' .

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rapen—Köppelsdorf

H e n n b Itzgr; speziell: des Hundes °Weim Otm, °Salz OZe, °Hildb Ade, des Wildes °Erf Sehe. rapen swV. 1. 'eifrig, gierig sammeln, hinwegnehmen' Mansf, nöNThür. er rapte sein Werjel in de Hiehe un flakten eine °Querf Zie. — 2. 'gemähtes Getreide t abraffen' neben abrapen seit. n N T h ü r n N O T h ü r ; —> ab- aufrapen. räbn, die auf ehemals nd. Gebiet noch vorkommende nd. Entsprechung von • raffen, vgl. Schill.-Lübb. 3, 421; -> rappen. Rapfen m. 'der Fisch Aspius aspius (L.) aus der Familie der K a r p f e n ' °Saalf K a u ; vgl. Regel, Thür. 2,1,231; Müll.-Fr. 2,331 :*Rappen. rapid Adv. 't schnell' verstr.; es hot rapid ougenumma Cob; rawid °Weim StI, °Schmö Goß, Cob. Rappe1 m. 'schwarzes Pferd' seit., etwas häufiger östl. Nordh-Pößn—Grz; als Dim. Rappele 't Fohlen bis J a h r ' °Lobst Tit. Rappe2 f. in der Wendung in de Rappe warfe 'zum Aufsammeln auswerfen' z. B. Murmeln °Erf Mön; t Rapse. Rappel1 f. 1. 'Kinderrassel' °Schmal Möc Pap, Salz, °Eisn Bur OE1 UE1. - 2. verächtlich ' K u h ' a gelta Rappel °Hildb Bra. Rappel2 m. 1. 'üble t Laune, Verrücktheit' verstr.; du hast wuehl dn Rappel °Mühlh ODo, gieh der Mutter heit usn Wage, die hot wieder emol en Roppel °Pößn Nst. - 2. 7 Schwätzer' °Mühlh Str. rabdl, -&-, -Q-, doch daneben selteneres räw3l, -aSondh, °Art Fra, °Mühlh Str. Rappelapfel 111. 'eine Apfelsorte, bei der beim Schütteln die Kerne klappern' °Mühlh Len. rappclbeindürr Adj. 'sehr / dürr' °Weim Mai. Rappelborn m. scherzh. 'alter Ziehbrunnen' °Heil Sic. Rappcldamast o. G. wohl 'Rammeldamast' -daames Nordh 1874. — Rappelding n. 'Kinderrassel' °Eisn R u . rappeldiirr Adj. 'sehr mager, sehr trocken' verstr. W T h ü r ZThür H e n n b Itzgr, Sondh P ö ß n ; das Grees (Kartoffelkraut) wor rappeldürr °Mühlh Die; t dürr, - > bein- kling- raben- rippelrappel- rasseldürr. Rappeleisen n. 'grobes Reibeisen' J e n a ; zu rappelnA. Rappelgeorg 111. 'einer, der schnell ißt' °Got T ü t . rappelhageldürr A d j . 'ganz trocken (vom Getreide)' °Mühlh ODo. - rappelhart Adj. 'sehr t hart, nicht weich gekocht' de Arbsen blebben rappelhart °Worb Wae, °Eisn UE1. Rappelhäupt n. 'f Hitzkopf' "Schmal Pap. Rappelhund m. 1. dass. °Got E r n T ü t Wang Wei. — 2. 'einer, der schnell ißt' °Got Gra.

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rappelig Adj. 1. 'zornig, aufgeregt, t verrückt' verstr. ; dar dachte ju, seine Fra war rapplig geworn Rudst. - 2. 'oberflächlich, t ruschelig2' °Hildb G1W. Rappelkopf m. 't Hitzkopf' verstr. nördl. E i s n Rudst—Altb, °Sonnb NhS. rappelköpfig Adj. 'zornig, störrisch' Rudst, °Eisn OE1, °Schmö Goß. - rappelköpfisch Adj. 1. 'zornig, aufgeregt, t verrückt' seit. W T h ü r ZThür öOThür H e n n b , °Worb Di. — 2. 'eigensinnig, widerspenstig' °Mühlh Dach, °Heil Ud. rappelmausetot Adj. 'tot' °Mühlh ODo, Salz Zeulr. rappeln1 swV. 1. 'klappern, poltern' verstr. westl. Nordh—Sonnb; se rappelt ä beßchen, aber de Tär bleibet zu °Weim Bla, es rappelt in Ofe 'es s p u k t ' °Salz SLe, jetzt rappelts 'gibt es Prügel' °Salz UBr, °Mein Met, ähnl. °Worb K B a . - 2. 'sich (geräuschvoll) bewegen' seit, südwestl. Heil—Rudst; ich hun an Honger, daß ma de Darm in Lie rappeln °Eisn Ru, er rappelte sich ausn Bette R u d s t , ha rappelte sich flink in die Hüh Mühlh, se rappelte un reete sich nit °Heil Lut, ähnl. °Mühlh ODo, °Eisn OE1 Ru, Cob. - 3. 'schnell t sprechen' °Wern Sti, Eichsf 1912; ->• räbern, vgl. RheinWb 7,5: rabbeln II. — 4. 'sich närrisch benehmen, zornig sein, toben' verstr. außer SOThür; ar rappelt amoul widder Cob ; meist in Wendungen wie s rappelt wuehl bi dich? °Mühlh ODo; hä es rappelneng °Eisn Ru, °Got Win, °Worb Lei, °Mühlh ODo; wenn der Bräutigam beim Backen des Hochzeitskuchens die Kuchenbleche rappeln hört, rappelts oft in der Ehe °Eisn R u . rawti °Wern Sti, NThür 1790, -d- Eichsf 1912, räbrt °Wern Sti, -q- ebd., sonst rabdl, -à-, rappeln2 swV. 1. 'gierig sammeln, raffen' °Wern Sti, Salz 1855, 'den Hochzeitszug aufhalten, um Kleingeld zu erhalten' °Hildb Cro ; —» ab- auf- hochzusammenrappeln, Gerappel. — 2. 'sich beeilen' Reuß j. L. 1870. - 3. gerappelt(e) voll 'gedrängt voll, t randvoll' verstr. außer N T h ü r SOThür; der Saal war gerappelte vull Menschen N a u m b . rappeln3 swV. 'auf dem Rappeleisen reiben' ich hob zwee Zentner Appel gerappelt J e n a ; zu frz. râpe, an rappeln1 angelehnt; vgl. Rhein Wb 7,86: Rappe III. Rappelschädel m. 't Hitzkopf ' °Sangh ORö, °Art Don. Rappelscheit n. 'närrischer Mensch' Hildb. Rappclschcllchen n. 'Kinderrassel' °Eisn R u . rappelschwarz Adj. 'ganz schwarz' H e n n b 1793, —> brandkohlrappelschwarz. Rappelsdorf ON Dorf im K r . Suhl; scherzh. f ü r Hildb, weil sich dort eine Nervenheilanstalt befindet ; der is von Rappelsdorf 'ist verrückt' Wehn.

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rappclsteif—Rapünzchendolch

rappelsteif Adj. 'sehr steif' R u d s t . — rappelsteindürr Adj. 'sehr t dürr' °Weim Tie. — rappeltot Adj. verstärktes 'tot' H e n n b 1881, °Got Mech; —> mauserappeltot. rappeltreuge Adj. 'sehr trocken' Eichsf 1912, °Worb Tei. - rappelvoll Adj. 'gedrängt voll, t randvoll' Mansf 1888, °Erf 1866, R u d s t . rappen swV. 1. 'eifrig, gierig sammeln, zusammenscharren' verstr. sNThür nwZThür n l l m T h ü r n O T h ü r ; se rappte alles in de Schürzen Sondh; ehr Pfarr rappte mant alles sa 'machte die Predigten kurz' °Worb Bir; 'einen Taufzug anhalten, um Kleingeld zu erhalten' °Arn Ell. - 2. 'gemähtes Getreide t abraffen' neben abrappen seit. nw,söNThür sNOThür ZThür I l m T h ü r (nördl. I l m - J e n a ) , OThür (nördl. SRoda—Zeitz); haue, rappe un hinge, alles alleene, das is nischt! °Jena Amm. — 3. sich rappen 'sich t beeilen' seit. N T h ü r W T h ü r ZThür sIlmThür; rapp dich Mädchen, daß dr Weich ufgehängt würd! °Eisn R u ; hierher die wohl falsch angesetzten reppen-Belege im N T h ü r bei DWA 2 K t . sich beeilen. >• ab- an- auf- be- zusammenrappen, raffen rapschen rapsen1; aus *rappen, der geminierten Nebenform von mnd. rapen, der E n t sprechung von mhd. raffen. Rapper m. 't Schöpflöffel' °Naumb Schö. Rapphenne f. 'alte, geizige und betrügerische F r a u ' N a u m b ; wohl zu rappen. Rapport m. in der Weberei 'Wiederholung eines Musters' die Rapporte paßten nich °Zeulr Pau. Rappschimmel m. 'Schimmel mit dunkler Zeichnung' °Schmö GBr. Rappschnabel m. 'schnippischer Mensch' °Mühlh ODo. Raps 1 m. 'die Ölpflanze Brassica napus var. oleifera DC.' verstr.; de Liete machen n Raps met der Sechel ronner °Arn Bös; Griendunnerstag gibts Raps mit Spack un Essg zun gefärbten Eiern "Zeitz K r e ; t Piwitz. Raps 2 m. 'Schlag, t Stoß' °Mühlh ODo, shättnä Raps gegann 'einen Schaden' ebd.; —> Rups. Raps 3 m. scherzh. 'etwas Borstiges, Stacheliges' für kurzhaarigen H u n d oder Mensch mit Igelfrisur °Sonnb H ä m , f ü r Unrasierten, Sonnb. Rapsamen o. G. 'Raps' er sal mit zusehen, das die fruchte der rabsamen vnd hopffen gewendt vnd drucken gemacht werden um 1500 Erf Mainzer Hof 22; vgl. Marzeil 1, 637: Rabsamen md. u m 1500. Rapsch m. 'schneller Griff' s war nur e Rapsch, do war alles weg Zeulr. Rapschebusch o. G. in der Wendung ze Rapschebusch werfen 'zum Aufsammeln auswerfen' Zeulr; / Rapse. rapschen swV. 'schnell und heftig zugreifen' seit, östl. Nordh—Erf-Zeulr.

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rabsdn Mansf 1888, sonst -a-, -ä-; zu rappen. Rapse f. in der Wendung in die Rapse werfen 'zum Auflesen auswerfen' da werft er ronderom Nöss un Äpfel in de Rapse R u d s t ; t Rappe2 Rapschebusch Rapuse Ratschel. 1 rapsen swV. 'schnell zugreifen, zusammenraffen' seit. Itzgr, H e n n b 1881, N T h ü r 1790, Nordh 1874, °Jena Orl, °Saalf Leu; auch 7 stehlen' °Eisn See; 'sich t beeilen' H e n n b 1855; —• grapsen, räbs9 Nordh 1874, sonst -a-, -ä-, rapsen2 swV. 'rülpsen' °Neuhs L a u ; —• aufrapsen; vgl. RheinWb 7,101: räpsen. — f aufstoßen. Rapskappe f. 'Hülse des ausgedroschenen Rapses' °HMöls OSchw, °Weim B u t Trö, °SRoda K a r . - Rapsnadel f. im PI. 'Rapsspreu' °HMöls OSchw, °Jena Zwä, °Gera Wün. - Rapsplane f. 'Tuch, mit dem man den Wagen bei der Rapsernte auslegte, um Verluste zu vermeiden' °Apol K R o . Rapssalat m. 7 Rapünzchen' Ztg. Heil 1906. Raptus m. 1. 'plötzliche Verrücktheit' Hai, °Sömm Kö. - 2. 'üble t Laune' °Altb Göp. Rapünzchen n. meist im PI. 1. wie schd. 'Valerianella locusta (L.)' allg., doch nicht sw°Eisn, im Itzgr verstr.; hüte Oomd gätts Rawinzerchen °Mühlh HBe, wenn die Rapunzigen aufgegangen und in etwas erwachsen sind Erf 1754 Reichart 4,42; am Gründonnerstag gab es Rührei und Rapünzchen, I l m ; Neckvers: Rewinzelich, Rewinzelich, die sen in Wenter grü, on wenn die Mödlich Weiber senn, do senn se nimmer schü °Mein Rom, ähnl. °Mein OMa, °Hildb Eis, u m °Sonnb Rau, Schlz, "Lobst Bst. t Lämmersalat Mauseohr Nüßchen Rapssalat Schafmäulchen. — 2. s will Rewinzela 'das gleichfalls als Salat verwendete kleinblütige Weidenröschen (Epilobium parviflorum Schreber)' u m °Sonnb R a u . — 3. Schimpfwort °Mersb Lau, e faules Rewinzchen °Weißf RWe. rawins/n, rä- (neben seit, re-, r%-) NThür NOThür ZThür IlmThür, raw&nsxn, räwoins%n um °Eisn Ru, verstr. um Mühlh, °Got Frm, °Salz KNo, ryw^nsxn, rewens%n verstr. OThür neben rewinsxn, rew$ns%n, das in Eisb als Rehwänzchen verstanden wird; rewinsxn °Apol Wil, °Mühlh Win, ra- °Erf Egs, rä- °Weim Kran, rabunsxn Erf, °Hett Bräu, rew$nsdl, re- nSOThür, rewinsdh, -wqnsvlv sSOThür Itzgr, s°Mein, rawinsdld, -wynsdld, -oi- s°Schmal °Suhl n°Mein. Nicht diminuiert und seit, als Fem. (sonst o. G.) belegt: rawoinssfn) Salz, °Eisn Ru, "Schmal Brei, -wunsan °Eisn Bisch Creu För Mel Mih, -ou- °Eisn Far, -i- °Worb Hun, rabuns3(n) °Nordh Herrn, Sangh, °Art Don, °Arn Ach. Dem schd. Rapunzel entsprechen rawoinsil s°Salz, -ui- °Eisn Fal, °Worb GBa, rabunsdl seit, und mehr umg. Rapünzchendolch m. als Schimpfwort jetz fängt wühl noch gor su ä Rawunzchenduloh aan mätSchemp-

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Rapiinzchensalat—raschig

fen Erf 1910; oder -tulk (zu tulken 'prügeln')? Rapünzchensalat m. 'Salat aus Rapünzchen' verstr. südl. Eisn—Schlz, °Naumb Crau, °Schmö GBr; Rawoinzensalat un Rührei assen de Rühler gern °Eisn Ru. - Rapünzchenschneider m. 'Freiersmann'°HMöls OSchw. - Rapünzchenstechcnn. 'Rapünzchenernte' da giehts o f f s Rewinzchenstachen Rudst. Rapünzelpfropfcr m. scherzh. 'Gärtner' °Gera Kös. Rapünzlc n. ' / Marienkäfer' nur °Lobst Tit; im benachbarten oberfränkischen Grenzgebiet dazu der Marienkäfervers Rai- Räiwinzele, flöich nei dei Winkele, flöich nei dan Souk, beschäir uns an sehen Toug.

Rapuse f. 1. in der Wendung etw. in die Rapuse werfen — a. 'zum Aufsammeln auswerfen' Altb Rudst, °Erf Mön, Altb 1703; f Rapse. - b. 'mutwillig verderben lassen' Salz. — 2. in de Rapuse gieh 'verloren gehen' NThür 1882, Erf Schmal Salz, °Neuhs Grä 1799. — 3. jrnd. in die Rapuse kriegen 'sich mit jmd. abgeben' meist im Sinne von 'prügeln' °Mühlh Bol, °Schmö GBr, Altb 1888, NThür 1882; bei der Rapuse nehmen dass. °Mühlh Bol, °Altb Loh, °Schmö Goß, ar krecht en ba der Rapuse °Erf Geb. - 4. 'Wirrwarr' Altb 1888, Sonnb; 'Handgemenge' °Schmö Goß; Ravage. - 5a. 'Eile, Hast' dar kümmt in ener Rapuus aagesprunge °Cob Nst. — b. 'Zorn' ar hot mich in die Rapuus gebracht ebd. — 6. Rdbußchen spielen 'ein Kartenspiel spielen, bei dem man möglichst bald alle Karten abzugeben sucht' NThür nach Hertel 1895. rabüsd ° R u d s t Uhl, °Schmö GBr Goß, °Altb Loh, Altb 1888, rambus Sonnb, rabudsd °Neuhs Grä 1799; sonst rabüss; wohl zu rapsen, rapschen, vgl. D W B 8, 122, Eichler E t y m . W b . 111: Rabusch.

Rapusenzeug n. 'liederliches Gesindel' Mein 1881. rar Adj. 1. 'selten, knapp' verstr. westl. EislSonnb, sonst seit.; heire warn de Gorken rar Naumb; Ilaulz es etze ä rarer Artikel °Neuhs Meus, Kohl macht sich aber dies Johr rar °Nordh Blei, ähnl. um Erf, se macht sich rar 'kommt selten zu Besuch' Weim. — 2. 'besonders gut, köstlich' seit.; das es aber ä rares Kärtchen °Weim Bla, gelle Heinrich, das schmeckt rar! Rudst, Ochsenschwanzsuppe soll eivos Rores sei °Pößn Nst, das gunk rar Mansf 1859. — 3. 'seltsam, sonderbar' Salz, du bist a rorer Kerl 'gemein, niederträchtig' Suhl; ar tut ror (wichtig) mit seiner neuen Jacke Sonnb. Rarität f. 'Seltenheit, Besonderheit' seit.; e Rühler Maachen ies e Roiretät °Eisn Ru. raritätisch Adj. 'stolz, stattlich, herrlich' öOThür; dar hot seine Soche roretätsch gemocht Altb 1878.

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raritäts Adj. dass., Hennb 1881, ein rarilätser Junge (Tabak) ebd. Raritätsjungfer f. 'sehr schönes Mädchen' Salz 1895, Altb 1895. - Raritätsmädchen n. dass., Hennb 1881, "Schmal Pap. Rasaun m. 'starkes Geräusch' do tats den Rasuhn °Eisn See. rasaunen swV. 1. 'lärmen, toben, (lärmend) umherrennen' verstr., doch WThür Hennb Itzgr seit.; das rasaunt mer en n Bauche rem °Weim Trö, alle Minuten rasaunt s Telefon °Erf H a y ; das kraank Käind hat schüllig gerasunt in sinn Fiewer °Eisn Ru. - 2. 'sich / plagen' Schmö; vgl. DWB 8,125, Müll.-Fr. 2,333. — —krasaunen, an- herumrasaunen. Rasauner m. 1. 'lauter, lebhafter Mensch, ausgelassen lärmendes Kind' seit. NOThür ZThür OThür SOThür; a rechtcher Rasuuner 'hartnäckige, unerbittliche Frau' °Erf Dach. — 2. 'kleine, verkrüppelte, ins Kraut geschossene Gurke' Naujnb. Rasaunerer m. 'Lärm, t Krach' Suhl. Rasch 1 m. in der Wendung aufm Raasch essen 'gierig essen' "Gera Aga; —> Rage. Rasch 2 m. 'grobes Wollgewebe' seit, und veraltet Eichsf WThür, Zeulr. rasch 1 Adj. 't schnell' seit.; rasch, flitze ma hin! Bernb; auch 't begierig' in Wendungen wie aß nich so rasch! °Jena Löbe; —> risch. K o m p . rqsdr Mansf Sondh.

1857, N a u m b ;

Sup. an

rasdn

rasch2 Adj. 'aus Rasch2 bestehend' e rascher Rook Salz 1893, rasche Röcke °Worb Ndf 1844. Raschclo.G. 1. 'eine Wirkmaschine'Apol,°Worb NOr. — 2. 'Gleitvorrichtung zum Einlegen der Garben in die Dreschmaschine' nur °Apol Sul; —>• Ruschel. raschcldürr Adj. 'so dürr, daß es raschelt' °Sangh Hai; —>• rasseldürr. rascheln swV. 1. wie schd., verstr.; wenns Loob raschelt, kimmt der Herwest °Sömm Der, roschel nich su in Oeträde rom, sonst knickst de de Ihm ob. °Jena Löbe; das Korn raschelt 'wogt' °Sondh Ott/ t pfatschein ruschein. — 2. 'sich balgen, raufen' verstr. öOThür. Raschcmachefix f. ' / Durchfall' °Zeitz Pre. raschen swV. 'hastend eilen' Naumb, 'unbesonnen hin- und herlaufen, schnell etw. tun' "Zeitz Pre. räsd, -ö-;

raschig.

raschig Adj. 1. 'hastig, eilig', auch 't begierig' seit. östl. Hai—Hildb, etwas häufiger öOThür; er trinkt raaschg sei Bier aus un gieht seiner Wage Pößn. - 2. 'wütend' °Erf Mön, °Weim Bla.

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Raschmacher—Rasenpflug

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Meist m i t Länge -a-, -ä- u n d daher eher zu Rage als

zu rascli. Raschmacher m. 'Weber, der Rasch2 herstellte' Zeulr, °Mühlh Len. — Raschrock m. 'aus Rasch gefertigter Frauenrock' seit, und veraltet Eichsf. — Raschweber m. 'Raschmacher' °Heil Ud. raschweg Adj. 7 schnell' °Sondh HTh. Rasee o. G. Rassee mach 'aufräumen' °Eisn See. Rasemann m. 7 Hitzkopf' °LSalz Wie. - Rasematz m. dass., ebd. Rasen m. 1; 'dichte, kurzhalmige Grasnarbe' verstr.; hongrige (trockene) Räse Salz, wu Roasn äs, do gätts oo Gänse °Weim NZi, ban dr lie Gott ä Gänschchen giet, dan gilt ä au ä Räschchen °Eisn Ru, der Rousen dauert langer wie die Gaas (Gans) 'strenge Herren regieren nicht lange' Sonnb. Am Palmsonntag gingen die Konfirmanden auf den ersten Rasen °Nordh Blei bis 1885; man behexte seine Feinde, indem man das Rasenstück, auf dem sie gestanden hatten, ausschnitt und im Schornstein trocknete °Neuhs Grä 1799; Zahnschmerzen vertrieb man, indem man ein Stück Rasen auf dem Friedhof ausstach, dreimal in das Loch hauchte und den Rasen wieder einsetzte, Sonnb 1858, vgl. HdA 7,498ff. - 2. 7 Rasenbatzen' seit. Hennb Itzgr SOThür. - 3. 'Flurstück oder Ortsteil, mit Rasen bewachsen' verstr. westl. Eisl—Sonnb, sonst seit. — t Wasen, Ahr- Bleich- Flur- GänsePfing st- Rehrasen. roasn, -ua- verstr. w Z T h ü r s I l m T h ü r , -Ad- Eisn> °LSalz GUr, -ou- öltzgr, -ö- s O T h ü r SOThür, sw°Eisn» seit. ob. Schwarza, I l m , °Heil Bod, °Salz Der, sonst -&-. PI. r$si>(n) Salz Eisn, °Schlz Bli, -e- °Zeulr Ber, -ö- °Pöfln N s t . Dim. rps(d)h H e n n b 1873, rejyn °Eisn R u ; s t i m m h a f t e s z °Blank HGei, °Heil B o d Stb, Schmal 1914.

rasen swV. 1. 'wüten, toben' seit.; s schleichende Narvnfieber is nich su schlimm wie s rosende °Pößn Nst, ar is raasnig uffera 'begierig nach ihr' °Hildb Bra. — 2.'fiebern, im Fieber phantasieren'Eichsf 1912, °GotFrm. — 3. 'schnell trennen oder fahren' seit., umg. häufiger; das rast wies Unjewitter Mansf 1924. — 4. als Part. Präs. 7 sehr' rosend schien °Schmö GBr Har. Rascnballen m. 7 Rasenbatzen' nur °Worb Eck. - Rasenbansen m. dass., nur °Eisn Mos, °Got Boi; —> Rasenpampster. Rasenbatzen m. '(ausgestochenes) Rasenstück' verstr. außer Itzgr, s°Lobst s°Schlz. t Batzen Butzen, Grasbatzen -klumpen, Rasen, Rasenballen -bansen -brocken -buff -butzen -flatschen -klumpen -pampster -schleiße -schulpe -schwarte -stück, Sode. Rasenbeil n. 1. 'Hacke mit längsstehender Hackfläche zum Aufhacken des Rasens, bes. beim Gräbenziehen' verstr. ob. Schwarza, °Schlz Bli (s.Abb.

A Rasenbeil 1 • B Rasenbeil 2

Rasenbeil A aus °Schlz Bli); t Grabenaxt -beil -hacke, Moos- Quer- Rasenhacke.' — 2. 'eine der Kreuzhacke ähnelnde zweiseitige Hacke' verstr. ob. Schwarza (s. Abb. Rasenbeil B aus °Neuhs OWei). Rasenbleiche f. 'das Bleichen der Leinwand auf Rasen' im Gegensatz zur Kunstbleiche °Pößn Nst. - Rasenblume f. 7 Margerite' nur °Eisb Tör. — Rasenbrocken m. 7 Rasenbatzen' nur °Lobst Eli Sehl, °Schlz Hir. — Rasenbrust f. 'aus Rasen gefertigte Abdichtung an schadhaften Teichen' °Altb 1843. — Rascnbufi m. 7 Rasenbatzen' nur °Arn Nsi, "Ilm Man. - Rasenbutzen m. dass., nur verstr. Itzgr, °Hildb Mab, °Neuhs Cur. rasendick Adj. 'so dicht wie Rasen' daß er (der Samen) hernach rasendicke mit aufgehen würde Erf 1754 Reichart 3,32. Rasendistel f. 'große Distel' °Mühlh Kör. Rasenflatschcn m. 7 Rasenbatzen' nur °Worb Di, °Hildb Bra. rasenfressig Adj. 'landgierig' nur °Schlz Göri. — rasengrün Adj. 'grasgrün' °HMöls OSchw. Rasenhacke f. 7 Rasenbeil 1' °Mühlh HBe, °Schlz Bli. — Rasenkamm m. 'mit Gras bewachsener Mittelstreifen auf Feldwegen' nur °Mühlh Kör, °Erf Kle. rasenkeimig Adj. 'wie Rasen keimend' so wachsen sie (die Keime der Braugerste) zu starck aus, und werden rasenkeimig Erf 1754 Reichart 5,134. Rasenklumpen m. 7 Rasenbatzen' nur seit. Eichsf, °Sondh Jeb, °Jena Leu, °Gera Thr. Rasenkorb m. 'flacher, ovaler Korb zum Transport von Rasenstücken' °Mein OKa, t Schwinge. — Rasenlaub n. 7 Schnittlauch' nur verstr. ö°Arn, °Weim Hof Rit, °Rudst Re; Raslauch. - Rasenmesser n. wohl 7 Vorschäler' nur °Sonnb Hasb. — Rasenpampster m. 7 Rasenbatzen' nur -bamster °Eisn Far; —• Rasenbansen. - Rase(n)pferd n. 7 Heuschrecke' nur seit. NOThür; meist Rase- im Gebiet von Grasepferd. - Rasenpflug m. 7 Pflug mit stark gewundenem, langem Streichbrett zum Umbrechen von Wiesen' nur °Schmö Tau; t Wie-

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Basenrain—Basse

senpflug. — Easenrain m. 'mit Rasen bewachsener t Hain' seit. NOThür, °Got Eml, °Art Etz. - Rasenrand m. dass., seit. NThür nZThiir nllmThür, an den Rasen-Rändern 1754 Erf Reichart 5,197f. - Rasenschäler m. 'schaufelartiges Gerät mit dreieckigem Blatt zum Abheben der Rasendecke' °Altb 1820, °Zeulr Tri, do muß erseht dr Rosn obgescheelt wäre, dodrzu nimmt mr en Rosn' scheeler °Pößn Nst. — Rasenschleiße f. 7 Rasenbatzen' nur °Sondh F E n . - Rasenschmiele f. 'das Ackerunkraut Aira caespitosa L.' NThür 1821. — Rasenschulpe f. 7 Rasenbatzen' -schulpen °Mühlh Fla, als Mask. -schulpen °Eisn Tre. — Rasenschwarte f. dass., nur °Wern Sti, Sonnb. - Rasenstechen n. ein Kinderspiel, bei dem ein Junge eine Rasenscheibe ausschneidet, wieder einsetzt und das dazu benutzte Messer in einer bestimmten Entfernung in den Rasen sticht. Wer von den Mitspielern die eingesetzte Stelle findet, darf den Stecher damit werfen, °Eschw Aue, wohl auch °Sondh Bad. — Rasenstück n. 7 Rasenbatzen' nur seit.; die Manne Gänserche kriege a Rasenstück ins Gitter, da lernen se das Zopfe "Schmal Brei. — RasenUfer m. 't Rain' nur °Sondh Greu. - Rasenwälzer m. 1. 'fahrender Artist, Seiltänzer, der auf Rasenplätzen ohne großen Aufwand auftrat' °Art Fra, °Pößn Nst. - 2. 'Straßendirne, t Hure' Altb 1888, °Schmö GBr. rasern swV. 'brünstig sein (vom Schaf)' °Mein Bei. rasieren swV. wie schd., allg.; ich hou in Fritz gerasiert °Sonnb Häm, de host bein Groshaan ze sehr hiengehalln, die Wiese sieht gu aus wie rosiert °Pößn Nst; durch Einseifen und Rasieren mit einem Holzmesser wurden die Burschen in den Burschen verein aufgenommen, verstr. Eichsf, °Apol Schm, °SRoda Mör; auch das geschlachtete, abgebrühte Schwein wird rasiert, seit. Hennb SOThür; t halbieren abschaben. Rasierer m. 7 Friseur' °Sonnb Gef Hasb Mal Sich. Rasierhärtchen o. G. 7 Rasiermesser' Musikantenspr. °Worb Hun. - Rasiermesser n. wie schd., allg.; ein Glatzköpfiger hat sich mit dem Rasiermesser gekämmt °Eisn See, "Zeitz Of, °HMöls Teu; t Baibier- Bart- Putz- Schermesser, Rasierhärtchen. Raslauch o. G. 7 Schnittlauch' nur Raslich °Rudst Böh; —» Rasenlaub. Räson f. 'Vernunft, Einsicht' °Sonnb Sonnb St; dech breng ech au nach zur Räsong °Sondh Greu, ähnl. Weim, °Eisn UE1; 'Respekt' dar hät dach kei Lenßchen Räsong i Bailege °Erf Dach, ähnl. °Neuhs Meus. räsonieren swV. 1. 'schimpfen, t nörgeln' verstr.; hä resoniert wie a Ruhrsperk Suhl, wie en Rohr-

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sperling NThür 1882, wie e Kutschpferd Erf, se schempften un räsenierten off alles in dr Walt ° Weim Bla. — 2. 'über jmd. sprechen, jmd. verleumden' °Erf Mön Sehe, Hennb 1873, —• beräsonieren. — 3 a. 7 schwatzen' °Jena Rei. — b. 'Überlegungen anstellen' vorn Vugelschießen fangen se in ganz Berge aan zu reseniern °Grz Ber. Räsonierluder n. 7 Klatschbase' °Hildb GIB. Räsoniermaschine f. dass., °Mein UWei. - Räsonierteufel m. se hot n Resenierteifl 'ist zänkisch' °Pößn Nst. Raspel f. 1. 'grobe Feile' wohl allg. - 2a. 'Reibe zum Zerkleinern von Äpfeln, Möhren usw.' Weim Sonnb, °LSalz Neu 1801. - b. 7 Gurkenhobel' seit. wNThür, °Mersb Klo, °Sonnb Hasb; Gurkenraspel. - 3. scherzh. 'altes stumpfes Messer' °Suhl Brei. - 4. 'alte Jungfer' °Sonnb Grü. 5. 'mannshohe Stange mit Blechbüchsen als Lärminstrument, t Bummbaß' °Zeulr Tri; 'Klapper' °Sonnb St. räsbul, -a- I t z g r , ° S u b l B r e i , -äs- Suhl, sonst -ä-, -9-, doch -ä- ° X e u h s Meus.

rasbtl,

Raspelbrot n. 'längliches, kleines Weizenbrot, dessen Rinde mit einer Raspel abgerieben wird' °LSalz Neu 1801. - Raspelkrume f. 'die abgeraspelte Rinde des Raspelbrotes', sie wird unter den Kuchen gestreut, damit er nicht anbäckt °LSalz Neu 1801. raspeln1 swV. 1. wie,schd., verstr.; Sießholz raspeln 7 schmeicheln' seit. — 2. 7 schnarchen' nur °Eisl URi, °Art STh, °Mühlh Kör, ar rasbelt Holz °Arn Sül, ha rasbelt en ronger °Mühlh Rei. raspeln2 —»• auf raspeln. raspeln3 swV. 7 heiraten' Musikantenspr. °Worb H u n ; - > heiraspeln. räß Adj. 'scharf vom Geschmack' rees °Schmö Goß; vgl. Müll.-Fr. 2,334; ->- räßig rösch. Räßchen n. 'wunderliche alte Jungfer von kleiner Gestalt' Sondh 1903; Schimpfwort für unruhiges Kind °Salz Lei. res%n Sondh, °Salz Lei. Rasse f. 1. 'Zuchtform bei Haustieren' allg.; zuweilen auch bei Pflanzen die Rosse vun Stochelbeern könn mer gestuhln wäre °Pößn Nst. — 2 a. 'schlechte Menschen, Gesindel' verstr. sWThür ZThür Hennb Itzgr, °Sondh HTh, Naumb, °Pößn Nst; s äß anne Rasse! °Erf Mön, iech moug mit dare Rassa nex mehr ze tun hou Sonnb, auch s äs nuwle (noble) Rasse Erf. — b. die kleine Rasse 'kleine, Kinder, t ABC-Schützen' verstr., Spottvers : gleine Rasse, schißt in de Tasse °Art Rei. — c. Rasse mit Schlappohren 'Gesindel' seit, (eigentlich 'Schwein'), dös is aa ä Rassa mit Schlappohrna Sonnb; scherzh. 'schlaue Menschen' Erf.

Raße—Rat

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Raße Roße. Rassel 1 f. l a . 'Kinderklapper' verstr. ZThür, seit. öOThür, °Gera Wei. — b. 'Klapper zum Verscheuchen der Stare aus den Kirschbäumen' °Mersb Lau; —» Feldrassel. — 2. äne alte Rassel 'alte K u h ' °Ilm Man, °Suhl SKi, dürre Rassel 'dürre Trau' "Ilm Ger. — 3. 'harte Erdkruste' °Ilm GBr, t Ruft. Rassel 2 —>• Kellerassel. Rasselbande f. 1. 'Schar ungezogener, lärmender Kinder oder Jugendlicher' seit, außer Hennb SOThür. - 2. 'liederliche Gesellschaft' Altb 1888, °Erf Sehe. Rasselbock m. 1. 'angebliche Kreuzung zwischen Häsin und Rehbock, Hase mit Rehgehörn' verstr. ob. Schwarza, °Ilm, °Sondh Greu; man geht mit Fremden nachts zur Jagd auf Rasselböcke und läßt sie dann allein im Wald °Ilm Stü, °Rudst UWi, man rasselt dabei im Wald, um den Fremden zu erschrecken, Cob. Mit dem Rasselbock droht man Kindern, um sie vom Wald (°Arn Nrd) oder vom Getreidefeld (°Erf Eich) fernzuhalten; er hat Rasselböcke gefangen 'erfolglos gejagt' °Ilm GBr, mit einem Rasselböcke fangen 'ihn zum besten haben' °HMöls Teu, °SRoda Schlei; dar schnarcht we a Rasselbock °Ilm Will. — 2 a. 'nervöses Pferd' °Sangh Rie. — b. 'wildes, ausgelassenes Kind' °Nebra Zeu, °Arn Witz. — c. beim Skatspiel weitere Steigerung nach der Ansage von Kontra, Re, Bock °Gera Lie. — 3. 'ein Lärminstrument, t Bummbaß' Arn. rasseldumm Adj. 'sehr t dumm.' °Weißf RWe, °HMöls Teu. — rasseldürr Adj. 'sehr mager, sehr trocken' verstr. um Erf, seit. öNThür wNOThür öZThür IlmThür H e n n b ; t dürr, rappeldürr. rasselhart Adj. 'sehr t hart' °LSalz Bot. Rasselkammer f. 'i Rumpelkammer' inn Meiner gnedigen Frauen Raßell kammernn Ist eittell gezeugk vonn glesernn, zinnen, schußelnn . . . 1583 SchloßInv. Arn 39. - Rasselkopf m. 1. 7 Hitzkopf' °Nebra Gol. - 2. 7 Dummkopf' °SRoda Schlei. rasselkrumm Adj. 'sehr krumm' Hennb 1881. rasseln swV. l a . wie schd., verstr. — b. 'wegen Erkältung röcheln' seit.; in deiner Brust rasselts wie in e Garntopfe Rudst. — 2. 't schnarchen, schlafen' seit. nSOThür, er rasselt wie a Saag (Säge) °Neuhs Stei. — 3. '(mit Geräusch) anstoßen' da sin mer vorn Zaun gerasselt °Erf Mön, °Eisn UE1; es rasselt 'es gibt Prügel' Sondh; übertr. in der Wendung durch de Prüfung rassele 'durchfallen' umg. verstr. — 4. gerasselte voll 'sehr voll, f randvoll' °Mühlh Lan ODo, Naumb Suhl. > herunterver- zusammenrasseln. Rasselstock m. 'Lärminstrument, / Bummbaß' Arn. 4

Thüringisches Wörterbuch V, 1. Lfrg.

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Rassenettle n. 'ziemlich große Menge' wenn se aa so a Rassenettle Kenner hätt, . . . Suhl 1911. Rasseschwof m. 'Tanz für die Allgemeinheit' °Mersb Lau 1906; zu Rasse 2 a. Rassier m. 'feuriges, stattliches Pferd' -jeh °Got Hau, °Erf Die, °Rudst Vol, Saalf; °SRoda Her (hier auch 'schönes Mädchen'). räßig Adj. 'scharf vom Geschmack' e reeßcher Schoofkääse °Schmö Goß; —» räß. Räßling o. G. 'ein dem Ziegenbart ähnlicher Herbstpilz' Reßlich °Neuhs Schei. Rast f. 'Ruhepause' seit. NOThür OThür sllmThür SOThür Hennb Itzgr, Mühlh; dar Junge is e richtgr Arrwisch, wos nargends lange Ruh un Rast hot °Pößn Nst, gut Futter un Rost gaben gute Most ebd., ähnl. °HMöls Nes, Rudst, dar mocht a Rastla 'schläft' °Lobst Leh, die letzte Rast 'das Absetzen der Särge auf der Dorfgrenze bei Trauerzügen aus der Nachbarschaft' ebd. Raste f. 'Rückentragegestell, t Reff' nur °Gera Lbg; vgl. Rhein Wb. 7,24; doch ebd. 7,365: Rest II. Rastelbinder m. 'Handwerker, der schadhafte Tontöpfe mit Drahtgeflecht repariert' °Bernb IIb; zu it. rastello 'Gitter'; i Kesselflicker. rasten swV. 't schlafen' nur °Lobst Dür Pot, °Schlz Kün. rästen swV. 'sich zanken, streiten' °Wern Sti, zu rassen 'lärmen, toben' (DWB 8,148) ? Rastergezeug n. 'junges, freches Volk' °Eisn See; zum Vorigen? Rat m. 1. 'Ratschlag' allg.; ar weß sich ken Roet 'ist ratlos' °Neuhs Meus, s war wedder Rot noch Helefe °Sömm Hen, kämmt Ziet, kämmt Rot, kämmt a aaler Topp gefloon, gätts o Droht °Weim NZi, jetzt war obber guter Rot tüer °Heil Sie; ech weß meinen Leibe nunne keenen Rat merre °Weim Bla, ähnl. verstr. Hennb sWThür, sonst seit. östl. Eisl— Rudst; das kann noch Roet gewär 'kann noch geschehen' Suhl. — 2 a. 'beratende Versammlung, Beratung' verstr., vor allem in Städten; ich hob ze tun wie der Lääpzger Rot "Gera NPö, ähnl. Naumb, °Pößn Sehl, in J e n a auch mit dem Zusatz un das war schon e faules Schwein; ies der Rat gut ? Gruß an sich unterhaltende Menschen "Schmal Pap; Rot lawe 'Rat halten' Sondh 1903. - b. als Titel veraltet; vörr dn Herrn Rat moicht ha si Kratzfuß °Eisn Ru 1941. —>• Nacht- Poussier- Umstands- Versenkungsrat. — 3. in festen Wendungen zu Rate halten 'sparsam sein' Mansf, °Nordh Blei, Weißf, °HMöls OSchw, halt dei Geld besser zu Rate! Rudst, wan de Wiewer mit Rat obgehn (mit Gewinn), dos gibt riche Manner °Eisn Tre, ene ordentliche Fräuwe muß alles se Rote brenge °Eisn Tre, das kanst du Rats haben 'es bleiben lassen' Hennb 1881; das kann man Rath haben 'entbehren' Hai 1783. -

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Ratattcl—ratschen

4. 'Freiplatz beim Versteckspiel' °Mühlh ODo, / Mal. — —>• Haus- Räume- Unrat. rödd, -da- H e n n b w l t z g r , °Neuhs Meus, -ou- öltzgr, sonst rod neben (umg.) räd, das häufiger N O T h ü r n O T h ü r a u f t r i t t . PI. r%d Sonnb, -eg- °Got F r d , reddr Mansf 1901.

Ratattel f. 'Frau, die nichts zuwege bringt' °Zeulr Tri, Ramtel °Zeulr Göt. Ratattich m. in der Wendung er hat en Ratattch 'ist nicht recht klug' °Heil Roh; t Klaps. raten1 stswV. 1. 'erraten' allg.; se rotten kein un har, war gemeent werre °Erf Hay. — 2. ' R a t geben' allg.; bann net ze rate is, dan is aa net ze helfe °Hildb The, drohend: das will ich eich nich geraten ham! Naumb; ar wäß sich niä ze routn un ze toutn Sonnb; das Wieb hät mich jeroten 'beschimpft' Sondh 1903. Vokalismus i m P r ä s . wie Rat, doch 2., 3. Sg. rodsd, rod, -d- N T h ü r N O T h ü r öZThür I l m T h ü r O T h ü r , -f.-, -e- W T h ü r H e n n b I t z g r s S O T h ü r , seit. w N T h ü r ; 2. Sg. rosd °Heil Men R ö h ; P r ä t . rid H e n n b 1873, °Eisn R u , Schmal Suhl, °Schmö GBr, -e- Eisn Salz, -id- °Mein Was, -ü- °Altb; P t . P r ä t . gvradn, -ö-, -oa-, -ou- W T h ü r H e n n b I t z g r öOThür, N o r d h 1874, Sondh 1903, °Weim B u t , N a u m b , ° R u d s t TWei, Grz. P r ä t . u n d P t . P r ä t . schwach: roda, gar od, -ä- verstr. N T h ü r N O T h ü r ÖZThür I l m T h ü r w O T h ü r , radd Erf 1893.

raten2 —> geraten. Ratengeld n. 'Geld, das die Schuljungen am 3. Pfingstfeiertag beim Umzug mit dem Laubmännchen sammelten' °Got Lan vor 1900, später Hasengeld genannt. Ratens o. G. 'Ratespiel der Kinder' Weim, °HMöls Nes. rathältig Adj. 1. 'sparsam, haushälterisch' Salz. — 2. 'sparsam im Verbrauch' nur °Salz Der Dor, t einteilsam. Rathaschemann m. 'besondere Art des Haschespiels' "Weira Ett. Rathaus n. 1. wie schd., allg.; se ließen de Sache loofe, wie sech s de höhn Herrn o f f n Rathause ausgetifielt hattn °Sömm Kö. - 2. scherzh. 7 Abort' seit. NOThür nllmThür OThür, °Got Bai. Mit reduziertem G r u n d w o r t : röds, -ä- Mühlh, °LSalz N e u 1801, rädas Salz, °Schmal P a p Schmal, überall veraltet.

Ration f. 1. wie schd., verstr.; änne gaanze Razion 'sehr viel' °Eisn Tre, a Razjoun Kinner Sonnb. — 2. de huuehe Rozjon 'Honoratioren' Altb 1888. rätlich Adj. 't sparsam, haushälterisch' °Wern Sti, °Eisn Ru, °Sonnb NhS Sonnb, die Laberworscht kann mer ratlich eitääln °Hildb Gel. Ratluder n. 'ein im Erraten geschickter Mensch' "Weira Bla Weim, °Schmö GBr, °Zeulr Tri. -

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Ratmiüler m. 'jmd., der aushorchen will' e neigieriger Ratmiller °Art Sac. — Ratrackcr m. 'Ratluder' Grz. ratsam Adj. 1. 't sparsam, haushälterisch' seit, s WThür sZThür sIlmThür OThür nSOThür Hennb Itzgr; dar gieht raatsam dermit im °HMöls OSchw, s Fleesch is itze sehr huch in Preise, do muß mersch rootsn asse °Pößn Nst, mit den Pfeilen soll ehr verwahrlichen und rathsam, umbgehen 1583 °Mein Rom nach Thür. Monatsbll. 15,9; —>• beratsam. — 2. 'sparsam im Verbrauch' nur °Eisn Far, °Weim Berk; f einteilsam. r&dsn, -ö-, -öa-, doch -sam H e n n b , Salz, Sonnb, rqdsdm H e n n b 1881.

roudsam

Ratsbummler m. scherzh. 'Straßenkehrer' Naumb. Ratsch1, -ä- m. l a . 'größerer t Riß in Stoffen, größere Schramme am Körper' verstr. öNThür nöZThür, °Got Fin, Salz. - b. 'beim Zerreißen entstehendes Geräusch' °Eisn OE1 UE1, Weim, °Zeitz Of, s tatt a Räätsch, on de Hose war zerressen °Erf Sehe. - 2. 'gutes Geschäft' °Art Fra 1898. — 3. 'wertlose Gegenstände, f Kram' das äs dr ganze Ratsch °Mühlh ODo. > Raz. räds, -ä-, doch -ä- seit.

°Erf Sehe, -e- °Erf 1866; K ü r z e -a-,

Ratsch2 m. f. in der Wendung er schläft wie ein Ratsch 'schläft gut' °Gera Hart, Ratch °Gera Led, eine Ratsch °Gera Ndf; wohl entwickelt aus benachbartem Ratz. ratsch Interj. für das Geräusch beim Reißen, Eichsf 1912, Hennb 1873, °HMöls OSchw, °Weim Bla, °Gera NPö, raetsch, doe knackt a Stuhl zesomme! Suhl, auch ratschdich Eichsf 1912. rads, -ä-, doch -ä- °HMöls Nes; -» ritsch raz

rutsch.

Ratsch m. /? Eichelhäher' nur °Sömra Wei, -> Rätscher. Rätschchen n. Kosename für das Ferkel °Hett GÖr. Ratsche1 f. in der Wendung in de Ratsche schmeiße (werfe) 'Kleingeld zum Aufsammeln auswerfen' bes. bei Hochzeiten, verstr. °Apol °Weim °Jena, °Sangh Roß. t Rapse. Ratsche2, -ä- f. 1 a. 'Knarre als Kinderspielzeug' Sonnb Cob. - b. Neckname für °Sonnb Schi' weil dort die Ratschen hergestellt wurden. — 2. 'Schwätzerin' Cob; t Klatschbase. rads Sonnb, -Q- °Sonnb Schi, rädsn Cob.

ratschen, -ä- swV. 1. 'mit Geräusch reißen' seit. öNThür nöZThür öOThür, Weim, er hät sech geratscht 'eine klaffende Wunde zugezogen' °Weim Berk; —> razen. — 2. 'das in die Ratsche geworfene Geld schnell auflesen' °Weim Berk, mer

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ratschen—Rattenschwanz

hon ons Balln on Schoßkuln eratscht °Erf Alp. — —> Gerätsche. -e- ° S o n d h H T h , ° W e i m B e r k (Bed. 1), -p- " W e m Sti, -ä- S o n d h , °HMöls O S c h w , -a- ° W e i m B e r k (Bed. 2) W e i m , sonst -ä-,

ratschen swV. 'lange / schwatzen, klatschen' Cob. Ratscher m. Neckname für die Einwohner von °Sonnb Schi, > Ratsche,2 Ib. Rätscher m. 7 Eichelhäher' nur °Sondh Ott, °Naumb Saa, °Altb Leh, • > Wiesenrätscher. Rätsel n. wie schd., allg.; s is mer heit noch e Rätsel, wu di Kiät (Kette) hiegehumma is Sonnb. rätseln swV. 'angestrengt überlegen' °Eisn UE1, °Got Frd, da hob ich gerätselt un gerätselt, un s is mer doch nich eingefalln °Ilm Elg. Ratsherr m. wie schd., verstr. und veraltet; die Roetsherrn genn in Öhr Sitzing wie die Kälble on komme raus wie die Oesse °Suhl Hei. Rat(s)kauf m. 'vorteilhafter Gelegenheitskauf' seit, nördl. Salz-Altb, Rudst; mit da Fahre (Pferd) hat Otto awwer a Rotkeifchen gemacht °Erf Sehe. — Rats- NThür, Mansf 1888, °Weim Bla Weim. Ratstagelöhner m. 'städtischer Arbeiter' veraltet Rudst, °Pößn Nst. Ratt m. 7 Rattenur °Lobst Pot. Rattabumm n. 7 Katapult' als Kinderspielzeug °Gera Thr. rattabums Interj. beim Fall, bums, radabums hot dr Michel en halrn Mauerziegel nahsausen lessen Grz. Ratte 1 f. l a . wie schd., allg.; kaum loffen kunn de Kerlchen, awwer im Wasser schwumm se wie de Ratten Hai, ich esse keene Karnickel, die harmonieren (paaren sich) je mit de Ra.ttn Bernb; bann de derhäm kä Maus wist, ze gaste fort on freßt Ratte Hennb 1869; een de Rotte moche 'ihn zurechtweisen' °Schmö GBr, °RudstUhl; er spannt (spitzt) auf die Ratte 'paßt auf, will aushorchen' seit. NOThür öOThür, °Sömm But, 'spannt auf die Folter' °Schmö Goß, he paßt uf de Ratten 'ist sehr aufmerksam' NThür 1882; vor die Ratte 'umsonst' Altb 1895, ar geht vär de Ratten 'geht zugrunde' °Eisn OE1, er schläft wie ne Ratte verstr. SOThür, °Weim OGr, °Suhl Hei, schnarcht wie ne Rotte °Zeitz Kre, Mansf 1924, ist gefräßig wie enne Ratte °Sondh FBe, °Arn Sül, satt wie ne Ratt °Grz Cos, naß wie anne Ratte °Erf Sehe, er stiehlt wie ne Ratte °Gera Wün; ein Schürzenjäger oder ein mannstolles Mädchen packet Rattn aan 'ist nicht wählerisch' Eichsf 1912, °Heil Men, verliebte Ratte 'mannstolle Frau' °Art Udl, °Erf Udst, °Rudst Brei, verliebt wie ne tote Ratte Rudst; man schreckte ungehorsame Kinder : di Ratte kimmt °Saalf ULo, °Ilm Möh; erschrak eine Schwangere vor einer Ratte, so bekam das 4*

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Kind ein rattenähnliches Mal am Körper, seit. SOThür, um Weim; in Bastlöse- und Kniereiterreimen : da fressen dich die Ratten und die Raben (Schwaben) verstr. SOThür, °Sonnb Sei. —>• DachErd- Keller- Schacht- Spiel- Wasser- Wühlratte, t Ratt Rattenmaus RatzeK - b. übertr. 'kleinwüchsige Tiere', z. B. Schweine °Pößn Nst, °Ilm Stü, sei Hund war mant su änne Ratte Mansf 1928. — 2. de Ratten Spottname für die Einwohner, von °Ilm Wild. - 3. 'Fehlschuß beim Kegeln' °Pößn Nst, Cob. Ratte2 f. 7 Raupe (des Kohlweißlings)' °Sonnb Heu, es gibt zwäerla Rattn, in Kaaler un aufm. Bäämerna °Cob ULau; vgl. DWB 8,210: Ratze. Ratteldiwäck n. 'Gesindel' °Mein Ell. rattenbeindürr Adj. 'sehr t dürr' °Erf Mön. Rattenfalle f. wie schd., verstr., fahrende Händler riefen Rattifalli, Mausifalli! verstr. — Rattenfaller m. 'Hausierer, der mit Fallen und Küchengeräten handelte und schadhafte Töpfe reparierte' "Ilm GBr Man Möh, Got, °Weim Berg, der Rattenfäller es doa on sammelt de Döppe ien °Ilm Lan; t Kesselflicker. — Rattenfänger m. 1. 'Schausteller, der auf Jahrmärkten dressierte Ratten zeigte' °Art Seeg. — 2. Spottname für die Einwohner von °Rudst Cor. rattenkahl Adv. 1. 'völlig t kahl' H e n n b 1-855, Eichsf 1912, °Sondh HTh. - 2. 'ganz und gar, vollständig, gründlich' seit., etwas häufiger wNThür; ich bin rattenkahl derfrurn un derstarrt °Hildb Schö. — Aus radikal in Anlehnung an Ratte und kahl; —> ratzekahl. Rattenknochen m. 'schlechte Sorte t Bonbon' Salz. — Rattenkönig m. 'sechs zusammengewachsene Ratten' 1759 Arn (nach Arn 1826), vielleicht dass. °Pößn Nst 1911; vgl. DWB 8,206. - Rattenmaus f. 1. 7 Ratte' Cob, ha woir so fix bie ä Rattemuis °Eisn R u ; beim Weihnachtsumzug sangen die Kinder Herodes . . . hat nen Kopf wie ne Rattemaus °Sondh H T h ; (Hamster) sind viel gröser und stärcker als eine alte Rattenmaus Erf 1754 Reichart 6,204. Mit der Rattenmaus drohte man Kindern °Eisn Tha, °Mein See Walb; > Reitelmaus. — 2. Rattenmaus machen 'Steine flach über das Wasser werfen und springen lassen' °Hildb Bra; t fitschein. rattennackig Adj. 'ganz nackt' °SRoda Her. Rattenpulver n. 'Rattengift' °Heil Ud, Sonnb. — Rattenschwanz m. 1 a. wie schd., verstr.; auch übertr. das is e janzer Rattenschwanz von Diebereien °Mersb Lau. - b. im PI. 'Enden des Gehrocks' °HMöls Nes; Kinder verspotten einander Mädchen tragen Myrtenkränze, Jungen tragen Rattenschwänze °Rudst SRe, °Nordh Lei, °HMöls Nes, °Hildb Lan. — c. meist,im Dim. '(kurzer und) dünner Zopf

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Rattentreiber—ratzeputz

verstr. — d. im PI. Neckname für die Einwohner von °Neuhs Schmi, °Worb Haus und °Worb Ndf. - 2. 'grobe Feile' °Got Win, °Pößn Nst. - 3. 't Schachtelhalm' nur °Eisb Haie, "Zeitz Droy, °Naumb Utb, wohl 'Waldschachtelhalm (Equisetum silvaticum L.)'. — Rattentreiber m. im PI. Spottname für die Einwohner von °Rudst Böh. — Rattenware f. 'Pack, Gesindel' Schmal. - Rattenzfilier m. 'Kot der R a t t e n ' °Erf Mön. Ratterbere f. 't Radebere' nur Ratterbern °Erf NDi, im Gebiet von Radebere an rattern angelehnt. — Ratterberge f. dass., nur Rotterbarje, -bärche °Altb Altb Leh. ratterig Adj. 1. 'ärgerlich, laut schimpfend' Mansf, °Sömm Kö. - 2.'verliebt'°Nordh 1786; 'begierig, geil' Hai 1783, NThür 1790, °Hal Löbejün. Ratterkarre f. ' t Radebere' nur seit. öOThür. Ratterkarren m. dass., nur Altb. - Ratterkopf m. 't Hitzkopf °Eisl Sir. rattern swV. 1. 'lärmend fahren, rasselnd klappern' verstr. öNThür Mansf nöZThür nllmThür OThür nSOThür, s°Eisn; off eemal hüren se de Bahn rattern un bimmeln °Weim Bla. — 2. 'erregt, empört sein' °Gera Wün; -> herumrattern. — 3. 'schnell und eintönig sprechen' s°Eisn, Eichsf 1912, °Wern Sti. > ruttern rachern. Ratz 1 m. l a . 't Iltis' westl. Sangh—Sonnb, verstr. nllmThür wSOThür, sonst seit., vgl. DWA 13 K t . 4; se gieht em den Tesch rem wie ä Ratz ems Tallereisen °Weim Bla, ar stenJct wie a Ratz °Arn Elx, ist faul wie e Ratz Got, °Eisn Tre, °Erf Gie; ha muist (stiehlt) wie a Ratz °Eisn Ru, ähnl. seit. wNThür WThür Rhön, °Erf Geb; wenn etw. spurlos verschwunden ist, hets der Ratz gelangt °Mühlh Fau; das paßt wie der Ratz ins Hihnerhaus Rudst, s läät rimme, all wanns Ar Ratz gegeekt hätte 'in Unordnung' verstr. Eichsf, du gehst ab wie dr Ratz von Tuwenhuuse 'hinterläßt Unordnung' °Art Udl, ähnl. °Mühlh Beb Len, Weim, ar schliecht sich furt wie dr Ratz vun Tubhuse 'heimlich' verstr. Eichsf, ha war wag wie dr Ratz von Tubenhuse 'schnell' °Sondh HTh, ähnl. °Heil Men, °Eisn Ru, es rappelt wie dr Ratz vorm Tubbse 'es ist laut' °Mühlh Lef; den erbißt dr Ratz beizeiten 'er wird bald sterben' °Rudst All, ähnl. °Rudst Bar, °Ilm Möh; er schläft wie ein Ratz 'fest und lange' verstr., er schnarcht wie e Ratz seit.; große Rätze fangen 'prahlen' Mühlh, e hat e Rotz gefongen 'ist betrunken' °LSalz Sun, a äs wie tausend Rätzer dass. °Sömm Tun. Mit dem Ruf der Ratz kommt! schreckt man ungehorsame Kinder, seit. söNThür nZThür, °Weim Leu. b. '? Marder' seit. - c. '? Wiesel' seit. NThür HmThür wSOThür. Eier- Hühner- KotenMumme(l)- Mummum- Nacht- Schlaf-Stinkratz. —

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2. übertr. 'kleiner Mensch' °Sondh H T h Sondh, °Eisn UE1; 'diebischer Mensch' °LSalz Neu 1801, °Erf Mön; die Rätze Spottname für die Einwohner von °Mühlh Saa und °Sondh Ott. - 3 a. 'Vorrat, Versteck, t Mauzche' er macht sich einen Ratz °LSalz Neu 1801. - b. 'etwas von der Frau oder den Kindern heimlich Verkauftes (z. B. Getreide)' Rätzchen °Erf 1866, hästn enn Rätzchen im Sack? °LSalz WBeh; ar hat en guten Ratz gemacht °Eisn OE1. rads, -d-, d o c h L ä n g e -ä-, -ö-, -ou- s ö W T h ü r H e n n b I t z g r ; PI. reßs(ä) ° S ö m m T u n , °Mühlh M ü h l h Saa, ° S o n d h O t t , °Mein W a s , °Mein H e n n 1850, rfßsdr °Erf E c k , roudsn ° S o n n b G r ü . Als K e u t r . ° W e i m B u t , °Arn Elx.

Ratz 2 m. meist im Dim. (Kosename und Lockr u f f ü r ) 'Schwein und Ferkel' seit. wNThür Mansf ZThür, auch 'kleines, zurückgebliebenes Ferkel' °Mühlh Beb. Rutz Kuschratz. Ratz 3 Raz. Rätzchen n. 'Mittagsschlaf' °Sömm GMo, zu ratzen 2a. Ratze 1 f.l.'t Hattet' n u r ßob 1888, Sonnb 1858. — 2. ' / Iltis' seit. Itzgr; er schläft wie eine Ratze 'fest, tief' Hildb. — 3. übertr. scherzh. 'kurze gerade Tabakspfeife' °Neuhs LiO. Ratze 2 f. 'Menge, Anzahl' a ganza Ratz Kinner °Sonnb St, Raaz °Hildb Bib. Rätze f. 'große Bierkanne, oben enger als unten, mit Ausgußrohr' Hennb 1793, Salz 1893, Ratze °Hildb Pfe, a Pfeufen Tewack un a Ratzen vuel Bier Cob, e Rötzle ein altes Flüssigkeitsmaß °Mein Herrn; 'mit einem Röhrchen versehenes Trinkgefäß kleiner Kinder' °LSalz Neu 1801; vgl. Schmell. 2,194, Vilmar 318: Raezeka.nne. ratzekahl Adv. 'ganz und gar, vollständig, gründlich' seit., SOThür ohne Beleg; de Maschin es ratzekohl kapütt °Eisn OE1, de Schnecken ham n Salat ratzekahl aufgefressen Weim; —* ratzeputz rattenkahl radikal. ratzen swV. l a . 'f stehlen' seit. wNThür nZThür, °Eisn See; . . . aufforderten, nicht in der Sülze grasen, mausen und ratzen zu lassen Ztg. Erf 1850. — b. 'zusammenraffen' °Arn Ach Die. —» zusammenratzen Oerätze. — 2 a. 'fest und lange t schlafen' verstr. wSOThür Itzgr, ob. Schwarza, seit. öNThür NOThür öZThür nllmThür wOThür, °Salz Der; dar hot geratzt bis in die Puppn Sonnb. — b. 't schnarchen' seit. NThür sNOThür nZThür nllmThür nltzgr, °Zeulr Arn. - —> verratzen. radsd, -d-, wohl zu Ratz1; doch -+ razen 'schnarchen, schlafen'. ratzeputz Adv. 'ganz und gar, vollständig, gründlich' °Erf Sehe, °Heil Roh, zeh Klüaß hot ar ratzeputz verdrückt Sonnb.

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llatzer1—Hauch

Ratzer 1 m. 1. 7 Iltis' nur Ratzert °Arn Kir, er schläft wie ein Ratzer 'fest und lange' °Sonnb För. — 2. eine Hunderasse, Sonnb. — 3. Ratzerte Spottname für die Einwohner von °Ilm Wild. — 4. als Dim. 'kurzer Schlaf' der Vater will e Ratzerle machn Zeulr. Ratzer2 o. G. Kosename für das Schwein °Mersb Mü. Ratzfell n. in der RA bin Ratzfalle krie 'beim Kragen kriegen' Eichsf 1912. ratzig A d j . 7 begierig' nur °Suhl Hir. ratztoll Adj. 'ganz toll' °Mühlh ODo. Raub m. wie schd., seit, und kaum mdal. außer in den RA auf den Raub 'in Eile, oberflächlich' seit. NOThür IlmThür OThür, Suhl; ich will dch nor u f f n Roob besuche °Jena Löbe; uf Roob un Mord 'mit allen K r ä f t e n ' °Schmö GBr. räb Mansf S O T h ü r s H e n n b I t z g r , -ö- O T h ü r , °Weim B u t , -&- Ilm, -ou- u m E r f , sonst -au-,

rauben swV. 1. 7 stehlen' seit. — 2. intr. 'beim Kartenspiel Sechsundsechzig die zuunterst offen liegende Karte gegen den Unter austauschen °Ilm Stü. Räuber m. 1. wie schd., verstr., doch OThür SOThür seit.; du wörscht net gleich onner die Raüwer falle 'du brauchst dich nicht zu fürchten' Suhl; die Reiwer fangen dich Zuruf an unartige Kinder, um sie vom Wald fernzuhalten, seit., t Popanz; er is gefräßig (hungrig) wie e Raiwer seit. NThür öWThür nZThür IlmThür wOThür; enne Alster maust wie e Räwer °Jena Ölk. Raiwersch mache 'Räuber spielen' Altb 1888; Haschespiele der Kinder sind Raiwer un Schandarm (Schutzmann, Soldaten) verstr., 19 Raiwer un 20 Husaren um Apol, Raiwer un Prinzessin seit. IlmThür, °Hett Que; —>- Räuber suchens. 2. 'abgebrannter Lampendocht, t Schnuppe' seit. WThür ZThür IlmThür Hennb Itzgr. — 3. 7 Wasserreis an (Obst-)bäumen' Mansf 1901, °Eisn Tre, Weim, °Neuhs Meus, Erf 1754 Reichart 2,113. - 4. Spottname für die Bewohner von °Wern Hasselfelde. rqimr seit. ob. Schwarza, °Jena Ölk, °Arn Grä, Mansf

1901, r^ward °Ilm LWi, revjdr °Hal Bee Hai, -aü-, -oi- H e n n b I t z g r , -gi- °Salz S t b a , Eisn 1893; sonst

raiwdr. Räuberfest n. 'ein Volksfest im Sommer mit Räuberbraut und Räuberhauptmann' seit, und veraltet °Hett °Eisl °Sangh °Art. - Räubergulasch m. 'in Kaffee eingeweichte Brotstücke, t Eingebrocktes' °Arn Grä. — Räuberhöhle f. in der Wendung dou sechts aus wie in ärä Roiberhüehl seit. — Räuberhütte f. 'selbstgebaute Laubhütte der Kinder im Unterholz oder Heckendickicht' °Eisn UE1. räuberisch Adj. 7 halbgar' nur °Got Gol, °Eisn

Her, de Katüffel schmackn raibersch °Eisn UE1; —> räubersgar. Räuberles o. G. ein Haschespiel der Kinder, Zeulr Cob, mer machen Roiwerles Sonnb. räubern swV. 7 stehlen' seit. NOThür ZThür IlmThür OThür Itzgr; —> aus- verräubern. Räuberpack n. 'Gesindel' °Worb Di, °Heil Ud. räuber(s)gar Adj. 7 halbgar' nur °Eisn sö°Mühlh w°LSalz nw°Got. raiwdrsg&r, -ei-; raiwdris- °EisnHor, raiimr- °Eisn Far Ger R u Tre, z. T. ist wohl räuberischgar

vorauszu-

setzen; -»• röhischgar. Räuberspiel n. ein Kinderspiel, Pößn, °Salz I m m . - Räubersuchen(s) n. dass., °Querf Albr, °Mersb Kru Mü, °Naumb Wisch, °Nebra Tha. - Räuberverbrecher m. 7 Taugenichts' sei Junge is a Raiwerverbracher jeworn °SRoda GBo. raubicht Adj. 'Schaden verursachend' rawet oder rabet Vieh °Suhl Sehl nach H e n n b 1793. Raubtier n. 1. wie schd., seit.; er is scharf druff wie e Raubtier Eisb, gefräßig wie e Raubtier seit. — 2. scherzh. 7 Gerichtsvollzieher' °Mühlh ODo. Raubvogel m. 1. wie schd., seit.; er es e Raabvaal 'begierig' °Neuhs UWei. - 2. 7 Habicht' ö°Eisn, um Ilm, seit. öNThür NOThür. Rauch m. 1. wie schd., allg.; War sehte, Schinken un Spack tut mer in Raach hänge 'räuchern' °Pößn Nst, ähnl. seit. wNThür, hernacher hette der von Bernstein Daß fleisch eingesalzen vndt in den rauch geschaffet 1646 °Grz Gör nach Hüllemann, Rittergüter 637f.; Rauch un Strauch essen 'alles essen' Mansf 1888, weder Damp noch Rauch kann en schaden ebd., Feuer un Raach hot se grodnaus geschrien .°Sonnb Raü, ähnl. Sonnb, °Sondh H T h ; wo Rooch is, muß ooch Feier sin Weißf, ähnl. Rudst, °Mein Was, mach mer nor ken Raach in de Kiche! 'übertreibe nicht!' °Pößn Nst; dorch de Esse zieht der Rooch, wie mer ißt, so arbeit mer ooch °Zeitz Weiß, ähnl. °Weißf RWe, °Weim Mag; Raach, Raach, Rengele, gäh hie bä die büese Kennerle singen die ' Kinder am Kartoffelfeuer, wenn ihnen der Rauch entgegenkommt, Hennb 1869, °Sonnb St; im Rätsel: s gieht was de Treppe noff un trappelt nich ? °Neuhs Meus, Sonnb Schmal; es ist kein gutes Vorzeichen, wenn man in den 12 Nächten von Rauch träumt, verstr. s°Jena; t Meiler Mulm Qualm Quiem Schmuddel, —» Erd- Hei- KünWeihrauch. — 2. 7 Dunst, Dampf' seit.; —> Kaffeerauch. — 3. 7 Hunger' in der Wendung ha ech en Rooch in Gamaschen! °Rudst Schw. röx N O T h ü r (außer W e s t r a n d ) , I l m T h ü r (ob. Schwarza n u r verstr.), O T h ü r , ö°Erf ö°Arn, seit, nördl. G o t ; räx H e n n b südl. °Salz K N o - S c h m a l , I t z g r S O T h ü r , Mansf 1901; räx u m ° J e n a K a , s°Schmö, u m I l m , u m °Hildb Eis, nördl. °Mein R o m , verstr. ob. Schwarza,

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ltauclibaum—i'äuclicrii

ro%x, -äü- sEichsf w W T h ü r , u m Salz; sonst raux neben

seit. raux. Rauchbaum m.'t Räucherstecken Y In der Mitte der Esse gingen quer durch dieselbe 4 Stück Rauchbäume, worauf Fleisch und Würste geräuchert wurden °Altb 1775 (nach °Altb 1845 S. 170). Ranchdarre f. 'Malzdarre in der Brauerei' °Altb 1843. rauchen swV. l a . 'Rauch entwickeln' allg.; bann die Köche rächt, ränts ball Hennb 1869, übertr. es roocht in jeder Kiche mal 'in jeder Ehe gibt es Unstimmigkeiten' Apol, ähnl. verstr. Hennb Itzgr, seit. sIlmThür SOThür, da roochts in der Esse 'es gibt Streit' °Rudst Sehw, im Feldkessel °Zeitz Kay, dovune roicht keine Kichn nit 'es ist zwecklos' °Eschw Aue, für mei Geld rächt mer mei Köche 'was ich tue, geht niemanden etw. an' Suhl, es raacht in Kaptäns Richen 'es kommt anders als erwartet' °Nordh Blei. - b. 'Dampf, Staub entwickeln' allg.; de Färeäppel roochen Weißf; übertr. ich soogs bluß eemol, noochn roochts! 'gibt es Prügel' °Schmö GBr, ähnl. verstr. NThür sNOThür öOThür, sonst seit., in gleicher Bed.: es roocht aus der Armenkasse °Querf Nem, da rauchen de Kamaschen °Mühlh ODo, ich schlaa dich, daß de rächst °Suhl Gol, daß s Fall raacht verstr. SOThür-öOThür, seit. ZThür Hennb. — c. das Korn raucht 'es stäubt, wenn der Wind das blühende Getreide bewegt' verstr. öNThür sNOThür OThür SOThür, °Erf Haß, °Hildb Sim. - 2. 'Tabak rauchen' allg.; wann du en Schullehr sie witt, do mußt du äu gerauche kinne °Worb Hei; zu einem, der ein sauertöpfisches Gesicht macht: de host wühl ene saure Oorkn geroocht ? Ilm; die Hirsche rauchen Tabak 'über dem Wald steigen Nebel auf' °Jena Orl, Rudst, die Hasen (Iiersehe) rauchen dass. °Neuhs Meus, °Hett Brau; t dampfen fappen knällern knastern meilern nebeln nuckeln paffen pampen pappen'1 papsen platzen platzen1 platzern plauzen pluschen quacken1 qualmen qualstern quarzen questern quiemen Schloten schmauchen schmuddeln schmurzen schnuckeln tobein. Vokalismus wie Rauch, dochraa; um Suhl, °Mein Ute, °Hildb Wald, -ä- °Hildb Bib. Inf. und 1. 3. PI. Präs. k o n t r a h i e r t zu räy Süclrand S O T h ü r .

rauchen —• Kienräucher. Raucher2 f. 't Räucherkammer' nur °Ilm Elg;vgl. RheinWb 7,158. Räucherapparat m. 'Blechbehälter zum Räuchern und Aufbewahren der Würste, Schinken und Speckseiten' °Naumb Goß. - Räncherbude f. 'verräuchertes Zimmer' °Ilm Möh. — Räucherding n. 't Räucherkammer' nur "Schmal Rot, °Salz Kli.

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Raucherei f. 'Tabak, Zigaretten, Zigarren' dan Maan is de Raacherei ausganga °Lobst Eli. Räucherei f. ' / Räucherkammer' nur verstr. öOThür, seit, nSOThür, °Schmal Rot, "Ilm Man. Räucheresse f. dass., nur °Altb Meu, °Zeitz Wür. - Räucherfaß n. 'Weihrauchfaß in der Kirche' Eichsf 1912. räucherig Adj. 1. 'rauchig' seit. OThür. - 2. 'nach Rauch schmeckend' Sonnb, raacherig °Mein Nbr 1855. Räucherkammer f. 'an den Schornstein angeschlossener kleiner Raum zum Räuchern von Wurst, Speck und Schinken' allg.; schreibs in die Reicherkamvier! 'das Geld kannst du verloren geben' Rudst; zuweilen diente die Räucherkammer auch zum Aufbewahren des Geräucherten, t Raucher2 Räucherei Räucherung, Räucherding -esse -schlot -schrank -werk, Rauchkammer. Räucherkerzchen n. 'Räucherkerze' (meist umgedeutet -kätzchen) seit. öOThür, °Erf Hay, Rudst, Eichsf 1912, -katzla Sonnb, PI. -katzlich °Pößn Nst. - Räücherkiichc f. 'Küche, durch die der Rauch zum Räuchern von Wurst, Schinken und Speck geleitet wurde' °Ilm Elg, "Ilm Man bis 1900. räuchern swV. l . 'nach Rauch schmecken' °Mein Nbr 1855, der Kaffee raachert °Neuhs Lau. — 2. 'Lust zum Rauchen haben' es räuchert mich nit mäh °Schmal Bro. räuchern swV. 1 a. 'Wurst, Speck und Schinken durch Rauch haltbar machen' allg.; mir buchen heite Quatschenbriehe mit Mahlkluß un gereecherts Fleesch drzue °Pößn Ra; . . . das die schwein vnd ochsen vnd andres'in das saltz gehörendt zu rechter zeith geschlacht, ingesaltzen, aufgehenckt, wol gereicht vnd gedort werden um 1500 Erf Mainzer Hof 22. Als Mittel gegen die Bräune legte man geräucherte Füchse in die zur Tränke bestimmte Molke °Altb 1820. — b. 'mit Rauch behandeln' ein krankes oder behextes Kind wurde geräuchert 'über rauchendes Feuer (zuweilen aus neunerlei Holz) gehalten' °Sondh Grü Sehe, °Art STh, °Melr Urs; in Mein Wach räucherte man junge Gänse. — c. 'Rauch erzeugen', um schlechten Geruch aus der Stube zu vertreiben °Mein Nbr 1855, mit Weihrauch in der Kirche °Worb Hei, de Stowwe is chanz schwaarz chereichert 'von Rauch geschwärzt' °Wern Sti; —• ein- ausräuchern. — d. 'durch Rauch vertreiben' in den Zuss. fort- heraus- hinaus- verräuchern seit. öOThür öSOThür; vgl. Müll.-Fr. 2,336. t räuchnern. — 2.'nach Rauch riechen oder schmekken' Sonnb. re%w öNOThiir I l m T h ü r (im S n u r verstr.), O T h ü r n S O T h ü r , ö°Erf ö ° A m n°Lobst n°Schlz, verstr. übriges SOThür, n ° G o t ; -g- öltzgr, u m " J e n a K a , u m I l m , verstr. s I l m T h ü r Mansf, °Saalf ° P ö ß n °Zeulr

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Iiäuchcri'cis—räufeln

°Grz s°Altb s°Sehmö, u m Soimb (doch in Sonnb f ü r Bed. 2), -g- (daneben seit, -e-) s H e n n b w , n l t z g r , -ä- s°Grz s°Zeulr s°SchIz, -öü-, -ö- sö°Schmal n°Mein sEichsf W T h ü r n H e n n b , n°Suhl, -ü- u m °Salz Gei, -id- °Sonnb H ü g ; sonst -ai-,

Räucherreis n. 7 Wacholder' nur °Apol Wor, Reecherreist °Jena Hai. - Räuchcrreisig n. dass., nur Neuhs. — Räucherschlot in. 7 Räucherkammer' nur °Got Buf, °Erf GFa, °Sonnb OLi. Räucherschrank m. dass., nur °Nordh Herrn, °Hildb Reu, -schank °Mein Bei. — Räucherspeck m. 'geräucherter Speck' °Worb Brb. Räucherstecken ni. 1. 'Stock, an dem die Würste und Schinken zum Räuchern aufgehängt werden' °Schmal Bro Pap, °Eisn UE1; ha is dünn wie en Reicherstecke °Eisn Ettw, °Neuhs Rei; t Rauchbaum -steckel, Räucherstock.' — 2. übertr. 'dünner Mensch' °Neuhs Meus. — Räucherstock m. 7 Räucherstecken 1' °Sondh HTh. Räucherung f. 7 Räucherkammer' °Hildb Ade, °Sonnb Ro, die Wörscht un die Schinken hänge in de Rächering °Hildb Stres; in °Hildb Bib ist die Rächering ein Teil der als Wurstkammer benutzten Räucherkammer. Räucherwerk n. 7 Räucherkammer' °Salz Dei. Rauchfahne f. 'einer, der jedem recht gibt' °Jena Ölk. — Rauchfang m. 'trichterförmige Erweiterung am Unterende des Schornsteins über offenen Feuerstellen', auch 7 Schornstein' seit.; im Rauchfang wurden Fleisch und Würste geräuchert, seit. wNThür Hennb, °Altb Zsche; en Schönke komme aus n Rachfaang vürgeholt Suhl; das kannste in Rauchfang schreibm (z. B. verborgtes Geld) Weim. — Rauchfaß n. 'Weihrauchgefäß in der Kirche' °Worb Hei. Rauchfleisch n. 'geräuchertes Fleisch' °Schmö GBr, "Schmal Brei, °Hildb Stel; t Schwarzes Fleisch. Rauchhahn m. 'jährliche Abgabe von jeder Feuerstelle' bis ins 19. J h . °Mein Hin. - Rauchhuhn n. 1. dass., bis ins 19. J h . Eichsf, °Nordh Kra, °Mersb Lau. — 2. Schimpfname für schmutzige, liederlich gekleidete Frau, Eichsf 1912, °Nordh Kra. - Rauchkammer f. 7 Räucherkammer' seit. NThür NOThür. - Rauchloch n. 'kleines Abzugsloch in der Küche für Rauch und Dunst' °Eisn UE1; im Kindervers beim Beerensuchen satzt ich mich ins Raachloch, fill ich ra ins Ofeloch °Mein Bir. räuchnern swV. 7 räuchern' nur reechenern °Querf Bar. Rauchpfeife f. 7 Tabakspfeife' Rakepiepen °Worb Bre. — Rauchschlot m. 7 Schornstein', in ihm wohnen die Hausgeister °Schlz Möd. — Rauchschwalbe f. 'schmutzige, liederlich gekleidete Frau' seit. NThür, °LSalz Her. Rauch-

schwamm m. 7 Bofist' °Hildb Gie, °Neuhs Schei. - Rauchseifer m. 7 Pfeifensaft' Eichsf 1912; als Heilmittel gegen Schafräude benutzt. — Rauchspicß m. 7 Ofenstange' °Jena Lob; ursprünglich wohl Raucher stecken 1. — Rauchsteckel 111.? 7 Räucherstecken 1' Salz 1865. Räude, -au- f. 1. 'eine durch Milben hervorgerufene Hautkrankheit der Tiere' allg.; übertr. er holt sich de Räude 'erkältet sich' verstr. Mansf, ha hät de Rüdd 'sieht kränklich aus' °Eisn UE1. - 2. abwertend 7 Hund' °Naumb Eck; als Schimpfwort bes. für ungezogene Kinder, verstr. Mansf, °Nordh Heri, °Mersb Lau, °Weißf RWe, °Schmö Nöb, der Oskar is abber eene Räude geivurn °Nebra Zeu, su änne dreijeduppelte Räude Mansf 1888. L a u t e s . K t . Sp. 63f., auf der e-Abfall u n d n - A n t r i t t lediglich durch die Beschriftung a n g e d e u t e t werden, A u s n a h m e n d a v o n jedoch unberücksichtigt bleiben;

für Bed. 2 kommt nur rauds vor. Räudel m. 7 Taugenichts' "Lobst Fri, ° Sonnb NhS. Raudenaas n. Schimpfwort, Mansf 1924. — Raudenhund m. 1. 'räudiger Hund' °Art Udl. 2. 7 Taugenichts' °Hett Gör. - Raudenkopf m. Schimpfwort °Hett Gör, als freundschaftlicher Gruß na du oller Raudenkopp, wie jehts enne? °Hett Arn. räudig Adj. 1. 'von Räude befallen' verstr., doch NThür WThür kaum belegt. - 2.'niederträchtig, gemein, roh' verstr. nSOThür nöZThür, seit. NOThür IlmThür OThür. raudx N O T h ü r O T h ü r SOThür, verstr. n ö Z T h ü r IlmT h ü r ; roidx R h ö n I t z g r , -ai- seit. N T h ü r Z T h ü r IlmT h ü r O T h ü r SOThür, -i- Mühlh, °Sömm H e n , °Erf Bie, °Ilm Büch, f ü r Bed. 2 auch °Mersb L a u , °Schmö GBr, -id- °Sömm T u n , -u- Schmal, °Eisn R u .

Raufe f. 1. 'Gittergestell im Stall zum Aufstecken von Heu oder Grünfutter' allg.; süfrassen gern von unser Roufen 'essen mit an unserem Tisch' °Eisn Ru, du bist je so groß un so dürr bie ä Roufen ebd. — 2. 'großer, dürrer, ungeschickter Mensch' °Eisn Ru, °Got Win, Erf. - 3. 'auf dem Feld liegengebliebene Getreidereste, t Nachreche' nur °Ilm Gil. - t Hille ReffL, Heu- Hirsch- KuchenLause- Pferderaufe. röfo s ö N O T h ü r O T h ü r I l m T h ü r (im S n u r verstr.), verstr. öZThür, -&- ü m °J'ena K a , verstr. ob. Schwarza, -ä- S O T h ü r I t z g r (außer N o r d r a n d ) , verstr. s H e n n b , -q- N o r d r a n d I t z g r , verstr. s H e n n b , -ä°Lobst Eli, -oi- s W T h ü r sEichsf, raß °Suhl Brei Hir, -ä- °Suhl SchNd, sonst raufe, im Westen d a n e b e n

-ou-. räufeln swV. 'reiben, wetzen' °Schmö Zeh, vgl. Müll.-Fr. 2,337.

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räufeln—raufen

räufeln swV. 1. 'Erbsen aus der Hülse lösen, t läufem2' n u r °Worb Deu Hay Nst R ü d ; s. K t . näufeln. — 2. 'auffädeln, f auftriefeln' s Zick raifeit sich Eichsf 1912. > auf- ausräufeln, riffeln. Raufelrube f. 't Runkel' nur °Schmö GSt. Räufelsocke f. 'kurzer Männerstrumpf' Riefelsocke °Schmal Spri. raufen, -äu- swV. 1. 'rupfen, reißen' verstr. südl. Salz—Weißf, sonst seit.; mer giehn in de Schein un räfen Hää °Lobst AGe, die Kiehhosen reefen enanner s Futter vun Maule wag °Pößn Nst, se reeften sich de Sachen vun Bolge °SRoda Her, der Marrittch räeft een in de Noase °Erf Mön, n Fritz räffts rüm °Sonnb St; die blinde Taufe der kinderlosen Ehepaare begründet man: wer nit läßt t ä f f , den muß ma raff °Hildb Vei, °Sonnb Esch; übertr. Borchent

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reefe 't schnarchen' °Schmö Goß. — 2. speziell - a. 'an den Haaren ziehen, t zausen' nur verstr. südl. Eisn—Altb, Nordh 1874, sie hot mich geräfft Cob, dos räeft i Hoorn °Erf Mön. - b. ' / jäten' nllmThür, um Erf, seit. söZThür OThür nSOThür Itzgr. — c. 'bei der Kartoffelernte das K r a u t herausrupfen' verstr. IlmThür (ohne Nordrand), söOThür SOThür, °Ilm Büch Elg. - d. 'Flachs bei der Ernte büschelweise mit der Wurzel aus dem Boden ziehen' ob. Schwarza, seit. ZThür öOThür SOThür Hennb Itzgr. — e. 'Rüben verziehen' °Erf Mön, °Arn Ach, hüte wumme Ronkel reef °Erf Geb. — f. 'Gänsen die (Flaum)federn ausreißen' wltzgr, verstr. um °Jena Orl, seit. ZThür sIlmThür OThür nSOThür öltzgr; 14 stück alte Oänße, so kürzl. geraufft worden 1735 Guts-Inv. °Pößn Sehl;

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Käufkuclien—räumen

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1882. - Rauhbrot n. 'Roggenbrot unter Zusatz von Wicken, Gerste und Kartoffeln' °Neuhs Grä 1799. - Rauhdorn m. 7 Grobian' °Art Rei. Rauhduft ni. 7 Rauhreif' nur Roch- °Art Roß, Rauch- Nebra* raup NThür NO Thür, Nordrand ZThür, sonst seit, Rauhe Sachen o. G. dass. wie Rauhsachen, und mehr umg.; -ou- Salz, °Schmal Pap, °Mein Fra, -oi- °Eisn OE1, -6- seit. öZThür IlmThür OThür, -ä- °Mühlh Dör. sSOThür, verstr. söZThür sIlmThür nSOThür, -äRauhe Salbei f. 7 Salbei' nur rauche Solwe °Gera selt. sOThür sSOThür, ob. Schwarza, -äa- °Rudst Wün, ruhe Salb °Lobst Oß; vgl. Müll-Fr. 2,338. Heil, -a- südöstl. °Suhl Sohl, °Melr Ste, -ä- °HildbLan Rauhfrost m. 7 Rauhreif' nur seit. sNOThür Schö, -o- °Suhl Vie. — Auf mhd. röufen zurückOThür, Art. - Rauhfrucht f. dass. wie Rauhgehend: rlp nöZThür nllmThür (ohne. Nordrand), sachen °Sondh Keu. OThürnSOThür, verstr. sIlmThür, verstr. söZThür rauhhart —rahehart. sIlmThür, °Pößn°Saalf, um °Schmö Goß, °Sonnb NhS, Rauhhemme f. 'bei Glatteis verwendete Brems°Ilm GBr, Sonnb, °Erf Mön, -g-, -p- sHennb Itzgr, -ai- um Arn, °Erf Sehe, °Neuhs OWei, Nordh 1874, vorrichtung am Wagen' °Hildb Ade, t Eisring. — nö°Schmal, °Eisn R u ; mit "Rückumlaut" r$if, Rauhigel m. ' t Igel' nEichsf neben Ruunigel (berqufd, garqufd °Eisn Ru, "Schmal Pap, refd, röfdd, nachbart Tuun- = Zaunigel); vgl. D W A 13 K t . 3 , giröfd °Schmö GBr, °Arn Ach, r&fdd, gvr&fd RheinWb 7,170: Rauhigel. °Schmö Goß, r$f, gdrafd °Mein Jüch. Räuhlc n. 7 Holzapfel' °Hildb Cro. Rauhmauer f. 'das äußere Mauerwerk eines Räufkuchen m. 'zur Taufe oder Hochzeit' geSchachtofens, das den feuerfesten Kernschacht backener breiter Kuchen, von dem jeder Gast ein Stück abriß' °Pößn Dau Opp Wei Wer, ° R u d s t umhüllt' Frankenwald 1790 nach J o u r n . Deutschi. 7,1,109. Schw, °Zeulr Au. Rauhreif m. 'sich an Gras und Zweige ansetzenrauh Adj. 1. 'haarig, filzig, struppig' seit, u n d der R e i f neben t Reif2 allg.; t Rauhduft Rauhfrost. veraltet N T h ü r ZThür, Bernb, °HMöls OSchw, "Schmal Pap, R u d s t ; e ruuehes Falle °Erf Mön, Die Formen raux-, rüx- usw. kommen nicht vor. rauhreifen swV. 'leicht frieren, reifen' Eichsf rucher Zwern "Schmal P a p , eine rauhe Muffen 1912, °Wern Sti. 'Pelzmuff' Heil 1739; rauh wie Esau Bernb, ähnl. Rauhsachen n. Sammelbezeichnung für Erbsen, R u d s t . — 2. 'uneben, reibend' allg.; der Kartoffel hat avouier änne'ruuche Schalle °Erf Sehe, wenns vun Bohnen u n d Wicken auf dem Feld, N T h ü r 1900. rauhschalig Adj. 'mit rauher Schale' seit., ruchStuhle kimmt, muß s Tuch rauch gemocht (aufgekrotzt) wäre °Pößn Nst, der Acker bleibt in rauher schelichte Ort Kartuffeln Sondh. Rauhweizen m. 'Grannenweizen' im Gegensatz Furche liegen °Altb 1820, raue Scholle °HMöls Grö, er es ruch wie ane Haspel °Sondh Cli, er hot de zum Glattweizen °Sondh 1862. Raum m. 1. wie schd., verstr.; Narrenspäl wäll rauche Kahl 'ist heiser' °Zeulr Tri, ruuehe wie SomRaum haa sagt man, wenn durch Ausgelassenheit merbeeren (-birnen) 'betrunken' Eichsf 1912; f holperig kratzig rämptrig rösch rubbelig rubberig. — 3. Schaden entsteht, Sondh, ähnl. N T h ü r 1882, °Jena — 'kalt' °Heil Men, ane raue Loft °Sömm Tun, °Ilm Rei, Rudst, °Pößn N s t ; --> Ab- Hahneraum. Her, rauer Wind °HMöls OSchw, rüches Watter 2. als Dim. 'ein wenig Zeit' °Weim Bla Weim, wenn de mol ä Raimche hast, kemmste mol riewer! °Ilm °Eisn OE1. Man. raux verstr. NOThür IlmThür OThür SOThür, seit. Räume f. 'abgeholztes Waldstück' °Sonnb Sonnb sWThür Hennb, Erf, °Ilm Man, "Gera Wei, Sonnb St; —>• Geraume. 1858, -ü- NThür (Eichsf verstr.), neben -u- ZThür Räumckasten m. 'wüster Geselle' Eichsf 1912. nHennb, -u- n,w°Eisn, -ü- sEichsf, sw°Eisn, -ü- um Räumcl m. 7 Pfeifenreiniger' nur Rommel c Hildb Salz; rü w°Heil, °Nordh Heri, sonst rau, doch rdu Suhl, °Got Frw, °Eisn Tha; mit hiatfüllendem -w- Gel. bei der Flexion rauwd °Sondh Cli, °Erf And Wals, -ouräumen swV. 1. 'von etw. frei machen' verstr.; °Sondh Grü. rüm s Gesehen von Tisch! °Mühlh H B e ; > aufRauhapfel m. 'Apfelsorte, Renette' Eichsf 1912. räumen. — 2 a. ' a u s r ä u m e n ' m e r wulln in Joorten — Rauharscli m. ' t Reibeisen' nur 0 Weim Mag. — räme, s liegt noch a Hüffen Loob Salt rim °SRoda Rauhbank f. 'großer t Hobel' seit. - Rauhbauz m. Klo; sie räuma 'ziehen aus der Wohnung' Sonnb, 'ungehobelter, roher Mensch' °Eisn See; vgl. °ErfMön, dn Ofen reimen 7 reinemachen 2 a' °Sangh RheinWb 7,168, HessWb 2,787, Müll.-Fr. 2,338; Rie, °Mersb Wün, in der Porzellanindustrie 'das Rabauke. — Rauhbein n. ' /' Grobian" Gera. — gebrannte Porzellan aus dem Brennofen holen' um Rauhblatt n. im PI. Ruuchblätter 7 Salbei' N T h ü r Sonnb, ne Binnestock reime 'die Abortgrube leeren' —> beräufen. — 3. refl. 'sich zanken, t balgen' seit.; es en nur Reffeluzjon, daß de Wieber sich su reefen ? °Erf H a y 1927. » ab- auf- aus- ein- heraus- Überweg- zerraufen, Geraufe.

5 Thüringisches Wörterbuch V, 1. Lfrg.

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Räumer—Räuschcl

°Grz Erb, ähnl. °Schmö GBr; se riemt s dan ganzen Tag vun einen Flack zum annern °Mühlh HBe, er hät ümmer was se rümen 'sucht sich immer Beschäftigung' °Got Win; übertr. dos riemt (net) 'die Arbeit geht (nicht) voran' °Eisn UE1; vgl. HessWb 2,788. — b. 'Schnee von Wegen entfernen' seit, östl. Sangh—Arn—Lobst, °Salz Kli; t ausräumen -schaufeln -werfen, hehren brücken schaufeln schieben schippen schauben schüren wegkätzen und andere Zuss. mit weg-. raimd N O T h ü r I l m T h ü r O T h ü r S O T h ü r (doch -?ö°SRoda ö°Pößn w°Gera), -oi- s H e n n b I t z g r , -e°Hildb Bib, -ü- n H e n n b , u m °Eisn R u , sonst -%-.

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unternehmen' oder z. B. 'Obst stehlen' °MersbLau. - b. ä Raipchen 7 Spaßmacher' nur "Zeitz Hay. - 3. 'Raupenschlepper' in den LPG um Eisn, um Jena. rubd(n) N T h ü r Z T h ü r I l m T h ü r s, ö W T h ü r n H e n n b , verstr. u n d veraltet Mansf, ° P ö ß n N s t , °Hildb Gel Wald, -ü- n . w W T h ü r , -o- s°Mein, °Suhl E b h , -oSuhl, -ü- "Blank HGei, °Wern Sti, rqubd °Suhl Ben Suhl, rau(b)m w l t z g r , rauwv °Pößn L a u P ; raub(s) N O T h ü r O T h ü r S O T h ü r ö l t z g r , f ü r Bed. 2 u n d 3 verstr. a u c h im Monophthong-Gebiet.

raupen swV. 'die Raupen vom Kohl lesen' °Wern Sti. raupenbunt Adj. 'von eigenartiger Hautfarbe', Räumer m. 1. 'Arbeiter im Steinbruch, der das wenn eine Schwangere raupenbunt aussieht, begebrochene Material wegräumt' °Sonnb St; —> Auf- kommt sie ein Mädchen °Art STh. Raupenfresser m.' t Kohlweißling' °Neuhs Schma. Möbelräumer. — 2. 7 Pfeifenreiniger' nur °Weim Mai; —> Pfeifen- Schmürchelräumer. — 3. 'Gestell - Raupengieker m. 'schlechtes t Messer' Schmal. der Getreidesense' nur Hai; f Sensenkorb, -* Raupenklicker o. G. 7 Schmetterling' °Suhl Fruchträumer. SuNd, Rabeglöckere Suhl. — Raupennest n. 'Gespinst der Raupen an Bäumen und Sträuchern' Räumerat m. 'große Unordnung' Eichsf 1912. Bäumhacke f. 'besondere Hacke der Gärtner' °Pößn Nst, °Eisn UE1; 1690 Gemeinderechnung °Weim KSchw. — Raupenrock m. 'auf rotem, Erf 1754 Reichart 6,21. grünem oder schwarzem Grunde langgestreifter raunen swV. ' t flüstern' °Wern Sti, Heil, °Zeitz Frauenrock' zur alten Tracht gehörig, Eichsf 1912. Hay. Rauner m. 'unterentwickeltes, schwächliches - Raupenscheißer m. 7 Kohlweißling' verstr. ob. Kind, t Ziehfiez' nur °LSalz Tha; zum vorigen Schwarza, seit. Eichsf WThür ZThür Hennb. Stichwort ? Raupenschere f. 'Schere zum Entfernen der Rauraunzen swV. 1 a. 'tief und lange f schlafen' seit. pennester' Erf 1754 Reichart 6,229. - RaupensöSOThür, °Cob Rod. - b. 7 schnarchen' Grz, schinder m., 'altes, stumpfes t Messer' nur °Salz °Schlz Mü, er raunzt wie e Sau °Grz Eb. — 2. Gum, °Mein Bei Henn OMa. 'weinerlich reden' °Sonnb NhS; —> an- zuraunzen. Räupert m. 7 Bauch' Rippert Musikantenspr. — 3. 'brünstig sein' von der Katze, nur °Naumb °Worb H u n ; vgl. Wolf Rotw. 4517: Raupe. Tro, °Sonnb Esch; 'Brunstlaute von sich geben' Rausch m. 1. 'Trunkenheit' seit, und wohl mehr bes. bei Schweinen °Schmö Goß; —>• ranzen2 runzen. umg. südl. Mühlh—Weißf; dou hots ouwer Rausch — 2. 'kurzer Raunzer m. 'sich ungehörig benehmender Mensch' gaam °Cob ULau; t betrunken. Schlaf' Mansf; das Biest hatte awer nur ä Raisch°Suhl Hei. Raupe f. l a . 'Schmetterlingslarve' allg.; se lugen chen jemacht °Eisl Ann. — 3 a. meist als Dim. dort wie Rupfen uff dn blauen Kühl Nordh; jmd. 'kleines t Feuer' ich wii schnall an Rusch in Ofen ist gefräßig wie eine (neunköpfige) Raupe verstr. mach °Eisn Ru, ähnl. Salz, °Got Win, °Eisn OE1, OThür, seit. NOThür SOThür, °Neuhs Ka, sie °Schmö GBr, Mansf 1888. - b. 'Regenschauer, schläft wie ne Ruppe °Salz Urn, ist häßlich wie ne t Husche' s wor nur su n Rüsch °Eisn OE1. Rausche f. 1. 7 Regenguß' Ruschen °Worb Büt. Ruppn °Got Geo, im Bastlösereini fressen dich die Ruppen un die Raben verstr. wHennb, °Hildb Gel. - 2. 'Brunstzeit' °Sangh Dre, °Rudst NKr, °Saalf t Moosfräulein 2, Ratte2, -* Bär- Brennessel- Esels- Resch. — 3. 'wildes, ausgelassenes Mädchen' Feuerraupe. — b. 7 Engerling' nur seit, nach Rausch, Raüschle °Suhl Brei. DWA 13 K t . 1; Erdraupe. - c. 7 Kaulquappe' Rauschebausch m. f. 'wildes, ausgelassenes Mädnur °Cob Wil nach DWA 5, S. 19; — Kaul- Keller- chen' °Mein Rom, Hennb 1793; Röschebösch 'liederRotzraupe. 2 a. 'lustiger Streich' um Erf, liche Frau' °Mein OMa; 'leichtfertiger, lauter °Schmö GBr, Rudst, Hai 1793; Raupn rieße °Erf Mensch' °Ilm Man;' / Spaßmacher' °Sonnb Nbau; Mön, was der emmer ferr Raupen i Koppe gehatt -> Ruschelbuschel; vgl. HessWb 2,791, SchwäbWb hätt, ar brauchte nur mätn Ärmel ze scheiteln, da 5,193. fulen de Schnozeln raus Erf, dann hon se Ruppen in Räuschel m. 7 Trichter' nur °Naumb J a n Mer Kopf gesoßt 'übertriebene Erwartungen' °Eisn UE1, Naumb, °HMöls HMöls OSchw, °Zeitz Kre Zeitz; komm, mar wolln änne Raupe baun 'eine Zechtour als Neutr. Sömm.

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Räusvlieli'ube—Rebbinde

Räuschelrube f. 7 Runkel' nur Reischel- °Schmö Nöb Schmö Tho Vol Wei, Rauschel- °Altb Leh, °Schmö Nöb. rauschen swV. 1. 'brausen' verstr. NThür W T h ü r ZThür H e n n b Itzgr, sonst seit., de Gorben sin so derre, es ruuscht nur so °Mühlh HBe, jetzt ruuschts! 'es gibt Prügel' °Salz UBr. — 2. 'brünstig werden, vom Schwein' seit. Eichsf N O T h ü r WTliür IlmThür OThür SOThür H e n n b , rauschning 'brünstig' °Mühlh Str. Rauscher m. 7 Stroh' Musikantenspr. °Worb H u n , wir hejn (haben) aufn Ruschert gepennt ebd.; vgl. Wolf Rotw. 4519, SchwabWb 5,193. Räuscher m. 1. 7 Trichter'' n u r verstr. °Eisb ö°Naumb w°Zeitz °HMöls, seit. °Weißf. 2. 'Brause an der Gießkanne, f Tülle' n°Eisb, um °Jena Cam, seit, in der Nachbarschaft. — 3. '(trichterförmiges) t Sieb' °Eisb Buch, 'Apfelmussieb' Eisb; KaffeeMilchräuscher. raisdr, daneben seit. rais»rd, rausdr; doch ressr °Eisb K a m ; vgl. Müll.-Fr. 2, 339.

rauschig Adj. 'brünstig, t läufisch' von der H ü n din, nur °Worb Deu H a u s ; vom Schwein, nur seit. NOThür, °Worb GBo, t häuisch. Rauschzeit f. 'Brunstzeit' °Mühlh Str. räuspern swV. wie schd., verstr. Itzgr, sonst seit.; dar räuspert sich uff eemolun sögt: . . . °Hildb H e t ; f rächzen. roisbdr Itzgr, -ai- °HMöls OSchw, raisbdr °Erf Sehe, •i- °Wern Sti, °Arn Wülf, -ü- Schmal, °Eisn OE1.

raußig Adj. 'wütend' °Bernb Ads; zu raußen 'lärmen' D W B 8,318. Raute f. 7 Eberreis' Ruttn °Eisn Son 1899, vgl. Marzell 1,419; ohne Bed.-Angabe H e n n b 1873; wille Rute 7 Erdrauch' °Sömm Str Tun Wei, N T h ü r 1882, wille Rüppen °Eisn F r a ; vgl. Marzell 2,513f. rautengrün Adj. 'sehr grün' H e n n b 1855. Ravage f. 'viel Arbeit, Unruhe, Unordnung' seit, westl. S o n d h - S o n n b , Rudst, °Pößn Nst, ver dn Faste äs väle Rawasche in Huse Sondh; —> herumravagen, Rapuse 4. Rawaller m. 'tüchtiger Arbeiter' Rawalljer °HMöls Nes, Rewallier °Sangh U f t ; wohl zu frz. travailleur, -» Travailler; hierher vielleicht Rauwuller 7 Hummel' ein Beleg bei Altb nach DWA 5. raweln —>• rappeln. R a x iu. in der Wendung er schnorcht wie ä Rox °Gera H a r p , zu Ratz. Raygras n. 'Weidelgras (Lolium perenne L.)' °Schmö GBr, °Zeitz K a y ; vgl. Marzell 2,1356ff. Raz m. 1. 'beim Zerreißen von Stoffen entstehendes Geräusch' Mansf 1888. - 2. 'Kratzer, f Riß (an Möbelstücken oder ir. der H a u t ) ' verstr. 5»

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N O T h ü r öOThür, °Sangh Hai, °Erf Mön, Räz °Erf 1866, 'Riß im Kleid' Mansf 1888. raz I n t e r j . f ü r das beim Zerreißen von Stoffen entstehende Geräusch °Erf Mön, riz, raz neben ritz ratz Mansf 1888. razen swV. 1. 'geräuschvoll Stoff zerreißen' seit. sNOThür nOThür, rezen °Erf 1866, s äs (hol) gerazt °Erf Mön; übertr. dar razt Barngt (Barchent) 'er schnarcht' Grz; t reißen, ratschen ratzen. — 2. übertr. a. 7 schnarchen' n u r verstr. sNOThüi n l l m T h ü r OThür, seit. sSOThür, °Art H e y Kai, °Sömm K N h . - b. 7 schlafen' seit. söNOThür OThür nSOThür, jetzt raze mer erseht emol einn wag °Art Rei. — 3. 'einen Kratzer, Riß machen' seit. sNOThür nOThür, 'beim Rodeln mit dem Absatz bremsen' °Naumb E c k ; 'ungeschickt schneiden' ha hat sich in Finger gerazt °Mühlh ODo. Razer m. 1. 'beim Zerreißen von Stoffen entstehendes Geräusch' °Ilm Man, do tutts en Räzer Grz. ' - 2. 'Kratzer, t Riß' seit. OThür, °Sömm Ost; de Puletur hut välle Razer °Schmö Goß. — —» Ohrrazer. razern swV. wohl 7 schnarchen' Pößn 1888. Razgehemme n. 'bei Glatteis am Wagenrad angebrachte Bremsvorrichtung, t Eisring' °Nordh Sol; zu razen 3. Re n. 'Erwiderung auf ein - > Kontra beim Skatspiel', wohl allg.; häufig als Reh aufgefaßt, deshalb weitere Steigerungsstufen Bock, Hirsch. Rebbach m. 7 Profit' in der W e n d u n g einen Reibach machen 'einen (betrügerischen) Gewinn erzielen' Heil, °Worb H u n Lei, °Eisn UE1, do hann se mol widder än Reibach gemacht, die Lompesäck! °Ilm Man. Nach Wolf Rotw. 4520 zu jidd. rewach 'Zins'. Rebbes m. 7 Profit, gutes Geschäft, günstiger K a u f ' verstr. u n d veraltet N T h ü r ZThür H e n n b ; speziell 'Mehrerlös f ü r ein Stück Vieh' Raawet, H e n n b 1881. n w d s N T h ü r 1882, Eichsf 1912, °Erf 1860, " W e m Sti

1890, Sondh 1903, °Sömm Str, rawds °Got Frm, räwds Suhl, jidd. räW3s nebtyi räwdd Hennb 1881, rymas °Erf Mön, re/imsd °Erf Sohe. N a c h Wolf Rotw. 4522 zu

jidd. ribbis 'Zins'. Rebbet n. in der R A s Reweet streiche 'jmd. verprügeln' °Schmö N ö b ; vielleicht zu vorigem im Sinne von 'heimzahlen'. Rebbetchensachen n. 'auf ihren Vorteil bedachte Leute' Rabattchensachen jidd. in °Eisn Tre 1940; zu vorigem, vgl. R h e i n W b 7,10: rabitzig. Rebbinde f. 7 Waldrebe (Clematis Vitalba L.)' um J e n a ; Porzelkerbe worn friher von Rihbingen salwer gemacht °Jena Leu ABe, de Schuljong roochen Reewing 'trockene Stengelstücke der Waldrebe' J e n a 1925.

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Rebe—Rechen

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Erich!] t Rebhühnerhahn, doch zumeist als Rebhenne -huhn bezeichnet. Rebhenne f. 7 Rebhuhn' NOThür (außer °Hett), IlmThür OThür SOThür, °Art °Sömm °Erf °Arn 0 Sonnb °Cob nö°Hildb. Rebholz n. 7 Reisig' nur °Art Seeh. Rebhuhn n. f. 1. wie schd. 'Perdix perdix (L.)' Hebe f. 1 a. 'Ranke des Weinstocks' verstr.; zur Besoldung des Weingärtners heißt es der Reben hat NThür (außer °Art), WThür wZThür Hennb, ehr sich zu Brennholtz zu gebrauchen 1583 °Mein °Hett °Hildb (außer NO); e Vulk Robbhinner Rom nach Thür. Monatsbll. 15,9; —> Weinrebe. — °HMöls OSchw, ene Keeten (Kette) Rabhenner b. 'Brombeerranke' nur Grz, °Hildb Schw, °Cob °Eisn OE1, ein volk wilder oder rephiiner 1596 UB Rod. — c. 7 Ranke von Gurken und Bohnen' Burgk, S. 32, e guter Goochthund muß de Rdbhinner °Saalf Kau, Grz, °Hildb Schwz; -> Gurkenrebe. — stieh 'vor ihnen stehenbleiben' °Pößn Nst; se stied. 'sehr üppig wachsende Kartoffelpflanze' Cob; ben ausnanner wie ä Kitt Rabhinner, wu e Stießert —> Kartoffelrebe. — 2. 'im Wald gesammeltes (Habicht) drzweschen fleit °Weim Bla, Iln (Eulen) dürres t Reisig' nur °Mühlh Win; —> Abreb Rebholz sinn kenne Rabhenner °Weim NZi, er duckt sich wie e Rebhuhn °Zeitz Mei. t Ackerhuhn, Feldhenne Rebreb. -huhn, Rebhenne -huhne. - 2. 'rebhuhnfarbige r§w3 Mansf 1901, °Wern Sti, neben rew3 °HMöls Hühnerrasse' °Mühlh Bol. ,

rewindd °Jena Lobs, ribiyd °Jena ABe Kun Leu, raibiyd Jena-Lichtenhain, o. G. rewiy Jena 1925; in Jena 1858 Rehbinge, 1726 bei Ruppius, Flora Jenensis 54 Reb-Binde, weil sie zum Aufbinden der Reben benutzt wurde, später auf Reh- umgedeutet; vgl. Marzell 1, 1051.

O Schw; r\wi °Weim But, °Mein Was, reaw'd °ErfMöb, reaim °Ilm Her, ri»w3 °Erf Sehe, r&m Cob. — PI. r/im °HMöls OSchw, °Cob Rod, rfm °Hal Kol, °HMöls Nes, °Saalf Kau, Pößn; räbn °Erf Bin, rfbrn °Mühlh

Win, °Eisn Ger, °Hildb Schwz, r$bm, r$dn Grz; rewn °Got Mech, reamn °Sömm GSö, °Got Müh Wand, °Erf

Apf Ing, °Arn Haa Röh Sül; r\w3r Cob, räwsn °Hildb Schw. — I n °Hildb Schw ist -d- reguläre Vertretung von -p- aus mhd. e, in Cob ist räm wohl falsche Rück-

bildung aus dem PI. r$w3r; die as. Nebenform *raba ist für diese obd. Belege wohl nicht beizuziehen.

Rebekka f. 1. weibl. Rufname, seit, und veraltet, verkürzt zu Wekke °LSalz Neu 1801, | °Erf Mön 1913. - 2. Reeweeke 'tölpelhafte Person' °Art Seeh, schwarze Rebekka T r a u mit dunkler Gesichtsfarbe' Hennb 1881. rebellen swV. 'lärmen' rawalle °Worb Lei 1905; t Krach. Rebeller m. 'Aufrührer, Rebell' Mansf 1888, im PI. Erf 1867. rebellieren swV. 'lärmen, t schreien, schimpfen' Hennb 1881, Sonnb. rebellisch Adj. 'aufgebracht, unruhig, verwirrt' verstr., vor allem in der Wendung rebellisch machen 'in Aufregung versetzen'; wagen dar Lappalie brauchste nech s gaanze Dorf rewellisch mache °Rudst ARe, da mechte mer rebolisch wem! °Neuhs Rei, dis aewallsche Pack, dies Wiewervolk! °Sondh H T h ; auch von Tieren: de Fliejen sin hinte ganz rewallsch °Art Rei, ähnl. °Eisn UE1, °Grz Ber. Rebenwiede f. 'Weidenrute zum Aufbinden der R e b e n ' es sollen auch szoviel rebenwiede, als man zu den Weingarten bedarff, geschnitten vnd gebunden

werden um 1500 Erf Mainzer Hof 32. Rebhahn m. 'männl. Rebhuhn' °Naumb GWi, °Schmö GBr, °Jena Ka, °Sonnb St, in °Schlz Geb deutet man seinen Ruf als nei dn Klie, Erich,

Neben umg. rqb- zeigt das Bestimmungswort Formen,

die z. T. auf mnd. raphöne, z. T. auf mhd. rephuon, -henne zurückgehen (vgl. Kluge 588), ohne daß in allen Fällen eine klare Zuordnung möglich ist: rob-, rab- verstr. °Zeitz °Altb w°Sömm, seit. °Mersb, °Querf Lan, °Worb Lei Wing, °Sondh Grü, °Mühlh Kam, rab- verstr. NOThür OThür, rab-, rqb- verstr. NThür, N-Rand ZThür, um °Eisn Tre; r%b- verstr. NThür NOThür OThür, N-Rand ZThür, n°Eisn, Erf, °Rudst Uhl; räb-, röb- verstr. "Zeitz, um Pößn, seit. NThür, °Eisn UE1, °Eisb Bür, °Mein Nor, °Lobst Weit, reb6 Suhl Schw, °Ilm Schm, sonst räb-, rg,b-.

Rebhuhne f. 7 Rebhuhn' nur °Ilm, -hihne °HMöls Schel Zern, °Gera Glei. - Rebhühnerhahn m. 7 Rebhahn' °Zeitz Pre. Rebhuhnstößer m. 7 Sperber' °Sömm Büch. Rebing -• rechen gleichlautende Formen ohne -n- nur: ich kann schuint gerach un geschriebe °Mühlh Fau, präpter propter räche Eichsf 1912.

rechnen2 —>• rechen. Rechner m. 'Rechnungsführer' he wör Rachner bäe der Darlehnskass "Eisn UE1. Rechnung f. 1 a. '(schriftliche) Zahlungsaufforderung' allg.; mi Rachneng bäi dn Schuster is ewen (ausgeglichen) "Eisn R u ; dazu verstr. die R A : de Rachnung ohne n Wert mache, ein ä Strich durch de Rächnung mache 'seine Absichten durchkreuzen'. — b. 'Kosten' auf sei Rachnung, uf eegne Rachnung verstr., war mich in Dummbach siecht (sucht), dar kemmt nich uf sei Rachnung "Sondh HTh. — 2. 'Plan, Vorhaben' macht mer sich Rechnung uf eppes, un is doch grad verkehrt "Mein Walb, deine Rachjen hot e Luch 'du irrst' "Pößn Nst; lustch gelabt un seelich gestorm, heeßt n Teifel de Rachnung verdorm verstr. - 3. 'Burschenvereinigung zur Veranstaltung der Festlichkeiten zu Pfingsten und zum Erntefest' "Mühlh ODo; hier bestanden zumeist zwei Rechnungen. Rechnungsburschen PI. 'die Mitglieder einer Rechnung 3' "Mühlh ODo. Rechsachen n. lt Nachreche' nur "Mühlh Hüp, "LSalz WBeh, "Eisn Bisch Fra Nki Sehe, "Got Eng Frö Lei Ohr Tab, "Arn Haa, "Schmal Fam, Rechensachen "Worb Rüd, "Mühlh Win; Fem. Rechsachen "Got Wang. Rechstreu f. 't Waldstreu' aus Fallaub "Got Her, "Sonnb Eff, aus Fichtennadeln "Rudst OWi, "Saalf Arn Witz. Rechstroh n. 1. 't Nachreche' nur s,ö"Got, °Erf Apf Erf Ing KRe, "Arn Bit Hol Mar Roh Sül, "Eisn Ebh, "Suhl OHo, Rachenstruh "Erf Sehe; Rech- sive Wirrstroh 1691 Stieler 2212. 2. 'Roggenstoppeln, die arme Leute als Heizmaterial sammeln durften' "LSalz Neu 1801, "LSalz Her 1911, daß auch das allzuzeitige Sammeln des RechStrohes verboten sey, damit die Ackerleute Zeit ge-

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Rocht—rccht2

Winnen möchten, die Stoppeln als eine Besserung unter zu ackern Erf 1754 Reichart 5,94 f. Recht n. 1. 'gesetzliche Norm' allg.; s stieht dr drwagen gor Jce Rächt zu, dan Wag zu verstecken (zu sperren) °Pößn Nst, de Fräiheite u de alle Rächter säin nach un nach verschwonge "Schmal Bro. In formelhaften Wendungen: von Rachts wagen verstr., wu e Scheidewa.g is, do muß vun Rachts wagen e Wagweiser stiehe °Pößn Nst; met Fug un Rächt seit., dös is niä mehr wie Rächt un Billigkeät Sonnb; noch Rächt un Gewissen °Pößn Nst, mit (vollem) Recht verstr., a.r pocht auf sei Rächt Sonnb; der Böttchet hot sich bei dar Kleeherei (Klagerei 'Prozeß') ins orme Rächt gespielt 'das Armenrecht in Anspruch genommen' °Pößn Nst 1911; enn die Rächt soog 'jmd. Rede stehen' °Neuhs Lau; 'Gewohnheit' der Möön (Magen) verlangt sin Raacht °Eisn UEl, dan Kuchen geschieht fix si Rächt 'er wird schnell aufgegessen' °Eisn Ru. RA: war de Macht hat, hat oo s Rächt °Erf Hay, da hat das Recht kä Oewaalt, bu di Gewaalt Recht hat °Suhl Hei, Freundschaft oder guter Will macht noch kä Recht Hildb, wu nischt is, do hat der Kaiser sei Rächt verlurn verstr.; —> Bau- Gespülte- Hof- MarktNachbar- Schwengel- Sicheis- Stadel- Streu- Traufrecht. — 2. 'die Herrschaft in der Ehe' er (sie) hats Rächt °Ilm Schm, °Neuhs Meus; Volksglaube: wer von den Brautleuten zuerst die Schwelle betritt (°Art Seeg, °Schlz Zol), das Weinglas austrinkt (°Hildb Sehl), die Suppe auslöffelt (°Schmal Brei, "Suhl Die Ebh), hat s Recht (in Haus); wenn der Tisch wackelt, hat die Frau das Recht im Haus °Sondh Ber, °Sonnb Scha; Vorrecht. recht1 Adj. 1. 'auf der dem Herzen abgewandten Körperseite befindlich' allg.; ich hob mer de rächte Hand vergriffen °Pößn Nst, rachter Hand stiehn de Weibsleite °Weim Bla, ähnl. verstr.; de rächte Hailewe 'die rechte Seite' Sondh; e rachter Kroinz 'Kreuzschnabel mit nach rechts gebogenem Oberschnabel' °Neuhs Meus, ähnl. Sonnb, e Rechter dass. °IIm GBr; er is trei wie der rächte Pantoffel n linken °HMöls Müsch. Als Wortspiel mit recht1: wenn dersch net rächt is, machste s link °Hildb Um, ähnl. °Mein Was, Rudst. — 2. in der Wendung de rächte Seite 'die Oberseite des Kleiderstoffes' verstr.; übertr. der alte Lappschwanz, dar leßt sich gu von seiner Fraa link un rächt mache 'umdrehen' °Pößn Nst, ähnl. verstr. — In Bed. 2 klingt auch semantisch der Zusammenhang mit dem etymologisch zugehörigen recht2 an. t rechtisch. recht2 Adj. l a . 'sachlich richtig, nicht falsch' verstr.; dar Sack hat niä s rächte Gewecht Sonnb, mit ra,chtem Moße °Heil Schöa, die Uhr gett rächt Sonnb, Sü senn schua rächt 'am richtigen Ort' Suhl, gett mer dou rächt uff Stänich? Sonnb, galle, dos

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haste rächt gemacht °Zeulr Wei. In formelhaften Wendungen: wemmersch rächt is 'meines Wissens' verstr., das war, wemmersch rächt is, in Korbche (Flurteil) °Neuhs Meus, mit gleicher Bed. wenn ich rächt weiß LSalz, wenn ich rächt dra bin Sonnb, wenn ich rächt gesenn (gehiert) haa verstr.; daß ich's rächt soog (erzehl) Hildb. RA: ze Mittog stand kee Stacken recht 'war er schlechter Laune' Grz, da gäht die Uhr rächt 'das ist eine peinliche Überraschung' °Schmal Pap, bei dar bie ich rächt aakumme 'übel empfangen worden' °Zeulr Göt. Verbreitet sind die auf —• Recht zurückgehenden Wendungen recht haben, recht behalten, recht geben, recht kriegen; recht haste, abersch Maul mußt de halt °Hildb Schw, iron. nu, bei mir hutt er rächt! Altb. — b. 'geeignet, passend' verstr.; Biewes (Beifuß) giet n Gänsebraten ärscht de rächt Wörz °Eisn Ru, vor allem in festen Wendungen wie zer rächten Zeit (Stunne), bein rächten Lecht besahn, s Maul o f f n rächten Flacke howe, var de rächte Schmeede giehe, in de rächten Iländ kumme verstr.; die Soch hot wohl kee rächt Geschicke kricht °Pößn Nst, du mußt die Sache bin rächten Stäle (Stiel) aanpacke °Sondh H T h ; zer rächten Teer ringeh 'sich gut verheiraten' Eichsf 1912, dar is rächt ins Sauerkraut 'paßt in die Welt' °Cob Nst; iron. do kimmste bei mir grode an (zun) Rächten verstr., du wärscht mer der Rächte! °HMöls OSchw; —» maulrecht. — c. 'angenehm, t lieb' is dersch rächt su ? verstr.; sis mer gor nich rächt, wenn Fanster un Tiern sperrangelweit uffen stiehn °Pößn Nst, dernachet wor ich rächt 'nahm man mit mir vorlieb' °Mein Rit, s esn henne o vorn net recht Hennb 1881, reit doch in enne annere Gasse, wenns der nech rächt is Rudst. — 2 a. 'moralisch richtig, schicklich' verstr.; doß uns unser Korl dos mußte oontue, dos wor nich rächt vun'n Altb, na, du warscht gu schun moche, wos rächt is °Pößn Nst, wos enn rächt is, is n annern billig °Cob Nst, rächt hots na geschänn °Hildb Schö, väär Johre Zuchthaus, rocht .so/°Nordh Püt. Als Ausruf der Empörung oder Verwunderung: alles, was recht is! verstr.; rnocht nor, wos rächt is un wos in Sock neigieht Eisb; —> halbrecht. — b. 'ordentlich, gehörig' verstr.; die brachten dann Kinnerna wos Rachtes bei °Sonnb Häm, ich hob nischt Rachtes zer Noht gebrocht °Pößn Nst, dar hiert net rächt 'ist schwerhörig' °Eisn UEl, in Herbste äs de beste Ziet, de Kermse rächt ze hahlen 18. J h . Kirmselied Arn; 'gründlich' wann ich's rächt iwerleie °Eisn Tre, bammes so rächt nimmt °Schmal Pap; rächt un schlacht 'einigermaßen' verstr. — c. 'rechtmäßig, echt' seit.; rachta Kinner 'keine Stiefkinder' Sonnb, sei rachta Mutter ebd., der rächte Pat 'Taufpate' °Mein Wah, der rechte Tot dass. im Gegensatz zum linken Tot 'Firmpate' "Mein Wol; wilder und rechter weidt 'Färberwaid'

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Kechtltarkisclier—Rede

15. J h . Erf nach Erf 1892. - 3. lediglich verstärkend. — a. 'ziemlich groß' allg,; du bist a rechter Lägenmatz (Lügner) °Arn Lie, heile is rächte Ohmdriete °Eisb Schk, auch iron. dös is a rachta Kunst! Cob. — b. als Adv. 'ziemlich, t sehr' allg.; nu arscht rächt! 'nun gerade' verstr., die Wäsche pleedert rächt °HMöls OSchw, das Fleesch is nich rächt weech J e n a ; nochent mocht'ch e rächt sauersch Gesichte "Schmö Goß, häufig flektiert: du bist a rachter liederlicher Schlafs .'°HildbThe. — 4. nicht recht. — a. 'unheimlich, übernatürlich', do is es nich rächt 'da gehen Gespenster um' "Pößn Lin, das gett nit met rächten Dingen zu verstr. — b. 'unwohl, t kränklich' verstr. NOThiir OThür SOThür, °Eisn UE1; v erwichen war sch, mich gor nich recht Mansf, i, mir is dersch gor nich rächt in Leibe, ich hob de schnelle Christine (Durchfall) °Pößn Nst; als Text des Kirmeswalzers: sis mer im Leibe schlecht, sis m.er ooch so nich recht, schenk mer en Stiefelknecht, Kärmse! °HMöls Web. — c. 'geistig beschränkt, t verrückt' dar is nit recht °Heil KGa, ich bän da enn nit sü rächt °Mühlh Kat, dar wor nämlich nich rächt, wos er sei sal °Schmö Goß, du bist nich recht in Kopp verstr. — Die Bedeutungen gehen vielfach ineinander über und zeigen weitgehende Übereinstimmung mit / richtig. rexd S - R a n d °Lobst u n d °Schlz, rfy/ß H O T h ü r öNT h ü r , n ° W o r b , raxd, -q- O T h ü r ö I l m T h ü r S O T h ü r I t z g r H e n n b ; je nach d e m S a t z t o n Länge u n d K ü r z e wechselnd r%%d, -g-, selten -e- R h ö n , u m Suhl, verstr. W T h ü r , seit. w N T h ü r , °Sonnb Hei, °Lobst Tit, räxd, -a- w I l m T h ü r , ö°Erf ö°Arn, u m Mühlh, Schmal, rpr/d, -q- w N T h ü r w Z T h ü r sRhön, verstr. W T h ü r , "Schmal Pap.

Rechtbarkischer m. 'Ackerbesitzer mit vollem Anteil an den Rechten der Wüstungsgemeinde Barkhausen' Erf 1910. rechtens Adv. 'rechtmäßig' ich hobs gemocht, wie mersch ols rachtens vierkom °Pößn Nst 1911. Rcchtgesclrwister Pl.tant. 'echte Geschwister (im Gegensatz zu Stiefgeschwistern)' Raachgeschwester °Erf Mön 1913. rechtisch Adj. '/ recht1' der Hut wor ämol afm linkschen, ämol afm rachtschen Uhr Grz. rechtlich Adj. 'rechtschaffen, t ehrlich' seit.; der Schneider is e ormer Teifel, ober sinst e ganz rachtlieber Monn °Pößn Nst. rechts Adv. 1 a. 'auf der rechten Seite' allg.; se missen rachts an der Kärche naan jihn °Hal Kol, er hot derbei nich rachts, nich links geguckt °Pößn Nst, er is wie ne Wachsnase, die mer nach links oder rachts dricke kann °Eisb K ö n ; de Mehle gieht rachts rim 'rechts herum wird Karte gegeben' °HMöls OSchw. Wenn eine werdende Mutter nach rechts hinkt (°Mühlh ODo) oder das Kind rechts spürt 6

Thüringisches Wörterbuch V, 1. Lfrg.

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(°Heil Beb), wird es ein Junge; > links. - b. 'rechtsherum' rachts tanz Sonnb; t hott. — 2. 'rechtshändig' °Hildb Gel, freilich, Korl is linksch, oder de Arbeit flackt en, wie wenn er rachts wär °Pößn Nst. räxds °Erf Mön, °Ilm GBr Gil, rQXds °Suhl B e n ; sonst raxds, -q-, raxds, -q-,

rechtschaffcn Adj. 1. 't ehrlich' verstr. öOThür SOThür; du, Arnst, moch dich on das Madel, die is schiene rachtschoffn un hot der sehr acklich viel Oald °Pößn Nst, dos hat er aach rachtschoffen geton °Zeulr Au. — 2. ' / groß' e hotte en rachtschoffen Hunger °Schmö GBr. rcchtsum Adv..'rechtsherum' "Pößn Nst, Sonnb, Friede macht ooch glei rachtsim kehrt un wulle ab "Zeitz Of. Rechwerk n. 't Nachreche' nur °Heil Ers, Rachel e n Lin. - Rechzeug n. dass., nur Erf, °Arn Reh, "Schmal Brei Roß Schmal. recken swV. l a . 'etw. emporstrecken' verstr. Itzgr SOThür öOThür, "Weim Bla; wenn m.ei Hund n Kupf in de Hieh reckt un tut schnüffle, nochn is wos lus °Pößn Nst, er reckt n Hals hoch wie ä Entenrächer (Enterich) "Zeitz Mei, scherzh. dar recktn gan&n Tog n nackjen Orsch zn Himmel 'er hat eine Glatze' °Altb Löd; —>• ab- aus- hin- verrecken, Spießrecken. — b. refl. 'sich strecken' verstr. südl. Eisn—HMöls. — 2. 'emporragen' ausn Kreizholz raus reckt äne aale verkreppelte Äche Mansf, die Lampe rackte bis ans Gesichte Mansf 1857. — 3a. 'etw. darreichen, geben' Eichsf 1912, °Wern Sti, "Mühlh Bol, "Neuhs Lau, jmd. die Hand recke "Schmö GBr. — b. 'erreichen, erfassen' do kun me nit dran gerecke "Heil Lut. — 4. 'ausreichen, genügen' Eichsf nöNThür nNOThür, seit, übriges NThür swNOThür; de Kließe recken nich barwes (ohne Zukost) Mansf, es recket un langet nit Eichsf 1912; t reichen-, vgl. ThDA 1, K t . 11: reicht. rag °Eisn R u UE1, sonst rqgd; R ü c k u m l a u t rägda, gdrägd °Wern Sti, Mansf 1857, rogdd, garogd °Schmö GBr.

recketot Adj. 7 tot' racketuet "Eisn Ettw, -> mauserecketot. recks Adj. 'rüstig, gewandt' "Sonnb NhS, als Adv. 'gestreckt' Reuß j. L. 1870; zu recken gebildet wie stracks zu strecken. Reckschnabel m. 'jmd., der beim Essen wählerisch ist' "Sonnb Nbau Sonnb St. Red n. in der Wendung s graße Redd ha 'das große Wort führen' Eichsf 1912. Rede f. 1. 'Ansprache, Predigt' allg.; es wurn noch annere Rede geschwonge Suhl, bi dan sterbet jeder garnt, su hebsche Riadn hält e "Erf H a y ; —> Anger- Leichenrede. — 2. 'mündliche Äußerung

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redefaul—Reff1

überhaupt, Redeweise' verstr.; s ivor groud die Riäd dervaa 'man sprach darüber' Sonnb, siRedies voller Gall 'bissig' °Eisn Ru, enne polsche Rede 'unverständlich' N T h ü r 1882, er kaut erseht seine Rede 'er stottert' °Saalf KGeA, mei Alter hot na drei Riädn gaarn 'ihn dreimal gefragt' °Sonnb NhS, aber ar hot n a Riäd gaam 'ihn angefahren' Sonnb; es loül enn niemand Rede stieh 'die Wahrheit bekennen' °Pößn Nst. Häufig sind die Wendungen sis nich der Rede wert, davon kann keene Räde sei, als Entschuldigung beim Unterbrechen des Partners vergiß emol dinne Rede nich!, auch daß ich mei Red niet vergeß; e, fall mer doch net nei mei Red! Grz, dar hat mer di Riäd ausn Maul genomm Sonnb, eine Rede gibt die andere Rudst, uf Reden fulgen Antworten °Pößn Nst, sis eechal mei Red gewasen 'das war immer meine Meinung' Grz, dös is en Max nar sei Räd su 'das sind nur leere Worte' Sonnb, der langen Rede korzer Sinn is, de willst amn nich °Pößn Nst. Nach- Neben- Stand- Stichel- StocherVorrede. — 3. 'Schimpfwort' allg., meist im PI.; a hot immer seche Readen °Erf Mön, un Reden sin derbei gefalln! Rudst, zumeist jedoch erweitert dumme, garstige, grobe, lästerliche, lose, nährliche, schlechte, ungezogene, wahnschaffne Reden-, —> SäuSchimpfSchweinsreden. readd, -ia-, -?a- verstr. ZThür, ob. Schwarza, ridd Erf, ridd °Sonnb °Cob, r$da °Sondh °Weim, °Erf Hay, sonst red(d).

redefaul Adj. wie schd. °Zeulr Lei; t maulfaul. redelustig Adj. 'gesprächig' °Pößn Nst. reden swV. 1 a. 'seine Gedanken lautlich widergeben' allg. neben kosen pappern plappern plaudern schwatzen und / sprechen vor allem in festen Wendungen und in gehobener Sprache, doch als mdal. ungebräuchlich bezeugt aus Salz, °Eisn UE1, °Ilm Stü, °Sonnb Häm, ins Gewissen rede verstr., zer Sehne rede 'versöhnen' °Hett Ger, N a u m b ; ar redt un dött (deutet) niä 'er schweigt' Sonnb, °Cob Cob Nst, s wärd wischt geredt 'erklärt' °Grz Nai, geredt is nich gemacht Rudst, du hast gut reden J e n a , do is es letzte Wort noch nich geredt °Pößn Nst, er redt, wie ersch verstett Rudst, ich red net nü un net rü 'ich enthalte mich einer Meinung' Suhl, jmd. nach dem Maul reden 'schmeicheln' verstr. N O T h ü r OThür SOThür, redt nit safrawel (leichtfertig) °Worb Brh, dös haaßt nex geredt 'das will nichts bedeuten' Cob, douvaa redt sich's 'das ist die Hauptsache' Sonnb; erre rede 'phantasieren' °Neuhs Meus, °Pößn Nst, werr red H e n n b 1881, iwern Barg räde dass. °Sondh H T h . I m Sprichwort: Kinner on Narren reden de Wohrheet °Weim NZi, bann me vom Fuchs redt, steckt e in der nächste Heck H e n n b 1855, jeder redt von sein Handwerk R u d s t , miet trucken Maule redt -

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sich Schlacht °Pößn Nst, ze geschenne (geschehenen) Denge moß me ds best red H e n n b 1869, a Wort geredt, a Biß versäumt Sonnb. Verbreitet sind umg. Wendungen wie dar heert sich garne rede, der redt wie e Pfarrer (Advokat Buch), er redet Blech (Mist Quatsch Stuß) 'Unsinn'; reden, ivie einem der Schnabel gewachsen ist, deutsch reden, frei von der Leber weg reden 'freimütig sprechen'; zunehmend wird der gesamte schd. Bedeutungsumfang übernommen. — b. 'hochdeutsch sprechen' °Mein Nbr 1855, H e n n b 1881. - 2. 'klatschen, Gerüchte verbreiten' verstr. sIlmThür SOThür; du willst wühl n Leitn wos ze redn moche ? °Pößn Nst, de Leite reden dräwwer °Jena Rei, ich konns nich see (sagen), me redt vun tausend Mark °Pößn Nst. — 3. 'verhandeln' seit.; Herr Rat, mit Ihne kammer doch red Hildb, ich hob mit menn Voter schun draus (darüber) geredt °Pößn Nst, ar läßt mit sich riäd Sonnb. — —> be- ein- nach- über- ver- zureden. Vokalismus wie Bede, dazu rida °LSalz Ten, °Zeulr Law, rgda °Jena Rei; vorwieg, gekürzt 2. 3. Sg. Präs.,

Prät., Pt. Prät. r$dsd, r$d, r^di(n),

gsr^d.

Redensart f. 1. meist PL 'unverbindliches Gerede' verstr. I l m T h ü r OThür SOThür; dar tut sich awer sehre wichtch met sein Redensorten °Jena Löbe, dar kunne ä Menschen mät Rädensarten besoffen mache °Weim Bla; dös is nar su a Riädensort van na Sonnb. — 2. im PL 'Grobheiten, Unverschämtheiten' verstr. nöZThür IlmThür, seit. OThür SOThür, Suhl Sonnb; da schmessen sech die beeden altn Weibsn aber Redensarten an'n Kopp! Weim, häufiger dumme (garstige spitzige stichelfötzige) Redensarten. redesprächig A d j . 'gesprächig, herablassend freundlich' H e n n b 1881, °Mein Was 1895. Redewende f. 'Redewendung' Riedewenge Mühlh 1895. redlich Adj. 'mühsam' seit, in Wendungen wie er hat sich redlich durchgewürgt R u d s t 1882, mir schinn un plogen uns redlich un rockern uns ob °Pößn Nst, ar hot sich wos riädlichs ougeärwet Sonnb. reell Adj. 1. ' / ehrlich, aufrichtig' verstr.; dös sen reelle Leut Sonnb, ar hot reelle Absichten 'ernste Heiratsabsichten' ebd., mer speeln reell, do ward kee Schmu gemocht ° J e n a L ö b e . — 2.'solide, handfest' verstr.; en Steck Brut on Wörscht off de Haand, dos es wos Realles °Eisn UE1. Refermande —>• Reprimande. Reff 1 n. 1. 'Rückentragegestell'. — a. im kleinbäuerlichen Haushalt früher allg. außer nNOThür, °Cob, doch um 1950 im öNThür I l m T h ü r OThür SOThür, °Hildb, um Erf vielfach nicht mehr bek a n n t ; Dim. verstr. sEichsf, °Eisn w°Got, sonst seit. Es diente vor allem in bergigem Gelände zum Transport von Heu (Thür. Wald, °LSalz Bla), von

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Reff 1

A

Abb. R e f f 1 A Reff zum Heutransport aus °Ilm Stü. B Reff f ü r Leseholz aus °Schmal OSehö. Leseholz (Thür. Wald, WThür, °Mühlh Bol) oder von L a u b (°Heil Ber) u n d war je nach Zweck verschieden gestaltet (s. Abb.); auch Spielzeugkartons (°Sonnb J u d ) oder Rohre für Glasbläser (°Neuhs Sie) wurden damit getragen; zonte nahm dos Raaff on tröö ds Höö kämm, s fängt z rääne oo °Suhl Hei; übertr. dar hätt sich abber an Raff ufgehwckt 'eine Last aufgebürdet' Eichsf, ähnl. °Erf 1866, Rudst, °Schmal Brei, da mutt e si Raaft uffhock 'mit allen Habseligkeiten abziehen' °Schmal Brei, minn Raffchen 'all meine t Habe' °Worb Di, ähnl. °Jena Dür, ein ganzes Reff voll 'viel' R u d s t ; t Buckel- HeuHuck- Laubreff, Bürde Huckauf Hucke Hucker Querholz Raste Reffe1 Saum2 Trage. - b. 'ähnliches Gestell für Backsteine beim Hausbau', etwa 30 Backsteine fassend, ZThür IlmThür, verstr. N T h ü r W T h ü r H e n n b OThür SOThür, °Sonnb, 6'

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seit. NOThür, °Cob °Hildb. Auch Dachdecker (Weim) u n d Glaser (Naumb, °Lobst Eli) verwendeten ein R e f f , t Backstein- Buckel- Huckel- Stein(metzen)- Trage- Ziegelreff, A f f e Frosch Heppe Hucke Hund Pritsche Steinaffe Tragebere Trage Vogel. — C. 'Tragegestell hausierender Händler, zuweilen mit verschließbaren Fächern aus Korbgeflecht', so verwendet von Eichsfelder Leinewand-, Flanell- und Kurzwarenhändlern, verstr. N T h ü r W T h ü r ZThür IlmThür, °Schmal HAu, von Olitätenhändlern, ob. Schwarza, Arn; in drei Etagen unterteilt f ü r Käfige war das Reff der Vogelsteller (°Neuhs Mel, J e n a , °Pößn Nst) und der Taubenhändler (°Sömm Eßl, °Rudst SRe), ähnl. das hausierender Töpfer (°Grz TWo, °Pößn Nst) u n d der Marktfrauen aus °Nebra Sau; der aale Just gett immer nach mätn Raffe imhar °Mühlh Dach 1920; —»• Handels- Vogelreff. — 2 a. 'Quersack, in dem die Holzarbeiter ihren Proviant mitnehmen' Thür. Wald 1884 nach Regel LVk 1,36. - b. 'bis 1900 übliche Art des t Schulranzens' verstr. Mansf, °Querf Albs Bar, °Hal Hol HWei, °Mersb Klo Lau, auch der Raff °Hal Kol (benachbart der Tornister); —> Schulreff. — c ,'t Trageholz f ü r Wassereimer' n u r °Nordh Kra, °Naumb Fle. - 3. 'hölzerner t Sensenkorb an der Getreidesense' nur °Arn n°Ilm, seit. °Eisn °Got °Erf °Sömm, °Nordh Lie Nordh, °Jena Mün, °Saalf Bir, in °Arn NWi eine kleinere, bis 1914 verwendete A b a r t des Haferzeugs, in Suhl, °Ilm F r a u die jüngere, mit Drahtgaze bespannte F o r m ; —> Hafer- Sensenreff; s. K t . Sensenkorb. — 4 a. 'Lattengitter als hinterer Verschluß des Erntewagens, um eine größere Ladehöhe zu erreichen' nur sEichsf, °Mühlh Dör, °Eisn Naz Tre, wenig höher als die Wagenleitern; in °Heil Sic, °Mühlh Dör, °Eisn Naz ähnl. auch vorn am Wagen, in °Eisn Sehn auch beim Schubkarren üblich; t Vorsetzer. - b. ' F u t t e r r a u f e im Stall' n u r °Ilm Afd, °Hildb Eich Vei, °Sonnb Grü, Cob, H e n n b 1855; t Raufe. — c. ' / Kuchengestell' nur °Nordh Win, —>• Kuchenreff. — d. 'Gleitvorrichtung für Stroh an der Dreschmaschine, t Schüttelzeug'' °Worb B ü t . — e. 'Stangen über dem Kachelofen' nur °HMöls Stö, t Ofenstange. — 5. abwertend. — a. 'altes, baufälliges f Haus' verstr. W T h ü r ZThür H e n n b , seit. IlmThür, °SRoda Bob, Schmö, °Gera Wün, °Zeulr Au; wenn die drussen rimlatschen, schuttert s ganze Raff °Weim Tan, n Schmied seine Scheine, das alte R a f f , is endlich eingeporzelt °Pößn Nst, s ganze Raff (Lokal) setzt immer voll Studenten J e n a . — b. 'altes Gestell beliebiger A r t ' °Schmal Pap, 'altes Fahrzeug' °Schmö Goß. räfd, sWThür nwHennb, räf, seit, räfd söHennb, räf, seit. r$f Itzgr, sonst raf, -g-. Abweichender PI.: räfdw °Schmal Pap, räfdr °Sonnb Grü, rapr °Eisn

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Bcff2—Regal

Naz, 0 N e u h s Meus. Zu ahd. ref aus germ. *hripa-, urv e r w a n d t m i t lat. corbis. Bed. 4 b s t i m m t lautlich m i t d e m F e m . Raufe überein.

Reff 2 n. l a . 'abgemagerter Körper' in der Wend u n g das ole Faard kann sin Raff nich meh

jetrage

°Sondh GBr, ähnl. vom Menschen °Sondh Greu, °Mühlh Win, °Sömm Wei. - b. 'Rücken' in den Wendungen s Haff vollhaue 'verprügeln' Sondh, °Eisn OE1, °Jena Lobe, Rudst, °Pößn Mox, s Raff voll kriege °Sömm Bach, Salz, °Got Geo Sie. — 2. 'alte abgemagerte K u h ' °Worb Büt, °Mühlh Bick, °Eisn UEl. - 3. Scheltwort, vorwieg, für Frauen, verstr. — a. 'hagere Person, bes. magere, alte Frau' verstr. westl. Sangh-Erf—Mein, su derre wie a Raff °Sömm Hen, ähnl. °Heil Men, °Mühlh Lef; auch 'krumme, buckelige Frau' °Eisn Ru, °Pößn Nst. — b. 'böse, klatsch- und herrschsüchtige Frau' verstr. sIlmThür Itzgr wSOThür, °Eschw A u e ; Korl hot ower e bieses Raff geheirot ° P ö ß n R a ;

'dumme Frau' °Pößn LauN, °Schlz LBu, Hildb, 'langsam arbeitende Frau' °Mein Was; Granatenreff. — c. 'alte Frau' im übrigen Arbeitsgebiet. Lautlich m i t Reff1 übereinstimmend u n d als ü b e r t r . Bed. d a v o n a u f g e f a ß t , n a c h Kluge 590 jedoch zu a h d . href mit urspr. Bed. '(Mutter)leib, K a d a v e r ' aus germ. *hrefiz-, u r v e r w a n d t mit lat. corpus. — Zu Bed. l b ->• Reiji lb.

Reff 3 m. 'eiserner Kamm zum Flachsreffen, t Reffenbusch' °Erf Mön; hierzu wohl a Reff voll Zeahne ° S ö m m H e n ; zu —> reffen.

Reffbaum 1 m. 'Getreidesense mit Reff1 3' nur °Arn Dan; t Sense. Reffbaum 2 m. 'quer über die Tenne eingespannter Balken, an dem die Reffbüsche zum Reffen des Flachses befestigt wurden' °LSalz Neu 1801, °Erf Mön, Reffenbaum °Sondh Greu, °Mühlh ODo; t Reffenstange.

Reffe 1 f. 'Tragegestell, t Reff la' nur Raffe °Mein Wes, Raffen °Sondh NSp, °Cob Nst. Reffe 2 f . ' / Reffenbusch' Erf 1754 Reichart 5,175, wohl auch Räff Cob. Reffelbusch m. dass., °Hett Weib. reffcln swV. 'Flachs t riffeln' °Hett Weib, raffle °Nebra Woh. reffen swV. dass., verstr. NThür WThürnZThür, °Weim Fra, Schmal, in °Erf Sehe neben riffeln-, kaast uns emol uren Reffenbaum jeborje, mi wolln morjen Flachs reffe ° S o n d h G r e u ; —• Anreff ausreffen verrefft. rafd, -q- W T h ü r , °Worb Lei, °Mühlh ODo, °Sömm H e n , °Erf H a y Mön, °Weim F r a , sonst rg/a; e t y m . v e r w a n d t m i t raffen.

Reffenbusch m. 'eiserner Kamm zum Reffen des Flachses, t RiffeW °Sondh Ebe, °LSalz Neu, °Got

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Frm Win, °Salz Salz UBr; nach °LSalz Neu 1801 waren auf dem Reffbaum vier oder fünf sechs- bis a c h t z i n k i g e Reffenbüsche Reffelbusch Reffstock.

b e f e s t i g t ; t Refp

Reffe2

-buis Salz, °Got Win, -büs °Salz U B r , -bos °Got F r m , sonst -bus; die Ansetzung Raffenbausch bei H e r t e l 1895, S. 191, scheint nicht zwingend.

Reffenstange f. wohl 't Reffbaum2' Salz 1895. Refferad n. ohne Bedeutungsangabe: 1 Refferadt 1583 Schloß-Inv. Arn 54; vielleicht eine den Reffbaum ersetzende Vorrichtung mit kreisförmiger Anordnung der Reffenbüsche. Reffgezeug n. 'Gesindel' °Eisn See. Reffkasten m. 'Tragegestell, t Reff1 lc' nur °Worb Wae. - Reffkerl m.