Schriften: Band 1 Kommentar zum Hohelied [Unter Verwendung der Vorarbeiten von Harald Ringshausen] [Reprint 2015 ed.] 9783110923995, 3110178907, 9783110178906

This volume commences a complete edition of the writings of Nilus of Ancyra († ca. 430). It presents the first attempt t

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German Pages 597 [604] Year 2004

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Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen
1. Bibel
2. Antike Autoren und Werke
3. Frühere (Teil-)Ausgaben
4. Nachschlagewerke
5. In den Apparaten abgekürzt zitierte Sekundärliteratur
6. Allgemeine Abkürzungen
7. Auflösung der Handschriftensigla und Bedeutung der Klammem im griechischen Text
Einleitung
I. Keine direkte Überlieferung
II. Stand der Forschung
1. Die erste Phase
2. Die zweite Phase
3. Die jüngste Phase
III. Zielsetzung und Methode
IV. Zur Sammlung der Handschriften
V. Die Hauptform I
1. Die Hauptzeugen R und V
2. Die Eliminandi
VI. Analyse der Hauptform I
1. Synoptischer Aufriss der Hauptzeugen R und V
2. Stemmamethodische Analyse R-V
a. Die Nilus-Scholien
b. Die Gregor-Scholien
3. Strukturanalyse R-V
a. Die Übereinstimmungen in den Basiskriterien 1 und 2
b. Basiskriterium 3 (Autorenbestand und Scholienreihenfolge)
c. Basiskriterien 4 und 5 (Incipit und Desinit der Scholien und Keimena)
d. Ergebnis der Strukturanalyse R-V
VII. Die Hauptform II
1. Die Hauptzeugen C und D
2. Der Eliminandus
VIII. Analyse der Hauptform II
1. Die Aufgabenstellung
2. Synoptischer Aufriss der Hauptzeugen C und D
3. Stemmamethodischer Vergleich der Handschriften
4. C und D im strukturanalytischen Vergleich
5. D ein Repräsentant der Hauptform II
6. Struktur des Hauptzeugen C bis Keimenon Cant 6,5c-7d
a. Zielsetzung
b. Übersicht über die Struktur von C
c. Zusammenfassung und Auswertung der Übersicht
IX. Vergleich der Hauptformen I und II
1. Stemmamethodischer Vergleich
a. Vorbemerkung
b. Die Errores coniunctivi der Nilus-Scholien
c. Die Errores separativi der Nilus-Scholien
d. Die in den Hauptformen I und II enthaltenen Gregorscholien
2. Strukturanalytischer Vergleich der Hauptformen I und II
a. Die Übereinstimmungen in den Basiskriterien 1 und 2
b. Basiskriterium 3 (Autorenbestand und Scholienreihenfolge)
c. Basiskriterium 4 (Incipit und Desinit der Nilus-Scholien)
d. Basiskriterium 5 (Incipit und Desinit der Keimena)
3. Ergebnisse
X. Die Hauptform III
1. Die Hauptzeugen P und S
2. Die Eliminandi
a. Der Eliminandus des Hauptzeugen P
b. Die Handschriften der sog. Familie 2 als Eliminandi vonS
c. Die übrigen Eliminandi der Handschrift S
d. Exzerpte
e. Die alten Drucke
f. Fehlzuweisungen
XI. Die Analyse der Hauptform III
1. Die Aufgabenstellung
2. Synoptischer Aufriss der Hauptzeugen P und S
3. Die Hauptzeugen P und S unter stemmamethodischem Aspekt
4. Die Hauptzeugen P und S unter strukturanalytischem Aspekt
5. Prokop und die Grundkatene der Hauptform III
XII. Der Vergleich der Hauptformen I, II und III
1. Der Vergleich unter stemmamethodischem Aspekt
a. Die in den Hauptformen I, II und III enthaltenen Nilus-Scholien
b. Die in den Hauptformen I, II und III enthaltenen Scholien fremder Autoren
c. Ergebnis
2. Die Hauptformen I, II und III unter strukturanalytischem Aspekt
a. Die Übereinstimmung in den Basiskriterien 1 und 2 (Überlieferungszusammenhänge und äußere Form)
b. Die Übereinstimmung im Basiskriterium 3 (Autorenbestand und Scholienreihenfolge)
c. Die Übereinstimmung im Basiskriterium 4 (Incipit und Desinit der Scholien in den Hauptformen I, II und III)
d. Übereinstimmung in Basiskriterium 5 (Incipit und Desinit der Keimena in den Hauptformen I, II und III)
XIII. Die Rekonstruktion
1. Die Aufgabenstellung
2. Der traditionsgeschichtliche Aspekt
3. Der Archetyp
4. Das Original
XIV. Appendix: Weitere Überlieferungsformen
1. Bestand und Bedeutung
2. Die sog. 3Väter-Katene
3. Paraphrasierende Auszüge in einer katenenartigen Kommentierung zum Canticum
XV. Die Zuverlässigkeit des Textes
1. Die Problemstellung
2. Die Einheit des Werkes
3. Die Zuverlässigkeit des Wortlauts
4. Die Grenzen
XVI. Zur Technik der Ausgabe
XVII. Graphische Darstellung der Textentwicklung
Text
Indices
1. Index locorum, qui e scriptura sacra hausti sunt
2. Index nominum
3. Index verborum
4. Index locorum, qui ex aliis Nili operibus collati sunt
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 9783110923995, 3110178907, 9783110178906

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NILUS V O N A N C Y R A · SCHRIFTEN BAND I KOMMENTAR ZUM HOHELIED BEARBEITET VON HANS-UDO

w DE

G

ROSENBAUM

PATRISTISCHE TEXTE UND STUDIEN IM AUFTRAG DER

PATRISTISCHEN

KOMMISSION

DER AKADEMIEN DER W I S S E N S C H A F T E N IN DER B U N D E S R E P U B L I K D E U T S C H L A N D

H E R A U S G E G E B E N VON

H. C. B R E N N E C K E UND E. M Ü H L E N B E R G

BAND 57

WALTER DE GRUYTER · BERLIN · NEW YORK

NILUS VON ANCYRA · SCHRIFTEN H E R A U S G E G E B E N VON DER

PATRISTISCHEN ARBEITSSTELLE MÜNSTER

BAND I KOMMENTAR ZUM H O H E L I E D

B E A R B E I T E T VON

H A N S - U D O ROSENBAUM

[UNTER VERWENDUNG DER VORARBEITEN VON HARALD RINGSHAUSEN]

WALTER D E GRUYTER · BERLIN · NEW YORK

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Land Nordrhein-Westfalen

© Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt.

ISBN 3-11-017890-7 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ©

Copyright 2004 by Walter de Gruyter G m b H & Co. KG, 10785 Berlin

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Einbandgestaltung: Christopher Schneider, Berlin

VXORI CARISSIMAE

VORWORT I. Die Edition der Schriften des Nilus von Ancyra gehört zu den vorrangigen Projekten der Patristischen Arbeitsstelle Münster. Dass deren erster Band nun erscheinen kann, erfüllt uns mit Freude. Habent sua fata libelli - diese viel zitierte Sentenz des Terentianus Maurus, die insbesondere fur Editionen aller Art gilt, sei im Blick auf die Vorgeschichte des hier präsentierten Buches beansprucht, um einige Eigentümlichkeiten unseres Unternehmens zu erklären. Es begann damit, dass die 1967 von Hermann Langerbeck betreute, von der Philosophischen Fakultät der Universität Frankfurt/Main angenommene Dissertation Harald Ringshausens über den Hoheliedkommentar des Nilus von Ancyra (eine Rekonstruktion des Textes aus der Katenenüberlieferung) in der Reihe „Patristische Texte und Studien" veröffentlicht werden sollte (ein Teildruck erschien 1967 ohne den Text, vgl. unten p. 1*, Anm. 1). Die Patristische Kommission der Akademien der Wissenschaften beschloss entsprechend, doch die Drucklegung erschien wegen der komplizierten Textüberlieferung und der Vielzahl erforderlicher Apparate als zu schwierig. Auf Anraten von Carl Andresen übernahm Kurt Aland als einer der beiden PTS-Herausgeber 1974 die Verantwortung für eine Bearbeitung und betraute damit den wissenschaftlichen Mitarbeiter der Patristischen Arbeitsstelle Münster, Hans-Udo Rosenbaum. Dieser war allerdings von einer Fülle anderer Arbeiten so beansprucht, dass Ringshausens Manuskript weitere Jahre liegen blieb. Immerhin hatte er sich so weit mit der komplizierten Materie vertraut gemacht, dass er eine beachtliche Kritik an Robert Brownings Auswertung einer Handschrift, die angeblich den verlorenen, nur in Katenen erhaltenen Kommentartext enthalten sollte, publizieren konnte (vgl. unten pp. 2* sq., Anm. 2 und 4). Wenig später veröffentlichte Santo Lucä eine unbekannte Handschrift mit dem Schlussteil zu Cant. 6,8 - 8,14 (vgl. unten p. 2*, Anm. 6; zur Sache vgl. pp. 120* sqq.). 1994 erschien dann als „edition princeps" der erste Teil von Nilus' Kommentar (bis Cant. 4,1), bearbeitet, übersetzt und erläutert von Marie-Gabrielle Guerard (vgl. unten, p. 8*, Anm. 30); die Fortsetzung unterblieb bislang - aus Gründen, die unten p. 9* angesprochen werden.

VIII

Vorwort

Als mir nach dem Tode Kurt Alands 1994 von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften die Leitung der Patristischen Arbeitsstelle Münster übertragen wurde, veranlasste ich, dass diese sich vordringlich der Nilusedition zuwandte. Indes war die Arbeit viel komplizierter als ursprünglich angenommen: Durch eine nochmalige, intensive Sichtung des Handschriftenmaterials und die Weiterentwicklung und konsequente Anwendung der von Ringhausen initiierten Verbindung von Strukturanalyse und Stemmamethode hat Hans-Udo Rosenbaum die vielbeschworene „Kärrnerarbeit" eines Patristikers unermüdlich, detailgenau und systematisch geleistet. Damit wurde der Rückschluss auf eine Urkatene ermöglicht, die textlich dem verlorenen Niluskommentar relativ nahesteht. Unsere Hoffnung ist nicht unbegründet, dass damit die Rekonstruktion von Nilus' Hoheliedkommentar in vorerst abschließender Form gelungen ist. Hinzu kommt die aufwändige Abfassung der Einleitung zur Methodik und Überlieferungsgeschichte; sie ist ein weithin neu erbrachtes Werk - eine reichhaltige Monographie zu einem komplexen Thema. In Fortführung von H. Ringshausens Arbeit hat H.-U. Rosenbaum für zwei Forschungsbereiche Neuland erschlossen: für Nilus' Gesamtwerk und für die Katenenüberlieferung. Einerseits wird im Blick auf letztere ein schwer überschaubares Gebiet, dessen wissenschaftliche Erforschung vor gut einhundert Jahren mit den Werken von G. Karo/H. Lietzmann und M. Faulhaber begann - erstmals eine bereits vor Prokopius von Gaza (welcher gemeinhin als Urheber der Literaturgattung Katene bzw. als erster Zeuge derselben galt) existente Katene erschlossen, die ins 5. Jahrhundert und damit in relative Nähe zu Nilus reicht. Ferner werden die unterschiedliche Technik der Katenenherstellung und die Eigenart dieses literarischen Genus ausfuhrlich dokumentiert, so dass am konkreten Beispiel generelle Einsichten gewonnen werden können. Andererseits wird ein neues, gesichertes Fundament fur die - bislang höchst defizitäre - Nilusforschung gewonnen. Denn über diesen asketischen Schriftsteller besitzen wir nur wenige Kenntnisse, die kritischer Nachfrage standhalten können. Ob die unter seinem Namen überlieferten Texte (vgl. MPG 79, 81-1093) authentisch sind, bedarf einer neuen, sorgfältigen Überprüfung. Unsere Edition seines zweifellos echten Hoheliedkommentars bietet die Basis für Untersuchungen der ansonsten mit seinem Namen verbundenen Schriften sowie des besonders problematischen Briefkorpus: Die Echtheitsprobleme können jetzt aufgrund von Vergleichen der Sprache und des Stils, der exegetischen Methodik und der theologischen Denkweise stringenter bearbeitet werden; dafür liefert v.a. der ausfuhrliche Index verborum (unten pp. 225-314), den Sebastian Buck angefertigt hat, wichtige Anhaltspunkte. Wir bemü-

Vorwort

IX

hen uns, diesem ersten Band der Nilus-Schriften möglichst bald einen weiteren Band mit asketischen Traktaten folgen zu lassen. Wenn ein so langwieriges, kompliziertes Unternehmen zu einem guten Ende gekommen ist, gebietet die Gerechtigkeit eine ausdrückliche Danksagung, die allerdings die wirklichen Mühen kaum adäquat berücksichtigen kann. An vorderster Stelle danke ich Herrn Hans-Udo Rosenbaum, den wir vor kurzem in den sog. Ruhestand verabschiedet haben, für seine intensive, kreative Forschungs- und Editionstätigkeit, sodann Herrn Sebastian Buck fiir mancherlei Hilfen bis hin zur perfekten und gerade deshalb sehr mühevollen Erstellung einer reproreifen Druckvorlage. An zweiter Stelle danke ich Herrn Dr. Harald Ringshausen für seine subtil-innovative Grundlagenarbeit und für seine großzügige Kooperation in den vergangenen Jahren. Dass die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften uns über viele Jahre hinweg die erheblichen Finanzmittel bereitgestellt hat, die wir benötigten, ist angesichts der heutigen Mittelknappheit und vielfachen Einschränkung geisteswissenschaftlicher Forschung eines betonten Dankes würdig; insbesondere schließe ich hierin deren Generalsekretär, Herrn Ministerialrat Udo Henneböhle, ein, der immer wieder Möglichkeiten gefunden hat, unsere Arbeit zu unterstützen. Der Patristischen Kommission der deutschen Akademien und den beiden Herausgebern der PTS-Reihe danke ich dafür, dass sie den vor langen Jahren gefassten Beschluss zur Aufnahme dieses Werkes unter den veränderten Umständen aufrecht erhalten haben. Münster, den 21. April 2004

Wolf-Dieter Hauschild Leiter der Patristischen Arbeitsstelle Münster

II. Die Verfasserschaft des Nilus fur den Hohelied-Kommentar ist durch die Katenentradition sicher bezeugt. Wenn man sich also ein Bild machen will vom Wortschatz, vom Stil, von der Theologie und dem Denken des Nilus überhaupt, dann dürfte er die verlässlichste Ausgangsbasis bilden. Ich denke, dass der vorgelegte Text die Nilus-Forschung auf eine ganz neue Grundlage stellen wird. Auch in philologischer Hinsicht betritt die Ausgabe Neuland. Anfänglich wurden Katenen ja fast ausschließlich als Steinbruch benutzt,

χ

Vorwort

um die direkte Überlieferung weiter abzusichern, oder es wurden Fragmentensammlungen veröffentlicht, um von verlorenen Texten wenigstens einen ungefähren Eindruck zu vermitteln. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist man dann endlich auch dazu übergegangen, die Katene als eigene Literaturform ernst zu nehmen und für Editionen auf diesem Gebiet Sorge zu tragen. Über diese Zielstellungen geht die vorliegende Ausgabe deutlich hinaus, weil die Gunst der Überlieferung es möglich erscheinen ließ, den Kommentar (mit Hilfe einer bisher noch nirgendwo angewandten Kombination aus Strukturanalyse und Stemmamethode) als literarische Einheit zu edieren. Das Grundkonzept dafür und die erste Stufe einer Realisierung gehen auf Arbeiten zurück, die Harald Ringshausen 1963 und 1964 zur Erlangung des Doktorgrades durchgeführt hat. Doch reichten diese weit über den Bereich der dann veröffentlichten Dissertationsschrift (vgl. unten p. 1*, Anm. 1) hinaus; denn ihr eigentliches Ziel war die Edition des Hohelied-Kommentars. Die unveröffentlicht gebliebenen Vorarbeiten dafür waren durchaus beachtlich (ihre Bedeutung für den vorliegenden Band dürfte mit einem Anteil von einem Drittel einigermaßen korrekt beschrieben sein). Zu einer Verwirklichung des Editionsvorhabens ist es allerdings nicht gekommen. Vielmehr ist das Material für lange Zeit unbearbeitet liegengeblieben. Erst 1974 ist es auf Anregung von Prof. Andresen und mit dem Einverständnis Dr. Ringshausens der Patristischen Arbeitsstelle übergeben worden und damit in meine Obhut gelangt. Aber die alsbald verordneten Sparmaßnahmen haben den Start der Arbeit erneut hinausgezögert und auch später immer wieder zu Unterbrechungen geführt. Durch den Tod von Prof. Kurt Aland am 13.4.1994 schien das Projekt dann endgültig am Ende. Indessen ist es dem Nachfolger Alands in der Leitung der Arbeitsstelle, Herrn Prof. Wolf-Dieter Hauschild, schon bald nach seinem Amtsantritt gelungen, die finanziellen, technischen und personellen Voraussetzungen zu schaffen, um das Projekt wieder in Gang zu setzen. Jeder, der weiß, welcher Anstrengungen ein solches Tun in schwierigen Zeiten bedarf, wird mit mir darin übereinstimmen, dass ihm dafür allergrößter Dank gebührt. Allerdings zeigte sich bald, dass die Schwierigkeiten nach so langen Jahren der Arbeitsunterbrechung größer waren als alle Beteiligten ursprünglich angenommen hatten: Neue Handschriften und die Fortschritte in der Katenenforschung machten eine grundlegende Revision des Textes und eine neue vertiefte Beschäftigung mit den methodischen Grundsatzfragen unausweichlich. Das hat mehr Zeit in Anspruch genommen als ursprünglich geplant war. Und so möchte ich allen Verantwortlichen an dieser Stelle meinen herzlichen Dank sagen für die Geduld, mit der

XI

Vorwort

sie meine Arbeit begleitet haben. Das gilt vor allem für die Herausgeber

der Patristischen Texte und Studien und die Verantwortlichen des Verlages de Gruyter. Dank sagen möchte ich auch den Herren Professoren Carl Andresen ( f ) und Hermann Dörries ( f ) fur die Erstbegutachtung sowie den Herren Professoren Ekkehard Mühlenberg und Dieter Hagedorn, die sich aus Anlass der Evaluation der Arbeitsstelle eingehend mit dem „Nilus-Projekt" beschäftigt und mir bei dieser Gelegenheit manch wichtigen Hinweis gegeben und reichlich Mut zugesprochen haben. Auch jenen drei Gelehrten, die angesichts schwieriger Textentscheidungen durch Konjekturvorschläge geholfen haben (vgl. unten p. 241* am Ende) sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt. Dank sagen muss ich auch den Hilfskräften der Arbeitsstelle, die mich (abgesehen von dem Engagement, mit dem sie sich über das geforderte Maß hinaus der Arbeit gewidmet haben) vor allem in Computerfragen immer wieder fachmännisch unterstützt haben. Ausdrücklich seien hier Sebastian Buck, der auch für den Index verantwortlich zeichnet, Mathias Glaser und Dr. Oliver Kösters genannt, ohne deren Sachwissen mir die Bereitstellung eines camera-ready-manuscript kaum möglich gewesen wäre. Ganz besonders herzlich und liebevoll danken möchte ich aber meiner Frau Wally Rosenbaum: Obwohl das Projekt nicht nur mehr Zeit in Anspruch genommen hat als geplant war, sondern auch mehr als mir eigentlich zur Verfügung stand, da ich bereits im Mai vergangenen Jahres aus Altersgründen aus dem Dienst geschieden bin, hat sie meiner Arbeit immer das allergrößte Verständnis entgegengebracht und mir so die Lust an der Arbeit und die Kraft dazu erhalten. Ohne diesen Rückhalt wäre das Werk nicht zum Abschluss gelangt, sondern der Torso geblieben, der es jahrelang war. Ihr ist deshalb dieses Buch gewidmet. Münster, den 21. April 2004

Hans-Udo Rosenbaum

INHALTSVERZEICHNIS Vorwort Inhaltsverzeichnis Abkürzungen 1. Bibel 2. Antike Autoren und Werke 3. Frühere (Teil-)Ausgaben 4. Nachschlagewerke 5. In den Apparaten abgekürzt zitierte Sekundärliteratur 6. Allgemeine Abkürzungen 7. Auflösung der Handschriftensigla und Bedeutung der Klammern im griechischen Text Einleitung I. Keine direkte Überlieferung II. Stand der Forschung 1. Die erste Phase._ 2. Die zweite Phase 3. Die jüngste Phase III. Zielsetzung und Methode IV. Zur Sammlung der Handschriften V. Die Hauptform I .._..._.. 1. Die Hauptzeugen R und V 2. Die Eliminandi VI. Analyse der Hauptform I 1. Synoptischer Aufriss der Hauptzeugen R und V 2. Stemmamethodische Analyse R-V a. Die Nilus-Scholien b. Die Gregor-Scholien 3. Strukturanalyse R-V a. Die Übereinstimmungen in den Basiskriterien 1 und 2 b. Basiskriterium 3 (Autorenbestand und Scholienreihenfolge) α. Norm und Abweichungen in R ß. Analyse der Abweichungen in R γ. Bewertung von R δ. Strukturelle Eigenheiten von V ε. Auswertung c. Basiskriterien 4 und 5 (Incipit und Desinit der Scholien und Keimena) d. Ergebnis der Strukturanalyse R-V

VII XIII XVII XVII XVIII XXXI XXXII XXXIV XXXVI XXXVII 1* 3* 4* 6* 8* 9* 19* 21* 21 * 24* 24* 28* 48* 48* 50* 52 * 52* 52* 52* 56* 71* 73* 85* 90* 98*

xrv VII.

Inhalt

Die Hauptform II 1. Die Hauptzeugen C und D 2. Der Eliminandus VIII. Analyse der H a ü p t f o r m Υ 1. Die Aufgabenstellung 2. Synoptischer Aufriss der Hauptzeugen C und D 3. Stemmamethodischer Vergleich der Handschriften 4. C und D im strukturanalytischen Vergleich 5. D ein Repräsentant der Hauptform II 6. Struktur des Hauptzeugen C bis Keimenon Cant 6,5c-7d a. Zielsetzung b. Übersicht über die Struktur von C c. Zusammenfassung und Auswertung der Übersicht IX. Vergleich der Hauptformen I und II 1. Stemmamethodischer Vergleich a. Vorbemerkung b. Die Errores coniunctivi der Nilus-Scholien c. Die Errores separativi der Nilus-Scholien d. Die in den Hauptformen I und II enthaltenen Gregorscholien 2. Strukturanalytischer Vergleich der Hauptformen I und II a. Die Übereinstimmungen in den Basiskriterien 1 und 2 . b. Basiskriterium 3 (Autorenbestand und Scholienreihenfolge) c. Basiskriterium 4 (Incipit und Desinit der NilusScholien) d. Basiskriterium 5 (Incipit und Desinit der Keimena) 3. Ergebnisse X. Die Hauptform 1. Die Hauptzeugen Ρ und S 2. Die Eliminandi a. Der Eliminandus des Hauptzeugen Ρ b. Die Handschriften der sog. Familie 2 als Eliminandi vonS c. Die übrigen Eliminandi der Handschrift S d. Exzerpte e. Die alten Drucke f. Fehlzuweisungen XI. Die Analyse der Hauptform III 1. Die Aufgabenstellung 2. Synoptischer Aufriss der Hauptzeugen Ρ und S 3. Die Hauptzeugen Ρ und S unter stemmamethodischem Aspekt 4. Die Hauptzeugen Ρ und S unter strukturanalytischem Aspekt 5. Prokop und die Grundkatene der Hauptform III XII. Der Vergleich der Hauptformen I, II und III 1. Der Vergleich unter stemmamethodischem Aspekt

102* 102* 106* 107* 107* 108* 115* 120* 127* 128* 128* 129* 145* 149* 149* 149* 149* 150* 152* 153* 153* 153* 155* 156* 157* 159* 159* 161* 161* 161* 166* 169* 170* 171* 171 * 171 * 172* 197* 198* 204* 206* 206*

Inhalt a.

Die in den Hauptformen I, II und III enthaltenen NilusScholien b. Die in den Hauptformen I, II und III enthaltenen Scholien fremder Autoren c. Ergebnis 2. Die Hauptformen I, II und III unter strukturanalytischem Aspekt a. Die Übereinstimmung in den Basiskriterien 1 und 2 (Überlieferungszusammenhänge und äußere Form) b. Die Übereinstimmung im Basiskriterium 3 (Autorenbestand und Scholienreihenfolge) c. Die Übereinstimmung im Basiskriterium 4 (Incipit und Desinit der Scholien in den Hauptformen I, II und III).. α. Nilus-Scholien β. Scholien der übrigen Autoren Vergleich zwischen den Hauptformen III und II _. Vergleich zwischen den Hauptformen III und I... γ. Ergebnis d. Übereinstimmung in Basiskriterium 5 (Incipit und Desinit der Keimena in den Hauptformen I, II und III) _ XIII. Die Rekonstruktion 1. Die Aufgabenstellung 2. Der traditionsgeschichtliche Aspekt 3. Der Archetyp 4. Das Original XIV. Appendix: Weitere Überlieferungsformen 1. Bestand und Bedeutung 2. Die sog. 3Väter-Katene 3. Paraphrasierende Auszüge in einer katenenartigen Kommentierung zum Canticum XV. Die Zuverlässigkeit des Textes 1. Die Problemstellung 2. Die Einheit des Werkes 3. Die Zuverlässigkeit des Wortlauts 4. Die Grenzen XVI. Zur Technik der Ausgabe XVII. Graphische Darstellung der Textentwicklung Text Indices 1. 2. 3. 4.

206* 207* 207* 208* 208* 209* 210* 210* 210* 210* 211* 212* 213* 213* 213* 213* 217* 220* 222* 222* 223* 228* 235* 235* 236* 237* 239* 239* 242* 1

Index Index Index Index

locorum, qui e scriptura sacra hausti sunt nominum verborum locorum, qui ex aliis Nili operibus collati sunt

213 215 222 225 315

ABKÜRZUNGEN 1. Bibel . LXX

Septuaginta (soweit vorliegend) zitiert nach: Septuaginta, Vetus Testamentum Graecum auctoritate Academiae Scientiarum Gottingensis editum, Göttingen 1962 ff. Ansonsten nach: Rahlfs, Alfred, Septuaginta, id est Vetus Testamentum Graece iuxta LXX interpretes, Vol. 1 und 2, 6. Aufl., Stuttgart o.J. Zitiert nach: Novum Testamentum Graece post Eberhard et Erwin Nestle editione vicesima septima revisa communiter ediderunt Barbara et Kurt Aland, Johannes Karavidopoulos, Carlo M. Martini, Bruce M. Metzger, Stuttgart 1993, 8. Druck 2001

NT

Altes Testament Gen Ex Jud I II Par I-III Regn Ps Prov Eccl Job Cant Sap Sir Os Mich Joel Jon Nah Hab Agg Zach Mal Is Jer Lam Ez Dan

Genesis Exodus Judices Paralipomena I. II Regna I-III Psalmi Proverbia Ecclesiastes Job Canticum Canticorum Sapientia Siracides Osee Michaeas Joel Jonas Nahum Habacuc Aggaeus Zacharias Malachias Isaias Jeremias Lamentationes seu Threni Ezechiel Daniel

Neues Testament Matth Marc Luc Joh Act Rom I II Cor Gal Eph Phil Col I Thess I Tim Tit I Petr Hebr

Evangelium secundum Matthaeum Evangelium secundum Marcum Evangelium secundum Lucam Evangelium secundum Johannem Actus Apostolorum Ad Romanos epistula Ad Corinthios epistulae I. II Ad Galatas epistula Ad Ephesios epistula Ad Philippenses epistula Ad Colossenses epistula Ad Thessalonicenses epistula I Ad Timotheum epistula I Ad Titum epistula Petri epistula I Ad Hebraeos epistula

XVIII

Abkürzungen

2. Antike Autoren und Werke CC S L / G CSEL GCS

GNO MPG PTS SC

Corpus Christianorum Series Latina / Graeca Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum Die Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte, bei ungezählt gelassenen Bänden Bandzahlen in < > Gregori Nysseni Opera auxilio aliorum virorum doctorum edenda curavit Wernerus Jaeger Patrologiae cursus completus, series Graeca accurante J.-P. Migne Patristische Texte und Studien Sources Chrötiennes

Ambros, De bono mortis, Schenkl (CSEL 32,1)

Ambrosius, De bono mortis, in: Opera, pars prima, recensuit Carolus Schenkl, CSEL 32,1, Prag-Wien-Leipzig 1897, 701-753

Ambros, De int lob et David (CSEL 32,2)

Ambrosius, De interpellatione lob et David, in: Opera, pars altera, recensuit Carolus Schenkl, CSEL 32,2, Prag-Wien-Leipzig 1897, 209-296

Ambros, De Isaac, Schenkl (CSEL 32,1) Ambros, Expos in Luc, Adriaen (CC SL 14)

Ambrosius, De Isaac, in: Opera, pars prima, recensuit Carolus Schenkl, CSEL 32,1, Prag-Wien-Leipzig 1897, 639-700

Ambros, In Psalm CXVIII, Petschenig (CSEL 62)

Ambrosius, Expositio Psalmi CXVIII, recensuit M. Petschenig, in: Opera, pars quinta, CSEL 62, Wien 1913, editio altera supplementis aucta curante M. Zelzer, Wien 1999

Ambros,

Ambrosius, De virginitate, liber unus, ed. Egnatius Cazzaniga, Corpus Scriptorum Latinorum Paravianum, Turin 1952

De virg, Cazzaniga (CSLP) Apolinar

Ambrosius, Expositio Evangelii secundum Lucam, in: Opera, pars quarta, cura et studio M. Adriaen, CC SL 14, Turnhout 1957, 1-400

Apolinarius, Commentarius in Canticum Canticorum Vide Procopius

Abkürzungen

XIX

Appon, In Cant, Vregille-Neyrand (CC SL 19)

Apponius, In Canticum Canticorum expositio, edd. B. de Vregille et L. Neyrand, CC SL 19, Turnhout 1986

Arist, Hist animal

Aristoteles, Historia animalium, in: Aristotelis opera, ex recensione I. Bekkeri ed. Academia Regia Borussica, editio altera quam curavit Olof Gigon, Vol. 1, 1831, N D Berlin 1970

(Pseudo-) Athanasius, Fragm in Cant, MPG 27

Athanasius, Appendix ad fragmenta in Cantica vel Homilia in Canticum, in: Opera omnia quae exstant vel quae ejus nomine circumferuntur, pars tertia, MPG 27, Paris 1857, 1347-1362 [apud Geerard, Clavis II 2239, inter spuria ponitur]

(Pseudo-?) Athanasius, Synopsis Scripturae Sacrae, MPG 28

Athanasius, Synopsis Scripturae Sacrae, in: Opera omnia quae exstant vel quae ejus nomine circumferuntur, MPG 28, N D Turnhout 1993, 283-438. [apud Geerard, Clavis II 2249, inter dubia ponitur]

(Pseudo-)Athanasius, De trin dial, MPG 28

Athanasius, De sancta trinitate dialogus, in: Opera omnia quae exstant vel quae sub ejus nomine circumferuntur, MPG 28, ND Turnhout 1993, 1115-1338 [apud Geerard, Clavis II 2254, inter dubia ponitur]

Basil, Reg fiis, MPG 31

Basilius Caesariensis, Regulae fusius tractatae, in: Opera omnia quae exstant vel quae sub ejus nomine circumferuntur, pars tertia, MPG 31, Paris 1885, 889-1077

Basil, In Isaiam, MPG 30

Basilius Caesariensis, Enarratio in prophetam Isaiam, in: Opera omnia quae exstant vel quae sub ejus nomine circumferuntur, MPG 30, ND Turnhout 1991, 118670 [apud Geerard, Clavis II 2911, inter dubia ponitur. Editio Loonbeck cognosci non potuit]

Basil, Horn in Psalm CXV, MPG 30

Basilius Caesariensis, Homiliae in Psalmum CXV, in: Opera omnia quae exstant vel quae sub ejus nomine circumferuntur, MPG 30, ND Turnhout 1991, 104 B1 117 A12 [apud Geerard, Clavis II 2910, inter dubia ponitur]

XX

Abkürzungen

Choricius, Miltiades, Foerster-Richtsteig

Choricius Gazaeus, Miltiades, in: Opera recensuit Richgrdus Foerster, editionem confecit Eberhardus Richtsteig, Leipzig 1929, 198-221

Clem Alex, Paed, Stählin/Treu (GCS )

Clemens Alexandrinus, Paedagogus, herausgegeben von Otto Stählin, dritte, durchgesehene Auflage von Ursula Treu, in: Clemens Alexandrinus, Werke 1, GCS , Berlin 1972, 87-292

Clem Alex, Strom, Stählin/Früchtel (GCS )

Clemens Alexandrinus, Stromata Buch IVI, herausgegeben von Otto Stählin, neu herausgegeben von Ludwig Früchtel, 4. Auflage mit Nachträgen von Ursula Treu, in: Clemens Alexandrinus, Werke 2, GCS , Berlin 1985

Cyrill Alex in Procopii Catena in Cant

Vide Procopius

Cyrill Alex, Fragm in Cant, MPG 69

Cyrillus Alexandrinus, Fragmenta in Cantica Canticorum, MPG 69, Paris 1859, ND Turnhout 1997, 1278-1293

Cyrill Hierosol, Catech, Reischl-Rupp I+II

Cyrillus Hierosolymarum, Catecheses I-XI, ed. Guilielmus Carolus Reischl, in: Opera quae supersunt omnia I, München 1848, ND Hildesheim 1967, 1-321 Catecheses illuminandorum XII-XVIII, ed. Josephus Rupp, in: Opera quae supersunt omnia 2, München 1860, ND Hildesheim 1967, 1-343

Cyrill Hierosol, Homilia in Paralyticum, ReischlRupp II

Cyrillus Hierosolymarum, Homilia in paralyticum iuxta piscinam iacentem, ed. Josephus Rupp, in: Opera quae supersunt omnia 2, München 1860, ND Hildesheim 1967, 405-427

Didym Caec, Didyme l'Aveugle, Sur la Genese. Texte In Gen, Nautin-Doutreleau (SC 24) inedit d'apres un papyrus de Toura. Introduction et notes par Pierre Nautin avec la collaboration de Louis Doutreleau, tome II, SC 244, Paris 1978

Abkürzungen

XXI

Didym Caec, In Psalm (Mühlenberg) (PTS 15+16)

Ekkehard Mühlenberg, Psalmenkommentare aus der Katenenüberlieferung Bd. I [continens catenarum fragmenta ex Didymi commentario in psalmos 1-50], PTS 15, Berlin 1975; Bd. II [continens catenarum fragmenta ex Didymi commentario in psalmos 51-150], PTS 16, Berlin 1977

Didym Caec, In Zach, Doutreleau (SC 84)

Didyme l'Aveugle, Sur Zacharie. Texte inedit d'apres un papyrus de Toura. Introduction, texte critique, traduction et notes de Louis Doutreleau, tome II, SC 84, Paris 1962

Epiphan,

Epiphanius, Werke 1 [continens Panarion haer. 1-33], herausgegeben von Karl Holl, GCS 25, Leipzig 1915, 153-464

Panarion, Holl (GCS 25) Epiphan, Panarion, Holl (GCS )

Epiphanius, Werke 3 [continens Panarion haer. 65-80; De fide], herausgegeben von Karl Holl, GCS 37; 2. bearbeitete Auflage herausgegeben von Jürgen Dummer, GCS , Berlin 1985,1-496

Etym Magn

Etymologicon Magnum seu verius Lexicon saepissime vocabulorum origines indagans ex pluribus lexicis scholiastis et grammaticis anonymi cuiusdam opera concinnatum, ad codd. mss. recensuit et notis variorum instruxit Thomas Gaisford S.T.P., Oxford 1848

Euagr, Schol in Prov, Gehin (SC 340)

Evagre le Pontique, Scholies aux Proverbes, Introduction, texte critique, traduction, notes, appendices et index par Paul Gehin, SC 340, Paris 1987

Euseb,

Eusebius, Praeparatio evangelica, herausgegeben von Karl Mras, in: Eusebius, Werke 8,1, GCS 43,1, Berlin 1954

Praep ev, Mras (GCS 43,1) Galen, De pulsuum differentiis, Kühn

Gaudentius, Tract, Glück (CSEL 68)

Claudius Galenus, De pulsuum differentiis, editionem curavit Carolus Gottlob Kühn, in: Medicorum Graecorum Opera quae exstant 8, Leipzig 1824, 636-694 Gaudentius Brixensis, Tractatus, recensuit Ambrosius Glueck, CSEL 68, Wien-Leipzig 1936

XXII

Greg Nyss, In Cant, Langerbeck (GNO VI) Cf. „6. Allgemeine Abkürzungen" sub La.

Greg Nyss, Virg, Cavarnos (GNO VIII) Hieronym, In Math IV, Hurst-Adriaen (CC SL 77) Hippolyt, De Cantico, Garitte (CSCO 264)

Abkürzungen

Gregorius Nyssenus, Commentarius in Canticum Canticorum, ed. Hermannus Langerbeck, GNO VI, Leiden 1960, N D 1986 Gregorius Nyssenus, De virginitate, ed. Johannes P. Cavarnos, GNO VIII 1, Opera ascetica, Leiden 1952,247-343 Hieronymus, Commentariorum in Matheum libri IV, cura et studio D. Hurst et M. Adriaen, CC SL 77, Tumhout 1969 Hippolytus, Interpretatio Cantici Canticorum / Traiti d'Hippolyte sur le Cantique des cantiques, Version G^orgienne, traduite par Gerard Garitte, in: Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium 264, Scriptores Iberici 16, Leuven 1965, 23-53

Hippolyt, De Cantico, Bonwetsch (TU 23)

Hippolyts Kommentar zum Hohenlied. Auf Grund von N. Marrs Ausgabe des grusinischen Textes herausgegeben von G. Nathanael Bonwetsch, in: Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur, herausgegeben von Oscar von Gebhardt und Adolf Harnack, Neue Folge 8. Band, Heft 2c, der ganzen Reihe Bd. 23, Leipzig 1903

(Pseudo-) Hippolyt, In Cant, Pitra

Analecta sacra Patrum Antenicaenorum IX, 1, 1 (Sancti Hippolyti quae supersunt Syriace fragmenta, 1: Ex commentario in Canticum Canticorum), collegit J. P. Paulinus Martinus, in: Analecta sacra spicilegio Solesmensi parata IV: Patres Antenicaeni, ed. Joannes Baptista Card. Pitra, Paris 1883,306-310 [Mösinger, Monumenta Syriaca II, ubi a p. 9 ad p. 32 sub nomine Philoponi integer commentarius publici iuris factus esse affirmatur a Paulino Martino p. 306, annotatio 1, cognosci non potuit]

Joh Chrys, In Romanum mart. I (MPG 50)

Johannes Chrysostomus, Laudatio S. Martyris Romani I, Opera omnia quae exstant vel quae ejus nomine circumferuntur 2,1, MPG 50, Paris 1862,605-612

Abkürzungen

XXIII

Isid, Etym, Lindsay

Isidoras Hispalensis, Etymologiarum sive originum libri XX, ed. W. A. Lindsay, I (libri I-X) et II (libri XI-XX), Oxford 1911

Joseph, Antiquitates

Flavii Iosephi opera I: Antiquitatum Iudaicarum libri I-V, recognovit Benedictas Niese, Berlin 1888 [ND 1955]

Justin,

Iustinus Martyr, Apologia Maior, edited by Miroslav Marcovich, in: Apologiae pro Christianis, PTS 38, Berlin 1994, 31-133

I Apol, Marcovich (PTS 38) Justin,

Iustinus Martyr, Dialogus cum Tryphone, edited by Miroslav Marcovich, PTS 47, Berlin 1997

Dial, Marcovich (PTS 47)

Langerbeck, vgl. Greg Nyss

La Marc Aurel, Ad se ipsum Method, Sympos, Musurillo (SC 95)

Nil, De mal cogitat, MPG 79 Nil, De mon praest, MPG 79 Nil, De monast exerc, MPG 79 Nil, De octo spir, MPG 79 Nil, De orat, MPG 79 Nil, De vol paupert, MPG 79

Marcus Aurelius, Ad se ipsum libri XII, edidit Joachim Dalfen, Bibliotheca Scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana, Leipzig 1987 Methode d'Olympe, Le Banquet, Introduction et texte critique par Herbert Musurillo, Traduction et notes par VictorHenry Debidour, SC 95, Paris 1963 Nilus, De diversis malignis cogitationibus, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 79, Paris 1865, 1200-1233 Nilus, De monachorum praestantia, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 79, Paris 1865, 1062-1093 Nilus, De monastica exercitatione, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 79, Paris 1865, 720-809 Nilus, De octo spiritibus malitiae, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 79, Paris 1865, 1145-1164 Nilus, De oratione, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 79, Paris 1865, 1165-1200 Nilus, Tractatus de paupertate voluntaria, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 79, Paris 1865, 967-1060

XXIV

Abkürzungen

Nil, Epist, MPG 79

Nilus, Epistolarum libri editione Leonis Allatii cum recensione collata, in: Opera potuerunt omnia, MPG 79, 82-582

Nil,

Nilus, Oratio in Albianum, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 79, Paris 1865, 695-712

In Albianum, MPG 79 Nil, Narratio, Conca Nil, Perist, MPG 79

quatuor ex Petri Possini quae reperiri Paris 1865,

Nilus Ancyranus, Narratio, ed. Fabricius Conca, Bibliotheca Scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana, Leipzig 1983 Nilus, Peristeria seu tractatus de virtutibus excolendis et vitiis fugiendis, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 79, Paris 1865,811-968

Nil, Serm in Luc 22,36, MPG 79

Nilus, Sermo in effatum illud Evangelii quod dicit: „Nunc qui habet sacculum etc." [= Lc 22,36], in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 79, Paris 1865, 1264-1280

Orig, Com Series in Matth, Klostermann (GCS 40)

Origenes, Matthäuserklärung. Bd. 1, Die griechisch erhaltenen Tomoi, unter Mitwirkung von E. Benz herausgegeben von Erich Klostermann, in: Origenes, Werke 10, GCS 40, Leipzig 1935

Com Series in Matth, Klostermann Id. Bd. 2, Die lateinische Übersetzung der (GCS 38) Commentariorum Series, unter Mitwirkung von E. Benz herausgegeben von Erich Klostermann, in: Origenes, Werke 11, GCS 38, Leipzig 1933 Id. Bd. 3, Fragmente und Indices, zweite Hälfte, herausgegeben von Erich Klostermann und Ludwig Früchtel, in: Origenes, Werke 12,2, GCS 41,2, Berlin 1955

Abkürzungen

XXV

Orig, Exeg frr in Matth, Klostermann (GCS )

Origenes, Matthäuserklärung, II: Fragmente und Indices, erste Hälfte, herausgegeben von E. Klostermann, in: Origenes, Werke 12, GCS , Leipzig 1941

Orig, Contra Celsum, Koetschau (GCS )

Origenes, Buch V-VIII gegen Celsus, herausgegeben von Paul Koetschau, in: Origenes, Werke 2, GCS , Leipzig 1899, 1-293 [Editionem Borret (Tom I-V = SC 132; SC 136; SC 147; SC 150; SC 227) contulimus]

Orig, De princ, Koetschau (GCS 22)

Origenes, De principiis libri IV Rufino interprete, herausgegeben von Paul Koetschau, in: Origenes, Werke 5, GCS 22, Leipzig 1913 [Editionem Karpp-Görgemanns, Περί ά ρ χ ω ν / De Principiis, 3. Aufl., Darmstadt 1992 contulimus]

Orig, Disp cum Heracl, Scherer

Origines, Disputatio cum Heracieida et collegiis suis episcopis de Patre et Filio et anima, ed. J. Scherer, Entretien d'Origene avec Heraclide et les Eveques ses collegues sur le Pere, le Fils et l'äme, in: Publications de la Societe Fouad I de Papyrologie, Textes et Documents 9, Kairo 1949

Orig, Exhort

Origenes, Exhortatio ad martyras, herausgegeben von Paul Koetschau, in: Origenes, Werke 1, GCS 1, Leipzig 1899, 1-4

Orig, Hexapla, Field II

Origenes, Hexaplorum quae supersunt sive veterum interpretum Graecorum in totum Vetus Testamentum fragmenta. Post Flaminium Nobilium, Drusium, et Montefalconium adhibita etiam versione syrohexaplari concinnavit emendavit et multis partibus auxit Fridericus Field, Tomus II: Jobus - Malachias, auctarium et indices, Oxford 1875; N D Hildesheim 1964

XXVI

Abkürzungen

Orig, Horn in Cant, Baehrens (GCS 33)

Origenes, Homilien zum Hohelied, herausgegeben von W. A. Baehrens, in: Origenes, Werke 8, GCS 33, Leipzig 1925, Horn I: 27-42, Horn II: 42-60

Orig, Horn in Gen, Baehrens (GCS 29)

Origenes, Die Homilien zu Genesis in Rufins Übersetzung, herausgegeben von W. A. Baehrens, in: Origenes, Werke 6, GCS 29, Leipzig 1920, 1-144

Orig, Horn in Jer, Klostermann/Nautin (GCS )

Origenes, Jeremiahomilien, herausgegeben von Erich Klostermann, in: Origenes, Werke 3; 2., bearbeitete Auflage ed. Pierre Nautin, GCS , Berlin 1983, 1232

Orig, Horn in Lev, Baehrens (GCS 29)

Origenes, Homilien zum Hexateuch in Rufins Übersetzung, Erster Teil: Die Homilien zu Genesis, Exodus und Leviticus, herausgegeben von W. A. Baehrens, in: Origenes, Werke 6, GCS 29, Leipzig 1920, 280-507

Orig, Horn in Num, Baehrens (GCS 30)

Origenes, Homilien zu Numeri in Rufins Übersetzung, herausgegeben von W. A. Baehrens, in: Origenes, Werke 7, GCS 30, Leipzig 1921, 1-285

Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33)

Origenes, Kommentar zum Hohelied in Hieronymus' Übersetzung, herausgegeben von W. A. Baehrens, in: Origenes, Werke 8, GCS 33, Leipzig 1925, 61-241

[cf Orig, Schol in Cant]

Orig, In Ep ad Rom, Lommatzsch

Origenes, In Epistulam ad Romanos Commentariorum pars I + pars II, edidit Carol. Henric. Eduard. Lommatzsch, in: Origenis opera omnia quae Graece vel Latine tantum exstant et ejus nomine circumferuntur 6+7, ediderunt Carolus et Carol. Vincent. Delarue, denuo recensuit emendavit castigavit Carol. Henric. Eduard. Lommatzsch, Berlin 1836+1837

Orig, In Joannem, Preuschen (GCS )

Origenes, Der Johanneskommentar, herausgegeben von Erwin Preuschen, in: Origenes, Werke 4, GCS , Leipzig 1903

Abkürzungen

Orig, Schol in Cant, MPG 17

χχνπ

Origenes, Scholia in Cantica Canticorum, in: MPG 17, Paris 1857, 254-288 [Scholia usque ad Cant 2,15, quamquam in GCS 29 praebentur, a Baehrens tarnen critico modo edita non sunt, post Cant 2,15 autem desunt omnia]

Orig, Selecta in Psalmos, Lommatzsch

Origenes, Selecta in Psalmos pars III, ed. Carol. Henric. Eduard. Lommatzsch, in: Origenis opera omnia quae Graece vel Latine tantum exstant et ejus nomine circumferuntur 13, ed. Carolus et Carol. Vincent. Delarue, denuo recensuit emendavit castigavit Carol. Henric. Eduard. Lommatzsch, Berlin 1842, 1-166

Philo Alex, De Abrah, Cohn-Wendland IV

Philo Alexandrinus, De Abrahamo, edidit Leopoldus Cohn, in: Philonis Alexandrini opera quae supersunt vol. 4, ediderunt Leopoldus Cohn et Paulus Wendland, Berlin 1896, 1-60

Philo Alex, De Cherubim, Cohn-Wendland I

Philo Alexandrinus, De Cherubim, edidit Leopoldus Cohn, in: Philonis Alexandrini opera quae supersunt vol. 1, ediderunt Leopoldus Cohn et Paulus Wendland, Berlin 1896, 170-201

Philo Alex, De migr Abrahami, CohnWendland II

Philo Alexandrinus, De migratione Abrahami, edidit Paulus Wendland, in: Philonis Alexandrini opera quae supersunt vol. 2, ediderunt Leopoldus Cohn et Paulus Wendland, Berlin 1897, 268-314

Philo Alex, Opif, Cohn-Wendland I

Philo Alexandrinus, De opificio mundi, edidit Leopoldus Cohn, in: Philonis Alexandrini opera quae supersunt vol. 1, ediderunt Leopoldus Cohn et Paulus Wendland, Berlin 1896, 1-60

Philo Alex, De post Caini, Cohn-Wendland II

Philo Alexandrinus, De posteritate Caini, edidit Paulus Wendland, in: Philonis Alexandrini opera quae supersunt vol. 2, ediderunt Leopoldus Cohn et Paulus Wendland, Berlin 1897, 1-41

XXVIII

Abkürzungen

Philo Alex, Quod deterius potiori

Philo Alexandrinus, Quod deterius potiori insidiari soleat, edidit Leopoldus Cohn, in: Philonis Alexandrini opera quae supersunt vol. 1, ediderunt Leopoldus Cohn et Paulus Wendland, Berlin 1896, 258-298

Philon Carp, In Cant, MPG 40

Philon Carpasius, Enarratio in Canticum Canticorum, in: Opera omnia, MPG 40, Paris 1863,9-162

Philon Carp in catena Procopii

vide Procopius

Physiolog

Physiologus, edidit Franciscus Sbordone, Mailand u.a. 1936 (2. ND 1991)

Plato, Epist

Plato, Epistulae, in: Piatonis opera vol. 5, recognovit brevique adnotatione critica instruxit Johannes Burnet, Oxford 1907, ND 1987

Plato, Legg

Plato, Leges, in: Piatonis opera vol. 5, recognovit brevique adnotatione critica instruxit Johannes Burnet, Oxford 1907, ND 1987

Plato, Meno

Plato, Meno, in: Piatonis opera vol. 3, recognovit brevique adnotatione critica instruxit Johannes Burnet, Oxford 1903, ND 1992

Plato, Phaedr

Plato, Phaedrus, in: Piatonis opera vol. 2, recognovit brevique adnotatione critica instruxit Johannes Burnet, Oxford 1901, ND 1997

Plato, Rep

Plato, Respublica, in: Piatonis opera vol. 4, recognovit brevique adnotatione critica instruxit Johannes Burnet, Oxford 1902, ND 1989

Plato, Soph

Plato, Sophista, in: Piatonis opera vol. 2, recognovit brevique adnotatione critica instruxit Johannes Burnet, Oxford 1901, ND 1997 (et saepius)

Plato, Symp

Plato, Symposium, in: Piatonis opera vol. 2, recognovit brevique adnotatione critica instruxit Johannes Burnet, Oxford 1901, ND 1950

Abkürzungen

XXIX

Plato, Tim

Plato, Timaeus, in: Platonis opera vol. 4, recognovit brevique adnotatione critica instruxit Johannes Burnet, Oxford 1902, ND 1989

Proclus, Elementa

Π ρ ό κ λ ο υ δ ι α δ ό χ ο υ Στοιχείωσις Θεολογική / Proclus, The Elements of Theology. A revised text with translation, introduction and commentary by E. R. Dodds, second edition, Oxford 1963 (Paperback, Oxford 1992)

Procopius, Catena in Cant, MPG 87b

Procopius Gazaeus, In Cantica Canticorum selectarum expositionum epitome, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 87b, Paris 1865, 1545-1753

Psell

Michael Psellus, Alia expositio in Canticum Canticorum, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 122, Paris 1889, 540-685. [cf. pp. 224* sq.]

Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b

Procopius Gazaeus, Fragmenta alia [re vera: unum fragentum, de quo vide infra] in Canticum, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 87b, Paris 1865, 17551780 [cf. pp. 224* sq.]

Stoicorum vet. frr. (von Arnim Vol. 2)

Stoicorum veterum fragmenta, collegit Ioannes ab Arnim, Vol. 2, Chrysippi fragmenta logica et physica, 1903, ND Stuttgart 1964

Suda I-V

Suidae Lexicon, edidit Ada Adler, in: Sammlung Wissenschaftlicher Commentare: Lexicographi Graeci I, Suidae Lexicon, Teil 1, Alpha - Gamma, 2. Aufl. der ersten Ausgabe von 1928, Stuttgart 1989; Teil 2, Delta - Theta, 2. Aufl. der ersten Ausgabe von 1931, Stuttgart 1994; Teil 3, Kappa - Omikron + Omega, 2. Aufl. der ersten Ausgabe von 1933, Stuttgart 1994; Teil 4, Pi - Psi, 2. Aufl. der ersten Ausgabe von 1935, Stuttgart 1989; Teil 5, Index, 2. Aufl. der ersten Ausgabe von 1938, Stuttgart 1989

XXX

Abkürzungen

Tertullian, Adv Marc, Kroymann (CC SL 1)

Tertullianus, Adversus Marcionem, cura et studio Aem. Kroymann, in: Opera, pars I: Opera catholica; Adversus Marcionem, CC SL 1, Turnhout 1954,441-726

Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81

Theodoretus Cyrensis, Explanatio in Canticum Canticorum, in: Opera omnia, MPG 81, Paris 1864, 28-213

(Pseudo-?) Theodoret Auctarium, MPG 84

Joan. Garnerii Auctarium ad opera Theodoreti, in: Opera omnia, post recensionem Jacobi Sirmondi, MPG 84, Paris 1864, 19-88

3Patr / 3Patr cat, (catena trium Patrum)

Commentarius anonymus a Michaele Faulhaber »Catena Trium Patrum« baptizatus; est autem duplici modo traditus duplicique modo publici iuris factus, qua de causa videas sub „Pseudo-Procopius" necnon sub „Psellus" [cf. infra pp. 224*sq.]

Abkürzungen

XXXI

3. Frühere Ausgaben (Teilausgaben) des Nilus-Kommentars zum Canticum Browning

> = Guerard

Browning, Robert, Le commentaire de Saint Nil d'Ancyre sur le Cantique des Cantiques, in: Revue des Etudes Byzantines 24, 1966, 107-114. [Browning, qui ex parte edidit MS Ogden 30, hoc loco praebet pp. infra 1,1 - 5,6; 18,1 -21,4] Nilus, Commentaire sur le Cantique des Cantiques, edition princeps, Vol. 1, introduction, texte critique, traduction et notes par Marie-Gabrielle Guerard, Paris 1994. [praebet prologum necnon scholia ad Cant 1,1a4,le (= infra 1,1 - 122,9); cuius editionis numeri capitum uncis inclusi textui nostro inserti sunt]

Lucä

Lucä, Santo, La fine inedita del commento di Nilo d'Ancira al Cantico dei Cantici. In: Augustinianum 22,3, Rom 1982, 365-403. [Lucä, qui edidit D, praebet scholia ad Cant 6,8 -8,14(=infrapp. 169,1-212,10)]

m = MPG 87b

Procopius Gazaeus, In Cantica Canticorum selectarum expositionum epitome, in: Opera quae reperiri potuerunt omnia, MPG 87b, Paris 1865, 1545-1753

£> = Sovic

Sovic, Antun, Ο komentaru Nila Monaha ( t 430), Pjesmi nad Pjesmama, Bogolovska Smotra 13 (Zagreb), 1925, 1-25 continet specimina, sc. infra pp. 1,1 - 6,16 [= Sovic 20, quod specimen ex parte repetitur in: Sovic, Moj komentar ( υ π ό μ ν η μ α ) Nila Monaha ( t 430) k Pjesmi nad Pjesmama, Zagreb 1932 in appendice]; pp. infra 131,1 - 133,17 (= Sovic 20+21); pp. infra 210,1 - 212,10 (= Sovic 22)

XXXII

Abkürzungen

4. Nachschlagewerke Bauer-Aland

Bauer, Walter, Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur. 6., völlig neu bearbeitete Auflage herausgegeben von Kurt Aland und Barbara Aland, Berlin-New York 1988

Blaß-Debrunner-Rehkopf

Blaß, Friedrich / Debrunner, Albert, Grammatik des neutestamentlichen Griechisch, bearbeitet von Friedrich Rehkopf, 14. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Göttingen 1990

Geerard, Clavis

Geerard, Mauritius, Clavis Patrum Graecorum, Tumhout 1974 Vol. II: Ab Athanasio ad Chrysostomum, cura et studio Mauritii Geerard, Turnhout 1974 Vol IV: Concilia. Catenae, cura et studio Mauritii Geerard, Turnhout 1980

Gignac I+II

Gignac, Francis Thomas, A Grammar of the Greek Papyri of the Roman and Byzantine Periods. Volume I: Phonology, Mailand (ca. 1976), Volume II: Morphology, Mailand 1981

Kapsomenakis

Kapsomenakis (später Kapsomenos), Stylianos G., Voruntersuchungen zu einer Grammatik der Papyri der nachchristlichen Zeit, in: Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte herausgegeben von Leopold Wenger, Walter Otto und Marian San Nicolö, Heft 28, München 1938

Kühner-Gerth

Kühner, Raphael / Gerth, Bernhard, Ausfuhrliche Grammatik der griechischen Sprache, 2. Teil: Satzlehre, Band 1, 3. Aufl. Hannover / Leipzig 1898 (ND Hannover 1992) Band 2, 3. Aufl. Hannover / Leipzig 1904 (ND Hannover 1992)

Abkürzungen

XXXIII

Lampe

Lampe, G. W. H., A Patristic Greek Lexicon, Oxford 1961

Lexicon totius Latinitatis V, Onomasticon I

Onomasticon auctore Iosepho Perin, cum appendice eiusdem A-I. In: Lexicon totius Latinitatis ab Aegidio Forcellini lucubratum deinde a Iosepho Furlanetto emendatum et auctum, nunc vero curantibus Francisco Corradini et Iosepho Perin emendatius et auctius meliorem in formam redactum, Tom. V, Bologna 1965

LSJ

Liddell, Henry George / Scott, Robert, A Greek-English Lexicon. A new edition revised and augmented throughout by Henry Stuart Jones, Oxford, ND 1958

RGG4

Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch fur Theologie und Religionswissenschaft, 4., völlig neu bearb. Aufl., hrsg. von Hans Dieter Betz, Don S. Browning, Bernd Janowski und Eberhard Jüngel, Tübingen 1998 ff

Thes. linguae Lat.

Thesaurus linguae Latinae editus auctoritate et consilio academiarum quinque Germanicarum, volumen V, pars prior, D; Leipzig 1909-1934

TRE

Theologische Realenzyklopädie, mit Horst Balz u.a. hrsg. von Gerhard Müller, BerlinNew York 1977 ff

Wutz, Onomastica sacra

Wutz, Franz, Onomastica sacra - Untersuchungen zum Liber interpretationis nominum Hebraicorum des Hl. Hieronymus. 1. Hälfte: Quellen und System der Onomastika, 2. Hälfte: Texte und Register, in: Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altkirchlichen Literatur herausgegeben von Adolf Harnack und Carl Schmidt, dritte Reihe, elfter Band, der ganzen Reihe Bd. 41,1/2, Leipzig 1914/15

XXXIV

Abkürzungen

5. In den Apparaten abgekürzt zitierte Sekundärliteratur Bossina, Trasposizioni, MEG 2

Bossina, Luciano, Trasposizioni di fogli nel Vindobonense theol. gr. 314: come ripristinare il testo di Teodoreto e della Catena dei Tre Padri, Medioevo Greco 2, 2002, 63-72

Daniilou, La vie suspendue

Danielou, Jean, Etudes d'exegese judöochritienne, Chapitre 4: La vie suspendue au bois (Deut. 28,66), Paris 1966, 53-75

Dassmann, Ecclesia vel anima, RQ 61

Dassmann, Ernst, Ecclesia vel anima. Die Kirche und ihre Glieder in der Hoheliederklärung bei Hippolyt, Origenes und Ambrosius von Mailand, Römische Quartalschrift für die christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte 61, 1966, 121-143

Domagalski, Der Hirsch, JAC, Erg.Bd. 15

Domagalski, Bernhard, Der Hirsch in spätantiker Literatur und Kunst unter besonderer Berücksichtigung der frühchristlichen Zeugnisse, Jahrbuch für Antike und Christentum, Ergänzungsband 15, Münster 1990

Harl, La Bible d'Alexandrie

Harl, Marguerite, La Bible d'Alexandrie. Vol. 1: La Genese. Traduction du texte grec de la Septante, introduction et notes par Marguerite Harl, Paris 1986

Jaeger, Paideia III

Jaeger, Werner, Paideia. Die Formung des griechischen Menschen. Bd. III: Das Zeitalter der großen Bildner und Bildungssysteme, 2. Teil, 3. Aufl., Berlin u.a. 1959, 2. ungekürzter photomech. ND Berlin u.a. 1989

Klostermann, ZAW 19

Klostermann, Erich, Eine alte Rollenverteilung zum Hohenliede, Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft 19, 1899, 158-162

Abkürzungen

XXXV

Riedel, Auslegung

Riedel, Wilhelm, Die Auslegung des Hohenliedes in der jüdischen Gemeinde und der griechischen Kirche, Leipzig 1898

Welsersheimb, Kirchenbild

Welsersheimb, Ludwig von, Das Kirchenbild der griechischen Väterkommentare zum Hohen Lied. In: Zeitschrift für katholische Theologie 70, Wien 1948, 393-449

Abkürzungen

XXXVI

6. Allgemeine add app. crit. app. hist. Bd. brev cet. cf/cf. cod / codd col coli cor (in positione etiam exponentiali) ed. / edd. e-gfort gen.abs. marg κτλ. La lin(n)

^cold)

ms / mss ND om (in app. crit.) om (in indice testium) ρ / p. / pp / pp. panpart. perf. pass. saec. sc. sim. sq / sq. / sqq / sqq. subscr. s.v. u.a. V.

Vol. * (in positione exponentiali manuscripti sigillum consequens)

Abkürzungen

addi(di)t / add(ider)unt apparatus criticus apparatus historicus Band brevius / brevians ceteri confer codex /codices columna vide m col(l) collocat / collocant corrector / in correctura / corrigit vel sim. ed(id)it / ed(ider)unt exempli gratia fortasse genitivus absolutus in margine και τά λοιπά = Greg Nyss, In Cant, Langerbeck (GNO VI) vide „2. Antike Autoren und Werke" linea(e) MPG 87b, columna(e) manuscriptum /manuscripta Nachdruck omittit / omittunt omittit plus quam tria verba pagina(e) loci paralleli (in evangeliis) participium perfecti passivi saeculum scilicet similiter / simili modo sequens / sequentes subscriptio sub voce und andere vide Volumen primum denotat statum eorum quae scripta sunt

XXXVII

Abkürzungen

7. Auflösung

der Handschriftensigla im griechischen

und Bedeutung

der

Klammern

Text

I. Die Handschriftensigla A. Die Hauptformen der Katenenüberlieferung Hauptform I V

Venetianae Bibliothecae Marcianae codex Graecus XXII (collocatio 509) (saec. XIII) [cf. pp. 21* sq.]

R

Vaticanae Bibliothecae codex Graecus 2129 (saec. XV) [cf. pp. 102* sq.]

Hauptform II C

Cantabrigensis Collegii Trinitatis Bibliothecae codex 0.1.54 (saec. X/XI)

Β

Oxoniensis Bibliothecae Bodleianae codex Auct. E. 2.8 (olim 3037) (saec. XVI) Est quidem apographon codicis C, sed tarnen quibusdam in locis citatur quia tum, cum describebatur codex C, minus erat mutilatus quam nunc [cf. pp. 106* sq.]

D

Genuensis Bibliothecae privatae (Raccolta Durazzo) codex A I 1 0 (saec. IX) [cf. pp. 103*-I06*]

Hauptform III Ρ

Parisiensis Bibliothecae Nationalis codex Graecus 153 (saec. XII/XIII) [cf. pp. 159* sq.] Parisiensis Bibliothecae Nationalis codex Graecus 172 (saec. XVI) [cf. pp. 160* sq.]

XXXVIII

Abkürzungen

Β. Weitere Überlieferungsformen (vgl. Appendix, pp. 222* sqq.) 3Patr

De hac forma constituenda, quia manuscripta negleximus eorumque vice editionem Migneam adhibuimus, inspicies indicem alteram „Antike Autoren und Werke", pp. XXIV [Psell] et XXIII [Pseudo-Procopius]; cf. etiam pp. 224* sq

Μ

Venetianae Bibliothecae Marcianae codex Graecus XXIII (coli. 496) (saec. X) [cf. pp. 228* sq.]

De β 4H & vide indicem tertium, p. XXXI.

II. Bedeutung der Klammern usw. im griechischen Text ( ) [ ]

< > { }

|

Sententias vel sententiarum partes in parentheseos formam redigunt Aut stellulas, quibus lacuna indicatur, aut illos ex editione principe translatos numeros includunt, quibus editio princeps (SC 403) textum suum in capita dividit Litterae vel verba ita inclusa ab editore suo Marte suppleta sunt Litterae, verba, sententiae maioresve partes ita inclusae in optimis quidem codicibus inveniuntur, ab editore autem Nilo aliena esse putantur ideoque hoc modo excluduntur Initium paginae in editione principe (β) designat

EINLEITUNG

ώσπερ ξένοι χαίρονται ίδεΐν πατρίδα και oi θαλαττεύοντες ίδεΐν λιμένα, ούτω και οί γράφοντες βιβλίου τέλος (Subscriptio im Cod. Monacensis Gr. 131, fol 243v)

I. Keine direkte Überlieferung Zweimal in der Überlieferungsgeschichte des Hohelied-Kommentars des Nilus von Ancyra 1 ist die Hoffnung laut geworden, die Schrift sei wider alles Erwarten doch noch ganz oder teilweise in direkter Überlieferung erhalten geblieben. Zum ersten Male geschah dies 1966, als Richard Browning2 mit der Mitteilung an die Öffentlichkeit trat, eine von ihm im University College zu London wiederentdeckte (und danach als Ms Ogden 30 bezeichnete) Handschrift biete den als verloren geltenden Kommentar im fortlaufenden Volltext. Zu dieser Überzeugung war Browning nicht so sehr deswegen gelangt, weil die Handschrift das äußere Erscheinungsbild einer Texthandschrift bot, sondern vor allem durch die Beobachtung, dass die Londoner Handschrift die sog. Prokop-Katene an Zahl und Umfang der Nilus-Scholien deutlich übertraf. Er demonstrierte diesen Überhang an einem Spezimen und der Schluss, es müsse sich bei Ms Ogden 30 um den Volltext handeln, schien ihm auf dieser Materialbasis unausweichlich. Auf den ersten Blick scheint seine Argumentation überzeugend, bei näherem Zusehen erweist sich der gezogene Schluss als voreilig; die Beweisführung berücksichtigt nämlich nicht, dass es auch in der Katenen-Überlieferung der Nilus-Scholien Handschriften gibt, die der Prokop-Katene in beiderlei Hinsicht deutlich überlegen sind. Es ist daher nicht verwunderlich, dass bei Kennern der Materie sich alsbald Zweifel regten. Schon 1970 hat Marguerite Harl3 unter Hinweis auf diese zweite umfangreichere Katenen-Tradition Skepsis angemeldet, ohne allerdings auf den Sachverhalt im einzelnen einzugehen. 1980 hat Rosenbaum dann 1 Zu Nilus und den in den Sammelhandschriften und Katenen wechselnden Attributen seines Namens cf. Ringshausen, Zur Verfasserschaft und Chronologie der dem Nilus zugeschriebenen Werke, Diss. Frankfurt a. Μ., 1967. 2 R. Browning, Le commentaire de Saint Nil d'Ancyre sur le Cantique des Cantiques, in: Revue des Etudes Byzantines 26 (1966), pp. 107 - 114; die Handschrift wird heute unter der offiziellen Bezeichnung University College London Ms Ogden 30 gefuhrt. 3 M. Harl in ihrem Arbeitsbericht über das Centre „Lenain Tillemont", Revue des Etudes Augustiniennes 16 (1970), p. 403. Dort heißt es in Bezug auf Ms Ogden 30: „ nous avons constate qu' il s' agit en fait d' une edition de Nil preparee au XVIIP siecle par un savant travaillant au College de Clermont...; les sources semblent avoir ete d' une part un manuscrit du meme type que le Marcianus 22, d' autre part un manuscrit de la chaine de Procope". Der diesbezügliche Hinweis des Centre „a un savant allemand preparant une edition" (gemeint ist offenbar Ringshausen) hat den gegenwärtigen Herausgeber leider nicht erreicht; er ist wohl im Zuge der Materialübergabe verlorengegangen. Auch A. Cameron, The Authenticity of the Letters of St. Nilus of Ancyra, Greek, Roman, and Byzantine Sudies 17, 1976, Anm. 51, hat diese Notiz offenbar übersehen. Für die sog. Prokopkatene und ihr Verhältnis zur übrigen Überlieferung vgl. unten pp. 159* - 212*. Im obigen Zusammenhang ist mit dieser Bezeichnung die Canticum-Katene im 87. Band der Migne-Ausgabe gemeint (MPG 87b, 1545 - 1773; vgl. unten p. 170*).

2*

Einleitung

unter Verwendung ausfuhrlicher Kollationen die Abhängigkeit der Handschrift Ogden 30 von der Katenen-Tradition nachgewiesen und damit Brownings These widerlegt. 4 In der Literatur zu Nilus scheint die Rückführung des Ogden-Textes auf die Katenentradition inzwischen allgemein rezipiert. Anfang der achtziger Jahre keimte die Hoffnung auf einen direkt überlieferten Text dann ein zweites Mal auf, und wieder war die Entdeckung einer Handschrift mit zusammenhängendem Text aus dem NilusKommentar zum Hohelied der Auslöser: Aufmerksam geworden durch den neuen Katalog der Raccolta Durazzo, in dem der Herausgeber Dino Puncuh5 als Numero 10 (A I 10) eine Sammelhandschrift beschrieb, die nach Ausweis der Zwischenüberschrift (auf Seite 281r°) einen Text des »ΝΕΙΛΟΥ ΜΟΝΑΧΟΥ« enthalten sollte, der mit dem Lemma Cant 6,8a-9e begann und deshalb wohl aus dem Nilus-Kommentar zum Canticum stammte, machte sich Santo Lucä an eine genauere Untersuchung dieser Handschrift. Er fand die Zuweisung des Schreibers und die vermutete Werkzugehörigkeit durch Textvergleich bestätigt und zögerte nicht, seine Entdeckung publik zu machen. 6 Es ist Lucas unbestrittenes Verdienst, die Nilusforschung auf diese wichtige Handschrift hingewiesen und sie der Öffentlichkeit durch eine Edition zugänglich gemacht zu haben. Aber der in diesem Zusammenhang vertretenen These, der NilusText in der Durazzo-Handschrift trage keinerlei äußerliche Merkmale der Katenenüberlieferung und sei zu früh, als dass er auf der Basis der Katenenüberlieferung hergestellt sein könne, er müsse daher als ein Überbleibsel der direkten Überlieferung betrachtet werden, 7 ist mit allergrößter Skepsis zu begegnen. Denn auch diese These krankt daran, dass bei der Beurteilung der Abhängigkeitsverhältnisse die Katenenüberlieferung nicht vollständig in die Überlegungen einbezogen worden ist;8 allerdings ist die Lage in diesem Fall wesentlich komplizierter. Es ist deshalb hier nicht der Ort, die Gründe für die Ablehnung dieser Auffassung ausführlich darzulegen, dies geschieht im Zusammenhang mit der Darstellung

4

H.-U. Rosenbaum, Der Hoheliedkommentar des Nilus von Ancyra, M S Ogden 30 und die Katenenüberlieferung, Zeitschrift für Kirchengeschichte 91 (1980), pp. 187 - 206. 5 D. Puncuh, I manoscritti della Raccolta Durazzo, Genua 1979, Nr. 10 (A I 10) pp. 72 sq. 4 S. Lucä, La fine inedita del commento di Nilo d'Ancira al Cantico dei Cantici, Augustinianum XXII (1982), pp. 365 - 403; ein erster Hinweis findet sich bereits bei S. Luca, II commentario al Cantico dei Cantici di Nilo di Ancira, in: Atti del IV Congresso nazionale di studi bizantini (Lecce 21-24 aprile 1980), Neapel 1981, pp. 117 - 120, ein weiterer (mit ausführlicher Beschreibung des Gesamt-Codex) bei S. Lucä, II codice A.1.10 della Biblioteca Durazzo-Giustiniani di Genova, Bollettino della Badia Grottaferrata, NS 35 (1981), pp. 133 - 163. 7 S. Lucä, La fine [Anm. 6], pp. 371 - 373. 8 Das ist wohlgemerkt kein Vorwurf gegen Lucä, sondern die Feststellung eines Tatbestandes. Da Lucä keine Ausgabe zur Verfügung stand, die das gesamte Spektrum der Katenenüberlieferung erschlossen hätte, wäre es mehr als unbillig, dessen Berücksichtigung von ihm zu verlangen. Für die Sachauseinandersetzung mit Lucä vgl. die Seiten 120* - 128*.

Stand der Forschung

3*

der Hauptform II.9 Hier sei nur soviel vorweggenommen: Wenn es zutrifft, was Lucä festgestellt hat (und unsere Kollationen bestätigen diese Feststellung), dass der Text der Durazzo-Handschrift mit der in diesem Bereich vollständigsten Katenen-Überlieferung (d.h. mit den NilusScholien unserer Hauptform II) weitestgehend übereinstimmt, dann folgt daraus keineswegs zwingend, dass hier beide Überlieferungsträger den Text vollständig bieten, vielmehr birgt dieser Sachverhalt für die Volltext-Hypothese ein großes Problem. Vergleicht man nämlich unsere Hauptform I (repräsentiert durch die Handschriften V und R) im vorderen Teil des Kommentars mit der Hauptform II (zunächst repräsentiert durch die Handschrift C), so stellt man (wie die späteren Untersuchungen noch zeigen werden) fest, dass C gegenüber VR einen um ca. ein Viertel gekürzten Nilus-Text bietet. Nun gibt es keinen erkennbaren Grund anzunehmen, dass dies in der zweiten Kommentarhälfte, wo VR zur Kontrolle nicht mehr zur Verfugung stehen, anders geworden sein sollte. Wenn also die Durazzo-Handschrift (D) und die den Nilus-Text kürzende Handschrift C so hochgradig übereinstimmen, wie es der Fall zu sein scheint, dann gibt es dafür nur eine plausible Erklärung: auch D ist von der kürzenden Katenen-Tradition der Hauptform II abhängig und repräsentiert mithin keine von der Katenenüberlieferung unabhängige Überlieferungsform. 10 Wenn diese Einschätzung zutreffend ist, dann sind die Katenen also nach wie vor die einzigen Überlieferungsträger des Nilus-Kommentars zum Hohelied. Allerdings ist diese Überlieferung nicht nur bemerkenswert breit und ausführlich, sie weist auch sonst eine Reihe von Merkmalen auf, die eine ins Grundsätzliche gehende Beschäftigung mit den Eigenarten einer Katenenüberlieferung und den Möglichkeiten der Rückgewinnung von Texten geraten erscheinen lassen. Für den konkreten Fall dieser Edition ist sie unabdingbar, aber sie scheint auch für die Bewertung von Katenen als Überlieferungsträger überhaupt in besonderem Maße lohnend. II. Stand der Forschung Vorarbeiten zu einer Ausgabe des Nilus-Kommentars zum Hohelied auf der Basis von Katenen gibt es schon seit geraumer Zeit, und wenn man so will, kann man die Teilrekonstruktion der Durazzo-Handschrift und den Rekonstruktionsversuch in der Handschrift Ogden 30 als deren freilich noch vorwissenschaftlichen Beginn bezeichnen.

9

Zum Begriff „Hauptform" vgl. Anm. 57. Da C aus chronologischen und stemmatologischen Gründen die Vorlage von D nicht gewesen sein kann, müssen beide Hss. auf eine gemeinsame Vorlage zurückgehen, die aber (wegen der übereinstimmenden Kürzungen) ebenfalls eine Katene gewesen sein muss; für die Einzelheiten vgl. unten pp. 124* sqq. 10

Einleitung

4*

Von dieser Besonderheit einmal abgesehen kann die Erschließung der Hohelied-Katenen keine Sonderstellung in der Katenen-Forschung beanspruchen. Wie überhaupt, so lassen sich auch hier zwei Phasen deutlich unterscheiden: In einer ersten Phase werden die Handschriften gesammelt und geordnet, in einer zweiten werden dann die einzelnen Autoren herausgelöst und kritisch ediert. 1. Die erste Phase Der ersten Phase gehören vier Arbeiten an. Deren ältestes und ehrwürdigstes Dokument sind Lietzmanns erste Mitteilungen über die Geschichte und handschriftliche Überlieferung der Katenen." Ihr Hauptwert liegt darin, dass hier erstmals auf die Katene als besondere Überlieferungsform und auf die Geschichte und Bedeutung dieser Form für die Überlieferung vieler Autoren hingewiesen und damit die Katenen-Forschung im modernen Sinne überhaupt eröffnet wird; zur Erforschung der Canticum-Katenen selbst trägt diese Arbeit nur wenig bei.12 Ungleich wichtiger, jedenfalls für die Canticum-Katenen und somit auch für den Nilus-Kommentar, sind die beiden nächsten hier zu nennenden Werke, nämlich die Katenenkataloge von Karo-Lietzmann und von Faulhaber,'3 Obwohl unabhängig voneinander entstanden, sammeln beide doch in etwa die gleichen Handschriften und strukturieren ihr Material nach den gleichen Gesichtspunkten. 14 Die dabei verwendeten Einteilungsformen, d.h. die von ihnen so genannten „Typen", entsprechen dem äußeren Erscheinungsbild nach den für diese Edition erarbeiteten „Hauptformen"' 5 bereits in einem nicht unbeachtlichen Maße. Von Art und Umfang dieser Übereinstimmung, aber auch von den Defiziten, vermittelt die tabellarische Übersicht auf der nächsten Seite den nötigen Eindruck. D i e dort e b e n f a l l s angeführten A r b e i t e n v o n S o v i c ' s i n d an dieser S t e l l e a l l e r d i n g s nur d e s v o l l s t ä n d i g e n Ü b e r b l i c k s halber b e i g e g e b e n ; s i e g e h ö r e n bereits zur z w e i t e n P h a s e ( v g l . p. 6 * ) . D a s e i n e Edition b e w u s s t nur Hss. v o n drei H a u p t f o r m e n , die er „typi" oder „ f o n t e s " nennt, h e r a n z i e h e n w i l l , ist der V e r g l e i c h i n s o f e r n u n v o l l s t ä n d i g . G l e i c h w o h l ist die Ü b e r e i n s t i m m u n g mit d e n T y p e n der P h a s e 1 und den H a u p t f o r m e n der v o r l i e g e n d e n Edition deutlich erkennbar.

" H. Lietzmann, Catenen, Mitteilungen über ihre Geschichte und handschriftliche Überlieferung, mit einem Beitrag von H. Usener, Freiburg-Leipzig-Tübingen 1897. 12 Immerhin nennt sie (pp. 57 sqq.) auch schon 5 Hss. von Canticum-Katenen mit Nilus-Scholien. 13 G. Karo - H. Lietzmann, Catenarum Graecarum catalogus, Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Phil.-hist. Klasse, Göttingen 1902; M. Faulhaber, Hohelied-, Proverbien- und Prediger-Catenen, Theologische Studien der Leo-Gesellschaft 4, Wien 1902. Die Übereinstimmung spricht für die Richtigkeit der gefundenen Anordnung. 14 Dabei ist Faulhaber noch einen Schritt weiter gekommen, weil er erkannt hat, dass die Polychronius- und die Pseudo-Euseb-Katene, die beide keine Nilus-Scholien enthalten und hier deshalb keine Berücksichtigung finden, in Wirklichkeit keine eigenständigen Typen, sondern durch Scholienzuwachs oder -minderung entstandene Sonderformen eines anderen Typs (sc. von Faulhabers Typ C = Karo-Lietzmann Typ II) sind. 15

Für den inhaltlichen Unterschied dieser beiden Begriffe vgl. Anm. 57.

5*

Stand der Forschung

Einteilungsformen Faulhaber

Karo-Lietzmann

Sovic

Typ A

Typ III

TypC TypD Typ Ε Typ Β

Typ II Typ v Typl Typ IV

fons Α fons Β fons C

Rosenbaum Hauptform I Hauptform II Hauptform III [ohne Nilus-Scholien] [ohne Nilus-Scholien] weitere Überlieferungsform a weitere Überlieferungsform b

Aus dieser Tabelle ist ablesbar, dass drei Überlieferungsformen (oder, wie man damals noch meinte, Typen) bereits erkannt sind (nämlich Hauptform I = Faulhaber Typ A = Karo-Lietzmann Typ III, Hauptform III = Faulhaber Typ C = Karo-Lietzmann Typ II und die „weitere Überlieferungsform" a = Faulhaber Typ Β = Karo-Lietzmann Typ IV), während zwei weitere (nämlich die für die Edition minder wichtige „weitere Überlieferungsform" b und die eminent wichtige Hauptform II) damals noch unerkannt geblieben 16 sind. Das letzte aus dieser Phase zu nennende Werk ist das Verzeichnis der griechischen AT-Handschriften von Rahlfs,17 das neben den Text- und Kommentarhandschriften des AT auch die Katenenhandschriften sammelt und dabei angibt, zu welchem „Typ" die einzelne Hs. gehört. Die Verfasser dieser vier Werke der ersten Phase, die das Katenenmaterial ja nur aufbereiten, nicht aber selbst edieren wollen, sind Vertreter einer bloß strukturanalytischen Methode; letzter greifbarer Bezugspunkt sind für sie die „Typen" der Katenen, die in keinem weiteren Zusammenhang untereinander stehen.18 Es wäre daher sicher falsch, bei einer Edition diesen vier Arbeiten wie einer „Generalstabskarte" 19 blindlings zu vertrauen. Denn es wird sich gerade am Beispiel derjenigen Canticum-Katenen, die für die Nilus-Edition heranzuziehen sind, zeigen, dass eine Quellenlage auch komplizierter sein kann als hier vorausgesetzt wird und deshalb eine komplexere Methode erfordert. E r g ä n z e n d ist s c h l i e ß l i c h n o c h a u f B a n d IV der C l a v i s h i n z u w e i s e n , l 9 a da hier d i e E r g e b n i s s e der ersten P h a s e z u s a m m e n g e s t e l l t sind. V o n daher ist e s vertretbar, a u c h d i e s e s W e r k (trotz s e i n e s relativ j u n g e n E r s c h e i n u n g s d a t u m s ) der ersten P h a s e z u z u rechnen. 16 Für die Hauptform II ist dieses Defizit erstaunlich, da mit der Handschrift Oxford, Bodl. E. 2.8 (Mise. 36) ein, wenn auch sehr junger, Zeuge dieses Typs durchaus bekannt war. 17 A. Rahlfs, Verzeichnis der griechischen Handschriften des Alten Testaments, Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Phil.-hist. Klasse (Beiheft), Berlin 1914. 18 Besonders deutlich wird dies aus der graphischen Darstellung bei Faulhaber, Hohelied- ... Catenen, p. 65, wo die drei „Typen" völlig getrennt nebeneinander stehen. Freilich wird der Begriff „Typ" in dieser Phase nicht immer in seiner prägnanten Bedeutung benutzt. Zu den Fragen der Methode und der verwendeten Begrifflichkeit vgl. Anm. 57 sowie Seite 9* sqq. " Dieses Bild bei K. Staab, Der gegenwärtige Stand der Katenen-Forschung, Biblica 5 (1924), p. 296. Mauritius Geerard, Clavis Patrum Graecorum IV: Concilia. Catenae, Tumhout 1980, pp. 222 sq, C80 - [C82],

6*

Einleitung

2. Die zweite Phase Die zweite Phase der Forschungsgeschichte ist durch die vier publizierten Arbeiten 20 von Antun Sovic unzulänglicher repräsentiert als (unter günstigeren Umständen) eigentlich möglich gewesen wäre; diese Arbeiten waren nämlich allesamt nur als Voranzeige einer Edition des Nilus-Kommentars gemeint, die Sovic zwar vollendete und deren erster Teil im Jahre 1911 auch von der Zagreber Fakultät als Habilitationsschrift angenommen wurde, die aber nie im Druck erschienen und heute verschollen ist. Wäre sie erschienen, hätte sie der damaligen KatenenForschung ohne Zweifel Auftrieb21 geben können. In diesen vier Veröffentlichungen gibt Sovic (inhaltlich im wesentlichen gleich) einen Überblick über die Prolegomena seiner geplanten Edition und fugt gelegentlich auch einige Probeseiten 22 seines Textes bei. Versucht man, seine Arbeiten (so weit dies anhand dieser sehr kurzen Aufsätze möglich ist) forschungsgeschichtlich einzuordnen, so ist man einerseits überrascht, wie viele wertvolle Beobachtungen hier bereits anzutreffen sind. So übertrifft Sovic die Autoren der ersten Phase dadurch, dass er die Eigenständigkeit von fons C (= Hauptform III) durchschaut und 11 der 14 ihm bekannten Hss. dieses Überlieferungs-Zweigs 23 als direkte oder indirekte Abschriften von deren (wie er meinte 3, tatsächlich aber 2 24 ) Hauptvertretern erkennt. Auch die Konstituierung von fons Β (= Hauptform II) ist durchaus ein Verdienst, wenngleich er mit Oxford, Bodl. E. 2.8 (Mise. 36) nur den Eliminandus als Vertreter dieser Hauptform namhaft machen konnte. Und dass er als Ausgabenziel nicht eine 20

a) A. Sovic, De Nili Monachi Commentario in Canticum Canticorum reconstruendo, Biblica 2 (1921), pp. 4 5 - 5 2 . b) A. Sovic, Ο komentaru Nila Monaha (+ 430) k Pjesmi nad Pjesmama, Bogoslovska Smotra (Ephemerides Theologicae) XIII, (Zagreb) 1925, pp. 1 - 22. c) A. Sovic' Bericht über denselben Gegenstand in deutscher Sprache in: Deuxieme Congres International des Etudes Byzantines, Belgrade 1927, Imprimerie de l'Etat 1929, pp. 85 - 89 (nicht zugänglich, zitiert in Arbeit Nr. d auf p. 4). d) A. Sovic, Moj komentar ( υ π ό μ ν η μ α ) Nila Monaha (f 430) k Pjesmi nad Pjesmama, Zagreb 1932. Die kroatischen Arbeiten sind in Übersetzungen benutzt, die Herr Prof. Dr. Alfred Rammelmeyer, Frankfurt a. M., seiner Zeit freundlicherweise vermittelte. 21 Ein Auftrieb, der damals schmerzlich vermisst wurde; cf. den Forschungsbericht von K. Staab, Der gegenwärtige Stand der Katenen-Forschung, Biblica 5 (1924), besonders pp. 296 - 298, wo er darüber klagt, dass in der Katenen-Forschung einem „hoffnungsvollen Frühling", der durch die Namen Lietzmann, Karo, Faulhaber und Sickenberger gekennzeichnet sei, kein „Sommer" gefolgt sei, sondern ein mehr als zwanzigjähriger Stillstand. - Mit A. Sovic' Edition hätte dieser „Sommer" beginnen können. 12 Specimina vom Π ρ ό λ ο γ ο ς sowie von den Scholien zu Cant 1,1; 4,6b-7a; 8,13a-14b finden sich in den Anm. 20 unter b) und d) genannten Werken; für deren Text cf. den textkritischen Apparat unten pp. 1 - 6 ; 131 - 133; 2 1 0 - 2 1 2 . 23 Zu den Handschriften von fons C (Hauptform III) vgl. unten pp. 159* sqq. sowie Rosenbaum, Hoheliedkommentar [Anm. 4], pp. 189 sq. 24 Sovic hält Parisinus Gr. 154 für das Haupt einer eigenen Familie, aber in Wirklichkeit ist ihr Text von der Überlieferung abhängig, die durch S repräsentiert wird, vgl. unten pp. 161* - 163*.

Stand der Forschung

7*

bloße Fragmentensammlung ins Auge fasste, sondern eine Textrekonstruktion anstrebte,25 bei der es ihm möglich schien, aus den verschiedenen Texttypen einen einheitlichen Text herzustellen, entspricht unserer Beurteilung der Überlieferungslage im Ansatz durchaus. Dass die Durchführung (soweit erkennbar) indessen noch mit methodisch unzureichenden Mitteln erfolgt, ist andererseits das Manko dieser Arbeiten. Denn Sovic hat zwar das Ziel richtig gesehen, aber er hat dabei die besondere Eigenart seiner Quellen nicht genügend berücksichtigt, obwohl doch diese besondere Eigenart eine solche Zielsetzung überhaupt erst ermöglicht. So übersieht Sovic z.B., dass die Leithandschriften der Hauptform III26 Abkömmlinge einer gemeinsamen Vorlage sind. Vor allem aber erkennt er nicht, dass die drei von ihm als konstitutiv angesehenen „fontes" nicht völlig unabhängig sind, sondern nach ihrem NilusText auf einen Archetyp 27 zurückgehen, der erst die Voraussetzung der Rekonstruktion bildet. Von daher ergibt sich bei ihm im einzelnen ein stark subjektives, eklektisches Verfahren der Textherstellung, was um so stärker auffällt, je mehr die Fassungen in den verschiedenen Hauptformen differieren. Dass dies so ist, liegt nicht zuletzt daran, dass Sovic innerhalb dieser zweiten Entwicklungsphase eine etwas unglückliche Stellung einnimmt; denn diese Phase ist - was die Methodenentwicklung angeht - selbst wieder in zwei Stadien zu unterteilen: In einem ersten Stadium, das faktisch erst im Jahre 1926 mit der ersten Katenenuntersuchung von Karl Staab2i begann, hat man gelernt, aus Katenen kritisch zu edieren und als dafür notwendige Methode die strukturanalytische Methode entwickelt. Aber erst in einem zweiten Stadium erkennt man, dass die Editionsmethode des ersten Stadiums zwar für die meisten Katenenhss. angemessen ist, dass es jedoch unter der Menge der Katenen auch einige (besonders geartete) gibt, die Autoren enthalten, für welche als Editionsziel nicht

25

„Beim Studium ihres Inhalts fand ich, dass sie [nämlich die Nilus-Schoüen] es wert sind, veröffentlicht zu werden. Daher kam mir der Gedanke, nicht nur eine kritische Ausgabe zu veröffentlichen, sondern möglichst auch die Rekonstruktion des bisher in der christlichen Literatur unbekannten, weil seit langer Zeit verlorenen griechischen Kommentars des Hohenliedes des Nilus durchzufuhren". - Übersetzung aus A. Sovic, Ο komentaru Nila Monaha [Anm. 20 unter b], Bogoslovska Smotra 13, p. 2. 26 Vgl. unten pp. 1 5 9 * - 161». " V g l . unten pp. 217» - 220». 28 Κ. Staab, Die Pauluskatenen nach den handschriftlichen Quellen untersucht, Scripta Pontificii Instituti Biblici, Rom 1926. Die vor dieser Zeit liegenden Arbeiten Sickenbergers (J. Sickenberger, Titus von Bostra, TU 21.1, Leipzig 1901, und ders., Die Lukaskatene des Niketas von Herakleia untersucht, TU 22.4, Leipzig 1902) sind in methodischer Hinsicht noch wenig ertragreich.

8*

Einleitung

nur das Sammeln von Fragmenten, 29 sondern die Rekonstruktion des Werkes möglich ist. Die dazu notwendige Verknüpfung der Strukturanalyse mit der Stemmamethode zu einer beide Aspekte integrierenden (von uns so genannten) Doppelmethode wird aber in diesem 2. Stadium erst entwickelt. Nun gehören die Niluskatenen zu erheblichen Teilen gerade zu diesen soeben erwähnten besonderen Katenen, und Sovic war somit in der ungünstigen Lage, eine Aufgabe des 2. Stadiums lösen zu wollen, während im Jahre 1910 unter methodologischem Aspekt noch nicht einmal das 1. Stadium begonnen hatte. Man tut ihm daher wohl kein Unrecht, wenn man feststellt, dass seine Edition des Nilus, wenn sie zum Druck gelangt wäre, heute wegen ihrer methodischen Defizite überholt wäre und neu gemacht werden müsste. 3. Die jüngste Phase Die jüngste Phase begann 1994 mit der (als Bd. 403 der Sources Chretiennes) erschienenen ersten Hälfte einer Ausgabe des Nilus-Kommentars zum Hohelied von Marie-Gabrielle Guerard.30 Sie bietet den Text des Kommentars (bis Cant 4,1) mit einer Begleitübersetzung und einer 83 Seiten starken Einleitung. Ihr textkritischer Wert besteht indessen hauptsächlich darin, dass sie den Kommentar des Nilus zum Hohelied (zunächst, wie gesagt bis Cant 4,1) erstmalig gedruckt zugänglich macht. Denn die Textherstellung ist methodisch nur oberflächlich begründet. Eine Rückbesinnung darauf, was Stemmamethode und Strukturanalyse in diesem besonderen Fall zu leisten vermögen, und eine grundsätzliche Untersuchung über das Verhältnis der verschiedenen Textformen zueinander fehlt gänzlich. Vielmehr wird der Text der Handschrift C (die neben D nach unseren Untersuchungen der wesentliche Repräsentant der Hauptform II ist), solange er einen brauchbaren Sinn ergibt, einseitig bevorzugt (SC 403, p. 31). Begründet wird diese Bevor29

Wie zumeist in solchen Fällen (selbst da, wo durch das Druckbild dieser Eindruck überspielt wird), etwa bei K. Staab, Pauluskommentare aus der griechischen Kirche aus Katenenhandschriften gesammelt und herausgegeben, Neutestamentliche Abhandlungen Bd. 15, Münster 1933, 2. Aufl. 1984 (cf. die dazugehörige Quellenuntersuchung: K. Staab, Die Pauluskatenen nach den handschriftlichen Quellen untersucht, Scripta Pontificii Institut! Biblici, R o m 1926); R. Devreesse, Le commentaire de Theodore de Mopsueste sur les Psaumes 1-LXXX, Studi e Testi 93, Vatikan 1939; J. Reuss, Matthäus-Kommentare aus der griechischen Kirche aus Katenenhandschriften gesammelt und herausgegeben, TU 61, Berlin 1957 (cf. die dazugehörige Quellenuntersuchung: J. Reuss, Matthäus-, Markus- und Johannes-Katenen nach den handschriftlichen Quellen untersucht, Neutestamentliche Abhandlungen 18, 4-5, Münster 1941); M. Richard, Asterii Sophistae e Commentariis in Psalmos fragmenta quae supersunt, in Catena praesertim quae typi VI dicitur servata, in: Asterii Sophistae Commentarionim in Psalmos quae supersunt, accedunt aliquot homiliae anonymae, Symbolae Osloenses fasc. supplet. XV, Oslo 1956, p. 251-273; E. Mühlenberg, Psalmenkommentare aus der Katenenüberlieferung, Bd. 1-3, PTS 15, 16 und 19, Berlin 1975-78.

30 Nil d'Ancyre, Commentaire sur le Cantique des Cantiques, Edition princeps, Tome I, Introduction, Texte critique, Traduction et Notes par Marie-Gabrielle Guerard, Sources Chretiennes 403, Paris 1994.

Zielsetzung und Methode

9*

zugung damit, dass die Handschrift C den Text des gesamten CanticumKommentars enthalte (p. 88) und der direkten Textüberlieferung am nächsten stehe. Die Nähe zum Original wiederum ergibt sich für Guerard (cf. pp. 94-96) daraus, - dass C trotz einiger Kürzungen mehrfach Text biete, der von R und V ausgelassen werde, - dass C die richtige Lesart biete, wo R und V fehlerhaft seien und - dass sich da, wo V und R divergieren, die richtige Lesart bei dem Zeugen finde, der mit C gehe (wo C in solchen Fällen eine Lücke habe, müsse man für die Konstituierung des Textes auf V zurückgreifen). Bestärkt sieht die Herausgeberin ihre Einschätzung des C-Textes durch den Vergleich mit der (erst 1982 durch Santo Lucä genauer bekannt gewordenen) Handschrift D, die sie (mit Santo Lucä) für einen Vertreter der direkten Überlieferung hält (p. 94). Eine genauere Untersuchung der Abhängigkeitsverhältnisse bei C und D ist von ihr allerdings nicht durchgeführt, sie wird (cf. p. 10, Anm. 3) für den zweiten Band angekündigt. Da wir Santo Lucas Einordnung der Handschrift D indessen nicht teilen, können wir Guerards Ansatz nicht nur nicht akzeptieren, sondern vermögen in methodischer Hinsicht auch keinen Fortschritt zu erkennen; vielmehr scheint uns die Ausgabe in dieser Beziehung (unbeschadet ihrer sonstigen Verdienste) hinter die von Sovic bereits erzielten Ergebnisse wieder zurückgefallen zu sein. Denn nach unserer Definition handelt es sich auch bei dieser Ausgabe, um eine bloße Fragmentensammlung. Dass dies nicht auf Anhieb erkennbar ist, liegt an der relativ großen Nähe der Hauptform I zum Original des Kommentars. Das abrupte (und daher wohl mechanisch bedingte) Ende dieser Hauptform bezeichnet de facto31 auch das Ende der SC-Ausgabe. Das ist schwerlich Zufall. Jedenfalls dürfte der zweite Teil (der notwendigerweise auf die bisher völlig vernachlässigten Handschriften der Hauptform III wird zurückgreifen müssen) diese Defizite wesentlich deutlicher hervortreten lassen. III. Zielsetzung und Methode Für den editorischen Umgang mit Katenen sind, wie der Blick in die Forschungsgeschichte bereits gezeigt hat, je nach Ziel und Zweck der Ausgabe zwei grundverschiedene Ausgangssituationen denkbar, die dementsprechend nach zwei verschiedenen Methoden verlangen. 31

VR brechen zwar mitten im Scholion ab, während Guerard das vollständige Scholion bietet. Ihr Text beruht jedoch nicht auf handschriftlicher Grundlage, sondern wiederholt den Text der (bei Migne überarbeitet vorliegenden Ausgabe der) Prokop-Katene von Angelo Mai. Eigenen textkritischen Wert hat die SC-Ausgabe an dieser Stelle daher nicht. Für die Vernachlässigung der Handschriften der sog. weiteren Überlieferungsformen a und b vgl. unten pp. 222* sqq.

10*

Hinleitung

Im einen Fall soll eine Katene als literarische Einheit um ihrer selbst willen aus einer oder mehreren Handschriften ediert werden 32 bzw. (und für die methodologische Betrachtung fällt das in dieselbe Kategorie) die in einer oder mehreren Katenen erhaltenen Scholien eines Autors sollen als Nebenüberlieferung für die Edition einer ansonsten (d.h. unabhängig von der Katenenüberlieferung) vollständig tradierten Schrift herangezogen werden. Unter diesen Voraussetzungen erscheint die bei Editionen antiker Autoren auch sonst übliche Stemmamethode das Gebotene. 33 Im anderen Fall bilden die Katenen die alleinige Grundlage für die Edition einer Schrift. Dieser Fall ist für den Hohelied-Kommentar des Nilus gegeben. Auf seine methodologische Behandlung muss aber nicht nur aus diesem Grund, sondern auch deshalb näher eingegangen werden, weil eine systematische Darstellung dieser Methode bislang fehlt. 34 Für die vorliegende Ausgabe hat das zugleich den Vorteil, dass der Benutzer auf diese Weise ein Instrument in die Hand bekommt, mit dessen Hilfe er Handschriften und Handschriftenteile auf ihre Zugehörigkeit oder Unabhängigkeit von der Katenentradition eigenständig untersuchen kann, was angesichts der Tatsache, dass man für zwei Hss. den (wie wir

32

Noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts war man an maßgebender Stelle Versuchen in dieser Richtung durchaus abgeneigt, so etwa Wilamowitz, der (in seiner Funktion als Mitglied der Berliner Kirchenväterkommission) an Lietzmann schreibt: „Dem Abdruck der Katenen werde ich zuwider sein" (K. Aland, Glanz und Niedergang der deutschen Universität, 50 Jahre deutscher Wissenschaftsgeschichte in Briefen an und von Hans Lietzmann, Berlin - New York 1979, Brief 20). Erst in den letzten ca. 30 Jahren haben sich die Verhältnisse gewandelt, cf. etwa die Ausgaben von M. Harl (in Zusammenarbeit mit G. Dorival), La chaine palestinienne sur le Psaume 118, SC 189 und 190, Paris 1972 sowie von F. Petit, Catenae Graecae in Genesim et in Exodum, I. Catena Sinaitica, Corpus Christianorum, Series Graeca 2, Tumhout 1977, und S. Leanza, Procopii Gazaei Catena in Ecclesiasten necnon Pseudo-Chrysostomi Commentarius in eundem Ecclesiasten, Corpus Christianorum, Series Graeca 4, Turnhout 1978, sowie U. und D. Hagedorn, Die älteren griechischen Katenen zum Buch Hiob, Bd. I - IV, PTS 40, 48, 53, 59, Berlin - New York 1994, 1997, 2000, 2004. Wie groß dieser Wandel ist, zeigt am deutlichsten die Forderung D. Hagedorns [in seiner Rezension von E. Mühlenberg, Psalmenkommentare aus der Katenenüberlieferung, PTS 15, Berlin 1975, im Jahrbuch fur Antike und Christentum 20 (1977), p. 198], die „Verlegenheitslösung" des Fragmentesammelns aufzugeben und lieber „Gesamteditionen der Katenen zu veranstalten". So berechtigt diese Forderung im allgemeinen sicherlich ist, in besonders gelagerten Fällen wie dem vorliegenden bleibt ein solches Vorgehen hinter den gegebenen Möglichkeiten zu weit zurück. 33 Als naheliegendes Beispiel vgl. die Verwendung der für die vorliegende Edition wichtigen Katenenhandschrift Vaticanus 2129 (= R) bei H. Langerbeck, Gregorii Nysseni in Canticum Canticorum Opera Vol. VI, Leiden 1960 (Stemma auf p. XXXVIII). 34 Ansätze dazu finden sich zuerst bei H. Lietzmann, Catenen [Anm. 11]; später dann - in der Regel nur beiläufig erwähnt - bei allen Autoren, die sich mit Katenen befassen [cf. die in Anm. 29 genannten Arbeiten sowie: M. Faulhaber, Die Prophetencatenen nach römischen Handschriften., Freiburg 1899; ders., Babylonische Verwirrung in griechischen Namenssiglen, Oriens Christianus 7 (1907), pp. 370-387; ders. Katenen und Katenenforschung, Byzantinische Zeitschrift 18 (1909), pp. 383-396; Κ. Staab, Der gegenwärtige Stand der Katenenforschung, Biblica 5 (1924), p. 296-353; R. Devreesse, Chaines exegetiques grecques, Supplement du Dictionnaire de la Bible I, Paris 1928, pp. 1084 sqq.; M. Richard, Les premieres chaines sur le psautier, Bulletin d'Information de l'Institut de Recherche et d'Histoire des Textes Nr. 5 (1959), pp. 87-98], Gründlichere methodische Erwägungen (wenn auch unter anderem Aspekt) hat angestellt E. Mühlenberg, Psalmenkommentare aus der Katenenüberlieferung, Bd. III: Untersuchungen zu den Psalmenkatenen, PTS 19, Berlin 1978.

Zielsetzung und Methode

11*

meinen unberechtigten) Anspruch erhoben hat, einen von der Katenentradition unabhängigen Text erhalten zu haben, auch für die Zukunft wünschenswert sein kann. Bei einer nur auf Katenen gestützten Überlieferung sind zunächst einmal die Strukturelemente dieser Überlieferungsträger fur eine Klassifizierung von erheblicher Bedeutung. Zu diesen Strukturelementen gehört der Rahmen, in den die einzelne Katene eingefugt ist.35 Dazu gehört die äußere Form der Katene. 36 Bedeutsam ist ferner die Anzahl der benutzten Autoren und die (vorhandene bzw. fehlende) Konstanz der Reihenfolge, in der ihre Scholien nach der Nennung des Lemmas jeweils aufgeführt werden, schließlich das Incipit und Desinit sowohl der Scholien als auch der Lemmata. Dieses grobe Raster lässt sich aber noch weiter ergänzen und verfeinern: So muss stets bedacht werden, dass einige der bereits oben genannten Strukturelemente (sc. die Anzahl der benutzten Autoren sowie Incipit und Desinit von Scholien und Lemmata) nur dann Beweiskraft haben, wenn sie an den inneren Teilen der Katene verifizierbar sind, da die Titel, Prologe und Eingangsscholien wegen ihrer exponierten Stellung am ehesten willkürlichen Änderungen ausgesetzt sind.37 Auch der Entstehungszeit der einzelnen Katenentypen 38 kommt für eine solche Strukturanalyse erhebliche Bedeutung zu. Wo sie nicht, wie im Falle der Prokopkatene 38a , von vornherein feststeht, lässt sie sich (jedenfalls näherungsweise) aus der chronologischen Zuordnung der äußeren Form der Katene (vgl. dazu Anm. 36), aus dem Alter der frühesten erhaltenen oder erschließbaren Textstufe (als terminus ante quem) und der Lebenszeit des letzten aufgenommenen Autors (als terminus post quem) und außerdem natürlich durch Bezüge auf historische und geistesgeschichtliche Phänomene bestimmen. Dagegen fuhrt der von

35

Katenen sind entweder Einzelkatenen, d.h. Katenen zu einem biblischen Buch (oder Teilen davon) oder sie sind Teil eines Katenenverbandes. So ist z.B. die Exodus-Katene des Prokop von Gaza ein Teil seiner Oktateuch-Katene und seine Canticum-Katene Teil eines Katenenverbandes, der die Salomonica kommentiert. 36 Seit M. Faulhaber, Die Prophetencatenen [Anm. 34], p. 2, Anm. 2 unterscheidet man a) Kolumnenkatenen: Die Seiten sind für die wenigen (zumeist zwei) Autoren in (zwei) Kolumnen geteilt; jeder Autor steht in einer eigenen Kolumne dem anderen Autor synoptisch gegenüber. b) Rahmenkatenen: Die Katene bildet den Rahmen um einen (bisweilen auch in Kreuzform) in der Mitte stehenden Bibeltext (= κείμενον). c) Breitkatenen: Der Katenenkommentar ist fortlaufend wie ein einfacher Kommentar geschrieben, nur dass er von den Autorenzuweisungen und den kommentierten Bibeltexten (= κ ε ί μ ε ν α ) unterbrochen wird; er füllt die ganze Breite der Seite. d) Randkatenen: Kurze, meist aus anderen Katenen exzerpierte Erklärungen am Rande eines biblischen Textes. 37 Dies zuerst erkannt bei H. Lietzmann, Catenen [Anm. 11], p. 26 sqq.; später auch rezipiert von Faulhaber, Hohelied-... Catenen [Anm. 13], p. 33. Faulhabers frühere Arbeiten haben diesen Aspekt dagegen zu wenig berücksichtigt. 38 Zum Folgenden vgl. auch Faulhaber, Katenen, BZ 18 (1909) [Anm. 34], p. 385. 38 ° Vg. aber unten pp. 204* - 206*.

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Einleitung

Editoren direkt überlieferter Werke genutzte Weg, 39 aus der Art der Überlieferungsfehler Rückschlüsse auf das Alter der Vorlage zu ziehen, bei Katenen nur selten zu sicheren Ergebnissen, weil Änderungen des Kompilators von Überlieferungsfehlern nicht sauber zu trennen sind. Drittens muss man bei der Klassifizierung im Blick behalten, dass die Katene eine besondere literarische Überlieferungsform darstellt und in dieser Funktion ein Ausdruck der literarischen und theologischen Absichten ihres Kompilators ist. Daraus folgt, dass alle genannten Strukturelemente, die als Ordnungsprinzipien immer geistigen und nicht etwa mechanischen Bereichen zuzuordnen sind, stets auch als Ausdruck des Geistes dessen interpretierbar sind, der die Katene zusammengestellt hat. Auch daraus lassen sich Anhaltspunkte für eine Einordnung gewinnen. Viertens schließlich lässt sich die Methode noch durch eine eingehendere Betrachtung der Strukturelemente „Incipit" und „Desinit", genauer gesagt durch eine Beobachtung der Beziehungen, die zwischen Scholien und Lemmata (auch Keimena genannt) bestehen, verfeinern; die hier gegebenen Möglichkeiten lassen sich am besten mit den Begriffen „Gerüstfunktion" und „Bestandteilfunktion" und (wenn beides vorliegt) mit dem Begriff „Doppelfunktion" zum Ausdruck bringen. Was damit im einzelnen gemeint ist, möge die folgende Darstellung veranschaulichen: Bei einer Katene sind zwischen einer Bibeltext-Einheit (Lemma / Keimenon) und dem darauf bezüglichen Scholion drei Arten von Beziehungen möglich: 1. Ein präsumtiver Katenen-Kompilator bereitet die Erklärung eines biblischen Buches dadurch vor, dass er dessen Text nach Maßgabe seiner Einsicht und Erfahrung in kleinere Sinneinheiten zerlegt (die wir im Folgenden ohne Unterschied der Bedeutung als Lemmata oder Keimena bezeichnen). Die Abfolge dieser Einheiten (L,,L 2 , L3 USW.) wird dabei durch die Versfolge des biblischen Textes bestimmt. Ihnen ordnet er sodann (ohne Rücksicht auf die tatsächliche Stellung im Quell-Kommentar) das passende Scholion (S) des jeweils zur Kommentierung herangezogenen Autors (A) zu. Schließlich wird das Ganze durch verbindende Worte (die im Normalfall einer Kommentarvorlage entstammen) so zu einer Einheit verwoben, dass formelhaft ausgedrückt folgendes Format entsteht [L, => S , ( A I + M ) ] (D [L2 => S 2 (A | t 2 + 3 )] ω [Lj => S 3 (A ] t 2 t 3 )] 4 0 Dass dabei auf eine feste, regelmäßig wiederkehrende Autorenfolge geachtet wird, ist in diesem Schema zwar vorausgesetzt, wird aber bei steigender Autorenzahl nicht durchzuhalten sein, da sich im Normalfall ja nicht alle Scholiasten zu allen Versen geäußert haben. Mit Abweichungen von dieser Idealform muss also gerechnet werden. Der Unterschied zu einem herkömmlichen Kommentar besteht bei einer solchen Katene zum einen in der Berücksichtigung einer größeren Zahl von Kommenta(to)ren und zum anderen in der stark schematisierten Form der Auslegung, die Rückgriffe, Vorgriffe, Exkurse und Digressionen nicht zulässt und deshalb Eingriffe in 39

Cf. P. Maas, Textkritik, 4. Aufl. Leipzig 1960, §§ 17+34. Lies: L,, dem ersten Lemma (oder Keimenon) wird S,, das erste Scholion des ersten, zweiten, dritten Autors (Α, + 2 , 3 ) usw., z u g e o r d n e t =>); damit sinnvoll verbunden (OD) folgt das zweite Lemma (L 2 ) und daran anschließend S 2 , das jeweils zweite Scholion der genannten Autoren ( A H 2 t J ) usw.

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Zielsetzung und M e t h o d e

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den Textbestand und die Abfolge der aufgenommenen Scholien nicht vermeiden kann; auch die Tilgung konkurrierender Überleitungen, 4 1 Kürzungen und Paraphrasierungen werden (schon um die Stoffmassen zu bewältigen und Interpretationsdubletten zu vermeiden) nicht zu umgehen sein. Übereinstimmung mit der Literaturform des Kommentars besteht dadurch, dass die Kommentierung durch die „Verweb u n g " ein organisches Ganzes bleibt. Die Keimena haben in einer so gestalteten Katene (wie in einem Normalkommentar) zwei Funktionen: Z u m einen sind sie fest integrierter Bestandteil eines Textganzen und haben mithin die Bestandteilfunktion (der Beweis für das Vorhandensein dieser Funktion lässt sich am schnellsten durch die Gegenprobe führen: lässt man die Keimena fort, wird der ganze Text unverständlich). Z u m anderen bilden sie das ordnende Gerüst für den Ablauf der Kommentierung und haben deshalb die Gerüstfunktion. Bei einer Katene, in der beide Funktionen gleichzeitig vorliegen, sprechen wir von einer Doppelfunktion der Keimena. Ist eine solche Doppelfunktion in einer Katene nachweisbar, dann herrscht in ihr das engste Verhältnis, das sich zwischen Keimena und Scholien denken lässt; eine solche Katene ist einem K o m m e n t a r noch so ähnlich, dass man den Kommentar unter methodologischen Gesichtspunkten als Primitivform der Katene bezeichnen könnte. Für die Rekonstruktion eines K o m m e n tars aus Katenenmaterial kann dieser Aspekt nicht ohne Interesse sein. 2. Die lockerste Beziehung zwischen Bibeltext und Erklärung ist dagegen die, dass ein Kompilator aus exegetischen Opera verschiedener Autoren (A, 2 3 u s w ) die zu einem L e m m a passenden Erklärungen (ohne jede weitere Verknüpfung) rein additiv zusammenfugt (+) und in einer Katene vereint. Deren typisches Schema hat dann die Form: L , + [ S , ( A | ) + S | ( A 2 ) + S , ( A , ) ] // L 2 + [ S 2 ( A , ) + S 2 ( A 2 ) + S 2 ( A 3 ) ] / / L , + [ S 3 ( A , ) + S3(A2) + S3(AJ)] usw.

Dabei ist statt der gleichen Reihenfolge auch ein Wechsel denkbar, so dass das Schema such lauten I o n ω * L, + [S,(A 3 ) + S,(A,) + S,(A 2 )] // L 2 + [S 2 (A,) + S 2 (A 2 ) + S 2 (A 3 )] // L 3 + [S 3 (A 2 ) + S 3 (A 3 ) + S 3 (A,)] usw. Schranken sind der Variation dabei nur durch die Zahl der zur V e r f ü g u n g stehenden Kommentare gesetzt. Das L e m m a hat hier bloß die Gerüstfunktion, denn es ist nur Zutat des Kompilators und nicht zugleich auch tragender Bestandteil des Gesamtwerks.

3. Eine dritte, in der Praxis zwar seltener vorkommende, für die Rekonstruierarbeit eines (verlorenen) Kommentartextes aber ungemein interessante Möglichkeit liegt dazwischen. Sie ist dann gegeben, wenn ein Kompilator seine Katene so herstellt, dass er den Kommentar eines Autors (A,) samt den darin enthaltenen Lemmata zur Grundlage der Katene macht und dann (je nach Art der Verknüpfung in der Vorlage) vor oder nach dem betreffenden Lemma seines Grundautors die Scholien anderer Autoren einschiebt. Daraus ergeben sich dann die folgenden zwei Schemaformen: a ) A , (EINLEITUNG)00 L , = > S , A 3 + S , A 2 + S , A , ODL 2 => S J A J + S ^ J + S J A , oo L 3 =>

S 3 A 3 +S 3 A 2 +S 3 A,oo L 4 u s w .

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In einem N o r m a l k o m m e n t a r können solche Überleitungen in zwei Richtungen erfolgen: e n t w e d e r als Hinweis (z.B. κ α ί φ η σ ι ν , folgt L e m m a ) oder als R ü c k g r i f f [z.B. τ ο ύ τ ο (τό λ ε γ ό μ ε ν ο ν ) σ η μ α ί ν ε ι ] ; d e r Kompilator einer Katene wird sich für eine Richtung entscheiden und deshalb geneigt sein, Überleitungsfloskeln in die andere Richtung zu eliminieren.

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Einleitung

Das Scholion von Autor A, steht mithin per definitionem immer vor dem nächstfolgenden Lemma. 42 b) L, ooS,A, + S,A 2 + S,A 3 // L2oo S 2 A, + S 2 A 2 + S 2 A 3 // L 3 oo S 3 A, + + S3A3 Das Scholion von Autor A, folgt mithin per definitionem immer direkt auf das kommentierte Lemma. 43 Natürlich wäre denkbar, dass beide Schemata wie in einem Kommentar miteinander verquickt werden. Doch widerspräche dies dem Strukturgesetz einer Katene, da gleichbleibende schematische Anordnung ja mit zu ihren Wesensmerkmalen gehört. Vielmehr wird der Kompilator, der infolge der gemachten Voraussetzungen ja den Zusammenhang von Lemma und Grundautor wahren will, durch diesen Schematismus der Katene gezwungen, sich für eine der oben genannten Formen zu entscheiden und die andere unberücksichtigt zu lassen. Dann aber gilt auch das Umgekehrte: Steht ein Autor immer an derselben Stelle direkt vor bzw. hinter dem Lemma, so ist dies ein sicheres Anzeichen für seine Bevorzugung durch den Kompilator, vorausgesetzt dass diese Bevorzugung und Inanspruchnahme des Grundautors sich auch methodisch unanfechtbar da erweisen lässt, wo das Lemma durch den Grundautor expressis verbis angezeigt und der Zusammenhang dadurch sichtbar gemacht wird. Da ein Teil der Anbindungen durch die Beschränkung auf eine von beiden Formen aber entfallt und darüber hinaus der Grundautor auch keineswegs an allen Stellen Kommentartext und Lemmata auf diese eindeutige Weise verbindet, 44 wird sich selbst in einer solchen Katene stets nur eine mehr oder minder kleine Zahl solcher ausdrücklicher Einbindungen finden lassen. Alle handgreiflichen Verifikationen eines solchen Zusammenhangs in einer Katene sind daher methodisch sehr kostbar und dürfen (sofern sich so viele finden lassen, dass bloßer Zufall ausgeschlossen ist45) für das Verhältnis der Lemmata zu dem Kommentarwerk, aus dem sie stammen, als repräsentativ angesehen werden. Anders ausgedrückt: In einer Katene, die nach dem oben angegebenen Schema aufgebaut ist, bilden die Keimena einerseits das ordnende Gerüst, dem die Scholien aller Autoren zugeordnet sind; sie haben somit Gerüstfunktion. Andererseits sind sie gleichzeitig Bestandteil des (unmittelbar vor oder nach 46 dem Lemma zitierten) Grundautors. In Bezug auf diesen haben sie auch Bestandteilfunktion und üben mithin in diesem

42

Der Anschluss erfolgt durch Wendungen wie z.B. λέγει ότι (folgt Lemma). Die Verknüpfung erfolgt durch Wendungen wie z.B. (Lemma, folgt) τ ο ΰ τ ο σ η μ α ί ν ε ι . Man prüfe daraufhin jeden beliebigen direkt überlieferten Kommentar! 45 Außerdem muss natürlich die Gegenprobe gemacht werden, d.h. es muss sichergestellt werden, dass die anderen einem Lemma zugeordneten Scholien auf dieses keine Bestandteilfunktion ausüben. 46 Je nach dem, für welches Schema sich der Kompilator entscheidet. 43

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Zielsetzung und Methode

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Fall (und nur in diesem) die Doppelfunktion aus. 47 Eine Katene hat in diesem Bereich die Wertigkeit eines Kommentars. 48 Auf diese Strukturelemente sind die für eine Textrekonstruktion in Betracht kommenden Katenenhandschriften in einem ersten Arbeitsgang durchzusehen. Dabei muss sich zeigen, ob und wieweit die erhaltenen Handschriften sich auf sogenannte Typen, d.h. auf wenige verschiedene literarische Überlieferungsformen zurückführen lassen, die (bezogen auf die genannten Strukturelemente) untereinander nicht weiter verwandt sind und unabhängig voneinander aus den verschiedenen benutzten Autoren fließen. 49 In einem zweiten Arbeitsgang müssen dann die einzelnen Scholien des zu edierenden Autors aus den Typen gelöst und in der Reihenfolge des vermuteten Gedankengangs aneinandergereiht werden. In jenen Fällen, wo ein Scholion in mehreren Typen enthalten ist, könnten die Typen sich dabei gegenseitig korrigieren. 50 Ziel einer Edition, die sich auf diese Methode beschränken möchte, könnte indessen nur sein, Fragmente aus Katenen zu sammeln. Für das Ziel, das sich diese Edition gestellt hat, nämlich ein nur in Katenen erhaltenes Werk als Einheit zu rekonstruieren, wäre eine solche (rein strukturanalytische) Methode daher unzureichend. Auf der anderen Seite lassen die Ergebnisse, die man mit dieser Methode erreicht, erkennen, dass ein weiteres Vordringen auf dem Wege zu einer Rekonstruktion möglich ist. Will man nämlich alle Katenenhandschriften zum Hohelied nach literarischen Überlieferungsformen ordnen, so erhält man (wie Lietzmann, Faulhaber und Sovic M ) zwar 3 (oder auch 5) Gruppen, 52 doch erscheint das auf diese Weise Erreichte nach zwei Richtungen hin noch weiter ausbaufähig:

47

Eine Katene, die so aufgebaut ist, muss außerdem per definitionem eine Breitkatene sein. Diese Form der Katenenherstellung wird vor allem dann Anwendung finden, wenn die Zahl der in Aussicht genommenen Scholiasten gering und die (durch Keimena erzeugte) strukturelle Obereinstimmung in den Quellkommentaren groß ist; denn in einem solchen Fall macht die Zuordnung der Scholien relativ wenig Mühe. 49 Innerhalb einer so beschaffenen Überlieferungsform lassen sich oft Lang-, Mittel- und KurzFormen feststellen, deren gegenseitiges Verhältnis sich in einer Art Stemma darstellen lässt. Es lassen sich dadurch ferner, wie Mühlenbergs Arbeit (vgl. Anm. 34 am Ende) gezeigt hat, auch sog. Grund- und Originalkatenen (Katenen also, die direkt auf Kommentare zurückgehen) von den „Sekundär- und Tertiärkatenen" (Mühlenberg) unterscheiden, die bereits bestehende Kettenkommentare paraphrasierend oder textgetreu aufnehmen und um weitere Kommentierungen vermehren. Freilich bedürfen die auf diesem Wege gefundenen Ergebnisse noch der Bestätigung durch die Kollation. 50 Wenn allerdings ein- und dasselbe Scholion in verschiedenen Typen verschiedenen Autoren zugewiesen wird oder in stark variierenden Fassungen (Paraphrase!) auftritt, ist eine Entscheidung nur selten möglich. " Vgl. die Tabelle der Einteilungsformen oben p. 5*. 52 Vgl. die zusammenfassende Auswertung unten pp. 207* - 212*; über den Wert der sog. weiteren Oberlieferungsformen a und b und ihr Verhältnis zu den Hauptformen der Katenen-Tradition vgl. unten pp. 222* - 235*. 48

16*

Einleitung

1. Im Sinne der Methode dürfen Gruppierungen nicht miteinander verwandt sein und müssen voneinander unabhängig die Funktion von Typen erfüllen. Tatsache ist indessen, dass die gefundenen Gruppen offenbar nur nach einigen der als Kriterien dieser Methode benutzten Strukturelemente voneinander unabhängig sind, während andere einen gewissen Verwandtheitsgrad zu signalisieren scheinen. So findet sich in den Lemmata der Hauptformen I und II ständig gleiches Incipit und Desinit und häufig auch gleiches Incipit und Desinit in den Nilus-Scholien der ersten drei Hauptformen. Auffällig ist auch, dass in allen 5 Überlieferungsformen unbeschadet aller sonstigen strukturellen Verschiedenheiten stets Gregor- und Nilus-Scholien den Kern bilden; doch ist diese Beobachtung wiederum nicht so beweiskräftig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag; denn die Zahl der Kommentare, die das Canticum durchgängig und vollständig behandeln, ist (entgegen der Behauptung des Nilus in seinem Vorwort 53 ) nach heutigem Kenntnisstand eher klein. Trotzdem bleibt festzustellen, dass ein Teil der strukturanalytischen Kriterien für und ein anderer Teil gegen die Existenz voneinander unabhängiger Typen spricht. 2. Hinzu kommt ferner, dass nach den Grundsätzen der strukturanalytischen Methode 54 die (erhaltenen) Vertreter jeder einzelnen Gruppe nach allen strukturanalytischen Kriterien einander gleich sein müssten, wenn sie als Zeuge des Typs dienen sollen. Unter den für die Ausgabe heranzuziehenden Handschriften befinden sich jedoch auch solche, die nach einigen strukturanalytischen Kriterien zu einem bestimmten Typ gehören, sich aber nach anderen Kriterien von den übrigen Zeugen dieses Typs erheblich unterscheiden 55 . Um hier methodisch weiter zu kommen, bedurfte es des Experimentierens. Aus diesem Grunde wurde versucht, zur Ergänzung der Strukturanalyse die Stemmamethode heranzuziehen. Das hieß aber, dass alle in den Katenenhandschriften erhaltenen Einheiten von Scholien und Lemmata aus den (schon durch die Strukturanalyse fragwürdig gewordenen) Überlieferungsformen herausgelöst und auf ihr Verhältnis nach Trennund Leitfehlern untersucht werden mussten, und zwar sowohl in einem 53

Prol. 7 (p. 4, 3). Vgl. zum Beispiel J. Reuss, Matthäus-... Katenen [Anm. 29], Münster 1941, passim. Zeugen eines Typs sind dort immer Abkömmlinge der ersten (meist verlorenen) Stufe eines Typs, die jedoch deren Struktur im wesentlichen bewahrten und sich von ihr nur durch unwesentliche sekundäre Änderungen unterscheiden. 55 So z.B. die zur Hauptform I gehörenden Handschriften Marcianus 22 (= V) und Vaticanus 2129 (= R), von denen unbeschadet aller offensichtlichen Verwandtschaft V bei den Scholien die Reihenfolge Nilus-Gregor, R aber die Reihenfolge Gregor-Nilus aufweist. 54

Zielsetzung und Methode

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Vergleich der 3 (bzw. 5) durch die Strukturanalyse gefundenen Überlieferungsformen als auch in einem Vergleich jener Zeugen einer einzigen Überlieferungsform, die untereinander Divergenzen aufweisen. Das Ergebnis dieses Versuches, das in den nächsten Kapiteln ausführlich zur Darstellung kommt, 56 bestätigt die Brauchbarkeit dieses methodischen Ansatzes, da sich die oben beschriebenen Schwierigkeiten auf diese Weise beheben ließen. Denn durch die Verflechtung der beiden Methoden zu einer Doppelmethode ließen sich die (zuvor inkongruent erscheinenden) Ergebnisse zu einem alle Gruppen umfassenden plausiblen Entwicklungsbild vereinen. Die einzelnen Katenentypen oder besser Hauptformen 57 stehen nämlich nicht (wie es bei den „Typen" aller neueren Katenen-Editionen der Fall ist) isoliert nebeneinander und sind somit nicht die letzten erschließbaren Quellen, deren Lesarten unabhängig voneinander auf (in der Regel) verschiedene Textstufen der ungekürzten und noch nicht in eine Katene eingegangenen Vollkommentare zurückgehen; die Feststellung gilt vielleicht nicht für alle Autoren in diesen Katenen, sie gilt aber ganz sicher für Nilus. Der Grund dafür kann nur darin liegen, dass keinem der heute noch fassbaren Katenen-Kompilatoren der Nilus-Kommentar noch in einem eigenen vollständigen Exemplar vorlag. Zum Ersatz dafür wurde offensichtlich eine Katene herangezogen. Diese Urkatene muss zu Cant 1,1 - 8,14 den (im Vergleich zum verlorenen Original fast) ungekürzten Nilus-Text mit eingeschobenen Gregor-Exzerpten zu Cant 1,1 - 6,9 enthalten haben. Aus dieser Urkatene schöpfen direkt oder indirekt (ungeachtet ihrer sonstigen Eigenständigkeit) alle Hauptformen ihre Nilus-Scholien, sie ist somit der Archetyp der Nilus-Scholien aller Hauptformen; nur über sie ist die Rückgewinnung des verlorenen NilusKommentars möglich. Gleichzeitig ist damit die Grundvoraussetzung für eine echte Rekonstruktion des Nilustextes geschaffen, dass alle Handschriften des zu edierenden Textes letztlich aus einer gemeinsamen Vorlage fließen müssen, welche innerhalb der Überlieferungsgeschichte eindeutig fixierbar und erschließbar sein muss.58 Ein weiteres kommt hinzu: Zumindest für den ersten Teil des Kommentars (In Cant 1,1 - 4,1) liegen alle Hauptformen vor. Der Wortlaut des Nilustextes ist dabei in allen Hauptformen so ähnlich, dass zumindest in diesem Bereich nirgends ein Abschreiber oder Kompilator anzunehmen ist, der den Nilus-Text nach bestimmten (theologischen oder anderen hermeneutischen) Prinzipien überarbeitet oder gar para56

Vgl. unten pp. 48* - 101*; 115* - 127*; 197* - 203*. " U m der begrifflichen Klarheit willen ist es nicht gut, diese Gruppierungen weiterhin unter dem Begriff des Typs zusammenzufassen, denn „Typen" sind, wie gesagt (vgl. oben p. 16*), nicht weiter rückführbare, unabhängige Größen. Wir sprechen daher in Zukunft von „Hauptformen", wenn Gruppierungen im oben definierten Sinne gemeint sind. 58 Vgl. P. Maas, Textkritik [Anm. 39], §§ 5 sq.

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Einleitung

phrasiert hätte (eine Beobachtung, die im Blick auf die methodische Funktion von Trenn- und Leitfehlern einige Bedeutung hat). Somit unterscheiden sich die Tradenten des Nilustextes grundsätzlich nicht von solchen Abschreibern, wie sie fur die Überlieferung der meisten direkt tradierten Schriften des Altertums in Ansatz zu bringen sind. Mithin ist es möglich, Eingriffe in den Nilus-Text ähnlich wie in der direkten Überlieferung zu analysieren, zu klassifizieren und dadurch zu eliminieren. Hat man diese Arbeit aber in der ersten Kommentarhälfte geleistet, so lassen sich die dabei gewonnenen Erkenntnisse auch im zweiten Teil (Mittelteil: 4,2-6,7) fruchtbar machen, wo Hauptform I ganz ausfällt und der Text stellenweise nur noch auf einer Hauptform basiert. Allerdings müssen auch Einschränkungen gemacht werden: denn voll lässt sich dieser methodische Entwurf einer Verbindung von Strukturanalyse und Stemmamethode nur dann verwirklichen, wenn sich alle Katenen in allen vergleichbaren Texteinheiten nach beiden Methoden untersuchen ließen. Dies aber ist zumindest in 3 Punkten nicht möglich: 1. Die Lemma-Einheiten lassen sich (im Vergleich der Hauptformen) zwar strukturanalytisch untersuchen, nicht aber stemmamethodisch in einem sinnvollen Stemma verstehen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Auf der einen Seite haben die Lemma-Einheiten in der Katene eine so exponierte Stellung, dass leicht sekundäre Varianten eindringen können. Andererseits fuhren längere Bibeltextzitate (nicht nur in Katenen, sondern) auch in der Kommentarliteratur textkritisch betrachtet oft ein Eigenleben, weil damit gerechnet werden muss, dass sie beim Abschreiben aktualisiert, d.h. an einen gängigen Bibeltext angepasst werden. 59 2. Für eine erfolgreiche Anwendung der Stemmamethode auf alle Scholien aller Katenen sind die zum Verglich stehenden Texteinheiten oft zu klein. 3. Sämtliche in allen herangezogenen Katenen enthaltenen Scholien (auch die fremder Autoren) nicht nur strukturanalytisch, sondern auch stemmamethodisch zu untersuchen, hieße praktisch auch diese alle kritisch zu edieren. Wegen des Fehlens jeglicher Vorarbeit und der immensen Größe einer solchen Aufgabe ist dieser Versuch unterblieben und eine gewisse Unsicherheit mancher Ergebnisse bewusst in Kauf genommen worden. Um diese Unsicherheit, da wo sie besteht, auch sichtbar zu machen, wird im folgenden stets darauf hingewiesen, welche Ergebnisse durch die Anwendung von Strukturanalyse und Stemmamethode als völlig gesichert gelten können 60 und welche, weil nur mit einer der beiden

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Vgl. Aland-Rosenbaum, Repertorium der griechischen christlichen Papyri II I, PTS 42, Berlin 1995, p. Lxxvn. Vor allem die Untersuchung der Hauptformen I und II dürfen hierher gerechnet werden.

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Hauptform I - Die Handschriften

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Methoden erarbeitet, nur einen geringeren Grad an Sicherheit für sich in Anspruch nehmen können.61 Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Grundaufgabe der Rekonstruktion also darin besteht, die oben erwähnte 62 Urkatene als Archetyp aller Nilus-Scholien zu erweisen und zur Darstellung zu bringen. Das geschieht gemäß der Stemmamethode mit Hilfe der Trenn- und Leitfehler. Aus dieser rekonstruierten Urkatene muss dann in einem weiteren Arbeitsgang der Nilus-Text ausgesondert werden, um so den vom Autor als Einheit konzipierten Kommentar zurückzugewinnen. Diese beiden Aufgaben des Rekonstruktionsvorganges können erst dadurch gelöst werden, dass der genetische Zusammenhang der Katenen mit Hilfe beider Methoden (Strukturanalyse und Stemmamethode) aufgedeckt wird. Der Rekonstruktionsvorgang wird also von der Frage nach dem traditionsgeschichtlichen Zusammenhang überlagert, d.h. von der Frage, welchen Weg die Nilus-Scholien von jener Urkatene aus genommen haben und wie sie alle übrigen Canticum-Katenen mit NilusScholien so verbinden, dass sich deren Entwicklungsgeschichten unbeschadet sonstiger Eigenständigkeiten letztlich in ihr berühren. Ein gewisses Element der Unübersichtlichkeit, das sich aus der Benutzung beider Methoden ergibt, muss dabei in Kauf genommen werden. IV. Zur S a m m l u n g der Handschriften Nachdem Zielsetzung und Methodik skizziert sind, sollen die nun folgenden Kapitel die Belege und Nachweise im einzelnen liefern. Jeder Untersuchung handschriftlicher Quellen muss die Sammlung und Sichtung der Handschriften vorausgehen. Diese Aufgabe war im wesentlichen bereits bewältigt, als die Arbeit an dieser Edition begann. Doch sind einige der von Lietzmann, Faulhaber und Sovic63 aufgelisteten Codices für die vorliegende Ausgabe auszuscheiden; da es sich dabei entweder gar nicht um Katenenhandschriften handelt oder um solche, die

" Vor allem die in der Appendix besprochenen Oberlieferungsformen (vgl. pp. 222* - 235*); aber auch einige Passagen in der Untersuchung der Hauptform III. 62 Vgl. oben p. 17* (Mitte). 63 Vgl. den Bericht über den Stand der Forschung, oben pp. 3* - 9*; auch bei Robert E. Sinkewicz, Manuscript Listings for the Authors of the Patristic and Byzantine Periods, Greek Index Project Series 4, Toronto 1992 (Microfiche-Anhang Part I, Κ 06 + L 06) nennt diese Handschriften im Rubrum »Nilus, (20) Com in Canticum Canticorum«; auch hier sind sie auszuscheiden; im übrigen ist die Auflistung dort nicht ganz vollständig.

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Einleitung

nur scheinbar Nilus-Scholien enthalten.64 Neue Handschriften, über den Bestand bei Lietzmann, Faulhaber und Sovic hinaus, sind, abgesehen von den eingangs erwähnten Hss. Durazzo A I 10 (aus einer Privatbibliothek in Genua) und der Londoner MS Ogden 30, nicht bekannt geworden; dass solche existieren, kann indessen nicht gänzlich ausgeschlossen werden, da eine nochmalige systematische Nachforschung in allen in Betracht kommenden Bibliotheken nicht realisierbar war. Indessen ist kaum wahrscheinlich, dass Neufunde die Grundlage der Ausgabe beeinträchtigen könnten. Das lassen die bisher gemachten Erfahrungen ziemlich deutlich erkennen; denn die knapp 50 Handschriften, die im Zusammenhang mit der Überlieferung des NilusKommentars bisher bekannt geworden sind, haben sich ausnahmslos auf die hier genannten Überlieferungsformen 65 zurückfuhren lassen. Da sich im Blick auf die vorliegende Ausgabe zwar die (durch die alleinige Anwendung der strukturanalytischen Methode gewonnene) Aufteilung in Typen als unzureichend erweist, nicht aber die Ordnung in drei bzw. fünf Gruppen („Hauptformen" bzw. Überlieferungsformen) überhaupt, so erscheint es angesichts der großen Zahl bekannter Handschriften sehr unwahrscheinlich, dass ein Neufund dieses Schema durchbrechen und eine neue Überlieferungsform oder gar Hauptform konstituieren würde. Aus den gleichen Überlegungen heraus müssen auch in der vorliegenden Ausgabe nicht alle Hss. genannt oder im Apparat herangezogen werden, sondern nur diejenigen, welche sowohl unter stemmamethodischem als auch unter strukturanalytischem Aspekt wichtig sind. Alle anderen Hss. werden zwar in ihrer Bedeutung fur den genetischen Zusammenhang der Katenen mitbedacht, aber nicht so genau untersucht, wie es um ihrer selbst willen vielleicht nötig wäre, was jedoch im Rahmen einer Edition, der es primär auf Nilus ankommt, genügen dürfte. 66 Es lässt sich daher wohl mit gutem Recht behaupten, dass die Ausgabe auf der breitest möglichen Grundlage beruht und dass aller Wahrscheinlichkeit nach weder ein Neufund noch eine genauere Untersu64

Sehr oft handelt es sich dabei um Handschriften, die einen kleinen (bislang ebenfalls unedierten) Kommentar zum Canticum enthalten, der zwar in der Regel den Titel έ ρ μ ε ν ε ί α Ν ε ί λ ο υ ά ν α χ ω ρ η τ ο ϋ fuhrt, mit unserem Kommentar ansonsten aber nicht das geringste zu tun hat und vermutlich aus dem byzantinischen Mittelalter stammt; er findet sich in den Handschriften London, British Library (olim Museum), Royal 1 A XV; Athos, Dochiariu 114 (Lambros 2788); Dresden, Sächsische Landesbibliothek A187, pp. 271-293; Jerusalem, Orthodoxes Patriarchat, MS Taphou 215, foil. 720; Rom, Vaticanus Ottobonianus Gr. 333, foil. 119-141"; auch Sinai 459 ist hierher zu rechnen [vgl. die Beschreibung bei v. Gardthausen, Catalogue Codicum Graecorum Sinaiticorum, Oxford 1886 [bei Beneschewitz, Catalogus codicum manuscriptorum Graecorum, qui in Monasterio Sanctae Catharinae in Monte Sina asservantur, Petersburg 1911, wird die Hs. nicht erwähnt; bei Clark Checklist of Manuscripts in St. Cathrine's Monastery, Mount Sinai, Washington 1952, läuft sie wieder unter der bei Gardthausen genannten Signatur], Dagegen handelt es sich bei dem von Faulhaber genannten Codex Rom, Casanatensis Gr. 241, foil. 185"-198 (vgl. Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], p. 72), um eine Texthandschrifi des Canticums selbst. 6i Zum Begriff vgl. oben Anm. 57. 66

Ähnlich bei vergleichbarer Quellenlage Reuss, Matthäuskommentare [Anm. 29], p. XV.

Hauptform I - Die Handschriften

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chung für die Textkonstituierung Überraschungen bringen könnte. V. Die H a u p t f o r m I Eine Zusammenstellung der für die Edition wesentlichen Handschriften ergibt folgendes Bild: 1. Die Hauptzeugen R und V V = Venedig, Biblioteca Nazionale Marciana, codex Graecus XXII (coll. 509)67 (foil. 112r - 277v einer) Sammelhandschrift, 13. Jhdt., Pergament, 23,5 χ 18,4 cm, 290 foil.; Folienzählung (arabische Ziffern) und griechisehe Lagenzählung (nur z.T. erhalten).68 foil. 25-28, 108-111 und 120127 sind unbeschrieben. Anscheinend sind die leeren foil, (als Platzhalter für die inzwischen verloren gegangenen Originale) eingefugt worden, als die Hs. einen neuen Einband erhielt; nach dem Binden ist die Hs. offenkundig beschnitten worden; dieser Beschneidung sind dann wohl einige Lagenzahlen (an einigen Stelle ganz, an anderen teilweise) zum Opfer gefallen. Die Hs. enthält eine Catena in Proverbia 69 (foil. lr-65v), Prologe des Cyrillus Alex, und des (Pseudo?-)Basilius Caes. zu Isaias (foil. 66r-67r), Olympiodors Commentarius in Ecclesiasten und auf dessen Rändern Excerpta e catena Procopii in Ecclesiasten (foil. 6 7 v - l l l v ) . Es folgt die Gregor-Nilus-Katene zum Canticum (foil. 112r-277v). Den Abschluss bilden Pseudo-Justin [= Theodoret], Expositio rectae fidei (foil. 278r-286r) und Basilius Caes., Brief 38, Maurinerzählung (foil. 286v-289v).

Die Canticum-Katene (112r-277v) hat Breitkatenenform; sie bietet Scholien aus dem Canticum-Kommentar des Gregor von Nyssa zu Cant 1,1a - 6,9c (d.h. aus dem gesamten Gregor-Kommentar) und des Nilus zu Cant 1,1a - 4,ld.e (d.h. aus der ersten Hälfte des Nilus-Kommentars) und ist nach einem festen Schema strukturiert. Die Orthographie ist im Allgemeinen in Ordnung. Zierleiste auf fol. 112r; Schrift in sehr schöner Minuskel, nur die Initialen in Majuskel; Überschrift, Namen und Initialen in Rot. Jota subscriptum fehlt meist, steht aber gelegentlich in der Form eines etwas tiefer gesetzten Jota adscriptum; nicht selten

"Beschreibungen von V bei Α. M. Zanetti et A. Bongiovanni, Graeca divi Marci bibliotheca codicum manuscriptorum, Venedig 1740, Nr. XXII, p. 21; J. Morelli, Bibliotheca manuscripta Graeca et Latina I, Venedig 1802, cod. XXII, pp. 39-41; Ε. Mioni, Bibliothecae divi Marci Venetiarum codices Graeci manuscripti, Vol. I: Thesaurus antiquus, codices 1-299, Indici i cataloghi NS 6, Rom 1981, Nr. 22 (coli. 509), pp. 36 sq. [enthält die ausführlichste Beschreibung]; S. Leanza, Procopii Gazaei Catena in Ecclesiasten neenon Pseudochrysostomi commentarius in eundem Ecclesiasten, CC SG 4, Turnhout 1978, pp. VII sq.; P. J. Fedwick, Bibliotheca Basiiiana Universalis II 1, Turnhout 1996, p. 740 (h7039). Beschreibungen des Katenenleils bei: Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], p. 1; Karo - Lietzmann, Catenarum Graecarum catalogus [Anm. 13], p. 316; Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 308; Sovic, Biblica 2 (1921) [Anm. 20], p. 46; H. Langerbeck, Gregorii Nysseni in Canticum Canticorum, Gregorii Nysseni Opera VI, Leiden 1960, 2 1986, p. XLVI und p. XXXVIII (Stemma); Guerard, SC 403 [Anm. 30], pp. 88-90. 68 Folgender Aufbau ist heute erkennbar: 3 Quatemionen (bis fol. 24) + 1 Binio (bis fol. 28, leer) + 4 Quatemionen (bis fol. 60) + 1 Lage mit 7 foil (bis fol. 67) + 5 Quatemionen (bis fol. 107) + 1 Binio (bis fol. 111, leer) + 22 Quatemionen (bis fol. 286; fol. 264 ist zweimal gezählt; foil. 120 - 127 = Lage 17 sind leer). Ursprünglich bestand V wohl durchgängig aus Quatemionen. 69 Von Faulhaber, Hohelied-... Catenen [Anm. 13], p. 112, als „Polychronius-Catene" qualifiziert.

V (Marc. Gr. XXII, coli. 5 °9)

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Einleitung

Verwendung von Suspensionskürzungen (bei Endungen und Namen), die aber keine Unklarheiten verursachen. Die Autorennamen (überwiegend am Rande, seltener in den Schluss der vorhergehenden Zeile eingerückt) sind meist abgekürzt (νει oder γρη), bisweilen aber auch ausgeschrieben. Am Rande öfters Notizen (wie z.B. σημ', γνω', ώρ', περί τοϋ ξ ύ λ ο υ ) sowie eine Zählung der Logos-Keimena des Gregorkommentars. Die wenigen Korrekturen stammen, so weit feststellbar,70 meist von einer zweiten Hand; sie stehen normalerweise im Text, nur ganz selten auf dem Rand. Die Scholien-Anfänge sind außer durch Autoren-Namen (die nur ganz selten fehlen") meist durch Einrücken der Zeile, Satzzeichen (:-) und Initiale markiert; doch wird mit diesen Mitteln der Text gelegentlich auch innerhalb eines Scholions gegliedert.

R R = Cittä del Vaticano, Bibliotheca Vaticana, codex Graecus 2 1 29 72 (Vat. (pp. 225-327 einer) Sammelhandschrift, Papier, (laut Seitenzählung) Gr. 2129) 701 73 Seiten, 29,1 χ 21,9 cm, die Seiten 1-672 (mit jeweils zwei Kolumnen) gegen Ende des 15. Jhdts.74, die (ganzseitig beschriebenen) Seiten 673-701 geringfügig später. Die Hs. hat folgenden Inhalt: pp. 1-10: Aus einem Lektionar (mit Text aus dem Matthäusev.; Aland75, Liste / 561), p. 1 mit dem gleichen Besitzvermerk wie p. 16; pp. 11 + 12: leer; pp. 13+14: Index codicis (unvollständig); p. 15: leer; p. 16: Besitzvermerke [Μάρκου Μ ά μ ο υ ν α , Γεωργίου κόμ(ητος) Κορινθίου έν Μονεμβασί(ςι)]; pp. 17158: Andreas von Caesarea, Kommentar zur Apokalypse des Johannes (Aland 75 , Liste 2064); pp. 159 + 160: leer; pp. 161-224: Gregor von Nyssa, Oratio catechetica; pp. 225327: Catena in Canticum (Gregor-Nilus-Katene)·, pp. 328-336: leer; pp. 337-369: Stücke aus dem Canticum-Kommentar des Gregor von Nyssa (ab Cant 3,1a); pp. 370376: leer; pp. 377-411: Johannes Damascenus, Institutio elementaris; pp. 412-430: Johannes Damascenus, Ad Jordanem de hymno trishagio epistula; pp. 430-436: Johannes Damascenus, De natura composita contra acephalos; pp. 436-460: Johannes Damascenus, Contra imaginum calumniatores; pp. 461-486: Vita Johannis Damasceni (παρά 'Ιωάννου πατριάρχου); pp. 486-523: Philotheos (Patriarch von Konstantinopel), Encomium (auf Gregor von Nazianz, Basilius den Großen und Johannes Chrysostomus);

70

Die Ausgabe basiert auf Handschriftenfilmen, nicht auf Autopsie der Handschriften; eine Unterscheidung der verschiedenen Hände ist deshalb nicht immer mit letzter Sicherheit zu treffen. " Vgl. den Synoptischen Aufriss auf den Seiten 33*, 43* und 47*. 72 Beschreibungen der Hs. bei P. Franchi de' Cavalieri, Catalogus codicum hagiographicorum Graecorum Bibliothecae Vaticanae, Brüssel 1890, p. 190; Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], p. 1 (fehlerhafte Umfangsangaben); Karo-Lietzmann, Catenarum Graecarum Catalogus [Anm. 13], p. 316 (die Behauptung, Gregor und Nilus nähmen j e eine Kolumne ein, ist falsch); Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 273; Sovic, Biblica 2 (1921) [Anm. 20], p. 46; S. Lucä, II commentario al Cantico dei Cantici di Nilo di Ancira, Studi bizantini e neogreci, Atti del IV congresso nazionale di studi bizantini (Lecce, 21-23 aprile 1980, Calimera, 24 aprile 1980), Saggi e Ricerche 7, 1983, p. 113, Anm. 14 (Seitenangaben unstimmig); Guerard, SC 403 [Anm. 30], pp. 90 sq.; weitere Literatur bei P. Canard - V. Peri, Sussidi bibliografici per i manoscritti greci della Biblioteca Vaticana, Studi e Testi 261, Cittä del Vaticano, 1970, pp. 686 sq. 73

Die Zählung ist fehlerhaft, die Hs. enthält 710 Seiten; so auch Guerard [Anm. 30], p. 90. Lucä, II commentario [Anm. 72] p. 113, Anm. 14, hat als Schreiber der pp. 1 - 672 Johannes Rhosos (*1447) ermittelt; Guerard [Anm. 30], p. 90, weist d a r a u f h i n , dass fur die Hs. ein Papier verwendet wurde, dessen Herstellung zwischen 1453 und 1482 nachweisbar ist; beides bestätigt die oben angegebene Datierung; dagegen ist Guerards Hinweis auf die Verwendung von Lauftiteln für Datierungsfragen nicht verwendbar, denn erste Ansätze fur einen solchen Usus finden sich schon in den Papyri des 5. und 6. Jhdts. (vgl. Aland-Rosenbaum [Anm. 59], pp. 22 und 484). 75 K. Aland (in Verbindung mit M. Welte, B. Köster und K. Junack), Kurzgefasste Liste der griechischen Handschriften des Neuen Testaments, Zweite, neubearbeitete und ergänzte Auflage, Berlin-New York 1994.

Hauptform I - Die Handschriften

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p. 524: leer; p. 525: erster Satz von Nikolaos Kabasilas, De vita in Christo, ansonsten leer; p. 526: leer; p. 527: nur die Worte ,,έν τ φ Χ ρ ι σ τ φ ζ ω ή " , ansonsten leer; p. 528: leer; pp. 529-658: Nikolaos Kabasilas, De vita in Christo sermones; pp. 659-672: Nikolaos Kabasilas, Contra faeneratores; pp. 673-701: Encomium auf Johannes (= Kaiser Johannes Batatzes, genannt der Barmherzige), p. 701 wiederholt den Besitzvermerk von p. 1.

Die Canticum-Katene (pp. 225-327) ist eine Breitkatene. Sie läuft durch 2 Kolumnen und enthält zu (allen Versen von) Cant 1,1a - 4,ld.e Scholien aus einer Kurzfassung des Canticum-Kommentars des Gregor von Nyssa und einer nur wenig gekürzten Fassung des Hohelied-Kommentars des Nilus von Ancyra. Die Scholien folgen einander und stehen sich nicht kolumnenweise nach Autoren geordnet synoptisch gegenüber. Eine Zierleiste befindet sich auf p. 225 zwischen π ρ ό λ ο γ ο ς ν ε ί λ ο υ und γ ρ η γ ο ρ ί ο υ ε π ι σ κ ό π ο υ . Der Text, auch der Titel und die Initialen, steht in schöner Minuskel, Überschrift, Keimena (bisweilen auch andere Bibeltexte), die Namen der Scholiasten und die Initialen in Rot. Abkürzungen sind häufig, doch sind sie gut identifizierbar. Jota subscriptum fehlt meist. Die Namen der Scholiasten (gewöhnlich am Rande, bisweilen auch in den Freiraum der vorhergehenden Zeile eingerückt, mithin also in einem zweiten Arbeitsgang eingefugt) sind meist abgekürzt (νει' und γρηγ'), nicht ganz selten allerdings auch ausgeschrieben. A m Rande finden sich gelegentlich in Kurzschrift geschriebene Notizen, die wohl als Glossen zu interpretieren sind (meist in Rot, z.B.: ό ρ α , σ η μ ' ) . Korrekturen von erster und zweiter Hand stehen normalerweise im Text selbst, bisweilen auch auf dem Rand. Die Katene ist durch Initialen, blind auslaufende Absatzendzeile, Trennzeichen (:-) und rubrizierte Lemmata sehr stark gegliedert, oft auch innerhalb eines Scholions auf diese Weise aufgelockert. Zweifel bezüglich der Autorschaft ergeben sich daraus jedoch im Allgemeinen nicht. Die Seiten fuhren eine Art Kolumnentitel [auf den geraden Seiten α σ μ α , auf den ungeraden α σ μ α τ ( ω ν ) ] . R weist eine Reihe itazistischer Verschreibungen und anderer Verstöße gegen die Orthographie auf (Vertauschung von ο und ω, Vertauschung von End-Ny und End-Sigma, Gemination, Simplifikation usw. 76 ). Die Lemmata sind mit den Zusatz » κ ε ί μ ε ν ο ν « (= Lemma) und einer fortlaufenden Zählung von α ' bis μ γ ' (= 43) versehen. Wenn die Zählung sich auf ein Lemma in der rechten Kolumne bezieht, werden diese Angaben aus Platzmangel meist auf den oberen oder unteren Rand gesetzt, auch sie sind also erst in einem zweiten Arbeitsgang hinzugefügt. Sie dürften wohl vom Schreiber der Handschrift R stammen, jedenfalls (da sie in Holkh 35 fehlen) in dessen Vorlage noch nicht anzutreffen gewesen sein.

R ist nach einem festen Schema strukturiert (vgl. den Synoptischen Aufriss, pp. 28* sqq.). Die Kommentierung bestreiten, wie gesagt, zwei Autoren, nämlich Gregor von Nyssa und Nilus; ihre Scholien werden im Anschluss an das jeweilige Lemma in einer festen, gleichbleibenden Abfolge geboten. Doch zeigt die Struktur zu Beginn einige Schwächen. Durchbrechungen dieses Strukturprinzips gibt es nur scheinbar: Ein angebliches Chrysostomus-Scholion stammt in Wirklichkeit aus dem Gregor-Kommentar 7 7 und die drei dem Gregorkommentar zugewiesenen, dort aber nicht verifizierbaren exegetischen

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Sie bleiben im textkritischen Apparat der Ausgabe im Normalfall unerwähnt, es sei denn, dass sich durch eine solche Orthographica-Variante ein anderer Sinn ergibt oder ergeben könnte. 77 Greg Nyss, In Cant, Langerbeck (GNO VI), pp. 47, 1 - 48, 3; cf. infra pp. 64» - 67».

24*

Einleitung 78

Stücke erweisen sich bei näherem Hinsehen als Paraphrasen oder Zusammenfassungen von Gregor-Texten aus der Feder des Schöpfers der Kurzfassung. Der Schlusspassus schließlich, der nachweislich nicht dem Gregor und (aus inhaltlichen 79 und strukturellen Gründen 80 ) auch dem Nilus nicht gehören kann, ist kein Bestandteil der ursprünglichen Katene; er stammt vermutlich von jemandem, der die zunächst weitergehende Katene kürzte, indem er an die Stelle der zweiten Kommentarhälfte einen Schlusspassus in eigenen Worten setzte; wahrscheinlich handelt es sich um den gleichen Mann, der die ursprünglich eigenständige Katene in seine Sammelhandschrift aufnahm. Die andere Möglichkeit, dass die zweite Kommentarhälfte zwar weggelassen, das Schlusswort aber beibehalten worden wäre, lässt sich (weil das Stück ansonsten nirgendwo belegt ist) wohl ausschließen. Jedenfalls darf die Gestaltung des Textes in MS Ogden 30 als Argument dafür nicht angeführt werden, da dessen Autor an entsprechender Stelle selbst vermerkt hat, dass der Nilus-Text seiner Vorlage an derselben Stelle abbrach wie in R.

2. Die Eliminandi Oxford, Holk. Gr. 35

Oxford, Bibliotheca Bodleiana, Holkham codex Graecus 35 8 ' (foil. 30r-45v einer) Sammelhandschrift 82 , Papier, 18,7 χ 13,0 cm; II + 168 foil.; foil. 4 6 - 5 2 und 54-168 stammen aus dem 14. Jhdt., der Rest aus dem 16. Jhdt. Die Canticum-Katene hat Breitkatenenform und enthält Texte des Gregor von Nyssa und des Nilus zu Cant 1,1a - 1,6b. Der Titel lautet: Γρηγορίου ε π ι σ κ ό π ο υ ν ύ σ η ς (!) και ν ε ί λ ο υ μ ο ν α χ ο ύ εις τό ά σ μ α

78

Vgl. die Anmerkungen 107, 120 und 135; cf. infra pp. 68* sq. Cf. infra, p. 212, Textkritischer Apparat zum Epilog. 80 Die folgenden fünf Argumente sprechen (strukturanalytisch betrachtet) gegen eine Zugehörigkeit zum Nilus-Text: erstens ist dieser Passus vom vorangehenden Nilus-Text deutlich durch Trennzeichen (-:) und die Bemerkung ηθικόν getrennt. Zweitens wird die Erklärung des voranstehenden Nilus-Scholions nach der ersten Hälfte des ersten Satzes abgebrochen, wobei die von Nilus angelegte Antithese ώς μέν ... ώς δέ durch ά λ λ ά ποία usw. als einem vorzeitigen Schluss ersetzt wird. Eine derart gewaltsame Verbindung ursprünglich nicht zusammengehörender Texte widerspricht der sonst in R nachweisbaren Art des ursprünglichen Kompilators, der die Scholien ausnahmslos unverbunden aneinander reiht. Drittens ist es undenkbar, dass der ursprüngliche Kompilator nach Anführung des Lemmas Cant 4,ld.e das dazugehörige Gregor-Scholion voll ausgeschrieben haben sollte, während er das Nilus-Scholion abbrach, ist es doch das besondere Spezifikum dieses Kompilators, dass er den Nilus (auf Kosten des Gregor) einseitig bevorzugt. Viertens lässt der Titel in R eine vollständige, das gesamte Canticum kommentierende Katene erwarten [darin unterscheidet sich R von V, wo ausdrücklich angegeben wird, dass nur der erste Teil (τά πρώτα) geboten werden kann]. Eine Bestätigung für die Richtigkeit dieser Argumente ergibt sich fönftens daraus, dass in dem Rekonstruktionsversuch der Handschrift MS Ogden 30, die in ihrem ersten Teil (was den Nilus-Text angeht, den sie allein bietet) ein Abkömmling von R ist (vgl. den oben Anm. 4 zitierten Aufsatz), dieser Text nicht (wie zu erwarten wäre, wenn der Text fest zum Bestand gehörte) hinter dem Scholion zu Cant 4,1, sondern ganz am Schluss der Handschrift (unter der Überschrift ' Επίλογος) steht. 79

" Beschreibung bei S. de Ricci, A Handlist of Manuscripts in the Library of the Earl of Leicester at Holkham Hall, Oxford 1932, Nr. 53, p. 5; R. Barbour, Summary Description of the Greek Manuscripts from the Library at Holkham Hall, Bodleian Library Record VI, 1957-61, Nr. 35, p. 599; Guerard, SC 403 [Anm. 30], p. 91. Die Handschrift ist in der Katenenforschung lange Zeit unbeachtet geblieben; Dr. Georg Maldfeld, Bochum, machte freundlicherweise eine Fotokopie der foil. 30a-46a zugänglich. 82 Inhalt: Ps.Athanasius, Quaestiones aliae 1-19 (foil. 2-8), Maximos Margunios, Enchiridion, datiert Venedig 1587 (foil. 9-21), Exzerpte aus Maximus Confessor, Joannes Beccus und Matthaeus Panaretus über die Hervorgehung des Hlg. Geistes (foil. 22-29), Gregor-Nilus-Katene zum Hohenlied (foil. 30-45), Gregor von Nyssa, Orationes in Cant I -VII (foil. 46-52, 54-168).

25*

Hauptform I - Die Handschriften

των ασμάτων, es folgt rechtsbündig geschrieben das Wort »πρόλογος«, auf dem Rand daneben die Zuweisung »Νείλου«; mit der nächsten Zeile beginnt der Text τό των ασμάτων κτλ. (vide infra p. 1, 1). Während der Nilus-Text mit dem Ende des letzten darin enthaltenen Scholions (cf. infra p. 24, 5 μ ό ρ φ ω σ ι ν ) endet, bricht der Gregor-Text nach έ π ι β α λ ώ ν , 8 3 dem letzten Wort der letzten Zeile auf fol. 45b, mitten im Satze ab; alles übrige fehlt, und auf fol. 46a folgt von anderer Hand auf anderem Papier mitten im Satz beginnend mit ο υ τό π λ έ ο ν 8 4 der Text aus Gregors Canticum-Kommentar.

Die Hs. ist äußerst liederlich geschrieben und wimmelt von orthographischen Fehlern; sie ist unter stemmamethodischem und strukturanalytischem Aspekt aufs engste mit R verwandt (wohl eine Schwesterhandschrift); für die Textherstellung ist sie dennoch so gut wie nutzlos.85 München, Bayrische Staatsbibliothek codex Graecus 8486 (foil. lr-56r einer) Sammelhandschrift,87 16. Jhdt., Papier, 476 foil., mehrere Schreiber, 34 χ 24 cm. Die Canticum-Katene enthält Texte des Gregor von Nyssa und des Nilus zu Cant 1,1a - 4,ld.e ; sie ist ein Abkömmling von R. 83

Greg Nyss, In Cant or 2, Langerbeck (GNO VI) 51, 14. Greg Nyss, In Cant or 1, Langerbeck (GNO VI) 27, 4 sqq. Die Hs. schreibt πρόλογος richtig nach dem Titel, während R dieses Wort falschlich vor den Titel stellt, und weist auch sonst noch einige Struktureigenheiten auf (vgl. Anmerkungen 101a, 103, 110 und 113); textkritisch ist allein infra 11,24 τούς έξο (!) λόγους von Interesse, wo R das εξω auslässt, C es bietet und alle übrigen Hss. fehlen. Holk Gr 35 und R scheinen demnach aus einer gemeinsamen Vorlage zu fließen; angesichts der großen Übereinstimmung mit R erschien eine Aufnahme in den textkritischen Apparat aber nicht lohnend. 84 Beschreibung der Hs. bei Ign. Hardt, Catalogus codicum manuscriptorum bibliothecae regiae Bavaricae voluminis primi codices Graecos ... complexi, Tomus I, München 1806, Nr. 84, pp. 477482; vgl. femer C. van de Vorst - H. Delehaye, Catalogus codicum hagiographicorum Graecorum Germaniae, Belgii, Angliae, Brüssel 1913, p. 102 (cod. 129); Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], p. 1, Fußnote 2; Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 152; Sovic, Biblica 2 (1921) [Anm. 20], p. 46 (in seinen anderen Veröffentlichungen inhaltlich gleich); Langerbeck, Gregorii Nysseni in Canticum, pp. XXIV und XXXVIII (Stemma); B. Kotter, Die Schriften des Johannes Damascenus 1: Institutio elementaris, Capita philosophica, PTS 7, Berlin 1969, p. 6 (Nr. 357A); ders., Die Schriften des Johannes Damascenus IV: Liber de haeresibus, Opera polemica, PTS 22, Berlin-New York 1981, p. 162, p. 296, p. 402 (Nr. 357A); E. Mühlenberg, Gregorii Nysseni Opera III 4: Oratio catechetica, Opera dogmatica minora, Leiden-New York 1996, p. XVII (Nr. 7); Guerard, SC 403 [Anm. 30], p. 91. 87 Inhalt (die Angaben sind in keiner der Anm. 86 genannten Beschreibungen vollständig; da die Hs. 2 divergierende Zählungen aufweist, widersprechen sich z.T. auch die Folienangaben; Grundlage der folgenden Ausführungen ist ein Film der Hs.): Gregor-Nilus-Katene (foil. Γ - 56r), Gregor von Nyssa, In Cant or 6 et 12 (foil. 56* - 73"), Johannes Damascenus, De hymno trishagio ad Jordanem epistula [foil. 74r - 8 5 y l 4 ) ] , Johannes Damascenus, De natura composita contra acephalos [pp. 85" (lin 14) _ v (tin j h Damascenus, Contra imaginum calumniatores [foil. 8 9 " - 1 0 4 ] , Vita Johannis Damasceni (foil. 1 0 4 " - 1 1 8 ' ) , Philotheos, Encomium in Basilium, Gregorium Naz., Johannem Chrys. (foil. 1 1 8 " - 1 3 8 ) , Gregorius Nyssenus, Oratio catechetica [foil. 1 3 8 " - 1 7 0 ' ( 1 7 3 ' laut Mühlenberg, [Anm. 86] p. XVII, da er die neuere Zählung zugrunde legt)], Johannes Damascenus, Institutio elementaris [foil. 170v - 174"(lin "], Johannes Damascenus, De duabus in Christo voluntatibus [foil. 1 7 4 1 9 2 ] , [folgen 4 ungezählte Leerseiten, wobei auf der dritten die Worte Νικόλαος Καβασίλας περί της έν Χριστφ ζωής stehen], Nikolaos Kabasilas, De vita in Christo sermones 6 (foil. 1 9 3 ' - 2 6 7 ) , Nikolaos Kabasilas, Contra faeneratores (foil. 2 6 8 ' - 2 7 6 ) [folgen zwei ungezählte Leerseiten], Johannes Doxopatres, Expositio de ideis Hermogenis (foil. 277' - 4 7 6 " ) , [foil. 4 7 7 und 4 7 8 sind leer]. Die Folienzahl 4 4 5 ist übersprungen, die Folienzahlen 141, 142 und 143 kommen doppelt vor.

84

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)

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Mon. Gr. 84

26* Durham, Duke Univ. Library, Clark 50

Einleitung

Durham (USA), Duke University Library, Clark Collection Nr. 50 (olim Phillipps 11609 88 ) Sammelhandschrift, Papier, 16. Jhdt., 202 89 gezählte foil., die Canticum-Katene am Schluss. Die Canticum-Katene ist eine Breitkatene und enthält Texte des Gregor von Nyssa und des Nilus zu Cant 1,1 - 4,1; sie ist ein Abkömmling von R und bildete vielleicht die Vorlage für die erste Hälfte der folgenden Handschrift (beide Handschriften sind ihrer Herkunft nach codices Claromontani).

London, London, University College, MS Ogden 30 (olim Phillipps 6756) 90 Univ. Coll., (foil 69a-88a einer) Sammelhandschrift 91 mit dem Titel Collectanea ex Ms Ogden 30 p a t r jj, u s Graeca Manuscripta; 32 χ 22 cm; geschrieben zwischen 1622 88

Beschreibung nur bei Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 45; die Handschrift war Ringshausen nicht zugänglich. Eine Spur ließ sich zwar bis in die Auktionskataloge der Fa. Sotheby verfolgen (vgl. z.B. Bibliotheca Phillippica, Catalogue of French, Spanish, Portuguese, Greek, Yugoslav and Slavonic Mss; New Serie 6, lot 1227), aber erst durch J.-M. Olivier, Repertoire des bibliotheques et des catalogues de manuscrits grecs de Marcel Richard (3,cn" edition entierement refondue), Nr. 780, p. 222 wurde die Lokalisierung möglich. Die Kollation zeigt die Abhängigkeit von R bis Cant 4,ld.e. Inhalt: Nikolaos Kabasilas, De vita in Christo sermones 6; Nikolaos Kabasilas, Contra faeneratores; Johannes Damascenus, Institutio elementaris; Johannes Damascenus, De hymno trishagio ad Jordanem epistula; Johannes Damascenus, Contra imaginum calumniatores sowie die Gregor-NilusKatene zum Hohelied (foil. 136' - Schluss). Die Feststellung des Inhalts verdanken wir Dr. John L. Sharpe, Duke Library, der z.Z. mit der Katalogisierung der Clark-Handschriften beschäftigt ist. 89 So noch in der Beschreibung von Rahlfs; die uns zur Verfugung stehende Kopie endet mit fol 196' (Konkurrenzzählung fol. 199r) mitten im Nilus-Scholion zu Cant 3,9a-10e mit dem Wort άποστολικήν (vide infra 114, 10), doch kann die Hs. mit einer Recto-Seite ja nicht enden. Eine erneute Anfrage in Duke blieb ohne Antwort. 90 Eine vorläufige Beschreibung der Handschrift bei Browning [Anm. 2], pp. 107 - 111. " In dieser Sammelhandschrift befinden sich insgesamt 125 Schriften; relativ wenige davon sind vollständig, von den meisten gibt es nur Auszüge. Die Rekonstruktion des Nilus-Kommentars steht an 29. Stelle, die vorangehenden Schriften (bzw. die Auszüge aus ihnen) sind allesamt dem Nilus zugeschrieben. Bei den meisten besteht die Zuschreibung zu Recht, einige wenige müssen wohl anderen Autoren zugewiesen werden; in zwei Fällen handelt es sich um Worte des Nilus aus der Apophthegmen-Literatur, zwei weitere (= 4 politische Stichen) bieten Urteile über Nilus; bei ihnen und bei einigen „Apospasmata" mussten wir (wegen des kaum zu rechtfertigenden Aufwands) auf eine Identifizierung verzichten. Aus der Tatsache, dass in den Randnotaten sehr häufig angeben wird, aus welchem (Pariser) Codex die Stücke jeweils abgeschrieben sind (genannt werden die Codices Regii 853, 865, 935, 1620, 1628, 1814, 2000, 2500), lässt sich ablesen, dass für die Zusammenstellung des Bandes einige Mühe aufgewendet worden sein muss. Erst auf diesem Hintergrund erscheint die Rekonstruktion des Nilus-Kommentars im richtigen Licht: Offensichtlich hat hier jemand versucht, das Schrifttum des Nilus möglichst vollständig zugänglich zu machen. Im Anschluss an die Nilica finden sich 96 weitere Schriften (bzw. Auszüge davon) aus dem Bereich des asketischen und monastischen Schrifttums, die hier nicht einzeln aufgeführt werden können. Folgende Autoren sind vertreten [in der Reihenfolge des (ersten) Vorkommens]: Euagrius Ponticus, Johannes von Karpathia, Symeon der Neue Theologe, Nicetas Monachus, Barsanuphius, Amphilochius von Ikonium, Maximus, Elias Presbyteros, Petrus Eremita, Eustathius, Philo Iudaeus, Pachomius, Dionysius Exiguus (in Latein), Makarius Magnes, Philotheos Sinaites, Basilius Maleinos, Theodoras Studites, Esaias Abbas, Stephanos (welcher?), Neilos von Konstantinopel, Basilius Magnus, Isaac Syrus, Moses Abbas, Ephraem (Graecus), Athanasius Alexandrinus, Poimen Sketensis, Ammonas Abbas; hinzu kommt eine Reihe von Schriften, fur die kein Verfasser genannt wird. Das Ganze endet mit einem (unvollständigen) Gebet. Die Liste reicht aus, um zu zeigen, dass diese Sammelhandschrift mit der Tradition der Sammelhandschriften, in der die R-Tradition steht, nichts zu tun hat. Die Abhängigkeit von R beschränkt sich auf die Nilus-Scholien zum Hohelied.

Analyse Hauptform I - Strukturvergleich R-V

27*

und 1645; Papier; 334 foil. (foil. 327-334 von anderer Hand, nachträglich angefügt). Früher Versuch einer Rekonstruktion des Hoheliedkommentars des Nilus aus Katenenmaterial unter Zugrundelegung einer Katene mit RText fur den vorderen Bereich (foil. 69a-81a), wo vielleicht Durham, Duke Library, Clark Collection 50, die Vorlage bildet, und einer Handschrift der Hauptform III (der sogenannten Prokop-Katene) für den Schlussteil (foil. 81a, letzte Zeile, - 88a, Ende), wo sie nachgewiesenermaßen ein Abkömmling von Parisinus Gr. 15492 ist. Für eine genauere Analyse und Bewertung der Handschrift vgl. die oben in den Anmerkungen 2 und 4 genannte Literatur. Für die Textherstellung kommt die Handschrift nicht in Betracht.93

VI. A n a l y s e der Hauptform I Obwohl sich die Verbindung von Strukturanalyse und Stemmamethode (= Doppelmethode) nicht nur dazu eignet, mehrere Hss. einer einzigen Hauptform, sondern auch die Hss. mehrerer Hauptformen auf ihr Verwandtschaftsverhältnis zu untersuchen, sollen hier zunächst nur die Hss. der Hauptform I analysiert werden. Diese Analyse gliedert sich, dem Aufbau der Doppelmethode entsprechend, in drei Abschnitte: einen stemmamethodischen (2) und einen strukturanalytischen (3) und (diesen beiden Abschnitten vorgeschaltet) den „Synoptischen Aufriss" der Hauptzeugen R und V (1), der für die strukturanalytischen Untersuchungen (Abschnitt 3) die Belege bietet, indem er die Strukturen der beiden Katenen optisch einsichtig macht. 92

Vgl. oben den Anm. 4 zitierten Aufsatz. Guerard hat die Handschrift an 6 Stellen als Grundlage fur Konjekturen benutzt, nämlich 1. p. 136, 4 (SC) = infra 11, 10 ε ι π ε ν statt angeblichem ε ΐ π η in R: es handelt sich um einen Kollationsfehler, auch R liest ειπεν. 2. p. 138, 5 (SC) = infra 13, 2: ε α υ τ ή ς statt έ α υ τ ο ϋ ; diese Korrektur haben wir ebenfalls eingeführt (und zwar noch bevor Ogden 30 überhaupt bekannt war); aber derartige Verwechslungen unterlaufen R des öfteren; auch bei Ogden 30 dürfte es sich um eine Konjektur handeln und nicht um die Wiedergabe einer (besseren, dem ursprünglichem Text näheren) Vorlage. 3. p. 240, 22 (SC) = infra 57, 18: γ ε ν ν ή μ α τ α statt γ ε ν ή μ α τ α [ ί η einem Septuagintazitat (Ps 64,11)]; wir halten die Konjektur fur verfehlt, weil nicht nur VR (C fällt aus), sondern auch die LXX-Hss. γ ε ν ή μ α τ α lesen; in Ogden 30 handelt es sich vermutlich um ein Orthographicum. 4. p. 282, 26 (SC) = infra 77, 13; die Angabe in SC beruht offenbar auf einem Kollationsfehler, vgl. den kritischen Apparat zur Stelle. 5. p. 288, 20 (SC) = infra 80, 10: δ ι ' ο φ ι ν statt δ ' ο φ ι ν ; die Korrektur besteht vielleicht zu Recht; das beweist aber nur einmal mehr, dass Ogden 30 zu editorischen Eingriffen fähig ist; sie ist keineswegs ein Beweis dafür, dass die Handschrift über einen besseren Text als Vorlage verfugt hätte. 6. p. 348, 68 (SC) [ κ α τ α θ α ν ε ϊ ν ] = infra 111, 20 [ κ α τ α < δ > α ρ θ ά ν ε ι ν ] ; auch hier ist der (unseres Erachtens missglückte) Versuch erkennbar, eine Nonsens-Lesart ( κ α τ ά γ α ρ θ ά ν ε ι ν R) in verstehbaren Text umzuwandeln; auch dieses weist auf editorisches Bemühen, aber nicht auf eine R überlegene Vorlage. Summa: Für die Textherstellung kommt Ogden 30 nicht in Betracht; der Rang, den Guerard der Handschrift an den genannten 6 Stellen einräumt, kommt ihr nicht zu. 95

28*

Hinleitung 94

1. Synoptischer Aufriss der Hauptzeugen R und V [Die in runden Klammem stehenden Zahlen am linken Spaltenrand geben jeweils den Fundort des Nilus- bzw. Gregortextes in der jeweiligen Handschrift an; dabei bezeichnen in Bezug auf Hs. V der Buchstabe r die Vorder-, ν die Rückseite des Blattes; bei der Hs. R bezeichnen der Buchstabe s die linke, d die rechte Kolumne einer Seite. Daran anschließend sind für Nilus jeweils die Seiten- und Zeilenzahlen der vorliegenden Edition ausgebracht. Das Sigel La und die dahinter stehenden Zahlen beziehen sich auf Seite und Zeile von Langerbeck, Gregorii Nysseni in Canticum, Leiden 2 1986]

R (225s)

(225s-227s)

Πρόλογος NeiÄods Titel: Γρηγορίου επισκόπου Νύσσης και Νείλου μονάχου εις τό των ασμάτων άσμα infra 1,1 τό των 5,5 ένέργειαν

(112r)

(11 2γ) (112r-113r) (113r)

Titel: Γρηγορίου επισκόπου Νύσης (!) και Νείλου μοναχού έρμηνεία είς τά άσματα των ασμάτων Πρόλογος Νείλου • infra 1,1 τό των 5,5 ένέργειαν Τοΰ οσίου πατρός ήμών Γρηγορίου επισκόπου Νύσης

είς τά άσματα πρόλογος

(U3r-ll6r)

(227s)

GREGOR97

(227s-228s)

La 22,16 τοΰ "Αισματος [τό άσμα R] 25,1 ό άπόστολος

94

ώς έν σχήματι έπιστολής, πρός τήν όσίαν Όλυμπιάδα:La titulus ante 3,1 τη σεμνοπρεπεστάτη ' Ολυμπιάδι Τρηγό ριος ... χαίρειν 96 La 3,1 άπεδεξάμην 13,21 ή θεωρία (= Ende des Prologs /Widmungsbriefes)

Einzelheiten, die für die Analyse entbehrlich sind, sind hier nicht mehr notiert. Die Keimena (= Lemmata)-Zählung von R ( α ' bis μ γ ' ) ist wegen ihrer strukturellen Bedeutung beigegeben. Die in der Übersicht in kursiven Kapitälchen stehenden Autorenzuweisungen finden sich in R und V meist auf dem Innen- oder Außenrand der Seite, in V ganz selten, in R des öfteren auch in vorangehenden Blindzeilen der Textkolumne; auch dann kennzeichnen sie immer den Beginn eines Scholions. 95 Oberhalb der Zierleiste (in einem zweiten Arbeitsgang, wohl von gleicher Hand, nachgetragen). 96 Graphisch hervorgehoben erfüllt dieser Satz offenbar die Funktion der (auf dem Rande nicht gesondert ausgebrachten) Autoren-Zuweisung. 97 Die Zuweisung steht in der Blindzeile oberhalb des Scholions (das mit einer Schmuckinitiale beginnt), bezieht sich aber wie immer eindeutig auf den folgenden Text.

29*

Analyse Hauptform I - Strukturvergleich R-V

V

R (228s)

[q'1 C a n t 1,1

(ii6r)

(116r)

(116r)

.98

K e i m e n o n fehlt98 [statt dessen Νείλου μονάχου εις τά πρώτα τοϋ άσματος των άσμάτων 99 ]

infra 5,6 πολλών 6,16 δράματος [+ φιλησάτω με άπό φιλημάτων" 3 =V 2 10 °] ομιλία Γρηγορίου επισκόπου Νύσης εις τά προοίμια τοϋ άσματος των ασματων 100a

98

Vgl. jedoch fol. 119v; dort wird auf dem Rand (vor La 26,11 Ή δ η zu Beginn der eigentlichen Auslegung) das Keimenon Cant 1,1 (das der Originalkommentar in zwei Hälften teilt, deren zweite er paraphrasiert) als V 2 nachgetragen. Auch die übliche Nennung der zu behandelnden Verse (im vorliegenden Fall also Cant l,2a-4f) fehlt möglicherweise nur scheinbar, vgl. Anm. 100a. 99 Der Satz erfüllt zugleich die Funktion der Autorenzuweisung. Wie die Angabe εις τ ά π ρ ώ τ α zu verstehen ist, ist nicht ganz eindeutig. Wir sehen darin einen frühzeitigen Hinweis darauf, dass die folgenden Nilus-Scholien nicht das ganze Canticum abdecken, sondern nur die Verse bis Cant 4 , l d . e , eben τ ά π ρ ώ τ α , den ersten Teil. Die Interpretation von τ α π ρ ώ τ α als Keimenonersatz und Hinweis darauf, dass das folgende Nilus-Scholion mit dem Eingangsvers (= τ ά π ρ ώ τ α ) des Cant befasst ist, ist zwar nicht ganz unmöglich, doch stünde diese Ausdrucksweise in Spannung zum folgenden τ ά π ρ ο ο ί μ ι α (vgl. den Text vor Anm. 100a). 99a = Cant l,2a°, in die ursprünglich blind auslaufende Zeile nachgetragen, ist deutlich sekundär. 100 [Zur Erklärung der Exponentialsigel] Dem Gregor-Kommentar ist folgende Struktur eigentümlich: Cant 1,1 - 6,9 ist in 15 ungleich lange Komplexe geteilt, die durch 15 Logoi (Orationes) kommentiert werden. Diese Komplexe von Canticum-Versen bilden jeweils den Auftakt der einzelnen Logoi und geben so dem Kommentar eine erste grobe Struktur. Diese wird nach V übernommen und so zu einem Strukturelement dieser Katene. Cant-Texte in V aus diesen Komplexen kennzeichnen wir durch das Sigel V, und versehen sie im Synoptischen Aufriss mit einem Rahmen. V wird aber zusätzlich durch ein zweites, kleiner gefächertes Gerüst aus Canticum-Versen strukturiert, das nicht nur in V, sondern auch in R vorliegt. Es stammt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht aus dem Gregorkommentar (denn dessen Substruktur stimmt mit der von V häufig nicht überein), sondern weitestgehend aus der R-Tradition (cf. pp. 81* sqq.). Canticum-Verse, die Teile dieses Gerüstes (der sog. Fein- oder Keimenastruktur) sind, haben wir (im Synoptischen Aufriss und in den Apparaten der Ausgabe) mit dem Sigel V, gekennzeichnet. Sie sind im Aufriss an der Unterstreichung der Inhaltsangaben erkennbar. Schließlich stehen in V am Ende der Nilus-Scholien gelegentlich Cant-Vers(teil)e mit (scheinbarem) Keimenoncharakter, die vom Kompilator hier entweder bewusst ausgebracht wurden (weil die Aussage sonst nicht verstehbar wäre) oder irrtümlich (weil nicht rechtzeitig bedacht wurde, dass das Stück bereits zum folgenden Keimenon gehörte). Sie sind wohl letzte Spuren einer anders strukturierten Vorlage und tragen in der neuen Umgebung zur Struktur nicht nur nichts bei, sondern laufen deren Strukturprinzip sogar zuwider. Solche Texte haben wir mit der Sigle Vs gekennzeichnet. Da alle übrigen Handschriften die aus Gregor stammende Grobstrukturierung unberücksichtigt lassen, braucht bei ihnen nur zwischen strukturgebenden und sonstigen Canticum-Texten unterschieden zu werden. Falls die sonstigen Canticum-Texte (z.B. dadurch, dass sie in den Handschriften in roter Tinte geschrieben sind) Substrukturen unterhalb der Keimena-Ebene signalisieren (könnten), werden sie durch tiefgestellte Buchstabenexponenten angezeigt, ansonsten bleiben sie unerwähnt. I00a Diese Bemerkung ist vermutlich gleichzeitig als Autorenzuweisung und als Ersatz fur den fehlenden Keimenon-Komplex (Cant l , 2 a - 4 f = V,) vor Logos I (vgl. Anm. 98) zu verstehen; das ist auch daran erkennbar, dass auf dem Seitenrand ausdrücklich » λ ό γ ο ς α ' « hinzugefügt wird.

30*

Einleitung

R (228s)

(228s-d)

(vgl. A n m . 9 8 u n d 100a)

GREGOR

La 26,11 ή δ η - 26,16

κατεπαγγέλεται + 27,2 ότι - 5 φύσις + 27,20 ού - 28,7 έντυγχάνουσιν (228d) (228d-229s)

[ß'l Cant 1.2a GREGOR

La 31,8 ούτως [καθάπερ R] - 32,3 ϊσταντο + 32,5 ώσπερ - 32,14 άναβρύοντα + 32,14 πληροί - 17 έφελκόμενον (in paraphrasi) + 32,17 πηγη - 18 πινέτω10'

(229d)

NlLUS

(229d-23is)

infra 7,1 ό δ έ 9,8 φάσκουσα·

(23is) (231S-232S)

(vgl. Anm. 184 und Anm. 261).

infra 5,6 πολλών 6,16 δράματος·

(229s)

(23is)

120r - 127v 16 fortlaufend gezählte, aber unbeschrieben gebliebene Seiten

La 14,13 δσοι 28,4 μαρτυρίας Mechanische Lücke zwischen La 28,4, μαρτυρίας und Nilus 19,3 λευκαίνων

MUJS

(229s)

(229s-d)

(116r-l 19v)

ΓγΊ Cant 1,2b GREGOR101' La 33,15 έκ της

-

34,9 δύναμις [δώσις (!) R] + 35,1 δηλοΰται - 1 4 ο'ίνου + 45,20 καλώς - 46,5 ρήματι101" (232s)

NLLUS

(232s)

infra 9,9 τοΰτο - 10,2 σοΰ 102 ; 10,2 ώσπερ 10,7 μαστών

[vgl. A n m . 101a]

101 Die durch den G r e g o r - K o m m e n t a r gebotene Überleitung zu Cant 1,2b (La 33,14) ist in W e g f a l l g e k o m m e n , damit auch die Bestandteilfunktion des K e i m e n o n s ; die Überleitung des N i l u s - K o m mentars ist dagegen ü b e r n o m m e n ; in B e z u g auf den N i l u s - K o m m e n t a r erfüllt das f o l g e n d e L e m m a d a h e r die D o p p e l f u n k t i o n (Bestandteil des K o m m e n t a r s u n d Strukturelement d e r Katene). I01 " Die Hs. Holkh 35 stellt die Z u w e i s u n g vor das K e i m e n o n und wiederholt dieses, i n d e m sie das auf La 46,5 ρ ή μ α τ ι f o l g e n d e Cant l , 4 e durch Korrektur in Cant 1,2b verwandelt; vermutlich gehörte Cant l , 4 e noch in der g e m e i n s a m e n Vorlage von Holkh 35 und R z u m Bestand des GregorScholions u n d w u r d e von R b e w u s s t ausgelassen (vgl. pp. 53* sqq.). 102

Folgt Trenner und g a n z kurze Blindzeile; die nächste Zeile beginnt mit a u s g e w o r f e n e r Initiale.

31*

Analyse Hauptform I - Strukturvergleich R-V

R [δΊ Cant 1.2b-3a' 02a

(232d) (232d)

GREGOR

(232d-233s)

La 35,14 ή δέ 36,11 γινωσκόμενα

(233s)

NILUS

(233s-d)

infra 10,8 ή μέν 103 11,7 ποιότητος 103

(233d)

[ε'] Cant 1,3a104 [= infra 11,7-8]

(233d)

GREGOR

(233d-234s)

infra 11,8 ώς 11,28 άπολαύοντες

(234s) (234s) (234s-d)

V

(!) / =

NILUS]

fc'l Cant 1.3b-4b GREGOR

La 37,7 ώς [καθάπερ R] - 38,3 νεανίδες [+ ή ώς αί καθαραϊ ψυχαί R, cf. La 38,16 sqq.] + 39,2 αί - 4 κάλλος + 39,9 έλκουσιν - 13 επεκτείνονται

102 ' Wohl R a (vgl. Anm. 100). Holkh 35 schreibt (statt Cant 1,2b ö u α γ α θ ο ί μ α σ τ ο ί σ ο υ ) τό· οί μ α σ τ ο ί σ ο υ α γ α θ ο ί . 103 Holkh 35 bietet eine andere Aufteilung: infra 10,8 (wie R) - 10,13 λόγον, danach die Zuweisung Γ ρ η γ ο ρ ί ο υ Ν ύ σ σ η ς (wobei Γ ρ η γ ο ρ ί ο υ supra lineam steht und das ursprüngliche Ν ε ί λ ο υ in Ν ύ σ σ η ς umkorrigiert ist; die Zuweisung ist also deutlich sekundär), folgt Cant 1,2b als Keimenon und als Scholion dazu infra 10,14 τοϋτο - 11,7 π ο ι ό τ η τ ο ς . Die Hs. bezeugt damit allerdings nur, dass die (mit R gemeinsame) Vorlage hier Störungen aufwies, mit denen sie auf eigene Weise fertig zu werden versuchte. In Ogden 30 fehlt das Keimenon Cant 1,2b - 3 a völlig; der Nilus-Text 10,8 - 11,2 steht unter Keimenon Cant 1,2b; danach wird ein neues Keimenon Cant 1,3a eingeführt, dem Nilus 11,3 (και fehlt) ύ π έ ρ π ά ν τ α - 11,28 ά π ο λ α ύ ο ν τ ε ς als Scholion zugeordnet wird;, das nächste Keimenon ist Cant l,3b-4b; ihm wird als Nilus-Scholion der Gregor-Text La 39,19 - 40,1 zugeordnet (und mit ά λ λ ω ς abgeschlossen). Dass der Kompilator des Nilus-Kommentars, wie er in Ogden 30 vorliegt, diese Anordnung in seiner Vorlage vorgefunden hat, ist unwahrscheinlich; sie dürfte das Ergebnis seiner redaktionellen Bemühungen sein. 104 In der Form (die nicht zum Canticum-Text gehörenden Wörter kursiv): ό σ μ ή γάρ μ ύ ρ ω ν σ ο υ , φησίν, ούχ ύπέρ πάσαν όσμήν άρωμάτων, άλλ' ύ π έ ρ π ά ν τ α τά α ρ ώ μ α τ α ; das ist offensichtlich kein Keimenon im üblichen Sinne, sondern entstammt der Kommentierung des Nilus (= infra 11,7.8; R b nach der Definition von Anm. 100). Aber irgendjemand (und da Holkh 35 und R hier übereinstimmen, vermutlich nicht erst der Schreiber von R) hat durch Rubrizierung die strukturierende Funktion dieses Satzes (als Keimenon) festgelegt (und die falsche Zuweisung des darauf folgenden Scholions an Gregor mechanisch auf den Rand geschrieben). Durham, Clark 50, bietet die gleiche Struktur; eine zweite Hand (die im Duktus der von Ogden 30 sehr ähnlich ist) hat aber die Zuweisung γ ρ η γ ο ρ ί ο υ gestrichen und durch ν ε ί λ ο υ ersetzt. Für Ogden 30 vgl. Anm. 103. Zur Sache vgl. unten p. 53* und pp. 56* sqq.

32*

(234d) (234d) (234d)

Einleitung

R [ζ'] C a n t l,4b 1 0 S [= L a 39,14.15] GREGOR

La 39,15 άλλά 17 ύποδείκνυσιν + 39,18 ε ι ς - 1 9 δραμούμεθα

(234d)

NILUS[=

(234d-235s)

La 39,19 ή δέ 40,1 άξιοϋται

GREGOR]

(235s)

άλλως 1= NILUSJ

(235s-236s)

infra 12,1 ώσπερ 14,22 μύρον [ίαμα R]

(236d)

V

[η'1 C a n t l , 4 c - f GREGOR

(236d-237s) (237s)

[237s]

La 40,2 ή [εί R] γάρ 41,4 olvov [ungezählt] C a n t l,4f 1 0 6 OHNE

ZUWEISUNG

[= GREGOR

?\

(237s)

La 42,2.3 ' Ιησοΰς δέ έστιν ή εύθύτης + δς τάς άμιάντους και καθαράς και έξω πάσης ούσας κακίας ψυχάς άγαπφ107

(237s)

NIL

(237s-d)

infra 15,1 επειδή 16,2 φησιν ... ύποφαίνουσα·

us

105 In der Form (die nicht zum Canticum-Text gehörenden Wörter kursiv): ό π ί σ ω γάρ σ ο υ , φησίν, εις ό μ ή ν μ ύ ρ ω ν σ ο υ δ ρ α μ ο ύ μ ε θ α ( δ ρ α μ ο ύ μ ε ν LXX). Mutatis mutandis gilt hier das fur Keimenon ε ' Gesagte (s. Anm. 104). Auch hier handelt es sich eindeutig um Kommentar-Text, diesmal aus Gregor; doch ist auch hier die Träger-Funktion durch die Rubrizierung und das Notat » κ ε ί μ ε ν ο ν ζ ' « eindeutig (wenn auch falsch) bestimmt. Auch in Holkh 35 ist dieser Text graphisch hervorgehoben. 106 = R b (vgl. Anm. 100); der Cant-Text ist allerdings rubriziert, wodurch ihm offenbar eine Gerüstfunktion zugewiesen werden soll; die Keimena-Zählung fehlt jedoch, vgl. Anm. 109. 107 Woher das Textstück ός - ά γ α π α stammt, ist ungeklärt (keinesfalls aus dem Originalkommentar des Gregor); möglicherweise handelt es sich um eine (in Anlehnung an La 42,5 sq. erfolgte) konkretisierende Erweiterung durch den Hersteller jener Kurzfassung des Gregor-Kommentars, die der Kompilator der Katene R in seine Katene übernommen oder (wenn er selber dieser Hersteller ist, was aber wegen der Korrekturmitteilungen bei den Keimena λ ' und λ ε ' weniger wahrscheinlich ist, vgl. Anm. 176) selbst geschaffen hat. Zum Ganzen vgl. auch die Texte bei Anm. 120 und Anm. 135 sowie pp. 68*sq.

33*

Analyse Hauptform I - Strukturvergleich R-V

(237d) (237d) (237d)

(237d)

V

R [Θ'] Cant 1,4c108 GREGOR

/=

NILUSJ

infra 16,4 διόπερ 16,10 λ έ γ ο υ σ α Γ

[ungezählt] Cant l,4d.e 109 NILUS

(237d)

(237d) [237d]

infra 16,11 εί [ή R ] 16,13 ό κ ύ ρ ι ο ς

[ungezählt] Cant l,4f 110 [keine erneute AutorZuweisung; daher = NILUS]

infra 16,14 τίς ετι 17,16 φ η σ ι ν (238s)

fi'l Cant l,5a.b

(238s)

GREGOR

(238s-d)

La 46,10 μή θ α υ μάσητε - 46,20 ώς ύμεΐς

(127ν)

[128γ]

(128r)

[noch Lücke] [infolge der Lücke Lemma unbekannt] [infolge der Lücke ohne Autorenzuweisung; Text = NILUS] infra 19,3 λευκαίν ω ν - 21,4 πίστει

R b (vgl. Anm. 100) = infra 16,3; der Text hat also trotz Rotschreibung und Keimena-Zählung keine Gerüstfunktion, sondern (als Bestandteil des Nilus-Kommentars) nur Bestandteilfunktion. In Holkh 35 fehlt die Zuweisung an Gregor. 11,9 = R b (vgl. Anm. 100) = infra 16,10 sq. In Rot steht nur Cant l,4e (anscheinend wird nur diesem Versteil eine Gerüstfunktion zugedacht); eine Keimena-Zählung fehlt. 110 R b = infra 16,12 ( ε ύ θ ύ τ η ς ) + 16,13/14 ( ή γ ά π η σ έ ν σε); nur ή γ ά π η σ έ ν σ ε in Rot; keine Keimena-Zählung. Dass diesem Text eigentlich keine Gerüstfunktion zukommen kann, ist ebenso offenkundig wie die Tatsache, dass die Strukturierung im Bereich zwischen den Keimena η ' und Γ dem sonst nachweisbaren Usus nicht folgt. In Holkh 35 ist der Text nicht als Keimenon gekennzeichnet. Auf die Vorlage lässt das allerdings keine weiteren Rückschlüsse zu, da Holkh 35 auch sonst im Zweifelsfall eigene Wege geht, vgl. Anm. 103.

34*

Einleitung

R (238d)

CHRYSOSTOMUS

(238d-239s)

V (128r)

CHRYSOSTOMUS'"

La 47,7 άλλ' οιδα [οιδα γάρ R] - 48,3 κατωνόμασεν

(128r-v)

La 47,7 άλλ' οιδα [οιδα γάρ V]112 - 48,3 κατωνόμασεν

(239s)

NILUS

(128ν)

(239s-240s)

infra 18,1 αμφιβάλλει ν - 21,4 πίστει

(128ν-129ν)

(240s)

ίια'1 C a n t l,6a.b113

(129ν)

(240s)

GREGOR

(240s-d)

La 50,10 ο ύ - 1 6 μεταχρώσαντος + 51,9 πειρασμόν 19 έποίησεν + infra 21,5 έτι [ειτα R] φησιν (= Nilus)"4

(1 30γ) (130r-v)

[=

(240d)

[=

GREGOR]

GREGOR]

GREGOR

La 45,20 καλώς 50,16 μεταχρώσαντος112" C a n t 1.6a.b 1 1 3 " NILUS

infra 21,5 έτι [ειταν] - 24,5 μόρφωσιν

(240d)

NILVS

(130ν)

GREGOR

(240d-242s)

infra 21,6 οτι- 24,5 μόρφωσιν

(130ν-131ν)

(vgl. Anm. 112a)

La 50,16 τ ί - 53,11 υίοι μητρός μου, φησίν [καί φ η σ ι ν υιοί μητρός μου V114a]

" ' Geschrieben in Abbreviatur, und zwar in der Form τϋ (wobei das Ypsilon über dem Tau steht) + ineinandergeschlungenes Chi-Rho; vermutlich war diese Marginalie ursprünglich nicht als Scholienzuweisung gemeint, sondern (ähnlich dem noch auf der gleichen Seite stehenden, ineinandergeschriebenen ω ρ = ώ ρ α ΐ ο ν ) als exegetischer Hinweis (vgl. περί τ ο ϋ ξ ύ λ ο υ , pp. 128r, 155r; περί τ ο ϋ π ρ ο φ ή τ ο υ λέγεται, p. 172r). Vgl. auch unten Anm. 231. 112 Die Oberschneidung mit dem folgenden Gregor-Scholion (La 45,20 - 50,16) ist dem Kompilator von V (wohl infolge der missverstandenen Zuweisung) verborgen geblieben; es bestehen große textliche Differenzen zwischen den beiden Fassungen in V (vgl. p. 66*); die mit ο ι δ α γ α ρ beginnende Fassung ist sehr eng mit dem Text verwandt, den auch R als Chrysostomus-Scholion bietet. 1121 Der Teil des Scholions, der La 50,5 - 50,16 enthält, bezieht sich im Gregor-Kommentar auf Cant 1,6a (vgl. Anm. 113a). Da V das Keimenon Cant l,6a.b hinter La 50,16 platziert, dorthin also, wo im Gregor-Kommentar Cant 1,6b (in Paraphrase) steht, hat der Kompilator von V hier also bewusst eine falsche Scholienzuordnung in Kauf genommen, um der Struktur der R-Tradition folgen zu können. 113 Keimenon und Zuweisung fehlen in Holkh 35 (trotz Spatium von mehr als 1,5 Zeilen). V 2 (vgl. Anm. 100); in Gregors Originalkommentar sind Cant 1,6a und 1,6b nicht zu einem Keimenon zusammengefasst: 1,6a steht bereits La 50,9; 1,6b folgt (als Hauptsatz, mit eingeschobenem φ η σ ί und mit anderer Wortstellung) erst La 50,16. Es handelt sich also um eine Adaption an vorgegebene Strukturen; dabei ist die Herstellung eines reinen Keimenon-Textes zwar nicht gelungen (+ γάρ φ η σ ι ν post Cant 1,6a βλέψητε), doch ist die gewählte Phrasierung nicht die Gregors. ' 14 Irrtümlich ist die Autorenzuweisung ν ε ι λ eine Zeile zu tief angebracht; so entsteht der Eindruck, als gehöre dieser Satz noch dem Gregor, zumal mit dem nächsten Satz ein neuer Absatz (kenntlich an der ausgeworfenen Initiale) beginnt. " 4 a Diese Umstellung bewirkt, dass das folgende Keimenon die Doppelfunktion bekommt (cf. pp. 12* sq.); es handelt sich also um einen bewussten Eingriff zur Adaption an die Katenenstruktur.

Analyse Hauptform I - Strukturvergleich R-V

35*

R iiß'l C a n t l,6c-e

(131 ν)

V C a n t l,6c-e 1 1 5

(242s)

GREGOR

(131 ν)

NILUS

(242s-243d)

La 56,2 παιδεύουσα [-δεύει R] - 57,11 παραδείσου + 57,16 τό δέ - 58,4 σικυηράτφ + 60,3 τόν άμπελώνα - 60,14 πνεύματν

(131 ν-1 32γ)

infra 24,6 άπολογουμένη 26,5 συντυχεΐν

(242s)

NILUS

(132r)

GREGOR

infra 24,6 άπολογουμένη 26,5 συντυχεΐν

(132r-134r)

La 53,13 και - 61,3 τί γάρ φ η σ ι ν

[ιγ'1 C a n t 1.7a-c

(134r)

C a n t 1.7a-c 114

(244d)

GREGOR

(134r)

NILUS

(244d-245s)

La 61,6 ποΰ - 10 άναπαύσεως +13 άπάγγειλόν - 1 9 είναι + 62,1 δίδαξον - 12 όταν + 62,13 αναπαύσεως - 63,2 συναγελάση [συνελάση R]

(134r-134v)

infra 26,6 των 27,20 δηλοΐ

(245s)

NILUS

(134v)

GREGOR

(245s-246s)

infra 26,6 των [τόν R] - 27,20 δηλοΐ

(134v-135v)

La 61,6 πού - 63,12 έχει γάρ ούτως ή λέξις·

(246s)

ΓιδΊ C a n t 1.8a-d

(135v)

C a n t l„8a-d 117

(246s)

GREGOR

(135v)

NILUS

(246s-247s)

La 66,4 ό δέ - 67,7 έπηκολούθησας [+ ή ούτω συντάκτεον(?) R] + 67,12 έάν - 15 ποιμνίων + 69,12 οϋκοϋν - 1 5 έπιδειχθήση [-σει R]

(135v-

infra 28,2 καλή 30,13 κατάστασιν

(242s)

(234d-244s)

(244s-d)

115

136r)

= v 2 (vgl. Anm. 100) = La 53,11-13; Keimenon hat Doppelfunktion. = V 2 (vgl. Anm. 100) = La 61,4-6; Keimenon hat Doppelfunktion. " 7 = v 2 (vgl· Anm. 100) = La 63,12-15; Keimenon hat Doppelfunktion.

116

36*

Einleitung

V

R (247s)

NILUS

(136r)

GREGOR

(247s-248s)

infra 28,2 καλή 30,13 κατάστασιν

(136r-138r)

La 63,15 τούτων 69,20 άμήν

ίιε'1 Cant l,9a.b

(138r)

Cant l,9a-l,14b 118

(248s)

GREGOR

(138r)

NILUS

(248s-d)

La 73,7 άλλην 14 κύμασιν + 74,1 έπειδή - 4 ώνόμασεν + 74,9 ούκοΰν 12 ύπονοούμεν + 83,7 έπειδή [ήδη R] 9 στρατιςι

(138r-139r)

infra 31,1 ό ν ω 32,22 τελειότητος

(248d)

NILUS

(139r)

GREGOR

(248d-250s)

infra 31,1 όνω 32,22 τελειότητος

(139r-141 v)

La 70,14 Ό σ α - 7 8 , 1 7 φησΐν γάρ·

(248s)

(250s)

iic'l Cant l,10a.b 120

(141 v)

Cant l.lOa.b11'

(250s)

GREGOR

(141 v)

NILUS

(250s-25 ls)

ώραιώθησαν αί σιαγόνες της νύμφης άποβαλλόμεναιτήν μελανότητα και μηκέτι τή άμαρτίςι ή συζευχθεΐσα ή όμιλήσασα καθάπερ τούτο τό όρνεον διαζευχθέν μένει άκοινώνητον

(141 v-143r)

infra 33,1 σιαγόνων 37,15/16 καμπτόμενος

+

=>

118

= V, (vgl. Anm. 100) = La 70,1-13. Am Rande: λόγος γ'. = V 2 (vgl. Anm. 100) = La 78,17.18 (hier nur 1,10a), dann wiederholt La 79,8 und (mit kurzem Einfuhrungssatz) um 1,10b erweitert La 79,10; um der Katenenstruktur willen wird die GregorVorlage abgeändert; dadurch bekommt das Keimenon die Doppelfunktion. 120 Der Hingangspassus und der Schlusssatz sind in den Vollhandschriften des Gregorkommentars nicht nachweisbar. Der Schlusssatz findet sich auch in Hauptform III (zu Keimenon Cant 1,10b) und wird in dem Teil ihrer zweigespaltenen Überlieferung, der auf die Handschrift S zurückgeht, dem (folgenden) Didymus-Scholion, in jenem aber, der auf die Handschrift Ρ zurückgeht, dem (vorangehenden) Gregor-Scholion zugeordnet (vgl. MPG 87b, 1561B); die Wortwahl (vgl. vor allem La 79,1 und La 82,5-15) legt nahe, dass es sich um (stark kürzende) Gregorparaphrase handelt. Zugleich wird die Vermutung bestärkt, dass die Kurzfassung des Gregor-Kommentars ein eigenständiger Vorgang war und der Übernahme in die R-Tradition voranging. Von dieser Kurzfassung aus ist der Passus dann vermutlich auch in die Hauptform III gelangt, die sich einer noch stärker gekürzten (aber wohl auf der Kurzfassung basierenden) Version bedient. 119

Vgl. auch Anm. 107 und 135 sowie pp. 68* sqq.

37*

Analyse H a u p t f o r m 1 - Strukturvergleich R - V

V

R La 78,18 μαρτυρεΐται - 79,7 διασημάνεται + 79,12 έπαινε! - 80,1 λέγεται + 80,6 εις - 11 έπείγεσθαι + 81,19 εί - 82,3 όμοίωσις +

ορμίσκοι γάρ ή καθαρά πίστις ή αμόλυντος σωφροσύνη ό καθαρός βίος (vgl. La 82,6-12) (251s)

NILUS

(143r)

GREGOR

(251s-253s)

infra 33,1 σιαγόνων 37,15/16 καμπτόμενος

(143r-144r)

La 78,18 μαρτυρείται - 83,1 λέξις αύτη·

liC'l C a n t

(253d)

(253d)

GREGOR

(253d-254s)

La 85,11 ά ξ ι ο ν - 1 5 στίγματα + 86,12 τό 87,17 γενήση +88,7 ταύτα - 10 σωτηρίαν [βασιλείαν R]

(254s)

NILUS

(254s-256s)

infra 38,1 έπειδή 40,24 φ η σ ί ν

121

Cant

(144r)

l,lla-12a121

l,lla-12a (144r)

NILUS

(144r-145r)

infra 38,1 έπειδή 40,24 φησίν (+ Cant l,12b-13b' 22 )

(145r)

GREGOR

(145r-147r)

La 83,3 τούτων δέ 88,17 τη φωνή χ ρ η σαμένη·

= V 2 (vgl. A n m . 100) = La 83,1-3; K e i m e n o n hat D o p p e l f u n k t i o n . = V 3 ( v g · · A n m . 100); diese Verseinheit hat nur Bestandteilsfunktion; sie ist v o m Schreiber auch mit N o r m a l t i n t e geschrieben; vermutlich ist sie aus einer Vorlage der R-Tradition ü b e r n o m m e n , und hat in ihrer neuen U m g e b u n g naturgemäß die Gerüstfunktion verloren. 122

38*

Einleitung

R ίιη'Ι Cant l,12b-13b

(256s)

(147r)

V Cant l,12b-13b 123

(256s)

GREGOR

(147r)

NILUS

(256s-257s)

La 88,18 ώς - 89,7 παρεδεξάμην + 90,5 ταΰτά - 16 ήλιον + 90,18 ö τι - 91,3/4 άναλογίσασθαι + 94,7 άπόδεσμος - 1 5 θησαυρίζεται (in para-

(147r-v)

infra 41,1 δ 43,4 άνάληψιν

(257s)

NILUS

(147ν)

GREGOR

(257s-258s)

infra 41,1 ό 43,4 άνάληψιν [άνάπαυσιν R]

(147ν-148ν)

La 88,18 ώς - 89,5 ζητουμένου + 89,6 την - 7 παρεδεξάμην + 90,5 ταΰτά - 16 ήλιον + 90,18 6 τι 91,3/4 άναλογίσασθαι + 93,16 φασίν 95,8 ζωή

phrasi)

(258s)

ίιθ'1 Cant l,14a.b

(148ν)

[cf. pp. 82* sq. + Anm. 270] 124

Cant l,14a.b

(258s)

GREGOR

(148ν)

GREGOR125

(258s-d)

La 96,6 ένταΰθα - 16 γενόμενος + 97,9 ή δέ - 13 βοτρύων + 97,18 τούτου - 98,4 έκαρποφόρησεν

(148ν-149ν)

La 95,9 τίς - 99,2 άμήν

(258d)

NILUS

(149ν)

NILUS'25

(258d-261d)

infra 43,5 βότρυν 48,14 φ η σ ι ν

(149v-151r)

infra 43,5 βότρυν 48,14 φ η σ ι ν

(26 ld)

[κΊ Cant 1.15a.b

(15 lr-v)

Cant l,15a-2,7c 126

(26 ld)

GREGOR

(151 ν)

NILUS

(261d-262s)

La 101,17 παιδεύει 102,3 ήλλοιώθης + 104,13 γέγονας - 1 5 κάλλους + 105,6 νΰν - 106,4 έναυγάζεσθαι

(151ν)

infra 49,1 δις - 50,8 παραστήση

[vgl. Anm. 243al

123 = V 2 (vg. Anm. 100); Gregor bietet hier nur Cant 1,12b (= La 88,15); Cant l,13a.b folgt erst La 93,15 sq., wird von V also um der (an R orientierten) Katenenstruktur willen vorgezogen. ,24 = V 2 (vgl. Anm. 100) = La 95,8.9 (wie Gregor im Kommentar, d.h. mit eingeschobenem φ η σ ί ; eine Adaption ist also unterblieben; vermutlich infolge des vorangehenden Strukturfehlers). 125 Durchbrechung der Autorenfolge, dadurch Doppelfunktion für den folgenden Keimena-Komplex. 126 = V| (vgl. Anm. 100) = La 99,4 - 100,4. Am Rande: λόγος γ' (irrtümlich statt δ ' , also sekundär).

39*

Analyse Hauptform I - Stmkturvergleich R-V

V

R (262s)

NILUS

(151 ν)

GREGOR

(262s-263s)

infra 49,1 δις - 50,8 παραστήση

(153r)

La 100,5 φασί 106,10 καί φ η σ ι ν

ίκα'1 Cant l.löa.b

(153ν)

(263s)

GREGOR

(153ν)

NILUS

(263s-d)

La 106,20 σύ-108,10 έμεσίτευσεν

(153ν)

infra 50,9 εύγνωμόν ω ς - 5 2 , 6 μυστήρια

(263d)

NILUS

(153ν)

GREGOR

(263d-264d)

infra 50,9 εύγνωμόνως 52,6 μυστήρια

(153ν-154ν)

La 106,11 άφ' ού 109,13 λέξις ούτως·

(263s)

(264d)

[κβ'1 Cant l,17a.b

(154ν) (154ν)

Cant l,16a.b127

Cant l,17a.b128 NILUS

(264d)

GREGOR

(264d-265d)

La 109,16 βροχήν 111,1 άπόθετα + 111,12 ταύτας 112,15 άνθρώπων

(154v-155r)

(265d)

NILUS

(155r)

GREGOR

(265d-267s)

infra 52,7 εί [om R] 55,2 διακρατούσης

(155r-156r)

La 109,14 πάντως 113,12 λέξις ούτως·

(267s) (267s)

ίκγ'1 Cant 2,la.b GREGOR

(156r) (156r)

infra 52,7 εί - 55,2 διακρατούσης

Cant 2,la.b' 3 ' NILUS

(267s-d)

La 113,13 αληθώς 115,1 κατονομάζεται

(156r-157r)

infra 55,3 όμοιον 58,4 δηλοΰν

(267s)

NILUS

(157r)

GREGOR

(267d-269d)

infra 55,3 ομοιον 58,4 δηλοΰν

(157r-v)

La 113,13 άληθώς 115,1 κατονομάζεται (+ φησϊν γ α ρ )

(269d) (269d)

ίκδ'1 Cant 2.2a.b GREGOR

(157v) (157v)

Cant 2.2a.bIM

NILUS

(269d-270s)

La 115,3 οσην - 116,3 προφητείας

(270s)

NILUS

(158r)

GREGOR

(270s-271s)

infra 58,5 αύτη 60,15 Χριστού

(158r)

La 115,3 οσην 116,3 τούτό έ σ τ ι ν

127

(157v-158r)

infra 58,5 αύτη 60,15 Χριστού

= v 2 (vgl. Anm. 100) = La 106,10.11 + 107,9 (an R adaptiert); Keimenon hat Doppelfunktion. = V 2 (vgl. Anm. 100) = La 109,13.14; Keimenon hat Doppelfunktion. 129 = v ! (vgl. Anm. 100) = La 113,12.13; Keimenon hat Doppelfunktion. 130 = V 2 (vgl. Anm. 100) = La 115,1-3 (aber ohne φ η σ ϊ ν ο ύ ν , statt dessen φ η σ ϊ ν γ α ρ am Ende des vorangehenden Scholions; also Adaption an R-Struktur + Erzeugung der Doppelfunktion). 128

40*

Einleitung

R ίκε'1 Cant 2,3a-d

(158r)

V Cant 2,3a-d131

(271s)

GREGOR

(158r)

NILUS

(271s-272d)

La 116,5 δρυμόν [-μώνα R]-119,11 άρνησαμένη [έργασαμένη R]

(158r-159r)

infra 61,1 ή - 64,25 δυνάμεως

(272d)

NILUS

(159r)

GREGOR

(272d-274d)

infra 61,1 ή - 64,25 δυνάμεως

(159r-160r)

La 116,5 τ ί - 1 1 9 , 1 2 ειτά φ η σ ι ν

(274d)

hcc'l Cant 2.4a-5b

(160r)

Cant 2.4a-5b132

(274d)

GREGOR

(160r)

NILUS

(274d-276s)

La 119,17 πόσων 121,2 άγάπην + 123,2 ώστε - 4 άστοχήσαι + 124,3 τάνυν - 6 κεχώρισται + 125,18 τ ί - 1 2 6 , 3 μαρτυρεΐται + 126,21 δια - 1 2 7 , 5 μακρόθυμον + 127,7 επαινεί - 1 6 τοξότην

(160r-v)

infra 65,1 είκότως 67,14 έσμέν

(276s)

NILUS

(160v)

GREGOR

(276s-277d)

infra 65,1 είκότως 67,14 έσμέν

(160v-163v)

La 119,14 ώ πώς129,10 φ η σ ι ν

(277d)

[KC'I Cant 2.6a.b

(163v)

Cant 2.6a.b133

(277d)

GREGOR

(163v)

NILUS

(277d)

La 129,8 διά - 19 δόξα

(163v)

infra 68,1 διά - 69,8 δυνάμενος

(277d)

NILUS

(163v)

GREGOR

(277d-278d)

infra 68,1 διά - 69,8 δυνάμενος

(163v-164r)

La 129,11 εύώνυμος - 130,3 ό λόγος ούτός έστιν, όν πεποίηται·

(271s)

131

= V 2 (vgl. Anm. 100) = La 116,3-5 (dort aber ohne Cant 2,3c und d); vollständig wiederholt in La 118,15-17, wo aber nur noch die Auslegung von Cant 2,3b+c folgt; also handelt es sich um eine Adaption an die R-Struktur. 132 = v 2 (vgl· Anm. 100) = La 119,12-14; Keimenon hat Doppelfunktion. 133 = V 2 (vgl. Anm. 100) = La 129,11.12-13 (dort aber kommentierende Bemerkung nach Cant 2,6a und 2,6b nur in Paraphrase); in dieser teils kommentierenden, teils paraphrasierenden Form bildet der Text in V dann den Auftakt des Gregor-Scholions. Keimenon Cant 2,6a.b steht in V also doppelt, ein erneuter Hinweis, dass die Feinstruktur in V nicht durch den Gregor-Kommentar bestimmt ist.

Analyse Hauptform I - Strukturvergleich R-V

41*

R (278d) (278d) (278d-279d)

[κη'| Cant 2,7a-c

(164γ)

C a n t 2.7a-c 1 3 4

GREGOR

(164Γ)

NILUS

La 130,6 ορκος 15 Ισαάκ + 131,14 ώσπερ - 1 3 2 , 1 γίνεται + 132,10 οτι - 12 έστίν + 133,12 ώδε 134,9 ύποδείγματι + 134,17 διά - 135,6 κατορθουμένης

(164r-165v)

infra 69,9 πολλήν 73,17 τιμής

+

θέλει δέ π ά ν τ α ς σ ω θ ή ν α ι και εις έπίγνωσιν ά λ η θ ε ί α ς έ λ θ ε ΐ ν . τοϋτο γαρ το εως α ν θέληση 1 3 5 (279d)

NILUS

(165ν)

GREGOR

(279d-282d)

infra 69,9 πολλήν 73,17 τιμής

(165ν-166ν)

La 130,6 ορκος 135,14 αιώνας άμήν

(2 8 2d)

ί κ θ Ί Cant 2.8a-c

(166v-167r)

C a n t 2,8a-17d' 3 6

(282d)

GREGOR

(167r)

NILUS

(282d-284d)

La 139,1 ούχ - 140,1 χαρακτήρ +140,7 φωνή - 1 4 2 , 9 κατωνόμασεν + 143,9 πάσιν - 1 5 φασίν

(167r-167v)

infra 73,19 έπεϊ 75,21 αμέτοχος [-χαΥ]

(284d)

NILUS

(167ν)

GREGOR

(284d-285d)

infra 73,19 έπεί 75,21 αμέτοχος

(167v-168r)

La 137,4 τά νϋν 139,15 προσεικάζεται·

= v 2 (vgl. Anm. 100) = La 130,4-6; Keimenon hat Doppelfunktion. Der Satz (im wesentlichen ein Zitat aus l.Tim. 2,4) ist im Werk des Gregor so nicht auffindbar und geht (als Kurzparaphrase von La 129,20-131,13; vgl. vor allem La 130,2-3; 131,12-13) entweder auf das Konto des Kompilators der Katene oder des Urhebers der Kurzfassung. Wenn es sich wirklich um eine Paraphrase dieser Stücke handelt, ist der Passus an die falsche Stelle gerückt. Im Gefolge des Originalskommentars müsste er eigentlich am Anfang des Scholions stehen, vgl. jedoch pp. 68* sq.; vgl. auch Anm. 107 und Anm. 120. 136 = V, (vgl. Anm. 100) = La 135,16-137,3 (in V am Rande gekennzeichnet durch die Bemerkung λόγος ε'); vgl. Anmerkungen 140 + 143. 135

42*

Einleitung

R (285d) (285d)

[λ'] C a n t 2 , 9 a . b GREGOR'38

(285d)

έν τω πρό τούτου κεφαλαίο) ή ερμηνεία άπεδόθη

(285d)

NIL

(285d-286d)

i n f r a 76,1

us

V (168 ν) (168ν) (168ν)

(287s) (287s-289s)

[λαΊ Cant 2.9c-13b GREGOR

GREGOR

La 139,15 όμοιος 144,9 ούτως ή λέξις·

(289s-292s)

infra 78,1 τοΐχον 84,17 έξεπλήσσοντο τήν δύναμιν [τ. δ. έ. R]

Cant

(170r)

2.9c-13b139 (170r)

L a 1 4 4 , 1 9 όδφ - 1 4 5 , 8 {170r-172r)

NLLUS

infra 76,1 Β α ι θ ή λ 77,17 συστήματα

(168v-170r)

σκότει + 147,5 τί 148,1 αίώνιον + 149,15 ιδού - 150,2 φωτός + 150,17 βλέπει - 151,5 κάλλος + 153,14 ά ν θ η 18 γη + 154,6 ό καιρός - 1 1 προτείνων + 154,14 ήκούσθη 156,1 έστιν + 156,14 ούτω - 1 5 7 , 4 μαθών (289s)

NILUS

(168ν)

Β α ι θ ή λ [Βεθήλ R] 77,17 συστήματα (286d-287s)

C a n t 2,9a.b137

NILUS

infra 78,1 τοΐχον 84,17 δύναμιν

(172r)

GREGOR

(172r-176v)

La 144,11 τό μεν 160,10 λέγει γάρ·

137 = V 2 (vgl. Anm. 100) = La 139,15.16 (γάρ φ η σ ι ν wird von V ausgelassen, seine Funktion übernimmt La 139,15 π ρ ο σ ε ι κ ά ζ ε τ α ι mit; danach wird der Vers, incl. γάρ φ η σ ι ν , zum Auftakt des Gregor-Scholions wiederholt; diese Dublette ist eine deutlich erkennbare Konzession an eine vorgegebene Struktur). 138 Dies ist entweder die redaktionelle Bemerkung eines Abschreibers oder (wahrscheinlicher) eine Mitteilung des Begründers der R-Tradition (vgl. Anm. 187). Zwar wird dies durch V, das auf eine Handschrift der R-Tradition zurückgreift (vgl. pp. 72*, 77*, 79*-84* und 88*), nicht bestätigt (so dass man annehmen könnte, der Fehler sei erst später entstanden und deshalb auf einen Abschreiber zurückzuführen), doch ist seine Beseitigung vermutlich der Tatsache zu verdanken, dass in V die Scholien der Kurzfassung durch die des Original-Kommentars ersetzt und zugleich umgestellt werden mussten; dabei verschwand der Strukturfehler der Vorlage dann gewissermaßen automatisch. Für weitere Einträge dieser Art vgl. die Anmerkungen 145 und 148. 139

= V 2 (vgl. Anm. 100); vgl. La 144,9-11 (hier aber nur Cant 2,9c-e; Cant 2,10a-13b steht erst La 145,16-146,3; Cant 2,13c wird im Keimenon von V (wie in R) nicht geführt, obwohl der Originalkommentar sowohl den Lemma-Text (La 157, 7+8) als auch die Kommentierung (La 157,9-160,9) bietet. Dieser Vorgang macht einmal mehr deutlich, dass die Strukturierung durch die Keimena in V weitgehend von der R-Tradition abhängig ist. Vgl. p. 75*.

43*

Analyse Hauptform I - Strukturvergleich R-V

292s-d) (292d) (292d-293d)

(293d) (293d-295d)

R ίλβ'1 Cant 2,14a-e (176ν) GREGOR

La 160,15 δεϋρο 161,1 έλεύθερον + 161,9 τό δέ - 162,8 μολύνεσθαι + 163,14 δεΐξον - 1 6 4 , 1 5 έχεις NILVS

infra 85,1 έν - 88,18 συνάφειαν

[ 176ν] (176ν-177ν)

(177ν) (177ν-178ν)

V Cant 2,14a-e140 OHNE

ZUWEISUNG'4'

[Text = Nilus] infra 85,1 έ ν - 8 8 , 1 8 συνάφειαν

GREGOR

La 160,12 τίς - 164,20 λ έ γ ω ν [La 164,20- 165,1 wird an den A n f a n g des folgenden Gregor-Scholions gestellt" 2 ]

(295d) (295d) (295d-296s)

(296s) (296s-297d)

(297d) (297d) (297d-298d) (298d) (298d-300d)

ίλν'1 Cant 2.15a-c GREGOR

La 166,9 του - 167,1 άνθρώπων + 167,15 πάσαι [πιάσατε R] 168,4 προοιμιάσεται [-άσατε R]

(178v-179r) (179r) (179r-v)

(179ν) infra 89,1 τ ο ι ς - 9 2 , 1 9 (179ν-180ν) αίνισσόμενος NILVS

(180ν) ίλδ'1 Cant 2,16a-17a rcf. Anm. 1431 GREGOR

La 168,14 τούτο 171,5 πολιτείας

(180ν) (180ν-181ν)

(181 ν) infra 93,1 μόνω (181v-182r) 96,19 κατισχόσουσιν

NILUS

Cant 2,15a-c142 NILUS

infra 89,1 τοις - 92,19 αίνισσόμενος

GREGOR

La 164,20 πιάσατε 165,1 λυμαινόμενα; 165,3 άρ' - 1 6 8 , 1 2 φησιν

Cant 2,16a-17a143 NILUS

infra 93,1 μόνω 96,19 κατισχόσουσιν GREGOR

La 168,14 τοΰτο 170,11 έλπίδα

140 = V 2 (vgl. Anm. 100); vgl. La 160,10-11 (hier allerdings nur Cant 2,14a+b; Cant 2,l4c-e steht erst La 163,14-16); der Text von Cant 2,14a (δεϋρο σ ε α υ τ η ) stimmt überdies zwar mit V, und dem Original-Kommentar überein, nicht aber mit R und der LXX (die beide κ α ι έ λ θ έ σ ύ schreiben); er stammt also aus der Vollversion des Gregor-Kommentars; zum Problem vgl. pp. 83* sq. Das Keimenon hat jetzt Doppelfunktion. ,4 ' Aber mit ausgeworfener Initiale zu Beginn sowie Trenner am Ende der vorangehenden Zeile. 142 = V 2 (vgl. Anm. 100) = La 165,1-3 (ohne ή μ ώ ν ) ; dabei hat La 164,20 - 165,1 (= Cant 2,15a-c in kommentierender Paraphrase) mit La 165,1-3 (= Cant 2,15a-c im Wortlaut) den Platz getauscht und fungiert als Keimenon [La's Notierung im textkritischen Apparat (om. V an beiden Stellen) ist irreführend]; dass diese Maßnahme der Stärkung der Katenen-Struktur dient, ist unübersehbar. An ihr zeigt sich emeut, dass der Gregorkommentar für die Strukturierung in V nicht bestimmend ist. 143 = v 2 (vgl. Anm. 100) = La 168, 12-14 (Text weicht von V, ebenso ab wie von LXX und R; er stammt also aus der Vollversion des Gregor-Kommentars; anscheinend wird die R-Tradition von V nur soweit berücksichtigt, wie strukturelle Gesichtspunkte eine Rolle spielen).

44*

(300d) (300d)

Einleitung

R ίλε'1 Cant 2.17b-d GREGOR

|

1 V-Struktur aus R, Text aus Gregor; s. Anm. 113a

l,15a-2,7c

λθ

•Cant 3,7a-8d

= R#

wie RV

μ

•Cant 3 , 9 a - 1 0 e

3,9a-4,7c

3,9a-4,7c

μα

•Cant 3,1 l a - e

= R#

wie RV

vgl. A n m . 114a

Logosstruktur in V aus Gregor; vgl. A n m . 125 vgl. A n m . 127

V passt sich an R an, vgl. A n m . 133

I

v

P a s s t s ' ° h R an, vgl. A n m . 147 + p. 75*

V übernimmt Logosstruktur aus G r e g o r

V passt sich an R an, vgl. Anm. 153 = R# anders R bricht im Nilus-Scholion ab •Cant 4 , l d . e = R wie RV # = Keimenon hat Doppelfunktion; = Doppelfunktion durch Eingriff in Gregors Text * = Keimenon-Text folgt bewusst ['*' = folgt versehentlich] Gregors Fassung gegen R

μβ μγ

•Cant 4 , l a - c

92*

Einleitung

Drei Beobachtungen drängen sich unmittelbar auf. Zum einen macht das Wort »Lücke« in der V-Spalte deutlich, dass ein Vergleich zwischen V und R nicht überall möglich ist, da V nicht unerhebliche mechanische Verluste erlitten hat. Unglücklicherweise betreffen diese Verluste gerade den Bereich, in dem auch in R die Struktur erkennbar in Unordnung ist. Rückschlüsse auf die ursprüngliche Struktur dieser Passage sind daher nicht möglich, zumal sich nachweisen lässt, dass zwischen beiden Phänomenen kein kausaler oder genetischer Zusammenhang besteht (vgl. pp. 78* sqq.). Des weiteren zeigt auch der (den Katenen R und V gemeinsame) Abbruch der Nilus-Scholien kurz nach Beginn von Keimenon Cant 4,ld.e, dass über die Struktur der zweiten Katenenhälfte mangels Masse Auskünfte überhaupt nicht zu erlangen sind. Zwar setzt V die Katene (mit Gregor als einzigem Scholiasten) fort, 269 doch ist klar erkennbar, dass die nun folgenden V-Keimena sich von denen des ersten Teils strukturell grundlegend unterscheiden, da hier eine (auch optisch einsichtig werdende) Feinstruktur völlig fehlt. Dies ist natürlich ein weiterer deutlicher Hinweis darauf, wie sehr V strukturell von der R-Tradition abhängt. 270 Des weiteren fällt sofort auf, dass der letzte Bearbeiter der Handschrift R von den dort durch graphische Hervorhebung als solche kenntlich gemachten 46 Keimena nach Ausweis seiner Zählung nur 43 als solche hat gelten lassen wollen (vgl. die Lücken in der Zählung am linken Rand der Übersicht). Dass dies ein Hinweis auf Missverständnisse und daraus resultierende Strukturfehler ist, wissen wir inzwischen aus anderen Zusammenhängen (vgl. oben pp. 56* sqq.). Dass die Auswahl des letzten Bearbeiters in die Irre fuhrt und überdies die Intentionen des Begründers der R-Tradition an einigen Stellen durchaus verfehlt, ist ebenfalls bereits dargelegt worden (vgl. oben pp. 60* sqq.). Dass diese Zählung deshalb eine sekundäre Zutat sein muss und unter gar keinen Umständen (trotz des Verweises auf ein 28. Kephalaion im Text der Katene, vgl. pp. 70* sq.) auf den Begründer der R-Tradition zurückgeführt werden darf, wird deshalb hier nur der Vollständigkeit halber noch einmal vermerkt. Schließlich wird in dieser Übersicht auf Anhieb erkennbar, dass V (abgesehen von der aus R bekannten Keimena-Struktur) noch eine zweite, sehr viel gröbere Strukturierung aufweist. Ein Blick in die Gregor-Spalte der Übersicht macht noch einmal klar, dass dies die Logos-Struktur des Gregor-Kommentars ist, die den Bedürfnissen einer Katene angepasst und in dieser Form nach V übernommen ist (vgl. oben p. 74*). Dass der Keimena-Komplex zu Logos I fehlt, ist dabei anscheinend ein Manko, das bereits auf die Gregor-Vorlage von V zurückgeht: Wie der Apparat zur Stelle in Langerbecks Ausgabe zeigt, fehlt dieser Komplex nämlich bereits in einem großen Teil der direkten Überlieferung. Dass er auch in V fehlt, zeigt, dass der Gregor-Text und die Grobstruktur in V auf eine Handschrift dieses Zweiges zurückgehen müssen. Dieses Ergebnis wird durch den textkritischen Apparat von Langerbecks Ausgabe bestätigt. Soviel zu den Ergebnissen, die sich aus der Übersicht ohne weiteres ableiten lassen, die aber nur die Ergebnisse unserer Untersuchungen zur Autoren- bzw. Scholienabfolge noch einmal bestätigen.

269

Für die Struktur vgl. p. 4 9 * . Vgl. die Anmerkungen 158-164. Die Art und Weise, w i e V die Gregor-Scholien fortfuhrt, könnte Anlass zu der Vermutung geben, V habe (entgegen unseren Ausführungen pp. 8 2 * sq.) doch eine Gregor-Vollhandschrift zur Grundlage seiner Arbeit gemacht und in diese Vorlage eine Katenenhandschrift der R-Tradition sekundär eingearbeitet; doch scheitert eine solche Vermutung nach w i e vor daran, dass bei einer solchen Arbeitsweise die Strukturfehler nach K e i m e n o n Cant 1,12b13b unerklärlich bleiben. Abhilfe könnte hier nur die A n n a h m e schaffen, die Vorlage v o n V habe an dieser Stelle eine Lücke gehabt, die den Kompilator veranlasst hätte, den fehlenden Gregor-Text aus seiner für den Nilus-Text und die Keimena-Struktur verwendeten Handschrift der R-Tradition zu übernehmen. Indessen gibt es nach A u s w e i s von Langerbecks textkritischem Apparat fur eine solche A n n a h m e keine Basis. 270

Hauptform I - Strukturanalyse R-V

93*

Kommen wir also zu den Ergebnissen, die sich darüber hinaus aus der Untersuchung der Basiskriterien Incipit und Desinit in Bezug auf die Keimena ergeben. Für die Analyse stehen uns (nach Abzug jener Stellen, die einen Vergleich nicht zulassen 271 ) insgesamt noch 29 Keimena zur Verfügung. An 28 davon stimmen die Keimena in R und V nach Incipit und Desinit völlig überein. Nur das erste Keimenon weicht anscheinend von dieser Regel ab; doch gibt es Beobachtungen, die auch diese Ausnahme noch relativieren: Dass in V neben dem strukturgebenden Keimena-Komplex vor Oratio I (Logosstruktur) anders als in der RTradition auch das erste Keimenon (Cant 1,1) fehlt und erst bei Beginn der eigentlichen Auslegung am Rande nachgetragen wird, hat allem Anschein nach seine Ursache in jenem Überlieferungsstrang des Gregor-Kommentars, dem V gefolgt ist. Gleichwohl erscheint dieser Vorgang in Anbetracht des Einflusses der R-Tradition auf die Gestaltung von V, wie er sich bei allen anderen Keimena zeigt, zunächst nur wenig plausibel. Schließlich wäre ja kein besonderer Aufwand nötig gewesen, um Cant 1,1 (zusammen mit den Nilus-Scholien und den übrigen Feinstruktur-Keimena) aus der R-Tradition zu importieren, zumal auch das jetzige Resultat erkennbar gegen das ansonsten durchgängig angewandte Strukturprinzip der V-Tradition verstieß. Die Ursachen flir dieses abweichende Vorgehen müssen in den Übernahmetechniken des Begründers der V-Tradition liegen; für ihn bilden der Keimena-Komplex der Grobstruktur und das erste Keimenon der Feinstruktur offenbar eine unauflösliche Einheit; jedenfalls ist er in allen nachprüfbaren Fällen so vorgegangen, dass er jeweils das erste Keimenon der (in der R-Tradition vorgegebenen) Feinstruktur eliminierte und durch den Keimena-Komplex der Grobstruktur ersetzte. 272 Wenn nun der Keimena-Komplex der Grobstruktur in der Vorlage ausgefallen war, so blieb gleichwohl das erste Feinstruktur-Keimenon eliminiert, was darauf schließen lässt, dass der ganze Vorgang sich in zwei voneinander unabhängigen Arbeitsschritten vollzogen hat. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich also, dass das Fehlen des ersten Keimenons in engem Zusammenhang steht mit der Übernahme der aus dem Gregor-Kommentar stammenden Grobstruktur. Das fehlende Keimenon Cant 1,1 ist in Wirklichkeit dem Bereich der fünf bereits genannten 273 Grobstruktur-Stellen als sechste hinzuzurechnen und bildet insofern auch keine Ausnahme zu der Regel, 274 dass die Keimena nach Incipit und Desinit (mit Ausnahme jener Stellen, an denen die Grobstruktur des Gregor-Kommentars sich über die Feinstruktur gelegt und diese überdeckt hat) vollständig übereinstimmen. 275

Auch dann, wenn man die eingeschränkte Materialbasis276 bei seinen Überlegungen berücksichtigt, wird man an dem Ergebnis nicht vorbei-

271

Die Übersicht weist 43 (in der Übersicht durch einen Punkt vor der Stellenangabe gekennzeichnete) strukturgebende Keimena aus. Für einen Strukturvergleich kommen davon aber wegen mechanischer Verluste theoretisch nur noch 34 in Betracht. 5 weitere (die in der Übersicht fett gesetzt sind) fallen aus, weil hier die Grobstruktur die Feinstruktur überlagert. 272 Vgl. p. 74*. 273 Vgl. Anm. 271. 274 Dass der Einfluss der R-Tradition gleichwohl auch hier virulent war und das Fehlen des Keimenons durchaus als Manko empfunden wurde, zeigt die nachträgliche Einfügung an anderer Stelle (vgl. Anm. 98). 275 Zugleich bestätigt sich, dass die Verquickung von Logosstruktur und Feinstruktur ein sehr bewusst, aber auch einigermaßen schematisch durchgeführter Akt ist, der fur die Strukturierung von V eine Katene als Vorlage bereits voraussetzt. Mit anderen Worten, es war eine Handschrift der RTradition, die die Arbeitsgrundlage für die Begründung der V-Tradition gebildet hat; die Handschrift des Gregor-Kommentars ist sekundär eingearbeitet worden (vgl. oben p. 80*-82*). 276 Vgl. Anm. 271.

94*

Einleitung

kommen, dass eine solch vollständige Übereinstimmung kein Zufall sein kann; sie muss vielmehr die Folge einer Beeinflussung der einen Tradition durch die andere sein. Zusätzlichen Aufschluss gewinnt man durch einen Vergleich zwischen der V-Tradition und dem Gregor-Kommentar. Aus ihm ergibt sich nämlich, dass auch zwischen diesen beiden in der Keimenastruktur nach Incipit und Desinit 11 Übereinstimmungen vorhanden sind. Doch ist damit nichts zu beweisen, da an allen 11 Stellen zugleich eine Übereinstimmung mit R besteht. Folglich ist an diesen Stellen nicht zu entscheiden, von welcher Seite der Einfluss ausgeht. Nur soviel ist erkennbar, dass die R-Tradition (und damit wohl auch der Nilus-Kommentar) einerseits und der Gregor-Kommentar andererseits in der Keimenastruktur nach Incipit und Desinit eine nicht unerhebliche Übereinstimmung aufweisen. Dass dies die Zusammenfuhrung dieser beiden Kommentare zu einer Katene erleichtert haben dürfte, liegt auf der Hand. Für eine genauere Einschätzung der Zusammenhänge kommen in erster Linie allerdings nicht diese Übereinstimmungen in Betracht, sondern jene Stellen, an denen V einerseits die gleiche Struktur aufweist wie R, andererseits aber von der Struktur des Gregor-Kommentars erkennbar abweicht. An ihnen muss sich erweisen, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang der Begründer der V-Tradition (trotz seines großen, durch die Rückkehr zur Vollversion und die Wahl der Autoren- und Scholienreihenfolge unter Beweis gestellten Interesses an Gregor) der RTradition Einfluss gewährt hat. In der Übersicht p. 91* sind diese Stellen leicht an dem Hinweis »anders« in der Gregorspalte und der Sigle Ζ in der V-Spalte zu erkennen. Anhand der erklärenden »Bemerkungen« der Spalte 4 und der dort gegebenen Verweise lässt sich verfolgen, wie V in der Keimena-Struktur von der Anordnung des Gregor-Kommentars abgeht und Strukturen übernimmt, die durch die R-Tradition vorgegeben sind. Dabei fällt insbesondere auf, dass Verse oder Versteile, die bei Gregor getrennt stehen (und demgemäss getrennt ausgelegt werden) auf exakt die gleiche Weise wie in der R-Tradition zusammengefasst (und in einem fortlaufenden Scholion kommentiert) werden. 277 Schon von daher ist der Schluss unausweichlich, dass der Begründer der V-Tradition seine Katene weitgehend und ohne große Rücksicht auf den GregorKommentar nach der Struktur der R-Tradition ausgerichtet hat. In diesem Sinne besonders beweiskräftig sind jene Keimena, von denen

277 Vgl. die d u r c h 2 g e k e n n z e i c h n e t e n Stellen in der V - S p a l t e der Ü b e r s i c h t a u f p. 9 1 * . D u b l e t t e n , d.h. die e r n e u t e A u f f ü h r u n g im K e i m e n o n bereits g e n a n n t e r V e r s e , s o b a l d sie z u r A u s l e g u n g u n m i t t e l b a r a n s t e h e n , sind dabei d u r c h a u s in K a u f g e n o m m e n (vgl. A n m . 119 u n d f ü r ein b e s o n d e r s k r a s s e s Beispiel A n m . 133). A u c h B e s o n d e r h e i t e n , w i e die d o p p e l t e N e n n u n g v o n C a n t 1 , 1 2 b - 1 3 b ( e i n m a l als B e s t a n d t e i l des N i l u s - S c h o l i o n s zu C a n t 1,1 l a - 1 2 a , u n d d a n n n o c h e i n m a l als S t r u k t u r e l e m e n t der K a t e n e , vgl. A n m . 122 u n d A n m . 123) m a c h e n deutlich, w e l c h starken E i n f l u s s die R - T r a d i t i o n trotz g e l e g e n t l i c h e r S c h w i e r i g k e i t e n a u f die Struktur der V - T r a d i t i o n g e n o m m e n hat.

Hauptform I - Strukturanalyse R-V

95*

bereits im Zusammenhang mit den strukturellen Eigenheiten der Katene V gemäß Basiskriterium 3 die Rede war (vgl. oben p. 75*). Sie machen deutlich, dass der Kompilator von V " auch vor Eingriffen in den Text und die Textreihenfolge des Gregor-Kommentars nicht zurückgescheut hat, um die Struktur seiner Katene an die R-Tradition anzupassen. Dass dieser Anpassungsvorgang kein Unternehmen ist, bei dem der Begründer der V-Tradition seiner Vorlage blindlings gefolgt wäre, haben wir bereits ausführlich dargelegt (vgl. p. 76* und 83*). Es genügt hier also, noch einmal daran zu erinnern, dass der Kompilator von V zwar die Keimena-Strukturen von R weitestgehend übernimmt, zu Eingriffen in den Text der Keimena aber durchaus in der Lage ist, wenn es ihm geboten erscheint. Um so mehr ist es berechtigt, die Übernahme der KeimenaStrukturen als bewusste Entscheidung zu interpretieren. Ob arbeitsökonomische Motive bei dieser Entscheidung eine Rolle gespielt haben, ist nicht mit letzter Sicherheit zu sagen, kann aber in Anbetracht der enormen Vorteile, die ein solches Vorgehen für einen Kompilator hatte, durchaus als wahrscheinlich bezeichnet werden. Bleibt noch zu untersuchen (vgl. die methodischen Vorüberlegungen pp. 12*- 15*, vgl. pp. 72* sq.), a) welche Bindungen zwischen den Keimena und ihren Scholien in V und R jeweils bestehen, d.h. welche Funktion die Keimena jeweils ausüben (Gerüstfunktion, Bestandteilfunktion, Doppelfunktion), und b) was sich in V durch die Abänderung der Autorenreihenfolge und die Vervollständigung der Gregor-Scholien R gegenüber geändert hat. In R, so zeigt die Übersicht auf p. 91*, haben die meisten Keimena nur Gerüstfunktion. Nur 6 von etwa 40 Keimena 278 weisen neben der immer und per definitionem vorhandenen Gerüstfunktion die an der Vorwärtsverknüpfung erkennbare Bestandteilfunktion und somit die Doppelfunktion auf. D a s erscheint zunächst w e n i g ; d o c h ist zu bedenken, dass w e g e n der s c h e m a t i s c h e n Struktur einer Katene und der Stellung der N i l u s - S c h o l i e n unmittelbar vor d e m j e w e i l i g e n K e i m e n o n alle Rückwärtsverknüpfungen 2 7 9 des ursprünglichen K o m m e n t a r s fur die Erzielung einer Bestandteilfunktion in der Katene wirkungslos bleiben. A u ß e r d e m findet bei der Errichtung des Keimena-Gerüsts m ö g l i c h e r w e i s e z u g l e i c h eine Bearbeitung durch den Kompilator der Katene statt, und die kann die Zahl der K e i m e n a mit Bestand-

278

In der Übersicht durch # gekennzeichnet. Wegen der Strukturfehler im vorderen Teil von R ist die Gesamtzahl der Keimena nicht sicher bestimmbar. Legt man die Ausgabe zugrunde (und damit die nach unserer Auffassung früheste Form), so handelt es sich um 39; nimmt man die graphische Kennzeichnung in R als Maßstab, so sind es 46; berücksichtigt man davon nur die in die Zählung des letzten Bearbeiters von R aufgenommenen, so kommt man auf 43. Doch genügt fur die Bestimmung des Verhältnisses die ungefähre Zahl. 279 Immerhin 9 an der Zahl, vgl. die Scholieneinleitungen nach den Keimena Cant 1,2a; 1,11a- 12a; 2,2a-b; 2,7a-c; (2,13c) 2,14a-e; 2,17b-d; 3,5a-c; 3,1 la-e; 4,la-c.

96*

Einleitung 280

teilfunktion vergrößern oder vermindern. Das letztere Ziel scheint der Begründer der R-Tradion verfolgt zu haben. Dafür spricht zum einen der Umstand, dass diese Verknüpfungen mit fortschreitender Kommentierung immer seltener werden und nach Cant l,15a.b ganz aufhören: Offensichtlich hat sich nun die schematische Isolierung der Keimena (als die einer Katene angemessenste Form der Strukturierung) endgültig durchgesetzt. Zum anderen dürfte auch der Tatbestand, dass der Text der Keimena grundsätzlich keinerlei Spuren einer Verflechtung mit dem Scholientext (wie z.B. ein stehen gebliebenes γ ά ρ oder φ η σ ι ν ) aufweist, als Hinweis auf die Arbeit eines Kompilators anzusehen sein und sollte jedenfalls nicht auf seine Vorlage, d.h. auf den originalen Kommentar, zurückgeführt werden. Dass der Schematismus der R-Tradition (und mithin auch die vorliegende Ausgabe) in diesem Bereich auch formal die Verhältnisse des ursprünglichen Kommentars korrekt abbildet, ist daher eher unwahrscheinlich. 281

Dennoch dürfte die Zahl der vorhandenen Vorwärtsverknüpfungen genügen, um die Annahme, die Strukturierung der Katene sei eine bloße Zutat des Kompilators und habe im Original-Kommentar des Nilus keinen Anhalt, als unwahrscheinlich zu erweisen, zumal die auf Anhieb wegen ihrer Stellung als solche nicht erkennbaren Verknüpfungen nach rückwärts (die der Säuberung eben wegen ihrer Stellung und der damit zusammenhängenden Bedeutungslosigkeit für die Katenenstruktur entgangen sind) nach Isolierung der Nilus-Scholien deutlich genug zeigen, dass Kommentar- und Katenen-Struktur (zumindest an diesen 6 + 9 Stellen) übereinstimmen. Deshalb erscheint uns die Mutmaßung, dass Abgrenzung und Umfang der Keimena auf den originalen Nilus-Kommentar zurückgehen, durchaus als gut begründet und plausibel; doch lässt sich Verbindlicheres vermutlich dann sagen, wenn auch die anderen Hauptformen in dieser Beziehung untersucht sind. Sollte sich dabei erweisen, dass auch ihnen die in R nachweisbare Struktur zu Grunde liegt, wäre das ein weiteres Argument dafür, dass diese Struktur auf den Nilus-Kommentar selbst zurückgeht und deshalb auch zur Grundlage des zu rekonstruierenden Kommentars gemacht werden kann. In Anbetracht der Rückführung der Schematisierung der KeimenaStruktur der Hauptform I auf den Begründer der R-Tradition ist die große Zahl von Doppelfunktionskeimena 2 8 2 in V ein erstaunliches Phänomen, das der Erklärung bedarf. Ein erheblicher Teil dieser Anbindungen erklärt sich zum einen aus der Tatsache, dass der Gregor-Kommentar einerseits und die Nilus-Kommentierung in der R-Tradition andererseits an 11 von insgesamt 29 kontrollierbaren Stellen 283 in Abgrenzung und Umfang ihrer Keimena übereinstimmen 284 und zum anderen daraus, dass, der Kompilator von V, anders als der Begründer der R-Tradition, die Ein- und Überleitungsformeln

280

S o der K o m p i l a t o r von V (vgl. in der G r e g o r s p a l t e der Ü b e r s i c h t p. 9 1 * die Stellen mit d e m H i n w e i s „ a n d e r s " u n d die d a z u g e h ö r i g e n A n m e r k u n g s v e r w e i s e in d e r Spalte B e m e r k u n g e n ) . 281 In d e r A u s g a b e h a b e n wir dieser E r k e n n t n i s d a d u r c h R e c h n u n g g e t r a g e n , d a s s wir die K e i m e n a kursiv und als e i g e n e n B l o c k a u s g e d r u c k t h a b e n , u m so ihren reinen G e r ü s t c h a r a k t e r zu u n t e r streichen. 282

In d e r Ü b e r s i c h t , p. 9 1 * , a u f A n h i e b e r k e n n b a r an d e m d e n A n g a b e n in d e r V - S p a l t e b e i g e f u g t e n K r e u z c h e n (#). 283 284

Vgl. A n m . 2 7 8 . In d e r Ü b e r s i c h t , p. 9 1 * , daran e r k e n n b a r , dass in d e r G r e g o r - S p a l t e ein » w i e R V « steht.

97*

Hauptform I - Strukturanalyse R-V 285

Gregors in die Katene übernommen hat, wo immer das möglich war. Offensichtlich sind die Ziele, die er mit der Herstellung seiner Katene verfolgt, von denen des Begründers der R-Tradition nicht nur, was die Autoren- und Scholienreihenfolge angeht, sondern auch in dieser Beziehung ganz verschieden. Dies und die Gegebenheiten des Materials haben die verhältnismäßig große Zahl von Keimena mit Doppelfunktion, wo nicht verursacht, so doch zumindest begünstigt. Allerdings, und das muss einschränkend hinzugesetzt werden, weil sonst der Einfluss des Gregor-Kommentars leicht überschätzt werden könnte, geht das Interesse an diesen Ein- und Überleitungen nicht soweit, dass ihm der klare schematische Aufbau zum Opfer fiele. Das zeigt nicht nur, wie bereits bemerkt, die der R-Tradition folgende Zusammenlegung von Keimena, wobei bisweilen sogar ein bei Gregor in Paraphrase stehender Vers des Canticums dem Schema zuliebe durch den reinen Bibeltext ersetzt wird, sondern auch die Behandlung der Überleitungsfloskeln selbst. So werden die meisten 286 integrierten Überleitungen so umgestaltet, dass sie mit dem schematischen Aufbau des Keimena-Gerüsts harmonieren (vgl. die Anmerkungen 114a, 130 und 137). Auch die einmal nachweisbare Neugestaltung einer ganzen Passage (vgl. Anm. 142) und die Inkaufnahme einer falschen Zuordnung von Scholienteilen (vgl. Anm. 112a und Anm. 119) sowie Eingriffe in den Originaltext des Kommentars (vgl. Anm. 113a) weisen in dieselbe Richtung. Dass es sich bei V also um eine Handschrift handeln könnte, der es in erster Linie auf den Gregor-Kommentar angekommen wäre und bei deren Herstellung die Nilus-Scholien und das Katenen-Prinzip nur eine untergeordnete Rolle gespielt hätten, kann auf Grund dieses Befundes mit Sicherheit ausgeschlossen werden.

Dass der Begründer der R-Tradition die Gunst der Verhältnisse im Gregor-Kommentar nicht nutzte, muss dagegen nicht ausschließlich in seiner Vorliebe für Nilus und seinem Hang zur Schematisierung zugeschrieben werden. Vielmehr ist daran zu erinnern, dass seine GregorBasis, d.h. die gekürzte Fassung des Kommentars, diese Überleitungen zu den Keimena gar nicht besaß, ein Tatbestand, der umgekehrt auch seine Entscheidung, den Nilus-Scholien die strukturbestimmende Position zuzuweisen, beeinflusst haben könnte. Da wir indessen nicht verbindlich sagen können, ob der Begründer der R-Tradition die gekürzte Fassung bereits vorfand287 oder selbst herstellte,288 sind hier weitergehende Aussagen nicht möglich. Nur dieses ist noch erkennbar, dass in der R-Tradition die Strukturierung der Keimena auch nicht aus der Kurzfassung übernommen sein kann, da sonst die Strukturfehler (vgl. die Anm. 187 genannten Stellen) unbegreiflich blieben. Wenn die Struktur aber weder vom Kompilator der Katene stammt noch aus der Kurzfassung der Gregor-Kommentierung übernommen ist, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass sie zumindest der Sache nach auf den originalen Nilus-Kommentar zurückgeht, nicht unerheblich.

285

Das zeigt ein Vergleich mit dem Original-Kommentar des Gregor mit der nötigen Deutlichkeit. Allerdings nicht alle, vgl. die Überleitung zu Cant 2,17b-d; doch sind dafür vermutlich organisatorische Schwierigkeiten in der R-Vorlage die Ursache (vgl. Anm. 144). 287 Was uns unter mehreren Aspekten als die plausiblere Annahme erscheint, vgl. die Anmerkungen 176, 187, 190, 209 und 214, sowie pp. 55* und 69* sq. 288 Sollte dies der Fall sein, so müsste man annehmen, dass er bei dieser Gelegenheit alle Überleitungen getilgt hätte, entweder weil sie mit der von ihm beabsichtigten Scholienreihenfolge nicht harmonierten oder weil sie die angestrebte Schematik gestört hätten; doch fehlen dafür alle Anhaltspunkte. 286

98*

Einleitung

d. Die Ergebnisse der strukturanalytischen Hauptform I

Untersuchungen zu

1. In Bezug auf die ersten beiden Basiskriterien der Strukturanalyse sind R- und V-Tradition gleich: In beiden ist die Gregor-Nilus-Katene zum Canticum nicht im Rahmen eines größeren Katenenverbandes (etwa der Salomonica) überliefert; außerdem sind beide (obwohl der R-Text in Kolumnen geschrieben ist) der äußeren Form nach Breitkatenen (vgl. p. 52*). Diese beiden Aussagen wird man deswegen auch auf die gemeinsame Vorlage beider Traditionen übertragen dürfen: R* (= R " vgl. pp. 86* sq.) war eine Einzelkatene im Breitkatenenformat. 2. Die Untersuchung gemäß Basiskriterium 3 (Autorenbestand und Scholienreihenfolge ergibt folgendes Bild: a) R und V sind Zwei-Scholiasten-Katenen, deren Scholien in beiden Fällen aus dem jeweiligen Hohelied-Kommentar des Gregor bzw. des Nilus stammen. R hat die Reihenfolge Keimenon - Gregor - Nilus, V die Reihenfolge Keimenon Nilus - Gregor. In beiden Katenen ist die genannte Reihenfolge im Großen und Ganzen fest verankert. Nach der Theorie bestimmt ein Kommentar, dessen Scholien regelmäßig vor dem nächsten Keimenon stehen, dadurch auch die Struktur der Katene. Jedenfalls gilt das dann, wenn die jeweiligen Katenen unabhängig voneinander entstanden sind. Von daher sollte man annehmen, dass die Struktur von R durch den NilusKommentar, die von V aber durch den Gregor-Kommentar bestimmt wird. Für V bestätigt sich diese Annahme nur zum Teil. Das ist ein erster Hinweis darauf, dass V und R nicht unabhängig voneinander entstanden sind. b) Dieser Hinweis kommt zunächst überraschend, da zumindest im Bereich der Gregor-Scholien (auch abgesehen von der veränderten Reihenfolge) die Differenzen zwischen R und V doch ganz erheblich sind: Während R einen stark gekürzten (z.T. sogar nur in Paraphrase vorliegenden) Gregor- Text bietet, ist der Gregor-Text in V (von einigen, allerdings signifikanten Ausnahmen abgesehen) mit (einem bestimmten Zweig) der Überlieferung des Originalkommentars identisch. Auch die Logos-Gliederung (die in R völlig fehlt) ist in die Katene V eingearbeitet. c) Obwohl die Abfolge und damit die Struktur in beiden Katenen einigermaßen festliegt, sind gleichwohl Systemstörungen zu beobachten. So weist R im vorderen Drittel Unregelmäßig-

Hauptform I - Strukturanalyse R-V

99*

keiten im Ablauf auf, während V im selben Bereich eine Lücke zeigt, die sich über 16 Seiten erstreckt. Indessen sind beide Phänomene entgegen dem Augenschein völlig unabhängig voneinander entstanden. In V ist der Verlust mechanisch bedingt und nachträglich eingetreten. Er weist auf eine Entwicklungsgeschichte hin, die aber im Wesentlichen auf die verschiedenen Erhaltungszustände der Sammelhandschrift V selbst beschränkt ist (ursprünglicher Zustand - Zustand nach Blattverlusten - restaurierter Zustand mit eingefügten Leerseiten). Für R lässt sich dagegen nachweisen, dass die Systemstörungen dort das Resultat einer sich über mehrere Traditionsstufen erstreckenden Entwicklungsgeschichte sind. Insgesamt 7 Textstufen haben sich bei einer genaueren Untersuchung eruieren lassen. Sie bilden gemeinsam die sogenannte R-Tradition. d) Dass in V bestimmte Fehler und Defizite auftauchen, die entweder aus der Systemstörung in R resultieren (wie das fälschlich so genannte Chrysostomus-Scholion) oder aus anderen Gründen fur die R-Tradition eigentümlich sind (wie die Kurzfassung der Gregor-Scholien), ist ein sicheres Indiz dafür, dass V trotz seines (verglichen mit R) wesentlich höheren Alters strukturell von der R-Tradition abhängt. e) In dieselbe Richtung weist die Beobachtung, dass V- und RTradition in Bezug auf Umfang und Struktur der Keimena sowie in den Nilus-Scholien beinah vollständig übereinstimmen. Und da V sich insgesamt als strukturell sekundär erwiesen hat, gilt diese Feststellung natürlich auch für den Bereich, in dem beide Traditionen übereinstimmen, d.h. für die Keimena und die Nilus-Scholien. Wenn man so will, ist V für diesen Bereich der älteste erhaltene Vertreter der R-Tradition. 3) Dieses Ergebnis lässt sich durch Anwendung der Basiskriterien 4 und 5 (Incipit und Desinit von Keimena und Scholien) noch einmal überprüfen und ggf. verfeinern. Zusammenfassend lässt sich folgendes festhalten: a) Die Keimena-Struktur und die Struktur der Nilus-Scholien sind nach Incipit und Desinit so in Übereinstimmung, dass die aus Basiskriterium 3 gezogenen Schlüsse eine deutliche Bestätigung erfahren: Der Befund ist nur zu erklären, wenn man annimmt, dass die Strukturen in V für den Nilus- und den Keimena-Bereich aus der R-Tradition übernommen sind. Für die umgekehrte Annahme gibt es keinerlei Anhaltspunkte. b) Die Gregor-Scholien in V unterscheiden sich dagegen von denen der R-Tradition auch nach Incipit und Desinit grundlegend; angesichts der Tatsache, dass V die in der R-Tradition gebotene

100*

Einleitung

Kurzfassung durch eine Vollversion ersetzt hat, ist das nicht weiter verwunderlich, unterstreicht aber noch einmal die Eigenständigkeit von V in diesem Bereich. Auf die Keimena-Struktur seiner Katene und auf die Nilus-Scholien hat das allerdings so gut wie keine Auswirkungen. Vielmehr lässt sich beobachten, dass der Kompilator von V eine Reihe von Maßnahmen (wie die Schaffung von Überleitungen, die Beseitigung von Digressionen oder Abweichungen in der Kommentierungsreihenfolge und Einführung oder Zulassung von Dubletten) ergriffen hat, um die offenkundig aus der R-Tradition übernommenen Strukturen den Gregor-Scholien (die in ihrer Summe ja einen beinah vollständigen Gregor-Kommentar ergeben) bis zur Verträglichkeit anzugleichen. Nicht die bevorzugt positionierten Gregor-Scholien haben die Keimena-Struktur und die Nilus-Scholien beeinflusst, sondern umgekehrt: Wenn Beeinflussung feststellbar ist, dann geht sie von der R-Tradition aus und ruft Veränderungen bei den Gregor-Scholien hervor. Wie die Benutzung der Handschrift V in Langerbecks Ausgabe von Gregors Hohelied-Kommentar zeigt, sind diese allerdings nicht so gravierend, dass V als Zeuge für die Textherstellung nicht mehr in Betracht gekommen wäre. c) In V ist die Zahl der Keimena, die neben einer Gerüstfunktion zugleich auch die Bestandteilfunktion und mithin eine Doppelfunktion ausüben und damit einen Hinweis auf die Verhältnisse im Originalkommentar bewahrt haben, erstaunlich hoch. Erstaunlich ist das deswegen, weil ja inzwischen eindeutig feststeht, dass die Struktur der Katene nicht durch den GregorKommentar, sondern durch die R-Tradition geprägt ist. Die Ursache für dieses Phänomen scheint vor allem darin zu liegen, dass der Kompilator von V eine etwas andere Auffassung von der Gestaltung einer Katene hat als der Begründer der R-Tradition. Offensichtlich legt er einigen Wert darauf, die Auslegungseinheiten (bestehend aus Keimenon + Scholien) nicht verbindungslos aufeinander folgen zu lassen; auf diese Weise versucht er anscheinend etwas mehr das Erscheinungsbild eines konventionellen Kommentars zu erreichen. Nur teilweise ist dies durch seine Vorlage, d.h. durch den Gregor-Kommentar selbst verursacht; zumindest hat der Kompilator von V von sich aus einiges dazu getan, um diese Tendenz noch zu verstärken. d) Demgegenüber ist die Zahl der Keimena mit Doppelfunktion in der R-Tradition nicht besonders hoch. Gleichwohl sind wir der Überzeugung, dass sie ausreicht, um die Vermutung zu wagen, dass die Keimena-Struktur und der Umfang der Nilus-Scholien in dieser Katene auf den verlorenen Original-Kommentar des Nilus

Hauptform I - Strukturanalyse R-V

101*

zurückgeht. Bestärkt werden wir in dieser Ansicht durch die Tatsache, dass nach einer Isolierung der Nilus-Scholien neben 6 keimenaeinleitenden Vorwärtsverknüpfungen noch 9 Rückwärtsverknüpfungen nachweisbar sind, die offensichtlich nur deswegen erhalten geblieben sind, weil sie für die Katenenstruktur bedeutungslos waren, während die Vorwärtsverknüpfungen in der R-Tradition um einer schematischen Katenenstruktur willen je länger desto mehr unterdrückt worden sind. Offensichtlich hat der Begründer der R-Tradition als Ziel für die Herstellung seiner Katene ein mehr von schematischen Abläufen bestimmtes Erscheinungsbild vor Augen. Uns scheint dieses Zielsetzung angemessener. Die Tatsache, dass die von ihm eingeführte Struktur sich (trotz gegenläufiger Tendenz) auch in V durchgesetzt hat, scheint diese Bewertung zu bestätigen. Wenn dieser überleitungslose Schematismus aber auf den Begründer der R-Tradition zurückzuführen ist, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass er in dieser ausgeprägten Form auch im Original-Kommentar des Nilus anzutreffen gewesen sein sollte. Für die Rekonstruktion dieses Kommentars kann das dann allerdings nur heißen, dass man an den Übergängen vom Keimenon zur Auslegung mit Änderungen des Textes und schlimmstenfalls sogar mit Auslassungen rechnen muss, die allerdings nur selten so deutlich spürbar sind, dass man sie in der Ausgabe (durch drei Sterne in eckiger Klammer) hätte kenntlich machen können. An diesen Stelle ist unsere Rekonstruktion also mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor belastet. Gleichwohl gehen wir davon aus, dass dies angesichts der strukturellen Vorzugsstellung, die den Nilus-Scholien in der R-Tradition eingeräumt worden ist, keinen wirklichen Substanzverlust bedeutet.

102*

Einleitung

VII. D i e Hauptform II Eine Zusammenstellung der für die Edition wesentlichen Handschriften ergibt folgendes Bild: 1. Die Hauptzeugen C und D C C = Cambridge, Trinity College Ο. 1. 54.289 (Cambridge, Als selbständiger Band gebundener zweiter Teil einer ehemaligen Trinity Coll. Sammelhandschrift, 290 Pergament, 10./11. Jhdt.,291 19 χ 14 cm;292 79 foil. Ο. 1.54) m j t 29 Zeilen pro Seite; eine vermutlich im Zuge der Restaurierung eingebrachte Folienzählung (in arabischen Ziffern) findet sich in der rechten oberen Ecke des Deckblatts jeder Lage; diese Deckblätter tragen (unten rechts) auch die Lagenzahl (ebenfalls in arabischen Ziffern). 293 Die Hs. weist an mindestens sechs Stellen große (sich über mehrere foil. erstreckende294) Lücken auf.295 Nach fol. Γ (vgl. Anm. 290) bietet die Hs. nur noch eine CanticumKatene (foil. l v - 79 v ). Diese hat Breitkatenenformat und enthält Texte des Nilus, des Gregor von Nyssa 296 , des Theodoret, des Origenes, des 289 Beschreibung der Handschrift bei M. Rh. James, The Western Manuscripts in the Library of Trinity College Cambridge, Vol. I, Cambridge 1900, Nr. 1078; A. Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 41 (seine Vermutung, C sei ein Vertreter von Karo-Lietzmann, Typ III = Hauptform I, beruht auf einem Irrtum); Guerard, SC 403 [Anm. 30], pp. 87 sq.; den Autoren der ersten und zweiten Phase der Forschungsgeschichte (vgl. oben pp. 4* - 8*) war die Hs. unbekannt geblieben. 290 Ο. I. 54 bildete ursprünglich zusammen mit Ο. 1. 55 (78 foil.) eine einzige Handschrift, die vermutlich im Verlauf ihrer Geschichte in der Mitte auseinander gebrochen und (nach Verlust mehrerer Blätter und der Anfangslage) in zwei Bänden restauriert worden ist, letzteres möglicherweise bereits im 14. Jhdt., da die verlorengegangene erste Lage durch ein Palimpsest (mit dem Text von Johannes Chrysostomus, Adv. Iudaeos) ersetzt wurde, dessen obere Schrift dem 14. Jhdt. zugeordnet werden kann. Daneben findet sich in Ο. 1. 55 Text aus einem Proverbien-Kommentar [wohl kaum aus einer Proverbien-Katene, wie gewöhnlich gesagt wird, da auf jedes Keimenon ohne jede Autorenzuweisung jeweils nur ein (sehr kurzes) Scholion folgt; außerdem ist der Inhalt weder mit der Catena Procopii, noch mit dem von sonst einer der bei Faulhaber (s. Anm. 13) aufgeführten Katenen identisch]. Der Schluss dieses Proverbien-Kommentars (11 Zeilen) findet sich auf der ersten Seite von Ο. 1. 54; er bezeugt so die Zusammengehörigkeit der beiden Bände. Der auf p. 1 von Ο. 1. 54 verbliebene Freiraum wurde durch zwei kleine Texten (von 7 bzw. 10 Zeilen Länge) aufgefüllt, deren Schrift sich dem 15. Jhdt. zuordnen lässt. Für den vorliegenden Zusammenhang ist vor allem wichtig, dass die beiden Schriften nicht als Verbund von Salomonica-Katenen konzipiert sind. 291

James [Anm. 289]: „Cent. XI (?)"; Guerard [Anm. 289], p. 87: „X e s(iecle)". Guerard [Anm. 289] gibt mit 180 mm χ 137 mm leicht abweichende Werte. 293 Es ergibt sich folgendes Bild: auf fol. 9' steht 9 (oben)/2 (unten), auf 17r steht 17/3, auf 25' steht 25/4, auf 33' steht 33/5, auf 41' steht 41/6, auf 5 Γ (sie) steht 51/8 (sie), auf 57' steht 57/9, auf 63' (sie) steht 63/10, auf 71' steht 71/11, auf 79' steht 79/[keine Lagenzahl]; die Hs. endet mit 79 v . 294 Laut Guerard, [Anm. 289], p. 87, fehlen 2 foil, zwischen 43 v und 44 r ; 3 foil, zwischen 45 v und 46', 1 fol. zwischen 47 v und 48' sowie 2 foil, zwischen 53 v und 54'; doch sind diese Angaben mit Vorsicht zu betrachten (vgl. unten Anm. 460 sowie pp. 109*sq., 140*sqq. und 143* sq.). 295 Da die erhaltenen Folienzahlen den gegenwärtigen Sachverhalt wiedergeben (vgl. Anm. 293), ist klar, dass die Folienzählung erst nach der Zerlegung der Hs. und ihrer Neubindung erfolgt sein kann. 296 Nilus mit Scholien zu 1,1 bis 8,14 (= Ende des Canticums), Gregor mit Scholien bis Cant 6,9 (= Ende des Gregor-Kommentars). 292

Analyse der Hauptform II - Die Handschriften

103*

Kyrill von Alexandrien, des Apolinarius von Laodicea und des Philo (eines Bischofs des 4./5. Jhdts. mit Amtssitz in Karpasia auf Zypern oder auf der Insel Karpathos). Geschrieben in einer kleinen, gleichwohl gut lesbaren flüssigen Minuskel, die sorgfältig die Linie hält; die strukturgebenden Keimena 297 in (der auch als Auszeichnungsmajuskel bekannten) Semiunziale, ebenso die Überschrift. Spiritus und Akzente stehen regelmäßig und annähernd fehlerfrei. Auch die Orthographie ist gut. Jota subscriptum fehlt meistens, aber von Jotazismen, Geminationen, Simplifikationen oder der Vertauschung von langen und kurzen Vokalen ist die Handschrift, zumindest im Nilus-Teil, so gut wie frei; nur bei der Schreibung von σσ/ττ im Inlaut, beim Ny ephelkistikon und beim Wort μ α σ τ ό ς , wofür sich auch μ α σ θ ό ς und μ α ζ ό ς findet, besteht eine gewisse Unsicherheit. Abkürzungen sind selten; sie betreffen (regelmäßig) die Nomina sacra sowie einige Endungen (vor allem -ος und -ων) und die Wörter λέ(γει), φ η ( σ ι ν ) und καί (geschrieben als senkrecht gestellte Tilde). Korrekturen sind selten und stammen, soweit erkennbar, von einer zweiten oder sehr späten dritten Hand; sie stehen zumeist auf dem Seiterand. Die Autorenzuweisungen fehlen häufiger. Wenn nicht, stehen sie meist auf dem Seitenrand, einige Male auch innerhalb der Zeile. Die Namen der Scholiasten sind stets gekürzt wiedergegeben (νειλ' = Nili; θ ε ' = Theodoreti; γρη' = Gregorii; ω' mit eingeschriebenem ρ = Origenis; κυ' = Cyrilli; α π ο ' = Apolinarii; φ ι ' = Philonis; daneben mehrfach ά λ λ ο υ , έ τ ε ρ ο υ , ή usw. im Text, ohne Kennzeichnung auf dem Rand). Die Scholien-Anfänge und -Schlüsse sind sehr schlecht markiert. Initialen, stärkere Interpungierungen, Blindzeilen oder dgl. werden zur Textgliederung nur selten eingesetzt; gelegentlich sorgen Ekthesen fur etwas mehr Klarheit; deutlich erkennbar sind (wegen des Wechsels in der Schrift) nur die Anfänge der direkt hinter dem Keimenon stehenden Scholien. Was die Nilus-Scholien anbetrifft, so ergeben sich Unsicherheiten daher in der Regel nicht, da diese, von einer einzigen Ausnahme abgesehen (vgl. Anmerkung 341), regelmäßig direkt hinter dem strukturgebenden Keimenon stehen.

D = Genua, Biblioteca Durazzo-Giustiniani, Raccolta Durazzo A I 10 r

298

(foil. 28 Γ - 296 einer) Sammelhandschrift, Pergament, VI (ungezählte) + 393 (arabisch gezählte) foil., (28 - ) 30 Zeilen pro Seite; 27 χ 17,7 cm (Schriftspiegel: 17 χ 11cm); vom Ende des 9. oder Anfang des 10 Jhdts.299 49 Lagen, zumeist Quaternionen; Lagenzahlen 300 sind noch

297

Die Regulatur ist an mehreren Stellen noch deutlich zu erkennen. Da aber die Grundlage unserer Arbeit ein Film der Handschrift ist, sind uns eigene Aussagen (etwa zum T y p der Regulatur gemäß J. Leroy, Les Types de reglure des manuscrits grecs, Paris 1976) nicht möglich. 298 Beschreibungen der Handschrift (deren Existenz erst zu Anfang der 80er Jahren des 20. Jhdts. von Lucä in das Bewusstsein der Nilus-Forschung gerückt wurde) bei Santo Lucä, II codice A.I.10 della Biblioteca Durazzo-Giustiniani di Genova, Bollettino della Badia Greca di Grottaferrata, NS. 35, 1981, pp. 133 - 1 6 3 , und bei Santo Luca, II commentario [Anm. 72], pp. 111 - 126 (bes. 1 1 7 120); Lucä wurde auf die Hs. aufmerksam durch den Katalog von Dino Puncuh, I manoscritti della Raccolta Durazzo, Genova 1979, pp. 72 sq., Nr. 10 (ebenfalls mit kurzer Beschreibung). 299 Puncuh, [Anm. 298], p. 72 datiert a u f , , sec. IX (fine)", Lucä, II commentario [Anm. 72], p. 118 bevorzugt aufgrund der flüssigen Schrift jetzt „la prima metä del sec. X", während er in seiner ersten Stellungnahme (II codice [Anm. 298]) auf p. 135 die Auffassung vertrat „e databile tra fine del sec. IX e l'inizio del X". 300 Sie stehen in doppelter Ausführung (zunächst in griechischen Lettern, die dann von einer modernen Hand in arabische Ziffern übersetzt worden sind) auf dem rechten oberen Rand; Λ Α ' steht doppelt; ΛΔ' fehlt.

ρ Raccolta Durazzo A 110

104*

Einleitung

vorhanden; einige sind allerdings infolge von Binde- und Restaurierungsarbeiten verloren gegangen. Die Regulatur ist noch erkennbar, ihren Modus hat Luca301 als System IX (eine der am häufigsten angewandten Methoden der Linierung) identifiziert. 302 Die Regulatur und andere kodikologische Daten könnten, wie Lucas Untersuchungen zeigen, zwar auf eine süditalienische Herkunft deuten, doch macht die Schrift (vor allem das Majuskelsigma am Zeilenende) und die archaisierende, eckige Form der Spiritus nach Lucas Meinung die Herkunft „da un centro constantinopolitano" mehr als nur wahrscheinlich. D e r Inhalt dieser S a m m e l h a n d s c h r i f t ist z i e m l i c h bunt u n d ein g e m e i n s a m e r N e n n e r für d i e s e Z u s a m m e n s t e l l u n g nur g e l e g e n t l i c h z u entdecken: 3 0 3 Foil.

I - VI bieten A n g a b e n über Zustand u n d Inhalt der Handschrift; sie s t a m m e n

w i e der E i n b a n d aus d e m 19. Jhdt. ( v g l . Lucä, II c o d i c e [ A n m . 2 9 8 ] , p. 134, A n m . 4). Fol. 1 w a r ursprünglich leer; a u f der Vorderseite findet s i c h jetzt ein G e b e t v o n einer H a n d d e s 13. Jhdts., die R ü c k s e i t e z e i g t e i n e Inhaltsangabe in g r i e c h i s c h e r u n d lateinis c h e r Sprache aus d e m 14. Jhdt., vgl. Puncuh [ A n m . 2 9 8 ] , p. 7 2 . Foil.

2

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A u s z u g ( „ Σ χ ο λ . " ) aus d e m C o n v i v i u m d e s M e t h o d i u s v o n O l y m p o s 3 0 5 u n d a u f f a l l .

198r

- 280" der E c c l e s i a s t e s - K o m m e n t a r d e s O l y m p i o d o r . I h m f o l g t (unter der Überschrift Ν ε ί λ ο υ μ ο ν ά χ ο υ 3 0 6 ) a u f foil. 28V

- 29&

das für

d e n v o r l i e g e n d e n Z u s a m m e n h a n g interessierende Stück d e s N i l u s - K o m m e n t a r s Canticum, und z w a r die K o m m e n t i e r u n g der L e m m a t a z w i s c h e n C a n t

zum

6,8a-9e

u n d C a n t 8 , 1 3 a - 1 4 b (Ende d e s Cant). I m unmittelbaren A n s c h l u s s daran f i n d e n w i r a u f d e n fall. 296

v

- 338 " mit D e m o -

nastica exercitatione e i n e w e i t e r e Schrift d e s N i l u s . 3 0 7 D e n S c h l u s s d e s G a n z e n b i l d e n

,0

' Luca, II codice [Anm. 298], p. 136. Mit der Ausnahme von Lage 30, die er (gemäß J. Leroy, Quelques systemes de reglure des manuscrits grecs, Studia codicologica, TU 124, Berlin 1977, pp. 291 - 312) dem System 3 (vgl. Leroy, pp. 298-300) zuweist, gehorcht die Regulatur dem System 9 (vgl. Leroy, pp. 302-4). Eine durchgehende Typisiemng der Liniemng des Codex (gemäß J. Leroy, Les types de reglure des manuscrits grecs, Paris 1976) ist nicht durchfuhrbar; die einzelnen Bereiche verteilen sich nach Lucas Ansicht (II codice [Anm.298], p. 136) auf insgesamt 3 (selten vorkommende) Typen. 303 So etwa, wenn sich neben einer mit Cant 6,6a-9e beginnenden Auslegung des Canticums durch Nilus ein Auszug aus dem Convivium des Methodius (VII 1-8) findet, der ebenfalls mit der Auslegung von Cant 6,6a - 9e befasst ist. 304 Vgl. U. und D. Hagedom, Die älteren griechischen Katenen zum Buch Hiob, PTS 40, Berlin 1994, pp. 6, 61-71, 97-99, 123-127. 305 Or. VII 3,24 - 8,12 Musurillo, SC 95, pp. 186,24 - 194,12; in der Überschrift wird der Verfasser als Bischof von Patara bezeichnet. 306 Ein Werktitel fehlt. Luca, II codice [Anm. 298], p. 117, bezeichnet das Stück als „un testimonio della tradizione diretta" und hat es durch eine Edition allgemein zugänglich gemacht (S. Luca, La fine inedita del commento di Nilo d'Ancira al Cantico dei Cantici, Augustinianum XXII 3, Dez. 1982, pp. 365 - 403); abgesehen von einem guten Dutzend Druckfehlem im Text liegt das Hauptmanko dieser gleichwohl verdienstvollen Edition darin, dass Lucä nicht C, die Leithandschrift der Hauptform II, sondern deren Codex eliminandus Β als Vergleichshandschrift herangezogen hat;. u.E. handelt es sich bei D nicht um ein Stück aus der direkten Überlieferung, sondern u m einen aus der Katenenüberlieferung zurückgewonnenen Teil des Nilus-Kommentars (vgl. unten pp. 120*128»), 302

307 Unter der Titulatur Ν ε ί λ ο υ μ ο ( ν α ) χ ( ο ϋ ) κ ( α ί ) π ρ ε σ β υ τ έ ρ ο υ , λ ό γ ο ς α σ κ η τ ι κ ό ς , π ε ρ ί φ ι λ ο σ ο φ ί α ς : - . Diese ausfuhrliche Titulatur macht den vorangehenden Nilus-Titel, was die Herkunft aus einer unversehrten Texthandschrift betrifft, von vornherein verdächtig. Die Schrift schließt mit der (in Semiunziale geschriebenen und wie eine Überschrift eingezogenen) Bemerkung: ή ρ δ ε υ σ ε ν ή μ α ς γ ν ω σ τ ι κ ή π α γ κ α ρ π ί ς ι II Ν ε ί λ ο ς ό θε"ιος. έκ φ ρ ε ν ώ ν ύ ψ ι δ ρ ό μ ω ν .

Analyse der Hauptform II - Die Handschriften

105*

der a p o k r y p h e B r i e f w e c h s e l z w i s c h e n Abgar, Toparch v o n E d e s s a , u n d Jesus s o w i e e i n e K a t e n e zu d e n O d e n d e s A l t e n und N e u e n Testaments. D e r B r i e f w e c h s e l steht a u f d e n foil.

338r Fol.

- 339 \ die O d e n k a t e n e a u f d e n / o / / . 340r

-

392r.

393 war ursprünglich leer, d o c h w u r d e dieser freie R a u m (in d e r s e l b e n W e i s e

w i e andere g a n z oder t e i l w e i s e l e e r g e b l i e b e n e Seiten innerhalb und z u A n f a n g d e s C o d e x ' ) g e g e n E n d e d e s 13. Jhdts. mit liturgischen G e b e t e n aufgefüllt. 3 0 8 309

Bei der Schrift handelt es sich um eine leicht rechtsgeneigte, flüssige, dabei aber wenig ausgewogen und unruhig wirkende Minuskel.310 Vor allem bei λ, κ und η sind kursive Elemente zu beobachten. Von Majuskeleinflüssen ist sie (auch bei Ekthesen) im Wesentlichen frei; die einzige Ausnahme bildet das häufiger vorkommende Sigma in C-Form am Ende einer Zeile. Ligaturen sind selten und im Wesentlichen auf Epsilon - Jota/Pi/Tau und Sigma - Tau beschränkt; vor allem ist auch das Rho nie mit dem folgenden Buchstaben verschlungen, was auf eine Entstehungszeit vor 947 hinzuweisen scheint. 3 " Spiritus (in der alten Form des halbierten H, auch auf anlautendem Rho) und Akzente (Zirkumflex in der Form des nach unten offenen Kreisbogens) stehen regelmäßig, ebenso die Apostrophe zur Bezeichnung der Elision und das Trema über anlautendem Jota und Ypsilon. Interpunktion (Punkt auf der Zeilenbasis und Hochpunkt, dem dann meist ein Spatium folgt) ist vorhanden, ebenso eine Abschnittsgliederung innerhalb der Scholien; sie erfolgt durch Ekthese des ersten Wortes der ersten Zeile des neuen Abschnitts (dessen Text indessen meist bereits in der vorangehenden Zeile begonnen hat). Biblische Zitate werden durch Diplen auf dem linken Seitenrand gekennzeichnet, Keimena durch Blockeinzug und Gabelparagraphos vor jeder Zeile. Keimena beginnen immer auf einer neuen Zeile, das Ende wird durch einen Trenner (-:) verdeutlicht. Die Nomina sacra sind regelmäßig gekürzt, im übrigen sind Abkürzungen selten (senkrecht stehende Tilde für καί; Ny-Strich am Zeilenende). Die Schrift läuft über die ganze Seitenbreite, der rechte Rand des Schriftspiegels ist ein Flatterrand. Abgesehen von der schematischen Anordnung der Keimena und Scholien, die für einen Kommentar und eine Kommentarhandschrift ungewöhnlich ist, ist ein Zusammenhang mit der Katenenüberlieferung äußerlich nicht erkennbar; D gibt sich als integrale Kommentarhandschrift; dass dieser Eindruck gleichwohl täuscht wird die Analyse ergeben. 308

Solche Stücke finden sich außerdem noch auf foil. Γ , 5Γ*ν. Ausfuhrliche Beschreibung bei Lucä, II codice [Anm. 298], pp. 143 sq. 309 Die folgende Beschreibung bezieht sich auf den Nilus-Teil der Handschrift, von dem wir eine vollständige Kopie besitzen, während uns bei den übrigen Schriften nur eine Kopie der Titelseiten zur Verfugung steht; da aber die ganze Handschrift von ein und demselben Schreiber stammt, lassen sich die Angaben mutatis mutandis wohl auf die übrigen Teile übertragen. 310 Vgl. Lucä, II commentario [Anm. 72], pp. 119 sq., der sie beschreibt als „molto diseguale e irregolare, con element! posati ... e corsivi, ... non molto legata legermente inclinata a destra, dal ductus agile e scorrevole". Für die Überschriften findet die auch als Auszeichnungsmajuskel bekannte Semiunziale Verwendung. Ausführliche Beschreibung bei Lucä, II codice [Anm. 298], pp. 144-146. 311 Vgl. Lucä, II commentario [Anm. 72], Anm. 33.

106*

Einleitung

Die Orthographie ist gut; gleichwohl finden sich gelegentlich die Erscheinungen des Vokalismus und Konsonantismus. Außerdem ist bei den Verben mit vokalischem Anlaut eine gewisse Vorliebe fur deaugmentierte Formen nachweisbar (cf. infra 171,9; 179,1; 200,13). Dass dies ein Zeichen von Ursprünglichkeit sei, glauben wir indessen nicht und haben daher in der Ausgabe den augmentierten Formen den Vorzug gegeben. Dass der Nilus-Text der Handschrift erst mit Keimenon 6,8a-9e einsetzt, ist vermutlich kein Zufall; denn dies ist zugleich das letzte Lemma, das der Gregor-Kommentar auslegt. Wahrscheinlich handelt es sich bei D um den Versuch, die von Gregor gelassene Lücke adäquat aufzufüllen, ähnlich jenem, der auch auf der Basis der Drei-Väter-Katene unternommen worden ist (vgl. unten p. 225*). 2. Der Eliminandus der Hauptform II Β Β = Oxford, Bodleian Library, Auct. E. 2. 8 (olim 3037) [Coxe, Oxford Catalogi, Codices Miscellanei 36]312 odI.E.2.8 (p p ! . 168 3.3 e i n e r ) Sammelhandschrift, 314 Papier, Minuskel, 276 foil.;315 ursprünglich 5 Einzelcodices, die (vermutlich 1620 unter der Verantwortung von H. Saville) zu einem Codex zusammengefugt wurden; die einzelnen Teile stammen von verschiedenen Händen des 16./17. Jhdts. (die Katene aus dem 16. Jhdt.); es sind verschiedene in sich abgeschlossene Zählserien (jedoch keine durchgehende Gesamtzählung) zu beobachten. 32 χ 22 cm. Die Canticum-Katene (pp. 1 - 1 6 8 ) ist ein direkter Abkömmling von C. Beweis: Dieselben 6 Lücken, die in C durch Blattausfall entstanden sind (vgl. Anm. 294), sind auch in Β nachweisbar, liegen hier aber (meist nur durch ein Spatium von wenigen Buchstaben angedeutet) zwischen 2

312

Beschreibung bei H. O. Coxe, Catalogi codicum mss. Bibliothecae Bodleianae, t. I recensionem codicum Graecorum continens, Oxford 1853, coli. 641 sq. (cod. misc. 36); Karo-Lietzmann, [Anm. 13], p. 319; van de Vorst - Delehaye, [Anm. 86], pp. 363 sq. (cod. 449); Faulhaber, [Anm. 13], pp. 65 - 69; Rahlfs, [Anm. 17], p. 164 (vgl. Anm. 314); Sovic, [Anm. 20 a ], p. 47; Guerard, SC 403, [Anm. 30], p. 88. 3,3 So auch Rahlfs [Anm. 17], p. 164. Coxes Katalog [Anm. 312] nennt nur die Seitenzahl, auf der eine Schrift beginnt; da zwischen zwei Schriften des öfteren aber (teils gezählte, teils ungezählte) Leerseiten anzutreffen sind, sind Rückschlüsse nicht möglich; unser Film bestätigt die Angabe von Rahlfs. 314 Inhalt: Catena super Canticum Canticorum (pp. 1 - 168); Michael Psellus, In Piatonis psychagogiam (pp. 175 sqq.); Hermes Trismegistos, Opuscula IX (pp. 193 sqq.); (laut Coxe „Anonymi cujusdam in S. Pascha sermones duo", in Wahrheit aber) Nicetas Serronius, Commentarius in sedecim Gregorii Naz. orationes (MPG 36, 944sqq.) [pp. 221 sqq.]; Dionysius Halicarnassensis, IV Opuscula varia [pp. 202 sqq. (so Coxe, aber das muss ein Druckfehler sein; vermutlich ist 222 zu lesen)]; Theodoret von Kyros, De Providentia orationes X (pp. 373 sqq.); Origenes, Contra Celsum I und II 1 (wo der Text in der Mitte des Kap. abbricht) [pp. 473 sqq.]; Amphilochius Iconiensis, Liber in S. Basilii vitam et miracula (pp. 51 1 - 552). 315

So Coxe; Rahlfs zählt 534 pp. und behauptet außerdem, es gebe noch eine zweite durchlaufende Zählung (was durch unseren Film nicht bestätigt wird).

Analyse der Hauptform II - Aufgabenstellung

107*

Wörtern derselben Seite; zudem notiert der Schreiber von Β an 5 Stellen auf dem Rand, dass seine Vorlage lückenhaft sei; besonders beweiskräftig ist aber die 6. Stelle, an der Β die Lücke in C nicht erkennt und die dort (am Ende und am Anfang der umgebenden Seiten) verbliebenen Wortreste προσή- und -ποχωρήσαι (den vermeintlichen Itazismus korrigierend) zu π ρ ο σ υ π ο χ ω ρ ή σ α ι zusammenfugt. Im übrigen ist die Handschrift reich an orthographischen Fehlern und bietet keine einzige wichtige Lesart, die nicht aus C bekannt wäre. Wichtig ist Β allerdings dadurch, dass der Schreiber seine Vorlage C noch in einem Erhaltungszustand vorgefunden hat, der etwas besser war als der heutige; daher hat Β an einigen Stellen noch Text gelesen, der in C heute verloren ist. An diesen Stellen ist Β deshalb kein testis eliminandus und wird an diesen Stellen daher auch im Apparat zitiert.316 VIII. Analyse der H a u p t f o r m II 1. Die Aufgabenstellung Die Analyse der Hauptform II hat eine doppelte Aufgabe: Zum einen muss sie (in derselben Weise wie die Analyse der Hauptform I) einen Strukturvergleich anstellen zwischen den beiden Säulen dieser Hauptform, nämlich den Handschriften C und D, um die Art der Beziehung zwischen beiden Handschriften einsichtig zu machen. Dabei soll vor allen Dingen auch gezeigt werden, dass D (wie wir bisher mehr oder weniger stillschweigend vorausgesetzt haben) wirklich ein Vertreter der Katenenüberlieferung ist, und nicht, wie Lucä und im Anschluss an ihn auch Guerard gemeint haben, der Rest einer integralen Texthandschrift, die für den zweiten Teil des Nilus-Kommentars die alleinige Editionsgrundlage bilden könnte. Freilich ist eine solche Analyse nicht möglich ohne eine minutiöse Darstellung der Strukturen, eine darauf aufbauende strukturanalytische Vergleichung und eine stemmamethodische Behandlung der beiden Handschriften; diese Untersuchungen können sich allerdings auf das Schlussdrittel des Kommentierungsbereichs beschränken, da D die Kommentierung erst bei Cant 6,8a-9e beginnt. Sie bilden den Inhalt der folgenden drei Abschnitte. Die zweite Aufgabe besteht darin, die beiden bislang vorgestellten Hauptformen I und II miteinander zu vergleichen, um auch hier Gemeinsamkeiten und Verwandtschaften aufzudecken. Auch diese Analyse gliedert sich dem Aufbau der Doppelmethode entsprechend in drei Abschnitte: die synoptische Übersicht, die stemmamethodische Einordnung und die strukturanalytische Vergleichung, mit dem Unterschied freilich, dass diese Untersuchungen sich nur auf die erste Hälfte der Kommentierung erstrecken können, da dies der einzige Bereich ist, in dem beide Hauptformen Text bieten. Vgl. den Apparat der Ausgabe unten pp. 128 - 130.

108*

Einleitung

2. Synoptischer Aufriss der Hauptzeugen C und D [Die Nilus-Scholien beider Handschriften sind in einem Schema nur schwer vergleichbar zu machen, da in diesem Teil von C das Zuweisungssigel fur Nilus durchgängig fehlt, die Herkunft aus dem Nilus-Kommentar im Normalfall aber gleichwohl (durch die Stellung des Scholions direkt hinter dem Keimenon) gesichert ist, während die (als Texthandschrift aufgemachte) Handschrift D auf eine Zuweisung der einzelnen Scholien natürlich verzichtet, da die Autorschaft des Nilus durch die Überschrift feststeht. Um Vergleichbarkeit herzustellen, haben wir in der C-Spalte dem Hinweis auf die fehlende Zuweisung die Herkunftsangabe „Nilus" in eckigen Klammern beigefugt, während wir in der D-Spalte die Herkunftsangabe „Nilus" in runden Klammem ergänzt haben, um (in Anlehnung an das Leidener Klammersystem) auf den unterschiedlichen Grad von Sicherheit hinzuweisen.]

c

D Cant 6,8a-9e

Cant 6,8a-9e OHNE ZUWEISUNG

169,1 Έξήκοντα τάξας OHNE ZUWEISUNG

[Nilus]

-

(NILUS)

170,16 169,1 Έξήκοντα τάξας

-

170,16

[Theodoret]

πολλά - φιλοσοφίαν 317 OHNE ZUWEISUNG

[Gregor]

νεανίδες - άποκαλεΐν 318

317

Enthält Theodoret, In Canticum III ad Cant 6,8.9, MPG 81, 169 B8 π ο λ λ ά - 9 τ ά γ μ α τ α + D l ν ο ή σ ω μ ε ν - 4 ά ν ε χ ο μ έ ν α ς + 172 A8 τη - 9 ά ν ε χ ό μ ε ν ο ι (leicht abgewandelt) + 172 A10 τ ο ύ τ ο υ ς - 11 ό ν ο μ ά ζ ε σ θ α ι (stark gekürzt und vor A8 gestellt) + 172 A13 ο ύ δ έ π ω - 15 π λ η ρ ο ϋ ν τ ε ς (gekürzt und abgewandelt) + 172 A15 τ ο ύ τ ο υ ς - B1 ό ν ο μ ά ζ ε σ θ α ι (stark gekürzt, vor A l 3 gestellt) + 172 Β1 σ υ γ γ ί ν ε τ α ι - 2 γ ι ν ό μ ε ν ο ς + 172 B5 μ ή τ ε - C3 ά ρ ι θ μ ο ϋ (zusammenfassende Paraphrase) + 172 C4 τ ω ν - 6 ρ α θ υ μ ί α (leicht gekürzt) + 172 C9 τί - 12 περιέχει + 172 C14 τ ά ς - D5 γ ί ν ε τ α ι (leicht gekürzt) + 172 D8 αί - 173 A2 γ ρ α φ ή + 173 Α14 - τ ο ύ τ ω ν - Β1 ό γ δ ο ή κ ο ν τ α + 173 Β4 μ ί α - 5 κ ο λ υ μ β ή θ ρ α ν (leicht abgewandelt und gekürzt) + 173 B6 κ ά κ ε ΐ ν α ι - 8 π ρ ο τ ε τ ί μ η κ ε + 173 Β12 ώς - 14 φ ι λ ο σ ο φ ί α ν . Diese Auflistung macht zweierlei deutlich. Zum einen bestätigt sie, dass wir es mit einem Scholion aus dem Theodoret-Kommentar zu tun haben, zum anderen, macht sie klar, dass dieser Text durch Auslassungen und zusammenfassende Paraphrasen stark gekürzt ist. Natürlich gilt diese Feststellung nicht nur fur dieses Scholion, sondern für alle Theodoret-Scholien in C. 318 Diese Zuweisung ist etwas unsicher, da auf den Beginn eines neuen Scholions in der Handschrift nichts hinweist; allerdings bietet der an dieser Stelle zitierte Gregor-Text eine (stark raffende) Paraphrase von La 460,20 - 462, 9 + 468,10 - 469,8, die den Original-Text gerade soweit durchscheinen lässt, dass eine Identifizierung möglich ist. Der Paraphrasencharakter ist auch bei den folgenden Gregor-Scholien unverkennbar. Dass die Ausgangsbasis für diese paraphrasierenden Wiedergabe nicht der Originalkommentar, sondern die paraphrasierende Fassung der Prokop-Katene ist, lässt sich zwar hier noch nicht sicher feststellen, wird im weiteren Verlauf aber immer deutlicher; dass gelegentlich Ausführungen nachweisbar sind, die in der Prokopfassung fehlen, ist kein schlagendes Gegenargument; sie gehen vermutlich auf den Begründer der Hauptform II selbst zurück, der ja auch durch die erneute Kürzung der Kurzfassung seine Selbständigkeit zeigt. Dass Zusammenhänge mit der Fassung der Gregor-Scholien in der Handschrift R bestehen, wäre denkbar, ist aber nirgendwo sicher nachzuweisen.

109*

Hauptform II - Struktursynopse C-D

D

c

Cant 6,10a-c

Cant 6,10a-c OHNE ZUWEISUNG

[NÜUS]

171,1 To ούράνιον - 172,7 όφθαλμόν

(NILUS)

171,1 To ούράνιον όφθαλμόν

172,7

THEODORET

οί του νυμφίου ώς έκ Lücke319

Lücke

Cant 6,lla-12a

[LÜCKE]

(NILUS)

172,8' Η νύμφη - 174,8 ζωής

Lücke

Cant 7,1 a-d

[LÜCKE]

(NILUS)

175,1 Τήν -175,11 ήμας {GREGOR} in Wahrheit:

ORIGENES320

λ ό γ ο ν ή λέγοι - παρεμβολών

Cant 7,2a.b OHNE ZUWEISUNG

Cant 7,2a.b [NÜUS]

176,1' Υπομιμνήσκουσιν177,2 ηγούμενος OHNE ZUWEISUNG

(NILUS)

176,1 Ύπομιμνήσκουσιν 177,2 ηγούμενος

-

[Theodoret]

ό μέν ά κ ύ λ α ς άς φησι διαβήματα 321

Cant 7,2c-6c OHNE ZUWEISUNG

Cant 7,2c-6c [Niius]

178,1'Ρυθμούς-180,25 Χριστού

319

(NILUS)

178,1 'Ρυθμούς Χριστού

-

180,25

Zwischen Theodoret ώς έκ und dem (auf der nächsten Seite folgenden λ ό γ ο ν fehlen anscheinend mehrere Blätter (aus kodikologischen Gründen vermutlich ein halber Quatemio). 320 Das folgende Textstück folgt in C nach Seitenwechsel unmittelbar auf Theodorets ώς έκ. Die Autorenzuweisung am Rand lautet unzweideutig γρη(γορίου). Da Gregors Kommentar aber mit der Auslegung von Cant 6,9c endet, kann dies kein Gregortext sein; er gehört wohl dem Origenes [vgl. dessen Auslegung von Cant 7,1 in MPG 17, 280 C12 λέγοι - Dl ε ύ γ έ ν ε ι α ν + D4 π υ κ ν ό τ ε ρ ο ν - 5 ε π ί σ τ ρ ε φ ε + D8 ά π ε ι κ ά ζ ε τ α ι - 10 σ υ σ τ ή μ α τ α (stark gekürzt)]. Damit ist sichergestellt, dass dieser Scholienrest zu Keimenon Cant 7, Ia-d gehört. Das »λόγον« am Anfang der Seite ist vermutlich Theodoret zuzuschreiben (vgl. MPG 81, 185 C3). 321 Vgl. MPG 81,185 C5 - 188 B3 (stark gekürzt, teilweise Paraphrase).

Einleitung

110*

D THEODORET

πρότερον μέν - διηντισμένην 322 ORIGENES

[+ PHILO]

θημονία σίτου - ώνόμασεν πύλας 323

Cant 7.7a" + 7.8aP-8b324

Cant 7.7a-8b

OHNE ZUWEISUNG

(NILUS)

[Niius]

181,1 Τάχα - 183,4 προκόψασιν

181,1 Τάχα - 1 8 3 , 4 προκόψασιν

THEODORET

ώραία έγένου - ειπον άναβήσομαι 325 OHNE ZUWEISUNG

[Origenes]

έτι (= οτι) - όμφακίζοντα 326 OHNE ZUWEISUNG

[Philo c a r p ]

ή τοις - πεπληθυσμένον 327

Cant 7.9a-10c

Cant 7.9a-10c OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

184,1 'Επειδή - 186,6 άνταποδόσεως

(NILUS)

184,1'Επειδή 186,6 άνταποδόσεως

THEODORER528

ποθεί τόν - περιτιθεΐσα ORIGENES329

άπεικασθεισα φοινίκι - ή άμπελος

Cant 7,lla,b

Cant 7,lla.b OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

186,7 "Ηδη - 187,16 γνώσεως THEODORET

186,7 "Ηδη 187,16 γνώσεως

[+ 3Patr? + Origenes]

αύτφ - ά π ο λ α ϋ ε ι ν 322

(NILUS)

330

Vgl. M P G 8 1 , 188 C8 - 189 B3; 189 C3 - 192 A14; 192 C4-6.11.14-D4; 193 B4-C6. Vgl. MPG 17, 281 B12sq. (Origenes) + MPG 87b,1732 A9-11 (Philo) + MPG 17, 281 B14sq. (Origenes) + MPG 17, 281 C2-6 (Origenes) + MPG 17, 281 C8-11 (Origenes). 324 Cant 7,7a κ α ι bis 7,8a σ ο υ wird in C wohl irrtümlich ausgelassen, denn es wird kommentiert (vgl. unten 181,1-8) und kurz darauf auch vollständig zitiert (vgl. unten 182,1 + 184,2). 325 Vgl. MPG 81, 193 Cl 1 - 196 A10 (stark gekürzt, paraphrasierend). 326 Vgl. MPG 17,284 A9 + MPG 87b, 1733 A14-16 (gekürzt). 327 Vgl. MPG 87b, 1733 B2-4. 328 Vgl. MPG 81, 196 B3 sqq. (stark gekürzt, paraphrasierend). 329 Vgl. MPG 17, C1-7 (nur leicht gekürzt). 330 Vgl. MPG 81, 197 A7 - B1 (ganz leicht gekürzt); es folgen etwas mehr als 3 Zeilen; für die erste Hälfte dieses Textes vgl. 3Patr, MPG 122, 673 C4-5 (vgl. Anm. 402), für die zweite Origenes, MPG 87b, 1736 C3-5. 323

Hauptform II - Struktursynopse C - D

C Cant 7.12a-14c OHNE ZUWEISUNG

111*

D Cant 7.12a-14c [Niius]

188,1'Από - 191,15 λέγουσα

(NILUS)

188,1 Ά π ό - 191,15 λέγουσα

THEODOREΤ

προτρέπει - έφύλαξα 331 OHNE ZUWEISUNG

[ORIGENES + ?]

περί - παλαιά 332

Cant 8,la-2d

Cant 8.1a-2d OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

192,1 Τήν -193,13 παραλογιζόμενος

(NILUS)

192,1 Τήν -193,13 παραλογιζόμενος

THEODORET

τίς δώη σε (Wiederholung des Lemmaanfangs Cant 8,1a) έξης 3 " ORIGENES

οίνος - πράξεων 334

Cant 8.3a-4c

Cant 8.3a-4c OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

194,1 "Ηδη - 194,6 σε

(NILUS)

194,1 "Ηδη - 194,6 σε

THEODORET

άνω - τίθησιν 335 + ορκίζει αύτη 336 ά λ λ ο υ [KYRILL?/ ό (μεν) νόμος περιληπτικόν 337

331

ORIGENES?]

Vgl. M P G 81,197 Β 9 - 200 Α9 (leicht gekürzt). Vgl. MPG 17, 284 D l 1-14 (Prokop-Katene). Die letzten 6 Zeilen waren nicht zu identifizieren; es könnte sich noch um Origenes-Text handeln; inhaltliche Anklänge und einige Formulierungen zeigen eine gewisse Nähe zum Nilus-Text von pp. 188,15 - 189,3 + 189,12 - 1 5 ; doch wären die Kürzungen noch stärker als in PSHI; mit der 3Väter-Katene hat der Text nichts zu tun. 333 Vgl. M P G 81, 200 C 6 - 201 BIO (gekürzt). 534 Vgl. M P G 87b, 1740 C6-10 (Prokop-Katene). 335 Vgl. MPG 81, 201 B13-C2 (unter dem Keimenon Cant 8,3a.b). 336 Vgl. MPG 81, 201 C6-11 (wo dieser Text dem Keimenon Cant 8,4a-c zugeordnet wird). 337 Vgl. MPG 87b, 1740 C H sq.; es handelt sich um den ersten Satz des letzten Scholions zu Cant 8,3a.b; ein Teil der Hss. weist dieses Scholion Origenes zu, die anderen geben es Kyrill. 332

112*

Hinleitung

c

D Cant 8,5a.b

Cant 8,5a.b OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

194,7 Al της - 195,3 άσφαλώς

(NILUS)

194,7 Αί της - 195,3 άσφαλώς

THEODORET

ού λέγουσι - έξήγειρά σε338 άλλου [Origenes?]

ή - μεταβολήν339 Cant 8,5c-e OHNE ZUWEISUNG

Cant 8,5c-e [Niius]

196,6 Μήλον -197,17 εικονίζοντας

(NILUS)

196,6 Μήλον -197,17 εικονίζοντας

THEODORET

έπεί έπόθησεν ώς σφραγίδα340 Cant 8,6a-e

Cant 8,6a-e

OHNE ZUWEISUNG

[Origenes?]

OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

Προτρέπεται - Φινεές341

198,4 Την - 199,8 άνιωμένφ

(NILUS)

198,4 Την - 199,8 άνιωμένφ

THEODORET

ό νυμφίος - πολύ και έξης342

338

Vgl. MPG 81, 201 C14 - 204 A6 (mit einer großen Auslassung im Mittelteil). Für den Text und seine Problematik vgl. die Ausgabe unten p. 195,4-7 (und die Apparate dazu). Vgl. MPG 81, 204 B5-13 + C8-10 (leicht paraphrasierend). 34 ' Vgl. MPG 17, 285 B5-7 (für den Text vgl. die Ausgabe unten p. 198, 1-3). - Es ist dies die einzige Stelle, an der (abgesehen vom Katenenanfang, fur den aber ohnehin eigene Gesetze gelten) das Strukturprinzip der Katene (Keimenon - Nilus - andere Autoren) durchbrochen ist; deswegen ist anzunehmen, dass dieses (Origenes-) Exzerpt nicht vom ursprünglichen Kompilator, sondern erst von einer späteren Hand an diese Stelle gerückt wurde (so dass vor C eine weitere Handschrift C ' erschlossen werden kann, in der das Strukturprinzip noch eingehalten war; das Fehlen dieses Exzerpts in D weist in dieselbe Richtung). Möglicherweise macht sich hier der Einfluss der ProkopKatene bemerkbar, die in der S-Tradition dieselbe Reihenfolge aufweist (vgl. MPG 87b, 1741 Dl sqq. sowie unten Anm. 353 und p. 195*). 339 340

342

Vgl. MPG 81, 204 D3 - 205 B11 (leicht gekürzt und etwas paraphrasierend).

Hauptform II - Struktursynopse C - D

c

D Cant 8,7a-d

Cant 8,7a-d OHNE ZUWEISUNG

113*

[Niius]

199,9 "Ην-200,27 αποφαινόμενος

(NILUS)

199,9 "Ην-200,27 άποφαινόμενος

THEODORET

την της άγάπης άπέστησεν 343 + τινές έλυμαίνοντο 344 ORIGENES ~ 345 ι τουναντίον - πτωχοις + ή ώς - έξουδενωθήσεται 346 Cant 8,8a-9b

Cant 8,8a-9b

OHNE ZUWEISUNG

(NILUS)

[Niius]

201,1 To μέν-202,7 βότρυσιν

201,1 Τό μέν - 202,7 βότρυσιν

THEODORET

ήγοΰμαιαποκρίνεται ... τω εγώ τείχος και έξης (Cant 8,10aasq,/47 PHILO CARP [vgl. Anm. 348]

τοΰτο - νεοπαγές348

ORIGENES

ή άντί του έχουσα 349 + τό δέ τί -βεβαιότης 3 5 0 κεδρίνη - περιβολής 351 Cant 8,10a.b OHNE ZUWEISUNG

Cant 8,10a.b [Niius]

202,8 Λύει - 203,18 είσοδος 343

(NILUS)

202,8 Λύει - 203,18 είσοδος

Der Text ist in dieser Form nicht auffindbar; vermutlich bilden die knapp 4 Zeilen den Extrakt aus den Schriftbelegen, die von Theodoret angeführt worden sind (vgl. M P G 81, 205 Β13 - 208, BIO), so dass die Zuweisung an Theodoret korrekt wäre. 344 Vgl. MPG 81, 208 BIO - C8 (in freier, Belege auslassender Paraphrase); vgl. auch Anm. 345. 345 Vgl. MPG 87b, 1744 D4-9; allerdings ist der Anfang dieses Scholions vom Schluss des vorangehenden nicht sicher abgrenzbar, auch steht die Zuweisungssigle zwei Zeilen zu tief; anscheinend ist hier Theodoret-Text und Origenes-Text vom Kompilator ineinandergearbeitet worden. 346 Vgl. MPG 87b, 1745 A3-6. 347 Vgl. M P G 81, 208 D4 - 209 B3 (geringfügig gekürzt). Das abgebrochene Lemma hat nur die Bestandteilfunktion, vgl. die Anmerkungen 4 0 4 , 4 0 9 , 4 2 1 , 4 2 5 , 439, 447, 4 5 1 , 4 5 9 (anders 401a). 348 Vgl. MPG 87b, 1745 C2sq. (am Ende gekürzt). Die Zuweisungssigle steht im fortlaufenden Text und wird auf dem Rand nicht wiederholt. 3W Vgl. MPG 17, 235 C5-9 (in stark kürzender Paraphrase). 350 Vgl. M P G 87b, 1745 C11 - D3 (mit einigen Umstellungen, ansonsten vollständig). 351 Vgl. MPG 87b, 1745 D6 sq. (umformuliert).

114*

Einleitung

D

c THEODORET

προγνούς - άμπελών 352 OHNE ZUWEISUNG

[Origenes ?]

ύμέΐς μεν νομίζετε Χριστός 353

Cant 8 , l l a - c

Cant 8 , l l a - c OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

204,1 Ούτος - 206,26 ανθρώπων

(NILUS)

204,1 Ούτος - 206,26 ανθρώπων

THEODORET

τω σαλομών - σωτηρίαν 354 ORIGENES [oder

Kyrjll?]

Χριστός ό άργύριον ώνόμασται 355

Cant 8.12a-c OHNE ZUWEISUNG

Cant 8.12a-c [Niius]

207,1 Του - 209,29 λαβείν

(NILUS)

207,1 Τού - 209,29 λαβείν

THEODOREγ"6

ö λέγει - άποπληροΰσιν OHNE ZUWEISUNG [?]

ταϋτα - έχουσιν 357 APOLINARIUS

εν άρχή - πλέον ανήκει 358

352

Vgl. M P G 8 1 , 2 0 9 B 6 - C 2 . Vgl. MPG 87b, 1748 A6 - Β1; auch in der Prokop-Katene ist der Verfasser also anonym; von der Struktur her argumentiert, kommt aber wohl nur Origenes als Autor in Betracht. In der ProkopKatene steht dieses Scholion vor dem als nächstes folgenden Nilus-Scholion. 354 Vgl. MPG 81, 209 C15 - 212 A5 (209 C6-14 ist durch die A u f n a h m e der Namen Symmachus und Aquila angedeutet; die verbindende Überleitung zum nächsten Keimenon ist gestrichen). 355 Vgl. MPG 87b, 1748 D3 - 1749 A8 (gekürzt und z.T. neu formuliert); in einem Teil der Handschriften der Prokop-Katene wird das Scholion Kyrill zugewiesen. 356 Vgl. MPG 81, 212 A7 - B9 + C5-7 357 Vgl. MPG 87b, 1749 A12-15 + B3-8 (mit kleinen Kürzungen) + B10-14; auch in der ProkopKatene ist das Scholion anonym; der letzte dort zuvor genannte Autor ist Kyrill von Alexandria. Nach der üblichen Struktur von C sollte man ein Origenes-Scholion erwarten. 358 Vgl. MPG 87b, 1749 C7-11 + C14-16. Die Zuweisungssigle steht im fortlaufenden Text und wird am Rande nicht wiederholt. 353

Hauptform II - Stemmamethodischer Vergleich der Hss. C und D

115*

D

c Cant 8,13a-14b

Cant 8,13a-14b

OHNE ZUWEISUNG

(NILUS)

[NÜUS]

210,1 Καλούντος - 212,10 'Αμήν

210,1 Καλούντος - 212,10 'Αμήν

THEODORET ' * ' 159 τφ-» νυμφιω - εσμεν 360 + είη - έλκύσαι

ORIGENES

ειδεν ή νύμφη - εύωδίας 361 APOLINARIUS

τό δέ - και καθαρών 362 finis catenae

finis scholiorum Nili

3. Stemmamethodischer Vergleich der Hss. C und D Für eine textkritische Analyse des Verhältnisses der Handschriften C und D kommen nur die Nilus-Scholien und die Keimena in Betracht, wobei den Keimena wegen ihrer exponierten Stellung und der daraus resultierenden Möglichkeit einer fremdbestimmten Überlieferung von vornherein weniger Gewicht zukommt. Es ergibt sich folgendes Bild: Zwischen C und D haben wir für den Nilus-Text insgesamt 103 Abweichungen festgestellt, die an dieser Stelle aber im einzelnen nicht auf gelistet zu werden brauchen, da der Apparat der Ausgabe sie vollständig verzeichnet.363 Viele davon fallen in die Kategorie der Quisquilien

359

Vgl. MPG 122, 685 B9-15 (stark gekürzt); der Text steht in der Druckausgabe zwar in der 3 Väter-Katene, gleichwohl ist die in C vorgenommene Zuweisung an Theodore! korrekt; der Abdruck als Teil der 3 Väter-Katene ist die Folge einer Blattversetzung in jenem Überlieferungszweig, dem die Druckausgabe folgt; vgl. Luciano Bossina, Trasposizioni di fogli nel Vindob. theol. gr. 314: come ripristinare il testo di Teodoreto e della Catena dei 3 Padri, in: Medioevo Greco 2, 2002, pp. 63 - 72, bes. pp. 69 sq. Von diesem Zweig ist C offensichtlich nicht abhängig. 360 Vgl. MPG 81, 213 B10-13. 361 Vgl. MPG 17, 285 C 1 6 - D 7 . m Vgl. MPG 87b, 1753 C3-7 (dort in einem Teil der Überlieferung Origenes zugeschrieben, im anderen anonym überliefert). 363 Diese Entscheidung fur eine vollständige Dokumentation, die ja mit den Regeln der stemmatischen Textkritik nicht konform ist (vielmehr hätte C in dem Bereich, für den D vorliegt, unserer Einschätzung gemäß als Eliminandus behandelt werden und unberücksichtigt bleiben müssen), glaubten wir verantworten zu können, weil C im vorderen Teil (theoretisch bis Cant 6,5c-7d, in Wirklichkeit aber nur bis Cant 5,2a.b, weil C bis p. 168,6 wegen einer mechanischen Lücke in diesem Bereich ausfallt, cf. infra p. 155,15) ohnehin genannt werden muss und die Bewertung und Einordnung von D noch umstritten ist; es sollte jedermann die Gelegenheit gegeben werden, sich von dem Verhältnis C - D ein möglichst authentisches Bild zu machen, was anders nur schwer möglich ist, da Luca (vgl. Anm. 306) C bei seiner Ausgabe von D im Apparat nicht berücksichtigt hat. Über den strukturanalytischen Aspekt unserer Entscheidung wird noch zu reden sein (vgl. unten pp. 120* sqq.).

116*

Einleitung

(Orthographica, abweichende Formenbildung, Auslassung des Artikels, Auslassung oder Zufugung von Partikeln usw.). Dass sich unter den übrigen kein einziger sicherer Trennfehler von D gegen C364 nachweisen lässt, mit dessen Hilfe sich eine Unabhängigkeit der D-Überlieferung erweisen ließe, ist vielleicht bezeichnend, als Ergebnis gleichwohl trivial. B e d e u t u n g würde diese Feststellung nämlich nur dann erlangen, w e n n an den bisher v o r g e s c h l a g e n e n Datierungen berechtigte Z w e i f e l aufträten und C als die ältere Handschrift e r w i e s e n würde. D a s steht j e d o c h nicht zur Debatte, und da D als die ältere v o n z w e i Handschriften nun einmal z u g l e i c h auch die älteste ist, können an der U n a b h ä n g i g keit ihres T e x t e s v o n C keinerlei Z w e i f e l bestehen. 3 6 5

Auf der anderen Seite finden sich in C eine ganze Reihe von Trennfehlern gegen D. Am eindeutigsten als solche zu identifizieren ist jenes Dutzend kleine Textkürzungen, die C gegen D und z.T. auch gegen PS366 (die Leit-Handschriften der Hauptform III) aufweist 367 . Daraus ist zu folgern, dass C von D nicht unmittelbar abhängig sein kann. Zugleich begegnen aber mehrere Varianten, die im vorliegenden Zusammenhang die Funktion von Bindefehlern übernehmen können. Zu nennen wären hier etwa 15 Stellen. Allerdings sind nicht alle von der g l e i c h e n Aussagekraft; denn beim N a c h w e i s der Bindefehler gibt e s ein Problem: In d e m Textbereich, der durch D abgedeckt wird, sind die Handschriften der Hauptform II sehr häufig die alleinigen Textträger, so dass ein unmittelbares Tertium comparationis, durch das ein Bindefehler ja erst wirklich erkennbar wird, des öfteren fehlt 3 6 8 und durch andere Kriterien ersetzt werden muss. D a s macht eine eingehendere Behandlung erforderlich. Einigermaßen klar sind die Verhältnisse in 176,4, w o C und D ώ ρ θ ώ θ η σ α ν , die Handschriften der Hauptform III (PS) aber ώ ρ α ι ώ θ η σ α ν schreiben. D a s s PS hier das Richtige bewahrt haben, ist eindeutig, da N i l u s bei seiner A u s l e g u n g den Wortlaut des K e i m e n o n s (Cant 7,2a: τί ώ ρ α ι ώ θ η σ α ν κ τ λ . ) o f f e n k u n d i g in seine Formulierung ein-

364

D.h. D weist keinen Fehler auf, den C nicht aufweist, und der so beschaffen ist, dass C ihn nicht als solchen erkennen und daher eliminieren bzw. korrigieren konnte; deshalb kann, um eine Variante zu nennen, die noch am ehesten als Trennfehler herangezogen werden könnte, auch 170,4 περιστερ ά ν λέγει (D) statt π ε ρ ι σ τ ε ρ ά ν λέγει τ έ λ ε ι α ν (C) nicht die Funktion eines Trennfehlers übernehmen, da τ έ λ ε ι α ν eindeutig durch den Sinn gefordert wird und daher von C leicht konjiziert werden konnte. 365 Paul Maas, Textkritik, Leipzig, "1960, pp. 31 sq.; allerdings ist dieser Aussage nur mit Einschränkungen zuzustimmen, denn, wie wir bei der Untersuchung der Hauptform I festgestellt haben, kann im Katenenbereich eine Handschrift auch durchaus von der Vorlage einer jüngeren Handschrift abhängen, deren Text sich dadurch als der ältere erweist; doch ist dieser Nachweis eben nicht mit der Stemmamethode, sondern nur über die Strukturanalyse zu fuhren 366 Da solche Kürzungen gegen PS auch im vorderen Teil des Textes nachweisbar sind, wo die Kürzungstendenz von C als solche durch den Vergleich mit VR zu erweisen ist, steht fest, dass es hier unzweifelhaft Kürzungen von C und nicht etwa Erweiterungen von D vorliegen. Im übrigen handelt es sich bei diesen Kürzungen meist nicht um inhaltliche Kürzungen, sondern um den Versuch, denselben (oder zumindest annähernd denselben) Sachverhalt kürzer auszudrücken (ganz typisch etwa 187,14 wo C α ί ν ι τ τ ό μ ε ν ο ι statt δ ι ά τ ο ϋ τ ο σ η μ α ί ν ο ν τ ε ς schreibt, oder 203,16, wo C π ρ ο σ η γ ο ρ ί α ν durch das kürzere α ί τ ί α ν ersetzt). 367

Vgl. den textkritischen Apparat der Ausgabe zu pp. 169,8 - 170,1; 178,14-15; 184,10; 187,12 (doch ließe sich die Auslassung von του ο ί κ ο υ auch als Anpassung an den gängigen LXX-Text verstehen); 187,14; 191,6; 193,3; 196,18; 201,7; 203,14; 203,16; 211,5. 368 Wobei das Fehlen als solches nicht zur Definition eines Bindefehlers herangezogen werden kann, da die Hauptform III erheblich stärker kürzt als Hauptform II.

Hauptform II - Stemmamethodischer Vergleich der Hss. C und D

117*

fließen lässt. Es handelt sich also zweifelsfrei um einen Bindefehler. Gleiches gilt wohl auch von den beiden im Text mit einer Crux versehenen Stellen 185,12 369 und 190,24. Von annähernd vergleichbarer (aber keineswegs gleicher) Eindeutigkeit und Beweiskraft sind die Stellen 172,2-4; 178,8; 185,1; 203,2; 206, 14-16; 207,7; 209,18-21 und mit Einschränkungen auch 176,11. Am aussagefähigsten ist dabei noch 185,1 ( σ υ ν υ π ά ρ χ ο υ σ α ν statt des von uns konjizierten σ υ ν υ π α ρ χ ο ύ σ η ς ) : Wenn die Form σ υ ν υ π ά ρ χ ο υ σ α ν , die C und D* gemeinsam ist, korrekt wäre, müsste man sie auf γ ϋ μ ν ω σ ι ν beziehen, was aber keinen erträglichen Sinn ergibt; 370 das hat offensichtlich auch D oder sein Diorthot bemerkt und deshalb γ ϋ μ ν ω σ ι ν durch Rasur in γ ν ώ σ ι ν umgewandelt. Gerade dieser Vorgang aber beweist, dass es sich um einen echten (von D auch als solchen empfundenen) Fehler handelt, der nicht nur C und D*, sondern auch ihrer Vorlage gemeinsam gewesen sein muss und deshalb die Funktion eines Bindefehlers erfüllt. Weniger beweiskräftig sind die verbleibenden Stellen in dieser Kategorie: in 178,8 lassen CD ein ε ί ν α ι aus, das von S (an anderer Stelle) und Ρ geboten wird; zwar ist der Satz auch ohne ε ΐ ν α ι gut verständlich, doch neigen PS in weit stärkerem Maße zu Kürzungen als CD, so dass die Annahme einer Zufugung durch PS die unwahrscheinlichere Option ist. Ähnliches gilt für 203,2, wo CD (aber auch S) ν υ μ φ ί ο υ statt des in Ρ zu lesenden ν υ μ φ ί ο υ μ ο υ bieten; dass Ρ diese singulare Junktur erfunden haben sollte, ist unwahrscheinlich; allerdings zeigt die Auslassung in S, dass diese Änderung auch ohne Einfluss durch eine Vorlage möglich war, was den Beweiswert zusätzlich einschränkt. Von stark eingeschränktem Beweiswert sind auch die drei noch verbleibenden Stellen: Zwar ist das von CD in 207,7 gebotene έ π ι γ ρ ά φ ο ν τ ε ς (statt des von uns in den Text gesetzten ε π ι γ ρ ά φ ο ν τ α ς ) als Bindefehler deutbar, doch ließe es sich auch als Orthographicum verstehen. Und wenn CD in 209,18.20.21 mit Konsequenz statt der durch die Grammatik geforderten Neutrum-Form des Partizips auf ov die Form des Maskulinums auf ω ν bieten, so ist es nur diese Konsequenz, die davon abrät, das Ganze von vornherein als Orthographieverstoß einzuordnen. Was schließlich 176,11 angeht, so ist der Beweiswert nicht nur dadurch eingeschränkt, dass die Überlieferung stark divergiert, 371 sondern auch dadurch, dass der Fehler durch Haplographie oder Kompositavertauschung (und damit unabhängig von der Vorlage) entstanden sein könnte. 372 Von erheblich größerer Bedeutung sind dagegen die noch verbleibenden zwei Kategorien, nämlich zum einen die Kategorie der Textkürzungen, die entweder daran erkennbar sind, dass andere Texttraditionen ein inhaltliches Plus aufweisen oder daran, dass Sinndefizite eine gemeinsame Lücke wahrscheinlich machen, und zum anderen die

369

Unter der Voraussetzung natürlich, dass die im historischen Apparat gebotene Interpretation nicht das Richtige trifft; andernfalls wäre die Stelle natürlich aus der Liste der Bindefehler zu streichen.. 370 Der brauchbare Sinn dient hier also als Tertium comparationis, das die Lesart ύ π ά ρ χ ο υ σ α ν als Bindefehler charakterisiert. Da eine weitere handschriftliche Überlieferung fehlt, ist natürlich nicht erkennbar, ob der Fehler auf die unmittelbare Vorlage zurückgeht oder weiter hinaufreicht. Das ist das gemeinsame Manko dieser Belege. 371 σ υ μ π ρ ο κ ό π τ ε ι ν CP; σ υ μ π ρ ο σ κ ό π τ ε ι ν D (aber das ist eine Nonsens-Lesart, die mit der in D häufiger nachweisbaren Schwäche beim Sigma am Ende eines Wortes oder in der Kompositumfuge zusammenhängt); σ υ γ κ ό π τ ε ι ν S (vom Editor MPG 87b, 1728C5 zu σ υ γ κ ύ π τ ε ι ν verlesen). 372 Aus den zuletzt genannten oder vergleichbaren Gründen sind auch eine Reihe anderer Abweichungen, die CD gegen die übrige Überlieferung gemeinsam haben, nur von geringem Beweiswert; sie haben höchstens (und das auch nur auf der Folie der übrigen Bindefehler) unterstützende Kraft. Dazu gehören Stellen wie 186,11 έπί CD : περί rl. (Präpositionentausch); 199,11 ο υ δ έ ... ο υ δ έ (das nicht nur von CD, sondern der gesamten Überlieferung geboten wird; wenn es sich also wirklich um einen Fehler handelt und nicht um ein Orthographicum, muss dieser älter sein als eine eventuelle gemeinsame Vorlage von CD) statt ο ύ τ ε ... ο ϋ τ ε ; 203,13 sq. μ α ρ τ υ ρ ή σ α ν τ ω ν bezogen auf ein Femininum; doch dürfte diese Unsicherheit wegen der Häufigkeit des Phänomens auch bereits auf Nilus selbst zurückgehen (vgl. den textkrit. App. zu 38,2/3) und daher als Bindefehler für CD wertlos sein.

118*

Einleitung

Kategorie der gemeinsamen Abweichungen von C und D in den Keimena. In der Kategorie der Textkürzungen, die an einem Textüberhang in anderen Überlieferungszweigen erkennbar sind, ist vor allem auf 182,7-8 und 183,1-4 hinzuweisen, wo die 3 Väter-Katene 373 Inhalte und Formulierungen bietet, die durch CD nicht gedeckt sind (wenn auch der genaue Wortlaut des Nilus-Textes daraus nicht rekonstruierbar ist). Diese Textüberhänge zeigen nicht nur, dass C und D die gleichen Lücken aufweisen und deshalb stemmatisch zusammengehören, 374 sondern sind auch ein erster Hinweis darauf, dass der Text der Hauptform II mit dem Text des Originalkommentars nicht identisch sein kann. Zu dem gleichen Ergebnis gelangt man, wenn man sich jene Stellen anschaut, die auf andere Weise gemeinsame Lücken im Text von C und D signalisieren. Dazu gehört eine Stelle wie 190,14, wo von C und D gemeinsam ein ziemlich geläufiges NT-Zitat (nämlich Matth 15,32) offensichtlich 375 infolge einer Kürzung nunmehr (zusammen mit Lev 26,10) dem „Propheten" zugeschrieben wird. Dazu gehört unseres Erachtens auch 206,14-16, wo wir sowohl in C als auch in D ein gleicherweise stark skelettiertes Jesaja-Zitat vorfinden; da sich (durch den Vergleich mit Hauptform I) für den ersten Teil des Kommentars feststellen lässt, dass Nilus selbst seine Belege aus der Heiligen Schrift nur höchst selten abgekürzt zitiert, während C gerade solche Belegstellen fast immer nur soweit reproduziert, dass sie erkennbar bleiben, wird man diese den Handschriften C und D gemeinsame Verkürzung des Zitats als Bindefehler in Anspruch nehmen können und auch daraus die Folgerung ableiten, dass dieser CD-Text nicht der Text des Originalkommentars sein kann. Zum Schluss noch ein Beispiel, das auf einer anderen Basis darauf schließen lässt, dass C und D hier gemeinsam den gleichen unvollständigen Text reproduzieren. In 208,1 soll (erkennbar am ο ύ ν ) offensichtlich aus dem zuvor Gesagten ein Schluss gezogen werden, doch ergeben sich die gebotenen Folgerungen aus dem voranstehenden Text durchaus nicht; der Text, der hier nur von C und D getragen wird, hat also eine Lücke. Da keine weitere Überlieferung vorhanden ist, ist auch nicht feststellbar, wie weit die Entstehung der Lücke zurückreicht; dass sie auf Nilus selbst zurückgeht ist allerdings höchst unwahrscheinlich. Auch dieser Bindefehler zeigt also, dass Originalkommentar und D-Text nicht identisch sein können. Die hier angestellten Überlegungen lassen sich im Grunde auf alle Stellen ausdehnen, an denen wir (im Text oder im Apparat der Ausgabe) die Lückenhaftigkeit der Überlieferung signalisiert haben. Angesichts des subjektiven Elements, das diesen Hinweisen auf Textlücken aber immer anhaftet, wollen wir von dieser Möglichkeit, Bindefehler nachzuweisen, keinen Gebrauch machen, zumal der Sachverhalt auch ohnedies klar genug ist. Bleiben noch die Bindefehler innerhalb der Keimena. Betroffen sind hier die Lemmata Cant 6,10b; 7,2b; 7,9c; 7,14c und 8,4c. Zwar sind Keimena-Varianten nicht so beweiskräftig wie Abweichungen innerhalb der Scholien; denn Keimena sind wegen ihrer exponierten Stellung leicht fremdgesteuerten (etwa durch Angleichung an den gängigen LXX-Text bewirkten) Änderungen ausgesetzt. Eine solche Fremdsteuerung wird vor allem dann vorliegen, wenn Teile des Keimenons im Scholion in abweichender

373

Sie liegt gedruckt in zwei (nur w e n i g voneinander abweichenden) Fassungen vor: als Teil der Psellus-Katene (MPG 122) und als Fragment einer Pseudo-Procop-Katene ( M P G 87b). B e i d e Ausgaben sind unzureichend. Eine kritische A u s g a b e bereitet Luciano B o s s i n a vor (vgl. seinen Aufsatz »Per un' edizione della Catena dei Tre Padri sul Cantico: Cirillo di Alessandria ο N i l o „Ancirano"«, in: M e d i o a e v o Greco 1, 2 0 0 1 , 2 9 - 5 1 , p. 29); vgl. unten pp. 2 2 3 * sqq.

374 Auch 172,2-4 scheint hierher zu gehören; offenbar hat nur S den ursprünglichen Text in etwa bewahrt, während Ρ einerseits und C D andererseits den komplizierten und schwer verständlichen Text nach ihrem j e eigenen Verständnis zusammenstreichen; jedenfalls ist das sehr viel wahrscheinlicher als die A n n a h m e , S habe einen klaren, verstehbaren Text auf diese W e i s e verkompliziert. 375

D i e Alternative wäre, es auf Nilus selbst zurückzufuhren, ein Gedanke, der w e n i g Wahrscheinlichkeit für sich hat.

Hauptform II - Stemmamethodischer Vergleich der Hss. C und D

119*

Textgestalt auftauchen. Wenn aber in einem solchen Falle die Abweichungen von C und D übereinstimmen, wird man sie unbedenklich der Kategorie der Bindefehler zuordnen dürfen. Ein solcher Fall ist gegeben in Cant 6,10b, wo CD (mit LXX codd A+B und gegen LXX cod K) im Keimenon übereinstimmend ώ ς ό ή λ ι ο ς schreiben, im Scholion aber (vgl. 171,7) den Artikel ebenso übereinstimmend auslassen. Weil eine solch widersprüchliche Textgestaltung fehlt, sind die verbleibenden 4 Stellen für den Nachweis von Bindefehlern zwar nicht in gleicher Weise überzeugend, enthalten aber gleichwohl Elemente, die sie der näheren Betrachtung wert erscheinen lassen. Das gilt insbesondere fur Cant 7,2b, wo die LXX-Überlieferung in derselben Weise gespalten ist wie im Canticum-Kommentar des Nilus: Während Ρ und S, die Kommentarhandschriften der Hauptform III, mit LXX cod A gehen und Α μ ι ν α δ α β schreiben, folgen C und D übereinstimmend 376 der Lesart von LXX codd B+K und schreiben Ν α δ α β . Obwohl hier also kein klar erkennbarer Fehler vorliegt, ist die Zusammengehörigkeit von CD doch unübersehbar. Das gilt wohl auch für Cant 7,9c, wo die Lesung von CD (δυο μ ά σ τ ο υ ς statt μ ά σ τ ο υ ς ) dieses Mal gegen die geschlossene LXX-Überlieferung steht, aber eben auch gegen Ρ und S.377 In Cant 7,14c liegen die Dinge nur scheinbar anders; dort bieten CD π ρ ο ς π α λ α ι ο ϊ ς , während PS der LXX folgen und π ρ ο ς π α λ α ι ά schreiben. Aber ein Blick auf den diesbezüglichen Text des Scholions (vgl. 190,9 und 191,13) schafft rasch Klarheit: An beiden Stellen lesen nicht nur CD, sondern auch PS π ρ ο ς π α λ α ι ο ΐ ς , so dass die Lemma-Lesart von PS als Adaption an die geläufige LXX-Leasart erscheint. Die CD-Lesart dürfte somit dem ursprünglichen Nilus-Text entsprechen. Ein Fehler liegt mithin nicht vor; gleichwohl wird die Zusammengehörigkeit von CD erneut bestätigt. Noch unübersichtlicher ist die Lage bei Cant 8,4c, wo C und D zwar darin übereinstimmen, dass sie den Vers mit έ ά ν einleiten (wie LXX cod B, statt mit τί, wie die Hauptform-III-Handschriften Ρ und S und die übrigen LXX-Handschriften), dann aber getrennte Wege gehen, da C (seiner Kürzungstendenz folgend) den Mittelteil des Verses (και έξεγείρητε) auslässt. Zusätzlich verkompliziert wird das Ganze dadurch, dass S das τί vom Versanfang, das in der P-Fassung für den Mittelteil nur mitzudenken war (mit LXX cod "*, der mit dieser Lesart in der LXX-Überlieferung ziemlich allein steht) ausdrücklich wiederholt, so dass auch diese beiden Handschriften an dieser Stelle nicht übereinstimmen. Die von D gebotene Lesart (die vermutlich auch in der Vorlage von C noch zu lesen war) dürfte letztlich aus LXX"" 18 stammen, wo sie durch Paralleleneinfluss (vgl. Cant 2,7c und 3,5c) entstanden zu denken ist. Was Nilus gelesen hat, ist nicht sicher feststellbar, da

376

Dass dem Schreiber von C eine Metathesis unterläuft ( Ν α β α δ statt Ν α δ α β ) ist im vorliegenden Zusammenhang nicht von Bedeutung, selbst dann nicht, wenn man berücksichtigt, dass diese Schreibung im Scholion wiederholt wird; letzteres zeigt nur, dass es sich wohl mehr um einen Leseais um einen Schreibfehler handelt. 37 ' Die Frage, ob die CD-Lesart bereits auf Nilus selbst zurückgeht (was die Inanspruchnahme als Bindefehler ja obsolet machen würde) oder auf eine frühe(re) Stufe der Überlieferungsgeschichte, ist nicht sicher entscheidbar: Dass das dem Keimenon folgende Scholion keine Auslegung des δ υ ο enthält, scheint zunächst gegen die Rückführung auf Nilus zu sprechen. Doch ist andererseits zu berücksichtigen, dass eine Auslegung dieses Wortes bereits im Scholion zu Cant 4,5a (vgl. 130,3 sq.) vorlag und eine erneute Behandlung dem Autor daher unnötig erscheinen konnte. Gegen eine Rückführung auf Nilus spricht aber auch, dass das Wort bei Erwähnung des Verses in der Auslegung (vgl. 182,11; 184,10; 202,7) nie vorkommt. Andererseits: Wenn keine Auslegung durch den Autor vorlag (oder gar eine vorliegende vom Kompilator gestrichen worden sein sollte), welches Motiv sollte ein Kompilator gehabt haben, das δ ύ ο in das Keimenon einzutragen? - Es wird daher, vermutlich durch Paralleleneinfluss (vgl. Cant 7,4a und, weniger wahrscheinlich, Cant 4,5a), im Laufe der Überlieferungsgeschichte in die Hauptform II eingedrungen sein und darf daher als Bindefehler für CD in Anspruch genommen werden. Dass PS den Text ohne δ υ ο bieten, sichert diese Feststellung zwar ab, ist aber durchaus kein Garant für die Urspriinglichkeit dieser Lesart. Denn da die Streichung des δ ύ ο den gängigen LXX-Text ergibt, liegt die Annahme, PS hätten den Keimenon-Text auf diese Weise an den gängigen LXX-Text adaptiert, nur allzu nahe.

120*

Einleitung

er auf eine erneute Behandlung dieser im Cant mehrfach v o r k o m m e n d e n V e r s e verzichtet hat. W e n n man seine Begründung für diesen Verzicht ( ή δ η μ ε ν έ ί ρ η τ α ι τ α ΰ τ α , 194,1) pressen darf, 378 wird man auch annehmen dürfen, dass D an dieser Stelle die ursprüngliche Lesart des N i l u s reproduziert hat, da nur sie mit d e m Text der Parallelstellen vollständig übereinstimmt. D a s s die Lesungen v o n C und D z u s a m m e n g e h ö r e n ist auf j e d e n Fall n o c h erkennbar, und mit gutem W i l l e n wird man deshalb auch diese Stelle als Bindefehler gelten lassen können.

Fazit: Neben einer ganzen Reihe von Trennfehlern (vgl. oben p. 116*) gibt es eine mindestens ebenso große Zahl von Bindefehlern. Beide Phänomene zusammengenommen schließen eine gegenseitige Abhängigkeit aus und lassen daher nur den Schluss zu, dass die Handschriften C und D unter stemmamethodischem Aspekt auf eine gemeinsame Vorlage zurückgehen. 379 Doch bezieht sich diese Aussage nur auf die Textgestalt. Wie diese Vorlage aussah, ob es sich dabei um eine integrale Kommentarhandschrift gehandelt hat oder um eine Katene, ist mit dieser Methode nicht sicher feststellbar. Zwar haben sich bei der Diskussion der Bindefehler gelegentlich Hinweise darauf ergeben, dass eine integrale Kommentarhandschrift die Vorlage nicht gewesen sein kann. Doch bleibt die endgültige Lösung dieser Frage der Strukturanalyse vorbehalten. 4. C und D im strukturanalytischen Vergleich Auf p. 11 * dieser Einleitung haben wir die Kriterien zusammengestellt, die überprüft werden müssen, wenn es darum geht, die Struktur einer Katene und ihr Verhältnis zu anderen Katenen festzustellen. Für die hier gestellte Aufgabe, eine Katene mit einer (und sei es auch nur vorgeblichen) Texthandschrift zu vergleichen, um strukturelle Übereinstimmungen aufzudecken, müssen einige der dort genannten Kriterien versagen; denn natürlich ist es, um nur ein Beispiel zu nennen, unsinnig, vergleichende Untersuchungen über die Reihenfolge von Autoren und Scholien anzustellen, wenn eine der Handschriften nur einen Autor enthält. Diese Feststellung gilt vor allem für die oben genannten BasisKriterien 1-3 (Überlieferungszusammenhang, äußere Form, Autorenbestand und Scholienreihenfolge). Dagegen sind die Basis-Kriterien 4 und 5 (Incipit und Desinit von Keimena und Scholien) sowie die damit zusammenhängende Untersuchung der Beziehungen, die zwischen Scholien und Keimena gegebenenfalls bestehen (Gerüstfunktion, Bestandteilsfunktion, Doppelfunktion), auf die vorliegende Fragestellung durchaus anwendbar und die Anwendung erfolgversprechend. Auf diese Krite-

378 Angesichts des Bedeutungsunterschiedes, der zwischen beiden Fassungen besteht, würde man jedenfalls zumindest einen Hinweis auf diesen Sachverhalt und eine kurze Erklärung erwarten (wie etwa zu Cant 7,11a p. 186,8-12), wenn Nilus den Text in der P- oder S-Fassung gelesen hätte. Andererseits bildet ein solches argumentum e silentio fur eine gesicherte Aussage keine hinreichende Basis; das zeigt das Vorgehen im Falle von Cant 2,16a (vgl. p. 93, textkrit. App.zum Lemma). 379 Vgl. Maas, Textkritik [Anm. 365], p. 27 sq.

C und D im strukturanalytischen Vergleich

121*

rien war der Strukturvergleich der beiden Handschriften daher von vornherein zu beschränken. Die Ergebnisse dieses Vergleichs sind geeignet, all jene, die in D eine integrale Kommentarhandschrift sehen wollen, nachdenklich zu machen. B e v o r wir aber darauf näher eingehen können, m ü s s e n wir uns mit der Struktur von C vertraut m a c h e n , damit die g e w o n n e n e n Ergebnisse sich auch richtig einordnen lassen. Dabei s e h e n wir uns g e z w u n g e n , auf Ergebnisse vorzugreifen, die eigentlich erst durch den V e r g l e i c h z w i s c h e n Hauptform I und der hier zu behandelnden Hauptform II zu g e w i n n e n sind und die deshalb erst weiter unten zur Darstellung gelangen. 3 8 0 C hat m e c h a n i s c h gesetzte K e i m e n a v o n unterschiedlicher Länge, die nie durch ein v o r a n g e h e n d e s Scholion vorbereitet oder eingeleitet werden. Anders als in Hauptform I, w o der beherrschende Einfluss des N i l u s - K o m m e n t a r s auf U m f a n g und A b g r e n z u n g der K e i m e n a anhand der Doppelfünktion einiger K e i m e n a unmittelbar nachweisbar war, lassen sich Schlüsse dieser Art aus d e m B e f u n d in C zunächst nicht ableiten. D a die K e i m e n a indessen im kontrollierbaren Teil 3 8 1 mit denen der Hauptform I w e i t e s t g e hend 3 8 2 übereinstimmen, scheint die A n n a h m e , dass auch in C die K e i m e n a g e s t a l t u n g letztlich auf die Hauptform I zurückgeht, gut begründet. Gleichzeitig ist der B l i c k auf die Hauptform I fur die Frage nach der Herkunft des D - T e x t e s auch in anderer Hinsicht lehrreich. D i e Existenz der Doppelfunktionskeimena zeigt nämlich, dass die mechanisierte Form der K e i m e n a - S e t z u n g nicht z u m W e s e n des originären N i l u s - K o m m e n t a r s gehört haben kann, sondern eine F o l g e der Eingliederung in die Katenen-Überlieferung sein muss.

TRI

380

Im Grunde müssten die Vergleiche zwischen C und D einerseits und Hauptform I und II andererseits synchron durchgeführt werden; nur dann wären solche Vorgriffe vermeidbar; darstellungstechnisch würde das natürlich ins Chaos fuhren. 381 D.h. bis zum Nilus-Scholion über Cant 4,ld.e, dem Punkt, an dem die Hauptform I abbricht, vgl. oben p. 46* und unten p. 121,6. Innerhalb dieses Bereichs fallen zudem die Keimena zwischen Cant 1,2b und l,4f für einen Vergleich aus, da hier die Keimenagestaltung in der Handschrift R erkennbar gestört ist und V wegen einer mechanischen Lücke als Kontrollinstanz ausfällt, ebenso die Keimena Cant 3,7a - 8d; 3,1 la-e; 4,la-c und 4,ld.e, wo C eine mechanisch entstandene Lücke aufweist. 382 Ein echter Strukturunterschied zeigt sich nur bei Keimenon Cant l,10a.b, wo das TheodoretScholion zu früh (nämlich bereits nach der Nilus-Kommentierung zu 1,10a) eingefügt worden ist, so dass Cant 1,10b vor der anschließenden Nilus-Kommentierung dieses Verses wiederholt werden musste; wir haben es also mit einem echten Strukturfehler zu tun, der wohl auf das Konto des Begründers der C-Tradition zu setzen ist. Die Differenz bei Cant l,8a-d, wo in C die Stichen 8c und 8d fehlen, geht dagegen wohl auf das Konto eines Abschreibers innerhalb der C-Tradition (eine Neigung zu Kürzungen ist auch sonst nachweisbar); jedenfalls handelt es sich nicht um «inen Strukturfehler im eigentlichen Sinne; denn die genannten Verse fehlen zwar im Keimenon, werden aber im nachfolgenden Scholion kommentiert; vgl. Anm. 389. 383

Die Durchschlagskraft dieses Arguments könnte man durch eine andere Beobachtung geschwächt sehen: Wie die Übersicht p. 91* zeigt, ist die Doppelfunktion der Keimena (als Strukturgeber und gleichzeitig Bestandteil der Katene) in R, wo der Nilus-Kommentar die Struktur bestimmt, soweit die Anbindung (gemäß dem Typus: και λέγει, folgt Keimenon) nach vom gerichtet ist, nur im Anfangsteil der Katene nachweisbar; es wäre also denkbar, dass die Lemmagestaltung des NilusKommentars im Laufe der Kommentierung immer mechanischer wurde. Wahrscheinlich ist das allerdings nicht; denn gleichzeitig ist zu beobachten, dass eine Reihe von rückwärts gerichteten Anbindungen (Typus: Keimenon, folgt τ ο ύ τ ο σ η μ α ί ν ε ι ) , weil für die Strukturierung der Katene irrelevant, auch im zweiten Teil von R erhalten geblieben ist. Daraus kann man nur den Schluss ziehen, dass die Abnahme der vorwärts gerichteten Anbindungen eine Folge der Katenisierung des Kommentars ist. Denn mechanisch strukturierte Keimena gehören zum Wesen einer Katene (je mehr Autoren Berücksichtigung finden, desto deutlicher), dem Wesen eines Kommentars sind sie fremd. Vgl. auch unten p. 124* die Ausführungen zur Struktur der Auslegung von Cant 6,1 la-I2a in D sowie Kap. IX (zum Strukturvergleich der Hauptformen I und II), pp. 153* sqq.

122*

Einleitung

Wie nun die Strukturübersicht pp. 108* - 115* anschaulich zeigt, stimmen die Keimena von C und D nach Incipit und Desinit, solange sie vergleichbar sind,384 vollkommen überein. Da nun klar ist, dass die schematische Verwendung der Keimena eine Folge der Übernahme des Kommentars in eine Katene sein muss und höchstens ansatzweise auf den Kommentar selbst zurückgeht, ist dieser Befund zugleich als Hinweis darauf zu verstehen, dass auch die Keimena in D aus einer Katenen-Tradition stammen, und zwar (wegen der stemmamethodisch erwiesenen Zusammenhänge) aus einer Katene der C-Tradition. Da C selbst als Vorlage fur D aus chronologischen Gründen 385 nicht in Betracht kommt und D andererseits (wegen der Beschränkung auf Nilus) die Vorlage für die Katene C nicht gewesen sein kann, ist der Schluss unausweichlich, dass beide auf eine gemeinsame Vorlage zurückgehen, die nach Lage der Dinge eine Katene der C-Tradition gewesen sein muss. Wir bezeichnen diese Vorlage als C". 385a Damit kommen wir zum zweiten Untersuchungsfeld und wenden uns dem Kriterium von Incipit und Desinit der Nilus-Scholien zu. Auch hier müssen wir uns zum besseren Verständnis der Zusammenhänge mit den Strukturen in C befassen und daher einige Beobachtungen vorwegnehmen, die erst später in extenso zur Darstellung gelangen. Doch wollen wir uns unter Berufung auf diese Darstellung mit einer kurzen Skizzierung der Ergebnisse begnügen. F o l g e n d e Punkte sind für e i n e Einordnung v o n D v o n Interesse: 1. C ist e i n e M e h r - S c h o l i a s t e n - K a t e n e , in der n a c h Cant 6 , 9 ( d e m E n d e d e s G r e g o r - K o m m e n t a r s ) aber nur n o c h N i l u s und T h e o d o r e t z u allen K e i m e n a zitiert w e r d e n . O b w o h l die Z u o r d n u n g der e i n z e l n e n S c h o l i e n nicht i m m e r e i n f a c h ist, da die A u t o r e n s i g l a h ä u f i g f e h l e n , gibt e s (da die N i l u s - S c h o l i e n a n s o n s t e n

immer

unmittelbar a u f das k o m m e n t i e r t e K e i m e n o n f o l g e n ) mit der Identifizierung der Nilus-Scholien

nur z w e i

Mal 3 8 6 P r o b l e m e .

Das

Strukturprinzip

der K a t e n e

ist

n ä m l i c h klar erkennbar, e s lautet: K e i m e n o n - N i l u s - T h e o d o r e t - andere A u t o r e n . S t ö r u n g e n gibt e s ( n e b e n d e n b e i d e n in A n m . 3 8 6 g e n a n n t e n S t e l l e n ) nur n o c h bei K e i m e n o n Cant l , 1 0 a . b . 3 8 7 A n dieser B e o b a c h t u n g w i r d deutlich, d a s s das N i l u s -

384 Die Keimena Cant 6,1 la-12a und Cant 7,lc-d sind bei C in einer Lücke verschwunden; hier ist ein Vergleich natürlich nicht möglich; aber dass gerade hier Abweichungen vorliegen sollten, ist eher unwahrscheinlich. 385 Diese würden durch stemmamethodische Untersuchungen ohne weiteres eine Bestätigung finden, doch scheint uns die Ausbreitung der diesbezüglichen Untersuchungsergebnisse angesichts der eindeutigen Datierungslage überflüssig. 38s ' Als C " deshalb, weil in der Handschrift C, so wie sie uns heute vorliegt, an mehreren Stellen (vgl. Anm. 294) Blätter verloren gegangen sind, die im Originalzustand noch vorhanden waren. Um diese beiden Aggregatszustände der Handschrift unterscheiden zu können, bezeichnen wir die Handschrift in ihrem jetzigen Erhaltungszustand als C, während wir den Originalzustand der Handschrift ähnlich wie bei V (vgl. oben p. 79* u.ö.) C ' nennen wollen. Die gemeinsame Vorlage von C und D heißt dementsprechend C " . 386 Nämlich bei Cant 1,1 und bei Cant 8,6a-e. 387 Siehe oben Anm. 382. Dies ist eine Störung, wie sie ähnlich auch in Hauptform I zwischen den Keimena Cant 1,2b und l,4f vorliegt; diese Übereinstimmung könnte ein weiterer Hinweis auf eine gemeinsame Vorlage sein.

C und D im strukturanalytischen V e r g l e i c h

123*

material nicht nur den Kern der Katene bildet, sondern dass es eben wegen dieser exponierten Stellung im Normalfall auch leicht zu identifizieren und damit im Bedarfsfalle leicht aus der Katene herauszulösen wäre. Für die Einschätzung von Herkunft und Bedeutung des D-Textes ist dieser Sachverhalt natürlich von erheblichem Interesse. 2. Ferner ist zu beobachten, dass die Keimena und das Incipit der Nilus-Scholien in beiden Hauptformen fast vollständig übereinstimmen, dass aber infolge einer stark fortgeschrittenen Mechanisierung des Katenenaufbaus Keimena mit Doppelfunktion (Gerüst- und Bestandteilfunktion) nach dem Schema, das wir aus Hauptform I kennen, nirgendwo nachweisbar sind. Dass das gleiche mechanische

Organisa-

tionsprinzip, das nach Ausweis der Hauptform I offenkundig nicht a u f den OriginalKommentar zurückgeht, auch in D anzutreffen ist, ist ein weiteres Indiz dafür, dass D aus einer Katene stammt. 3. Gleichzeitig sind (zuerst wahrnehmbar bei der Betrachtung der Scholienschlüsse, dann aber auch innerhalb der Scholien, vgl. pp. 1 2 8 * sqq.) nicht unerhebliche Abweichungen von der Hauptform I feststellbar, die sich bei näherer Untersuchung allesamt als Folgen einer Stoffkürzung erweisen, bei der gut ein Viertel des in Hauptform I gebotenen Textes verloren gegangen ist. Da eine Stoffkürzung diesen Ausmaßes beim Vergleich zwischen C und D nicht feststellbar ist, kommt dieser Beobachtung entscheidende Bedeutung zu.

Wenn wir uns jetzt dem Vergleich der Handschriften C und D unter dem Gesichtspunkt von Incipit und Desinit der Scholien zuwenden, so ist das Ergebnis schnell formuliert. Wie die synoptische Übersicht beider Handschriften (oben pp. 108* - 115*) zweifelsfrei erkennen lässt, stimmen beide (soweit das Material einen Vergleich zulässt, vgl. Anm. 2 9 4 sowie p. 109*) in dieser Beziehung vollständig überein. Dieses Ergebnis muss jeden Befürworter der These, bei D handele es sich um den Schlussteil einer integralen Texthandschrift des NilusKommentars, wankend machen. Schließlich haben wir im Zusammenhang mit der Untersuchung der textkritischen Beziehungen zwischen C und D feststellen können, dass es (abgesehen von ein paar kleineren Kürzungen und Umformulierungen, worüber gleich) zwischen beiden Handschriften weder an den Anfängen und Enden der Scholien noch im eigentlichen Scholienkorpus dem Textumfang nach gravierende Unterschiede gibt. Wenn C aber eine Handschrift ist, deren Nilus-Scholien um ein gutes Viertel kürzer sind als die der (ziemlich vollständigen, gleichwohl nicht ungekürzten) Hauptform I, sich aber von denen der Handschrift D nicht gravierend unterscheiden, dann ist es völlig unglaublich, dass D Teil einer Texthandschrift sein kann, die den NilusText unverkürzt enthält. Angesichts der engen Verwandtschaft zwischen den beiden Handschriften in textkritischer und struktureller Hinsicht ist vielmehr die Wahrscheinlichkeit groß, dass D seinen Nilus-Text auf der Basis einer Katene rekonstruiert hat, die dem Bereich der Haupt-

124*

Einleitung

form II zugerechnet werden kann. Dieses Ergebnis lässt sich sogar noch verfeinern und so für eine relative Datierung der Entstehung des D-Textes nutzen. Wenn D nämlich die gleichen großen Kürzungen aufweist wie C " P S , die gemeinsame Vorlage der Hauptformen II und III, die kleinen (zusätzlichen) Kürzungen von C aber nicht teilt, dann dürfte D auf der Basis von C " P S erstellt sein und wie C zumindest mittelbar von dieser Vorlage abhängen. D ist also auch entwicklungsgeschichtlich älter als C und jünger als C"PS. Spuren einer Katenen-Herkunft verrät D gelegentlich auch selbst an einigen Stellen innerhalb seiner Scholien. Ganz besonders deutlich spürbar ist dies in der Auslegung zu Keimenon Cant 6,1 la-12a (cf. infra pp. 172 - 174), für das es in C kein Pendant gibt, weil C an dieser Stelle eine mechanische Lücke aufweist. Das hier gebotene Scholion gliedert sich deutlich erkennbar in drei Teile: Teil I kommentiert Cant 6,lla-c; Teil II beschäftigt sich mit Cant 6,1 Id, und obwohl Cant 6,1 Id-12a im Keimenon bereits vollständig genannt war, beginnt er mit den Worten ειτά φ η σ ι ν (d.h. mit einer klaren Lemma-Einleitung, wie man sie vor den Keimena der Katene C ebenso wenig findet wie vor den Keimena in D), und darauf folgt der vollständig ausgeschriebene Vers 6,11 d. Auch Teil III beginnt auf ähnliche Weise, diesmal mit Cant 6,12a und einer integrierten Lemma-Einleitung (ούκ έγνω, φ η σ ί ν κτλ.). Dies alles ist geläufiger Kommentarstil und vermittelt einen gewissen Eindruck davon, wie der Nilus-Kommentar im Original ausgesehen haben mag. Das Großkeimenon zu Anfang des Gesamtscholions wäre in einem Kommentar ein Fremdkörper, der unnötige Dubletten erzeugt und in dieser Form auch kaum zum ursprünglichen Kommentar des Nilus gehört haben dürfte. Vielmehr sind diese Großkeimena offensichtlich die Zutat eines frühen 388 Katenen-Kompilators; dafür spricht auch, dass die Technik, mit der diese Keimena eingebracht werden, sehr stark jener ähnelt, die wir bei der (sehr schonenden) Anpassung des Gregor-Textes an die Katenen-Strukturen der R-Tradition beobachten konnten. 389 Das Nebeneinander solcher Strukturen in D ist ein klares Signal gegen die Annahme, D sei eine integrale Texthandschrift des originalen NilusKommentars. Nun hat auch Lucä390 die Möglichkeit, dass D aus einer Katene stammen könnte, durchaus erwogen. Zwei Überlegungen haben ihn jedoch bestimmt, diese These schließlich abzulehnen: Zum einen, sagt er, sei ihm nicht vorstellbar, dass jemand bereits im 10. Jahrhundert (oder noch früher) daran gedacht haben könne, auf der Basis von Katenen-Scholien eine (Teil-)Ausgabe des Nilus-Kommentars zu veranstalten; zumindest 388

Ein früher Kompilator muss es gewesen sein, weil diese Keimena in den verschiedenen Hauptformen im wesentlichen übereinstimmen. Das ist später nicht mehr erreichbar. 389 Cf. pp. 74* sqq. 390 S. Lucä, La fine inedita [Anm. 6], p. 371.

C u n d D im s t r u k t u r a n a l y t i s c h e n V e r g l e i c h

125*

wäre dies, so setzt er einschränkend hinzu, der erste Beleg f ü r einen solchen Vorgang in so früher Zeit und mit dem Versuch des Kompilators von Ms Ogden 30, der eine ähnliche, allerdings weit umfänglichere Textrekonstruktion im 17. Jahrhundert durchgeführt hat, nicht zu vergleichen. N o c h unwahrscheinlicher, und das ist Lucas zweiter Vorbehalt, erscheint ihm der Gedanke, dass es einer solchen Rekonstruktion gelungen sein könnte, einen unkontaminierten Nilus-Text zu bieten, einen Text also, bei dem nicht wenigstens einmal aus Versehen ein (dann verräterischer) Fremdtext aus der präsumtiven Katenenvorlage mitkopiert worden wäre. Aber beide Einwände sind nicht durchschlagend. So hat, u m dem Argument der Erst- oder Einmaligkeit des Vorgangs auch als erstem zu begegnen, die ebenfalls im 10. Jahrhundert entstandene NT-Minuskel 1739 391 nach eigenem Bekunden den Text des kanonischen Römerbriefs aus den Lemmata einer Handschrift des R ö m e r b r i e f - K o m m e n t a r s des Origenes rekonstruiert. Das m a g zwar inhaltlich nicht dasselbe sein, ist aber als Vorgang durchaus vergleichbar. Etwas Unvorstellbares wäre eine Rekonstruktion des Nilus-Kommentars auf der Basis einer Katene in dieser Zeit also durchaus nicht. W a s aber das Argument fehlender Fremdtexte angeht, so ist zur Bewertung der Tragweite und Tragfähigkeit dieses A r g u m e n t s zweierlei zu berücksichtigen: Z u m einen, dass es sich bei diesem Einwand um ein argumentum e silentio handelt und schon deshalb Vorsicht geboten ist (schließlich gibt es kein Naturgesetz, nach dem solche Rekonstruktionen unweigerlich mit Strukturfehlern behaftet sein müssen), und zum anderen, dass die Quellenbasis für ein begründetes Urteil gerade in dem Bereich, der durch D abgedeckt wird, extrem schmal ist; denn Hauptform I fällt hier ganz aus, C als Vertreter der H a u p t f o r m II ist an mehreren Stellen defekt und Hauptform III kürzt sehr stark, zitiert den Nilus zu zahlreichen Keimena gar nicht und ist in Fragen der Scholienzuweisung ausgesprochen unzuverlässig. Mit anderen Worten, es kann durchaus der Fall eingetreten sein, dass wir für bestimmte Scholien mangels Masse gar nicht kontrollieren können, ob es sich dabei u m Nilus-Scholien oder u m Kommentierungen anderer Scholiasten handelt, und daher auch nicht sicher feststellen können, ob dem Schöpfer von D ein Strukturfehler unterlaufen ist oder nicht. Zur Illustration dieses Zustandes sei auf das D-Scholion zu Cant 7,la-d verwiesen. C als Kontrollinstanz fällt aus, da die Handschrift an dieser Stelle eine mechanisch bedingte Lücke aufweist. Und was die Handschriften der Hauptform III anbetrifft, so hat Lucä selbst im Apparat seiner Ausgabe (p. 380) daraufhingewiesen, dass dieses Scholion hier nicht dem Nilus zugewiesen wird, sondern dem Origenes („haec verba Origeni tribuit Cat(ena) Proc(opii)", p. 330 ad 4/14). Wäre diese Zuweisung an Origenes korrekt, so wäre dieser Text der gesuchte Fremdkörper, der den Beweis für eine Herkunft des D-

391

A l a n d , Liste [ A n m . 75], sub n u m e r o , auch b e k a n n t als C o d e x v o n d e r Goltz.

126*

Einleitung

T e x t e s aus einer K a t e n e liefern würde. V e r m u t l i c h u m einer s o l c h e n S c h l u s s f o l g e r u n g v o n vornherein d e n B o d e n z u e n t z i e h e n , hat L u c ä d i e s e Information ergänzt: U n t e r B e z u g n a h m e a u f die A u s l e g u n g der Σ ο υ λ α μ ί τ ι ς als έ σ κ υ λ μ έ ν η heißt e s p. 3 3 0 ad 5/6: „ O r i g e n e s contra accipit » Σ ο υ λ α μ ί τ ι ς « pro » ε ΐ ρ η ν ε ύ ο υ σ α « s e c u n d u m A q u i l a m v e l pro » έ σ κ υ λ ε υ μ έ ν η « s e c u n d u m S y m m a c h u m (cf. s c h o l . O r i g e n i s apud Cat. Proc., P G 17, 2 8 0 C 3 - D l 3 ) . Cf. etiam T h e o d . Cyr. ( < P G 8 1 , > 1 8 4 A 1 < 0 > et B 4 ) , qui e x O r i g e n e pendet."

392

D a m i t soll o f f e n k u n d i g z u m A u s d r u c k gebracht w e r d e n , dass die A u s l e g u n g

d e s O r i g e n e s 3 ' 3 e i n e andere sei als die in D g e b o t e n e , d a s s die in D g e b o t e n e m i t h i n nicht v o n O r i g e n e s s t a m m e n k ö n n e , die Z u w e i s u n g d e s a u c h in D s t e h e n d e n S t ü c k e s an O r i g e n e s dort also f a l s c h und die Z u w e i s u n g in D an N i l u s f o l g l i c h richtig s e i n m ü s s e . S t i l l s c h w e i g e n d v o r a u s g e s e t z t wird dabei (und e i n e s o l c h e A n n a h m e k o m m t einer petitio principii d o c h b e d e n k l i c h nahe), das S c h o l i o n der P r o k o p - K a t e n e b e s t e h e in Wahrheit a u s z w e i S c h o l i e n , v o n d e n e n das erste d e m O r i g e n e s , das z w e i t e ursprünglich aber d e m N i l u s gehört habe. D e m H i n w e i s a u f T h e o d o r e t („qui e x Origine pendet") fallt in d i e s e m

592

Die Passage ist indessen komplexer als bei Beschränkung auf den Migne-Text erkennbar ist. Der neuralgische Punkt ist die unklare handschriftliche Überlieferungslage im Zusammenhang mit der Auslegung der Sulamitis. Für sie gibt es im Scholion zu Cant 7,la-d, wie es bei Migne steht, drei Auslegungen: 1) Sulamitis = ή ε ΐ ρ η ν ε ύ ο υ σ α = die Frieden Stiftende (im namentlichen Anschluss an die Aquila-Verdolmetschung), 2) Sulamitis = ή έ σ κ υ λ ( ε υ ) μ έ ν η = die der Waffen Beraubte/ die Geschundene (im namentlichen Anschluss an die Symmachus-Übersetzung) und 3) Sulamitis = ή έ σ κ υ λ μ έ ν η = die Geschundene, sich Plagende (ohne jeden Bezug auf eine Vorlage). Auslegung (1) ist textlich unstrittig, bei Auslegung (2) gibt es jedoch Schwierigkeiten, und zwar deswegen, weil nur der eine Zweig der Hauptform-III-Handschriften (nämlich S und ihre Satelliten, denen auch der Migne-Text folgt) die Sulamitis als έ σ κ υ λ ε υ μ έ ν η versteht; während der andere (sc. Ρ und deren Satellit) sie als έ σ κ υ λ μ έ ν η deuten will. Dass der (auch in D vorliegende) dritte Teil έ σ κ υ λ μ έ ν η zur Grundlage seiner Interpretation macht, obwohl der Migne-Text an der entscheidenden Stelle έ σ κ υ λ ε υ μ έ ν η liest, legt der Kontext nahe (vgl. die Junktur έ σ κ υ λ ε υ μ έ ν η κ α ι ύ π ό τ φ α ί χ μ α λ ω τ ί σ α ν τ ί σε γ ε γ ε ν η μ έ ν η , die mit der Lesart έ σ κ υ λ μ έ ν η nur wenig Sinn macht); die Lesart von S wird vielleicht auch durch die Onomastika gestützt (vgl. Wutz I 436 und 488, doch sind deren Angaben nicht unabhängig). Gleichwohl ist der von Lucä ins Feld geführte Gegensatz zwischen beiden Auslegungen angesichts dieser Schwankungen in der Überlieferung, nicht so deutlich, wie es bei Lucä den Anschein hatte; hinzukommt, dass beide Verben in übertragener Bedeutung in etwa die gleiche Bedeutung haben können. Es wäre daher nicht α limine auszuschließen, dass Origenes (dessen Autorschaft überdies keineswegs als gesichert gelten darf, denn weder Ρ noch S bezeugen sie) auch für die dritte (auf έ σ κ υ λ μ έ ν η basierende) Auslegung verantwortlich ist. Auch der Hinweis auf Theodoret bringt hier in Wirklichkeit keine Entscheidung; denn Theodoret hat nur die auf Aquila gestützte Interpretation in seinen Kommentar aufgenommen; über die Frage, ob Origenes zwei oder drei Auslegungen geboten hat, sagt das nichts aus. Die bei Lucä mehr angedeutete als ausgeführte Argumentation trägt die ihr aufgebürdete Beweislast nicht. Gleichwohl sind wir der Meinung, dass Lucas Entscheidung im Ergebnis richtig ist. Bestimmend dafür sind strukturelle Überlegungen. Würde man nämlich das auch in D überlieferte Scholion dem Nilus absprechen, so wäre Keimenon Cant 7,la-d das einzige in der gesamten Überlieferung, für das es keine Auslegung gäbe. Das ist unwahrscheinlich; denn es widerspricht dem Strukturprinzip einer vollständigen Kommentierung. Wie stark dieses bei Nilus fühlbar war, lässt sich noch aus der Katenenüberlieferung zu Cant 3,5a-c ersehen, wo Nilus die erneute Auslegung einer Text-Dublette verweigert und seine Begründung dafür anstelle eines Scholions in die Katenen der Hauptform I vollständig (in die Hss. der anderen Hauptformen in gekürzter Form) übernommen wird. Eine weitere Beobachtung kommt hinzu: In der Auslegung des folgenden Keimenons (vgl. unten p. 176, 1-2, 5-7) wird mehrfach auf das Scholion zu Cant 7,la-d Bezug genommen, so dass klar ist, dass ein Nilus-Scholion zu Cant 7,la-d vorhanden sein muss. Gleichwohl gilt weiterhin die oben gemachte Einschränkung: Ein unmittelbarer, formal begründeter und nicht auf Erwägungen der inneren Textkritik angewiesener Nachweis fur die Nichtexistenz von Fremdscholien in D, wie Lucä ihn verlangt, ist auf diesem Wege aus Mangel an Vergleichsmöglichkeiten letztlich nicht zu führen, die Einlassung in diesem Zusammenhang sind daher ohne wirklichen Argumentationswert. 393 Die wir allerdings nur aus den Handschriften der Hauptform III kennen, was das ganze Argument doch einigermaßen entwertet, vgl. dazu auch Anm. 398.

D ein R e p r ä s e n t a n t der H a u p t f o r m II

127*

Zusammenhang die Aufgabe zu, den B e w e i s dafür zu liefern, dass der zweite (auch in D überlieferte) Teil nicht dem Origenes zugeschrieben werden darf, da ja nur der Inhalt des ersten bei Theodoret zu finden ist. Selbst wenn man diesen Überlegungen ohne jedes Wenn und Aber zustimmen wollte, so wäre nach den Ausführungen in Anm. 392 doch klar, dass ein direkter und deshalb unanfechtbarer B e w e i s für die Nicht-Existenz eines Fremdscholions in D gleichwohl nicht zu führen ist.

Schließlich sei noch einmal daran erinnert, dass zwischen C und D, was Textcharakter und Struktur anbelangt, sehr enge verwandtschaftliche Beziehungen bestehen, die auf eine gemeinsame Vorlage hindeuten, dass aber die Struktur von C (und damit wohl auch die der C-Tradition) in Bezug auf die Nilus-Scholien simpel und leicht durchschaubar ist: Wie bereits dargelegt, lautet das Strukturprinzip in der C-Tradition (von ein oder zwei Ausnahmen abgesehen, die vermutlich auf C bzw. C' selbst zurückgehen und deshalb der vorangehenden C-Tradition nicht anzulasten sind) durchweg Keimenon - Nilus-Scholion - Scholien anderer Autoren (vgl. oben pp. 122* sq.). Wenn also (und darauf deuten alle Anzeichen) eine Handschrift der C-Tradition die Vorlage für D gebildet hat, so wäre eine Isolierung der Nilus-Scholien auf dieser Basis völlig unproblematisch gewesen und eine fehlerlose Durchführung daher sogar einem wenig versierten Schreiber oder Kompilator durchaus zuzutrauen. 5. D ein Repräsentant der Hauptform II Die stemmamethodische Analyse hat gezeigt, dass die Nilus-Texte in C und D auf eine gemeinsame Vorlage zurückgehen müssen. Wegen bestimmter Differenzen im Textumfang (die sog. kleinen Kürzungen in C) scheint dabei die Annahme berechtigt, dass der D-Text dieser gemeinsamen Vorlage entwicklungsgeschichtlich näher steht als der C-Text. Man wird daher mindestens eine weitere Entwicklungsstufe ( C " nach unserer Nomenklatur, vgl. Anm. 385a) ansetzen dürfen, in die jene für C charakteristischen, in D aber nicht nachweisbaren Straffungen des NilusTextes394 noch keinen Eingang gefunden haben. Der hohe Grad an Übereinstimmung zwischen der Katene C und der Handschrift D in Textcharakter und Textbestand, nimmt dabei der Annahme, D beherberge das Schlussdrittel des ungekürzten Original-Kommentars, jede Wahrscheinlichkeit, und zwar deswegen, weil ein Vergleich zwischen C (als Repräsentanten der Hauptform II) und den Repräsentanten der Hauptform I sehr schnell zeigt, dass der Nilus-Text in C gegenüber der Hauptform I (dort, wo man das kontrollieren kann, d.h. in der ersten Hälfte des Kommentars) um gut ein Viertel kürzer ist. Für die Annahme, dies könnte sich im letzten Drittel grundlegend geändert haben, gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Wenn C und D also so weitgehend übereinstimmen, dann 3,4

F ü r die a n d e r e n S c h o l i a s t e n ist die F r a g e nicht u n t e r s u c h t , weil eine kritische A u s g a b e dieser S c h o l i a s t e n n i c h t vorliegt u n d eine s o l c h e U n t e r s u c h u n g d a h e r e i n e n A r b e i t s a u f w a n d e r f o r d e r n w ü r d e , d e r d e r V o r b e r e i t u n g einer Edition dieser S c h o l i e n g l e i c h k ä m e ; d a s w a r im v o r l i e g e n d e n Z u s a m m e n h a n g a b e r nicht leistbar.

128*

Einleitung

weist dies darauf hin, dass der D-Text in gleicher Weise und (abgesehen von den kleinen Kürzungen) in gleichem Umfang gekürzt ist wie die Nilus-Scholien in C, und das bestätigt den Verdacht, dass D auf einer Katenenvorlage der Hauptform II basiert. Ferner haben die Untersuchungen zur Struktur von D ergeben, dass die Keimena dort mit einer Katenen-Struktur vollkommen kompatibel sind, sich aber mit einer normalen Kommentarstruktur nur schlecht vertragen. Auch das deutet auf eine Herkunft aus einer Katenen-Tradition. Das gleiche gilt für die Scholien, deren einigermaßen mechanisierte Aneinanderreihung in D ebenfalls in Richtung Katene weist. Die Einwände aber, die Lucä gegen die Annahme einer Katenenherkunft von D vorgebracht hat, halten wir für relativiert oder widerlegt. Wir kommen daher zu dem Ergebnis: D ist nur dem äußeren Anschein nach eine Texthandschrift des originären Kommentars; in Wirklichkeit handelt es sich um eine sehr frühe (Teil-)Rekonstruktion des Nilus-Kommentars zum Hohelied auf der Basis einer Katene der Hauptform II; diesem Überlieferungsstrang ist sie deshalb zuzuordnen. An der großen Bedeutung dieser Handschrift fur die Herstellung des Textes ist trotz dieser Neubewertung nicht zu rütteln. D ist nicht nur eine Handschrift, die der Ausgangsbasis der Hauptform II entwicklungsgeschichtlich um einiges näher steht als C und somit den ältesten erreichbaren Text dieser Hauptform darstellt, sie ist darüber hinaus für einige Textbereiche sogar der testis unicus, weil C an diesen Stellen aufgrund mechanischer Verluste lückenhaft ist, die Handschriften der Hauptform III ihre (überdies stark gekürzten) Nilus-Scholien längst nicht zu allen Keimena bieten und Handschriften der Hauptform I für die zweite Hälfte des Kommentars nicht erhalten sind. So ist D eine wertvolle Bereicherung nicht nur fur die Hauptform II, sondern fur die Überlieferung des Nilus-Kommentars überhaupt. 6. Struktur des Hauptzeugen C bis Keimenon Cant 6,5c-7d 395 a.

Zielsetzung

Bis Keimenon Cant 6,5c-7d wird die Hauptform II unabhängig nur von einer Handschrift repräsentiert, nämlich der Katenen-Handschrift C. Strukturvergleiche innerhalb der Hauptform entfallen damit. Die Aufgabe der folgenden Übersicht besteht daher ausschließlich darin, Aufbau und Struktur dieser Handschrift einsichtig zu machen. Dabei haben wir nicht nur die Nilus-Scholien, sondern auch die Scholien der anderen Autoren (auch da, w o sie nicht ausdrücklich genannt sind) relativ ausführlich dargestellt, um so sichtbar zu machen, dass die für die Nilus-Scholien erkennbaren Kürzungstendenzen auch für die Scholien der anderen Autoren nachweisbar sind und dass sich unter diesem Aspekt (anders als in Hauptform I) die Bevorzugung eines bestimmten Autors auf Anhieb nicht feststellen lässt. 3,5

Für die S t r u k t u r d e r K e i m e n a C a n t 6,8a-9e bis S c h l u s s vgl. o b e n pp. 108* - 115*.

129*

Die Struktur von C - Übersicht

b. Übersicht über die Struktur von C

Προοίμιον της έρμηνείας τοΰ ρίσματος των ςισμά|των. έκ διαφό(ρων) συνειλεγμέ(νων) Zugleich Uberschrift der Katene (in Auszeichnungsmajuskel OHNE ZUWEISUNG

wie die Keimena)

[Niius, Prooemium]

1,1396 To των - 5,5 ένέργειαν

Cant 1.1 OHNE ZUWEISUNG

[Gregor + Theodoret (??)] 397

ακολουθία - τοΰ άκηράτου νυμφώνος 398 NIL

us

(+ Ούχ ά π λ ώ ς δέ ςίσμα ά λ λ ά και ςίσμάτων έπιγέγραπται- επειδή C, vielleicht aus Philon Carp MPG 40, 49 Β1)

5,6 Πολλών - 6,1 λόγους

(om 5,6 ώς - διδάσκει; 5,8 της 2 - τ ο ί χ ο υ )

GREGOR

ή ώσπερ - και των άλλων 399 THEODORET

[+ Gregor + ? + N i l u s 6 , 2 T Α ι σ μ α - 6,6 ρ ι σ μ α + G r e g o r + N i l u s 6,9 κ α ι -

6 , 1 6 δ ρ ά μ α τ ο ς (om 6 , 9 έ ν - 10 προφητών; brev 6,15 π ο λ λ ά - γ έ ν η τ α ι ) ]

ή ρισμα - εύκτικώς φησιν ... άρχομένη τοΰ δράματος'

[folgt Keimenon] 400

396 Die vor Incipit und Desinit der Nilus-Scholien stehenden Zahlen beziehen sich auf Seite und Zeile der vorliegenden Edition. Die Seitenzahlen der Hs., die erst nach dem Verlust erheblicher Hs.Teile aufgebracht worden sind, bleiben unberücksichtigt; sie würden nur Verwirrung stiften. 397 Dies ist eine der wenigen Stellen in C, wo das Keimenon nicht unmittelbar vor dem Nilus-Text steht. Stellt man es dorthin, lösen sich die Strukturprobleme des folgenden Scholienkomplexes. 3,8 Es handelt sich um eine Gregor-Paraphrase, in der an den Wortlaut des Originalkommentars (vgl. La 15, 13 sqq.) nur Weniges erinnert; auch die Kurzfassung des Gregorkommentars in R hat mit dem hier vorliegenden Scholion keine Gemeinsamkeiten, die Rückschlüsse auf eine Abhängigkeit zuließen; dagegen ist die zweite Hälfte des diesbezüglichen Scholions der Prokop-Katene (vgl. MPG 87b, 1546 B3 - 1548 A10) für Zeile l-10a als Vorlage deutlich erkennbar; Zeile 10b - 24a gehen deshalb wohl auf einen anderen Autor zurück, der aber nicht sicher identifizierbar ist; gewisse Anklänge in der Phrasierung (vgl. insbesondere MPG 81, 48 A l 1-15) lassen das Proömium Theodorets als Vorlage vermuten (zum Grundsätzlichen vgl. Anm. 400). 399 MPG 87b, 1545 A7-9 (fast wörtlich); La 26, 11-19 ist wesentlich ausführlicher und kommt deshalb als Vorlage kaum in Betracht. 400 Die Theodoret-Scholien nehmen in C im Normalfall die zweite Stelle hinter dem Keimenon ein. Sie enthalten immer einen paraphrasierenden und dabei stark kürzenden Text; doch sind sie anhand der verwendeten Begrifflichkeit in der Regel identifizierbar. Häufig werden Scholien anderer Autoren angehängt oder eingearbeitet, ohne dass auf den Scholiastenwechsel hingewiesen wird. So auch hier: Nur für die Zeilen 1 - 4a ist ein Theodoret-Text als Vorlage nachweisbar (vgl. MPG 81, 52 D7 - 53 A3); die folgenden 5 Zeilen sind Theodoret abzusprechen: in der Phrasierung weist nichts auf ihn hin und der Gedanke, dass die Hochzeit eine Vereinigung von Logos und menschlicher Natur versinnbildliche, ist seiner Auslegung fremd; eine Identifizierung des Textes ist nicht gelungen (Kyrill?). Die Zeilen 8b - 13a, eingeleitet durch και ά λ λ ω ς (zur Bezeichnung des Scholiastenwechsels?), lassen sich auf Gregor zurückführen (vgl. MPG 87b, 1545 A12-B2), 13b - 16a gehen dann wieder auf Theodoret zurück (vgl. MPG 81, 52 C1 + C3 sq. + C13 sq.). Die Zeilen 16b -23a gehören (bis auf die Schlussklausel προφητικοΐς ό φ θ α λ μ ο ΐ ς προιδών, die wohl auf den Begründer der Hauptform II zurückgeht) dem Nilus; die Zeilen 23b - 25a stammen anscheinend aus Gregor (vgl. La 28,5-7, sie finden sich jedoch nicht in der Prokop-Katene), der Rest (Zeile 25b 33a) stammt wieder aus Nilus, wobei die Eingangsworte τοΰτο τό ςισμα wohl auf das Konto des Kompilators der Hauptform II gehen, der damit den Anschluss zum Vorigen herstellen will. Die Struktur der Katene ist hier stark gestört. Für die Lösung (zumindest eines Teils ) der Probleme vgl. Anm. 397.

130*

Einleitung

Cant 1.2a OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

7,1 Ό — 9,8 φάσκουσα

(om 7,5 πόρνη - έπίχαρις; 7,5 ρέμβευσον - 6 γένηται; 7,10 τά -

11 κοινωνίας; 7,17 έπεί - 20 άληθείςι; 8,2 έκαστον - 3 έγκεράσασα) OHNE ZUWEISUNG [aber έτερος -als Einleitung (?)) νύμφη ν - άπαλλαγέντας 401 OHNE ZUWEISUNG (aber και άλλος-als Einleitung) [Theodoret] τ η ν ά ν θ ρ ω π ό τ η τ α - κ α ι λ έ γ ε ι · [folgt Cant i,2b-3a; vgl. Anm. 401a] 4 0 1

Cant 1.2b-3a40'a OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

9,9 Τοΰτο - 11,28 άπολαύοντες

(om Π ,9 ει - 11 έσιώπησεν; 11,21 δράγμα - 22 άλευρον; 11,27 και - 28 α ύ τ ο ϋ ) THEODORET [3Patr + Theodoret + Gregor +?]

ή μαστούς - σοφίας έραν 402

Cant l,3b-4b NILUS

12,1 Ώσπερ - 14,22 μύρον (om 13,2 και - 4 ο υ σ ί α ς ; 13,9 Ούτως - 15 κ α θ α ρ ά + 14,6 και - 6/7 σ ύ μ β ο λ α ; 14,15 τών - 16 παρεκτική; brev 14,14 κ α θ α ρ ό ν - έστι; 14,18 ή — 20/21 δαιμονίζεται) OHNE ZUWEISUNG Gregor + Theodoret]

(aber »άλλος δέ ούτως « als Einleitung)

[Theodoret + ? +

τοΰ κενωθέντος - είσηγαγέν με403

Cant 1.4c-f OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

15,1 'Επειδή (έπεΐ C) - 17,16 φησιν Μέλαινά είμι (Cant l,5a)m (om 16,3 είς -

α ύ τ ο ϋ ; 16,9 τη - 9/10 α ύ τ ο ϋ ; 16,10 και - 11 οΐνον; 16,12 τοϋτο - 13 κύριος; 17,1 ν ύ μ φ η γενομένη; 17,5 σ υ ν ο ι κ ή σ α σ α - και; brev 15,5 έν - 7 νυμφίου; 17,8 ώσανεϊ - 10 εύσκόπως) 401

έτερος und ά λ λ ο ς (obwohl in den fortlaufenden Text integriert) sind offenbar Hinweise auf einen Scholiastenwechsel; den έτερος-Text (eine Zeile) haben wir nicht identifiziert; bei dem άλλος-Text handelt es sich anscheinend um eine stark kürzende Paraphrase aus Theodoret (vgl. MPG 81, 53 A6-8+ 10 sq. + B 1 0 - C 1 + C10 sq. + C13 - D4 + 56 Al sq. + 57 A12-15 + B2-7). 4t a " Das Keimenon hat (bezogen auf das Theodoret-Scholion) die Doppelfunktion. 402 Die Zuweisung ist unvollständig und ungenau: Die ersten 8 Zeilen sind (trotz Zuweisungssigel) bei Theodoret nicht nachweisbar; es handelt sich dabei vielmehr um eine stark gekürzte Paraphrase aus der 3 Väter-Katene (cf. MPG 122, 541 B9-D2). Das lässt darauf schließen, dass der TheodoretText nicht aus dem Originalkommentar stammt, sondern aus einer Katenenvorlage (ähnlich der kurz vor oder nach 1100 entstandenen Katene aus Theodoret-Kommentar + 3 Väter-Katene + Psellus in Cant; vgl. Bossina [Anm. 359], p. 63); es folgen ca. 6 Zeilen (gekürzter) Theodoret-Text (cf. MPG 81, 57 B9-C1 + C14-16) und weitere 6 Zeilen mit einem leicht gekürzten Gregor-Text (cf. La 34, 10-17); die restlichen 7 Zeilen haben sich einer Identifizierung bislang entzogen. Vgl. Anm. 400. 403 ά λ λ ο ς δέ ούτως (obwohl mitten in einer Zeile stehend) bezeichnet den Scholiastenwechsel; eine Identifizierung des Textes ist nur teilweise gelungen: die ersten 4 Zeilen lassen auf Theodoret MPG 81, 60 C8-11 + 61 Al als Vorlage schließen, die Identifizierung der nächsten 3 Zeilen steht aus, dann folgt Gregor-Text (vgl. La 38, 16 sq. + 22 sq. + 5-8; in dieser Reihenfolge), den Schluss bildet wieder ein Theodoret-Text (vgl. MPG 81, 60 C11-14 + 61 A8sq.)]. Vgl. Anm. 400. 404 Dieser Versteil hat hier bloß Bestandteilsfunktion; er wird nur angeführt, damit das φ η σ ι ν nicht in der Luft hängt. Dass die sich daraus ergebende Dublette bereits Bestandteil des Nilus-Kommentars war, wie die Text-Gestaltung in ® vermuten lässt, ist unwahrscheinlich. Vgl. Anmerkungen 347, 409, 421,425,439,451 und 459 (anders 401a).

131*

Die Struktur von C - Übersicht THEODORET

[+ Gregor?]

ούκ εισάγονται - απευθύνεται 405

Cant l,5a.b OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

18,1 Άμφιβάλλειν - 21,4 πίστει [+ λεγομένων

C ] (om 19,11 ο ύ δ ' - 14 σ π έ ρ μ α ;

19,18 ο ϋ τ ω ς - 19 Α β ρ α ά μ ; brev 19,19 θ υ γ α τ έ ρ ε ς - 20,2 ά γ ί ω ν ; 21,2 σ κ η ν ώ μ α τ α - 4 π ί σ τ ε ι )

(aber έτερος, ..φησιν als Einleitung) πρός - περιβέβλητος406

OHNE ZUWEISUNG

[Theodoret + Gregor?]

Cant l,6a.b OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

21.5 "Ετι - 24,5 μόρφωσιν

(om 22,7 κ α ι 2 - 8 έτι; 23,14 κ α ι - 15 π ά λ ι ν ; 23,16 τ η ς - 17 ε ύ ε ρ γ ε σ ί α ς ; brev 23,13 ε υ χ ό μ ε ν ο ι - Μ έ π ι π ο θ ο ϋ ν τ ε ς ) THEODORET

[+ Gregor]

•» * ' ' ουκ επικρυπτεται - συγκαυσει σε 407

Cant l,6c-e NlLUS

24.6 Άπολογουμένη - 26,5 συντυχεΐν OHNE ZUWEISUNG

[brev 25,1 τ ο υ τ έ σ τ ι - 2 π ε ρ ι μ α χ ή τ ο υ ]

[Theodoret] 4 0 8

δεΐξαι βουλομένη - καί φησιν άπάγγειλόνμοι

(Cant 1,7α)409

GREGOR

ή υιούς μητρός - τφ πενθεί 410

Cant l,7a-c NILUS

26,6 Των - 27,20 δ η λ ο ί

405

(om 27,13 τ ώ ν - 14 θ ε ο ύ ; 27,18 κ α ι - 19 με 2 )

Eine stark raffende Zusammenfassung von MPG 81, 61 C4 - 67 B8 (im einzelnen erkennbar sind 61 C5 sq. + 61 C12-14 + 64 A12-16 +65 B1 lund 13 sq. + C1 und 4); die letzten 4 Zeilen scheinen weiträumig zusammenfassende Paraphrase zu sein, fur die auch Gregor (vgl. La 40, 13-17 + 41, 18 sq.) als Vorlage in Betracht kommen. 406 έ τ ε ρ ο ς ... φ η σ ι ν (obwohl mitten in der Zeile stehend und am Rande nicht gekennzeichnet) bezeichnet offenkundig den Scholiastenwechsel; bei den folgenden 15 Zeilen handelt es sich um Text aus Theodoret (cf. MPG 81, 68 Β13 - D5) mit gelegentlichen Auslassungen und einigen Paraphrasen; hinter den letzten 8 Zeilen wird man eine Gregorparaphrase vermuten dürfen (vgl. MPG 87b, 1553 D 9 - 1556A7). 407 Korrekt ist diese Zuweisung nur für die ersten 6,5 Zeilen (vgl. MPG 81, 69 A1-9, z.T. paraphrasiert, mit Kürzungen). In der 7. Zeile beginnt (ohne jede Kennzeichnung) eine Gregorparaphrase (cf. MPG 87b, 1556 A13-15). 408 Eine Abgrenzung gegen das Nilus-Scholion ist nicht vorhanden. Bei dem folgenden Text handelt es sich um eine Theodoret-Paraphrase (vgl. MPG 81, 72 A15 + B4-15 + C4 sq. + C14 sq.). 409 Dieser Versteil hat nur Bestandteilsfunktion [vgl. die Anmerkungen 347, 404, 421, 425, 439, 451 und 459 (anders 401a)]. 410 Es handelt sich um eine stark kürzende Paraphrase des Gregortextes, deren erste 5 Zeilen sich stark an MPG 87b, 1556 B7-12 anlehnen, während der zweite Teil durch die Übereinstimmung mit La 58, 19 sq., 59, 6-11 und 6 0 , 4 - 9 als gregorianisch erwiesen ist.

132*

Einleitung

THEODORET

[+ Gregor]

άγωνιώσα και - οπερ έκτήσατο 41 ' Cant 1.8a.b tt412 OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

4 3

28,2 καλή - 30,13 κατάστασίν ' (om 28,12 κ α ι - 13 α π ο λ α υ ό ν τ ω ν ; 29,14 γ ί ν ε σ θ ε - 18 2

έ σ τ ι ν ; 30,8 κ α ι - 8/9 π ε ρ ί σ τ ε ρ ο ι ) THEODORET I '

~

414

επιγινωσκουσα - καταφρονησαι GREGOR

τό πολυθρύλητον -έξαριστερών 415 Cant 1.9a.b NILUS

31,1 "Ovcp — 32,17 τετέλεκα (om 31,2 ό ν - 3 π ε π ο ί η τ α ι ; 4 κ α ι - 9 έ ν θ ε ο ν ; 9 έ α υ τ ο ϋ Φ α ρ α ώ ; 32,8 τ ο ι ο ύ τ ο ν - 9 π ε π ό ν θ α σ ι ν ; 17 τ ή ν - 22 τελειότητος) OHNE ZUWEISUNG

[Theodoret ?] 4 1 6

τό της νύμφης - προσελάβετο Cant U O a . b Γνκΐ. Anm. 418] NILUS

33,1 Σιαγόνων - 34,17 πράξει (om 33,6 ώ ρ α ι ώ θ η - 9 λόγον; brev 33,2 κ ι ν ο ύ μ ε ν α ι ενθεν) THEODORET

[+ Gregor + Kyrill]

ού σαρκικώς -έγένετό σοι417 411

Vom vorliegenden Text gehören nur die ersten 17 Zeilen dem Theodoret (vgl. MPG 81, 72 D4 73 D i l ; der Text ist zunächst nur wenig, dann aber stark gekürzt); die folgenden 7 Zeilen sind offensichtlich dem Gregor zuzurechnen (eine gewisse Abgrenzung zum Theodoret-Scholion ist dadurch erreicht, dass letzteres mit den Anfangsworten des folgenden Keimenons schließt); die Phrasierung schließt sich eng an die der Prokop-Katene an (cf. MPG 87b, 1557 A8 - B2); dort Fehlendes ist im Volltext zu identifizieren (vgl. La 61, 2-4 + 13-14; La 62, 8-12). 412 Die zweite Hälfte von Cant 1,8b sowie Cant l,8c.d fehlen in C wohl irrtümlich (vgl. Anm. 413). 413 Die Auslegung des Nilus für Cant l,8a-d gliedert sich in zwei Teile; der erste beschäftigt sich ausschließlich mit Cant 1,8b (p. 28,1 - 29,20); alsdann wird nach einleitendem Rückgriff auf diese Auslegung das Keimenon in vollständiger Form als Beleg angeführt (p. 29,23 - 30,2) und ausgelegt; die Verkürzung des Keimenons hat also keine Entsprechung in der Kommentierang. 414 Es handelt sich um eine großzügige Zusammenfassung des entsprechenden Scholions in MPG 81, 73 C15 - 76 B8; die Zusammengehörigkeit lässt sich durch einige übernommene Begriffe erweisen. 415 Am meisten Ähnlichkeit hat das Stück mit einem Scholion aus der Prokop-Katene (cf. MPG 87b, 1560 B2 sqq., vollständig abgedruckt in MPG 17, 256 D12 - 257 C3), das (laut MPG 87b, 256, Anm. 17) in einem Teil der Überlieferung dem Origenes, in einem anderen dem Apolinarius zugewiesen wird. Dagegen sind die vorkommenden Hauptbegriffe im Originalkommentar des Gregor in keiner Perikope anzutreffen. Die Zuweisung an Gregor ist also im höchsten Maße verdächtig. 416 Eine Markierung, dass hinter τετέλεκα ein neues Scholion beginnt, ist nicht vorhanden; der folgende Text ist unidentifiziert [Anklänge daran im Theodoret-Scholion (MPG 81, 76 B14 - C4)]. 417 Nur bei den ersten 9 Zeilen handelt es sich um eine (zwar recht freie und stark kürzende, gleichwohl aber als solche erkennbare) Theodoret-Paraphrase (cf. MPG 81, 77 A2 sq. + 77 B3 - C5); der zweite Teil geht letztendlich wohl auf Gregor zurück (cf. La 78, 5 - 79, 7), folgt aber in der Phrasierung zunächst dem entsprechenden Gregor-Scholion der Prokop-Katene (cf. MPG 87b, 1560 C6 sq.), das aber einer kürzenden Bearbeitung unterzogen wird, sowie (fur die letzten 4 Zeilen) deren Kyrill-Scholion (cf. MPG 87b, 1560 C12-15). Der Autorenwechsel ist äußerlich nicht erkennbar, was darauf schließen lässt, dass die angegebenen Quellen nicht die unmittelbare Vorlage gebildet haben.

Die Struktur von C - Übersicht

133*

Cant 1,10b4'8 NILUS

34,18 βουλόμενος - 37,16 καμπτόμενος (om 34,20 τ ρ ά χ η λ ο ς - ο ρ μ ί σ κ ο ι ; 35,15 τ ι μ ω ρ ί α - 16 ά ρ ε τ ή ; 35,23 κ α ι - β ά λ λ ε τ α ι ; 36,3 κ α ι ' γ υ μ ν η τ ε ύ ο ν τ α ; 36,7 κ α ρ π ώ ν - 8 ο ί σ τ ι κ ό ς ; 36,14 ά μ ή ν - 15 ο τ ι ; 36,18 ό - εις; brev 36,10 εις βάλλεται) OHNE ZUWEISUNG

[Theodoret]

τόν τράχηλον - ώσπερ έτεροι τφ όρμίσκφ 419 GREGOR

έπεί κυκλοτερής - γαλήνη έσται420

Cant l.lla-12a OHNE ZUWEISUNG

[Nilus]

38,1 'Επειδή - 40,24 φησιν Νάρδοςμου

καϊ έξης (Cant 1,12b sqq.)*21

1

(om 39,2 κ α ι ' - 3 α υ τ ό ν ; 39,22 και - ά ν α γ ο ρ ε υ θ ή σ ε τ α ι ; 40,7 θ α ν ά τ ο υ - γ ε γ ό ν α μ ε ν ; brev 39,20 περί - και 2 ; 40,13 έ ν - έλεγεν) THEODORET

δοκοΰσι μοι - γαρ αν έπαύσατο 422 GREGOR

βούλονται - νυμφίου άνακλίσεως 423

Cant l,12b-13b OHNE ZUWEISUNG

[Nilus]

41,1 "Ο λέγει - 43,4 άνάληψιν (om 42,8 κ α ι - 9 π ι σ τ ε υ ο μ έ ν ο ι ς ; 42,11 π ά σ χ ο ν τ α - και 2 ) THEODORET

[+ Gregor]

εί νύμφη - εφάπτεται424

άλλος

[= Kyrill, s. Anm. 424 am Ende]

μαστούς - αύλίζεται

418

Der Vers ist entweder nachträglich eingefügt, um das Stnikturprinzip zu retten oder wir haben es mit den Resten einer anderen Struktur zu tun. 419 Theodoret-Paraphrase (cf. MPG 81, 77 C4-10, im Mittelteil stark gekürzt). Der Scholiastenwechsel von Nilus zu Theodoret ist äußerlich nicht erkennbar. 420 Freie Paraphrase von La 80, 6-13; für die letzten 3 Zeilen ist der Zusammenhang mit Gregors Kommentar aber nur noch am Vorkommen einiger Begriffe festzumachen. 421 Der Vers hat nur die Bestandteilsfunktion, vgl. die Anmerkungen 347, 404, 409, 425, 439, 451 und 459 (anders 401a). 422 Relativ eng am Text bleibende Paraphrase von MPG 81, 77 D7 - 80 A9 + Β1-3 + B13 sq. 423 Die ersten 15 Zeilen fast wortgetreu (cf. La 83,13-18); fur die restlichen 5 Zeilen ist die Herkunft aus Gregor nur anhand einiger Stichwörter noch nachvollziehbar (vgl. La 87b, 10 sq.; 13 sq.). 424 Nur die ersten 17 Zeilen sind auf Theodoret rückfiihrbar; sie enthalten eine Paraphrase von MPG 81, 80 C10-15 (eng am Text) + 81 A5-11 (eng am Text) + A11 - Β15 (in stark raffender Zusammenfassung) + C l - 6 (leicht gekürzt); es folgen gut 4 Zeilen aus einer Gregorparaphrase (Textbasis: La 88,10-13) und schließlich (eingeleitet durch ά λ λ ο ς ) der letzte Satz eines in der Prokop-Katene stehenden Kyrill-Scholions (vgl. MPG 87b, 1565 C8-11). Vielleicht standen diese Stücke schon in der Vorlage des Schöpfers der C-Tradition so zusammen.

134*

Einleitung

Cant 1.14a.b OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

43,5 Βότρυν (Βότρυς C) - 48,14 φησιν

'Ιδού εϊκαλή (Cant 1,15α425) (om 44,4 τφ - 5 ύποκυλίων; 44,15 καταστήσει - 16 και; 45,3 και - 4 εν'; 45,4 - 5 γινομένην; 45,5 τότε - 6 δ ό ξ α ν ; 45,7 π ά ν τ α - 9 και; 45,10 ού - 13 απόστολος; 45,15 τη - του; 45,18 ε α υ τ ό ν - 23 λέγων; 46,16 τόν 3 - με; 46,18 ό - π α ρ ά ; 47,1 τοϋ - 2 ο υ ρ α ν ώ ν ; 47,3 ά π ό - 4 μορφήν; 47,4 έπί' - τότε; 47,13 τό - 14 ύστερον; 48,6 και - σ ά ρ κ α ; brev 43,7 τούτον - 8 νύμφης; 44,16 β ε β α ί α ν - 17 τελείωσιν; 45,17 οϋτω - 18 πολλοί; 46,1 τότε - 4 πεπεισμένη; 46,7 ή - 10 γάρ; 46,13 τη - 14 β ι α σ θ έ ν τ ω ν , 47,5 των - 7 δόξαν; 47,10 δέ - 11 και; 46, 11 δτι - 12 όρων) THEODORET [+ Gregor]

απορούσα - βότρυν καρποφορεί"26

Cant 1.15a.b OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

49,1 Δις - 50,8 παραστήση OHNE ZUWEISUNG

(om

49,3 όπερ - 5 πράξεις; 50,7 ή -

αίτίαν)

[Theodoret + Kyrill + Gregor]

ό δναπλασιασμός - μή έν πνεύματι427

Cant 1.16a.b OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

50,9 Εύγνωμόνως - 52,6 μυστήρια OHNE ZUWEISUNG

(om 51,9 ουδείς - θεός)

[Theodoret + Gregor]

θαυμάσασα τήν - έρμηνεύουσα428

Cant 1.17a.b NILUS

52,7 El - 55,2 δίακρατούσης

(om 52,7 κ α τ ά - 9 ζώντος; 53,8 ευώδης - κ υ π ά ρ ι σ σ ο ς ;

54,12 και - 17 ά κ ρ ί β ε ι α ν ) OHNE ZUWEISUNG

[Theodoret + Gregor]

ταΰτα τά είδη - ένώπιον άνθρώπων429

425

Der Vers hat nur die Bestandteilsfunktion, vgl. Anmerkungen 347, 404, 409, 421, 439, 451 und 459 (anders 401). 426 Auch hier ist wiederum nur der erste Teil auf Theodoret rückfiihrbar (vgl. MPG 81, 81 Dl - 84 A14, zunächst fast wortgetreu, dann immer mehr in Paraphrase übergehend). In Zeile 12 beginnt dann, ohne dass das äußerlich erkennbar wäre, ein Gregor-Scholion, das zusammengesetzt ist aus La 95, 13-19 (fast wörtlich) + 96, 6-16 (im zweiten Teil gekürzt) + 97, 8-11 (fast wörtlich) + 98, 1-4 (leicht gekürzt). 427 Der erste Satz (knapp zwei Zeilen) erinnert an Theodoret (cf. MPG 81, 84 B11 sq.); es folgt eine Reminiszenz an Kyrill (eingeleitet durch ή, ca. 3 Zeilen, cf. MPG 87b, 1572 B7-10); der Rest (eingeleitet durch ή, 12 Zeilen) ist dem Gregor zuzurechnen, wobei die Phrasierung dem Gregorscholion der Prokop-Katene näher steht als dem Original (cf. MPG 87b, 1569 B7-10 + C1 sq. + C812 + D6 sq. + D11 sq.). 428 Nach einem kleinen Spatium folgen auf das Nilus-Scholion 10 Zeilen einer Theodoret-Paraphrase (cf. MPG 81, 84 C13 - 85 A7), danach übergangslos weitere 10 Zeilen einer Gregor-Paraphrase, die der Prokop-Katene näher steht als dem Originalkommentar (cf. MPG 87b, 1572 D3-7; 1573 Al + A4-9), gleichwohl kann der Katenentext nicht die Vorlage sein, da Informationsüberhänge bestehen. 429 Ohne jede Kennzeichnung folgen dem Nilus-Scholion knapp 10 Zeilen einer TheodoretParaphrase (cf. MPG 81, 85 Al 1-15 + B3-8), danach ebenfalls ohne Kennzeichnung weitere 10 Zeilen einer Gregor-Paraphrase, die von großen Auslassungen gekennzeichnet ist und von der Prokop-Katene den gleichen textlichen Abstand hat wie vom Originalkommentar (cf. MPG 87b, 1573 Al 1-14 + BIO sq. + C9-12).

Die Struktur von C - Übersicht

135*

Cant 2,la.b OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

55,3 "Ομοΐον - 58,4 δηλοΰν (om 55,5 και

- μητρός; 56,5 κατακρίνει - γενεάν; 56,17 είσιν - δήλοι; 57,20 τοϋτο - του; 58,1 εύφράνθητι - 2 ' Ιορδανού; brev 55,7 ό φ θ α λ μ ό ν - 9 δυνάμει; 57,11 δτε - 13 α ί μ α ; 57,13 τότε - 15 τότε; 57,15 έν - 20 καταλιπών; 58,2 οτι - 4 δηλοΰν 4 3 0 ) OHNE ZUWEISUNG

[Theodoret]

ή άνθος μέν - τήν άναβίωσιν43'

Cant 2,2a.b OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

58,5 Αύτη - 60,7 μεταβαλούσας

(om 59,2 ώς - 3 θυγατέρων; 59,8 τοϋ - α υ ξ ά ν ε ι ; 60,7 Τ ά χ α - 15 Χρίστου; brev 59,10 κρίνοις - 12 δόξαν) OHNE ZUWEISUNG [Theodoret] 432

όση διαφορά φησιν - προαίρεσιν433

Cant 2,3a-d OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

61,1 Ή μέν σΰγκρισις - 64,25 δυνάμενως (om 61,13 καί - μέν; 62,5 και -13 δ ι δ α σ κ α λ ί α ν ; 62,15 έγκεκρυμμένην - 16 περιθέουσαν; 64,2 ώς - 14 ένοπτριζόμενοι; brev 61,13 λέγων - 17 Α β ρ α ά μ ) OHNE ZUWEISUNG [Theodoret + Gregor + Philo Carp]

πολλή ή διαφορά - έβλάστησεν434

Cant 2,4a-5b OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

OHNE ZUWEISUNG

[Theodoret]

65,1 Είκότως - 67,14 έσμέν (om 66,5 και' - 6 με; 66,8 καί - ή μι ν2) οίκον οίνου - βουλομένας (statt βαλλομένας) ψυχάς435 GREGOR

~ » ~ " ' 436 τούτο δe > ειπούσα - οτι τετρωμενη

430

Den Schluss des Scholions hat C völlig umgestaltet (vgl. auf p. 58 den textkritischen App. zur Stelle); es endet in C mit οτε καί ή τοϋ Λιβάνου δόξα έδόθη τφ Καρμήλφ, ήτοι τοις έθ νεσιν. Eine äußere Kennzeichnung des Scholien-Endes gibt es nicht; allerdings beginnt die sich anschließende Auslegung mit ή, was als Hinweis auf einen Autorenwechsel verstanden werden kann. 431 Es handelt sich um eine recht freie Theodoret-Paraphrase, vgl. MPG 81, 85 C4-10. 432 Als Abgrenzung gegen das vorangehende (Nilus-)Scholion dient ein ( 2 - 3 Buchstaben breites) Spatium. 433 Paraphrase von Theodoret, MPG 81, 85 D2-5 (fast wörtlich) + 88 A13-16 (etwas freier). 434 Der Wechsel von Niius zum Folgenden ist durch ein kleines Spatium bezeichnet. Dabei handelt es sich auf den ersten 15 Zeilen um Theodoret-Paraphrase, vgl. MPG 81, 88 B11 - 89 A6 (zunächst fast wörtlich, zum Schluss mit starken Kürzungen). Darauf folgen übergangslos 18 Zeilen, die Gregor zuzuschreiben sind [cf. MPG 87b, 1580 A9 - C10 (mit größeren Auslassungen)]. Den Abschluss bilden (eingeleitet durch ή, vgl. Anm. 430 am Ende) 4 Zeilen, die eine große Nähe zu dem Philo Carp. - Scholion MPG 87b, 1581 C5-8 aufweisen. 435 Es handelt sich um eine Theodoret-Paraphrase, cf. MPG 81, 89 Al2 + B3-5 + B8-14 + C9 - D4. 436 Vgl. MPG 87b, 1588 A13 - B13 zu Cant 2,5bß (Mittelteil stark gekürzt).

136*

Einleitung

Cant 2,6a.b

NIL us

68,1 Δια - 69,2 ψυχή OHNE ZUWEISUNG

(om 69,3 Ei - 8 δ υ ν ά μ ε ν ο ς )

[Theodoret]

πνευματικώς - πληρών437 άλλος [Kyrill] ευωνύμου - εϋαγγέλιον438

Cant 2,7a-c us

NIL

69,9 Πολλή V - 73,17 τιμής

(om 70,20 ώς - 22 θ ε ψ ; 71,16 π ρ ο ς - 17 κ α ι )

OHNE ZUWEISUNG [THEODORET]

οί μέν σωμάτων - κα'ι φησιν φωνή τοΰάδελφιδοΰ (Cant 2,8aa)4i9 GREGOR ' *

[+ Philo Carp.] * '

' 440

ή προς το - νυμφιου φωνή

Cant 2,8a-c OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

73,19 Έπεί - 75,21 αμέτοχος

(om 74,17 ε υ α γ γ ε λ ι σ τ ή ς - 18 π ρ ο φ ή τ ο υ ; 74,18 έ ν - 19

π ά λ ι ν ; 20 τ ό ν - 21 π ά λ ι ν 2 ; 75,1 κ α ι - 2 φ ά σ κ ο ν τ α ; 75,3 κ α ι - 4 κ α ι ) OHNE ZUWEISUNG

[Theodoret + Gregor]

έπιγινώσκει τήν - δαιμόνων υψώματα441

Cant 2,9a.b us

NIL

76,1 Βαιθήλ - 77,17 συστήματα OHNE ZUWEISUNG

(om 77,13 έν - ύ μ ώ ν ; 76,15 έκ 1 - ά κ ά θ α ρ τ ο ν )

[Theodoret + Gregor?]

δορκάδι μέν - Βαιθήλ442

437

Nach einem kleinen Spatium folgen 13 Zeilen Theodoret-Paraphrase (vgl. MPG 81, 92 A7 - B8; zunächst recht frei, dann immer enger am Text). 438 Entspricht dem ersten Satz des Kyrill-Scholions in der Prokop-Katene (vgl. MPG 87b, 1588 C5 sq.). Die Zuweisung „ ά λ λ ο ς " steht im fortlaufenden Text; eine Kennzeichnung am Rande erfolgt nicht. 439 Ohne Kennzeichnung des Scholiastenwechsels folgt auf das Nilus-Scholion eine stark kürzende und vor allem im Mittelteil sehr freie Theodoret-Paraphrase (vgl. MPG 81, 92 C4 - 93 A l + 93 A612 + B3 sq. + C1 - Dl + 9 6 B3-6). Cant 2,8aa hat (in der vorliegenden Form der Katene) nur Bestandteilfunktion, vgl. die Anmerkungen 347,404, 409,421, 425,451 und 459 (anders 401a). 440 Auf das Theodoret-Scholion folgen 8 Zeilen Gregor-Paraphrase, die sich stark an MPG 87b, 1592 A l - 1 3 anlehnen und den Text nur wenig kürzen; übergangslos folgen dann 7 weitere Zeilen, die in gekürzter Form das Philo-Scholion aus MPG 87b reproduzieren (vgl. MPG 87b, 1589 Dl-11). 441 Übergangslos an das Nilus-Scholion angeschlossen folgen 11 Zeilen sehr freie, durch große Auslassungen gekennzeichnete Theodoret-Paraphrase (vgl. MPG 81, 96 B6-9 + C1 -4 + 97, D7 sq. + 100 A1-7) und danach (vom Theodoret-Scholion auf keine Weise getrennt) 11 Zeilen GregorParaphrase [vgl. MPG 87b, 1593 A4-9 + A l 1 sq. + A15 - B4 + B5-7 (stark gekürzt) + Β13 - C3]. 442 Es handelt sich um eine knapp 8 Zeilen lange, stark kürzende Theodoret-Paraphrase (cf. MPG 81, 97 A l - 3 + 13 sq. + B2-6 + B8-11), die sich übergangslos an das Nilus-Scholion anschließt. Ihr folgen (ebenfalls ohne jede Markierung) 8 Zeilen einer Gregor-Paraphrase, cf. MPG 87b, 1596 C14 - D7 + 1596 D10 - 1597 A2 in sehr freier, kaum identifizierbarer Wiedergabe.

Die Struktur von C - Übersicht

Cant 2,9c-13b

137*

(Cant 2,13c fehlt und wird auch nicht kommentiert)

NILUS

78,1 Τοΐχον - 84,17 δύναμιν (om 79,11 'έδει - 1 2 τύπον; 79,17 επινον - 18 πέτρας; 79,19 και - 80,3 κόσμου; 80,4 τήν - 5 καταργήσας; 80,11 τίς - 12 αίμα; 81,6 ώς - 7 λέγων; 82,5 εί - θεού; 82,6 κάτω - 7 μ ο ι ; 83,5 εκείνος - 7 ο υ ρ ά ν ι α ; 83,17 κατά - εκείνον; 84,3 και - 4 υμάς; 84,14 οί - 15 άπολλυμένοις; brev 80,13 τόν - 15 κυριακόν; 82,9 τάς - δίκτυα) OHNE ZUWEISUNG [Theodoret]

έπιφανεϊς ό - τή εύσέβείςχ έκύπρισαν443 GREGOR

οίκουρούσή - έφθακέναι444

Cant 2.14a-e NILUS

85,1 Έν - 88,18 παρασκευάση

(om 85,4 έλθέ - 5 προτειχίσματος; 85,6 ποϋ 2 - 7 μεσημβρίςι; 85,10 έπ' - άλλ'; 86,1 έν - 6 Χριστός; 86,9 μιμουμένη - 10 πέτρας; 86,15 ό τ α ν - 18 μου; 87,8 μου - 10 φωνήν; 88,9 ού - 13 αίώνι; brev 87,5 Και - 7 φησίν) THEODORET [+ Gregor?]

έν σκέπη της - κυρίου θεάσηται445

Cant 2,15a-c NILUS

89,1 Τοις - 92,18 βεβλημένον (βαλλόμενον C) (om 92,1 οϋτω - 3 το; 92,5 τοϋτο - δηλοί; 15 δς - 18 αυτούς; brev 91,2 ϊ ν α - δ ι α ι ρ ε θ ή ν α ι ; 92,18 βεβλημένον - 19 αίνισσόμενος) THEODORET

ή προς τούς - λυμήνωνται446 GREGOR

ή θηρευτάς - αύτη γενήσεται447

443

Sehr freie und bis zur Unkenntlichkeit kürzende Wiedergabe der Theodoret-Kommentierung (vgl. MPG 81, 100 B13 - C 2 + C l l - 1 3 + 100 D5 - 101 A4 + 104 B 7 + 104 C7 sq. + 105 A7-13 + 105 BlOsq.+ 105 D2 sq.). 444 Gregorparaphrase, zunächst in engem Anschluss an die Prokop-Katene MPG 87b, 1597 D 13 1600 A10), dann aber sehr stark kürzend (vgl. MPG 87b, 1600 B9 sq. + B13 sq. + C6 + C9 sq. + 12 sq. + D4 + D7 sq. + D12 sq. + D15 - 1604 A9). 445 Nur die ersten ca. 12 Zeilen sind jedoch Theodoret zuzuordnen; bei ihnen handelt es sich um eine sehr freie, das Original bis zur Unkenntlichkeit verkürzende Paraphrase (cf. MPG 81, 108 A3 + Al 1-13 + B5-10 + B14 - C7). Bei den verbleibenden ca. 20 Zeilen handelt es sich um Auszüge aus der Gregor-Paraphrase der Prokop-Katene (vgl. MPG 87b, 1608 A5-11 + Bl-4 + B6 sq. + B9-13 mit vielen Auslassungen + Cl-3 + C l l - 1 6 in kaum noch identifizierbarer Kurzfassung). Kenntlich gemacht ist der Autorenwechsel in der Katene nicht. 446 Sehr freie, nur noch an einigen Stichwörtem identifizierbare Theodoret-Paraphrase (vgl. MPG 81, 109 A2-7). Der Scholiastenwechsel ist erkennbar an einem kleinen Spatium vor dem TheodoretScholion und der Scholieneinleitung mit ή. 447 Sehr frei gestaltete Auszüge aus der Gregor-Paraphrase der Prokop-Katene (vgl. MPG 87b, 1609 C4-15), ebenfalls eingeleitet durch ein kleines Spatium und folgendem fj.

138*

Einleitung

Cant 2.16a-17a us

NIL

93,1 Μόνφ - 96,12 Παύλου (om 93,3 μ α θ ο ϋ σ α - 4 έστιν; 93,9 και - μοι; 94,4 περί - 6 αίνισσόμενος; 95,2 άνέστηκεν - 4 π ά λ ι ν ; 95,7 και 1 - 9 αύτοϋ; 95,9/10 ίσοδυναμούσης - 14 διαγορεύων; 95,15 άντί - 16 κρίνοις; 19 αίς - πολλοίς; 96,1 άφροντίστως - 3 ύμϊν; 96,7 καιρόν - 8'Ιουδαίων; 96,9 ό 2 - τιθείς; 96,12 ώς - 19 κ α τ ι σ χ ϋ σ ο υ σ ι ν ; brev 96,4 Και - 6 είναι; 96,8 και - ά ν θ η ) THEODORET

προτιμηθεΐσα φησι -μετακινηθέντων 448 GREGOR

ή άντί τοϋ - ήμέρας γινόμενοι449

Cant 2.17b-d4S0 OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

97,1 Πώς - 99,11 βουλόμενος (om 97,2 ή - Βαιθήλ; 97,3 ή - 5 κοιλωμάτων; 98,5 και - 6 σκορπιών; 98,9 έπί - κοιλωμάτων; 98,11 ειπών - 12 και; 98,14 οί - 15 δόξης; 98,17 τοιούτον - 99,6 ψ υ χ ά ς ; brev 98,8 ό μ ο ι ώ θ η τ ι 9 έλάφων) THEODORET

ή μ ή άνεχομένη - λέγουσα - έπί κοίτη μου (Cant 3, Ια")451 GREGOR

ίδε φησί ώς -πληρωθήσεται 452

ORIGENES [+Kyrill? + Philo Carp.?]

ή άντί τοΰ - ταπεινοφρονεΐν 453

448

Sehr freie, auf wenige Auszüge beschränkte und nur durch das Auftauchen bestimmter Phrasierungen identifizierbare Theodoret-Paraphrase (vgl. MPG 81, 109 A14 - B1 + B3 sq. + D4-6 + 1 1 2 A13-15). 449 Relativ nah am Text bleibende Auszüge aus der Gregor-Paraphrase der Prokop-Katene (vgl. MPG 87b, 1612 C9-13 + Dl-5). 450 Die Lemmakennzeichnung ist irrtümlich eine Zeile zu lang geraten; entsprechend erfolgt die Ekthese zur Kennzeichnung des Scholienbeginns eine Zeile zu spät. 451 Relativ eng am Text bleibende Wiedergabe von MPG 81,112 C7-9 + C6 + (stärker gekürzt) C1114 (in dieser Reihenfolge). Der Canticum-Vers hat nur Bestandteilfunktion, vgl. die Anmerkungen 347,404, 409, 421, 425,439 und 459 (anders 401a). 4,2 Wiedergabe von MPG 87b, 1613 B 1 2 - C 3 (leicht gekürzt). 453 Nur die ersten 4 Zeilen des achtzeiligen Scholions sind fiir Origenes nachweisbar (vgl. MPG 17, 268 B13-17); die folgenden (durch ή eingeleiteten) 2 Zeilen haben eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Kyrill-Scholion der Prokop-Katene (vgl. MPG 87b, 1616 A3-6), die restlichen (ebenfalls durch ή eingeleiteten) 2 Zeilen ähneln dem dortigen Philo-Scholion (vgl. MPG 87b, 1613 D10 - 1616 A2; wegen der Kürze der Texte ist eine sichere Zuordnung nicht möglich.

Die Struktur von C - Übersicht

139*

Cant 3,la-4e OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

100,1 τ ά ς - 103,3 αϊνιξάμενος

(om 100,7 ö v - μ ο υ 2 ; 100,14 έ ν 2 - π λ α τ ε ί α ς ; 102,7 κ α ι -

8 με; brev 101,17 μ ι κ ρ ό ν - 18 μ ο υ ) OHNE ZUWEISUNG

[Theodoret + Gregor] 4 5 4

συγχωρεί πολλάκις - έαυτής καρδίας 455 ORIGENES

εί ούν ή νύμφη - κ α θ ε ύ δ ω ν και έξης (Eph 5,14)456 KYRILL

ή τάς μυροφόρους - τούς πόδας457

Cant 3,5a-c NLLUS

103,4 Τοΰτο - 103,6 δεδήλωται OHNE ZUWEISUNG

(om 103,6 έ ν - τ ο ύ τ ω ν ; 103,6 διό - 8 δ η λ ω θ ή σ ε τ α ι )

[Gregor? + Theodoret] 4 5 8

δεύτερο! δέ - φ α σ ί ν τις αΰτη (Cant 3,6α")459

Cant 3,6a-c OHNE ZUWEISUNG

[Niius]

104,1 "Εκπληξιν - 105,4 έξ έγ- [Lücke]460

(om 104,2 κ α ι 2 - 2/3 τ ε θ υ μ ι α μ έ ν η , brev 104,3 κ α ι - 4 μ υ ρ ε ψ ο ϋ ) LÜCKE

454

Vom vorangehenden Nilus-Text durch ein kleines Spatium getrennt; außerdem sind die ersten 3 Buchstaben des ersten Wortes etwas vergrößert; dem Schreiber war der Scholiastenwechsel demnach vermutlich bewusst. 455 Dieses unzugewiesene Stück besteht aus zwei Teilen. Teil I (Zeile 1 - 1 8 ) enthält eine sehr stark kürzende Theodoret-Paraphrase (vgl. MPG 8 1 , 1 1 3 A5-9 + B9-13 + C10 - D3 +117 A4-8 + Β1-5), Teil II (Zeile 19 - 39) stark gekürzte Auszüge aus der Gregor-Paraphrase der Prokop-Katene (vgl. MPG 87b, 1616 C6-8 + C9 - D l + D4 sq. + D6-8 + D12 - 1617 A l + A4 sq. + A9 sq. + A14 - B4 + B5-8). Eine Abgrenzung der beiden Teile gegeneinander ist nicht erkennbar, doch fallt der Scholiastenwechsel mit dem Seitenwechsel zusammen. 456 Freie Paraphrase von MPG 17, 269 A6-8 (Auszug aus dem Origenes-Scholion der ProkopKatene). 457 Auszug aus dem Kyrill-Scholion der Prokop-Katene in sehr freier, nur anhand der Schriftzitate identifizierbarer Wiedergabe von MPG 87b, 1620 C7-11. 458 Eine Abgrenzung gegen das Vorige ist nicht erkennbar; bei den folgenden gut 3 Zeilen handelt es sich um eine Neuformulierang, die auf der Gregor-Paraphrase des Prokop-Scholions und dem Theodoret-Scholion basiert; auf Gregor lässt sich allerdings nur die erste Zeile zurückführen (δεύτεροι δέ ύ π ό φ ι λ α λ λ η λ ί α ς , vgl. MPG 87b, 1620 D5), der Rest lässt nur Theodoret-Text durchscheinen (vgl. MPG 81,117 B14-17). Vielleicht beruht die Parallele zum Gregortext daher auf Zufall. 459 Der Canticum-Vers hat nur Bestandteilfunktion, vgl. die Anmerkungen 347, 404, 409, 421, 425, 439 und 451 (anders 401a). 460 Zwischen 105,4 έξ έγ- und 110,16 - δ ο υ σ ι sind mehrere Blätter ausgefallen. Wie die durchlaufende Zählung auf den Deckblättern (vgl. die Anmerkungen 293 und 295) vermuten lässt, ist dieser Verlust bei der Neubindung der Handschrift nicht bemerkt worden. Da nicht nur Nilus-Text von diesem Blattausfall betroffen ist (es fehlt nicht nur der Rest dieses Nilus-Scholions sowie das folgende Keimenon und die erste Hälfte von dessen Nilus-Scholion, sondern es fehlen auch die Scholien der anderen Autoren zum obigen Keimenon), ist die Verlustschätzung von Guerard (2 foil, vgl. Anm. 294) mit Vorsicht aufzunehmen, da wir für die Feststellung der Länge der (regelmäßig auftretenden) Theodoret-Scholien keinerlei Vergleichsmöglichkeiten besitzen und außerdem nicht sagen können, welche von den anderen Scholiasten (in Betracht kommen nach den bisherigen Erfahrungen Gregor, Origenes, Kyrill und Philo) vertreten waren. Vgl. Anm. 464.

140*

Einleitung

LÜCKE461 [Nilus*62] [Lücke] 110,16 -δουσι - 111,5 άμέριμνον ( o m 110,17 δ ι ά - κ α ι ρ ό ν ; 111,5 κ α ι - 21 ψ υ χ ή ν ; brev 111,1 π ο λ ε μ ι κ α ΐ ς - 3 ε π ι μ ε λ ε ί α ς ) THEODORET

[+ G r e g o r ]

Σολομώντα - κλίνης σημαίνεται 463

Cant 3.9a-10e OHNE ZUWEISUNG [Niius]

112,1 To - 116,18 γάλα [Lücke]464 ( o m 113,1 κ α ι - καλε"ι; 113,3 ο τ ε - 4 θ ε ό ς ; 113,10 έφ' 114,15 ο ύ - ό δ ε ύ σ α ν τ ο ς ; 115,19 τ η ς - 22 γ ε ν ό μ ε ν ο ν ; κ α ι - 8 δ η λ ο ΐ ; 116,11 Π ώ ς - 14 ά μ ε μ π τ ο ς ; 116,17 δ ι ά 113,4 έ κ - 5 έ μ ο ί ; 113,6 φ έ ρ ε σ θ α ι - 7 ά π ο φ έ ρ ε σ θ α ι ; φ η σ ί ν - 17 ώ φ ε λ ο ϋ μ α ι )

- ν υ μ φ ί ο ς ; 114,2 ά ν θ ρ ω π ο ι - 5 Κ α ι ; 116,4 π ο λ υ ω ν ύ χ ο υ - 4 / 5 έ κ τ ά σ ε ι ; 116,6 - 18 μ έ ν ; b r e v 112,2 π ε ρ ί - 5 φ ο ρ ε ΐ ο ν ; 113,15 έ ά ν - 17 π ρ α γ μ α τ ε υ ό μ ε ν ο ς ; 115,12

LÜCKIF65

LÜCKE 466 LÜCKE467 LÜCKE468 LÜCKE469 LÜCKE 470

461

D i e s e r L ü c k e ist d a s K e i m e n o n C a n t 3,7a - 8d z u m O p f e r g e f a l l e n . O b eine S c h o l i e n z u w e i s u n g v o r h a n d e n w a r , ist w e g e n d e r L ü c k e n i c h t feststellbar. 463 N u r die ersten 12 Z e i l e n e n t h a l t e n eine (stark r a f f e n d e ) T h e o d o r e t - P a r a p h r a s e , vgl. M P G 81, 120 D 5 sq. + 121 A 1 0 sq. + C 9 + C 1 3 - D l + 1 2 4 A 3 - 1 0 + B l - 5 . N a c h e i n e m k u r z e n S p a t i u m f o l g e n d a n n s e h r frei n a c h g e s t a l t e t e A u s z ü g e aus der G r e g o r - P a r a p h r a s e d e r P r o k o p - K a t e n e , vgl. M P G 8 7 b , 1625 B 8 - 1 3 + C 4 - 6 + C 1 0 - 1 5 + D 3 - 5 + D 7 - 1 2 + 1628 A 1 2 sq. + B 3 sq. + B 6 - 9 + B 1 1 - 1 3 + C 3 - 6 . 462

464

E s f e h l e n m e h r e r e Blatt; a n g e s i c h t s d e r K ü r z u n g s t e n d e n z e n in C ist e i n e g e n a u e r e U m f a n g s b e s t i m m u n g nicht m ö g l i c h ; vgl. a u c h A n m . 4 6 0 . I m ü b r i g e n ist dies d i e letzte Stelle, an d e r sich T e x t gestalt u n d U m f a n g d e r N i l u s - S c h o l i e n in C d u r c h die Hss. d e r H a u p t f o r m I k o n t r o l l i e r e n lassen.

465

Es fehlt z u m i n d e s t d a s T h e o d o r e t - S c h o l i o n . O b n o c h a n d e r e S c h o l i a s t e n (vgl. A n m . 4 6 0 ) zitiert w a r e n , ist n i c h t feststellbar.

466

D i e s e r L ü c k e ist das K e i m e n o n C a n t 3,1 l a - e m i t s a m t d e r d a z u g e f a l l e n ; A n g a b e n ü b e r d e n U m f a n g sind nicht m ö g l i c h . 467 D i e s e r L ü c k e sind hier d a s K e i m e n o n C a n t 4 , l a - c u n d die d a z u g e f a l l e n . A n g a b e n ü b e r den U m f a n g sind nicht m ö g l i c h . 468 D i e s e r L ü c k e ist hier d a s K e i m e n o n C a n t 4 , l d . e u n d die dazu g e f a l l e n . A n g a b e n ü b e r d e n U m f a n g sind nicht m ö g l i c h . 469 D i e s e r L ü c k e ist hier das K e i m e n o n C a n t 4 , 2 a - d und die d a z u g e f a l l e n . A n g a b e n ü b e r den U m f a n g sind nicht m ö g l i c h . 470

gehörenden Scholien z u m Opfer gehörenden Scholien z u m Opfer gehörenden Scholien zum Opfer gehörenden Scholien z u m Opfer

D i e s e r L ü c k e ist hier das K e i m e n o n C a n t 4 , 3 a . b u n d die dazu g e h ö r e n d e n S c h o l i e n z u m O p f e r g e f a l l e n . A n g a b e n ü b e r den U m f a n g sind nicht m ö g l i c h .

Die Struktur von C - Übersicht

141*

LÜCKE471 LÜCKE472 LÜCKE473 LÜCKE

[NILUS]474

[Lücke] 128,5 -βείας - 130,20 άπεκυήθησαν (om 129,3 έπειδή - 6 κ ε ί μ ε ν α 4 " ) THEODORET

ακολούθως μαστοί - παρόντα πράγματα 476 GREGOR

δίδυμος - βίον άπάσης 477

Cant 4,6b.c478 NILUS

131,1'Επειδή - 133,10 την τοϋ [Lücke]479 LÜCKE480

LÜCKE481 LÜCKE482 LÜCKE

[NILUS 483 ]

[Lücke]137,l -φθαλμών - 138,23 έστιν

4,1

Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 4,3c.d und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 4,4a-d und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 4.5 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 4,5a-6a zum Opfer gefallen. 474 Auf der ersten Stelle nach dem Keimenon steht in der Regel das Nilus-Scholion; ob es eine Zuweisungssigle hatte, ist wegen der Lücke nicht feststellbar. 475 Da Hauptform I im Nilus-Scholion zu Cant 4,ld.e (vgl. Anm. 464 und p. 121,6 der Ausgabe) abbricht und damit als Kontrollinstanz für C ausfällt, sind Angaben über die Textkürzungen von C nicht mehr möglich. Vielmehr ist die Hauptform II, die durch C bis zum Einsetzen von D allein konstituiert wird, von nun an der den Nilus-Text am vollständigsten reproduzierende Überlieferungsträger. Welche Einbuße das für die Vollständigkeit und Unversehrtheit des Nilus-Textes bedeutet, zeigt ein Blick auf die bisherigen Angaben. Für den hier vorliegenden Ausnahmefall, dass C einen kürzeren Text bietet als die noch stärker kürzende Hauptform III, ist diese Stelle der einzige Beleg. 4.6 Recht freie, stark kürzende Wiedergabe von MPG 81, 132 C7 - 133 A9. 4.7 Kurzwiedergabe der Gregorparaphrase der Prokop-Katene, vgl. MPG 87b, 1649 C1 - 1652 A l . 478 Cant 4,7a fehlt hier also. 479 Es fehlen mehrere Blatt; angesichts der Kürzungstendenzen in C ist eine genauere Umfangsbestimmung nicht möglich; vgl. auch Anm. 460 und Anm. 464. 480 Es fehlt zumindest das Theodoret-Scholion, vgl. Anm. 460 und Anm. 464. 481 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 4,8a-d und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 482 Dieser Lücke ist Keimenon Cant 4,9a-c zum Opfer gefallen. 483 Auf der ersten Stelle nach dem Keimenon steht in der Regel das Nilus-Scholion, von dem die ersten beiden Sätze fehlen; ob eine Zuweisung vorhanden war, ist wegen der Lücke nicht erkennbar.

472

142*

Einleitung

THEODORET

τό έκαρδίωσας - πρακτική άρετή484 GREGOR

[+ Origenes]

παρά τών φίλων - αύξησνν κάλλους 485

Cant 4.10a-c NILUS

139,1 Βελτίωσιν - 141,13 έπιτήδευμα THEODORET

πλείονα φησι - κατά τον ' Ησαίαν 486 GREGOR

έπισφραγίζει ό νυμφίος - έπιτάγμασιν 487

Cant 4.11a-c OHNE ZUWEISUNG

[Nilus]

141,14Της- 143,7 θυμηδίςι THEODORET

χείλη της - θεφ προσεφέρετο 488

Cant 4.12a.b NILUS

143,8 έστν - 145,19 πάλιν THEODORET

[+ Gregor + Apolinarius]

κήπον μέν - διάνοιαν έχει 489

Cant 4.13a-15b NILUS

146,1 Τά - 148,2 προσή- [Lücke]490 LÜCKE491

484

Freie, vor Abänderungen der Textfolge nicht zurückscheuende Wiedergabe, vgl. MPG 81, 140 B 1 2 - 1 5 + 1 3 7 D 7 - 140 A2 + 140 B12 sq. + B8-12 + A8-10 + B1 + A4 sq. (in dieser Reihenfolge). 485 Die ersten 17 Zeilen bieten eine (zunächst eng am Text bleibende, dann in Paraphrase übergehende und zum Schluss wieder zum Text zurückkehrende) Wiedergabe der Gregorparaphrase der Prokop-Katene, vgl. MPG 87b, 1656 D4 - 1657 A12. Die letzten 3 Zeilen gehen auf Origenes zurück (vgl. MPG 17, 272 D3-5). Der Scholiastenwechsel ist durch nichts kenntlich gemacht. 486 Freie Theodoret-Paraphrase, vgl. MPG 81, 140 C5-7 + C3-5 + C7-9 + C14 - D2 + C12 + CIO (in dieser Reihenfolge). 487 MPG 87b, 1657 D2-7 (mit geringfügigen Auslassungen und Umstellungen). 488 Theodoret-Paraphrase (gekürzt), vgl. MPG 81, 141 B13 - C2 + C7-10 + C13 - D3 + 144 A6 sq. 489 Nur die ersten 10 Zeilen sind als Theodoret-Paraphrase identifizierbar (vgl. MPG 81, 144 A9 B2 + B4 sq. + B7-9 + B15 - C l ) ; ihnen folgt ein kleines Spatium. Die nächsten 13 Zeilen basieren auf der Gregorparaphrase der Prokop-Katene (vgl. MPG 87b, 1661 C4-14 + Dl + D3 sq. + D7-9). Die beiden letzten (durch ή eingeleiteten) Zeilen gehören laut Prokop-Katene (vgl. MPG 87b, 1661 B8-10) dem Apolinarius. 490 Es fehlen mehrere Blatt; angesichts der Kürzungstendenzen in C ist eine genauere Umfangsbestimmung allein auf der Grundlage der Texte nicht möglich; vgl. auch Anmerkungen 460 + 464; da die Lücke aber mit der Lagenmitte zusammenfallt, muss mindestens ein Doppelblatt fehlen. 451 Neben dem Rest des Nilus-Scholions fehlt zumindest das Theodoret-Scholion, vermutlich auch das Gregor-Scholion und möglicherweise noch ein weiteres (vgl. Anm. 460).

Die Struktur von C - Übersicht

143*

LÜCKE492 LÜCKE

[NILUS493]

LÜCKE

[THEODORET]

-ποχωρήσαι του - έκπεσόντος 494 GREGOR

ούχ ήρεμεΐν -έπικλιθείη 4 9 5

Cant 5,la-e NILUS

150,1 "Ηκουσεν - 153,16 πίετε THEODORET

είσελήλυθα - εργάζεται 496 GREGOR

γεγονώς εύθύς - και γάλακτος 497

Cant 5,2a.b NILUS

154,1 Τό - 155,15 μή [Lücke]498

LÜCKE

[THEODORET499]

LÜCKE500 LÜCKE501 LÜCKE502 492

Dieser Lücke ist das Keimenon 4,16a-d zum Opfer gefallen Auf der ersten Stelle nach dem Keimenon steht in der Regel das Nilus-Scholion, das hier aber der Lücke zum Opfer gefallen ist. Da Hauptform I zum Vergleich nicht mehr zur Verfugung steht, sind Angaben zum Umfang nicht möglich. 494 Der Anfang (gut 6 Migne-Zeilen im Volltext) fehlt; der erhaltene Text enthält die paraphrasierende Wiedergabe des Theodoret-Scholions zu Cant 4,16a-d mit MPG 81, 148 B l - 7 (+ Anklänge an B8-11) + B11 - C l . 495 Aus der Gregorparaphrase der Prokop-Katene, vgl. MPG 87b, 1668 Β11 - Cl (eng am Text) [+ C2-11, wofür aber nur gelegentliche Anklänge ins Feld gefuhrt werden können] + D2-5 (eng am Text) + 1669 B13 + B11 sq. (in sehr freier Kombination beider Stellen). 496 Paraphrase, vgl. MPG 81, 148 C6-10 (wenig gekürzt) + C15 - D6 + 149 A l - 7 (z.T. recht frei) + A9-11. 497 Auszüge aus der Gregorparaphrase der Prokop-Katene, sc. MPG 87b, 1669 C8-10 (fast wortgetreu) + C12-15 (mit Kürzungen) + D2-6 (stark gekürzt) + D6-8 (geringfügig gekürzt). 498 Es fehlen wohl mehrere Blatt; angesichts der Kürzungstendenzen in C ist eine genauere Umfangsbestimmung allein auf der Grundlage der Texte nicht möglich; vgl. auch Anmerkungen 460 + 464. 499 Ob neben dem Schluss des Nilus-Scholions und dem regelmäßig zu allen Keimena auftauchenden und deshalb auch hier anzusetzenden Theodoret-Scholion noch weitere Scholien fehlen, ist nicht sicher feststellbar, zu den Möglichkeiten vgl. Anm. 460. 500 Dieser Lücke ist das Keimenon Cant 5,2c-f mitsamt den dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen; Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 501 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 5,3a.b und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 502 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 5,4a-7c und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 493

144*

Einleitung

LÜCKE503 LÜCKE504 LÜCKE505 LÜCKE506 LÜCKE507 LÜCKE508 LÜCKE509 LÜCKE510 LÜCKE 5 " LÜCKE512 LÜCKE

[NILUS]

LÜCKE

[THEODORET]

LÜCKE

[GREGOR]

[Lücke] διδάσκει τοίνυν - κρείττονι 513 ORIGENES

ού τοΰ προτέρου - νοητών θεωρία 514 Folgt Keimenon Cant 6,8a - 9e; dafür und fur den Aufbau der restlichen Katene vgl. die Seiten 108* bis 115*.

503 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 5,8a-d und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 504 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 5,9a.b und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 505 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 5,10a-13b und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 506 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 5,14a-16c und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 507 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 6,la-c und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 508 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 6,2a-c und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 509 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 6,3a.b und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 510 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 6,4a-c und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 511 Dieser Lücke ist hier das Keimenon Cant 6,5a.b und die dazu gehörenden Scholien zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 512 Dieser Lücke ist Keimenon Cant 6,5c-7d zum Opfer gefallen. Angaben über den Umfang sind nicht möglich. 513 Der Text basiert auf der Gregorparaphrase der Prokop-Katene, vgl. MPG 87b, 1712 C l - 4 (wortgetreu) + C14 - D3 (wortgetreu) + 1713 A1-15 (mit Kürzungen im Mittelteil). 514 Vgl. MPG 17, 277 A 1 6 - B 4 .

Die Struktur von Hauptform II - Zusammenfassende Bewertung

145*

c. Zusammenfassung und Auswertung der Übersicht Bei C handelt es sich um eine Breitkatene mit einem festen, graphisch hervorgehobenen515 Keimenagerüst und mehreren Scholien zu jedem Keimenon. Zitiert werden Scholien von Nilus, Theodoret (und, im Zusammenhang damit, gelegentlich Stücke aus der 3 Väter-Katene 516 ), Gregor von Nyssa, Origenes, 5 ' 6 " Kyrill von Alexandria, Philo von Karpasia/Karpathos und Apolinarius. Bisweilen ersetzt auch ein ετερος, ά λ λ ο ς , ά λ λ ο υ oder ά λ λ ω ς die Autorenzuweisung. Doch werden diese Art Zuweisungen nie auf den Rand ausgerückt. 517 Je einmal (vgl. Anm. 348 und Anm. 358) sind auch die Zuweisungssigla für Philo und Apolinarius in den Text eingebettet und werden am Rand nicht wiederholt. All dies legt die Vermutung nahe, dass diese Stücke einer (ähnlich zugerüsteten) Katenenvorlage entstammen (vgl. auch Anm. 525).

Beginn und Ende der jeweiligen Scholien sind nicht immer sicher abgrenzbar, da einerseits Gliederungshinweise und Zuweisungssigla häufig fehlen und andererseits die Texte so stark gekürzt und paraphrasiert sind, dass selbst der Vergleich mit den Vollkommentaren (so sie denn vorliegen) nicht immer zu eindeutigen Ergebnissen führt. Regelmäßig zitiert werden Nilus, Theodoret und Gregor, alle anderen nur sporadisch und, wie gesagt, vermutlich aus einer Katenenvorlage. Darauf deuten neben den soeben genannten Hinweisen vor allem die textlichen Übereinstimmungen mit der Prokop-Katene, die damit wohl (zumindest als mittelbare, wenn auch noch einmal stark überarbeitete) Vorlage identifiziert wäre. Auch die außerordentlich stark gekürzten Gregor-Scholien könnten aus dieser Katenenvorlage stammen; denn ihr Text steht den frei paraphrasierten Gregor-Scholien der Prokop-Katene wesentlich näher als dem Originalkommentar oder den Gregor-Scholien in R; sie sind mit denen der Prokop-Katene allerdings nicht identisch; denn ihr Text ist nicht nur wesentlich kürzer, sondern enthält (trotz aller Kürzungen) auch Inhalte, die (zwar im Vollkommentar, aber) nicht in den Scholien der Prokop-Katene nachweisbar sind. Aus einer Katenenvorlage scheinen auch die ebenfalls stark gekürzten und teilweise nur in Paraphrase vorliegenden Scholien des Theodoret zu stammen. Ein deutlicher Hinweis darauf ist das gelegentliche Auftauchen von Stücken aus der 3 Väter-Katene, das sich am leichtesten als unwillkürliche Übernahme aus einer entsprechenden Katenenvorlage erklären ließe. Eine Konkretisierung dieser Vermutung ist gleichwohl schwierig; denn es gibt zwar eine Katene, die vom Inhalt her hier in Betracht gezogen werden könnte, 518 doch kommt sie in der vorliegenden Form aus chronologischen Gründen als

515 Die Keimena stehen in Majuskel und werden am Rand zusätzlich durch Doppeldiplen hervorgehoben; meist findet sich auch ein kleines Spatium vor und hinter dem jeweiligen Lemma; gelegentlich (cf. Cant l,9a.b; l,10a.b; 3,5a-c) wird der Lemmabeginn durch ein kleines Kreuz gekennzeichnet (eine kritische Funktion dieser Zeichen ist jedenfalls nicht erkennbar). Die erste Scholienzeile nach dem Keimenon beginnt mit Ekthese. 516 Dabei handelt es sich um frei paraphrasierte Texte aus den Kommentaren des Nilus und des Gregor (sowie anderer Autoren), angereichert mit Gedanken aus der Feder des Maximus Confessor (der selbst keinen Kommentar zum Hohelied verfasst zu haben scheint); vgl. unten pp. 222* - 228*. 5I6 · Origenes-Scholien tauchen in nennenswerter Zahl erst nach dem Ende des Gregor-Kommentars (bei Cant 6,9) auf, davor nur dreimal. 517 Bei den so bezeichneten Scholien handelt es sich meist um Theodoret- oder Gregor-Scholien.. 518 Sie enthält Scholien des Theodoret-Kommentars, der 3 Väter-Katene und (politische Verse) des Psellus (gestorben 1078) zum Hohelied in erstaunlicher Vollständigkeit, stammt aber in dieser Zusammenstellung jedenfalls frühestens vom Ende des 11. Jhdts., vgl. Clavis IV, C81 sowie Bossina, [Anm. 373], bes. pp. 35 sq.

Einleitung

146* V o r l a g e nicht in Frage.

519

W i r v e r m u t e n d e s h a l b e i n e V o r g ä n g e r - K a t e n e , in der d i e V e r s e

d e s P s e l l o s n o c h fehlten. Ein s o l c h e r V o r g ä n g e r könnte dann die A u s g a n g s b a s i s für die T h e o d o r e t - T e x t e in der C-Tradition gebildet 5 2 0 und s o das E i n d r i n g e n der 3 V ä t e r - S t ü c k e , fiir das s o n s t k a u m e i n e Erklärung z u f i n d e n ist, begünstigt haben. A n d e r e r s e i t s besteht auch

zwischen

den

Theodoret-

und

den

Gregor-Scholien

oft

ein

sehr

enger

Z u s a m m e n h a n g . S o wäre es denkbar, dass die G r e g o r - S c h o l i e n in dieser V o r g ä n g e r K a t e n e ursprünglich an der Stelle der P s e l l o s - S c h o l i e n g e s t a n d e n h a b e n u n d d i e s e n Platz m a c h e n m u s s t e n . Ein R e a l b e l e g für e i n e s o l c h e K a t e n e n f o r m ist allerdings b i s l a n g nicht nachweisbar. H i n z u k o m m t , dass g e l e g e n t l i c h z w i s c h e n die Gregor- u n d T h e o d o r e t S c h o l i e n a u c h S c h o l i e n anderer Autoren treten, 5 2 1 die erkennbar a u f die P r o k o p - K a t e n e z u r ü c k g e h e n ; in ihr die Grundlage ( w e n n auch nicht die unmittelbare V o r l a g e ) für die Gregor- und T h e o d o r e t - S c h o l i e n z u s e h e n , erscheint daher einleuchtender.

Die Annahme, dass auch die Nilus-Scholien einer bereits bestehenden Katenen-Tradition entnommen sind (und nicht etwa einer späteren Textstufe des Original-Kommentars), liegt angesichts dieses Umfeldes sehr nahe. In Betracht käme hier in erster Linie eine Katene der Hauptform I. Und dieser Verdacht wird durch eine weitere Beobachtung noch verstärkt: Bei genau jenen Keimena, die in der Hauptform I die Doppelfiinktion (als Bestandteil und als Strukturelement) ausüben, bietet C die Lemmata in doppelter Ausführung. 522 Die Überlegung, es könne sich dabei um die Reste einer anderen Struktur, eben der Struktur von Hauptform I, handeln, liegt daher zumindest nahe. Wie bereits mehrfach dargelegt, sind Scholien der Autoren Origenes, Kyrill von Alexandrien, Philo von Karpasia/Karpathos und Apolinarius von Laodicaea nur sporadisch nachweisbar. Und obwohl sie vermutlich der (ihre Scholien stark kürzenden) Prokop-Katene entnommen sind, sind sie vor ihrer Aufnahme noch einmal (und z.T. erheblich) komprimiert worden. Dass sie unter diesen Umständen (obwohl sie meist das Ende der jeweiligen Scholienkomplexe bilden und folglich vor dem nächsten Keimenon stehen und somit, wie wir aus Hauptform I wissen, 519

C wird gewöhnlich auf das 10./11. Jahrhundert datiert (vgl. oben p. 112*, Anm. 291); uns schiene auch das 12. Jhdt. möglich, doch haben wir bei den Minuskeln kein sicheres Urteil. Aber gleichgültig, welche Datierung das Richtige trifft, der Begründer der C-Tradition, die (wie D zeigt) deutlich vor dem 10. Jhdt. beginnt, kann nicht Scholien aus einer Handschrift übernommen haben, die bereits Psellus-Texte enthielt. Anders sehen die Dinge natürlich aus, wenn diese Katene auf eine Vorlage zurückgeht, in der die Psellus-Texte noch fehlten. 520 An eine direkte Übernahme ist nicht zu denken, da die Theodoret-Texte in dieser Katene ebenso wenig einer Bearbeitung oder gar Kürzung unterworfen worden sind wie die 3Väter-Katene oder die Psellusverse zum Canticum. Voraussetzung für eine solche Übernahme wäre natürlich, dass die Abgrenzung der Scholien unklar war, so dass Missverständnisse leicht auftreten konnten. 521 Vgl. z.B. bei Keimenon Cant l,15a.b. 522 Einmal am Ende des Nilus-Scholions in Kurzform (um die Keimenaeinleitungen nicht in der Luft hängen zu lassen und doch eine vollständige Keimenadoppelung zu vermeiden); diese Kurzlemmata haben allesamt nur die Bestandteilsfunktion (vgl. die Anmerkungen 404, 409, 421, 425 und 459). Sodann vor dem folgenden Scholienkomplex, wo das Keimenon die Aufgabe als Strukturelement erfüllt. Wenn Guerard, SC 403, in der Ausgabe dasselbe Keimenon zweimal (und beide Male mit vollständigem Text) abdruckt, so halten wir dieses Verfahren für verfehlt, da hier übersehen wird, dass diese Keimena in der Handschrift C, die Guerard für die Leithandschrift hält, eben nicht die Doppelfunktion wahrnehmen; diese Doppelungen sind ein Tribut an das übernommene Katenenformat einerseits und die bei der Übernahme vollzogene Umstellung der Nilus-Scholien andererseits. Sie sind mithin ein Spezifikum der Hauptform II.

Die Struktur von Hauptform II - Zusammenfassende Bewertung

147*

die Struktur der Katene theoretisch stark bestimmen könnten) für die Grundstruktur dieser Katene bedeutungslos sind, liegt auf der Hand. Aber auch die ständigen Autoren sind vor ihrer Übernahme in die Katene einer stark kürzenden Überarbeitung unterzogen worden und liegen streckenweise nur noch als Paraphrase vor. Am stärksten betroffen sind die Gregor-Scholien, die höchstens noch 20% des ursprünglichen Textes transportieren. Und obwohl Nilus- und Gregor-Scholien in den drei die Ausgabe tragenden Hauptformen den Kern der Katenen bilden, ist hier eine strukturbestimmende Funktion dieser Scholien, aus der sich eine Bevorzugung der Gregor-Texte für die Gestaltung der Katene ablesen ließe, nicht erkennbar. Die nächste Stelle nehmen die TheodoretScholien ein, die weniger als die Hälfte des ursprünglichen Kommentars überliefern. Sie stehen durchweg an zweiter Stelle und bewahren gelegentlich noch Spuren einer älteren Struktur.523 Eine strukturbestimmende Aufgabe könnte man diesen Scholien aber nur dann zusprechen, wenn man voraussetzen dürfte, dass die Ausgangskatene für die C-Tradition eine Nilus-Theodoret-Katene gewesen wäre, eine Katene also, die nur Nilus- und Theodoret-Scholien beherbergt hätte. Da die Struktur des Theodoretkommentars in Bezug auf die Abteilung der ausgelegten Verse aber mit jener der C-Tradition sehr häufig nicht übereinstimmt, ist es müßig, diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Bleiben noch die NilusScholien. Sie sind anscheinend den geringsten Kürzungen ausgesetzt worden. Gegenüber dem Text der Hauptform I, der vollständigsten Form der Überlieferung, haben sie nur etwa 25% ihres Umfangs eingebüßt. Das könnte für eine gewisse Bevorzugung dieses Textes sprechen. Eine weitere Beobachtung tritt hinzu: Für die Einleitung zur Gesamtkatene findet im gegenwärtigen Stadium nur das Proömium des Nilus Berücksichtigung. Die Prolegomena anderer Autoren bleiben entweder völlig unbeachtet oder werden den Scholien zu Cant 1,1 zugeordnet. 524 Allerdings ist die Struktur der Katene in diesem Bereich stark gestört, so dass die Möglichkeit besteht, dass in der ursprünglichen Fassung auch das Theodoret-Proömium berücksichtigt war (vgl. Anm. 397), so dass aus dieser Beobachtung Rückschlüsse auf eine Sonderstellung der NilusScholien nicht gezogen werden dürfen. Dagegen ist an der Tatsache, dass das Nilus-Proömium den Auftakt der Katene bildet, nicht zu rütteln und dies wiederum ist ein deutliches Indiz für die besondere Bedeutung der Nilus-Scholien für die Katenenstruktur. Und noch eine dritte Beobachtung ist wichtig: Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, nehmen 523

Vgl. Anmerkungen 347, 401a, 409, 451 und 459. Ob die hier aufscheinende Struktur die des Original-Kommentars ist oder (wahrscheinlicher) die einer Katene, für die die Theodoret-Scholien strukturbestimmend waren, ist nicht sicher entscheidbar; dass Cant l,2b-3a durch die TheodoretÜberleitung die Doppelfunktion wahrnimmt (vgl. Anm. 401a) ist wohl dem Zufall zu verdanken, d o c h s e i schon jetzt daraufhingewiesen, dass die gemeinsame Vorlage der Hauptformen II und III (= C " P S ) neben den Nilus-Scholien auch Theodoret-Scholien enthalten haben muss. 524

Vgl. Anm. 398.

148*

Einleitung

die Nilus-Scholien immer die erste Stelle hinter dem Keimenon ein.525 Auch dies könnte ein Hinweis auf die strukturgebende Funktion der Nilus-Scholien sein. In unseren methodischen Vorüberlegungen (vgl. oben pp. 12* - 15*) hatten wir daraufhingewiesen, dass entweder (bei Vorwärtsverknüpfung der Lemmata) die letzte Stelle vor dem Keimenon oder (bei Rückwärtsverknüpfung der Lemmata) die erste Stelle nach dem Keimenon strukturbestimmend wirken können. Da in C für die Nilus-Scholien auf die Position vor dem folgenden Keimenon verzichtet ist und die nach vorn weisenden Verknüpfungen damit de facto ins Leere gehen, wäre zu prüfen, ob Zahl und Art der vorhandenen Rückwärtsverknüpfungen den Schluss zulassen, dass der Begründer der C-Tradition diesen Weg bewusst gewählt hat, um die Nilus-Scholien auf diese Weise die Struktur der Katene bestimmen zu lassen. Nun ist die Zahl solcher Anbindungen durchaus beachtlich. Vergleiche ζ. B. p. 7,1 δ δέ λέγει τοιοϋτόν έστιν mit Bezug auf das Keimenon Cant 1,2a und dieselbe Formulierung p. 41,1 mit Bezug auf Cant 1,12b - 13b oder p. 58,5 α ϋ τ η τοϋ ν υ μ φ ί ο υ έστίν ή φωνή mit Bezug auf Cant 2,2a.b; auch die übrigen Scholienanfange, die ein rückverweisendes Demonstrativum enthalten, dürfen hier wohl angeführt werden (vgl. z.B. p. 103,4 zu Cant 3,5a-c: τοΰτο δεύτερον ορκίζει; p.120,3 zu Cant 4,la-c: ήδε μεν ε'ίρηται ταϋτα; ρ. 136,5 zu Cant 4,9a-c: ό νυμφίος ... τ α ϋ τ ά φησιν; ρ. 158,1 zu Cant 5,4a - 7c: ταΰτα πάσχει). Hinzu kommen Wendungen wie p. 69,9: π ο λ λ ή ν μέν ά π ο ρ ί α ν έχει το ρητό ν (mit Bezug auf Cant 2,7a-c), p. 117,4: τίς μεν ο ύ ν ό ταΰτα λέγων ά δ η λ ο ν (mit Bezug auf Cant 3,lla-e), p. 121,1: ώς μέν προς τό ρητόν ο υ δ έ ν έχει κ ο ι ν ό ν ή σύγκρισις (mit Bezug auf Cant 4,ld.e) und 122,10: ομοίως και τοΰτο κατά λέξιν α δ ι α ν ό η τ ο ν (mit Bezug auf Cant 4,2a-d), die auf andere Weise den Bezug zum vorangehenden Lemma herstellen.

Zudem fällt auf, dass im Anfangsbereich der Nilus-Scholien (die solche Verknüpfungen ja per definitionem enthalten müssen) trotz erheblicher Kürzungen im übrigen Text, nie gestrichen ist und dass die rückwärts weisenden Verbindungsfloskeln über den ganzen Kommentar gleichmäßig verteilt sind. Beide Beobachtungen zeigen, dass Eingriffe an diesen Stellen vom Kompilator der C-Tradition nicht vorgenommen worden sind. Allerdings hatten wir diese Beobachtungen auch bei Hauptform I machen können, so dass es voreilig wäre, daraus Rückschlüsse auf die Art der Vorlage zu ziehen; die zu Grunde liegende Struktur kann ebenso so gut aus dem Original-Kommentar wie aus der Hauptform I übernommen sein. Entscheidende Bedeutung für die Lösung dieses Problems kommt der Gestaltung der Keimena zu, doch lassen sich weiterfuhrende Ergebnisse in diesem Zusammenhang nur durch einen Vergleich mit der Keimenagestaltung der Hauptform I gewinnen. Da dieser Vergleich der Hauptformen jetzt aber ohnehin durchgeführt werden muss, wollen wir die Diskussion darüber in einem größeren Zusammenhang fuhren (vgl. unten p. 153*sqq.).

S25

Vgl. die Anmerkungen 341 und 397.

Stemmamethodischer Vergleich der Hauptformen I und II

149*

IX. Vergleich der Hauptformen I und II 1. Stemmamethodischer Vergleich a. Vorbemerkung Abhängigkeiten zweier Texte werden durch das Medium ihrer Fehler sichtbar; das gilt auch fur Textformen. Aufgabe dieses Abschnitts muss es also sein, die Errores coniunctivi und separativi der Hauptformen I und II zusammenzustellen, um so Rückschlüsse auf das Verhältnis dieser beiden Hauptformen zu ermöglichen. Allerdings gibt es dabei Probleme. So müssen von dieser Zusammenstellung die Abweichungen in den Keimena ausgeschlossen bleiben, und zwar deswegen, weil sie in den Handschriften wegen ihrer prominenten Stellung oft Einflüssen ausgesetzt sind, die mit der Überlieferungsgeschichte der Scholien in keinem unmittelbaren Zusammenhang stehen526 und deshalb das Ergebnis nur verfälschen würden. Hinzukommt, dass bislang keine zufriedenstellende kritische Ausgabe des SeptuagintaTextes fur das Hohelied vorliegt, so dass eine überlieferungsgeschichtliche Einordnung der Textvarianten auch aus diesem Grunde gar nicht möglich ist. Ferner ist zu beachten, dass ein Vergleich der beiden Hauptformen durch die Lücken im Textbestand erheblich erschwert wird. So ist VR für den Nilus-Text nur in der ersten Hälfte des Kommentars vergleichbar (weil die Kommentierung mitten im Scholion zu Cant 4,ld.e abbricht) und auch innerhalb dieses Bereichs gibt es nicht unerhebliche Lücken oder Störungen.527 Andererseits hat auch C528 im Vergleichsbereich große mechanische Lücken529 und bietet zudem einen nicht unerheblich gekürzten Text,530 so dass auch von dieser Seite die Vergleichsbasis weiter eingeengt wird.531 Eingeschränkt wird die Vergleichbarkeit auch dadurch, dass beide Hauptformen nur in Bezug auf zwei Scholiasten (nämlich Nilus und Gregor) zueinander in Beziehung gesetzt werden können, da nur sie beiden Hauptformen gemeinsam sind. b. Die Errores coniunctivi der Nilus-Scholien Nach allem, was wir bisher wissen, ist die Überlieferung des NilusKommentars zum Hohelied nur zweigespalten (vgl. das Schema der Textentwicklung unten p. 243*). Wir haben also keine Handschriften, 526

Das zeigt sich am deutlichsten dann, wenn die Auslegung sachlich nicht mit dem Lemma übereinstimmt oder das Lemma im Verlauf der Auslegung in einer anderen Textform zitiert wird als im Keimenon angegeben. Der textkritische Apparat zu den Keimena bringt dafür eine Reihe von Beispielen. 527 Vgl. oben pp. 30* - 33» und 52* sqq. 528 Da D erst mit der Kommentierung zu Cant 6,8a-9e einsetzt, kommt nur C als Repräsentant der Hauptform II für diesen Vergleich in Betracht. 529 Vgl. oben pp. 139* - 141* und 143* sq. 530 Vgl. oben pp. 1 2 9 * - 141*. 531 Auslassungen von C gegenüber VR sind deshalb kein Hinweis auf die Unabhängigkeit von C, denn die Lücken sagen textkritisch nichts darüber aus, auf welcher Basis die Kürzungen durchgeführt worden sind.

150*

Einleitung

die letztendlich nicht auch aus der den Handschriften V, R und C gemeinsamen Vorlage fließen. Das macht die Zusammenstellung von Errores coniunctivi schwierig. Gleichwohl ist eine solche Zusammenstellung unabdingbar, denn nur so lässt sich - dem Ausgabenziel entsprechend - der Beweis fuhren, dass die Hauptformen I und II nicht unabhängig von einander aus verschiedenen Textstufen des ungekürzten Originalkommentars entstanden sind, sondern auf eine gemeinsame Vorlage zurückgehen. Streng genommen stellt sich mithin die Aufgabe, den Nilus-Text der Hauptformen I und II in eingehender Interpretation mit Hilfe stilistischer und inhaltlicher Kriterien daraufhin zu untersuchen, ob sich Errores finden lassen, die weder vom Autor selbst herrühren noch unabhängig von einander entstanden sein können, mithin also zwischen der Abfassung des Original-Kommentars und der ältesten Katenenvorlage in die Überlieferung eingedrungen sind. In erster Linie kommen hier jene Stellen in Betracht, an denen wir in der Ausgabe (durch drei Sterne, durch die Einfügung von Konjekturen oder durch einen Hinweis im textkritischen Apparat) einen Textausfall signalisiert haben. Natürlich ist der Rückgriff auf diese Stellen, da auf Interpretation beruhend, nicht frei von Subjektivität. Doch gibt es mindestens 30 solcher Korruptelen, und ihre Zahl wäre noch weit größer, wenn wir alle Stellen berücksichtigt hätten, an denen wir den Verdacht hatten, dass die Kommentierung nicht mehr vollständig vorhanden sei. 532 Zu den Passagen, bei denen wir aus einer Parallelüberlieferung (d.h. aus anderen Schriften des Nilus, aus der 3 Väterkatene 533 oder aus der Handschrift M 534 ) Textinformationen besitzen, die über das von Hauptform I und II Gebotene hinausgehen und die deshalb als Bindefehler fungieren können, gehören Stellen wie 28,1; 34,18.23sq.; 35,1; 37,16; 59,12-16; 59,17 - 60,2; 61,8-11; 63,3; 63,4-11; 73,18; 100,13. Auslegungsdefizite anderer Art, die denselben Zweck erfüllen, haben wir u. a. in 73,18 notiert, wo eine angekündigte Auslegung nicht durchgeführt wird, sowie in 83,14, 112,1 und 118,35.17 u. ö., wo Teile des Keimenons unkommentiert bleiben, obwohl ihre Deutung für das Verständnis des Textes wichtig wäre. Auch Inkonzinnitäten in der Satzbildung verstehen wir als Bindefehler; als Beispiele seien genannt 65,1 (es gibt nichts, worauf sich λ ο ι π ό ν sachlich beziehen könnte), 68,23 (der Genitivus absolutus hängt in der Luft), 75,13 (es ist nicht erkennbar, was der γάρ-Satz erklären könnte) und 78,8 (für das folgernde ο υ ν sind die Voraussetzungen nicht genannt). Bindefehler im herkömmlichen Sinne sind dagegen, wie gesagt, nur schwer nachzuweisen. Der fehlerhafte Genusgebrauch (vgl. 38,2/3; 89,5 sq.; 91,2/3; 110,15 und weitere Stellen außerhalb der Vergleichszone) lässt sich wohl nicht anführen, da Fehler dieser Art in dieser Häufigkeit eher dem Autor selbst als einem Abschreiber zuzutrauen sind. So bleibt nur eine Stelle, nämlich 100,3, wo der Kontext den Beweis dafür liefert, dass (statt des kaum verständlichen κ ο ι ν ό ν ) κ υ ρ ι α κ ό ν zu lesen ist.

c. Die Errores separativi der Nilus-Scholien Neben diesen Errores coniunctivi sind jeder der beiden Hauptformen auch eine ganze Reihe von separativi eigen, nämlich der Hauptform I 532

Indessen sind wir mit den Lückenhinweisen sehr sparsam umgegangen, da sich ja nicht ausschließen lässt, dass auch der Originalkommentar gelegentlich etwas unkommentiert gelassen hat. Nur wo die Phrasierung und/oder Informationen aus anderen Quellen, denen man indessen keineswegs blindlings vertrauen kann (vgl. die in den Anmerkungen. 533 und 534 genannten Darstellungen), einen deutlichen Anhalt boten, haben wir von diesen Hinweisen auf Lücken in abgestufter Form Gebrauch gemacht und sie im textkritischen Apparat dann auch regelmäßig begründet. 533 554

Vgl. die Darstellung der „weiteren Überlieferungsform" a (pp. 222* - 228*). Vgl. die Darstellung der „weiteren Überlieferungsform" b (pp. 228* -235*).

Stemmamethodischer Vergleich der Hauptformen I und II

151*

gegenüber der Hauptform II etwa 250 Eingriffe und der Hauptform II gegenüber der Hauptform I etwa 500 Eingriffe. Da jedoch die Errores separativi der Hauptform I identisch sind mit den coniunctivi der Handschriften V und R, genügt es hier, einige Beispiele für die separativi der Hauptform II anzuführen: 535 13,9 ούτως - 15 κ α θ α ρ ά (lacuna in V) R] om CPS 48.5 post κόσμω add διά σ α ρ κ ό ς CPS 48.6 και - σ ά ρ κ α VR] om CPS 51,14 φ η σ ί ν VR] om CPS 64,2 ώς - 14 ένοπτριζόμενοι VR] om CPS 71,16 πρός - 17 και VR] om CPS 84.2 έ ν - γη VR] om CPS 85.4 έ λ θ έ - 5 προτειχίσματος VR] om CPS 86,1 έ ν - 6 Χριστός VR] om CPS 86,9 μιμούμενη - 10 πέτρας VR] om CPS 87,8 μ ο υ - 10 φωνή ν VR] brev CPS 92,13 τούτους VR] οΰς CPS 92.13 ό μ έ ν VR] om CPS 92.14 ά π ό σ τ ο λ ο ς VR] Π α ΰ λ ο ς CPS 92.15 δς - 18 α υ τ ο ύ ς VR] om CPS 93.3 μ α θ ο ΰ σ α - 4 έστίν VR] om CPS 95,15 άντι - 16 κρίνοις VR] om CPS 98.5 και - 6 σκορπιών VR] om CPS

Ergebnis: Die Hauptformen I und II sind nach ihren Nilus-Texten miteinander eng verwandt. Sie gehen wohl auf eine gemeinsame Vorlage zurück Damit verglichen rühren die Errores separativi der Hauptform I von einem Kompilator her, der die Nilus-Texte nicht nach bestimmten Prinzipien hermeneutischer und theologischer Art überarbeitete, sie auch nur wenig kürzte und in der Regel nur durch kleinere, deutlich erkennbare und deshalb eliminierbare Eingriffe veränderte. Deswegen können diese Eingriffe die kritische Funktion von Trennfehlern erfüllen. Etwas anders liegen die Dinge bei den Errores separativi der Hauptform II: Sie lassen sich in 10 Gruppen aufteilen, nämlich 1. Schreib- und Lesefehler 2. Augenspringfehler 3. Auslassung von Wörtern und kleinen Sätzen 4. Auslassung von Parenthesen und Exkursen 5. paraphrasierende Umformungen zum Zwecke der Kürzung

535

6. Umstellungen 7. Abkürzung der Bibelzitate 8. Hypotaxe statt Parataxe 9. Einfügung verbindender Worte nach Kürzungen 10. paraphrasierende Umformungen zur Herstellung des Textanschlusses

Wie erst später beim Vergleich der Hauptformen II und III deutlich werden kann, sind die hier als Beispiele aufgeführten Errores nicht nur separativi der Hauptform II gegenüber der Hauptform I, sondern zugleich auch coniunctivi der Nilus-Texte der Hauptformen II und III. Sie beweisen damit zugleich, dass die Nilus-Texte der Hauptformen II und III gegen Hauptform I aus einer gemeinsamen Vorlage fließen. Natürlich ist dies zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erkennbar.

152*

Einleitung

Wie ersichtlich, handelt es sich (abgesehen von den unwillkürlichen Fehlern) in der Hauptsache um Kürzungen oder deren Folgen. Dabei wurde (oft in ausgesprochen flüchtiger und oberflächlicher Weise) nur ausgeschieden oder gestrafft, was für den Gedankengang nicht unbedingt notwendig erschien, der verbliebene Text wurde (mit Ausnahme einiger Verbindungsstücke) in der Regel nicht weiter angetastet. Irgendwelche hermeneutischen oder theologischen Absichten liegen dem Kürzungsvorgang jedenfalls nicht zugrunde. Da sich somit aber alle Eingriffe des Begründers der C-Tradition als Ausdruck derselben Tendenz verstehen, klassifizieren und damit (in der Regel) auch eliminieren lassen, können auch sie die Funktion von Errores separativi erfüllen.536 Mithin unterscheiden sich die Eingriffe der Begründer der beiden Hauptformen nicht grundsätzlich voneinander, sondern nur darin, dass der Begründer von Hauptform II die für die Nilus-Scholien in Hauptform I nur schwach ausgebildete Kürzungstendenz erheblich verstärkt: Hauptform II ist gegenüber Hauptform I um etwa ein Viertel des Textes gekürzt. d. Die in den Hauptformen I und II enthaltenen Gregor-Scholien In Bezug auf die anderen Scholiasten sind die Hauptformen I und II stemmamethodisch so gut wie unvergleichbar. Neben den Nilus-Scholien sind nämlich nur die Gregor-Scholien in beiden Textformen vorhanden. Aber während die Gregor-Scholien der Hauptform I den Text in der Regel zwar erheblich kürzen,537 innerhalb der so entstandenen Exzerpte aber wortgetreu überliefern, bestehen die Gregor-Scholien538 der Hauptform II aus stark kürzenden Paraphrasen, die dem gekürzten Gregor-Text der R-Tradition nicht gleichzusetzen sind und am ehesten den GregorScholien der Prokop-Katene nahe stehen, ohne ihnen indessen durchgehend zu folgen.539 Daraus folgt: Die Nilus-Texte wurden von den Begründern der Hauptformen I und II grundsätzlich anders behandelt als die GregorTexte (und, soweit vorhanden, die Texte anderer Autoren). Letztere wurden stark paraphrasiert und dienten vermutlich nur als Begleitmaterial; sie haben also einer fremdbestimmten, hermeneutischen Gesichtspunkten untergeordneten Bearbeitung unterlegen. Die Nilus-Scholien sind dagegen von derartigen Eingriffen in der Regel frei,540 ihnen scheint die Rolle des Leitgespanns zugedacht gewesen zu sein, das den 536

Und in anderem Zusammenhang auch von Errores coniunctivi, vgl. Anm. 535. Die Verhältnisse in V (Wiederherstellung des Original-Kommentars) sind das Ergebnis einer Sonderentwicklung, die auf V beschränkt bleibt. 538 Ebenso die Scholien der anderen Autoren in C, vgl. die Strukturübersicht pp. 129 sqq. und pp. 108 sqq. 53, Das ist daran erkennbar, dass ihr Text Informationen enthält, die in der Version der ProkopKatene fehlen, durch Vergleich mit dem Vollkommentar aber als gregorianisch zu erweisen sind. 540 Natürlich haben auch sie der Kürzung und Schematisierung unterlegen; aber diese Art von Veränderungen liegt im Wesen der Literaturform Katene; sie erfolgen, um den Kommentar katenenfahig zu machen, nicht um sie an andere Scholien anzugleichen. 537

Strukturanalytischer Vergleich der Hauptformen I und II

153*

Kurs der Katene bestimmt. Für Hauptform I ist das bereits erwiesen; für Hauptform II muss die folgende strukturanalytische Untersuchung diesen Nachweis erst noch erbringen. 2. Strukturanalytischer Vergleich der Hauptformen I und II a. Die Übereinstimmung in den Basiskriterien 1 und 2 (Überlieferungszusammenhang und äußere Form) Die strukturanalytische Untersuchung von Hauptform I hat ergeben, dass R*, die konstitutive Handschrift der Hauptform I, nicht Teil eines größeren Katenenverbandes gewesen ist. Ähnliches dürfte von Hauptform II gelten; jedenfalls sind die beiden Haupthandschriften C und D nicht Teil eines solchen. Zwar ging in der ursprünglichen Sammelhandschrift Ο. 1. 54 + 55 (vgl. p. 102*) der Canticum-Katene C eine Proverbien-Kommentierung (wohl kaum eine Proverbien-Katene, vgl. Anm. 290) unmittelbar voran, doch wurden diese beiden Schriften mit Sicherheit erst sekundär vom Schreiber der Sammelhandschrift zusammengebracht und jedenfalls nicht vom Begründer der C-Tradition als Einheit konzipiert. Eine andere Frage ist, ob eine der Vorlagen von CD eventuell Teil eines (jetzt verlorenen) Katenenverbandes war, aus dem sie herausgebrochen wurde, um (später) mit einer Proverbien-Katene eine neue Verbindung einzugehen. Bei der Analyse der Hauptform III wird sich nämlich zeigen, dass zwischen α und C irgendwo eine Zwischenstufe anzusetzen ist, die als Teil eines Katenenverbandes konzipiert gewesen sein könnte. Doch eilt diese Überlegung unserem bisherigen Kenntnisstand weit voraus.

Als Ergebnis bleibt deshalb zunächst festzustellen, dass sich die Hauptformen I und II nach dem ersten strukturanalytischen Basiskriterium (vgl. pp. 1 l*sqq., 52* und 98*) augenscheinlich in Übereinstimmung befinden. Auch in Bezug auf das zweite strukturanalytische Basiskriterium herrscht Übereinstimmung: Da nämlich die überlieferten Handschriften beider Hauptformen allesamt als Breitkatenen angelegt sind, wird man rückschließend folgern dürfen, dass auch die am Anfang der jeweiligen Hauptform stehende Katene eine Breitkatene541 war. b. Basiskriterium 3 (Autorenbestand und Scholienreihenfolge) Die Katenen der Hauptform I, so hatten wir festgestellt, beschränken sich durchgehend auf zwei Scholiasten, nämlich Nilus und Gregor. Diese Beschränkung ist deswegen auch für R* vorauszusetzen. Als zweites wesentliches Formprinzip, das damit ebenfalls für R* vorauszusetzen ist, hatten wir sodann die feste Struktur erkannt, für die die regelmäßig wiederkehrende Abfolge Keimenon - Gregor-Scholion - Nilus-Scholion konstitutiv war.

541

Für Hauptform I vgl. p. 98*; für Hauptform II ist diese Feststellung durch die Existenz von D zusätzlich abgesichert, da die Breitkatene dasjenige Katenenformat ist, aus d e m sich am einfachsten eine Texthandschrift (die D d e m äußeren Erscheinungsbild nach ja sein will), rekonstruieren ließ.

154*

Einleitung 542

Beides ist in C völlig anders. Denn C (und damit auch wohl die Ausgangskatene der Hauptform II) ist eine Mehr-Scholiasten-Katene, in der Nilus, Theodoret und Gregor von Nyssa zu allen Keimena zitiert werden (letzterer natürlich nur so weit, wie der Original-Kommentar reicht, d.h. bis Cant 6,9); daneben finden sich sporadisch Scholien der Autoren Origenes, Kyrill von Alexandrien, Philo von Karpasia/Karpathos und Apolinarius von Laodicaea (vgl. pp. 146* - 148*). Dabei bilden die Nilus-Scholien in aller Regel543 den Auftakt für den jeweiligen Scholienkomplex. Für die erste Katenenhälfte ist das gesichert durch den Vergleich mit der Hauptform I, die diese Zuordnung durchgehend bestätigt. Für die zweite Hälfte ist davon auszugehen, dass diese Regel auch da fortbesteht, wo die Autorensigla fehlen, 544 jedenfalls so lange, wie ein Text nicht aus inhaltlichen, stilistischen oder sonstigen Gründen einem anderen Scholiasten zugesprochen werden muss. 545

Damit ist die bevorzugte, strukturbestimmende Stellung der NilusScholien unmittelbar vor dem Keimenon (die für die Struktur der Hauptform I ja kennzeichnend war) in Hauptform II zwar aufgegeben, doch sei daran erinnert (vgl. p. 148*), dass die Nilus-Texte eine ganze Reihe von Rückwärtsverknüpfungen aufweisen, die für die Struktur der Hauptform I keine Rolle spielen konnten, in Hauptform II nun aber plötzlich zum Tragen kommen. Dass diese Anordnung der Scholienabfolge das Ergebnis einer bewussten, diesen Sachverhalt berücksichtigenden Entscheidung des Begründers der C-Tradition war, ist damit allein allerdings nicht zu beweisen. Umso wichtiger ist deshalb die Beobachtung, dass es noch andere Indizien gibt, die auf eine Bevorzugung des Nilus hinweisen. Dazu gehört vor allem die Sonderstellung des Proömiums, das an die Spitze der Gesamtkatene gestellt wird, während die Proömien der anderen Scholiasten unterdrückt oder dem Keimenon Cant 1,1 zugeordnet werden sowie die (im Vergleich zu den Scholien der übrigen Autoren) relativ zurückhaltende Kürzung der Nilus-Texte. Das Strukturprinzip der Katene ist dadurch klar erkennbar, es lautet: Keimenon Nilus - Theodoret - andere Autoren.546 Im Falle der „anderen Autoren" sind Bestand und Reihenfolge der Scholien durchaus nicht immer gleich. Bis Cant 6,9 einschließlich (= Ende des Gregor-Kommentars) lautet sie gewöhnlich: Nilus - Theodoret - Gregor sonstige (meist Origenes, dabei des öfteren unter dem Siegel ά λ λ ο υ oder ohne jede Kennzeichnung), danach: Keimenon - Nilus - Theodoret - sonstige Autoren (häufig 542

D muss wegen seines Sonderformats bei der Betrachtung der Katenenstruktur unberücksichtigt bleiben, nur dass in der Vorlage von D die Nilus-Scholien an erster Stelle standen, wird man wohl annehmen dürfen. 543 Für die beiden Ausnahmen vgl. Anm. 545. 544 Von den 87b Nilus-Scholien sind nur 22 mit Autorensiegel versehen und nach Cant 5,2a.b (dem Bereich also, aus dem der D-Text stammt) sind gar keine Zuweisungen an Nilus mehr anzutreffen. 545 Das ist zweimal der Fall, nämlich bei Cant 1,1, wo auf das Keimenon ein Text folgt, der Anklänge an die Kurzfassung des Gregorkommentars aufweist, wie sie in der Prokop-Katene (cf. MPG 87b, 1546 B3 1548 A4) vorliegt, aber etwas ausfuhrlicher ist, und bei Cant 8,6a-e, w o ein Origenes-Scholion auf das Keimenon folgt (vgl. Anm. 341); beides sind möglicherweise Spuren der Struktur einer älteren Vorlage, die der Begründer der C-Tradition umgebaut hat. 546 Die einen Text bieten, der an den Original-Kommentaren bisweilen kaum noch Anhalt findet.

Strukturanalytischer Vergleich der Hauptformen I und II

155*

Origenes, gelegentlich Kyrill von Alexandrien, Philon von Karpasia/Karpathos und Apolinarius). Die Zuweisung dieser Scholien und ihre Identifizierung ist weit weniger gut gesichert als die der Nilus-Texte, und zwar deswegen, weil sie einen sehr stark gekürzten, z.T. nur noch als Paraphrase vorliegenden Text bieten, der an den Original-Kommentaren bisweilen kaum noch Anhalt findet. Störungen in der Scholienabfolge gibt es (neben den beiden in Anm. 387 genannten Stellen) nur noch bei Keimenon Cant l,10a.b (vgl. oben Anm. 382). Dies allerdings ist eine Störung von der Art, wie sie ähnlich auch in Hauptform I zwischen den Keimena Cant 1,2b und 1,4f vorliegt. Diese Übereinstimmung könnte ein Hinweis darauf sein, dass diese Störung entweder bereits in der gemeinsamen Vorlage vorhanden war oder dass das äußere Erscheinungsbild dieser Vorlage zumindest von der Art war, dass es das Entstehen solcher Störungen begünstigte.

An all dem wird bereits jetzt deutlich, dass das Nilus-Material nicht nur in Hauptform I, sondern auch in Hauptform II eine Sonderstellung genießt und für das Gerüst der Katene und ihren Aufbau weitestgehend verantwortlich ist. Gleichwohl sind auch Unterschiede feststellbar: Denn während in Hauptform I noch Elemente des ursprünglichen Kommentars erkennbar waren, ist in Hauptform II der Vorgang der Katenenisierung deutlich weiter fortgeschritten. Vom ursprünglichen Kommentar ist Hauptform II weiter entfernt als Hauptform I. c. Βas is kriterium 4 (Incipit und Desinit der Nilus-Scholien) Vergleicht man nun, soweit das möglich ist,547 die Nilus-Scholien von Hauptform I nach Incipit und Desinit der Scholien mit denen von C, so zeigt sich eine bemerkenswerte Übereinstimmung: Die 30 in Betracht kommenden Scholien haben in beiden Überlieferungssträngen allesamt das gleiche Incipit und stimmen beim Desinit immerhin noch in 20 Fällen überein. Die Abweichungen lassen sich in drei Gruppen aufteilen. Die erste Gruppe wird gebildet durch die Scholien zu Cant 1,1 und zu Cantl,10a.b, wo die Differenzen auf einen (wohl erst im Laufe der Überlieferung entstandenen) Strukturfehler zurückgehen dürften, der sich dadurch verrät, dass C hier eine seinem Strukturprinzip zuwiderlaufende Scholienabfolge aufweist: 548 Das Nilus-Scholion ist jeweils in zwei Teile zerlegt, und das hat natürlich Auswirkungen auf Incipit und Desinit. Durch eine Korrektur dieses Fehlers ließe sich die volle Übereinstimmung zwischen beiden Überlieferungen schnell wieder herstellen. Da es sich aber um einen technischen Fehler handelt, könnte man diese Stellen auch ebenso gut jenem Bereich zuschlagen, der wegen technischer Defizite für einen Vergleich nicht in Betracht kommt. Sie tragen für die anstehende Frage nichts aus. Mehr Interesse können jene drei Stellen 549 beanspruchen, die sich ihrem Desinit nach von den Nilus-Scholien der Hauptform I dadurch unterscheiden, dass sie das (mit einem 547

Vgl. die Lückenangaben in den Übersichten oben pp. 28*sqq. und 108* sqq.

548

Das Strukturprinzip lautet: Keimenon - Nilus - andere Autoren. Für die hier vorliegende Störung

vgl. die Übersicht pp. 129* und 132*/133*. 549 Vgl. die Anmerkungen 404, 421 und 425. Dafür dass Cant 1,2a in Bezug auf die Nilus-Scholien sogar die Doppelfunktion ausübt (vgl. Anm. 400), gibt es zwei Erklärungen: Entweder handelt es sich um puren Zufall (schließlich ist dies die einzige Stelle, an der eine solche Doppelfunktion in Bezug auf die Nilus-Scholien nachweisbar ist; für ein ähnlich singuläres Phänomen in Bezug auf die Theodoret-Scholien vgl. Anm. 401a) oder wir haben hier den alsbald aufgegebenen Versuch vor uns, die in Hauptform I vorgefundenen Strukturzusammenhänge zu wahren.

156*

Einleitung

einem Verb des Sagens) endende Scholion um den ersten Halbvers des folgenden Keimenons erweitern. 550 Auffällig daran ist, dass diese drei Stellen genau mit denen identisch sind, deren Keimena in der Hauptform I die Doppelfunktion ausüben, indem sie zugleich Strukturelement und Scholienbestandteil sind. Da die Strukturfunktion durch die Neuorganisation der Scholienreihenfolge in der C-Tradition (wo die Nilus-Scholien am Anfang eines Scholienkomplexes stehen) hinfällig geworden ist, genügte es dem Kompilator, diese Verse, die beim nächsten Keimenon ja ohnehin voll ausgeschrieben werden mussten, nur anzudeuten. Da ein solches Verfahren nur auf der Basis einer der jetzigen Hauptform I zumindest ähnlichen Vorlage angewandt werden konnte, kann man diese drei Stellen mutatis mutandis auch jener Kategorie zuschlagen, deren Incipit und Desinit mit dem der Hauptform I übereinstimmt. Bleibt noch jene Gruppe von Stellen, bei denen sich das Desinit der Nilus-Scholien vom jeweiligen Pendant in der Hauptform I dadurch unterscheidet, dass der Schlusspassus in C nur verkürzt geboten wird. Diese Stellen sind ein Hinweis darauf, dass zwischen den Nilus-Scholien der Hauptform I und denen in C neben den zahlreichen Übereinstimmungen auch beachtliche Divergenzen bestehen. Dehnt man nun die Untersuchung jeweils auf den ganzen Scholientext aus (und dazu genügt ein Überfliegen der sog. Handschriftenleiste in der Ausgabe oder ein Blick auf die Strukturübersicht oben pp. 129*sqq.), dann stellt man sehr schnell fest, dass auch innerhalb der Scholien erhebliche Streichungen und Kürzungen vorgenommen worden sind. Ein genaueres Studium dieser Kürzungen zeigt überdies, dass sich auch in den gekürzten Passagen nie Texte finden, die in der Hauptform I (wo sie vorliegt) nicht vollständig(er) zu finden wären. Auch diese Beobachtung gibt Anlass zu der Vermutung, dass die Nilus-Texte von C nicht unabhängig von Hauptform I sein können: Wo ein Nilus-Scholion gekürzt ist, sind die Kürzungen auf der Basis des Textes der Hauptform I erfolgt. Dieses Ergebnis wird sich noch präzisieren lassen. Spätere Untersuchungen, genauer gesagt der Vergleich zwischen den Hauptform II und III, werden für beide Hauptformen eine gemeinsame Vorlage zu Tage fordern, die dafür verantwortlich gemacht werden darf, dass der NilusText der Hauptform II gegenüber dem der Hauptform I um ein Viertel kürzer ist.551

Angesichts dieses Befundes scheint der Schluss unausweichlich, dass zwischen den Nilus-Scholien der Hauptform I und jenen der Hauptform II ein Verhältnis der Abhängigkeit besteht: Entweder hat eine frühe Handschrift der R-Tradition für die Basishandschrift der C-Tradition die Vorlage gebildet oder beide Traditionen gehen auf eine gemeinsame Vorlage zurück; die Ergebnisse der stemmamethodischen Untersuchung (vgl. oben p. 151*) begünstigen die zweite Annahme. d. Basiskriterium 5 (Incipit und Desinit der Keimena) Vergleicht man nun Incipit und Desinit der Keimena in beiden Hauptformen, so stellt man eine unglaublich große Übereinstimmung fest. Abweichungen gibt es (abgesehen von zwei Ausnahmen) nur da, wo die 550 Q e r Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass C bei Gelegenheit auch mit den Theodoret-Scholien so verfährt (vgl. oben p. I I I * , Theodoret-Scholion zu Cant 8 , l a - 2 d ) . Dass dies mit der Herkunft auch dieser Scholien aus einer Katene zusammenhängt, ist daher wahrscheinlich. 551 D i e Handschrift C ihrerseits ist dadurch gekennzeichnet, dass sie diesem Kürzungsstreben der Hauptform II noch weiter nachgibt, den Nilus-Text aber nur noch geringfügig verändert, indem sie ihn durch kleine Auslassungen und Umformulierungen weiter strafft; das zeigt auch der Vergleich mit der Handschrift D, in der diese kleinen Veränderungen noch nicht durchgeführt sind ( w o m i t sich D auch entwicklungsgeschichtlich als die ältere Handschrift erweist). Für die Bewertung der CTradition haben diese Veränderungen j e d o c h keinerlei Bedeutung.

Strukturanalytischer Vergleich der Hauptformen 1 und II

157*

ursprüngliche Struktur in einer der Hauptformen nachweislich gestört ist552 oder mechanische Verluste553 einen Vergleich nicht erlauben. Bei den Ausnahmen handelt es sich zum einen um Keimenon Cant 1,10, das in C aufgeteilt wird in Cant l,10a.b (mit Scholien zu Cant 1,10a) und Cant 1,10b (mit Scholien dazu) und zum anderen um Keimenon Cant l,8a-d, von dem in C nur Cant 1,8a und die erste Hälfte von Vers 1,8b berücksichtigt wird. Im zweiten Falle scheint es sich um einen schlichten Irrtum zu handeln, zumal diese Verkürzung des Keimenons auf die Gestaltung der Scholien keinerlei Einfluss gehabt hat, sie kommentieren vielmehr das Keimenon in seiner ganzen Länge. Die erste Abweichung ist dadurch merkwürdig, dass die hier auftretende Störung von derselben Art zu sein scheint wie die Störungen im Eingangsbereich von Hauptform I. Das legt den Schluss nahe, dass die Vorlage fur die C-Tradition nicht nur eine Katene gewesen sein muss (in einem Kommentar ist eine solche Aufteilung der Lemmata nur schwer vorstellbar), sondern eine Katene, in der Struktur-Keimena und Lemmata, die zur Erleichterung der Kommentierung noch einmal angeführt werden, nicht sauber getrennt waren.

Dass die Keimena-Strukturen beider Hauptformen nicht unabhängig voneinander zweimal in derselben Form entstanden sein können, liegt wohl auf der Hand. Entweder ist die eine aus der anderen übernommen oder beide gehen auf eine gemeinsame Vorlage zurück.554 Der mechanische Aufbau der Keimena in C zeigt dass die Keimena nicht aus dem Kommentar stammen können, sondern in jedem Fall auf eine Katenenvorlage zurückgehen müssen. Die gemeinsame Vorlage ist also auf jeden Fall eine Katene, vermutlich jene, die wir auch auf stemmamethodischen Wege ermittelt und in diesem Zusammenhang als „ a " bezeichnet haben (vgl. oben p. 151*). 3. Ergebnisse Aus den vorgenommenen Analysen ergibt sich folgendes Bild: Als frühester erkennbarer Punkt der Traditionsgeschichte ist zunächst eine Handschrift α zu erschließen. Aus ihr stammen alle in den Hauptformen I und II enthaltenen Nilus-Scholien und jene Struktureigentümlichkeiten, die beiden Hauptformen gemeinsam sind. Von dieser Handschrift α muss gelten: 1. Sie enthält einen Nilus-Text zu Cant 1,1 bis 8,14 (Ende des Canticums). 555 2. Ihr ist eine Reihe von Errores eigen.

552

Nämlich im Eingangsbereich zwischen Cant 1,2b und Cant 1,4f, wo die Struktur von Hauptform I im Laufe der langen Überlieferungsgeschichte durcheinander geraten ist, vgl. die Obersicht pp. 30* 33* sowie die Erklärung pp. 52* - 64*. 553 Vgl. die Übersicht p. 140*. 554 In diese Richtung weist möglicherweise auch das Fehlen von Cant 2,13c in beiden Hauptformen, doch ist nicht auszuschließen, dass der Vers, der eine Dublette zu dem im selben Keimenon stehenden Vers Cant 2,10b bildet, schon von den Kommentatoren bewusst übergangen wurde. 555 Da in Hauptform I die Nilus-Texte ursprünglich nicht mit Cant 4 , l d . e abbrechen und sie in Hauptform II bis Cant 8,14 reichen, die Nilus-Texte beider Hauptformen aber in der ersten Kommentarhälfte sicher auf eine gemeinsame Vorlage zurückgehen, muss diese Vorlage den NilusText bis Cant 8,14 geboten haben.

158*

3. 4.

5.

6.

7.

8.

556

Einleitung

In ihr sind die Keimena so deutlich hervorgehoben, dass sie als Strukturelement erhalten bleiben konnten. In ihr sind die Nilus-Texte so deutlich gekennzeichnet, dass diese Gliederung in der weitgehenden Übereinstimmung von Incipit und Desinit der aus α fließenden Scholien erhalten bleiben konnte. Da die Kompilatoren der Grundhandschriften der Hauptformen I und II Nilus- und Gregor-Texte aufweisen, ist anzunehmen, dass dies seine Ursache darin hat, dass diese beiden Autoren in α die Grundlage bildeten. Angesichts der großen textlichen Differenzen zwischen den GregorScholien in Hauptform I und II ist diese Schlussfolgerung allerdings sehr unsicher; vgl. unten p. 219*. 556 Die Handschrift α ist eine aus mindestens 2 Autoren bestehende Breitkatene, die nach dem Prinzip: Keimenon fremder Autor / fremde Autoren - Nilus strukturiert war. Das Interesse ihres Kompilators galt vor allem Nilus. Die Handschrift α ist weder mit der gemeinsamen Vorlage von VR (= R ' " ") noch mit der Vorlage von CD (= C", vgl. p. 122* Anm. 385a) identisch. Die Frage, ob sie mit einer von deren Vorformen identisch ist, lässt sich noch nicht beantworten. Die übrigen in der Hauptform II auftauchenden Autoren und Scholien müssen aus einer anderen Quelle stammen; wegen der Kürzungen, die die Scholien aufweisen, und wegen ihrer mechanischen Reihung kann das nur eine Katene gewesen sein, deren Kern von Theodoret-Scholien gebildet wird, denn Theodoret-Scholien sind zu allen Keimena vertreten. Der Kürze halber wollen wir diese Katene daher als Theodoret-Katene bezeichnen.

Begründung: In Hauptform I ist eine enge Verbindung von Keimena und Nilus-Scholien erkennbar (Doppelfunktion durch Vorwärtsverbindung). In Hauptform II sind nur Rückwärtsverbindungen erkennbar, die schon ihrer Natur nach weniger eng sind als die Vorwärtsverbindungen. Da sich aber der Verdacht bestätigt hat, dass diese Anbindungen aus Hauptform I (und nicht aus dem Kommentar selbst) übernommen sind (mithin also kein bewusst angewandtes Strukturmittel sind) wird man feststellen dürfen, dass die Verbindungen zwischen Keimenon und Scholien in Hauptform II lockerer sind als die in Haupt- form I. Eine solch enge Verbindung, wie sie Hauptform I bildet, ist grundsätzlich nur denkbar in einem echten Kommentar oder in einer Breitkatene, deren Kompilator vorwiegend an Nilus interessiert war, seinen Kommentar deshalb zur Grundlage seiner Katene machte und seine Scholien notwendigerweise an die letzte Stelle, unmittelbar vor das nächste Keimenon, setzte. Wenn das richtig ist, dann muss die enge Verbindung in Hauptform I zugleich ursprünglicher sein als die lockere (bzw. gelockerte) Verbindung in Hauptform II. Das wiederum lässt den Schluss zu, dass auch die Handschrift α entweder ein Exemplar des ungekürzten Nilus-Kommentars oder eine solche Katene gewesen sein muss. Da aber die Handschriften VR (= Hauptform I), CD (= Hauptform II) und PS (= Hauptform III) eine Reihe von Eigentümlichkeiten aufweisen, die sich nur unter Voraussetzung verstehen lassen, dass α eine Katene war, sind wir gezwungen, uns Form und Art der Handschrift α so vorzustellen, wie wir oben gesagt haben.

Analyse der Hauptform III - Die Handschriften

159*

X. Die H a u p t f o r m III 557 Eine Zusammenstellung der für die Edition wesentlichen Handschriften ergibt folgendes Bild: 1. Die Hauptzeugen Ρ und S Ρ = Paris, Bibliotheque Nationale cod. Gr. 153558 (foil. lr-59r einer) Sammelhandschrift, 11. oder 12. Jahrhundert, Pergament, 189 (arabisch gezählte) foil., 35 Zeilen pro Seite, 33,6 χ 24,1 cm (Schriftspiegel ca. 29 χ 20 cm); schöne, leicht archaisierende (und daher schwer zu datierende) Minuskel mit gelegentlichen Majuskelspuren (vor allem beim Schluss-Sigma); neben der Hohelied-Katene enthält die Handschrift noch die Proverbien-Katene Prokops (foil. 59r-117v), den sog. Commentarius in Ecclesiasten des Olympiodor, bei dem es sich eigentlich auch um eine Katene handelt (foil. 117v-161v) und (von anderer, wiewohl zeitgenössischer Hand) zwei Reden des Niketas (In laudem Sanctorum Archangelorum Michaelis et Gabrielis, foil. 162r166v, sowie In laudem Sancti Gregorii Nazianzeni, foil. 167r-189v). Vorbesitzer der Handschrift waren Charles de Montchal (Erzbischof von Toulouse, + 1651) und Charles Maurice le Tellier (Erzbischof von Reims, 1642-1710); 1700 gelangte die Handschrift in die Bibliothek des französischen Königs.

Die Canticum-Katene hat Breitkatenenformat. An ihrem Anfang und am Schluss findet sich eine Zierleiste, der Schluss-Leiste folgt eine kurze Rollenverteilung (,,τά πρόσωπα" 5 5 9 ). Die Katene enthält Scholien des Nilus, des Gregor von Nyssa (bis Cant 6,9), des Origenes, des Kyrill von Alexandrien, des Philo von Karpasia/Karpathos, des Apolinarius, des Prokop, des Isidor, des Didymus und des Theophilus. Die Zuschreibung erfolgt (unter Verwendung der Kürzel) auf dem Seitenrand. Hier finden sich gelegentlich auch Korrekturen und Zusätze späterer Hände. Der Titel (vgl. unten p. 172*) und die Keimena stehen meist in Auszeichnungsmajuskel; die Keimena werden zusätzlich am Rande durch untereinander stehende Anführungszeichen hervorgehoben. Die erste Vollzeile der Scholien beginnt ebenfalls mit einer übergrößerten s " Da Prokop von Gaza (t ca. 530) als Schöpfer (oder Initiator) dieser Hauptform in Anspruch genommen wird, wird sie (auch von uns) als Prokop-Katene oder sog. Prokop-Katene bezeichnet; vgl. aber pp. 204*-206*. 558 Olim Tellerianus Remensis 10bis-, Regius 1990. Beschreibung bei H. Omont, Inventaire sommaire des manuscrits grecs de la Bibliotheque Nationale, Premiere partie, ancien fonds grec (Theologie), Paris 1886, p. 19, nr. 153; danach H. Lietzmann, Catenen [Anm. 11], p. 57; Karo-Lietzmann, Catenarum Graecarum catalogus [Anm. 14], p. 315; M. Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], p. 21; Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 202, Sigel 562; Sovic [Anm. 20a], p. 49 (in den anderen Schriften [vgl.Anm. 20b-d] inhaltlich ähnlich); Paul Gehin, Evagre le Pontique, Scholies aux Proverbes, Sources Chretiennes 340, Paris 1987, p. 69; Marie-Gabrielle Guerard, Procope de Gaza, Epitome sur le Cantique des Cantiques: Les trois plus anciens temoins, Paris. Gr. 153, 154, 172, in: Byzantion 73, 2003, pp. 12-15. 559 Bräutigam = Christus; Braut = die Kirche; die Gefährten des Bräutigams = die Engel und die Heiligen; die Freundinnen der Braut = Geringere aus der Gefolgschaft der Kirche.

Ρ (Paris, Bibl. Nat. Gr. 153)

160*

Einleitung

Majuskel-Initiale. Die Orthographie ist gut, Erscheinungen des Vokalismus und Konsonantismus sind rar, nur bei μαστός/ μ α σ θ ό ς ist die Schreibung uneinheitlich. Jota subscriptum fehlt in der Regel und ist auch nicht als adscriptum erhalten. S (Paris, Bibl. Nat. Gr. 172)

S = Paris, Bibliotheque Nationale cod. Gr. 172560 (foil. lr-136r einer) Sammelhandschrift vom Ende des 15. Jahrhunderts,560a Papier, 284 (griechisch und arabisch gezählte561) foil.; ab fol. 25r (= δ') sind auch die Lagenzahlen erhalten; die Handschrift besteht aus 34 Quaternionen und einem Senio am Schluss. 23 Zeilen pro Seite, 21,6 χ 15,7 cm (Schriftspiegel 16,6 χ 11,2 cm); neben der HoheliedKatene enthält die Handschrift noch die Proverbien-Katene Prokops (foil. 136v-259v), den Text des Ecclesiastes mit Scholien auf den Rändern (foil. 260r-272v) und den Text der Sapientia Salomonis 1,1 - 13,5 ohne Kommentierung (foil. 273r-284v). Es sind zwei Hände unterscheidbar: die erste schreibt die Canticum-Katene und die erste Seite der Proverbien-Katene sowie die Texte ab fol. 260r, ist aber auch dazwischen gelegentlich nachweisbar. Am Ende findet sich eine Subscriptio, die auf einen nicht weiter bekannten Theodoros als Schreiber und Corona (auf der Peloponnes) als Entstehungsort hinweist. Die Canticum-Katene hat Breitkatenenformat. Auf der ersten Seite oben findet sich eine Zierleiste. Titel, Keimena und Scholien in klarer Minuskel. Die Orthographie ist gut; Vokalismen und Konsonantismen sind selten; Jota subscriptum wird in der Regel nicht geschrieben, Keimena werden regelmäßig durch Dreier-Diplen auf dem linken Seitenrand hervorgehoben; sie beginnen meist a linea und mit einer roten Initiale von doppelter Buchstabenhöhe; Scholien dagegen beginnen häufig auch in der Zeilenmitte; wo kein a-linea-Beginn vorliegt, werden die einzelnen Elemente durch (zumeist große) Spaden und Trennzeichen (-:) von einander geschieden. Außerdem wird der Beginn eines Scholions ebenfalls durch eine rote Initiale deutlich hervorgehoben (auch bei Beginn in der Zeilenmitte). Die Zuweisung der Scholien erfolgt durch die üblichen Namenskürzel auf dem Rande; doch fehlen sie bisweilen, so dass diese Scholien als Anonyma auftreten. Daneben finden sich Scholien mit 560

Laut Eintrag auf fol. lr stammt die Handschrift "ex bibliotheca Huraultii Boistallerii"; Beschreibung bei H. Omont, Inventaire sommaire des manuscrits grecs de la Bibliotheque Nationale, Premiere partie, ancien fonds grec (Theologie), Paris 1886, p. 20, nr. 172 sowie jüngst M.-G. Guerard, Procope [Anm. 558], pp. 17-19; ferner bei H. Lietzmann, Catenen [Anm. 11], p. 57; KaroLietzmann, Catenarum Graecarum catalogus [Anm. 14], p. 315; M. Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], p. 22; Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 205, Sigel 571; Sovic [Anm. 20a], p. 48 (in den anderen Schriften [vgl. Anm. 20b-d] inhaltlich ähnlich. 5601 Guerard, Procope [Anm. 558], p. 17 nimmt auf Grund der im Papier nachweisbaren Filigrane die Jahre 1490-1500 als Entstehungszeit an. 561 Die griechische Zählung ist nach fol. 97 infolge eines Zählfehlers um eine Einheit niedriger als die arabische; infolge einer Beschneidung des oberen Randes ist die griechische Zählung vor allem im vorderen Teil der Handschrift nicht auf allen foil, erhalten.

Analyse der Hauptform III - Die Handschriften

161*

Zuweisungen an Nilus, Gregor von Nyssa, Origenes, Kyrill von Alexandrien, Philo von Karpasia/Karpathos, Apolinarius, Prokop, Isidor, Didymus, Theophilus und Theodoret. 2. Die Eliminandi a. Der Eliminandus des Hauptzeugen Ρ Brüssel, Bibliotheque Royale Inv. Nr. 3895-3896, 562 Sammelhandschrift, Papier, 17. Jahrhundert; enthält in zwei unabhängigen Zählserien (a) Prokop, Proverbienkatene, pp. 1-247 und (b) Prokop, Hoheliedkatene, pp. 1-163. Beide Schriften sind begleitet von einer lateinischen Übersetzung aus der Feder des Corderius. 26,8 χ 20 cm. Die Handschrift wird von Migne (MPG 87b), dessen Ausgabe auf der von A. Mai basiert, regelmäßig herangezogen, doch werden die Abweichungen nur gelegentlich zur Konstitution des Textes verwendet. b. Die Handschriften der sog. Familie 2 als Eliminandi von S563 Die Handschriften dieser Gruppe sind leicht zu identifizieren, und zwar mit Hilfe der zahlreichen und relativ umfänglichen Textlücken, die sie aufweisen. Diese Textlücken haben zwei verschiedene Ursachen. Die Hauptursache ist der Zustand der Leithandschrift dieser Gruppe, des Parisinus Graecus 154. Dieser Bombyzin-Codex aus dem 12. oder 13. Jahrhundert hat schon früh einen Wasserschaden erlitten, der weite Teile unlesbar machte. Konservierungsmaßnahmen haben diesen Zustand im Laufe der Zeit offenbar noch verschlimmert,564 jedenfalls gibt es Handschriften dieser Familie aus dem 16. Jahrhundert, die den Parisinus Graecus 154 noch in einem besseren Erhaltungszustand gelesen haben.565 Die zweite Ursache ist die, dass auch die Vorlage von Par. Gr. 154 bereits defekt gewesen sein muss, denn die Handschrift hat an mehreren Stellen Lücken gelassen, die sich am leichtesten aus einer defekten Vorlage erklären dürften. Die mittelbare oder unmittelbare Abhängigkeit der übrigen Familienmitglieder von Par. Gr. 154 ist durch die gemeinsamen Lücken erwiesen. Dass der Umfang dieser Lücken nicht in allen Codices vollkommen 562

Beschreibung bei H. Omont, Catalogue des manuscripts grecs de la Bibliotheque Royale de Bruxelles, in: Revue de l'Instruction publique en Belgique XXVII (1884), pp. 374, Nr. 30 und bei J. van den Gheyn, Catalogue des manuscrits de la Bibliotheque Royale de Belgique II, Brüssel 1902, Nr. 1217; ferner bei Karo-Lietzmann, Catenarum Graecarum catalogue [Anm. 14], p. 315; und Sovic [Anm. 20a], p. 48 (in den anderen Schriften [vgl. Anm. 20b-d] inhaltlich ähnlich. Die Hs. stammt aus der Bibliothek der Jesuiten in Anvers (Antwerpen). 563 Vgl. Sovic, Biblica [Anm. 20a], p. 49 und Rosenbaum [Anm. 4], p. 189. 564 Teils durch Beschneidung der Ränder (bei Neubindung?), teils durch Behandlung mit chemischen Mitteln zur (kurzfristigen) Verbesserung der Lesbarkeit, teils durch (fehlerhaftes) Nachmalen vermeintlich noch lesbarer Buchstaben. 565 So etwa der Matritensis Bibl. Nac. 4781. Wie alle übrigen Hss. dieser Gruppe stammt auch dieser Codex aus dem 16. Jahrhundert, was gerade zu dieser Zeit so viele Kopisten reizte, diesen defizitären Text abzuschreiben, ist nicht erkennbar.

Brüssel Bibl. Reg.

3895-96

162*

Einleitung

übereinstimmt, ist kein Gegenbeweis. Dieses Phänomen beruht vielmehr darauf, dass die verschiedenen Abschreiber Par. Gr. 154 in verschiedenem Zustand angetroffen oder in verschiedener Weise bearbeitet haben. Natürlich entsteht auf diese Weise bei einem Vergleich mit den anderen Familien leicht der Eindruck der Eigenständigkeit dieser Handschriftengruppe. Aber dieser Eindruck täuscht. Beschränkt man den Vergleich auf die sicher lesbaren Partien und die erhaltenen Strukturen von Par. Gr. 154, so zeigt sich sehr bald, dass Par. Gr. 154 zur gleichen Familie gehört wie S. Jedenfalls haben wir keine Lesart gefunden, die einerseits Anspruch auf Ursprünglichkeit machen könnte und andererseits nicht aus S bekannt wäre. Natürlich kann Par. Gr. 154 (11./12. Jhdt.) nicht aus S (15. Jhdt.) stammen. Aber es ist deutlich, dass beide auf eine gemeinsame Vorlage (S') zurückgehen, die älter sein muss als die Vorlage von Par. Gr. 154, da S die Lücken, die Par. Gr. 154 gelassen hat, nicht kennt. Die S-Tradition ist also älter als die Tradition, in der Par. Gr. 154 steht. S als der älteste vollständig und im Katenenverband erhaltene Vertreter dieser Tradition gilt daher zu Recht als das Oberhaupt dieser Familie; in ihr bildet die Par. Gr. 154 - Gruppe nur eine Untergruppe, deren Varianten zu ignorieren sind; sie würden den textkritischen Apparat der Ausgabe nicht nur unnötig belasten, sondern (wegen der willkürlichen Texteintragungen in den freihändig korrigierten Partien) auch verfälschen. Die Handschrift Par. Gr. 154 und ihre Diadochen gehören daher unter die Eliminandi der S-Tradition. 566 Zu dieser (bisher als Familie 2 bekannten) Gruppe gehören die folgenden Handschriften: Bibliotheque Nationale cod. Gr. 154

ßibliotheque Nationale cod. Gr. 154567 (foil. lr-124v einer) Sammelhandschrift, 12. oder 13. Jahrhundert, B o m b y c i n j 2 81 (arabisch gezählte) foil.; 26,6 χ 17,2 cm (Schriftspiegel 21,5 χ 11,5 cm); neben der Hohelied-Katene enthält die Handschrift noch die Proverbien-Katene Prokops (foil. 125r-252r), den Text des Ecclesiastes mit Scholien auf den Rändern (foil. 252v-268v) und den Text der Sapientia Salomonis 1,1-13,2 ohne Kommentierung (foil. 269r-281v). Die Canticum-Katene hat Breitkatenenformat. Infolge eines Wasserschadens und weiterer Eingriffe 569 ist der Text äußerst schlecht erhalten. In den Wasserschadenpartien hat eine sehr viel jüngere Hand (16. Jhdt.?) PariS) 568

566

Vgl. Rosenbaum [Anm. 4], p. 194 und Faulhaber, H o h e l i e d - . . . Catenen [Anm. 13], pp. 98 sq. Olim Regius 2436. Beschreibungen bei M.-G. Guerard, Procope [Anm. 558], pp. 15 - 1 7 sowie bei H. Lietzmann, Catenen [Anm. 11], p. 57; Karo-Lietzmann, Catenarum Graecarum catalogus [Anm. 14], p. 315; M. Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], p. 21; Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 203, Sigel 563; Sovic [Anm. 20a], p. 49 (in den anderen Schriften [vgl. Anm. 20b-d] inhaltlich ähnlich. 568 Auf p. 125r folgen (zwischen 2 Zierleisten) noch 3 Zeilen einer Rollenverteilung, im unmittelbaren Anschluss daran die Proverbien-Katene. 569 Bei Konservierungsmaßnahmen wurden die Ränder z.T. bis in den Schriftspiegel hinein beschnitten, Teile wurden herausgeschnitten, anderes wurde überklebt; manche Stellen lassen vermuten, dass zumindest gelegentlich auch mit chemischen Mitteln gearbeitet worden ist. 567

A n a l y s e der Hauptform III - Die Handschriften

163*

versucht, den Text durch Nachzeichnen der unlesbar gewordenen Buchstaben wiederherzustellen, nicht immer mit Erfolg. Wie sich aus dem stellenweise unbeschrieben gelassenen Raum schließen lässt, scheint schon die Vorlage der vorliegenden Katene defekt gewesen zu sein. Titel und Anfangsseiten sind verloren gegangen; die Katene beginnt heute mitten im Apolinarius-Scholion zu Cant l,2b-3a. Madrid, Biblioteca Nacional Gr. 4781570 (foil. 5r-77v einer) Sammelhandschrift, vom Anfang des 16. Jahrhunderts, Papier, III571 + 182 (arabisch gezählte) foil.572 (darin foil. 4 + 4a); 30,5 χ 21,5 cm (Schriftspiegel 22 χ 14,5 cm); 30 Zeilen pro Seite. Neben der Hohelied-Katene (foil. 5r-77v) enthält die Handschrift Basilius, epp. 2, 197, 277, 246 und 47 [= Gregor v. Naz., ep. 42] (foil. lr-3v), Gregor von Nazianz, ep. 80 (fol. 3r-v), den Prolog des Neophytos Presbyteros (fol. 4r-v573), der den Auftakt bildet zur Hohelied-Katene, eine Proverbien-Katene (foil. 78r-150v, sc. die sog. Polychronius-Katene), den Text des Ecclesiastes mit (anonymen) Scholien auf den Rändern (foil. 151r-160v) und dem (fol. 150v) voranstehenden Prolog des Olympiodor, den Text der Sapientia Salomonis 1,1-13,2 ohne Kommentierung (foil. 174r-181 r574) sowie Basilius, Ad adulescentes (foil. 174r181r). Den Schluss bilden zwei Gebete für den König (foil. 181v-182r); fol. 182v ist leer. Die Canticum-Katene hat Breitkatenenformat. Sie enthält (neben zahlreichen unzugewiesenen Stücken) Scholien mit Zuweisungen an Nilus, Gregor von Nyssa, Origenes, Kyrill von Alexandrien, Philo von Karpasia/Karpathos, Apolinarius, Prokop, Isidor, Didymus, Theophilus, Basilius und Theodoret. Die Abhängigkeit von Par. Gr. 154 ist unübersehbar, doch hat der Kopist die Pariser Handschrift noch in einem Zustand benutzen können, der besser war als der heutige.

Madrid, Biblioteca Nacional Gr. 4781

Madrid, Biblioteca Nacional Gr. 4749575 Papier, Sammelhandschrift, III + 384 foil., bestehend aus zwei Teilen

Madrid, Biblioteca Nacional Gr. 4749

510

Olim 0 - 6 3 . Beschreibung bei Gregorio de Andres, Catalogo de los c o d i c e s griegos de la Biblioteca Nacional, Madrid 1987, Cod. 229, Nr. 4 7 8 1 , pp. 3 7 6 - 3 7 8 s o w i e bei Rahlfs, Verzeichnis [ A n m . 17], p. 121, Sigel 4 3 7 ; S o v i c [Anm. 20a], p. 4 9 . Folio II ist ein Fragment (früher 0 - 7 0 ) , das einen Basilius-Brief auf der Vorderseite und eine Rollenverteilung des Canticums auf der Rückseite enthält; folio III bietet eine Preisliste fur Tinten und Farben und eine Notiz über die Chronologie z w i s c h e n S c h ö p f u n g und Geburt Christi. 572

In insgesamt 24 Lagen, davon die erste und letzte ein Binio, Lage 3-5, 10 und 12 sind Quinionen, Lage 11 besteht aus 5 foil., bei d e m Rest handelt e s sich um Quatemionen. Fol. 4" ist im Schriftspiegel leer, 4 a v enthält aber auf d e m Seitenrand eine ausfuhrliche N o t i z des Schreibers, die die Lückenhaftigkeit des Manuskripts entschuldigt. 573

574

Fol. 173v (nicht 137v, w i e Andres schreibt) ist leer. O l i m 0 - 1 8 . Beschreibung bei G. de Andres, Catalogo [Anm. 570], Cod. 198, Nr. 4 7 4 9 , pp. 3 3 7 3 4 0 s o w i e bei M. Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], p. 24; Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], pp. 120 sq., Sigei 4 3 6 ; S o v i c [Anm. 20a], p. 4 9 . 575

164*

Einleitung b

c

(foil. 1-185 + 185 -384), geschrieben 1555 von Kornelios Murmuris (Teil 2) bzw. 1556 (Teil 1); 24,5/25,2 χ 12/13,3 cm, 30 Zeilen pro Seite. Im ersten Teil der Handschrift findet sich Gregor von Nyssa, De deitate (fol. lr+v), ein philosophisches Begriffslexikon (foil. lv-15r), Johannes Damascenus, Institutio (foil. 15r-20r), idem, De duobus in Christo voluntatibus (foil. 20r-42r), idem, Ad eos, qui dicunt "Si duae naturae est homo" (foil 42r-43r), 12 Exzerpte zum Thema Auferstehung Christi aus mehreren Kirchenvätern (foil. 43r-46r), Maximus Confessor, De duabus Christi naturis (foil. 46r-48r), Johannes Damascenus, De Theologia (foil. 48r-49r), idem, Dialectica (foil. 49r-87r), idem, Tractatus de diversis notionibus (foil. 87r-90r), idem , de eodem, Capita 18-28 (foil. 90r-92v), idem, De fide orthodoxa I-IV (foil. 93r-155v), idem, De haeresibus [sub nomine Epiphanii] (foil. 156r-181r), Beschreibung einiger Häresien im Anschluss an Timotheos Presbyteros, De receptione haereticorum (foil. 18lr+v), Basilius Magnus, Epistulae 40, 41 und 115 (foil. 182v-183v), Auszüge aus verschiedenen Kirchenvätern über diverse exegetische Fragen (foil. 183v-185v; foil. 185ar-185bv sind leer). Der zweite Teil beginnt mit einem leeren Blatt (fol. 185°), dann folgt die Hohelied-Katene [beginnend mit dem Prologus des Neophytos (fol. 186r+v)] (foil. 186r-262r), sodann eine Proverbien-Katene (foil. 262v356r, sc. die sog. Polychronius-Katene), der Text des Ecclesiastes mit (anonymen) Scholien auf den Rändern (foil. 356r-372r) und dem (fol. 355r+v) vorangestellten Prolog des Olympiodor, am Schluss der unkommentierte Text der Sapientia Salomonis (foil. 372r-384r; 384v ist leer). Die Canticum-Katene hat Breitkatenenformat und enthält (neben unzugewiesenen Stücken) Scholien mit Zuweisungen an Nilus, Gregor von Nyssa, Origenes, Kyrill von Alexandrien, Philo von Karpasia/Karpathos, Apolinarius, Prokop, Isidor, Didymus, Theophilus, Basilius und Theodoret. Die Abhängigkeit von Par. Gr. 154 ist (an den Lücken und an der Einleitung durch den Neophytos-Prolog) ohne weiteres erkennbar. München, München, Bayrische Staatsbibliothek Gr. 131576 Bayrische (foil. 72r - 168v einer) Sammelhandschrift, datiert auf den 14. März Staats1549, geschrieben in Kandia auf Kreta; Papier, 353 foil., 30 χ 20,5 cm bibliothek (Schriftspiegel 22 χ 13 cm); 29 Zeilen pro Seite. Gr. 131 Di c Handschrift enthält folgende Werke: Nikolaos Kabasilas, De divino altaris sacrificio (foil. lr-49v), Basilius Magnus, Quaestio ad Gregorium Theologum de sacerdotibus et ecclesia (foil. 50r-51v), XX Historiae, quarum meminit Gregorius (Naz.) in sermone funebri Basilii 576

Ausführliche Beschreibung der Handschrift bei Ignaz Hardt, Catalogus codicum manuscriptorum Bibliothecae Regiae Bavaricae, Codices Graeci Vol. I, tom. 2, München 1806, pp. 83-90, Codex CXXXI, sowie bei Karo-Lietzmann, Catenarum Graecarum catalogus [Anm. 14], p. 315; M. Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], p. 23; Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 152, Sigel 485; Sovic [Anm. 20a], p. 49 (in den anderen Schriften [vgl. Anm. 20b-d] inhaltlich ähnlich.

Analyse der Hauptform III - Die Handschriften

165*

(foil. 62r-65v), XXVI Historiae, quarum meminit Gregorius (Naz.) in oratione in lumina (foil. 66r-70v), Marcus Monachus, Versus in Corinthum et in columnam ... Porphyrogenetae (fol. 71r-v), Neophytos, Prologus in Canticum und direkt daran anschließend die Catena in Canticum (foil. 72r-168v), Anonymus, De proverbiis (foil. 169r-171v), Prokop, Proverbien-Katene (foil. 172r-269v), Ecclesiastes-Text mit Kommentar auf den Rändern (foil. 270r-279v), Text der Sapientia Salomonis ohne Kommentar (foil. 280r-294v), Andronicus, Contra Iudaeos [entstanden 1310] (foil. 295r-343v) und Basilius Magnus, Ad adulescentes (foil. 344r-353v). Die Canticum-Katene hat Breitkatenenformat. Sie enthält (neben zahlreichen unzugewiesenen Stücken) Scholien mit Zuweisungen an Nilus, Gregor von Nyssa, Origenes, Kyrill von Alexandrien, Philo von Karpasia/Karpathos, Apolinarius, Prokop, Isidor, Didymus, Theophilus, Basilius und Theodoret. Die Abhängigkeit von Par. Gr. 154 ist (an den zahlreichen Lücken und der Einleitung durch den Neophytos-Prolog) ohne weiteres erkennbar. Modena, Biblioteca Estense Gr. 155 (= a . W . 5.22) 577 (foil. 200r - 299r einer) Sammelhandschrift, datiert auf den 1. April 1550, geschrieben von Georgios Tryphon; 578 Papier, 436 579 (arabisch gezählte) foil., 30,3 χ 20,3 cm (Schriftspiegel 22 χ 12,5 cm); 29 Zeilen pro Seite. Die Handschrift enthält folgende Werke: Anastasius Sinaita, Anagogicae contemplationes I-XI (foil. lr-192v), Neophytos, Prologus in Canticum (foil. 198r-199v) und direkt daran anschließend Prokops Catena in Canticum (foil. 200r-299r), folgt der Prolog zu einem Proverbien-Kommentar (foil. 299v-302r) und die Proverbien-Katene Prokops (foil. 302v-405v), sodann Ecclesiastes-Text mit Kommentar auf den Rändern und vorangestelltem Argumentum (foil. 406r-416r), schließlich der Text der Sapientia Salomonis ohne Kommentar (foil. 416v-431v). Die Canticum-Katene hat Breitkatenenformat. Sie enthält (neben zahlreichen unzugewiesenen Stücken) Scholien mit Zuweisungen an Nilus, Gregor von Nyssa, Origenes, Kyrill von Alexandrien, Philo von Karpasia/Karpathos, Apolinarius, Prokop, Isidor, Didymus, Theophilus, Basilius und Theodoret. Die Abhängigkeit von Par. Gr. 154 ist (an den

577

Olim III Ε 2. Ausfuhrliche Beschreibung bei V. Puntoni, Indice dei codice greci della Biblioteca Estense di Modena, in: Studi italiani di filologia classica 4 (1896), pp. 483 sq. [als Nachdruck auch zugänglich bei Chr. Samberger, Catalogi codicum Graecorum qui in minoribus bibliothecis Italicis asservantur (mit einem Index von D. Raffin), Vol. I, Leipzig 1965, pp. 399 sq.]; vgl. ferner Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 139, Sigel 464. 578 Die Angaben gelten nur für den zweiten Teil der Handschrift; Teil I (foil. lr-192v) stammt aus der Feder eines anderen Schreibers, der ins 15. Jahrhundert datiert wird. 579 foil. 193-197 und 432-436 sind leer.

Modena, Biblioteca Estense Gr. 155

166*

Einleitung

zahlreichen Lücken und der Einleitung durch den Neophytos-Prolog) ohne weiteres erkennbar. London, University College, Ms Ogden 30

London, University College, Ms Ogden 30, foil. 81_r-88r Diese Handschrift, die auf den foil. lr-88r den Versuch unternimmt, die Schriften des Nilus in einer Art Gesamtausgabe zugänglich zu machen, schließt dieses Unternehmen mit einer Rekonstruktion des Hohelied-Kommentars des Nilus ab. Dafür verwendet sie im ersten Teil 580 eine Handschrift der R-Tradition (Hauptform I), danach eine Handschrift der Prokop-Katene aus der Tradition der sog. Familie 2. Die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe zeigt sich beim Vergleich der Lücken. Für eine Beschreibung der Handschrift vergleiche oben pp. 26* sq. c. Die übrigen Eliminandi der Handschrift S

München, Bayrische Staatsbibliothek Gr. 369

München, Bayrische Staatsbibliothek Gr. 369 581 Papier, 69 (arabisch gezählte) foil., 15. Jahrhundert, 34,5 χ 24 cm (Schriftspiegel 22 χ 12), 30 Zeilen pro Seite. Die Handschrift enthält nur diese Katene, hat also den Katenenverband der Salomonica-Katenen gesprengt. Trotz ihres (verglichen mit S) möglicherweise höheren Alters gehört die Handschrift also überlieferungsgeschichtlich zu einer späteren Stufe und daher zu den codices eliminandi.

Bibliotheca Vaticana, Ottoboniani Gr. 124+125

Citta del Vaticano, Bibliotheca Vaticana, Codices Ottoboniani Gr. 124+125 582 Die Hohelied-Katene ist auf die beiden Codices 124 und 125 verteilt. Codex 124 bietet auf foil. lr-^147v (Pseudo-)Herennius Philosophus, In metaphysicam [Aristotelis] interpretatio; die Hohelied-Katene beginnt fol. 448r und endet fol. 472v mit dem Hinweis, dass die Fortsetzung in Codex 125 erfolge. Codex 125 erwähnt auf dem vorgeschalteten Titelblatt zwar noch einmal "Herennius, In metaphysicam interpretatio, pars II", bietet aber (auf foil. lr-338v) nur noch den Rest der Hohelied-Kate-

580

foil. 69r-81r (letzte Zeile, 3.Wort). Olim Augsburger Staats- und Stadtbibliothek Inf. bibl. arm. 1 18; vgl. A n m . 596. Ausfuhrliche Beschreibung der Handschrift bei Ignaz Hardt, Catalogus codicum manuscriptorum Bibliothecae Regiae Bavaricae, C o d i c e s Graeci Vol. IV, München 1810, pp. 91 sq., C o d e x C C C L X I X s o w i e bei Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 156, Sigel 4 8 7 , und S o v i c [Anm. 20a], p. 4 8 (in den anderen Schriften [vgl. Anm. 20b-d] inhaltlich ähnlich.

581

582

Ausführliche Beschreibung bei E. Ferren - F.Battaglini, Bibliothecae Apostolicae Vaticanae c o d i c e s manuscripti recensiti iubente Leone XIII Pont. Max. C o d i c e s manuscripti Graeci Ottoboniani Bibliothecae Vaticanae descripti, R o m 1893, Codices 124 und 125, pp. 70 sq.; vgl. f e m e r Karo-Lietzmann, Catenarum Graecarum catalogus [Anm. 14], p. 315; M. Faulhaber, H o h e lied- ... Catenen [Anm. 13], p. 20; Sovic [Anm. 20a], p. 4 8 (in den anderen Schriften [vgl. A n m . 20b-d] inhaltlich ähnlich.

Analyse der Hauptform III - Die Handschriften

167*

ne;583 der Katenenverband ist also auch hier aufgelöst. Technische Daten:584 Papier, 27,5 χ 19,8 cm (Schriftspiegel 20 χ 12,5 cm). Auf fol 383v von cod. 125 wird als Datum für den Abschluss des Manuskripts der 16. Juni 1620 angegeben. Paris, Bibliotheque Nationale, Suppl. gr. 127585 Papier, 443 foil., 18. (17., Sovic) Jahrhundert, 22,5 χ 17,5 cm. Die Katene enthält nur die Proverbien-Katene Prokops (foll.lr-210r) und seine Hohelied-Katene (foil. 211r-413v). Der Katenenverband ist also rudimentär gewahrt.

Paris, Bibliotheque Nationale, Suppl. gr. 127

Mailand, Bibliotheca Ambrosiana C 267 inf. 586 (foil. 233r-322v einer) Sammelhandschrift, geschrieben 1568, Papier, III + 322 (arabisch gezählte) foil.; 587 33,5 χ 23,5 cm (Schriftspiegel 23 χ 12,7 cm); 30 Zeilen pro Seite. Neben der Hohelied-Katene (foil. 233r-322v) enthält die Handschrift noch Basilius Magnus, Commentarius in Esaiam (foil. lr-142v) und Prokop, Proverbien-Katene (foil. 143r-232v). Der Katenenverband ist also rudimentär erhalten.

Mailand, Bibliotheca Ambrosiana C 267 inf.

N e w Haven (Connecticut, USA), Beinecke Rare Book and Manuscript Library (Yale University) MS 274 588 foil. lr-185v (157 doppelt), geschrieben von Andreas Damarius in Madrid; das Kolophon datiert den Manuskriptabschluss auf den 9. Februar 1586 oder 1587. 589 Papier, 29,8 χ 19,4 cm (Schriftspiegel 21,1 χ 11,2 cm), 20 Zeilen pro Seite. Die Handschrift enthält nur die Prokop-Katene; der Katenenverband ist also aufgelöst. 583

Beginnend mit MPG 87b, 1560 A15 κ α θ ' δ ν κ α λ ή . Beide Codices haben das gleiche Format und stammen vom selben Schreiber, die Daten werden deshalb nur einmal aufgeführt.. 585 Eine Kurzbeschreibung findet sich bei H. Omont, Inventaire sommaire des manuscrits grecs de la Bibliotheque Nationale III (Coislin - Suppplement), Paris 1888, p. 230, Nr. 127; vgl. ferner Sovic [Anm. 20a], p. 48 (in den anderen Schriften [vgl. Anm. 20b-d] inhaltlich ähnlich. 586 Ausfuhrliche Beschreibung bei Ae. Martini - D. Bassi, Catalogus codicum Graecomm Bibliothecae Ambrosianae II, Mailand 1902, p. 1020, Nr. 907; vgl. ferner Karo-Lietzmann, Catenarum Graecarum catalogus [Anm. 14], p. 315; Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 127, Sigel 447; Sovic [Anm. 20a], p. 48 (in den anderen Schriften [vgl. Anm. 20b-d] inhaltlich ähnlich. 587 foil. 141 v, 142, 231, 232 und teilweise 230v sind unbeschrieben. 588 Olim Saragossa (Spanien), Virgen del Pilar (Bibliotheque du Pilar) cod. Gr. 1230; Beschreibung bei Ch. Graux - A. Martin, Notices sommaires des manuscrits grecs d'Espagne et de Portugal, Paris 1892, p. 216, Nr. 1230; Kurzbeschreibungen bei B.M.W. Knox, The Ziskind Collection of Greek Manuscripts, in: The Yale University Library Gazette 32,2, 1957, p. 53; U. Faye - W.H. Bond, Supplement to the Census of Medieval and Renaissance Manuscripts in the United States and Canada, New York 1963, p. 48, Nr. 274 und Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 282, Sigel 760. 589 Auf 1586 datieren Graux-Martin, Knox und Faye-Bond; Rahlfs datiert auf 1587; eine sichere Entscheidung ist nicht möglich, da Stigma und Zeta auf unserem Film dieser Handschrift an dieser Stelle nicht sicher zu unterscheiden sind (wir tendieren zu Zeta und damit zu 1587). 584

New Haven, B e i n e c k e Rare B o o k + Manuscript Library

MS 274

168*

Einleitung

Bibliotheca Cittä del Vaticano, Bibliotheca Vaticana cod. Gr. 1442 590 Vaticana Papier, 322 (arabisch gezählte) foil., 16. Jahrhundert, 31,3 χ 21 cm cod. Gr. (Schriftspiegel 19 χ 12cm), 27 Zeilen pro Seite. 1442 D i e Handschrift enthält Herennius Philosophus, In metaphysicam [Aristotelis] interpretatio (foil. lr-96v), Περί πίστεως και περί των ά ρ χ ω ν της κ α θ ο λ ι κ ή ς πίστεως ... π ο ι η θ έ ν τφ μ α κ α ρ ί ω Μ α ν ο υ ή λ τω Καλέκςχ [Pinax] (fol. 97r+v), (Τφ σοφωτάτω κυρίω Μ α ν ο υ ή λ τω Καλέκςχ), Προς τον α ί τ ή σ α ν τ α (foil. 98r-202v). Die Prokop-Katene steht auf foil. 203r-322v. Die Handschrift bildete die Grundlage der Ausgabe von Angelo Mai, Classicorum auctorum e Vaticanis codicibus editorum, tomus IX, Rom 1837, pp. 257-430. Sinai, Sinai, Katharinenkloster cod. Gr. 312 591 KatharinenPapier, 165 foil., 592 datiert auf 1561, 593 geschrieben in Venedig, 20,8 χ kloster 15 cm, 19 Zeilen pro Seite. Die Handschrift enthält zunächst Manuel Gr. 312 v o n Korinth, 5 9 4 'Απολογία και α ν α τ ρ ο π ή των κ ε φ α λ α ί ω ν τοϋ φ ρ α Φ ρ α ν τ ζ έ σ κ ο υ . Die Katene zum Hohelied folgt in unmittelbarem Anschluss. 595 Am Schluss die bekannte Rollenverteilung. Turin, Turin, Biblioteca Nazionale C VI 28 596 Biblioteca Papier, 248 foil., 16. Jahrhundert, 20,3 χ 14,9 cm. Nazionale Die Hohelied Katene findet sich auf den foil. lr-107v. Auf den C VI 28 verbleibenden Seiten enthält die Handschrift noch Gregorii Nysseni 590

Beschreibungen bei Karo-Lietzmann, Catenaram Graecarum catalogus [Anm. 14], p. 315; M. Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], pp. 20; 24-29; Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 263, Sigel 688. 591 Kurzbeschreibungen bei Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 292, Sigel 712; Gardthausen, Catalogus codicum Graecorum Sinaiticorum, Oxford 1886, p. 61, Nr. 312; BeneSevic, Catalogus codicum manuscriptorum Graecorum, St. Petersburg 1911, pp. 222 sq., Nr. 401. 592 So Clark, Checklist of Manuscripts in St. Catherine's Monastery, Mount Sinai, Washington 1952, p. 5, Nr. 312; Beneäevic und Rahlfs sprechen (unter Außerachtlassung der Α π ο λ ο γ ί α ) von 150 foil. 593 Die Kataloge nennen übereinstimmend 1571 als Entstehungsjahr, geben dafür aber ebenso übereinstimmend α φ ξ α (=1561) als griechisches Äquivalent. 594 Vgl. Petit, Dictionnaire de Theologie Catholique IX,2, col. 1923 sq. (in den dort genannten Handschriften füllt dieser Text in der Regel 1 fol.). 595 Für die Mitteilung der einschlägigen Daten danken wir der Library of Congress, Washington, die die Handschriftenbestände auf Film besitzt. s96 Olim c I 37; Beschreibung bei J. Pasinus (Pasini) - A. Rivautella - F. Berta, Codices manuscript! Bibliothecae Regii Taurinensis Athenaeii I, Turin 1749, codex. CCLXXXII, pp. 382 sq. (danach wurden die sog. Prokop-Katenen aus einem Codex der Augsburger Stadt- und Staatsbibliothek abgeschrieben; da die Augsburger Codices 1806 nach München transferiert worden sind, dürfte es sich um den dortigen Codex Gr. 369 handeln, vgl. oben, p. 166*); vgl. ferner G. de Sanctis, Inventario dei codici superstiti greci e latini antichi della Biblioteca Nazionale di Torino, in: Rivista di filologia d'istruzione classica 32, 3, 1904, p. 423, Nr. 225, sowie M. Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], p. 23 sq.; Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 300, Sigel 727. Nach Auskunft der Turiner Bibliotheksverwaltung wurde diese Handschrift bei dem großen Bibliotheksbrand 1904 so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass sie sich weder lesen noch fotografieren lässt. Nach Faulhaber (pp. 23 sq.) ist sie aber mit Vat. Gr. 1442 eng verwandt und darf deshalb zu den Eliminandi der S-Gruppe gerechnet werden.

Analyse der Hauptform III - Die Handschriften

169*

Homiliae VIII in octo beatitudines (foil. 108r-162v), Sancti Maximi Abbatis expositio compendiosa precationis Dominicae (foil. 163r-179v), Synodicon compendiose complectens Synodos omnes tarn orthodoxas quam haereticas ab Apostolis usque ad octavam super unione Photii et Johannis Papae celebratas (foil. 180r-205v), weitere Ausführungen über die Synoden in Kurzfassung (foil. 206r-208r) und Georgius Codinus, De officiis et dignitatibus Aulae Constantinopolitanae (foil. 208v-248v). d. Exzerpte Citta del Vaticano, Bibliotheca Vaticana, cod. Barberinus Gr. 388597 Pergament, 13. Jahrhundert, Palimpsest, untere Schrift Unzial-Lektionar £ 2121 (griech.) und liturgica (slav.), obere Schrift (Minuskel) Catena in Ecclesiasten (Exzerpte) [foil. lr-129v] + Catena in Canticum (Exzerpte) [foil. 13Or-162ν], 22 χ 16,3 cm, Schluss fehlt (ab Cant 7,6). Nach Faulhabers Untersuchungen basiert diese Katene zwar auf der sog. Prokop-Katene, hat diese aber nur exzerpiert (unter besonderer Berücksichtigung der Origenes-Scholien; aus den Nilus-Scholien bietet sie 2 Exzerpte, sc. 147,18-20 + 156,12 - 157,3, auf deren Grundlage eine Einordnung nicht möglich ist). Für den Text ist sie ohne Bedeutung. 5973 Paris, Bibliotheque Nationale, Ancien fonds grec 251 1598 Papier, 15. Jahrhundert, 379 foil. Sehr bunte Sammelhandschrift mit Auszügen aus insgesamt 49 Werken, foil. 116r-264v enthalten Exzerpte alttestamentlicher Schriften, darunter foil. 252r-264r Canticum canticorum cum praefatione anonymi. Diese „Praefatio" beginnt mit Darlegungen, die dem ersten Kapitel der sog. Prokop-Katene und damit deren erstem Gregor-Scholion entstammen. 599 Das ist ein Hinweis darauf, dass wir es hier mit einem Exzerpt aus der sog. Prokop-Katene zu tun haben, in dessen weiterem Verlauf (fol. 254r, Zeile 13, bis fol. 254v, Zeile 10) auch noch Teile aus dem Prooemium des Nilus angeführt werden.

Wie Sovic600 bereits feststellt, hat dieses Exzerpt keinen eigenen textkritischen Wert. 597

Kurzbeschreibung bei S. de Ricci, Liste sommaire des manuscrits grecs de la Bibliotheca Barberina, in: Revue des bibliotheques XVII, 1907, p. 110, Nr. 388; ausführlicher bei M. Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], pp. 37-39.; vgl. auch Karo-Lietzmann, Catenarum Graecarum catalogus [Anm. 14], p. 312 und Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 237, Sigel 645. !97a Abdruck der Nilus-Exzerpte bei S. Lucä, L'esegesi di Nilo di Ancira sul libro dell' Ecclesiaste, in: Seleno 3, 1977, Anm. 9. 5,8 Olim Medic. Reg. MCDLXIII, 1598. 2990, Kurzbeschreibung mit ausführlicher Inhaltsangabe bei H. Omont, Inventaire sommaire des manuscrits grecs de la Bibliotheque National et des autres bibliotheques de Paris et des Departements, Tome II: Ancien fonds grec, codd. 1319-2541, Paris 1888, pp. 275 sq., Nr. 2511; vgl. ferner Rahlfs, Verzeichnis [Anm. 17], p. 212, Sigel 602. Die Beschreibung in Catalogus codicum astrologorum Graecorum, Tomus VIII, 1-4 (codices Parisinos descrip. F. Cumont, J. Heeg, P. Boudreaux), Brüssel, 1929, 1911, 1912, 1922, war mir nicht zugänglich. 599

Vgl. die bei Omont [Anm. 602] zitierten Anfangsworte ( ' Ω ς γ α ρ τό όίγιον τ ω ν ά γ ι ω ν = M P G 87b, 1545 Α7). 600 Sovic [Anm. 20d], p. 10.

170*

Einleitung

e. Die alten Drucke Die Hauptform III liegt überdies in zwei alten miteinander verwandten Drucken vor, nämlich Angelo Mai, Classicorum auctorum e Vaticanis codicibus editorum tomus IX: Procopii Gazaei commentarius in Salomonis Proverbia, eiusdem catena Veterum Patrum in Canticum Canticorum, Scholia minora in Evangelia Lucae et Iohannis, Herennii commentarius ad Metaphysica Aristotelis, Georgii Phrantzae Chronicon Parvum rerum sui temporis, Rom 1837, pp. 257 - 430 und J.-P. Migne, Procopii Gazaei Christiani rhetoris et hermeneutae opera quae reperiri potuerunt omnia, in: Idem, Patrologiae Cursus completus, Series Graeca, Tomus 87b In Cantica Canticorum selectarum expositionum, coli. 1545 - 1753, Paris 1865, die beide jedoch auf wertlosen Handschriften beruhen (vgl. oben pp. 161* und 168*) und deshalb keine einzige wichtige Variante bieten, die nicht aus den Zeugen Ρ und S bekannt wäre. Mai gibt nicht an, welche Handschriften die Grundlage seiner Edition bilden. Da für die Codices Vaticani Graeci 933 - 1484 indessen noch keine ausführlichen Handschriftenbeschreibungen vorliegen, ist eine sichere Identifizierung zur Zeit nicht möglich; doch lässt sich aus bestimmten Errores schließen, dass Mai die Handschrift Vaticanus Graecus 1442601 benutzte und daneben an einigen Stellen noch die Ottoboniani Gr. 124-25602 und den Ambrosianus C 267 inf603 herangezogen hat. Von diesen Handschriften unterscheidet sich seine Ausgabe vor allem durch eine Fülle kleiner sprachlicher Abänderungen und orthographischer Fehler, sodann dadurch, dass Mai häufig Scholien, die in seinen Handschriften keine Zuweisung hatten, dem Scholiasten des jeweils vorangehenden Scholions zueignete (was häufig zu Fehlern führte), schließlich aber auch dadurch, dass er des öfteren anonyme Scholien durch Nachprüfen am Vollkommentar richtig als Scholien des Gregor von Nyssa identifizierte. Trotz dieser Streuung geht Mais Ausgabe damit letztlich auf einen einzigen und dazu noch minderwertigen Zeugen der S-Tradition zurück. Anders als in ähnlich gelagerten Fällen hat Migne seine Ausgabe der Prokop-Katene nicht einfach von Mai übernommen, sondern sie aus anderen Handschriften ergänzt. In erster Linie ist hier der Bruxellensis Reg. Gr. 3895-96 (vgl. oben pp. 161* sq.) zu nennen, aus dem er auch die lateinische Übersetzung übernahm.604 Doch hat er diesen Vorgang nie dokumentiert. Nur dort, wo seine Vorlagen in der Scholienzuweisung differieren, hat er die Herkunft der Abweichungen in einer 601

Vgl. oben p. 168*. Dass dies der Fall war, war auch Migne bereits bewusst, vgl. MPG 87b, col. 1721, Anm. 91: „in codice Vaticano, unde hanc Patrum Catenam edimus" . 602 Vgl. oben p. 166*. 603 Vgl. oben p. 167*. 604 Von daher erklärt sich auch, warum in der Ausgabe von Migne die lateinische Übersetzung bisweilen nicht zum griechischen Text passt, denn der Brüsseler Codex gehört zur P-Gruppe, während der aus Mai übernommene Text auf der S-Gruppe basiert.

Analyse der Hauptform III - Die Handschriften

171*

Fußnote kenntlich gemacht. In den Scholieneinleitungen unserer Ausgabe haben wir diesen Sachverhalt ausfuhrlich dokumentiert. Dagegen bleibt die Bedeutung der bei Migne dem lateinischen Titel folgenden Bemerkung: „Ex codice Ms. archiepiscopi Tolosani, Caroli de Montchal" weiterhin rätselhaft. Denn der Hinweis von Guerard, Procope [Anm. 558], p. 9, dass hier der Codex Parisinus Graecus 153 (= P) gemeint sein müsse, kann sich zwar auf die Besitzgeschichte von Ρ berufen, bringt aber nicht wirklich Licht in die Angelegenheit. Denn dass der hier genannte Codex textkritisch gesehen Einfluss auf den Migne-Text genommen hat, kann auf Grund unserer Kollationen mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Auch von Guerard wird das in Abrede gestellt. Damit ist klar, dass auch der Edition Mignes kein eigener textkritischer Wert zukommt. Wenn sie gleichwohl im textkritischen Apparat unserer Ausgabe regelmäßig genannt wird, so geschieht das (einer Konvention der PTS entsprechend) ausschließlich zur Bequemlichkeit des Benutzers, um das Auffinden und Verifizieren von Nilus-Texten in der wissenschaftlichen Literatur zu erleichtern. f . Fehlzuweisungen Für Handschriften, die gelegentlich im Zusammenhang mit der Hauptform III erwähnt werden, in Wirklichkeit aber mit dem HoheliedKommentar des Nilus von Ancyra nichts zu tun haben, vergleiche die oben in Anmerkung 64 gegebene Aufstellung. Auf sie braucht hier deshalb nicht näher eingegangen zu werden. XI. Die Analyse der H a u p t f o r m III 1. Die Aufgabenstellung Die Aufgabe der folgenden Analyse ist eine doppelte: Zunächst sind die beiden Hauptzeugen der Hauptform III in ihrem Verhältnis zu einander zu untersuchen, sodann die Hauptform III in ihrem Verhältnis zu den Hauptformen I und II. Beide Analysen gliedern sich wie in den vorangehenden Untersuchungen jeweils in drei Teile: einen stemmamethodischen Teil, einen strukturanalytischen Teil und (beiden vorgeschaltet) einen synoptischen Aufriss, der die Strukturen der beiden Kronzeugen der Hauptform III optisch einsichtig macht. Natürlich wäre es (vor allem für die Strukturanalyse) optimal, wenn man die Strukturelemente aller drei Hauptformen in dieser Synopse gegenüberstellen könnte, doch haben die technischen Gegebenheiten das nicht zugelassen. Wir werden dem Benutzer dieser Synopse daher zumuten müssen, für einen Vergleich der Hauptformen gegeneinander die jeweiligen „Synoptischen Übersichten" an ihrem jeweiligen Ort zu benutzen, d.h. zurückzublättern.

172"

Einleitung

2. Synoptischer 605 Aufriss der Hauptzeugen Ρ und S

Titulus Προκοπίου χριστιανού σοφιστοΰ εις τά άσματα των ασμάτων έξηγητικών έκλογών επιτομή άπό φωνής γρηγορίου νύσης και Κυρίλλου άλεξανδρείας ώριγένους τε και φίλωνος τοΰ καρπαθίου άπολιναρίου εύσεβίου Καισαρείας καί έτερων διαφόρων 6052

Titulus Προκοπίου χριστιανού σοφιστοΰ εις τά άσματα των άσμάτων έξηγητικών έκλογών έπιτομή άπό φωνής γρηγορίου νύσης καί Κυρίλλου άλεξανδρείας ώριγένους τε καί φίλωνος τοΰ καρπαθίου άπολιναρίου εύσεβίου Καισαρείας καί έτερων διαφόρων ήγουν διδύμου τοΰ άγίου Ισιδώρου θεοδωρίτου καί Θεοφίλου 6058

PROCOPIUS606

GREGOR

δ ι ά τ ω ν - ά γ α θ φ (cf. MPG 87b,1548 Α9) διά τών - θεώ GREGOR

τήν ψυχήν - θεφ C a n t 1,1

Cant 1.1

(fol. lr)

(fol. lv)

NlLUS

NlLUS

1,1 Τό των - 2,18 μυσταγωγία ν607 Cant 1,2a

1,1 To τών - 2,18 μυσταγωγίαν Cant 1,2a

OHNE ZUWEISUNG

PROCOPIUS

πηγή ζωής - πάθους

πηγή ζωής - π ά θ ο υ ς

OR1GENES

ORJGENES

καί άλλως· 608 μή - κάλλους σου + καί ά λ λ ο υ 608 δν τρόπον - αύτοΰ 609 Cant l , 2 b - 3 a

καί άλλως -608 μή - κάλλους σ ο υ + καί άλλου - 6 0 8 δν τρόπον - αύτοΰ 609 Cant l , 2 b - 3 a PROCOPIUS

ήγουν - διαγενόμενοι (nicht in MPG 87b) GREGOR

GREGOR

τό νηπιώδες - χαριζόμενος

τό νηπιώδες - χαριζόμενος

605 Zur Benutzung des Aufrisses: Die Fundorte der Nilus-Scholien werden mit genauer Folienangabe jeweils auf derselben Zeile wie die Autorenzuweisung notiert. Die jeweils vor inc. und des. der Nilus-Scholien stehenden Zahlen beziehen sich auf Seite und Zeile unserer Edition. Da Mignes Ausgabe auf einer Handschrift der S-Gruppe basiert, folgt die Struktur dieser Ausgabe im Allgemeinen der Struktur dieser Gruppe. Wir halten es daher für unnötig, die Fundorte genau zu bezeichnen. Nur bei stärkeren Abweichungen (vor allem bei größeren Umstellungen) geben wir weitere Hinweise. 60! " Euseb ist weder in Ρ noch in S mit einem Scholion vertreten; merkwürdigerweise fehlt Nilus. Vielleicht stammen Titulus und Nilus-Scholien nicht aus derselben Vorlage. 604 Wegen der großen Initiale steht die Zuweisung erst vor Zeile 4. Wegen der großen textlichen Nähe dieses Stückes zu Gregor (La. 15, 13-15 + 15, 5sqq.) spricht einiges fur die Zuweisung an ihn. 607 Anders als bei Hauptform II, wo (zum Abweis der Behauptung, der D-Text sei der Text einer Vollhandschrift) der Katenencharakter (durch den Lückennachweis) zur Darstellung gebracht werden sollte, kann bei Hauptform III auf die Lückenangaben verzichtet werden, da der wahre Umfang ihrer Nilus-Scholien in der Handschriftenleiste der Ausgabe jederzeit erkundet werden kann. 608 άλλως und άλλου sind offenbar alte Zuweisungen, die auf Katenenherkunft schließen lassen. Die beiden Angaben beigefügte Zuweisung an Origenes ist daher vermutlich sekundär. 609 Cant 1,2a wird am Ende des Scholions als Bestandteil des Origenes-Scholions und daher ohne Einfluss auf die Katenenstruktur noch einmal wiederholt.

173*

A n a l y s e der H a u p t f o r m III - Strukturvergleich P-S

Ρ

S PHILO

PHILO

ήγουν - λόγον

ήγουν - λόγον

APOLINARIUS

APOLINARIUS

πολλών - παχύ Cant 1,3b

πολλών - παχύ Cant 1,3b

+ 0 RIG EN ES

PROCOPIUS

ORIGENES

τάχα - κατακεκλεισμένον (!)

τάχα - κατακεκλεισμένον (!) έν άπορρήτοις

+

PROCOPIUS

GREGOR

αύτό (statt άπό) - κατονομάζομεν (fol. 2r)

610

(fol. iv) OHNE ZUWEISUNG

NiLUS

12,1'Ώσπερ - 14,22 μύρον

12,1'Ώσπερ - 14,22 μύρον

APOLINARIUS

APOLINARIUS

τω γάρ - έκκενωθέν Cant l,3c-4b

τω γάρ - έκκενωθέν Cant l,3c-4b

GREGOR

GREGOR

τίς - άγαπώ

τίς - άγαπώ

KYRILL

KYRILL

νεάνις - πορεύσομαι Cant 1,4c

νεάνις - πορεύσομαι Cant 1,4c

[NILUS]

GREGOR

αί μεν - ούρανών OHNE

ZUWEISUNG

ήγουν - άδυτον ORIGENES

(nur schwach

erkennbar)

την 6 " άξιέραστον - και τά έξης KYRILL

ήντινα - προσαγορεύει (fol. 2r) OHNE ZUWEISUNG

[NiLUS]

17,4'ίσως - 17,16 νυμφίου

(fol.4v)

NiLUS

17,4 ταμιεΐον - 17,16 νυμφίου

Cant l,4d

Cant l,4d

PROCOPIUS

PROCOPIUS

αί νεανίδες - ήμΐν

αί νεάνιδες - ήμΐν

GREGOR

GREGOR

διά ταύτης - άγαλλίαμα Cant l,4e.f

διά ταύτης - άγαλλίαμα Cant l,4e.f

PROCOPIUS

PROCOPIUS

ώς - ποτίζεις

ώς - ποτίζεις

APOLINARIUS

APOLINARIUS

διά τ ο ύ τ ο - ό Ί(ησού)ς

διά τούτο - ό Ί(ησού)ς

+

GREGOR

OR/GENES

ORIGENES

ήγουν - έποιησάμεθα

ήγουν - έποιησάμεθα

610 611

Der Scholienwechsel ist j e d o c h , wie stets, durch eine rote Initiale angezeigt. Dass hier der Beginn liegt, ist durch die rote Initiale gesichert.

174*

Einleitung

Ρ

S

Cant l,5a.b

Cant l,5a.b

(foi 2v)

(foi. 5ν)

NILUS

18,6 εί - 2 1 , 4 πίστει6'2

NILUS

18,6 εί - 21,4 φησί (MPG 87b, 1553 C14) THEODORET

δέρρεις - ώραν (MPG 87b, 1553 C14 D6) (OHNE

ZUWEISUNG?)6'3

λέγει δέ - δόξη αύτοΰ 614

ORIGENES

λέγει δέ - δόξη αύτοΰ

GREGOR

GREGOR

μή θαυμάζητε - σκηνήν Cant l,6a.b

μή θαυμάζητε - σκηνήν Cant l,6a.b

GREGOR

GREGOR

μή νομίσητε (MPG 87b, 1556 A13) - τήν των - συγκαύσει σε (+ Nachtrag von junger Hand) γραφαί (MPG 87b, 1556 B4) ORIGENES

Cant l,6c-e

ή δτι - γραφαί Cant l,6c-e

GREGOR

GREGOR

υιούς - άνακαλουμένη

υιούς - άνακαλουμένη

ORIGENES

ORIGENES

ήγουν οί - λόγφ

ήγουν οί - λόγφ

KYRILL

KYRILL

τάχα δέ - φυλάξαι

τάχα δέ - φυλάξαι

APOLINARIUS

APOLINARIUS

άνάγοιτο - του θεού

άνάγοιτο - τοϋ θεοΰ

KYRILL

KYRILL

ήγουν υιούς - Παύλος Cant l,7a-c

ήγουν υιούς - Παύλος Cant l,7a-c

GREGOR

GREGOR

τοϋνομά σου - λόγος

τοϋνομά σου - λόγος

KYRILL

KYRILL

και άλλως 6'5 έτερους (= έταίρους) άλλως· 6ι53 έταίρους - έχουσα - έχουσα Cant l,8a-d Cant l,8a-d GREGOR

GREGOR

τοΰτό σοι -έξελεύση

τοΰτό σοι -έξελεύσει (= -ση)

612

Den Text ab 19,1 έ ν τή κ ο λ υ μ β ή θ ρ ς χ hat eine späte Hand dem Origenes zugewiesen; vermutlich ist diese Zuweisung an die falsche Stelle geraten, vgl. die beiden folgenden Anmerkungen. 613 Eine Neuzuweisung dieser Passage ist äußerlich nicht erkennbar, so dass der Text eigentlich Nilus zugeschrieben werden müsste, doch ist das nirgendwo sonst der Fall. Wahrscheinlich ist die Zuweisung in Ρ vom Schreiber (oder seiner Vorlage) übersehen worden. 614 Für den Text dieses Stückes, das sich in Ρ an 21,4 π ί σ τ ε ι anschließt, vgl. MPG 17, 256 B7-13, wo der Passus allerdings nur deshalb dem Origenes zugewiesen wird, weil S diese Zuweisung vornimmt. 615 Dies ist offensichtlich die ursprüngliche (anonyme) Zuweisung; allerdings scheint sie (von gleicher Hand) nachträglich eingefugt zu sein. 6153 Dies ist offensichtlich die ursprüngliche (anonyme) Zuweisung.

Analyse der Hauptform III - Stnikturvergleich P-S

S

Ρ PHILO

PHILO616

KYRILL

KYRILL

έτερος617 - βασιλέων

175*

έτερος617 - βασιλέων

ήγουν - συνεστησάμην

ήγουν - συνεστησάμην

APOLINARIUS

APOLINARIUS

κατά δέ - εκκλησία

κατά δέ - εκκλησία

ORIGENES

ORIGENES

τό πολυθρύλητο ν - ποιμαίνουσαν τό πολυθρύλητον - ποιμαίνουσαν OHNE

ZUWEISUNG

ποιμανεΐς - ταμιεΐον αύτοΰ C a n t l,9a.b

OHNE

ZUWEISUNG

ποιμανείς - ταμιεΐον αϋτοΰ Cant l,9a.b

GREGOR

GREGOR

ίππος - παρωμοίωσά σε

ίππος - παρωμοίωσά σε

KYRILL

KYRILL

ήγουν - Φαραώ C a n t 1,10a' 18

ήγουν - Φαραώ Cant 1,10a

GREGOR

GREGOR

έπείπερ - ζωή

έπείπερ - ζωή

KYRILL

KYRILL

ήγουν - πάντας

ήγουν - πάντας

ORIGENES

ORIGENES

άλλά - συνέρχεται C a n t 1,10b

άλλά - συνέρχεται Cant 1,10b

GREGOR

(vgl. Anm. 120)

GREGOR

επαινεί - βίος

έπαινε! - όμοίωσις

DIDYMUS 6

DIDYMUS

ήγουν " - περικείμενος

ορμίσκοι - περικείμενος

KYRILL

KYRILL

λέγει - ζυγόν Cant l,lla-12a

λέγει - ζυγόν Cant l , l l a - 1 2 a

(VGL Anm. 120)

ORIGENES

τότε - άργυρίφ GREGOR

GREGOR

άξιον - σωτηρίαν

άξιον - σωτηρίαν

PHILO

PHILO

και ομοιώματα - παραγένηται

και ομοιώματα - παραγένηται

KYRILL

KYRILL

ήγουν - προφητών C a n t 1,12b

ήγουν - προφητών Cant 1,12b

PROCOPIUS

PROCOPIUS

εύωδίαν - όσμήν

εύωδίαν - όσμήν

616 617 618 6,9

Auf unserem Film ist diese Zuweisung kaum erkennbar. Dies ist vermutlich die ursprüngliche (anonyme) Zuweisung. Cant 10an fehlt in P*, wird aber von einer jüngeren Hand nachgetragen. Vielleicht ist die Zuweisungssigle versehentlich eine Zeile zu tief geraten.

176

Einleitung

Ρ

S

ORIGENES

ORIGENES

την - μ ύ ρ ο ν

τήν - μύρον

GREGOR

GREGOR

ώς γάρ - όσμήν (vgl. Anm. 689) Cant l,13a.b

ώς γάρ - όσμήν (vgl. Anm. 689) Cant l,13a.b

OHNE

ZUWEISUNG

δια τούτων - νύμφη

GREGOR

διά τούτων - νύμφη ORIGENES

είποΰσα - γενόμενος KYRJLL

KYRILL

νάρδω - αύλίζετοα Cant l,14a.b

νάρδω - αύλίζεται Cant l,14a.b

GREGOR

GREGOR

τίς - καρποφοροϋμεν

τίς - καρποφοροϋμεν

(foi 6ν) NlLUS

(foi 15ν) NlLUS

43,5 Βότρυς - 48,14 φησιν ματυ- 43,5 Βότρυς - 48,14 φησιν ρ ώ ν ιδού εΐ κ α ι τ ά έξης 6 2 0

ρών

Cant l,15a.b 622

Cant 1.15a.b 623

GREGOR

GREGOR

έν - άγίφ

έν - άγίφ

(foi 7ν) NlLUS

(foi 17r) NlLUS

49,1 δις τό - 50,4 άγαπωμένη

49,1 δις τό - 50,4 άγαπωμένη

Cant l,16a-17b

καλή ν - διδάσκαλοι Cant 1.16a-17b

ORIGENES

+

ματυ-

κ α ι τ ά έξης 6 2 1

ιδού εΐ

KYRILL

PHILO

ήγουν - έπιτηδεία GREGOR

GREGOR

πάντα - φιλοτεχνουμένη

πάντα - φιλοτεχνουμένα

(foi. 8r) NlLUS

(foi Ι9ν) NlLUS

50,9 Εύγνωμόνως - 52,1 περνβολήν 50,9 Εύγνωμόνως - 52,1 περιβολήν ORIGENES

ORIGENES

νυν - δ η λ ο ϋ σ θ α ι Cant 2,la.b

νϋν - δηλοϋσθαι Cant 2,la.b KYRILL

ώς δεξαμένη - δαιμόνων PHILO

ταϋτα - νεκρός GREGOR

GREGOR

ταϋτα - ήνίξατο

ταϋτα - ήνίξατο

620 621

= P 2 , d.h. der (hier angedeutete) Vers hat nur Bestandteilfunktion, keine Strukturfunktion. = S 2 , d.h. der (hier angedeutete) Vers hat nur Bestandteilfunktion, keine Strukturfunktion.

622 _

623

ρ

= s!

177*

Analyse der Hauptform III - Strukturvergleich P-S

S

Ρ

(fol. 8v) NlLUS

(fol. 21r) NlLUS

55,19 κρίνον - 57,9 στείρα

55,19 κρίνον - 57,9 στείρα

ORIGENES

ORIGENES

άνθος - διαλάμπον αύτών Cant 2.2a.b

άνθος - διαλάμπον αύτοΰ Cant 2,2a.b GREGOR

GREGOR

οσην - προφητείας

οσην - προφητείας

(fol. 9r)

(foi. 22r)

NILUS

58,5 Αύτη - 60,5 ταύτας Cant 2,3a-d

NILUS

58,5 Αύτη - 60,5 ταύτας Cant 2,3a-d

GREGOR

GREGOR

τί ούν - στόματί μου

τί ούν - ονομάζονται

(fol. 9ν) NlLUS

(foi.23v)

61,1' Η μέν - 64,24 οσφρησις

61,1 Ή μέν - 64,24 οσφρησις

NILUS

ORIGENES

ORIGENES

έπρεπε - καθέζονται

έπρεπε - καθέζονται

PHILO

PHILO

ήγουν υιών - εύδίαζον

ήγουν υιών - εύδίαζον

APOLINARIUS

APOLINARIUS

τότε δέ - άναγούσης Cant 2,4a

τότε δέ - άναγούσης Cant 2,4a ORIGENES

ταΰτα - χριστού OHNE

ZUWEISUNG

GREGOR

ώ πώς - έκτρέφουσαν +

623a

ώ πώς - έκτρέφουσα

65,1 Είκότως - 66,14 έχειν

(foi. 25ν)

APOLINARIUS

65,1 Είκότως - 66,14 έχειν + και οίνος - Ζαχαρίαν

και οίνος - Ζαχαρίαν + ήρμοσε - και σοί Cant 2,4b GREGOR

έντός - μ ο ν ή ν Cant 2.5a" 624 GREGOR

τουτέστι - δυσώδης625

NILUS

APOLINARIUS siehe das vorangehende Scholion

ήρμοσε - και σοί Cant 2,4b GREGOR

έντός - μονήν Cant 2,5a GREGOR

τουτέστι - δυσώδης 623

" Eine formale Abtrennung (durch Spatium o. ä.) ist nicht vorhanden. Der zweite Teil des Verses fehlt in P. 625 In Ρ ist die Zuweisung an Nilus eine Zeile zu hoch angebracht, so dass der Eindruck erweckt wird, als gehöre die letzte Zeile des Gregor-Scholions (δια τ ο ύ τ ο + Cant 2,5a.b) bereits zum NilusText. Da das Missverständnis in S noch ausgeprägter ist (vgl. Anm. 626), geht es wohl auf die gemeinsame Vorlage zurück. 624

178*

Einleitung

Ρ

S

(fol. IIv) NlLUS (vgl. Anm. 625)

διά τοϋτο + Cant 2,5a.b +

66,16 τάχα - 67,14έσμέν Cant 2,5b a " 7

διά τοΰτο + Cant 2,5a.b6" (fol. 27r) NlLUS

66,16 τάχα - 67,14έσμέν Cant 2,5b a 628 KYRILL

τοις εύαγγελικοΐς - μήλα PROCOPIUS

PROCOPIUS

τοις κατά - πλεονεκτήμασιν

τοις κατά - πλεονεκτήμασιν

+

GREGOR

ϊ ν α - εύωδίαν

'ίνα - εύωδίαν

ORIGENES

ORIGENES

ό σύμμαχος - ή σ α ΐ α ν

ό σύμμαχος - ήσαΐ αν Cant 2,5bp

GREGOR

GREGOR

ταύτα - φησίν ο ύ ν Cant 2,6a.b

ταύτα - φησίν ο ύ ν Cant 2,6a.b KYRILL

εύώμυνος - πατρός μου GREGOR

OHNE

λέγει και - έλθεϊν

λέγει και - έλθεϊν

(fol. I2r) NlLUS

(fol. 29ν) OHNE ZUWEISUNG [NlLUS]

68,1 Διά - 68,24 ψυχή Cant 2,7a-c

68,1 Διά - 68,24 ψυχή Cant 2,7a-c

ZUWEISUNG

PHILO

τάς των - προς αύτήν OHNE

ZUWEISUNG

άκύλας - φωνή GREGOR

GREGOR

ή προς - όρκωθή

ή προς - όρκωθή

(fol. 12 ν)

(fol. 30ν) NlLUS

NlLUS

69,17 τό μεν - 72,13 καλώς Cant 2,8a-c OHNE

ZUWEISUNG

69,17 τό μεν - 72,13 καλώς Cant 2,8a-c GREGOR

έν τοσαύταις - ύφώματα

έν τοσαύταις - ύφώματα

(fol. 13ν) NlLUS

(fol. 32r) NlLUS

73,19 Έπεί - 75,21 άμέτοχος

73,19 Έπεί - 75,21 άμέτοχος

ORIGENES

ORIGENES

τούτο - φωνής

τούτο - φωνής

626

Trotz des einleitenden δ ι ά τ ο ϋ τ ο , das den Passus als Scholientext ausweist, sind die Zeilen (durch Randdiplen, rote Initiale und Trennzeichen am Ende) eindeutig als strukturtragendes Keimenon gekennzeichnet; die Struktur der Katene wird durch diese Maßnahme allerdings empfindlich gestört. Vgl. Anm. 625. 627 Cant 2,5b p fehlt in P. 628 Cant 2,5b" folgt anschließend in S.

179*

Analyse der Hauptform III - Strukturvergleich P-S

S

Ρ OHNE

ZUWEISUNG

ταΰτα - όνομαζομένη Cant 2.9a.b

KYRILL

ταΰτα - όνομαζομένη Cant 2,9a.b

GREGOR

GREGOR

διά τοΰτο - ούράνιον βίον

διά τοΰτο - βίον + ή γάρ - θεοΰ

(fol. Ι4ν) NlLUS

(fol. 34ν) NlLUS

76,1 Βαιθήλ - 77,17 συστήματα

76,1 Βαιθήλ - 77,17 συστήματα

PHILO

PHILO

+

ORIGENES

ή και - τελεία Cant 2,9c-e

+

ORIGENES

ή καί - τελεία Cant 2,9c-e

GREGOR

κατά τό - άνακράσεως KYRILL

KYRILL

ίσως - έπιλάμπει

ίσως - έπιλάμπει GREGOR

κατά τό - άνακράσεως (fol. 15r) NlLUS

78, 1 Τοίχον - 82,13 ούδείς629

(fol. 35ν) NlLUS

78, 1 Τοίχον - 82,13 ούδείς629

ORIGENES

OHNE

λέγοιντο - έλθέ Cant 2,10a-13b

λέγοιντο - έλθέ Cant 2,10a-13b

ZUWEISUNG

GREGOR

GREGOR

τό κατά - καί φησνν

τό κατά - καί φησιν

(fol. Ι6ν) NlLUS

(fol. 39r) NlLUS

82,15 τό δέ-84,17 δύναμιν

82,15 τό δέ - 84,17 δύναμιν KYRILL

ή καί - πολύς ORIGENES

ORIGENES

άνάστα φησίν - τφ θεφ

άνάστα φησίν - τω θεώ

OHNE

ZUWEISUNG

άλλως - έθος εστίν 630 Cant 2,13c-14e

OHNE

ZUWEISUNG

άλλως· - έθος έστίν630 Cant 2.13c-14e KYRILL

ή πέτρα - έπικουρίας APOLINARIUS

ή καί - κελεύει χριστός GREGOR

GREGOR

ούτε - πρόσωπον

οϋτε - πρόσωπον

KYRILL

ή πέτρα - επικουρίας 629

Normalerweise sind Eingriffe in den Text auf Kürzungen und Paraphrasen beschränkt; hier ist auch mit dem Mittel der Umstellung in den Text eingegriffen worden (vgl. unten pp. 78 + 81). Da beide Hss. betroffen sind, geht die Maßnahme wohl auf das Konto der Vorlage. 630 ά λ λ ω ς steht zwar im Text, ist aber die Kennzeichnung eines anonymen Scholions. Durch die üblichen Mittel der Scholienabgrenzung, ist das Scholion zudem in zwei Abschnitte gegliedert; vielleicht gehören die beiden Teile also nicht demselben Autor.

180*

Einleitung

Ρ

S

APOLINARIUS

ή και - κελεύει χριστός (fol. 17 ν)

(foi. 42R)

NlLUS

85,1 Έ ν - 88,15 πολιτείαν

NILUS

85,1 Έ ν - 88,15 πολιτείαν

ORIGENES

ORIGENES

βούλεται - άσωμάτων Cant 2,15a-c

βούλεται - άσωμάτων Cant 2,15a-c

GREGOR

GREGOR

τά προειρημένα - φησίν

τά προγεγραμμένα (!) - φησίν

(fol. 18r)

(foi. 43ν)

NlLUS

89,1 Τοις - 92,19 αίνιττόμενος

NILUS

89,1 Τοις - 92,19 αίνιττόμενος

ORIGENES

ORIGENES

ταΰτα -άλώπεκες Cant 2,16a-17a

ταΰτα - άλώπιξ (!) Cant 2,16a-17a

GREGOR

GREGOR

ειδον - ελπίδα

ειδον - ελπίδα

(fol. I9r) OHNE ZUWEISUNG

[NlLUS]

93,1 Mövcp - 96,12 Παύλου ORIGENES

(fol. 45ν) OHNE ZUWEISUNG

[NILUS]

93,1 Μόνφ -96,12 Παύλου ORIGENES

ή νύμφη - ώρα έστίν Cant 2.17b-d

ή νύμφη - ώρα έστίν631 Cant 2,17b-d

GREGOR

GREGOR

άπόστρεψον - ταπεινωθήσεται

άπόστρεψον - ταπεινωθήσεται

(fol. 19ν)

(foi. 47R) NILUS

NlLUS

97,1 Πώς - 98,11 κατάργησον

97,1 Πώς - 98,11 κατάργησον

ORIGENES

ORIGENES

τά πρότερα - ήττον

τά πρότερα - ήττον

PHILO

PHILO

ή και - ταπεινοφροσύνην

ή και - ταπεινοφροσύνην

KYRILL

KYRILL

αίτεΐ - άναβάντας Cant 3,la-4e

αιτεί - άναβάντας Cant 3,la-4e

GREGOR

GREGOR

το της - ήμών αιτία

τό της - ήμών αίτία

(fol. 20ν)

(foi. sor)

NILUS

100,1 Τ ά ς - 102,20 οίκου

NILUS

100,1 Τάς - 102,20 οίκου

ORIGENES

ORIGENES

περί των - τελείωσιν

περί των - τελείωσιν

KYRILL

KYRILL

τάς γυναίκας - την άνάστασιν

τάς γυναίκας - τήν άνάστασιν

631

Durch die üblichen Mittel der Scholienabgrenzung (Ekthese bzw. Rotfärbung der Abschnittsinitiale, Trennzeichen) ist das Scholion in zwei Abschnitte gegliedert; es ist daher denkbar, dass die beiden Teile nicht demselben Autor gehören.

181*

Analyse der Hauptform III - Strukturvergleich P-S

Ρ Cant 3,5a-c

S Cant 3,5a-c

GREGOR

GREGOR

πάλιν ύπό - δεδήλωται

πάλιν ύπό - δεδήλωται

(fol. 22r) NlLUS

(fol. 52ν)NILUS

103,3 Τοΰτο - 103,7 δεδήλωται Cant 3,6a-c

103,3 Τοΰτο - 103,7 δεδήλωται Cant 3,6a-c

GREGOR

GREGOR

έν ταΐς - πλήρης γενόμενος

έν ταΐς - πλήρης γενόμενος

ORIGENES

ORIGENES

καλή λίαν - άναπνοάς

καλή λίαν - άναπνοάς

(fol. 22ν) NlLUS

(fol. 54r) NlLUS

104,1 "Εκπληξιν - 106,21 θεοΰ

104,1 "Εκπληξιν - 106,21 θεοΰ

KYRILL

KYRILL

σμύρνα μέν - τά τοΰ θεοΰ Cant 3,7a-8d

σμύρνα μέν - τά τοΰ θεοΰ Cant 3,7a-8d

GREGOR

μετά τήν - αύτόν έγγίζουσι KYRILL

κλίνην τό μνήμα χριστού λέγει OHNE

ZUWEISUNG

έξήκοντα - σκότος

PHILO

έξήκοντα - σκότος GREGOR

μετά τήν - έγγίζουσι (fol. 24r) NlLUS

(fol. 57ν)

NILUS

107,2 έλέγομεν - 110,5 ύφορώμε- 1107,2 έλέγομεν - 110,5 ύφορώμενοι νοι KYRILL

ή κλίνην τό μνήμα χριστού Cant 3,9a-10e

Cant 3,9a-10e THEOPHILUS

ξύλον - κυριακόν GREGOR

GREGOR

δτι μέν - γίνεται

δτι μέν - γίνεται 632

(fol. 25r) NlLUS

(fol. 60r)

112,1 τό φορεΐον - 116,2 σημαίνει

112,1 τό φορεΐον - 116,2 σημαίνει

NILUS

THEOPHILUS

ξύλον - κυριακόν

632

Durch die üblichen Mittel der Scholienabgrenzung (Ekthese bzw. Rotfärbung der Abschnittsinitiale, Trennzeichen) ist das Scholion in zwei Abschnitte gegliedert (δτι μ έ ν - π ε ρ ι σ τ ή σ ε τ α ι + ο ύ κ ο ύ ν - γ ί ν ε τ α ι ) ; es ist daher denkbar, dass die beiden Teile nicht demselben Autor gehören. Familie 2 der S-Tradition (cf. pp. 161* sqq.) weist diesen Abschnitt dem Theophilus zu.

182*

Einleitung

Ρ PHILO

S + (in Fortsetzung des Nilus-Scholions) 633

φορεΐον - τιμίους

φορεΐον - τιμίους

KYRILL

KYRILL

ή πνευματική - αίώνιον Cant 3,lla-e

ή πνευματική - αίώνιον Cant 3,lla-e KYRILL

ή έξ έθ νών - αίματος αύτοΰ PHILO

έξέλθετε - μεθ' ύμών GREGOR

GREGOR

προτροπήν - ευφραίνεται

προτροπήν - εύφραίνεται

(fol. 26r) NlLUS

(fol. 62ν) NlLUS

117,4 Τίς - 119,8 οικονομία

117,4 Τίς - 119,8 οικονομία

KYRILL

ή έξ εθνών - αίματος αύτοΰ PHILO

έξέλθετε - μεθ' ύμών Cant 4,1 a-c

Cant 4,la-c

GREGOR

GREGOR

διά της - τό σιωπώμενον

διά τής - τό σιωπώμενον

(fol. 26ν) NlLUS

(fol. 63ν) NlLUS

120,8 έκτος της - 120,15 σκοπός

120,8 έκτος τής - 120,15 σκοπός

KYRILL

KYRILL

ή σιωπή - άκουε 'Ισραήλ Cant 4,ld.e

ή σιωπή-άκουε 'Ισραήλ Cant 4,ld.e

GREGOR

OHNE

διά τούτων - προτερήμασιν

διά τούτων - προτερήμασιν

ZUWEISUNG

(fol. 27r) NlLUS

(fol. 65r) NlLUS

121,1 'Ως - 122,9 τούτους Cant 4,2a-d

121,1 Ω ς - 122,9 τούτους Cant 4,2a-d

GREGOR

GREGOR

πρώτον λέγει - άτονεΐν

πρώτον λέγει - άτονεΐν

(fol. 27ν) NlLUS

(fol. 66r) NlLUS

122,10 'Ομοίως - 124,9/10 άποκε- 122,10 'Ομοίως - 124,9/10 άποκεράμενοι (-ναι Ρ) ράμενοι (-ναι S) ORIGENES

ORIGENES

διδυμεύουσαι - και πνευματικής

διδυμεύουσαι - και πνευματικής

PHILO

PHILO

ή καί οτι - πνεύματι

ή καί οτι - πνεύματι

633

Durch die üblichen Mittel der Scholienabgrenzung (Ekthese bzw. Rotfärbung der Abschnittsinitiale, Trennzeichen) ist das Scholion in vier Abschnitte gegliedert (112,1 τό φ ο ρ ε ΐ ο ν - 113,8 κ η ρ ύ γ μ α τ ο ς + 113,9 φ ο ρ έ ι ο ν - 113,12 ε κ κ λ η σ ι α σ τ ι κ ώ ν + 113,12 σ τ ύ λ ο ι - 116,2 σ η μ α ί ν ε ι + φ ο ρ ε ΐ ο ν - τ ί μ ι ο υ ς ) , aber nur der vierte scheint nicht dem Niluskommentar entnommen zu sein. Familie 2 der S-Tradition (cf. pp. 161* sqq.) weist diesen Abschnitt dem Theodoret zu.

183*

Analyse der Hauptform III - Strukturvergleich P-S

Ρ Cant 4,3a.b

S Cant 4,3a.b

GREGOR

GREGOR

κόκκινον - νεκρών σωθήση

κόκκινον - νεκρών σωθήση

(fol. 28r) NlLUS

(fol. 67ν) NlLUS

124,11 Χείλη - 125,5 έχουσα

124,11 Χείλη - 125,5 έχουσα

ORIGENES

ORIGENES

ήγουν έστω - τοΰ χριστού Cant 4,3c.d

ήγουν έστω - τοΰ χριστού Cant 4,3c.d

GREGOR

GREGOR

άρέσκεται - σιωπήσεώς σου

αρέσκεται - σιωπήσεώς σου

(fol. 28r) NlLUS

(fol. 68r) NlLUS

125,9 Έπί - 126,18/19 καταστολής

125,9'Επί - 126,18/19 καταστολής

ORJGENES

ORJGENES

προστίθησαι - λέπυρον αύτής Cant 4,4a-d

προστίθησαι - λέπυρον αύτής Cant 4,4a-d

GREGOR

OHNE

έκ τούτων - τής πόλεως

έκ τούτων - τής πόλεως

(fol. 29ν) NlLUS

(fol. 7Ον) NlLUS

ZUWEISUNG

127, Γ Εν - 128,2 φησίν

127, Γ Εν - 128,2 φησίν

ORJGENES

ORIGENES

άκύλας τό - γνώσιν άδύνατον Cant 4,5a-6a

άκύλας τό - γνώσιν άδύνατον Cant 4,5a-6a

GREGOR

GREGOR

δίδυμος - τό φως

δίδυμος - τό φώς

(fol. 3 Or) NlLUS

(fol. 72r) NlLUS

128,3 Τούς - 130,19 άπεκυήθησαν

128,3 Τούς - 130,19 άπεκυήθησαν

ORIGENES

ORIGENES

τό ήγεμονικόν - νεμεθησόμεθα

τό ήγεμονικόν - νεμεθησόμεθα

K.YRILL

KYRILL

ή καί δύο - πρός θεόν

ή και δύο - πρός θεόν

OHNE

PHILO

ZUWEISUNG

κρίνα δέ - συντελείας Cant 4,6b.c GREGOR

κρίνα δέ - συντελείας Cant 4,6b.c GREGOR

κατά μέρος - ειτα έπήγαγεν

κατά μέρος - εΤιτα έπήγαγεν

(fol. 30ν) NlLUS

(fol. 73r) NlLUS

131,1 'Επειδή - 133,17 προσαγο- 131,1 'Επειδή - 133,17 προσαγορεύων ρεύων Cant 4,7a Cant 4,7a OHNE

ZUWEISUNG634

ού γάρ έστιν - γενόμενος Cant 4,8a-d

OHNE

ZUWEISUNG

ού γάρ έστιν - γενόμενος Cant 4.8a-d KYRILL

διδάσκει - μυστήριον 634

Migne hat dieses Scholion (wohl zu Recht) dem Gregor zugewiesen.

184*

Einleitung

S

Ρ GREGOR

GREGOR

ειπών cm - κατορθώσειεν

ε ι π ώ ν οτι - κ α τ ο ρ θ ώ σ ε ι ε ν

KYRILL

διδάσκει - μ υ σ τ ή ρ ι ο ν (fol. 31r)

NlLUS

134,1 Π ά λ ι ν - 136,4 Χριστώ

Cant 4,9a-c

(fol. 74r)

NlLUS

134,1 Π ά λ ι ν - 136,4 Χ ρ ι σ τ ψ

Cant 4,9a-c KYRILL

ήγουν - έποίησας GREGOR

OHNE

τ α ύ τ α π α ρ ά - τω λεγομένφ

τ α ΰ τ α π α ρ ά - τω λεγομένω

ZUWEISUNG

KYRILL

ή γ ο υ ν εις π ό θ ο ν - έ π ο ί η σ α ς (fol. 3lv)

NlLUS

136,5 Ό ν υ μ φ ί ο ς - 138,21 σώζει

(fol. 76r)

NlLUS

136,5 Ό ν υ μ φ ί ο ς - 138,21 σ ώ ζ ε ι

ORIGENES

ORIGENES

τό έ ν θ ε μ α - κ α ι ά π ό σ τ ο λ ο ι

τό έ ν θ ε μ α - κ α ι α π ό σ τ ο λ ο ι

Cant 4,10a-c

Cant 4,10a-c

GREGOR

GREGOR

επισφραγίζει - ομοίως α ύ τ φ

επισφραγίζει - ο μ ο ί ω ς α ύ τ ώ

(fol. 32r)

(fol. 77r)

NlLUS

NlLUS

139,1 Β ε λ τ ί ω σ ι ν - 140,19 τ α π ε ι ν ο - 39,1 Βελτίωσιν - 140,19 τ α π ε ι ν ο φ ρ ο σ ύ ν η ν (zum Schluss in erheblich ab- φ ρ ο σ ύ ν η ν (zum Schluss in erheblich abweichender Wortfolge, vgl. App. zur Stelle) weichender Wortfolge, vgl. App. zur Stelle)

Cant 4 , l l a . b

Cant 4 , l l a . b PHILO

μέλι - ν ό μ ο ς GREGOR

GREGOR

π λ ή ρ η ς σοί - γ ά λ α γ ί ν ε σ θ α ι

π λ ή ρ η ς σοί - γ ά λ α γ ί ν ε σ θ α ι

(fol. 32ν)

(fol. 78r)

NlLUS

NlLUS

141,14 Τ ή ς - 142,21 ε ί ρ η κ ώ ς

141,14 Τής - 142,21 ε ί ρ η κ ώ ς

Cant 4,11c

Cant 4,11c

GREGOR

ORIGENES

έπείπερ ο ύ - τ ι μ ή ν

ήγουν - ίματίοις

ORIGENES

GREGOR

ήγουν - ίματίοις

έπείπερ οΰ - τ ι μ ή ν

Cant 4,12a.b

Cant 4,12a.b APOLINARIUS

κ ή π ο ς - έχει KYRILL

κέκλεισται - β ά π τ ι σ μ α GREGOR

GREGOR

διά τ ο ύ τ ω ν - π α ρ α κ ε λ ε ύ ε τ α ι

διά τ ο ύ τ ω ν - π α ρ α κ ε λ ε ύ ε τ α ι

APOLINARIUS

κ ή π ο ς - έχει

185*

Analyse der Hauptform III - Stnikturvergleich P-S

S

Ρ KYRILL

κέκλεισται - βάπτισμα (fol. 33r)

(fol. 79ν) NlLUS

NJLUS

143,8 έστι - 145,4 σημαίνων

143,8 έστι - 145,4 σημαίνων

ORIGENES

ORIGENES

δεύτερον - προστίθησιν Cant 4,13a-15b

δεύτερον - προστίθησιν Cant 4,13a-15b

GREGOR

GREGOR

ορα την - ρεΐθρον

ορα τήν - ρεΐθρον

KYRILL

KYRILL

αί άρεταί - άνήγαγεν

αί άρεταί - άνήγαγεν

(fol. 34ν)

(fol. 8Ιν)

NlLUS

146,1 Τά - 148,6 προσήνεγκεν Cant 4,16a.b

NlLUS

146,1 Τά - 148,6 προσήνεγκεν Cant 4,16a.b

OHNE ZUWEISUNG

OHNE

και ή νύμφη - οί λοιποί

και ή νύμφη - οί λοιποί

(fol. 3Sr) NlLUS

(fol. S3r) NlLUS

ZUWEISUNG

148,7 Των - 149,13 ξηρά

148,7 Των - 149,13 ξηρά

ORIGENES

ORIGENES

έοικεν έπιτιμάν - έκ νότου Cant 4,16c.d

έοικεν έπιτιμάν - έκ νότου Cant 4,16c.d

GREGOR

OHNE

ώ πεπαρρησιασμένης - εύφορίαν Cant 5,1 a-e

ώ πεπαρρησιασμένης - εύφορίαν Cant 5,1 a-e

ZUWEISUNG

GREGOR

OHNE

ήρμοσε - ώνόμασται

ήρμοσε - ώνόμασται

(fol. 35ν) NlLUS

(fol. 85r) NlLUS

150,1 "Ηκουσεν- 153,16 αΐμά μου Cant 5,2a

150,1 "Ηκουσεν - 153,16 αιμά μου Cant 5,2a

ZUWEISUNG

GREGOR

OHNE

άκολούθως - έμφάνειαν

άκολούθως - έμφάνειαν

ZUWEISUNG

+ (fol. 36r) OHNE ZUWEISUNG

+ [NlLUS]"5

(fol. 86r) OHNE ZUWEISUNG

154,1 To-155,12 τύπον

154,1 Tö-155,12 τύπον

KYRILL

KYRILL

+

PHILO

έν τφ - έσκύλευσεν Cant 5,2b

+

[NlLUS]"6

PHILO

έν τφ - έσκύλευσεν Cant 5,2b

GREGOR

OHNE

ή μαρτυρηθεΐσα -διανίσταται

ή μαρτυρηθεΐσα - διανίσταται

635

ZUWEISUNG

Dass hier ein neues Scholion beginnt, ist formal nicht erkennbar, zumal das Spatium, das sich zwischen den beiden Passagen befindet, auch sonst (innerhalb und außerhalb dieses Abschnitts) zur Gliederung der Texte Verwendung findet. 636 Beide Scholien sind durch eine Scholientrenner ( - : ) voneinander geschieden. In der sog. Familie 2 der S-Tradition ist der zweite Passus dem Nilus zugeschrieben.

186*

Einleitung

Ρ

S _|_637

PHILO

ένδοΰσα - κεκλεισμένων Cant 5,2c-f

ένδοΰσα - κεκλεισμένων Cant 5,2c-f

GREGOR

PHILO

τω μεγάλφ - ψεκάδες

τφ μεγάλφ - ψεκάδες

(fol. 37ν)

(fol. 88ν)

NILUS

156,1 δρόσον - 156,11 εκείνης

NILUS

156,1 δρόσον - 156,11 έκείνης

ORIGENES

ORIGENES

άναγκαίως - έπιζητεΐν

άναγκαίως - έπιζητεΐν

KYRILL +

OHNE

PHILO

άκόλουθα - δρόσος Cant 5,3a.b

ZUWEISUNG63S

άκόλουθα - δρόσος Cant 5,3a.b

GREGOR

OHNE

καλώς - άμόλυντον

καλώς - άμόλυντον

(fol 38r)

(fol. 90v)

NILUS

156,12 Ού - 157,3 ψηφιζόμενον Cant 5,4a.b

ZUWEISUNG NILUS

156,12 Ού - 157,3 ψηφιζόμενον Cant 5,4a.b PHILO

λέγοι - άνέστη OHNE

ZUWEISUNG

OHNE

ZUWEISUNG

πάλιν - έγνωρίσαμεν

πάλιν - έγνωρίσαμεν 639

(fol. 39r)

(fol. 54r) OHNE ZUWEISUNG

NILUS

[NlLUS]

158,1 Ταύτα - 158,19 άφαιρεθεΐ- 158,1 Ταύτα - 158,19 άφαιρεθεΐσαν σαν Cant 5,5a-c Cant 5,5a-c OHNE

ZUWEISUNG

έλαβον - αποθνήσκει Cant 5,5d-6a

OHNE

ZUWEISUNG

έλαβον - ά π ο θ ν ή σ κ ε ι Cant 5,5d-6a

GREGOR

OHNE

προς τοσούτον - κατασκευάζεται Cant 5,6b.c

πρός τοσούτον - κατασκευάζεται Cant 5,6b.c

OHNE

ZUWEISUNG

οτε ήλπισε - έξελεύσεται

OHNE

ZUWEISUNG

ZUWEISUNG

οτε ήλπισε - έξελεύσεται

ORIGENES

ORIGENES

ήνίκα - πολίτευμα Cant 5,6d.e

ήνίκα - πολίτευμα Cant 5,6d.e ORIGENES

συνεχώς - έπιδημεΐν GREGOR

OHNE

οτε άνέστη - ένδείξεως

οτε άνέστη - ένδείξεως

637

ZUWEISUNG

Eine wie auch immer geartete Abgrenzung gegen das Vorige ist nicht erkennbar. Vom Vorigen durch einen Scholientrenner ( - : ) geschieden. 639 Anders als in Ρ gliedert sich das S-Scholion (am Scholientrenner, der Ekthese und der roten Initiale erkennbar) in zwei Hälften. Es wäre daher denkbar, dass wir es nicht mit dem Scholion eines Autors, sondern mit 2 Scholien von 2 Autoren zu tun haben. 638

Analyse der Hauptform III - Strukturvergleich P-S

Ρ Cant 5,7a-c OHNE

ZUWEISUNG

ταΰτα - καί φησιν Cant 5,8a-d

S Cant 5,7a-c OHNE

ZUWEISUNG

ταΰτα - καί φησιν Cant 5,8a-d

GREGOR

OHNE

ότι ούχ - γινομένην

ότι ούχ - γινομένην

(fol. 40ν)

(fol. 96r)

NlLUS

ZUWEISUNG NlLUS

159,1 Οιδε - 159,9 άφαίρεσις

159,1 Οιδε - 159,9 άφαίρεσις

PHILO

PHILO

παρρησιάζεται - προφήταις Cant 5,9a

παρρησιάζεται - προφήταις Cant 5,9a

(fol. 41r)

(fol. 96r)

NlLUS

NlLUS

160,1 Άποροΰσιν - 160,6 νεανί- 160,1 Άποροΰσιν - 160,6 νεανίδων δων KYRILL

KYRILL

ήγουν - έχεις Cant 5,9b

ήγουν - έχεις Cant 5,9b

GREGOR

GREGOR

αί όρκωθεΐσαι - διηγησάμενος Cant 5,10a.b

αί όρκωθεΐσαι - διηγησάμενος Cant 5,10a.b

OHNE

ZUWEISUNG

ή τελεία - ό τόκος PHILO

PHILO

λευκός - χυθέν

λευκός - χυθέν

ORIGENES

ORIGENES

ή λευκός - σάρκωσιν

ή λευκός - σάρκωσιν OHNE

ZUWEISUNG

ή τελεία - τόκος (fol. 41 ν)

NlLUS

161,1 'Ανωτέρω - 163,16/17 προβαλλομένη Cant 5 , l l a . b OHNE

ZUWEISUNG

ή μέν - του σκότους

(fol. 97ν)

NlLUS

161,1 'Ανωτέρω - 163,16/17 προβαλλομένη Cant 5 , l l a . b OHNE

ZUWEISUNG

ή μέν - τοΰ σκότους

ORIGENES

ORIGENES

οί βόστρυχοι - αύτών σΐτα Cant 5,12a-c

οί βόστρυχοι - αύτών σΐτα Cant 5,12a-c

OHNE

ZUWEISUNG

OHNE

ZUWEISUNG

ειεν άν - τήν ορασιν

ειεν άν - τήν ορασιν

PHILO

PHILO

εί σώμα - ιερείς Cant 5,13a

εί σώμα - ιερείς Cant 5,13a

OHNE

ZUWEISUNG

άκολούθως - ή νύμφη

OHNE

ZUWEISUNG

άκολούθως - ή νύμφη

187*

188*

Einleitung

ORIGENES

ORIGENES

σιαγόνας - μυρεψικόν Cant 5,13b OHNE

ZUWEISUNG

σιαγόνας - μυρεψικόν Cant 5,13b OHNE

ZUWEISUNG

επαινείται - γινομένων

επαινείται - γινομένων

KYRILL

KYRILL

τά στάζοντα - θάνατον

τά στάζοντα - θάνατον

APOLINARIUS

APOLINARIUS

αύτός μεν - μετάθεσιν Cant 5,14a OHNE

αύτός μέν - μετάθεσιν Cant 5,14a

ZUWEISUNG

ότι μεν - έκτιναξάμεναι PHILO

PHILO

Cant 5,14b

οτι μέν - έκτιναξάμεναι Cant 5,14b

τορευταί - επιστροφή χαράς

OHNE

ZUWEISUNG

κοιλία τό - κάμνοντα ORIGENES

κοιλία έστ'ι - κοπρώδες Cant 5,15a.b OHNE

τορευταί - έπιστροφή χαράς OHNE

ZUWEISUNG

OHNE

ZUWEISUNG

κοιλία τό - κάμνοντα ORIGENES

κοιλία εστί - κοπρώδες Cant 5,15a.b

ZUWEISUNG

ακολούθως -έκποιοΰντος KYRILL

ειεν δ'άν - προφητών Cant 5,15c-16c OHNE

ZUWEISUNG

μετά τούς - έγένετο Cant 6,1 a-c OHNE

ZUWEISUNG

KYRILL

εΐεν δ'άν - προφητών _|_640

άκολούθως -έμποιοϋντος Cant 5,15c-16c OHNE

ZUWEISUNG

OHNE

ZUWEISUNG

μετά τούς - έγένετο Cant 6,la-c

πρώτον μέν - βλέπει

πρώτον - βλέπει - φησιν ούν

(fol. 44ν)

(fol. 104ν) NlLUS

NlLUS

Τ 641 φησιν ο υ ν 164,1 "Επεισεν - 164,7 σπουδάζου- 164,1'Έπεισεν - 164,7 σπουδάζουσιν σιν APOLINARIUS

πανταχή μεν -άφαιρεΐσθαι

APOLINARIUS

πανταχή μέν - άφαιρεΐσθαι

640

K e n n z e i c h e n e i n e s S c h o l i e n w e c h s e l s s i n d nicht v o r h a n d e n .

641

O b φ η σ ι ν ο ύ ν wirklich z u m N i l u s - S c h o l i o n g e h ö r t o d e r ( w i e in S ) d e n A b s c h l u s s d e s v o r a n -

g e h e n d e n S c h o l i o n s bildet, ist nicht s i c h e r e r k e n n b a r .

189*

Analyse der H a u p t f o r m III - Strukturvergleich P-S

Ρ Cant 6,2a-c OHNE

ZUWEISUNG

αύτη μεν - άλλοτρίως έχειν NlLUS

(fol. 45r)

165,1 "Οσον - 165,23 συνήθειαν KYRILL

κατέβη - ομολογίας αύτών Cant 6,3a.b OHNE

ZUWEISUNG

κανών και - έπιδεικνύμενος NlLUS

(fol. 45ν)

S Cant 6,2a-c OHNE

ZUWEISUNG

αύτη μέν - άλλοτρίως έχειν (fol. 105ν)

NlLUS

165,1 "Οσον - 165,23 συνήθειαν OHNE

ZUWEISUNG

OHNE

ZUWEISUNG

κατέβη - ομολογίας αύτών Cant 6,3a.b κανών και - έπιδεικνύμενος (fol. 106ν)

NlLUS

166,1 "Ετι - 166,5 ποιμαινομένων

166,1 "Ετι (ότι S) - 166,5 ποιμαινομένων

ORIGENES

OHNE

PHILO

PHILO

APOLINARIUS

APOLINARIUS

ώς άν - άγαπώ

ώς άν - άγαπώ

ZUWEISUNG

{166,6} ώσπερ - {166,8} ποιμαντι- {166,6} ώσπερ - {166,8} ποιμαντικής κής ήγουν έγώ - μ ι σ θ ό ν

KYRILL

έγώ αύτώ - δογμάτων Cant 6,4a-c OHNE

ZUWEISUNG

άναθεΐσα - τεταγμέναις έστίν ORIGENES

οσον - έκπλήττοντα Cant 6,5a.b OHNE

ZUWEISUNG

τινές μεν - καταπαΰσαι OHNE

ZUWEISUNG

ή έκκλησία - ζητεΐν NlLUS

(fol. 46ν)

167,2 Πολλή ν - 167,7 γένηται PHILO

ήγουν - έργάζεται KYRILL

άπό τών - έξήγειράν σε Cant 6,5c-6d OHNE

ZUWEISUNG

μόναι τοϋ - κρείττονι ORIGENES

έίρηται δεύτερον - λόγου τροφής

ήγουν έγώ - μισθόν

KYRILL

έγώ αύτώ - δογμάτων Cant 6,4a-c OHNE

ZUWEISUNG

άναθεΐσα - τεταγμέναις έστίν ORIGENES

οσον - έκπλήττοντα Cant 6,5a.b OHNE

ZUWEISUNG

τινές μέν - καταπαΰσαι ORIGENES

ή έκκλησία - ζητεΐν (fol. 108ν)

NlLUS

167,2 Πολλήν - 167,7 γένηται PHILO

ήγουν - έργάζεται KYRILL

άπό τών - έξήγειράν σε Cant 6,5c-6d OHNE

ZUWEISUNG

μόναι του - κρείττονι ORIGENES

είρηται δεύτερον - λόγου τροφής

190*

Einleitung

Ρ Cant 6,7a-d

Cant 6,7a-d OHNE

ZUWEISUNG

OHNE

μέτρου -έκφωνουμένων εστίν Cant 6,8a-9e OHNE

S

ZUWEISUNG

ZUWEISUNG

μέτρου - έκφωνουμένων έστίν Cant 6,8a-9e OHNE

ZUWEISUNG

δόγμα - νοΰν έχειν

δόγμα - νοΰν έχειν

έξ είσιν - συγκεκραμένοις

έξ εϊσιν - συγκεκραμένοις

(fol. 49r)

(fol. 114r)

_|_642

NlLUS

THEODORET NlLUS

169,1 ' Εξήκοντα - 170,17 μέλλον- 169,1 'Εξήκοντα - 170,17 μέλλοντος τος PHILO

PHILO

ή εξήκοντα - ειδον

ή εξήκοντα - ειδον

APOLINARIUS

APOLINARIUS

ISIDORUS

ISIDORUS

τί - δέον

τί - δέον

και άλλως 643- άριθμός

και άλλως 643 -άριθμός

ORIGENES

ORIGENES

αί νεανίδες - των νεανίδων

αί νεάνιδες - των νεανίδων

ORIGENES644

ORIGENEF5

μή θαύμαζε - κυριότητες

μή θαύμαζε - κυριότητες

_|_646

αίτιος γενοΰ - προλαβεΐν Cant 6,10a-c

(??647)

KYRILL

αίτιος γενοΰ - προλαβεΐν Cant 6.10a-c

ORIGENES

OHNE

νόει την - δυνάμεις

νόει τήν - δυνάμεις

(fol. SOr)

(fol. 117r)

NlLUS

ZUWEISUNG NlLUS

171,1 To - 172,7 όφθαλμόν

171,1 To - 172,7 όφθαλμόν

APOLINARIUS

APOLINARIUS

και κατά - καθαρόν

και κατά - καθαρόν

PHILO

PHILO

επειδή γάρ - όμοδίαιτος Cant 6,lla-12a

έπειδή γάρ - όμοδίαιτος Cant 6,lla-12a

ORIGENES

ORIGENES

τάχα κατά τι - τούς λογισμούς

κατά τι - τούς λογισμούς

642

Der nächste Abschnitt beginnt mit einer übergrößerten Initiale. Migne weist beide Passagen dem Gregor zu. 643 Vermutlich die ursprüngliche (anonyme) Zuweisung. 644 Doch ist nicht das Namenskürzel ausgebracht, statt dessen: τ ο ΰ α ύ τ ο ϋ . 645 Auch hier ist nicht das Namenskürzel ausgebracht, sondern: τ ο ΰ α ύ τ ο ΰ . 646 Nur die übergrößerte Initiale weist d a r a u f h i n , dass ein Scholienwechsel vorliegen könnte. 647 Die unzweifelhaft vorhandene Zuweisung ist kaum zu entziffern; am ehesten käme ein κ υ ' (= Kyrill) über einem gestrichenen γ ρ η ' (= Gregor von Nyssa) in Betracht. Mignes Angabe „Haec in C(odice) B(ruxellensi) Origeni ascribuntur" (vgl. col. 1722, Anm. 92) lässt sich fur S aus paläographischen Gründen als Lösung ausschließen.

191*

Analyse der Hauptform III - Strukturvergleich P-S

S

Ρ (fol. 50v)

NlLUS

(foi. ι i8r)

NILUS

172,8 Ή νύμφη - 174,8 ζωής

172,8 Ή νύμφη - 174,8 ζωής

PHILO

PHILO

τήν συναγωγήν - καρπόν

τήν συναγωγήν - σωτηρία

PHILO648

είτα - σωτηρία Cant 7,1 a-d

Cant 7,1 a-d PHILO

άνέβη - τάγματα OHNE

ZUWEISUNG

έτέρα γραφή - έμπεριπατήσω OHNE

ZUWEISUNG

(fol. 51r, lin. 28) 'Ακύλας - (fol. 5lv, lin. 6) πολεμικόν + [Nilus]649 (fol. 5iv, lin. 6) 175,1 τήν ύπέρ (fol. 5lv, lin. 15) 175,11 ήμας

OHNE

ZUWEISUNG

(fol. 119r, lin. 15) 'Ακύλας - (fol. 119v, lin. Π) πολεμικόν + [Nilus]649 (fol. II9v,lin. Ii) 175,1 τήν ύπέρ (fol. 119v, lin. 22) 175,11 ήμάς

PHILO

έτερα γραφή - έμπεριπατήσω Cant 7,2a.b OHNE

ZUWEISUNG

Cant 7,2a.b OHNE

ZUWEISUNG

τής νύμφης - πάντα θεφ

τής νύμφης - πάντα θεώ

(foi. 5ΐ ν)

(foi. i20r)

NILUS

NILUS

176,1 ' Υπομιμνήσκουσιν ηγούμενος Cant 7,2c-6c

177,2 176,1'Υπομιμνήσκουσιν - 177,2 ήγούμενος Cant 7,2c-6c (foi. 52r) NILUS (foi. i20v) PHILO 178,1 'Ρυθμούς - 180,16 δεσμεύου- 178,1 'Ρυθμούς - 180,16 δεσμεύουσιν σιν ORIGENES

ORIGENES

πολλαχοΰ - τή άρετή

πολλαχοΰ - τή άρετή

KYR1LL

KYRILL

τεχνίτην - έκκλησία

τεχνίτην - έκκλησία

PHILO

PHILO

δηλοΐ δέ - έαυτφ

δηλοΐ δέ - έαυτω

KYRJLL

KYRJLL

λέγει - τή σωφροσύνη

λέγει - τή σωφροσύνη

ORIGENES

ORIGENES

έπί τον - τροφήν σημάνη

έπί τόν - τροφήν σημάνη + τό γάρ - συντεταγμένη

KYRJLL

KYRJLL

δηλοΐ δέ - χ ε ρ σ ί ν

δηλοΐ δέ - χερσίν

648

Auch hier ist nicht das Namenskürzel ausgebracht, sondern: τ ο υ α ύ τ ο ϋ . Dass bei τ ή ν ύ π έ ρ κτλ. ein neues oder gar ein Nilus-Scholion beginnt, ist äußerlich weder in Ρ noch in S erkennbar. Eine solche Annahme ist daher nur mit der Überlieferung in D (und vom Inhalt her) zu begründen (vgl. oben p. 126* und p. 175, hist. Apparat zur Stelle). 649

192*

Einleitung

Ρ

S

PHILO

PHILO

άλλά και - λογίοις τοΰ θεοΰ

άλλά και - λογίοις τοΰ θεού

OR1GENES

ORJGENES

κρίνα δ'άν - ακανθών

κρίνα δ'άν - άκανθών

KYRILL

KYRILL

τράχηλον δέ - προσέχοντας

τράχηλον δέ - προσέχοντας

OR1GENES

ORJGENES

πύργοι δέ - ωφελείας

πύργοι δέ - ώφελείας

PHILO

PHILO

άλλά και - λογισμοί

άλλά καί - λογισμοί

KYRILL

OHNE

άπεικάζει - τον λόγον

άπεικάζει - τόν λόγον

ZUWEISUNG

PHILO

πλόκιον - άρχάς

vgl. das (zuweisungslose) zweite Scholion des folgenden Keimenons

KYRILL

ή και άλλως -650 τό σύνδεσμον ίεράτευμα ORJGENES

ORJGENES

ό δέ καθαράν - περιτομής Cant 7,7a-8b

ö δέ καθαράν - περιτομής Cant 7,7a-8b PHILO

διότι ύψηλδν - έπιφερόμενον OHNE vgl. das letzte Philo-Scholion des vorigen Keimenons

ZUWEISUNG

πλόκιον - άρχάς KYRJLL

vgl. das letzte Kyrill-Scholion des vorigen Keimenons OHNE

ZUWEISUNG

ή καί άλλως651 - ίεράτευμα ORJGENES

έτι ταύτα - διαπράττεται

έτι ταύτα - διαπράττεται

(fol. 53r)

(fol. 123ν)

NlLUS

NlLUS

181,1 Τάχα - 183,4 προκόψασιν

181,1 Τάχα - 183,4 προκόψασιν

KYRILL

KYRILL

ή και -εύφροσύνην

ή καί-εύφροσύνην

ORJGENES

ORIGENES

ήγουν τά - όμφακίζοντα

ήγουν τά - όμφακίζοντα

PHILO

PHILO

ή τοις των - πεπληθυσμένον Cant 7,9a-10c

ή τοις των - πεπληθυσμένον Cant 7.9a-10c PHILO

έκ προσώπου - μυστηρίων

650 651

Wohl eine alte (anonyme) Zuweisung. Siehe Anm. 650.

193*

Analyse der Hauptform III - Strukturvergleich P-S

Ρ OHNE

ZUWEISUNG

άπεικασθεΐσα - αληθινή

S ORIGENES

άπεικασθεΐσα - προ {σ}φερόμενος

ZUWEISUNG652

OHNE

τά δέ - προ{σ}φερόμενος PHILO

έκ προσώπου - μυστηρίων (fol. 53ν) NlLUS

(fol. 124ν) OHNE ZUWEISUNG

184,1 'Επειδή - 186,4 εύεργεσίαις

184,1 'Επειδή - 186,4 εύεργεσίαις

Cant 7,1 la.b

Cant 7,lla.b

[NLLUS]

(fol. 125v) NlLUS vgl. das zweite Nilus-Scholion unter dem folgenden Keimenon

186,8 έκ τρίτου - 186,12 έπιστρέψει KYRILL

vgl. das Kyrill-Scholion unter dem folgenden Keimenon

ή δτι έγώ - 'Ιουδαίων PHILO

vgl. das Philo-Scholion unter dem folgenden Keimenon

ή και - έ α υ τ ή

ORIGENES

ORIGENES

τελειωθείσης - έμοί

τελειωθείσης - έμοί

Cant 7,12a-13c

Cant 7,12a-13c

ORIGENES

ORIGENES

περί των - και ρόαι

περί των - καί ρόαι

(fol. 54r) NIL

us

188,1 ' Από - 191,14/15 τετήρηκα (fol. 54v)

NILUS6"

(fol. 126r) NIL

US

188,1 ' Από - 191,14/15 τετήρηκα vgl. das Nilus-Scholion zu Cant 7,1 la.b

186,8 έκ τρίτου - 186,12 επιστρέψει KYRILL

vgl. das Kyrill-Scholion zu Cant 7,1 la.b

ή ότι έγώ - 'Ιουδαίων PHILO

ή και - έ α υ τ ή

vgl. das Philo-Scholion zu Cant 7,1 la.b

Cant 7.13d OHNE

ZUWEISUNG

OHNE

ZUWEISUNG

τοις γάρ πιστοΐς - άνατιθέναι

τοις γάρ πιστοΐς - άνατιθέναι

Cant 7.14a

Cant 7,14a

OHNE

ZUWEISUNG

OHNE

ZUWEISUNG

οί μανδραγόραι - ό σ μ ή ν

οί μανδραγόραι - όσμήν

Cant 7.14b.c

Cant 7,14b.c

OHNE

ZUWEISUNG

OHNE

ZUWEISUNG

τά ήδη - άνθοΰντας

τά ήδη - άνθοΰντας

PHILO

PHILO

ήγουν - έπισφαγίζει

ήγουν - έπισφαγίζει

652

A m Rande steht τ ο ύ α ύ τ ο ΰ , aber es fehlt der konkrete Bezug. Das Scholion ist offensichtlich irrtümlich hierhin geraten; der Sache nach gehört es eindeutig zu Cant 7,1 la.b. Ursache für diesen Fehler könnte eine Blattvertauschung in der Vorlage von Ρ sein. 653

194*

Einleitung

Ρ

S

Cant 8,1a (fol. 54v)

Cant 8.1a

NLLUS

192,1 Την ενσαρκον - 193,12 έχει ORIGENES

OHNE

της άνω - τροφή

τής άνω - τροφή

ZUWEISUNG

KYRILL

KYRILL

άγιάζεται - θεοτόκον

αγιάζεται - θεοτόκον

PHILO

PHILO

εν γάρ - δι αυτών

έν γάρ - δι' αυτών (fol. 127r)

NLLUS

Cant 8.1b-2d

192,1 Τήν ενσαρκον - 193,12 έχει Cant 8.1b-2d

ORIGENES

OHNE

εΰρίσκουσα - αυτόν

εΰρίσκουσα - αύτόν

ZUWEISUNG654

KYRILL655

ORIGENES654

ήγουν έξω - έσταυρώθη

ήγουν έξω - έσταυρώθη

PHILO

KYRILL +

τό δέ - πιστευόντων

το δέ - πιστευόντων

KYRILL

vgl. das folgende Scholion

ή τόν - άγίων Cant 8,3a.b

PHILO654

Cant 8,3a.b KYRILL

ή τόν - άγίων

vgl. das vorangehende Scholion OHNE

ZUWEISUNG

ό μέν νόμος - άνω μονάς ORIGENES

OHNE

ή οίνος - πράξεων Cant 8.3a.b656

ή οίνος - πράξεων

OHNE

ZUWEISUNG

OHNE

ό μέν νόμος - άνω μονάς Cant 8,4a-c

ZUWEISUNG

ZUWEISUNG

ό μέν νόμος - άνω μονάς Cant 8,4a-c

ORIGENES

ORIGENES

ήδε δεύτερον - έξεγείρητε

ήδε δεύτερον - έξεγείρητε

OHNE

ZUWEISUNG657

ορκίζει - ό θεός (foi. 55ν) NIL us 194,7 Αί της συναγωγής ασφαλώς658

654

OHNE

ZUWEISUNG

ορκίζει - ό θεός 195,3

Die Zuweisungsnotate sind offensichtlich ein bis zwei Zeilen zu weit nach unten gerutscht. Die Autorenzuweisung steht innerhalb der Zeile. Da das Kyrill-Scholion nur eine halbe Zeile lang ist, lässt das auf nachträgliche Eintragung (von gleicher Hand) schließen. 656 Ρ wiederholt also das L e m m a und das erste (anonyme) Scholion. Möglicherweise war (infolge nachträglicher Einträge?) in der Vorlage von Ρ die Zuordnung nicht mehr klar. 657 Als Neubeginn eines Scholions erkennbar am Spatium und an der übergrößerten Initiale. 658 Dieses Scholion ist offensichtlich irrtümlich hierher geraten; es gehört zum folgenden Keimenon. 655

195*

Analyse der Hauptform III - Strukturvergleich P-S

S

Ρ Cant 8,5a.b

Cant 8,5a.b OHNE

ZUWEISUNG

{195,4} Προφητεύεται μεταβολήν

{195,7}

ZUWEISUNG659

OHNE

OHNE

ZUWEISUNG

οί άγιοι - τής νύμφης

oi άγιοι - της νύμφης

(foi. ΐ 2 8 ν ) NIL vgl. das Nilus-Scholion bei Cant 8,4a-c

OHNE

195,2

ZUWEISUNG

{195,4} Προφητεύεται μεταβολήν Cant 8,5c

Cant 8,5c (fol. 55v)

us

194,7 Αί τής συναγωγής κεχρημένης

{195,7}

NLLUS

196,6 Μήλον - 197,13 ένέργειαν OHNE

OHNE

ZUWEISUNG

ZUWEISUNG

{196,1} τούτο το φύτον - {196,5} {196,1} τούτο τό φύτον - {196,5} καρπόν αυτών καρπόν αυτών PHILO

PHILO

το μήλον - εργάζεται

τό μήλον - εργάζεται OHNE ZUWEISUNG

[(fol. 129r) N l L U S ]

196,6 Μήλον - 197,13 ένέργειαν Cant 8,5d.e

Cant 8,5d.e ORIGENES

OHNE

ή σαρξ - ύδατι Cant 8,6a-d

ή σάρξ - ύδατι Cant 8,6a-d

ORIGENES

ORIGENES

ZUWEISUNG

{198,1} προτρέπεται - στρατιώτας {198,1} προτρέπεται - στρατιώτας (vgl. den textkritischen App. zu 198,1-3)

(vgl. den textkritischen App. zu 198,1-3)

(fol. 56r) NlLUS

(fol,129v) NlLUS

198,4 Την άπό - 198,11 όρμάς Cant 8,6e-7b

198,4 Την άπό - 198,11 όρμάς Cant 8,6e-7b

OHNE ZUWEISUNG

[(fol. 56r) Ν IL US]

199,9 "Ην έχει - 200,4 δυνάμενος OHNE

ZUWEISUNG

τά οικοδομήματα ται

OHNE

ZUWEISUNG

άναλωθήσε- τά οικοδομήματα ται

PHILO

PHILO

ή και - βατός

ή και - βατός

KYRILL

KYRILL

και άλλως· 660 τά τείχη - Χριστού

659

άναλωθήσε-

και άλλως -660 τείχη - Χριστού

Auf dem Rande, neben dem vorangehenden Scholion; der Ort der Einfügung ist nicht gekennzeichnet. 660 Offenbar eine ältere a n o n y m e Zuweisung, die auf Herkunft aus einer Katene schließen lässt.

196*

Einleitung

Ρ

S (fol. 13Or)

NLLUS

199,9 "Ην έχει - 200,4 δυνάμενος ORIGENES

OHNE

πάλιν έπείπερ - τά έξης Cant 8,7c.d

πάλιν έπείπερ - τά έξης Cant 8,7c.d

OHNE

ZUWEISUNG

OHNE

τίνες άλλοι - έξουδενωθήσεται

ZUWEISUNG

ZUWEISUNG

τίνες άλλοι - έξουδενωθήσεται

PHILO

τοΰτο προς - έτερους τρέφειν Cant 8,8a

Cant 8,8a

OHNE ZUWEISUNG

OHNE ZUWEISUNG

[(fol. 56v) NLLUS]

[(fol. 13 lr)

NlLUS]

201,1 To μέν - 202,5 κατορθώματα 201,1 Τό μέν - 202,5 κατορθώματα vgl. das vorige Keimenon

PHILO

τοΰτο πρός - έτέρους τρέφειν ORIGENES

Cant 8,8b-9b OHNE

ZUWEISUNG

έτι μικρά - πνευμάτων Cant 8.8b-9b OHNE

ZUWEISUNG

όταν κυρωθώσιν - πύργων Cant 8,10a.b

όταν κυρωθώσιν - πύργων Cant 8,10a.b

OHNE

OHNE

ZUWEISUNG

ZUWEISUNG

ύμεΐς - Χριστός (Origenes?, vgl. ύμεΐς - Χριστός (Origenes?, vgl. Anm. 353) Anm. 353) (fol. 57r) NIL US

OHNE ZUWEISUNG

202,8 Λύει - 203,18 είσοδος Cant 8 , l l a - c

202,8 Λύει - 203,18 είσοδος Cant 8 , l l a - c

(fol. 57r)

(fol. 132v)

NlLUS

[(fol. 132r)

NlLUS]

NlLUS

204,1 ό άμπελών - 206,2 καρποφο- 204,1 ό άμπελών - 206,2 καρποφορίας ρίας KYRILL

KYRILL

τφ πνεύματι - δεξάμενοι OHNE

ZUWEISUNG

Χριστός - άγγελοι Cant 8,12a-c

τφ πνεύματι - δεξάμενοι OHNE

ZUWEISUNG

Χριστός - άγγελοι Cant 8,12a-c

OHNE ZUWEISUNG (Origenes?, vgl. OHNE ZUWEISUNG (Origenes?, vgl. Anm. 357) Anm. 357) ταΰτα - ποιήσουσιν ταΰτα - ποιήσουσιν APOLINARIUS

APOLINARIUS

έν άρχή - δηλοϋνται

έν άρχή - δηλοϋνται

PHILO

άμπελών μου - έκατοντάδας (fol. 58r)

NlLUS

(fol. 134r)

NLLUS

207,1 Του άληθινοΰ - 208,16 άμοι- 207,1 Τοΰ άληθινοΰ - 208,16 άμοιβάς βάς

Hauptform III - Stemmamethodischer Vergleich der Hss. Ρ und S

Ρ

197*

S

Cant 8,13a-14b

Cant 8,13a-14b

(fol. 58r) Ν IL US

OHNE ZUWEISUNG

[(fol. 134v) NLLUS]

210,1 Καλούντος - 212,8 καταχθό- 210,1 Καλούντος - 212,8 καταχθόνιων νιων PHILO

PHILO

έπικάθηται - ουρανών

έπικάθηται - ουρανών

KYRILL

KYRILL

ό μεν καθήμενος - έλθεΐν

ό μέν καθήμενος - έλθεΐν

ORIGENES

ORIGENES

ειδεν - δυναμένη

ειδεν - χαίροντας OHNE

ZUWEISUNGF6'

τη φωνή - δυναμένη OHNE

ZUWEISUNG

το δε φύγε - καθαρόν Es folgt zwischen zwei Zierleisten ein dreizeiliges Rollenverzeichnis (τά πρόσωπα). Noch auf derselben Seite beginnt dann die Proverbien-Katene Prokops.

APOLINARIUS

τό δέ φύγε - καθαρόν Die Katene schließt (mit drei Zeilenfullern zur Vervollständigung der letzten Zeile) am Seitenende von fol 136r.

3. Die Hauptzeugen Ρ und S unter stemmamethodischem Aspekt Als errores conjunctivi und damit zugleich als separativi gegenüber den anderen Hauptformen sind den Handschriften Ρ und S etwa 400 Abweichungen eigen. Als Beispiele seien genannt infra 19,7-19 infra 43,10 infra 43,11 - 44,1 infra 44,8-17 infra 44,19 - 46,2 infra 46,5-6 infra 52,1-6 infra 70,18-25 infra 71,6-8 infra 77,7-11

661

εν γάρ - ' Αβραάμ VRC οίον - τ ά φ φ VRC ούδέπω - βότρυς VRC ωσπερ - ο ύ τ ω VRC τίς - ξ ύ λ ο υ VRC την - έμοί VRC ούτω - μ υ σ τ ή ρ ι α VRC ώφελητική - σ υ μ π ά θ ε ι α ν VRC ού - π α ρ ή VRC και - δ α ί μ ο ν α ς VRC

om om om om om om om om om om

PS PS PS662 PS PS PS PS PS PS PS

Es sind alle Merkmale eines Scholienwechsels vorhanden. Die Deutung dieser Phänomene als Kennzeichen einer Abschnittsgliederung ist gleichwohl nicht auszuschließen. 662 Vermutlich Augenspringfehler wegen Homoioteleuton.

198*

Einleitung

Dagegen sind der Handschrift Ρ gegenüber der Handschrift S etwa 20 errores separativi eigen, z.B. 17,4 58,9 83,7 89,6 102,14 104.6 105.7 105,11

εις S αυτός S τύπων S στεμφύλων S καμάτφ S τον S παχείας S ού S

om Ρ α ύ τ α ϊ ς (!) Ρ πρωτοτύπων Ρ σ τ ρ ε μ φ ύ λ ω ν (!) Ρ καμάτων Ρ om Ρ πτώχειας Ρ om Ρ

Umgekehrt sind der Handschrift S gegenüber Ρ etwa 60 errores separativi eigen, z.B. 44,1 51,15 61,2 61,3 62,12 68,1 81,16 91,4 113,6-7 186,1

τω ... ά π ε κ δ ε χ ο μ έ ν φ VRCP post θ ε ό τ η τ ο ς (contra VRCP) post ν ύ μ φ η (contra VRCP) post είπεν (contra VRCP) οτι VRP τ η ς VRCP κ α θ α ρ ά VRCP δει VRCP φ έ ρ ε σ θ α ι - τό VRC gekurzl P τ ο υ θ ε ο ϋ CDP

των... ά π ε κ δ ε χ ο μ έ ν ω ν S add κ α ι S add ώς ά κ α ρ π α S add ώς S ώσπερ S του S καθορςί S om S o m S (Augenspringfehler?)

om S

Ergebnis: Die Handschriften Ρ und S sind nach ihrem Nilus-Text eng miteinander verwandt; sie hängen jedoch nicht unmittelbar voneinander ab, sondern gehen auf eine gemeinsame Vorlage zurück und bieten somit das Bild einer zweigespaltenen Überlieferung. Gleichzeitig ist erkennbar, dass die errores separativi beider Textstufen der Hauptform III nicht von solchen Kompilatoren oder Abschreibern verursacht sind, die den Text stärker verändert oder nach Prinzipien hermeneutischer oder dogmatischer Art überarbeitet hätten, so dass ihre Eingriffe in der Regel die kritische Funktion von Trennfehlern erfüllen können. 4. Die Hauptzeugen Ρ und S unter strukturanalytischem Aspekt Der Vergleich auf der Grundlage des strukturanalytischen Basis-Kriteriums 1 (Überlieferungszusammenhang) macht deutlich, dass die Hohelied-Katene, wie sie in den Hauptzeugen Ρ und S vorliegt, zusammen mit der Proverbien-Katene Prokops überliefert ist. Das deutet darauf hin, dass die Hohlied-Katene in diesem Überlieferungsstrang Teil eines größeren Katenenverbandes ist, nämlich der Salomonica-Katenen, als deren Schöpfer Prokop von Gaza gilt.

Hauptform III - Strukturanalytischer Vergleich der Hss. Ρ und S

199*

Die Anwendung des strukturanalytische Basiskriteriums 2 (Erscheinungsform der Katene) zeigt uns, dass die beiden Hauptzeugen (und ebenso ihre Eliminandi) Breitkatenen-Format haben, weshalb auch die Vorlage eine Breitkatene gewesen sein dürfte. Basis-Kriterium 3 (Autorenbestand und Scholienreihenfolge) erweist, dass die Zahl der Scholien und die Zuweisung an bestimmte Autoren in 75% der Fälle in beiden Handschriften völlig übereinstimmen. Bei den Nilus-Scholien gibt es insgesamt 4 Abweichungen (vgl. Cant 2,4a, wo S den Anfang des Apolinarius-Scholions dem vorangehenden Nilus-Scholion zugeschlagen hat; Cant 7,2c-6c, wo S ein Nilus-Scholion irrtümlich 663 dem Philo zuspricht; Cant 7,1 la.b und Cant 8,4a-c, wo in Ρ ein Nilus-Scholion, bei 7 , l l a . b sogar der gesamte Scholienkomplex dem falschen Keimenon zugeordnet worden ist). Das lässt die Vermutung aufkommen, dass die gemeinsame Vorlage von Ρ und S, was die Scholienzuordnung angeht, nicht ganz eindeutig gewesen sein kann. In die gleiche Richtung weist die Existenz von Doppelzuweissungen (vgl. die Scholien bei Cant 1,3b; Cant l,4e.f; Cant l,15a.b; Cant 2,9a.b; Cant 5,2a.b und Cant 5,2c-f), die mit Ausnahme der letzten Stelle beiden Katenen gemeinsam sind. Ein anderes Problem sind die fehlenden Zuweisungen. Die Gefahr von Fehlzuordnungen ist hier natürlich besonders groß (vgl. Anm. 649). Im Bereich der Nilus-Scholien ist davon die Kommentierung folgender Keimena betroffen: Cant 1,4c (P), Cant 2,4a (P, das Nilus-Scholion ist mit dem vorangehenden anonymen Scholion zu einem einzigen Scholion verschmolzen), Cant 2,6a.b (S), Cant 2,16a-17a (PS), Cant 3,9a-10e (S), Cant 5,2a (PS), Cant 5,4a.b (S), Cant 7,la-d (PS), Cant 7,9a-10c (S), Cant 8,6e-7b (P) und Cant 8,8a (PS). Ob diese Mängel auf die Vorlage zurückgehen (wie man zumindest für diejenigen Stellen annehmen möchte, an denen die Zuweisungen in beiden Handschriften fehlen) oder auf individuelle Nachlässigkeiten der jeweiligen Schreiber, ist nicht sicher feststellbar. Eine gewisse Unsicherheit herrscht auch bei den Stellen, an denen die Zuweisung nicht durch das Namenskürzel, sondern durch den Hinweis τοΰ α ύ τ ο ΰ erfolgt (vgl. die Anmerkungen 644, 645, 648 und 652), da unklar ist, ob diese Zuweisungen auf den Kompilator der aktuellen Katene zurückgehen oder unbesehen aus einer Vorlage übernommen sind.664 Dass letzteres der Fall sein könnte, zeigen die anonymen Zuweisungsfloskeln, die sich gelegentlich am Anfang eines Philo-, Kyrill- oder Origenes-Scholions und einmal auch bei einem anonymen Scholion finden.665 Doch ist festzuhalten, dass sich Divergenzen zwischen Ρ und S aus diesen Unsicherheitsfaktoren nicht ergeben haben; sie sind also bereits Bestandteil der gemeinsamen Vorlage.

643

Vermutlich handelt es sich um einen Lesefehler, da die Kürzel der beiden Namen relativ ähnlich aussehen. 664 Womit sie ihren ursprünglichen Bezug verloren hätten und den Benutzer in die Irre fuhren würden. Auf jeden Fall müsste eine solche Vorlage eine Katene gewesen sein, da solche Zuweisungen in einem Kommentar keinen Sinn machen. 665 Vgl. die Anmerkungen 608 ( ά λ λ ω ς , ά λ λ ο υ ~ Origenes), 615/615a ( ά λ λ ω ς - Kyrill), 617 (έτερος ~ Philo), 629 ( ά λ λ ω ς - ohne Zuweisung), 643 ( ά λ λ ω ς - Apolinarius), 650 + 651 ( ά λ λ ω ς Kyrill) und 660 ( ά λ λ ω ς ~ Kyrill).

200*

Einleitung

Im übrigen ist darauf hinzuweisen, dass Unterschiede im Bestand ausschließlich negativer Natur sind, d.h. dass aus dem vorgegebenen Kanon von Scholiasten in Ρ oder S gelegentlich zwar das ein oder andere Scholion666 unberücksichtigt bleibt, dass aber auf beiden Seiten niemals auf Scholiasten zurückgegriffen wird, die außerhalb dieses Kanons stehen. Divergenzen gibt es auch bei der Anordnung der Scholien innerhalb der jeweiligen Scholienkomplexe. Wie der Synoptische Aufriss (pp. 172* - 197*) zeigt, ist die Abfolge der Scholien weder innerhalb der jeweiligen Komplexe in beiden Handschriften gleichbleibend noch stimmen die beiden Handschriften in der Scholienabfolge überein. Die Willkür in der Reihung der Scholien ist allerdings auf den Anfangsteil und die zweite Hälfte der Katene beschränkt. So finden sich in den ersten 20 Scholienkomplexen (d.h. bis Cant l,13a.b inklusive) kaum 2, die den gleichen Aufbau erkennen lassen. Außerdem lässt sich die Beobachtung machen, dass das Durcheinander da besonders groß ist, wo die Keimena-Abgrenzung mit den Abgrenzungen der anderen Hauptformen nicht übereinstimmen (darüber mehr im übernächsten Kapitel, das einen Strukturvergleich der Hauptformen vornehmen wird). Im Mittelteil scheint dagegen eine festere Ordnung zu herrschen. So ist die Reihung Keimenon - Gregor - Nilus bis zum Ende der Gregor-Kommentierung in 35 Fällen (d.h. bei knapp der Hälfte) sicher nachweisbar und in weiteren 10 Fällen sehr wahrscheinlich.667 Das ist eine zu große Zahl als dass man von Zufall reden könnte. Auch wäre es wohl methodisch verfehlt, aus dem desolaten Anfang irgendwelche Rückschlüsse auf den Bauplan der Katene zu ziehen; denn der Beginn einer Katene (vgl. Hauptform I) unterliegt sehr häufig äußeren Einflüssen, die den ursprünglichen Aufbau gelegentlich bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln können; bei der Bestimmung des ursprünglichen Wesens der Katenen müssen diese Bereiche daher (zumindest zunächst) außer Ansatz bleiben. Hinzu kommt, dass der Kompilator einer Katene zu Anfang seines Schaffens oft noch unsicher ist und erst im Verlauf seiner Arbeit zu einem festen Schema findet. Zur Bestimmung des Wesens einer Katene ist ihr Anfang daher meist ungeeignet.

Da die Autoren Gregor und Nilus überdies zu fast allen Keimena zitiert werden, scheint die Annahme berechtigt, dass dieses Gespann mit seinen Scholien den Grundstock der Katene bildet, dem sich dann weitere Elemente angefügt hätten. In erster Linie wäre hier an die OrigenesScholien zu denken, denn auch die Kombination Gregor - Nilus Origenes ist relativ häufig vertreten (18 mal, um genau zu sein, davon 14 sichere und 4 vermutete Vorkommnisse). Die Scholien der übrigen häufiger auftauchenden Autoren (d.h. Kyrill, Philo und Apolinarius) sind dagegen Vaganten, die weder regelmäßig auftreten noch in einem der beiden Traditionsstränge einen festen Platz gefunden haben, noch, was die Platzierung anbetrifft, in beiden Überlieferungssträngen regelmäßig übereinstimmen. Schon diese Divergenz macht die Annahme unwahr666

Vor allem, wenn es sich um Kurz-Scholien handelt. Dabei findet sich der größere Bestand fast immer in S. Ausnahmen sind Cant 7,9a-c und Cant 8,3a.b, wo Ρ jeweils ein anonymes Scholion mehr hat, sowie Cant 8,7c.d und Cant 8,12a-c, wo Ρ jeweils ein Philo-Scholion mehr aufweist. Immerhin ist deutlich, dass beide Scholien ausgelassen haben, die in der Vorlage noch vorhanden waren.

667

Hier ist die namentliche Zuweisung an Gregor durch Nachlässigkeit ausgefallen, doch handelt es sich offensichtlich um (gekürzten oder paraphrasierten) Gregor-Text.

Strukturanalytischer Vergleich der Hss. Ρ und S

201*

scheinlich, dass diese vagierenden Scholien die Grundlage der Hauptform III gebildet haben könnten. Zugleich stellt sich angesichts der desolaten Reihung der Scholien in Hauptform III die Frage nach dem Erscheinungsbild der Vorlage für die beiden Traditionsstränge, denn dass Ρ und S auf eine gemeinsame Vorlage zurückgehen müssen, dürfte die stemmamethodische Analyse zumindest für den Bereich der Nilus-Scholien erwiesen haben. Folgendes Erklärungsmodell für die Entstehung der Hauptform III wäre nach unserem Dafürhalten plausibel: Den Grundstock haben zwei ältere Katenen gebildet, nämlich eine Gregor-Nilus-Katene (= α ) auf der einen Seite und eine Mehrscholiasten-Katene auf der anderen Seite; letztere muss neben Origenes-Scholien, die das Feld beherrschen, noch Scholien weiterer Autoren (in wechselnder Reihenfolge und vielleicht ohne namentliche Zuschreibung 668 ) geboten haben, doch hat sie entweder nicht alle Keimena kommentiert oder sie wurde nicht für alle Keimena zur Kommentierung herangezogen. Dieses Modell würde allerdings nur erklären, warum die Origenes-Scholien nicht überall und die anderen Scholien in wechselnder Reihenfolge herangezogen wurden; es würde noch nicht erklären, warum diese Reihenfolge in der P- und S-Tradition divergiert, zumal die Divergenz nicht etwa daraus resultiert, dass eine der beiden Traditionen versucht hätte, eine Vereinheitlichung durchzuführen. Plausibel erklärbar ist dieser Sachverhalt am ehesten dann, wenn man des weiteren voraussetzt, dass die eingefügten Scholien in der gemeinsamen Vorlage von Ρ und S nicht eindeutig platziert waren, 669 so dass ein Abschreiber die Entscheidung über die Anordnung selber zu treffen hatte; dass zwei verschiedene Abschreiber bei einer solchen Vorgabe nicht immer dieselbe Entscheidung getroffen hätten, wäre dann nicht länger auffallig.

Weitere Aufklärung über den Bauplan der Hauptform III könnte sich aus der Analyse der Keimena ergeben, da die Anordnung der Scholien besonders unsystematisch dort ist, wo die Abgrenzung der Keimena von der in den Hauptformen I und II (die nach den bisherigen Erkenntnissen auf den Nilus-Kommentar zurückgehen dürfte) am meisten abweicht. Damit kommen wir zu den Basiskriterien 4 und 5 unserer strukturanalytischen Betrachtungen: Incipit und Desinit der Scholien und der Keimena. Dabei zeigt sich, dass Incipit und Desinit der Nilus-Scholien in beiden Traditionssträngen in der Regel gleich sind.670 Es gibt nur drei Ausnahmen; eine findet sich bei Cant 1,4c, wo es am Anfang des Scholions eine kleine textliche Divergenz gibt, die aber ohne Belang ist, weil sie den Bereich einer Textvariante nicht verlässt (vgl. den textkritischen Apparat zu p. 17,4). Die zweite Divergenz findet sich im Nilus-Scholion zu Cant l,5a.b, wo in S das Ende des Scholions irrtümlich Theodoret zugewiesen wird (vermutlich dadurch, dass die Zuweisung zwei Zeilen zu hoch angebracht worden ist); dieser Irrtum scheint auf einen Zusammenhang mit der Hauptform II hinzudeuten, da sie die einzige ist, die überhaupt Theodoret-Scholien aufweist. 67 ' Ähnlich scheinen die Verhältnisse auch im dritten Fall, 668

Die immer wieder auftauchenden anonymen Zuweisungen ( ά λ λ ω ς usw.), die nur aus dieser Quelle stammen können, legen diesen Gedankengang nahe. 669 Etwa deshalb, weil ihre Einfügung auf den Rändern erfolgte, ohne dass der Ort dafür im fortlaufenden Text klar markiert war. 670 Das gilt im übrigen auch fur die meisten Scholien der sonstigen Autoren. 671 In C (dem einzigen Zeugen der Hauptform II in diesem Bereich) ist zwar eine namentliche Zuweisung an Theodoret nicht vorhanden, doch handelt es sich bei dieser Perikope (die durch έ τ ε ρ ο ς eingeleitet wird) eindeutig um Theodoret-Text.

202*

Einleitung

d.h. bei Cant 4,la-c, zu liegen, doch ist der Sachverhalt hier nicht ganz durchsichtig (vgl. oben Anm. 641). Ein gewisses Interesse können daneben noch die Scholienverstellungen bei Cant 7,lla.b/ 7,12a-13c und Cant 8,4a-c/ Cant 8,5a.b beanspruchen. Doch zeigen sich hier keinerlei Differenzen im Incipit und Desinit; vielmehr bestätigt der Befund, dass die Vorlage der beiden Traditionsstränge in der Scholienzuordnung kein Ausbund von Eindeutigkeit gewesen sein kann.

In allen anderen Fällen stimmen die Nilus-Scholien nach Incipit und Desinit völlig überein. Das ist natürlich kein Zufall, sondern unterstreicht nachdrücklich die enge Verwandtschaft, die auch strukturell (trotz der Divergenzen in der Scholienreihenfolge) zwischen den beiden durch Ρ und S repräsentierten Traditionssträngen zumindest im Nilus-Bereich besteht. Das gleiche Bild ergibt sich, wenn wir auf Incipit und Desinit der Keimena schauen. Hier ist festzustellen, dass in keinem Fall zwischen einem Keimenon und einem seiner Scholien eine erkennbar engere Beziehung besteht. Die Keimena haben überall nur die Gerüstfunktion, eine Bestandteilfunktion (und folglich auch die Doppelfunktion) ist nirgendwo nachweisbar. Auf den ersten Blick erscheint Hauptform III also als das typische Beispiel einer Normalkatene. Gleichwohl scheinen nicht alle Keimena von der gleichen Konsistenz zu sein. So fallt auf, dass jene Keimena, denen ein Nilus-Scholion zugeordnet ist, in der Regel umfangreicher sind als die übrigen, die oft nur aus einem Stichos bestehen. Diese Unausgewogenheit ist ein weiterer Anhaltspunkt für unsere Vermutung, dass die Hauptform III aus mehreren Elementen, das heißt aus mehreren Katenen, zusammengesetzt sein dürfte. Eine besonders deutliche Bestätigung für diese Vermutung liegt in den Scholien zu Cant 7,2c-6c vor: Hier findet sich nur ein Nilus-Scholion (und zwar, wie in Hauptform II, direkt im Anschluss an das Keimenon), dafür aber 6 Scholien von Kyrill, 5 von Origenes und 4 von Philo von Karpasia/ Karpathos, die fortschreitend jeweils nur einen Teil des vorgegebenen Großkeimenons kommentieren. Dieses Phänomen ist nur dann erklärbar, wenn man annimmt, dass bei der Kompilation der Hauptform III an dieser Stelle das Keimenon einer an der Struktur der R-Tradition orientierten Katene (etwa eine Katene der Hauptform II, die an der vorliegenden Stelle exakt dieselbe Abgrenzung bietet wie Hauptform III) zugrunde gelegt wurde und ihm die auf die Auslegung kleinerer Einheiten ausgerichteten Scholien aus einer anderen Katene unterstellt wurden. Ein solcher Vorgang ist allerdings sonst kaum nachweisbar. 672 Normalerweise ist der Kompilator von PS anders verfahren und hat das der R-Tradition verpflichtete Großkeimenon durch die den kürzeren 672

Vermutlich erklären sich aber auf diese Weise noch einige Stellen, an denen innerhalb eines einzigen Scholienkomplexes ein Scholiast mehrfach genannt ist (vgl. die Scholienkomplexe zu Cant l,6c-e und 6 , l l a - 1 2 a ) ; andere Doppelungen, die offensichtlich dadurch entstanden sind, dass ein Scholion durch ein technisches Versehen in das benachbarte Modul geraten ist (vgl. die Kyrill-Scholien bei Cant 8 , l b - 2 d und die Nilus-Scholien bei Cant 7,12a-13a), kommen als Belege in diesem Zusammenhang natürlich nicht in Betracht.

Strukturanalytischer Vergleich der Hss. Ρ und S

203*

Kommentierungen besser entsprechenden Kleinkeimena ersetzt,673 die demnach wohl kein ursprünglicher Bestandteil der Hauptform III sind. Als Ergebnis können wir also festhalten: 1. Allem Anschein nach steht die Hohelied-Katene der Hauptform III in der Überlieferung nicht isoliert, sondern ist Teil eines die Salomonica kommentierenden Katenenverbandes. 2. Die Kommentierang erfolgt in der Form einer Breitkatene. 3. Nach Autorenbestand und Scholienreihenfolge stimmen die beiden konstituierenden Handschriften der Hauptform III (P + S) zu 75% überein. Das reicht, um die Abhängigkeit von einer gemeinsamen Vorlage zu postulieren und Zufall als Begründung auszuschließen und berechtigt zu der Feststellung, dass Ρ und S auch unter Strukturgesichtspunkten aufs engste miteinander verwandt sind; denn hier zeigt sich dasselbe Verwandtschaftsverhältnis, das auch die stemmamethodische Untersuchung der Nilus-Scholien erkennen ließ. Die Divergenzen deuten darauf hin, dass die Vorlage in der Scholienzuweisung Defizite gehabt haben muss. 4. Die Zahl der vorhandenen Nilus-Scholien ist in beiden Handschriften gleich, ebenso Incipit und Desinit der Scholien und Keimena. Die Gestaltung der Keimena zeigt jedoch eine auffällige Unausgewogenheit und einen deutlichen Unterschied zwischen Keimena, denen ein NilusScholion zugeordnet ist, und solchen, bei denen das nicht der Fall ist. Doch ist diese Unausgewogenheit in beiden Handschriften gleichermaßen zu beobachten und deshalb als Wesensmerkmal der Vorlage zu bewerten. Eine plausible Erklärung für diesen Sachverhalt bietet die Annahme, dass dem Kompilator der Hauptform-III-Katene zwei in der Art der Keimena- und Scholiengestaltung nicht übereinstimmende Katenen als Grundlage dienten, bei deren Zusammenführang beim besten Wüllen kein in allen Belangen homogenes Werk entstehen konnte. 5. Gleichwohl scheint einer von Nilus-Scholien beherrschten Katene bei der Gestaltung der Vorlage PS eine gewisse Vorrangstellung zugefallen zu sein, und zwar insofern als sie die Grundlage der Arbeit bildete, dadurch auch weitgehend die Struktur bestimmte und Abänderungen nur dann unterworfen war, wenn die aus anderer Quelle geschöpften Kommentierungen sich nicht ohne weiteres eingliedern ließen. Jedenfalls ist so die auffällige Gestaltung der Katene nach Keimenon Cant 7,2c-6c am einfachsten zu erklären. Wenn diese Deutung richtig ist, dann ist dieses Phänomen zugleich ein Hinweis darauf, dass die Prokop-Katene in ihrer ursprünglichen Form (Faulhabers These zum Trotz) auch Nilus zum Kreis ihrer Scholiasten gezählt haben muss.

673

Vgl. z.B. das Hauptform-II-Keimenon Cant 2,4a-5b mit der fein gegliederten Darbietung der Keimena in Hauptform III (Cant 2,4a + 2,4b + 2,5a + 2,5b) oder das Hauptform-II-Keimenon Cant 7,12a-14c mit der Darbietungsform in Hauptform III (Cant 7,12a-13 + 7,13d + 7,14a + 7,14b.c) usw.

204*

Einleitung

5. Prokop und die Grundkatene der Hauptform III Vor allem der letzte Punkt der voranstehenden Zusammenfassung wirft verstärkt die Frage auf, ob und gegebenenfalls in welcher Weise Prokop als Kompilator der Hauptform-III-Katene in Anspruch genommen werden kann. Die Bedeutung dieser Frage steht außer Zweifel: Prokop ist kein bloßer Name, sondern eine historisch sicher einzuordnende Persönlichkeit, über deren Schaffen wir (zum Teil aus erster Hand) gut informiert sind. Wenn es also gelingt, die Hauptform III mit seinem Namen in eine gesicherte Verbindung zu bringen, so könnte dies für die Bewertung der Nilus-Überlieferung von erheblicher Bedeutung sein.

Diese Frage nach der Zuschreibung der Hauptform III lässt sich sachgemäß in zwei Teilfragen aufteilen: Zum einen in die Frage, ob die in den Handschriften Ρ und S enthaltene Katene in ihrem wesentlichen Bestand auf Prokop von Gaza zurückgeht, und zum anderen, ob die oben erschlossene Vorlage von Ρ und S direkt auf das Original des Prokop rückfuhrbar ist oder ob zwischen diesem und der Vorlage PS wichtige, das Ziel dieser Ausgabe berührende Änderungen eingetreten sind. Die erste Frage wird in der Forschung ausnahmslos bejaht.674 Die Argumente für eine direkte Rückführung auf Prokop sind vor allem: 1. Der Titel. Dieser ähnelt in seiner Form stark den Titeln anderer dem Prokop zugehörender Katenen wie z.B. der Proverbien-Katene. 2. Die auf Eisenhofer und Lindl (vgl. Anm. 674) zurückgehende Interpretation der Einleitung von Prokops Oktateuch-Katene (vgl. MPG 87a, 21 A l - 24 A2) und die Übertragung der Ergebnisse auf die Hohelied-Katene, die bis heute akzeptiert wird (ohne dass eine Überprüfung je wieder stattgefunden hätte). 3. Die in der Hohelied-Katene erkennbare Arbeitsweise Prokops und ihre Ähnlichkeit mit der Vorgehensweise in anderen Prokop-Katenen. Vor allem dem zweiten Argument stehen wir nicht ohne Reserve gegenüber; doch wäre eine zuverlässige Bewertung wohl erst dann möglich, wenn eine kritische Edition aller Prokopkatenen vorläge oder doch wenigstens eine kritische Sichtung der in Betracht kommenden Handschriften erfolgt wäre.

Wir begnügen uns daher zunächst mit der Erkenntnis, dass die Hauptform III in dieser Frage nicht isoliert betrachtet werden darf, sondern nur in engem Zusammenhang mit Prokops Ecclesiastes-Katene, seiner Proverbien-Katene und schließlich auch mit seiner OktateuchKatene. Solange bei diesen die prokopianische Herkunft nicht bestritten wird, kann sie auch für die Hohelied-Katene als gesichert gelten. 674

Vgl. Faulhaber, Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], pp. 20-39. Ansonsten wird die Frage im wesentlichen nur in der älteren Literatur behandelt (vgl. L. Eisenhofer, Procopius von Gaza, Freiburg 1897 und E. Lindl, Die Oktateuchcatene des Prokop von Gaza und die Septuagintaforschung, München 1902). M.-G. Guerard, Procope de Gaza, Epitome sur le Cantique des Cantiques: Les trois plus anciens temoins, Paris, gr. 153, 154, 172, Byzantion 33/2003, pp. 9-33 (+ Anhang), ist der Frage nicht nachgegangen; in einer Internet-Mitteilung, in der unter dem Titel «Regards croises sur le Cantique des cantiques» das Projekt einer Ausgabe der Prokop-Katene vorgestellt wird, an dem sie beteiligt ist (http://www.hecc.ucl.ac.be/canticum/canticorum.htm. letztmalig eingesehen am 21.3.2004), heißt es dazu nur lakonisch: «Le titre de la chaine designe celle-ci comme epitome ... , sans q u ' o n ait pu s'entendre sur la question de savoir si Procope etait l'auteur de la chaine primitive aujourd'hui perdue, ou son abreviateur».

Prokop und die Grundkatene der Hauptform III

205*

Weniger leicht lässt sich für uns die zweite Teilfrage beantworten. Die Schwierigkeit liegt darin, dass aus der bisherigen Forschung eine Antwort darauf nicht ohne weiteres ablesbar ist; denn jene Textstufe PS, auf die unsere Frage zielt, wurde ja überhaupt erst von uns als gemeinsame Vorlage aller Handschriften der Hauptform III erschlossen. 675 Da sich aber Ρ und S sowie ihre Eliminandi meist nicht wesentlich von dieser Vorlage PS unterscheiden, können wir ersatzweise die diesbezüglichen Forschungsergebnisse zur Lösung dieser Frage heranziehen. Für den vorliegenden Zweck sind vor allem die Ergebnisse Faulhabers676 wichtig. Sie beruhen zum einen auf einem Strukturvergleich zwischen der Hauptform III und zwei anderen Katenen (nämlich der Polychronius-Katene und der Pseudo-Eusebius-Katene) und zum anderen auf der Interpretation des Titulus der Handschriften von Hauptform III.677 Die Berufung auf den Titulus ist indessen nicht unbedenklich, hat sich doch gezeigt, dass Überschriften und Tituli wie überhaupt die Randbezirke einer Katene für äußere Einflüsse und Veränderungen besonders anfällig sind und nur selten das wahre Wesen einer Katene erkennen lassen. Ein Beispiel mag unsere Bedenken illustrieren: Auf p. 31 seiner Untersuchung nimmt Faulhaber die Tatsache, dass in den Überschriften der SGruppe mit ήγουν bis Θεοφίλου 678 ein Textstück geboten wird, das in der P-Gruppe fehlt, zum Anlass für die Vermutung, dass „ein Späterer glaubte ..., die Überschrift durch Anfügen der vier Namen vervollständigen zu sollen." Gerade diese Vermutung ist (in dieser Form jedenfalls) falsch; denn wie unsere Untersuchungen zeigen, fließen Ρ und S aus der gemeinsamen Vorlage PS. Das Textstück kann also, da es in Ρ fehlt, nicht schon in die Textstufe PS, sondern erst in eine spätere Textstufe eingedrungen sein. Außerdem wäre zu fragen, warum dieser penible Spätere, nicht auch den Nilus nachgetragen hat, der in den Tituli beider Hauptzeugen fehlt, in der Katene selbst aber mit viel mehr Scholien vertreten ist als die vier nachgetragenen Autoren zusammen. Es zeigt sich also, dass die Ergebnisse Faulhabers nur mit Einschränkungen übernommen werden können.

Diese Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Nach Faulhabers Ansicht liegt uns in der durch PS repräsentierten Textstufe die um die Nilus-Scholien vermehrte und um ein EusebScholion verkürzte Originalfassung einer auf Prokop von Gaza zurückgehenden Hohelied-Katene vor. Zu deren Herstellung aber habe Prokop seinerseits eine noch ältere Urkatene als Basis benutzt. Die in PS enthaltenen Nilus-Scholien seien dagegen sekundär aus Hauptform II679 nach PS eingedrungen und deshalb nicht prokopianisch. 680 67s

Guerard [Anm. 674] ist inzwischen zu ähnlichen Ergebnissen gelangt, doch zählt sie auch den Parisinus 154 zu den konstituierenden Handschriften; auf die von uns geäußerten Bedenken [Anm. 4], p. 194: „dass Par. 154 ... erst durch die freihändige Restaurierung des Textes zum Oberhaupt eines Texttyps geworden ist" und daher zur S-Tradition gehört, ist sie leider nicht eingegangen. 676 Hohelied-... Catenen [Anm. 13], pp. 20-64. 671 Vgl. ebda., p. 29: „Die Überschrift der C-Katene [= Hauptform III nach unserer Terminologie], der feste Punkt, an dem die Untersuchung über diesen und die anderen Typen zum hohen Liede einsetzen muss" usw. 678 Vgl. unsem Synoptischen Aufriss oben p. 172*. 679 Faulhaber kennt nur den Eliminandus dieser Hauptform, d.h. Oxford, Bodleian. E.2.8 (vgl. oben pp. 106* sq.). 680 Über Herkunft oder Entstehung der Hauptform II vermag Faulhaber keine sicheren Aussagen zu machen.

206*

Einleitung

Prüfen wir nun den Entwurf Faulhabers auf seine Bedeutung für die (p. 204*) aufgeworfenen Fragen, so sind zwei Punkte festzuhalten: 1. Auch für Faulhaber steht fest, dass die Vorlage PS zwar nicht selbst, aber doch in ihrem wesentlichen Bestand auf Prokop zurückgeht; auch er bejaht also die erste Teilfrage. 2. Anders steht es um Faulhabers Antwort auf unsere zweite Teilfrage; denn nach seinem Entwurf sind zwischen der Originalfassung Prokops und PS wichtige Veränderungen insofern eingetreten, als gerade die Nilus-Scholien, auf die es uns ankommt, nicht Teil des ursprünglichen Bestandes von PS gewesen, sondern aus der Hauptform II eingedrungen sein sollen. Hätte Faulhaber damit Recht, so ließe sich auch dieses Ergebnis durchaus noch mit unserer Zielsetzung vereinbaren, die Abhängigkeit der Nilus-Scholien aller Hauptformen von einer gemeinsamen Vorlage zu erweisen; denn dann wären ja die Nilus-Scholien der Hauptform III aus denen der Hauptform II und diese wiederum aus der Vorlage α geflossen (vgl. oben pp. 151* und 157*). Allerdings müssten wir unter diesen Umständen für die Datierung der Nilus-Überlieferung auf den Fixpunkt, der durch die Lebensdaten Prokops gegeben ist, verzichten. Eben diesen Verzicht brauchen wir nur dann nicht zu leisten, wenn sich beweisen lässt, dass die Nilus-Scholien notwendig und mit Sicherheit zum ursprünglichen Bestand der Hauptform III gehören. Ein solcher Nachweis scheint uns indessen im vorangehenden Kapitel bis zu einem gewissen Grade bereits gelungen (vgl. die Zusammenfassung der Ergebnisse oben p. 203*). Wir sind deshalb (wenn auch noch mit einer gewissen Vorsicht, vgl. die Einschränkungen oben p. 203*, Punkt 3, 2. Absatz) der Meinung, dass die Nilus-Scholien von Anfang an zum Bestand der Prokop-Katene gehört haben. Aufgrund methodischer Überlegungen sind wir nämlich der Überzeugung, dass weder das Fehlen des Namens des Nilus im Titulus ein hinreichendes Gegenargument darstellt, noch die Verallgemeinerung der aus anderen Katenen Prokops (vor allem aus der Oktateuch-Katene) gewonnenen Ergebnisse und der dort erkennbaren Arbeitsweise Prokops unserer Auffassung im Wege stehen darf, wenn die Analyse der Hauptform selbst zu anderen Ergebnissen führt.

Danach aber sind die Nilus-Scholien der Hauptform III nicht unmittelbar aus denen der Hauptform II geflossen, sondern stammen aus einer gemeinsamen Vorlage, die ihrerseits auf den Archetyp α zurückgeht. Diesen Gedankengang am Material zu verifizieren und damit die Zugehörigkeit der Nilus-Scholien zur Prokopkatene in ihrer ursprünglichen, real aber nicht mehr existierenden Form zu erweisen, wird eines der Hauptanliegen der nun folgenden Vergleiche der Hauptformen sein.

XII. Vergleich der Hauptformen I, II und III 1. Der Vergleich unter stemmamethodischem Aspekt a. Vergleich der

Nilus-Scholien

Der Hauptform III sind im ganzen Kommentar gegen die Hauptform II etwa 300 errrores separativi eigen, die jedoch bereits an anderer Stelle

207*

Stemmamethodischer Vergleich der Hauptformen I, II und III

belegt sind.681 Doch sind auch der Hauptform II gegen Hauptform III etwa 110 errores separativi eigen, von denen wir die folgenden 6 als besonders beweiskräftig anfuhren wollen: 62,5 κ α ι 2 - 62,13 δ ι δ α σ κ α λ ί α ν 74,9/10 έπί - β ο υ ν ο ύ ς 74,15 π ρ ο φ η τ ε ί α ς 76,7/8 κ α ι 2 - α ν θ ρ ω π ί ν ω ν 100,7 δ ν - μ ο υ 2 105,3 τη - κ α π ν ο ΰ

VRPS VRPS VRPS VRPS VRPS VRPS

om om om om om om

C C C C C C

Andererseits sind auch den Hauptformen II und III gegen Hauptform I in der allein vergleichbaren ersten Kommentarhälfte etwa 60 errores separativi und damit conjunctivi eigen, die aber, soweit das möglich ist, oben schon belegt wurden. 682 Bei den Nilus-Scholien deutet also stemmamethodisch betrachtet alles darauf hin, dass alle drei Hauptformen im Nilus-Bereich auf eine gemeinsame Vorlage zurückgehen. b. Die in den Hauptformen I, II und III enthaltenen Scholien fremder Autoren Die Anwendung unseres Methodenkanons erfordert aber nicht nur die stemmatische Untersuchung der Nilus-Scholien; auch die Scholien aller anderen Autoren, die in den drei Hauptformen zugleich enthalten sind, müssten unter diesem Aspekt untersucht werden. Dies wären in den Hauptformen I, II und III nur die Gregor-Scholien, in den Hauptformen II und III aber die Scholien von Gregor, Theodoret, Origenes, Kyrill, Apolinarius und Philo, also von allen Scholiasten der Hauptform II. Ein solches Unternehmen würde jedoch den Rahmen dieser Ausgabe, die ja auf Nilus (und nicht auf die Katene insgesamt) ausgerichtet ist, bei weitem sprengen. Wir werden uns daher darauf beschränken, diese Scholien im folgenden ausschließlich unter strukturanalytischem Aspekt zu vergleichen.

c. Ergebnis Die Hauptformen I, II und III sind nach ihren Nilus-Texten im Sinne einer zweigespaltenen Überlieferung (vgl. P. Maas, Textkritik § 19) miteinander verwandt. Die Nilus-Texte gehen auf eine gemeinsame Vorlage (im folgenden C"PS 6 8 3 ), zurück, deren Nilus-Texte aus der Vorlage α der Hauptform I geflossen sein müssen. Dabei weisen alle drei Hauptformen in allen Textstufen, was die Fehler anbetrifft, dieselbe Prägung auf. Am deutlichsten liegt das in den Vorlagen C " P S und PS am Tage, deren Errores sich nach denselben 10 Arten ordnen lassen wie die Fehler der Handschrift C (vgl. oben p. 151*). 681

Vgl. oben pp. 197* sq. Vgl. oben p. 150«. 683 Als C " bezeichnen wir hier die gemeinsame Vorlage von C ' und D, vgl. oben pp. 127* und 158*, Punkt 7.; C ' bezeichnet die Handschrift C in ihrer intakten Form. Die Vorlage C 'PS dürfte der ursprünglichen Prokop-Katene bereits nahe stehen. 682

208*

Einleitung

Die Kompilatoren (und Abschreiber) aller drei Textstufen der drei Hauptformen unterscheiden sich somit von einander nicht grundsätzlich, sondern nur darin, dass sie je verschieden der Kürzungstendenz nachgeben. So kürzt die Hauptform I gegenüber α nur wenig, C"PS jedoch um etwa ein Viertel. Gegenüber C"PS wiederum kürzt C nur wenig, PS dagegen erheblich. 2. Vergleich der Hauptformen I, II und III unter strukturanalytischem Aspekt a. Die Übereinstimmung in den Basiskriterien 1 und 2 (Überlieferungszusammenhänge und äußere Form) Das strukturanalytische Basiskriterium 1 (Überlieferungszusammenhänge) erweist: Anders als Hauptform I684 und II,685 die vermutlich für sich stehen, ist Hauptform III mit Sicherheit als Teil eines größeren Katenenverbandes konzipiert. Begründung: Mit Sicherheit folgte schon in PS auf die Canticum-Katene des Prokop seine Proverbien-Katene. Da diese beiden biblischen Bücher als Opera Salomonis galten, ist diese Zusammenstellung höchstwahrscheinlich nicht zufällig. Die Frage ist nur, ob diese Verbindung auf Prokop selbst zurückgeht. Dafiir spricht die außerordentliche Ähnlichkeit beider Katenen nach Titel und Aufbau. Dagegen spricht zum einen, dass die von PS gebotene Reihenfolge (Canticum vor Proverbia) weder der Abfolge der Bücher in der Biblia Hebraica noch der in der Septuaginta entspricht; des weiteren wäre zu erwarten gewesen, dass Prokop neben dem Canticum und den Proverbien auch den Ecclesiastes in sein Unternehmen einbezogen hätte, da dieses Buch ebenfalls als Salomonicum galt. Die Parallele seiner Oktateuch-Katene zeigt nämlich, dass Prokop alle zusammengehörigen biblischen Bücher behandelt, und zwar in der Reihenfolge der Septuaginta. Doch verlieren diese Einwände ihre Bedeutung, wenn man Faulhabers These, es handele sich bei PS um eine Sonderform der Originalfassung der Prokop-Katene, übernimmt, seine Vorstellung von der Entstehung dieser Sonderform aber durch eine andere ersetzt.

Wir sind deshalb mit Faulhaber zwar der Meinung, dass es sich bei der Vorlage PS, um eine veränderte Sonderform der verlorenen prokopianischen Originalfassung handelt, glauben aber (im Gegensatz zu ihm), dass diese Fassung auch die Nilus-Scholien bereits enthalten hat, wobei diese Scholien nach unseren Recherchen (vgl. oben p. 203*) von Prokop nicht aus dem Originalkommentar des Nilus übernommen worden sind, sondern aus einer von Nilus-Scholien in ihrem Aufbau bestimmten Katene, deren Aufbau auch die Struktur der neu entstehenden Katene (jedenfalls im Bereich der Catena in Canticum) nicht unwesentlich beeinflusst hat. Zugleich sind wir überzeugt, dass Prokop in Parallele zur OktateuchKatene auch einen Salomonica-Verband konzipiert hat,686 aus dem PS 684

Vgl. p. 52*. Vgl. p. 153*. 686 Dafiir spricht auch die Struktur der (vermutlich auch auf die Prokop-Katene zurückgehenden) Polychronius-Katene, die alle drei Salomonica enthält, und zwar in der kanonischen SeptuagintaReihenfolge (Proverbia - Ecclesiastes - Canticum). 685

Die Hauptformen I, II und III unter strukturanalytischem Aspekt

209*

sekundär herausgebrochen wurde. Die Anwendung des strukturanalytischen Basiskriteriums 2 (Erscheinungsform der Katenen) ergibt mit einem hohen Grad an Sicherheit, dass es sich bei der Vorlage für Hauptform III um eine Breitkatene gehandelt haben muss, denn alle Vertreter dieser Hauptform weisen dieses Format auf. Dasselbe gilt für Hauptform I und Hauptform II, wo dieses Ergebnis jetzt durch die Existenz von Handschrift D zusätzlich abgesichert wird (vgl. Anm. 541). b. Übereinstimmung im Basiskriterium 3 (Autorenbestand und Scholienreihenfolge) Die Anwendung von Basiskriterium 3 erweist für die Ausgangsbasis der Hauptform I (R* = R , vgl. pp. 86*sq. und 98*) die Reihenfolge Keimenon - Gregor - Nilus als wesentliches Formprinzip, für die Ausgangsbasis der Hauptform II jedoch die Reihenfolge Keimenon - Nilus andere Autoren; beide weisen also eine bestimmte feste Scholienreihenfolge auf. Anders Hauptform III: Hier wird weder Nilus noch sonst ein Autor zu jedem Keimenon zitiert, und auch die Abfolge der Autoren ist alles andere als gleichbleibend. Gleichwohl ist erkennbar, dass auch in Hauptform III nicht völlige Regellosigkeit das Feld beherrscht. Vielmehr scheinen zwei Ordnungsprinzipien miteinander zu konkurrieren (vgl. oben pp. 200*sq.). Dabei fällt auf, dass (bis Cant 6,9 wo der Gregor-Kommentar endet) sehr häufig die Reihenfolge Gregor - Nilus - andere Autoren anzutreffen ist. Das wäre genau die Reihenfolge, wie sie für die Ausgangsbasis der Hauptform I erschlossen worden ist. So legt sich der Schluss nahe, dass die Kombination Gregor/Nilus auch für die Hauptform III von grundlegender Bedeutung ist. Zugleich fällt auf, dass von den 11 (oder 12687) Autoren der Hauptform III Gregor, Nilus und Origenes bei weitem mit den meisten Scholien vertreten sind. Alle anderen fallen dagegen deutlich ab. Schon nach dem äußeren Eindruck gehören also nicht nur die Scholien des Origenes, sondern auch die von Gregor und Nilus zum wesentlichen Bestand der Hauptform III. Das wird sofort einsichtig, wenn man einmal (rein hypothetisch) deren Scholien aus der Katene entfernt. Was übrig bleibt, ist nicht ein Torso, sondern ein völlig disproportioniertes Gebilde, dem jeder innere Zusammenhalt fehlt. Fazit: Es ist also nicht gerade sehr wahrscheinlich, dass ausgerechnet die Nilus-Scholien, wie Faulhaber meint, sekundär in die Katene eingedrungen sein sollten. Vielmehr ist erkennbar, dass zwei verschiedene Traditionen in Hauptform III zusammengearbeitet worden sind, und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass diese Arbeit von Prokop geleistet 687

Wenn man den zwar im Titulus genannten, aber mit keinem Scholion vertretenen Euseb hinzurechnet.

210*

Einleitung

worden ist. Wenn das richtig ist, müssen wir allerdings der Vorstellung, die Literaturform Katene gehe auf Prokop von Gaza zurück, den Abschied geben. Offensichtlich hat es schon vor Prokop Katenen gegeben. Gleichzeitig deutet sich an, dass die Nilus-Scholien aller drei Hauptformen auf diese frühe vorprokopianische Katene zurückgehen. c. Übereinstimmung im Basiskriterium 4 (Incipit und Desinit der Scholien in den Hauptformen I, II und III) a . In den Nilus-Scholien Von bestimmten Ausnahmen abgesehen, die im wesentlichen daraus resultieren, dass Hauptform II mehr Auslassungen aufweist als Hauptform I und Hauptform III wiederum mehr als Hauptform II und solche Auslassungen auch das Incipit (seltener) und das Desinit (häufiger) eines Scholions betreffen, lässt sich feststellen, dass Incipit und Desinit aller drei Hauptformen im wesentlichen übereinstimmen. Auch dies ist ein deutlicher Hinweis auf die enge Verwandtschaft der Nilus-Scholien in allen 3 Hauptformen. ß. In den Scholien der übrigen Autoren Vergleichbar in allen drei Hauptformen sind neben den NilusScholien nur die Gregor-Scholien. Was aber über die Inkompatibilität dieser Scholien in den Hauptformen I und II zu sagen ist, haben wir bereits oben (pp. 152* sq.) ausgeführt. Und obwohl die dortigen Aussagen im stemmamethodischen Kontext gemacht wurden, ist ihnen auch unter strukturanalytischem Aspekt nichts hinzuzufügen. Wir können es daher bei der Analyse jener Scholien, die nicht auf Nilus zurückgehen, bei einem Vergleich der Hauptformen III und II sowie III und I bewenden lassen. Dabei beschränken wir uns auf eine Auswahl besonders aussagekräftiger Stücke. Vergleich zwischen den Hauptformen III und II Zu

Hauptform III

Cant l,8a.b

[175*] Origenes [132*] Gregor (Origenes) το π ο λ υ θ ρ ύ λ η τ ο ν - έξ το π ο λ υ θ ρ ύ λ η τ ο ν - ποιαριστερών μαίνουσαν688 [178*] Gregor [136*] Gregor ή πρός - ό ρ κ ω θ η ή πρός - φωνή

Cant 2,7a-c Cant 4,9a-c (Anm. 482)

Cant 4,10a-c Cant 7,2c-6c

m

Hauptform II

Bemerkungen II ist Paraphrase von III

II ist III sehr ähnlich, vgl. Anm. 440 [184*] Gregor [142*] Gregor sehr eng verwandt, vgl. Anm. ταΰτα π α ρ ά - λεγομέ- π α ρ ά - κ ά λ λ ο υ ς νφ 485 [184*] Gregor [142*] Gregor fast identisch, επισφραγίζει - ομοίως επισφραγίζει - έπιτάγ- vgl. Anm. 487 αύτφ μασιν [191*] Origenes 2 Scho1 + [110*] Origenes (+ Philo, Text in II gekürzt Kyrill + [192*] Philo2 ™ vgl. Anm. 323) + Origenes Kyrill fehlt, Auf+ Origenes bau identisch

C schreibt das Stück Gregor zu, vgl. aber Anm. 415. Namen in Klammern sind erschlossen.

Die Hauptformen I, II und III unter strukturanalytischem Aspekt

211*

Zu

Hauptform III

Hauptform II

Bemerkungen

Cant 7,7a-8b

[110*] (Origenes2 ™) τοϋτο ούν - όμφακίζοντα + [110*] (Philo) ή τοις - πεπληθυσμένον [110*] (Origenes) τελειωθείσης - έμοί [111*] a.(Origenes) περί των - ρόαι + b. (unidentifiziert) έπαγγέλλεται - ά ν α τ ι θ έ ναι + c. (unidentifiziert) μανδραγόρας - π α λ α ι ά + d. (unidentifiziert) οί κατά - ά ν θ ο ϋ ν τ ε ς vgl. Anm. 332 [114*] (Origenes ?) ϋμεΐς - Χριστός

Reihenfolge und Wortlaut gleich

Cant 8,10a.b

[192*] Origenes ήγουν - όμφακίζοντα + [192*] Philo ή τοις πεπληθυσμένον [193*] Origenes τελειωθείσης - έμοί [193*] a. ausgelassen b.(unidentifiziert) τοις - ά ν α τ ι θ έ ν α ι c. (unidentifiziert) οί μανδραγόραι όσμήν d. (unidentifiziert) τα ήδη - κ α τ α ν θ ο ϋ ν τας [196*] (Origenes ?) ύμεΐς - Χριστός

Cant 8,12a-c

[196*] a. (Origenes ?) ταΰτα - ποιήσουσιν

[114*] a. (Origenes ?) τ α ΰ τ α - έχουσιν (Rest fehlt) b. Apolinarius έν ά ρ χ ή - άνήκει (Rest fehlt)

Cant 7,1 la.b Cant 7,12a-14c

b. Apolinarius έν α ρ χ ή - δηλοϋνται

Cant 8,13a-14b

[197*] a. Origenes ειδεν - δυναμένη b. Apolinarius το δέ - κ α θ α ρ ό ν

[115*] a. Origenes ειδεν - εϋωδίας (Rest fehlt) b. Apolinarius το δέ - κ α θ α ρ ό ν

Wortlaut gleich vgl. Anm. 330 in III ist das Großkeimenon aufgelöst; b und c sind in II und III sehr ähnlich, d ist im Wortlaut fast gleich das Scholion ist in beiden Hauptformen anonym (vgl. aber Anm. 353); im Wortlaut sind beide fast gleich a ist in beiden Hauptformen anonym (vgl. aber Anm. 357); der Mittelteil von a und b ist in II gekürzt a (bis auf den fehlenden Schluss in II) und b sind im Wortlaut fast gleich

Vergleich zwischen den Hauptformen III und I Zu

Hauptform III

Hauptform I (R)

Cant l,10a.b

[175*, zu Cant 1,10b] Gregor έπαίνει - όμοίωσις

[37*] Gregor La 78,18 μαρτυρειται 82,3 όμοίωσις

Cant 1,1 la-12a

[175*] Gregor άξιον - σ ω τ η ρ ί α ν

Bemerkungen

einschließlich aller Auslassun- gen und Fehler fast wörtlich übereinstimmend [37*] einschließlich Gregor der Auslassungen La 85,11 άξιον - La fast wörtlich ü88,10 σωτηρίαν (βασί- bereinstimmend λεια ν R) mit Auslassungen

212*

Einleitung

Zu

Hauptform III

Cant l,12b-13b

Hauptform I (R)

[38*] bis auf das MitGregor telstück weitestG r e g o r [sub Cant 1,12b] La 88,18 ώς 89,7 La 88,18 ώς 89,7 gehend gleich παρεδεξάμην + 89,7 π α ρ ε δ ε ξ ά μ η ν + 90,5 (inclusive der Auslassungen) τ ο ι ο ύ τ ο ν - 89,12 ό ν ο - τ α ΰ τ α - 90,16 ή λ ι ο ν

Bemerkungen

[176*]

μα

[mit leichten

gen

vom

La-Text]

Abweichun+

90,6

εί τις - 9 0 , 1 6 ή λ ι ο ν 6 8 9 Cant 2,2a.b

[177*] Gregor La 115,3 ο σ η ν προφητείας]

[39* Gregor 116,3 La 115,3 ο σ η ν προφητείας]

wörtlich gleich -

116,3

γ. Ergebnis Diese Übersichten zeigen, dass ungeachtet aller unzweifelhaft auch vorhandenen Divergenzen, die Zahl der Übereinstimmungen auch im Falle der übrigen Autoren so beachtlich ist, dass Zufall als Ursache für ihre Existenz ausgeschlossen werden kann: der genetische Zusammenhang ist mit Händen zu greifen. Er gilt mithin nicht nur für die NilusScholien aller Hauptformen, sondern für die Hauptformen insgesamt. d. Übereinstimmung in Basiskriterium 5 (Incipit und Desinit bei den Keimena in den Hauptformen I, II und III) Die Keimena der Hauptformen II und III sind zwar nach Incipit und Desinit nicht ebenso oft in Übereinstimmung wie die der Hauptformen I und II,690 aber doch häufig genug, um einen Zufall als Ursache ausschließen zu können, zumal die Divergenzen eine plausible Erklärung gefunden haben (vgl. pp. 202* sq.): Anscheinend sind sie das Ergebnis einer Vereinigung von zwei verschiedenen Quellen zu einer neuen Katene durch Prokop. Dabei bleiben die auf die Hauptformen I und II (und damit auch auf die gemeinsame Vorlage beider) zurückgehenden Keimena für die Struktur der neuen Katene nur so lange bestimmend, wie sie mit den Bedürfnissen der zweiten Tradition kompatibel sind, was aber nichts anderes heißt, als dass sie die Grundlage für die Katenenstruktur bilden, in die die zweite Tradition eingearbeitet worden ist (nicht umgekehrt). Gleichzeitig stellen wir fest, dass die Keimena dieser neuen Katene auch in Bezug auf die Nilus-Scholien nur die Gerüst-, nicht aber die Bestandteilfunktion ausüben. Eine Bevorzugung eines Autors ist also nicht zu erkennen. Vielmehr ist eine Entwicklung zu beobachten, die von einer Schwerpunkt-Katene (d.h. einer Katene, die einen Autor bevorzugt) zu einer Normal-Katene fortschreitet. 689

Der Schlusssatz MPG 87b, 1565 A4-6 (eingeleitet durch ή) geht vermutlich nicht auf Gregor zurück, er hat jedenfalls keinen Anhalt im Originalkommentar. m Vgl. dazu oben pp. 156* sq.

Die Rekonstruktion

213*

XIII. Die Rekonstruktion 1. Die Aufgabenstellung Nachdem wir nun die wichtigen Quellen 69 ' für die angestrebte Edition (stemmamethodisch und strukturanalytisch) bearbeitet und aufbereitet haben, wollen wir uns nunmehr (unseren methodischen Überlegungen entsprechend 692 ) der einzig noch verbliebenen Aufgabe zuwenden, die gewonnenen Einzelergebnisse als Glieder eines übergreifenden Zusammenhangs zu verstehen und den Rekonstruktionsvorgang somit zum Abschluss zu bringen. Diese Aufgabe lässt sich sachgemäß in drei Aufgabenfelder unterteilen: Die Darstellung des traditionsgeschichtlichen Zusammenhangs, die Beschreibung des Archetyps und (damit untrennbar verbunden) die Beantwortung der Frage nach dem Original. Ein vierter Aspekt, den man als geistesgeschichtlichen Aspekt bezeichnen könnte, soll hier nicht weiter behandelt werden. Die Gefahr, sich in Spekulationen zu verlieren, ist in diesem Zusammenhang einfach zu groß. 2. Der traditionsgeschichtliche Aspekt An dieser Stelle stellt sich nunmehr die Aufgabe, die Darstellung der traditionsgeschichtlichen Zusammenhänge, wie wir sie oben693 auf der Grundlage der Hauptformen I und II erarbeitet haben, von der Hauptform III her zu ergänzen. Wie bei einem Puzzle fügen sich nunmehr alle in den vorhergehenden Abschnitten zu den drei Hauptformen gesammelten Einzelfakten zu einer Einheit zusammen. Das dabei entstehende Bild ist das eines großen Stromes, der in ein Delta mündet, wobei die beiden Hauptarme dieses Deltas sich noch weiter verzweigen. Der eine Hauptarm des Deltas ist die Hauptform I. Er teilt sich in zwei Flüsse, die Handschriften V und R, die sich bis zu ihrer Bifurkation (von der Basis R ' " "aus) und darüber hinaus bis zum Ausgangspunkt des Deltas ( R ' " ' " = R*) zurückverfolgen lassen. Da dieser Vorgang aber bereits ausführlich beschrieben ist, mag es hier genügen, auf die Zusammenfassung der Ergebnisse auf den Seiten 86* und 98*-101* zu verweisen. Der andere Hauptarm teilt sich ebenfalls in zwei Flüsse, von denen der eine durch die Hauptform III gebildet wird, die ihrerseits wieder auf den beiden Hauptzeugen Ρ und S basiert. Von Ρ und S aus kann man auf eine gemeinsame Vorlage PS zurückschließen. Dabei lassen sich folgende fur den traditionsge691

Für die im Rahmen des Rekonstruktionsvorganges minder wichtigen Quellen (die sog. weiteren Überlieferungsformen a und b) vgl. die Appendix unten pp. 222* sqq. 692 Vgl. oben pp. 16 sqq. 693 Vgl. oben pp. 85* sqq., 93* sq. und die Zusammenfassung der Ergebnisse auf pp. 98* - 101* für Hauptform I, pp. 145* - 148* fur Hauptform II sowie pp. 157* sq. für die Abhängigkeitsverhältnisse.

214*

Einleitung

schichtlichen Zusammenhang wichtigen Eigenschaften ermitteln: 1. Die Vorlage PS ist, wenn auch nicht selbst, so doch ihrem Ursprung nach als Teil eines Katenenverbandes zu den Salomonica konzipiert worden. 2. Die Vorlage PS hatte mit Sicherheit die Form einer Breitkatene. 3. Die Vorlage PS enthielt die Autoren Nilus, Gregor von Nyssa, Origenes, Kyrill von Alexandrien, Apolinarius von Laodicea, Prokop von Gaza, Isidor, Didymus den Blinden, Theodoret von Kyros (und vielleicht Basilius, den Großen). Den anderen Fluss dieses Hauptarms bildet die Hauptform II mit ihrem Hauptzeugen C und dem Nebenzeugen D, der aus C " entstanden ist. Auch über die ursprüngliche Gestalt dieser Hauptform konnten wir bereits einiges in Erfahrung bringen. Die folgenden drei Punkte sind für den traditionsgeschichtlichen Zusammenhang von besonderem Interesse: 1. Hauptform II ist schon von ihrem Ursprung her kein Teil eines Katenenverbandes. 2. Hauptform II hatte schon in ihrem Ursprung die Form einer Breitkatene. 3. Hauptform II enthielt die Autoren Nilus, Gregor von Nyssa, Theodoret von Kyros (mit Anteilen der 3Väter-Katene!), Origenes, Kyrill von Alexandrien, Apolinarius von Laodicea und Philon von Karpasia/Karpathos. Diese beiden Flüsse des zweiten Hauptarms stehen insofern miteinander in Verbindung, als sie auf einen gemeinsamen Ursprung zurückgehen, nämlich die Katene C " P S . Die Belege für diese Feststellung seien hier noch einmal in Kurzfassung zusammengestellt: 1. In einem ersten Arbeitsschritt konnten wir mit Hilfe der Stemmamethode als gemeinsame Vorlage aller in C und D enthaltenen Nilus-Scholien eine Textstufe C " erschließen. 2. Auf dieselbe Weise konnten wir feststellen, dass die in CD (und damit auch in C") einerseits und PS andererseits enthaltenen Nilus-Scholien auf eine Textstufe C"PS zurückgehen müssen. 3. In einem weiteren Arbeitsschritt sind wir mit Hilfe der strukturanalytischen Methode zu der Erkenntnis gelangt, dass aus dieser Textstufe C"PS nicht nur die Nilus-Scholien der Hauptformen II und III, sondern auch die Scholien anderer Autoren (mit Sicherheit die von Gregor, Origenes, Kyrill, Apolinarius und Philo) und einige Strukturelemente (wie z.B. die öfters ähnliche Reihenfolge der von den Hauptformen II und III gebotenen Scholien, die Ähnlichkeit von Incipit und Desinit bei den Keimena und bei den Nilus-Scholien) geflossen sein müssen. Die Textstufe C"PS war also eine Katene, die als Vorform, wenn nicht gar Vorlage, fiir die Hauptformen II und III gedient hat. Zugleich ist damit die These Faulhabers, die Nilus-Scholien der Hauptform III seien aus der Hauptform II geflossen und die Hauptformen II und III gingen nicht auf eine gemeinsame Vorform zurück, mit der größtmöglichen methodischen Sicherheit als unhaltbar erwiesen.

Über die Gestalt dieser Vorlage C " P S konnten wir schon einiges in Erfahrung bringen.

Die Rekonstruktion

215*

Für den traditionsgeschichtlichen Aspekt wichtig sind vor allem 3 Punkte: 1. Die Katene C " P S wurde ursprünglich als Teil eines Katenenverbandes zu den Salomonica konzipiert. Diese Feststellung kann natürlich nur unter der Voraussetzung gelten, dass die Vorlage C"PS oder eine nahe Verwandte mit der Originalfassung des Prokop (die ursprünglich Teil eines Katenenverbandes war) eng verwandt, wenn nicht gar identisch ist.694

2. Die Katene C " P S hatte die Form einer Breitkatene. Beweise: a. Da C", die Vorlage der Handschriften C und D sowie die Vorlage der Handschriften Ρ und S erwiesenermaßen die Form einer Breitkatene haben, darf diese Form auch für die gemeinsame Vorlage C"PS erschlossen werden. b. Es ist nicht erkennbar, welche andere Form diese Massenkatene (vgl. den folgenden Punkt 3) sonst gehabt haben könnte. c. Da die Katene C"PS eng mit der Originalfassung des Prokop zusammenhängen muss, spricht die Parallele der prokopianischen Oktateuch-Katene dafür, dass auch C"PS eine Breitkatene war.

3. Die Katene C " P S enthielt die Autoren Nilus, Gregor, Origenes, Apolinarius, Kyrill, Philo und wohl auch Theodoret; denn nur Scholien dieser Autoren sind in beiden Hauptformen enthalten. 695 Fragen wir nun, auf welche Weise aus der Katene C " P S die Hauptformen II und III hervorgegangen sind, so lässt sich darauf nunmehr mit wenigen Worten eine Antwort geben: Hauptform II ist dadurch entstanden, dass ihr Kompilator die Katene C " P S überarbeitete und so eine neue Hauptform entstehen ließ. Dabei übernahm er Scholien von allen in C " P S gebotenen Autoren, fügte aber aus Eigenem keine Scholien anderer Autoren hinzu. Indessen behandelte er nicht alle Autoren gleich: Während er nämlich die Scholien der anderen Autoren nur selektiv übernahm und sie außerdem zusammenfasste, paraphrasierte und kürzte, übernahm er die Nilus-Scholien fast vollständig und kürzte dort nur mit großer Zurückhaltung. Im übrigen bestimmen die Nilus-Scholien, genauer gesagt, bestimmt die auf die Nilus-Scholien zurückgehende Keimena-Anordnung die Struktur der Katene. Hauptform III andererseits ist ebenfalls dadurch entstanden, dass ein Kompilator die Katene C " P S überarbeitete. Anders als der Kompilator der Hauptform II übernahm er jedoch nicht nur Scholien der ihm in C " P S begegnenden Autoren, sondern fugte (vermutlich aus einer anderen Katene) von sich aus noch Scholien der Autoren Isidor, Prokop, 6,4

Vgl. dazu oben pp. 204* -206*. Vgl. die strukturanalytischen Übersichten pp. 108* sqq., 129* sqq. und 172 sqq.; allerdings gibt es Theodoret-Scholien (die in Hauptform II regelmäßig anzutreffen sind) in Hauptform III nur an 2 oder 3 Stellen (vgl. pp. 174*, 190* und 182*, Anm. 633), und zwar nur in S, nicht in P. Vermutlich sind die Theodoret-Scholien bei der Herstellung von Hauptform III getilgt worden (in Ρ konsequent, in S etwas nachlässiger, was als Hinweis darauf verstanden werden könnte, dass die P-Tradition aus einer Überarbeitung der S-Tradition entstanden wäre); darauf deutet vor allem der in Anm. 633 angesprochene Fall hin, der als nachträgliches Eindringen von Theodoret-Scholien kaum erklärbar ist. 69S

216*

Einleitung

Didymus, Theophilos (und vielleicht Basilius) hinzu. Auch bevorzugte er keinen der aufgenommenen Autoren, sondern selektierte und kürzte ihre Scholien in annähernd gleicher Weise. Auch vermied er es, den einen oder anderen durch besondere Stellung oder Herstellung einer Verbindung zwischen Keimenon und Scholienkomplex zu bevorzugen. Auch die ursprüngliche Keimena-Anordnung ist nur noch rudimentär erkennbar und streckenweise zugunsten einer feineren Gliederung aufgegeben. So ist Hauptform III ein gutes Beispiel für eine NormalKatene geworden, wie sie uns auch in anderen Zusammenhängen häufig entgegentritt (vgl. dazu oben pp. 12* sq.). Bleibt noch die Frage zu klären, wie und wo die beiden Hauptarme des Deltas ihren Ausgangspunkt nehmen, oder anders ausgedrückt, wie R* einerseits und C"PS andererseits zusammengehören. Wir erinnern uns, dass wir uns schon einmal vor eine ähnliche Frage gestellt sahen, nämlich damals, als wir nach dem Vergleich der Hauptformen I und II Überlegungen darüber anstellten, ob der bei diesem Vergleich zutage getretene gemeinsame Ursprung beider Hauptformen, ob also die von uns so genannte Katene α identisch sein könnte mit einer Vorform von C oder von R oder ob noch eine dritte Möglichkeit in Betracht gezogen werden müsse. Damals mussten wir diese Frage noch offen lassen (vgl. oben p. 159*, insbesondere Punkt 7).

Jetzt sind wir in der Lage, diese Frage zu beantworten, und stellen fest: Die beiden Hauptarme R (= die gemeinsame Vorlage von R ' " ' und V) sowie C"PS (= die gemeinsame Vorlage der Hauptformen I und II) sind dadurch miteinander verbunden, dass sie auf eine gemeinsame Vorlage α zurückgehen; diese Vorlage α war eine Katene; sie ist identisch mit der von uns als Ursprung der Hauptform I erschlossenen Katene R = R*. Vorgehensweise und Belege für diese These, die ein wenig verstreut stehen, seien hier zur Bequemlichkeit des Lesers noch einmal kurz im Zusammenhang dargestellt: Die handschriftliche Überlieferung der Katenen mit Nilus-Scholien ließ sich auf 3 Hauptformen verteilen. Diese Hauptformen haben wir gegeneinander verglichen, und zwar unter Verwendung der Stemmamethode einerseits und der strukturanalytischen Methode andererseits. Von diesen beiden Methoden eignete sich die Stemmamethode zwar nicht für alle Texteinheiten in gleicher Weise gut, erwies sich aber für die Untersuchung der Nilus-Scholien als äußerst nützlich: mit ihrer Hilfe ließ sich beweisen, dass die Nilus-Scholien der Hauptform III zusammen mit denen der Hauptform II auf eine gemeinsame Textstufe C " P S zurückgehen, die ihrerseits wie auch die R-Tradition aus einer gemeinsamen Vorlage α geflossen sein muss. Dieser aus den Nilus-Scholien erschlossene Zusammenhang ließ sich dann an einigen Scholien anderer Autoren unter Anwendung der Stemmamethode und (im Blick auf die Strukturelemente der drei Hauptformen) unter Anwendung der strukturanalytischen Methode verallgemeinern. Dabei wurde deutlich, dass C " P S nicht nur die Vorlage für die in den Hauptformen II und III enthaltenen Nilus-Scholien ist, sondern auch, dass C " P S eine Katene war, aus der eine Reihe von Strukturelementen in die Hauptformen II und III übergegangen sein muss. Des weiteren wurde klar, dass die Katene C " P S auf eine mit der R-Tradition gemeinsame Vorlage zurückging, die die für R und die für α erschlossenen Merkmale aufgewiesen und deshalb eine Katene gewesen sein muss. Allein unter dieser Voraussetzung, dass am Anfang der Traditionsgeschichte eine Katene

Die Rekonstruktion

217*

gestanden haben muss, aus der letztlich nicht nur die Nilus-Scholien, sondern auch eine Reihe von Strukturelementen in die verschiedenen späteren Katenen eingeflossen sind, lassen sich alle bisher gesammelten und analysierten Einzelergebnisse stemmamethodischer und strukturanalytischer Art sowie alle Übereinstimmungen und Divergenzen zwischen den Hauptformen I, II und III im Rahmen eines einzigen und zugleich plausiblen Zusammenhangs verstehen.

3. Der Archetyp 696 Wenn wir jetzt daran gehen, die Eigenschaften dieser Vorlage α zu ermitteln, so müssen wir auf dieselben 3 traditionsgeschichtlich relevanten Aspekte achten, nach denen wir die Eigenschaften unserer Hauptformen bestimmt haben. Dabei müssen wir die fur R = R* erschlossenen Bestimmungen mit denen vereinen, die wir im Anschluss an die Untersuchung von Hauptform II fur α zusammengestellt haben; denn nur so lässt sich die Gestalt dieser frühen Überlieferungsform, auf die unsere Hauptformen I, II und III letztlich zurückgehen, wirklich erkennen. Dabei lässt sich Folgendes feststellen: 1. Die Katene α = R* war vermutlich nicht Teil eines Katenenverbandes zu den Salomonica, sondern stand isoliert. Als Alternative ließe sich (zumindest theoretisch) die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass zwar nicht mehr R , wohl aber R* noch Teil eines Katenenverbandes gewesen wäre, dass R also dadurch entstanden sei, dass ein bestehender Katenenverband aufgelöst wurde. Nun wissen wir aber, dass nicht nur der Schöpfer der RTradition, sondern auch der Kompilator von C " P S (vermutlich also Prokop von Gaza) auf α als Quelle zurückgegriffen haben muss. Die Frage ist also, ob Prokop seiner Vorlage auch darin folgte, dass er zu den Salomonica einen Katenenverband bot und damit einen Zusammenhang bewahrte, den die R-Tradition zerstört hätte. Gegen diese Annahme sprechen zwei Überlegungen: a. Abgesehen von den Gregor- und Nilus-Scholien lässt sich nicht ein einziges Scholion eines weiteren Autors finden, das in allen drei Hauptformen anzutreffen wäre; mindestens ein solches Scholion wäre aber für den sicheren Erweis der angedachten Alternative notwendig. b. Denkt man die theoretisch gegebene Möglichkeit auf ihre praktischen Konsequenzen durch, so gelangt man zu Ergebnissen, die absurd sind: Wie wir wissen, ist die Verbindung zwischen Keimena und Nilus-Scholien in R sehr eng (vorwärts weisende Doppelfunktion). In C " P S muss die Verbindung, wie unsere Untersuchungen ergeben haben, sehr viel lockerer gewesen sein (nur Gerüstfunktion oder bestenfalls nach rückwärts gewandte Doppelfunktion). Wenn α nun, wie wir gemäß unserer Annahme voraussetzen müssen, eine aus 7 Autoren bestehende Mehrscholiasten-Katene gewesen wäre, aus der nicht nur C " P S , sondern auch die RTradition (ab R ) geflossen wäre, dann müsste auch hier zwischen den Keimena und den Nilus-Scholien dieselbe enge Verbindung bestanden haben; denn nach unseren Erkenntnissen stellt die enge Verbindung die ursprünglichere Form dar, der gegenüber die lockere Verbindung eine gelockerte und daher sekundär ist. Die Reihenfolge müsste in dieser Katene regelmäßig Keimenon - 6 andere Autoren - Nilus gelautet haben. Diese festgefügte Form müsste der Kompilator von C " P S (also vermutlich Prokop) ganz

696

Der Begriff ist cum grano salis zu nehmen. Als Archetyp darf streng genommen natürlich nicht die Katene α als solche bezeichnet werden, sondern nur jene Passagen in ihr, aus denen die verschiedenen Hauptformen letztlich ihre Nilus-Scholien beziehen; sie sind der Archetyp der NilusScholien aller Hauptformen.

218*

Einleitung

wesentlich verändert haben: Er müsste also die enge Verbindung zu den Nilus-Scholien gelöst haben; die Übereinstimmungen in Incipit und Desinit sowohl bei den Keimena als auch bei den Nilus-Scholien müsste er getilgt und die festgefügte Position und Abfolge der Nilus-Scholien mit Bedacht beseitigt haben. Was Prokop zu diesen (auf dem Hintergrund einer solch wohlgeordneten Vorlage) doch einigermaßen unsinnigen Veränderungen motiviert haben sollte, ja warum er eine solche Vorlage, die doch bereits alles besaß, was er erst noch schaffen wollte, überhaupt einer Bearbeitung unterzogen haben sollte, bleibt unerkennbar. Die angesprochene Alternative kann daher guten Gewissens außer Acht bleiben; sie besteht wirklich nur theoretisch. Es bleibt bei der eingangs getroffenen Feststellung, dass α kein Teil eines Katenenverbandes war, sondern isoliert stand.

2. Die Katene α = R* war mit Sicherheit eine Breitkatene, da alle Katenen, die in ihrer Nachfolge stehen, ebenfalls Breitkatenen sind. 3. Die Katene α enthielt Scholien von zwei Scholiasten: Gregor und Nilus. Scholien des Nilus bot sie zu Cant 1,1 - 8,14 in fast ungekürzter Form jeweils an letzter Stelle, d.h. unmittelbar vor dem nächsten Keimenon. Gregor-Scholien bot sie dagegen zu Cant 1,1 — 6,9 in stark gekürzten Exzerpten in unmittelbarem Anschluss an das Keimenon. 6962 Die Reihenfolge Keimenon - Gregor - Nilus ist eine notwendige Folge der Entstehensweise dieser Katene und daher Ausdruck einer geistigen Haltung, welche den Nilus einseitig bevorzugte und seinen Kommentar deshalb zur Grundlage der Katene machte. Faulhaber hat allerdings gemeint, die Reihenfolge der Autoren in R (und damit auch in R* = α ) sei eine Folge des chronologischen Interesses des Kompilators. 697 Aber selbst wenn man davon absieht, dass Faulhaber das Problem vom Titulus der Katene aus angeht und offen lässt, ob man dem Kompilator von α noch ein Wissen um die Chronologie der Autoren Gregor und Nilus zutrauen darf, scheint Faulhabers Erklärung vor allem deshalb methodisch ungesichert, weil sie ausschließlich auf Kriterium 3 der strukturanalytischen Methode (Scholiastenzahl und -abfolge) beruht, während die hier vorgelegte Erklärung auf dem ganzen Kanon von Beobachtungen stemmamethodischer und strukturanalytischer Art zurückgreifen kann, aus denen sich das oben beschriebene Wesen der Katene mit einem hohen Grad an Sicherheit ableiten lässt.

Die Frage, auf welche Art und Weise aus dem Strom der soeben umrissenen Katene α bei der Deltabildung die beiden Hauptarme, nämlich R (die Vorlage für R ' " ' und V) einerseits und C"PS andererseits, entstanden sind, hat sich mit Hilfe traditionsgeschichtlicher Betrachtungen, wo nicht völlig klären, so doch mit hinreichender Plausibilität beantworten lassen: Der durch die Zeugen V und R repräsentierte erste Hauptarm ist ohne Zweifel dadurch entstanden, dass der Schreiber von R ' " " die erste Hälfte der ihm vorliegende Katene α (bis zur Auslegung von Cant 4,ld.e) ohne größere Eingriffe übernahm, dann aber mitten im NilusScholion abbrach, die zweite Hälfte seiner Vorlage vollständig beiseite

696a

Für das letzte Drittel der Katene vgl. Anm. 251 (am Ende). „Jede biblische Perikope wird erst mit einem Scholion von Gregor und dann mit einem Citat aus Nilus umrahmt. Die zwei Scholiasten sind also chronologisch und genau wie in der Überschrift ... geordnet" (Faulhaber, Hohelied-... Catenen [Anm. 13], p. 4. 6,7

Die Rekonstruktion

219*

ließ und das Ganze stattdessen mit einem erbaulichen, aber die Motive dieses Abbruchs in keiner Weise erklärenden Schlusswort abrundete. B e i e i n e m bis dahin offenbar getreuen Abschreiber ist das erstaunlich, und wir vermuten daher, dass e s äußere Umstände waren ( w i e etwa die Ü b e r n a h m e der Katene in eine Sammelhandschrift, in der dann kein Platz fiir die Fortsetzung mehr vorhanden war, oder ein mechanischer Verlust, der v o n R ' " bemerkt und kommentiert wurde), die zu d i e s e m Abbruch geführt haben. W e n n man allerdings aus der resignierenden Feststellung, dass e s schon der Weisheit eines S a l o m o bedürfe, u m d e s s e n Worte a n g e m e s s e n auszulegen (gemacht vor d e m Hintergrund, der N i l u s - A u s l e g u n g zu Cant 4 , I d , die über die Unvergleichbarkeit des dort Verglichenen K l a g e fuhrt), e i n e g e w i s s e Kritik heraushören darf, käme auch eine bewusste Entscheidung des Abschreibers als M o t i v fur den Abbruch durchaus in Betracht.

Aber gleichgültig, welche Motive den Abbruch bewirkt haben mögen, dass R ' " " die Vorlage nicht nur für R ' " ', sondern auch fur V gewesen sein muss, ist sicher erkennbar (vgl. pp. 86* sq.). Der durch die Hauptformen II und III repräsentierte zweite Hauptarm ist dadurch entstanden, dass der Kompilator der Katene C " P S aus seiner Vorlage α zusammen mit der Keimena-Struktur vor allem die NilusScholien übernahm. Doch kürzte er bei dieser Gelegenheit den NilusText um gut ein Viertel (vgl. oben p. 127*) und fügte vermutlich auf der Basis einer weiteren Katene (nun in Kurzfassung erscheinende 698 ) Scholien aus Origenes, Kyrill, Philo und vor allem Theodoret hinzu. Dass auch die Gregor-Scholien, die gegenüber den Gregor-Scholien der RTradition 699 in beiden Hauptformen noch einmal erheblich (jedoch nicht auf dieselbe Weise) gekürzt sind, ebenfalls aus dieser MehrscholiastenKatene (und nicht aus α) stammen, ist angesichts der Tatsache, dass sie in C nicht mehr mit den Nilus-Scholien zusammenstehen, sondern regelmäßig erst an dritter Stelle (nach den Theodoret-Scholien) auftauchen, und angesichts der häufigen textlichen Verquickungen mit anderen Scholien dieser Autorengruppe nicht unwahrscheinlich; andererseits stehen diese Gregor-Scholien denen der R-Tradition im Textcharakter recht nahe, so dass auch eine Herkunft aus α nicht ganz undenkbar wäre. Indessen ist ihr Textcharakter der des (nicht ohne Grund so genannten) Textus vulgatus, so dass diese Beobachtung nur zeigt, dass beide Kurzfassungen (auf w e l c h e m W e g e auch immer) letztlich auf eine Handschrift des Gregor-Kommentars v o m T y p des Textus vulgatus zurückgehen. Da e s uns aber in erster Linie u m die Herkunft der NilusS c h o l i e n geht, brauchen wir dieses Problem hier nicht weiter zu verfolgen.

Auf der Katene C " P S basiert die Hauptform II; sie entwickelt sich nach unserer Rekonstruktion wie folgt. Zunächst spaltete sich Katene C " ab und zwar in der Form, dass der Kompilator die Nilus-Scholien in der ihm vorliegenden, nur wenig gekürzten Form übernahm und ansonsten die Strukturmerkmale und Autoren, die bereits für C " P S charakteristisch 698

Ob er diese Scholien bereits gekürzt vorfand (was wir für wahrscheinlicher halten, weil dann leichter erklärbar wäre, warum er auch die Nilus-Scholien kürzte, nämlich aus dem Bemühen, den Nilus-Scholien kein allzu großes Übergewicht zu geben), oder ob er es war, der alle Scholien kürzte, ist nicht sicher erkennbar. 699 Der Sonderfall V (wo sie in Langfassung stehen) bleibt dabei natürlich außer Betracht.

220*

Einleitung

sind, beibehielt, mit Ausnahme jener Elemente, die der Hauptform III eigentümlich sind. 700 C " wiederum ist einerseits die Vorlage für C ' (d.h. für C in seiner intakten Form, vgl. Anm. 385a) und andererseits fur D (d.h. für jene scheinbare Texthandschrift des Nilus-Kommentars, die in Wirklichkeit durch Unterdrückung aller übrigen Scholiasten auf der Grundlage der Katene C " entstanden ist und daher der Katenentradition zugeordnet werden muss). C ' unterscheidet sich (aus der Nilus-Perspektive) von C " vor allem dadurch, dass ihr Kompilator die schon in C " wirksame Kürzungstendenz (durch die sog. kleinen Kürzungen, von denen D noch frei ist) weiter verstärkt. Durch die mechanischen Verluste, die C erlitten hat, entsteht schließlich die uns heute vorliegende Handschrift C. Sie wiederum hat als Vorlage für die Handschrift B, den Eliminandus der Hauptform II, gedient, wie durch einen Vergleich der Lücken leicht zu beweisen ist.701 Hauptform III ist aus der Katene C " P S dadurch entstanden, dass der Kompilator der Katene PS einerseits Scholien von allen in C " P S gebotenen Autoren übernahm, sie dabei jedoch nicht unerheblich (und jedenfalls weitaus kräftiger als C " ) kürzte, z.T. auch paraphrasierte oder ganz beiseite ließ, ohne dabei die Nilus-Scholien in irgendeiner Weise zu schonen, andererseits aber aus anderen, nicht näher bestimmbaren Quellen Scholien der Autoren Isidor, Prokop, Didymus, Theophilus und vielleicht Basilius hinzufügte und auch sonst die ihm durch C " P S vorgegebene Struktur nicht unerheblich veränderte. Auf Ρ und S lassen sich dann alle weiteren Handschriften der Hauptform III zurückfuhren. 4. Das Original702 Der Arbeit an der Rekonstruktion des Hohelied-Kommentars des Nilus von Ankyra waren zwei Aufgaben gestellt. Die erste bestand darin, über die Katene α = R ' " " ' = R* als Archetyp der Nilus-Scholien aller Hauptformen möglichst viele und genaue Erkenntnisse zu gewinnen. Im Verlauf dieser Arbeit haben wir festgestellt, dass die Nilus-Scholien der Katene α nach Quantität und Qualität weitgehend denen geglichen haben müssen, die uns in R heute vorliegen. Zwar bricht in R ' " " die Kommentierung im Scholion zu 700

Welche das sind, ist kaum zu entscheiden, da nicht sicher feststellbar ist, welche Elemente in Hauptform III auf die Vorlage zurückgehen und welche dem Kompilator selbst zu verdanken sind. Dass C " P S und C " identisch sind, lässt sich daher nicht völlig ausschließen; dass beide gleichwohl getrennt geführt werden, hat methodische Gründe. 701 Β wird (entgegen der Konvention) in diesem Zusammenhang nur deshalb erwähnt, weil ihr Schreiber die Handschrift C, deren Zustand sich durch Restaurationsarbeiten noch weiter verschlechtert hat, noch in einer geringfügig besseren Verfassung antraf, so dass der Text von Β an einigen Stellen fur die Ausgabe nutzbar gemacht werden konnte (vgl. unten pp. 129 sq.). 702 Natürlich ist bei genauerer Betrachtung zwischen Original und Archetyp noch (mindestens) eine Zwischenstufe anzusetzen, da dem ersten Kompilator j a kaum das Originalmanuskript des Autors selbst vorgelegen haben wird. Da diese Stufe als Abzweig verschiedener Überlieferungsbahnen (jedenfalls im vorliegenden Fall) nicht erkennbar ist, kann sie außer Betracht bleiben.

Die Rekonstruktion

221*

Cant 4,1 d.e. ab und die zweite Hälfte der Hauptform I-Fassung ist damit verloren, aber die Scholien der ersten Hälfte sind (wie die errores separativi der Gruppierung VR zeigen) nur wenig geändert und nur unwesentlich gekürzt. Die Handschrift R hat somit nicht nur die Struktur, sondern auch die Nilus-Scholien von α am reinsten bewahrt. Des Weiteren konnten wir feststellen, dass sich der Archetyp der zweiten, in R nicht mehr erhaltenen Hälfte des Nilus-Kommentars mit Hilfe der anderen Hauptformen bis zu einem gewissen Grade zurückgewinnen ließ, wofern man nur bestimmte methodische Grundsätze in Anwendung brachte. Die zweite Aufgabe des Rekonstruktionsvorgangs bestand darin, aus der erschlossenen Katene α den Nilus-Kommentar als Einheit zurückzugewinnen. Da es nun eine unabdingbare Voraussetzung für die Bewältigung dieser Aufgabe ist, dass der Kompilator von α den NilusKommentar in etwa vollständig in seine Scholien aufgenommen hat (ihn also weder nennenswert gekürzt noch durch andere, den ursprünglichen Sinn entstellende Maßnahmen theologischer oder hermeneutischer Art verändert hat), bleibt hier zu begründen, ob und in welchem Umfang diese Voraussetzung als erfüllt gelten darf. Drei Punkte sind festzuhalten: 1. Soweit sich das mit Hilfe stilistischer und inhaltlicher Kriterien feststellen lässt, hat der Kompilator von α die Nilus-Texte relativ selten und nur durch Eingriffe kleinerer Art verändert. Wie in der Ausgabe jeweils vermerkt, scheint er jedoch öfters kleinere Zwischentexte ausgelassen zu haben, durch welche im Original jene Texteinheiten, die der Kompilator als Scholien übernahm, miteinander verbunden waren. Auch hat er offenbar den Text seiner Vorlage nicht immer dem Sinnzusammenhang gemäß in Scholien unterteilt.703 Ob die gelegentlich nachweisbaren Additamenta und Glossen ebenfalls auf den Kompilator von α zurückgehen oder einer späteren Textstufe entstammen, ist dagegen nicht sicher erkennbar. Aufs Ganze gesehen wird man gleichwohl feststellen dürfen, dass der Kompilator von α den Sinn des Kommentars und im wesentlichen auch den Wortlaut vollständig und zuverlässig bewahrt hat. 703

Vgl. oben pp. 149* sqq. Als konkrete Beispiele seien neben den dort verzeichneten Omissionen noch folgende Stellen genannt: (a) 11,16-17 und 11,26 sqq. (wo bei der Definition der μ ύ ρ α gewisse Spannungen zu bestehen scheinen, doch ist die zweite Definition wohl als Ergänzung der ersten gemeint, so dass die Einheit des Werkes dadurch nicht gefährdet erscheint); (b) 28,1 (wo wir zu Beginn des Scholions eine Textzeile hinzugefugt haben, weil wir annehmen, dass Nilus auch hier seiner Gewohnheit gemäß die Aussagen des Lemmas den jeweiligen Personen expressis verbis zugeordnet hat; hier ist α also defizitär); (c) 40,21 - 41,5 (wo die Annahme berechtigt erscheint, dass der Kompilator von α die Textgliederung durch Lemmata an dieser Stelle gegen den Duktus des Nilus-Kommentars durchgeführt hat, um das System zu wahren; der Kommentar dürfte den Einschnitt wohl nach 40,20 gelegt und 40,21-24 als Auftakt eines neuen Abschnitts betrachtet haben) und (d) 48,12 (wo ebenfalls die Gliederung von α dem Duktus des Originals nicht zu folgen scheint, denn 48,12-14 bildet ebenfalls eindeutig den Auftakt eines neuen Abschnitts). In der Ausgabe haben wir den Sachverhalt, der hier unter Punkt c und d beschrieben wird, durch entsprechende Zählweise anzudeuten versucht.

222*

Einleitung

2. Da sich beweisen ließ, dass alle auf α folgenden Kompilatoren und Abschreiber den Nilus-Text nicht nach bestimmten Prinzipien hermeneutischer oder theologischer Art überarbeitet haben, und alle bei ihrer Arbeit in derselben Weise, nach demselben Muster vorgehen, steht zu vermuten, dass auch α eben dieser Vorgehensweise bereits verpflichtet war. Wie wir (durch stemmamethodische und strukturanalytische Beobachtung) ferner feststellen konnten, gehört die einseitige Ausrichtung auf Nilus und die Vernachlässigung des Gregor zu den Wesensmerkmalen der R-Tradition. 704 Es scheint daher methodisch erlaubt anzunehmen, dass dieses Wesensmerkmal in der R-Tradition von Anfang an vorhanden gewesen ist und deshalb auch zu den Wesensmerkmalen von α gehört hat. Mit anderen Worten, es ist höchst unwahrscheinlich, dass der Kompilator von α den ihm vorliegenden Original-Text des NilusKommentars nach Prinzipien überarbeitet hat, die den Sinn oder den Wortlaut ernsthaft verändert hätten. 3. Da sich hat zeigen lassen, dass die Katene α vor dem Tode des Prokop (also wohl vor 530) entstanden sein dürfte (vgl. oben p. 206*), haben wir in ihr eine der ältesten datierbaren Katenen. Da die Blütezeit der Katenen-Literatur aber zweifellos später liegt und Paraphrasen in der Regel Spät- oder Sonderformen des Genus Katene sind, ist es höchst unwahrscheinlich, dass der ursprüngliche Nilus-Text in α durch eine Paraphrase ersetzt worden ist. Summa: Die Wahrscheinlichkeit, dass α den Nilus-Kommentar zum Hohelied recht originalgetreu bewahrt hat, ist gemessen an der Katenenüberlieferung anderer Werke ungewöhnlich hoch. XIV. Appendix: Weitere Überlieferungsformen 1. Bestand und Bedeutung Neben dieser in drei Hauptformen auf uns gelangten Katenenüberlieferung des Nilus-Kommentars existieren noch zwei weitere Überlieferungsformen: Zum einen die sogenannte 3 Väter-Katene, deren Benennung allerdings eher irreführend ist, und zum anderen die sehr weitmaschig angelegten Auszüge aus Kommentierungen zum Hohelied mit dem Titel »' Εκλογαί έρμηνειών Γρηγορίου Ν υ σ σ η ς κ α ι Νείλου α σ κ η τ ο ύ εις τό ρίσμα των ςχσμάτων«. Diesen beiden im Folgenden näher beschriebenen Überlieferungsformen kommt für die Rekonstruktion des Nilus-Textes nach Meinung aller Kundigen allerdings nur sehr geringe Bedeutung zu: Sovic bezeichnete die diesbezüglichen Hand704 Mit Ausnahme der Katene V, die in dieser Hinsicht einen neuen Überlieferungsstrang begründet. Da indessen die Abhängigkeit der Katene V von R zweifelsfrei feststeht (vgl. oben pp. 86* sq.), können wir V bei den hier anstehenden Betrachtungen unberücksichtigt lassen, zumal die von V vorgenommenen Veränderungen im Wesentlichen nur den Gregor-Kommentar betreffen und den Nilus-Kommentar nur insofern tangieren als die Gewichtung der beiden Scholiasten dadurch in V eine andere geworden ist.

Appendix: Weitere Überlieferungsformen

223*

Schriften als wertlos für die Rückgewinnung des Kommentars 705 und Frau Guerard hat deren Benutzung für die Herstellung ihrer Ausgabe in den Sources Chretiennes 706 bislang nicht einmal in Erwägung gezogen. Faulhaber, 707 dem von den beiden Überlieferungsformen nur die 3 VäterKatene bekannt war, fasst seine Meinung darüber wie folgt zusammen: „Für die Reconstruction der einfachen Hoheliederklärungen von Gregor, Nilus und Maximus wird also die 3 Väter-Katene wenig Dienste leisten können." Und Bossina schließlich hat dieses Verdikt erst jüngst mit Nachdruck wiederholt und gemeint, „che l'individuazione e l'estrazione dei frammenti esegetici delle fonti nei commenti dei Tre Padri ... e impossibile, e comunque del tutto inutile."708 An dieser Beurteilung des Sachverhalts ist unzweifelhaft richtig, dass eine auch nur halbwegs vollständige Rückgewinnung des Inhalts auf dieser Basis nicht möglich wäre; an eine auch nur annähernd wortgetreue Wiederherstellung des Nilus-Textes ist im Normalfall nicht einmal zu denken. Gleichwohl erscheint uns eine völlige Vernachlässigung des hier gebotenen Materials bei einem so unvollständig überlieferten Werk wie dem Hohelied-Kommentar des Nilus nicht zulässig; denn zusätzliche Informationen (gleichgültig, ob sie im Wortlaut, in Paraphrase oder als bloße Inhaltsangabe auf uns gekommen sind) können durchaus geeignet sein, den vorherigen Kenntnisstand (und manchmal auch den Text) zu verbessern. Ob und gegebenenfalls wieweit das der Fall ist, sollen die folgenden Ausführungen zeigen. 2. Die sogenannte 3 Väter-Katene 709 Bei der sogenannten 3 Väter-Katene handelt es sich vermutlich um eine von einem Kompilator oder Exegeten des 7. Jahrhunderts 710 hergestellte Auslegung zum Hohelied, die (laut Titulus) auf die Homilien des Gregor von Nyssa, den Kommentar des Nilus und verschiedene Gedankengänge des Maximus Confessor 7 " zurückgreift, dabei aber ihre Quellen weder kenntlich macht, noch erkennbar gegeneinander abgrenzt und 705

M o j komentar [Anm. 20 (d)] p. 9. Siehe Anm. 30. 707 Hohelied-... Catenen [Anm. 13], p. 19. 708 L. Bossina, Per un'edizione [Anm. 373], p. 33. 709 Die Bezeichnung prägte Faulhaber, vgl. Hohelied- ... Catenen [Anm. 13], p. 6. Sie wird jetzt zu Recht in Frage gestellt (vgl. Bossina, Per un'edizione [Anm. 373], pp. 31 sq. und S. Luca, Anonymus in Ecclesiasten commentarius qui dicitur Catena Trium Patrum, C C SG 11, Tumhout 1983, p. XIII). Aber da sie eingebürgert ist, verwenden wir sie (wie ihre Kritiker) weiter. 710 Vgl. Bossina, Trasposizioni [Anm. 359], p. 63. Nach allgemeiner Überzeugung ist es derselbe, der auch die sog. 3 Väter-Katene zu den Proverbien und zum Ecclesiastes verfasst hat (vgl. Bossina, Per un'edizione [Anm. 373], pp. 29 sq. und die dort in Anm. 2 aufgeführte Literatur). 711 So der Titulus in der eigenständigen Überlieferung (B 1 ), vgl. Bossina, Per un'edizione [Anm. 373], p. 37; Bossina, Trasposizioni [Anm. 359], p. 63, spricht in diesem Zusammenhang sogar von der „teologia" des Maximus als Grundlage der Auslegung, um klar zu machen: „II Confessore e dunque una fonte tipologicamente diversa dagli altri Padri" und „Massimo e indicato come fonte teologica" (Per un'edizione [Anm. 373], p. 38). Für die durch den Titulus aufkommende Frage, ob auch Kyrill von Alexandrien eine Beisteuer geleistet habe, vgl. L. Bossina, Per u n ' edizione [Anm. 373], p. 41 sqq. („il nome di Cirillo nel titolo non trova alcuna giustificazione", p. 47). 706

224*

Einleitung

den Text der benutzten Vorlage nur selten im Wortlaut reproduziert. „II testo si presenta piuttosto come un vero e proprio commentario, e soltanto un attento lavoro di sondaggio intertestuale rivelerä la presenza nell'interpretazione continua dell'Anonimo di estratti piü ο meno ampi riconducibili alle fonti."712 Wenn diese Feststellung richtig ist (und dafür spricht im Grunde alles), dann wird man diese Überlieferungsform mit der die Ausgabe tragenden Katenenüberlieferung nicht auf eine Stufe stellen dürfen. Wir wollen daher auch vermeiden, in diesem Zusammenhang von einer weiteren Hauptform der Textüberlieferung zu sprechen, weil wir diesen Begriff fur die Ausgestaltungsformen der Katenenüberlieferung reservieren wollen. Eine Vorentscheidung darüber, welche Traditionsform des Nilus-Textes der (fälschlich sogenannten) 3 Väter-Katene zugrunde liegt, ist damit allerdings nicht intendiert.713 Dieser Kommentar ist auf zwei verschiedene Weisen überliefert: Ein Überlieferungsträger ist die sogenannten Psellus-Katene zum Canticum, die sich bis ins 12., vielleicht sogar bis in die Zeit kurz nach dem Tode des Psellus, 714 d.h. bis ins 11. Jahrhundert, zurückverfolgen lässt. Sie bietet zu den einzelnen Lemmata jeweils drei aufeinander folgende Exegesen (nämlich jeweils ein Scholion aus der Hoheliederklärung des Theodoret, sodann eines aus der 3 Väter-Katene und schließlich eines aus dem versifizierten Kommentar des Psellus). Aber die Struktur der Katene ist uneinheitlich, wie an der Mehrfachnennung sehr vieler Lemmata leicht erkennbar ist. In Westerinks Psellus-Ausgabe 715 ist dieser Überlieferungsstrang durch mindestens 15 Codices belegt, die alle (direkt oder indirekt) von Codex Vindob. theol. Gr. 314 abhängig sind. 716 Auch die Ausgabe von Ducaeus (= MPG 122, 537-686 717 ) geht auf diese Tradition zurück. Daneben gibt es eine eigenständige Überlieferung, deren Hauptzeuge der Codex Parisinus Graecus 152 (olim Regius 2435) aus dem 12. Jahrhundert ist. 7 ' 8 Weitere Handschriften dieses Überlieferungstyps sind der Scorialensis R. I. 3 (16. Jahrhundert 719 ) sowie die Handschriften Ottobonianus 5 6 720 (aus dem 15. Jahrhun-

712

L. Bossina, Per un'edizione [Anm. 373], p. 32. Vgl. dazu unten p. 227*. 714 1078, 1081 und mit Einschränkungen 1097 werden in der Literatur als Sterbedaten genannt. 715 L. G. Westerink, Michael Psellus, Poemata, Stuttgart-Leipzig 1992, pp. XI sq. Dort auch die Auflistung der übrigen Handschriften dieser Überlieferungsform; gedruckt findet sich der Text (unter Auslassung der Theodoret-Scholien) bei Migne, Patrologia Graeca 122, 537-686, dessen Ausgabe auf die des Ducaeus rekurriert. 716 A m sichersten erkennbar an einer nachweisbaren Blattvertauschung, vgl. Westerink [Anm. 709], p. XII und Bossina, Trasposizioni [Anm. 359]. Beschreibung dieser Handschrift bei Herbert Hunger und Wolfgang Lackner (unter Mitarbeit von Christian Hannick), Der Katalog der griechischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, Museion, Neue Folge, Vierte Reihe, erster Band, Teil 3/3, Wien 1992, pp. 412 sq., Nr. 314. 717 Dort ist die Beteiligung Theodorets allerdings nicht auf Anhieb erkennbar ist, weil sein Kommentar bereits veröffentlicht war (vgl. MPG 81, 49 sqq.) und eine Doppelveröffentlichung offenbar vermieden werden sollte, vgl. Westerink [Anm. 713], p. XI sq. (ad cod. n). 718 Dabei handelt es sich um eine Sammelhandschrift; die sog. 3 Väter-Katene zum Canticum steht auf den Seiten 258r bis 320v; davor finden sich eine Proverbien-Katene ( l r bis 205v) und die 3 Väter-Katene zum Eccl. (206r bis 257r). Die Handschrift ist am Ende stark mutiliert. Ausfuhrliche Beschreibung bei Santo Luca (ed.), Anonymus in Ecclesiasten commentarius qui dicitur Catena Trium Patrum, C C SG 11, Tumhout 1983, pp. XXXIX sq. 719 Beschreibung bei Lucä, Anonymus [Anm. 714], pp. XLI sq. 720 Beschreibung bei Lucä, Anonymus [Anm. 714], pp. XLIII - XLV). 713

Appendix: Weitere Überlieferungsformen 721

225*

722

dert), Casanatensis 203 und Vaticanus 728 (beide aus dem 16. Jahrhundert). Die drei zuletzt genannten bieten die Auslegung der sog. 3 Väter-Katene erst ab Cant 6,9 (nach Rahlfsscher Zählung) und wollen offensichtlich den dort endenden Hohelied-Kommentar des Gregor von Nyssa vervollständigen. Auf Vaticanus 728 geht nach Faulhabers Angabe 723 auch jener Text der 3 Väter-Katene zurück, der sich fälschlich unter dem Namen des Prokop zunächst bei Mai 724 und als Nachdruck davon auch in MPG 87b, 1755-1780 findet. Er ist das einzige, was bislang in gedruckter Form auf Griechisch aus dem direkten Überlieferungszweig vorliegt. Eine kritische Ausgabe der 3 Väter-Katene zum Canticum hat Luciano Bossina 725 angekündigt.

In Anbetracht dieser Situation, d.h. angesichts der komplizierten Überlieferungslage und der bevorstehenden Edition einerseits und der relativ geringen Bedeutung dieser Überlieferungsform für die Rückgewinnung des Nilus-Textes andererseits, ergab sich ein Dilemma: Einerseits scheint der Nutzen, den eine Berücksichtigung der handschriftlichen Überlieferung brächte, in keinem vernünftigen Verhältnis zu dem zu stehen, was für die Aufbereitung an Aufwand nötig wäre. Andererseits halten wir den von unseren Vorgängern vorgeschlagenen Weg der völligen Außerachtlassung, wie oben (p. 223*) bereits angedeutet, ebenso wenig für gangbar, und zwar aus zwei Gründen: 1. Die Behauptung (vgl. oben pp. 222* sq.), dass in der sog. 3 VäterKatene auch im Falle des Nilus der Wortlaut der Vorlage immer preisgegeben sei, ist in dieser apodiktischen Form nicht richtig. Bei genauer Überprüfung, und darauf weist ja auch bereits die oben (p. 224*) zitierte Einschätzung Bossinas, lassen sich nämlich durchaus Stellen finden, die nicht nur dem Gedankengang und der Auslegungsmethode nach, sondern auch im Wortlaut dem aus der Katenenüberlieferung rekonstruierten Nilus-Text gleichen. Die folgenden Stellen sind in diesem Zusammenhang sehr aufschlussreich, aber nicht alle von gleichem Wert: Bei einigen wenigen schien uns die Ähnlichkeit so groß, dass wir meinten, sie bei der Herstellung des Textes verwenden zu können. Dabei handelt es sich um die Stellen infra pp. 58,12 - 60,2 (zu Cant 2,2a.b), 61,7-10 (zu Cant 2,3a-d), 150, 1-5 (zu Cant 5,la-e) und 182,7 sq. (zu Cant 7,7a - 8b). Welcher Wert diesen Stellen für die Rückgewinnung des Original-Textes zukommt, lässt sich am kürzesten an der Auslegung zu Cant 5,la-e demonstrieren, wo das έρεΐ des AT-Zitats (p. 150,2) nur im Zusammenhang des Textes der sog. 3 Väter-Katene einen brauchbaren Sinn ergibt, während die Überlieferung der Katenentradition (Hauptformen II und III) den ursprünglich anscheinend klaren Gedanken durch Auslassungen und Paraphrasierung zerstört hat. Gleichwohl haben wir (hier und an den anderen genannten Stellen) den so gewonnenen Text in Spitzklammer gesetzt; denn für den genauen Wortlaut können wir auch

721

Beschreibung bei Lucä, Anonymus [Anm. 714], p. LI sq. Beschreibung bei R. Devreese, Bibliothecae Apostolicae Vaticanae codices, torn. III, Bibliotheca Vaticana 1950). 723 Faulhaber, Hohelied-... Catenen [Anm. 13], p. 19. 724 Angelo Mai, Classicorum auctorum e Vaticanis codicibus editorum tomus VI: Procopii Gazaei commentarius in Genesim usque ad cap. XVIII, eiusdem fragmentum in Canticum Salomonis, anonymi scholia in Matthaeum et Marcum, glossarium vetus Latinitatis, Rom 1834, pp. 348-378. 725 Bossina, Trasposizioni [Anm. 359], p. 63. 722

226*

Einleitung

in diesen Fällen nicht garantieren; über die Gründe dafür wird noch zu reden sein (vgl. p. 226*, Abschnitt zwei). Daneben gibt es noch weitere Stellen, die ebenfalls für die Rückgewinnung des Originals von Belang sein könnten. Zu nennen sind pp. 37,16 (zu Cant l,10a.b), 63,3. 4-11. 12 - 64,14 (zu Cant 2,3a-d), 100,13 (zu Cant 3,1a - 4e), 122,1-5 (zu Cant 4,ld.e) und 183, 1-4 (zu Cant 7,7a - 8b). Doch ist hier die Lage noch unsicherer. Zwar sind einerseits inhaltliche Lücken und syntaktische Schwächen im Text der Katenenüberlieferung deutlich erkennbar und die sog. 3 Väter-Katene bietet im gleichen Zusammenhang einen Text, der durchaus geeignet erscheint, diese Schwächen zu beheben. Andererseits liegt der Text der sog. 3 Väter-Katene aber in einer Phrasierung vor, die es nicht erlaubt, die Nilus-Anteile mit hinreichender Sicherheit auszusondern. Solche Stellen haben wir deshalb (im vollen Wortlaut) nur im textkritischen Apparat wiedergegeben, ohne den Versuch zu machen, sie in den Text der Ausgabe zu integrieren. Sie können dem Benutzer auf diese Weise zumindest eine Vorstellung vom Inhalt dessen geben, was im Text vermisst wird.

Die vorsichtige Herangehensweise hat in beiden Fällen gute Gründe: Zum einen ist spätestens seit den Arbeiten von Bossina klar (vgl. oben pp. 223* sq.), dass der Verfasser der sog. 3 Väter-Katene ein selbständig arbeitender Kommentator ist, dem eigenständige Formulierungen, der Rekurs auf eigene Auslegungen an anderer Stelle (z.B. in 3PatrEccl) und Ergänzungen inhaltlicher Art durchaus zuzutrauen sind. Zum anderen (und darauf hat L. Bossina mich freundlicherweise 726 hingewiesen) sind die benutzten Quellen durch die Angaben im Titulus keineswegs abgedeckt, so dass auch für das Schlussdrittel des Kommentars, für das eine Kommentierung durch Gregor ja nicht mehr vorliegt, eine Rückführung des Stoffes auf Nilus allein nicht zulässig scheint. Gleichwohl könnten die oben genannten Stellen, falls die Zuordnung zu Nilus das Richtige trifft, ein Hinweis darauf sein, dass der Nilus-Text, der der 3 Väter-Katene zugrunde liegt, möglicherweise besser und jedenfalls umfangreicher war als jener, auf den wir durch die Katenentradition Zugriff haben. Sie sollten daher auf keinen Fall unterdrückt werden, auch wenn sie für die konkrete Textherstellung nur wenig hilfreich sind. 2. Eine weitere Überlegung tritt hinzu: Diejenigen Stellen in der 3 Väter-Katene, die mit anderen Quellen (vorwiegend natürlich Gregor und Maximus) zwar zu einer unauflöslichen Einheit verschmolzen sind, gleichwohl aber erkennbar Nilus-Aussagen enthalten, wie z.B. 28,11 oder 30,1-4.4-12, 727 erweisen damit zugleich die Echtheit derjenigen Stücke, in deren Kontext sie stehen, da diese Stellen weder dem Gregor gehören können (vorausgesetzt natürlich, dass sie sich in seinem Kommentar nicht finden), noch dem Maximus, da dieser in den Hauptformen der Katenentradition nirgends als Scholiast aufgerufen wird, noch sonst einer bekannten Quelle zugeordnet werden können, vorausgesetzt natürlich, dass sie sich nicht in den drei Hauptformen der Katenentradition 726

In einer e-mail vom 11.2.2004. Nicht aber (um ein Beispiel zu nennen) 95,17-19, wo der Bezug auf Gregor (vgl. La 114, 18-20) viel näher liegt. 127

Appendix: Weitere Überlieferungsformen

227*

finden lassen, in denen aber nicht nur die Nilus-Scholien, sondern auch die Scholien der anderen Autoren im Normalfall mit hinreichender Sicherheit identifizierbar sind.728 Obwohl die Zuverlässigkeit und Authentizität des vorgelegten NilusTextes nie allein auf diese Bezüge angewiesen ist, so sind sie doch dadurch wertvoll, dass die auf Nilus rückfuhrbaren Aussagen dieser Überlieferungsform über den Text der Katenentradition hinauszugehen scheinen (und somit unabhängig sein könnten von der vorliegenden Form der Katenentradition, unter Umständen sogar von der Katenentradition überhaupt). Damit stellt sich die Frage nach der Herkunft dieser Überlieferungsform und ihrem Verhältnis zu den übrigen Überlieferungsformen vor allem unter strukturanalytischen Aspekt. Faulhaber (und da Bossina zur Frage der Quellen von 3PatrCant sich bislang nicht geäußert hat, ist dies immer noch der letzte Forschungsstand) scheint ohne Bedenken anzunehmen, 729 dass diese Überlieferung ihre Kommentierung völlig unabhängig von der Katenentradition direkt aus den Vollkommentaren geschöpft habe. Da sich diese These schon im Blick auf die Hauptformen I bis III als unhaltbar erwiesen hat, ist zu argwöhnen, dass sie auch hier nicht zutrifft. In diese Richtung weisen auch die folgenden Beobachtungen: 1. Es wäre ein nicht eben sehr wahrscheinlicher Zufall, wenn gerade Nilus und Gregor völlig unabhängig von der Katene α ein zweites Mal miteinander verbunden worden wären. 2. Es fällt auf, dass sich nur zwischen dem rekonstruierten NilusKommentar und der sog. 3 Väter-Katene, nicht aber zwischen dem direkt überlieferten Gregor-Kommentar und der 3 Väter-Katene wörtliche Übereinstimmungen haben finden lassen.730 Es läge nahe, hierin noch Nachwirkungen jener fur die Katene α so charakteristischen Bevorzugung des Nilus auf Kosten des Gregor zu erkennen. 3. Zwar gibt es auch Anzeichen, die in eine andere Richtung weisen könnten: So hat die Keimena-Struktur der sog. 3 Väter-Katene mit der Keimena-Struktur der R-Tradition offenbar kaum etwas gemeinsam; denn während die Katenentradition darauf aus ist, mehrere Stichen des Canticums zu einer Auslegungseinheit zusammenzufassen und als Einheit zu kommentieren, schreitet die Kommentierung der 3 Väter-

728

Vgl. die Synoptischen Übersichten oben pp. 28* sqq., 108* sqq., 129 sqq. und 172 sqq. Da die berücksichtigungsfahigen Passagen nicht sehr zahlreich sind und sich immer nur über wenige Zeilen erstrecken, hielten wir es für vertretbar, an diesen wenigen Stellen auf die gedruckt vorliegenden Quellen zurückzugreifen, zumal dies dem Benutzer zugleich die Möglichkeit der Kontrolle eröffnet. ™ Vgl. z.B. das Schaubild in Hohelied-... Catenen [Anm. 13], p. 65. ,3 ° So auch Faulhaber, Hohelied- ... Catenen (Anm. 13), p. 19: „ ... war nirgends eine formelle und nur selten eine ideelle Harmonie zu finden."

228*

Hinleitung

Katene meist in Stichen, teilweise sogar in Halbstichen, voran. Gleichwohl ist auch daraus kein einheitliches Bild zu gewinnen; denn der Strukturfehler, der sich bei Cant 1,3a in R zeigt (vgl. oben p. 31*), tritt in vergleichbarer Form auch in der 3 Väter-Katene auf (vgl. MPG 122, 541 B6-7 und 544 Β12) und scheint wiederum Abhängigkeit von der Katenentradition zu signalisieren. Da nun die Sach- und Materiallage weder eine ordnungsgemäße stemmamethodische noch eine erfolgversprechende strukturanalytische Untersuchung zulässt, ist die Frage nach der Vorlage für diese Überlieferungsform im Sinne einer methodisch gesicherten Feststellung oder auch nur im Sinne einer begründeten Vermutung nach dem bisherigen Stand der Dinge offensichtlich nicht zu beantworten. Wenn wir gleichwohl annehmen, dass die Überlieferungsform der 3 Väter-Katene letztendlich ebenfalls auf die Katene α zurückgeht, dann ist das nicht mehr als eine unbewiesene (und wegen der Dürftigkeit des vorhandenen Materials wahrscheinlich auch unbeweisbare) Hypothese. Am Wert (oder Unwert) dieser Überlieferungsform ändert das freilich nichts. 3. Paraphrasierende Auszüge in einer katenenartigen Kommentierung zum Canticum Bleibt noch eine letzte Überlieferungsform, deren Einordnung allerdings nicht ganz unproblematisch ist. Sie liegt in zwei Handschriften Μ vor, dem Marcianus Graecus XXIII (coli. 496) [= M], einer Sammel(Marc. Gr. handschrift (Pergament) aus der Mitte des 10. Jahrhunderts, 731 und dem XXIII, in der Deutschen Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrten Codex Philoll. 496)ijppj c u s 1422, einer Papier-Sammelhandschrift aus dem 16./17. Jahrhundert. 732 Dass die Phillippshandschrift von Μ abgeschrieben ist, ist unverkennbar, sie stimmt nicht nur buchstabengetreu mit Μ überein, sondern versucht sogar die Buchstabenformen nachzuahmen. Allerdings sind die Zusätze am Rand (vgl. den folgenden Aufriss) allesamt weggelassen, ebenso die etwas chaotisch angeordneten Auslegungen, die der Kommentierung von Cant 6,8a-9e folgen. Diese Abhängigkeit war auch Langerbeck in Bezug auf die Gregor-Scholien durchaus bewusst, wie das Ausfuhrliche Beschreibung bei E. Mioni, Bibliothecae divi Marci codices I [Anm. 67], Nr. 23, p. 38; der Codex enthält 1. Ε Proverbiis fragmentum (I-II), 2. Olympodor, In Eccl (1-76), 3. Johannes Monachus, Epigramma in Olympiodorum (76 v ), 4. die hier zur Besprechung anstehende Schrift (7789"), 5. Proverbien-Katene (90-101"); 6. Gnomologium Byzantinum ( 1 0 Γ - 1 2 Γ ) , 7. verschiedene Sentenzen und Briefe (12Γ-128"), fur die älteren Beschreibungen vgl. die Literatur oben Anm. 67. 732 Beschreibung bei G. Studemund - L. Cohn, Codices ex Bibliotheca Meersmanniana Phillippici Graeci nunc Berolinenses, in: Die Handschriftenverzeichnisse der Königlichen Bibliothek zu Berlin Bd. 11 (Verzeichnis der griechischen Handschriften), Berlin 1890, Nr. 18, p. 5. Der Codex enthält: 1. Fragment einer Genesis-Katene (l-10 v ), 2. weiteres Fragment einer Genesis-Katene (11-30"), 3. Fragment einer Psalmen-Katene (31 -60 v ), 4. Beginn der Hiob-Katene des Niketas von Herakleia (61-64"), 5. Fragment einer Psalmenkatene (65-74 v ), 6. Auszüge aus der Prokop-Katene zu den Proverbien (75-82 v ), 7. Auszüge aus der Prokop-Katene zum Eccl. (83-90 v ), 8. die hier zur Besprechung anstehende Schrift (91-98 v ), 9. Framente einer Katene zu Jesaja, Jeremia und Hesekiel (99-136"), 10. Fragment eines Daniel-Kommentars (137-146"), 11. Fragment einer Joel-Katene (147156"), 12. Katenenexzerpte zu den 4 Evangelien und zur Apostelgeschichte (157-224").

Appendix: Weitere Überlieferungsformen

229*

Stemma in seiner Ausgabe von Gregors Canticum-Kommentar deutlich macht, leider ist sein (unzweifelhaft richtiges) Urteil für den Benutzer der Ausgabe nicht kontrollierbar, da die Beschreibung der Handschriften und die Auswertung der Kollationen in der Praefatio der Ausgabe fehlen. 733 Da aber Phill. 1422 dort wie hier eindeutig als Eliminandus dieser Überlieferungsform feststeht, schließen wir die Handschrift von der weiteren Betrachtung aus; die folgenden Darlegungen beziehen sich ausschließlich auf M. Ob die durch Μ repräsentierte Überlieferungsform als Katenen-Überlieferung bezeichnet werden kann, ist nicht ganz eindeutig. Für eine solche Zuordnung spräche zunächst einmal der Titulus (vgl. die folgende Strukturübersicht), denn der Begriff έκλογή ist in der Überschrift von Katenen durchaus geläufig. 734 Auch das äußere Erscheinungsbild scheint zunächst eine solche Zuordnung zu begünstigen: Keimena und Scholien stehen im steten Wechsel; durch die Auszeichnungsmajuskel sind die Keimena deutlich erkennbar und die Scholien sind sehr häufig von Autorenzuweisungen begleitet. Auch die Doppelzuweisung bei Cant 5,2e.f (vgl. die folgende Strukturübersicht, p. 230*) und die anonymen Zuweisungen {άλλως) sind durchaus typisch für eine Katene. Indessen gibt es auch Gegenargumente; sie ergeben sich aus der genaueren Betrachtung der Struktur, die wir daher zunächst einmal dokumentieren wollen. Das Werk hat folgenden Aufbau: Titulus: Έκλογαί ερμηνειών Γρηγορίου Νύσσης και Νείλου άσκητοΰ εις τό άσμα των άσμάτων (Jota subscriptum wird nicht geschrieben) Cant 1.1 (als Teil der Frage δια τί λέγεται άσμα ασμάτων)·, Zuweisung an Gregor in gleicher Zeile Scholion (wie immer beginnend mit vergrößerter Initiale) Cant 1.2a Scholion ohne Zuweisung; Ergänzung ohne Zuweisung auf dem Außenrand Cant 1.2b Scholion ohne Zuweisung Zuweisung ά'λλως (auf dem Innenrand) Scholion Zuweisung Nilus (auf dem Innenrand) Scholion Cant 1.3b Scholion ohne Zuweisung Zuweisung Gregor (im Freiraum der vorangehenden Blindzeile) Scholion Zuweisung Nilus (auf dem Innenrand vor Keimenon Cant 1,3c, gleichwohl aber offenbar auf das folgende Scholion zu beziehen) 733 Für das Stemma vgl. La p. XXXVIII. Danach ist Phill. 1422 von Marc XXIII abhängig und beide gehen letztlich auf die Vorlage von V (nach unserer Terminologie also auf die Anfänge der RTradition) zurück. Aus technischen Gründen hat Langerbeck seiner Zeit weder die Beschreibungen von Phill. 1422 und Marc XXIII noch die Auswertung der Kollationen seiner Ausgabe beigeben können; beides hat uns aber im Original zur Verfügung gestanden; die Kollationen bestätigen Langerbecks Urteil in vollem Umfang. 734 Vgl. unten p.l (kritischer App. zum Titulus), wo er allerdings auf die Katenen der Hauptform III (Prokop-Katene) beschränkt ist.

230*

Einleitung

Cant 1.3c Scholion (Zuweisung an Nilus steht oberhalb des Keimenons; vgl. bei Cant 1,3b) Cant 1.5a.b Scholion ohne Zuweisung Cant 1.6a.b Scholion ohne Zuweisung auf dem Außenrand Zuweisung Gregor (in eigener Zeile) Scholion (mit Ergänzung auf dem Innenrand) Cant 1.6c.d Scholion ohne Zuweisung Cant 1.6e Scholion ohne Zuweisung Cant 1,7b Scholion ohne Zuweisung Cant 1.8a-d Scholion ohne Zuweisung auf dem unteren Rand, fortgesetzt auf dem oberen Rand der folgenden Seite Zuweisung Nilus (auf dem Innenrand) Scholion + Scholion (ohne neue Zuweisung) auf dem Außenrand Cant 1.9a.b Scholion ohne Zuweisung Zuweisung Gregor (in eigener Zeile) Cant 1.14a.b Scholion ohne Zuweisung + Ergänzung auf dem Innenrand unter der Zuweisungssigle σχο (= Scholion) Cant 1.1 Zuweisung Nilus (in eigener Zeile) Scholion Cant 1.17a.b Zuweisung Gregor (in der vorangehenden Blindzeile) Scholion Cant 2.1a.b Zuweisung Nilus (in der vorangehenden Blindzeile) Scholion Cant 2.2a + 3b Scholion ohne Zuweisung Cant 2.3c Zuweisung Nilus (in der vorangehenden Blindzeile) Scholion Cant 2.5a.b Scholion ohne Zuweisung Cant 2.6a.b Zuweisung Olympiodor (in eigener Zeile) Scholion Cant 2.7a-c Zuweisung Gregor (in eigener Zeile) Scholion Cant 2.12a-c Scholion ohne Zuweisung Cant 2.17b-d (ohne άπόστρεψον) [sic] Scholion ohne Zuweisung Cant 2.9a.b [sie] Scholion ohne Zuweisung + Ergänzung auf dem Außenrand

Appendix: Weitere Überlieferungsformen

231"1

Cant 2.15a.b [sie] Zuweisung Nilus (in der vorangehenden Blindzeile) Scholion Zuweisung Gregor (in eigener Zeile) Scholion Cant 3.4c-e (leicht verändert) Scholion ohne Zuweisung Cant 3.6a [cf 8.5a] + 6.10b + 8.5b Zuweisung Magnes [Μάγνητος] (in der vorangehenden Blindzeile) Scholion Cant 3 . 7 a - 8 d Zuweisung Nilus (in der vorangehenden Blindzeile) Scholion (vgl. unten pp. 107 - 109) Cant 3.8d fsiel Zuweisung Gregor (in der vorangehenden Blindzeile) Scholion Cant 4.2a-d Scholion ohne Zuweisung Cant 4.3a Scholion ohne Zuweisung Cant 4.3c Scholion ohne Zuweisung Cant 4.3d Scholion ohne Zuweisung Cant 4.5a - 6a Scholion ohne Zuweisung auf dem Außenrand neben dem Keimenon Zuweisung Nilus (in der vorangehenden Blindzeile) Scholion Cant 4.10a-c Zuweisung Gregor (in eigener Zeile) Scholion Cant 5.2a Scholion ohne Zuweisung auf dem Innenrand neben dem Keimenon Scholion ohne Zuweisung Cant 5.2e.f Scholion ohne Zuweisung auf dem Außenrand neben dem Keimenon Zuweisung Gregor (in eigener Zeile) Scholion + Ergänzung auf dem Außenrand Zuweisung ά'ΑΛως(3,\ιΐ dem Innenrand) Zuweisung Johannes und Nilus [ιω και Νείλου](m der vorangehenden Blindzeile) Scholion Cant 5.5a-c Zuweisung Gregor (in eigener Zeile) Scholion + Ergänzung auf dem Innenrand Cant 5.10a-5.16c Scholion ohne Zuweisung auf dem Außenrand neben dem Keimenon Zuweisung Nilus (in eigener Zeile unter Benutzung des oberen Randes) Scholion + Ergänzung auf dem Innenrand Cant 6.5a.b Zuweisung Gregor (in eigener Zeile) Scholion Cant 6.4a-c [sie] Scholion ohne Zuweisung

232*

Einleitung

Cant 6.8a-9e Zuweisung Gregor (in eigener Zeile, aber auf dem Innenrand, neben dem Keimenon) Scholion (auf dem Innenrand neben dem Keimenon) Zuweisung Nilus (in eigener Zeile) Scholion {Prov 8.22 [sie] (auf dem Außenrand) Zuweisung Basilius (auf dem Außenrand) Scholion (auf dem Außenrand)} 735 Zuweisung Antiochos Scholion Cant 2.3a.b [sie] Scholion ohne Zuweisung Cant 4.16a.b Zuweisung Chrysostomus (in der vorangehenden Blindzeile) Scholion Zuweisung άλλως (auf dem Innenrand) Scholion Zuweisung Gregor736 (in eigener Zeile) Scholion Cant 2.9c-e [sie] Scholion ohne Zuweisung Cant 1.12a.b [sie] Zuweisung Chrysostomus (auf dem Innenrand) Scholion Cant 1.13c - 14b (stark gekürzt) Scholion ohne Zuweisung Cant 8.8a-c (etwas gekürzt) [sie] Scholion ohne Zuweisung Cant 5.2b-d [sie] Scholion ohne Zuweisung Zuweisung Olympiodor (auf dem Außenrand) Scholion 737 (auf dem Außenrand) Cant 5.4a.b Scholion ohne Zuweisung Cant 2.1 l a + 12a [sie] Scholion ohne Zuweisung (vgl. auch bei Cant 5,2b-d) Cant 2.3c [sie] Zuweisung Nilus (in eigener Zeile) Scholion Cant 1.16b [sie] Scholion ohne Zuweisung [es handelt sich offenkundig um eine Paraphrase der Auslegung des Nilus über Cant 3,7a (vgl. unten p. 107) und jedenfalls nicht über Cant 1,16b] Cant 4.6b.c [sie] Zuweisung Gregor (in eigener Zeile) Scholion

Der Blick auf diese Strukturübersicht lässt wohl Zweifel an der Einordnung in die Katenenüberlieferung geraten erscheinen. Gegen eine 135

Das Stück ist vermutlich aus der folgenden Proverbien-Katene irrtümlich hierher geraten. Ausdrücklich Γρηγορίου Ν ύ σ σ η ς (sonst immer nur Γρηγορίου). 737 Das Scholion könnte (aus inhaltlichen Gründen) zu dem auf der gleichen Seite stehenden Keimenon 2,11a gehören; hierher passt es jedenfalls nicht. 136

Appendix: Weitere Überlieferungsformen

233*

solche Einordnung sprechen zunächst einmal die Störungen in der Keimena-Reihenfolge, wie sie im Schlussdrittel des Werkes erkennbar sind (vgl. oben pp. 230* sq.); sie sind mit dem Strukturprinzip einer Katene nicht zu vereinbaren. Die gleiche Feststellung gilt für das KeimenaKonglomerat, das dem Magnes-Scholion zugrunde liegt (vgl. oben p. 230* bei Cant 3,4a usw.), das Eindringen eines Fremdscholions (Prov. 8,22 mitsamt Basilius-Scholion) und die Auslegungsdublette, die unten in Anm. 741 näher beschrieben ist. Auch die Tatsache, dass die Angaben über die benutzten Autoren im Titulus nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmen, ist ein Hinweis darauf, dass eine unkontaminierte Katenenüberlieferung hier jedenfalls nicht vorliegt. Diese zum Teil für, zum Teil gegen eine Einordnung in die Katenenüberlieferung sprechenden Beobachtungen sind nur dann miteinander vereinbar, wenn man annimmt, dass zwar der Grundbestand dieser Uberlieferungsform eine Gregor-Nilus-Katene war (und zwar eine, die wie der Gregorkommentar mit der Kommentierung von Cant 6,9 endete), dass dieser Grundbestand aber (in mehreren Bearbeitungsstufen und mit eher dogmatischer als exegetischer Zielsetzung 738 ) einerseits durch entsprechende Auswahl ausgedünnt, andererseits aber um weitere Scholien739 erweitert und insgesamt zu einer Art Florilegium umgestaltet worden ist. Insgesamt werden in Μ etwa 70 bis 80 Scholien geboten, 740 von denen 13 dem Nilus zugewiesen sind, während ein vierzehntes 741 auf Grund seines Textes als Nilus-Scholion identifiziert werden konnte. Diese wenigen Scholien lassen sich in zwei Gruppen unterteilen. Der ersten Gruppe sind jene Kommentierungen zuzurechnen, bei denen ein gedanklicher oder gar formeller Zusammenhang mit Texten aus einer der drei Hauptformen der Katenentradition nicht mehr erkennbar ist. Zur Textgestaltung sind solche Texteinheiten weitgehend unbrauchbar, da sich über die Gründe dieser Divergenzen nur spekulieren lässt. A l s Beispiel sei auf das M - S c h o l i o n z u Cant 1,2b verwiesen. O b der Text (vgl. den textkritischen App. zu p. 11,2) wirklich, w i e wir in der A u s g a b e vorausgesetzt haben,

738 Dafür spricht auch die Auswahl der Stellen, die fast durchgängig nur die Aussagen über die Braut und den Bräutigam berücksichtigen, was eine Beschränkung auf ekklesiologische, soteriologische, christologische und mariologische Interpretationen nach sich zieht (viermal kommt allein die Auslegung ν ύ μ φ η = Θεοτόκος vor). 739 Dass diese ebenfalls aus einer Katenentradition stammen ist eher unwahrscheinlich; denn einige der hier genannten Scholiasten (Antiochos, Johannes, Magnes) sind in Katenen zum Canticum außerhalb dieser Überlieferungsform nicht bekannt. 740 Die genaue Zahl ist nicht feststellbar, da bei den Marginaltexten nicht sicher erkennbar ist, ob es sich um Ergänzungen bereits vorhandener oder um neue Scholien handelt. Nur wenn die Zuweisung mitnotiert wird, ist eine klare Entscheidung möglich. 741 Nämlich das vorletzte, bei dem es sich angeblich um eine Auslegung von Cant 1,16b handelt; aber bei Nilus findet sich diese Auslegung (trotz ihres Wortlauts, der in der Tat eher Cant 1,16b als Keimenon vermuten ließe) beim Keimenon Cant 3,7a. Im übrigen ist diese Dublette ein Hinweis darauf, dass die Auslegungen in Μ nicht aus ein und derselben Katenenvorlage stammen können.

234*

Einleitung

d e s w e g e n nicht z u identifizieren ist, w e i l d i e Katenentradition d a s d i e s b e z ü g l i c h e T e x t stück unberücksichtigt g e l a s s e n hat, oder o b der Grund darin z u s u c h e n ist, d a s s Μ das Stück e n t w e d e r d e m N i l u s z u U n r e c h t z u g e w i e s e n 7 4 2 oder die K o m m e n t i e r u n g mehrerer A u t o r e n z u e i n e m S c h o l i o n paraphrasierend z u s a m m e n g e f a s s t hat, bleibt unsicher.

Im Normalfall wird es daher besser sein, diese Texteinheiten bei der Textgestaltung unberücksichtigt zu lassen. Selbst inhaltliche Informationen sind mit Vorsicht zu betrachten. Zur zweiten Gruppe gehören einige wenige, ihrem Umfang nach sehr kleine Texteinheiten, die sich nicht nur dem Gedankengang nach, sondern auch in ihrem Wortlaut eindeutig als Nilus-Texte identifizieren lassen. Diese Stücke haben wir, um die Ausgabe auf eine möglichst breite Basis zu stellen, im Apparat (unter dem Sigel M) berücksichtigt. Soweit dem dürftigen Material überhaupt etwas zu entnehmen ist, scheinen diese Texte mit PS gegen C durch einige Auslassungen verbunden zu sein, doch bieten sie zuweilen auch etwas mehr Text als PS. Für einen genaueren stemmamethodischen Vergleich reicht das Material nicht aus. Auch für eine strukturanalytische Untersuchung bietet das Material nur wenig Gelegenheit. Daher ist auch die Frage, ob wir es bei dieser Überlieferungsform mit einem unabhängigen Katenen-Typ zu tun haben oder ob die in ihr enthaltenen Nilus- (und Gregor-743) Scholien letztlich auch auf jene Katene α zurückgehen, aus der die Hauptformen I bis III geflossen sind, kaum mit hinreichender Sicherheit zu beantworten; denn eine streng durchgeführte oder auch nur rekonstruierbare Ordnung und Reihenfolge der Keimena und Autoren ist nicht erkennbar. Gleichwohl lassen sich einige Beobachtungen machen, die für die Einordnung dieser Überlieferungsform von Bedeutung sind. Die Diskrepanz in den Angaben über die Kommentatoren zwischen Titulus und Werk lässt die Vermutung aufkommen, dass die von Μ repräsentierte Überlieferungsform das Ergebnis einer (mindestens) zweistufigen Entwicklung darstellt. In diese Richtung weisen auch die Doppelbehandlung der Keimena Cant 2,3c und 3,8d und das Eindringen eines artfremden Keimenons samt zugehörigem Scholion (Prov. 8,22 + Basilius-Scholion). Auch das Chaos in der Reihenfolge ließe sich so am einfachsten erklären, vor allem dann, wenn man weiterhin annimmt, dass die zweite Entwicklungsstufe von anderen (vielleicht dogmatisch ausgerichteten) Interessen geleitet war als die erste. Mit Ausnahme der Dubletten dürften dabei alle Scholienkomplexe mit Nilusbeteiligung der

742

Die hier genannte 5. Spalte der Hexapla des Origenes findet im Nilus-Kommentar ansonsten keinerlei Erwähnung; allerdings werden Symmachus-Lesarten des öfteren bei der Interpretation berücksichtigt, obwohl eine namentliche Erwähnung nur einmal nachweisbar ist. 743 Dabei ist die Zahl der Gregor-Scholien wohl deutlich größer als auf Anhieb erkennbar ist, denn die meisten der 33 Anonyma lassen sich wohl ebenfalls auf Gregors Auslegung des Canticums zurückführen.

Die Zuverlässigkeit des Textes

235*

ersten Entwicklungsstufe angehören. Auf diesem Hintergrund gewinnt eine andere Beobachtung Bedeutung: Sehr viele Keimena, denen ein Nilus-Scholion folgt, stimmen nach Umfang und Abgrenzung mit den entsprechenden Keimena der Katenen-Tradition überein; die Katene, die den Grundstock für die M-Tradition abgegeben hat, dürfte daher aus eben dieser Tradition stammen. Für die Gestaltung der Ausgabe ist diese Feststellung bei Keimenon Cant 5,10a 5,16c (vgl. unten pp. 160 sq.) von Bedeutung. Da Hauptform I und II an dieser Stelle wegen mechanischer Lücken als Zeugen ausfallen, steht als Ausgangsbasis fur die Keimenagestaltung nur Hauptform III zur Verfügung. Hier ist das Gesamtkeimenon (wie öfter, denn die sog. Prokop-Katene ist ja eine Mehrscholiasten-Katene) allerdings in mehrere Subkeimena zerlegt, offenbar deswegen, weil eine Zuordnung der nicht aus Nilus oder Gregor stammenden Scholien sonst Schwierigkeiten bereitet hätte. Da die M-Tradition nun nicht in dem Verdacht steht, von sich aus große Keimena-Komplexe zu bilden, 744 scheint die Annahme berechtigt, dass Μ dieses Gesamtkeimenon aus seiner Vorlage übernommen hat und dass es deshalb für die Ausgabe fruchtbar gemacht werden kann. Für die Textgestaltung des dem Keimenon folgenden Scholions ist Μ dagegen unbrauchbar. Es gehört zur ersten Gruppe, bietet also einen stark paraphrasierenden Text und ist als Nilus-Scholion nur an einigen sinntragenden Stichwörtern erkennbar. Die Informationen inhaltlicher Art, die über den α-Text hinausgehen, stammen dagegen allem Anschein nach aus der Kommentierung des Philo Carp, (und nicht etwa aus einer vollständigeren Version der Katenen-Tradition), jedenfalls sind sie dort allesamt nachweisbar.

In Aufnahme des Urteils, das Langerbeck in seiner oben (Anm. 733) erwähnten Behandlung von Μ über die Gregor-Texte dieser Handschrift abgegeben hat, wird man zusammenfassend sagen dürfen: „Est ergo collectio orta e diversis fontibus: e commentario Gregorii Nilique mixto (= Hauptform I) usque ad Cant 6,9 et e quadam variorum auctorum ad Canticum Canticorum excerpta." Auch die M-Tradition dürfte, was die Nilus-Texte anbetrifft, letztlich also auf die Katene α zurückgehen. X V . D i e Zuverlässigkeit des T e x t e s 1. Die Problemstellung Die Frage nach der „Zuverlässigkeit" meint ein Doppeltes: Erstens, ob die vom Editor vereinten Einzelstücke ursprünglich allesamt wirklich Teile eines als Einheit konzipierten Werkes waren und nicht irrtümlich fremde Scholien aufgenommen worden sind. Zweitens, ob der Wortlaut der Scholien im einzelnen original ist oder ob er Veränderungen unterlegen hat.745 744

Es gibt vielmehr eine deutlich erkennbare Tendenz, vorgegebene Einheiten zu verkürzen (vgl. die Keimena Cant 1 , 1 5 ^ , l,13c-14b und 3,4c-e) oder auszudünnen (vgl. die Keimena Cant 2,2a + 3b und 2,1 l a + 12a); auch die Zerlegung in kleinere Einheiten ist durchaus zu beobachten (vgl. z.B. 1,3b / 1,3c; l,6c.d/l,6e; 3,4c-e usw.). 745 Nicht gemeint ist damit, ob der Autor dieses Werkes der historisch bekannte Nilus von Ancyra ist. Für diese Frage vgl. Harald Ringshausen, Zur Verfasserschaft und Chronologie der dem Nilus Ancyranus zugeschriebenen Werke, Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Johann Wolfgang Goethe-Universität zu Frankfurt am Main, Frankfurt 1967; vgl. auch H.-U. Rosenbaum, Nilus von Ancyra, RGG 4 , Bd. 6, coli. 339 sq. und O. Hesse, Nilus von Ancyra, TRE 24, pp. 568-573.

236*

Einleitung

Im Blick auf beides werden oft Texte, die aus Katenen gewonnen sind, als unecht abgelehnt oder zumindest doch mit großem Argwohn betrachtet. Dies erklärt sich ohne weiteres daraus, dass die älteren Katenen-Editionen meist unzureichend sind, weil sie auf einer einzigen oder nur wenigen, zudem meist sehr jungen und zufällig ausgewählten Handschriften beruhen. Doch haben die Katenen-Editionen der letzten Jahrzehnte längst bewiesen, dass weder eine kritiklose Hinnahme noch eine apodiktische Ablehnung gerechtfertigt sind, sondern dass es die Aufgabe des Editors ist, in jedem einzelnen Falle die Texte auf ihre Sicherheit zu prüfen. 2. Die Einheit des Werkes Für die Aufgabe, die Fragmente auf ihre Zuverlässigkeit im Sinne der oben zuerst gestellten Frage zu prüfen, werden die allgemeine „Beschaffenheit der Handschriften, in denen die Fragmente überliefert sind, die sorgfältige Autorenangabe in klarer und deutlicher Schrift" 746 und das Alter der Schrift als Kriterien genutzt. Doch sind dies Kriterien, die keineswegs überall zu eindeutigen Ergebnissen führen; denn es besteht die Möglichkeit, dass die jeweiligen Stücke, „auch wenn sie in allen Textzeugen einem Autor klar und eindeutig zuerkannt werden", gleichwohl einem anderen gehören (vgl. J. Reuss, Matthäus-Kommentare [Anm. 29], p. X X ) . Ja, „bei manchen Fragmenten wird der wirkliche Verfasser wohl nie mehr mit Sicherheit sich feststellen lassen, da bereits in den besten und ältesten Textzeugen eine Mannigfaltigkeit der Autorenangabe vorliegt" (ebda., p. XXI). Was Reuss hier formuliert hat, gilt grundsätzlich für alle Editionen, die auf Katenen beruhen und ausschließlich die strukturanalytische Methode anwenden, da die alleinige Verwendung dieser Methode zur Lösung solcher Fragen ungeeignet ist.

Dank der günstigen Quellenlage lassen sich im vorliegenden Fall sehr viel konkretere Kriterien anwenden: a. Da die in den wichtigen Quellen, d.h. in den Hauptformen I - III, enthaltenen Nilus-Scholien in der Regel keine kurzen Bruchstücke sind, sondern größere Texteinheiten, die sich fugenlos zu einer Einheit zusammensetzen lassen, ist es möglich durch Interpretation der einzelnen Scholien zwischen diesen stilistische und inhaltliche Querbezüge aufzuzeigen und somit den Kommentar unabhängig von den oben genannten FormaiKriterien als Einheit zu erweisen. b. Auch die Strukturen der Hauptformen ergeben Maßstäbe, die sicherer sind als die Autorenzuweisungen in den einzelnen Handschriften, die richtig sein können oder falsch und schlimmstenfalls fehlen. So gilt für Hauptform /, dass alle in ihr enthaltenen Scholien (unabhängig von den Zuweisungen in einzelnen Handschriften) dem Nilus gehören, soweit sie nicht auf Gregor von Nyssa zurückgehen, dessen Kommentar jedoch erhalten ist, so dass Überprüfung (und gegebenenfalls Aussonderung) jederzeit möglich ist.

746

K . Staab, P a u l u s k o m m e n t a r e [ A n m . 29], pp. X V I I sq.

Die Zuverlässigkeit des Textes

237*

In Hauptform II dagegen stehen die Nilus-Scholien jeweils an erster Stelle nach dem Keimenon. Da dies nicht nur ein einigermaßen streng durchgehaltenes Formalprinzip zu sein scheint, sondern zugleich auch Ausdruck einer bestimmten Einstellung zu Nilus, sind alle Anfangsscholien, unabhängig vom Vorhandensein einer Autorenangabe, dem Nilus zuzuweisen, wenn dem nicht wirklich schwerwiegende Einwände anderer Art entgegenstehen. Nicht ganz so gut sind wir allerdings gestellt, wenn die Nilus-Scholien ausschließlich in Hauptform III erscheinen, da hier ein erkennbares Strukturprinzip fehlt. Gleichwohl können auch diese Texte als im Sinne der zweiten Fragestellung zuverlässig gelten, und zwar nicht nur wegen der nachweisbaren stilistischen und inhaltlichen Querbezüge, sondern auch deshalb, weil ihre Haupthandschriften Ρ und S sowohl unter strukturanalytischen als auch unter stemmamethodischen Gesichtspunkten aus einer gemeinsamen Vorlage fließen, so dass die Regeln der Stemmamethode oft 747 Divergenzen bei den Autorenzuweisungen im Blick auf diese Vorlage klären können. Bei den beiden noch verbleibenden Überlieferungsformen haben wir solche Gewissheit freilich nicht; doch gibt es in der Ausgabe auch kein Textstück, das seine Authentizität allein auf diese Überlieferungsformen gründen müsste. Die Zuverlässigkeit des Werkes im Sinne der ersten Fragestellung, d.h. die Einheit des Werkes, dürfte damit im höchsten Maße gesichert sein, auch da, wo nicht alle Hauptformen zugleich zur Verfugung stehen. 3. Die Zuverlässigkeit des Wortlauts Für die Aufgabe, katenenüberlieferte Texte auf die Zuverlässigkeit ihres Wortlauts zu prüfen, wird im Allgemeinen zweierlei untersucht: (a) die Prinzipien, nach denen die Schöpfer der einzelnen „Typen" die Scholien aus den Originalwerken ausgewählt haben und (b) der Grad der Treue, mit der sie den Wortlaut dieser Scholien bewahrt oder verändert haben. Als Folge der besonderen Quellenlage muss auch in dieser Hinsicht das Prüfverfahren geändert werden, denn im vorliegenden Fall gehen (anders als im Normalfall) alle Scholien in allen Hauptformen der Katenenüberlieferung und somit alle „Typen" auf einen „Archetyp" zurück. Nach welchen Prinzipien und mit welcher Treue der Schöpfer des Archetyps die Nilus-Texte aus dem Originalwerk in seine Katene übertrug, lässt sich nur in jenen Teilen untersuchen, in denen alle drei Hauptformen vertreten sind, konkret gesprochen also nur in der ersten Kommentarhälfte, und zwar deswegen, weil nur hier die Hauptform I vorhanden ist, die dem Archetyp erwiesenermaßen am ähnlichsten ist. η

" Allerdings nicht immer, da die Überlieferung nur „zweigespalten" ist (vgl. Maas, Textkritik § 19).

238*

Einleitung

Bei dieser Untersuchung, die in Anbetracht des verlorenen Originals nur eine auf Sinn und Zusammenhang achtende Interpretation sein konnte, hat sich gezeigt, dass der Kompilator des Archetyps den Text in der Regel wörtlich übernahm, ihn jedoch nicht immer dem Sinnzusammenhang entsprechend in Scholien zerlegte und am Anfang oder Ende seiner Scholien kürzere Verbindungstexte des öfteren ausließ.748 In einem weiteren Arbeitsgang war dann festzustellen, welche Änderungstendenzen (im Vergleich zum Archetyp) in den Hauptformen I, II und III wirksam waren, um dieses Manko auch dort, wo die Rekonstruktion des Kommentars sich nur auf die Hauptformen II und III oder nur auf eine von diesen beiden berufen kann, durch editorische Eingriffe ausgleichen zu können. Dieses Unternehmen wurde dadurch begünstigt, dass die Kompilatoren aller drei Hauptformen keine Textauswahl nach hermeneutischen oder theologischen Kriterien treffen; sie sind vielmehr darauf bedacht, der Nachwelt die Aussagen des Kommentars möglichst vollständig, zugleich aber möglichst kurz und jedenfalls kürzer als das Original zu übermitteln. Dabei unterscheiden sich die drei Hauptformen nur in der Intensität ihrer Kürzungen. 749 Deshalb lassen sich die meisten der aus dieser Tendenz resultierenden Defizite 750 leicht klassifizieren und durch editorische Maßnahmen (wie z.B. Lückenkennzeichnung oder Konjekturen) auch kompensieren. Gleichzeitig ist mit Nachdruck darauf hinzuweisen, dass diese Kürzungen auf den Wortlaut des Überlieferten nur ganz geringen Einfluss haben: Die 3 Hauptformen der Katenenüberlieferung geben den NilusText zwar nicht vollständig wieder, aber alle Textteile, die sie überliefern, bieten sie in der Regel wortgetreu; doch gilt diese Regel nur mit der Einschränkung, dass die Worttreue mit steigender Kürzungstendenz abnimmt. 751 Vorliegende Ausgabe dürfte somit auch in Bezug auf den Wortlaut des Textes den (unter Berücksichtigung der Quellenlage) höchstmöglichen Grad an Zuverlässigkeit aufweisen, ein Grad, der paradoxerweise umso höher ist je mehr es gelingt, Stellen aufzuspüren, an denen der Text infolge der Kürzungstendenz verändert ist; für Eingriffe in den Text 748

Vielleicht fugte er auch an diesen Stellen gelegentlich Glossen und andere Additamente hinzu, doch könnten diese auch auf R (vgl. oben p. 86*) zurückgehen. Eine Entscheidung ist kaum möglich. 149 Hauptform I kürzt, wie gesagt, nur ganz wenig, in Hauptform II fällt gut ein Viertel des NilusTextes der Kürzungstendenz zum Opfer, in Hauptform III wohl mehr als die Hälfte. Die beiden anderen Überlieferungsformen (3 Väter-Katene und die durch die Handschrift Μ repräsentierte Überlieferung) paraphrasieren dagegen ihre Vorlage hemmungslos und kürzen sie bis zur Unkenntlichkeit. 750 Z.B. Auslassung von Parenthesen und Vergleichen, Verkürzung von Schriftbelegen, kürzere Paraphrasierungen zur Herstellung des Anschlusses nach Kürzungen usw. 751 Was leicht erklärlich ist: j e mehr ein Text gekürzt wird, desto häufiger müssen um des Sinnzusammenhangs willen auf dem Weg über die Paraphrase die Anschlüsse wieder hergestellt werden. Gerade an dieser Art von Paraphrasen wird aber das Bemühen sichtbar, den Kommentar als Sinneinheit zu bewahren.

Zur Technik der Ausgabe

239*

und Konjekturen bleibt angesichts dieses Tatbestandes also durchaus Raum. Von dieser Möglichkeit haben wir im Rahmen des Notwendigen ohne Ängstlichkeit Gebrauch gemacht in der Überzeugung, dass möglicherweise verfehlte Konjekturen der Wissenschaft mehr dienen als gar keine. 4. Die Grenzen der Zuverlässigkeit Natürlich hat die Zuverlässigkeit Grenzen; sie zu kennen, ist nicht nur notwendig, sondern auch nützlich, denn das Wissen um die Grenzen der Zuverlässigkeit wird die Zuverlässigkeit als solche nicht mindern, sondern erhöhen. Zwei Punkte sind hier vor allem herauszustellen: a. Dank der Existenz eines Archetyps können zwar grundsätzlich (anders als bei alleiniger Anwendung der strukturanalytischen Methode) alle Divergenzen korrigiert werden. Da aber nicht überall alle Hauptformen vertreten sind und zudem die Überlieferung stemmamethodisch betrachtet im Grunde nur zweigespalten ist, führt die Recensio häufig nur zu zwei (gleichberechtigten) Varianten, was eine gewisse Unsicherheit dann bedeutet, wenn inhaltliche und stilistische Kriterien für eine Entscheidung fehlen, also bei inhaltlich belanglosen Stellen.752 b. Außerdem wird an einigen wenigen Stellen das sonst klare Verwandschaftsschema von einigen Lesarten durchkreuzt; diese sind vermutlich teils unabhängig von einander entstanden, teils vom Rande her schon in ältere Vorlagen eingedrungen. Auch in solchen Fällen ist naturgemäß eine endgültige Gewissheit nicht zu erlangen. XVI. Zur Technik der Ausgabe In den technischen Einzelheiten folgt die Ausgabe soweit wie möglich den Richtlinien der „Patristischen Texte und Studien". Doch sind Aufgabenstellung und Materiallage vom üblichen Fall in vielerlei Hinsicht so grundverschieden, dass hier wenigstens die größeren Abweichungen erläutert werden sollen. 1. Im Normalfall werden bei der Edition von Kirchenvätermaterial auf der Basis von Katenen die aus den jeweiligen Katenen gelösten (meist kurzen) Textstücke durchnummeriert und mit kleinem Zwischenraum aneinander gereiht. Im vorliegenden Fall haben die Quellen den Versuch erlaubt, aus den einzelnen Scholien den Kommentar als Einheit zu rekonstruieren. Daher war auch das Druckbild dem Erscheinungsbild eines Kommentars anzupassen. Dass dabei gleichwohl das Erscheinungsbild der Katenenbasis nicht ganz zu verdrängen ist, zeigt sich u.a. daran, dass wir bei der Gliederung den Strukturen dieser Vorlage weitestgehend gefolgt sind. Nur da, wo wir nach Auswertung der Strukturanalyse annehmen durften, dass der Kompilator der Grundkatene ein vorhandenes Gliederungsschema zugunsten der Katenenstruktur abgeändert hat, 752

Also etwa im Falle der Umstellung von Einzelwörtem, bei Synonymatausch und Ähnlichem.

240*

Einleitung

haben wir das durch eine entsprechende Zählweise 753 deutlich gemacht (vgl. ζ. B. p. 48,12). Außerdem haben wir durch Lückenzeichen [***] diejenigen Stellen zu kennzeichnen versucht, an denen uns der rekonstruierte Zusammenhang unterbrochen scheint; an Stellen, wo wir unserer Sache weniger sicher waren, haben wir uns mit einem entsprechenden Hinweis im textkritischen Apparat begnügt. 2. Bei der Veröffentlichung von Kirchenvätermaterial aus Katenen ist des öfteren der Fall anzutreffen, dass verschiedene Fassungen desselben Textstücks nebeneinander gestellt werden. In unserem Falle war es (infolge der besonderen Art der Abweichung) immer möglich, aus mehreren Fassungen die ursprüngliche Vorlage zu rekonstruieren. Da die Wahr-scheinlichkeit groß ist, dass auch jene Texte, die wir in der Appendix be-handelt haben (vgl. oben p. 222*), letztlich auf den Archetyp der Kate-nentradition zurückgehen, gilt das im Prinzip auch für diese Texte, doch lohnt sich angesichts ihres paraphrasierten Textes dafür der Aufwand nicht. 3. Ebenso werden in solchen Veröffentlichungen sehr häufig die Keimena völlig ausgelassen. Und das mit gutem Grund, denn sie sind in der Regel bloße Zutat des Kompilators, der sie nur als Gerüst brauchte, um die Kommentierungen der jeweiligen Scholiasten zuordnen zu können. Sie haben, um es in unserer Terminologie zu sagen, nur Gerüstfunktion. Diesem Usus darf die vorliegende Ausgabe nicht folgen, und zwar deswegen nicht, weil die Keimena neben der Gerüstfunktion auch die Bestandteilfunktion ausüben, was im rekonstruierten Kommentar sehr viel klarer am Tage liegt als in den Katenen, da hier anders als bei den Katenen alle Anbindungen wirksam sind, gleichgültig, ob sie auf das Lemma zurückverweisen oder es ankündigen. A l l e r d i n g s ist z u b e a c h t e n , d a s s d i e B e g r i f f e G e r ü s t f u n k t i o n u n d B e s t a n d t e i l f u n k t i o n in d e r S t r u k t u r a n a l y s e b e h e i m a t e t , a l s o f o r m a l e r N a t u r s i n d . In m a t e r i a l e r H i n s i c h t , d . h . aus d e m B l i c k w i n k e l der S t e m m a m e t h o d e , gleichen die K e i m e n a der v o r l i e g e n d e n Edition denen der üblichen Katenenausgaben: D a sie an exponierter Stelle stehen, drangen bei j e d e m A b s c h r e i b e n n e u e Septuaginta-Varianten ein, so dass sich die K e i m e n a

der

v e r s c h i e d e n e n H a u p t f o r m e n s t e m m a t i s c h h ä u f i g n i c h t m i t d e n S c h o l i e n in E i n k l a n g b r i n g e n l a s s e n ( v g l . o b e n p. 1 8 * ) . B i s w e i l e n b i e t e n s i e s o g a r e i n e n a n d e r e n T e x t a l s d i e f o l genden Nilus-Scholien voraussetzen.754

Deshalb

verfahrt die A u s g a b e ( i m S i n n e e i n e s

753

Die Zählung der „edition princeps" von Guerard ( S C 4 0 3 ) konnten wir nicht übernehmen; sie ist viel zu grobmaschig und mit unseren Vorstellungen an vielen Stellen auch nicht vereinbar. Der Verzicht ist uns u m s o leichter gefallen als diese „edition princeps" bislang nur für die erste Hälfte des Kommentars vorliegt; im zweiten Teil hätten wir also ohnehin eine eigene Zählung einfuhren müssen. U m aber d e m Benutzer die Orientierung zu erleichtern, haben wir die Guerardsche Zählung, die eine bloße Kapitelzählung ist, unserem Text in eckigen Klammern beigefugt. Da wir überdies die Seitenzahlen der S C - A u s g a b e am Rande vermerkt haben, dürfte der Übergang dorthin fur den Benutzer unserer A u s g a b e kein Problem sein. 754

Da aufgrund der Keimena-Abgrenzung feststeht, dass diese A b w e i c h u n g e n nicht daraus resultieren, dass die Keimena aus einer anderen Quelle als α (und damit, w i e die Keimena mit Bestandteilfunktion zeigen, aus Nilus) stammen, haben wir auch nicht davor zurückgeschreckt, einen solchen K e i m e n o n - T e x t der A u s l e g u n g des N i l u s anzupassen, wenn wir unserer Sache sicher waren; in den anderen Fällen haben wir uns damit begnügt, auf die Diskrepanzen aufmerksam zu machen.

Zur Technik der Ausgabe

241*

Kompromisses) so, dass sie die Keimena an allen Stellen einträgt, an denen sie nach der Gerüstfunktion zu erwarten sind, und die Varianten der drei Hauptformen (und, wo das sinnvoll erscheint, auch die Abweichungen der beiden anderen Überlieferungsformen 755 ) in einem eigenen Apparatus criticus zur Darstellung bringt. 756

4. Weil nicht alle Scholien eines Autors zugleich in allen Handschriften enthalten sind, ist allen Nilus-Scholien (auf die es dieser Ausgabe im Gegensatz zu den üblichen Editionen aus Katenenmaterial ja allein ankommt) ein eigener Apparat (Index attributionis) vorgeschaltet, der angibt, in welchen Handschriften, unter welcher Autorenzuweisung und in welchem Umfang ein Scholion vorliegt. Da die Nilus-Scholien aller Katenen aus der Grundkatene α fließen, ist auch die Scholieneinteilung des Nilus-Textes im wesentlichen 757 in allen Handschriften gleich. Da jedoch nur die Handschriften der Hauptform I die Ähnlichkeit mit der Grundkatene in vollem Umfang bewahrt haben und sich die Handschriften der beiden anderen Hauptformen vor allem dadurch unterscheiden, dass sie die Nilus-Scholien in etwas (Hauptform II) oder stark (Hauptform III) gekürzter Form überliefern, kommt es öfter vor, dass die Handschriften dieser Hauptformen gerade am Scholienanfang oder am Scholienende Sätze auslassen. Dass aber gleichwohl alle 3 Hauptformen auch in diesen Fällen nach Incipit und Desinit ihrer Nilus-Scholien aus demselben Archetyp stammen, lässt sich mit Hilfe der Ausgabentechnik leider nicht einsichtig machen.

Zum Schluss noch eine Bemerkung zu Personen: Wie der textkritsche Apparat ausweist, konnten wir uns bei einigen Konjekturen auf den Rat von Frau Professor Hadwig Hörner (Frankfurt), Herrn Bibliotheksdirektor Karl-Heinz Lemke (zuletzt an der Zentralen Bibliothek der Sporthochschule Köln) und Herrn Gerd Mink (Akademischer Oberrat am Institut für neutestamentliche Textforschung zu Münster) stützen. Ihnen sei an dieser Stelle für ihre freundschaftliche Hilfe noch einmal ausdrücklich gedankt.

755

Vgl. z.B. unten p. 161 * (App. zu Cant 5,1 Oa - 5,16c). In den Fällen, in denen ein Keimenon in derselben Handschrift mehrmals ausgeschrieben ist, wird es auch mehrfach notiert, so vor allem bei V, wo durch die Voranstellung der Großkeimena (V,) eine Reduplikation (V 2 ) unausweichlich ist und manche Keimena, ohne dass sie unter Strukturgesichtspunkten eine Funktion hätten, auch noch ein drittes Mal auftauchen (Vj); zu den Einzelheiten vgl. Anm. 100. 757 D.h. mit Ausnahme jener Teile, die besonders leicht fremden Einflüssen unterliegen, wie z.B. der Titulus, das Proömium und die ersten Scholien. 756

242*

Einleitung

Hauptform I V

Venetianae Bibliothecae Marcianae Codex Graecus XXII (collocatio 509) (saec. XIII) [cf. pp. 21* sq.]

R

Vaticanae Bibliothecae Codex Graecus 2129 (saec. XV) [cf. pp. 102* sq.]

Hauptform II C

Β

D

Cantabrigensis Collegii Trinitatis Bibliothecae Codex 0.1.54 (saec. X/XI) Oxoniensis Bibliothecae Bodleianae Codex Auct. E. 2.8 (olim 3037) (saec. XVI) (est quidem apographon codicis C, sed tarnen quibusdam in locis citatur quia tum, cum describebatur codex C, minus erat mutilatus quam nunc) [cf. pp. 106* sq.] Genuensis Bibliothecae privatae (Raccolta Durazzo) Codex A I 10 (saec. IX) [cf. pp. 103M06*]

Hauptform III Ρ

Parisiensis Bibliothecae Nationalis Codex Graecus 153 (saec. XII/XIII) [cf. pp. 159* sq.] Parisiensis Bibliothecae Nationalis Codex Graecus 172 (saec. XVI) [cf. pp. 160* sq.]

Graphische Darstellung der Textentwicklung

243*

ΝΕΙΛΟΥ ΜΟΝΑΧΟΥ ΕΙΣ ΤΟ ΤΩΝ ΑΙΣΜΑΤΩΝ ΑΙΣΜΑ ΠΡΟΛΟΓΟΣ 1,1 Τό - 5,5 ένέργειαν Nilo attribuunt VR C& β (sed deest nota attributions in C) 1,1 Τό - 2,18 μυσταγωγίαν Nilo attribuunt PSjtt (sed Cant 1,1 anteponunt prologo) [de omissionibus in PSjB cf. indicem testium vel app.crit.]

5

| 1 [1] To των Ά ι σ μ ά τ ω ν βιβλίον έοικε γυναικΐ και φυσικφ κάλλει φαιδρυνομένη και κόσμφ πολυτελεΐ το φυσικόν προσεξησκημένη κάλλος, σεμνή δέ τό ήθος και τω φαινομένω σχήματι πολύ κατά τό κεκρυμμένον έναντίως διακείμενη. 2 ώς γαρ έπϊ της τοιαύτης γυναικός ή μέν όψις ήδονήν κινεί τοις άκολάστοις, ή δέ πείρα διελέγχει τήν σωφροσύνην ού συναινούσαν τη προχείρφ σκηνή, ούτως έπί τού προκειμένου βιβλίου ή μέν λέξις έρωτικώτερον έσχηματισμένη δοκεΐ πως δέλεαρ ηδονής γίνεσθαι

4 sqq cf Nil, In Albianum, MPG 79, 697 A9-12: ώς ä v a i φυσικαί τούτοις προσεπικοσμούμεναι εύμορφίαι δέλεαρ ηδονής γίνωνται τοις άκολάστοις, τω περιάπτψ κόσμω έρεθιζομένοις τά π ά θ η προς τό μανικώτερον necnon Cyrill Hierosol, Homilia in Paralyticum 10, Reischl-Rupp II 414, 21 sqq; Greg Nyss, In Cant Or 2, Langerbeck (GNO VI) 44, 10-16

V R C P S fH c o 1 1 5 4 8 £> &

Inscriptio: Γρηγορίου επισκόπου Νύσης και Νείλου μ ο ν α χ ο ύ ερμηνεία εις τά $ σ μ α τ α των Ασμάτων, sequitur πρόλογος Νείλου, sequitur [ι, ι] Τό των ςισμάτων κτλ. (cf infra app. crit. ad 5, 6) V // πρόλογος Νείλου, sequitur Γρηγορίου έπισκόπου Νύσσης και Νείλου μ ο ν α χ ο ύ εις τό των φσμάτων ρίσμα. sequitur [1,1] Τό των ςκτμάτων κτλ. R // προοίμιον της ερμηνείας τού άσματος των Ασμάτων, έκ διαφό(ρων) συνειλεγμέν(ων). sequitur [1, 1] Τό των ςισμάτων κτλ. C // Νείλου μ ο ν α χ ο ύ , sequitur Cant 6,8+9. sequitur [ΐ69, ι]' Εξήκοντα κτλ. D // Προκοπίου (add Γαζαίου Λ ) χριστιανού σοφιστού εις τά ςίσματα των ςισμάτων έξηγητικών εκλογών επιτομή άπό φωνής Γρηγορίου Νύσης και Κυρίλλου 'Αλεξανδρείας 'Ωριγενους τέ και Φίλωνος τού Κ α ρ π α θ ί ο υ Ά π ο λ ι ν α ρ ί ο υ Εύσεβίου Καισαρείας και έτερων διαφόρων (post διαφόρων add ήγουν Διδύμου τού άγίου ' Ισιδώρου Θεοδωρήτου και Θεοφίλου SÄ). sequitur Gregorii διά τών ε ν τ α ύ θ α κτλ.[Greg Nyss, In Cant Or 1, Langerbeck (GNO VI) 15, 13 sqq (textu coartato)] PSfB // Νείλου μ ο ν α χ ο ύ τό εις τό τών Ά ι σ μ ά τ ω ν "Αισμα υπόμνημα, sequitur [ι, ι] Τό τών ρισμάτων κτλ. & // Νείλου μ ο ν α χ ο ύ ερμηνεία εις τά "Αισματα τών Ά ι σ μ ά τ ω ν . sequitur [ι, ι] Τό τών ρισμάτων κτλ. β 1 ante Τό PSfH praebent lemma Cant 1,1 [τό ςίσμα τών ςισμάτων S*jB; τό ςίσμα τών ςισμάτων δ έστιν Σαλωμών PS""]; cf infra p. 5, app ad lemma 1 και om PSffl 2/3 προσεξησκημένη] προεξ. C 8 ηδονής om VRSÄ

ρ,.®",

2

2

βιΐ4

Prol 3

«lie 4

Nilus Ancyranus

χοΐς I άπαιδεύτοις, ή δε διάνοια τό αύστηρόν των μυστηρίων άνακαλύπτουσα τοις προσεγγίζουσι την των νοημάτων δυσχέρειαν εύπαράδεκτον ποιεί διά της έν τη λέξει τέρψεως και μιμείται γυναίκα σοφίσματι τφ κάλλει κεχρημένην κατά των νέων προς σωφροσύνης διδασκαλίαν άλλο σχηματιζομένην και άλλο οικονομούσαν. 3 [2] ώσπερ γάρ ή διά της όψεως έλουσα καΐ πόθον ένεργασαμένη δριμύν εύκόλως μετάγει την διάνοιαν των άλόντων έφ' όπερ άν βούληται προκεχειρωμένους λαβοΰσα τφ πάθει και δουλείαν αύθαίρετον ύπομένοντας διά την της ποθουμένης όψεως άπόλαυσιν (έπελαφρίζει γάρ αύτοΐς τον πόνον των έπιταγμάτων ό προς την έπιτάσσουσαν έρως και τόν της δουλείας ζυγόν κοΰφον νομίζουσιν έπανάγκασμα της εύπειθείας την τυραννίδα της διαθέσεως έχοντες), ούτως ή έναποκειμένη τφ βιβλίφ τούτω διάνοια προς την παραδοχήν ρςιδίως έλκει τούς έντυγχάνοντας τφ της λέξεως αύτοΰ έπαγωγφ προηδύνουσα και δουλεύειν πείθουσα τη της θεωρίας σεμνότητι, | έκ της περί τό γράμμα δοκούσης έμπαθείας εύμηχάνως έπί τήν των σημαινομένων δογμάτων οδηγούσα μυσταγωγίαν. 4 [3]' Ως άν ούν μη προσκεχηνότες τω προχείρφ της λέξεως οί πολλοί εις τόν κεκρυμμένον θησαυρόν διακύπτειν άδυνατώσι διά

12 κ ο ΰ φ ο ν / μείξω, μείζον: ά π ε λ α φ ρ ί ζ ε ι ν (lin 10), si in textum reciperetur lectio R, lexicis esset vox nova, quae quomodo sit interpretanda, parum certum est. Si vis verbi sit negativa, i.e. έπελαφρίζειν contraria, lectio μείζω (sc. ζύγον) vel μείζον (sc. έ π α ν ά γ κ α σ μ α ) lectioni κ ο ΰ φ ο ν sit praeferenda eademque fortasse authentica putanda. Nunc autem illis temporibus, quibus codices R et V (vel eorum antecessors) descripti sunt, vocales α et ε saepius cambiatas esse constat (cf e.g. app. crit. ad 8); obscurum igitur est, utrum ά π ε λ α φ ρ ί ζ ε ι ν a Nilo scriptum sit an postea per errorem in textum invaserit lectionesque μείζω vel μείζον elicuerit. Ea de causa (et quod lectiones manuscriptorum V et R utroque loco non plene congruunt) lectiones faciliores codicis C in textum recepimus, cunctantes tarnen et dubitantes; nam quis est, qui lectionem intellectu facilem sciens mutet in difficiliorem?

VRCft® PS mco1 1548 (omittunt 3 και - 15 προηδύνουσα; 19 ' Ως - 20 διά) 2/3 τ ή ν ... δ υ σ χ έ ρ ε ι α ν ] τή ... δυσχέρείςι R 3 εύπαράδεκτον] ά π α ρ ά δ ε κ τ ο ν Λ και 15 π ρ ο η δ ύ ν ο υ σ α om PSÄ 5 σ χ η μ α τ ι ζ ο μ έ ν η ν ] σ χ - ν η VR 6 ο ι κ ο ν ο μ ο ύ σ α ν ] oi-σα VR ώσπερ] ώς C 8 ά λ ό ν τ ω ν ] έλόντων VR έφ'] πρός C® οπερ] ωπερ R 10 έπελαφρίζει] άπελ. R (cf app. hist.) 12 κοΰφον] μείζον V, μείζω R (cf app. hist.) εύπειθείας] ε ύ π α θ ε ί α ς C® 15 π ρ ο η δ ύ ν ο υ σ α ] π - ν α σ α C® 18 όδηγοΰσα] ό δ η γ ο ύ σ η ς SÄ 19 ' Ως - 5, 5 ένέργειαν om PSjB 19 προσκεχηνότες] προσεσχηκότες R 20 διακύπτειν] π ρ ο κ ύ π τ ε ι ν R

5

ίο

is

ζο

Prologus 3-6

3

τό περισπάσθαι τη πιθανότητι της λέξεως (είωθότων πως των άσθενεστέρων τέρψει μάλλον ή ώφελείςι δουλοϋν την διάνοιαν), άνακαλύψαι τον νοϋν δίκαιον έλογισάμην άπό της περί τήν λέξιν τερπνότητος έπϊ τήν έν τοις νοήμασι σύνεσιν έπιστρέφων τους έκ της του γράμματος αναγνώσεως έπΐ αίσχράς ολισθαίνοντας ύπονοίας και διεγείροντας τά πάθη έκ τοϋ φιλοτιμείσθαι περί τήν τοΰδε του βιβλίου άνάγνωσιν και πληροφορεΐν οίομένους τήν νόσον τής άκαθάρτου επιθυμίας διά τοϋ συνεχώς ένδιατρίβειν τούτοις τοις λόγοις, τη μνήμη τών κεκρυμμένων μελών Ιστορίας ούκ έλασσον εύφραίνεσθαι νομίζοντας, ϊ ν α μή τό τών νοημάτων άμόλυντον βδελυροΐς έπιμάσσωσι λογισμοΐς. 5 κοιλίας γάρ και μαστών ομφαλού τε και μηρών καί τών άλλων ύπό τής φύσεως συγκεκαλυμμένων σεμνώς περισπούδαστος μεν ή θέα μάλιστα τοις φιληδόνοις καί ή μνήμη δε τούτοις άρκεϊ προς παραμυθίαν τοΰ πάθους πολλάκις φλεγομένοις τή μανίςι τοΰ έρωτος καί ταϊς φαντασίαις έναδολεσχεΐν έθέλουσι τών ποθουμένων. 6 οΰ φρίσσουσι γάρ οί δείλαιοι | τοις θείοις λογισμοΐς όδηγεΐσθαι σπουδάζοντες προς τόν τής άλη θείας όλεθρο ν καί μιαροΐς ένθυμίοις συκοφαντοΰντες τήν άκήρατον έννοιαν τής άγίας γραφής, εμπαθές δράμα τόν δίκαιον πρός έράμενον καί έρώσαν τουτί συντεθεικέναι τό Τ Αισμα νομίζοντες, ούχί δέ μυστικής νυμφαγωγίας προφητείαν ψυχής τελείας καί τοϋ θεοϋ λόγου προσαναφωνήσαντος πνευματική χάριτι καί ού βακχείςι έρωτική πρός οΐστρον έμμανή κινηθέντος ύπό τοϋ πάθους.

9 cf Greg Nyss, In Cant Or 2, Langerbeck (GNO VI) 44, 14 ιστορίας cf Nil, Epist IV 61, MPG 79, 577 C14 et infra 13 θ έ α 11-16 cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 32 D2 - 33 A2 necnon Greg Nyss, In Cant Or 1, Langerbeck (GNO VI) 15, 4-11+25, 3-10 et Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 62, 14-18 14 sqq sitn. infra 71, 7 sq 20 sq de dramate cf infra 6, 2; 61, 7 testimoniaque eo collata necnon Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 61, 5 sqq; 61, 20; Basil, In Isaiam, MPG 30, 345 A6-8 20 τον δ ί κ α ι ο ν sc. Σ α λ ω μ ώ ν τ α

VRC»6 2 δουλοϋν] δουλοϋντες R 3 ά ν α κ α λ ύ ψ α ι ] ά ν α κ ά μ ψ α ι ft (ex eliminato Oxf. Bodl. Auct. E. 2.8) 11 έ π ι μ ά σ σ ω σ ι ] έπιμάττωσι (sed μ in rasura) V, έπιτάττωσι R, έπιταράττωσι Cft® 14 προς om R 15 τοΰ π ά θ ο υ ς om V 18 α λ η θ ε ί α ς ] άσεβείας Cft® (fortasse recte) 20 προς έ ρ ά μ ε ν ο ν ] πρός έρώμενον Vft; πρός έρωμένην C® 22 θ ε ο ϋ ] θ ε ί ο υ ft (ex eliminato Oxf. Bodl. Auct. E. 2.8) 22/23 π ρ ο σ α ν α φ ω ν ή σ α ν τ ο ς ] π ρ ο α ν α . C M 23 καί om C βακχείςι] β ρ α χ ε ί ς R

4 Prol 7 8

βΐ2ο 9

10

«122

11

Nilus Ancyranus

7 Πάντως δέ τίνες των προς τό διαβάλλειν έτοιμων άπειροκαλίαν έγκαλεΐν μέλλουσι τω λόγω άκαιρον φιλοτιμίαν κρίνοντες τήν εις τά πολλοίς ήδη πεπονημένα έξήγησιν. 8 άρκεΐν γαρ φήσουσιν ίσως και ένός των εις τό Τ Αισμα λόγον καλώς είρηκότων ώφελήσαι τους φιλομαθώς έχοντας ούκ εΐδότες δτι τό s πλήθος των εις τήν γραφήν λεγόντων έλεγχος του πλούτου των νοημάτων γίνεται αύτής, καθάπερ άέναον άντλούντων πηγήν και ού νικώντων τω πλήθει τήν άκμήν τής I διαρκούς επιρροής. 9 πλεΐον γαρ άεί τό ύπό τής χάριτος όχετηγούμενον τοΰ άρυομένου έστιν ώς πάντα τον έπιβαλόντα τή θεωρίςι πλεΐον όμολογεΐν ίο των νενοημένων τό καταλειπόμενον τής κατ' ολίγον προβάσεως έπι τό βάθος αύτόν άναγούσης των νοημάτων και ώς έκ παλίρροιας άμπώτεως έπικλυζούσης ίλίγγφ τήν νόησιν. 10 [4]' Αλλ' εκείνοι μεν κατ' έξουσίαν αίρείσθωσαν όπερ άν αύτοϊς εύλογον φαίνηται, έγώ δέ ει μέν και άλλοις τισί χρήσιμος is έσται ό λόγος ούκ οιδα, τά δέ γε νϋν βλαστήματα τής εν τφ νοεϊν άκμαζούσης τέως διανοίας βουλόμενος έμαυτφ έν τω γήρςι εί φθάσαι γένοιτο φυλάξαι πρός τέρψιν ύπόμνημα τούτον άνεδεξάμην τόν πόνον, δτε καμούσα ή φύσις άργοτέρα πρός τάς τών νοημάτων γίνεται άποκυήσεις τού έμφύτου θερμού σβεσ|θέντος 2ο τφ τής ήλικίας ψυχρφ και ούκέτι πρός νόησιν ριπίζεσθαι δυναμένου λαμπάδος δίκην άμαυρωθείσης τφ περιέχοντι κρυμω και ού δεικνυούσης τή όψει φωτί πολλφ τάς φύσεις τών ύποκειμένων πρός κατανόησιν. 11 ταύτό{ν} γάρ τή τών γυναικών μήτρςχ

1-3 cf Greg Nyss, In Cant Or 1, Langerbeck (GNO VI) 4, 13 sq 16 sqq cf Plato, Phaedr 276D: γράψει οταν γράφη έαυτφ τε ύπομνήματα θησαυριζόμενος εις τό λήθης γήρας ΐκηται; Clem Alex, Strom, I, ι 11,1 Stählin/Früchtel (GCS ) 8, 17; Galen, De pulsuum differentiis m 3 (Kühn, Vni 657); Marc Aurel, Ad se ipsum III 14; cf W. Jaeger, Paideia III 195 24 de ταυτον = ταυτο cf Gignac II 1763

VRCft« 2 μέλλουσι] μέλλωσι R 3 πολλοίς] πολλών C γάρ om R 4 τών om VR λόγον om VR 4/5 είρηκότων] εί-τος VR 7 άντλούντων post πηγήν coll R 10 έπιβάλλοντα VR&® 11 καταλειπόμενον]-λιπόμενον RC 12 άγουσης Cfb 15 φαίνηται] φανήται νβ, φανεΐται R 16 ούκ οίδα om VR τά δέ γε] έπί τά VR 17 βουλόμενος post έμαυτώ coll VR 18 τοΰτον om C 19 τόν πόνον ante 18/19 άνεδεξάμην coll C καμοϋσα] κάμοϋ VR άργοτέρα ante 20 τοΰ coll CÄ 20 άποκυήσεις] κυήσεις VR; άποκυήσεις post νοημάτων coll CD 21 ούκέτι] μηκέτι R 22 post δυναμένου add άλλά CFT 24 ταύτόν] ταύτό β τή om β (nullo teste)

5

Prologus 7-11 / In Cant 1,1 - I 1

πάσχειν ό νους πεφυκώς εύτοκίςι μεν χρήται άκμαζουσών των τοΰ σώματος δυνάμεων, τούτων δε έκλειπουσών δια τό γήρας στειροΰται και πήρωσιν ύπομένει των διανοητικών οργάνων συνασθενησάντων τω σώματι και ού πεφυκότων ομοίως ένεργεΐν 5 την οίκείαν ένέργειαν. 1,1 τΑισμα

Άισμάτωνδέστι

τώ

Σαλωμών.

V 3 RCPSjBÄÄLXX [1,1 non praebent V, et V„ praebetur autem in margine ante verba Gregorii Nyss, La 26, 11 sqq (=V,); 1,1 Prologo anteponunt PSJH] 1,1 ö - Σαλωμών om PS τώ om RSft

5,6 Πολλών - 6,16 δράματος Nilo attribuunt VR&S 5,6 Πολλών - 6,1 λόγους Nilo per notam attribuitC; 6,2 ΎΑισμα - 6,16 δράματος positione quidem Nilo attribuit C, sed deest (ut saepius) nota attributionis 6,6 προφητικοΐς -6,9 ςίσμα attributio dubia est (cf. app. crit. ad locum) [de omissionibus cf. indicem testium necnon app. crit]

ίο

11 [1] Πολλών όντων ςισμάτων και φδών, ώς ή γραφή διδάσκει, τω Σαλωμών, ας φυσική θεωρίςχ ήσε περί φυτών και ζώων »έως της ύσσώπου της έκπορευομένης διά τοΰ τοίχου« μελωδήσας φυσική άρμονίςι (πεντακισχιλίας γαρ αύτάς λέγει τών Βασιλειών ή τρίτη), έν τών πολλών έξαίρετον τοΰτο καί ύπερέχον | διά τό περιέχειν τούς »έπί συντελείςι τών αιώνων« έκβησομένους κατά

3 τών - 4 σώματι cf Choricius, Miltiades 68, Förster-Richtsteig 215, 14 sq 6 φδών cf III Reg 5,12 7 sqq cf (Pseudo-?)Athanasius, Synopsis Scripturae Sacrae, MPG 28, 436 CIO - 437 A4 et (Pseudo-?)Theodoret, Auctarium (ex Hypomnestiis), MPG 84, 32 Al 1 - B5; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81,52 B 1 2 - C 1 7 sq III Reg 5,13 9 πεντακισχιλίας cf ΠΙ Reg 5,12 9 sqq cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 87, 12-15: Volunt tarnen, qui haec asserunt, inde confirmare sententiam suam, quod in Regnorum tertio libro scriptum est multa fuisse Cantica Solomonis, ut unum ex multis hoc esse confirment; cf ibidem 87, 21 sq 10 sqq cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 78, 15-19; Greg Nyss, In Cant Or 1, Langerbeck (GNO VI) 26, 16 - 27, 4; 22, 16 sq; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 48 A7-9; Appon, In Cant 14, Vregille-Neyrand (CC SL 19) 4,47-52 11 Hebr9,26

VR (omittunt 9 π ε ν τ α κ ι σ χ ι λ ί α ς - 10 τρίτη) C (om 6 ώς - διδάσκει; 8 της 2 - τ ο ί χ ο υ )

I εύτοκίςι] - κ ί α ν V « 2 έκλειπουσών] έκλιπ. Cß 3 διανοητικών] νοητ. R 4 post ένεργεΐν add έτι Cft® 6 (ante πολλών) in V legitur: Νείλου μ ο ν ά χ ο υ εις τά πρώτα τοϋ ςίσματος τών ςισμάτων 6 πολλών] ούχ άπλώς δέ ςίσμα ά λ λ ά καί Ασμάτων έπιγέγραπται· έπειδή πολλών C® (fort sumptum est ex Philon Carp, In Cant, MPG 40, 49 Bl) ώς - διδάσκει om C 8 της 2 - τοίχου om C 9 πεντακισχιλίας - 10 τρίτη om VRft 10 ev om C τών πολλών post τοΰτο coll G& ύπερέχον] ύπερέχον ώς έν δραματικοΐς ςίσμασι VRA6 (glossula nobis esse videtur) διά om VR ft 11 τών αιώνων om C



β'24

6

I2

3 4

AlJ/i

5

Nilus Ancyranus

θείαν οίκονομίαν έπΐ σωτηρία των άνθρώπων μυστικούς λόγους. 2 Τ Αισμα δέ είρηται επειδή ώς έν έπιθαλαμίφ δράματι τον έρωτα, δν έχειν εΙκός προς αλλήλους νυμφίον και νύμφην, τούτον πνεύματι άγίω κατασχεθείς διεξήλθεν ό Σαλωμών νυμφευομένην τω Χριστώ τήν έξ έθνών έκκλησίαν και τάς άγίας δυνάμεις χορευτικώς έπ' αύτή τό γαμικόν ςιδούσας ςίσμα {προφητικοϊς όφθαλμοΐς προϊδών. 3 παραλαμβάνεται δέ του συγγραφέως τό όνομα ώστε τι μέγα και της αύτοΰ δόξης έπάξιον διά τοΰ βιβλίου ήμάς έλπίσαι. 4 τοϋτο τό ςίσμα} και αύτή ςίδειν κελεύεται έν ένί των προφητών ή μέλλουσα νυμφοστολεϊσθαι πόρνη διά πολυθεΐαν ύπάρχουσα πρότερον ούτω· »πόρνη καλή και έπίχαρις«, »λαβέ κιθάραν, ρέμβευσον«, »πολλά ςίσον 'ίνα σου μνεία γένηΛ

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ται«, ο και πεποιηκεν υπακουουσα τφ | προσταγματι. 5 μετα γαρ τό πολλά ρίσαι καί καλώς κιθαρίσαι τήν μνήμην του είπόντος· »πολλά ςίσον ίνα σου μνεία γένηται« έπί τήν ύπόσχεσιν διεγείρούσα εύκτικώς φησι προς αύτόν άρχομένη τοΰ δράματος1,2a »Φιλησάτωμε άπό φιλημάτων στόματος αύτοΰ«. V2 (sed postea suppletum, cf. p. 29*, nota 99a) RCPSmeALXX 1,2a om στόματος αύτοΰ V2 1,2a bis praebet (sc. et in hoc loco et in fine scholii superioris) β

2 de dramate cf supra 3, 20 sq et infra 6 1 , 7 testimoniaque eo collata necnon Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 61, 5 sqq; ibidem 89, 5 sq: libellus hie epithalamii habens speciem dramatis; Orig, Horn in Cant, Baehrens (GCS 33) 29, 18 sq; Greg Nyss, In Cant Or 1, Langerbeck (GNO VI) 22, 18; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 49 A5 sqq et B9 sq; ibidem 52 B1 sq 4 sqq cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 113, 24: sponsa ... ecclesiae personam tenet ex gentibus congregatae + 61, 8 sqq + 89, 10-13 + 168, 29; Greg Nyss, In Cant Or 1, Langerbeck (GNO VI) 22, 19 + 15, 1315 + 230, 5 sq + 205, 7; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 44 D5-7 + 80 C10 7 παραλαμβάνεται - 9 έλπίσαι cf Greg Nyss, In Cant Or 1, Langerbeck (GNO VI) 28, 5-7: ή τοΰ ονόματος μνήμη παραλαμβάνεται, ώστε τι μέγα και της περί αύτοΰ δόξης έπάξιον έλπισθήναι διά τοϋ βιβλίου τούτου 11 Nah 3,4 12 sq ex Is 23,16 15 Is 23,16

VR (omittunt 6 προφητικοΐς - 9 ςισμα) C (om 9 έν - 10 προφητών ; brev 15 πολλά - γένηται) ft (om 7 παραλαμβάνεται - 9 ςίσμα)

5

β

2 Τ Αισμα] Kai ρισμα C® έν om VR 6 προφητικοίς - 9 ςίσμα om VR [quae verba, quod simillima sunt iis, quae scripsit Greg Nyss (cf app. hist, ad locum), Nilo deneganda sunt (cf p. 130*, annotatio 406)] 7 παραλαμβάνεται - 9 φσμα om A (cf ad 6 - 9) 9 αύτή] αύτη β ζίδειν om C έν om V 9 έν - 10 προφητών om C M (cf ad 11) 11 post πρότερον add παρά ένί προφήτη CA; add παρά ένί των προφητών β (cf ad 9 - 10) 12 σου post μνεία coll VR 13oomR ύπακούσασα CÄ τφ προστάγματι om C μετά γάρ] καί μετά C 14 καί - κιθαρίσαι om C τή μνήμη R 15 πολλά - γένηται] ςίσαι C σου post μνεία coli RA 16 post δράματος desinit prima pars speciminis A: de altera parte cf infra 131,1 sqq, de tertia infra 210, 1 sqq

15

In Cant 1,1; l , 2 a - I 2 - I I 3

7

7,1 Ό δέ- 9,8 φάσκουσα Nilo attribuunt RC 6, sed deest nota attributionis in C 7,1 "Ο δέ usque ad scholii finem: lacuna in V [de lacuna atque de omissionibus cf. indicem testium vel app. crit.]

II 1 [2] " Ο δέ λέγει τοιούτον έστν ,,πόρνην ούσάν με", φησίν, ,,ώ πάτερ του νυμφίου, και ώς νέων ώραν τό της πολυθέου πλάνης άπατηλόν κάλλος διώκουσαν προς κοινωνίαν έννομον ένός άνδρός, τοϋ σοϋ λόγου, έκάλεσας διά τοΰ προφήτου ειπών 5 »πόρνη καλή και έπίχαρις«, »λαβε κιθάραν, ρέμβευσον«, »πολλά ςίσον ϊ ν α μνεία σου γένηται«, καί δι' έτερου π ά λ ι ν »μισθωσάμενός με πεντεκαίδεκα αργυρίων καί γομόρ κριθών καί νέβελ οίνου«, έπί τω στοιχεΐν μόνη τή τοΰ προφήτου κοινωνίςι, έκτρέπεσθαι δέ τήν της πολυμιξίας τών έξω λόγων άκαρπον ίο ήδονήν (τά τοΰ γάμου ένέχυρα δεδωκώς φαίνη, άπέστην τής άκάρπου τών ειδώλων κοινωνίας). 2 πολλοίς | γάρ όμιλήσασα τοις έκείνων ώς άνδράσι λόγοις γόνιμον σπέρμα ούδ' όλως ύπεδεξάμην τής νηδόος εύχερώς έκβρασσούσης τά προκαταβληθέντα τή τών έπεισκρινομένων άνοικειότητι έξωθούμενα. 3 διά τήν τοις is δόγμασιν αύτών έναντιότητα καί άπεθέμην μέν τήν πορνικήν έξιν, ού συναπεθέμην δέ αύτη τό είναι έπίχαρις τό φυσικό ν κάλλος τω νομίμφ τηρήσασα λόγφ (έπεί δέ ην θέμις ή τοις φθορεϋσι προδοΰναι τοΰτο έρασταΐς παρανόμως ή τή χειρίστη έξει καί τήν έπανθοΰσαν ώραν καί τή άκμή τής νεότητος συνδια20 φθεϊραι χάριν) ύπηρετήσαι δυναμένη λυσιτελώς τή άληθείςι.

I sqq cf Orig, Horn in Cant, Baehrens (GCS 33) 30, 3: Orat igitur sponsi patrem et dicit ad eum: „osculetur me..."; Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 89, 19 sq; Ambras, De Isaac 3, 8, Schenkl (CSEL 32, 1) 647, 13-15; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 53 A6 sq; Appon, In Cant I 14, Vregille-Neyrand (CC SL 19) 10, 189-192 2 sq πολυθέου πλάνης cf infra 25, 7 sq 5 Nah 3,4 5 sq (λαβέ - γένηται) ex Is 23,16 6 - 8 cf Os 3,2 9 πολυμιξίας cf infra 20, II sq; 21, 12 (ειδώλων) 20 τή άληθείςι: de veritatis prosopopoeia cfNil, Perist IX 1, MPG 79, 864 A8; ad rem cf infra 21, 8 sq

(lacuna in V: 7,1" Ο - 19, 3 χιόνα) R C (om 5 πόρνη - έπίχαρις; 5 ρέμβευσον - 6 γένηται; 10 τά - 11 κοινωνίας; 17 έπεί - 20 άλη θ είςι) 6 1 δέ om C φησίν om C 2 ώς om R ώραν] ώρρι R 3 πλάνης om R 4 διά τοϋ προφήτου coll ante έκάλεσας R 5 πόρνη - έπίχαρις om C ρέμβευσον - 6 γένηται] καί έξης C 6 πάλιν om R*C 7 γομόρ] γόμον R νέβελον R 8 τω] τό RC® μέν coniecit Hadwig Hörner 9 τήν om R 10 τά - 11 κοινωνίας om C 13 sq έκβρασσοΰσης] άποβρ. R 13 προκαταβληθέντα] καταβλ. R 14 άνοικειότητι] οίκ. R 14 sq τοις δόγμασι αύτών] τών δογμάτων C® I5KaiomR μέν om R 16 αύτη om C « τό] τοΰ R 17 έπεί - 20 άληθείςι om C

Πι

β|28

3

8

Nilus Ancyranus

4 Πολλά ήσα, καλώς έκιθάρισα, συνηχούσαν τώ ςίσματι των λόγων την των πράξεων κιθάραν έπεδειξάμην έκαστον φθόγγον αύτής τή έν άρθρω του λόγου συμφωνίςι μουσικώς έγκεράσασα. 5 ρςιστη δέ μον και λίαν εύμαρής ή των είρημένων έφάνη κατόρθωσις δια τά προσδοκώμενα τοϋ νυμφίου φιλήματα, έπειδή πέφυκέ πως τόν έπΐ τοις πρασσομένοις πόνον ή χρηστή έπελαφρί|ζειν έλπίς σβεννυμένην πολλάκις τήν προθυμίαν τή της άπολαύσεως άνάπτουσα προσδοκίς*. 6 [3] διό μηκέτι τήν άναβολήν φέρουσα έγχρονίζειν τοις μνήστροις οΰκ άνέχομαι ούδέ τή τών μεσιτευόντων αρκούμαι μεσιτείςι (καίτοι έχουσα έκ τούτου παραμυθίαν πολλήν πάν γάρ τό παρά τοΰ ποθουμένου και τό τυχόν ίκανόν προς πληροφορίαν). 7 άλλ' έπείγει με τό τής άγάπης σφοδρόν πρός τά γαμικά φιλήματα, ά τις ούκ άπεικότως έρεΐ τούς τής διδασκαλίας λόγους αύτοΰ ήδοντας πλέον τούς φιλομαθείς τή άκροάσει ήπερ τούς φιλοσωμάτους τά έμπαθή περιλήμματα. 8 Δέομαι τοίνυν ην έπηγγείλω μνείαν μου ποιεΐσθαι έπι τφ πολλά ςίσαι. 9 ταύτην ποίησαι άποστείλας τόν νυμφίον τοις εαυτού φιλήμασι παραμυθησόμενόν μου τήν έπιθυμίαν. 10 ταύτα δέ φημι ζέουσα τω πόθψ και παρρησιαζομένη έφ' οΐς άν έτεροι αίσχύνοιντο σωματικώς έρώντες. 11 Εί δέ τίς μου μανίαν καταδικάζει ώς έρώσης όν μή τεθέαμαι, ΐστω ότι έν έκάστω έργφ τών γεγονότων τό τούτου διαλάμπει κάλλος πρός πόθον έρεθίζον πάσαν τήν τοΰ καλού έφιεμένην ψυχήν. 12 »οί ούρανοϊ« γάρ μοι »διηγούνται τήν δόξαν«

1 cf supra 7, 5 sq 9 μνήστροις cf infra 38, 1 13 sqq cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 57 A10 sqq + A14 sqq 17 sq Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 53 CI 1 sq: Πέμψον μοι τόν ... Υίόν, ώ ... Πάτερ 21 sqq vide app. hist ad 9, 1-4 22 sq sim. cf infra 26, 13 sq; 28, 10 sq 24 cf Ps 18,2

(lacuna in V, cf. p. 7) R C (om 2 έκαστον - 3 έγκεράσασα) < 1 καλώς έκιθάρισα om R συνηχοϋσαν] -σα R 2 τών om R® 2 έκαστον - 3 έγκεράσασα om C 3 ένάρθρω β 4 καϊ - εύμαρής om C ή om R 5 τά φιλήματα] τήν προσδοκωμένην τοϋ νυμφίου άπόλαυσιν R έπειδή om C πέφυκε] πέφυκε γάρ C 6 τόν om R 10 μεσιτείςι] συντυχίςι C « 11 πολλήν ante 10 παραμυθίαν coll R 12 πρός'] εις R άλλ'om R post έπείγει add γάρ R 14 αύτοΰ om C 15 ήπερ] ή C περιλήμματα] fort recte φιλήματα R 16 ήν έπηγγείλω] ήν έπήγγειλα β (cuius in apparatu affirmatur in C lectionem έπηγγείλη praeberi, quod est per errorem dictum); και άντιβολώ R τω] τό R 17 ποίησαι άποστείλας τόν νυμφίον] ποιήσαι έν τώ τόν νυμφίον άποστεΐλαι C® 22 ότι] ώς C έργω om C γεγονότων] γεννητών R τό τούτου] τοσούτον R 23 πρός om R πάσαν om C 23/24 άφιεμένην R 24 μοι om C

9

In Cant 1,2a; l,2b-3a- II 4 - III 2

αύτοϋ και ή γη έτερον τι τοΰ κάλλους αύτοΰ απαγγέλλει τεκμήριον και εκαστον των γεννητών φαντα|σίαν μοί τινα τοΰ πεποιηκότος ύποφαίνει την αΐδιον δύναμιν αύτοΰ και θεότητα σαφώς έρμηνεΰον". 5 13 Ούτω γάρ νΰν έν τοις ούσιν άκρως την περί αύτοΰ φαντασιωθεΐσα γνώσιν και διά της τοιαύτης θεωρίας συνεϊναι αύτώ ύπολαβοΰσα ούπω της εύχής τους λόγους τελέσασα ώς παρόντι τω νυμφίω διαλέγεται φάσκουσα· 1,2b » "Οτι άγαθοί μαστοί σου ύπέρ οΐνον, 3a και όσμή μύρων σου ύπέρ πάντα τά άρώματα«. (lacuna in V) R^CPSmeLXX [structura catenae R hie disturbata est: post φάσκουσα (9, 8) invenitur rubricatum lemma Cant 1,2b (=RJ; post μάστων (10, 7) denuo invenitur rubricatum lemma, nunc autem Cant l,2b+3a (=Rb), sequitur autem scholium Gregorii Nyss; tertium idemque rubricatum post ποιότητος (11, 7) invenitur lemma (=RC), praebetur autem Cant 1,3a verbis Nilicis intextum, editio 6 bis praebet Cant 1,2b, sc. et in hoc loco et in fine scholii superiorisj 1,2b om Rc άγαθοί - σου] άγαθοί οί μαστοί σου Ä; οί μαστοί σου άγαθοί Rh (de Nili lectione cf etiam 10, 13) 1,3a om Ra 9,9 Τοΰτο - 10,2 σοΰ + 10,2 ώσπερ - 10,7 μαστών

"σπερ

Τ

Ή ποιότητος ώς απολαύοντες Τοΰτο απολαύοντες Νίίο attribuunt C (deest nota attributionis) et [lacuna in V; de omissionibus in R et C cf. indicem testium vel app. crit.]

ιο

III 1 [4] Τοΰτο δέ πολλοί πολλάκις πάσχουσιν έκ της κατά διάνοιαν πρός τον τυχόντα ομιλίας κατά μετεωρισμόν τοΰ λογισμού καί είς τό ώς πρός παρόντα διαλέγεσθαί τινι προερχόμενοι. 2 ούτω και ό Δαυίδ έν ύπνφ συνεϊναι νομίσας τω θεώ καί μετά τό

1 - 4 cf Nil, Epist I 229, MPG 79, 168 A3 sq: Ορώ έγώ τήν κτίσιν, καί δι' αύτής πρός τόν ταύτης χειραγωγούμαι δημιουργόν necnon Stoicorum vet. frr. 945; 1021 (von Arnim Bd. 2, 72f; 305); Philo Alex, Opif 25, Cohn-Wendland I, pp 7, 14 - 8, 4; Sap Sal 13,5; Rom 1,19 sq; Orig, De princ Π 11, 6, Koetschau (GCS 22) 191, 16-18; Orig, Contra Celsum III 47, Koetschau (GCS ) I 244, 3-8, Euseb, Praep ev VII 15.16, Mras (GCS 43, 1) 391, 7 - 397, 18; Greg Nyss, Virg XI 3, Cavarnos (GNO VIII i) 293, 13 - 294, 6

(lacuna in V, cf. p. 7)

RCβ

1 καί om C αύτοϋ 2 om C 3 άΐδιον om C 3 σαφώς om Ce 5 γάρ νΰν] γοϋν Ce 9 δέ om C πολλάκις om C 10 τοΰ λογισμού] της διανοίας C e 11 καί om C πρός om R τινι om C 12 ό om C

«m 13

10

ΠΙ 3 βΐ34 4

5 6

Nilus Ancyranus

διεγερθήναι έτν τήν φαντασίαν έναυλον έχων έλεγεν »έξηγέρθην και έτι είμι μετά σοΰ«. 3 ώσπερ γάρ τούτφ των ύπαρ σπουδαζομένων ή μελέτη και καθεύδοντι και δια της μνήμης παρέμενε τά μεθημερινά διά της φαντασίας άνακινοϋσα ένθύμια, ούτως έκείνη ή ένδιάθετος φαντασία της τοϋ νυμφίου | συνουσίας αλήθεια ένομίζετο και προς όμιλίαν προετρέπετο φιλικήν τοϋ θαύματος των ώσανεί ψηλαφωμένων του ποθουμένου μαστών. 4 [5] Ή μεν ούν τοΰ »οτι« προσθήκη αίτίαν έπαχθήσεσθαι τοϋ δεΐν αύτήν ευλόγως ύπό των τοϋ νυμφίου φιληθήσεσθαι άσπασμάτων έσήμαινεν, ην έσιώπησεν είτε έπιφανέντα, ως τισιν έδοξε, τόν νυμφίον ϊδοΰσα είτε και παρεΐναι αύτόν, ώς άποδεδώκαμεν, ύπολαβοΰσα. 5 άντΐ δέ της αιτίας έπήγαγεν ώσπερ ψηλαφήσασα τόν της ζωής λόγον τό »αγαθοί μαστοί σου ύπέρ οινον«. 6 Τούτο δέ τοιούτον έστιν ,,ή εισαγωγική", φησίν, ,,καΐ νηπιώδης τών σών δογμάτων παράδοσις »μαστοί« όνομασθεΐσα διά τό είναι δοχεία της νηπίοις άρμοσσούσης τροφής γάλακτος τής παρ"Έλλησι σοφίας τελείας και δοκούσης οίνώδους είναι τροφιμωτέρα και τελειοτέρα καθέστηκεν", ή οτι και ή ψιλή λέξις τής γραφής έμπεριέχουσα τό »άδολον γάλα« ω τιθηνοΰνται οί άπό βρέφους τά ιερά μανθάνοντες γράμματα τής παρ' έκείνοις θεω-

1 cf Nil, NaiTatio 6,1, Conca 33,18: και τήν νυκτερινήν φαντασίαν έναυλον έχων 1 sq Ps 138,8b 8 οτι Cant 1,2b 10 έπιφανέντα cfTheodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 57 B2-4: Ταύτα τής νύμφης είρηκυίας, εύθύς ό νυμφίος έπιφαίνεται τή νύμφη 11 παρεΐναι cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 92, 23-29: Sponsa vero, ubi adesse vidit eum, pro quo orabat, ut adesset, ... sermonem convertit ad praesentiam sponsi, qui aderat, ... subiungit ad praesentem iam sponsum loquens: „bona ubera tua" 11 άποδεδώκαμεν cf supra 9, 11 παρόντα 12 ψηλαφήσασα - 13 λόγον cf Phil 2,16 necnon I Joh 1,1; Greg Nyss, In Cant Or 1, Langerbeck (GNO VI) 34, 11 -14 13 Cant 1,2b 14-16 cf infra 141, 14 sq (et saepius) necnon Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 93, 26 sqq; Appon, In Cant I 19, Vregille-Neyrand (CC SL 19) 14, 294 sq: ubera Apostolicae Evangeliorumque doctrinae lacte manantia 16 νηπίοις κτλ. cf I Cor 3,1 sq 17 σοφίας sim. cf 16, 17 sq; Greg Nyss, In Cant Or 1, Langerbeck (GNO VI) 35, 11-13; Procopius, Catena in Cant, Scholium sub nomine Gregorii, MPG 87b, 1548 C14 sq; 19 I Petr 2,2 19οί άπό - 20 γράμματα cf II Tim 3,15

(lacuna in V; cf. p. 7)

R (R om 8 του 2 - 9 φιληθήσεσθαι)

C« 1 διεγερθήναι] έγερθήναι C® 2 γάρ] ούν C® 3 και 2 fort recte om C® 5 συνουσίας] φαντασίας C 6 προετρέπετο] έτρέπετο R® 7 post μαστών praebet Cant 2 1,2b + 3a (cf app ad lemma) R 8 post μέν add γάρ R προθήκη C 8 τού - 9 φιληθήσεσθαι om R (homoioteleuton) 11 ώς άποδεδώκαμεν om C 12 ύπολαβοΰσα] άπολ. R 15 όνομασθεΐσα] ώνομάσθησαν R 17 σοφίας omC είναι om R 18 ψιλή post λέξις coll R 19 άπό] έκ C® 20 μανθάνοντες post γράμματα coll R

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ΐ5

2ο

In Cant 1,2b-3a - III 3 - I I I 14

5

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25

11

ρ ί α ς ώφελιμωτέρα κ α ι π α ι δ ε υ τ ι κ ό τ ε ρ α π ρ ο ς ά ν υ π α ι τ ί ο υ β ί ο υ κ α τ ά λ η ψ ί ν έστιν. [ « · ] 7 Και »ύπέρ π ά ν τ α δέ τά ά ρ ώ μ α τ α « , τοΰς έκ σ υ ν θ έ σ ε ω ς κ α ί έ π ι ν ο ί α ς ά ν θ ρ ω π ί ν η ς κ α τ α σ κ ε υ α ζ ό μ ε ν ο υ ς έκείνων λόγους, ή δ ί ω ν ή ό σ μ ή των σ ω ν μ ύ ρ ω ν - τ ά χ α έκείνων ούδέ | έ χ ό ν τ ω ν ό σ μ ή ν δια τό μ ό ν η ς της των ά ρ ω μ ά τ ω ν τ ε τ υ χ η κ έ ν α ι ο ν ο μ α σ ί α ς , ο ύ μ η ν κ α ι ποιότητος· [6] »όσμή« γαρ »μύρων σου«, φ η σ ί ν , ο ύ χ ύπέρ π ά σ α ν ό σ μ ή ν ά ρ ω μ ά τ ω ν , ά λ λ ' »ύπέρ π ά ν τ α τά ά ρ ώ μ α τ α « - ώς ο ύ κ έ χ ό ν τ ω ν ό σ μ ή ν των π α ρ ' α ύ τ ο ϊ ς ά ρ ω μ ά τ ω ν . 8 εί γάρ μ ή ταϋτ' η ν , ειπεν ά ν ό σ μ ή ν μ ύ ρ ω ν σ ο υ ύπέρ ό σ μ ή ν π ά ν τ ω ν ά ρ ω μ ά τ ω ν , ν ϋ ν δέ ά ρ ώ μ α τ α ειπών τ ή ν ό σ μ ή ν έσιώπησεν. 9 ά π ο ι ο ς γάρ κ α ί ο ύ κ έ χ ω ν ε ύ ω δ ι ά ν ό π α ρ ' α ύ τ ο ΐ ς λόγος. 10 ο ύ τ ω κ α ι ό π ρ ο φ ή τ η ς δι' ετέρου ύποδείγματος τό α ύ τ ό σ η μ α ί ν ω ν φ η σ ί ν »Δράγμα ο ύ κ έ χ ο ν ί σ χ ύ ν τοϋ π ο ι ή σ α ι ά λ ε υ ρ ο ν « έν μ ό ν ω τω ό φ θ ή ν α ι τό κ ά λ λ ο ς έ χ ε ι ν α ύ τ ώ ν τούς λόγους α ί ν ι σ σ ό μ ε ν ο ς τροφίμου ποιότητος άμοιρ ο ΰ ν τ α ς (μύρα δέ του ν υ μ φ ί ο υ τό γ ρ ά μ μ α έστι της θ ε ο π ν ε ύ σ τ ο υ γραφής τ ή ν της θ ε ω ρ ί α ς ά π ο π ν έ ο ν εύωδίαν). 11 ό γάρ π α ρ ά τοις είρημένοις λόγος τω κ ό μ π φ της φράσεως τά δ ο κ ο ΰ ν τ α α ύ τ ω μ ύ ρ α έ γ κ α τ ε ι λ ή σ α ς έν τή λέξει π ά σ α ν έχει τ ή ν ε ύ π ρ έ π ε ι α ν έστερημένος μέν τής έν θεωρίςι ό σ μ ή ς , έστερημένος δέ κ α ί τροφίμου δ υ ν ά μ ε ω ς · »δράγμα« γάρ έστιν »ούκ έ χ ο ν ί σ χ ύ ν τ ο ΰ π ο ι ή σ α ι άλευρον«. 12 τόν έκ τ ο ϋ τ ο ι ο ύ τ ο υ δράγματος λόγον ώς ά ρ τ ο ν δ ι α β ά λ λ ω ν ά π ο ι ο ν ό μέγας Ί ώ β έ λ ε γ ε ν ο ύ κ »έστι γεϋμα έν ρ η μ α σ ι κενοΐς« ρ ή μ α τ α κ ε ν ά τούς έ^ω λόγους φ ά σ κ ω ν , | γεϋμα δέ τ ή ν τ ή ς θ ε ω ρ ί α ς π ο ι ό τ η τ α η ς έκτος είναι εκείνους έδήλωσεν. 13 "Εστι δέ κ α ί τ ά θ α ύ μ α τ α τ ο ΰ κ υ ρ ί ο υ μ ύ ρ ω ν ό σ μ ή τοϋ νυμφίου. 14 προς τ α ϋ τ α γάρ έ κ π λ η σ σ ό μ ε ν ο ι τόν ένεργοϋντα κ α ί τ ή ν δ ύ ν α μ ι ν α ύ τ ο ϋ έ θ α ύ μ α ζ ο ν οί τότε των εύεργεσιών ά π ο λ α ύ ο ν τ ε ς .

3 cf Cant 1,3a (sed om δέ) 4 έκείνων (sc. Ε λ λ ή ν ω ν ) λόγους cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 100, 28 sq: »super omnia aromata« moralis naturalisque philosophise 7 sq Cant 1,3a 13 sq Os 8,7b 16 sq cf II Tim 3,16 21sqOs8,7b 23 sq Job 6,6b

(lacuna in V; cf. p. 7)

R

C (om 9 εί - 11 έσιώπησεν; 21 δράγμα - 22 άλευρον; 27 καί - 28 αύτοϋ)

6

2 lacunam suspicamur, quia codex Μ (de quo cf pp 228* sqq) ad Cant 1,2b hunc, quem Nilo attribuit, praebet textum: μαστών συμπλοκή ή τοϋ πνεύματος τοϋ θείου μετάληψις- ομιλίας άντί μαστών ειπεν ή πέμπτη έκδοσις [i.e. Hexaplorum columna quinta] ότι διά τής πόρρωθεν έκπεμφθείσης ενεργείας τήν έγγυθεν όμιλίαν ποθοΰσιν οί μετάσχοντες, ομιλία δέ ώς έπί σωμάτων άλληγορικώς φραζομένη μαστών άπεικάζεται πλησιασμώ, sed cf pp 233* sq. 3 τους om R 5 ούδε] ούκ C 7 γαρ] τών ® 8 τά om C 9 εί - 11 έσιώπησεν om C 12oiJTCoomC 13 ύποδείγματος] παραδείγματος R® 16 έστί post θεοπνεύστου coll C® 19 έγκατειλήσας] έγκατακλείσας C® 21 δράγμα - 22 άλευρον om C 22 τόν om R τοΰ τοιούτου] τούτου τοΰ R 23 διαβάλλων post άποιον coll C® 24 έξω om R 26 τά θαύματα] θ α ϋ μ α R μύρων om R 27 ταΰτα γάρ] & C® 27 καί - 28 αύτοϋ om C

7 «'36

8 9 ίο

11

12 «os ο 14

12

Nilus Ancyranus

1,3b Μύρον έκκενωθένονομά σου 3c διά τούτο νεανίδες ήγάπησάν σε, 4a εϊλκυσάν σε, 4b όπίσω σου εις όσμήνμύρων σου δράμωμεν. (lacuna in V) RCPSiBÄLXX [PS/N hoc lemma in duas paries (1,3b + l,3c-l,4b) dividunt, Nili scholium sub 1,3b imenitur] 1,3b σ ο υ R S " ' Λ LXX] σοι CPS*« (de Nili lectione cf infra 15,2) 1,4b μ ύ ρ ω ν ] μ ύ ρ ο υ S* HI δ ρ ά μ ω ν ε ν C™'] δραμώμεν R"" C* δ ρ α μ ο ϋ μ ε ν R* S Λ LXX, δ ρ α μ ο ϋ ν τ α ι Ρ (de Nili lectione cf infra 15,3)

12,1 "Ωσπερ - 14,23 μύρον Nilo attribuunt C 6 (in C autem saepius omissiones inveniuntur; cf. app. crit. vel indicem testium) 12,1 "Ωσπερ -14,23 μύρον Nilo attribuunt Ρ fll (sub lemmate Cant 1,3b, cf. supra app. ad lemma); sed pars textus omissa est, pars per paraphrasim dicta 12,1 "Ωσπερ -14,23 μύρον nota attributions deest in R (in quo tamen Nili textus integerrimus invenitur) et S (cuius textus eodem modo decurtatus est quo P)

IV ι

IV 1 [7] "Ωσπερ τό συνεχόμενον μύρον διά τό συνέχεσθαι πρότερον άγνοούμενον προς τοις πολλοίς μετά τό κενωθήναι μάρτυρος ού προσδεΐται έτερου προς τό γνωσθήναι όπερ εστίν

1 - 13, 8 cf infra 42, 1 εις - 2 ένέργειαν necnon Hippolyt, De Cantico II 5, Garitte (CSCO 264) pp 26, 29 - 27, 5: Quia sicut vas in quo unguentum est, munitum et sigillatum dum est, non emittit aroma, habet autem potestatem, sed quando illud resolvunt, emittit aroma suum et implet propinqua sua et longinqua, ita etiam verbum in corde Patris erat, et dum nondum erat egressum, neminem in ulla (re) laetificabat, quando autem emisit Pater spiritum aromatis, diffudit verbum laetificationem omnibus; cf II 7 (CSCO 264, ρ 27, 13 sq); Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 107, 17-108, 8: Potest adhuc et hoc modo accipi, quod ait: »unguentum exinanitum nomen tuum; propterea adulescentulae dilexerunt te« (Cant 1,3c). »Unigenitus filius« (Joh 3,18), »cum in forma Dei esset« (Phil 2,6), »exinanivit semet ipsum et formam servi accepit« (Phil 2,7). Exinanivit autem de plenitudine sine dubio, in qua erat ... . Nisi enim exinanisset unguentum, hoc est plenitudinem divini Spiritus, et »humiliasset se usque ad formam servi« (Phil 2,8), capere eum nullus ... potuisset, nisi sola fortassis sponsa ... . Sic enim dicit: (sequitur Cant l,3b-c), ac si diceret: adulescentulae quidem propterea dilexerunt te, quia exinanisti te de forma Dei...; ego autem non pro exinanito unguento, sed pro ipsa plenitudine unguentorum dilexi te; Greg Nyss, In Cant Or 1, Langerbeck (GNO VI) 37, 7 sqq; Philon Carp, In Cant, MPG 40, 37 C13 - 40 A2; Orig, Horn in Cant, Baehrens (GCS 33) 33, 27-30; Appon, In Cant 123, Vregille-Neyrand (CC SL 19) 16, 362 - 17, 368; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 60 BI-7

(lacuna in V, cf. p. 7) RC β PS 4Hco1 1549 (brev 1 διά - 3 έστϊν) 1 συνεχόμενον] έκκενωθέν R 1 δια - 3 εστίν] κενούμενον δήλον γίνεται τη εύωδίςι PS4M 1 δια τό σ υ ν έ χ ε σ θ α ι post 2 πολλοίς coll C«5 2 πρότερον om C προς fort recte om Cς ... έζευγμένας] τάς ... έζευγμένας VRC® (quos testes, si sequaris, non habeas, cui compares τάς λοιπάς) 1 Φαραώ έζευγμένας] του Φ. έζ. R® ; έζ. τοϋ Φ. V 2 εις] έπϊ VR« 4 τούτου om C 5 κατέδυσεν V 5/6 καί καταβρίσασαι om C 7 σωτηρίως] σωτηρίαν R; σωτηρίω C® καί om C 8 τοιούτον - 9 πεπόνθασιν om C II ή om VR* (sed add R"" in margine) 14 όξέως προνόμευσον om C 14/15 πολιτευόμενων VR 16KaiomC 17 τήν - 22 τελειότητος om C 19/20 βραβείο ν έφ' ex sensu, cf I Cor 9,24 20 post έπείγεται add καί R

5

is

2ο

In Cant 1,9a - b; 1,10a - b - XI 6 - XII4

33

1,10a Τί ώραιώθησαν σιαγόνες σου ώς τρυγόνος 1 Ob τράχηλος σου ώς ορμίσκοι; ViV 2 RCaC b P S « β L X X

[de C cf attributionis, qui sequitur, indicem; in PSiK lemma Cant I,I0a+b in duas partes (lOa/lOb) dispertitum est, quorum utramque omnia semper sequuntur scholia] 1,1 Oa om Cb τί ώ ρ α ι ώ θ η σ α ν addit Ρ"", deest in P* ante σιαγόνες add αί Ρ τρυγόνος] τρυγόνες CaCb®LXX [Nilum τρυγόνος scripsisse ex 34, 1. 4. 9. 11 conspicuum est] 1,10b (ante 34, 18 Βουλόμενος) iteratur in C (=Cb) ορμίσκοι] ορμίσκος LXX (cod A) [Nilum utraque lectione usum esse ex Perist XII 11, MPG 79, 960 D9 sqq certiores sumus; itaque utramque et hie inveniri mirum non est (cf 34, 20 sq; 37, 10/11; 138, 18 ubi pluralis, cum 35, 1. 3. 16; 37, 9. 12; 127, 1/2, ubi singularis legitur numerus)] 33,1 Σιαγόνων - 37,16 καμπτόμενος (sub lemmate Cant 1,10a+b) Nilo attribuunt VR0 C hie praebet scholia duo: unum [sub lemmate Cant 1,10a+b (=Ca)] continet 33,1 Σιαγόνων - 34,17 πράξει, alterum autem [sub lemmate Cant 1,10b (=Cb) 34,18 Βουλόμενος - 37,16 καμπτόμενος; utrumque Nilo attribuit C ad Cant 1,10a+b Nili scholium non inveniturin PSje [de omissionibus cf. indicem testium vel app. crit.J

5

XII 1 [25] Σιαγόνων έργον ποτέ μεν λεαίνειν τροφήν, ποτέ δέ τη γλώσση παρέχειν καιρόν ένεργεϊν τά οικεία (κινούμεναι γαρ αύται, μάλλον δέ σειόμεναι - ένθεν γαρ και σιαγόνες ώνομάσθησαν) και τη φωνή την πρόοδον παρέχουσιν άκώλυτον και τήν τροφήν λεαίνουσαι παντί παραπέμπουσι τω σώματι. 2 ώραιοΰνται δέ τότε όταν αμφότερα ποιώσιν έγκρατώς. 3 ώραιώθη γοϋν σιαγών πρακτικώς | μεν έν χειρί τοϋ Σαμψών, λογικώς δέ έν τω λέγοντι- »Κύριος δίδωσίν μοι γλώσσαν παιδείας του γνώναι ήνίκα δει ειπείν λόγον«. 4 άλλ ' ούκ αρκεί τό ώραιωθήναι

3 σειόμεναι cf Etym Magnum s.v. σιαγόνες: "Οτι σείονται περιαγόμεναι 4 sq Nil, Perist II 4, MPG 79, 820 D10 - 821 A3: σιαγόνα ... λεαίνουσαν, και παραπέμπουσαν ... τη κοιλίςι έτοίμην τροφήν; cf infra 123, 20 6 cf Nil, Perist II 5, MPG 79, 821 C7-11: Τοιγαροϋν ... Σολομών της εγκρατούς έπαινών το δόγμα ψ υ χ ή ς φησιν· „ Ώ ρ α ι ώ θ η σ α ν σιαγόνες σου ώς τρυγόνος " σιαγών γαρ τροφής όργανον ούσα, ώραιοΰται τή εγκρατείς 6 sq cf Nil, Perist Π 4, MPG 79, 820 Dl-5: Έγκρατώς δέ ... Ούτως ό Σαμψών έν σιαγόνι όνου τους αλλοφύλους έπάταξεν 7 Σαμψών cf Jud 15,15 8 sq Is 50,4 [sed ante ήνίκα add έν καιρώ LXX (exceptis mss BSQLC)]

VR C (C om 6 ώραιώθη - 9 λόγον; brev 2 κινούμεναι - 3 ένθεν) 6 1 λεαίνει V 2 παρέχει V καιρόν ante παρέχειν coll R 2 κινούμεναι - 3 ένθεν] σειόμεναι γαρ α ύ τ α ι έ ν θ ε ν C 5 παραπέμπουσαι R 6 τότε] ποτε V® ποιοΰσιν VR 6 ώ ρ α ι ώ θ η - 9 λόγον om C 7 γοϋν] ο ύ ν R 8 δίδωσίν] δώσει (contra LXX) V «

34 XII 5 6

7 βΐ9ο

8

9

Nilus Ancyranus

τάς σιαγόνας, έάν μή και ώς τρυγόνος ώραιωθώσιν. 5 ό γαρ έγκράτειαν μεν έπανηρημένος και καιρόν έπιτήδειον είδώς του τε σιγάν ποιούμενος και τοϋ λαλεΐν, πρός ένδειξιν δέ ταϋτα ποιών ωραίας μεν έχει τάς σιαγόνας, άλλ' ούχ ώς τρυγόνος. 6 ώς γαρ ή τρυγών ταΐς έρημίαις ένδιαιτωμένη ούδένα μάρτυρα των ιδίων έργων έχειν βούλεται έπ' αδείας νεοσσοποιοΰσα ήσύχως, ούτως ή τά προειρημένα έργα ώς μηδενός παρόντος έπιτελοΰσα ψυχή και λανθάνειν σπουδάζουσα τάς τών άνθρώπων όψεις ώραίας έχει τάς σιαγόνας ώς τρυγόνος. 7 Δύναται δέ και ή ραπιζομένη σιαγών κατά μίμησιν τοϋ κυρίου λέγεσθαι ώραία σιαγών ώς τρυγόνος έπιεικώς την πληγήν ένεγκοΰσα της ραπιζούσης χειρός διά τον είπόντα- »έάν τίς σε ραπίση επί την δεξιάν σιαγόνα, | στρέψον αύτω και τήν όίλλην« (ούτος γάρ καί ό τρυγών έστι, περί ου γέγραπται· »φωνή τοϋ τρυγόνος ήκούσθη έν τή γη ήμών«), ός καί τόν ραπιζόμενον φέρειν ήσυχη παρήνεσε καί ραπισθείς ήνεγκεν άνεξικάκως τό δυνατόν της εντολής βεβαιώσας τή πράξει. 8 [26] Βουλόμενος δέ καί τό ταπεινόν αύτής φρόνημα, έφ' οΐς έπρασσε, παραστήσαι ό λόγος φησίν »τράχηλος σου ώς ορμίσκοι« . 9 ώς γάρ τοϋ ύπερηφάνου τόν τράχηλον νεϋρον καλεί σιδηρούν διά τό δύσκαμπτο ν , ούτω

1 ό - 9 τρυγόνος sim. cf infra 100, 17 - 101, 2 2 καιρόν - 3 λαλεΐν cf Eccl 3,7b 3 - 9 cf Nil, Perist ΙΠ 1, MPG 79, 821 D4-11: Τότε δέ και ώς τρυγών ώραιοΰται, όπηνίκα τήν άρετήν περιστέλλει και κρύπτει σπουδαίως ... έπαινον, καθάπερ τρυγών τη έρημίςι ... λανθάνουσα ... . Τότε γάρ έστι κενοδοξία τό πραττόμενον, ότε πρός έπίδειξιν ή γνώμη όρφ 4 - 6 cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33) 224, 19-21 (cf Arist, Hist animal VIII 16, 600a); Nil, De mon praest XXVI, MPG 79, 1092B7-11 6 - 9 sim. cf infra 36, 12-16; 114, 15-18; 120, 12 sq; 202, 4 sq 7 προειρημένα cf 33, 1 sqq 10-17 cf 3Patr cat in Cant, MPG 122, 556 D6-11 12 sq Matth 5,39 (sed όστις σε ραπίζει εις) 14 sq Cant 2,12c 16 ραπισθείς κτλ. cf Matth 26,67 18 - 35, 2 αρετής cf Nil, Perist XII 11, MPG 79, 960 D9 - 961 A5 et infra ρ 127, 1 sq; 138, 18 sq; 179, 2 sq 20 Cant 1,10b 23 καλεί sc. Is 48,4 24 σκληρύνεσθαι cf Is 48,4

VR C (C om 20 τράχηλος - ορμίσκοι) ß 1 τάς σιαγόνας om C τρυγόνες C® 2 είδώς om fort recte C 3 ποιούμενος post λαλεΐν coll C® 4 τρυγόνας C® 6 έργων om R νοσσοποιοΰσα C® ήσΰχως om C 7 προειρημένα] εαυτής C® 9 τρυγόνας C® 10 δέ om R 11 ώραία ante λέγεσθαι coll C® σιαγών om C 12 ραπιζομένης ® 13 τή δεξιά R σιαγόνα] σιαγόνι R; om C αύτω om C 14 ούτος] ούτω VR 18δέκαίοιτ^ 18 sq ex Nil, Perist XII 1, MPG 79, 960 D10 sq; cf infra 138, 18 sq 20 ante φησίν add τούτο C, post φησίν « 20 τράχηλος - ορμίσκοι om C 20 - 22 ex Nil, Perist XII 11, MPG 79, 960 D11-13 23 νεϋρον om VR 23 sq ex Nil, Perist XII 11, MPG 79, 961 A2-3

5

ίο

is

ζο

In Cant 1,10a-b - XII 5 - 1 6

35

τόν τοΰ μετριόφρονος όρμίσκον ονομάζει άπό τοΰ σχήματος τό είδος σημαίνων της αρετής. 10 κέκαμπται γάρ ό μετριόφρων δίκην ορμίσκου, καν η πολύ μέγας, ταπεινά περί έαυτοΰ λογιζόμενος και τόν παρακολουθοϋντα τή 5 άρετή τϋφον καταστέλλων τή άσθενείςχ. τής φύσεως. 11 αρκεί γάρ προς καθαίρεσιν άλαζονείας ή τής γης ύπόμνησις και ή προς τόν πηλόν αρχαία συγγένεια, καν ή τιμή τής εικόνος και των πράξεων τό έξαίρετον προς όγκον έξαίρη τόν μεγάλαυχον. 12 Και τοϋτο δέ ούχ άπλώς τό όρμίσκον προσαγορεϋσαι τόν ίο τοΰ ταπεινού τράχηλον, έπειδή γάρ είσί τίνες δι' άνθρωπαρέσκειαν σχηματιζόμενοι την ταπείνωσιν έπι θήρςχ δόξης άνθρωπίνης, οΐς φησιν | ό λόγος· »έάν κάμψης ώς κρίκον τόν τράχηλόν σου« τήν διαφοράν δεϊξαι θέλων τούτων και τής τελείας ψυχής. 13 τό μεν τούτων επιτήδευμα κρίκφ παρείκασε σιδηρω όν έπί τιμωρίρι is φοροΰσιν οί κατάκριτοι (τιμωρία γάρ ύστερον έσχηματισμένη πρός δέλεαρ άρετή), τήν δ' εκείνης άρετήν όρμίσκω παρέβαλε χρυσω διά μεν τοΰ σχήματος αίνιξάμενος τήν κατάστασιν, διά δέ τής ύλης τό δόκιμον. 14 τί γάρ δοκιμώτερον άρετής δι' αύτό τό καλόν έπιτελουμένης και θεόν έχούσης τόν έν κρυ20 πτω βλέποντα έπαινέτην; 15 "Οτι δέ τής κατ' άλήθειαν μή γινομένης άρετής ούδέν όφελος, έδήλωσεν ό κύριος έν εύαγγελίοις ειπών »πάν δένδρον μή ποιούν καρπόν καλόν έκκόπτεται και εις πΰρ βάλλεται«. 16 ού γάρ μόνον ούκ άπεδέξατο τήν οποίαν δήποτε καρποφορίαν τοΰ

2/3 κέκαμπται κτλ. cf infra 37, 13; 178,4-6 5 - 8 cf 3Patr cat in Cant, MPG 122, 557B11 sq 6 cf Gen 2,7 7 εικόνος cf Gen 1,26 10sqcfEph6,6 11 cf Nil, Perist III 1, MPG 79, 821 D10-12: Τότε γάρ έστι κενοδοξία τό πραττόμενον, ότε πρός έπίδειξιν ή γνώμη όρφ· εως δέ μή πρός θήραν βλέπη αύτη δόξης άνθρωπίνης 11 θήρρι cf infra 101, 2 θηρωμένη 12 Is 58,5 (sed α ν LXX) 17 χρυσω: fort auctor spectat ad Prov 1,9b κλοιόν χρΰσεον, cf Greg Nyss, In Cant Or 3, Langerbeck (GNO VI) 82, IS sq 17 δ ι ά - 18 δόκιμον cf Nil, Perist ΧΠ II, MPG 79, 961 A5-6 17/18 κατάστασιν cf infra 37, 9 sq 19 αύτό τό καλόν cf infra 101, 14 19 sq cf Matth 6,4 22 sq Matth 3,10; Matth; 7,19; Luc 3,9

VR C (C om 15 τιμωρία - 16 άρετή; 23 και - βάλλεται) # IravomV 1 sq ex Nil, Perist XII 11, MPG 79, 96ΙΑ 4+5 4 έαυτοΰ] αότοΰ VR 6 άλαζονίςι R 8 τόν] τό C 9 Και - 10 τράχηλον mutilatum esse videtur 14 post έπί add τή R 15 οί κατάκριτοι coll ante φοροΰσιν R 15 τιμωρία - 16 άρετή om C 15 υπόκειται cf 36, 6 16 εκείνης] έκείνων VR 17 αίνιξάμενος] αίνιζόμενος R 21 γενομένης R 22 έν εύαγγελίοις om C ειπών] διά τοΰ C; om R 23 και - βάλλεται om C

ίο 11

12

13

14 15 16

36 XII 17

18 19 20

Nilus Ancyranus

ήμερου ξύλου, άλλα και κατέκρινεν ομοίως τοις άκάρποις. 17 εί γάρ 6 μή ποιών καρπόν καλόν εις πυρ βάλλεται και ό πεινώντα και διψώντα και γυμνητεύοντα περιορών τόν πένητα πορεύεται εις τό πΰρ τό αίώνιον, έκ της κατά την τιμωρίαν ταυτότητος ή κοινωνία του τρόπου δεδήλωται, ότι και ό μηδέν είδος άρετής 5 μετερχόμενος τιμωρίς* ύπόκειται (άκαρπος γάρ) και ό σκοπφ διεφθαρμένα) τό καλόν εργαζόμενος ούκ άνεύθυνος (καρπών γάρ ού καλών γενόμενος οίστικός) - έπειδή γάρ και της άγριας ύλης και της ήμέρου μέν, ούκ εύγενούς δε έκάτερον ξύλον άξίνη μεν I έκκόπτεται, εις πΰρ δέ βάλλεται πρός τροφήν γενόμενον παντά- ιο πασιν άνόνητον και άνεπιτήδειον. 18 Φιλοδοξία γάρ φθαρτική τού γινομένου εστί κάλου, άμισθο ν την πραξιν ποιούσα τω έργαζομένω, μάλλον δ' έκεΐνον παρέχουσα μισθόν όν έσχεν ή πρόθεσις. 19 »άμήν« γάρ »λέγω ύμΐν ότι άπέχουσιν τόν μισθόν αύτών« ό κύριος περί τών is δόξης ένεκεν άνθρωπίνης πρασσόντων τί φησιν. 20 Καλώς ό προφήτης την κενοδοξίαν άπόδεσμον ειπεν τετρυπημένον (»ό συνάγων« γάρ, φησί, »τούς μισθούς συνήγαγεν εις

2 - 4 cf supra 35, 22 sq et Matth 25,41 sq 8 sq cf Rom 11,17-24 12 φιλοδοξία sim. infra 101, 3/4 14 sq Matth 6,16 (cf 6,2) [öti contra NT (sed praebent mss LW0 multaque recentiora)] 17 - 37, 8 cf Nil, De vol paupert VI, MPG 79, 977 A4-9: Ό δέ προφήτης λέγων, ότι ό τούς μισθούς συνάγων, συνήγαγεν εις άπόδεσμον τετρυπημένον, δείκνυσιν, όπως τω διεφθαρμένω σκοπώ της δοξομανίας αφανίζεται ό πόνος, καθάπερ άπόδεσμον διερρωγότα παρατρέχων, τήν ούκ ήσφαλισμένην γνώμην μετρίω φρονήματι; Nil, Narratio 3,15, Conca 18, 13-23: Κενοδοξία γάρ αποστερεί μέν ίσως τούς μισθούς τών έργων και τήν έργασίαν ποιεί τοις μοχθοϋσιν άνόνητον ύπερηφανία δέ μετά της ζημίας φέρει και μέγαν έπί τή περιαυτίςι τόν κίνδυνον, τόν συνεργόν τών καλών άθετούσα θεόν και έαυτή τών κατορθωμάτων έπιγράφουσα τήν δύναμιν. ούτως ούν περί μέν έκείνων ό προφήτης φησιν ότι ό συνάγων τούς μισθούς συνήγαγεν εις άπόδεσμον τετρυπημένον- ούπω άποβαλλομένους και ήδη έκρέοντας, ού χρονίζοντας έν τω άποδέσμω, άλλ' όξέως τόν δεσμόν παρατρέχοντας, πλέον κεχηνυίας τής έκβαλλοΰσης όπής παρά τήν εΐσδεχομένην τά βαλλόμενα, τοιαύτη γάρ ή κενοδοξία' συντρέχουσαν έχει τω κέρδει τήν άπώλειαν, έν αύτώ τω έργω άφανίζουσα τή σκαιότητι τής διαθέσεως τό γινόμενον 17 sq cf Nil, De octo spir XV, MPG 79, 1160 Dl 1-13: Βαλάντιον τετρημένον ού φυλάττει τό βληθ'εν, και κενοδοξία άπόλλυσι μισθούς αρετών 18 - 37, 1 Agg 1,6

VR

C (C om 3 και1 - γυμνητεύοντα; 7 καρπών - 8 οίστικός; 14 άμήν - 15 δτι; 18 ό - εις; brev 10 εις - βάλλεται) & 1 ήμέρου] ήμετέρου VR τοις άκάρποις coll ante κατέκρινεν R 2 πΰρ] γήν R 3 και 1 -γυμνητεύοντα omC 4 τό αιώνων om C 7 καρπών - 8 οίστικός om C 7 γάρ om V« δγάροπιΟ 9μέν2οιτ^ 10 εις πΰρ δέ βάλλεται] και πυρί παραδίδοται C® 10/11 παντάπασιν om C ΙΙάνόητονν* 13 ποιούσα ante τήν coll R 14 άμήν -15 ότι om C 15 post άπέχουσιν add γάρ C post κύριος add φησιν C® (cf ad lin 16) τών] τής R 16 τί φησιν om C® (cf ad lin 15) 17 Καλώς] και C εΐπεν] είναι VR® 1 8 ό - 37, 1 τετρυπημένον om C

In Cant 1,10a-b - XII 17-23

5

ίο

is

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άπόδεσμον τετρυπημένον«), άπόδεσμον μεν τήν πραξιν, όπήν δέ τον σκοπόν της δόξης είρηκώς. 21 δ γαρ τω πόνφ τοϋ γινομένου μένειν νομίζεται, τούτο τή προθέσει άπόλλυται ούπω γινόμενον και ήδη φθειρόμενον, ού χρονίζον έν τω άποδέσμςο, παρατρέχον δέ τοΰτον και έπί τήν όπήν της εξόδου έπειγόμενον ύδατος δίκην έρευνώντος πάσαν διαλύσεως άφορμήν και λιμνάζειν ούκ είδότος, όταν αιτίας έπιλάβηται παρεχούσης καν μικράν γοΰν διέξοδον. 22 Εί δέ ό ορμίσκος σημαίνει ό τράχηλος ώς ορμίσκοι έπαινούμενος καί πλήθος έμφαίνει άρετών καί τήν έφ' έκάστη ταπεινοφροσύνην. 23 ώς γάρ ό ορμίσκος έν όρθω τω σχήματι χαλκευθεΐς ύστερον κάμπτεται τή χρείς*. συσχηματιζόμενος, ούτως ό τήν άρετήν τέλειος ταπεινοΰται διά συγκατάβασιν όρθός ων τφ βίω καί τή καμπτόμενος. [»*·]

9 Εί - 15/16 καμπτόμενος cf Nil, Perist XII 11, MPG 79, 960 D9 sqq, cf supra 34,18 - 35,2 necnon 3Patr cat in Cant, MPG 122, 557 A10-B3 11 πλήθος άρετών cf Greg Nyss, In Cant Or 3, Langerbeck (GNO VI) 81, 17 - 82, 3 12 ώς - 15/16 καμπτόμενος cf Nil, Perist XII 11, MPG 79, 961 A7-8; infra 178, 4-6 12 ώς - 14 συσχηματιζόμενος cf Greg Nyss, In Cant Or 3, Langerbeck (GNO VI) 80, 4-6

VRC« 36, 18 ό - 1 τετρυπημένον om C 3 μένειν om VR τή om R άπόλλυται] διαπόλλυται V« 5 τοϋτον om C ante δίκην add καί R 7 αιτίας] αίτίαν R 7 γοΰν] ούν VR 9 άνυπρόκριτον ταπεινοφροσύνην (cum 3Patr cat in Cant, MPG 122, 557 A10 sq)] τό ταπεινόν VRC« 10 ώς εΐρηται ex 3Patr cat in Cant, MPG 122, 557 A10 10 τ η ς ν ύ μ φ η ς Χ ρ ί σ τ ο υ (cum 3Patr cat in Cant, MPG 122, 557 All)] τ α ύ τ η ς VRC« 10/11 ορμίσκοι] ορμίσκος C 11 έπαινούμενοι VR« ante πλήθος add τό ® εμφαίνει άρετών (cum 3Patr cat in Cant, MPG 122, 557 A13)] άρετών εμφαίνει VRC« 12 έν] ό R 13 έπί κύκλον ex Nil, Perist XII 11, MPG 79, 961 A7, cf infra 178, 5 κυκλοτερές 14 σχηματιζόμενος VR® 15 τώ - μετριοφροσύνη (cum 3Patr cat in Cant, MPG 122, 557 B3)] τή γνώμη καί τω βίω R; τω βίω καί τή γνώμη VC® 16 deest verbi τράχηλος interpretatio, quam quidem (suadente Lemke) in paraphrasi 3Patr cat apud Psell, In Cant, MPG 122, 557 B3-12 contineri putamus: Τράχηλος δέ περιβεβλημένος τήν ταπεινοφροσύνην, τό λογικόν έστι της ψυχής· δ δίκην τραχήλου συνάπτοντος τήν κεφαλήν τώ λοιπώ σώματι, συνάπτει τόν νοΰν τή αίσθήσει, τους μεν κατά νοΰν λόγους τών άρετών. κατά τους τούτων τρόπους κατάγον πρός τήν αίσθησιν, τούς δέ τρόπους πάλιν αύτών κατά τούς τούτων λόγους άνάγον πρός νοΰν. "Ο καί κάμπτεται διά ταπεινοφροσύνην, μή διά τήν άξίαν έπαιρόμενον, άλλά διά τόν χοϋν συστελλόμενον

21

22 23

38

ei««

Nilus Ancyranus

I 1,11a 'Ομοιώματα χρυσίου ποιήσομέν l i b μετά στιγμάτων τοΰ άργυρίου, 12a έως ου όβασιλεύς έν άνακλίσει

σοι αύτοϋ.

VIV 2 RCPS««LXX 1,11a: ' Ο μ ο ι ώ μ α τ α ] ο μ ο ί ω μ α R ποιήσωμέν ViV2CS*Äe (sed cf 38, 5) (1,12a: α ύ τ ο ϋ fort non legit Nilus, cf 39, 16)

38,1 'Επειδή - 40,24 φησίν Nilo attribuunt VRC«; sed deest nota attributionis in C ad Cant 1,11a-12a Nili scholium non inveniturin PS/B [de omissionibus cf. indicem testium vel app. crit.] XIII

2 3

ι

XIII 1 'Επειδή ώ ς έν μνήστροις έδει και τούς φίλους τοΰ νυμφίου δωρήσασθαί τι τή νύμφη, άπελιμπάνετο δέ των πρεπόντων αύτη δωρεών ή τούτων φιλοτιμία, έπιδείκνυνται μεν τό πρόθυμον, όμολογοΰσι δέ και τό ένδεές λέγοντες· »ομοιώματα χρυσίου ποιήσομέν σοι«, έπειδή πέφυκέ πως ή μίμησις τών προς άλήθειαν αγαθών δευτέραν ήδονήν έργάζεσθαι τοις τέως έν ένδείςι καθεστώσι τών προηγουμένων. 2 τών γαρ άποκειμένων έπαγγελιών ειπείν τό αληθές ακριβώς ούκ έχοντες (μόνου γαρ τοΰ νυμφίου ή τοιαύτη γνώσις έστίν) εικόνας και μιμήματα τή έπ' αύτούς έπειγομένη ψυχή προς παραμυθία ν ύπογράφουσι. 3 μείζονα γαρ και λόγου και έννοιας ανθρωπινής τά άποκείμενα.

1 sqq cf infra 4 1 , 4 sqq 1 μ ν ή σ τ ρ ο ι ς cf supra 8, 9 φίλους cf Orig, Horn in Cant, Baehrens (GCS 33), 41, 25 sq: apparent sponsae sponsi sodales angeli; Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 156, 30-32: amici vel sodales ..., qui ... aut angeli vel etiam prophetae aut patriarchae possunt intelligi; Greg Nyss, In Cant Or 3, Langerbeck (GNO VI) 82, 19: οί φίλοι τοΰ ν υ μ φ ί ο υ προς την π α ρ θ έ ν ο ν ; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 77 D3 sq; cf supra 26, 10 sqq 2 - 5 cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 159, 4 sq: neque enim habebant tale aurum, quale dignum erat offerri sponsae, sed pro auro „similitudines auri" facere se promittunt. 4 sq Cant 1,11a 9/10 έπ' α υ τ ο ύ ς cf supra 26, 10 sqq et 27, 2 sq; tamen hie οί φίλοι τοΰ ν υ μ φ ί ο υ non άγγελοι (cf supra 26, 11), sed ά ν θ ρ ω π ο ι esse videntur (cf infra 38, 11 et 39, 11 sq) et ideo non diversi ab iis, qui (cf supra 32, 14 sq) τό τών καλώς πολιτευσαμένων δ ι κ α ί ω ν π λ ή θ ο ς nominantur 10 π α ρ α μ υ θ ί α ν cf infra 41, 4 sq; Orig, Horn in Cant, Baehrens (GCS 33), 42, 1: his earn sermonibus consolantur; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 80 ΑΙ: π α ρ α μ υ θ ο ΰ ν τ α ι

VR (R om 5 τών - 7 καθεστώσι) C Φ 2 τή ν ύ μ φ η VCR™ r e] την ν ύ μ φ η ν R* post δέ add τι V « 2/3 πρεπόντων (sequens earn, quae in schola docetur, grammaticam artem) contra codd in πρεπουσών mutavit β , sed cf Kapsomenakis, ρ 40 2 ; Gignac II 130, 3a necnon infra 89, 5 sq; 91, 2/3; 110, 15; 159, 7; 182, 17/18; 185, 12; 209, 18. 20. 21 3 έπιδείκνυται V 5 χ ρ υ σ ο ύ VR ποιήσομέν σοι] ποιήσωμεν C « 5 τών - 7 κ α θ ε σ τ ώ σ ι om R (ex haplographia) 6 δευτέραν om V 7 προηγουμένων] π ρ ο ε ι ρ η μ έ ν ω ν C 8 ακριβώς om C 9 έστίν om C 10 α ύ τ ο ύ ς ] α ύ τ α ς VR 11 γαρ om R και 2 om V

s

ίο

In Cant 1,11a- 12a - XIII 1 - 9

5

•ο

is

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4 τοϋτο γαρ ό απόστολος δηλών έλεγεν »ά οφθαλμός ούκ εΐδεν καν ους ούκ ήκουσεν και επί καρδίαν άνθρώπου ούκ άνέβη, ά ήτοίμασεν ό θεός τοις άγαπώσιν αύτόν«. 5 Ούτω μέν ομοιώματα χρυσίου ποιοϋσιν οί φίλοι τοΰ νυμφίου τη νύμφη, έπεί μή την φύσιν | αύτήν τοΰ χρυσίου παραστήσαι δύνανται, ποιοΰσι δε και στίγματα άργυρίου διά τό ασθενές τοΰ λόγου μή δυνάμενοι τά νοηθέντα προσεχώς και ήνωμένως έρμηνεύειν, άλλά διατετμημένως και διεσπαρμένως. 6 ώς γαρ τά έπεστιγμένα τω όμοιώματι τοΰ χρυσίου στίγματα ού πασαν περιλαμβάνει τήν έπιφάνειαν τοΰ υποκειμένου (μακράν δέ και άπηρτημένως έπιδιέστικται), ούτως ό άνθρώπινος λόγος, καν όμοίωμά ποτε τοΰ άληθοΰς έννοηθή, περιλαβεΐν τό νοηθέν άδυνατών ασθενεί πρός τήν έξήγησιν στιγμάτων δίκη ν τω νοήματι έν τοις της άσαφείας διαλείμμασιν ένεσπαρμένος. 7 [28] Τοΰτο δέ ποιήσειν επαγγέλλονται, »έως ού ό βασιλεύς έν άνακλίσει« έστίν τόν τοΰ θανάτου καιρόν δηλούντες διά της άνακλίσεως. 8 έάν γάρ έκ της άνακλίσεως διαναστή, ούκέτι ομοιώματα και στίγματα, άλλ' άλήθειαν και διαρκές σώμα τά θεία κατόψεται μυστήρια. 9 α γάρ έν αίνίγμασι παρά τών προφητών ήκουσε περί τοΰ νυμφίου καί αυτής, ότι αύτός μέν καί έκ παρθένου γεννηθήσεται καί έκ της Βηθλέεμ τήν άρχήν έξει της ηγεμονίας καί βασιλεύς καί σωτήρ άναγορευθήσεται, | αύτή δέ

1 - 3 I Cor 2,9; cf Is 52,15; 64,3 et Orig, Com Series in Matth II, Klostermann (GCS 38), 250, 4-6 („ex secretis Eliae prophetae") 4 - 8 cf 3Patr cat in Cant, MPG 122, 557 C14 - D5 5 sqq cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 80 A6 sqq 5 π α ρ α σ τ ή σ α ι cf Greg Nyss, In Cant Or 3, Langerbeck (GNO VI) 85, 19 sq; Plato, Rep 508 e sqq 6 - 14 cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 159, 18: Auri speciem ... ostendimus figuram tenere intellegibilis et incorporeae naturae, argentum vero virtutem verbi ac rationis 7/8 έρμηνεΰειν cf Greg Nyss, In Cant Or 3, Langerbeck (GNO VI) 87, 2-4: ώς είναι ... π ά ν τ α δέ λόγον έρμηνευτικόν στιγμήν βραχεΤαν δοκεΐν 11 de ο μ ο ί ω μ α τοΰ ά λ η θ ο ϋ ς et ο μ ο ι ώ μ α τ α χ ρ υ σ ί ο υ (supra 39, 4) cf infra 41, 2-6 15 sq Cant 1,12a 1 5 - 1 7 cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 80 Β12 sq: Ά ν ά κ λ ι σ ι ν δέ α ύ τ ο ϋ τόν θ ά ν α τ ο ν π ρ ο σ α γ ο ρ ε ϋ ο υ σ ι ν 20/21 έκ π α ρ θ έ ν ο υ cf Is 7,14 (Matth 1,23) 21 Βηθλέεμ cf Mich 5,1 (Matth 2,1 sqq) 22 βασιλεύς καί σωτήρ cfMatth 2,2 + Luc 2,11

VR (omittunt 22 αύτή - 40,1 μνηστευθήσεται) C (om 2 καί 1 - 3 αύτόν; 22 καί 1 - άναγορευθήσεται; brev 20 περί - καί 2 ) ® 1 δ η λ ώ ν post γάρ coll C 6 post έλεγεν add τό C® εΐδεν] οιδε R 2 κ α ί ' - 3 α ύ τ ό ν om C 6 post στίγματα add καί R 7 ν ο η θ έ ν τ α post προσεχώς coll R 9 πασαν] πασών R 10μακpώςR 11 έπιδιέστικται] διέστικται R κ α ν ] καί R 12 έ ν ν ο η θ ή ] ν ο η θ ή C 14 ένεσπαρμένος] έ σ π α ρ μ έ ν ο ς V®, έπισπαρμένως R 15 επαγγέλλεται R ο ύ om C 16 δηλούντος R 17 έκ τής ά ν α κ λ ί σ ε ω ς om C διαναστή] άναστή C 19 αίνίγματι VR® π α ρ ά ] διά C τών om C 20 περί - α ύ τ ό ς ] ώς ό νυμφίος C ε α υ τ ή ς ] α ύ τ ή ς VRC® (sed cf Gignac II 1705) 20 καί 2 om RC 21τήςοη^ 22 καί 1 - ά ν α γ ο ρ ε υ θ ή σ ε τ α ι om C 22 α ύ τ ή - 40, 1 μ ν η σ τ ε υ θ ή σ ε τ α ι om VR 22 α ύ τ ή ] α ύ τ η « (sed cf Gignac II 174, 3d)

4 5 *198 6

7 8 9 ®200

40

XIII ίο ιι 12 13 «202 15

XIV 1

Nilus Ancyranus

έν πίστει μνηστευθήσεται καί βασίλισσα διά κάλλος ψυχικόν αίρεθεΐσα παραστήσεται »έν κροσσωτοΐς χρυσοϊς« πεποικιλμένη τω βασιλεΐ, ταΰτα μετά την άνάστασιν τοΰ νυμφίου άλήθειαν έβλεπε τή έκβάσεν των αινιγμάτων πληροφορουμένη. ίο Καλώς δέ άνάκλισιν εΐπον τον θάνατον τό απαθές αύτοΰ παραστήσαι βουλόμενοι. 11 καί γάρ ό Παΰλος ού θάνατον ειπεν, άλλ' ομοίωμα θανάτου λέγων- »ει γάρ σύμφυτοι γεγόναμεν τω όμοιώματι τοΰ θανάτου αύτοΰ«. 12 τω μέν γάρ 'Αδάμ διά την άμαρτίαν έν τιμωρίας έπαχθοΰς εΐδει θάνατος ην, τω δέ άμαρτίαν μή ποιήσαντι Χριστώ ού θάνατος, άλλ' ομοίωμα θανάτου. 13 τοΰτο δέ καί ό 'Ησαΐας δηλών άμνόν άποτιθέμενον ώς έριον τό σώμα διά τό άπαθές τοΰ θανάτου αύτόν εισήγε διά της προφητείας καί ό 'Ιακώβ έν ευλογίας εΐδει τό αύτό σημαίνων έλεγεν »άναπεσών έκοιμήθης ώς λέων«. 14 καί γάρ έν τω | θανάτφ τό βασιλικόν ειχε κράτος άμερίμνως ύπνώσας καί της άναστάσεως τήν έξουσίαν κεκτημένος άνεμπόδιστον, όθεν καί έπιφέρει - »τίς έγερεΐ αύτόν;« άντί τοΰ - ,,ούδείς, άλλ' αύτός έαυτόν". 15 τό δέ ,,ούδείς" καθ' ύπεξαίρεσιν τοΰ πατρός εΐρηταΐ' κοινή γάρ πάσα πατρός καί υίοΰ τοιαύτη ένέργεια καί ού κεχωρισμένη τή ύποστάσει τής ιδιότητος, άλλ' ηνωμένη τή συναφείς* τής φύσεως. XIV 1 Καί οί μέν φίλοι τοΰ νυμφίου τοιούτω τρόπω τήν νύμφην παραμυθοΰνται, αύτη δέ τών προοιμίων τής έπιδημίας αίσθομένη καί τήν τής οικονομίας εύωδίαν ήδη άνθοΰσαν μαθοΰσα καί πνέουσαν προς τούς παραμυθουμένους φ η σ ί ν

1 ένπίστει μνηστευθήσεται cfOs 2,22 2 - 3 cf Ps 44,14b.l5a 7 sq Rom 6,5 9 cf I Petr 2,22; II Cor 5,21; I Joh 3,5 et 3,9 10 ομοίωμα θανάτου cf Rom 6,5 11 sq cf Is 53,7 13 sq cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 80 CI sq; ibidem 80 C4 sq: Ταύτα δέ και έν τη προφητείςι του πατριάρχου 'Ιακώβ ... έστιν εϋρεϊν; Orig, Horn in Num, Baehrens (GCS 30), 166, 7-11: de ipsa passionis dispensatione commemorat et dicit: „recumbens requievit... quis excitabit eum?; Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 163, 13 sq 14 Gen 49,9c; cf Num 24,9a 16 sq Gen 49,9d; cf Orig, Horn in Cant, Baehrens (GCS 33), 41, 23-25; Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 162, 12 sq 21-24 de divisione textus confer etiam supra ρ 221*, nota 703

VR (omittunt 39, 22 αύτη - 1 μνηστευθήσεται) C (om 7 θανάτου - γεγόναμεν; 13 έν - έλεγεν) β 39, 22 αύτή - 1 μνηστευθήσεται om VR 2 αίρεθεΐσα] ώραιωθεΐσα VRe 5 είπον] ειπεν C 6 βουλόμενος C γάρ post Παύλος coll C ό om C 7 θανάτου - γεγόναμεν om C 8 post όμοιώματι add γάρ φησι C αύτοΰ om C 9 έπαχθοϋς εΐδει] είδει έπαχθείς VR 11 δέ om C ό om C post δηλών add έλεγεν R 12 εισήγε] είσήγαγεν C® 12/13 διά τής προφητείας om C 13 έν - έλεγεν om C 17 άντί τοΰ om C 18 post ουδείς add ού VR ύπεξαίρεσιν] ΰφεσιν VR πασα] παρά R; post 19 υίοΰ coll C 19 τοιαύτη omC 21 τήν νύμφην] ταύτην VR 23 εύωδίας οίκονομίαν V 23 ήδη om R άνθοΰσαν] διανθοΰσαν R 24 πνέουσα R

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In Cant 1,11a- 12a; 1,12b- 13b - XIII 10-XIV 4

1,12b »Νάρδος μου έδωκε ν όσμ ή ν αύτοΰ. 13a Άπόδεσμος της στακτής άδελφιδόςμου έμοί, 13b άνά μέσον των μαστών μου αϋλισθ ήσε τα ι.« ViV 2 V 3 RC a CbPSf«ieLXX [in C duo incidunt tempora, quibus Cant 1,12b sqq invenias: unum (=Cb) in superiore Nili scholio exeunte (sequuntur autem alia scholia), quo quidem loco ita breviatur lemma, ut initium modo legas („ νάρδος μου και έξης"), alterum (= Ca) verbis Cant 1,12b-13b integerrimis in hoc ipso loco ante scholium Nili. In utroque autem loco V quoque (praeter eos, quos toti Gregorii orationi teniae praeponit stichos, sc. Cant l,9a-I4a = V,) nulla adhibita breviatione integros semper praebet stichos Cant l,12b-13b (=V, et V,). β, quae editio catenam C sequi voluisse videtur, stichum Cant 1,12b in fine superioris scholii praebet, lemma autem Cant l,12b-13b (nullo interposito scholio coacta) continue Herat, confer etiam supra ρ 221*, nota 703] 1,12b μου] μοι R, om Ä 1,13a άπόδεσμος] άπόδεσμοι S*Vi της om Vi+2+3 C a P, om fort etiam auctor, cf 42, 3; 42, 16 (sed obstat 41, 10) post στακτής add μου Ρ άδελφιδοϋς V|, 2 έμοί om Ρ 41,1 "Ο λέγει - 43,4 άνάληψιν Nilo attribuunt VRC&; sed deest nota in C ad Cant 1,12b-13b Nili scholium non inveniturin PSjtt [de omissionibus cf. indicem testium vel app. crit.]

attributionis

XIV 2 [29] "Ο λέγει τοιούτον έστιν ,,ύμεΐς μεν", φησίν, ,,ετι μακράν είναι τόν νυμφίον νομίζοντες οιονεί μιμήμασι και σκιαΐς τοις ύμετέροις λόγοις ψυχαγωγεΐν με διά τόν άκάθ έκτον περι τόν έρώμενον πόθον πειράσθε, έγώ δέ όμοιώμασιν ούκέτι παραμυ5 θοΰμαι παρόν αύτής άπο|λαύειν της άληθείας. 3 νυκτός μεν γάρ 'ίσως αναγκαίος τοις χρωμένοις ό λύχνος, ημέρας δέ καταλαβούσης και τού ηλίου φαιδραΐς ταΐς άκτΐσι πάντα καταλάμποντος πλουσίως έτι προσανέχειν τω λυχνιαίω φωτί λίαν άνόητον. 4 ιδού γούν έγγυθεν άντιλαμβάνομαι της τού νάρδου μου οσμής ιο και όσον ούδέπω τόν άπόδεσμον της στακτής άνά μέσον των μαστών μου αύλισθησόμενον προσδοκώ".

I cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 90, 4: πρός τους φίλους του νυμφίου 1,11a ούκέτι cf supra 38, 1 sqq cf Greg Nyss, In Cant Or 3, Langerbeck

168, 7 sq; Greg Nyss, In Cant Or 3, Langerbeck (GNO VI)

4 όιμοιώμασιν cf Cant 5 - 8 cf Basil, In Isaiam II 76, MPG 30, 245 C5-10 9 sq (GNO VI) 88, 12sqq 9 - 1 1 cfCant l,13a.b

VRC« 1 post Ό add δέ R φησίν om C 2 τόν νυμφίον post νομίζοντες coll VR μνήμασι VR 5 γάρ om R 7 ταΐς om β (nullo teste) 8 πλουσίως om C R (scribens λιχνέψ) et β 9 γούν] γάρ R

μιμήμασι] λυχναίφ

χιν 2

β2

°3 4

42 XIV 5

6 7

«206 9 ίο ιι

12

Nilus Ancyranus

5 Νάρδον δέ αυτόν καλεί διά την εις πάντας άπλωθεΐσαν αύτοΰ των θαυμάτων καν της ευεργεσίας ένέργειαν, άπόδεσμον δέ στακτής διά τό πάθος καί τον θάνατον και την έκ του σταυροΰ δοκοϋσαν άδοξίαν, δτε ώς έν άποδέσμω τφ σώματι συνέστειλε την της θεότητος δύναμιν άνενέργητον. 6 ούχ όμοιο ν γαρ θαυματουργοΰντι και δοξαζομένω πιστεΰσαι ώς σταυρουμένφ και θαπτομένω και νεκρω νομιζομένφ. 7 τό μέν γάρ άπολαύοντας ευεργεσιών και σημείοις πολλοίς πιστευομένοις ομολογεί ν αύτοΰ την θεότητα και των τυχόντων έστίν (ού τοσούτον γάρ της γνώμης όσον της άξιοπιστίας του θαύματος τό έργον έστίν), τό δέ πάσχοντα και έμπαιζόμενον καί τά των κακούργων ύπομένοντα ίδεϊν καί μη ένδοιάσαι μηδέ άπορήσαι, ά λ λ ' έν έκατέροις τοις καιροΐς την αύτήν φυλάξαι γνώμην ολίγων πάνυ ή τάχα μόνης της τελείας | ψυχής. 8 διά τοϋτό φ η σ ι ν »νάρδος μου έδωκεν όσμήν αύτοΰ«, και ούκ εΐπεν »έμοί«, άλλ' άπολελυμένως· »έδωκεν«. 9 »άπόδεσμος στακτής« ού πάσιν, άλλ' „έμοί". 10 μόνη μέν εαυτή την έν τφ καιρφ των σκυθρωπών περί αύτοΰ πίστιν άναθεΐσα, πάσι δέ την , ότε διά τών θαυμάτων και άκοντες ήναγκάζοντο πείθεσθαι. 11 ούτω γάρ τοΰτο μέν εύχερές, έκεΐνο δέ σπάνιον, ώς παρά μέν τον καιρόν τών θαυμάτων, καί τούς άγνώμονας 'Ιουδαίους καί αύτούς τούς έν έσχάτη κακίςι δαίμονας δυσωπεΐσθαι θεόν αύτόν και υίόν θεοΰ όμολογεϊν, παρά δέ τον σταυρόν καί τόν θάνατον καί τούς άποστόλους αύτούς είς άμφιβολίαν έμπεσεΐν. 12 τοΰτο γάρ τάχα προαναφωνών καί ό προφήτης έλεγε- »κινηθήσεται ό άνθρωπος ό έστηριγμένος έν τόπφ πιστώ«.

1 είς - 2 ενέργειαν cf supra 12, 1 - 13, 8 2 sq cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 170, 8 sq 5 - 1 4 antithesis similis supra 13, 16 - 14, 1 11 έμπαιζόμενον cf Luc 23,36 parr 12 κακούργων cf Luc 23,39 parr 15 Cant 1,12 b 15 sq cf Orig, Horn in Cant, Baehrens (GCS 33), 46, 19-21 (de Cant 1,14a): Non simpliciter ait: „botrus cypri fratuelis meus", sed cum additamento „mihi", ut doceret non omnibus eum esse „botrum cypri". 16 cf Cant 1,13 a 19 sq άκοντες κτλ. cf infra 152, 12 20 - 25 cf infra 84, 15-17 23 δαίμονας cf Jac 2,19; Luc 4,34 et 41; Matth 8,29 24 sq cfMarc 16,11.13 sqq; Marc 14,66 sqq et parr 26 sq Is 22,25

VR C (C om 8 καί - 9 πιστευομένοις; 11 πάσχοντα - καί2) ® 4 δοκοϋσαν om R άδοξίαν] δόξαν VR 6/7 σταυρωμένω R 7 καί 2 - νομιζομένφ om C 8 καί - 9 πιστευομένοις om C 8 πειθομένους cf lin 20 9 πιστευομένοις] π-νους β (ex correctura) 10 γνώμης] γνώσεως R 11 πάσχοντα - καί 2 om C 12 μηδέ] καί μή VR 13 τοις om VR 15 αύτοΰ om C 16 έδωκεν om C ante στακτής add της R 18 sq coniecit Lemke 22 αύτούς om C τούς om R 23 καί υίόν θεοΰ om C 25 γάρ om C 25/26 προαναφωνών post 26 προφήτης coll C®

In Cant 1,12b - 13b; 1,14a - 14b - XIV 5 - XV 4

43

13 To δέ »άνά μέσον των μαστών« αυτόν της νύμφης αύλίζεσθαι την έως της νηπιότητος συγκατάβασιν δηλοΐ και την των άνθρωπίνων παθών, δίψης και πείνης ύπνου τε και κόπου σωματικού άνάληψιν. 11,14a Βότρυς της κόπρου άδελφιδός μου έμοι 14b έν άμπελώσι ν έν Γαδδεί.

v,v2rcpshi«lxx

1,14a post Βότρυς add φησίν V2 1,14b έν' om R άμπελώνι S Mr Εγγαδδι L X X

άδελφιδούς Vi+2 έν Γαδδεί] έν γαδδί PS;'Ενγαδδί Λ ;

43,5 Βότρυν - 48,14 φησιν Nilo attribuunt VRCPSjHA sed deest nota attributions in C [de omissionibus cf. indicem testium vel app. crit]

XV 1 [30] Βότρυν κύπρου ή την άνθοΰσαν λέγει σταφυλήν ή τόν έκ της Κύπρου βότρυν (ίσως έξαίρετόν τι έχούσης της πατρίδος έν εύτοκίςχ βοτρύων). 2 όπότερον δέ τούτων άν λέγηται παρά της νύμφης, τω όπίσω συνςιδει νοήματι. 3 καν γάρ άνθοΰσαν λέγη σταφυλήν τόν έαυτής άδελφιδόν, τοιούτον τι λέγει ότι, έως έστϊν έν τοις δοκούσι περιστατικοΐς οίον σταυρφ θανάτφ τάφφ, κυπρίζων έστι βότρυς ούδέπω τό της άναστάσεως πέπειρον έχων δι' ου τοις πολλοίς φανεΐται θαυμαστός. 4 ού πάσι γάρ χρήσιμος ό

1 Cant 1,13b 5 - 7 cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 170, 19-22: habet aliquid ambiguum, quod ait: „botrus cypri", quia et uva florens „Cyprus" appellatur et species quaedam extrinsecus virgulti est, quae „Cyprus" dicitur; Appon, In Cant III 15, Vregille-Neyrand (CC SL 19) 68, 237238: Prae omnibus terris insula Cyprus mirae magnitudinis botros uuarum gignere fertur 546, 16 cf infra 65, 1 - 66, 2 6 τόν έκ της Κύπρου βότρυν cf 48, 1-14 7 sq β ponit signum interrogationis post 8 νοήματι, sed όπότερος in interrogationis directae exordio alibi non invenitur

VR C (C brev 7 τούτων - 8 νύμφης) 6 PS 4Wco1 1568 (omittunt 1 To - 4 άνάληψιν; 10 οίον - τάφφ, 11 ούδέπω - 12 ό) I - 4: ad Cant l,12b-13b Nili scholium non invenitur in PSÄ, cf indicem attributionis ρ 41 1 αυτόν] α ύ τ ο ϋ VR 2 της om VR νηπιότητος] νηπιότητα R 3 πείνης και δίψης Ce 4 άνάληψιν] άνάπαυσιν R 5 Βότρυς (et colon post κύπρου) C ή ' om V 6/7 της πατρίδος om C 7 έν om Ä εύτοκίςι] εύτονίςι V 7 τούτων - 8 νύμφης] λέγοιτο τούτων C 7 ά ν ] ών R 8 κάν] καί Λ 9 έαυτής om C άδελφιδοϋν VR 9 τοιούτον τι] τοιούτο PSHI 10 οίον] ή V 10 οίο ν - τάφω om PSÄ τάφφ om C II ούδέπω - 44,1 βότρυς om PS4H 11 δι' ού] διό ού C e 12 τοις πολλοίς] πολλών C φαίνεται C

XV ι 2 3

4

44 XV 5

e210 7

8

Nilus Ancyranus

κυπρίζων βότρυς πλήν τώ δι έλπίδος άπεκδεχομένω την τούτου τελείωσιν. 5 έμοί δέ καν έν τω ανθεί ών εί και μή την έκ της βρώσεως, άλλά γοϋν την έκ της εύωδίας παρέχει άπόλαυσιν και τήν έκ της άναστάσεως ύποφαίνει εύφροσύνην, τω ανθεί λεληθότως τον καρπόν tύποκυλίων και τή εύωδία τού άνθους τέως s παραμυθούμενος. I 6 [31] 'Εν άμπελώσιν γάρ έστιν έν Γαδδεί, όπερ έρμηνεύεται οφθαλμός πειρατηρίου. 7 ώσπερ γάρ ό κυπρίζων βότρυς τοϋ κλήματος άπηωρημένος τω μή ένεστώσαν έχειν τήν άπόλαυσιν ού πάσιν έστίν έπιθυμητός (σπάνιοι γάρ οί ταΐς άναβολαΐς των ίο ήδονών χαίροντες πεφυκότων πως των άνθρώπων μάλλον ταΐς παρούσαις προσέχειν άπολαύσεσιν ών δέ μή πάρεστιν εύθύς ή χρήσις, άλλ' έν έλπίσιν έτι πρόκειται, ταΰτα μηδ' είναι λογίζεσθαι χρηστά· γεωργικής δ' έστιν έπιστήμης τήν μέλλουσαν χρήσιν έν τή παρούση ένοράν καταστάσει τοΰ μηδέπω πεπείρου ΐ5 καρποΰ και έν τω όμφακι βεβαίαν τήν μέλλουσαν ένθεωρεΐν τοΰ καρποΰ τελείωσιν), ούτω και ό κύριος κρεμάμενος έν τω σταυρφ ώς έν πειρατηρίφ τοις άπάντων ην όφθαλμοΐς πολλήν άμηχανίαν παρέχων τοις όρώσιν. 8 τίς γάρ ούκ είκότως ήπόρει τότε όρων τον

2 - 6 cf Greg Nyss, In Cant, Langerbeck (GNO VI) 96, 2-7 7 sq de Γαδδ(ε)ϊ = ο φ θ α λ μ ό ς πειρατηρίου cf Wutz, Onomastica sacra I 548 necnon Ambros, In Psalm CXVIII (III 8,2), Petschenig (CSEL 62), 44, 27 sq; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 84 A6 sq; 3Patr cat in Cant, MPG 122, 564 Β12 sq; Orig, Horn in Cant, Baehrens (GCS 33), 46, 22 sq; Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 172, 3; cf infra 45, 7 sq; 47, 8; 47, 16-20; 48, 7 9 ά π ό λ α υ σ ι ν cf Greg Nyss, In Cant, Langerbeck (GNO VI) 97,4-6

VR C (C om 4 τφ - 5 ύποκυλίων; 15 καταστάσει - 16 και; brev 16 βεβαίαν - 17 τελείωσιν) ® PS Mco' 1568 (omittunt 1 κυπρίζων βότρυς; 8 ώσπερ - 17 ούτω; 19 τίς - τόν) 43, 11 ούδέπω - 1 βότρυς om PSfR 1 τώ] τό β (per errorem?) 1 τώ ... άπεκδεχομένω] των ... άπεκδεχομένων SiR 2 έν τω α ν θ ε ί ών] ά ν θ ε ι ών β (per errorem?); έν τω ά ν θ ε ι ν VR 3 π α ρ έ χ ε ι ] έχει R 4 έκ om CPS/B 4 τώ - 5 ύ π ο κ υ λ ί ω ν om C 5 ύ π ο κ υ λ ί ω ν ] ύ π ο κ λ ύ ω ν R® [vox ύ π ο κ υ λ ί ε ι ν (occulte secum volvere?) neque in lexicis neque in Thesauro Linguae Graecae Irvineo inveniri potest; lectio R tamen in textum non est recepta, quia idem valet quod >subsentiens 9 άπαιωρήμενος C 6 μ ή ] μέν β (per errorem?) 10 σ π ά ν ι ο ν R 12 προσέχειν] π α ρ έ χ ε ι ν V ε ύ θ ύ ς om C 13 έτι om VR® πρόκειται om C 14 χ ρ η σ τ ά om C 14 τήν - 14/15 χ ρ ή σ ι ν ] τό μ έ λ λ ο ν χρηστόν C 15 έν τή π α ρ ο ύ σ η ] έν τοις π α ρ ο ϋ σ ι ν C (cf ad 15-16) ένοράν] έννοών VR; έννοεϊν β (ex correctura) 15 καταστάσει - 16 και om C 16 β ε β α ί α ν - 17 τελείωσιν] τόν μ έ λ λ ο ν τ α κ α ρ π ό ν C 17 post και add γάρ PS/tl τώ om CPÄ 18 η ν om VRÄ® 18 ά μ η χ α ν ί α ν post 19 π α ρ έ χ ω ν coll C 19 π α ρ έ χ ω ν (cum C, sed scribit παρέχον)] παρείχε V R e 19 τίς - 46, 2 ξ ύ λ ο υ om PSJM 19 τότε om C

In Cant l,14a.b- XV 5 - 14

s

ιο

is

20

45

έπ' έλευθερίς* του των άνθρώπων γένους παραγενόμενον την έσχάτην ύπομένοντα τιμωρίαν και τον τοσαϋτα έργασάμενον θαύματα και δεσμών θανάτου τόν Λάζαρον άπολόσαντα ύπό των ήλων έν σταυρφ προσπεπερονημένον και τήν ζωήν έν | θανάτω γινομένη ν; 9 ούτω γαρ ή συμβασα καταδίκη τότε παρά τήν ένυπάρχουσαν περί αύτοϋ πάσιν δόξαν εις άμφιβολίαν τούς ορώντας ένέβαλεν, ώς πάντα όφθαλμόν παρά τόν καιρόν τοΰ πάθους πειρατηρίου πεπληρωμένον έφ' έτέραν ύπόθεσιν άποκλΐναι και έπιλανθανόμενον των θαυμάτων τω όρωμένφ συμψηφίζεσθαι πάθει. 10 ού μόνον γάρ οι 'Ιουδαίοι, άλλά και αύτοί οί μαθηταΐ έδίστασαν τότε, ώς και μετά τό έγερθήναι αύτόν έκ νεκρών μαθόντας άπιστήσαι τή άναστάσει. 11 τοϋτο είδώς ό κύριος έλεγε προς αύτώ τω πάθει γενόμενος τοις μεν άποστόλοις· »πάντες ύμεϊς σκανδαλισθήσεσθε έν τή νυκτί ταύτη« νύκτα τό σκότος της άμηχανίας είρηκώς, τή δέ Μαρίς*. διά τοΰ Συμεών »και σου δέ αύτής τήν ψυχήν διελεύσεται ρομφαία« ρομφαίαν τόν έκ τής άπιστίας λέγων ένδοιασμόν. 12 ούτω δέ και τών 'Ιουδαίων έβόων οί πολλοί - »άλλους έσωσεν, έαυτόν ού δύναται σώσαι, ει βασιλεύς 'Ισραήλ έστιν, καταβάτω νϋν άπό τοΰ σταυρού και πιστεύσομεν εις αύτόν«. 13 άλλ' ούτοι μέν είρωνείςι τό »καταβάτω και πιστεύσομεν« έλεγον, είδώς δέ αύτών τήν άγνωμοσύνην ό μέγας Μωϋσής πόρρωθεν αύτοϊς και προ πολλού προεφήτευσε λέγων »και όψει τήν ζωήν σου κρεμαμένην άπέναντι τών οφθαλμών σου και | ού πιστεύσεις αύτή«. 14 τότε γάρ αύτη

3 cf Joh 11,1 - 11,44 14 cf Matth 26,31 16 Luc 2,35 18-20 Matth 27,42 21 cf Matth 27,42b 23 sq cf Deut 28,66 (ubi autem και έσται ή ζωή σου κ-νη άπ. τών όφθ. σου ... και ού πιστεύσεις τή ζωή σου)

VR C (C om 3 και - 4 έν1; 4 και - 5 γινομένη ν; 5 τότε - 6 δόξαν; 7 πάντα - 9 και; 10 ού - 13 άποστόλοις; 15 τή - τοΰ; 18 έαυτόν - 23 λέγων; brev 17 ούτω - 18 πολλοί) ® 1 τών ανθρώπων om C 2 και om C 3 και - 4 έν 1 om C 4 και - 5 γινομένην om C 5 ή - καταδίκη] τό συμβάν C 5 τότε - 6 δόξαν om C 6 δόξαν ante πάσι coll R 6/7 τούς ορώντας] πάντας C 7 πάντα - 9 και om C 8 πάθους om R 9 έπιλαθομένους C 10 ού - 13 άποστόλοις om C lOoiomV 13 μέν om β 14 post πάντες add γάρ C 15 τή - Συμεών] και Συμεών C 16 και - ρομφαία] ρομφαίαν διελεύσεσθαι διά τής παρθένου φησί C 16 ρομφαίαν om R 16 ρομφαίαν - 17 ένδοιασμόν] τόν έκ τής άπιστίας ένδοιασμόν ρομφαίαν καλών C 6 17 λέγων] λόγον R 17 ούτω -18 πολλοί] και 'Ιουδαίοι είρωνεύσαντο τό C 18 post έσωσεν add λέγοντες C 18 έαυτόν - 23 λέγων om C 21 καταβάτω om V αύτών post 22 άγνωμοσύνην coll R® 23 και - 46,4 πεπεισμένη] οτε και τήν ζωήν αύτών απέναντι τών οφθαλμών κρεμαμένην ήτοι τόν είπόντα έγώ είμι ή ζωή ούκ έπέγνωσαν. και οί μαθηταΐ ένεδοίασαν. άλλ' ούχ ή τελεία ψυχή ούτω - άλλά τή τών προφητειών πεπ(ε)ισμένη προαγορεύσει C 23 δψη · αύται 5 γάρ νΰν προφαίνονται καλύψασαι τήν προφητικήν δόκωσιν. 10 Κέδροι γάρ έκεϊναι του Λιβάνου, της Ιουδαίων συναγωγής, |κυπάρισσοι δέ ούτοι, περί ων προς τήν έκκλησίαν είρηται προφητικώς· »άντί τής στοιβής άναβήσεται κυπάρισσος«. 11 στοιβή γάρ όντως και φρύγανα τά Ιουδαϊκά συγκρινόμενα τοις νΰν. 12 ίο ούτω γάρ και ό Παϋλος σκύβαλα τήν νομικήν ήγησατο δικαιοσύνη ν, ίνα Χριστόν κερδήση, και ό Δαυίδ δέ λέγων »αντί των πατέρων σου έγενήθησαν οί υίοί σου« τω τής στοιβής και τής κυπαρίσσου συνάδει νοήματι. 13 μήτηρ γάρ των ποτε πατέρων ή έκκλησία πέφηνε νεωτέρςι χάριτι τό παλαιόν ύπερβασα πολίτευ- is μα και τους διδασκάλους μαθητάς λαβοΰσα διά βίου σεμνότητα και δογμάτων άκρίβειαν. 14 Εί δέ τις και εις έκαστον έκλαβεΐν έθέλοι τό είρημένον, οίκον μέν έκλήψεται τήν ψυχήν, δοκούς δέ κέδρου τήν άνδρείαν, φατνώματα δέ τάς είρημένας άρετάς. 15 είσϊ γάρ πως εύεπηρέα- 2ο

1 - 9 cf Philon Carp, In Cant, MPG 40, 57 C12 - 60 A12: „Φατνώματα ήμών, κυπάρισσοι". Όπερ εστίν, οί απόστολοι, κατά τον Ήσαΐαν, δς φησι· „Και άντί τής στοιβής άναβήσεται κυπάρισσος". Επειδή γάρ αί δοκοί των φατνωμάτων είσίν έσώτεραι, και ύπό των φατνωμάτων αί δοκοί καλύπτονται· τερπνότης δέ τοϋ οίκου τά φατνώματα- διά τοϋτο πρώτον τούς προφήτας δοκοΐς άπεικάζει· έπειτα διά τόν περιφανή κόσμον τής Εκκλησίας έκ των άποστόλων αύτή γεγενημένον λέγει· „Φατνώματα ήμών, κυπάρισσοι " ίνα τό άποστολικόν εκείνο προμηνυθή, τό λεγόμενον· „"Εθετο Κύριος έν τή Έκκλησίςι πρώτον άποστόλους, δεύτερον προφήτας" (cf I Cor 12,28). Προλάμπουσι γάρ έν τή Έκκλησίςι τών προφητών οί άπόστολοι 1 sq cf Greg Nyss, In Cant Or 4, Langerbeck (GNO VI) 112, 2-4: φατνώματα δέ λέγεται ... διάγλυφος σανίδων πήξις τό τής οροφής κάλλος διαποικίλλουσα 3 sq cf Philon Carp, In Cant, MPG 40, 57 C9 5 cf app. crit. ad locum 7 per ellipsim loqui videtur Nilus; post έκεϊναι ideo a lectore petitur, ut tacite addat λέγονται αί (vel sim.), post Λιβάνου autem τουτέστιν 7 Κέδροι ... αί του Λιβάνου cf Ps 28,5b et saepius in LXX; cf etiam infra 115, 23 - 116, 14 et Greg Nyss, In Cant Or 4, Langerbeck (GNO VI) 111, 1 9 Is 55,13 11 sqcf Phil 3,8.9 12 sq cfPs 44,17a 19 άνδρείαν cf 52, 9 20 ad άρετάς cf supra 53, 6 πίστει; 53, 15 σώφρονας, έλεήμονας et 53, 16 άγάπης; cf etiam Greg Nyss, In Cant Or 4, Langerbeck (GNO VI) 112, 8-10: ημάς παιδεύεσθαι μή μόνον έν τή ψυηχή τάς άρετάς έν έξει κατορθοϋσθαι

VR C (C om 12 και -17 άκρίβειαν) 6 1 Επειδή] έπεί CÄ τήν όρόφωσιν post ειπείν coll R secuti sumus Π Petr 3,2 6 προφαίνονται] φαίνονται C 8/9 προφητικώς om C 10 τοις] τών C 11 ούτω om C coll C 12 και - 17 άκρίβειαν om C 12 λέγει R έθέλει R 20 δέ om C

5 verba uncis inclusa inserentes 7 ' Ιουδαίων] 'Ιουδαϊκής C® ό om C σκύβαλα ante γάρ 18 έκλαβεΐν] έκβαλεϊν VR

In Cant l,17a.b; 2,la.b - XVIII9 - XIX 5

55

στον άνδρείας άνωθεν μή επικείμενης συνεχούσης αύτάς και διακρατούσης. |2,1 a Έγώ άνθος τοΰ πεδίου, lb κρίνον των κοιλάδων. ViV 2 RCPSÄ«LXX 2,1a post Έγώ add δέ V1V2 55,3 "Ομοιον- 58,4 δηλοΰν Nilo attnbuunt VRC6, sed deest nota attributionis C 55,19 κρίνον - 56,5 γενεάν + 56,19 άνθος - 57,9 στείρα Nilo attnbuunt PSM [de omissionibus cf. indicem testium vel app. crit]

in

XIX 1 [39] "Ομοιον δει παραθέσθαι ρητόν προς τό νοηθήναι τάς κοιλάδας, εστι δέ τοιούτον »όφθαλμόν καταγελώντα πατρός και άτιμάζοντα γήρας μητρός, έκκόψαισαν αύτόν κόρακες έκ των φαράγγων και καταφάγοισαν αύτόν νεοσσοί άετών«. 2 όφθαλμόν δέ ένταΰθα τόν θεωρητικήν έσχηκότα λέγει δύναμιν και μή εις δέον, άλλ' εις ταπεινά και άνάξια ύψους θείων θεωρημάτων καταχρησάμενον τή δυνάμει. 3 Ίνα μή τούτοις έναπομείνη, ό κηδεμών θεός έκκόπτειν έκ των περί τά κοίλα νοήματα φαράγγων έπιτρέπει δυνάμεσι προσγειοτέραις και παραδιδόναι εις βρώσιν τοις τά ύψηλά πετομένοις νεοσσοΐς άετών, ούχ ίνα βρωθέντες εις άνυπαρξίαν χωρήσωσιν , άλλ' 'ίνα, ώς άν έίποι τις, άναχωνευθέντες δόκιμοι έκ της τών άετών προέλθωσι νηδύος κατά μίμησιν τών παρά τού Παύλου πάλιν ώδινομένων, έπεί μή έκ πρώτης ώδΐνος έμόρφωσαν καλώς έν έαυτοϊς τόν Χριστόν. 4 Ταύταις ταΐς φάραγξι παραπλησίως δει νοήσαι τάς κοιλάδας, ων κρίνον είναι λέγει έαυτήν ή νύμφη. 5 ή γάρ διά τό έμπρέπειν ταΐς διά ταπεινότητα πράξεων ή νοημάτων κοίλαις όνομα-

4 - 6 Prov 30,17 15 - 17 cf Gal 4,19 app. hist, ad 56, 19 λέγεται

18 - 56, 5 cf infra 58, 6-9; 99, 9

19 cf Cant 2,1b et

VR C (C om 5 και - μητρός; brev 7 όφθαλμόν - 9 δυνάμει) ® PS 4flcoi 1576 [omittunt 1 (εύεπηρέα-)στοι - 19 ων; brev 19 είναι - νύμφη] 52, 1 ούτω - 19 ών om PSÄ 3 πρός τό] ώστε C® 4 έστι δε τοιούτον om C 5 και - μητρός om C αύτόν om C 6 τών om C αύτόν om C 7 όφθαλμόν - 9 δυνάμει] όφθαλμόν λέγει την θεωρητικήν δύναμιν ήν ούκ εις δέον άλλ' εις ταπεινά κατεχρήσατο και θείου ύψους άνάξια ήν (scribens ήν) C 7 θεωρητικήν] τήν θεωρητικήν β (cf C ad 7-9) έσχηκότα λέγει post τόν coll β (cf C ad 7-9) 8 ante ταπεινά add τά R 10 έκκόπτει R νοημάτων C 11 φαράγγων om C δυνάμεσι προσγειοτέραις om C 12 τά om C 14 ίνα om VR® 15 άετών] άρετών VR προέλθωσι post νηδύος coll C « του om C 16 πάλιν] πάλαι R 16 ώδΐνος o m C 16 έμόρφωσαν ante έκ coll C 19 είναι - νύμφη] έαυτήν φησι PSÄ λέγει έαυτήν] αυτήν λέγει R ή] ή β γάρ om PSÄ

56

XIX

7

8

«238

6

Nilus Ancyranus

ζομέναις | φαιδρώς έν έκατέροις κεκοσμημένη καν λάμπουσα κρίνον έστίν ή ότι κρίνειν μέλλει τάς τοιαύτας ψυχάς έν τω μέλλοντι έκ συγκρίσεως των ιδίων κατορθωμάτων ουδέν έχουσα έν τή φύσει πλέον έκείνων (ώς Νινευΐται καί βασίλισσα νότου κατακρίνει τήν άπιστον γενεάν). 6 Πλήν τάχα άφ' ού γεγένηται ώς κρίνον αύτη έν ταΐς κοιλάσιν πρότερον ούδενός έν αύταΐς φυομένου ήρξαντο καρποφορεΐν ζηλώσασαι τό εύπρεπές του άνθους αύτής σπέρματα δεξάμεναι παρά τοϋ έξελθόντος σπεΐραι σπορέως καί παραδεξάμεναι τον λόγο ν ούχ ώς πέτρα προς ολίγον γανουμένη τοις λόγοις ούδ' ώς άκάνθας έχουσα γη, ων τή φυή συμπνίγεται ό σπόρος, ούδ' ώς όδός έπιπολαίως δεξάμεναι τον λόγον, ώς είναι πρόχειρον τοις πατεΐν έθέλουσιν άνθρώποις ή τοις διαρπάζειν έπιχειροϋσι πετεινοΐς, άλλ' ώς πίων καί άγαθή γη πολυπλασιάζουσα τον σπόρον ώς τον προφήτην αίνισσόμενον τήν τούτων καρποφορίαν ειπείν »καί αί κοιλάδες πληθυνοΰσι σΐτον«. 7 καί ότι λογικαί είσιν αί κοιλάδες, τό έπιφερόμενον δηλοΐ - φησί γάρ· »κεκράξονται καί γάρ ύμνήσουσιν«. 8 I [40] Καί »άνθος τοϋ πεδίου« είναι λέγεται τάχα των μέν κοιλάδων σημαινουσών καί διά τό ταπεινόν καί άγεώργητον καί

2 κρίνειν: de etymologia κ ρ ί ν ο ν - κρίνειν cf Suda, s.v. κρίνον (ed. Adler IJI 2429, ρ 189, 9): άπό της διακρίσεως 4 sq cf Matth 12,41sq; Luc 11,3 lsq 8 σ π έ ρ μ α τ α - 15 σ π ό ρ ο ν cf Marc 4,1-12; Matth 13,3-23; Luc 8,4-10 16Ps64,14b 17/18 Ps 64,14c 19Cant2,la 19 λέγεται cf Philon Carp, In Cant, MPG 40, 60 B5 sq: έ α υ τ ή ν ά ν θ ο ς λέγει (sc. ή νύμφη); Greg Nyss, In Cant Or 4, Langerbeck (GNO VI) 113,5: ή ν ύ μ φ η περί ε α υ τ ή ς ... λέγουσα; aliter autem Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 177, 25-29: Haec (= Cant 2 , l a b ) ille (= Christus) ... de semetipso ad ... sodales suos loqui videtur. Sed secundum propositae expositionis ordinem Christus haec de ecclesia loqui intelligendus est et ipse dicere se esse „florem campi et lilium convallium"; Originem sequitur Appon, In Cant III 26, Vregille-Neyrand (CC SL 19), 75, 426-429: Saluator ... flos ... probatur. 20 - 57, 1 cfOrig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 177, 30 - 178, 1: „convalles" ... inculta indicant loca. Possumus ergo ... intelligere ... „convallem" ... saxosum et incultum gentium locum

VR C ( o m 5 κ α τ α κ ρ ί ν ε ι - γ ε ν ε ά ν ; 17 ε ί σ ι ν - δ η λ ο ΐ ) 6 P S itlco"

1576 sq

( o m i t t u n t 6 Π λ η ν - 19 K a i )

2 κ ρ ί ν ο ν έστίν om PSJB μέλλει] μέλλων R 4 νότου ante β α σ ί λ ι σ σ α coll C « 5 κατακρίνει - γενεάν om C 6 Π λ ή ν - 19 Και om PSjfl 8 ζ η λ ώ σ α σ α ι ] θ α υ μ ά σ α σ α ι V; φύσασαι R 9 ε ξ ε λ θ ό ν τ ο ς - σπορέως] καλώς σπορέως έ ξ ε λ θ ό ν τ α ς R παρεδέξαντο VR« 9/10 τον λ ό γ ο ν ο π ^ 10πέτpoςR γ α ν ν υ μ έ ν η C" « 11 γη om VR 11 φυή] φυήσει R ώς] ών V™' C 12 δεξαμένη VR® 13 π α θ ε ϊ ν R άνθρώποις post δ ι α ρ π ά ζ ε ι ν coll C έπιχειροϋσι om C 14 ante πετεινοΐς add καί C 15 τήν τούτων κ α ρ π ο φ ο ρ ί α ν om C 16 ειπείν] λέγει ν C® καί 2 cm] οτι γάρ C « 17 είσιν δηλοΐ o m C φησί γάρ] om R; έπήγαγεν C 18γάροη^® 19 post ά ν θ ο ς add δέ V P S « (cf ad 6-19) είναι post ά ν θ ο ς coll R μέν post τ ά χ α coll PS/B

s

ι®

>s



In Cant 2 , l a b - XIX 6 - 1 4

57

δια τό πληθυντικώς όνομάζεσθαι τά έκ βάθους ασεβείας εις έπίγνωσιν έλθόντα έθνη, τοΰ δέ πεδίου τόν Ισραήλ διά τό έξωμαλίσθαι προς έπιτηδειότητα γεωργίας τοις προφητικοΐς καί νομικοΐς παιδεύμασιν. 5 9 Καλώς δέ καί τούτων ούχί καρπός, άλλ' άνθος είναι λέγει. 10 ούπω γαρ τό τοΰ σταυρού τήν γήν άνατέμνει άροτρον δπερ έπέθηκεν τοις άποστόλοις ώς βουσίν ό κύριος ζυγάδην έπί τήν γεωργίαν άποστείλας αύτούς, ούδέπω αίματι πεπότιστο τω δεσποτικφ . 11 διό άκαρπος ήν καί στείρα εν μόνον άνθος έν ολω ι° άνθήσασα τω πεδίω τόν Χριστόν, περί ού γέγραπταν »άνθος έκ της ρίζης άναβήσεται«. 12 οτε ούν έπάγη τό τοΰ σταυρού ξύλον καί έδέξατο τόν άνθρωπον τόν κυριακόν καί ένύγη τή λόγχη ή πλευρά καί έσταξεν άπ' αύτής έπί τήν γην τό τίμιον αιμα, τότε ή γη έβλάστησε καί δικαιοσύνη έκ της γης | άνέτειλεν, ώς τούς 15 νοήσαντας τό του ψαλμωδού ειπείν τότε- »έν ταϊς σταγόσιν αύτής εύφρανθήσεται ανατέλλουσα«, »αύτής« ειπών καί τίνος ού δηλώσας. 13 προειπών γάρ' »τούς αύλακας αύτής μέθυσον, πλήθυνον τά γενήματα αύτής« επιφέρει' »έν ταΐς σταγόσιν αύτής εύφρανθήσεται άνατέλλουσα« τω άπαρεμφάτω 20 τήν πλευράν νοεϊν καταλιπών. 14 τούτο σημαίνεται καί έκ τοΰ

1 sq cf Act 15,14-19 2 - 4 cf Is 40,3-4; cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 177, 29-32: „Campus" planities terrae dicitur, cui cultura adhibetur et excolitur ab agricolis ... . Possumus ergo „campum" ilium intelligere populum, qui per prophetas colebatur et legem 5 cf Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 178, 1-4: Sponsus ergo hic in illo populo (sc. Israel) „flos" fiiit, sed quoniam neminem „ad perfectum adduxit lex", idcirco ibi Verbum Dei non potuit a „flore" proficere et ad perfectionem fructuum pervenire 6 - 9 sim. infra 188, 8-11 7 sq cf Marc 6,7; Luc 10,1 10 Χριστόν cf Orig, Horn in Cant, Baehrens (GCS 33), 49,24: sponsus loquitur: „ego flos campi"; Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 177, 28 sqq; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 85 C2 10 sq Is 11,1b 1 2 s q c f J o h 19,34; de κ υ ρ ι α κ ό ν ά ν θ ρ ω π ο ν cf supra ad 32, 12 13 τίμιον α ί μ α c f I P e t r 1,19 15sqPs64,Ilc 17 sq Ps 64,1 la.b 18 sq Ps 64,11c 20 - 5 8 , 2 cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 88 A2-3; Philon Carp, In Cant, MPG 40, 60 B6-8

VR C (om 20 τούτο - τοΰ; brev 11 οτε - 13 αίμα; 13 τότε - 15 τότε; 15 έν - 20 καταλιπών) & PS mco1 1577 (omittunt 9 εν - 20 τοΰ) 1 εύσεβείας R 2 τόν] τοΰ Λ 5 τούτων: fort in τούτου corrigendum λέγεται PSJB 6 ούπω] ούτω R άνέτεμεν C® 6 όπερ - 8 α ύ τ ο ύ ς ] δ τοις ά π ο σ τ ό λ ο ι ς ώσπερ β ο υ σ ί ν έ π έ θ η κ ε ν ζ υ γ ά δ η ν ά π ο σ τ ε ί λ α ς έπί τήν γεωργίαν C 7 έπέθηκεν] έ θ η κ ε ν VR; post β ο υ σ ί ν coll ® (cf 6-8) τοις ά π ο σ τ ό λ ο ι ς post β ο υ σ ί ν coll VR 8 άποστείλας post 7 ζ υ γ ά δ η ν coll β (cf 6-8) ούδέπω] ούδέ τω VR τω om CPSÄ 9 ή γη coniecit Lemke 9 έν - 58, 4 δ η λ ο ΰ ν om PS/B 9 έν om C 10 ά ν θ ή σ α σ α post 9 ά ν θ ο ς coll R 11 ότε - 13 α ί μ α ] δτε γάρ τω έ ν α π ο σ τ ά ξ α ν τ ι τιμίω ή γη κατέστακται αίματι C 12 τόν 1 - κ υ ρ ι α κ ό ν ] τόν κυριακόν άνθρωπον R« 13 έπί τήν γην om R 13 τότε - 15 τότε] τότε έβλάστησεν τούς α ύ λ α κ α ς μ ε θ υ σ θ ε ΐ σ α C 14 ante άνέτειλεν add τότε R® 15 έν - 20 κ α τ α λ ι π ώ ν ] καί έν ταϊς σ τ α γ ό σ ι ν ε ύ φ ρ α ν θ ε ϊ σ α α ύ τ ή ς τίνος της π λ ε υ ρ ά ς C 18 μ έ θ υ σ ο ν ] μ ε θ ύ ω ν 6 γ ε ν ν ή μ α τ α β (corr contra VR LXX sequens Ms Ogden 30) 20τοϋτο - 58, 2 ' Ιορδάνου om C

9+10

11

'2 «ΜΟ 13 η

58

Nilus Ancyranus

»εύφράνθητι έρημος διψώσα« »και άνθείτω ώς κρίνον καν έξανθήσει« »τά έρημα του Ίορδάνου«, »ότι ή δόξα τοϋ Λιβάνου έδόθη αύτη και ή τιμή τοΰ Καρμήλου«· τήν γαρ των έθνών κλήσιν και τιμήν έοικε ταΰτα δηλοΰν. 2,2a' Ως κρίνο ν ένμέσω 2b ούτως ή πλησίον μου

άκανθών, άνά μέσον

των

θυγατέρων.

V|V 2 RCPS«e LXX 3Patr, In Cant, MPG 122, 572 A8 sq 2,2a ante άκανθών add των RCV 2 « 3Patr (de Nili lectione cf infra ρ 59, 2; 60, 8; 61,4/5 necnon De monast exerc, MPG 79, 800 D6) 2,2b ή πλησίον] άδελφή Vi V2

έν μέσω V2 ; 3Patr

θυγατέρων μου C

58,5 Αύτη - 60,15 Χριστού Nilo attribuunt VR0 58,5 Αύτη - 60,6 μεταβαλούσας Nilo attribuit C, sed deest nota attributionis 58,5 Αΰτη - 10 ιδιότητας + 59,3 και - 6 χρείαν + 59,9 άταλαίπωρον - 10 φροντίδα + 59,16 άκάνθαις - 17 ήσχοληκέναι (έσχηκέναι) + 60,2 ώστε (και / καίτοι) - 5 ταύτας Nilo attribuunt PS, Gregorio Nyss. attribuit fll (sequens cod. Vaf. 1442 atque per errorem affirmans haec in operibus Nili non inveniri) 58,12 όθεν- 60,2 τελεσφοροΰσιν 3Patr (quorum unus est Nilus) attribuitur [de omissionibus cf. indicem testium vel app. cht.]

XX 1 2

β242 3 4

XX 1 [41] Αύτη τοϋ νυμφίου έστιν ή φωνή μαρτυρούσα τή νύμφη πλέον ων εαυτή προσεμαρτύρησεν. 2 επειδή γαρ εαυτή ν μέν είπε κρίνον, τας δέ λοιπάς ψυχάς κοιλάδας, ή | μετριοφρονοΰσα ή και άγνοήσασα ού πάνυ τι στοχαζομένην τής αληθείας τήν σύγκρισιν έποιήσατο. 3 αύτός ό μάλλον είδώς των συγκρινομένων καταστάσεων τάς ιδιότητας οίκείαν τοις ύποκειμένοις προσώποις τήν ψήφον ορίζει τοις έπικρινομένοις τρόποις άρμοζούσας τιθεϊς τάς προσηγορίας. 4 ® 14 Τούτο γάρ και αύτοΐς έκείνοις και τοις άσπιζομένοις παρέχει τό άκίνδυνον, πόρρωθεν τάς εφόδους φυλασσομένοις νήψει διηνεκεΐ και ού θορυβουμένοις άθρόςι των έχθρων προσβολή. 15 έγρηγορόσι μέν γάρ και καθωπλισμένοις ταχεία μεν και εύκολος ή έπέξοδος κατά των έπιθεμένων λαθραίως, νηφαλέος δέ ή μάχη is καί ή νίκη πολλάκις άναίμακτος καθεύδουσι μέντοι και άποθεμένοις τά όπλα άργόν μέν διά τον φθάσαντα καιρόν τό έκθορεϊν, βραδύ δέ τό άποθέσθαι την έκ τοϋ ύπνου νώθειαν. 16 άπορον δέ τό πρακτέον διά τό άσκεπτον ώς φθάσαι παθεΐν πριν έπίνοιαν

3 διά - 4 καρδίςι cf Ps 10,2c necnon Greg Nyss, In Cant Or 6, Langerbeck (GNO VI) 192, 9-12; 6 sq Ps 90,5; ad άπό φόβου νυκτερινοϋ cf Orig, Hexapla, Field II 416: άπό θάμβους έν νυξί Ο' (= LXX), άπό φόβου νυκτερινού Ε' (= columna quinta Hexaplorum) 11 τοις άσπιζομένοις sc. militibus

VR (R om 5 ύφορώμενοι - 6 νυκτερινού) C (lacuna ab 105, 4 -κρατείας usque ad 16 καθεύ-; om 17 δια - καιρόν) £ PSfflco>1629 (omittunt 4 τούς - καρδίςι; 5 καί - 19 έπίνοιαν) 105, 4 -κρατείας (quae est pars posterior verbi έγκρατείας) - 16 καθεύ- (quae est pars prior verbi καθεΰδουσιν): lacuna afficitur C 1 ante μηρόν add τόν PSÄ 2 φανηρούς] φοβερούς R 2 τοις έλεγχοις om R; έλέγχοις post 2 άληθείας coll PSÄ 3 δεδοικότες om R post διά add τό R 4 τοξεύοντας PSÄ 4 τούς - καρδίςι om PSÄ 5 ύφορώμενοι - 6 νυκτερινού om R 5 και - 111,21 ψυχή ν om PSJB 10 ante είωθότων add των R 11 Τούτο - 12 άκίνδυνον] textus decurtatus est 12 τάς] τούς R 14 καϊ 1 om R 15 νηφαλέος VR [scribentes νηφάλαιος; testes VR sequi voluisse videtur ® scribens νηφάλεος, sed vetat LSJ s.v., nisi putes legem, quam dicunt, congruentiae hie neglectam esse (de quo cf supra ad 38, 2/3); νηφαλέος ergo aut adiectivum feminini generis exitum proprium non adhibens habendum est (quod negant lexica) aut (quod maluit Ringshausen) in νηφάλιος mutandum est, quia adiectivum νηφάλιος in genere feminino eisdem formis utitur, quibus in masculino] 16 μέντοι] δέ C 17 διά - καιρόν om C 18 άποθέσθαι] άπολεσθαι (scribens άπωλ-) R έκ om C

In Cant 3,7a-8d - XXXV 13-22

5

ίο

is

20

111

της αμύνης λαβείν. 17 δια τούτο έν ταΐς πολεμικαϊς παρατάξεσνν έκαστη παρεμβολή πολλής τής φυσικής επιμελείας και καθεύδουσι και άριστοποιουμένοις. 18 ού γαρ άρδην πάσιν έφεΐται τοΰτο ποιεΐν, άλλ' είσί διαδοχαί τής άναπαύσεως άλλοτε άλλων παρεχόντων τοις άνιεμένοις τό άμέριμνον και τάς των έναντίων κωλυόντων ή μηνυόντων έφόδους. 19 Ούκ άκαιρον δέ νυν ειπείν και περί τοΰ Μεμφιβάαλ, οτι και των αιρετικών φέρει σύμβολον ήμελημένην έχων την φυλακήν έπειδή γυναίκα θυρωρόν έχων άναγέγραπται ούτος και πυρούς καθαιρούσαν. 20 τής γαρ έκκλησίας »άπό | δυνατών Ισραήλ« κατεχόντων ρομφαίας φυλασσόμενης έν πολλή άσφαλείςι έστί τό ποίμνιον, των δέ αιρετικών άνάγκη τά συστήματα ρςχ,δίως έπιβουλεύεσθαι των έγκεχειρισμένων τήν έπιμέλειαν αύτών δια μέν τό προς τούς πόνους εΰένδοτον γυναικιζομένων, διά δέ τό περί τάς ήδονάς έπιμελές σιτοπόνων μάλλον ή προαγωνιστών τάξιν επεχόντων. 21 κάκεΐ γάρ »ή θυρωρός έκάθαιρε πυρούς και ένύσταξεν«. 22 "Υπνος δέ ψυχής ή τών σωματικών άσχολία και μάλιστα όταν ή φροντίς ύπερβαίνουσα τήν χρείαν ματαίαν έλέγχη τήν άσχολίαν κατααρθάνειν ώσπερ ποιούσα τήν έπί ταύτα φερομένην και καθελκομένην ψυχήν.

7 - 17 cf II Reg 4,5 sq (ubi autem Μεμφιβοσθε praebet LXX pro Μεμφιβάαλ) necnon Nil, De monast exerc XVI, MPG 79, 737 Dl 3 - 740 B11 (sed non concinunt enarrationes) 10 Cant 3,7c 11 cf Cant 3,8a 16 sq II Reg 4,6 (sed add τοϋ οίκου post θυρωρός) 18 "Υπνος - 21 ψυχήν cf e.g. supra 59, 3 - 60, 1; 68, 8 sq; 95, 17 - 96, 3

VR«

C (om 5 και - 21 ψυχήν; brev 1 πολεμικαΐς - 2 επιμελείας) 1 πολεμικαϊς - 2 έπιμελείας] παρεμβολαΐς. πολλή άμφοτέροις τής φυλακής ή επιμέλεια C 3 άρδην] άδην VR (V scribens άδην, R autem άδειν) 3 πάσιν post γάρ coli C« 3/4 post έφείται add τοϋ R 4 τοΰτο post ποιεΐν coll R άναπαύσεως] άνέσεως C « 5 άνειμένοις VR« 5 και - 21 ψυχήν om C 7 και 1 om R και 2 om V« 14 εύένδοτον] άνένδοτον R 20 καταδαρθάνειν] καταλανθάνειν V; κατά γάρ θάνειν R; καταθανεΐν (sequens Ms Ogden 30) «(sed cf supra ρ 27», nota 93,6)

17 is

19 2 β3 4,

21 22

112

Nilus Ancyranus

3,9a Φορεΐονέποίησενέαυτώ όβασιλεύςΣαλωμών 9b άπό ξύλων τοΰ Λιβάνου. 3,1 Oa Στύλους αύτοϋ έποίησεν άργύριον 10b και άνάκλιτον αύτοΰχρύσεον, 10c έπίβασις αύτοΰ πορφύρα, 10d εντός αύτοΰ λιθόστρωτον, 10e άγάπην άπό θυγατέρων Ιερουσαλήμ. V|RCPS«®LXX 3,9a έαυτώ] αύτω Ρ 3,10b ante ά ν ά κ λ ι τ ο ν add τό V i « χρύσεον] χρυσίον V|CPS4Me 3,10c έπίβασις] έπίβασιν Vi β ; έπιβάσεις R πορφύρα] πορφύραν Vi«; πορφυροί R; πορφυρά LXX, (de Nili lectione cf 115, 10) 3,10e Ι ε ρ ο υ σ α λ ή μ ] 'Ισραήλ ViC®

112,1 Τό -117,3 ύμϊν Nilo attribuunt VR* 112,1 Τό -116,18 γάλα (reliqua propter lacunam non leguntur) Nilo attribuit C, sed deest nota attributionis 112,1 To-116,2 σημαίνει Nilo attribuunt Pßt 112,1 To - 113,8 κηρύγματος Nilo attribuit S 113,9 Kai -116,2 σημαίνει deest nota attributionis in S [de omissionibus cf. indicem testium vel app. crit.]

XXXVI 1 [ · « ] I [73] Τό φορεΐον σκεϋός έστι θρόνφ παραπλήσιο ν δεχόμενο ν τον καθεζόμενον. 2 τούτο δέ τάχα ό Παΰλος, περί ού αύτός ό άληθινός Σαλωμών προς τόν Ά ν α ν ί α ν φ η σ ί ν »πορεύου ότι σκεϋος έκλογης μοί έστιν ούτος τοΰ βαστάσαι τό ονομά μου«. 3 τό δέ βαστάζον σκεΰος ή θρόνος έστΐν ή φορεΐον.

2 - 5 cf Greg Nyss, In Cant Or 7, Langerbeck (GNO VI) 207, 9-13: ό γάρ κατά τόν άγιο ν Παϋλον μηκέτι αύτός ζών ά λ λ ά ζώντα έχων έν έαυτώ τόν Χριστόν ... ούτος κυρίως φορεΐον λέγεται τε και γίνεται τού έν αύτω φερομένου καί ύπ' αύτοϋ βασταζομένου; cf etiam Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 124 B11-C3 3 - 5 Act 9,15 (sed μοι post έστιν) 3 ό ά λ η θ ι ν ό ς Σαλωμών: de vero Salomone cf infra 207, 3 testimoniaque eo allata

VR0 C (brev 2 περί - 5 φορεΐον omnino omittens 2 περί - 3/4 πορεύου; 5 τό φορεΐον) PSifl00' 1632 (omittunt 2 περί - 4 οτι; 4 ούτος - 5 φορεΐον) 1 lacuna suspicanda est, quia non elucet, quis loquatur; praeterea deest interpretatio Cantici 3,9a βασιλεύς Σαλωμών (cf autem 3 ά λ η θ ι ν ό ς Σ.) 1 σκεϋος post έστι coll PS έστι om Λ θρόνω post 1/2 π α ρ α π λ ή σ ι ο ν coll R 2 καθεζόμενον] καθήμενον V 2 περί - 113, 1 καλεί] έστιν σκεϋος ών έκλογης τό θείον βαστάζων όνομα, θ ρ ό ν ο ν γάρ α ύ τ ό ν ώνόμασεν C 2 περί - 5 φορεΐον] έστι τό σκεϋος της έκλογης PSÄ 5 μου] σου V

In Cant 3,9a-10e - XXXVI 1-8

113

4 καΐ γαρ θρόνον αυτόν άλλαχοΰ καλεί ή σοφία λέγουσα* ,,παρήμην ήνίκα »άφώριζε τον έαυτοϋ θρόνον έπ' άνεμων«", και δτι ούτός έστιν ό άφορισθεΐς θρόνος, αύτός φησιν »οτε δε εύδόκησεν ό θεός ό άφορίσας με έκ κοιλίας μητρός μου«, »άποκαλύψαι 5 τόν υίόν αύτοϋ έν έμοί«. 5 »έπ' άνεμων« δέ άφωρίσθη ούτος διά τό πλήθος των πειρασμών και των περιστάσεων και διά τό φέρεσθαι διά παντός και άποφέρεσθαι ή καί διά τό κούφοις ποσΐ περιδραμεϊν την οϊκουμένην τή σπουδή τοΰ κηρύγματος. 6 Kai φορεΐον ούν έστιν ό Παύλος τόν μέν νούν έχων άνάκλιίο τον χρύσεον εφ' ού άναπαύεται ό νυμφίος, τόν δέ λόγον στύλους άργυρίους (τω γάρ άποστολικφ λόγφ στηρίζεται τό κήρυγμα τό έκκλησιαστικόν). 7 στύλοι ούν οί λόγοι διά τό έδραΐον και άμετάθετον, άργύριον δέ διά τό δόκιμον και άνεπίληπτον τού άποστό|λου έλέχθησαν. 8 διό και τοις σαλεύειν αύτούς βουλομένοις is έλεγεν »άλλά και έάν ήμεϊς ή άγγελος έξ ούρανού εύαγγελίζεται ύμϊν παρ' ό παρελάβετε άνάθεμα έστω« τό πάγιον τω κηρύγματι πραγματευόμενος. [**·]

1 sq παρήμην ήνίκα cf Prov 8,27a 2 Prov 8,27b 3 sq Gal 1,15a (cf Is 49,1) 4 sq Gal 1,16a 5 Prov 8,27b 1 5 s q c f G a l 1,8 sq (sed εύαγγελίζηται necnon εύηγγελισάμεθα ύμϊν vice παρελάβετε)

VR« C (om 1 καί - καλεί; 3 οτε - 4 θεός; 10 έφ' - νυμφίος; 13 καί - 15 άλλά; brev 4 έκ - 5 έμοί; 6 φέρεσθαι - 7 άποφέρεσθαι; 15 έάν - 17 πραγματευόμενος) Ρ (om 2 καί - 5 έμοί; 14 έλέχθησαν - 17 πραγματευόμενος) Sülco1 l632(omittunt 2 καί - 5 έμοί; 6 φέρεσθαι - 7 τό; 14 έλέχθησαν - 17 πραγματευόμενος) 112, 2 περί - 1 καλεί] έστιν σκεύος ών έκλογης τό θείον βαστάζων όνομα, θρόνον γάρ αύτόν ώνόμασεν C 1 άλλαχοΰ] post καλεϊ coll R; post λέγουσα coll PSA 1/2 παρήμην] συμπαρήμην PSA (ex LXX); παρείμην VR® 2 καί - 5 έμοί om PSA 2 καί δτι] δτι δέ C 3 ό - θρόνος om C 3 δτε - 4 θεός om C 4 έκ - 5 έμοί] τοΰ βαστάζειν τό όνομα αύτοϋ C 5 ούτος om CPSA 6 καί των περιστάσεων om C post περιστάσεων add ή SA 6 φέρεσθαι - 7 άποφέρεσθαι] πανταχού περιφέρεσθαι C 6 φέρεσθαι - 7 τό om SA 7 διά 2 om Ρ κούφοις ποσί] κούφως C 7/8 περιδραμείν post 8 οϊκουμένην coll C® 9 Καί om PSA post φορεΐον add μέν R ούν έστιν om C ό Παύλος] ό αυτός C; ούτος PSA 10 χρύσεον] huius verbi deest explicatio, quamquam de argento disseritur ( cf 13 sq); fort lacuna est suspicanda 10 έφ' - νυμφίος om C έφ']άφ'R 11 άργυρίους] άργυρίου CPSA 11 κήρυγμα] καύχημα R® 11/12 το έκκλησιαστικόν om C 12/13 καί άμετάθετον om C 13 άργύριον] άργυρίου C δέ om C 13 καί - 15 άλλά om C 14 έλέχθησαν - 17 πραγματευόμενος om PSA 14 σαλεϋσαι R αυτούς] αύτοΐς R 15 καί έάν] κάν RC 15 ήμεΐς - 17 πραγματευόμενος] γάρ άγγελος φησί εύαγγελίζεται παρ' δ παρελάβετε άνάθεμα έστω C 16 πάγιον] πανάγιο ν R 17 lacuna suspicanda est, quia deest testimonium Scripturae sacrae ad 13 δόκιμον καί άνεπίληπτον

5

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Nilus Ancyranus

9

Και ή »έπίβασις« δέ έν τούτφ έστί »πορφύρα«. 10 οί γάρ διά των τούτου λόγων όδεύοντες εις βασιλείαν φθάνουσνν άνθρωποι των ούρανών τω άξιώματι έπιβαίνοντες ώς πορφύρςι και λέγοντες μετά τοΰ Παύλου* »ημών δέ τό πολίτευμα έν ούρανοϊς ύπάρχει«. 11 [74] Και τό »εντός αύτοϋ λιθόστρωτον« ή τιμία των άρετών και όμαλή έν άπορρήτφ διάθεσις, άς όταν μέν θεμέλιος έστιν ό Χριστός ώς λίθους τιμίους τούτω έποικοδομεΐ, δταν δέ »βασιλεύς«, τω τοΰ φορείου έδάφει έμψηφολογεΐ ποικίλην τε καί εύανθεστάτην τοις βασιλικοΐς ποσί κατασκευάζων την έπίβασιν και τοις πολιτευομένοις κατά τήν άποστολικήν παράδοσιν εύμαρή καί λείαν τήν προκοπήν έργαζόμενος τοΰ λιθοστρώτου τό I εύκολον της πορείας δηλούντος καί λεωφόρον ή τάχα καί τό άνεπίφαντον καί άτράγωδον. 12 ώς γάρ ό χους τό ίχνος δεχόμενος σεσημασμένον φυλάσσει τούτο, ό δέ λίθος άτύπωτον ποιεί τήν πορείαν ού δεικνύς σημεΐον τοΰ όδεύσαντος, ούτω τοΰ έναρέτου τήν πολιτείαν κεκρυμμένην είναι βούλεται καί λαθραίαν ού πρός έπίδειξιν γινομένην, άλλά συνειδήσει τοΰ ποιοΰντος μαρτυρουμένην. 13 όθεν καί τό έντός ειπε λιθόστρωτον τό άδημοσίευτον δηλώσαι θελήσας της άρετής. 14 καί γάρ έστιν οίκουρός, ού σοβάς τις καί τριοδΐτις, λαθραίας άγαπώσα

1 Cant 3,10c 1 - 3 cf 3Patr cat in Cant, MPG 122, 605 D2: Έπίβασις ... δηλονότι βασιλεία θεοϋ 4 Phil 3,20 (sed γάρ vice δέ) 5 Cant 3,1 Od 5 sq per ellipsim dictum est (adde έστιν post λιθόστρωτον) 6 sq θεμέλιος κτλ. cf I Cor 3,11 sq 7/8 βασιλεύς Cant 3,9a 8 έμψηφολογεΐ: fort spectat auctor ad lectionem Quintae; cf Orig, Hexapla, Field II 416: έντός αύτοΰ λιθόστρωτον Ο' (= LXX); τό μέσον αύτοϋ έμψηφολόγησεν Ε' (= Quinta). 16 βούλεται κτλ. sim. cf 34, 6-9 et saepius

VR C (om 2 άνθρωποι - 5 Καί; 15 ού - όδεΰσαντος) 6 PS fflco" 1632 sq (omittunt 11 τοΰ - 12 λεωφόρον; 13 ώς - 15 ούτω; 16 καί - 18 μαρτυρουμένην; 19 καί - 20 άγαπώσα) 1 έν om C P S « τούτφ] τούτων SÄ έστί om C 2 τούτου (τουτ' = τούτου V)] τοιούτων R εις om C φθάνουσιν] εύρίσκουσιν C 2 άνθρωποι - 5 Καί om C 2/3 άνθρωποι των om PSjfl 4 τοΰ om R ούρανω PS/B 5 Και τό - 9 έπίβασιν] textus decurtatus esse videtur 5 αύτοϋ om C 6 όμαλή] καλή Ä άς om VR 7 τιμίους τούτω om C 7 post δέ add ό R 7/8 βασιλεύς] βάσις PSüt 8 ψηφολογή HI τε] δέ R; om CPSffl« 9 κατασκευάζει Sjtl τήν om C 11 τοϋ - 12 λεωφόρον om PSJB 12 δηλούντος om R καί 2 om RC 13 καί άτράγωδον om C post άτράγωδον add δηλοΐ PSfll 13 ώς - 15 οΰτω om PSÄ 15 ού - όδεύσαντος om C 15/16 τοΰ έναρέτου τήν] τήν γάρ τοϋ έναρέτου PSÄ 16 κεκρυμμένην] κρυφαίαν PSÄ καί om R 16 καί - 18 μαρτυρουμένην om PSÄ 18 τό έντός] διά τοϋ έντός PSÄ είπε] ειπείν PSiH 18/19 λιθόστρωτον om PSÄ 19 δηλώσαι θελήσας] θηλήσας VR; έδήλωσε PSiH της άρετής] είναι τήν άρετήν VR 19 καί - 115, 3 κατήγορον om PSÄ 20 σοβάς τις] σοβαρός τις V; σοβαρότης R

115

In Cant 3,9a-lOe - XXXVI 9-19

καί γνησίας περιπλοκάς, ούκ αιθρίας και δημώδεις κατά τάς των εταίρων ομιλίας ού μόνον τάς όψεις των άνθρώπων, άλλά καί αύτόν έχουσας τόν ήλιον της άσχημοσύνης κατήγορον. 15 [75] Και άγάπην δέ συγκατασκευάσθαι φησίν τή s του φορείου κατασκευή. 16 άμα μεν της λέξεως άπάγων τους έντυγχάνοντας, άμα δέ και τό όν άληθώς σημαίνων και δείκνυσιν ό Παΰλος, ότι αύτη έστίν ή συνέχουσα την τοϋ φορείου κατασκευήν καί ότι ούτε στύλων των σημαινόντων τόν λόγον ούτε άνακλίτου χρυσέου τοϋ δηλούντος | τήν γνώσιν ούτε πολιτείας ούτε ίο ποικίλων άρετών, άς ή πορφύρα καί τό λιθόστρωτον είκονίζουσιν, όφελος μή τής άγάπης συνδεούσης τήν τούτων συνάφειαν. 17 φησίν που καλώς· »κάν έχω προφητείαν καί είδώ τά μυστήρια πάντα κάν έχω πάσαν τήν πίστιν ώστε όρη μεθιστάνειν, is κάν ψωμίσω πάντα τά ύπάρχοντά μου κάν παραδώ τό σώμά μου ίνα καυθήσωμαι, άγάπην δέ μή έχω, ούδέν ωφελούμαι« διά μέν τών είρημένων τήν τοΰ φορείου κατασκευήν ειπών, διά δέ τής άγάπης τήν προς τά γινόμενα διάθεσιν δηλώσας. 18 ούδέν γάρ διαθέσεως άνευ γνησίως πέφυκε γίνεσθαι τής προαιρέσεως άπο20 διακειμένης καί τό πρασσόμενον ποιούσης έωλον τή άποστροφή καθάπερ νόθον γέννημα {ούκ έκ νομίμου σποράς} πάθους όρμή, ούχί δέ γνώμης όρθής κρίσει γενόμενον. 19 [76] »'Από ξύλων δέ τοΰ Λιβάνου« έστί τό φορεΐον, έκ τών

1 2 - 1 6 I Cor 13,2 sq (ubi autem quater καί έάν vice κάν μεθιστάνειν et καυχήσομαι vice καυθήσομαι)

necnon μεθιστάναι

vice

VR (R om 18 γάρ - 19 προαιρέσεως) C [om 19 τής - 22 γενόμενον; coartat (ne dicam omittit) 12 φησίν - 16 ώφελοΰμαι] 6 PS fHco1 1633 [omittunt 1 και - 3 κατήγορον; coartant 5 άμα - 22 γενόμενον (in eo 5 άμα - 10/11 είκονίζουσιν et 12 φησίν - 22 γενόμενον omnino fere omittentes)] 114, 19 καί - 3 κατήγορον om PSÄ 1 τών om VR 2 εταίρων (cf supra 26, 10-13)] έταιρών C; εταίρας VR (R scribens ετέρας, cf 26, 10; 27, 3 necnon lemma 1,7c) 4 Καί άγάπην - 22 γενόμενον: deest explicatio Cantici 3,10e θυγατέρων 'Ιερουσαλήμ 4 δέ om R 5 άμα μέν - 22 γενόμενον] χωρίς γάρ ταύτης ούδέν τών λοιπών άρετών όφελος PSÄ 5 άπάγων] ύπάγων R 6 όν άληθώς] άληθές C 9 τοϋ om C 12 φησίν - 16 καυθήσωμαι] κατάλογον γάρ άρετών ποιησάμενος C 13 sq ex NT 14 μεθιστάναι β (cum NT) 15 μου] μοι ν β 16 άγάπην δέ] τή ν άγάπην C; τήν άγάπην δέ β έχω] έχων C ώφελοΰμαι] είναι άπεφήνατο C 16 post ωφελούμαι add κάν V*R; add καί V«"e 18 γενόμενα VR 18 γάρ - 19 προαιρέσεως om R 19 τής - 22 γενόμενον om C 19/20 άποδιακειμένης] διακειμένης R 21 ούκ - σπρορας exclusum, quia redundanter dictum [earn esse glossam (ad 21 νόθον) verisimile est]

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19

116 XXXVI20

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21

22

23 24

Nilus Ancyranus

κατά σάρκα συγγενών αύτοϋ Ισραηλιτών. 20 τούτους γάρ ο Λιβανος σημαίνει, ώς ό Ιεζεκιήλ αίνιγματωδώς τούς αίχμαλωτισθέντας ύπό τοϋ Ναβουχοδονοσόρ δηλοΐ διά τοϋ εις τόν Λίβανον μεγάλου και μεγαλοπτερύγου πολυωνύχου τε και μακροϋ τη έκτάσει είσελθόντος άετοϋ και άποκνίσαντος τά άκρα τής άπαλότητος αύτοΰ και | ένέγκαντος εις Βαβυλώνα. 21 έπεξηγούμενος γάρ τήν παραβολήν ό προφήτης και σημαίνων, τί τό αίνιγμα δηλοΐ, άετόν μέν τόν Βαβυλώνιόν φησι βασιλέα, Λίβανον δέ τόν Ισραήλ, άκρα δέ τής άπαλότητος αύτοϋ τούς τοΰ γένους λαμπρούς και μάλλον δοκοΰντας έξέχειν. 22 Πώς δέ τό ξύλον τοΰ Λιβάνου έστίν ό Παύλος, αύτός έκεΐνος δηλοΐ λέγων »περιτομή οκταήμερος, έκ γένους Ισραήλ, φυλής Βενιαμίν,'Εβραίος έξ 'Εβραίων, φαρισαΐος κατά νόμον«, »κατά δικαιοσύνη τήν έν νόμφ γενόμενος άμεμπτος«. 23 Ει δέ τό φορεΐον άσθενούντων έστίν όχημα, τάχα ούπω καλώς έν τοις άκούουσιν έρρωτο ό λόγος συσχηματιζόμενος τή τών μαθητευομένων άτελεία. 24 διά τούτο και Κορινθίοις ούπω τό ύγιαΐνον βλέπουσι τοΰ κηρύγματος φησι ποτέ μ έ ν »γάλα ύμάς έπότισα, ού βρώμα, ούπω γάρ έδύνασθε«, ποτέ δέ »οί πλησίον μου, καί μεθύσθητε, άδελφοί μου« τάχα τοις μαθηταϊς λέγων, ότε αυτούς εις τήν των μυστηρίων έκάλει κοινωνίαν, »φάγετε« τό σώμά μου λέγων καί »πίετε« τό αΐμά μου. 5,2a Εγώ καθευδω, καί ή καρδία μου άγρυπνεΐ. 2b Φωνή άδελφιδοΰμου κρούει έπί τήν θύραν. V|CPSÄLXX [PS/Bhoc lemma in duas paries dividunt (5,2a+5,2b); Nili scholium sub 5,2a invenitur] 5,2b ante άδελφιδοΰ add τοϋ Viifl

4 - 7 Job I,8b-d; cf Job 2,3c-e 7 sq cf Job 22,9b.a (post ο ρ φ α ν ο ύ ς autem et post χ ή ρ α ς add δέ) 8 sq Job 9,2a 9 sq Job 9,2b (ubi autem π α ρ ά κυρίω vice έναντι κ υ ρ ί ο υ ; ad verbum stiehus quidem reperitur in Job 25,4a, quem locum in animo non habuisse Nilum ex verbo έξης conspicuum est) 13 - 16 cf Greg Nyss, In Cant Or 10, Langerbeck (GNO VI) 308, 9-11; Philon Carp, In Cant, MPG 40, 100 B7 sq 13 sq Cant 5,Ie 15 cf Matth 26,26 16 cf Matth 26,27

C (brev 6 άμεμπτος - 7 πράγματος) PS (omittunt 1 τω - 13 Είτα; brev 13 μου - 14 μου) 4flco11672 (omittunt 1 τώ - 13 Ειτα; brev 13 καί2 - 14 μου) 152, 21 Π ό μ α - 13 Ειτα om PSÄ 4 προσέσχες cum LXX] προσέσχε C 4 sq ex Job 1,8b 5 της ex Job 1,8c 6 αμεμπτος - 7 πράγματος (ex Job 1,8d)] ά κ α κ ο ς καί έξης C 13 Ειτα - 16 μ ο υ deest explicatio plenior Cantici 5,le 13 μ ο υ - 14 μ ο υ C] καϊ τά έξης PS 13 κ α ί ' - 14 μ ο υ ] καί τά έξης JB 14 άδελφοί cum C, quam lectionem (vice άδελφιδοί) cunctantes retinemus, quia in C verba breviora, dummodo sensum retineant, praeferri solent (cf etiam ρ 150, app. crit. ad Cant 5, le) 14 τοις μ α θ η τ α ΐ ς ] τούς μ α θ η τ ά ς PSÄ 15 εις τήν] έπί τή Ρ; έπί τήν S Ä κ ο ι ν ω ν ί α ν ] μ ε τ ο υ σ ί α ν PSÄ τό σ ώ μ ά μου om C 16 λέγων post 15 φάγετε coll PSJW τό α ΐ μ ά μ ο υ om C

154

Nilus Ancyranus

154,1 To - 155,15 μή (abrumpitur textus, quod aliquot folia amissa sunt) Nilo attribuit C 154,1 To - 155,12 τύπον deest nota attributionis in S; Gregorii scholio praecedenti adiungentes Gregorio Nyss attribuunt Ptf [/H annotante haec in C(odice) B(ruxellensi Bibl. Reg. Gr. 3895-96, qui est ex familia P) Nilo esse inscripta, in C(odice) V(aticano 1442) autem, qui codex est ex familia S, nomen Gregorii retineri] [de omissionibus cf. indicem testium vel app. crit.]

LIV 1 To έν τοις σωματικοΐς είναι πειρασμοΐς καθεύδειν λέγει . 2 ώσπερ ούν ό βαπτισθείς τω ύπνφ άγρυπνοϋσαν έχειν την καρδίαν ού δύναται, ούτως ό έμβαθύνας ταΐς σωματικαϊς άσχολίαις αΐσθησιν της φωνής τού νυμφίου ού λαμβάνει έγκεχωσμένης ταϊς φροντίσι του βίου της καρδίας. 3 τό έπιπόλαιον ούν και χρειώδες της σωματικής ασχολίας έαυτής σημαίνουσά φησιν »έγώ καθεύδω και ή καρδία μου αγρυπνεί«. 4 μνήμην γαρ θεού νηφάλιον ποιεί των άναγκαίων μετρία φροντίς, ώς έμπαλιν βαρύνει καρδίαν ή πολλή μέριμνα τούτων σχολήν τφ λογισμώ μνήμης ού δίδουσα θεοΰ. 5 ώς γαρ εις βυθόν ού καταβαίνει φέγγος ήλιακόν άνω που περί τήν έπιφάνειαν τοΰ ύδατος άπλουμένης τής άκτΐνος, ούτως εις πολυμέριμνον ψυχήν φωνή ού φθάνει θεοΰ καθεύδουσαν ύπνον βαθύν και τήν άκοήν προς τήν άντίληψιν άργοΰσαν έχουσαν παντελώς.

1 - 5 cf Greg Nyss, In Cant Or 11, Langerbeck (GNO VI) 316, 1-3: έκεΤνον λέγω τόν νυσταγμό ν και τόν ύπνον, δι' ών πλάσσεται τοις έμβαθύνουσι τή τοΰ βίου άπάτη τά ονειρώδη ταύτα φαντάσματα; ibidem 316, 15 - 317, 2; imagines somnii et vigiliae, quod attinet, cf testimonia a Langerbeck ad locum allata 7 Cant 5,2a 1 0 - 1 4 cf Nil, De octo spir XII, MPG 79, 1157 C2 sq: βυθόν ύδατος ού διαβαίνει ήλιακόν φέγγος, και καρδίαν κατάλυπον ού καταυγάζει θεωρία φωτός 13 καθεύδουσαν κτλ. cf Greg Nyss, In Cant Or 10, Langerbeck (GNO VI) 311, 20 sq: λύεται γαρ έν αΰτω (sc. έν τω ύπνω) πάσα αισθητική των σωμάτων ένέργεια

C PS iWco11673 (omittunt 5 έγκεχωσμένης - καρδίας; 7 φησιν - αγρυπνεί; 9 ώς 14 παντελώς) 1 Τό - 14 παντελώς: textus decurtatus est; deest verbi Cantici 5,2a άγρυπνεΐ plenior (quoad sponsam) explicatio, quae, cuiusmodi fiierit, fortasse ex iis cogonosci potest, quae (post 4 λαμβάνει, quo videas) per paraphrasim dicta sunt in PSÄ 1 Τό] τόν Jfl 2 ώσπερ ούν] ώς γαρ PSÄ 4 ού om Λ 4 post λαμβάνει add εις γάρ πολυμέριμνον ψυχήν φωνή ού φθάνει θεοΰ- αύτη δέ ούτως έκάθευδεν ώς αίσθέσθαι τής τοΰ νυμφίου φωνής PSJH 5 έγκεχωσμένης - καρδίας om PSÄ 6 ούν] γάρ PSÄ έαυτής] εαυτή ίΛ 6/7 σημαίνουσά] έμφαίνει PSÄ 7 φησιν - αγρυπνεί om PSÄ 8 μνήμη PSÄ post ποιεί add και SÄ μετρία ante των coll PSÄ ante φροντίς add έστί Ä 9 ώς - 155, 8 κεκαθευδηκέναι om PSÄ

In Cant 5,2a.b; 5,2c-f - LIV 1-10

155

6 Και ό έξω δέ άνθρωπος, όταν κατευνάση γυμνασίςι των καλών τά πάθη ούκ όχλοΰντα ούδέ διυπνίζοντα τό παθητικών αύτοΰ μέρος προς ανσθησιν ήδονής (ύπνος γάρ έστιν αΐσθήσεως απραξία), λέγει- »έγώ καθεύδω και ή καρδία μου αγρυπνεί«. 7 δια τούτο γάρ και ήκουσεν της φωνής τού νυμφίου και κρούσαντος την θύραν ήσθετο, επειδή ούτως έκάθευδεν ώσεί γε τω κάρφ των βιωτικών κατείχετο πραγμάτων. 8 έλαθεν αύτήν τά εγνωσμένα διά τό ούτω κεκαθευδηκέναι. 9 φωνεΐ δέ ό λόγος, όταν ώσπερ ήχός τις άδιάρθρωτος προσπέση τή ψυχή νόημα, κρούει δέ έπι τήν θύραν, όταν ή έπαπόρησις τήν λύσιν εύαγγελίζηται, εισέρχεται δέ, όταν σαφώς θεωρηθή τό άπορηθέν και τρανόν δέξηται τό νόημα τον τύπον. 10 Ειπον δέ τίνες τόν άνθρωπον τόν κυριακόν λέγειν τό »έγώ καθεύδω και ή καρδία μου άγρυπνεΐ« καρδίαν τόν λόγον νοήσαντες, όπερ ει μή [«·] 5,2c "Ανοιξόν μοι, άδελφή μου, ή πλησίον μου, 2d περιστερά μου, τελεία μου, 2e ότι ή κεφαλή μου έπλήσθη δρόσου 2f και οίβόστρυχοι μου ψεκάδων νυκτός. VIPSÄLXX

(lacuna in C)

5,2c ή o m VIPSHI

1 - 4 cf (Pseudo-)Hippolyt, In Cant, Pitra, 307, 16 sq: „Ego dormio, et cor meum vigilat," id est, iis quae terrena sunt dormio, vigilo autem iis quae superna sunt, per puram sursumque versam mentem; Greg Nyss, In Cant Or 10, Langerbeck (GNO VI) 312, 3 sq: (sc. ό ύπνος) ποιεί ... λήθην των έν τφ άνθρώπω φροντίδων και κατευνάζει τόν φόβον και ήμερο! τόν θυμόν; ibidem 312, 10-12: μόνος ό νοϋς εφ' έαυτοϋ βιοτεύει ούδενϊ των αισθητηρίων παρενοχλούμενος (cf etiam testimonia a Langerbeck ad laudatum locum allata) 13-15 cf Philon Carp, In Cant, MPG 40, 100 B11-14: Έγώ καθεύδω. - Έν τώ σταυρφ. Kai ή καρδία μου άγρυπνεΐ. - Ή θεότης σκυλεύσασα τόν φδην; Procopius, Catena in Cant, Scholium sub nomine Cyrill Alex, MPG 69, 1289 B7-9 (= Procopius, Catena in Cant, Scholium sub nominibus Cyrilli Alex et Phil Carp, MPG 87b, 1673 C3-6); Appon, In Cant VII 59, Vregille-Neyrand (CC SL 19), 180, 829-831: Ego, inquit, dormio uobis per absentiam corporalem, sed uigilo corde, numquam recedendo a uobis per praesentiam deitatis; ibidem 180, 822-824: Diuinus utique Sermo, qui sub cordis uocabulo intellegitur nominari, numquam obdormit neque dormitat intra uiscera carnis absconsus 13 ad άνθρωπον κυριακόν cf supra app. hist, ad 32, 12

C [propter aliquot folia amissa lacuna post 15 μή usque ad 168,6] PSi« co111673 1677(omittunt 1 Και - 8 κεκαθευδηκέναι; 13 ειπον - 15 μή) 154, 9 ώς - 8 κεκαθευδηκέναι om PS4H 1 Και - 12 τύπον: sunt excerpta 9 άδιάρθρωτος] αδιόρθωτος SÄ 10 ευαγγελίζεται PSÄ 13 Ειπον - 15 μή om PSÄ 15 ροβίμή desunt folia in C usque ad 168, 6

156

Nilus Ancyranus

156,1 Δρόσον-11

εκείνης Nilo attribuunt PS/B

LV 1 [***] Δρόσον και ψεκάδας νυκτός τάχα τάς άπό της Ιουδαϊκής άγνοίας έπ' αύτόν έρχομένας καλεί. 2 εί γαρ καί επαινείται ή δρόσος έν τή γραφή, άλλα μετά προσθήκης τής άπό τοΰ ούρανοΰ, [·*·] ης πλησθεΐσαν την έαυτοΰ κεφαλήν ό νυμφίος άπομάξασθαι ζητεί έν τω οΐκφ τής νύμφης γενόμενος (οίκος δέ τής νύμφης ή τό έκάστου των πιστών ήγεμονικόν ή αύτη ή έκκλησία). 3 ει δέ τις ίδεϊν βούλεται πώς τάς άπό τής Ιουδαϊκής βλάβης ψεκάδας άπομάσσει τής κεφαλής τοΰ νυμφίου ή νύμφη, βλεπέτω τον ληστήν πώς μετά τά ονείδη των άρχιερέων και γραμματέων βοςί τό »μνήσθητί «. 4 θεραπευτική γάρ ή δόξα αύτη τής δυσφημίας έκείνης. 5,3a 'Εξεδυσάμην τον χιτώνα μου, πώς ένδύσωμαι αύτόν; 3b ένιψάμην τους πόδας μου, πώςμολυνώ αυτούς; V.PSÄLXX

(lacuna in C)

156,12 Ού-157,3 ψηφιζόμενον Nilo attribuunt PS/ft LVI 1 Ού τό άνοΐξαι παραιτείται κατά τήν ήθικήν έννοιαν , άλλ' εννοεί τόν πόνον όν ύπέστη ϊ ν α άποδύσηται τον τής κοσμικής μερίμνης χιτώνα και ί ν α τόν έκ τοΰ έπιπορεύεσθαι τοις γηΐνοις προσγενόμενον τφ λογιστικφ ρύπον τής ψυχής άπόθηται καί μολυνθήναι πάλιν όκνεΐ άνοΐξαι μεν βουλομένη, μολΰναι δέ τούς άπαξ τής γής άναχωρήσαντας ού καταδεχομένη πόδας. 2 όμως ούκ άκίνδυνος πρός τό άνοΐξαι ή μέλλησις ώς

1 sq cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 149 D4 - 152 Al: Σημαίνει δέ δια μεν τής νυκτός τήν έν νυκτί γενομένην αύτω ύπό τών Ιουδαίων έπανάστασιν 3 sq cf Gen 27,28a; 27,39c 10 sq Luc 23,42 12 - 157, 3 cf infra 176, 1-12 12 άνοΐξαι cf Cant 5,2c 13 - 16 cf Ambros, De Isaac 6, 52, Schenkl (CSEL 32, 1), 676, 16-18: exuit ... tunicam passionum; ibidem 676, 2-4: ne iterum ... egressus suos virtutumque processus terrenis incipiat inquinare

(lacuna in C, cf. p. 155)

PS jflco" 1677 1680

1 ante Δρόσον deest explicatio Cantici 5,2c.d; cf autem ad Cant 5,2d βόστρυχοι infra 162, 18 1 Δρόσον - 11 έκείνης: sunt excerpta; deest explicatio plenior Cantici 5,2e.f 1 καί om Ρ ψεκάδος Ρ 4 ούρανοΰ] ανθρώπου SÄ ante ής deest interpretatio altera verbi δρόσος 5 άπομάξασθαι] άπομάξαι Ä 6 πιστών] ποιημάτων SÄ 7 τάς om SÄ 12 Ού - 157, 3 ψηφιζόμενον: textus decurtatus est 13 άποδύσηται: deest explicatio Cantici 5,3a πώς - αύτόν 15 λογιστικώ] λόγω SÄ

In Cant 5,2c-f; 5,3a.b; 5,4a-7c - LV I - LVI 3

3

157

δηλοΐ τά έπνφερόμενα. 3 κάν γαρ γένηται τό καλόν, μεθ' ύπερθέσεως δέ, ούκ έξω έστΐ μέμψεως κατάγνωσιν τόν οκνον τφ μή σπουδαίως ένεργήσαντι ψηφιζόμενον. 5,4a Άδελφιδόςμου άπέστειλεν χείρα αύτοΰ άπό τήςόπής, 4b και ή κοιλία μου έθροήθη έπ'αυτόν. 5,5a 'Ανέστηνέγώ άνοΐξαι τφ άδελφιδφ μου, 5b χείρες μου έσταξαν σμύρναν 5c δάκτυλοι μου σμύρναν πλήρη 5d έπϊ χείρας τοΰ κλείθρου. 5,6a "Ηνοιξα έγώ τω άδελφιδφ μου, 6b άδελφιδός μου παρήλθεν 6c ψυχή μου έξήλθεν έν λόγφ αύτοΰ, 6d έζήτησα αύτον και ούχ ευρον αύτόν, 6e έκάλεσα αύτόν, και ούχ ύπήκουσένμου. 5,7a Εύροσάνμε ο'ι φύλακες οι κυκλοϋντες έν τή πάλει, 7b έπάταξάνμε, έτραυμάτισάνμε, 7c ήραν τό θέριστρόν{μου} άπ'έμοϋ φύλακες των τειχέων. V,PS«LXX (lacuna in C) [ad 5,6d+e cf 3,lc+d; ad 5,7a cf 3,3a] [PSJKhoc lemma dividunl in paries sex (5,4a-b + 5,5a-c + 5,5d-6a + 5,6b-c + 5,6d-e + 5,7 ac); Nili scholium invenitur tantum sub 5,4a-b (cf indicem altribulionis)] 5,4a άπό] διά S"" (suprascripsit διά, non delevit άπό) 5,5b αί legit Nilus, cf 158, 9 σμύρναν) μύρα Hl 5,5c ante δάκτυλοι add οι Vi 5,5d χείρα Vi 5,6c ante ψυχή add ή Vi 5,6d αύτόν 2 om HI 5,7a oi' omlfl 5,7c post θέριστρόν praebent μου LXX (de Nili lectione ex 158, 19 certiores non fimus) ante φύλακες add ο'ι V ι τειχίων Ρ

1 έπιφερόμενα sc. Cant 5,4a.b 1 - 3 cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 152 B10-C3: Διδασκόμεθα ..., όσην τίκτει βλάβην ... τοις χρωμένοις ό δκνος· άναβολαΐς γάρ ή νύμφη χρησαμένη, και εύθύς άνοΐξαι τφ νυμφίω τήν θύραν ού βουληθεΐσα, άναγκάζεται μετά βραχύ, ού μόνον μέχρι της θύρας ..., άλλά και εις τήν πόλιν τρέχειν ... και μόλις ευρίσκει τόν μοθούμενον νυμφίον

(lacuna in C, cf. p. 155) PS 4flco'1680

3 ψηφιζόμενον fort in ψηφιζομένης est corrigendum

158

Nilus Ancyranus

158,1 Ταϋτα - 19 άφαψεθεϊσαν Nilo attribuit Ρ; deest nota attributionis praecedenti Gregorii scholio adiungens Gregorio Nyss attribuit /K[annotat haec quidem in C(odice) V(aticano 1442, qui est ex familia S) Gregorii retinere, sed in C(odice) B(ruxeliensi Bibl. Reg. Gr. 3895-96, qui est ex P) Nilo tribui]

in S; autem nomen familia

LVII 1 Ταϋτα πάσχει έπεί μή προθύμως ύπήκουσε τω λόγφ, ίνα δειχθή οτι καν ό πολυτίμιος θεφ άνεσιν διώκων καΐ άναπεπτωκώς καταφρονείται και τιμωρίας πεΐραν λαμβάνει. 2 ,,»άπέστειλεν« γάρ", φησίν, ,,τήν παιδεύουσαν τους άπειθεΐς »χείρα« καί κατέπληξέν με ώς έκ της αγωνίας θροηθήναι τήν κοιλίαν". 3 διό και σπουδαιότερον μετά τήν της παιδείας αΐσθησιν άνέστην άνοΐξαι και διά τό μή έκ προαιρέσεως, άλλ' έξ άνάγκης τοΰτο ποιήσαι. 4 »Al χεϊρές μου έσταξαν σμύρναν«, τήν νεκράν ώς ειπείν ένέργειαν. 5 παν γάρ τό άπροαιρέτως γινόμενον νεκρόν έστι και ζωτικού θελήματος άμοιρο ν. 6 έστι γάρ εύοδούμενόν τινα καταφρονεϊν των εντολών, όταν δέ πεΐραν λάβη παιδείας, εύθύς ζητεί τον θεόν. [«·*] 7 'Αλλ' ό προσέχων ού τοις γινομένοις, άλλά τή ποιούση διαθέσει »παρήλθε« και έξέκλινεν έκ μεταμελείας τή προ θέσει παρών. 8 ούκουν έδεξιώσατο ώς πάντα περιελθοϋσαν αυτήν καί διά τό έγκαταλειφθήναι τραυματισθεΐσαν ύπό των φυλασσόντων τήν πόλιν δυνάμεων καί τήν καλύπτραν τής παρθενικής αίδοΰς όπερ θέριστρον ονομάζει άφαιρεθεΐσαν.

1 μή προθύμως cf 156, 16 όκνεΐ 4 - 5 cf Cant 5,4a+b necnon Appon, In Cant VIII 15, Vregille-Neyrand (CC SL 19), 187, 211-212: per foramen mittit manum suam castigando contumacem; ibidem 187, 225-226: Intremescit enim uenter animae ..., quando pro peccatis suis iunctus ei fiierit acerrimus flagellator 9 - 11 cf Greg Nyss, In Cant Or 12, Langerbeck (GNO VI) 343, 16 - 344, 6; Ambros, De Isaac 6, 53, Schenkl (CSEL 32, 1), 677, 24 - 678, 2; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 153 Β1 -6 9 σ μ ύ ρ ν α ν cf Joh 19,39 14 sq cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 153 B6-8: Ά ν ο ί ξ α σ α δέ τήν θ ύ ρ α ν , όρώ άδελφιδοϋν μου παρατρέχοντά με, και είσελθεΐν ού βουλόμενον 15 έξέκλινεν: novisse videtur auctor lectionem Aquilae, cf Orig, Hexapla, Field II 418: π α ρ ή λ θ ε Ο' (= LXX): έκλινεν, π α ρ ή λ θ ε ν Ά(κύλας) 17 φυλασσόντων cf 101, 6-8 φύλακες κτλ.

(lacuna in C, cf. p. 155) PS 4»co" 1681 1684 1 - 1 9 sunt excerpta 1 - 8 deest explicatio plenior Cantici 5,4a.b; 5,5a 4 παιδεύσουσαν JH 5 κατέπληξέν] κατέφλεξεν SÄ με om ίΒ 9 - 1 3 deest explicatio plenior Cantici 5,5b 11 ζωτικού post θελήματος coll Hl 13 deest explicatio Cantici 5,5c-6a 14 - 19 deest explicatio plenior Cantici 5,6b-7c; ad Cant 5,6d.e cf autem scholium in Cant 3,lc.d supra 100, 1 sqq 16 ante π α ρ ώ ν fort est ού inserendum οΰκουν]ούκΡ

In Cant 5,4a-7c; 5,8a-d - LVII 1 - LVIII 2

159

5,8a "Ωρκισα ύμάς, θυγατέρες Ιερουσαλήμ, 8b έν ταΐςδυνάμεσιν και έν τάϊς ίσχυσεσιν τοΰ άγροΰ, 8c έάνεΰρητε τον άδελφιδόνμου, τίάπαγγείλητε αύτω; 8d ότι τετρωμένη άγάπης ειμί εγώ. VIPSÄLXX (lacuna in C) [ad Cant 5,8a-c cf Cant 2,7a-c; 3,5a-c; 8,4a-c; ad Cant 5,8d cfCant2,5bß] 5,8c άδελφιδόν] άδελφόν Ρ άπαγγελήτε V|fH; απαγγείλατε S"" (in margine additum est απαγγείλατε α ύ τ ω , sed nihil eorum, quae manus prima scripserat, deletum) 5,8d ειμί έγώ] εγώ είμι SÄ; έγώ Ρ

159,1 Οιδε - 9 άφαίρεσις Nilo attribuunt PSM LVIII 1 Οιδε τό σφάλμα έαυτής και την άγανάκτησιν έπέγνω τοϋ ποθουμένου έκ πολλής αποστροφής. 2 και ζητεί οτφ δήποτε τρόπω γνωσθήναι τούτφ ποθούσα και την όδύνην ού φέρουσα τοϋ χωρισμού όθεν έκείνας άντιβολοϋσα παρακαλεί πρεσβευσαι 5 προς τον νυμφίον και δηλώσαι τά παρ' αύτής έκείνω, αΐς προ ολίγου σεμνυνομένη τω άξιώματι έλεγεν »είσήγαγέν με ό βασιλεύς εις τό ταμίειον αύτοΰ« δεικν πώς μέγα συνείδησις πεπαρρησιασμένη και πώς πάλιν ταπεινόν παρρησίας άφαίρεσις.

2 - 5 cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 153 D8 - 156 A2: Ο ρ κ ί ζ ε ι . . . τ ά ς νεανίδας, εί εύροιεν τον άδελφιδοΰν α ύ τ ή ς , άπαγγεΐλαι ό σ ο ν έχει περί α ύ τ ό ν έρωτα; Appon, In Cant VIII 29, Vregille-Neyrand (CC SL 19), 193, 409-413 6 sq Cant 1,4c (sed είσήνεγκέν)

(lacuna in C, cf. p. 155)

PS jWco11689

1 - 9 deest explicatio plenior Cantici 5,8a-d; cf autem (ad Cant 5,8a.b) supra 69, 9 sqq; 103, 4 sqq et infra 194, 1-6 necnon (ad Cant 5,8d) supra 66, 15 sqq 1 Οιδε] Ειδε Λ 4 έκείνας] εκείνης Λ ά ν τ ι β ο λ ο ϋ σ α ] ά ν τ ι λ α β ο ϋ σ α SHI 6 με om Ρ 7 δ ε ι κ ν ϋ σ α ] δεικνύς PSÄ (quae tarnen lectio auctoris esse possit, cf app. crit. ad 38, 2/3; 89, 5; 91, 2/3; 110, 15; 159, 7; 182, 17/18; 185, 12; 209, 18.20.21)

LV1II

ι 2

160

Nilus Ancyranus

5,9a Τίάδελφιδός σου άπό άδελφιδοΰ, ή καλή έν γυναιξίν, 9b τί άδελφιδός σου άπό άδελφιδοΰ, οτι ούτως ώρκισας ή μ ας; ViPSmLXX (lacuna in C) [PSA hoc lemma dividunt in partes duas (5,9a+5,9b); invenitur] 5,9a σου om Vi 5,9b σου om Vi

Nili scholium sub 5,9a

tantum

ώρκισας] ώρκισα Jfl

160,1-6 Nilo attribuunt PSjtf LIX 1 Άποροϋσιν αί νεάνιδες όρκισθεΐσαι, τίς άρα ενη καν ποταπός ό άγαπώμενος ότι τοιούτφ ώρκίσθησαν ορκω. 2 όθεν και ούτως άναπτερωθείσας αύτάς ίδοϋσα ή νύμφη διαγράφει τον ζητούμενον χωρίζουσα τό κάλλος αύτού της των άλλων κοινωνίας ίνα μή των πολλών εις λογίζηται άγίων, δεικνύουσα την διαφορών του εαυτής άδελφιδοΰ και των άδελφιδών των νεανίδων.

5,10a Άδελφιδός μου λευκός και πυρρός, 10b έκλελοχισμένος άπό μυριάδων 5,1 la κεφαλή αύτοΰχρυσίονΚεφάζ, 1 lb βόστρυχοι αύτοΰ έλάται, μέλανες ώς κόραξ, 5,12a οφθαλμοί αύτοΰ ώς περιστεραϊ επί πληρώματα υδάτων 12b λελουμέναι έν γάλακτι 12c καθήμεναι έπί πληρώματα υδάτων, 5,13a σιαγόνες αύτοΰ ώς φιάλαι τοΰ άρώματος φύουσαι μυρεψικά, 13b χείλη αύτοΰ κρίνα στάζοντα σμύρναν πλήρη,

1 sq cf id, quod ad Cant 5,9 in LXX versionis codice V [= Venet. Gr. I (Holmes 23)] teste E. Klostermann, ZAW 19, ρ 161, legitur: ταύτα αί θυγατέρες ' Ι(ερουσα)λήμ πρός την νϋμφην βουλόμεναι τόν χαρακτήρα αύτοΰ μαθεΐν, ίνα αυτόν ζητήσουσιν (lege: -σωσιν) αύτη 3 διαγράφει sc. de Cant 5,10 sqq

(lacuna in C, cf. p. 155) PS 4Wccl 1689 1 - 6 fort decurtatus est textus

5 λογίζεται SIM

In Cant 5,9a.b; 5,10a-5,16c - LIX 1 - LX 4

161

5,14a χείρες αϋτοΰ τορευταΐ χρυσαΐ πεπληρωμέναι θάρσις, 14b κοιλία αύτοΰ πυξ ίο ν έλεφά ντι νο ν έπι λίθου σαπφείρου, 5,15a κνήμαι αύτοΰ στύλοι μαρμάρινοι 15b τεθεμελιωμένοι έπϊβάσειςχρυσας, 15c είδος αύτοΰ ώς λίβανος, εκλεκτός ώς κέδροι, 5,16a φάρυγξ αύτοΰ γλυκασμός και όλος επιθυμία16b ούτος άδελφιδός μου, 16c και ούτος πλησίον μου, θυγατέρες Ιερουσαλήμ. ViPSMÄLXX (lacuna in C) [PSjKlemma dividunt in partes novem (5,10a.b +5,11 a. b + 5,12a-c + 5,13a + 5,13b + 5,14a + 5,14b + 5,15a.b + 5,15c-16c); Nili scholium lanlum sub 5,10a.b invenitur; sed cf supra ρ 235*] 5,11a Κεφάζ] και φαζ Μ et LXX; de Nili lectione cf infra 162, 8 5,12a ante οφθαλμοί add οί Ä ώς] ώσεί Μ πληρώματα] πληρώματος Vi 5,12b λελουμέναι] λελουσμέναι LXX (cod Vat); de Nili lectione cf infra 163, 1 5,12c πληρώματα] πληρώματος Vi υδάτων om Μ 5,13b πλήρη om jH 5,14a χρυσαΐ om Μ 5,15b τεθεμελιωμένοι] -μέναι Μ 5,15c λίβανος] Λίβανος LXX (cf Cant 4,1 lc necnon supra 142, 17; 143, 4) 5,16a γλυκασμός] γλυκασμοί LXX; de Nili lectione cf infra 163, 11

161,1 'Ανωτέρω - 163,16/17 προβαλλομένη Nilo attribuunt PSßl LX 1 'Ανωτέρω μέν τά μέλη της νύμφης διέγραψεν άτι να τοις της έκκλησίας έφήρμοσται διαφόροις τάγμασιν, νυν δέ τά του νυμφίου σκιαγραφεί πολλήν έχοντα την άσάφειαν. 2 Εί μέν ούν ό θεός λόγος έν τούτοις διαγράφεται, θεΐαι δυνάμεις έσονται πάντως έν τοις μέλεσιν έκείνοις χαρακτηριζόμεναι. 3 ού γάρ μελών συνθέσει σχηματίζεται τό άσώματον, ένεργείαις δέ νοηταΐς ώσανεί σωματοποιούμενον διά τό άλλως τά περί θεοΰ παραδέχεσθαι τήν άνθρωπίνην ού πεφυκέναι αισθησιν. 4 όφθαλ-

1 Ανωτέρω - διέγραψεν: οφθαλμοί in Cant 1,15b; 4,lb.c; 4,9b [cf supra 49, 7 sqq; 120, 6 sqq; 137, 1 sqq]; τρίχωμα in Cant 4,ld-e [cf supra 121, 1 sqq]; οδόντες in Cant 4,2a-d [cf supra 122, 10 sqq]; χείλη in Cant 4,3a; 4,11a [cf supra 124, 11 sqq]; μήλον in Cant 4,3c [cf supra 125, 9 sqq]; τράχηλος in Cant 1,10b; 4,4a-d; 4,9c [cf supra 34, 18 sqq; 127, 1 sqq; 138, 16 sqq]; μαστοί in Cant 4,5a.b; 4,10a [cf supra 128, 3 sqq; 139, 1 sqq]; cf etiam 133, 15 sqq 9 sq οφθαλμούς cf Cant 5,12a 9 όρθαλμούς - 162, 1 δύναμιν cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 160 B4 sq: δια των οφθαλμών τό όπτικόν αύτοΰ θαυμάζει (sc. ή νύμφη)

(lacuna in C, cf. p. 155) ps mco11692

1 διέγραψεν] προέγραψεν Ä 3 cf 163, 15 3/4 άσάφειαν] άσφάλειαν Sffl 5 Εί - 163, 14 τυγχάνων excerpta sunt et maxime quidem decurtata 8 τό] τήν Ρ 9 πεφυκέναι] πεφυκυΐαν Ρ

162

Nilus Ancyranus

μούς γαρ τί άλλο τις ύπολάβοι θεοϋ ή την έποπτικήν δύναμιν και χείρας τήν δημιουργικήν και δραστήριον δύναμιν και κοιλίαν, ήν λέγει γεννάν, τό γνήσιον της ώδΐνος, πόδας και πορείαν έπίσημον τήν προνοητικήν ένέργειαν ώς έν ΐχνεσι τρανώς τοις κηδεμονικώς συμβαίνουσιν έκάστφ κατ' οίκονομίαν του κρείσσονος θεωρουμένην; ομοίως και έπΐ των λοιπών. 5 Ei δέ ό κυριακός άνθρωπος σημαίνοιτο, είη άν »κεφαλή« χρυσίφ »Κεφάζ« παρεικασμένη (δπερ έρμηνεύεται πέτρα) ό κορυφαιότατος των αποστόλων Πέτρος ό και Κηφας ονομαζόμενος και τήν οίκοδομήν της εκκλησίας έπΐ τή όμολογίςι της πίστεως οικοδομή θ ήναι παρασκευάσας, »κοιλία« ό Παύλος ό τούς έν Χριστώ μορφουμένους ώδίνων, »στύλοι μαρμάρινοι« περί ων φησι Παύλος· »< Ιάκωβος και Κηφας και Ιωάννης> οί δοκούντες στύλοι είναι«. 6 και έκαστος κατά τήν διαφοράν τών λοιπών χαρισμάτων ό μεν σιαγόνων επέχει τόπον φυουσών »μυρεψικά«, ό δέ χειλέων κρίνοις όμοιουμένων στάζουσιν σμύρναν πλήρη. 7 [*·»] οί τό χρειώδες και εγκρατές πα|)αινούντες τοις ύπηκόοις και νεκρούν τά μέλη τά έπΐ της γης ειεν δ' άν »βόστρυχοι« οι τον όνειδισμόν φέροντες τών Χριστού παθημάτων και »οφθαλμοί« πάλιν οί τό τού βαπτίσματος φυλάσσοντες δώρημα και »έπΐ« τό πλήρωμα τών »υδάτων« άγρύπνως καθήμενοι νηπιαζούση καί

161, 9 - 1 vide ρ 161 2 ad χείρας (Cant 5,14a) cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 161 B8 sq: Χείρας δέ τήν πρακτικήν άρετήν ονομάζει 2 ad κοιλίαν cf Cant 5,14b 3 γνήσιον cf Etym Magn s.v.: ό έκ τής αυτής γεννηθείς 4 ad προνοητικήν ένέργειαν κτλ. cf supra 26, 8-10 7 de κυριακός άνθρωπος cf supra app. hist, ad 32, 12 7 κεφαλή - 8 Κεφάζ cf Cant 5,1 la 8 Κεφάζ - 9 Κηφας cf Philon Carp, In Cant, MPG 40, 108 C5 sq: Χρυσίον δέ Καιφάς ονομάζει, δπερ έρμηνεύεται πέτρα necnon Riedel, Auslegung, ρ 78; cf etiam Joh 1,42 9 - 1 1 cf Matth 16,16-18 11 κοιλία Cant 5,14b 11 - 14 cf Philon Carp, In Cant, MPG 40, 112 A8-10; Greg Nyss, In Cant Or 14, Langerbeck (GNO VI) 416, 11-15; Ambros, In Psalm CXVID (V 39, 1), Petschenig (CSEL 62), 103, 20-24 11 sq cf Gal 4,19 12 Cant 5,15a 13 sq Gal 2,9 14 sq cf Rom 12,6; I Cor 7,7; 12,4 15 Cant 5,13a 18 νεκροϋν κτλ. cf Col 3,5 βόστρυχοι Cant 5,11 b 19 sq cf Philon Carp, In Cant, MPG 40, 108 D7 - 109 A2: 'Οφθαλμοί τοΰ Μονογενούς οί έν ταίς Έκκλησίαις τεταγμένοι ιερατικοί άνδρες, οι τήν δωρεάν τού λουτρού έγκεχειρισμένοι 19 οφθαλμοί Cant 5,12a 20 sqcf Cant 5,12c

(lacuna in C, cf. p. 155) Ρ

S ( om 1 καί - 2 δύναμιν) καί - 2 δύναμιν; 9 ό - ονομαζόμενος) 1 τις om ft 1 καί - 2 δύναμιν om SÄ 6 καί om ft ονομαζόμενος om id 16 post στάζουσιν add τήν fB καί] δέ ft

8 χρυσίω] χρυσίον Ρ 9ό 21 καθήμενοι] καθήμενων Ρ

In Cant 5,10a- 16c - LX 5-14

5

ι»

's

163

παιδική ηλικία. 8 λελουμένοι γάρ είσιν »έν γάλακτι« και καθήμενοι »έπί πληρώματα ύδάτων« και τό άκέραιον της περιστεράς και τό άκακον της γαλακτοτροφουμένης έχοντες ηλικίας. 9 »Λευκός« δε έστιν δια τόν έν άρχή προς τον έν άρχή θεό ν λόγον »φως« λεγόμενον »τοΰ κόσμου«, »πυρρός« δέ [·»], δι' όν άνείληφεν άνθρωπον έκ γης πλασθέντα πυρράς. 10 είδος δέ ϋποφαίνων και τήν όσμήν της γνώσεως φανεράν τοις άποστόλοις δεικνύων τοις τύποις των ήλων και τή τής λόγχης όπή. 11 και »έκλεκτός« έστιν »ως κέδροι«, περί ών έλεγεν »δίκαιος ώς φοίνιξ άνθήσει ώσεί κέδρος ή έν τω Λιβάνφ πληθυνθήσεται«. 12 [··*] τόν γάρ φάρυγγα έχει γλυκασμόν ού γλυκαινόμενον, άλλά γλυκαίνοντα - ού γάρ ποιοϋται, άλλ' αύτοποιότης έστίν. 13 έπί πάσι δέ έστιν όλος »έπιθυμία« ού μετέχων τής έξεως, άλλ' αύτόεξις τυγχάνων. 14 Ταϋτα δέ φησιν ή νύμφη ίνα δείξη δικαίως έρώσαν έαυτήν άπολογίαν τοΰ πάθους τό κάλλος τού άγαπωμένου προβαλλομένη.

1 cf Cant 5,12b 1 sq cf Cant 5,12c 2 τό - περιστεράς cf Matth 10,16 3 cf I Cor 7,14 (necnon testimonia patristica apud K. Aland, Die Säuglingstaufe, Theol. Existenz Heute NF 86, 2 1963, pp 75-77 collata) 4 - 6 cf Orig, Schol in Cant, MPG 17, 273 D7 sq: "Η λευκός επειδή ό Θεός αληθινός, πυρρός δέ διά τήν σάρκωσιν; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 156 D2 157 A5: Λευκός τοίνυν έστίν, ώς Θεός· τί γάρ φωτός λαμπρότερον; ... Ού μόνον δέ λευκός έστιν, άλλά και πυρρός· ού μόνον γάρ έστι Θεός, άλλά και άνθρωπος· τό δέ πυρρόν παραδηλοϊ τό γήϊνον; Ambros, In Psalm CXVIII (V 8, 1), Petschenig (CSEL 62), 86, 16 sq; Appon, In Cant VIII 34, Vregille-Neyrand (CC SL 19), 194, 472-478 4 Λευκός Cant 5,10a 4 διά - 5 λόγον cf Joh 1,1 sq 5 φως κτλ. cf Joh 8,12; 9,5; 11,9 πυρρός Cant 5,10a 6 άνθρωπον - πυρράς cf Joseph, Antiquitates I 34, Niese 9, 9-11: έπειδήπερ άπό τής πυρράς γης φυραθείσης έγεγόνει; cf etiam Gen 2,7 (ubi autem verbi πυρρός mentio non fit) et R. A. Bullard, The Hypostasis of the Archons, PTS 10, Berlin 1970, ρ 68 sq 7 και - 8 δεικνύων cfllCor 2,14 8 τοις - 9 όπή cf Joh 20,25-27 9Cant5,15c 9 sq Ps 93,13; cf etiam Greg Nyss, In Cant Or 14, Langerbeck (GNO VI) 422, 18 - 423, 2; Appon, In Cant VIII 56, VregilleNeyrand (CC SL 19), 205, 838-842 11 φάρυγγα - γλυκασμόν cf Cant 5,16a 13 έπιθυμία Cant 5,16a

(lacuna in C, cf. p. 155) Ρ

SMC0] 1693 (omittunt 4 πρός - άρχή2)

4 πρός τόν έν άρχή om SÄ τροπή Ρ κέδροι] κέδρος Ä

6/7 ώς λίβανον coniecit ex Cant 5,15c Lemke 10 ante ώσεϊ add και Ρ

9 όπή]

8 9 ίο 11 12 13 14

164

Nilus Ancyranus

6,1a Πού άπήλθενό άδελφι δός σου, ή καλή εν γυναιξί ν; lb πού άπέβλεψεν ό άδελφιδός σου; lc και ζητήσομεν αύτόνμετά σοΰ. VIPSÄLXX

(lacuna in C)

6,1b άδελφιδούς Vi

164,1 "Επεισεν- 7 σπουδάζουσινNilo

attribuunt PS/H

LXI 1 "Επεισεν αύτάς έξηγουμένη τό κάλλος τοΰ νυμφίου και διέθηκεν ώς ήβούλετο. 2 όθεν και τφ λόγφ συνεψηφίσαντο τφ της νύμφης έρωτι και τοις έργοις βεβαιοϋσι τόν πόθον και τη έρώση συμπάσχουσαι και έρωτικόν παθοϋσαί τι προς αύτόν έκ της διηγήσεως. 3 τοιαύτα γαρ τά όντως καλά και όρώμενα χειροΰται προς πόθον και άκουόμενα έφέλκεται προς διάθεσιν. 4 διό και ζητεΐν αύτόν μετ' αύτής λοιπόν σπουδάζουσιν.

6,2a Άδελφιδός μου κατέβη εις κήπον αύτοΰ 2b εις φιάλας τοΰ άρώματος 2c ποιμαίνειν εν κήποις και συλλέγει ν κρίνα. ViPSjBLXX (lacuna in C) 6,2a Άδελφιδούς Vi 6,2c ποιμαίνειν] ποιμαίνει Λ

κήποις] κρίνοις Vi

και om PS/B

165,1 "Οσον - 23 συνήθεια ν Nilo attribuunt PS/B

1 "Επεισεν sc. in Cant 5,10a sqq

(lacuna in C, cf. p. 155) PS KT11704 1 ante "Επεισεν praebet φησιν ούν (quae verba ex Gregorii Nyss scholio praecedente hue promovet) Ρ 1 "Επεισεν - 7 σπουδάζουσιν: deest explicatio Cant 6.1a.b 2 έβούλετο 4B 4 συμπάσχουσα Ρ

In Cant 6,la-c; 6,2a-c - LXI 1 - LXII 7

165

LXII 1 "Οσον μεν έπχ τή λέξει, ζηλοτυπίαν έχει τό ρητόν. 2 διακρούεται γαρ τάς μετ' αύτής ζητεΐν βουλομένας άπεληλυθέναι λέγουσα αύτόν όπου δυσχερές ή αδύνατον έκείνας καταβήναι. 3 ή δέ διάνοια δηλοΐ ότι καταβέβηκεν ό νυμφίος είς κήπον 5 οίστικόν λαχάνων, ά έστιν ασθενών τροφή και όλιγοπίστων έδεσμα, τάχα ούκ άν καταβάς, εί παράδεισος ό κήπος έτύγχανεν ών. 4 εισέρχεται γαρ εις τά τελειότερα ώς έπιπέδοις όμαλώς έπιβαίνων τοις ίσοτίμοις, καταβαίνει δέ εις τά ύποδεέστερα τήν τής συγκαταβάσεως οίκονομίαν όνομάζων κατάβασιν. [*·»] ι» 5 Και του »ποιμαίνειν« δέ »έν κήποις« τήν προς τούς ποιμαινομένους συγκατάβασιν δηλοΐ ού δυνηθέντας προσβήναι δι' άσθένειαν τοις όρεσι τής φυσικής και άρχαίας εύδιαγώγου νομής, πριν ό ποιμήν προς αύτούς καταβή έκεΐ δια φιλανθρωπίαν γενόμενος όπου αύτοί κατέπεσον δι' άμέλειαν. υ 6 Ποιμαίνων δέ τούς άσθενεστέρους έν τοις τής συγκαταβάσεως κήποις , εί που εύρη »κρίνα«, άνθεΐν άρξαμένους τό τής έπί θεόν πεποιθήσεως άνθος καί τήν μέριμναν τής σωματικής ανάγκης έπιρρίψαντας έπ' αύτόν. 7 συλλέγει δέ ταύτα μεταφυτεύσων έν έπιτηδειοτέρφ τόπφ πάντως καί 20 τάγματι κρίνων άνεπιτήδειον τούτοις τήν έν κήποις διαγωγήν, ί ν α μή καί τοΰ έθους έπί τήν άρχαίαν έλκοντος κατάστασιν καί τής προς τούς τοιούτους πολλής κοινωνίας έρεθιζούσης προς ζήλον μιμήσεως έπί τήν παλαιάν κατενεχθώσι συνήθειαν.

4 είς - 5 λαχάνων cf 143, 8 sqq; 144, 2 sqq; 151, 3 sq necnon III Reg 20,2 5 ασθενών τροφή cf Rom 14,2 7 εισέρχεται κτλ. cf supra 150, 4 sqq 10 Cant 6,2c 16 Cant 6,2c 17 τήν -18 αύτόν cf I Petr 5,7 18/19συλλέγει cf Cant 6,2c

(lacuna in C, cf. p. 155) PS ur 11705 1 Όσον] Ό σ η ν Ä 2 αύτής] αυτήν SÄ βήναι] προβήναι SÄ 18 έπιρρίψαντα Ä add γάρ Ä άνεπιτήδειον] έπιτήδειον Ä

9 deest explicatio Cantici 6,2b 11 προσ19 μεταφυτεύων Ä 20 post κρίνων 21 έθους] έθνους Ä τής] τήν Ρ

LXII

1.2

3 4 5

6 7

166

Nilus Ancyranus

6 , 3 a 'Εγώ τφ άδελφιδώμου 3 b ό ποιμαίνων

έν τοις

και

άδελφιδόςμου

έμο 'ι

κρίνοις.

V,PSÄLXX (lacunainC) [ad Cant 6,3a cf 7,11a (et 2,16a)] 6,3a και om SÄ post και add ό Ρ άδελφιδός] άδελφιδούς Vi

1 "Ετι - 5 ποιμαινομένωνΝίΙο attribuunt PS 6 "Ωσπερ - 8 ποιμαντικής Origeni attribuit Ρ; deest nota attributions in S 1 "Ετι (scribens "On) - 8 ποιμαντικής Nilo attribuit Μ annotat autem verba 6 " Ω σ π ε ρ - 7 νυμφίω (cuius vice scribit Κυρίφ) in C(odice) B(mxellensi Bibl. Reg. Gr. 3895-96, qui est ex familia P) ut verba Nili continuari, verba autem 7 και - 8 ποιμαντικής Origeni dari Nos verba 6 "Ωσπερ - 8 ποιμαντικής Nilo aliena esse putamus; itaque typis minoribus imprimi uncisque deletilibus includi curavimus.

LXIII 1.2 3

LXIII 1 "Ετι ζτ^λοτύπως ή λέξις έσχημάτνσται. 2 'ίνα γαρ μή νομίσωσι κοινόν ενναι πασών και των ούπω τέως άξιων τον προς τόν τοιούτον έρωτα μόνην μόνφ έαυτ άνατίθησι. 3 πώς δέ νϋν έν κρίνοις ποιμαίνει ποιμαίνων έν κήποις πρότερον ή πάντως προκοψάντων των ποιμαινομένων; [«·] { "Ωσπερ το »σώμα ο ύ τη πορνεία, ά λ λ ά τω κυρίω«, ούτω και ή ν ύ μ φ η τφ νυμφίφ. και ε μ π α λ ι ν εί δέ τι ά ν θ ο ς ώ ρ α ΐ ο ν έ ν ά ν θ ρ ω π ί ν α ι ς ψ υ χ α ΐ ς , έ κ ε ΐ ν ο συλλεγων ώς ά ξ ι ο ν της έ α υ τ ο ϋ ποιμαίνει π ο ι μ α ν τ ι κ ή ς . }

1 "Ετι ζηλοτϋπως cf supra 165, 1 ζηλοτυπίαν Cant 6,2c {6 I Cor 6,13; effort supra 93, 4-6}

4 νυν sc. in Cant 6,3b

πρότερον vide

(lacuna in C, cf. p. 155)

PS jBco11708

1 Έ τ ι ] "Οτι SÄ πάντως] πάντων Ä ποιμέσι SÄ}

2 των om Ä 3 έαυχ] έαυτώ PSÄ (sed cf supra 93, 1) 4 {6-8 cf indicem attributionis 7 νυμφίω] κυρίφ Ä 8 ποιμαίνει]

167

In Cant 6,3a.b; 6,4a-c; 6,5a.b - LXIII 1 - LXV 2

6,4a Καλή ει, ή πλησίον μου, ώς ευδοκία, 4b ώραία ώς Ιερουσαλήμ, 4c θάμβος ώς τεταγμέναι. ViPSÄLXX (lacuna in C) [ad 6,4C cf 6,10C] 6,4aή om Vi 6,4c τεταγμέναι V|PS4H LXX; sed tarnen fort τεταγμένη legit Nilus, cf Cant 6,10c necnon infra 171,5

Ex scholiis, quae ad Cant 6,4a-c in catenis PS (quae rtimus, Nilo attribui potest nullum LXIV 1

so/ae

hic leguntur)

[«·]

LXIV

6,5a Άπόστρεψον τους οφθαλμούς σου 5b ότι αύτοι άνεπτέρωσάνμε ViPSÄLXX (lacuna in C) 6,5aτούς om Vi LXX

5

l

άπεναντίονμου,

μου]έμοϋνι

167,2 Πολλήν -168,5 γενηται Nilo attribuunt PSΜ [jtr annotante verba Πολλήν - 3 νυμφίφ anonyma esse in C(odice) B(ruxellensi Bibl. Reg. Gr. 96, qui est ex familia Pj]

2

inve-

167,2 3895-

LXV 1 Πολλήν της νύμφης παρρησίαν δηλοΐ έκ τοΰ ένατενίζενν άδεώς τω νυμφίφ. 2 εν δέ ό λόγος εστίν ό νυμφίος, άναπτεροϋται και έπι πλεΐον ούτως άναβαίνει προς ύψος θεωρίας χωρών, όταν εύρη θεωρητικήν ψυχήν τή νοήσει παρακολουθήσαν δυναμένην , 'ίν' ούτως ενπω, άνανδώς πασνν ένατενίζενν τονς θεωρουμένονς.

1 divinare volenti, quid continuerit desideratum scholium, usui esse possit, quod dicitur in 171, 1-6

(lacuna in C, cf. p. 155)

ps #r ] 1712

1 Nili scholium servatum est nullum, cf indicem attributionis necnon app. hist, ad locum 2 Πολλήν - 168,5 γένηται: textus decurtatus est; desideratur imprimis ille duplex interpretandi modus, qui, ut exemplo utar, in Cantico 5,10a-16c explicando adhibetur, cf supra 161, 5 sqq + 162, 7 sqq 2/3 ένατενίζειν] άτενίζειν Ρ 6 παρακολουθήσαι] παρακολουθοϋσαι Ρ

LXV

ι 2

Nilus Ancyranus

168

3 άλλά παραινεί κηδεμονικώς μή άτενές έχειν πάντοτε τοιούτον όμμα καί ποτε δε άποστρέφειν αύτό και καμμύειν, ίνα μή πολύ πτερωθέντος του άτενιζομένου άτονήση προς την συνανάβασιν και των ύπέρ φύσιν έφιεμένη καί πρός τά λοιπά νοήματα άμβλυωπεστέρα γένηται. 6,5c Τρίχωμά σου ώς άγέλαι των αιγών, 5d αϊ άνεφάνησαν άπό τοΰ Γαλαάδ, 6,6a οδόντες σου ώς άγέλαι τών κεκαρμένων, 6b αι άνέβησαν άπό τοΰ λουτρού, 6c αί πάσαι διδυμεύουσαι, 6d καί άτεκνοϋσα ούκέστινέν αύταΐς. 6,7a Ώςσπαρτίον {τό} κόκκινονχείλη σου, 7b και ή λαλιά σου ώραία. 7c ώς λέπυρο ν τηςρόαςμ ήλόν σου 7d έκτος της σιωπήσεώς σου. VIPSÄLXX

( l a c u n a in C )

[ad Cant 6,5c.d cf 4,ld.e; ad Cant 6,6a-d cf 4,2a-d; ad Cant 6,7a.b cf 4,3a.b; ad Cant 6,7c.d cf 4,3c.d; ad Cant 6,7d cf etiam 4,1c] Lemma in duas partes dividunt PSm (Cant 6,5c-6d + Cant 6,7a-d); Nili scholium in neutra invenitur 6,5d ά ν ε φ ά ν η σ α ν ] ά ν έ β η σ α ν PSm 6,7a ante κόκκινον add τό LXX (sed cf Cant 4,3a supra ρ 124) 6,7c λέπυρος S 10 ' της om Vi Ex scholiis, quae ad Cant 6,5c-7d in catenis PS (quae invenimus, Nilo attribui potest nullum; cf. app. hist, ad tin 6

solae

hie

leguntur)

LXVI 1 [«*]

1 - 5 cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 168 C3-10: μή πέρα του μετρίου εις έμέ άτενίσης, ί ν α μή β λ ά β η ν έντεϋθεν έλκυσης- άνέφικτος γάρ είμι ... κ ά ν β ο υ λ η θ ή ς ύπερβήναι τούς όρους ... ο ύ μ ό ν ο ν ούδέν εύρήσεις, ά λ λ ά καί άμαυρώσεις τό όμμα, καί άμβλύτερον τοϋτο ποιήσεις 6 divinare volenti, quid continuerit desideratum scholium, usui esse possit, quod dictum est supra (pp 120, 3 - 126, 19, in scholiis ad Cant 4,1c; 4,ld.e; 4,2a-d; 4,3a.b; 4,3c.d); quia autem stichi illi plerumque ad verbum iidem sunt, qui Cant 6,5c - 6,7c, suspicio non abest, quin Nilus ipse de iterata interpretatione iam destiterit (sim. cf supra 103, 4 sqq; aliter infra 186, 8 sqq)

(lacuna in C, cf. p. 155) p S i M c o l 1712

1 παραινών Ä ante τοιούτον add τό Λ 3 άτονήση] άτενίση Ä δΰναμιν Ρ 6 Nili scholium servatum est nullum, cf autem app. hist, ad lin 6

4 φύσιν]

In Cant 6,5a.b; 6,5c-7d; 6,8a-9e - LXV 3 - LXVII 3

169

6,8a Έξη κοντά είσιν βασίλισσαι, και όγδοήκοντα παλλακαί, 8b και νεάνιδες ων ούκέστιν άριθμός. 6,9a μία έστιν περιστερά μου, τελεία μου, 9 b μ ί α έστιν τημητρϊ αυτής, 9c έκλεκτήέστιν τη τεκούση αυτήν. 9d Εΐδοσαν αυτήν θυγατέρες και μακαριοϋσιν αυτήν, 9 e β α σ ί λ ι σ σ α ι και παλλακαί και αίνέσουσιναυτήν. ViCDPSülLXX 6,9c αύτήν] α ύ τ ή ς LXX (de Nili lectione cf 170, 9) 6,9d Εΐδοσαν - 6,9e α ύ τ ή ν om Vi 6,9d αύτήν 2 om SÄ 6,9e και 2 om CD (ut saepius, cf etiam infra 170, 14-16) 169,1 Έξήκοντα-170,16 169,1 Έξήκοντα

5

τάξαςΝίΙο

attribuuntCD

(seddeestnota

attributionis in C)

-170,16μέλλοντος Nilo attribuunt PSjff [de omissionibus cf. indicem testium vel app. crit.]

LXVII 1 ' Εξήκοντα βασίλισσας τάχα τούς έν τω Ίουδαϊσμω λέγει (»βασίλειον« γάρ ήσάν ποτε »ίεράτευμα και έθνος άγιον«), όγδοήκοντα δέ παλλακάς τάς δια μέν τό της αναστάσεως μυστήριον τή όγδόη δεκάδι άριθμουμένας, διά δέ τό μή γνησίαν τήν πρός αύτόν έχειν συζυγίαν τφ των παλλακίδων ονόματι σημαινομένας αιρέσεις. 2 νεάνιδας δέ άς ούτε άριθμοΰ ήξίωσεν τά έθνη τά άπηλλοτριωμένα του θεοϋ και ξένα των διαθηκών του πατρός. 3 ού γάρ διά πλήθος αύτάς ό τό πλήθος των

1 cf Cant 6,8a 2 sq Ex 19,6; cf I Petr 2,9 3 όγδοήκοντα κτλ. cf Cant 6,8a 3/4 αναστάσεως - 4 ά ρ ι θ μ ο υ μ έ ν α ς cf Orig, Selecta in Psalmos (in Ps 118,164a), Lommatzsch ΧΙΠ 102, 27 sq: ή όγδόη σΰμβολόν έστι του μέλλοντος αιώνος, δ ΰ ν α μ ι ν αναστάσεως περιέχουσα; Orig, Horn in Lev VIII 4, Baehrens (GCS 33), 399, 9-18 3-6 Epiphan, Panarion, Prooem 1, 2sq; 3, 1; + haer 80, 10, 2 sq, Holl (GCS 25), 155, 17-20; 157, 1 + Holl (GCS), 494, 33 - 495, 8 et saepius 6 νεάνιδας - 7 ήξίωσεν cf Cant 6,8b 8 τά έ θ ν η τά άπηλλοτριωμένα cf Eph 2,12 8 - 170, 2 cf Orig, Schol in Cant, MPG 17, 277 B9-11: Ai νεάνιδες α ρ ι θ μ ό ν ούκ έχουσαι- ού τω μή ύποπίπτειν ά ρ ι θ μ φ , ά λ λ ά τφ άξιας α ύ τ ά ς είναι ά ρ ι θ μ η θ ή ν α ι ; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 172 C2-3; cf interpretationem alteram apud Method, Sympos VII, V 160, Musurillo (SC 95), 188, (V) 3-5: τάς δέ νεάνιδας τοσαύτας, όσας μηδέ ά ρ ι θ μ ε ΐ σ θ α ι διά τήν π λ η θ ύ ν ; Greg Nyss, In Cant Or 15, Langerbeck (GNO VI) 460, 5 sq 8 ό - 170, 1 α ρ ι θ μ ώ ν cf Ps 146,4a

CDPS MR11720 1 - 1 7 0 , 12: textus decurtatus est; desideratur enim interpretatio verborum έξήκοντα (Cant 6,8a) et θυγατέρες (Cant 6,9d) 1 βασίλισσας] βασίλισσαι jfl 2 ποτε post 3 άγιον coll CD 6 ονόματι] νοήματι Ρ 8 πατρός] πνεύματος Ρ 8 ό - 170, 1 άστρων] ό τά άστρα C

LXVII

ι

2 3

170

LXVII 5

6 7

4

Nilus Ancyranus

άστρων άριθμών ούκ ήρίθμησεν, άλλά διά τό άναξιόπιστον και μ ή άξιον άριθμοϋ. 4 ταΰτα γάρ άριθμεΐν άξιοι όσα την τάξιν έλλόγιμον έχει και άξιόπιστον. 5 Μίαν δε περιστεράν λέγει τελείαν τήν έκκλησίαν ήτις διά τό κεκοιμήσθαι άνά μέσον των κλήρων περιστερά γέγονεν τελεία τάς πτέρυγας έχουσα περιηργυρωμένας »και τά μετάφρενα αύτής έν χλωρότητι χρυσίου« διά τό τέλειον της κατ' άρετήν έξεως όμοιωθεΐσα τω έν ούρανοΐς τελείω πατρί και έκλεκτή ούσα τή μητρι αύτής, τή έν τοις τής αληθείας δόγμασιν αύτήν τεκούση σοφίςι, ήν νϋν μεν »ειδοσαν« »θυγατέρες« »βασίλισσαί« τε »και παλλακαί«, ούκ ένόησαν δέ ούδέ συνήκαν τό περί αύτήν οΐκονομηθέν μυστήριον. 6 αίνέσουσι« δέ έν τω καιρώ τής άνταποδόσεως ήξιωμένην τής προς τον Χριστόν συναφείας. 7 »ειδοσαν γάρ αύτήν«, φησίν, »και αίνέσουσιν« τό μέν »ειδοσαν« έπΐ τοϋ παρελθόντος, τό δέ »μακαριοΰσιν« »και αίνέσουσιν« έπΐ τοϋ μέλλοντος τάξας.

169, 8 ό - 1 άριθμών cf Ps 146,4a 4 - 10 cf Method, Sympos VII, III 29-31, Musurillo (SC 95), 186, (ΠΙ) 29-31: πολλών γάρ ούσών δηλονότι τής εκκλησίας των θυγατέρων μία έστϊ μόνη έκλεκτή; cf ibidem VII, VII 1-17, Musurillo (SC 95), 192, (VII) 1 - 193, (VII) 17; Procopius, Catena in Cant, Scholium sub nomine Philon Carp, MPG 87b, 1721 A7-9: Περιστερά δέ ή άκακος 'Εκκλησία Χρίστου τή δέ μητρί αύτής έστι μία τή έπ' ούρανίω σοφίςι et 3Patr cat in Cant, MPG 122, 664 B2 = Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1756 AlOsq: τή πανταιτίςχ σοφίςι; cf etiam supra app. hist, ad 25, 8 (locosque eo allatos) necnon infra 192, 12 sq et 196, 18 (ubi autem „μητέρα ... τό πνεύμα λέγει") 4 Μίαν κτλ. cf Cant 6,9a 4 διά - 5 κλήρων cfPs 67,14a 5 - 7 cf Ps 67,14b.c 7 διά - 8 πατρί cf Matth 5,48 8 έκλεκτή - 9 αύτής cf Cant 6,9c 9 τή ... αύτήν τεκούση cf Cant 6,9c 10 sq Cant 6,9d+e 13 καιρώ τής άνταποδόσεως cf infra 186, 6 sq 14cfCant6,9d 15Cant6,9d.e 16 Cant 6,9d+e

CD PSfHco11720 (omittunt 14 ειδοσαν - 15 αίνέσουσιν) 169, 8 ό - 1 άστρων] ό τά άστρα C 1 άναξιόπιστον] άνάξιον PSÄ 1 sq και μή άξιον om PSÄ 2 ante άριθμοϋ add τοϋ Ä άριθμεΐν post άξιοι coll PSÄ 4 τελείαν om DPSÄ 6 αυτής om PSÄ 8 έκλεκτή ούσα] έκλεκτήν ούσαν DPSÄ 10 τε om PSÄ 12 < και μακαριοΰσιν αύτήν καί> ex Cant 6,9d propter lin 16 13 τής 2 ] τήν SÄ 14 συναφείας] συνάφειαν Ä ; σαφήνειας D* (in margine a prima manu correctum) 14 ειδοσαν - 15 αίνέσουσιν om PSÄ 15 < και μακαριοΰσιν > ex Cant 6,9d propter lin 16 15 post μέν add yap PSÄ ειδοσαν om PSÄ 16 μακαριοΰσιν και om CD 17 τάξας om PSÄ

s

is

171

In Cant 6,8a-9e; 6,10a-c - LXV1I 4 - LXVIII 3

6 , 1 0 a Τίς αύτη 1 0 b καλή 1 0 c θάμβος

ή έκκυπτουσα

ώς σελήνη, ώς

εκλεκτή

ώσεϊ

όρθρος,

ώς {ό}

ήλιος,

τεταγμένη;

CDPS«LXX [ad Cant 6,10c cf 6,4c] 6,10b ό ο π ι Λ et LXX"*1 N, cf etiam infra 171, 7 (ex quo autem loco certiores non fimus) 6,10c τεταγμένη cum S0™] τεταγμένοι CDPS*«LXX, sed cf infra 171, 5 171,1 in C

To -172,7

οφθαλμό

ν Nilo attribuunt CDPSM

sed deest nota attributions

[de omissionibus coartationibusque cf. app. crit. vel indicem testium]

5

10

LXVIII 1 To ούράνιον αύτής πολίτευμα καταπλαγέντες τάχα οί φίλοι τοϋ νυμφίου έθαμβήθησαν και όμολογοΰσι την έκπληξιν τό φως των πράξεων αύτής βλέποντες λάμπον έμπροσθεν των άνθρώπων, όπως »πάντα εύσχημονως και κατά τάξιν« ποιούσα »τεταγμένη« έστίν τή καταστάσει ούδέν έχουσα πλημμελές ούδέ συγκεχυμένον. 2 »Καλή« δέ έστιν »ώς σελήνη« και »έκλεκτή ώς ήλιος«, επειδή καί τους έν νυκτί και τους έν ήμέρςι φωτίζει έκάστη καταστάσει των ωφελουμένων προσφόρως άρμοζομένη καί συμφερόντως. 3 Ώ ς »όρθρος« δέ έκκύπτει τής οικείας έξεως συγκαταβατικώς ούχ ολην έαυτήν δεικνύουσα τοις ολην ίδεϊν ού δυναμένοις, άλλα μερικώς έκκύπτουσα πρός άναλογίαν τής των όρώντων δυ-

1 - 6 explicatio Cantici 6,10c fort respicit ad scholium, quod supra 167, 1 desideratur 1 ούράνιον...πολίτευμα cf Phil 3,20 3 sq cf Matth 5,16; cf etiam Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 177 D2-6: την οίκουμένην φωτίζουσα- διό καί ό Κύριος ... έλεγε (sc. Matth 5,16)... „Ούτως λαμψάτω τό φως ύμών έμπροσθεν των άνθρώπων"; ibidem 180 Α3-5 4 I Cor 14,40 (ubi autem δέ post πάντα) 5 Cant 6,10c 7 - 9 cf Nil, Epist III 212, MPG 79, 480 B4-6; Σελήνην δέ οί προφήται την Έκκλησίαν καλούσιν έκκύπτουσαν ώς άρθρον 7 Cant 6,10b 10 Cant 6,10a 12 ad μερικώς cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 176 C4-6 et ibidem 177 C14 sq: έκ μέρους ... αύτής έπί τοϋ παρόντος τό κάλλος γινώσκεται

CD PS4Bco11724 1 ούράνιον] έπουράνιον SÄ τάχα om PSÄ 7 post ώς 2 add ό PS 8 τούς'] τάς Ä τους 2 om PSÄ καί συμφερόντως om PSÄ 10 ante Ώ ς add καί CPSÄ δέ nulla ratione reddita om Lucä 378, 37 11 έαυτήν] δέ έαυτήν S; δέ αύτήν Ä δεικνϋσα DP (sed cf supra 4, 23) 12 έκκυπτουσα] έκτυποΰσα D post πρός add την SÄ

LXVIII ι

2 3

172

Nilus Ancyranus

νάμεως καν »έκκύπτουσα ώς όρθρος«, ούχ ώς μεσημβρία ούδέ ώς φέγγος ήμερινόν δια μέν τό έτν τυγχάνειν άγεύστος της άπολαύσεως ού δυναμένους ήλιακής εύθέως μετέχειν άκτΐνος, δια δέ τό παρεληλυθέναι την νυκτερινήν και ζοφώδη κατάστασιν χρήζοντας όρθρινοΰ και προσηνεστέρου φωτός ώστε μη άθρός* ήλιακής άκτΐνος αίγλη καταλαμφθέντα άδικηθήναι τόν ένεθισθέντα τω σκότει όφθαλμόν. 6,1 la Εις κήπο ν καρύας κατέβην ίδεΐνέν γενήματι τοΰ χειμάρρου, l i b ίδεΐν εί ήνθησεν ή άμπελος, l i e f / ήνθησαν αί ρόαι · 1 Id έκεϊ δώσω τούς μαστούς μου σοί. 6,12a Ούκέγνω ή ψυχή μου έθετό με άρματα Άμιναδάβ. DPSJBLXX (lacuna in C) [ad Cant 6,11 a-d cf 7,13b-d] 6,1 la ίδεΐν om D γενήματι] γενήμασιν LXX (sed cf infra 173, 2) 6,licet ήνθησαν] έξήνθησαν LXX (sed cf infra 173, 14) 172,8 Ή-174,8 ζώηςΝίΙο attribuunt DPSjfl [de lacuna in C ceterorumque omissionibus coartationibusve cf. indicem testium necnon app. crit.]

LXIX 1 ' Η νύμφη διηγείται ώς καταβασα »εις κήπον καρύας« προς τούς έπι τοις άμαρτήμασι παιδευομένους. 2 ή γαρ παρά τω

1 Cant 6,10a (sed ώσεί vice ώς; cf etiam app. crit.) και έκκυπτουσα: de hoc modo procedendi in interpretando cf etiam infra ρ 173,3 sq 3 cf Plato, Rep 515 c.d 8 - 173, 8 cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 180 BI3-15: κήπον δέ καρύας τόν παρόντα βίον καλοΰσιν, ός πικρός έστι και μοχθηρός, και επίπονος; Orig, Schol in Cant, MPG 17, 280 A9 sq: ή νύμφη καταβασα εις τόν κήπον τής καρύας, τουτέστιν έκπεσοϋσα τα („lege τοΰ", editor in app.) παραδείσου προς τήν έπίμοχθον ταύτην ζωήν; ibidem 280 Α7: χείμαρρους ό πειρασμός λέγοιτο; Philon Carp, In Cant, MPG 40, 120 A14 sq; Ambros, De Isaac 8, 64, Schenkl (CSEL 32, 1), 687, 9sq 8 Cant 6,1 la

C (lacuna post 7 όφθαλμόν usque ad 175, 11 ημάς; brev 2 διά - 3 άκτΐνος) D (brev 2 διά - 3 άκτΐνος) Ρ (om 9 ή - τώ; brev 2 διά- 3 άκτΐνος) S j M co.l

ναις έν Έσεβών πλημ{μ}υρούσαις τό των έναρέτων λογισμών ύδωρ παραβάλλεται - Έσεβών γάρ έρμηνεύεται λογισμοί. 12 »'Εν πύλαις θυγατρός πολλών«, [*»] όσοι γάρ προφήται καί άπόστολοι, τοσούτων θυγάτηρ ή νύμφη. 13 Καί ό μυκτήρ δέ αύτής εΐρηται »ώς πύργος τοΰ Λιβάνου is σκοπεύων πρόσωπον Δαμασκού«. 14 Δαμασκός δέ έστιν κατά τήν Ελλάδα φωνήν αίμα πίνουσα. [»**] 15 ό ούν καί τή πολιτείς* υψηλός καί δόγμασιν έπιβεβηκώς διεγηγερμένοις καί ώς ειπείν όσμή μόνη πρό της πείρας τοΰ κακοΰ προγινώσκων τάς προσ-

1 Ό - 7/8 έντολαΤς cf Nil, Perist XII 11, MPG 79, 961 A9-B2: ο ύ τ ω γάρ ν υ ν τ α ύ τ η λέγων τ ρ ά χ η λ ο ς σ ο υ ώς ορμίσκος, μετ' όλίγα φ η σ ί ν , ,,ώς πύργος Δαβίδ τ ρ ά χ η λ ο ς σ ο υ . " Και α ύ θ ι ς · „ Τ ρ ά χ η λ ο ς σ ο υ ώς πύργος έλεφάντινος." Ποτέ μέν τό διανεστηκός της αρετής, κ α ι διεγηγερμένον τοΰ βίου, ποτέ δέ τό ταπεινόν τοΰ φρονήματος, ποτέ δέ δήλων τό ά ν ε π ί β α τ ο ν οίήσεως λογισμοΧς. Ούτε γάρ έλεφαντίνω πύργω π ρ ο σ β ή ν α ί τι ή προσέψαι, μ η έ χ ο ν ά ν τ ι λ α β ε ΐ ν , δ ύ ν α τ α ι , ά π ο λ ι σ θ α ΐ ν ο ν ά μ α τω π λ η σ ι ά σ α ι δ ι ά τήν λειότητα 1 δτε μέν κτλ. cf supra34, 18 sqq; 35, 9 sqq 2 ορμίσκος Cant 1,10b 2 δτε δέ κτλ. cf supra 127, 1 sqq 2/3 πύργος Δ α υ ί δ Cant 4,4a 3 νυν - ών cf Orig, Schol in Cant, MPG 17, 281 C4 sq; 3Patr cat in Cant, MPG 122, 669 C5 sq = Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1761 C6 sq 9 - 1 1 de Έσεβών cf Wutz, Onomastica sacra I 53 et saepius; Appon, In Cant X 23, VregilleNeyrand (CC SL 19), 246, 300 sq; Ambras, In Psalm CXVIII (XVI 8, 1), Petschenig (CSEL 62), 355, 14 sq; Philon Carp, In Cant, MPG 40, 125 B8 sq; Theodoret, In Cant, MPG 81, 192 A8 sq; Procopius, Catena in Cant, Scholium sub nomine Philonis Carp, MPG 87b, 1732 B8-10 12 Cant 7,5c 12 sq cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 192 A12-B8 14 Λιβάνου cf supra 54, 7 sqq; 116, 1 sqq; 133, 9-14; 147, 19 sq 14 sq Cant 7,5d.e 15 Δαμασκός - 16 π ί ν ο υ σ α cf Wutz, Onomastica sacra I 170

CD PSHT1 1729 subnommePhilonisCarp(omittunt 7 καί - 7/8 έντολαΐς; 17 ώς - 18 κακοϋ; brev 15 Δαμασκός - 16 φωνήν) 1 ταπεινοφροσύνην C έπηνεϊτο] έ π α ι ν ε ΐ τ ο D (de augmento amisso cf Gignac II 237,2) 2 άπρόσιτον C 3 έ λ έ χ θ η om PSÄ 5 post γάρ add έστιν C 6 μ ό ν φ δέ] ά λ λ ά μ ό ν φ PSÄ 7 κ α ί - 7/8 έ ν τ ο λ α ΐ ς om PSÄ 9/10 λ ί μ ν α ι ς ] λ ί μ ν α ι Ä 10 έν om PSÄ 10 π λ η μ μ υ ρ ο ύ σ α ι ς codd (de geminatione cf Gignac 1 157 sq) λογισμών] λογισμούς Ä 12 deest explicatio Cantici 7,5c έν π ύ λ α ι ς 14 αύτής] α ύ τ η C; α ύ τ ο ΰ SÄ ε ΐ ρ η τ α ι om PSÄ 15 Δ α μ α σ κ ό ς - 16 φ ω ν ή ν ] ήτις έρμηνεύεται PSÄ 16 deest explicatio Cantici 7,5d Λιβάνου (cf app. hist, ad 14) 17 διεγηγερμένοις] διεγηγερμένος C* 17 ώς - 18 κ α κ ο ΰ om PSÄ 18 sq π ρ ο σ β ο λ ά ς ] προβ. Ä

9

ίο

11

12

13 14 15

180

LXXII

π 18

19 20

16

Nilus Ancyranus

βολάς των παθών και τάς εφόδους των έναντίων δυνάμεων και την δυσωδίαν αύτών ευκόλως αντιλαμβανόμενος μυκτήρ έστι της νύμφης αύτός »σκοπεύων τό πρόσωπον Δαμασκού« και την προσβολήν ώς κεφαλήν τοΰ όφεως φυλασσόμενος. 16 Τω Καρμήλω δέ τή ν κεφαλήν ώμοίωσεν αυτής είκότως έπειδή »Χριστός έστιν ή κεφαλή της έκκλησίας«. 17 ό δέ Κάρμηλος των προφητών ην ένδιαίτημα των περί τής κεφαλής μαρτυρούντων και τω πλοκίφ τών λόγων τών βασιλικών τον παραδραμεΐν έπειγόμενον δεσμούντων. 18 όταν γάρ τις χλευάζων τά πάθη τοΰ Χρίστου παρατρέχη τό δόγμα ώς μωρόν καί χλεύης άξιον, είτα ών πέπονθεν έκαστον εύρη μηνύματι προφητικώ μαρτυρούμενον, ώς σπαρτίω δεσμούμενος τω θείφ λόγφ παραμένει ούκ ίδιώτου τάξιν έχων, άλλά βασιλέως και βασιλέως λαχόντος »αΐώνιον βασιλείαν ούρανών και πόλεως άπορθήτου »τής άνω Ι ε ρ ο υ σαλήμ« και οί τοΰ Χρίστου δέ λόγοι διδάσκοντες τά ούράνια καθάπερ πλοκή τον παρατρέχοντα δεσμεύουσιν. 19 ούτως γάρ έχουσιν μετά τοΰ δυνατού τό ώφέλιμον ώς και τόν παρατρέχοντα κατασχεϊν και προσδήσαι τή θεωρία. 20 και τούτο μαθεΐν έκ πολλών μεν και άλλων έστι και έκ τής Σαμαρίτιδος δέ, ήν έπειγομένην άσχολία του έργου (άπό γάρ τού καιρού, καθ' όν ύδρεύετο τούτο δ ή λ ο ν έκτη γάρ ην ώρα οτε ταΐς έριθευομέναις έφεΐται παρά τών μεμισθωμένων οίκείαν άνύειν χρείαν) προσέδησεν τφ λόγω έπιλαθομένην τού έργου και μικρού καταφρονήσασαν έφημέρου, φιλοσοφούσαν δέ λοιπόν περί δογμάτων άπορρήτων και βασιλείας Χριστού.

3 Cant 7,5e (sed om τό) 4 κεφαλήν τοΰ οφεως cf Gen 3,15 6 Eph 5,23 (sed om έστιν); cf Eph 4,15 etCol 1,18 necnon 3Patr cat in Cant, MPG 122, 672 A6 sq = Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1764 A4 sq 9 όταν...χλευάζων (cf Act 17,32) - 10 άξιον: de iis, qui δοκηταί nominantur, loquitur, cf e.g. Orig, Contra Celsum II 16, Koetschau (GCS), 145, 8 sq: έλαθε δέ αύτόν (= τόν Κέλσον) τό είρηκέναι τινά τών έν ταΐς αίρέσεσι δοκήσει τόν ' Ιησοϋν ταΰτα πεπονθέναι necnon Lampe s.v. δόκησις et δοκηταί 13 sq II Petr 1,11 (cf Matth 3,2 etc.) 14 sq cf Gal 4,26 19 Σαμαρίτιδος: de muliere Samaritana cf Joh 4,7 sqq 21 έκτη - ώρα cf Joh 4,6

CD PS 4T01 1729 sub noraine philonis Carp (omittunt 16 ούτως - 25 Χριστού) 179, 18/1 προσβολάς] προβ. Ä 3 αύτός] αύτό D (ex haplographia) 5 ώμοίωσεν αυτής] αυτής ώμ. PS; αύτοΐς ώμ. iR είκότως om PSÄ 6 Χριστός - έκκλησίας] κεφαλή έστι τής έκκλησίας ό Χριστός PSÄ 8 πλοκίφ deest explicatio Cantici 7,6b ώς πορφύρα 11 ών] ω μή SfH 11 προφητικώς C 13 και βασιλέως 2 om PS4B 16 πλοκή] πλόκιον D 16 ούτως - 25 Χριστού om PSÄ 19 καί' om C (scribit per notam D) 20 ή ν έπειγομένην] ήν (scribens ήν) έπειγομένη proposuit Lucä 383, 87 [ήν enim scripserat D spiritum contra morem omittens] 21 ην] ή D 22 προσέδησεν] προσεδήμησεν C (quae vox esset Iexicis nova) 24 φιλοσοφούσιν C

5

10

15

20

25

In Cant 7,2c-6c; 7,7a-8b - LXXII 16-20; LXXIII 1-3

7,7a 7b 7,8a 8b

181

Τί ώραιώθης καί τί ήδύνθης, άγάπη, έν τρυφαϊς σου; Τό μέγεθος σου ώμοιώθη τω φοινίκι καί οί μαστοί σου τοις βότρυσιν.

CDPSÄ LXX 7,7a και - 7,8a σ ο υ om C 7,7b Qui Nili, quam dedit in 181, 7 sq, Interpretationen! alteram sequi vult, ei post άγάπη (cum Λ ) quaevis distinctio vitanda est; nos autem in interpungendo priorem interpretationem (181,1 sqq) secuti sumus 7,8a To cum D] Τούτο PSiBLXX (neque ex 182, I neque ex 184, 2, utra Nili fiierit lectio, ad certum redigi potest) in margine inferiore διότι ύψελόν σου τό φρόνημα και ουδέν των γήινων έπιφερόμενον add Ρ"" [quod post Τούτο (= Τό) collocandum esse per notam indicat; est autem, qui inseruit, idem, qui textum scripsit; glossulam tamen esse hanc quis est, quin intelligat?]

181,1 Τάχα - 183,4 προκόψασιν Nilo attribuunt CDPS/tt, sed deest nota attributionis in C [de omissionibus coartationibusque cf. indicem testium necnort app. crit.]

s

LXXIII 1 Τάχα μεν όνομα αύτη τίθησι τό »άγάπη« ώραιώσθαι καί ήδύνθαι λέγων αύτήν έν ταΐς τρυφαΐς. 2 κάν γαρ αϊ σωματικαί τρυφαί και σπατάλαι ζώσαν τεθνάναι τήν τρυφώσαν παρασκευάζουσιν ώς φησιν ό Παύλος· »ή δέ σπαταλώσα ζώσα τέθνηκεν«, άλλα γοϋν ή έν τοις θείοις λόγοις τρυφή και τό κάλλος φαιδρότερον δείκνυσιν καί τήν συνουσίαν ήδίω έργάζεται. 3 τάχα δέ τό μέν κάλλος αυτής θαυμάζει, έν δέ ταΐς τρυφαΐς αύτής αύξεσθαι τήν άγάπην λέγει.

1 Cant 7,7b 1 sq cf Cant 7,7a+b 2 - 6 cf Orig, Schol in Cant, MPG 17, 284 A15-B2: ώς έν ταϊς σωματικαΐς τρυφαΐς ή πολυτελής ευωχία περιπόθητος, ούτω τοις τήν πνευματικήν τρυφώσι τρυφήν, ή άγάπη; Philon Carp, In Cant, MPG 40, 129 A12-14 3 σπατάλαι - 4 σ π α τ α λ ώ σ α ad lectionem Symmachi spectare videtur, cf Orig, Hexapla, Field II 422: άγάπη, έν τρυφαϊς σ ο υ Ο' (= LXX), αγαπητή έν σπατάλαις "Αλλος (quem Symmachum esse affirmat Field in annotatione) 4 sq I Tim 5,6

CD PS fflco" 1732 sq (omittunt 2 κάν - 5 γοϋν) 1 - 183, 4 decurtatum est 1 αύτη] αύτώ Λ ; om D τίθησι] τίθεται Ρ; διατίθεται SÄ 2 καί ή δ ϋ ν θ α ι ] καί ή δ ύ ν ε σ θ α ι S; om 4R 2 κάν - 5 γοϋν om PSH1 5 post ή add γάρ PSÄ 6 φαιδροτέραν Ρ 7 τ ά χ α - 8 λέγει: explicatio altera Cantici 7,7b decurtata esse videtur 7 μέν κάλλος αύτής] μ α κ ά ρ ι ο ν αύτής κάλλος PSA! post θαυμάζει per ειτοΓεπιέν δέ τό μ α κ ά ρ ι ο ν αύτής κάλλος θαυμάζει iteratm

LXXIII 1

2

3

182

LXXIII 4 5

6 7 8 9

Nilus Ancyranus

4 Είτα έπιφέρει- »τό μέγεθος σου ώμοιώθη τώ φοίνικι« τό έπ' ολίγοις σωματικοΐς έρηρενσμένον αύτής ύψος των άρετών σημαίνων. 5 ώς γαρ ό φοίνιξ όλίγαις και ούκ εις βάθος γης κατακεχωσμέναις ρίζαις υψηλός έπανατέταται, ούτως ή των σωματικών άκροις έπιψαύουσα τοις λογισμοΐς δια τήν άνάγκην του σώματος αύτών άπτεται τών ούρανίων τό έρνος της άρετής εις άσύνοπτον ύψος στελεχώσασα, . 6 έπεί τό γε τοσούτον έπήρθαι γυναικός ήλικίαν μάλλον τερατώδες ή ευπρεπές της συμμέτρου άναλογίας τή φύσει παρεχούσης τήν εύπρέπειαν. 7 ' Αναγκαίος δέ και »οί μαστοί« της τοιαύτης »τοις βότρυσιν« όμοιοϋνται δια τήν κατά θεόν άγάπην συνδεδεμένοι. 8 τοιούτος γάρ και ό βότρυς τού φοίνικος και οί άγάπη συνδεδεμένοι. 9 ούτοι μεν γάρ τοις σώμασι κεχωρισμένοι σφίγγονται τη διαθέσει προς όμόνοιαν ώς εκείνοι, περί ων εΐρηται ότι »του πλήθους τών πιστευσάντων ήν ή καρδία και ή ψυχή μία«, ό δέ τοϋ φοίνικος βότρυς εις έκπεφυκώς της καρδίας τού πρέμνου έν τφ λεγομένω έλάτη έπιδιαιρεΐ τον καρπόν τω άριθμφ έν τοις στεμφύλοις χωρίζων έκαστον φοίνικα εις ών έν άριθμφ τών ήρτημένων πλείονι ώς και ή εκκλησία έν πλήθει τοσούτω μία και νοουμένη και ούσα κατά τόν της ειρήνης σύνδεσμον.

1 Cant 7,8a 3 - 10 cf 3Patr cat apud Psell, In Cant, MPG 122, 672 C2-5 = Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1764 C4-9: Κ,αί γάρ και α ΰ τ η (αύτη MPG 87b) τών γ ή ι ν ω ν διά τήν ά ν ά γ κ η ν τοϋ σώματος, ά κ ρ ο ι ς τοις λογισμοϊς έ π ι ψ α ύ ο υ σ α , α ύ τ ώ ν α π τ ή (lege α υ τ ώ ν α π τ ή cum MPG 87|j) τών ο ύ ρ α ν ί ω ν εις μέτρον η λ ι κ ί α ς τοϋ π λ η ρ ώ μ α τ ο ς τοϋ Χριστοΰ φ θ ά σ α σ α 7 sq Eph 4,13 9 ή λ ι κ ί α ν ad lectionem Symmachi spectat; cf Orig, Hexapla, Field II 422: τοϋτο μέγεθος σ ο υ Ο' (= LXX), α ΰ τ η ή λ ι κ ί α σου Σ(ύμμαχος) 11 Cant 7,8b 12 διά συνδεδεμένοι cf Col 3,14 15 sq Act 4,32 (sed add δέ post τοϋ et om ή ante κ α ρ δ ί α et ψυχή) 21 cf Eph 4,3

CD PS j»co1 1733 (omittunt 2/3 σημαίνων - 10 εύπρέπειαν; 12 τοιούτος - 21 σύνδεσμον; brev 1 Είτα - φοίνικι) 1 Είτα - φοίνικι] διά δέ τοϋ έξης δηλοΤ PSifl έπιφέρει· »τό μέγεθος scribimus nixi interpunctione codicum CD [qua tarnen non prohibearis, quin έπιφέρει τό' »μέγεθος scribas (cf etiam app. crit. ad lemma Cant 7,8a)] 1/2 έπ' ολίγοις] έπί λόγοις PSÄ 2 έρηρεισμένον α ύ τ ή ς ] ταύτης έρ-νον PS; τ α ύ τ η έρ-νον JB 2/3 σ η μ α ί ν ω ν - 10 εύπρέπειαν om PSÄ 3/4 κ α τ α κ ε χ ω σ μ έ ν α ι ς ] κ α τ ε χ ω σ μ έ ν α ι ς C 4 post ρίζαις add ό D 6 ούρανίων] ο ύ ρ α ν ώ ν (ουνων scribens linea breviationis superducta) C 7 sq ex 3Patr cat (cf app. hist, ad 3-10) 11 Ά ν α γ κ α ί ω ς - 12 συνδεδεμένοι locus mutilatus esse videtur, deest enim uberior explicatio verbi μ α σ τ ο ί ΙΙκαΙοπιΛ της τοιαύτης] α ύ τ ή ς PSfB 12 τοιούτος - 21 σύνδεσμον om PSÄ 17/18 τω λεγομένω έλάτη: in ceteris Graecorum litteris έ λ ά τ η feminino genere utitur; sed Nilus in huiusce modi rebus constantia carere videtur (cf 38,3; 89,5; 91,2/3; 159,7; 185,12; 209, 18.20.21); quarehaec lectio ei propria genuinaque putanda est

5

10

is

2ο

183

In Cant 7,7a-8b; 7,9a-10c - LXXIII 4-11

4

10 Τέως δέ τούς μαστούς άπό γαλακτώδους ποιότητος εις μελντώδη μεταβεβληκέναι ήδονήν λέγει. 11 πλεϊον γάρ τι μετ' ολίγον αύτοΐς μαρτυρήσει άπό ταύτης της καταστάσεως έπΐ τό μείζον προκόψασιν. 7 , 9 a Ειπαάναβήσομαι 9 b κρατήσω 9 c και

έσονται

επί τώ

των

ΰψεων δή {δύο}

φοινίκι,

αύτοΰ, μαστοί

σου

ώςβότρυες

της

άμπέλου 9 d και 7 , 1 0 a και

όσμή λάρυγξ

ρινός

σου

σου

1 Ob πορευόμενος 10c ίκανούμενος

ώς

ώς οίνος

τφ άδελφιδω ένχείλεσίνμου

μήλα ό

άγαθός μου

εις και

εύθύτητα όδοΰσιν.

CDPSÄ LXX 7,9a Είπα] είτα PS*ffl (in S secunda manus in margine scripsit: ή ειπα) έπΐ] έν PS*« LXX; έπΐ super έν scripsit S™'; de Nili lectione cf 184, 4; 185, 17 7,9c δύο om PSJB LXX (cf ρ 119», nota 376) της om Μ 7,10a σου om PiB oomPSüt 7,10b ευθύτητας CDS""; (εύθύθητα LXX per errorem) 7,10οέν om LXX; de Nili lectione cf 185, 13 μου] D σου scripsisse affirmat Lucä 385, 128, sed ex errore και om Hl 184,1 'Επειδή - 186,6/7 άνταποδόσεως Nilo attribuunt CD, sed deest nota attributionis in C 184,1 'Επειδή - 186,4 εύεργεσίαις Nilo attribuit P; anonyma sunt in S; Origenis scholio adiunguntur in Μ [ubi autem annotatur haec in C(odice) V(aticano 1442, qui est ex famila S) anonyma esse] [de omissionibus coartationibusque cf. app. crit. vel indicem testium]

1 - 4 cf 3Patr cat in Cant, MPG 122, 672 C6-14 = Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1764 C10-D3: Και oiμαστοί σου τοιςβότρυσι ήγουν, ' Η ηθική (lege ηθική cum MPG 87b) και ή φυσική διδασκαλία σου' δι' ών ήμας έτι νηπίας ούσας (lege ούσας cum MPG 87b) γάλα έπότισας είσαγωγικώς πρός θεοσέβειαν έκπαιδεύουσα, νυν ώμοίωνται (lege όμοιοϋνται cum MPG 87b) τοις του φοίνικος βότρυσιν, έν τω έστιαν ήμάς προσκοψάσας εις τελειότητα τήν θειοτέραν διδασκαλίαν, ώς μελιτώδη γλυκύτητα των βοτρύων τοΰ φοίνικος. Τό γοΰν μέγεθος σου τής διδασκαλίας (διδασκάλου MPG 87b) τω φοίνικι παρεικάσασα ή (lege ή cum MPG 87b) μαθητευόμενη σοι πληθύς; Philon Carp, In Cant, MPG 40, 129 C5 sq; Appon, In Cant X 40, Vregille-Neyrand (CC SL 19), 253, 505; cf infra 188, 15 μαστούς - 17 γαλακτότητος 1 γαλακτώδους cf 128, 3 sqq 2 μετ'ολίγον spectat ad Cant 7,9c; effort infra 184, 12 sq

CD p c -»col 1733 (Origenis scholio adiunctum) 1 - 4 decurtatum est, cf verba 3Patr in app. hist, praebita, ex quibus, quo modo Nilus interpretatus sit locum, suspicari possis 1 ποιότητος] πιότητος DIM; ποσότητος C

ίο 11

184 LXXIV

2

3 4 5 6

ι

Nilus Ancyranus

LXXTV 1 ' Επειδή έπαπορητικώς έλεγεν ό νυμφίος· »τί ώραιώθης και τί ήδύνθης;« καί- »τό μέγεθος σου ώμοιώθη τω φοίνικι«, την αίτίαν τοϋ προς ύψος έκτετακέναι έαυτήν λέγει τό »είπα- άναβήσομαι έπί τω φοίνικι κρατήσω των ύψεων αύτοΰ«. 2 ,,έπειδή γάρ", φησί, ,,σύ, ό νυμφίος, φοίνιξ ει, παραπεφύτευμαι δε κάγώ σοί, τω φοίνικι, τω σω ύψει προσαναβαίνουσα ύψοΰμαι εϊκότως έγγίσαι τω σω ύψει έπιθυμοΰσα, ίνα κρατήσω τοϋ σοΰ ύψους και γένωμαι μιμουμένη σε οπερ ει σύ τή άξίςι της φύσεως. 3 δια τούτο γάρ κατέβης, ίνα έγώ άνέλθω και ΐδω τούς σούς μαστούς ώς βότρυας της αμπέλου της αληθινής ποτίζοντας εάν θλασθώσιν εύφροσύνην τούς »τά αισθητήρια γεγυμνασμένα« έχοντας. 4 εις τούτο γάρ άπό της νηπιότητος έφθασαν κατ' ολίγον προκύψαντες. 5 Και τής όσμής των ρινών σου άντιλαμβάνομαι ώς μήλων τήν τής θεότητος εύωδίαν έν τω άνθρώπω νοούσα ην κεκρυμμένην διά τής ρινός αναπέμπει τό άσθμα παλαιάς και νέας γραφής." 6 ώς γάρ διά τού διδύμου αύλού τής ρινός τω πνεύματι συνανιούσα έκ τού βάθους των έγκάτων ή έγκειμένη ποιότης μεταδίδοται τοις πλησιάι^ουσιν εύφραίνουσα τούτους όταν ψυχή εύώδης ουσα και εύπνους, ούτως ταΐς δύο διαθήκαις αί περί Χριστού προφητεΐαι έγκείμεναι τοις μελετώσι παρέχουσι διά τής

1 sq Cant 7,7a 2 Cant 7,8a 3 cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 196 Cl-3: ή ν ύ μ φ η ... φ η σ ι ν · ,,Ειπον, Ά ν α β ή σ ο μ α ι . . . "; 3Patr cat in Cant, MPG 122, 672 D2 = Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1764 D7 sq: έν έ μ α υ τ ή ... ε φ η ν ' Ανελεύσομαι 3 έκτετακέναι spectat ad 182, 4 sqq 5 ό νυμφίος φοίνιξ: cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 196 B7 sq: ό ν υ μ φ ί ο ς και φ ο ί ν ι ξ έστι και άμπελος; Orig, Schol in Cant, MPG 17, 284 C2 8 μ ι μ ο ύ μ ε ν η κτλ. sim. cf 29, 11-14; 3Patr cat in Cant, MPG 122, 672 D2 sq = Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1764 D7: ' Ανελεύσομαι μιμητικώς 9 sq cf Orig, Schol in Cant, MPG 17, 284 C6-8: α μ π έ λ ο υ β ό τ ρ υ σ ι ν ά π ε ι κ ά ζ ο ν τ α ι (sc. oi τοϋ ν υ μ φ ί ο υ μαστοί)· περί ης είπεν ό Σωτήρ· Έγώ είμι ή άμπελος ή α λ η θ ι ν ή ; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 196 C6 sq 10 της 1 - α λ η θ ι ν ή ς c f J o h 15,1 HsqHebr5,14 14cfCant7,9d

CD P S iflco11733 0n8enis

scholio a d i u n c n i m )

( o m i t t u n t 4 τ ό - 5 α ύ τ ο ΰ ; 17 ώ ς - 2 1 τ ή ς )

1 ' Επειδή - 186, 6/7 ά ν τ α π ο δ ό σ ε ω ς decurtatum est 2 και τί ή δ ύ ν θ η ς ] om C*; και τί ήδυ[.„] add C""(in 2 και 2 »τό: possit et alio modo interpungi (cf app. crit. ad 182, 1 et app. lemmatis ad Cant 7,8a) 3 : cf infra 185, 16 sq et supra app. hist, ad lin 3 4 τό - 5 α ύ τ ο ΰ om PSÄ 4 είπα deest explicatio 6 π ρ ο σ α ν α β α ί ν ο υ σ α - 7 ϋψει] ex errore bis praebet C* (priore loco π ρ ο α ν α β . scribens); C"" delevit έγγίσαι·"11" - είκότως** 6 π ρ ο σ α ν α β α ί ν ο υ σ α ] ά ν α β α ί ν ο υ σ α PSÄ (de C cf supra ad 6 - 7) 7 ύ ψ ο ΰ μ α ι post είκότως coll PSÄ 8 σ ύ om C άξίςι] άπραξίςι Ä 9 deest explicatio plenior verbi μ α σ τ ο ί cf fort supra 183, 1-4 10 τής 1 - α λ η θ ι ν ή ς ] τής α λ η θ ι ν ή ς α μ π έ λ ο υ CPSÄ 12 εις - 13 προκύψαντες: textus non integer esse videtur 14 ά ν τ ι λ α μ β ά ν ο μ α ι ] α ν τ ι λ α μ β α ν ό μ ε ν ο ι C; ά ν τ ε λ ά β ο ν τ ο PSÄ 15 ν ο ο ύ σ α fort est corrigendum in νοοϋντες 16 ά σ θ μ α ] ά σ μ α S Ä 17 ώς - 185, 7/8 σ υ μ π ε φ υ κ υ ΐ α om PSÄ

'

ίο

'5

20

In Cant 7,9a-10c - LXXIV 1-13

185

θεωρίας την γύμνωσιν της θεότητος ούτως συνυπαρχούσ τω σώματι, ώς πέφυκε συνυπάρχειν τω μήλφ ή εύωδία ούτε έξωθεν ουσα πάντη ούτε πώς συνέστη δηλοΰσα. 7 ξένω γαρ και άπορρήτφ λόγω συνουσίωται τφ μήλω συμπεφυρμένη τουτφ και 5 έξωθεν όλον αύτό περιθέουσα, έπί πολύ τεινομένη και ού χωριζόμενη τοΰ όγκου, εμπεριεχόμενη τω δέρματι και έπί τό έξω χεομένη τω πνεύματι ούτε μήλον ούσα και τω μήλφ συμπεφυκυΐα. 8 »Kai λάρυγξ σου«, φησίν, »ώς οίνος ό άγαθός«, ό εύθύνων ίο προς σέ τούς άφεστηκότας σου λόγος. 9 ούτος γάρ έσται μοι φθασάση προς τό σον ύψος άναβήναι και προσαναδενδρωθήναι τω φοίνικι τοις |όδηγοΰσιν έλιξιν. 10 'Ικανός »έν χείλεσι και όδοϋσιν« ούκ έν τή γεύσει μόνον, άλλά και έν τή χρήσει τήν ικανότητα παρέχων. 11 χείλη γάρ τήν is γεΰσιν, οδόντες δέ τήν πλουσίαν δηλοϋσιν άπόλαυσιν. 12 'Εάν δέ ό νυμφίος ταϋτα λέγη τή νύμφη τά μεν πλείστα είρήσεται ομοίως, τό δέ »είπα- άναβήσομαι έπί τω φοίνικι, κρατήσω τών ύψεων αύτού« τοιούτον άν έχοι νούν ώς τοΰ δεσπότου Χριστού νικώντος πάσαν άνθρωπίνην σπουδήν ταΐς χάρισιν, 20 ούκέτι τού κρατήσαι έπί τοΰ άψασθαι ή δράξασθαι, έπαναβήναι δέ και ύπερκύψαι και πλεονεκτήσαι τω ύψει νοουμένου. 13 όσον γάρ άν έκταθή δύναμις άνθρωπίνη παρισωθήναι

2 sq sim. cf supra 62, 13 sqq et infra 196, 8 sqq 9Cant7.10a 11 π ρ ο σ α ν α δ ε ν δ ρ ω θ ή ν α ι (vox lexicis nova): una cum altera arbore crescendo in altitudinem surgi 12 όδηγοΰσιν έλιξιν: έλικες fort illae sunt squamae ex quondam foliis ortae, quae in truncis palmarum inveniuntur; iis nymphae ascensus facilior redditur, quare non injuria όδηγοΰντες appellantur; quod autem a Nilo (si aptum est, quod diximus) vocem έλιξ generis masculini (vel neutrius) haberi putamus, admirationi non erit ei, qui locorum 38, 3; 89, 5 sq; 91, 2/3; 159, 7; 182, 17/18; 209, 18.20.21 reminiscitur; tarnen quaeritur, num integer putandus sit textus 13 - 15 cf supra 64, 21 -24 13 Cant 7,10c 17 sq Cant 7,9a.b 20 ούκέτι spectat ad 184, 5 sqq

CD PS üIco11 1733 (0n«enis scholio adiunc"jm"736 (omittunt 1 θεωρίας - 7/8 συμπεφυκυΐα; 10 ούτος - 12 έλιξιν; brev 17 έπί - 18 αύτοΰ) 184,17 ώς - 7/8 σ υ μ π ε φ υ κ υ ΐ α om PSiB 1 γύμνωσιν] γνώσιν D«" (per n,suram) 1 σ υ ν υ π α ρ χ ο ύ σ < η ς > coniecit Lemke] σ - ά ρ χ ο υ σ α ν CD 3 συνέστη] συνέστι C 4 συμπεφυμένη] σ-φυραμένη C 9 και - 15 ά π ό λ α υ σ ι ν locus mutilatus est; deest explicatio plenior Cantici 7,10a.b 9 ό 1 om P S « 10 λόγος] λόγους C 10 ούτος - 12 έλιξιν om PSIB 10 ούτος] ούτως D 12 όδηγοΰσιν, ut in ό δ ο ϋ σ ι ν mutaretur, suasit Lemke (cui consilio, ne obsequaris, obstat ordo verborum; cf supra app. hist, ad lin 12) 15 δ η λ ο ϋ σ ι ν post ά π ό λ α υ σ ι ν coll PSÄ 16 έ ά ν ] εί PSJI1 17 είρήσεται] ε ΐ ρ η τ α ι Λ 17 έπί - 18 α ύ τ ο ΰ ] και τ ά έξης PSUI 18 ά ν - ν ο ΰ ν om PS/B 19 post π α σ α ν add τήν Ä 20 ούκέτι] ο ύ κ έπί/Η ante ή add δέ Hl 21/22 ν ο ο υ μ έ ν ο υ ] νοούμενος Ρ

7

8 9 ίο

11

12

13

186

LXXIV14

Nilus Ancyranus

ταΐς άμοιβαις φιλονεικοϋσα τη του θεοΰ μεγαλοδωρεφ. και πόνοις κατορθωμάτων έκτεϊσαν τάς προϋπηργμένας χάρντας, ήσσηθήσεται πάντως ταΐς ύπερβαλλοΰσαις τοΰ θεοΰ νικωμένη εύεργεσίαις. 14 ούκ άξια γάρ τά άνθρώπινα παθήματα, κάν μαρτυρίου αγώνες είσίν επίπονοι, των παρά τοΰ θεοΰ ύπαρξάντων ήμΐν αγαθών ή μελλόντων ύπάρχειν κατά τόν καιρόν της άνταποδόσεως. 7,11a Εγώ τώ άδελφιδώ μου, 1 lb και έπ'έμέ ή επιστροφή

5

αύτοΰ.

CDPS/B LXX [ad Cant 7,1 la cf 2,16a (varia lectio); 6,3a] 7,11b και om IB (cf etiam infra 186,9)

186,8 Ήδη -187,16 γνώσεως Nilo attribuunt CD, deest nota attributions in C 186,8 έκ - 12 έπιστρέψει Nilo attribuunt PSM sed Ρ (qui insequens lemma in partes quattuor dividit) hoc scholium praebet sub lemmate Cant 7,12a - 13c (cf. p. 193η [de omissionibus coartationibusque cf. app. crit. vel indicem testium]

LXXV ι

2 3

LXXV 1 "Ηδη δις ειπούσα οτι »έγώ τω άδελφιδώ μου« έκ τρίτου νϋν τοϋτό φησιν προσθεΐσα τό »έπ' έμέ ή έπιστροφή αύτοΰ« άντϊ τοΰ ,,έπειδή έγώ άνεθέμην αύτώ έμαυτήν, πέπεισμαι οτι, κάν περισπασθή μικρόν έπί »τά πρόβατα τά άπολωλότα οίκου Ί σ ρ α ήλ«, έπ' έμέ έπιστρέψει. 2 έμέ γάρ έν έλέει και οίκτιρμω διά τοΰ προφήτου μεμνήστευται τόν έλεον και τόν οίκτιρμόν ένέχυρά μοι τοΰ γάμου δεδωκώς." 3 Ούτως ούν μετά τήν άνάστασιν βιβλίον άποστασίου τη συν-

4 ούκ - π α θ ή μ α τ α cf Rom 8,18 6/7 καιρόν της άνταποδόσεως cf supra 170, 13 8 δις cf Cant 6,3a (supra ρ 166) et 2,16a (supra ρ 93, app. crit. ad lemma) 8 Cant 7,1 la 9 Cant 7,11 b 11 sq Matth 10,6 (cf Jer 27,6) 12 sq cf Os 2,21 15 - 187, 1 δεδωκώς vide ρ 187

CD PS iHC0" 1733 d!s '); om C (cf ρ 119* sq)

0x1 B

1 Cant 8,2a 3 π ρ ο φ η τ ε υ θ έ ν τ α cf Matth 1,23; 2,6; Luc 24,25-27.44 sq; Joh 1,45; Act 3,18-24; Rom 1,2 sq etc. necnon Justin, Dial 48-108, Marcovich (PTS 47), 148-255 3 sq cf Joh 1,11 7 Οινον - ν ά μ α cf Cant 8,2c.d 14 sq λόγος ά λ η θ ή ς cf supra 25, 23 - 26, 1 (testimoniaque in app. hist, eo all ata)

CD PS iB00'1740 (omittunt 3 οτι - 6 άγωγην; 12 ού - 17 παραλογιζόμενος) 2 α ύ τ ή ς om PSÄ 3 ότι - 6 άγωγήν om PSHI 3 π ά λ α ι om C 4 α ϋ τ η δέ] α ύ τ ή δε C; αϋτη D 7 Οινον - 17 π α ρ α λ ο γ ι ζ ό μ ε ν ο ς mutilatum est; deest enim explicatio plenior Cantici 8,2d 7/8 η θ ι κ ο ύ ς καί φ υ σ ι κ ο ύ ς ] φ υ σ ι κ ο ύ ς καί η θ ι κ ο ύ ς {Λ 9 παρηρτυμένα Ä 11 έν τή om PSÄ 12 ο ύ - 17 παραλογιζόμενος] καί ο ύ κ έπείσακτον PSHI

LXXVII 7

8

9 ίο

194

Nilus Ancyranus

194,1 Ήδη - 6 σε Nilo attribuunt CD, sed deest nota attributionis in C [P hoc loco praebet 194,7- 195,3]

LXXVIII

ι

LXXVIII 1 Ήδη μέν ενρηται ταύτα και έπεξηγενσθαι τά άπαξ είρημένα και τοις αύτοΐς έναδολεσχεΐν τάχα περισσόν, παρακαλεί δέ την άγάπην αύτοΰ κννήσαι προς τήν ένανθρώπησιν, ώς και έν τω προ τούτου στίχφ έπιθυμοϋσα έφαίνετο »τίς δώη σε, άδελφιδέ μου,« λέγουσα »θηλάζοντα μαστούς μητρός μου; εύροΰσά σε έξω φιλήσω σε«. 8,5a Τίς αύτη ή άναβαίνουσα λελευκανθισμένη 5b έπιστηριζομένη έπί τον άδελφιδόν αύτής; CDPSAI LXX 8,5b άδελφιδόν] άδελφόν SÄ 194,7 Αί - 195,3 ασφαλώς Nilo attribuunt CD, sed deest nota attributionis [195,4-7 in D non invenitur; in C autem 195,6 όθεν - 7 μεταβολήν attributione „άλλου") scholio Theodoren continuatur, cf. supra p. 112*] 194,7 Ai -195,3 ασφαλώς Nilo attribuit P, sed praebet sub lemmate 8,4a-c 195,4-7 in Ρ sub hoc lemmate invenitur, sed deest nota attributionis

194,7 Al - 195,2 κεχρημένηςNilo

in C (sub

attribuit S

195,4-7 in S sub hoc lemmate invenitur, sed deest nota attributionis 194,7 Αί (scribens Ot) - 195,2 κεχρημένης + 195,4 Προφητεύεται - 7 μεταβολήν Nilo attribuit jff Nos verba 195,4 Προφητεύεται - 7 μεταβολήν Nilo aliena esse putantes typis minoribus imprimenda uncisque deletilibus includenda curavimus

LXXIX

ι

LXXIX 1 Ai της συναγωγής έκπλήσσονται άπό τοϋ γαμικοϋ λουτρού άναβαίνουσαν αύτήν όρώσαι συγκρίνουσαι τήν νύν αύτής λευκότητα τή προτέρς* μελανότητι, μειζόνως δέ θαυμάζουσι τό έπιστηριζομένην αύτήν έπϊ τον άδελφιδόν άναβαίνειν.

1 "Ηδη μέν ε'ίρηται: ad Cant 8,3a.b cf Cant 2,6a.b (p 68, 1 sqq); ad Cant 8,4a-c cf Cant 2,7a-c (p 69, 9 sqq) + 3,5a-c (p 103,4-8); ad Cant 8,4a.b cf Cant 5,8a.b (p 159, 1-9) 4 - 6 Cant 8,lab, (sed άδελφιδόν vice άδελφιδέ; cf supra ρ 191 app. ad lemma Cant 8, la) 7 sq cf Philon Carp, In Cant, MPG 40, 144 Al-4 7 - 10 sim. cf supra 19, 1-7 9 προτερςχ μελανότητι: cf supra 18, 1 sqq (ad Cant 1,5a); 21, 5 sqq (ad Cant 1,6a); 23, 16 - 24, 6 10 έπιστηριζομένην cf Cant 8,5b

CD PS J«co11741 (omittunt 1'Ήδη - 6 σε) 7 ante Ai add Oi άγιοι τοΰτό φησιν (φασι S4H) θαυμάζοντες τήν κάθαρσιν της νύμφης Pcor ('n margine) SHI [quae verba, cui attribuenda sint, non elucet] 7 Ai] Oi J» 8 όρώσαι] όρώντες HI συγκρίνουσαι] αύτήν συγκρίνοντες Ä 9 μελανότητι] μελανίςι PSiH 10 έπιστηριζομένη S

In Cant 8,3a-4c; 8,5a.b; 8,5c-e - LXXVIII 1 - LXXIX 2

195

2 άπταιστος γάρ όντως γίνεται πορεία και προκοπή ψυχής λόγφ χειραγωγώ κεχρημένης και έπερειδομένης έπί τήν σοφίαν ώς έπϊ κύριον άσφαλώς. 5

{Προφητεύεται της νύμφης ή άνοδος τάς μακαρίας μονάς παντελώς άποθεμένης τοΰ σκότους της κακίας και τήν της άρετής άναλαβούσης λαμπρότητα επομένης τε και στηριζομένης τφ λόγφ όθεν αί άνω δυνάμεις θαυμάζουσι τήν έπϊ τοσούτον των ανθρώπων μεταβολή ν.}

8,5c 'Υπό μήλον έξήγειρά σε5 d έκεΐώδίνησέν

σε ή μη τη ρ

5 e έκεΐώδίνησέν

σε ή τεκοΰσά

σου, σε.

CDPSJK LXX [PSlemma dividunt in partes duas, sc. 8,5c et 8,5d.e: Nili scholium sub 8,5c invenitur (cf autem attributionis indicem, qui sequitur)] 8,5e σε 2 ] σ ο υ LXX (codicibus B b K c a A exceptis) [de Nili lectione cf app. crit. ad Cant 6,9c (supra ρ 169) necnon supra 142, 10; 170, 9]

Verba 196,1 τούτο - 5 αυτών in Sja (sub lemmate Cant 8,5c, quod invenitur post 195,7 μεταβολήv) scholium anonymum sunt [Jfl annotante haec in C(odice) Bfruxellensi Bibl. Reg. Gr. 3895-96, qui est ex familia P) esse Nilo]; in Ρ autem Nilo haec quidem attribuuntur, collocantur autem post 197,13 ένέργειαν 196,1 τούτο - 5 αυτών desunt in CD Verba 196,1-5 Nilo aliena censenda sunt ideoque uncis deletilibus inclusa 196,6 Μήλον - 197,17 εικονίζοντας Nilo attribuunt CD, sed deest nota attributionis in C 196,6 Μήλον - 197,13 ένέργειαν (sub lemmate Cant 8,5c) Nilo attribuit P; nota attributionis deest in S [quo factum est, ut antecedenti Philonis Carp ascriptum videretur scholium in S itaque Philoni Carp attributum in fil, ubi tamen annotatur in C(odice) Bfruxellensi Bibl. Reg. Gr. 3895-96, qui est ex familia P) hoc Nilo vindicari [de omissionibus

cf. app. crit. vel indicem

testium]

2 και - 3 ά σ φ α λ ώ ς cf Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1772 C2 = 3Patr cat in Cant, MPG 122, 600 CI sq: και έπερειδομένη έπί τόν άδελφιδόν (άδ. om MPG 87b) α υ τ ή ς δια της βεβαίας εις α υ τ ό ν πίστεως (δια - πίστεως om MPG 122) 2 έπερειδομένης: cf lectionem col. sextae Hexaplorum (= S') apud Orig, Hexapla, Field II 422: έπιστηριζομένη Ο' (= LXX): έπερειδομένη S'

C (non praebet 4 Προφητεύεται - 6 λόγφ) D (non praebet 4 Προφητεύεται - 7 μεταβολήν) Ρ (praebet 4 Προφητεύεται - 7 μεταβολήν sub lemmate Cant 8,4a-c) S Jflco11741 (omittunt 2 και - 3 άσφαλώς) 2 χειραγωγφ] χειραγωγεί m 2 και - 3 ά σ φ α λ ώ ς om SIM {4 Προφητεύεται - 7 μ ε τ α β ο λ ή ν om D; C autem (sub attributione „άλλου") 195,6 ό θ ε ν - 7 μ ε τ α β ο λ ή ν in paraphrasi dat scribens ή αί ά ν ω δυνάμεις λέγουσιν τοϋτο θ α υ μ α ζ ο ϋ σ α ι τήν έπί τοσούτον τών ά ν θ ρ ώ π ω ν μ ε τ α β ο λ ή ν ; in Ρ denique 4-7 sub lemmate 8,4a-c invenitur, cf pp 193 (app. crit. ad lemma) et 194 (ind. attributionis) necnon ρ 112*. Quia Nili non putandus est textus, uncis deletilibus inclusus est 6τε και στηριζομένης om ίΛ)

196

Nilus Ancyranus

{Τούτο το φ υ τ ό ν ό σ μ ή και θ igt και βρώσει και ά φ ή λ ε ΐ ο ν ύ π ά ρ χ ο ν έστί κ α λ ό ν · ό διά των ο ύ ν α ι σ θ η τ η ρ ί ω ν ευτραφείς λέγοιτο μ ή λ ο ν · π α ρ ά ταύτη τη μήλες* ώδίνει ή ά ν ω 'Ιερουσαλήμ καί τίκτει τά τ έ κ ν α τής έλευθερίας- διό φ η σ ι ν Ίωήλ' »ρόα και φ ο ί ν ι ξ και μ ή λ ο ν και π ά ν τ α τά ξ ύ λ α « τοϋ δ ρ υ μ ο ϋ δώσει τον καρπον αύτών.} LXXX

2 3 4 5 6 7 8

ι

LXXX 1 Μήλον τήν οϊκονομίαν έλέγομεν διηγούμενοι τό »ώς μήλον έν τοις ξύλοις τοϋ δρυμοΰ, ούτως άδελφιδός μου άνά μέσον των υιών« λέγοντες ότι ώς τό μήλον έμπερίεχον τω δέρματι τήν εύωδίαν και εις τό έξω ταύτην διαδίδωσιν, ούτως ή θεότης έμπεριεχομένη τή άνθρωπότητι διά των θαυμάτων έπί τό έξω έξέλαμπεν »διά των δικτύων«, ώς όπίσω εΐρηται, διακύπτουσα. 2 ύπό τούτο ούν τό μήλον έξήγειρεν τήν νύμφην ό νυμφίος ή καθεύδουσαν ή καθεζομένην άπό των χοϊκών έπΐ τά ούράνια αύτής διεγείρας τό φρόνημα. 3 πρός ταύτη ν γάρ και πάλαι βοών έλεγεν »έκτίναξαι τόν χούν και άνάστηθι«. 4 »Έκεΐ« δέ και ώδινήσθαι και τετέχθαι αύτήν ύπό τής μητρός φησιν. 5 »έκεΐ« δέ πού; — »ύπό τό μήλον«, δηλονότι τήν διά τού βαπτίσματος άναγέννησιν δηλών. 6 μητέρα δέ τό πνεύμα λέγει τό γεννών τούς βαπτιζομένους και θαυμάσει μηδείς εί θηλυκώ ονόματι καλεί τό πνεύμα. 7 ή γάρ σχέσις των γεννωμένων άπαιτεΐ τούτο και ή 'Εβραϊκή δέ φωνή θηλυκώς ονομάζει τό πνεύμα διά τήν αύτήν αίτίαν ούχ ύβρίζουσα τήν άξίαν τω σχήματι τής τοιαύτης λέξεως, άλλά τήν εύεργεσίαν μηνύουσα τής σχέσεως. 8 και γάρ ό θεός μητέρα μιμείται και γεννώσαν και θάλπουσαν και ού μόνον μητέρα φιλόστοργον, άλλά και όρνιν των νεοσσών {3 ή άνω 'Ιερουσαλήμ κτλ. cf Gal 4,26 sq 4 Joel 1,12 4/5 cf Joel 2,22 sq} 6-8 Cant 2,3a.b 8 sqq λέγοντες κτλ. vide supra 62, 13 sqq, cf etiam 185, 2 sqq 10 θαυμάτων κτλ. cf supra 66, 22 sq 11 cf Cant 2,9e et supra 81, 9-14 12 - 15 cf supra 82, 16 - 83, 2 necnon Orig, In Cant, Baehrens (GCS 33), 220, 24 sq [cf Baehrens (GCS 33), Nachträge 4, ρ LIV, linn 5-7] 13 άπό - α ύ τ ή ς cf I Cor 15,49 15 Is 52,2 16 cfCant 8,5d.e 17 sq cf Theodoret Cyr, In Cant MPG 81, 204 B9-13 17 έκεΐ Cant 8,5d.e Πύπότό μήλον (sc. εΐπεν) Cant 8,5c (sed om τό) 18 sq cf testimonia a Langerbeck allata ad Greg Nyss, In Cant Or 6, Langerbeck (GNO VI) 183, 12-15; praeterea cf supra 25, 8; 170, 9 sq; 192, 1113 [ubi autem μήτηρ τής νύμφης ή (άνθρωπίνη) σοφία] 18 πνεύμα - 19 γεννών cf Joh 3,5 sq [ubi autem άγιον (cf app. crit.) non appellator τό πνεύμα] C D ( n o n praebent 1 Τ ο ϋ τ ο - 5 α ύ τ ώ ν ) P S fH c o 1 1 7 4 1 (omittunt 6 δ ι η γ ο ύ μ ε ν ο ι - 7 ο ύ τ ω ς ; 10 δ ι ά - 11 δ ι α κ ό π τ ο υ σ α ; 14 π ρ ό ς - 15 ά ν ά σ τ η θ ι ; 19 κ α ι - 2 5 ν ε ο σ σ ώ ν ; brev 12 ύ π ό - μ ή λ ο ν ) 1 τούτο - 5 αύτών] non praebent CD; post 197, 13 ένέργειαν praebet Ρ (initium non indicans, quo fit, ut Nili esse videatur); cf etiam indicem attributionis (p 195) [respiciens Ρ erat melius (cf. p. 195*) post finem scholii has ponere lineas] 6 διηγούμενοι - 7 ούτως om PSÄ 9 ή - 10 έμπεριεχομένη] ώς έμπεριεχομένης τής θεότητος ΡδίϊΙ 10 διά - 11 διακύπτουσα om PSÄ 12 ύπό - μήλον] ύφ' ö PSÄ ό νυμφίος om PSiBl 14 πρός - 15 άνάστηθι om PSÄ 16 Kai'omPSÄ ώδινασθαι 0 αύτήν om PSiil 17 έκεΐ δέ πού; (cum CD, sed possit etiam legi έκεΐ δέ που)] om PS/B 18 post πνεύμα add τό άγιον D (cf app. hist.) 19 και 197, 6 έπεπόθησεν om PSjfl

10

15



25

In Cant 8,5c-e; 8,6a-e - LXXX 1-13

197

περιεχομένην. 9 ότέ μεν γάρ αύτός φησιν »υιούς έγέννησα και ύψωσα«, ότέ δέ τφ μεγάλω Μωϋσή την κατά των άχαρίστων 'Ιουδαίων δίδωσι δικαιολογίαν κατήγορον αύτόν της εκείνων άγνωμοσύνης προβαλλόμενος. 10 φησί γάρ »ώς αετός έσκέπασε νοσσιάν εαυτού και έπΐ τοις νεοσσοΐς αύτού έπεπόθησεν«. 11 Τό δέ δίς αυτήν ώδινεΐσθαι, άπαξ μέν ύπό της μητρός, άπαξ δέ ύπό της τεκούσης, ούκ οιδα όν έχει λόγον, εί μη άρα μίαν μέν ώδϊνά τις είποι, καθ' ην έντυπούται τφ λόγφ της διδασκαλίας τό ίο »κατ' εικόνα« τή γεννώμενη την τοιαύτη ν γέννησιν ψυχή, μίαν δέ, καθ' ην διά τής άγαθής πολιτείας έν ταύτη μορφούται τό »καθ' όμοίωσιν«. 12 μήτηρ γάρ τήν σχέσιν, τεκούσα δέ δηλοΐ τής σχέσεως τήν ένέργειαν. 13 ούτως και ό Παύλος ώδίνας άπαξ πάλιν ώδίνει έως άν και δόγμασι και πολιτείς* τοις γεννωμένοις τούς χαΐ5 ρακτήρας γλαφυρώς έμμορφώση Χριστόν τρανώς λάμποντας »έμπροσθεν των άνθρώπων« και σαφώς τή μιμήσει τό άρχέτυπον εικονίζοντας. 8,6a Θέςμε ώς σφραγίδα έπΐ τήν καρδίαν σου, 6b ώς σφραγίδα έπΐ τονβραχίονά σον 6c ότι κραταιά ώς θάνατος άγάπη, 6d σκληρός ώς ςίδης ζήλος6e περίπτερα αυτής περίπτερα πυρός, φλόγες αυτής. CDPSiB LXX [PSJH stichos Cant 8,6a-8,7d alio modo in membra redigunt atque CD; in CD ex his orta sunt lemmata duo, sc. Cant 8,6a-e + Cant 8,7a-d (de quo cf ρ 199), in PS0 autem lemmata tria, sc. Cant 8,6a-d + Cant 8,6e-8,7b + Cant 8,7c-d] 8,6c ante άγάπη add ή CPS/M 8,6e post πυρός add ά ν θ ρ α κ ε ς πυρός SIR

1 sq Is 1,2 5 sq Deut 32,1 la.b (sed σκεπάσαι et αύτοϋ vice έαυτοϋ) 8 μ ί α ν μεν - 17 εικονίζοντας cf 3Patr cat in Cant, MPG 122, 680 D12 - 681 A2 = Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1772 D 1 2 - 1773 A3 10 Gen 1,26 11/12 Gen 1,26 13 - 15 cf Gal 4,19 15/16 Matth 6,1; 10,32; Luc 12,8

CD PS mco11741 (omittunt 1 περιεχομένην - 6 έπεπόθησεν; 7 άπαξ" - 8 ούκ; 13 ούτως - 17 εικονίζοντας; brev 8 οιδα - άρα) 196, 19 και - 6 έπεπόθησεν om PSÄ 1 ότέ] δτε C 2 ότέ] ότε C 7 ώδινασθαι Λ 7 άπαξ 1 - 8 ούκ om PSlfl 8 οιδα - ά ρ α ] οίμαι PSÄ 9 τις είποι] λέγεσθαι PSÄ 10 τήν om 4M μίαν] έτέραν PSHI 12/13 τής σχέσεως ante 13 ένέργειαν coli PSÄ 13 ούτως - 17 εικονίζοντας om PS/B 13 post ένέργειαν (initio non significato, quo fit, ut Nili esse videatur) 196, 1-5 praebetur a Ρ (cf indicem attributionis ρ 195) 13 ώδίνας] ώδίνας D* (et Lucä, ρ 394, 89; sed est aoristi participium, correctura igitur iure facta)

198

Nilus Ancyranus

198,1 Προτρέπεται - 199,8 άνιωμένω: hoc scholium nota attributionis absente tamen (quia lemmati continuatur, quo indicio in C scholium, etsi desit nota attributionis, ex Nilo esse cemi solet) omne Nilo attributum putandum esset in C, nisi ex ceteris testibus constaret initium scholii (198,1 Προτρέπεται - 3 Φινεές) non Nilo esse, sed Origeni (cf. MPG 17, 285 B5-7); qua de causa 198,1-3 uncis deletilibus inclusimus; vide etiam supra p. 112* 198,4 Τήν-199, 8 άνιωμένω Nilo attribuit D (198,1-3 non praebet) 198,1-3 (et quod additur vel sequitur, cf. app. crit. ad linn 2 et 3) Origeni attribuunt PS/B 198,4 Την -11 ορμάς Nilo attribuunt PSjff, quowm de omissionibus cf. app. crit. vel indicem testium.

{Προτρέπεται αύτήν ό νυμφίος πάν νόημα και πράξιν μορφώσαι τφ έαυτοΰ χαρακτήρι. ποιεΐν δέ ταϋτά φησι τήν ώς θάνατον κραταιάν άγάπην και τόν ζήλον δν δει ζηλοΰν τω θεφ καθ' & και Φινεές.}

lxxxi ι

2 3

LXXXI 1 Τήν άπό τοϋ βαπτίσματος άγαπηθεϊσαν ψυχήν θέλει και έν τοις ένθυμίοις και έν ταΐς πράξεσιν ό Χριστός ένσφρα- 5 γίσαι εαυτόν και μόνην έχειν τήν τούτου μνήμην, έτερου δέ μηδενός, τό τής αγάπης έαυτοΰ διηγοΰμενος ένθερμον και τοΰ ζήλου τό σκληρό ν και διάπυρον ότι φ η σ ί ν ,,άγαπώ σφοδρώς άγαπώμενος και ζηλώ σφοδρότερον άθετούμενος. 2 ό γαρ έμός ζήλος πυρός έστι θερμότερος και ςίδου σκληρότερος και ή αγάπη μου ό θανάτου κραταιοτέρα πυρός φλόγας έχουσα τάς όρμάς. 3 ώστε ή

{3 δει - Φινεές cf Nurn 25,7-11} 4 - 6 / 7 cf Orig, Schol in Cant, MPG 17, 285 B15 sq (vide app. crit. ad 3) necnon Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 204 D7 sq: καρδίαν μέν τό θεωρητικόν τής ψυχής όνομάσας, βραχίονα δέ τό πρακτικόν; Ambros, In Psalm CXVIII (XIX 28, 3), Petschenig (CSEL 62), 436, 9 sq 8 φησίν κτλ. ad verbum in Sacra Scriptura non invenitur, ad rem cf Ex 20,5 et Deut 5,9-11 11 όρμάς cf Orig, Hexapla, Field II 423: περίπτερα αύτής περίπτερα πυρός Ο' (= LXX)· αί όρμαί αύτής όρμαί πύρινοι Σ(ύμμαχος)

CD (D non praebet 1 Προτρέπεται - 3 Φινεές; de C cf. indicem attributionis) PS J«(MPG ,7·285 +) co"1741; 1744 (omittunt 11 ώστε ή κτλ.; cf indicem attributionis) {1 Προτρέπεται - 3 Φινεές deest in D (de CPSÄ cf indicem attributionis) 2 post άγάπην add πάντα γάρ στέγει- πάντα ύπομένει· διό και κραταιά κατά θάνατον τόν νεκροϋντα τήν άμαρτίαν ήγουν έπειδή πάντων έκράτησεν ό θάνατος διά τό έν τφ 'Αδάμ πάντας άποθνήσκειν- και ό ριδης ομοίως τοιαύτη φησιν ή άγάπη PSÄ(MPG 285) 2/3 τόν ζήλον] ό ζήλος PSÄ(MPG | 7 ' 2 8 5 ) 3 post θεφ add σκληρός κατά τών άμαρτόντων υπάρχων (m ι7 285) (MPG |7 285) PSJB · 3 καθ' ά και Φινεές] ώς ό τοϋ' Ηλίου και τοΰ Φινεές PSi» ' 3 post Φινεές add ή τοϋτο λέγει ό νυμφίος πρός αύτήν· θές με ώς σφραγίδα πρός τό σφραγίζειν τάς ενθυμήσεις σου και τάς πράξεις (+σου Λ ΜΡ0 "· 285) και έως θανάτου άγώνισαι ύπέρ τής άληθείας και έν τω ςιδτΐ δέ τόν Χριστόν έζήλωσαν οί 'Ιουδαίοι ύποφθείραντες τούς στρατιώτας PSÄ ε ] ούδέ codd (sed cf Blaß-

11 φ λ ε γ ό μ ε ν ό ν ... φ ε ρ ό μ ε ν ο ν cum D, in quo φ λ ε γ ό μ ε ν ό ν (sic) |

stichus] τ ι scribitur] φ λ ε γ μ α ί ν ο ν τ ι ρ ε ί θ ρ ω φ ε ρ ό μ ε ν ο ι C P S Ä (quorum lectionem praefert

etiam Lucä, ρ 395, 117, sed est lectio facilior)

12 ά ν υ π ο ί σ τ ω - 200, 1 α ύ τ ή ν om P S Ä

LXXXII ι 2

200

LXXXII 3 4 5 6 7

8 9

Nilus Ancyranus

πεφυκότες ύπεκκαύματα σβεννύουσιν ή άμαυροΰσιν αυτήν. 3 διό »κάν δω τις πάντα τόν βίον αύτοϋ έν τή αγάπη«, έξουδενωθήσεται ούδέν της τοϋ δεσπότου προς ημάς άγάπης άξιον έπιδείξασθαι δυνάμενος. 4 μόνου γάρ τοΰ άποθανεΐν αύτόν ύπέρ ήμών έν πάση τή ζωή συνταθεΐσα ή άνθρωπίνη σπουδή έπάξιόν τι ποιήσαι ούκ άν ισχύσει τήν άνθρωπίνη ν άγάπην έξισώσαι τή εκείνου άγάπη ού δυναμένη. 5 διά τοΰτο δυσέκλυτον βλέπων ό μέγας Δαυίδ των εύεργεσιών τοϋ δεσπότου τήν οφειλή ν θανάτφ μαρτυρίου μερικώς αύτήν άποδώσειν έπαγγέλλεται. 6 πρώτον μεν άπορών τόν τρόπον τής έκτίσεως διά τοΰ λέγειν »τί άνταποδώσω τω κυρίφ περί πάντων, ων άνταπέδωκέν μοι;«, είτα μηδέν άξιον πρός άπόδοσιν εύρών ό ηύρεν ύπέσχετο λέγων »ποτήριον σωτηρίου λήψομαι και τό όνομα κυρίου έπικαλέσομαι«. 7 και γάρ αύτό τό μαρτύριον μικρόν πρός άμοι^ήν έκείνης τής χάριτος αύτφ τω προληφθήναι έλασσούμενον ισον τω έργφ, άλλά τή τάξει λειπόμενον, μάλλον δέ ούδέ ίσον (ού γάρ ταύτόν ούδέ όμοιον δοϋλον ύπέρ δεσπότου και δεσπότην ύπέρ δούλου άποθανεΐν) ώς δυσί προύχοντα τόν τοϋ δεσπότου θάνατον πλεονεκτήμασι δυσαπόδοτον είναι. 8 κάν γάρ τις μείζονι δωρεςί τόν καταρξάμενον χάριτος άμείψηται, ούδέ φθάνει παρισωθήναι τούτφ τή τάξει τοϋ χρόνου πλεονεκτούμενος. 9 τοΰτο και ό Παύλος θαυμάζει λέγων »συνίστησι δέ τήν έαυτοΰ άγάπην είς ήμάς ό θεός ότι έτι άμαρτωλών όντων ήμών Χριστός ύπέρ ήμών άπέθανεν« και τής άγάπης τοΰ θεοΰ τό ύπερέχον κατά σύγκρισιν τής άνθρωπίνης δεικνύς και πάσης άμοιβής μείζονα τήν ήγησαμένην χάριν διαρρήδην άποφαινόμενος.

2 Cant 8,7c (sed έάν δώ άνήρ vice κάν δώ τις) έξουδενωθήσεται cf Cant 8,7d 4 cf Rom 5,8; I Cor 15,3 7 - 1 1 cf Nil, Epist I 9, MPG 79, 85 C8-14 8 θανάτω μαρτυρίου cf Ps 115,6 10 sq Ps 115,3 12 sq Ps 115,4 [ad ποτήριον σωτηρίου = θάνατος μαρτυρίου cf Orig, Exhort 28, Koetschau (GCS 2) 24, 18: ποτήριον δέ σωτηρίου έθος όνομάζεσθαι τό μαρτύριον, praeterea Basil, Horn in Psalm CXV, cap. 4, MPG 30, 109 C6 sqq et Didym Caec, In Psalm 151 (Cat fr Nr 1069), Muhlenberg (PTS 16), 270, 22 - 271, 5 (quorum autem uterque imprimis loquitur de passione Christi)] 13 - 19 cf Joh Chrys, In Romanum mart I, cap. 1, MPG 50, 607 (linn 10-8 ab imo): οιδε (sc. ό Παΰλος) σαφώς ότι άγάπης ούδέν ούτε μείζον ούτε ίσον έστίν, ούδέ αύτό τό μαρτύριον, δ πάντων έστί κεφάλαιον των άγαθών 22 sq Rom 5,8

CD PS 4BC0'1744 (omittunt 1 πεφυκότες - αύτήν; 4 μόνου - 26 αποφαινόμενος) 199, 12 άνυποίστω - 1 αύτήν om PSÄ 1 πεφυκότες om C 3 πρός ήμάς om PS/B 4 δυναμένους PSÄ 4 μόνου - 26 άποφαινόμενος om PSÄ 6 ά ν om C 8 μαρτυρίου] μυρίου C (ex haplographia?) 12 ηύρεν]ευρεν D 20 ούδέ] ού C 22 έτι om C 24 τό ύπερέχον (quam lectionem genuinam habet etiam Lucä, ρ 396, 140)] υπερέχων D 25 δεικνύς (quam lectionem genuinam habet etiam Lucä, ρ 396, 141)]δείκνυσι D

5

ίο

is

2ο

25

In Cant 8,7a-d; 8,8a - 9b - LXXXII 3 - LXXX1II 5

201

8,8a 'Αδελφή ήμώνμικρά και μαστούς ούκ έχει • 8b τίποιήσωμεν τή άδελφή ήμών 8c εν ήμέρςι, ή άνλαληθή έναύτή; 8,9a Εί τείχος έστιν, οίκοδομήσωμεν έπ'αυτήν επάλξεις άργυράς' 9b και εί θύρα εστίν, διαγράψωμεν έπ'αυτήν σανίδα κεδρίνην. CDPS4» LXX [PSJK dividunt lemma in partes duas, sc. Cant 8,8a + Cant 8,8b-9b; id, quod infra sequitur, scholium (nulla attributionis nota ornatum) in PSJK sub Cant 8,8a invenitur] 8,8a ήμών] ή μ ΐ ν LXX 8,8c ά ν ] έάν LXX 201,1 201,1

To - 202,7βότρυσινΝίΙο attribuunt CD, sed deest nota attributionis in C To - 202,5 κατορθώματα: cui hoc scholium attribuendum sit, in PSM non

cognoscitur; deest enim nota attributionis [de omissionibus cf. app. crit. vel indicem testium]

s

10

LXXXIII 1 To μέν πρόθυμον τό περί την νύμφην καν τό ενδιαθετον έπνδεικνύμεναι αί νεάνιδες αύξουσι τω λόγω τό φιλότιμον, άγνοοΰσαι δέ την κατάστασιν αυτής και μηδέπω της πρός άνδρα συζυγίας ώραν έχειν νομίζουσαι άποροϋσι προς τό πρακτέον. 2 και τήν σπουδήν τοΰ μνηστήρος έπί τόν γάμον επείγοντος όρώσιν και τήν τής νύμφης ώς ένόμιζον νηπιότητα καν τοιαύτα πρός άλλήλας λέγουσιν „ουδέν ων λείπει τή νύμφη τής ημετέρας ήρτηται σπουδής και συνεργίας· προσθεϊναι γαρ αυτή προκοπήν ηλικίας των ούκ έφ' ήμΐν έστιν". 3 ει μέν γαρ ην τείχος έπάλξεσι λειπόμενον, ούδέν έκώλυεν τό χρειώδες ύπερβήναι τή φιλοτιμίςι και άργυράς πρός κάλλος έπάλξεις άντι λιθίνων έπιστήσαι τω τείχει. 4 ή γάρ πολυτέλεια τής προθυμίας έλεγχος έγίνετο και ή κηδεμονία τεκμήριον τής διαθέσεως άναμφίλεκτον. 5 τελειότητα δέ προσθεϊναι νηπιότητι και μαστούς διεγεΐραι πρός

9 sq cf Cant 8,9a

CD PS /Hco11745 1 To - 202, 7 βότρυσιν decurtatum est scholium; deest enim explicatio Cantici 8,8c 5 τήν σπουδήν post μνηστήρος coll PS4R 7 τή νύμφη om C 8 ήρτηται] ήρηται Ρ γάρ] δέ PSiB αύτη] α υ τ ή ν ίΆ 9 έστιν om PSHI 9 ei μέν - 13 άναμφίλεκτον deest explicatio Cantici 8,9b (cf203, 13 θ ύ ρ α ) 11 πρός κάλλος om PS4H 13 ante τής add διά Jfl άναμφίλεκτον post τεκμήριον coll PSKl

LXXXIII ι

2

3

4 5

202

LXXXIII

Nilus Ancyranus

όγκον ούς ή φύσις ούδέπω προς τοΰτο εκίνησε μείζον άνθρωπίνης έστί δυνάμεως. 6 ού γαρ ήδεσαν αύτής την έν τω κρύπτω τελειότητα νεάνιδες ούσαι και φύσεως άκολουθίς* προσέχουσαι (λανθάνει γάρ πάντα άνθρώπινον όφθαλμόν κατάστασις ψυχής, μάλιστα της κρύπτειν επισταμένης τά κατορθώματα), ήδει δε της νύμφης την άκμήν ό νυμφίος τό μέγεθος αύτής όμοιώσας τφ φοίνικι και τούς μαστούς παρεικάσας ήδη τοις βότρυσιν. 8,10a 'Εγώ τείχος, και οί μαστοί μου ώς πύργοι · 10b έγώ ήμηνέν όφθαλμοϊς αυτού ώς εύρίσκουσα

5

είρήνην.

CDPSÄ LXX 8,10a οί om PSHl LXX (quid autem legerit Nilus, manuscriptis certiores non fimus; cf 203, 15) μου] μοι Ρ πύργοι] πύργος S"" 8,10b αύτοϋ] α ύ τ ώ ν Ä

202,8 Λύει - 203,18 είσοδος Nilo attribuunt CD, sed deest nota attributionis in C 202,8 Λύει - 203,18 είσοδος Nilo attribuit Ρ 202,8 Λύει - 203,18 είσοδος scholium anonymum est in Sjtl [annotat autem Μ haec verba in C(odice) B(ruxellensi Bibl. Reg. Gr. 3895-96, qui est ex familia P) Nilo vindicari] [de omissionibus coartationibusque cf. app. crit. vei indicem testium]

LXXXIV

2

LXXXTV 1 Λύει την άμφιβολίαν των άπορησασών ούκ άνεχομένη νομισθήναι όπερ ύπώπτευσαν άτελή την τελείαν κρίνασαι άνθρωπίνω λογισμω και τοιαύτα προς τό δυσωπητικόν διεξέρχεται πεΐσαι θ έλουσα ώς άγει γαμικήν ήλικίαν καΐ πρός συνάφειαν του νυμφίου έστΐν επιτήδειος. 2 „λανθάνει", φησίν, ,,ύμάς είκότως τά κατά ψυχήν πλεονεκτήματα.

5 μάλιστα κτλ. cf supra app. hist, ad 34, 7-9 6 τό - 7 βότρυσιν cf Cant 7,8a.b et supra 182, 1 - 183, 4 8 ά π ο ρ η σ α σ ώ ν spectat ad ρ 201, 4 άποροϋσι 12/13 λ α ν θ ά ν ε ι κτλ. cf supra 202, 2-5 necnon app. hist, ad 34, 6-9

CD PS JMco' 1748 (omittunt 5 ήδει - 7 βότρυσιν; 9 άτελή - 12 έπιτήδειος) 2 ήδεσαν] ήδεισαν m 5 ήδει - 7 βότρυσιν om PSJW 8 Λύει - 203, 12 καταφεύγουσιν decurtatus est textus 8 των άπορησασών] τούτων PS; τοϋτο JB 9 δπερ] ώς PSÄ 9 ύπώπτευσαν] ύποπίπτουσαν Λ1 9 άτελή - 12 επιτήδειος om PSifl 13 ante ψ υ χ ή ν add τήν Sill

ίο

Γη Cant 8,8a - 9b; 8,10a.b - LXXXIII 6 - LXXXIV 8

5

ίο

is

203

3 ανθρώπινος γάρ οφθαλμός ίδεΐν ού πέφυκεν τά ούτως κεκρυμμένως γινόμενα. 4 έγώ δέ έν όφθαλμοΐς τοϋ νυμφίου μου τετελείωμαι. 5 τί γάρ τελειότερον της δια τό όρθώς έζητηκέναι αύτόν εύρούσης είρήνην την τάς πολεμικάς καταργούσαν ταραχάς; 6 εί γάρ εΐμι έν όφθαλμοΐς αύτοΰ »εύρίσκουσα είρήνην«, »oi δέ όρθώς ζητοΰντες αύτόν« κατά τόν παροιμιαστήν »εύρίσκουσιν είρήνην«, την όρθήν μηνύει ζήτησιν καί τό της ζητησάσης άκακον αύτός γάρ φησιν »ζητήσουσίν με κακοί καί ούχ εύρήσουσιν«. 7 δι' ήν ούτε πολεμίων αύτη δέδοικα έφοδον καί τών πολεμουμένων τείχος είμι δυσκαταμάχητον ούς ούδέπω έχειν με φατε μαστούς ώς πύργον ένοικοδομήσασα τω τείχει κόσμον όμοϋ καί άσφάλειαν έσομένους τοις εις έμέ καταφεύγουσιν". 8 »Τείχος« δέ καί »θύρα« παρά τών άνωτέρω τούτο μαρτυρησάντων αύτη άκούσασα τό μεν τείχος είναι κατεδέξατο ειπούσα • »έγώ τείχος καί οί μαστοί μου ώς πύργοι«, προς δέ τό κληθήναι »θύρα« διά της σιωπής άνένευσεν τήν τοιαύτην προσηγορίαν τφ νυμφίω τηρήσασα - μόνος γάρ ούτός έστι τής πατρικής γνώσεως είσοδος.

2 μου: iunctura νυμφίος μου nisi hoc loco non utitur Nilus; cui facto μου a CDS omitti consentaneum est 5 Cant 8,10b 5 - 7 cf Prov 16,8b (sed εύρήσουσιν vice εύρίσκουσιν) 7 τής ζητησάσης cf Cant 3,lb.c; 3,2d; 5,6d necnon supra 100, 1 - 102, 5 8 Prov 1,28b 9 δι' ήν sc. είρήνην (cf lectionem variam, quam praebent PSÄ) 9 sq Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 209 B9 sq 10 ούς - 11 μαστούς cf Cant 8,8a et supra 201, 1 - 202, 1 13 Cant 8,9a+b 15 Cant 8,10a 16 cf Cant 8,9b et Joh 10,9 17 sq μόνος κτλ. cf Joh 14,6

CD

PS mco11748 (omittunt 1 άνθρώπινος - 2 γινόμενα; 3 τί - 4 ταραχάς; 7 τήν - 9 εύρήσουσιν; 10 ούς - 12 καταφεύγουσιν; 13 παρά - 14 αύτη; 14 εϊποΰσα 15 πύργοι; brev 9 δι' ήν - 10 δυσκαταμάχητον) 1 ανθρώπινος - 2 γινόμενα om PSjH 2 γινόμενα] γινωσκόμενα C (sed nihili esse videtur) 2 μου om CDSÄ (cf app. hist, ad locum) 3 τί - 4 ταραχάς om PSÄ 6 κατά τόν παροιμιαστήν om PSÄ 7 τήν - 9 εύρήσουσιν om PSÄ 9 δι' ήν - 10 δυσκαταμάχητον] δι' ήν είρήνην ού δέδοικα πολέμου έφοδον PSÄ 10 οϋς - 12 καταφεύγουσιν om PSÄ 11 πύργον] πύργους C 12 εις] έπ' C 13 παρά - 14 αύτή om PSÄ 13/14 μαρτυρησάντων fort in μαρτυρησασών est corrigendum: cf 202, 8 άπορησασών (sed cf etiam app. crit. ad 38, 2/3) 14 τείχος είναι om CPSÄ 14 ειπούσα - 15 πύργοι om PSÄ 15 οί om D (cf app. crit. ad lemma Cant 8,10a) 16 προσηγορίαν] αίτίαν C 17 έστι om PSÄ

3 4

5 6

7

8

204

Nilus Ancyranus

8,11a Άμπελών έγενήθη τώ Σαλωμών l i b έδωκεν τόνάμπελώ να {αύτοΰ} τοις 1 lc άνήρ οϊσει έν καρπφ αύτοΰ χίλιους CDMcor

(in maig sup) p S f l ,

ενΒεελαμών τηροΰσιν, άργυρίου.

ί χ χ

8,11 a-c deest in M* 8,1 l a έ γ ε ν ν ή θ η D έν Βεελαμών om D (sed cf204, 3 sq) 8,1 lb α ύ τ ο ΰ om CDM"" (de Nili lectione cf 205, 17, quo ex loco, utram α ύ τ ο ΰ non legerit Nilus an consulto omiserit, tarnen diiudicari non potest) 8,1 lc έν κ α ρ π φ ] έν κ α ι ρ ώ Ρ; έν τφ κ α ι ρ φ S*; έν τώ κ α ρ π φ Ä αργυρίου] άργυρίους Ä

204,1 Ούτος - 206,26 ανθρώπων Nilo attribuunt CD, sed deest nota attributionis in C 204,1 ό άμπελών - 206,2 καρποφορίας Nilo attribuunt PS/tt 204,1 Ούτος - 206,2 προκοπήν Nilo attribuit Μ (fol 79a) [de omissionibus coartationibusque in MPSjBcf. app. crit. vel indicem testium]

LXXXV ι

LXXXV 1 Ούτος ό »άμπελών« καν »έν κέρατι έγενήθη τφ ήγαπημένω« ος έστιν Χριστός (ούτος γάρ εστίν ό ήγαπημένος υιός) και »έν Βεελαμών« πάλιν έστίν, ώς ή προκειμένη λέξις φησίν Βεελαμών δέ έρμηνεύεται „έν πλήθεσιν".

1 Cant 8,1 l a 1 ά μ π ε λ ώ ν - 2 ήγαπημένω cf Is 5,1 (ubi autem έ γ ε ν ή θ η τώ ή γ α π η μ έ ν ω ante 1 έν 1 ); cf Nil, Epist I 2, MPG 79, 84 B6-10: Δια τοΰτο είρηκεν Ή σ α ί α ς . . . „ Έ ν κέρατι, έν τόπω π ί ο ν ι " · κέρατι μέν ώς κ α τ ά τ ο υ θ α ν ά τ ο υ ά μ υ ν τ ή ρ ι ο ς έχοντι τόν σ τ α υ ρ ό ν του Δεσπότου· πίονι δέ, ώς μετά τόν π α ρ ά δ ε ι σ ο ν τών κ α τ ά π ά σ η ς της ύφ' ή λ ί ω πρωτείων ήξιωμένω 2 ούτος - 3 υ ι ό ς cf Matth 3,17; Marc 1,11; Luc 3,22 3 Cant 8,1 l a 4 έν π λ ή θ ε σ ι ν cf 3Patr, cat in Cant, MPG 122, 684 D2 sq = Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1776 D12 sq: έν π λ ή θ ε ι έ θ ν ώ ν , όπερ τό Βεελαμών παριστςι; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 209 C5 sq et Dl sq; Procopius, Catena in Cant, Scholium sub nomine Cyrilli Alex, MPG 87b, 1748 D5 sq; Ambros, In Psalm CXVIII (XXII 41, 1), Petschenig (CSEL 62), 508, 4 sq; Wutz, Onomastica sacra II 765. 1067. 1070; Orig, Hexapla, Field II 423: έν Βεελαμών Ο' (= LXX): έν έχοντι π λ ή θ η 'Α(κύλας)

CD PS m co11748 (omittunt 2 ούτος - 3 και; 3 ώς - 4 έρμηνεύεται) Μ (om 3 πάλιν - 4 φησίν) 1 Ούτος - 205, 14 ή σ θ έ ν ε ι textus decurtatus est; neque enim invenitur explicatio verbomm ά μ π ε λ ώ ν et Σ α λ ω μ ώ ν (cf 207, 1 sq) neque elucet, quis loquatur 1 Ούτος om PSÄ 2 δς] 5 PS4B 2 ούτος - 3 και om PSÄ 3 π ά λ ι ν - 4 φ η σ ί ν om Μ 3 π ά λ ι ν ] δέ PS/B 3 ώς - 4 έρμηνεύεται om PSÄ

In Cant 8,11 a-c - LXXXV 1-8

205

2 ποίος δέ άμπελών θεωρείται έν πλήθεσιν; ή της έκκλησίας ή πάμφορος όμήγυρις. 3 ή μεν γαρ των 'Ιουδαίων συναγωγή πάλαι κομώσα πλήθεσιν ώς λέγειν »στενός μοι ό τόπος, ποίησόν μοι τόπον δπου κατοικήσω« και πάλιν »τούτους δέ πάντας τίς 5 έγέννησέν μοι;« νυν γέγονεν εις αμπελώνα άσθενή, ώς ό προφήτης φησίν. 4 ή δέ έκκλησία έκ μικρού άρξαμένη μοσχεύματος προκύπτουσα γέγονεν έν πλήθεσιν και μαρτυρεί τή προαγορεύσει ή έκβασις πλήθεσιν κομώσαν και βριθομένην τήν έκκλησίαν δεικνύουσα. 5 διά τοΰτο γάρ και άνωτέρω πρός αυτήν έλεγεν ό ίο νυμφίος του πλήθους θαυμάζων τήν πυκνότητα' »τρίχωμα σου ώς άγέλαι των αιγών«. 6 της έκκλησίας δέ τήν κατ' ολίγον αύξησιν καί της συναγωγής τήν κατά μικρόν άσθένειαν κάκεΐνο συνίστησι τό λόγιον τό λέγον »καί ό οίκος Δαυίδ έπορεύετο καί έκραταιοΰτο, ό δέ οίκος Σαούλ έπορεύετο καί ήσθένει«. is 7 Τών δύο έθνών ώς άμπελώνων σημαίνων τήν κατάστασιν τοΰ μέν όσημέραι μαραινουμένου, τοϋ δέ έπί τό θάλλειν άκμάζοντος »έδωκεν ούν τον αμπελώνα τούτον τοις τηροϋσιν«, τοις ήγουμένοις τής έκκλησίας, ους ό κύριος καί »γεωργούς« καί »πανδοχέας« έκάλεσεν. 8 δς άν ούν »άνήρ« έν τούτοις εύρεθή, »οΐσει«,

1 sq cf Philon Carp, In Cant, MPG 40, 149 C14 sq: Αμπελώνα γεγενήσθαι λέγει τήν Έ κ κ λ η σ ί α ν Χριστφ τω ... Σ α λ ο μ ώ ν 1 ad ή cf Kühner-Gerth II 2 §589, 13 3 sq Is 49,20b (sed 'ίνα vice δ π ο υ ) 4 τ ο ύ τ ο υ ς - 5 μοι cf Is 49,21 (ubi autem τίς έγέννησέν μοι τούτους, quod fort est restituendum) 5 ν υ ν - 6 φ η σ ί ν ad verbum non invenitur, ad rem cf Is 5,5-7 (cf app. crit.) 10 sq Cant 4, Id; 6,5c; cf supra 122, 1-5 13 sq II Reg 3,1 (sed καί ό vice ό δέ) 15 - 206, 11 cf Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 209 C8-D5; 3Patr cat in Cant, MPG 122, 684 D3 685 A8 = Pseudo-Procopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1777 A1-B2 17 Cant 8,1 lb (sed om ο ύ ν et praebet α ύ τ ο ϋ vice τούτον; cf app. crit. ad lemma Cant 8, 1 lb) 18 ad γεωργούς cf Matth 21,33 sqq; Luc 20,8 sqq; Marc 12,1 sqq 18/19 ad π α ν δ ο χ έ α ς e f f o r t Luc 10,35 19 δς - 206, 2 κ α ρ π ο φ ο ρ ί α ς cf infra208, 10-13 19 sq Cant 8,1 lc

CD PS iWco1 1748 (omittunt 2 ή - 16/17 ακμάζοντος) Μ (om 2 πάλαι - 5 γέγονεν; 5 ώς - 6 φησίν; 6 έκ - 7 γέγονεν; 9 διά - 16/17 ακμάζοντος; brev 1 ή - 2 όμήγυρις; 19 έκάλεσεν - 19 οίσει) 1 ποίος om PSifl δέ post ά μ π ε λ ώ ν coll PSH1 θεωρείται om MPSH1 post π λ ή θ ε σ ι ν add έστίν Μ 1 ή - 2 όμήγυρις] ή έ κ κ λ η σ ί α Μ 1 ή] ή PSÄ 1 ή om PS/B 2 ή μέν 16/17 ά κ μ ά ζ ο τ ν ο ς om PSifl 2 π ά λ α ι - 5 γέγονεν om Μ 5 α μ π ε λ ώ ν α ] α μ π ε λ ο ν CM (de άμπελος = ά μ π ε λ ώ ν cf Bauer-Aland s.v. άμπελος) post α μ π ε λ ώ ν α (αμπελον) add έ γ ε ν ή θ η Μ 5 ώς - 6 φ η σ ί ν om Μ 6 post φ η σ ί ν desideratur testimonium prophetae (Is 5,5-7), quod hoc loco tamen inserendum non est, quia res hie tractata paulo post instauratur (cf infra 206, 10-17) 6 έκ - 7 γέγονεν om Μ 8 καί β ρ ι θ ο μ έ ν η ν om Μ 9 δεικνύουσαν Μ 9 διά - 16/17 ά κ μ ά ζ ο ν τ ο ς om Μ 15 Τών - 206, 26 α ν θ ρ ώ π ω ν mutilatus esse videtur textus; nam desideratur explicatio verbi Cant 8,1 lc χ ι λ ί ο υ ς , cf autem infra 208, 1-13 18 ό κύριος om Ρ SHI καί γεωργούς καί om Μ 18/19 γεωργούς καί π α ν δ ο χ έ α ς : desideratur distinctio allegorica 19 έκάλεσεν - 206, 1 α ύ τ ο ύ ] έκάλεσεν, 'ίνα ύπέρ τοϋ κ α ρ π ο ύ τοϋ άμπελώνος έκαστος δώ Μ

2 3

4 5 6

7

8

206

LXXXV9

ίο ιι

12

13 14

Nilus Ancyranus

φησίν, »έν καρπώ αύτοϋ χιλίους άργυρίου«, την τελείαν των ύποτεταγμένων αύτω προκοπήν της έν τη θεοσεβεία καρποφορίας. 9 είκότως δέ τούτον έπιμελείας τοσαύτης άξιοι καταλιπών έριποΰσθαι τον πρότερον, έπειδή γαρ ό μέν άμπελών »έποίησεν άκάνθας«, οί δέ γεωργοί ού μόνον τους δασμολογοΰντας δούλους, άλλα και τον της νομής κύριον, τον υίόν τοΰ οίκοδεσπότου, έκβάλλοντες »έξω τοΰ άμπελώνος άπέκτειναν«, Ίνα μηδέ τάφος τοΰ πεφονευμένου δεσπότου την νομήν κυρώση της κτήσεως έξω τοΰ άμπελώνος εύρεθείς. 10 διά τοΰτο μέν άπ' έκείνων ήρθη ή βασιλεία και έδόθη »έθνει ποιοΰντι τούς καρπούς αύτής«, ό δέ άμπελών κατελείφθη πάσης έπιμελείας έρημος. 11 τοΰτο γάρ αύτοϊς προαναφωνών ό μέγας 'Ησαΐας έλεγεν »καθελώ τον τοΐχον αυτού καί έσται εις διαρπαγήν« καν »άφελώ τον φραγμόν αύτού και έσται εις καταπάτημα, και ού τμηθή καί ού μή σκαφή, καί ταΐς νεφέλαις έντελοΰμαι τοΰ μή βρέξαι εις αύτόν ύετόν« πάντα τα προς τό χερσωθήναι άρδην άπειλών. 12 όθεν νΰν καί ό τόπος των άγίων ού μόνον ανθρώπων, άλλά καί ζφων άκαθάρτων ΐχνεσι γέγονε βατός καί τό έθνος άνά πάσαν τήν οίκουμένην άθλίως έσκέδασται φρυγάνων δίκην σοβούμενον καί κληματίδος ξηράς οίκτρότερον ύβριζόμενον. 13 τοιοΰτον γάρ τό έκτμηθέν τής άμπέλου καρφαλέον καί ζωτικής νοτίδος παντάπασιν άμοιρον. 14 δια τοΰτο τοις άποστόλοις ό κύριος έλεγεν »έγώ είμι ή άμπελος, ύμεΐς τά κλήματα«, ό μένων έν έμοί καρπόν φέρει, τό δέ μή φέρον καρπόν έβλήθη έξω πατεΐται ύπό των άνθρώπων.

205, 19 - 1 Cant 8,1 lc 3 τούτον sc. τον ά μ π ε λ ώ ν α (cf supra 205, 17) 4/5 Is 5,2+4 (sed add δέ post έποίησεν) 5 oi - 7 ά π έ κ τ ε ι ν α ν cf Marc 12,2-8: Matth 21,35-39; Luc 20,10-15 7 Luc 20,15 9 sq cf Matth 21,43; Philon Carp, In Cant, MPG 40, 149 D5 - 152 Al 12 sq Is 5,5b (ubi autem κ α τ α π ά τ η μ α vice διαρπαγήν) 13 άφελώ - 14 κ α τ α π ά τ η μ α Is 5,2b (ubi autem δ ι α ρ π α γ ή ν vice κ α τ α π ά τ η μ α ) 14 καί 2 - 17 ύετόν Is 5,6 (sed ουδέ vice ο ύ in tin 15) 18 ό τόπος - 19 βατός fort de templo Hierosolymitano dictum 24 Joh 15,5a 24 sq ό μένων κτλ. cf Joh 15,5b.6a 25 sq πατεΐται κτλ. cf Matth 5,13

CD PS iBco1 1745 (omittunt 3 εϊκότως - 26 άνθρώπων) Μ (om 1 φησίν - αύτοΰ; 2 τής - 26 άνθρώπων; brev 205, 19 έκάλεσεν - 1 αύτοϋ) 205, 19 έκάλεσεν - 1 α ύ τ ο ϋ ] έκάλεσεν, 'ίνα ύπέρ τοΰ κ α ρ π ο ύ του άμπελώνος έκαστος δω Μ 2 τής - 26 ά ν θ ρ ώ π ω ν et, quae sequuntur, omnia non praebentur in Μ 2 τή om C 3 εΐκότως - 26 ά ν θ ρ ώ π ω ν om PSJB 6/7 έκβάλλοντες: fort melius έκβαλόντες (cf Luc 20,15) 1 4 - 1 6 suppletum ex Is 5,5 sq, quia testimonium expressis verbis pronuntiatum coartare non solet Nilus, solent autem CD 20σοβουμένων C

5

10

is

2ο

25

In Cant 8,11 a-c; 8,12a-c - LXXXV 9 - LXXXVI 3

207

8,12a Άμπελών μου έμός ενώπιον μου1 2 b οί χ ί λ ι ο ι τω Σαλωμών 1 2 c τοις

τηροϋσι

τον

καρπόν

και

οί

διακόσιοι αύτοΰ.

C D P S « LXX 8,12a ante Ά μ π ε λ ώ ν add ό S Ä (cf infra 207,7sq) 8,12b τω] σοι LXX; om P S « (de Nili lectione cf infra 208, 11)

207,1 Τοΰ - 209,29 λαβείν Nilo attribuunt CD, sed deest nota attributions in C 207,1 Τοΰ - 208,16 άμοιβάς (quem textum valde coartant) Nilo attribuunt PS 207,1 Τοΰ - 208,16 άμοιβάς (qui textus in /tt eodem modo coartatur quo in PS) scholium anonymum est in fit, ubi autem annotatur in C(odice) B(mxellensi Bibl. Reg. Gr. 3595-96, qui est ex familia P) huic scholio praepositum esse scholium Philonis Carp, qua annotatione Μ iectorem invitare videtur, ut hoc quoque scholium Phiioni attribuat [de omissionibus coartationibusque cf. app. crit. vel indicem testium]

5

ι«

LXXXVI 1 Τοΰ αληθινού Σαλωμώντός έστιν ή φωνή τό όλον της φυλακής τοΰ άμπελώνος έαυτώ μαρτυροΰντος. 2 είδώς γάρ τό των ανθρώπων περί αύτόν ασφαλίζεται τό προς την οίησιν όλισθηρόν μάλιστα των ήγουμένων ευχερώς έπί τω άξιώματι τής άρχής φυσωμένων ώστε μή σφετερίζεσθαι άπονοίςι και τύφω τά τοϋ θεοΰ πλεονεκτήματα τήν φυλακή ν τοΰ άμπελώνος τή εαυτών σπουδή έπιγράφοντας. 3 „επειδή γάρ", φησίν, „»ενώπιον μου« έστιν ό »άμπελών« και οί οφθαλμοί μου δια παντός έπιβλέπουσιν αύτόν, δια τοΰτο και ή σπουδή των τηρούντων ισχύει και οί επίβουλοι φεύγουσι τό έμόν όμμα άτενώς τή άμπέλω προσέχον φρίσσοντες".

3 de vero Salomone, qui est Christus, cf supra 107, 5 sqq (una cum 108, 3 sq; 108, 16; 109, 14-16); 112, 2 sq; 118, 1 sqq necnon Orig, In Joannem I 28/193, Preuschen (GCS ), 35, 31 - 36, 1: σ α φ ώ ς γάρ εις Σ α λ ο μ ώ ν τ α έπιγεγράμμενος ό ψ α λ μ ό ς (sc. Ps Lxxi) περί Χρίστου προφητεύεται; ibid Χ 39/267, Preuschen (GCS ), 216, 5-7 et Χ 41/286, Preuschen (GCS ), 218, 28 sq; Ambros, In Psalm CXVIII (VII 26, 1), Petschenig (CSEL 62), 142, 13 4 μ ά λ ι σ τ α κτλ. spectat ad 205, 18 ήγουμένοις τής ε κ κ λ η σ ί α ς 7 ενώπιον - 8 ά μ π ε λ ώ ν cf Cant 8,12a 9 διά τοϋτο - ι σ χ ύ ε ι cf 3Patr cat in Cant, MPG 122, 685 Al 1-13 = PseudoProcopius, Fragm in Cant, MPG 87b, 1777 B5-7

CD PS MR11752 4 τών om SiB 8μουοη^

5 άπονοίςι και τ ύ φ φ ] τύφω και άπονοίςι PSJfl 7 έπιγράφοντες CD post έ π ι β λ έ π ο υ σ ι ν add έπ' PSH1 10 ό μ μ α ] ό ν ο μ α S Ä

LXXXVI 2

3

208

LXXXVI

5 6

7

8 9

10

Nilus Ancyranus

4 [»*»] μερίζεται ούν, ώς άν εΐποι τις, την πρόσοδον τοΰ άμπελώνος μετά των τηρητών ό δεσπότης »χιλίους αργυρίου« λαμβάνων αύτός και διακοσίους τούς ούδέπω ώνομασμένους διδούς τοις φύλαξιν (τάχα τούς αύτούς όντας τοις τφ πανδοχεΐ διδομένοις δύο δηναρίοις). 5 ή μ ά λ λ ο ν ή μεν πρόσοδος τοΰ άμπελώνος πάσα τοΰ δεσπότου έστίν τοΰ και φυτεύσαντος και της καρποφορίας αιτίου, ό δέ μισθός των φυλαξάντων ούκ άπό των χιλίων έστίν άργυρίων. 6 οίκοθεν γάρ ό οικοδεσπότης τούτοις τάς άμοιβάς άποδίδωσιν καλώς τόν τοΰ άμπελώνος καρπόν φυλάξασιν, έπεί πως χιλίων όντων των ύπέρ τοΰ καρπού προσοδευομένων χιλίους τω Σαλωμώντι άνατίθησιν και διακοσίους τοις τηρήσασιν τόν καρπόν ούκ είρηκώς έξ άρχής „χιλίους διακοσίους", άλλά »χιλίους«. 7 Ού γάρ έξ ων πονεΐ τις τούς μισθούς δέχεται ούδέ αϋτό τό έργον συμμερίζεται τφ οικοδεσπότη, άλλά τό πάν προσκομίζων έκείνω μείζονας ών προσήνεγκεν ύποδέχεται τάς άμοιβάς. 8 και τοΰτο δήλον έκ των πεπιστευμένων τά δηνάρια δούλων οι και τό πιστευθέν και τό έκ της πραγματείας κέρδος προσενέγκαντες ούκ έκ τών οικείων πόνων τιμώνται. 9 ού γάρ έκ τών δέκα δηναρίων ή τών πέντε τών σπουδή διπλασιασθέντων οικεία ούτος ή έκεϊνος μέρος παρά τοΰ δεσπότου ώς άμοιβήν τοΰ καμάτου λαμβάνουσιν, άλλά της εύνοιας άποδεχθέντες και άγαθοί καί πιστοί άκούσαντες έξουσίαν δέκα πόλεων καί πέντε πόλεων τό γέρας λαμβάνουσιν τιμή μείζονι τών πόνων τιμώμενοι. 10 καί ό τόν πένητα πεινώντα θρέψας διά συμπάθειαν είτα τής εύποιΐας ταύτης

2 χ ι λ ί ο υ ς α ρ γ υ ρ ί ο υ Cant 8,1 lc; cf Cant 8,12b 3 δ ι α κ ο σ ί ο υ ς cf Cant 8,12b 4 sq cf Luc 10,35 6 φ υ τ ε ύ σ α ν τ ο ς cf Is 5,2; Matth 21,33; Marc 12,1; Luc 20,9 9 έπεί - 13 χ ι λ ί ο υ ς cf 205, 19 - 206, 1 12/13 Cant 8,1 lc 16 καί - 24 τιμώμενοι cf Matth 25,14-28; Luc 19,1223 24 καί - 25 θ ρ έ ψ α ς cf Matth 25,35.37 25 είτα - 209,1 δεχόμενος cf Matth 10,42; 20,46

CD PS ftT 11752 (omittunt 1 μερίζεται - 13 χιλίους; 16 καί - 25 ταύτης; brev 14 Ού - Ιόάμοιβάς) 1 ad lacunam: μερίζεται ο ύ ν spectat ad Cant 8,12b.c, sed neque (adversus ο ύ ν ) ex supra dicto hie et nunc dictum consequitur neque, quae dramatis persona loquatur, cognosci potest: deesse ergo videtur aliquid textus 1 μερίζεται - 13 χ ι λ ί ο υ ς om PSÄ 4 τοΤς] τούς D (corrigit autem Lucä, ρ 400, 253) 11 ά ν α τ ί θ η σ ι ν - 12 είρηκώς: non dicitur, de quo declaretur „ ά ν α τ ί θ η σ ι ν " (cf ad lin 1) 14 ο ύ - 16 ά μ ο ι β ά ς ] διά δέ τοΰ διακόσιοι τοις τ η ρ ο ΰ σ ι τόν α μ π ε λ ώ ν α ο ύ σ υ μ μ ε ρ ί ζ ε σ θ α ί φ η σ ι ν ά λ λ ά μ ε ί ζ ο ν α ς ών π ρ ο σ ή ν ε γ κ α ν τάς ά μ ο ι β ά ς δεχόμενοι PS/H 16 έκείνω] έκεϊνο C 16 και - 209, 29 λ α β ε ί ν om PSffl

In Cant 8,12 a-c -

LXXXVI4-17

209

μισθό ν την βασιλείαν και την χαράν του κυρίου δεχόμενος πολύ δαψιλεστέραν της φιλοτιμίας καρποΰται την άντίδοσιν έκατοντάχουν ή μυριάχουν και ει τι μείζον ειπείν της σποράς την έπικαρπίαν δρεπόμενος. 11 τοιούτος γάρ ό των ήμετέρων δανείων 5 έκτιστής- μικρά δανειζόμενος μεγάλα άποδίδωσιν άφορμήν πολλής φιλοτιμίας τήν ήμετέραν προθυμίαν ποιούμενος και ού τή ποσότητι, άλλα τή γνώμη μέτρων τήν άντίδοσιν. 12 ποτηριού γάρ ψυχρού ύδατος δόσει άμείβεται ούρανών βασιλείαν. 13 ούτως άφορμής έπιλαβέσθαι και τής τυχούσης πρός τό έπιδείξασθαι ίο τήν οίκείαν φιλοτιμίαν ζητεί τάς χάριτας έπέχειν ού πεφυκώς ώς ούδέ ήλιος τάς άκτΐνας, εί μή νέφωσις κακίας ήμετέρας χεομένας αύτάς άποστρέψει έπιπροσθήσασα καθάπερ παχεΐ και άντιτύπφ διαφράγματι ßicjt τήν φερομένην άνωθήσασα τού φωτός πλουσίαν αύγην. is 14 Καλώς δέ πάντων τόν μισθόν τών φυλαξάντων τέθεικεν άμα ού διανείμας έκάστφ, ϊνα μή άποκλήρωσις ή τιμή λογισθή και τό ώρισμένον τού μισθού άναλογία τούτου τούς πόνους εϊσφέρειν παρασκευάση τήν τών άμελεστέρων έκλύον προθυμίαν. 15 τό γάρ άόριστον έπιτείνειν οιδε τήν εκάστου σπουδήν τή τού 20 πλείονος έπιθυμία πρός τήν έργασίαν έγεϊρον τήν προθυμίαν καί τό περί τούς πόνους φιλότιμον αύξον έλπίδι πλείονος άμοιβής. 16 διά τούτο διακοσίους πάντων άργυρίους τόν μισθόν τέθεικεν τών φυλάκων μερισθησόμενον τότε πρός άξίαν τών έκάστου καμάτων έπιμελέστερον έκαστον ποιών περί τήν σπουδήν τής φυλακής 25 τω άδήλφ τής άντιδόσεως άμιλλαν έσεσθαι πόνων πάσιν είδώς τήν έν τοις μισθοΐς τού πλείονος έφεσιν. 17 ό γάρ πλεονεκτεΐν τούς λοιπούς έν τω κέρδει βουλόμενος πλεονεκτεΐν πάντως και έν τοις πόνοις βουλήσεται, εϊπερ μή οΐκτον, άλλ' όφειλήν τήν τιμήν έθελήσει παρά τού καί τούτο κάκεΐνο δίδοντος λαβείν.

208, 25 είτα - 1 δεχόμενος cf Matth 10,42; 25,46 5 μ ι κ ρ ά - 7 ά ν τ ί δ ο σ ι ν e f f o r t Prov 19,17; cf etiam Nil, Perist IV 17, MPG 79, 848 D10 - 849 A6 7 ποτηριού - 8 β α σ ι λ ε ί α ν cf Matth 10,42; Marc 9,41; Theodoret Cyr, In Cant, MPG 81, 212 B14-C3

CD 8 δόσει] δόσειν C (de ny finali superaddito cf Gignac 1112 sqq; non discrepat ergo lectio C, nisi orthographia) 12 έ π ι π ρ ο σ θ ή σ α σ α ] έ π ι π ρ ο σ θ ε ΐ σ α D (sed cf lin 13 ά ν ω θ ή σ α σ α ; fort ex haplographia orta est lectio D) 16 λ ο γ ι σ θ ή ] ν ο μ ι σ θ ή C 18 έ κ λ ύ ω ν CD [quod ne ad τέθεικεν referas, prohibet sensus; tarnen fort retineri possit, quia genera interdum neglecta esse constat (cf 38, 2/3; 89, 5 sq; 91, 2/3; 159, 7; 182, 17/18; 185, 12); nos autem coneximus, quia saepius in CD confiindi ο et ω non ignoramus] 20 έγείρων CD (cf ad lin 18) 21 α ύ ξ ω ν CD (cf ad lin 18)

11 12

13

14

15 16

17

210

Nilus Ancyranus

8,13a 13b 8,14a 14b

Ό καθήμενος έν κήποις, ετεροι προσέχοντες, τήν φωνήν σου άκούτισόνμε. Φεύγε άδελφιδέμου, και όμοιώθητι τω δόρκωνι ή νεβρω έλάφων έπι τά όρη τώνάρωμάτων.

CDPSÄ Α LXX [ad 8,13b cf 2,14d; ad 8,14a.b cf 2,17b-d et 2,9a.b] 8,13b έτεροι] εταίροι S Ä S» LXX; έτέροις C; έταίροις Ρ (de Nili lectione cf 210, 5) προσέχοντες, τ ή ν φ. σ ο υ ά. με] προσέχοντες τ. φ. σ ο υ , ά. με LXX (interpunctionem Nili, quod attinet, cf 211, 9) τήν φ ω ν ή ν ] τή φ ω ν ή PS*LXX; της φωνής S^'fR (de Nili lectione cf 211, 9) 8,14a φεύγε] φύγε P S « LXX [de Nili lectione cf 211, 13 (aliter autem 211, 20 DPSJB)] τφ δόρκωνι] τή δορκάδι PSÄ LXX (de Nili lectione cf 211, 14, sed cf etiam 212, 6) 8,14b ante νεβρω add τω PSiH LXX (de Nili lectione cf 211, 14) ante έ λ ά φ ω ν add τών PSHI LXX (de Nili lectione cf 211, 14) έπϊ - α ρ ω μ ά τ ω ν ] έπϊ ό ρ η α ρ ω μ ά τ ω ν DPSÄ LXX (de Nili lectione cf et 211, 14 et 211, 21, ex quibus autem, quia ex parte invenitur utraque lectio, utra usus sit Nilus, diiudicari non potest)

210,1 Καλούντος - 212,10 άμήν Nilo attribuunt CD£>, sed deest nota attributionis in C 210,1 Καλούντος - 212,8 καταχθόνιων Nilo attribuit P; anonymum est in Sßl [fit autem annotante in C(odice) B(ruxellensi Bibl. Reg. Gr. 3895-96, qui est ex familia P) Nili esse haec] Epilogus 212,11-26 non invenitur nisi in VR; Nilo autem attribuendus non est (cf app. crit. ad 212,11-26) [de omissionibus coartationibusque cf. app. crit. vel indicem testium] LXXXVII

ι 2 3 4

LXXXVII 1 Καλούντος εστι φωνή τό »o καθήμενος εν κήποις« και σημαίνοντος τήν άργίαν τω καθημένω. 2 τό γάρ λεγόμενον τοιούτον εστίν ,,ούχ ό καθήμενος", φησίν, ,,έν κήποις και άσθενών τροφή, λαχάνοις, παραμένων φυλάσσει τον αμπελώνα". 3 »έτεροι« γάρ εϊσιν οί »προσέχοντες« τούτω οί και αύτοί διά 5 παντός έστώτες συντόνφ σπουδή και ού κήπους ή λάχανα, άλλά καρπόν τέλειον άμπέλου φυλάσσοντες. 4 τό μεν γάρ καθήσθαι τήν τοΰ φυλάσσοντος άμέλειαν δηλοΐ, ό δέ κήπος σημαίνει τήν

1 Cant 8,13a 5 cf Cant 8,13b

2 και - κ α θ η μ έ ν ω cf supra 64, 21

4 ά σ θ ε ν ώ ν - λ α χ ά ν ο ι ς cf Rom 14,2

CD PSiT" 1752& 1 Καλούντος - 2 κ α θ η μ έ ν ω decurtatus est textus έτεροι] έταΐροι PSfHA 5 οί 2 ] οι CSHI

3 φ η σ ί ν post κήποις coll PSfll

5

In Cant 8,13a- 14b - LXXXVII 1-12

211

των φυλασσομένων άσθένειαν. 5 τάχα δέ και δνά τό καθήσθαι τόν φύλακα κήπος οί φυλασσόμενοι γεγόνασιν ούκ άνθιστάντα μέχρις αίματος τω κήπον λαχάνων τόν άμπελώνα ποιήσαι βουλομένφ 'Αχαάβ. 6 εί γάρ ύπερηγωνίσατο φιλοκινδύνως και μή τή νωθροτέρς* συγκαταβάσει κατ' ολίγον άναχωροΰντα της άρετής γειτνιάσαι τόν άμπελώνα τφ οΐκφ του Άχαάβ παρεσκεύασεν, έμεινεν άν ό άμπελών άμπελών ού μεταβληθείς εις κήπον λαχανείας. 7 ' Εξής ην τούτω »την φωνήν σου άκούτισόν με«, όπερ παρά τοΰ νυμφίου προς τήν νύμφην λέγεται βουλομένου έκ τής φωνής γνώναι τό φρόνημα τής ψυχής, εί δύναται και τό τής άναλήψεως είδέναι μυστήριον προμαθοϋσα γραφικαΐς προφητείαις αύτό. 8 Διόπερ έτοίμως άποκρίνεται λέγουσα- »φεϋγε άδελφιδέ μου, και όμοιώθητι τω δόρκωνι ή νεβρω έλάφων έπΐ τά όρη άρωμάτων«. 9 ώμοιώθης μεν γάρ πρώτον τοις ζώοις τούτοις »έπΐ όρη Βαιθήλ« ένανθρωπήσας πηδών έπι τά όρη του οίκου τοΰ θεοϋ. 10 δεύτερον ώμοιώθης αύτοϊς ταΐς έν "Αιδου ψυχαΐς κατιών κηρΰξαι τήν εκείθεν έλευθερίαν »έπι όρη κοιλωμάτων«. 11 νΰν έπειδή καιρός έπαρθήναι τήν μεγαλοπρέπειάν σου ύπεράνω τών ούρανών και καθίσαι »έν δεξιά τής μεγαλωσύνης έν ΰψηλοΐς«, »φεΰγε« »και όμοιώθητι« αϋτοΐς πάλιν »έπΐ τά όρη τών άρωμάτων«. 12 όρη δέ άρωμάτων τούς έν τή »άνω ' Ιερουσαλήμ« όντας άγιους λέγει

1 τάχα - 7/8 λαχανείας cf III Reg 20,1 sqq (quo quidem loco Naboth se regi Ahab possesione vineae cessurum esse negat, μέχρις αϊματος autem profecto non obsistit, quamvis post per dolum interfectus sit) 2 άνθιστάντα - 3 α'ίματος cf Hebr 12,4 9 τούτω: intellige τούτω τφ στίχω; fort τοϋτο scribendum est (saepius enim confiinduntur ο et ω in CD) 9 τήν - μέ Cant 8,13b 1 3 - 1 5 Cant 8,14a.b 15 πρώτον cf Cant 2,9b et supra 76, 1 - 77, 17 necnon 97, 1-7 15 sq Cant 2,9b 16 cf Gen 28,19, cf app. hist, ad 76, 1 17 δεύτερο ν cf Cant 2,17d et supra 97, 8 ένταϋθα - 98, 16 necnon I Petr 3,19 18Cant2,17d 19 έπαρθήναι - 19/20 ουρανών cfPs 8,2b 20 Hebr 1,3 20 sq Cant 8,14a.b 21 όρη 2 - 22 λέγει cf Ambros, In Psalm CXVIII (XX 44, 2), Petschenig (CSEL 62), 509, 22 sq: montes aromatum sancti sunt, ad eos confiigit Christus [paulo post ad nomen citat Paulum atque David] 22 Gal 4,26

CD PS iHccl 1752 (omittunt 2 ούκ - 7/8 λαχανείας; 13 άδελφιδέ - 14/15 άρωμάτων) & ΙδέοπιβΛΙ 2 ούκ - 7/8 λαχανείας om PSHI 2 άνθιστάντα cum D] άνθίσταται C& 5 νωθροτέρςι] νωθρςί C £ 9 ' Εξής ήν τούτω] το δέ PSJB (cf etiam app. hist.) όπερ 2 om PSÄ 11 τό ] τά Ä 12 μυστήρια Ä αύτό]αύτάΛ 13 φεϋγε] φύγε PSÄ 13 άδελφιδέ - 14/15 άρωμάτων] και τά εξής PS/H 17 αύτοϊς] αύταϊς Λ έν om 9» 18 νϋν] νΰν δ' Cft 20 φεϋγε] φύγε DPSfB 21 πάλιν] άπαλιν ft (sequens Oxford, Bodl. Ε. 2.8, qui est ex familia C; sed nullius est lectio) 22 δέ] τών SIB; om Ρ

212

LXXXVII

Epil 1 2 3

4

Nilus Ancyranus

τούς βεβαίαν διά τό έν άσφαλεία είναι έχοντας τήν των κατορθωμάτων εύωδίαν, ήν έν τή ζωή ταύτη έκτήσαντο τοις πάθεσι μαχόμενοι και ύπέρ τοϋ βραβείου »της άνω κλήσεως« άγωνιζόμενοι. j 3 Έ ν Χ ρ ν σ ί § έ χωρίοις γενόμενος - τφ περιγείφ, τω καταχθόνια), τφ έπουρανίω - δορκάδι και νεβρώ όμοιοϋται όρεσιν έπιδιατρίβων τοις καθ' έκαστο ν χωρίον άγίοις, ί ν α »παν γόνυ κάμψη επουρανίων και επιγείων και καταχθόνιων, και πάσα γλώσσα έξομολογήσηται τω θεώ ότι κύριος Ίησοϋς Χριστός εις δόξαν θεοϋ πατρός«, αμήν. {1 ' Α λ λ α ποία γλώσσα αναλόγως δ υ ν η θ ε ί η εκφράσει τήν των νοημάτων τούτων σ α φ ή ν ε ι α ν ; 2 οιμαι γάρ ώς, εί μή τήν τοΰ Σολομώντος σοφίαν έχοι τις, ούκ ά ν άξίως τά παρ' έκείνου σ χ ε δ ι α σ θ έ ν τ α σ α φ η ν ί σ α ι ίσχύσαιτο. 3 πλην ο υ ν οί της σοφίας φίλοι τυγχάνοντες τά της σοφίας άγαπώσι {καί} λόγια, τά της σοφίας δ' ά ρ ' άγαπώντες τά τοϋ Σολομώντος άγαπήσωσιν ςίσματα, άγαπήσαντες δέ συνεχώς άναγνώσουσιν, άναγινώσκοντες δέ συνεχώς τ α ϋ τ α κάκ τών παρ' ή μ ΐ ν έπί τούτοις π ο ν η θ έ ν τ ω ν ώς δύναμις τά μάλιστ' ώφεληθήσονται, ώφεληθέντες δέ γε τήν ψ υ χ ή ν ώφελήσουσιν διότι τό Τ Αισμα ψ υ χ ή ς έστιν α ν θ ρ ω π ι ν ή ς προς τό θείον ά ν ά κ ρ α σ ι ς , ή δέ της α ν θ ρ ω π ι ν ή ς ψ υ χ ή ς πρός τό θείον ά ν ά κ ρ α σ ι ς μεγάλων άρετών έστιν ά σ κ η σ ι ς , ό δέ γε φιλών τών άρετών τήν ά ν ά γ ν ω σ ι ν φιλήσει πάντως καί τό ταύτας μετέρχεσθαι, μετελθών δέ ταύτας θείος ά ν ή ρ χρηματίσειεν, θείος δέ χ ρ η μ α τ ί σ α ς τόν ν ύ σ σ ο ν τ α πρός άρετήν κάκεϊνος καί πάντες αίνέσωσιν. 4 Δόξα τ ο ί ν υ ν β εφ τω διά τούτων τήν τής σωτηρίας όδόν ή μ ΐ ν όμαλίζοντι ότι αυτός έστιν ό τών ά γ α θ ώ ν παροχεϋς και τής σοφίας χορηγός νΰν και άεί καί »εις τούς α ι ώ ν α ς τών αιώνων«, αμήν.)

2 τοις - 3/4 αγωνιζόμενοι cf Nil, De monast exerc XLI, MPG 79, 769 C2+5 sq 3 cf Phil 3,14 7 - 10 Phil 2,10.11 (sed om τω θεώ); cf Is 45,23 {18 διότι - 19άνάκρασις' cfGregNyss, In Cant Or 1, Langerbeck (GNO VI) 22, 19 sq: τό δέ νοούμενο ν τής ανθρωπινής ψυχής ή πρός τό θεϊόν έστιν άνάκρασις 24-25 Rom 16,27 et saepius in NT (et in Patribus, praesertim ad concludendos sermones)}

VR [omittunt 1 τούς - 10 ά μ ή ν (et, quae praecedunt retro usque ad p. 121, 6 είτε, omnia); praebent 11 ' Αλλά - 25 άμήν, sed post 121,6 συμφωνία] CD& (non praebent 11 ' Αλλά - 25 άμήν) PS Mco>1753 (non praebent 11 ' Αλλά - 25 άμήν; omittunt 8 καί 3 - 10 άμήν) 2 έν τή ζωή ταύτη post έκτήσαντο coll PSUI 3 τοΰ βραβείου om PSÄ 6 post δορκάδι add δέ m (ad δορκάδι cf etiam app.crit. ad lemma Cant 8,14a) 8 post κάμψη add αύτω PSflUfe 8 καί 3 - 10 άμήν om PSUI 9 έξομολογήσεται C 11 ' Αλλα - 25 άμήν: Haec non inveniuntur nisi illis in manuscriptis, quae sunt de genere („Hauptform") VR. Quia autem Nili interpretationem medio in scholio (cf p. 121, 6) abrumpunt VR verbaque supra memorata propter elocutionem Nilo attribuenda non sunt, suspicio non abest, quin pro scholiis (post XXXIX 1) omissis sint scripta a scriptore quodam librario. Quae suspicio eo augetur, quod „ηθικόν" his verbis praepositum habes in R. Eo autem, quod neque superioris scholii fmem neque supra memoratorum initium designat V, scripta a Nilo esse haec non probatur. Uncis deletilibus ergo hic epilogus includendus erat. Cf. etiam supra pp. 24* et 67*.

INDICES

1. INDEX LOCORUM, QUI Ε SCRIPTURA SACRA HAUSTI SUNT

Vetus Testamentum

Genesis 1,26 1,27 2,7 2,9 3,4 3,5-7 3,13 3,15 4,12b 4,14b 12,10-20 13,9 18,12 18,27 18,9a 21,12 22,1 27,27a 27,39c 28,19 30,16 30,18 31,13 37,18 49,9c 49,9d 49,1 Od 49,11c 49,1 ld 49,12b 49,14a 49,14b

35,7; 29,20; 197,10; 197,11/12 28,6 35,6; 163,6 51,9 145,6-8 137,2-6 145,6-8 98,5 sq; 180,4 199,6 sq 199,6 sq 72,20-73,17 69,4 sq 61,16 sq 151,14-15 103,1 sq 19,10 14,5 156,3 sq 156,3 sq 76,1; 211,16 189,16 189,16 27,12 14,4 40,14 40,16 sq 119,13 sq 47,17 sq 47,17 sq 123,2 190,2 190,2/3

Deuteronomium

Exodus 1,14 2,1 sqq 2,23 3,2 3,5 4,10 6,9 14,16-29 14,22 17,6 19,6 20,5 20,13 20,15 25,10-16

142,24 14,3 143,3-4 14,2 176,8 sq 151,15 143,3-4 32,1 80,9 79,17-19; 80,9 169,2 sq 198,8 83,5 83,4 sq 80,12 Leviticus

4,18 26,10

26,12

147,9 190,13 sq; 190,20-25; 191,10 122,6 sq

3,9 5,9-11 5,18 8,17 8,18 12,2 16,20 28,66 32,2 32,5b 32,6a 32,11a 32,11b

Judices 15,15

80,13 132,10 sq 80,9 79,17-19 80,10 40,14 198,3

33,7 I Regnorum

16,7 16,12 19,10

18,5-6 18,6 79,9 sq II Regnorum

Numeri 8,2 15,38 sq 20,7 sqq 20,7-11 21,8 24,9a 25,7-11

135,3-5 198,8 83,4 sq 132,17 sq 132,19 135,13-14 101,15 45,23 sq 84,4-5 60,12 sq 60,12 sq 197,5 sq 197,5 sq

3,1 4,5 4,6

205,13 sq 111,7-17 111,16 sq III Regnorum

5,12 5,13

5,6; 5,9 5,7 sq

Index locorum

216 20.1 20.2

211,1-7/8 143,9; 165,4-5 I Paralipomenon

21,15 29,15

15,3 95,3 II Paralipomenon

4,1-4

81,1 Psalmi

1,3a 2,11a 3,8c

4,7b 5,13b 7,2a 7,4a 8,2b 9,33a 10,2c 11,4a 12,4a 18,2

21,2a 22,1 b-2 22,1 b-2b 22,2 22,5 23.7 23,9 24.8 25,12a 28,5b 33.9 44,3b 44,10b 44,10c 44,14b.15a 44,17a 48,4a 48,4b 56,3 56,6a 56,12a 64,11a 64,11b 64,11c 64,14b

62.9 sq 72.10 122,11 sq; 122,11 - 123,1; 123,7 23,18 175.11 93,8 sq 93,8 sq 47,1 sq; 211,19 93,8 sq 110,4 124.12 93.8 sq 8,24 93.9 139,3-5 27,18 94,7 sq 139,6 sq 98,13-15 98,13-15 16,13 137,20 sq; 137,22 sq 54,7 16,13 124,12 sq 131,6-8; 132,20 131,6-8; 132,20 40,2-3 54,12 sq 142,14-15 142,14-15 46,15 sq 46,18; 47,4; 47,4 sq 46,18; 47,4; 47,4 sq 57,17 sq 57,17 sq 57.15 sq; 57,18 sq 56.16

64,14c 67,14a 67,14b 67,14c 68,10a 68,22 72,7b 76,13a 77,1b 77,1c 77,2b 78,13a 79,13b-14a 79,4b 89,17a 90,5 90,11 91,16 93,13 99,3c 101,12a 103,15 103,34a 106,10 110,10a 111,10b 112,3 115,3 115,4 115,6 118,164a 118,165 123,5 123,6 126,4 128,6 131,17b 136,9 138,8b 138,12 143,1 146,4a

56,17/18 170,4-5 170,7 170,7 74,21 75,1 sq 142,5 29,8/9 79,20 sq 79,20 sq 80,1-3 122,6 sq 144,11 sq 23,15 sq 23,14 sq 110,6 sq 108,5 sq 16,13 163,9 sq 122,6 sq 95,4 66,14 86,17 sq 117,9 132,12-14 123,1 13,12 sqq 200,10 sq 200,12 sq 200,8 169,3/4-4 92,1-6; 92,5 sq 173,14-15 173,16 sq 92,12 sq 92,15 sq 80,14 sq 90,8 sq; 90,1215; 90,13 10,2 20,14 sq 108,10 sq 169,8- 170,1

15,17b 16,8b 17,15b 19,17 25,17a 25,17b 27,15 27,25a 27,25b 27,26a 27,26b 30,17 30,19b 30,26a 30,26b

Ecclesiastes 2,6 3,7b 3,15

05,15 06,6 06,8a 08,22-31 08,27a 08,27b 15,17 15,17a

35,17 203,8 68,1-4; 69,6 sq 137,14 sq 145,1 sq 30,7 30,7 25,8 113,1 sq 113,2; 113,5 143,12-14 sq 144,4

62,7 sq 34,2-3 13,11 Job

1,8b 1,8c l,8d 2,3c-e 6,6b 8,9b 9,2a 9,2b 22,9b 25,4a 34,7 34,8a 38,17b 38,36

153,7-7; 153,4 sq 153,5 153,6-7 153,4-7 11,23 sq 95,3 sq 153,8 sq 153,9 sq 153,7 sq 153,9 sq 152,22 sq 152,22 sq 98,12 132,6 sq Sapientia

13,5

9,1 Siracides

Proverbia 01,9b 01,28b 03,16

143,13 203,5-7 87,1 208,25-209,7 137,18-20 137,18-20 53,2 sq 130,6 sq 130,6 130,6 sq 130,5 sq 55,4-6 86,1 86,1 sq 86,2

30,10b

123,8 Osee

2,21 2,21b 2,22 3,2 8,7b 10,12 11,1 13,7 sq

13,21; 186,12 sq 118,10 sq 40,1; 118,9 sq 7,6 11,13; 11,21 sq 187,16 74,20 94,8

217

e Scriptura Sacra

Michaeas 05,1 07,14

39,21 122,6 sq Joel

1,12 2,22 sq

196,4 196,4/5 Ionas

2,1-2

14,5 Nahum

1.3 2.1 3.4

105,18 177,1 6,11; 7,5 Habacuc

3,8d 3,8e

31,20-32,1 31,20-32,1 Aggaeus

1,6

36,18-37,1 Zacharias

9,9 9.17

31,1; 31,4 66,14 Malachias

1,11 3,20

13,12 sqq 23,8 sq; 24,7/8; 25,19/20 Isaias

1.2 1.3 1.18

197,1 sq 31,11-13 19,2-3

2,3 5,1 5,2 5,2 sqq 5,2b 5,5-7 5,5b 5,6 6,2 6,4 7,14 7,15 7,16 8,3 8,4a 9,1 9,4 11,1b 11,2 19,25 22,25 23,16 35,1 sq 40,3 40,3-4 42,11 45,23 48,4 49,1 49,20b 49,21 50,4 52,2 52,7 52,15 53,1 53,7 55,5 55,13 57,15

117,8 204,1-2 208,6 25,16 206,13-14 205,5-6; 205,6 206,12 sq 206,14-17; 206,14-16 109,1 187,12-14 39,20/21; 74,1719 77,6 77,6 32,13 sq 77,6 117,9; 117,10 sq 141,3-5; 141,1213 57,10 sq 81,1 122,6 sq 42,26 sq 6,11-11/12; 6,15; 7,5 sq 58,1-3 74,3 57,2-4 188,6 sq 212,X 34,23; 34,24 113,3 sq 205,3 sq 205,4-5 33,8 sq 196,15 177,1 39,1-3 52,4 40,11 sq 119,14 sq; 119,15 54,9 29,22 sq

58.5 58,9 58,13 61.2 63,4 64.3

35,12 150,2 138,1 14,10 14,10 39,1-3 Jeremias

I,11 2,21 2,23 3,8 9,20 II,20 12,8b 15,9 17,21 27.16 27.6 sq 27,6 28.2 sq 31,28

173,1 25,16 87,2 sq 186,15-187,1 82,2 142,5 87,3 sq 22,8 sq; 23,5 sq 137,23 90,12 94,4-6 186,11 sq 90,13 86,3 sq Lamentationes

2,15 4,8

118,2 22,11 Ezechiel

9,3 10.4 10,18 17,12 17.3 17,3 sq 34.17 36,38

187,11 sq 187,11 sq 187,11 sq 116,8 116,1 sq 116,6 122,6 sq 122,6 sq Daniel

2,34 2,45

14,2 14,2; 75,2

Novum Testamentum

Matthaeus 1,23 2,1 sqq 2,2 2,6 2,15 3,3 3,9 3,10 3,16 3,17 4,3 4,6 4,9 4,11 4,16 4,19 5,8 5,13 5,16 5,17 5,21 5,22 5,27 sq 5,28 5,39 5,48 6,1 6,4 6,16 6,28 6,29 6,33 7,19 8,12 8,20 8,24 8,29 9,4

39,20/21; 74,1719; 193,3 39,21 39,22 193,3 74,19 sq 74,3 19,18 sq 35,22 sq 49,7 sqq 204,2-3 82,5 sq 82,6; 108,5 82,7 108,4 117,9; 117,11 81,13 28,4 206,25 sq 171,3 sq 88,11 83,4 sq 83,5 83,5 83,6 34,12 sq 29,17-18; 170,78 197,15/16 35,19 36,14 sq 59,7 sq; 178,15 sq 59,11-12 96,1-3; 138,7 sq; 178,15 sq 35,22 sq 123,1 sq 22,18; 22,22 23,3 63,9 42,23 77,13/14

9,20 9,33 10,6 10,10 10,16 10,32 10,42 11,3 11,19 11,28 11,30 12,2-8 12,32 12,33 12,34b 12,40 12,41 13,3-23 13,25 sqq 13,34 13,35 13,35b 13,38 13,52 14,14 15,2 15,22 16,16-18 16,18 18,6 19,18 20,22 21,19-21 21,2 21,33 21,33 sqq 21,43 21,5 23,25 sq 23,33 23,37-38 25,14-28 25,35.37 25,40 25,41 sq

14,18 13,9 186,11 sq 140,23 30,8 sq; 163,2 197,15/16 208,25-209,1; 208,7-8 98,17 sq; 99,2 sq 63,8 84,3 sq; 190,6 sq 130,10 sq 206,5-7 68,10 142,15-16 142,6 sq 14,5 56,4 sq 56,8-15 104,7 79,22 80,1 80,1-3 70,8; 188,3 190,14-16 47,13 sq 191,4 sq 14,20 162,9-11 96,20 92,2 83,4 sq 152,21 sq 149,12 sq 31,2 25,16; 208,6 205,18 206,9 sq 31,1; 31,2; 31,4 191,6-9 129,8 187,1-3 208,16-24 208,24-25 149,11 36,2-4

25,46 26,26 26,27 26,27 26,28 26,31 26,54 26,67 27,1 sqq 27,30 27,34-48 27,42 27,42b 27,45 27,51 27,52 27,54 28,19

208,25-209,1 153,15 153,16 140,2 140,2 45,14 46,4.9 34,16; 152,18 sq 79,4 152,18 sq 75,1 sq 45,18-20 45,21 22,4 sq; 152,5 152,5 152,6; 189,8-10 152,6; 152,10 120,2; 187,4-6 Marcus

1,3 sq 1,11 1,17 4,1-12 4,33 sq 4,38 5,8 5,9 6,5 6,7 6,18 7,2 9,41 9,42 10,18 10,38 11,2 11,13.20 sq 12,1 12,1 sqq 12,2-8 14,66 15,1 15,17 15,19

76,3 204,2 85,13 56,8-15 83,22 64,9 80,15 80,14 47,13 sq 57,7 sq 47,13 sq 191,4 sq 209,7-8 99,2 51,9 152,21 sq 31,2 149,12 sq 208,6 205,18 206, 5-7 42,24 sq 83,4 119,3 152, 18 sq

e Scriptura Sacra 15.33 15,36 15,38 16,11

23,4 sq; 152,5 78,1 sq 152,5 42,24 sq

23,44 23,45 24,25-27 24,45

23,4 sq; 152,5 152,5 193,3 81,7 sq

219 19,39

106,12 sq; 133,10; 158,9 163,8-9

20,25-27

Actus Apostolorum Lucas I,79 2,7 2.11 2.12 2,16 2.35 2,49 3.9 3,22 4,3 4.10 4,34 6.36 6.44 6.45 7,19 8,4-10 8,14 9,3 9,58 10,1 10,19 10.35 II,31 sq 11.38 sq 12,8 12.27 13.6 sq 13,6-9 13.28 13.34 16,15 18,19 19,12-23 19,30 20.8 sqq 20.9 20,10-15 20,15 21,34 22,15 23,1 sqq 23.7 sqq 23.36 23,36 23.39 23.41 sq 23.42

117,9 31,11-13 39,22 31,11-13 31,11-13 45,16 66,5 sq 35,22 sq 204,2-3 82,5 sq 108,5 sq 42,23 29,14-16 142,15-16 142,6 sq; 142,12-14 98,17 sq; 99,2 sq 56,8-15 60,2 140,23 22,18; 22,2223,4 57,7 sq 98,5 sq 205,19; 208,4 sq 56,4 sq 191,6-9 197,15/16 59,7 sq 149,12 sq 84,8 sq 123,1 sq 187,1-3 18,5-6 51,9 208,16-24 31,2 205,18 208,6 206,5-7 206,6/7 59,5 152,16 79,4 79,4 75,1 sq 42,11 42,12 22,21 86,15 sq; 87,8 sq; 156,10 sq

Johannes 1,1 sq 1,1 1,10 1,11 1,12 1,14 1,18 1,23 1,42 1,45 1,51 2,17 2,19-21 2,21 3,3-5 3,5 sq 3,14 3,18 4,6 4,6 sqq 4,13 4,14 6,63 8,12 8,44 8,56 9,5 10,9 10,11 10,18 11,1 11,9 11,25 12,16 14,6 14,8 14,11 15,1 15,5 sq 15,5a 15,5b 15,16a 18,18 sqq 18,28 19,1 19,5 19,28-30 19,30 19,34

163,4-5 48,5 sq 48,5 sq 192,9; 193,3 sq 192,11 48,5 sq 13,5 sq; 48,4 74,3 162,8 193,3 108,6 sqq 74,21 80,12 63,1 189,17 196,18-19 80,10 12,1-13,8 180,21 180,19 145,18 sq 144,15-16; 145,16 sq 125,5 163,5 59,14-16; 59,1516 14,7 163,5 203,16 96,8 sq 133,4 sq 45,3 163,5 46,1 81,7 sq 46,1; 203,17 66,7 sq 66,5 184,10 92,17-19 206,24 206,24 sq 206,24 sq 83,17 79,4 152,15 119,3 75,1 sq 22,14; 22,22 57,12 sq

1,14 3,18-24 4,32 5,41 6,4 9,4-8 9,15 13,46 15,10 15,14-19 17,16 sqq 17,32

147,10 193,3 182,15 sq 47,11 sq 147,10 47,7-8 112,3 sq 119,16 sq 130,13 sq 57,1 sq 147,20 sq 180,9-10

Ad Romanos 1,2 sq 1,19 sq 2,5 5,4 5,8 5,20 6,3 sq 6,4 6,5 6,6 8,4 8,18 8,28 9,6-8 10 15 11,16 11,17 11,17.24 12,5 12,6 13,9 13,12 13,14 14,2 15,4 15,18 sq 16,27

193,3 9,1 14,10 188,14 200,4; 200,22 sq 88,14 189,17 106,13; 147,13 14,5;40,7 sq; 40,10; 189,18 190,1 106,2 sq 186,4 199,4 19,11-14 177,1 136,10 92,14 19,14-17; 36,8 sq 74,14/15 162,14 sq 83,4 sq 95,1 sq 140,18 sq 117,1; 143,14 sq; 165,5; 210,4 188,14 13,7 sq 212,24 sq

Ad Corinthios I 1,29 2,6 2,9 3,1

25,2 sq 25,2 sq 39,1-3 10,16; 128,3 sq;

220

Index locorum

3,2 3,11 3,18 4,5 4,16 5,5 6,13 6,16 sq 7,3 7,7 7,14 8,5 sq 8,6 8,8 9,24 9,27 10,4 11,1 11,27 12,4 12,28 13,2 13,10 14,40 15,3 15,47-49 15,49

173,19 116,18 sq; 173,19 114,6 sq 25,2 sq 142,5 189,6 175,6 sq 93,3-5; 166,6 93,3-5 66,13 162,14 sq 163,3 95,6-9 95,12 sq 64,6 sq 32,15; 32,18/19; 32,19/20 105,4 79,17-19; 80,9; 85,11; 86,5 sq 29,11; 189,6 144,14 162,14 sq 54,1-9 115,12-17 129,3 171,4 200,4 106,1 196,13

Ad Corinthios II 2,14 2,15 3,12 3,18 4,16 5,16 5,20 5,21 10,3 10,4 11,2 11,3 11,13 12,21 13,3

163,7-8 67,3 sq; 84,14 sq; 106,16; 189,5 24,3 24,3-5; 29,14 49,1-2 47,9 70,20-22 40,9 106,2 sq; 106,710 106,7-10 60,6 sq 145,6-8; 145,7-8 145,9 sq 70,23 117,2 sq Ad Galatas

1,8 sq 1,15a 1,16a 2,9

113,15 sq 113,3 sq 113,4 sq 162,13 sq

3,24 3,27 4,4 4,19 4,24 sqq 4,26 4,26 sq 5,22 5,22-23a

83,12 sq 140,22 119,9 sq 55,15-17; 162,11 sq; 197,13-15 117,7 180,14 sq; 211,22 196,3 146,6-7; 147,3 sq; 149,11 64,10 sq Ad Ephesios

1,21 1,23 2,2 2,8 2,12 2,14 2,14b 2,14-16 2,15a 3,9 4,3 4,13 4,15 4,32 5,1 5,14 5,23 5,25 5,26 5,27 6,6

68,10; 136,10 sq 109,13-15 99,5 sq 118,17-18 169,7 sq 88,3; 175,1-11 80,3-5 88,16-18 80,3-5 15,4 sq 182,21 182,7 sq 180,6 29,14-15 29,11 70,9 180,6 61,14-16 19,2; 61,14-16; 131,4 sq 121,7; 131,3 sq; 131,4; 133,1 35,10 sq

4,7

92,4 Ad Colossenses

1,18 I,24 2,12 2,17 3.5

109,13-15; 180,6 109,13-15 106,13; 147,13 64,17; 96,14 sq 105,4; 147,12; 162,18 140,18 sq 182,12 147,9 15,4 sq

3,12 3.14 4,2 II,26

Ad Thessalonicenses I 1.6 2.4

29,11 142,5 Ad Timotheum I

1.5 3,9 3.15 5.6 5,17 6.2

28,3 sqq 28,3 sqq 52,8; 53,7 181,4 sq 123,19 sq 63,2 Ad Timotheum II

3.15 3.16 4.7

Ad Titum 2,12 3,5

Ad Philippenses 2,6 2,7 2,8 2,10 sq 2,15a 2,15b 2,16 3,5 3,6b 3,8 3,9 3,14 3,17 3,20

12,1-13,8;47,4 12,1-13,8; 13,6 sq; 51,16 12,1-13,8 212,4-7 60,9 sq 60,8 sq 10,12-13 116,12 sq 116,14 sq 54,11 sq 54,11 sq 32,15 sq; 212,47 29,11 106,4; 114,4; 171,1

10,19-20 11,16 sq 32,17 sq

88,11/12 189,17 Ad Hebraeos

1.3 1.14 2.4 4,12 4.15 5,12 sq 5,12-14 5,14 6.5 7,14 8.4 8.5 9,2 9,4 9,26 9,28

211,20 101,7 sq 13,7 sq 124,15 192,16/17 144,6 139,9 114,6; 184,11 sq 68,10 119,8 sq 96,15 sq 96,15 sq 80,13 80,12 5,11 192,16/17

e Scriptura Sacra

10,1 11,6 12,4

64,16; 96,11-14 105,14-15 211,2/3 Epistula Jacobi

2,19 2,20 sq

42,23 19,7-9

Epistula Petri I 1,3 1,19 2,2 2,3 2,9 2,22

211,17 57,13; 80,11 sq 10,19 16,13 169,2 40,9

3,6 5,7 6,4

61,16 sq 165,17-18 118,2 Epistula Petri II

1,11 3,2

180,13 sq 54,5 sq

2. INDEX NOMINUM A ' Αβραάμ [9] 14,7; 19,8.12.19; 20,3; 61,17; 69,4; 102,20; 151,14 ( Α β ρ α ά μ ) Άδάμ[1] 40,8 (' Αδάμ) ' Αθηναίος [1] 147,21 ( Ά θ η ν α ί ο ι ς ) Αίγυπτος [1] 74.20 (Αιγύπτου) Αΐδης [6] 96,19 (Αϊδου) 98,2 (Αϊδην). 11.12 (Αϊδου) 99,4 (Αϊδην) 211,17 (Αϊδου) Αίθιοπικός [2] 18,9/10 (Αίθιοπικώ) 23,20 (Αίθιοπικής) Άισμάτων βιβλίον [4] 1,1 ( Άισμάτων βιβλίον) 3,21; 4,4; 212,18 ('Αισμα) 'Αμιναδάβ (vide et Ναδάβ) [1] 174,1/2 ('Αμιναδάβ) ' Ανανίας [1] 112,3 (' Ανανίαν) Αχαάβ [2] 211,4.6 ( Ά χ α ά β ) Β Βαβυλών [3] 90,12.14 (Βαβυλώνος) 116,6 (Βαβυλώνα) Βαβυλώνιος [1] 116,8 (Βαβυλώνιον) Βαιθήλ [6] 76,1; 97,2.4.8; 98,4; 211,16 (Βαιθήλ) Βασιλειών [βίβλος] [1] 5,9 (Βασιλειών) Βεελαμών [2] 204,3.4 (Βεελαμών) Βενιαμίν [1] 116,13 (Βενιαμίν) Βηθλέεμ [1] 39.21 (Βηθλέεμ)

Γ Γαδδεί [3] 44,7; 48,3.8 (Γαδδεί) Γαλαάδ [2] 122,4.5 (Γαλαάδ) Δ Δαμασκός [3] 179.15 bis (Δαμασκού; Δαμασκός) 180,3 (Δαμασκού) Δανιήλ [1] 75,2 (Δανιήλ) Δαυίδ [23] 9,12; 16,13; 20,14; 27,17; 29,5; 47,1; 54,12; 62,9; 79,8.9; 80,13; 86,17; 92,5.14; 108,13; 127,2.10; 131,6; 137,20; 142,14; 179,3; 200,8; 205,13 (Δαυίδ) Ε Εβραϊκός [1] 196,21 (Εβραϊκή) ' Εβραίος [2] 116,13 ( Ε β ρ α ί ο ς ; Ε β ρ α ί ων) ' Εκκλησιαστής [ 1 ] 62,7 (' Εκκλησιαστής) ' Ελλάς [1] 179.16 (' Ελλάδα) "Ελλην [1] 10,17 ("Ελλησι) Έρμών [1] 135,4 (Ερμών) ' Εσεβών [2] 179,10.11 (' Εσεβών) Εύα [1] (Εϋαν) Η ' Ηρώδης [1] 79,4 (' Ηρώδης) ' Ησαΐας [4] 40,11 ( Η σ α ΐ α ς ) 74,18 (Ησαΐόυ) 187,9; 206,12

(' Ησαΐας) Θ Θαλπιώθ [1] 128,1 (Θαλπιώθ) I ' Ιακώβ [3] 27,12; 40,13; 47,17 ( Ι α κώβ) ' Ιάκωβος [1] < 162,13> (Ιάκωβος) ' Ιεζεκιήλ [2] 116,2; 187,9 (Ιεζεκιήλ) ' Ιερεμίας [3] 22,8 (Ιερεμίας) 87,2 (Ιερεμίου) 173,1 ( Ι ε ρ ε μία) ' Ιεροσόλυμα (vide et' Ιερουσαλήμ) [1] 31,8 (' Ιεροσόλυμα) 'Ιερουσαλήμ (vide et Ιεροσόλυμα) [9] 19,19; 24,11; 69,18; 71,2; 82,12; 103,4/5; 180,14/15; 196,3; 211,22 ( Ι ε ρ ο υ σ α λήμ) Ίησοΰς [1] 95,8; 212,9 ( Ι η σ ο ύ ς ) ' Ιορδάνης [1] 58,2 (' Ιορδάνου) Ί ο υ δ ά [1] 119,9 (' Ιουδά) ' Ιουδαϊκός [5] 54,10 ( Ι ο υ δ α ϊ κ ά ) 122,6 (Ιουδαϊκώ) 147,19 (Ιουδαϊκού) 156,2.7 ( ' Ιουδαϊκής) ' Ιουδαίος [22] 14,4; 21,1.4; 22,17 ( Ι ο υ δαίων) 22,22/23,1 ( Ί ο υ δαίοις).12 ( Ιουδαίων) 42,22 (Ιουδαίους) 45,10 (Ιουδαίοι). 18; 54,7 ( Ιουδαίων) 79,7.8.10 (Ιουδαίοι) 84,7; 96,8; 122,4;

Index Nominum 135,20 ( Ιουδαίων) 147, ( Ιουδαίους). ; 187,10; 197,3; 205,2 (' Ιουδαίων) ' Ιουδαϊσμός [1] 169,1 (Ίουδαϊσμω) ' Ισαάκ [2] 14,5; 19,12 ( Ι σ α ά κ ) ' Ισραήλ [12] 13,10; 19,11 bis; 45,19; 57,2; 86,5; 108,1; 109,8; 111,10; 116,9.12; 186,11/ 12 (' Ισραήλ) ' Ισραηλίτης [1] 116,1 (' Ισραηλιτών) ' Ισσαχάρ [2] 189,16; 190,2 ('Ισσαχάρ) ' Ιωάννης [3] 74.3 C Ιωάννην) 98,17; < 162,13> ( Ι ω ά ν ν η ς ) ' Ιώβ [4] 11,23; 98,11; 152,22; (' Ιώβ) Ί ω ή λ [1] 196,4 ( Ί ω ή λ ) ' Ιωνάς [1] 14,5 (' Ιωνςί) ' Ιωσήφ [1] 14.4 (' Ιωσήφ) Κ Κάιν [1] 199,7 (Κά'ίν) Κάρμελος [3] 58,3 (Καρμήλου) 180,5 (Καρμήλω).6 (Κάρμελος) Κηδάρ [3] 20,5.8; 21,2 (Κηδάρ) Κηφάζ [1] (Κηφάζ) 162,8 Κηφάς [2] 162,9. (Κηφας) Κορίνθιος [1] 116,17 (Κορινθίοις) Κύπρος [5] 43,6; 48,1.2.3.5 (Κύπρου) Α Λάζαρος [1] 45,3 (Λάζαρον) Λίβανος [14] 54,7; 58,2 (Λιβάνου) 115,23 (Λιβάνου) 116,1/2 (Λίβανος).3.8 (Λίβανον). 11 (Λιβάνου) 133,10; 135,1; 147,.17 (Λιβά-

νου).20 (Λίβανος) 163,10 (Λιβάνω) 179,14 (Λιβάνου) Λώτος [1] 69,4 (Λώτον) Μ Μαρία [1] 45,15 (Μαρί^) Μεμφιβάαλ [1] 111,7 (Μεμφιβάαλ) Μωϋσης [8] 14.3 (Μωϋσή) 27,14; 45,22; 60,12; 132,9; 151,15 (Μωϋσής) 197,2 (Μωϋσή). (Μωϋσής) Ν Ναβουχοδονοσόρ [1] 116,3 (Ναβουχοδονοσόρ) Ναδάβ (vide et ' Αμιναδάβ)

[1]

177,2 (Ναδάβ) Νινευΐτης [1] 56.4 (Νινευΐται) Π Παϋλος [29] 40,6 (Παϋλος) 47,7 (Παϋλον) 54,11 (Παύλος) 55,15 (Παύλου) 60,8; 61,12; ; 70,20; 79,17; 80,3; 83,12; 88,14 (Παϋλος) 93,3; 96,12 (Παύλου) 112,2; 113,9 (Παϋλος) 114,4 (Παύλου) 115,7; 116,11; 118,15; 140,18; 145,6; 147,20; 162,11.13; 181,4; 189,5; 197,13; 200,22 (Παΰλος) Πέτρος [3] 83,17; 130,12; 162,9 (Πέτρος) Πιλάτος [1] 79,4 (Πιλάτος) Ρ ' Ρωμαίος [1] ( 'Ρωμαίοις) Σ Σαλωμών (vide et Σολομών) [13] 5,7; 6,4 20,5 (Σαλωμών).9 (Σαλωμώντος) 21,3; 107,5; 109,15; 112,3

223 118,.; 119,5 (Σαλωμών) 207,1 (Σαλωμώντος) 208,11 (Σαλωμώ ντι) Σαμψών [1] 33,8 (Σαμψών) Σανίρ [1] 135,3 (Σανίρ) Σαμαρΐτις [1] 180,19 (Σαμαρίτιδος) Σαούλ [2] 79,7; 205,14 (Σαούλ) Σάρρα [4] 61,16 (Σάρρα) 72,21 (Σάρραν) 103,1 (Σάρρ α ) ^ (Σάρραν) Σινά [1] 117,7 (Σινά) Σιών [4] 117,5.7.8; (Σιών) Σολομών (vide et Σαλωμών) [3] 59,11/12; 212,12.15 (Σολομώντος) Σουλαμίτις [1] 175,3 (Σουλαμίτις) Συμεών [1] 45,15 (Συμεών) Σύμμαχος [1] 95,15 (Σύμμαχος) Φ Φαραώ [3] 31,9; 32,1; 72,20 (Φαραώ) Φίλιππος [1] 66,7 (Φίλιππος) Φινεές [1] 198,3 (Φινεές) Χ Χαναναΐος [1] 14,18 (Χαναναία) Χριστός [75] 6,5 (Χριστώ) (Χριστού) 40,10 (Χριστφ) 54,12; 55,17; 57,10 (Χριστόν) 60,8 (Χριστώ). 15 (Χριστού) 61,15 (Χριστός) 64,17; 67,13; 70,20.21; 79,8.10 (Χριστού).^ (Χριστός) 80,9.11 (Χριστό ν). 15 (Χριστώ) 81,2 (Χριστόν) (Χριστφ) 83,13 (Χριστόν) 84,10.14 (Χριστού) 85,11 (Χριστόν) 86,6 (Χριστός) 88,6.11

Indices

224 (Χριστού) 95,8 (Χριστός) 96,15; 99,4 (Χρίστου) 106,13 (Χριστώ). 16; 108,17; 109,14 (Χριστού) 114,7; 117,2 (Χριστός).ό; 118,6 (Χριστού) 119,2.3 (Χριστώ).7 (Χριστού) 128,3 (Χριστώ) 130,9

(Χριστού) 136,4.9 (Χριστώ) 140,22; (Χριστόν) 146,1 (Χριστός) 147,13; 149,12; 162,12 (Χριστώ).19 (Χριστού) 170,14 (Χριστόν) 174,4 (Χριστός) 175,10 (Χριστόν) 179,7 (Χριστώ)

180,6 (Χριστός).10.15.25; ; 184,21; 185,19 (Χριστού) 189,2.5.6 (Χριστού)^. 15 (Χριστώ). 18 (Χριστού) 197,15 (Χριστόν) 198,5; 200,24; 204,2; 212,10 (Χριστός)

3. INDEX VERBORUM (zusammengestellt von Sebastian Buck) A άβλαβης [1] 135,2 (άβλαβώς) αγαθός [30] 10,13 (αγαθοί) 13,22 (αγαθών) 16,16 (αγαθούς) 18,6 (αγαθόν) 29,3 (άγαθοϋ) 30,10 (αγαθόν) 38,6 (αγαθών) 51.9 (αγαθός) 56,14 (αγαθή) 64,16 (αγαθών) 91,7 (άγαθοϋ) 94,15; 96,13 (άγαθών) 101,3 (άγαθοϋ). 15; 102,14 (αγαθόν) 104,8 (άγαθοΐς) 129,7 (αγαθόν) 142,12 (άγαθός).13 bis (άγαθοϋ; άγαθόν) 174,6 (άγαθής) 185,9 (άγαθός) 186,6 (άγαθών) 190,11 (άγαθά) 197,11 (άγαθής) 199,4 (άγαθόν) 208,22 (αγαθοί) 212,24 (άγαθών) άγαθωσύνη [1] (άγαθωσύνη) άγαλλιάω [1] 16.10 (άγαλλιασώμεθα) άγανακτέω [1] 159,1 (άγανάκτησιν) άγαπάω [47] 13,16 (ήγάπησαν) 16,11 (άγαπήσομεν). 13/14 (ήγάπησεν).17 (αγαπήσει) 17,1 (άγαπ(χς).2 (άγαπαν) 39,3 (άγαπώσιν) 50,4 bis (άγαπώσα; άγαπωμένη) 60,14 (ήγαπήθη) 61,14 (άγαπαν).^ (ήγάπησε) 66,12 (άγαπώντω ν). 13 (άγαπωμένω ν).21 (άγαπώμενον) 70,7 (άγαπώσι; άγαπαν). 12/13 (άγαπώσιν) 71,3 (άγαπωμένω).4 (άγαπώσα).7 (ά-

γαπώντι).9 (άγαπαται).13 (άγαπωμένους).21 (άγαπαται).24 (άγαπαν) 72,11 (άγαπώντων) 73,19 (άγαπώμενος).21 (άγαπώσης) 75,14 (άγαπωμένου) 92.3 (άγαπώντων).5 (άγαπώσι) 100,7 (ήγάπησεν) 101,9 (άγαπωμένου). 18 (ήγάπησεν) 114,20 (άγαπώσα) 160,2 (άγαπώμενος) 163,16 (άγαπωμένου) 198,4 (άγαπηθεΐσαν).8 (άγαπώ).8/9 (άγαπώμενος) 199,4 (άγαπώντι) 204,2 (ήγαπημένω).3 (ήγαπήμενος) 212,14 (άγαπώσι). 15 ter (άγαπώντες; άγαπήσωσιν; άγαπήσαντες) άγάπη [56] 8,12; 16,15 (άγάπης) 46.4 (άγάπην) 53,16; 61,13 (άγάπης) 64,10 (άγάπη) 66,10 (άγάπην; άγάπης). 12 (άγάπην).16.19; 67,7 (αγάπης) 69,17.18; 70,4.10; 71,1.11 bis; 72,2..5.9.12 (άγάπην).13 (άγάπη).14.15; 103,5; 115,4' (άγάπην).11 (άγάπης)..16 (άγάπην). 18 (άγάπης) 126,8.16; 146,7 (άγάπη) 147,3; 149,11; 181,1 (άγάπη).8; 182,12 (άγάπην). 13 (άγάπη) 194,3; 198,2 (άγάπην).7 (άγάπης). 10 (άγάπη) 199,1 (άγάπης).5.9 (άγάπην). 12 (άγάπης) 200,2 (άγάπη).3 (άγάπης).6 (άγάπην; άγάπη).22 (ά-

γάπην).24 (άγάπης) άγαπητικός [2] 62,2 (άγαπητικαϊς) 151.3 (άγαπητικήν) άγγενον [1] 145.1 (άγγείων) άγγελος [8] 26.11 (άγγέλοις) 98,13; 108.4 (άγγελοι). 5 (άγγέλοις).6 (άγγέλους) 113,15 (άγελος) 136,8; 142.10 (άγγελοι) άγέλη [13] 26.12 (άγέλας; άγέλης) 27,2; 85,10 (άγέλαις) 121.2 (άγέλαι).4 (άγελη).12.16; 122,2/3; 123,10; 124,1.8 (άγέλη) 205.11 (άγέλαι) άγένητος [1] 25.13 (άγένητος) άγευστος [2] 125,13 (άγευστον) (άγεύστος) άγεώργητος [1] 56,20 (άγεώργητον) άγιος [29] 3,19 (άγιας) 6,4 (άγίω).5 (άγιας) 20,2.4 (άγιων) 29,22.23 (άγίοις) 32,11; 67,12 (άγιων) 76,4 (άγιοι) 80,12 (άγιον) 84,6 (άγίων) 88,7; 93,7 (άγιοι) 96,7 (άγιους) 108,3 (άγιας). 8 (άγίων). 13 (άγιοι) 147,9 (άγιο ν) 160,5 (άγίων) 169.3 (άγιον) 176,8 (άγί