Schlesisches Urkundenbuch: 971-1216
 9783205109853, 9783205081302

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SCHLESISCHES

URKUNDENBUCH

I . B A N D / 1. L I E F E R U N G

SCHLESISCHES URKUNDENBUCH Herausgegeben von der

Historischen Kommission für Schlesien Bearbeitet von

H E I N R I C H APPELT

Erster Band 1. Lieferung

971-1216

19 6 3 VERLAG HERMANN BÖHLAUS NACHF./ GRAZ-KÖLN

Gedruckt mit Unterstützung des J. G. Herder-Forschungsrates Marburg a. d. Lahn

Alle Rechte vorbehalten Copyright © 1963 by Hermann Böhlaus Nachf., Graz In der Monotype Modern Extended gedruckt bei R. Spies & Co., Wien V

GELEITWORT

Nach drei Jahrzehnte langer Vorbereitung kann die Historische Kommission für Schlesien endlich die erste Lieferung des Schlesischen Urkundenbuchs der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorlegen. Unter personell und materiell günstigen Voraussetzungen begann in Breslau die Vorbereitung, die seit 1934 dank der Tatkraft der Leiter und Mitarbeiter dieses Vorhabens zügig voranschritt, bis der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sie verzögerte und an seinem Ende ganz zum Erliegen kommen ließ. Doch ist das von der Historischen Kommission für Schlesien für das Urkundenbuch gesammelte Material zum größten Teil erhalten, sowohl an ihrer alten Arbeitsstätte in Breslau, wo es heute gleichfalls für Veröffentlichungen wissenschaftlich genutzt wird, wie außerhalb von ihr. Daß die Historische Kommission für Schlesien nach so langer Anlaufzeit jetzt die erste Lieferung ihres Urkundenbuchs herausgeben kann, verdankt sie der Tatsache, daß sich die um die schlesische Landesforschung bemühten deutschen Wissenschaftler 1950 wieder zu einem Arbeitskreis zusammengefunden und das Zwiegespräch mit der polnischen Wissenschaft um die Vergangenheit Schlesiens wieder aufgenommen haben. Es ist dies nicht zuletzt das Verdienst von Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Dr. h. c. Hermann Aubin, der bis zum 15. September 1951 die Historische Kommission für Schlesien geführt hat und auch heute noch tätigen Anteil an ihren Arbeiten nimmt. Daß die Historische Kommission aber die von 1945 bis 1954 unterbrochene Bearbeitung ihres Urkundenbuches wieder aufnehmen konnte, verdankt sie in erster Linie dem wissenschaftlichen Ethos von Prof. Dr. Heinrich Appelt, den als letzten Hauptmitarbeiter der Arbeitsstelle für das Urkundenbuch in Breslau der Gedanke nicht ruhen ließ, ein einmal begonnenes Werk fortzusetzen und abzuschließen, wenn Möglichkeiten dafür vorhanden sind. Dieses tiefe Verantwortungsbewußtsein einem angefangenen wissenschaftlichen Werk gegenüber ist beispielhaft in einer schnellebigen Zeit, in der auch der Wissenschaftler nur allzu häufig eher bereit ist, Neues aufzugreifen, anstatt Begonnenes abzuschließen. Der großen Erfahrung von Herrn Prof. Dr. Appelt, seiner Umsicht und seinem Fleiß ist es zu danken, daß die Arbeit am Schlesi-

sehen Urkundenbuch seit 1954 so gut vorangekommen ist, daß nunmehr die Veröffentlichung beginnen kann. Die materiellen Voraussetzungen dazu haben in verständnisvollster Weise das Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen in Bonn und der Johann Gottfried Herder-Forschungsrat Ε. V. in Marburg an der Lahn geschaffen. Dafür sei ihnen der aufrichtigste Dank der Historischen Kommission für Schlesien und ihrer Mitarbeiter ausgesprochen. Kiel, im Frühjahr 1963. Herbert

Schienger

1. Vorsitzender der Historischen Kommission für Schlesien

VORWORT

Das Schlesische Urkundenbuch zählt zu den großen, grundlegenden Arbeits vorhaben, die die Historische Kommission für Schlesien in einer Zeit reichster Entfaltung ihrer wissenschaftlichen Kräfte unter der Führung ihres Vorsitzenden Hermann Aubin in Angriff nahm. Anfang des Jahres 1934 trat Leo Santifaller, damals ordentlicher Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Breslau, an die Spitze des Unternehmens. Es war eine glückliche Fügung, daß ein so hervorragendes Mitglied der Wiener Historischen Schule für diese Aufgabe gewonnen werden konnte, denn nur mit den Methoden der modernen Urkundenforschung, wie sie das Institut für Österreichische Geschichtsforschung ausgebildet hat, sind die ungemein schwierigen Probleme der älteren schlesischen Diplomatik zu bewältigen. Rasch gelang es Santifaller, einen Kreis jüngerer Mitarbeiter um sich zu sammeln, denen er den Auftrag erteilte, nicht nur die Bestände des Breslauer Staatsarchivs für die Zwecke des Urkundenbuchs zu bearbeiten, sondern auch die einschlägigen Archive in ganz Schlesien und im übrigen Deutschland, in der Tschechoslowakei, in Österreich, Polen und Danzig zu bereisen. Das gesamte Material wurde photokopiert. Außerdem wurden überall nach einem bestimmten, seinerzeit am Institut für Österreichische Geschichtsforschung für ein anderes Arbeitsvorhaben entworfenen Schema exakte Beschreibungen der Originale und der kopial überlieferten Texte sämtlicher Schlesien betreffender Urkunden bis zum Jahre 1300 sowie der schlesischen Urkunden in deutscher Sprache bis zum Tode Karls IV. angelegt. Für jede photokopierte Originalurkunde entstand ein Bearbeitungsblatt mit genauen Angaben über Qualität und Größe des Pergaments, Linierung und Faltung, Erhaltungszustand und Lücken, Rasuren und Korrekturen sowie über die Besiegelung. Die einzigartige Materialsammlung, die auf diesem Wege erwuchs, bot den Mitarbeitern Leo Santifallers ein vollwertiges Äquivalent der gesamten älteren, das Land Schlesien betreffenden archivalischen Überlieferung. Auf dieser Grundlage entstand in den dreißiger Jahren eine Reihe wertvoller Schülerarbeiten und Vorstudien zum Urkundenbuch, die allerdings zunächst meist methodische Einzelfragen behandelten 1 '. Das vollständige Vergleichsmaterial bot dann sehr bald die Möglichkeit, zum erstenmal systematisch alle jene diplomatischen Kriterien zu erarbeiten, durch die sich echte von falschen schlesischen Urkunden der Frühzeit unterscheiden lassen. Dies gelang in zwei Spezialuntersuchungen über die Bestände des Zisterzienserinnenklosters Trebnitz 2 '. Damit waren die Voraussetzungen für weitere kritische Forschungen über die fraglichen Urkunden und Siegel, aber auch für das discrimen veri ac falsi im Rahmen der Edition des geplanten ersten Bandes des Urkundenbuchs geschaffen. Eine tragische Fügung des Schicksals wollte es, daß gerade in dieser Phase der Arbeit der ') Wichtig für das gesamte 13. Jahrhundert ist die sphragistisehe Monographie von Hanshugo Nehmiz, Untersuchungen über die Besieglung der schlesischen Herzogsurkunden des 13. Jahrhunderts (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Schlesien II. Reihe: Forschungen zum Schlesischen Urkundenbuch, geleitet von Leo Santifaller, Bd. 1, Breslau 1939). Die ausgezeichnete Arbeit von H. O. Swientek, Das Kanzlei- und Urkundenwesen Herzog Heinrichs III. von Schlesien (1248—1266), Z. 69, 1935, S. 40 ff., kommt erst für einen späteren Band des Urkundenbuches in Betracht. 2 ) H. Appelt, Die Echtheit der Trebnitzer Gründungsurkunden (1203/18), Z. 71, 1937, S. 1 ff. Derselbe, Die Urkundenfälschungen des Klosters Trebnitz (Forschungen zum Schles. Urkundenbuch Bd. 2, Breslau 1940).

VIII*

Zweite Weltkrieg ausbrach. Seine Folgen schienen jede Hoffnung auf eine Wiederaufnahme unserer Studien für immer zu zerstören, zumal die große Masse der Originale des Breslauer Staatsarchivs aus dem 13. Jahrhundert in den Kriegswirren verschollen und nach menschlichem Ermessen vernichtet ist. Allein die Dinge nahmen abermals eine unerwartete Wendung. Die Materialsammlung der Historischen Kommission für Schlesien (Abzüge von rund 14.000 Leicaaufnahmen mit den beschreibenden Bearbeitungsblättern der Originale aus allen von den Mitarbeitern besuchten Archiven, dazu die umfassenden Karteien und eine ungemein große Zahl teils vorläufiger, teils durchkollationierter Abschriften) wurde während des Krieges, in Kisten verpackt, auf das Gut des unvergeßlichen, um die schlesische Rechtsgeschichte hochverdienten Heinrich von Loesch nach Ober Stephansdorf bei Neumarkt in Schlesien verbracht. Wir sind zu der Annahme berechtigt, daß dieses Material, das heute angesichts der Kriegsverluste unschätzbaren Wert hat, mehr oder minder unversehrt die Katastrophe überdauerte und daß es sich heute in Breslau in den Händen der polnischen Historiker befindet. Dadurch wurde es den Polen möglich, den nach Breslau umgesiedelten, sehr rührigen und in den Arbeitsmethoden der Diplomatik bewanderten Professor Karol Maleczynski mit der Herausgabe eines polnischen „Codex diplomaticus nec non epistolaris Silesiae" zu beauftragen, von dem bisher bereits zwei Bände, bis zum Jahre 1220 reichend, erschienen sind. Diese an sich verdienstliche und gewissenhaft gearbeitete Edition3' beruht ganz überwiegend nicht auf eigener archivalischer Forschung, die angesichts der eingetretenen Verluste auf weite Strecken gar nicht mehr durchführbar ist, sondern auf der Auswertung der Materialsammlung der Historischen Kommission für Schlesien. Nur durch diese einzigartige Verkettung zeitbedingter Umstände wurde der polnische Gelehrte in die Lage versetzt, den ihm zuteil gewordenen Auftrag in verhältnismäßig kurzer Frist weitgehend zu erfüllen. Er brauchte keine langwierigen Archivreisen zu organisieren; unsere Photos lagen für ihn bereit. Im ersten Band seiner Ausgabe hat Maleczynski bei verschollenen Originalen des Staatsarchivs Breslau einfach ohne jeden Hinweis auf den Kriegsverlust die Vorkriegssignaturen angeführt und neben den Drucken und den Faksimiles in Tafelwerken, vor allem in den Monumenta Poloniae Palaeographica von Krzyzanowski, die Photos und die Beschreibungen des Apparates der Historischen Kommission für Schlesien für die Gestaltung seiner Texte und für seine Angaben über Größe, Rückvermerke, Rasuren, Besiegelung usw. ausgewertet. Im zweiten Band hat er sich dazu entschlossen, die verschollenen Originale durch Hinzufügen eines Sternchens zur alten Signatur zu kennzeichnen, womit zweifellos, wenn auch nicht in einer besonders stark ins Auge springenden Form, einer nur zu berechtigten wissenschaftlichen Anforderung Rechnung getragen ist, zumal die Hoffnung auf ein Wiederauftauchen dieser Originale mit der Zeit immer geringer wird. Nicht ohne Erschütterung stellen wir fest, daß von 49 in Band 2 des Codex diplomaticus nec non epistolaris Silesiae von Maleczynski edierten Originalurkunden des Staatsarchivs Breslau 47 mit dem Sternchen versehen sind; sie haben insgesamt als verschollen zu gelten4'. Man sieht daraus, welch grundlegenden Wert die Materialsammlung der Historischen Kommission für Schlesien für die Ausgabe von Maleczynski besitzt. Dazu kommt noch, daß der polnischen Forschung nicht bloß die mit Maschine geschriebenen Urkundenabschriften der Mitarbeiter unseres Urkundenbuchs, sondern auch die Karteien 3

) Zur Beurteilung des Werkes vgl. H. Appelt, Zur schlesischen Diplomatik des 12. Jahrhunderts, ZfO 2, 1953, S. 568 ff. sowie die Rezensionen in Erasmus 6, 1953, S. 814 f. und ZfO 11, 1962, S. 175.—Vgl. ferner Z. Kozlowska-Budkowa, KH 61, 1954, S. 232 ff. Es erklärt sich aus der Eigenart der Umstände, daß Maleczynski nur schrittweise und zunächst in einer nur für den Eingeweihten verständlichen Form durchblicken ließ, welch grundlegende Bedeutung der Materialsammlung der Historischen Kommission für Schlesien für seine Editionsarbeit zukommt. «) Sicher erhalten ist aus der Zeit von 1205 bis 1220 nur die Fälschung Rep. 67 Nr. 10 (SR 103; Mal. 2, Nr. 237). Bei Nr. 228 (Rep. 91 Nr. 24; SR 222) fehlt das Sternchen vielleicht nur versehentlich, denn laut Bd. 1, S. X sind die älteren Leubuser Originalurkunden sämtlich verloren.

*IX

und die im Apparat niedergelegten hand- und maschinengeschriebenen Notizen zur Erläuterung des Inhalts der Urkunden, zur Beurteilung kritischer Fragen und zu verschiedenen Einzelproblemen zur Verfügung zu stehen scheinen. Ich selbst konnte von meinen wissenschaftlichen Aufzeichnungen nichts retten; ich halte mich aber auf Grund eines sorgfältigen Studiums der beiden ersten Bände des Codex Diplomaticus von Maleczynski für berechtigt, zu hoffen, daß immerhin einige meiner Hinweise erhalten gebheben sind. Die vorliegende Edition wurde dadurch ermöglicht, daß die Filme selbst — getrennt von den Abzügen und dem gesamten wissenschaftlichen Apparat — außerhalb Schlesiens verlagert wurden und sich daher nach wie vor im Besitz der Historischen Kommission für Schlesien befinden. Sie sind heute in der Bibliothek des Johann Gottfried Herder-Instituts zu Marburg an der Lahn deponiert. Der Herausgeber erhielt von der Kommission den Auftrag, auf Grund der Filme den wissenschaftlichen Apparat des Schlesischen Urkundenbuchs zu rekonstruieren und die Edition durchzuführen. Anfang des Jahres 1956 konnte damit begonnen werden, Abzüge von den Filmen herstellen zu lassen, die in mühevoller Arbeit identifiziert, beschriftet und durch Anlegen einer chronologischen Kartei benützbar gemacht werden mußten. Auf dieser Grundlage wurde dann die Bearbeitung des ersten Bandes in Angriff genommen. Aus rein äußeren Gründen wurde die erste Lieferung bis 1216 geführt; die zweite wird bis zum Jahre 1230 reichen, während die dritte eine wissenschaftliche Einleitung, die frei erfundenen Fälschungen des genannten Zeitraumes6' und die Register enthalten soll. Nim ist naturgemäß das Filmarchiv der Historischen Kommission für Schlesien, das auf Grund der geretteten Filme aufgebaut werden konnte, nicht lückenlos. Aus diesem oder jenem Grunde unterblieb seinerzeit gelegentlich die Anfertigung einer Aufnahme, aber das sind doch nur ganz vereinzelte Fälle. Schwerer fällt ins Gewicht, daß die Urkunden der Bischöfe von Breslau in einem ersten Arbeitsgang auf Platten aufgenommen wurden, bevor man dazu überging, mit der Leica zu arbeiten; die Platten liegen uns heute leider nicht vor, doch befanden sich die Abzüge naturgemäß unter den nach Ober Stephansdorf verlagerten Materialien. Für Lieferung 1 konnte diese Lücke mit Hilfe der technisch ausgezeichneten Faksimiles der Monumenta Poloniae Palaeographica von Krzyzanowski geschlossen werden. Später wird man einen anderen Ausweg finden müssen. Es fehlen auch einige neuzeitliche kopiale Überlieferungen, die an sich bei der Textgestaltung berücksichtigt werden müßten, doch haben sich daraus für die Zeit bis 1216 so gut wie keine Schwierigkeiten ergeben. Gewiß vermag das Schlesische Urkundenbuch in der Form, in der es nunmehr vorgelegt werden kann, nicht alle jene strengen Anforderungen zu erfüllen, die man an eine landschaftliche Urkundenedition dieser Art normalerweise zu stellen gewohnt ist. Allein die Historische Kommission für Schlesien und der von ihr beauftragte Bearbeiter sind der Meinung, daß sie unter den obwaltenden Umständen, insbesondere im Hinblick auf die unersetzlichen Verluste des Staatsarchivs Breslau, vom rein wissenschaftlichen Standpunkt aus nicht nur berechtigt, sondern auch verpflichtet sind, das Werk in der vorliegenden Form herauszugeben, zumal Maleczynski, mit den Problemen der schlesischen UrkundenForschung nicht von vornherein so vertraut, in vielen Fragen, die hier entscheidend weitergeführt werden, nur den Stand der Forschung wiedergeben konnte, den er vorfand. Für Einzelheiten muß auf die Vorbemerkungen zu den Urkunden und auf die wissenschaftliche Einleitung verwiesen werden, die in Lieferung 3 erscheinen soll. Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge muß es der polnischen Forschung überlassen bleiben, endgültig festzustellen, welche Originalurkunden und Kopialbücher beziehungsweise abschriftlichen Überlieferungen zu den Kriegsverlusten zu zählen sind®'. ·) Sie sind ebenso wie im Codex Diplomaticus von Maleczynski aus der Reihe der echten Urkunden ausgeschieden worden. *) Vgl. dazu die leider nur recht summarische Übersicht bei Maleczynski Bd. 1, S. X. Sicher erhalten sind demnach aus der Zeit bis einschließlich 1204 zwei Originalurkunden des Staatsarchivs Breslau, nämlich Rep. 67 Nr. 6 und 7 (Mal. 1, Nr. 107 und 109; unten Nr. 95 und 96).

χ* Es handelt sich dabei, wie bereits erwähnt, in erster Linie um die Bestände des Breslauer Staatsarchivs. Wir mußten uns notgedrungen damit begnügen, die bis 1945 gültigen Signaturen des Breslauer Staatsarchivs anzuführen; jene Originale, die nach den derzeit vorliegenden Aussagen polnischer Publikationen als verschollen zu betrachten sind, wurden mit dem Vermerk „Or. dep." gekennzeichnet. Es obliegt uns nun, allen jenen von ganzem Herzen zu danken, die sich um das Entstehen dieses Werkes Verdienste erworben haben. An allererster Stelle steht hier der langjährige Leiter und eigentliche wissenschaftliche Inaugurator des Unternehmens, Leo Santifaller, auf dessen Initiative die Materialsammlung und die Verfilmung der gesamten schlesischen Urkunden zurückgeht, und der Kreis seiner Breslauer Mitarbeiter, unter denen Hanns Wohlgemuth-Krupicka eine hervorragende Stellung einnahm. Nicht minder haben wir Hermann Aubin zu danken, der an der Spitze der Historischen Kommission für Schlesien stand, als das Urkundenbuch in Breslau in Angriff genommen wurde und dank der großzügigen Planung der Kommission rasche Fortschritte erzielte, sowie dem derzeitigen Vorsitzenden der Kommission, Herbert Schienger, der die Wiederaufnahme dieser Arbeit geradezu zu seinem wissenschaftlichen Lieblingsgedanken machte. In besonderer Weise hat sich auch mein alter Breslauer Freund Bernhard Panzram, jetzt Ordinarius an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Freiburg im Breisgau, verdient gemacht, indem er der Historischen Kommission eine Photokopie der seinerzeit auf seine Kosten angelegten Abschrift des durchschossenen Handexemplars der Regesten im Staatsarchiv Breslau zur Verfügung stellte, das, wenn auch ganz unsystematisch, zahlreiche Eintragungen schlesischer Gelehrter, vor allem des Rechtshistorikers Heinrich von Loesch, enthielt. Herrn Professor Dr. H. F. Schmid f in Wien habe ich für den stets in freundschaftlicher Weise gewährten wissenschaftlichen Gedankenaustausch ganz besonders zu danken. Herr Dr. Helmut Feigl, Assistent am Institut für Österreichische Geschichtsforschung und Mitarbeiter Leo Santifallers, stellte Abzüge von Photos aus den vatikanischen Registerbänden Innozenz' III. zur Verfügung. Die Universitätsbibliothek Graz und die Bibliothek des Johann Gottfried Herder-Instituts in Marburg an der Lahn leisteten bei der Beschaffung der Literatur stets jede nur mögliche Hilfe. Wir haben ferner aller wissenschaftlichen Institutionen in Deutschland, Österreich und Danzig, in der Tschechoslowakei und in Polen zu gedenken, die in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg das Zustandekommen der Materialsammlung unterstützten. Nicht zuletzt aber danke ich meinen beiden Mitarbeitern in Graz, Frau Dr. Annelies Pferschy, die die Abzüge des Filmarchivs der Historischen Kommission für Schlesien identifizierte, beschriftete und durch Anlegen einer chronologischen Kartei für die Benützung erschloß, und Herrn Dr. Josef Joachim Menzel, dem gebürtigen Schlesier, der mit jugendlicher Begeisterung in diese Arbeit hineinwächst und mir manch wertvolle Anregung geboten hat. Graz, Weihnachten 1962

Heinrich Ajypelt

VERZEICHNIS DER

ABKÜRZUNGEN

Album Palaeographicum ed. St. Rrzyzanowski, editio quarta, Cracoviae 1960 Archiv für Österreichische Geschichte AÖG Appelt, Urkun- H. Appelt, Die Urkundenfälschungen des Klosters Trebnitz. Studien denfälschungen zur Verfassungsentwicklung der deutschrechtlichen Klosterdörfer und zur Entstehung des Dominiums (Veröffentlichungen der Histor. Kommission f. Schlesien II. Reihe: Forschungen zum Schlesischen Urkundenbuch, geleitet von L. Santifaller, 2. Bd.) Breslau 1940 Archiv für Schlesische Kirchengeschichte ASKG Akademia Umiej^tnosci w Krakowie (Akademie der Wissenschaften in AU Krakau) Budkowa Z. Kozlowska-Budkowa, Repertorjum polskich dokumentow doby Piastowskiej 1, Krakow 1937 J. G. Büsching, Die Urkunden des Klosters Leubus, Breslau 1821 Bilsching CD Codex Diplomaticus CDS Codex Diplomaticus Silesiae Codex Diplomaticus Silesiae II/l, Quellen zur schlesischen HandelsgeCDS Iljl schichte bis 1526, 1. Bd., 1. Lieferung, bearbeitet von M. Scholz-Babisch und H. Wendt, Breslau 1940 Diözesanarchiv DA Regesta Diplomatica nec non Epistolaria historiae Thuringiae 1—2, Dobenecker bearb. v. 0 . Dobenecker, Jena 1896—1900 Darstellungen und Quellen zur schlesischen Geschichte DQ Fontes Rerum Austriacarum FRA Haeusler W. Haeusler, Urkundensammlung zur Geschichte des Fürstentums Oels, Breslau 1883 Heyne J. Heyne, Dokumentierte Geschichte des Bistums und Hochstiftes Breslau Bd. 1, Breslau 1860 HStA Hauptstaatsarchiv JL Jaffe-Loewenfeld, Regesta Pontificum Romanorum W. K^trzynski, Studja nad dokumentami XII wieku (Rozprawy AU K$trzyiiski, hist.-fil. 26, 1891) Studja Kwartalnik Historyczny KH Kod. dypl. hat. Kodeks dyplomatyczny katedry Krakowskiej sw. Waclawa ed. Krak. F. Piekosmski, Krakau 1874 Mal. Codex Diplomaticus nec non Epistolaris Silesiae tom. 1 (971—1204) ed. Carolus Maleczynski, Wroclaw 1951—56; tom. 2 (1205—1220) ed. Carolus Maleczynski et Anna Skowroriska, ebenda 1959 Monumenta Germaniae Diplomata MG DD MIÖG (MÖIG) Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung (Mitteilungen des Österreichischen Instituts für Geschichtsforschung) Mon. Pol. Hist. Monumenta Poloniae Historica Album Pal.

XII«

Monumenta Poloniae Palaeographica ed. St. Krzyzanowski Fase. I—II, Cracoviae 1907—10 Ρ AU Polska Akademia Umiej§tnosci (Polnische Akademie der Wissenschaften) Regesta episcopatus Vratislaviensis. Urkunden des Bistums Breslau Reg. ep. Vrat. in Auszügen herausgegeben von C. Grünhagen und G. Korn, Breslau 1864 Repositur (des Staatsarchivs Breslau vor 1945) Rep. Roczniki Towarzystwa Przyjaciol Nauk Poznaüskiego (Jahrbücher der Posener Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften) Rocz. Tow. Pozn. Rozprawy Akademii Umiejftnosci (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften) Rozpr. A U F. Schilling, Ursprung und Frühzeit des Deutschtums in Schlesien und im Land Lebus, Forschungen zu den Urkunden der Landnahmezeit, Schilling Leipzig 1938 Schmid, Pfarr- H. F. Schmid, Die rechtlichen Grundlagen der Pfarrorganisation auf organisation westslavischem Boden und ihre Entwicklung während des Mittelalters, Weimar 1938 (Sonderabdruck aus der Zeitschrift der Savignystiftung für Rechtsgeschichte 46 1926 Kan. Abt. 15; 48 1928 Kan. Abt. 17; 49 1929 Kan. Abt. 18; 50 1930 Kan. Abt. 19; 51 1931 Kan. Abt. 20) Scriptores rerum Silesiacarum Script, rer. Sil. Sprawozd. Akademia Umiej^tnosci w Krakowie, Sprawozdania ζ czynnosci i ροβίβάζβή (Akademie der Wissenschaften in Krakau, Tätigkeits- und Sitzungsberichte) SR Regesten zur Schlesischen Geschichte St.A. Staatsarchiv UB Urkundenbuch Z. Zeitschrift des Vereins für Geschichte Schlesiens ZfO Zeitschrift für Ostforschung ZRG Zeitschrift für Rechtsgeschichte Mori. Pol. Pal.

1. Kaiser Otto I. schenkt der bischöflichen Kirche zu Meißen den Zehnten des durch den Orafen einzuhebenden Tributes und der im Volksmunde uberchoufunga genannten Abgabe in fünf Provinzen, darunter in der schlesischen Landschaft Diedesa. 971 , Ravenna. Or. Dresden Landeshauptarchiv (A). MG DD 1, Nr. 406; Mal. 1, Nr. 1. — Regesta Imperii I l f l , Nr. 531. Auf einem mit dem Handmal und Siegel Ottos I. versehenen Blankett, in das ein Schreiher der kaiserlichen Kanzlei die erste Zeile und beide Subskriptionen eingetragen hatte, von einem wenig geübten Privatschreiber nach Empfängerdiktat möglicherweise erst zur Zeit der Alleinherrschaft Ottos II. eingetragen; vgl. Schlesinger, Archiv f . Diplomatik 1, S. 152 f.; wieder abgedruckt in: W. Schlesinger, Mitteldeutsche Beiträge zur devischen Verfassungsgeschichte des Mittelalters, 1961, S. 323 f . Unter diesen Umständen ist es schwer zu entscheiden, ob die Formulierung in allen Einzelheiten dem Willen beider Herrscher entsprach. — Die provincia Diedesa, die im 10. Jahrhundert vom Bistum Meißen beansprucht wurde, aber seit Errichtung der Kirchenprovinz Gnesen kirchlich zu Breslau gehörte, ist der schlesische Slawengau der beim Bayrischen Geographen, bei Thietmar und im Diplom Heinrichs IV. für Prag (unten Nr. 5) bezeugten Dedosizen, die zwischen der Oder und dem Unterlauf des Bober um Glogau und Sprottau gesiedelt haben dürften. Vgl. Randt, Geschichte Schlesiens l3, S. 96 und dazu die Karte a. a. 0. S. 305; Mal. 1, S. 2 Anm. 8; Schlesinger a. a. 0. S. 138, 158. — Über den Versuch des Bistums Meißen, seinen Sprengel bis zur Oder auszudehnen, vgl. unten Nr. 3. Die angebliche Zirkumskriptionsurkunde Ottos I. für Meißen von 968 Okt. 19, Rom (MG DD 1, Nr. 449; SR l),die mit Nr. 3 wörtlich übereinstimmt, ist eine spätestens 1250 hergestellte Fälschung, die den Eindruck erwecken will, als wären die Grenzen des Bistums bereits bei seiner Gründung in der gleichen Weise wie in Nr. 3 festgelegt worden. Ebenso unecht, der Schriß nach dem 12. Jahrhundert zugehörig, ist das angebliche Diplom Ottos I. von 948 Jan. 11, Mainz (a. a. 0. Nr. 437); zur gleichen Gruppe gehört auch die mindestens stark interpolierte Papsturkunde JL 3724 von angeblich 968 Jan. 2. — Wir wiederholen die Edition der Monumenta Germaniae. (C.) § In nomine sanctae et individual trinitatis. Otto divina favente dementia imperator augustus. Noverint omnes fideles nostri präsentes scilicet et futuri, g qualiter interventu dilectissimi filii nostri imperatoris augusti simul et Adalheidae carissimae coniugis nostrae quasdam res nostri iuris Misanensia> §clesiae cui venerabilis Folcholdus episcopus praeesse dinoscitur, ob animae nostrae remedium in proprietatem concessimus, hoc et1" tributi pars decima quod in quinque provinciis, hoc et b ) Dalaminza, Nisane, Diedesa et Milzsane et Lusiza, quicquid ad nostram imperialem utilitatem pertinere videtur, ut antea quam comes earundem regionum partem sibi a nobis concessam auferat atque distribuat, decimas per totum et per integrum iam dictae sanctae dei aeclesi§ persolvat, id est in melle crusina solutione argenti mancipiis vestimentis porcis frumento, et ut in quirendis0' rebus quod uberchoufunga vocatur, oblivioni admonemus ut non tradatur d) . Haec a pio genitore nostro imperatore augusto ita decreta atque sancita simul et iussa novimus. Quapropter ut haec suae simul et nostrae concessionis traditio deinceps firma stabilisque permaneat, cartam hanc conscribi ac nostri impressione sigilli iussimus consignari. Ü Signum domini Ottonis (MF)e> magni et invictissimi imperatoris augusti. Anno autem regni" eius tricesimo quinto facta β». j{ lUuillisuscanceüariusadvicemRodbertiarchicapellaninotavi.InRauennacivitatee'.^ 1. a) si aus ci oder e verb. b) Α statt est c) Α wohl statt in inquirendis d) sogleich verb, aus traditur e) vollzogenes Monogramm, Ottos I. f) folgt sigiUum impressum Ottos I. Stempel δ g) Datierungsangaben vom Kontextschreiber in verlängerter Schrift

1 Schles. UB. I

hinzugefügt.

2

2. Dagome iudex (Herzog Mieszlco) schenkt gemeinsam mit seiner Gattin Ota und seinen Söhnen Misica und Lambert sein Reich (civitatem quae vocatur Schinesghe) dem heiligen Petrus. (sub Iohanne XV papa, 985 August—992 Mai 25.) Auszug aus einer verlorenen Urkunde in der 1084—87 entstandenen Kanonessammlung des Kardinals Deusdedit, in folgenden Handschriften uberliefert: Cod. Vat. lat. 3833 (1099 bis 1118), fol. 87—87' (D); Cod. Vat. lat. 1984 (Mitte 12. Jh.), fol. 199 (B); Cod. Paris, lat. 1458 (2. Hälfte 12. Jh.), fol. 260 (P); Abschrift des Liber politicus des Kanonikus Benedikt in der Stadtbibliothek zu Cambrai, Cod. Camerac. lat. 554 (2. Hälfte 12. Jh.) fol. 122 (F); Abschrift der Gesta pauperis scholaris Alhini, Cod. Ottobonianus lat. 3057 (um 1185), fol. 131 (A); Liber Censuum des Cencius (Ende 12. Jh.), Cod. Vat. lat. 8486, fol. 116'—117 (C). Wichtigste Drucke: W. Giesebrecht in: Baltische Studien 11, 1845, IVjl = Zeißberg, AÖG 38, S. 108 (109) Anm. 4; P. Fahre, Le Liber censuum de l'eglise Romaine, Paris 1905, S. 349 ; V. Wolf v. Glanvell, Die Kanonessammlung des Kardinals Deusdedit, Paderborn 1905, 1, S. 359; R. Holtzmann, Z. 52, S. 18 = B. Stasiewski, Untersuchungen über drei Quellen zur ältesten Geschichte und Kirchengeschichte Polens, Breslau 1933, S. 38; Mal. 1, Nr. 2. — SR 4; Budkoioa Nr. 2. Wir behalten die von Holtzmann gewählten Siglen der Handschriften bei und wiederholen seine Edition; nur haben wir den ältesten Handschriften folgend den Lesungen Dagome statt Dagone und Schinesghe statt Schinesne den Vorzug gegeben. — Die tomi, die Deusdedit als Quellen seiner Auszüge nennt, waren aller Wahrscheinlichkeit nach keine Bücher, also auch keine sogenannten Breviare, wie in der neueren Literatur immer wieder angenommen wurde, sondern Einzelurkunden; es kann sich dabei auch um Einzelabschriften gehandelt haben, doch wird man diese Möglichkeit praktisch in unserem Falle vernachlässigen dürfen. Vgl. R. v. Heckel, Archiv f . Urkundenforschung 1, S. 425 Anm. 1 und H. Breßlau, Urkundenlehre l3, S. 154 f . sowie hinsichtlich unseres Textes die gründliche Beweisführung von W. Leitsch, Deusdedit und die „Urkunde Dagome iudex", Studien zur älteren Geschichte Osteuropas 2, 1959 (Wiener Archiv für Geschichte des Slawentums und Osteuropas 3), S. 166 f f . Zwischen dem Auszug des Deusdedit und dem vermutlich in den Formen der römischen Privaturkunde jener Zeit auf Papyrus geschriebenen Original bestand also wohl kein Zwischenglied, was bei der Beurteilung der Frage der Verderbtheit des Textes zu beachten ist. Die Wendung „sub Iohanne XV papa" dürfte der Datierung nach Pontifikatsjahren entnommen sein. Die seinerzeit von St. Zakrzewski, Najdawniejsza bulla dla Polski, Lwowl921 (Archiwum Towarzystwa naukowego we Lwowie, dzial II, III) S. 1 f f . vertretene Meinung, das Dokument sei eine für Mieszko ausgestellte Papsturkunde gewesen, wird in der Literatur mit Recht ganz überwiegend abgelehnt. Dem Stil nach dürfte diese älteste Urkunde eines polnischen Herrschers von einem römischen Notar verfaßt sein; dafür sprechen die Titel iudex und senatrix, der Ausdruck in integro und die Art, wie die Grenzbeschreibung aufgebaut ist. Über letztere Praxis vgl. R. v. Heckel, Das päpstliche und sizilische Registerwesen, Archiv f . Urkundenforschung 1, 1908, S. 385 f . Sicherlich unzutreffend ist die Vermutung MaleczyAskis, Zarys dyplomatyczny 1, S. 59, das Dokument sei eine Papsturkunde gewesen, der eine Verbriefung der Schenkung zugrunde gelegt worden sei, die die Gesandten Mieszkos aus Polen mitgebracht hätten. H. Lowmianski, Longum Mare, Roczniki historyczne 23, 1957, S. 65 f f . meint, die Grenzbeschreibung beruhe auf einem in Polen verfaßten Konzept; allein es ist doch viel wahrscheinlicher, daβ der römische Notar bloß mündliche Aussagen der polnischen Gesandten über den Verlauf der Grenzen verwertete. A. Stefen, Greckie ilady w regeicie „Dagome iudex", Antemurale 3,1956, S. 85 f f . denkt sogar daran, die Urkunde könnte ursprünglich in griechischer Sprache in Polen abgefaßt worden sein, aber diese Hypothese ist wohl allzu gekünstelt. Am wahrscheinlichsten ist es, daß die Gesandten den Auftrag hatten, die feierliche Übereignung des Reiches Mieszkos an den heiligen Petrus in Rom in rechtsgültiger Form zu vollziehen und daß man seitens der römischen Kirche die Forderung stellte, der Rechtsakt müsse durch eine Urkunde bekräftigt werden. Diese wurde vielleicht, berühmten Vorbildern folgend, am Grabe des heiligen Petrus niedergelegt. Bei einer derartigen Entstehungsgeschichte des Dokuments sind allerdings Entstellungen der mündlich angegebenen slawischen Namen durch den römischen Schreiber von vornherein in Rechnung zu stellen. — Die zeitliche Einreihung ergibt sich aus dem Beginn des Pontifikats Johanns XV. und dem Todestag Mieszkos. Die Grenzangaben gegenüber dem pfemyslidischen Machtbereich sind

3 weder so eindeutig noch so detailliert, daß man mit Holtzmann (a. a. 0. S. 29 f f . ) die im Jahre 990 zwischen Mieszko und Boleslav II. von Böhmen um den Besitz Schlesiens ausgefochtenen Kämpfe als terminus post quem für die Ausstellung der Urkunde gelten lassen bann. Offenbar tritt Mieszko hier unter einem anderen Namen auf, der allerdings anderweitig nirgends belegt ist; die einzige Stütze dafür ist eine Bemerkung in der Chronica Polonorum des sogenannten Gallus Anonymus I, 4: Hie autem Semimizl magnum et memorandum Mesohonem progenuit, qui prius nomine vocatus alio . . . Der Vorschlag, Ego Mesco dux statt Dagome iudex zu lesen (Balzer, Genealog ja Piastow, Krakau 1895, S.18f., 24), wird heute auch von vielen polnischen Forschem abgelehnt, vgl. Mal. 1, S.6(7) Anm. 3. — Besondere Schwierigkeiten bereitet die Deutung von Alemure. Das Wort scheint sich aus zwei Teilen zusammenzusetzen, deren zweiter vielleicht mit Maraha (March, Mähren?) zusammenhängt; vgl. Holtzmann a. a. 0. S. 20 Anm. 1. Für Mähren haben sich K. Buczek, KH 52, S. 201 Anm. 1 und G. Labuda, Studia nad poczqtkami panstwa polskiego, Poznan 1946, S. 294 ausgesprochen, während Z. Sulowski, Slavia Antiqua 4, 1953, S. 235 darin nur eine schwach begründete Hypothese erblickt. In den drei Deusdedit-Handschriften ist in den Text eine Glosse eingeschaltet, die beweist, daß man sich in Rom zeitweilig nicht im klaren war, auf welches Land sich die Urkunde bezieht (siehe Anm. e). Doch ließ bereits Benedikt in seinem Liber politicus jene Glosse weg und Albinus fügte zu Schinesne erläuternd hinzu: de provincia Polanorum. Die von der Mehrzahl der Forscher vertretene Auffassung, daß darunter Gnesen und nicht Stettin gemeint sei, findet in der Glosse des Albinus eine entscheidende Stütze. Die Schenkung begründete ein Schutzverhältnis, das in einer Zinszahlung an die römische Kirche seinen Ausdruck fand. Dieser Zins ist bezeugt bei Thietmar, Chronicon VIII cap. 32 zu 1014 und in einem Schreiben Bruns von Querfurt an Heinrich II., Giesebrecht, Deutsche Kaiserzeit 2s, S. 702 f f . Vgl. K. Jordan, Archiv f . Urkundenforschung 12, S. 66 f . — Wir verweisen auf die reichen Literaturangaben bei Stasiewski, Maleczynski und Leitsch und nennen noch besonders: L. Santifaller, Beiträge zur Geschichte der Beschreibstoffe im Mittelalter (MIÖG Erg.Bd. 16/1, 1953), S. 38 f f . und 45; F. Dvornik, The making of Central and Eastern Europe, 1949, S. 315 f f . ; Z. Wojciechowski, L'Etat polonais au moyen-dge, 1949, S. 22 f f . ; G. Rhode, Die Ostgrenze Polens 1,1955, S. 40 f f . ; H. Lotvmianski, Zagadnienie roli Normanow w genezie panstw Slowianskich, 1957, S. 13 f f . , besonders S. 32; P. Bogdanowicz, Geneza aktu dyplomatycznego Dagome iudex, Roczniki Historyczne 25, 1959, S. 1 f f . ; weitere Literatur bei H. F. Schmid, Otto I. und der Osten, MIÖG Erg.Bd. 20\1,1962 (Festschrift zur Jahrtausendfeier der Kaiserkrönung Ottos d.Gr.), S. 73ff., 103 Anm. 135 und 106 (zuAnm. 71). Item in alio tomo a ) sub Iohanne b) XV. papa Dagome 0 ' iudex et Ote senatrix et filii eorum Misica a) et Lambertus e) leguntur beato Petro contulisse" unam civitatem in integroe», quae11' vocatur 1 ' Schinesghe k) , cum omnibus suis pertinentiis infra hos affines, sicuti incipit a primo latere longum mare, fine Pruzze11 usque in locum, qui dicitur Russe m) et fine n ) Russe m) extendente usque in Craccoa 0) et ab ipsa Craccoa01 usque ad flumen OddereP' recte in locum, quin dicitur i> Alemure r) , et ab ipsa Alemura usque in terram 8 ' Milze4', etu> a fine Milzeu) recte intra Oddere v) , et exinde ducente iuxta flumen Oddera usque in predictam civitatem w) Schinesghe x) .

3. König Otto III. bestimmt den Lauf der Oder von deren Quelle bis zum Gebiet der Burg Zulbiza als Ostgrenze des Bistums Meißen, dem er die Zehnten innerhalb des Sprengeis verleiht. Frankfurt, Dezember 6 — 996. 2. a) thomo FAC b) Ioharm^ Β c) Dagom$ DB, dagome Ρ d)misicamD,niysicaP e)labertus D; dahinter eingeschoben nescio cuius gentis homines, puto autem Sardos fuisse, quoniam ipsi a I U I (quattuor B) iudicibus reguntur DBP f) contuliss? Β g) m ΠΙ FAC {vgl. Holtzmann, a. a. 0. S. 16 Anm. 2) h) que DB, que FAC i) est FAC k) schinesghe DBPO, schignesne F; dahinter eingeschoben de provincia Polanorum A 1) bruzze D, pruzzg B, przve F m) russg B, russae Ρ η) fines DBPFG (und so also irrig vielleicht auch schon bei Deusdedit) o) raccoa beide Male B, cracoa FC·, die Worte ab ipsa Craccoa fehlen FAC p) oddore P, ödere F g) fehlt C r) alemur^ Β s) terra B, usque intra A t) mileze D, milz§ B, mulze Ρ u) et a fine Milze fehlt DB, et affines Mulze am Band von gleicher Hand nachgetragen P, Milze fehlt F v) odderg B, ödere C w) civitate D x) schinesghe DB PC, Schinesche F, Schinesgne A. l·

4 MG DD 2, Nr. 186 (aus Or. Dresden Landeshauptarchiv); Friedrich CD Regni Bohemiae 1, Nr. 39 (Auszug); Mal. 1, Nr. 3. — SR 1, S. 4; Regesta Imperii IIj3, Nr. 1160. Die Rechtshandlung erfolgte am 6. Dezember 995 zu Frankfurt, die Beurkundung in den ersten Monaten des folgenden Jahres (vor der Kaiserkrönung am 21. Mai 996); vgl. Kehr, Die Urkunden Ottos III., Innsbruck 1890, 8. 242. — Die Echtheit der Urkunde ist durch die diplomatische Kritik sichergestellt. Es handelt sich um ein Forderungsprogramm des Bistums Meißen aus der Zeit vor der Errichtung der Kirchenprovinz Gnesen, das zwar die Genehmigung Ottos III. erhielt, aber nicht verwirklicht vmrde. Die ottonischen Missionsbistümer beanspruchten alles Land zwischen Oder und Elbe für sich. Vgl. Beumann-Schlesinger, Arch. f . Diplomatik 1, 132 f f . , die neuerlich und zweifellos endgültig den Nachweis der Echtheit erbracht haben, und dazu Appelt, ZRO Kan. Abt. 42 (1956) S. 426 f f . — Zulbiza konnte bisher nicht eindeutig lokalisiert werden. Vgl. Posse, CD Sax. reg. I f l , 189; F. Curschmann, Diözese Brandenburg, Leipzig 1906, S. 171; J. Widajewicz, Polski obszar trybutarny X w., Sobötka 2, 1947, S. 76; Mal. 1, S. 11 Anm. 13. . . . more antiquorum imperatorum et regum nostra regali potestate Misnensi episcopatui terminum posuimus nominando fines et determinationes locorum sicut infra tenetur: ubi caput et fons aquae, quae dicitur Odera, inde quasi recta via usque ad caput Albiae, inde deorsum in occidentalem partem, ubi divisio et confinium duarum regionum Behim et Nisenin, ibidem ultra Albiam et per silvam in occidentalem partem usque ad caput Mildae et sie deorsum ambas piagas eiusdem fluminis, scilicet prope occidentalem ripam Rochilinze, et sic usque dum Milta intrat in Albiam, nec non ob hoc diximus in occidental! plaga, quia multae villae pertinent ad orientales urbes, et sie sursum et ultra provinciam Nizizi ad eundem terminum sine dubio, nec non in altera parte Lusizi et Selboli et sic usque ad civitatem Zulbiza, illam videlicet infra eundem terminum, et inde in aquam, quae dicitur Odera, et sie Odera sursum usque ad caput eius. . . . Datum VIII. idus decemb., anno dominicae incarnationis DCCCC XCVI, indictione V i l l i , anno vero tercii Ottonis regnantis XIII; actum in Franconofurt; feliciter amen.

4. Herzog Otto von Mähren schenkt dem von ihm gegründeten Kloster Hradisch bei Olmütz unter anderem den sechsten Pfennig vom Durchgangszoll bei Grätz an der Straße von Mähren nach Polen. 1078 Februar 3, —. Friedrich, CD Regni Bohemiae 1, Nr. 79 aus interpolierten neueren Kopien unter Berücksichtigung des Druckes bei J. B. Piter, Thesaurus absconditus in agro Brevnoviensi, (Brünn) 1762, S. 184, der uns die echte Fassung überliefert hat; vgl. dazu J. Sebanek in Öas. Mat. Mor. 60, 1937, S. 27 f f . , 455 f f . — Mal. 1, Nr. 7 (Auszug). — SR 14; Kopetzky, AÖG 45, S. 101 Nr. 3; CDS Iljl, Nr. 11 (mit eingehender Erläuterung des Verlaufes und der Bedeutung der mährisch-polnischen Straße). Die Schenkung des Durchgangszolles bei Grätz gehört der authentischen Fassung an. . . . Ego dux Otto . . . monasterium domino cooperante construxi in honore salvatoris nostri domini Jesu Christi et saneti prothomartyris Stephani situm prope urbem Olomuc . . . Datus est etiam de Olsaua sextus denarius et de ponte Bratislauie civitatis sextus denarius, de via vero, que ducit ad Poloniam iuxta civitatem Gradecz, sextus denarius et de moneta deeimus denarius . . . Acta sunt hec anno incarnationis dominice millesimo septuagesimo octavo, epacta IUI, concurrente VII, indiccione I. Hoc autem Privilegium Johanni, primo eiusdem ecclesie abbati, datum est III nonas februarii in consecratione ecclesie. Amen.

5. Kaiser Heinrich IV. bestätigt die durch den Spruch einer Mainzer Synode festgestellten ursprünglichen Grenzen des Bistums Prag. 1086 April 29, Regensburg.

5 Nachzeichnung (Ende 11. Jh.) München ΗStA (B); Cosmae Pratensis Chronica Boemorum lib. II cap. 37 (C); Liber primus registri eccl. Moguntinae (13.jl4. Jh.) fol. 24 (12') Würzburg StA (D). Stumpf, Acta Imperii inedita Nr. 76; Friedrich, CD Regni Bohemiae 1, Nr. 86; Stasiewski, Untersuchungen über drei Quellen zur ältesten Geschichte und Kirchengeschichte Polens S. 127 Anm. 47; Hruby, Archivum coronae regni Bohemiae 1, Nr.l; Mal. l,Nr. 8; MG DD 6 (1959), Nr. 390. — Erben, Regesta 1, Nr. 167; SR 15; Budkowa Nr. 11. Ob diese vielumstrittene Urkunde als diplomatisch und inhaltlich einwandfrei gelten kann, steht noch immer nicht endgültig fest. Während der Bearbeiter der Diplome Heinrichs IV. D. v. Gladiß nahezu den gesamten Kontext bis auf wenige Wendungen als verunechtet ansah und sogar mit der Möglichkeit rechnete, daß das nachgezeichnete Originaldiplom des Kanzleischreibers Hertmann A gar nicht für Prag ausgestellt gewesen sei, traten H. Beumann und W. Schlesinger (Archiv f . Diplomatik 1, S. 236 f f . ) neuerdings wieder für die Echtheit ein. Nach ihren Darlegungen ist es allerdings denkbar, daß das Diplom, dessen Wortlaut den tatsächlichen Verhältnissen vielfach widersprach, infolge einer Sinnesänderung des Kaisers nicht vollzogen wurde und daher keine Rechtskraft erlangte. — Die Grenzangaben gehen in die Zeit vor der Errichtung der Kirchenprovinz Gnesen und des Bistums Breslau zurück; sie sind jedoch teilweise so stark durcheinandergeraten, daß man kaum einfach eine echte Urkunde für Adalbert von Prag als Vorlage annehmen kann, was Cosmos II, 37 doch wohl meint. Die Vermutung, daß Bischof Gebhard aus echten urkundlichen Nachrichten der Gründungsepoche seines Bistums eine Fälschung zusammenstellen ließ, die er 1085 der Synode zu Mainz vorlegte, um seinen Standpunkt durchzusetzen, ist ungemein ansprechend; so neuerdings L. Hauptmann, MIÖG 62, S. 146 f f . Doch darf auch in diesem Falle die Nennung der vier schlesischen Slawengaue als zuverlässige Nachricht aus der Zeit zwischen der Gründung des Bistums Prag (Anfang der siebziger Jahre des 10. Jahrhunderts) und der Errichtung der Kirchenprovinz Gnesen im Jahre 1000 gelten. — Vgl. auch Stasiewski a. a. 0., S. 119 f f . ; Budkowa a. a. 0. (eingehender Literaturbericht) und dazu noch J. Widajewicz, Krakow i Powaze w dokumencie biskupsttva praskiego, Ροζηαύ 1938; Κ. Buczek, 0 dokumencie biskupstwa praskiego ζ r. 1086, Roczniki Histor. 15, S. 1 f f . ; F. Dvornik, The making of central and eastern Europe (1949), S. 77 f.; B. KrzemienskaD. Trestik, 0 dokumencie praskim ζ roku 1086, Studia zrödloznawcze 5, 1960, S. 79 f f . — Wir bieten die Grenzbeschreibung nach dem Text der Ausgabe der Monumenta Germaniae. . . . Termini autem eius occidentem versus hii sunt: Tugust, qu§ tendit ad medium fluminis Chub, Zedlza et Lusan? et Dazana, Liutomerici, Lemuzi usque ad mediam silvam, qua Boemia limitatur. Deinde ad aquilonem hi sunt termini: Pssouane, Chrouati et altera Chrowati, Zlasane a) , Trebouane b) , Pobarane 0 ', Dedosize d) usque ad mediam silvam, qua Milcianorum occurrunt termini. Inde ad orientem hos fluvios habet terminos: Bug scilicet et Ztir cum Gracouua civitate provintiaque cui Uuag nomen est cum omnibus regionibus ad predictam urbem pertinentibus, qu§ Gracouua est. Inde Ungrorum limitibus additis usque ad montes quibus nomen est Triti dilatata procedit. Deinde in ea parte, qu§ meridiem respicit, addita regione Morowia usque ad flumen cui nomen est Wag et ad medias silvas cui nomen est More et eiusdem montis eadem parrochia tendit, qua Bauuaria limitatur.

6. Bischof Egidius von Tusculum, Legat Papst Kalixts II. für Polen und Ungarn, bestätigt die Besitzungen des Klosters Tyniec, darunter Einkünfte in Beuthen und Siewterz (in Bitom targoue, due taberne, in Seuor nonum targoue . . . unum macellum). (1123 Mai—1125 Januar ? ), Krakau. Angebl. Or. Krakau Arch. Aktow Dawnych (B); Transsumt des Herzogs Boleslaw Wstydliwy von 1275 Dez. 13, vermutlich nach einem zweiten Exemplar des angeblichen Originals, Lemberg, Dzieduszycki-Bibliothek (C). Album Pal. Tafel 18 (B) und 19 (C). — Wichtigste Drucke: F. Papee, Najstarszy dokument polski, Rozpr. AU hist.-fil. 23,1888, S. 304; Piekosinski, Mon. medii aevi dipl. 1, Nr. 3; Mal. 5. a) Zlazane D

b) Trebouone D

o) Boborane C

d) Dedosese C.

6 1, Nr. 11. — SR 18 (zu 1105); Budkowa Nr. 26 (zu 1123 Mai—1125 Januar); CDS Ilß, Nr. 14 (zu 1105). Die Legation des Egidius ist in die Jahre 1123—25 zu setzen; die in sich übereinstimmenden Jahresdaten der Fälschung millesimo centesimo quinto, indictione XIII a , epacta III a stehen dazu in Widerspruch. Trotz dieser und zahlreicher anderer Unstimmigkeiten führt die Mehrzahl der polnischen Forscher die Nachrichten der Urkunde auf einen echten Kern aus der Frühzeit des Klosters Tyniec zurück; vgl. H. F. Schmid, Pfarrorganisation 8. 200 Anm. 3; Budkowa a. a. 0.; Maleczynski, Uwagi nad dokumentem legata Idziego dla kl. w Tyncu (Coli. Theolog. 17, 1936, S. 349 f f . ) . Die Angaben über Einkünfte aus Beuthen und Siewierz reichen also möglicherweise in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück.

7. Papst Innozenz II. bestätigt dem Erzbischof Norbert von Magdeburg die Metropolitangewalt über die polnischen Bistümer, darunter auch über Breslau. 1133 Juni 4, Lateran. Or. Magdeburg Landeshauptarchiv (A). Cod. Pom. dipl. Nr. 12; Migne 179,183; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 6; Pomm. ÜB 1, Nr. 23 (Auszug); CD Masoviae Nr. 52; ÜB Magdeburg 1, Nr. 229; Mal. 1, Nr. 13. — SR 22; v. Mülverstedt, Beg. archiep. Magdeb. 1, Nr. 1058; JL 7629; Dobenecker 1, Nr. 1275; Budkowa Nr. 30. Eigenhändige Kardinalsunterschriften, Datierungszeile von zweiter Hand. Dorsalvermerk (s. XII); Privilegium de episcopatibus Pomerana, Poztnin, Gnezen, Craco, Warfcizlau, Cruiwiz, Masouia et Lodilaensis, Stetin et Lubus. Dieses in der älteren Literatur mitunter angezweifelte feierliche Privileg, das am Tage der Kaiserkrönung Lothars III. zugunsten des damals als Erzkanzkr für Italien fungierenden Begründers des Prämonstratenserordens erlassen wurde, ist zweifellos vollkommen einwandfrei, doch konnte es nie praktische Bedeutung erlangen; vgl. Bernhardi, Jährbücher Lothars III., S. 485 f f . und Kehr, Äbh. d. Berliner Akademie, phil.-hist. Kl. 1920 Nr. 1, S. 65 f . — Wir wiederholen den Druck Israels. INNOCENTIUS EPISCOPUS SERVUS SERVORUM D E I VENERABILI FRATRI NORBERTO a) MADEBURGENSI ARCHIEPISCOPO SALUTEM ET APOSTOLICAM BENEDICTIONEM. Sacrosancta Romana et apostolica ecclesia ex quo te in filium b) specialem assumpsit, tug devotionis fervorem atque industriam in suis 01 oportunitatibus certis indiciis comprobavit. C^terum novissime diebus istis, cum divin§ dispositionis providenti? d) nos licet indignos et minus idoneos ad apostolatus amministrationem placuit evocare, id ipsum in persona tua magis ac magis enituit tugque fidei ac religionis constantia non tantum vicinis, sed etiam remotis nationibus evidenter innotuit. Siquidem nec labor aliquis temporalis nec alicuius min§ seu e) blanditig efficere potiuerunt, quin adversus Petri Leonis tyrannidem murum inexpugnabilem te opponeres et ad ipsius regis et aliorum principum corda in beati Petri obedientiam inducenda efficaciter laborares. Dignum est igitur, ut sedes apostolica, qu§ de tarn devoto filio plenis visceribus gratulatur, tuis obsequiis atque laboribus debita benignitate respondeat et te ad suum servitium exequendum amplius obnoxium faciat. Proinde, venerabilis frater NORBERTE archiepiscope, querimoniam illam, quam adversus episcopos Poloni§" in nostra presentia deposuisti, scripturg et atramento duximus committendam. Asserebas equidem prefat§ regionis episcopos ex antiqua institutione Madeburgensi ecclesi? iure metropolitico subiacere et ad confirmationem tu§ partis auctoritatem predecessorum nostrorum Iohannis, Benedicti et Leonis beat§ memoria pretendebas. Quos nimirum episcopatus, qui ultra Salam, Albiam et Oderam esse tunc temporis videbantur seu qui ibidem inantea divina essent cooperante dementia disponendi, interventu OTTONIS piissimi augusti supposuisse Madeburgensi ecclesi? astruebas. Quorum videlicet episcopatuum nomina h§c sunt: inter Albiam et 7. a) in verzierter Majuskelschrift c) su auf Rasur d) A

b) m auf Rasur; ebenso vor dem folgenden Wort kleine Rasur e) se auf Rasur f) erstes ο durch Rasur aus 1 verb.

7

Oderam: Stetin et Lubus; ultra Oderam vero Pomerana, Poztnin, Gnezen, Craco, Vuartizlau, Cruciwiz, Masouia et Lodilaensis. Unde legitimis datis indutiis earundem ecclesiarum episcopos, ut tibi de tua querimonia responderent, tarn per litteras quam per nuntios semel atque secundo ad nostram presentiam invitavimus. Ipsi vero nec venerunt nec ad nos responsales aliquos transmiserunt. Visum est igitur nobis et fratribus nostris, quod nec ipsi de sua contumacia lucrari deberent nec Madeburgensis ecclesia diutius propria iustitia privaretur, ideoque, karissime frater NORBERTE archiepiscope, ex apostolic? sedis benignitate atque iustitia de predictis episcopatibus [et terminis, quos]g) iam dicti predecessores nostri antecessoribus tuis concessisse et ecclesi? tue pertinere noscuntur, te [in po]ss[e]ss[ionem mi]simus gl et investivimus et, ut de c?tero idem episcopi fraternitati tu? obediant, per scripta nostra precipimus. Nichilominus tibi h ) tuisque successoribus et per vos Madeburgensi ecclesi? quemadmodum prenominatos episcopatus sic etiam qui in posterum inibi auxiliante domino fuerint ordinandi, irretractabiliter possidendos iure1' perpetuo confirmamus. Tua igitur, frater dilectissime, interest in amore et obedientia sanct? ecclesi? Romany persistere et pro his, qu? ad honorem et utilitatem eius spectare cognoveris, attenta diligentia vigilare. Ut autem hoc, quod a nobis canonice institutum est, stabile maneat, apostolica censura sub divina iudicii attestatione iubemus, ut nulla persona parva vel magna aut quilibet successorum nostrorum h?c, qu? statuimus, infringere presumat, huius privilegii violator cum Iuda proditore ?ternis suppliciis deputandus damnetur k) . (R.) 1 ' Ego Innocentius m ) catholic? ecclesi? episcopus subscripsi. (BV.) + Ego Guilielmus Prenestinus episcopus subscripsi. -f- Ego Iohannes Ostiensis episcopus subscripsi. + Ego Chunradus Sabinensis aecclesi? episcopus subscripsi. + Ego Iohannes tituli sancti Grisogoni presbyter cardinalis subscripsi. + Ego Gerardus cardinalis presbyter tituli Sanct? Cruris subscripsi. + Ego Anselmus presbyter cardinalis tituli sancti Laurentii in Lucina subscripsi. + Ego Lucas presbyter cardinalis tituli sanctorum Iohannis et Pauli subscripsi. + Ego Martinus presbyter cardinalis tituli sancti Stefani in Celio Monte subscripsi. -f- Ego Romanus diaconus cardinalis sanct? Mari? in Porticu subscripsi. + Ego Gregorius diaconus sanctorum Sergii et Bachi subscripsi. + Ego Oddo diaconus cardinalis sancti Georgii subscripsi. + Ego Guido diaconus cardinalis sanctorum Cosm? et Damiani subscripsi. Datum Laterani per manum AIMERICI sanct? Roman? ecclesi? diaconum cardinalem et cancellarium I I nonas iunii, indictione X I , incarnationis dominie? anno M°C 0 XXX°III 0 , pontificatus vero domni INNOcentii pap? I I anno IIII* 0 . Bleibulle an Seidenfäden.

8.

ι

Kaiser Lothar III. verleiht der Kirche von Bamberg das Kloster Schwaig (Münchsmünster) in Bayern. Dritter weltlicher Zeuge „Markgraf" Heinrich von Ologau. 1134 Juni 6, Merseburg. Or. München Η StA (A). MG DD 8, Nr. 66. — Stumpf Nr. 3299; SR 1\ S. 27; Mal. 1, Nr. 14. Von Bernhardt, Jahrbücher S. 546 unrichtig als Heinrich von der Niederlausitz bezeichnet. Seine Anwesenheit am Kaiserhofe dürfte mit Verhandlungen zusammenhängen, die die Anerkennung der Oberhoheit des Reiches durch Boleslaus III. von Polen auf dem Reichstag zu Merseburg im folgenden Jahre vorbereiten sollten. Die ehrenvolle Stellung Heinrichs von Ologau in der Zeugenliste scheint darauf hinzudeuten, daß er mehr als ein Kastellan im späteren Sinne war. 7. g) ergänzt aus D; A an dieser Stelle beschädigt h) ibi mit dunklerer Tinte auf Rasur i) terum bis iure von erster Hand enger auf Rasur k) von erster Hand nachgetragen 1) in der Devise der Rota bei nos kleine Rasur m) an us Ideine Rasur.

8 Huic autem donationi idoneos testes adhibuimus: . . . Heinricum ducem Bauuari§, Chunradum marchionem de Misine, Heinricum marchionem de Glogov a) , Dietpaldum marchionem, Adalbertum marchionem de Hiltagespurch, LSdewicum comitem regionis.

9. Papst Innozenz I I . nimmt die erzbischöfliche Kirche zu Gnesen in seinen Schutz und bestätigt ihre Besitzungen, darunter auch Güter und Einkünfte in Schlesien. 1136 Juli 7, Pisa. Annähernd gleichzeitige verunechtete Nachzeichnung, Gnesen Domkapitelarchiv (B). Wichtigste Drucke: Cod. Pom. Dipl. Nr. 13; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 7; A. Malecki, Studjum nad bullq Innocentego II ζ r. 1136, Rocz. Tow. Pozn. 20, 1894, S.374 (unvollst.) ; J. Rozwadowski, Bulla ζ r. 1136 jako najstarszy zabytek jqzyka polskiego, Materialy i Prace Kom. Jqzykowej AU 4, 1909, S.433; W. Taszycki, Najdawniejsze zdbytki jqzyka polskiego, Bibl. Narodowa ser. I Nr. 104, 1927, S. 3; Mal. 1, Nr. 15. — SR 23; JL 7785; Migne 179, 287 Nr. 238; Budkowa Nr. 31. Da das gesamte Schriftstück einschließlich der Unterschriften und der Datierung zur Gänze von einer Hand stammt, was mit den Regeln der päpstlichen Kanzlei jener Zeit unvereinbar ist, handelt es sich nicht um ein Original, sondern um eine Nachzeichnung, die mit einer echten, vermutlich dem Original entnommenen Bleibulle versehen wurde; vgl. Ottenthai MIÖG 38, S. 336; Kehr, Abh. d. Berliner Akademie, phil.-hist. Kl. 1920 Nr. 1, S. 11; H. F. Schmid, Pfarrorganisation S. 194 Anm. 1; Maleczynski, Uwagi nad bullq, gnieznieiiskq ζ r. 1136, Sprawozd. ΡAU 1946, 47 Nr. 2; ders., W sprawie autentycznoici bulli gnieznienskiej ζ r. 1136,1947. Diesen Sachverhalt bringt bereits ein von Semkowicz, Sprawozd. PA U 30, 1925, Nr. 7 S. 9 veröffentlichter Rückvermerk des 17. Jahrhunderts zum Ausdruck: Non videtur esse authentica ex quo una fit scriptura cardinalium subscriptorum. Man wird kaum annehmen dürfen, daß die gesamte Besitzliste auf ein verlorenes oder verunechtetes Originalprivileg zurückgeht; ob dies bei den von uns auszugsweise wiedergegebenen Sätzen der Fall ist, vermögen wir nicht zu entscheiden. — Die Urkunde gelangte nach dem Zweiten Weltkrieg in die HandSchriftenabteilung der Lenin-Bibliothek in Moskau, wurde aber dann an Polen übergeben; vgl. Der Archivar 1960/1, Sp. 62. . . . Item de Miliche castello, quod est de Uratizlauensi episcopatu, plenarie decimationes per totum ex hac parte Bariche . . . Item villa ante Bitom, que Zuersov dicitur, cum rusticis, argenti fossoribus, cum duabus tabernis . . .

10. Bischof Robert von Breslau verleiht dem Kloster der heiligen Maria, das vom Grafen Peter (Wlast) erbaut wird (später Vinzenzstift vor Breslau), die nebenan liegende Michaelskapelle, damit der Abt dem Diözesanbischof Gehorsam leiste und dessen Vertretung in allen Angelegenheiten ausübe. 1139 (Januar 1—August 31), —. Da diese urkundliche Aufzeichnung aller Wahrscheinlichkeit nach erst im Jahre 1149 im Zusammenhang mit der Urkunde Herzog Boleslaws IV. von Polen entstanden ist, wurde sie mit dieser gemeinsam unter Nr. 19 abgedruckt.

11. Bischof Matthäus von Krakau und Graf Peter (Wlast) beantworten eine Anfrage des Abtes Bernhard von Clairvaux über die Möglichkeit einer Bekehrung der Ruthenen und laden ihn herzlich ein, die Länder der Slawen, besonders Polen, zu besuchen. (1143—1145), —. 8. a) zweites g aus b verb. Α.

9 Pez, Thesaurus anecdotorum 6/1, 360 Nr. 125 aus verschollener Handschrift des bayrischen Prämonstratenserstiftes Windberg (P); A. Bielmvski, Wst^p krytyczny do dziejow Polski, 1850, S. 94 aus einer auf Ρ beruhenden Abschrift des Abbe Albertrandi von 1790; Migne 182, 681; Mon. Pol. Hist. 2, S.15; Mal. 1, Nr. 17. — Erben, Reg. 1, Nr. 281; SR 25; Smolka, Mieszko Stary S. 472 Nr. 17; Friedrich, CD Regni Bohemiae 1, Nr. 153; Budkowa Nr. 43. Die Zeitgrenzen für die Einreihung ergeben sich aus der Erhebung des Matthäus zum Bischof von Krakau und aus dem Sturz des Peter Wlast. Der Text weist Zitate aus der Hl. Schrift und Anklänge an Ovid, Augustinus, Boethius und den sogenannten Gallus Anonymus auf; vgl. 0. Balzer, Pisma poimiertne 1,1934, S. 128. Über die Anwendung des Kursus und der Reimprosa vgl. Maleczynski, KH 46, S. 31 Anm. 9.

B(ernardo) dei gratia Clarevallensi abbati viro venerabili et reverendo omni praeconio digno et merito sanctitatis insigni M(atthaeus) eiusdem gratia Cracoviensis episcopus et comes . . Petrus, quos facit, facere fructus. Grates deo nostro referimus, grates siquidem infinitas, qui vos talem, ο abbatum decus et gloria, nostro suscitavit seculo, quem solicitudo omnium ecclesiarum, quem admodum vas electionis, nunquam et nusquam praetereat, quem infirmitas aliorum cogat pariter infirmari. Cuius meritis deus orbi bonum omne largitur immerito, cuius prece districtus arbiter mitigatus sententiam revocat ac, ne statim feriat peccatores, iram suspendit, ut parcat. Dilectus filius vester magister A. nos ex parte vestra consuluit, si quis posset et impios Ruthenorum ritus atque observantias extirpare. Posset quidem, domine, posset, sed solus ille homo posset, in quo potens gratia esset. Confidimus autem in domino Iesu, quod si abbas Clarevallensis hic esset, hoc bonum facere posset. Gens autem illa Ruthenica multitudine innumerabili ceu syderibus adaequata orthodoxae fidei regulam ac verae religionis instituta non servat, non attendens, quoniam extra catholicam ecclesiam veri sacrificii locus non est. Nec solum in sacrificio dominici corporis, sed in coniugiis repudiandis et rebaptizandis atque aliis ecclesiae sacramentis turpiter claudicare cognoscitur. Ita erroribus variis, immo vero haeretica pravitate a primordio suae conversionis imbuta Christum solo quidem nomine confitetur, factis autem penitus abnegat. Neque enim vel Latinae vel Graecae vult esse conformis ecclesiae, sed seorsum ab utraque divisa neutri gens praefata sacramentorum participatione communicat. Hoc autem, domine, totum penetrabilior omni gladio ancipiti vestra praedicatio amputaret, si, ut eam visitaretis, vobis spiritus sanctus inspirat. Nec modo in Ruthenia, quae quasi est alter orbis, verum etiam in Polonia et Boemia vel communi appellatione Sclavonia, quae plures provincias continet, talem ac tantum fructum tamque deo acceptabilem faceretis, ut ab ipso postmodum audiretis: Euge serve bone et fidelis. Aut certissime vobis omnes aut fere omnes, ut speramus, in auditu auris obedirent. Dignamini igitur, pie pater, dignamini, qui caeteras illustrastis, nostras etiam tenebras illustrare. Dignamini Sclavos incompositos in via morum et vitae rationibus informare. Dignamini gelidum axem vestri praesentia visitare, ut in adventu nostri abbatis frigus horridum aquilonis austri gratia et Mulciberi flamme temperetur, ut inculta barbaries vestris moralitatibus excolatur, ut homines inhumani vestra eruditione mitescant, sub iugo dominico mansuescant. Si enim gloria celeberrima et Treicius Orpheus et Thebanus Amphion coelo inseruntur et astris vatumque celebrantur ingenio et post mortem carmine vivunt, quod uterque sylvas et lapides, id est sylvestres et lapideos homines lyrae cantibus delinivit legemque pati coegit, quanto magis nos speramus, quod gentes efferas et immanes sacer abbas Christo conciliet, qui et praeco est evangelii et lucerna in domo domini et divinae voluntatis interpres, et melior Orpheo et superna clarus scientia et coelesti praedictus intelligentia et omnium fere charismatum munere insignitus et gratia. Quanto autem animi quamque ardenti desiderio ego et comes Petrus, vir utique circa dei cultum et ecclesiam religionemque devotissimus, vestrum, pie pater, praestolemur adventum, solus ille nobis est testis, qui videt secreta cordis. Nec nos soli optamus abbatem Clarevallensem. Simul in unum dives et pauper, nobiles et ignobiles, iuvenes et virgines, senes cum iunioribus aeque desiderant. Abbatem omnis ordo et aetas, abbatem omnis sexus atque omnis conditio, abbatem omnes Poloni, omniumque vota suspirant.

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12. Papst Eugen III. gibt König Konrad III. unter anderem, die Zusicherung, daß er die Angelegenheit des Herzogs (Wladislaw) von Polen, dessen Gesandte er zu Mittfasten (Sonntag Laetare oder Woche vor Laetare) erwarte, wohlwollend untersuchen werde. 1146 Dezember 31, Viterbo. Boczek CD Moraviae 1, Nr. 259 (zu 1145); Bieloivski, Mon. Pol. Hist. 2,8 (zu 1144); Migne 180, 1175. — JL 8976; SR 26. Datierung nach Jaffi-Löwenfeld. . . . De duce vero Polonico, unde similiter preces tuas recepimus, dilectionem tuara scire vohmrns, quod nos proxima mediante X L ipsius nuncios exspectamus. E t si tunc venerint, nos rei veritate diligentius inquisita, quod cum honore dei facere potuerimus, pro amore tuo libenter faciemus, sicut qui personam tuam, tanquam specialem beati Petri militem, vera in domino caritate diligimus, et preces tuas secundum deum volumus exaudire . . .

13. König Heinrich (VI.) ersucht Papst Eugen III. unter anderem, für die Wiedereinsetzung seiner Tante Agnes, Herzogin von Polen, zu wirken. (1147 Dezember—1148 März.) Codex Wibaldi (Lüttich St. Α., Abbaye imperiale de Stavelot — Malmedy ms. η °341, früher Düsseldorf St. A.) fol. 12' bzw. 17 (B). Martine et Durand, Collectio 2, 232; Jaffe, Bibl. rer. Germ. 1, Nr. 68; Mon. Pol. Hist. 2, S. 11 f.; Mal. 1, Nr. 19; MG DD 9, Heinrich (VI.) Nr. 4. — Stumpf Nr. 3607; SR 27; Smolka, Mieszko Stary 471 Nr. 9. Dilectissimo in Christo patri Eugenio summo et universali pontifici Henricus dei gratia Romanorum rex filialem per omnia dilectionem et debitam in domino reverentiam. Sanctitati vestrae totis animi viribus multas gratiarum actiones referimus, quod legatos nostros et litteras affectione paterna suscepistis et dulcissimis responsis vestris nostram aetatem ad divinae religionis cultum et sanctae aecclesiae amorem benigne informastis et de absentia incliti patris nostri, vestri utique devotissimi filii, piam et efficacem consolationem exhibuistis. Vestris ergo apud deum intervenientibus meritis, quantum per ipsius gratiam aetate et industria proficere possumus, tantumdem in vestrae personae et sacrosanctae Romanae aecclesiae dilectionem ac totius catholicae ecclesiae defensionem crescimus. Siquidem pater noster a nobis sub vexillo sanctae crucis recedens haec nobis supprema et multociens repetita mandata reliquit, ut vos sicut ipsum filiali et intimo affectu diligeremus, ut a vobis, tanquam a fidelissimo etatis nostrae tutore, verum consilium et competens adiutorium in omni oportunitate nostra speraremus. In quo traditae nobis ab ipso disciplinae proposito constanter permanentes reverendam nobis paternitatem vestram pio studio salutamus orantes, ut peticiones nostras, quae in subiectis habentur, intra efficatiam exauditionis admittatis . . . Ducissa quoque Poloniae, nostra amita, tum per sententiam excommunicationis, quae a vobis in ipsam promulgata fuit, tum per absentiam patris nostri, sui utique domini et fratris, vim patitur et de terra sua et de honore sui ducatus exulare cogitur. Super qua re vestra discretio bene meminisse debet, quod pater noster eandem sororem suam cancellario vestro viro utique sapienti et honesto nobisque karissimo in manum commisit et per eum vestrae celsitudini ipsam attente commendavit, ut videlicet ad eius restitutionem clementer operam adhibere dignemini. . .

14. Papst Eugen III. stellt dem jungen König Heinrich (VI.), dem Sohn Konrads III., die Unterstützung der Sache seiner Tante (Agnes, Gemahlin Wladislaws II.) durch einen Legaten in Aussicht. (1148) April 1, Reims.

11 Codex Wibaldi (LiUtich St. Α., Abbaye imperiale de Stavelot-Malmedy ms. n° 341, früher Düsseldorf St.A.), fol. 17 (B). Martine et Durand, Collectio 2, 239; Jaffe, Bibl. rer. Germ. 1, Nr. 80; Migne 180, 1320; Mon. Pol. Hist. 2, S. 12 f.; Mal. 1, Nr. 20. — SR 28; Smolka, Mieszko Stary 471 Nr. 10; JL 9213.

Eugenius episcopus servus servorum dei dilecto in Christo filio Heinrico iuniori Romanorum regi illustris imperatoris Cunradi filio salutem et apostolicam benedictionem. Litteras et nuncios tuos debita benignitate suscepimus et eorum preces diligenter attendimus. Personam siquidem tuam vera in domino caritate diligimus et, in quibus secundum deum possumus, paternae devotionis memores volumus honorare. Ideoque tuae amitae, pro qua rogasti, consueta apostolicae sedis dementia per nuncium nostrum, quem ad partes illas duximus destinandum, auctore domino, quantum cum honestate nostra poterimus, providere curabimus. Ceterum in puerili aetate constitutus ita bonis et honestis actibus incumbere studeas, ut de tuis successibus mater tua sancta Romana aecclesia gratuletur. Data Remis kalendis aprilis.

15. Papst Engen III. befiehlt dem Bischof (Heinrich) von Olmiltz, den als Legaten nach Polen entsandten Kardinaldiakon Outdo (tit. S. Mariae in Porticu) bei der Erfüllung seiner Mission zu unterstützen. (1148) September 13, Aparme. Kop. saec. XII Wien Nationalbibliothek Cod. lat. 2178, fol. 176 (B). Boczek CD Moraviae 1, Nr. 271; Theiner, Disquisitiones criticae 211 Nr. 22; Mon. Pol. Hist. 2, S. 9; Migne 180, 1368; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 14; Friedrich, CD Regni Bohemiae 1, Nr. 159; Mal. 1, Nr. 21. — Erben, Reg. 1, Nr. 275; SR 29; Smolka, Mieszko Stary 472 Nr. 12; JL 9296. Das Jahr ist aus dem päpstlichen Itinerar erschlossen; datum Aparme vielleicht Überlieferungsfehler statt dat. Parme.

Evgenius episcopus servus servorum dei venerabili fratri Morauiensi episcopo salutem et apostolicam benedictionem. Qui de fratrum suorum caritate confidit, et mandare que agenda fuerint non recusat. Quia igitur de persona tua valde confidimus, per presentia tibi scripta mandamus, quatinus dilecto filio nostro G(uidoni) diacono cardinali prudenti siquidem et honesto viro, cui in Polonie partibus vices nostras commisimus, in his, que a ) sibi agenda incumbunt tarn in Polonia quam in terra ilia, que noviter luce Christiane fidei est perfusa, tamquam apostolic§ sedis vicario diligenter assistas ipsique opem et consilium studeas exhibere, ut, dum per discretionis tu§ solatium vel favorem subsidium fuerit assecutus, quanto circa Romanam §cclesiam caritatis vinculo sis astrictus evidentius manifestes et ille deo grata et hominibus fructuosa per ipsius misericordiam operetur. Datum Aparme idibus septembris.

16. Papst Eugen III. nimmt das Augustiner Chorherrenstift der heiligen Maria auf dem Zobten unter Abt Arnulf in den päpstlichen Schutz und bestätigt ihm die Besitzungen. 1148 Oktober 19, Pisa. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 17 (Ältestes Kopialbuch des Sandstiftes, 1435), fol. 1 (B); ebenda Rep. 135 D 18 (Reperforium Heliae, vor 1512), pag. 599 f . (C). H. Adler, Älteste Geschichte der am Fuße des Zobtenberges liegenden Dörfer des AugustinerChorherren-Stiftes auf dem Sande zu Breslau (Jahresbericht der Realschule am Zwinger in Breslau, Ostern 1871), 23 Nr. 1; Piekosihski, Mon. medii aevi dipl. 1, Nr. 15; Mal. 1, Nr. 22. — SR 30; JL 9298; Schulte, Anfänge des Marienstiftes 32; Budkowa Nr. 48; CDS Uli, Nr. 22.

15. a) quem B.

12 Vgl. W. Kuhn, Die Besiedlung des Zobtengebietes, Sonderdruck aus Vierteljahresschrift „Schlesien" 1960/2, S. 3. EUGENIUS EPISCOPUS SERVUS SERVORUM D E I dilectis filiis Arnulfo abbati ecclesie sancte Marie de monte Silencii eiusque fratribus tarn presentibus quam futuris canonicam vitam professis in perpetuum a) . Quociens illud a nobis petitur, quod racioni et honestati convenire dinoscitur, animo nos decet libenti concedere et petencium desideriis congruum impartire suffragium. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulacionibus clementer annuimus et prefatam beate Marie ecclesiam, in qua divino mancipati estis obsequio, sub beati Petri et nostra b) proteccione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut ordo canonicus secundum deum et beati Augustini regulam in vestra ecclesia per dei graciam institutus futuris ibi temporibus inviolabiliter conservetur. Quascumque eciam possessiones, quaecumque bona eadem ecclesia in presenciarum iuste et canonice possidet aut c) in futurum concessione pontificum, largicione regum vel principum, oblacione fidelium seu aliis iustis modis deo propicio poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec nominatim duximus exprimenda: montem videlicet cum appendenciisa) suis, forum sub monte, ecclesiam beati Adalberti in Wraticilau e) . Prohibemus autem, ut nulli post factam in eodem loco professionem absque licencia sui abbatis liceat de claustro discedere. Discedentem quo que nullus clericus vel laycus audeat retinere. Nulli ergo hominum liceat iam dictam ecclesiam temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas" retinere, minuere seu quibuslibet molestiis fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum sustentacione et gubernacione concessa sunt, usibus omnimodis profutura, salva sedis apostolice auctoritate et dyocesani episcopi canonica iusticia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitucionis paginam sciens contra eam temere venire temptaverit, secundo terciove commonita, si non presumpcionem suam congrua satisfaccione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine *> domini nostri Iesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ulcioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Iesu Christi, quatinus et hie fructum bone accionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Datum Pysis per manum Gwidonis sancte Romane11' ecclesie dyaconi cardinalis cancellarii, X I I I I kalen. novembris, indiccione X I , incarnacionis dominice anno M C X L V I I I , pontificatus vero domini Eugenii tercii pape anno quarto.

17. Der Notar der Reichskanzlei Heinrich (von Wiesenbach) teilt Wibald von Stablo mit, daß ihn Konrad I I I . unter anderem in der Frage der Wiedereinsetzung seiner Schwester, der Herzogin (Agnes) von Polen, zu Rate zu ziehen wünsche. (1149 Mai 15—September 7), —. Codex Wibaldi fol. 59' (B). Martene et Durand, Collectio 2, 361; Jaffe, Bibl. rer. Germ. 1, Nr. 182; Mon. Pol. Hist. 2,14 f.; Mal. 1, Nr. 23. — Smolka, Mieszko Stary 472 Nr. 15. Vgl. F. Hausmann, Reichskanzlei und Hofkapelle unter Heinrich V. und Konrad III., 141, 148 f. Domino suo W(ibaldo) Corbeiensi et Stabulensi abbati H(enricus) suus servitium servi. Sicut dignatio vestra mihi precepit, litteras vestras domno regi transmissas de verbo 16. a) in perpetuam memoriam C b) nostris BC o) et C tislau C f) ablatis B, ablat mit Kiirzungsschlinge G Kürzungszeichen über η Β.

d) appendiciis C g) sagwine BC

e) Wrah) Ron mit

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ad verbum fideliter ei interpretatus sum. Occasionem vero remanendi apud Stabulaus a) etsi a domno rege vobis impetrare potuissem, temptare nolui propterea, quia considerata negotiorum multiplicitate tarn regi quam vobis hoc damnosum esse animadverti. Secretum est, quod dico. Domnus rex legationem tam ad Romanos, quam ad domnum papam consilio fidelium suorum ordinäre intendit. In hoc consilio discretio vestra domno regi necessaria erit. De expeditione quoque in Italiam promovenda et sorore sua ducissa Poloniae restituenda rex consilium vestrum habere debet. Pro pace restauranda et confirmanda studiose rex et efficaciter laborat. Omnis homo debiti sui ita persolvat, ut nichil omnino debiti sui semper existat.

18. Der Kardinallegat Guido bittet den Abt Wibald von Stablo, sich unverzüglich bei ihm in Sachsen, wohin er sich nach Beendigung seiner polnischen Legation begeben habe, einzufinden, um ihn dort unter anderem in der Sache des Herzogs Wladislaw (II. von Polen) zu unterstützen. (1149 Mai—Juni), —. Codex Wibaldi fol. 65 (B). Jaffe, Bibl. rer. Germ. 1, Nr. 184; Mon. Pol. Hist. 2,10; Mal. 1, Nr. 24. — SR 32; Smolka, Mieszko Stary 472, Nr. 14. G(uido) dei gratia sanctae Romanae aecclesiae diaconus cardinalis et apostolicae sedis legatus venerabili fratri W(ibaldo) abbati Stabulensi salutem et dilectionem. Fratemitati vestrae presentibus scriptis notificare decrevimus, quod peracta legatione domni papae in Poloniam ad partes Saxoniae devenimus ibique pro complenda legatione eiusdem domini nostri de constitutione episcoporum in Leuticiam seu etiam pro negotio ducis Lotis(lai), quod vobis non extat incognitum, moram necessario facimus. Quia vero in utroque negotio vestro auxilio seu consilio summopere indigemus, fraternitatem vestram attente rogamus atque ex parte domni papae et cancellarii vobis mandamus, quatinus his susceptis litteris omni occasione ac dilatione postposita ad nos veniatis, ut in predictis negotiis, sicut oportet et domnus papa confidit, assistere valeatis.

19. Bischof Robert von Breslau verleiht dem Kloster der heiligen Maria, das vom Grafen Peter (Wlast) erbaut, wird (später Vinzenzstift vor Breslau), die nebenan liegende Michaelskapelle, damit der Abt dem Diözesanbischof Gehorsam leiste und dessen Vertretung in allen Angelegenheiten ausübe. 1139 (Januar 1—August 31), —. Anläßlich der Weihe der Kirche des Vinzenzklosters vor Breslau werden die Schenkungen Herzog Boleslaws IV. von Polen, der polnischen Grafen und der Bischöfe Johannes von Breslau und Matthäus von Krakau an das Kloster aufgezeichnet und durch bischöflichen Bann bestätigt. 1149 (Juni 22, Breslau). Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 92 (Matricula, 1487—92), fol. 71—71' (olim fol. 20), aus einem älteren, nicht mehr erhaltenen KopiaVbuch des Vinzenzstiftes (G); ebenda Rep. 135 D 90 a (Matrica, um 1500) I, fol. 186—186' (olim fol. 1 f.) wohl am G, vielleicht unter Benützung des verlorenen älteren KopiaVbuches (D); weitere, auf C oder D beruhende und daher für unsere TextgestaMung nicht berücksichtigte Kopien verzeichnet Santifaller, Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 6, S. 28. Hugo, Annales Praemonstr. II Probationes S. 690; Klose, Von Breslau 1, S. 220; Mosbach, Piotr syn Wlodzimierza S. 100 und 102; Schirrmacher, UΒ der Stadt Liegnitz Nr. 1; Haeusler Nr. 1; Piekosiiiski, Mon. mediiaevi dipl. 1, Nr. 6 und 16; Gorka, KH 25, S.406; Schulte, Z. 48, S. 335; Moepert, ASKG 6, S. 20 f.; Mal. 1, Nr. 16 und 25; Santifaller, Mitteilungen des österreichischen Staatsarchivs 6, S. 31 f f . , mit Faks. der Abschriften in der Matricula und 17. a) Stabulans B.

14 in der Matrica. — Reg. ep. Vrat. S. 4 f.; SR 24 und 33; Smolka, Mieszlco Stary 470 Nr. 3 und 472 Nr. 16; Funcke, Regesten Nr. 4 (zu 1148); Budkowa Nr. 36 und 49; CDS Iljl, Nr. 23. Das Original dieser ältesten in Schlesien entstandenen urkundlichen Aufzeichnung, deren Text wir besitzen, war bereits nicht mehr vorhanden, als der Prämonstratenser Nikolaus Liebental seine beiden Kopialbücher, die Matricula (1487—92) und die Matrica (um 1500), anlegte. Vielleicht ist es sogar schon vor 1359 zugrunde gegangen, denn in diesem Jahre spricht eine Bestätigungsurkunde Karls IV. (Böhmer-Huber 2887; Santifaller l. c. S. 18, Anm. 4) vom, Privilegien und Briefen des Stiftes, die durch Brand vernichtet wurden. Sollte diese Vermutung zutreffen, dann müßte das älteste verlorene Kopialbuch des Stiftes vor 1359 entstanden sein. — Obwohl sich die Aufzeichnung deutlich in zwei Teile gliedert, hat sie Liebental in seine beiden Kopialbücher in einem Zuge, ohne die Zeile zu wechseln, eingetragen und nur durch vergrößerte Schriftzüge die drei ersten Worte des zweiten Teiles „Notum sit omnibus" hervorgehoben. Er spricht auch stets nur von einem Privileg des Herzogs Boleslaw, nie von zwei Urkunden. Da seine Angaben auf das verlorene Kopialhuch zurückgehen, bei dessen Niederschrift das Original noch vorgelegen haben wird, dürfen wir annehmen, daß beide Texte ursprünglich auf einem, Pergamentblatt vereinigt waren, über dessen Besiegdung wir allerdings nichts erfahren. Allein das Fehlen der Siegelankündigung ist in jener Frühzeit nichts Auffälliges; der Annahme, daß das Original das Siegel des Herzogs Boleslaw IV. trug, steht also nichts im Wege. — Die Aufzeichnung des Aktes von 1139 erfolgte nicht gleichzeitig mit der Rechtshandlung, sondern erst nach dem Sturz des Peter Wlast (1145), wie aus der Wendung „monasterium . . ., quod tunc Petrus edificabat" hervorgeht. Beide Teile der Urkunde dürften erst 1149 geschrieben sein. Dabei gab der Schreiber dem ersten Teil den Charakter eines weitgehend im Stil des Notariatsinstruments aufgebauten Protokolls über die bereits geraume Zeit zurückliegende Rechtshandlung des inzwischen verstorbenen Bischofs Robert. Daß ihm dafür ein formloser, die genauen Daten festhaltender Akt als Vorlage gedient haben kann, ist nicht ausgeschlossen. — Da der Wechsel der Epakte mit 1. September stattfindet, erfolgte die Rechtshandlung des Jahres 1139 spätestens am 31. August. Die Konkurrente ist fälschlich mit II statt mit VI angegeben — vielleicht schon ein Schreibfehler des Kopisten des verlorenen ältesten Kopialbuches. Sowohl in der Matricula wie in der Matrica lautete die Jahreszahl des zweiten Teiles ursprünglich 1148; sie wurde mit der gleichen, nur reichlicher aufgetragenen und daher dunkler wirkenden Tinte, offenbar von Liebentcds Hand, in 1149 verbessert. Das Fest der Kirchweihe und damit das Ausstellungsdatum der Urkunde von 1149 fiel ursprünglich auf den 22. Juni (SR 326). Die meisten älteren Forscher neigen dazu, zumindest den zweiten Teil der Urkunde für gefälscht oder interpoliert zu halten. Doch sind diese Bedenken weder vom diplomatischen noch vom historischen Standpunkt aus gerechtfertigt, vgl. insbesondere auch Moepert, ASKO 6, S. 19 f f . ; über den Gang der Forschung Budkowa, Nr. 36 und 49 sowie Santifaller, l. c. S. 11 f f . Das Fehlen der Siegelankündigung, die Beglaubigung durch das Anathem und der primitive stilistische Aufbau entsprechen durchaus dem Urkundenwesen der Mitte des 12. Jahrhunderts. Es fällt auf, daß der Text von 1149 mehrere Wendungen mit der ungefähr gleichzeitigen Urkunde des Bischofs Walter von Breslau für das Doppelkloster auf dem Zobten und auf dem Breslauer Sande (Nr. 23) gemeinsam hat, so die Publicatio „Notum sit omnibus tarn presentibus quam futuris, quod ego", die Wendung „in perpetuo possidenda(s)" und den Hinweis darauf, daß die feierliche Bestätigung „in consecratione" der Kirche erfolgt sei. Diese Beobachtungen sprechen für die Echtheit der beiden Texte; Diktatgleichheit wäre denkbar, läßt sich jedoch nicht erweisen. — Görka hielt den Text von 1149 für interpoliert, und zwar vor allem den Satz über die Schenkung der Zehnten von Wawrzenczyce, die hier auf die Vorgänger des Bischofs Matthäus von Krakau zurückgeführt wird. Allein die Tatsache, daß diese Zehnten sehr bald Gegenstand eines Rechtsstreites zwischen dem Stift und dem Bistum Krakau wurden (Nr. 52), ist noch kein Beweis für eine Verunechtung. Der Ort selbst ivurde 1206 dem Bistum im Tauschwege abgetreten (vgl. Nr. 100). Auch die Erwähnung der dem Stift von einem gewissen Crayec geschenkten Besitzung Zorauia (im Bereich von Rothsürben gelegen) ist keine Interpolation, sondern es ist hier einfach der Name des Stifters versehentlich ausgefallen. Schließlich haben wir auch keinen Grund, die Betrauung des Abtes des Vinzenzstiftes mit der Vertretung des Bischofs von Breslau in Teil I als Interpolation aus der Zeit des Streites zwischen dem Vinzenz- und dem Sandstift um den Ehrenvorrang (causa vortret) anzusehen, wie dies auch Budkowa annimmt. — Der Text von 1139 bezeichnet Radulph als abbas primus, während der Nekrolog des Stiftes

15 (Μ PH δ, S. 674) einen sonst nicht bezeugten Henzo als ersten Abt erwähnt. Ob wir berechtigt sind, diesen Widerspruch mit W. KytrzyAski durch eine paläographisch nicht sehr wahrscheinliche Emendation (abbati presenti statt abbati primo) zu lösen, muß 'dahingestellt bleiben. Hingegen ist prestat abbas zweifellos Schreibfehler statt prefatus. — Über das Verhältnis des Textes zur Besitzliste des Privilegs Coelestins III. von 1193 vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 60. In nomine sancte et individue trinitatis amen. Anno dominice incarnacionis M°C°XXXIXa>, indictione secunda, epacta octava decima, concurrente secundo, Boleslauo1» tercio Polonie principe defuncto, regnantibus pro eo filiis eius Wladislauo 0 ' in Cracouia, Boleslauo b) in Masouia d) , Misicone in e) Poznania", anno vero pontificis Roberti e> quarto decimo, idem presul consilio et ammonicione fratrum suorum canonicorum videlicet eiusdem ecclesie capellam 1 " iuxta 1 ' monasterium beate Marie semper k) virginis, quod tunc Petrus edificabat, in honore sancti Michaelis constructam cum omnibus, que ad earn pertinent, eidem monasterio et Radulpho eiusdem monasterii abbati primo concessit et confirmavit semper habendam, quatinus ad laudem dei et ad honorem sancte matris ecclesie predicto pontifici et successoribus eius prefatus 1 ' abbas e t m ) eius successores diligenter obediant et vicem eorum in omnibus gerant. Notum sit omnibus tam presentibus quam futuris, quod ego dux Polonie Boleslauus n) pro salute anime mee ecclesie sancte Marie virginis sanctique Vincencii episcopi et martiris ista contulerim iure perpetuo possidenda: capellam videlicet 0 ' sancti Martini infra civitatem WratizlavP' sitami' et capellam sancti Benedicti in Legnice cum villis et redditibus et forum in festo supradicti martiris per octo dies institutum et tabernam 1 ' in fine pontis prescripte civitatis positam, forum quoque de Costimlot 6 ' et tabernam in Polsnica cum villis Grabisin et Socolnice et Chenese et Sobocisce, quam dedit dux Vladislauus*1 pro dimidia Trebnicha. Hec autem sunt nomina villarum, quas comites Polonici eidem contulerunt ecclesie: comes Petrus fundator ecclesie Virbeno, Odram u) , Crescenicam v) dedit et 01auam w) . In montibus Pachoslauus villam dedit et*' molendinum in Dobra ν', Vlostonissa comitissa dedit aliam, Sandiuoius Suecinoz>, Iordanus aliam, Cristinus iuxta Legnicham alteram, Diui Veyouo 8 '', Vitozlauus in Zaseph, Andreas LaurencicbM, Rathimirus Thatosouo, Bronisius Gorech, Sulizlauus 0 '' Pulsnicam et (Cragek) d '' Zorauiam e ''. Iohannes Wratislauiensis episcopus omnium villarum istarum et decimas usibus ecclesie supradicte incommutabiliter ampliavit et Matheus episcopus decimam in Laurencic, quam antecessores sui donaverunt, sub anathemate confirmavit. Acta sunt hec in consecracione ecclesie et sub anathemate confirmata anno ab incarnacione domini M°C XLV i l l i 0 ' ' ' , presentibus episcopis Iohanne Wratislaviensi, Matheo Cracouiensi supramemoratoe'' et Steffano Lubucensi, comitibus autem domino Iaxa, Michora11'', d e mente, Yrotis, Theodoro et Crisano.

20. Kardinaldiakon Guido (tit. 8. Mariae in Porticu) berichtet König Konrad III. über sein Einschreiten gegen die Gegner Herzog Wladislaws (II.) von Polen und der Herzogin Agnes, 19. a) millesimo centesimo tricesimo nono G b) Boleslao D o) Wladislao D d) s aus ζ verb. C; Mazouia D e) in C versehentlich zweimal geschrieben f) in C zwischen ζ und η nachträglich, s von erster Hand eingefügt, wohl in der Absicht, ζ zu s zu verbessern g) Rorberti C h) cappellam D i) vorher iustam getilgt C k) feMt D 1) prestat CD m) feMt C n) Boleslaue D o) vorher sanc getilgt C p) Wratizlay C, Wratislay D q) sita D r) thabernam D s) Costinlot D t) Wlatislaus D u) am rechten Rand von Liebentals Hand: Odra dicitur nunc Optofw?] D v) dazu am unteren Band von Liebentals Hand: Crescenica nunc vocatur Slawp et Aptaw in Polonia prope Bunczlauiam sita D w) Olauiam C x) ad Ο y) Drobra C z) Sveccino D &') Vieuo C b') Laurencit C c') Sulislauus D d') fehlt CD, ergänzt nach der Besitzbestätigung Coelestins III., unten Nr. 60 e') Zozauinam C, Zozauiam D £') millesimo centesimo XL octavo C, octavo gestrichen, am Rande wohl von Liebentals Hand IX 0 ; M°C XLVIIII 0 , letzter Strich nachträglich eingefügt, wohl von Liebentcils Hand D g') supramemorata D h') Alichora CD, Al zweifellos verlesen aus Μ der Vorlage.

16 der Schwester des Königs, und ersucht ihn, im Sinne der von ihm gefällten kirchlichen Sentenz, die vom Papst bestätigt wurde, einzugreifen. (1150 Januar),—. Codex Wibaldi jol. 80—80' (B). Jaffe, Bibl. rer. Germ. 1, Nr. 225; Mon. Pol. Hist. 2, S. 17; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 17; Mal. 1, Nr. 28. — SR 35; Smolka, Mieszko Stary 473, Nr. 18.

C(onrado) dei gratia glorioso Romanorum regi augusto G(uido) sanctae Romanae aecclesiae diaconus cardinalis de votum servitium suum et orationum perseverantiam. Pro negotio nobilis et illustris viri ducis Poloniae et coniugis eius sororis vestrae mandato domni papae nos satis laborasse vobis non extat incognitum. Verum persistentibus in duricia sua adversariis, sicut a domno papa nobis iniunctum fuerat et exhortationis vestrae nobis monita suggesserunt, iusticiam de eis facere non dubitavimus. Quia ergo negotium illud iam ad vos a) quodammodo spectare videtur, maiestatis vestrae celsitudinem attente rogamus, ut ita manum auxilii vestri eidem duci et brachium fortitudinis vestrae porrigere studeatis, ut vigorem aecclesiastici officii in hac parte viriliter sublevetis et de indulta pace duci et sorori vestrae laudem a deo et hominibus consequi valeatis. Sententiam autem, quam circa adversarios ducis W(ladislai) et sororis vestrae promulgavimus, domnus papa et Romana aecclesia firmaverunt et usque quo resipiscant et ad pacem convertantur, eam sententiam nullatenus relaxabunt.

21. Papst Eugen III. teilt dem polnischen Episkopat mit, daβ er die vom Kardinallegaten Guido verhängten Kirchenstrafen der Exkommunikation derjenigen, die die Länder Herzog Wladislaws II. besetzt halten, und des über jene Länder ausgesprochenen Interdikts bestätige, und befiehlt insbesondere dem Erzbischof (von Gnesen), für strikte Beobachtung der Zensuren Sorge zu tragen. (1150) Januar 23, Lateran. Codex Wibaldi fol. 80 (C). Martine et Durand, CoUectio 2, 406; Mansi 21, 685; Migne 180,1408; Jaffe, Bibl. rer. Germ. 1, Nr. 224; Mon. Pol. Hist. 2, S. 17; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 16; Mal. 1, Nr. 29. — SR 36; Smolka, Mieszko Stary 473, Nr. 19; JL 9369; Budkowa Nr. 50. MitZatechek, MÖIG 10. Erg.Bd. S. 382 ist zu vermuten, daß dieser Brief der Kanzlei Konrads III. durch Guido abschriftlich als Beilage zu Nr. 20 zur Kenntnis gebracht wurde und auf diesem Wege in die Briefsammlung Wibalds gelangt ist.

Eugenius episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus archiepiscopis, episcopis et aliis aecclesiarum prelatis per Poloniam constitutis salutem et apostolicam benedictionem. Quod vos benedictionis alloquio salutamus, non ex vestris meritis fieri, set ex apostolicae sedis benignitate credatis. Sui enim debet honoris dolore prosterni, quisquis apostolicis contempnit obedire mandatis. Nos siquidem pro nostri officii debito de vestra et populi vobis commissi salute solliciti dilectum filium nostrum G(uidonem) sanctae Romanae ecclesiae diaconum cardinalem ad partes vestras olim direximus, ut et pacem inter W(ladislaum) ducem et fratres eius auxiliante domino reformaret et aecclesiastica negotia tamquam apostolicae sedis legatus tractaret. Qui, sicut a nobis mandatum acceperat, partem, que noluit eius monitis obedire, et eos, qui eiusdem ducis terram detinent, excommunicationis vinculo innodavit et in terra divina prohibuit officia celebrari. Vos autem, sicut accepimus, quoniam hoc eum ex mandato nostro non fecisse asseritis, sententiam ipsam minime observatis. Quia vero ipse hoc nostro fecit mandato, nos tarn excommunicationis quam interdicti sententiam, sicut ab ipso data est, ratam habemus et, ut vos eam observetis et faciatis firmiter observari, precipimus. Tu vero, frater archiepiscope, cui hoc ex debito tui officii potissimum imminet, ut inexcusabiles sint, omnibus suffraganeis 20. a) nos B.

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tuis et aliis aecclesiarum prelatis denuncies et sententiam ipsam firmiter observes et facias observari, sciturus, quia si quis vestrum eandem sententiam observare noluerit, beati Petri et sanctae Romanae aecclesiae non effugiet ultionem. Data Laterani X kalendas februarii.

22. Wibald von Stablo erwähnt in einem Schreiben an Dompropst Arnold von Köln, Kanzler Konrads III., unter anderem die Absicht des Königs, bald den Italienzug anzuordnen, wenn er seine Schwester (Agnes, Gattin Wladislaws II.) ohne Waffengewalt nach Polen zurückführen könne: Defixum plane et ratum est apud ipsum, quod si sororem suam absque armis in Poloniam reducere potuerit, mox expeditionem Italicam magnifico apparatu ordinabit. (1150 Februar), —. Codex Wibaldi fol. 78—78' (B). Jaffe, Bibl. rer. Germ. 1, Nr. 226; Mon. Pol. Hist. 2, 18; Mal. 1, Nr. 30. — SR 37; Smolka, Mieszko Stary, 473 Nr. 20. Vgl. F. Hausmann, Reichskanzlei und Hofkapelle unter Heinrich V. und Konrad III., S. 212 f.

23. Bischof Walter von Breslau schenkt den beiden Marienkirchen an der Brücke zu Breslau (Sandstift) und auf dem Zobten auf Bitten des comes palatinus Petrus, seiner Gemahlin Maria, seines Sohnes Swentoslaus und anderer Adeliger die Zehnten von neun namentlich genannten Dörfern. (1149 Juli—1150 April 8), —, Kopie aus den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts, Cronica Petri comitis ex Dacia des Benedikt von Posen, Universitätsbibliothek Breslau Ms. IV F. 188 fol. 32' (B); Kopie dieser Chronik (18. Jh.) ebenda Ms. IV F. 239 S.4f., nach MaleczyAski verbrannt, doch ohne selbständigen Wert für die TextgestaUung. Klose, Von Breslau I 214 — Heyne 1, S. 160 Anm. 2; Piekosiiiski, Mon. medii aevi dipl. Nr. 17; Schulte, Die Anfänge des Marienstiftes S. 62; Mal. 1, Nr. 26. — Reg. ep. Vrat. S. 6; SR 34; Smolka, Mieszko Stary, 473 Nr. 21; Budkowa Nr. 51; CDS Hfl, Nr. 24. Die Rechtshandlung ist in die Zeit zwischen 1149 Juli (Beginn des Pontifikats Bischof Walters) und 1150 April 8 (Tod der Maria, Gemahlin des Grafen Peter) zu setzen; es muß jedoch damit gerechnet werden, daß die Beurkundung erst einige Zeit später erfolgte. Die Urkunde wurde bereits von Klose und dann besonders von Mosbach, Piotr syn Wlodzimierza S. 122 angezweifelt. Schulte, Die Anfänge des Marienstiftes S. 33—36, 61—65, betrachtete sie als formale Fälschung aus der ersten Hälße oder Mitte des 13. Jahrhunderts und wollte ihren Inhalt auf vermeintliche gründungsbuchartige Aufzeichnungen des Sandstiftes zurückführen. Auch Gorka, KH 24, 634 f f . und 25, 413—421, und Budkowa hielten das Stück für eine Fälschung, während Grünhagen, Piekosiiiski, KqtrzyAski und andere an die Echtheit glaubten und sich MaleczyAski, allerdings ohne eingehende Begründung, nunmehr diesem Standpunkt anscMoß. — Das Fehlen der Urkunde im ältesten Kopialbuch des Sandstiftes und im Repertorium Hdiae ist kein Argument gegen die Echtheit, denn beide Handschriften enthalten auch andere einwandfreie Texte nicht. Hingegen nimmt die unter Abt Jodocus (1429—47) verfaßte, unter seinem Nachfolger Benedikt Johnsdorff (1470—1503) überarbeitete Sandstiftschronik auf die Urkunde Bezug (Script. Rer. Sil. II, S. 162). Demnach war eine Abschrift in den Akten des Prozesses um den Ehrenvorrang (causa vortret) enthalten, den das Sandstift im 15. Jahrhundert mit dem Vinzenzstift auszufechten hatte. Es ging dabei um den Nachweis, welche der beiden klösterlichen Niederlassungen die ältere sei. Benedikt von Posen scheint jedoch nicht aus dieser Kopie, sondern aus dem Original geschöpft zu haben, das zur Zeit des Abtes Jodocus nicht auffindbar gewesen sein dürfte. Für den Vortrittstreit hatte die Walterurkunde übrigens keinen besonderem, Wert, da sie keine Jahreszahl enthält und die Tatsache der Kirchweihe unter diesem Bischof mit den Bemühungen, ein fingiertes Gründungsdatum des Sandstiftes zeitlich möglichst weit hinaufzurücken, schlecht vereinbar war. — Stil und Formular entsprechen durchaus dem 12. Jahrhundert. Es handelt sich um eine formlose Notitia ohne Arenga,

2 Schlee. UB. I

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jedoch mit Siegelankündigung. Besonders charakteristisch für die Frühzeit ist die Anwendung des Singulars durch den Aussteller. Einige Wendungen entstammen dem Formular der Papsturkunde des 12. Jahrhunderts, zeitgemäß ist der Gebrauch der Reimprosa und des Kursus (Maleczynski, KH 46, S. 23, 31 und 33 [34] Anm. 6). Die Publicatio und einzelne Phrasen der Dispositio zeigen Anklänge an die Urkunde von 1139/49 (vgl. Vorbemerkung zu Nr. 19), während die Siegelankündigung mit der Urkunde des Legaten R. (Nr. 52) verwandt ist. — Wenn die Zehentvergabung durch den Bischof ohne die vom kanonischen Recht geforderte Zustimmung des Domkapitels erfolgt, so spricht dies ebenfalls für und nicht, wie Schulte meinte, gegen die Echtheit, denn im 12. Jahrhundert war dieser Rechtsgrundsatz in Polen noch nicht durchgesetzt. Die Zehnten von sieben der neun im Text genannten Orte sind in der Besitzbestätigung Goelestins III. von 1193 (Nr. 61) wiederzufinden. Dort fehlt nur Lüssen, dessen Zehent 1203 in der Hand der Johanniter lag (Nr. 88), also dem Sandstift offenbar zwischen 1150 und 1193 verlorenging, und das bisher nicht identifizierte Wgyasd (eine Siedlung namens Ujest oder ähnlich). —Das Papstprivileg von 1148 Oktober 18 (Nr. 16) spricht bereits von einer Marienkirche auf dem Zobten, die allerdings nach der Aussage Bischof Walters erst von ihm, also nicht vor dem Juli 1149, eingeweiht wurde. Auch dieser Widerspruch läßt sich lösen, wenn wir annehmen, daß das Privileg Eugens III. kurz vor der Kirchweihe erwirkt wurde, als das Marienpatrozinium schon feststand und die endgültige Konsekration nur mehr eine Frage der Zeit war. Vgl. Appelt, ZfO 2, 569 f f . Notum sit omnibus presentibus et futuris, quod ego Waltherus dei gratia Wratislaviensis ecclesie episcopus pro singulis quibusque ecclesiarum necessitatibus ex debito sollicitus honeste peticioni comitis palatini Petri simul et uxoris sue Marie, pariter et filii sui Swentoslai ceterorumque a> nobilium condescendere non distuli de ecclesiis duabus in Wratislavia iuxta pontem scilicet et1»1 in monte Silencii in honore sancte dei genitricis semperque virginis Marie constructis villarum novem decimas in consecracione earundem addidi iure perpetuo possidendas scriptoque pariter et sigillo meo incommutabili confirmavi. Quarum villarum scilicet ad ecclesiam Wratislaviensem pertinencium nomina sunt hec: Strzegoni, Ruseke, Iarasszow, Luszina, Pastuchow. Montane vero ecclesie villarum nomina sunt hec: Wgyasd, Tczanscowa, Scrobis, Bistritcza ex utraque parte aque. Si quis ista violare seu qualibet occasione mutare presumpserit, non solum gloriose virginis, sed eciam omnipotentis dei excommunicacione perpetua damnatus incurrat offensam, nisi resipiscat et condigna satisfactione peniteat.

24. In dem Fragment einer Aufzeichnung von Besitzungen und Rechten des Klosters Nienburg a.d. Saale in einer Handschrift von Gregors Moralien in der Gymnasialbibliothek zu Zerbst (sog. Nienburger Bruchstück) finden sich folgende Worte:. . . Lighinici mercatus et ecclesia, Zrale mercatus et ecclesie due, Cracovva urbs ecclesia et mercatus, Cotibus ecclesia et mercatus. Ob darunter Liegnitz und Strehlen zu verstehen sind, bleibt völlig unsicher. Um Krakau in Kleinpolen handelt es sich kaum, denn eine Kirche und der Markt an diesem Hauptsitz des Piastenhauses dürften sich nicht im Besitz des Klosters Nienburg befunden haben. (Um 1150?) F. Kindscher, Anzeiger des Germ. Museums 1859 Nr. 10; ders., Neues Lausitzisches Magazin 1861,149; Riedel, CD Brandenburg. I 23, 324; Heinemann, CD Anhaltinus 5, S. 353 (Anhang Nr. 1); Mal. 1, Nr. 27. — SR 5b; W. Lippert, UB der Stadt Lübben, Dresden 1933, Nr. 2; CDS Iljl, Nr. 25 (mit Übersicht über den Stand der neueren Forschung).

25. König Konrad I I I . nimmt das Kloster Gottesgnaden an der Saale auf den Rat und die Bitte des apostolischen Legaten und Kardinalpriesters Oktavian und einer Reihe geistlicher und 23. a) ceterroumque Β

b) über der Zeile nachgetragen B.

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weltlicher Großer, unter denen auch dux Polemic Wladislavs et filius eius Bolizlaus gewinnt sind, in seinen Schutz. 1151 November 13, Altenburg. MG DD 9, Nr. 265; Mal. 1, Nr. 31 (Auszug). — Stumpf Nr. 3594; SB 39; Dobenecker 1, Nr. 1639.

26. Erzbischof Johannes von Gnesen stiftet ein Zisterzienserkloster zu Brzeinica (Jqdrzejöw). 1154, jedoch unter Papst Eugen III. (!) Kopialbuch Α des Klosters Jqdrzejöw vom Jahre 1610, heute verschollen, einst im Besitz von Wl. SmoleAski, fol. 1 (B); Kopialbuch Β desselben Klosters aus den Jahren 1624—27, Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften zu Krakau ms. Nr. 926, fol. 1(G). Starowolski S., Vita et miracula servi Dei Vincentii Kadlubkonis, Cracoviae 1642, 6; Damalewicz S., Series archiepiscoporum Gnesnensium, Varsaviae 1649, 96 (mit Jahreszahl 1153); Helcel Α. Ζ., Ο klasztorze j^drzeßowskim, Rocznik Tow. Nauk. Krak., oddzial sztuk i archeologji 1 (1853), 133; Heyne 1,179; CD Pobniae Minoris 2, S. 1 Nr. 372; Piekosinski, Mon. medii aevi dipl. Nr. 20; Malecki, W kwestji falszerstwa dokumentow S. 12; Mal. 1, Nr. 33 (Auszug). — SR 39 c; Smolka, Mieszko Stary 474 Nr. 24; Budkowa Nr. 55. Die Urkunde kann in der vorliegenden Form unmöglich echt sein; es handelt sich vielmehr um ein unter weitgehender Benützung der Urkunde des polnischen Adeligen Zbilut für das Zisterzienserkloster Lekno (Budkowa Nr. 53) hergestelltes Machwerk. Das Verhältnis der beiden Texte zueinander beruht nicht darauf, daß sie vom gleichen Diktator verfaßt wurden. Der Widerspruch in der Datierung (1154, aber unter dem Pontifikat des 1153 Juli 8 verstorbenen Papstes Eugen III.) läßt sich kaum durch Anwendung des calculus Pisanus (Jahresbeginn am, 25. März vor unserer Zählung) erklären, zumal dieser Brauch seit 1143 in der päpstlichen Kanzlei nicht mehr auftritt und die Zisterzienser im Gegenteil den calculus Florentinus (Jahresbeginn am 25. März nach unserer Zählung) bevorzugten. Auch der Inhalt bereitet manche Schwierigkeiten, vgl. Budkowa Nr. 55, die jedoch die Echtheitsfrage sicherlich noch viel zu günstig beurteilt. Immerhin kann die Möglichkeit, daß die hier auftretenden, mit Schlesien zusammenhängenden Zeugennamen einem authentischen Text entstammen, nicht ganz ausgeschlossen werden. . . . Facta est autem hec oblatio sive donatio nostre humilitatis anno MCLIIII, prime sedis pontificate regimen tenente domino digno ac vere beato Eugenio, nec non Boleslao, Mescone, Henrico germanis fratribus prineipatum in Polonia tenentibus, multis astantibus nobilibus, quorum hec sunt nomina: ego Iohannes archiepiscopus et Clemens frater meus, dominus Iaczo, Michora . . .

27. König Friedrich I. verleiht dem Delphin Guigo, Grafen von Grenoble, die Reichslehen und gewährt ihm weitere Vergünstigungen. Unter den Zeugen: Bolizavsa) dux Poloni§. 1155 Januar 13, Rivoli. Or. Grenoble, Arch. dip. de Visire (A). Huillard-Briholles, Historia diplomatica Friderici secundi 5jl, 186. — Stumpf Nr. 3704; SR 1, S. 37; Mal. 1, Nr. 34. Die Zeugennennung ist ein Beleg für die (wohl nur vorübergehende) Teilnahme Boleslaus des Langen am ersten Italienzug Friedrichs I. Vgl. Simonsfeld, Jahrbücher 1, S. 251, 290 Anm. 8, 722; R. Holtzmann, Z. 56, S. 54 Anm. 4.

28. Papst Hadrian IV. nimmt das Bistum Breslau auf Bitten des Bischofs Walter in den päpstlichen Schutz und bestätigt ihm seine Besitzungen. 1155 April 23, Rom, St. Peter. 27. a) A.



20 Or. dep. südl. Perg. Breslau DA C 46 (A). — Κop. saec. XV Breslau DA Liber niger fol. 324 f f . (B); Vidimus des Breslauer Rates von 1501 März 9, stark beschädigt, ebenda R60 (C). Hier nach dem ausgezeichneten Faksimile bei Schulte, Quellen zur Geschichte der Besitzverhaltnisse des Bistums Breslau, DQ 3, 1907, Beilage; Schriftprobe Historia älqska redigiert v. K. Maleczynski Bd. 1, 1960, Abb. 39 (nach S.240). — Wattenbach, Z. 2, 191 f f . ; Heyne 1, 105 Anm. 1; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 586; Haeusler Nr. 2 (unvollständig); Schulte, Z. 29, 73 f f . ; Piekosiniki, Mon.me.dii aevi dipl. Nr. 23; Schulte, DQ 3, 175 f f . (erstmals aus A); Midunsky, Z. 70, 26 f f . ; Mal. 1, Nr. 35. — Reg. ep. Vrat. S. 6; SR 40; Smolka, Mieszko Stary 474 Nr. 25; JL 10.040; Budkowa Nr. 58; CDS Ilß, Nr. 26. Das Original war längere Zeit verschollen und wurde im Jahre 1905 vom damaligen Direktor des Fürstbischöflichen Diözesanarchivs J. Jungnitz wieder aufgefunden; vgl. Schulte, DQ 3, 173. Es scheint zu den Verlusten zu zählen, die das Diözesanarchiv infolge des Zweiten Weltkrieges erleiden mußte; vgl. W. Urban, Archeion 26,1956, S. 309 f f . und Sobötka 2,1947,466.— Da Hadrian IV. am 4. Dezember 1154 gewählt und am folgenden Tage gekrönt wurde, gehört die Urkunde zum 23. April 1155, wozu die Bedanische Indiktion 3 stimmt. Das Inkarnationsjahr wurde also um eine Einheit zu niedrig angegeben. Midunsky, Z. 70, S. 49, dem sich MaleczyAski 1, S. 102 Anm. 101 anschließt, meint, das Monatsdatum V i l l i kal. maii sei von gleicher Hand in eine freigelassene Lücke nachträglich eingefügt worden. Das Faksimile läßt jedoch nichts dergleichen erkennen. Es handelt sich offenbar einfach um ein Versehen, wie bereits Schulte, Z. 29, 94 f . angenommen hat; vgl. darüber auch Budkoiva S. 65. — Zur Deutung der Ortsnamen und über die Liste der Kastellaneien vgl. Schulte, Z. 29, 98 f f . ; Pfitzner, Besiedlungs-, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte des Breslauers Bistumslandes 1, 5 f f . ; Milewski, Dwie bulle wroclawskie ζ lot 1155 i 1245 (Prace Filolog. 11,1927, 430 f f . ) ; grundlegend H. F. Schmid, Pfarrorganisation 202 f f . ; Midunsky, Z. 70, 27 f f . ; Moepert, AS KG 2, 1 f f . ; Eistert, ASKO 5, 30 f f . ; zuletzt MaleczyAski, Uwagi nad bullq, papieza Hadriana IV dla biskupstwa wrodawskiego opatrzonq datq, 23IV1154, Sobötka 14, S. 269. —Es ist möglich, daß das ζ im Wort Ruzoua (Anm. e) und die Kürzungszeichen über Pomnem (Anm. c) sowie über fratris (eius Bolizelaui) von der Hand des Korrektors der päpstlichen Kanzlei stammen. ADRIANUS EPISCOPUS SERVUS SERVORUM D E I VENERABILI F R A T R I GUALTERO WROTIZLAUENSI EPISCOPO EIUSQUE SUCCESSORIBUS CANONICE SUBSTITUENDIS I N PERPETUUM. In eminenti apostolic§ sedis specula disponente domino constituti fratres nostros episcopos tarn vicinos quam longe positos fraterna caritate debemus diligere et ecclesiis, quibus domino militare noscuntur, suam iustitiam conservare. Eapropter, venerabilis in Christo frater episcope, tuis iustis postulationibus clementer annuimus et ecclesiam Wrotilauensem a) , cui deo auctore prees, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut quascumque possessiones, quecumque bona eadem ecclesia in presentiarum iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis deo propitio poterit adipisci, firma vobis tuisque successoribus et per vos eidem ecclesie illibata permaneant. In quibus h§c propriis duximus exprimenda vocabulis: civitates, castella, villas, curtes et plebes Trecen, Tescin, Gradice Golensicezke, Otemochov, Gradice Barda, Nemechi, Gramolin, Gradicem Ztrigom, Zpini, Valan, Godiuice, Szobolezke, Glogov, Sezezko, Milice. H^c predicta loca singula cum omnibus pertinentiis earum, terras quo que cultas et incultas, servos ac ancillas et cetera, qu§ iuste et legitime 1 " eidem ecclesie pertinent, abbatiam sancti Martini cum pertinentiis suis, castellum Otomochov cum pertinentiis, Castrum Milich ad usus fratrum supradict§ ecclesi? deputatum cum pertinentiis suis, forum de Trebnice, quod Circuice translatum est. Duas villas, una que vocatur Tacheuus, altera Pobzino. Villam, qu§ est sita inter Muchobor et Selenza. Ex dono Pomnem 0 ' villas hereditatis sue quattuor, 28. a) A b) legititime A c) A, slawischer Eigenname Pomian; Midunsky Z. 70, S. 30, liest Komorne, während Moepert ASKG 2, S. 3 die Lesung domine vorschlägt

21 unam in montibus, aliam iuxta vadum, quod dicitur Lau, tertiam iuxta Boreck, quartam iuxta aquam, que dicitur Olaua, quintam, qu? vocatur Grogesseuici, cum hominibus, quorum h?c sunt nomina: Groges, Paulus, Dobrenta, Sue, Rozvad, Radost cum duobus filiis Rados et Milozlau, quos omnes, cum dux Mesico convictos decimos Gedchenses vellet abducere, cum voluntate et assensu fratris eius Bolizelaui a) ducis coram nobilibus totius Poloni? eidem ecclesie restituit, in morte etiam sua omnia, que iuste possidere videbatur, servos scilicet et ancillas, curtem intra civitatem cum peΓtinentiisdimilic) et Leonardi patronorum ipsius loci, qui de illius ruina plurimum tristabantur, in ipso monasterio viros Premonstratensis ordinis deliberatione provida ordinastis. Credentes igitur, quod ilia dextere sit excelsi mutatio, nos tam vestris quam predictorum nobilium precibus provocati predictam ordinationem vestram, sicut a vobis rationabiliter facta est, auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Datum Laterani VII idus aprilis, pontificatus nostri anno secundo. Bleibulle an Seidenfäden.

60. Papst Coelestin III. nimmt das Vinzenzstift zu Breslau in den päpstlichen Schutz und bestätigt ihm seine Besitzungen und Rechte. 1193 April 8, Lateran. Or. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 2 (A). Hugo, Ordinis Praemonstratensis Annales 2, probat. S. 691 = Migne 206, 987 Nr. 117; Haeusler Nr. 3; OD Poloniae Minoris 1, S. 60 f.; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 35; Mal. 1, Nr. 70. — SR 58; JL 16.978; Smolka, Mieszko Stary S. 477 Nr. 54; Budkowa Nr. 128; CDS Uli, Nr. 33. Zwischen der Besitzliste und dem Wortlaut der Urkunde Bolestaws IV. von 1149 (Nr. 19) beliehen textliche Zusammenhänge, die Schulte Z. 37, S. 300 f f . im einzelnen aufgezeigt hat und die wir hier durch Petitsatz hervorheben. Sie erklären sich jedoch nicht, wie Schulte a. a. 0. und Z. 48, S. 342 f f . meint, aus der Benützung eines alten Güterverzeichnisses, sondern einfach daraus, daß die vom Empfänger in Rom eingereichte Besitzliste zum Teil mit Hilfe der Herzogsurkunde hergestellt wurde. Ein Argument gegen die Echtheit der letzteren läßt sich daraus nicht ableiten. Vgl. 0. Oörka, Przyczynki do dyphmatiki polskiej XII w., S.31ff. CELESTINUS EPISCOPUS SERVUS SERVORUM DEI DILECTIS FILIIS CIPRIANO a) ABBATI SANCTI UINCENTII DE VRATIZLAUIA EIUSQUE FRATRI59. a) von jüngerer Hand mit dunklerer Tinte auf Rasur, wohl statt fratribus b) mit dunklerer Tinte verl·. aus comitis, wohl von dersell·en Hand, die canonicis schriel· c) Vlo Dimili A. 60. a) von anderer Hand mit dunklerer Tinte in frei gelassene Lücke eingesetzt

37 BUS ΤΑΜ PRESENTIBUS QUAM FUTURIS REGULÄREM VITAM PROFESSIS IN PERPETUUM. Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet temeritatis incursus aut eos a proposito revocet aut robur, quod absit, sacre religionis infringat. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus clementer annuimus et prefatam sancti Vincentii ecclesiam, in qua divino mancipati estis obsequio, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. In primis siquidem statuentes, ut ordo canonicus, qui secundum deum et beati Agustini b) regulam atque institutionem Premonstratensium fratrum in eodem loco institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter observetur. Preterea quascumque possessiones, quecumque bona eadem ecclesia in presentiarum iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: locum ipsum, in quo prefata ecclesia sita est, cum omnibus pertinentiis SUIS, capellam sancti Martini in Vratizlau, capellam in Legenue 0 ' cum villis et redditibus suis et forum in festo sancti Vincentii per octo dies institutum et taberna in fine pontis. Forum in Costomlat, taberna in Pelcnica cum villis Grabissin et Socolnice et Chenese et Sobotiste, quem dux Wladizlaus pro dimidia Trebnica

quas dedit Petrus comes. Chorech, quam dedit Baronis. Tassou dedit. Vlostonissa comitissa dedit aliam villam, Sandiuoi Sueccino, Iordar aliam, Criston iuxta Legenice Rudne, Ratimar Catosou, Diuigor Veiouo, Vitozlaus Zasphi, Andreas Laurentii, Sulizlaus Pelcnicam, Cragec Sorouiam. Pros dedit villam Nascrenoue, Gostis dedit villam Odrica. Villam Gorac Sdessa dedit. Ratibor Plagodina dedit, Plumasou Dobezlaus dedit, Albertus Vidaua, Wadizlausb) dux dedit sanctuarios cum omni progenie sua et eorum villas Merinec, Golisa, Suaris, Suilgut, Susem, Yronica, Stres. RubertusWratizlauiensis episcopus capellam sancti Michaelis iuxta monasterium beate Marie constructum cum omnibus ad earn pertinentibus eidem monasterio tradidit. DuxMeseco dedit forum in Kenese, tabernam, libertatem f oro et hominibus. Sane laborum vestrorum, quos propriis manibus aut sumptibus colitis sive de nutrimentis animalium vestrorum nullus a vobis decimas exigere vel extorquere presumat. Liceat quoque vobis clericos vel laicos liberos et absolutos e seculo fugientes ad conversionem recipere et eos absque contradictione aliqua retinere. Prohibemus insuper, ut nulli fratrum vestrorum post factam in eodem loco professionem fas sit absque abbatis sui licentia de eodem loco discedere. Discedentem vero absque comunium litterarum cautione nullus audeat retinere. Ad hec etiam inhibemus, ne cui episcopo vel alii plus* a vobis pro vestris decimis petere et recipere liceat quam fuerit a predecessoribus eorum usque ad hec tempora requisitum. Cum autem generale interdictum terre fuerit, liceat vobis clausis ianuis exclusis excommunicatis et interdictis non pulsatis campanis suppressa voce divina officia celebrare. Crisma vero, oleum sanctum, consecrationes altarium seu basilicarum, ordinationes clericorum, qui ad sacros ordines fuerint promovendi, a diocesano suscipietis episcopo, siquidem catholicus fuerit et gratiam apostolice sedis habuerit, et ea gratis et absque pravitate et exactione aliqua vobis voluerit exhibere. Alioquin liceat vobis quemcumque malueritis adire antistitem gratiam et comunionem apostolice sedis habentem, qui nostra fultus auctoritate vobis, quod postulatur, impendat. Prohibemus insuper, ut infra fines parrochie vestre nullus sine assensu diocesani episcopi et vestro capellam seu oratorium de novo construere audeat, salvis privilegiis Romanorum pontificum. Ad hec novas et indebitas exactiones ab archiepiscopis, episcopis, archidiaconis seu decanis aliisque omnibus ecclesiasticis secularibusve personis omnino fieri prohibemus. Sepulturam quoque loci illius liberam esse decernimus, ut eorum devotioni et extreme voluntati, qui se illic sepeliri deliberaverint, nisi forte excommunicati vel interdicti fuerint, nullus obsistat, salva tamen iustitia illarum ecclesiarum, a quibus mortuorum corpora assumuntur. Decimas preterea et possessiones ad ius ecclesiarum vestrarum spectantes, que a laicis detinentur, redimendi et legitime liberandi de manibus eorum et ad ecclesias, ad quas pertinent, vobis dedit. Wirbinic, Odram, Tristenic et Olouam, Pacozlaus villam

6 0 . b) A

c) Α statt Legenice, wie es in der vom Empfänger eingereichten Besitzliste geheißen haben muß

38 revocandi libera sit vobis de auctoritate nostra facultas. Obeunte vero te nunc eiusdem loci abbate vel tuorum quolibet successorum nullus ibi qualibet subreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres communi assensu vel maior pars consilii sanioris secundum dei timorem et beati Augustini regulam providerint eligendum. Paci quoque et tranquillitati vestre paterna in posterum sollicitudine providere volentes sub interminatione anathematis auctoritate apostolica prohibemus, ut infra clausuras locorum seu grangiarum vestrarum nullus rapinam facere seu furtum committere, ignem apponere, hominem temere capere vel interficere seu aliquam violentiam audeat exercere. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione ac sustentatione pia liberalitate concessa sunt, usibus omnimodis profutura, salva sedis apostolice auctoritate et diocesani episcopi canonica iusticia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra earn temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi reatum suum congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui careat dignitate reamque se divino iuditio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Iesu Christi aliena fiat atque in extremo examine divine ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Iesu Christi, quatinus et hie fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. AMEN, AMEN, AMEN. (Rota) Ego d) Celestinus catholice ecclesie episcopus ss. (BV) + Ego Albinus Albanensis episcopus ss. 4- Ego Octauianus Hostiensis et Velletrensis episcopus ss. + Ego Iohannes Prenestinus episcopus ss. + Ego Petrus Portuensis et sancte Rufine episcopus ss. + Ego Pandulfus basilice X I I apostolorum presbiter card. ss. -f- Ego Melior sanctorum Iohannis et Pauli presbiter card. tit. Pamachii ss. + Ego Iordanus presbiter card, sancte Pudentiane tit. Pastoris ss. + Ego Iohannes tit. sancti dementis card. Viterbiensis et Tuscanensis episcopus ss. + Ego Romanus tit. sancte Anastasie presbiter card. ss. + Ego Gvido presbiter card, sancte Marie trans Tiberim tit. Calixti ss. -f Ego Hvgo presbiter card, sancti Martini tit. Equitii ss. + Ego Iohannes tit. sancti Stephani in Celio monte presbiter card. ss. + Ego Soffredus tit. sancte Praxedis presbiter card. ss. -f Ego Gratianus sanctorum Cosme et Damiani diac. card. ss. + Ego Gregorius sancte Marie in Porticu diac. card. ss. + Ego Gregorius sancte Marie in Aquiro diac. card. ss. + Ego Gregorius sancti Georgii ad Velum Aureum diac. card. ss. 4- Ego Lotarius sanctorum Sergii et Bachi diac. card. ss. + Ego Nycolaus sancte Marie in Cosmidyn diac. card. ss. Datum Later ani per manum Egidii sancti Nicolai in car cere Tulliano diaconi cardinalis, VI idus aprilis, indictione undecima, incarnationis dominice anno M°C 0 XC°III, pontificatus vero domni CELESTINI pape I I I anno secundo. Bleibulle verloren, Seidenfäden

erhalten.

61. Papst Coelestin III. nimmt das Sandstift zu Breslau Schutz und bestätigt seine Besitzungen und Rechte.

unter Abt Alard in den päpstlichen 1193 April 9, Lateran.

Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D17 (ältestes Kopialbuck des Sandstiftes, 1435), fol. 1—2 ebenda Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfang des 16. Jahrhunderts), pag. 600—602 60. d) Ε von anderer Hand nachträglich eingefügt.

(B); (C).

39 CD Minoris Pobniae 1, S. 58 f.; Haeusler Nr. 4 nach Stenzeis Abschrift aus Β; Mal. 1, Nr. 71.—SR 59; Smolka, Mieszko Stary 477 Nr. 53; JL 16.980; Budkoiva Nr. 130; ODS I l j l , Nr. 34. In den Abschriften fehlen Unterschriften, Rota und Bene Valete dieses feierlichen Privilegs. — Da uns von Β fol. 1' kein Photo vorliegt, wurden die Varianten dieser Pariie mit Hilfe der Drucke ergänzt; einige unbedeutende Abweichungen rein orthographischer Natur wurden vernachlässigt.

Celestinus episcopus servus servorum dei dilectis filiis Alardo abbati monasterii sancte Marie in Wratislauia de Aruasia eiusque fratribus tarn presentibus quam futuris regulärem vitam professis in perpetuum a) . Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet temeritatis incursus aut eos a proposito revocet aut robur, quod absit, sacre religionis infringat. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulacionibus clementer annuimus et prefatam ecclesiam, in qua divino mancipati estis obsequio, sub beati Petri et nostra 1 " proteccione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. In primis quidem c) statuentes, ut ordo canonicus, qui secundum deum et beati Augustini regulam atque institucionem Arrovasiensium fratrum in eodem loco institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter observetur. Preterea quascumque possessiones, quecumque bona eadem ecclesia in presenciarum iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largicione regum vel principum, oblacione fidelium seu aliis modis prestante domino poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: locum ipsum, in quo prefata ecclesia constructa est, Mstou d) cum redditibus suis et decimis, taberne in Lelou, taberne in Cromoloue), smardones cum decimis suis, villam in Zarist cum ecclesia, villam in f) Borch«' cum decima, villam 01esnich) cum decima, ecclesiam sancti Adalberti in Vreczlau1', villam Maslec cum decima, villam Muchobor cum decima, villam Gay cum decima, villam Prochou k) cum decima, villam Smarchou1', villam Blizanouich m> cum decima, villam Ianichou n) cum decima, in 0 ' montibus Rogereuich cum decima, villam Brunchouo cum decima, villam Tinec cum decima 0 ', montem cum villis sibi attinenciis videlicet UinoP' cum decimis, Stregomen cum decimis, forum in Sabat cum decimis, villam ad molendinum cum decimis, villam Strelce cum decimis, villam Beala cum decimis, villam Zyuridou cum decimis, villam Tesech cum decimis, villam Vuiri cum decimis villam in Budischour> cum decimis. Decimam in Iaroschou, decimam in Ruschi, decimam in Poscuchou 8 ', decimam in Lubouo, decimam in Bristica, decimam in Bolestino, decimam in Grodec, decimam in Gogoleuo, decimam in Demano, decimam in Strobis, decimam in Timanou 4 ', decimam in Solay ul , pontem in Vreczlau v) et tabernam et carnificem, decimam quoque omnium possessionum, que Petrum quondam comitem ex parte avi et patris sui iure hereditario contingebant, et servicium rusticorum ab eodem comite ecclesie vestre concessum. Sane laborum vestrorum, quos w) propriis manibus aut sumptibus colitis, sive de nutrimentis animalium vestrorum nullus a vobis decimas exigere vel extorquere presumat. Liceat quoque vobis clericos vel laycos liberos et absolutos e seculo fugientes ad conversacionem recipere et eos absque contradiccione aliqua retinere. Prohibemus insuper, ut nulli fratrum vestrorum post factam in eodem loco professionem fas sit absque abbatis sui licencia de eodem loco discedere. Discedentem vero absque communium litterarum caucione nullus audeat retinere. Ad hec eciam inhibemus, ne cui episcopo vel alii x) plus a vobis pro vestris decimis petere et recipere liceat quam fueritv' a predecessoribus eorum usque ad hec tempora requisitum. Cum autem generale interdictum terre fuerit, liceat vobis ianuis clausis exclusis excommunicatis et interdictis non pulsatis campanis 61. a) in perp me C b) nostris BC c) BC, das Formular erfordert siquidem d) nach Μ i getilgt B, Mstaw C e) Cromolow Β f) vorher in C gestrichen: Maslec cum decimis g)· Borth C h) Olesnik G i) Wreczlaw C k) Prochow C 1) Smarchow G m) Blizanowich C n) Ianichow C o) in bis decima fehlt C p) Vino C q) Zyuridou bis decimis fehlt 0 r) Budisschow C s) Poscuohow C t) Timanon C u) Golay Β ν) Vreczlaw C w) BC statt que χ) BC y) fehlt C

40 suppressa voce divina officia celebrare. Crisma vero, oleum sanctum, consecraciones altarium seu basilicarum, ordinaciones clericorum, qui ad sacros fuerint ordines promovendi, a dyocesano suscipietis episcopo, si quidem catholicus z) fuerit eta'> graciam apostolice sedis habuerit et ea gratis et absque pravitate et exaccione aliqua vobis voluerit exhibere. Alioquin liceat vobis quemcumque malueritis adire antistitem graciam et communionem apostolice sedis habentem, qui nostra fultus auctoritate vobis quod postulatur impendat. Prohibemus insuper, ut infra fines parrochieb'> vestre nullus sine assensu dyocesani episcopi et nostro capellam seu oratorium de novo construere audeat, salvis privilegiis Romanorum pontificum. Ad hec novas et indebitas exacciones ab archiepiscopis, episcopis, archidyaconis seu decanis aliisque omnibus ecclesiasticis secularibusve personis omnino fieri prohibemus. Sepulturam quoque loci illius liberam esse decernimus, ut eorum devocioni et extreme voluntati, qui se illic sepeliri deliberaverint, nisi forte excommünicati vel interdicti fuerint, nullus obsistat 0 '·, salva tamen iusticia illarum ecclesiarum, a quibus mortuorum corpora assumuntur. Decimas preterea et possessiones ad ius ecclesiarum vestrarum spectantes, que a laycis detinentur, redimendi et legittime liberandi de manibus eorum et ad ecclesias, ad quas pertinent, revocandi libera sit vobis de auctoritate nostra facultas. Obeunte vero ted'> nunc eiusdem loci abbate vel tuorum quolibet successorum nullus ibi qualibet subrepcionis astucia seu violencia preponatur, nisi quem fratres communi consensu vel maior pars consilii sanioris secundum dei timorem et beati Augustini regulam providerint eligendum. Paci quoque et tranquillitati vestre paterna in posterum sollicitudine providere volentes sub interminacione anathematis auctoritate apostolica prohibemus, ut infra clausuras locorum seu grangiarum vestrarum nullus audeat rapinam facere seu furtum committere, ignem apponere, hominem temere capere vel interficere seu aliquam violenciam exercere. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexacionibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernacione ac sustentacione pia liberacionee'> concessa sunt, usibus omnimodis profutura, salva sedis apostolice auctoritate et dyocesani episcopi canonica iusticia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve1'· persona hanc nostre constitucionis paginam sciens contra earn temere venire temptaverit, secundo terciove commonita, nisi reatum suum congrua satisfaccione correxerit, potestate honorisque sui careat dignitate reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris s'* nostri Iesu Christi aliena fiat atque in extremo examine divine ulcioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Iesu Christi, quatinus et hie fructum bone accionis percipiant et apud h / ) districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Datum Laterani per manum Egidii sancti Nicolai in carcere Tulliano dyaconi cardinalis, V idus aprilis, indiccione XI, incarnacionis dominice anno MCXCIII 0 , pontificatus vero domini Celestini pape III 1 '' anno secundo.

62. Heinrich, Bischof von Prag und Herzog von Böhmen, schenkt den Johannitern unter anderem die Marienkapelle in Glatz und bestätigt ihnen die Marktkirche zum hl. Wenzel daselbst. 1194 (nach Juni),

—.

Zwei Originale, Archiv des Metropolitankapitels zu Prag (A) und Großprioraisarchiv daselbst (A'). 61. z) catolicus C a') vorher in C gestrichen: exhibere, alioquin liceat vobis quemcumque malueritis adire antistitem b') perrochie Β c') obs von anderer Hand verb. Β d') te vero C e') BC, das Formular erfordert liberalitate f') zweites s auf Rasur Β g') vorher et getilgt G h') aput Β i') tercii C.

41 Boczeh, CD Moraviae 1, Nr. 359; Delaville le Roulx, Cartulaire general 1, 607 Nr. 959; Friedrich, CD Bohemiae 1, Nr. 349; Mal. 1, Nr. 72. — Erben, Reg. 1, Nr. 418; SR 60; Geschichtsquellen der Grafschaft Glatz 1, 8.11. Vgl. oben Nr. 53. Ego Heinricus a) dei gratia sancte Pragensis ecclesi§ b) presul et dux Boemorum universis Christi fidelibus presentibus et futuris notum facere dignum duxi, quod ego ex consideratione predecessorum meorum benefactorum eorum emulator effectus intuitu pietatis tranquillitati fratrum hospitalis Ierusalem 0 ' volens misericorditer in posterum providere . . . Ad h§c d) omnia nullatenus obmittendum iudicavi, quin etiam apponeretur huic pagine ad noticiam futurorum, quod prefato hospitali Ierusalem c) contuli capellam sancte Marie in Cladsc cum omnibus suis pertinentiis a fratribus iure perpetuo possidendam, sicut dux Fridricus e) iam dudum eis forensem ecclesiam sancti Wencezlai cum sua dote contulerat, per me ipsum in consecratione ecclesi§ b) in Boise eis sub interminatione anathematis confirmatum. H§c fl) ergo omnia hospitali Ierosolimitano auetoritate divinitus utrobique mihi concessa concedo, confirmo et sigilli mei impressione" corroboro, et quicumque aliquid horum in posterum violare voluerit, anathema sit. Amen. Actum est autem hoc anno incarnationis domini nostri Iesu Christi millesimo CLXXXX°IIII°, anno vero episcopatus mei XIII, prineipatus autem mei anno II 0 . Münzsiegel Bischof Heinrichs von Prag an rot-weiß-gelben Seidenfäden, siehe CD Bohemiae 1, S. 316.

63. Fürst Vladimir von Olmütz urkundet für Kloster Hradisch. Datum in Oppavia VII kalendas ianuarii. 1195 Dezember 26, Troppau. Boczek, CD Moraviae 1, Nr. 364; Friedrich, CD Regni Bohemiae 1, Nr. 353. Erste urkundliche Erwähnung von Troppau, vgl. Latzke, Z. 72, S. 60 Anm. 67.

64. Papst Innozenz III. befiehlt dem Erzbischof von Gnesen und seinen Suffraganen unter Hinweis auf frühere, wirkungslos gebliebene päpstliche Mandate, die polnischen Herzoge nötigenfalls unter Androhung der Exkommunikation von jedem Angriff gegen Herzog Boleslaus von Polen (Schlesien), den filius specialis der Römischen Kirche, abzuhalten. 1198 März 8, Lateran. Reg. Vat. 4fol. 12 (R), Randbemerkung: ut inpugnatores B. ducis Polonie, nisi ab ipsius molestatione destiterint, ecclesiastica censura percellant. Bzovius, Annalium ecclesiasticorum post.. . Baronium torn. XIII, Coloniae Agr. 1616, 15; Baluze, Innocentii III epist. 1, 24 Nr. 43 = Migne 214, 38 Nr. 43; Mal. 1, Nr. 76. — Potthast Nr. 45; SR 64; Budkowa Nr. 140 (vgl. auch Nr. 138). Auf welchen Konflikt innerhalb des Piastenhauses sich das Eingreifen der Kurie bezog, ist nicht ganz klar. R. Grodecki, Historja Slqska 1, 182 Anm. 1 denkt an eine Aktion Mieskos von Ratibor und Jaroslaus', des ältesten Sohnes Boleslaus des Langen, die zur Abfindung des Jaroslaus mit Oppeln gefuhrt zu haben scheint. Kesnensi archiepiscopo et suffraganeis eius. Apostolice sedis benignitas, sicut ex debito pastoralis officii ad omnes fideles generaliter affectum caritatis extendit, sie eos, quos circa servitium suum et christianitatis honorem devotiores invenerit, speciali tenetur patrocinio confovere. Unde fidem et devotionem dilecti filii nobilis viri Bolezlai ducis Polonie saneta Romana ecclesia, cuius sumus regimini, 62. a) Hinricua A' f) inpressione A'.

b) ecclesie A'

e) Iherusalem A'

d) hec A'

e) Fridericus A'

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sicut domino placuit, deputati, manifestos iamdudum experta indiciis merito ipsum brachiis specialis dilectionis amplectitur et in iustis petitionibus eius inveniri gaudet facilis et benigna. Sane cum pluries, sicut accepimus, apostolicum receperit fraternitas vestra mandatum, ut memoratum ducem, quem sicut catholicum principem et ecclesie Romane filium specialem quadam dilectionis prerogativa complectimur, ab impugnatoribus suis auctoritate curaretis apostolica defensare sibique contra hostium suorum violentos insultus ecclesiastice defensionis clipeum a) indulgere, nondum tamen, sicut nobis intimatum est, commodum aliquod de litteris apostolicis reportavit nec predecessorum nostrorum Romanorum pontificum iussiones, que super hoc sepius emanasse noscuntur, effectus est debitus subsecutus. Quare merito de inobedientia potestis et negligentia reprehendi. Quia igitur in eo loco nos dementia divina constituit, ut suam cuilibet debeamus iustitiam conservare, fraternitati vestre per apostolica scripta mandamus et districte precipimus, quatinus universis Polonie ducibus ex parte nostra curetis districtius inhibere, ne prefatum ducem in persona vel rebus offendere presumant quomodolibet vel turbare aut ei super hiis, que impresentiarum rationabiliter possidet aut in futurum iustis modis poterit deo propitio adipisci, molestiam inferre audeant indebite vel gravamen. Quodsi commonitionibus vestris acquiescere forte noluerint, vos eos ad hoc per excommunicationis sententiam auctoritate nostra sine appellationis obstaculo compellatis. Nos enim sententiam, quam in ipsos propter hoc ratione previa tuleritis, ratam habebimus ipsamque faciemus auctore domino usque ad satisfactionem congruam firmiter observari. Provideatis autem, ut quilibet vestrum tamdiu faciat eandem sententiam per suam diocesim observari, donee mandatum nostrum celeri fuerit executione completum. Dat. Laterani VIII idus martii.

65. Der lateinische Patriarch von Jerusalem Monachus bestätigt die Stiftung, Privilegierung der Kirche und des Klosters des Hl. Grabes zu Miechow.

Ausstattung 1198

und , —.

Or. siidl. Perg. Kralcau, Biblioteha Czartoryskich Nr. 4 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 19; Kod. dypl. Kat. Kräh. 1 Tafel 3 (Ausschnitt). — CD Maioris Polonine 1, Nr. 34; CD Poloniae Minoris 2, Nr. 375; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 142; Mal. 1, Nr. 74 (Auszug).— SR 62; Smolka, Mieszko Stary 478 Nr. 58; Budkoiva Nr. 144. Schrift und Formular der völlig einwandfreien Urkunde, die offenbar auf Grund einer Eingabe des Klosters Miechow im Heiligen Lande geschrieben wurde, sind von päpstlichen Vorbildern beeinflußt; vgl. Ottenthai, MÖIG 38, S. 337. — Die hier wiedergegebenen Stiftungen stimmen mit dem Wortlaut des sogenannten Album Miechoviense (Nr. 66) überein.

In nomine sanete et individue trinitatis, patris et filii et spiritus saneti amen. Monachus dei gracia sanete Resurrectionis ecclesie patriarcha et totum eiusdem ecclesie capitulum universis archiepiscopis, episcopis, abbatibus, prepositis et ceteris ecclesiarum prelatis, ducibus, comitibus, baronibus, militibus et ceteris sanete matris ecclesie filiis per ducatum Polonie constitutis et in posterum constituendis, ad quorum noticiam presentia scripta pervenerint, salutem et patriarchalem benedictionem. Cum labilis sit memoria hominum, cui non suffragatur perpetuitas litterarum, universitati vestre presentibus litteris innotescat, quod cum dominus Iaczo vir bone memorie dominicum adiret sepulchrum et in loco, ubi steterunt pedes domini, adoraret, inter alia devocionis sue insignia rogavit, ut ecclesia saneti Sepulcri unum de canonicis suis secum in Polonia mitteret, quatinus ad solvendum votum quod fecerat, eum quibusdam hereditatibus investiret, quia cum esset vir christianissimus et preeipue circa dominicum sepulcrum devotus, ecclesiam nostram suis volebat dotare patrimoniis et apud remotas illius provincie gentes Christi Patrimonium ampliare, ut dum eius Patrimonium amplificaret in terris, eterne civitatis heres a Christo conscribetur in celis. Cum ergo quendam canonicum secum in Polonia perduxisset, 64. a) y von erster Hand über i B.

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egregii ducis Bolezlavi consensu et voluntate omnimoda tres villas, videlicet Mechov, Zagoriz, Commarovo in perpetuam helemosinam canonico et suis successoribus assignavit. . . Unde factum est, ut processu temporis multi viri nobiles helemosinas suas ecclesie nostre conferrent et hereditates ac villas dei intuitu largirentur, quorum nomina duximus annectenda . . . Dominus Zuantoslaws dedit Coccham inferiorem . . . Dominus Michora dedit nobis super Rabbam villam, que dicitur Quelme cum ecclesia et decimis et forum et thabernam, et aliam villam Nescouiche. Iterum addidit sal de Bochegna, aliud sal in Prevenchna, tercium sal Sidignam et aliam tabernam Studencam . . . Voizlauus frater domini Gethkonis episcopi in Vroczlauiensi provincia dedit duas villas, que decambite fuerunt ab episcopo Vroczlauiensi pro villa, que dicitur Groscouic et pro Sclauono et earum decimis . . . Factum est hoc anno dominice incarnationis M°C0XC°VHI0.

66. Monachus, Patriarch der Auferstehungskirche zu Jerusalem, gibt bekannt, daß er die namentlich genannten Wohltäter der Kirche des Hl. Grabes (zu Miechöw) in die Gebetsverbrüderung seiner Kirche aufgenommen habe. , —. Unbesiegeltes Einzelpergamentblatt, heute verschollen, von S.Nakielski, Miechovia, Cracoviae 1634, S. 81 veröffentlicht, zuletzt 1857 von Α. Z. Helcel eingesehen und kopiert (damals im Besitz des Bezirksvorstehers von Miechöw W. Piqtkowski). Es handelte sich vermutlich um eine durch Eintragungen seitens des Klosters ergänzte Kopie des Originalbriefes des Patriarchen. Die Bezeichnung Album Miechoviense ist also nicht ganz zutreffend. Die modernen Editionen beruhen auf Nakielski beziehungsweise auf Helcel (H). CD Maioris Poloniae 3, Nr. 2020; CD Poloniae Minoris 2, Nr. 376; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 143; Mal. 1, Nr. 75 (Auszug). — Budkowa Nr. 143. Der Brief des Patriarchen dürfte in das Jahr 1198 gehören. Es ist jedoch nicht sicher feststellbar, inwieweit der Text durch, Nachträge und Ergänzungen erweitert wurde. Die Bezeichnung Heinrichs I. von Schlesien als Herzog kann man als ursprünglich ansehen, wenn man annimmt, daß er bereits zu Lebzeiten seines Vaters diesen Titel führte, worüber wir allerdings keine anderweitigen Nachrichten besitzen. Boleslaus der Lange und Heinrich I. nennen sich in den uns bekannten Urkunden dux Zlesie und nicht Herzog von Breslau. Die Namensform Verzlaue geht wohl eher auf einen Nichtpolen, also auf den Schreiber des Patriarchen, zurück. Man wird sie aus philologischen Gründen kaum als Nachtrag aus der Feder eines Mönches von Miechöw ansehen dürfen. — Vgl. Nr. 65. In nomine sancte et individue trinitatis, patris et filii et spiritus sancti amen. Dux Bolezlaus magnus. Nos Monachus dei gracia sancte Resurrectionis ecclesie patriarcha una cum eiusdem ecclesie nostre capitulo et fratrum collegio ad formam predeccessorum nostrorum patriarcharum Iherosolimitanorum notum facimus universitati tarn modernorum presencie quam successorum posteritatis universos episcopos Polonie, duces, barones, viros et mulieres, quorum nomina inferius leguntur, ob helemosinarum suarum beneficia ecclesie dominici sepulcri collata in eiusdem domus nostre fraternitatem et consorcium recepisse, ut omnium oracionum et beneficiorum, que hinc et in ewm a ) (in) Hierosolimitana fiunt ecclesia, eandem, quam ab ipso Ihesu Christo expectamus, nobiscum pariter percipiant portionem. Quorum nomina sunt hec: . . . Bolezlauus dux de Verzlaue et uxor eius cum filiis suis Conrado et domino Ierozlauuo episcopo et duci b) Henrico, Meseco dux frater predicti Bolezlaui et uxor eius cum liberis suis . . . Dominus Iaczo cum uxore sua dederunt deo et sancto sepulchro Mechou et Zagoriz et Comarouo . . . Dominus Zuantozlaws Coccham dedit inferiorem . . . Dominus Micora dedit Chelm cum ecclesia et cum decimis et forum et tabernam, et aliam villam, que dicitur Nescouiche; iterum addidit sal de Bochegna, aliud sal Nepreuecham, tercium sal Sidignam et aliam tabernam Studenicham . . . Dominus Leonardus dedit villam iuxta Coccham, frater eius Wlodimirus dedit 66. a) Η

b) Η statt duce.

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Belobrese . . . Voyzlauus frater domini Gethkonis episcopi in Vroczlauiensi provincia duas villas dedit, que decambite fuerant ab episcopo pro villa, que dicitur Grocouic, et pro Sclauono et eius decima . . .

67. Pcvpst Innozenz III. befiehlt dem Bischof Cyprian von Lebus, dem Johanniterbruder B., einem ehemaligen Chorherrn nach der Regel von Arrouaise, nach sorgfältiger Untersuchung der Angelegenheit die Rückkehr zur früheren strengeren Ordensregel zu gestatten. 1199 Mai 8, Lateran. Reg. Vat.dfol. 155' (R). Baluze, Innocentii III epist. 1, 369 Nr. 56 = Schöttgen in Küster, Opusc. hist. March, ill. fasc. 21, 84, — Migne 214, 595 Nr. 56; Delaville le Roulx, Cartuhire general, 1, Nr. 1082; Mal. 1, Nr. 79. — Potthast 695; SR 66; Funcke, Reg. der Bischöfe von Lebus Nr. 8; Budkowa Nr. 147. — Vgl. Wohlbrück, Geschichte von Lebus 1, 8. 55.

Ci(priano) Lubussensi episcopo. Referente dilecto filio fratre B. hospitalario nostro est apostolatui reseratum, quod cum a tempore iuventutis sue secundum institutiones canonicorum regularium Arrowasiensis ecclesie beati Augustini regulam professus fuisset et in ea ultra decennium permanens sacros ordines usque ad sacerdotium suscepisset, iuventute postmodum impellente curiositate potius quam religionis amore devictus terram Ierosolimitanam et alias videre desiderans ab abbate suo non tarn voluntariam sub eadem conditione licentiam obtinuit quam extortam, ut si bone memorie Alexandrum papam predecessorem nostrum inveniret in via, causam itineris sibi exponeret et iuxta mandatum eius vel procederet vel rediret. Verum ipse neglecta conditione procedens suscepit habitum hospitalis, in cuius servitio usque ad hec tempora fideliter laboravit. Sed cum ordo premissus districtioris sit observantie quam secundus, prudenter attendens, quod de laxiore ascendendum sit ad ordinem artiorem, non autem de arctiore ad laxiorem sit ratione aliqua descendendum, ad se domino inspirante reversus ad bonum redire desiderat, quod dimisit. Cum itaque non mediocriter erret, qui minus bonum maiori bono preponit, fraternitati tue per apostolica scripta mandamus, quatenus inquisita super premissis diligentius veritate, si rem inveneris ita esse, prefato fratri B. licentiam auctoritate apostolica prebeas ad primum ordinem redeundi. Dat. Laterani VIII idus maii.

68. Papst Innozenz III. beantwortet Anfragen des Bischofs (Jaroslaw) von Breslau über die Exkommunikation von Laien, die Geistliche gewaltsam in Haft halten, über die Absolution wissentlich mit Exkommunizierten Gemeinschaft pflegender Personen und über de facto in Bigamie lebende Kleriker. 1199 Mai 16, Lateran. Reg. Vat. 4 fol. 158' (R). Baluze, Innocentii III epist. 1, 375 = Migne 214, 605 Nr. 66; Friedberg, Corpus iuris canonici 2, col. 900; Mal. 1, Nr. 80. — Potthast 700; SR 67; Budkowa Nr. 148. Weitere Drucke in den Ausgaben der Dekretalensammlungen, in denen der Name Vratizlauiensi episcopo entstellt ist; R bietet eine eindeutige Lesung.

Vratizlauiensi episcopo. Nuper a nobis tua fraternitas requisivit, quid sit de illis laicis sentiendum, qui clericos violenter sine lesione tarnen in custodia detinent publica vel privata vel etiam detrudunt in vincula, utrum in canonem sententie late incidant, ut ipso facto sint vinculo excommunicationis innodati, sicut illi, qui manus in clericos iniciunt temere violentas, et utrum, qui nominatim excommunicatis scienter communicant, absolvi ab excommunicatione possint per confessionem a simplici sacerdote, vel episcopi seu archipresbiteri sit

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ab eis absolutio expetenda, et si post actam penitentiam cum illis valeas dispensare, qui etsi bigami de iure non sint, de facto saltern bigami nominantur eo, quod in sacris ordinibus constituti more nuptiali secundas in contubernium sibi mulierculas adiunxerunt. Nos igitur inquisitioni tue taliter duximus ex ordine respondendum, quod in primo consultationis articulo non credimus laicos penam excommunicationis evadere, quamvis eorum factum corporalis lesio non fuerit subsecuta, citra quam violentia sepius circa clericos nequiter perpetratur. In secunda vero questione credimus distinguendum, an is, qui nominatim excommunicato scienter communicat, in crimine communicet criminoso ei consilium impendendo, auxilium vel favorem, aut alias in oratione vel osculo vel orando secum aut etiam comedendo. In primo quidem articulo cum talis et communicet crimini et participet criminoso ac per hoc ratione dampnati criminis videatur in eum delinquere, qui dampnavit, ab eo vel eius superiore merito delicti tunc erit absolutio requirenda, cum iuxta canonicas sanctiones facientem et consentientem par pena constringat. In secundo vero casu a suo episcopo vel proprio sacerdote poterit absolutionis beneficium obtinere. Quamvis enim et tunc non iudicis, sed iuris sententia excommunicato communicans sit ligatus, quia tamen conditor canonum solutionem eius sibi specialiter non retinuit, eo ipso concessissea) videtur facultatem aliis relaxandi. Is autem, qui iuxta primum modum excommunicato communicat, cum iuramento debet absolvi. Qui vero iuxta secundum modum illi participat, reconciliari poterit sine iuratoria cautione. Verum si difficile sit ex aliqua iusta causa, quod ad ipsum excommunicatorem absolvendus accedat, concedimus indulgendo, ut prestita iuxta formam ecclesie cautione, quod excommunicatoris mandato parebit, a suo absolvatur episcopo vel proprio sacerdote. Tercius et ultimus inquisitionis articulus videbatur habere non modicum questionis, quoniam cum in matrimoniis contrahendis non iuris affectus, sed animi destinatio attendatur, unde ilium comitatur infamia, qui duas simul habet uxores, quod partim ad factum convenit retorqueri, sicut et quod in canone legitur de presbitero, qui non legalibus nuptiis detinetur, eadem censura tales videntur inter bigamos reputandi, licet obviet ex adverso, quod opinioni sit Veritas preferenda et quod iuxta premissa, qui nullam uxorem habuit, foret bigamus reputandus. Quod contingeret, si quis de facto contraheret cum diversis, quibus de iure non posset matrimonialiter copulari. Nos autem in hac questione taliter respondemus, quod cum huiusmodi clericis, qui, quantum in ipsis fuit, secundas sibi mulieres matrimonialiter coniunxerunt, tamquam cum bigamis non liceat dispensari, licet in veritate bigami non existant, non propter sacramenti defectum, sed propter affectum intentionis cum opere subsecuto. Dat. Laterani XVII kal. iunii.

69. Bischof Jaroslaw von Breslau beurkundet, daß Diakon Bartholomäus von Bohrau schon vor längerer Zeit seine gesamte Habe unter den angegebenen Bedingungen dem Kloster Leubus geschenkt und daß sein Sohn Bogdan auf jeglichen Erbanteil Verzicht geleistet habe. 1200 April

6,

Leubus.

Kop. Breslau St.A.Rep. 135 D 203 (ältestesLeubuserKopialbuch, nach 1251),fol. 43'—44 (B). Gorka, KH 25, 8. 422f.; Mal. 1, Nr. 81. — Reg. ep. Vrat. S. 10; SR 70. Zur Devotionsformel vgl. Nr. 70 und Gorka, a. a. 0. S. 426. Die auf die Zeugenliste folgende Zustimmungserklärung des Bogdan mit der Ortsangabe wurde möglicherweise nachträglich auf dem Original hinzugesetzt; vgl. Gorka a. a. 0. 8. 427 f., der das Auftreten des jüngeren Boleslaus in der Leubuser Gründungsurkunde (Nr. 45) als Parallelfall hierzu bezeichnet. — Aus Nr. 77 erfahren wir, daß Herzog Heinrich I. selbst für die Ansprüche des Sohnes aus der offenbar kirchlicherseits angefochtenen ehelichen Verbindung des Diakons eingetreten ist. Auf dem Gut des Bartholomäus errichteten die Leubuser Zisterzienser die bereits 1216 (unten Nr. 148) bezeugte Grangie Schönfdd; vgl. Seidel DQ 17, S. 105 f f . 68. a) erstes s von erster Hand über der Zeile R.

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Ego Iarozlaus humilis Wrat(izlaviensis) ecclesie minister notum facio universis tam presentibus quam posteris, quod Bartholomeus diaconus de Boriov recognovit coram nobis et coram multis presentibus videlicet abbate Lubense Conrado et priore Moyse et plurimis a) fratribus eiusdem cenobii ad hoc vocatis, confessus est inquam donationem omnium rerum suarum mobilium et immobilium, quas dudum ecclesie sancte Marie de Lübens contulerat, relinquens in arbitrio dicti abbatis, quam vellet misericordiam facere cum pueris et muliere, ex qua suscepit illos, dummodo sibi liceret de benignitate memorati abbatis in hereditate ecclesie1" beate Marie de Lübens ab ipso collata degere toto vite sue tempore. Hec autem acta sunt anno ab incarnatione domini M°CC°c), in cena domini, presente decano Benico et archidiacono St(ephano), cancellario Martino, magistro Egydio, Geruardo canonico. Affuit etiam Bogdanus filius iamdicti diaconi ratam habens paternam donationem et sue renuntians porcioni, si quam ipsum ex rebus iamdictis contingeret. Hec d) autemd> acta sunt in Lübens.

70. Bischof Jaroslaw von Breslau tauscht mit der Kirche zu Hohen-Poseritz die genannten örtlichkeiten. (1198 Juni 1—1201 Februar 22), —. Kop. Breslau St.A. Rep. 135D203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), feil. 13' (B). Mal. 1, Nr. 78. — SR 71 a. Die Zehnten von Hohen-Poseritz Kreis Schweidnitz gehörten zur ältesten Ausstattung des Klosters Leubus, und zwar zur Peterskirche in Breslau; vgl. Neuling, Schlesiens Kirchorte S. 105 f . und unten Nr. 77 und 82. Möglicherweise bezog sich die Tauschhandlung nicht auf den Besitz, sondern nur auf die Zehnten der genannten Dörfer. — Zur Devotionsformel vgl. Nr. 69: Ego Iarozlaus humilis Wratislaviensis ecclesie minister. Da beide Bischofsurkunden zugunsten des Klosters Leubus ausgestellt sind, kann es sich ebensogut um Empfänger- wie um Ausstellerdiktat handeln. — Die zeitliche Einordnung ergibt sich aus den Daten des Pontifikats Bischof Jaroslaws. Sciant presentes et posteri, quod ego dei gratia Iarozlaus humilis Wratizlauiensis ecclesie antistes inita deliberatione et consilio communi habito assignavi ecclesie de Posarisch Iauoravo et Tissech, Petri villam pro villis, quarum hec sunt nomina: Osech, Wlostcouichi, Scharino, Lopenica, Ystebcha. Ne vero hoc factum ullo modo irritum fiat, presenti scripto confirmamus et sigilli nostri munimine roboramus.

71. Papst Innozenz III. beauftragt den Erzbischof (Heinrich) von Gnesen, den Abt von Lqd und den Archidiakon von Gnesen mit der Überprüfung der Postulation des Bischofs (Cyprian) von Lebus zum Bischof von Breslau. (1201 März 22—1202 Januar 7), —. Auszug in Reg. Vat. 4, fol. 131 Nr. 138 (R). Theiner, Vetera Monumenta Slavorum 1, 59 Nr. 138; Mal. 1, Nr. 83. — Potthast 1460; SR 73 b. Das verlorene Mandat ist im 4. Pontifikatsjahr, also vor dem 7. Jänner 1202, nach dem Tode des Bischofs Jaroslaw (1201 März 22), ausgestellt worden. Kevestensi a) archiepiscopo et abbati de Lauda ac archidiacono Kevestensi a) super examinatione postulationis facte de episcopo Lubucensi ad ecclesiam Wratislaviensem tunc pastore carentem. 69. a) mis auf Rasur ; s Über der Zeile eingefügt Β b) von gleicher Hand über der Zeüe Β her radiert: XXIX 0 Β d) wohl auf Rasur B. 71. a) R statt Gneznensi.

c) nach-

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72. König Pfemysl Ottokar I. von Böhmen, Herzog von Olmütz, verfügt, daß dem Bischof von Olmütz von allen königlichen und Adelsgütern des Landes Golassizch sechs Denare Zehent von jedem Pflug Landes entrichtet werden sollen. 1201 Juli —, —. Or. Kremsier Erzbischöfliches Archiv (A). Friedrich, Acta regum Bohemiae Tafel 14. — Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 4; Erben, Regesta Bohemiae 1, Nr. 459; Friedrich, CD Regni Bohemiae 2, Nr. 22; Mal. 1, Nr. 85. — SR 73 a. Die Indiktion -wurde irrtümlich mit 5 statt mit 4 angegeben. Der auf die Schenkung des Dorfes Drissitz in Mähren bezügliche Zusatz (Insuper — Amen) wurde von gleicher Hand mit anderer Tinte und Feder nachträglich eingefügt. I N NOMINE SANCTE ET individu? trinitatis, patris et filii et spiritus sancti. Notum sit universis sancte religionis christian? professoribus et in caritatis unione fideliter perseverantibus tarn presentibus quam posteris, quod ego Premisl miseratione divina opitulante rex Boemorum tercius et dux Olomucensium reminiscens conditionis human? atque fragilitati me? consulens pro remedio peccatorum meorum cupiens particeps fieri ?tern? retribucionis ab omnium bonorum retributore cum coniuge mea regina Constancia et filio meo Wratizlao acclamantibus et laudantibus omnibus meis primatibus tarn Boemis quam Morauis constitui decimam episcopo dari in provincia Golassizch undique per omnes villas meas et militum meorum, videlicet VI denarios de aratro a) , secundum ius §cclesiastic§ institucionis et antiquorum tradicionem patrum. Veruntamen quia facta mortalium tempore labente iacturam oblivionis plerumque senciunt, nisi monimentis litterarum alligentur et eorum amminiculo ab oblivionis interitu defendantur, sapientum virorum providencia salubriter provisum est, ut memoriam rerum gestarum posteris scripto transmittamus. Ne igitur super hac constitucione mea, quam etiam divin? leges abprobant b) , aliqua suboriatur negligencia vel controversie admittatur occasio fraudulenta, summam rei geste posterorum memori? scripto transmittere dignum duxi atque sigilli mei inpressione confirmavi. Nomina eciam testium, qui eidem actioni affuerunt, tam spiritualium quam secularium, presenti pagine inserere precepi 0 ', quatinus testimonio multorum veritas innixa calumpniatorum compescat fallaciam. Si quis autem irretitus vicio superbie hoc immutare attemptaverit, tamquam sacrilegus perpetuo anathemate damnatus perpetuis cruciatibus inferni deputetur. Isti sunt, qui affuerunt: (sämtliche Zeugen nicht schlesisch). Insuper d) eciam contulimus ?cclesi? beati Wencezlai martyris villam Drissich hereditario iure possidendam in finem seculi sub testimonio prescriptorum testium; quod si quis immutare laboraverit, perpetuo anathemate remaneat condempnatus. Amen. Anno dominic? incarnacionis M0CC°I°, indictione V a , epacta XIIII a , concurrente VII , mense iulio. 0

Siegel Pfemysl Ottokars I. (Fragment) an Pergamentstreifen = CD Regni Bohemiae 2, Nr. 57.

73. König Pfemysl Ottokar I. von Böhmen bestätigt dem Kloster Hradisch bei Olmütz unter anderem fünf Schenken, darunter eine in Trojypau. (1201 Juli —), —. Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 2; Erben, Regesta Bohemiae 1, Nr. 460; Friedrich, CD Regni Bohemiae 2, Nr. 21; Mal. 1, Nr. 84 (Auszug). — Kopetzky, AÖO 45, Nr. 12; SR 72a. . . . Sub eiusdem vero sigili munimine . . . confirmavi. . . V et sororibus de Trebuyc1» salutem et apostolicam benedictionem. Solet annuere sedes apostolica piis votis et honestis petentium precibus favorem benivolum impertiri. Eapropter dilecte in domino filie nobilis viri H(enrici) ducis Zlesie precibus annuentes et quieti vestre volentes in posterum providere monasterium vestrum, quod idem dux in proprio fundo proprio sumptu fundavit, cum omnibus, que fundator ipse pia vobis liberalitate concessit et certis limitibus terminavit, et aliis, que impresentiarum rationabiliter possidet aut in futurum iustis modis deo propitio poterit adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem decimas de Stinay et de Stobno, quas venera77. h) aus Lubeaensibus durch Tilgungspunkte verb. Β i) i von erster Hand über der Zeile nachgetragen B. 78. a) abbisse ohne Kürzungsstrich A b) Α statt Trebnyc.

4*

52 bilis frater noster . . Wrotizlauiensis episcopus de Wratizlauiensium canonicorum assensu ecclesie vestre contulit intuitu pietatis, sicut ea iuste ao pacifice possidetis, vobis et per vos eidem ecclesie auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Laterani X kal. decembris, pontificatus nostri anno quinto. BleibuUe an

Seidenfäden.

79. Papst Innozenz I I I . teilt dem Bischof (Cyprian) von Breslau mit, daß er einen vor Ablauf der vom kanonischen Recht festgesetzten Frist vom Diakon zum Priester geweihten Regularkanoniker unter gewissen Voraussetzungen von der ihm aufzuerlegenden Buße dispensieren dürfe. 1202 November 22, Lateran. Beg. Vat. 5 fol. 33 Nr. 113 (R). Briquigny-Du Theil II, 181 = Migne 214, 1111 Nr. 113; PtaMik, Monumenta Poloniae Vaticana 3, Nr. 1; Mal. 1, Nr. 94. — Potthast 1771; SR 82.

Wratislauiensi episcopo. Per tuas nobis litteras intimasti, quod V. canonicus regularis canonici iuris ignarus in anniversarioa) dedicationis cuiusdam ecclesie in diaconum et post pascali sabato in presbiterum est promotus. Ideoque fraternitati tue significatione presentium intimamus, quatenus super hoc ei penitentiam competentem iniungas, et si vir religiosus existit et necessarius ecclesie, in qua manet, cum sit canonicus regularis, cum ipso poteris in executione supradictorum ordinum dispensare. Dat. Laterani X kal. decembr.

80. Papst Innozenz I I I . bestätigt auf Bitten Herzog Heinrichs I. den von diesem mit seinem Oheim Mesko (von Ratibor) abgeschlossenen Vertrag, wonach Heinrich dem Mesko eine Summe von 1000 Mark Silber entrichtet und der beiderseitige Besitzstand anerkannt wird. 1202 November 25, Lateran. Reg. Vat. 5 fol. 32'—33 (R). Brequigny-du Theil II, 180; Migne 214, 1110 Nr. 111; Mal. 1, Nr. 96. — Potthast 1773; SR 83. Damals verzichtete offenbar Heinrich zugunsten Meskos auf das Oppelner Land, das Erbe seines Bruders Jaroslaw. Die Aufhebung des Erbrechtes zwischen den beiden Herzogslinien wurzelt zwar in dieser Entwicklung, wurde aber, soviel wir wissen, in dem Vertrag von 1202 nicht ausdrücklich festgelegt. Vgl. Grünhagen Z. 11, 407 f . und 12, 220 f.; Geschichte Schlesiens l3,118, sowie die folgende Urkunde, aus der hervorgeht, daß das verlorene Vertragsinstrument nicht bloß von den beiden Herzogen, sondern auch von Erzbischof Heinrich von Gnesen und den Bischöfen Fulco von Krakau und Cyprian von Breslau besiegelt war.

Nobili viro Henrico duci Zlesie. Inclite recordationis patris tui memoria et tue devotionis merita promerentur, ut petitionibus tuis, presertim que ad pacem pertinent et continent honestatem, favorem apostolicum libentius impendamus. Sane in audientia nostra fuit ex tua parte propositum, quod inter te ac nobilem virum Mesconem patruum tuum talis compositio intervenit, quod acceptis mille marcis argenti, quas ipsi solvisti, contentus esset castris et terra, que compositionis tempore detinebat, nec ullo tempore ad aliquam partem terre vel castra, que titulo successionis paterne tenebas, aspiraret ullatenus aut te vel filium tuum in posterum mole79. a) adniversario E.

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staret. Tu quoque, quod nec eum nec filium eius super castris omnibus, que tenebat ullo tempore, molestares, firmiter promisisti. Fuit autem forma compositionis huiusmodi utriusque vestrum iuramento firmata. Nos igitur compositionem ipsam, sicut provide facta est et ab utraque parte sponte recepta et in scripto autentico continetur, auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti pa(trocinio) com(munimus). Nulli ergo omnino hominum (liceat) hanc paginam nostre confirmationis (infringere vel ei ausu temerario contraire). Dat. Laterani VII kal. decembris.

81. Papst Innozenz III. befiehlt dem Erzbischof (Heinrich) von Gnesen sowie den Bischöfen (Fulco) von Krakau und (Cyprian) von Breslau, die Einhaltung des zwischen den Herzogen Heinrich von Schlesien und Mesko (von Ratibor) abgeschlossenen Vertrages (vgl. Nr. 80) nötigenfalls durch kirchliche Zensuren zu erzwingen. 1202 November 25, Lateran. Reg. Vat. 5 fol. 33 (R). Brequigny-du Theil II, 180 = Migne 214, 1110 Nr. 112; Mal. 1, Nr. 95. — Potthast 1774; SR 84.

. . Gne9nensi archiepiscopo e t . . Cracouiensi e t . . Wrati§lauensi episcopis. Que ad pacem principum et quietem sub eis degentium populorum provide statuuntur, tanto debemus libentius approbare, quanto amplius ex officii nostri debito cognoscimus nos teneri, ut evangelizemus Christi fidelibus verbum pacis. Hoc igitur diligentius attendentes compositionem, que inter nobilem virum Henricum Zlesie et Mesconem patruum eius duces vobis mediantibus intervenit, sub sigillis vestris et ducum ipsorum sedi apostolice presentatam libenter inspeximus et auctoritate curavimus apostolica confirmare. Volentes igitur quieti ducum ipsorum plenius providere fraternitati vestre per apostolica scripta mandamus et districte precipimus, quatenus, si qua partium contra compositionem eandem ullo umquam tempore venire presumpserit, nisi ad commonitionem vestram a sua duxerit presumptione cessandum, excommunicationis earn vinculo sublato appellationis obstaculo innodetis et singulis diebus dominicis et festivis pulsatis campanis et candelis accensis excommunicatam publice nuntiantes mandetis ab omnibus arctius evitari et sententiam ipsam sub sollempnitate predicta publicari per totam provinciam faciatis. Ne autem huius compositionis observantia vobis morientibus moriatur, cum aliquis vestrum vocante domino viam fuerit universe carnis ingressus, in huius executione mandati mandamus et volumus eius succedere successorem. Dat. Laterani VII kal. decembris.

82. Bischof Cyprian von Breslau bestätigt dem Kloster Leubus auf Bitten des Abtes Konrad die von seinen Vorgängern verliehenen Zehnten der Jakobs-, Johannes- und Marienkirche (in Leubus) sowie der Peterskirche in Breslau und fügt weitere Schenkungen hinzu. 1202 , Breslau, Domkirche St. Johannes. Or. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 10 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 29; H. Allamoda, Beiträge zur Geschichte der äußeren Merkmale der ältesten Breslauer Bischofsurkunden bis zum Jahre 1319, Diss. Breslau 1934, Abb. 1 (Ausschnitt). — Büsching Nr. 10; Mal. 1, Nr. 90 (zu 1202 nach März 1). — SR 77. Urkunde und Siegel sind einwandfrei; näherer Nachweis bei Appelt, Z. 71, S. 21 f f . Die Urkunde wurde von Seidel, Beginn der deutschen Besiedlung S. 31 f. ohne jede Begründung als gefälscht erklärt, während Grünhagen nur das Siegel für unecht hielt. Seinen Standpunkt scheint noch H. Krahmer, Z. 69, S. 2 geteilt zu haben. Auch M. Gumowski, Hist. Slqska 3, S. 307 und Maleczynski 1, Nr. 90 geben den älteren Stand der Forschung wieder. In Wahrheit handelt es sich um das echte Siegel Cyprians, das auch an fünf weiteren einwandfreien Urkunden (Mon. Pol. Pal. Tafel 22, 23, 24, 30, 31) nachweisbar ist. — Ob die durchaus zeilgerechte

54 Schrift einem Schreiber des Ausstellers oder des Empfängers zugesprochen werden darf, wissen wir nicht; vgl. die einschränkenden Bemerkungen Krupickas über den Begriff des Zisterzienserduktus, Z. 70, S. 83 (84) Anm. 67. I N N O M I N E SANCTE E T I N D I V I D U E T R I N I T A T I S . Cyprianus dei gratia Wratizlaviensis episcopus. Quoniam ex officio pontificali subditarum nobis ecclesiarum curam gerimus, earum utilitati quoad valemus insudare parati sumus. Veniens igitur ad nos dilectus filius noster abbas Lubensis Conradus cum fratribus sibi commissis humili precum instantia postulavit, quatinus decimam, quam predecessores nostri eidem contulerunt ecclesie, nos privilegii nostri subscriptione et sigilli inpressione communiremus. Nos vero iustis peticionibus eorum annuentes ratam donationem antecessorum nostrorum habentes auctoritate nostra roboramus. Hee sunt igitur decime ad sanctum Iacobum pertinentes: Vglinau, Zlaucowe a) , Lubensi, Stutscou. A d sanctum Iohannem Vconar, Motsidliza, Vpanica, Lassouiz, Nakesru, Vbalca. A d sanctam Mariam Vyelaues, Moiansitz, Wolouo, item Wolouo, Grodanou, Zagorits, Ruske, Dunino, Ianouichi, Craiouo, Slup, Barhleuichi b) , Paruum Maluts, Polchouiz, Chelmetz, Vmasna, Vquatka, Godcouo, Rusinouiz, Gneuomir Viasd, Bogdanouo, Wilcsin, villa Bartolomei. A d sanctum Petrum de Urozlau Posarisce, Sarawin, Olpinou. Nos quoque pro remedio anime nostre consentiente capitulo super addimus hec: Vgodke Bruchatego, Zseske camararium0), in Moyansitz quatuor uncos, in Grodenou tres a) uncos, in Conar dimidium uncum. Sane omne ius decimarum de villis ad prefatum monasterium pertinentibus, que nunc et in omni successu temporum inesse poterunt, scripti nostri auctoritate firmamus et eas sanas et inconcussas fratribus inibi servientibus assignamus. Et ut hec rata permaneant, sigilli nostri inpressione sub vinculo anathematis firmissime confirmamus adhibitis idoneis testibus, quorum nomina sunt hec: dux Henricus, abbas de sancta Maria Alardus, abbas de sancto Uincentio Gerardus, Martinus cancellarius, Benec decanus, Iohannes cantor, Egidius, Mathias, Felix, Odo, Moyses cellerarius Lubensis, Budiuoy, Petrus, Iarach, Ian, Voyzlaus, Pribizlaus, Stephanus, Preczlaus, Ianus, Vitozlaus, Godardus, Paulus, Stephanus, Henricus, Iascocel, Varmundus, Lambertus, Laurentius capellanus ducis, Vitalis. Facta sunt hec in Vrozlauia in monasterio sancti Iohannis, anno ab incarnatione domini millesimo ducentesimo secundo, indictione quinta, epacta X X V a , concurrente I a . Siegel Bischof Cyprians von Breslau, rotes Wachs, an bunten Seidenfäden, stehender Bischof, Umschrift: SIGILL · CIPRIANI · W R A T I Z L · E P I (Schultz, Tafel 4 Nr. 24).

83. Herzog Heinrich, I. beurkundet die Ausstattung des von ihm zu Ehren des heiligen Bartholomäus gestifteten Nonnenklosters Trebnitz. Bischof Cyprian von Breslau und Erzbischof Heinrich, von Gnesen bekräftigen die Stiftung durch feierliche Bannandrohung. (1202) Juni 28, Tschepine (Breslauer Nikolaivorstadt), vor der Nikolaikirche — 1203 (nach Januar 22), —. Or. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 3 (A). — Undatiertes Transswmt Herzog Boleslaus des Kahlen (aus A), ebenda Nr. 3 b (B). Mon. Pol. Pal. Tafel 24; Schriftprobe Appell, Z. 71 nach S. 12 Tafel I a. — Sommersberg 1, S. 819 Nr. 39 = Bach, Trebnitz S. 195; Haeusler Nr. 9; Arnold, Wied polska Nr. 1; Mal. 1, Nr. 103. — SR 92; Grünhagen-Markgraf Nr. 1; CDS Iljl, Nr. 40; Appelt, Urkundenfälschungen 123, Nr. 3. Da die Rechte des Klosters bereits 1202 November 22 von Papst Innozenz III. (Nr. 78) und zu Ostern 1203 von Bischof Cyprian von Breslau (Nr. 84) bestätigt wurden, muß der Gründungsakt, auf den sich auch die Zeugenreihe bezieht, am 28. Juni 1202 vollzogen worden sein, während 82. a) w aus anderem Buchst, verb. A Rasur verb. Α.

b) a aus anderem Buchst, verb. A

ο) A

d ) durch

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die Beurkundung im Jahre 1203, und zwar frühestens am Tage der feierlichen Bestätigung der Stiftung durch Erzbischof Heinrich von Qnesen (Jan. 22), erfolgt ist. Vgl. handschriftliche Eintragung von H. v. Loesch im Handexemplar der Regesten (Photokopie der Abschrift Prof. Panzrams) und Maleczynski, Vorbemerkung. — Empfängerausfertigung, von gleicher Hand wie die beiden Exemplare der erweiterten Fassung von 1208 (unten Nr. 115), in der älteren deutschen landesgeschichtlichen Literatur zu Unrecht als Fälschung angesehen. Nachweis der Echtheit bei Appelt, Z. 71 S. 1 f f . Damit erledigen sich auch die Bedenken, die Schilling S. 166 f . gegen die Urkunden vorgebracht hat. Die Namensformen einiger Zeugen (Indrich, Indrih, Nicolay Bedrichouich) tragen tschechischen Charakter; eine sprachliche Besonderheit ist auch die sonst nicht übliche Schreibung Wgrinouo statt Wangrinouo. — Zu den Ortsnamen vgl. K. Engelbert, Ehemalige Siedlungen im Trebnitzer Stiftskreise, Schlesische Geschichtsblätter 1918, Nr. 3, S. 61 f f . Memorie novercatur oblivio et longinquitate temporis gestorum series obscuratur, nisi vivacibus litterarum indiciis ad posteros propagetur. Quod igitur in remissionem peccatorum humili devotionis affectu patravi, huic pagelle a d a ) noticiam tarn presentium quam futurorum transferendum commisi. Ego Henricus dux Zlesie filius ducis Bolezlai pro salute animarum patris mei et mee ceterorumque carorum meorum in Trebnich ad honorem dei et beati Bartholomei apostoli monasterium fundavi et eidem monasterio ad usum famularum dei inibi deo iugiter obsequentium ipsum predium meum Trebnicense cum omnibus pertinentiis suis plenarie donavi. Ecclesia etiam in eodem predio in honore sancti Petri constructa, cuius patronatus mei iuris est, auctoritate patris nostri episcopi Cipriani et coniventia universitatis collegii Vratizlaviensium canonicorum cum omnibus, que sui iuris sunt, et universo decimarum proventu ad prefatam ecclesiam pertinentium memorato beati Bartholomei monasterio unanimiter est collata. Et omnibus liquido constet, quod inter terminos subscriptos quedam ville predio Trebnicensi commutationis, quedam emptionis, quedam donationis titulo accesserunt. Wgrinouo hac ratione limitibus predii Trebnicensis ambitum est, quia homines, quorum ilia villa quondam fuit, narochnichi et domino terre servitutis obnoxii fuerunt. Quia tarnen dominus Leonardus ipsam dixit esse suam, benignitate magis quam stricto iure cum ipso hoc modo egi: Villam, que dicitur Lazcouichi, et villam de Kamene, quas numquam tempore patris mei potuit obtinere, nomine commutationis ei contuli et Leonardus cum gratiarum actione Wgrinouo sancto Bartholomeo concessit nichil sibi iuris in eo vendicans. Martinouo pater meus a Stephano Martini filio per villam iuxta Lozin sitam nomine Bliznino commutavit. Ville, que dicitur Clissouo, a Martino Borisich X I I marcis argenti partem comparavi, aliam partem filii Theodori et filii Stephani et ceteri ipsorum contributes probato suam esse coram me et baronibus meis beato Bartholomeo contulerunt. Terciam eiusdem ville partem a monachis de Lübens conferens eis commutationis nomine Stuchcouo sitam super Kozi commutavi. Particulam dicte ville, quam sibi Bogdanus presbiter pertinere dicebat, licet in figura iudicii eam adipisci non valuisset, tarnen omnem requisitionis spem ei et posteris eius precidens ipsum IIII o r marcis placavi. Reliquam partem de eodem Clissouo, quam Predzlaus ab heredibus emerat, dans ei sortem de narochnik de Lubus titulo commutationis adeptus predio Trebnicensi adiunxi. Rozerouo congregation! b) ecclesie sancte Marie in Vratizlav conferens in Thinchia, que sub patre meo penitus perdiderat nec ullatenus adipisci poterat, non sine multa prefati collegii prece sub commutationis contractu obtinui et limitibus Trebnicensibus inclusi. In Mazlech autem partem, quam habuit, in mea recepi et ob hoc tarn predictam Thinchiam quam alias villas eiusdem collegii, que ex magna parte perdite fuerant, melioravi et signis roboravi. Aput filium Brictii circuitum ville eius per villam nomine Legehe commutavi. Aliam partem eius, quam emerat Nicolaus Gregorii filius, per commutationem dans ei Gorechoue et quandam sortem cum eius consensu obtinui. Decano etiam Benico pro parte ville Zulizlauich, quam eidem ambitui inclusi, dedi commutationis nomine villam aput Sorav et villam beati Vincentii dictam Opatouo, loco cuius et loco Zuentech, quam michi retinui, sancto Vincentio tribui villam iuxta Zobotisch, 83. a) infolge Faltung verblaßt

b) c aus g verb. A

56 que dicitur Knenichi, que diu perdita non poterat de iure requiri, et unam sortem mei camerarii et partem ville falconariorum in Vratizlav, quam Ioseph Iudeus habuit. Superaddidi etiam beato Vincentio mensam carnificii in Costomlot michi spectantem. Ne itaque quispiam studio malignitatis integritati predii Trebnicensis derogare temere moliatur, totum prefatum predium in circuitu aggerum erectione et arborum signatione limitare curavi. Ad habundantioris autem cautele providentiam ne quis ullis temporibus terminos corrumpere et limitibus subdole iniquitatis irrogare machinetur inposturam, in ambitu Trebnicensi lapides apicibus mei nominis insculptos ad controversiam, si qua de terminis emerserit, reprimendam caute terre infodi precepi. Primus situs est, ubi rivulus oritur inter quercus et villam, que dicitur Zulizlauichi, et ad eandem villam directe currens alii rivo, qui eidem ville proximus est, illabitur. Secundus, ubi oritur rivulus, qui eandem villam proxime a dextris habet. Tercius, ubi villa Michaelis et villa episcopalis et Rassouo se contingunt. Quartus, ubi ville episcopi, abbatis Rassouo concurrunt. Quintus ad ortum fluvii, qui Uesna vocatur. Sextus ad ortum rivuli iuxta Brochotino. Septimus, ubi ville Potrcouichi, Minichi, Wgrinouo ad eundem copulantur terminum. Octavus, ubi oritur fluvius nomine Desnicha. Nonus, ubi Biscupichi, Couale, Malchouo conveniunt. Decimus inter Rozerouichi et Repotouichi ad rivulum. Undecimus inter Bizcupichi et Rozerouo ad fluvium nomine Chachcia. Duodecimus ad ortum rivi dicti nomine Macolina. Terciusdecimus inter Domanouichi et villam, que fuit Brictii, ad fluvium nomine Sennicha. Quartusdecimus in Gorni ad fluvium nomine Lubsa inter Domanouichi et Stitkouichi. Quintusdecimus ad ortum fluvii, qui vocatur Yuniche inter Golendinouo et Stitkouichi. Sextusdecimus inter pratum, quod Lubanouo nomen habet, et Golendinouo. Decimusseptimus inter Golendinouo et Sulizlauichi et Zudacouo. Decima autem de tota terra, que intra limites prescriptos continetur, ecclesie beati Bartholomei ex integro in frugibus debetur, de quibusdam villis in ambitu constitutis ratione prioris iuris, quo beato Petro solvebatur, de quibusdam donatione episcopi, sicut de Malussino, Rassouo et de parte Brochotino, quia de Malussino Cipri(anus) episcopus dedit sancto Bartholomeo decimam Benico decano, qui earn tenuit, annuente. De Rassouo vero et de parte Brochotino idem dedit ibidem decimam magistro Odone, cuius prebende spectabat, consentiente et ei loco ipsius decime dedit Kouale et villam Zuantossi, quod pertinuit Bernardi prebende. Bernardus autem recepit pro his c) ab episcopo Zcoriniche circa Legnich. Posterorum etiam noticie non sublitescat, quod forum, quod quondam in Trebnich fuit, avus meus ob remedium anime sue ad utilitatem canonicorum Vratizlaviensium in Cirquich transtulit, quod longis temporum spaciis ab avo meo et patre meo ratum permansit, quod et ego approbo. Verum quia res exigit, ut monasterium beati Bartholomei propter familiares necessitates forum aliquantisper habeat in vicino, favore episcopi C(ipriani) et omnium canonicorum consensu forum in Trebnich sine ulla diminutione census Cirquicensis fori statui. Quia vero plebs per plura fora divisa minor est ad singula, presumo, quod forum Trebnicense foro canonicorum propter nimiam vicinitatem occasionem detrimenti valeat irrogare. Quod ne fiat, ut canonicis redituum suorum salva semper maneat integritas, VII marcis argenti in teloneo provenientibus annuatim diminutionis suspicionem resarcivi, quod tam meo quam episcopi C(ipriani) et communi canonicorum assensu firmatum et approbatum est. Ceterum monetarius de tabernis, que sunt vel erunt in Trebnicensi circuito, nullum maius emolumentum speret quam numero marcarum in summam redacto de singulis marcis singulos scotos accipiat. Similiter de carnificibus. Inter abiectionem vero veteris et nove assumptionem monete monetarius ibi habeat ius sal vendendi sicut et in aliis locis nullis opificibus res suas vendentibus inferens gravamen. Omnes autem homines circuitus predicti preter cultores vinee pro omnibus operibus meis tenentur operari in Trebnich sex septimanis, scilicet post octavas pasche duabus, post octavas pentecosten duabus, ante festum sancti Martini duabus. In estate quilibet metere debet V capecia, secare tres plaustratas feni in pratis monasterii. In itinere ducis duos currus et duos custodes dare tenentur. Item non iudicentur nisi a proprio 83. c) nachträglich von gleicher Hand eingefügt, jedoch stark verblaßt: et pro medietate [Minjech

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iudice, quod si grandis emerserit causa, in presentia principis vel castellani Vratizlaviensis. Heo de ambitu Trebnicensi. Hoc quoque robur perpetue firmitatis obtinere volo, quod predicto monasterio emolumentum taberne de Biruechnik in Vratizlav dono. De singulis aliis Vratizlaviensibus tabernis ad me spectantibus XX denarios ad ebdomadam dierum, similiter de Vrazensibus cum vigore stabilitatis assigno. Preterea aliud predium, quod Cotouichi dicitur, memorato contuli monasterio cum hominibus, quod etiam totum in circuitu certis limitibus communivi. Ibidem lacum et clausuram pro captura piscium ad usum dei famularum dedi. Debent autem eis a me dati piscatores dare qualibet quarta feria veru piscibus honeratum, quod mech vulgo sonat. Similiter VI. feria, sabbato vero dimidium. Et ut eiusdem ville homines capiendis piscibus et aliis monasterii utilitatibus expeditius possint insistere, ipsos ab omni exactione publica et ab omni operum meorum angaria immunes esse decrevi, hoc dumtaxat excepto, quod si me iuxta transire contigerit, duo plaustra dent et duos custodes. Conductum etiam nisi quem homines nobilium non ducant tarn isti quam Trebnicenses et ad Trebnich spectantes. Istius quoque circuitus decimam memoratus episcopus sancto Bartholomeo tribuit consentiente a) Lamberto canonico, cuius prebende pertinuit, data sibi commutatione tocius ville Minich, cuius pars media prebende Bernardi, media beato Petro in Trebnich spectabat. Bernardus autem tarn pro sua parte de Minich quam pro supradicta Kouale et uilla Zuantossi, Zcoriniche in Legnich ab episcopo C(ipriano) in concanbio recepit. Dedi insuper beato Bartholomeo villain Ozorouichi et ipse illam circuivi et cum inde decima pertineret parrochie in Legnich beate Marie et C(iprianus) episcopus, ut eam in Trebnich daret, vellet totidem aratris, quot ibi erant, commutare, Clemens plebanus illius ecclesie me precibus evicit, ut cum Radak milite de villa sua Chinino dans sibi aliam pro ea facerem concambium et prefatum Chinino, ubi propter recessum hominum eiusdem dementis decima penitus deperierat, hominibus replerem, laudans hoc facto cedere decime de Ozorouich et commutationi eius, quam episcopus ei offerebat, renuntians. Quod ut facere promisissem, prout et feci, idem Clemens gratum habens prefate decime et commutationi eius episcopo laudante renuntiavit. Episcopus autem C(iprianus) approbans, quod suo consensu ego et prefatus Clemens egimus, decimam de Ozorouich perpetualiter attitulavit ecclesie Trebnicensi. Preterea peticione filiorum Petri scilicet Bogumili et Mlodey nepotum Yaxonii reddidi eis villam sitam in montibus nomine Pirzniche et ipsi ob hoc cum suis consanguineis dederunt pro anima predicti avi sui sancto Bartholomeo villam in campo Zlesie Yaxonouo dictam hoc pacto, ut relicta Yaxonii avi eorum usum eius, quoad vixerit, habeat, sed ea moriente ad sanctum Bartholomeum ex integro devolvatur. Huius rei testes sunt Ciprianus episcopus Vratizlaviensis, Gerardus abbas sancti Vincentii, Conradus abbas de Lübens, Benicus decanus, Martinus cancellarius et magister, Egidius archidiaconus, Felix, Mathias, Balduinus, Paulus, Pribizlaus, Martinus, Fredricus, Bernardus, Egidius de Vraz, Franco, Laurentius Albus Vratizlavienses canonici. Barones Zicezlaus tunc de Bitom, Andrey tunc de Glagov, Zobezlaus tunc de Bardo, Nanker tunc de Bolezlauech, Stephanus tunc de Legnich, Chastobor tunc de Zadouel, Viszlaus tunc de Crösten, hi sunt castellani. Potr subcamerarius, Zobezlaus, Vnemir frater eius, Stepan Nad[siuoy] e) filius, Budiuoy, Venemir frater eius, Iarozlaus dapifer, Predzlaus pincerna, Otezlaus, Ozemo, Pribizlaus tunc agazo, Indrich tunc lictor, Voyteh tunc tribunus de N(em)chi f) , Nicolay Bedrichouich, Ianus Ianichouich, Dobrogost Gaulou(ich), MoyekMoycou(ich), Indrih Ketlich, qui tunc supervenerat, Indrih Borizla(ui)ch, Dobrogost Venmirou(ich), Predzlaus, Ian fratres eius. Actum est hoc in Stapin ante ecclesiam beati Nicolai in vigilia apostolorum Petri et P(auli), Bambergensi electo domino Ekberto et patruo suo preposito Poppone tunc mecum gratia visitationis existentibus. Item Stoysa Stoycou(ich) una cum uxore dedit se et omnia sua cum parte ville, que eum contingit, beato Bartholomeo hac conditione, quod si vel ipse premoriatur vel ipsa, superstes eorum statim cum tota substantia ad predictum locum transeat. 83. d) consentientiente A

e) stark verblaßt

f) Nchi A.

58 Sciant autem presentes et futuri, quod omnia sepedicto claustro collata et deo prestante in futurum conferenda dominus C(iprianus) episcopus Vratizlaviensis cum universo suorum collegio canonicorum in octava epifanie sanctimonialibus in prelibatum locum introductis cereis in terram proiectis et extinctis sub pena districti anathematis confirmavit. Venerabilis etiam pater dominus Henricus Gnezdnensis archiepiscopus proxime post hoc in festo beati Vincentii diaconi casu Vratizlaviam superveniens memoratam confirmationem episcopi C(ipriani) et anathema accensis cereis et extinctis nichilominus iteravit. Si quis vero ductus temeraria presumptione supramemorata irritare aut quoquo modo violare presumpserit, dampnabilis excommunicationis sententiam in se merito excipiens indignationem et iram dei omnipotentis et beatorum Bartholomei et Adalbert! indubitanter incurret. In nomine domini hec gesta et instituta sunt anno ab incarnatione domini M°CC III, ducatus mei II. Zwei Siegel in rotem Wachs an roten Seidenfäden: 1. Heinrich I. Typar A, sehr stark beschädigt, siehe Nr. 87 (Appelt, Z. 71, S. 25 Nr. 1); 2. Bischof Cyprian, siehe Nr. 82. Zwei weitere Siegel, sicherlich jene des Erzbischofs Heinrich von Gnesen und des Breslauer Domkapitels, verloren.

84. Bischof Cyprian von Breslau verbrieft dem Kloster richs I. und die Zehnten von Steinau und Stuben. Or. Breslau St. Α., Rep. 125 Nr. 2

Trebnitz

die Schenkungen Herzog Hein1203 April 6, Breslau.

(A).

Mon. Pol. Pal. Tafel 30. — Haeusler Nr. 8; Mal. 1, Nr. 102. — SB 91; Appelt, fälschungen 123, Nr. 2.

Urkunden-

Die Bedenken der älteren Literatur (Grünhagen, Α. Schultz, Schulte) gegen die Echtheit der Urkunde und der Siegel lassen sich nicht aufrechterhalten; vgl. Appelt, Z. 71, S. 9 f f . , 21 f f . , 29 f f . Die durchaus zeitgemäße Buchschrift dürfte eher einem bischöflichen als einem Empfängerschreiber zuzuweisen sein, da sie sich von den herzoglichen Gründungsprivilegien päläographisch sehr stark unterscheidet. Das Datum bezieht sich auf die Beurkundung, die eine Reihe bereits früher mündlich vollzogener Rechtshandlungen und Bestätigungen zusammenfaßt. Damit lösen sich die vermeintlichen chronologischen Widersprüche, die Schilling (S. 169) veranlaßten, das Stück für eine „recht ungeschickte Fälschung" aus den Jähren 1214—1217 zu halten; er hat übrigens das Fest des Diakons Vinzenz fälschlich mit Nov. 3 aufgelöst. Der Satz über die Bestätigung der Schenkungen und Rechte des Klosters durch den Bann Erzbischof Heinrichs von Gnesen ist weitgehend aus Nr. 83 übernommen; die textliche Abhängigkeit wurde durch Petitdruck gekennzeichnet. — Auch daß die Nonnen vor der Aufnahme ihres Klosters in den Zisterzienserorden als de grisio ordine bezeichnet werden, ist kein Verdachtsmoment gegen die Echtheit der Urkunde; vgl. Appelt, Z. 71, S. 45 f f .

In nomine domini nostri Jesu Christi. Ego Ciprianus Vratizlauensis episcopus prospicere curavi, ne factum legitimum temporis vetustate prorsus adnulletur. Presentibus igitur et posteris notum facio, quod Henricus dux Zlesi§ in hereditate propria, que dicitur Trebnic, claustrum sanctimonialium de grisio ordine construxit, eidem quoque cenobioa) dictam hereditatem cum ambitu suo, quem ipse in propria persona cum plurimis testibus designavit, cum omnibus suis attinenciis atribuitb). Ambitum quoque piscatorum, qui dicitur Cotouic, cum lacu et clausura eidem claustro contulit. Omnes etiam decimationes in predictis ambitibus0' constitutas memoratod) claustro obtinuit partim per commutacionem, partim antiquo iure Capelle sancti Petri in Trebnic, que et ipsa eidem cenobio collata est. Nos quoque ex consensu domini pape Innocencii et consilio capituli Vratizl(auensis) decimationem de Stinav et Stobno dicto cenobio contulimus. Ad e) peticionem quoque eiusdem principis omnia supradicto claustro collata extinctis cereis sub anathemate confirma84. a) no von erster Hand über ce geschrieben b) A c) ambiibus A durch er-Haken wiedergegeben e) d von erster Hand über der Zeile

d) nemorato A; or

59 vimus. Archiepiscopus etiam Gneznensis H(enricus) in Vratizlauiam in festo s a n c t i Vincencii diaconi casu superveniens memoratam" confirmationem et anathema accensis cereis in t e r r a m proiectis iteravit. D a t a

Vratizl(auie) in pasca, anno domini MCCIII 0 , pontificatus nostri secundo. Drei Siegel an Seidenfäden: 1. Breslauer Domkapitel, Typar Α, spitzoval, Haupt des heiligen Johannes des Täufers: S. CAPITVLI ECL SCI-IOHIS BAP; (SchuUz Tafel 5 Nr. 31; Piekosiiiski, Piecz$cie polskie Nr. 93; Nachweis der Echtheit Appelt, Z. 71, S. 23 f.); 2. Erzbisehof Heinrich von Gnesen, Typar A, stehend mit Mitra, die Rechte zum Segen erhoben, in der Unke den Stab haltend; + S ARCHIEPISCOPI GNEZDNENSIS HENRICH (Piekosiiiski a. a. 0. Nr. 27); 3. Bischof Cyprian von Breslau, siehe Nr. 82.

85. Bischof Cyprian von Breslau bezeugt dem Abt Gerard des Vinzenzstiftes, daß er die Kirche auf dem Stiftsgut Opatowo geweiht und ihr die Zehnten von Reinersdorf verliehen habe. 1203 (nach April 6), —. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 92 (Matricula, 1487—92), fol. 275 (olim 223) (C); ebenda Rep. 135 D 90 a (Mairica, um 1500) II, fol. 353' (olim 305) (D). CD Maioris Poloniae 3, Nr. 2022; Mal. 1, Nr. 101. — SR 88. Hier aus D nach Lichtbild der Historischen Kommission für Schlesien. — Die zeitliche Einordnung ergibt sich aus der Zählung der Bischofsjahre in Nr. 84, die Gleichsetzung von Tristenicia mit Opatowo aus SR 543 b. — Die Abschrift in D ist folgendermaßen eingeleitet: Item in villa Comorsno pronunc Reynischdorff nuncupata habemus fertones episcopales sive decimalea in centum mansis agrorum, de quolibet manso omni anno unum fertonem. Et sumus semper in pacifica et quieta possessione a tempore donationis circiter CCC annos, quam decimam predictam reverendus in Christo pater et dominus Cyprianus episcopus Wratislaviensis Gerardo abbati et conventui monasterii S. Vincencii donavit videlicet anno domini MCCIII0, ut patet ex littera integra et sana cum sigillo dicti reverendi patris munita, cuius tenor sequitur. Cyprianus dei miseracione Wratislauiensis episcopus Gerardo abbati et fratribus eius sub regula sancti Augustini secundum ordinem Premonstratensem in ecclesia beati Vincencii deo famulantibus presentis vite prosperitatem et future beatitudinem. Quia locis religiosis propensiorem nos convenit impendere favorem, ecclesiam in predio vestro, quod vocatur Tristenicia, in honore sancte dei genitricis virginis Marie et sancti Vincencii sancteque Marie Magdalene vobis dedicavimus et in ipsa dedicacione decimam ville, que dicitur Comorno, eidem ecclesie attribuimus attestante domino Egidio Wratislaviensis ecclesie archidyacono magistroquea) Balduino canonico et Bartholomeo et Mathia et Matheo Lünen, Nicoiao de Cotlou, Zlauosio de Opul et Petro filio eius et Paulo episcopi sanctuario et aliis quam plurimisb), quos longum enumerare est. E t ne quis in posterum hanc donacionem infringere temptaret, interposito anathemate confirmavimus et sigillo nostro roboravimus. Acta sunt hec anno dominice incarnacionis M°CC tercio, anno episcopatus nostri tercio.

86. Hemeramm, Sohn des Grafen Gneuomir, schenkt den Johannitern die Kirche in Striegau samt Zubehör. (1201 Dezember 8—1203 Dezember 8),—. Or. Prag Großprioratsarchiv (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 20. — Delaville le Roulx, Cartulaire general 2, 1; Mal. 1, Nr. 89. — SR 76 c. 84. f) or durch er-Halcen wiedergegeben. 85. a) que von zweiter, dem Kopisten gleichzeitiger Hand über der Zeile D Hand wie que über der Zeile D.

b) plurimos von derselben

60 Die zeitliche Einordnung ergibt sich daraus, daß Herzog Heinrich /., der als Zeuge genannt ist und die Schenkung im zweiten Jahre seines Herzogtums bestätigte (Nr. 87), die Herrschaft am 8. Dez. 1201 antrat. — Die Echtheit der in jeder Hinsicht einwandfreien Urkunde vmrde nur von Schilling S. 563 Anm. 730 mit gänzlich unzureichenden Argumenten abgelehnt. Vgl. Nr. 87 und 88. — Das Siegel des Grafen Gneuomir, das an der Urkunde hängt, gehört noch dem 12. Jahrhundert an und ist das älteste erhaltene Siegel eines schlesischen Adeligen. ( + ) In nomine patris et filii et spiritus sancti amen. Multa negocia delet antiquitas, quia qu§ geruntur in tempore, simul evanescunt cum fuga temporis, nisi a litteris et voce testium sortiantur immobile firmamentum. Notum ergo fiat presentibus et sciant posteri, quod ego Hemerammus comitis Gneuomiri filius contuli fratribus hospitalis sancti Iohannis ecclesiam de Zregom cum suis attinentiis iure perpetuo possidendam. Ne quis huic facto temptet irrogare calumpniam, presentis scripti munimine roboramus. Huic autem rei cum fieret affuerunt presentes, quorum sunt nomina subnotata: Henricus dux Zlesi?, Petrus, Iarozlaus, Predzlauus, Ianus, Stephanus, Voyzlauus, Virbata, Bogdanus, Gillibertus, Iacobus, Gaulus, Tvorimirvs. E t ut rata fiat nostra donatio, sigilli nostri appositione confirmamus. Quicumque autem hoc factum perturbare presumpserit, anathema sit. Fiat, fiat. Siegel des Grafen Gnevomir, oval, an Pergamentstreifen, im Siegelbild zwei Hufeisen, durch ein Kreuz verbunden: + SIGILL GNEVOMERI (Pfotenhauer Β Tafel 11, Nr. 114; PiekosvAski, Piecz^cie polskie Nr. 15; Historia Slqslca 3, S. 327 a, vgl. ebenda S. 329).

87. Herzog Heinrich I. beurkundet, daß Graf Hemramm, Kastellan von Ritschen, mit seiner Zustimmung den Johannitern die Peterskirche in Striegau geschenkt habe. 1203 (vor Dezember 8), —. Or. Prag Großprioratsarchiv (A). Μon. Pol. Pal. Tafel 21; Schilling Tafel 16 α (nach S. 81). — DelaviUe le Roulx, Cartulaire general 2, 20; Mal. 1, Nr. 99. — SR 85. Von Schulte Z. 34, S. 306 Anm. 2 und Z. 47, S. 223 wegen der Devotionsformel, von Schilling S. 563 Anm. 730 hauptsächlich wegen des Siegels zu Unrecht als gefälscht angesehen. Nachweis der Echtheit bei Appelt, Z. 71, S. 28, vgl. auch S. 24 und 32. Auch MaleczyAski erklärt die Urkunde auf Grund der sachlichen Übereinstimmung mit Nr. 88 und 98 für authentisch, doch rechnet er wegen des Schriftcharakters mit der Möglichkeit einer späteren Ausfertigung oder Nachzeichnung. Da an der Urkunde ein Abdruck des nur bis zum Jahre 1204 nachweisbaren ersten Typars Heinrichs I. in völlig einwandfreier Weise befestigt ist und die ungelenke Schrift für den Anfang des 13. Jahrhunderts möglich erscheint, wird man sich diesen Bedenken nicht anschließen können. Invocatio, Intitulatio, Devotionsformel und Publicatio stimmen mit Nr. 95 vollkommen überein. I n nomine sancte et individue trinitatis. Ego Henricus dei et beati Iohannis gratia Zlesie dux notum facio presentibus et futuris, quod nobilis meus comes Hemrammvs tunc castellanus de Rechen ecclesiam beati Petri de Ztregom me consentiente et licentiam dante hospitalariis beati Iohannis de Iherusalem donavit cum omnibus suis pertinentiis perpetuo iure dominii possidendam. Quicquid autem presentialiter eadem ecclesia possidet vel in futurum domino prestante iusto titulo poterit adipisci, auctoritate principali qua fungor confirmo eisdem viris religiosis. Ne autem alicuius malignantis fraude predicta donatio rationabiliter facta irrationabiliter valeat infringi vel mutari, litteris presentibus et sigilli nostri impressione eam muniens consigno ad amplioris roboris firmitatem. Anno ab incarnatione domini M°CC III, ducatus mei secundo. Siegel Herzog Heinrichs I., Typar Α, stark beschädigt, rotes Wachs, an sehr kurzem PergamentStandbildsiegel, gepanzerte Figur des Herzogs, in der Rechten die Fahnenstange, in der Linken den Schild (mit steigendem Halbmond und darüber schwebendem Kreuz) haltend: . . . ENRICI DUCIS ZLESIE (PiekosiAski, Pieczycie polskie Nr. 90; Appelt, Z. 71, S. 25 Abb. 1; vgl. Nehmiz, Besiegelung der schlesischen Herzogsurkunden S. 24, 29, 53, 72).

Streifen.

61

88. Bischof Cyprian von Breslau bestätigt den Johannitern die Schenkungen des Grafen Hemramm, namentlich die Peterskirche zu Striegau samt Zubehör und dem Dorf Lüssen sowie mit den ihr einst von Bischof Walter anläßlich ihrer Weihe zugewiesenen Zehnten. 1203 (nach April 6),—. Or. Prag Großprioratsarchiv (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 22. — Delaville le Roulx 2, 20; Mal. 1, Nr. 100. — SR 86. Zweifellos echt, vgl. Appelt Z. 71, 8. 23. Wenn Schilling S. 576 Anm. 993 die Urkunde verdächtigt, weil die Johanniter erst 1239 (SR 539) die Erlaubnis erhielten, lüssen zu deutschem Recht auszusetzen, so ist dies unbegründet; vgl. Maleczynski 1, S. 238 und 239 Anm. 9. — Da Bischof Cyprian zu Ostern 1203 noch im zweiten Jahre seines Pontifikats datiert (Nr. 84), ist die Urkunde nach April 6 anzusetzen. — Wie aus der Arenga „Triplex funiculus" hervorgeht, handelt es sich bereits um die dritte Verbriefung der Schenkung Hemramms (nach Nr. 86 und 87) ; die Korroboratio wurde aus der Herzogsurkunde übernommen. Da uns in diesen drei Stücken und in der zweiten Urkunde Cyprians (Nr. 89) vier verschiedene Schreiber begegnen, dürfte wenigstens eine der beiden Bischofsurkunden auf einen Schreiber des Ausstellers zurückgehen. Ober das Verhältnis zu der anderen Cyprianurkunde vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 89. Über die Arenga vgl. J. Sebanek, Slezsky Sbornik 48, 1950, S. 14. Triplex funiculus, ut ait scriptura, difficile rumpitur et que sepius confirmantur, maius robur habere solent. Eapropter ego Ciprianus dei miseratione Vratizlauiensis episcopus donationem, quam comes Hemrammus filius comitis Gneuomeri tunc castellanus de Rechen sancti Iohannis hospitali Ierosolimitano domino Henrrico a> Zlesie duce consentiente et licenciam dante sub ydoneo testimonio contulit et sigilli sui appositione b) corroboravit, ratam esse decerno et super eos, qui hanc violaverint, anathema pono et scripto atque sigillo meo confirmo. Est autem donatio hec: ecclesia beati Petri de Ztregon cum 0 ' suis omnibus pertinentiis et cum c ) villa, que dicitur Lussina. E t hec sunt nomina villarum, quarum decimas predecessor meus bone memorie Wallterus®' in consecratione huius ecclesie consilio simul et consenssu a) maiorum personarum chori Vratizlauiensis contulit et sub anathemate posuit: prima est ipsa Ztregon, Ztanouischa, Chehi, Tirne ex utraque parte aque, Lussina, Lubessov, Rssna. Ne autem alicuius malignantis fraude predicta donatio rationabiliter facta irrationabiliter valeat infrigi a) vel mutari, literis presentibus et sigilli nostri inpressione eam muniens consigno ad anplioris roboris firmitatem. Ab incarnatione domini anno M°C°C° III 0 , episcopatus nostri III 0 . Siegel Bischof Cyprians an Pergamentstreifen,

siehe Nr. 82.

89. Bischof Cyprian von Breslau bestätigt den Johannitern die Schenkungen seines Vorgängers Siroslaw und fügt anläßlich der Weihe der Kirche zu Gostizla die Zehnten von Psar hinzu. 1203 (vor Dezember 15), —. Or. Prag Großprioratsarchiv (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 23. — Mal. 1, Nr. 98. — Reg. ep. VraJt. S. 11 f.; SR 87. Die Echtheit steht außer Zweifel; vgl. Appelt Z. 71, S. 23. Vorurkunde ist Nr. 57; die Abhängigkeit wurde durch Petitsatz hervorgehoben. Die Urkunde Bischof Cyprians Nr. 88 diente entweder als zweite Vorlage oder, was wahrscheinlicher ist, beide Texte stammen von demselben Diktator; sie sind jedoch von verschiedenen Händen geschrieben. — Da der Rechtsinhalt durch Innozenz III. am 15. Dezember des gleichen Jahres (Nr. 90) bestätigt wurde, dürfte die Urkunde Cyprians bereits einige Wochen vor diesem Datum ausgestellt sein. Triplex funiculus, ut ait scriptura, difficile rumpitur et que sepius confirmantur, maius robur habere solent. Eapropter ego Ciprianus dei miseratione Vratizlauiensis epis88. a) A

b) appotoe mit Kürzungsatrich über oe A

c) co mit Kürzungaetrich A.

62 copus donationem, quam bone memorie predecessor meus Sirozlaus episcopus sancti Iohannis hospitali Ierosolimitano coneilio simul et consensu maiorum personarum chori Vratizlauiensis

sub idoneo testimonio contulit et sub anathemate posuit et sigilli sui appositione corroboravit, ratam esse decerno et similiter super eos, qui hanc violaverint, anathema pono et scripto atque sigillo meo confirmo. Sunt autem hec, que prefatus episcopus xenodochio Iherosolimitano in obsequium sanctorum pauperum donavit: ecclesia in Bardo cum omni iure suo et decimis harum villarum: prima est ipsum Bardo, secunda Prilanc, tercia Cebanou, quarta Sluseou.

Preterea in consecratione ecclesie in Tinchia harum villarum decimas sub anathemate contulit scilicet eiusdem Tinchie et eius, que est ultra fluvium et dicitur Tinchia Michaelis, Pilauie et camerariorum Gosoizlau, Mlodoseuiz, Gliniz, cuius decima spectabat ad prebendam Iohannis a ) canonici,

sed eius loco alia ei data est nomine Vilcov. Ego quoque in consecratione ecclesie, que est in Gostizla, decimam ville, que dicitur Psar, addidi et sub anathemate posui, ita ut quicumque aliquid horum violaverit, anathema sit. Multi namque per avariciam auferunt sacrilega temeritate, quod pia et iusta devocione religiosis locis confertur. Facta est autem hec confirmatio anno dominice incamationis millesimo CC III. Siegel Bischof Cyprians an Pergamentstreifen, siehe Nr. 82.

90. Papst Innozenz I I I . bestätigt den Johannitern von Groß-Tinz die Marienkirche zu Wartha samt den genannten Zehnten. 1203 Dezember 15, Anagni. Or. südl. Ρerg. Prag Großprioratsarchiv (A). Delaville le Roulx, Cartulaire general 2, 8.25 Nr. 1180; MaleczyAski, Sobötka 12, 1957, 363—5; Mal. 2, Nr. 249. INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . magistro et fratribus hospitalis Ierosolimitani de Tinchia salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri a) ad debitum perducatur effectum. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu ecclesiam sancte Marie de Bardo, decimas eiusdem ville et de Prilanc, de Cebanou et de Sluseou, de Tinchia, de Pilauia, de Tinchia Michaelis, de camerariis de Gosciglau, de Mlodoseur^1» et de Glini?, quas bone memorie Sirozlaus quondam, et decimam de Pesar, quam venerabilis frater noster Ciprianus Wrati9lauienses episcopi domui vestre pietatis intuitu concesserunt, sicut eas iuste ac pacifice possidetis, vobis et per vos domui hospitalis auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Anagnie XVIII kal. ianuarii, pontificatus nostri anno sexto. Bleibutte an roten Seidenfäden.

91. Markgraf Vladislav von Mähren gewährt den Johannitern das Privileg, auf ihren Besitzungen in Mähren (also auch im Gebiet von Troppau) Siedler zu deutschem Recht mit der Freiheit, wie sie die Deutschen haben, anzusetzen. , —. Or. Prag Großprioratsarchiv (A). Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 17; Delaville le Roulx 2, 1181. — SR 96 a. 89. a) Ulis mit Kürzungsstrich A. 90. a) nosti A b) Α statt Mlodoseuiz, siehe Nr. 89.

63 . . . . fratribus domus hospitalis sancti Iohannis Baptiste tantam in principatu nostro contulimus libertatem, ut liceat eis in quascunque hereditates suas locare quos voluerint, ita. ut vocati iure Theutonicorum quiete et sine vexatione utantur. Exactiones in tributo terre et omnes alias ad usus nostros spectantes indulgemus, sed habeant in omnibus sicut habent Theutonici securam libertatem, ius stabile et firmum, secundum quod fratres cum eis ordinaverint.

92. Papst Innozenz I I I . bestätigt den Deutschordensrittern zu Prag die ihnen vom Markgrafen (Vladislav) von Mähren und vom König (Pfemysl Ottokar I.) von Böhmen geschenkten Besitzungen in Troppau. 1204 April 15, Lateran. Or. südl. Perg. Dresden Landeshauptarchiv (A). Friedrich, CD Begni Bohemiae 2, Nr. 40. — Emier, Reg. Bohemiae 4, Nr. 1772; Mal. 1, Nr. 108 (Auszug). Uber die Kanzleivermerke vgl. Friedrich a. a. 0. INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . magistro et fratribus hospitalis a) sanete Marie Teutonicorum a) Pragensis salutem et apostolicam benedictionem. Annuere consuevit sedes apostolica piis votis et honestis petentium preeibus favorem benivolum impertiri. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu possessiones, quas dilectus filius nobilis vir . . marchio Morauie, domus vestre fundator, et quas karissimus in Christo filius noster . . rex Boemorum illustris in Oppaua vobis pietatis intuitu concesserunt, quia b) eas iuste et pacifice possidetis, auetoritate vobis apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit ineursurum. Datum Laterani XVII kalendas maii, pontificatus nostri anno septimo. Bleibulle an rot-gelben Seidenföden.

93. Herzog Heinrich I. verbrieft dem Kloster Trebnitz die Höhe der Abgaben und Leistungen genannter Dienstleute und gewahrt den Bewohnern des Marktortes Trebnitz Freiheit. 1204 (?) , —. Or. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 4 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 25. — Stenzel, Jahresberichte der Vaterland. Gesellschaft 1841, S. 167 f f . ; Haeusler Nr. 10; Arnold, Wiei polska Nr. 2; Mal. 1, Nr. 104. — SR 94; CDS U\l, Nr. 41; Appelt, Urkundenfälschungen 123 Nr. 4. Die Echtheit der für die ältere Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Slaven höchst bedeutsamen Urkunde wurde von Appelt Z. 71, S. 3 f., 15 f f . gegen Schulte erwiesen; es handelt sich sicherlich um eine Empfängerausfertigung, die stellenweise geradezu den Charakter einer urbarähnlichen Aufzeichnung annimmt und möglicherweise auf einer solchen beruht. Daraus erklärt sich der Wechsel subjektiver und objektiver Fassung, der Grünhagen auffiel (SR 1, S. 82). — Die Jahresangaben stimmen nicht uberein, da das zweite Regierungsjahr Heinrichs I. 1203 Dezember 7 endet und Cyprian in Nr. 85 das Jähr 1203 als das dritte seines Pontifikats bezeichnet. Es ist denkbar, daß sich die chronologischen Unstimmigkeiten aus einer nachträglichen Beurkundung erklären, denn an der Urkunde hängt ein Abdruck des Typars Β Heinrichs /., während der Herzog in einem anderen Falle (Nr. 95) im Jähre 1204 noch seinen ersten Stempel gebraucht. — Die Bestimmungen über die Frondienste sind wörtlich aus Nr. 83 entlehnt. Die 92. a) hospitalis — Teutonicorum von erster Hand auf Rasur sprünglich wohl sicut.

b) von erster Hand auf Rasur; ur-

64 Abhängigkeit wurde durch Petitsatz gekennzeichnet. — Vgl. K. Buczek, Przeglqd hist. 1957,

48jl,

S. 38 f f .

Quod in labili geritur tempore, labitur a memoria nec perdurat nec aliquid est stabile nisi illud, quod vivax littera confirmat et corroborat. Ideoque ego Henricus dux Zlesie notum facio presentibus et futuris, quod edificans cenobium beati Bartholomei in Trebnic hos ministeriales et famalos a) et eorum successores ad servicium deo dicatis virginibus iure perpetuo contulimus. Illi, qui hospites dicuntur, hanc pensionem solvere debent: quilibet eorum duas mensuras tritici, duas siliginis, duas avene in mensura sancti Adalberti, mellis urnam sancti Adalberti. Si habet quatuor vel plures boves vel duos boves et equum, tantundem. Si tantum duos vel equum habet, medietatem predicte solutionis debet. Qui alienis bobus propriam terram colit, mensuram siliginis. Arans alienis bobus alienam terram, mensuram avene. Quilibet eorum tenetur metere V capetia et tres plaustratas feni secare. In ipsa Trebnica sunt hi hospites: Bogdan filius Zulen cum filiis, Micher frater eius cum filiis, Matul filius Zuluy cum filiis, Gamba filius Vezle cum filiis, Godes filius Nesebud cum filiis, Godes et Gostirad filius Latek cum filiis, Boguchual et Belec filii Cuchek cum filiis, Dalestriy filius Radost cum filiis, Dobruy filius Neznauy cum filiis, Golen filius Goden cum filiis, Crupa et Modlibog filii Piscos cum filiis, Zuantos filius Crepisse cum filiis, Milozlaus et Ianek filii Preiathco cum filiis. Item de Redisseu hospites Zlauic et Wserad filii Godconis cum filiis, Bogumilet Hualetafilii Zadonis cum filiis, Glouna filius Mizliborii cum filiis. Item dux contulit beato Bartolomeo Dalemirum decimum Legnicensem de villa Zaiechconis, ut sit cementarius cum posteritate, qui si cementum facere neglexerit, hospitibus adequetur. Similiter Bogdan de Streseuic, quem dux de decimis ad mellificia contulit. Item Nerad filius Dalek lagenarius et Boguhual, Huacen subdapifer, Rados qui fuit Moysi, Boguchual filius Bogdan, Bertholt filius Riner, Sestreuit filius Miley, Cher filius Prezd(lau) laudaverunt pro XX nummis quilibet mensuram tritici, aliam avene. Kamerarii Zbilut filius Godes, Milobrat filius Nagos, Sue filius Goden, Das pistor filius Ian. Singuli predictorum lagenariorum, kamerariorum, pistorum debent XX nummos preter Rados lagenarium filium Ponat, qui annonam debet sicut hospes dare, non tarnen mel. Cultor vinee Zuaris de familia domini Henrici pro omni solutione vineam colere debet et Wnoris sutor de subula servire, opifices vasorum Ostas filius Cholo et Voyen filius Radzl(au) pro omni solutione in pascha doleum, lagenam, tinam, urnam et vasa vetera reficere semper. Zdeband mellifex quamdiu mellificium ibi ordinat, urnam mellis sancti Adalberti solvet. Sed cum destiterit vel pueri eius, solvet quod quilibet hospes. Ibidem Boris et Zband, quos dux emisit de decimis de Banouic, debent per annum claustro, si VI boves vel equivalens b) habuerint, LXXX rotas ambo. Si IUI 0 1 boves, uterque LX. Si duos, XXVIII. Si alienis bobus arat vel propriam possidet, XVI rotas. Si alienos vel nullos, XVI quilibet. Similiter Piruos hospes, qui in Knegnich mansit, et Mazech hospes de Rassov, qui omnes in Bricou sunt positi, rotas debent similiter. Primum terminum habent solvendi rotas in carniprivio, secundum in festo beati Iohannis, tercium in festo beati Martini. Quas si non solverint, solvent idem quod hospites. Rasseuichi hospites Doman, Hlucic cum filiis, Nesda et Mirech filii Curouic, Vitek filius Vitostouic, Ian filius Iarek, Godis filius Pribirad et Sdanta frater eius, Sdimir, Cucol, Stres filius Thussech, Nedan filius Milozl(au), Iauis filius Pobih, Godel filius Crotosse, Hrobak filius Hocessouic. De Brochocino hospites omnes: Neudal filius Zduy, Godek filius Piyan, Bugussa filius Malek, Paulich filius Dornas, Zuchora, Stanis, Crampissa filius Preduoyouic, Milochen filius Domauy, Bogumil filius Nesebud, Crston filius Palek, Wsemil, qui viduam duxit, solus Duoris sutor filius Zulim mensuram tritici, aliam avene. De Wangrinouo omnes narochnici: Cozor filius Ustalic, Pansa, Pauel, Sedlik filii Zule, Chocan filius Cothek, Preuodek filius Guozd(an), Chualis filius Ostas. Horum quivis habens boves IIII o r vel duos et equm c) debet urnam mellis sancti Adalberti. Qui duos boves vel equum, medium, insuper XX nummos et mensuram avene. Qui alienis bobus vel propriam vel alienam colit terram, 93. a) Α statt famulos

b) a wohl aus ο verb. A

c) A

65

XII nummos. De Malechouo subdapiferi Rados, Krobcha, Milostriy, Sidouin, Bozec filius Sue, Sdan, Iauoris filius Hocemiri, Dambrosa, Prozek filius Bogd(an), Kandera filius Trambce. Horum quilibet habens boves mensuram tritici, aliam avene. Si duo habent unum aratrum, unum censum debent. Qui propriam vel alienam terram alienis bobus arat, mensuram avene. Ibidem Sedleta filius Budek, Troscha filius Radim, Maluy filius Zedlante. Quivis horum X X nummos. De Rozerouo Zkouronech et Budis filius Ratis. Singuli horum habentes IIII or boves vel II et equum urnam mellis, XX nummos et mensuram avene. Qui vero tantum II vel equum, medium tanti pro stan. Ibidem Zbor hospes. De Zantirouo Sorau filius Tessate, Comor filius Reunis, Ian, Zarbin, Sdan filius Milek, hi subdapiferi debent annonam. Ibidem Vilcost filius Bracene hospes. De Martinouo hospites Stres, Zulis, Pabir filius Cohel, Bogd(an) filius Zabor, Sduy cum filiis, Raduy et Masco ibidem existens, Zuoysa cum filiis duobus urnam mellis sancti Adalberti. Kamerarii Radost, Ian, filius Prozis, Iacub, Golich. Lagenarii Sdan, Zedle, Dambrosa filii Tesnonis, Lalek, Bogd(an) filii Golisse, Mizlos, Nagod, Braces filii Zuaris. Singuli kamerarii et lagenarii debet a) mensuram tritici, aliam avene. Zuantos filius Andree subdapifer tantumdem. Sedlissek filius Gostek XX nummos. Si duo habent unum aratrum, pro uno solvent annonam. Qui propriam terram alienis bobus arat, mensuram avene. Loduici filius ex hospita ducis natus et Henricus eiusdem filius vineam colere debent. De Malussino Zulen cum duobus filiis, Crston filius Cehost(an), Godis filius Milost, Preuodis filius Dobrosodl, Maluy filius Charnee), Maluy filius Nesde, Milozl(au) de Zantochan. De Stitcouich hospites Carnota cum fratre, Voyek filius Cossek, Zuantos filius Bogd(an), Zussa filius Scitek. Lagenarii Maluy, Lutos, Ogorala filii Iohannis. Horum quilibet urnam mellis sancti Adalberti. Tornatores Cessata filius Vrotek, Nesul, Paruh filii Golost. Horum quivis debet XV iusticias in nativitate domini, C scutellas, in pascha similiter, in festo sancti Bartholomei similiter. De Clissouo hospes Zirak. Wlpicarii Nesebud filius Miley, Zucora filius Pamete, Cecer, Kray, Crisan filius Netopir. Istorum quivis si IIII or habet boves vel duos et equm c) , debet LX nummos. Si duos vel equum, medium. Si arat alienis bobus terram propriam vel alienam, XV denarios. Ibidem hospites Domachel cum filiis, ibi lagenarius Lauris urnam sancti Adalberti, frater suus aliam. Istorum qui propriam terram alienis bobus arat, mensuram avene. De Knegnich pistores Stradla, Daluy, Ozran filii Radouan, Sturek filius Nesdis. Istorum quivis mensuram tritici, aliam avene. Si duo unum habent aratrum, ambo tantumdem. Si alienis bobus terram propriam arat, mensuram avene. De Cothouic piscatores Radon, Kranch, Godek, Goli, Hrapek, Buza, Zic, Voyen, Pribis, Ciho, Miluy, Carnos filius Pozdek, Volis filius Braces, Radzl(au) filius Bratos, Ocun et Rados filii Goden, Nouos, Mechnati, Stres, Wzgul, Brensata. Quilibet istorum debet fasciculum piscium, qui meth dicitur, in feria IIII ta , alium in feria VI to , duo ex his tercium in sabbato. Qui predicto modo nolet vel non poterit pieces solvere, debet duas urnas mellis sancti Adalberti et mensuram tritici, aliam siliginis. Item Stepan falconarius cum licentia ducis laudavit, si IIII or boves habuerit, urnam sancti Adalberti solvere, si duos, dimidiam, si nullum, mensuram avene. Item quos contulit dux: Mirech, Soben, Suethech cum cognatione quilibet parvam urnam mellis et tres currus feni. Rados de Urac dux dimisit ad hospites in Trebnic, solvat ut hospes. Gostis de Bresna cum pueris dux dimisit ad hospites. Petrey ad hospites de Bresna, ut quilibet hospes solvat. Radon de Rochitnica cum pueris mensuram tritici, aliam avene. Comor cum pueris ur(nam)f) mellis. Prusin venator debet solvere quolibet anno sex paria rotarum cum omni ornatu. Strasech venator ur(nam)" mellis. Dalestriy de Roderouo ur(nam)" mellis. Zad de Roderouo ur(nam)f) mellis. Zdeh dux dimisit eum de fabris ad ortum colendum. Bogumil de Urac ad hospites. Valek et Crisan filii Roderii venatores debent venari. Kuatek de Posarisc cum fratre, qui rotas parant, debent solvere ternas rotas annuatim ad ecclesiam. Sedlik filius Nesde ut quilibet hospes. Sedan cum filiis, Scouela cum filiis, Milozl(au) cum filiis quilibet istorum debet tria 93. d) Α statt debent zungezeichen A 6 Schles. UB.I

e) h von gleicher Hand über der Zeile eingefügt

f) ur ohne Kür-

66 paria de magnis rotis. Rados car(nifex) e>, Rvzota mellifex. Piscatores Bogd(an) cum fratre, Crisan, Nesul cum filiis, Pugel. Omnes suprascripti preter cultores vinee pro omnibus operibus d u c i s tenentur operari in Trebnic VI septimanis, v i d e l i c e t duabus post octavas pasce, post octavas pentecosten, II ante festum b e a t i Martini. Quilibet e o r u m debet metere V capetia feni, tres plaustratas secare in pratis ecclesie. In itinere ducis currus duos et custodes duos d e t o t o c i r c u i t u c o n d u c t u m q u e

militarem debent habere. Preterea non debent iudicari nisi a suo iudice, sed si grandis emerserit causa, coram duce vel tantum Wratizlauiensi castellano. Omnes h) solvent niune. Qui habet ΙΙΙΙ 0Γ boves vel duos boves et equum, II pullos et duos caseos et X ova. Qui duos boves vel unum equum, medietatem. Arator alienis arans bobus pullum vel caseum et V ova. Insuper omnibus, qui volunt et possunt Trebnic inhabitare, dux contulit libertatem. Et hoc factum nostra littera cum sigilli munimine roboravimus. Nullus igitur in posterum de dictis ministerialibus ab indicto eis officio presumat removere, ut nostra donatio inconvulsa in perpetuum valeat stabilita permanere. Anno ab incarnatione domini millesimo ducentesimo IUI 1 0 , ducatus mei secundo, Cypriani Wrath (izlauiensis) episcopi etiam secundo. Siegel Herzog Heinrichs I., Typar Β, an roten Seidenfäden. Standbildsiegel, gepanzerte Figur des Herzogs, in der Rechten die Fahnenstange, in der Linken den Schild (mit steigendem Halbmond und darüber schwebendem Kreuz) haltend: + SIGILLV hENRICI DVCIS ZLESIE (Schultz Tafel 2 Nr. 7; Historja ßlqska 3, Tafel 85 Abb. 3; Schilling Tafel 17; Appelt Z. 71, S. 25 Abb. 2; vgl. Nehmiz, Besiegelung der schlesischen Herzogsurkunden S. 26, 29, 38).

94. Herzog Heinrich I. schenkt dem Sandstift zu Breslau 10 Mark jährlicher Einkünfte aus der Breslauer Münze zur Bekleidung der Brüder, befreit die namentlich angeführten Güter von der poduoroue genannten Zahlung, macht eine Stiftung für eine Befektion und gestattet den Verkauf von Großvieh auf der Fleischbank des Stiftes. 1204 (vor Dezember 8), —. Kop. Breslau St.A. Rep. 135D17 (ältestes Kopialbuch des Sandstiftes, 1435), fol. 8'—9 (B); ebenda Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfang des 16. Jahrhunderts), p. 510 (C). Haeusler Nr. 12; Mal. 1, Nr. 105. — SR 95; CDS Iljl, Nr. 42. In der Literatur fast allgemein zu Unrecht als Fälschung angesehen oder doch angezweifelt, so von Grünhagen, SR 95, Schulte, Anfänge des Marienstiftes S. 56 sowie Z. 34, S. 306 und Z. 47, S. 223, Uhtenwoldt, Beiträge zur Geschichte der Stadt Breslau 2, S. 36 und 55 und zuletzt noch von Schilling S. 54 f . Vgl. dagegen Appelt Z. 71, S. 32 Anm. 122 und dazu CDS H f l , Nr. 42. Die wörtlichen Anklänge an die gleichzeitige Stiftungsurkunde für das Vinzenzstift (Nr. 95) beweisen, daß beide Texte vom gleichen Diktator stammen müssen; es handelt sich offenbar um einen herzoglichen Schreiber. Damit ist die Annahme einer Fälschung ausgeschlossen. Die weitestgehende inhaltliche Parallele zu Nr. 95 spricht unbedingt gegen eine Interpolation des Textes. — In der Handschrift der Sandstiftschronik (Breslau, Universitätsbibliothek, IV Q 205, fol. 5'—6) ist folgender Auszug aus der verlorenen Gegenurkunde des Abtes Alard aus dem Jahre 1204 von etwas jüngerer, wohl dem späten 15. Jahrhundert angehöriger Hand nachgetragen: Ad recompensacionem harum donacionum dominus Alardus tunc abbas monasterii plurimum gravavit fratres monasterii perpetuis temporibus. Nam obligavit quemlibet sacerdotem ad II missas pro defunctis ebdomatim perpetuo legendas, unam pro ipso duce Henrico, alteram pro patre suo etc., exceptis tribus ebdomadis in anno, pasche, penthecostes et natalis domini, preter ebdomadarios maioris misse et minoris, similiter et hiis, qui obligati sunt ad specialia officia dierum, qui nichilominus et aliis omnes sub illis tribus ebdomadis debent imponere collectas pro defunctis. Bis in septimana et in duobus anniversariis ipsius videlicet et patris sui quilibet sacerdos unam missam pro defunctis. Fratres infra sacerdocmm omni ebdomada psalterium legere debent, fratres pueri singulis diebus psalmum Miserere mei, et fratres conversi tria Pater noster etc., ut patet ex ipsius litera desuper data de anno domini MCCIIII10 (Script, rer. Sil. 2, S. 167 Anm. a; SR 96 b; Mal. 1, Nr. 106). 93. g) car ohne Kürzungszeichen A

h) vorher Rasur.

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Accionum series oblivionis dispendio plerumque sepelitur, sed scripture vivacis compendio perpetuo suscitatur. Hinc est, quod ego Henricus dei et beate Marie beatique Iohannis gracia dux Zlesiea) ea, que pro animarum patris et omnium parentum meorum et mee remedio ecclesie beate Marie in Wratislau de pensionibus meis indulsi b) percipienda, decrevi presenti cartule commendare. Sciant igitur presentes et futuri, quod ego pro dei omnipotentis et beate Marie semper virginis et fratrum ibidem nunc commanencium 0 ' amore ipsis ipsorumque successoribus ad vestituram contuli singulis annis decern marcas argenti in moneta monetarioque Wratislauiensi, quicumque fuerit ille, perpetualiter solummodo in argento percipiendas, ita quod quinque marcas in festo omnium sanctorum, reliquas quinque marcas a> in octava e) beati Vincencii episcopi sunt sine cuiuslibet contradiccionis obstaculo" recepturi. Eisdem fratribus ad calciamentorum auxilium in omnibus villis eorum n u n c » ' habitis donavi pensionem poduoroue h) dictam, que ducis usui fuit specialiter deputata. Ville autem sunt hec": Gorka cum totali ambitu, Budissouo", Thinech k) , Muchobor1', Gay, Oltauschino m) , Procouo, Ztrelouo n) , Ianikouo 0) , Holesnicha Coseborii, Sarischa. Preter hec sortes BrinkouoP' iuxta Buchtami', in Zmarchow r) alia. Preterea ad refeccionem dedi eis quatuor boves, equum, semen estivale, hyemale. Ut autem singulis annis, si aliquem predictorum boum mori contigerit 8 ', bos alius loco premortui possit substitui et ita prescripti boves perpetui et inmortales reddi, fratribus meis prenotatis l ) mensam in maccello u) , quam hactenus in minutis animalibus habuerunt, ad maiora animalia vendenda concessi ampliare. Quicumque vero meorum successorum videlicet filius vel quocumque gradu v) me contingens seu alia cuiuscumque dignitatis ecclesiastica secularisve persona prenominatam donacionem racionabiliter ad honorem et commodum sancte ecclesie factam alienare vel in deterius mutare seu quomodolibet perturbare nefarie w) temeritatis ausu presumpserit, sciat se in anime sue periculum delinquere et domino deo et beate Marie genitrici eius in districto examine pro reatu tanti excessus graviter responsurum, insuper venerabilis patris nostri domini Cypriani x) Wratislaviensis episcopi suorumque successorum excommunicacionem horrendi anathematis incursurum. Actum est hoc anno ab incarnacione domini M°CC IUI 0 , ducatus nostri tercio, episcopatus domini Cypriani x) Wratislauiensis episcopi nichilominus tercioy'. Das Original trug die Siegel Herzog Heinrichs I. und des Bischofs Cyprian von Breslau; siehe Bep. 135 D 18 p. 509: sequitur Privilegium Heynrici primi sigillatum etiam una cum sigillo

Cipriani episcopi Wratislaviensis . . .

95. Herzog Heinrich I. schenkt dem Vizenzstift unter anderem die poduorowe genannte Zahlung von den Stiftsgütern und stiftet einen Jahrtag für sich und seinen Vater. 1204 (vor Dezember 8), —. Or. Breslau St.A. Bep. 67 Nr. 6 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 31; Chroust, Monumenta Palaeographica III. Beihe 11. Lieferung Tafel 10 b. — Haeusler Nr. 11; Mal. 1, Nr. 107. — SB 97; CDS Hfl, Nr. 43. Grünhagen, SchulteZ. 34, S. 306 Anm. 2 undZ. 47, S. 223,259 f f . , Chroust und Schilling S. 35 sehen die Urkunde zu Unrecht als Fälschung an; Nachweis der Echtheit bei Appelt Z. 71, S. 26 f f . , 32, 42. Da sie nicht von derselben Hand stammt wie jene des Abtes Gerhard (Nr. 96; vgl. Otterdhai, MIÖG 38, S. 337), kann sie nicht mit Chroust für die Schreibschule des Vinzenzstiftes in Anspruch genommen werden. Sie ist vielmehr vom gleichen Diktator wie Nr. 94 (vgl. 94. a) Slesie Β b) vorher intuli gestrichen Β c) commorancium C d) marcas argenti C e) vorher moneta gestrichen C f) in Β am Rande nachgetragen g) non Β h) vorher predictam gestrichen Β i) hee Β j) Budisschouo Β k) Tynech Β 1) Muchbor C m) Oltauchino C n) Strelouo Β ο) Ianickouo C ρ) Brjnckouo C q) Buchara Β r) Smarchou Β s) contigit C t) prenominatia C u) BC v) fehlt C w) nepharie Β χ) Cipriani C y) III C



68 Vorbemerkung zu dieser Urkunde) verfaßt, der wohl auch beide Texte mundiert hat. Auch die Verschreibung Sirauina statt Sorauina in der Liste der Stiftsgüter erklärt sich leichter, wenn man die Reinschrift nicht einem Stiftsangehörigen zuordnet. — Die Ausstellung fällt ins dritte Jahr Herzog Heinrichs /., also vor den 8. Dezember 1204. — Über ein Transsumpt von 1366 Juli 21 (Or. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 426) vgl. Schulte Z. 47, S. 260 f . und Santifaller, MIÖG 15. Erg.Bd., S. 297 und 319. — Diese und die folgende Originalurkunde sind erhalten geblieben; vgl. Mal. 1, S. X. In nomine sanct§ et individu§ trinitatis. Ego Henricus dei et beati Iohannis gratia Zlesie dux notum facio presentibus et futuris, quod patre meo pi§ memorie Bolezlao viam universe carnis ingresso villam Odram decimis meis deductis de mera gratia ecclesie beati Vincentii et fratribus meis ibi deo servientibus donavi, que in iure fuit abiudicata ecclesie et multo tempore non potuit aliquo iuris tramite rehaberi. Licet enim eadem ecclesia predictam villam aliquando possederit, utrum iuste an iniuste hoc fecerit, non patuit, set de cetero mea donatione iusto titulo possidebit. Ad calciamenta etiam fratrum eiusdem ecclesie pro animabus parentum meorum et me§ remedio usibus eorum concessi meam pensionem, qu§ dicitur poduorowe, in villis eorum, que taliter nuncupantur: Coztomlot, Veievo, Pelsnica, Kylianovo, Gorche, Ielenino, Odra, Virbno, Zobocische, Olava, Grabissino, Martinouici, Catossowo, Zazpi, Chowalowo iuxta Nipchi, aliud Chowalowo iuxta sanctum Vincentium, Lozina, Tachowo, Dobra, Trztenica, Oztrov iuxta sanctuarios sancti Uincentii, Kneginici, Zocholnici quod habuerunt Iozoph et Chazkel iudei inter civitatem Wracl(au) et Stapin, Kraycovo in Sirauina, Vidawa, Lagodino, Rvdnich. Preterea duas refectiones, quarum unam in conceptione beate Marie pro anima patris mei, aliam die festum sancti Bartholomei proxime subsequent! pro salute mea, dum vivo, dum vero de seculo migravero, die migrationis pro anima mea idem fratres sunt habiti. Dedi eisdem sörtem de Stitnic circa Ztremlino, V I I I boves, duos equos, semina ad hoc sufficiens, et ut pisces habeant, contuli eis lacum eorum ecclesie adiacentem. Ut autem si aliquis boum predictorum mortuus fuerit, statim alius loco substituatur et quodammodo boves immortales habeantur, mensam carnificii dictorum fratrum, in qua tantum minuta mactabantur, ad magna etiam animalia mactanda indulsi dilatari. Insuper multa prece domini G(erardi) prenominate ecclesie abbatis et totius conventus inductus eidem ecclesie commutationis nomine contuli villam iuxta Zobotist Chnenici dictam et unam sortem mei chamerari et totam villam falconariorum, quam Iozof et Kazchel Iudei habuerunt, et carnificium, quod michi pertinuit in Coztomlot pro villa Zwentec data beato Yincentio a domino Wlodimiro in extremis constituto, quam michi retinui, et pro villula dicta Opatovo iuxta Serav, quam in Trebnic dedi. E t ut omnia predicta congregationi beati Vincentii illibata perseverent, ea tam nostro quam venerabilis patris C(ipriani) Wratizlauiensis episcopi sigillo munimus. Si quis autem aliqua collatorum a a ) me minuere vel auferre temeritatis ausu presumpserit, sciat se grande peccatum et anathema domini C(ipriani) episcopi predicti incursurum nec non deo et beato Vincentio in districto examine pro criminis magnitudine gravissime responsurum. Actum est hoc incarnati verbi incarnati b ) anno M 0 CC°IIII 0 , ducatus mei III 0 , episcopatus 0 ' domini Cypriani nichilominus III 0 . Zwei Siegel: 1. Unkenntlicher Wachsklumpen an Pergamentstreifen (Bischof Cyprian, siehe Nr. 82); 2. Herzog Heinrich I., Typar A, rotes Wachs, stark beschädigt, an roten Seidenfäden, siehe Nr. 87.

96. Abt Gerard des Vinzenzstiftes zu Breslau verpflichtet sich, entsprechend der Stiftung Herzog Heinrichs I. (oben Nr. 95) für diesen und für dessen Vater Boleslaus I. wöchentlich zwei Messen und jährlich zwei Anniversarien feiern zu lassen. 1204 , Vinzenzstift Breslau. Or. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 7 (A). 95. a) von erster Hand aus i verb. A tälchen A.

b) A

c) dieses und die beiden folgenden Worte in Kapi-

69 Man,. Pol. Pal. Tafel 32; Chroust, Mon. Pal. III. Reihe 11. Lieferung Tafel 4. — Mal. 1, Nr. 109. — SR 98. MakczyAski a. a. 0. S. 279 Anm. α hält die Schrift für sehr verwandt, wenn nicht für identisch mit jener der Urkunde des Bischofs Lorenz von Breslau von 1210 Nov. 1, Mon. Pol. Pal. Tafel 47, unten Nr. 122. Meines Erachtens kann man von Schriftgleichheit nicht sprechen, doch wird man nicht zweifeln, daß die Urkunde im Stiß geschrieben ist. Über die Chorherren vgl. Schilling S. 28.

Ordo monet iuris, iubet ratio religionis ecclesiam oratione filium amplexari, per quem min[or]a sibi beneficia vel imminuta gaudet ampliari. Ego itaque G(erardus) beati Uincentii abbas visa christiani ducis Henrici dementia et iusticia, qua exuberat circa ecclesias perd[ita] restituens beneficia, augens imminuta, notum facio presentibus et futuris, quod nostri promittit humilitas cenobii bis in ebdomada duas missas in conventu celebrare, unam pro peccatis dicti principis pro eo dicta specialiter oratione in secreta facta commemoratione, et aliam pro eius patris defuncti anima deo presentare, sed post obitum principis sive nobis presentibus sive succedentibus, que pro peccatis missa fuerat, pro ipsius anima celebretur. Si autem festum occurrerit, sacerdos singulariter celebrabit, in pasce et pentecosten et nativitatis sollempnitatibus misse dicte singulariter celebrentur. Promittit preterea habere in sollempni memoria duos anniversarios per anni circulum, unum sequente die festum beati Bartholomei pro peccatis memorati ducis He(nrici), quoadusque vitales duxerit auras, reliquum in concepcione beate Marie pro patris anima, qui eo die nature exsolvit4' debitum, missa communiter celebrata, in his duobus anniversariis quicumque sacerdos fuerit, singulariter celebrabit, diaconus sive subdiaconus psalterium dicet, claustrales pueri Miserere, fratres laici quingenta Pater noster vice psalterii decantabunt. Ut igitur huius sollempnis memoriae devota fiat celebratio, principis dicti non torpentis in fervore pietatis karitas providit nostro cenobio annuatim in his duobus anniversariis duas refectiones albo pane, medone et piscibus addendo sortem de Scitnic et lacum nostro cenobio adiacentem, octo boves et duos herpicarios et semina amministrans, ut ex his usibus expensa fieret refectionum. Factum sigilli munimine roboravit et ne fiat earundem permutatio refectionum, sub anathemate confirmavit. Adnotare etiam dignum ducimus, quod He(nricus) princeps nominatus tamquam bonus vigil in castris vigilans, quod vulgari ydiomate stan appellator, super homines beati Vincentii iure perpetuo dimittit, in macello mensam, in qua minora mactabantur animalia, ut maiora mactentur, perhenniter commutavit. Verum quia mundus labilis labi facit omnia, que geruntur, vivaci littera, que facit vivere, que non sunt in memoria, confirmamus, ut orationum predictarum et missarum sollempnia quisquis de nostro cenobio sacerdos vel diaconus sive subdiaconus predictam orationem non celebraverit, suspensus anathemate nostro et totius cenobii habeatur. Actum publice in nostro cenobio ab incarnatione domini anno ΜοΟΟΙΙΙΙ*0, indictione VII a , abbatie nostre III 0 anno, Thoma priore, Geroldo subpriore, Hylario preposito, Boguhualo custode, Henrico, Hermanno, Valentino, Lamberto, Villemmo, Vito, Petro, Richolpho, Iohanne, Philippo, Gotfrido, Francone, Alberto, Iacobo, Radozlao, Petro, Bertoldo confirmantibus, ut inconvulsa firmitate pro pii predicti ducis He(nrici) predicta firma permaneat oratio, ut omni calumpnia semota celebretur omni plenissima devotione. Bruchstück des Siegels des Vinzenzstiftes an Seidenfäden mit dem Bild des Heiligen und kaum mehr erkennbarer Umschrift, siehe Schultz S. 13 und Tafel 7 Nr. 50; Rücksiegei des Abtes Gerard, Gemmensiegel mit Kopf im Siegelbild: + G E R A . . VS (Schultz a. a. 0. und Tafel 7 Nr. 51).

96. a) exsolvi A.

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97. Papst Innozenz III. nimmt die Nonnen des Klosters des hl. Bartholomäus zu Trebnitz in den päpstlichen Schutz und setzt ihnen den Abt von Leubus zum provisor et custos in spiritualibus. 1205 November 4, Rom. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 5 a (A). Haeusler Nr. 13; Mal. 2, Nr. 120. — Potthast 2603; SR 100; Appelt, Urkundenfälschungen 8.123, Nr. 5. Die Urkunde hat dazu beigetragen, die Aufnahme des Klosters in den Zisterzienserorden vorzubereiten; vgl. Appelt Z. 71, 8. 50 f.; Siuchninski, Roczniki Hist. 12, 1936, 188. Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus monialibus sancti Bartholomei in Trebinich salutem et apostolicam benedictionem. Exultamus in domino et gratias referimus copiosas gratiarum omnium largitori, quod vos, prout audivimus, ad religionis propositum et vite pauperis appetitum spiritu consilii et fortitudinis animavit, ut in tenuitate ciborum, asperitate vestium, devotione orationum et aliis, quibus fructus vite seminatur in terris, viriles animos induentes abiecte maluistis in domo domini reputari quam habitare in tabernaculis peccatorum. Cogitatus itaque vestros et inchoate conversationis eventus illius arbitrio commutatis, qui vos ad immaculati thori nuptias et desiderabiles invitavit amplexus, cui cum servieritis libere, cum amaveritis caste ac eritis cum eum tetigeritis munde. Ipse siquidem pre cuntis a) filiis hominum speciosus, zelator et custos casti cordis et corporis ideo nasci de virgine preelegit, ut matrem suam virginem pudicitie et humilitatis exemplum cetere mulieres sequantur et cum ea eterne glorie fiant participes et consortes. Videte itaque, dilecte in domino filie, ne gratiam dei in vacuum receperitis. Sollicitius precavete, quomodo caute ambuletis. Diligenter quoque attendite, quod non principium, sed finem considerat, qui iudicat fines terre. Nil seculare in cordibus vestris resideat. Decor vester non sit in corpore, sed in mente. Nam tanto acceptiores eritis sponso Christo, quanto abiectiores eritis in hoc mundo. Non est enim sanctus ut est dominus, qui cum sit sanctus sanctorum, plus a vobis pudicitie sanctitatem quam corporum venustatem exposcit. Nos igitur attendentes, quod inaniter sancte conversationis propositum assumpsistis, nisi perseveretis finaliter in eodem, ut bravium, ad quod tenditis, facilius sequi et assequi valeatis, vos sub beati Petri et nostra protectione recipientes dilectum filium . . abbatem de Lubes Cisterciensis ordinis virum approbate vite et conversationis honeste vobis in spiritualibus provisorem concedimus et custodem universitatem vestram monentes attentius et exhortantes in domino et per apostolica scripta mandantes, quatinus in hiis, que ad deum pertinent, eius acquiescentes salubribus monitis et preceptis per devia huius vite ad illam vitam vobis aditum preparetis, quam suis fidelibus pollicetur sponsus vester Iesus Christus dominus noster, qui est super omnia benedictus. Datum Rome apud sanctum Petrum, I I non. novembr., pontificatus nostri anno octavo. Bleibulle an Hanfschnur.

98. Papst Innozenz III. bestätigt dem Magister Robert und den Johannitern in Schlesien das ihnen von dem Edlen Hemram mit Zustimmung Herzog Heinrichs I. geschenkte Patronatsrecht der Kirche zu Striegau. 1205 November 5, Rom, St. Peter. Or. südl. Perg. Prag Großprioratsarchiv (A). Delaville le Roulx, Gartulaire general 2, 53; Michael, Die scMesische Kirche und ihr Patronat S. 254 Anm. 14; Mal. 2, Nr. 121. Rechts außen auf der Plica: Iordanus. — Vgl. oben Nr. 86, 87 und 88. INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis Roberto magistro et fratribus domus hospitalis Ierosolamitani in Zlesia constitutis salutem et apostolicam 97. a) Α statt cunctis.

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benedictionem. Solet annuere sedes apostolica piis votis et honestis petentium precibus favorem benivolum impertiri. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus inclinati ius patronatus ecclesie Stregon, quod nobilis vir Hemramus dilecto filio nobili viro Henrico duce Zlesie permittente domui hospitalis contulisse dinoscitur, sicud illud iuste ac pacifice possidetis, auctoritate vobis apostolica. confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Rome apud sanctum Petrum, non. novembr., pontificatus nostri anno octavo. Bleibulle an

Seidenfäden.

99. Papst Innozenz I I I . nimmt das Kloster Leubus auf Bitten Herzog Heinrichs I. in den päpstlichen Schutz und bestätigt ihm seine Besitzungen. 1206 März 29, Lateran. Or. dep. siidl. Perg. Breslau St. A. Rep. 91 Nr. 13 (A). Büsching Nr. 13 (zu 1205); Mal. 2, Nr. 125. — Potthast 2728; SR 105.

INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei dilecto filio nobili viro Henrico duci Polonie salutem et apostolicam benedictionem. Solet annuere sedes apostolica piis votis et honestis petentium precibus favorem benivolum impertiri. Eapropter, dilecte in domino fili, tuis iustis precibus inclinati monasterium Lubes, quod illustris memorie . . pater tuus a fundamentis erexit et prediorum ac reddituum largitione dotavit, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem omnes possessiones et redditus, quos monasterium ipsum iuste possidet et quiete, auctoritate sibi apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Laterani I I I kal. aprilis, pontificatus nostri anno nono. Bleibulle an

Seidenfäden.

100. Bischof Fulco von Krakau und Abt Gerard des Vinzenzstiftes zu Breslau verbriefen einander einen Gütertausch, bei dem das Bistum den Ort Wawrzenczyce in der Diözese Krakau samt Zubehör, das Vinzenzstift das Dorf Kampen in der Diözese Breslau samt dem Zehent und zwölf Hörigen, den Zehent von Woischnik und 20 Mark Silber erhält. 1206 , —. Urkunde Bischof Fulcos: Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 8

(A).

Mon. Pol. Pal. Tafel 33; Chroust, Monumenta Palaeographicallljll, Tafel 5 a. — Mosbach, Wiadomaici S. 1; Mal. 2, Nr. 124. — Reg. ep. Vrat. S. 12; SR 102 a. Gegenurkunde des Abtes Gerard: Or. Krakau

Domkapitelarchiv

(A1J.

Mon. Pal. Pol. Tafel 34. — Gladyszewicz, fiywot Prandoty S.205; Kod. dypl. kat. Krak. 1, Nr. 6; Mal. 2, Nr. 123. — SR 102 b. Wir geben die beiden völlig gleichlautenden Vertragsurkunden, die sich nur in der Anordnung der Texte unterscheiden, im Paralleldruck wieder. Beide Ausfertigungen und die Urkunde Heinrichs I. vom gleichen Jahre (Nr. 101) stammen von derselben Empfängerhand des Vinzenzstiftes; vgl. Ottenthai, MÖIG 38, S. 337. Wahrscheinlich ist der Schreiber auch als der Diktator der drei Texte anzusehen. — Über Wawrzmczyce vgl. oben Nr. 19 und 52.

Ego Fulco episcopus Cracoviensis ecclesie notum facio omnibus, quibus presens pagina fuerit oblata, quia consilio et consensu canonicorum . . . . ,, . ι · η ι . ! Cracouiensis ecclesie dedi domino abbati ecclesie sancti Uincentii Gerardo villam Campino in episco-

Ego Gerardus abbas ecclesie sancti Uincentii notum facio omnibus, quibus P^ens pagina fuerit oblata quia consilio et consensu fratrum ecclesie sancti U i n c e n t ü dedi domino episcopo Cracouiensi Fulconi villam nomine Lau-

72

patu Wratizlauiensi positam perpetuo iure possidendam cum decima eiusdem ville et ascripticiisa) in eadem villa manentibus Vserad, Bogumil, Golub, Boz, Milouan, Nerad, Zcok, Nouosodl, Nedas, Dubek, Golec, Boguzlau, pro villa nomine Laurencic in Cracouiensi episcopatu sita cum omnibus eidem ville pertinentibus, foro videlicet et taberna et omnibus attinentibus michi et meis successoribus pleno iure in perpetuum possidenda. Racione quoque facte commutacionis contuli predicto abbati et eius successoribus decimam de villa, que dicitur Uoznici, singulis annis recipiendam. Preterea viginti marcas puri argenti superaddidi.

re[nc]ic in Cracouiensi episcopatu sitam cum omnibus eidem ville pertinentibus, foro videlicet et taberna et omnibus attinentibus eidem episcopo et suis successoribus pleno iure in perpetuum possidendam pro villa Campino in episcopatu Wratizlauiensi posita michi et meis successoribus perpetuo iure possidenda cum decima eiusdem ville et ascripticiis in eadem villa manentibus Vserad, Bogumil, Golub, Boz, Milouan, Nerad, Zcok, Nouosodl, Nedas, Dubek, Golec, Boguzlau. Racione quoque facte commutacionis michi et meis successoribus predictus episcopus Fulco contulit decimam de villa, que dicitur Uoznici, singulis annis recipiendam. Preterea idem Fulco episcopus michi superaddidit XX 4 i marcas puri argenti.

Ego Gerardus abbas ecclesie sancti Uincentii notum facio omnibus, quibus presens pagina fuerit oblata, quia consilio et consensu fratrum ecclesie sancti Uincentii dedi domino episcopo Cracouiensi Fulconi villam nomine Laurencic in Cracouiensi episcopatu sitam cum omnibus eidem ville pertinentibus, foro videlicet et taberna et omnibus attinentibus eidem episcopo et suis successoribus pleno iure in perpetuum possidendam pro villa Campino in episcopatu Wratizlauiensi posita michi et meis successoribus perpetuo iure possidenda cum decima eiusdem ville et ascripticiisa) in eadem villa manentibus Vserad, Bogumil, Golub, Boz, Milouan, Nerad, Zcok, Nouosodl, Nedas, Dubek, Golec, Boguzlau. Racione quoque facte commutacionis michi et meis successoribus predictus episcopus Fulco contulit decimam de villa, que dicitur Uoznici, singulis annis recipiendam. Preterea idem Fulco episcopus michi superaddidit viginti marcas puri argenti. Acta sunt hec ab incarnatione domini anno M°CC°VI°. Huius rei testes sunt dominus Benicus decanus Wratizlauiensis ecclesie, Egidius archidiaconus, Benicus cantor, Balduinus, Geruardus, Bernardus, Raulinus, Albertus, Franco, preterea vicarii duo Uictores, Lambertus, Bogussa, Loduicus, Nancherus. Dominus Ianus Cracouiensis ecclesie archidiaconus, Bogufalus propositus, Benedictus magister, Henricus cantor, Laurentius custos, Stephanus, Nicholaus, Blasius et ceteri canonici consentimus et subscribimus. Henricus prior ecclesie sancti Uincentii, Alardus subprior, Walterus propositus, Petrus claviger, Albertus custos, Henricus, Valentinus, Philippus et ceteri fratres eiusdem ecclesie consentimus et subscribimus.

Ego Fulco episcopus Cracouiensis ecclesie notum facio omnibus, quibus presens pagina fuerit oblata, quia consilio et consensu canonicorum Cracouiensis ecclesie dedi domino abbati ecclesie sancti Uincentii Gerardo villam Campino in episcopatu Wratizlauiensi positam perpetuo iure possidendam cum decima eiusdem ville et ascripticiis in eadem villa manentibus Vserad, Bogumil, Golub, Boz, Milouan, Nerad, Zcok, Nouosodl, Nedaz, Dubek, Golec, Boguzlau, pro villa nomine Laurencic in Cracouiensi episcopatu sita cum omnibus eidem ville pertinentibus, foro videlicet et taberna et omnibus attinentibus michi et meis successoribus pleno iure in perpetuum possidenda. Racione quoque facte commutacionis contuli predicto abbati et eius successoribus decimam de villa, que dicitur Uoznici, singulis annis recipiendam. Preterea viginti marcas puri argenti superaddidi. Acta sunt hec ab incarnatione domini anno M°CC°VI0. Huius rei testes sunt dominus Benicus decanus Wratizlauiensis ecclesie, Egidius archidiaconus, Benicus cantor, Balduinus, Geruardus, Bernardus, Raulinus, Albertus, Franco, preterea vicarii duo Uictores, Lambertus, Bogussa, Luduicus, Nancherus. Dominus Ianus Cracouiensis ecclesie archidiaconus, Bogufalus prepositus, Benedictus magister, Henricus cantor, Laurentius custos, Stephanus, Nicholaus, Blasius et ceteri canonici consentimus et subscribimus. Henricus prior ecclesie sancti Uincentii, Alardus subprior, Walterus prepositus, Petrus claviger, Albertus custos, Henricus, Valentinus, Philippus et ceteri fratres eiusdem ecclesie consentimus et subscribimus.

An jeder der beiden Urkunden hingen je vier Siegel an Pergamentstreifen, sämtlich verloren. 100. a) ci von erster Hand über der Zeile.

73 101. Herzog Heinrich I. beurkundet, daß er sein Gut Hundsfeld samt der Kirche, den Einkünften und den dort ansässigen Deutschen mit dem Abt Oerard des Vinzenzstiftes gegen das Stiftsgut Ohlau eingetauscht habe. 1206 , (Breslau). Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 9 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 35; Ghroust, Monumenta Palaeographica IIIj 11, Tafel 5 b. — Tzschoppe-Stenzel Nr. 2; Haeusler Nr. 14; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 40; Mai. 2, Nr. 122. — Reg. ep. Vrat. S. 12; SR 101; CDS IIjl, Nr. 44. Das Datum bezieht sich auf die Beurkundung, die Ortsangabe auf die Handlung, die während des Aufenthaltes des Erzbischofs Heinrich von Gnesen in Breslau (1203 Januar 22, vgl. oben Nr. 83) stattfand. — Die Urkunde, die als frühestes Zeugnis der Ansiedlung deutscher Bauern auf Herzogsland in Schlesien besondere Beachtung verdient, wurde von Schulte, Anfänge der deutschen Kolonisation S. 54 und Z. 34, S. 306 zu Unrecht angezweifelt. Sie ist von derselben Empfängerhand wie die beiden Ausfertigungen von Nr. 100 in zeitgemäßer Buchschrift geschrieben; vgl. Ottenthai, MÖIG 38, S. 337. — Siehe auch SR 2842. Res bene et provide geste facile solent oblivione vel aliis de causis perturbari, nisi eis litterarum testimonia longevam prebeant firmitatem. Eapropter ego Henricus dei et beati Iohannis gratia Zlesie dux presenti karta notum facio presentibus et futuris, quod cum domino Gerardo abbate sancti Uincentii de assensu et voluntate sui capituli feci concanbium tarn pro mee quam pro sue beneplacito voluntatis. Dedi enim sibi et ecclesie beati Uincentii Pzepole a Uidaua usque ad Dobram secundum quod ego inter predictam Uidauam et Dobram habui cum ecclesia ibi sita et omnibus proventibus et Theutonicis, ut ei eisdem legibus, quibus michi tenebantur, sint astricti, videlicet ut preter alias pensiones, quas de pacto debent, nullus eorum inde recedat nisi posito loco sui alio, qui tantundem solvat abbati, quantum ille solvere tenebatur, et hoc facto libere recedat. Ego autem pro predicto predio recepi Olauam cum duabus ecclesiis et decimatione et omnibus proventibus, qui in circuitione prenominata continentur, preter decimas extra circuitum constitutas, quas dominus abbas sibi et ecclesie sue retinuit profuturas. Facta est autem hec commutatio anno illo, in quo dominus Henricus archiepiscopus excommunicato ab ipso duce Wlodizlao mansit in Wratizlauia. Ut autem tarn mei quam predicti abbatis successores ratum hoc habeant in perpetuum et a nullo possit infringi, meo et prenominati archiepiscopi sigillis presens kartula est munita. Actum est anno ab incarnatione domini millesimo a) COVI 0 . Siegel des Erzbischofs Heinrich von Gnesen, Typar Α, siehe Nr. 84, jenes des Herzogs verloren.

102. Papst Innozenz III. ermahnt alle polnischen Herzoge, die vollständige Entrichtung der Kirchenzehnten nicht zu hindern. 1207 Januar 4, Rom, St. Peter. Reg. Vat. 7, fol. 133'—134 (R). Brequigny-du Theil II12, 1030 = Migne 215, 1063 Nr. 220. — Potthast 2953; SR 109. Universis ducibus in Polonia constitutis. Si cuiquam ex vobis dixisset dominus, decime ac primitie tue sunt, quemadmodum eas asserit suas esse, possetis forsitan ipsas earum debitoribus condonare. Cum autem aliena largiri nequaquam esse liberalitas videatur, de nobilitate vestra non possumus non mirari, quod, sicut accepimus, cum interdum vel obsequentium vobis remunerare labores vel aliquorum devotionem vobis intenditis procurare, ipsos de facto, cum de iure minime valeatis, a solutione decimarum absolvitis minus forsitan iniurari deo putantes, quoniam ista sustinet et in aperto vestram iniuriam non repellit. Ne quando igitur vobis dominus 101. a) mlo mit Kürzungestrich A.

74 irascatur et in toto vestro vos puniat, qui suam temere particulam contrectatis, universitatem vestram monemus attentius et hortamur per apostolica scripta mandantes, quatenus a temeritate huiusmodi de cetero desistentes non impendiatis nec faciatis aliquatenus impediri, quominus decime suis ecclesiis cum integritate debita persolvantur. Alioquin sententiam, quam venerabilis frater noster . . Gnegnensis archiepiscopus in vos seu detentores earum rationabiliter duxerit proferendam, usque ad satisfactionem condignam etc. ut in alia a ) . Dat. Rome apud sanctum Petrum, I I non. ianuarii, anno nono.

103. Papst Innozenz III. befiehlt den Κaplänen eines (nicht mit Namen genannten) polnischen Herzogs und anderer polnischer Adeliger, die visitierenden Archidiakone ehrenvoll zu empfangen und dem Episkopat die Gathedratica in voller Höhe zu entrichten. 1207 Januar 4, Rom, St. Peter. Reg. Vat. 7, fol. 134 (R). Brequigny-du Theil IIj2, 1031 = Migne 215, 1064 Nr. 221. — Potthast 2954; SR 110. . . ducis et aliorum nobilium Polonie capellanis. Cum ex eo, quod secularibus dominis deservitis, prelatis ecclesiasticis debitam subtrahere vos non deceat reverentiam et honorem, presentium vobis auctoritate mandamus et districte precipimus, quatenus archidiaconos vestros, cum parrochiam visitando ad loca vestra pervenerint, honeste recipere studeatis et procurationem eis debitam exhibentes cathedratica, que debentur archiepiscopo vel episcopis, cum integritate debita persolvatis. Alioquin sententiam, quam venerabilis frater noster . . Gnegnensis archiepiscopus in vos propter hoc rationabiliter duxerit promulgandam etc. ut supra. Eadem dat. a )

104. Papst Innozenz III. befiehlt den Inhabern kirchlicher Benefizien in Polen, dem für die Freiheit der Kirche sich abmühenden Erzbischof (Heinrich) von Gnesen einmütig beizustehen. 1207 Januar 4, Rom, St. Peter. Reg. Vat. 7, fol. 134 (R). Brequigny-du Theil II\2, 1031 = Migne 215, 1064 Nr. 222. — Potthast 2955; SR 111. Universis clericis ecclesiastica beneficia in Polonia obtinentibus. Cum turpis sit omnis pars®', que suo non congruit universo, presentium vobis auctoritate mandamus et districte precipimus, quatenus venerabili fratri nostro . . Gnegnensi archiepiscopo, qui pro vestra et ecclesie libertate laborat, unanimiter assistatis eique sicut karissimi filii pio patri taliter adherere curetis, quod universitatis vestre suffultus auxiliis cum adiutorio dei efficaciter possit b) occurrere imminentibus ecclesie detrimentis. Nos enim eidem dedimus in mandatis, ut quicumque vestrum secus presumeret attemptare, per suspensionem officii beneficiique subtractionem ipsum ad id compellere non postponat. Eadem dat c ) .

105. Papst Innozenz III. untersagt den polnischen Herzogen, sich ungebührliche Rechte hinsichtlich der Bischofswahlen anzumaßen, und ermahnt sie, für deren kanonische und freie Durchführung Sorge zu tragen. 1207 Januar 4, Rom, St. Peter. Reg. Vat. 7, fol. 134 (R). 102. a) ergänze nach Nr. 107: firmitatem decernimus debitam optinere. 103. a) siehe Nr. 102. 104. a) parss ß b) durch Verweisungszeichen aus possit efficaciter verb. R

c) wie Nr. 102.

75 Brequigny-du T~he.il II β, 1032 = Migne 215, 1064 Nr. 223. — Potthast 2949; SR 112. Universis ducibus in Polonia constitutis. Quoniam in Polonie partibus aliquorum, ut accepimus, insolentia nimis in libertatem ecclesiasticam debachatur, qui sibi electiones presulum usurpantes per clericos, ad quos pertinent, non sinunt eos canonice celebrari, universitatem vestram monemus attentius et hortamur per apostolica scripta sub interminatione anathematis inhibentes, ne in electionibus ipsis quicquam vobis usurpare temptetis indebite potestatis, sed potius permittatis easdem a canonicis sive clericis, ad quos spectant, tarn canonice quam libere celebrari quoslibet vestre iuriditioni a) subiectos, qui contra inhibitionem apostolicam quicquam temere presumpserint1» attemptare, a temeritate sua potestate vobis tradita compescentes. Eadem dat. c )

106. Papst Innozenz III. beauftragt den Erzbischof (Heinrich) vonGnesen, die weltlichen Fürsten durch Ermahnungen und nötigenfalls durch kirchliche Zensuren von der Bedrückung polnischer Kleriker durch Steuern abzuhalten. 1207 Januar 4, Rom, St. Peter. Reg. Vat. 7, fol. 135 (R). Brequigny-du Theil II\2, 1035 = Migne 215, 1067 Nr. 230. — Potthast 2957. . . Gnegnensi archiepiscopo. Inter ceteros molestiarum angores, quas in Polonie partibus Christi dicitur ecclesia sustinere, plerique laici viros ecclesiasticos mobilibus et immobilibus rebus, que ipsos patrimoniorum ratione contingunt, pretermisso iuris ordine non metuunt spoliare. Quia igitur in clericorum oppressionibus laicorum est insolentie resistendum, fraternitati tue per apostolica scripta mandamus, quatenus huiusmodi presumptores monitione premissa sublato appellationis obstaculo per districtionem ecclesiasticam a sua temeritate compescas. Preterea cum populus gentium licet in tenebris ambularet, sacerdotes suos et levitas in tantum duxerit honorandos, ut Pharao rex Egypti ceteris servituti subactis eos non solum in pristina servaverit libertate, sed etiam alimoniam ipsis de publico ministrarit, principes seculares, qui clericos in Polonia constitutos talliis et aliis exactionibus inquietant, ut ab huiusmodi presumptione desistant, prudenter moneas et diligenter inducas et si necesse fuerit, canonica censura compellas. Eadem dat. a )

107. Papst Innozenz III. ermahnt die Gläubigen Polens, die Entrichtung des Peterspfennigs nicht auf betrügerische Weise bis zu einer wertvermindernden Münzerneuerung hinauszuschieben. 1207 Januar 5, Rom, St. Peter. Reg. Vat. 7, fol. 133' (R). Brequigny-du Theil U\2, 1030 = Migne 215, 1063 Nr. 219. — Potthast 2960; SR 113. Universis Christi fidelibus in Polonia constitutis. Si memoriter teneretis Ananie Qafireque supplicium, qui pro culpa fraudati precii, quod ex agris acceperant, terribili ultione puniti ad pedes apostolorum principis repentino interitu corruerunt, in solutione census, quem beato Petro debetis, fraudem vitaretis, ut credimus, adhibere. Ad nostram siquidem audientiam noveritis pervenisse, quod cum ex consuetudine regionis usualis moneta per annum apud vos tertio renovetur et que prius in usu fuerat, demum reddatur vilior usu alterius succedente, vos eidem apostolo censum debitum illo differtis tempore persolvendum, in quo monete, quam solvitis, vilior usus erit. Licet ergo bonorum vestrorum omnipotens non indigeat, quia tarnen periculosum est 105. a) R b) presumpserit R c) wie Nr. 102. 106. a) wie Potthast Nr. 2956: Dat. Rome apud sanctum Petrum, II non. ian., anno nono.

76 vobis, quod debetis eidem, vel per fraudem minuere vel per ingratitudinem retinere, universitatem vestram monemus atque etiam hortamur per apostolica scripta precipiendo mandantes, quod censum ipsum sine cuiuslibet fraudis vitio more solito persolvatis, alioquin sententiam, quam venerabilis frater noster . . Gnegnensis archiepiscopus in eiusdem census vel detentores ingratos vel temerarios fraudatores rationabiliter duxerit promulgandam, usque ad satisfactionem condignam firmitatem decernimus debitam optinere. Dat. Kome apud sanctum Petrum, non. ian., anno nono.

108. Papst Innozenz III. ermähnt alle Bischöfe Polens, den Erzbischof (Heinrich) von Gnesen, der in seinem Kam-pf für die Freiheit der Kirche im Exil schwere Unkosten auf sich genommen hat, zu unterstützen. 1207 Januar 5, Rom, St. Peter. Reg. Vat. 7, fol. 135 (R). Briquigny-du The.il II12, 1035 = Migne 215, 1068, Nr. 232. — Potthast 2959; SR 114. Universis episcopis in Polonia constitutis. Cum nemo vestrum mercennario suo retributionem posset debitam denegare, profecto de retributione venerabilis fratris n o s t r i . . Gnegnensis archiepiscopi, qui non solum ob vestram quietem, sed etiam ob generalem ecclesiarum Poloniensium libertatem in multis anxietatibus et periculis laboravit hactenus et laborat, religiosa vos convenit sollicitudine cogitare. Hinc est igitur, quod universitatem vestram monemus attentius et hortamur per apostolica scripta precipiendo mandantes, quatenus attendentes, quod in exilio, quod pro communi ecclesiarum vestrarum libertate subivit, multiplicibus est gravatus expensis, quas utique non ex ecclesie proprie facultatibus, sed ex patrimonialibus bonis mutuoque susceptis dinoscitur perfecisse, ob reverentiam apostolice sedis et nostram taliter ei subvenire procuretis in ipsis, quod in certamine, quod certavit ac certat, vestris possit et militare subsidiis et meritis triumphare. Eadem dat. a )

109. Papst Innozenz III. befiehlt dem Erzbischof von Gnesen und seinen Suffraganen, für die strenge Durchführung des Zölibats Sorge zu tragen, die Verleihung von Kirchenpfründen an Söhne von Kanonikern nicht zuzulassen und unschickliche schauspielerische Darbietungen in Kirchen zu untersagen. 1207 Januar 8, Rom, St. Peter. Reg. Vat. 7, fol. 135' (R). Brequigny-du Theil II12,1037 = Migne 215,1070 Nr. 235. — Potthast 2967; SR 115. — Vgl. Friedberg, Corpus juris canonici 2, col. 140 und 452. Gnegnensi archiepiscopo et suffraganeis eius. Cum decorem domus domini et locum tabernaculi glorie sue diligere vos oporteat, accurata vobis est sollicitudine precavendum, ne in commissis vobis ecclesiis illa temere presumantur, que vel in eis lampadem religionis extinguere vel munditiam videantur ministrorum domini maculare. Ad nostram siquidem noveritis audientiam pervenisse, quod quidam in vestris diocesibus constituti publice cum mulieribus contrahentes ecclesiasticas non verentur suscipere dignitates et nonnullarum ecclesiarum canonici, quorum lumbos iuxta verbum evangelice veritatis deceret esse precinctos ac in eorum manibus lucernas bone operationis ardere usque adeo luxurie sordibus putruerunt, quod nec etiam ignominiam suam velint turpitudinemque velare, quin immo filios ex infami generatione susceptos ad ministerium altaris, quo se reddunt indignos, indignius secum trahunt ac si non satis in 14)8. a) wie die vorhergehende Registereintragung (Potthast Nr. 2958) : Dat. Rome apud sanctum Petrum, non. ianuar., anno nono.

77

opprobrium ordinis clericalis eorum incontinentia foret cognita, nisi natorum in publicum deductorum loquentiumque testimonium contra ipsos esset ostensione sedula comprobata. Cumque in ecclesiis, in quibus huiusmodi clerici locum habent, multa enormiter attemptentur, dum in eisdem fermentata patrum et filiorum, nepotum etiam et affinium parentela inordinate ministrat, quia videlicet amore predominante carnali reverentia spiritualis tepuit inter ipsos, unde nequaquam unus quodlibet facere propter alium pretermittit per insolentiam eorundem, interdum ludi fiunt in eisdem ecclesiis theatrales et non solum ad ludibriorum spectacula introducuntur in eas monstra larvarum, verum etiam in tribus anni festivitatibus, que continue natalem Christi secuntur, diaconi, presbiteri ac subdiaconi vicissim insanie sue ludibria exercentes per gesticulationum suarum debachationes obscenas in conspectu populi decus faciunt clericale vilescere, quem potius illo tempore verbi dei deberent predicatione mulcere. Quia igitur ex officio nobis iniuncto domus dei zelus nos comedit et opprobria exprobantium ei super nos eadem dinoscuntur, fraternitati vestre per apostolica scripta mandamus, quatenus ne per huiusmodi turpitudinem ecclesie inquinetur honestas, eos, qui sunt publice uxorati, non admittatis de cetero ad ecclesiasticas dignitates et admissosa) repellatis ab eis, quas non possunt sine pravo exemplo et gravi scandalo retinere. Filiis quoque canonicorum prebendas in eisdem conferri ecclesiis non sinatis, quarum sunt canonici patres eorum, cum indecorum sit, ut in altaris officio illegitimus filius inpudicio patri ministret, in quo unigenitus filius eterno patri pro salute humani generis victimatur. Prelibatam vero ludibriorum consuetudinem vel potius corruptelam curetis ab ecclesiis vestris taliter extirpare, quod vos divini cultus et sacri comprobetis ordinis celatores. Dat. Rome apud sanctum Petrum, VI idus ian., anno nono„

110. Papst Innozenz III. nimmt das Kloster Trebnitz in den päpstlichen Schutz. 1207 Januar 8, Born. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 6 (A). Haeusler Nr. 16; Mal. 2, Nr. 127. — Potthast 2965; SR 116; Appelt, Urkundenfälschungen S. 123, Nr. 7. INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus monialibus Trebnicensibus salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Eapropter, dilecte in Christo filie, vestris iustis postulationibus inclinati personas vestras et locum, in quo divino estis obsequio mancipate, cum hiis, qu§ impresentiarum rationabiliter possidet aut in futurum iustis modis deo propitio poterit adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Datum Rome apud sanctum Petrum, VI id. ianuarii, pontificatus nostri anno nono. Bleibulle an Seidenfäden. 111. Papst Innozenz III. untersagt in einem Schreiben an den Erzbischof (Heinrich) von Gnesen die Verleihung kirchlicher Benefizien durch die weltliche Gewalt. 1207 Januar 10, Rom, St. Peter. Reg. Fat. 7, fol. 135—135' (R). 109. a) admissas B.

78 Brequigny-du Theil II12, 1036 = Migne 215, 1069 Nr. 234. — Potthast 2972; SR 120.

. . Poloniensi archiepiscopo. Ideo sumus ad apicem summi pontificatus domino disponente vocati, ut nostre sollicitudinis studio, que in ecclesiis dei fuerint emendanda, in melius reformentur et quod in eis contra statuta canonum attemptatur, falce moderaminis apostolici debeat resecari. Eapropter, venerabilis in Christo frater, ut in ecclesia tibi commissa que recta sunt liberius valeant adimpleri, ad exemplar felicis recordationis Celestini pape predecessoris nostri presentium auctoritate districtius inhibemus, ne in ipsa ecclesia vel in aliis episcopalibus ecclesiis tue iurisdicioni commissis per secularem potestatem beneficia ecclesiastica de cetero conferantur, cum talis collatio manifeste sacris obviet institutis. Nulli ergo etc. nostre inhibitionis etc. Si quis autem etc. Dat. Rome apud sanctum Petrum, I U I id. ian., anno nono.

112. Papst Innozenz III.

ermähnt die polnischen Herzoge, sich nicht das Spolienrecht anzumaßen. 1207 Januar 10, Rom, St. Peter.

Beg. Vat. 7, fol. 135'—136

(Β).

Brequigny-du Theil IIj2, 1038 = Migne 215, 1071 Nr. 236. — Potthast 2974; SR 121.

Nobilibus viris ducibus in Polonia constitutis. Si quecumque super terram habetis ab eo, qui habitat in celis, recognoscitis vos habere, satis quidem reputare debetis indignum, ut per potentiam, quam accepistis ab ipso, in ministris suis iniuriam inferatis eidem. Accepimus sane, quod cum aliquos provincie vestre presules a presenti seculo migrare contingit, vos, qui sicut eorum precipui filii viduatas deberetis ecclesias· consolari, dolorem super ipsarum dolorem apponitis facultates antistitum decedentium invadendo, que potius eorum debuerant successoribus conservari. Quia igitur etsi semper ecclesiis oporteat vos deferre, presertim tarnen viduitatis tempore vos eas convenit revereri, universitatem vestram monemus et exhortamur attentius ac per eum, qui pro nostris iniquitatibus cruce pendens ecclesie sue Privilegium libertatis proprii sanguinis aspersione conscripsit, obtestandos vos duximus et rogandos, quatenus ecclesias in vestris finibus constitutas debita permittentes libertate gaudere in pastorum decedentium mobiles ac immobiles facultates nullius estibus avaritie haneletis a) , sed eas potius, ut est iustum, per locorum capitula libere conservari sinatis substituendis canonice pontificibus resignandas. Alioquin, quantumcumqueb) etc. sicut in aliis. Dat. Rome apud sanctum Petrum, I U I id. ian., anno nono.

113. Bischof Lorenz von Breslau ist Mitsiegler einer Zehentschenkungsurkunde des Bischofs Fulco von Krakau für das Kloster Busk. (Nach 1207 Oktober 25), —. Or. Krakau Biblioteka Czartoryskich. CD Poloniae 1, Nr. 7 (mit Faks.);

Mon. Pol. Pal. Tafel 36; Mal. 2, Nr. 126. — SR 1, S. 89.

Die Niederschrift des Kontextes der undatierten Urkunde erfolgte wohl noch unter Bischof Fulco (f 1207 Sept. 11). Die Namen des Domdekans und der Domherren sind von zweiter Hand hinzugefügt. Die Besiegelung durch Bischof Lorenz von Breslau kann erst vorgenommen worden sein, als dieser nach dem Tode seines Vorgängers Cyprian ( f 1207 Okt. 25) das Bischofsamt angetreten hatte. Vgl. Semkowicz KH 49, 1935, S. 50. — Siegel des Bischofs Lorenz, Typar Α (Schulz Tafel 4 Nr. 26, siehe Nr. 115), an Seidenfäden. 112. a) Β statt anheletis

b) cum von erster Hand über der Zeile B.

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114. Herzog Heinrich I. tauscht mit Bischof Lorenz von Breslau anläßlich der Abrundung des Trebnitzer Klostergutes eine Reihe von Besitzungen und fügt weitere Schenkungen an die bischöfliche Kirche zu Breslau hinzu. 1208 (vor Oktober 25), —. Or. Breslau DA, DD 66 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 40. — Heyne 1, S. 230 Anm. 3; Haeusler Nr. 17; Mal. 2, Nr. 129. — Beg. ep. Vrat. S. 13 f.; SB 126. Wegen der roten Farbe des Siegels und aus stilistischen Gründen, besonders wegen der erweiterten Fassung der Devotionsformel, von Grünhagen und Schulte Z. 34, S. 306 Anm. 2, Z. 47, S. 223 zu Unrecht angezweifelt; noch Schilling S. 582 Anm. 1168 hält an der Fälschungsthese fest. Nachweis der Echtheit bei AppeU Z. 71, S. 31 f f . und 43 f f . ; über die Schrift vgl. auch Ottenthai, MIÖG 38, S. 337. Die Sanctio weist Anklänge an das Formular der Papsturkunde und an Nr. 115 auf. — Die zeitliche Einreihung ergibt sich aus der Angabe des ersten Pontifikatsjahres des Bischofs Lorenz von Breslau (Mal. 2, S. 24 Anm. 34).

Ego Henricus dei et beati Iohannis patrisque mei Bolezlai gratia dux Zlesi? notum facio presentibus et futuris, quod rogatu sanctimonialium de Trebnic et multorum hominum baronumque meorum consilio et michi ipsi competere visum est, ut firmioribus et manifestioribus signis ambitus Trebnicensis limitaretur. Sortem illam, que dicitur Sorav, quam prius domino Benico Wratizlauiensi decano pro parte Sulizlauic dederam, et aliam partem cum decima de eadem villa Sulizlauic, que ad rivulum, qui dicitur Wiscaua, remanserat, a domino Laurentio ducatus mei episcopo cum sui consensu capituli commutavi. Dedi itaque beato Bartholomeo ad claustrum Trebnicense usque ad prenominatum rivulum Wiscauam, qui tunc villam Sulizlauic preterfluebat, nunc autem tarn Trebnicensem circuitum quam reliquam partem Sulizlauic limitat competenter. Episcopo autem memorato et §cclesig beati Iohannis Trebnicensis conventus pro predicta parte Sulizlauic dedit villam conterminam Cirquich, que fuit comitis Andree Ranzki, sed de voluntate ipsius beato Bartholomeo data cum duabus filiabus Wiszlai fratris sui. E t ego dedi eidem episcopo Bozthechouo, Sedlisce et prata circumiacencia loco pratorum partis vill§ prelibate. Preterea dedi eidem bonam partem terr§ ad Cirquich usque ad aquam, que dicitur Zvcha, que fuit tempore patris mei a comite Berone et ab Ozada ad Sauon circuita nec poterat de iure fori requiri. Insuper pro duobus agris, quos iuxta Rozerouo in errore non data commutatione pro eis beato Iohanni tempore bon§ memoria Cipriani episcopi pertransieramus, dedi magnum agrum meorum hominum Byrzan iuxta Zucham, qui similiter ad Sauon ablatus erat. Addidi quoque beato Iohanni ad Pylzech villam meorum agazonum, que dicitur Chosanouo, et agros meorum ortolanorum, quos limitat pirus et salix directe opposita piro sita prope litus Zlenz§, in quibus sunt signa, et addidi eidem sortem mei molendinarii cum molendino super Zlenzam et aliquot agros ultra tabernam ibidem et Lang ultra episcopi curiam inter Odram et lacum eius. Item contuli ei et hominibus eius de Pylzech usum querceti tarn in glande quam in lignis aridis et aliis pascuis sine enormi detrimento querceti, et in propria persona predicta circuivi. Contuli etiam eidem molendinum iuxta sanctum Petrum in Legnic et in Stobno duos homines Sdanum et Nozalam fratrem eius cum pueris eorum, et addidi cum ipsis ad Ztobno bonam partem terr§ tarn in agris quam in pratis cum querceto, que prius ad Lozozeuich usque ad viam Glagouiensem spectabat, nunc autem aliquantulum remotius ultra predictam viam Ztobno limitatur, quia ego ipse in propria persona cum domino L(aurentio) episcopo et multis hominibus equitans limitem inter Lozozeuich et Ztobno, cum prius non esset, feci et prout equitavi, viam Glagouiensem fieri precepi, que predictas villas in perpetuum limitaret. Potestate igitur et auctoritate ducali rogo et precipio firmiter inhibens, ne aliqua §cclesiastica secularisve persona vel aliquis successorum meorum ea, que beato Iohanni pro sepedicta parte Sulizlauic nomine commutationis dedi, presumat vel audeat violare. Actum est hoc anno ab incarnatione domini M°CC0VIII°, ducatus mei VII, episcopatus Laurentii primo. Siegel Herzog Heinrichs I., Typar B, stark besch., in rotem Wachs an roten Seidenfäden, s. Nr. 93.

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115. Herzog Heinrich I. bestätigt dem, Kloster Trebnitz seine durch Schenkung und Tausch erweiterte Ausstattung und setzt dem Gut Trebnitz neue Grenzsteine; Erzbischof Heinrich von Gnesen und Bischof Lorenz von Breslau bekräftigen diese Verfügungen durch Androhung des Kirchenbannes. 1208 (vor August 21 f), —. Zwei Originale, beide dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 10 a (A) und Nr. 10 (A1). Mon. Pol. Pal. Tafel 26 (AJ und 41(A). — Sommersberg 1, 819; Haeusler Nr. 18; Mal. 2, Nr. 130. — Mosbach, Wiadomoici 8. 2 f.; SR 127; ODS Hfl, Nr. 45; Appelt, Urkundenfälschungen 124 Nr. 11. Die ältere schlesische landesgeschichtliche Forschung hielt diese Urkunde zu Unrecht für eine formale Fälschung glaubwürdigen Inhalts (vgl. Grünhagen in den Begesten; Schultz S. 6, 9, 11; Schulte Z. 34, 306 Anm. 2;Z. 37, 297 Anm. 1;Z. 39, 296;Z. 42, 273;Z. 47, 223;ähnlich auch noch Schilling S. 169, S. 580 Anm. 1146, S. 582 Anm. 1172). Auf polnischer Seite vertrat seinerzeit W. KqtrzyAski (Z. 22, S. 164) die gleiche Auffassung. Nachweis der Echtheit bei Appelt, Z. 71, S. 1 f f . Beide Ausfertigungen stammen von derselben Empfängerhand wie Nr. 83 (Schriftproben bei AppeU ebenda Tafel I nach S. 12). Durch sorgfältige Untersuchung der Varianten hat H. Polaczköuma, Roty przywileju Henryka Brodatego dla Trzebnicy ζ 1208r. (Ksiygapamiqtkowa ku czi Wl. Abrahama, 1930), S. 432 f. festgestellt, daß Bep. 125 Nr. 10 a als ursprüngliche Ausfertigung, Bep. 125 Nr. 10 jedoch als expeditio duplicata anzusehen ist. Die textliche Abhängigkeit von den beiden Vorurkunden Nr. 83 und 114 wurde durch Petitsatz hervorgehoben. Der Text von Nr. 83 wurde nicht bloß sachlich umgestaltet und ergänzt, sondern auch stilistisch immer wieder derart variiert, daß man die Fassung von 1208 als das Werk eines anderen Diktators (vielleicht des Kanzlers Martin ?) ansehen muß. Der Neufassung von 1218 (SR 193) hat Α als Grundlage gedient. Beide Ausfertigungen folgen in charakteristischen Einzelheiten der Ausstattung dem Muster des päpstlichen Privilegs. Die Satzanfänge sind durch initialenartig gestaltete Großbuchstaben hervorgehoben. Am Ende des Textes, über den vier Siegeln, finden sich vier der päpstlichen Bota nachgebildete Zeichen Herzog Heinrichs I., des Erzbischofs Heinrich von Gnesen, des Bischofs Lorenz von Breslau und des Breslauer Domkapitels. Die Bota Herzog Heinrichs I. zeigt im Innenkreise das Kreuz mit dem Halbmond, das persönliche Zeichen des Herzogs, das er auch auf seinem Siegel im Schilde führt. Über dem Zeichen steht der Name Henricus, darunter der Titel dux Zlesie. Die Umschrift zwischen den beiden konzentrischen Kreisen: Dirige domine gressus meos in semitis tuis, ut non moveantur vestigia mea" ist die Devise Papst Coelestins III., der 1193 Privilegien für das Vinzenzstift und für das Sandstift (oben Nr. 60 und 61) ausgestellt hat. Doch wurde in den Botae Heinrichs I. das der Vulgata entsprechende Verbum „perfice" durch „dirige" ersetzt und nach Ps. 16 Vers 5 der ut-Satz hinzugefügt, der in der Papstdevise fehlt. In der Zweitausfertigung A1 ist das Wort domine ausgelassen. — Im Innenkreise der Bota des Erzbischofs (Mosbach a. a. 0. S. 3) findet sich ein Namensmonogramm; darüber steht der Name Henricus, darunter episcopus. Die Devise lautet in A : „ + Deum time et mandata eius observa, hoc est omnis homo" (Εcel. 12 Vers 13); in A1 feMendie Worte: „hoc est omnishomo". —Analog dazu istdie Rota des Bischofs Lorenz gestaltet; sie enthält gleichfalls ein Monogramm, das aus den Buchstaben LAV gebildet ist, darüber Laurentius, darunter episcopus Wrat., Wrat. episcopus A1. Die Devise: , , + Vias tuas domine demonstra mihi et semitas tuas edoce me" (Ps. 24 Vers 4) geht wieder auf päpstliches Vorbild zurück ; bis zum Wort mihi war dies der Wahlspruch Alexandersiii.—Die Devise der vierten Rota : ,, + Ecce quam bonum et quam iocundum habitare fratres in unum'' (Ps. 132 Vers 1) bezieht sich auf das kanonische Leben der Breslauer Domherren. Im Innenkreise findet sich ein gleichseitiges Dreieck, geteilt durch eine vertikale Linie, aus der oben ein Doppelkreuz hervorwächst, umgeben von der Umschrift: , , + Sigillum Vratizlauiensis capituli. Magister Martinus". Da Martin herzoglicher Kanzler war, kommt in der Nennung seines Namens seine Mitwirkung an der Beurkundung zum Ausdruck. Zeichnung und Beschriftung der Monogramme stammen sämtlich von der Hand des Schreibers beider Ausfertigungen, der sich jedoch in den Monogrammen des Herzogs und des Erzbischofs in A1 einer eigenartigen Zierschrift bedient. In Α finden sich in den vier rechten Winkeln des Kreuzes des Zeichens Heinrichs I. vier Punkte: es ist nicht ausgeschlossen, daß sie vom Herzog

81 eigenhändig eingesetzt wurden. Appelt Z. 71, 8. 17 f f .

Vgl. Polaczköwna

l. c. S. 429 f f . ; Historia ßlqska 3, S. 473 f.;

Zu den Ortsnamen vgl. Engelbert, Schles. Geschichtsbl. 1918. Nr. 3, 8. 61 f f . ; K. Dziewonski, Oeografia Trzebnicy 8. 27. —Die Urkunde wurde vermutlich vor dem 21. August (im neunten Jahre des Erzbischofs Heinrich von Gnesen), sicherlich vor dem 25. Oktober (im ersten Jahre des Bischofs Lorenz von Breslau) ausgestellt (Mal. 2, S. 24 Anm. 34 und 8. 55, Anm. 168, 169). Longinquitate temporis gestorum series obscuratur, nisi vivacibus litteris perhennetur. Ego igitur HENRICVS a) dei et beati Iohannis patrisque mei Bolezlai1" ducis gratia Zlesie dux in remissionem peccatorum meorum et pro salute animarum patris et matris et omnium parentum c) meorum omniumque Christianorum ad honorem dei sancteque Marig semper virginis et beati Bartholomei apostoli in Trebnich monasterium fundavi et predium Trebnicense cum baronibus meis, prout michi deus inspiravit, circuivi et quicquid mei iuris fuit in illo circuitu scilicet ad ducatum spectans tarn in spiritualibus quam temporalibus illi monasterio plenarie contuli. Primum capellam meam sancti Petri cum omnibus suis pertinentiis et omnes villas meas in ambitu constitutas illuc dedi. Alias vero, que fuerunt ecclesiastice et clericorum hereditarie vel militum, acquisivi commutatione, emptioned) vel donatione, ecclesiasticas tantum commutatione, clericorum vel militum quasdam commutatione, quasdam emptione, et quedam a militibus pro dei sunt amore donate, sicut inferius patebit. Villa Wangrinouo taliter est acquisita. Homines, quorum hec quondam fuit villa, naroohnici Lubusenses fuerunt. Quia tarnen dominus Leonardus eam requirebat, benignitate magis quam rigore iuris cum ipso hoc modo transegi. Villam nomine Lazcouici et villam de ICamene, quas numquam tempore patris mei de iure potuit obtinere, nomine commutationis ei contuli et ipse cum gratiarum actione de Wangrinouo sancto Bartholomeo cessit. Martinouo pater meus a Stephano filio Martini per villam prope Lozzin sitam nomine Blizotino commutavit et cum idem St(ephanus) Zlesiam exivisset, pater meus eam comiti Beroni contulit. Sed postmodum predictus St(ephanus) veniens eam a Karolo filio Beronis evicit et ego misertus Karoli iuvi eum, ut ipsam a St(ephano) redimeret, quam X I I I I marcis redemi, et quod numquam eam de cetero repetere posset, iussus est prout moris est hausorium aque ebibere, sed ego parcens verecundie e) sue precepi ei in cipho argenteo medonem propinari, et ebibit coram me et meis baronibus contra se in testimonium. De villa Klissovo1' partem a Martino Borissich XII marcis argenti comparavi, aliam partem filii Theodori et Stephani et cognati eorum evictam coram me et meis baronibus beato Bartholomeo contulerunt. Terciam eiusdem ville partem cum decima a monachis de Lübens conferens eis per commutationem Stutchcouo sitam super Kozi commutavi. Particulam predicte ville, quam sibi Bogdanus presbiter pertinere dicebat, licet ea a patre meo et suis baronibus in iure fuisset abiudicatus et coram me nequaquam eam de iure rehabere potuisset, tarnen ut nullam querelam idem vel sua posteritas habere posset, ipsum IIII or marcis placavi, quas cum bona voluntate acceptavit. Quintam partem eiusdem Clissouo, qu§ Zantirouo nuncupatur, quam Predzl(aus)h) filius Prozimiri ab heredibus emerat dans ei villam, qu§ BrÜOUO dicitur narochniconum de Lubus commutavi. Rozerouo cum decima a congregatione sancte Marie in Yratizlav commutavi dans eis ad Thinch partem de Milino flexus multa prece ipsorum, quam sub patre meo in iudicio perdiderant nec poterant de iure requirere, et michi recepi pro eodem sortem in Mazlech, et ut eorum meliorarem

commutationem, causa precis et orationis eorundem Gorkam" eis cum meis baronibus circuivi et addidi eis villam nomine Kneynici et plura quam promiserim. Insuper in Budissov quicquid de iure perdiderat ecclesia sancte Mari?, reddidi domino Alardo abbati committens fidei sue, ut ipse reciperet ibi, quicquid videretur ei fuisse aliquando ecclesie sue sive iuste give non, et ipse pro beneplacito suo recepit quantum fuit ei visumJ' inde tarnen multum. Ad hec etiam curiam dedi ei in foro Vratizlaviensi pro decima de Rozerouo. Aput Iohannem filium Brictii circuitum ville eius per villam nomine Legehe commutavi. Partem eius a Nicoiao 115. a) Henricus A1 b) Β A1 c) Marien, d) vel emptione A1 e) vereoundi? Αλ f) Clissouo Al g) Stuchcouo At h) Predzl(au)s A1 i) Gorcam A1 j) quantum visum fuit ei Al β Schles. ÜB. I

82 filio Gregorii, quam emerat et que Nicolayouo vocabatur, commutavi dans ei villain prope Vesnam nomine Gorezlaue et sortem mei pistoris ibidem. Item aput Benicum decanum Vratizlaviensem cum consensu domini Cipriani episcopik) et canonicorum commutavi partem ville Zulizlauich et dedi ei sortem nomine Sorav et sortem ibidem Opatouo dictam et pro

eodem Opatouo, quod dedi sancto Iohanni, et pro villa, qug vocatur Zuentech, quam ad

ducatum recepi, dedi b e a t o Vincentio villam iuxta Zobotisch, que dicitur Kneyniei, que1' diu perdita non poterat de iure requiri m ) , et sortem kamerariin> mei Vissote et villam falconariorum in Vratizlav, quam Iudei Iozeph et Chazkel habuerunt. Superaddidi etiam beato Vincentio mensam carnifioii in Coztomlot0',

qu§ miehi spectabat. Ne itaque quispiam predictas villas, quas in Trebnich dedi, possit evincere, omnes univi et tempore bone memorie C(ipriani)P> episcopi cum meis baronibus ambivi et

signis munivi. Tota autem decima, que in ambitu totaliter continetur, ex integro est beati Bartho-

lomei, in quibusdam villis ratione sancti Petri Capelle, in quibusdam donatione episcopi C(ipriani), sicut in Malussino, Bassovo et in parte Brochotino, quia in Malussino C(iprianus) episcopus dedit decimam beato Bartholomeo B(enico) decano annuente, qui ipsam tenuit. De Rassouo a u t e m et de parte Brochotino idem dedit ibidem decimam magistro Odone, cui spectabat, consentiente et ei loco ipsius decimer) dedit Kouale et villam Zuantossi, qug erant Bernardi prebende. Bernardus vero pro his duabus et pro

mediatate ville Minich ab eodem episcopo Zkorinice iuxta Legnich recepit. Sciant autem s) universi,

quod forum, quod quondam in Trebnich fuit, avus meus ob remedium anime41 sue u ) ad utilitatem canonicorum transtulit in Cirquich, quod longis temporum spaciis permansit, quod ego approbo. Verum quia necessarium est beati Bartholomei monasterio forum aliquantisper habere in vicino, favore domini v ) episcopi C(ipriani) et omnium canonicorum forum in Trebnich sine diminutione Cirquicensis census statui. E t quia plebs per fora divisa minor est ad singula, presummo, quod forum Trebnicense foro canonicorum propter nimiam vicinitatem detrimentum valeat irrogare. Quod ne fiat, canonicis VII marcis argenti in Vratizlaviensi teloneo provenientibus diminutionis suspicionem resarcivi, quod tam meo quam episcopi C(ipriani) et omnium canonicorum assensu firmatum est. Ceterum monetarius de tabernis, qu? sunt vel erunt

in ambitu Trebnicensi, non plus habeat per annum quam totidem scotos, quot marce fuerint,

proiectis tarnen de more denariis. Similiter de carnificibus. In renovatione vero monetew) ibi monetarius habeat ius sal vendendi sicut in aliis locis nullis opificibus res suas vendentibus dans pomot. E t

sciendum, quod tabernas in foro Trebnicensi sitas et tabernam in Vratizlav de Biruechnik dedi

dominabus et fratribus ad vestes. De singulis vero Vratizlaviensibus tabernis ad me spectantibus et de

Vrazensibus dedi eisdem singulis septimanis XX denarios ad pisces. Item in itinere meo de toto

circuitu tenentur Trebnicenses michi duos currus et duos x) custodes dare et conductum prebeant more militari. Non iudicentur nisi a SUO iudice, sed si grandis emerserit causa, c o r a m m e vel castellano

Vratizlaviense, et ubicumque iudicentur claustro suo debent adiutorium preter hoc, quod iudiciv' spectat, quod treschne dicitur v'. Contuli quo que81 beato Bartholomeo villam nomine Kotouici cum hominibus et cum omni, quod illic circuivi. De eodem etiam ambitu duosx) currus et duosx) custodes habere debeo in transitu et ipsi conductum ducant more nobilium. Huius quoque circuitus decimam dedit dominus C(iprianus) episcopus beato Bartholomeo consen-

tiente Lamberto canonico, cuius prebende pertinuit, data sibi commutatione tocius ville Minich, cuius pars media spectabat prebende Bernardi, media vero beato Petro in Trebnich. Dedi etiam villam nomine Ozorouici et ipse earn circuivi et cum inde pertineret decima parrochie beate Marie in Legnich et C(iprianus) episcopus ut earn in Trebnich daret, voluisset totidem aratris quot ibi erant commutare, Clemens plebanus illius ecclesie me precibus evicit, ut cum Badak milite de villa sua Chinino dans aliam sibi pro ea facerem concambium et prefatum Chinino, ubi propter recessum hominum Clementis decima penitus perierat, hominibus replerem laudans hoc pacto cedere decime de Ozorouich et commutationi oblate ab episcopo, quod postquam feci, ipse Clemens prefate decime penitus renuntiavit. Episcopus vero C(iprianus) f a c t u m

nostrum approbans decimam de Ozorouich perpetualiter assignavit conventui Trebnicensi. Preterea

dominus C(iprianus) episcopus cum assensu canonicorum contulit congregation! Trebni115. k) episcopi Cipriani At 1) qu§ A1 m) de iure requiri non poterat Al rarii A1 o) Costomlot Al p) domini C Al q) Rassouo At a) etiam A1 t) animg A1 u) sug Ax v) fehlt Ai χ) I I A1 y) quod treschne dicitur quod iudiei spectat At

n) kamar) decime A2 w) monet§ A2

83

censi decimas ad Ztinav z ' et ad Ztobnoa'> pertinentes, quam collationem sigillo suo roboravit. Dominus etiam papa Innocentius III privilegio suo hoc confirmavit, similiter dominus Henricus archiepiscopus Gnezdensis. Sciant autem presentes et futuri, quod omnia sepedicto claustro collata et domino prestante in futurum conferenda dominus C(iprianus) episcopus cum suorum collegio canonicorum in octava epiphanie ducatus mei anno I I et episcopatus sui etiam I I sanctimonialibue in prelibatum locum introductis cereis in terrain iactis et extinctis sub pena district! anathematis confirmavit. Venerabilis insuper archiepiscopus Gnezdensis dominus H(enricus) proxime post hoc in festobeatiVincentiidiaconi casualiter Vratizlav superveniens memorati episcopi b '' confirmationem 6 ''

et anathema cum eo pariter coram omnibus canonicis et multo populo in superiori choro ecclesie accensis et extinctis cereis nichilominus innovavit. Acta sunt hec anno ab incarnatione domini M°CC III.

Procedente tempore Laurentio episcopo existente rogatu sanctimonialium et multorum hominum inductus consilio et quia michi ipsi videbatur competentius, ut firmioribus et manifestioribus signis ambitus Trebnicensis terminaretur, illam sortem, qu§ dicitur Sorav, quam prius B(enico) decano pro parte Zulizlauich0'' dederam, et aliam partem de eodem Zulizlauich0'1 cum decima, que1' ad rivulum, qui dicitur Vischaua*1'', remanserat, a memorato episcopo cum consensu sui capituli commutavi dans beato Bartholomeo usque ad prenominatum rivulum Vischavam0'1, qui tuno villam Zulizlauich0'' preterfluebat, nunc autem tarn Trebnicensem circuitum quam reliquam partem Zulizlauichdisterminat. B e a t o vero Iohanni pro hoc dedi villam conterminam Cirquich, qu§ fuit comitis Andre?''' Ranzki, sed de voluntate ipsius data beato Bartholomeo cum duabus filiabus fratris sui ViflzlaiB''. Dedi etiam ei Boztchovo11'', Zedlische et prata circumiacentia. Preterea dedi eidem bonam partem terre ad Cirquich usque ad aquam, qu? 1 '' dicitur Zucha, que erat a comite Berone sub patre meo et ab Ozzadai'' ad Savon addita nec poterat requiri de iure. Preterea pro duobus agris, quos tempore domini C(ipriani) iuxta Rozerovo k '' in errore pertransieramus, dedi sancto Iohanni magnum agrum meorum hominum Birzan iuxta Zucham, qui similiter ad Savon 1 '' ablatus erat, et addidi eidem ad Pilzech villam meorum agazonum, que dicitur Kosanovo m ' ' , et agros meorum ortolanorum et sortem mei molendinarii cum molendino et ultra tabernam aliquot agros et Lang ultra curiam episcopi inter Odram et lacum eius situm. Insuper contuli domino L(aurentio) episcopo et hominibus eius de Pilzech usum querceti tarn in glande quam in lignis aridis sine substanciali detriment» querceti et in propria persona ad Pilzech circuivi. Dedi quoque ei molendinum iuxta sanctum Petrum in Legnich et in Ztobno a '' duos homines Sdanum et Nozalam fratrem

eius cum pueris et cum villa eorum. Insuper cum Wilk et Henrico fratre eius filiis Michaelis cambivi Panglouo, cuius partem ad rivulum dedi beato Bartholomeo, reliquam extra rivulum dedi magistro Iacobo lapicide et ipsis pro Panglovo11'' dedi Domauitouo, quod dicitur Gorca, in provincia de Nemchi iuxta villam eorum. Item aput Iohannem cantorem et fratres eius dominum Egidium0'' et Petrconem»'' militem et Nicolaumi'' nepotem eorum cambivi Benicovo dans cantori villam in Vidav, de qua deduxi meos ortolanos et kamerarios, et domino E(gidio) dedi Roprahtovor'1 de gratia, quod nullo iure requirere potuit, et hoc acceptavit pro parte sua et m(arcas) argenti V s '' addidi sibi. Villam vero, qu§ dicitur Indrichovo4'', quam pater meus dederat Ianisso u '' filio Galli capellano u '' suo et post mortem ipsius et filii sui ego dederam villam predictam et ville alterius iuxta Lav site Ianissi partem filiabus eius duabus, que postmodum sanctimoniales facte se ipsas et villas beato Bartholomeo contulerunt, rogatu et consensu Trebnicensis conventus dedi Petrconi et Nicolao i'' pro parte hereditatisv'· eorum. Postmodum cambium cum domino C(ipriano) episcopo inceptum, sed eo morte prevento cum successore eius domino L(aurentio) episcopo cum consensu capituli sui feci de parte ville episcopi, quam Dobrogost habuit, dans ei partem hominum meorum ville Zlauikonis w'' et fratrum suorum, qu§ est ultra rivulum nomine Chachca, et partem ville episcopi, que est citra rivulum prenotatum, dedi hominibus meis Zl(auikoni) et 115. ζ) Stinav A1 a') Stobno A, b') confirmationem episcopi Al c') Zulizl(au)ic At d') Wischaua Al e') Vischauam Al f') Andree Al g') Wiszlai A1 h') Boztechovo A1 i') que Al j') Ozada A1 k') Rozerouo A1 1') Sauon A1 m') Kosanouo A1 n') Panglouo Al ο') Ε Al ρ') Ρ AL q') Ν r') Roprahtouo A t s') V marcas argenti A1 t') Indriehouo Al u') capellano suo Ianisso filio Galli Al v') Benicouo hereditatis At w') Zlauiconis Al

β»

84 fratribus eius et ipsos cum eadem villa dedi beato Bartholomeo. Et item pro Yauichovo*'', quod tempore C(ipriani)P> cambieram, sed limitibus Trebnicensibus tempore domini L(aurentii) episcopi inclusi, cum consensu capituli Vratizlaviensis dedi beato Iohanni villam nomine Vztimovoy'·, qu§ est iuxta Oporovo2'1, et domino Egidio de Vraz rogatu suo pro decima de Yauichovo*'1 indulsi ponere tabernam iuxta villam Oporovoz'>, quam beato Iohanni contuli pro anima patris mei et refectione anniversaria, quam pro illo a " ) constitui. Item Paulo canonico Vratizlaviensi filio Iohannis pro villa sua, qug1'1 Paulouo dicitur, ad multiplices preces eius dedi partem ville qug dicitur Mocressovo b "', sitam inter Lesnich et Pilauam. Et sciendum, quod villarum, quas secunda circuitione ambitui Trebnicensi inclusi, dominus L(aurentius) episcopus decimas, si qu§ prius non spectabant, cum capituli sui consensu plenarie contulit. Sunt igitur tocius ambitus decime c "' tam a domino C(ipriano) quam eius successore L(aurentio) plenarie beato Bartholomeo collate. Ego vero cum eodem domino L(aurentio) epsicopo et quibusdam canonicis et cum meis baronibus denuo circuiens ambitum Trebnicensem munivi signis scilicet aggerum erectione et arborum signatione. Sed cum hec signa michi minus sufficientia sint visa, ad maioris habundantiam et Nauoyouici. Quartus ubi oritur rivulus Vesna inter Opatouici et Brochotino. Quintus, ubi oritur rivulus scilicet altera pars Vesne, qu§ dividit Brochotino per medium. Sextus in ortu rivuli, qui dicitur Ozzovi1"' inter Machnici et Brochotino. Septimus inter Machnici et Panglovo β"' et Brochotino. Octavus, ubi oritur rivulus, qui fluit per Panglov et idem disterminat usque ad alium qui fluit per villam Benicovo, idemque est signum usque ad locum, in quo Benicovo, Potrcouicih">, Wangrinovo 1 "' concurrunt. Nonus in Yazuini inter Potrcovici et Minici et Wangrinovo. Decimus in via Vrazensi inter Minici et Zuaratouici et Wangrinovol" 1 . Undecimus super rivulum, qui dicitur Deschnica, inter Wangrinovol"' et Drossovo k "' et Zuaratouici. Duodecimus inter Drossovo et Zuaratouici et Malchouo. Terciusdecimus inter Zuaratouici et Kouale et Malchovo1"'. Quartusdecimus inter Kovale m " ) et Repotovici n "' et Malchovo. Quintusdecimus inter Malchovo et Repotouici et Kamparovo 0 "'. Sextusdecimus inter Kamparovo et Bissovo et Rozerovo super rivulum, qui in alium, qui dicitur Chachca, illabitur et idem rivulus est in signum usque ad vadum, quod dicitur Lubench, et hoc est inter Zemirovo et Zkassici et Domanouici et Paulovo®"'. Decimusseptimus super rivulum, qui dicitur Zennicha, inter Brichovo et Paulovo et Domanouici. Decimusoctavus aput Lobzovkop inter Brichovo et Domanouici. Decimusnonus Q"' ν Wircov 1 "' super Lubsam inter Stitcovici et Domanouici8"». Vicesimus inter Stitkouici et Domanouici 8 "' et Zanzechnicam super rivulum, qui dicitur Yunicha 1 ", et idem rivulus est in signum usque ad alium rivulum, qui dicitur Vischava u "'. Item Wischava v "' est in signum usque ad ortum suum et ibi finit circuitio. Omnia itaque sic in Trebnich disposita et ordinata ad honorem dei et beate Marie semper virginis beatique Bartholomei apostoli donavi sanctimonialibus et fratribus eis servientibus usibus earum in perpetuum profutura. Et sciendum, quod ideo hunc sanctimonialium ordinem preelegi, quia cum triplicis ordinis in terra mea sint claustra, ad que virilis sexus confugere poterat et potest pro salute animarum, claustralis quietis refrigerium solummodo sexui deer at muliebri, sed modo in sepememorato claustro per dei misericordiam fragilitas muliebris habere potest confugium 115. x') Yauichouo Al Mocressouo A1 f") Ozzoui Vangrinouo At potouici A1 t") Wirkov Al Wischaua Al

y') Vstimouo A1 c") decim? Al g") Panglouo A, k") Drosaouo Al o") Kamparouo Al s") Domanovici Al

z') Oporouo A1 a") ipso canonicis Ai b") d") cautele habundantiam Αι e") Rassovo A, h") Potrkouici At i") Wangrinouo AL j") 1") Malchouo A i m") Kouale^! n") Rep") Paulouo A1 q") Nonus decimus At t") Yunica A1 u") Wischava A1 v")

85 pro suorum expiatione peccatorum. Rogo igitur universos et firmiter interdico, ne quis umquam aliquem monachorum ordinem in predictum claustrum inducere preter hunc sanctimonialium ordinem moliatur. E t quicumque secus fecerit, precor deum omnipotentem et memorati loci patronos, ut quecumque persona sit ille vel ilia, plaga terribili et insanabili a planta pedis usque ad verticem feriatur. Rogavi etiam dominum papam Innocentium III w ">, ut idipsum et omnia suprascripta sub horrendi anathematis sententia confirmaret, et dominum H(enricum) archiepiscopum Polon(ie) et C^prianum)*" 1 Vratizlaviensem episcopum, et ita fecerunt. Hec est?"' autem^" 1 confirmatio et excommunicato reverendi patris nostri domini H(enrici) archiepiscopi Polon(ie): Ego H(enricus) dei et beati Adalberti gratia Polon(ie) archiepiscopus domini H(enrici) ducis Zlesie de claustro Trebnicensi 2 "' institutionem et presentis privilegii confirmo et a '"> qu§cumque b "' ) persona violaverit ipsius statutum, et huius privilegii auctoritate dei omnipotentis et beatorum Adalberti, P(etri) c '"' et P(auli) et Bartholome! et omnium sanctorum et domini mei Innocentii pape et mea meorumque suffraganeorum sit excommunicata et cum omnibus iniquis sine remedio, nisi resipiscat, condempnetur. Hec est autem confirmatio et excommunicatio domini L(aurentii) Vratizlaviensis episcopi: Ego L(aurentius) miseratione dei et beati Iohannis Vratizlaviensis episcopus confirmo domini mei H(enrici) ducis Zlesie de claustro Trebnicensi et presentis privilegii statutum et quecumque persona illud viola verit, nisi resipiscens plene emendaverit, auctoritate dei omnipotentis et beati Iohannis Baptiste sanctorumque apostolorum P(etri), Piauli)11'"», Bartholomei et omnium sanctorum et domini pape dominique mei archiepiscopie'"» Gnezdensis et potestate michi tradita omniumque conventuum episcopatus mei sit excommunicata et cum Iuda proditore domini, qui se ipsum suspendit, et cum Dathan et Abiron, quos terra vivos absorbuit, habeat perhenniter porcionem. Amen''"'. Acta sunt hec anno ab incarnatione domini millesimo CC VIII, ducatus mei anno VII, archiepiscopatus domini Henrici anno nono, episcopatus vero domini Laurentii anno primo. A: Von vier Siegeln an Seidenschnüren drei erhalten: 1. Herzog Heinrich I., verloren, rote Wachsreste; 2. Erzbischof Heinrich von Gnesen, Fragment, siehe Nr. 84; 3. Bischof Lorenz von Breslau, Typar A, siehe Ai; 4. Breslauer Domkapitel, kleines Fragment, siehe Av A1: Vier Siegel an Seidenschnüren: 1. Herzog Heinrich I., Typar B, rotes Wachs, siehe Nr. 93; 2. Erzbischof Heinrich von Gnesen, Typar A, naturfarbenes Wachs, siehe Nr. 84; 3. Bischof Lorenz von Breslau, Typar A, rotes Wachs, Bischof mit Mitra thronend, die Rechte zum Segen erhoben, in der Linken den Stab: + SIGILL : LAVRENTII :VRATIZLAVENSIS : EPI: (Schultz S. 9 und Tafel 4 Nr. 26; Schutte Z. 42 S. 270, 273; Krahmer Z. 69, S. 11, 28. Von Schultz und Schulte zu Unrecht als Fälschung angesehen, vgl. Appell Z. 71, S. 28 Anm. 99); 4. Breslauer Domkapitel, Typar B, rotes Wachs, an rot-grünen Seidenfäden, beschädigt, spitzoval, bärtiges Haupt Johannes des Täufers: + [SIGL. CAPIJTVLI SCI + IOHANNIS BAPTISTE (Schultz S. 11 und Tafel 5 Nr. 32; PiekosiAski, Piecz&ie polskie Nr. 71; Krahmer Z. 69, S. 29).

116. Wladislaw, Sohn des Odo, Herzog von Kaiisch, schenkt dem, Kloster Leubus unter Abt Gunther das Dorf Laubegast (Lubogoszcz) samt Zubehör und dem Jagdrecht. 1208 Dezember 25, Glogau. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 13 b (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 43. — Wohlbrück, Geschichte von Lebus 1, S. 14; Mosbach, Wiadomoici S. 5; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 65; Mal. 2, Nr. 133. — SR 130; Maleczynski, Studia nad dyplomami Odonicza S. 226 Nr. 2. 115. w") tercium At x " ) dominum C A1 y " ) autem est Al z") fehlt Al a'") in Al von erster Hand über der Zeile nachgetragen b'") quecumque Al c'") Petri A1 d'") Pauli A1 e'") vorher H(enrici) A1 f'") Ax aueeinandergezogene große Zierbuchslaben, um, den Raum bis zum Zeilenende auszufüllen.

86 Von demselben Schreiber und Diktator wie die am gleichen Tage ausgestellte Urkunde für Trebnitz (Nr. 117). Es kann sich dabei um Empfängerausfertigung durch einen auch für Trebnitz arbeitenden Leubuser Mönch oder um das Werk eines im Dienste des Ausstellers tätigen Schreibers handeln. Vgl. Ottenthai, MÖIO 38, S. 337; Maleczynski, Studia nad dyplomarni Odonicza 14 f., 63 f f . , 114 f f . , 223 f.; Budkowa, KH 48, S. 48, 52; Appelt, Urkundenfälschungen S. 124 Nr. 13.

Commendabile et necessarium est scripture testimonium, quoniam oblivionis redimens detrimentum a) preterita tamquam presentia incommutabili loquitur veritate. Eapropter ego Wladizlauus Odonis filius dux de Kalis dei gratia, ne procedente tempore subripiat oblivio, scripture dignum duxi commendare testimonio presentis pagine scripta intuentium notificans universitati, quoniam causa salutis anime materne §cclesi§ beat? Mari§ in Lübens et eius ministrorum usibus villam Lubogosch et eius heredem Wrocis cum duobus eius filiis, ut sint mellifices, hereditario iure possidendam sub abbate Guntero viro ydoneo et ad eius peticionem concedens perhenniter attribui cum mellificiis et lacu nomine Tuchno et laci b) alterius medietate eidem villf pertinente, cuius laci b) vocabulum est Radechouo, et cum universis m§morate hereditatis appendiciis, et venari non contradico. Ad huius tarn pii corroborationem patrimonii sigillorum adhibeo munimina et testium ydoneorum, quoniam in ipsorum est actum et laudatum presentia, ascribo nomina. Dux Polonig Wladizlauus, dux Zlezie Henricus, Conradus Henrici filius et Henricus eiusdem Henrici iunior filius, Lypoltus Sbyzlau§ filius, Sbyzlaua, Lucia uxor Wladizlaui, Eduiga uxor Henrici, archiepiscopus Henricus, Arnoldus Poznaniensis episcopus, Laurentius Zlezi§ episcopus, Laurentius Lubusensis episcopus, Gunterus abbas de Lubes, Uincentius cancelarius b) Wlad(izlaui), Sandiuoy frater eius, Ian Iancouich, Potrek Cesslauich, Stephanus de Legnich castellanus, Chanstobor, Stephanus Andreyouich, Gebardus de Glagou castellanus, Iuan Sechezlauich, Boguzlau Iuanouich, Dyrzicray tribunus de Kalis. Actum est hoc in Glagou in natali domini, tempore quo baptizavit dux Wladizlaus filium Henrici ducis, anno incarnationis dominice M°CC°IX°. Quisquis igitur huius patrimonii irritator existere presumpserit, auctoritate domini Henrici Polonie archiepiscopi et omnium episcoporum anathematis vinculo merebitur vinculari. Vier Siegel an bunten Seidenschnüren: 1. Bischof Arnold von Posen, verloren; 2. Erzbischof Heinrich von Qnesen, Typar A, siehe Nr. 84; 3. Wladislaw, Sohn des Odo, schlecht erhalten, rund, vgl. Piekosvhski, Piecz^cie polskie Nr. 17; 4. Bischof Lorenz von Breslau, Typar B, siehe Nr. 117.

117. Wladislaw, Sohn des Odo, Herzog von Kaiisch, Pyszczyn und Braciszewo samt deren Bewohnern.

schenkt

dem Kloster Trebnitz 1208 Dezember

die Dörfer 25, Glogau.

Or. dep. Breslau St. A. Bep. 125 Nr. 12 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 42. — Mosbach, Wiadomoici S. 4; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 64; Mal. 2, Nr. 132. — SR 129; Maleczynski, Studia nad dyplomami Odonicza 225 Nr. 1; Appelt, Urkundenfälschungen 124 Nr. 13. Die mehrfach, zuletzt noch von Schilling S. 543 Anm. 247 geäußerten Bedenken gegen die Echtheit sind hinfällig; vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 116, die nie angezweifelt wurde. Die textliche Übereinstimmung mit Nr. 116 wurde durch Petitsatz hervorgehoben. Commendabile est scripture testimonium et necessarium, quoniam oblivionis redimens detrimentum preterita tamquam presentia humane reppetit memori§. Eapropter ego Wladizlauus Odonis filius dei gratia dux de Kalis scripture testimonio dignum duxi commendare presentis paging scripta intuentium notificans universitati, quoniam causa salutis anime matern§ gcclesig beati Bartolomei ill Trebnich attribui villas Pyschino et Bratostouo cum suis heredibus hereditario iure in posterum possidendas duobus filiis Pische Sestremil, Quatek et duobus filiis Lutuyonis Nicoiao et Pantyno et eorum 116. a) zweites t aus s verb.

b) A.

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vitrico Iacobo, ut memorate eint piscatores §cclesi§, et aquam cum castoribus ab ipso Castro superius aquam usque ad Syrcham fluvium, ubi magnam intrat aquam. Huius tam commendabilis constituti conscii et testes, quoniam et in ipsorum est actum et laudatum presentia, sunt hii: Dux Poloni§ Wladizlauus, dux Zlezie Henricus, Conradus Henrici filius et Henricus eiusdem Henrici iunior filius, Lypoltus Sbyzlaue filius, Sbyzlaua, Lucia uxor Wladizlaui, Heduiga uxor Henrici, Henricus Poloni§ archiepiscopus, Arnoldus Poznaniensis episcopus, Laurentius Zlezie episcopus, Laurentius Lubusensis episcopus, Gunterus abbas de Lubes, Uincentius cancelarius, Sandiuoy frater eius, Ian Iancouich, Potrek Cesslauich, Stephanus de Legnich castellanus, Chanstobor, Stephanus Ondreyouich, Gebardus castellanus de Glagou, Iuan Sechezlauich, Boguzlau Iuanouich, Dirzicray tribunus de Kalis. Actum est hoc in Glagou in natali domini, tempore quo baptizavit dux Wladizlaus filium ducis Henrici, anno incarnationis dominice M°CC°IX°, tempore Beruini Trebnicensis prepositi. Quisquis igitur hoc infringere temptaverit, auctoritate domini Henrici Polonie archiepiscopi et omnium episcoporum excomunicationis

sentencia merebitur innodari. Von drei Siegeln zwei an Seidenfäden erhalten: 1. Bischof Lorenz von Breslau, Typar B, thronender Bischof: + S LAVRENTII DI GR A WRATISZLAVIENSIS EPI (Schultz Tafel 4 Nr. 25; vgl. Schulte Ζ 42, S. 270 f f . ; Krahmer Z. 69, S. 11 f f . , 28); 3. Herzog Heinrich /., Typar B, siehe Nr. 93.

118. Papst Innozenz III. befiehlt auf Bitten des Herzogs von Schlesien dem Erzbischof (Heinrich) von Gnesen und seinen Suffraganen, das Statut über die Senioratserbfolge in Krakau nicht zu verletzen und für seine Einhaltung durch Anwendung kirchlicher Zensuren Sorge zu tragen. 1210 Juni 9, Lateran. Reg. Vat. 8, fol. 23 (B). Bosquet, Innocentii III epistolarum libri IV, Tolosae 1635, I 80; Baluze, Innocentii III epist. 2, 453 = Migne 216, 279 Nr. 82; CD Poloniae Minoris 1,12 Nr. 6; Mal. 2, Nr. 137. — Potthast 4012; SB 136 a. Der Wortlaut der Urkunde erfordert es anzunehmen, daß Herzog Heinrich I. von Schlesien beim Papst zugunsten Mieskos von Oppeln- Ratibor intervenierte, denn letzterer führte nie den Titel Herzog von Schlesien und könnte nur irrtümlich von der päpstlichen Kanzlei so bezeichnet worden sein. Vgl. Bandt, Geschichte Schlesiens P, S. 120 f . und eingehend Grodecki, Historja ßlqska 1, S. 196 f f . Gneznensi archiepiscopo et universis suffraganeis eius. Significavit nobis dilectus filius nobilis vir . . dux Zlesie, quod cum quondam . . dux Polonie certam dederit singulis filiorum suorum in Polonia portionem, principalem civitatem Cracona) maiori natu reservans instituit, ut semper qui esset de ipsius genere prior natu, civitatem teneret eandem, ita quod si maior decederet vel cederet iuri suo, qui post eum de toto genere maior esset, ipsius civitatis possessionem intraret. Hoc autem perpetuis temporibus observari precipiens per sedem apostolicam optinuit approbari omnes illos faciens excommunicatione percelli, qui statutum huiusmodi auctoritate apostolica roboratum presumerent violare. Unde nobis humiliter supplicavit, ut nostris vobis daremus litteris in mandatis, quod nec vos ipsi statutum violaretis huiusmodo nec permitteretis ab aliis violari illos, qui contravenire presumerent, anathematis sententia ferientes. Quocirca fraternitati vestre per apostolica scripta mandamus, quatenus institutionem de maioritatis preminentia, sicut ad utilitatem et pacem tocius provincie dinoscitur esse facta, faciatis per censuram ecclesiasticam sublato appellationis obstaculo firmiter observari contradictores censura simili compescentes. Dat. Laterani V idus iunii, pontificatus nostri anno terciodecimo. 118. a) R statt Cracou.

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119. Wladislaw, Herzog von Kaiisch, übergibt dem Abt Winemar von Pforta die für die Ausstattung des neuzugründenden Zisterzienserklosters Przem$t (in provintia Premontensi) bestimmten Güter, darunter an erster Stelle: locum, qui Polonica lingua Virchuie dicitur, cum circumiacentibus lacubus et nemoribus usque ad confinia et metas Glogowi? terminis contiguas, mit der Befugnis, einen oder zwei Marktorte und eine beliebige Anzahl von Dörfern nach deutschem Recht auszusetzen. Unter den Zeugen: Laurentius Wratizlaviensis, . . . Laurentius Lubusensis episcopi, . . . et alii quam plurimi abbates, prepositi, decani, archidiaconi, canonici, sacerdotes, clerici et tota sinodus in Boricov celebrata, . . . Heinricus dux Zlesi?, . . . et alii plurimi Polonie nobiliores. Das letzte der sieben an der Urkunde hängenden Siegel der Bischöfe der Kirchenprovinz Gnesen ist jenes des Bischofs Lorenz von Breslau (Typar B, an grün-rot-weißen Seidenfäden, Schultz IV, 25; Schulte Z. 42, S. 270, 273; Krahmer Z. 69, S. 28). Wohl von einem Mönch des Klosters Pforta geschrieben. 1210 Juli 29, Borzykowa. Or. Dresden Landeshauptarchiv. Μon. Pol. Pal. Tafel 46. — CD Maioris Pobniae 1, Nr. 66; Böhme, UB des Klosters Pforte 1, Nr. 69; Mal. 2, Nr. 138 (Auszug). — SR 136 b; Dobenecker 2, Nr. 1461; Maleczynski, Stvdia nad dyplomami Odonicza 226 Nr. 3.

120. Ein Adeliger namens Slawosch erneuert eine Schenkung an das Kloster Busko. Huius devocionis renovacio facta est in sinodo, que fuit celebrata in Borzichow anno incarnationis dominice millesimo ducentesimo decimo. Unter den Zeugen: Laurencius Wratislauiensis, . . . Laurencius Lubuczensis episcopi. 1210 (Ende Juli), Borzykowa. Kop. 15. Jh. Krakau Domkapitelarchiv, J. Dlugosz, Liber beneficiorum III fol. 62. Dlugosz, Liber beneficiorum III, 87; CD Minoris Poloniae 2, Nr. 381; Kochanowski, CD Masoviae 1, Nr. 172; Mal. 2, Nr. 139 (Auszug). — SR 1, S. 99.

121. Papst Innozenz III. verbietet den Angehörigen des Vinzenzstiftes vor Breslau, sich nach abgelegter Profeß durch Flucht in ein Nachbarkloster einer Strafe zu entziehen. 1210 Oktober 11, Lateran. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 12 (A). SR 137; Potthast 4102; Mal. 2, Nr. 141. INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei dilecto filio . . abbati sancti Vincentii Premonstratensis ordinis salutem et apostolicam benedictionem. Cum plerique fratrum tuorum regularis discipline subterfugiendo censuram, quotiens super suis excessibus ad correctionem petuntur, ad vicina dicantur monasteria se transferre, auctoritate presentium inhibemus, ne cui hoc modo post factam professionem in monasterio tuo liceat ad aliud emigrare. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre inhibitionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Datum Laterani, V id. octobris, pontificatus nostri anno terciodecimo. Bleibulle an Seidenfäden.

122. Bischof Lorenz von Breslau bestimmt kraft päpstlichen Mandats Kamenz als Aufenthaltsort des Vinzenz (von Pogarell) und schenkt der daselbst von diesem gestifteten Augvstinerpropstei

89 mit Zustimmung des Domkapitels die Kapelle zu Wartha und eine Reihe von Zehnten. 1210 November 1, Domkirche zu Breslau. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 88 Nr. 1 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 47; CDS 10, Nr. 1; Hettwer, A8KG13,1955,17 f.; Mai. 2, Nr. 142. — Reg. ep. Vrat. S.15; SR 138; Brzoska, DQ 37,1939, 52; unvollständige deutsche Übersetzung bei G. Frömrich, Kurze Geschichte der ehemaligen Gistercienser-Abtey Kamenz in Schlesien, Glatz 1817, S. 6. Seit Grünhagen wurden gegen die Echtheit der gänzlich einwandfreien, Urkunde wegen angeblicher Widersprüche in den chronologischen Angaben immer wieder Bedenken erhoben, die hinfällig sind, da die Pontifikatsjahre des Bischofs Lorenz hier zweifellos richtig berechnet wurden. — An der Seidenschnur, an der das Siegel des Domkapitels hängt, wurde nachträglich ein Pergamentstreifen mit folgender Notiz von einer Hand des 15. Jahrhunderts befestigt: Per hanc demonstratur capellam in Wartha monasterio esse collatam et non ecclesie in Frankenberg nec pertinere ad eandem. Item ducentorum annorum possessio et ultra etiam. Item monasterium est fundatum super eandem cappellam, ut in aliis litteris autenticis invenitur. Vgl. SR 688 (CDS 10, Nr. 9). Ego Laurentius Wratz(laviensis) episcopus presentibus et futuris notum fatio mandato sedis apostolice meo commissum arbitrio, ut de statu domini Uincentii disponerem. Qui quoniam Arroasiensi ordini se astringere non cogebatur, ut in premissa comissione continetur, utpote quem expresse non promiserat, idcirco ex eodem mandato alibi ipsum religioni profuturum morari destinavimus et quoniam Kamenech huic proposito congruere vidimus, ut videlicet ibi canonica fiat congregatio eius observantie, que ad sanctam Mariam in Wrat(islavia) fuerat, cum auxilio dei et eiusdem V(incentii) labore accedente huic negotio animum applicavimus. Ad augmentum etiam religionis eidem loco cum consensu capituli capellam de Bard contulimus, cuius decime sunt in Tbanouo, in Priluc, in Grochouisce decimorum, in Sluseiouo. Cum consensu etiam capituli contulimus eidem loco decimam ville cuiusdam propinque monti, qui dicitur Vedrnich, que fuit quorundam fratrum, quorum unus nomen habuit Golost et alter Vogen, qui iure comuni cum omni progenie sua et cum omnibus in eadem villa comorantibus predicto loco decimam persolvere debent. Cum consensu etiam capituli eidem loco contulimus decimas villarum, quarum hec sunt nomina: Rogouzca, Istebca, Grochouischa filiorum Iarachii, Rozomuca, Lopennica, Gola cum Teutonicis, qui in Kydlinis dicuntur manere, Grodcouichi, Michalouo. Sed quoniam huius ultime ville decima prebende, quam decanus Cracouiensis apud nos habuit, attitulata fuerat, decano predicto per procuratorem suum nomine Matiam canonicum Wrat(zlaviensem) et capellanum de Prichou assensum prebente coram nobis et nostro capitulo capituloque nostro consentiente perpetuam comutationem facientes decimam ville, que Carchouich nominatur, eidem decano contulimus. Acta sunt autem hec in ecclesia beati Iohannis anno ab incarnatione domini M°CC°X°, kalendas novenbris, pontificatus nostri anno tercio. Ego Laurentius episcopus subscribo a) . Ego Benicus decanus subscribo. EgoMartinus magister, qui et cancellarius, subscribo. Ego Egidius archidiaconus subscribo. Ego Iohannes cantor subscribo. Ego Gallus custos subscribo. Zwei Siegel an Seidenschnüren: 1. Breslauer Domkapitel, Typar B, siehe Nr. 115 (Schultz Tafel 5 Nr. 32); 2. leere Schüssel eines Siegels des Bischofs Lorenz.

123. Herzog Heinrich I. schenkt dem Kloster LevJbus den Zehent vom Felde Zlafno in Liegnitz sowie 14 Steine Wachs von der Münze daselbst und gewährt ihm Zollfreiheit für Heringe und Salz. 1211 April 11, Röchlitz. 122. a) Zwischen den einzelnen, sämtlich von der Hand des Kontextes geschriebenen Zeugennamen Zwischenräume von 1 bis l'fe cm.

90 Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 14 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 48. — Büsching Nr. 14; CDS 17, S. 1 (Auszug); Mal. 2, Nr. 149. — SR 142; CDS I I j l , Nr. 51. Während Grünhagen keine Bedenken gegen die Urkunde äußerte, bezeichnete sie Schulte Z. 34, S. 306 Anm. 2 und Z. 47, S. 223 „wegen der Häufung der Bewilligungen" als gefälscht. Ihm Schloß sich Schilling S. 616 Anm. 1882 und S. 628 Anm. 2069 an. Doch entspricht gerade die formlose Aneinanderreihung mehrerer Zuwendungen den primitiveren Gewohnheiten der Entstehungszeit des Stückes, das als echt zu gelten hat, da die äußeren und inneren Merkmale einwandfrei sind. Auch das Typar Α des Bischofs Lorenz von Breslau, dessen Abdruck an der Urkunde hängt und das von H. KrahmerZ. 69,1935, S. 11 Anm. 55 dem damaligen Stand der Forschung entsprechend als nicht gesichert bezeichnet wurde, ist echt, ebenso das von Nehmiz, Besiegelung der schlesischen Herzogsurkunden S. 18 angezweifelte Herzogssiegel.

In nomine sanct§ et individug trinitatis. Heinricus divina favente dementia dux Zlesi§ universis Christi fidelibus tarn presentibus quam futuris manifestum esse volumus, quod nos de consilio et consensu domini Laurentii Wratizlauiensis episcopi decimam in Legeniz de toto campo Zlafno sanct§ Mari§ in Lübens liberam in perpetuum pro remedio anim§ nostr? contulimus ita dumtaxat, ut sive nostra sive filiorum et successorum nostrorum seu quorumque aliorum aratura ibi fuerit, eadem semper decima Lubensi cenobio ex integro persolvatur. Contulimus preterea eidem cenobio pro remedio animg patris nostri X I I I I c l m lapides cer§, ut iugiter ad sepulcrum eius die ac nocte cereus ardeat, hoc statuen tes, ut de moneta in Legeniz semper cera eadem persolvatur. Concedimus insuper fratribus Lubensibus supranominatis, ut semel in anno duabus navibus in Pomeraniam pro allecibus et bis in anno similiter duabus navibus in Gubin vel in Lubus sine teloneo per totam terram et dominium nostrum libere vadant pro sale scilicet afferendo, vel si in navibus ire noluerint seu non potuerint, magistro cuiuslibet curi§ XL currus ad annum pro sale similiter sine teloneo per totam terram nostram ire permittimus, ita ut si una vice currus tot quilibet non habeat, duabus vel tribus vicibus eundo hunc numerum non excedat. Ut ergo hec omnia rata et in perpetuum inconvulsa permaneant, presentem exinde paginam conscribi et nostro simul et predicti domini episcopi sigillo fecimus communiri. Datum anno ab incarnatione domini M°CC°XI°, in Rokitniz, III idus aprilis, indictione quartadecima, presente domno Poznaniensis ecclesi§ electo Paulo et aliis multis nobilibus tarn clericis quam laicis. Zwei Siegel an Hanfschnüren: 1. Herzog Heinrich I., Typar B, siehe Nr. 93; 2. Bischof Lorenz von Breslau, Typar A, siehe Nr. 115.

124. Herzog Wladislaw Sohn des Odo von Großpolen schenkt dem Sandstift Srem (Schümm) mit dem See.

das Dorf Mechlin bei 1211 Juni 26, —.

Kop. Breslau St. A. Rep. 135 D 18 (Repertorium Heliae, 1512), p. 761 f . (G). CD Maioris Poloniae 1, Nr. 73; Mal. 2, Nr. 150. — SR 146. Beide Zeugenreihen beziehen sich auf die Rechtshandlung, doch sind die weltlichen Herren als Beisitzer des herzoglichen Rates, vor dem der Akt vollzogen wurde, gesondert aufgeführt.

Notum sit tam presentibus quam futuris, quod ego Wladislaus dux filius Odonis Mesconis magni contuli ecclesie sancte Marie in Wratislauia villam cum lacu iuxta Szrem nomine Muclino his assidentibus: Ylosteio, Bodone preposito de Calis, Dobrogasto tribuno Wratislaviensi, Petro decani filio, Dirzycraio, Gostislauo, Thoma, Domaratho, Nebora, Petro, Scedricho, Mirozlavo, Zodislavo, Nicoiao, Bugumilo, Buguhalo, Poduala, Boguhalo, Vitga, Hymizlauo, Stepano. Anno millesimo CC°XI, tercia die post festum beati Iohannis, Climenta, Henrico priore a) de Tremesno, Valentino, Wytozlauo abbate de Crauensc 6 '. 124. a) prior C

b) C wohl statt Ceruensc.

91

125. Herzog Heinrich I. verleiht seinen hospites zu Goldberg die den Magdeburger Bürgern im Jahre 1188 von Erzbischof Wichmann gewährten Rechte. 1211 , —. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 132 a, Goldberg Nr. 1(A). Beste Reproduktion des heute verschollenen Originals MarburgjL., Lichtbildarchiv älterer deutscher Urkunden; Magdeburg in der Politik der deutschen Kaiser Abb. 23 nach S. 96; Schilling Tafel 9 nach S. 56 (untere Hälfte). — Tzschoppe-Stenzel 266 Nr. 1; Israel, ÜB des Erzstifts Magdeburg 1, Nr. 421 (mit weiteren Druckangaben); Schilling S. 427 f f . ; Mal. 2, Nr. 145 und 146. — SR 54 und 140 a; Kötzschke, Quellen zur Geschichte der ostdeutschen Kolonisation Nr. 88 a; CDS Iljl, Nr. 48. Herzog Heinrich I. erbat sich von den Magdeburgern eine Abschrift des Stadtrechtes von 1188, die er jedoch nicht zur Grundlage für die Ausfertigung einer eigenen Urkunde machte. Er befahl lediglich, die Verleihung des Magdeburger Rechtes an Goldberg durch eine kurze Eintragung am unteren Rande der ihm zugesandten Abschrift zu verbriefen und das Pergamentblatt mit seinem Siegel zu beglaubigen. An der Herstellung des Dokuments sind also zwei Hände beteiligt, nämlich der Magdeburger Kopist und der herzogliche Notar, der die Worte „Sciendum — M°CCXI" eintrug. Daraus ergibt sich eindeutig, daß die Rechtsverleihung an Goldberg erst 1211 erfolgte; die in der Literatur vielfach vertretenen früheren Zeitansätze widersprechen dem diplomatischen Befund. Über die äußeren Merkmale vgl. A. Bierbach, Das Urkundenwesen der älteren Magdeburger Erzbischöfe, Halle 1913, S. 81 f f . Die Urkunde Erzbischof Wichmanns von 1188 ist nicht im Original erhalten; die paläographischen Eigenheiten des Originals, das vielleicht vom Magdeburger Schreiber Norbertus I geschrieben war, wurden vom Kopisten zum Teil mit mehr oder minder großem Geschick nachgebildet. Das Marburger Lichtbild läßt deutlich erkennen, daß der schadhafte untere Rand des Pergamentblattes mit Papier unterklebt war und daß nur ein einziger Einschnitt für einen der Siegelbefestigung dienenden Pergamentstreifen (unter den Worten: contulimus in perpctuum) existierte. Die in Magdeburg hergestellte unbesiegelte Abschrift wurde also durch Befestigung des Herzogssiegels zum Original erhoben. Die von Bierbach und anderen erwogene Möglichkeit, daß es sich nicht um eine Kopie, sondern um eine kalligraphische Neuausfertigung gehandelt habe, scheidet damit aus. IN NOMINE SANCT3 E T INDIVIDU? TRINITATIS. WICHMANNUS D E I GRATIA SANCTE MAGDEBURGENSIS E C C L E S I ? ARCHIEPISCOPUS. Pro honore civitatis nostre Magdeburg et defensione ipsius multos labores pertulimus ac expensas fecimus. Quapropter omnibus adversitatibus, que ei possunt accidere, nimirum compatiendo de cas[u], qui in eius exustione accidit, vehementer perturbati ubicumque possumus ad eam consolandam piam voluntatem habemus. Itaque cum ex antiqua institutione multis modis in iure civili et aliis incommoditatibus constricta fuerit, pro huiusmodi mitigandis et relevandis consilio episcoporum, prelatorum et canonicorum ecclesi§ nostr§, burchgravii quoque et aliorum fidelium rjostrorum in eo convenimus: 1. Ut districtio, que vara appellatur, solis iuramentis, que pro rebus obtinendis vel abdicandis fieri debent, exceptis perpetualiter postposita sit. 2. Insuper si filius alicuius quemquam vulneraverit vel occiderit et pater absens fuerit vel presens manum non apposuerit, si testimonio sex probabilium virorum hoc probare potuerit, a culpa et a pena culpe omnimodis absolutus sit. 3. Eadem lex erit omni homini certamini astanti vel accurrenti. Si testimonio sex probabilium virorum ostendere potuerit innocentiam suam, omnimodis absolutus sit. 4. Sed quoniam varii sunt eventus certaminum, si aliquis aliquem vulneraverit vel occiderit et ille, qui reus est, per priorem querelam ei, qui lesus est, preiudicium facere voluerit vel si aliquis, de quo querela mota fuerit, per verbum, quod ambord appellatur, se tueri voluerit, nisi legitime testimonio causam suam ostenderit, preiudicium verbi illius, quod ambord dicitur, inhibemus. 5. Si vero aliquis infra vel extra civitatem spoliatus, vulneratus vel occisus fuerit et infra terminos, in quibus iniuriam sustinuit, ad iudicem proclamaverit, de reo, si com-

92 prehensus fuerit, debita fiat iusticia aut si aufugerit, si postmodum ille, qui lesus est, reum invenerit et iniuriam suam testibus idoneis se proclamasse probare potuerit, tamquam si iniuria recens existeret, ei satisfaciat. 6. Sed si aliquem de civitate in sancto et bono proposito peregrinandi obligatum esse constiterit aut si aliquis pro agendis necessariis vit§ su§ in negotiis suis ad eundum paratus sit et interim aliqua causa occurrerit, pro qua placitum burgravii aut scultheti expectare deberet, decernimus, ne votum peregrinandi aut causam negotiandi occasio huiusmodi dilationis inpediat, sed potius eadem die, sicut ad debitas fieri deberet indutias, causa terminetur et finem accipiat. 7. Item si civis contra hospitem vel hospes contra civem aliquam querelam habuerit, pro qua placitum burgravii vel scultheti expectare deberet, ne per huiusmodi dilationes aliqua dampna utrimque emergant, statuimus, ut eadem die, cum causa mota fuerit, terminetur et sopiatur. 8. Verum quoniam huiusmodi caus§ non nisi per sententiam scabinorum iudicum terminari poterant, tam pro commoditate civium quam hospitum ordinamus, ut si scabini iudices presentes non sint, a burgravio vel a scultheto sententia a civibus requisita iustici§ sortiatur effectum. 9. E t ut ius civile de bona nostra voluntate in omnibus mitigatum ex nullius stultici§ impulsu sustineat dispendium, statuimus nichilominus, ut in conventu civium nulli stulto liceat inordinatis verbis obstrepere neque voluntati meliorum in ullo contraire, sed quia de talibus plerumque dampnum toti provenit civitati, precipimus statuentes, ut talium omnimodis postposita sit presumptio, et si quis ad id presumptionis proruperit, ea severitate puniatur a civibus, ne alius tale quid audeat. Ut itaque omnis huius nostre constitutionis series futuris temporibus firma et inconvulsa permaneat, scripto notatam notici? posterorum transmittimus, quam sigilli nostri inpressione roborantes sub anathemate confirmamus adhibitis idoneis testibus, quorum nomina sunt hec: Baldrammus Brandeburgensis episcopus, Hupertus Hauelbergensis episcopus, Sifridus abbas Hersueldensis, Rockerus Magdeburgensis maior prepositus, Theodericus Nuenburgensis maior prepositus, Gero vicedominus, Albertus archidiaconus, Conradus frater burgravii, Heinricus Longus, Sifridus de Anuorde, Olricus prepositus sancte Marie, Fridericus Seburch prepositus. Laici quoque Bernardus dux Saxonias, Dedo marchio orientalis, Burchardus burgravius Magdeburgensis et frater eius Geuehardus, Walterus de Arnesten, Rodolfus de Iericho, Richa[rdus] de Alesleue et fratres eius Heinricus et Gumpertus et alii quam plures. Cives quoque Magdeburgenses Ouo, Martinus, Reinbertus, Vdo, H[ein]ricus, Reinnerus, Druchtleuus, Giselbertus, Iohannes, Conradus magister monet§, Walterus et alii multi tam clerici quam laici. Actum anno incarnationis domini M°C 0 LXXX 0 VIII°, indictione VI s . Sciendum a) autem, quod has instituciones a domino Vicmanno Magdeburgensi archiepiscopo rescriptas [ospitibus] nostris de Auro contulimus in perpetuum observandas sigilli nostri impressione roborantes anno M°CCXI. Siegel Herzog Heinrichs I. verloren.

126. Herzog Heinrich I. schenkt der bischöflichen Kirche zu Breslau die stan genannte Abgabe von 60 bischöflichen oder 80 Markt-Urnen (Honig) in Ottmachau. 1211 , —. Kop. Breslau DA Liber Niger (Ii. Jh.) fol. 388 (B). Heyne 1, S. 230 Anm. 2; Mal. 2, Nr. 148. — Beg. ep. Vrat. S. 15; SR 141; CDS Ilfl, Nr. 50. Von Grünhagen und Schulte Z. 34, S. 306 Anm. 2 und Z. 47, S. 223 wegen der erweiterten Devotionsformel, die im Gegenteil für die Echtheit spricht, zu Unrecht verdächtigt. — Über die Honigabgabe vgl. H. F. Schmid, Pfarrorganisation S. 241 Anm. 1. 125. a) das Folgende von anderer Hand mit hellerer Tinte in wesentlich kleineren Schriftzügen hinzugefügt.

93 Notum sit presentibus et futuris, quod ego Henricus dei gracia et beati Iohannis Slesie dux contuli ad honorem dei et beati Iohannis pensionem, que dicitur stan, in Otomuchoue sexaginta episcopalium urnarum vel octoginta forensium mense episcopali usibus eius in perpetuum profuturam. Cum itaque progenitores mei pensionem illam ad utilitatem suam semper acceperint, ego earn in remissionem peccatorum meorum relaxo. Et ne filii mei vel posteritas eorum earn ab ecclesia alienare presumant, sigillo meo presentem cartam confirmo. Actum ab incarnacione domini anno M°CC undecimo.

127. Herzog Wladislaw (Laskonogi) von Polen gestattet den Schiffen des Klosters Leubus für die Deckung des Eigenbedarfes zollfreie Durchfahrt durch sein Land. 1211 , —. Kop. Breslau St.A. Bep. 135 D 207 fol. 159, 15. Jh. (B) ; ebenda Bep. 135 D 204 fol. 26', 1664 (C); ebenda Bep. 135 D 205 a fol. 38, 2. Hälfte des 17. Jh. (D). CD Maioris Poloniae 3, Nr. 2023, vgl. Nachtrag S. 789; Mal. 2, Nr. 143. — SB 104 (irrig zu 1206, berichtigt durch Nachtrag S. 324); CDS 17, S. 1 f.; Maleczyhski, Studia nad dyplomami Odonicza 239; ODS Iljl, Nr. 52. Da uns von den Kopien keine Photos vorliegen, wiederholen wir den auf der ältesten und besten Überlieferung (B) fußenden Druck im CD Maioris Poloniae; wir folgen dabei der Vermutung Grünhagens, daß im Original nur der Anfangsbuchstahe C des ersten Zeugennamens stand und die irrige Schreibung Ciprianus dem ältesten Kopisten anzulasten ist. Die bei MaleczyAski verzeichneten Varianten der Beinschrift des Proarchivum I/ubense (Breslau St.A. Bep. 135 D 204 a fol. 20) glaubten wir vernachlässigen zu dürfen, da sie nur Versehen des Beinschreibers darstellen und daher für die Textkritik keinen Wert haben. — Das Diktat weist, möglicherweise unter dem Einfluß der als Zeugen genannten apostolischen iudices delegati, Anklänge an den Stil der päpstlichen Kanzlei auf. Ego Wladizlaus dei gracia Polonie dux omnibus hanc paginam inspecturis salutem. Universitati vestre significamus, quod veniens ad nos dilectus et familiaris a) noster Guntherus abbas Lubensis humiliter a nobis postulavit, ut hanc ei et suis successoribus faceremus graciam, ut naves, que pro necessitatibus domus sue emendis per terram nostram transeunt, libere et sine theloneo ire et redire possint. Nos eius honeste et racionabili peticioni pie annuentes pro reverencia dei genitricis Marie et pro remedio anime nostre hoc ius ei et suis successoribus tradidimus in perpetuum. Et ne quis contra hanc nostram donacionem ab eis quicquam exigere presumat, sigilli nostri inpressione hanc paginam signari fecimus et eos privilegio nostro conmunivimus. Huius rei testes sunt frater C(onradus) b) episcopus et monachus in Sychem et frater Nicolaus abbas eiusdem loci, iudices tunc a sede apostolica delegati cum eorum sociis, Heinricus Slesie dux, Laurencius Wratislaviensis episcopus, et noster cancellarius cum multis terre nostre baronibus et nobilibus. Acta sunt hec anno ab incarnacione domini M°CC°XI c) ; in nomine domini amen.

128. Bischof Vinzenz von Krakau bestätigt dem Kloster Sulejow die Schenkung der Gilter Czerniköw und Gojczow. Est autem hec confirmacio facta anno ab incarnacione domini millesimo CCmo XII m o , V i l l i kalendas iunii, pontificatus vero nostri anno IUI 4 0 , in colloquio de Mecholin. Unter den Zeugen: Alardus abbas de sancto Vincentio, Henricus prior eiusdem loci. 1212 Mai 24, Miecholin. Or. Warschau Biblioteka Krasinskich (1945 verbrannt). Mon. Pol. Pal. Tafel 55; Schriftprobe Kod. dypl. kat. Krak. 1, Tafel 2. — CD Minoris Poloniae 1, Nr. 9; Perlbach, Pommerellisches Urkundenbuch Nr. 15; Mal. 2, Nr. 158 (Auszug).— J. Mitkowski, Poczqtki klasztoru cystersöw w Sulejowie, Poznan 1949, 302 Nr. 6. 127. a) famialiaris Β schriften VI.

b) Ciprianus Β und alle späteren Abschrilten

c) B; alle späteren Ab-

94

129. Bischof

Lorenz

von Breslau

verleiht

dem Sandstift

Or. dep. Breslau St.A. Bep. 55 Nr.

den Zehent

des Stiftsdorfes 1212

Klein-Tinz. , —.

1(A).

Mon. Pol. Pal. Tafel 50; Chroust, Monumenta Nr. 152. — Beg. ep. Vrat. S. 15; SB 148.

Palaeographica

I H j l l , Tafel 6 a. — Mal. 2,

Boguslaw erhielt im Tauschwege die Zehnten von Masselwitz und Bansern sowie einen Anteil von Smarchov; vgl. Nr. 130 sowie SB 230 und Script. Ber. Sil. 2, S. 168. Über die Liste der Domherren vgl. Schilling S. 144 f.; Ρ fitzner, Besiedlungsgeschichte S. 11 Anm. 5.

Ego Laurencius miseracione divina ecclesie Vratizlauiensis episcopus notum fatio tarn presentibus quam futuris Christi fidelibus, quod Boguzlauo ecclesie beati Iohannis in Uratizlau canonico decimam de Tyncia resignante sancte Marie cenobii villa assensu tocius capituli nostri predictam decimam eidem cenobio contulimus et ne cuiuspiam presumptione temeraria factum nostrum irritetur, sigilli nostri atque capituli munimine robur facto nostro indidimus. Ego Laurentius episcopus subscribo. Ego Benicus decanus subscribo. Ego Otto prepositus subscribo. Ego Martinus cancellarius et magister subscribo. Ego a) Egidius archidiaconus subscribob). Ego Iohannes cantor subscribo. Ego Gallus custos subscribo. Ego Balduinus canonicus subscribo. Ego Fredricus canonicus subscribo. Ego Otto01 canonicus subscribo. Ego Uictor canonicus subscribo. Ego Albertus canonicus subscribo. Ego Martinus canonicus subscribo. Ego Clemens canonicus subscribo. Ego Pribizlaus canonicus subscribo. Ego Gotfridus canonicus subscribo. Ego Egidius frater Censtoborii canonicus subscribo. Ego Egidius filius Benici canonicus subscribo. Ego Uincencius canonicus subscribo. Ego Albertus canonicus frater a d) Boguzlausd) subscribo. Ego Lazarus canonicus subscribo. Ego Franco canonicus subscribo. Ego Theslinus canonicus subscribo. Ego Sulizlaus canonicus subscribo. Ego Petrus canonicus subscribo. Ego Albertus canonicus et submagister scolarum subscribo. Ego Lupus canonicus subscribo. Ego Prothasius canonicus subscribo. Ego Iohannes filius Felicis canonicus subscribo. Ego Mathias canonicus subscribo. Ego filius Stanizlaui Martinus canonicus subscribo. Ego Pribizlaus canonicus subscribo. Hec autem facta sunt anno ab incarnatione domini millesimo ducentesimo duodecimo. Zwei beschädigte Siegel an bunten Seidenschnüren: 1. Bischof Lorenz von Breslau, B, siehe Nr. 117; 2. Breslauer Domkapitel, Typar B, siehe Nr. 115.

Typar

130. Abt Witoslaw des Sandstiftes überläßt dem Bischof Lorenz von Breslau im Tauschwege die Zehnten von Masselwitz und Ransern gegen jene des Stiftsdorfes Klein-Tinz. (1212 , -.) Kop. Breslau DA Uber Niger (14. Jh.) fol. 257'—258 (B); ebenda fol. 367' (C); ebenda fol. 426' (D). Mal. 2, Nr. 153. Die zeitliche Einreihung ergibt sich aus Nr. 129. Schilling S. 148 f . hat diesen Text bei seinem Versuch, die nationale Herkunft der Chorherren auf Gtrund ihrer Namen zu bestimmen, nicht herangezogen. — Maleczynski glaubt, daß die drei Abschriften des Liber Niger auf zwei oder sogar drei verschiedene Originale der Urkunde des Abtes Witoslaw zurückzufuhren seien. Wir vermögen uns dieser Ansicht nicht anzuschließen; die Varianten erklären sich zum Teil aus Nachlässigkeit, zum Teil daraus, daß es der Kopist von Β nicht für erforderlich hielt, die Gesamtliste der Chorherren des Sandstiftes abzuschreiben. 129. a) von erster Hand über der Zeile b) durch übergeschriebenes a bzw. b aus subscribo archidiaconus verb. c) vorher Otto getilgt d) Α wohl statt Boguzlai.

95 Que a) geruntur in tempore, simul evanescunt b) cum tempore, nisi a litteris et voce testium sumant immobile 0 ' firmamentum. Hinc est, quod ego Vitozlauus d) abbas sancte Marie in Wratislau e) cum nostris fratribus factum nostrum curavimus presenti pagine commendare. Sciat ergo presens etas et postera 1 ', quod nos pro commutacione decime ville nostre Tyncie, que pertinebat ad prebendam canonici sancti Iohannis, cessimus decimam ad nos pertinentem de Maslec e> et de Randino domino episcopo Laurencio et omnibus canonicis sancti Iohannis annuentibus, quorum nomina et subscripciones habemus in carta h> super hoc nobis ab eis" data. Nos eciam versa vice k) , ne nostrum factum perturbari possit imposterum 1 ', presentem paginam duobus sigillis, uno abbatis, altero capituli, appensis communimus. Ego Vitozlaus m) abbas subscribo. Ego Dobrota "' prior subscribo. Ego Vlricus 0 ' subscribo. Ego Benicus subscribo. Ego VoyzlausP' subscribo. Ego Iohannes subscribo. Ego Bogus «> subscribo. Ego Geroldus r) subscribo. Ego Iohannes subscribo. Ego Benicus 8 ' subscribo. Ego Henricus subscribo. Ego Adolphus subscribo. Ego Gregorius subscribo. Ego Gallus subscribo.

131. Bischof Lorenz von Breslau schenkt dem Kbster Trebnitz anläßlich des Eintritts der Tochter Herzog Heinrichs I. (Gertrud) mit Zustimmung seines Domkapitels den Zehent des Dorfes Cracouci. 1212 , —. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 14 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 51. — Haeusler Nr. 21; Mai. 2, Nr. 154. — SR 149; Appelt, Urkundenfälschungen 124, Nr. 15. Die Bedenken Grünhagens gegen die Siegel sind unbegründet. Ego Laurentius miseratione divinaWratzlauiensis episcopus notum fatio presentibus et posteris, quod de consensu capituli fratrum meorum contuli decimam ville, que Cracouci dicitur, in Trebniz usui dominarum ibi deo servientium in perpetuum percipiendam ratione domicelle filie domini mei Henrici ducis Zl(esi)e in eodem loco religionis habitum profitentis. Et ut hec collatio communiter facta firma sit et rata, presentem paginam sigillorum nostrorum caracteribus decrevimus muniendam. Actum est hoc anno M°CC°XII dominice incarnationis. Zwei Siegel an bunten Seidenschnüren: 1. Breslauer Domkapitel, Typar B, siehe Nr. 115; 2. Bischof Lorenz von Breslau, Typar B, siehe Nr. 117.

132. Herzog Heinrich I. befreit den Markt Leubus anläßlich des Eintrittes seiner Tochter (Gertrud) in das Kloster Trebnitz von sämtlichen Abgaben polnischen Rechtes, ausgenommen die Rechte des Münzers an der Münzerneuerung, am Salzverkauf und am Münzwechsel, und verfügt, daß die Hintersassen des Klosters Leubus ohne Erlaubnis der Klosteroberen nicht vor Gericht gezogen werden dürfen und daß sie im Falle eines herzoglichen Aufgebotes weiter dem Kloster zu dienen haben. (1212) , —. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 35 (A). — Kop. ebenda Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. Ill (B). Mon. Pol. Pal. Tafel 52. — Büsching Nr. 35 (zu 1222—24); Mal. 2, Nr. 155. — SR 150 (zu 1212); CDS Iljl, Nr. 53 (zu 1212). 130. a) Sue D; falsch ergänzte Initiale b) evanescant C c) inmobile Ο d) Vytozlaus B, Witoslaus C e) Wrat B, Wratslaw Ο i) postea D g) Maslicz C h) cartha C i) ab eia nobis C k) viceversa £7 1) in posterum Β m) Witoslaus C n) Drobota C o) Olricus C p) Witoslaus C, Nicolaus D q) Bogos C r) Bertoldus C; Beroldus D, bricht mit diesem Zeugen ab s) in Β Laurencius getilgt, am Bande Benicus.

96 Das Datum ergibt sich aus Nr. 131. Das Original der von Schulte Z. 47, S. 223 „wegen der dreifachen Bewilligungen" verdächtigten Urkunde wurde nach der Niederschrift der Kopie im ältesten Leubuser Kopialbuch, also nach der Mitte des 13. Jahrhunderts, im Interesse des Klosters verfälscht, indem „nisi" (n mit übergeschriebenem i, vgl. Anm. a) durch Rasur des übergeschriebenen i und Hinzufügung eines dritten Mittelschaftes in ein den Wortsinn ins Gegenteil verkehrendes „in" umgedeutet wurde, um den dem Münzer ausdrücklich vorbehaltenen Forderungen, die den Verhältnissen der späteren Zeit nicht mehr entsprachen, die rechtliche Grundlage zu entziehen. Die Bedenken, die Seidel DQ 17, S. 47 f . gegen die Echtheit geäußert hat, beziehen sich also nur auf diese Verfälschung. Vgl. Wohlgemuth-Krupicka Z. 73, S. 32 f f . , der die Urkunde wohl mit Recht für eine Empfängerausfertigung hält; ähnlich Maleczyhski, Zarys dyplomatyki S. 194. Die Schrift ist in der Tai mit Nr. 144, SR 199 und 251 nähe verwandt (vgl. Wohlgemuth-Krupicka l. c. Tafel nach S. 38), doch dürfte die Identität der Hände noch nicht endgültig erwiesen sein. — Die Bestimmungen über die Rechte des Münzers entsprechen den vordeutschen Verhältnissen, siehe Nr. 83,115 und SR 193, ferner Wladislaw von Oppeln für das Breslauer Vinzenzstift (SR 648); vgl. dazu Friedensburg CDS 13, S. 32 und R. Grodecki, Rozprawy ΡAU wydz. histor.-filoz. ser. 2, Bd. 38/2, 1921, S. 37. Ego Heinricus dei gratia dux Zlesi§ ad primam peticionem fili§ me§, cum deo se constanter offerens secularem habitum et animum mutaret in Trebeniz, hanc libertatem cenobio Lubensi concessi, ut scilicet forum Lubense ab omni polonica exactione sit exemptum, videlicet ut monetarius nulli pomot imponat, nil ibidem iuris habeat nisi a) tribus foris immutationem monet§, sal vendendi et nummos cambiendi. Concessi etiam, ut nullus de hominibus claustri sine licentia abbatis, prioris sive cellerarii ad aliquot iuditium provocetur, et quotiens expeditionem nostram indixerimus, homines in circuitione Lubens[i] quicquid necessitas claustri exegerit interim operentur. Siegel Herzog Heinrichs I., Typar B, an roten Seidenfäden, siehe Nr. 93.

133. Erzbischof Heinrich von Gnesen spricht den Kirchenbann gegen jeden Kanoniker aus, der die Geheimnisse seines Kapitels offenbart. 1212 , Μ stow. Kop. Breslau DA Liber Niger (14. Jh.) fol. 444' (B). CD Maioris Poloniae 1, Nr. 588; Mal. 2, Nr. 156. — SR 151. Überschrift der Kopie: Instrumentum anathematis contra qualescumque personas ecclesiasticas secreta capituli revelantes. Notum sit omnibus ecclesiis per Poloniam collegiatis a) , quod ego H(enricus) miseracione Polonorum archiepiscopus coram fratribus meis Polonie episcopis domino V(incentio) dei gracia Cracouiensi, domino L(aurentio) Wratislaviensi, domino L(aurentio) Lubucensi, domino P(aulo) c) Poznaniensi et cum assensu personarum ecclesiasticarum, que ad consecracionem dicti domini P(auli) Poznaniensis electi in Mstow convenerant, statui et sub anathemate posui omnem canonicum vel quemlibet alium religiosam vitam virum ducentem a) , qui capituli sui secreta propalare presumpserit. Dat. in Mstow, ab incarnacione domini anno M°CCXII, tercio post consecracionam domini Pauli die, et anno quartodecimo archiepiscopatus mei. b)

132. a) Α hatte ursprünglich η mit übergeschriebenem i. Letzteres wurde durch Rasur getilgt und zwischen η und tribus ein Mittelschaft hinzugefügt, so daß in zu lesen wäre. Die Verfälschung muß nach der Niederschrift der Kopie im ältesten Leubuser Kopialbuch (Mitte des 13. Jahrhunderts) erfolgt sein, da Β noch richtig nisi hat. 133. a) erstes i über der Zeile Β b) fehlt divina Β c) Pe B d) unter dem u zwei Tilgungspunkte, darüber e, also irrtümlich in decentem korrigiert B.

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134. Bischof Lorenz von Breslau bestätigt dem Hospital der Johanniter die von seinen Vorgängern Siroslaw, Jaroslaw und Cyprian verliehenen, nach Groß-Tinz abzuliefernden Zehnten. 1212 , —. Or. (?) Prag Großprioratsarchiv (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 27. — Mal. 2, Nr. 151. — Reg. ep. Vrat. 8.15; SR 147. Urkunde zweifelhafter Geltung, von Schulte Z. 48, 8. 330 und von Schilling 8. 576 Anm. 993 als Fälschung verworfen. In der Tat sind die chronologischen Daten unvereinbar, da dem Inkarnationsjahr 1212 das fünfte, ab 26. X. das sechste Pontifikatsjahr des Bischofs Lorenz erdspricht. Der Schriftcharakter wirkt für das Jahresdatum eher etwas fortgeschritten. Im Jahre 1212 war noch Gallus Domkustos, während hier bereits sein Nachfolger Bartholomäus auftritt, doch könnte man immerhin an einen Wechsel in dieser Würde innerhalb des genannten Jahres denken, da alle anderen Namen der Domherrenliste zeitgerecht sind; ähnlich H.v. Loesch, handschriftliche Eintragung im Handexemplar der Regesten, im Photo freundlicherweise von Herrn Prof. Panzram zur Verfügung gestellt. Da die Urkunde jedoch mit einem einwandfreien Abdruck des Typars D des Bischofs besiegelt ist, das in den Jähren 1219—28 in Gebrauch stand (vgl. Siegelanmerkung), könnte es sich um eine in diesen Jahren ausgefertigte nachträgliche Beurkundung eines um 1212 mündlich oder schriftlich vollzogenen Bestätigungsaktes handeln. In nomine domini nostri. Ego Lauren(tius) divina Providentia Wrat(islaviensis) episcopus tarn presentibus quam futuris presentem paginam inspecturis in eo, qui est salus, vitam perpetuam et salutem. Rei cuiuscumque factum, si est laudabile, ut maiorem habeat efficaciam, diligentiori sollicitudine, ut in perpetuum firmum permaneat et irrevocabile, necessarium est et utile testimonii approbatione confirmare. Qua de re antecessorum nostrorum Sirozlai, Iarozlai et Cypriani videlicet pie recordationis vestigiis feliciter inherentes decimarum collationem hospitali sancti Iohannis Iherosolimitano pia devotione ob reverentiam dei factam salutarem huiusmodi commendantes memoriam per ratihabitionem approbamus et sub inscriptione testium venerabilium virorum horum videlicet Benici decani, Martini cancellarii, Bartholomei custodis, Baldwini magistri, Friderici, Gotfridi, Mathie Wratislaviensis ecclesie canonicorum huic approbationi unanimiter assistentium decimas et a nobis et a posteris nostris perpetualiter habendas et in Tinziam villam priori vel cuicumque maior prepositus comiserit assignandas hospitali antenominato provida deliberatione confirmamus. His autem nunc et in posterum inviolabiliter observandis maliciis hominum obviantes presentem confirmationem ratam et firmam habentes nostri sigilli munitione vallamus validius adhuc addentes complementum, ut si quis ausu temerario earn infirmare presumpserit, sub interminatione anatematis indignationem dei et sancti Iohannis se noverit incursurum. Actum anno a ) dominice incarnationis M°CC°XII0, episcopatus nostri anno X I I I 0 . Siegel des Bischofs Lorenz von Breslau, Typar D, an Seidenfäden, thronender Bischof: SIGILL LAVRENTII VRA (Schultz Tafel 4 Nr. 28; vgl. Schulte Z. 42, S. 270 f f . ; Krahmer Z. 69, S. 11 ff.)

135. Ivo, Kanzler von Polen (nämlich des Herzogs Leschek des Weißen von Krakau-Sandomir), schenkt dem Kloster Sulejow das Gut Dobrcz. Unter den Zeugen: Laurentius Wratislauiensis episcopus, . . . Alardus de sancto Vincentio in Wratislauia . . . dicti abbates, . . . Egidius Wratislauiensis . . . dicti archidiaconi. 1213 Juni 24, Sieradz. Or. Warschau Archiwum Glöwne Akt Dawnych sign. 7214, Archiwum Radzitoillow Nr. 3. Mon. Pol. Pal. Tafel 57. — CD Poloniae 3, Nr. 7; Mal. 2, Nr. 159 (Auszug). — SR 156; J. Mitkowski, Poczqtki klasztoru w Sulejowie 302 Nr. 7. 134. a) vberflilaaiger Kürzungsstrich über nn. 7 Schles. ÜB. I

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136. Wladialaw, Sohn des Odo, Herzog von Kaiisch, beurkundet die Gründung des Zisterzienserinnenklosters Olobolc (MilMbock) in Gegenwart einer Reihe von Zeugen, darunter Martini Trebnicensis propositi. 1213 Oktober 20, —. Transsumt Wladislaw Lokieteks von 1329 Januar 1 eines Transsumtes Przemysls II. von 1292 Dezember 28, zwei Ausfertigungen, Posen St.Α., Olobok Nr. 5 und 5 a. CD Maioris Pobniae 1, Nr. 81; Mal. 2, Nr. 160 (Auszug). — MaleczyAski, Dypbmy Odonicza 227 Nr. 7.

137. Pfemysl Ottokar /., König von Böhmen, verleiht den Besitzungen der Johanniter in Mähren, darunter in der Provinz Golensici (in tota Moravia, scilicet in Olomucensi, in Znoemensi, in Brenensi, in Golessicensi provinciis), die Freiheiten des Klosters Velehrad. 1213 Dezember 31, Prossnitz (Prostijov). Or. PragGroßprioratsarchiv. — Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 72; Friedrich, CD regni Bohemiae 2, Nr. 110; Mal. 2, Nr. 161. — Erben, Reg. Bohemiae 1, Nr. 547; SR 159; Kopetzky, Regesten z. Geschichte des Herzogtums Troppau, AÖG 45, S. 104 Nr. 15; Delaville le Roulx, Cartulaire general 2, Nr. 1418.

138. Papst Innozenz III. beantwortet eine Anfrage des Bischofs (Lorenz) von Breslau, ob ein vicarius perpetuus, der aus den Einkünften der Vikarie und aus den väterlichen Gütern seinen Lebensunterhalt bequem bestreiten kann, mit einer Pfründe auszustatten sei. 1214 Januar 8, Lateran. Reg. Vat. 8, fol. 168 (R). Baluze, Epistolarum Innocentii III libri undecim, II, 827 = Migne 216, 954 Nr. 165; Friedberg, Corpus iuris canonici 2, 30; Mal. 2, Nr. 166. — Reg. ep. Vrat. S. 16; Potthast 4873; SR 162 b. — Vgl. Friedberg 2, 469. Episcopo Wratislauiensi. Postulasti per sedem apostolicam edoceri, utrum alicuius ecclesie perpetuo vicario de proventibus vicarie bonisque paternis habenti unde valeat commode sustentari, tenearis per illam communem formam „Cum secundum apostolum" in ecclesiastico beneficio providere. Ad quod sic duximus respondendum, quod cum per formam predictam necessitatibus pauperum clericorum, qui nullum sunt ecclesiasticum beneficium assecuti, sicut ibidem exprimi consuevit, sedes apostolica duxerit succurrendum, perpetuus vicarius, nisi de vicaria fecerit mentionem, commodum reportare non debet de huiusmodi litteris utpote veritate tacita impetratis. Non enim carere beneficio ecclesiastico dici debet, cui competenter de perpetue vicarie proventibus est provisum, et pro habente beneficii sufficientis subsidium ex certa scientia super obtinendo alio beneficio de levi scribimusa), quin faciamus de primo in nostris litteris mentionem. Tu denique, frater episcope, super te ipso etc. Dat. Laterani VI idus ianuarii, pontificatus nostri anno sextodecimo.

139. Papst Innozenz III. belehrt den Bischof (Lorenz) von Breslau darüber, me er in einem aus der Teilung einer Domherrenpfründe erwachsenen Rechtsstreit vorzugehen habe. 1214 Januar 8, Lateran. Reg. Vat. 8, fol. 168 (R). 138. a) Β statt non scribimus.

99 Baluze, Epistolarum Innocentii III libri undecim, II, 828 = Migne 216, 954 Nr. 166; Friedberg, Corpus iuris canonici 2, 476; Mal. 2, Nr. 167. — Reg. ep. Vrat. S. 16; Potthast 4874; SR 163. Eidem. Yacante quadam in ecclesia tua prebenda duas ex ea constituens ad illas de assensu capituli tui duos canonicos assumpsisti, quorum altero apud sedem apostolicam viam universe carnis ingresso prebendam, quam defunctus habuerat, quidam clericus Ypolitus nomine fuit auctoritate sedis apostolice assequutus. Verum cum idem Y(politus) te super integrationem prebende per quasdam nostras litteras inquietet et alius idem ius adversus te se habere proponat, quid facere debeas, postulasti per sedem apostolicam edoceri. Super quo fraternitati tue sic duximus respondendum, quod cum Turonensis statuta concilii sectionem inhibeant prebendarum, teneris utrique de hiis, que vacare contigerit, integrare prebendam, nisi forte rationabili causa de vacante prebenda predicte due fuerint constitute ac tot sint utriusque proventus, quod per utramque sit utrique provisum in beneficio competent!. Tu denique, frater episcope, super te etc. Dat. Laterani ut supra a) .

140. Die Herzoge Bogislaw II. und Kasimir II. von Pommern schenken dem Kloster Trebnitz eine abgabenfreie Salzhütte zu Kolberg und gewähren ihm zollfreie Durchfahrt für ein Heringsschiff alljährlich. 1214 September 29, Kamin. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 16 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 63. — CD Pomeraniae 1, Nr. 99; Mal. 2, Nr. 168. — SR 164; Pommersches ÜB 1, Nr. 162; CDS 17, S. 2; Appelt, Urkundenfälschungen 124, Nr. 17; CDS Π/1, Nr. 55. Wohl sicherlich von demselben Diktator verfaßt wie die kurz darauf ausgestellte Urkunde BogislawsII. von Pommern für Beibuk (CD Pomeraniae 1, Nr. 100). Mal. 2, S. 129 Anm. a erörtert die Frage, ob die Schrift dem Empfänger zuzuweisen ist; doch gibt es dafür keine konkreten Anhaltspunkte. B(ugzlaus) et K(azimarus) dei gratia duces Pomeran(orum) universis presentem paginam inspecturis in perpetuum. Quoniam prolixo temporum spacio decurrente super rebus preteritis nonnonquama) apud posteros solet suspicio vel ambiguitas suboriri, ad evitandum totius obstaculi nocumentum tarn securum credimus quam honestum, ut negocia, que effectu legitimo peraguntur, per scriptum et testium annotationem perpetuus confirmationis optineant muniment um. Huius ergo rei gratia notum faeimus universis, quod cum claustrum quoddam monialium Trebenitz nomine in Wratzlauiensi episcopatu sit noviter constitutum, nos ad sustentationem monialium earundem, ut divinum servitium ibidem possit pro competent! habundantia temporalium deo securius exhiberi, memorato loco Trebenitz contulimus in Cholberge in monte salis unum tugurium cum omni commodo et fruetu, qui ab ipso poterunt perpetuis temporibus provenire, in ea videlicet pace et omnimoda libertate, ut ipsum tugurium ab omni exaetione et servitio liberum habeatur, quo nobis alia tuguria sciuntur, prout ibidem est consuetudinis, obligata. Preterea monialibus supradictis duximus indulgendum, ut cum annuatim navem suam, que scuta dicitur, pro comparanda sibi allec ad partes nostras duxerint transmittendam, eadem a teloneo et omni exaetione in dominio nostro libera sit perpetualiter et indempnis. Has igitur donationes nostras firmas et penitus inconvulsas ab omnibus in posterum observari volentes eas presenti scripto et sigillis nostris cum testibus subnotatis duximus confirmare. Huius itaque rei testes sunt Siguinus episcopus Caminensis, Conradus prepositus et capitulum eiusdem loci, 139. a) wie Nr. 138. 140. a) A.



100 quorum sigilla huic littery sunt appensa. Datum Camin, M°CC0XIIII° anno dominie^ incarnationis, III 0 kal. octobris. Vier Siegel an Pergamentstreifen: 1. Herzog Boguslaw, rund, Reitersiegel: -f- BVCHSLAVS. DVX. POMERANORVM (Piekositiski, Piecz^cie polskie Nr. 36, 37); 2. Herzog Kasimir, sehr schlecht erhalten (Piekosinski, ebenda); 3. Bischof Sigwin von Kammin (CD Pomeraniael, Tafel 0); 4. Domprobst Konrad von Kammin (ebenda).

141. Erzbischof Heinrich von Gnesen und die Bischöfe Lorenz von Breslau und Lorenz von Lebus verleihen allen Besuchern der Krypta der Kirche des heiligen Bartholomäus zu Trebnitz am Tage der Weihe derselben einen vierzigtägigen Ablaß. 1214 , —. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 15 (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 59. — Haeusler Nr. 22; Mal. 2, Nr. 162. — Reg. ep. Vrat. S. 16; SR 160; Appelt, Urkundenfälschungen 124, Nr. 16. Noverint presentes et futuri, quod nos Henricus Gnezdnensis arciepiscopus a> et Laurentius Wrathizlauiensis et Laurentius Lubusensis episcopi augmentum Christiane religionis pro viribus nostre possibilitatis fovere cum mentis exultatione contendentes et ducis Slesie domini Henrici populique terre sue devotionem fervere considerantes de misericordia dei et de patrociniis omnium sanctorum, quorum reliquie habentur in inferiori cripta eclesiea) beati Bartholomei in Trebnic, et de meritis dominarum ad eandem ecclesiam deo clientelam exhibentibus confisi convenientibus in anniversario dedicationis prefate cripte indulgentiam X L dierum unusquisque nostrum singulariter concedimus. Ut igitur eiusdem indulgentie memoria perpes ad posteros derivetur, presens scriptum sigillorum nostrorum karecterea) communimus. Actum est hoc dominicebl incarnationis anno millesimo CCXIIII. Drei Siegel an Seidenschnüren: 1. Bischof Lorenz von Lebus, thronender Bischof, in der Rechten ein Kirchengebäude, in der Linken den Stab: + SIGILL LAYRENTII LVBVSENSIS[E]PI (Schilling Tafel 31); 2. Erzbischof Heinrich von Gnesen, Typar B, stehend den Segen erteilend: + S ARCHIEPISCOPI GNEZDNENSIS HENRICI (Piekosinski, Piecz^cie polskie Nr. 28); 3. Bischof Lorenz von Breslau, Typar C, dunkelgrünes Wachssiegel in gelber Schüssel an roten Seidenschnüren, thronender Bischof: + SIGILL. LAVRENCII. W[RATIZLAVIENSIS. EPI.] (Schultz Tafel 4 Nr. 27; vgl. Schulte Z. 42, S. 270, 272, 274; Krahmer Z. 69, S. 28).

142. Herzog Heinrich I. schenkt dem Sandstift ein Grundstück zwischen Ohle und Odriza zur Errichtung der Kirche und des Hospitals zum Hl. Geist in Breslau und gewährt den Giltern des Hospitals Abgabenfreiheit. 1214 , —. Or. Breslau Stadtarchiv, Ork. Hl. Geist (A). Mon. Pol. Pal. Tafel 60. — Morgenbesser, Geschichte des Hospitals zum Hl. Geist S. 1 f. (aus A); Korn, ÜB Nr. 1 (aus A); Schulte Z. 47,1913, 230 f.; Mal. 2, Nr. 163. — SR 161; CDS Iljl, Nr. 54. Vgl. Transsumpt Herzog Heinrichs V. von 1293 März 12, SR 2271; Stenzel, SS. Rer. Siles. 2, 168 f. Es besteht kein Grund, die Urkunde mit Schulte (Z. 34, 306 Anm. 2 und Z. 47, 231 ff.) und Schilling 219 f f . als Fälschung anzusehen. Die stilkritischen Bedenken des letzteren sind be141. a) A

b) zweites i von erster Hand über der Zeile.

101 langlos. Graf Emramm ist bereits in der Zeit zwischen 1201 und 1203 (oben Nr. 86 f f . ) in echten Urkunden belegt, und von keinem, der anderen Zeugen läßt sich der Nachweis erbringen, daß er für 1214 nicht möglich wäre. Die. Nennung des Schulzen Godinus gilt wohl mit Recht als frühester Beleg für das Bestehen einer deutschen Kaufmannssiedlung in Breslau. — Die Abgabenfreiheit der Güter des Hospitals wurde auch von Heinrich II. in einer nicht erhaltenen Urkunde bestätigt, wie aus SR 2048 (Korn, UΒ Nr. 55) hervorgeht. — Orthographische Eigentümlichkeiten fAlbrahto, solteto) deuten darauf hin, daß der Schreiber der Urkunde ein Pole war; vgl. Korn l. c. Propter instabilem temporis mobilitatem et mobilem humane mentis diversitatem utiliter provisum est ea, que aguntur in tempore, scriptis memorie commendare. Hinc est, quod nos Henricus dei gratia dux Zlesie notum facimus universis presens scriptum inspecturis, quod ad peticionem domini abbatis Witosai a) et fratrum eius de sancta Maria in Wratislavia terram, que est inter Olauam et Odriczam, quantum ad curiam et ortum sufficere possit, pro salute anime nostre predicto abbati et fratribus contulimus perpetuo possidendam promittentibus eisdem, quatinus ecclesiam sancti spiritus et hospitale ad recipiendos pauperes, infirmos et peregrinos cum dei auxilio et nostro in eodem loco construerent et secundum possibilitatem eorum et iuvamen Christi fidelium ipsos ibidem procurarent. Indulsimus eciam in auxilium et commodum iamdicto abbati et fratribus iura nobis pertinencia in villis eorum, quas si aliqui fideles eidem hospitali pro remedio animarum suarum conferre voluerint, videlicet strosa, preseka, poduoroue et cetera his similia. Ne quis vero posterorum nostrorum hoc factum nostrum infringere audeat vel quodlibet aliud de eodem facere presumat, presentem cartam nostri sigilli appensione duximus roborandam. Factum est hoc anno domini M0CC°X0IIII0, presentibus his, quorum sunt nomina subnotata; comite Emrammo procuratore ipsius negocii, Sobeslao castellano de Wratislauia, Egidio cancellario, Albrahto iudice, Polcone subcamerario, Iohanne comite de Uirbno, Falcone comite1^, Godino solteto et aliis quam plurimis. Siegel Herzog Heinrichs /., Typar B, an roten Seidenschnüren, siehe Nr. 93.

143. Bischof Lorenz von Breslau bestätigt und überweist dem Kloster Leubus die einst den Zisterziensern von seinem Vorgänger Jaroslaus im Gebiet von Jaroslaw, das nunmehr Kasimir genannt wird, verliehenen Zehnten. (1212—1214), —. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 11 (B). Schutte, Z. 39, S. 280 f . (zu 1213—17); Mal. 2, Nr. 157 (zu 1212—1214). — Reg. ep. Vrat. S. 25 (zu 1226 oder 1227); SR 154 (zu 1213—17). Die zeitliche Einordnung ergibt sich aus der Nennung des Domdekans Viktor (vgl. Samulski, Breslauer Domkapitel I, S. 25) und des Kanzlers Herzog Heinrichs I. Martin, dessen Nachfolger Egidius zuerst 1214 (Nr. 142) bezeugt ist (vgl. Maleczynski, Zarys dyplomatyky 218). — Die Urkunde wurde von Grünhagen Z. 5, S. 211 sowie von Schulte Z. 39, S. 280 f . und Z. 48, S. 330 zu Unrecht verdächtigt. Anklänge des Formulars an Nr. 123 (Invocatio, Devotionsformel, Publicatio, Corroboratio) machen Empfängerdiktat wahrscheinlich; vgl. Maleczynski 2, S. 115. Die genannten Zehnten wurden dem Kloster Leubus 1218 von Bischof Lorenz (SR 199) und 1227 von Papst Gregor IX. (SR 323) bestätigt, doch erklärte Bischof Thomas im Jahre 1235 vor dem päpstlichen Legaten Wilhelm von Modena, jenes Zehentprivileg seines Vorgängers (SR 199), das bezüglich des Gebietes von Jaroslaw-Kasimir wörtlich an unsere Urkunde anklingt, sei ohne seines Vorgängers und des Kapitels Wissen besiegelt worden. Diese Anfechtung nimmt jedoch auf unsere Urkunde, von der wir nicht wissen, ob sie im Rahmen des Prozeßverfahrens von 1235 produziert wurde, keinen Bezug. Sicherlich besteht kein Grund, daran zu zweifeln, daß es den Levhuser Mönchen möglich war, in einer früheren Phase dieser Auseinandersetzungen die vorliegende Verbriefung des Bischofs Lorenz zu erwirken. Vgl. 142. a) Α statt Witoslai

b) ite durch Siegelschnur verdeckt.

102 v. Loesch Ζ. 63, S.37 Anm.l; Wohlgemvth-Krupicka Ζ. 73, S.36 S. 90 f f . , 352; Randt, Geschichte Schlesiens Ρ, S. 117 f .

Anm.83;

Schilling

IN NOMINE SANCTE ET INDIVIDUE TRINITATIS. Laurentius divina favente dementia Wratizlauiensis episcopus universis Christi fidelibus tarn presentibus quam futuris notum esse volumus, quod nos donationem decimarum ante nos beate Marie virgini et ordini Cystersiensi a) collatarum ratam habemus et presentis cautione privilegii ex communi tocius capituli nostri consilio et assensu ecclesie Lubensi assignantes in perpetuum confirmamus de possessionibus scilicet illis, quas dudum beate memorie dominus Iarozlaus episcopus predecessor noster eidem ordini Cysterciensi contulerat in Iarozlav in hiis videlicet villis: Glogov et Iarozlawe, villa Nezulonis, in Ozoblog, Susela b) , Wroblin, Zemeniz, villa Martini, et si que in posterum ville posite fuerint a terminis Glogov et Ierozlauie, que nunc Cazemiria dicitur, usque ad fluvios Stradunam et Ozoblog, ubi in Odoram hii duo amnes fluunt, cum eo, quod de totali circuitione ville Martini accreverit in posterum, que infra hos terminos non continetur. Prohibemus igitur per ecclesiasticam censuram, ne quis in eisdem decimis fratribus Lubensibus iniuriam facere seu violentiam inferre presumat. Ut ergo hec donatio et confirmatio rata et in perpetuum inconvulsa permaneat, presentem exinde paginam conscriptam sigilli nostri inpressione signavimus et testes idoneos adhibuimus, quorum nomina sunt hec: Victor decanus, Egidius archidiaconus, magister Martinus cancellarius, Iohannes Benizi, Godefridus, Lupus, Petrus, Albertus Thevc®', Iohannes Dobe.

144. Abt Wilbem von Pforta schlichtet den Streit zwischen den Klöstern Leubus und Trebnitz um die Zehnten von Devin und Clyssove. 1215 , —. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 17 (A). Μon. Pol. Pal. Tafel 64. — Büsching Nr. 18; Haeusler S. 48 Nr. 24; Mal. 2, Nr. 169; Deutsche Übersetzung bei Schilling S. 99. — SR 166; Dobenecker 2, Nr. 1650. Nach Wohlgemuth-Krupicka Z. 73, S. 36 f . ist die zweifellos echte Urkunde von derselben Leubuser Hand wie Nr. 132, SR 199 und 251 geschrieben; vgl. dazu die Schriftproben a. a. 0. S. 39 und die Vorbemerkung zu Nr. 132. Uber das in der Literatur zu wenig beachtete Beispiel slavischer Rodung aus der Zeit des Bischofs Siroslaw (vor 1198) vgl. Schilling S. 98 f f . , über die Zehentverhältnisse H. F. Schmid, Grundlagen S. 297, zur Deutung der Ortsnamen K. Engelbert, Schles. GeschichtsbläUer 1918, Nr. 3, S. 67 f f . (C.) IN NOMINE SANCTE ET INDIVIDUE TRINITATIS. Wilbernus divina miseratione abbas Portensis. Quia plerumque instituta mortalium, que scriptur§ monimentis ad memoriam hominum non revocantur, vetusta oblivione obsolescunt, necessarium duximus quasdam §cclesi§ Lubensis decimationes ad perpetuandam recordationis memoriam scripti nostri inscriptione confirmare. Hinc est, quod universitati fidelium constare volumus, quod beat§ memoria Zyrozlaus Wrotizlauiensis §cclesi§ episcopus decimas ville, que dicitur Devin, Lubensi a> cenobio pro remedio anim§ su§ totaliter contulit, quas in continua possessione quieto iure tenuit. Processu vero temporis agricolg proximo ville trans adiacentem ripam sit§, qu§ dicitur Clyssove, ad extendenda novalia silvam extirpaverunt et e diverso coloni alterius vill§, que dicitur Devin, extirpando novalia sua extenderunt. Unde accidit, quod in collectione decimarum inter colonos utriusque ville non parva litis discordia fuit suscitata. Huius autem litis dissensio a pie recordationis Zyrozlao §piscopo hoc tenore fuit consopita, ut omnes decim? usque ad extensionem adiacentis ripe Lubensi integraliter c§derent §cclesi? de decimis agrorum pertinentium ad Clyssove, decim§ vero 143. a) A b) über e Kürzungshäkchen Β c) B: Lesung nicht aicher, ob Verschreibung des Kopisten statt Thevt(onicus), also Domherr Albertus Saxo (SR 218)? 144. a) zwei übereinandergesetzte e über η Α.

103 trans ripam collocate iuri attinerent gpiscopi. Decursu autem temporis pig recordationis dominus Cyprianus §piscopus decimas vill§ Clyssov? Trebunicensi contradidit §cclesi$. Unde occasione huius donationis inter Lubensem ecclesiam et Trebunicensem super decimis de Devin non modica exorta fuit discordia Trebunicensi §cclesia a colonis ville Clyssov§ extirpatorum ius decimationis sibi vendicante. H§c igitur controversia ad iudicium nostrum devoluta hoc modo fuit decisa de consilio domini Laurentii Wrotizlauiensis §piscopi et domini Egydii archydiaconi et cum scientia ducis Zlesig Heinrici, ut secundum primam divisionem decimarum Zyrozlai §piscopi, que legitima attestatione circumsedentium probata fuit, universe decim? de Devin cum decimis agrorum de Clyssov? Lubensi attinerent ecclesi§, ali§ vero decim§ trans ripam agrorum pertinentium ad Devin Trebunicensi cederent gcclesi?. Ut autem hec rata et inconvulsa in perpetuum perseverent, presentem paginam sigilli domini Laurentii Wrotizlauiensis §piscopi impressione, sed et sigilli nostri cautione roboravimus. Acta autem sunt hec anno dominice incarnationis M°CC°XV°, presente domino Laurentio Wrotizlauiensi episcopo et domino Heinrico duce Zlesi§ et domino Egydio archydiacono. Zwei Siegel an Seidenfäden: 1. Bischof Lorenz von Breslau, Typar C, sehr schön erhalten, siehe Nr. 141; 2. Abt Wilbern von Pforta, stark beschädigt, oval, Abt stehend:... ABBASPO . . .

145. Die Herzoge Lestco von Krakau, Konrad von Masovien, Wladislaw von Kaiisch und Kasimir von Oppeln geloben dem Erzbischof Heinrich von Gnesen und dessen Suffraganen, die Immunität der Kirche zu achten. (1211 Mai 16—1215 Dezember 29), —. Insert in der Bestätigungsurkunde Papst Innozenz' III. von 1215 Dez. 29, unten Nr. 146. Gladyszewicz, fcywot Prandoty ζ Bialaczotva 207; Kod. dypl. Mazow. Nr. 34; Kod. dypl. kat. Krak. 1, Nr. 10; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 68; Perlbach, Polnisch- Preuß. Studien 1,113 Nr. 5; Kochanowski, CD Masoviae 1, Nr. 175; Mal. 2, Nr. 144. — Vgl. SR 169. Die Urkunde wurde frühestens nach dem Regierungsantritt Kasimirs von Oppeln, dessen Vater Miesko am 16. Mai 1211 starb, spätestens einige Wochen vor der Bestätigung durch den Papst (1215 Dez. 29) ausgestellt, vielleicht auf der Tagung zu Wolborz 1215; vgl. Historia Polski hg. v. LowmiaAski 1\1, 324. — Wohl sicherlich Gnesener Diktat. Quoniam sancta mater ecclesia diligentibus earn libenter ministrat ea, que spiritus sunt, non magnum est, si quispiam christianorum in temporalibus sibi modicum subministret. Inde est, qua re nos miseratione divina duces Lestco Cracouie, Conradus Mazouie, Wladislaus de Calis et Kazimir de Opol nostrorum pia predecessorum gesta in eis, in quibus peccatis nostris exigentibus imminuta sunt, ad statum suum reducere vel si perperam et minus honeste aliqua statuta fuerunt, modis omnibus emendare volumus. Inde est, qua re nos promittimus et iuramus domino Henrico Polonorum archiepiscopo et successoribus ipsius, omnibus suffraganeis eius et etiam successoribus suffraganeorum, quod ab hac hora in antea quoad vixerimus volumus custodire immunitatem ecclesie dei, ne ullum dispendium per nos vel per nostros patiatur, sed ville ecclesiarum et incole ipsarum omnimode gaudeant privilegio libertatis. Est itaque primum, quod statuimus et custodiri volumus, ne quis hominum ecclesie inhabitans Patrimonium alias ad iudicium quam coram ipsius ecclesie prelato vel coram suo iudice iudicandus pertrahatur. Volumus etiam, quod homines ecclesiarum immunes sint a Servitute, quod dicitur pouoz et preuod et preuori et naraz et nastaua, et non transibimus per Louich nisi semel in anno, prout ab antiquo consuetum est, et restituimus omnes villas beato Adalberte pertinentes, similiter et silvas cum suis utilitatibus. Hec autem statuta ab omnibus nostris ita volumus inviolabiliter custodiri, quod si quis ausu temerario imminuere temptaverit, indignationem se nostram et ecclesie principum sciat incursurum. Super quo volumus, quod ad voluntatem eorum, in quos deliquerint, penam delicti reportent.

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146. Papst Innozenz I I I . bestätigt dem Erzbischof von Gnesen und dessen Suffraganen das wörtlich inserierte Gelöbnis der Herzoge Lestco von Krakau, Konrad von Masovien, Wladislaw von Kaiisch und Kasimir von Oppeln, die Immunität der Kirche zu achten. 1215 Dezember 29, Lateran. , Or. südl. Ρerg. Krakau Domkapitelarchiv (A). M. Gktdyszewicz, Zywot Prandoty ζ Bialaczowa 207 f f . ; Kod. dypl. Mazow. Nr. 34; Kod. dypl. kat. Krak. 1, Nr. 10; CD Maioris Poloniae 1, Nr. 85; Kochanowski, CD Masoviae 1, Nr. 185; Mal. 2, Nr. 171. — Potthast 5016; SR 169. INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus . . archiepiscopo Gneznensi et suffraganeis eius salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Eapropter, venerabiles in Christo fratres, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu libertates et immunitates a dilectis filiis nobilibus viris Lestcone a) Cracouie, Conrado Mazouie, Waldislao b) de Calis et Kazimiro de Opol ducibus ecclesie Polonice pia et provida liberalitate concessas, sicut eas iuste ac pacifice obtinetis et in eorundem ducum litteris plenius continetur, vobis et per vos ecclesiis vestris auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Ad rei autem notitiam pleniorem c) tenorem d ) litterarum ipsarum presentibus duximus annotandum, qui est talis: folgt Urkunde Nr. 145 Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere aut ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Laterani, I U I kal. ianuar., pontificatus nostri anno octavo decimo. Bleibulle an gelben Seidenfäden.

147. Papst Innozenz III. nimmt das Zisterzienserinnenkloster stätigt ihm die Besitzungen und Rechte.

Trebnitz in seinen Schutz und be1216 Februar 5, Rom.

Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 17 (A). Haeusler Nr. 25; Mal. 2, Nr. 174. — SR 171 b; Potthast 5066; Appelt, Urkundenfälschungen 124, Nr. 18. Inkarnationsjahr 1215 nach dem calculus Florentinus. Indiktion III statt IUI findet sich auch in Potthast 5056. Damit erledigt sich die von Schilling S. 581 Anm. 1154 hinsichtlich der Datierungsangaben aufgeworfene Frage. — Über die Zugehörigkeit des Klosters zum Zisterzienserorden vgl. Appell Z. 71, S. 45 f f . Zu den Ortsnamen vgl. Engelbert, Schles. Geschichtsblätter 1918, Nr. 3, S. 61 f f . und Gottschalk, DQ 31, 1930, 191. INNOCENTIUS EPISCOPUS SERVUS SERVORUM D E I DILECTIS IN CHRISTO FILIABUS . . ABBATISSE AC MONIALIBUS DE TREBNIZ ΤΑΜ PRESENTIBUS QUAM FUTURIS REGULÄREM VITAM PROFESSIS I N PERPETUUM. Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet temeritatis incursus aut eos a proposito revocet aut robur, quod absit, sacre religionis infringat. Eapropter dilecte in Christo filie vestris iustis postulationibus clementer annuimus et monasterium de Trebniz, in quo divino estis obsequio mancipate, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. In primis siquidem statuentes, ut ordo monasticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam atque institutionem Cistertiensium fratrum in eodem monasterio institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter observetur. Preterea quascumque 146. a) s aus Buchstaben mit MitleUänge verb. Rasur.

b) Α

ο) iorem auf Basur

d) teno auf

105 possessiones, quecumquebona idem monasterium impresentiarum iuste ac canonicepossidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci, firma vobis vestrisque sucessoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus experimenda vocabulis: locum ipsum, in quo prefatum monasterium situm est, cum omnibus pertinentiis suis, possessiones, quas habetis in Zlesia Wangrinowo, Martinouo, Clissouo, Rozerouo, Iohannis Britii, Zulizlauic, Malussino, Rassouo, Brokotino, Chothouici, Ozorouici, Pangouo, Biscupici, Benicouo, Iauichouo a) , Paulouo, Laziz, Probostougai cum omni iure, decimis et pertinentiis suis, decimam de Stobno, decimam de Stinau et decimam de Ostrouci cum pratis, vineis, terris, nemoribus, usuagiis et pascuis, in bosco et piano, in aquis et molendinis, in viis et semitis et omnibus aliis libertatibus et immunitatibus suis. Sane laborum vestrorum, quos propriis manibus aut sumptibus colitis, de possessionibus habitis ante concilium generale sive de ortis et virgultis et piscationibus vestris vel de nutrimentis animalium vestrorum aut etiam de novalibus nullus a vobis decimas exigere vel extorquere presumat. Ad hec liberas et absolutas personas e seculo fugientes liceat vobis in monasterio vestro ad conversionem recipere et eas absque contradictione aliqua retinere. Prohibemus insuper, ut nulli sororum vestrarum post factam in monasterio vestro professionem fas sit sine abbatisse sue licentia de eodem loco discedere. Discedentem vero absque communium litterarum vestrarum cautione nullus audeat retinere. Illud districtius inhibentes, ne terras seu quodlibet beneficium ecclesie vestre collatum liceat alicui personaliter dari sive alio modo alienari absque consensu totius capituli vel maioris aut sanioris partis ipsius. Si que vero donationes vel alienationes aliter quam dictum est facte fuerint, eas irritas esse censemus. Pro consecrationibus vero altarium vel ecclesiarum sive pro oleo sancto vel quolibet ecclesiastico Sacramento nullus a vobis sub obtentu consuetudinis vel alio modo quicquam audeat extorquere, sed hec omnia gratis vobis episcopus diocesanus impendat. Alioquin liceat vobis quemcumque malueritis catholicum adire antistitem gratiam et communionem apostolice sedis habentem, qui nostra fretus auctoritate vobis quod postulatur impendat. Quodsi sedes diocesani episcopi forte vacaverit, interim omnia ecclesiastica sacramenta a vicinis episcopis accipere libere et absque contradictione possitis, sic tamen, ut ex hoc in posterum propriis episcopis nullum preiudicium generetur. Porro si episcopi vel alii ecclesiarum rectores in monasterium vestrum vel personas inhibib) constitutas suspensionis, excommunicationis vel interdicti sententiam promulgaverint sive etiam in mercennarios vestros pro eo, quod decimas sicut dictum est non persolvitis, sive aliqua occasione eorum, que ab apostolica benignitate vobis indulta sunt, seu benefactores vestros pro eo, quod aliqua vobis beneficia vel obsequia ex caritate prestiterint vel ad laborandum adiuverint in illis diebus, in quibus vos laboratis et alii feriantur, eandem sententiam protulerint, ipsam tamquam contra sedis apostolice indulta prolatam duximus irritandam. Nec littere ille firmitatem habeant, quas tacito nomine Cistertiensis ordinis et contra tenorem apostolicorum privilegiorum constiterit impetrari. Preterea cum commune interdictum terre fuerit, liceat vobis nichilominus in vestro monasterio exclusis excommunicatis et interdictis divina officia celebrare. Paci quoque et tranquillitati vestre paterna in posterum sollicitudine providere volentes auctoritate apostolica prohibemus, ut infra clausuras locorum seu grangiarum vestrarum nullus rapinam seu furtum facere, ignem apponere, sanguinem fundere, hominem temere capere vel interficere seu violentiam audeat exercere. Preterea omnes libertates et inmunitates a predecessoribus nostris Romanis pontificibus ordini vestro concessas nec non libertates et exemptiones secularium exactionum a regibus et principibus vel aliis fidelibus rationabiliter vobis indultas auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti privilegio communimus. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatum monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione ac sustentatione concessa sunt, usibus omni147. a) Α statt Ianichouo

b) Α statt inibi.

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modis profutura, salva sedis apostolice auctoritate. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra earn temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi reatum suum congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Iesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Iesu Christi, quatinus et hie fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. AMEN. AMEN. (Rota) Ego Innocentius catholice ecclesie episcopus ss. (BV) + Ego Nicholaus Tusculanus episcopus ss. + Ego Guido Prenestinus episcopus ss. + Ego Hugo Ostiensis et Welletrensis episcopus ss. + Ego Benedictus Portuensis et sancte Rufine episcopus ss. + Ego Pelagius Albanensis episcopus ss. + Ego Cinthius tituli sancti Laurentii in Lucina presbiter cardinalis ss. + Ego Cencius sanctorum Iohannis et Pauli presbiter cardinalis tituli Pamachii ss. + Ego Leo tituli sancte Cruris in Iherusalem presbiter cardinalis ss. + Ego Petrus sancte Pudentiane tituli Pastoris presbiter cardinalis ss. + Ego Guala sancti Martini presbiter cardinalis tituli Equitii ss. + Ego Robert us tituli sancti Stephani in Celio monte presbiter cardinalis ss. + Ego Guido sancti Nycolai in Carcere Tulliano diaconus cardinalis ss. -f- Ego Gregorius sancti Theodori diaconus cardinalis ss. + Ego Octauianus sanctorum Sergii et Bachi diaconus cardinalis ss. + Ego Iohannes sanctorum Cosme et Damiani diaconus cardinalis ss. -f- Ego Petrus sancte Marie in Aquiro diaconus cardinalis ss. -f Ego Bertrannus sancti Georgii ad Uelum Aureum diaconus cardinalis ss. Datum Laterani per manum Thome sancte Romane ecclesie subdiaconi et notarii Neapolitan! electi, non. febr., indictione III, incarnationis dominice anno M°CC°XV°, pontificatus vero domini INNOCENTII pape I I I anno octavodecimo. Bleibulle an Seidenschnüren.

148. Papst Innozenz I I I . nimmt das Kloster Leubus in seinen Schutz und bestätigt ihm die Besitzungen und Rechte. 1216 März 7, Lateran. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 18 (A). Büsching Nr. 19; Mal. 2, Nr. 175. — SR 172; Potthast 5086; CDS Ujl, Nr. 58. Das Inkarnationsjahr ist nach dem calculus Fhrentinus (Jahresanfang 25. März, unserer Zeitrechnung nachhinkend) angegeben. Grünhagen SR 172 und Z. 5, S. 201 f f . hält den Inhalt des Privilegs für nicht ganz zuverlässig, weil es auf Grund gefälschter, dem Papst vom Kloster vorgelegter Dokumente abgefaßt sei. Diese Bedenken hat bereits Schulte, Die Anfänge des Marienstiftes S. 89 f f . widerlegt. Die Nennung Bischof Walters von Breslau (1149—69) unter den Wohltätern des Klosters beweist eindeutig, daß die Niederlassung der Zisterzienser in Leubus bereits unter dessen Pontifikat erfolgte.

INNOCENTIUS EPISCOPUS SERVUS SERVORUM DEI DILECTIS FILIIS ABBATI MONASTERII LUBENSIS EIUSQUE FRATRIBUS ΤΑΜ PRESENTIBUS QUAM FUTURIS REGULÄREM VITAM PROFESSIS IN PERPETUUM. Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet temeritatis ineursus aut eos a proposito revocet aut robur, quod absit, sacre religionis infringat. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus clementer annuimus etmonasterium sancte dei genitricis et virginis Marie, in quo divino maneipati estis obsequio, sub

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beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. In primis siquidem statuentes, ut ordo monasticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam atque institutionem Cisterciensium fratrum in eodem monasterio institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter observetur. Preterea quascumque possessiones, quecumque bona idem monasterium in presentiarum iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: locum ipsum, in quo prefatum monasterium situm est, cum omnibus pertinentiis suis, piscationes et ius capiendi castores, quod habetis in flumine Odre a Cozi usque ad transitum, qui dicitur Lübens, et aliis circumfluentibus aquis, lacum iuxta Malchic cum pertinentiis suis, de Zlup, de Viazd, de Bogdano, que Noua Curia dicitur, de Wilxin, de Schonuelt, de Gorcouuo, partem de Zerauim, de Wrancham et de Stepin iuxta Wratislauiam possessiones cum omnibus pertinentiis earundem, redditus quoque a bone memorie Waltero, Zirozlao, Iarozlao et Cypriano ac venerabili fratre nostro Laurentio episcopo Wratislauiensi de consensu capituli sui monasterio vestro concessos nec non et annuum redditum ducentarum et octoginta librarum cere, quos nobilis vir H(enricus) dux Zlesie de proventibus castri sui Legnich pia vobis liberalitate concessit, cum pratis, vineis, terris, nemoribus, usuagiis et pascuis, in bosco et piano, in aquis et molendinis, in viis et semitis et omnibus aliis libertatibus et immunitatibus suis. Sane laborum vestrorum, quos propriis manibus aut sumptibus colitis, de a ) possessionibus habitis ante concilium generale sive de ortis et virgultis et piscationibus vestris vel de nutrimentis animalium vestrorum aut etiam de novalibus nullus a vobis decimas exigere vel extorquere presumat. Liceat quoque vobis clericos vel laicos liberos et absolutos e seculo fugientes ad conversionem recipere et eos absque contradictione aliqua retinere. Prohibemus insuper, ut nulli fratrum vestrorum post factam in monasterio vestro professionem fas sit absque abbatis sui licentia de eodem loco discedere, discedentem vero absque communium litterarum vestrarum cautione nullus audeat retinere. Quod si quis forte retinere presumpserit, licitum vobis sit in ipsos monachos vel conversos regulärem sententiam promulgare, illud districtius inhibentes, ne terras seu quodlibet benefitium ecclesie vestre collatum liceat alicui personaliter dari sive alio modo alienari absque consensu totius capituli vel maioris aut sanioris partis ipsius. Si que vero donationes aut alienationes aliter quam dictum est facte fuerint, eas irritas esse censemus. Ad hec etiam prohibemus, ne aliquis monachus sive conversus sub professione vestre domus astrictus sine consensu et licentia abbatis et maioris partis capituli vestri pro aliquo fideiubeat vel ab aliquo pecuniam mutuo accipiat ultra precium capituli vestri Providentia constitutum, nisi propter manifestam domus vestre utilitatem. Quod si facere forte presumpserit, non teneatur conventus pro hiis aliquatenus respondere. Licitum preterea sit vobis in causis propriis sive civilem sive criminalem contineant questionem, fratrum vestrorum testimoniis uti, ne pro defectu testium ius vestrum in aliquo valeat deperire. Insuper auctoritate apostolica inhibemus, ne ullus episcopus vel quelibet alia persona ad synodos vel conventus forenses vos ire vel iudicio seculari de vestra propria sustantia b) vel possessionibus vestris subiacere compellat nec ad domos vestras causa ordines celebrandi, causas tractandi vel aliquos conventus publicos convocandi venire presumat nec regulärem electionem abbatis vestri impediat aut de instituendo vel removendo eo, qui pro tempore fuerit, contra statuta Cisterciensis ordinis se aliquatenus intromittat. Si vero episcopus, in cuius parrochia domus vestra fundata est, cum humilitate ac devotione, qua convenit, requisitus substitutum abbatem benedicere et alia, que ad officium episcopale pertinent, vobis conferre renuerit, licitum sit eidem abbati, si tamen sacerdos fuerit, proprios novitios benedicere et alia, que ad officium suum pertinent, exercere et vobis omnia ab alio episcopo percipere, que a vestro fuerint indebite denegata. Illud adicientes, ut in recipiendis professionibus, que a benedictis vel benedicendis abbatibus exhibentur, ea sint episcopi forma 148. a) vorher wohl ein Wort radiert

b) A.

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et expressione contenti, que ab origine ordinis noscitur instituta, ut scilicet abbates ipsi salvo ordine suo profiteri debeant et contra statuta ordinis sui nullam professionem facere compellantur. Pro consecrationibus vero altarium vel ecclesiarum sive pro oleo sancto vel quolibet ecclesiastico sacramento nullus a vobis sub obtentu consuetudinis vel alio modo quicquam audeat extorquere, sed hec omnia gratis vobis episcopus diocesanus impendat, alioquin liceat vobis quemcumque malueritis catholicum adire antistitem gratiam et communionem apostolice sedis habentem, qui nostra fretus auctoritate vobis, quod postulatur, impendat. Quodsi sedes diocesani episcopi forte vacaverit, interim omnia ecclesiastica sacramenta a vicinis episcopis accipere libere et absque contradictione possitis sie tarnen, ut ex hoc imposterum propriis episcopis nullum preiudicium generetur. Quia vero interdum propriorum episcoporum copiam non habetis, si quem episcopum Romane sedis ut diximus gratiam et communionem habentem et de quo plenam noticiam habeatis per vos transire contigerit, ab eo benedictiones vasorum et vestium, consecrationes altarium, ordinationes monachorum auctoritate apostolice sedis reeipere valeatis. Porro si episcopi vel alii ecclesiarum rectores in monasterium vestrum velpersonas inibi constitutas suspensionis, excommunicationis vel interdicti sententiam promulgaverint sive etiam in mercennarios vestros pro eo, quod deeimas, sicut dictum est, non persolvitis, sive aliqua occasione eorum, que ab apostolica benignitate vobis indulta sunt seu benefactores vestros pro eo, quod aliqua vobis beneficia vel obsequia ex caritate prestiterint vel ad laborandum adiuverint in illis diebus, in quibus vos laboratis et alii feriantur, eandem sententiam protulerint, ipsam tanquam contra sedis apostolice indulta prolatam duximus irritandam. Nec littere ille firmitatem habeant, quas tacito nomine Cisterciensis ordinis et contra tenorem apostolicorum privilegiorum constiterit impetrari. Preterea cum commune interdictum terre fuerit, liceat vobis nichilominus in vestro monasterio exclusis excommunicatis et interdictis divina officia celebrare. Paci quoque et tranquillitati vestre paterna imposterum sollicitudine providere volentes auctoritate apostolica prohibemus, ut infra clausuras locorum seu grangiarum vestrarum nullus rapinam seu furtum facere, ignem apponere, sanguinem fundere, hominem temere capere vel interficere seu violentiam audeat exercere. Preterea omnes libertates et immunitates a predecessoribus nostris Romanis pontifieibus ordini vestro concessas nec non et libertates et exemptiones secularium exaetionum a regibus et prineipibus vel aliis fidelibus rationabiliter vobis indultas auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti privilegio communimus. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatum monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione ac sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura, salva sedis apostolice auctoritate. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere venire temptaverit, secundo terciove commonita nisi reatum suum congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et domini redemptoris nostri Iesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Iesu Christi, quatinus et hie fruetum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. AMEN, AMEN, AMEN. (Rota) Ego Innocentius catholice ecclesie episcopus ss. (BV) ( + ) Ego Nicholaus Tusculanus episcopus ss. ( + ) Ego Guido Prenestinus episcopus ss. ( + ) Ego Hugo Ostiensis et Velletrensis episcopus ss. ( + ) Ego Benedictus Portuensis et sanete Rufine episcopus ss. ( + ) Ego Pelagius Albanensis episcopus ss. ( + ) Ego Cinthius tituli saneti Laurentii in Lucina presbiter cardinalis ss. ( + ) Ego Cencius sanctorum Iohannis et Pauli presbiter cardinalis tituli Pamachii ss. ( + ) Ego Leo tituli sanete Crucis in Iherusalem presbiter cardinalis ss.

109 ( + ) Ego Petrus sancte Pudentiane tituli Pastoris presbiter cardinalis ss. ( + ) Ego Robertus tituli sancti Stephani in Celio monte presbiter cardinalis ss. ( + ) Ego Stephanus basilice duodecim apostolorum presbiter cardinalis ss. ( + ) Ego Gregorius tituli sancte Anastasie presbiter cardinalis ss. ( + ) Ego Guido sancti Nycolai in Carcere Tulliano diaconus cardinalis ss. ( + ) Ego Octauianus sanctorum Sergii et Bachi diaconus cardinalis ss. ( + ) Ego Petrus sancte Marie in Aquiro diaconus cardinalis ss. Dat. Laterani per manum Thome sancte Marie in Via Lata diaconi cardinalis, non. marcii, indictione I U I , incarnationis dominice anno M°CC XV, pontificatus vero dompni INNOCENTII pape I I I anno nonodecimo. Bleibulle an Seidenschnüren.

149. Papst Innozenz III. teilt dem Breslauer Domkapitel mit, daß die von Bischof (Lorenz) von Breslau kraft päpstlicher Autorität ausgesprochene Kassierung (einer uns unbekannten früheren Regelung) betreffend die Neubruchzehnten in der Breslauer Diözese vom Apostolischen Stuhl gebilligt wurde. (1215 Februar 22—1216 Juli 16), —. Reg. Vat. 8 a, fol. 96 (R). Theiner, Monumenta Slavorum Meridionalium 1, 65 Nr. 73 = Schulte, Z. 51, S. 120, = Pfitzner, Bistumsland 1, S. 52; Mal. 2, Nr. 170. — Potthast 5188; SR 167. Die Regelung, von deren Ungültigkeitserklärung hier die Rede ist, hatte offenbar die deutschen Neubruchsiedler von der Entrichtung des polnischen Feldzehnten befreit. Vgl. H. v. Loesch, Geschichte Schlesiens l3, S. 397 und die beiden folgenden Nummern. Capitulo Wratislaviensi scribitur, quod rescissio facta per episcopum Wratislaviensem auctoritate apostolica super decimis de quibusdam desertis in diocesi Wratislaviensi existentibus approbatur.

150. Papst Innozenz III. beauftragt den Bischof von Kujavien (?) und andere, die Deutschen in der Diözese Breslau zur Entrichtung der umstrittenen Neubruchzehnten zu zwingen. (1215 Februar 22—1216 Juli 16),—. Reg. Vat. 8 a, fol. 96 (R). Theiner, Monumenta Slavorum Meridionalium 1, 65 Nr. 74 = Schulte Z. 51, S. 120 — Pfitzner, Bistumsland 1, S. 52; Mal. 2, Nr. 170. — Potthast 5189; SR 167. Vom paläographischen Standpunkt aus ist Cinamensi eher in Cuiauiensi als Caminensi zu emendieren. — Vgl. Nr. 149 und 151. Eodem modo episcopo Cinamensia) et quibusdam aliis, quod compellant Teutonicos ad solvendas decimas de dictis terris seu desertis.

151. Papst Innozenz III. schreibt dem Herzog Heinrich I. von Schlesien, er möge die Entrichtung der umstrittenen Νevhruchzehnten gestatten. (1215 Februar 22—1216 Juli 16), —. Reg. Vat. 8 a, fol. 96 (R). Theiner, Monumenta Slavorum Meridionalium 1, 65 Nr. 75 = Schulte Z. 51, S. 120 = Pfitzner, Bistumsland 1, S. 52; Mal. 2, Nr. 170. — Potthast 5190; SR 167. Vgl. Nr. 149 und 150. Super eodem duci Zlesie, quod permittat dictas decimas persolvi. 150. a) R, wohl statt Cuiauiensi.

110

152. Janus, Sohn des weiland Jarachius, Marienkirche zu Kamenz.

beurkundet eine Reihe von Güterschenkungen an die 1216 , Beronia.

Or. dep. Breslau St.A. Rep. 88 Nr. 2 (A). — Transsumpt des Bischofs Thomas von Breslau, 1258 August 14 (SR 1005), ebenda Nr. 15 (B). Mon. Pol. Pal. Tafel 67. — Stemel, Jahresbericht der schles. Gesellschaft f. vaterländ. Cultur 1841, S. 171; CDS 10, Nr. 2; CD Masoviae 1, Nr. 186; Hettwer, ASKG 13, 1955, S. 21; Mal. 2, Nr. 172; unvollkommene deutsche Übersetzung bei Gr. Frömrich, Kurze Geschichte der ehemaligen Cistercienser-Abtey Kamenz in Schlesien, Glatz 1818, S. 8. — SR 171. Uber die Persönlichkeit und das Siegel des Stifters, der mit dem Breslauer Archidiakon Janus gleichzusetzen ist und der Familie Pogarell angehörte, vgl. Bretschneider Z. 64, S. 1 ff., Zur sozialgeschichtlichen Interpretation des Textes vgl. H. F. Schmid, Pfarrorganisation S. 289. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Ne temporis longinquitate in dubium veniat, quod palam nunc agitur et propter hoc origo rei oblitterata posteritati dampnosa sit, quia a) sepe per abusum res non solum privatorum, verum etiam ecclesiastice falso usurpantur et maxime, postquam quales quales adiacent rationes, eapropter ego IANTJS Iarachii quondam filius in hac presenti pagina protestor me donaesse^ villain, que Istebca dicitur, pleno iure deo et beate Marie in Kamenez. Protestor etiam me donasse eidem ecclesie villain, que Pantnouo dicitur, quicquid est inter homines ducis et rivulos, qui Ochina et Lucauiza vocantur, et ipsos rivulos cum utraque ripa, ius etiam fatiendi piscinas et molendina in dictis ripis et rivulis, ubicumque placuerit, usque ad montem, qui dicitur Lucauiza, et usque ad silvam magnam, et eciam ipsam silvam, quousque termini nostri durant. Denique protestor me donasse dicte ecclesie has duas villas videlicet Rogouzcam et Grohouisa. In istis c) duabus et in Pantnou supradicta usumfructum quoad vixero, michi retinui ad proprietariamd) sepedictam Kamenicensem ecclesiamd) me defuncto reversurum. Hec acta sunt sub testimonio Henrici archiepiscopi Gnezdensis et Laurentii episcopi Wratizlauiensis et Egidii eiusdem ecclesie archidiaconi et Yuonis cancellarii ducis Leztconis et Bartholomei custodis et Uincentii Plocensis ecclesie canonici, quorum quidam, sicut patet, propriis sigillis roborarunt testimonium. Hec anno domini M0C°C°XVI0 in Beronia e) contigerunt. Fünf Siegel an Pergamentstreifen, ein sechstes verloren: 1. Domkustos Bartholomäus, spitzoval, männliche Figur sitzend mit Buch: + S BAR CVSTOD WRATISLAVIEN (Schultz S. 12 und Tafel 5, Nr. 35); 2. Bischof Lorenz von Breslau, Typar G, siehe Nr. 141; 3. verloren; 4. Erzbischof Heinrich von Gnesen, Typar B, drei Fragmente, siehe Nr. 141; 5. Ianus, Sohn des Iarachius, spitzoval, 36 X 24 mm, den Psalter lesender Kleriker sitzend, in dem Buch die Buchstaben BEAT (Anfang des 1. Psalms) erkennbar: SIGILL. IANI. FILII. IARACHII (Schultz S. 14 und Tafel 8 Nr. 62, irHümlich als Laiensiegel gedeutet, vgl. Bretschneider Z. 64, S.lf.); 6. Archidiakon Egidius, Rundsiegel, Männerkopf: + S EGIDII ARCHIDIACONI (Schultz S.12 und Tafel 5 Nr. 36; vgl. Panzram, Archidiakonat S. 36 Anm. 42).

153. Papst Honorius III. teilt Herzog Heinrich I. mit, daß er den von dem ehemaligen Bischof von Halberstadt Konrad gefällten Schiedsspruch in dem Streit zwischen dem Herzog und dem Bischof von Breslau um die von neu angesiedelten Deutschen zu entrichtenden Zehnten bestätige. 1217 Februar 15, Lateran. Reg. Vat. 9, fol. 64 Nr. 253 (R). Theiner, Mon. Pol. Vat. 1, Nr. 5; MGH Epistolae saec. XIII selectae 1, Nr. 15 — Schulte, 152. a) q mit übergeschriebenem, i, u getilgt A b) Α ο) von erster Hand wohl aus hiis verb. d) wohl statt proprietatem sepedicte Kamenicensis ecclesie A e) Β mit er-Haken Α; Β wohl irrig Bononia.

Ill

Ζ. 51, S. 120; Mal. 2, Nr. 186. — Potthast 5460; SR 182; Pressutti, Reg. Honorii III Nr. 346. In dem leider nicht erhaltenen Schiedsspruch Konrads von Haiherstadt, der offenbar von der durch Innozenz III. (Nr. 149) bestätigten vorläufigen Regelung zu unterscheiden ist, wurde den devischen Hufen die Entrichtung einer bestimmten Getreideabgabe anstatt des polnischen Feldzehnten auferlegt. Vgl. Korn, Breslauer Urkundenbuch 1, S. 4: Cribmm etiam unum de quolibet manso Teutonicali circa Aureum Montem et in Olaua hospitali prenominato contulimus, prout ab arbitris inter dominum nostrum ducem Henricum et nos in causa decimarum constitutis prius fuerat diffinitum; Schulte, Z. 51, S. 120 f. Nobili viro H(enrico) duci Zlesiea). Olim inter te ac venerabilem fratrem nostrum . . Wratislauiensem episcopum super decimis prestandis a quibusdam Teutonicis, qui de novo ad illius terre inducti fuerant incolatum, questione suborta tandem post altercationes multiplices, ex quibus lites ex litibus nascebantur et proveniebant odii simultates, in venerabilem fratrem nostrum C(onradum) episcopum quondam Aluerstatensem virum providum et discretum pars utraque concorditer compromisit, qui habito super hoc diligenti tractatu de partium voluntate inter vos equum arbitrium promulgavit; unde tarn tu quam idem episcopus ac venerabiles fratres nostri b) H(enricus) Gneznensis archiepiscopus et suffraganei sui, decanus quoque et capitulum Wratislauiense per vestras litteras nobis humiliter supplicastis, ut arbitrium inter vos amicabiliter initum ac sponte receptum apostolico dignaremur munimine roborare. Nos igitur vestris precibus grato concurrentes assensu compositionem ipsam, sicut sine pravitate provide facta est et ab utraque parte sponte recepta, ut in instrumentis exinde confectis plenius continetur, auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo etc. nostre confirmationis etc. Si quis autem etc. Dat. Laterani X V kal. martii, pontificatus nostri anno primo.

154. Papst Honorius III. ermahnt den Herzog Wladislaw von Kaiisch, dem Herzog Heinrich, I. von Schlesien die Burg Kaiisch in Erfüllung eines eidlichen Versprechens zurückzustellen. 1217 Februar 22, Lateran. Reg. Vat. 9, fol. 78 Nr. 297 (R). Theiner, Μση. Pol. Vat. 1, Nr. 6 = CD Maioris Poloniae 1, Nr. 93; Mal. 2, Nr. 187. — Potthast 5467; SR 183; Pressuüi, Reg. Honorii III Nr. 363. In R ist dazu vermerkt: Illis scriptum est super hoc (vgl. die folgende Urkunde). Nobili viro W(ladislao) duci de Kalis a) . Exposita nobis dilecti filii nobilis viri H(enrici) ducis Zlesie conquestio patefecit, quod cum dudum te ab hereditate tua iniuste depulsum ac bellorum clade quassatum in terram suam tum pietatis tum consanguinitatis intuitu recepisset castrumque suum de Chalis tibi pro vite tue subsidio assignasset prestito a te primitus iuramento, quod post recuperationem terre tue fortuna tibi prospere arridente Castrum illud sibi restitueres sine mora, tu recuperata postmodum terra tua Castrum predictum contra proprium iuramentum detinens ad te asseris pertinere ac in periculum anime tue reddere contradicis. Quasdam etiam res immobiles pertinentes ad Castrum alienasse diceris in ipsius ducis preiudicium et gravamen, cuius alienationis contractum venerabilis frater noster . . Gneznensis archiepiscopus contra ipsius prohibitionem minus licite asseritur confirmasse. Quia vero in nullo tibi accresceret, immo plurimum deperiret, si pretextu alicuius commodi temporalis anime tue incurreres detrimentum, nobilitatem tuam monemus et exhortamur attente per apostolica tibi scripta mandantes, quatenus ne idem dux inde incurrat incommodum, unde 153. a) Adresse am Bande wiederholt Β 154. a) a aus 1 verb. Β

b) nostros B.

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videtur premium meruisse, prefatum Castrum cum omnibus pertinentiis suis sibi restituas ut teneris. Alioquin quia in iure suo eidem duci deesse non possumus sicut etiam nec debemus, dilectis filiis scolastico Wratislauiensi et archidiacono et Slauo canonico Cracouiensibus damus nostris litteris in mandatis, ut te ad id per censuram ecclesiasticam appellatione remota iustitia mediante compellantb). Dat. Laterani VIII kal. martii, pontificatus nostri anno primo.

155. Papst Honorius III. befiehlt dem Scholasticus von Breslau, dem Archidiakon und dem Domherrn Slawosz von Krakau, Herzog Wladislaw von Kaiisch unter Anwendung kirchlicher Zensuren zur Rückgabe der Burg Kaiisch an Herzog Heinrich I. von Schlesien zu zwingen. 1217 Februar 22, Lateran. Reg. Vat. 9, fol. 130 Nr. 329 (R). Theiner, Mon. Pol. Vat. 1, Nr. 7 = CD Maioris Poloniae 1, Nr. 94; Mal. 2, Nr. 188. Potthast Nr. 5468; SR 184; Pressutti, Reg. Honorii III Nr. 364.



Vgl. die vorhergehende Urkunde. Die Ubereinstimmung beider Texte wurde durch Petitsatz hervorgehoben.

Scolastico Wratizlauiensi et . . archidiacono et Slauo canonico Cracouiensibusa). Exposita nobis dilecti filii nobilis viri H(enrici) ducis Zelesieb) conquestio patefecit, quod cum dudum nobilem virum W(ladislaum) ducem de Chalis ab hereditate Sua iniuste depulsum ac bellorum clade quassatum in terram suam tum pietatis tum consanguinitatis intuitu recepisset castrumque suum de Chalis Sibi pro vite Sue subsidio assignasset prestito ab ipso primitus iuramento, quod post recuperationem terre Sue fortuna sibi prospere arridente Castrum illud sibi restitueret sine mora, ipse reouperata postmodum terra Sua Castrum predictum contra proprium detinens iuramentum ad Se asserit pertinere ae in periculum anime Sue reddere contradicit. Quasdam etiam res immobiles pertinentes ad Castrum alienasse dicitur in ipsius ducis preiudicium et gravamen, cuius alienationis contractum venerabilis frater noster . . Gneznensis archiepiscopus contra ipsius prohibitionem minus licite asseritur confirmasse. Quia vero in nullo Sibi accresceret, immo plurimum deperiret, si pretextu alicuius commodi temporalis anime Sue incurreret detrimentum, eidem duci nostris litteris dedimus in mandatis, ut ne idem dux inde incurrat incommodum, unde videtur premium meruisse, prefatum Castrum cum omnibus pertinentiis suis sibi restituat ut tenetur. Alioquin quia in iure suo eidem duci deesse non possumus siout etiam nec debemus, discretioni vestre per apo-

stolica scripta mandamus, quatenus si dictus dux mandatum nostrum neglexerit adimplere, vos eum ad id per censuram ecclesiasticam appellatione remota iustitia mediante COgatis.

Quod si non omnes (hiis exequendis potueritis interesse), duo vestrum etc. (ea nichilominus exequantur)c). Dat. Laterani VIII kal. martii, anno primo. 154. b) Kürzung durch Anfangsbuchstaben der Worte und durch Einleitungsworte der Formeln R 155. a) Adresse am Rande wiederholt R b) R c) Kürzung durch Anfangsbuchstaben der Worte und durch Einleitungsworte der Formeln R.