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German Pages [379] Year 1977
SCHLESISCHES URKUNDENBUCH
Herausgegeben von der
Historischen Kommission für Schlesien Zweiter Band
1231-1250
Bearbeitet von WINFRIED IRGANG
1977
VERLAG HERMANN BÖHLAUS NACHF., WIEN - KÖLN - GRAZ
Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft Bonn-Bad Godesberg
ISBN 3-205-08133-1
Copyright ® 1977 by Hermann Böhlaus Nachf., Graz Alle Rechte vorbehalten Satz und Druck: Manz, Wien 9
INHALT Geleitwort Vorwort Einleitung Text der echten Urkunden Text der Fälschungen Verzeichnis der Aussteller Verzeichnis der Empfänger Verzeichnis der Siegel Die Photosammlung der Historischen Kommission für Schlesien Konkordanz mit den Regesten von Grünhagen Addenda et Corrigenda zu Band 1 Verzeichnis der Abkürzungen Literaturverzeichnis Namenregister Konkordanz polnischer und deutscher Ortsnamen Konkordanz tschechischer und deutscher Ortsnamen Wort- und Sachregister
VII IX XI 1 264 283 285 288 290 295 297 298 299 303 351 356 357
GELEITWORT Dem Plan folgend, der in den dreißiger Jahren in Breslau entworfen wurde, legt die Historische Kommission für Schlesien nunmehr den zweiten Band des Schlesischen Urkundenbuches vor, der die Zeit von 1231 bis 1250 umfaßt, so daß die beiden ersten Bände unserer Edition dem ersten Band der Regesten von Grünhagen entsprechen. Die wichtigste Grundlage bleibt auch weiterhin die gerettete Photosammlung unserer Kommission, deren Wert umso höher einzuschätzen ist, als jetzt aufgrund einer endgültigen Klarstellung von polnischer Seite feststeht, daß heute in Breslau nur Bruchstücke dieser Sammlung vorhanden sind. Wir schätzen uns glücklich, in Herrn Dr. Winfried Irgang einen Bearbeiter gefunden zu haben, der für eine so schwierige Aufgabe, wie sie die Bearbeitung des Schlesischen Urkundenbuches heute darstellt, alle Voraussetzungen mitbringt; eine weitere Fortführung des Unternehmens über den zweiten Band hinaus rückt damit in greifbare Nähe. Unser Dank gilt daher an dieser Stelle zunächst in ganz besonderer Weise Herrn Irgang, aber ebenso der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die die weitere Bearbeitung und Drucklegung des Werkes ermöglicht hat. Persönlich danke ich ferner meinem alten Breslauer Freund, dem Vorsitzenden unserer Kommission, Herrn Prof. Dr. Ludwig Petry, sowie dem Geschäftsführer der Kommission, Herrn Prof. Dr. Josef Joachim Menzel, beide in Mainz, für die stete Obsorge, mit der sie das Erscheinen des vorliegenden Bandes betreut haben. In Trauer gedenken wir schließlich des Mannes, auf dessen Initiative das gesamte Werk letzten Endes zurückgeht. Am 5. September 1974 ist Leo Santifaller von uns gegangen, vierzig Jahre, nachdem er aus den Händen Hermann Aubins die Leitung des Urkundenbuches übernommen hat. Wien, im Sommer 1976
Heinrich
Appelt
VORWORT
In seinem Vorwort zu Band I des Schlesischen Urkundenbuchs hat Heinrich Appelt ausführlich und eindringlich den mühsamen und wechselvollen Weg geschildert, der bis zum Erscheinen eben dieses ersten Bandes zurückzulegen war 1 '. Ein erneuter kurzer Hinweis auf die Besonderheiten dieser Voraussetzungen scheint notwendig, um die zweifellos vorhandenen Mängel dieser Edition, deren sich nicht zuletzt der Bearbeiter schmerzlich bewußt ist, zu erklären. Es ist wohl nur selten der Fall, daß ein landschaftliches Urkundenbuch nahezu ausnahmslos auf der Basis von Photokopien der Urkunden bearbeitet werden muß. Manche Frage, deren Beantwortung der Diplomatiker oder der Landeshistoriker normalerweise mit Recht erwarten darf, muß so ungelöst bleiben. Allein die unersetzlichen Verluste des Staatsarchivs Breslau 2 ', auf dessen Beständen das Schlesische Urkundenbuch ja in erster Linie beruht, zwingen zu diesem Vorgehen. Erfreulicherweise ist die Frage, in welchem Ausmaß das Material der Historischen Kommission für Schlesien von Karol Maleczyñski für dessen dreibändigen, bis 1227 reichenden Codex Diplomaticus benutzt wurde, inzwischen geklärt worden. In einer ausführlichen Stellungnahme hat die langjährige Mitarbeiterin von Herrn Professor Maleczyñski, Frau Dr. Anna Skowroñska 3 ', im einzelnen dargetan, welche Teile des für das Urkundenbuch in langjährigen Bemühungen gesammelten Materials in Breslau erhalten geblieben sind und daher für die polnische Ausgabe verwertet werden konnten. Es handelt sich nur um Fragmente, allerdings um solche von ganz wesentlicher und entscheidender Bedeutung, ohne deren Kenntnis die Edition Maleczyñskis niemals hätte verwirklicht werden können. Die Hauptmasse der Photos, Beschreibungen und Abschriften, die nach Ober-Stephansdorf bei Neumarkt in Schlesien verlagert worden waren, ist demnach zugrundegegangen. Wie hoch der Wert der im Besitz der Historischen Kommission für Schlesien befindlichen Photosammlung einzuschätzen ist, lehrt der vorliegende Band aufs neue. Es sei ausdrücklich betont, daß eine Weiterführung des Werkes auf dieser Grundlage möglich ist und in Angriff genommen werden soll, auch wenn die vor dem Zweiten Weltkrieg angelegte Photosammlung nicht ganz vollständig ist und einige wenige Photos den Ansprüchen nicht genügen können. Wenn nun nach verhältnismäßig kurzer Zeit der zweite Band vorgelegt werden kann, so beruht dies auf einer Reihe von Faktoren, deren Zusammenwirken eine zügige und kontinuierliche Arbeit ermöglicht hat. Zum einen sind dabei die sorgfältige Ordnung der Photosammlung und die dazu angelegte chronologische Kartei zu nennen, die stets einen raschen Zugriff ermöglichen. Im gleichen Zusammenhang darf auch die von Herrn Professor Dr. Bernhard Panzram dankenswerter Weise zur Verfügung gestellte Photokopie der Abschrift des durchschossenen Handexemplare der Schlesischen Regesten aus dem Staatsarchiv
*) Vgl. dazu jetzt auch J. J. Menzel, Urkundenpublikation und Urkundenforschung in Schlesien. Der Weg zum Schlesischen Urkundenbuch, in: MIÖG 79 (1971), S. 156-171. ) Nach freundlicher Auskunft der Generaldirektion der polnischen Archive ist von den Originalurkunden aus dem Zeitraum 1231 bis 1250 lediglich Rep. 125 Nr. 34 (SR 389; Nr. 19) im Staatsarchiv Breslau eihalten; alle anderen zählen zu den Kriegsverlusten bzw. gelten als verschollen und sind deshalb mit dem Vermerk „Or. dep." gekennzeichnet. 3 ) Anna Skowronska, Na marginesie austriackiej edycji Kodeksu Slgskiego, in; Sobötka 27 (1972), S. 6 0 9 - 6 1 8 . 2
X Breslau erwähnt werden, die zahlreiche Eintragungen und Hinweise zu einzelnen Urkunden von schlesischen Gelehrten, vor allem des Rechtshistorikers Heinrich v. Loesch, enthält 4 *. Zum anderen muß das großzügig und bereitwillig gewährte Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft hervorgehoben werden, das den Bearbeiter in die Lage versetzt hat, seine Arbeitskraft voll dieser Edition zu widmen. Schließlich wäre aber die Vollendung nicht möglich gewesen ohne die tatkräftige Hilfe von vielen verschiedenen Seiten. Es ist mir eine angenehme Pflicht, allen jenen meinen herzlichsten Dank abzustatten, die zum Entstehen dieses Werkes beigetragen haben. An erster Stelle stehen hier Professor Dr. Heinrich Appelt als wissenschaftlicher Leiter dieses Unternehmens, Professor Dr. Ludwig Petry als Vorsitzender und Professor Dr. Josef Joachim Menzel als Geschäftsführer der Historischen Kommission für Schlesien, die mich stets bereitwilligst fachlich und organisatorisch unterstützt haben. Verschiedene wissenschaftliche Institutionen in der Bundesrepublik Deutschland, in Österreich, Polen, der Tschechoslowakei, Italien und Frankreich haben diese Edition durch die Übersendung von Mikrofilmen und Photos, die Bereitstellung unveröffentlichter Manuskripte, die Beschaffung wissenschaftlicher Literatur usw. wesentlich gefördert. Einer Reihe von Gelehrten und Fachkollegen ist für manchen Rat und anregenden Gedankenaustausch zu danken; es seien hier nur besonders dankend erwähnt Herr Prälat Dr. J. Gottschalk in Fulda, Herr Professor Dr. W. Kuhn in Salzburg, Frau Dr. A. Skowronska in Breslau, Herr Professor Dr. J. Sebänek und Frau Dozentin Dr. S. DuSkovä in Brünn, Herr Dozent Dr. J. Kejf und Herr Dr. J. Prazak in Prag, Herr Dr. F. Dirnberger in Wien. Nicht zuletzt sei auch dem Institut für österreichische Geschichtsforschung unter der Leitung von Herrn Professor Dr. Heinrich Fichtenau (Wien) und dem Historischen Seminar der Universität Mainz gedankt, die mir in zuvorkommendster Weise Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt und uneingeschränkte Benutzung ihrer Einrichtungen und Hilfemittel gestattet haben. Mainz, Sommer 1976
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Winfried Irgang
) Herrn Professor Panzram sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gedankt. Bei Verweisen in den kritischen Vorbemerkungen zu den einzelnen Urkunden wird zur Entlastung des Textes dieser Umstand nicht mehr eigens erwähnt.
EINLEITUNG Editionsgrundsätze Die in der wissenschaftlichen Einleitung zum 1. Band des Urkundenbuchs aufgestellten und erläuterten Grundsätze hinsichtlich der räumlichen Abgrenzung des zu erfassenden Gebiets und der Gestaltung der Edition gelten naturgemäß im wesentlichen auch für den hier vorzulegenden Band. Wenn sich einzelne Modifikationen als notwendig oder sinnvoll erwiesen haben, so in erster Linie bezüglich der Urkunden einiger Grenzgebiete und päpstlicher Schreiben, welche die Kirchenprovinz Gnesen, die polnische Kirche in ihrer Gesamtheit oder die polnische Provinz einzelner Orden betreffen. Es schien beispielsweise wenig sinnvoll, Urkunden des Klosters Paradies in Großpolen, des Klosters Stanifitki in Kleinpolen oder einiger Klöster in Mähren im Volltext abzudrucken, wenn darin u. a. auch Ortschaften genannt werden, die — häufig erst zu einem späteren Zeitpunkt - zu Schlesien gehörten. In diesen Fällen haben wir uns mit einem regestenartigen Auszug begnügt. Ähnlich werden Papstschreiben gehandhabt, durch die schlesische Geistliche zu Richtern in nichtschlesischen Angelegenheiten ernannt werden oder in denen auf eine derartige richterliche Tätigkeit Bezug genommen ist. Gleichfalls in Regestenform werden päpstliche Schreiben allgemeinen Charakters an den polnischen Episkopat, die gesamte polnische Kirche oder die Oberen einer polnischen Ordensprovinz dargeboten, falls sie nicht deutlich durch die in Schlesien herrschenden Verhältnisse veranlaßt worden sind. Die Zahl der zu diesen Gruppen zu zählenden Urkunden ist gegenüber dem 1. Band stark angestiegen; im allgemeinen liegen davon auch verläßliche Editionen vor. Dagegen wurden die - nicht sehr zahlreichen - Urkunden der Herzoge Heinrich I. und Heinrich II., welche diese in ihrer Eigenschaft als Herzoge von Krakau bzw. Großpolen ausgestellt haben, im Volltext wiedergegeben, da sich nicht selten darin auch schlesische Verhältnisse widerspiegeln und der Text für die schlesische Diplomatik von Wichtigkeit ist. Die frei erfundenen Fälschungen, deren Zahl sich gegenüber der früheren Zeit deutlich verringert hat, wurden aus der Reihe der echten Urkunden herausgenommen (Nr. 418-443). Einige für die Geschichte des 13. Jahrhunderts wertlose, vermutlich frühneuzeitliche Machwerke sind - ebenfalls in Regestenform - aufgenommen, um der landesgeschichtlichen Forschung sichere Bewertungen zu ermöglichen. Dagegen sind formale Fälschungen, die einen echten Kern enthalten, unter den echten Urkunden eingereiht. Nicht aufgenommen wurden Urkunden, die zwar Colmar Grünhagen in den Regesten zur Schlesischen Geschichte verzeichnet hat, die aber keinen eindeutigen Bezug zu den Verhältnissen in Schlesien aufweisen (Aufschluß darüber gibt das Verzeichnis im Anschluß an die Konkordanz der Nummern bei Grünhagen und im Urkundenbuch). Hierzu zählen auch Urkunden, in denen Adlige ohne zweifelsfreien Bezug auf Schlesien durch Amts-, Herkunftsoder Besitzbezeichnung als Zeugen genannt sind. Zur Einordnung der einzelnen Urkunden vom landesgeschichtlichen Standpunkt wurde in der Regel nur die neueste, weiterführende Literatur angegeben und im übrigen auf die Literaturhinweise in früheren Editionen verwiesen. Die Identifizierung der Personen und Orte mit Hilfe des Namenregisters dürfte erleichtert worden sein, da diesmal auf eine Aufteilung des Werkes in einzelne Lieferungen bewußt verzichtet und zudem Zeilenzählung eingeführt wurde.
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D i e E n t w i c k l u n g des U r k u n d e n w e s e n s in S c h l e s i e n 1231 bis 1250 Die Zusammensetzung der Kanzlei Herzog Heinrichs I. von Schlesien ist bereits in der Einleitung zum 1. Band dieses Urkundenbuchs ausführlich analysiert und dargestellt worden, so daß hier nur kurz die wesentlichen Angaben für die Zeit seit 1231 zusammengefaßt werden sollen. Die ungebrochene Kontinuität in Regierungs- und Verwaltungstätigkeit während der kurzen selbständigen Regierung Herzog Heinrichs II. von 1238 bis 1241 manifestiert sich auch in der personellen Konstanz in der Kanzlei, so daß sinnvoller Weise der Zeitraum von 1231 bis 1241 gemeinsam untersucht wird. Kanzler war - möglicherweise bis zu seiner Wahl zum Bischof von Breslau 1232 - der Breslauer Domherr Thomas (SUb I Nr. 308 und 317) aus vornehmer einheimischer Familie. Sein Nachfolger wurde der bisherige Protonotar Naziaus, der in dieser Würde zwar nur 1234 und 1236 (Nr. 73 und 120) genannt wird, aber vermutlich bald nach der Bischofswahl seines Vorgängers sein Amt angetreten und es wohl auch noch nach dem Tode Heinrichs I. 1238 ausgeübt hat. Auch er gehörte dem Breslauer Domkapitel, zuletzt als Archidiakon, an und entstammte einer vornehmen schlesischen Familie. In der kurzen Zeit der selbständigen Regierung Heinrichs II. wird 1240 Nanker als cancellarius Slesie bezeichnet (Nr. 181). Man wird wohl der Annahme Maleczynskis zustimmen dürfen, daß er mit dem seit 1223 erwähnten herzoglichen Kapellan gleichen Namens identisch ist (SUb I Nr. 227, 278); möglicherweise handelt es sich um den späteren Bischof von Lebus, der bereits vorher die Ämter eines Propstes von Lebus und eines Dekans von Breslau bekleidete 1 '. Wohl bis zu seinem Aufstieg in das Kanzleramt war Naziaus herzoglicher Protonotar (Nr. 5). 1234 (Nr. 73) tritt dann ein Notar Konrad auf. Er ist zweifellos identisch mit dem Protonotar Heinrichs II., Magister Konrad von Röchlitz, ebenfalls Breslauer Domherr und Hofkapellan. Man wird daraus schließen dürfen, daß er gleichzeitig Herzog Heinrich I. und dessen Sohn Heinrich II., der gelegentlich die Funktion eines Mitregenten ausgeübt hat, als Notar diente. Konrad von Röchlitz wird bereits in SUb I Nr. 246 (1224-34) als notarius Herzog Heinrichs II. bezeichnet, 1231-32 führt er den Titel protonotarius (Nr. 5 und 16); 1238-40 wird er erneut nur als notarius genannt (Nr. 146 und 196). Aus diesem Schwanken in der Titulatur wird deutlich, daß die Amtsbezeichnungen noch nicht fixiert waren und die unterschiedlichen Bezeichnungen nicht auf mögliche hierarchische Abstufungen in der Kanzlei zurückzuführen sind. Konrad entstammte ebenfalls einer polnischen Familie, wie seine Beinamen Polonus bzw. Zlavicus bezeugen. Falls er nicht bereits von Haus aus begütert war, so setzte ihn seine Tätigkeit und die Gunst seiner herzoglichen Herren in die Lage, größeren Besitz zu erwerben. Bereits 1232 konnte er dem Kloster Leubus das Dorf Guhlau als donatio post obitum übertragen (Nr. 16), während er 1240 in seinem Testament 2 ' dem Kloster Heinrichau den Wald Rudno bei Frankenstein und seinem Neffen Boguslaus das in der Nähe gelegene Gut Iagilno zudachte (Nr. 196). Ferner hatte er die Pfarrei von Löwenberg inne. Nach den Angaben des Heinrichauer Gründungsbuches hat er die Urkunde für Heinrichau von 1239 Sept. 28 (Nr. 167) selbst geschrieben 3 '; es ist auffällig, daß die Schrift in keiner zeitgenössischen Urkunde wiederkehrt und auch das Diktat sich sonst nirgends feststellen läßt. 1244 wird er als bereits verstorben bezeichnet (Nr. 270). Im Zeitraum 1231 bis 1241 werden somit in den Kanzleien Heinrichs I. und Heinrichs II. 3 Kanzler und 2 Protonotare bzw. Notare genannt. Da von ihnen Naziaus vom Protonotar zum Kanzler aufgestiegen ist, handelt es sich um vier Persönlichkeiten, die alle dem Breslauer Domkapitel angehörten. Naziaus, Nanker und Konrad waren daneben auch herzogliche Kapelläne. Während die Kanzler Thomas und Nanker zu Bischöfen emporstiegen,
') Vgl. Maleczynski, Zarys S. 223 f. sowie Samulski, Breslauer Domkapitel S. 25 f. und 138. ) Nr. 196: cum autem sepedictus Conrandus mortis articulo apropinquaret, in ultimo suo testamento . . . 3 ) Fol. 11': Eadem hora iussu ducis quidam dominus Conradus, cappellanus curie et in Lewenberk plebanus, scripsit super hoc facto Privilegium verbo ad verbum in hunc modum. 2
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wurde Naziaus Archidiakon; Notar Konrad erhielt eine herzogliche Patronatspfarre und verfügte über mehrere Ländereien. Universitätsstudien können für Kanzler Thomas und Notar Konrad angenommen werden, die beide den Magistertitel führten. Als Archidiakon dürfte Naziaus über eingehende kanonischrechtliche Kenntnisse verfügt haben. Die Untersuchung der Urkunden Heinrichs I. von 1231 bis 1238 bereitet insofern gewisse Schwierigkeiten, als von den 20 überlieferten echten Stücken (davon Nr. 49 verfälscht) lediglich 8 - also nicht einmal die Hälfte - Angelegenheiten des schlesischen Kerngebiets betreffen; gleichfalls 8 Urkunden sind für Empfänger im Herzogtum Krakau, 2 für das Kloster Czarnowanz in Oberschlesien und je 1 für die Klöster Paradies in Großpolen und Kolbatz in Pommern ausgestellt. Es ist daher die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen, daß sich der Herzog in Krakau verschiedentlich einheimischer Kanzleikräfte bediente. Ein Indiz dafür könnten die wechselnden Titulaturen sein: dux Zlesie in 4 Urkunden, davon in Nr. 5 mit dem Zusatz dei et beati Iohannis patrisque nostri gratia4); seit 1232 setzt sich die Formel dux Zlesie et Cracouie durch (8 Urkunden); in 6 Urkunden lautet der Titel dux Cracouie et (bzw. simul et oder ac etiam) Zlesie - bis auf die verfälschte Urkunde Nr. 49 sämtlich in Krakauer Angelegenheiten; Nr. 112, bei der eindeutig Empfängerdiktat vorliegt, hat dux Kracouie, Zlesie et Polonie, und in Nr. 137 fällt der ungewöhnliche Titel dux Zlesie et Polonie auf. Der Anteil der nichtgeistlichen Empfänger hat sich gegenüber der Zeit vor 1230 beträchtlich erhöht; insgesamt 5 Urkunden wurden nicht unmittelbar im Interesse der Kirche erlassen, wenn auch die Empfänger teilweise die ihnen bestätigten oder geschenkten Besitzungen an Klöster weitergaben. Allein dreimal erscheint der einflußreiche Palatin von Krakau, Graf Theodor, als Empfänger (Nr. 83, 84 und 137), einmal der Kastellan vor. Ritschen, Graf Clemens (Nr. 85); dazu kommt die verfälschte Aussetzungsurkunde von Naumburg am Queis (Nr. 49). Von den 11 erhaltenen Originalen lassen sich 3 zweifelsfrei Empfängerhänden zuweisen; zwei von ihnen sind für Leubus bzw. Leubus und Trebnitz, eine ist für das Augustiner Chorherrenstift zu Naumburg am Bober bestimmt. Dagegen hat eine Hand der herzoglichen Kanzlei die 3 Urkunden Nr. 80, 81 und 106 mundiert, die das Prämonstratenserinnenkloster Czarnowanz in Oberschlesien bzw. das Zisterzienserkloster Mogila bei Krakau zum Empfänger haben. Ergänzt werden diese Ergebnisse durch Diktat- und Formularuntersuchungen. Bei nicht weniger als 7 Urkunden ist das Diktat mit Sicherheit dem Empfänger zuzuweisen: 3 beruhen auf dem Formular des Sandstifts, 2 gehen auf einen Leubuser Diktator zurück, dazu kommen die Urkunden für die Klöster Paradies und Kolbatz5). Die 10 echten Urkunden Herzog Heinrichs II. aus den Jahren 1238 bis 1241 sind sämtlich für geistliche Empfänger bestimmt, darunter lediglich eine für ein Kloster außerhalb Schlesiens (Nr. 168). Die 8 Originale, die sich unter ihnen befinden, sind alle von verschiedenen Händen mundiert. Die Urkunde für das Zisterzienserkloster Heinrichau Nr. 167 hat der herzogliche Notar Konrad von Röchlitz selbst geschrieben^, und man wird ihm wohl auch das Diktat zuweisen dürfen. Es ist charakteristisch, daß sich weder Schrift noch Diktat in einer anderen Herzogsurkunde wiederfinden. Die Parallele zu dem völlig gleich gelagerten Fall SUb I Nr. 219 ist offenkundig, auch dort stehen Schrift und Diktat des herzoglichen Notars Nikolaus vereinzelt da. Beide werden als routinemäßig arbeitende Kanzleikräfte nicht faßbar. Von den übrigen Originalen läßt sich lediglich Nr. 164 einer Hand der bischöflichen Schreibschule zuweisen. Diktat der herzoglichen Kanzlei läßt sich bei der Urkunde Nr. 168 für das Kloster Mogila feststellen, sie stammt von dem gleichen Diktator wie Nr. 245. Dagegen scheint Empfän4
) Vgl. SUb I S. XXXI f. ) Zu wesentlich anderen Ergebnissen kommt Maleczynski, Kodeks dyplomatyczny Sljska 3, S. XVIIf. und XXIII, der in nicht weniger als 11 Fällen Diktat des Ausstellers annimmt. Bei genauer Analyse erweisen sich jedoch seine Folgerungen z. T. als irrig, z. T. sind die angegebenen Begründungen für eine sichere Zuweisung nicht ausreichend. 6 ) Vgl. oben S. XII. 5
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gerdiktat bei den beiden Urkunden Nr. 172 und 196 für Heinrichau und wohl auch bei Nr. 146 für die Johanniter vorzuliegen. Zusammenfassend muß festgehalten werden, daß die für das Beurkundungsgeschäft und den Kanzleigebrauch während der Regierungszeit Herzog Heinrichs I. bis 1230 getroffenen Feststellungen 7 ' Gültigkeit auch für den Zeitabschnitt bis zum Mongolensturm und darüber hinaus, wie noch zu zeigen sein wird, bis gegen Ende der vierziger Jahre des 13. Jahrhunderts haben. Wohl läßt sich eine immer stärker werdende Vereinheitlichung gewisser Formeln beobachten, so verschwindet der Gebrauch der Ichform in den Herzogsurkunden bald völlig zugunsten des Pluralis maiestatis. Andererseits fehlen noch immer sichere Anhaltspunkte für die Organisation einer festgefügten Kanzlei mit wenigen routinemäßig arbeitenden Kräften. Die Vielzahl der Hände und die wechselnden Dictamina, die sich trotz gewisser Gemeinsamkeiten nur selten auf eine bestimmte Persönlichkeit zurückführen lassen, machen deutlich, daß auch weiterhin ein größerer Personenkreis zu den Beurkundungsgeschäften herangezogen worden ist, zweifellos die Angehörigen der capella ducis, der Hofgeistlichkeit 8) . Da viele von ihnen gleichzeitig Kanonikate am Breslauer Domkapitel innehatten, besteht naturgemäß häufig eine schulmäßige Verwandtschaft zwischen Herzogs- und Bischofsurkunden. Daneben bleibt auch weiterhin der Anteil der Empfängerausfertigungen, vor allem durch die Zisterzienserklöster sowie das Breslauer Sandstift, verhältnismäßig hoch. Der Einfall der Tataren und der gewaltsame Tod Herzog Heinrichs II. von Schlesien, die politisch einen solch bedeutsamen Einschnitt darstellen, scheinen in der Entwicklung des schlesischen Urkundenwesens unmittelbar keine Zäsur zu bedeuten, eher schon die Teilung des Landes unter den Söhnen des gefallenen Herzogs. Zweifellos ist durch den notwendigen Aufbau eigener Kanzleien seit 1248 eine Entwicklung beschleunigt worden, die bereits vorher eingeleitet war und die auch in der personellen Kontinuität deutlich wird. Der Zwang zur Konzentration der politischen Kräfte scheint die Beschränkung auf eine geringere Zahl, dafür aber ständig arbeitender Personen im Beurkundungsgeschäft begünstigt zu haben. Natürlich muß diese Entwicklung auch in Relation gesetzt werden zu der ständig steigenden Schriftlichkeit im Rechtsleben Schlesiens: 30 Herzogsurkunden aus dem Zeitraum 1231-41 stehen nicht weniger als 59 Urkunden herzoglicher Aussteller (ohne die beiden Bündnisverträge Nr. 368 und 369) in den Jahren 1242 bis 1250 gegenüber. Zwei Gründe dürften diese Entwicklung maßgeblich gefördert haben. Zum einen die allgemeine Unsicherheit im Lande, die vor allem die Klöster veranlaßt hat, sich gegen Übergriffe von weltlicher Seite zur Wehr zu setzen und sich um sichere und unanfechtbare, d. h. schriftlich fixierte Rechtstitel zu bemühen 9 ); zum anderen die immer größer werdende Zahl deutscher Siedler, die Ausbreitung des deutschen Rechts und die dadurch hervorgerufene Notwendigkeit, die neuen Rechtsverhältnisse deutlich zu fassen und festzulegen. Dieses erneute Ansteigen der Schriftlichkeit hat selbstverständlich wesentlich dazu beigetragen, die Organisation der herzoglichen Kanzlei zu verfestigen und sie den Verhältnissen etwa in den westlichen Nachbarländern Schlesiens anzugleichen 10 ', wie dies um die Jahrhundertmitte beobachtet werden kann. Ob Nanker auch nach dem Tode Heinrichs II. das Kanzleramt ausgeübt hat, bleibt ungewiß, zumindest wird ihm nie eine derartige Bezeichnung beigelegt. Erst 1247 (Nr. 339) wird wieder ein Kanzler genannt, Ramold, der dies Amt auch nach der Landesteilung unter Herzog Boleslaus II. und spätestens seit 1251 unter Herzog Konrad von Glogau innehatte; 7
) Vgl. SUb I S. XXX ff. ) Vgl. SUb I S. XXXI. Maleczynski, Zaiys bringt daher in seinen Zusammenstellungen für die herzogliche Kanzlei stets auch die Namen der Kapelläne. Man wird diese jedoch nicht im eigentlichen Sinne als Mitglieder der Kanzlei betrachten können. Zudem sind sie nur selten urkundlich faßbar; von 1231 bis 1241 werden lediglich in Nr. 140 genannt: Iohannes, Unimirus, Ratibor, Mileius und Konrad (möglicherweise identisch mit dem Notar Konrad von Röchlitz). 9 ) Vgl. die anschauliche Schilderung im Heinrichauer Gründungsbuch fol. 8, 20-20' und öfter. 10 ) Eine ähnliche Entwicklung läßt sich auch in den anderen Piastenländern beobachten. Neben der durch ihren Materialreichtum noch immer unentbehrlichen, wenn auch in ihrem Urteil nicht immer zuverlässigen Arbeit von K. Maleczynski, Zarys dyplomatyki polskiej wieköw ärednich, Wroclaw 1951, sind hier vor allem die neueren Spezialstudien von Bielinska, Sikora und Mitkowski zu nennen. e
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urkundlich wird er zuletzt 1256 genannt (SR 910). Im Gegensatz zu seinen Vorgängern scheint er nicht dem Breslauer Domkapitel angehört zu haben, dafür war er Scholasticus von Glogau11'. Seine Herkunft ist unbekannt, doch dürfte sein Name auf deutsche Abstammung hindeuten. Nachfolger des Notars Konrad von Röchlitz, der wohl schon vor 1241 gestorben sein dürfte, wurde Gerlach von Pogarell, aus einer der mächtigsten und einflußreichsten Familien des Landes stammend, Neffe des Sandstiftsabtes Vinzenz, Bruder des Grafen Mrozko, mit dem zusammen er wiederholt urkundlich erwähnt wird. Das Amt eines Notars scheint er nicht sehr lange bekleidet zu haben, er wird nur 1242-43 in dieser Funktion genannt (Nr. 235, 252, 253, 255); zu dieser Zeit war er Dompropst von Lebus. Dem Breslauer Domkapitel gehörte er mindestens seit 1223 an, 1267-68 ist er als Scholasticus, 1271-75 als Dompropst zu Breslau nachweisbar12'. Ihm folgte 1244 (Nr. 271) Valentin, der bis 1254 (SR 863) Notar Herzog Boleslaus II. war; danach ist er offensichtlich in die Dienste Heinrichs III. getreten 13 '. Auch er war Breslauer Domherr und ist als solcher bis 1263 nachweisbar (SR 1167f.)14'. Seine Herkunft und Abstammung sind unbekannt. Vermutlich als Lohn für seine Dienste sind ihm 30 Hufen in der Nähe von Gnissau zu lebenslänglicher Nutzung übertragen worden (SR 910). Neben Valentin werden zwei weitere Männer als Mitglieder der Kanzlei vor der Landesteilung von 1248 greifbar, die zwar nicht als Notare bezeichnet werden, jedoch zweifellos eine vergleichbare Funktion ausgeübt haben. Der erste ist der herzogliche Kapellan Nikolaus, der 1243 eine Urkunde mundiert hat (Nr. 255). Nach Auffassung von Samulski15' ist er identisch mit dem Breslauer Domherrn Nikolaus Ricardi, der später Scholasticus von Glogau und auch Notar und Kanzler Herzog Konrads von Glogau geworden ist. Der zweite ist der Lebuser Domherr Konrad, der in der Urkunde Nr. 353 von 1248 als compilator huius voluminis bezeichnet wird; der Begriff compilator hat in diesem Zusammenhang mit großer Wahrscheinlichkeit die Bedeutung von Schreiber. Es besteht kein Zweifel, daß es sich dabei um den späteren Protonotar Herzog Heinrichs III., Konrad von Drehnow, handelt, über den das Heinrichauer Gründungsbuch ausführlich berichtet16'. Er ist der Sohn eines Berthold von Drehnow (bei Grimberg), Schulfreund des späteren Heinrichauer Abtes Peter, des Verfassers des ersten Teils des Gründungsbuches, Domherr von Lebus und von Breslau17', Pfarrer von Lissa. Daß er jedoch bereits im Jahre 1244 jene besondere Stellung bei Herzog Boleslaus II. einnahm, die ihm das Gründungsbuch im Zusammenhang mit der Bestätigung der Erwerbung des Waldes Rudno (Nr. 270) zuschreibt, wird man bezweifeln müssen. Konrad wird erstmals 1245 als Zeuge in der Umgebung des Herzogs genannt (Nr. 296 und 300), erst 1247 wird er als capellanus bezeichnet (Nr. 339). Er dürfte nach der Landesteilung sofort in die Kanzlei Herzog Heinrichs III. eingetreten sein; 1248 führt er dort erstmals den Titel Notar (Nr. 354). Swientek hat in seiner Untersuchung über das Kanzlei- und Urkundenwesen Herzog Heinrichs III. 18 ' die Auffassung vertreten, erst 1250 hätten sich zwei getrennte Kanzleien organisiert, Notar- und Schreiberpersonal habe bis dahin Boleslaus II. wie Heinrich III. gleichermaßen gedient19'. Diese Ansicht, die allein schon wegen der erheblichen Differenzen " ) Vgl. Maleczyñski, Zaiys S. 196. " ) Samulski, Breslauer Domkapitel S. 22 ff., 37, 54, 138, 149. 13 ) Die Echtheitsfrage einiger Urkunden, in denen er als Notar Heinrichs III. genannt wird, ist noch nicht endgültig gelöst. Es kann allerdings keine Rede davon sein, daß er bis 1253 bei beiden Herzögen abwechselnd tätig gewesen sei, wie Swientek Z. 69, S. 41 behauptet. 14 ) Samulski, Breslauer Domkapitel S. 151. ls ) Ebenda S. 126, 138, 150. Diese Annahme wird noch zu überprüfen sein, da auch ein Notar der Herzogin Anna, ein Notar Herzog Boleslaus II. und der bischöfliche Kanzler den Namen Nikolaus führten. Vgl. auch Maleczyñski, Zarys S. 224-227. 16 ) Fol. 20'-21. 17 ) Maleczyñski, Zarys S. 228 gibt irrtümlich an, er sei Breslauer Kantor gewesen. 18 ) Z. 69, S. 40-69, hier S. 40f. 19 ) Obgleich Maleczyñski, Zarys S. 198 die Arbeit von Swientek kritisiert, übernimmt er im wesentlichen doch dessen - z. T. anfechtbare - Ergebnisse.
XVI zwischen den herzoglichen Brüdern wenig Wahrscheinlichkeit für sich hat, läßt sich auch vom diplomatischen Standpunkt nicht halten. Swientek geht davon aus, daß Konrad von Drehnow als Diktator und Schreiber u. a. der Urkunden Nr. 371, 374, 389 und 390 für die Klöster Leubus und Trebnitz in Betracht kommt, die alle gleiche Schrift und gleiches Diktat aufweisen. Ihm ist dabei jedoch entgangen, daß es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Empfängerausfertigungen handelt, da Diktat und schulverwandte Schrift bereits seit 1243 wiederholt in verschiedenen Urkunden der drei Zisterzienserklöster Leubus, Trebnitz und Heinrichau begegnen, die enge Verbindungen zu einander unterhielten (vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 252). Seine Behauptung, der in Nr. 371 und 374 als Zeuge genannte scriptor Konrad habe diese Urkunden auch geschrieben, läßt sich nicht beweisen. Zudem scheint die Identität dieses Cunradus scriptor mit dem Notar Konrad von Drehnow äußerst fraglich20», man wird wohl zwei verschiedene Personen annehmen müssen. Allem Anschein nach haben Herzog Boleslaus nach der Teilung des Landes bis 1250 als bewährte Kräfte Kanzler Ramold und Notar Valentin weiterhin zur Verfügung gestanden sowie ein Schreiber Konrad, über den weitere Nachrichten fehlen. Dagegen scheint Heinrich III. bis auf den Notar Konrad von Drehnow seine Kanzlei neu aufgebaut zu haben. Sein Kanzler wurde der Breslauer Dompropst Boguslaus, der zweimal in dieser Funktion erwähnt wird (Nr. 411, SR 1128); als Propst ist er von 1244 bis 1268 nachweisbar21». Abwechselnd als Notar und Protonotar wird Konrad von Drehnow bezeichnet; Swientek schreibt ihm die eigentliche Leitung der Kanzlei zu - zweifellos wird er zur Zeit der Errichtung über die größte Erfahrung verfügt haben22». Die Überlassung der Güter Niefnig und Hennersdorf durch Bischof Thomas (Nr. 394) und von Garnczarskv (Teil des späteren Marxdorf) durch das Sandstift (Nr. 414) zu lebenslänglicher Nutzung dürfte wohl auf Veranlassung des Herzogs erfolgt sein und die materielle Basis für Konrads Tätigkeit gebildet haben. Neben Konrad wird als weiterer Notar seit 1250 Otto genannt (Nr. 404), der dies Amt bis zum Tode Heinrichs III. ausübte und noch unter Heinrich IV. bis 1273 tätig war 23 '. Auch er war Breslauer Domherr (bis 1284 nachweisbar); nach Samulski 24 ' stammte er aus der Glogauer Gegend, über seine Familie und seine Besitzverhältnisse ist nichts bekannt. Ebenfalls seit 1250 (Nr. 391, 409) tritt als weiteres ständiges Kanzleimitglied Walter auf, der abwechselnd die Bezeichnungen scriptor und notarius führt, womit möglicherweise angedeutet ist, daß er gegenüber Konrad und Otto eine etwas untergeordnete Position einnahm. Er hat sein Amt bis 1266 ausgeübt (SR 1221 f.). Walter ist der erste namentlich faßbare Notar, von dem nicht bekannt ist, daß er Breslauer Domherr gewesen wäre25». Wie der Kanzler Boguslaus führte er den Magistertitel, so daß man auf Studien an einer Universität schließen kann26».
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) Eine Überprüfung der Zeugenlisten der Urkunden Boleslaus II. und Heinrichs III. aus den Jahren 1248 bis 1251 ergibt, daß er - natürlich mit Ausnahme der gemeinsam ausgestellten Urkunde Nr. 413 und von Nr. 412, die von Boleslaus offensichtlich im Herrschaftsgebiet Heinrichs ausgestellt worden ist - der einzige Zeuge wäre, der abwechselnd in Urkunden Heinrichs (Nr. 354), Boleslaus (Nr. 371 und 374) und dann wieder Heinrichs (Nr. 389 und öfter) auftritt. 21 ) Samulski, Breslauer Domkapitel S. 2 2 - 2 4 . Merkwürdigerweise scheint Samulski S. 138 und 162 den Kanzler mit dem Breslauer Domherrn Boguslaus, Sohn des Damian, zu identifizieren und nicht mit dem Dompropst gleichen Namens, obwohl diese Identität aus SR 1128 eindeutig hervorgeht. Da dieser bereits 1239 Breslauer Archidiakon war (vgl. Samulski S. 29), ist die von Swientek Z. 69, S. 41 und Maleczynski, Zarys S. 227 vermutete Identität mit dem 1243 (Nr. 257) erwähnten Notar des Grafen Johannes von Würben undenkbar. " ) Das Schwanken in der Titulatur - vgl. MaleczyAski, Zarys S. 228 Anm. 495 und 496 - spricht gegen die Annahme Swienteks von einer hierarchischen Struktur Kanzler-Protonotar-Notar; man muß wohl Konrad lediglich als primus inter pares sehen. " ) Vgl. Swientek Z. 69, S. 4 5 - 4 8 . M ) Breslauer Domkapitel S. 49, 72, 90, 151. " ) Vgl. Swientek Z. 69, S. 49ff.; Samulski, Breslauer Domkapitel S. 90; Maleczynski, Zarys S. 229. 26 ) Es wurde bewußt darauf verzichtet, die von Swientek und Maleczynski vorgenommenen Schrift- und Diktatzuweisungen für die einzelnen Notare, die vor allem die Zeit nach 1250 betreffen, zu übernehmen, da eine Detailanalyse für Konrad von Drehnow ergeben hat, daß diese Angaben nicht immer zuverlässig sind und in einer kritischen Gesamtuntersuchung zu überprüfen sein werden.
XVII
In der herzoglichen Kanzlei vor der Landesteilung von 1248 werden somit namentlich faßbar ein Kanzler und vier Notare, von denen zwar zwei (Nikolaus und Konrad) diesen Titel nicht führen, jedoch als wesentlich am Beurkundungsgeschäft beteiligt bezeichnet werden. In der Kanzlei Herzog Boleslaus II. werden von 1248 bis 1250 ein Kanzler, ein Notar und ein scriptor genannt, während in der Kanzlei seines Bruders Heinrich III. im gleichen Zeitraum ein Kanzler, zwei Notare (von denen Konrad von Drehnow auch wiederholt als Protonotar bezeichnet wird) und ein scriptor auftreten. Da Kanzler Ramold und die Notare Valentin und Konrad ihre Ämter auch nach 1248 noch ausüben, ergeben sich somit insgesamt neun namentlich greifbare Personen. Die Unterschiede in den Titulaturen protonotarius - notarius scriptor dürften dabei noch kaum auf fest umrissene Aufgabenbereiche und eine streng hierarchisch strukturierte Ämterfolge hindeuten, wohl aber den persönlichen Einfluß und die Wertschätzung des herzoglichen Herrn widerspiegeln. Es ist bezeichnend, daß der Anteil von Männern aus angesehenen einheimischen Familien, die dann zu hohen und höchsten Ämtern in der Kirche aufsteigen (wie etwa noch Gerlach von Pogarell), in der Kanzlei allmählich geringer wird, auch dies ein Anzeichen dafür, daß die Kanzlei aus einem eher lockeren Kreis einflußreicher Ratgeber zu einer festen Organisation mit bestimmten Aufgaben wird. Wohl stellen noch geistliche Pfründen in der Regel die materielle Basis dar (sechs sind nachweislich Domherren), daneben scheint aber auch die Überlassung von Gütern zu lebenslänglicher Nutzung an Bedeutung zu gewinnen (Konrad, wohl auch Valentin und Walter). Von Herzog Boleslaus II. sind uns bis 1250 insgesamt 46 Urkunden überliefert (von Nr. 237, 238 und 312 fehlen uns jedoch Photos und Texte, so daß diese 3 Urkunden für Schrift- und Diktatvergleich außer Betracht bleiben müssen), von denen er 5 gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich III. ausgestellt hat. Dazu kommen 2 Urkunden seiner Mutter Anna und 1 Dokument seiner Großmutter Hedwig. Von diesen 49 Urkundenstücken sind lediglich 4 für weltliche Empfänger bestimmt: Nr. 271 und 413 als Bestätigungen eines Besitzerwechsels, Nr. 231 als Erneuerung eines Lokationsvertrags mit dem Schulzen Hermann und Nr. 245 als Lokationsprivileg für den Grafen Ianussius. Völlig aus dem Rahmen der üblichen Urkundengeschäfte fällt der Bündnisvertrag mit Erzbischof Wilbrand von Magdeburg (Nr. 368). Von den 32 Originalen, die erhalten sind (2 davon in doppelter Ausfertigung), lassen sich 7 mit Sicherheit Empfängerhänden zuweisen: 5 für das Kloster Leubus und 2 für das Kloster der Magdalenerinnen zu Naumburg am Queis; mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wurden auch 2 Urkunden für das Sandstift und 1 Privileg für die Johanniter von den Empfängern geschrieben. Zweifellos von Schreibern der herzoglichen Kanzlei wurden die Urkunden Nr. 253, 265, 296, 353 und 383 mundiert, die sämtlich schulverwandte Züge aufweisen, von denen jedoch nur Nr. 265 und 296 möglicherweise von derselben Hand stammen. Konrad von Drehnow hat die Urkunde für das Kloster Obra geschrieben (Nr. 353). Ebenfalls Schulverwandtschaft weisen auf die Urkunde Herzogin Annas für die Benediktiner von Opatowitz in Gnissau (Nr. 230) und die Erstausfertigung eines Privilegs Herzog Boleslaus für die Magdalenerinnen in Naumburg am Queis (Nr. 382), so daß diese gleichfalls herzoglichen Schreibern zugewiesen werden können. Eine Entscheidung ist nur schwer möglich bei einigen weiteren Originalen, deren Schrift zwar ebenfalls schulverwandt ist, die jedoch jeweils für den gleichen Empfänger bestimmt sind. Zur ersten Gruppe zählen die Urkunden Nr. 255, 272 und 299 für die Breslauer Kirche; Nr. 255 wurde von dem herzoglichen Kapellan Nikolaus geschrieben, so daß man Ausstellerausfertigung annehmen könnte. Jedoch war dieser zweifellos auch Breslauer Domherr, und es scheint nicht ausgeschlossen, daß er mit dem bischöflichen Kanzler gleichen Namens identisch ist. Sehr starke Verwandtschaft in Schrift und Diktat weisen die Urkunden Herzog Boleslaus (Nr. 229) und Herzogin Hedwigs (Nr. 234) für das Kloster Trebnitz auf; sie lassen sich allerdings keiner bestimmten Person oder Kanzlei zuweisen. Die Ergebnisse des rein paläographischen Befundes lassen sich ausbauen durch Diktatund Formularuntersuchungen. Danach sind 14 Dokumente mit Sicherheit oder großer WahrII
Schles. UB II
XVIII
scheinlichkeit auf Empfängerdiktat zurückzuführen: 6 für das Kloster Leubus, je 3 für Heinrichau und das Sandstift, 1 für die Benediktiner in Gnissau sowie der Bündnisvertrag mit dem Erzbischof von Magdeburg. Mit Sicherheit auf Kanzleidiktat, jedoch noch nicht auf bestimmte Persönlichkeiten lassen sich die 4 Urkunden für weltliche Empfänger Nr. 231, 245, 271 und 413 zurückführen; einige weitere Urkunden zeigen zwar Diktatübereinstimmungen, sind jedoch nicht zweifelsfrei der herzoglichen Kanzlei zuzuweisen. Von den 12 erhaltenen Urkunden, die Herzog Heinrich III. bis zum Jahre 1250 ausgestellt hat (5 weitere zusammen mit seinem Bruder Boleslaus), sind 10 für geistliche Empfänger bestimmt; lediglich die Aussetzungsurkunde von Brieg (Nr. 409) und der Bündnisvertrag mit Markgraf Heinrich von Meißen (Nr. 369) sind nicht im Interesse der Kirche erlassen. Von den 8 Originalen, die sich darunter befinden, sind 5 von Empfängerhänden geschrieben; davon sind 3 für Trebnitz und 1 für Heinrichau bestimmt; der Bündnisvertrag wurde in der Meißner Kanzlei formuliert und geschrieben. Nach Ansicht von Swientek hat möglicherweise der herzogliche scriptor Walter die Trebnitzer Urkunde Nr. 354 geschrieben; verwandte Züge weist auch Nr. 409 auf 27 '. Diktat der herzoglichen Kanzlei hat er ferner wohl zu Recht für die Urkunden Nr. 391, 404 und 409 wahrscheinlich gemacht 28 '. Wenn der Ertrag der Diktat- und Formularuntersuchungen verhältnismäßig spärlich bleibt, so liegt das sicher nicht zuletzt in der Tatsache begründet, daß der Großteil der Urkunden ziemlich knapp ohne individuelle Ausprägungen und besondere rhetorische Eigenheiten formuliert ist. So haben beispielsweise von den zwischen 1242 und 1250 ausgestellten Herzogsurkunden lediglich 15, also etwa ein Viertel, eine Arenga; davon wiederum treten nur 2 je zweimal auf, 1 wird bereits früher einmal verwendet, 3 andere begegnen in Urkunden nach 1250 wieder. Von den 13 Arengentypen lassen sich je 4 mit Sicherheit dem Aussteller bzw. dem Empfänger zuweisen. Es ist kein Zufall, daß sich um die Jahrhundertmitte diese Situation ändert, daß sich fortan auch immer mehr Urkundengruppen bestimmten Schreibern oder Schreibschulen zuweisen lassen 29 '. Bezeichnenderweise taucht auch 1249 erstmals die Formel datum per manus in einer echten Urkunde auf (Nr. 383), die sich in der Folgezeit bald in allen (nieder)schlesischen Kanzleien durchsetzt. Der Übergang zu einer echten Kanzlei im Sinne der damaligen Zeit ist damit abgeschlossen. Von einer ähnlichen Entwicklung kann für die schlesischen Piasten in Oppeln noch keine Rede sein; die bereits für die Zeit vor 1230 getroffenen Feststellungen 30 ' behalten noch bis weit über die Jahrhundertmitte hinaus ihre Gültigkeit. Es ist bezeichnend für den relativ wenig fortgeschrittenen Ausbau des Landes und die verhältnismäßig geringe geistige Bedeutung der einheimischen Klöster, daß von den insgesamt 25 Urkunden, die von Herzogin Viola und ihren Söhnen Miesko und Wladislaus bis zum Jahre 1250 erhalten sind, lediglich 8 (mit Einschluß des Testaments Herzog Mieskos) für Empfänger bestimmt sind, die man mit einiger Berechtigung als einheimisch bezeichnen kann, darunter nicht weniger als 5 für die Niederlassungen der Johanniter im Herzogtum Oppeln. Die engen Beziehungen zum Bischof von Breslau gerade im Bereich des Urkundenwesens treten noch deutlicher zutage als vor 1230. Es muß allerdings auch darauf hingewiesen werden, daß Herzog Miesko erst nach dem Tode seines Vormundes Heinrich I. die Herrschaft in Oppeln angetreten hat und daß zuvor seine Mutter Viola nur einmal (Nr. 105) als ducissa Opoliensis eine Urkunde ausstellt. Erster namentlich bekannter cancellarius Opoliensis ist der Breslauer Domherr Sebastian, der zusammen mit seinem Bruder, dem miles Gregorius, eine Urkunde zugunsten des Breslauer Heiliggeistspitals ausgestellt hat (Nr. 1). Den Titel eines Kanzlers führt er von 1222 " ) Z. 69, S. 53 f. 2 ») Ebenda S. 59 ff. und 64. 29 ) Vgl. die Untersuchungen von Swientek, deren Grundtenor man wohl wird zustimmen können, auch wenn im Einzelfall noch kritische Überprüfung notwendig ist. 3 °) Vgl. SUb I S. XXXII ff.
XIX
(SUb I Nr. 222) bis 1235 (Nr. 105). Er war adliger Herkunft und wurde später Propst von Kamenz 31 '. In der Zeit zwischen 1239 und 1247 werden zwar vier verschiedene Notare genannt, wir wissen allerdings von ihnen zumeist nicht sehr viel mehr als die Namen: 1239 Boceporius (Nr. 165); 1239-1241 Stephan (Nr. 166 und 210); 1240-1244 Heinrich (Nr. 188, 192, 242 und 244); Gotthard erstmals 1241 (Nr. 226). Dieser letzte ist der einzige Kanzleibeamte, dessen Tätigkeit sich über einen längeren Zeitraum verfolgen läßt; er wird noch bis 1277 urkundlich genannt. Das Schwanken seiner Titulatur zwischen Notar und Protonotar, einmal sogar Kanzler (SR 1006), beweist deutlich das Fehlen einer klaren und eindeutigen Organisation der Oppelner Kanzlei auch noch während der Herrschaft von Herzog Wladislaus 32) . Neben den Notaren werden auch mehrfach sacerdotes bzw. capellani curie in den Zeugenlisten angeführt 33 ', deren Mitwirkung am Beurkundungsgeschäft freilich völlig unsicher bleibt. Von den 25 Urkunden der Herzoge von Oppeln (einschließlich der beiden Urkunden Nr. 156 und 243, welche Herzogin Viola in ihrer Eigenschaft als Herzogin von Kaiisch und Ruda ausgestellt hat), die uns für den Zeitraum 1231-1250 überliefert sind, haben 21 geistliche Empfänger; 2 Urkunden sind zugunsten des Grafen Clemens, Kastellans von Krakau, erlassen (Nr. 156 und 174), eine weitere zugunsten der Brüder Sbrozlauus und Matthias (Nr. 311); dazu kommt das Testament Herzog Mieskos (Nr. 295). Von den 12 Originalen, die sich darunter befinden, sind 7 zweifelsfrei von Empfängerhänden bzw. von dritter Seite mundiert: 6 lassen sich der bischöflichen Schreibschule zuweisen (Nr. 105, 158, 175, 243, 244 sowie 242 für das Kloster Miechow), 1 wurde von einer Hand des Vinzenzstifts geschrieben (Nr. 340). 2 weitere Urkunden für die Breslauer Kirche (Nr. 226 und 302) stammen zwar von ein und derselben Hand, lassen sich jedoch nicht sicher zuweisen. Mit großer Wahrscheinlichkeit von einem wenig gewandten Oppelner Schreiber stammt die Urkunde Nr. 277 für das Zisterzienserkloster Leubus. Hier spricht auch der schlichte Stil für eine Ausstellerausfertigung, wogegen zwei andere Urkunden für Leubus (Nr. 187 und 310) zweifellos Diktat des Empfängers aufweisen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird man auch bei den 5 Johanniterurkunden (Nr. 165, 178, 180, 188 und 210) Empfängerdiktat annehmen dürfen. Die Fassungen der Intitulatio schwanken noch stark; Singular- und Pluralgebrauch stehen nebeneinander. Außer der am häufigsten verwendeten Formel dux de Opol, die bereits vor 1230 vorherrschend war, findet sich auch wiederholt ducissa bzw. dux Opoliensis (Nr. 105, 166, 340). Völlig aus der Reihe fällt die Intitulatio Ego Mesco filius Kazimiri dux de terra Opoliensi in der Johanniterurkunde Nr. 165. Symptomatisch für das Fehlen fester Einrichtungen und Formen in der herzoglichen Kanzlei scheint auch die Tatsache, daß zwar die Formel datum per manus verschiedentlich seit 1239 (Nr. 166) — und damit bereits 10 Jahre früher als in Niederschlesien - Verwendung gefunden hat, aber doch nur vereinzelt und keineswegs so konsequent gehandhabt 34 ' wie in den Kanzleien der Hauptlinien der schlesischen Piasten. Es scheint unter diesen Umständen verständlich, wenn sich die Breslauer Bischöfe mit ihrer im kanonischen Recht und an kurialem Stil geschulten Kanzlei, die Zisterzienser mit ihrer hochentwickelten Verwaltungsorganisation und die Johanniter mit ihrem traditionsreichen Urkundenwesen häufig selbst um die Ausfertigung der Urkunden bemühten. Die Breslauer Kirche (Bischof und Domkapitel) nimmt in dieser Untersuchung eine Sonderstellung ein; sie ist die einzige Institution, die in annähernd gleichem Maße sowohl als Aussteller wie als Empfänger (sieht man hier von den Papsturkunden ab) in Erscheinung tritt. Damit ergibt sich eine ganz deutliche Veränderung gegenüber der Zeit vor 1230, wo die Zahl der vom Bischof ausgestellten Urkunden diejenige der empfangenen bei weitem überstieg. Ursache dieser Entwicklung ist zweifellos das immer stärker werdende Auftreten der Kirche 31 ) ") 33 ) 34 )
Ii»
Ebenda S. XXXIII. Vgl. Maleczyäski, Zarys S. 238 f. sowie SUb I S. XXXIII. Zu ihnen zählen zweifellos zumindest die Notare Stephan und Heinrich; vgl. auch Maleczynski, Zarys S. 238ff. Vgl. Maleczynski, Zarys S. 217f., dessen Liste allerdings ergänzungsbedürftig ist.
XX als Grundherr und Grundbesitzer, die intensive Teilnahme an der Siedlungsbewegung, die nicht nur eine Reihe von Besitz- und Rechtsverleihungen mit sich bringt, sondern auch im Bereich der Bischofsurkunden eine Akzentverschiebung bewirkt. Wohl überwiegt hier noch die Zahl der Urkunden, die in Zehentfragen, kirchenrechtlichen Streitigkeiten, für Ablässe oder andere kirchenamtliche Angelegenheiten ausgestellt werden, daneben geht es aber immer mehr um Besitzwechsel und -erweiterung, Lokationen und andere grundherrliche Probleme. Diese veränderten Verhältnisse finden natürlich auch in der Urkundensprache ihren Niederschlag, in der Anpassung an die sich allmählich herausbildende, von den Anforderungen der Kolonisationsbewegung und der Ausbreitung des deutschen Rechts geprägten Terminologie, ohne daß freilich ihre durch den Einfluß des kanonischen Rechts und des kurialen Stils geformte Besonderheit völlig verlorengeht. Diese allgemeinen Tendenzen machen es in der Regel schwer, die untereinander verwandten, mannigfaltig variierten Dictamina bestimmten Diktatoren zuzuweisen 35 ', zumal der Stil zumeist betont schlicht und schmucklos ist. So fehlt mit 2 Ausnahmen (Nr. 173 und 384) die Arenga völlig; die Publikation beginnt in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle mit notum facimus; die Invokation lautet nahezu ausnahmslos In nomine domini amen oder In nomine (Ihesu) Christi amen, in nicht wenigen Fällen fehlt sie gänzlich. In der Intitulation hat sich der Nos-Stil völlig durchgesetzt. Dieses Bemühen um Einfachheit setzt sich häufig bis in die Schrift hinein fort. Nicht weniger als 14 Urkunden, nahezu die Hälfte aller erhaltenen Originale bis zum Jahre 1250, die Bischof Thomas zum Aussteller oder Empfänger haben, können einer Gruppe von Händen zugewiesen werden, die A. Skowronska wegen ihrer nahen Verwandtschaft zweifellos zu Recht als bischöfliche Schreibschule bezeichnet hat 36) . Die genaue Anzahl der Hände läßt sich nicht zweifelsfrei feststellen, jedoch kann man die Urkunden Nr. 105, 120, 164, 173, 175, 243 sowie die Erstausfertigung von Nr. 158 ein und demselben Schreiber zuweisen, Nr. 125 sowie die Zweit- und Drittausfertigung von Nr. 158 einem weiteren und schließlich einem dritten Nr. 244 und die Erstausfertigung der Urkunde Herzog Mieskos von Oppeln für das Kloster Miechöw (Nr. 242), die während einer Zusammenkunft des Herzogs mit Bischof Thomas in Mechnitz ausgestellt und an welcher der Bischof als Siegler beteiligt ist. Einer näheren Zuweisung entziehen sich Nr. 32, 48, 183, 195 und 256, die alle ebenfalls dieser Schreibschule zuzurechnen sind. In neun Fällen ist dabei der Bischof als Empfänger beteiligt, fünfmal ist er der Aussteller; dazu kommt noch Nr. 242. Einige weitere Urkunden können zwar bestimmten Händen zugewiesen werden, jedoch ist eine Entscheidung, ob sie in der bischöflichen Kanzlei entstanden sind, schwierig, da der Aussteller jeweils der gleiche ist. Dies gilt sowohl für die Originale Nr. 226 und 302, die von Miesko von Oppeln, als auch für Nr. 255, 272 und 299, die von Boleslaus II. ausgestellt worden sind. Ähnlich gelagert scheint der Fall bei 2 Urkunden für die Augustiner Chorherren in Naumburg am Bober (Nr. 279) und dem Breslauer Sandstift (Nr. 280), die anscheinend von derselben Hand stammen und angesichts der engen Beziehungen der beiden Stifte möglicherweise Empfängerausfertigungen sein können 37 '. Wenn wir von wenigen, mit einiger Sicherheit zu belegenden Ausnahmen (etwa Nr. 232, 366, 367, 401) absehen, so wird man davon ausgehen dürfen, daß der größte Teil der Bischofs- und Kapitelsurkunden ebenso wie die meisten Urkunden, die zugunsten der Breslauer Kirche im Zeitraum von 1231 bis 1250 ausgestellt wurden, von Mitgliedern der bi35
) Leider waren uns die Untersuchungen von Anna Skowroiiska über das Urkundenwesen der Breslauer Bischöfe bis 1250 — vgl. Sobötka 20, S. 219 und 271 - nicht zugänglich, so daß wir uns mit den knappen Zusammenfassungen einiger ihrer Ergebnisse in ihren Aufsätzen Kilka nie drukowanych dokumentöw biskupa Tomasza I z lat 1239-1259, in: Sobötka 13, S. 305—317, sowie Nie drukowane dokumenty biskupa Tomasza I z pierwszej potowy XIII wieku, in: Sobötka 19, S. 161-170, begnügen müssen. 36 ) Skowroiiska, Sobötka 19, S. 164. Für die Urkunden Nr. 125, 183,195 und 256 müssen wir uns dabei auf die Angaben von Skowronska und Maleczynski verlassen, da unsere Sammlung von diesen Originalen keine Photos enthält. 37 ) Von beiden Urkunden fehlen uns Photos; Identität der Hände nach Skowronska, Sobötka 19, S. 169f. Nach Maleczynski, Sobötka 22, S. 355 f. ähnelt die Schrift nicht dem zeitgenössischen Duktus der Breslauer Bischofsurkunden.
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schöflichen Kanzlei verfaßt worden ist. Dabei gilt trotz der oben erwähnten Akzentverschiebung weiterhin der bereits für die Zeit vor 1230 gezogene Schluß, daß nur in seltenen Fällen über den allgemeinen Kanzleigebrauch hinaus individuelle Zuweisungen möglich sind38'. Wenn wir uns nun den Klöstern zuwenden, die naturgemäß zu dieser Zeit in erster Linie als Urkundenempfänger in Betracht kommen, so bilden zahlenmäßig die Urkunden für die drei Klöster der Zisterzienser bzw. Zisterzienserinnen Leubus, Trebnitz und Heinrichau den größten Bestand. Die enge Verwandtschaft untereinander - der Abt von Leubus hat die cura in temporalibus für die Zisterzienserinnen in Trebnitz39', Heinrichau ist ein Tochterkloster von Leubus - hat auch im Urkundenwesen deutliche Spuren hinterlassen. Es ist daher notwendig, immer die Querverbindungen im Auge zu behalten, ohne jedoch die Eigenständigkeiten zu übersehen. Sehr aufschlußreich ist der paläographische Befund der erhaltenen Originale für das Kloster Leubus aus dem Zeitraum 1231-1250; lediglich 4 Dokumente lassen sich mit ziemlicher Sicherheit als Ausstellerausfertigungen betrachten, während alle anderen mit großer Wahrscheinlichkeit von Empfängerhänden mundiert worden sind. Neben zwei nicht näher zu bestimmenden Einzelhänden (Nr. 36 sowie die Zweitausfertigung von Nr. 103) lassen sich dabei deutlich drei Gruppen von wiederholt wiederkehrenden Schreibern bzw. Schreibschulen unterscheiden: Leubus 340) (SUb I Nr. 271 sowie Nr. 5, 19, 21 und 38), Leubus 4 (Nr. 160 und 161) sowie eine Schreibschule, deren Hände aufs engste miteinander verwandt und nur schwer zu individualisieren sind (Nr. 252, 275, 298, 331, 371, 374). Dieser Schule sind ferner die Urkunden Nr. 389, 390 und 415 für das Kloster Trebnitz sowie Nr. 392 und SR 873 für das Kloster Heinrichau zuzurechnen41'. Auf der anderen Seite sind Nr. 66, die Erstausfertigung von Nr. 103, Nr. 277 und 406 von Schreibern der Aussteller mundiert worden. Zeigt bereits der Schriftvergleich ein deutliches Übergewicht der Empfängerausfertigungen, so wird dieses Ergebnis durch die Diktatuntersuchungen vollauf bestätigt. Dabei kann festgestellt werden, daß sich - wohl nicht zuletzt aufgrund des hohen Standards der Verwaltungsorganisation bei den Zisterziensern - gewisse allgemeine Formularbesonderheiten herausgebildet haben, die nicht nur bei Leubuser Urkunden, sondern auch bei anderen Zisterzienserklöstern beobachtet werden können; man kann hier wohl - bei aller gebotenen Vorsicht — von einer Art Zisterzienserdiktat sprechen42'. Dieser Kanzleigebrauch macht es häufig schwer, einzelne Diktatorenpersönlichkeiten zu erkennen, selbst wenn sich Diktatgruppen voneinander abheben. Eine solche Gruppe stellen zweifellos die 8 Urkunden des großpolnischen Herzogs Wladislaw Odonicz für Leubus (Nr. 31, 37, 56, 57, 58, 160, 161 und 162) sowie das Privileg des Rosec (Nr. 36) dar, wobei lediglich Nr. 31 durch den Singulargebrauch etwas aus dem Rahmen fällt. Noch engerer Diktatzusammenhang besteht in einer Reihe von Urkunden Herzog BoleslausII. aus den Jahren 1243-1249 (Nr. 252, 371 und 374); auch zwei Urkunden Herzog Heinrichs III. für Trebnitz (Nr. 389 und 390) stammen von demselben Diktator, mit großer Wahrscheinlichkeit einem Leubuser Mönch. Andere Urkunden lehnen sich eng an frühere Verleihungen an, etwa das Privileg Herzog Mieskos von Oppeln Nr. 187. Mit voller Sicherheit als Leubuser Empfängerausfertigungen können aufgrund des Diktatvergleichs folgende Urkunden (von verschiedenen Ausstellern) angesprochen werden: Nr. 5, 16, 19, 20, 21, 275, 298, 310 und 331; zumindest Mitwirkung am Diktat ist wahrscheinlich bei Nr. 59 und 87, die in ihrem Hauptteil aber wohl auf die Kanzleien des Erzbischofs von Gnesen bzw. des Bischofs von Posen zurückgehen. Dagegen lassen sich nur M
) SUb i S. xxxv.
» ) Vgl. SUb I S. XXXVII sowie Nr. 191. 40 ) Vgl. SUb I S. XXXVII. 41 ) Zu den anderslautenden Ansichten von Swientek und Maleczynski vgl. oben S. XVI sowie die Vorbemerkung zu Nr. 252. 42 ) Vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 37 sowie Maleczyrtski, Studya nad dyplomami Odonica S. 95-104. Dagegen zögere ich, den Begriff Zisterzienserschrift, den vor allem M. Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku wiederholt gebraucht, zu übernehmen.
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relativ wenige Ausstellerausfertigungen zweifelsfrei erkennen, so die Urkunden des Erzbisch ofs von Gnesen Nr. 66, des Erzbischofs von Magdeburg Nr. 263, des Herzogs von Oppeln Nr. 277, des Markgrafen von Meißen Nr. 406 sowie die Legatenurkunde Nr. 103 und die Zehentregelung Nr. 122. Nicht so eindeutig und klar überschaubar wie für Leubus ist die Situation für die Zisterzienserinnen in Trebnitz. So deutlich das Bild bei Urkunden ist, die beide Klöster gemeinsam betreffen (Nr. 19, 21, 298, 406) oder in denen Leubuser Diktat faßbar wird, so unterschiedlich sind die Ergebnisse in den übrigen Fällen. Ein ausgesprochener Trebnitzer Stil hat sich offensichtlich nicht entwickelt. Zwei von den drei Urkunden, in denen Äbtissin Gertrud als Ausstellerin auftritt, gehen zweifelsfrei auf Leubuser Diktat zurück (Nr. 20 und 86), während die Aussetzungsurkunde von Zadel (Nr. 136) zwar durchaus eigene Stilelemente enthält, die sich aber sonst nicht wiederfinden. Leubuser Diktat weisen (neben den bereits erwähnten Nr. 19, 21 und 298) ferner auf drei Urkunden Herzog Heinrichs III. (Nr. 389, 390 und wahrscheinlich 415), die alle auch von Leubuser Mönchen mundiert worden sind. Dagegen stammt eine vierte Urkunde Heinrichs III. für Trebnitz (Nr. 354) von einem herzoglichen Schreiber. Zumindest zwei Urkunden Herzog Boleslaus II. für das älteste Frauenkloster in Schlesien sind ebenfalls in der herzoglichen Kanzlei geschrieben worden: Nr. 253 (diktatgleich mit Nr. 235) und 265. Zweifelsfrei Ausstellerausfertigungen sind auch die drei Urkunden des Breslauer Bischofs (Nr. 125, 183 und 195) und die eine des Poseners (Nr. 155) sowie die Schutzprivilegien des Erzbischofs von Magdeburg (Nr. 262) und des Markgrafen von Meißen (Nr. 406). In allen übrigen Fällen läßt sich eine sichere Zuweisung nicht durchführen. Im Gegensatz zu Trebnitz scheint das dritte schlesische Zisterzienserkloster Heinrichau Ansätze zu einem eigenen Stil entwickelt zu haben, wenn dieser auch keineswegs so ausgeprägt ist wie in Leubus. Er wird in erster Linie in gewissen formelhaften Wendungen in der Dispositio, etwa bei den Grenzbeschreibungen, faßbar. Mit einiger Vorsicht darf man vermuten, daß von den 7 Urkunden der schlesischen Herzoge Heinrich II., Boleslaus II. und Heinrich III. (bis 1250) für das Kloster wohl 6 von Empfängerhänden ausgefertigt worden sind (Nr. 172, 196, 241, 270, 323, 392); dabei wurde Nr. 392 ebenso wie SR 873 von einem Mönch mundiert, welcher der Leubuser Schreibschule angehörte. Dagegen wurde die erste Urkunde Herzog Heinrichs II. für Heinrichau (Nr. 167) von dem herzoglichen Notar Konrad von Röchlitz geschrieben und wohl auch verfaßt. Die beiden Urkunden des Bischofs von Posen Nr. 123 und 124 sind in der bischöflichen Kanzlei entstanden, allerdings ist in Nr. 124 im dispositiven Teil die Mitwirkung eines Heinrichauer Mönches sehr wahrscheinlich. Ähnliche Verbindungen wie zwischen den Zisterzienserklöstern bestehen auch zwischen den Augustiner Chorherren im Breslauer Sandstift und in Naumburg am Bober, deren Aufsicht dem Abt des Sandstifts zustand, sowie dem Heiliggeistspital in Breslau, einer Gründung des Sandstifts43'. In dem Schutzprivileg des Papstes Innozenz IV. für das Sandstift von 1250 (Nr. 397) werden diesem sogar die ecclesia Noui Castri und die ecclesia hospitalis sancti spiritus als Besitz bestätigt. Es ist unter diesen Umständen nur folgerichtig, wenn dem Sandstift im Urkundenwesen gegenüber den beiden jüngeren Gründungen eine ähnliche Rolle zufiel wie Leubus gegenüber Trebnitz und Heinrichau, zumal sich dort bereits vor 1230 ein sehr ausgeprägter eigener Stil entwickelt hatte 44 '. Sieht man von den Urkunden in der Auseinandersetzung zwischen Augustiner Chorherren und Zisterziensern um das Kloster Kamenz ab, die wohl auf Diktat aus der Umgebung des päpstlichen Legaten zurückgehen, so zeigt sich deutlich, daß der Großteil der Sandstiftsurkunden im Stift selbst geschrieben und verfaßt worden ist. Verschiedene charakteristische Diktatelemente begegnen wiederholt in einigen Variationen, wie etwa die Invokation In nomine patris et filii et spiritus sancti amen (Nr. 8, 274, 301), die Publikationen sciat presens etas et postera (Nr. 258, 259) und notum sit omnibus (Nr. 274, 301), die Siegelankündigung duo sigilla appendimus, unum abbatis et alterum capituli (Nr. 301). Wie diese Formulierun" ) Vgl. SUb I Nr. 142 sowie S. XXXIX. ) Ebenda S. XXXVIII f.
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gen, so tauchen auch die Arengen von Nr. 8, 258, 259, 356 und 357, teilweise leicht abgewandelt, in Urkunden vor 1230 auf (vgl. SUb I Nr. 130 und 142). Aufgrund des Diktatvergleichs sind somit zweifelsfrei als Empfängerausfertigungen anzusehen die Herzogsurkunden Nr. 8, 258, 259 und 274. Im Sandstift entstanden sind ferner die drei Urkunden des Abtes Vinzenz Nr. 301, 356 und 357. Dagegen ist in den Urkunden Herzog Heinrichs III. (Nr. 391) und seines Protonotars Konrad von Drehnow (Nr. 414) von einer Einflußnahme des Empfängers nichts zu spüren. Die durch die Diktatuntersuchung gewonnenen Ergebnisse werden durch den Schriftvergleich erhärtet; von den wenigen erhaltenen Originalen aus dem Bestand der Sandstiftsurkunden sind wohl 4 von Stiftsschreibern mundiert worden (Nr. 258, 301, 339, 356)4S>. Von den 5 Urkunden für das Heiliggeistspital im Zeitraum 1231-1250 läßt sich für eine (Nr. 1) mit voller Sicherheit Sandstiftsdiktat nachweisen, während es für die Urkunden der Herzoge Miesko und Wladislaus von Oppeln (Nr. 166 und 328) möglich erscheint. Die Urkunde Herzog Heinrichs I. für das Kloster Naumburg am Bober (Nr. 140) ist von einem Empfängerschreiber mundiert und auch - unter Zugrundelegung des Sandstiftsformulars verfaßt worden. Dagegen stammt die Urkunde Herzog Boleslaus II. (Nr. 196) von einem herzoglichen Schreiber. Weit weniger groß als bei den Augustiner Chorherren des Sandstifts scheint die Einflußnahme auf die Urkundenausfertigung bei den Prämonstratensern des Vinzenzstifts, dem zweiten bedeutenden älteren Kloster Breslaus, gewesen zu sein. Gemeinsame Diktatelemente weisen nur wenige Urkunden auf, von denen die Aussetzungsurkunde für das Stiftsdorf Sablath sowie das Privileg des Oppelner Herzogs Wladislaus (Nr. 193 und 340) zweifellos auf denselben Diktator zurückgehen, während die zweite Urkunde, in welcher ein Abt des Vinzenzstifts als Aussteller begegnet (Nr. 355), nur geringe Anklänge dazu aufweist. In Nr. 107 hat der Diktator weitgehend das Formular des Sandstifts übernommen 46 '. Alle anderen Urkunden für das Vinzenzstift sind entweder Ausstellerausfertigungen oder lassen sich nicht eindeutig zuordnen. Diese Ergebnisse finden ihre Bestätigung durch den Schriftvergleich. Die beiden Urkunden der Äbte Albert und Sulizlaus (Nr. 193 und 355) stammen von einer Hand; Schulverwandtschaft dazu weist - ähnlich wie die Fälschung SUb I Nr. 351 - die Urkunde Nr. 340 auf. Möglicherweise wurde auch die Erstausfertigung von Nr. 35 von einer Empfängerhand mundiert. Besondere Schwierigkeiten bietet die Beurteilung der Urkunden für die Johanniter, die häufig in verschiedener Hinsicht aus dem Rahmen fallen. Man wird wohl annehmen dürfen, daß die Ordensleute einen Großteil der für sie bestimmten Privilegien selbst verfaßt und geschrieben haben, ohne daß sich diese Vermutung im Einzelfall jeweils exakt belegen ließe. Zusammenfassend läßt sich festhalten, daß das Urkundenwesen in Schlesien nach 1241 aufgrund der allgemeinen Unsicherheit im Lande, der immer stärker werdenden Siedelbewegung und der Ausbreitung des deutschen Rechts einen erneuten starken Aufschwung genommen hat, der dann bereits kurz vor der Jahrhundertmitte in der Bildung fest organisierter herzoglicher Kanzleien, in denen die Notare auch tatsächlich routinemäßig die Beurkundungsgeschäfte ausübten, seinen sichtbaren Niederschlag gefunden hat. Diese Entwicklung findet im Herzogtum Oppeln offensichtlich bis weit in die zweite Jahrhunderthälfte noch keine Entsprechung. Vielmehr lehnt man sich hier häufig an die Kanzlei der Breslauer Bischöfe an, in der sich eine Reihe ständig arbeitender Kräfte erkennen läßt. Im bischöflichen Urkundenwesen ist gegenüber dem Zeitraum bis 1230 eine deutliche Akzentverschiebung festzustellen, die auf eine gesteigerte Aktivität des Bischofs in seiner Eigenschaft als Grundherr und Grundbesitzer zurückgeführt werden kann.
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) Zur Schrift der Urkunden Nr. 279 und 280 für das Sandstift bzw. die Augustiner Chorherren in Naumburg, die anscheinend von der gleichen Hand stammen, siehe oben S. XX. 46 ) Zur Verwendung des Sandstiftsformulars in Urkunden des Vinzenzstifts vgl. Appelt ZfO 9, S. 225 sowie SUb I S. XXXIX.
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Bei den Empfängergruppen haben sich in besonders hohem Maße die Zisterzienser und die Augustiner Chorherren an der Ausfertigung von Urkunden beteiligt; dabei haben besonders Leubus und das Breslauer Sandstift einen eigenen Stil geprägt, der auch in den mit ihnen in engerer Verbindung stehenden anderen Klöstern und Stiften wirksam geworden ist. Im ganzen gesehen zeigt sich in den 20 Jahren von 1231 bis 1250 ein deutlicher, nicht nur rein quantitativer Aufschwung im schlesischen Urkundenwesen. Der rasch fortschreitende Landesausbau ist begleitet von einer Zunahme deutscher und kirchlicher Kultureinflüsse, die zu einer Angleichung an die Kanzleigewohnheiten an den mitteleuropäischen Höfen führen und das gesamte geistige Leben durchdringen; das Rechtsleben wird in starkem Maße von der Ausbreitung des ius Theutonicum geprägt.
1. Kanzler Sebastian und sein Bruder Gregor schenken dem Heiliggeistspital in Breslau das Gut Koske (Kr. Cosel) unter Vorbehalt lebenslänglichen Nutzungsrechts. (1230 oder) 1231 (Dezember 26-31), -. Kop. Breslau Stadtarchiv Memorial-
und Rechnungsbuch
(1547-1553),
fol. 50' (B).
Die Datierung dieser Urkunde, die bisher von der Forschung völlig übersehen worden ist, erfolgte in Anlehnung an die Beurkundung dieser Schenkung durch Herzog Heinrich 1. (SUb I Nr. 315), die zweifellos zum gleichen Zeitpunkt erfolgt ist. Die Unsicherheit über das Ausstellungsjahr wird damit allerdings nicht behoben. - Das Diktat ist dem Sandstift zuzuweisen, vgl. die Ubereinstimmungen mit Nr. 8 sowie SUb 1 Nr. 315 (gleicher Verfasser).
Que geruntur in tempore, simul evanescunt cum tempore, nisi a literis ac voce testium sumant immobile firmamentum. Hinc est, quod nos domini fratres Sebastianus cancellarius et Gregorius miles notum esse cupimus tarn presentibus quam futuris, quod nos villam nostram Kozka conferimus hospitali sancti spiritus in Vratislauia pro animabus parentum nostrorum et domini Martini avunculi nostri et omnium propinquorum nostrorum et pro salute nostra tarn praesenti quam futura ita tarnen, quod tempore vite nostrae utamur ea et post decessum nostrum predictum hospitale habeat villam cum omnibus utensilibus et animalibus. Ut autem hoc factum nostrum ratum firmumque permaneat, affuerunt testes, quorum sunt nomina subnotata : dux Heinricus et filius suus Heinricus et pronepos suus Boleslaus, dux Bohemiae Boleslaus, ducissa de Oppol cum filio Mesechone, Naslaus archidiaconus, comes Conradus de Croscecz, comes Sbroslaus de Oppol et gener suus Lassota. Actum anno millesimo ducentesimo tricesimo primo.
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2. Bischof Lorenz von Breslau verleiht der Kirche in Güntersberg am Tage der Weihe den Zehent dieses Dorfes unter Berücksichtigung der Rechte der Martinskirche in Münchsdorf (beide westl. Crossen), die künftig durch den Zehent des neuangelegten Dorfes bei Münchsdorf entschädigt werden soll. 1231 Januar 12, Crossen. Kop. Ende 15. Jh. Breslau St.A. Rep. 135 D 207 (Leubuser Kopialbuch), fol. 158 (B). Schilling S. 433 Nr. 12 (deutsche Ubersetzung S. 457 Nr. 30). - Reg. ep. Vrat. S. 28; SR 368. Da uns kein Photo von B vorliegt, wiederholen wir den Abdruck Schillings mit geringßgigen Änderungen orthographischer Natur. Über die bis zu diesem Zeitpunkt gültige Zehntenregelung in Güntersberg vgl. SUb 1 Nr. 257 f . und die dort genannte Literatur. Das neue Dorf bei Münchsdorf identifiziert Schilling S. 242 f . mit Sorge (heute Teil der Gemeinde Münchsdorf), während er sich S. 602 Anm. 1646 für Neuendorf ausspricht. Kuhn ZfO 21, S. 204 entscheidet sich ebenfalls für Neuendorf, worauf auch die Namensform hindeutet. Der unter den Zeugen genannte Sibertus, Pfarrer der Crossener Andreaskirche, erscheint 1227 unter dem Namen Sibrachtus (vgl. SUb I Nr. 257 f.).
In nomine domini amen. Nos Wratislaviensis Laurencius episcopus notum facimus presentibus et futuris, quod in die consecracionis ecclesie in Guntirsberg dedimus eidem ecclesie decimas eiusdem ville reservato iure Capelle sancti Martini, cuius est decima, ita ut capellanus sancti Martini de Munchisdorf decimam suam percipiat, donec nova villa domini ducis ad solucionem veniat, que proxime adiacet Monchisdorf ville predicte, quam loco decime de Guntirsberg contulimus ecclesie sancti Martini de Monchisdorf nomine villa sepius memorata. Datum anno domini M 0 CC°XXXI° in Crozna, ante octavas epiphanie, presentibus capellanis nostris domino Symone, Eckehardo, Iohanne subdapifero et Siberto plebano sancti Andree. 1
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3. Herzog Wladislaw (Odonicz) von Großpolen verleiht der Kirche von Breslau die deutsche Freiheit für Murinov zur Ansiedlung von Deutschen oder anderen hospites. 1231 Februar 24, Lubin. 5
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Or. Breslau DA AA 72 (A). Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica, Tafel 2. - CD maioris Poloniae 1, Nr. 592; Schulte Z. 38 (1904), S. 291. - Reg. ep. Vrat. S. 28; SR 369; Maleczynski, Studya Nr. 11; Urban, Katalog dokumentöw archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 15. Maleczynski, Studya S. 60 f f . hat nachgewiesen, daß im Gegensatz zur Meinung der älteren Literatur nur Wladislaw Odonicz als Aussteller in Frage kommt und nicht Herzog Wladislaw Laskonogi. Die Schrift weist nach Maleczynski, Kodeks dyplomatyczny Slgska 3, S. 117 Anm. a große Ähnlichkeit zu drei Urkunden der Jahre 1223-1226 auf (SUb I Nr. 240, 256 und 270), deren Empfänger bzw. Aussteller der Bischof von Breslau ist, so daß ihre Mundierung einem bischöflichen Schreiber zugewiesen werden kann; vgl. auch Maleczynski, Studya S. 141 f f . Die Bedenken Schultes gegen die Echtheit sind damit hinfällig. Ob man allerdings mit Maleczynski, Studya S. 80 u. 141 f f . das Diktat dem Posener Domherrn und herzoglichen Notar Gerard wird zuschreiben dürfen, erscheint fraglich; bereits Kozbwska-Budkowa KH 43 (1929), S. 53 ist dieser Meinung entgegengetreten. Vielmehr scheint das Diktat durchaus den Gewohnheiten der bischöflichen Kanzlei zu entsprechen. - Die Identifizierung von Murinov, dessen Besitz der Breslauer Kirche 1245 durch den Papst bestätigt wird (Nr. 287) und das 1266 Herzog Boleslaus von Großpolen von Bischof Thomas durch Tausch erwirbt (SR 1233), ist umstritten; die Herausgeber des CD maioris Poloniae 1, denen sich auch Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 22, anschließt, vermuten darunter Morrn an der Warthe bei Schwerin, während Schulte Murzynowo Koscielne bei MUostaw, Kr. Sroda annimmt, welche Auffassung auch St. Kozierowski, Badania nazw topograficznych dzisiejszej archidiecezji poznahskiej 1, Posen 1916, S. 490 f . und M. Mfynarska-Kaletynowa, Pierwsze lokacje miast w dorzeczu Orli w XIII wieku, Breslau-Warschau-Krakau-Danzig 1973, S. 48, teilen. In nomine Ihesu Christi amen. Nos Wlodizlaus dei gratia maior dux Polonie notum facimus universis presentem paginam inspecturis, quod ad honorem dei et utilitatem ecclesie sancti Iohannis in Wratislauia dedimus et concessimus et presenti carta confirmavimus iam dicte ecclesie libertatem Teutonicam plenam in Murinov ad locandum ibidem Teutonicos et alios hospites eo modo, qui sibi videbitur expedire, nichil ab hac libertate nobis et nostris heredibus excipere decernentes preterquam dimidiam partem in solucione capitis. Si quis, quod absit, ibidem fuerit interfectus, iudice episcopi Wratislauiensis sibi de eadem solucione partem3' terciam reservante omnem utilitatem sancto memorato concedimus perpetuo possidendam. Et ut hec nostra donatio perpetuam habeat firmitatem, ipsam scripti huius testimonio et sigilli nostri appensione duximus roborandam. Actum in Lubin, anno domini M 0 CC°XXX 0 I°, VI° kal. martisb), hiis testibus: Iohanne abbate de Lubin, Stephano cancellario nostro, Cecirado castellano de Zbans(in) et multis aliis. Siegel verloren.
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Papst Gregor IX. beauftragt den Abt (Ulrich) des Sandstifts, den Breslauer Dompropst (Peter) und den Breslauer Domherrn magister Thomas mit der Entscheidung in einem Zehntenstreit zwischen dem Kloster Braunau (Brevnov) und dem Bischof (Johannes) von Prag. . . . dilectis filiis abbati sancte Marie, preposito et magistro Thome canonico Wratizlauiensibus. Inhalt nicht schlesisch. 1231 Mai 11, Lateran.
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Transsumpt in Urkunde der delegierten Richter von 1232 (unten Nr. 25), Prag Böhm. Museum (B). CDB 3, Nr. 7. - Erben, Regesta 1, Nr. 783 (fälschlich ad 1232); Potthast 8741; Schramm, Regesten zur Geschichte der Benedictiner-Abtei Brevnov-Braunau in Böhmen, 1882, S. 73 (fälschlich ad 1232); SR 370. 3. a) p aus t mit ei-Haken
verb. A
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5. Herzog Heinrich I. beurkundet erneut den Vergleich zwischen dem Kloster Leubus und Rosech, dem Sohn des Dirsikraius, betreffend die Klostergüter Bogenau (bei Breslau) und halb Protzan (Kr. Frankenstein). 1231 Juni 6, Auras. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 44 (A); Kop. ebenda Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 30'-31 (B). Schriftprobe: H. Wohlgemuth-Krupicka Z. 73, Abb. 8 (nach S. 38). - Büsching Nr. 43. - SR 371. Zur Entwicklung dieses Rechtsstreits vgl. SUb I Nr. 310, 311, 312 u. 314. — H. Wohlgemuth-Krupicka, Die Schriftkritik - eine Grundfrage der schlesischen Urkundenforschung, Z. 73, S. 37-40 hat nachgewiesen, daß das Original von derselben Leubuser Empfängerhand stammt wie die Urkünden Nr. 19, 21 u. 38 sowie SUb 1 Nr. 271; die von Grünhagen SR 371 und Schilling S. 569 Anm. 775 geäußerten Einwendungen gegen die Echtheit sind damit hinfällig. Die von Grünhagen beanstandete Johannes-Devotionsformel, die hier gegenüber der bisher gebrauchten Form (vgl. SUb I Nr. 235 u. 287) noch erweitert ist, hat als Beweis für die Echtheit zu gelten und weist ebenso wie andere Teile des Formulars, siehe etwa lnvokation und Arenga, auf Empfängerdiktat hin; vgl. Appelt Z. 71, S. 31 f f . Die Urkunde diente als Vorlage für die Fälschungen SUb I Nr. 332 u. 351. Während das Original Vraz (Auras) als Ausstellungsort der Urkunde angibt, macht der Schreiber des ältesten Leubuser Kopialbuchs daraus Wrat. mit Kürzungszeichen über dem t, denkt also offensichtlich an Breslau. In nomine Ihesu Christi amen. Quoniam teste veritate in novissimis diebus multorum karitas refrigescet, ne rite acta impiorum perversitas valeat perturbare, nos H(enricus) dei et beati Iohannis patrisque nostri gratia dux Zlesie ad posteros et presentes fideles animadvertimus dirivandum, quod comes Stoygneus filius comitis Conradi pro remedio peccatorum suorum contulit villam totam Bogunovo vulgo dictam et medietatem alterius ville Vezurocona diete deo et beate Marie in Lübens inperpetuum possidendas nostro assensu nostrique filii Henrici super hoc accedente. Verum cum super hoc comes Rosech filius Dirsikraii domino abbati et quibusdam fratribus de Lübens circa nos in Crösten commorantibus movisset questionerai et mediantibus nostris baronibus sopita fuisset questio inter ipsos et modus compositionis in alia nostra littera sit expressus, nos et noster filius iterato volentes expressius finem litibus imponere notificandum posteris decrevimus, quod sepedictus comes Rosech coram nobis fuit protestatus, quod ipsam donationem Lubensi cenobio a cognato suo Stoygneo factam et a se ipso per compositionem memoratam uberius confirmatam ab omnibus cognatis suis presentibus vel futuris est pollicitus emercari, ita quod nullus de cognatis ipsius comitis Rosech memoratis domino abbati et fratribus de Lübens super hiis villis movere valeat amplius aliquam questionem, sepefatum autem cenobium de Lübens pacifica possessione ipsarum viilarum valeant in perpetuum exultare. Acta sunt hec coram nobis et nostro filio iuniore duce Zlesie anno dominice incamationis M 0 C C ° X X X I ° , in Vraz, in die beati Vincentii episcopi, presentibus nostris nepotibus Sobezlao et Bolezlao, Ottone subdapifero nostro et Stephano fratre eius, Gaulo camerario nostro, Pribiwoy fratre eius, domino Naszlao prothonotario nostro, domino Conrado de Roketenizc prothonotario filii nostri et aliis quam pluribus. Zwei abhängende Siegel an Pergamentstreifen: 1. Herzog Heinrich I., Typar B, Standbildsiegel, gepanzerte Figur des Herzogs, in der Rechten die Fahnenstange, in der Linken den Schild (mit steigendem Halbmond und darüber schwebendem Kreuz) haltend: + SIGILLV. HENRICI DVCIS ZLESIE (Schultz S. 6 und Tafel 2 Nr. 7; Stronczynski S. 174; Historja Élqska 3, Tafel 85 Abb. 3; Schilling Tafel 17; Appelt Z. 71, S. 25 Abb. 2; Gumowski-Haisig-Mikucki, Sfragistyka, Tafel 35 Abb. 86; Gumowski, Siegelkunde, Tafel 24 Abb. 274; vgl. SUb I Nr. 93); 2. Herzog Heinrich 11., Standbildsiegel, in der Rechten das Schwert, in der Linken den Schild mit dem Adler der schlesischen Piasten haltend: +: S1GILL: HENRICI: FILII: DVCIS .ZLESIE: (Schultz S. 7 und Tafel 2 Nr. 9; Stronczynski S. 183; Historja Slgska 3, Tafel 85 Abb. 4; Gumowski-Haisig-Mikucki, Sfragistyka, Tafel 36 Abb. 87; Historia Slgska I, 1, Abb. 45 - irrtümlich Heinrich III. zugeschrieben; vgl. SUb 1 Nr. 246). l*
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Papst Gregor IX. beauftragt den Archidiakon (Naziaus), den Dekan (Viktor) und den Domherrn magister Thomas von Breslau mit der Entscheidung im Streit zwischen dem Abt (Dluhomil) von Braunau und dem Bischof (Johannes) von Prag über die Bezahlung eines Dorfes. . . . dilectis filiis.. archidiácono,.. decano et magistro Thome canonico Wratizlauiensibus. Inhalt nicht schlesisch. 1231 Juni 27, Rieti. Or. südl. Perg. Kloster Braunau (A). Dobner, Monumento histórica Boemiae 6, Nr. 23; CDB 3, Nr. 10 (ad 1231 Juni 26). - Erben, Regesta 1, Nr. 771; Potthast 8755; Schramm, Regesten zur Geschichte der Benedictiner-Abtei Bfevnov-Braunau in Böhmen, 1882, S. 73; SR 372.
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Die Verwandten des Bischofs Ivo von Krakau verzichten auf alle Ansprüche auf die Güter, welche dieser dem Kloster Mogita geschenkt hat. Unter den Zeugen: Pachozlaws Heinrichowizch de Zlesia. Inhalt nicht schlesisch. 1231 September 17, -. Or. Kloster Mogüa (A). Dipl. mon. Ciarae Tumbae Nr. 12. - SR 372b; Perlbach, Studien 1, S. 117 Nr. 50; CD Masoviae Nr. 308.
Kochanowski,
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Herzog Heinrich I. spricht das Fährgeld auf der Oder in Breslau bis zur Einmündung der Weide dem Abt Ulrich des Sandstifts zu gegen die Ansprüche des Abtes Albert des Vinzenzstifts und der Leute des Herzogs auf dem Elbing. 1231 —, -. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 17 (ältestes Kopialbuch des Sandstiftes, 1435), fol. 6' (C); ebenda Abschrift eines Transsumpts Hg. Heinrichs IV. von 1281 April 25, fol. 7 (D); ebenda Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag. 492 (E); ebenda Abschrift des Transsumpts von 1281 April 25 Rep. 16 Obergerichtsbuch 2, fol. 37 (F). SR 365; CDS IUI, Nr. 94. Invokation (vgl. Nr. 274 u. 301 sowie SUb I Nr. 211 u. 255) und Arenga (vgl. Nr. 1 und SUb I Nr. 130) sprechen eindeutig für Diktat des Sandstifts. Die Urkunde diente als Vorlage ßr die Fälschung SUb I Nr. 366. - Vorwort im Repertorium Heliae: Sequitur inprimis littera Heynrici primi ducis Zlesie super naulo libero super toto Oddra a Wrat. usque ad Widauiam adiucatoria (!) eiusdem principis pro monasterio nostro et in iudicio contra abbatem sancti Vincencii. Das Fährgeld wurde dem Sandstift 1250 von Papst Innozenz IV. (Nr. 397) ebenso bestätigt wie 1281 durch Herzog Heinrich IV., der sich bei der Entscheidung eines erneuten Streitfalls ausdrücklich auf diese Urkunde beruft (SR 1661). Zum Inhalt vgl. femer die CDSII/1, S. 77f. genannte Literatur.
IN NOMINE PATRIS ET FILII ET SPIRITUS SANCTI AMEN. Que geruntur in tempore, simul evanescunt cum tempore, nisi litteris et voce testium sumant immobile firmamentum. Hinc est, quod nos Henricusa) dei gracia Slezieb) duxb) notum facimus tarn presentibus quam futuris, quod sedente nobis pro tribunali abbas Olricus sancte Marie in Wratislauia contra Albertum abbatem sancti Vincencii et homines nostros de Olbin et alios, qui contra ipsum erant, obtinuit iudicio naulum in Wratislauia, quocumque Odra fluat vel alveum suum exeat eciam usque ad Uidauam0'' Et ne nostra facta possent violari, presentem litteram sigillo nostro roboramus. Actad) anno gracie M°CC°XXXI°, coram baronibus nostris comite Stephanoe), Boguslao15 et Ratslaog) fratre eius.
8. a) Heinricus E acta sunt hec F
b) C, dux Slezie DF, Siesie dux E e) Steffano E f) Bogslao E
c) Widauiam E g) Radsiao E.
d) C, acta sunt DE,
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9. Der Breslauer Domherr Crisanus überträgt sein Gut Kryschanowitz (Kr. Trebnitz) dem Breslauer Domkapitel. 1231 —, —. Or. dep. Breslau DA V 40 (A). SR 367; Urban, Katalog dokumentöw archiwum archidiecezjalnego we Wroctawiu 1, Nr. 14. Das Original war bereits zu Grünhagens Zeiten verloren. Vermutlich beruht sein Regest auf der Zusammenfassung im Uber Berghianus, dem Archivinventar von 1619. Nach freundlicher Mitteilung von A. Skowronska lautet diese (S. 114): Testamentum et fundatio cuiusdam Crisani ratione boni Crisanowitz pro canonico: ita tarnen ut ad horas et officia perpetuis temporibus candela in choro ardeat ohime (wohl statt continuej. Der Ort wurde der Breslauer Kirche 1245 durch Papst Innozenz IV. bestätigt, und zwar unter dem Namen Vidaua (Nr. 287); aus diesem Privileg geht auch hervor, daß es sich bei Crisanus um den späteren Breslauer Kantor und Dekan handelt; vgl. Samulski, Breslauer Domkapitel S. 150. Zum Inhalt vgl. auch Schulte DQ 3, S. 185 sowie Moepert ASKG 6, S. 35.
10. Papst Gregor IX. befiehlt den Dominikanern im Königreich Böhmen die Predigt gegen die heidnischen Preußen, da diese nach Mitteilung der Bischöfe und Domkapitel von Masowien, Kujawien und Breslau über 10 000 Dörfer an der preußischen Grenze sowie Klöster und Kirchen verbrannt und über 20 000 Christen getötet hätten. . . . ex litteris sane venerabilium fratrum nostrorum . . Mazouiensis, . . Wladizlauiensis e t . . Wratislauiensis episcoporum et capitulorum suorum . . . percepimus. Inhalt nicht schlesisch. 1232 Januar 23, Rieti. Reg. Vat. 15, fol. 148'-149 (R). Raynaldi Annales Ecclesiastici 1232, Nr. 6-7 = MGH Epistolae saec. XIII selectae 1, Nr. 460, Preußisches UBI, 1, Nr. 87; Ptasnik, Mon. Pol. Vat. 3, Nr. 32; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 319. - Erben, Regesta 1, Nr. 778; Reg. ep. Vrat. S. 28; Potthast 8848; SR 376 (alle nach Raynald); Auvray, Les Registres de Grégoire IX1, Nr. 754; CDB 3, Nr. 16. Die irrige Vermutung Grünhagens, daß anstelle von Wratislauiensis eher Wladizlauiensis episcopus zu lesen sein dürfte, beruht offensichtlich auf der lückenhaften Wiedergabe dieses Mandats bei Raynald.
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Papst Gregor IX. beauftragt den Bischof (Lorenz), den Dekan (Viktor) und den Kantor von Breslau mit der Ausführung eines päpstlichen Mandats im Streitfall zwischen dem Kloster Zderaz einerseits und den Äbten von Plaß und Ossek sowie dem Prager Domherrn I(ohannes) andererseits, falls die als Richter bestimmten Geistlichen, der Abt von Strahov, Archidiakon Ypolitus und Scholasticus B(ernhard) von Prag, diesem Mandat nicht nachkommen sollten. . . . venerabili fratri . . episcopo et dilectis filiis . . decano e t . . cantori Wratislauiensibus. Inhalt nicht schlesisch. 1232 Februar 21, Rieti. Or. Prag Universitätsbibliothek (A). CDB 3, Nr. 18. - Erben, Regesta 1, Nr. 780; Potthast 8883; SR 377.
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Papst Gregor IX. befiehlt dem Bischof (Lorenz) von Breslau, dem Archidiakon (Reginald) von Oppeln und dem Scholasticus von Posen, das Breslauer Vinzenzstift gegen die Belästigungen durch Abt und Konvent von Tyniec und andere aus der Diözese Krakau zu schützen. 1232 April 19, Rieti. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 25 (A). K§trzynski-Smolka, Kodeks Dyplomatyczny klasztoru Tynieckiego Nr. 13. - Reg. ep. Vrat. S. 28; Potthast 8918; SR 378.
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Einwandfreies Original, die von Panzram, Archidiakonate S. 42, gegen die Schrift erhobenen Einwände sind hinfällig. Die auch von Panzram als echt erkannte Bleibullè ist offensichtlich nachträglich wieder falsch — kopfstehend — an der Urkunde befestigt worden, nachdem die Hanfschnur aus irgendeinem heute nicht mehr eruierbaren Grund gerissen war. — Die zwischen den Prämonstratensern des Vinzenzstifts und polnischen Benediktinern anscheinend bereits seit Ende des 12. Jahrhunderts andauernden Auseinandersetzungen (vgl. SUb 1 Nr. 188ff. u. 214f.) wurden erst 1234 durch einen Vergleich beendet (siehe unten Nr. 61).
Gregorius episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . episcopo Wratislauiensi et dilectis filiis . . archidiacono de Opol Wratislauiensis diocesis e t . . scolastico Poznaniensi saltitem et apostolicam benedictionem. Dilectorum filiorum . . abbatis et conventus monasterii sancti Vincentii Wratislauiensis Premonstratensis ordinis exhibita nobis petitio continebat, quod, cum venerabiles fratres nostri . . Ganeznensis a) archiepiscopus metropolitanus et . . episcopus Wratislauiensis diocesanus loci videntes, quod monasterium ipsum esset propter monachorum nigrorum olim ibi existentium malitiam adeo in spiritualibus et temporalibus deformatum, quod nulla spes esset, quod ulterius in suo posset ordine reformari, Premonstratensem ordinem plantandum duxerint in eodem, quod etiam fuit postmodum per sedem apostolicam confirmatum, abbas tarnen et conventus Tinciensis et quidam alii Cracouiensis diocesis ipsos, quo minus valeant in monasterio memorato pacifice remanere, indebite aggravant et molestant. Ideoque discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus, si est ita, dictos abbatem et conventum Ticiensem a \ ut a predictorum abbatis et conventus sancti Vincentii super hiis indebita molestatione desistant, monitione premissa per censuram ecclesiasticam appellatione remota iustitia mediante cogatis. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, per censuram eandem cessante appellatione cogatis veritati testimonium perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, tu, frater episcope, cum eorum altero ea nichilominus exequaris. Dat. Reate XIII kal. maii, pontificatus nostri anno sexto. Bleibulle an Hanfschnur, nach Entfernung wieder falsch befestigt.
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Herzog Boleslaus von Sandomir restituiert die Kirche von Wloclawek in den Besitz des Dorfes Bielowice (Bez. Sandomir), wie es Bischof Michael von Wlodawek bei der Bischofskonferenz in Ggsawa, an der auch Bischof Lorenz von Breslau (coram . . . Laurentio Wratislauiensi) teilgenommen hatte, von Boleslaus' Vorgänger Herzog Lestco gefordert hatte. 1232 Mai 5, Miedzna. Or. Archiv des Kapitels W-toctawek (A). CD Poloniae 2, 1, Nr. 31 (ad 1242 Mai 5); Piekosinski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 403. - Perlbach, Studien 1, S. 118 Nr. 55. Im stark beschädigten Original findet sich als Ausstellungsdatum MCCXXsecundo, welche Angabe von Piekosinski aufgrund der genannten Personen und Umstände in 1232 emendiert wurde.
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Papst Gregor IX. bestätigt dem Kloster Leubus die durch den verstorbenen Kastellan Peregrin von Schiedlo und andere Adelige geschenkten Besitzungen. 1232 Mai 7, Terni. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 46 (A). Büsching Nr. 44. - Potthast 8922; SR 379; Lehmann, Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz Nr. 68. Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 1, S. 113, hat die Vermutung geäußert, daß unter der hier bestätigten Schenkung Rampitz zu verstehen sein dürfte und daß Kastellan Peregrin identisch sei mit dem Kastellan Dirzizlaus von Schiedlo, da sich im Liber mortuorum des Klosters Leubus 12. a) A.
7 zum 6. August folgende Eintragung findet: Ob. Dirzizlaus castellarne de Schidelow qui dedit Rampicz (siehe Wattenbach, Monumenta Lubensia S. 49). Dieser Auffassung ist die spätere Forschung zum Großteil gefolgt, vgl. zuletzt Z. Wielgosz, Wielka wtasnosc cysterska w osadnictwie pogranicza Slgska i Wielkopolski, Posen 1964, S. 79 Anm. 24 und S. 128f. Für diese Gleichsetzung gibt es jedoch keinerlei Beweise; Leubus hat im Gebiet von Schiedlo offensichtlich über verschiedene Besitzungen verfügt (siehe etwa unten Nr. 126), die Schenkung des Kastellans Peregrin muß keineswegs Rampitz umfaßt haben, das 1236 erstmals im Besitz von Leubus erwähnt wird (Nr. 122). Auch Theuner, UB des Klosters Neuzelle und seiner Besitzungen, Lübben 1897, S. 2 Anm. 1, hat Zweifel an Wohlbrücks Auffassung angemeldet.
GREGORIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii de Lubes Cisterciensis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Solet annuere sedes apostolica piis votis et iustis supplicantium postulationibus favoretn benivolum impertiri. Eapropter, dilecti in domino filli, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu redditus quosdam, quos de concessione bone memorie Peregrini castellani de Sidlou et quorundam aliorum nobilium vos canonice proponitis assecutos, sicut illos iuste ac pacifice possidetis, vobis et per vos monasterio vestro auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Interampne non. maii, pontificatus nostri anno sexto. Bleibulle an gelben und roten
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Seidenfäden.
15. Papst Gregor IX. gestattet dem Bischof (Lorenz) von Breslau und dem Abt (Gunther) von Leubus, exkommunizierte Mönche in Klöstern, welche unter der Aufsicht des Abts von Leubus stehen, nach Wiedergutmachung ihrer Verfehlungen vom Banne zu lösen. 1232 Mai 10, Terni. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 47 (A); Kop. ebenda Rep. 135 D 203 (ältestes Kopialbuch, nach 1251), fol. 57'-58 (B).
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Leubuser
Büsching Nr. 45. - Reg. ep. Vrat. S. 28; Potthast 8923; SR 380. Der von Büsching und Grünhagen SR 380 geäußerte Verdacht, daß die Urkunde durch Änderung der ursprünglichen Singularformen in Pluralformen später gefälscht worden sei, ist hinfällig. Es handelt sich um Verbesserungen, die noch in der kurialen Kanzlei selbst vorgenommen worden sind, wie auch die einwandfreien Pluralformen in der Abschrift des ältesten Leubuser Kopialbuchs beweisen. Kurialer Vermerk verso oben Mitte: Polonus.
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Gregorius episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . episcopo Wratislauiensi et dilecto filio . . abbati de Lubes Cistertiensis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Ex parte tua, fili abbas, et dilectorum filiorum conventus monasterioruma) tue cure commissoruma) fuit a nobis humiliter postulatum, ut cum quibusdam ex ipsis, quorum quidam ingressum in dictaa) monasteriaa) symoniacum habuerunt, quidam vero tam pro iniectione manuum in se ipsos quam religiosos alios vel seculares clericos violenta seu pro detentione proprii vel inobedientie aut conspirationis offensa excommunicationis vel suspensionis vineulo innodati sacros ordines suseeperunt aut divina officia celebrarunt, ne occasione huiusmodi detur eis evagandi materia in salutis proprie detrimentum, eis primitus iuxta formam ecclesie absolutis dispensari per discretos aliquos in illis partibus faceremus. Nos igitur de discretione vestra plenam fiduciam obtinentes dictum negotium vobis, qui de factis et eorum circumstantiis universis intelligere poteritis plenius veritatem, duximus committendum discretioni vestre per apostolica scripta mandantes, quatinus circa fratres predictos illis, qui manus iniecerunt in se invicem violentas, per vos, illis vero, qui in fratres claustri vel religionis alterius seu seculares clericos presumpserunt huiusmodi violentiam exercere, per vos ac passorum iniuriam abbates vel prelatos etiam, nisi excessus eorum essent adeo difficiles et enor-
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mes, quod commissores eorum essent ad sedem apostolicam transmittendi, iuxta formam ecclesie absolutis et iniuncto eis, quod talibus consuevit iniungi, tarn super hiis, qui symoniacum in prefata a) monasteria a) habuerunt ingressum iuxta generalis statuta concilii, quam super aliis supradictis iniuncta eis primitus penitentia conpetenti, statuatis, quod animarum ipsarum saluti videritis expedire. Si vero scienter excommunicati vel suspensi celebravere divina aut ordines susceperunt, eis per biennium a divinis suspensis cum eisdem postmodum auctoritate nostra poteritis, prout expedire videritis, dispensare, proviso, quod huiusmodi proprium, fili abbas, in tuis manibus resignetur in utilitatem eiusdem monasterii convertendum. Dat. Interampne VI id. maii, pontificatus nostri anno sexto. Bleibulle
an
Hanfschnur.
16. Konrad von Röchlitz, Protonotar Herzog Heinrichs II., schenkt dem Kloster Leubus das Dorf Guhlau (Kr. Guhrau) zur Inbesitznahme nach seinem und seiner Mutter Tod. 1232 Mai 11, Leubus. 15
Kop. SR
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Breslau
St.A. Rep. 135 D 203
(ältestes Leubuser
Kopialbuch,
nach 1251),
fol. 39'
(B).
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Invokation (vgl. Nr. 5), Arenga (vgl. SUb I Nr. 287), Corroboratio und Datierung deuten auf Empfängerdiktat hin. - Zur Identifikation des Ortsnamens vgl. M. Treblin, Die Bedeutung des Ortsnamens Gola, Oberschlesien 5, S. 170-177, sowie W. Korta, Rozwój wielkiej wlasnosci feudalnej na Slqsku do polowy XIII wieku, Breslau 1964, S. 33 f., der mit Recht darauf hinweist, daß sich Guhlau noch 1240 im Besitze Konrads befindet (vgl. Nr. 196).
IN NOMINE IHESU CHRISTI AMEN. Transire videmus tempora cum diebus et facta hominum preter ea, que litterarum apicibus roborata posterorum memorie relinquntur. Hinc est, quod ego Conradus de Rocniz prothonotarius H(enrici) ducis Zlesie iunioris sciens elemosinas Christi militibus erogatas fideles quosque preteritos et presentes aput dei clementiam plurimum adiuvare ob remedium predecessorum meorum patris mei et matris mee, fratrum et omnium consanguineorum meorum simul et anime mee confero deo et beate Marie virgini in Lübens villam Golam dictam nullo penitus reclamante dominique mei super hoc accedente consensu et hoc post mortem meam et matris mee. Et ut hec donatio inconcussa et stabilis perseveret, presentem paginam sigillo mei domini H(enrici) ducis Zlesie iunioris et meo statui communire. Acta sunt hec in Lübens, anno gratie M°CC 0 XXX 0 II°, V° idus maii.
17. Papst Gregor IX. nimmt das Kloster Leubus in seinen Schutz und bestätigt ihm die genannten Güter. 1232 Mai 12, Terni. 35
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Or. dep. sudi. Perg. Breslau
St.A. Rep. 91 Nr. 48
Büsching
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Nr. 46. - Potthast
(A).
SR 382.
Schreibervermerk auf Plika rechts .b.a. — Zur Entwicklung des Besitzstandes des Klosters Leubus insgesamt bis zum Jahre 1250 vgl. die Zusammenfassung von IV. Korta, Rozwój wielkiej wlasnosci klasztornej na Slgsku do polowy XIII wieku, Sobótka 13, S. 179-205, besonders S. 180—192; über die fünfhundert Hufen im Gebiet von Goldberg vgl. jetzt neben der in SUb I Nr. 246 genannten Literatur W. Korta, Rozwój wielkiej wlasnosci feudalnej na Slgsku do polowy XIII wieku, Breslau 1964, S. 73 Anm. 110; Z. Wielgosz, Wielka wlasnosc cysterska w osadnictwie pogranicza Slgska i Wielkopolski, Posen 1964, S. 45—53, sowie die überarbeitete Fassung des Aufsatzes von W. Kuhn, Der Löwenberger Hag und die Besiedlung der schlesischen Grenzwälder, in: W. Kuhn, Beiträge zur schlesischen Siedlungsgeschichte, München 1971, S. 32—62, besonders S. 47—50.
GREGORIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui de Lubes Cisterciensis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Sacrosancta Romana ecclesia devotos et humiles filios ex assuete pietatis officio propensius 15. a) Endung auf Rasur, ursprünglich wohl Singularform A.
9 diligere consuevit et, ne pravorum hominum molestiis agitentur, eos tanquam pia mater sue protectionis munimine confovere. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis precibus inclinati personas vestras et monasterium, in quo divino vacatis obsequio, cum omnibus bonis, que impresentiarum rationabiliter possidet aut in futurum iustis modis prestante domino poten t adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus.Specialiter autem quingentos magnos mansos in silva citra oppidum, quod Möns Aureus vulgariter appellatur, et ducentos in territorio de Lubus a nobili viro H(enrico) Zlezie nec non terras, silvas, aquas et possessiones alias cum iuribus et pertinentiis suis in territorio de Nakel a nobili viro Wlodislao iuniore Polonie ducibus, prout in litteris exinde confectis dicitur plenius contineri, ac insuper Bogunouo et Gossuitin a) cum medietate predii, quod Wrotina vulgariter nuncupatur, a nobili viro comite Stogneuo monasterio vestro pia liberalitate collata, Monikisdorph, Guntersberch et Sichoua predia cum redditibus et aliis bonis vestris, sicut ea omnia iuste ac pacifice possidetis, vobis et per vos dicto monasterio vestro auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Interampne IUI id. maii, pontificatus nostri anno sexto. Bleibulle an gelben und roten
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Seidenfäden.
18. Bischof Michael von Kujawien bestätigt in Gegenwart der polnischen Bischöfe, darunter L(aurentii) episcopi Wratzlaviensis, die sich zur Weihe des Erzbischofs Fulko von Gnesen versammelt haben, den Tausch zweier Dörfer mit dem Kloster Sulejów. 1232 (April-Juni), Lqczyca. CD Poloniae 1, Nr. 21. - Reg. ep. Vrat. S. 28; SR 383; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 29; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 322; Mitkowski, Poczqtki klasztoru w Sulejowie S. 304 Nr. 17. Der Zeitpunkt der Weihe Erzbischof Fulkos ist in der Literatur umstritten. Er muß aber vor dem Todestag des Breslauer Bischofs Lorenz gelegen haben, der in schlesischen Nekrologen unterschiedlich mit dem 7. bzw. 9. Juni 1232 angegeben wird, vgl. SR l2, S. 188. Nach den Herausgebern des CD Poloniae befanden sich an dem Original, von dem uns kein Photo vorliegt, ursprünglieh 11 Siegel, von denen jedoch nur noch 4 teilweise erhalten blieben, darunter auch das Siegel von Bischof Lorenz an roten Seidenfäden (wohl Typar E, vgl. SUb I Nr. 259). Die Zuordnung des Siegels mit dem Umschriftrest THOME DOCTORIS DEC(retorum ?) an den späteren Breslauer Bischof Thomas muß unsicher bleiben, da sonst kein weiteres derartiges Siegel erhalten ist.
19. Herzog Heinrich I. bestätigt die Schenkung von 400 Hufen im Lande Lebus an die Klöster Leubus und Trebnitz und den Verzicht der Äbtissin Gertrud von Trebnitz auf den dort anzulegenden Markt zugunsten von Leubus, ferner schenkt er diesem Markt mit dem Namen Leubus (das spätere Müncheberg) 22 weitere Hufen und gewährt den Einwohnern eine Reihe von Freiheiten. 1232 Juni 29, Trebnitz. Or. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 34 (A). Schriftproben: Schilling Tafel 51a; H. Wohlgemuth-Krupicka Z. 73, Abb. 5 (nach S. 38). Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 1, S. 62 f . Anm. = Riedel, CD Brandenburgensis 1/20, S. 127; Schilling S. 433f. Nr. 13 (deutsche Übersetzung S. 459f. Nr. 35). - SR 389; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 30; Appelt, Urkundenfälschungen S. 126 Nr. 37; CDS II/l, Nr. 96. Nach freundlicher Auskunft der Generaldirektion der polnischen Archive ist diese Urkunde erhalten geblieben. - Zur Schrift vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 5. Da es sich um eine Empfängerausfer17. a) wohl verschrieben statt Gossintin A.
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tigung handelt, ist die Hypothese Schillings S. 563ff., der die Mundierung dieser Urkunde ebenso wie bei Nr. 21 der Kanzlei des Bischofs Lorenz von Lebus zuschreiben möchte, hinfällig; vgl. dazu Appelt, Urkundenfälschungen S. 126. Das völlig echte Siegel war von Grünhagen SR 389 zu Unrecht wegen seiner braunroten Färbung angezweifelt worden, auch Schilling hatte noch eine spätere Ersetzung für möglich gehalten. Die im Handexemplar der Regesten ohne Angabe von Gründen durch v. Loesch geäußerten Echtheitszweifel sind unberechtigt. Bereits H. Wohlgemuth-Krupicka, Die Schriftkritik - eine Grundfrage der schlesischen Urkundenforschung, Z. 73, S. 37-40, hat mit Recht vermutet, daß auch das Diktat dem Leubuser Schreiber zugewiesen werden kann, lnvokation, Publicatio und Corroboralo sowie Datierungsformel kehren ebenso wörtlich in verschiedenen anderen Leubuser Urkunden wieder wie Teile der Disposition; die Arenga weist starke Ähnlichkeit auf zu den Arengen von Nr. 36, 37, 160 und 187. - Zum Inhalt vgl. neben den älteren Arbeiten von O. Breitenbach, Das Land Lebus unter den Piasten, Fürstenwalde 1890, S. 115f. und W. Thoma, Die colonisatorische Thätigkeit des Klosters Leubus im 12. u. 13. Jh., Leipzig 1894, passim, sowie den Bemerkungen von Schilling S. 254f. und Scholz-Babisch und Wendt, CDS 11/1, S. 78f. jetzt auch Z. Wielgosz, Wielka wtasnosc cysterska w osadnictwie pogranicza Sltfska i Wielkopolski, Posen 1964, S. 100—136, der sich mit der Siedlungstätigkeit der Zisterzienser im Lande Lebus beschäftigt. Zur Entwicklung der Stadt Müncheberg vgl. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 96. 1245 hat Herzog Boleslaus II. von Schlesien die hier ausgesprochenen Verleihungen erneut bestätigt, siehe unten Nr. 298.
In nomine domini nostri Ihesu Christi amen. Quoniam omnia, que instabili aguntur tempore, transeunt cum tempore defluenti, preter que apicibus roborata sequacibus presentantur, nos dei gratia Henricus dux Zlesie notum facimus omnibus hanc paginam inspecturis, quod contulimus deo et beate Marie virgini in Lübens sanctoque Bartholomeo in Trebeniz quadringentos mansos in territorio Lubucensi et forum faciendum in mansis eisdem. De consilio vero nostro filiique nostri Henrici ducis Zlesie iunioris simul et de consensu capituli sui filia nostra Gertrudis abbatissa in Trebenizc domum Lubensem in recompensatione laboris sui forum predictum ex toto cum utilitate, que de ipso poterit provenire, permittit habere. Sed et hoc constare volumus universis, quod super prefatos quadringentos mansos civitati Lubes nomine site in territorio Lubucensi in pascua pecorum addidimus decem mansos. Alios quoque mansos duodecim in feodo civitatis predicte conferimus advocato. Cives insuper civitatis sepius nominate et colonos mansorum pluries predictorum ab omnibus expeditionibus, que fiunt extra terram, reddimus absolutos. In defensione vero terre Lubucensis omnes adesse tenentur, ut eo validius hostilis incursio reprimatur. Cives predictos preterea et colonos omni tempore libertatis eorum, id est per annos decem ab anno domini M°CC 0 XXX 0 III° inchoantibusa), per omne dominium nostrum ab omni exactione thelonei reddimus absolutos. Expleto vero tempore libertatis sicuti cives Croznenses dimidium theloneum se noverint perpetuo soluturos. Et ne super hoc in posterum possint a quoquam hominum molestari, presens scriptum sigilli nostri munimine roboramus testibus fidelibus adhibitis, quorum ista sunt nomina: Henricus dux Zlesie iunior filius noster, Zobezlaus dux Bohemie filius sororis nostre, venerabilis Lubucensis epyscopus Laurentius et alii quam plures. Acta sunt hec in Trebenizc, anno gratie M°CC°XXXII0,111° kalendas iulii. Siegel Herzog Heinrichs I. an gelb-grünen Seidenfäden, Typar B, siehe Nr. 5.
20. 45
Äbtissin Gertrud von Trebnitz tritt den Klöstern Leubus und Trebnitz Stadt (dem späteren Müncheberg) 3 Hufen für die Kirche der Stadt
von den 400 Hufen im Lande Lebus, die Herzog Heinrich I. gemeinsam verliehen hatte, alle Rechte an der anzulegenden dem Abt von Leubus ab und fugt von ihrem Anteil noch hinzu. 1232 Juni 30, —.
Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 41-41' SR 390; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 31.
19. a)
A.
(B).
11 Die Urkunde wurde von O. Breitenbach, Das Land Lebus unter den Piasten, Fürstenwalde 1890, S. 115 und Schilling S. 610 Anm. 1752 wegen des Inhalts und der Bezeichnung Herzog Heinrichs I. als pie memorie als Fälschung betrachtet. Zu dieser Meinungsbildung mag auch die ungenaue Wiedergabe bei Grünhagen SR 390 beigetragen haben. Bereits W. Thoma, Die colonisatorische Thätigkeit des Klosters Leubus im 12. u. 13. Jh., Leipzig 1894, S. 83 f . Anm. 5 hat gegenüber Breitenbach zu Recht darauf hingewiesen, daß Äbtissin Gertrud keineswegs auf alle dem Kloster Trebnitz zustehenden 200 Hufen verzichtet hat, sondern lediglich auf ihren Anteil an der Stadt Müncheberg. Dies wird durch die vorhergehende Urkunde bestätigt, so daß die auf den Inhalt bezogenen Echtheitszweifel hinfällig sind. Die auffällige Charakterisierung noch lebender Personen als Verstorbene findet sich im ältesten Leubuser Kopialbuch wiederholt (vgl. etwa Nr. 59 u. 66), so daß man sie möglicherweise als fromme Einflechtung des Kopisten oder als Gedankenlosigkeit auffassen muß. Es könnte sich auch um eine nachträgliche Beurkundung nach dem Tode Heinrichs I. handeln. Man wird die Möglichkeit einer Fälschung zwar nicht völlig ausschalten können, sie ist aber doch eher unwahrscheinlich, zumal das Diktat der Urkunde, das dem anderer Leubuser Urkunden in einigen Teilen völlig gleicht, keinerlei Anlaß zu Beanstandungen bietet und auch die Überlieferung im ältesten Leubuser Kopialbuch — noch zu Lebzeiten der Äbtissin Gertrud entstanden! - dagegen sprechen dürfte. IN NOMINE DOMINI NOSTRI IHESU CHRISTI AMEN. Facta mortalium plerumque favillis oblivionis cernimus sepeliri preter ea, que litterarum apicibus communita sequatium memorie presentantur. Hinc est, quod nos nutu dei Gertrudis Trebenicensis abbatissa notum facimus presentis temporis hominibus et futuri, quod pie memorie illustris Henricus dux Zlesie pater noster contulit deo et beate Marie virgini in Lübens sanctoque Bartholomeo in Trebeniz domui nostre quadringentos mansos in territorio Lubucensi, in quibus permissione patris nostri una cum Lubensibus civitatem et forum debemus habere communem. Ceterum cum desertum aliquod locari non possit absque magnis laboribus et expensis et nos cum Maria secus pedes domini sedentes iam ceperimus contemplationi vacare nec velimus, set neque possimus nos talibus negociis implicare, de Consilio patris nostri Henrici ducis Zlesie et de consensu fratris nostri Henrici ducis Zlesie iunioris super hoc eciam capituli nostri accedente consensu forum et civitatem, quam cum prefata domo Lubense debuimus habere communem, abbatis Lubensis esse subditam permittimus dicioni, ita ut eius utilitas sit ex toto, que de ipsa poterit provenire, uta) ex equo tarn pro se quam pro nobis dictum desertum locare desudet et colonos, ut pacem queant habere, et in aliis, quibus indiguerint, in quantum potuerit, studeat adiuvare. Tres quoque mansos de parte nostra ecclesie prefate conferimus civitatis. Et ut hoc factum stabile perpetuo perseveret, presentem paginam conventus nostri sigillo studuimus roborare testibus fidelibus adhibitis, quorum nomina sunt subscripta : Henrico illustri duce Ziesie patre nostro, Henrico duce Zlesie iuniore fratre nostro, Zobezlao duce Bohemie filio sororis patris nostri, venerabili Laurentio episcopo Lubucense, Theoderico priore, Volcwino cellerario, Berwino sacrista Trebenicensibus et aliis quam pluribus. Acta sunt hec anno gratie M°CC°XXXIP, pridie kalendas iulii.
21.
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Bischof Lorenz von Lebus verzichtet zugunsten der Klöster Leubus und Trebnitz auf alle Zehentansprüche auf die 12 Hufen, die Herzog Heinrich I. von Schlesien zur Ausstattung der Vogtei der anzulegenden Stadt Leubus (des späteren Müncheberg) verliehen hat. 1232 Juli 15, Großburg. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 35 (A). Schilling Tafel 52; H. Wohlgemuth-Krupicka Z. 73, Abb. 6 (nach S. 38, Schriftprobe). - Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 1, S. 63f. Anm. = Riedel, CD Brandenburgensis 1/20, S. 128; Schilling S. 434 Nr. 14 (deutsche Übersetzung S. 460 Nr. 36). - SR 391; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 32; Appelt, Urkundenfälschungen S. 126 Nr. 38.
20. a) von erster Hand über der Zeile eingeßgt B.
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Es besteht keine Veranlassung, mit H. v. Loesch (Handexemplar der Regesten, ohne nähere Begründung) an der Echtheit des Originals zu zweifeln. Da bereits Z. Koztowska-Budkowa, KH 43, S. 53 Anm. 1 erkannt hatte, daß diese Urkunde von der gleichen Hand wie Nr. 19 stammt, und H. Wohlgemuth-Krupicka, Die Schriftkritik — eine Grundfrage der schlesischen Urkundenforschung, Z. 73, S. 37-40 demselben Schreiber auch noch die Urkunden Nr. 5 u. 38 sowie SUb I Nr. 271 zuweisen konnte, ist die Vermutung Schillings, daß Schreiber und Diktator in der Kanzlei des Bischofs von Lebus zu suchen seien, hinfällig (vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 19); vielmehr wird man mit Wohlgemuth-Krupicka das Diktat einem Leubuser Mönch zuschreiben müssen. Falls tatsächlich auch Einflüsse der bischöflichen Kanzlei vorhanden sind, wie derselbe vermutet, so ließen sich diese vielleicht im Eingang der Urkunde feststellen; es wäre jedoch auch möglich, daß man in Leubus eine ältere Urkunde des Bischofs von Lebus zum Vorbild genommen hat (vgl. etwa SUb 1 Nr. 306). - Das Siegel weicht von dem SUb I Nr. 141 beschriebenen etwas ab. In nomine sancte et individue trinitatis amen. Nos Laurentius miseratione divina episcopus Lubucensis omnibus hanc paginam inspecturis salutem in auctore salutis. Universitati vestre notum esse volumus, quod dominus Henricus illustris dux Zlesie senior ad quadringentos mansos, quos deo et beate Marie virgini in Lübens et in Trebenizc sancto Bartholomeo contulit, alios mansos duodecim addidit advocato civitatis Lubes nomine construende in territorio antedicto. D e mansis istis duodecim sicut de predictis quadringentis mansis de consensu capituli nostri ad honorem dei et beate Marie virginis in Lübens et in Trebenizc omne ius nostrum de decimis relaxamus domibus iam predictis. Et ne super hoc possint a quoquam hominum predicte domus in posterum molestari, presens scriptum sigilli nostri munimine roboramus. Acta sunt hec in Borec, anno gratie M°CC 0 XXX 0 II°, XVIII 0 kalendas augusti. Siegel des Bischofs an Pergamentstreifen, am Rande leicht beschädigt, thronender Bischof, in der Rechten den Stab, in der Linken ein Kirchengebäude haltend: + SIGILL . . . RENTII LVBVZENSIS EPI (Schilling Tafel 52).
22.
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Papst Gregor IX. überträgt dem Bischof, dem Scholasticus und dem Kantor von Krakau die Überwachung des Vertrags zwischen dem Propst von Miechöw und dem Abt von Mogila über das Dorf Krzestawiee (bei Mogüa), der vor dem Dekan von Breslau und seinen Mitrichtern (coram . . Wratislauiensi decano et coniudicibus suis) geschlossen worden ist. 1232 Juli 18, Rieti. CD Poloniae 3, Nr. 12. - Potthast 8973; SR 392. Am 6. Mai 1228 hatte Papst Gregor IX. den Abt von Jfdrzejöw, den Dekan Viktor von Breslau und den Breslauer Domherrn Thomas - zweifellos der spätere Bischof von Breslau - mit der EntScheidung im Streit um Krzestawiee beauftragt; vgl. Piekosinski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 394. Offensichtlich waren durch den hier angesprochenen Vergleich die Auseinandersetzungen zwischen Miechöw und Mogita jedoch noch keineswegs beendet, wie aus dem Mandat Papst Innozenz' IV. vom 15. Juli 1245 hervorgeht (siehe unten Nr. 286).
23. 40
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Herzog Heinrich I. bestätigt dem Kloster Miechöw die von seinen Vorgängern verliehenen Rechte und Freiheiten. 1232 Oktober 2, Oppeln. Abschrift Warschau Bibl. Krasinskich Ms. 50 fol. 38 (C). Nakielski, Miechovia S. 154f. = Piekosinski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 405. - SR 395. Hier nach dem Druck von Piekosinski (P) unter Berücksichtigung der besseren Lesarten von C. — Die von Schulte Z. 50, S. 82 Nr. 7 geäußerten Zweifel sind hinfällig, das Formular ist völlig zeitgemäß. Zum Inhalt vgl. Maleczynski, Die ältesten Märkte in Polen S. 71 f . und öfter sowie die Rezension Wojciechowskis ebenda S. 176 f f , femer Buczek, Targi i miasta na prawie Polskim, Breslau 1964, S. 42f.; zur Geschichte von Miechöw allgemein M. Tobiasz, Bozogrobcy w Miechowie, in: Nasza Przesztosc 17 (1963), S. 5-60.
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In a) nomine sancte trinitatis amena). Ego Henricus dei gracia dux Cracouie simul et Siesie notum facio universis fidelibus, ad quos presens scriptum pervenerit, quod ad honorem sancti sepulchri et ad remedium anime mee et meorum parentum dedi et concessi ac presenti pagina confirmavi ecclesie sancti Sepulchri in Miechow omnia iura et libertates universas, quas in privilegiis antecessorum meorum pie recordacionis Boleslai et Meschonis quondam ducum Polonie reperi confirmatas, videlicet ipsam villam Miechow cum singulis sibi appendentibus prediis ab universo debito, quod ad principumb) victum pertinebat, liberam, liberaliter confirmavi. Omnem edam iusticiam de foro, de taberna, de causis quoque tractandis, que ad tribunal ducale pertinebant, eidem ecclesie confirmavi. Ville eciam, que vocatur Chelm, omnibusque villis in Cracouiensic) provincia constitutis ecclesie Miechouiensi pertinentibus libertatem innovavi, ut nullus de ducalibus beneficialibus seu officiariis homines easdem villas inhabitantes seu forum in ipsis frequentantes in aliquo opere servitutis vexare presumat. Podwod et prewod non dent nec ad expedicionem sive ad castri edificacionem aliquis eos ire compellat. Hec mea confirmacio facta est in Opol, VI nonis octobris, anno verbi incarnati M0CC°XXX0II°, presentibus: Boleslao duce Bohemie nepote meo, Sebastiano cancellario de Opol, Reginaldo arcidiacono de Opol, Geroslaod), Zbroslaoe) de Opol, Iohanne de Bythom, Wernero de Osuechin, Andrea de Michulo, Iaxa de Sewior castellanis, Nicolao filio Vasili venatore et multisi aliis0.
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io
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24. Herzog Heinrich I. bestätigt, daß Graf Pacoslaus, Sohn des Lassota, dem Kloster Miechow das Gut Udorz (Bez. Krakau) geschenkt hat. 1232 Oktober 31, bei Skaryszów.
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Nakielski, Miechovia S. 156 = Piekosinski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 406. - Reg. ep. Vrat. S. 29; SR 396; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 33; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 324 (Auszug). Die Schenkungsurkunde des Grafen Pacoslaus, ausgestellt in Gegenwart des Herzogs Konrad von Masowien und seiner Söhne, datiert vom 9. September 1232, siehe Piekosinski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 404 und SR 394.
Henricus dei gracia dux Slesie et Cracouie notum facimus universis, quod comes Pacoslaus senior filius Lassote coram nobis et filio nostro Henrico et nobilibus infrascriptis villam suam Vdorz in eleemosinam suam et suorum contulit domui Sepulchri in Miechouia iure perpetuo habendam et tenendam in perpetuam hereditatem. Datum in presencia nostra nobis euntibus ad colloquium cum duce Masouie Conrado in stacione circa Skarzyssow, in presencia Laurencii Lubusensis episcopi, Thome Wratizlauiensis electi, baronum nostrorum Stephani filii Andree castellani de Boleslawec, Iarozlai castellani de Nemchi, Boguslai castellani de Rechin, Radzlaui iudicis nostri, Conradi castellani de Croscen, Theodori camerarii Cracouiensis, Wlodimiri castellani de Bresczk et in presencia Pacoslai iunioris, fratris sui et aliorum. Actum anno dominice incarnacionis millesimo ducentesimo trigesimo secundo, pridie kal. novembris.
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25. Der Abt (Ulrich) des Breslauer Sandstifts, der Propst (Peter) und Domherr Peter von Breslau entscheiden den Zehntenstreit zwischen dem Benediktinerkloster Braunau und dem Bischof Johannes von Prag zugunsten von Braunau. 1232 —, —. Or. Prag Böhmisches
Museum
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(A).
CDB 3, Nr. 27. - Erben, Regesta 1, Nr. 794; Schramm, Regesten zur Geschichte der Benedictiner-Abtei Brevnov-Braunau in Böhmen, 1882, S. 73; SR 393. Vgl. oben Nr. 4. Die Urkunde muß in der zweiten Hälfte des Jahres 1232 ausgestellt worden sein, da der als Richter vorgesehene Domherr Thomas bereits zum Bischof von Breslau gewählt ist (Wahl nach Dlugosz am 15. August 1232). 23. a) C, fehlt P b) P, principalem C fehlt C f) C, aliis multis P.
c) C, fehlt P
d) C, Gerozlo P
e) Zbrozlo P,
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In nomine sancte et individue trinitatis amen. Anno ab incarnatione domini M 0 CC°XXXII°. Nos abbas sancte Marie in Wratizlauia a) et prepositus maioris ecclesie, iudices a sede apostolica delegati, et magister P(etrus) eiusdem ecclesie canonicus vices gerens magistri T(home) electi Wratizlauiensis coniudicis premissorum auditis rationibus, confessionibus, visis etiam attestationibus et omnibus rite peractis, que ad causam discutiendam noscuntur pertinere, quia nobis constitit per depositiones testium omni exceptione maiorum monasterium Brevnovense decimas de Lutomirizco b) et de Belinzco b) et de Dezko a multis retro temporibus pacifice possedisse et per Iohannem episcopum Pragensem violenter eiectos c) fuisse, procuratorem Brevnouensis ecclesie et ipsam ecclesiam ad possessionem restituimus earumdem, condempnantes episcopum eundem ad restitutionem fructuum medio tempore perceptorum, quos veri possessores percepissent, si episcopus eis violentiam non intulisset. Si qui igitur, quominus secundum mandatum nostrum memorate ecclesie possessio decimarum supradictarum et tempore medio fructus percepti restituantur, se duxerint opponendos vel missos in possessionem presumpserint inpedire, ipsos auctoritate delegata, qua fungimur, excomunicationis vinculo innodamus. Actum in presentia testium: archidiaconi Glogoviensis T(heoderici), magistri Pribizlai canonici Wratizlauiensis et Iacobi canonici ibidem et domini prioris Dobrote et Woizlai cantoris eiusdem ordinis et custodi» eiusdem ecclesie 0 ' Iohannis et Petri fratris ibidem et Franconis et Iohannis plebani de Legniz et multorum aliorum. Ne igitur de nostra iurisdictione e) ab aliquibus dubitetur, transcriptum apostolicum huic sententie inseruimus ad cautelam, cuius tenor talis est: Folgt Nr. 4.
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Drei spitzovale Siegel an gelben, roten und weißen Seidenfäden (vgl. CDB 3, S. 26): 1. Dompropst Peter, stehender Geistlicher, in der Rechten einen Palmzweig, in der Linken ein Buch haltend: + S PETRI PREPOSITI WRATIZL (Schultz S. 12 und Tafel 6 Abb. 44); 2. Abt des Sandstifts, stehender Abt, in der Linken ein Buch vor die Brust haltend, in der Rechten den Stab: + SIGILVM ABB SCE MARIE I WR (Schultz S. 13 und Tafel 7 Nr. 57, etwas abweichend); 3. Domherr Peter, Geistlicher mit gebeugten Knien: + S PETRI CANONICI WRAT.
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Herzog Heinrich I. urkundet, daß er dem Breslauer Vinzenzstift anstelle des vor der Kirche abgehaltenen Jahrmarkts den Neunten der zur Zeit oder in Zukunft zur Breslauer Burg gehörigen Märkte übertragen hat. 1232 —, Liegnitz. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 24 (A). Schulte Z. 47 (1913), S. 234 u. 238. - SR 373; CDS II/l, Nr. 95. Das einwandfreie Original diente teilweise als Vorlage für die Fälschung SUb I Nr. 351; Schulte Z. 47, S. 233-241, der diesen Zusammenhang zwar gesehen, aber nicht richtig eingeordnet hatte, hat sie daher ebenfalls als unecht bezeichnet. Appelt, Das Breslauer Vinzenzstift und das Neumarkter Recht, ZfO 9 (1960), S. 219f. hat die Echtheit nachgewiesen. Zum Inhalt vgl. Maetschke, Beiträge zur Geschichte der Stadt Breslau 1 (1935), S. 31 f f , der allerdings in der Beurteilung der Echtheit Schulte folgt. — Maleczynski, Kodeks dyplomatyczny Slqska 2, S. XX vermutet Ausstellerausfertigung, da die Schrift Ähnlichkeit aufweist zu den Zügen der Hand, die Nr. 80, 81 u. 106 ausgefertigt hat und die er der herzoglichen Kanzlei zuweist. Da jedoch neben gewissen Ähnlichkeiten auch charakteristische Abweichungen festzustellen sind, scheint eine definitive Zuordnung allein aufgrund der Schrift nicht möglich.
Notum sit omnibus presentibus et futuris, quod nos H(enricus) dei gratia dux Zlesie presente filio nostro et consenciente fecimus commutationem cum domino abbate A(lberto) beati Vincencii et conventu ipsius pro foro, quod fiebat ante atrium ecclesie eiusdem, annuali ita, quod de omnibus foris ad Castrum nostrum Wratislauiense pertinentibus nonum forum
25. a) r aus a verb. A d) auf Rasur
b) von erster Hand über der Zeile eingefügt A e) s von erster Hand über der Zeile eingeßgt A.
c) zweites e aus i verb. A
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singulis annis percipiant ad usus ecclesie memorate. S[i qu]a a) vero fora de novo creata fuerint, de ipsis similiter nonum forum percipiant. Et ne aliquorum temeritate hoc infringi valeat, nostri sigilli munimine roboramus. Actum est hoc in Legnic, anno gratie MCCXXXII. Siegel Herzog Heinrichs I., zerbrochen,
Typar B, an roten Seidenfäden, siehe Nr. 5.
27.
s
Papst Gregor IX. bestätigt den Klöstern Leubus und Trebnitz die Schenkung von 400 Hufen in Müncheberg durch Herzog Heinrich I. und der Zehnten dieser Hufen durch Bischof Lorenz von Lebus. 1233 Februar 11, Anagni. Or. dep. siidl. Perg. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 36 (A). Wohlbrück, Geschichte von Lebus 1, S. 109f. Anm. (Auszug) = Riedel, CD Brandenburgensis 1/20, S. 128; Schilling S. 459 Nr. 34 (deutsche Übersetzung, fälschlich ad 1232). - Potthast 9091; SR 404; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 35; Appelt, Urkundenfälschungen S. 126 Nr. 39. Schreibervermerk auf Plika rechts Z. Kanzleivermerke Rückseite oben Mitte: Cist. zwischen zwei Strichen, links darunter archivalische Vermerke (13. Jh.) Confirmatio de Moneheberh, von ande-
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rer Hand super decima. Vgl. oben Nr. 19 u. 21.
G R E G O R I U S episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati Lubensi e t . . abbatisse Trebenicensi et eorum conventibus Cisterciensis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Iustis petentium desideriis dignum est nos facilem prebere consensum et vota, que a rationis tramite non discordant, effectu prosequente compiere. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis precibus inclinati quadrigentos 8 ' magnos mansos in Municheberc cum lacubus et aliis pertinentiis suis a nobili viro Henrico duce Zelesie et dictorum mansorum decimas a venerabili fratre nostro Laurentio Lubusensi episcopo capituli sui accedente consensu monasteriis vestris communiter pia et provida liberalitate concessas ac alia bona vestra, sicut ea omnia iuste ac pacifice possidetis et in alicuius preiudicium non redundat, vobis et per vos ipsis monasteriis auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Anagnie III id. februarii, pontificatus nostri anno sexto. Bleibulle an
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Seidenfäden.
28. Papst Gregor IX. beauftragt den Erzbischof von Gnesen, den Bischof von Krakau und den Abt von Jfdrzejów, die polnischen Fürsten zu mahnen, von der Belastung der Armen mit der Bewachung der Biber und Falken und ihrer Bestrafung im Falle des Verlusts eines der Tiere abzustehen. 1233 Februar 25, Anagni.
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Reg. Vat. 16, fol. 97 (R). Voigt, CD Prussicus 1, Nr. 29; Turgenevius, Historica Russiae monimenta 1, Petersburg 1841, Nr. 35; Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 45 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 143; MGH Epistolae saec. XIII selectae 1, Nr. 513. - Voigt, Geschichte Preussens 3, Königsberg 1828, S. 582 Nr. 16; Palacky, Italienische Reise Nr. 111; Erben, Regesta 1, Nr. 806; Potthast 9107; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 112; SR 405; Auvray, Les Registres de Grégoire IX1, Nr. 1142; Preußisches ÜB I, 2, Nr. 925. Ripoll, Bullarium ordinis Praedicatorum
1, 1729, Nr. 65 (nach einem Kopialbuch)
bringt einen
wörtlich mit dieser Urkunde übereinstimmenden Text, jedoch gerichtet an dilecto filio fratri priori 26. a) durch Loch im Pergament 27. a) A.
teilweise zerstört
A.
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16 provinciali Poloni? ordinis fratrum Predicatori™ ; vgl. SR 406. Gewisse Verdachtsmomente gegen die Echtheit oder Vollständigkeit dieser Überlieferung ergeben sich allerdings aus der Tatsache, daß die wörtliche Übereinstimmung bis in die im Plural gefaßten Anreden - z. B. Quod si non omnes etc — geht, eine Formulierung, die bei nur einem Adressaten sinnlos erscheinen muß!
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. . archiepiscopo Gneznensi, . . episcopo Cracouiensi et . . abbati de Andreou Cracouiensis diocesis. Novum genus molestie dicuntur circa pauperes Polonie principes invenisse, videlicet quod ipsorum custodie committunt castores et falcones, qui, si solita nidorum loca reliquerint sequentes native spiritum libertatis vel aliquis de pullis perditur eorumdem, pauperes ipsos in septuaginta marcarum penam condempnant pluribus illorum ex hoc, quod gementes referimus, dampnationis eterne materiam ingerendo; nam cum tam iniquam et inauditam pati non valeant servitutem, ad perfidiam Rutenorum et Prutenorum transeunt cohabitatione fidelium derelicta. Verum quia huiusmodi modus iniurie prorsus ad metam iustitie non accedit, eo quod domestice aves aliquando de clausuris et sepe de manibus detentorum (aufugiunt)"', et quia falcones huiusmodi seu queque rationali sensu carentia scientiam vel posse non habeant ad plenum humane dispositionis arbitria subeundi aut a custodibus deputatis, ut ita loquamur, de volatu licentiam postulandi, cum illuc alas explicando se dirigant, quo ipsas pertrahit aeree conditio qualitatis, quia etiam fidelium animas, quas deus dei filius redemit sui sanguinis pretio glorioso, avium intuitu vel ferarum sathane predam effici detestabile decernimus et iniquum, presertim cum pro salute illarum exponendum sit potius, quicquid in facultatibus hominum continetur, precipiendo mandamus, quatinus memoratis principibus suadentes, quod in consuetudine tam perversa deo et hominibus offense nimietas inferatur et id pati aliquatenus non possimus eo, quod super afflictione pauperum affligamur et cura nobis illorum immineat specialis, ipsos ab eorum huiusmodi vexatione desistere monentes precipiendo per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compellatis proviso, ne in terram dictorum principum excommunications etc. (vel interdicti sententiam proferatis). Quod si non omnes etc. Dat. Anagnie V kal. martii, (pontificatus nostri) anno sexto.
29. 30
Papst Gregor IX. beauftragt den Erzbischof (Fulko) von Gnesen, den Propst (Peter) von Breslau und den Provinzial des Dominikanerordens in Polen, die polnischen Fürsten zum Frieden untereinander zu mahnen und aufzufordern, sich im Kriegsfall nicht mit Feinden des katholischen Glaubens zu verbünden. 1233 Februar 27, Anagni. Reg. Vat. 16, fol. 97' (R).
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Ripoll, Bullarium ordinis Praedicatorum 1, 1729, Nr. 66; Turgenevius, Historica Russiae monimenta 1, Petersburg 1841, Nr. 36 (fälschlich ad 1232); Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 46 - CD maioris Poloniae 1, Nr. 144. - Potthast 9108; SR 407; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 1, Nr. 1143.
. . archiepiscopo Gneznensi, . . preposito Gratislauiensi 3 ) e t . . priori provinciali fratrum Predicatorum in Polonia. Sibi graves et molesti proximis esse duces Polonie referuntur, nam seducti arbitrio reprobe voluntatis non contenti, quod pro exercendo mutuo guerrarum discrimine, de quo dampna rerum, strages corporum et pericula proveniunt animarum, utuntur potentia brachii christiani, verum etiam in eorum succursum Sarracenos, Rutenos et alios catholice fidei advocant inimicos, per quos, ut dolentes accepimus, preter multa, que presumunt enormia, velut qui viam domini non agnoscunt, et ecclesias diruunt et horribilius, quam deceat exprimi, tractare sacratissimum corpus domini non verentur. Cum igitur tantam ferre creatoris iniuriam non possimus, cuius, proh dolor, causa videntur existere, qui deberent potius ipsum continue
28. a) dem Sinne nach ergänzt, fehlt R. 29. a) R.
17 devotionis obsequiis honorare, eo quod ab ipso conditi et redempti nosse, posse, vivere et valere perceperint de sue dextera largitatis, precipiendo mandamus, quatinus memoratos duces ad pacis et concordie gratiam reducere sathagentes eos piis monitis et sedulis exhortationibus ad hoc efficaciter inducatis, quod in huiusmodi guerris suis perfidarum nationum subsidia exposcere non présumant, presertim cum ex illarum perfidia sinceritas fidelium maculetur et consurgant inde multa dispendia deo et hominibus multipliciter inimica. Quod si monitis vestris acquiescere forte noluerint, vos eos ab huiusmodi presumptione desistere per censuram ecclesiasticam appellatione remota cogatis proviso, ne in terram dictorum ducum interdicti etc. Quod si non omnes etc., tu frater etc. Dat. Anagnie III kal. martii, (pontificatus nostri) anno sexto.
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30. Papst Gregor IX. erneuert in einem Schreiben an die Erzbischöfe von Gnesen, Mainz und Magdeburg und ihre Suffragane die Bulle Alexanders III. „Querelam gravem recepimus", in welcher dieser von allen Prälaten verlangt, den Johannitern die Erlaubnis zu Predigten und Almosensammlungen zu erteilen und sie in den Besitz ihnen testamentarisch zugesprochener Güter, deren Auslieferung man ihnen verweigere, zu setzen. .. . venerabilibus fratribus . . Gneznensi, . . Maguntino et . . Magdeburgensi archiepiscopis et eorum suffraganeis. Inhalt nicht schlesisch. 1233 März 11, Anagni.
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Maleczynski, Sobôtka 12, S. 365 f . - Delaville le Roulx, Cartulaire général 2, Nr. 2045.
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Herzog Wladislaw Odonicz von Großpolen schenkt dem Kloster Leubus 3000 Hufen um Lupzesko bei der Burg Filehne mit den gleichen Rechten und Freiheiten wie bei der Schenkung des Gebiets von Nakel. 1233 —, Zantoch —1233 April 4, Posen. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 32-32' (B). Mosbach, Wiadomosci S. 11; CD maioris Poloniae 1, Nr. 147 = Kötzschke Nr. 54 b (Auszug) = Helbig-Weinrich Nr. 52 (mit deutscher Übersetzung). - SR 400 u. 408; Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica Nr. 19. Maleczynski, Studya S. 101 hält es für möglich, daß das Diktat auf den herzoglichen Kanzler Stephan zurückgeht. Man wird aber aufgrund des Zusammenhangs mit anderen Urkunden des großpolnischen Herzogs für Leubus auch an Zisterzienserdiktat denken dürfen, ohne daß eine sichere Zuweisung möglich wäre (vgl. unten die Vorbemerkung zu Nr. 37). Die Schwierigkeiten, die Maleczynski S. 47 f . bei der Einordnung der Zeugen Oeslaus und Peter sehen wollte, sind leicht zu lösen, da der Bezug auf den Ausstellungsort Zantoch, den Maleczynski selbst findet, eindeutig erscheint. — Die Identifizierung des Namens Lupzesko ist umstritten; während die Herausgeber des CD maioris Poloniae darunter Lubsdorf (Lubiesz), Kr. Deutsch Krone, bzw. den Lübtow-See verstehen, entscheiden sich Heibig und Weinrich für Lubs (Lubcz) im Netzekreis bzw. den Lubow-See (die beiden Dörfer Groß- und Klein-Lubs wurden allerdings erst in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts gegründet). W. Kuhn, Kirchliche Siedlung als Grenzschutz 1200 bis 1250, Ostdeutsche Wissenschaft 9, S. 29 f hält eine genaue Identifizierung für nicht mehr möglich. Einhellig vertritt allerdings die jüngere Forschung die Auffassung, daß eine Besiedlung dieses Gebiets von Leubus aus ebensowenig stattgefunden hat wie im Territorium von Nakel; vgl. dazu auch noch die bei Helbig-Weinrich angeführte Literatur. IN NOMINE DOMINI NOSTRI IHESU CHRISTI A M E N . Ego Wlodizlaus ducis Odonis felicis recordationis filius notifico tarn presentibus quam futuris, quod post mortem patrui mei ducis W(lodizlai) pro anima ipsius et pro peccatis meis, uxoris mee meorumque puerorum contuli domui Lubensi et fratribus ibidem degentibus circa Lupzesko tria milia mansorum talium, qualium sunt circa Aureum Montem in terra fratris mei H(enrici) ducis Zlesie, cum lacubus, aquis, pascuis, que predictis tribus milibus mansis non debent annumerari, sed pleni per se, cum omni iure et übertäte in castoribus, piscariis, moneta, iudiciis et aliis 2
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libertatibus, quas contuli cum prima donatione, que sita est in territorio de Nakel. Et hoc desertum, in quo est lacus Lupzesko, cum tribus milibus mansis adiacet castroa) nostro in Willehn nuncupato. Act. anno gracie M°CC 0 XXXIII° in Santoch, istis presentibus : Paulo Poznaniensi episcopo, Ceslao preposito eiusdem castri, Petro archidiacono Poznaniensi, Stephano cancellarlo, Iarostio castellano Poznaniensi, Petro castellano eiusdem castri, Iohanne castellano de Ruda, Meinnera pincerna, Bugufano agazone, Laurentio magistro venatorum, Vincendo castellano de Banzina), Wisech subcamerario et aliis quam pluribus. Postea vero eodem anno recapitulata sunt hec in Poznan in choro, secunda feria post diem Pasce, presente memorato episcopo et omni capitulo Poznaniensis ecclesie.
32. Johannes, Sohn des Sibota, trifft testamentarische Verfügungen über seinen Besitz. 1233 Juni 15, Pramsen. Or. Breslau DA AA 100 (A); Kop. ebenda Uber Niger (14.-15. Jh.), fol. 252-252' 395-395' (B).
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(C) und
Klose, Neue literarische Unterhaltungen 2, S. 71 (Auszug); Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 230 (nach B). - Erben, Regesta 1, Nr. 809; Reg. ep. Vrat. S. 30; Kopetzky AÖG 45, S. 107 Nr. 27; SR 409; CDB 3, Nr. 39; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 16. Die Schrift weist Schulverwandtschaft auf zu einer Reihe von Urkunden, an denen der Bischof von Breslau als Aussteller, Empfänger oder Siegler beteiligt ist: Nr. 48, 105, 120, 125, 158, 164, 173, 175, 183, 195, 242, 243, 244, 256. Skowronska, Sobötka 19 (1964), S. 164, auf deren Angaben wir uns für Nr. 125, 183, 195 und 256 stützen (von diesen Urkunden liegen uns keine Photos vor), deren Liste wir andererseits auch erweitern konnten, spricht zweifellos zu Recht von einer bischöflichen Schreibschule, der die Ausfertigung zugewiesen werden kann. - Dorsualvermerk : donacio ville Gay circa Wratislauia et villarum terre Nysensis cum parte terre versus Morauiam per quondam nobile (!) data anno domini M°CC°XXXIII (13.-14. Jh.). Die Identifizierung einiger der genannten Orte bereitet Schwierigkeiten. Sicher zu Recht hält Korta, Rozwój wielkiej wlasnosci feudalnej na Slqsku do potòwy XIII wieku, Breslau 1964, S. 34 Gay für den späteren Breslauer Stadtbezirk Dürrgoy, während Knie und Grünhagen an Kosel dachten. Ob es sich bei Orese um eine abgekommene Ortschaft bei Pramsen, wie Korta a.a.O. annimmt, um Oratsch oder Hinterdorf (vgl. Frohloff, Die Besiedlung des Kreises Neustadt O.S. = Hist. Studien 345, Berlin 1938, S. 65), alle Kr. Neustadt O.S., handelt, wird man kaum mehr entscheiden können. Die aqua Pransina identifiziert Latzke Z. 72 (1938), S. 89 mit dem Weißwasserbach, einem Zufluß der Zülz, während Korta a.a.O. sie als Pramsenbach (Prftyna) deutet.
In nomine domini amen. Ego Iohannes Sibote sciens horam mortis incertam esse et malens distributionem rerum mearum in vita mea facere quam post mortem meam alieno arbitrio relinquere faciendam de rebus meis ita finaliter disposili. Duobus filiis patrui mei, videlicet Semiano et Ottoni, relinquo duas villas, quas ultimas locavi in densa silva circa metas. Item cum socrus mea et uxor mea bene meruerint aput me, necessitati earum, quamdiu vixerint, tenear providere; si supervixerint michi ambe vel una, relinquo eis vel ei villam meam Orese et villam meam Pransinam, in qua dominus Thomas Vratizlauiensis episcopus fundavit ecclesiam in honore beati Petri apostoli, secundum quod ipsa villa protenditur usque ad aquama) Pransinam et ad ortum eiusdem aque, et villam Chisouic cum earum attinentiis, ut nominatis villis utantur ipse ambe vel una earum, quamdiu vixerit. Post mortem autem earum statuo, quod eedem ville relinquantur deo, alicui videlicet ecclesie secundum ipsarum arbitrium. Reliquam autem totam terram meam, que est ultra Pransinam versus Osoblogam, cum villa mea Gostonia et parte ville mee, que est super ortum Pransine, relinquo episcopo et ecclesie Vratizlauiensi et Lubram ipsam et, quicquid circa partes illas cesserit in partem Polonie, 31. a-a) auf Rasur von erster Hand über den Rand hinaus in stark gedrängter Schrift B (vgl. die Angaben im Codex diplomaticus maioris Poloniae). 32. a) q aus d verb. A.
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cum statuta fuerit meta inter Polonos et Morauos. Quod autem fuerit in parte Morauie, de hoc ita sit, sicut statuii frater meus Domazlaus. Cum autem socrus mea, si ego superviverem ei, dederit michi villam in Gay ante Vratzlauiam, secundum quod ipsa est professa coram domino T(homa) Vratizlauiensi episcopo et omnibus subscriptis, eandem etiam villam post mortem meam relinquo beato Iohanni ponens in optione eiusdem episcopi, si sibi placuerit villarum omnium predictarum plenam in presenti intrare possessionem. De villis beati Iohannis michi et socrui mee et uxori mee in equipollenti prevideat utilitate quoad nostram vitam ita videlicet, quod hereditates mee prenotate beato Iohanni cedant in presenti cum omnibus attinentiis et utilitatibus, que ad ipsas pertinere noscuntur. Post mortem autem nostram ville, que ex parte ecclesie memorate pro usu vite nostre nobis fuerint assignate, cum omni fructu et apparatu ad ipsam ecclesiam revertantur. Actum est hoc anno dominice incarnationis M°CCXXX° tertio, in die sanctorum Viti et sociorum eius, in villa mea Pransina, in die, qua fundavit prenotatus episcopus ecclesiam in eadem villa. Et feci hanc dispositionem in presentia eiusdem episcopi et magistri Reginaldi archidiaconi de Opol, socrus mee et uxoris mee, Ottonis venatoris consanguinei mei, Voytesi pincerne, Makarii filii Adalberti, Alexii, Marcusii cognatorum meorum, Hermanni tribuni de Otumuchou, magistri Ade canonici Vratizlauiensis, domini Martini cancellarii episcopi, Alberti plebani sancti sepulcri de Legniz, Gotardi capellani Cracouiensis episcopi, Grodizlai filii Lupi, Slauici, Iohannis filii Pippini, Nicholai, Sulizlai capellanorum domini episcopi, Stephani fratris Iacconis, Iohannis calvi, Bogdani subdapiferi, Albrahti et multorum aliorum clericorum et laicorum.
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Siegel Bischof Thomas von Breslau, Typar A, beschädigt, an braunroten Seidenßden, stehender Bischof mit Mitra, die Rechte zum Segen erhoben, in der Linken den Stab haltend: + S. THOME DI GRA WRATISLAVIEN EPI (Schultz S. 10 und Tafel 4 Nr. 30). Ein weiteres Siegel verloren.
33. Hermann (Balk), Prokurator des Deutschen Ordens in Polen, verleiht mit Zustimmung Herzog Heinrichs I. von Schlesien und des Bischofs Thomas von Breslau dem Kapellan Egidius von Namslau das Gebiet von Lassusino und Bandlouici zur Ansiedlung von Romanen, Deutschen oder anderen hospites. 1233 Juni 19, Breslau. Or. Königsberg St.A., jetzt Archivlager Göttingen (A). Schilling Tafel 16 b; Menzel, Der Ansiedlungsvorgang nach dem Zeugnis der Lokationsurkunden, in: Leistung und Schicksal, Köln-Graz 1967, nach S. 40. - Methner Z. 67 (1933), S. 42 f.; Nieborowski, Das Deutschordensdorf Glausche, Kreis Namslau. Festbuch zur 700-Jahrfeier (1233-1933), Breslau 1933, S. 5; Schilling S. 461 Nr. 38 (deutsche Übersetzung); Menzel a.a.O. S. 41 f . (deutsche Übersetzung); Heibig-Weinrich Nr. 17 (mit deutscher Übersetzung). - Napiersky, Index corporis historico-diplomatici Livoniae, Esthoniae, Curoniae 1, Riga-Dorpat 1833, Nr. 44; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 115; SR 410; Joächim-Hubatsch, Regesta historico-diplomatica ordinis s. Mariae Theutonicorum 2, 1948, Nr. 60; W. Kuhn, Die Besiedlung des Reichthaler Haltes, jetzt in: ders., Beiträge zur schlesischen Siedlungsgeschichte, München 1971, S. 81. Maleczynski, Kodeks dyplomatyczny Slqska 3, S. 95 f . hat zu Unrecht Schriftverwandtschaft mit SUb I Nr. 246 angenommen. Vielmehr wird man vermutlich Schrift und Diktat der Umgebung Hermann Balks zuordnen dürfen. - Das Gut Lassusino (Lasusici) war dem Deutschen Orden 1222 von Heinrich I. geschenkt worden (SUb I Nr. 219). W. Kuhn a.a.O. S. 88 hat gegen die divergierenden Auffassungen in der älteren Literatur nachgewiesen, daß auf diesem Gebiet die deutschrechtlichen Siedlungen Schadegur und Kreuzendorf entstanden sind und daßr der ältere Name abgekommen ist. Auf dem Territorium von Bandlouici wurden die Orte Reichthal und Sgorsellitz errichtet, ebenda S. 87. 1249 trat der Deutsche Orden seinen gesamten Besitz im Namslauer Gebiet dem Bistum Breslau ab, siehe unten Nr. 364 f . Zum Inhalt vgl. neben der Darstellung von Kuhn und der dort angeführten Literatur sowie den SUb I Nr. 219 genannten Werken noch Schmid, Pfarrorganisation S. 438 f . — Im Gegensatz zu der Ankündigung hat die Urkunde stets nur das Siegel Hermann Balks getragen, während der mittlere und der rechte Siegelplatz frei blieben.
In nomine patris et filii et spiritus sancti amen. Notum sit universis Christi fidelibus, quod ego Hermannus procurator in Polonia fratrum hospitalis sancte Marie Theutonicorum cum consensu fratrum meorum et nobilis viri Henrici illustris ducis Zlesie et venerabilis patris 2*
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Thome Wratislauiensis episcopi dedi et concessi et presenti pagina confirmavi domino Egidio capellano de Namizlov territorium de Lassusino et Bandlouici cum omnibus pertinentiis, quod idem dux hospitali prefato liberaliter contulit in sue et parentum suorum remedium animarum, ad locandum ibidem Romanos sive Theuthonicos et alios hospites, prout sibi videbitur expedire, in iure et liberiate Theutonicali, ita videlicet, quod ipse et heredes sui habeant in perpetuum quemlibet mansum quintum cum censu et decima liberum ab omni solutione et omni utilitate alia, que ex ipso poterit provenire. D e reliquis vero quibuslibet duobus mansis parvis solvent ipsi et, qui per ipsos ibidem fuerint locati, fertonem argenti annuatim in pondere Polonicali in festo beati Martini et plenam decimam in campis. A b ista autem decimarum et census solutione ipsos absolvi libertatem 3 ' conferens per decem annos proximos et continuos preterquam de terra parata, de qua decimas persolvent anno primo sue locationis. De ortis etiam et curiis in perpetuum nec censum nec decimam solvere tenebuntur. Addidi quoque eidem Egidio et suis successoribus ius sculthety et terciam partem omnium proventuum, que b) poterunt ex iudicio provenire. Contuli etiam prefato Egidio libere molendina, thabernas, piscaturas et universas utilitates, que sibi et suis heredibus ipsi in eodem territorio poterunt procurare. Ut autem hec mea donatio simul et confirmatio perpetuam habeat firmitatem, ipsam presentis scripti attestatione et sigillorum appensione, mei videlicet et memoratorum ducis et episcopi, dignum duxi irrevocabiliter roborare. Actum anno ab incarnatione domini M°CC°XXX°tercio. Datum in Wratislauia, in die beatorum Geruasii et Prothasii, coram testibus hiis: domino Colino sacerdote et Michaele sacerdote, comi te Yauorio, comi te Clemente, advocato de Aureo Monte, Heinrico de Selup, Gerardo, Hermanno preposito de Strelena et multis aliis clericis et laicis. Siegel Hermann
Balks, vgl. Methner Z. 67, S. 42 f .
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Erzbischof Fulko von Gnesen erläßt gemeinsam mit seinen Suffraganen auf einer Synode zu Sieradz eine Reihe von Statuten. 1233 Juli 3, Sieradz. Hube, Antiquissirhae constitutiones synodales provinciae Gneznensis, Petersburg 1856, S. 1-8; Helcel, Starodawne prawa polskiego pomniki 1, S. 343-346 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 150. — Reg. ep. Vrat. S. 30; SR 411; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 333; Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 305. Die Vorlagen der bisherigen Editionen waren uns nicht zugänglich bzw. konnte ihr derzeitiger Aufbewahrungsort nicht ermittelt werden. Hube (Hu) schöpfte aus zwei verschiedenen Handschriften, die Statuten mehrerer Synoden enthalten, dem codex Petropolitanus aus der 2. Hälfte des 14. und dem codex Stronczynskianus aus dem Beginn des 15. Jahrhunderts. Die Edition Helcels (He) beruht auf dem zuverlässigeren Originaltranssumpt (T) der Statuten der Kalischer Synode von 1357 Januar 8, das auf Befehl des Gnesner Erzbischofs Jaroslaw am 10. Januar 1357 durch den Krakauer Kleriker und Notar Johannes von Neustadt für das Breslauer Domkapitel angefertigt worden ist und das auch die Synodalstatuten von 1233 enthält. Dies Originaltranssumpt befand sich in der Bibliothek des Breslauer Domkapitels, wo es u. a. auch S. B. Klose benutzt hat, dessen Abschrift (vgl. Kop. Breslau Stadtarchiv Klose 115 pag. 2—7) mit der Edition Helcels übereinstimmt. - Bielinska a.a.O. geht davon aus, daß Diktat der erzbischöflichen Kanzlei vorliegt. Zum Inhalt vgl. Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bistums Breslau S. XVIII und XXVII f . sowie Schmid, Pfarrorganisation S. 299 f., 464 u. ö.; zuletzt zusammenfassend I. Subera, Synody prowincjonalne arcybiskupów gnieznienskich, Warschau 1971, S. 45-49.
Anno incarnationis dominice MCCXXXIII, V nonas iulii, in Syradia a) . Nos Fulco Gneznensis archiepiscopus cum fratribus et coepiscopis nostris et aliis prelatis ecclesiarum Polonie ad synodum in virtute spiritus sancti congregati, habita diligenti investigatione super hiis, que ad honorem domus domini et decorem ecclesie nobis commisse pertinere videban-
33. a) erstes t von erster Hand über der Zeile eingefügt A 34. a) Siradia Hu
b) A.
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tur b ', constitutiones subscriptas de consensu fratrum nostrorum et aliorum ecclesie prelatorum edidimus, seu innovando, seu addendo, seu c) antecessorum nostrorum statuta d ' quedam, prout saluti expedire videbamus, in melius reformando. Statuimus igitur, ut omnia de reverentia sacramentorum et de honestate ministrorum ecclesie, ut e ' in antiquis canonibus sive in constitutionibus antecessorum nostrorum iam dudum promulgata sunt, ab omnibus nostris subditis inviolabiliter observentur, videlicet ut munditiam servent, irreprehensibiles f) sint in opere, divina officia devote peragant, ab indecentibus8' negotiis absistant, habeant tonsuram competentem, vestes in qualitate et quantitate clericali officio compétentes, videlicet ut non rubeas h) nec virides nec virgulatas1' nec nimis k ' longitudine nec1' brevi tudine1' nec aliter indecentes manicas habeant nec consutiles calceos nec rostratos. Super omnia autem districte statuentes precipimus, ut omnes clerici, sicut tenentur, continentiam observent ab omni genere fornicationis abstinentes, ut mundi munda pertractent ministeria, maxime in sacris ordinibus constituti, quibus receptis matrimonia nullo modo eis liceat"1' contrahere nec uti contractis, licet quondam in minoribus existentes legitime contraxerint n) . Concubinas igitur omnes districte precipimus, ut a se penitus abdicent, nullo modo audentes suspectas in domo propria vel alio loco retinere familias. Et licet exo) constitutionibus super hoc editis 0 ' frequenter propter contumaciam clericorum parvus inde fructus provenerit p) , nos tamen amplius nullo modo hec pro aliqua persona volumus tolerare, et cum aliquibus talium transgressorum taliter^ penis canonicis institutisr) disponere intendimus, quod pena eorum erit s ' ceteris in1' exemplum. Mandamus igitur fratribus et coepiscopis nostris, ut super hoc articulo invigilent diligenter, ut purgent filios Leui et auferant ab oculis domini opprobrium ecclesie dei. Precipimus etiam'' specialiter archidiaconis omnibus, ut suum officium diligenter exerceant, personaliter ecclesias et sacerdotes visitantes, non per alios, nisi sint iusto et sufficienti impedimento detenti; reforment secundum deum, que sunt reformanda. Hoc autem eis inhibemus, ne aliquid audeant a sacerdotibus aliquibus nomine visitationis exigere, quando"' visitationem non exhibent, cumv) ratione visitationis procuratio debeatur; hoc etiam adicientes in penam contumacium, ut, si archidiaconus aliquis ob crimen incontinentie aliquem suspenderit presbyterum, ipsam penitentiam non relaxet, nisi de scientia diocesani episcopi et consensu*' eiusdem. Item precipimus, quod omnes, cuiuscumque sint conditionis, decimam ex integro persolvant in gonythwam, licet sint aratores militum. Quia vero licet ecclesia Polonie, sive per tolerantiam, sive per concessionem, militibus Polonie permiserit solvere décimas ad ecclesias, quas elegerint, quidam hac concessione sive tolerantia nequiter abutentur*' fraudantes ipsas décimas et non integre persolventes, statuimus, ut, si quis miles probatus fuerit fraudem in hoc ferisse et non integre decimam persolverit, cadat ab hoc iure, quod militibus est permissum, et solvat y ' decimam sicut illi, qui privilegium militie non habent. Item cum contra violatores ecclesiarum vel rimiteriorum pene sint a canonibus constitute et peccatis nostris exigentibus in hec tempora devenerimus 1 ', quod a magnatibus terre nec timor deo nec honor ecclesiis impenditur, precipimus, ut talibus, qui ecclesias seu cimiteria effractionibus, rapinis seu aliis violentiis violant, diocesani episcopi nullo modo parcant, sed tales excommunicent et excommunicatos denuntient ad satisfactionem condignam et precipue principem 3 '' exercitus, per quem facta b '' fuerint. Et si nullus c '' prinripum ibic'' personali-
34. b) videbamus Hu c) fehlt He d) statutis He e) prout Hu f) davor in T nach He g) incedentibus T nach He h) rubee He, rubras Hu i) virgúlate He, virgultatas Hu k) nimia Hu 1-1) fehlt Hu m) licuit He n) contraxerunt He o-o) super hoc editis ex constitucionibus He p) pervenerit He q) aliter He r) infratactis He s) sit Hu t) enim He u) quum Hu v) davor et Hu w) assensu He x) abutentes T nach He y) solvet He z) devenimus He a') principis T nach He b ' ) fracta He c ' - c ' ) principum ibi nullus He
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ter fuerit, tunc pena promulgetur specialiter in illos, qui principales in exercitu fuerint. Nec aliquo modo latad'' in eos sententia excommunicationis relaxetur, donec de dampnis et de iniuriis 6 ' fuerit satisfactum. Preterea precipimus, ut, qui ecclesiam vel cimiterium violaverit vel qui fuerit de principalioribus illius exercitus, qui hec commiserit, pena puniatur, donec per ipsum de omni iniuria sancte ecclesie fuerit satisfactum; et ecclesie omnes, in quibus habuerunt ius patronatus, sint suspense nec in eis, in quacumque diocesi fuerint, divina officia celebrentur. Vastationes et depredationes ecclesie propter quamcumque guerram fieri prohibemus. Et cum alique per rapinam fuerint spoliate, princeps exercitus tamdiu in excommunicatione teneatur, donec de omnibus dampnis satisfaciat competenter. Item statuimus, quod, si quis de''' principibus vel aliquis de magnatibus et ceteris quibuscumque iuramento8'' facto 8 '', maxime in presentia alicuius episcopi, contrarium suo iuramento fecerit, episcopus suus diocesanus, coram quo h ' prestitum est sacramentum, periurum excommunicet et tamdiu faciat evitali, donec satisfaciat vel sufficientem causam coram episcopo eodem assignaverit et''* probaverit, quare fecit in1' contrarium. Et si ille episcopus, coram quo iuramentum fuerit factum, non k '' est k '' suus diocesanus, factum tale denuntiet illius ordinario, et ille excommunicet eum secundum predictam formam. Et si1'' post tale periurium dux aliquis tali periuro aliquod Castrum dederit1'', in ilio castro toto tamdiu non celebrentur divina officia, donex dux eidem Castrum auferatm ) vel ipse de periuro satisfaciat, sicut debet. Item precipimus omnibus religiosis, cuiuscumque regule sint, quod iudicia secularia inter principes seu inter1' alios laicos non pertractent discurrentes de claustris suis, nisi sit abbas vel alius principalis prelatus vel alius minor, qui faciat hec"'' de precepto sui superioris speciali vel pro c ' utilitate domus vel ecclesie. Precipimus abbatibus eorum, ut tales in claustris suis recludant0 '; et si abbates in hoc negligentes fuerint, nos eorum negligentiam, prout decuerit p ', puniemus. Item precipimus, quod viri claustrales in secularibus ecclesiis personaliter non deserviant nec aliqua ibi conversentur occasione. Item cum absurdum sit et iniquum pro bono mala retribuere, statuimus, ut quicumque clericus, maxime q ' beneficiatus in aliqua ecclesia, contra honorem sive utilitatem ecclesie vel prelati sui aliquo Consilio vel auxilio astiterit alicui persone seculari, quia indignum se reddit1"'' beneficio eius, quod impugnat, eodem beneficio per diocesanum suum privetur. Similiter si sui capituli secreta prodiderit; quod factum, si negaverit, et super hoc infamatus fuerit et suspectus, purgatio ei per episcopum secundum quantitatem infamie indicatur8 '; quam, nisi prestiterit, pena predicta puniatur. Et si qui tales sunt, qui ecclesiastica beneficia non habent, in ilia ecclesia spem promotionis non habeant, quam impugnant. Item cum sciamus multas constitutiones a nostris antecessoribus editas, in quibus late sunt contra transgressores excommunicationis seu interdicti sententie, que ob''' verborum obscuritatem periculum"'' multarum continebant animarum, eas in irritum revocamus, maxime ut per hoc ad extirpanda vitia et virtutes plantandas prelati ecclesiarum diligentius et efficacius astringantur. Quod prius sompniavimus putantes per statuta synodi reformatav ', suum in multis officium exercere tepidius videbantur. Addimus w ', ut secundum constitutionem concilii Lateranensis quilibet in ecclesia parochiali, quam tenet, personaliter deserviat et resideat in ordine, quem requirit cura eiusdem ecclesie. Non licet alicui talium vicarium ponere sine nostra licentia speciali. Vicarii c ' autem 3 4 . d ' ) elata He
h') quibus T nach He
e ' ) iniuria He
i') vel Hu
f ' ) ex
He
g ' - g ' ) iuramenta
facta
T
nach
He
k'-k') et si non satisfecerit T nach He; Helcel vermuteI
Versehen des Kopisten und konjiziert davor causam illam non acceptaverit l ' - l ' ) et post tale periurium dux aliquis tali periuro aliquod Castrum dederit et abstulerit vel destruxerit T nach He; Helcel konjiziert si dux aliquis tali periuro aliquod Castrum dederit et post tale periurium abstulerit vel destruxerit m ' ) reddat He n') hoc He o ' ) recludantur Hu p') decreverimus
He He
q') davor et Hu u') davor et He
r') reddidit Hu s') indicetur Hu t') ad T nach v') Der folgende Satz fehlt bei Hube völlig; Helcel konjiziert . . . refor-
mata, fore, ut mores quoque hominum reformentur et zelus clericorum augeatur, id sicut sompnium evanuit: pecatoribus enim in suis viciis perseverantibus, sacerdotes nihilominus suum in mulctis officium . . . w ' ) addidimus He
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omnes parochialium ecclesiarum ponentur vel de nostra licentia specialic) et conscientia vel nostrorum archidiaconorum, quibus competit talium personarum examinatio; nec removeantur nisi ex iusta causa nobis vel nostris archidiaconis manifesta; nec vicarius in sua vicaria per"'' se alium constituât vicarium. Vicariis autem de competenti sustentatione per dominos ecclesiarum precipimus provideri, ita ut hospitalitatem exercere et se ipsos competenter valeant sustentare. Et executionem huius statuti nostris archidiaconis committimus.
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35. Die Äbte der Benediktinerklöster Tyniec, Lysa-Góra und Mogilno urkunden, daß sie zur endgültigen Beilegung des Streits mit den Prämonstratensern um das Breslauer Vinzenzstift sich dem Urteil der erwählten Richter Bischof Thomas von Breslau, Dekan Gregor von St. Florian in Krakau und Archidiakon Reginald von Oppeln unterwerfen wollen. 1233 Juli 6, Siewierz. Drei Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 28 (A), 26 (Ai) und 27 Mosbach, Wiadomosci Nr. 15. - SR 412.
S. 11 f.; Kçtrzynski-Smolka,
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(Ai).
Kodeks Dyplomatyczny
klasztoru
Tynieckiego
A, dessen Ausfertigung wohl am ehesten einem Gelegenheitsschreiber, der auf der Synode zu Siewierz gerade zur Verfügung stand, zuzuweisen sein dürfte, stellt eindeutig die Erstausfertigung dar, wie bereits Grünhagen SR 412 vermutet hat, während die Zweit- bzw. Drittausfertigungen A i und A 2, deren Schrift Schulverwandtschaft aufweist, aufgrund der angehängten Siegel vielleicht dem Kloster Tyniec zugewiesen werden können. Der Grund für ihre Anfertigung ist unbekannt. - Dorsualvermerke A und Ai gleichlautend: confirmado arbitrii inter nos et Tincienses (13. Jh.); A i: contra nigros; registrata et est duplicata in ordine loco quinto (13. Jh.). Zum Streit zwischen den Benediktinern und den Prämonstratensern um das Brestauer Vinzenzstift siehe SUb I Nr. 59, 169, 170, 188-190, 214, 215; vgl. ferner Görlich, Urkundliche Geschichte der Prämonstratenser und ihrer Abtei zum heiligen Vinzenz vor Breslau, Breslau 1836-41, S. 39. Die Auseinandersetzungen wurden 1234 beendet, siehe Nr. 61.
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a)
In nomine Christi amen. Nos Ludfridus dei gratia de Tincia et Boguszlaus de Caluo Monte et Nicholaus de Moglinob) abbates ordinis sancti Benedicti post multos et diutinosc) labores, quos in requirendo cenobio sancti Vincentiid) in Wratislauiae) per multos annos expensis gravibus iam inpensos, cum super eadem ecclesia et suis pertinentiis quondam in arbitros consensissemus ac per eosdem causa videretur quodammodo sopita ac postmodum visum fuerit super quibusdam articulis nobis et ordini nostro minus debito satisfactum, placuit nobis causam ipsam denuo renovare. In qua cum fratres ordinis Premonstratensis suis racionibus se defenderent indefesse, proborum virorum tarn et ordinis nostri quam etiam aliorum consiliis inclinantes, ut laboribus et expensis inutilibus amodo parceremus, causam ipsam totam cum his omnibus, que ad ipsam pertinent, venerabili patri et domino Thomef) Wratislauiensie) episcopo et viris providis domino Gregorio sancti Floriani in Craco(uia)g) decano et magistro ReginaIdoh) archidiácono de Opol nos nomine ordinis nostri commisimus ipsorum arbitrio deridendam ratum habituri, quicquid per ipsos inter nos et ordinem nostrum et ipsos et ordinem Premonstratensem fuerit ordinatum, obligantes nos et ordinem nostrum ad penam, quam in transgressores ipsi statuerint infligendam. Actum in sinodo episcoporum Polonie in Zsevor'' II nonas iulii, anno gratie M°CC°XXXIII. A: Von vier Siegeln nur dasjenige des Abtes von Tyniec erhalten. Ai und A2: jeweils Siegel des Abtes und des Konvents von Tyniec, vgl. Mosbach, S. 11 f .
Wiadomosci
34. x') pro Hu. 3 5 . a) B o g u s l a u u s / l i , Boguszlauusi42
cenciiÄiAi Cracov Ai
e) V i a t . A i A i h) R i n a l d o A1A2
b) Mogilno A1A1
c) diutumos A1, diutomos A2
f) h über der Zeile von erster Hand A i) Seuor A i - A a .
d) V i n -
g) Cracou/li,
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36. Rosec, Sohn des Dirsicraus, schenkt mit Einwilligung von Herzog Wladislaw Odonicz von Großpolen dem Kloster Leubus das Dorf Rzetnia im Gebiet von Kaiisch (südl. Schildberg). 1233 Juli 18, in colloquio . . super aquam . . Neszobe 5
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(Niesob).
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 49 (A). Chroust, Monumenta Palaeographica III. Reihe 11. Lieferung Tafel 8a. - Büsching Nr. 47; CD maioris Poloniae 1, Nr. 151. - SR 413. Völlig einwandfreies Original, von Stenzel, siehe Grünhagen SR 413, zu Unrecht verdächtigt; auch das Siegel, an dem Grünhagen Anstoß genommen hatte, ist echt. - Dorsualnotizen: Collatio de villa Sitna (13. Jh.); Collacio de villa Sitna, quam Rosek dedit nobis sub sigillo ducis Wladislai, qui fuit pater fundatoris nostri (!) (14.-15. Jh.); alias Schmechtenhayn (15. Jh.). Dieser letzte Vermerk beruht auf einem Irrtum des Leubuser Archivars; Schmachtenhain sw. Breslau kann nicht gemeint sein, da es nicht in territorio Kalisensi liegt; vgl. V. Seidel DQ 17, S. 69. Es handelt sich allerdings auch nicht um Schmachtenhagen Kr. Crossen, wie die Eintragung einer unbekannten Hand im Handexemplar der Regesten besagt, sondern um Rzetnia südl. Schildberg, wie bereits die Herausgeber des CD maioris Poloniae richtig erkannt hatten. - Maleczyhski, Studya nad dyplomami Odonica S. 48f. hat festgestellt, daß die Urkunde vom gleichen Diktator verfaßt wurde wie Nr. 37 (vgl. die Vorbemerkung zur folgenden Urkunde). Das angekündigte Siegel des Rosec hat sich nie an der Urkunde befunden, wie die fehlenden Siegeleinschnitte beweisen. Die Schrift wird von Chroust dem Empfänger zugeschrieben. IN nomine domini nostri Ihesu Christi amen. Quoniam omnia, que temporaliter aguntur, per decursionem temporis annullantur preter ea, que litterarum apicibus communita sequatium memorie relinquntur, inde est, quod ego Rosec filius Dirsicrai notum facio presentibus et futuris hanc paginam inspecturis, quod pro remedio anime mee et avi mei et fratris mei Dirsicrai contuli deo et beate Marie villam Sitna nuncupatam in territorio Kalisensi cum omni iure attinenti, videlicet agris, pratis, pomeriis, pascuis, cenobio Lubensi ordinis Cysterciensis constructo in honore eiusdem beate et intemerate virginis Marie, coram duce Polonorum Wlodizlao filio quondam ducis pie memorie Odonis aliisque testibus quam pluribus, scilicet episcopo Posnaniensi Paulo, Zandiwoyo castellano Kalisensi, Gozyzlao tribuno, Domerato, Iohanne filio Dobrogosti, Bogusa filio Sceszlay. Et ut hec inconwlsa perpetuo permaneant, roborare curavi sigillo prenominati ducis et meo. Acta sunt hec in colloquio, quod fuit super aquam, que vocatur Neszobe, anno gratie domini M°CC 0 XXX 0 III°, XV° kalendas augusti. Reitersiegel des Herzogs Wladislaw Odonicz, Typar A, an roten und gelben Seidenfäden, vgl. CD maioris Poloniae 4, S. 338 Nr. 6; Piekosinski, Pieczfcie polskie Nr. 17; Gumowski, Siegelkunde S. 47.
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Herzog Wladislaw Odonicz von Großpolen erneuert die Schenkung des Gebiets von Nakel an das Kloster Leubus und die Verleihung deutschen Rechts an die Siedler (siehe SUb I Nr. 252), erweitert die rechtlichen Bestimmungen und fügt seiner Schenkung 2000 Hufen hinzu. 1233 Juli 21, Kaiisch. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 29'-30' (B). Mosbach, Wiadomosci S. 13 f.; CD maioris Poloniae 1, Nr. 152 = Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 47 (Auszug) = Kötzschke Nr. 54 a (Auszug) = Heibig-W einrieb Nr. 51 (mit deutscher Ubersetzung); Pommersches UB 7, Nr. 4636 = Pommersches UB l2, Nr. 294 a (Auszug). - SR 414; Maleczyhski, Studya nad dyplomami Odonica Nr. 23. Die von Fr. Piekosinski, Przeglqd krytyczny 1877, S. 457 gegen diese und andere Urkunden des Herzogs Wladislaw Odonicz wegen des Titels dux Polonie erhobenen Einwände wurden von Maleczyhski, Studya S. 95-104 u. öfter zurückgewiesen. Maleczyhski vertritt die Auffassung, daß vorliegendes Privileg und die Urkunden Nr. 36, 57, 58, 160, 161 u. 162 von ein und demselben Diktator verfaßt wurden, in dem er aufgrund gewisser Ubereinstimmungen mit einer Urkunde für das Kloster Lekno von 1255 (Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 162) einen Mönch dieses Klosters sehen möchte. Dieser Meinung ist Z. Kozlowska-Budkowa, KH 43, S. 52 f . mit überzeugenden Ar-
25 gumenten entgegengetreten. Aufgrund einer Reihe von Formularübereinstimmungen mit anderen Leubuser Urkunden - etwa Nr. 19 oder SUb I Nr. 254 - und der Tatsache, daß außer in dieser Urkunde sich in keiner der anderen ein Hinweis auf Lekno findet, folgert sie, daß es sich bei allen 7 Urkunden um Leubuser Diktat handelt. Die Verwandtschaft zu anderen Urkunden des Klosters Leubus ist zwar evident — so ist z. B. die Abgrenzung des Nakler Gebiets wörtlich aus der ersten Schenkung von 1225 übernommen (siehe SUb I Nr. 252) -, andererseits wird man die wertvolle Beobachtung Maleczynskis nicht völlig übergehen dürfen. Man kann daher vielleicht vorsichtiger allgemein von Zisterzienserdiktat sprechen, dem gewisse Formulierungen — speziell rechtlicher Natur - gemeinsam waren. Diese Auffassung läßt auch den Schluß zu, daß die Urkunden des Jahres 1239 trotz weitgehender Gemeinsamkeiten nicht unbedingt den gleichen Diktator haben müssen wie diejenigen des Jahres 1233. - Auch diese erneute und erweiterte Schenkung des großpolnischen Herzogs, die diesmal für Leubus allein ausgestellt worden ist, hat zweifellos nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Die Forschung ist sich einig, daß hier eine tatsächliche Besiedlung durch Leubuser Mönche nicht zustandegekommen ist (vgl. auch oben Nr. 31); vgl. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 113 und die bei Heibig- Weinrich S. 216 genannte Literatur. Die von Schilling S. 627 Anm. 2047 vertretene Ansicht, es handle sich bei den hier geschenkten 2000 Hufen um eine Verschreibung für die in Nr. 31 genannten 3000 Hufen, wurde von Korta, Sobótka 13, S. 190 mit Recht zurückgewiesen. - Dirnberger, Urkundenfälschungen S. 69 f . u. öfter stellt fest, daß die Urkunde als Vorlage für eine Reihe von Fälschungen diente; vgl. etwa SUb I Nr. 325.
IN NOMINE DOMINI NOSTRI IHESU AMEN. Quoniam omnia, que temporaliter aguntur, per decursionem temporis annullantur preter ea, que litterarum apicibus communita sequatium memorie relinquntur, inde est, quod nos Wlodizlaus ducis quondam Odonis felicis memorie filius miseratione divina dux Polonorum notum facimus presentibus et futuris, quod pro remedio anime nostre contulimus beate Marie virgini in Lübens Cysterciensis ordinis de diocesi Wratizlauiensi quoddam desertum, quod est in territorio de Nakel, cuius termini sunt hii : videlicet a meridie Cunawi, ab aquilone Bruchouniza, ab oriente via, que vadit de Thanino usque in Camena, ab occidente via magna, que vadit in Zlavno; cum omni iure et omnibus utilitatibus, videlicet pratis, agris, pascuis, lacubus, castoribus, volentes, ut civitatem locent in iam dicto deserto. Et quia dispendium in temporalibus pati pro Christo non reputamus, eius amore, qui umbra manus sue nos protexit et protegit, in remissionem peccatorum nostrorum conferimus habitatoribus civitatis illius et villarum, quas domino largiente locare poterunt, ius Theotonicale ab omni eos iure Polonico exhimendo, ita ut nullis omnino angariis seu Polonicis consuetudinibus aggraventur, quia donum deo collatum non expedit legibus principum subiacere. Habundantiori edam cautela ipsius habitatoribus providentes volumus, ut a collectis et petitionibus, que in quibusdam terris fiunt, sint a nobis et a nostris posteris absoluti. De expeditionibus autem, que fiunt extra terram, ut habitatores eiusdem deserti communiter omnes sint liberi, constituimus. In defensione vero terre hii, qui mansos in feodo receperunt, ut eo validius hostilis incursio reprimatur, propriis sumptibus adesse tenentur. Iudiciorum nichilominus omnium, ut est de contentione, percussione et omni questione et edam capitis truncatione vel suspensione, suorum tantum hominum inibi existentium abbati Lübensi, ut hec exequenda advocato, cui voluerit, conferat, tradimus auctoritatem. Si vero de iudicio capitis et quaiibet magna questione fuerit placatio facienda, ut eo potior memoria anime nostre fiat, abbati Lubensi totaliter concedimus. Monetam eciam specialem in eadem civitate habendam iam dicto abbati ob fidei argumentum libertate muniendo cum omni utilitate concedere curavimus. Si qua vero contentio inter Theotonicum et Polonum orta fuerit et coram advocato diete civitatis non poterit diffiniri, ut utriusque sententia ad nullius preter nostram audientiam venire valeat, in castro tarnen propinquiori, cum ad ipsum pervenerimus, volumus inviolabiliter observari. Insuper etiam notum facimus omnibus tam presentibus quam futuris, quod pro anima patrui mei supradicte domui videlicet Lubensi in iam memorato deserto dua milia mansorum a) Theotonico iure iam dicto locandorum"' cum omni utilitate et libertate tradimus. Ut autem omnis contradictionis occasionem auferamus, hos testes adhibemus, sdlicet episcopum Posnaniensem Paulum, Seruatium castellanum de Nakel, Martinum tribunum, Pe37. a) Endung auf Rasur B
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regrinum procuratorem b) ducis, Domeratum castellanum de Vsce, Bozatam subpincernam duds, Heinricum abbatem de Lucna cum sacro sui conventus collegio, Euernandum militem, Alexandrum militem ceterisque quam pluribus. Acta sunt hec secundario in castro nostro in Kalis, anno grade domini M°CC°XXXIII 0 , duodecimo kal. augusti.
38.
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Bischof Heinrich und Dekan Peter von Meißen, Propst Konrad von Würzen und der Magdeburger Domherr Ludolfus de Swenebecke bestätigen in einem Schreiben an Papst Gregor IX. auf Wunsch des Abtes Gunther von Leubus die Übereinstimmung des inserierten Wortlauts der Urkunde von 1218 April 18 (SUb I Nr. 171) mit dem Original und ersuchen um päpstliche Konfirmation; dieser Bitte schließen sich an Bischof und Domkapitel von Naumburg sowie das Domkapitel von Merseburg. (vor 1233 September 9), -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 22 (A).
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Schriftprobe: H. Wohlgemuth-Krupicka Z. 73, Abb. 9 (nach S. 38). - Büsching Nr. 48. - SR 401; Kehr, UB des Hochstifts Merseburg, 1899, Nr. 212; Dobenecker, Regesta diplomatica Thuringiae 3, Nr. 360.
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Zur Schrift vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 5. — Diese Supplik ist im Zusammenhang mit den Zehentstreitigkeiten zwischen dem Kloster Leubus und dem Bischof von Breslau zu sehen, vgl. die Vorbemerkung zu SUb I Nr. 171; sie hatte die erneute Bestätigung der umstrittenen Zehnten durch den Papst zur Folge, siehe die folgende Urkunde. - Dorsualvermerk : Rescriptum privilegii decimarum, quod Rome delatum fuit (13.1h.).
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Sanctissimo ac reverentissimo^ in Christo patri ac domino G(regorio) sacrosancte Romane sedis summo pontifici H(enricus) miseratione divina Misnensis episcopus, P(etrus) eiusdem ecclesie decanus, C(onradus) Wrcinensis prepositus, L(udolfus) de Swenebecke Magdeburgensis canonicus quondam Maguntine ecclesie scolasticus obedientiam, subiectionem et reverentiam tarn debitam quam devotam. Sedes apostolica eius exemplo, qui est veritas, in omni gressu suo per semitas graditur veritatis discretionis libramine agenda preveniens, iuste examinationis molimine acta discuriensb), rite actis precipue auctoritatis munimine robur addens, et sic in meditatione discretio, in examinatione iudicium, in confirmatione auetoritas, ita custodiunt vias eius, quod in luce gradiens et Semper ad lucem prodiens non offendit, immo sunt equa Semper et lucida eius moderamina potestatis. Hinc est, quod venerabilis in Christo G(untherus) abbas Lubensis monasterii Cysterciensis ordinis Wratizlauiensis diocesis de benignitate sedis apostolice habens fiduciam et spem firmam cum humilitate et reverentia decenter et humiliter ad nos venit religiose sue plantationis unicum Privilegium nobis exhibens et ostendens, cuius est per omnia talis tenor: Folgt SUb I Nr. 171. Cum igitur parum sit ad plantam manum mittere, quin eadem et rore gratie sit compiuta et confirmationis apostolice robore solidata, predictus abbas et capitulum eius tanquam effectum ab efficiente et opus ab opifice a vobis sui privilegii confirmationem cum reverentia postulat et exposcit et, quia idem originale Privilegium propter locorum distanciam et viarum discrimina et eventus varios vestro apostolatui non potuit apportali, nos a dicto abbate in testimonium evocati, quantum possumus et debemus, presentibus nostris et apertis litteris protestamur, quod idem Privilegium tarn episcopi quam capituli eius sigillis bullatum et tactus officio attractavimus et fide perspeximus oculata et de ipso privilegio presens transcriptuma) de verbo ad verbum cum suis distinetionibus, punetis et locorum nominibus sine aliqua diminutione vel aucmentationea) vel puctoruma) variatione transscribi feeimus et sub nostrorum munimine sigillorum vestre transmittimus sanetitati reverentie vestre prostrati pedibus supplicantes, quatinus ipsum autentico vestro inserere et auetoritate dignemini apostolica confirmare.
37. b) procutorem B. 38. a) A
b) wohl statt discurrens A.
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Ego Engelhardus dei grada Nuwenburgensis episcopus et capitulum meum habita de huius transscripti ex inspectione originalis privilegii bullati piena fide presenti pagine subscribo et vestro apostolatui pro dicto abbate et eius ecclesia cum humilitate et reverenda supplico. Nos Rudolfus prepositus, Henricus decanus totumque capitulum Merseburgense venerabili patre et domino episcopo nostro extra provindam constituto habita de huiusmodi transscripto et originali bullato piena fide privilegio presenti pagine subscribi fedmus et eidem sigillum nostri capituli appendentes vestro apostolatui pro dicto abbate ac eius monasterio cum humilitate et reverentia supplicamus. Siegler nicht schlesisch.
39. Papst Gregor IX. bestätigt dem Kloster Leubus die genannten Zehnten und Besitzungen. 1233 September 9, Anagni. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 52 (A). Büsching Nr. 51. - Potthast 9290; SR 418. Vgl. die Vorbemerkungen zur vorhergehenden Urkunde sowie zu SUb I Nr. 171. Die Zehnten der genannten Güter waren dem Kloster Leubus bereits 1227 einmal von Papst Gregor IX. bestätigt worden, siehe SUb I Nr. 279.
GREGORIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui de Lubes Cistertiensis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollidtudinem offirii nostri ad debitum perducatur effectum. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu quingentorum mansorum magnorum drca Aureum Montem et de Wolouo et de alio Wolouo ac de Iarozlau et quarundam aliarum villarum et mansorum dedmas, possessiones et res alias, quas venerabilis frater noster . . episcopus et dilecti filii capitulum Wratislauiense, sicut spectabat ad eos, vobis et monasterio vestro pietatis intuitu liberaliter contulerunt, prout in eorum autentids litteris inde confectis didtur contineri, sicut ea iuste ac padfice obtinetis, vobis et per vos eidem monasterio auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrodnio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Anagnie V id. sept., pontificatus nostri anno septimo. Bleibulle an roten und gelben Seidenfäden.
40. Papst Gregor IX. bestätigt dem Kloster Leubus den Besitz des Gebiets von Nakel sowie die Schenkung der 3000 Hufen (bei Filehne) durch den Herzog (Wladislaw Odonicz) von Polen und der Zehnten dieser Hufen durch Bischof und Domkapitel von Posen. 1233 September 9, Anagni. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 50 (A). Büsching Nr. 49; CD maioris Poloniae 1, Nr. 158. - Potthast 9288; SR 416. Vgl. oben Nr. 31 u. 37.
GREGORIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui de Lubes Cistertiensis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tam vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollidtudinem offidi nostri ad debitum perducatur effectum. Eapropter,
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dileciti a) in domino filii, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu possessiones in deserto territorio de Nakel et tria milia mansorum magnorum, que nobilis vir . . dux Polonie, ac decimas eorundem mansorum, quas venerabilis frater noster . . episcopus et dilecti filii capitulum Poznaniense, sicut spectabat ad eos, vobis et monasterio vestro pietatis intuitu liberaliter contulerunt, prout in instrumentis eorum inde confectis dicitur contineri, sicut ea omnia iuste ac pacifice obtinetis, vobis et per vos eidem monasterio auctoritate apostolica confirmamus et presentís scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confírmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Anagnie V id. sept., pontificatus nostri anno séptimo. Bleibulle an roten und gelben
Seidenfäden.
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Papst Gregor IX. befreit das Kloster Leubus von den Zehntenzahlungen für Neubruchland, welches das Kloster auf eigene Kosten bestellt oder bestellen läßt und für welches bisher keine Zehnten gezahlt worden sind. 1233 September 9, Anagni. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 51
(A).
Büsching Nr. 50. - Potthast 9289; SR 417.
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G R E G O R I U S episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui de Lubes Cistertiensis ordinis Wratislauiensis diócesis salutem et apostolicam benedictionem. Religionis vestre promeretur honestas, ut vos et monasterium vestrum favore benivolo prosequentes petitionibus vestris, quantum cum deo possumus, annuamus. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris supplicationibus inclinati auctoritate presentium districtius inhibemus, ne quis de novalibus, que propriis manibus aut sumptibus colitis, de quibus aliquis hactenus non percepit, seu de vestrorum animalium nutrimentis nullus a vobis decimas exigere vel extorquere presumat. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre inhibitionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Anagnie V id. sept., pontificatus nostri anno séptimo. Bleibulle an roten und gelben
Seidenfäden.
42.
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Papst Gregor IX. befiehlt dem Erzbischof den Bischöfen und Prälaten der Kirchenprovinz Gnesen, gegen die Bedrücker des Klosters Leubus mit kirchlichen Zensuren vorzugehen. 1233 September 9, Anagni. 35
40
Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, Potthast 9286; SR 419. Vgl. SUb I Nr. 158.
nach 1251), fol. 55-56
(B).
G R E G O R I U S episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus archiepiscopo Geznensi a) et suffraganeis eius ac dilectis filiis abbatibus, prioribus, decanis, prepositis, archipresbiteris, archidiaconis et aliis ecclesiarum prelatis per Gneznensem provinciam constitutis presentes litteras inspecturis salutem et apostolicam benedictionem. Non absque dolore cordis et plurima turbatione didicimus, quod ita in plerisque partibus ecclesiastica censura dissolvitur et canonice sententie severitas enervatur, ut viri religiosi et maxime, qui per sedis apostolice privilegia maiori donati sunt liberiate, passim a malefactoribus suis iniurias sustineant et rapiñas, dum vix invenitur, qui congrua illis protectione subveniat et pro fovenda pauperum inno40. a) A. 42. a) B.
29 centia se murum defensionis opponat. Specialiter autem dilecti filii abbas et fratres monasterii de Lubes Cisterciensis ordinis Wratizlauiensis diócesis tarn de frequentibus iniuriis quam de ipso cottidiano defectu iusticie conquerentes universitatem vestram litteris pecierunt a) apostolicis excitari, ut ita videlicet eis in tribulationibus suis contra malefactores eorum prompta debeatis magnanimitate consurgere, quod ab angustiis, quas sustinent, et pressuris vestro possint presidio respirare. Ideoque universitati vestre per apostolica scripta mandamus atque precipimus, quatinus illos, qui possessiones vel res seu domos predictorum fratrum vel hominum suorum irreverenter invaserint aut ea iniuste detinuerint, que predictis fratribus ex testamento decedentium relinquuntur, seu in ipsos fratres vel eorum aliquem contra apostolice sedis indulta sententiam excommunicationis aut interdicti presumpserint promulgare vel décimas laborum de terris habitis ante concilium generale, quas propriis manibus aut sumptibus excolunt, seu nutrimentis animalium ipsorum spretis apostolice sedis privilegiis extorquere, monitione premissa, si laici fuerint, publice candelis accensis singuli vestrum in diocesibus et ecclesiis vestris excommunicationis sententia percellatis, si vero clerici vel canonici regulares seu monachi fuerint, eos appellatione remota ab officio et beneficio suspendatis neutram relaxaturi sententiam, donec predictis fratribus plenarie satisfaciant, et tam laici quam clerici seculares, qui pro violenta manuum iniectione in fratres ipsos vel ipsorum aliquem anathematis vinculo fuerint innodati, cum diocesani episcopi litteris ad sedem apostolicam venientes ab eodem vinculo mereantur absolví. Dat. Anagnie V o id. septembris, pontificatus nostri anno séptimo.
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43. Papst Gregor IX. beauftragt die Pröpste von Bautzen und Riesa sowie den Dekan von Bautzen, die Bedrücker des Klosters Leubus in den Diözesen Breslau, Lebus, Meißen und Brandenburg zur Wiedergutmachung anzuhalten oder gegen sie mit kirchlichen Zensuren vorzugehen. 1233 September 9, Anagni. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 61-62 Potthast 9285; SR 420.
25
(B).
G R E G O R I U S episcopus servus servorum dei dilectis filiis de Budisin a) et de Rezcon prepositis et decano de Budsin a) Misnensis diócesis salutem et apostolicam benedictionem. Quoniam nimis dispendiosum esset et grave dilectis filiis abbati et conventui de Lubes Cisterciensis ordinis Wratizlauiensis diócesis, cum sint in remotis partibus constituti, pro singulis querelis apostolicam sedem adire ac frequenter a multis tam clericis quam laicis gravibus sint iniuriis lacessiti, ad supplicationem eorum super hoc eis duximus providendum. Quocirca presentium vobis auctoritate mandamus, quatinus, cum a dictis abbate ac conventu fueritis requisiti, malefactores eorum per Wratislauiensem, Lubucensem, Misnensem et Brandeburgensem dioceses constitutos, ut eis ablata restituant et de dampnis et iniuriis irrogatis satisfaciant competenter et ab eorumdem indebita molestatione desistant vel in aliquos compromittant, qui appellatione remota iusticia mediante procedant, monitione premissa per censuram ecclesiasticam sublato appellationis impedimento cogatis non obstante constitutione de duabus dietis edita in concilio gernerali. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. Datum Anagnie V o id. sept., pontificatus nostri anno séptimo.
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44. Papst Gregor IX. bestätigt dem Kloster Leubus den Besitz der von Herzog Heinrich I. geschenkten Hufen im Gebiet von Lebus und die Schenkung der Zehnten dieser Hufen sowie derjenigen von Platkow durch Bischof und Domkapitel von Lebus. 1233 September 9, Anagni. 43. a) überflüssiger Kürzungsstrich über n B.
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30 Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, Schilling S. 462 Nr. 40 (deutsche Übersetzung).
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nach 1251), fol. 75- 75' (B).
- SR 421.
Als Grund für diese neuerliche päpstliche Bestätigung (siehe oben Nr. 27) muß man - neben der Nennung von Platkow (vgl. SUb I Nr. 306) — die getrennten Ausfertigungen für Leubus und Trebnitz annehmen; siehe die folgende Urkunde.
G R E G O R I U S episcopus servus servorum dei dilectis filiis abbati et conventui de Lubes Cisterciensis ordinis Wratislauiensis diócesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu mansos, quos nobilis vir Henricus dux Zlesie in territorio Lubucensi, et eorumdem mansorum ac de Plathou decimas, quas venerabilis frater noster episcopus et dilecti filii capitulum Lubucense, sicut spectabat ad eos, vobis et monasterio vestro pietatis intuitu contulerunt, prout in instrumentis eorum inde confectis dicitur contineri, sicut ea omnia iuste ac pacifice obtinetis, vobis et per vos eidem monasterio auctoritate apostolica confirmamus et presentís scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Anagnie V o id. septembris, pontificatus nostri anno séptimo.
45.
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Papst Gregor IX. bestätigt dem Kloster Trebnitz den Besitz der von Herzog Heinrich I. geschenkten Hufen im Gebiet von Lebus und die Schenkung der Zehnten dieser Hufen sowie derjenigen von Platkow durch Bischof und Domkapitel von Lebus. 1233 September 9, Anagni. 25
Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 37 (A). Wohlbrück, Geschichte von Lebus 1, S. 112f. Anm. (Auszug) = Riedel, CD sis 1/20, S. 128f.; Schilling S. 462 Nr. 39 (deutsche Übersetzung). - Potthast Appelt, Urkundenfälschungen S. 126 Nr. 40. Vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde.
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Brandenburgen9287; SR 422;
Der Dorsualvermerk hec bulla ad nos non pertinet set in Trebnicz (13.—14. Jh.) dürfte darauf hindeuten, daß sich die Urkunde zeitweise in Leubus befand. Weiterer Dorsualvermerk:
Confirma-
do super decimis in bonis in Marchia Gregorii pape noni (14. Jh.).
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G R E G O R I U S episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse ac conventui Trebiniensi a) Cistertiensis ordinis Wratislauiensis diócesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tam vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Eapropter, dilecte in domino filie, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu mansos, quos nobilis vir Henricus dux Zlesie in territorio Lubucensi, et eorundem mansorum ac de Plathou decimas, quas venerabilis frater noster . . episcopus et dilecti filii capitulum Lubucense, sicut spectabat ad eos, vobis et monasterio vestro pietatis intuitu liberaliter contulerunt, prout in instrumentis eorum inde confectis dicitur contineri, sicut ea omnia iuste ac pacifice obtinetis, vobis et per vos eidem monasterio auctoritate apostolica confirmamus et presentís scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Anagnie V id. sept., pontificatus nostri anno séptimo. Bleibulle an
45. a) A.
Seidenfáden.
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46. Papst Gregor IX. erteilt dem Bischof (Thomas) von Breslau und dem Abt (Gunther) von Leubus die Vollmacht, die Exkommunikation von unter der Obödienz des Abts von Leubus stehenden Mönchen und Konversen wieder aufzuheben. 1233 September 10, Anagni. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 53 Büsching Nr. 52. - Potthast 9291; SR 423. Schreibervermerk auf Plika rechts unten .bir..
(A).
Gregorius episcopus servus servorum dei venerabili fratti . . episcopo Wratislauiensi et dilecto filio . . abbati de Lubes Cisterciensis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Exhibita nobis tua, fili abbas, petitio continebat, quod nonnulli tui et aliorum monasteriorum tibi subiectorum Wratislauiensis diocesis monachi et conversi pro violenta iniectione manuum in se ipsos vel alios religiosos et clericos seculares et quidam pro detentione proprii, alii etiam pro negata tibi et abbatibusa) suis obedientia seu conspirationis offensa in excommunicationis laqueum inciderunt et quidam ingressum habuerunt in monasteria ipsa per vitium symonie, quorum quidam receperunt ordines et divina celebrarunt officia sic ligati. Quare de ipsorum salute sollicitus postulasti, ut super hiis eorum saluti providere misericorditer dignaremur, ne, si cogantur propter hoc apostolicam sedem adire, in suarum evagentur periculum animarum et eadem monasteria, cum non habeant proprium, expensarum onere pregraventur. Volentes igitur eorum saluti et indempnitati dictorum monasteriorum paterna sollicitudine providere ac de circumspectione vestra plenam in domino fiduciam obtinentes discretioni vestre presentium auctoritate committimus, ut eisdem excommunicatis hac vice iuxta formam ecclesie absolutionis beneficium impendatis, proviso, quod manuum iniectores passis iniuriam satisfaciant competenter et, si aliquorum fuerit gravis et enormis excessus, illos mittatis ad sedem apostolicam absolvendos. Illis autem, qui absolutionis beneficio non obtento per simplicitatem et iuris ignorantiam receperunt ordines et divina officia celebrarunt, iniuncta penitentia competenti ea peracta liceat vobis cum eis de misericordia, que superexaltat iudicio, prout eorum saluti expedire videritis, dispensare. Si vero prefati excommunicati scienter in contemptum ecclesiastice discipline talia presumpserunt, eis per annum ab ordinum executione suspensis et iniuncta ipsis penitentia salutari, cum eis postmodum, si fuerint bone conversationis et vite, valeatis auctoritate apostolica dispensare, sicut videritis expedire, processuri circa symoniacos secundum statutum concilii generalis. Tu autem, fili abbas, proprium, si quod habent dicti monachi et conversi, in tuis manibus facias resignari monasteriorum ipsorum, quibus illud debetur, usibus applicandum. Dat. Anagnie IUI id. septembris, pontificatus nostri anno septimo. Bleibulle an
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Hanfschnur.
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Markgraf Pfemysl von Mähren überträgt das Dorf Doloplazy in Mähren mit allen Zugehörungen dem Kloster Langheim (Oberfranken). Unter den Zeugen: Milich burgravius Gradicensis. 1233 September 25, -. Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 232; CDB3,
Nr. 50. - Erben, Regesta 1, Nr. 817.
48.
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Herzog Konrad von Masowien restituiert die Breslauer Kirche in den Besitz von Chanouo an der Weichsel. 1233 Oktober 2, Kulm. Or. Breslau DA AA 73 (A). Ulanowski, Dokumenty kujawskie i mazowieckie S. 289 Nr. 3; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 334. - Reg. ep. Vrat. S. 30; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 117; SR 424; Perlbach, 46. a) auf Rasur A.
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Studien 1, S. 118f. Nr. 63; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 17. Die Schrift ist mit Skowroñska, Sobótka 19 (1964), S. 164 der bischöflichen Schreibschule zuzuweisen; vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 32. Da man mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Diktat der bischöflichen Kanzlei zuschreiben kann, sind die von Kochanowski a. a. O. geäußerten Zweifel hinßllig, zumal er - ähnlich wie Grünhagen SR 424 — fälschlich nos et F. statt richtig nos etiam F. liest. Dorsualvermerk: Privilegium C. ducis Mazouie super Chanouo. MCCXXXIII (14. Jh.). Nos Conradus dei gracia dux Mazovie notum facimus presentibus et futuris, quod ad voluntatem domini Fulconis archiepiscopi Gnezdensis et ad peticionem domini Thome Wratizlauiensis episcopi villam Chanouo sitam super Vizlam restituimus episcopo memorato cum clausura et cum ómnibus pertinenáis suis nomine ecclesie Wratizlauiensis in perpetuum possidendam. Volumus etiam, ut homines, qui in eadem villa per dictum episcopum vel per successores suos locati fuerint, plenam habeant libertatem inmunes ab ómnibus beneficiaras et rectoribus ducatus nostri. Ut autem hec restitutio firma sit in futurum, ipsam sigillo nostro dignum duximus roborare. Nos etiam F(ulco) archiepiscopus Gnezdensis sigillum nostrum apposuimus, quia huic facto interfuimus. Dat. in colloquio quod fuit inter ducem Henricum et ducem Conradum in Hlem, sexto nonas octobris, anno incarnationis dominice millesimo ducentésimo tricésimo tercio. Zwei leicht beschädigte Siegel an Pergamentstreifen: 1. Herzog Konrad von Masowien, vgl. Gumowski, Siegelkunde S. 50f.; 2. Erzbischof Fulko von Gnesen, thronender Bischof mit Mitra, in der Rechten den Stab, mit der Linken ein Buch vor der Brust haltend: S FVLCONIS DEI GRA GNEZNENSIS ARCHIEP (Gumowski, Siegelkunde Nr. 332 — etwas abweichend).
49. Herzog Heinrich I. überträgt dem Themo die Aussetzung schem Recht.
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von Naumburg (am Queis) zu deut1233 November 11, Breslau.
Transsumpt (18. Jh.) in Or. Breslau St.A. Rep. 98 Nr. 122 pag. 1-4 (C); Kop. Fürstenstein 2, 221 (18. Jh.), pag. 100 b—101 (D); Kop. Schweidnitz Stadtarchiv S 119 e Stadtbuch fol. 218 a-218 a' (E). Der Bunzlauer Kreis an Bober und Queis. Ein Heimatbuch, Groß Denkte—Wolfenbüttel 1964, S. 128 f . (Faksimile von E). - Tzschoppe-Stenzel Nr. 14; Fr. Micke, Urkundliche Geschichte der Stadt und des ehemaligen Klosters Naumburg am Queis, Bunzlau 1844, S. 10 f . (mit deutscher Ubersetzung); Beck, Ortschaftsverzeichnis für den Kreis Bunzlau, 1864, S. 49 (deutsche Übersetzung); E. Dewitz, Geschichte des Kreises Bunzlau, 1885, S. 47 f . (deutsche Übersetzung); R. Simon, Chronik von Naumburg a. Qu., 1912, S. X (deutsche Übersetzung); Festschrift Naumburg a. Q. 700 Jahre alt, Naumburg 1933; Schilling S. 462 f . Nr. 41 (deutsche Ubersetzung); Der Bunzlauer Kreis an Bober und Queis S. 121 f f . (mit deutscher Ubersetzung); Heibig-Weinrieb Nr. 14 (mit deutscher Übersetzung). - SR 425; CDS II/l, Nr. 97. Nach einer Eintragung im Handexemplar der Regesten soll sich im Staatsarchiv Breslau noch eine weitere Abschrift des Transsumpts von 1455 Dez. 20 durch Heinrich von Rosenberg, Hauptmann der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer, auf der offensichtlich auch die uns vorliegenden Überlieferungen basieren, befunden haben; in dem Heimatbuch „Der Bunzlauer Kreis an Bober und Queis" wird eine Übersetzung dieser Urkunde aus dem Jahre 1494 erwähnt, die sich in einer Handschrift des Breslauer Diözesanarchivs befinden soll; beide Überlieferungen ließen sich jedoch nicht ermitteln. - Die Echtheit dieser Urkunde wurde — nach einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten — bereits von Schulte angezweifelt, sie ist seither in der Forschung umstritten. In der vorliegenden Form wird man sie kaum als zeitgemäß ansehen können. Die Übertragung der Hochgerichtsbarkeit über die genannten Dörfer ist für diesen frühen Zeitpunkt schwer denkbar; vgl. Menzel, Jura ducalia S. 158. Auch die Tatsache, daß die Liste der Dörfer in den verschiedenen Überlieferungen einige Unterschiede aufweist, deutet darauf hin, daß zumindest diese Teile interpoliert sein dürften. Anscheinend spiegelt diese Aufzählung einen späteren Stand wider; der Großteil der genannten Orte wird in der zweiten Hälfte des 13. bzw. zu Beginn des 14. Jahrhunderts erwähnt. Ferner muß die Titulatur Heinrichts I. als dux Cracovie et Slesie in einer Urkunde, die ausschließlich schlesischen Angelegenheiten gewidmet ist, Bedenken erregen, da sie sich
33 sonst lediglich in Urkunden für Kleinpolen findet. Andererseits dürfte die Sache jedoch einen echten Kern haben, die Zeugenliste scheint durchaus zeitgemäß (vgl. SUb I Nr. 305), ebenso die Arenga. Die Gleichwertigkeit des Löwenberger und des Goldberger Rechts wird durch die Aussetzung von Trachenberg zu deutschem Recht 1253 bestätigt: prout civitates Aureus Möns et Levumberc dignoscuntur habere sua locatìone principali (SR 836; Tzschoppe-Stenzel Nr. 41); vgl. dazu Th. Görlitz, Die Oberhöfe in Schlesien, Weimar 1938, S. 24 f . Auch die Bestimmungen über das ius scultetie entsprechen durchaus dem üblichen Gebrauch. Somit ist der Text der Urkunde nicht gänzlich zu verwerfen, ohne daß sich mit Sicherheit sagen ließe, welche Bruchstücke des Wortlauts für 1233 als zeitgerecht zu gelten haben. - Entgegen der Auffassung von W. Kuhn, Beiträge zur schlesischen Siedlungsgeschichte, München 1971, S. 56 wird man wohl an der Identifizierung von Zabuloth mit Thiergarten festhalten müssen, da diese durch eine Urkunde von 1408 belegt ist (Breslau St.A. Rep. 98 Nr. 48); vgl. E. Wernicke, Chronik der Stadt Bunzlau von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, 1884, S. 57.
In nomine Iesu Christi amen. Ea, que geruntur in tempore, labi a memoria hominum solent simul cum tempore, nisi scripta vel testium fuerint munimine roborata. Hinc est, quod nos Henricus dei gratia dux Cracovie et Slesiea) notum esse volumus omnibus presentis temporis hominibus et futuris presentem paginam inspecturis, quod Themoni civitatem Nuenburgb) iure Theutonicoc), quo Lewenbergd) privilegiata est, locandam dedimus census et servitiorum libertatem XII annis, thelonii vero®' VI annis relaxationem secundum formam Crostensemf) et Lewenbergensem8' eidemh) liberaliter indulgendo addentes'1 preterea memorate civitati cum superiori iudicio has villas, scilicet Bertoldisdorffi), Thimendorffk), Sifridsdorff1', Gosbinsdorffm), Herzogenwalden), Hugisdorff0', villam Parizp), Hermansdorffq), Laurenzir), villams), Bürkenbrük'* et villam, que didtur Zabuloth u) ; insuper pro pascuis pecorum VIII mansos et unum pratum. Concessimus etiam prefato Themoni ibidem ius scultecie cum duobus molendinis, quorum primum pro tertia parte nobis suis beneplacitis edificabit, ipsi heredibusque suis vel, cui imposterum vendere voluerit, hereditario iure possidendum. Ut autem hec nostra donatio in perpetuum inviolabilis perseveret, presentem literam sigilli nostri duximus impressione roborandam. Actum inv) Wratislauiav) in festo sancti Martini, dominice incarnationis millesimo CCXXXIII0, presentibus Henrico plebano de Novoforo, Conrado scholastico Glogoviensiw), Hermanno plebano de Auro x) et militibus Merbotone, Alberto filio Beronis, Godfrido y) Bawaroz), Henrico sculteto de Novoforo et aliis multis.
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50. Papst Gregor IX. nimmt die verwitwete Herzogin Viola von Oppeln mit ihren Söhnen in den päpstlichen Schutz. 1233 Dezember 3, Lateran. Reg. Vat. 17, fol. 114 (R).
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Katona, Historia critica regum Hungariae stirpis Arpadianae 5, 1783, S. 664; Fejér, CD Hungariae 3,2, S. 373; Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 50. - Potthast 9337; SR 426; Auvray, Les Registres de Grégoire IX1, Nr. 1645.
Nobili mulieri V(iole) vidue ducisse de Opala). Inter ceteras apostolice sedis curas, quibus iugiter occupamur, cordi nostro est humilium relevare gravamina et subvenire oppressionibus viduarum, ut defensionis nostre munite presi49. a) E, Silesiae CD b) C, Naumburg D, Nuenbrig E c) E, Teutonico C, Thevtonico D d) E, Löwenberg C, Levenberg D e) DE, necnon C f) CD, Crosnensem E g) E, Lowenbergensem C, Levenbergensem D h) E, eandem CD i) CE, concedentes D j) CE, Berteisdorff D k) CD, Thymendorff E 1) C, Syfersdorff E, Ullersdorf D m) C, Golbinsdorff E, fehlt D n) C, Hertzogwald D, Herzoginwald E o) CE, HaugsdorffD p) C, Paritz D, Chariz E q) C, Herrmannsdorff D, Armansdorff E r) E, Laurentiae C, Laurentzi D s) C, villa DE t) C, Birckenbrücke D, Birckenbrick E u) C, Hausdorff DE v) C, Wratislaviae D, Mebrate E w) CD, Glogovii E x) C (Zeugenreihe von Conrado bis Auro von späterer Hand hinzugefügt), Nuro D, Muro E y) C, Gottfrido D, Godefrido E z) Balbaro C (in späterer Zeit über lb von zweiter Hand wgeschrieben), Balbaro D (am Rande von erster Hand forte Bavaro), Balbato E. 3 Schles. UB II
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dio a perversorum molestiis secure maneant et quiete. Tuis igitur, dilecta in Christo filia, devotionis precibus inclinati tuam ac filiorum tuorum personas in devotione ecclesie persistentes cum omnibus bonis, que impresentiarum iuste ac rationabiliter possidetis etc. in modum protectionis usque communimus. Nulli ergo nostre protectionis etc. Si quis autem etc. Dat. Laterani III non. decemb., (pontificatus nostri) anno septimo.
51. König Wenzel I. von Böhmen schenkt dem Kloster Kladrau predium in villa Turan (Turany nw. Prag) cuiusdam heredis pertinentis ad Cladsco. 1233 Dezember 13, Prag. 10
CDB 3, Nr. 51. - Erben, Regesta 1, Nr. 822. Vgl. J. Pralâk, Kladské dëdiny, in: Zâpisky katedry ieskoslovenskych 1963,
S. 21-37,
besonders
dèjin a archivniho studia 7,
S. 26f.
52. 15
Papst Gregor IX. beauftragt den Erzbischof (Fulko) von Gnesen und die Bischöfe (Thomas) von Breslau und (Robert) von Olmütz, gegen die Bedrücker der in päpstlichen Schutz genommenen Herzogin Viola von Oppeln und ihrer Söhne vorzugehen. 1233 Dezember 23, Lateran. Reg. Vat. 17, fol. 114
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(R).
Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 237; Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 51; CDB 3, Nr. 52. — Palacky, Italienische Reise Nr. 114; Erben, Regesta 1, Nr. 823; Reg. ep. Vrat. S. 30; Potthast 9348; SR 427; Auvray, Les Registres de Grégoire IX1, Nr. 1646.
. . archiepiscopo Gneznensi e t . . Gratislauiensia) et . . Olomucensi episcopis. Inter ceteras etc. usqueb) quiete. Cum igitur dilectam in Christo filiam V(iolam) viduam ducissam de Opol ac filios eius in devotione ecclesie persistentes cum omnibus bonis, que impresentiarum iuste ac rationabiliter possident, sub apostolice sedis protectione receperimus speciali, mandamus, quatinus eos contra huiusmodi protectionis nostre tenorem non permittatis ab aliquibus indebite molestari, molestatores huiusmodi etc. usque compescendo. Quod si non omnes etc.; presentibus post quinquennium minime valituris. Dat. Laterani X kal. ianuarii, (pontificatus nostri) anno septimo.
53. 30
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Papst Gregor IX. beauftragt den Erzbischof (Fulko) von Gnesen, den Bischof (Vislaus) von Krakau und den Bischof (Thomas) von Breslau, Herzog C(onrad) von Masowien und seine Söhne durch Androhung von Kirchenstrafen zu zwingen, der verwitweten Herzogin G(rimislawa) von Sandomir und ihrem Sohn B(oleslaus) das entrissene Eigentum herauszugeben und für das getane Unrecht Genugtuung zu leisten. ... archiepiscopo Gneznensi e t . . Cracouiensi e t . . Wratislauiensi episcopis. Inhalt nicht schlesisch. 1233 Dezember 23, Lateran. Reg. Vat. 17, fol. 114-114'
(R).
Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 52; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 336. - Reg. ep. Vrat. S. 30; Potthast 9350; SR 428; Perlbach, Studien 1, S. 119 Nr. 64; Auvray, Les Registres de Grégoire IX1, Nr. 1648.
54.
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Papst Gregor IX. empfiehlt die verwitwete Herzogin G(rimislawa) von Sandomir und ihren Sohn dem Schutz des Herzogs Heinrich I. von Schlesien: In eundem modum scriptum est no50. a) R statt Opol. 52. a) R b) vgl. oben Nr. 50.
35 bili viro Henrico duci Zlesie a) (nach dem Muster des Schreibens an König Koloman von Ungarn). 1233 Dezember 23, Lateran. Reg. Vat. 17, fol. 114' (R). Katona, Historia critica regum Hungariae stirpis Arpadianae 5, 1783, S. 644f. = Fejér, CD Hungariae 3,2, S. 373f. (beide für Kg Koloman, ßlschlich Herzogin Viola von Oppeln angeführt). Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 53; Potthast 9352 (ßlschlich Herzogin Viola angeführt); Auvray, Les Registres de Grégoire IX1, Nr. 1650.
5
55. Hermann von Salza, Hochmeister des Deutschen Ordens, und Hermann Balk, Landmeister von Preußen, erteilen dem Land Kulm und speziell den Städten Kulm und Thorn ein Privileg (sog. Kulmer Handfeste). Dabei behält sich der Deutsche Orden u. a. das Recht auf den Goldbergbau vor ita tarnen, ut inventor auri, sive in cuius bonis inventum fuerit, idem ius habeat, quod in terra ducis Slesie in huiusmodi inventione talibus est concessum. 1233 Dezember 28, Thorn. Kötzschke Nr. 78; G. Kisch, Die Kulmer Handfeste ( = Deutschrechtliche Forschungen 1 ), Stuttgart 1931, S. 110-124= Hubatsch, Quellen zur Geschichte des Deutschen Ordens, 1954, S. 56—71 (mit deutscher Übersetzung); M. Turnier, Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400, Wien 1955, S. 463-466 (deutsche Übersetzung). - SR 397; CDS 20, Nr. 10; CDS IUI, Nr. 98; Quirin, Ostsiedlung Nr. 28. Angaben über Quellenbasis, frühere Drucke und ältere Literatur in der grundlegenden Studie von Kisch. Die schlesischen Einflüsse auf die Kulmer Handfeste werden offensichtlich überbetont von Methner Z. 67, S. 32-45; vgl. dazu die Ausführungen von Maschke Z. 68, S. 248 in seiner Rezension von H. Kleinau, Untersuchungen über die Kulmer Handfeste, in: Altpreußische Forschungen 10, 1933, S. 231 f f .
56.
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Herzog W(ladislaw Odonicz) von Großpolen erläßt den Siedlern im Gebiet von Nakel, das er dem Kloster Leubus geschenkt hat, die Hälfte des Zolls. (vor 1233), -. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 25' (B). Mosbach, Wiadomosci S. 9 f.; CD maioris Poloniae 1, Nr. 155. - SR 290; Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica Nr. 28. Wie die Diktatübereinstimmungen vor allem mit der folgenden Urkunde beweisen (vgl. auch die Vorbemerkung zu Nr. 37), muß diese teilweise Zollbefreiung im Gesamtzusammenhang der Bemühungen des großpolnischen Herzogs und des Klosters Leubus um eine Urbarmachung des wüsten Gebiets von Nakel gesehen werden, die in mehreren Etappen zwischen 1225 (SUb I Nr. 252 f.) und 1239 (unten Nr. 160 f f . ) immer wieder neue Ansätze brachten, aber trotz stets erweiterter Zugeständnisse und Versprechungen nicht zum Ziel führten. Die Tatsache, daß die folgende, spätestens 1233 ausgestellte Urkunde inhaltlich weiter geht und präziser formuliert ist, läßt den Schluß zu, daß das vorliegende Privileg etwas früher anzusetzen ist. Andererseits wird man es auch nicht allzu nahe an 1225 heranrücken dürfen, da das Kloster Heinrichau als zweiter in Aussicht genommener Kolonisator bereits nicht mehr genannt wird, womit die von Grünhagen SR 290 vorgeschlagene Einreihung zu 1225 hinßllig erscheint. Vgl. auch die ähnlichen, wenn auch nicht immer ganz folgerichtigen Überlegungen von Schilling S. 244.- Maleczynski reiht die Urkunde — ohne nähere Begründung - nach 1233 Juli 21 ein. Koztowska-Budkowa KH 43 (1929), S. 49 vermutet, daß Nr. 57 als Vorlage für dies Privileg gedient hat; sie geht allerdings bei ihrer im wesentlichen auf dem Diktatzusammenhang basierenden Darlegung nicht auf die inhaltlichen Unterschiede zwischen beiden ein. Nos dei gratia W(lodizlaus) dux Polonie pie recordationis ducis quondam Odoiiis filius notum facimus presentibus et posteris omnibus hanc litteram inspecturis, quod ad honorem dei et beate Marie virginis et ob remedium anime nostre et predecessorum nostrorum colonis deserti, quod est prope Nakel, quod contulimus deo et genitrici Marie virgini in Lübens, the54. a) Zlerie R.
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36 loneum medium relaxamus; id est, ut idem coloni theloneum solvant, sicut cives Crosnenses solvunt theloneum in terra Henrici illustria) ducis Zlesie fratris nostri: ut cenobitas Lubenses solliciores a) intercessores ad deum pro nostris excessibus habeamus. Et ut hoc indultum nostrum perpetuo stabile perseveret, presentem paginam sigilli nostri munimine roboramus.
57.
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Herzog W(ladislaw Odonicz) von Großpolen bestätigt dem Kloster Leubus die Schenkung des Nakler Gebietes und gewährt allen Ein- und Ausreisenden, die das Siegel des Abtes von Leubus vorweisen, Zollfreiheit auf 10 Jahre, beginnend mit dem Jahr 1233. (1233), —. 10
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Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 44-45 (B). Mosbach, Wiadomosci S. 10; CD maioris Poloniae 1, Nr. 157. - SR 399; Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica Nr. 29. Maleczynski, Studya S. 52 f . hat zwar die enge Verwandtschaft dieses Privilegs mit den anderen Urkunden des großpolnischen Herzogs für das Kloster Leubus gesehen (vgl. oben Nr. 37), aber aufgrund einer unzutreffenden Interpretation der Urkunden Nr. 161 und 162 gewisse Zweifel geltend gemacht, die jedoch von Koztowska-Budkowa KH 43 (1929), S. 49 zu Recht als unbegründet zurückgewiesen worden sind. — Die Urkunde muß spätestens 1233 ausgestellt worden sein, und man darf annehmen, daß sie ebenso wie das folgende Privileg in engem Zusammenhang mit Nr. 37 zu sehen ist. Kozlowska-Budkowa hält es für möglich, daß sie bereits 1232 ausgefertigt worden ist, jedoch läßt sich diese Annahme aus dem Text nicht mit Sicherheit belegen. - Zum Diktat allgemein vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 37; besonders eng sind die Übereinstimmungen mit der vorhergehenden und der folgenden Urkunde; vgl. auch die Vorbemerkung zu Nr. 56. Nos dei gracia W(lodizlaus) dux Polonie felicis memorie ducis quondam Odonis filius notum facimus omnibus hanc litteram inspecturis, quod ob remedium anime nostre et predecessorum nostrorum contulimus deo et beate Marie virgini in Lübens Wratizlauiensis diocesis Cysterciensis ordinis desertum circa Nakel. Ceterum quia cupimus de predicto deserto fructum aliquem Lubenses percipere cenobitas, ut eo libentius illud homines subeant possidendum, rogamus et precipimus castellanis, baronibus et theloneariis omnibus hanc paginam inspecturis, ut omnes sigillum Lubensis abbatis ostendentes sine omni exactione thelonei et absque omni gravamine intrantes terram et exeuntes sinatis liberos pertransire omni tempore libertatis eorum, id est annis decem ab anno domini M°CC°XXXIII°.
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Herzog W(ladislaw Odonicz) von Großpolen bestätigt dem Kloster Leubus die Schenkung des Nakler Gebietes, verleiht den Siedlern das deutsche Recht und regelt die Gerichtsverhältnisse. (um 1233), —. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 25' (B). Mosbach, Wiadomosci S. 6; CD maioris Poloniae 1, Nr. 153. - SR 289; Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica Nr. 27. Man wird wohl davon ausgehen dürfen, daß diese Urkunde im Zusammenhang mit der Erneuerung der Schenkung des Gebiets von Nakel an das Kloster Leubus durch den großpolnischen Herzog von 1233 Juli 21 steht, möglicherweise als zusätzlich vom Kloster gewünschte nähere „Ausführungsbestimmung", die daher ohne Datierung geblieben ist. Die von Grünhagen SR 289 vorgenommene Einreihung zu 1225 dürfte daher nicht zutreffend sein, zumal ab Empfänger lediglich Leubus genannt wird, während in der ersten Schenkung von 1225 Oktober 2 daneben auch das Leubuser Tochterkloster Heinrichau in Aussicht genommen ist. Vgl. zur Frage der Datierung auch Maleczynski, Studya S. 50 f . und SUb I Nr. 252. - Zum Diktat vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 37. - Die Regelung der Gerichtsverhältnisse bei Streitigkeiten zwischen Deutschen und Polen präzisiert den in Nr. 37 aufgestellten Grundsatz, daß bei Nichteinigung das herzogliche Gericht allein zuständig sein solle: geurteilt wird in jedem Falle nach dem Recht des Beklagten. Diese auf dem Personalitätsprinzip basierende Rechtspraxis entspricht dem Gebrauch der Mitte des 13. Jahrhunderts; vgl. etwa SUb I Nr. 354 und 366. 56. a) B.
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Nos dei gratia W(lodizlaus) dux Polonie ducis quondam Odonis felicis memorie filius notum facimus omnibus hanc paginam inspecturis ob remedium anime nostre et predecessörum nostrorum deo et beate Marie virgini in Lübens Wratizlauiensis diocesis Cysterciensis ordinis desertum quoddam iuxta Nakel nosa) dedisse locandum. Sane, quia novimus, quod lege clementi homines plurimum delectentur necnon et leges paterne avidius appetuntur et dulcius possidentur, colonis dicti deserti, quod prefate domui contulimus, omne ius Theutonicum indulgemus ab omni eos iure Polonico exhimendo, ut viris religiosis domus sepiusb) nominate ab ipsis fructus aliquis eo cicius valeat provenire. Hoc solum excipimus, ut si Polonum Theutonicus pro causa qualicumque fuerit alocutus et coram abbatis Lubensis concordes parari nequiverint advocato, in nostra solius audientia in castro tarnen propinquiori Theutonico, quo inpetitur, Polonus sciat se iure Polonico respondere debere. E converso si Theutonicum Polonus impetierit, Thevtonicusc) iure Theutonico respondebit. Et ut hec nostra donatio libertatis stabilis perseveret, que in privilegio dicti abbatis plenius continetur, presens scriptum sigilli nostri munimine curavimus roborare.
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Erzbischof Fulko von Gnesen verleiht dem Kloster Leubus die Zehnten des bisher unbewohnten Gebiets von Nakel unter Bestätigung der früheren Verleihung durch seinen Vorgänger Erzbischof Vinzenz. 1233 —, Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 15'-16 (B). Mosbach, Wiadomosci S. 10; CD maioris Poloniae 1, Nr. 156; Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 48 (Auszug). — SR 415; Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 305. Piekoünski, Przeglqd krytyczny 1877, S. 457 hat die Urkunde wegen des Gebrauchs des Plurals in einer so frühen Urkunde Erzbischof Fulkos als Fälschung betrachtet; auch Bielinska, Kancelarie S. 147 u. 305 bezeichnet sie als wenigstens teilweise gefälscht bzw. verdächtig. Da aber der Pluralgebrauch auch in anderen frühen Urkunden Fulkos begegnet (vgl. Nr. 66) und zudem mindestens teilweise Leubuser Diktat (die Begrenzungsangaben sind wörtlich aus Nr. 37 bzw. SUb I Nr. 252 übernommen) vorliegt, kann man daraus noch nicht die Unechtheit ableiten. Die Bezeichnung des noch lebenden Herzogs Wladislaw Odonicz als bone memorie haben Thoma, Die colonisatorische Thätigkeit des Klosters Leubus, S. 76f. und Schilling S. 627 Anm. 2047 als Versehen des Kopisten (vgl. Nr. 20) oder falschen Bezug auf Wladislaw Laskonogi (vgl. auch Nr. 66) gedeutet. Zwar ist die Urkunde inhaltlich gesichert (vgl. SUb I Nr. 253), die genannten Unregelmäßigkeiten könnten allerdings darauf hindeuten, daß es sich um eine spätere Ausstellung im Zusammenhang mit uns unbekannten Zehentstreitigkeiten handelt. Eine sichere Entscheidung erscheint nicht möglich.
Fvlco dei gracia archiepiscopus Gneznensis universis presentes litteras inspecturis salutem in domino sempiternam. Ea, que ad divini cultus et Christiane religionis spectant augmentum, favore benivolo amplecti volumus et fovere, ut sic et cumulus divine retributionis nobis accrescat et debitum pastoralis officii plenius exequamur. Cum igitur bone memorie W(lodizlaus) ,dux Polonie pia deliberatone contulerit monasterio de Lübens Wratizlauiensis diocesis partem territorii de Nakel ad colendum et locandum ibi hospites, nos attendentes, quod de territorio predicto Gneznensis ecclesia nichil umquam percepii, cum nullus meminerit ipsum aliquando fuisse ad culturam redactum, de consensu capituli nostri omne ius decimationis partis prefati territorii monasterio memorato concesse8' donamus et perpetuo concedimus confirmantes nichilominus donationem ipsius iuris, quam bone memorie V(incentius) antecessor noster cum capitulo suo eidem monasterio duxerat faciendam, prout in litteris suis et ipsius capituli vidimus contineri. Termini autem donationis predicti ducis hii sunt: videlicet a meridieb) Cunawi, ab aquilone Bruchovnicab), ab oriente via, que vadit de Thaninob) usque in 58. a) von erster Hand über der Zeile eingefügt B c) v über der Zeile B. 59. a) über der Zeile von erster Hand as eingefügt B ausgefüllt B.
b) überflüssiger Querstrich durch Unterlänge des p B b) Zeile bis Ende der Kolumne durch
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Camena, ab occidente viab) magna, que vadit in Zlauno. In cuius rei testimonium presentes litteras conscribi et nostri capituli Gneznensis sigillorum munimine fecimus roborari. Actum anno ab incarnatione domini M°CC 0 XXX°IIP.
60. 5
Bischof Thomas voti Breslau bestätigt die Besitzungen des Breslauer Heiliggeistspitals und überträgt diesem die Zehnten genannter Güter. 1234 Februar 5, (Breslau). Or. Breslau Stadtarchiv Chroust, Monumenta Nr. 10. - SR 440a.
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(A).
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III. Reihe 11. Lieferung
Tafel 8b. - Korn, Breslauer
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Nach einem freundlicherweise von der Generaldirektion der polnischen Archive übersandten Photo. - Chroust vermutet Ausstellerausfertigung, ohne jedoch sichere Hinweise dafür zu bieten. — Dorsualvermerke (nach Chroust): Oblatio in die Galli et excipietur ad XIIII den. a magistro huius . . . (14. Jh.); Super decimam in Beiczin, Bedekowicz etc Kosky et Crecino Tresin (15. Jh.). Zum Inhalt vgl. Seidel DQ 17, S. 112 sowie W. Korta, Rozwój wielkiej wtasnosci feudalnej na Slgsku do potowy XIII wieku, Breslau 1964, S. 110. Zum Begriff der decima in gonitvam siehe Schmid, Pfarrorganisation S. 471. Zur Identifizierung der Ortsnamen vgl. Moepert, Die Ortsnamen des Kreises Neumarkt, Breslau 1935, S. 52f. und 83; L. Tyszkiewicz, Sobótka 12 (1957), S. 29 und 42; St. Rospond, Patronimiczne nazwy miejscowe na Slgsku, Breslau 1964, S. 52 und 83. Dabei wird man Budisouichi wohl eher mit Baudis, Kr. Neumarkt (Moepert) als mit Buchen, Kr. Breslau (Tyszkiewicz) identifizieren dürfen, da es in der Nachbarschaft der anderen Besitzungen des Heiliggeistspitals im Neumarkter Gebiet liegt. Eistert AS KG 5, S. 36 f . setzt Creksino mit dem südl. Breslau gelegenen Kundschütz gleich.
In nomine domini amen. Nos Thomas dei gratia Wratislauiensis episcopus notum facimus omnibus hanc paginam inspecturis, quod cupientes hospitale sancti spiritus in Wratislauia ad sustentacionem pauperum, peregrinorum et infirmorum pia provisione institutum a qualibet iniusta impeticione fore defensum donationes illas sive beneficia, que in decimis et aliis bonis a nostro predecessore domino Laurentio dei gratia felicis memorie quondam Wratislauiensi episcopo et suo capitulo ei misericorditer sunt collata, liberaliter confirmamus quedam ipsorum, que in diversis privilegiis super hoc confectis plenius perspeximus contineri, ad noticiam perpetuam presenti cartula perstringentes. Prefati igitur hospitalis harum villarum hee sunt decime: Kercichi, Sdeslaus, Bogdasouichi, Lissouichi, Petrzsoua, Budisouichi; item in terra Opoliensi villa Martini filii Semene, que dicitur Wroblin, cum suis limitibus, que per plures heredes divisa aliis nominibus vulgariter nunc vocatur, scilicet Koski villa ipsius hospitalis, Nacesslauichi, Grodische, Tesnouo, ad pontem. Et quia ex antiquo districtus harum villarum solubilis fuit et pertinens in gonituam, sanctimus a) , ut heredes ipsarum, cuiuscumque conditionis existant, decimam prefato hospitali, sicut agitur in presenti, integre persolvant in perpetuum et devote nec sit licitum eam recipere aliquibus in preiudicium ipsius. Ut autem propensiori liberalitate pauperibus, infirmis et aliis personis debilibus in ipso valeat ministrali, decimam ei in Creksino cum suis limitibus et in Trescino post sua aratra salvo fertone sancti Mauricii ecclesie solvendo addicimus et gratuite indulgemus determinantes, quod de novalibus omnium suarum villarum decimam libere percipiat et secure. Ne igitur in posterum hac gratia defraudetur, huic nostre indulgentie capitulum nostrum consensit gratiose, sicut patet per sigilla. Actum in die sancte Agathe, in capitulo nostro, anno domini M°CC 0 XXX 0 IIII°, consecrationis nostre anno secundo, presentibus Petro preposito, Victore decano, Naceslao archidiacono, Laurentio custode, Egidio, Henrico, Prauota, Ottone et aliis pluribus canonicis. Zwei Siegel an roten Seidenfäden: I.Bischof Thomas von Breslau, 2. Fragment des Siegels des Breslauer Domkapitels, siehe Nr. 61.
60. a) A.
Typar A, siehe Nr. 32;
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61. Bischof Thomas von Breslau, Propst Gregor von Skalbmierz und Archidiakon Reginald von Oppeln als erwählte Richter im Streit zwischen den Benediktinern und dem Breslauer Vinzenzstift setzen die vom Vinzenzstift ßr das Kalischer Kloster St. Laurentius und den Abt von Tyniec zu leistende Entschädigung fest, wofür die Benediktiner auf alle Ansprüche gegenüber dem Vinzenzstift verzichten. 1234 Februar 6, Breslau.
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Zwei Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 29 (A) und 30 (Ai). Kftrzynski-Smolka, Kodeks Dyplomatyczny klasztoru Tynieckiego Nr. 16; CD maioris Poloniae 1, Nr. 160 (beide nach Ai). - Reg. ep. Vrat. S. 30 f.; SR 440 b. Da uns von Ai lediglich ein Photo der Rückseite vorliegt, ist eine Entscheidung über Erst- und Zweitausfertigung nicht möglich. Nach den Drucken liegt der einzige Unterschied zwischen den beiden Originalen in der Einreihung des Zeugen Egidius. Die Edition erfolgt nach A, die Varianten von Ai werden nach den Drucken angegeben. - Dorsualvermerke (wohl auf beiden Originalen gleich): Registrata et est duplicata in ordine septimo; arbitrium inter ecclesiam sancti Vincencii et ecclesiam Tinciensem (13. Jh.). Zum Inhalt vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 35. Die Identifizierung der angegebenen Orte ist umstritten. Grünhagen SR 440 b; Kftrzynski und Smolka; Maleczynski, Die ältesten Märkte in Polen, S. 59, 75, 78 u. ö. sowie Korta, Rozwój wielkiej wtasnosci feudalnej na Slgsku do pobwy XIII wieku, Breslau 1964, S. 64 f f . halten Gzense für Groß Tschansch und Zuentino für Schwentnig, beides heute Teile von Breslau, während sich die Herausgeber des CD maioris Poloniae; Schulte Z. 37 (1903), S. 309; Kozierowski, Szematyzm historyczny ustrojów parafjalnych dzisiejszej archidiecezji Poznaiiskiej, Posen 1935, S. 185 f . sowie Moepert AS KG 6, S. 48 für Ksigz (bzw. Ksiqzek als Teil von Ksigz) sowie Swifczyn in Großpolen entscheiden. Der geographische Zusammenhang und die 1193 beurkundete Übertragung von Kenese (identisch mit Gzense) durch Herzog Miesko den Alten (siehe SUb I Nr. 60) scheinen eher ßr letztere Deutung zu sprechen. Bei Hoscno sive Vlodimir dürfte es sich wohl - entgegen der Meinung der Herausgeber des CD maioris Poloniae - um zwei verschiedene Orte handeln, die in der Nähe von Kaiisch zu suchen sein dürften (eines davon vielleicht Chocz an der Prosna).
In nomine domini nostri Ihesu Christi amen. Nos Thomas Vratislauiensis episcopus, Gregorius Scarbimiriensis prepositus, magister Rinaldus archidiaconus de Opol, electi arbitri inter abbatem de Tincia dominum Luthfridum et alios coabbates ipsius nigri ordinis et conventus ipsorum in Polonia ex una parte et dominum Albertum abbatem sancti Vincentii Vratislauiensis et suum conventum ex altera super omnibus questionibus ex parte Nigrorum contra Premonstratenses dicti loci sancti Vincentii olim motasa) sive super petitione domus sancti Vincentii sive super dampnis ecclesie sancti Laurentii in Kalis et petitione plurium expensarum occasione precedentium litium factarum ab ecclesia Tinciensi, auditis hinc inde propositis et plenius intellectis pro dampnis factis domui sancti Laurentii precipimus abbati et domui sancti Vincentii, ut villam, que dicitur Gzense, conferat domui sancti Laurentii cum suis attinentiis preter villam Zuentino, que sibi iuncta est, ita quod, si domus sancti Vincentii posset recuperare villam Hoscno sive Vlodimir, reddita ea domui sancti Laurentii recipiat sibi villam Gzense. Pro calice etiam, qui ab ecclesia sancti Laurentii erat ad domum sancti Vincentii delatus, faciat abbas sancti Vincentii de marca auri unum calicem et det abbati de Tincia nomine domus sancti Laurentii. Res vero, si que extant apud domum sancti Vincentii, que fuerint sancti Laurentii, restituì precipimus eidem pro domo eadem in eadem specie, sive sint casule, sive dalmatice, sive libri, sive alie res, que, quia nobis fuerint incerta, commisimus horum inquisitionem conscientie domini abbatis sancti Vincentii. Pro expensis autem factis a domino abbate de Tincia pro se et suo ordine precipimus abbati sancti Vincentii, ut refundat eidem abbati et sue domui XXXVb) marcas argenti. Abbati autem de Tincia et suo ordini amplius et super petitione domus sancti Vincentii et super omnibus aliis, de quibus aliquid unquam inter eos motum est, perpetuum indicimus silentium et volumus, ut amplius hee due domus, scilicet Tinciensis et sancti Vincentii, sint in perpetua dilectione et tranquillitate ad invicem. Que autem istarum domorum huic nostro arbitrio ullo contradixerit unquam tempore, condempna61. a) A Ai
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mus ipsam alteri in pena XXX c) marcarum auri, quam penam partes ipse coram nobis et multis subscriptis sunt ad invicem stipulate. Actum in Vratislauia in domo episcopali, presentibus: Petro preposito, Victore decano, Nazlao archidiacono, Crisano cantore, Petro decano de Lande, Lambino, Symone, Iohanne, Egidio d) , Nicholao, Sdizlao, Heccardo, Pantino, Gozuino archidiacono de Kalis, Bartholomeo de Losin e) , Goberto, Iohanne d) , Nicholao, Vilelmo, Filomena, Nicholao, Ioseph, Andrea et aliis multis. Actum anno dominice incarnationis M°CC 0 XXX°IIir, octavo idus februarii. Nach den Drucken vier Siegel an gedrehten Seidenschnüren (A) bzw. Pergamentstreifen (Ai): 1. Bischof Thomas von Breslau, Typar A, siehe Nr. 32; 2. Breslauer Domkapitel, Typar B, bärtiges
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Haupt Johannes des Täufers: + SIGL. CAPITVLI SCI + IOHANNIS BAPTISTE (Schultz S. II und Tafel 5 Nr. 32; Piekosinski, Piecz§cie polskie Nr. 71; Krahmer Z. 69, S. 29; Gumowski, Siegelkunde Nr. 381; vgl. SUb I Nr. 115); 3. Propst Gregor von Skalbmierz, vgl. Gumowski, Siegelkunde Nr. 477; 4. Archidiakon Reginald von Oppeln: + S MAGRI REGINALD1 ARCH1D SCE CRUCI 1 OPOL (nach Panzram, Archidiakonate S. 154).
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62.
Papst Gregor IX. bestätigt die von dem Abt (Witoslaus) des Breslauer Sandstifts und seinen Mitrichtern zugunsten des Klosters Braunau gegen den Bischof (Johannes) von Prag getroffene Entscheidung (cum inter vos ex parte una et venerabilem fratrem nostrum . . episcopum Pragensem ex altera coram . . abbate sanete Marie Wratislauiensis et coniudicibus suis super quibusdam deeimis auetoritate apostolica questio verteretur, iidem iudices diffinitivam pro vobis cognitis cause meritis sententiam promulgarunt, prout in litteris confectis exinde plenius dicitur contineri). Inhalt nicht schlesisch. 1234 März 29, Lateran. Or. siidl. Perg. Kloster Braunau
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(A).
Dobner, Monumenta historica Boemiae 6, Nr. 27; CDB 3, Nr. 63. - Erben, Regesta 1, Nr. 832; Potthast 9428; Schramm, Regesten zur Geschichte der Benedictiner-Abtei Brevnov-Braunau in Böhmen, 1882, S. 74; SR 441. Vgl. oben Nr. 25.
63. 30
Markgraf Premysl von Mähren verleiht dem Prämonstratenserkloster Hradisch eine Reihe von Freiheiten für seine Besitzung Odersch und andere Güter im Troppauer Land. 1234 April 5, Velehrad. Kop. Michael Siebenaicher, Historica fol. 67-68 (17. Jh.), Brünn St.A. (B).
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Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 240; AÖG 45, S. 108, Nr. 28; SR 442. Erste urkundliche CDB 3, S. 69.
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Erwähnung
relatio de conditoribus
CDB 3, Nr. 66. -
von Odersch.
Erben,
monasterii
Gradicensis,
Regesta 1, Nr. 833;
tom. I, Kopetzky
Zum Diktat und zur falschen Indiküonszahl
vgl.
In nomine sanetae trinitatis et individuae unitatis amen. Przemisl dei gratia marchio Moraviae monasterio Gradicensi Praemonstratensis ordinis Olomucensis dioecesis et fratribus tam praesentibus quam futuris regulärem vitam ibi professis in perpetuum. Cum munifica principalis authoritatis dementia omnibus benefacere debeat, maxime domestids fidei ac viris approbatae religionis vitam et habitum professis, qui die a) noctuque pro statu matris ecclesiae gubernatori omnium supplicando devotius famulantur, manum piae consolationis ac justae defensionis clypeum spedali ratione tenetur propensius exhibere. Eapropter praesens noverit aetas et sdat futura hanc esse libertatem, quam praefatae domui et fratribus ibi degentibus ad ampliorem eorum sustentationem et ob ipsorum orationum recompensationem statuimus et sandmus irrefragabiliter observandam in Oldrisowe et omnibus praediis eidem villae cum 61. c) XXX" A 63. a) diu B
d) in A 1 erst nach dem zweiten Zeugen
Iohannes angeführt
e) Lofin A i.
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omni jure attinentibus, scilicet ut ab omni onere tributorum, vectigalium, collectarum aliarumque exactionum, sive in quatuordecim ad principem vel beneficiarios, quocunque modo nominentur, spectantibus nostra pietate emancipatae dignoscantur; adiicientes, ut nullus principum, successorum nostrorum, vel baronum nobis vel eis subiectorum pro castrorum aedificatione vel reaedificatione vel aliqua ingruenti expeditione homines iamb) diete domus in Oldrisow vel in coeteris proediis eidem villae adiacentibus cum omni jure suo commorantes audeat inquietare. Jus autem, quod datur pro capite, eis concedimus hoc de fure statuentes: si in dieta possessione habitat et deprehenditur in furto manifesto vel de occulto accusatus quoad judicium quodeunque convictus fuerit, eidem monasterio bona furis absolute remaneant, judices autem, ad quos spectat, de reo sententiam exequantur. Si vero dicti homines.coram judicibus nostris culpabiles inveniantur, nec nobis nec judicibus nostris curialibus vel beneficiariis aliquid inde utilitatis proveniat, sed apud dictum coenobium culpae satisfactio perseveret nisi in eo, in quo tenetur adversario respondere. Coeterum, ut omnia breviter comprehendamus, omnem utilitatem ad nos vel successores nostros vel beneficiarios nostros spectantem superius memoratis fratribus in eorum possessionibus, in dictis videlicet praediis dioecesis Oppaviensis, relaxamus. Statuimus etiam, ut nullus camerarius easdem villas ingrediatur ad aliquem citandum vel ad aliquid ibi faciendum, sed significet procuratori domus illius, cui abbas et fratres procurationem in temporalibus commiserunt, ut eos citari faciat, qui sunt citandi, quatenus die et loco praefixo eos coram judicibus statuat, quorum interest causas et negotia provinciae tractare et diffinire. Prohibemus etiam, ne venatores vel caniductores nostri in dictis villis audeant pernoctare vel aliquam ibi inferre violentiam et hoc sub poena decern librarum monetae provincialis. Adiicimus etiam, ut homines dictarum possessionum per thelonea transeúntes in his, quae spectant ad usus ecclesiae, ad eam in necessitatibus eius transvehendis vel deferendis sint a pedagiis et theloneis liberi et absoluti, ut piena et perfecta gaudeant libertate; hoc firmiter sancientes, ut huius libertatis a nobis concessae violatores imposterum in cameram nostram et successorum nostrorum decern marcas auri componant. Ut autem haec omnia robur firmitatis obtineant et perpetuo maneant inconcussa, hanc nostrae benevolentiae paginam sigillo nostro dignum duximus aeternari. Huius rei testes sunt: (Zeugen nicht schlesisch). Acta sunt haec solenniter in Welegrado anno verbi incarnati millesimo ducentésimo tricésimo quarto, indictione sexta, nonas aprilis. Data per manum protonotarii nostri Bartholomaei in memorato coenobio, eidem loco praesidente Alberto abbate venerando.
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64. Bischof Robert von Olmiitz bestätigt auf Wunsch von Markgraf Premysl von Mähren dessen Urkunde für das Kloster Hradisch (Nr. 63). (nach 1234 April 5), -. Kop. Michael Siebenaicher, Histórica relatio de conditoribus monasterii Gradicensis, torn. I, fol. 68 (17. Ih.), Brünn St.A. (B).
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Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 241; CDB 3, Nr. 66. - Erben, Regesta 1, Nr. 834; SR 443. Nach dem Privileg des Markgrafen (siehe vorhergehende Urkunde) folgt in B die bischöfliche Bestätigung unter der Überschrift: Huic privilegio mox suam confirmationem et excommunicationem
in omnes privilegii violatores supposuit Robertus episcopus Olomucensis his ipsis formalibus. Noverint tam praesentes quam futuri, quod illustris marchio Przemisl nomine rogavit nos Robertum dei gratia episcopum Olomucensem, quod libertatem ecclesiae Gradicensis iuxta Olomucz ecclesiastica authoritate confirmaremus, secundum quod in eius privilegio continetur, quod et feeimus sub tali forma: Ad eius enim petitionem sub testimonio baronum eius exeommunieavimus omnes violatores libertatis praefatarum possessionum, quae data est ecclesiae Gradicensi in Oldrzisow et eius appendieiis, imprecantes violatoribus eiusmodi libertatis indignationem dei et beati Petri et Pauli et omnium sanctorum, quod sint extineti et a deo excommunicati, nisi resipiscant et ad satisfactionem debitam perveniant ecclesiae Gradicensi. In cuius rei testimonium huic paginae nostrum sigillum feeimus apponi et etiam capituli nostri sub testimonio canonicorum nostrorum. 63. b) tam B.
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65.
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Papst Gregor IX. beauftragt den Propst, den Dekan und den Scholasticus von Meißen, dafür Sorge zu tragen, daß der Bischof (Johannes) von Prag und andere Geistliche dieser Diözese dem Kloster Braunau die Zehnten nicht weiter vorenthielten, die diesem nach dem Urteil des Abts vom Sandstift und seiner Mitrichter zustünden (décimas . . ., per . . abbatem sánete Marie Wratizlauiensis et eius coniudices delegatos a nobis sententialiter adiudicatas). 1234 Mai 6, Lateran. Or. Kloster Braunau
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(A).
Dobner, Monumento histórica Boemiae 6, Nr. 28; CDB3, Potthast 9454; SR 445. Vgl. oben Nr. 25.
Nr. 71. - Erben, Regesta 1, Nr. 838;
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Erzbischof Fulko von Gnesen bestätigt dem Kloster Leubus die Verleihung der Zehnten im Gebiet von Nakel durch seinen Vorgänger Erzbischof Vinzenz. 1234 Mai 23, -. Or. Posen St.A. Kl. Lubigz A 1 (A); Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Kopialbuch, nach 1251), fol. 15-15' (B).
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Leubuser
CD Poloniae 1, Nr. 25; Mosbach, Wiadomosci S. 14f.; CD maioris Poloniael, Nr. 165. — SR 447; Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 305f. Die Urkunde ist wegen des Pluralgebrauchs von Piekosinski, Przeglqd krytyczny 1877, S. 456f., wegen der Bezeichnung bone memorie für Herzog Wladislaw Odonicz und der etwas unklaren Ausdrucksweise von Grünhagen SR 447 und Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica S. 34 verdächtigt worden. Dagegen haben Koztowska-Budkowa KH 43 (1929), S. 48 u. 54f. und Bielinska, Kancelarie S. 144ff. u. 305 zu Recht ihre Echtheit verteidigt. Die Schrift ist durchaus zeitgemäß, wenn man auch gegen die Charakterisierung als Zisterzienserschrift, wie sie Bielinska vornimmt, Bedenken anmelden muß. Zwar läßt sich das angegebene Datum nicht mit dem bone memorie für den noch lebenden Wladislaw Odonicz vereinbaren, es wäre aber ein Versehen des Schreibers bzw. ein irrtümlicher Bezug auf Wladislaw Laskonogi denkbar (vgl. Nr. 20 u. 59). Vielleicht muß man aber auch das actum auf eine früher erfolgte Rechtshandlung beziehen und nicht als das Ausstellungsdatum dieser Urkunde auffassen. - Während Koztowska-Budkowa Ausstellerausfertigung annimmt, glaubt Bielinska eher an Empfängerausfertigung unter Beteiligung der erzbischöflichen Kanzlei. Da sich im Diktat kaum verwandte Züge zu anderen Leubuser Urkunden feststellen lassen (siehe etwa den ungewöhnlichen Gebrauch der Indiktion), wird man KoztowskaBudkowa zustimmen müssen.
Nos Fulko dei gratia Gneiznensis ecclesie archiepiscopus presens scriptum inspecturis salutem in domino sempiternam. Universa facta, que sanetione rationabilium virorum ordinantur, immo ipsa docente ratione ordinata roborantur, a posteris non tantum sunt firmiter observanda, set et autenticis suis iuste ad hec postulatis affectuosissime confirmanda, nam et maioris firmitatis est edificium, cui diversitas columpnarum accomodat fuleimentum. Nos igitur donationem deeimationis in parte territorii de Nakel concessi"' per bone memorie W(lodizlaum) ducem Polonie monasterio de Lubes Wrathislauiensis diocesis perpetuo possidendi non in preiudicium ecclesie sue laudabilis memorie W(incentius) antecessor noster de consensu sui capituli cum summa deliberatione factam expressis tarnen certis terminis dicti territorii appensione proprii sigilli suique capituli communivit, quam prout intelleximus in scripto contineri nostri predecessoris, in quantum possumus, nostri sigilli munimine roboramus. Actum anno gratie M0CC°XXX0IIII0, indictione VIIa, X° kal. iunii. Siegel an rot-gelben Seidenfäden
verloren.
66. a) concessimus, dabei mus von erster Hand über der Zeile eingefügt B.
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67. Markgraf Pfemysl von Mähren bestätigt der Stadt Mährisch-Neustadt die von seinen Vorgängern verliehenen Freiheiten und trifft einige weitere Verfügungen. Unter den Zeugen: Wokco
burgrabius de Gradez.
1234 August 15, Olmütz.
Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 243; CDB 3, Nr. 76. - Erben, Regesta 1, Nr. 845; Kopetzky AÖG45, S. 108, Nr. 29; SR 448.
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68. Papst Gregor IX. erteilt allen Gläubigen in Böhmen und Polen, welche die Kirche des Klosters St. Franz in Prag am Tage der Weihe besuchen, ein Jahr Ablaß, für den Besuch am Jahrestag der Weihe und am Fest des Namenspatrons je 40 Tage Ablaß. .. . universis Christi fidelibus per Boemiam et Poloniam constitutis. Inhalt nicht schlesisch. 1234 August 31, Spoleto. Reg. Vat. 17, fol. 205-205' (R). Wadding, Annales Minorum 2, 1732, S. 614; Sbaralea, Bullarium Franciscanum 1,1759, Nr. 140; Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 58; CDB 3, Nr. 81. - Palacky, Italienische Reise Nr. 121; Erben, Regesta 1, Nr. 848; Potthast 9522; SR 449; Auvray, Les Registres de Grégoire IX1, Nr. 2074. Zur Geschichte dieses Klosters, des dazugehörigen Spitals und ihrer Beziehungen zu Schlesien vgl. W. Lorenz, Die Kreuzherren mit dem roten Stern, Königstein 1964.
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69. Erzbischof Fulko von Gnesen und Bischof Paul von Posen urkunden, daß durch ihre Vermittlung Herzog Heinrich I. von Schlesien und dessen Sohn mit Herzog Wladislaw Odonicz von Großpolen einen Friedensvertrag geschlossen haben. (vor 1234 September 22), -. Transsumpt in Nr. 98, Reg. Vat. 18, fol. 44'-45 (R). Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 62; CD maioris Poloniae 1, Nr. 173. - SR 452; Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 306. Es handelt sich vermutlich um eine Art Vertragsentwurf, der als Vorlage für den Friedensvertrag zwischen den Herzögen von Schlesien und Großpolen (Nr. 70) diente; vgl. Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica, S. 69ff.; Randt Z. 65 (1931), S. 184f; Bielinska, Kancelarie, S. 146 u. 306. Das Formular zeigt kanonistische Schulung, dürfte also wohl der erzbischöflichen Kanzlei zuzuweisen sein. Vgl. auch die Vorbemerkung zur folgenden Urkunde.
In nomine sancte trinitatis amen. Nos Fulco Gneznensis ecclesie minister humilis et Paulus Poznaniensis episcopus omnibus, ad quorum auditum vel intelligentiam hoc scriptum pervenerit, notum facimus, quod, cum inter dominum Henricum ducem Cracouie et Zlesie filiumque eius Henricum et dominum Wlodislaum filium Odonis ducem Polonie ex parte altera non modica crescerei discordia et crebra moveretur questio rancorosa super possessione videlicet illius totalis partis Polonie, quam antea dominus Wlodeslauus Mesconis filius possederat, ex officio nostro medios nos iniecimus et impetum ire seu mali, quod ex utraque parte imminebat, precibus et Consilio domino adiuvante hoc modo mitigavimus, ut videlicet fluvius Varta inter ipsos terram dividens meta esset immutabilis, inclusoa) tamen Santok parti domini Henrici cum omni eo, quod ipso inferius est. Dominus vero Wlodizlauus naroncincones castrorum suorum Nachel, Vsche, Charuchowb), Velen, Dreden b) et ex parte altera sicut antea dominus Wlodizlauus pacifice possidebit. Srem vero in domini Buruuii cum omnibus, que eidem ab avunculo suo donata dinoscuntur, liberam cedet possessionem. Et quoniam pacis inimicus per se membraque sua nititur semper pacem de terra tollere, quod omnimodis volentes precavere et pacem firmam stabilire ex utraque parte tale promissum recepimus ad perpetue inter ipsos pacis robur et munimen: Primum quod, si quis ipsorum persone alterius aut filiorum ipsius vi, 69. a) irrtümlich zweimal geschrieben R
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dolo seu aliqua arte vel astutia malum mortis machinabitur aut si predictos términos amicabiliter constituios transgressus fuerit aut terram alterius exercitu vel alio manifesto gravamine spoliaverit, item si aliquod de castris alterius per vim aut fraudem vel alicuius donationem contra alterius voluntatem intraverit aut si quempiam de baronibus alterius aut militibus aut simplicibus, qui medio tempore discordie ipsorum ducum incurrerunt indignationem, aut in personis leseritc) aut captione seu hereditatum iustarum bonorumque mobilium ablatione sine iudicio gravaverit aut iustas hereditates heredibus non reddiderit, tali pene subiacebit: Primum quod ius dominii in prefata parte Polonie cum sua inperpetuum ammittet posteritate; item excommunicationi domini pape et archiepiscopi Gneznensis omniumque ipsius suffraganeorum subiaceat, ita dumtaxat, ut, si qui de nobis a ferenda in transgressorem excommunicationis sententia se continuerint aut subtraxerint, nichilominus quivis ipsorum plena uti potent potestate. Preter hoc si ex parte ducis Henrici seu filii eius transgressio intervenerit, Stargord cum suis utilitatibus in ius cedet et dominium ecclesie Poznaniensis, vel si a parte domini Wlodislaui vel filiorum eius transgressa fuerint supradicta, Hostrow Castrum similiter cum suis attinentibus in ius et dominium ecclesie cedet Gneznensis in perpetuum. Adiectum est etiam, quod Wlodislauo restat petere de terra memorata, si quid voluerit, per gratiam aut iudicium, si voluerit, termino finali constituto in proximo festo Pentecosten. Verumtamen si ad iudicium iudicum, quos ad hoc elegerint, perventum fuerit, utrique tunc maiora petendi de ipsa quondam terra domini Wlodislaui ius et libertas remanebit; aut uterque, si magis placuerit, iuri actionis renuntians extunc partem suam pacifice possideat secundum factam tunc divisionem. Preterea ante pacis inter ipsos per dominum papam confirmationem nulli ipsorum licet interim aliquod Castrum de novo erigere aut construere sine alterius volúntate, sed iam stans et constructum, si ruinam minatur aut minus forte est, poterit emendare. Sed cum pleno pacis federe, ut dictum est, per dominum papam stabilientur, extunc unusquisque in suo, quod volet facere, sine omni poterit contradictione.
70. Herzog Wladislaw (Odonicz) von Großpolen urkundet, daß er zur Beendigung des Streits um das Herrschaftsgebiet seines Onkels Wladislaw (Laskonogi) mit Herzog Heinrich I. von Schlesien einen Friedensvertrag geschlossen habe. 1234 September 22, —. 30
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Transsumpt in Nr. 99, Reg. Vat. 18, fol. 45-45' (R) und Krakau Bibl. Czartoryskich (B). Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 63; CD maioris Poloniae 1, Nr. 168. - SR 451; Maleczyñski, Studya nad dyplomami Odonica Nr. 30. Für die Edition wurden die rein orthographischen Abweichungen und offensichtlichen Abschreibfehler in B vernachlässigt. - Zur Abhängigkeit von Nr. 69 vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde sowie die dort angeführte Literatur. Ob allerdings, wie Maleczyñski, Studya S. 69 f f . zu vermuten scheint, eine ähnliche Urkunde von Seiten Heinrichs I. ausgestellt worden ist, erscheint fraglich angesichts des völligen Fehlens jeglichen Hinweises auch im päpstlichen Register. Auffällig bleibt, daß gegenüber der vorhergehenden Urkunde das Rekursrecht des großpolnischen Herzogs mit keinem Wort erwähnt wird. — Zum Inhalt und zur historischen Einordnung vgl. Randt Z. 65 (1931), S. 184 f f . ; Grodecki, Historja Slqska 1, S. 214-218 sowie Geschichte Schlesiens l3, S. 126 f f .
In nomine domini amen. Ego Wlodislauus a) dei gratia Polonie dux notum fació universis et singulis, quod, cum inter me ex una parte et fratrem meum ducem Henricum ex altera non modica esset suscitata discordia propter terram, que speciali nomine dicitur Polonia, cuius verum semper me heredem putavi et prinàpem, ipso contrarium asserente propter domini quondam Wlodizlaui b) , ut asserit, patrui nostri sibi factam filioque suo donationem, venerabilis pater dominus Fulco c) Gneznensis archiepiscopus una cum Paulo Poznaniensi episcopo videns, quod tante discordie et litis decisio esse non posset sine armis et gladio, sine lacrimis vi69. c) leserint R. 70. a) Wlodizlauus B
b) Wlodizlauui B
c) Fulo B
45 duarum, desolatione ecclesiarum, vastatione pauperum, medium se iniecit et tanquam alter Aaron properans sine querela proferens sue servitutis scutum deprecationem restitit ire et finem imposuit necessitati et in se tamquam lapide angulari utrumque parietem hoc pacis federe colligavit, ut fluvius Wartha inter nos esset meta immutabilis ita, quod ego unum litus, ipse vero H(enricus) dux una cum filio suo aliud cum suis possideret utilitatibus tam piscium quam castorumd) et, si qua fuerint, theloneorum, a parte mea excluso Suthoce) et eius incluso cum eo, quod ipso inferius est. Srem vero Castrum in domini Boruii cedat liberam et pacificam possessionem cum omnibus eis, que eidem ab avunculo suo data esse dinoscuntur. Ego vero naroncincones meorum castrorum Hachelf), Vsche, Charchou, Welon, Drezen8' etiam ex parte altera quiete possidebo, quemadmodum patruus meus antea possidebat. Ob amorem itaque Ihesu Christi et fratris mei et filii eius et maxime pacem totius Polonie prefata et maiora hiis cavens pericula dictos seu prepositos terre terminos nullatenus per vim aut aliquam fraudem transgredi bona fide promitto, quamdiu ipsi suam michi servaverint promissionem. Hoc autem lucidius expono singula necessario observanda, quod, si umquam personam dicti ducis aut filii eius vel domini Boruii etiam per me aut per meos precepto aut Consilio lesero mortis quempiam ipsorum causa existens aut si predictos terminos, ut dictum est, transgressus fuero aut terram ipsorum exercitu aut simili gravamine expoliavero aut si aliquod de castris ipsorum per vim aut fraudem aut alicuius donationem contra ipsorum voluntatem intravero aut si quempiam de baronibus aut militibus suis aut etiam simplicibus, qui medio discordieh) temporeh) meam intraverant indignationem, aut in personis aut in captione aut hereditatum seu bonorum mobilium ablatione sine iudicio gravavero aut iustas hereditates heredibus non reddidero, tali me pene subicio: Primo quod toti terre sepenominate renuntio et abiuro cum mea imperpetuum posteritate, item excommunicationi domini pape et domini Gneznensis archiepiscopi omniumque episcoporum Polonie me subicio, ita dumtaxat, ut, si quis ipsorum gratia aut favore a prefata sententia se continuerit aut subtraxerit, nichilominus quilibet ipsorum plenam exerceat potestatem. Preter hec si transgressus fuero supradicta, Castrum Ostrou in ius cedat cum suis proventibus ecclesie Gneznensi, aut si ex parte altera transgressio intervenerit, Stargrod similiter cedat ecclesie Poznaniensi, et ad maius facti robur et evidentiam hec omnia in registris domini pape dominis episcopis procurantibus redigantur. Actum anno gratie M°CC 0 XXXIIII°, in die beati Mauricii sociorumque eius, presentibus omnibus baronibus Cracouie1', Zlesie, Polonie et Sudomirie.
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71. Markgraf Premysl von Mähren schenkt dem Prager Spital St. Franz das Dorf Raksice in Mähren und verleiht ihm eine Reihe von Freiheiten, die von König Wenzel I. von Böhmen bestätigt werden. Unter den Zeugen: Pribizlaus filius Pircos burgravius Gradensisa). 1234 Oktober 2, bei Prag. Or. Prag Starni üstfedni archiv - Archiv der Kreuzherrn mit dem roten Stern (A); Inserì in Konfirmation durch Papst Gregor IX. von 1235 Mai 28, ebenda (B); Reg. Vat. 18, fol. 31-31 ' (R). Wadding, Annales Minorum2, 1732, S. 622 f.; Sbaralea, Bullarium Franciscanum 1, 1759, Nr. 166; Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 247; CDB 3, Nr. 85. - Palacky, Italienische Reise Nr. 123; Erben, Regesta 1, Nr. 858; Kopetzky AÖG 45, S. 108, Nr. 31; Potthast 9926; SR 453; Auvray, Les Registres de Grégoire 1X2, Nr. 2595 f.
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72. Markgraf Premysl von Mähren bestätigt auf Bitten seiner Mutter Constantia die Fundation des Zisterzienserinnenklosters Tisnov und verleiht diesem eine Reihe von Ortschaften, darunter: Wignanow autem cum omnibus suis appendiciis ex mera liberalitate nostra addidimus claustro predicto (abgekommen bei Odrau). 1234 Oktober 31, Znaim. 70. d) castrorum RB g) Drecon B
e) Sanchoc B f) R, Anfangsbuchstabe in B weder eindeutig H noch N h) tempore discordie B i) Gracouie R.
71. a) ABR statt Gradecensis.
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H. Zatschek, Beiträge zur Diplomatik der mährischen Immunitätsurkunden, Prag 1931, Tafel 2. Sommersberg, Silesiacarum Rerum Scriptores 1 (Dipl. Bohem.-Sil.) S. 922, Nr. 4; Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 249; Zatschek, Beiträge S. 70-74; CDB 3, Nr. 88. - Dobner, Monumenta historica Boemiae 4, Nr. 59; Erben, Regesta 1, Nr. 861. Zur Ortsbestimmung von Wignanow vgl. A. Rolleder, Odrau, einst Winanow (Wihnanow) genannt, ZDVGMS 1, 1897, H. 3, S. 40-48; femer W. Latzke, Z. 72, S. 56. Von dieser Urkunde existiert eine verfälschte Fassung, siehe unten Nr. 420.
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Herzog Heinrich I. und Herzog Heinrich II. bestätigen die Schenkung von Gostecove durch den Edlen Bronisius an den Abt Heinrich von Lehnin zur Anlage eines Zisterzienserklosters mit Namen Paradisus sancte Marie und nehmen das Kloster in ihren Schutz. 1234 November 21, Schroda. Kop. Privilegienbuch des Klosters Paradies Nr. 9 (17. Jh.), Bibl. Rogalin (heute verschollen) (B). CD maioris Poloniae 1, Nr. 169. - SR 456 a. Da uns kein Photo von B vorliegt, wiederholen wir den Abdruck des CD maioris Poloniae. - Es besteht trotz der Tatsache, daß im Kloster Paradies mehrere Urkunden gefälscht wurden, keine Veranlassung, mit H. v. Loesch (Handexemplar der Regesten, ohne nähere Begründung) an der Echtheit zu zweifeln. Der Stil entspricht dem Diktat anderer Urkunden des Klosters, inhaltlich ist die Schenkung des Bronisius gesichert (vgl. etwa CD maioris Poloniae 1, Nr. 126 f f ) . Daß sich Herzog Heinrich I. und sein Sohn in der zweiten Hälfte des Jahres 1234 in Großpolen aufhielten, unterliegt keinem Zweifel; vgl. etwa Geschichte Schlesiens l3, S. 128. Der Friedensschluß mit Wladislaw Odonicz vom 22. September dieses Jahres (siehe oben Nr. 70), durch den dieser die Gebiete südlich der Netze und Warthe an die schlesischen Herzöge abtreten mußte, dürfte wohl für das Kloster Paradies, das sich nunmehr im Machtbereich Heinrichs I. befand, der Anlaß gewesen sein, sich die vorliegende Urkunde ausstellen zu lassen. - W. Schulte, Die Schrodka, Zs. der Hist. Gesellschaft für die Provinz Posen 22, S. 272 f . hat unter Hinweis auf eben diesen Friedensschluß wahrscheinlich gemacht, daß es sich bei dem Ausstellungsort Nienmarche um Schroda in Großpolen handeln dürfte und nicht um Neumarkt in Schlesien, wie die Herausgeber des CD maioris Poloniae und nach ihm noch Schilling S. 215 annehmen. — Zur Entwicklung von Paradies vgl. Th. Warminski, Urkundliche Geschichte des ehemaligen Cistercienser-Klosters zu Paradies, Meseritz 1886; zu seiner Bedeutung im Grenzgebiet IV. Kuhn, Kirchliche Siedlung als Grenzschutz, Ostdeutsche Wissenschaft 9, S. 26. In nomine sancte et individue trinitatis. Henricus dei grada dux Slezie et Cracovie et Henricus iunior dei grada dux Slezie et Polonie. Vergente in senium mundo, quia morimur omnes et quasi aque dilabimur in terram, diuturnitate temporis novi operis memoria mentibus humanis fädle solet elabi et post annorum curricula edam diffidlius potest probari, ideoque necessarium esse dinosdtur, ut in donadonibus sive legatis acta legitima conscribantur, instrumentis roborentur, quatenus rei geste veritas suo vigore nitatur et iustida, quibus debetur, stabilis et inconcussa conservetur. Eapropter notum fadmus tam futuris quam presentibus Christi cultoribus universis, quod vir nobilis Bronisius divina preventus grada et ut prudens negodator temporalibus mercari studens eterna pro sua suorumque salute ad honorem dei sanctissimeque genitrids sue perpetue virginis Marie domino Henrico abbati de Lenin et fratribus suis locum proprietatis sue, qui didtur Gostecove, accedente consensu fratris sui Sand e w o i , contulit et assignavit ad construendum monasterium ordinis Cisterdensis, cui nomen est Paradisus sancte Marie, constitutis ibi fratribus, qui multa religione et honestate prefulgent et arca obsequia pauperum Christi diligenter intenti iuxta prophetam e d a m vitulos labiorum suorum deo iugiter immolant et puras manus cum oradonibus levantes in celum districtum iudicem incessanter pro nostris offensis interpellant. Ut igitur prefata donado coram nobis et baronibus nostris celebriter habita rata perseveret et inconvulsa, auctoritate prindpatus nostri eam duximus roborandam et sigillorum nostrorum appensione muniendam, dilectos in Christo fratres antedicti monasterii videlicet Paradisi sancte Marie et bona ipsorum sub nostra tuid o n e ac protecdone redpientes. Huius donadonis a memorato Bronisio facte et confirmado-
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nis nostre testes sunt: reverendi patres dominus Fulco Gneznensis archiepiscopus et dominus Thomas Wratiszlaviensis episcopus, Nazlaus Wratislaviensis archidiaconus et cancellarius curie, Guntherus abbas de Lübens, Nencherus Wratislaviensis canonicus, Zandowoius Gneznensis canonicus, Conradus notarius curie, Burivius de Sireme, Conradus castellarne de Croscene, Stephanus de Werbene et Stephanus filius eiusdem et alii quam plures clerici et laici. Datum in burgo nostro Nienmarche, anno grade MCCXXXIIII, XI kalendas decembris, indictione septima.
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74. Papst Gregor IX. beauftragt die Dekane von Meißen und Bautzen sowie den Propst von Bautzen, kirchliche Zensuren gegen Zisterzienser in der Kirchenprovinz Gnesen aufzuheben, sofern diese zuwider den päpstlichen Privilegien für den Zisterzienserorden ausgesprochen seien. 1234 Dezember 1, Perugia.
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Or. dep. sudi. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 56 (A). Büsching Nr. 55; CD maioris Poloniae 1, Nr. 171. - Potthast 9783; SR 458. Kuriale Vermerke Rückseite oben Mitte: MA, dazwischen Pentagramm zwischen zwei Strichen, darüber Cist., darunter ord.; unten links: Re. Tiburtin. I.
Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . Misnensi e t . . Budisinensi decanis et . . preposito Budisinensi Misnensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Ad similitudinem dei conditus et quasi quoddam divine potentie signaculum homo factus ac mentis ratione recepta tarn excellentis pulcritudine ymaginis decoratus, ante quam piene sua incrementa videret, elatione cordis intumuit et, quod de infimis formatus fuerat, est oblitus. Unde mira corditorisa) est actum iustitia, ut, qui per sensum, quem rationalemb) receperatb), superbivit, rursum terra per mortem fieret, quam se esse humiliter non agnovit, et qui peccando dei similitudinem voluntarius perdidit, rediret ad limi sui materiam vel invitus. Nec prima prevaricatione contenta posteritas legis naturalis auctoritatem, quam dominus humanis mentibus quasi ab ipso mundi primordio indidit et digito sue inspirationis impressit, ne faciamus aliis, quod fieri nobis odimus, sed sic alios in sua foveamus iustitia, sicut defendi iura nostra cupimus, est transgressa. Nam filii mundi huius, quos prudentiores filiis lucis in generatione sua Veritas protestatur, reiecta disciplina iustitie et observatione fidei relegata sibi invicem moliuntur insidias, dampna inferunt, iniurias irrogant, movent lites, ad arma prosiliunt, committunt prelia, sceleri ius indulgent, Privilegium dant errori, venantur in invicem se ad mortem et se ipsos adeo persequendo dilaniant, ut etiam in suo sanguine cruententur; nec sufficere sibi credunt non attendentes, quoniam, qui talia agunt, digni sunt morte, quod tarn immaniter seviunt in se ipsos, sed etiam ad desiderabilia ecclesie, fratres videlicet Cisterciensis ordinis, qui remoti a turbis secularibus in quadam mentis solitudine conversantes, ut ebullientes ad infima curas cordis per superni gratiam restringant amoris, quoddam cum domino intra se secretum querunt, ubi cum ilio exteriore cessante strepitu quasi quodam familiari colloquio per interna desideria delectentur, extendunt nequiter manus suas, quorum perversitas vix eos habere patitur, unde vivant, quin peregrinationis sue viaticum vel concutiant per calumpniam vel excutiant per rapinam. De quo, etsi magnis dolorum urgeamur aculeis, illud tarnen intolerabilius nos inurit, quod hii, qui debuerant persecutorum ipsorum flammas extinguere, non solum defensionis manum persecutionum ignibus non apponunt, verum etiam quodammodo ignes ignibus accedentes eos importabiliter persecuntur. Sicut enim ad nos dilectorum filiorum . . abbatis Cistertii et coabbatum ipsius Cistertiensis ordinis querela gravis et stupenda pervenit, cum auetoritate apostolica sit statutum et expresse nichilominus interdictum, ut nulli omnino liceat in eosdem abbates et eorum monasteria seu fratres inibi constitutos contra id, quod ab origine ordinis noscitur institutum, neenon in vicinos vel mercennarios pro eo, quod ipsos ad laborandum adiuvant in illis diebus, in quibus ipsis laborantibus alii feriantur, vel aliqua occasione eorum, que a benignitate apostolica eis indulta sunt, seu benefactores suos pro 74. a) wohl verschrieben
statt conditoris A
b) Umstellung durch Verweisungszeichen
A.
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eo, quod aliqua ipsis beneficia vel obsequia obsequióse studio caritatis impendunt, aut in aliquem de ipsorum familia, quamdiu in eorum fuerit famulatu, pro eo, quod decimas, iuxta quod eorum ordini indultum est, non persolvunt, vel aliquid aliud ipsis ab apostolica sede concessum interdirti vel excommunicationis sententiam promulgare. Quidam archiepiscopi et episcopi ac alii ecclesiarum prelati ac eorum officiales in premissas personas et alias, que ipsis vel emendo seu vendendo aut molendo in molendinis vel in furnis eorum coquendo aliterque communicant, interdirti, suspensionis et excommunicationis ferre sententias contra indulta sedis apostolice auctoritate propria, ne dicamus potius temeritate, presumunt, ut sic sevientes in istos illos sine culpa culpabiliter puniant innocentes, efficientes per hoc deterioris conditionis eos, quam perfidi sint Iudei, quos culpa propria perpetue servituti subiectos ex sola misericordia pietas Christiana receptat, dum eis subtrahunt communionem fidelium, qui ab ipsorum Iudeorum participio non arcentur. Cum igitur nobis principaliter iniuriari probentur, qui privilegia sedis apostolice vel irreverenter impugnant vel superficialiter eorum verba tenentes contra ipsorum gestiunt voluntatem et privilegiatos privilegiorum comodis privare conantur, nolentes tam abusivas enormitates seu tam enormes abusus non absque iniuria sedis apostolice excogitatas equanimiter tolerare discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus inquisita super premissis diligentius veritate sententias, si quas in Gnesnensi provincia inveneritis, sic proferri sine difficultate qualibet penitus relaxantes, illos, quos eas tulisse constiterit, ad satisfaciendum eisdem abbatibus et hiis, in quos late fuerint, de dampnis et expensis, que occasione huiusmodi subierint, monitione premissa districtione, qua convenit, appellatione remota cogatis processum vestrum nobis fideliter rescripturi, ut alias excedentes sic pena castiget, quod excessus ulterius non procedat, non obstante constitutione de duabus dietis edita in concilio generali. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequentur. Dat. Perusii kal. decembris, pontificatus nostri anno octavo. Bleibulle
an
Hanfschnur.
75.
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Papst Gregor IX. gestattet dem Abt (Gunther) von Leubus, im Bedarfsfall Ordensgeistliche mit der Seelsorge für die im Dienst des Zisterzienserordens Tätigen zu beauftragen. 1234 Dezember 4, Perugia. Or. dep. sudi. Perg. Breslau Büsching Kuriale
St.A.
Nr. 59. - Potthast 9789; Vermerke
Rückseite
Rep. 91 Nr. 60
(A).
SR 462.
oben Mitte: M A , daneben
Pentagramm
zwischen
zwei Kreuzen,
dar-
über Cist., darunter ord.
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G R E G O R I U S episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii Lubensis Cistertiensis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Animarum salutem desiderio ferventi querentes vobis auctoritate presentium indulgemus, ut hominum ad vestrum servitium commorantium, qui non possunt de facili suorum habere copiam sacerdotum, liceat sacerdotibus de conventu vestro, quos tu, fili abbas, ad hoc duxeris deputandos, confessiones audire, penitentiam salutarem eis iniungere ac sacramenta ecclesiastica exhibere sine iuris preiudicio alieni. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc [attempta]re a) presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apo[stolorum] a) eius se noverit ineursurum. Dat. Perusii II non. decembris, pontificatus nostri anno octavo. Bleibulle
an roten und gelben
Seidenfäden.
75. a) durch Beschädigung des Pergaments teilweise zerstört A.
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76. Papst Gregor IX. gestattet dem Abt (Gunther) von Leubus, daß Angehörige des Klosters Leubus nicht über zwei Tagesreisen hinaus zu richterlichen Terminen zitiert werden dürften. 1234 Dezember 18, Perugia. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 61 (A).
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Büsching Nr. 60. - Potthast 9802; SR 463. Kuriale Vermerke Rückseite oben Mitte: Cist. zwischen vier in Rhombusform durch Striche verbundenen Kreuzen.
angeordneten
und
GREGORIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii Lubensis Cistertiensis ordinis Wratislauiensis diócesis salutem et apostolicam benedictionem. Si adhuc Amalech persequitur Israhelem, dum cupidi et avari viros religiosos deum videre per contemplationis otium cupientes non solum aperta sevitia, verum etiam subdola calliditate multipliciter inquietant, nos, qui veri Moysi vices licet immeriti gerimus, debemus illorum et refragari conatibus et versutiis obviare, ne virgam peccatorum super sortem iustorum relinquere videamur. Ex parte siquidem vestra fuit proposi tum coram nobis, quod nonnulli clerici et laici non tarn iustitiam suam prosequi quam vos persequi dampnabiliter intendentes vos ultra duas pluresve dietas a monasterio vestro per litteras apostólicas faciunt malitiose citali, ut fatigati laboribus et expensis vel cedere litibus vel dampnosas subire compellamini pactiones. Ut igitur sapientia vincat sua suavitate malitiam, cum experimento sciamus, quam sit amarum sánete contemplationi vacantibus distraili litibus odiosis, volentes, quantum cum deo possumus, vestre quieti consulere, ne decetero ultra duas dietas a monasterio proprio super bonis, que infra ipsas habetis, per litteras apostólicas trahi possitis in causam, auctoritate vobis presentium indulgemus, nisi littere ipse de hac indulgentia fecerint mentionem. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Perusii XV kal. ianuarii, pontificatus nostri anno octavo. Bleibulle an roten und gelben
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Seidenfäden.
77. Papst Gregor IX. gestattet dem Abt (Gunther) von Leubus, zu Gerichtsverhandlungen gemäß den Ordensstatuten Brüder durch mit dem Abtsiegel beglaubigte Schreiben zu entsenden. 1234 Dezember 18, Perugia. Or. dep südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 62 (A); Kop. ebenda Rep. 135 D 203 Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 66'-67 (B).
(ältestes
Büsching Nr. 61. - Potthast 9803; SR 464a. Die auf dem Photo unleserlichen Stellen des durch Wasserflecken beschädigten Originals wurden nach B ergänzt. - Die Statuten der Generalkapitel des Zisterzienserordens von 1200 und 1218 untersagten den einzelnen Konventen die Verwendung eigener Siegel, woran sich in Schlesien nur Trebnitz nicht hielt. Durch diese Urkunde sollten also Benachteiligungen für die Zisterzienser aufgrund dieser Festlegung verhindert werden; vgl. Krahmer Z. 69, S. 6 f . - Kuriale Vermerke Rückseite oben Mitte: MA; Cist. zwischen vier in Rhombusform angeordneten und durch Striche verbundenen Kreuzen.
GREGORIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii Lubensis Cisterciensis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Adhuc Ismael persequitur Ysaac, dum nonnulli seculi huius filii, qui prudentiores in generatione sua filiis lucis existunt, viros spirituales maxime servos dei multipliciter affligere non verentur. Vobis siquidem significantibus intelleximus, quod, cum ab institutione Cisterciensis ordinis fuerit ordinatum, ut in singulis eiusdem ordinis domibus unum dumtaxat haberetur sub nomine abbatis sigillum, quo abbas et conventus in monasterii sui negotiis com4
Schles. UB 11
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muniter uterentur, plerumque contingit, ut, cum fratres monasterii dicti ordinis ab abbate et conventu ipsius cum litteris munitis sigillo abbatis eiusdem pro causis et aliis negotiis destinantur, pars adversa et eius advocati malitiose obiciunt litterarum ipsarum cautionem non sufficere pro conventu, sicque per sue calliditatis astutiam dictis fratribus non admissis iuris sui prosecutio impeditur. Eapropter vestris devotis precibus inclinati auctoritate vobis presentium indulgemus, ut fratres, quos sub cautione talium litterarum a vobis contigerit destinari, premissis obiectionibus non obstantibus in causis et aliis negotiis monasterii vestii secundum statutum predictum et morem solitum admittantur. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Perusii X V kal. ianuarii, pontificatus nostri anno octavo. Bleibulle an roten und gelben Seidenfäden.
78. Papst Gregor IX. gestattet dem Abt (Gunther) 15
auf deren Wunsch eine Grabstätte
im Kloster
von Leubus, den Gründern des Klosters zu gewähren.
1234 Dezember
18,
Leubus Perugia.
Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 63 (A). Büsching Nr. 62. - Potthast 9801; SR 464 b. Kuriale Vermerke Rückseite oben Mitte: MA; Cist. zwischen vier in Rhombusform angeordneten und durch Striche verbundenen Kreuzen. 20
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G R E G O R I U S episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii Lubensis Cisterciensis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum ante facies vestras cum sanctis animalibus gradientes obliti, que retro sunt, in ea, que ante sunt, vos laudabiliter extendatis proficiendo vobis per vite meritum et aliis per exemplum, ut sub pennis contemplationis vestre sit auxilii nostri manus, libenter vobis impertimur gratiam et favorem, scientes nos exinde illi piacere, qui vestrum acceptat placidum famulatum. Hinc est, quod devotionis vestre precibus annuentes auctoritate vobis presentium indulgemus, ut, si vestri monasterii fundatores apud ipsum elegerint sepulturam, dummodo non sint excommunicati vel interdicti aut etiam publice usurarii, liceat vobis ipsos non obstante alicuius contradictione temeraria ecclesiastice tradere sepulture, illarum tarnen ecclesiarum salva iu[sticia]a), a quibus assumuntur corpora mortuorum. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Perusii X V kal. ianuarii, pontificatus nostri anno octavo. Bleibulle an roten und gelben Seidenfäden.
79. Herzog Boleslaus von Sandomir überträgt dem Grafen Clemens, Kastellan von Ritschen (?), das Gut Szyce (im Krakauer Gebiet), welches dieser seiner Gattin Raslaua schenkt. 1234 Dezember 21, apud Wissokembreghe (Brieg). 40
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Or. Kloster Staniqtki (A). CD Poloniae 3, Nr. 13. - Grünhagen CDS 9, Nr. 2; SR 465. Das Original ist am Rande leicht beschädigt. - Die Urkunde wirft eine Reihe von Problemen auf, die z. T. bereits in der Literatur erörtert worden sind. So konnte Lodynski KH 25 (1911), S. 5-18 nachweisen, daß Herzog Boleslaus von Sandomir, der Sohn Herzog Lescos von Krakau-Sandomir, für den Herzog Heinrich I. die Vormundschaft innehatte, in den Jahren 1234 bis 1236 wiederholt 78. a) durch Beschädigung des Pergaments teilweise zerstört A.
51 Machtbefugnisse im Herzogtum Krakau wahrgenommen hat, so daß diese Schenkung kein isoliertes Faktum darstellt. Der Empfänger Graf Clemens stand offensichtlich nicht nur in seinen Diensten, sondern auch in denen des schlesischen Herzogs. Bartoszewicz, der Herausgeber des CD Poloniae 3, vertrat ebenso wie Slawinski, von dem er die Abschrift dieser Urkunde erhielt, die Auffassung, daß es sich bei Betheng um Beuthen O.S. handelt. Dagegen behauptet B. Ulanowski, O zalozeniu i uposazeniu klasztoru Benedyktynek w Stanigtkach, in: Rozpr. AU hist-fil. 28, Krakau 1892, S. 4 Anm. 3 und S. 20, daß im Original die Schreibung Retheng ganz deutlich sei und daß es sich folglich um Kastellan Clemens von Ritschen handle, der später Kastellan von Krakau wurde und als solcher dem Kloster Stanigtki eine Reihe von Schenkungen machte, zu denen offensichtlich auch Szyce gehörte, vgl. Piekosiñski, CD Poloniae minoris2, Nr. 419 und 423. Zwar ist aufgrund unseres nicht ganz einwandfreien Photos die von Stawinski gewählte Lesart Betheng vorzuziehen, der Folgerung Ulanowskis wird man sich jedoch trotzdem anschließen dürfen. Aus Nr. 85 geht hervor, daß 1234 tatsächlich Graf Clemens Kastellan von Ritschen war, während der bereits 1232 (Nr. 24) und dann wieder 1239 (Nr. 167) in diesem Amt bezeugte Boguslaus im Jahre 1234 Kastellan von Breslau gewesen sein dürfte (siehe die vorliegende Urkunde sowie die Fälschungen Nr. 420 und 421, deren Zeugenliste jedoch auf einer echten Vorlage zu beruhen scheint), falls es sich nicht um verschiedene Personen gleichen Namens handelt; Kastellan von Beuthen O.S. war 1234 Johannes (Nr. 80). - Trotz der Ankündigung von drei Siegeln waren an der Urkunde stets nur zwei Siegel an roten Seidenfäden befestigt, die heute verloren sind.
In nomine domini dei eterni amen. Nos Boleslaus dei gratia dux Sudomeriensis tarn presentibus quam futuris presentem paginam inspecturis in perpetuum. Quoniam fidelitatis constantia et assiduitas obsequendi condignam retributionem pepetunt a) , tanto liberalius nostros censuimus remunerandos milites, quanto magis perspexerimus eis predicta suffragari. Eapropter nos de consensu et voluntateb) matris nostre dilecto nostro comiti Clementi castellano de Betheng fidelitatis ipsius erga nos intuitu et obsequii respectu villam nostram de Sicha cum suis appendiciis benigne et liberaliter contulimus perpetuo possidendam, quam post huiusmodi donationem coram nobis de volúntate nostra necnon et matris nostre et consensu Raslaue uxori sue contulit absolute, ita quod eandem villam legandi, vendendi seu quicquid aliud faciendi liberam habeat facultatem. Quod ut predicta donatio nostra robur in perpetuum firmita[tis ojbtineat, nos in argumentum rei presentem paginam conscribi fecimus et appensione sigilli nostri et etiam predicte matris nostre necnon domini Fulconis [GJnezdnensis archiepiscopi, quem super hoc duximus exorandum, testium etiam subscriptione roborari. Actum apud Wissokembreghe, anno domini M°[CC°]XXX°quarto, feria quinta próxima ante nativitatem domini, presentibus hiis: illustri viro duce Cracouie et Zlesie, Henrico filio ipsius, Pacosiao palatino Sudomeriensi, Boguzlao castellano Vratizlauiensi, Adam filio Leonardi, Stresec, Otea subdapifero predicti H(enrici) duds, Pribignevo suppincerna eiusdem, Virbenta et aliis quam pluribus. Zwei Siegel verloren, vgl. die
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Vorbemerkung.
80. Herzog
Heinrich I. bestätigt dem Kloster
Czarnowanz
die genannten
Güter und Freiheiten. 1234—, Czarnowanz.
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 71 Nr. 3 (A). Hugo, Annales ordinis Praemonstratensis 1, probat. 482—484; Wattenbach CDS 1, Nr. 5 = Némec, Listinát TéSínska I, 1, Nr. 8. — SR 429 b; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 346. Die Urkunde stammt von der gleichen Hand wie Nr. 81 und 106; es handelt sich also um Ausstellerausfertigung, vgl. Maleczyñski, Kodeks dyplomatyczny Slgska 3, S. XX und XXIII. Die Lücken im Text, die Schulte Z. 50, S. 83 zu einer Verdächtigung der Urkunde veranlaßten, sind vielmehr als Beweis der Echtheit zu bewerten. Sie sind offensichtlich auf das Diktat eines Mannes zurückzuführen, der in den oberschlesischen Verhältnissen nicht ausreichend bewandert war; man wird ihn,
79. a) A 4*
b) volunte A.
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der wohl auch die folgende Urkunde verfaßt hat, am ehesten in der herzoglichen Kanzlei suchen dürfen. — Zur Geschichte des ursprünglich in Rybnik gegründeten,-1228 nach Czarnowanz verlegten Prämonstratenserinnenklosters siehe SUb I Nr. 226, 275, 298; zur Besitzgeschichte vgl. St. Pierzchalanka-Jeskowa, Dzieje klasztoru w Czarnowqsie na Slgsku w wiekach srednich, Roczniki historyczne 4 (1928), S. 30-84 sowie W. Korta, Rozwój wielkiej wlasnosci feudalnej na Slgsku do potowy XIII wieku, Breslau 1964, passim. Zur Ausstattung der Kirche von Siewierz siehe Kuhn AS KG 31 (1973), S. 24 f., der sicher zu Recht Visoka und Varsen als die in der Nähe von Siewierz gelegenen Wysoka und Wargzyn identifiziert. Zur Übertragung der Schenken an das Kloster vgl. Schmid, Pfarrorganisation S. 264f. Vgl. auch allgemein E. Lange, Kloster Czarnowanz, Oppeln 1930. In nomine domini dei eterni amen. Ne lapsu temporis gestorum memoria facile tradita oblivioni res utiles et necessarias valeat corrumpendo infirmare, caute ac provide tam prudentum providencia quam etiam iuris circumspection? gesta omnia ad perpetuam posterum memoriam scripture noticia perhenniter perpetuali est provisum. Eapropter nos Henricus dei grada dux Zlesie et Cracoui? presenti documento notum facimus pesentibus a) et futuris, quod, cum tutelam et gubernationem filiorum dilecti fratris nostri ducis Casimiri, Mesconis scilicet et Wlodislaui, gerentes essemus, redeuntes de Cracouia et de colloquio patrui nostri ducis Conradi in monasterio domo dei scilicet sive in Cirniuus constituti orta coram nobis question? et super ea etiam dubitation?, de hoc videlicet, que possessiones et que etiam in eisdem possessionibus libertates dicto competerent monasterio et qua übertat? tam in ipsis possessionibus quam alias eiusdem degentes homines monasterii fruendi ac utendi liberi ab omnibus angariis et parangariis, quibus alii homines terre honerantur, haberent facultatem: Omnibus coram nobis et dilecta nuru nostra relieta ducis Casimiri filioque ipsius nepote nostro Mescon? convocatis de Opol baronibus ex omnium veridica assertione ac et testificatione b) hoc scilicet invenimus, quia, cum bone memorie patrua nostra, mater videlicet prefati ducis Casimiri, claustrum in Ribnicy pia devotion? sanctimonialium fundasset, ipsi claustro dictum Ribnicy et in ipso capellam cum tabernis pia liberalitat? contulit ac donavit; addidit etiam eidem claustro seu monasterio donationis titulo et has possessiones: Scorogostou, Xeginice, Smolnam, Brese, Caruar a ) autem et Vroblino et Zuzolam cum omnibus ipsorum pertinenciis. Post hec autem cum conventui claustri sive monasterii predicti mansio in Ribniky eodem displiceret, quia incomoda et incompetens videbatur, de voluntate prefati fratris nostri ducis c) Casimiri conventus nominatus cum eodem duce Casimiro Ribniky pro Cirniuus commutavit ac se in eo sub religioso habitu iure manendi perpetuo collocavit. Cuius conventus inspecta devotion? idem dux Cosimirus a) commutatione prefata solempniter celebrata pia liberalitate cupiens opera misericordie in omnibus efficaciter adauger? addidit ei toloneum 8 ' et capellam in Seuor cum his pertinentibus villis, Dobren scilicet et Visoka et Varsen. Domina vero ducissa uxor eiusdem ducis Casimiri eidem claustro medietatem tabernarum in Bitom pie devotionis affectu iure perpetuo condonavit. Nobiles insuper et barones pefati a ) ducis Casimiri ac dudsse uxoris sdlicet ipsius provocati devote liberalitatis exemplo has villas domaverunt a ) : Delnicam d ) , Grudinam Stefanus, Lascoud d ) , Osriseuo d) . Illud etiam ex testificatione predictorum nobilium et baronum invenimus, quod omnes ipsius claustri seu monasterii homines in prefatis eisdem possessionibus aut villis vel ubicumque manentes hanc libertatem ex concessione nominati duris Casimiri fratris nostri haberent, quod ad nullas prorsus angarias seu parangarias nec d u d nec alicui nobili aut castellano tenentur, ita quod nullus ab eis iure potest aliquod petere servidum aut aliquam prestationem seu solutionem; quin immo et si aliquando ad solutionem ex quocumque contractu sive etiam ex malefido eos continget obligatos condempnari, hanc penam seu solutionem non alius, set monasterium sive claustrum Cirnouus sdlicet r a d o n e domimi, quod in ipsis iure perpetuo vendicai, debet perdpere. His igitur omnibus a prefatis nobilibus et baronibus auditis diligenter ac etiam fideliter intellectis ad petitionem omnium fratrum et sororum in Cirnouus commorandum propter hoc sdlicet, ne ali-
80. a) A getilgt A
b) t in st-Ligatur versehentlich mit Unterlänge A d) danach Lücken im Text für Namen A
c) davor irrtümliches prefati
53 qua super prenominatis possessionibus, que eis pia liberalitate conferencium obvenerunt, in posterum possit ab aliquibus calumpniatorìbus suboriri contendo et ne etiam homines in eisdem possionibusa) seu alias monasterii eiusdem nomin? degentes contra Privilegium libertatis ipsis a fratre nostro sepedicto duce Casimiro prestite ab aliquo malitiose possint in posterum pregravari, hec omnia ad cautelam et ad memoriam eorum, que intervenerunt, presenti inserentes documento sigilli nostri inpressione, quod ei manifeste adherere cognoscitur, corroboravimus. Actum in Cirnouus®', anno ab incarnatione domini M°CC°XXXIIII, presentibus Discone, Iauorio, Zbroslauo, Warnero castellano de Cosli, Iohanne castellano de Bitom, Mistigneuo castellano de [Osuecim]f), Andrea castellano de [Michulo]f), Iaxsa castellano de Seuor, Ceslauo iudice, Iohanne tribuno de Opol; Gostislauus etiam tunc interfuit comes de Naroci et alii quam plures. Von drei Siegeln an roten Seidenfäden das erste (Miesko von Oppeln?) verloren; 2. Herzog Heinrich /., Typar B, siehe Nr. 5; 3. Herzogin Viola von Oppeln, thronende Frauengestalt zwischen zwei Knaben: + SIGILLVMVIOLEDVCISSE IN OPOLE (Schultz S. 8 und Tafel 3 Nr. 16; Stronczynski S. 271; Piekosinski, Piecz§cie polskie Nr. 96; Historja Slgska 3, Tafel 115 Abb. 79; vgl. Nehmiz S. 29; Gumowski-Haisig-Mikucki, Sfragistyka Tafel 35 Nr. 84; Gumowski, Siegelkunde S. 57 und Tafel 22 Nr. 254).
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81. Herzog Heinrich I. verleiht dem Kloster Czarnowanz die obere Mühle in Ohlau. 1234—, Czarnowanz. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 71 Nr. 4 (A). Hugo, Annales ordinis Praemonstratensis 1, probat. 484; Wattenbach, CDS 1, Nr. 6. — SR 430. Zu Schrift und Diktat vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde. Da sich von dieser Schenkung in späteren Jahren keine Spur in den Czarnowanzer Urkunden findet, scheint es fraglich, ob sie tatsächlich zustandegekommen ist; vgl. Pierzchalanka-Jeskowa, Dzieje klasztoru w Czarnowgsie na Slgsku w wiekach srednich, Roczniki historyczne 4 (1928), S. 52 f . In nomine domini amen. Nos Henricus dei grada dux Zlesie et Cracouie notum facimus universis, quod pie devotionis affectu ac etiam eterne vite premia summopere nobis conquirere cupientes domui et conventui beate virginis Marie in Carnouus molendinum superius in Olaua contulimus ipsius8' domus et conventus usibus in sempiternum profuturum. Ut autem hec nostra donatio in omnibus postfuturis temporibus firmiter stabilita inviolabilis perseveret, presenti eam inserentes documento sigilli nostri corroboravimus inpressione. Actum in Carnouus, nobis de Cracouia reddeuntibusb), anno ab incarnatione domini M°CC°XXXIIII, episcopo Thoma Wratislauiensem ecclesiam gubernantec). Siegel Herzog Heinrichs /., Typar B, leicht beschädigt, an roten Seidenfäden, siehe Nr. 5.
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82. Herzog Boleslaus von Sandomir bestätigt dem Kloster Tyniec alle Privilegien und befreit es von der Abgabe der strosa. Acta autem sunt hec anno dominice incarnadonis millesimo CCXXXIIII, in colloquio secus Vartam flumen in villa archiepiscopi Luchane habito cum dudbus Conrado et filio eius fratre meo Bolezlao et Heinrico filioque eius Heinrico . . . Unter den Zeugen: Mistug castellanus de Osuetim. Inhalt nicht schlesisch. 1234 — , Luchane. Or. (?) Lemberg Bibl. Dzieduszycki (A). CD Tinecensis Nr. 14; K$trzynski-Smolka, Kodeks Dyplomatyczny klasztoru Tynieckiego Nr. 17. - SR 432 b; Perlbach, Studien 1, S. 119 Nr. 71; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 345. 80. e) wohl verschrieben 81. a) Anfangs-i geßgt A.
statt Carnouus A
von erster Hand aus p verb. A
f) Lücke im Text A. b) A
c) r von erster Hand über der Zeile ein-
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Die Echtheit der Urkunde ist stark umstritten, vgl. die Zusammenfassung der verschiedenen Meinungen bei Kochanowski. Gegen den Inhalt und wohl auch die Schrift sind zweifellos schwere Bedenken am Platze, jedoch kann die Echtheitsfrage in diesem Zusammenhang nicht endgültig geklärt werden. Wenn die Urkunde in die Reihe der echten Dokumente aufgenommen wurde, so aufgrund der Tatsache, daß man an dem Zusammentreffen der Herzöge wohl nicht zweifeln kann, siehe oben Nr. 80; vgl. ferner Randt, Geschichte Schlesiens l3, S. 127f.
83.
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Herzog Heinrich I. gestattet dem Grafen Theodor, Palatin von Krakau, im Dunajetzgebiet Deutsche anzusiedeln zu dem gleichen Recht, zu dem die Deutschen in Schlesien angesiedelt werden. (1234—), Danköw/Lisswarthe. Kopialbuch
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des Klosters
Szczyrzyc,
fol. 8
(B).
Bärdosy, Supplementum analectorum terrae Scepusiensis, 1802, S. 5 f . und 57 (ad 1204); Fejer, CD Hungariae 2, S. 454f., ebenda 4,2, S. 91 (ad 1204); Dodatek tygodniowy do gazety Lwowskiej 1851, Nr. 17; Piekosinski, CD Poloniae minoris 1, Nr. 15; Meinardus DQ 2, S. 371 Nr. 6 (Auszug); Kötzschke Nr. 55 (Auszug); Helbig-Weinrich Nr. 83 (mit deutscher Übersetzung). SR 431a. Die Lücken der am Rande erheblich beschädigten kopialen Überlieferung konnten nach den Drukken aufgrund eines Transsumpts von Herzog Boleslaus von Krakau und Sandomir von 1251 (ebenfalls im Kopialbuch des Klosters Szczyrzyc) ergänzt werden. - Im Original scheint irrtümlich 1204 als Ausstellungsdatum genannt zu sein, da diesen Fehler sowohl B als das Transsumpt von 1251 gemeinsam haben. Die inhaltlichen Angaben, die Bezeichnung Heinrichs I. als Herzog von Krakau und Schlesien sowie die Tatsache, daß 1234 Herzog Heinrich ebenfalls in Danköw zugunsten des Krakauer Palatins Theodor eine weitere Urkunde ausstellt (Nr. 84), erlauben die - auch von der bisherigen Forschung bereits weitgehend angenommene - Emendation in 1234. - Maleczynski, Kodeks dyplomatyczny Slqska 3, S. XVIIf. und XX1I1 schreibt das Diktat dem Aussteller zu. Die Arenga ist zweifellos von der Papsturkunde beeinflußt. - Graf Theodor übertrug das hier genannte Gebiet dem Kloster Jfdrzejöw zur Anlage eines Tochterklosters und Urbarmachung, nach dem Tatarensturm wurde dann jedoch das neugegründete Kloster Ludzimierz in das Altsiedelgebiet nach Szczyrzyc verlegt; vgl. Kuhn ZfO 17 (1968), S. 418ff. Die Frage, ob es tatsächlich zur AnSiedlung von Deutschen im Dunajetzgebiet gekommen ist, wurde in der Forschung unterschiedlich beantwortet; vgl. dazu Helbig-Weinrich sowie die dort angeführte Literatur.
In nomine domini dei aeterni amen. Cum vota, quae a ra[tion]is tramite non discordant, effectu subsequente compleri deside[rent, cum] etiam iustis petentium desideriis iuris ratio facilem [praeber]i persuadeat assensum, eapropter nos Henricus dei gratia [dux Crjacouiae ac etiam Silesiae notum facimus tarn praesentibus quam [etiam] futuris, quod peticione comitis Theodori palatini Cracouiensis [inclinati] libertatem sibi Teutonicos locandi in sylva circa fluvios, qui sie vocantur, concessimus: Ostrowsko a) , Dunaiecz et Dunaiecz niger, Rogoznik, Lipietnieza, Slona, Ratainicha, Nedelsca, Stradoma, quantum est de sylva ipsius. Dantes etiam sibi his pactis et his conditionibus uti, quibus Theutonici Siesenses in sylvis locati utuntur, in dicta sylva, qualescunque fuerint, locandi inhabitatores; praestantes etiam sibi ab omnibus oneribus in sylva nominata, angariarum scilicet et perangariarum, absolutionem; ita etiam, quod in eadem sylva homines locati coram nullo alio quam coram suo domino et eius sculteto iure Theutonico ipsis in omnibus suffragante cogendi sunt litigare excepto iure ducali, quod est decisio capitis vel membrorum mutilacio, quod nobis nostrisque successoribus reservamus. Ut autem haec nostra concessio in perpetuum robur auetore domino firmitatis obtineat, praesens proinde documentum sigilli corroboravimus impressione. Datum in Dancow, anno ab incarnatione djomini] millesimo ducentesimo quartob).
83. a) sk von späterer Hand aus n verb. B
b) B, davor woht tricesimo zu ergänzen.
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84. Herzog Heinrich I. überträgt Graf Theodor, Palatin von Krakau, das Gut Mogilany (südl. Krakau). 1234 —, Danków/Lisswarthe. Or. Kloster Szczyrzyc (A). Piekosiñski, CD Poloniae minoris 1, Nr. 14. - SR 431b. Mogilany war bereits 1231 von Miloslava, der Witwe des Govorichius, an Graf Theodor übertragen worden; diese Schenkung wurde 1243 durch Herzog Boleslaus von Krakau und Sandomir bestätigt (Piekosiñski, CD Poloniae minoris 1, Nr. 13 u. 26). Es ist unklar, ob besitzrechtliche oder politische Gründe für den Palatin von Krakau ausschlaggebend waren, sich den Besitz durch Herzog Heinrich bestätigen zu lassen.
In nomine sánete et individué trinitatis amen. Nos Henricus dei gratia dux Cracovie ac eciam Zlesie notum faeimus tarn presentibus quam eciam futuris, quod villam, que Mogilani dicitur, comiti Theodora palatino Cracoviensi dedimus iure hereditario possidendam, quam villam dux Lezteco comiti Govorichio concesserat; tándem autem mortuo Govorichio ipsius uxor spontanea volúntate nobis dictam villam resignavit. Ne autem hec nostra libera donado in posterum infringí valeat, ipsam presentí instrumento inseruimus et sigilli nostri munimine corroboravimus. Actum in Dancov, annoa) dominice incarnacionis M°CC°XXX°quartoa).
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Fragment des Siegels Herzog Heinrichs I., Typar B, an roten Seidenschnüren, siehe Nr. 5.
85. Herzog Heinrich I. bestätigt, daß Graf Clemens, Kastellan von Ritschen, dem miles Ivo im Tausch gegen dessen Gut Lubnice (an der Prosna) sein Gut Mirów (bei Tschenstochau) übertragen hat. 1234 —, Krakau. Transsumpt durch Kg. Stanislaus August von Polen von 1776 Okt. 11, Posen St.A. Olobok 9, fol. 1-1 ' (B). CD maioris Poloniae 1, Nr. 175 = Piekosinski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 409. 1238 ließ sich Graf Clemens, zu diesem Zeitpunkt bereits Kastellan von Krakau, von Herzogin Viola von Kaiisch das Neumarkter Recht für Lubnice erteilen sowie die Genehmigung zur Anlegung eines Marktes (Nr. 156); im folgenden Jahr bestätigte Herzog Miesko von Oppeln diese Rechte (Nr. 174). Bald darauf scheint Graf Clemens die Stadt den Zisterzienserinnen von Olobok an der Prosna geschenkt zu haben, die dort ein Priorat errichteten; vgl. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. lllf - In einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten macht v. Loesch wohl zu Recht darauf aufmerksam, daß die Zeugen ab Redaus schlesisch zu sein scheinen. Die Herausgeber des CD maioris Poloniae versuchten offensichtlich, die verderbten Namensformen teilweise zu emendieren, ohne daß jedoch dadurch größere Sicherheit gewonnen worden wäre, zumal sie z. T. eindeutig von der Überlieferung abweichen.
In nomine domini dei aeterni amen. Cum labente tempore etiam, quae geruntur, simul a memoria posterorum lapsu temporis elabantur, tarn iuris ratione quam prudentium Providentia et consulto perspectum est ea scripturae notitia perenniter perpetuali. Eapropter nos Henricus dei gratia dux Cracoviae et Silesiae notum facimus praesentibus et futuris, quia, cum comiti Clementi castellano de Recen habenti villam Mirawam nomine e andern villam sibi piacuisset cum Ivone milite pro villa ipsius Ivonis Lubnica nuncupata invicem commutare, sic inter praefatum dementem et Ivonem, fratris ipsius Ivonis, qui Ubislaus cognominato, accedente voluntate et consensu omnibusque eiusdem Ivonis cognatis et consanguineis ad idem consentientibus, ut dictus comes Clemens adiecta summa pecuniae quadraginta quinque argenti puri marcarum ad villam suam Mirawam, quam pecuniam"' ab ipso praefatus Ivo accepit, villamb) ipsius Lubnica pro sua Mirawa acciperet. Tandem habita super tali tractatu diligenti deliberatone omnes praefati in eandem formam concorditer consenserunt ac inter se 84. a - a ) Worte auseinandergezogen,
85. a) paecuniam B
b) villa B
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A.
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sub praefata forma contractus commutationem nominatam celebraverunt. Volentes insuper ipsum futuris retro temporibus in firma stabilitate c) perseverare, eandem permutationem villarum dictarum sollenisatam coram nobis ipsam nostro documento communiri omnes praedicti unanimiter petierunt. Quorum iustae petitioni nos facilem dictante iuris ratione praebentes assensum nominatam permutationem praesenti d) instrumento inserentes sigilli nostri fratrisque nostri Boleslai filii ducis Lesconis, qui eidem tractatui interfuit, impressione communivimus. Ne autem testiumque nomina, qui et ad hoc vocati fuerunt, deessent, ea ad cautelam superabundantem infra fecimus adnotari, quorum nomina sunt haec: Theodorus palatinus Cracoviensis, Vlodomirius castellanus in Brzesk, load pincerna, Iakob venator, Aiacota e) iudex, Gedko, Vitgo subcamerarius, Boguslaw vexillifer, Florianus thesaurarius, Bronisz. thesaurariusf) in f) Chon f) , Gotfalcus subiudex, Redaus iudex terrae, Bogumillus venator, Boguslaus gladiator, Gallus thesaurarius, Ihbinvg g) subpincerna, Delabar h) Flagdro h) , Stephanus filius Vincentii, Otto subdapifer. Actum in Cracovia, anno ab incarnatione domini millesimo ducentésimo trigesimo quarto, praesidente domino Vislao Cracoviae in cathedra pontificali, Pacoslao autem Cracoviam tenente.
86. Äbtissin Gertrud von Trebnitz setzt mit Einwilligung ihres Vaters Heinrich I. das ehemalige Vorwerk Thomaskirch zu deutschem Recht aus. 1234 —, Trebnitz. 20
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Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 38 (A). Tzschoppe-Stenzel Nr. 15 = Kötzschke Nr. 49 (Auszug) = Heibig-Weinrich
Nr. 16 (mit deutscher
Übersetzung). - SR 432a; CDS IUI, Nr. 99; Appell, Urkundenfälschungen S. 126 Nr. 41. Appelt, Urkundenfälschungen S. 96 hat nachgewiesen, daß sich im Immunitätsformular dieser Urkunde sowie im gesamten Text so deutliche Anklänge an Urkunden des Klosters Leubus finden (vgl. etwa Nr. 161 sowie SUb 1 Nr. 254 u. 259), daß man als Verfasser zweifellos einen Leubuser Mönch annehmen muß. - Thomaskirch ist die älteste nachweisbare deutsche Dorfgründung auf Trebnitzer Klostergut. Diese Aussetzungsurkunde enthält in knapper Form die wesentlichsten Elemente, die beim Aufbau der deutschrechtlichen Landgemeinde zum Tragen gekommen sind; vgl. neben der CDS IUI, S. 81 genannten Literatur H. Heibig, Die Anfänge der Landgemeinde in Schlesien, Vorträge und Forschungen 8, 1964, S. 89-114; Menzel, Jura ducalia S. 40 u. 48 f.; Schmid, Pfarrorganisation S. 361. Zum Begriff und Inhalt der grangia vgl. jetzt W. Korta, Rozwój wielkiej wlasnosci feudalnej na Slysku do pobwy XIII wieku, Breslau 1964, S. 94-124. Zur Stellung von Ohlau als Rechtsvorort deutschrechtlicher Dörfer in ziemlich weiter Umgebung vgl. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 87 f .
IN NOMINE DOMINI NOSTRI IHESU CHRISTI AMEN. Quoniam multa malicia hominum est in terra et cuncta cogitatio cordis intenta est ad malum omni tempore, nos Gertrudis dicta abbatissa in Trebniz, quantum deo auctore possumus, filiis huius seculi in negociis, que nobis cum ipsis sunt communia, occasionem malignandi precludemus. Notum siquidem facimus universis tarn presentibus quam futuris, quod de volúntate patris nostri domini H(enrici) ducis Zlesie et Consilio conventus nostri locavimus Teutónicos in Domaycerke, que aliquando fuit grangia domus Trebnicensis, iure Teutonico, ita quod de quolibet manso decima piene solvatur in campis et octo scoti preter dúos mansos feodales, qui spectabunt sculteto, et duobus mansis et dimidio assignatis ecclesie. Et sdendum, quod census in festo sancti Martini debet dari anno gratie M°CC 0 XXX 0 V° et dedma eodem anno eo tempore, quando reliqui in campis colligunt dedmas. Istam vero libertatem eis conferimus de volúntate et permissione patris nostri, ut nulli iuri Polonico sint subiecti, ut est de poduodis, priuodis, vestigiis fugitivorum indagandis et aliis consimilibus, set pure iure gaudeant Teutonico, quali a r c a Olauam fruuntur Teutonia villani, hoc exprimentes, quod, si quisquam meritis suis exigentibus mortis 85. c) stabilitte B d) praesente B e) B, CD Maioris Poloniae: Mrocota Maioris Poloniae: castellanus Cechoviensis g) B; CD Maioris Poloniae: h - h ) B; CD Maioris Poloniae: Dalebor subagazo.
f - f ) B; CD Shbinog (sic)
57 debet subire sentenciam, in ipsa villa presidente sculteto de Olaua una cum sculteto ville iudicabitur ibidem. Si vero fuerit homo alicuius castellani vel alterius nobilis, qui propter causam, quam cum aliquo Teutonicorum eiusdem ville habuerit, sculteto astare noluerit, ut utrique parti fiat iusticia, volumus, ut coram duce, si prope fuerit, vel coram aliquo castellano, quem pari animo elegerint, finem a ) suis litibus inponant. Idem statuimus de eo, qui mortis meruerit sentenciam, si salva iusticia coram scultetis, ut dictum est, causa non poterit terminali. D e expeditionibus et peticionibus ea, qua ceteri Teutonici nostri et omnium claustralium homines in terra gaudent, gaudebunt libertate. Contulimus etiam sculteto tabernam in villa predicta iure feodali, ut eo studiosius et fidelius suis sit claustro servitiis preparatus. Si vero macello indiguerint, cui hanc voluerimus porrigere curam, nostre reservamus potestati. N e quis vero eorum, qui post nos domum sunt procuraturi b) Trebnicensem, hanc nostre donationis paginam audeat infringere, sigillo patris nostri et nostri conventus dignum duximus roborandam. A c tum in Trebniz, anno gratie M ° C C ° X X X I I I I . Drei Siegel: 1. Herzog Heinrich I., Typar B, an gelb-rot-grünen Seidenfäden, siehe Nr. 5; 2. Äbtissin Gertrud, an Hanfschnur, spitzoval, thronende Jungfrau mit Kind, davor kniende weibliche Gestalt: + S ABBATISSE D E TREBNICZ (Schultz S. 13 und Tafel 8 Nr. 58; Pfotenhauer S. 21 und Tafel 12 Nr. 91); 3. Konvent des Klosters Trebnitz, an gelb-roten Seidenfäden, spitzoval, hl. Bartholomäus vor dem Nonnenkloster stehend: + SIGILL SCI BARTHOLOME CONVENTVS IN TREBNICIA (Schultz S. 13 und Tafel 8 Nr. 59; Gottschalk, St. Hedwig, Tafel 6; GumowskiHaisig-Mikucki, Sfragistyka, Tafel 43 Nr. 116; Gumowski, Siegelkunde, S. 78 und Tafel 40 Nr. 404).
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87. Bischof Paul von Posen legt für die dem Kloster Leubus geschenkten 3000 Hufen im Gebiet von Filehne eine gegenüber den sonstigen Forderungen ermäßigte Zehentzahlung fest. 1234—, -. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 10-10' (B). CD maioris Poloniae 1, Nr. 170. - SR 435; CDS 20, Nr. 11; Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 321. Nach Bielinska, Kancelarie S. 166 handelt es sich um Empfängerausfertigung unter Beteiligung des Posener Domherrn und Kanzleimitgliedes Gerard. — Zum Inhalt vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 31; zum bischöflichen Zehnten an Münzen, Zöllen und Mineralschätzen vgl. Schmid, Pfarrorganisation S. 228. IN N O M I N E S A N C T E E T I N D I V I D U E T R I N I T A T I S A M E N . Multis enim incommodis prudenter occurrimus, cum etatis nostre negocia litterarum memorie commendamus, quia, que a nostris prioribus instituta asseruntur, per obsequia litterarum ad nostram noticiam pervenerunt. Inde est, quod ego Paulus dei grada episcopus Poznaniensis notum facio universis Christi fidelibus, quod ad honorem dei et beate Marie semper virginis ampliandum religiosis viris Lubensis cenobii ordinis Cystersiensis a) diocesis Wratizlauiensis de tribus milibus mansorum Franconicorum in territorio Velensi sitis circa lacum videlicet ilium, qui dicitur Lubchetko, de unanimi consensu et communi Consilio capituli mei partem decime mee relaxavi ita videlicet, quod de duobus mansis Franconicis tres mensure tritici, tres siliginis et b ) tres avene tales, quales abbas iam dicti cenobii perceperit, annis transactis libertatis persolvantur, quarto manso sive tercio pro prefectis villarum ex omnibus aliis libero iugiter permanente salvis e d a m ecclesiarum mansis, qui sunt ob servidum dei iure libertatis sacerdotibus collaturi. Preterea si quid utilitatis de moneta seu de theloneo sive de argento, auro, plumbo, ferro, si forte ibi invenietur, provenerit, de fructu Lubensium perdpientium d e d m a integraliter est persolvenda. U t ergo hoc factum stabile perseveret, presens scriptum sigilli mei et capituli mei munimine roboravi testibus fidelibus adhibitis, quorum hec sunt nomina: decanus Witozlaus, 86. a) finent A 87. a) B
b) procuratori A. b) offensichtlich nachträglich von erster Hand eingefögt B.
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archidiaconus Petrus, Pribizlaus, Vincentius, Iohannes, Nycholaus, Petricus, Heluicus, Albertus, Blasius, Theophylus et alii quam plures canonici Poznanienses. Acta sunt hec anno ab incarnatione domini M°CC0XXX0IIII°.
88. 5
Mroczcho und der Breslauer Domherr Gerlach übertragen dem Gumprecht 100 Hufen in Alt und Neu Grottkau zur Aussetzung nach deutschem Recht. 1234 —, —. Transsumpt des Breslauer Domherrn Echardus von 1271 o. T. (SR 1353), Breslau St.A. Rep. 88 Nr. 23 (B).
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Stenzel, Jahresbericht der Vaterländischen Gesellschaft für 1841, S. 174; Wohlbrück, des Bistums Lebus 1, S. 81 Anm.; Pfotenhauer CDS 10, Nr. 6. - SR 436.
Geschichte
Da uns kein Photo des Transsumpts vorliegt, wiederholen wir die Edition Pfotenhauers. - Die Brüder Mroczcho und Gerlach gehörten der mächtigen Familie Pogarell an und hatten später als herzoglicher Kastellan bzw. Notar einflußreiche Ämter in Schlesien inne; vgl. Bretschneider Z. 64 (1930), S. 1-38, sowie Eistert ASKG 20 (1962), S. 258-264. Daß die Familie um Grottkau über umfangreichen Besitz verfügte, geht auch aus Nr. 388 hervor. Zur Zehentleistung an laikale Grundherren vgl. Schmid, Pfarrorganisation S. 440 f . Diese Zehnten waren Ursache eines Streits zwischen dem Schulzen von Alt Grottkau und dem Abt von Kamenz, der 1271 durch den Breslauer Domherrn Echardus (wohl Eckard von Kaikau) im Auftrage Bischof Thomas II. von Breslau entschieden wurde (SR 1353).
In nomine domini amen. Nos Mroczcho et Gerlacus canonicus Wratislaviensis notum facimus presentibus et futuris, quod Gumprehcto contulimus centum mansos iure Teutonico in Grodcov novo et antiquo ad locandum dantes ei de collocatione villarum supradictarum et suis posteris legittimis sculteciam et quindecim mansos exemptos a solutionibus et servitiis universis et molendinum et terciam partem iudicati in villis pretaxatis. Alii vero mansi residui solvent nobis censum, videlicet ratione census fertonem argenti et ratione decime quinque scotos. Ne igitur aliquis posterorum nostrorum valeat hoc nostrum statutum ullatenus irritare, presentem litteram in robur et perpetuum testimonium conscribi fecimus et nostri sigilli munimine insigniri. Acta sunt hec sub antiquo duce Heinrico anno domini MCCXXX°IIII°.
89. 30
Markgraf Premysl von Mähren befreit das im Besitz des Prämonstratenserklosters Zàbrdovice befindliche Dorf Läwitz (Kr. Leobschütz) von allen Dienstleistungen und Abgaben. 1234 —, Troppau. Or. Brünn St.A. E 59 Nr. 2 (A).
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Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 256; CDB 3, Nr. 97. - Erben, Regesta 1, Nr. 863; AÖG 45, S. 109, Nr. 34; SR 437; Sebänek, Archivy zruienych klaSteru 1, Nr. 50. Zur Geschichte von Läwitz vgl. u. a. A. Weitzel, Besiedlungen des nördlich der Oppa Landes 1, Leobschütz 1890, S. 36 f f . ; ferner Latzke Z. 72, S. 85 f .
Kopetzky gelegenen
In nomine domini amen. Noverint universi tarn posteri quam moderni scripti huius inspectionem et copiam habituri, quod ego Premilz miseracione divina marchio Morauie personis ac locis religiosis pro salute anime mee ac progenitorum nec non successorum meorum in omnibus, que ipsorum commoditatem utilitatemque respiciunt, misericorditer et pie cupiens providere, villam quandam Leuiz nomine monasterii de Zabirdouiz, sitam in Holachiz, sine omni excepcione ab universis servitutibus et honeribus specialibus sive communibus liberavi libertatem sibi plenariam concedens secundum tenorem privilegiorum Velgradensis monasterii, ita videlicet, ut nullus camerariorum seu beneficiariorum prenominatam villam pro aliqua molestatone vel occasione gravaminis audeat introire, ut ab eadem villa mea licencia et lavorabili consensu demum Teutonias habitata liberius et amplius monasterio de Zabirdouiz valeat servicium exhiberi. Hanc itaque paginam predicte concessionis ob perpetuam memo-
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riam et habundantem cautelam sigilli mei karactere insignivi testium subscripcione adiuncta, quorum nomina sunt hec: (Zeugen nicht schlesisch). Datum in Opavia indictione VII". Siegel des Markgrafen Pfemysl
von Mähren, siehe CDB 3, S. 37.
90. Markgraf Pfemysl von Mähren überläßt dem Zisterzienserinnenkloster natsrecht von Deutsch Neukirch (Kr. Leobschütz). Or. Brünn Landesarchiv
Oslavany das Patro1234 —, -.
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(A).
Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 257; CDB 3, Nr. 96. - Erben, Regesta 1, Nr. 855; AÖG 45, S. 109 Nr. 33; SR 438; Sebànek, Archivy zruienych klóSteru 1, Nr. 48.
Kopetzky
Zur Geschichte von Deutsch Neukirch vgl. u. a. A. Weitzel, Besiedlungen des nördlich der Oppa gelegenen Landes 1, Leobschütz 1890, S. 29 f f .
Omnibus presentia visuris Christi fidelibus P(remizl) dei gratia marchio Morawi? §ternam in domino salutem. Quoniam generatio preterit et generatio advenit, plurima propter hebitudinem mentium a memoria hominum elabuntur. Quare paci et tranquillitati M. abbatisse et conventus de Ozlawan provisum essea) volentes, universitatis vestr§ in presenti sigillo et pagina notici? transmittimus, quia ius patronatus Nove Ecclesie site in terminis Oppawi?, sicut libere et quiete tarn nos quam dilecta uxor nostra visi sumus possidere, contulimus dictis abbatisse et conventui ac successuris eiusdem in perpetuum libere et absolute, volentes et precipientes dicto sacerdoti et successoribus suis, quatenus ipsis abbatisse et conventui respondeant de omni reverentia, obedientia ac iure, prout nobis hactenus responderunt. Quod si aliquis contra hanc ordinationem nostramb) venire, quod absit, presumpserit, offensam nostram et successorum nostrorum incurret. Et rogamus dominum diocesanum, uti spirituali gladio ipsis occurrere dignetur presumptoribus et donationem suo confirmet, ut decet, assensu. Dat. anno gratie M°CC0XXXIIII°. (Zeugen nicht schlesisch.) Siegel des Markgrafen Pfemysl
von Mähren (beschädigt),
siehe CDB 3, S. 37.
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91. Papst Gregor IX. stellt aufgrund der Klagen des Klosters Leubus fest, daß die Befreiung von der Zahlung der Neubruchzehnten für jedes Neubruchland ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt der Erwerbung Gültigkeit hat. 1235 Januar 2, Perugia. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 64 (A).
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Büsching Nr. 63. - Potthast 9810; SR 470a. Kuriale Vermerke Rückseite oben Mitte: MA; Cist. zwischen vier in Rhombusform und durch Striche verbundenen Kreuzen.
angeordneten
GREGORIUS episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus archiepiscopis et episcopis et dilectis filiis abbatibus, prioribus, decanis, archidiaconis, prepositis, archipresbyteris et aliis ecclesiarum prelatis, ad quos littere iste pervenerint, salutem et apostolicam benedictionem. Cum abbates Cistertiènsis ordinis tempore concilii generalis ad commonitionem felicis recordationis INNOCENTII pape predecessoris nostri statuerint, ut decetero fratres ipsius ordinis, ne occasione privilegiorum suorum ecclesie ulterius gravarentur, de alienis terris et ab eo tempore acquirendis, si eas propriis manibus aut sumptibus colerent, decimas persolverent ecclesiis, quibus ratione prediorum antea solvebantur, nisi cum eisdem ecclesiis aliter ducerent componendum, idem predecessor noster, quia sperabat, ut ecclesiarum prelati promptiores et efficaciores existerent ad exhibendum eis de malefactoribus suis iustitie complementum et eorum privilegia diligentius et perfectius observarent, statutum huiusmodi gra90. a) über der Zeile von erster Hand eingefügt A
b) n aus v verb. A.
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tum habens et ratum hoc ipsum ad alios regulares, qui similibus gaudent privilegiis, extendí voluit et mandavit. Sed quod dolentes referimus, in contrarium res est versa, quia, sicut ex inculcata querela dilectorum filiorum . . abbatis et conventus monasterii Lubensis Cistertiensis ordinis Wratislauiensis diócesis frequenter audivimus, nonnulli ecclesiarum prelati et alii clerici eorum privilegia temere contempnentes et contendentes malitiose ipsorum pervertere intellectum eosdem multipliciter inquiétant. Nam cum sit ipsis indultum, ut de novalibus, que propriis manibus aut sumptibus excolunt, sive de ortis, virgultis et piscationibus suis vel de suorum animalium nutrimentis nullus ab eis decimas exigere vel extorquere présumât, quidam perverso intellectu confíete dicentes, quod hec non possunt nec debent intelligi nisi de hiis, que sunt ante generale concilium acquisita, ipsos super hiis multiplici exactione fatigant. Nos igitur eorum quieti paterna sollicitudine providere volentes universitati vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus dictos abbatem et conventum a prestatione decimarum tam de possessionibus habitis ante concilium memoratum, ante quod susceperunt eiusdem ordinis instituta, quam de novalibus sive ante sive post idem concilium acquisitis, que propriis manibus aut sumptibus excolunt, de quibus novalibus aliquis hactenus non percepit, necnon de ortis, virgultis, piscationibus suis et de suorum animalium nutrimentis singuli vestrum omnino servetis immunes contradictores per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compescendo. Dat. Perusii IUI non. ianuarii, pontificatus nostri anno octavo. Bleibulle an roten und gelben
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Papst Gregor IX. beauftragt den Prior des Klosters Sulejów, den Archidiakon (Reginald) von Oppeln und den Breslauer Domherrn Gottfried mit der Entscheidung im Zehntenstreit zwischen dem Bischof von Krakau und mehreren Geistlichen der Diözese Gran. . . dilectis filiis . . priori de Sulio e t . . archidiácono de Opel Wratislauiensis et Gneznensis diócesis et Godfrido canonico Wratislauiensi. Inhalt nicht schlesisch. 1235 Januar 7, Perugia. Or. Krakau Domkapitelarchiv
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Gladyszewicz, Zywot Prandoty S. 235 f . Nr. 21; Kod. dypl. Kat. Krak. 1, Nr. 23. - Potthast SR 470b; Mitkowski, Poczgtky klasztoru w Sulejowie S. 306 Nr. 31.
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Papst Gregor IX. gesteht dem Kloster Leubus zu, daß päpstliche Schreiben, in denen nicht ausdrücklich der Zisterzienserorden erwähnt sei, auf es keine Anwendung finden könnten. 1235 März 15, Perugia. Or. dep. siidl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 65
(A).
Büsching Nr. 64. - Potthast 9859; SR 471a.
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G R E G O R I U S episcopus [servus]a) servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii Lubensis Cistertiensis ordinis Wratislauiensis diócesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum Cistertiensis ordinis titulus per dei gratiam adeo sit insignis, quod vix credatur ab hiis, qui contra vos litteras impétrant, sine malitia subticeri, nos et illorum fraudibus obviare ac innocentiam vestram volentes favorabiliter confovere auctoritate vobis presentium indulgemus, ut nequeatis per litteras apostólicas conveniri, que de Cistertiensi ordine non fecerint mentionem. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Perusii id. martii, pontificatus nostri anno octavo. Bleibulle an roten und gelben 93. a) irrtümlich weggelassen A.
Seidenfäden.
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94. Markgraf Pfemysl von Mähren verleiht dem Prämonstratenserkloster Zäbrdovice die gleichen Freiheiten, die einst dem Kloster Velehrad gewährt worden sind. Unter den Zeugen: Mileta iudex de Oppavia, . . . Purcardus notarius Oppaviensis. Inhalt nicht schlesisch. 1235 März 28, Brünn.
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Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 262 (nach Ai mit Auszügen aus A); CDB 3, Nr. 107. - Erben, Regesta 1, Nr. 873; Sebänek, Archivy zruSenych klästerü 1, Nr. 51. Zum Verhältnis der beiden Originale A und A i vgl. die Angaben CDB 3, S. 129 f .
95. Papst Gregor IX. bestätigt dem Kloster Leubus die Schenkung von 3000 Hufen in Lubzezko durch Herzog Wladislaw (Odonicz) von Großpolen. 1235 März 30, Perugia. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 66 (A). Büsching Nr. 65; CD maioris Poloniae 1, Nr. 178. - Potthast 9872; SR 472. Schreibervermerk auf Plika links O (wie bei Nr. 62) oder P (wie bei Nr. 246) - auf dem uns vorliegenden Photo ist lediglich der Oberteil des Buchstabens zu erkennen. Kuriale Vermerke Rückseite: MA; daneben Pentagramm zwischen zwei Kreuzen, darüber Cist., darunter ord. Von besonderem Interesse sind bei dieser Urkunde die archivalischen Dorsualvermerke: Gregorius super tria milia mansorum, quorum (!) habemus a duce Wlodezlao circa Lubgecba (!) (Ende 13. Jh.); Super tria milia mansorum in terra Lubus .. . (Rest unleserlich - wohl 14. Jh.). Die auffällige Abweichung in der Schreibung des Ortsnamens, ja die offensichtliche Verlegung in das Lebuser Gebiet zweifellos eine falsche Namensauflösung — beweisen, daß man selbst im Kloster Leubus bereits nach relativ kurzer Zeit mit dem Namen Lubzezko keine konkrete Vorstellung mehr verbunden hat - ein Hinweis dafür, daß eine Besiedlung nicht einmal in Angriff genommen worden ist, da sich dafür doch wohl Hinweise in der Klostertradition gefunden hätten (vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 31). GREGORIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui Lubensis monasterii Cisterciensis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Cum igitur, sicut exhibita nobis vestra petitio continebat, nobilis vir Wlodizlaus dux Gneznensis tria milia mansorum in Lubzezko cum quibusdam silvis et lacubus monasterio vestro pia et provida liberalitate donarit, nos vestris iustis precibus inclinati mansos et alia supradicta, sicut ea omnia iuste ac pacifice possidetis, vobis et per vos monasterio vestro auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Perusii III kal. aprilis, pontificatus nostri anno nono.
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Bleibulle verloren.
96. Papst Gregor IX. bestätigt den Friedensvertrag zwischen den Herzogen Heinrich I. und Heinrieh II. einerseits und Herzog Konrad von Masowien und dessen Söhnen andererseits. 1235 Juni 18, Perugia. Ör. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 1 (Allgemeines Archiv) 13,4 (A). Lodyhski KH 25 (1911), S. 22 f . Anm. 3; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 357. - Potthast 9939; SR 473; Perlbach, Studien 1, S. 119 Nr. 72. Da uns kein Photo des Originals vorliegt, wiederholen wir die Edition Kochanowskis. - Dorsualvermerk: Confirmacio pacis inter ducem Heinricum et ducem Conradum (13. Jh.). Zu den Auseinandersetzungen zwischen den Herzogen von Schlesien und Masowien und deren Beilegung vgl. Grodecki, Historja Slgska 1, S. 213 f., sowie Geschichte Schlesiens 13, S. 126 f f .
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Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis nobilibus viris Henrico duci Slezie et Cracouie ac Henrico iuniori filio eius salutem et apostolicam benedictionem. Ea, que iudicio vel concordia terminantur, firma debent et illibata persistere et, ne in recidive contentionis scrupulum relabantur, apostolico convenit presidio communiri. Exhibita.siquidem nobis vestra peticio continebat, quod, cum dudum inter vos ex parte una et nobilem virum Conradum ducem Mazovie ac filios eius ex alia guerra gravis fuisset exorta, tandem inter partes amicabilis concordia intervenit, quam apostolico petivistis munimine roborari. Nos igitur vestris iustis precibus inclinati, quod super hoc provide factum est, ratum habentes et firmum, illud, sicut in litteris confectis exinde noscitur plenius contineri, auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmacionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignacionem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Datum Perusii XIIII kalendas iulii, pontificatus nostri anno nono. Bleibulle an gelb-roten Seidenfäden.
is
97. Papst Gregor IX. nimmt Herzog
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Heinrich II. von Schlesien
in seinen
Schutz. 1235 Juni 22,
Perugia.
Reg. Vat. 18, fol. 43 (R). Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 61. - Potthast 9944; SR 475; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 2, Nr. 2654. Über die möglichen politischen Hintergründe dieses ungewöhnlichen Vorgangs, daß Heinrich II. noch zu Lebzeiten seines Vaters, des regierenden Herzogs Heinrich /., mit seinem Herrschaftsbereich in den päpstlichen Schutz genommen wird, vgl. Grodecki, Historja Élgskal, S. 218 f.; mit anderer Akzentsetzung dagegen Geschichte Schlesiens l3, S. 129 f.; zusammenfassend neuerdings Gottschalk, St. Hedwig S. 200-203.
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Nobili viro Henrico nato dilecti filli ducis Zlesie et Cracouie iuniori. Extimantes, quod filius ad matris reverentiam nequeat induci facilius, quam quod eiusdem favor circa illum oportunis habeatur temporibus expeditus, te matris ecclesie gratia volumus libenter attollere, ut eidem prompte devotionis operibus studeas assidue compiacere. Hinc est, quod sinceritatem tuam affectionis paterne amplexantes personam tuam cum omnibus bonis, que impresentiarum rationabiliter possides, sub beati Petri etc. usque communimus, districtius inhibentes, ut, dum in fide ac devotione ecclesie Romane perstiteris, nullus super bonis eisdem te presumat indebite molestare. Nulli ergo nostre protectionis et inhibitionis etc. Si quis autem etc. Dat. Perusii X kal. iulii, (pontificatus nostri) anno nono.
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Papst Gregor IX. bestätigt in einem an Herzog Heinrich I. von Schlesien gerichteten Schreiben den inserierten Wortlaut des von Erzbischof Fulko von Gnesen und Bischof Paul von Posen beurkundeten Vertrags zwischen Herzog Heinrich I. und Herzog Wladislaw (Odonicz) von Polen (Nr. 69). 1235 Juni 26, Perugia. Reg. Vat. 18, fol. 44 '-45 (R). Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 62 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 181. - Potthast 9948; SR 476; Auvray, Les Registres de Grégoire IX2, Nr. 2661. Vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 69.
Nobili viro Henrico duci Zlesie et Cracouie. Ea, que iudicio vel concordia terminantur etc. usque communiri. Exhibita siquidem nobis tua petitio continebat, quod, cum inter te ac nobilem virum Wlodizlauum ducem Polonie, fratrem tuum, super terra Polonie questio fuisset exorta, tandem mediantibus venerabilibus
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fratribus nostris F(ulcone) Gneznensi archiepiscopi et P(aulo) episcopo Poznaniensia) amicabiliter inter partes compositio intervenit, prout in litteris inde confectis plenius continetur, quam apostolico petivisti munimine roborare. Nos igitur devotionis tue iustis precibus inclinati compositionem ipsam, sicut rite sine pravitate provide facta est et ab utraque parte sponte recepta et hactenus pacifice observata, auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Ad maiorem autem facti huius evidentiam tenorem dictarum litterarum fecimus presentibus annotari; qui talis est: Folgt Nr. 69. Nulli ergo etc. nostre confirmationis etc. Si quis autem etc. Dat. Perusii VI kal. iulii, (pontificatus nostri) anno nono.
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99. Papst Gregor IX. bestätigt in einem an Herzog Heinrich I. von Schlesien gerichteten Schreiben den inserierten Wortlaut des von diesem mit Herzog Wladislaw (Odonicz) von Polen abgeschlossenen Vertrags (Nr. 70). 1235 Juni 26, Perugia. Reg. Vat. 18, fol. 45-45' Bibl. Czartoryskich (B).
(R); Transsumpt von Papst Alexander IV. von 1257 Jan. 18, Krakau
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M. Marini, Diplomatica Pontificia, Rom 18522, S. 90 f.; Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 63 = CD mmoris Poloniae 1, Nr. 182. - Potthast 9949; SR 477; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 2, Nr. 2662-2663. Vgl. die Vorbemerkung
zu Nr. 70.
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GREGORIUS episcopus servus servorum dei dilecto filio nobili viro Henrico duci Zlesie et Cracouie salutem et apostolicam benedictionem. Ea, que iudicio vel concordia terminantur, firma debent et illibata persistere et, ne in recidive scrupuluma) contentionisa) relabantur, apostolico convenit presidio communiri. Exhibita siquidem nobis tua petitio continebat, quod, cum inter te ac nobilem virum Wlodizlauum ducem Polonie fratrem tuum super terra Polonie questio fuisset exorta, tandem mediantibus venerabilibus fratribus nostris F(ulcone) Gneznensi archiepiscopo et P(aulo) episcopo Poznaniensi amicabilis inter partes compositio intervenit, prout in litteris inde confectis plenius continetur, quam apostolico petivisti munimine roborari. Nos igitur devotionis tue iustis precibus inclinati compositionem ipsam, sicut rite sine pravitate provide facta est et ab utraque parte sponte recepta et hactenus pacifice observata, auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Ad maiorem autem huius facti evidentiam tenorem dictarum litterarum fecimus presentibus annotari, qui talis est:
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Folgt Nr. 70. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Perusii VI kal. iulii, pontificatus nostri anno nono.
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100. Papst Gregor IX. nimmt das Kloster Trebnitz in seinen Schutz und bestätigt ihm die genannten Güter und Zehnten sowie die Privilegien der Zisterzienser. 1235 Juli 5, Perugia. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 41 Haeusler Nr. 41. - Potthast 9959; SR 478; Appelt,
(A). Urkundenfälschungen
S. 127 Nr. 44.
Die auf dem Photo unleserlichen Stellen des am oberen rechten Rande teilweise durch Flecken beschädigten Originals wurden nach dem üblichen Formular der Papsturkunden (vgl. etwa SUb I 98. a) Pozaniensi R. 99. a) R, contentionis scrupulum B.
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Nr. 147) ergänzt. — Schreibervermerk auf Plika R.V. (davor möglicherweise noch weitere Buchstaben). - Erste echte Nennung der Dörfer Deutmannsdorf, Hartliebsdorf, Zadel, Breitenau und Schadewinkel im Besitz des Klosters Trebnitz, bei allen ist der Zeitpunkt der Erwerbung unbekannt. Dagegen befinden sich die 1216 noch nicht genannten (vgl. SUb I Nr. 147) Ortschaften Harpersdorf, Protzan, Thomaskirch, Mühlbock und Kamöse spätestens seit 1224 in Trebnitzer Besitz (vgl. SUb I Nr. 247, 248 u. 251); siehe dazu auch Appelt, Urkundenfälschungen S. 35 f .
GREGORIUS EPISCOPUS SERVUS SERVORUM DEI DILECTIS IN CHRISTO FILIABUS . . ABBATISSE DE TREBNIZ EIUSQUE SORORIBUS TAM PRESENTIBUS QUAM FUTURIS REGULÄREM VITAM PROFESSIS IN PERPETUUM. Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet temeritatis incursus aut eas a proposito revocet aut robur, quod absit, sacre religionis enervet. Eapropter, dilecte in Christo filie, vestris iustis postulationibus clementer annuimus et monasterium sánete dei genitricis et virginis Marie de Trebniz, in quo divino estis obsequio mancípate, ad exemplar felicis recordationis INNOCENTII pape predecessoris nostri sub beati Petri et nostra protectione suseipimus et presentís scripti privilegio communimus. In primis siquidem statuentes, ut ordo monasticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam atque institutionem Cisterciensium fratrum a vobis ante concilium generale suseeptam in eodem monasterio institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter observetur. Preterea quascumque possessiones, quecumque bona idem monaste[ri]um impresentiarum iuste ac canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel prineipum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci, firma vobis et hiis, que [vobis] successerint, et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: Locum ipsum, in quo prefatum monasterium situm est, cum omnibus pertinentiis suis, possessiones, quas habetis in Zlesia, [Wangrijnowo, Martinouo, Clissouo, Rozerouo, Iohannis Britii, Zulizlauic, Malussino, Rassouo, Brokotino, Chothouici, Ozorouici, Pangouo, Biscupici, Benicouo, Iauichouo, Paulouo, Lazi, Probostou Gai, Hartprechtisdorph, Tucimansdorph, Artleuisdorph, Sadlo, Wrocin(a), Domaycerke, Olobok, Comesa, Brednou et Scadenuemarkt cum omni iure, deeimis et pertinentiis suis, de Stobno, de Stinau et de Ostrouci décimas, cum pratis, vineis, terris, nemoribus, usuagiis et paseuis in bosco et piano, in aquis et molendinis, in viis et semitis et omnibus aliis libertatibus et immunitatibus suis. Sane laborum vestrorum de possessionibus habitis ante concilium memoratum ac etiam novalium, que propriis sumptibus colitis, de quibus novalibus aliquis hactenus non pereepit, sive de ortis, virgultis et piscationibus vestris vel de vestrorum animalium nutrimentis nullus a vobis decimas exigere vel extorquere presumat. Liceat quoque vobis personas liberas et absolutas e seculo ftigientes ad conversionem reeipere ac eas absque contradictione aliqua retiñere. Prohibemus insuper, ut nulli sororum vestrarum post factam in monasterio vestro professionem fas sit sine abbatisse sue licentia de eodem discedere, discedentem vero absque communium litterarum vestrarum cautione nullus audeat retiñere. Illud districtius inhibentes, ne térras seu quodlibet beneficium ecclesie vestre collatum liceat alicui personaliter dari sive alio modo alienari absque consensu totius capituli vel maioris aut sanioris partis ipsius. Si que vero donationes vel alienationes aliter, quam dictum est, facte fuerint, eas irritas esse censemus. Insuper auetoritate apostolica inhibemus, ne ullus episcopus vel quelibet alia persona ad synodos vel conventus forenses vos ire vel iudicio seculari de vestra propria substantia vel possessionibus vestris subiacere compellat nec ad domos vestras causa ordines celebrandi, causas tractandi vel aliquos conventus públicos convocandi venire presumat nec regulärem electionem abbatisse vestre impediat aut de instituenda vel removenda ea, que pro tempore fuerit, contra statuta Cisterciensis ordinis se aliquatenus intromittat. Pro consecrationibus vero altarium vel ecclesiarum sive pro oleo saneto vel alio ecclesiastico sacramento nullus a vobis sub obtentu consuetudinis vel alio modo quicquam audeat extorquere, sed hec omnia gratis vobis episcopus diocesanus impendat. Alioquin liceat vobis, quemeumque malueritis catholicum adire antistitem gratiam et communionem apostolice sedis habentem, qui nostra fretus auetoritate vobis, quod postulatur, impendat. Quod si sedes diocesani episcopi forte vacaverit, interim omnia ecclesiastica sacramenta a vicinis episcopis accipere libere et absque contradictione possitis, sic tamen ut ex
65 hoc in posterum proprio episcopo nullum preiudicium generetur. Quia vero interdum proprii episcopi copiam non habetis, si quem episcopum Romane sedis, ut diximus, gratiam et communionem habentem et de quo plenam notitiam habeatis, per vos transiré contigerit, ab eo benedictiones vasorum et vestium, consecrationes altarium et benedictiones monialium auctoritate sedis apostolice recipere valeatis. Porro si episcopi vel alii ecclesiarum rectores in monasterium vestrum vel personas inibi constitutas suspensionis, excommunicationis vel interdicti sententiam promulgaverint sive etiam in mercennarios vestros pro eo, quod, sicut dictum est, décimas non persolvitis, sive aliqua occasione eorum, que ab apostolica benignitate vobis indulta sunt, seu benefactores vestros pro eo, quod aliqua vobis beneficia vel obsequia ex caritate prestiterint vel ad laborandum adiuverint in illis diebus, in quibus vos laboratis et alii feriantur, eandem sententiam protulerint, ipsam tamquam contra sedis apostolice indulta prolatam decernimus irritandam. Nec littere ille firmitatem habeant, quas tacito nomine Cisterciensis ordinis et contra indulta apostolicorum privilegiorum constiterit impetrali. Preterea cum commune interdictum terre fuerit, nichilominus liceat a) vobis a) in a) vestro a) monasterio exclusis excommunicatis et interdictis divina officia celebrare. Paci quoque et tranquillitati vestre paterna in posterum sollicitudine providere volentes auctoritate apostolica prohibemus, ut infra clausuras locorum seu grangiarum vestrarum nullus rapinam seu furtum facere, ignem apponere, sanguinem fundere, hominem temere capere vel interficere seu violentiam audeat exercere. Preterea omnes libertates et immunitates a predecessoribus nostris Romanis pontificibus ordini vestro concessas necnon libertates et exemptiones secularium exactionum a regibus, principibus vel aliis fidelibus rationabiliter vobis indultas auctoritate apostolica confirmamus et presentís scripti privilegio communimus. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatum monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retiñere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur earum, pro quarum gubernatione ac sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura salva sedis apostolice auctoritate ac in predictis decimis moderatione concilii generalis. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi reatum suum congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui careat dignitate reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte subiaceat ultioni. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. AMEN AMEN AMEN. (Rota) Ego Gregorius catholice ecclesie episcopus ss. (BV) ( + ) Ego Iohannes Sabinensis episcopus ss. ( + ) Ego Iacobus Tusculanus episcopus ss. ( + ) Ego Rainaldus Ostiensis et Velletrensis episcopus ss. ( + ) Ego Thomas ti tuli sánete Sabine presbiter cardinalis ss. ( + ) Ego Guifredus ti tuli sancti Marci presbiter cardinalis ss. ( + ) Ego Rainerius sánete Marie in Cosmidin diaconus cardinalis ss. ( + ) Ego Petrus sancti Georgii ad Velum Aureum diaconus cardinalis ss. ( + ) Ego Oto sancti Nicholai in carcere Tulliano diaconus cardinalis ss. Dat. Perusii per manum Guillielmi sánete Romane ecclesie vicecancellarii, III non. iulii, indictione Vili, incarnationis dominice anno M°CC°XXXV°, pontificatus vero domini G R E GORII pape V i l l i anno nono.
100. a) auf Rasur A. 5
Schles. U B II
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101. Papst Gregor IX. nimmt das Kloster Tisnov in seinen Schutz und bestätigt ihm die Besitzungen,
darunter Wignanow cum omnibus iuribus et pertinentiis suis (abgekommen bei Odrau). 1235 August 27, Perugia. 5
Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 267; CDB 3, Nr. 120. - Erben, Regesta 1, Nr. 884; Potthast
10004.
Vgl. oben Nr. 72.
102. Gumbertus, Archidiakon
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von Krakau, überträgt dem Zisterzienserkloster
Wgchock das Dorf
Blonie (bei Lfczyca) de volúntate et consensu fratris mei comitis Mistuyonis castellani de Osuecim et filiorum suorum. 1235 Oktober 5, Krakau. Piekosiñski,
CD Poloniae minoris 2, Nr. 413.
Von vier Siegeln an Seidenfäden das erste (Archidiakon Gumbertus) verloren; 2. Kastellan Mstuy von Auschwitz, Kreuz über einem Hufeisen: + SIGILLVM COMITIS MSTVI (Gumowski, Siegelkunde Tafel 46 Nr. 481 ); 3. Krakauer Domkapitel; 4. Bischof Wislaus von Krakau.
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103. Der päpstliche Legat Wilhelm von Modena urkundet, daß im Streit um die Echtheit eines Privilegs für das Kloster Leubus (SUb I Nr. 171) Abt Gunther von Leubus auf eine Reihe genannter Besitzungen und Zehnten zugunsten der Breslauer Kirche verzichtet, wofür Bischof Thomas von Breslau die Gültigkeit des umstrittenen Privilegs anerkennt. 1235 November 1, Breslau.
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Zwei Or. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 67 (A, dep.) und Breslau DA D 24 (Ai). Büsching Nr. 66. - Reg. ep. Vrat. S. 31; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 141; SR 479; Regesto Imperìi5, Nr. 10146; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 20. A, das möglicherweise von einem italienischen Schreiber stammt (siehe etwa die Schreibweise proficissceremur), wird man wohl als Erstausfertigung auffassen dürfen, die für das Kloster Leubus bestimmt war, während Ai, das eine Reihe von Flüchtigkeitsfehlem aufweist, die expeditio duplicata vielleicht von einem Leubuser Schreiber - darstellt. Das Diktat ist wohl dem Kreis des päpstlichen Legaten zuzuweisen. Zur Entwicklung dieses Streits vgl. die Vorbemerkung zu SUb I Nr. 171 sowie oben Nr. 38 f .
Nosa) Willelmusb) quondam Mutinensis episcopus apostolice sedis legatus notum facimus universis, quod, cum de partibus Liuonie et Prusie, ubi legationis fungebamur officio0' ex sedis apostolice mandato, ad presentiam domini pape proficisceremurd), inter ecclesiam Wratizlauiensem et monasterium de Lübens Cysterciensise) ordinis eiusdem dyocesis gravem invenimus discordiam excitatam super tenore cuiusdam privilegié dicti monasterii, quod continebat plures decimas collatas, ut dicebant, eidem domui diversis temporibus a pluribus retro Wratizlauiensibus episcopis. Lite igitur super hoc mota et causa iam in iudicium deducta et proponente episcopo Wratizlauiensi cum suo capitulo Privilegium idem sine conscientia predecessoris sui et capituli Wratizlauiensis conscriptum esse et sigillatum, continere etiam in se plures donationes decimarum, que nunquam fuerant a suis predecessoribus prefato monasterio collate et precipue, ubi dicebatur decima quingentorum mansorum ipsis esse collata, item ubi scriptum erat decimam aliam eis donatam omnium scilicet villarum inter duas aquas Ozoblogam videlicet et Stradunam, abbate autem cum suo conventu ipsum Privilegium defendente, nos videntes hanc discordie materiam et vulnerare posse caritatem et occasionem posse subministrare ab utraque parte et plurium laborum et gravium expensarum utramque partem 103. a) ti nicht ausgeführte Initiale Ai b) Uilelmus Ai e) Cisterciensis Ai f) priviligii A
c) offitio A
d) proficissceremur A
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tarn consiliis quam rogatu curavimus inducere, ut secundum nostrum consilium aliquo modo honesto et utrique ecclesie tolerabili taliter inter se convenirent, ut posset inter eos omnis discordie et dissensionis conquiescere scrupulus in futurum. Utraque igitur pars in spiritu pacis nostris consiliis acquiescentes et monitis nobis mediantibus talem receperunt compositionem et nomine transactionis sic inter se finaliter convenerunt:
S
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Dominus abbas de Lübens cum suo capitulo partem ville Uezurocone ', que ad suum monasterium pertinebat, partem aliam domo Trebnicenseh) possidente in manus episcopi Wratizlauiensis ecclesie contulit, sicut earn tunc habebat, cum omni iure, quod ibi habebat, et cum libertate Theutonica1', quam dominus dux eidem ville ad peticionem nostram et dicti abbatis plenek) contulit11*, sicut in eius instrumento continetur. Promisit etiam dominus abbas teneri de evictione eiusdem ville et si aliquo casu ab aliquo eadem villa evinceretur, promisit abbas pro se et conventu suo restituere tantumdem de terra equivalenti vel alias super hoc concordare secundum arbitrium duorum ad hoc electorum, quorum unum eligat episcopus et alium abbas, tercius vero, si discordaverint, sit abbas sancti Vincentii. Contulit etiam dominus abbas ex parte sue ecclesie in manus episcopi villam Gozcecino et cum decima, que villa est in Gola in dominio fìliorum ducis Kazimiri. Preterea cessit ecclesie Wratizlauiensi de medietate decimarum omnium, que sunt inter duas aquas prenominatas Stradunam videlicet et Ozoblogam preter decimam trium mansorum, qui sunt ecclesie assignati, et quatuor aratrorum, quibus aratur pro ipsa domo, quam excludimus a divisione, sed sit precipua domino abbati, ita quod pars episcopi penitus sit libera ei, ecclesia autem de Iarozlau1' habeat respectum de dote sua ad partem abbatis tantum. Item renuntiavit dominus abbas pro se et ecclesia de Uyazdm) XIIn) maldratis annone in villa Thesselinio), que diete ecclesie videbantur ascripte. Episcopus vero Wratizlauiensis cum suop) capitulop) predicta recipiens et quantum ad predictam discordiam satisfactum reputans sue ecclesie iuri omni, quod contra prefatum monasterium occasione dicti eorum privilegii habere videbatur, renuntiavit simpliciter pro se et suis successoribus inperpetuum exceptis^ eis, que sunt superius notata; Privilegium eorum dictum ex certa scientia confirmavit et, ne de ipsius veritate in posterum posset dubitali, fecit illud nostro et suo et Wratizlauiensis capituli sigillis communiri et subscriptione canonicorum Wratizlauiensium et tenorem ipsius presenti carte verbo ad verbum adnotari, qui per omnia talis est: Folgt
SUb
I Nr.
171.
Hec predicta conpositio seu transactio facta est inter Thomam Wratizlauiensem episcopum et capitulum Wratizlauiense ex una parte et Guntherum abbatem de Lübens ex altera et suum conventum anno dominice incarnationis M°CC0XXX0V°, in die omnium sanctorum, in Wratizlauia in presentia eorum, quorum nomina sunt subscripta: Petrus Wratizlauiensis prepositus, Victor decanus, Nazlaus archidiaconus, Boguzlaus scolasticus, Crisanus cantor, Laurentius custos, Egidius quondam cancellarius, Otto, Prauota r) , Henricus, Lambinus, Symon, Iohannes, Arnoldus, magister Petrus, Willelmus8', Echardusl), Iohannes, Conradus Polonus, Gregorius, Adam, Nicolaus, Iacobus, Panthinusu), Laurentius, Sdizlaus, Balduinusv), Nicolaus, Gerlacus, magister Boguzlausw), Ianus quondam archidiaconus, Nenkerus, Iohannes propositus de Ruda, Theodericus archidiaconus, magister Heroldus, Henricus de Kethilc, Iacobus de Trebnic, magister Gossuinus, Arnoldus de Auro, Nicolaus, Nicolaus, Wolkerus, Boguzlaus de Dobra, Boguzlaus Iarozlai, Iacobus de Scarissov, Reinoldusx), Iohannes Fiorini, Iohannes filius Stephani, Radzlaus archidiaconus de Olomuch. A: 8 Siegel an gelb-roten Seidenfäden: 1. Bischof Thomas von Breslau, Typar A, siehe Nr. 32; 2. Breslauer Domkapitel, Typar B, siehe Nr. 61; 3. Dompropst Peter, siehe Nr. 25; 4. Domdekan Viktor, stehender Geistlicher mit virga correctionis in der Rechten und Meßkelch in der Linken: 103. g) Vezurocine Ai h) Trebenicense A i i) Thetonica Ai k) contulit plene Ai 1) Iarozlav A i m) Viazd A i n) duodeeim A i o) Teslini A i p) capitulo suo A i q) et exceptis A i r) Prawota A i s) Wilhelmus A i t) Eckehardus Ai u) Pantinus A1 v) Baldewinus/11 w) das Folgende fehlt in A i x) überflüssiges Kürzungszeichen über e A. 5'
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+ SIGILL DECANI WRATIZLAVIENSIS QI BENICUS VOCA J (Schultz S. 12 und Tafel 6 Nr. 45; vgl. Krahmer Z. 69, S. 18 f . u. 23); 5. Archidiakon Naziaus, kniender Geistlicher vor thronender Madonna: + S. NAZLAY WRAT ARChlDIACONI (Schultz S. 12 und Tafel 6 Nr. 47); 6. Domkustos Lorenz, beschädigt, Taube mit ausgebreiteten Schwingen und Zweig im Schnabel: . . . VRENCII CVSTODIS WRATIZLAVIEN (Schultz S. 12 und Tafel 6 Nr. 41); 7. Scholasticus Boguslaus, Taube mit Buch: + S BO SCOLASTICI WRATZLAVIEN (Schultz S. 12 und Tafel 6 Nr. 42, etwas abweichend); 8. Domkantor Crisanus, undeutbares Symbol: + S CANTORIS WRATZLAS (Schultz S. 12 und Tafel 6 Nr. 43, etwas abweichend; Historja Slgska 3, Tafel 117 Abb. 84). Av Siegel des päpstlichen Legaten Wilhelm; ein zweites Siegel verloren.
104. Die Schöffen von Halle übersenden markt eine Abschrift ihrer Rechte. 15
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auf Wunsch Herzog Heinrichs I. den Bürgern von Neu1235 —, Halle.
Kop. Schweidnitz Stadtarchiv SI163e (1. Hälfte 14. Jh.) pag.35b-38b (S 1); ebenda Sl 163i (14. Jh.) pag. 20-26 (S 2); Breslau Universitätsbibliothek II Q 2 (Mitte 14. Jh.) pag. 51b-53b (B); Dresden Sächsische Landesbibliothek cod. M25 (15. Jh.) pag. lb-2b (D); Lemberg Bibl. Ossolihsky Hs. 1643 (15. Jh.) pag. 26b-27b (L); Breslau St.A. Rep. 135 V nr. 54 (deutsche Übersetzung 18. Jh.) S. 313ff. (N). J. E. Böhme, Diplomatische Beyträge zur Untersuchung der Schlesischen Rechte und Geschichte 2, Berlin 1771, Nr. 1 S. I f f ; Chr. G. Stockei, Abhandlung von einem uralten Briefe der Schoppen zu Halle von 1235, Breslau 1771, S. 4—12 = C. A. v. Kamptz, Grundlinien eines Versuchs über die älteren Stadtrechte der Mark Brandenburg, in: Mathis Juristische Monatsschrift für die Preußischen Staaten 11,1 (1811), S. 86-90; E. Th. Gaupp, Das alte Magdeburgische und Hallische Recht, Breslau 1826, S. 224-229 (Varianten ders., Das schlesische Landrecht, Leipzig 1828, S. 216f); Tzschoppe-Stenzel Nr. 16; P. Laband, Magdeburger Rechtsquellen, Königsberg 1869, S. 7—13; Meinardus DQ 2, S. 207-214; Meinardus DQ 8, S. 71-77 (Varianten Z. 46, S. 202-217); A. Bierbach, ÜB der Stadt Halle, ihrer Stifter und Klöster 1, Magdeburg 1930, Nr. 224; E. Sandow, Das Haüe-Neumarkter Recht (= Deutschrechtliche Forschungen 4), Stuttgart 1932, S. 147-167; Festschrift zur 700-Jahrfeier des Neumarkter Rechtes, Neumarkt 1935, S. 7-12 (deutsche Ubersetzung); Schilling S. 464 Nr. 44 (deutsche Teilübersetzung); Quellen zur älteren Geschichte des Städtewesens in Mitteldeutschland 2, 1949, Nr. 222; Quirin, Ostsiedlung Nr. 24 a (deutsche Teilübersetzung); Helbig-Weinrieb Nr. 15 (mit deutscher Ubersetzung). - SR 466; Mülverstedt, Regesta archiepiscopatus Magdeburgensis 3, Nr. 480; CDS 11/1, Nr. 100. Da uns lediglich von S 2, einer unwichtigen neuzeitlichen Abschrift (Schweidnitz Stadtarchiv SI249 pag. 65-68) sowie einer weiteren neuzeitlichen deutschen Übersetzung (Breslau Stadtbibliothek R 563 fol. 54-55') Photos zur Verfügung stehen, sind wir für unsere Edition auf die sorgfältige Ausgabe von Sandow angewiesen, der die Varianten in allen ihm zugänglichen Handschriften verzeichnet hat. Es wurden daher auch die von der bisherigen Forschung allgemein gebrauchten Siglen für die verschiedenen Handschriften nach dem Muster von Sandow beibehalten. - Trotz der Bemühungen Sandows, die in einer Glogauer Handschrift (G) aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts (Breslau St.A. Rep. 135 V nr. 65, pag. 8b-9b) auf 1181 datierte Fassung dieses Rechtsbriefs als echt zu retten, ist sich die moderne Forschung nahezu ausnahmslos einig, daß es sich dabei um eine bewußte Änderung und Fälschung vermutlich aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts handelt; vgl. vor allem die wichtige Rezension der Arbeit von Sandow durch H. v. Loesch in ZRG Germ. Abt. 53 (1933), S. 346ff., jetzt in: ders., Beiträge zur schlesischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, Konstanz-Stuttgart 1964, S. 196-204; ferner R. Kötzschke, Um das Halle-Neumarkter Recht, in: Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 27 (1934), S. 336-346. Auch die Versuche von Schaube Z. 65 (1931), S. 121-182, diese Rechtsmitteilung in das Jahr 1231 zu datieren, sind nicht haltbar. Aus diesem Grunde wird G nicht zur Textgestaltung herangezogen, wobei die Frage offenbleiben muß, ob es sich dabei um eine Privatarbeit (v. Loesch) oder eine verderbte Rechtsmitteilung von Neumarkt an eine andere Stadt (Kötzschke, Schaube u. a.) gehandelt hat. Ebenfalls nicht berücksichtigt für die Edition werden zwei weitere Handschriften aus Krakau (K) und Przemysl (Pm), die überarbeitete Fassungen des ursprünglichen Briefes von 1235 darstellen. Vernachlässigt werden können ferner zwei spätere Handschriften aus Petersburg (Pb) und Göttingen (Gt), die nach den Untersuchungen Sandows von B bzw. S 1 abhängig sind. Zur Entlastung
69 des Variantenapparats bleiben zudem unwesentliche orthographische Abweichungen zwischen den einzelnen Handschriften, bedeutungslose Wortumstellungen oder eindeutige Abschreibfehler sowie die nachträglich eingeigten Überschriften in L unberücksichtigt, falls sich dadurch nicht inhaltlich andere Aussagen ergeben könnten. Aus Gründen der größeren Übersichtlichkeit ist auch die Einteilung in numerierte Abschnitte beibehalten. — Zwar zeigen die einzelnen Handschriften verschiedene Abweichungen voneinander, man darf jedoch davon ausgehen, daß sie auf eine gemeinsame Urfassung (H) zurückgehen. Einige Abschriften sind deutlich gekürzt. Engere Verwandtschaft weisen einerseits B, D und N sowie andererseits S 1 und S 2 auf. Zum Inhalt dieses für die Rechtsgeschichte so bedeutsamen Briefes vgl. neben der im CDS Uli genannten Literatur vor allem zusammenfassend G. Schubart-Fikentscher, Die Verbreitung der deutschen Stadtrechte in Osteuropa, Weimar 1942, S. 187—193; ferner R. Kötzschke, Die Anfänge des deutschen Rechtes in der Siedlungsgeschichte des Ostens (Ius teutonicum), Leipzig 1941, S. 42ff.; H. Appelt ZfO 9 (1960), S. 227f.; W. Schlesinger, Mitteldeutsche Beiträge zur deutschen Verfassungsgeschichte des Mittelalters, Göttingen 1961, S. 303f. R. Hünicken, Das Halle-Neumarkter Recht von 1235, eine urkundenkritische Betrachtung, in: Thüringisch-sächsische Zeitschrift für Geschichte und Kunst 27 (1940), S. 65—76 kommt zu der Auffassung, daß als Diktator dieser wohl aus dem Deutschen ins Lateinische übersetzten, auf mündlicher Tradition beruhenden Urkunde möglicherweise der im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts nachweisbare Schreiber Dietrich in Betracht kommt. Die Frage, ob einzelne Abschnitte des Rechtsbriefs als interpoliert zu gelten haben, ist in der Forschung unterschiedlich beantwortet worden und bedarf noch einer abschließenden rechtsgeschichtlichen Untersuchung.
(1) Universis Christia) fidelibus presentem paginam inspecturis scabini in Hallo salutem in vero salutarib). Ad peticionem venerabilis domini Henricic) ducis Polonie et ad utilitatem burgensium suorum ind) Nouoforo presentem compilavimuse) paginam et ius civile inscripsimus a nostris senioribus observatum. (2) Scire ergo vosf) volumus, quod summus noster iudexg) dominus burcgraviush) de Meydeburg'' ter in anno presidet iudiciok) et dies quatuordecim ante iudicium et quatuordeám dies post iudicium nullus alius iudex1' iudicat nisi burgraviusm) predictus. (3) Si autem burcgraviusn) predictos tres dies suo iudicio assignatos neglexerit, excepto si fuerit in servicio domini imperatoris vel si dies celebris fuerit vel ino) septuagésima fuerit, burcgraviip> iudicio non astamus. (4) Ad iudicium nemo civium venire tenetur^, nisi ex parte iudicii priusr) ei publice enuncietur. (5) Quicunque autem sibi iudicium edictum neglexerit, satisfaciet tribus talentis vel sola manu iuramento se expurgabit. (6) Si infra terminoss), quod wichbildel) dicitur, homicidium contigerit, si alicui culpa homiddii inponitur, tribus talentis satisfaciet burcgraviou) vel unicav) manu se expurgabit. Si autem conposicio intervenerit, in iudicio confirmato se non poterit expurgare. (7) Item prefectus noster presidet iudicio per circulum anni post quatuordecim dies exceptis festivis diebus et in adventuw) et inx) septuagésima, et suum vadium scilicet wettungey)
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sunt octo solidi.
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(8) Si autem prefectus dies determinatos iudicio neglexerit, in aliis diebus iudicio non astamus. (9) Prefectus eciam noster omnes causas iudicat et decidit tribus causis exceptis scilicet vi illata, quod not dicitur, et vim in propriis domibus factam, quod dicitur heymsuche1', et excepta insidia, quod läge dicitur, quas burcgraviusa,) iudicat et decidit.
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104. a) in Christo D b) salvatori SI c) B.D, Boleslai N d) de BD e) compilamusL f) fehlt B g) fehlt D h) burgravius B, burggravius D, burgrabius L i) Megdeburch B, Meideburg D, Maydeburk L k) fehlt B, das Folgende bis zum nächsten iudicio fehlt D 1) fehlt B m) burggravius B, burgrabius L n) burgravius S1, burggravius B, burgrabius L o) fehlt L p) burggravii BD q) davor non 5 1 S 2 r) fehlt B s) terminum D t) wicbilde B, vychbylde L u) burkgravio S 2, burggravio D, burgrabio L v) sola B w) danach domini D x) excepta BDL y) weddunge B, wendunke D, vetunge L z) heimsuchunghe D, hemsuche L a') burkgravius S 1 S 2, burggravius D, burgrabius L
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(10) Si b,) alicui domine mulieri vel virgini*"' vis illata fuerit et factor mali detentus fuerit et domina d,) testes Septem 6 '' habuerit, qui schreilute''' appelantur, actor facti cum gladio capitali sentencia punietur. Si domina11'' testes habere non potent, homo accusatus se itaque septimus expurgabit. (11) Item in quemcumque locum, quod were dicitur, domina, cui vis illata est, ducta fuerit 8 '' et inventa fuerit, locus ille1"', quod were dicitur, condempnabitur cum"' securi. (12) Si aliquis accusatus fuerit in iudicio de heymsuche*', ipse se itaque septimus expurgabit 1 "'. (13) Si homicidium factum fuerit et actor 1 '' manifesta actione deprehensus fuerit, capitali sentencia""' punietur. (14) Si aliquis alii1"' vulnus fecerit et deprehensus fuerit""', manu°'' truncabitur. (15) Item 1 "' si aliquis accusatus fuerit"'' coram iudice de homicidio, ipse se septimus expurgabit, nisi sit, quod duello aggrediatur"'. (16) Homo vulneratus et vivens tot in causam trahere poterit, quod 8 '' vulnera est perpessus. (17) Si aliquis coram iudice accomodatus fuerit et ille, qui ipsum"' accomodavit, non"'' possit iudicio presentare, faciat wergelt1"' ipsius, quod sunt XVIII talenta. Preterea in reliquiis w '' iurabit, si iudex voluerit, quod accomodatum non valeat presentare. Insuper reus publice denunciabitur. (18) Idem iudicium est de vulnere cum dimidio wergelt"''. (19) Si wergelt1"' vel dimidium in iudicio acquisitum fuerit, una pars attingit iudicem, due partes causam promoventem. (20) Si aliquis moriens bona dimiserit, si pueros habuerit sibi5"' pares in nacione, bona ipsius ad pueros spectabunt. (21) Si pueros vero non habuerit, proximus 1 '' ex parte gladii bona ipsius possidebit 1 ''. (22) Idem iudicium habetur de herwete""'. (23) Idem iudicium habetur de rade b "' in femineo c "' sexu. (24) Si ilia, que hereditatem, quod rade b "' dicitur, recipit, illum incusare voluerit de pluri rade b "', ille, qui d "' representat, sola manu se expurgabit. (25) Si alicui homini" '' uxor sua moritur, bona ipsorum, que possident, spectabunt'' '' ad maritum, excepto quod rade b "' vocatur. (26) Item si alicui domine maritus eius moritur, bona ipsorum 8 "' non spectabunt ad dominam, sed tantum 11 "' ilia, que maritus tradidit uxori coram iudicio 1 "', et hoc per testes si poterit approbare. (27) Item k "' si aliqui puerorum predictorum moriuntur, bona ipsius pueri, qui moritur, spectabunt ad gremium matris. (28) Item si aliquis incusatus 1 "' fuerit coram iudice de debitis et debita fatetur, infra quatuordecim dies debita"1' '' persolvet, et si"' '' non habuerit possessionem, statuat fideiussorem. (29) Si autem aliquis respondet se debitum persolvisse, hoc statim vel ad sex septimanas in°"' reliquiis obtinebit scilicet ipse tercius. (30) Si autem plane negaverit, agens melius ipse tercius in reliquiis probabit quam respondens. 104. b') danach autem L c') davor une B d') danach vel virgo D e') fehlt D, XI testes L f') screylude B, schrilute D, schraillewete L g') ducitur D h') iste L, fehlt B i') fehlt L k') danach idemque iudicium de läge B, item iudicium de läge D 1') danach mali L m ' - m ' ) fehlt SI n') alteri DL o') davor capitali S2L p') fehlt B q') accusabiturS 1 r') danach idem iudicium est de vulnere recenti BD s') quot L t') eum D u') si 5 1 S 2 L v') weregelt S 1 S 2, wedirgelt D, wergelth L w') reliquis DL x') wedirgelt D, wergelth L y') si B z'-z') proximis ex parte gladii bona ipsius possidebunt D a") herwede D, herwethe L b") gerade D c") feminino S2 d") que SI D e " ) hominum BS 1 S 2 f") spectant D g") ipsius D h") tantummodo D, suam L i") iudice (?) B, in iudicio L k " ) §§28- 42 fehlen L 1") accusatus D m") fehlt D n") fehlt SI S2 o " ) fehlt D
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(31) Si wergelt p "' vel buze q "' acquisitum fuerit coram iudice, iudex illud infra sex septìmanas introducet, vel wette 1 "' similiter. (32) Si alienus voluerit effici8' '' noster burgensis, tres solidos dabit, quod burmal appellatur. (33) Quilibet circa festum Martini'"' de propria area dabit sex denarios. (34) Si aliquis homicidium fecerit et profugus effectus fuerit, iudex bona ipsius non potest""' inpetere sed tantum ipsum reum. (35) Buze v "', werunge, wettunge w,,) : ista persolvuntur cum Hallensibus denariis. Civium vero de Novoforo summum vadium, quod dicitur wette, sunt triginta solidi, vadium vero""' prefecti sunt""' quatuor solidi. (36) Hec est y "' innunge 1 "' pistorum civium in Hallo. Si aliquis alienus vult"'"' habere*"''' societatem pistorum, quod innunge z,/) dicitur, ille dabit duas marcas 0 '"', et due partes spectabunt ad civitatem, una pars ad pistores. (37) Si pistor aliquis habens d '"' innunge 1 "' et moritur""'>, filius ipsius®"'' dabit solidum magistro pistorum et budello''"' ipsorum sex denarios. (38) Item pistores solent 8 '"' dare 8 '"' ter in anno prefecto duodecim albos panes, advocato octo, cuilibet scabino quatuor; ad predictos panes pistores communiter 1 ""' dant'" 0 quatuor choros Hallensium. (39) Hec est y "' innunge 1 "' carnificum. Si aliquis voluerit 1 ""' habere innunge*"' ipsorum 1 '"', dabit tres fertones, due partes spectant" 1 '"' ad civitatem, una ad carnifices. (40) Si carnifex aliquis moritur, filius ipsius dabit tres solidos carnificibus, budello"""' sex denarios. (41) Innunge 2 "' sutorum constat ex IV2 fertone 0 '"': tres lotti cedunt ad civitatem 1 ""', dimidius q '"' ferto ipsis sutoribus, lottus r '"' magistro ipsorum. (42) Magister sutorum dabit nostro 8 '"' episcopo duos stivales estivales et duos calcios parvos et duos 4 '"' stivales hyemales et similiter duos calcios"'"'. (43) Item ista spectant v '"' ad hereditatem: Proprietates"""', bona negociatoria, equi, boves, porci non euntes ad pascua, ciste plane, sartago, que non conducitur pro precio, doleum maximum 1 ""', omnis lineus pannus forfice non y '"' incisus, omnia fila cruda, cyphi aurei et argentei, arma2'"', omne debitum, omnia spectancia ad cibaria, quod dicitur musteil; tricesimo peracto medietas"""' ad hereditatem, medietas spectatb""' ad ius, quod radeb"' dicitur. (44) Item ista spectant ad ius c ""', quod rade b "' dicitur: Omnes vestes dominarum, omnis oraatus dominarum de auro et argento factus, ita d ""' quod sit integer*1""', omne, quod vedirgewant*""' dicitur, spectat ad rade b "', mensalia, manuteria, lintheamina, tapecia, cortine, ummehanc, candelabra, pelves, ciste'""' superius gibbose'""', eque 8 ""', oves e t h " " ' omne, quod spectat ad braxandum excepto magno doleo, anseres et pulii, sartago, que conducitur pro precio, omnes sues. (45) Prefectus infra suum iudicium proloquendo nullius 1 ""' causam promovebit. (46) Domina, que recipit rade""', procurabit lectum et mensam et sedem illius, qui spectat ad hereditatem, secundum 1 "'"' quod decet. 104. p") weregelt 5 2 q") buse D r") davor pro BD s") efficere D t") davor beati B u") potent B v") bote D w " ) wedte D x " - x " ) vero prefecti am Rande nachgetragen, sunt fehlt B y") sunt B z") inunge B, ynnunghe D a'") voluerit B b'") fehlt SI c'") 1 l h marcam B, mediam marcam D d " ' - d " ' ) moritur habens innunghe D e'") suus D f " ) bedello D g " ' - g " ' ) solvent B h'") fehlt D i'") dabunt B k'") vult SI V") predictorum D m'") spectabunt BD n'") bedello D, danach ipsorum B o'") altero dimidio fertone D, II fertonibus SI S2 p'") civitati D q'") Vi B, medius D r'") lottum D s'") marcam SI t'") fehlt D u'") calceos parvos B v"') spectabunt D w'") ad proprietates hereditatem B x'") magnum B y'") fehlt D z'") danach et D a"") danach spectat BD b " " ) fehlt SID c"") fehlt D d " " - d " " ) itaque integer D e " " ) wedirwant BL, fedirgewant D f " " _ f " " ) cyffi superius gyldose B g"") nur B, sonst equi h " " ) fehlt D i " " ) nullus S 1 S2L k " " ) secundam D, das Folgende fehlt L
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72 Datum Hallis anno domini millesimo ducentésimo tricésimo quinto. Hec s u n t 1 " " ' nomina scabinorum, qui presentem paginam compilaverunt: B r u n o " " ' " ' , Conradus"""', Henricus, A l e x a n d e r 0 " " ' , Burkhardus"""' Conradus"""', Bruno, Rudegerus"""'. Predicti scabini presentem paginam apposicione sigilli burgensium muniunt r ""' et confirmant r ""'.
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105. Herzogin Viola von Oppeln gewährt Bischof Thomas von Breslau für das Gut Klutschau, welches der Oppelner Kanzler Sebastian der Breslauer Kirche geschenkt hatte, die Freiheit von Ujest. 1235—, Czarnowanz.
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Or. Breslau DA KK 28 (A). Reg. ep. Vrat. S. 31; SR 467; Meinardus DQ2 (1906), S. 371 Nr. 7 (Auszug); Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 18. Zur Schrift, die wohl der gleichen Hand zuzuweisen ist wie die Urkunden Nr. 120, 158 (Erstausfertigung), 164, 173, 175 und 243, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 32; es handelt sich also um Empfängerausfertigung. Dorsualvermerk: Ducisse Opoliensis super libertate ville Cluche (14. lh.). 1239 ließ sich Bischof Thomas dies Recht von Herzog Miesko erneut bestätigen, siehe Nr. 158. Zur Freiheit von Ujest vgl. SUb I Nr. 222 und 225. In nomine Christi amen. Ego Vi(ola) dei miseratione ducissa Opoliensis relicta domini ducis Cazymiri notum fació ómnibus harte paginam inspecturis, quod considerata devotione et benignitate domini Thome Wratizlauiensis episcopi, qui michi et pueris meis intepide"' semper suum exhibuit obsequium negocia nostra diligenter et utiliter gerendo, volens ei pro benefieiis suis grata vicissitudine respondere et cupiens ipsum obligatiorem pueris meis reddere, ad honorem beati Iohannis in persona ipsius eandem libertatem b) , quam habet Vyazd, ville Cluce, quam dominus Sebastianus cancellarius Opolyensis beato Iohanni contulit, plene concedo ecclesie memórate. Ut autem hec concessio firma sit et stabilis infuturum, eam pro me et pueris meis sigilli mei auetoritate communio. Datum anno incamationis domini M C C X X X V in claustro Bosidom. Siegel Herzogin
Violas, leicht beschädigt, siehe Nr. 80.
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Herzog Heinrich I. bestätigt die Befreiung des Gutes Prandocin, Mogita, von der Entrichtung der stroza. Or. Kloster Mogila
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künftigen Besitzes des Klosters 1235 — , prope Quedinam.
(A).
Dipl. mon. Ciarae Tumbae Nr. 13 = W. Kprzyñski in: Altpreußische Monatsschrift 10 (1873), S. 662f. - Preußisches UB 1, 1, Nr. 117; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 116 (ad 1233); SR 469a. Perlbach hat die Echtheit der Urkunde angezweifelt, da sich in anderen Quellen keinerlei Hinweis auf einen Preußenzug Heinrichs I. im Jahre 1235 findet; er ist deshalb geneigt, die Urkunde in das Jahr 1233 zu verlegen. Diese Emendation verbietet sich jedoch vom paläographischen Standpunkt. Das Original ist offensichtlich von der gleichen Hand mundiert wie die Urkunden Nr. 80 und 81 (vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 80), die Echtheit steht damit außer Zweifel. Da aus den Jahren 1235-36 nur 3 Urkunden erhalten sind, die Heinrich 1. zum Aussteller haben, und auch die sonstigen Quellen keine Aufschlüsse geben, ist die Erstellung eines Itinerars nicht möglich. Die Urkunde von 1236 März 2 (Nr. 112) ist, wie man aus der Zeugenliste schließen kann, zweifellos in Großpolen ausgestellt worden. Es wäre denkbar, daß dies auf der Rückkehr von dem hier erwähnten Preußenzug erfolgt ist. - Bei Quedina (Queden) handelt es sich um einen Werder gegenüber Marienwerder (poln. Kwidzyn) im Weichsel-Nogat-Liebe-Flußsystem. - Zur Übertragung des Gutes Prandocin an das Kloster Mogila vgl. SUb I Nr. 230. 104. 1 " " ) fehlt B m " " ) Brumo B n " " ) Cunradus B p"") Burchardus B, Bernhardus etc, die folgenden Namen fehlen I""-T"") munierunt et confirmaverunt in Hallis D. 105. a) A statt intrepide
b) erstes t aus a verb. A.
D
o " " ) Allexander S 1 D q " " ) Rudgerus B
73 In nomine domini dei §terni amen. Nos Henricus dei grada dux Zlesie et Cracouie notum facimus universis, quod, cum in Prusiam ad expeditìonem euntes fuisemus®' prope de Quedina constituti, orta questione coram nobis et plerisque Cracouif nobilibus super eo, utrum villa Prudocino ullo tempore cum suis pertinenciis strozam persolvisset, tandem id ex omnium relatione cognovimus, quod predicta villa a prefata prestatione fuit omni tempore exempta. Quapropter et nos heredum diete ville petitione accedente Sudonis scilicet et Cresslaui eandem libertatem a prenominate") exactionis"' presenti scripto confirmamus volentes, ut claustrum de Mogila, quod predictis successit in eadem villa heredibus, omni ea qua et heredes, a quibus causam possidendi sunt consecuti, perfruantur per omnia libertate. Actum prope Quedinam in stationibus, anno ab incarnatione domini M C C X X X V , presentibus comite Pacoslauo sene, Teodoro palatino, Clemente fratre eius, Miscuyone, Moczcone, Ulodimiro et aliis quam pluribus.
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Drei Siegel verloren.
107. Herzog Heinrich I. gewährt den Romanen in Würben genannte Freiheiten und Rechte. 1235--, Breslau.
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Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 90a (Matrica des Vinzenzstifts, um 1500) II, fol. 57' (C). Tzschoppe-Stenzel Nr. 18; Schilling S. 464 Nr. 45 (deutsche Übersetzung). - Grünhagen CDS 9, Nr. 3; SR 469b. Man wird der Auffassung von Maleczynski, Kodeks dyplomatyczny Élyska 3, S. XVIIf. und XXIII, der Ausstellerdiktat annimmt, nicht folgen können. Arenga (vgl. Nr. 1 und 8) und Publicatio (vgl. Nr. 258) zeigen vielmehr eindeutig Einfluß des Sandstiftformulars. Da im Vinzenzstift bis etwa zur Mitte des 13. Jahrhunderts wiederholt Urkunden des Sandstifts zum Vorbild genommen wurden, ist das Diktat dem Empfänger zuzuweisen; vgl. Appelt ZfO 9, S. 225. - Vorwort in der Matrica sancii Vincentii: Item Privilegium illustris prineipis et domini domini Heinrici primi ducis Slesie super libertatibus et de locacione pro iure Theutonico ville Wirbin, cuius tenor sequitur ex antiqua matrica, quia originale vetustate periit.
Que geruntur in tempore, simul evanescunt cum tempore, nisi scripto et hominum notieia roborentur. Sciant igitur presentes et sciant posteri, quod nos Heinricus dei grada dux Slesie et Cracouie Romanos in Wirbno sedentes ab exactionibus huiusmodi gloua, pouos, preuod, slad et preseca, nisi toti terre incumbat necessitas ipsam incidendi, absolvimus dantes eis libertatem Theuthonicalem iure perpetuo possidendam. Ex hoc autem quilibet ipsorum de quolibet manso mensuram tritici, mensuram avene singulis annis nobis persolvent et ad curiam nostram clavigero nostro in Visokebreg usque adducent. Volumus edam, ut homines predicti non iudicentur nisi a nobis vel advocato de Olaua. Datum in Wratislauia, anno incarnacionis domini millesimo ducentesimo tricesimo quinto.
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108. Papst Gregor IX. bestätigt dem Kloster Leubus den durch Vermittlung des päpstlichen Legaten (Wilhelm) zustandegekommenen Vertrag mit dem Bischof (Thomas) von Breslau (Nr. 103). 1236 Januar 17, Viterbo. Or. dep. sudi. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 68 (A).
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Biisching Nr. 67. - Potthast 10083; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 144; SR 490. Die auf dem Photo unleserlichen Stellen des durch Wasserflecken beschädigten Originals wurden nach dem üblichen Formular der Papsturkunden ergänzt.
GREGORIUS episcopus servus s[ervorum] dei [dilec]tis filiis [..] abba[ti et] conv[entui] m[ona]sterii Lubensis Cist[er]densis ordinis Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Ea, que iudicio vel concordia terminantur, firma debent et illibata persistere 106. a) A.
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et, ne in recidive contentionis scrupulum relabantur, apostolico convenit presidio communiri. Exhibita siquidem nobis vestra petitio continebat, quod, cum inter vos ex parte una et venerabilem fratrem nostrum . . episcopum et capitulum Wratislauiense ex altera super quibusdam decimis, possessionibus et rebus aÜis questio exorta fuisset, tandem mediante venerabili fratre nostro . . episcopo quondam Mutinensi de Liuonie et Pruscie partibus, ubi legationis officium exercuerat, redeunte amicabilis inter partes compositio intervenit, sicut in litteris inde confectis dicitur plenius contineri, quam roborari apostolico munimine petivistis. Nos igitur vestris iustis precibus inclinati compositionem ipsam, sicut rite sine pravitate provide facta est et ab utraque parte sponte recepta et hactenus pacifice observata, auctoritate apostolica confírmamus et presentís scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare [presumpsejrit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incurs[ur]um. Dat. Viterbii XVI kal. febr., pontificatus nostri anno nono. Bleibulle an roten und gelben Seidenfäden, nach Entfernung wieder falsch
109.
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befestigt.
Gregor
IX. nimmt
das Kloster
Leubus
in den päpstlichen
Schutz. 1236 Januar 17,
Viterbo.
Or. dep. siidl. Perg. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 69a (A); Kop. ebenda Rep. 135 D 203 Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 58-59 (B). Büsching Nr. 68. - Potthast 10084; SR 491a.
(ältestes
Die auf dem Photo unleserlichen Stellen des durch Wasserflecken beschädigten Originals nach B ergänzt.
wurden
GREGORIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii de Lubes Cisterciensis ordinis Wratislauiensis diócesis salutem et apostolicam benedictionem. Sacrosancta Romana ecclesia devotos et humiles filios ex assuete pietatis officio propensius diligere consuevit et, ne pravorum hominum molestiis agitentur, eos tamquam pia mater sue protectionis munimine confovere. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus inclinati personas vestras et locum, in quo divino estis obsequio mancipati, cum omnibus bonis, que impresentiarum rationabiliter possidet aut in futurum iustis modis prestante domino poterit adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentís scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Viterbii XVI kal. febr., pontificatus nostri anno nono. Bleibulle an roten und gelben
Seidenfäden.
110. Hermann Balk, Landmeister des Deutschen Ordens, verleiht dem Dietrich von Tiefenau ein Landgebiet bei Marienwerder coram hiis testibus: fratribus ordinis predicti (wohl fälschlich statt Predicatorum) Iacobi (!), qui et Iazco dicitur. 1236 Januar 29, Marienwerder. 40
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Voigt, CD Prussicus Nr. 46; Cramer, UB des Bistums Pomesanien, 1897, Nr. 1; Wopfner, Urkunden zur deutschen Agrargeschichte, Stuttgart 1925, Nr. 128; Heibig-Weinrieb 1, Nr. 121 (mit deutscher Übersetzung). Der als Zeuge genannte Dominikaner Jakob bzw. Iazco (Diminutiv von Jakob) ist der in Groß Stein (Kamieñ Élçski), Kr. Groß Strehlitz in Oberschlesien geborene hl. Hyazinth; vgl. B. Altaner, Die Dominikanermissionen des 13. Jahrhunderts, Habelschwerdt 1924, S. 196-214, besonders S. 211; R.-J. Loenertz, La Vie de s. Hyacinthe du lecteur Stanislas envisagée comme source historique, in: Archivum fratrum Praedicatorum 27 (1957), S. 5-38, hier S.25f; J. Gottschalk ASKG16 (1958), S. 60-98.
75 111. Papst Gregor IX. erteilt dem Provinzial und den in Polen predigenden Brüdern des Dominikanerordens die Vollmacht, den Gläubigen Gelübde einer Pilgerfahrt nach Jerusalem unter Erhaltung der dafür erteilten Indulgenzen in eine Unterstützung des Kreuzzugs gegen die Preußen umzuwandeln. Dilectis filiis . . priori et fratribus ordinis Predicatorum in Polonia constitutis predicantibus contra perfidiam Prutenorum. Inhalt nicht schlesisch. 1236 Februar 22, Viterbo. Or. Gnesen Domkapitelarchiv (A). Ripoll, Bullarium ordinis Praedicatorum 1, 1729, Nr. 145 (nach einem Kopialbuch, datiert 1236 Februar 23); Strehlke, Tabulae ordinis Theutonici, 1869, Nr. 203 (datiert 1236 Februar 23); CD maioris Poloniae 1, Nr. 185 = Preußisches UB I, 1, Nr. 123. - Potthast 10101; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 146; SR 491 b.
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112. Herzog Heinrich I. bestätigt dem Kloster Kolbatz die Schenkung der Dörfer Zambrisk und Latzkow (beide in Pommern) durch seinen Vasallen Johannes Magnus. 1236 März 2, - . Kop. Stettin St.A. Rep. 401 Nr. 12 (Kolbatzer Matrikel, um 1450) fol. 27' Nr. 103 (B); Kop. eines Transsumpts Herzog Ottos I. von Pommern von 1309 März 1, ebenda Nr. 104 (C). Dreger, Codex Pomeraniae diplomaticus 1, Berlin 1768, Nr. 108; Hasselbach-Kosegarten, CD Pomeraniae Nr. 238 = Pommersches UB l2, Nr. 327 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 186. Kletke, Regesta Historiae Neomarchicae 1, Berlin 1867, S. 6; SR 491c. Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica S. 93 ff. konnte mit Recht das Diktat dem Empfänger zuweisen; als Ausstellungsort nimmt er aufgrund der Zeugenliste Zantoch an. Zum politischen Hintergrund dieser Urkunde, welche die Ausdehnung des Machtbereichs des schlesischen Herzogs deutlich macht, vgl. Randt Z. 65, S. 194f. sowie W. Kuhn, Kirchliche Siedlung als Grenzschutz, Ostdeutsche Wissenschaft 9, S. 37. In nomine sancte et individue trinitatis amen. Ego Hinricus dei gracia Kracouie, Slesie atque Polonie dux universis presentibus et futuris salutem in Cristo Ihesu. Eius ordinatione, per quem reges régnant et principes iusta decernunt, in statibus constituti in hoc omnium bonorum largitori nos recognoscimus debitores, ut divine religionis professores propria übertäte tamquam ulmus vites debeamus sustentare, aliorum quoque iuste donacionis titulo collatas elemosinas nostra auctoritate confirmare. Hinc est, quod villas Zambrisk et Lascoue, quas dilectus noster Iohannes Magnus contulit ecclesie dei in Colbas, cum omnibus attinenciis et omni libertate, quam ipse habuerat, nos quoque eidem ecclesie confirmamus. Et ut hec donacio rata sit cum agris, pratis, aquis, silvis et omnibus terminis prefatis villis attinentibus, sigilli nostri appensione et testium subscriptione astipulatione roboramus. Testes : Stephanus palatinus noster, Beno castellanus de Santoch, Pribizlauus de Luibus, Theodericus tribunus de Santoch, Gallus cum Pribni fratre suo, Theszlauus prepositus des Santoch, Bartholomeus scolasticus de Luibus. Datum anno domini M°CC°XXXVI 0 , sexto nonas mardi.
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113. Papst Gregor IX. befiehlt den Äbten (Gunther) von Leubus und (Albert) vom Breslauer Vinzenzstift sowie dem Archidiakon (Naziaus) von Breslau aufgrund der Klagen des Bischofs (Thomas) von Breslau, daß die Untertanen der Kirche von herzoglicher Seite zu verschiedenen Leistungen herangezogen, Geistliche widerrechtlich vor weltliche Gerichte zitiert oder außer Landes verwiesen würden, Herzog Heinrich I. von Schlesien zu mahnen, von diesen Ungerechtigkeiten abzustehen und Genugtuung zu leisten. 1236 März 24, Viterbo. Reg. Vat. 18, fol. 118-118' (R). Manrique, Ann. Cist. 4, 522 (Auszug); Ptasnik, Mon. Pol. Vat. 3, Nr. 38; Auvray, Les Registres de Grégoire 1X2, Nr. 3084 (Auszug). - Palacky, Italienische Reise Nr. 132; Potthast 10128; SR 492.
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Zur Auseinandersetzung zwischen Heinrich 1. und Bischof Thomas sowie dem Erzbischof Fulko von Gnesen um die Immunität der Kirche vgl. Pfitzner, Besiedlungsgeschichte S. 102-105; Engelbert, Starb Herzog Heinrich I. am 19. März 1238 im Banne? ASKG 18 (1960), S. 28-35; Geschichte Schlesiens P, S. 129f.; Gottschalk, St. Hedwig S. 109f. Nach Samulski, Domkapitel S. 150 handelt es sich bei dem exilierten Geistlichen um den Breslauer Domherrn Gottfried.
. . de Lubes et sancii Vincentii Cisterciensis et Premonstratensis ordinum abbatibus Wratislauiensis diócesis e t . . archidiácono Wratislauiensi. Lesi et ledentis intuitu super ecclesiarum offensa duplici turbatione gravamur, duo super hoc remedia oportunis temporibus assumentes, quibus et consolatio turbato proveniat et turbanti perditionis eterne materia non incumbat. Sane ex venerabilis fratris nostri . . episcopi Wratislauiensis lamentabili conquestione collegimus ammirantes, quod nobilis vir Henricus dux Zlesie annullando Wratislauiensis ecclesie libertatem, cuius augmento eo deberet reddi propitius, quo maiorem a domino dinoscitur esse gratiam consecutus, nuntios ac concurrentium ad ipsum hospitum multitudinem numerosam in eundo et redeundo ab hominibus villarum eiusdem ecclesie a paupertatis sarcina non exclusis recipi et in necessariis omnibus procurari voluntatem preferendo iustitie indifferenter precipit et compellit in penam adiciens, ut sui venatores et falconarli, quorum magnus est numerus, tenui pascantur substantia pauperum predictorum, qui, si eis petita et etiam non habita denegarint, non solum verborum contumeliis ac verberibus affliguntur, sed alias bona diripiuntur eorum et in certa pena eidem duci nichilominus condempnantur pluribus ex villis eisdem ob hoc quasi ad solitudinem iam redactis. Dicti etiam homines ab eodem duce in angariis, que preuod et pouoz vulgariter appellantur, enormiter contra iustitiam fatigati agriculturam ac labores alios, quibus sibi et suis familiis vite necessaria providebant, relinquere compelluntur. Insuper ipsi ab officialibus ducis eiusdem pro construendis vel reparandis castris ligneis necnon pro succisione silvarum, que quasi labor perpetuus esse proponitur, in remotis partibus multo tempore detinentur, punito graviter quicumque ipsorum ad huiusmodi penalitatis opera non accesserit evocatus. Preterea iidem, qui propriis negotiis abdicatis cum piscatoribus ducis eiusdem coguntur in captura piscium laborare, gravem in equis suis iniuriam patiuntur, nam ipsius nuntii illos suis usibus deputantes in tantum tanquam de constanti nichil hábitos fatigant eosdem, quod sepe pre labore deficiunt et quandoque pereunt loci negata notitia, in quo ipsos ascensorum parvipensio dereliquit. Quid ultra? Dux idem et officiales sui tam liberos quam ascripticios ecclesie supradicte non solum pro volúntate iudicant et compellunt solvere iudicatum, immo ipsos in sumptibus propriis, quantumcumque longe extra sue terre términos suus procedat exercitus, sequi castra compellunt. Aurifodinas in fundo constituías ecclesie sibi dux idem usurpare temere non veretur et tam ipse quam sui clericos seculares et monachos ac conversos ad iudicium pertrahunt secutare, qui, si compareant, iudicantur a laicis et iudicatum exigitur ab eisdem; si vero non compareant, ipsorum bona tanquam contumacium occupantur, ad hoc assumpta diversitate fraudium, per quas possint indirecte fieri, quod non directe conceditur adimpleri canonicorum secularium seu regularium testimonio in ipsius ducis et suorum curia recusato. Canonicos etiam ecclesie sepedicte dux ipse omni iure proscripto proscribit et in exilium relegai, sicut patet in dilecto filio G. canonico Wratislauiensi apud sedem apostolicam constituto, quem sine causa rationabili molliri precibus vel flecti pietate nequiens a sua patria profligavit. Nos igitur quamquam premissa leviter credere non possimus et eadem referamus inviti, quia tamen sub silentio preterire non possumus, ne de negligentia notabiles habeamur et, quod absit, eadem ecclesia gravioribus reddatur obnoxia detrimentis, firmiter precipiendo mandamus, quatinus prefato duci suadere solliciti, quod suo statui nullum maius parare possit obstaculum, quam quod deo et ecclesie se constituât indevotum, eundem, ut omni studio se reverentie utrimque conformans in predictis consuetudine predecessorum, que potius dici potest confusio, non obstante premissa sublata difficultate corrigat et tam per se quam suos a similibus de cetero conquiescat penitus necnon ecclesiam, clerum et homines supradictos piena libertate gaudere ac prefatum G. ad patriam suam, sufficienti sibi securitate concessa, libere redire permittat, de dampnis et irrogatis iniuriis satisfactionem congruam impendendo, sicut efficacius poteritis, moneatis nuntiantes eidem, quod, cum nobis de universis ecclesiis cura sit et diligentia specia-
77 lis, si tardus vel difficilis in premissorum correctione fuerit, nos aliud assumere provisionis remedium oportebit. Ceterum responsum, quod vobis dux ipse dederit vel quod super predictis duxerit faciendum, nobis, quamcitíus poteritis, vestris litteris fideliter intimetis. Quod si non omnes etc. Dat. Viterbii V i l l i kal. aprilis, (pontificatus nostri) anno decimo.
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Papst Gregor IX. befiehlt seinem Legaten (Wilhelm), ehemaligem Bischof von Modena, gegen die polnischen Fürsten, welche die Untertanen der Kirche mit Leistungen und Abgaben belasteten und vor weltliche Gerichte zitierten, mit kirchlichen Zensuren vorzugehen. 1236 Juni 17, Terni. Reg. Vat. 18, fol. 170 (R). Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 64 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 187. - Potthast 10190; SR 493; Regesto Imperii 5, Nr. 10148 d; Auvray, Les Registres de GrégoirelX2, Nr. 3204. Vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde. . . episcopo quondam Mutinensi penitentiario nostro apostolice sedis legato. Principum eternorum aggregari collegio dilecti filii Polonie principes, sicut accepimus, non procurant, dum prave consuetudinis observantiam a longis retro temporibus ad presentía protrahentes homines cathedralium et aliarum ecclesiarum Polonie, qui terras excolunt earumdem, angariis, perangariis et vectigalibus graviter contra iustitiam fatigando facientes per ipsos transitum vel regressum nec non suos venatores recipere ac in omnibus procurare compellunt. Quid ultra, dicti homines in expeditionibus principum eorumdem coacti propriis militare stipendiis et munitionibus intendere construendis alias per ipsos tam enormiter pregravantur, quod nec suis possunt vacare negotiis nec prefatis, ut tenentur, ecclesiis deservire. Ipsi etiam a dictis principibus et ipsorum officialibus indifferenter, quasi eorum sint proprii, iudicantur et iudicatum exigitur ab eisdem actoris forum sequi compulsis; tanquam ignoretur ibidem, quod ideo iudiciorum vigor iurisque publici tutela sit in medio constituta, ne quisquam sibi sumere valeat ultionem. Nos igitur sic super hiis provided debitum arbitrantes, ut sic tanta molestatione gravatis respirationis remedium et eisdem principibus huiusmodi precidatur materia delictorum, mandamus, quatinus, si premissis veritas suffragato, dictos principes, ut aliqua consuetudine, que potius dici debet confusio, non obstante ab huiusmodi molestiis hominum predictorum de cetero conquiescant, monitione premissa per censuram ecclesiasticam, sicut iustum fuerit, appellatione remota compellas, proviso ne in terras dictorum principum etc. Dat. Interamne X V kal. iulii, (pontificatus nostri) anno decimo.
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115. Papst Gregor IX. befiehlt seinem Legaten (Wilhelm), gegen Herzog Heinrich I. von Schlesien mit kirchlichen Zensuren vorzugehen, falls dieser nicht die während seines Kriegszugs gegen Herzog W(ladislaw Odonicz) von Großpolen den Kirchen von Gnesen und Posen zugefügten Schäden wiedergutmache. 1236 Juni 17, Terni. Reg. Vat. 18, fol. 170-170' (R). Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 65 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 188. - Reg. ep. Vrat. S. 31; Potthast 10191; SR 494; Regesta Imperii5, Nr. 10184c; Auvray, Les Registres de Grégoire 1X2, Nr. 3205-3206. Vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 113 sowie Grodecki, Historja Slçska 1, S. 217f. Die Adresse ist nach Nr. 114 zu ergänzen. . . eidem. Dilecti filii capitulum et clerus Gneznensis sua nobis conquestione monstraverunt, quod, cum nobilis vir H(enricus) dux Zlesie terram nobilis viri W(lodizlai) ducis Polonie grandi comitatus exercitu pluries intravisset, Gneznensi ecclesie nec non personis ecclesiasticis et habi-
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tatoribus villarum eiusdem dampna gravia inferendo, et venerabilis frater noster . . Gneznensis archiepiscopus eum, ut ab huiusmodi molestatione cessaret de dampnis ac irrogatis iniuriis satisfactionem congruam impendendo, moneri fecerit diligenter, ipse non ad studia penitudinis, sed cavillationis diffugia se convertens ad nos frivolam appellationem emisit, quam iam elapso biennio prosequi non curavit. Verum cum sit indecens et dampnosum illatam predictis iniuriam absque provisionis condigne remedio preterm vel, quod idem dux sub tanta peccati sarcina negligatur, mandamus, quatenus, si est ita, ipsum, ut supradictis de prefatis dampnis et iniuriis congruam satisfactionem impendat, monitione premissa per censuram ecclesiasticam, sicut iustum fuerit, appellatione remota compellas, proviso etc. Dat. Interamne XV kal. iulii, (pontificatus nostri) anno decimo. In eundem modum pro capitulo et clero Poznaniensi eidem episcopo.
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Graf Pribignews übergibt mit Einwilligung seiner Mutter und seiner Gattin dem Zisterzienserkloster Paradies locum quendam nostre hereditatis nomine Rvsenowe cum ómnibus terminis et attinenciis suis (Rinnersdorf ndl. Schwiebus). Unter den Zeugen: Nicolaus sacerdos de Stans (Stentsch nö. Schwiebus). 1236 Juni 23, Paradies. Or. dep. Posen Bibliothek Raczyñski Raczyñski,
(A).
CD maioris Poloniae Nr. 14; CD maioris Poloniael,
Nr. 190.
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Graf Pribignews überläßt dem Kloster Paradies das Wasser in seinem Dorf Costin zur Errichtung einer Mühle. Unter den Zeugen: Nicolaus sacerdos de Stans (Stentsch nö. Schwiebus). 1236 Juni 25, -. Or. dep. Posen Bibliothek Raczynski Raczynski,
(A).
CD maioris Poloniae Nr. 13; CD maioris Poloniael,
Nr. 191.
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Graf Bronissius überträgt dem von ihm gegründeten Kloster Paradies den Teil seines Erbgutes Gostichovo, den er zuvor dem Deutschen Franko zur Lokation gegeben hatte und auf den dieser nun Verzicht geleistet hat. Unter den Anwesenden bei dieser Verzichtleistung: coram Dirsiwio de Glinsk (Leimnitz). Unter den Zeugen: Iarota de Vitin (Witten, beide bei Schwiebus). 1236--, -. CD maioris Poloniae 1, Nr. 193 (aus dem inzwischen verlorenen Privilegienbuch des Klosters Paradies in der Bibliothek Rogalin) = Kötzschke Nr. 56a = Helbig- Weinrieb Nr. 47. - Quirin, Ostsiedlung Nr. 38 a.
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Graf Bronissius übergibt dem Kloster Paradies eine Mühle in dem Dorf Gostichovo. Unter den Zeugen: Iarota de Vitin, Dirsicrayus de Glinsc (Witten, bzw. Leimnitz bei Schwiebus). 1236—, -. CD maioris Poloniae 1, Nr. 198 (aus dem inzwischen verlorenen Privilegienbuch des Klosters Paradies in der Bibliothek Rogalin) = Kötzschke Nr. 56 b = Heibig-Weinrieb Nr. 48. - Quirin, OstSiedlung Nr. 38 a.
120. Kastellan Zbrozlauus von Oppeln schenkt der Breslauer Kirche sein Erbgut Steinau unter Vorbehalt lebenslänglicher Nutznießung. 1236 —, Groschowitz.
79 Or. Breslau DA DD SOd (A); 443-443' (B).
Kop.
ebenda
Uber
Niger
(14.-15.
Jh.),
fot. 90 (C)
und
Heyne 1, S. 317 (nach B); Grünhagen-Markgraf 2, S. 299; Schulte Z. 50 (1916), S. 107. - Reg. ep. Vrat. S. 31; SR 482; CDS II/1, Nr. 102; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wrociawiu 1, Nr. 21. Die Urkunde des Grafen Zbrozlauus von angeblich 1235 ist eine Fälschung, siehe unten Nr. 424. Die Übertragung von Steinau O.S. an das Bistum erfolgte also erst 1236. Der letzte Satz der Urkunde läßt es nicht ausgeschlossen erscheinen, daß die Ausstellung des Originals einige Zeit später vorgenommen wurde. Zur Schrift, die von der gleichen Hand aus der bischöflichen Schreibschule stammt wie die Urkunden Nr. 105, 158 (Erstausfertigung), 164, 173, 175 und 243, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 32. Dorsualvermerk: Privilegium comitis Zbroslai super Scinauiam (14. Jh.). Zur Geschichte von Steinau vgl. jetzt auch A. Rutkowska-Plachcinska, Strzelin, Écinawa i Grodków: nieudane moznowladcze zalozenia targowe we XIII wieku, in: Studia z dziejów osadnictwa 3, 1965, S. 39-68, hier S. 51-59.
In nomine domini amen. Ego Zbrozlauus castellarne de Opol notum facio tarn presentibus quam futuris, quod Patrimonium meum Stinauam, in quo est forum, pro remedio anime mee et uxoris mee et progenitorum meorum et posteriorum contuli ecclesie beati Iohannis in Vratiszlau retento tarnen michi et uxori mee usufructu eiusdem hereditatis, quoad usque vixerimus ambo vel alter nostrum. Item cum postremus ex nobis obierit, de censu sequentis anni eiusdem hereditatis serviatur anime defuncti usque ad anniversarium, postinodum vero dieta ecclesia habeat prefatam hereditatem pleno iure. A d cuius rei testimonium et firmitatem perpetuam hanc cartam inpressione sigilli mei communire curavi. Actum est hoc anno dominice incarnationis millesimo ducentesimo tricesimo sexto in Grossouiz, in presentia domini ducis Henrici senioris, cum rediret de Cracouia, et domine mee V(iole) illustris ducisse de Opol et domicelli mei Meseconis et Thome venerabilis patris Vratiszlauiensis episcopi et domini Naszlai cancellarli et comitis Radzlai fratris mei et multorum aliorum nobilium tam de terra ducis Henrici quam ducatu Opoliensi. Et hoc postea innovavi coram prefato domino duce Henrico et suis baronibus et nostris consanguineis hoc ipsum approbantibus et eidem facto consencientibus. Fragment des Siegels des . . . IGILLVM . . OZLA Nr. 106; Mitteilungen des Abb. 3; Historja Élgska3,
Grafen Zbrozlauus an roten Seidenfäden, aufrechtstehender Löwe: . . . (Schultz S. 14 und Tafel 8 Nr. 63; Piekosinski, Pieczfcie polskie Geschichts- und Altertumsvereins Liegnitz 12, 1928/29, nach S. 294 S. 327).
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121. Markgraf Pfemysl von Mähren bestätigt den Johannitern den Besitz eines Grundstücks in Köberwitz (bei Troppau). 1236—, Olmütz. Or. Prag Großprioratsarchiv
(A).
Boczek, CD Moraviae2, Nr. 278; Delaville le Roubc, Cartulaire général2, Nr. 2132; Nr. 141. - Erben, Regesta 1, Nr. 899; Kopetzky AÖG 45, S. 109 Nr. 36; SR 489. Vgl. Latzke Z. 72 (1938),
CDB 3,
S. 97f.
In nomine sanete trinitatis et individue unitatis. Ego Premizl dei gratia marchio Morauie accomodans aures iustis peticionibus magistri Vgonis, fratris hospitalis domus saneti Iohannis Baptiste trans mare, et partieeps esse cupiens orationum et fraternitatis dominorum in ipsa deo militancium quandam terram in villa Koberici dieta, que quondam Gradicensis fuerat et ex antiquis temporibus ab antecessoribus nostris prineipibus Morauie prenominate collata domui, ne a castrensibus deineeps inpetatur vel aliqui forte maligno indueti spiritu attemptent eam deservire tamquam non datam seu privilegiatam, domui iam prefate a) presenti scripto in perpetuum possidendam confirmamus; et ne inquietali debeant in posterum, sigilli nostri ap121. a) pre auf Rasur A.
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pensione roboramus et testium subscriptione, in presentía quorum acta sunt hec, communimus. Huius rei testes sunt: . . . Voko filius Boruth burgravius de Gradech . . . (sonstige Zeugen nicht schlesisch). Acta sunt hec in Olom(uc) anno dominice incarnationis millesimo CCXXXVI. Datum per manum Marquardi capellani. Fragment des Siegels des Markgrafen Premysl von Mähren, siehe CDB 3, S. 37.
122. Abt Gunther von Leubus und Scholasticus über den Zehent von Rampitz. 10
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Bartholomäus
von Lebus schließen einen 1236 —,
Vertrag Lebus.
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 69b (A). Schilling Tafel 43. - Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 1, S. 3 f . Anm. = Riedel, CD Brandenburgensis 1/20, S. 181; Schilling S. 434f. Nr. 16 (deutsche Übersetzung S. 464f. Nr. 46). Kletke, Regesta Historiae Neomarchicae, Berlin 1867, S. 5; SR 484; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 38. Da die Urkunde kaum Gemeinsamkeiten mit anderen Leubuser Urkunden aufweist (die Invokation z. B. kehrt in dieser Form in keiner Urkunde von 1231 bis 1250 wieder), wird man sie vermutlich der Kanzlei des Bischofs von Lebus zuweisen können, wofür auch der Ausstellungsort und die Zeugenliste sprechen könnten. Dorsualvermerke: Confirmatio decimarum de Rampiz (13. Jh.); Donacio Henrici episcopi Lubucensis quondam (darauf ein Wort unleserlich) super decima de Rampice (14.-15. Jh.). Zu Rampitz vgl. zuletzt Z. Wielgosz, Wielka wtasnosc cysterska w osadnictwie pogranicza Slgska i Wielkopolski, Posen 1964, S. 128f.; siehe auch oben Nr. 14. In nomine domini dei eterni amen. Noverint universi, quod inter dominum Gunterum abbatem de Lubes ex una parte et Bartholomeum scolasticum Lubusensem ex altera talis contractus de decima ville Rvpici, que est sita in parrochia scolastrie Lubusensis, intervenit, quod idem scolasticus a prefato domino abbate consensu domini Henrici episcopi Lubusensis tociusque ipsius capituli de singulis mansis ville prefate cultis seu colendis nomine decime duas mensuras siliginis annuatim acceptavit. Hoc autem ideo, quia idem contrahentes non crediderunt eandem villani posse aliter ad culturam de facili revocali. Acta sunt hec in Lubus in ecclesia catedrali, anno domini M°CC°XXX°VI 0 , hiis presentibus et consentientibus: domino Henrico eiusdem loci episcopo, Nankero preposito, Andrea decano, Bartholomeo scolastico, canonicis autem Stresone, Radzlao, Woluerammo. Ut igitur iste idem contractus in perpetuum stabilis valeat permanere, ideo contrahentes hanc cartam sigillis infra positis petiverunt corroborali. 5 Siegel (auf dem Lichtbild alle bis auf das erste sehr undeutlich): 1. Bischof Heinrich von Lebus, stehender Bischof mit Mitra, die Rechte zum Segen erhoben, in der Linken den Stab haltend: + S hENRICI EPISCOPI LVBVCENSIS; 2. Lebuser Domkapitel; 3. Dompropst Nanker; 4. Domdekan Andreas; 5. Scholasticus Bartholomäus.
123. Bischof Paul von Posen überträgt dem Kloster Heinrichau 40
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den Zehent des Gutes Syracovo. 1236 - - , -. Transsumpt von 1296 April 2, Breslau DA Heinrichau 40 (B). Stenzel, Liber fundationis S. 152 f . Nr. 5 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 196. - SR 485; Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 322. Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica S. 75 f . und Bielinska a. a. O. haben nachgewiesen, daß Diktat des Posener Domherrn Gerard vorliegt, der auch in der Zeugenliste auftritt. Die Indiktion ist fälschlich mit 6 anstelle mit 9 angegeben; da sich dieser Fehler in verschiedenen Urkunden der Posener Bischöfe wiederholt, vermutet Bielinska, daß man sich in der bischöflichen Kanzlei einer unrichtigen Indiktionstabelle bediente. — Dgbrowski, Roczniki historyczne 21 (1956), S. 136f.
81 macht wohl zu Recht gegenüber anderslautenden Deutungen wahrscheinlich, daß Syracovo identisch ist mit Ochla bei Starygród in Großpolen; vgl. auch SR 803, 924 und 988; anders dagegen M. Mtynarska-Kaletynowa, Pierwsze lokacje miast w dorzeczu Orli w XIII wieku, Breslau-Warschau-Krakau-Danzig 1973, S. 45 u. öfter.
In nomine sancte et individue trinitatis amen. Quoniam generacio preterii et generacio advenit, necesse est, quod ea, que in perpetua stabilitale permanere volumus, litterarum diligentia annotali faciamus. Hinc est, quod ego Paulus dei grada Poznaniensis ecclesie episcopus notum facio universis Christi fidelibus tam presentibus quam futuris hoc scriptum inspecturis, quod de communi consensu et Consilio meorum canonicorum decimam ville, que Syracovo dicitur, cum tota sua limitacione fratribus ecclesie sancte Marie Semper virginis cenobii de Henrichow conpaciens paupertati eorum et laboribus, quos sunt in novella plantacione perpessi, pietate motus precibusque eorum flexus libere contuli perpetuo ab ipsis percipiendam. Ut ergo hec donacio firma et inviolabilis perseveret, presentem litteram sigilli mei nec non capituli mei munimine super hoc eisdem conferre dignum duxi insignitam. Huius facti sunt testes: decanus Vitozlaus, magister Polonus, Petrus archidyaconus, Bogufalus cantor, Nycolaus custos, Pribizlaus, Mychael, Iohannes, Helwigus, Blasius, Albertus, Theophilus, Gherardus, Eusebius, Iohannes canonici Poznanienses. Actum anno gracie M°CC°XXX°sexto, indictione sexta.
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124. Bischof Paul von Posen überträgt dem Kloster Heinrichau das Gut Dgbnica (bei Gnesen). 1236—,
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Transsumpt von 1296 April 2, Breslau DA Heinrichau 40 (B). Stenzel, Liber fundationis S. 151 f . Nr. 4 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 197. - SR 486; Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 322. Bielinska schreibt das Diktat sowohl der Kanzlei des Bischofs von Posen als dem Empfänger zu. Dieser Ansicht wird man sich insofern anschließen können, als Invokation, Zeugenliste und Datierung zweifellos auf das Diktat des Ausstellers zurückzuführen sind (vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde), während die rechtlichen Bestimmungen - vor allem die Formulierung der Lagebeschreibung — Heinrichau zugewiesen werden können. - Zur Orts- und Namensidentifikation vgl. Schulte Z. 34 (1900), S. 348 und Dgbrowski, Roczniki historyczne 21 (1956), S. 137 f . Heute trägt bei Gnesen lediglich ein einziges Dorf den Namen D§bnica.
IN nomine sancte et individue trinitatis amen. Nos Paulus dei grada Poznaniensis ecclesie episcopus notum facimus presentibus et futuris, quia olim suscepimus ab illustri Wlodizlao beate memorie duce Polonie villam, que vocatur Damnida, cum sua integritate, que est sita iuxta Petrum Hoyeruwiz, ex altero latere habens villam archiepiscopi, que edam vocatur Damnicia, perpetuo possidendam postmodum vero videntes inopiam domus beate virginis de Henrichow ordinis Cysterciensis, que est sita in dyocesi Wratislauiensi, quam fundavit frater noster felicis recordadonis Nycolaus notarius Henrid duds Slesie, in remissionem peccatorum nostrorum et pro remedio anime predicti Wlodizlai duds Polonie contulimus eandem villam prefate domui cum suis attinentibus, videlicet triginta et octo iumentis, eo iure, quo nos habuimus, et fratribus ibidem deo servientibus perpetuo possidendam, ita a) tamen, ut donemur poledris masculis eorundem iumentorum, quamdiu vivimus. Ut ergo hec nostra donacio firma et stabilis permaneat, illustris Wlodizlaus dei grada modernus dux Polonie filius Odonis quondam ducis Polonie pium prebens assensum ad peticionem nostram presentem kartam una cum sigillo nostro sui sigilli munimine roboravit. Huius donadonis testes sunt: venerabilis frater noster dominus Mychael divina grada Cuiaviensis episcopus, qui pro nostro rogatu ad robur huius karte edam suum apposuit sigillum, dominus Balduwinus decanus Gneznensis, Bozo prepositus totumque capitulum eiusdem ecclesie, cuius sigillum ad testimonium huius donadonis eciam appenditur, Vitozlaus decanus Poznaniensis, Petrus archidiaconus, magister 124. a) itam B
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Polonus, Theophilus totumque capitulum eiusdem ecclesie, cuius sigillum pro testimonio unanimi consensus edam appensum est. Actum est hoc anno domini M°CC°tricesimo sexto, indictione sexta, hiis presentibus: Dirsicraio palatino, Bogumilo castellano Gjieznensi, Cicirado castellanob) Poznaniensi, Alberto iudice, Domerado et aliis-quam pluribus nobilibus Polonie.
125.
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Bischof Thomas von Breslau urkundet, dem Kloster Trebnitz im Tausch gegen den Zehent von Stuben (südl. Wohlau) den Zehent von Zadel (bei Frankenstein) verliehen zu haben. 1236—, 10
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Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 42 (A). Skowronska, Sobótka 19 (1964), S. 165 f . - Reg. ep. Vrat. S. 31; SR 488; Appelt, schungen S. 127 Nr. 45.
-.
Urkundenfäl-
Da uns lediglich ein Photo der Rückseite von A vorliegt, wiederholen wir die Edition Skowrohskas, die auf einem Lichtbild des Originals beruht, unter Verbesserung offensichtlicher Druckfehler (intuite, impendenta). — Nach Skowronska stammt die Urkunde von der gleichen Hand wie die Zweitund Drittausfertigung von Nr. 158; es handelt sich also um Ausstellerausfertigung, zum allgemeinen Duktus vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 32. - Dorsualvermerke: Privilegium Wretzlauiensis episcopi de decima in Zadl (13.-14. Jh.); Littera domini Thome episcopi Wratislauiensis, qui decimam in Czadel claustro pro decima in Stubnaw dedit (15. Jh.). - Über das oder die Siegel lassen sich keine Angaben machen, da Skowronska nichts darüber aussagt und unser Photo der Rückseite keinen Aufschluß gibt. Nach Grünhagen befand sich das Siegel des Bischofs Thomas am Original.
In nomine domini amen. Nos Thomas dei gratia Vratizlauiensis episcopus notum facimus presentibus et futuris, quod ad petitionem reverende domine et dilecte filie nostre Gertrudis abbatisse de Trebnic et conventus sui pensata etiam ab utraque parte utilitate vel commoditate, que deberet vel dicto claustro vel nostris in futurum successoribus provenire, decimam de Zadlno, que est villa prefati monasterii super aquam Vecz, claustro eidem contulimus in perpetuum recipientes nomine commutationis a nominato claustro decimam de villa nostra tota Stobno, secundum quod est piene in suis limitibus, que nobis est valde commoda tam ratione situs quam aliis de causis; que et si quandoque pro futuris temporibus visa fuerit minor quam ea, quam pro commutatione damus, que multo magis potest recipere incrementum, hoc a nobis intelligatur factum intuitu pietatis, que religiosis personis est ex iuris concessione per prelatos misericorditer impendenda. Ut autem hoc factum robur perpetue firmitatis habeat, presentem cartam sigillo nostro et fratrum nostrorum capituli Vratislaviensis fecimus communiri. Datum anno dominice incarnationis M0CC°XXX°VI0. Zur Besiegelung
vgl. die
Vorbemerkung.
126.
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Witzlaus, Kastellan von Schiedlo, und sein Verwandter Trebezlaus schenken mit Einwilligung Herzog Heinrichs I. dem Kloster Leubus den See Willeki und ein Waldstück. 1237 März 17, Krossen. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser 40
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Kopialbuch,
nach 1251), fol.25'
(B).
SR 501. Die Lage des Sees Willeki ist unbekannt. Da Leubus unweit von Schiedlo das Dorf Rampitz besaß, wäre es denkbar, daß der genannte See in der Nähe dieses Dorfes lag, da man in Leubus Wert legte auf größere zusammenhängende Besitzungen.
IN NOMINE DOMINI AMEN. Quia omnibus incertis nichil est incercius hora mortis, morte nichil cercius esse potest. Hinc est, quod ego Witzlaus tunc Schidolowensis castellanus et Trebezlaus cognatus meus futuris discidiis viam precludere volentes de consensu et benivo124. b) castellano B.
83 lentia domìni nostri H(enrici) ducis Zlesie in honore beate virginis Marie cenobio Lubensia) prò remedio animarum nostrarum contulimus lacum, qui nuncupatur Willeki, cum portione nemoris quadam assignata de hereditatibus nostris et nostrorum antecessorum. Ne autem hec collatio nostra claustro predicto ab aliquo possit in posterum in irritum revocati vel inpediri, sigilli domini nostri ducis munimine roborato et nostro etiam appenso presentem hanc paginam duximus confirmandam. Acta sunt hec in Croszten, anno dominice incarnationis M 0 CC°XXX°VII 0 , in die beate Gertrudis virginis.
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127. Papst Gregor IX. beauftragt suchen, ob der Dominikaner sächlich die Stigmatisierung Predigtamt zu suspendieren
die Prioren und Provinzialen des Dominikanerordens zu unterEuchardus, cum pervenisset Opauiam Moraviae civitatem, tatdes hl. Franciscus geleugnet habe, diesen gegebenenfalls vom und nach Rom zu schicken. 1237 März 31, Viterbo.
Wadding, Annales Minorum 2, 1732, S. 429; Sbaralea, Bullarium Franciscanum 1,1759, Nr. 221; Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 282. - Erben, Regestal, Nr. 908; Kopetzky AGG 45, S.109f. Nr. 37; Potthast 10309; SR 502; Regesta ImperiiS, Nr. 7159; CDB 3, Nr. 154. Wadding und Sbaralea geben eine Reihe älterer Urkundenabschriften und Abhandlungen als Quellen an; allerdings ist die Urkunde nicht, wie Sbaralea behauptet, im Vatikanischen Register enthalten. Dieser Umstand hat G. Friedrich (CDB 3, S. 188) bewogen, die Echtheit in Zweifel zu ziehen. J. Kejr, Zwei Studien über die Anfänge der Städteverfassung in den böhmischen Ländern, in: Histórica 16 (1969), S. 88 Anm. 29 hält angesichts der Tatsache, daß Troppau zu diesem Zeitpunkt bereits als Vollstadt gelten kann und daher die Voraussetzung für ein Tätigwerden der Dominikaner gegeben war, an der Urkunde fest. Die Kuriosität der Nachricht läßt den Schluß zu, daß es sich wohl nicht um eine Fälschung handelt. Formular und Stil des päpstlichen Mandats geben zu keinen Bedenken Anlaß.
128. Bischof Thomas von Breslau überträgt dem Neisser Schulzen Aussetzung zu deutschem Recht.
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Peter 200 flämische Hufen zur 1237 April 15, Breslau.
In nomine domini amen. Nos Thomas Wratislauiensis episcopus notum facimus presentibus et futuris, quod Petro sculteto de Nyza dedimus ad locandum ducentos mansos Flaminigos de nigra silva et dambrovaa) adiacenti fluvio Nyza usque ad Croscinam et per fluvium Rimane usque ad terminos ville nostre, que Rimane dicitur, ita quod pro suo labore habeat pro se et heredibus suis quintum mansum in censu et decima cum tercia parte iurisdicionis et tabernis et molendinis, ut super eosdem mansos habeat ius sculteti et advocati; nec super eosdem mansos habeat ius alius advocatus nisi ipse et sui heredes. Preterea addidimus ei sex mansos parvos de predictis, ut habeat eos pro se et suis heredibus a nobis et nostris successoribus iure feudali liberos tarn a censu quam a decima. Nos autem in adiutorium locacionis dedimus et solvimus ei duodecim marcas argenti et dimidiam et trecentas mensuras forenses siliginis. Libertatem autem dedimus a solucionibus debitis et exaccionibus novem annis, post
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Kop. Breslau Stadtarchiv Acta Thomae (1. Hälfte 14. Jh.), fol. 28-29' (B). Stenzel, Jahresbericht der Vaterländischen Gesellschaft für 1844, S. 99 = Helbig-Weinrich Nr. 20 (mit deutscher Übersetzung). - Reg. ep. Vrat. S. 32; SR 503. Auf dem Gebiet dieser 200 Hufen entstanden die Ortschaften Petersheide, Schönheide, Friedewalde und Groß-Briesen, alle Kr. Grottkau; vgl. Pfitzner, Besiedlungsgeschichte S. 70 f . und 236 f . Zur Vereinbarkeit von deutschrechtlicher Siedlung und Entrichtung des Garbenzehents vgl. Schmid, Pfarrorganisation S. 438 f .
126. a) aus Lubessensi verb. B. 128. a) dambrona B.
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quos solvent de quolibet manso dimidium fertonem in pondere Theutunico et decimam plenam in campo utentes in omnibus iure Teutunico sicut alii, qui prius fuerunt ante ipsos circa Nyzam locati. Ad cuius rei noticiam et munimen hanc cartam sigillo nostro et capituli nostri fecimus communiri. Acta sunt hec inter nos ante, set dedimus sibi et scripsimus hanc cartam anno ab incarnacione domini M°CC°XXXVII, ordinacionis nostre anno quinto, XVII kal. maii, in claustro beati Vincencii.
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König Wenzel I. von Böhmen bestätigt die Besitzungen des Deutschen Ordens in Böhmen und Mähren, darunter parrochia Tropöv cum omni iure suo; item Holaspiz cum appendiciis suis; Nyclowiz et Smidesdorf cum suis attinenciis; Crucerdorf. 1237 Mai 12, Prag. J. Voigt, Geschichte der Bailei des Deutschen Ordens in Böhmen, Wien 1862, S. 139 f.; CDB 3, Nr. 162. - Emier, Regesta2, Nr. 2647; Joachim-Hubatsch, Regesta Historico-diplomatica ordinis s. Mariae Theutonicorum 2, 1948, Nr. 66. Nach V. Prasek, Historickà topografie zemé Opavské, Troppau 1889, S. 222 f. u. 491, dessen Urteil sich die spätere Literatur angeschlossen hat, verschmolzen Holaspiz und Crucerdorf zu Kreuzendorf, während Nyclowiz ein Vorläufer von Kreisewitz ist; Smidesdorf ist Schmeisdorf - alle bei Leobschütz. Zur Geschichte dieser Orte vgl. zuletzt A. Kunisch, Kreuzendorf-Schmeisdorf, in: Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 1, Bad Godesberg 1967, S. 561-582.
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Papst Gregor IX. befiehlt dem Bischof und dem Propst von Lebus, die Klage der Äbtissin (Gertrud) von Trebnitz gegen das Kloster Leubus wegen Rechtsverletzung im Besitz der Hälfte von Protzan und anderweitig zu untersuchen. 1237 Mai 27, Viterbo. Or. dep. siidl. Perg. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 45 (A). Potthast 10382; SR 504; Appelt, Urkundenfälschungen S. 127 Nr. 48. Schreibervermerk auf Plika ganz unten links Iacobus. Gregorius episcopus servus servorum dei venerabili fratti . . episcopo et dilecto filio . . preposito Lubusensi salutem et apostolicam benedictionem. Sua nobis . . abbatissa et conventus monasterii de Trebniz Cisterciensis ordinis petitione monstrarunt, quod. . abbas et conventus Lubensis Cisterciensis ordinis Wratislauiensis diocesis super medietate possessionis de Vesurocena et rebus aliis iniuriantur eisdem. Ideoque discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audiatis causam et appellatione remota fine debito terminetis facientes, quod statueritis, per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, per censuram eandem cessante appellatione cogatis ventati testimonium perhibere. Dat. Viterbii VI kal. iunii, pontificatus nostri anno undecimo. Bleibulle an Hanfschnur.
131. 40
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Herzog Heinrich I. gewährt dem Kloster Trebnitz im Tausch gegen die Schenke Byruerzsnik jährlich 12 Mark Silber aus der Breslauer Münze mit der Erlaubnis, für Einkäufe monatlich bis zu einer Mark schlagen zu lassen. 1237 Juni 11, —. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 46 (A). CDS 12, Nr. 32 = Jesse, Quellenbuch zur Münz- und Geldgeschichte des Mittelalters, Halle 1924, Nr. 121; Maleczynski Sobötka 22 (1967), S. 347 f f . - SR 505; CDS IUI, Nr. 103; Appelt, Urkundenfälschungen S. 127 Nr. 49. Das völlig einwandfreie Original, das zur Vorlage für die Fälschung SUb I Nr. 346 diente, wurde von Grünhagen SR 505, Haeusler, Geschichte des Fürstentums Oels S. 128 und Schulte Z. 47
85 (1913), S. 227 ohne ausreichende Begründung als Fälschung bezeichnet; Nachweis der Echtheit bei Appelt. Maleczyñski nimmt Ausstellerausfertigung an. - Zum Inhalt vgl. CDS IUI, S. 84 und die dort angeführte Literatur.
In nomine domini amen. Nos Heinricus dei gratìa dux Zlesie et Cracouie notum facimus universis presentibus et futuris, quod cum exultacione mentis et benigno affectu prosequentes ad sustentationem sanctimonialium in Tribeniz specialiter mense earum providentes, ut divinum servicium ibidem possit competenter et securius deo exiberi, duodecim marcas argenti in pondere nostro omni anno super monetarios in Wratizlauia recipiendas racione cuiusdam taberne de Byruerzsnik commutationis contulimus iure perpetuo recipientes ab eis ipsam tabernam, quam etiam simili iure ad similem sustentacionema) eisdem olim dederamus. Preterea ut fervor devocionis eammdem sepefatarum sanctimonialium ad servicium dei amplior accendatur et anime nostre memoria pocior habeatur, concessimus eis, ut, si quando pro piscibusb), ovis et caséis emendis ipse indiguerint nummismatis percussura, per totum annum de supradicta substantia inter monetarios memoratos semel in mense pondus unius marce argenti habeant et perpetuam percuciendi facultatem. Ut autem hoc voluntarium et benignum donum perpetuis temporibus perseveret, presentes litteras de unici filii nostri Heinrici ducis Polonie bona volúntate fecimus conscribi et sigillis tam nostro quam eius communiri. Anno M0CC0XXX°VII0, tercio idus iunii, in die beati Barnabe apostoli. Zwei Siegel an gedrehten rot-gelben 2. Herzog Heinrich II., siehe Nr. 5.
Seidenfäden:
1. Herzog
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Heinrich /., Typar B, siehe Nr. 5; 20
132. Papst Gregor IX. nimmt das Kloster Zabrdovice in seinen Schutz und bestätigt dessen Besitzungen, darunter Leuice (Läwitz, Kr. Leobschütz). 1237 September 24, Viterbo. Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 285; CDB 3, Nr. 167. - Erben, Regesta 1, Nr. 924; Potthast Sebánek, Archivy zrusenych klásterü 1, Nr. 58.
10454; 25
133. Papst Gregor IX. befiehlt dem Abt von Strahov, dem Propst und dem Archidiakon von Prag zu untersuchen, ob Herzog Heinrich I. von Schlesien durch den päpstlichen Legaten (Wilhelm) vor oder nach seiner Appellation an die Kurie exkommuniziert worden sei. Im Streit um die Wiedergutmachung an die Kirche sei ihnen keine Entscheidungsgewalt gegeben; sie sollten zwar den Herzog ad cautelam vom Banne lösen, ihm jedoch eine dreimonatige Frist zur Verantwortung setzen. 1237 September 29, Viterbo. Reg. Vat. 18, fol. 330-330'
(R).
Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 67 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 204. - Palacky, Italienische Reise S. 27; Erben, Regesta 1, Nr. 925; Potthast 10456; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 155; SR 507; Regesta Imperii5, Nr. 10150a; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 2, Nr. 3906; CDB 3, Nr. 168. Vgl. die Vorbemerkung
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zu Nr. 113.
. . abbati de Stragow Premonstratensis ordinis, . . preposito et. . archidiácono Pragensibus.
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Nobilis vir H(enricus) dux Zlesie et Cracouie pridem transmissa nobis petitione monstravit, quod venerabilis frater noster . . archiepiscopus, capitulum et clerus Gneznenses asserentes ipsum et suos sibi et ecclesie Gneznensi eiusque hominibus dampna gravia et iniurias irrogasse ac offendisse in pluribus ecclesiasticam Übertatem et, quod pluries monitus ab eodem archiepiscopo super hiis satisfacere non curavit, ad appellationis diffugium convolando
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131. a) Kürzungsstrich für n nach e fehlt A
b) erstes i aus p verb. A.
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super hoc contra eum ad venerabilem fratrem nostrum . . episcopum quondam Mutinensem tunc in Pruscie partibus apostolice sedis legatum nostras litteras impetraret. Et licet idem nobilis tunc, sicut assent, esset infirmitate gravatus et pro recuperatione castri sui de Pobzin ab hostibus invadentibus terram eius per violentiam occupati ac aliis bonis suis inoffense servandis grande Studium assumere cogeretur, paratus nichilominus, qiiam cito facultas occurreret, coram dicto episcopo pcrsonaliter comparere pro causa tarn ardua, quam per procuratorem nolebat nec commode poterat expedire; quia tarnen idem episcopus dicti ducis excusationem huiusmodi non admittens ipsum in tante necessitatis articulo constitutum ad litigandum coram ipso contra iustitiam compellebat, ipse nostram audientiam appellavit. At idem episcopus legitima eius appellatione contempta tulit excommunicationis sententiam in eundem et excommunicatum fecit per totam terram ipsius publice nuntiari; quare pro dicto nobili fuit nobis humiliter supplicatum, ut sententiam ipsam irritam nuntiari et in statum revocali debitum, quicquid post eandem appellationem attemptatum constiterit, mandaremus. Dictus vero archiepiscopus proposuit ex adverso, quod, cum ipse dudum contra dictum ducem super eo, quod libertatem Gneznensis ecclesie ac aliarum ecclesiarum Polonie multipliciter deprimit et conculcat, ad supradictum episcopum nostras litteras impetrasset, dictus episcopus in ducem ipsum, quia legitime citatus ab eo ad respondendum coram ipso comparere contumaciter contempnebat, excommunicationis sententiam exigente iustitia promulgavit, propter quod idem dux vocem ad nos appellationis emisit. Quare idem archiepiscopus postulavit a nobis, ut sententiam ipsam faceremus robur debitum obtinere. Unde nos vobis de ipsius archiepiscopi et procuratorum dicti ducis assensu dedimus nostris litteris in mandatis, ut, si dictam excommunicationis sententiam inveniretis post appellationem ob dictas causas vel earum alteram ad nos interpositam esse latam, denuntiantes eam penitus non tenere revocaretis in statum debitum, quicquid post eandem appellationem constaret temere attemptatum; alioquin sententiam ipsam, sicut rationabiliter prolata esset, faceretis auctoritate nostra usque ad satisfactionem condignam appellatione remota integre observari appellantem in expensas legales condempnando. Verum cum in iamdictis litteris ad vos directis nulla sit vobis super principali attributa cognitio et in dispendium supradictis vertatur ecclesiis, quod causa ipsa maneat diutius in suspenso, nos utrique partium super hoc salubriter providere volentes mandamus, quatinus eisdem litteris non obstantibus sepedicto duci ad cautelam absolutionis beneficium impendentes eidem spatium trium mensium terminum peremptorium prefigatis, quo post monitionem vestram per procuratorem sufficientem et idoneum se nostro conspectui representet super principali facturus et recepturus, quod dictaverit ordo iuris. Quicquid autem super hoc feceritis, nobis fideliter rescribatis. Quod si non omnes etc. Dat. Viterbii III kal. octobris, (pontificatus nostri) anno undecimo.
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Papst Gregor IX. beauftragt den Bischof und den Dekan von Ptock sowie den Abt von Kolbatz, die Untersuchung über den Streit zwischen Herzog Wladislaw (Odonicz) von Großpolen und Herzog Heinrich I. von Schlesien sowie dessen Sohn wieder aufzunehmen und den Herzog von Großpolen sofort bedingt vom Banne zu lösen, falls der Bischof von Merseburg diesen zu Unrecht verhängt habe. 1237 Oktober 6, Viterbo. Reg. Vat 18, fol. 330'-331
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(R).
Ptasnik, Mon. Pol. Vat. 3, Nr. 39; Auvray, Les Registres de Grégoire 1X2, Nr. 3909. - Potthast 10464; CD Maioris Poloniae 1, S. 583; SR 508; Regesto Imperii 5, Nr. 10150 b; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 39 a; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 367; Pommersches UBI2, Nr. 344 a. Die Urkunde ist für unsere Kenntnis der Entwicklung der Auseinandersetzungen zwischen den Herzogen von Schlesien und Großpolen von großer Bedeutung; vgl. Randt, Z. 65 (1931), S. 195; Grodecki, Historja Slqska 1, S. 214-217; Geschichte Schlesiens 13, S. 126-129.
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. . episcopo, . . decano Plocensibus e t . . abbati de Kelbas Caminensis diocesis.
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Dilecti filii nobilis viri Wladizaui"' ducis Polonie petitio nobis exhibita continebat, quod, cum inter ipsum ex parte una et nobiles viros Henricum ducem Zlesie et H(enricum) filium eius ex altera fuisset gravis guerra suborta, tandem mediantibus venerabilibus fratribus nostris . . Poznaniensi, . . Wratislauiensi et. . Lubicensib) episcopis amicabilis inter partes compositio intervenit, quod videlicet dicti duces H(enricus) et H(enricus), quicquid iuris eis competebat vel competere poterat in terra quondam M(esconis) avi et W(ladizlaui) patrui eiusdem ducis Polonie, quam idem pacifice possidebat, sponte penitus remittentes iuramento prestito promiserunt, quod contra ipsum vel eius terram guerram aliquam ullo tempore non moverent nec etiam paterentur, quantum in eis esset, quod ei vel eidem terre sue insidie vel iacture ab aliis inferrentur, set omnibus eius adversariis adversantes ipsius honorem modis omnibus conservarent, dicto Poznaniensi episcopo, in cuius diocesi dicta terra consistit, de ipsorum Wratislauiensis et Lubicensisb) episcoporum assensu eis presentibus in illos excommunicationis sententiam proferente, si venirent contra premissa vel aliquod predictorum, adiecto nichilominus communiter ab eisdem episcopis, ut ipsi duces H(enricus) et H(enricus) excommunicari possent a nobis, si compositionem huiusmodi non servarent. Set iidem postmodum iuramenti religione ac excommunicatione contemptis in terram dicti ducis Polonie hostiliter irruentes castrum Kalis, quod ipse cum omnibus bonis suis sub apostolice sedis protectione receptus ecclesie Romane constituit censuale, ac quedam alia castra et possessiones eius per violentiam occuparunt, quibus postmodum cum magno exercitu diete terre fines ingressis ad eius residuum occupandum idem dux Polonie a venerabili fratre nostro.. archiepiscopo Gneznensi e t . .c) episcopo Poznaniensi pro tractanda concordia ad exerdtum ipsum adductus metu amissionis residui diete terre ac etiam, quia sibi persone periculum imminebat, per quandam compositionem supradicta castra et possessiones, quibus spoliatus fuerat, parti alteri quietavit, quam compositionem dicti duces H(enricus) et H(enricus) obtinuerunt sibi sub consueta forma a sede apostolica confirmari et dari eisdem archiepiscopo et episcopo in mandatis, ut earn, sicut sine pravitate provide facta esset et ab utraque parte sponte recepta, facerent per censuram ecclesiasticam appellatione remota firmiter observari. Cum autem apostolica sedes attendens, ut presumitur, quod dicti archiepiscopus et episcopus habebant facti notitiam pleniorem, unde causa huiusmodi per eos poterat melius pertractari, earn ipsis provident committendam, dicti duces H(enricus) et H(enricus) intendentes examen eorum modis omnibus declinare falso suggesto ipsos diu tenuisse negotium in suspenso, antequam etiam super hoc mandatum apostolicum recepissent, eis, ut infra certuni tempus procederent, et venerabili fratri nostro . . Mersburgensi episcopo et collegis ipsius, ut illis id efficere non curantibus extunc ipsi procederent iuxta traditam illis formam, dari obtinuerunt per nostras litteras in mandatis. Et cum primi iudices apostolico mandato recepto in executione ipsius non essent aliquatenus negligentes, illi recusantes eundem archiepiscopum ut suspectum, ut ducem gravarent eundem, trahendo eum ad locum, ad quem de terra ipsius per terram transitur eorum, citali eundem a secundis iudicibus, licet non esset ad eos eiusdem cause devoluta iurisdictio, procurarono in quorum presentia dux ipse non solum non potuit comparere, set nec etiam pro se aliquem destinare propter illorum inimicitias capitales. Cumque postmodum venerabilis frater noster . . episcopus quondam Mutinensis apostolice sedis legatus auctoritate apostolica compositionem ipsam servali sine cause cognitione mandarit, idem dux Polonie ad sedem apostolicam provocavit. Unde nobis fuit humiliter supplicatum, ut non obstantibus litteris ad dictos Mersburgensem et collegas eius obtentis, tum quia fraudulenter impetrate fuerunt ante presentationem alia rum ad dictos archiepiscopum Gneznensem et Poznaniensem episcopum directarum, turn quia idem dux Polonie ad presentiam dicti Mersburgensis et collegarum suorom propter evidens impedimentum, scilicet propter inimicitias predictas, ire vel mittere non est ausus, super hiis providere sibi paterna solliritudine curaremus fadendo primam compositionem servali et irritali secundam utpote per metum extortam, qui cadere poterat in constantem. Ideoque mandamus, quatinus, si vobis de huiusmodi fraude vel impedimento constiterit, inhibentes iudidbus ipsis, ne litterarum ipsarum auctoritate procedant, et relaxantes ad caute134. a) R statt Wladizlaui
b) R wohl statt Lubucensi(s)
c) Reverenzpunkte fehlen R.
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lam excommunicationis vel interdirti sententias, si quas iidem iudices in prefatum ducem Polonie vel terram eius forsitan promulgarunt, sufficienti ab eo cautione recepta, quod, si constiterit easdem sententias rationabiliter esse latas super hiis, pro quibus late fuerunt, ecclesie coram vobis mandato parebit, partibus convocatis etc. usque observari. Alioquin partes ad eorundem remittatis examen, impetrantem etc. Proviso ne in terram dictorum ducis Zlesie et H(enrici) filii eius excommunicationis etc. Testes etc. Non obstante constitutione etc., dummodo ultra tertiam et quartam etc. Quod si non omnes, tu frater episcope, etc. Dat. Viterbii II nonas octobris, (pontificatus nostri) anno undecimo.
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Papst Gregor IX. befiehlt dem Bischof von Ptock und den Dekanen von Ptock und Kruschwitz, die Klage des Bischofs (Thomas) von Breslau, daß er vor dem im Streit mit Herzog Heinrich I. von Schlesien und dessen Sohn zum Richter ernannten Abt von Strahov nicht in Sicherheit erscheinen könne, zu untersuchen und eventuell den Parteien einen Gerichtstermin vorzuschreiben. 1237 Oktober 23, Lateran. Reg. Vat. 18, fol. 331 '-332 (R). Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 68. - Palacky, Italienische Reise S. 27; Erben, Regesta 1, Nr. 926; Reg. ep. Vrat. S. 32; Potthast 10467; SR 509; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 2, Nr. 3911; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 368; CDB 3, Nr. 169. Vgl. Nr. 133 und die Vorbemerkung zu Nr. 113.
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. . episcopo Plocensi e t . . Plocensi et. . Crusniciensia) Cuiauiensis diocesis decanis. Lecta coram nobis venerabilis fratris nostri . . Wratislauiensis episcopi petitio continebat, quod, cum nobili viro Henrico duci Zlesie direxerimus scripta nostra, ut ab iniuriis et molestiis Wratislauiensis ecclesie ac hominum eius desisteret predecessorum suorum prava consuetudine non obstante, scripserimus etiam. . abbati de Lumbeusb) Cisterciensis ordinis et collegis ipsius, ut eum ad id monerent attentius et inducere procurarent, quicquid idem dux inde faceret vel etiam responderet, nobis fideliter rescripturi, memoratus dux mandatis apostolicis et illorum monitis parere non curans se nobis super hiis per specialem nuntium asseruit responsurum. Set pretextu responsionis huiusmodi non solum ecclesia prefata et eius homines nullum consecuti sunt comodum vel levamen, immo tam idem dux quam nobilis vir H(enricus) filius eius homines ipsos angariis, perangariis, vectigalibus et aliis exactionibus indebitis solito durius aggravant et affligunt, alias ei dampna gravi a et iniurias irrogando, per quod apparet facto loquente, quod inde sit furor eorum accensus, unde credebantur lenitatis spiritum assumpsisse. Et ut liberius suam in talibus exerceant voluntatem, prefatam ecclesiam litibus et sumptibus fatigando, cum nequeat in partibus illis de pari contendere cum eisdem, maxime sic afflicta, ad . . abbatem Strauouiensemc) Premonstratensis ordinis eiusque collegas constitutes in terra sororii filii dicti ducis, in quos consensit ipsius episcopi procurator, quamquam de consentiendo in ipsos speciale mandatum aliquod non haberet, idem filius contra prefatum episcopum et eius capitulum super hiis apostolicas in communi forma litteras impetravit. Unde nobis fuit humiliter supplicatum, ut super afflictionibus et pressuris suis eidem ecclesie paterno compatientes affectu super eo, quod coram prefatis iudicibus tute non posset prosequi causam suam, congruum remedium apponere curaremus. Nos igitur volentes in iure suo ipsi ecclesie sic adesse, ut partis alterius iustitiam non ledamus, mandamus, quatinus, si vobis constiterit, quod dicti episcopus et capitulum coram iudicibus ipsis tute non valeant causam prosequi memoratam, prefigatis partibus terminum peremptorium comparendi, quo per sufficientem et idoneum procuratorem compareant coram nobis facture et recepture super premissis omnibus, quod ordo dictaverit rationis. Quod autem inde feceritis, nobis fideliter rescribatis. Alioquin iniungatis iudicibus ipsis, ut absque personarum acceptione, cum non sit personarum acceptio apud deum, sic rite et sine pravitate aliqua in cause cognitione proce135. a) R statt Crusviciensi
b) R statt Lübens
c) R statt Strahouiensem.
89 dant, quod non videantur ad sinistram vel dexteram declinare. Non obstante constitutione etc., dummodo ultra tertiam vel quartam etc. Quod si non omnes etc. tu ea, frater episcope, etc. Dat. Laterani X kal. novembris, (pontificatus nostri) anno undecimo.
136. Äbtissin Gertrud von Trebnitz verleiht ihrem Getreuen Konrad einen Teil des Waldes von Zadel zur Ansiedlung mit hospites nach deutschem Recht. 1237—, -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 47 (A). SR 500; Appelt, Urkundenfälschungen S. 127 Nr. 47. Grünhagen SR 500, 647a u. 650 nimmt zu Unrecht an, daß es sich bei der im Text genannten Jahreszahl 1246 um die Datumsangabe handelt; vielmehr bezieht sich diese auf den Termin der ersten •Zinszahlung; vgl. Appelt, Urkundenfälschungen S. 35. - Dorsualvermerke: de Zaldno (statt Zadlno) (13. Jh.); Privilegium Girdrudis super sculticia fewdali in Czadel (16. Jh.). [I]na) nomine domini amen. Nos Gertrudis divina dispensatione dieta abbatissa in Trebniz universis presentes litterulas inspecturis salutem in filio dei sempiternam. Vestre notum fieri desideramus universitati, quod nos cum unanimi capituli nostri consensu partem silve de Zadlno ad collendumb) et locandum ibi hospites fideli nostro nomine Conrado contulimus iure Teutonico attendentes maxime claustrum nostrum de prefata silva nichil umquam percepisse. De qua silva idem Conradus vel eius linea de ipso progrediens legitima habebit mansum Semper deeimum feodalem et duo molendina de suis expensis constructa et tabernam. Solvet autem nobis de quolibet manso tres fertones argenti et sex mensuras triplici de annona, videlicet duas mensuras tritici, duas siligjnis et duas de avena, anno videlicet domini M°CC° quadragesimo sexto in festo beati Martini episcopi et confessoris. Et ut plenius et studiosius suis sit claustro servieiis preparatus, contulimus sibi terciam partem de proventu iudiciorum. Ut ergo hoc factum inconvulsum et stabile perseveret, presens scriptum ecclesie nostre sigillo feeimus firmari muriimento. Actum est hoc anno M 0 CC°XXX°VII 0 , presentibus Tehodericob) priore, Petro custode, Burchardo celerario et aliis quam plurimis nostris confratribus.
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Siegel des Trebnitzer Konvents an Pergamentstreifen, siehe Nr. 86.
137. Herzog Heinrich 1. (?) bestätigt den Abschluß eines Vertrages zwischen Graf Theodor, Palatin von Krakau, und dessen Neffen. 1237—, Ghede. Or. Kloster Szczyrzyc (A). Bàrdosy, Supplementum analectorum terrae Scepusiensis, 1802, S. 16; Fejér, CD Hungariae 4,2, S. 83 f.; CD Poloniae 3, Nr. 16; Piekosinski, CD Poloniae minorisi, Nr. 21. - SR 497. Die Frage nach dem Aussteller dieses Originals wirft erhebliche Probleme auf Herzog Heinrich I. wird in echten Urkunden nie als dux Polonie bezeichnet, sieht man von der Empßngerausfertigung Nr. 112 ab; ferner fehlt in seiner Titulatur nach 1232 nie die Bezeichnung dux Cracouie. Dagegen wird sein Sohn Heinrich II. seit 1234 mehrfach dux Polonie genannt, siehe Nr. 73, 131 und 140. Dies könnte für letzteren als Aussteller sprechen. Andererseits hat Heinrich II. zu Lebzeiten seines Vaters nie nachweislich allein Urkunden ausgestellt, sondern stets zusammen mit Heinrich I. Zudem wird hier eine Krakauer Angelegenheit verhandelt vor Krakauer Zeugen (zumindest der Großteil der genannten Zeugen dürfte dazu zählen), die Heinrich II. 1237 noch nicht als nostri barones bezeichnen kann. So wird man wohl trotz der erwähnten Schwierigkeiten an Heinrich I. als Aussteller festhalten müssen, wie dies die bisherige Forschung ohne die notwendigen Einschränkungen getan hat. - Piekosinski hat den Ausstellungsort mit Giecz in Großpolen identifiziert; diesem Urteil ist die spätere Forschung gefolgt, ohne daß darüber völlige Sicherheit herrschte. IN NOMINE sanete et individue trinitatis amen. Quoniam ea, que a discretis hominibus in tempore geruntur, vetustate tarnen, que mater oblivionis est, interveniente sepius labuntur in errorem, hinc est, quod nos H(einricus) dei gratia dux Zlesie et Polonie notum esse volu136. a) I nicht ausgefiihrte Initiale
b) A.
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mus universis tain presentibus quam futuris hanc paginam inspecturis, quod corniti Theodora) palatino de Cracou coram concilio nostro et nostrorum baronum filiolus suus nomine I. quandam villam, que Rognosic vocatur, pro quadam summa peccunie sibi concesse a iamdicto comite iure hereditario resignavit possidendam, quoniam eiusdem summe peccunie persolvendi posse non habebat. Sepe autem iamdictus comes super filiolo suo pietate motus addidit insuper ei duos boves, VI ulnas de brunet et pelles vulpinas hac de causa, ut iam ad dictam villam nullum penitus respectum habere niteretur, sed omni remota exceptione ipsam sibi resignaret, quod gratanter filiolus suus nomine iamdictus I. acceptavit promittens se nullam penitus in patruum suum sepe iam prephatum comitem T(heodorum) pro dicta villa actionem habere, immo omnibus exceptionibus remotis ipsam sibi sub nomine venditionis resignavit possidendam coram hiis testibus: comite Pacozlao, comite Stephano filio Andree, Vincendo, Ianusio de Nalco, Clemente filio Clementis, Vlodimiro, Iohanne filio Cromole, Tuorianoa) scarbnik, Iacobo venatore, Predzlao vexillifero, Pribizlao tribuno, Cesata, Vbizlao, Vencezlao, Potrcone, Visemiro, Seruatio, Bozone, Matia, Vlostone et aliis quam pluribus assidentibus. Actum in Ghede, anno incarnationis domini M°CC0XXX0VII°. Von ursprünglich
7 Siegeln nur noch 2 (nicht schlesisch)
erhalten.
138. Bischof Thomas von Breslau überträgt dem Kloster Heinrichau die Zehnten genannter Güter. 1237—, 20
Kop. Breslau DA fol 48'—49 (B).
Liber fundationis
claustri sanctae
Mariae
virginis
in Heinrichow
Stenzel, Liber fundationis S. 130; Bretschneider DQ 29, S.104f. (deutsche Grodecki, Ksi§ga Henrykowska S. 375. - Reg. ep. Vrat. S. 32; SR 498. 25
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Nach einem freundlicherweise übersandten Photo von B.
von der Direktion
des Breslauer
Erzbischöflichen
(13. Jh.), Übersetzung);
Diözesanarchivs
In nomine domini amen. Nos Thomas dei gratia Wratizlauiensis episcopus notum facimus universis, quod considerata religione et paupertate fratrum de Heindrichov Cysterciensis ordinis causa pietatis concessimus ipsis et domui ipsorum in perpetuum de consensu fratrum nostrorum canonicorum ecclesie nostre decimas de tota ilia parte circuitus de Heindrichov, de qua consueverat dominus Laurentius custos ecclesie nostre ratione custodie sue et antecessores sui decimam percipere, estimata eadem decima ad valorem octo marcarum argenti. Pro qua decima assignavimus eidem custodi nomine sue diete custodie decimas de tribus villis, videlicet de Muscowicy, de Glambovicy et de villa Cezlawiz, dicto domino custode hec acceptante et in omnibus approbante. Contulimus etiam prefatis fratribus et domui eorum decimam duarum villarum, videlicet de Wadohovich et de Neceplaistba, quas habuerat capellanus eorum Nicolaus de gratia nostri antecessoris. Addidimus etiam ipsis decimam de sorte Thome Ocresych, que est iuxta agros ipsorum, item de Bucovina, secundum quod habent partem eius a domino duce et aliam emptam a Stephano de Cobilaglova. Hec igitur omnia supradicta concessa ipsis de assensu capituli nostri ipsis confirmantes ad veritatis testimonium hanc cartam sigilli"* nostro et ecclesie nostre et prefati custodis fecimus conmuniri. Datum anno dominice incarnationis M0CC°XXX°VII°.
139.
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Bischof Robert von Olmütz bestätigt dem Kloster Oslavany die Schenkung des Patronatsrechts von Deutsch Neukirch (sö. Leobschütz) durch Markgraf Premysl von Mähren. 1237 —, Zàbrdovice. 137. a) erster Buchstabe nicht eindeutig, über t scheint ein anderer Buchstabe geschrieben zu sein A. 138. a) B.
91 Or. Brünn Landesarchiv (A). Boczek, CD Moraviae2, Nr. 289; CDB 3, Nr. 171. - Erben, Regesta 1, Nr. 927; AÖG 45, S. 110 Nr. 38; SR 499; Sebànek, Archivy zruienych klàSteru 1, Nr. 59. Vgl. oben Nr. 90.
Kopetzky
IN NOMINE S A N C T E TRINITATIS A M E N . Rubertus dei gratia Olomuncensis episcopus dilectis in Christo . . abbatisse et conventui in Oslawa Cysterciensis ordinis salutem in domino. Effectus iusta postulantibus indulgere et vigor equitatis et ordo exigit rationis, presertim quando petentium voluntatem et pietas adiuvat et veritas non relinquit. Cum igitur, prout vestra nobis exhibita petitio continebat, princeps magnificus dominus Primizel marchio Morauie illustris pium liberalitatis et devotionis zelum erga vos et monasterium vestrum gerens ius patronatus Noue Ecclesie site in terminis Opavie nostre dyocesis, quod habuisse dinoscitur, in vos duxerit transferendum, sicut in litteris suis confectis exinde plenius continetur, nos vestre devotionis supplicationibus inclinati dictique principis factum pium et providum commendantes in domino vobis ius presentandi ad dictam Nouam Ecclesiam nostro et successorum nostrorum et archidiaconi loci, qui pro tempore fuerit, per omnia iure salvo auctoritate ordinaria confirmamus mandantes sub interminatione anathematis, ne quis hanc nostram confirmationem presumat infringere vel sibi ausu temerario contraire. Datum in Zabardawitz, anno dominice incarnationis millesimo ducentesimo tricesimo septimo.
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Siegel des Bischofs Robert von Olmütz, siehe CDB 2, Nr. 78.
140. Herzog Heinrich I. bestätigt dem Augustiner-Chorherrenstift zu Naumburg am Bober eine Reihe von Schenkungen. 1237—, am See Dambrowno. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 116 Nr. 8 (A). Büsching, Urkunden der schlesischen Piasten S. 2; Worbs, Neues Archiv für die Geschichte Schlesiens und der Lausizen 2, S. 152 f . Nr. 18 (nach einem Kopialbuch); Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebusl, S. 17 Anm. (Auszug) = Riedel, CD Brandenburgensis 1/20, S. 181; Schilling S. 465 Nr. 47 (deutsche Übersetzung) = Steller ASKG 26 (1968), S. 41 f . - SR 499 a. Die Urkunde stammt von der gleichen Empfingerhand wie die Fälschung von angeblich 1217 (SUb I Nr. 352), der sie ab Vorlage diente; die Ausführungen von Maleczynski, Kodeks dyplomatyczny Élgska 3, S. XIX, der Ausstellerschrift annimmt, sind daher zu berichtigen. Auch der Ansicht Maleczynskis a. a. O. S. XVII f . u. XXIII, daß es sich um Ausstellerdiktat handelt, wird man sich nicht anschließen können. Arenga und Überleitung hinc est, quod zeigen vielmehr eindeutig Einfluß des Sandstiftsformulars (vgl. etwa Nr. 1 und 8); angesichts der engen Verbindungen zwischen beiden Stiften der Augustiner-Chorherren - der Abt des Sandstifts übte die Aufsicht über Naumburg aus (SUb I Nr. 284), 1250 wird unter den Besitzungen des Sandstifts das Naumburger Kloster bestätigt (Nr. 397) - wird man wohl Empfängerdiktat unter Zugrundelegung des Sandstiftsformulars annehmen dürfen. - Es handelt sich bei den hier aufgezählten Orten und Landstücken nicht um neue Schenkungen, sondern um die Bestätigung älterer Übertragungen, vermutlich aus den Jahren 1217-1226, die möglicherweise früher nicht schriftlich fixiert worden waren (vgl. SUb I Nr. 184, 264 und 352); vgl. jetzt die ausführliche Analyse von G. Steller ASKG 26 (1968), S. 19-63, besonders S. 40-44. - Unter dem See Dambrowno vermutet Maleczynski ein Gewässer dieses Namens in Groß- oder Kleinpolen. IN NOMINE DOMINI A M E N . Ea, que geruntur in tempore, a memoria hominum labi solent cum tempore, nisi scripti vel testium fuerint munimine roborata. Hinc est, quod nos Heinricus dei gratia dux Zlesie et Cracouie una cum consensu dilecti filii nostri H(einrici) illustria) ducis Zlesie et Polonie contulimus domui sancte Marie in Nouocastro de silva prope adiacenti ad L a mansos Franconicos iure Theutonico excolendos. Dedimus eciam predicte domui in subsidium et remissionem peccatorum nostrorum in villa, que dicitur Nuwenwalde, L a mansos parvos, set postea processu temporis commutavimus eosdem de nostro in Franco140. a) A
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nicos cum omnibus proventibus et emolumentis nobis spectantibus, que in hiis duabus villis in futurum possunt provenire excepto maiori iudicio videlicet truncatione capitis vel menbrorum a) , hec nobis et nostris successoribus reservantes. Addidimus preterea sepedicte domui quendam locum, qui dicitur Mrochel, situm in castellatura Bytomensi cum omnibus suis attinenciis. Contulimus etiam memorate domui CCt0S mansos parvos in districtu Lubusensi cum omni iure predicto. Ut autem hec nostra donatio perpetuo inviolabilis perseveret, presentem cartam sigillis nostris muniendo roboramus. Actum iuxta lacum Dambrowno, anno gratie M 0 CC°XXX 0 YII 0 , presentibus hiis: duce Zobezlavo nepote ducis, Nenkero prepósito Lubusensi, Iauorio iudice curie, Conrado, Iohanne, Vnimiro, Ratiborio, [M]ileyob) cappellanis 8 ' curie et aliis multis. Zwei Siegel an rot-gelben Seidenfäden: Heinrich IL, beschädigt, siehe Nr. 5.
1. Herzog Heinrich /., Typar B, siehe Nr. 5; 2. Herzog
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Papst Gregor IX. ermahnt erneut Herzog Heinrich I. von Schlesien, die Bedrückung der Breslauer Kirche einzustellen; er habe dem Abt von Jqdrzejów sowie dem Dekan und dem Kantor von Krakau aufgetragen, widrigenfalls mit kirchlichen Zensuren gegen ihn vorzugehen. 1238 Januar 13, Lateran. Reg. Vau 18, fol.353'
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(R).
Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 69. - Reg. ep. Vrat. S. 32; Potthast 10497; SR 511 a; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 2, Nr. 4055. Vgl. die Vorbemerkung
zu Nr. 113.
Nobili viro Henrico duci Zlesie.
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Sperabamus, quod salubribus monitis nostris inductus a persecutione Wratislauiensis ecclesie ac eius hominibus a) abstineres deum, quem in hoc offendisse dinosceris, penitentia complacando. Set tu, qui ex nostrarum precum dulcedine ad humilitatem et devotionem debueras profecisse, nostris precibus tibi porrectis ac monitorum, quos tibi deputavimus, monitis penitus obauditis non solum ab ipsius ecclesie ac hominum suorum oppressionibus desistere non curasti, verum etiam contra ipsam et alias ecclesias Wratislauiensis diócesis immanius seviens et earum hominibus indebitam collectam imponens extorsisti ab illis non modicam pecunie quantitatem in earumdem preiudicium et gravamen, sicut venerabili fratri nostro . . episcopo Wratislauiensi nobis innotuit conquerente. Satagentes igitur et ecclesiastice libertati et saluti tue iuxta officii nostri debitum providere nobilitatem tuam sicut iterum sic attente rogandam duximus et monendam per apostolica tibi scripta preeipiendo mandantes, quatinus, si res ita se habet, a predictarum ecclesiarum et hominum suorum super premissis molestatione indebita de b) cetero b) penitus conquiescens prefatis hominibus restituas sic extorta. Alioquin cum nonnunquam bona prestentur invitis, damus dilectis filiis. . abbati de Andreiou Cracouiensis diócesis e t . . decano e t . . cantori Cracouiensibus nostris litteris in mandatis, ut te a molestatione huiusmodi monentes preeipiendo per censuram ecclesiasticam appellatione remota veritate compescant. Dat. Laterani id. ianuarii, (pontificatus nostri) anno undécimo.
142. Levos und Crisek, Söhne des Crisko, bestätigen, dem Grafen Theodor, Palatin von Krakau, das Dorf Krzyszkowice (bei Krakau) verkauft zu haben, wofür sie einen Teil des Kaufpreises von diesem selbst erhalten haben, einen anderen in Gegenwart von Herzog Heinrich I. (coram domino duce Henrico) in Krakau vom Kellermeister des Klosters Jqdrzejów entgegennehmen. 140. b) M durch Siegelschnur verdeckt A. 141. a) R b) am Rande von erster Hand R.
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In cuius rei testimonium tam domini ducis quam episcopi domini Wizlai.. . sigillis hanc cartulam consensimus roborari. 1238 Januar 13, (Krakau). Or. Kloster Szczyrzyc
(A).
CD Poloniae3, Nr. 17; Piekosinski, CD Poloniae minorisi, Nr. 22. — SR 5 IIb. Potatiti Theodor war zum Zeitpunkt der Ausstellung dieser Urkunde offensichtlich bereits verstorben, da in der Zeugenliste Pacoslaus als Palatin von Krakau genannt wird. Die Bezahlung des restlichen Kaufpreises von dritter Seite spricht ebenfalls für diese Vermutung. Von den ursprünglich angehängten vier Siegeln noch drei erhalten: 1. Palatin Pacoslaus von Krakau (vgl. Gumowski, Siegelkunde Nr. 480); 2. Herzog Heinrich I., Typar B, siehe Nr. 5; 3. Palatin Pacoslaus (anstelle des angekündigten Siegels des Krakauer Kastellans Clemens).
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143. Markgraf Pfemysl von Mähren bestätigt dem Kloster Doubravnik die Schenkung des circuitus Szemizlav im Troppauer Gebiet durch Woytech, den Schwiegersohn des früheren Besitzers Szemizlaus. 1238 Januar 27, Hullern/Mähren. Or. Brünn Stadtarchiv
(A).
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Boczek, CD Moraviae2, Nr. 290; CDB 3, Nr. 174. - Erben, Regestal, Nr. 931; Kopetzky AÖG45, S. 110 Nr. 39; SR 512. Zur Identifikation der Ortsnamen vgl. L. Hosók, Prehled historickeho mistopisu Moravy a Slezska v obdobl feudalismu do roku 1848, Ostrava 1967, S. 364.
IN NOMINE SANCTE ET INDIVIDUE TRINITATIS AMEN. Premizl divina miseracione marchio Morauie Woytecho viro nobili de Dubranik in perpetuum. Quoniam divinus cultus est iusticiam recenseri et veritas sepius exagitata spendescita) in lucem, illustrium principimi clarisäime congruit dignitati universis et singulis accurate sollicitudinis munificencia providere ipsorumque acciones legitimas in quibuscumque contractibus eo discrecionis temperamento dirigere, ne per duplicitatis ambiguum vel obscuritatis scrupulum contineant aliquid capciosum. Omnibus itaque moderais et posteris scripulib) huius inspectionem et copiam habituris exhibicione presencium duximus declarandum, quod Szemizlaus vir nobilis de Morcoviz Woytecho quondam genero suo, tunc in equestri habitu, nunc vero sub regulari disciplina domino militanti, quendam circuitum cum omnibus attinenciis, agris, pratis, pascuis, silvis, fluminibus et aliis cultis sive incultis, quocumque nomine censeantur, Szemizlav vulgariter nuncupatum, in Holacensic) districtu cum filia sua pie recordacionisd) ipsi quondam matrimonio legaliter et naturaliter copulata pro dote donavit, in ipsa donacione id exprimens et distinguens, ut, si forte ipsa premoreretur vel superviveret, nichilominuse) predictus Woyteh de bonis pretaxatis pro sue voluntatis commodo disponendi haberet liberam facultatem. Sunt autem termini prenominati circuitus tam in longitudine quam in latitudine a silva domini episcopi in Zlawcob, a Zlawcob usque ad silvam Gradezcensem et ab eadem silva usque terminos silve, que Brezaw nominatur, a Brezaw in Gedlaw, a Gedlaw usque in Zterylna, a Zterylna usque ad fluvium, qui Desna wlgariter nuncupatur. Nos itaque donationi eidem hadibentes'' favorabilem et benignum hilari liberalitate consensum pro habundanti cautela perpetuaque memoria presentem paginam sigilli nostri duximus munimine insingniri testium subscriptione subiuncta, quorum nomina in sequetibusg) continenturh): (Zeugen nicht schlesisch). Acta sunt hec anno gracie M°CC°XXX°octavo, indictione IX. Datum apud Hulin per manus Victoris'' notarii VI kalendas februarii. Siegel des Markgrafen
Pfemysl
von Mähren,
siehe CDB 3, S. 37.
143. a) A statt splendescit b) A statt scriptuli c) A statt Holasicensi d) rcordacionis A e) niclominus A f) A statt adhibentes g) A h) das Folgende mit anderer Tinte von erster Hand A i) von erster Hand nachträglich in freigelassenen Raum eingeßgt A.
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144. Herzog Wladislaw Odonicz schließt mit dem Deutschen Orden einen Vertrag; unter den Zeugen fratres ordinis Predicatorum Iazco tunc in ministerio sancte crucis constitutus. 1238 Februar 15, Gnesen. 5
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Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica Tafel 19.- Dogiel, CD regni Poloniae et magni ducatus Lithuaniae 4, Wilna 1764, Nr. 19; Höhlbaum, Hansisches UB 1, Halle 1876, Nr. 291 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 207; Preußisches UB I, 1, Nr. 127. - Perlbach, Preussische Regesten Nr. 160; SR 513; Maleczynski, Studya Nr. 47; Joachim-Hubatsch, Regesta Historico-diplomatica ordinis s. Mariae Theutonicorum 2, 1948, S. 11. Der Dominikaner Iazco ist identisch mit dem in Oberschlesien geborenen hl. Hyazinth; vgl. oben Nr. 110 und die dort genannte Literatur.
145. Herzog Heinrich I. verleiht dem Kloster Mogila die sors Truskileuic im Gebiet von Czyiyny (Bez. Krakau) sowie den freien Biberfang im Fluß Dlubnia. 1238 (vor März 19), Krakau. 15
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Or. Kloster Mogila (A). Dipl. mon. Ciarae Tumbae Nr. 15. - SR 510 b. Die Urkunde dürfte vermutlich etwa zur gleichen Zeit wie Nr. 142 vom 13. Januar 1238 ausgestellt sein, da mehrere Zeugen in beiden Urkunden auftreten. Zudem zeigen sich in der Besiegelung auffällige Parallelen: Während in Nr. 142 zwar das Siegel des Kastellans Clemens von Krakau angekündigt, aber nicht tatsächlich angehängt ist, blieb hier der rechte Siegelplatz frei. Man darf annehmen, daß ebenfalls das Siegel des Krakauer Kastellans vorgesehen war, der ebenso wie der Palatin Pacozlaus, dessen Siegel sich an der Urkunde befindet, seine Einwilligung zu der Güterverleihung gab. Für eine tatsächlich erfolgte Besiegelung gibt es jedoch keinerlei Hinweis. Warum in beiden Fällen die Besiegelung durch Graf Clemens unterblieb, läßt sich nicht mehr feststellen. Der Ausstellungszeitpunkt darfauch schon deshalb nicht allzu lange nach Nr. 142 angesetzt werden, da Herzog Heinrich 1. bereits am 19. März 1238 in Crossen - also über 400 km von Krakau entfernt — starb. - Die Verleihung dieses Gutes wurde dem Kloster Mogila 1250 durch Herzog Boleslaus von Krakau und Sandomir bestätigt (Nr. 394). — Maleczynski, Kodeks dyplomatyczny Slgska 3, S. XVIII u. XXIII nimmt Ausstellerdiktat an.
In nomine dei eterni amen. Cum iustis petencium desideriis iuris equitas facilem preberi persuadeat assensum, eapropter nos Heinricus dei gratia dux Cracoviea) ac etiam Zlesie notum facimus tam presentibus quam futuris, quod precibus fratrum Cisterciensisb> ordinis de Claratumba inclinati ad utilitatem et profectum eiusdem domus contulimus sortem, que Truskileuic dicitur, que in Cirin iacet. Contulimus eis etiam omnes castores, quos capere poterint in fluvio, qui dicitur Dlubna, infra domus terminos supradicte domusc). Hec autem fecimus cum voluntate et consensu comitis Pacozlay tunc palatini Cracoviea>, Clementis castellani Cracoviea). Ut autem hec nostra libera et voluntaria donatio plenum in perpetuum robur auctore domino obtineat firmitudinis, ipsam proinde sigilli nostri impressione corroboravimus. Actum in Cracovia, anno incarnationis dominice M0CC°XXXVIII0, presentibus Pacozlao palatino, demente castellano Cracoviea), Wlodimiro castellano de Ozuencim, demente castellano de Bresesk, Pribizlao tribuno, Segota et fratre suo Andrea, Vithgone, Michaele et aliis multis. Zwei Siegel an roten Seidenfäden, sehr stark beschädigt: 1. Palatin Pacozlaus von Krakau; 2. Herzog Heinrich /., Typar B, siehe Nr. 5.
146.
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Herzog Heinrich II. gestattet den Johannitern, Lossen zu deutschem Recht auszusetzen, und überträgt ihnen die gesamte Gerichtsbarkeit. 1238 (nach März 19), Köben/Oder. 145. a) iiovl A
b) vorher überflüssiges de A
c) versehentlich zweimal geschrieben A.
95 Or. Prag Großprioratsarchiv (A). Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 303; Delaville le Roulx, Cartulaire général 2, Nr. 2195; Richter, Die Kommende Lossen, in: A. Wienand, Der Johanniter-Orden, Köln 1970, S. 439 (deutsche Übersetzung). - Erben, Regesta 1, Nr. 962; Grünhagen CDS 9, Nr. 4; SR 514; CDB 3, Nr. 178. Die Datierung ergibt sich nach dem Todestag Herzog Heinrichs I. (19. März). — Menzel, Jura ducalia S. 142 f . hat darauf aufmerksam gemacht, daß sich die geistlichen Ritterorden bereits frühzeitig um die Erwerbung der iura ducalia und speziell der Hochgerichtsbarkeit auf ihren Gütern bemüht haben. Zum Inhalt vgl. H. Richter, Geschichte der Kommende Lossen und des Dorfes Lossen, Kr. Brieg, Ganderkesee 1968, besonders S. 18 ff.
Nos Henricus dei gratia dux Zlesie et Cracouie notum esse volumus omnibus tarn presentibus quam futuris scriptum presens inspecturis, quod fratribus domus hospitalis ad honorem dei et ipsorum proficuum villam, que Lossowe nuncupatur, magjstro Iohanne fratre ipsorum et aliis fratribus, qui ei substituentur, ipsam regentem 3 ' iure contulimus Thevtonicali locandam cum omnibus iudidis, que in hereditate supradicta occurrunt. Contulimus edam eis super eandem hereditatem plenarie omnia iudida iudicare cum homiddii perpetratone. Si vero homo ibidem ocdditur vel abiudicatur morti, nundus noster adesse debet cum ipso iudice ville in eadem hereditate iudicaturus, ita quod due partes cedant domui supradicte, nobis vero terda. Ut autem hoc ratum et firmum permaneat, sigilli nostri munimine fedmus paginam hanc roborari. Datum in Hobena, anno M°CC°XXX 0 VIir, ilio anno, quo pater noster mortuus est. Affuerunt eodem tempore hii testes: dominus Bolezlaus quondam dux Bohemie et frater suus dominus Sobeslaus, dominus Chvnradus notarius, Albrehtus tunc temporis subdapifer, Adlardus dudsse camerarius, Stephanus subvenator duds, Petrus filius Me(n)che, Bogusa filius Dobesii, Pribisslauus filius Dirsconis.
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Siegel verloren.
147.
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Papst Gregor IX. fordert den Herzog Konrad von Masowien und Lqczyca und die anderen polnischen Herzöge auf, von der Bedrückung der Untertanen der Kirche in der Kirchenprovinz Gnesen mit der Forderung von Abgaben und Leistungen Abstand zu nehmen und Wiedergutmachung zu leisten. 1238 März 25, Lateran. Reg. Vat. 19, fol. 1' (R). Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 70 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 209 = Kochanowski, CD Masoviae Nr. 373. - Potthast 10551; SR 515; Perlbach, Studien 1, S. 121 Nr. 83; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 2, Nr. 4203. Vgl. oben Nr. 114.
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Nobilibus viris C(onrado) Mazouie et Lanchicie et aliis ducibus Polonie.
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Sua nobis venerabilis frater noster . . archiepiscopi Gneznensis petitione monstravit, quod, cum olim ad nostram audientiam pervenisset, quod vos homines cathedralium et aliarum ecclesiarum Gneznensis provinde angariis, perangariis et vectigalibus graviter affligendo eos, ut vestros venatores in domibus suis redperent ac vobis procurationes indebitas exhiberent, in expeditionibus vestris propriis stipendiis militarent et vestris munitionibus et domibus construendis insisterent, contra iustitiam cogeretis et alias per vos tarn enormiter gravarentur, quod nec suis poterant vacare negotiis nec prefatis, ut tenentur, ecclesiis deservire, et nichilominus a vobis et vestris offidalibus indifferenter tanquam proprii servi vestris compellerentur obsequiis et iudidis subiacere, venerabili fratri nostro . . episcopo quondam Mutinensi penitentiario nostro apostolice sedis legato scripsimus, ut aliqua consuetudine, que corruptela potius dicitur, non obstante vos ab huiusmodi molestiis dictorum hominum coherceret. Preterea cum tu, fili dux Mazouie et Lanchicie, decimas ecclesiis debitas quibusdam personis pro 146. a) A.
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tua distribueres volúntate, super hoc tibi nostras direxerimus litteras continentes, ut eas, sicut tenebaris, eisdem ecclesiis exhiberes; prefato episcopo per alias litteras iniungentes, ut, si mandatum nostrum adimplere negligeres, te ad id per censuram ecclesiasticam ratione predieta coactaret. Set licet idem episcopus vos, ut ab huiusmodi molestiis desisteretis ipsorum, auctoritate apostolica duxerit monendos, vos tarnen indurantes in hoc vestram faciem supra petram predicti legati in nullo curavistis parere mandatis peiora postmodum peioribus committentes. Verum cum id non possimus ulterius sub dissimulatione transiré, nobilitatem vestram rogandam duximus attente et monemus per apostolica vobis scripta mandantes, quatinus ob reverentiam apostolice sedis et nostram a predictorum ecclesiarum et hominum indebitis super premissis gravaminibus quiescentes omnino eis de illatis dampnis et iniuriis debitam satisfactionem exhibere curetis; alioquin sententias, quas idem archiepiscopus vel suffraganei eius iuxta officii sui debitum in personas et térras vestras rite duxerinta) promulgandas, ratas habebimus et faciemus auctore domino usque ad satisfactionem condignam inviolabiliter observari. Dat. Laterani Vili kal. aprilis, (pontificatus nostri) anno duodecimo.
148.
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Markgraf Premysl von Mähren schenkt dem Kloster Hradisch (bei Olmütz) das Dorf WüstPohlom (bei Troppau). 1238 März 30, Prag.
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Kop. Michael Siebenaicher, Histórica relatio de conditoribus monasterii Gradicensis, tom. I, fol. 68-69 (17. Jh.), Brünn St.A. (B). Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 291; CDB 3, Nr. 179. - Erben, Regesta 1, Nr. 937; Kopetzky AÖG 45, S. 110 Nr. 40; SR 516. Vgl. Latzke Z. 72, S. 106 f.
In nomine sanetae et individuae trinitatis amen. Przemisl miseratione divina marchio Moraviae venerabili in Christo abbati Gerlaco totique sacro conventui Gradicensis ecclesiae in perpetuum. Post primi parentis ruinam eiusque peccatum homo eius miseriae successurus didicit angustiae et coeteris incommodis et praeeipue oblivioni tarde miserabiliter subiacere. Necesse igitur fuit actus hominum scriptis tanquam in archa memorie et coeteris certis indieiis providere ac sollicite commendari. Noscat igitur praesens christianitas et in Christo futura, quod nos domino abbati et conventui Gradicensi ob multiplicia eius, quae nobis fideliter ac devote exhibuit, servitia nec non ob remedium piae recordationis illustris patris nostri regis Ottocari amissioni ipsius claustri, quam pro nobis sustulit, compatientes condignè eidem gratificari volentes villam Polom jure haereditario cum pratis, sylvis, tempe et coeteris suis appendieiis, quae ad eandem pertinent, perpetuo contulimus possidendam, ita ut eam possit vendere ac alienare pro suo commodo et sui utilitate conventus. Libertatem quoque, qua et aliae villae eiusdem ecclesiae gaudent et quam habuit, cum ad mensam nostram spectaret, eidem provida deliberatione statuimus concedendam. Insuper dilectum fratrem nostrum et illustrem regem Bohemiae rogavimus, ut hanc paginam sigilli sui dignaretur munimine roborare. Venerabili etiam ac in Christo diligendo Olomucensium supplieavimus episcopo, ut praesens scriptum sigilli sui charactere roboraret. Nos etiam sigillum nostrum in praesentis paginae robur et munimen duximus apponendum. Ad maiorem etiam huius rei evidentiam et totius scrupulum ambiguitatis abigendum nobiles nostros rogavimus, ut títulos suorum nominum subscriptos apponerent in testimonium veritatis. Nomina autem eorum haec sunt: (unter den Zeugen) .. dominus Burchardus notarius Oppaviensis, cives Oppavienses: Winadus, Steven, Heroldus, Maroldus; Albertus de Urendendala) et alii quam plures clerici et laici. Acta autem sunt haec anno ab incarnatione domini millesimo ducentésimo trigesimo octavo, tertio cal. aprilis, indictione decima. Data Pragae per manum Ludovici notarii nostri. 147. a) duxerit R. 148. a) B.
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149. König Wenzel I. von Böhmen bestätigt die Besitzungen now (abgekommen bei Odrau).
des Klosters Tisnov, darunter Wynna1238 April 4, Prag.
Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 293; CDB 3, Nr. 180. - Erben, Regesto 1, Nr. 939. Vgl. oben Nr. 72.
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150. Papst Gregor IX. nimmt das Breslauer
Vinzenzstift
in den päpstlichen
Schutz. 1238 April 17, Lateran.
Or. dep. sudi. Perg. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 31 (A). Potthast 10577; SR 517. Kurialer Vermerk Rückseite unten: Confirmacio generalis hereditatum.
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GREGORIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui sancti Vincent» Wratizlauiensis Premonstratensis ordinis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu personas vestras et ecclesiam sancti Vincentii Wratizlauiensis, in qua divino estis obsequio mancipati, cum omnibus bonis, que impresentiarum rationabiliter possidet aut in futurum iustis modis prestante domino potent adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem terras, possessiones et alia bona vestra, sicut ea omnia iuste ac pacifice possidetis, vobis et per vos eidem ecclesie auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis infringere vel èi ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Laterani XV kal. maii, pontificatus nostri anno duodecimo.
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Bleibulle an Seidenfäden.
151. Papst Gregor IX. überträgt dem Provinzial des Dominikanerordens in Polen und dem Prior zu Prag die Sorge für Visitation und Reform des Spitals St. Franz in Prag. . . . provinciali in Polo-
nia e t . . Pragensi prioribus ordinis fratrum Predicatorum. Inhalt nicht schlesisch. 1238 April 22,
30 Lateran.
Reg. Vau 19, fol. 8' Nr. 51 (R). Ripoll, Bullarium ordinis Praedicatorum 1, 1729, Nr. 179; Wadding, Annales Minorum 3, 1732, S. 402 Nr. 6; Sbaralea, Bullarium Franciscanum 1, 1759, Nr. 257; CDB 3, Nr. 184. - Palacky, Italienische Reise Nr. 179; Erben, Regesto 1, Nr. 942; Potthast 10582; SR 518; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 2, Nr. 4284.
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152. Papst Gregor IX. beauftragt den Provinzial des Dominikanerordens in Polen und den Prior zu Prag, das Spital St. Franz in Prag gegen Belästigungen zu schützen. . .. provinciali in Polonia
e t . . Pragensi prioribus ordinis fratrum Predicatorum. Inhalt nicht schlesisch. 1238 April 22, Transsumpt durch Komtur und Konvent der lohanniterkommende Breslau St.A. Rep. 66 Nr. 61 (B). SR 519.
7 Schles. UB II
40 Lateran.
Prag von 1314 Nov. 19,
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153. Papst Gregor IX. mahnt Herzog Heinrich II. von Schlesien, die von seinem Vater Heinrich I. in der Auseinandersetzung mit dem Erzbischof (Fulko) von Gnesen verlangte Wiedergutmachung zu leisten. 1238 Mai 25, Lateran. 5
10
Reg. Vat. 19, fol. 23'-24' (R). Raynaldi Annales Ecclesiastici 1238, Nr. 56-58 = Ritter, Geschichte der Diözese Breslau S. 100 (Auszug) = Engelbert ASKG18 (1960), S.31f. (mit deutscher Übersetzung, irrtümlich ad 1238 Juni 24); Theiner, Vetera Monumenta Poloniael, Nr. 71= CD maioris Poloniae 1, Nr. 594; MGH Epistolae saec. XIII selectae 1, Nr. 727. - Potthast 10605; SR 520; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 2, Nr. 4384. Vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 113.
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Nobili viro H(enrico) duci Zlesie et Cracouie. Cupientes, ut ab adolescentia tua timori domini et amori assuefadens temetipsum apud deum et homines sic proficias sapientia et etate, ut patris tui vestigia presertim in oppressionibus ecclesiarum et clericorum non imitanda relinquens ecclesias et personas ecclesiasticas pio semper et prompto venereris affectu, libenter te salubribus monitis premunimus, que tanto altius cordi tuo debent infigi, quanto fortius honorem tuum respiciunt et salutem; et qui dux es aliis constitutus, ducatum tuum et quicquid habes, immo quicquid es, ab universorum domino recognoscens, sic teipsum per rectitudinis viam ducas, quod ab eius beneplacitis non recedas. Sane olim non absque mentis amaritudine intellecto, quod nobiles viri duces Polonie homines cathedralium et aliarum ecclesiarum Gneznensis provinde angariis, perangariis et vectigalibus graviter affligendo ipsos, ut venatores eorum in domibus suis redperent ac eis procurationes indebitas exhiberent necnon in expeditionibus suis propriis militarent stipendiis ac eorumdem munitionibus et domibus construendis insisterent, contra iustitiam coartabant et alias per eos tam enormiter gravabantur, quod nec suis poterant vacare negotiis nec prefatis, ut tenentur, ecclesiis deservire ac nichilominus ab eis et ipsorum offidalibus indifferenter tamquam proprii servi eorumdem compellebantur obsequiis et iudidis subiacere, venerabili fratri nostro . . episcopo quondam Mutinensi penitentiario nostro apostolice sedis legato litteras nostras direximus continentes, ut aliqua consuetudine, que corruptela dicenda potius est, non obstante prefatos duces ab huiusmodi molestiis dictorum hominum coherceret. Cumque dictus episcopus ad instantiam venerabilis fratris nostri . . Gneznensis archiepiscopi, prout id in nostra proposuit presentia constitutus, quondam Henricum ducem Zlesie et Cracouie patrem tuum super huiusmodi oppressionibus pluries ac peremptorie ad suam presentiam dtavisset, quia nec per se nec per procuratorem idoneum coram eo voluit comparere ad frivole appellationis diffugium se convertens, in eum exigente ipsius contumada excommunicationis sententiam promulgavit. Eodem igitur archiepiscopo et predicti patris tui procuratoribus apud sedem apostolicam constitutis dilectum filium nostrum E(gidium) sanctorum Cosme et Damiani diaconum cardinalem eis concessimus auditorem. Coram quo aliquamdiu litigato nos volentes eidem patri tuo sine iuris lesione deferre ipsum per . . abbatem de Stragou et collegas suos ad cautelam absolvi mandavimus et dtari, ut coram nobis per se vel procuratorem idoneum certo termino compareret super prindpali facturus et recepturus, quod iustitia suadet. Sed ipsi formam mandati apostolid non servantes, licet ipsum iuxta formam eis traditam dtavissent certo ei termino assignato, per alium tarnen ipsum de facto, cum de iure non possent, absolvi fecerunt perpetuam ad cautelam. Cum autem in prefixo termino nullus pro eo etiam post terminum expectato nisi dumtaxat ad impetrandum et contradicendum comparuerit procurator, dilectus filius noster S(tephanus) tituli sancte Marie trans Tyberim presbiter cardinalis super hoc a nobis deputatus auditor ipsum merito reputans contumacem eundem in expensis legitimis, quas dictus archiepiscopus a tempore dtationis emisse fecerat, condempnavit. Tandem vero quidam, qui pro procuratoribus se gerebant mandatum suffidens exhibentes, recepto ab archiepiscopo supradicto libello tam super exaetionibus et gravaminibus antedictis quam dampnis in villis, possessionibus, hominibus ac rebus aliis sibi et Gneznensi ecclesie irrogatis necnon et expensis factis a tempore mote litis super ipso coram eodem cardinali aliquamdiu
99 ad invicem litigarunt. Sed antequam rumor de dicti patris tui obitu ad nostrani notitiam pervenìsset, ad litis contestationem non potuit pervenirì. Ut ergo eiusdem patris tui excessus huiusmodi tarn detestabiles et enormes displicere tibi operum exhibitione demonstres, nobilitatem tuam rogamus, monemus et hortamur attente per apostolica scripta mandantes, quatinus de gratia in gratiam et de virtute proficiens in virtutem de illatis eisdem archiepiscopo et ecclesie dampnis et iniuriis irrogatis plenam satisfactionem impendens ab ipsorum oppressionibus et molestiis penitus conquiescas, ita quod eidem archiepiscopo nulla contra te iuste querele materia relinquatur et nos devotionem tuam possimus merito commendare. Alioquin non immerito poteris formidare, ut iamdictum patrem tuum, qui ob huiusmodi oppressiones vinculo fuit excommunicationis astrictus, exhumari de dmiterio ecclesie faciamus et sententias, quas archiepiscopus memoratus et suffraganei sui ob defensionem iurium ecclesiarum suarum et ecclesiastice libertatis in te ac terram tuam rite duxerint promulgandas, inviolabiliter observari alias contra te spiritualiter et temporaliter iuxta tuorum meritorum exigentiam nichilominus processuri. Dat. Laterani V i l i kal. iunii, (pontificatus nostri) anno duodecimo.
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König Wenzel I. von Böhmen bestätigt, dem Burggrafen Zvlizlaus von Elbogen in villa Lewinice (Levinice im Egertal sdl. Brüx) partem hereditatis iusto tytulo ad Castrum Cladezco spectantem geschenkt zu haben, welches dieser dem Abt Clemens von Braunau tauschweise übergeben hat. 1238 August 6, bei Prag. Or. Prag Zentralarchiv (A). Dobner, Monumenta historica Boemiae 6, Nr. 29; Volkmer-Hohaus, Geschichtsquellen der Grafschaft Glatzl, S. 13f. (Auszug); CDB 3, Nr. 195. - Erben, Regesta 1, Nr. 952; SR 521. Man wird sich kaum der Meinung von Maetschke, Schlesische Geschichtsblätter 1938, S. 29-36, anschließen können, daß es sich bei Lewinice um eine Ortschaft im Glatzer Gebiet handeln dürfte; vgl. dazu P. Kiemenz, Die Ortsnamen der Grafschaft Glatz sprachlich und geschichtlich erklärt, Breslau 1932, S. 20f, sowie die Identifikation der Ortsnamen bei Erben und im CDB. Vgl. ferner oben Nr. 51.
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155. Bischof Paul von Posen überläßt dem Kloster Trebnitz einen Teil des ihm zustehenden Zehnten von Kutschlau bei Mühlbock. 1238 August 17, Posen. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 47 (A). Mosbach, Wiadomosci S. 15f.; CD maioris Poloniae 1, Nr. 212. - SR 522; Appelt, Urkundenfälschungen S. 127 Nr. 50; Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 322. Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica S. 126f. u. 247, dessen Urteil sich Bielinska anschließt, hat Schrift und Diktat dem Posener Domherrn Gerard zugewiesen, der auch unter den Zeugen aufscheint. - Appelt, Urkundenfälschungen S. 33 f . weist daraufhin, daß sich die Diözesanrechte der Bischöfe von Posen und Breslau im Gebiet von Mühlbock-Kutschlau offensichtlich überschnitten, wie ja auch die politische Zugehörigkeit umstritten gewesen zu sein scheint; vgl. unten Nr. 341. Während hier der Posener Bischof zehentrechtliche Verfügungen trifft, spricht 1240 Bischof Thomas von Breslau von ihm zustehenden Zehentleistungen (siehe Nr. 195); vgl. auch W. Kuhn, Kirchliche Siedlung als Grenzschutz, Ostdeutsche Wissenschaft 9, S. 25. In nomine sancte trinitatis et individue unitatis amen. Approbanda est antiquorum circumspecta sedulitas, que contra calumpnias et novercales oblivionis insidias res gestas decreverunt"' annotali apicibus, ut posterorum presentarent aspectibus, que suis sunt acta temporibus. Ideoque horum exemplis inherendo ego Paulus divina miseratione Poznaniensis episcopus notum facio tarn modernorum presentie quam futurorum posteritati secuture, quod ad petitionem domini Heinrici illustris principis dei gratia ducis Zlesie, Cracouie et Polonie ad 155. a) A statt decrevit
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honorem dei et beate Marie semper virginis beatique Bartolomei religioso conventui Trebniciensis cenobii de unanimi consensu et communi Consilio capituli mei de decima hereditatis, que Chociule circa Oloboc nuncupatur, integraliter michi spectante condescendi ita, quod de quolibet manso Flamingico tres mensure Croznenses, videlicet due siliginis et una avene, michi et meis successoribus annis libertatis transactis persolvantur exceptis feodalibus mansis, qui prefectis villarum et plebanis ecclesiarum iure libertatis conferuntur. Ne autem processu temporis hoc factum aliquis attemptet immutare, presens scriptum sygillis meo scilicet et capituli mei prelatorumque meorum Vitozlaui decani, Petri archidiaconi et Boguphali cantoris dignum duxi roborare. Actum in capitulo Poznaniensi anno ab incarnatione b) domini M°CC°XXX°VIII 0 , XVI 0 kal. septembris, in octava beati Laurentii, sub presentia horum testium : prelatorum predictorum et aliorum multorum canonicorum, Nicholai videlicet custodis, Michahelis, Heluici, Petrici, Nicholai, Alberti, Theophili, Blasii, Florentii, Gerardi, Nicholai de Glinca, Iohannis c) fratris Sulistrii, Nicolai Morokociz, Eusebii subcustodis, Andree ceterorumque clericorum ac laicorum. Fünf Siegel an Seidenfäden: 1. Archidiakon Peter; 2. Domkapitel; Vitozlauus; 5. Kantor Bogufal - alle von Posen.
3. Bischof
Paul; 4. Dekan
156. 20
Herzogin Viola von Kaiisch und Ruda erteilt gemeinsam mit ihrem Sohn Wladislaus dem Kastellan Clemens von Krakau für seine Besitzungen Lubnice an der Prosna und Konarzewo bei Krotoszyn das deutsche Recht nach dem Muster von Neumarkt und gestattet ihm die Gründung eines Marktes. 1238 — , Bobrownik. Transsumpt durch Kg Stanislaus August foli' (B).
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von Polen von 1776
Okt. 11, Posen St.A.
Olobok
9,
CD maioris Poloniae 1, Nr. 214 = Meinardus DQ2 (1906), S. 371 Nr. 8 (Auszug) = Schulte Z. 50 (1916), S. 109f. = Helbig- Weinrieb Nr. 56 (mit deutscher Übersetzung). - SR 510a. Vgl. oben Nr. 85. Schilling S. 209 hält esßr möglich, daß die zu 1181 datierte Rechtsmitteilung für Neumarkt (mit der Angabe Lubic, vgl. Nr. 104) auf einer ursprünglich für Lubnice - als Tochterstadt von Neumarkt - ausgestellten Urkunde beruht. Diese Vermutung hält auch Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 111 f . für ansprechend. - Als Ausstellungsort dieser Urkunde kommen Bobrowniki östl. Schildberg im Herzogtum Kaiisch, Bobrowniki an der Warthe sö. Wielun als auch Bobrownik bei Tarnowitz in Frage, da Herzogin Viola im Gebiet von Beuthen Hoheitsrechte ausgeübt hat (vgl. Nr. 243). Es scheint denkbar, daß es sich um eine Zusammenkunft mit Herzog Heinrich I. gehandelt hat, der ja noch im Januar 1238 in Krakau urkundlich erwähnt ist und sich dann nach Krossen begibt, wo er am 19. März stirbt (vgl. oben die Vorbemerkungen zu Nr. 142 und 145). Mit völliger Sicherheit läßt sich dies jedoch nicht sagen.
In nomine patris et filii et spiritus saneti amen. Quoniam generatio venit et generatio praeterit et ideo plerumque memoria cum mortuis sepelitur, ratio decrevit, ut, quae homines volunt esse stabilia, literarum testimoniis perennentur. Hinc est, quod aetati, quae praesens et quae ventura est, notum esse cupimus, quod nos Viola dei gratia ducissa de Kalisz et de Ruda cum filio nostro duce Vladislao baroni nostro Clementi castellano de Cracow ius Teutonicale in haereditate a) sua, quae Lubnic dicitur, et alia, quae Konareiow nominatur, contulimus eo scilicet iure, quoque b) utuntur incolae iuxta Novumforum commorantes, ad omnia iura rusticorum. Insuper praefato corniti Clementi in haereditate a) taxata Lubnica forum faciendi libertatem contulimus ea libertate, qua fundata est civitas supradicta Novumforum, item ad ius burgense. Testes huius donationis sunt Potrey palatinus, Andreas castellanus de Kalisz, Bronis castellanus de Ruda, pincerna Miroslaus, venator Lutogneus, mareschalcus Simon, Marcus dapifer, iudex Wlost, Rupertus castellanus de Cesin, de Slesia quoque Stephanus castellanus de Zlemech c) , Cessata dapifer de Vraclavia, praepositus sancti Laurentii Petrus, Wirbeta d) 155. b) tone ohne Kürzungsstrich A 156. a) haereditte B b) B
c) letztes i aus e verb. A. c) B wohl statt Nemech d) Wirheta B.
101 praepositus de Staneck et alii quam plurimi. Ut autem haec nostra donatio rata maneat et perseverans, praesentem paginam inde conscriptam sigilli nostri munimine iussimus roboran. Datum in Bobrownik in colloquio, quod habitum est cum duce Henrico anno incarnationis domini millesimo ducentésimo trigesimo octavo.
157.
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Heinrich und Thomas von Lobenstein schenken dem Czysnek für seine treuen Dienste ein Stück Waldes zur Rodung und zur Anlage eines Dorfes mit Namen Bykow (Pickau südl. Jägerndorf) unter Angabe der Gerechtsame, die sich die Grundherren vorbehalten oder die sie dem Empfänger übertragen. Dieser hat einen jährlichen Zins an Weizen, Gerste und Silber zu zahlen. Die Gerichtsbarkeit über Totschlag, Unzucht und Ehebruch behalten sich die Herren von Lobenstein vor. Unter den Zeugen: Zacharias von Wardtnaw (Wartenau nw. Troppau), zwei Herren von Lobenstein. 1238—, —. Kopetzky AÖG45, S. UOf. Nr. 41; SR 510c. Nach den Angaben von Kopetzky war das Original noch 1820 im Archiv von Braunsdorf vorhanden, danach jedoch verschollen. So müssen wir uns lediglich mit einem Regest im Nachlaß des Troppauer Historikers Tiller begnügen, wobei völlige Unsicherheit bestehen bleibt über den ursprünglichen Wortlaut und die Uberlieferung des Privilegs. Nach freundlicher Mitteilung von Dozent Jin Kejf ist es zwar nicht ausgeschlossen, daß eine derartige Urkunde tatsächlich existiert hat, jedoch ist eine diplomatische Bearbeitung völlig unmöglich; ebensowenig lassen sich sichere Schlußfolgerungen ziehen. Vgl. zuletzt J. Kejr, Pocàtky mèsta Krnova, 1968, S. 14f. sowie die dort genannte Literatur.
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158. Herzog Miesko von Oppeln gestattet Bischof Thomas von Breslau, Deutsche in Klutschau anzusiedeln mit der gleichen Vogteigerechtigkeit und dem gleichen Recht, zu dem Ujest ausgesetzt worden ist. 1239 Februar 19, - . Drei Or. Breslau DA KK 29a (A), 29c (Ai) und 29b (Ai). Schulte Z. 50 (1916), S. 112f.; Maleczyhski Sobötka 20 (1965), S. 218ff. - Reg. ep. Vrat. S. 32; SR 531; Meinardus DQ2, S. 371 Nr. 7; Urban, Katalog dokumentöw archiwum archidiecezjalnego we Wrociawiu 1, Nr. 23. Der Grund für die dreifache Ausfertigung könnte darin liegen, daß in der Erstausfertigung A die Erwähnung der Vogtei weggelassen wurde, diese sich jedoch nachträglich als notwendig erwies oder für notwendig erachtet wurde. Von der Zweitausfertigung A i mit der ausdrücklichen Erwähnung der Vogtei wurde möglicherweise ein Duplikat für den Vogt ausgefertigt, das dann auf unbekanntem Wege wieder in das bischöfliche Archiv gelangt ist. Die Tatsache, daß der Rechtsinhalt der Erstausfertigung voll in die Zweitausfertigung aufgenommen worden ist, sowie die geringfügigen Textunterschiede gestatten es, ausnahmsweise entgegen der sonstigen Übung A i zur Grundlage der Textgestaltung zu nehmen und die Varianten von A in den Fußnoten anzumerken. — Maleczynski a. a. O. behauptet zu Unrecht, daß es im polnischen Raum lediglich zwei weitere Beispiele von 1153 und 1262 für dreifache Ausfertigung von Urkunden gibt; vgl. oben Nr. 35. Auch sind die verschiedenen Ausfertigungen dieser Urkunde nicht völlig identisch. Maleczynski weist ferner darauf hin, daß A von dem gleichen Schreiber ausgefertigt wurde wie die Urkunden Nr. 105, 120, 164, 173, 175 und 243, während Ai und A2 von der gleichen Hand stammen wie Nr. 125; zum allgemeinen Duktus vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 32, es handelt sich demnach um Empfängerausfertigung. — Inhaltlich stellt die Urkunde eine Bestätigung und Erweiterung der bereits 1235 von Herzogin Viola von Oppeln, der Mutter des Ausstellers, für Klutschau gewährten Freiheit dar, siehe oben Nr. 105. In nomine Christi amen. Nos Meseco dei gratia dux de Opol notum facimus omnibus hanc paginam inspecturis, quod ob amorem dei et honorem beati a) Iohannis ecclesiea) ad petitionem venerabilis patris nostri Thome Vratizlauiensisb) episcopi pia liberalitate concedimus 158. a) A Ai,
ecclesie beati Iohannis Ai
b) A1A2,
Vratiszlauiensis A
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dicto domino episcopo in villa sua Cluche iuxta Vyazdc) locare Teutonicosd) sube) eadem advocatia et sub eo iure, sub quoe) ipsum Vyazdc) de concessione bone memorie patris nostri ducis Kazimiri est locatum. In cuius rei testimonium presens scriptum sigilli nostri appensione fecimus communiri. Dat. anno incarnationis domini M0CC°XXX°nonof), undecimo kalendas marcii. An allen drei Or. Fragmente des Siegels Herzog Mieskos, abhängendes Siegel (vgl. Nehmiz S. 10), Standbildsiegel, Rechten eine Lanze, in der Linken den Schild haltend: + O P O L (Schultz S. 8 und Tafel 3 Nr. 17; Stronczynski S.
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Typar A, an Pergamentstreifen, bei A gepanzerte Figur des Herzogs, in der SIGILLVM MESECONIS DVCIS D E 272; vgl. Nehmiz S. 29).
159. Bischof Thomas von Breslau schenkt dem Aussätzigen-Hospital in Neumarkt das Gut Falkenhain mit den Malterzehnten und 6 Hufen bei Neumarkt und weist dem Rektor Friedrich des Spitals 12 Mark Jahreszins• an. 1239 März 30, Breslau.
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Abschrift 16. Jh., Breslau DA AAA 40 (B). Skowronska, Sobótka 13 (1958), S. 310ff. - Reg. ep. Vrat. S. 32; SR 532; Meinardus S. 214f. Nr. 3 (Auszug); CDS IUI, Nr. 104; Urban, Katalog dokumentów jalnego we Wroctawiu 1, Nr. 24.
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archiwum
DQ2,
archidiecez-
Zur Geschichte dieses Spitals, das in dem Neumarkter Stadtteil Propstei lag, vgl. zuletzt Gottschalk, St. Hedwig S. 132 f f . sowie die dort und im CDS Uli, S. 84f. genannte Literatur. Die Identifizierung des Ortes Olsane ist umstritten; während Skowronska ebenso wie Treblin DQ 6, S. 38 ölse, Kr. Schweidnitz annimmt, vermutet v. Loesch (handschriftliche Eintragung im Handexemplar der Regesten) darunter öIschen, Kr. Wohlau; Tschersich in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins zu Liegnitz 11 (1926/27), S. 217f. hält es aufgrund der Nachbarschaft zu Mertschütz für möglich, daß darunter Bischdorf, Kr. Liegnitz zu verstehen ist; dieser Ansicht schließt sich auch Zum Winkel ebenda S. 382 an. Eine Entscheidung scheint schwer möglich.
In nomine domini amen. Nos Thomas dei grada Wratislauiensis episcopus notum facimus universis hanc litteram inspecturis, quod pauperibus de Nouo Foro manum misericordie porrigentes, qui, quanto divino iudicio ab hominum convictu longius sunt abiecti, tanto pocius beneficio ecclesie, que mater est pauperum, debent confoveri, de consensu et bona voluntate fratrum et canonicorum nostrorum in sustentationem misere vite ipsorum concedimus eis et in perpetuum confirmamus villam Valcanagy cum suis maldratis nobis iure episcopali pertinentibus. Cuius ville maldratas partim eisdem dederat antecessor noster bone memorie Laurentius episcopus, et nos reliquas pardores a) considerata necessaria paupertate dictorum pauperum eisdem in tota dieta villa maldratas duximus liberaliter et misericorditer concedendas. Addimus edam eis sex mansos drea Nouum Forum, quos habuit Hilarius a nostro antecessore. Manum autem supernam grade huic loco imponentes domino Fridrico domus ipsiusb) et omnibus successoribus eius redditus constituimus imperpetuum duodedm marcarum, ut tanto fadlius rector^ domui eidem accedat, quanto cerdus sibi senserit iam provisum; redditus autem ipsos assignamusd) in villis Merdsco et Olsane, quos prius habuit Iohannes de Zgorilcz ob gradam nomine ecclesie Wratislauiensis per antecessoreme) nostrum sibi factam. Ut autem ista omnia dictis pauperibus firma sint et quieta, presentem litteram sigilli nostri et capituli appensione duximus roborandam. Data anno incarnadonis domini MCCXXXIX0, in choro Wratislauiensis'* ecclesie, quarta feria paschali, presentibus: P(etro) preposito, C(risano) decano, B(oguslao) arcidiacono, B(oguslao) scolastico, L(aurentio) custode, Iohanne Venczl(a)i, Adam presbitero, Sdislao, magistro Adam, Iohanne, Adelberto, Iohanne Radomoli, Martino, Wilhelmo, Gosuino, magistro Przibislao, Gregorio Acordo, Emissone, Arnoldo, Nicoiao, Henrico et aliis multis canonids ecclesie nostre. 158. c) A Ai, Uyazd Ai d) A i A 2, Tethonicos A e) A 1, sub eo iure, sub quo A, sub eadem advocatia et sub eo iure, quo A 2 f) A1 A 2, MCCXXXVIIII A. 159. a) paciores B b) wohl rectori zu ergänzen c) rectori B d) vorher assignantes in villis getilgt B e) antecessorum B f) Wratislauiensi B.
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160. Herzog Wladislaw Odonicz von Großpolen erneuert die Schenkung der 3000 Hufen im Gebiet von Filehne an das Kloster Leubus und verleiht den Siedlern deutsches Recht. 1239 April 25, -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 70 (A). Maleczyñski, Studya nad dyplomami Odonica Tafel 20. — Biisching Nr. 69; CD maioris Poloniae 1, Nr. 218. - SR 533; Maleczyñski, Studya Nr. 49. Zum Diktat vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 37; die enge Verwandtschaft des Textes erstreckt sich zum Teil auch auf die rechtlichen Bestimmungen. Die Schrift dieser und der folgenden Urkunde, die von der gleichen Hand stammt, will Maleczyñski, Studya S. 130-134 mit nicht ganz überzeugenden Argumenten dem Aussteller zuweisen; mit Z. Koztowska-Budkowa KH43, S. 52-57, die seine Meinung zurückweist, wird man eher Empßngerausfertigung annehmen dürfen. — Dorsualvermerke: Libertas et collatio trium milium mansorum circa Lubezko et Bytin (13. Jh.); Lubezko et Bytin. Super liberiate et collacione trium milium mansorum ducis Wladizlai (13.-14. Jh.); Ducis Wladislai Privilegium super tria milia mansorum circa Lubezcszko et Bytynij, quod concernit monasterium Lubense (15. Jh.). Zum Inhalt vgl. Nr. 31.
IN nomine domini nostri Ihesu Christi amen. Quoniam omnia, que temporaliter aguntur, per decursionem temporis annullantur preter ea, que litterarum apicibus communita sequacium memorie relinquuntur, inde est, quod nos Wlodizlaus ducis quondam Odonis felicis memorie filius miseratione divina dux Polonorum notum facimus presentibus et futuris, quod pro remedio anime nostre contulimus beate virgini in Lübens Cysterciensis ordinis de dyocesi Wratizlauiensi tria milia mansorum talium, qualium sunt circa Aureum Montem in terra fratris nostri illustris ducis Henrici, in territorio Wellensi circa Lubzesko et Bytin cum omni iure et omnibus utilitatibus, videlicet pratis, agris, pascuis, venationibus, lacubus, castoribus, piscationibus; volentes, ut tres civitates locent in iam dicto deserto preter villas, quas domino largiente poterunt collocare. Et quia dispendium in temporalibus pati pro Christo non reputamus, eius amore, qui umbra manus sue nos protexit et protegit, in remissionem peccatorum nostrorum conferimus habitatoribus civitatum illarum et villarum ius Teutonicale ab omni eos iure Polonico exhimendo, ita ut nullis omnino angariis seu Polonicis consuetudinibus aggraventur, sicuri est powoz, prewod, podwoda et alie multe Polonice Servitutes, quia donum deo collatum non expedit legibus principum subiacere. Habundantiori etiam cautela ipsis habitatoribus providentes volomusa), ut a collectis et petitionibus, que in quibusdam terris fiunt, sint a nobis et a nostris posteris absoluti. De expedicionibus autem, que fiunt extra terram, ut habitatores eiusdem deserti communiter sint omnes liberi, constituimus. In defenssionea) vero terre hii, qui mansos in feodo receperunt, ut eo validius hostilis incursio reprimatur, propriis sumptibus adesse tenebuntur. Iudiciorum nichilominus omnium, ut est de contentione, percussione et omni questione et etiam capitis truncadone vel suspensione suorum tantum hominum inibì existentium, abbati Lubensi, ut hec exsequendaa) advocato, cui voluerit, conferat, totalem tradimus auctoritatem. Si vero de iudicio capitis et qualibet magna questione fuerit placado facienda, ut eo pocior anime nostre memoria habeatur, eidem abbati totaliter concedimus. Si qua vero contentio inter Teutonicum et Polonum orta fuerit et coram advocato sepedicti abbatis non poterit diffiniri, ut utriusque sententia ad nullius preter nostrani audientiam venire valeat, in castro tamen propinquiori, cum ad ipsum pervenerimus, volomusa) inviolabiliter observari. Preterea addidimus eidem supradicte domui videlicet Lubensi cum omni utilitate, que deberet nobis vel nostris successoribus provenire, monetam habere spedalem. Volomusa) etiam, ut lacus et aque alie, que sunt in supradicto territorio, in numero mensurabili videlicet trium milium mansorum supradictorum nullomodo habeantur, sed pieni per se ab eadem domo perpetuo conserventur. Ut autem hec nostra donatio firma et inviolabilis perseveret, omnem contradictionis occasionem auferentes presentem paginam conscribi ferimus et sigillo nostro communiri. Actum anno millesimo ducentésimo tricésimo nono, séptimo kal. mai, sub presentía domini Pauli Poznaniensis episcopi, Balduini decani Gneznensis, Vi160. a) A.
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tozlaui decani Poznaniensis, Cristini custodis Gneznensis, Petri archidiaconi Poznaniensis, Cezaeradi castellani Gneznensis, Bogusse castellani de Wellen et aliorum multorum virorum tarn nobilium quam religiosorum. 5
Reitersiegel des Herzogs Wladislaw Odonicz, Typar B, an rot-gelb-weißen Seidenfäden; vgl. Raczynski, CD maioris Poloniae, nach S. 8; CD maioris Poloniae 4, S. 338 Nr. 7; Gumowski, Siegelkunde Nr. 212.
161. 10
Herzog Wladislaw Odonicz gestattet dem Kloster Leubus eine eigene Münze in einer beliebigen der drei anzulegenden Städte innerhalb der 3000 Hufen im Gebiet von Filehne und gewährt allen Siedlern Zollfreiheit auf 12 Jahre. 1239 April 25, -.
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Or. dep. Breslau St.A. Rep.91 Nr. 71 (A); Kop. ebenda Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 22-22' (B). Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica Tafel 21. - Büsching Nr. 70; Mosbach, Wiadomosci S. 8f. (nach B, ad 1228); CD maioris Poloniae 1, Nr. 121 (nach B, ad 1228) u. Nr. 219 (nach A). -SR 534; Maleczynski, Studya Nr. 50.
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In der Abschrift dieser Urkunde im ältesten Leubuser Kopialbuch ist beim Ausstellungsdatum offensichtlich eine Manipulation vorgenommen worden, so daß als Datum M 0 CC°XX 0 VIIII erscheint mit einer Lücke zwischen dem zweiten C und dem ersten X. Es handelt sich aber keineswegs um zwei verschiedene Urkunden, wie noch Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 107f. aufgrund der Drucke annimmt, sondern um ein und dasselbe Dokument. — Zu Diktat und Schrift vgl. die Vorbemerkungen zu Nr. 37 und Nr. 160. Dorsualvermerke : Collatio trium milium mansorum in territorio Wellensi circa Lupzesco (13. Jh.); Ducis Wladizlai patris fundatoris nostri super collatione trium milium mansorum in territorio Welensi circa Lupzesko (zweimal gleichlautend 14. und 15. Jh.).
Nos dei gratia Wlodizlaus felicis memorie ducis quondam Odonis filius omnibus hoc scriptum inspecturis salutem et omnem dilectionem. Agnoscat universitas vestra, quod ad laudem dei et ipsius genitricis perpetue virginis Marie nec non et ob salutem animarum nostrarum patris, matris, uxoris et omnium parentum nostrorum contulimus conventui de Lubes religiosis fratribus Cysterciensis ordinis Wratizlauiensis diocesis tria milia mansorum in uno ambitu in territorio Wellensi circa Lupzesko et Bytin talium, qualium sunt in terra Henrici illustris ducis Zlesie circa Aureum Montem, iure Teutonicali perpetuo possidendos cum omni utilitate videlicet agris, pratis, pascuis, aquis, lacubus, castoribus, piscationibus, venationibus et omnibus aliis proventibus, qui nobis et nostris successoribus deberent provenire. Constituimus insuper, ut ipsi in ipso ambitu videlicet trium milium mansorum tres locent forenses civitates cum moneta speciali, in quacumque tarnen earum decreverint constituere, habituri a) , cuius censum et proventum, qui ex ipsa moneta provenerit, una cum censu supradictorum mansorum eisdem fratribus, ut eo potior memoria nostri habeatur in evum, habendum destinamus. Hec idcirco ad universos Christi fideles denunciamus, non, quod absit, obinde laudem ac favorem hominum queramus, set magis propter hoc, quatinus fiducialius omnibus inibi colere ac inhabitare volentibus accedendi ausum prestemus uberiorem. Unde quicumque desiderant pro colendis et inhabitandis supradictis mansis terram nostram introire, omnem thelonei solutionem per duodecim annos eisb) relaxamus; rogantes et precipientes castellanis, baronibus et omnibus theloneariis, ut omnibus terram nostram intrantibus et exeuntibus sigillum abbatis Lubensis ostendentibus absque omni exactione thelonei et gravamine omni tempore libertatis eorum ab anno videlicet ilio, quo accesserint pro eisdem sepedictis mansis possessuris, liberam transeundi concedant facultatem. Transactis vero annis libertatis tocius thelonei, prout Crostenses solvunt, solvent medietatem. Dat. anno ab incarnatione domini M 0 CC°XXX 0 VIIII 0 , septimo kal. mai. Reitersiegel des Herzogs Wladislaw Odonicz, Typar B (siehe vorhergehende 161. a) davor überflüssiges pociori getilgt A
Urkunde).
b) von erster Hand über der Zeile eingefügt A.
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162. Herzog Wladislaw Odonicz gewährt zur leichteren Besiedlung der 3000 Hufen im Gebiet von Filehne allen Ein- und Ausreisenden, die das Siegel des Abtes von Leubus vorweisen, Zollfreiheit auf 12 Jahre. 1239 April 25, Gnesen. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 44-44' (B). Mosbach, Wiadomosci S. 15 (irrtümlich ad 1238); CD maioris Poloniae 1, Nr. 220. - SR 535; Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica Nr. 51. Als Vorlage diente die undatierte Urkunde des gleichen Ausstellers für den gleichen Empfänger (siehe Nr. 57); die Abhängigkeit wurde durch Petitsatz gekennzeichnet. Nos dei gracia W(lodizlaus) dux Polonie felicis memorie ducis quondam Odonis filius notum facimus omnibus hanc paginam inspecturis, quod ob remedium anime nostre et predecessorum nostrorum contulimus deo et beate virgini Marie in Lubes Cysterciensis ordinis fratribus tria milia mansorum Franconicorum in deserto de Welen circa Lubzesko et Bityn. Ceterum quia cupimus de predicto deserto fructum aliquem Lubenses percipere cenobitas, ut eo libentius illud homines subeant possidendum, rogamus et precipimus castellanis, baronibus et thelonariis omnibus, ut omnes sigillum abbatis Lubensis ostendentes sine omni exactione thelonei et absque omni gravamine intrantes tenam et exeuntes sinatis liberos pertransire tempore omni libertatis eorum annis videlicet duodecim ab anno, quo ceperint terram nostram introire. Transactis vero annis libertatis medium theloneum, sicut Croztenses solvunt, ab eisdem percipiatis. Datum anno ab incarnatione domini M°CC°XXXVIIII 0 , in die beati Marci ewangeliste, in Gneznensi civitate.
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W., Witwe des ehemaligen Krakauer Palatins Marcus, überträgt dem Zisterzienserkloster Ludzimierz drei Dörfer in Kleinpolen. Unter den Siegeln auch dasjenige des Kastellans Clemens von Auschwitz (comitis Clementis castellani de Ornenchin (!) nostri tutoris) angekündigt. 1239 Mai 8, Krakau. Piekosinski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 416 (aus einem Kopialbuch nach einem Transsumpt des Königs Sigismund I. von 1525 Mai 12).
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164. Herzog Heinrich II. bestätigt, daß der Breslauer Domkustos Breslauer Kirche geschenkt hat.
Lorenz sein Erbgut Pirschen der 1239 September 4, Breslau.
Or. Breslau DA AA 20 (A); Kop. ebenda Liber Niger (14. Jh.), fol. 398'-399 (B). Sommersberg, Silesiacarum Rerum Scriptores 3, S. 932f.; Heyne 1, S. 343f. (beide nach B); Haeusler Nr. 43. - Reg. ep. Vrat. S. 33; SR 540; Urban, Katalog dokumentöw archiwum archidiecezjalnego we Wrociuwiu 1, Nr. 25. Da das Original wohl von der gleichen Hand stammt wie eine Reihe weiterer Urkunden für die Breslauer Kirche (vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 105), kann an der Echtheit nicht gezweifelt werden. Allerdings macht v. Loesch in einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten darauf aufmerksam, daß Pirschen im Privilegium von 1245 (Nr. 287) nicht erwähnt ist und 1315 ohne Bezugnahme auf die ältere Schenkung der Breslauer Kirche übertragen wird (SR 3535f.). Es wäre also denkbar, daß diese Schenkung nicht zustandegekommen ist. Dorsualvermerke: Ducis H. antiqui super Pirsino. Confirmacio donacionis facte per custodem Laurendum (zwei verschiedene Hände 14.-15. Jh.). - Während Grünhagen SR 540 das Siegel als durchaus echt bezeichnet, hält es Nehmiz S. 68 (ohne nähere Begründung) für verfälscht. Eine Entscheidung aufgrund des uns vorliegenden Photos ist nicht möglich. In nomine Christi amen. N o s Henricus dei gratia dux Zlesie, Cracouie et Polonie notum facimus hanc litteram inspecturis, quod dominus Laurentius custos Vratizlauiensis in presencia nostra villam suam hereditariam Pyrsino totam liberaliter contulit ecclesie beati Iohannis.
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Nos autem facto ipsius pio et honesto gratum prebentes assensum sigillum nostrum ob recordationem rei geste presenti littere fecimus appendi. Acta sunt hec in Vratizlau in caminata nostra, anno domini M°CCXXXVIIII, pridie nonas septembris, presentibus testibus infra scriptis: duce Bolezlauo fìlio nostro, magistro Conrado notano nostro, Martino filio Pribizlaui, Nicholao filio Richardi canonicis Vratizlauiensibus, Hermanno canonico Glagouiensi, presentibus etiam militibus nostris Yauorio iudice nostre curie, Alardo subcamerario matris nostre, Budiuoyo filio Stefani, Chelcone, Roszlauo, Bernardo, Stefano, Predzlao filio Iarozlai, Olrico filio Burchardi, Iacobo filio Pantini, Radzlao filio Latoniz et aliis multis, qui tunc presentes affuerunt tam clerici quam layci. Siegel Herzog
Heinrichs
IL, beschädigt,
art Pergamentstreifen
(vgl. die
Vorbemerkung).
165. Herzog Miesko von Oppeln bestätigt den Johannitern zu Gröbnig die Schenkung von Czissek durch Graf Goszlaws von Jedlownik und gewährt ihnen genannte Rechte und Freiheiten. 1239 (vor September 24), -. 15
Or. Prag Boczek, Regesta
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Großprioratsarchiv
(A).
CD Moraviae 2, Nr. 312; Delaville le Roulx, Cartulaire 1, Nr. 982; Kopetzky AÖG 45, S. III Nr. 43; SR 528.
général 2, Nr. 2214.
-
Erben,
Die zeitliche Einreihung ergibt sich aufgrund der Tatsache, daß in der folgenden Urkunde bereits Iaroslaus als subdapifer auftritt, während hier noch Pribislaws in diesem Amt genannt wird. - Die von Schulte Z. 50 (1916), S. 83 u. 112 geäußerten Bedenken gegen die Echtheit sind nicht stichhaltig. Die etwas ungewöhnlichen Formulierungen der Urkunde (siehe etwa Invokation und Intitulation) lassen Empfängerdiktat vermuten. Zur Geschichte von Gröbnig vgl. Ritschny-Häußler, Geschichte der Malteser-Ritter-Ordens-Kommende St. Johann in Schlesien 1100-1931, Troppau (1931) (für die Frühzeit allerdings nicht sehr zuverlässig); A. Weitzel, Besiedlungen des nördlich der Oppa gelegenen Landes 2, Leobschütz 1891, S. 115-167.
In nomine domini nostri Ihesu Christi, filii sancte virginis Marie, amen. Ego Mesco filius Kazimiri dux de terra Opoliensi notum facio tam presentibus quam futuris Christi fidelibus, quod coram me et meis baronibus et curialibus mehis comes Goszlaws de predio Yodlovnich cum filiis suis contulit ospitali sancti Iohannis et domuia) de Grobnic, ipsam domum magistro Bogvsa in Grobnic regente et aliam domum in Macov fratre Potrcone regente, sortes, quas habuit subb) castro Qvosle, que vocantur Chischi. Et ego dux Mesco pro salute mea et pro anima patrisc) mei Kazimiri contuli eisdem sortibus plenariam libertatem a provocatione coram castro et a strosa et a stan et a prevod terred) mee. Contuli edam eis in eisdem sortibus tabernam et fluvio, qui vocatur Odra, clausuram percuti, ut domus habeant piscium habundanciam. Cuius rei testes sunt hi : Andreas palatinus, Predborius iudex curie, Nicholavs miles, Yaxoe) castellarne de Tosech, Vernerus castellanus de Qvosli, Semiianus castellarne de Ratibor, Iohannes castellanus de Tesin, Otto subcamerarius, Hotco subpincerna, Pribislaws subdapifer, Wisslaws subvenator, Marcus frater eius, Andreas Saba, Bertoldus, Iacobus frater eius, Hivalo canonicus de Qvosle, Boceporius notarius curie, Iohannes sacerdos curie, Albertus sacerdos curie, Iaroslav miles. Actum ab incarnacione domini nostri Ihesu Christi anno M°CC°XXX° nono'5, principatus8' nostri anno primo.g) + Siegel
Herzog
Mieskos,
beschädigt,
Typar A, an weißroten
Seidenfäden,
siehe
Nr.
158.
166. 45
Herzog Miesko von Oppeln schenkt dem Heiliggeistspital in Breslau das Gut Weißdorf (Kr. Falkenberg) und gewährt den Siedlern genannte Freiheiten und Rechte. 1239 September 24, Ratibor. 165. a) zwischen o und m Loch im Pergament, dem die Schrift ausweicht A b) zeichen nach b A c) ptris A d) tète (wohl Verschreibung) A einandergezogene große Buchstaben, um Raum bis zum Zeilenende auszufüllen bei den beiden letzten Worten auseinandergezogene Buchstaben, um die Zeile
überflüssiges Kürzungse) Yax A f) ausA g - g ) größere, zu füllen A.
107 Kop. Breslau Stadtarchiv, Kopialbuch
des Heiliggeistspitals
(16. Jh.), fol. 42 (B).
Korn, Breslauer UB Nr. 11. - SR 541. Schulte Z. 50 (1916), S. 112 stellt fest, daß die Urkunde trotz des ungewöhnlichen Gebrauchs der Formel datum per manum einen durchaus echten Eindruck mache; zum Auftreten dieser Formel in der Kanzlei der Herzöge von Oppeln vgl. Maleczynski, Zarys S. 217f. Da der Inhalt zu keinerlei Bedenken Anlaß gibt und auch die Zeugen durchaus zeitgemäß sind, wird man an der Echtheit festhalten müssen. - Überschrift im Kopialbuch des Heiliggeistspitals: Originales literae super villain, quae Croschina vulgariter Wigansdorff prope Schurgast dicitur, in quibus et limites dictae villae clare assignantur. Zum Inhalt vgl. Menzel, Jura ducalia S. 45ff. Die in der Grenzangabe genannten Namen lassen sich heute nur noch teilweise identifizieren; es handelt sich offenbar z• T. um Flurnamen. - 1271 wurde Weißdorf zu deutschem Recht ausgesetzt, siehe CDS II/l, Nr. 271; vgl. Kuhn ASKG29 (1971), S. 55f.
In nomine domini amen. Nos Mescoa) dei gratia dux Oppoliensis notum esse volumus praesentibus et futuris, quod dilectissimus pater noster Kazimirus dei gratia dux Opoliensis in extrema egritudine positus nobis et dilectissimae matri nostrae mandavit testamentaliter, ut villam, quae vulgariter Croschina vocatur, ob remedium animae suae hospitali sancti spiritus in Vratislavia liberaliter conferremus. Nos vero paternae iussioni, sicut decet, obedientes dictam hereditatem cum suis pertinentiis de consensu et praecepto dilectae matris nostrae dominae Violae et dilecti fratris nostri iunioris ducis Vladislai dicto hospitali contulimus perpetuo possidendam mandantes corniti Iaroslaob) subdapifero nostro, ut dictam haereditatem circumiens limitaret, prout antiquitus fuerat limitata. Praedictus vero Iaroslausc) coram nobis et matte nostra tales eidem hospitali sancti spiritus in saepedicta hereditate fassus est limites assignasse, de gadibus videlicet Scarbisson iuxta gades Schurgast ac deinde usque ad gades villae Cruciferorum, quae dicitur Babegori, inde vero procedendo iuxta foveas Baigarinas usque ad pratum Gozissconis, inde usque ad cumulum Petri ac deinde usque ad locum, ubi confluunt Nissa et Nisza. Dedimus autem dictae villae et hominibus ibidem locatis, sive fuerint Theutonici sive Poloni, talem libertatem, quod ad nulla penitus servitia ducalia vel exactiones tenebuntur, ex quibus hie nominatim duximus exprimenda videlicet socolnici, pouozd), venatorese), bobrovnici0, poduodi, poradlne, neque ad aliqua iura, quocunque vocabulo nominentur, dictam villam volumus esse obligatam nobis vel nostris successoribus. Volumus etiam, quod omne iudicium, quod ibidem fuerit iudicatum, praefato cedat hospitali exceptis capitalibus causis, quae nostro cedent iudicio, nec ad aliqua citabuntur iudicia praeter ad nostrum®* et cum sigillo annuii nostri. Ut autem haec donatio perpetuae robur firmitatis habeat, praesentem paginam nostro sigillo roboramus. Actum in Ratibor, anno domini M0CC°XXX°IX, praesentibus his: iudice nostro comite Predborio, amitah) nostra domina Rychza, uxore nostra domina Iudita filia ducis Conradi, Ottone camerario, Bertoldo camerario ducissae, Chotchone 0 subpincerna, Iaroslao subdapifero, Nicolao Godissnk), Lascario, Petro filio Solesse, comite Godino. Datum per manum magistri Stephani notarii nostri Vili calend. octobris.
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167. Herzog Heinrich II. urkundet, daß die Brüder Nikolaus und Stephan von Skalic dem Kloster Heinrichau zwei Drittel ihres Erbteils in Gegenwart Herzog Heinrichs I. geschenkt haben und Stephan den dritten Teil nunmehr um 27 Mark verkauft. 1239 September 28, -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 84 Nr. 1 (A); Kop. Breslau DA Liber fundationis Mariae virginis in Heinrichow (13. Jh.), fol. 11 '-12 (B).
claustri sanctae
Stenzel, Liber fundationis S. 30 (nach B mit den Varianten von A); Bretschneider DQ 29, S. 33 f . (nach B, deutsche Übersetzung); Grodecki, Ksifga Henrykowska S. 267 (nach B); Maleczynski, Sobótka 22 (1967), S. 349ff. - SR 542. Nach den Angaben des Heinrichauer Gründungsbuchs (fol. 11') hat der herzogliche Notar Konrad von Röchlitz selbst diese Urkunde geschrieben; man darf ihm wohl auch das Diktat zuweisen. Es ist 166. a) Mesto B f) bobrovniti B
b) Iarislao B g) nostram B
c) Iarislaus B h) amica B
d) ponotz B i) Chorchone B
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e) venetores k) B.
B
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auffällig, daß die Schrift in keiner anderen Urkunde wiederkehrt und auch die Arengo sich in dieser Form in keinem zeitgenössischen schlesischen Dokument wiederfindet; vgl. auch Maleczynski, Zarys S. 193. Nehmiz S. 63f. hat das Siegel, das von Stenzel und Grünhagen nicht beanstandet worden war, als Nachschnitt bezeichnet; Maleczynski, Sobótka 22, S. 351 hält es allerdings für möglieh, daß die stärkere Größe als bei anderen Exemplaren auf die Art der Aufbewahrung und den Grad der Austrocknung des Wachses zurückzuführen ist. Die Frage läßt sich aufgrund unseres Photos nicht klären. - Zum Inhalt vgl. Grüger ASKG 22 (1964), S. 80. 1250 erwarb das Kloster Heinrichau einen weiteren Teil von Reumen, siehe Nr. 392. Herzog Heinrich HI. bestätigte 1259 Febr. 20 diese Urkunde unter teilweiser Inserierung des Textes in stark verkürzter Form und mit leichten Abwandlungen (SR 1015).
In nomine domini nostri Ihesu Christi amen. Quoniam procedente tempore facile oblivioni traduntur ea, que minus firmiter sunt memorie commendata, idcirco nos Henricus dei gratia dux Zlesie, Cracovie et Polonie huic vicio volentes remedium adhybere per scriptum tarn presentibus quam futuris notificamus testimonium plenarie peribentes, quod quidam fratres de Skalic, Nycolaus et Stephanus, sub presencia illustris ducis Henrici felicis recordacionis patris nostri de tribus partibus sue hereditatis, que eos inter alios fratres contingebat, pro remedio animarum patris et matris et suarum beate a) Marie et fratribus inb) Hendrichov deo famulantibus duas partes possidendas contulerunt, terciam vero partem pro viginti et VII marcis argenti Stephanus post aeeeptum sui fratris habitum et religionis introitum eidem domui vendidit iure hereditario possidendam, ita videlicet, ut de preeepto et statuto memorati patris nostri nobis ad hoc accendentibus nullam de cetero ipse vel eius successores habeant redimendi facultatem. In cuius rei argumentum, ne quis huic contractioni quodam ausu temerario audeat contraire, presentem paginam sigilli nostri munimine duximus roborandam. Huius rei testes sunt: comes Stephanus castellanus de Nemchy, comes Boguslauus castellanus de Recen, comes Racslauus castellanus de Wratizlauia, Albertus de Cartyn, Bertholdus soltetus c) de Pylav et alii quam plures. Actum dominice incarnacionis anno M°CC°XXX°IX, 1111° kal. octobris. Siegel Herzog Heinrichs 11. an roten Seidenfäden
(vgl. die Vorbemerkung),
siehe Nr. 5.
168. 30
Herzog Heinrich IL urkundet, daß in seiner Gegenwart Dorf Wrocieryz (Bez. Krakau) geschenkt hat. Or. Kloster Mogila
35
Graf Sudo dem Kloster Mogita das 1239 November 24, Hundsfeld.
(A).
Dipl. mon. Ciarae Tumbae Nr. 17. - SR 543 a; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 40. Da die Arenga in Nr. 245 wiederkehrt, darf man Ausstellerdiktat annehmen. - Trotz der Bedenken Grünhagens muß man als Ausstellungsort Hundsfeld betrachten. Schulte Z. 34 (1900), S. 310 identifiziert den an letzter Stelle genannten Zeugen mit Gebhard von Wiesenburg, Sohn des 1227 ermordeten Peregrin von Wiesenburg; diese an sich ansprechende Vermutung läßt sich allerdings nicht beweisen.
40
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IN NOMINE SANCTE ET INDIVIDUE TRINITATIS AMEN. Nos H(einricus) dei gratia dux Zlesie, Cracouie et Polonie omnibus tarn presentibus quam posteris presentem paginam intuentibus rei subscripte veritatem adhibere, cum proh dolor humana fragilitas prona sit ad malum, necesse est, ut inconcussa permaneant, que solent inferre dispendium temerata. Inde est, quod universitati vestre notum faeimus, quod comes Sudo filius Dobeslay constitutus in presentia nostra contulit pro remedio anime patruelis suia) Dobezlay et sue villam Vrocisir, que Sudouic nominatur, cum omnibus attinentiis suis claustro in Claratumba, ut ipsa feliciter perfrui gaudeat in eternum in omni iure, quod Dobezlaus pater suus et alii predecessores sui habuerunt, possidendam. Huius rei testes sunt: dominus H(einricus) episcopus Lubucensis, 167. a) erstes e durch Lücke im Pergament zerstört A 168. a) von erster Hand über der Zeile eingefügt A
b) irrtümlich zweimal geschrieben A
c) A.
109 dominus Razlaus castellanus Wratslauiensis . . . (nichtschlesische Zeugen) Woytegus filius castellanib) de Wratslauia, Gebehardus filius Peregrini et alii quam plures litterati et illiterati, in quorum presentia facta fuit hec collatio. Unde ne presens donatio queat ab aliquorum frivolis incursibus irritari, sigilli nostri necnon episcopi Lubusensis atque predicti Sudonis duximus munimine roborandam. Datum anno M°CC°XXXIX°, in vigilia sancte Katherine, in villa, que Psepole nuncupatur.
5
Bruchstück des Siegels des Grafen Sudo, vgl. Dipl. mon. Ciarae Tumbae S. 13; zwei weitere Siegel verloren.
169. König Wenzel I. von Böhmen bestätigt die Besitzungen des Klosters Kladrau. Item pro diversis expensis, quas in eadem domo fecimus, ac pro dilectione domus eiusdem quasdam particulas pertinentês ad benefitium Cladsko eidem ecclesie contulimus, videlicet in Ostrow (Ostrov) CC a iugera et in Tizzowa (Tisovâ, beide bei Kladrau) ad duas araturas ac in villa Thuran (Turany nw. Prag) de eodem benefitio Kladsko ad du[as] araturas. 1239 Dezember 17, Prag.
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CDB 3, Nr. 219. - Erben, Regestal, Nr. 978. Zur Frage der Echtheit dieser Urkunde vgl. Duskova, Listiny kladrubské SPFFBU 2, 1953, S. 285-307, sowie CDB 3, S. 290f. Vgl. ferner oben Nr. 51.
170. Paul, Sohn des Grafen Hyemrammus, schenkt den Johannitern das Gut Zedlitz. 1239, am Tage der Weihe der Kirche in Striegau. Or. Prag Großprioratsarchiv (A). Maleczynski, Sobôtka 12 (1957), nach S. 372. - Maleczynski a. a. O. S. 369f. - SR 525; Delaville le Roulx, Cartulaire général 2, Nr. 2215. Die ohne nähere Begründung von Schilling S. 152 und v. Loesch in einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten vorgebrachten Echtheitszweifel sind hinfällig. Die Urkunde mit ihren zahlreichen Fehlern und den auffälligen Namensschreibungen scheint von einer wenig schreibgewohnten Hand mundiert zu sein. — Aufgrund der Tatsache, daß in (Alt) Striegau bereits seit der Zeit des Breslauer Bischofs Walter (1149-1169) eine Kirche bestanden hat (siehe SUb I Nr. 87f.) und daß 1242 von der erfolgten Gründung der Stadt Striegau die Rede ist (siehe unten Nr. 239), folgert Kuhn ASKG 29 (1971), S. 45ff. sicher zu Recht, daß der Kirchenneubau im Zusammenhang mit der Stadtgründung zu sehen sein muß, zumal auch das Petruspatrozinium auf die neue Kirche übertragen wurde. - Dorsualvermerke: De donacione et libertate domus in Strigun; Super villam Pezcycna, silvam, molendinum et fluvium (15. Jh.); Strigae 1239 Paulusfiliuscomitis Hymerami facit donationem de villa Petzeyna cum silvis, fluviis et omnibus apertinentiis fratribus s. Johannis hospitalis in Hierusalem ad hospitalitatem pro pauperibus et infirmis fructum ex hoc dono adhibere, ut etiam pro salute animae suae orent in perpetuum (17.-18. Jh.). Auffällig an der Dorsualnotiz des 15. Jh. ist der Umstand, daß eine Mühle aufgezählt wird, obwohl in der Urkunde keine Rede davon ist. Wohl aber wird in der folgenden Urkunde, die ebenfalls die Schenkung des Gutes Zedlitz zum Inhalt hat, ausdrücklich eine Mühle genannt. Es liegt also vermutlich ein Irrtum des Archivars vor; vgl. die Vorbemerkung zur folgenden Urkunde. - Auch in diesem Fall benutzt der Sohn das Siegel des Vaters (vgl. SUb I Nr. 86). Quoniam volvente tempore labuntur, que aguntur in tempore, sia) ideneab) serie litterarum et testimonio celsarum personarum solidantur, ego itaque Paulus nature fluxu filius comitis Hyemrammi contemplans apicem honestatis Iherosolimitaned) domus sancti Iohannis necnon eximiam karitatem, que in ministerio pauperum in hospitali ephilogate domus figuratur, a patre meo bona paulispere) eidem domui hereditarie collata summo studio dulciflua vo-
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c)
168. b) überflüssiges Kürzungszeichen nach zweitem 1A. 170. a) A statt nisi b) A statt idonea c) aus litteras verb. A pali getilgt A
d) Iherlmitane A
e) davor
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lo
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luntate genitricis mee adibita perpetuimi memoriale genealogie mee fabricando decrevi augmentare. Addidi igitur pretitulate domui villam unam, que Pezeycna vocatur, cum fluvio et silva ac cum omni utilitate presenti et futura iure infractario possidendam. Et ne in posterum chalumpniatione aliqua^ hec possint subrui, ad argumentum huius rei fratribus eiusdem domus coram amicis meis, qui ad nuptias meas convenerant, contuli litteras sigilli mei munimine robo[ratas. H e ] ^ sunt nomina amicorum testantium: Christinus gener meus, Andreas filius Stephani, Dobes de Dmuzc, Tornea de Uirbna, Budiuoy Iarzlai, Christinus filius Nikolai, Otezlau Zekirca, Fabianus, Nikolaus iudex, Gregorius cum fratre, Hualizlaus subcamerarius, Iohannes filius Fabiani Zdezlauezc, Szudec Voyborouizc, Voyzlau Bogdancouizc, Iohannes filius Blazsconis cum fratribus, Polonus parrochianus de Ruzc, Iacobus plebanus de Colcim, Conradus vicarius. Acta sunt hec temporibus fratrum hospitalis Iohanne vicemagistro, Predborio, Rinoldo, Bugumilo, anno grafie domini millesimo CCXXX°VIIII, in consecracione ecclesie in Ztregom. Siegel des Grafen Hemramm an grauer, gedrehter Seidenschnur, zwei Hufeisen, durch ein Kreuz verbunden: + SIGL E M E R A M M I (Pfotenhauer S. 38 und Tafel 11 Nr. 112 f.; Piekosinski, Pieezfeie polskie Nr. 18; Historja Slgska 3, S. 327; vgl. auch SUb 1 Nr. 86).
171. Paul, Sohn des Grafen Hemrammus, schenkt mit Einwilligung seiner Mutter Dobrosyfn den Johannitern das Gut Zedlitz mit einer Mühle. 1239—, Striegau. 20
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Or. Prag Großprioratsarchiv
(A).
Maleczynski, Sobótka 12 (1957), nach S. 372. - Maleczynski a. a. O. S. 368f. - SR 524; Delaville le Roulx, Cartulaire général2, Nr. 2216. Die von Schilling S. 152 ohne nähere Begründung geäußerten Echtheitszweifel sind gegenstandslos. Es handelt sich offensichtlich um eine schlichtere Neuausfertigung der vorhergehenden Urkunde, die möglicherweise aus privatrechtlichen Gründen - Einwilligung der Mutter des Ausstellers - notwendig wurde; dabei ist ferner noch die vorher nicht erwähnte Mühle bei Zedlitz genannt. Der Name der Mutter, der erst zu einem späteren Zeitpunkt nachgetragen worden ist, scheint verderbt; Maleczynski vermutet, daß er etwa Dobroszyna oder Dobrochna gelautet haben dürfte. - Dorsualvermerke: Super villam Czedlicz, que prius dicebatur Passeczno (16. Jh.); Striegau 1239. Paulus filius quondam comitis Emerani post magnam donationem, quam fecit fratribus Cruciferorum s. Johannis de Jerusalem etiam plus pro salute animae suae donat ordini hereditatem suam in Pascno cum molendino, fluvio et silva in ius perpetuum fruendi, ut orent pro anima sua (18. Jh.).
In nomine domini amen. Noverint universi tarn presentes quam futuri, quod ego Paulus filius quondam comitis Hemrammi considerans patrem meum magnam devotionem habuisse circa domum hospitalis saneti Ierosolimitani, prout patet ex donatione ipsius, quam eidem domui fecit in hereditate sua Stregom in remissionem suorum peccatorum, sequens vestigia ipsius"' tempore meo ipsi domui hereditatem meam Pasezno cum molendino et flumine et silva ultra flumen et cum omnibus utilitatibus, que sunt in presenti vel in futurum esse possunt in ipsa, cum consensu et voluntate bona domine Dobrosyfnb) karissime matris mee in perpetuum contuli possidendam. Ut autem mea collatio firma et stabilis in posterum perseveret, ipsam sigilli mei appensione decrevi communire. Acta suntc) hec in Stregom, in presencia diete domine matris mee et militum meorum et aliorum plurium, anno incarnationis domini MCCXXXVIIII. Siegel des Grafen Hemramm
an grauer Seidenschnur, siehe Nr. 170.
172.
45
Herzog Heinrich II. bestätigt, daß die Erben von Boboliz ihr Erbgut dem Kloster Heinrichau um 19 Mark Silber verkauft haben. 1239—, —. 170. f) Buchstabenbestand g) verwischt A.
nicht
völlig
171. a) auf Rasur, davor patris getilgt A
gesichert,
möglicherweise
auch
als
aliquorum
b) von späterer Hand mit anderer Tinte eingefügt A
aufzulösen c) t
A
verb.A.
Ili Or. dep. Breslau St. A. Rep. 84 Nr. 2 (A); Kop. Breslau DA Liber fundationis claustri sanctae Mariae virginis in Heinrichow (13. Jh.), fol. 9'—10 (B). Chroust, Monumenta Palaeographica III. Reihe 11. Lieferung Tafel 10 a. - Stenzel, Liber fundationis S.24f.; Bretschneider DQ29, S. 29f. (deutsche Übersetzung); Grodecki, Ksifga Henrykowska S. 261 f. (alle nach B). - SR 530. Das Diktat zeigt starke Ähnlichkeit zu Nr. 196 und den Heinrichauer Fälschungen Nr. 429 und 431; einzelne Elemente (Invokation, Corroboratio, Überleitung inde est, quod) finden sich auch in anderen Heinrichauer Urkunden wieder. Andererseits weist die Trebnitzer Fälschung SUb I Nr. 340 eine ganz ähnliche Arengo auf, so daß eine definitive Zuweisung des Diktats nur schwer möglich scheint. Chroust glaubt die Schrift dem Empfinger zuweisen zu müssen, jedoch ist die Verwendung der Buchschrift kein sicheres Indiz dafür. — Zur Vorgeschichte dieser Erwerbung siehe Stenzel a. a. O. S. 24 ff; vgl. auch GrügerASKG22 (1964), S. 80ff, der Boboliz auf den Gemarkungen von Alt Heinrichau und Wiesenthal lokalisiert. 1247 wurde ein Anspruch zweier weiterer Brüder der Erben von Boboliz vor Herzog Boleslaus II. zurückgewiesen, siehe unten Nr. 323. In nomine sancte et individue trinitatis amen. Acta presentis temporis deperire solent, nisi firmentur et debito litterarum munimento et memorabili virorum probo rum testamento. Inde est, quod nos Heinricus dei gratia dux Zlesie, Cracouie et Polonie talia volentes precavere notum facimus universis presentibus et futuris, quod de nostra bona voluntate heredes quatuor de Boboliz religiosis viris Cysterciensis ordinis, abbati videlicet domino Bodoni et suo conventui de Heinricho(w), suam cum suo pieno circuitu vendiderunt hereditatem recipientes ab eis pro ipsa decem et novem marcas argenti in pondere Polonicali. De quibus marcis predicti viri dederunt uni eorum, qui nomine Pribizlaus nuncupatur, septem marcas sua pro par* te, reliquis vero tribus, videlicet Boguhualo, Vogizlauo et Gostachoni, duodecim sub forma tali, ut nunquam ab aliquo eorum sive suis a posteris predicta hereditas de cetero redimatur. Ut autem hoc factum firmum et inviolabile perseveret, presentem paginam inde conscribi et sigilli nostri appensione iussimus insigniri. Actum anno M 0 CC°XXX°IX°, istis presentibus, videlicet Bolezlao domicello, comite Stephano castellano de Nemz, filio eius magistro Iohanne, co mite Alberto de Karcin, Sygrod et aliorum multorum virorum proborum.
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Siegel Herzog Heinrichs II. an gelben und roten Seidenfäden, siehe Nr. 5.
173. Bischof Thomas von Breslau unterstellt das Hospital in Neisse dem Propst von Miechów. 1239—, -. Or. Krakau Stadtarchiv Sammlung Rusiecki (A); Transsumpt durch Notar Valerianus Leychner (17. Jh.), Breslau St.A. Rep. 103 Nr. 1 pag. 1-2 (B). Nakielski, Miechovia S. 162; Minsberg, Geschichtliche Darstellung der merkwürdigsten Ereignisse in der Fürstenthums Staclt Neisse, 1834, Anh. S. 3f. (filschlich ad 1238); Piekosinski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 415; Schulte Oberschlesien 4 (1905/06), S.315 Anm. (nach B). - Reg. ep. Vrat. S. 32; SR 527; Dobenecker, Regesta diplomatica Thuringiae 3, Nr. 836. Trotz des Umstandes, daß sich an dem Original lediglich ein Siegel des Krakauer Bischofs Zbigniew Olesnicki (1423-1455) befindet, kann man an der Echtheit der Urkunde nicht zweifeln, da die Schrift der bischöflichen Schreibschule (vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 32) zuzuweisen ist und auch der Inhalt zu keinerlei Bedenken Anlaß gibt. Es wäre denkbar, daß das Kloster Miechów die vermutlich verlorenen Siegel des Bischofs Thomas und des Breslauer Domkapitels um die Mitte des 15. Jh. durch das Siegel des Krakauer Bischofs ersetzen wollte, wobei es unklar ist, ob dies mit dessen Einwilligung geschah; vgl. Piekosinski a. a. O. S. 60f. - Dorsualvermerk: Privilegium fundacionis hospitalis in Nyssa annecti conventui Myechowiensi (14.-15. Jh.). Zum Inhalt vgl. Pfitzner, Besiedlungsgeschichte S. 170f. In nomine domini amen. Nos Thomas dei gratia Vratizlauiensis episcopus ad honorem dei et decorem ecclesie Vratizlauiensis, ut in membris suis, diversis videlicet religionum ordinibus, decora drcumdata varietate ada) dextrisa) regis assistat decencius, hospitale nostrum in Niza per nostrum antecessorem fundatum et ab ipso et a nobis de bonis mense episcopalis 173. a)
A
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competenter dotatum ex consensu et connivencia tocius capituli Vratislauiensis contulimus gubernandum viro venerabili domino Hethenrico preposito Mechouiensi volentes, ut idem hospitale per ipsum et suos successores prepositos de Mechou in perpetuum disponatur et sub ipsorum regimine consistât observato nobis et nostris successoribus, Vratizlauiensibus videlicet episcopis, iure patronatus eiusdem loci et gubernacione et defensione tanquam diocesianis a ' episcopis et patronis, hec etiam specialiter exprimentes et observari volentes in perpetuum, ut in eodem loco per provisionem dicti prepositi et suorum successorum in prefato hospitali recipiantur pauperes et infirmi procurentur secundum suum statum et domus ipsius facultates. Procurator etiam dicte domus, qui pro tempore fuerit a preposito Mechouiensi constitutus, et ceteri ministri non obstantibus aliquibus privilegiis sint sub episcopi Vratizlauiensis obediencia pro ipsius consiliis in maioribus negociis se gerentes. Specialiter etiam hoc exprimimus et volumus observari, ut, cum terra Nizensis circa ipsum hospitale specialis sit mense Vratislauiensis episcopatus, non liceat dicto preposito, qui pro tempore fuerit, vel emptionis titulo vel aliquo alio b) aliquas terras vel aliquos reditus de districtu tocius castellarne Otomuchouiensis pro dicto hospitali aliquatenus recipere sine episcopi et capituli Vratizlauiensis permissione et privilegio speciali. Dat. anno domini M°CC 0 XXX°VIIII 0 . Huius rei testes sunt: P(etrus) prepositus, C(risanus) decanus, B(oguslaus) archidiaconus, T(heodericus) cantor, L(aurentius) custos, Ercardus, Pribislaus, magister H(eroldus) prepositus c> Cicensis, Gregorius prepositus Opoliensis et alii quam plures canonici Vratizlauienses. Siegel des Bischofs Zbigniew Olesnicki von Krakau an Seidenfäden (vgl. die Vorbemerkung); weiteres Siegel verloren.
ein
174. Herzog (Miesko) von Oppeln erteilt dem Grafen Clemens, Kastellan von Krakau, für seine Besitzung Lubnice das Recht von Neumarkt. 1239—, Klinno. 25
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Transsumpt durch Kg Stanislaus August von Polen von 1776 Okt. 11, Posen St.A. Otobok 9, fol-1 ' (B). CD maioris Poloniae 1, Nr. 223 = Meinardus DQ 2, S. 372 Nr. 9 (Auszug) = Schulte Z. 50 (1916), S. 109f. Vgl. oben Nr. 156. Der Name des Herzogs von Oppeln ist zwar in der Abschrift (im Gegensatz zu den bisherigen Editionen!) nicht angegeben, jedoch läßt das Ausstellungsdatum nur Herzog Miesko zu, da dessen Bruder Wladislaus erst nach Mieskos Tod den Titel eines Herzogs von Oppeln führte. Schulte folgert daraus, daß Miesko auch im Gebiet des Herzogtums Kaiisch Hoheitsrechte ausgeübt haben muß, da ja Lubnice nicht zum Herzogtum Oppeln, sondern zu Kaiisch gehörte.
In nomine domini amen. Ea, quae geruntur in tempore, simul labuntur cum tempore, nisi scripti vel testium fuerint munimine roborata. Hinc est, quod nos (Mesco) 3 ' dei gratia dux de Opol notum esse volumus omnibus hanc paginam inspecturis, quod fideli nostro corniti Clementi Cracoviensi concessimus libertatem in villa, quae dicitur Lubnic, talem videlicet qualem habent incolae Fori Novi in b) terra"' nepotis nostri Henrici ducis Silesiae, tam forum liberum quam et alia ad omnia iura Teutonicorum pertinentia, prout predicto corniti placuerit. Ut autem haec nostra donatio perpetuo inviolabilis perseveret, praesentem cartam sigilli nostri duximus impressione roborandam. Actum in Klinno, anno dominicae incamationis millesimo ducentesimo trigesimo nono, praesentibus his: comité Iaxone, comité Nicolao, Bertoldo, Iacobo, Ottone, Pribislao fratre suo, Ottone, Mescente, Michaele, Marco, Dobessio, Segota et aliis multis.
175. Herzog Miesko von Oppeln bestätigt die Schenkung von Steinau O. S. an die Breslauer Kirche durch Graf Zbrozlauus. (1239-1243), -. Or. Breslau DA DD 50 c (A).
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Grünhagen-Markgraf 2, S. 299f; Schulte Z. 50 (1916), S. 108. - SR 483; Urban, Katalog mentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 22. 173. b) wohl modo zu ergänzen c) über der Zeile von erster Hand eingefügt 174. a) nicht ausgefüllte Lücke im Text B b - b ) iuxta B.
A.
doku-
113 Die zeitliche Einreihung ergibt sich aus dem Umstand, daß Miesko offensichtlich 1239 die Herrschaft in Oppeln angetreten hat (vgl. Nr. 172: principatus nostri anno primo); die Hand des bischöflichen Schreibers, von der das Original ebenso stammt wie die Urkunden Nr. 105, 120, 158 (Erstausfertigung), 164, 173, 175 und 243, läßt sich bis 1243 nachweisen. Der Fälschungsverdacht Schuttes aufgrund der Schreibweise Mesco ist hinfällig. Zum Inhalt vgl. oben Nr. 120.
Ego Mesco dei gratia dux de Opol notum facio universis, quod, cum dominus dux Henricus senior rediens de Cracouia esset in Grossouiz et ego et frater meus et mater mea essemus ibidem, comes Zbrozlauus coram ipso dicto duce Hen(rico) et coram nobis et etiam corani multis baronibus ducis Henrici et multis nostris baronibus Stinauam villam suam contulit ecclesie sancti Iohannis in Vratizlau post mortem suam et uxoris sue inperpetuum possidendam. Et quia collatio hec ab ipso comite Zbrozlauo provida et pia deliberatione facta est, ipsam pro honore sancti Iohannis gratam et ratam habeo et Semper habebo.
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Siegel Herzog Mieskos, Typar A, stark beschädigt, an Pergamentstreifen, siehe Nr. 158.
176. Bischof Thomas von Breslau bestätigt den Vertrag zwischen Archidiakon Boguslaus von Breslau und den Tempelherren über den Zehent von Brosewitz, Kr. Strehlen. 1240 Februar 10, -. Kop. Breslau DA Uber Niger (14. Jh.), fol. 427
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(B).
Skowronska, Sobótka 19 (1964), S. 166f. - Stenzel, Jahresbericht der Vaterländischen Gesellschaft 1837, S. 123; Stehr, Chronik der ehemaligen Maltheser-Ordens-Commende . .. Klein-Öls, Breslau 1846, S. 49; Reg. ep. Vrat. S. 33; SR 549.
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Die zahlreichen Flüchtigkeitsfehler rein orthographischer Natur in B wurden stillschweigend verbessert. - Die Kommende Klein Öls, Kr. Ohlau, zu der Brosewitz gehörte, befand sich bereits 1227 im Besitz der Tempelherren, siehe SUb I Nr. 283.
In nomine domini amen. Nos Thomas dei grada Wratislauiensis episcopus notum facimus omnibus hanc paginam inspecturis, quod magister Boguslaus archydiaconus noster de consensu nostro et nostri capituli super decima de Brosecz prebende sue pertinenti cum fratribus milicie templi tale pactum fecit, ut scilicet fratres iidem, si Theutonicis villam dictam dederint excolendam, ipsi domino arcidiacono et suis successoribus eandem prebendam habituris nomine decime ipsius ville novem marcas argenti persolvant annuatim in omnem eventum in festo purificationis beate virginis Marie. Si autem bobus propriis villam eandem excoluerint, octo marcas argenti dicto tempore pro decima anno quolibet domino arcidiacono et suis successoribus persolvant, qualitercumque agriculturam suam disposuerint. Quod si dicti fratres pactum non tenuerint, liceat ipsi arcidiacono vel suis successoribus decimam ex integro repetere ville memorate. In cuius rei testimonium presentem paginam sigillo nostro et capituli nostri ferimus communiri. Acta sunt hec in presentia nostra et canonicorum nostrorum Sdizlai, Pribizlai et Eccehardi, anno dominice incarnacionis M°CC°XL, IIII idus februarii.
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177. König Wenzel I. von Böhmen schenkt auf Bitten seiner Mutter Constantia dem Kloster Tisnov den circuitus Kyrnow (Jägerndorf). 1240 April 27, Brünn. Or. Brünn St.A. (A).
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Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 316; CDB 3, Nr. 227. - Erben, Regesta 1, Nr. 985; Kopetzky AÖG45, S. 111 Nr. 44; SR 550; Sebànek, Archivy zrusenych klasterül, Nr. 71. Erste urkundliche Erwähnung von Jägerndorf, siehe J. Kejf, Pocàtky mèsta Kmova, 1968, S. 17f.; vgl. ferner Latzke Z. 72, S. 65ff.
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IN NOMINE SANCTE TRINITATIS E T INDIVIDUE UNITATIS AMEN. Wencezlaus divina dementia quartus rex Boemif monasterio gloriose virginis Mari? in Tusnowize in perpetuum. Quoniam per virtutum insignia et karitatis opera in peregrinatione huius seculi supernam Iherusalem debemus inquirere, summopere nobis satagendum est, ut vitam activam cum Martha gerentes eis temporalia ministremus, qui sedentes ad pedes domini elegerunt
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8 Schles. UB II
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partem optimam cum Maria, quatinus ipsi nostris subsidiis temporalibus et nos eorum orationibus alterutrum adiuvemur. Universis itaque Christi fidelibus presentibus et posteris huius scripti copiam habituris presentium exhibitione duximus declarandum, quoniam ad honorem gloriose virginis dei genitricis Mari? nec non ad preces et instantiam illustris matrone domine ac matris nostr? Constanti? quondam regin? Boemi? novelle ipsius plantationi, monasterio videlicet in Tvsnowice, circuitum quendam in districtu Holaszcensi, Kyrnow vulgariter nuncupatum, cum omnibus appendiciis suis, willis, agris, pratis, silvis, fluminibus, et aliis cultis sive incultis, quocumque nomin? censeantur, regi? liberalitatis munificentia perpetuo ac hereditario iure contulimus hilariter ac libenter. Et hoc fecimus precipue pro remedio anim? fratris nostri Premizl clare memori? quondam illustris marchionis Morawi?, cuius corpus in prenominato monasterio requiescit, ut religiose persone tarn femin? quam viri sub regula monastica ibidem domino famulantes ob huiusmodi memorial? ipsum una nobiscum ac progenitoribusa) nostris suarum orationum participes faciant et consortes. Ut autem super donatione prescripta tocius inpugnationis materia et dubitationis scrupulus omnímodo precidatur01 ac regi? liberalitatis titulus inviolabili robore munitus perpetuo perseveret, presentem paginam sigilli nostri munimine duximus insigniri, testium sùbscriptione nichilominus adhibita, quorum nomina in sequentibus annotantur: (Zeugen nicht schlesisch). Acta sunt h?c anno grati? millesimo CC°XL°, indictione XIII. Datum Brunne per manus Wilhalmi notarii, V kalendas maiic).
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Siegel König Wenzels von Böhmen, siehe CDB 3, S. 15.
178. Herzog Miesko von Oppeln bestätigt die Johanniter im Besitz von Makau gegen die Ansprüche des Grafen Resco und seines Bruders Stognev. 1240 Mai 1, Groschowitz. Kop. Breslau St.A. Abschriften 25
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18.-19.
DelaviUe le Roulx, Cartulaire général2,
Jh. Nr. 2252. - SR 551.
Da uns keine Photos der Abschriften vorliegen, wiederholen wir die Edition von DelaviUe le Roulx (D) unter geringfügigen Änderungen nach dem Regest Grünhagens. - Es besteht eine gewisse Diktatverwandtschaft zu der wenige Tage später ebenfalls von Herzog Miesko für die Johanniter ausgestellten Urkunde Nr. 180, ohne daß allerdings eine sichere Zuweisung möglich wäre. - Makau war um 1224 durch den Grafen Stognev bzw. dessen Halbbruder Seteh den Johannitern geschenkt worden, siehe SUb I Nr. 249, 310 und 312. Ähnlich wie bei anderen Schenkungen Stognevs an das Kloster Leubus (vgl. SUb I Nr. 310 und 314 sowie oben Nr. 5) erhob also auch hier dessen Erbnachfolger Resco ( = Rosee) Ansprüche und wurde damit zurückgewiesen.
In nomine trinitatis amen. Prudentium virorum decrevit ratio, ut ea, que nostro tempore peraguntur, ne simul cum fluenti tempore defluant, firmarentur testimonio et scripti memoria perennarentur. Igitur nos Mesoko dei gratia dux de Oppel, cum de causa, que pro hereditate Makow agebatur, iudicium fecissemus, videlicet inter fratres Cruciferos eiusdem hereditatis possessores et comitem Resconem cum fratre suo Stognevoa), affluit testimonium sex virorum nobilium, quorum nomina sunt hec: Goslaus, Nicolaus, Falco, Andreas, Mauritius et Rasicha, qui ad iuramentum iudicate testabantur, quod dictus Rescob) comes et frater suus iniuste procederent et nullum penitus ius ad idem haberent; ipsis autem terminum peremtorium, qui datus erat, negligentibus et prefatos sex viros ad iuramentum, prout erant parati, producere non volentibus nostro iudicio et baronum nostrorum Cruciferi iusti possessores hereditatis nominate remanserunt. Ad quorum petitionem humilem piam acclinantes voluntatem, ne quis amplius eos valeat inquietare, quemadmodum coram nobis cautum est, memorialem conscripsimus literam et eiisdem damus sigilli nostri munimine roboratam. Ideo acta sunt in Grossowitz, in die sanetorum apostolorum Philippi et Iacobi, anno ab incarnatione domini MCCXL, in presentía multorum nobilium: comes Bertoldus filius Thome, frater suus Stephanus, comes 177. a) pro auf Rasur A 178. a) Stogner(i)o D
b) i aus a verb. A b) frater [Resco] D
c) Datumszeile durch Plica verdeckt A.
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Chotes0' cum fratre suo Iacoslavod), comes Crimislaus, comes Elias filius Bogislavi, comes Marcus, Preudlin; capellanorume) Iohannes, Stephanus, Robertus; et alii quam plures adfuerunt, quos omnes scribere non possumus.
179. König Wenzel I. von Böhmen schenkt dem Kloster Zàbrclovice eine Mühle. Unter den Zeugen: Ratibor castellarne de Gradez. 1240 Mai 16, Brünn. Or. Brünn Landesarchiv
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(A).
Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 314; CDB 3, Nr. 232. - Erben, Regesta 1, Nr. 988; AÖG 45, S. U l f . Nr. 45; Èebànek, Archivy zrusenych klásteru 1, Nr. 72.
Kopetzky
180.
io
Herzog Miesko von Oppeln gestattet den Johannitern, ihre Erbgüter Makau, Repsch und Blottnitz zu deutschem Recht auszusetzen und das Neumarkter Recht zu gebrauchen. 1240 Mai 25, Makau. Kop. Breslau St.A. Abschriften
17.-18.
Jh.
DelaviUe le Roulx, Cartulaire général2, Nr. 2253. - SR 552; Meinardus DQ2, S. 372 Nr. 10 (Auszug). Da uns keine Photos der Abschriften vorliegen, wiederholen wir die Edition von Delaville le Roulx. - Vgl. unten Nr. 210; zum Inhalt siehe ferner Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 27 u. 97. Zum Diktat vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 178.
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In nomine domini amen. Diligentibus dominum omnia cooperante in bonum et mandatum dominicum primum et precipuum est diligere dominum, quod consequitur dilectio proximi. Sed hec habent processum legitimum ex radice caritatis, que caritas deus et de qua, qui pie disceptans cogitai, in deo ponit mansionem, sicut et in alio loco sacra edocet pagina, et ad eum veniemus et mansionem apud eum faciemus1). Nos igitur Meschko dei gratia dux de Opel, licet in quibusdam domimi nostri temporali sumus constituti potestate, nihilominus sic optantes pie bona transiré temporalia, ut non amittamus eterna, dilectione, qua deum diligimus, diffundimus et ad proximum et videlicet fratres nostros Cruciferos domus hospitalis gloriosi dominici Sepulcri, qui nos in fraternitatem suam et orationes pie susceperunt et devote. Volumus autem, ut ipsorum tres hereditates, quas in dominio nostro iure hereditario possident, Makow, Repic, Blotnitza libertatem habeant et iure Theutonico locentur ad eorum voluntatem; ius autem idem teneant, quod in Novoforo in Silesia statutum celebratur. Et quamvis ibidem de magnis iudiciis quedam pene solutiones pertineant ad ducatum, sicut est de iudicio capitis et consimilibus, de bona nostra volúntate et consensu baronum nostrorum, ut nostre libertatis plena sit donatio, dictis fratribus hec omnia piene decrevimus elargiri. Cognovimus enim eos in divina caritate firmatos cum fiducia, pro quibus et orandum est, ut ab eius integritate nullatenus divellantur, quorum opus sanctum et cura felix pauperes infirmos promovere, eorum servituti voluntarte subiacendo, qui sanis et quibuscunque quantum ad necessitatemi consueverunt non deesse. Ne quis autem in posterum huic donationi iuste, sicut intelligimus, et nobili temere presumat obviare vel aliqua calumnia contraire, literam fìrmationis et memorie conscribimus et sigilli nostri ihunimine roboramus. Cui facto plures testes adfuerunt: Nicolaus, Vasileus, Bertoldus, Macarius, Hotec, Iaroslaus, Paulus, Brzetzlau, Lascar, Iohannes sacerdos, Henricus sacerdos, Stephanus clericus, Bartholomeus clericus, Robertus et alii multi. Datum in Makow, anno domini MCCXL, in die beati Urbani.
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181. Herzog Heinrich II. gestattet dem Vinzenzstift, seine curia Sablath mit Deutschen zu besiedeln zu dem Recht, zu welchem die deutschen Dörfer des Sandstifts ausgesetzt wurden. 1240 Juni 3-9, Rodiz. 178. c) wohl statt Chotee 180. 1) Johannes 14,23. 8*
d) wohl statt Iaroslavo
e) eine Kopie hat castellanorum.
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Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 90a (Matrica des Vinzenzstifts, um 1500), Ifol. 188 (C). Tzschoppe-Stenzel Nr. 19 = Heibig-Weinrieb Nr. 18 (mit deutscher Übersetzung); Schulte Z. 47 (1913), S. 244; Schilling S. 468 Nr. 51 (deutsche Übersetzung). - SR 553. Vorwort in der Matrica sancii Vincentii zu der folgenden Urkundengruppe: Sequuntur nunc iura et privilegia super villam Sablot in districtu Nouiforensi sitam, quam possidemus cum omni iure tarn suppremo et infimo. Überschrift zu dieser Urkunde: Item Privilegium illustris prineipis et domini domini Heinrici ducis Slesie super locacionem ville Sablot pro iure Theuthonico repertum in antiqua matrica, cuius originale vetustate fortassis (nachträglich von erster Hand hinzugefügt) periit, cuius tenor sequitur. Wutke Z. 49 (1915), S. 337-340 hat Schultes Deutung des Ausstellungsortes als Röchlitz zurückgewiesen und selbst dafür Gröditzberg vorgeschlagen. Sicher zu Recht emendiert er das sinnlose capituli nostri in capellani nostri, vgl. Nr. 268. Auch der Gleichsetzung des Albertus Berix mit Albert, Sohn des Bero, wird man sich anschließen können. Zum Inhalt vgl. Heibig, Die Anfänge der Landgemeinde in Schlesien, in: Vorträge und Forschungen 8 (1964), S. 96 u. ö. sowie Appelt ZfO 9 (1960), S. 223f. In nomine domini amen. Noverint universi, quod nos Heinricus dux Slesie, Cracouie et Polonie ad instanciam et supplicacionem dilecti capituli 8 ' nostri domini Alberti abbatis et conventus saneti Vincencii de Wratislauia libertatem contulimus locandi Theutonicos in Sabloce b ) curia eo iure, quo c ) ville Theutonicales beate Marie de Wratislauia sunt locate. In cuius rei argumentum presentem d ) sigilli nostri munimine duximus roborandam. Actum in Rodiz, in septimana penthecostensi, a n n o domini M°CCXL°, hiis presentibus : domino Triedrico cantore Wratislauiensi, domino N a n k e r o cancellano Slesie, comite Heinrico castellano de Legnic, comite Alardo subcamerario, domino Alberto Berix subdapifero, Conchone filio castellani 6 ' de Crösten et aliis q u a m pluribus.
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König Wenzel I. von Böhmen schenkt dem Kloster Oslavany die Kapelle von Deutsch Neukirch. 1240 Juni 30, Kamyk/Moldau. Or. Brünn Landesarchiv (A). SPFFBU 7,1958, Ser. C 5, Beispiel 2 (Teilfaksimile). - Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 323; CDB 3, Nr. 240. - Erben, Regesta 1, Nr. 993; Kopetzky AÖG45, S. 112 Nr. 46; SR 555 a; Sebänek, Archivy zrusenych klästeru 1, Nr. 73. Die Urkunde diente als Vorlage für die Fälschung Nr. 425. Wencezlaus dei gratia quartus rex B o e m o r u m a ) rex b ) universis tam presentibus quam futuris hos apices inspecturis in salutis auetore salutem. Actiones, que ratione pietatis congrue ac iuste fiunt ex devocione pro Christo, ut stabiles ac firme permaneant, necessarium et decens est, ut scripti memoria ad repressionem tocius calumpnie confirmentur. Hinc est, quod significandum duximus universis, quod nos capellam apud N o u a m Eclesiam constitutam claustro in Ozlawan iure nostri patronatus contulimus perpetualiter possidendam, iure perhenni eidem confirmantes eandem. In cuius rei evidenciam et p e r p e t u a m pretaxate donationis firmitatem presens scriptum sigilli nostri karactere iussimus insigniri. Acta autem sunt hec a n n o dominice incarnationis millesimo C C X L a b) , XIII e indictionis. D a t u m apud Camik per m a n u m notarii Wilhalmi pridie kalendas iulii. Siegel König Wenzels von Böhmen, siehe CDB 3, S. 15.
183. 45
Bischof Thomas von Breslau setzt die Höhe des Zehents für den Trebnitzer Anteil an Protzan fest, falls Äbtissin Gertrud dort Deutsche ansiedeln wolle. 1240 Juli 6, Preichau. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 53 (A). Skowronska, Sobótka 19 (1964), S. 167f. - Reg. ep. Vrat. S. 33; SR 555 b; Appelt, schungen S. 127 Nr. 54.
Urkundenfäl-
181. a) wohl fälschlich statt capellani C b) wohl Lesefehler des Kopisten von C statt Sablote c) quod C d) wohl cartam zu ergänzen e) castallani C. 182. a) Boèm. A b) A.
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Da uns kein Photo von A vorliegt, wiederholen wir die Edition SkowroAskas, die auf einem Lichtbild des Originals beruht, unter Verbesserung einiger offensichtlicher Druckfehler (fatimuso, Getrudis, duobos). Nach Skowroñska ist die Schrift der bischöflichen Schreibschule zuzuweisen, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 32. - W. Kuhn, Die Erschließung des Frankensteiner Gebietes in Niederschlesien im 13. Jahrhundert, in: Festschrift V/alter Schlesinger, 1973, S. 159-196, hier S. 168ff. nimmt an, daß die dem Kloster Trebnitz gehörende Hälfte von Protzan identisch ist mit dem späteren Olbersdorf. Zum Inhalt vgl. unten Nr. 194. In nomine domini amen. Nos Thomas dei gratia Vratizlauiensis episcopus notum facimus, quod ad petítionem venerabilis domine et dilectea) in Christo filie Gertrudis abbatisse de Trebnif et sui conventus concessimus, ut in parte sua Vezurofona, cuius nos aliam portionem habemus, si forte in iure Theutonico voluerit locare Theutonicos, de quolibet parvo manso nos et nostri successores contenti simus quinqué scotis argenti nomine decime persolvendis nuncio nostro tercia die beati Martini concedentes etiam scultheto eiusdem ville emunitateb) etiam predicte solutionis de duobus vel tribus mansis, quos ei domina abbatissa iure locationis liberos concesserit. Datum in Prichoua, anno dominice incarnationis M°CC°XL°, pridie nonas iulii, ordinationis nostre anno octavo.
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Siegel des Bischofs Thomas von Breslau, an Pergamentstreifen (nach Grünhagen SR 555 b).
184. Herzog Konrad von L§czyca urkundet, daß seine Söhne, Herzog Boleslaus von Masowien und Herzog Kasimir von Kujawien, die von ihm den Kirchen von Masowien und Kujawien erteilten Freiheiten bei Bischof Thomas von Breslau bestätigt haben. (1239-1240), -. Or. Archiv des Kapitels Wfoctawek (A). CD maioris Poloniae 1, Nr. 226; Ulanowski, Dokumenty kujawskie i mazowieckie S. 177f.; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 394. - SR 558; Perlbach, Studien 1, S. 122 Nr. 93. Die Frage der Echtheit einiger Urkunden Herzog Konrads von L§czyca, in welchen er zur Lösung vom Bann nach der Ermordung des Johannes Czapla, Scholasticus von Wloctawek und Plock, den Kirchen von Masowien und Kujawien weitreichende Zugeständnisse machte, ist noch nicht endgültig geklärt (vgl. dazu Kochanowski Nr. 396 und 427), so daß die Datierung dieses nicht angezweifelten Originals unsicher ist. Perlbach vermutet, daß es zwischen 1239 Juni 15, dem Zeitpunkt der Bestätigung der Freiheiten der Kirche von Masowien (Kochanowski Nr. 396), und 1240 August 5, dem Auftrag Papst Gregors IX. an Bischof Thomas von Breslau zur Absolvierung des Herzogs (siehe die folgende Urkunde), ausgestellt worden ist. Diese zeitliche Einreihung, der sich im wesentlichen auch Kochanowski anschließt, setzt voraus, daß der Papst bereits vor 1240 August 5 den Breslauer Bischof und den Krakauer Scholasticus Gerhard mit der Untersuchung der Angelegenheit beauftragt hatte, da in der vorliegenden Urkunde darauf Bezug genommen wird. Grünhagen vermutet daher, daß die Urkunde erst nach 1240 August 5 anzusetzen ist. Dagegen spricht die Tatsache, daß Bischof Peter von Plock (Masowien), der hier als Empfänger genannt wird, spätestens im Sommer 1240 gestorben sein muß, da sein Nachfolger Andreas erstmals am 9. September 1240 urkundlich erwähnt wird; vgl. Kochanowski Nr. 393 und 405. Klarheit könnte vermutlich erst eine erneute Analyse der umstrittenen Urkunden Herzog Konrads bringen, die in diesem Zusammenhang jedoch nicht möglich ist. - Von besonderem Interesse ist die Tatsache, daß im Text das armarium ecclesie Wratislauiensis, also das Archiv des Bistums Breslau, erwähnt wird. Cum piarum sit mentium ibi culpam agnoscere, ubi culpa minime reperitur, multo magis hiis vigilare debet sollicite et studiose, quem culpa deprimit manifesta et evidentia patrati sceleris deo reddens alienum ab ecclesie ^xcludit unitate, qualiter valeat et possit matris ecclesie in gremium revocari ac gratiam deperditam consequi sui conditoris. Pensatis igitur hiis et aliis exhortationibus patrum beatorum et in corde nocte dieque revolutis ego Conradus dux Lanchicie pensans me deum ac ecclesias, scilicet Wladizlauiensem et Plocensem, enormiter offendisse ex hoc, quod in calore indignationis intemperate ductus consilio perversorum dominum I(ohannem) scolasticum earundem ecclesiarum suspendii morte absque deliberatione iussi interire; ecclesiam Romanam de necessitate super hoc dum consuluissem ab ipsa munus absolu183. a) dilette A
b) A wohl statt emunitatem.
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tionis postulando vel absolutionis per venerabilem patrem meum F(ulconem) Gneznensem archiepiscopum michi super hoc inpertite petendo confirmationem, quam absolutionem sedes apostolica reddens irritam et inanem venerabili viro domino T(home) episcopo Wratislauiensi et discreto viro domino G(erardo) scolastico Cracouiensi delegavit, ut recepta a me condigna satisfactione michi inpenderent munus absolutionis. Predicti vero patres mei in negocio sibi commisso racione previa incedentes rigorem iuris erga me misericorditer temperando ad absolutionem meam processerunt suscepta a me eadem satisfactione, quam in accessu absolutionis primo facte ad instantiam domini archiepiscopi ecclesiis prenominatis meo detestabili facto lesis et dehonestatis a) contuleram humiliter et devote. Verum quia in satisfactione exhibita assensum meorum filiorum dominus episcopus Wratislauiensis et scolasticus Cracouiensis supradicti non invenerant ad hoc accessisse, negocium absolutionis mee aliquantulum extitit propter hoc prorogatum, et me ex tunc pia monicione ac paterna exhortatione sollicitaverunt, quatenus filii mei, scilicet B(oleslaus) Mazouiensis et K(azimirus) Cuiauiensis duces, in suis ducatibus ecclesiis nominatis satisfactionem inpensam et libertatem perpetuo indultam suo gratuito assensu solidarent. Videntes autem filii mei nominati hoc ecclesie sancte cedere ad honorem et anime mee esse ad salutem satisfactionem iam datam et libertatem inpertitam ratam habentes inclinati paterna peticione domino T(home) episcopo Wratislauiensi propriis sigillis instrumentum libertatis communitum, in quo libertas ecclesiarum predictarum plenius continetur specificata, transmiserunt. Ut autem hec donatio robur sorciatur perpetue firmitatis et a meis successoribus inviolabiliter conservetur sine omni concussione, patribus meis reverendis domino M(ichaeli) Cuiauiensi et domino P(etro) Mazouiensi episcopis presens instrumentum conferendo duxi supplicandum, quatenus has meas collationes non solum in armario ecclesie Wratislauiensis fideliter et diligenter faciant conservali, immo per sedem apostolicam meis temporibus procurent etiam confirmari, ut zelus ambicionis nullum meorum successorum, dum clausero diem extremum, flectat et inducat ad facti tam pii perturbationem. Reitersiegel Herzog Konrads von Lqczyca, Typar C, stark beschädigt, an roten Seidenfäden.
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Papst Gregor IX. beauftragt den Bischof (Thomas) von Breslau, den Herzog (Konrad) von Lgczyca nach erfolgter Genugtuung für den Mord an J(ohannes Czapla), Scholasticus von Piock und Wiociawek, vom Bann zu lösen. 1240 August 5, Grottaferrata. Reg. Vat. 20, fol. 27-27' (R). Raynaldi Annales Ecclesiastici 1240 Nr. 37 (Auszug); Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 74 = Kochanowski, CD Masoviae Nr. 404. - Reg. ep. Vrat. S. 34; Potthast 10924; SR 557; Perlbach, Studien 1, S. 122 Nr. 95; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 3, Nr. 5289. Zum Inhalt siehe die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde. Der Gebrauch des Plurals in der Anrede macht es wahrscheinlich, daß neben Bischof Thomas auch der Krakauer Scholasticus Gerhard vom Papst beauftragt worden ist, siehe Nr. 184; vgl. auch Grünhagen SR 557. . . episcopo Wratislauiensi. Licet grande scelus et immane flagitium deo et hominibus exhorrendum, quod olim nobilis vir dux Lancitie instigante diabolo perpetravit, videlicet quondam I(ohannem) Plocensis et Wratislauiensis®' ecclesiarum scolasticum inhumaniter in mortis patibulo perimendo, propter quod venerabilis frater noster . . Gneznensis archiepiscopi eum excommunicatum publice nuntiavit, exigeret merito, ut, sicut fuit in eo culpe immensitas, sic illum pene premeret magnitudo, quia tarnen, sicut prefato archiepiscopo intimante didieimus, idem dux ad cor cum humilitate domino faciente reversus de scelere penitens perpetrato pro satisfactione ipsius sceleris Gneznensi, Cuiauiensi et Plocensi ecclesiis et earum hominibus atque villis maximam contulit libertatem, prout in autenticis super hoc confectis plenius continetur, fuit nobis humiliter supplicatum, ut, cum prefatus dux propter guerram paganorum habitantium in terra sua et viarum discrimina non possit sine Christianorum periculo terram ipsam deserere ac aposto184. a) auf Rasur A. 185. a) R wohl statt Wladizlauiensis.
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licam sedem adiré absolutionis beneficium petiturus, non obstante quod eum propter multam utilitatem ecclesiarum de facto idem archiepiscopus dicitur absolvisse, absolutionem eius vobis committere curaremus. Ideoque mandamus, quatinus dicto duce predictis et aliis ecclesiis, villis et hominibus offensis ab eo exhibente satisfactionem super illatis dampnis et iniuriis, sicut illius piacularis flagitii magnitudo déposât, ac idoneam cautionem de servanda huiusmodi libertate prestante ipsi iuxta formam ecclesie absolutionis beneficium impendentes illud humiliter postulanti et talem pro modo culpe penitentiam iniungentes eidem, quod tarn ipse quam alii metu pene a similibus arceantur, eum ad observandam libertatem eandern per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compellatis eum, si contravenire presumpserit, in excommunicationem pristinam reducentes. Dat. apud Criptamferratam nonis augusti, pontificatus nostri annoXIIII.
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186. Papst Gregor IX. befiehlt allen Erzbischöfen, Bischöfen und Äbten, am 31. März 1241 persönlich zum Konzil zu erscheinen. Die Könige und Fürsten fordert er zur Entsendung von Abgesandten auf. Unter den Angeschriebenen finden sich der Herzog (Heinrich II.) von Schlesien und der Bischof (Thomas) von Breslau.... [in eundem modum]a) ducib) Zlesie b) . . . . in eundem modum . . episcopo Wratislauiensi. 1240 August 9, Grottaferrata. Reg. Vat. 20, fol. 48-49 (R). Raynaldi Annales Ecclesiastici 1240, Nr. 53—54 (nur Text der Schreiben); MGH Epistolae saec. XIII selectae 1, Nr. 781. - SR 557b; Regesta Imperii V, Nr. 7311 u. 7314; Auvray, Les Régistres de Grégoire IX 3, Nr. 5538 u. 5549. Der vollständige Text der päpstlichen Schreiben und die Liste der Adressaten gedruckt in den MGH. Als Muster für das Schreiben an den Bischof dient der Brief an den Erzbischof von Sens, Muster für das Schreiben an den Herzog ist der Brief an den Grafen von Flandern.
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Herzog Miesko von Oppeln gestattet Abt Heinrich von Leubus, das von seinem Vater dem Kloster geschenkte Grundstück in Kasimir mit Deutschen zu besiedeln, und gewährt diesen die Freiheit der Deutschen von Altstadt bei Zülz. (vor 1240 August27), —. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 32'-33 (B). SR 523. Wie v. Loesch in einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten zu Recht bemerkt, muß das Privileg Herzog Mieskos vor der folgenden Urkunde ausgestellt worden sein, da dort bereits Sudec als Richter auftritt. Die Zeugen passen auch sonst zu 1239-1240. Als Vorlage für die rechtlichen Bestimmungen diente die Verleihung des deutschen Rechts an die Siedler von Kostenthal 1225 (SUb I Nr. 254), die an einigen Stellen stilistisch leicht abgewandelt wurde. Die Bußenaufteilung wurde - wie auch 1226 für Kostenthal (SUb I Nr. 259) — zugunsten des Abtes von Leubus geändert. Die von Thoma, Die colonisatorische Thätigkeit des Klosters Leubus S. 67 Anm. 1 geäußerten Zweifel an der Echtheit sind hinfällig. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 100 weist daraufhin, daß Zülz die Rolle einer Weichbildstadt spielt, obgleich es lediglich als villa bezeichnet wird und der herzogliche Richter dem höheren Gericht präsidiert. Zum Inhalt vgl. ferner Heibig, Die Anfänge der Landgemeinde in Schlesien. Vorträge und Forschungen 8 (1964), passim sowie Menzel, Jura ducalia S. 48 sowie allgemein J. Chrzqszcz, Geschichte der Stadt Zülz in Oberschlesien, Zülz 1926. - Die Abhängigkeit von der Vorlage ist durch Petitsatz gekennzeichnet. IN NOMINE DOMINI AMEN. Quoniam cum labenti tempore facta transire cernimus modernorum preter ea, que apicibusa) communita posterorum memorie presentantur, nos M(esco) dei gracia dux de Opol per presens scriptum notum esse volumus omnibus presentem paginam inspecturis, quod ad petitionem patris nostri venerabilis Heinrici abbatis de Lübens dedimus ei suoque conventui viris religiosis et honestis in fundo, quem pie memorie pater 186. a) Worte in der Klammer fehlen R 187. a) ergänze wohl litteraium
b) nachträglich von erster Hand hinzugefügt R.
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noster b) dux Kazimirus de Opol in Iarozlau eisdem contulit cenobitis, plenam facultatem Theutonicos locandi colonos, omnem libertatem Theutonicorum donando eisdem, sicut est in villa nostra Bela, eximendo eos ab omni iure Polonico, ut est de podWodis et proWodis et fugitivorum vestigiis indagandis et 5
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his similibus, que a iure sunt Theutonico aliena. A collectis nichilominus seu petitionibus, que in quibusdam terris generaliter fiunt ad omnes, predictOS colonos esse volumus absolutos, de expeditionibus similiter extra terrain; infra terram autem expeditionibus interesse debebunt pro defensione terre communi, ut eo validius hostium reprimatur incursus. Hoc sane nosse volumus universos, quod quamlibet causam inter se
poterunt iudicare preter iudicium capitis et mortis absolute, quoniam hec iudici nostro de Bela una cum sculteto ville, in qua factum idem fuerit perpetratum, in villa eadem sive in Bela commisimus exequendum. Si qua vero placatio pro causis istis fuerit facienda, una pars nobis, altera debetur abbati, tercia sculteto ville spectabit. Ceterum quia coloni pluries memorati per omnia illi iuri, quod habetur in Bela, subdi volunt, statuimus, ut, si quis Polonus quempiam ipsorum pro causa provocaverit qualicumque, tali iudicio teneatur, secundum quod habitatores in Bela in causis huiusmodi iudicantur. Ut autem hec nostra donatio rata et inconvulsa perpetuo perseveret, presentem cautionis paginam super hoc conscriptam sigilli nostri appensione studuimus communire testibus fidelibus adhibitis, quorum ista sunt nomina: iudice Predborio, subpincerna Kotchone, Wiszlao subvenatore, Michaele subagazone, Iohanne capellano, Stephano clerico, Nycolao serviente, Mithsizlao serviente et aliis quam pluribus ministerialibus.
188. 20
Herzog Miesko von Oppeln gestattet den Johannitern die Anlage eines Marktes in Makau. 1240 August 27, Ratibor. Kop. Breslau St.A. Abschrift
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17. Jh.
(B).
Delaville le Roulx, Cartulaire général2, Nr. 2259. - SR 559; CDS 11/1, Nr. 107. Da uns kein Photo von B vorliegt, wiederholen wir die Edition von Delaville le Roulx. - Wie bereits v. Loesch in einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten zu Recht bemerkt, gehört die Urkunde in das Jahr 1240, da der Zeuge Sudec noch als Richter auftritt; eine Datierung 1246 September 1, die verschiedentlich für möglich gehalten wurde (vgl. zuletzt Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 27 u. 97), ist somit ausgeschlossen. Zum Auftreten der Formel datum per manus in den Urkunden der Herzoge von Oppeln vgl. Maleczynski, Zarys S. 217, der allerdings die vorliegende Urkunde nicht berücksichtigt; vgl. auch oben Nr. 166. - Zur Geschichte von Makau vgl. G. Hyckel, Geschichte und Besiedlung des Ratiborer Landes, Würzburg 1961, S. 30; Kuhn a. a. O. weist darauf hin, daß durch die Bewidmung mit deutschem Recht (Nr. 180) und das hier verliehene Marktrecht der Plan einer Stadtgründung für Makau, der allerdings dann wohl nicht zur Ausführung gelangte, belegt wird.
In nomine patris et filii et spiritus saneti amen. Noscat igitur tarn presens hominum etas quam in posterum successura posteritas, quod nos Mescko dei gratia dux de Oppel ad salutem et remedium anime nostre fratribus hospitalis domus saneti Ioannis Baptiste in Hierusalem propter superabundantem ipsorum circa pauperes infirmos pietatem contribuimus forum in villa Makow locandi, tenendi et omni modo habendi, ita videlicet quod camerarius nec aliquis officialis noster ad hoc respectum habent, sicut et omnia iura et libertates cum nostre benevolentie munificentia et Consilio baronum nostrorum perpetualiter confirmamus. Ut autem huiusmodi nostra donatio perpetuis temporibus rata et inviolabilis perseveret, presens scriptum sigilli nostri munimine iussimus insignari, testibus subscriptis, quorum sunt nomina subsecuta: Nicolaus castellanus de Cozla cum duobus filiis, Sudec iudex, Vasna cum filiis, Bertoldus subcamerarius ducisse, Henricus notarius, Ioannes capellanus et alii quam plurimi. Datum in Ratibor per manus Henrici notarti ducis anno dominice incarnationis MCCXL, VI caleiidas septembris.
189. 50
(.Albert Behaim) berichtet Papst Gregor IX. über die Stimmung der deutschen Fürsten (hinsichtiich einer Königswahl); der Papst solle dem böhmischen Adel schreiben, daß im Falle eines 187. b) von erster Hand am Rande nachgetragen B.
121 Überschwenkens des Königs von Böhmen in das kaiserliche Lager das Interdikt verhängt würde; als Mahner und Ausßhrer solle er den Erzbischof von Gran oder den Bischof von Breslau bestellen. (1240 August), Exzerpt Bayer. Staatsbibliothek München cod. lat. 1204 (Aventini Adversariorum tom. X, 16. Jh.), fol. 33-34 (E). Höfler, Albert von Beham, Stuttgart 1847, S. 14-17; Huillard-Breholles, Historia diplomatica Friderici secundi 5,2, S. 1023; CDB 3, Nr. 248. - Erben, Regesta 1, Nr. 1000; SR 556; Regesta Imperii 5, Nr. 11294; Dobenecker, Regesta diplomatica Thuringiae 3, Nr. 910. Zur Rolle des päpstlichen Legaten Albert Behaim vgl. zusammenfassend M. Spindler, Handbuch der bayerischen Geschichte 2, München (1969), S. 3 9 f f . u. öfter.
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. . . Scribat praeterea baronibus, nisi rex sibi iuramento astrictus ea conpleat, quae iurarit, se interdicto Boiemiam subiicere. Huiuscemodi vero rei det monitorem et executorem archiepiscopum Strigoniensem vel episcopum Wratislabiensem, qui huiusmodi negocium, et non alii, perficere poterint.
190.
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Papst Gregor IX. befiehlt den Erzbischöfen, Bischöfen und Äbten, ungeachtet des Verbots durch Kaiser Friedrich II. zu dem auf den 31. März 1241 angesetzten Konzil persönlich zu erscheinen. Die Könige und Fürsten fordert der Papst auf, trotz der entgegengerichteten Schreiben des Kaisers Abgesandte zu schicken. Unter den Angeschriebenen finden sich der Herzog (Heinrich II.) von Schlesien und der Bischof (Thomas) von Breslau. . . . in eundem modum . . duci Zlesie. . . . in eundem modum . . episcopo Wratislauiensi. 1240 Oktober 15, Lateran. Reg. Vat. 200, fol. 49'-50' (R). Raynaldi Annales Ecclesiastici 1240, Nr. 57-58 (nur Text der Schreiben); MGH Epistolae saec. XIII selectae 1, Nr. 785. - Regesta Imperii V, Nr. 7330 u. 7332; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 3, Nr. 5752 u. 5763. Vgl. oben Nr. 186 und die dortigen Angaben.
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191. König Wenzel I. von Böhmen nimmt das Kloster Tisnov in seinen Schutz und bestätigt die Besitzungen, darunter Wihnanov circuitus cum villis attinentibus (abgekommen bei Odrau), . . . Hohendorf circa Oppawiam (Hohndorf, Kr. Leobschütz). 1240 Dezember 7, Brünn. Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 330; CDB 3, Nr. 260. - Erben, Regesta 1, Nr. 1013; AÖG45, S. 112 Nr. 47; SR 561a; Sebänek, Archivy zrusenych klästerü 1, Nr. 76. Vgl. oben Nr. 72 sowie Latzke Z. 72, S. 67 u. 85.
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Kopetzky
192. Herzog Miesko von Oppeln bestätigt der Kreuzkirche zu Oppeln die Schenkung von vier Mark reinen Silbers jährlich und die Erlaubnis, eine Mühle auf der Oder zu errichten. 1240 Dezember 22, Oppeln. Abschrift eines Transsumpts von 1271 Nov. 26, Breslau Stadtarchiv Acta Thomae (1. Hälfte 14. Jh.), fol. 16-16' (B). SR 561 c; CDS IUI, Nr. 108. Zum Inhalt vgl. CDS IUI, S. 86 und die dort genannte Literatur. In nomine Christi amen. Ego Mesco dei grada dux de Opol notum facio presentibus et futuris, quod ad remedium anime mee confirmavi ecclesie sancte crucis in Opol donaciones, quas antecessores mei eidem contulerunt, scilicet quatuor marcas puri argenti in moneta Opoliensi annuatim in nativitate beati Iohannis Baptiste percipiendas, auctoritatem e d a m va-
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diandi monetarios absque camerariis, si ipsi ipsas quatuor marcas puri argenti in moneta Opoliensi non solverint in termino pretaxato. Confirmo edam eidem libertatem faciendi molendinum in Oderà sive pecidicium vel in navibus vel eo modo, qui procuratori eius videbitur expedire, ita quod nulli penitus liceat a ponte inferius usque ad curiam archidiaconi ponere molendinum in Oderà preter illum, qui tenuerit prebendam archidiaconi. Actum in Opol, XI o kal. ianuarii, anno ab incarnacione domini M°CC°XL, coram hiis testibus : Sebastiano prepósito domus dei, Alberto decano, Nicolao camerario, Bronislao, Dobeslao, Sandcone, Pribislao, Bertoldo, Choccone, Mescenta et multis aliis.
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Abt Albert des Vinzenzstifts überträgt Lambert von Tinz die curia Sablath zur Ansiedlung von Deutschen nach deutschem Recht. 1240—, -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 32 (A).
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Tzschoppe-Stenzel Nr. 20 = Helbig-Weinrich Nr. 19; Schilling S. 467f. Nr. 50 (deutsche Übersetzung, gekürzt). - SR 554. Die Urkunde stammt von der gleichen Hand wie Nr. 355, vgl. auch die Vorbemerkung zu SUb 1 Nr. 351. - Die Erlaubnis zur Aussetzung von Sablath zu deutschem Recht wurde dem Vinzenzstift in der Pfingstwoche des gleichen Jahres durch Herzog Heinrich II. erteilt, siehe oben Nr. 181. Menzel, Jura ducalia S. 130 f f . weist darauf hin, daß die Verpflichtung zum Herzogskorn, die nur bei den deutschrechtlichen Dörfern des Vinzenzstifts und des Sandstifts bezeugt ist, möglicherweise eine Ablöse für die bisherigen Leistungen nach dem polnischen Recht darstellt. Zum Inhalt vgl. ferner Schmid, Pfarrorganisation S. 436ff. sowie die in Nr. 181 genannte Literatur.
In nomine domini amen. Nos Albertus divina patientia dictus abbas conventus beati Vincentii in Wratislauia universis Christi fidelibus tam presentibus quam futuris hanc paginulam intuentibus salutem in omnium salvatore. Rerum gestarum series litterarum apicibus committitur, ne per vetustatem temporum a memoria labatur. Inde est, quod universitati fidelium dignum duximus intimandum, quod nos de communi consensu capituli nostri dedimus et concessimus domino Lamberto de Tinez et suis heredibus curiam nostram in Zabloto et, quicquid ad eam de terra pertinet, ad locandum ibidem Theuthonicos in iure et libertate Theuthonicali, prout sibi videbitur expedire, ita videlicet, quod ipse et sui heredes habeant in perpetuum tres mansos parvos liberos ab omni solutione census et decima, de reliquis vero mansis, quotquot ibidem fuerint, solvent ipsi et, qui per ipsos locati fuerint, annuatim fertonem argenti in festo beati Martini et tres modios forenses de quatuor granis, videlicet tres mensuras tritici, tres siliginis, tres ordei et tres avene, quas ante nativitatem domini vel ad ultimum ante purificationem beate Marie in curribus suis ad claustrum nostrum transducent. Domino itaque duci duas mensuras, unam tritici et aliam avene, de quolibet manso parvo eodem tempore ad curiam suam in Leznic ducere debebunt pro libertate. Ab ista autem decima et census solutione ipsos absolvimus per tres annos proximos et continuos libertatem conferendo preterquam de terra parata, de qua censum et decimam solvent anno primo sue receptionis. Addidimus quoque eidem et suis heredibus ius scultheti et terciam partem omnium proventuum, que ex iudicio poterunt provenire exceptis causis principalibus, que ad ipsum ducem deferuntur, de quibus terciam partem recipiemus, ipse vero et sui heredes a nostra parte terciam partem accipient. Ut autem hec nostra donatio simul et ordinatio irrevocabiliter conservetur, ipsam presentis scripti attestatione et sigillorum, nostri videlicet et capituli, appensione fecimus roborare. Acta sunt hec anno gratie M°CC°quadragesimo, presentibus fratribus: Iohanne priore, Lambino subpriore, Symone preposito, Uincentio cantore et aliis quam pluribus. Quicumque autem hec statuta attemptaverit infringere, iram omnipotentis dei se noverit incursurum. Siegel des Abtes des Vinzenzstifts verloren, vom Konventssiegel erhalten (vgl. Grünhagen SR 554).
nur unkenntliche
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194. Herzog Heinrich II. gestattet dem Kloster Trebnitz, Deutsche auf seinen Besitzungen Mönchhof und Protzan anzusiedeln. 1240 —, Deutsch Lissa. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 49 (A). SR 545; Appelt, Urkundenfälschungen S. 127 Nr. 52. Appelt a. a. O. S. 65 weist darauf hin, daß Invokation und Titulatur offensichtlich als Vorlage für die Trebnitzer Fälschung Nr. 432 dienten. Die Bedenken, die v. Loesch in einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten gegen die vorliegende Urkunde wegen des auffälligen Titels Heinrich II. äußerte, wurden von Appelt zurückgewiesen. - Trebnitz befand sich bereits 1224 im Besitz von Mönchhof; die Hälfte von Protzan - wohl das spätere Olbersdorf - war ihm schon vor diesem Jahr versprochen worden (SUb I Nr. 247f.), 1235 wird ihm dieser Besitz von Papst Gregor IX. bestätigt (siehe oben Nr. 100). Zum Inhalt vgl. auch Nr. 183. Das Siegel, von dem sich zu Grünhagens Zeiten noch ein Bruchstück an einem Pergamentstreifen erhalten hatte, ging später anscheinend völlig verloren. In nomine domini amen. Nos Heinricus dei gratia dux Zlesie, Polonie et Cracouie notum esse volumus universis hanc litteram inspecturis, quod ecclesie beati Bartholomei in Trebniz concessimus libertatem locandi Teuthonicos in suis hereditatibus, una que dicitur Gandekowe et alia que dicitur Wrozna. Ut autem hoc perpetuo inviolabile perseveret, presentem cartam sigilli nostri inpressione duximus roborandam. Actum in Lesniz, anno dominice incamationis M 0 CC°XL°. Siegel verloren (vgl. die Vorbemerkung).
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195. Bischof Thomas von Breslau gestattet dem Kloster Trebnitz, die bisherigen Zehnten von Mönchhof und der Dörfer um Mühlbock durch Geldzahlungen abzulösen, deren Höhe er festsetzt. 1240 --, Trebnitz. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 48 (A). Schulte Z. 42 (1908), S. 288.-Reg. ep. Vrat. S. 33; SR 546; Appelt, Urkundenfälschungen S. 127 Nr. 51. Da uns lediglich ein Photo der Rückseite des Originals vorliegt, wiederholen wir die Edition Schuttes. - Die Echtheitszweifel Grünhagens sind hinfällig, vgl. Appelt a. a. O. Die Schrift ist nach Skowronska, Sobötka 19 (1964), S. 164 der bischöflichen Schreibschule zuzuweisen, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 32. — Dorsualvermerke: Privilegium domini T. Wratizl. episcopi de Gantkowo (13. Jh.); Privilegium Thome episcopi Wrat. super decima in Gantkoua alias Monchhoff et Olbog (15. Jh.). In einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten weist v. Loesch darauf hin, daß in Mönchhof bis zu diesem Zeitpunkt noch der Feldzehent, in den Dörfern bei Mühlbock jedoch bereits eine fixierte Getreideabgabe geleistet wurde. Zu den konkurrierenden Zehentansprüchen der Bischöfe von Breslau und Posen im großpolnisch-schlesischen Grenzgebiet siehe oben Nr. 155. Zum Inhalt vgl. femer Kuhn ZfO 21 (1972), S. 215. Nos Thomas dei gracia Wratizlauiensis episcopus notum facimus universis, quod ad petitionem nobilis domine Gerdrudis abbatisse in Trebnizc eiusque conventus de predio, quod Gantkowo dicitur, predicti monasterii loco decime acceptavimus in perpetuum pro nobis nostrisque successoribus de manso quolibet Flamingo quinque scotos argenti preter decimum mansum, qui Uber ratione fundationis cedet scultheto, qui argentum hoc nobis nostrorumque successorum nuncio exhibebit in festo sancti Martini. Sane de quolibet manso circa Oloboc, qui spectat monasterio memorato, loco decime et vecture, qua nobis decimalem annonam in Croznam ducere tenebantur, dimidium fertonem acceptavimus preter mansos feodales et mansos in dotem ecclesiis assignatisa). In huius rei testimonium presens scriptum nostro sigillo munimus. Acta sunt sunt hec in Trebnizc, anno domini M°CC°XL. Fragment des Siegels von Bischof Thomas von Breslau, Typar A, an Pergamentstreifen, siehe Nr. 32. 195. a) A.
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Herzog Heinrich II. urkundet, daß sein Notar Konrad (von Röchlitz) dem Kloster Heinrichau den Wald Rudno im Umfang von 50 Hufen geschenkt hat; da dies Gebiet an die von seinem Vater, Herzog Heinrich /., geschenkten 50 Hufen von Bautze angrenzt, gestattet er dem Kloster, an der Grenze zwischen beiden Besitzungen ein Dorf anzulegen. 1240 —, Guhlau. Kop. Breslau DA Liber fundationis 19-20 (B).
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claustri sanctae Mariae virginis in Heinrichow
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Stenzel, Liber fundationis S. 50f.; Bretschneider DQ 29, S. 47f. (deutsche Übersetzung); Grodecki, Ksifga Henrykowska S. 288ff. - SR 547. Nach einem freundlicherweise von der Direktion des Breslauer Erzbischöflichen Diözesanarchivs übersandten Photo von B. - Die Tatsache, daß lange Zeit die beiden Heinrichauer Fälschungen Nr. 429 und 431, die ebenfalls die Schenkung des Waldes R u d n o zum Inhalt haben, als echt angesehen wurden, hat in der Literatur zu Unsicherheit in der Bewertung dieser Urkunde geführt. So hat noch Schilling S. 129—132 den allerdings in die Irre gegangenen Versuch unternommen, sie als Zusammenfassung der beiden anderen Urkunden durch Abt Peter von Heinrichau, den Verfasser des ersten Teils des Gründungsbuches, zu charakterisieren. Erst v. Loesch — in einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten - hat zu Recht erkannt, daß Nr. 429 und 431 interpolierte Fassungen dieses echten Privilegs sind. - Die Übereinstimmungen mit einer Reihe anderer Heinrichauer Urkunden (vgl. vor allem Nr. 172, 241, 323) weisen auf Empfängerdiktat hin. - Zum Inhalt vgl. jetzt vor allem Grüger ASKG 22 (1964), S. 108f. Nach dem Tode Heinrichs II. wurden die 100 Hufen dem Kloster vorübergehend entfremdet, und es konnte sie erst wieder 1244 in seinen Besitz bringen, vgl. unten Nr. 270.
In nomine domini amen. Acta mortalium sepe deperiunt, nisi ydoniorum virorum testimonio confirmentur. Inde est, quod nos Heinricus dei gratia dux Zlesie, Cracouie et Polonie talia volentes precavere notum facimus universis presentibus et futuris, quod dominus Conradus notarius noster in nostra presentia et bona nostra voluntate contulit sancte Marie et domui de Heinrichow silvam, que vocatur Rudno, in quantitate quinquaginta mansorum magnorum, que est sita iuxta montana Bohemie inter preszecam et semitam, que vadit ad ipsos montes, in latere habens silvam eiusdem claustri Budsin, pro suis peccatis et nostra gratia a fratribus in Heinrichow deo servientibus perpetuo possidendam. Ut autem ratio huius donationis manifestius notificetur, sciendum, quod pater noster venerande memorie inclitus dux Heinricus olim eandem silvam Rudno dederat Ylico filio quondam Lupi pro quadam conmutatione a) . Set postmodum Ylicus vendidit eam Morskoni b) filio Predzlai, post hec Morsko b) vendidit eam domino Conrado. Set quia idem Conradus antea villam suam Iagilno in presentia patris nostri eiusque voluntate et nostra promiserat claustro de Heinrichow tali videlicet conditione, ut post mortem eius fratres dictam villam Iagilno possiderent, cum autem sepedictus Conrandus b) mortis articulo apropinquaret, in ultimo suo testamento coram nobis et comite Stephano de Wirbno et Theoderico de Schidlov et magistro Petro Blis contulit villam suam Iagilno filio sororis sue Boguzlao et pro ea dedit ibidem nostra bona voluntate et consensu fratribus de Heinrichow prefatam silvam Rudno in perpetuam possessionem. Unde quia sepedicti fratres habent et habere debent donatione patris nostri in Budsin quinquaginta mansos magnos, nostra ordinatione et voluntate disponitur, ut in coniunctura earundem silvarum villa Tetonicalisb) nomine claustri collocetur, ita ut uno latere ville claustrum de Heinrichow possideat Rudno, altero Budsow. Actum est hoc anno dominice incarnationis M°CC°XL°, cum idem Conrandus b) coram nobis et viris prenominatis in villa sua Gola ultimum suum testamentum etiam pluribus militibus et famulis curie nostre ibidem assistentibus confirmavit. Ut ergo fratres de Heinrichow dictas silvas Budscow et Rudno cum ceteris bonis sibi a patre nostro et nobis iuste collatis pacifice possideant semper in futurum, hanc cartam sigilli nostri appensione fecimus communiri.
196. a) connutatione B
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197. Graf Adlardus schenkt den Johannitern von Groß Tinz einen Teil seines Erbgutes zum Bau einer Mühle als Ablöse für seine Zehentzahlungen. (1234—1240), —. Or. Prag Großprioratsarchiv (A). Maleczynski, Sobótka 12 (1957) nach S. 372. - Maleczynski a. a. O. S. 367. - SR 429a; Delaville le Roubc, Cartulaire général 1, Nr. 885 (eingereiht um 1190). Die zeitliche Einreihung ergibt sich mit Grünhagen SR 429a und Pfotenhauer S. 38 aufgrund des Auftretens des Großpriors Hugo der Johanniter in Böhmen, dessen Siegel an der Urkunde hängt, in den Quellen seit 1234 (vgl. CDB 3, Nr. 91) und der Nennung des Grafen Adlardus, Kämmerers der Herzogin Hedwig, in Urkunden der Jahre 1238—1240 (siehe Nr. 146, 164, 181). - Dorsualvermerk: Comes Adlardus contulit partem hereditatis suae fratribus Cruciferis in Tinzia ad aedificandum molendinum (17. Jh.). Nach A. Lerche, Die territoriale Entwicklung der schlesischen Johanniter-Kommenden Groß-Tinz, Beilau, Lossen und Alt-Ziilz bis zum Jahre 1333, Phil. Diss. Breslau 1912, S. 3 7 f f . dürfte die Mühle, falls sie überhaupt erbaut wurde, in der Nähe von Klein Tinz gestanden haben. Zur Praxis der Zehentablösung durch Landüberweisung vgl. Schmid, PfarrOrganisation S. 432f. Notum sit omnibus tarn futuris quam presentibus, quod ego comes Adlardus a) quandam partem mee b) hereditatis deo et beato Iohanni hospitali transmarino Cruciferis in Tincia in auxilium ad molendinum edificandum contuli iure hereditario possidendam tali condicione, quod decima mea, quam singulis annis eis solvebam de aratris meis, iure perpetuo integraliter ab omni solutione libera esset. Hoc pactum collaudatum est cum fratribus de Tincia, quorum nomina hoc in loco terminare curavi : Wilcec, Renoltec, Rados; alii vero fratres, qui interfuerunt, quorum nomina enumerare per singulos longum esset. Igitur Wilcec frater de ordine Cruciferorum c) de domo beati Iohannis hospitalis transmarini cum universis fratribus suis, quorum nomina supra recitata sunt, omnibus notum facimus hanc paginam inspicientibus, quod supra memoratam hereditatem pro decima nostra cum communi consensu fratrum nostrorum recipimus ac, ne in posterum aliquis fratrum nostrorum hoc factum velit infringere, hanc d) paginam d) firmiter sigillo capituli nostri duximus roborandum. Bruchstück des Siegels des Johannitergroßpriors Hugo, an Pergamentstreifen, siehe Pfotenhauer S. 38 und Tafel 11 Nr. 119.
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198. Landgraf Heinrich von Thüringen berichtet Herzog Heinrich von Brabant über den Einfall der Tataren in Polen: Quedam gens crudelis et innumerabilis, exlex et effera, vicinos nobis termi nos invadit et occupat et iam usque ad terram Polonorum pervenit terris multis aliis peragratis et populis exterminatis. Super quibus tarn per nuncios proprios quam per regis Boemie, dilecti consanguinei nostri, plenius certificati et vocati sumus. 1241 März 10, -. Raynaldi Annales Ecclesiastici 1241, Nr. 12 (Auszug); Fejér, CD Hungariae 4,1, S. 230f; Luard, Matthaei Parisiensis chronica majora 4, S. 109ff; MG SS 28, S. 206. — Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 10; Palacky, Der Mongolen Einfall im Jahre 1241, Nr. 1; Erben, Regesta 1, Nr. 1017; SR 566; Regesta ImperiiS, Nr. 11315; Dobenecker, Regesta diplomatica Thuringiae 3, Nr. 954; CDB 4, Nr. 297. Wie bei anderen zeitgenössischen Schreiben, die lediglich durch den Mönch Matthaeus Paris überliefert worden sind, wurden auch an der Echtheit dieses Briefes Zweifel geäußert. Möglicherweise wurde er durch Auszüge aus einem späteren Schreiben erweitert; vgl. dazu O. Wolff, Geschichte der Mongolen, Breslau 1872, S. 163; G. Bachfeld, Die Mongolen in Polen, Schlesien, Böhmen und Mähren, Innsbruck 1889, S. 16f.; Strakosch-Graßmann, Der Einfall der Mongolen in Mitteleuropa in den Jahren 1241 und 1242, Innsbruck 1893, S. 129. - Übersicht über die Literatur zum Tatareneinfall von 1241 bei Gottschalk, St. Hedwig S. 245f. 197. a) r verkleckst A b) m66 A d) mit dunklerer Tinte durchgestrichen
c) rucifer mit A.
dunklerer
Tinte
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Hand
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199. Herzog Heinrich II. bestätigt die von seinem Vater Heinrich I. und Bischof Thomas von Breslau der Kirche zu Löwenberg geschenkten Besitzungen und Einkünfte. 1241 März 12, Brieg. 5
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Kopialbuch der Stadt Löwenberg (14. Jh.), fot. 4-4' Nr. 3 (B); Vidimus des Löwenberger Rates von 1510 März 14, Prag Großprioratsarchiv (C); Kop. 18. Jh. Fürstenstein F. 56 S. 11 (D). S. J. Ehrhardt, Presbyterobgie des Fürstentums Jauer, Tl. III Abschn. II S. 373 Anm. 6 = Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 1, S. 72f. Anm. (Auszug) = Riedel, CD Brandenburgensis 1/20 S. 181 f . (Auszug); B. G. Sutorius, Geschichte von Löwenberg 2,3, Jauer 1787, S. 84 (deutsche Übersetzung); Knoblich, Herzogin Anna von Schlesien, Breslau 1865, Nr. 2 (aus C, Ergänzungen nach B in Z. 7, S. 374); Wesemann, Urkunden der Stadt Löwenberg, in: 15. Jahresbericht über das Realprogymnasium zu Löwenberg 1885, S. 11 Nr. 2 (nach B); Schilling S. 183ff. (deutsche Übersetzung). - Reg. ep. Vrat. S. 34; SR 569; Wesemann, Regesten zur Geschichte der Stadt Löwenberg, 1912, S. 4 Nr. 2; CDS 20, Nr. 13; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 41. Das Kopialbuch der Stadt Löwenberg, das um die Mitte des 14. Jahrhunderts von dem städtischen Notar Konrad begonnen wurde, ist nicht identisch mit dem etwas früher anzusetzenden Löwenberger „Roten Buch", wie man aus Grünhagen SR 569 schließen könnte; siehe Wesemann, Urkunden S. 6 f f . , der eine genaue Beschreibung liefert, vgl. auch SUb I Nr. 166. Da uns von dieser ältesten Überlieferung jedoch kein Photo vorliegt, wurde C zur Grundlage der Edition genommen; Varianten nach D oder dem Druck von Wesemann (W), die beide auf B beruhen, wurden nur aufgenommen, wenn sich dadurch eine andere Lesart ergibt. Bedeutungslose orthographische Unterschiede wurden vernachlässigt. — Zur mutmaßlichen Gründung der Stadt Löwenberg 1217 siehe SUb I Nr. 166 und die dort genannte Literatur. Zur Mitwirkung des Landesherren bei der Kirchenausstattung vgl. Schmid, Pfarrorganisation S. 377f., ferner Schilling S. 183ff.
In nomine domini amen. Nos Henricus dei grada dux Slesie, Cracouie eta) Polonie notum facimus memorie posterorum, quod felicis recordacionis Henricus dux pater noster in consecracione ecclesie de Lewinbergb) ipsam taliter dotavit et de ipsa et suis ministris taliter pro futuris temporibus disposuit: In villa Vyazd civitati proxima contulit diete ecclesie proventus, qui ipsi duci pertinere debebant, in censu et annona pro futuris temporibus hoc adiecto, ut illi proventus deserviant operi ecclesie saneti Adalberti in Lubusc), quamdiu construitur etd) non est perfecta; postmodum vero perveniant ad ecclesiam de Lewinbergb) in perpetuum. In prefata edam villa addidit idem pater noster prefate ecclesie quatuor mansos liberos a censu et aliise) exacdonibuse) cum molendino in eisdem mansis constructo hoc apposito, quod infra villam, que vocatur Schmotinseiffinf), et dvitatem Lewinbergb) in hoc rivulo*', in quo memoratum molendinum est positum, nullum aliud superedificetur in preiudidum sepedicte ecclesie preter illa, que modo sunt constructa. Dominus edam episcopus Wratislauiensis Thomas cum assensu canonicorum suorumh) ad petidonem patris nostri addidit diete ecclesie de quinquaginta mansis dedmam sibi pertinentem assignans eidem dedmam XXV mansorum contiguorum in prefata villa Vyazda'*, aliorum vero XXV mansorum similiter contiguorum dedmam assignavit eidem ecclesie in villa Gorisseiffennk) ex ea parte ville, que est ville de Lewinbergb) proxima. Statutum est ad1' hoc per dictum dominum et patrem nostrum de benepladto et voluntate eiusdem domini episcopi, ut ecclesia sancti Bartholomei in Gorisseiffink) sit subiecta ecclesie de Lewinbergb) tamquam matri filia habens ad sui adiutorium quatuor mansos liberos a censu et dedma, et assignati sunt ab ipsom) episcopo1"' pro ea mansi quatuor, qui erantn) proximi aliis mansis assignatis ecclesie in Lewinbergb), ut nullus sit error de mansis inter episcopum et ecclesiam Lewinbergensem. In signum quoque et munimentum perpetue firmitatis eorum, que dieta sunt, huic carte sigilla nostrum videlicet et domini Wratislauiensis episcopi et sui capituli sunt appensa. Datum in Alta Ripa, in festo beati Gregoriio), anno dominice incarnacionis M° ducentesimo quadragesimo primo. 199. a) fehlt DW b) Lewenbergk D, Lewenberg W c) Lubus W e-e) aliis suis exaccionibus DW f) Smocinsyfin D, Smotinsyfin W h) fehlt W i) Vyazd DW k) Goranssyfin D, GÓranssyfin W m-m) episcopo ipso DW n) erunt DW o) Georii DW.
d) aut D g) vinculo D 1) et D
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200. Bruder Albert, magister des Prager Spitals St. Franz, und seine Mitbrüder vergleichen sich mit den Prager Deutschordensherren über einen Zehentstreit; unter den Zeugen: minister fratrum Minorum in Poloma. 1241 März 15, Prag. CDB 4, Nr. 1. - Schieckel, Regesten Nr. 451. Da vor dem Wort minister einige Buchstaben völlig ausgelöscht sind, läßt sich der Name nicht eruieren. Von 6 Siegeln 3 erhalten, darunter das fast unversehrte Siegel des vicarius ministri Polonie des Franziskanerordens, Hl. Franziskus predigend mit ßnf Vögeln: + VICARIIMINISTRIPOLONIE (CDB 4,2, S. 12 Nr. 18 und Abb. 18).
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201. (Albert Behaim) ersucht Papst Gregor IX. um die Entsendung eines Legaten, dem er nach Ungarn entgegenkommen wolle; er wolle erreichen, daß diesem auch der König von Böhmen und Herzog Heinrich II. von Schlesien entgegenkämen. 1241 März 27, Landshut. Exzerpt Bayer. Staatsbibliothek München cod. lat. 1204 (Aventini Adversariorum tom. X, 16. Jh.), fol. 41' (E). Oefele, Rerum Boicarum Scriptores 1, 1763, S. 797; Höfler, Albert von Beham, Stuttgart 1847, S. 27; Huillard-Breholles, Historia diplomatica Friderici secundi 5,2, S. 1110. - Erben, Regesta 1, Nr. 1020; SR 570; Regesta Imperii 5, Nr. 11320; Koch-Wille, Regesten der Pfalzgrafen am Rhein 1, Innsbruck 1894, Nr. 462; CDB 4, Nr. 298.
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. . . Petit maxime, ut per mare et Vngariam mittat legatum de cardinalibus; vult ei in Vngaria occurrere ex parte ducis Bawariae domini sui et amicorum suorum et procurare, quod rex Boemiae et ille H(enricus) christianissimus princeps Poloniae a) , Vngariae contigui, sibi occurrere personaliter festinabunt.
202.
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Landgraf Heinrich von Thüringen berichtet Herzog Heinrich von Brabant über den Einfall der Tataren in Polen: Et ut multa paucis perstringamus, cum dicti homines Tartari vocati totam Russyam et Polomiam usque ad confinia regni Boemie et partem mediam regni Ungarie penitus destruxerunt et quasi subito civitates intraverunt et principes in medio civitatis suspenderunt. (1241 März-April), -.
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Luard, Matthaei Parisiensis chronica majora 6, Nr. 47; MG SS 28, S. 206f. - Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 14; Erben, Regesta 1, Nr. 1021; Regesta Imperii 5, Nr. 11318; Dobenecker, Regesta diplomatica Thuringiae 3, Nr. 965; CDB 4, Nr. 299.
203. Herzog Heinrich II. gestattet dem Abt (Albert) des Breslauer Vinzenzstifts, das Gut Opatöw (nö. Namslau) zu deutschem Recht auszusetzen. (1239 Dezember 26? - vor 1241 April 9), Loma (Lonia?). Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 90a (Matrica des Vinzenzstifts, um 1500) II, fol. 108 (B). SR 543 b. Das Datum scheint verderbt zu sein. Zwar läßt sich nach H. Grotefend, Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, Hannover 1891 (ND Aalen 1970), Bd. I, S. 39 dies secundus als Bezeichnung für den auf ein Kirchenfest folgenden Tag in einigen seltenen Fällen nachweisen, so daß als Ausstellungstag der 26. Dezember 1239 (nach dem Nativitätsstil) in Betracht gezogen werden könnte, jedoch ist in der schlesischen Diplomatik des 13. Jahrhunderts, wie auch Grünhagen SR 543 b angibt, kein einziges Beispiel für eine derartige Datierung bekannt, so daß als sicherer terminus ante quem der Todestag Herzog Heinrichs II. angesetzt werden muß. Der Ausstellungsort läßt 201. a) Randglosse E: filius Haedwigis.
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sich nicht identifizieren, da die Lesart nicht gesichert ist. - Vorwort in der Matrica sancii Vincentii: Item sequuntur nunc privilegia super villas Slvp et Aptaw sitas in districtu Bunczlauiensi quondam nuncupatas Crescenicia. Überschrift zu dieser Urkunde: Item Privilegium duplicatum illustris principis et domini Heinrici tertii (B, primi im Text "und ein darübergeschriebenes secundi sind durchgestrichen) ducis Slesie et Cracouie et tocius Polonie super locacione ville Opothou quondam Crescenicia vocata pro iure Theuthonico, cuius tenor sequitur. Diese Angaben ermöglichen eine eindeutige Identifizierung der genannten Orte. Unter Bunczlauiensis ist Boleslawice an der Prosna zu verstehen; Crescenicia war ursprünglich die Bezeichnung für ein größeres Gebiet, das u. a. Opatów und Shipia umfaßte, als Hauptort dieses Gebiets kommt möglicherweise Strenze (Trzcinica) in Frage, das allerdings 1245 dem Bistum Breslau gehörte (siehe Nr. 287). Das Gebiet von Crescenicia war dem Vizenzstift bereits von Peter Wlast geschenkt worden, siehe SUb I Nr. 19 (vgl. auch ebenda Nr. 60, 75, 85 und 95). Zum Inhalt und zur Lokalisierung vgl. auch St. Arnold, Terytorja plemienne w ustroju administracyjnym Polski Piastowskiej w. Xll-Xlll, in: Prace komisji dia atlasu historycznego Polski 2, Krakau 1927, S. 1-127, hier S. 36f.; St. Kozierowski, Szematyzm historyczny ustrojów parafjalnych dzisiejszej archidiecezji Poznanskiej, Posen 1935, S. 267f. und 419; Kuhn ASKG 30 (1972), S. 53.
In nomine domini amen. Noverint universi presentem litteram inspecturi, quod nos Heinricus dei grada dux Slesie, Cracouie et Polonie dedimus abbati sancti Vincencii in Wratislauia potestatem et auctoritatem locandi villam in Opothou, que Crescenicia vocatur, iure Theuthonico, ita quod homines, qui ibi pro tempore fuerint, liberi et absoluti sint ab omni servicio, ab omni exactione, qua nobis omnes alii tenentur, qui eo iure non locantur, et specialiter a recepcione et procuracione castorariorum et omnium aliorum venatorum. Item nullius alterius iudicio astabunt preterquam sui abbatis vel villici eius exceptis causis capitalibus, de quibus coram nobis tantum iure Theutonico respondebunt, scilicet capitalium causarum, de quarum iudicato abbas terciam partem reripieta), duabus reliquis nostre camere reservatis. Preterea infra annos libertatis eorum indulgemus eis expediciones et omnes peticiones, quibus annis libertatis eorum exactis et peticiones et expediciones facient cum aliis. Et insuper quilibet eorum, qui ibi locati fuerint, de qualibet sorte sua sive unam sive plures habuerit, unam mensuram forensem tritici et aliam avene singulis annis in perpetuum nobis persolvet, quas mensuras in viciniorem curiam nostram circa Namislou deduceret et non alibi nec longius. In cuius rei memoriam presentem litteramb) sigillo nostro roboratam eidem contulimus. Actum anno ab incarnacione domini millesimoc) ducentesimo quadragesimo secundo d) die nativitatis dominid) in Loma e) , presentibus Conrado scolastico Glogouiensi, Theoderico cantore Wratislauiensi, magistro Petro canonico Wratislauiensi.
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204.
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Frater Iordanus ordinis fratrum Minorum, vicarius provincie Polemie (Polen), berichtet über den Einfall der Tataren: De hiis, que in nostra provincia acta sunt, certius describimus, quia iam pene tota Polonia ab eisdem nacionibus barbaris crudeliter deleta, qui nulli hominum etati, conditioni vel sexui deferentes, sed cunctos in ore gladii consumentes et loca deo sacrata prophanantes iam sunt in foribus Alemannie et Boemie, similia nobis et ceteris Christianis, nisi deus restiterit, peracturi . . . Noveritis etiam, quod iam 5 conventus Predicatorum et due custodie de fratribus nostris sunt penitus destructe habentes plus spacii terre in aquilone quam Tuscia et Lumbardia, inimici debacantur, tribus custodibus superstitibus, una tarnen custodia, immo fere duabus, evasis. 1241 April 10, Prag.
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Luard, Matthaei Parisiensis chronica majora 6, Nr. 49 (ad 1242); MG SS 28, S. 209f. - Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 13; Palacky, Der Mongolen Einfall im lahre 1241, Nr. 2; Erben, Regesta 1, Nr. 1024; SR 571; Regesto Imperii 5, Nr. 11324; Reisch, UB der Kustodien Goldberg und Breslau 1, Düsseldorf 1917, Nr. 1; CDB 4, Nr. 300. Die Überlieferung hat irrtümlich die Jahresangabe 1242. 203. a) von erster Hand über der Zeile eingeßgt c) Anfangs-m aus anderem Buchstaben verb. B auch Lonia B.
B
b) davor überflüssiges nostram getilgt B d-d) B e) Lesart nicht eindeutig, vielleicht
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205. Albert (Behaim) schreibt dem gewählten Bischof von Ferrara und anderen wegen der Entsendung eines päpstlichen Legaten; u. a. führt er den Einfall der Tataren als Grund an. 1241 April 10, -. Exzerpt Bayer. Staatsbibliothek München cod. lat. 1204 (Aventini Adversariorum tom. X, 16. Jh.), fol. 41' (E). Oefele, Rerum Boicarum Scriptores 1, 1763, S. 798; Höfler, Albert von Beham, Stuttgart 1847, S. 28f. - Erben, Regesta 1, Nr. 1023; SR 572; Regesta Imperii 5, Nr. 11323; CDB 4, Nr. 302. . . . Aperit populos Hyrcaniae et Scythiae . . ., qui vulgo Tartarí vocantur, fines Vngariae intrasse totaliter christianismum demolituri. Ob hoc legatum Teutonia, Boemi, Poloni, Vngari sitiunt, ut eius auxilio populus is pellatur finibus.
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206. Herzog Otto von Bayern berichtet dem Bischof Siboto von Augsburg über den Einfall der Tataren in Polen: Noverit igitur paternitas vestra, quod quedam gens barbara Tartarorum crudelis nimium multitudinis infinit? de longinquis et ignotis partibus adveniens . . . destructa terra ducis Cvnradi terre Cratonig (!) et filiorum suorum militibus et popularibus occisis ibidem necnon devicto duce Polonif fines regis Boemif hostiliter iam est adgressa. 1241 April 11, Straubing. Kop. Innsbruck Universitätsbibliothek Hs. 187 (Alani Distinctiones, 13. Jh.), fol. 7' (B). Hormayr-Hortenburg, Die goldene Chronik von Hohenschwangau 2, Nr. 11 = Monumento Hungariae histórica I, 7, Nr. 82. - Böhmer, Briefe über den Anmarsch der Mongolen S. 116; Böhmer, Wittelsbachische Regesten, Stutgart 1854, S. 20; Erben, Regesta 1, Nr. 1025; Chlumecky-Chytil, CD Moraviae 7, S. 727 Nr. 76; SR 573; Regesta Imperii 5, Nr. 11325; Koch-Wille, Regesten der Pfalzgrafen am Rhein 1, Innsbruck 1894, Nr. 463; CDB 4, Nr. 303. Da die Datierung in B eindeutig ist, wird man sich der Auffassung von O. Wolff, Geschichte der Mongolen, Breslau 1872, S. 198 anschließen müssen, daß unter dem devictus dux Polonie Herzog Boleslaus von Sandomir und nicht Herzog Heinrich II. von Schlesien zu verstehen sein dürfte. Die Nachricht von der Schlacht bei Liegnitz am 9. April kann nicht bereits am 11. April am Hof des Herzogs von Bayern bekannt gewesen sein.
207. Papst Gregor IX. beauftragt den Archidiakon (Boguslaus?), den Kantor (Theodericus) und den Dekan (Crisanus?) von Breslau zu untersuchen, welcher der beiden Anwärter auf den Olmützer Bischofsstuhl, der Olmützer Domherr magister Wilhelm oder der Hildesheimer Domherr Konrad, rechtmäßig gewählt worden sei. .. archidiacono, . . canton et . . decano Wratislauiensibus. Inhalt nicht schlesisch. 1241 April 13, Lateran. Reg. Vat. 20, fol. 66-66' (R). Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 1; MGH Epistolae saec. XIII selectae 1, Nr. 809; CDB 4, Nr. 3. Palacky, Italienische Reise Nr. 152; Erben, Regesta 1, Nr. 1026; Reg. ep. Vrat. S. 34; Potthast 11002; SR 574; Regesta Imperii 5, Nr. 7355; Hoogeweg, UB des Hochstifts Hildesheim 2, Nr. 630; Auvray, Les Registres de Grégoire IX 3, Nr. 5972. Bei dem Olmützer Domherrn Wilhelm handelt es sich um den Notar König Wenzels I. von Böhmen. Es liegt keine Identität mit Wilhelm von Neisse, dem späteren Bischof von Lebus, vor, wie in der Literatur teilweise angenommen wurde, siehe etwa Samulski, Breslauer Domkapitel S. 143 Anm. 18.
208. (Albert Behaim) schreibt Papst Gregor IX. u. a. über den
Mongoleneinfall. 1241 Mai 6, Landshut. Exzerpt Bayer. Staatsbibliothek München cod. lat. 1204 (Aventini Adversariorum tom. X, 16. Jh.), fol. 42' (E).
9 Schles. UB II
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130 Oefele, Rerum Boicarum Scriptores 1, 1763, S. 798; Höfler, Albert von Beham, Stuttgart 1847, S. 30. - Erben, Regesta 1, Nr. 1029; SR 576 a; Regesta Imperii 5, Nr. 11330; CDB 4, Nr. 305. . . . Vngariae, Boemiae reges Polonosque per8* Cumanos cum Scytharum natione, quos Tartaros vulgariter vocantb), infestari ac destrui in totum.
209.
s
König Wenzel I. von Böhmen bestätigt einen Grenzrezeß, der von seinem Vater Premysl Ottokar I. mit dem Bistum Meißen geschlossen worden ist. 1241 Mai 7, Königstein.
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4 Or. Dresden Landeshauptarchiv (A1-A4). Worbs, Neues Archiv für die Geschichte Schlesiens und der Lausizen 2, 1824, S. 319-357; CD Lusatiae superioris 1, Nr. 38; CD Saxoniae regiae II/l, Nr. 121; Frind, Kirchengeschichte Böhmens 1, Prag 1864, Nr. 13; R. Jecht, Neues zur Oberlausitzer Grenzurkunde NLM 95 (1919), S. 88-94; CDB 4, Nr. 4. - Erben, Regesta 1, Nr. 1030; SR 576b; Regesta Imperii 5, Nr. 11330a; Hirtz, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter, Reichenberg 1911, Nr. 8; Schieckel, Regesten Nr. 455. Die Urkunde ist fiir Schlesien insofern von einiger Bedeutung, als daraus deutlich wird, daß die Grenze zwischen Schlesien und der Oberlausitz noch nicht festgelegt war. Zum Inhalt vgl. vor allem Meiche NLM 84 (1908), S. 145-251; zum Gau Zagost siehe zuletzt Karp, Grenzen in Ostmitteleuropa während des Mittelalters, Köln-Wien 1972, S. 72f. . . . a Niza a) contra Poloniam per directum . . . in rivum Quizb), ibi distinctio est c) suspensa propter distinctionemd) inter Zagost e) et Poloniam nondum factam.
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Herzog Miesko von Oppeln gewährt den Johannitern für ihre Besitzungen in seinem Herzogtum genannte Rechte und Freiheiten. 1241 Mai 8, Ratibor. Abschrift 17. Jh. Breslau Stadtarchiv, Lose Akten (B). Tzschoppe-Stenzel Nr. 21; Delaville le Roulx, Cartulaire général 2, Nr. 2273. - Reg. ep. Vrat. S. 34; SR 577; Meinardus DQ 2, Nr. 11; CDS IUI, Nr. 112. Die Möglichkeit einer Interpolation in der unbeglaubigten Abschrift des 17. Jahrhunderts ist zwar nicht grundsätzlich von der Hand zu weisen, jedoch enthält die Urkunde keine Bestimmung, die für 1241 nicht möglich wäre, zumal die geistlichen Ritterorden sich schon frühzeitig eine Sonderstellung zu verschaffen wußten; vgl. Menzel, Jura ducalia S. 45ff. u. 142f. Der Ort Repze wurde in der älteren Literatur wiederholt zu Unrecht mit Repten identifiziert, das sich im Besitz des Sandstifts befand (Nr. 340); es handelt sich vielmehr um Repsch (Kr. Neustadt O.S.). Nach Weitzel, Geschichte der Stadt, Herrschaft und ehemaligen Festung Kosel, Cosel 1888, S. 24 wurde das Fischwehr im Polnisch-Neukircher Wasser errichtet, das gegenüber von Alt Cosel in die Oder mündet. In nomine patris et filii et spiritus sancti amen. Innotescat universis Christi fidelibus tarn presentis temporis quam futuri, quod nos Mesko dei gracia dux de Oppel omnes possessiones, quas domus hospitalis sancti Iohannis Baptiste in Hierosolymis pauperum infirmorum dei in nostro ducatu possidet, scilicet in Makow, Repze, Blonicza a) , Ciska, propter superabundantem ipsorum circa pauperes infirmos et peregrinos pietatem ab omni iure, quod ad nos vel successores nostros vel officiales terre nostre pertinet, absolvimus et, ut a nemine super hec in posterum impeterentur, statuimus. Insuper concessimus fratribus domus predicte libertatem in omni iure, quod ad nostrum ducatum pertinet, secundum statuta Theutonicorum Noui Fori, in feoda scilicet, quicquid accident in furtis et homicidiis, ut sine diminucione totum eisdem fratribus pertineat. Contribuimus preterea eisdem fratribus potestatem clausuram faciendi et 208. a) fehlt E 209. a) Nizza A4 stinctiongm A3 210. a) B
b) vocat E. b) Q auf Rasur Ai, Quizt A2, Qwiz A3, Qvlz A4 e) Zahost A3.
c) auf Rasur Ai
d) di-
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tabernam fundandi in Cziska iure perpetuo possidentes omni impedimento cessante castellani de Cosla et aliorum maiorum. Et ut habitantes Cziskam omnimoda gaudeant libertate, concedimus, ut ab omni citatione et vexatione castrensium sint immunes, scilicet powoz, bobito, mirze, strosa, stan, dan, prevod, zargovea) et alia iura, si qua sunt ad ducatum pertinencia. Insuper addimus in eadem Cziska sortem secundamb* cum filiis suis fratribus eisdem iure perpetuo possidendasa). Ut autem hec nostra donacio salva permaneat nec ab aliquo iniuriose nec quocunque alio modo immutali possit, nostri sigilli munimine fecimus confirmari subdentes in testimonium nomina eorum, qui huic nostre donationi interfuerunt : Nicolaus palatinus cum filiis suis, magisteri Petrus archidiaconus de Zamchesta), Stephanus notarius, Bertholdus camerarius, Sudec, Paulus tribunus, Iohannes tribunus cum filiis suis, Dobeslaus, Chotec subpincerna, Iaroslaus subdapifer, Stasch, Rasica, Iacobus Thome, Michael Petronischd), Czeslaus castellanus, Iohannes, Henricus, Bartholomeus et alii quam plurimi. Ad hec edam confìrmanda petitionem nostram patri nostro Thome Wratislauiensi episcopo porreximus, qui nobis concessit, ut, si quis spretis consuetudinibus terre nostre mandatis libertatem huius nostri privilegii presumpserit violare vel impugnare, censure ecclesiastice animadversione eum non differat coercere. Datum Vili idus maii in Ratibor, anno incarnationis dominice MCCXLI.
5
io
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211. König Wenzel von Böhmen bittet um Hilfe gegen den drohenden Angriff der Tataren und be-
richtet über ihren Einfall in Polen: Notum esse volumus omnibus fidelibus, quod Tartari totam Poloniam preoccupaverunt et nulli tam seni quam iuveni, quin eum occiderent, pepercerunt. Et dux Polonorum sororius noster cum ipsis conflictum habuit et ipsum cum multis ocdsis penitus devicerunt et iam terr? nostre terminos invaserunt... Ducem etiam iam dictum in castro Ligentze obsederunt, quod distat vix duodecim miliaria a Gubin. (1241 April-Mai),
-.
Kop. Innsbruck Universitätsbibliothek Hs. 187 (Alani Distinctions, 13. Jh.), fol. 4 (B). Böhmer, Briefe über den Anmarsch der Mongolen S. llOf.; Hormayr-Hortenburg, Die goldene Chronik von Hohenschwangau 2, Nr. 4; Erben, Regesto 1, Nr. 1027 = Chlumecky-Chytil, CD Moraviae 7, S. 727f. Nr. 77. - SR 575 = v. Schweinichen, Regesten S. 4; Regesto Imperii 5, Nr. 11328; CDB 4, Nr. 306; Lehmann, Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz Nr. 82.
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212. König Wenzel von Böhmen schreibt (an einen ungenannten Fürsten) wegen des Einfalls der
Tataren und bittet um Rat und Hilfe: De statu et processu Tartareae gentis excellentiam vestram, ut petistis, certificare cupientes vobis significamus, quod . . . pars autem exercitus, quae venit in Poloniam, duce et nobilibus terrae plurimis interfectis ad partes Moraviae terrae nostrae iter convertii et adeo bestialiter et horribiliter eam devastai, ut etiam gladius eorum nullius parcat vitae sine differentia sexus, aetatis et conditionis. Siquidem tempore, quo fuerunt in Polonia, nos cum exerdtu nostro vidni fuimus dud adeo, quod eum die sequenti, postquam occubuit, cum omni virtute nostra contingere poteramus; ipse autem, proh dolor, nobis inconsultis et irrequisitis cum ipsis congressus, ex qua re miserabiliter est ocdsus. Quo experto ad metas Poloniae cum exerdtu processimus volentes die crastina de ipsis divino mediante auxilio condignam sumpsisse vindictam. Sed iidem proposito et intentione cognitis fugam dederunt et fluviis magnis et rapidissimis, quos transierunt, non obstantibus naturali die solo in progressu XL milliarium expleverunt. (1241 April-Mai), - . J. F. Schannat, Vindemiae literariae, Fulda-Leipzig 1723, S. 204 Nr. 51; Walther, Silesia diplomatica 2, S. 120; Stenzel, Scriptores rerum Silesiacarum 2, S. 462f.; Palacky, Der Mongolen Einfall 210. b) B offensichtlich verderbt statt eines Eigennamens d) B wohl statt Petrovich oder ähnlich.
9*
c) magistrus mit dem
Vermerk
sie in B
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im Jahre 1241, Nr. 3. - Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 23; Erben, Regesta 1, Nr. 1028; Schwämmet, Der Anteil des österreichischen Herzogs Friedrich des Streitbaren an der Abwehr der Mongolen, Wien 1857, S. 6 (Auszug); SR 578 = v. Schweinichen, Regesten S. 5f.; Regesta Imperii 5, Nr. 11329; Bretholz, Die Tataren in Mähren S. 47 Nr. 1; Quirin, Ostsiedlung' Nr. 27a; CDB 4, Nr. 307. Das Schreiben war möglicherweise an Kaiser Friedrich II. gerichtet.
213. 10
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Frater Iordanus viceminister fratrum Minorum regni Boemie et Polemie (Polen) und Bruder A., Kustos und Guardian in Prag, berichten Herzog Heinrich von Brabant über den Einfall der Tataren: Quídam barban, quos vulgariter Tartaros appellamus, propter discrepantiam et incuriam principum et prelatorum confidenter discurrentes populos multos christianos et prepotens regnum Hungarie et quinqué ducatus Polemie in ore gladii consumpserunt. Eliminato quidem dicte Hungarie rege et principali duce Polemie cum multis milibus interfecto, quos immunitos invenerunt, infra breve tempus non solum in predictis terris, verum sed et in marchiis máxime ad regnum Boemie pertinentibus cedem maximam perpetrarunt. Das Schreiben ist einem Brief des Franziskaners G., Guardian in Köln", inseriert, der u. a. hinzufügt: Illi, qui dicuntur Tartari,. . . Hungariam, Polomiam et ipsum dominum terre illius et innumerabilem populum peremerunt. (1241 Mai), -. Luard, Matthaei Parisiensis chronica majora 6, Nr. 51 (ad 1242); MG SS 28, S. 208. - Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 15; Palacky, Der Mongolen Einfall im Jahre 1241, S. 375; Erben, Regesta 1, Nr. 1033; SR 579; Regesta Imperii 5, Nr. 11335; Bretholz, Die Tataren in Mähren S. 47f. Nr. 2; Reisch, UB der Kustodien Goldberg und Breslau 1, Düsseldorf 1917, Nr. 2; CDB 4, Nr. 308.
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Der Dominikanerbruder Bartholomäus in Trient schreibt an Bischof Egno und die Domherren von Brixen sowie die Ministerialen in Neustift und erwähnt dabei den Einfall der Tataren: De Tartans nova habemus, quod iam Poloniam totam fere et magnam partem Hungarie occupaverunt et fines Boemie et Saxonie aggrediuntur. (1241 Mai-Juni), -. Kop. Innsbruck Universitätsbibliothek Hs. 187 (Alani Distinctiones, 13. Jh.), fol. 6'-7 (B). Hormayr-Hortenburg, Die goldene Chronik von Hohenschwangau 2, Nr. 8; Huillard-Bréholles, Historia diplomático Friderici secundi 5,2, S. 1146ff. - Böhmer, Briefe über den Anmarsch der Mongolen S. 116; Erben, Regesta 1, Nr. 1046; Regesta Imperii 5, Nr. 3209; CDB 4, Nr. 314.
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Herzog Friedrich der Streitbare von Österreich berichtet Bischof und Domkapitel von Konstanz über den Einfall der Tataren: Rumores de actibus et processu Tartarorum, quos vestra dilectio desiderat per nos scire, vobis scribimus, ut petistis. Regnum Hungarorum eiecto rege duce Polonorum interfecto in desolationem transiit generalem per predictorum rabiem et insultum. 1241 Juni 22, Wien. Hormayr-Hortenburg, Die goldene Chronik von Hohenschwangau 2, Nr. 9 = Monumento Hungariae histórica I, 7, Nr. 81. — Böhmer, Briefe über den Anmarsch der Mongolen S. 116 (ad Mai 23); Meiller, Regesten zur Geschichte der Markgrafen und Herzöge Österreichs aus dem Hause Babenberg, Wien 1850, S. 166f. (ad Mai 23); Erben, Regesta 1, Nr. 1047; Regesta Imperii 5, Nr. 11338 (ad Mai 23); Ladewig-Müller, Regesten zur Geschichte der Bischöfe von Constanzl, Innsbruck 1895, Nr. 1541 (ad Juni 10). Schwämmet, Der Anteil des österreichischen Herzogs Friedrich des Streitbaren an der Abwehr der Mongolen, Wien 1857, S. 11 f. hat ebenso wie Strakosch-Graßmann, Der Einfall der Mongolen in Mitteleuropa in den Jahren 1241 und 1242, Innsbruck 1893, S. 140 Anm. 1 die von einigen Forschern vorgenommene Änderung des Datums in 1241 Mai 23 als unzutreffend zurückgewiesen.
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216. Bischof Siboto von Augsburg fordert die Franziskaner seiner Diözese auf, das Kreuz zu predigen contra nefandos Tartaros, qui destructa Polonia et terra Cracoviae devastata miserabiliter Hungaria iamiam regis Boemie et ducis Austrie fines invaserunt. 1241 Juni 30, Augsburg. Hormayr-Hortenburg, Die goldene Chronik von Hohenschwangau 2, Nr. 12 = Monumenta Hungariae historica I, 7, Nr. 83. - Erben, Regesta 1, Nr. 1048; Böhmer-Witt, Regesta archiepiscoporum Maguntinensium 2, 1886, Nr. 389; Regesta Imperìi5, Nr. 11354; Dobenecker, Regesto diplomatica Thuringiae 3, Nr. 976; CDB 4, Nr. 312.
5
217. Bischof Konrad von Hildesheim beurkundet, daß Herzog Otto von Braunschweig unter bestimmten Bedingungen das Kreuz gegen die Tataren nehmen wolle nunciata, ita quod premissi pagani sint infra terminos Teutonie, Boemie vel Polonie insultum contra fidem katholicam farientes. 1241 (Juni), Braunschweig. Origines Guelficae 4, Nr. 86. - Bocholtz-Asseburg, Asseburger UB, Hannover 1876, Nr. 216; Regesta Imperii 5, Nr. 11351; Hoogeweg, UB des Hochstiftes Hildesheim 2, Nr. 635; CDB 4, Nr. 313. Vgl. D. Rüdebusch, Der Anteil Niedersachsens heim 1972, S. 194f.
an den Kreuzzügen
und Heidenfahrten,
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Hildes-
218. Kaiser Friedrich II. berichtet König Heinrich III. von England u. a. über den Einfall der Tataren: Sane sicut innotuit et preambula fama gestorum proclamai, indeterminatus exercitus eorum in très partes . . . divisus processit. Nam una ad Pructenos transmissa et ingrediente Poloniam princeps et dux terre illius ab eorum insequenti exterminio ceciderunt (!), et dein tota fuit per eos illa regio devastata. 1241 Juli 3, -.
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Raynaldi Annales Ecclesiastici 1241, Nr. 16 (Auszug); Katona, Historìa critica regum Hungariae stirpis Arpadianae 5, 1783, S. 975- 982; Fejér, CD Hungariae 4,1, S. 220-226; Huillard-Bréholles, Historia diplomatica Friderici secundi 5,2, S. 1148—1154; Luard, Matthaei Parisiensis chronica majora 4, S. 112-119; MG SS 28, S. 210-212. - Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 18; Palacky, Der Mongolen Einfall im Jahre 1241, Nr. 6; Erben, Regesta 1, Nr. 1052; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 184; SR 582 a; Regesto Imperii 5, Nr. 3216; Bretholz, Die Tataren in Mähren S. 50 Nr. 8; CDB 4, Nr. 315.
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219. Der Templer Ponce de Aubon berichtet König Ludwig IX. von Frankreich über den Einfall der Tataren: . . . les nouveles des Tartarins, si comme nous les avons oies de nos freres de Poulainne (Polen) qui sont venu au chapitre. Nous faisons savoir a vostre hautesce que Tartarins ont la terre qui fu Henri le duc de Poulainne destruite et escillie et celui meismes ocis avec mout des barons, et six de nos freres et trois chevaliers et deus sergans et 500 de nos hommes ont mort, et troi de nos freres que nous bien connissonz eschaperent. . . Et si ont destruit deus des meillours tours et trois viles que nous avionz en Poulainne . . . Et sachiez que li rois de Hongrie et de Baienne et les deus fìuz au duc de Poulainne et le patriace d'Aquilee a mout grant multitude de genz une seule de lor trois olz n'oserent assaillir . . . Et sachiez que nostre mestre en Bohaine, en Hongrie, em Poulainne, en Alemaigne et en Morainne n'est pas venu a nostre chapitre, mes il assamble tant de gent com il puet pour aler contre eus. (1241 Juni-Juli), -. MG SS 26, S. 604f. - Regesta Imperii 5, Nr. 11355; Nr. 6; CDB 4, Nr. 316.
Bretholz, Die Tataren in Mähren S. 49f.
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Der Dominikanerbruder Robert und der Franziskaner Jordanus berichten ihren Mitbrüdern über den Einfall der Tataren: Isto autem anno venientes ante Pascha in Poloniam bonas rivitates plurimis interfectis optinuerunt, quibus cum occurreret dux Henriciis Polonie cum exerátu suo, ipsum et, ut dicitur, fere decem milia de suis occiderunt. Procedentes de Polonia fines Theutonie attigerunt. (1241 Juni-Juli), -. Fejér, CD Hungariae 4,1, S. 212f.; Palacky, Der Mongolen Einfall im Jahre 1241, Nr. 7; Luard, Malthaei Parisiensis chronica majora 6, Nr. 50; MG SS 28, S. 207f. - Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 17; Erben, Regesta 1, Nr. 1034; SR 580 = v. Schweinichen, Regesten S. 6; Regesta Imperii 5, Nr. 11336; Bretholz, Die Tataren in Mähren S. 48 Nr. 3; CDB 4, Nr. 318.
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König Wenzel von Böhmen berichtet König Konrad, Sohn Kaiser Friedrichs II., über den Einfall der Tataren und ersucht ihn um einen Kriegszug: Sane nova digna relatu, qu§ habemus ad presens, dignum excellenti§ vestr§, secundum quod a nobis vestra requisivit eminentia, duximus intimanda de gente Tartarorum, que interfecto duce Poloniensea) reversa est in Hungariam ad exercitum su§ gentis copiosum et fortem.. . Unde cum a tempore paschali eorumdem astucias et fraudes pienissime simus experti, utpote qui contra ipsos pondus dierum et estus comportavimus tam in terminis Poloni? quam et in metis Morauif et Hungari? . . . (1241 Mai-Juli), -.
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Kop. Innsbruck
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Böhmer, Briefe über den Anmarsch der Mongolen S. 112f; Hormayr-Hortenburg, Die goldene Chronik von Hohenschwangau 2, Nr. 3 = Monumenta Hungariae historica I, 7, Nr. 79. — Erben, Regesta 1, Nr. 1031; Chlumecky-Chytil, CD Moraviae 7, S. 728f. Nr. 78; SR 581 = v. Schweinichen, Regesten S. 6; Regesta Imperii 5, Nr. 11341; Bretholz, Die Tataren in Mähren S. 48f. Nr. 4; Quirin, Ostsiedlung Nr. 27a; CDB 4, Nr. 317.
Universitätsbibliothek
Hs. 187 (Alani Distinctiones,
13. Jh.), fol. 5'—6 (B).
222.
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König Bela IV. von Ungarn ersucht König Konrad, Sohn Kaiser Friedrichs II., um Hilfe gegen die Tataren: Nationes, que se Tartaros appellant, . . . maiore Vngaria, Bulgaria, Cumania, Rusda necnon Polonia et Moravia . . . depopulatis non absque infinita personarum strage miserabiliter destructis terr§que gleba incolf novo relicta regnum nostrum totum ultra Danubium noviter, proh dolor, occuparunt. (1241 Juni-Juli), -. Kop. Innsbruck Universitätsbibliothek Hs. 187 (Alani Distinctiones, 13. Jh.), fol. 1' (B). Böhmer, Briefe über den Anmarsch der Mongolen S. 113f.; Hormayr-Hortenburg, Die goldene Chronik von Hohenschwangau 2, Nr. 1 = Monumenta Hungariae historica 1, 7, Nr. 71. — Palacky, Der Mongolen Einfall im Jahre 1241, Nr. 5; Erben, Regesta 1, Nr. 1049; Chlumecky-Chytil, CD Moraviae 7, S. 729 Nr. 79; Regesta Imperii 5, Nr. 11357; CDB 4, Nr. 319. Es existieren drei verschiedene Versionen dieses Briefes, von denen jedoch nur die hier benutzte Überlieferung die Polonia erwähnt; vgl. CDB 4, S. 506f.
223. 40
Graf Ianusius übergibt dem Kloster Paradies das Gut Merzdorf (bei Schwiebus). 1241 —, Zwei Or. dep. Posen Bibliothek Raczynski, 221. a) B.
Raczynski
Nr. 11 (A) und Nr. 10
-.
(Ai).
CD maioris Poloniae, nach S. 20 (Ai). - CD maioris Poloniae 1, Nr. 230. - SR 562.
135 Der Grund für die zweifache, unterschiedliche Ausfertigung ist nicht bekannt, möglicherweise ist er in innerfamiliären Differenzen um diese Schenkung - so fehlt in A1 der Bruder Albert des Ausstellers - zu suchen. Eine Fälschung, wie dies Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 197ff. getan hat, wird man allerdings nicht annehmen müssen, zumal sie selbst die Schrift einem zeitgenössischen Schreiber des Klosters Paradies zuweisen konnte. Wenn in Ai der bereits verstorbene Herzog Heinrich II. als Zeuge angeführt wird, so deutet das daraufhin, daß die Schenkung bereits früher vollzogen wurde. Möglicherweise trifft die - allerdings nicht belegte - Darstellung von Th. Warminski, Urkundliche Geschichte des ehemaligen Cistercienser-Klosters zu Paradies, Meseritz 1886, S. 38f. zu, der behauptet, Abt Heinrich habe gegen 1238 mit Herzog Heinrich und dem Grafen lanusius in Klosterangelegenheiten verhandelt, wobei letzterer die Schenkung von Merzdorf versprochen habe. Die Tatsache, daß dasselbe Gut 1256 noch einmal von Dirsikraus, Sohn des Sezema (ein Bruder des Grafen lanusius?), dem Kloster übertragen wird (CD maioris Poloniae 1, Nr. 335), ist offensichtlich auf einen Besitzstreit und vorübergehende Entfremdung zurückzuführen; vgl. auch Warminski S. 44 f f . — Die normale Indiktion für 1241 ist 14 und nicht 15. Pietrikowski, Studien zur Datierung in den schlesischen Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts, Phil. Diss. Breslau 1944 (Masch.), S. 14 weist allerdings daraufhin, daß möglicherweise Septemberindiktion vorliegen könnte, so daß das Ausstellungsdatum nach dem 1. bzw. 24. September 1241 liegen müßte.
In nomine sancte et individue trinitatis. Cum cuncta bona temporalia transitoria sint et caduca, dignum est et salubre, ut de transitoriis lucremur permansura ea Christi pauperibus erogando, qui pro nobis intercessores et advocati existant pro nostris reatibus summum iudicem exorando. Notum sit igitur universis tarn futuris quam presentibus Christi fidelibus, quod ego comes lanusius filius comitis Sezeme et mater mea Crayna divina inspirante clemencia communi consensu et pari voto contulimus beate et perpetue virgini dei genitrici Marie et dilectis fratribus de Paradyso ordinis Cisterciensis diocesis Posznaniensis villam nostrama) nomine Lubynitzko cum omnibus terminis et attinenciis suis perpetua libertate predictorum fratrum necessitatibus et nostrarum animarum saluti providere cupientes. Ut igitur hec nostra donatio in posterum rata maneat et inconvulsa, sigillib) nostri appensione munivimus idoneis adhibitis testibus, quorum nomina sunt hec: frater meus Albertus, comes Bronysius, comes Wissota, comes Ianvsius, comes Miron, comes Iarostius, comes Wissemirus, comes Iarota, comes Santor et alii quam plures testes idonei. Datum anno dominice incarnationis M°CC°XL o r, indictione XVa.
In nomine sancte et individue trinitatis. Cum cuncta bona temporalia transsitoriac) sint et caduca, dignum est et salubre, ut de transsitoriisc> lucremur permansura ea Christi pauperibus erogando, qui pro nobis intercessores et advocati existant pro nostris reatibus summum iudicem exorando. Notum sit igitur universis tam futuris quam presentibus Christi fidelibus, quod ego comes lanusius filius comitis Sezeme cum consensu matris mee Crayne divina inspirante clemencia contuli beate et perpetue virgini dei genitrici Marie et dilectis fratribus de Paradyso ordinis Cisterciensis diocesis Posznaniensis villam nomine Lubinytzko cum omnibus terminis et attinenciis suis perpetua libertate predictorum fratrum necessitatibus et saluti mee et predecessorum meorum cupiens providere. Ut igitur hec mea donatio in posterum rata maneat et inconvulsa, presens scriptum sigilli mei appensione duxi muniendum idoneis adhibitis testibus, quorum nomina sunt hec: pie memorie Henricus dux Zlesie et Polonie, comes Stephanus palatinus, comes Bronisius, comes Wissota, comes Wissemirus, comes lanusius, comes Seruatius et alii quam plures testes idonei. Datum anno dominice incarnationis M°CC0XL0I°, indictione quintadeci-
Siegel des Grafen lanusius an beiden Urkunden abgerissen (vgl. CD maioris Poloniae 4, S. 339 Nr. 12).
223. a) no offensichtlich auf Rasur A b) davor wohl presens scriptum zu ergänzen A d) ta von erster Hand über der Zeile eingefügt Ai.
c) Ai
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224. Bischof Heinrich von Lebus gestattet dem Grafen Mrochco, Deutsche in Zielenzig anzusiedeln. 1241 —, Lebus. 5
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Or. Berlin Geheimes Staatsarchiv (A). Schilling Tafel 44; Menzel, Der Ansiedlungsvorgang nach dem Zeugnis der Lokationsurkunden, in: Leistung und Schicksal, Köln-Graz 1967, nach S. 40. — Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 1, S. 67f. (Auszug) - Riedel, CD Brandenburgensis 1/19, S. 124; E. L. Wedekind, Sternbergische Kreis-Chronik, Zielenzig 1853, S. 31 (deutsche Übersetzung); Schilling S. 468 Nr. 52 (deutsche Übersetzung); Maleczynski Sobötka 22 (1967), S. 352ff; Menzel a.a.O. S. 42f. (deutsehe Übersetzung). - Kletke, Regesta Historiae Neomarchicae S. 8f.; SR 563; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 42. Die dem Formular der Papsturkunde nachgebildete Arenga findet sich fast völlig gleichlautend in einer Urkunde Herzog Heinrichs 1. für den Krakauer Palatin Theodor von 1234 (Nr. 83), die auch eine ähnliche Corroboratio aufweist, ohne daß sich jedoch sichere Schlüsse auf den Diktator ziehen ließen. - Graf Mrochco, der hier als Großlokator auftritt, ist vor 1244 in den Besitz der Grundherrschaft von Zielenzig gelangt, die hier noch der Bischof von Lebus innehat; siehe unten Nr. 276, vgl. dazu W. Kuhn, Kirchliche Siedlung als Grenzschutz 1200 bis 1250, in: Ostdeutsche Wissenschaft 9, S. 43 sowie ders., Deutschrechtliche Städte S. 96. In nomine eterni dei amen. Cum ea, que a rationis tramite non discordant, effectu subsequente compleri desiderant, cum etiam iustis petencium desideriis iuris ratio facilem preberi persuadeat assensum, eapropter nos H(enricus) dei gratia episcopus Lubucensis utilitate et profectu ecclesie nostre considerantes una cum voluntate et consensu tocius nostri capituli comiti Mrochconi et suis posteris concessimus in Sulench Theutonicos locare, quotquot mansos in toto circuitu locare potent, liberantes homines ibi iure Theutonico Iocatos ab exaccione et solutione deeime, que more Polonorum in campo solvitur. Pro deeima autem nos et nostri successores de quolibet manso, cum census solvetur, aeeipiemus quatuor mensuras annone, duas siliginis et duas avene, exceptis mansis solthetorum, qui nec censum nec deeimam solvent. Ut autem hec nostra libera et voluntaria concessio plenum in perpetuum auetore domino robur firmitudinis obtineat, presens proinde documentum sigilli nostri nostrique capituli inpressione roboravimus. Act. in Lubus, anno domini M°CCXLI°, presentibus Gerlacho preposito Lubucensi, Volurammo decano, Boruto scolastico, Nicoiao canonico eiusdem ecclesie, Vlostone comite et aliis multis. Zwei Siegel verloren.
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45
50
Bischof Heinrich von Lebus bestätigt den Tempelherren auf Bitten ihres Präzeptors Gebhard den Zins von den 100 Hufen im Gebiet des Castrum Schiedlo, welche ihnen der Herzog von Schlesien geschenkt hat. 1241 —, -. Kehrberg, Geschichte von Königsberg i.d.N. 1, S. 254 = Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 1, S. 68 Anm.; SR 564; E. Theuner, UB des Klosters Neuzelle und seiner Besitzungen 1, Lübben 1897, Nr. 1; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 43; H. Lüpke, Urkunden zur Geschichte des Templerordens im Gebiet der nordostdeutschen Kolonisation Nr. 24 (ungedrucktes Ms.); Lehmann, Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz Nr. 86. Das Original ist im 18. Jahrhundert verlorengegangen, und es haben sich nur Auszüge oder Regesten erhalten; zur Überlieferung vgl. Lüpke a.a.O. (Manuskript freundlicherweise von Herrn Professor Gerd Heinrich zur Verfügung gestellt) sowie ders., Untersuchungen über den sagenhaft überlieferten oder fälschlich vermuteten Besitz der Tempelherren in Ostdeutschland, in: Jahrbuch für Brandenburgische Kirchengeschichte 31, S. 29—97, hier S. 83 f f . Lüpke hat aufgrund der Überlieferungen folgenden Text zusammengestellt: Henricus episcopus Lubucensis anno 1241 ad instantiam magistri Gebehardi militiae Templi praeeeptoris laudat in centum mansis in territorio castri de Sydlo a duce Zlesiae domui eorum collatis de quolibet manso praeter mansos feudales aeeeptare tres mensuras. Da sich in einem alten Urkundenverzeichnis des Sonnenburger Ordensarchivs
137 der - allerdings fehlerhafte - Vermerk findet: Donatio castri Sidlow facta Templariis. 1241, muß daraus geschlossen werden, daß die 100 Hufen den Tempelherren von Herzog Heinrich II. geschenkt worden sind. Dagegen setzt Theuner die Urkunde in das Jahr 1243, da sich in der Überlieferung durch Kehrberg statt der Jahresangabe eodem anno findet und die Urkunde, auf die sich dieser Verweis bezieht, nach Riedel, CD Brandenburgensis 1/24, S. 3 in das Jahr 1243 gehört. Aufgrund der Untersuchungen Lüpkes wird man allerdings an 1241 festhalten müssen. — Da weitere Nachrichten über diesen Templerbesitz völlig fehlen, läßt sich die Echtheit der Urkunde nicht überprüfen; vgl. auch Schilling S. 288 f .
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226. Herzog Miesko von Oppeln gewährt der Breslauer Kirche für ihre Besitzungen in seinem Herzogtum genannte Freiheiten und Rechte. 1241 —, -. Or. Breslau DA KK 30 (A); Kop. ebenda Uber Niger (14. Jh.), fol. 412-412' (B). Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bistums Breslau Nr. 3. - Reg. ep. Vrat. S. 34; SR 565; CDS 20, Nr. 12; CDS IUI, Nr. III; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wrodawiu 1, Nr. 26. Die Urkunde wurde wohl von der gleichen Hand geschrieben wie Nr. 302; eine zweifelsfreie Zuordnung zur bischöflichen oder herzoglichen Kanzlei ist nicht möglich. Die von Schulte Z. 50 (1916), S. 83 Nr. 20 erhobenen Echtheitszweifel aufgrund der Schreibung Mesco sind hinfällig. In einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten weist v. Loesch darauf hin, daß der Notar Gothard sonst erst seit 1245 auftritt, er fügt aber selbst hinzu, daß dies kein ausreichender Grund für eine Verdächtigung der Urkunde sein kann. - Dorsualvermerk : Privilegium ducis Mesconis super liberiate civitatis Vyazd, Goscecino et Scinauia (14. Jh.). Zum Inhalt vgl. neben der im CDS IUI S. 91 genannten Literatur noch Pfitzner, Besiedlungsgeschichte S. 106.
In nomine Christi amen. Nos Mesco dei gratia dux de Opol notum facimus hanc litteram inspecturis, quod ob reverentiam beati Iohannis et honorem ecclesie Vratzlauiensis, consederatisa) etiam serviciis et mentis venerabilis patris nostri domini Thome Vratzlauiensis episcopi possessionibus beati Iohannis in nostro ducatu constitutis, videlicet Vyasd et Gostetino et Stinauia, que fuit quondam comitis Zbrozlaui, hanc concessimus libertatem nostris et nostrorum successorum temporibus observandam, ut, si expeditio facienda fuerit extra terminos nostri ducatus, homines dictarum villarum ad expeditionem venire non teneantur, sed cum alii profecti fuerint, usque ad reditum ipsorum homines de Vyazd teneantur nobis dare quatuor competenter armatos, qui sedeant in presidio castri alicuius nostri ducatus in propriis expensis; de villa etiam Gostetino teneantur nobis dare tres, tres etiam de Stinauia sub eodem tenore. Si vero expeditio fuerit contra terram nostrani, homines dictarum villarum ad defensionem terre nostre sicut et ceteri teneantur. Statuimus etiam, ut, si quando comunis collecta a tota terra pro nostris necessitatibus vel nostrorum successorum fuerit facienda, dicti homines ab ipsa sint inmunes, sed in beneplacito erit domini Vratzlauiensis episcopi vel ab ipsis accipere, quod sibi visum fuerit, vel ipsis parcere secundum sue arbitrium voluntatis. Concedimus etiam hoc Vratzlauiensi episcopo inperpetuum, ut, si forte vel aurifodine vel argentifodine usquam in ducatu nostro in eodem episcopatu comparuerint vel vene etiam alicuius alterius metalli vel fontes salis inventi fuerint, decima utilitatis inde provenientis eidem et ecclesie sue sine aliqua diminutione debeat pertinere. Iurisdictionem autem in hominibus villarum predictarum sicut in minoribus causis ita etiam in capitalibus volumus, ut idem episcopus liberam habeat, indulgentes, ut de penis ex iudicio provenientibus nichil a predictis hominibus suis nostro nomine vel baronum nostrorum vel eorum, qui aliqua a nobis habent beneficia, aliquid exigatur. Dat. anno domini M°CCXLI, presentibus istis: Nicolao castellano de Cozli, Laurencio, Ottone, Paulo, Iarozlauo, Voynone, Marco, Gotardo notario, Falcone, Clemente, Iacobo, Bartolomeo et aliis pluribus laicis et clericis. Siegel verloren. 226. a) A.
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Herzog Przemyst und Herzog Boleslaus von Großpolen bestätigen dem Grafen Pretpelko den Besitz von 5 Dörfern in Großpolen, welche diesem von dem getöteten Herzog Heinrich II. (von Schlesien) geschenkt worden waren (. . . post interfeccionem ducis Henrici . . . villas . . q u a s predictus dux Henricus ei contulerat). Inhalt nicht schlesisch. 1241 —, -.
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CD maioris Poloniae 1, Nr. 231. - Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolski XIII wieku S. 236. Nach Ansicht von F. Sikora, Roczniki historyczne 34, S. 16 f . ist bei dieser zweifellos echten Urkunde eine Vordatierung nicht auszuschließen, so daß man als Ausstellungszeitraum wohl 1241-1245 anzunehmen hätte.
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Der aus Ungarn geflüchtete Benediktinerabt F. und der Konvent des Klosters s. Maria berichten durch zwei nach Irland entsandte Mönche über den Einfall der Tataren: (Tartari) ducem H(enricum) Polemie pie memorie cum quadraginta milibus hominum una die quasi in momento interfecerunt. 1242 Januar 4, Wien. Fejer, CD Hungariae 4,1, S. 235 f f . ; Luard, Matthaei Parisiensis chronica majora 6, Nr. 48; MG SS 28, S. 209. - Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 26; Palacky, Der Mongolen Einfall im Jahre 1241, Nr. 9; Erben, Regesta 1, Nr. 1060; SR 1\ S. 248; Regesta Imperii 5, Nr. 11376; Bretholz, Die Tataien in Mähren S. 49 Nr. 5; CDB 4, Nr. 320.
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229. Herzog Boleslaus II. weist dem Kloster Trebnitz 21 Mark aus den herzoglichen Kammern in Breslau an als Ersatz für die Einkünfte aus Schenken und Fleischbänken; dieser Tausch sei notwendig geworden aufgrund der Aussetzung der Stadt Breslau zu deutschem Recht. 1242 März 10, Neumarkt.
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Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 54 (A). Tzschoppe-Stenzel Nr. 22; Korn, Breslauer UB Nr. 12. - H.G. Gengier, Codex juris municipalis Germaniae medii aevi 1, Erlangen 1863, S. 352; SR 585; Appelt, Urkundenfälschungen S. 127 Nr. 55; CDS U/1, Nr. 115. Das völlig einwandfreie Original wurde aufgrund der unzutreffenden paläographischen und diplomatischen Beurteilung durch Grünhagen SR 585 und Grotefend Z. 11, S. 176 lange Zeit als Fälschung betrachtet; Nachweis der Echtheit durch Appelt a.a.O. Das Diktat weist eine Reihe von Übereinstimmungen mit der Urkunde der Herzogin Hedwig vom gleichen Jahr auf (siehe Nr. 234); auch in der Schrift zeigen sich verwandte Züge, wpbei allerdings die vorliegende Urkunde keine so sorgfältige kalligraphische Gestaltung erfahren hat. Welcher Kanzlei die beiden Urkunden zuzuweisen sind, läßt sich allerdings nicht entscheiden. — Die Urkunde ist insofern von besonderer Bedeutung, als sie die Neugründung der Stadt Breslau nach dem Mongoleneinfall durch Herzog Boleslaus II. erwähnt. Hinweise auf die reiche Literatur zu diesem Thema im CDS U/1, S. 86-89 und 92f. und bei Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 77ff. Dorsualvermerk: De XX" marcis in Wrat. de camera Wrat. (13. Jh.). [I]Na) nomine salvatoris domini nostri Ihesu Christi amen. Nos B(oleslaus) dei gratia dux Zlesie notum esse volumus presentibus et futuris, quod claustro sanctimonialium in Trebnic dedimus viginti marcas et unam iure perpetuo possidendasb) de censu kamerarum nostrarum in Wratizlauia pro recompensatione tabernarum et macellarum, quas predicte moniales ab avovoc) et patre nostro ducibus Zlesie, Cracouie et Polonie iure perpetuo habuerunt. In tabernis enim habuerunt XIX d) marcas, in macellis vero triginta lapides de sepo, pro quo sepo 229. a) I nicht ausgeßhrte Initiale A b) über der Zeile von erster Hand eingeßgt d) uem über der Zeile von erster Hand eingeßgt A.
A
c) A
139 dedimus duas marcas ad prìmas XIX tabernarum. Hec enim commutatio facta est propter locationem civitatis Wratizlauie, quam iure Teuthonico locavimus, sine qua commutatione predicta locatio nullo modo perduri poterat ad effectum. Dat. anno gratie M°CC°XLII, secunda feria post dominicam invocavit me, in Nouo Foro, presentibus hiis : comite Buguzlao castellano in Nemtshe, fratte suo R(adzlao) castellano in Wratizlauia, Lassota castellano in Legnic, Iaxa castellano in Glogouia, Theodrico castellano in Retsen, Potricone iudice, filiis Conradi Ottone et Stephano et aliis multis, qui ibidem tunc temporis affuerunt. Et ut hoc factum stabile et impermutabile permaneat, sigilli nostri munimine roboramus. Siegel Herzog Boleslaus II., Typar A, an Hanfschnur, Herzog stehend zwischen zwei Türmen, aus denen Bläser hervorschauen : + SIGILLVM : BOLSLAI : DVCIS : SLEZIE (Schultz S. 7 und Tafei 2 Nr. 11; Stronczynski S. 193; Historja Slqska 3, Tafel 86 Abb. 7; vgl. Nehmiz S. 29; vgl. SUb I Nr. 348).
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230. Herzogin Anna von Schlesien schenkt den Benediktinern aus Opatowitz (Böhmen) einen Ort im Walde Cressebor (Gnissau) zur Rodung. 1242 Mai 8, Breslau. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 83 Nr. 2 (A). A. Rose, Kloster Gnissau, Stuttgart-Aalen 1974, nach S. 16. - Jongelinus, Notitiae abbatiarum ordinis Cistertiensis 5, Köln 1640, S. 57; Naso, Phoenix redivivus ducatuum Svidnicensis et Jauroviensis, Breslau 1667, S. 277 (deutsche Übersetzung); Ludewig, Reliquiae manuscriptorum omnis aevi diplomatum ac monumentorum ineditorum 6, Leipzig 1720, S. 488f. Nr. 70; Sommersberg, Silesiacarum rerum scriptores 3, Leipzig 1732, S. 857 Nr. 84; Piter, Thesaurus absconditus in agro seu monasterio Brzewnoviensi prope Pragam, Brünn 1762, S. 197; Heyne 1, S. 394; Knoblich, Herzogin Anna von Schlesien, Breslau 1865, S. 57 (deutsche Übersetzung); Rose, Die Benediktinerpropstei Gnissau (1242—1289), Beiträge zur schlesischen Kirchengeschichte. Gedenkschrift Kurt Engelbert, Köln-Wien 1969, S. 193f. (nach einem Gnissauer Kopialbuch); ders., Kloster Gnissau S. 14 (deutsche Übersetzung). - Dobner, Monumenta historica Boemiae 6, Nr. 30; Erben, Regesta 1, Nr. 1061; SR 586. Die Schrift weist Schulverwandtschaft auf zu der Hand, welche die Erstausfertigung der Urkunde Herzog Boleslaus II. für das Kloster Naumburg/Queis von 1249 (Nr. 382) geschrieben hat; man wird deshalb Ausstellerausfertigung annehmen dürfen. Aus diesem Grunde scheint auch die Verdächtigung durch v. Loesch im Handexemplar der Regesten (ohne nähere Begründung) nicht angebracht. IN Nomine domini amen. Noverint universi, quod nos Anna dei gratia ducissa Slesie et Polonie de voluntate et consensu filii nostri Bolezlaui inspecta paupertate et humilitate venerabilium virorum Andree quondam abbatis de Opatouiz suorumque fratrum ordinis sancti Benedicti, quos bone memorie H(enricus) quondam dux Slesie, Cracouie et Polonie vir noster ad manendum in terram suam vocaverat, huic vocationi satisfacere cupientes fratribus eisdem locum in silva, que Cressebor nuncupatur, cum universis, que propriis manibus ac sumptibus exstirpare poterunt, intuitu divine remunerationis perpetuo contulimus possidenda"'. In cuius rei argumentum presentem cartam sigillo nostro ac filii nostri duximus muniendam. Actum in Wratislaua), VIII id. maii anno gratie M°CC°XLIP. 1. Siegel Herzogin Annas, beschädigt, an rotgelben Seidenfäden, stehende Frauengestalt, in der Rechten eine Blume: + ANNA: DI GRA: IVNIOR: ZLESIE: DVCISSA: (Schultz Tafel2 Nr. 10; Stronczynski S. 183; vgl. Nehmiz S. 29; Gottschalk, St. Hedwig Tafeil; vgl. SUb I Nr. 287); 2. Siegel Herzog Boleslaus II. verloren.
231. Herzog Boleslaus II. verleiht dem Hermann die Schultisei in Lichtenberg (bei Grottkau) mit den gleichen Rechten, wie er sie vorher von Ulrich von Hohenbüchen innegehabt hat. 1242 Juni 12, auf dem Zobten. 230. a) A.
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Or. Breslau DA BB 48 (A). SR 588; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 28. Zur Identifizierung der Person des vertriebenen ehemaligen Besitzers von Lichtenberg vgl. Dobbertin ASKG17 (1959), S. 48-68 sowie ders., Jahrbuch ßr Volkskunde der Heimatvertriebenen 5 (1959), S. 121-160. Worin die insolencia des Ulrich von Hohenbüchen, der später häufig im Bistum Olmiitz genannt wird, bestanden hat, ist unbekannt. - Grünhagen SR 588 hat die Echtheit des Siegels, das auf unserem Photo nur sehr undeutlich zu erkennen ist, wegen der auffälligen Dicke und der Zerstörung der dünnen Wachsschicht über dem Siegelkern angezweifelt. Da das Siegel jedoch weder von Grotefend und Schultz noch von Nehmiz beanstandet worden ist, wird man es wohl für einwandfrei halten dürfen.
IN NOMINE DOMINI AMEN. Noverint universi tarn presentes quam posteri presens scriptum inspecturi, quod nos Bolezlaus dei gratia dux Slesie et Polonie Hermanno officium scoltecie in villa, que Lihtenberch vocatur, ad omne ius illud, quo prius ab Vlrico dicto de Alta Fago habuit, quem propter insolenciam ipsius de terra nostra amovimus, et X mansos liberos et tabernam et molendinum et IIIIor iugera sita iuxta molendinum et tertium denarium de iudicato sibi suisque heredibus contulimus iure hereditario in perpetuum possidendum. De mansis autem trium villarum, que antea vocabantur Goszykowiz, Cvcharowiz, Pozocowiz, quolibet anno in festo sancti Martini militibus templi unum fertonem argenti in parte ipsorum pro decima persolvent. Et nobis malderatam triplicis annone, videlicet duas mensuras tritici et IIIIor siliginis et VI avene pro censu persolvet. Volumus preterea, ut idem scoltetus Her(mannus) in eadem villa habeat scampnum panis, macellum et scampnum sutorinum absque proclamato foro, vendendi necessaria ac victualia liberam potestatem. Ad cuius rei testimonium, ne quisquam frivole valeat huic ordinacioni obviare, presentem paginam sigilli nostri robore duximus muniendam. Datum in monte Slenz, anno M°CC°XLsecundo, in quinto die festivitatis penthecostes, presentibus multis ydoneis ad testimonium. Volumus preterea, ut ecclesia habeat tres mansos liberos et sine solucione. Siegel Herzog Boleslaus II., Typar A, an grünen Seidenfäden (vgl. die
Vorbemerkung).
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Bischof (Thomas) von Breslau bestätigt, von Herzog Konrad von Lgczyca ein Privileg für die Kirche in den Herzogtümern Lqczyca, Kujawien und Masowien erhalten zu haben, in welchem jener weitgehende Freiheiten zugestanden werden. (1242 Juni 16 oder bald danach), —. Or. Archiv des Kapitels Wlodawek (A). CD Poloniae 2,1, Nr. 32 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 234; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 427. - Perlbach, Studien 1, S. 123 Nr. 102. Die ungewöhnliche Bezeichnung episcopus Wratizlauie und der Schriftcharakter (vgl. die Schriftproben bei J. Mitkowski, Kancelaria Kazimierza Konradowica ksigcia kujawsko-fyczyckiego, Breslau 1968, Tafel 1) deuten darauf hin, daß es sich um eine Ausfertigung der Kanzlei Herzog Konrads von Lgczyca handelt. Da das einzige an der Urkunde mit Pergamentstreifen befestigt gewesene Siegel verloren ist, läßt sich nicht feststellen, ob es sich um das herzogliche oder das bischöfliche Siegel gehandelt hat. Die von Kochanowski gegen die Echtheit der Urkunde vorgebrachten Bedenken scheinen nicht stichhaltig, da es sich im vorliegenden Fall um eine Art Transsumpt handelt, wodurch sich das Fehlen der angekündigten Siegel erklären läßt, und die Beteiligung des Bischofs von Breslau an der Bereinigung der Streitigkeiten zwischen Herzog und Kirche aus Nr. 184 und 185 eindeutig hervorgeht (vgl. ebenda die Vorbemerkung zur Echtheitsfrage).
Notum sit universis, quod ego episcopus Wratizlauie a duce Lancicie Conrado Privilegium libertatis villarum ecclesie in eodem ducatu positarum et in ducatibus filiorum predicti ducis Bolezlaui et Kazimiri cum consensu eorundem obtinui, quod privilegium omnes predicti duces sigillis suis muniverunt. Cuius tenor talis est: Folgt Urkunde Herzog Konrads von Krakau und Lfczyca von 1242 Juni 16. Siegel verloren.
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233. Herzog Konrad von Krakau und L§czyca bestätigt dem Kloster Miechów die Abgrenzung seines Dorfes Mszczfcin (bei Krakau), que per ducem Henricum facta fuerat. 1242 Juli 30, Kaiina (bei Miechów). Nakielski, Miechovia S. 164 = Piekosinski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 421. - SR 589; Perlbach, Studien 1, S. 123 Nr. 104.
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234. Herzogin Hedwig von Schlesien überträgt ihr Erbgut Schawoine (westl. Trebnitz) dem Kloster Trebnitz. 1242 August 24, -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 55 (A).
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Gottschalk, St. Hedwig Tafel 1. - Knoblich, Herzogin Anna von Schlesien Nr. 3; Haeusler Nr. 44. - SR 590; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 44; Appelt, Urkundenfälschungen S. 128 Nr. 56. Das einwandfreie Original wurde in der älteren Literatur wegen der Siegel verdächtigt, noch Nehmiz S. 16 u. 68f. bezeichnet die Siegel der Herzoginnen Hedwig und Anna als verfälscht; Nachweis der Echtheit bei Appelt. - Diktat und Schrift weisen starke Ähnlichkeit zu Nr. 229 auf; beide Urkunden wurden zweifellos in der gleichen Kanzlei ausgefertigt, wobei allerdings eine sichere Zuweisung nicht möglich erscheint. Auf der Plika finden sich neben den Siegeleinschnitten die Namen der Siegler von zeitgenössischer Hand: episcopus Lvbussensis, Anna ducissa, Hedwigis ducissa Zlesie, Bolezlaus, episcopus Wratislauiensis. - Schawoine war das Witwengut Herzogin Hedwigs, vgl. Appelt Z. 73, S. 9f.; Korta, Rozwój wielkiej wlasnosci feudalnej na Slqsku do poiowy XIII wieku S. 101 f.; Gottschalk, St. Hedwig S. 128 u.ö.
IN nomine salvatoris domini nostri Ihesu Christi amen. Quoniam humana fallabilis est memoria et eorum, que aguntur in tempore, obliviscens, nam dies transire videntur cum tempore, sie et facta modernorum preter ea, que litterarum ac sigillorum apycibus in testimonium succedentium submittuntur, homo enim brevi vivens tempore sicut fenum et flos agri exarescet et in pulverem convertetur. Igitur nos Hadwigis dei gratia ducissa Zlesie notum esse volumus presentibus et futuris presentem paginam inspecturis, quod dominus et maritus noster Heinricus dux Zlesie cum consensu dilecti filii nostri H(einrici) ducis Zlesie, Cracovie et Polonie donavit nobis hereditatem, que Shauoyn nuneupatur, cum omnibus suis attinentiis et hoc modo, quod nobis foret licitum post finem vite nostre donare cuicumque nostre piacerei voluntati et hoc etiam in ipsa donatione adiciens, quod tempore vite nostre, si aliqua nobis magna necessitas ingrueret, vendere nobis bene liceret necessitatem illam, qualiscumque existeret, ammovendo. Postulat autem dei misericordia, qui largitor et retributor est omnium bonorum, ut predicta donatio ad serviendum sibi sueque genitrici beate Marie virgini convertatur, omnes necessitates et indigentias rerum temporalium nostris temporibus per immensam honoris huius.seculi habundantiam removendo, quod nos diligenter et affectuose discernentes divina cordi nostro inspirante dementia hereditatem supradictam cum toto suo circuitu contulimus claustro sanctimonialium in Trebnic ad honorem dei, sancte Marie virginis, sancti Barthomeia) apostoli et omnium sanctorum in remissionem peccatorum nostrorum iure hereditario, quo et nos nostris temporibus possedimus, possidendam. Excipimus hoc solum, quod omnis utilitas, que de predicta hereditate provenerit, specialiter cedere debet ad mensam dilette filie nostre Gerdrudis abbatisse cenobii eiusdem, quoad usque vixerit. Post finem vero vite ipsius conventus claustri prefati omnem proventum hereditatis illius ad usus suos convertat, prout tunc temporis decreverit faciendum. Ut hoc autem factum stabile et impermutabile permaneat, sigilli nostri munimine, filie ac nurus nostre Anne ducisse necnonb) filii sui Bolezlay, qui et suum adhibuerunt consensum, dignum duximus roborandum. Datum anno gratie M°CC0XL0II°, mense augusto in festo sancti Bartholomei apostoli, presentibus hiis : domino 234. a) A
b) überflüssiger
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über zweitem
n A.
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142 episcopo Wratizlauiensi, domino episcopo Lubussensi, qui et suis confirmaverunt sigillis, comite Pribizlao castellano Lubussensi, comite Buguslao castellano de Nemshe, Radslao castellano Wratizlauiensi, Lassota castellano Legnicensi, cappellànis nostris domino Ambrosio et domino Lutholdo et aliis multis, qui ibidem tunc temporis affuerunt. 5
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Fünf Siegel an gelbroten Seidenschnüren: 1. Bischof Heinrich von Lebus, siehe Nr. 122; 2. Herzogin Anna, siehe Nr. 230; 3. Herzogin Hedwig, stehende Frauengestalt, in der Rechten eine Blume, in der Linken eine Kugel haltend: HADEWIGIS DEI GRACIA ZLESIE DVCISSA (Schultz Tafel 2 Nr. 8; Stronczynski S. 175; Historja Slqska3, Tafel 115 Nr. 78 und S. 433; vgl. Nehmiz S. 29; Gumowski-Haisig-Mikucki, Sfragistyka Tafel 35 Nr. 85; Gottschalk, St. Hedwig Tafel 6; vgl. SUb I Nr. 164); 4. Herzog Boleslaus IL, Typar A, siehe Nr. 229; 5. Bischof Thomas von Breslau, Typar A, siehe Nr. 32.
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Herzog Boleslaus II. verleiht dem Kloster Trebnitz die Überschar des Waldes zwischen Lang Neundorf, Hohndorf, Süssenbach und Probsthain. 1242 Oktober 18, Breslau. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 56 (A). Knoblich, Herzogin Anna von Schlesien Nr. 4; Schilling S. 469 Nr. 54 (deutsche Übersetzung). SR 591a; Appelt, Urkundenfälschungen S. 128 Nr. 57. Grotefend Z. 11, S. 174f. hat zwar das Siegel als echt erkannt, jedoch zu Unrecht an der Art der Befestigung und den Siegeleinschnitten Anstoß genommen; Nachweis der Echtheit bei Appelt. Zu der völlig gleichlautenden Urkunde von 1243 Okt. 18 siehe unten Nr. 253. Dorsualvermerk : Privilegium ducis Boleslai super obirschar inter Hodorff et Probisthan Susinbach iacens (14. Jh.). In nomine domini amen. Noverint universi presens scriptum inspecturi, quod nos Boleslaus dei gratia dux Slesie et Polonie de voluntate et consensu domine et matris nostre ac fratrum nostrorum ad peticionem domine Gerdrudis abbatisse de Trebniz nostre amitte de silva, quod vocatur vberscar, inter Nouam Villam et Hodorf et Susinbach et Probistinhayn domui beati Bartholomei in Trebniz hereditario iure inperpetuum contulimus possidendum. In cuius rei argumentum presentem cartam sigilli nostri munimine duximus roborandam. Actum in Wartislauiaa), anno domini M°CC°XL°secundo, in die beati Luce, presentibus domino Theoderico preposito Glogouiensi, domino Gerlao notario Slesie et preposito Lubucensi, Valentino plebano de lauer, Nicoiao plebano de Lübens, Vnarco subcamerario domine iunioris et Vlrico serviente et aliis quam pluribus. Siegel Herzog Boleslaus IL, Typar A, an gelber Seidenschnur, siehe Nr. 229.
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Herzog Boleslaus II. bestätigt dem Kloster Trebnitz die Freiheit seiner Besitzung Zadel und der zugehörigen Dörfer, welche von seinem Großvater Heinrich I. verliehen worden war, und gewährt ihm weitere genannte Freiheiten. (1242—1247), —. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 112 (A). Appelt, Urkundenfälschungen S. 38 Anm. 165. - SR 748; Appelt a.a. O. S. 129 Nr. 65. Das einwandfreie Original, das als Vorlage für die Fälschungen SUb I Nr. 337-339, 358 u. 361 gedient hat, wurde von Grünhagen SR 748 und Grotefend Z. 11, S. 177 aufgrund unzureichender paläographischer Kenntnisse als Fälschung des 14. Jahrhunderts bezeichnet; Nachweis der Echtheit bei Appelt, der zu Recht darauf hinweist, daß die Urkunde zweifellos in die ersten Jahre der Regierung Herzog Boleslaus zu setzen ist. Die Konsensformel erinnert stark an Nr. 235; das Fehlen der Zustimmung der minderjährigen Brüder ist 1242 nicht ungewöhnlich (vgl. etwa Nr. 229), da sich zu diesem Zeitpunkt offensichtlich noch kein festes Formular ausgebildet hatte. Die Besiegelung Typar A bis 1247 in Gebrauch - weist ebenfalls auf Ausstellung in der ersten Hälfte der vierziger Jahre hin. Auch das Fehlen einer Datierung in Urkunden Boleslaus für Trebnitz ist keine außerge235. a) A.
143 wohnliche Erscheinung; dabei besteht offenbar ein enger Zusammenhang mit den beiden folgenden Transsumpten der Urkunden Heinrichs I. für Trebnitz von 1203 und 1218, da hier ausdrücklich auf die Privilegierung durch den Großvater des Ausstellers Bezug genommen ist. Dagegen muß man die beiden anderen undatierten Urkunden (Nr. 415 und SR 746) einem etwas späteren Zeitraum zuordnen. — Vermutlich hat tatsächlich eine echte Urkunde Heinrichs I. für Zadel, das 1235 (Nr. 100) erstmals als Besitzung des Klosters Trebnitz erwähnt wird, existiert, die nunmehr den allgemeinen Verhältnissen angepaßt wurde; andererseits beweist die Beurkundung auch, daß die klösterlichen Rechte auf diesen Ort nicht ungefährdet waren; vgl. Appelt a. a. O. S. 35f. Dorsualvermerk: Confirmado Boleslai privilegii fundacionis super villas prope Franckensteyn et liberiate earundem (14. Jh.).
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a)
[I]N nomine domini amen. Nos Bolezlawus dei gratia dux Zlesie et Polonie de consensu et volúntate domine matris nostre ratam habentes donationem libertatis, qua felicis memorie avus noster Henricus dux condam Zlesie, Cracouie et Polonie pro remedio anime sue ac suorum villam cenobii Trebnicensis Sadlno eiqueb) alias villas*' pertinentes duxit magnificandas, ipsam confirmamus et confirmando declaramus, videlicet ut incoia earundem villarum ab omni expeditione sive castrorum edificatione sint immunes, preterquam si ad terre defensionem fuerint evocati. Ab omni eciam iuditio tarn castellani quam aliorum, qui cuilibet presunt iurisdictioni, debent esse exempti et solius ducis, cum necessitas exegerit, iudicio subiacebunt, a quo non nisi per nuncium ipsius specialem vel litteram citabuntur. Incole eciam dictarum villarum ab omni exactione, petitione, collecta sive aucxiliod) a duce permanebunt exempti, ita quod pouozs, preuod, narazs et omnia iura, que ad angarias seu parangarias atinetd), in ipsis villis per omnia debent cessare omni utilitate, que inde tam in hominibus quam in agris poterit provenire, soli prenominato cenobio profutura. Ne igitur super promissis in posterum dubitatio exorta gestorum veritatem valeat impedire, presentem litteram [sig]illoe) nostro roboratam in memoriam collate libertatis prenominato cenobio duximus confer[end]ume).
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Siegel Herzog Boleslaus II., Typar A, zerbrochen und verkehrt wieder angehängt, an weißen gedrehten Seidenschnüren, siehe Nr. 229.
237. Herzog Boleslaus II. transsumiert und bestätigt dem Kloster Trebnitz die Gründungsurkunde Herzog Heinrichs I. von 1203 (SUb I Nr. 83). (1242-1247), -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 3 b (A). SR 584a; Appelt, Urkundenfälschungen S. 129 Nr. 62. Da uns weder von dieser noch von der folgenden Urkunde Lichtbilder zur Verfügung stehen, müssen wir uns mit den Angaben in der Literatur begnügen. Grünhagen SR 584 a hatte zwar richtig erkannt, daß die Schrift zeitgemäß ist, jedoch die Umstände, daß die Urkunde Boleslaus das transsumierte Privileg lediglich einleitet und nicht auch abschließt, ferner keine Besiegelung vorgenommen wurde, als Verdachtsgrund gewertet. Nachweis der Echtheit bei Appelt a. a. O. S. 39f., der auf den engen Zusammenhang mit den beiden ebenfalls undatierten Urkunden Nr. 236 und 238 hinweist; vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde. Appelt vermutet, daß die Datierung weggelassen wurde, weil die Absicht dieser Beurkundung in der Anerkennung und Fixierung geltenden Rechts bestand und nicht in der Setzung neuen Rechts. Das Fehlen des Siegels könnte darauf zurückzuführen sein, daß die jüngere Privilegierung von 1218, die in der folgenden Urkunde transsumiert ist, den Rechtsinhalt der älteren von 1203 vollständig umfaßt.
238.
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Herzog Boleslaus II. transsumiert und bestätigt die Gründungsurkunde Herzog Heinrichs I. für Trebnitz von 1218 (SUb I Nr. 181). (1242-1247), -. 236. a) I nicht ausgeführte Initiale A b) i wohl aus a auf Rasur verb. A d) A e) durch Siegelschnur teilweise verdeckt A.
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c) a aus i verb. A
144 Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 110 (A). SR 747; Appelt,
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Urkundenfälschungen
S. 129 Nr. 63.
Vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde. Die von Grünhagen SR 747 und Grotefend Z. 11, S. 178 gegen Schrift und Siegel vorgebrachten Bedenken wurden von Appelt zurückgewiesen. Wie Nr. 237 hat auch diese Urkunde keinen eigenen Schluß, sondern endet mit dem Abschluß des transsumierten Privilegs. Zur Datierung vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 236; mit der Zuweisung in die erste Hälfte der vierziger Jahre stimmt auch hier das angehängte Siegel Herzog Boleslaus II., Typar A, an blau-rot-gelben Seidenfäden (vgl. Appelt) überein.
239. 10
Herzogin Anna weist den Johannitern von Striegau für das Gebiet, auf dem die Stadt Striegau angelegt wurde, ein gleich großes Stück Land zu. 1242 —, —. Or. Prag Großprioratsarchiv
(A).
Grünhagen Z. 7, S. 208; Delaville le Roulx, Cartulaire général 2, Nr. 2283. - SR 587; CDS Nr. 116.
IUI,
15
Wie v. Loesch in einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten bemerkt, waren die Domänen um Striegau offensichtlich Witwengut Herzogin Annas; vgl. auch SR 1222. Zur Frage der Stadtgründung von Striegau vgl. zuletzt Kuhn AS KG 29 (1971), S. 45 f f , der die Anfänge bereits vor 1239 annimmt (vgl. oben Nr. 170f.). Die ältere Literatur ist verzeichnet im CDS IUI, S. 93.
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In nomine domini amen. Noverint universi presens scriptum inspecturi, quod nos Anna ducissa maior Zlesie pro terra Cruciferorum de Stregom, ubi civitas Stregom Teuthonico iure est locata, tantumdem eisdem nostre terre circa orreum ipsorum asignavimus. Et huic donacioni hii testes affuerunt: dominus Pantinus canonicus Wratislauiensis rector dicte ducisse, Themo subkamerarius eiusdem domine, Peregrinus advocatus dicte civitatis, Hunemirus miles, comes Nicholaus et alter Martinus, Thomas calvus. Datum incarnationis domini anno M°CC°XL°secundo.
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Siegel Herzogin Annas, stark beschädigt, siehe Nr. 230.
240. 30
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45
Herzog Konrad von Krakau, Lçczyca, Kujawien und Masowien bestätigt, daß Bischof Andreas von Plock und seine Brüder Ianko, Kastellan von Ruda, und Wirbyantha, Propst des Benediktinerklosters Stanigtki, dem Bischof Prandota von Krakau und dessen Brüdern tauschweise genannte Dörfer, die der Krakauer Kastellan Graf Clemens dem Kloster Stanigtki geschenkt hatte (darunter Lypowa), übertragen haben recipientes pro villis antedictis decimas super Moscauam et villam Liziny totaliter cum ecclesia beati Clementis et cum decimis omnibus ad ipsam ecclesiam pertinentibus. Der Herzog bestätigt ferner die Besitzungen von Stanigtki aus der Stiftung durch Graf Clemens: Item confirmamus, quod comes Clemens castellanus Cracouiensis seperecitatus de consensu fratrum suorum hereditates suas domui multociens dicte contulit, eas videlicet, que commuttata sunt domino episcopo, et alias, quarum nomina hica) sunt: Smolici cum castoribus, Zathor cum castoribus, Canthi, Celaz super fluvium Breniciam cum castoribus et cum thaberna, Withow prope Siewior et de terra ad viginti aratra magna, que narok a wlgo vocatur, Ostrow, Podlanze cum castoribus, quam accepit pro Lantcouici et pro Woznyk cum ecclesia abb) abbateb) Thyncensib) . . . Item idem Clemens contulit filie sue Wisenyge sanctimoniali villam Nyemil, ut post mortem suam conferret, ubi vellet. 1242 —, Krakau. Transsumpt
durch König Kasimir von Polen, 1464 Juni 5, Kloster Stanigtki
(B).
Dlugosz, Liber beneficiorum III, S. 298 (Auszug); CD Poloniae 3, Nr. 219 = Kochanowski, Masoviae Nr. 420 (Auszug); Piekosiñski, CD Poloniae minoris2, Nr. 419. 240. a) B
b-b) ad abbatem Thyncensem B.
CD
145
B. Ulanowski, O zaloieniu i uposazeniu klasztoru Benedyktynek w Staniqtkach, in: Rozpr. AU hist.-fil. 28, Krakau 1892, S. 1—131, hier S. 28-32, dem sich auch Kochanowski angeschlossen hat, hält die Urkunde für verdächtig, glaubt aber an einen echten Kern. Die spätere Forschung verwendet sie nahezu ausnahmslos ohne Einschränkung als echt, vgl. etwa Fr. Bujak, Studya nad osadnictwem Malopolski 1, in: Rozpr. AU hist.-fil. 47, Krakau 1905, S. 418; W. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 100; ders. ZfO 17 (1968), S. 408 .Anm. 14 u. S. 420; ders. ZfO 21 (1972), S. 238; A. Jodtowski, Bochnia wczesnosredniowieczna, in: Studya historyczne 15 (1972), S. 532. Zwar kann die Echtheitsfrage ähnlich wie bei Nr. 247f. in diesem Zusammenhang nicht endgültig geklärt werden, man darf jedoch davon ausgehen, daß die Bestimmungen hinsichtlich der genannten Ortschaften im Gebiet von Auschwitz und Zator auf jeden Fall den tatsächlichen Gegebenheiten des Jahres 1242 entsprechen; vgl. dazu auch SUb I Nr. 291.
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241. Herzog Boleslaus II. überträgt dem Kloster Heinrichau das Gut Iauorouo (Teil des späteren Reumen, Kr. Frankenstein). 1243 März 12, Nimptsch. Kop. Breslau DA Liber fundationis claustri sanctae Mariae virginis in Heinrichow (13. Jh.), fol. 13 (B). Stenzel, Liber fundationis S. 33 f.; Bretschneider DQ 29, S. 35f . (deutsche Übersetzung); Grodecki, Ksi%ga Henrykowska S. 270f. - SR 596; Hirtz, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter, Reichenberg 1911, Nr. 10. Nach einem freundlicherweise von der Direktion des Breslauer Erzbischöflichen Diözesanarchivs zugeschickten Photo. - Übereinstimmungen mit anderen Heinrichauer Urkunden in Publicatio, Corroboratio und der Lagebeschreibung dürften auf Empfängerdiktat hinweisen, jedoch ist eine definitive Zuweisung nur schwer möglich. Zum Inhalt und zur Identifikation von Iauorouo vgl. Grüger ASKG 22 (1964), S. 82f. u. 107. Herzog Heinrich III. machte später diese Schenkung seines Bruders wieder rückgängig, so daß Abt Bodo von Heinrichau 1255 das Gut um 80 Mark kaufen mußte (SR 895). In nomine domini amen. Nos Bolezlaus dei gratia dux Slesie et Polonie notum facimus presentibus et futuris, quod in remissionem peccatorum nostrorum et fratrum nostrorum et pro redemptione anime illustris ducis Heinrici felicis recordationis patris nostri contulimus domui beate virginis de Heinrichow ordinis Cysterciensis et fratribus eiusdem domus in perpetuum hereditatem, que vocatur Iauorouo, que est sita iuxta ipsum claustrum, a latere habens Michaelem Daleborouic, ex altera parte Cuncendorf, que pertinet in Trebnic, a domo prefata et suis ministris perpetuo possidendam. Ut autem hec donatio firma sit et stabilis permaneat, appensione nostri sigilli ipsama) dignam duximus munimine roborandam. Datum in Nemchi, in die beati Gregorii, anno domini M°CC0XL0III°, hiis presentibus: domino Sobeslao patruo nostro, B(oguslao) b) castellano de Nemchi, domino Gunthero de Bibrustin, Petra iudice curie, B(oguslao) castellano de Bitom, A(ndrea) castellano Sydlov, Milegio capellano et aliis quam pluribus. Dedimus etiam eidem claustro duos charpentarios eiusdem ville, Dobrossam cum suo fratre.
242. Herzog Miesko von Oppeln gewährt dem Kloster Miechöw für die Besitzungen Kohlsdorf (bei Zülz) und Mechnitz (nw. Cosel) genannte Freiheiten und Rechte. 1243 März 25, Mechnitz. Zwei Or. dep. Breslau St.A. Rep. 103 Nr. 3 (A) und Nr. 2 (A\). Piekosinski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 620 (nach Ai); Schulte Z. 50 (1916), S. 115 (nach A mit den Varianten von Ai). - Reg. ep. Vrat. S. 34; SR 598 = v. Schweinichen, Regesten S. 6f.; CDS IUI, Nr. 112. Bereits Schulte hat gegen den von Grünhagen SR 598 erhobenen Verdacht festgestellt, daß A einwandfrei als Erstausfertigung anzusehen ist. Zu Unrecht hat er aber A i als grobe Fälschung be241. a) a aus u verb. B
10 Schles. UB1I
b) ogislao von späterer Hand über der Zeile eingefügt B.
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zeichnet, deren Schrift nicht in die Mitte des 13. Jahrhunderts gehöre. Vielmehr ist die Schrift durchaus zeitgemäß, und da der Rechtsinhalt nicht verändert wurde, besteht keine Veranlassung, von einer Fälschung zu sprechen. Es handelt sich offensichtlich um eine sehr stümperhafte, ungeschickte Zweitausfertigung, bei welcher der Schreiber sein Versehen, den Bischof als Mitsiegler vergessen zu haben, dadurch korrigieren wollte, daß er ihn unter den Zeugen anführte. — A wurde von der gleichen Hand geschrieben wie die Urkunde Nr. 244. Angesichts der engen Beziehungen zwischen den Kanzleien des Herzogs von Oppeln und des Bischofs von Breslau, der ja auch an dieser Urkunde beteiligt ist, wird man aufgrund des allgemeinen Duktus am ehesten wohl einen Schreiber der bischöflichen Schreibschule als Ausfertiger annehmen dürfen; vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 32. Der Verdacht Grünhagens gegen das Siegel Herzog Mieskos ist hinfällig.
In nomine domini a) amen. Nos Meseco b) dei gratia dux de Opol notum facimus presentibus et futuris, quod ob reverentiam sancti sepulcri dedimus plenam libertatem fratribus eiusdem sepulcri Mechouiensis in villis Colini, Mechniz et c) in omnibus, que possident in eisdem vel in posterum tarn in illis quam in aliis, quod d) iusto modo poterunt obtinere. Nulli ergo hominum liceat hanc nostre donationis et libertatis paginam violare sive etiam homines fratrum dictorum solutionibus, exactionibus, expeditionibus aut aliis angariis molestare. Si vero fuerint iudicandi, sigillo nostro citati debent coram nobis astare e) et non alias iudicari. De iudicata autem misericordiam faciemus, que videbitur fratribus expedire. Contulimus etiam eisdem fratribus propriam navem^ in Mechniz ad ducendos suos homines et alios, quos voluerint amore dei. Ut autem hec nostra donatio perpetuo inviolabilis perseveret, presentem cartam sigillisi nostro videlicet et venerabilis patris nostri domini Thome Vratizlauiensis episcopi, qui eidem facto interfuit, munimine duximus roborandam 8 '. Actum in Mechniz, presentibus h) comite h) Nicolao castellano de Kozli'*, comite Sandcone iudice curie, comi te Chotcone k) subcamerario, comite Mesccenta 1 ' subvenatore, Iarozlao m) subdapifero, Marco subpincerna, Paulo subiudice, domino Heinrico n) notario, domino Nicolao, domino Iacobo, domino Clemente capellanis curie et aliis quam pluribus. Anno dominice incarnationis M 0 CC°XL°tertio o) , in die beate Marie annuntiationis p) . An beiden Originalen je zwei Siegel: 1. Herzog Miesko von Oppeln, Typar A, an gelben Seidenfäden, siehe Nr. 158; 2. Bischof Thomas von Breslau, Typar A, an roten Seidenfäden, siehe Nr. 32.
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243. Herzogin Viola von Kaiisch gewährt mit Einwilligung ihres Sohnes Wladislaus dem bischöflichen Gut Biskupitz bei Beuthen hinsichtlich der Dienstleistungen das gleiche Recht, wie es die ville militares genießen. 1243 März 25, Mechnitz.
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Or. Breslau DA AA 88 (A). Schulte Z. 50 (1916), S. 116. - Reg. ep. Vrat. S. 34; SR 599; Urban, Katalog dokumentów wum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 30.
archi-
Die Schrift ist der bischöflichen Schreibschule zuzuweisen, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 32. Dorsualvermerk: Super libertate ville Biscupici circa Bitom ducisse de Kalis (13.-14. Jh.). Es ist auffällig, daß Herzogin Viola von Kaiisch im Beuthener Gebiet Hoheitsrechte ausübte und nicht ihr Sohn Herzog Miesko von Oppeln.
In nomine Christi amen. Nos V(iola) dei gratia ducissa de Kalis notum facimus hanc litteram inspecturis, quod de voluntate filii nostri ducis Vlodizlaui ville domini episcopi Vratislauiensis, que Biscupici dicitur, circa Bitom hoc ius in pouoz et in aliis nostris serviciis, quod ville habent militares, concedimus absolventes eos penitus a canibus nostris et ab hiis omni242. a) domini Ihesu Christi Ai b) MeschoAi c) fehlt A i d) von erster Hand über der Zeile eingefügt Ai e) asstare Ai f) navim Ai g—g) sigilli nostri (von erster Hand über der Zeile eingefügt) munimine duximus roborandam (davor impressione getilgt) Ai h-h) presente T(homa) dei gratia Wratzlauiensi episcopo c(um) c(apitulo) omni A i i) Koli (Ii auf Rasur und mit anderer Tinte nachgezogen) Aì k) Gotcone Ai 1) Mescenta Ai m) Girozlao Ai n) Henrico Ai o) M°CC°XLIII Ai p) annunciacionis Ai.
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bus, que circa caniductores nostros exhiberi solent vel exigi. Data anno incarnationis domini MCCXLIII in Mehniz, in annunciatane sancte Marie. Acta sunt hec ibidem presente duce Mesecone et istis: Nicholao castellano de Cosle, Sudcone, Hottone, Paulo, Iarozlao, Marco, Laurencio, Roberto, Mazcone, Zbrozlauo, Lascario et aliis multis tarn clericis quam laicis ibidem constitutis.
S
Siegel des Herzogs Wladislaus von Kaiisch, beschädigt, an Pergamentstreifen, Reiter mit eingelegter Lanze: ... ISLA VI DVCIS De C A L I . . . (vgl. Nehmiz S. 29); ein weiteres Siegel verloren.
244. Herzog Miesko von Oppeln bestätigt dem Bischof Thomas von Breslau den Markt in Steinau O. S., gestattet ihm, nach Gutdünken einen Vogt in dieser Stadt einzusetzen und regelt die Gerichtsverhältnisse. 1243 (März 25), Mechnitz. Or. Breslau DA DD 50b (A); Kop. ebenda Liber Niger (14.-15. Jh.), fol. 90' (C) und 412' (B). Tzschoppe-Stenzel Nr. 23 (nach B); Schulte Z. 50 (1916), S. 113. - Reg. ep. Vrat. S. 34; SR 593; CDS H/1, Nr. 120; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 29. Aufgrund der beteiligten Personen, der Zeugenliste und des Ausstellungsortes sowie der Schrift wird man als Ausstellungstag wie in den beiden vorhergehenden Urkunden ebenfalls den 25. März annehmen dürfen, wie bereits Weitzel, Geschichte der Stadt Ratibor, Ratibor 1861, S. 27 vorgeschlagen hat. - Das am Rande beschädigte Original stammt von der gleichen Hand wie die Urkunde Nr. 242; der allgemeine Duktus spricht für Empfängerausfertigung, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 32. - Dorsualvermerk: Ducis M. super foro Scinauiensi (13.-14. Jh.). Es handelt sich hier um die erste Erwähnung von Steinau als Stadt, da die Urkunde des Grafen Zbrozlaus von 1235 eine Fäbchung ist (Nr. 423) und die Urkunden von 1236 (Nr. 120) und 1241 (Nr. 226) ebensowenig wie die undatierte Bestätigung Herzog Mieskos (Nr. 175) von einer Stadt oder einer Bewidmung mit deutschem Recht sprechen; vgl. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 99. - Das noch zu Zeiten Grünhagens vorhandene Bruchstück des echten Siegels Herzog Mieskos an gelben Seidenfäden ist heute verloren. In nomine domini amen. Nos Meseco dei gratia dux de Opol notum facimus universis presentibus et futuris, quod ad petitionem venerabilis patris nostri domini Thome episcopi Vratizlauiensis forum in Stinauia, quod comes Zbrozlaus habuit ex permissione felicis recordationis patris nostri, domini ducis Kazimiri, perpetuo confirmamus eidem dantes eidem auctoritatem ponendi advocatum in eadem civitate pro sue arbitrio voluntatis. Damus etiam eidem, ut iudicatum accipiat integraliter a suis hominibus. Si vero inter hominem nostrum [e]x una parte et ipsius ex altera causa fuerit capitalis, de iudicato, quod homo noster debuefrit] persolvere, pars tertia nobis cedat. Item volumus, ut ab omni exactione palatinorum, cas[tel]lanorum et omnium offitialium nostrorum sint exempti et ad nullam expeditionem preter [eam], que fuerit ad defensionema) totius terre ire teneantur. Ad cuius rei robur et memoriam perpetuam dedimus eidem litteras sigilli nostri munimine roboratas. Actum in Mechniz, anno domini M°CC°XL°tertio, presente illustri domina matre nostra Viola cum fratre nostro Vlodizlao duce de Kal(is) et aliis baronibus : Nicoiao castellano de Kozli, Laurentio castellano de Seuor, Sandcone, Chottone, Mescenta, Lascario, Paulo, Iarozlao, Gregorio preposito de Opol, Mazcone canonico ibidem, Heinrico notano, demente, Iacobo capellanis curie et aliis multis.
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Siegel verloren.
245. Herzog Boleslaus II. überträgt dem Ianussius, Sohn des Bogumil, das Gut Bela zur Aussetzung zu einem beliebigen Recht. 1243 Juni 27, Liegnitz. 244. a) desfionem A. 10*
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148 Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag.202
(B).
SR 600.
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Die Urkunde stammt von demselben Diktator wie Nr. 168 (vgl. Arenga, Publicatio, Corroboratio); es handelt sich also offensichtlich um Ausstellerdiktat. - Überschrift im Repertorium Heliae: Sequi tur Privilegium ducis Boleslai filii Heynrici primi, ut videtur ex etate littere, super villa belaw. Das Lokaüonsprivileg ist unter die Urkunden ßr den Sandstiftsbesitz Klein-Bielau am Zobten eingereiht. Da dieser Ort jedoch bereits Ende des 12. Jahrhunderts dem Sandstift gehörte (vgl. SUb 1 Nr. 58 und 61 ) und auch später nicht von diesem veräußert worden ist (1247 gestatten Boleslaus II. und Heinrich III. dem Sandstift die Aussetzung von Klein-Bielau zu deutschem Recht, siehe Nr. 339), kann es sich allenfalls um einen Teil dieses Ortes handeln, falls nicht überhaupt ein Irrtum vorliegt und ein anderes Gut gemeint ist. (Nach freundlicher Mitteilung von Herrn Professor Walter Kuhn könnte es sich möglicherweise um Langenbielau, Kr. Reichenbach handeln.) — Wie aus der Zeugenliste von Nr. 391 hervorgeht, führte der Empfänger den Beinamen Menca.
In nomine domini amen. Nos Boleslaus dei grada dux Slesie et a) Polonie omnibus presens scriptum inspecturis rei subscripte veritatem adhibere, quod, pro dolor, ad malum humane nititurb) condicionis fragilitas, necesse est, ut inconcussa permaneant, que solent inferre dispendium temerata. Inde est, quod universitati vestre notum esse volumus, quod lanussio filio Bogumili villam, que wlgariter Bela vocatur, cum omnibus pertinenciis suis sibi heredibusque suis iure contulimus hereditario possidendam addiicientes eidem libertatem, quocunque iure locare voluerit villam eandem. Ne igitur hec nostra rite per nos peracta collacio alicuius frivolo incursu valeat irritari, presentem cedulam sigilli nostri robore duximus muniendam. Actum in Legnicz, anno domini M°CCXLIII°, quarto die post festum beati Iohannis Baptiste, presentibus: comite Radzlao castellano de Wratislauia, Boguszlao castellano de Nempczii, Predzlao, Budiuoyo, Hanusio filiis Iaroslai, Gewardo filio Peregrini, Conrado subpincerna, Vlrico serviente et aliis quam pluribus.
246. Papst Innozenz IV. befiehlt dem Erzbischof, den Bischöfen und Prälaten der Kirchenprovinz Gnesen, gegen die Bedrücker des Klosters Trebnitz mit kirchlichen Zensuren vorzugehen. 1243 Juli 23, Anagni. 30
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Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 57 (A). Reg. ep. Vrat. S. 35; Potthast 11100; SR 601; Appelt, Urkundenfälschungen S. 128 Nr. 58. Schreibervermerk auf Plika links .P.; kurialer Vermerk recto Ecke oben rechts: Bir (oder BarJ doppelt durchstrichen; Rückseite oben Mitte: Cister.
INNOCENTOJS episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus . . archiepiscopo Gneznensi et suffraganeis eius et dilectis filiis abbatibus, prepositis, decanis, archidiaconis et aliis ecclesiarum prelatis per Gneznensem provinciam constitutis salutem et apostolicam benedictionem. Non absque dolore cordis et plurima turbatione didicimus, quod ita in plerisque partibus ecclesiastica censura dissolvitur et canonice sententie severitas enervatur, ut viri religiosi et hii maxime, qui per sedis apostolice privilegia maiori donati sunt liberiate, passim a malefactoribus suis iniurias sustineant et rapinas, dum vix invenitur, qui congrua illis protectione subveniat et pro fovenda pauperum innocentia se murum defensionis opponat. Specialiter autem dilecte in Christo filie . . abbatissa et sorores monasterii de Treueniz Cisterciensis ordinis Wratislauiensisa) diocesisa) tarn de frequentibus iniuriis quam de ipso cotidiano defectu iustitie conquerentes universitatem vestram litteris petierunt apostolicis exdtari, ut ita videlicet eis in tribulationibus suis contra malefactores earum prompta debeatis magnanimitate consurgere, quod ab angustiis, quas sustinent, et pressuris vestro possint presidio respirare. Ideoque universitati vestre per apostolica scripta mandamus atque predpimus, quatinus illos, qui possessiones vel res seu domos predictarum sororum irreverenter invaserint aut ea iniuste 245. a) irrtümlich que B b) vorher wohl ein Schaft getilgt B. 246. a) durch Verweisungszeichen umgestellt A
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detinuerint, que predictis sororibus ex testamento decedentium relinquuntur, seu in ipsas sórores vel earum aliquam contra apostolice sedis indulta sententiam excommunicationis aut interdicti presumpserint promulgare vel decimas laborum de possessionibus habitis ante concilium generale, ante quod susceperunt Cisterciensis ordinis instituta, quas propriis sumptibus excolunt, seu nutrimentis animalium ipsarum spretis apostolice sedis privilegiis extorquere, monitione premissa, si laici fuerint, publice candelis accensis singuli vestrum in ecclesiis et diocesibus vestris excommunicationis sententia percellatis. Si vero clerici vel canonici regulares seu monachi fuerint, eos appellatione remota ab officio et beneficio suspendatis neutram relaxaturi sententiam, donec predictis sororibus plenarie satisfaciant, et tarn laici quam clerici seculares, qui pro violenta manuum iniectione in sorores ipsas vel earum aliquam anathematis vinculo fuerint innodati, cum diocesanorum episcoporum litteris ad sedem apostolicam venientes ab eodem vinculo [mer]eanturb) absolvi. Dat. Anagnie X kal. aug., pontificatus nostri anno primo. Bleibulle an
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Seidenfäden.
247.
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Herzog Konrad von Krakau und Lgczyca verleiht dem Kloster Stanigtki verschiedene Freihei-
ten und bestätigt die Besitzungen, darunter ... comes Clemens contulit Lypouam, . . . Roskochouice, Smolice cum castoribus, Zathor, Canti, . . . Celad super fluvium Brennicham cum castoribus et cum thaberna, Vytow prope Seveor . . . Comes Ianko contulit . . . Rokow. 1243 August 5, in colloquio super Mirauam. CD Poloniae 3, Nr. 20. - SR 602; Perlbach, Studien 1, S. 124 Nr. 111; Kochanowski, viae Nr. 420/11 und 441.
CD
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Maso-
B. Ulanowski, O zalozeniu i uposazeniu klasztoru Benedyktynek w Staniqtkach, in: Rozpr. All hist.-fil. 28, Krakau 1892, S. 32-37 erklärt diese, die folgende und eine dritte Urkunde Herzog Konrads für Stanigtki (Piekosiñski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 423), die alle am gleichen Tag ausgestellt sind, für Fälschungen; Kochanowski hat sich diesem Urteil angeschlossen. Dagegen verwendet die spätere Forschung (vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 240) diese Urkunden als echt. Da auch Ulanowski den sachlichen Gehalt hinsichtlich der oben genannten Ortschaften nicht in Zweifel zieht, wurde diese Urkunde ebenso wie die folgende und Nr. 240 in die Reihe der echten Dokumente aufgenommen, ohne daß in diesem Zusammenhang die Fragen der Echtheit oder etwaiger Interpolationen geklärt werden könnten; vgl. auch SUb I Nr. 291, dessen inhaltliche wie diplomatische Probleme ähnlich gelagert scheinen.
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248. Herzog Konrad von Krakau und Lqczyca schenkt dem Kloster Stanigtki verschiedene und Freiheiten und bestätigt die Besitzungen, darunter Lypoua und Kanthi.
Güter 35
1243 August 5, in colloquio super Mirauam. Or. (?) Kloster
Stanigtki
(A).
CD Poloniae 3, Nr. 22. - Perlbach, Nr. 420/111.
Studien 1, S. 124
Zur Frage der Echtheit vgl. die Vorbemerkung
Nr. 112;
zur vorhergehenden
Kochanowski,
CD
Masoviae
Urkunde.
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249. Papst Innozenz IV. beauftragt im Zusammenhang mit der strittigen Olmützer Bischofswahl den Bischof von Prag, den Abt von Braunau und den Propst von Prag, dem Hildesheimer Domherrn Konrad eine Frist von drei Monaten zum Erscheinen vor dem Papst festzusetzen non ob-
stantibus litteris apostolicis ad . . archidiaconum Wratislauiensem eiusque coniudices super 246. b) durch Falte im Pergament teilweise zerstört A.
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150 huiusmodi negotio, per quas ad executionem ipsius propter malitiam temporis et eiusdetn C(onradi) potentiam, ut asseritur, procedi non potuit (siehe oben Nr. 207). 1243 September 11, Anagni. 5
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Reg. Vat. 21, fol. 17' (R). Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 43; MGH Epistolae saec. XIII selectae 2, Nr. 21; CDB 4, Nr. 24. Palacky, Italienische Reise Nr. 158; Erben, Regesta 1, Nr. 1082; Reg. ep. Vrat. S. 35; Potthast 11129; Schramm, Regesten zur Geschichte der Benedictiner-Abtei Brevnov-Braunau in Böhmen, 1882, S. 75; SR 603; Berger, Les Registres d'Innocent IV1, Nr. 111; Regesta lmperii 5, Nr. 7399; Hoogeweg, UB des Hochstifts Hildesheim 2, Nr. 686.
250. Papst Innozenz IV. befihlt den Vorgesetzten des Dominikanerordens, den Ordensmitgliedern in den einzelnen Diözesen aufzutragen, das Kreuz gegen die Heiden in Preußen und Livland zu predigen. 1243 September 23-Oktober 7, Anagni.
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Reg. Vat. 21, fol. 28-28' Nr. 162-163 (R); Abschrift 15. Jh. Königsberg St.A., jetzt Archivlager Göttingen (B). Ripoll, Bullarium ordinis Praedicatorum 1, 1729, S. 122 Nr. 14 (nach B), S. 123 Nr. 17 u. 31 (nach R); Bunge, Liv-, Esth- und Curländisches UB 1, Reval 1853, Nr. 174; Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 77; Strehlke, Tabulae ordinis Theutonici, Berlin 1869, Nr. 206; Preußisches UB 1,1, Nr. 146; MGH Epistolae saec. XIII selectae 2, Nr. 23-24 (alle nach R). - Raynaldi Annales Ecclesiastici ad 1243 Nr. 34; Potthast 11136f. (nach R); Perlbach, Preussische Regesten Nr. 202 (nach R), Nr. 207 (nach B); Preußisches UB I, 1, Nr. 151 (nach B); SR 604 (nach R); Berger, Les Registres d'Innocent IV1, Nr. 162-163 (nach R); CDB 4, Nr. 330. R: (Nach dem Muster des Schreibens an den Provinzial des Dominikanerordens in Alemania.) In eundem modum . . priori provinciali fratrum ordinis Predicatorum in Polonia per regnum Boemie, Poloniam et Pomeraniam. (Nach dem Muster des Schreibens an den Prior und die Dominikaner in Magdeburg.) In eundem modum eisdem Wratislauiensibus per Wratislauiensem civitatem et diocesim. B: . . . fratrum ordinis Predicatorum in Alamania, Polonia et Dada prioribus provincialibus. Die Eintragung im Vatikanischen Register (September 23) und die Abschrift vom Original (Oktober 7) weichen lediglich in der Datierung sowie den Adressaten und den Anredeformen voneinander ab, bedingt durch die Praxis der kurialen Kanzlei; vgl. dazu auch CDB 4, Nr. 25 und 330.
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Papst Innozenz IV. teilt den Dominikanern, die das Kreuz gegen die Heiden in Livland und Preußen predigen, mit, er habe den Kreuzfahrern im nördlichen Europa, darunter auch Polonie, die gegen diese Heiden zu Felde ziehen, die gleichen Privilegien wie den Jerusalemfahrern erteilt; er befiehlt ihnen, diese vor Belästigungen zu schützen. 1243 Oktober 1, Anagni. Voigt, CD Prussicus 1, Nr. 58; Bunge, Liv-, Esth- und Curländisches UB 1, Reval 1853, Nr. 177; Preußisches UB I, 1, Nr. 148; Pommersches UB l2, Nr. 425. - Potthast 11144; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 204; SR 606; Dobenecker, Regesta diplomatica Thuringiae 3, Nr. 1105; Joachim-Hubatsch, Regesta Historico-diplomatica ordinis s. Mariae Theutonicorum 2, 1948, Nr. 4263; CDB 4, Nr. 329.
252. 45
Herzog Boleslaus II. verkauft gemeinsam mit seiner Mutter Anna und seinen Brüdern die Dörfer Brecheishof und Bellwitzhof dem Kloster Leubus mit der Erlaubnis, sie zu deutschem Recht auszusetzen. 1243 Oktober 16, Breslau. Zwei Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 73 (A) und Nr. 72 (Ai); Kop. ebenda Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 26-26' (B, nach Ai). Büsching Nr. 71 (nach Ai) und Nr. 72 (nach A). - Reg. ep. Vrat. S. 35; SR 607 = v. Schweinichen, Regesten S. 9; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 46.
Ì51 Vermutlich hat A als Erstausfertigung zu gelten; aus privatrechtlichen Gründen kann möglicherweise eine der beteiligten Parteien - vielleicht das Kloster selbst - die Mitsiegelung der Herzoginmutter, die ja zu dem Verkauf ihren Konsens erteilt hat, gefordert haben. Der Verdacht einer Interpolation in der dadurch notwendig gewordenen Zweitausfertigung Ai, den Seidel DQ 17, S. 64 geäußert hat, ist hinfällig, zumal beide Originale von dem gleichen Schreiber mundiert wurden. - Die Urkunde diente als Vorlage für Nr. 371 und 389, ferner besteht ein Diktatzusammenhang zu Nr. 374 und 390. Beide Originale sowie vermutlich auch Nr. 298 stammen von derselben Hand, darüber hinaus besteht enge Schulverwandtschaft zu Nr. 275, 331, 371, 374, 389, 390, 392, 415 und SR 873. Swientek Z. 69, S. 42-45, 52, 57-68 will u. a. Schrift und Diktat von Nr. 389, 390 und SR 873 dem herzoglichen Notar Konrad von Drehnow zuschreiben. Aufgrund der erwähnten Diktat- und Schriftzusammenhänge stößt jedoch diese Zuweisung auf erhebliche Schwierigkeiten, zumal Konrad erst 1248 (vgl. Nr. 353f.) definitiv in der herzoglichen Kanzlei nachgewiesen werden kann und er zudem mit großer Wahrscheinlichkeit als Schreiber von Nr. 353 aufzufassen ist, welche Urkunde ein völlig anderes Schriftbild zeigt. Da jede der genannten Urkunden für eines der drei Zisterzienserklöster Leubus, Trebnitz und Heinrichau bestimmt ist, wird man aufgrund der engen Verwandtschaft dieser Klöster und des allgemeinen Gebrauchs bei den Zisterziensern wohl am ehesten an Empßngerausfertigungen denken müssen; diese Vermutung wird gestützt durch die auffälligen Abweichungen von der Norm im Siegelgebrauch bei einigen Originalen (Nr. 275, 389f). — Dorsualvermerke A: Confirmatio villarum de Brochlovizi et Polchovizi et super vendicione villarum earundem (zwei gleichlautende Angaben 13. und 14. Jh.); Ai: Privilegium de Brochlowiczi et Polkowiczi eciam primum Bolezlai fundatoris nostri super vendicione villarum earundem (zwei gleichlautende Angaben 13. und 14. Jh.). Brecheishof und Bellwitzhof befanden sich bereits 1202 im Besitz des Klosters und wurden diesem mehrfach bestätigt (SUb I Nr. 82, 156, 157, 171, 279). Seidel DQ 17 S. 64-68 und Korta Sobötka 13, S. 190f. vermuten daher, daß beide Güter dem Kloster entweder entfremdet wurden oder daß Leubus einer drohenden Entfremdung zuvorkommen und sich durch den Kauf eine sichere Rechtsgrundlage verschaffen wollte. Wichtigstes Kriterium dürfte jedoch die Erlaubnis zur Aussetzung zu deutschem Recht gewesen sein, die sich der geldbedürftige Herzog offensichtlich abkaufen ließ.
IN NOMINE DOMINI AMEN. Nos Bolezlaus dei gratia dux Zlesie et Polonie notum facimus universis tarn presentibus quam futuris, quod una cum matre nostra et fratribus nostris de consilio baronum nostrorum villas, que proprio nomine Brochlovizi et Polchovizi nuncupantur, cum omnibus pertinenciis videlicet agris, pratis, silvis, aquis et usu aquarum tarn in castoribus quam in molendinis et aliis omnibus, que pertinent ad usum aquarum, secundum quod sunt plene suis in terminis, domino abbati et conventui de Lubensa) nomine ecclesie ipsorum vendidimus et tradidimus pro ducentis et triginta marcis argenti in pondere Polonico, quarum solutionem nos confitemur plenarie recepisse; dantes eis facultatem easdem villas iure Thevtonico locandi et perpetuo possidendi. Ut autem hoc factum ratum Semper et inconwlsum permaneat in futurum, presentem litteram super hoc conscribi fecimus et sigillob) nostrob) et duorum episcoporum videlicet Vratizlauiensis et Lubucensis appensione insigniri. Actum est in Vratizlauia, anno ab incarnatione domini millesimo ducentesimo quadragesimo tercio, septimodecimo kalendas novembris, sub testimonio proborum virorum et honestorum, quorum nomina sunt hec: dominus Thomas episcopus Vratizlauiensis, dominus Heinricus episcopus Lubucensis, Theodericus cantor Vratizlauiensis, Gerlacus notarius ducis, comes Boguslaus castellanus de Nemz, comes Radzlaus castellanus de Vratizlauia, comes Theodericus castellanus de Reczen, comes Lezota castellanus de Legnicz, Guntherus castellanus de Glogov, Mrozko castellanus de Crösten, Nycolaus castellanus de Bolezlawicz, Gebehardus castellanus de Sandowel, Albertus de Kartin, Beroldus subdapifer ducis, Pribizlaus filius Dyrskonis, Dobes gener Ylikonis, Otto et Stephanus filii Cunradi quondam de Crösten castellani et alii multi tarn laici quam clerici. A: Drei Siegel an Seidenfäden: 1. Bischof Thomas von Breslau, Typar A, siehe Nr. 32; 2. Herzog Boleslaus II., Typar A, siehe Nr. 229; 3. Bischof Heinrich von Lebus, siehe Nr. 122. Ai: Von vier Siegeln nur dasjenige Herzog Boleslaus II. erhalten, Typar A, an gelb-rot-grünen Seidenfäden, siehe Nr. 229. 252. a) Lubes Ai
b) sigillorum nostri ac matris nostre Ai.
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253. Herzog Boleslaus II. verleiht dem Kloster Harpersdorf und Probsthain. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 58 5
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SR 608; Appell,
Urkundenfälschungen
Trebnitz die Überschar des Waldes zwischen 1243 Oktober 18, Breslau. (A).
S. 128 Nr. 59.
Die völlige Übereinstimmung mit Nr. 235 hat Grünhagen SR 608 veranlaßt, diese Urkunde als Fälschung zu bezeichnen, obwohl er völlig richtig die Schrift als zeitgemäß und das Siegel - im Gegensatz zu Grotefend Z. 11, S. 177 — als echt erkannt hatte; seinem Urteil ist auch Schilling S. 196 f . gefolgt. Nachweis der Echtheit bei Appelt, der die Vermutung äußert, daß Herzog Boleslaus möglicherweise aus einem uns unbekannten Grund verpflichtet war, dem Kloster Trebnitz gerade am Lukastag der Jahre 1242 und 1243 gewisse Entschädigungen zu leisten. Nr. 235 hat dabei als Vorlage für diese Urkunde gedient. Die Schrift weist verwandte Züge zu Nr. 265, 296, 353, 383 und SR 746 auf, so daß man Ausstellerausfertigung annehmen darf. - Dorsualvermerke: Privilegium de Vbersar (13. Jh.); Privilegium Boleslai, per quod silvam inter Hartperti et Probisthan obirschar dictam claustro dedit (14. Jh.). - Die Abhängigkeit von Nr. 235 ist durch Petitsatz hervorgehoben. IN nomine domini amen. Noverint universi presens scriptum inspecturi, quod nos BoleZlaus dei gratia dux Siesie et Polonie de voluntate et consensu domine et matris nostre ac fratrum nostrorum ad peticionem domine Gerdrudis abbatisse de Trebniz nostre amitte de silva, quod vocatur vbrsar, inter Villam Harperti et Probsan domui beati Bartholomei in Trebniz hereditario iure inperpetuum contulimus possidendum. In cuius rei argumentum presentem cartam sigilli nostri munimine duximus roborandam. Actum in Wratizlauia, anno domini M°CC°XL tercio, in die beati Luce, presentibus domino Theoderico preposito Glogouiensi, domino Gherlao notario Slesie et preposito Lubucensi, Walentino plebano de lauer, Nicoiao plebano de Lübens, Wnarco subcamerario domine iunioris, Wlrico serviente et aliis quam pluribus. Siegel Herzog Boleslaus II., Typar A, leicht beschädigt,
an Hanfschnur,
siehe Nr. 229.
254. König Wenzel I. von Böhmen bestätigt den Johannitern den Besitz des Gutes Gröbnig im Troppauer Gebiet, gewährt ihnen die volle Gerichtsbarkeit und gestattet die Anlage eines Marktes und einer Befestigung. 1243 Oktober, Prag. 30
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Troppau Landesarchiv, Abschrift 19. Jh. der deutschen Version Nachlaß Tiller (D). J. Sebänek, Z problemü slezskeho kodexu. Neznämä listina Väclava I. pro hrobnicke johanity, in: Slezsky sbornik 49 (1951), S. 12-14; CDB 4, Nr, 27 (jeweils mit Rekonstruktion des lateinischen Textes). - Kopetzky AÖG 45, S. 112 f . Nr. 49; SR 605; CDS IUI, Nr. 123. Zur Überlieferung und zur Datierung siehe die Untersuchung von Sebänek a.a.O. S. 1-16; die Abschrift von Gaerth, Geschichte von Groebnig, fol. 369 im St.A. Breslau (sign. D 174) ist verloren.
In namen gottes amen. Wir Wenzeslaus, von gottes gnaden khonigk zue Beheimb der vierde. Erkennend alle dingk auff erden augenblicklich und vorgänglich und daß mit der zeit auß menschlichenn gedechtnuß ohne hülfe der schriefft vorschwenden, dero halben geliebet uns die zeittlichen ding zue erhaldtung unendtlicher festigkeit durch mittel der schriefft ewig zue machen. Hierumben thun wir kundt aller jetziger und künfftiger weldt, daß wir auß angebomer güttigkeit unß erbarmet der gewaldt un unrechtens, so dene brüdern deß haußes sancti Iohannis Baptistae vor und bey unßeren gezeytten durch gewaldtfarung und verbeste leuth geschehen und beybracht worden, und haben die gobe und böstetigung, so hoch löblicheß gedencken unßers anherren brudern Heynrich, marggraff zue Mehrern, den vorgenandten briidem im Troppischen lande an der erbschafft gemein Grobnigk genandt mildiglich gethan und befestett hatt. Welche begnadung wir annemblich geblieben und vorwilligen, bevehlen festigklich bey der pehn deß laster vorsierung der maiestatt, daß kein bieschoff, prelat oder jemandeß geistlicher und weltlicher perschohnen, graven, edlen und unßer camberer, burggraffen, richter oder dienstvorwandten, wer sie wären, gerichtliche gewalthabende, einiche gerechtigkeit oder gewaldt inn vorgenandter erbschafft zue entgegen khöniglicher mayestätt decret vorsuche zue gebrauchen oder vorzuenemen; da nun wir haben vorgenandten brüdern inn
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offt gemeldter erbschafft volkombliche gerichtliche gewaldt gegeben, sowol inn deuben alß todtschlagen oder allen anderen Sachen zue königlicher wirde gehörenden. Und nicht allein jetzt genandte ding, sonder wir bestätigen ihne auch das Marktdorff und eine befestigung alsa) zue erbawen auß khöniglicher güttigkeit mit volworte unßerer spone ewigklich vorleihende. Damit aber niemand vorgedachter richter oder gerichtliche gewaldthabende oder unßer erben und nachkommende inn vorgenandten brüder hauße und ihrer leüte fortheyl und begnadungen einiche beschwarung zuefuge oder khöniglicher obrigkeitt befestigung vorwandle, so haben wir ihne und ihrem hauße dießen brieff mit nochgeschriebenen gegeben, befestet mit unßerem anhangenden insiegel ewigk krafft zue haben. Gezeug (Zeugen nicht schlesisch). Geschehen nach menschwerdung deß herrn taußendt zwey hundert im vier und vierzigsten jare, zue Präge den ersten octobris, indictionis primae, anno et mense praescriptis per manum curie nostre notarii Remisstonis.
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255. Herzog Boleslaus II. verkauft Bischof Thomas von Breslau das Dorf Senditz (westl. ßr 90 Mark Silber. 1243 November 12-17,
Trebnitz) Breslau.
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Or. Breslau DA AA 31 (A); Kop. ebenda Uber Niger (14. Jh.), fol. 389 (B). Heyne 1, S. 354f.; Haeusler Nr. 45 (beide nach B). - Reg. ep. Vrat. S. 35; SR 609; Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 31.
Urban,
Geschrieben von dem herzoglichen Kapellan Nikolaus; die Schrift ist schulverwandt mit derjenigen der Urkunden Nr. 272 u. 299.
IN nomine domini amen. Nos Bolezlaus dei gratia dux Slesie et Polonie notum facimus universis presens scriptum inspecturis, quod ad peticionem venerabilis patris Thome Vratislauiensis episcopi, cuius homines de Cerekuiz dicebantur esse valde inpediti et frequenter pati inquietudines propter communitatem et confusionem agrorum et pratorum et ceterorum iurium ab hominibus ville nostre, que dicitur Seligovo, in qua habitabant camerarii nostri duo Scocek et frater eius Radey et quidam nostri venatores, nos quieti eiusdem domini episcopi et suorum hominum benivole consulentes villam dictam Seligouo sibi vendidimus pro nonaginta marcis argenti habendam sibi et suis successoribus pro ecclesia Vratislauiensi inperpetuum cum omni eiusdem ville integritate, videlicet cum agris, pratis, aquis, pascuis et usu mellificiorum et venationum et quecumque commoda ibidem poterunt obvenire. Confitemur etiam idem argentum nobis esse solutum, de quo fecimus persolvi sexaginta marcas militibus nostris pro conservatione castri nostri Santhoc, hec enim nobis tunc necessitas instabat. Residuas vero triginta assignavimus matri nostre. Eundem etiam contractum fecimus nomine nostro et fratrum nostrorum, quorum tutelam gerimus de beneplacito reverende domine ducisse Anne matris nostre, que eidem negotio benigne et expresse consensit. In possessionem etiam diete ville prefatum episcopum nomine suo et sue ecclesie misimus corporalem per dominum Gerlaum prepositum Lubucensem nostrum notarium dantes eidem episcopo plenam libertatem de eadem villa amplius, quod sibi placuerit, disponendi. Actum est hoc anno ab incarnatione domini M°CC°XL°tercio, infra octavas beati Martini, in Vratislau, in presensiaa) Theoderici cantoris Vratislauiensis, Gerlay prepositi Lubucensis, comitis Radzlay castellani Vratislauiensis, Petrconis iudicis curie, Stephani palatini Vratislauiensis, Nicolay castellani de Bolezlauez, Ianusii subvenatoris et Nicolay nostri capellani, qui scripsit litteram eandem, et aliis quam pluribus. Zwei Siegel: 1. Herzogin Anna, an hellgelben Seidenfäden, siehe Nr. 230; 2. Herzog Boleslaus IL, Typar A, an roten Seidenfäden, siehe Nr. 229.
256. Bischof Thomas von Breslau gewährt den Besuchern der Klosterkirche zu St. Vinzenz am Fest dieses Heiligen einen Ablaß von 40 Tagen. 1243 —> -. 254. a) Lesart unsicher D. 255. a) A.
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Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 33 (A). Skowroñska Sobótka 19, S. 168f. - Reg. ep. Vrat. S. 34; SR 592; Santifaller MÖStA 1, Nr. 1. Da uns lediglich ein Photo der Rückseite des Originals vorliegt, wiederholen wir die Edition Skowroñskas, die aufgrund eines Photos des Originals angefertigt wurde. Die Schrift ist nach Skowroñska der bischöflichen Schreibschule zuzuweisen, vgl. oben die Vorbemerkung zu Nr. 32.
Nos Thomas dei gratia Vratizlaviensis episcopus saluti providentes animarum et devocioni fidelium grato concurrentes affectu ad honorem dei et beati Vincentii hoc concedimus in perpetuimi, ut, qui ad ecclesiam ipsius in Vratizlau in eius sollempnitate in devotione accesserint, habeant quadraginta dies indulgentie. Ad cuius rei robur et memoriam perpetuam presens scriptum"' noticie relinquimusb) posterorum. Datum anno dominice incarnationis M°CC°XL°tertio. Bruchstück des Siegels von Bischof Thomas, Typar A, an Pergamentstreifen, siehe Nr. 32.
257. 15
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Graf Johannes von Würben überträgt seinem familiaris Arnold das Dorf Weizenrodau Schweidnitz zur Aussetzung zu deutschem Recht nach dem Muster von Neumarkt. 1243--,
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Transsumpt des Breslauer Domherrn Heinrich von Würben von 1327—, Schweidnitz Stadtarchiv (B). SR 594; Meinardus DQ 2, S. 372 Nr. 12 (Auszug). Nach einem freundlicherweise von der Generaldirektion der polnischen Archive übersandten Photo von B. - In der vorliegenden Form wird man die Urkunde kaum als zeitgemäß betrachten können; Stil und inhaltliche Bestimmungen entsprechen vielmehr in großen Teilen dem Gebrauch der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Andererseits kann man an der deutschrechtlichen Aussetzung von Weizenrodau unter der Grundherrschaft der Grafen von Würben nicht zweifeln, siehe etwa SR 2108. Die Würben waren in der Umgebung von Schweidnitz reich begütert; vgl. die allerdings teilweise stark hypothetischen Charakter tragende Arbeit von L. Radler, Beiträge zur Geschichte der Grafen von Würben 1, in: ASKG17 (1959), S. 84—117 sowie ders., Beiträge zur Geschichte von Weizenrodau, in: Jahrbuch für Schlesische Kirchengeschichte 46 (1967), S. 7-34; zum Besitz dieses Geschlechts vgl. auch W. Korta, Rozwój wielkiej wlasnosci feudalnej na Élgsku do pobwy XIII wieku, Breslau 1964, S. 38. Graf Johannes von Würben wird seit 1250 in zahlreichen Urkunden Herzog Heinrichs III. als Zeuge — stets an hervorragender Stelle — genannt. Im einzelnen aber läßt sich heute der echte Kern dieser Urkunde nicht mehr von späteren Hinzufügungen trennen.
In nomine domini amen. Multis incommodis prudenter occurrimus, cum nostra negotia litterarum ac testium munimine roboramus. Proinde noverint universi tarn presentes quam posteri presentem litteram inspecturi, quod nos Iohannes comes de Wirbna considerantes statum terre et cupientes bona et res nostras in amplius reformari villam nostram sitam prope Swidnicz Weisinrod wlgariter nuncupatam provido viro Arnoldo sculteto et familiari nostro damus et concedimus et committimus iure Theuthonico collocandam iuxta omnem iuris formam et habitum Nouifori, eo videlicet iure, quo omnes incole Nouifori uti hactenus consueverunt, cum tot mansis, quodquot in districhi eiusdem hereditatis intra suos certos limites haben possunt seu eciam numeran. Dictus autem Arnoldus pro huiusmodi locacione decimum mansum liberum, tabernam liberam et unum molendinum liberum in fluvio diete ville, unum denarium de iudicio nobis duos reservato, carnificem, sutorem et pistorem in eadem villa habebit. Nichilhominus memoratus Arnoldus poterit habere et tenere quotquot oves voluerit et easdem pascere in agris diete ville contradictione qualibet non obstante. Quod si eundem Arnoldum aut suos successores aliud molendinum in ipso fluvio construere contigerit, quod per presentes sibi concedimus, nobis et nostris successoribus unam marcam singulis annis de ipso molendino nomine census tenebitur presentare. Hec autem omnia et singula cum suis legitti-
256. a) unleserlich A
b) 1 aus anderem Buchstaben verb. A.
155 mis successoribus idem Arnoldus iure hereditario in perpetuum pacifice et quiete possidebit. Nobis vero et successoribus nostris legittimis pro huiusmodi libertate dictus Arnoldus et sui successores in uno equo valenti marcam cum dimidia servire necessitatis tempore tenebuntur. Ut autem predicta rata et stabilia perpetuo perseverent et ne per nos seu successores nostros in posterum aliqualiter infringatur, sygillum nostrum presenti privilegio est appensum. Actum et datum ina) anno domini M°CC°. quadragesimo tercio, presentibus dominis Oristano, Hechardo et Martino militibus nostris necnon Woykone wlodario nostro et Boguzlao notario nostro et aliis quam plurimis fide dignis.
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258. Herzog Boleslaus II. bestätigt dem Breslauer Sandstift die Schenkung von Broccouo (recte wohl BrincouoJ durch seinen Großvater Heinrich I. und überträgt ihm dazu das benachbarte Bunchta. 1243 —, -. Or. Breslau DA Chronologische Urkunden (A); Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 17 (ältestes Kopialbuch des Sandstiftes, 1435), fol. 28' (B); ebenda Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag. 326 (C). SR 595; Urban, Wykaz regestów dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu Nr. 8. Diktat (vgl. Nr. 274, 356 und 357 sowie SUb I Nr. 130, 142, 211 und 315) und Schrift (Ähnlichkeit zu Nr. 339) sind dem Empfänger zuzuweisen. - Offensichtlich war bereits im ausgehenden Mittelalter der Name des Ortes, für den diese Urkunde Geltung haben sollte, im Sandstift völlig in Vergessenheit geraten, so daß noch vor Abfassung des ältesten Kopialbuchs 1435 der Ortsname im Original in Broccouo = Brockau geändert wurde, das sich ja ebenfalls im Besitz des Sandstifts befand. Aufgrund der Bezeichnung iuxta Bunchtam, wobei der Kürzungsstrich über dem u (Büchtam) möglicherweise eine Verschreibung ist, darf man unter dem eigentlich gemeinten Ort vermutlich Brincouo verstehen (vgl. SUb I Nr. 58, 61, 94), das heute nicht mehr zweifelsfrei lokalisiert werden kann; für diese Deutung spricht auch die Analogie der folgenden Urkunde, die von Grünhagen SR 595 zu Unrecht als Fälschung dieses Privilegs bezeichnet wurde. Zweifellos aufgrund des bereits geänderten Originals hat der Verfasser des aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts stammenden Teils der Sandstiftschronik angegeben, daß Buchta in Brockau aufgegangen sei: Eodem anno (1243) Boleslaus dux Slesie et Polonie villam Buchta iuxta Prokouo sitam monasterio contulit hereditario possidendam, ut patet ex ipsius privilegio desuper dato. Et licet prius et pro tune Prokaw et Buchta due villule fuerunt, ex tune tarnen et usque nunc simul sunt una villa in terminis suis, que simpliciter Prokaw nominatur (Stenzel, Ss. rer. Sil. 2, S. 172). Aus der folgenden Urkunde darf man schließen, daß diese Angabe den Tatsachen nicht entspricht, daß vielmehr Brincouo und Buchta (Bunchta) in der Nähe von Buchwitz zu suchen sein dürften (entsprechend sind die Angaben SUb I S. 321 f . zu korrigieren). In nomine domini amen. Propter instabilitatem temporum facta mortalium utiliter provisum est scriptis confirmare. Hinc est, quod nos Bolezlauus dei gratia dux Zlesie et Polonie ea, que ab antecessoribus nostris acta sunt et que nos auxiliante deo gessimus, presentí pagine curavimus commendare. Sciat presens etas et póstera, quod bone memorie dux Henricus avus noster domui sánete Marie in Wratislauia pro remedio anime sue atque predecessorum suorum contulit villam nomine Proccouott) iuxta Bunchta. Nos vero factum eius adtendentes esse pium approbavimus et, ut eandem gratiam gloriose dei genitricis, quam avus noster optavit, adipisci possemus, dicte domui villam Bunchta adiacentem supra nomínate ville Broccouob) pro salute anime nostre contulimus iure hereditario possidendam. Ut autem factum nostrum nullus ausu temerario presumat infringere, presentem litteram sigilli nostri appensione roboramus. Actum anno gratie M°CC°quadragesimo tercio. Siegel Herzog Boleslaus II., TyparA, leicht beschädigt, an roter Seidenschnur, siehe Nr. 229.
257. a) B. 258. a) P aus b verb., oc wohl auf Rasur A
b) oc aus anderen Buchstaben verb. A.
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259. Herzog Boleslaus II. bestätigt dem Breslauer Sandstift die Schenkung von Brivkouo durch seinen Großvater Heinrich I. und überträgt ihm das benachbarte Buchwitz, dessen Bewohner er von der Leistung der podvorove befreit. 1243 —, -. 5
Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag. 367 (B). Es handelt sich bei diesem Privileg keineswegs um eine gefälschte Fassung der vorhergehenden Urkunde, wie Grünhagen SR 595 behauptet hat; wohl aber stammen beide Urkunden von demselben Diktator, der nur leichte stilistische Änderungen vorgenommen hat. Die Befreiung von der podvorove für die Dörfer des Sandstifts wurde bereits 1204 ausgesprochen (SUb 1 Nr. 94), so daß damit der Verdacht Grünhagens hinfällig ist. Es scheint zwar nicht völlig ausgeschlossen, daß es sich um eine Neuausfertigung der vorhergehenden Urkunde handelt (Brivcouo bzw. Brvicouo sind als Abschreibfehler anstelle von Brincouo zu werten), weil dort die Erwähnung der podvorove vergessen wurde. Wahrscheinlicher aber sind tatsächlich zwei verschiedene Übertragungen - dort Buchta, hier Buchwitz - vorgenommen worden, zumal Buchwitz bereits 1252 als hereditas des Sandstifts bezeichnet wird (SR 802) und keineswegs erst 1260 an das Sandstift kam, wie die Sandstiftschronik (Stenzel, Ss. rer. Sil. 2, S. 175) und Grünhagen (SR 595 und 1045) behaupten, da zu diesem Zeitpunkt lediglich einige Hufen an das Sandstift übertragen werden. - Die Übereinstimmung mit der vorhergehenden Urkunde wurde durch Petitsatz hervorgehoben.
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Hinc est, quod nos BoleSlaus dei gracia dux Slesie et Polonie ea, que ab antecessoribus nostris acta sunt et
que nos auxiliante deo gessimus, presenti pagine curavimus commendare. Sciat presens etas et postera, quod bone memorie dux Heynricus avus noster domui sancte Marie in Wratislauia pro remedio anime sue atque predecessorum suorum contulit villam nomine Brivcouo iuxta Bunchtam. Nos vero factum eius attendentes esse pium approbavimus et, ut eandem gratiam gloriose dei a) genitricis, quam avus noster optavit, adipisci possemus, dicte domui villam
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B u c h c i c i adiacentem supra nominate ville Brvicouo pro salute anime nostre et predecessorum nostrorum contulimus iure hereditario possidendam insuper donantes eidem domui, ut homines in eadem villa manentes non solvant podvorove, sicut non solvunt et in aliis suis villis. Ut autem factum nullus infringere presumat nostrum, presentem litteram sigilk) nostrO duximus r o b o r a n d a m . Acta sunt hec anno gracie millesimo ducentesimo quadragesimo tercio.
260.
30 Kaiser Friedrich II. beantwortet
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ein Schreiben des Herzogs
Boleslaus II. von Schlesien. (1241-1250),
-.
Breslau Universitätsbibliothek Oddziat Rgkopisöw fol. 102 (Grünberger Kopialbuch, Anfg. 15. Jh.), pag. 4 (B). Stenzel, Scriptores rerum Silesiacarum 2, S. 463f.; Huillcrd-Breholles, Historia diplomatica Friderici secundi6,2, S.900f; Gottschalk, St. Hedwig S. 190 Anm. 34. - SR 583; Regesta lmperii 5, Nr. 3249. Nach einem durch freundliche Vermittlung von Frau Anna Skowronska aus der Universitätsbibliothek Breslau übersandten Photo von B. - Die Überlieferung des Schreibens ist zweifellos an mehreren Stellen verderbt und möglicherweise auch lückenhaft. Es wurde daher - mit freundlicher Hilfe von Herrn Professor Hans Martin Schaller - versucht, einen sinnvollen Text zu erstellen, wobei für die Richtigkeit der Konjekturen natürlich keine Gewähr zu leisten ist. - Im Index des Grünberger Kopialbuchs findet sich zu diesem Schreiben der Vermerk: Fridericus Benczlao (!) duci Silesie rescribit, quod littere sue impetraverint, quod petebant. Inhalt und Anlaß des Schreibens Herzog Boleslaus II. an den Kaiser sind unbekannt, so daß man auch hinsichtlich der zeitlichen Einreihung auf Vermutungen angewiesen ist. Einige Forscher, so Huillard-Breholles, dem sich auch Grünhagen und die Regesta lmperii anschließen, sowie M. Lodyhski in: Przeglgd Historyczny 14, S. 152 Anm. 3, nehmen als Ausstellungszeitraum Ende 1241 oder spätestens Anfang 1242 an. Dagegen 259. a) de B.
157 betrachtet Grodecki, Historja Stocka 1, S. 233 Anm. 2 wohl zu Recht diesen Ansatz als verfrüht, da Herzog Boleslaus erst 1242 volljährig geworden ist; er vermutet die Kontaktaufnahme zu Kaiser Friedrich II. frühestens 1242 oder 1243. Auch Gottschalk neigt dieser Annahme zu. Die Einreihung zum Jahr 1249, die Stenzel vorschlägt, scheint nicht gerechtfertigt; allerdings ist eine sichere Entscheidung nicht möglich. - Man wird bei der Beurteilung des vorliegenden Stückes auch die Möglichkeit nicht außer Betracht lassen dürfen, daß es sich lediglich um eine stilistische Übung handeln könnte.
Devocionis pure prenunciam et preconcepte puritatis interpretem beningne serenitas nostra recepit epistolam ex parte tua nostro culmini presentatam, que, cum mittentis essentiam beneplacitis nostris exponeret, quondam ducis Henrici avi tui serenitatis indicium, cuius te semitas optulit exsecuturuma), ad memoriam recordacionis nostre [revocaret]b) et benivolencie nostre clemenciam, que te tamquam consanguinitatisc) et affinitatisd) sinceris affectibus amplexatur6*, satis tibi0 propiciam flagitaret. Et epistola legata conplacuit et legantis8) industriam tanto nobis reddidit circumspectamh), quanto nostri honoris avidum te fore cognovimus et devocionis avite1' propaginem transfusam perpendimus in nepotem, ut sciat igitur se lecta, quod peciit, impetrasse. Scire te volumus, quod tue circumspectionisk) ymaginem in nostrarum cogitacionum libro conscripsimus et quasi presentem nostris aspectibus intuemur. Nuncios autem tuos, quos, ut cesareas1' reddantm) relationes, ad nostre maiestatis potenciam asseris te missurum, tanto gratanter et honorifice proponimus recipere, quanto personam transmittentis favore conplectimurn) speciali. Si qua vero sunt [in]o) imperio et regnis nostris, que tibi grata resideant, in gracie nostre fecunde presagium libenter offerimus et oblata libencius operis exhibicione conplebimus, cum super hiis imperatoriam requirere volueris maiestatem.
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261. Subdiakon Johannes, Sohn des Bogufal, schenkt dem Kloster Mogila die Hälfte des Gutes Wachow im Herzogtum Oppeln. 1244 März 2, Krakau. Or. Kloster
Mogita
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(A).
Dipl. mon. Ciarae Tumbae Nr. 19. - SR 619 a.
In nomine sancte trinitatis et individue unitatis amen. Ne labantur cum tempore, que aguntur in tempore, necessarium est ea scripture amminiculo perhennari. Eapropter notum sit universis, quod ego Iohannes subdiaconus filius Bogufali filii Sdizlaui, in adulta etate constitutus, compos mentis mee et incolumis existens, priusquam seculo renunciarem et abdicarem rerum mearum proprietatem, donavi donacione inter vivos totum ius, quod habui ex patris mei successione in predio Wachov nominato in ducatu illustris viri ducis Meschonis filii ducis Kasimiri bone memorie sito, communi michi et patruelibus meis Petro et Iacobo filiis Iohannis, hoc est semissem sive medietatem eiusdem predii monachis Cisterciensis ordinis de Claratumba Cracouiensis dyocesis, que wlgariter Mogila nuncupatur, pro nomine domini nostri Ihesu Christi, qui semet ipsum obtulit pro nobis hostiam deo patri in odorem suavitatis, et ad honorem beate et intemerate virginis Marie genitricis eius pro redemptione peccatorum meorum necnon pro remedio animarum parentum meorum iure perpetuo possidendam. Ut autem presens scriptum robur optineat publici instrumenti, munimine sigilli venerabilis domini Prandote episcopi Cracouiensis ecclesie de mandato episcopi eiusdem idem scriptum studui roborare. Acta vero sunt hec anno nativitatis domini nostri Ihesu Christi M0CC°XLIIII°, indictione secunda, VI° nonas marcii, hora tercia, in capitulo fratrum Predicatorum Cracouie.
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(Zeugen nicht schlesisch.) Siegel (des Bischofs
Prandota
von Krakau)
verloren.
260. a) exsecutorem B b) wohl so zu ergänzen c) consanguinitate B d) affinitate B e) amplexatum B f) sibi B g) legentis B h) circumscriptam B i) avide B k) circumscripcionis B 1) davor ad B m) redeant B n) conpletimur B o) fehlt B.
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Erzbischof Wilbrand von Magdeburg nimmt das Kloster Trebnitz und dessen Besitzungen in seinem Herrschaftsbereich, namentlich im Lande Lebus, in seinen Schutz. 1244 April 30, Nienburg/Saale. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 59 (A). Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 1, S. 31 f . Anm. (Teildruck) = Riedel, CD Brandenburgensis 1/20, S. 129; Schilling S. 470 f . Nr. 57 (deutsche Übersetzung). - Mülverstedt, Regesto archiepiscopatus Magdeburgensis 2, Nr. 1174; SR 619 b; Appelt, Urkundenfälschungen S. 128 Nr. 60. Wörtlich übereinstimmend mit der folgenden Urkunde. Da sich keinerlei Hinweis auf Empfängerdiktat feststellen läßt und die Schrift weder Trebnitz noch Leubus zugeschrieben werden kann, muß man Ausstellerausfertigung annehmen. - Dorsualvermerk : Privilegium de Iansvelt, Bucholz et Goleisdorph (13. Jh.). In dieser Urkunde werden zum ersten Mal die 4 deutschrechtlichen Dörfer des Klosters Trebnitz im Lebuser Gebiet namentlich genannt; da sie in dem Papstprivileg von 1235 (siehe oben Nr. 100) noch nicht angeführt sind, dürften sie im Zeitraum zwischen 1235 und 1244 ausgesetzt worden sein. Zum Inhalt vgl. neben der in Nr. 19 angeßhrten Literatur Gottschalk, St. Hedwig, S. 155. — Diese und die folgende Urkunde dokumentieren den zwischen dem Erzbischof von Magdeburg und dem Herzog von Schlesien umstrittenen besitzrechtlichen Status des Lebuser Gebiets nach dem Tode Herzog Heinrichs II. Ob man allerdings mit St. Trawkowski, Gospodarka wielkiej wlasnosci cysterskiej na dolnym Slgsku w XIII wieku, Warschau 1959, S. 75 f f . Anm. 107 der Meinung sein darf, der Westteil des Landes Lebus sei bereits vor 1249 im Besitz des Erzbischofs gewesen, erscheint zweifelhaft, da Herzog Boleslaus II. noch 1245 den Klöstern Leubus und Trebnitz ihren Besitz im Lebuser Gebiet bestätigt (siehe unten Nr. 298) und auch der Text des Bündnisvertrags vom 20. April 1249 eher dagegen spricht (siehe unten Nr. 368). Man wird vielleicht annehmen dürfen, daß sich die vorsichtigen Zisterzienser angesichts der Schwäche des schlesischen Herzogs und der bekannten erzbischöflichen Ansprüche auf Lebus nach allen Seiten hin absichern wollten; vgl. auch Grodecki, Historja Èlqska 1, S. 245 Anm. 2, dem sich Wielgosz, Wielka wlasnosc cysterska, S. 129 Anm. 39 gegen Trawkowski anschließt. Wilbrandus dei gratia sancte Magdeburgensis ecclesie archiepiscopus universis nobilibus, fidelibus et ministerialibus Magdeburgensis ecclesie presentes litteras inspecturis salutem et omne bonum. Cum ecclesiastica defensione merito gaudere debeant et tutela ea, que ad usus pauperum sunt specialiter deputata, notum esse volumus Christi et ecclesie nostre fidelibus universis, quod nos in eius favorem, qui vere religionis propagator validissimus est et auctor, ecclesiam religiosam et locum venerabilem in Trebenitz scilicet, in quo cottidiano obsequio famulantur altissimo servi eius, cum personis, rebus mobilibus et immobilibus, villis Trebeniz a) , Iansuelde, Bocholt, Goleistorp, grangiis, aquis, pascuis atque pratis, que in nostro dominio nunc iure possident aut sunt auctore domino in posterum possessuri, ea precipue que in terra Lübus nomine et auctoritate Magdeburgensis ecclesie iam ceperunt, in defensionem et protectionem nostrani recipimus et nostra omnimodis protectione gaudere volumus atque pace. Volentes igitur, ut dieta ecclesia contra eos, qui suis nituntur possessionibus adversari, huius nostre tutele se remedio tueatur, nostris specialiter fidelibus, qui Magdeburgensis ecclesie fidelitatis sunt et obsequii debitores, demum Christi fidelibus universis in remissionem iniungimus peccatorum, ut sepedictam ecclesiam in iuribus et possessionibus non offendant, immo ipsam dei et nostre dilectionis intuitu protegant et defendant. A d evidentiam igitur protectionis nostre presentem paginam conscribi fecimus et sigilli nostri munimine roborari. Dat. anno gratie M°CC 0 XLIIII°, Nienburch, pridie kal. mai, pontificatus nostri anno nono. Siegel des Erzbischofs Wilbrand von Magdeburg.
263. 50
Erzbischof Wilbrand von Magdeburg nimmt das Kloster Leubus und dessen Besitzungen in seinem Herrschaftsbereich, namentlich im Lande Lebus, in seinen Schutz. 1244 April 30, Nienburg/Saale. 262. a) z anscheinend auf Rasur A.
159 Kop. Breslau St. A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 14-14' (B). SR 620. « Vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde; die Ubereinstimmungen werden durch Petitsatz hervorgehoben. Uvilbrandus dei gratia sancte Magdeburgensis ecclesie archiepiscopus universis nobilibus, fidelibus et ministerialibus Magdeburgensis ecclesie presentes litteras inspecturis salutem et omne bonum. Cum ecclesiastica defensione merito gaudere debeant et tutela ea, que ad usus pauperum sunt specialiter deputata*', notum esse volumus Christi et ecclesie nostrefidelibusuniversis, quod nos in eius favoremb), qui vere religionis propagator validissimus est et auctor, ecclesiam religiosam et locum venerabilem in Lübens scilicet, in quo cottidiano obsequio famulantur altissimo servi eius, cum personis, rebus mobilibus et immobilibus, villis, grangiis, aquis, pascuis atque pratis, que in nostro dominio nunc iure possident aut sunt auctore domino in posterum possessi) ri, ea precipue que in terra Lubus nomine et auctoritate Magdeburgensis ecclesie iam [ce]peruntc>, in defensionem et protectionem nostram recipimus et nostra omnimodis protectione gaudere volumus atque pace. Volentes igitur, ut dieta ecclesia contra eos, qui suis nituntur possessionibus adversari, huius nostre tutele se remedio tueatur, nostris specialiter fidelibus, qui Magdeburgensis ecclesiefidelitatissunt et obsequii debitores, demum Christifidelibusuniversis in remissionem iniungimus peccatorum, ut sepedictam ecclesiam in iuribus et possessionibus non offendant, immo ipsam dei et nostre dilectionis intuitu protegant et defendant. Ad evidentiam igitur protectionis nostre presentem paginam conscribi fecimus et sigilli nostri munimine roborari. Datum Nienbùrch, anno gratie M0CC°XL0IIII0, pridie kal. mai, pontificatus nostri anno nono.
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Papst Innozenz IV. befiehlt den Bischöfen (Thomas) von Breslau und (Heinrich) von Lebus sowie dem Abt (Albert) des Breslauer Vinzenzstifts, gegen diejenigen, welche den päpstlichen Schutz für den Herzog (Konrad) von Kujawien und andere Kreuzfahrer gegen die Preußen verletzen, mit kirchlichen Zensuren vorzugehen. 1244 Mai 21, Lateran. Or. südl. Perg. Königsberg St.A., jetzt Archivlager Göttingen (A). Voigt, CD Prussicus 1, Nr. 61. - CD Poloniae 2,1, Nr. 37; Reg. ep. Vrat. S. 36; Potthast 11397; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 213; Preußisches UBI, 1, Nr. 155; SR 621; Perlbach, Studien 1, S. 124 Nr. 117; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 50; Joachim-Hubatsch, Regesta Historico-diplomatica ordinis s. Mariae Theutonicorum 2, 1948, Nr. 4276. Kurialer Vermerk Rückseite oben Mitte: Polonia zwischen zwei Kreuzen. Innocentius episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus . . Wratislauiensi e t . . Lubucensi episcopis et dilecto filio.. abbati saneti Vincentii iuxta Wratislauiam salutem et apostolicam benedictionem. Dilectum filium nobilem virum . . ducem Cuiauiensem et alios crucesignatos contra Prutenos per ducatum Cuiauie constitutos ac illos etiam, qui contra eosdem infideles reeeperint Signum crucis, cum familiis et omnibus bonis, que impresentiarum rationabiliter possident, sub beati Petri et nostra protectione duximus admittendos statuentes, ut, quamdiu in tarn pio negotio duxerint persistendum, ea omnia integra maneant et quieta. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus ipsos non permittatis super hiis contra protectionis et constitutionis nostre tenorem ab aliquibus indebite molestati molestatores huiusmodi per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compescendo. Quod si non omnes hiis a) exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. Dat. Laterani XII kal. iunii, pontificatus nostri anno primo.
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Bleibulle an Hanfschnur.
265. Herzog Boleslaus II. verleiht dem Kloster stein).
Trebnitz vier Hufen in Weigelsdorf (Kr. Franken1244 Mai 23, Trebnitz.
263. a) ta von erster Hand über der Zeile eingeßgt B kleckst B. 264. a) danach Rasur A.
b) a aus o verb. B
c) teilweise ver-
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Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 60 (A). SR 622; Appelt, Urkundenfälschungen S. 129 Nr. 61. Die von Grotefend Z. 11 (1871), S. 175 wegen der Farbe der Seidenfäden des Siegels und der Schrift erhobenen Einwände gegen die Echtheit wurden von Appelt als nicht stichhaltig zurückgewiesen. Die Schrift weist sehr starke Ähnlichkeit zu Nr. 296 auf; möglicherweise stammen beide Urkunden von derselben Hand. Da sie im Duktus ferner Nr. 253, 353, 383 und SR 746 ähnelt, wird man den Schreiber in der herzoglichen Kanzlei vermuten dürfen. - Da der untere Rand des Siegels zerbrochen ist, läßt sich eine definitive Entscheidung über das Typar nicht treffen. Der vorherrschende Gebrauch des Typars A bei den Siegeln Boleslaus II. bis 1247 macht es jedoch wahrscheinlich, daß es sich auch hier um das ältere Typar handelt. IN nomine domini amen. Cum odiosa morbide fraudis inter modernos pullulet machinado, immo studio proximi altercacionis moliuntur alter utrum obviare, ideo pietatis opus est ea, que disparitates inserunt, voluntatum códice attestacioneque perpetua solidan. Noverint igitur universi tam presentes quam posten, ad quos pagina presens pervenerit, quod nos Bolezlaus dei gratia dux Zlesie et Polonie ob dileccionis amminiculum et meriti reverenciam venerabilis domine G(ertrudis) amite nostre ac abbatisse de Trebenic quatuor mansos sitos in villa Wyganthiz, quos quondam ex inductu aliorum cuidam Wyricho vendideramus, domui sanctimonialium de Trebenic contulimus inperpetuum possidendos cum omni utilitate, quam solvere consueverunt. Ut autem hec donatio rite coram ydoneis peracta eternaliter robur firmitudinis habeat, presentem cedulam sigilli nostri munimine duximus solidandam. Acta sunt hec in Trebenic, anno ab incarnacione domini millesimo ducentésimo quadragesimo quarto, in crastino diei penthecostes. Siegel Herzog Boleslaus II., an gelb-rot-grün-blauen Seidenfäden, etwas beschädigt, Typar A ?
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Bischof Thomas von Breslau entscheidet in einem Streit zwischen dem Abt Albert des Vinzenzstifts und Stephan, Sohn des Vinzenz, daß das Vinzenzstift den Zehent von Kylianou (Teil von Landau), die Kirche von Schosnitz die Zehnten der durch Stephan angelegten Dörfer Mrosouo und Neudorf erhalten solle. 1244 Juli 13, -. 2 Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 34 (A) und 35 (Ai); Kop. ebenda Rep. 135 D 90 a (Matrica des Vinzenzstifts, um 1500) I, fol. 235' (B). Reg. ep. Vrat. S. 36; SR 623 a. Da uns von beiden Originalen lediglich Photos der Rückseiten vorliegen, muß die Edition nach B erfolgen. — Obwohl an A ein Siegelabdruck eines gefälschten Typars von Bischof Thomas befestigt ist (vgl. Krahmer Z. 69, S. 12), wird man die Echtheit der Urkunde wohl nicht bezweifeln müssen. In einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten hat zwar v. Loesch Bedenken erhoben, da die Urkunde nicht mit SR 1025 von 1259 (Erlaubnis zur Aussetzung von Kylianou zu deutschem Recht) und SR 1378 von 1271 (tatsächlich erfolgte deutschrechtliche Aussetzung) übereinstimme, sondern wohl erst nach 1271 angefertigt worden sei. Dieser Ansicht aber, der sich auch L. Reiter, Beiträge zur Besiedlungs-, Rechts- und Wirtschaftsgeschichte des Weichbildes Kanth, Phil. Diss. Breslau 1936, S. 24f., 36 u. ö. angeschlossen hat, ist H. Appelt - ebenfalls im Handexemplar der Regesten - mit dem Hinweis entgegengetreten, daß die Schrift zeitgerecht sei und kein Widerspruch zu SR 1025 und 1378 vorliege. Innere Merkmale sprechen demnach nicht gegen die Echtheit, der Grund für die Siegelfälschung ist unbekannt. - Zur Identifizierung der Ortsnamen vgl. neben Reiter vor allem A. Moepert, Die Ortsnamen des Kreises Neumarkt, Breslau 1935, S. 88f., 91 u. 123, der vermutet, daß zwischen dem sonst nicht gedeuteten Mrosouo und dem bei Schosnitz gelegenen Rosenvorwerk ein Zusammenhang bestehen könnte. In nomine domini amen. Nos Thomas dei gracia Wratislauiensis episcopus notum facimus a) presentibus et futuris, quod controversiis quibusdam exortis super iure patronatus Sosniciensis ecclesie et quibusdam dampnis inter reverendum Albertum abbatem sancti Vincencii 266. a) von erster Hand am Rande eingefügt B
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pro ecclesia sua ex una parte et nobiles viros Steffanum filium Vincencii et fratres suos ex altera, negocio edam eodem multìs difficultatibus impedito, pro bono pacis ipsorum et tranquillitate ecclesiarum earundem lites ipsorum nostra misericordia decrevimus temperare. Utramque igitur partem ad concordiam racionabilem perpetuam reducentes sic inter prefatas ecclesias ordinavimus perpetualiter observandum, ut videlicet domui beati Vincencii cedat decima ville deb) Kylianou, secundum quod eadem villa est in integritate suorum terminorum, in qua sita est curia diete domus et villa quedam, que vocatur Lanthaw. Ecclesia vero Sosniciensis habeat ex nostra benignitate decimas duarum villarum, que noviter locate fuerant per predictum comitem Steffanum in territorio Sosniciensi, videlicet Mrosouo et Nouaues. Hec predicta ab utraque parte recepta sunt cum grada et favore et nos auctoritate diocesana pro futuris temporibus statuimus inviolabiliter observari. Actum anno dominice incarnacionis M°CCXLquarto, in die beate Margarethe. A : Siegel von Bischof Thomas von Breslau, gefälschtes Typar B, an Pergamentstreifen, thronender Bischof mit Mitra, in der Rechten den Stab, in der Linken ein Buch haltend: * S I G I L L : T h O M E W R A T I Z L A V I E E P I (Schultz S. 10 f . und Tafel 9 Nr. 69; vgl. Krahmer Z. 69, S. 12). Ai: Siegel verloren.
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267. Papst Innozenz IV. teilt allen Gläubigen im nördlichen Osteuropa mit, daß er Wilhelm, ehemaligen Bischof von Modena, nunmehrigen Bischof von Sabina, erneut zum Legaten für diese Länder, aber auch für die Kirchenprovinz Gnesen (per Gneznensem provindam) sowie weitere Gebiete ernannt habe. 1244 Juli 15, Genua.
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Acta Borussica 2, S. 615; Preußisches UBI, 1, Nr. 157. - Potthast 11431; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 215; SR 623 b; Regesta ImperiiS, Nr. 7482 u. 10167b; Joachim-Hubatsch, Regesto Historico-diplomatica ordinis s. Mariae Theutonicorum 2, 1948, Nr. 89; CDB 4, Nr. 337.
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Herzog Boleslaus II. befreit auf Bitten des Abtes Vinzenz vom Sandstift, seines Kapellans, eine Reihe von Dienstleuten des Klosters von genannten Leistungen. 1244 September 23, Nimptsch. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag. 530 (B); Transsumpt Hg. Friedrich von Liegnitz-Brieg von 1522 Juli 7, Breslau DA T37 (C).
durch
SR 624; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroctawiu 1, Nr. 33. Die zahlreichen orthographischen Abweichungen in C, das eine wenig korrekte Fassung bietet, wurden weitgehend vernachlässigt. — Zu den auffälligen Unterschieden in der Privilegierung zwischen den älteren Breslauer Klöstern, dem Sandstift und dem Vinzenzstift, einerseits und den jüngeren Zisterzienserklöstem andererseits vgl. Menzel, Jura ducalia S. 130; zur Stellung des Abtes des Sandstifts als herzoglicher Kapellan siehe Schmid, Pfarrorganisation S. 250.
In nomine domini amen. Nos Boleslaus dei gratia dux Slesie et Polonie notum esse volumus universis presens scriptum inspecturis, quod ad peticionem capellani nostri dilecti domini Vincencii abbatis sanete Marie de Wratislauia duodeeim ministeriales equites, sex pedites et Septem sutores, quos tempore avi et patris nostri habuit, quibus adhuc indiget, ab expedicionibus, prezeca, poradlnea) et castrorum edificacione reddimus absolutos. In cuius rei testimonium presens scriptum sigilli nostri munimine duximus muniendum. Datum in Nemcii, anno domini MCCXLIIII, terrio die post festum beati Mathei apostoli et ewangeliste.
269. Johannes, Pfarrer in Deutsch Neukirch, Dekan von Troppau, gelobt dem Kloster Oslavany Treue. 1244 September 28, —. 266. b) von erster Hand über der Zeile eingefügt B. 268. a) C, poradsne B. 11 Schles. UB II
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162 Or. Brünn Stadtarchiv
(A).
Boczek, CD Moraviae3, Nr. 55; CDB 4, Nr. 46. AÖG 45, S. 113 Nr. 50; SR 625.
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Erben, Regesta 1, Nr. 1100;
Kopetzky
Ego Iohannes plebanus in Noua Ecclesia decanus Opaviensis presencium firmitudine promitto exclusa omni cavillatione et dolo, quod ab hac hora inantea fidelis ero domui Oslawensi in eo videlicet, quod dictam ecclesiam ab abbatissa domus memorate michi canonice collatam, in qua ius patronatus obtinet, numquam de manu alicuius recipiam ulterìus; nulli earn resignabo nisi eedem abbatisse vel ei, que ipsi succedet. Resignationem eiusdem ecclesie nulli pandam, consilium vel auxilium per me aut per nunccium meum non dabo, unde dicta ecclesia a domo Oslawensi possit alienali. Pro meis viribus et omni posse meo adiutor ero ad defendendum et retinendum contra omnes homines salvo ordine meo iura ecclesie memorate. Acta sunt hec anno domini MCC°XLIIII°, feria quarta ante festum beati Michahelis. Siegel verloren.
270. 15
Herzog Boleslaus II. bestätigt dem Kloster Heinrichau erneut die Schenkung des Waldes Rudna durch den verstorbenen Notar Konrad (von Röchlitz). 1244—, -. Or. Breslau DA Heinrichau 10 (A); Kop. ebenda Liber fundationis claustri sanctae Mariae virginis in Heinrichow (13. Jh.), fol. 21' (B).
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Stenzel, Liber fundationis S. 54; Bretschneider DQ 29, S. 50 f . (deutsche Übersetzung); Grodecki, Ksifga Henrykowska S. 293 f . (alle nach B). - SR 610 = v. Schweinichen, Regesten S. 10. Vgl. Nr. 196. Die Entfremdung dieses Besitzes und die Gerichtsverhandlung wird im Heinrichauer Gründungsbuch anschaulich geschildert, siehe Stenzel a. a. O. S. 53 f . Zur Rechtsstellung des Klosters und zur Vertretung vor Gericht vgl. Appelt, Klosterpatronat und landesherrliche Kirchenhoheit der schlesischen Herzoge im 13. Jahrhundert. M1ÖG Erg.-Bd. 14 (1939), S. 311 f f . Dorsualvermerke: Privilegium ducis B. et Mrozkonis de Rudno (13. Jh.); Ducis Boleslai confirmatio super donatione silvg Rudno penes desertam villulam Budischof nunc di Bause genant in Franckensteinensi territorio (17. Jh.). - Zum Diktat vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 241. - Das Siegel des Grafen Mrozko ist nicht identisch mit dem bei Pfotenhauer, Die schlesischen Siegel von 1250 bis 1300, Breslau 1879, Tl. 2 Tafel 1 Nr. 6 abgebildeten Siegel, wie Grünhagen SR 610 behauptet.
IN NOMINE DOMINI AMEN. Nos Bolezlauus dei gratia dux Zlesie et Polonie notum facimus presentibus et futuris, quod tempore illustris ducis Heinrici felicis recordationis patris nostri emit dominus Conradus beate memorie notarius eiusdem patris nostri aput comitem Mrozconem in silva, que vocatur Rudna, L magnos mansos, que scilicet silva est sita inter Ternow villam nostrani et rivulum, qui vocatur Iadcow, a latere habens Petrcouiz, ex altero latere villam fratrum de Heinrichove, que vocatur Budesow, quam videlicet villam pie recordationis avus noster olim prefate domui contulit. Cum autem iam dictus Conradus eandem silvam prefato corniti Mrozconi integraliter persolvisse[t]a), pro remedio anime sue coram prenominato patre nostro contulit eam domui beate virginis de Heinrichowe et fratribus ibidem deo servientibus perpetuo possidendam. Ut ergo hec donatio coram tanto duce, videlicet patre nostro, tarn sollempniter facta firma et stabilis permaneat, presentem kartam sigilli nostri munimine roboramus. Actum est hoc anno domini M0CC°XLIIIIt0, presentibus isb): dòmino Theoderico preposito Glogouiensi, comite Boguzlawo castellano de Nemz, comite Radzlawo castellano de Wratizlauia, comite Mrozcone castellano de Rezin, qui, quia iam sepedictam silvam vendidit et coram nobis et eisdem testìbus nomine prefati Conradi notarii prenominate domui de Heinrichowe resignavit, ad robur huius carte etiam suum apposuit sigillum. Testes huius facti sunt: comes Petrus iudex curie, comes Nicolaus castellanus de Bolezlawiz, Zbiluch filius Pribizlawi quondam castellani de Lubus, Gebhardus0' castellanus de Zandowel et alii quam plures. Zwei Siegel: 1. Graf Mrozko, etwas beschädigt, drei Türme auf einer Mauer: S.COMITIS . . . NIS; 2. Herzog Boleslaus II., Typar A, siehe Nr. 229. 270. a) t durch Lücke im Pergament zerstört A
c) b wohl von erster Hand aus w verb. A.
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271. Herzog Boleslaus II. urkundet, daß Egidius, Sohn des Konrad, von Johannes, Sohn des ehemaligen Breslauer Schulzen, drei Hufen in Schmartsch (Kr. Breslau) um 25 Mark erkauft hat. 1244 —, Breslau. Kop. Breslau Universitätsbibliothek Maleczynski,
Sobótka
20 (1965),
Ms. R 696 (von 1706),
pag. 525 (B).
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S. 220 f .
Randbemerkung in B (vgl. Wutke Z. 49, S. 340): ex originali monasterii ad s. Catharinam Wrat. Nach B hing an dem Original das schon ziemlich zerbrochene Siegel Herzog Boleslaus II., TyparA, an gelben Seidenfäden.
In nomine domini amen. Nos Bolezlaus dei gratia dux Slesie et Polonie profìtemur universis presentibus ac posteris, ad quos littera presens pervenerit, quod in presencia nostra et libera voluntate dominus Egidius filius Conradi apud Iohannem filium sculteti quondam Wratislaviensis in villa, quae Smrahscov®' vocatur, de terra ad aratrum tres videlicet mansos pro viginti quinque emit marcis sibi suisque successoribus iure hereditario in perpetuum possidendumb). In cuius rei testimonium, ne quispiam huic emcioni coram nobis legitime contraete frivole audeat obviare, presentem paginam sigilli nostri robore duximus muniendam. Datum in Wratislavia, anno domini MCCXLIIII, presentibus dominis: Thoma episcopo Wratislaviensi, Boguzlao preposito ibidem, Theodorico cantore ibidem, Valentino notano Slesie, comite Boguzlao castellano de Nrmecht0', comite Ratzlao castellano Wratislaviensi, comite laxe castellano de Svyne fratte eius, comite Stephano palatino Wratislaviensi, comite Desprino de Wansov et aliis quam pluribus ad testimonium ydoneis.
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272. Herzog Boleslaus II. gewährt zum Bau der Domkirche in Breslau genannte Vergünstigungen. 1244 —, Nimptsch. Or. Breslau DA C 11 (A).
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Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bistums Breslau Nr. 4 = Appelt, Urkundenfälschungen S. 137 f . (Auszug). - Reg. ep. Vrat. S. 35; SR 611; CDS I I / l , Nr. 126; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 32. Die Schrift weist Duktusähnlichkeit auf zu Nr. 255 und 299, man wird Ausstellerausfertigung annehmen dürfen. Zur Frage des mutmaßlichen Baubeginns vgl. zusammenfassend Walter ASKG 24 (1966), S. 25—55, zu den wirtschaftlichen Vergünstigungen CDS 11/1, S. 98 und die dort angeführte Literatur. Lerche, Die territoriale Entwicklung der schlesischen Johanniter-Kommenden, Phil. Diss. Breslau 1912, S. 39 f . vermutet, daß der subiudex M. identisch ist mit comes Michael in Nr. 273 und dem Hofrichter Michael, der 1254—1259 in Urkunden Herzog Heinrichs III. genannt wird. - Die Urkunde diente als Vorlage für SR 1263.
IN nomine domini amen. Nos Bolezlaus dei gratia dux Slesie et Polonie notum facimus universis presens scriptum inspecturis, quod pro peccatis antecessorum nostrorum et nostra salute ad opus ecclesie sancti Iohannis in Wratislauia hanc gratiam liberaliter fecimus, ut stodolas pro lateribus operandis in nostro fundo ponant, ubicumque aptiorem locum invenerint, et ligna pro stodolis et aliis ad opus necessariis et pro coquendis lateribus de nostris gayonibus et silvis, ubi magis commode invenerint, libere accipiant. Lapicide, laterarii, cementarii et omnes alii mercenarii, ubicumque ad idem opus laboraverint, a iurisdictione advocati Wratislauiensis et aliorum nostrorum iudicum sint exempti et non teneantur coram aliquo iudice respondere nisi coram procuratore operis vel cui ipse delegaverit. Nostrum specialem camerarium ad hoc opus constituimus, qui omnia mandato procuratorum expleat, sicut a nobis mitteretur. Si vero aliquem pro culpa vel disciplinaa) procuratores operis ad carcerem miserint, cum 271. a) h von erster Hand über der Zeile eingeßgt B dorum B c) B. 272. a) mit überflüssigem Kürzungsstrich A Ii*
b) so oder possidendos zu emertdieren, possiden-
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placuerit, sine omni solutione de carcere dimittatur exceptis duobus denariis solniconum. Fecimus insuper gratiam cum ecclesia supradicta, quod monetarii Wratislauienses singulis septimanis de argento ecclesie quatuor marcas fabricabunt secundum cursum monete sine omni precio usque ad opens consumationem. Castellanus etiam Wratislauiensis et ceteri nostri barones hacb) gratiam eidem operi fecerunt, ut, quicumque in eodem opere laboraverint, a stroza sint immunes, et istis omnibus coram nobis constituti presentialiter consenserunt usque ad consumationem ecclesie. Actum est hoc in Nemcy in ecclesia sancti Adalberti, anno domini M°CC°XL0quarto, presentibus episcopo Wratislauiensi, Boguslauo preposito, Th(eoderico) cantore Wratislauiensibus, Gherlao preposito Lubucensi, magistro G(oswino) cantore Poznaniensi, R(adzlao) castellano Wratislauiensi, L(assota) castellano Legnicensi, M(rozkone) castellano de Rechen, B. castellano de Crösten, Z(biluto) castellano de Sandouel, P(etricone) iudice curie, S. dapifero, M. subiudice, Al(berto) venatore, I. camerario Legnicensi, Th(emone) filio Peregrini et aliis quam pluribus. Siegel Herzog Boleslaus II., beschädigt, Typar nicht zu erkennen, an Pergamentstreifen.
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273. Herzog Boleslaus II. urkundet, daß Graf Michael im Tausch gegen einen Teil seines Erbgutes, den er von seinen Neffen angekauft hatte, von den Johannitern von Tinz das Gut Lampersdorf (Kr. Frankenstein) erworben hat. 1244 —, Breslau.
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Or. Prag Großprioratsarchiv (A). Maleczynski, Sobôtka 22 (1967), S. 357 f . - SR 613 = v. Schweinichen, Regesten S. 11; Delaville le Roulx, Cartulaire général 2, Nr. 2311. Nach Maleczynski könnte es sich um eine Ausfertigung durch die Johanniter handeln; die Schrift kehrt jedoch in keiner anderen zeitgenössischen Urkunde wieder, so daß eine definitive Beurteilung des an einigen Stellen fleckig gewordenen Originals nicht möglich ist. - Die von Maleczynski vorgeschlagene Identifikation von Grodische mit Gräditz, Kr. Schweidnitz, verbietet sich, da dieses im Besitz des Sandstifts war. Man wird also an der älteren Deutung mit Lampersdorf festhalten müssen, vgl. Grünhagen SR 613; O. E. Sukow, Geschichte der Lampersdorfer Parochie bis 1814, Frankenstein o. J. A. Lerche, Die territoriale Entwicklung der schlesischen Johanniter-Kommenden Groß-Tinz, Beilau, Lossen und Alt-Zülz bis zum Jahre 1333, Phil. Diss. Breslau 1912, S. 39 f f . hält es für möglich, daß das Erbgut des Grafen Michael, den er für identisch hält mit dem subiudex M. in der vorhergehenden Urkunde und dem Hofrichter Michael der Jahre 1254—1259, in Glofenau unweit Groß-Tinz gelegen hat, da 1282 zwei kleine Hufen bei Glofenau von Naceslaus, Schwiegersohn des Domaslaus Lucassewicz, an die Johanniter verkauft wurden (SR 1701), die Nachkommen des Lucas also bei Glofenau begütert waren. 1254 wird Glofenau als Besitz der Johanniter erwähnt (SR 885).
IN nomine sancte et individue trinitatis amen. Nos Bolezîaus dei gratia dux Slesie et Polonie notum esse volumus tam presentibus quam posteris presens scriptum inspecturis, quod comes Mychael in presencia nostra constitutus nobisque consencientibus partem hereditatis, quam conparavit a nepotibus suis filiis Lucassi, in concambium pro villa, que Grodische8' vocatur, fratribus Cruciferis multis preterea astantibus fratribus videlicet de Tynchia possidendam perpetuo resignavit, ita quod etiam predictus comes M(ychael) prehabite ville cum heredibus suis verus possessor iureb) hereditario in perpetuum existât. Ad cuius rei testimonium de peticione utriusque partisc) fratrum et comitis, ne prenotata commutacio possitd) aliquatenus irritari, presentem paginam nostrie> sigilli munimine duximus roborandam. Datum in Wratislauia, anno domini M°CC°XL°quarto, presentibus dominis: comité Boguslao castellano
272. b) A statt hanc. 273. a) darüber auf Fleck von späterer Hand ssce geschrieben A b) Fleck über iu A c) p verwischt A d) zwei Buchstaben auf Fleck darüber und darunter A e) von erster Hand über der Zeile eingefügt A
165 de Nimichi, comite Ratsiao castellano de Wratislauia, comite Mroscone castellano de Rechenf), comite Lessotha castellano de Legenic, comite Albrehto venatore Slesie, comite Sbiluthog) castellano de Sanduel et aliish) quam pluribus. Siegel Herzog Boleslaus IL, etwas beschädigt, TyparA, siehe Nr. 229.
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Herzog Boleslaus II. gewährt den hospites des Sandstifts in Jankau deutsches Recht. 1244—, Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 17 (ältestes Kopialbuch des Sandstiftes, 1435), fol. 45'^f 6 (B); ebenda Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag. 5 (C) und 529-530 (D). Stemel, Jahresbericht der Vaterländischen Gesellschaft ßr 1840, S. 124. - SR 614. Als Vorlage diente die Verleihung deutschen Rechts an die hospites des Sandstifts in Klein-Öls (siehe SUb I Nr. 296); es handelt sich also offensichtlich um Empfängerausfertigung. Diesem Umstand ist wohl das ungewöhnliche Fehlen des Zusatzes et Polonie im Titel Boleslaus II. zuzuschreiben. Rechtsgeschichtlich von Interesse ist es, daß hier gegenüber der Verleihung von 1228 einige Lasten überhaupt nicht mehr erwähnt sind, eine gerichtliche Zitierung nur noch durch den Herzog selbst möglich ist sowie die Verpflichtung zur Abfuhr des Getreidezinses in den herzoglichen Kornspeicher nach Breslau fixiert wurde. - Die Abhängigkeit von der Vorurkunde wurde durch Petitsatz hervorgehoben. In nomine patris et filii et spiritus sancti amen. Notum sit omnibus, quod nos Boleslaus dei gracia dux Slezie"' ad peticionem Vincencii abbatis sancte Marie in Wratislauia et fratrum eius concessimus ius Theutonicale"' hospitibus eorum manentibus in YanÌCOW c \ ut sint inmunes ab angariis, que fieri solent Polonis secundum consuetudinem terre, que wlgo dici solent powoz, prewod, Slad, prezzeka, et a solucionibus, que solent exigi, sicuti est Strosa, podworowe, eo pacto interveniente, ut de quolibet marno, qui solvit abbati, percipiamus duas mensuras, unam tritici
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et aliam avene, quas deducent in Wratislauiam in granarium ducis. Homines vero in dieta iam villa degentes non citabuntur per camerarium castri, sed per litteram prineipis coram ipso principe. Ne quis vero ausu temerario hanc nostre constitucionis libertatem infringere presumat, presenti pagine
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sigilli nostri munimen appendimus. Datum anno gracie millesimo CC0XL°IIII°.
275. Herzog Boleslaus II. gesteht dem Kloster Leubus das alleinige Recht auf den Biberfang in den Gütern Brecheishof, Schlaup, Neuhof und Wilxen zu. 1244 —, Leubus. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 75 (A).
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Büsching Nr. 74. - SR 616. Im Diktat finden sich gewisse Anklänge an Nr. 374 und 390; das Original stammt wohl von derselben Hand wie Nr. 331, vgl. ferner die Vorbemerkung zu Nr. 252. Man wird daher Empfängerausfertigung annehmen dürfen. Dorsualvermerk: Privilegium de liberiate castorum (13. Jh.). - Auffällg ist die Verwendung des Typars B des Siegels Herzog Boleslaus II. im Jahre 1244. Da sich dessen regelmäßiger Gebrauch erst seit 1247 nachweisen läßt, erscheint eine spätere Besiegelung nicht ausgeschlossen. IN NOMINE DOMINI AMEN. Quoniam fervide ambitionis mortales cunctos non desinit inficere contagio et diversum humanitas fallendi non veretur introitum attemptare, necesse est, ut in contractibus modernorum oblivionem, que materiam controversie cogit exordiri, scriptis et atestationibusa) obumbremus. Noverint igitur universi et posteri presens scriptum inspecturi, quod nos Bolezlaus dei gratia dux Zlesie et Polonie inspecto fideli obsequio domini Heinrici abbatis et totius conventus de Lubes, quod nobis crebris benivolentiis inpenderunt, in hereditatibus eorum, que wlgariter Prochlowiz, Slüp, Noua Curia et Wilcsino vocan273. f) Fleck über he A 274. a) B, Slesie CD 275. a) A.
g) h verwischt A h) is verwischt A. b) B, Tewthonicale C, Thewtonicale D c) B, Yanicou C, Janickow D.
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tur, ut nullus se de castorum captione preter eos intromittanta), tribuimus facultatem ad predictum conventum perpetuo devolvendam. Ad cuius rei memoriam, ut predicta concessio inconcussa permaneat, presentem cedulam sigilli nostri robore duximus insigniri. Datum in Lubes, anno domini M°CC°XLquarto. 5
Siegel Herzog Boleslaus IL, Typar B, an roten Seiden- und weißen Zwirnsfäden, Herzog stehend zwischen zwei Türmen, aus denen Bläser hervorschauen: + SIGILLVMrBOLEZLAI: DVCIS:SLEZIE (Schultz S. 7; Stronczyñski S. 193; vgl. Grotefend Z. 11, S. 179; Nehmiz S.12f.).
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(Graf) Mrotsek überträgt mit Einwilligung seines Bruders Gerlach, Propstes zu Lebus, den Tempelherren sein Erbgut Zielenzig. 1244 —, Breslau. Or. Berlin Geheimes Staatsarchiv (A). Schilling Tafel 51 b. - S. Buchholz, Geschichte der Churmark Brandenburg 4, Anhang S. 72; Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 1, S. 69 Anm. (Auszug) = Riedel, CD Brandenburgensis 1/19, S. 124f.; E. L. Wedekind, Sternbergische Kreis-Chronik, Zielenzig 1853, S. 31 f . (deutsche Übersetzung); Schilling S. 470 Nr. 56 (deutsche Übersetzung). - Kletke, Regesta Historiae Neomärchicae S. 9f.; SR 612 = v. Schweinichen, Regesten S. 10f.; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 47. Vgl. oben Nr. 224; die Stadtgründung von Zielenzig muß zwischen 1241 und 1244 liegen. Ebenfalls 1244 schloß Bischof Heinrich von Lebus mit den Tempelherren einen Vertrag über einen Teil der Zehnten von Zielenzig, vgl. H. Lüpke, Urkunden zur Geschichte des Templerordens im Gebiet der nordostdeutschen Kolonisation Nr. 28 (ungedrucktes Manuskript, freundlicherweise von Herrn Professor Gerd Heinrich zur Verfügung gestellt). IN NOMINE PATRIS ET FILII ET SPIRITUS SANCTI AMEN. Ne ea, que aguntur in tempore, simul ab hominum memoria labantur cum tempore, propter hoc scripture memoria debent perpetúan. Eapropter ego Mrotsek cum volúntate et consensu fratris mei Gerlaci prepositi Lubucensis deo et sánete Marie virgini militieque domus templi in subsidium scilicet terre Iherosolimitane in remissionem peccatorum meorum contuli hereditatem meam ínter Lubus et Zantoch sitam, que Zulenche dicitur, cum villis et civitate sibi adiacentibus et cum omni iure, sicut in privilegio michi a domino duce dato continetur. Ne autem hec nostra liberalis et voluntaria donatio coram domino Bolezlao duce Zlesie et baronibus eius facta in irritum ducatur, presens proinde documentum impressione sigilli predicti ducis, meo fratrisque mei volui communiri. Acta sunt hec in Wratizlauia, anno dominice incarnationis millesimo ducentésimo quadragesimo quarto, presentibus domino Bolezlao duce Zlesie, domino Heinrico episcopo Lubucensi, Boguzlao castellano de Nimiz, comité Ratzlao castellano Wratislauiensi, Boguzlao castellano de Bitum, domino Boguzlao, Prizlao, Budiwoio, Ianusio filiis Iherozlai, Conrado suppincerna et aliis multis. Von drei Siegeln an rot-weißen Seidenschnüren das erste (des Mrotsek; verloren; 2. Herzog Boleslaus II., Typar A, leicht beschädigt, siehe Nr. 229; 3. Propst Gerlach von Lebus, stark beschädigt, Vogel als Wappentier: .. . POS . . . LVBVC.
277. Herzog Miesko von Oppeln befreit die Untertanen des Klosters Leubus in Kasimir von der Gerichtsbarkeit der Burgrichter und des herzoglichen Hofrichters. 1244 —, Ratibor. 45
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 74 (A). Büsching Nr. 73. - SR 617. Die Urkunde, die von Górka DQ 18, S. 67f. und Schulte Z. 50, S. 84f. nicht beanstandet wurde, haben Grünhagen SR 617 und ihm folgend Thoma, Die colonisatorische Thätigkeit des Klosters Leubus, S. 153 mit unzutreffenden Argumenten als verdächtig bzw. als Fälschung bezeichnet. Von einer Unvereinbarkeit der hier getroffenen Verfügungen mit den Bestimmungen der Urkunde Her-
167 zog Mieskos von 1245 April 12 (Nr. 284) kann nicht die Rede sein. Die wenig gepflegte Schrift mit den mehrfachen Korrekturen, die auffällige Schreibweise Lumbes sowie der relativ primitive Stil sprechen für Ausstellerausfertigung. In nomine domini amen. Notum sit omnibus presentìbus et futuris, quod nos Meseco a) dei gratia dux de Opol attendentesb) devotionem domini abbatis Henrici de Lumbesc) contulimus libertatem hominibus eius unversisd) in Cazimir et aliis villis eiusdem in nostro ducatu constitutis talem videlicet libertatem, ut nec coram castrensibus iudicibus nec coram iudice curie nostre preter coram rectoribus predicte domus compareant responsuri. Act. in Ratibor anno gratie M 0 CC°XLIIII 0 e) , presentìbus hiis: iudice Paulo, subcamerario Iarozlao, domino Henrico notario, Iacobo cappellano curie, Rammoldo, Gomizlao et aliis quam pluribus.
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Siegel Herzog Mieskos, etwas beschädigt, Typar A, siehe Nr. 158.
278. Bischof Thomas von Breslau stattet die Magdalenenkirche in Groß Carlowitz (Kr. Grottkau) mit den Zehnten genannter Dörfer sowie Zinsen aus. 1244 —, -. Kop. Breslau DA Uber Niger (14. Jh.), fol. 421'-422 (B). Skowronska, Sobótka 13 (1958), S. 312f. - Reg. ep. Vrat. S. 35; SR 618 a. Überschrift zu dieser Urkunde im Liber Niger: Donacio decimarum ad ecclesiam in Karlouicz facta per dominum Thomam episcopum Wratislauiensem. Zum Inhalt vgl. neben E. Michael, Die schlesische Kirche und ihr Patronat im Mittelalter unter polnischem Recht, Görlitz (1926), S. 156f . und Pfitzner, Besiedlungsgeschichte S. 326 vor allem Schmid, Pfarrorganisation S. 379f., der sich mit dem vorkolonialen Charakter der Kirchenausstattung beschäftigt. In nomine domini amen. Noverint universi presentem paginam inspecturi, quod nos Thomas miseratone divina Wratislauiensis episcopus dedicata ecclesia ad honorem dei et beate Marie Magdalene in villa nostra Karlouicz contulimus eidem ecclesie pro sustentacione ministrorum, qui in ipsa successive perpetuo deservient, decimas harum villarum, quarum nomina sunt hec: ipsam villam, in qua est ecclesia, cum terra et decima et Petri Cosische et villam Ryzonis et Goschani et novam villam Carlouice cum eo, quod fuit Murconis. Et in dotem eiusdem ecclesie tres marcas argenti dedimus, tredecim modios siliginis et octo avene. Ut autem hec nostra donacio firma et inviolabilis permaneat, presens scriptum relinquim[us]a) noticie posterorum sigilli nostri munimine roboratum. Actum anno dominice incarnacionis M°CCXL quarto.
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279. Bischof Thomas von Breslau verleiht dem Kloster (der Augustiner-Chorherren) in Naumburg am Bober den Zehnten des Gutes bei Klopschen, welches einst dem Crecoto gehört hatte und das ihnen von Herzog Heinrich (IL) geschenkt worden war. 1244 — , —. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 116 Nr. 9 (A). Skowronska, Sobótka 19 (1964), S. 169f. - Reg. ep. Vrat. S. 35 f.; SR 618b. Da uns kein Photo von A vorliegt, wiederholen wir die Edition Skowronskas, die auf einem Lichtbild des heute verschollenen Originals basiert. Nach Skowronska stammt die Schrift von derselben Hand wie die der folgenden Urkunde. — Nach den Angaben von A. Heinrich, Geschichte des Fürstentums Sagan 1, Sagan 1911, S. 452 und J. Blaschke, Geschichte der Stadt Glogau und des Glogauer Landes, Glogau 1913, S. 48 handelt es sich bei dem geschenkten Gut um ein Landstück bei Klopschen, das im Volksmund „die Krotschen" genannt wurde und später in Klopschen aufging. Diese Schenkung Herzog Heinrichs II. wird 1245 Dez. 12 durch seine Söhne bestätigt (Nr. 296). - Wie wiederholt bei Urkunden des Naumburger Augustiner-Chorherrenstifts (vgl. SUb I Nr. 236 u. 352) war an der Siegelschnur ein Pergamentstreifen befestigt, der von einer Hand 277. a) M aus m verb. A CC verb. A. 278. a) verkleckst B.
b) davor con getilgt A
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d) A statt universis
e) M aus
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168 des 14. Jahrhunderts folgende Angaben trug: Privilegium episcopi pro decimis (so Skowronska, nach der Transkription doimis im Handexemplar der Regesten wäre eher dominis zu emendieren) Noui Castri - de quadam terra prope Clopschin.
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In nomine domini amen. Noverint universi hanc paginam inspecturi, quod nos Thomas miseracione divina Wratislauiensis episcopus domui de Nouo Castro decimam de terra, que fuit Crecotonisa), quam habent ex donacione felicis recordacionisb) ducis Heinrici propec) Clobucyn, perpetuo contulimus possidendam. Volumus igitur, ut dicta domus possideat eandem decimam quiete et pacifice de nostra et nostrorum benivolentia successorum. Ad cuius rei robur et memoriam perpetuam presens scriptum noticie relinquimus posterorum sigilli nostri munimine roboratum. Actum anno dominice incarnacionis M°CC°XL° quarto. Siegel des Bischofs Thomas von Breslau, Typar A, an Seidenschnüren, siehe Nr. 32.
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Dekan Nanker und Scholasticus Lorenz von Breslau als von Bischof Thomas delegierte Richter urkunden, daß die Witwe des Grafen Peter auf alle Ansprüche auf den Zehnten des Dorfes Gleinig (ndl. Guhrau) zugunsten des Breslauer Sandstifts verzichtet hat. 1244—, —. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 55 Nr. 5 (A). Maleczynski, Sobötka 22 (1967), S. 355f. - Reg. ep. Vrat. S. 35; SR 615. Da uns kein Photo von A vorliegt, wiederholen wir die Edition Maleczynskis, die anscheinend auf einem Lichtbild des verlorenen Originals basiert, unter Verbesserung einiger offensichtlicher Druckfehler (de gratia, comtissa). Nach Maleczynski ähnelt die Schrift nicht dem zeitgenössischen Duktus der Breslauer Bischofs- und Kapitelsurkunden; nach Skowronska, Sobötka 19 (1964), S. 169f. gleicht sie allerdings der Schrift der vorhergehenden Urkunde. - Nach Grünhagen SR 615 war zu Zeiten des ersten Staatsarchivars Schlesiens Büsching von den beiden ursprünglich angehängten Siegeln nur noch dasjenige des Domdekans Nanker vorhanden, das dann später auch verlorenging. — Zu der rechtsgeschichtlich interessanten Tatsache, daß sich der weltliche Grundherr im Besitz des Dorfzehnten befindet, vgl. Schmid, Pfarrorganisation S. 446f.
In nomine Ihesu Christi amen. Nos Nankerus decanus dei gratia et Laurentius scolasticus Wratislauienses notum facimus universis presens scriptum inspecturis, quod, cum fuissemus a domino episcopo T(homa) Wratislauiensi iudices delegati inter dominum abbatem sancte Marie in Wratislauia et uxorem comitis Petri iam relicte super quadam decima cuiusdam ville, que vocatur Glynka, que indebite ab ipsa occupabatur, medio tempore talis intervenit compositio, quod ipsa comitissa omni iuri, quod super eadem decima habere se videbatur, penitus renuntiavit coram nobis iudicibus per nuntios suos fide dignos et nobis notos ac demum per fratrem suum comitem Bertholdum filium Henrici coram domino custode Sdislauo et Martino canonicis Wratslauiensibus. In cuius rei memoriam factum hoc presenti littere voluimus commendari ipsam sigillis nostris roborantes. Actum anno dominicea) incarnacionis M°CC°XL quarto. Zwei Siegel an Seidenfäden verloren: Dekan Nanker und Scholasticus
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Iohannes prepositus de Ruda et canonicus Gnezdensis ecclesie macht sein Testament und bestimmt zu Exekutoren den Propst Gerhard des Breslauer Heiliggeistspitals und den Breslauer Domherrn Heinrich. Sein Gut bei Kostomloth (Kostenblut) vermacht er seiner Schwester und nach deren Tod den Söhnen des Dobrogast und Mirozlaus. Weitere Distributionen ordnet er an zugunsten des Klosters Leubus, des Breslauer Vinzenzstifts, des Breslauer Dominikanerklosters und des Breslauer Heiliggeistspitals. Von seiner Breslauer Domherrnpfründe überträgt er den 279. a) erster Buchstabe nicht eindeutig A, auch Lesart Trecotonis möglich c) danach überflüssiges de A. 280. a) irrtümlich zweimal geschrieben A.
b) recordaconis A
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Zehnten des (ungenannten) Dorfes bei Glogau dem hl. Johannes, des Dorfes Strupina (Stroppen?) dem hl. Franziskus, des Dorfes bei Liegnitz, welches den Söhnen des Gran gehört, dem Breslauer Sandstift. Von seiner Gnesener Domherrnpfründe stehen ihm noch Zehnten für zwei Jahre zu, von denen er das eine Jahr der Gnesener Kirche, das andere Jahr dem Sandstift überträgt. Das Dorf, das er von den Söhnen des Splotovic und Woyslaus für 35 Mark erkauft hat, erhält die Adalbertskirche zu Ruda zur Anstellung eines neuen Subdiakons. Das Dorf Gana und seinen Anteil an Ztracecz überläßt er dem Breslauer Sandstift zur Errichtung eines Anniversars und Refektionen, desgleichen soll das Stift seine dort befindlichen Mobilien erhalten. Zeugen: Crisanus, Dekan von Breslau, Mart(in), Domherr von Breslau, Corvin (?), Vikar (?), Lambert. (1235 November 1 -1244), Breslau. SR 480. Die zeitliche Einreihung ergibt sich aufgrund der Amtszeit des Zeugen Crisanus als Breslauer Domdekan; dessen Vorgänger Viktor wird zuletzt 1235 Nov. 1 (Nr. 103), der Nachfolger Nanker zum ersten Mal 1244 (Nr. 280) urkundlich erwähnt. — Da das Original offensichtlich verschollen ist (vgl. Moepert Z. 74, S. 80), müssen wir uns mit dem Regest Grünhagens, das vermutlich auf einem Auszug S. B. Kloses basiert, begnügen. Nach Klose 107 Rotulus A fol. 1 (freundliche Mitteilung von Frau Dr. Anna Skowronska) hatte das Original, dessen zwei Siegel verloren waren, durch Nässe stark gelitten, so daß viele Buchstaben unleserlich waren. Man wird daher mit Lesefehlem bei den Namen, speziell bei den Zeugen, rechnen müssen. — Zur Identifizierung der auffälligerweise zum Großteil nicht namentlich angeführten Orte sind verschiedene Vermutungen geäußert worden. So nimmt Seidel DQ17, S. 99f. an, daß der für das Kloster Leubus vorgesehene Teil in der einen Hälfte von Rothsürben zu suchen ist, da Dobrogost und Mirozlaus, deren Söhne zu den Haupterben des Propstes Johannes von Ruda zählen, in der undatierten Urkunde über Rothsürben (SUb I Nr. 278) als erste Laienzeugen aufscheinen; vgl. jedoch dazu die Vorbemerkung zu SUb I Nr. 278. Moepert Z. 74, S. 80ff. lokalisiert die Dörfer Gana und Ztracecz in der Nähe von Landsberg an der Prosna; unter dem Dorf bei Kostenblut vermutet er Jenkwitz. Das Dorf im Besitz der Söhne des Gran kann nicht, wie gewöhnlich angenommen, Grändorf sein, da dies bereits 1218 (SUb I Nr. 171) an das Kloster Leubus zehntete und sich 1227 (SUb I Nr. 272) in dessen Besitz befand; Moepert, Die Ortsnamen des Kreises Neumarkt, Breslau 1935, hält es für möglich, daß darunter Panzkau zu verstehen ist.
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282. Papst Innozenz IV. befiehlt dem Erzbischof von Gnesen und seinen Suffraganen, Herzog Swantopolk von Pommern unter Androhung der Exkommunikation zur Einstellung seiner Feindseligkeiten gegen den Deutschen Orden in Preußen anzuhalten. ... venerabilibus fratribus . . archiepiscopo Gnesnensi et suffraganeis eius. Inhalt nicht schlesisch. 1245 Februar 1, Lyon. Or. Königsberg St.A., jetzt Archivlager Göttingen (A). Raynaldi Annales Ecclesiastici 1245, Nr. 88; Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 83 (nach Papstregister); Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 84; Preußisches UBI, 1, Nr. 161. - Reg. ep. Vrat. S. 36; Potthast 11525; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 224; SR 632; Berger, Les Registres d'Innocent IV1, Nr. 1031; Joachim-Hubatsch, Regesta Historico-diplomatica ordinis s. Mariae Theutonicorum 2, 1948, Nr. 4278.
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283. Papst Innozenz IV. fordert die polnischen Herzöge zur Unterstützung des Deutschen Ordens gegen die heidnischen Preußen auf. . . . dilectis filiis nobilibus viris ducibus Polonie. Inhalt nicht schlesisch. 1245 Februar 1, Lyon. Or. Königsberg St.A., jetzt Archivlager Göttingen (A). Preußisches UBI, 1, Nr. 163; Kochanowski, CD Masoviae Nr. 458. - Potthast 11526; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 220; SR 633; Joachim-Hubatsch, Regesto Historico-diplomatica ordinis s. Mariae Theutonicorum 2, 1948, Nr. 4280.
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284.
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Herzog Miesko von Oppeln urkundet, im Tausch gegen die Güter Kasimir, Lobkowitz und Komornik vom Kloster Leubus die Güter Schönau und Gläsen erhalten zu haben, die nach seinem Tode an das Kloster zurückfallen sollten; den Bewohnern der übertragenen Orte gewährt er genannte Freiheiten und Rechte. 1245 April 12, Ratibor. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch,
nach 1251), fol. 27'—28'
(B).
SR 635; CDB 4, Nr. 345.
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Von dieser Urkunde existiert eine interpolierte Fassung, siehe unten Nr. 437. Diese scheint allerdings auch eine bessere Lesart zu bieten als B, vgl. Fußnote b. - Bereits Weitzel, Geschichte der Stadt, Herrschaft und ehemaligen Festung Kosel, Cosel 1888, S. 25f. hat darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestimmung über den Rückfall von Schönau und Gläsen an Leubus nicht durchgeführt worden ist, da Mieskos Bruder Wladislaus beide Güter dem Olmützer Bischof als Entschädigung für die während des Kriegszuges 1253 angerichteten Verwüstungen übertragen hat; vgl. SR 906 und 925. Leubus war also bei diesem Tausch anscheinend benachteiligt, vgl. Korta, Sobótka 13 (1958), S. 191. Zum Inhalt vgl. ferner Kuhn, Siedlungsgeschichte Oberschlesiens S. 56f. sowie die oben Nr. 187 genannte Literatur. Zur „ Verdrängung" des Klosters aus Oberschlesien vgl. zuletzt Kuhn ASKG 31, S. 16f.
IN NOMINE DOMINI AMEN. Nos Mescho dei gratia dux de Opol notum facimus universis presentibus et futuris, quod pensata commoditate et utilitate tarn nostra quam etiam Lubensis monasterii ordinis Cisterciensis de voluntate et Consilio venerabilis patris nostri Thome Wratizlauiensis episcopi diocesani monasterii prenominati villarum infra nominataruma) tale fecimus concambium: Reeepimus siquidem ab eodem monasterio duas villas in confinio Morauie sitas, Sonouo videlicet et Clizino, cum omni utilitate, que ibidem tarn in hominibus quam in terris provenit vel in posterum poterit provenire. In quarum permutationem dicto monasterio de nostra proprietate assignavimus villam, que Kazimir nuneupatur, cum suo pleno circuitu et omnibus pertinentiis, villasque, queb) Loucovici et Comornici wlgariter nominantur, adiectis nichilominus pratis, nemoribus earundem villarum, sicut personaliter circuivimus et signari fecimus, et omni utilitate aquarum in molendinis, piscationibus, castoribus et ceteris, que ex his inpresentiarum proveniunt vel in posterum ex industria ibidem habitantium poterunt provenire. Incolis autem terrarum illarum, quas supranominato monasterio in prefata commutatione pleno iure assignavimus, eam dedimus libertatem, ut ab omni expeditione sive exercitu preterquam ad terre defensionem liberi omnes et singuli Theutonico iure fruentes ab omni exaetione, petitione sive collecta et generaliter ab omnibus predialibus sive personalibus prestationibus, que ab aliis simili vel alio iure utentibus fieri consueverunt vel in futurum forsitan prineipis voluntate fuerint excogitate, inmunes existant, ita quod omnia iudicia in prediis prenominatis, quod dictum monasterium a nobis permutationis nomine suseipit, ad solum abbatem vel ad eum, quem eis idem abbas preposuerit, pertineant et, quicquid in eis fuerit dirivatum, ad ipsum monasterium ex integro perveniat. Iudicium etiam capitis, quod respectum Semper habuit ad prineipem, ut pocior nostri sit memoria, cum omni utilitate pienissime indulgemus. His igitur taliter completis et fratribus dicti monasterii nomine ipsius in omnium supradictorum possessionem induetis nacta edam possessione a nobis villarum supranominatarum, Sonouo videlicet et Clizino, nos pleniori habita deliberatione tum, quia possessiones, quas nos a sepefato monasterio reeepimus, meliores erant illis, quas nos pro commutatione sibi contulimus, cum etiam, ut in eodem monasterio nostri ac omnium progenitorum nostrorum continua habeatur in orationibus memoria, prefatas villas Sonouo et Clizino eidem monasterio mera liberalitate quasi restituendo pleno iure contulimus utilitate sive usufruetu solummodo nobis diebus vite nostre retento ita, quod post nostrum obitum nominate ville pleno iure cum omni utilitate ad ius et proprietatem dicti monasterii directe sine cuiuslibet contradictione revertentur. Ut autem hec nostra permutatio et donatio rata et inviolabilis perseveret, ad perpetuum robur firmitatis et in memoriam gestorum presentem litteram nos284. a) davor pre getilgt B Rasur B
b) wohl so zu emendieren (vgl. unten Nr. 436), vill'que anscheinend auf
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tro et venerabilis patris nostri T(home) dicti Wratizlauiensis episcopi sigillis eidem monasterio contulimus roboratam. Actum in Ratibor, anno incarnationis domini M0CC°XL0V°, pridie idus aprilis, presentibus: domino T(homa) Wratizlauiensi episcopo, cantore Boguzlauo, Reinoldo archidiácono de Opol, Nicolao archidiácono de Glogou, Nicolao canonico et cancellario, Nycalaoc) castellano de Cozle, Dettone castellano de Bitom, Hottone castellano de Ratibor, Ierozlao subcamerario, Resicha thesaurario, Gothardo notario, Iacobo, Paulo, Roprechto, Marco, Egidio, Ramoldo.
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285. Papst Innozenz IV. beauftragt die Bischöfe (Thomas) von Breslau und (Prandota) von Krakau, Herzog Miesco von Oppeln vom Ehehindernis der Verwandtschaft vierten Grades mit seiner Gattin zu dispensieren. 1245 Juni 21, Lyon. Reg. Vau 21, fol. 199-200 (R). Ptasnik, Mon. Pol. Vat. 3, Nr. 41. - Berger, Les Registres d'Innocent IV1,
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Nr. 1335.
Herzog Miesco war ein Ururenkel Herzog Boleslaus III. Krzywousty von Polen seine Gattin Jutta als Tochter Herzog Konrads I. von Masowien dessen Urenkelin.
(1102-1138), 15
a)
. . Wratislauiensi e t . . Cracouiensi episcopis. Ex parte dilecti filii nobilis viri Meseconisb) ducis de Opol Wratislauiensis diócesis fuit nobis humiliter supplicatum, ut, cum ipse nobilem mulierem ignorans eam sibi quarta consanguinitatis linea attinere duxerit in uxorem, dispensare cum eo, quod in huic matrimonio remanere valeat, misericorditer curaremus. Quia vero, sicut ex insinuatione vestra et aliorum prelatorum de partibus vestris accepimus, ex divortio ipsius matrimonii tota patria turbaretur et gravia inde scandala provenirent, nos attendentes, quod, etsi coniunctio copule coniugalis in predicto gradu sacris sit canonibus interdicta, provide tarnen super hiis interdum Romana dispensât ecclesia, maxime cum urgens necessitas vel evidens utilitas id exposcit, mandamus, quatinus cum eodem duce auctoritate nostra, quod in predicto matrimonio huiusmodi non obstante impedimento remanere libere valeat, dispensetis, si videritis expedire. Dat. Lugduni XI kal. iulii, (pontificatus nostri) anno secundo.
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286. Papst Innozenz IV. beauftragt den Dekan (Nanker) von Breslau und den Dekan von Krakau ( . . Wratislauiensi e t . . Cracouiensi decanis), dem Vertrag zwischen dem Propst von Miechów und dem Abt von Mogita über das Dorf Krzestawice Geltung zu verschaffen, der durch Vermittlung des Breslauer Dekans und des Kanzlers Thomas zustande gekommen war (. . . me-
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diantibus . . decano et magistro Thoma cancellario Wratislauiensibus, quibus idem abbas in dicto negotio plenarie commiserat vices suas). Inhalt nicht schlesisch. 1245 Juli 15, Lyon. Or. siidl. Perg. Krakau Stadtarchiv (A). PiekosiAski,
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CD Poloniae minoris 2, Nr. 426.
Es handelt sich offensichtlich um den gleichen Vertrag, den bereits Papst Gregor IX. am 18. Juli 1232 konfirmiert hatte, siehe oben Nr. 22. Der hier genannte Breslauer Kanzler Thomas ist zweifellos der spätere Bischof Thomas von Breslau. Es ist daher unzulässig, für das Jahr 1245 einen Breslauer Domkanzler dieses Namens anzunehmen, wie dies Samulski, Breslauer Domkapitel S. 41 u. 151 tut.
287. Papst Innozenz IV. nimmt das Bistum Breslau auf Bitten des Bischofs Thomas in den päpstlichen Schutz und bestätigt seine Besitzungen. 1245 August 9, Lyon. 284. c) B. 285. a) Watarislauiensi R
b) Meseronis R.
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172 Or. dep. südl. Perg. Breslau DA WW (R) 79 (A); Kop. ebenda Liber Niger (14. Jh.), fol. (B); Vidìmus des Breslauer Rates von 1457 Nov. 8, ebenda (C),.
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446-447
Sommersberg, Silesiacarum Rerum Scriptores 3, S. 779 f f . (Auszug); Lünig, Codex Germaniae diplomaticus 2, Frankfurt- Leipzig 1733, Kol. 323-326 (Auszug); Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bistums Breslau Nr. 5 = F. Minsberg, Geschichte der Stadt und Festung Groß-Glogau 2, Glogau 1853, S. 503—506 (Auszug mit-deutscher Übersetzung) = Haeusler Nr. 46 (Auszug); Schulte DQ 3, S. 183-194 (erstmals aus A) = Milewski, Dwie bulle wroclawskie z lat 1155 i 1245 (Prace Filolog. 11, 1927), S. 434-438; N'emec, Listino? Tèsinska I, 1, Nr. 9 (nach B). - Reg. ep. Vrat. S. 36; Potthast 11792; SR 637; CDS I I / l , Nr. 129; CDB 4, Nr. 350; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiü 1, Nr. 36; Urban, Wykaz regestów dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wrodawiu Nr. 9; W. Kuhn, Die Besiedlung des Reichthaler Haltes, jetzt in: ders., Beiträge zur schlesischen Siedlungsgeschichte, München 1971, S. 81. Das Original hat das gleiche Schicksal erlitten wie die Schutzurkunde Papst Hadrians IV. von 1155 (SUb I Nr. 28): erst längere Zeit verschollen, dann wieder aufgefunden und von Schulte ediert, heute offensichtlich wieder verloren, vgl. Urban, Katalog S. 9. Da uns auch kein Photo des Originals vorliegt, wiederholen wir die Edition Schuttes unter Zuhilfenahme von B; einige offensichtliche Fehler von Schulte wurden verbessert; abweichende Schreibungen in B wurden in den Variantenapparat nur aufgenommen, wenn sich dadurch andere Lesarten ergeben, rein orthographische Unterschiede wurden nicht berücksichtigt. - Zur Deutung der Ortsnamen vgl. neben SUb I Nr. 28 und der dort genannten Literatur ferner Engelbert Z. 50, S. 292; Korta, Rozwój wielkiej wtasnosci feudalnej na Slqsku do poiowy XIII wieku, Breslau 1964; passim; Frelek, Sobótka 18, S. 380 f.; Kuhn a. a. O. S. 89 f .
Innocentius episcopus servus servorum dei venerabili fratri Thome episcopo Wratizlauiensi eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum. In eminenti apostolice sedis specula licet immeriti disponente domino constituti fratres nostros episcopos tam propinquos quam longe positos fraterna debemus caritate diligere et ecclesiis sibi a deo commissis pastorali sollicitudine providere. Quocirca, venerabilis in Christo frater episcope, tuis iustis postulationibus clementer annuimus et ecclesiam sancti Iohannis baptiste Wratizlauiensem, cui auctore deo preesse dinosceris, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut quascumque possessiones, quecumque bona eadem ecclesia impresenciarum iuste ac canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblacione fidelium seu aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci, firma tibi tuisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: locum ipsum, in quo prefata ecclesia sita est cum omnibus pertinentiis suis; ius episcopale, quod habes in Tesin, Ratibor, Cozli, Thosech, Opol, Otomuchou, Rechen, Nemchi, Bardo, Stregom, Suini, Legnichezk, Vratizlauia, Milich, Sandouel, Glogou, Bithom, Crösten, Sagan, Bolezlauez, Grodez et Wlan castris; Castrum Otomuchou cum foris, villis et omnibus pertinentiis suis; Castrum de Milich cum foro et omnibus pertinentiis suis. In territorio Vratizlauiensi Cerequiz, Cotouici et Sulizlauici villas cum hominibus et omnibus pertinentiis suis; villam, que Seligouo dicitur, quam eidem ecclesie a . . a) duce Bolezlauo iusto emptionis titulo te proponis adeptum; Cahouo b) , Pstreiouici, Scotenici, Tachouo, Budchici, Piruosouo et Cihnticic) villas cum omnibus pertinentiis suis; tres villas super . aquam Vidauam, que Vidaue nuncupantur, cum omnibus pertinentiis suis, quarum unam Crisanus decanus, alteram Iohannes cantor et reliquam Vincentius canonicus Vratizlauiensis ad ipsos hereditario iure spectantes eidem ecclesie pia et provida liberalitate donarunt; item aliam villam, que Vidaua dicitur, super eadem aqua positam cum pertinentiis suis; Semirouo et Rendissouo villas cum pertinenciis suis; Povidlzliod) prope Milich et Kazouo villas, quas ad te hereditario iure spectantes eidem ecclesie pia et provida liberalitate dedisti; Ostrouci et Zmigrod villas cum parvis villis circumadiacentibus et aliis pertinentiis suis; Racicouo, Harbci, Wseuilci, Morantino, Paulouo, Transouici, Trscenez, Borcouici, Gostech, Tessen, Radin, Prosouo, Turcouici, Preuatouici et Solnici villas cum pertinentiis suis; villam Domantici cum terra, quam redemisti de manibus Henrici filiorum de Holesniz, et aliis pertinentiis suis, videlicet 287. a) Reverenzpunkte AB
b) Calouo B
c) Crihncici B
d) Pouidsko B
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Palici apud Dobressam, Rathouici, Cotouici, Malgost, Sedlce, Dambroua, Olezci, laiche, Otok et Celche villas positas ex una parte fluminis, quod Odra dicitur, cum pertinentiis suis. Ex altero vero parte ipsius fluminis Pilzec, Cosanouo, Zuant, Crinichino, Zuidnica, Kozlouoe), Harapouo, Bucou, Streganouicif), Blis, Biscupici, Strezenino, que Malusouo dicitur, Iascorle8), Camblouiti, Galouoh) minus, Canchagora, Muchobor, Oporouo, Barinichi, Oltacino, Huzcouo et Gezmanouo villas cum pertinentiis suis; villam apud vadum Laui cum pertinentiis suis; Comornice et Replino villas cum pertinentiis suis; villam Sorauina, quam Benicus decanus Vratzlauiensis ad ipsum hereditario iure spectantem eidem ecclesie pia et próvida liberalitate donavit, cum pertinentiis suis; Mandlouici, Vnorouici, Ozoretichi, Iasbrome et Boguslauici villas cum pertinentiis suis; villam Sorauina, quam Sdizlauus canonicus Vratizlauiensis ad ipsum hereditario iure spectantem eidem ecclesie próvida et pia liberalitate donavit, cum pertinentiis suis; item aliam villam, que Sorauina dicitur, et villam Siluestri cum pertinentiis suis; Smarchouo, Radcouici, Cochutouo, Selum et Selun, Radosouici, Schurici, Gorice, Mancouici, Sedlacouici, Roprahtouo, Bazcouici, Sansrebrza1', Rinacouici, Cresne et Ielenino villas cum pertinentiis suis; villam Pench cum pertinentiis suis, quam Victor decanus Vratizlauiensis ad ipsum hereditario iure spectantem eidem ecclesie pia et provida liberalitate donavit; Crepost, Vanzou, Biscupici, Gostuy, Zborouici, Lubech cum silva sibi adiacenti et Prandocino villas cum pertinentiis suis; tertiam partem ville Vincecomirici, Grodesouici, Osek, Neuenino, Racouici, Vzrochona et Gostecino villas cum pertinentiis suis. Iuxta castrum Suini Zkarici et Stirpici villas cum pertinentiis suis. Iuxta castrum Sandouel villam Gora cum pertinentiis suis. In territorio de Legniz Clembonouici, Olsane, Camparouo, Dambe, Lisouici, Maluch et Stobno villas cum pertinentiis suis; villam Babinok) cum pertinentiis suis, quam Iohannes archidiaconus Wratizlauiensis ad ipsum hereditario iure spectantem eidem ecclesie pia et próvida liberalitate donavit; villam Prseza cum pertinentiis suis. In districtu Glogouiensi et Bitomiensi Prichoua, Hrelouo, Olsane, Gorka, Cehleuici, Cridlouici, Zlani, Medilese, Starareka et Starareka villas cum pertinentiis suis. Possessiones et redditus, quos habes in Obisouo Tehozlaui, Camona, Transouo, Sepouo, Vroblino, Cirentici et Bochou villas cum pertinentiis suis. In districtu de Bolezlauech Ocenane et Biscupici villas cum pertinentiis suis; villam Ripi iuxta Lom cum pertinentiis suis. In ducatu de Opol villam Viazd cum pertinentiis suis; villam Ciucile cum pertinentiis suis, quam Sebastianus cancellarius . . duris de Opol ad ipsum hereditario iure spectantem eidem ecclesie pia et provida liberalitate donavit; villam Stinaua cum pertinentiis suis, quam Zbrozlauus castellanus de Opol ad ipsum hereditario iure pertinentem eidem ecclesie pia et provida liberalitate donavit. In episcopatu Poznaniensi Nalcho et Murinouo villas cum pertinentiis suis, Chanouo super Vizlam et Biscupici, que est iuxta Bithom versus Cracouiam villas cum pertinentiis suis necnon et possessiones alias cum vineis, pratis, terris, nemoribus, usuagiis et pascuis in bosco et plano, in aquis et molendinis, in viis et semitis et omnibus aliis libertatibus et immunitatibus suis. Ad hec rimiteria ecclesiarum et ecclesiastica beneficia nullus hereditario iure possideat. Quod si quis facere presumpserit, censura canonica compescatur. Preterea quod communi assensu capituli tui vel partis maioris consilii sanioris in tua diocesi per te vel successores tuos fuerit canonice institutum, ratum et firmum volumus permanere. Prohibemus insuper, ne excommunicatos vel interdictos tuos ad offitium vel communionem ecclesiasticam sine constientia et consensu tuo quisquam admittat aut contra sententiam tuam canonice promulgatam aliquis venire presumat, nisi forte periculum mortis immineat, ut dum presentiam tuam habere nequiverint, per alium secundum formam ecclesie satisfactione premissa oporteat ligatum absolví. Sacrorum quoque canonum auctoritatem sequentes statuimus, ut nullus episcopus vel archiepiscopus absque Wratizlauiensis episcopi consensu conventus celebrare, causas etiam vel ecclesiastica negotia in Wratizlauiensi diocesi, nisi per Romanum pontificem vel eius legatum fuerit eidem iniunctum, tractare presumat, nisi forsan metropolitanus eius aliquod premissorum fecerit in casibus sibi a iure concessis. In ecclesiis quoque Wratizlauiensis diócesis, que ad alios pieno iure non pertinent, nullus clericum 287. e) Kozsoua B k) Sabino B.
f) Streganouia B
g) lascotle B
h) Talouo B
i) Sansrebiza B
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instituere vel destituere vel sacerdotem preficere sine consensu diocesani présumât. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retiñere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione ac sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura salva sedis apostolice auctoritate. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis pagjnam sciens contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi reatum suum congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et domini redemptoris nostri Iesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte subiaceat ultioni. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Iesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen, amen, amen. (Rota) Ego Innocentius catholice ecclesie episcopus ss. (BV). + Ego Oto Portuensis et sánete Rufine episcopus ss. + Ego Petrus AJbanensis episcopus ss. + Ego Willelmus Sabinensis episcopus ss. + Ego Petrus tituli sancti Marcelli presbiter cardinalis ss. + Ego frater Iohannes tituli sancti Laurentii in Lucina presbiter cardinalis ss. + Ego frater Hugo tituli sánete Sabine presbiter cardinalis ss. + Ego Egidius sanctorum Cosme et Damiani diaconus cardinalis ss. + Ego Octauianus sánete Marie in Via Lata diaconus cardinalis ss. + Ego Petrus sancti Georgii ad Velum Aureum diaconus cardinalis ss. + Ego Iohannes sancti Nicolai in carcere Tulliano diaconus cardinalis ss. + Ego Willelmus sancti Eustachii diaconus cardinalis ss. Datum Lugduni per manum magistri Marini sánete Romane ecclesie vi ce canee 11 ani, V id. augusti, indictione III, incarnationis dominice anno M0CC°X0LV°, pontificatus vero domini Innocentii pape quarti anno tertio. Bleibulle an gelb-roten
Seidenfäden.
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288.
Papst Innozenz IV. befiehlt der Geistlichkeit im nordöstlichen Europa, darunter per Polon i e . . . provincia(m), den Franziskanern gegen Übergriffe geistlicher und weltlicher Personen beizustehen, und ernennt die Erzbischöfe von Köln und Magdeburg sowie den Bischof von Würzburg zu deren Konservatoren. 1245 August 18, Lyon. 35
Reg. Vat. 21, fol. 286-286'
(R).
Wadding, Annales Minorum 3, 1732, Nr. 24; Sbaralea, Bullarium Franciscanum 1, 1759, Nr. 88; CDB 5, Nr. 180*. - Erben, Regesta 1, Nr. 1122; Potthast 11811; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 235; SR 638 a; Berger, Les Registres d'Innocent IV1, Nr. 1481; CDB 4, Nr. 351; Pommersches UB l2, Nr. 443.
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289. Papst Innozenz IV. nimmt das Aussätzigen-Hospital
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zu Neumarkt in seinen Schutz. 1245 September 8, Lyon.
Or. südl. Perg. Breslau DA AAA 29 (A). Maleczynski, Sobótka23 (1968), S. 99 (fälschlich ad Juni 28). - Potthast 11704; SR 636 (beide fälschlich ad Juni 28); Meinardus DQ 2, S. 215 Nr. 4; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wrodawiu 1, Nr. 37. Vgl. oben Nr. 159.
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INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . rectori et sororibus hospitalis leprosorum de Nouoforo Wratislauiensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Iustis petentium desideriis dignum est nos facilem prebere consensum et vota, que a rationis tramite non discordant, effectu prosequente compiere. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu personas vestras et hospitale de Nouoforo, in quo sub communi vita degitis, cum omnibus, que impresentiarum rationabiliter possidet aut in futurum iustis modis prestante domino poterit adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem terras, possessiones, redditus ac alia bona hospitali vestro, ut proponitis, a dilecto filio nobili viro . . duce Zelesie necnon ab aliis Christi fidelibus pia et provida liberalitate concessa, sicut ea omnia iuste ac pacifice possidetis, vobis et per vos hospitali vestro auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Lugduni VI id. septembris, pontificatus nostri anno tertio. Bleibulle art rot-gelben
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Seidenfäden.
290. Papst Innozenz IV. nimmt das Breslauer Sandstift in den päpstlichen Schutz. 1245 September 11, Lyon. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 17 (ältestes Kopialbuch des Sandstiftes, 1435), fol. 3' (B); ebenda Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag. 605 f . (C).
20
Potthast 11865; SR 638 b.
Innocencius episcopus servus servorum dei dilectis filiis abbati et conventui monasterii sancte Marie Wratislauie ordinis Arrouasie salutem et apostolicam benedictionem. Sacrosancta Romana ecclesia devotos et humiles filios ex assuete pietatis officio propensius diligere consuevit et, ne pravorum hominum molestiis agitentur, eos tamquam pia mater sue proteccionis munimine confovere. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulacionibus grato concurrentes assensu personas vestras et monasterium sancte Marie, in quo divino vacatis obsequio, cum omnibus bonis, que inpresenciarum rationabiliter possidet aut in futurum iustis modis prestante domino poterit adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem terras, possessiones et alia bona vestra vobis a bone memorie episcopis Wratislauiensibus capituli Wratislauiensis accedente consensu necnon a nobili viro duce Slesiea) et aliis Christi fidelibus monasterio vestro pia et provida liberalitate concessa, prout in litteris inde confectis plenius dicitur contineri, sicut ea omnia iuste ac pacifice possidetis, vobis et eidem monasterio per nosb) auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis confirmacionis0' infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Datum Lugduni III idus septembris, pontificatus nostri anno tercio.
291.
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Papst Innozenz IV. befiehlt der Geistlichkeit im nordöstlichen Europa, darunter per Poloniam, den Dominikanern gegen Übergriffe geistlicher und weltlicher Personen beizustehen, und ernennt den Erzbischof von Gnesen und den Bischof von Krakau zu deren Konservatoren. 1245 September 11, Lyon. Or. dep. sudi. Perg. Breslau St.A. Rep. 57 Nr. 21 (A); Reg. Vat. 21, fol. 285-286 Ripoll, Bullarium ordinis Praedicatorum 1, 1729, Nr. 100-113 290. a) B, Zlesie C
b) BC, Formular fordert vos
(R).
(nach einem Kopialbuch);
45 Perl-
c) BC, Formular fordert et confirmacionis.
176 bach, Pommerellisches UB Nr. 86. - Potthast 11878; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 237; SR 639a; Berger, Les Registres d'lnnocent IV1, Nr. 1875-1876; CDB 4, Nr. 352; Pommersches UB l2, Nr. 444 a.
292. 5
10
Papst Innozenz IV. beauftragt die Provinziale der Dominikaner und Franziskaner in Polen, die Gläubigen zur Unterstützung des Reichs von Konstantinopel aufzurufen, dilectis f i l i i s . . priori Predicatorum e t . . ministro Minorum fratrum provincialibus in Polonia. Inhalt nicht schlesisch. 1245 September 28, Lyon. Or. südl. Perg. Krakau Archiv des Dominikanerklosters Nr. 30 (A). CD maioris Poloniae 1, Nr. 246. - SR 639b.
293.
15
Papst Innozenz IV. beauftragt die Provinziale der Dominikaner und Franziskaner in Polen, diejenigen Teile von Verlassenschaf ten, die zu keinem anderen bestimmten Zweck testiert seien, zugunsten einer Unterstützung des Reichs von Konstantinopel zu sammeln, dilectis filiis . . priori Predicatorum e t . . ministro Minorum fratrum provincialibus in Polonia. Inhalt nicht schlesisch. 1245 September 30, Lyon. Or. südl. Perg. Krakau Archiv des Dominikanerklosters Nr. 31 (A). CD maioris Poloniae 1, Nr. 247. - SR 639c.
294. 20
25
Papst Innozenz IV. befiehlt dem Erzbischof von Gnesen, seinen Suffraganen und allen Prälaten der Kirchenprovinz Gnesen, das Kloster Oliva gegen Bedrückungen von weltlicher und geistlicher Seite zu schützen. . .. venerabilibus fratribus archiepiscopo Gneznensi et suffraganeis suis et dilectis filiis abbatibus, prioribus, decanis, archidyaconis, archipresbyteris, prepositis et aliis ecclesiarum prelatis per Gneznensem provinciam constitutis. Inhalt nicht schlesisch. 1245 September 30, Lyon. Hasselbach-Kosegarten, CD Pomeraniae 1, Nr. 353; Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 88. Potthast 11916; SR 640a.
295. Herzog 30
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45
Miesko von Oppeln trifft testamentarische
Verfügungen.
(1245?) Oktober 29,
Cosel.
Kop. Breslau DA Liber Niger (14. Jh.), fol. 41213 (B). Wattenbach CDS 1, Nr. 7; Nemec, Listinär Tesinska I, 1, Nr. 10 (irrtümlich ad 1246 Okt. 26). Reg. ep. Vrat. S. 37; SR 646a; CDB 4, Nr. 371 (alle ad 1246). Die zeitliche Einreihung ergibt sich aufgrund der Tatsache, daß in schlesischen Nekrologen der Todestag Herzog Mieskos mit dem 18., 21. oder 22. Oktober 1246 angegeben wird, so daß der 29. Oktober 1246 nicht mehr in Betracht kommen kann. So wird man am ehesten wohl 1245 als Ausstellungsjahr annehmen dürfen, ohne daß eine sichere Gewähr dafür zu leisten wäre; vgl. Kfoczowski, Dominikanie polscy na Slgsku w XIII-XIV wieku, Lublin 1956, S. 294. - Überschrift im Liber Niger: Per Mesconem donacio villarum Zalezice et Slauecice. Wie diese Übertragung scheint der Großteil der Verfügungen Herzog Mieskos von seinem Bruder Wladislaus nicht verwirklicht worden zu sein. Vielmehr erhob dieser sogar Slawentzitz zur Stadt; wenn er auch diesen Akt 1260 aus Rücksichtnahme auf die Kirche rückgängig machte, so blieb doch der Ort in herzoglichem Besitz; vgl. Kuhn ASKG 29 (1971), S. 57 f . Auch die Oppelner Kreuzkirche gelangte offenbar nicht in den Besitz des Gutes Klein-Strehlitz, vgl. A. Weitzel, Geschichte der Stadt, Herrschaft und ehemaligen Festung Kosel, Cosel 1888, S. 26 sowie Kuhn ASKG 31, S. 27 f . Ebensowenig taucht der Ort Breze in den späteren Besitzlisten des Klosters Czarnowanz auf. Ein Dorf dieses Namens wohl Hohenböken, Kr. Ratibor - wird bereits 1223 (SUb I Nr. 226) und 1234 (Nr. 80) im Besitz des Klosters genannt; ob dies Gut in der Zwischenzeit Czarnowanz entfremdet worden war und auf diese Weise restituiert werden sollte oder ob es sich um einen anderen Ort - Pierzchalanka-Jesko-
177 wa, Dzieje klaszíoru w Czamowgsie, in: Roczniki historyczne 4, S. 53 vermutet Finkenstein, Kr. Oppeln, allerdings ist ihre Unterscheidung zwischen einem Fürstentum Oppeln und einem Fürstentum Ratibor für diesen Zeitpunkt nicht gerechtfertigt - handelt, läßt sich nur schwer entscheiden. Wenn der Deutsche Orden sich 1253 die angeblich von Herzog Miesko geschenkten Burgen Ratibor, Cosel und Tost durch den Papst bestätigen ließ (SR 818), so läßt diese zweifellos nicht den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Behauptung den Schluß zu, daß auch er nicht in den Genuß der versprochenen 100 Mark gelangt sein dürfte und sich auf diese Weise schadlos halten wollte. Der Fall der ehemaligen Leubuser Besitzungen Schönau und Gläsen (siehe Nr. 284) beweist, daß Herzog Wladislaus sich auch sonst nicht immer an Verfügungen seines Bruders gehalten und eine eigene Politik verfolgt hat.
In nomine patris et fílii et spiritus sancti amen. Ego Meseco divina miseratone dux de Opol sciens nichil esse cercius morte, nichil incercius hora mortis volensque diem extremum operibus misericordie prevenire coram meis baronibus et fratribus Predicatoribus et aliis meis familiaribus, videlicet comité Nicolao castellano de Cozle, comité Roprechto, comité Laurencio, Iarozlao, Iacobo, Paulo, Marchone, Nicolao, Dirscone, Vincendo, Marco fratribus Predicatoribus, Gothardo notario, Iacobo capellano, Bartholomeo capellano fecimus scribi meam ultimam voluntatem. In primis igitur ad honorem dei et sánete matris ecclesie ecclesie sancti Iohannis in Wratislauia confero duas villas Zalese et Slauecici sub tali forma, ut in quolibet anniversario pro remedio anime mee meorumque parentum fíat fratribus et pauperibus una refeccio et candela de anno in annum in ipsa ecclesia conburatur. Ecclesie beate crucis in Opol confero unam villam, que vocatur Strelci in Gola. Item claustro sororum de Bosidom dono villam, que Breze nominato. Domui vero fratrum ordinis Predicatorum in Rathibor, aput quos elegi sepulturam, confero ad structuram tam ecclesie quam claustri ducentas marcas puri argenti, item cruciferis de domo Teutonica centum marcas vel hereditatem equipolentem. Quibus conpletis dilecto fratri meo duci Wladizlao committo totam terram, si uxor mea prole carebit, salvis et intactis omnibus meis donacionibus seu commutacionibus vel vendicionibus factis hiis, qui michi fideliter suum servicium exhibuerunt, ne in suo fideli servicio fraudentur in periculum et dampnacionem eteraam anime mee ex hoc tam in rebus mobilibus quam inmobilibus. Si vero uxor mea prole carebit et in sua viduitate voluerit permanere, habeat Castrum Toschecz cum omnibus suis attineneiis; sed si nubere voluerit, quingente marce argenti a) sibi assignentur. Matri mee vero dilecte satisfaciendo de commissis confero b) duo castra Tessin et Rathibor cum suis attineneiis excepto censu istius anni terre tocius partís mee, quem pro debitis et elemosinis domino episcopo Wratislauiensi T(home) et priori fratrum ordinis Predicatorum cum fratribus predicte domus committo, quos executores tocius mei testamenti, ne, quod absit, per aliquem possit vel debeat irritali, constituo. Actum in Cozle, IUI kal. novembris.
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296. Herzog
Boleslaus
herrenstift
II. schenkt
zu Naumburg
K r e c h o c o w o durch seinen
mit Einwilligung
am Bober
das
seines Bruders
Gut
Dobritsch
Vater Heinrich II.
Heinrich
dem
und bestätigt
Augustiner-Chor-
die Schenkung
1245 Dezember
von
12, Lüben.
40
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 116 Nr. 10 (A). Büsching, Urkunden der schlesischen Piasten S. 3; Worbs, Neues Archiv ßr die Geschichte Schlesiens und der Lausizen2, S. 154f. Nr. 19 (nach einem Kopialbuch). - SR 640b. Die Fälschungsvorwürfe von Büsching und Grotefend Z. 11, S. 179, deren Urteil sich offensichtlich auch Swientek Z. 69, S. 44 angeschlossen hat, sind hinfällig; es kann keine Rede davon sein, daß die durchaus zeitgemäße Schrift erst dem 14. Jh. angehören sollte. Auch das von Grotefend verdächtigte Siegel, gegen das Nehmiz keine Bedenken äußert, scheint echt. Die Urkunde ist möglicherweise von der gleichen Hand mundiert wie Nr. 265, man darf sie also wohl einem herzoglichen Schreiber zuweisen. — Krechocowo ist zweifellos identisch mit der terra Crecotonis in Nr. 279. Das Gut wird dem Kloster 1263 erneut bestätigt (SR 1165), während Dobritsch später nicht mehr in seinem Besitz erscheint. Zum Inhalt vgl. Steller ASKG26 (1968), S. 57-61. 295. a) argente B
12 Schles. UB II
b) letzter Buchstabe auf Rasur B.
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lo
15
IN nomine sancte et individue trinitatis amen. Noverint universi tarn presentes quam posteri presens scriptum inspecturi, quod nos Bolezlaus dei gratia dux Slesie et Polonie ex consensu fratris nostri Henrici et libera voluntate inspecto divine remuneracionis incremento et beate virginis dei genitricis ob reverenciam claustro Nouum Castrum nominato villam sitam inter idem claustrum et curiam ipsius Popowic vulgariter Dobroschov nuncupatam cum omni utilitate tam mellificiorum quam molendinorum et aliorum usufructuum, qui in ipsa villa haberi poterunt, iure hereditario contulimus perpetuo possidendam. Preterea hereditatem iuxta Klobucino nominatam Krechocowo, quam felicis recordacionis pater noster dux Henricus olim eidem claustro legitime ac hereditarie contulerat, auctoritate presencium eandem donacionem liberaliter confirmamus, quatinus earn faculter possideat in eternum. In cuius rei testimonium, ne propter inexpertorum ignoranciam presentem ordinacionem in posterum aliquatenus contingat vaccillare, sigilli nostri robore presentem paginam duximus muniendam. Datum in Lubyn, anno domini millesimo ducentesimo quadragesimo quinto, in crastino Damasti pape, presentibus dominis: magistro Gozewino canonico de Wratislauia, Valentino notario ducis, Conrado canonico de Lubus, Iohanne dicto Ossyne et Seizkone clavigero de Sagana), Frederico balistario et aliis quam pluribus, Otthone filio Conradi, Petro subdapifero, Thoma, Sobezlao, Dirscone, Beroldo et Thidrico de Muschov. Siegel Herzog Boleslaus II., TyparA,
an weißen Zwirnsfäden,
siehe Nr. 229.
297. 20
Herzog Boleslaus II. gestattet Bischof Thomas von Breslau einen achttägigen Jahrmarkt in Neisse. 1245 —, Breslau. Kop. Breslau DA Uber Niger (14. Jh.), fol. 389-389' Tzschoppe-Stenzel
Zum Inhalt vgl. CDS II/l,
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(B).
Nr. 24. - Reg. ep. Vrat. S. 36; SR 626; CDS II/l, S. 99 und die dort angeßhrte
Nr. 127.
Literatur.
In nomine domini amen. Nos Bolezlaus dei grada dux Slesie et Polonie notum facimus universis, quod vestigiis progenitorum nostrorum inherentes, qui dei ecclesias multiplicibus decoraverunt honoribus, decorem domus domini nostris amplificare cupientes temporibus ad preces venerabilis patris domini Thome Wratislauiensis episcopi, ut edam memoria nostri specialis apud beatum Iohannem et apud ministros ipsius ecclesie habeatur, dicto episcopo et a) suisa) successoribus nomine beati Iohannis in dvitate ipsius Nyza forum concedimus annuale^ a festo beati Iacobi ad octo dies annis singulis duraturum; concedentes prefato episcopo conmoda et utilitates eiusdem fori; dantes eciam eidem foro easdem libertates, quas habent alia fora annualia terre nostre, ita tamen, quod extranei homines et ipsi dves exacto tempore fori annuali pannos venales non deponant in cameris episcopi, sed civibus ipsis liceat in eisdem cameris res alias venales preter videlicet pannos vendere, quas in domibus suis vendere consueverunt. In cuius rei argumentum presentem cartam sigilli nostri munimine duximus roborandam. Actum in Wratislauia, anno dominice incarnacionis M°CCXL quinto, presentibus comite Boguslao castellano de Nemchi, Radzlao castellano de Wratislauia, Mrochcone castellano de Rechen, Lassotha castellano de Legnicz, Nicolao castellano de Bolezlauecz, Petro curie iudice, Alberto venatore Slesie et aliis quam pluribus.
298. Herzog Boleslaus II. bestätigt den Klöstern Leubus und Trebnitz die von seinen Vorfahren gemachten Schenkungen im Lande Lebus. 1245—, —. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 61 (A). 45
Wohlbrück,
Geschichte
des Bistums Lebus 1, S. 108 f . Anm.
296. a) über n überflüssiges
Kürzungszeichen
297. a) irrtümlich zweimal geschrieben
B
= Riedel,
A. b) aus annualem verb. B.
CD
Brandenburgen-
179
sis 1/20, S. 130; Schilling S. 438 Nr. 18 (deutsche Übersetzung S. 471 Nr. 58). - SR 629; Appelt, Urkundenfälschungen S. 129 f . Nr. 67. Die Bedenken, die von Grotefend Z. 11, S. 178 gegen das Siegel und verschiedene Teile des Diktats geltend gemacht worden sind, haben Schilling S. 255 u. 610 Anm. 1760 und Appelt zu Recht zurückgewiesen; ebensowenig stichhaltig ist der Fälschungsverdacht von Thoma, Die colonisatorische Thätigkeit des Klosters Leubus, S. 84 u. 153. Zur Schrift, die auch Grotefend als zeitgemäß erkannt hat, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 252. Invokation und Arenga weisen auf Empfängerdiktat hin.. Bemerkenswert ist die starke Betonung der Rechtsgrundlage für diese Konfirmation: nostri progenitores ante nos nostra dederunt, filius et successor heresque legitimus, nostrorum progenitorum donatio nostra tenetur esse confirmatio. Dies könnte auf Einflußnahme der herzoglichen Kanzlei hindeuten. Der Grund für diese an sich ungewöhnliche Hervorhebung ist zweifellos in den Schutzurkunden des Erzbischofs Wilbrand von Magdeburg für Trebnitz und Leubus von 1244 (Nr. 262 f.) zu suchen, die eben gerade diese Güter betrafen; Herzog Boleslaus wollte also auf diese Weise den magdeburgischen Ansprüchen begegnen, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 262. - Zum Inhalt vgl. Nr. 19 f f . u. 262 sowie die dort genannte Literatur. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 32 weist daraufhin, daß die 100 Hufen von Müncheberg die Hälfte der dem Kloster Leubus ursprünglich geschenkten 200 Hufen umfassen; zur tatsächlichen Dorfgröße vgl. Gottschalk, St. Hedwig S. 155.
IN NOMINE DOMINI NOSTRI IHESU CHRISTI AMEN. Quoniam habundabit iniqui tas et multorum caritas refrigescet, ne nostrorum fiant irrita facta progenitorum, quam plurium noticie volumus eadem commendare, ut vel sic maliciis hominum valeamus obviare. Noverit siquidem universitas fidelium tarn presentium quam futurorum, quod bone memorie duces Zlesie et Polonie avus et pater noster, quorum uterque Heinricus nomine vocabatur, piam circa domos religiosas sollidtudinem gerentes ipsis in temporalibus sibi a deo collatis eternorum intuitu providerunt, ut dum ipsis carnalia partirentur in terris, ipsorum laboribus adiuti spiritaliuma) participes effìcerentur in celis. Inter quas, cum domos Lubense scilicet monasterium et Trebnicense Cysterciensis ordinis Vratizlauiensis diócesis speciali prerogativa dilectionis ratione meritorum redderent insignes, sicut affectibus ita et redditibus noluerunt deesse, quin ipsas efficerent locupletes. Et quia constat, quod predicti nostri progenitores ante nos nostra dederunt, nos Bolezlaus dei gratia ipsorum filius et successor heresque legitimus dux Zlesie et Polonie ipsorum donationes seu libertates, sicut in scriptis inde confectis plenius continetur, ratas habentes confirmamus significantes nichilominus prefatos duces cenobiis predictis in territorio de Lubus quadringentos mansos cum lacubus infra sitis cum omni utilitate contulisse volentes, ut opidum, quod nunc Monichberch appellatur, forum haberet et ius Teutonicum centumque mansos pro agricultura et pro pascuis decem et locatoribus inantea Heinrico scilicet et Danieli duodecim mansi per manum abbatis Guntheri iure darentur feodali. Verum quia predicta bona in finibus Polonie sunt constituta, ut ab hostium incursibus magis forent secura, placuit prudentie et sollicitudini ducum, quatenus predicti claustrales duas fundarent grangias adicientes cuilibet quindecim mansos, set postea ad instandam domini Guntheri abbatis pater noster addidit sue grangie quindecim iterato et de pratis ad sex mansos circa fluvium, qui Stoborov nuncupatur. Insuper quelibet villarum constructarum debet habere quinquaginta' mansos a cultoribus iure Teutonico possidendos. Nunc autem quoniam nostrorum progenitorum donatio nostra tenetur esse confirmatio, hec et omnia alia, que iustis modis possidetis, prout in privilegjis ducum vel aliorum nobilium continetur, vobis et per vos vestris monasteriis scripto presenti confirmamus. Dat. anno grafie M°CCXL°V°.
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Siegel Herzog Boleslaus IL, TyparA, an gelben Seidenfäden, siehe Nr. 229.
299. Herzog Boleslaus II. bestätigt den Tausch des bischöflichen Gutes Racouici bei Nimptsch durch Bischof Thomas von Breslau an Pribislaus, Sohn des Dirsco, gegen das Gut Knischwitz bei Wansen, wobei sich der Bischof ausdrücklich das Rücktauschrecht vorbehalten hat. 1245 —, auf dem Zobten. 298. a) A. 12*
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Or. Breslau DA AA 7 (A); Kop. ebenda Uber Niger (14. Jh.), fol. 389 (B). Heyne 1, S. 355 (nach B). - Reg. ep. Vrat. S. 36; SR 630; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wrociawiu 1, Nr. 35. Die Schrift ist schulverwandt mit derjenigen der Urkunden Nr. 255 u. 272. - Vermutlich ist die Urkunde nach dem 9. August 1245 anzusetzen, da in dem Papstprivileg für das Bistum Breslau Racouici noch angeßhrt wird (Nr. 287). Dieser Schluß ist allerdings nicht völlig zwingend, da der hier angezeigte Tausch offensichtlich nicht zustande gekommen ist, wie die Nennung von Racouici im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis, CDS 14, B 461 andeutet; vgl. auch W. Korta, Rozwój wielkiej wlasnosci feudalnej na Slgsku do poiowy XIII wieku, Breslau 1964, S. 60. Über die Identifikation von Racouici herrscht in der Forschung geteilte Meinung: Während sich Markgraf und Schulte als Herausgeber des Liber fundationis für Rocksdorf, Kr. Frankenstein, entscheiden (im CDS 14 finden sich allerdings dafür die irreführenden Bezeichnungen Rackwitz bzw. Rackdorf), welcher Meinung sich Eistert ASKG 5, S. 45 anschließt, sprechen sich v. Heydebrand Z. 51, S. 135 und Moepert ASKG 2, S. 18 für Ruschkowitz, Kr. Reichenbach aus. Eine endgültige Lösung scheint kaum möglich, allerdings deutet der polnische Name Rakowice eher auf Rocksdorf. Der Deutung Knischwitz für Ksesici, wie sie von Moepert, Eistert, v. Loesch vertreten wird, ist eher zuzustimmen als der Identifizierung mit Tschanschwitz, wie sie außer Korta auch Tyszkiewicz, Sobótka 12 (1957), S. 42 und St. Rospond, Patronimiczne nazwy miejscowe na Élgsku, Breslau 1964, S. 64 vorschlagen, zumal Eistert ASKG 5, S. 44 f . die in der Urkunde genannten Gewässer überzeugend identifizieren konnte.
IN nomine domini amen. Nos Bolezlaus dei gratia dux Slesie et Polonie notum facimus universis, quod de favore nostro et consensu miles noster Pribislaus filius Dirsconis nomine commutationis recepit de manu domini Thome Vratizlauiensis episcopi in proprietatem perpetuam villam episcopatus Vratizlauiensis prope de Nemcy, que dicitur Racouici, dans ei pro dieta villa quandam aliam villam, quam nos eidem Pribizlao contuleramus ex nostra liberalitate in hereditatem perpetuam adiacentem ad Wa(n)zov, que vocatur Ksesici, secundum quod eadem villa Ksesici est integre suis terminis limitata, specialiter cum silva, que vadit per aquam Charnam usque in aquam Hrenauam in limitibus suis, qui sunt olim constituti inter prefatam villam ex una parte et militem nostrum Preduoyum et fratres eius ex altera, cum ea terra, que fuit Schile et fratris eius ministerialium nostrorum, quam etiam Pribizlao dederamus, prefato domino episcopo hoc specialiter protestante et hoc pro se et sua ecclesia reservante, ut, si aliquo iudido vel alio quocumque modo dictam villam Ksesice retinere sibi non liceret, rehabendi suam villam Racouici liberam habeat facultatem. Nos autem hoc factum inter ipsos approbavimus et sigilli nostri munimine roboramus. Acta sunt hec in Monte Siez, anno dominice incarnationis M°CC°XL° quinto, presentibus magistro Goswino cantore Poznaniensi, Walentino notano, Nicolao canonico Glogouiensi, comite Mroscone castellano de Rechen, Nicolao castellano de Bolezlauez, Petrcone iudice curie, Iohanne Ossina, Oristano de Wirbn(a) et multis aliis. Siegel Herzog Boleslaus II., beschädigt, Typar A, an schwarz-roten Seidenfäden, siehe Nr. 229.
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300. Herzog Boleslaus II. urkundet, dem Kloster Leubus im Tausch gegen die Besitzung Barschdorf das Gut Maltsch übertragen zu haben, wobei jedoch das Kloster weiterhin den Zehent der herzoglichen aratra in Barschdorf erhalten solle. 1245 —, Barschdorf. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 40'~41 (B). SR 628. Von dieser Urkunde existiert eine interpolierte Fassung, siehe unten Nr. 438. Barschdorf war dem Kloster 1229 geschenkt worden, siehe SUb I Nr. 305.
IN NOMINE DOMINI AMEN. Noverint universi tarn presentes quam postmodum futuri presentem paginam inspecturi, quod nos Bolezlaus dei gratia dux Zlesie et Polonie ex consensu reverentissime matris nostre Anne ducisse Zlesie et libero arbitrio fratrum nostrorum dueum Henrici et Cunzonis immo et Wlodizlay cum domino H(enrico) abbate de Lübens
181 et toto conventu talem ordinavimus commutationem, ut ipsi ratione ville, que Bartosov vocatur, quam ad usus et comodum nostrum nobis reservamus, villam, que Malchiz nuncupatur, iure perpetuo cum omnibus attinentiis, que Semper adtinere sciuntur, possideant in eternum, ita tarnen, quod predictis dominis decima aratrorum nostrorum in eadem villa Barchossou remaneat eternaliter accipienda. Datum in Bartosson, anno domini M°CC°XL 0 V 0 , presentibus dominis: comite Lessothe castellano de Legeniz, domino Gunthero de Byberstein et Rudolpho el Vlrico fratribus suis, Conrado subpincerna et Vlricho subdapifero, Nicholao canonico de Glogov, Conrado canonico de Lubus et aliis quam pluribus. In cuius rei testimonium, ut predicta ordinatio et commutatio robur habeat eternitatis, presentem paginam sigilli nostri munimine dignum duximus insigniri.
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301. Abt Vinzenz des Sandstifts überträgt dem Johannes ein Gut in Gabitz (bei Breslau), welches dieser von Arnold gekauft hat, gegen Leistung des Garbenzehnten und Zahlung einer Mark Silber jährlich. 1245 Or. Prag Großprioratsarchiv (A); Transsumpt durch Abt Nikolaus von 1283 Febr. 24, ebenda (B); Kop. des Transsumpts von 1283 Febr. 24, Breslau St.A. Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag. 921 (C). Maleczynski, Sobótka23 (1968), S. 97 f . - SR 631. Invokation, Promulgation und Corroboratio sowie die Formulierung eo pacto interveniente sprechen eindeutig für Ausstellerdiktat; auffällig erscheint dagegen die ungewöhnliche Doppeldatierung. Möglicherweise handelt es sich dabei um ein Versehen des Schreibers, der so vielleicht die Auslassung des Wortes domini in der ersten Datumsangabe korrigieren wollte. Ein Vergleich aller Sandstifsurkunden der Jahre 1231 bis 1250 zeigt, daß - bis auf Nr. 414, wo allerdings wahrscheinlich nicht Diktat des Sandstifts vorliegt -annum bei der Datierung in keinem Fall allein steht. In B, das auch eine andere Invokation hat, findet sich die Datumsangabe nur einmal. - Die Schrift des Originals will Maleczynski ebenfalls am ehesten dem Aussteller zuschreiben. In a) nomine patris et filii et spiritus sancti a) amen. Notum sit omnibus presentibus atque futturis b) , quod nos Wincencius abbas sancte Marie in Wratizlauia cum nostris fratribus Iohanni et successoribus eius terram, quam emit ab Arnoldo in Gay, ad tria aratra contulimus et eo pacto interveniente ei confirmamus, ut percipiamus decimam in manipulis et marcam argenti singulis annis. Ortum autem, qui adiacet curie sue, a decima facimus liberum. Ut autem factum nostrum firmum et ratum permaneat, presenti pagine duo sigilla appendimus, unum abbatis et alterum capituli, in presentia fratrum, quorum sunt nomina subnotata: Boguslaus prior, Iohannes, Iacobus, Alexius, Bartholomeus, Wiricus, Pribizlaus, Adam, Brandanus, Gallus, Sventosius, Geruardus, Wencezlaus, Gotsalcus, Wiricus, Suentozlaus, Wilhelmus. Actum anno c) M°CC°XXXX 0 V 0 . Actum anno domini millesimo ducentesimo quadragesimo quinto c) .
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Zwei Siegel: 1. Konvent des Sandstifts an bunten Seidenfäden, leicht beschädigt, spitzoval, thronende Madonna: + SIGILLVMECCLIE SCE MAR(IEINWR)ATZLAV (Schultz S. 13 und Tafel 7 Nr. 55). 2. Abt des Sandstifts an roten Seidenfäden, siehe Nr. 25.
302.
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Herzog Miesko von Oppeln schenkt Bischof Thomas von Breslau das Gut Ponischowitz (nw. Ujest) mit der Erlaubnis, es zu polnischem oder deutschem Rechte auszusetzen. 1245 — , -. Or. Breslau DA AA 27 (A). Schulte Z. 50 (1916), S. 117. - Reg. ep. Vrat. S. 36; SR 627; Urban, Katalog dokumentöw archiwum archiedecezjalnego we Wrodawiu 1, Nr. 34.
301. a) In nomine domini B
b) A
c) anno domini M°CCXL°V° B.
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Die Schrift stammt wohl von der gleichen Hand wie Nr. 226. Da es sich in beiden Fällen um den gleichen Aussteller und Empfänger handelt, ist eine Zuordnung schwer möglich, zumal angesichts der engen Beziehungen zwischen bischöflicher und herzoglicher Kanzlei. - Ponischowitz dürfte zu diesem Zeitpunkt lediglich zu einem Teil an die Breslauer Kirche gekommen sein, falls die Schenkung überhaupt tatsächlich zustande gekommen ist. 1260 überträgt nämlich Herzog Wladislaus von Oppeln der Breslauer Kirche 80 Hufen in Ponischowitz mit der Erlaubnis, dort Deutsche oder Polen zu einem beliebigen Recht anzusiedeln, siehe SR 1066 und 1069, vgl. auch SR 961. In nomine domini amen. Nos Meseco dei gratia dux de Opol notum facimus presentibus et futuris, quod ob reverenciam et merita patris nostri domini Thome Vratzlauiensis episcopi hereditatem Pomnisouici dictam eidem contulimus iure perpetuo possidendam; addidimus etiam prata eidem pertinencia, secundum quod nunc est in limitibus suis. Libertatem vero plenam concessimus in eadem quocumque iure locanda, videlicet Polonico sive Theutonico, homines ibidem locatos ab omni iuridicione8' castri Thosech liberos facientes. Et si dictus pater noster venerabilis super aquas eiusdem hereditatis stagna fieri decreverit, castorarii nostri ad homines in ead[em]b) hereditate locatos nullum habeant respectum; ipsos autem castores volumus, ut pater noster dominus episcopus Vratzlauiensis ad usus suos habeat inperpetuum ex nostra donatione. Et ut hec nostra donatio perpetuam habeat firmitatem, presentem litteram conferimus sigilli nostri munimine roboratam. Dat. anno domini millesimo CC°XL° quinto. Siegel Herzog Mieskos, beschädigt, Typar B, an rot-braun-gelben Seidenfäden, siehe Nr. 437.
303.
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Papst Innozenz IV. bevollmächtigt den Provinzial des Dominikanerordens in Polen, die wegen Betrugs bei der Sammlung in Polonie partibus für das Reich von Konstantinopel Exkommunizierten loszusprechen, falls diese Genugtuung leisteten. .. dilecto filio . . priori fratrum Predicatorum provinciali in Polonia. Inhalt nicht schlesisch. 1246 Februar 13, Lyon. Or. südl. Perg. Krakau Archiv des Dominikanerklosters Nr. 32 (A). CD maioris Poloniae 1, Nr. 250. - SR 641 a. Vgl. oben Nr. 292 u. 293.
304. 30
Papst Innozenz IV. wiederholt das Mandat zugunsten der Dominikaner von 1245 September 17 (siehe oben Nr. 291 ), u. a. für die Geistlichkeit per Poloniam. 1246 Mai 9, Lyon. Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 57 Nr. 24 (A). Potthast 12104; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 262; SR 641 b.
305. 35
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Der päpstliche Legat Opizo, Abt von Mezzano, gewährt den Besuchern des Breslauer Sandstifts an den Marienfesten, am Feste des hl. Augustinus und am Tage der Kirchweihe einen Ablaß von 40 Tagen. 1246 Juli 12, Breslau. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 55 Nr. 6 (A). Perlbach, Preussische Regesten Nr. 263; SR 642; Santifaller MÖStA 1, S. 30. Diktator und Schreiber, auf die auch die Ausfertigung von Nr. 308 zurückgeht, gehören der Kanzlei des päpstlichen Legaten an; vgl. auch die Vorbemerkung zu Nr. 307. Frater Opizo miseratione divina abbas de Mezano in Polonia, Pruscia et circumadiacentibus partibus domini pape vices gerens universis Christi fidelibus per Wratislauiensem civitatem et diocesim constitutis salutem in domino. Ut cortina cortinam trahat et, qui audit, di302. a) A
b) durch Loch im Pergament teilweise zerstört
A.
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cat veni, sancta mater ecclesia umguentoruma) suorum fragantiaa) Christi fideles alicita) operibus videlicet caritatis, ut per hec illecta fidelis anima retrahatur a noxiis et ad salutaria dirigatur. Cupientes igitur monasterium sancte Marie Wratislauiensis congruis honoribus frequentari universitatem vestram rogamus, monemus et hortamur attente in remissionein vobis peccaminum iniungentes, quatinus ad monasterium ipsum accedatis humiliter et devote eiusdem virginis suffragia petituri. Nos enim de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi omnibus vere penitentibus et confessis, qui ad locum ipsum in qualibet solempnitate ipsius virginis et in festo beati Augustini ac in dedicatione eiusdem monasterii reverenter visitaverint annuatim, quadraginta dies de iniuncta sibi penitentia misericorditer relaxamus. Dat. Wratislauie, 1111° id. iulii, pontificatus domini Innocentii pape IIII anno quarto. Siegel
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verloren.
306. Papst Innozenz IV. trägt aufgrund der Klage der Äbtissin (Gertrud) und des Konvents von Trebnitz, daß sie wegen der Verfolgung durch die Tataren in ihrem Kloster nicht sicher seien, dem Bischof (Thomas) von Breslau auf, diese erforderlichenfalls in anderen Klöstern des Zisterzienserordens unterzubringen. 1246 Juli 14, Lyon.
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Or. dep. südl. Perg. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 62 (A). Reg. ep. Vrat. S. 36; Potthast 12226; SR 643; Appelt, Urkundenfälschungen S. 130 Nr. 68. Wie bereits Grünhagen SR 643 bemerkt, ist der konkrete Anlaß für diese Bitte des Klosters Trebnitz unbekannt; dies mag auch Heyne 1, S. 390 und nach ihm Potthast 11042 veranlaßt haben, die Urkunde in den Juni 1241 zu verlegen, was jedoch vom diplomatischen Standpunkt nicht zu rechtfertigen ist. - Kuriale Vermerke: recto Ecke oben rechts Iac. doppelt durchstrichen; Schreibervermerk auf Plika rechts Sym. Ver.
Innocentius episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . episcopo Watislauiensia) salutem et apostolicam benedictionem. Dilectarum in Christo filiarum . . abbatisse et conventus de Trebniz Cistertiensis ordinis tue diocesis porrecta nobis petitio continebat, quod ipse aliquando secure nequeunt in suo monasterio commorari propter persecutionem impiam Tartharorum, quam exercent in fidei Christiane cultores. Quare super hiis sibi per sedem apostolicam postularunt misericorditer provideri. Nos igitur attendentes, quod ille debeant ipsis adesse post deum solatio refugii singularis, que tam fidei quam morum eisdem domestica familiaritate congaudent, quod instante persecutione huiusmodi predictas ad monasteria monialium sui ordinis valeas destinare, fraternitati tue auctoritate presentium duximus committendum. Dat. Lugduni II id. iulii, pontificatus nostri anno quarto. Bleibulle an Hanfschnur.
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307. Der päpstliche Legat Opizo, Abt von Mezzano, bestätigt den Vergleich im Streit zwischen dem Breslauer Sandstift und Polonus, Pfarrer von Rauske, um die Zehnten dreier Dörfer. 1246 Juli 31, Breslau. Zwei Originale Breslau DA Chronologische
Urkunden 1246 a (A) und 1246 b (Ai).
Maleczynski, Sobotka 23 (1968), S. 100 f f . - Perlbach, Preussische Regesten Nr. 264; Urban, Wykaz regestöw dokumentdw archiwum archidiecezjalnego we Wroctawiu Nr. 10. Vermutlich war für jede Partei eine Urkunde bestimmt. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Originalen besteht im Fehlen der Zeugenliste in Ai. Beide Urkunden wurden von demselben Schreiber ausgefertigt, in dem Maleczynski entweder den Kapellan Jakob oder den Notar Johannes des Legaten vermutet. An der Ausfertigung durch den Aussteller kann angesichts der nahen Schul305. a) A. 306. a) A.
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Verwandtschaft zur Hand, welche die Urkunden Nr. 305 und 308 geschrieben hat, kein Zweifel bestehen. — Es scheint fraglich, ob dieser Vergleich von Seiten des Sandstifts auch tatsächlich eingehalten worden ist, denn noch 1250 läßt sich das Kloster die Zehnten von Cosrsca -zweifellos identisch mit dem hier genannten Costrcza - von Papst Innozenz IV. bestätigen (Nr. 397). Die Identifikation dieses Ortes ist umstritten: Während Maleczynski darunter Häslicht (polnisch Kostrza), Kr. Schweidnitz vermutet, glaubt A. Moepert, Die Ortsnamen des Kreises Neumarkt, Breslau 1935, S. 110 f . an Sasterhausen, Kr. Neumarkt; nach A. Hoffmann, Die Besiedlung des Kreises Striegau, Schles. Geschichtsblätter 1926, S. 67 handelt es sich um eine abgekommene Ortschaft im Striegauer Gebiet. Eine Entscheidung ist kaum möglich, allerdings wird man Costrcza sicher in der näheren Umgebung von Rauske suchen müssen, wie dies auch bei Dupnicza = Taubnitz der Fall ist (Maleczynskis Identifikation mit Dupine, Kr. Ohlau ist verfehlt). Drobnisouo läßt sich mit Raaben lokalisieren. - Dorsualvermerk A : super decima in Rusk (Rest unleserlich -15. Jh.); A i: Confirmacio decimarum in Dupnic et aliarum villarum. Non registrata (15. Jh.).
Frater Opizo miseracione divina abbas de Mezano in Polonia, Pruscia et circumadiacentibus partibus domini pape vices gerens dilectis in Christo abbati et conventui ecclesie sancte Marie Wratislauiensis ordinis sancti Augustini salutem in domino. Cum inter vos ex parte una et Polonum capellanum ecclesie de Ruske Wratislauiensis diocesis ex altera super decima villarum videlicet Dupnicza, Drobnisouo, Costrcza coram nobis questio verteretur, tandem idem P(olonus) coram nobis sponte confessus est, quod predicte decime villarum earundem ad ecclesiam vestram pleno iure spectabant cum suis limitibus, unde vos pro bono pacis decimam unius ville scilicet Costrcza, ut perpetuo ecclesie de Ruske cederet, prefato capellano concessistis. Quare a nobis humiliter postulastis, ut huiusmodi conposicionem seu concordiam faceremus auctoritate nostra robur firmitatis habere. Nos igitur conposicionem ipsam seu concordiam, sicut provide ac sine pravitate facta est et ab utraque parte sponte recepta, auctoritate, qua fungimur, confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Dat. Wratislauie, II kal. augusti, pontificatus domini Innocentii pape IUI anno quarto. Ina) presencia honestorum virorum acta sunt hec, quorum sunt nomina subnotata: domini Galiciani, domini Iacobi capellani domini legati, fratris Benedicti et fratris Iohannis Predicatorum, Iohannis cruciferi, magistri Milonis et magistri Roberti, Iohannis notarii domini legati et aliorum quam plurimorum. Siegel an beiden Originalen
verloren.
308. 35
Der päpstliche Legat Opizo, Abt von Mezzano, gewährt den Besuchern des Breslauer Vinzenzstifts, das die Reliquien des Märtyrers Eustachius beherbergt, am Feste dieses Heiligen einen Ablaß von 40 Tagen. 1246 August 21, Breslau. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 36
(A).
Santifaller MÖStA 1, S. 37 f . Nr. 2. - SR 644. Vgl. die Vorbemerkung
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zu Nr. 305.
Frater Opizo miseratione divina abbas de Mezano in Polonia, Pruscia et circumadiacentibus partibus domini pape vices gerens universis Christi fidelibus per Wratislauiensem civitatem et diocesim constitutis salutem in domino. Ut cortina cortinam trahat et, qui audit, dicat veni, sancta mater ecclesia unguentorum suorum fragrantia Christi fìdeles allicit operibus videlicet caritatis, ut per hec illecta fidelis anima retrahatur a noxiis et ad salutarla dirigatur. Cum igitur, sicut accepimus, in monasterio sancti Vincentii Wratislauiensis Premonstratensis ordinis reliquie sancti Eustachii martiris sub veneranda custodia conserventur, universitatem vestram rogandam duximus et monendam in remissionem vobis peccaminum iniungentes, quatinus ad idem monasterium ipsius martiris suffragia petitituria) devote ac humiliter accedatis. Nos enim cupientes locum ipsum congruis honoribus frequentali omnibus vere penitenti307. a) das Folgende fehlt
308. a) A.
Ai.
185 bus et confessis, qui in festo sancti Eustachii monasterium predictum reverenter visitaverint annuatim, de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi quadraginta dies de iniuncta sibi penitentia misericorditer relaxamus. Dat. Wratislauie, XII kal. septembris, pontificatus domini Innocentii pape IUI anno quarto. Siegel des Legaten Opizo an gelb-weißen Seidenfäden (Schultz S. 11 und Tafel 5 Nr. 23).
5
309. Papst Innozenz IV. bestätigt den Johannitern das Patronatsrecht der Peterskirche in Striegau, das ihnen durch den verstorbenen Grafen Hemramm geschenkt worden war. 1246 Oktober 1, Lyon. Or. Prag Großprioratsarchiv (A).
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Delaville le Roulx, Cartulaire général 2, Nr. 2426; Maleczyñski, Sobótka 23 (1968), S. 102 f. (nach einer mangelhaften Kopie des 17. Jh., irrtümlich datiert 24. September bzw. 8. Oktober 1247). Vgl. SUb I Nr. 86 f f . INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . priori et fratribus hospitalis Ierosolimitani in Polonia salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu ius patronatus, quod bone memorie comes Hermrammus in ecclesia sancti Petri de Stregon se habere dicebat, vobis, ut asseritis, ab eodem comité pia liberalitate concessum, prout in litteris eius super hoc confectis dicitur plenius contineri, sicut illud iuste ac pacifice obtinetis, vobis et per vos hospitali vestro auctoritate apostolica confirmamus et presentís scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Lugduni kal. octobris, pontificatus nostri anno quarto.
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310. Herzog Miesko von Oppeln schenkt dem Kloster Leubus 500 Hufen im Gebiet von Auschwitz zur Aussetzung nach deutschem Recht. (1243 März 25-1246 Oktober 18-22), -. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 36-36' (B). SR 529. Die zeitliche Einreihung ergibt sich aufgrund der Zeugenliste, wie dies bereits v. Loesch in einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten festgestellt hat. Einerseits muß die Urkunde nach Nr. 242 ausgestellt sein, da dort noch Choteo als subcamerarius und Iarozlaus als subdapifer auftreten, andererseits liegt sie sicher vor der folgenden Urkunde, wo Rasicha bereits subcamerarius ist. Da jedoch Nr. 311 nicht zweifelsfrei datiert werden kann, muß man als terminus ante quem den Todestag Herzog Mieskos ansetzen, der in verschiedenen Nekrologen unterschiedlich mit 18., 21. oder 22. Oktober angegeben wird; vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 295. Weiter hat v. Loesch darauf hingewiesen, daß aUe Zeugen auch in der Urkunde Herzog Mieskos von 1245 April 12 (Nr. 284) auftreten, so daß man als Ausstellungsjahr am ehesten 1245 annehmen könnte. Die von Kuhn, Siedlungsgeschichte Oberschlesiens S. 81 und Gottschalk ZfO 15 (1966), S. 71 vorgenommene Ansetzung um 1240 ist also etwas zu früh. Zu Recht haben aber beide festgestellt, daß von einer tatsächlich erfolgten Kolonisation durch Leubus nicht gesprochen werden kann, wie auch Korta, Rozwój wielkiej wlasnosci feudalnej, S. 160 annimmt. Kuhn, der sogar eine Leubuser Inbesitznahme anzweifelt, lokalisiert das geschenkte Gebiet südlich Auschwitz zwischen den Flüssen Sola und Skawa. — Das Diktat der völlig einwandfreien Urkunde, die von Schulte Z. 50 (1916), S. 83 f f . zu Unrecht angezweifelt worden ist, entspricht im dispositiven Teil völlig den Leubuser Gewohnheiten (vgl. etwa Nr. 19, 37, 161, 187 sowie SUb I Nr. 254), so daß man Empfängerdiktat annehmen muß. Wie Nr. 187 und SUb I Nr. 310 beweisen, sind undatierte Urkunden der Oppelner Herzöge für Leubus nicht ungewöhnlich.
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IN N O M I N E D O M I N I A M E N . Nos Mesco dei gracia dux de Opol notum facimus tarn modernorum presentie quam futurorum posteritati secuture, quod ad laudem dei et ipsius genitricis perpetue virginis Marie considerata volubilitate temporis et vite nostre domino abbati et conventui religioso Lubensis cenobii ordinis Cysterciensis contulimus quingentos mansos in uno ambitu territorii Osuetun a ) iure Theutonicali locandos ac in eternum dei dementia conservante possidendos dantes eis libertatem, ut nullus de habitatoribus colonis angariis vel perangariis vel poduodis vel aliis Polonicis consuetudinibus graventur b ) , sicut est de vestigiis fugitivorum indagandis et de preuod et similibus, que a iure Theutonico sunt alieni''. Et ut donum deo collatum legibus principum subiacere non debeat, ne forte variis servitutibus annulletur, volumus, ut d) eciam a collectis, petitionibus, que in quibusdam terris fiunt, et de expeditionibus omnibus extra terram sint a nobis et a nostris posteris absoluti; infra vero terram pro defensione communi expeditionibus interesse debebunt, ut eo validius hostium incursus reprimatur. Iudiciorum vero nichilominus omnium, ut est de consuetudine seu alia omni questione, ob remissionem delictorum nostrorum varios incursus, quos evadere non est facile habitantibus per terram, abbati et eius successoribus, ut hec exequenda advocato, cui voluerint, conferant, tradimus auctoritatem. Ut autem hec nostra d ) donatio in sua firmitate perhenniter valeat permanere, presentem paginam inde conscribi et sigilli nostri appensione iussimus insigniri. Huius rei testes sunt: Nicolaus®' castellarne®' de Cozle, Detco®' castellanus®' de Bytom, Chotto®' castellanus®' de Racibor, Iarozlaus®' subcamerarius®', Rasicha thesaurarius®', Iacobus 6 ', Paulus*', Marcus*', Egidius*'.
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Herzog Miesko von Oppeln schenkt den Brüdern Sbrozlauus und Matthias zwei sortes in Deutsch-Zernitz (Kr. Tost-Gleiwitz), verleiht ihnen Freiheit auf 30 Jahre und gesteht den künftigen Siedlern den alleinigen Gerichtsstand vor dem Herzog zu. (1246—), Oppeln. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 114 Nr. 4 (A). Wattenbach CDS 2, Nr. 8 (ad 1266). - SR 640 c. Die in der Urkunde genannte Datumsangabe 1266 ist nicht möglich, da Herzog Miesko bereits 1246 gestorben ist. Möglicherweise handelt es sich um eine Verschreibung: LX anstelle von XL. Wie v. Loesch in einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten feststellt, passen die Zeugen zum Jahr 1246; sicher ist die Urkunde nach 1245 April 12 (Nr. 284) anzusetzen, da hier bereits Rasicha und nicht mehr larozlaus subcamerarius ist. Eine Datierung 1246 ist also sehr wahrscheinlich, läßt sich aber letztlich nicht völlig beweisen. — Dem an gleicher Stelle ausgesprochenen Interpolationsverdacht v. Loeschs kann man dagegen ebensowenig folgen wie der unbegründeten Fälschungstheorie Schuttes Z. 50 (1916), S. 84 f; die Urkunde enthält keinerlei BeStimmungen, die für 1246 nicht möglich wären. IN N O M I N E D O M I N I AMEN. Ea, que geruntur in tempore, ne cum tempore dilabantur, litterarum debent memoria perennali. Notum sit universis tarn presentibus quam futuris omnibus hanc litteram inspecturis, quod nos Mesco dei gratia dux de Opol cum consensu omnium baronum nostrorum pro fideli servicio dilectorum baronum nostrorum dedimus Sbrozlauo et Mathie duas sortes in Sirdnicha, sortem videlicet Sdani et sortem Bratumili contulimus, et posteris eorum iure hereditario perpetuo possidendas. Concessimus siquidem eisdem fratribus corniti Sbrozlauo et corniti Matie eorumque posteris libertatem in eisdem sortibus triginta annis in hunc modum, quod homines eorundem militum®', qui in predictis sortibus erunt locati, nostra de gratia ab omni iurisdicione palatynorum et castellanorum sint exempti, nec camerarius castri eos audeat provocare, set qui eos in aliquo provocare voluerit, non respondeant, nisi coram nobis provocati. In huius rei robur et memoriam perpetuam dedimus eisdem litteras et eorum posteris sigilli nostri munimine roboratas. Datum in Opol, anno gra310. a) n aus m verb. B b) B c) B, davor überflüssiges Zeile eingefügt B e) aus Ablativform verb. B. 311. a) Anfangs-m aus q verb. A
sint
d) von erster Hand über der
187 tie domini M°CC°LX ob) sexto, presentibus hiis testibus: comité Detcone, Chotcone castellano de Ratibor, Budiuogio tribuno, Sdezlauo vexillario, Rasicha subcamerario, Paulo subdapifero, Marcho subpincerna, Nicholao Godisconis, Bernardo et aliis quam pluribus. Fragment des Siegels Herzog Mieskos an roten Seidenfäden, Typar B?
312.
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Herzog Boleslaus II. verleiht dem Kloster (der Augustiner Chorherren) zu Naumburg am Bober für drei Mark Silber das Grundstück des Stephan, Sohnes des Bogdassius, in Nieder Gorpe (Kr. Sprottau). 1246 November 10, Breslau. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D289b (Kopialbuch des Stiftes Sagan), fol. 116 (B); ebenda Quatemus Saganensis Nr. 10 (C). SR 646 b. Da die kopialen Überlieferungen nach freundlicher Mitteilung der Generaldirektion der polnischen Archive verschollen sind und die Sammlung der Historischen Kommission ßr Schlesien keine Photos davon enthält, müssen wir uns mit dem Regest Grünhagens begnügen. Nieder Gorpe erscheint danach in B als Gorup, in C als Comp. Die Tatsache, daß Zeugen zwar erwähnt, aber nicht genannt sind, könnte daraufschließen lassen, daß die Urkunde nur in verstümmelter Form überliefert worden ist. Zum Inhalt vgl. Korta, Rozwój wielkiej wtasnosci feudalnej na Élçsku do poiowy XIII wieku, Breslau 1964, S. 81 sowie Steller AS KG 26, S. 58.
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313. Papst Innozenz IV. erteilt dem Provinzial des Dominikanerordens in Polen und allen Brüdern, die sich ßr die Unterstützung des Reichs von Konstantinopel eingesetzt haben, den gleichen Ablaß wie denjenigen, die das Heilige Land unterstützen. ... dilecto filio. . priori fratrum Predicatorum provinciali in Polonia. Inhalt nicht schlesisch. 1246 Dezember 23, Lyon. Or. südl. Perg. Krakau Archiv des Dominikanerklosters Nr. 37 (A). CD maioris Poloniae 1, Nr. 257. - SR 647 b.
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314. Herzog Boleslaus II. befiehlt seinen Zöllnern in Crossen und Bentschen, die Mönche des Klosters Paradies zollfrei passieren zu lassen. (um 1246?), -. CD maioris Poloniae 1, Nr. 227 (aus dem heute verlorenen Privilegienbuch des Klosters Paradies in der Bibliothek Rogalin). - SR 548 c; CDS IUI, Nr. 118. Die Datierung dieser Urkunde, an deren Echtheit man wohl nicht wird zweifeln müssen, steht in engem Zusammenhang mit der Frage, zu welchem Zeitpunkt Herzog Boleslaus II. von Schlesien Hoheitsrechte in Bentschen ausgeübt hat. Eine Datierung vor 1242, wie sie die Herausgeber des CD maioris Poloniae und auch Maleczynski, Die ältesten Märkte in Polen S. 21 u. 151 vornehmen, verbietet sich, da Boleslaus erst 1242 mündig wurde. Da Bentschen 1243 offensichtlich im Besitz der Herzöge von Großpolen war, ist es nicht sicher, ob Boleslaus hier in der Zwischenzeit über die Herrschaft verfügte. Nach den großpolnischen Annalen erhielt er allerdings 1246 einen Landstreifen in Großpolen, zu dem auch Bentschen zählte; siehe Grodecki, Historja Slgska 1, S. 235 sowie Geschichte Schlesiens l3, S. 144 f . Wenn er diesen Besitz auch nicht lange halten konnte, so scheint es doch am wahrscheinlichsten, daß die Urkunde in diese Zeit gesetzt werden muß. Nos Boleslaus dei gracia dux Silesie et Polonie universis telonariis nostris tarn de Crösten quam de Zbansyn mandando districtissime sub obtentu gracie nostre presencium auctoritate precipimus, quatenus a fratribus de Paradiso, videlicet monachis, in universis negociis ipsorum, sive in rerum suarum vendicione, sive eciam salem vel quidquid emerint, nullam penitus ab ipsis exactionem thelonii requirere presumatis, sed in quiete bona et pace libera ipsos negocia ipsorum sinatis pertractare, scituri se gravem indignacionis nostre censuram incursurum, qui huic mandato nostro et sanxioni obviare attentabit. 311. b) A.
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Papst Innozenz IV. befiehlt dem Erzbischof (Fulko) von Gnesen, diejenigen der Breslauer Domherren, die der Residenzpflicht an ihren Kirchen über sechs Monate im Jahr nachkommen, nicht mehr mit der auf dem Konzil von Lyon erlassenen Forderung nach Unterstützung des Kaiserreiches von Konstantinopel zu behelligen. 1247 Januar 21, Lyon. Reg. Vat. 21, fol. 358 Nr. 365
(R).
Ptasnik, Mon. Pol. Vat. 3, Nr. 49. - Berger, Les Registres d'lnnocem
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IV I, Nr. 2361.
. . archiepiscopo Gneznensi. Ex parte dilectorum filiorum canonicorum Wratislauiensium nobis extitit intimatum, quod, cum sepe contingat nonnullos ex eis ab ipsorum prelatis et capitulis pro eorum procurandis negotiis ad partes transmitti remotas, propter quod in ecclesiis, in quibus servire tenentur, residentiam facere continuam nequeunt personalem, licet interpoliate per sex menses resideant in eisdem, tu ad solvendum subsidium pro imperio Romanie de beneficiis suis iuxta constitutionem nuper a nobis contra illos, qui in suis non resident ecclesiis, pro subsidio ipso in concilio Lugdunensi editam, compellis eosdem; mandamus, quatinus, si ita est, illos ex prefatis canonicis, quos inveneris in suis ecclesiis per dimidium annum interpoliate vel continue residere, dum tarnen per menses vel septimanas integras residentiam in ipsis faciant personalem, computato etiam tempore, quo propter utilitatem ecclesiarum suarum de mandato prelatorum et capitulorum suorum absentes fuerint, super prefato subsidio non molestes. Dat. Lugduni XII kal. febr., (pontificatus nostri) anno quarto.
316. Papst Innozenz IV. überträgt dem Dekan (Nanker) von Breslau (decano Wratislauiensi) die Entscheidung im Streit über die Grenzen der Diözesen Krakau und Gran. Inhalt nicht schlesisch. 1247 Januar 22, Lyon.
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Or. Krakau Domkapitelarchiv (A). Gtadyszewicz, Zywot Prandoty S. 236 f . Nr. 22 (fälschlich ad 1247 Feb. 19); Kod. dipl. Krak. 1, Nr. 26. - Potthast 12413 (fälschlich ad 1247 Jan. 31); SR 651 a.
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Papst Innozenz IV. beauftragt den Bischof (Thomas) und den Dekan (Nanker) von Breslau, die Klage des Klosters Miechöw gegen den Herzog und die Herzogin von Krakau wegen widerrechtlicher Wegnahme des Dorfes Krzeslawice (Bez. Krakau) zu untersuchen und zu entscheiden. . .. venerabili fratri . . episcopo et dilecto filio . . decano Wratislauiensibus. Inhalt nicht schlesisch. 1247 Januar 23, Lyon. Or. Krakau Stadtarchiv (A). Piekosinski, CD Poloniae minoris 2, Nr. 428.
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318. Abt Michael von Paradies schreibt den Einwohnern von Paradies die Höhe der Abgaben vor, darunter das Getreide in tali mensura, sicuti currit in civitate de Crosna. 1247 März 3, Paradies.
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CD maioris Poloniae 1, Nr. 259. Zu dieser Entscheidung und dem vorausgegangenen Streit vgl. Th. Warminski, Urkundliche Geschichte des ehemaligen Cistercienser-Klosters zu Paradies, 1886, S. 41 f . Zur Bedeutung von Crossen vgl. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 76; zur Frage des Stadtcharakters von Paradies ebenda S. 115.
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319. Papst Innozenz IV. mahnt aufgrund einer Beschwerde der Magdalenerinnen in Deutschland Erzbischöfe und Bischöfe, den ihnen untergebenen Ortsgeistlichen zu verbieten, die Sammlung von Almosen für die Magdalenerinnen zu untersagen oder einen Teil für sich zu beanspruchen. Der Papst erklärt die weitere Gültigkeit der dem Orden verliehenen Privilegien ungeachtet der Tatsache, daß Papst Gregor IX. den Propst R(udolf) wegen gewisser Verfehlungen abgesetzt hatte. 1247 März 10, Lyon. Transsumpt durch Propst Bertram von 1247 Nov. 18 (siehe Nr. 333). A. Simon, L'Ordre des Pénitentes de Ste Marie-Madeleine en Allemagne au XIII"" siècle, Fribourg 1918, S. 221 Nr. 86. - Potthast 12438; Grotefend, Die büssenden Schwestern der heiligen Maria Magdalena in Deutschland, Frankfurt 1881, Nr. 33; SR 651 b.
5
10
Das Privileg scheint eine gewisse Bedeutung für das Kloster der Magdalenerinnen in Naumburg/Qu. gehabt zu haben, da es bereits im gleichen Jahr für dieses transsumiert wurde; vgl. unten Nr. 333.
320.
15
Papst Innozenz IV. zeigt den Erzbischöfen, Bischöfen und Prälaten in Polen und Pommern die Entsendung seines Legaten Petrus, Kardinaldiakons s. Georgii ad Velum Aureum, an mit dem Befehl, diesen gebührend aufzunehmen und seinen Anordnungen Folge zu leisten. 1247 März 14, Lyon. Reg. Vat. 21, fol. 423-423'
Nr. 56 (R).
20
Theiner, Vetera Monumento Poloniae 1, Nr. 89; Perlbach, Pommerellisches Epistolae saec. XIII selectae2, Nr. 301 = Pommersches UBI2, Nr. 457a. SR 652; Berger, Les Registres d'Innocent IV1, Nr. 2969. Zur vollständigen Überlieferung vgl. MGH Epistolae saec. XIII selectae.
UB Nr. 94; MGH - Potthast 12452;
. . archiepiscopis et episcopis, abbatibus, prioribus etc. tarn exemptis quam non exemptis per Poloniam et Pomeraniam constitutis. Quia corporali presentía non possumus locis singulis imminere, de hiis, quos in executione plene potestatis assumimus, nonnunquam in partent sollicitudinis destinamus exemplo eius instructi, qui pro salute humani generis de supremisa) celorum ad ima mundi descendens discípulos, quos elegit, in universum orbem transmisit omni creature euangelium predicare. De vestra itaque salute paterna diligentia cogitantes dilectum filium nostrum P(etrum) sancti Georgii ad Velum Aureum diaconum cardinalem virum scientia preditum et morum honéstate décorum ac in consiliis circumspectum ad partes vestras commisso sibi plene legationis officio, ut evellatb) et dissipet, edificet et plantet, sicut viderit expedire, duximus destinandum. Quia vero ipsum inter alios fratres nostros specialis dilectionis brachiis amplexamur, universitati vestre mandamus atque precipimus, quatinus eum, immo potius nos in ipso, benigne recipientes et honorifice pertractantes eidem tanquam apostolice sedis legato intendatis humiliter et devote ipsius mónita et precepta et, que vobis ex parte nostra mandaverit, efficaciter adimplendo. Alioquin sententiam etc. usque auctore domino, usque ad satisfactionem condignam inviolabiliter observari. Dat. Lugduni II id. mar., (pontifícatus nostri) anno quarto. In eundem modum universis comitíbus, baronibus et nobilibus per Poloniam constitutis.
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321. Papst Innozenz IV. trägt dem Legaten Petrus, Kardinaldiakon s. Georgii ad Velum Aureum, auf, universos ecclesiarum prelatos Alemannie, Datie ac Polonie zu Predigten gegen Kaiser Friedrich II. zu mahnen. 1247 März 18, Lyon. 320. a) suppremis R
b) evellet R.
45
190 Reg. Vat. 21, fol. 422'
(R).
Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 90; MGH Epistolae saec. XIII selectae 2, Nr. 309. Potthast 12456; SR 653; Berger, Les Registres d'Innocent IVI, Nr. 2964; Regesta Imperii 5, Nr. 7760 u. 10191 b.
5
322. Herzog Boleslaus (Pudicus) von Krakau und Sandomir gestattet Propst Symon des Prämonstratenserinnenklosters Krzyzanowice (an der Nida), den Markt Krzyzanowice zu deutschem Recht auszusetzen, damit die dort ansässigen hospites nach dem Recht von Neumarkt regiert würden. 1247 März 25, Nowe Miasto Korczyn/Weichsel.
10
Or. Lemberg
Bibl. Ossolinsky
(A).
CD Poloniae 3, Nr. 25; Meinardus
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DQ 2, S. 373 Nr. 13
(Auszug).
Die auf dem uns vorliegenden Photo unleserlichen Stellen wurden nach dem Abdruck im CD Poloniae ergänzt. Zum Markt- bzw. Stadtcharakter von Krzyzanowice vgl. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 22 f f . u. 103. Die Urkunde wurde als Beispiel für die weitreichende Bedeutung und AusStrahlung des Neumarkter Rechts im Volltext aufgenommen.
In nomine sancte et individue trinitatis amen. Quoniam longi tractus temporum pariunt antiquitatem, antiquitas oblivionem, oblivio vero rerum actarum exinanitionem, eapropter neccessea) est, ut res digna memorie scripto debeat commendali, quob) canescens antiquitas crebrius valeat renovari. Nos igitur dux Bolezlaws dei gratia Cracouie et Zandomirie cum dilecta matre nostra Grinizlauaa) notum facimus omnibus tarn presentibus quam futuris presens scriptum inspecturis, quod animarum mature saluti nostrarum providentes et totius nostre posteritatis concedimus domino Symoni preposito de Crisanouiz Premonstratensis ordinis et suis omnibus successoribus et dominabus ibidem degentibus et domino famulantibus locare villam forensem iure Th[euthonico, ut sub eo] hospites ibidem manentes regantur iure Noui Fori diocesis Wratizlauiensis, et facimus liberam villam prefatam ab omnibus exactionibus, videlicet a z[trosa], a povoz, a ztan, a podvodi, a povolove, a targove, et ubicumque per fora nostre terre transiverint, non solvant thelonea; non teneantur ad edifficationem castri, non ad expeditiones, non ad presecam; non recipiant caniductores, non falconarios nec aliquos v[iole]ntos exactores. Nulli preterea teneantur respondere nec [injvitati comparere [nisi coram] suo preposito, iudicare coram ipso sculteto suo iure [si]ve in magnis sive in parvis causis, sive videlicet ad suspendendum sive decolandum sive rotandum. Et presens scriptum, ut robur firmitatis obtineat, sigilli nostri curavimus munimine roborari. Quicumque hoc factum nostrum irrita[verit, indijgnationem omnipotentis dei se [noverjit incfursurum], Datum anno gratie M°CC°XLVII0, in die annuntiationis beate Marie, in Corchin. Siegel
verloren.
323. Herzog Boleslaus II. urkundet, daß die Klage der Brüder Secezlaus und Vitozlaus gegen den Abt von Heinrichau wegen unrechtmäßigen Besitzes ihres Erbgutes Boboliz zurückgewiesen worden ist. 1247 April 29, Deutsch Lissa. 40
Or. dep. Breslau StA. Rep. 84 Nr. 3 (A); Kop. Breslau DA Liber fundationis Mariae virginis in Heinrichow (13. Jh.), fol. 10' (B).
claustri
Stenzel, Liber fundationis S. 26; Bretschneider DQ 29, S. 30 f . (deutsche Übersetzung); Ksiqga Henrykowska S. 263 (alle nach B). - SR 654. 45
sanctae Grodecki,
Boboliz war 1239 in den Besitz des Klosters Heinrichau übergegangen, siehe oben Nr. 172. Zur freien Wahl des Schutzherren durch das Kloster vgl. Appelt, Klosterpatronat und landesherrliche Kirchenhoheit der schlesischen Herzoge im 13. Jahrhundert. MIÖG Erg.-Bd. 14 (1939), S. 313; vgl. auch oben Nr. 270. 322. a) A
b) qua A.
191
IN NOMINE DOMINI AMEN. Nos Bolezzlausa) dei gratia dux Slesie et Polonie notum facimus presentibus et futuris, quod quidam fratres de Boboliz, videlicet Secezlaus, Vitozlaus cum universis cognatis suis coram nobis querulantes, quod abbas de Heinrichov teneret quasdam sortes hereditatis sue iniuste, ad quod dictus abbas respondit, quia non iniuste, set ad preceptum incliti ducis Heinrici felicis recordationis patris nostri redemit fratres eorundem de Boboliz, scilicet Gostasium, Bogufalum, Woizlaum, Pribezlaum, de suspendió et super hoc instrumentum confirmationis patris nostri sue ecclesie datum in medio protulit. Unde unanimi Consilio baronum nostrorum prefati viri de Boboliz, videlicet Secezlaus, Vitozlaus cum universa cognatione sua, a sortibus iam dictis sunt perpetuo abiudicati. Ut ergo domus beate virginis de Heinrichov easdem sortes de Boboliz in pace perpetuo possideat, presentem cartam sigilli nostri munimine roboramus. Actum est hoc anno dominice incarnationis M°CC°XLVII 0 , III o kal. mai, in colloquio, quod habitum est in Lesniz, presentibus hiis: comité Bogizzlao castellano de Nemci, comité Razlao castellano Wratizlauiensi, comité Mrozchone castellano de Rezcen b) , qui ibidem loquebatur verbum abbatis, comité Cesenta castellano de Olesniz, comité Petro iudice curie et aliis quam pluribus.
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Siegel Herzog Boleslaus IL, an schwarz-roten Seidenfäden, beschädigt, Typar nicht mehr zu erkennen.
324. Markgraf markt.
Pfemysl
von Mähren
gewährt
den Bürgern
von Troppau
einen siebentägigen Jahr1247 Mai 3, Brünn.
20
Boczek, CD Moraviae3, Nr. 97; CDB 4, Nr. 108. - Erben, Regesta 1, Nr. 1169; Kopetzky AÖG45, S. 113 Nr. 52; SR 655; Kürschner, Die Urkunden des Troppauer Stadtarchivs, 1884-85, S. 4; Regesto Imperii 5, Nr. 11511; CDSII/1, Nr. 131; Quirin, Ostsiedlung Nr. 27 c (deutsche Teilübersetzung).
25
Or. (?) Troppau Stadtarchiv (A).
Die Urkunde wurde in der Literatur wiederholt als Fälschung verdächtigt. Die Untersuchungen von J. Sebánek (vgl. die Zusammenfassung CDB 4, S. 202) haben ergeben, daß das Dokument im wesentlichen als echt zu gelten hat, daß jedoch eine spätere Ausfertigung und gewisse Eingriffe und Zusätze nicht auszuschließen sind. Dieser Auffassung hat sich auch J. Kejr, Zwei Studien über die Anfänge der Städteverfassung in den böhmischen Ländern, in: Histórica 16 (1969), S. 88 Anm. 29 angeschlossen.
IN NOMINE DOMINI AMEN. Que labuntur in tempore, ne labantur cum tempore, necesse est ea testimonio litterisa) roborare. A d resecandum igitur tocius ambiguitatis scrupulum noverint universi presentes inspecturi, quod nos Premisi dei gratia marchio Morauie serenissimi regis Wencezlay quarti Bohemorumb) filius ad peticionem fidelium civium nostrorum de Opauia, qui pro nobis et honore regni nostri nullatenus formidant exponere pluries res et corpus etc) prosperitate nostre terre, que in magna parte per destructionem Tatarorum est destructa, ad reparacionem sui remedium invenimus speciale, per quod et honor et decus nostre maiestatis augeatur et cives predicti dante domino de inopia ad opes subleventur ; damus et concedimus eis annuale forum in festo nativitatis beate virginis in omni liberiate statuendum. A d maiorem autem securitatem omnibus de terris alienis venientibusd) ad nundinas eorum Septem dies veniendi et septem dies in foro predicto mercimonia pertractandi sine quolibet impedimento, sine qualibet exactione, septem dies abeundi promittimus per nostre maiestatis dexteram libertatem. Adicientes eisdem, ut sint liberi et securi in omnibus viis terre nostre, in omnibus theloneis, in omnibus pacem et securitatem habentes, que ad eorum comodum excogitan possunt, doñee deo comité peractis negociacionibus ad propria revertantur*\ Si quis autem predictas libertates violare presumpserit, capite privabitur et cum rebus 323. a) A b) c von erster Hand über der Zeile eingefügt A. 324. a) davor wohl et zu ergänzen A b) Bohem. A c) A, wohl irrtümlich statt pro d) überflüssiges c nach zweitem n getilgt A e) aus revertantus durch Rasur verb. A.
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eius leso condignam satisfactionem, videlicet duplum, restituendo faciemus. In cuius rei testimonium presentem paginam conscribi et sigilli nostri munimine fecimus roborari. Testes autem sunt hii: (Zeugen nicht schlesisch). Datum in Brunna, per manus Prisnoborii, curie nostre notarii, acta autem sunt hec anno incarnacionis domini M 0 CC°XL°VII 0 et quinto nonas maii. Reitersiegel des Markgrafen Pfemysl von Mähren an roten Seidenfäden, siehe CDB 4 Siegel Nr. 3.
325.
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Papst Innozenz IV. beauftragt auf Bitten König Wenzels I. von Böhmen den Legaten Petrus, Kardinaldiakon s. Georgii ad Velurn Aureum, dem aus seinem Amt entfernten Bischof Konrad von Olmütz gewisse Güter, darunter de O p a u i a . . . possessiones cum earum pertinentiis ad episcopatum Olomucensem spectantes, zu übertragen. 1247 Mai 11, Lyon. Reg. Vat. 21, fol. 391' (R). Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 99; MGH Epistolae saec. XIII selectae 2, Nr. 355; CDB 4, Nr. 109. - Palacky, Italienische Reise Nr. 190; Erben, Regestal, Nr. 1174; Kopetzky AÖG45, S. 114 Nr. 54; Potthast 12514; SR 657; Berger, Les Registres d'Innocent IV1, Nr. 2698; Regesta Imperii 5, Nr. 7797 u. 10191.
326.
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Papst Innozenz IV. befiehlt dem erwählten Bischof Bruno von Olmütz, eine Reihe von Kirchenkollationen, die der abgesetzte Bischof Konrad vor seiner Exkommunikation vorgenommen hatte, als rechtskräftig anzuerkennen, darunter sancti Petri in Iectare (Jaktar bei Troppau). 1247 Mai 25, Lyon. Reg. Vat. 21, fol. 393' (R). Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 100; CDB 4, Nr. 110. - Palacky, Italienische Reise Nr. 191; Erben, Regestal, Nr. 1175; Kopetzky AÖG45, S. 114 Nr. 55; Potthast 12531; SR 658; Berger, Les Registres d'Innocent IV1, Nr. 2720.
327.
25
Herzog Przemysl von Großpolen schenkt dem Kloster Paradies das Dorf Pakolisse (unbekannt, wohl am Paklitzsee ndl. Schwiebus). 1247 Juli 1, Posen.
30
Or. dep. Posen Bibliothek Raczynski (A). Raczynski, CD maioris Poloniae Nr. 26; CD maioris Poloniael, Nr. 262. - SRI1, Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 243.
S. 291;
328. Herzog Wladislaus von Oppeln gewährt dem Breslauer Heiliggeistspital für das Gut Koske deutsches Recht nach dem Muster von Neumarkt. 1247 September 8, Ratibor. 35
40
Vidimus des Rates der Stadt Breslau von 1476 Sept. 11, Breslau Stadtarchiv Heiliggeist (B); Kop. ebenda Memorial- und Rechnungsbuch (1547-1553), fol. 51-51' (C); ebenda Abschrift von B Kopialbuch des Heiliggeistspitals (16. Jh.), fol. 132-132' (D). Korn, Breslauer UB Nr. 13 (nach D). - SR 659; Meinardus DQ2, S. 373 Nr. 14 (Auszug). Zur Erwerbung von Koske durch das Heiliggeistspital siehe SUb I Nr. 315 sowie oben Nr. 1; zum Inhalt vgl. Menzel, Jura ducalia S. 36 Anm. 4. In nomine patris et filii et spiritus sancti amen. Innotescat universis tam presentibus quam futuris, quod nos dei gracia dux Wlodislausa) de Opolb) ad peticionem fratrum hospitalis sancti spiritus in Wratislauiac) conferimus libertatem iuris Theutonici secundum statutum ius in Nouoforo in villa, que Cosky41' wlgariter vocatur e) . Unde volumus et de nostra libera volun328. a) C, Wlodizaus B
b) Oppol C
c) Vratislauia C
d) Koski C
e) appellatur C
193
tate eisdem fratribus concedimus et domui, quod omne iudicium, quodcumque inter homines prefate ville contigerit, prefatis cedat fratribus et domui. Volumus edam et de speciali grada fadmus salvo iure aliorum privilegiorum, quod sive capitalis sentende sive alterius maioris iniurie, que pro nobis in aliis privilegiis exdpiuntur, in predicta villa inter homines solummodo ville ipsius iudidum emerselit, cedat plenarie predictis fratribus. Si autem contingat homiddium inter hominem predicte ville et alium extraneum vel furtum, volumus, quod pars terda cedat ad nostram cameram. Ut autem presens scriptum robur obtineat firmitatis nec ab aliquo violenter possit infringi, nostri sigilli munimine fedmus roboran. Testes autem, qui huic donadoni interfuerunt, hii sunt: comes Nicolaus Vachsilovizc0, Gozlauusg) Clesireh), Descco1' iudex curie, Raschiza subcamerarius, Marcusk) subdapifer, Rainoldus Remgivon1^ Gothardus notarius, Hrambosch. Datum Ratibor, anno incarnadonis domini M°CC°XLVII0, in nativitate sánete Marie virginis.
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io
329. Herzog Boleslaus II. verleiht der Martinskapelle zu Goglau auf Bitten des Abtes Vinzenz des Sandstiftes mit Einwilligung des Kastellans Boguslaus von Nimptsch ad luminaria comparanda eine Schenke. 1247 Oktober 1, Gorkau. Or. Breslau DA Chronologische Urkunden (A). Heyne 1, S. 239 (aus einem Kopialbuch) = Lisch in: Jahrbücher des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde 26 (1861), S. 94 f . - SR 660; Urban, Wykaz regestöw dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wrocbwiu Nr. 11. Das Patronatsrecht der Goglauer Martinskapelle besaß das Sandstift; vgl. auch SUb I Nr. 186. Zur Einrichtung des Luminariengutes siehe Schmid, Pfarrorganisation S. 508 f . - Wutke Z. 33 (1898), S. 409f. hat nachgewiesen, daß Prerichym identisch ist mit Dirsdorf, Kr. Reichenbach. Damit ist die von Kretschmer und Lisch (Jahrbücher a. a. O.) geäußerte Vermutung, daß es sich um Fürst Pribislav von Parchim-Richenberg handelt (vgl. Grünhagen SR 660), hinfällig.
In nomine domini amen. Nos Bolezlaus dei gratia dux Slesie et Polonie notum faeimus universis Christi fìdelibus tarn presentibus quam futuris presentem paginam inspecturis, quod nos ad honorem dei sanetique Martini ob petidonem domini Vincendi abbatis sanete Marie fratrumque suorum in Wratislauia de consensu comitis Boguzlay castellani de Nemsi Capelle saneti Martini in Gogolove ad luminaria conparanda pro remedio anime patris nostri ac predecessorum nostrorum drea terminos pretaxate ville tabernam ab omni exaetione liberam perpetua donavimus libertate gaudere. Ut autem hec donatio nulla valeat tergiversatione inmutari, presentem paginam sigilli nostri munimine fedmus roborari coram testibus ydoneis, siliceta) duce Sobezlao, comite Boguzlao castellano de Nemsi, comite Predborio catellano®' de Slenz, comite Iohanne de Domanz et filiastro suo comite Dobessio et comite Pribicone de Prerichym et aliis quam pluribus. Acta sunt hec in Gorca, anno ab incarnatione domini M°CC° quadragesimo septimo, in festo beati Remigii.
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Siegel Herzog Boleslaus II., Typar A, stark beschädigt, an gelben und roten Seidenfäden, siehe Nr. 229.
330. Priorin und Konvent der Magdalenerinnen in Naumburg/Queis transsumieren eine Urkunde der Herzoge Boleslaus II. und Heinrich III., durch welche diese mit Zustimmung des Pfarrers Ovo dem Magdalenerinnenkloster die Pfarrkirche von Naumburg übertragen. 1247 Oktober 9, Liegnitz (- und bald danach). 328. f) Waschilowitz C g) Goslanus C h) Clisiza (letzter Buchstabe nicht eindeutig) C i) Deseco C k) Mairus C 1) Remgnon C. 329. a) A. 13 Schles. UB1J
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Or. dep. Breslau St.A. Rep. 98 Nr. 1 (A). SR 661. Die von Grotefend Z. 11, S. 185 erhobenen Bedenken, die bereits Grünhagen nicht zu überzeugen vermochten, sind gegenstandslos. Die vorliegende Form des Transsumpts — Abschluß mit dem Ende der transsumierten Urkunde ohne eigene Datierung, herzogliches Siegel - ist keineswegs ungewöhnlich, vgl. etwa Nr. 232, 237 und 238. Da die Schrift schulverwandt ist mit der Zweitausfertigung von Nr. 382, handelt es sich eindeutig um Empfängerausfertigung. Aus den Angaben Grotefends darf man folgern, daß ein Siegel Typar B von Herzog Boleslaus II. verwendet wurde; die ersten gemeinsamen Urkunden der Herzoge Boleslaus und Heinrich tragen stets nur das Siegel des älteren Bruders.
Universis Christi fidelibus presens scriptum inspecturis priorissa totusque conventus sororum penitencium in Nuenburc devotas orationes in Christo. Universitati vestre notum esse cupimus, quod nos dominorum Bolezlai et Heinrici ducum Zlesie et Polonie Privilegium recepimus in hunc modum: 15
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In nomine domini amen. Noverint universi presentes ac posteri, ad quos presens pagina pervenerit, quod nos Bolezlaus et Heinricus dei gratia duces Zlesie et Polonie ob spem remedii salutis eterne et ad profectum animarum parentum nostrorum, avi videlicet nostri et patris, dominabus penitentibus ordinis sancte Marie Magdalene ecclesiam parrochialem in Nuenburc consenciente et inpetrante domino Ovone ibidem plebano eternaliter contulimus possidendam interpolato tali conditionis pacto, quod idem plebanus per medium de proventibus predicte ecclesie, quamdiu vixerit, participabit excepta octava dimidia marca, quam libere preter pactum idem O(vo) ad tempus vite ipsius obtinebit, illam videlicet, que de Bertoldesdorf villa comitis Iohannis venire consuevit; elapso autem cursu vite eius sepe predicte penitentes omnes simul proventus libere possidebunt. Datum in Ligniz, anno incarnationis dominice M0CC°XLVII°, in die sanctorum Dyonisii sociorumque eius VII° ydus octobris, presentibus multis. In cuius rei testimonium, ne predictam donationem aliquatenus postmodum ab inexpertorum dubitatione contingat vacillare vel in irritum deduci, presentem cedulam sigilli nostri robore dignam duximus muniendam. Fragment des Siegels Herzog Boleslaus II., wohl Typar B, an rot-grünen Seidenfäden, siehe Nr. 275.
331. Die Herzöge Boleslaus II. und Heinrich III. bestätigen dem Kloster Leubus erneut die Besitzungen Brecheishof und Bellwitzhof. 1247 Oktober 18, Breslau. 35
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Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 78 (A); Kop. ebenda Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 43-43' (B) und 37'-38 (Bi). Büsching Nr. 77. - SR 662; Hirtz, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter, Reichenberg 1911, Nr. 12. Die zweifache Eintragung im ältesten Leubuser Kopialbuch und die Varianten zwischen B und Bi deuten darauf hin, daß vermutlich - ähnlich wie bei Nr. 252 - zwei Ausfertigungen der gleichen Urkunde vorgelegen haben, von denen das Original Ai verlorengegangen ist. Bi scheint zwar eine korrektere Fassung zu bieten (Titulaturen), jedoch läßt sich aufgrund des Fehlens von Ai eine Entscheidung über Erst- und Zweitausfertigung nicht treffen. Stilistische Anklänge (vgl. die Arengen von Nr. 5 u. 298) und die Schrift (vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 252), die wohl von der gleichen Hand stammt wie Nr. 275, weisen auf Empfängerausfertigung hin. - Zum Inhalt vgl. Nr. 252. Der Grund für diese erneute Bestätigung mag in der ausdrücklichen Nennung Herzog Heinrichs und seiner Brüder sowie dem Hinweis auf die Privilegien des Zisterzienserordens zu suchen sein, die sich der Abt von Leubus offensichtlich mit einer weiteren Zahlung von 30 Mark hat erkaufen müssen. — Das Siegel Herzog Boleslaus, das noch zu Zeiten Grünhagens und Grotefends — allerdings in nicht zeitgemäßer Befestigung - vorhanden war, ging später verloren; ein zweites Siegel war nie angehängt gewesen.
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IN NOMINE DOMINI AMEN. Quoniam, ut ait dominus, habundabit iniquitas et refrigescet karitas multorum, nos Bolezlaus et Heinricus duces Zlesiea) eorum malitie volentes obviare, qui veritatem dei in mendatium assueti sunt commutare, notum facimus universitati fidelium, quod de voluntate fratrum nostrorum Cùnradi et Wlodizlai hereditates, que Brochlovici et Polcovici nuncupantur, quas abbasb) de Lübens et suus conventus pro ducentis et triginta marcis post mortem patris nostri a paganis occisi a nobis comparavit et integraliter persolvit, iterato confirmamus presentis scripti patrocinio conferentes sibi suoque monasterio inperpetuum ius proprietatis predictarum villarum in agris, pratis, pascuis, aquis, molendinis, castoribus, terris cultis et excolendis, ut in privilegio inde confecto plenius continetur, quatenus omni libertate gaudeant, qua ordo Cystertiensis consuevit gaudere suorum auctoritate privilegiorum. Et quia dominus abbas tempore huius confirmationis obtulit et persolvit nostre dominationi triginta marcas, volumus, ut predicte hereditates cum omnimoda libertate sibi suoque monasterio illibate permaneant nec quisquam ausu temerario audeat violare, quod nostro scripto et sigillo dignum duximus communire. Acta sunt hec in Wratizlauia, anno incarnationis domini M0CC°XL°VII0, in die sancti Luce, in presentia fratrum nostrorum Cùnradi prepositi0' et Wlodizlai etd) aliorum quam plurimum, quorum nomina sunt subscriptad) : Boguzlai videlicet castellani de Nemizs, Razlai fratris sui castellani de Wratizlauia, Guntheri de Bibirstein et camerarii de Legniz, Rudolfi fratris eius, Bertoldi castellani de Glogov, Friderici dapiferi, Cùnradi pincerne, Virici subdapiferie). Siegel Herzog
Boleslaus
II., Typar B, an roten Seidenfäden,
verloren
(vgl. Vorbemerkung).
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332. Papst Innozenz IV. nimmt das Kloster Paradies in seinen Schutz und bestätigt ihm die Besitzungen, darunter Pacoliz (wohl am Paklitzsee), Lubizi (Liebenau), Lubinizco (Merzdorf), Rusinov (Rinnersdorf, alle bei Schwiebus). 1247 Oktober 23, Lyon. Or. dep. südl. Perg. Posen Bibliothek Raczynski,
CD maioris
Poloniae
Raczynski
Nr. 28;
(A).
CD maioris
25 Poloniae 1, Nr. 265. - Potthast
12730.
333. Bruder B(ertram), Propst des Ordens der Magdalenerinnen Privileg von Papst Innozenz IV. (vgl. Nr. 319).
in Deutschland, transsumiert ein 1247 November 18, Straßburg.
Zwei Or. dep. Breslau St.A. Rep. 98 Nr. 3 (A) und Nr. 2 (Ai). A. Simon, L'Ordre des Pénitentes de Ste Marie-Madeleine 1918, S. 231 Nr. III (nach Ai). - SR 663.
en Allemagne
30 au XIIF* siècle,
Fribourg
Ai, das wegen der Schrift und der zusätzlichen Nennung des Konvents als expeditio duplicata aufzufassen ist, trägt am oberen Rand einen Vermerk von späterer Hand in Nuenburc, der sich irreführend der Intitulatio anschließt. Dieser einzige Hinweis auf Schlesien soll offensichtlich andeuten, daß das vorliegende Transsumpt für das Kloster in Naumburg/Queis bestimmt war. A, das anscheinend nie besiegelt gewesen ist, trägt keinerlei Hinweis auf seine Bestimmung. - Simon S. 68 f f . hat das Ausstellungsdatum in Zweifel gezogen, da bis 1251 Ulrich Propst der Magdalenerinnen in Deutschland war und Bertram sein Nachfolger wurde. Seiner Vermutung, daß es sich um einen Schreibfehler 1247 anstatt richtig 1257 handeln dürfte, kann man allerdings kaum zustimmen, da beide Originale eindeutig das gleiche Datum 1247 tragen. Man wird also eine andere Lösung für diesen Widerspruch finden müssen, ohne daß dies im Rahmen der vorliegenden Untersuchung möglich wäre. An eine Fälschung glaubt auch Simon nicht.
Universis Christi fidelibus presentem litteram inspecturis frater8* B(ertrammus) miseratione divina prepositus ordinis beate Marie Magdalene per Germaniama)b) devotarum oratio331. a) Zlesie et Polonie Bi b) abbas Heinricus Bi c) prepositi de Glogov Bi d-d) comitis Bi e) folgt et aliorum nobilium tarn clerico rum quam laico rum Bi. 333. a-a) A ; B. prepositus totusque conventus ordinis beate Marie Magdalene, über der Zeile von zweiter Hand in Nuenburc Al b) durch Beschädigung des Pergaments zerstört A. 13*
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num munera indefessa. Universitari vestre notum esse petimus, quod reverendus in Christo pater et dominus ac totius ecclesie papa Innocentius ex habundanti fonte pietatis sue ad sustentationem ordinis nostri talem nobis contulit litteram cum bulla, sicut in presenti pagina est transcriptum : Folgt Urkunde Papst Innozenz IV. von 1247 März 10. In huius rei testimonium, cum propter viarum discrimina et insperata pericula ad singula loca commode deferri non valeat, presens rescriptum fieri ac nostro sigillo fecimus communiri. Datum Argentine anno domini M°CC°XL° septimo, XIIII° kal. decembris. A: kein Siegel. Al: Siegel des Ausstellers (Schultz S. 12 f . und Tafel 6 Nr. 49).
334. Papst Innozenz IV. zeigt den Erzbischöfen von Gnesen und Preußen sowie deren Suffraganen die Entsendung seines Legaten Jakob, Archidiakons von Lüttich, an mit dem Befehl, diesen gebührend aufzunehmen und seinen Anordnungen Folge zu leisten. 1247 November 19, Lyon. Reg, Vat. 21, fol. 553' Nr. 26 (R); Inserì im Transsumpt (vgl. unten Nr. 346), Breslau DA HH 41 (C).
von Papst Urban IV. von 1263 Juni 3
Voigt, CD Prussicus 1, Nr. 72; Montbach, Statuta synodalia dioecesana s. ecclesiae Wratislaviensis, Breslau 1855, S. 308 f.; Hube, Antiquissimae constitutiones synodales provinciae Gneznensis, Petersburg 1856, S. 15 f f . Helcel, Starodawne prawa polskiego pomniki 1, S. 347 = CD maioris Poloniae 1, S. 230 f . Nr. 274; Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 94; Preußisches UB I, 1, Nr. 196; Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 98. - Voigt, Geschichte Preussens3, Königsberg 1828, S.600 Anm.2; Woelky-Saage, CD Warmiensisl, Mainz 1860, Nr. 41; Reg. ep. Vrat. S. 37; Potthast 12765; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 282; SR 664; Berger, Les Registres d'Innocent IV 1, Nr. 4076; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroctawiu 1, Nr. 38. Zur Überlieferung
vgl. die Vorbemerkung
zu Nr. 346.
Innocentius episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus . . Gneznensi a) e t . . Pruscie archiepiscopis ac eorum suffraganeis salutem et apostolicam benedictionem. Quia corporali presentia non possumus locis singulis imminere, nonnumquam viros providos et discretos in partem sollicitudinis destinamus exemplo eius instructi, qui pro salute humani generis de supernis celorum ad ima mundi descendens discipulos, quos elegit, in universum orbem transmisit omni creature euuangelium predicare. De vestra itaque salute paterna diligentia cogitantes dilectum filium I(acobum) archidiaconum Leodiensem capellanum nostrum virum utique litteratum morum honestate decorum et in consiliis circumspectum acceptum quam plurimum nobis et fratribus nostris sue merito probitatis ad partes vestras duximus destinandum committentes sibi in eisdem partibus vices nostras plenarie, ut evellat et dissipet, edificet et plantet sicut viderit expedire. Quia vero ipsum specialis dilectionis brachiis amplexamur, universitati vestre per apostolica scripta mandamus atque precipimus, quatinus eum immo potius nos in ipso benigne recipientes et honorifice pertractantes eidem intendatis humiliter et devote ipsius monita et precepta et, que vobis ex parte nostra mandaverit, efficaciter adimplendo. Alioquin sententiam, quam ipse rite tulerit in rebelles, ratam habebimus et faciemus auctore domino usque ad satisfactionem condignam inviolabiliter observari. Dat. Lugduni XIII kal. decembris, pontificatus nostri anno quinto.
334. a) C, Gnennensi R.
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335. Papst Innozenz IV. ermächtigt seinen Legaten Jakob, Archidiakon von Lüttich, gegen Personen geistlichen oder weltlichen Standes in Polen, Preußen und Pommern ungeachtet etwaiger päpstlicher Privilegien mit kirchlichen Zensuren vorzugehen. 1247 November 19, Lyon. Reg. Vat. 21, fol. 553' Nr. 25 (R). Theiner, Vetera Monumenta Poloniae 1, Nr. 93; Preußisches UB I, 1, Nr. 195; Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 97. - Voigt, Geschichte Preussens 3, Königsberg 1828, S. 600 Anm 1 ; WoelkySaage, CD Warmiensis 1, Mainz 1860, Nr. 42; Potthast 12764; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 281; SR 665; Berger, Les Registres d'lnnocent IV1, Nr. 4075.
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. . I(acobo) (archidiacono) a) Leodiensi capellano nostro.
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Cum te in Poloniam, Prusciam et Pomeraniam pro bono illarum partium statu de fratrum nostrorum Consilio duxerimus destinandum, discretioni tue exercendi libere censuram ecclesiasticam in omnes tarn cathedralium quam aliarum ecclesiarum prelatos, in universa capitula et conventus, comités et barones et quoslibet alios nobiles, in rectores, ballivos, potestates, Consilia, universitates, populos et quascumque personas ecclesiasticas vel seculares, publicas vel privatas partium earumdem, cum videris expedire, indulgentia sedis apostolice, si quam habent, quod interdici, suspendí vel excommunicari non possint, et quibuslibet aliis apostolicis vel legatorum sedis eiusdem indulgentiis nequaquam obstantibus, plenam auctoritate presentium concedimus potestatem. Dat. Lugduni XIII kal. decembris, (pontificatus nostri) anno quinto.
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336. Papst Innozenz IV. zeigt geistlichen und weltlichen Würdenträgern die Entsendung des Archidiakons Jakob von Lüttich als Legaten nach Preußen, Pommern und Polen an mit der Aufforderung, diesen bei der Durchreise gebührend aufzunehmen. 1247 November 19, Lyon. Reg. Vat. 21, fol. 554 Nr. 28 (R). Preußisches UB I, 1, Nr. 198; Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 99; Ptasnik, Mon. Pol. Vat. 3, Nr. 61. - Perlbach, Preussische Regesten Nr. 285; Berger, Les Registres d'lnnocent IV1, Nr. 4078; Regesta Imperii 5, Nr. 7904. . . abbatibus Cisterciensis et Premonstratensis ordinum ac magistris et preceptoribus domus militie templi, hospitalis Ierosolimitani et domus Theotonicorum ac aliis religiosis, cuiuscumque sint ordinis, ad quos littere iste pervenerint. Cum dilectum filium I(acobum) archidiaconum Leodiensem capellanum nostrum virum litteratum morum honestate decorum acceptum quam plurimum nobis et fratribus nostris sue merito probitatis in Prusciam, Pomeraniam et Poloniam pro quibusdam specialibus negotiis destinemus, universitatem vestram rogamus, monemus et hortamur attente mandantes, quatinus ipsum pro nostra et sedis apostolice reverentia, cum per vos transitum fecerit, benigne recipientes et honorifice pertractantes eidem in eundo et redeundo in necessariis et securo conductu providere curetis, ita quod, cum ad nos redierit, grata de vobis referre valeat et nos devotionem vestram exinde merito commendemus, non obstante si vobis a sede apostolica est indultum, quod legatis et nuntiis sedis eiusdem in premissis non teneamini providere. Alioquin sententiam, quam idem etc. Dat. Lugduni XIII kal. decembris, (pontificatus nostri) anno V o . In eundem modum . . archiepiscopis et episcopis et dilectis filiis abbatibus, prioribus, archidiaconis, decanis et aliis ecclesiarum prelatis, ad quos littere iste pervenerint, usque commendemus. Alioquin sententiam, quam idem etc. Dat. ut supra. In eundem modum nobilibus viris ducibus, comitibus, baronibus aliisque nobilibus, ad quos littere pervenerint, usque commendemus. Dat. ut supra. 335. a) fehlt R.
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337. Papst Innozenz IV. erteilt dem Legaten Jakob, Archidiakon von Lüttich, den Befehl, in Polen, Preußen und Pommern gegen unzulässige Kumulation von Benefizien mit Seelsorgepflichten vorzugehen. 1247 November 19-20, Lyon. 5
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Reg. Vat. 21, fol. 554 Nr. 31 (R); Inserì in Transsumpt von Papst Urban IV. von 1263 Juni 3 (vgl. unten Nr. 346), Breslau DAHH41 (C). Montbach, Statuta synodalia dioecesana s. Starodawne prawa polskiego pomniki 1, Preußisches UBI, 1, Nr. 197; Perlbach, Mon. Pol. Vat. 3, Nr. 63 (nach R). - Reg. Regesten Nr. 283; SR 666 (alle nach C); R). Zur Überlieferung vgl. die Vorbemerkung
ecclesiae Wratislaviensis, Breslau 1855, S. 318; Helcel, S. 353 = CD maioris Poloniae 1, S. 237 Nr. 274 = Pommerellisches UB Nr. 99a (alle nach C); Ptasnik, ep. Vrat. S. 37; Potthast 12763; Perlbach, Preussische Berger, Les Registres d'lnnocent IV1, Nr. 4081 (nach zu Nr. 346.
Die Datierung ist nicht eindeutig. Während C Dat. Lugduni XIII kal. decembris (19. Nov.) hat, 15
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bietet R Dat. ut supra Das Schreiben, auf welches sich dieser Verweis bezieht, ist ebenfalls an den Legaten Jakob gerichtet und trägt das Datum XII kal. decembris (20. Nov.).
Innocentius episcopus servus servorum dei dilecto filio I(acobo) archidiácono Leodiensi capellano nostro salutem et apostolicam benedictionem. Cum te in Poloniam, Prusciam et Pomeraniam pro bono illarum terrarum et partium statu de fratrum nostrorum Consilio duxerimus destinandum, discretioni tue presentium auctoritate concedimus, ut, si aliquos clericos in eisdem inveneris partibus, qui plura beneficia curam animarum annexam habentia vel personatus contra constitutionem concilii generalis absque dispensatione sedis apostolice detinere presumant, huiusmodi presumptores beneficiis suis seu personatibus, que ultimo receperunt, faciens esse contentos, alia ydoneis conferre personis et, si forte illa retiñere contempserint, eos omnibus spoliare ipsaque aliis, quibus videris merito conferenda, concedere valeas et contradictores monitione premissa per censuram ecclesiasticam appellatione postposita coercere a) . Dat. b) Lugduni XIII kal. decembris, pontificatus nostri anno quinto b) .
338. 30
Papst Innozenz IV. erteilt dem Legaten Jakob, Archidiakon von Lüttich, die Vollmacht, Exkommunizierte in Polen, Preußen und Pommern nach entsprechender Wiedergutmachung oder Bestrafung loszusprechen. 1247 November 21, Lyon. Reg. Vat. 21, fol. 553 -554
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Nr. 27 (R).
Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 99 b; Ptasnik, Mon. Pol. Vat. 3, Nr. 64. - Potthast 12770 a; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 284; Preußisches UBI, 1, Nr. 199; Berger, Les Registres d'lnnocent IV 1, Nr. 4077.
. . I(acobo) archidiácono Leodiensi capellano nostro.
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Cum te ad partes Polonie, Pruscie ac Pomeranie de fratrum nostrorum Consilio destinemus et multi dicantur in illis partibus pro iniectione manuum in personas religiosas et seculares clericos violenta vinculo excommunicationis astricti, quorum quidam receperunt ordines et divina celebrarunt officia sic ligati, nos de circumspectione tua plenam in domino fiduciam obtinentes presentium tibi auctoritate concedimus, ut eosdem excommunicatos, dummodo iniuriam passis satisfaciant competenter et eorum non sit tam difficilis et enormis excessus, quod sint propter hoc ad sedem apostolicam destinandi, ab huiusmodi excommunicationum sententiis iuxta ecclesie formam absolvas iniungens, quod de iure fuerit iniungendum. Cum illis autem, qui facti immemores et iuris ignari absolutionis beneficio non obtento receperunt sacros ordines et divina officia celebrarunt, iniuncta eis penitentia competenti eaque peracta, liceat tibi de misericordia, que superexaltat iudicio, prout eorum saluti expedire videris, dispensare. Si vero prefati excommunicati, non tamen in contemptum clavium, talia presumpse337. a) cohercere C, cohibere R
b-b) C, Dat. ut supra R.
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runt, eisa) per biennium ad ordinum executione suspensis et imposita eis penitentia salutari, eosdem postmodum, si fuerint bone conversationis et vite, ad gratiam dispensationis admittas; proviso ut, que forent expensuri veniendo ad sedem apostolicam, morando ibi et redeundo, ipsa tibi ab eis pro terre sancte subsidio facias assignari et in tuto loco deponi, quantitatem eorum et locum, in quo ea duxeris deponenda, nobis fideliter rescripturus. Dat. Lugduni XI kal. decembris, (pontificatus nostri) anno V°.
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339. Die Herzöge Boleslaus II. und Heinrich III. gestatten Abt Vinzenz des Sandstifts, die Dörfer Klein-Bielau mit Polen und Strehlitz am Zobten mit Deutschen zu deutschem Recht auszusetzen. 1247 Dezember 28, auf dem Zobten.
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Or. dep. Breslau St.A. Rep. 55 Nr. 7 (A). Tzschoppe-Stenzel Nr. 27; Adler, Älteste Geschichte der am Fuße Dörfer des Augustiner-Chorherren-Stiftes auf dem Sande zu Breslau (Auszug); Heibig-Weinrieb Nr. 28 (mit deutscher Übersetzung). Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer
des Zobtenberges liegenden S. 25 f.; Kötzschke Nr. 47 b SR 667; Hirtz, Urkundliche Güter, Nr. 14 (ad 1248).
Rechts- und siedlungsgeschichtlich von Interesse ist, daß ausdrücklich Polen und Deutsche in zwei verschiedenen Dörfern zu deutschem Recht ausgesetzt werden, wobei die Befreiung der polnischen Siedler vom polnischen Recht besonders erwähnt wird; vgl.Tymieniecki, Kolonizacja a germanizaeja Èlqska w wiekach srednich, Kattowitz 1937, S. 19 und die überarbeitete Fassung des Aufsatzes von W. Kuhn, Die Besiedlung des Zobtengebietes, in : W. Kuhn, Beiträge zur schlesischen Siedlungsgeschichte, S. 63- 78, besonders S. 63 f . und 70 f . Der Verweis ad illud ius omne, quo ville predicte domus (des Sandstifts) per circuitum sunt locate, zeigt deutlich, daß zumindest ein Teil der um den Zobten liegenden Sandstiftsdörfer zu diesem Zeitpunkt bereits zu deutschem Recht loziert war; vgl. dazu auch die um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstandene Fälschung SUb I Nr. 354.
IN NOMINE DOMINI AMEN. Ad noeivum abholendum legitimorum actuum obicem vel cuiusque controversie fomitem, qui propter minus rite invadentium proterviam crebris usque nunc causis inholevit, interest, ut facta modernorum per apices litterarum inflexibili robore iugiter insignentur, ne per posteros pretextu oblivionis possint aliquatenus ineursu frivolo retractari. Noverint igitur presentes ac posteri scriptum presens inspecturi, quod nos Bolezlaus et Henricus dei gratia duces Zlesie et Polonie perspectis crebris obsequiis sedulis et devotis domini Vincentii abbatis et fratrum universorum domus sancte Marie de Wratzlau ipsis hanc libertatis contulimus facultatem, quod duas villas ipsorum iure Teutonico locent, unam sitam sub monte Zlenc Belam nominatam, in qua Polonos iure Teutonico locabunt, qui ad nullum ius Polonicum vel solucionem vulgarem pertrahentur ; reliquam paululum remocius Strelce nuncupatam, in qua Theutonicos locabunt ; et in utrisque villis ad illud ius omne, quo ville predicte domus per circuitum sunt locate, locabuntur, in eo videlicet, quod de singulis mansis solventibus nobis unam mensuram tritici et aliam avene omni anno persolvent et supra montem Zlenz deducent excepto, quod ipsis in eisdem duabus villis omnia servicia tam curruum quam alia, que nobis deberent exhiberi, et etiam quod non debeant ire ad expedicionem, liberaliter indulgemus. Addicimus etiam, quod ipsi sine littera et sine sigillo nostro per camerarium numquam citentur vel graventur, set ad nostram presentiam ipsos citandos vel causandos destinamus. Preterea liberi erunt ab hiis subscriptis exactionibus : prewod, zlad, prezeka, ztrosa, podvorowe et ab universis, que a Polonis exigi consueverunt. Insuper statuimus, ut nullus advocatorum nostrorum in prefatis villis aliquam iudicandi, regendi vel quidquam disponendi penitus habeat potestatem, set de causis magnis et arduis, culpis videlicet capitum vel plagarum magnarum, que ad summum pertinent iudicium, nobis due partes iudicati, prefate vero domui pars tercia persolvetur. In huius rei testimonium, ne predicta concessio videatur cuiquam illusa vel dubitativa, presentem paginam sigilli nostri robore dignum duximus muniendam. Datum in monte Zlenz, anno incarnacionis dominice M°CC°XLVIII0, in die innocentum, presentibus dominis: Ramoldo cancellario, Nicolao et Cunzone, Ratiborio et 338. a) eos R.
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Mileio capellanis curie, Dobessio subiudice, Bertoldo castellano de Glogou, Gunthero camerario de Legniz, Henrico de Baruth, Nicholao et Potrcone filiis Preduoii, Ychone filio Myronis, Sobezlao filio Zobesii, Paulo Zlupouic, Petro procuratore montis Zlenz et aliis quam pluribus in testimonium idoneis, qui propter defectum pagine scribi non potuerunt. 5
Zwei Siegel an Seidenfäden
verloren.
340. Herzog Wladislaus von Oppeln verleiht dem Vinzenzstift die Freiheit, beliebige hospites in Repten zu deutschem Recht anzusiedeln, und gewährt diesen genannte Rechte und Freiheiten. 1247--, Breslau. 10
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Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 38 (A). Tzschoppe-Stemel Nr. 26 = Wopfner, Urkunden zur deutschen Agrar-Geschichte,
Stuttgart
1925,
Nr. 143. - SR 648 = v. Schweinichen, Regesten S. 11 f.; CDS 20, Nr. 14; CDS U/1, Nr. 130. Die starken stilistischen Anklänge an Nr. 193 (Arengo, Promulgatici, Salutatio) sowie die Schulverwandtschaft in der Schrift zu Nr. 193 u. 355 deuten auf Empfängerausfertigung. Die Sanctio zeigt Einfluß der Papsturkunde. Die ungewöhnlichen Schreibungen Wlogizlaus, sirdinci, podeuoroue, stroiza könnten auf einen nichtslawischen Schreiber zurückzuführen sein. - Die Urkunde ist durch die detaillierten Bestimmungen von einigem Interesse für die schlesische Rechts- und Wirtschaftsgeschichte; vgl. CDS IUI, S. 100 und die dort genannte Literatur. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 99 nimmt an, daß für Repten die Anlage eines forum geplant war, worauf u. a. die Zollfreiheit, die Freiheit des Bergbaus auf Blei und die Formulierung per alia fora hindeuten. Dieser Plan ist jedoch kaum zur Durchführung gelangt, möglicherweise wegen der Konkurrenz des nahen Beuthen. Die Bestimmungen über die Rechte des Münzers entsprechen den vordeutschen Verhältnissen, vgl. SUb I Nr. 132 und die dort angeführte Literatur. Zur Institution der sirdnici siehe zuletzt W. Korta, Rozwój wielkiej wtasnosci feudalnej na Slgsku do potowy XIII wieku, Breslau 1964, S. 185.
In nomine domini amen. Nos Wlogizlaus dei gratia dux Opoliensis universis Christi fidelibus presentem paginam intuentibus salutem in omnium salvatore. Rerum gestarum series litterarum apicibus commendatur, ne per vetustatem temporum a memoria hominum delabatur. Inde est, quod universitati intuentium significamus, quod nos pro remedio anime nostre necnon et parentum nostrorum contulimus domui beati Vincentii in Wratislauia talem libertatem in eius hereditate, que vocatur Reptov, in ducatu nostro sita, quod abbas et fratres domus supradicte possunt in eadem hereditate locare hospites, quoscumque voluerint, in iure Theuthonicali iure perpetuo possidendam. Et huius hereditatis et omnium villarum, que in ea locabuntur, talis erit libertas: Plumbum habebunt liberum, preuod, slad, pouoz sive cum plaustro sive cum pedite non ducent. Nuntio vel legato alicui et caniductoribus vel venatoribus sive castorariis, si venerint, expensas nec conductum ipsis procurabunt. Conductum militarem, quod eorum curie vel eorum ville solent ducere, non ducent ; si vero sirdinci a) venerint, nullus eis dabitur conductum. Podeuoroue a ) et stroizam a) non solvent. Ad expeditiones et presecas et edificiis8* castri non procedent. In provocationibus nulli castellanorum nec palatino astabunt et, si cum anulo ducis vel littera fuerint provocati, astabunt soli duci tantum, et omnis pena, quecumque ceciderit in eos, trecentorum sex marcarum vel etiam quinquaginta, duce iudicante vel alio, cui in presentia sua causam commiserit, totam domus beati Vincentii vel abbas sive ipsius provisor recipiet. De effusione autem sanguinis sive de capite, quoquo modo ceciderit in eodem territorio, nulli respondebunt nisi suis scoltetis vel ipso procuratori supradicte domus. Castores et omnium ferarum venaturam ipsis indulgemus. De tabernis, molendinis, piscinis et aliis utilitatibus, que ad ducatum pertinent, disponant pro eorum arbitrio voluntatis. Falconarios non recipient. A poradlne et ab omni exactione ducis erunt liberi. Per alia fora terre nostre in rebus emendis vel vendendis theloneum non solvent, nec super hoc monetarii nostri vel aliquis audeat ulterius molestare. Si quis autem successorum nostrorum in 340. a) A.
201 posterum libertatem hanc a nobis collatam attemptaverit infringere, iram tremendi iudicis et nostrani sciat se incursurum et omnium sanctorum et sanctarum maledictiones. Datum anno domini M 0 CC°XL°VII 0 in Wratislauia, presentibus hiis testibus : comité Ncholao a) castellano de Cosli, comité Dobezlao castellano de Thosech, Iacobo thesaurario filio Thome, Gothardo notario, Marco subpincerna, Iacobo capellano curie, Petro capellano, Vincentio filio laxe subagazone et alliisa) iunioribus, videlicet Zmilone filio Mathei, Sobezlao filio Grimizlai, Prosone filio Rasice, Dlucomilo genero Pauli subdapiferi et aliis quam plurimis ibidem astantibus; et hoc in claustro sánete Marie. Siegel Herzog Wladislaus von Oppeln, Typar B, Reitersiegel, an gelben Seidenfäden: + SIGILLVM DVCIS WLODIZLAI DE OPOL (Voßberg S. 30 und Tafel 19; Schultz S. 8 und Tafei3 Nr. 20; Stronczyñski S. 273; Gumowski, Siegelkunde Abb. 43 u. 255; vgl. Nehmiz S. 29).
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341. Herzog Przemyst von Großpolen bestätigt dem Kloster Trebnitz die von seinem Vater Wladislaw (Odonicz) geschenkten Besitzungen und gestattet ihm, die Güter um Mühlbock nach den Privilegien seines Vaters auszusetzen. 1248 April 30, Gnesen. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 64 (A). Sikora, Krytyka autentycznosci dokumentów Przemysta I, Studia historyczne 11, S. 154. - Mosbach, Wiadomoici S. 17; CD maioris Poloniae 1, Nr. 269. - SR 676; Appelt, Urkundenfälschungen S. 130 Nr. 70; Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 244. Grünhagen SR 676 hat aufgrund der recht ungelenken Schrift, die auffällig von der Urkunde Nr. 358 bei gleichem Aussteller und Empfänger abweicht, und der verschiedenen Siegel die Echtheit des Originals angezweifelt. Seinem Urteil ist H. Likowski, Poczgtki klasztoru cysterek w Owinskach, S. 36 Anm. 2 gefolgt, obwohl er das Siegel als echt erkannt hatte. Erst Appelt hat auch die Schrift als zeitgemäß bezeichnet; nach ihm hat noch einmal Bielinska, Kancelarie S. 67 u. 91 die Urkunde als Trebnitzer Fälschung aus dem letzten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts verdächtigt, ein Urteil, das sie an anderer Stelle (ebenda S. 193, 216 u. 244) nicht wiederholt. Sikora, Krytyka S. 173 weist die Fälschungstheorie Bielinskas entschieden zurück; in einer genauen Analyse in seiner Untersuchung Dokumenty i kancelaria Przemysla I oraz Boleslawa Poboznego 1239-1279 na tle wspótczesnej dyplomatyki wielkopolskiej, Breslau 1969, S. 94 f . u. 125 stellt er die Zeitgemäßheit der Schrift fest, die er am ehesten dem Empfänger zuweisen möchte. Eine definitive Zuordnung nach Schrift und Diktat sei jedoch ebenso wie bei Nr. 358 nur schwer möglich. Maleczynski, Zarys S. 168 und Bielinska vermuten Diktat des herzoglichen Notars Konrad (etwa in der Corroboratio). — Appelt, Urkundenfälschungen S. 33 f . weist darauf hin, daß Herzog Przemyst durch diese Urkunde die Tatsache ignoriert, daß die Schenkung des Mühlbocker Besitzes an Trebnitz auf Heinrich I. zurückgeht, siehe SUb I Nr. 247. Möglicherweise soll damit ausgedrückt werden, daß er die vorübergehende Herrschaft der schlesischen Piasten in diesem Gebiet als widerrechtliche Usurpation betrachtete; vgl. auch die Vorbemerkung zu Nr. 155. In nomine patris et filii et spiritus saneti amen. Noverint universi tam presentes quam futuri, quod nos Premizl dei gratia dux Polonie ob amorem dei et domini nostri Ihesu Christi et beate Marie gloriose matris eius et edam ob devotionem dominarum conventus de Trebnieia privilegia, iura, possessiones eidem domui per bone memorie Wladizlauum condam ducem Polonie patrem nostrum concessa confirmamus dantes eis liberam potestatem locandi villas suas circa Holobohc sitas et utilitates pereipiendi de ipsis, secundum quod in privilegiis per prefatum patrem nostrum concessis super hoc plenius continetur, ita tarnen quod de omnibus iudieiis manifestis videlicet wlneribus et furtis neenon et condemnationibus nos duos denarios pereipiemus et conventus diete domus tercium. Quicumque ergo contra hunc tenorem nostre confirmationis venerit, indignationem dei omnipotentis et nostram se noverit incursurum. Actum et confirmatum in Gnezen, pro hoc aput nos intercedentibus nostra dilectissima matre seniori ducissa Polonie et venerabili patre nostro domino Bogufalo episcopo Posnaniensi et religiosis viris Henrico priore Trebniciensi et Conrado kamerario, sub testimonio baronum nostrorum: Dirsicragio palatino Gneznensi, Bogumilo palatino Poznaniensi, Domarado iudice
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202 curie nostre, Pretpelcone castellano Gneznensi et Henrico procuratore, anno domini M°CC°XL 0 VIII 0 , pridie kalendas mai. Ut igitur hec nostra confirmatio presentibus et futuris temporibus inviolabilis perseveret, presens scriplum a) sigilli nostri munimine dignum duximus roborandum. 5
Siegel Herzog Przemysts
von Großpolen
(CD maioris Poloniae 4, S. 339 Nr. 14).
342. Herzog Boleslaus II. befreit die Untertanen der Breslauer Kirche von einer Reihe genannter Lasten. 1248 Juli 8, Breslau. 10
Transsumpt in Nr. 343, Breslau DA C 47 (B); Kop. ebenda Uber Niger (14. Jh.), fol. (C).
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Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bisthums Breslau Nr. 7 = Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 105 (Auszug); Heyne 1, S. 355 f . (nach C). - Reg. ep. Vrat. S. 37; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 295; SR 677; Regesta Imperii 5, Nr. 10225 b; Reisch, UB der Kustodien Goldberg und Breslau 1, Düsseldorf 1917, Nr. 5; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wrodawiu 1, Nr. 39.
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Nos Bolezlaus dei gratia dux Slesie et Polonie notum facimus et testificamur universis presentem paginam inspecturis, quod, cum inter antecessores et parentes nostros ex una parte et episcopos Wratislauienses ex altera a multis retro temporibus questiones et discordie sepius mote fuerint et diutius agitate super quibusdam servitutibus, quas tacere consueverant in hominibus ecclesiarum ex parte principum venatores capreolorum, cervorum seu porcorum silvestrium seu etiam aliarum bestiarum, item falconar» seu ceteri aucupes exigentes videlicet a villis et hominibus ecclesiarum expensas pro se et canibus et multas eis circa hec angarias facientes, aggravabantur etiam iidem homines ecclesie per conductum, qui vocatur preuod, artati nichilominus ad vectigalia, que dicuntur pouoz, ultra quam aliquorum militum homines ita, quod per exactionem talium servitutum servitiis dominorum suorum inveniebantur inútiles, nos una cum omnibus nostris fratribus post mortem felicis recordationis patris nostri incliti ducis Henriá, qui pro defensione Christiane fidei et sue gentis gladiis occubuit Tartarorum, pro remedio animarum nostrarum et nostrorum parentum de speciali quoque suo mandato et petitione, quod adhuc vivens ad nos direxerat super absolutione predictarum servitutum, ab omnibus prefatis servitutibus villas et homines ecclesiarum perpetualiter absolvimus pro nobis et nostris successoribus imperpetuum. Licet autem processu temporis ex quodam motu nostro, quem conceperamus contra venerabilem patrem T(homam) episcopum Wratislauiensem visi fuerimus prefatum opus pietatis et relaxationes earum servitutum immutasse, postmodum tamen reconciliati sibi pienissime per operationem et interventum venerabilis viri Iacobi Leodiensis archidiaconi domini pape capellani ac eiusdem in Polonia et aliis partibus vices gerentis meliori ducti Consilio omnes predictas Servitutes absque opinione et timore alicuius in futurum retractationis villis et hominibus terre episcopi et capituli et canonicorum Wratislauiensium perpetualiter relaxamus eandem relaxationem eisdem imperpetuum confirmantes exceptis castoribus, in quibus reservamus nobis consuetudinem hactenus observatam. Absolvimus etiam villas et homines dictorum episcopi et canonicorum ab omni receptione hospitum seu nuntiorum ad nos venientium vel recedentium a nobis salvo eo, quod, si secundum temporis exigentiam indiguerimus in villis dictis hospitari, hoc nobis liceat habito respectu ad pauperum ecclesie facultatem. De pouoz autem et preuod homines villarum predictarum eo iure volumus uti, quo utuntur homines in terris villarum militarium constituti. Acta sunt hec in castro Wratislauiensi in ecclesia sancti Martini, anno domini M°CC 0 XL 0 VIII°, VIII o id. iulii, presentibus Buguzlao castellano de Nemchi, Bertoldo castellano de Rechen, Petrecone castellano de Zuni, Boguzlao iuvene et Samborio militibus, Iohanne archidiácono, Boguzlao cantore, Sdizlao custode, magistro Gozuino, Valentino notario, Ecardo, Cunzune canonicis 341. a) A.
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Wratislauiensibus, fratte Ebordo custode fratrum Minorum in Polonia, fratre Simone eiusdem ordinis, fratre Arnuldo capellano archidiaconi Leodiensis, magistro Iohanne eiusdem notano, qui hec omnia scripsit, et Ricardo canonico Opoliensi. Ad cuius rei memoriam presentem litteram sigillis nostro et dicti Leodiensis archidiaconi communimus.
343.
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Papst Innozenz IV. bestätigt in einem Schreiben an den Bischof (Thomas) und das Domkapitel von Breslau den inserierten Wortlaut des von Herzog Boleslaus II. von Schlesien der Kirche gewährten Privilegs (Nr. 342). 1248 September 3, Lyon. Or. südl. Perg. Breslau DA C47
(A).
Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bisthums Breslau Nr. 6. - Reg. ep. Vrat. S. 37; Potthast 13011; SR 678; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroctawiu 1, Nr. 40.
INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei venerabili fratti. . episcopo et dilectis filiis capitulo Wratislauiensi salutem et apostolicam benedictionem. Iustis petentium desideriis dignum est nos facilem prebere consensum et vota, que a rationis tramite non discordant, effectu prosequente compiere. Cum itaque, sicut petitio vestra nobis exhibita continebat, dilectus filius nobilis vir . . dux Slesie ac Polonie prudenter attendens, quanto zelo dilexerit dominus Ihesus Christus sanctam ecclesiam sponsam suam, quam suo pretioso sanguine comparavit, ac per hoc volens et cupiens ipsam pia et provida meditatione in tranquilla libertate servare, villis et hominibus ecclesie vestre quasdam angarias et Servitutes, quibus ab eo et antecessoribus suis hactenus gravabantur, duxerit remittendas, eisdem exemptiones secularium exactionum nichilominus concedendo, prout in litteris dicti ducis super hoc confectis plenius continetur, nos vestris supplicationibus inclinati, quod ab eodem duce factum est, in hac parte auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus, tenorem litterarum ipsarum de verbo ad verbum inseri facientes, qui talis est:
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Folgt Nr. 342. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Lugduni III non. septembris, pontificatus nostri anno sexto. Bleibulle an
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Seidenfäden.
344. Herzog Boleslaus II. urkundet, im Tausch gegen die Güter Guhlau und Stroppen (Kr. Guhrau) dem Kloster Leubus das Gut Groß Pogel (Kr. Wohlau) übertragen zu haben. 1248 September 4, Leubus. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch,
nach 1251), fol. 36-37
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(B).
SR 679. Da Leubus nur einen Teil von Pogel erhielt (vgl. Nr. 381), war es durch diesen Tausch offensichtlich benachteiligt. Erst 1251 gelang es dem Kloster, von Herzog Boleslaus auch noch das Dorf Wissonowiz zu erhalten, wobei ausdrücklich als Begründung angegeben wird, daß Groß Pogel weniger Hufen umfaßte als die beiden abgetretenen Güter (SR 760); vgl. dazu Seidel DQ 17 (1913), S. 40 f f . sowie Korta, Sobótka 13 (1958), S. 191 f .
IN NOMINE DOMINI AMEN. Nos Bolezlaus divina favente gratia dux Zlesie et Polonie notum facimus universis Christi fidelibus tarn presentibus quam futuris, quod pro hereditatibus Gola videlicet et Strupina spectantibus cenobio Lubensi commutavimus de voluntate abbatis predicti cenobii fratrumque suorum dantes eis hereditatem, que Pogalov wlgariter nuncupatur, cum ea circuitione, qua fidelis noster Modlik ex iussu nostro circuivit muniendo
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eam signis et distinguendo, sicut terre nostre moris esse solet, ut omni gaudeant utilitate, que ipsis exinde potent provenire tarn in pratis quam in agris cultis seu incultis, omni nichilominus utilitate, que ex fluvio Ödere ipsorum industria potest accedere, sicut est in piscationibus, molendinis et castoribus, metas prefingendo in ipso fluvio, sicut predicte adiacet hereditati. Et ne quis in posterum hanc nostram commutationem ex provida deliberatione tarn nostra quam dicti abbatis promotam ausu temerario violare presumat, sigillo nostro et testium approbatione roboramus. Actum anno gratie M 0 CC°XL°VIIP, pridie nonas septembris, in ipso cenobio Lubensi, istis presentibus, quorum nomina sunt subscripta: Ramboldo cancellano, Ottone castellano de Lubus, Bertoldo iudice curie, Buzciwoy filio Ieroszlai, Petro subpincerna, Stos iudice Glogouiensi, Boguzlao de Uscor, Petro filio Yliconis, Nicoiao fiiio Daliborii, Michaele filio Myronis et aliis quam pluribus.
345. Magister Wilhelm von Neisse überträgt dem Kloster des Hl. Grabes zu Miechów sechs Hufen in Kohlsdorf (Kr. Neustadt O. S.). 1248 September 27, Miechów. 15
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 103 Nr. 4 Piekosinski, Einwandfreies
CD Poloniae
(A).
minoris 2, Nr. 621. - Reg. ep. Vrat. S. 37; SR 680.
Original, die von Grünhagen SR 680 genannten
Verdachtsmomente
sind nicht stich-
haltig.
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In nomine domini amen. Quoniam ea, que in tempore aguntur, labuntur cum tempore, dignum est, ut scripturarum memoria perhemnentur a ) . Quapropter ego magister Willemmus de Nica canonicus Vratislauiensis notum facio omnibus presentem litteram inspecturis, quod sex mansos terre arabilis, quos in villa Colini iure hereditario possedi in dominio illustris principis ducis Vlodizlai, contuli preposito et fratribus domus Mechouiensis ordinis dominici Sepulcri pro remedio anime mee et parentum meorum iure perpetuo possidendos ac in suos usus pro sue voluntatis arbitrio convertendos. Et ut hec mea donatio robur obtineat perpetue firmitatis, presentem litteram sigillo venerabilis patris Th(ome) Vratislauiensis episcopi una cum appensione sigillorum Cracouiensis capituli et mei feci roborari. Acta sunt hec in Mechov b) , anno dominice incarnationis M 0 CC°XL°VIII 0 , in die sanctorum martirum Cosme et Damiani, presentibus: (nichtschlesische Zeugen) . . . domino Vitozlao plebano de Semech . . . Drei Siegel an Seidenfäden
verloren.
346. Der päpstliche Legat Jakob, Archidiakon von Lüttich, erläßt auf einer Synode zu Breslau mit den Bischöfen der Kirchenprovinz Gnesen eine Reihe von Statuten. 1248 Oktober 10, Breslau. 35
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Transsumpt
von Papst Urban IV. von 1263 Juni 3, Breslau DA HH 41
(B).
Stenzel, Jahresbericht der Vaterländischen Gesellschaft flir 1839, S. 199 und 207 (deutsche Teilübersetzung); Montbach, Statuta synodalia dioecesana s. ecclesiae Wratislaviensis, Breslau 1855, S. 307—324; Hube, Antiquissimae constitutiones synodales provinciae Gneznensis, Petersburg 1856, S. 14—49; Helcel, Starodawne prawa polskiego pomniki 1, S. 346-357 = CD maioris Poloniae 1, Nr. 274 u. S. 584-589 (nach Hube); Ritter, Geschichte der Diöcese Breslau 1, S. 178-189 (deutsche Übersetzung, teilweise paraphrasiert); Heyne 1, S. 364-369 (deutsche Teilübersetzung); Kötzschke Nr. 89 (Auszug). - Reg. ep. Vrat. S. 37 f.; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 304; Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 109; Preußisches UB I, 1, Nr. 212; SR 681; Regesto Imperii 5, Nr. 10228; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 52; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroctawiu 1, Nr. 41. Während Montbach und Helcel das Originaltranssumpt (bzw. eine Abschrift davon) des Papstes Urban IV., der selbst als päpstlicher Legat Jakob die Synodalstatuten von 1248 erlassen hatte, für 345. a) A
b) v aus e verb. A.
205 seinen Legaten Anselm, Bischof von Ermland, als Vorlage für ihre Editionen nahmen, bediente sich Romuald Hube zweier Handschriften des 14. bzw. beginnenden 15. Jahrhunderts, die er als codex Petropolitanus und codex Stronczynskianus bezeichnet; vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 34 Cbeide waren uns nicht zugänglich). Beide stimmen zwar weitgehend untereinander überein, weichen aber erheblich von dem Transsumpt von 1263 Juni 3 ab. So fehlen dort die zehn ersten VerOrdnungen, welche die Vorlagen Hubes bieten, völlig. Da sich danach mitten im Text völlig beziehungslos die Datierung Datum apud urbem veterem VI kal. decembris, pontificati« nostri anno secundo (der codex Petropolitanus hat statt dessen VIII kal. und anno quinto^ findet, wird man davon ausgehen dürfen, daß es sich dabei um jenen Teil der Statuten handelt, von dem Papst Urban IV. in seinem Schreiben von 1263 Juni 3 sagt: reliquas (erg. constitutiones) vero quibusdam aliis nostris litteris tibi directis fecimus annotali. Vermutlich hat also der Papst bereits am 26. November 1262 seinem Legaten einen Teil der Synodalstatuten von 1248 mitgeteilt (vgl. SR 1145). Wir lassen diesen Teil unter Beibehaltung der Schreibweise bei Hube und geringfügiger Änderung der Interpunktion als §§ 27—36 auf den in B transsumierten Text folgen. Die einzelnen Verfügungen sind in B durch besondere Zeichen voneinander getrennt, zur besseren Unterscheidung werden sie hier durch Paragraphen (§) gekennzeichnet. Im codex Petropolitanus fehlen §§ 8-26, im codex Stronczynskianus §§ 12, 14, 15, 20 und 24; einige Verfügungen tragen andere Uberschriften: § 10 De promotione clericorum ad sacros ordines; § 11 Ut episcopi visitent cathedrales ecclesias; § 13 De visitatione Gneznensis archiepiscopi per provincias suas singulis annis; § 25 De munitione coemeteriorum; § 26 De symbolo et oratione dominicali. - In der Forschung sind bisher vor allem die Verordnungen Gegenstand von Untersuchungen gewesen, die mit der Siedlungstätigkeit der Deutschen und der Ausbreitung des deutschen Rechts in Schlesien in Zusammenhang stehen. Dies trifft vor allem auf die Zehentfragen zu; vgl. neben Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bisthums Breslau S. XXXIV f . besonders Schmid, Pfarrorganisation S. 457 f f . u. ö. sowie Seppelt, Die deutsche Besiedlung Schlesiens und die Kirche, in: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschungl, S. 24. Daneben hat der Fastenstreit (§ 12) besonderes Interesse hervorgerufen; vgl. dazu Pfitzner, Besiedlungsgeschichte S. 76 f.; Panzram, Geschichtliche Grundlagen der ältesten schlesischen Pfarrorganisation, Breslau 1940, S. 17 f.; Gottschalk, St. Hedwig S. 230 f . Zur Synode insgesamt siehe ferner W. Abraham, Studya krytyczne do dziejów sredniowiecznych synodów prowincyonalnych kosciota Polskiego, Krakau 1917, S. 18-26. Vgl. jetzt zusammenfassend W. Irgang in: ASKG 34 (1976), S. 21-30. Reverendo patri ac domino F(ulconi) dei gratia Gneznensi archiepiscopo et venerabilibus in Christo patribus T(home) Wratislauiensi, P(randote) Cracouiensi, M(ichaeli) Cuiauiensi, . . (Boguphalo) Poznaniensi a) , M. (Petro) Masouiensi, . . (Nancero) Lubucensi et . . (Hethenrico) Culmensi dei gratia episcopis in concilio a nobis vocato in Wratislauia in crastinum sancii Dionisii congregatis Iacobus archidiaconus Leodiensis domini pape capellanus ac eiusdem in Polonia, Pruscia et Pomerania b) vicem gerens salutem in domino. Mandatum apostolicum vobis in dicto concilio presentavimus sub hac forma: Folgt Nr.
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(§ 1) D e censura ecclesiastica exercenda a prelatis. Ventate euuangelica attestante cognovimus c) , quod illi beati a domino reputantur, qui persecutionem d ) propter iustitiam patiuntur. Quam beatitudinem prelati istarum partium negligunt, ut videtur, dum decimas et possessiones alias ac alia bona ecclesiarum et ecclesiasticorum virorum vident a militibus tarn consanguineis suis quam extraneis et aliis laicis violenter et indebite occupali, clericos suarum civitatum et diocesum bonis propriis spoliari, crudeliter verberari, captivari et nonnumquam occidi, immunitates et alias libertates ecclesiasticas violati; et ipsi quiescentes in tabernaculis fiducie et in requie opulenta tacent nec se opponunt murum pro domo domini venientibus ex adverso. Volentes igitur reprehensione presenti latera predictorum percutere prelatorum ac eos, ut a sompno tantorum torporis ac negligente surgant, velociter exdtare vobis, qua fungimur auctoritate, mandamus, quatinus, cum de cetero casus aliqui emerserint de predictis, si passi iniuriam audent conqueri et iniuriatores ipsos coram episcopo vel officiali suo facere in iudicium evocati, prelati, ad quos querimonie huiusmodi deponentur, conquerentibus matu346. a) Poznauiensi B
b) Pomeramia B
c) congnovimus B
d) teilweise auf Rasur
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rum exhibeant iustitie complementum. Si autem non audent conqueri timentes probabiliter maiora rerum vel corporum incurrere detrimenta, prelati ipsi ad denuntiationem illorum, qui iniuriam sunt perpessi, contra malefactores predictos ex officio suo procedant, inquirentes diligenter per se vel per alios viros ydoneos non suspectos super illis iniuriis, si dubie fuerint, veritatem. Et cum per inquisitionem legjtimam vel rei evidentiam eis constiteritd) de premissis, in ipsos iniuriatores sive malefactores monitione premissa excommunicationisd) ferre sententiam non postponant. Quam si illi per quadraginta dies mente contempserint indurata, ex tunc terras eorum supponant ecclesiastico interdicto, ita quod preter baptismum parvulorum et penitentiam morientium nulla exhibeantur in illis ecclesiastica sacramenta. Et si sic non possit eorum malitia emolliri, quia ferro absdndenda sunt vulnera, que fomentorum non sentiunt medicinam, mandamus, utd) add) eorum pertinaciam reprimendam invocentd) auxilium domini secularis, a quo vel a quibus temporalia sua tenent. Et nisi moniti legitime dictum malefactorem coegerint, prout ad eos pertinet, ad redeundum ad sancte matris ecclesie unitatem, ex tunc auctoritate presentis concilii in dictos dominos seculares excommunicationis sententia proferatur vel terre eorum supradicto interdicto ecclesiastico supponantur. Nec predicte sententie relaxentur ab illis, qui eas tulerint, donec et predicti captivi liberentur et res ablate restituantur plenarie spoliatis et passis iniuriam competenter fuerit satisfactum et a dictis iniuriatoribus prestitum iuramentum, quod de tanto excessu debeant mandatis ecclesie obedire. Et in hiis et aliis iustitiis faciendis sitis unanimes et concordes nec unus excommunicato ab altero communicet ullo modo. Et si persecutionem pati propter iustitiam vos oportet, hoc omne gaudium estimetise). (§ 2) De falsis testibus puniendis. Officialis autem, quando sederit pro tribunali pro causis audiendis, semper coram se habeat reliquias et sanctuaria venerabiliter collocata. Et quia intelleximus, quod homines terre huius de facili inducuntur ad falsum testimonium perhibendum, quando aliqui coram ipso in testimonium producentur, eos prius sollempniter non perfunctorie iurare faciat super sancta, quod super causa illa, super qua producuntur, dicent meram et simplicem veritatem et super hiis maxime, de quibus ad causam illam pertinentibus fuerint requisiti, et quod pro commodo vel incommodo, prece vel pretio, amore vel odio non dicent falsum nec veritatem celabunt. Et hoc dicto secrete et sigillatim examinentur. Et si requisiti vel'' non affirmaverint aliquid ita esse, precipue de causis scientie et de singulis circumstantiis diligentissimed> requirantur et statim, quecumque dixerint, conscribantur. Et si fuerit examinator sicut Daniel diligens et fidelis in circumstantiis requirendis, falsum testem percipere poterit evidenter, et utrum prius fuerit subornatus. Quos autem officiali constiterit falsum testimonium protulisse, si sine dampno vel scandalo possit esse, in carcere teneat captivatos usque ad proximam diem fori et tunc in curia episcopi vel ante ecclesiam cathedralem erigat magnam scalam, in qua manibus et pedibus turpiter religatum ostendat pro spectaculo cuilibet transeunti, et sic ibi ab hora prima usque ad horam nonam habeatur ab omnibus in sibilum et derisum, et postea ei publica penitentia in sua facienda parrochia iniungatur. Quam si non fecerit, excommunicetur nec postea absolvatur, quousque de tanto excessu officiali satisfecerit competenter. Et ex tunc ad ferendum testimonium in aliqua causa nullatenus admittatur. (§ 3) De consuetudine reprobanda. Illam autem consuetudinem, in qua ille, qui in foro publico vel alibi coram multis aliquod perpetravit delictum, et tamen admittitur ad iurandum contra publicam veritatem, quod delictum illud non fecit, penitus reprobamus. Sed testes ydonei admittantur potius contra ipsum, per quos possit affirmativa Veritas legitime comprobari. (§ 4) De pena illorum, qui recipiunt a laicis beneficia non vacantia. Non est laudabilis in ecclesiasticis beneficiis obtinendis progressus, cuius est violentia comes, ambitio pronuba et fraudulentia pedagogusd). A sinceritate certe ecclesiastica debet esse penitus alienum, quod legum sanctio non admittit, quodd) sanctorum patrum decreta reiciunt, quodd) apostolice sedis 346. e) extimetis B
f) davor wohl negaverint zu
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regula predampnavit; et hoc est beneficia nec de iure vacantia nec de facto de manibus suscipere laicorum. Et quia intelleximus, quod talia frequenter in istis partibus presumuntur, vobis, qua fungimur auctoritate, precipiendo mandamus, quatinus, postquam aliquis clericus per electionem vel approbationem diocesani episcopi benefirium aliquod canonice fuerit assecutus, si alius quicumque clericus, antequam de iure et de facto vacare contigerit beneficium illud, presumpserit occupare et maxime potentia laicali et verbis vel factis contendere"1' suum esse et a diocesano episcopo requisitus et monitus diligenter infra octo dies post monitionem ipsius episcopi noluerit omnino cedere et illud beneficium vero domino relinquere possidendum: ex tunc violentus ille detentor beneficii antedicti ab ilio episcopo excommunicetur sollempniter, et tam in ecclesia cathedrali quam in aliis ecclesiis eiusdem civitatis et diocesis excommunicatus publice nuntietur singulis diebus dominicis et festivis candelis accensis campanis pulsatis. Et post viginti dies ad petitionem eiusdem episcopi per omnes dioceses Gneznensis provincie excommunicatus similiter nuntietur. Si autem per tres menses excommunicationem huiusmodi contempserit corde duro, ex tunc diocesanus episcopus convocato clero et populo ad ecclesiam cathedralem ad aliquam certam diem et sollempnem illoque excommunicato ad diem illam citato, sive venerit sive non, sententialiter et sollempniter privet excommunicatum predictum omni beneficio ecclesiastico obtinendo pariter et obtento, ita quod in tota Gneznensi provincia ad aliquam dignitatem non possit de cetero in perpetuum promoveri nec predictum beneficium nec aliud obtinere nisi de dispensatione sedis apostolice speciali. Et si tandem rubore perfusus absolutionem petierit, nisi prius dictum beneficium plenarie restituerit spoliato eique refuderitd) proventus, quos de beneficio eodem percepit vel percipere potuit, et de dampnis et iniuria ei ad honorum virorum arbitrium satisfecerit competenter, absolutionis munus ei penitus denegetur. Verumptamen in morte, si solvendo non fuerit et absolutionem petierit, in forma ecclesie absolvatur, sed in penam presumptionis sue sepultura careat Christiana. (§ 5) Ut illi, quibus debentur decime, recipiant eas infra octo dies post messes. Cum ex naturali lege, quam omnes habent in cordibus suis scriptam, non liceat alicui facere alteri, quod sibi velie fieri non deberet, quidam contra legem huiusmodi venientes decimas, que eis debentur et que debitores completis messibus eis statim solvere sunt parati, nolunt recipere etiam a debitoribus instantius requisiti, volentes eos per hoc cogere ad ipsas decimas, quanturn voluerint, comparandas. Nam cum de consuetudine patrie debitores decimarum non possint suas novem partes removere de agro nisi prius decima persoluta, si pro ipsis decimis tantum dare noluerint debitores, quantum requiritur ab eisdem, illi, quibus debentur, hac consuetudine abutentes decimam suam in agro scienter corrumpi potius patiuntur, ut et novem partes debitoris decime in agro pariter corrumpantur. Et quoniam istud est manifeste legi contrarium naturali, cum nullus fieri talia ab aliquo sibi vellet, abusum huiusmodi de cetero fieri prohibemus mandantes, ut circa receptionem decimarum vestrarum vos de cetero taliter habeatis, quod pauperes non graventur et vos propter hoc non contingat offensam incurrere creatoris. (§ 6) Contra milites, qui impediunt venditionem decimarum. Illud autem precipue intollerabile reputamus, quod quidam milites vel alii clerici vel laici volentes villarum suarum vel aliarum decimasd) obtinere diversis modis impediunt, ne aliquis a viris ecclesiasticis eas emat, ut decimas ipsas invitis illis, ad quos pertinent, occupare valeant violenter, et quandoque promittunt se reddituros pro illis minus in duplo vel triplo, quam valeant, et tamen vix aut numquam volunt etiam ea solvere, que promittunt. Et sic pereunt ecclesiarum decime ac iura ecclesiastica minuuntur. Et interdum contingit, quod, cum aliquisd) miles sic decimam aliquam renuerit multis annis, heredes eius decimas illas dicunt ad se iure hereditario pertinere. Que auctoritate, qua fungimur, tolerari de cetero prohibemus mandantes et precipientes, ut episcopi et alii prelati, ad quos pertinet censuram ecclesiasticam exercere, cum eis constiterit de premissis, predictos milites et alios quoscumque compescant viriliter per censuram predictam a violentiis et iniuriis antedictis, ita quod non videantur deferre homini contra deum.
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(§ 7) Ut milites colonis decimas non remittant. Est et aliud, quod non debet sub dissimulatione aliqua pertransiri. Contingit enim interdum in partibus istis, quod aliquìs dux vel princeps volens milites Theutonicos vel alios in suo servitio retinere concedit eis in feudum terras aliquas in suo dominio constitutas, de quibus coloni alicui ecclesie vel persone ecclesiasticed) consueverunt rectam decimam solvere ab antiquo. Illi vero milites volentes de alieno facere largitatem, ut maiorem censum de terris recipiant antedictis, aliis agricolis locant eas, quibus remittunt de terris predictis sextum mansum omnino a decima liberum et sextam partem aliarum omnium decimarum promittentes eisdem, quod ipsos de eadem remissione erga omnes clericos liberabunt. Unde contingit, quod, si forte episcopus vel alia persona ecclesiastica, que de eisdem terris rectam consueverunt decimam recipere, dictos agricolas super hoc inquietant, dicti milites per minas et occupationem honorum suorum illos compellunt, ut ab huiusmodi inquietatione desistant. Faciunt etiam milites antedicti aliud, quod valde aggravat dictum factum: nam etiam illud, quod deberent solvere ultra dictum sextum mansum et sextam partem omnium decimarum, in campo nolunt persolvere, secundum quod fieri consuevit, sed in horreo suo. Et non decimas vel nomine decime, sed quendam solvunt numerum mensurarumd) longe minorem recto numero decimarum, ut sic aliquando omne ius, quod deus habet in decimis, deleatur. Quia igitur ex predictis et deus et homines offenduntur, ea tolerari de cetero prohibemus, nisi forte urgens necessitas vel evidens utilitas hoc requirat, vobis, qua fungimur auctoritate, mandantes, ut omni personarum acceptione exclusa prefatos milites a predictis excessibus compescatis et ad satisfaciendum de commissis taliter compellatis, quod culpa eorum non indpiat esse vestra, nec sustineatis, ut recedatur a solutione recta et loco consueto et nomine decimarum, ne, quod per multos sudores et, si fas est dicere, sanguines est a vestris predecessoribus acquisitum, conservare per incuriam negligatis. (§ 8) De corpore Christi a fidelibus processionaliter subsequendo et de indulgentia subsequentium. Inter alia mira et mirabilia admiranda, que mirabilis in altis dominus noster fecit, illud est pre ceteris mirabilibus excellentius honorandum, in quo ipse se dedit timentibus se in escam. Et hoc est illud corporis sui sacri venerabile sacramentum, quod ipse ad patrem transiens ex hoc mundo nobis tamquam memoriale mirabile et delectabile dereliquit, ut illud memorabile nostre commendaretur memorie, mirabile intelligentie et delectabile voluntati. Que non cogitantes quidam presbyteri indevoti deferentes prefatum corpus dominicum ad infirmos, illud per vicos et plateas adeo deferunt indevote, quod populus eidem venerabili sacramento minus impenduntg) reverentie et honoris. Quocirca mandamus, ut quam cito presbyter fuerit requisitus, ut ad infirmum deferat sacratissimum corpus Christi, statim accedens ad ecclesiam pulset maiorem campanam suam, ita quod per parrochiam audiatur, et tunc parrochiani super hoc a presbyteris eruditi ad ecclesiam veniant festinanter pro societate usque ad domum infirmi dicto venerabili sacramento et sacerdoti humiliter facienda. Et interim presbyter abluat manus suas et procedens cum lumine, aqua benedicta et campanula ad infirmum, populus eundem, bini et bini, humiliter subsequatur. Et dum presbyter infirmo sacram eucharistiam ministrabit, populus ipsum et sacramentum ad hostium expectabit et cum eodem presbytero revertente usque ad ecclesiam pariter revertentur. Et cuilibet vere penitenti et confesso, qui sic processerit et redierit cum dictis presbytero et ineffabili sacramento, quinque dies pro eundo et quinque pro redeundo de iniunctis sibi penitentiis a suis episcopis relaxentur, ut per hoc et devotio populi augeatur et dicto honorabili sacramento maior honor et reverentia impendatur. (§ 9) De benedictione ab episcopis in cena et prandio facienda et de gratiis post prandium exhibendis. Olim solebat sacra mensa episcopi reputali et de sacris episcopalis mense reliquiis solebant infirmi recipere sanitatem, et hoc forte virtute benedictionis episcopalis, quam in principio mense sue episcopi suis propriis sacratisd) et consecratis manibus super convivantes et convivia effundebant et in fine prandii ipsi episcopi gratiarum actiones ore proprio et sobrio domino referebant. Nunc autem quidam episcopi suum erubescentes honorem super 346. g) B
209 mensam suam benedictionem facere non dignantur, sed earn fieri faciunt per aliquem capellanum, ac si milites essent vel laici, quibus non competit sicut episcopo benedicere ex officio dignitatis. Propter que eorum fragmenta nec egros restituunt sospitati nec mense ipsorum sacre sicut antiquis temporibus reputantur. Cupientes igitur, ut d) episcopalis mensa ad effectum et honorem pristinum revertatur, mandamus, ut quilibet episcopus in principio mense dicto a capellano suo vel alio benedicente idem incipiat vel alius capellanus in prandio versum: Oculi omnium etc., et in cena versum: Edent pauperes etc., vel si fuerit dies ieiunii, eundem versum: Edent pauperes etc. Et dicto ab episcopo: Et ne nos etc. dicat ipse episcopus benedicendo dextera manu sua: Benedic domine nos et dona tua, que de tua largitate sumus sumpturi per Christum dominum nostrum. Et dicto a lectore: lube Domne h) vel Domine benedicere, dicat ipse episcopus in prandio benedictionem: Mense celestis participes faciat nos rex eterne glorie, vero cibo et potu spirituali reficiat nos misericordia Christi; et in cena benedictionem: Ad cenam vite eterne perducat nos rex glorie. Lector vero vel de biblia vel de alio libro sacre scripture, si voluerit episcopus, legat, alioquin diebus dominicis et festivis aliquam brevem lectionem d) de epistola vel de euuangelio dicat et in diebus feriatis lectionem d) : Deus caritas est etc. Finito autem prandio dicat lector ad mandatum episcopi: Tu autem etc. Vel ille, qui in principio mense dixit lectionem brevem predictam, earn in fine finiat dicendo: Deus pacis et dilectionis maneat semper cum omnibus nostris, tu autem do(mine) mi(serere) nobis; et responso: Deo gratias, sequatur versus in fine prandii: Confiteantur tibi domine omnia o(pera) t(ua). Et in fine cene dicat versus: Memoriam fecit mi(serabilium) s(uorum) etc. d) , Gloria patri etc. usque: Seculorum amen. Tunc dicat ipse episcopus: Agimus tibi gratias omnipotens deus etc., et responso: Amen; dicantur preces d) diebus dominicis et festivis et cotidie in cena: Laudate dominum omnes gentes, in diebus vero feriatis et ieiunii, vel quando cum episcopo fuerint religiosi in mensa: Miserere mei deus. Et qui cotidie dicere voluerit: Miserere mei deus, approbamus; Gloria patri etc., Kyrie eleyson, Christe eleyson, Kyrie 0 eleyson, Pater noster etc.; episcopus: Et ne nos etc.; et postea dicat preces consuetas: Dispersit, dedit pauperibus etc.; in fine: Oremus: retribuere dignare domine omnibus nobis bona facientibus propter nomen sanctum tuum vitamd> eternam; et responsio: Amen. Dicat episcopus: Benedicamus d) domino; alii: Deo gratias. Episcopus statim benedictionem dando circumstantibus dicat: Benedicat nos, qui creavit, redemit et pavit nos, amen. Et in fine dicat episcopus: Anime omnium fidelium defunctorum per misericordiam dei requiescant in pace, amen. Mandamus etiam vobis, ut, cum per civitates et villas vestrarum diocesum transitum feceritis equitando, manifeste benedicatis populum hinc et inde dicentes in silentio: Salvum fac populum tuum domine et benedic hereditati tue, ut per benedictionem vestram huiusmodi eidem populo peccata venialia remittantur.
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(§ 10) De clericis extraneis non ordinandis. Novimus et experti sumus in alia regione , quod multi clerici in suis partibus coniugati sive excommunicati seu apostate vel alias reprobati suam patriam, in qua cognoscuntur, plenius fugientes ad partes istas accedunt, ut se faciant ad sacros ordines promoveri; et quidam episcopi iniusta moti misericordia super tales eos passim et indifferenter ordinare presumunt in animarum suarum periculum et scandalum plurimorum. Quod de cetero fieri prohibemus statuentes, ut nullus episcopus huius provincie de cetero clericum alterius diocesis ordinare presumat, nisi ab episcopo, in cuius fuerit diocesi oriundus vel in cuius diocesi beneficiatus existit, fuerit per suas patentes litteras causam rationabilem continentes, quare ipsum ordinare non velit vel valeat, requisitus vel nisi in diocesi ordinantis tamdiu fuerit conversatus, quod et ydoneus sit inventus et parrochianus eius merito debeat reputali. Insuper vobis auctoritate, qua fungimur, districtius prohibemus, ne filiis sacerdotum clericalem tonsuram de cetero conferatis nec eos presumatis ad sacros ordines promovere, nisi prius cum ipsis fuerit auctoritate apostolica super defectu natalium dispensatum. (§ 11) De residentia episcoporum facienda in ecclesiis suis. Nimis est indecens et indignum, quod aliqui episcopi in civitatibus suis aliquando commorantes numquam intrant ecclesiam cathedralem nec visitant crucifixum, sed plus quam extranei sunt a suis ecclesiis alieni. 346. h) donne B
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Et quia ex ipsorum presentia debet ecclesia honorari et divinum officium ampliali, mandamus, quatinus maxime in Quadragesima et in Adventu in ecclesiis cathedralibus suis, si fieri potest commode, resideant et in predicationibus faciendis et confessionibus audiendis se studeant exercere et erudire in fide et moribus clerum et populum civitatis. Et aliis temporibus dioceses suas circumeant visitationis et correctionis officium circa subditos sollicite impendendo. Et quotiens in civitatibus suis presentes fuerint, nisi infirmitate vel alia causa rationabili fuerint prepediti, in matutinisd), missa et vesperis teneantur cotidie interesse et in omnibus maioribus sollempnitatibus vesperas, matutinas et missas cantare. Nec timore expensarum ab huiusmodi officiis spiritualibus retrahantur, sed sic in hiis faciendis curent imponere sibi modum, quod et istas faciant moderate et illa, ad que tenentur precipue, digne et laudabiliter facere non obmittant. (§ 12) De esu carnium Theutonicorum et Polonorum. Cum nuper per Wratislauiensem et Cracouiensem dioceses transitum faceremus, accesserunt ad nos Theutonici, qui ad incolendam terram eandem de Theutonia advenerant, nobis querimoniam deponentes super hoc, quod eorum episcopi, ut dicebant, eos per excommunicationis sententiam compellebant ad hoc, ut singulis annis a Septuagesima usque ad Pasca a carnibus abstinerent pro eo, quod homines regionum illarum eisdem temporibus ab esu carnium consueverant abstinere. Sed cum Theutonici ipsi, ut dicebant, et progenitores ipsorum consuevissent usque ad feriam tertiam ante diem Cinerum comedere semper carnes et partes istas cum tali consuetudine intravissent eamque continue et sine interruptione servassent nec votum sive obligationem contrariam emisissent, nolebant, ut dicebant, a Septuagesima usque ad diem Cinerum ab esu carnium abstinere nec renuntiare super hoc iuri suo, cum nec contra fidem nec contra observationem universalis ecclesie istud esset et maxime, cum plures ex hominibus regionum ipsarum iam prefatis diebus carnes cum ipsis Theutonicis comederek) incepissent. Nos igitur attendentes, quod apostolus Paulus dicit: Quod esca nos non commendai deo, et quod hinc et inde multitudo populi est in causa, mandamus, ut tam comedentes1* carnes diebus predictis quam non comedentes in hac parte suis rationabilibus conscientiis relinquatis prohibentes, ut ad abstinendum vel non abstinendum ab esu carnium diebus predictis nullus predictorum de cetero compellatur. Sed qui manducai carnes temporibus antedictis, non manducantem non spernat, et qui non manducat, non iudicet manducantem. Excommunicationis sententias, si que late sunt propter hoc, relaxantes. (§ 13) Quomodo archiepiscopi debet suffraganeos visitare. Vobis autem, domine Gneznensis archiepiscope, in virtute sancte obedientie iniungimus, ut super vestram provinciam vigilantes omnes vestros suffraganeos et eorum ecclesias annis singulis personaliter visitetis correctionis et reformationis officium in clero et populo exercendo et defectus episcoporum supplendo, secundum quod in constitutione a sanctissimo patre nostro Innocentio papa quarto nuper editam) super visitatione archiepiscopi^ plenius continetur. (§14) Contra illos, qui habent duas curas. Noveritis nos mandatum recepisse apostolicum sub hac forma:
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Folgt Nr. 337.
Cum igitur nondum invenerimus in partibus istis aliquem clericum de predictis nec invenire possumus nisi per vos, qui vultum vestii pectoris debetis agnoscered), diligenter nobis fuerit revelatus: Nos cupientes mandatum apostolicum adimplere vobis auctoritate predicta, qua fungimur, in virtute sancte obedientie precipiendo mandamus, quatinus infra quindecim dies, postquam ad dioceses vestras redieritis, quilibet ex vobis illos, quos in sua diocesi facta diligenti inquisitione invenerit dieta beneficia detinere, vel procuratores eorum moneat diligenter vel ad eorum domicilia monitionem istam coram bonisd) viris faciatd) nuntiari, ut videlicet quilibet ex ipsis beneficio recepto ultimo sit contentus et aliud vel alia de facto resignet vel infra viginti dies post monitionem predictam vobis dispensationem, si quam habet ab 346. k) commedere B
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apostolica sede super eisdem beneficiis, representet, et si forte non habet dispensationemd) ab eadem sede, eam impetret vobisque representet infra octavasn) proxime epyphanie. Alioquin primos presumptores elapsis viginti diebus predictis et secundos elapsis quindecim diebus predictis beneficiis seu personatibus, que primo receperunt, predicta auctoritate privamus. Et si illa forte contendermi11' retinere, eos omnibus predictis suis beneficiis sententialiter spoliamus et ex tunc vacantia nuntiamus retinentes ea collationi nostre et denuntiantes auctoritate predicta irritum et inane, quicquid ab aliquo quam a nobis super collatiorte illorum fuerit attemptatum. Nomina autem illorum, quos, ut predictum est, quilibet ex vobis in diocesi sua monuerit infra dictos vigintid) dies, nobiso) sub sigillo suo scripta remittat fideliter, si crimen inobedientie et suspensionis sententiam incurrere non contempnit. (§ 15) De residentia abbatum. Abbatibus autem precipimus, ut occasiones frivolas equitandi non querant, sed in monasteriis suis resideant et intersint divinis officiis diurnis pariter et nocturnis, in refectorio comedant et in dormitorio dormiant, nisi causa rationabili secundum ordinem fuerint prepediti, et a carnibus se abstineant, secundum quod in eorum regula continetur. Nec claustralibus denarios concedant pro vestibus vel aliis comparandis, ne inde occasionem accipiant proprietatem aliquam retinendi, sed ipsi abbates omnia procurantes recipiant et singulis monachis provideant in omnibus et de omnibus competenter. (§ 16) De parrochiano alterius matrimonialiter non copulando. Cum non liceat rem alienam invito vel ignorante domino pertractari, vobis mandamus, quatinus in synodis vestris precipiatis vestris subditis, ut nullus presbyter parrochianum alienum in matrimonio audeat alicui copulare, ne forte ignorans conditionem vel factum eorum copulet prohibitos copulali. Sed si fuerint de diversis parrochiis copulandi, illed) sacerdosd) eos copulet, in cuius parrochia virgo vel mulier fuerit copulanda, quia a muliere vel a matre matrimonium nuncupatur, recepto prius testimonio competenti a presbytero viri, qui legitima persona existit ad matrimonium contrahendum, et similiter e converso. Qui autem contra hoc fecerit, etiam si nullum impedimentum inter copulatos apparuerit, ad arbitrium episcopi vel officialis eius pena debita puniatur. Si autem non copulandos eum apparuerit copulasse, etiam ignoranter, si fuerit vicarius vel plebanus, a toto episcopatu ilio perpetuo expellatur; si autem curatus parrochie fuerit vel persona, per annum integrum ab officio et beneficio suspendatur; et si fuerit assuetusd), ipso beneficio sententialiter spolietur. (§ 17) De tribus bannis ante matrimonium in ecclesia publice faciendis. Cum autem aliqui de eadem parrochia matrimonio fuerint copulandi, presbyter invocetur, qui inter ipsos celebret sponsalia de futuro presentibus bonis viris et instruat mulierem, ut manum suam ponat in manu viri. Et dicat primo vir: Ego do tibi fidem meam, quod ego ducam te matrimonialiter in uxorem meam, si sancta ecclesia consentit; et mulier similiter ei dicat. Et postea eis inhibeat presbyter, ne simul carnaliter misceantur, quousque inter eos in ecclesia matrimonium fuerit publice celebratum. Et ex tunc presbyter in ecclesia tribus diebus dominicis vel festivis a se distantibus banna faciat in ecclesia pronuntians publice post euuangelium, quod talis fidem suam dedit tali de matrimonio, si sancta ecclesia consentiat contrahendo. Et ipse sub pena excommunicationis precipiat omnibus, qui sciunt aliquod impedimentum, quare fieri non debeat matrimonium, ut infra tres dies in publico istud dicant; alioquin, si non dixerint, de cetero non audientur et peccatum illicite contrahentium eorum erit. Et si nullus apparuerit, celebret matrimonium inter ipsos. Si autem aliquis comparuerit, qui dicat consanguinitatem vel affinitatem seu compaternitatem vel aliud quodcumque impedimentum ibi esse, presbyter ulterius non procedat, sed episcopo loci vel eius officiali denuntiet, qui de dictis impedimentis cognoscat et iudicet de eisdem. Qui autem aliquod de dictis bannis obmiserit absque episcopi vel officialis eius licentia speciali, gravissime puniatur. (§ 18) De raptud) virginumd). Cum ad ea, que frequentius accidant, iura debeant adaptari et raptus virginum in istis partibus frequentius debito, sicut audivimus, attemptetur, vobis 346. n) octabas B 14*
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predicta auctoritate precipiendo mandamus, quatinus in vestris synodis vestris subditis in virtute sánete obedientie districte preeipiatis, ne qua ecclesiastica secularisve persona audeat a rapta virgine vel muliere requirere, an consentiat in raptorem vel in eum, cuius nomine aliquam constiterit esse raptam; et si quid contra hoc fecerit et propter consensum huiusmodi aliquid difficultatis emerserit, gravissime puniatur. Consensum autem rapte diximus non tenere, donee in pristinam parentum et amicorum redierit potestatem, secundum canónicas sanctiones. (§ 19) De sententia lata contra incendarios ecclesiarum. Si etiam reos sanguinis defendit ecclesia, multo fortius illos debet defendere et tueri, qui ad earn confugiunt innocentes, ut in ea salvare valeant se et sua. Sed quidam inter sanctum et prophanum nullam differentiamd> facientes ea facilitate succendunt ecclesias, ut tabernas ac homines et bona ipsorum, qui ad eas confugiunt, spoliant et usurpant in contemptum et iniuriam crucifixi. Ne igitur facilitas venie in talibus de cetero incentivum tribuat"' delinquendi, nosq) omnes predictos ecclesiarum incendiarios et spoliatores et etiam infractores cimiteriorum et eos, quorum Consilio, auxilio vel mandato fient de cetero supradicta, in presenti concilio excommunicamus et anathematizamus auctoritate, qua fungimur, vobis precipientes, ut eosdem, cum de hoc vobis constiterit, excommunicatos nominatim denuntiari publice faciatis singulis diebus dominicis et festivis candelis extinctis campanis pulsatis, ne ignorantia se valeant excusare; et artius evitetis nec huiusmodi sententiam relaxetis absque summi pontificis vel legatir) eius mandato vel licentia speciali. (§ 20) De sententia lata contra illos, qui paganos conducunt contra christianos. Excommunicamus et anathematizamus omnes illos, etiam si principes fuerint vel magnates, qui de cetero contra christianos invocabunt auxilium paganorum vel eis stipendia ministrabunt vel ab eis recipient, nec non et illos, qui cum eis federa inierunt vel contrahent vel arma eis donabunt vel vendent vel mittent pro christiano populo impugnando. Et qui super hoc convictus fuerit specialiter vel confessus vel hoc fecerit adeo manifeste, quod nulla possit tergiversatione celarid\ excommunicatus nominatim publice nuntietur singulis diebus dominicis et festivis et artius evitetuf^; et non nisi per summum pontificem vel legatum eius possit huiusmodi sententia relaxari. (§ 21) De sacris fontibus, corpore Christi, de crísmate et oleo custodiendis sub sera. Quia multa maleficia in sacris fontibus, in quibus parvuli baptizantur, ac in sacratissimo corpore domini nostri Ihesu Christi ac in sacro crísmate perpetrantur, quando passim et indifferenter ingressus ad ea maleficis aperitur, ideo vobis predicta auctoritate mandamus, quatinus in vestris synodis sub certa pena preeipiatis, ut omnes predicti sacri fontes omnium ecclesiarum vestrarum diocesum nec non et crisma et oleum et sacratissimum corpus Christi sub clave serantur diligentissime et claudantur, ita quod nullus possit accessum ad eos habere, nisi quando parvuli fuerint baptizandi vel infirmi communicandi vel inungendi. Et tunc iterum festinanter propter sortiarias et maléficas recludantur, ne in eis valeant malignan. (§ 22) Contra archidiáconos non visitantes. Cum visitatio et procuratio adeo sint connexa, quod unum sine altero non valeat exerceri, auctoritate, qua fungimur, vobis precipiendo mandamus, quatinus archidiáconos vestros diligenter moneatis, ut, cum secundum apostolum: Qui non laborat, non debeat manducare, de cetero pro procurationibus suis nullam commutationem pecunie recipiant vel requirant, sed tunc solum procurationem habeant et requirant, quando eis contigerit ecclesias personaliter visitare; et tunc in evectionibus septenarium numerum non excedant. Quod si mandatum huiusmodi contempnentes fecerint contra illud et aliquem subditum defraudaverint dicto modo, ipsos ad restitutionem quadrupli obligamus. (§ 23) De denario sancti Petri colligendo. Cum dominus noster papa de fidelitate vestra confisus vobis, sicut audivimus, commiserit vices suas in requirendo denario sancti Petri, patemitatem vestram rogandam duximus et monendam vobis auctoritate predicta precipiendo 346. p) davor einige Buchstaben getilgt B
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mandantes, quatinus super collectione dicti denarii vos studeatis adeo sollicitos exhibere, quod vestra diligentia ab ipso domino nostro papa supra maiora constituí mereatur et a vobis culpam et penam requiri aliquando non contingat. (§ 24) De hiis, qui contrahunt cum suis consanguineis vel affinibus. Utinam in prelatis istarum partium putaretur Iohannes Baptista a mortuis surrexisse, ut Herodis arguerent suecessores et eis dicerent, non licere sibi alias Herodiadas in tertio vel quarto consanguinitatis vel affinitatis gradu vel alias illicite matrimonialiter copulare; et forte adhuc ab aliquibus audirentur et multa facerent aliqui pro eisdem. Sed quidam ex ipsis prelatis facti sicut non audientes homines et redargutiones in suis oribus non habentes callide dissimulant huiusmodi adulteria et incestus et sic, ne offendant homines, audacter provocant iram dei. Quia igitur negligere, quos potestis perturbare perversos, nichil est aliud quam fovere, vobis, qua fungimur auctoritate, mandamus, quatinus omnes quasi viri virore virtutum virentes ponentes super vestra femora gladium verbi dei vos ostendatis máxime in hac parte castitatis et pudicitie amatores. Et incipientes ab illis, qui in solis sedent ducum, usque ad captivam d) , que est ad molam d) , eatis et redeatis de porta usque ad portam vestrarum diocesum non parcentes fratri, proximo vel amico. In cunctis vestris subditis predicta incestus et adulteria penitus occidere studeatis eosdem super premissis arguere, increpare et obsecrare monitis salutaribus non cessantes. Quod si vos non audierint, unum de duobus irrefragabiliter eligatis, ut videlicet aut d) contra d) ipsos super hoc, prout iustum fuerit, procedatis aut Romane ecclesie absque more d) dispendio nuntietis, ut, si, quod absit, nec ipsam audierint, quasi publicani et ennichi s) evitentur. Et d ) si in executione huiusmodi d) mandati fueritis negligentes, a deo sanguis animarum, quas per tacitumitatem huiusmodi occiditis, de vestris manibus requiratur, et a summo pontífice penam gravissimam poteritis non immerito expectare, qui ea, que fiunt in vestra diócesi, penitus non ignorat.
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(§ 25) De cimiteriis claudendis. Qui iuste et religiose de resurrectione corporum cogitaret, cimiteria, in quibus fidelium corruptibilia corpora seminantur, ut gloriosa resurgant, claudi muris vel sepibus procuraret, máxime cum beatissimus Augustinus dicat, quod honoranda sunt corpora defunctorum et máxime fidelium, quibus est tamquam vasis et organis spiritus sanctus usus. Propter hoc Thobias studebat mortuos sepelire, et Abraham speluncam, que erat in agro Ephren, ad sepeliendum mortuos comparavit, ne lacerarentur a bestiis, quos speTabat sicut sol in gloria refulsuros et tamquam scintille in arundineto agiliter discursuros. Quocirca d) vobis predicta auctoritate mandamus, quatinus predicta cimiteria vestrarum diocesum, que clausa non sunt, claudi taliter faciatis, quod honor eis debitus impendatur et immunitates cimiterii d) et ecclesie a terris d) circumiacentibus plenius discernatur g) .
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(§ 26) De oratione dominica et symbolo exponendo. Denique vobis iniungimus, ut in vestris synodis presbyteris iniungatis, quatinus singulis diebus dominicis et festivis post euuangelium dicant publice in vulgari suo orationem dominicam et symbolum vel ad minus orationem dominicam in latino et symbolum in vulgari. Vidimus enim in vestris diocesibus aliquos centenarios homines, qui nesciebant omnino dicere, quid credebant.
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(§ 27) De poena clericorum, qui in domibus suis vel alibi publice suas detinent concubinas. Quoniam scortatores, hoc est illos, qui in suis peccatis incorrigibiles permanent, non exaudit Deus, timendum est vehementer, ne plus noceat Christianis ad poenam multorum immunda conversatio clericorum, quam prosit ad veniam paucorum deprecado devotorum. Quoniam peccatum unius de filiis Israel, qui vidente Moyse et omni turba ad scortum Madianitidem intravit, plus procuravit iram Dei, quam placaverint suffragia plurimorum, sic et diebus istis est non immerito formidandum, ne pro peccatis publicis clericorum, quae coram praelatis et omni populo facere non verentur, regnare faciat Deus hypocrisim impiorum. Nam quamvis contra clericos, qui in hospitiis suis vel alibi detinent suas concubinas, qui de nocte agitant filium veneris et de die tractant filium Virginis gloriosae in altari, multae poenae a sanctis Pa-
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3 4 6 . s) wohl statt ethnici B
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tribus fuerint institutae; tamen quorundam praelatorum studio et malitia parva est adhuc ex illis emendatio in istis partibus subsecuta. Sed quia error, cui non resistitur, approbatur, ne nos errorem hujusmodi videamur, si tacuerimus, approbare, vobis praedicta, qua fungimur, auctoritate praecipiendo mandamus, quatenus infra unum mensem, postquam ad vestras redieritis ecclesias cathedrales, ipsas ecclesias primo et specialiter per vos, alias vero per archidiaconos vestros vel alios, quos ad hoc expedire videritis, visitantes omnes et illos, quos inveneritis in domibus suis vel alias suas publice detinere concubinas, sive sint archidiaconi, sive decani sint vel archipresbyteri, sive etiam alii in quacumque dignitate vel officio constituti, diligentius moneatis, ut concubinas easdem a se removeant, ad ipsas nequaquam reversuri, vel si fuerint super hoc infamati seu diffamati, se purgeni et compurgatores habeant secundum canonicas sanctiones. Quod si monitiones vestras imo apostolicas potius contempserint etiam ista vice, vos elapso isto mense, secundum poenas in jure contra concubinarios editas, contra ipsos procedere nullatenus omittatis, si vultis et peccatum inobedientiae evitare et illos concubinarios a confusione et scandalo liberare. Quod si forte ex negligentia vel favore infra alium mensem non processeritis, ut dictum est, contra ipsos, ut extunc negligentiam vestram non solum inutilem sibi sentiant, sed damnosam, auctoritate praedicta statuimus vobisque mandamus, ut extunc dicti concubinarii conveniri a quolibet et ipsi nullum valeant convenire in foro ecclesiastico, qui in eodem foro in modum exceptionis proposuerit et probaverit legitime contra eos, quod ipsi in domibus eorum vel alibi suas publice detinent concubinas, vel quod diffamati super hoc in purgatione defecerint canonica; ut sic ex contemptu suo et vestra negligentia et favore confusionem et damnum huiusmodi se sentiant incurrisse. Verum tamen, quantumcumque postea constiterit, eosdem concubinarios poenitentia ductos suas concubinas a se penitus removisse, ita quod dictae exceptiones locum non habeant amplius contra ipsos, extunc in eisdem, a quibus fuerant per dictas exceptiones repulsi, et aliis suis actionibus legitimis audiantur et ad ea, nisi aliud impediat, admittantur; quoniam sit intentionis nostrae, ut etiam in hac parte cessante causa cesset pariter et effectus. Si autem aliquis contra aliquem malitiose exceptionem istam proposuerit et in probatione defecerit, per eum, coram quo eam proposuerit, ad damna et interesse et ad legitimam aestimationem tantae injuriae condemnetur illi, contra quem exceptionem proposuerit et non probaverit antedicta. (§ 28) De poena sodomitarum. Illos autem, qui de vitio ilio pessimo, inimico naturae, quod Apostolus immunditiam vocat, convicti fuerint vel confessi, vel quos diffamatos apud bonos et graves super hoc in purgatione canonica die ad haec statuta constiterit deferisse, mandamus omni beneficio ecclesiastico, si quod habuerint, omnino privali; si autem beneficium non habuerint et in ordinibus fuerint constituti, ab omnibus ordinibus degradali; si autem non fuerint ordinati, vel si fuerint laici, excommunicationis vinculo innodantur et aliis confusionibus repleantur, prout praelatis eorum visum fuerit expedire. (§ 29) De juramento ab episcopo et canonicis ecclesiae suae faciendo. Audivimus et miramur, quod usque ad haec tempora sit neglectum, quod in omnibus ecclesiis cathedralibus vel in aliis Gneznensis provinciae nullum praestatur ab episcopis vel canonicis juramentum de juribus vel consuetudinibus ipsius ecclesiae conservandis vel de consiliis ecclesiasticis non revelandis, vel quae obesse potius possunt quam prodesse. Unde contingit vel contingere forte possit, quod aliqui episcopi jura ecclesiarum suarum non solum non servant, sed suis parentibus et aliis largiuntur vel ea aliis modis minus provide alienant, et quod aliqui in canonicos jam recepti in conciliis et curiis principum vel aliorum etiam existentes ipsis ecclesiis et ipsorum episcopis indebite se opponunt et Consilia eorum revelant in ecclesiarum praejudicium et gravamen. Volentes igitur in hujusmodi episcopis et ecclesiis providere mandamus, ut de cetero, postquam episcopus fuerit consecratus, antequam a capitulo suo recipiatur, in ecclesia cathedrali cum honore et solemnitatibus consuetis et canonicus, antequam ei locus vel stallum in capitulo assignetur, praestent corporaliter juramentum, quod ipsi jura et consuetudines venerabiles antiquas et probatas ipsius ecclesiae pro posse et bona fide servabunt, et quod Consilia capituli vel episcopi, quae eis fuerint revelata, ad eorum damnum et praejudicium nulli pandent, et quod alienata indebite ad jus et proprietatem ipsius ecclesiae omnibus justis modis
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vel rationabilibus, quibus potuerint, revocabunt. Et quousque a praedictis praestita fuerint hujusmodi juramenta, ne episcopus ad ecclesiam cum solemnitate debita a capitulo admittatur, nec canonico stallum in choro vel locus in capitulo assignetur, nec aliquid in fructibus praebendae suae percipere permittatur. Et canonicos jam receptos, qui nondum praestiterunt hujusmodi juramentum, ad prestandum illud auctoritate nostra et vestra per censuram ecclesiasticam et per subtractionem suorum proventuum compellatis. Postquam autem dicta praestiterint juramenta, qui illa non observat, sed contra fecerit, et de hoc legitime constiterit, canonice puniatur. (§ 30) De proventibus assignandis pro communibus promovendis negotiis. Intelleximus, quod in ecclesiis cathedralibus et conventualibus Gneznensis provinciae nulli sunt reditus assignati pro communibus negotiis promovendis; sed quoties expensae hujusmodi negotiis factae fuerunt vel etiam faciendae, oportet, ut quilibet canonicus prius symbolum suum solvat. Sed cum nonnulli canonici portionem, quae illos de dictis expensis contingit, non solvunt libenter vel quoque non possunt, accidit, quod jura ecclesiae et negotia communia indefensa remaneant et neglecta. Volentes igitur in hac parte dictis ecclesiis providere vobis auctoritate praedicta mandamus, ut ad capitula vestrarum dioecesium tam cathedralia quam alia infra annum accedentes, personaliter auctoritate nostra et vestra ordinetis et disponetis cum ipsis, ut ab ipsis certi reditus deputentur pro communibus ipsius ecclesiae negotiis per totius anni circulum promovendis, et quod, si quid defuerit, a capitulo suppleatur, et si quid in fine anni superfuerit, in thesauris ecclesiae de proventibus et reditibus ad opus capituli reservetur. (§ 31) De praebendis aequalibus faciendis. Praeterea audivimus, quod in ecclesiis cathedralibus et aliis conventualibus supra dictis praebendae canonicorum sunt adeo inaequales, quod unus esurit et alius ebrius est, unus indiget et alius in perceptione fructuum plus tumidet. Quoniam autem omnes canonici, qui in una ecclesia uni Domino famulantur, pari gaudere debeant praemio et mercede et in perceptione fructuum esse pares, mandamus vobis auctoritate praedicta, quatenus infra annum dictum ad praedicta capitula personaliter accedentes provideatis fideliter et prudenter, ut omnes praebendae cujuslibet ecclesiae, sicut canonici earum cesserint vel decesserint, successive ad aequalitatem, prout commodius et discretius fieri potest, reducantur, si tamen fieri potest, et videritis commode expedire; et postquam aequalitatem reductae fuerint bona fide, extunc singulis novis'* annis fideliter iterum partiantur, et quando fidelius et diligentius fieri potuerit, aequaliter dividantur. (§ 32) De residentia facienda in ecclesiis. Item ecclesias conventuales istius provinciae personaliter visitantes fide cognovimus oculata, quod canonici in ecclesiis suis non resident sed in villis studentes, ut agri eorum diligentius excolantur, quam quod in ecclesiis eorum digne et laudabiliter Deo serviatur. Quocirca vobis auctoritate praedicta praecipiendo mandamus, quatenus, secundum Apostolum, qui non servit altari, vivere non debet de altari, infra annum praedictum dictas ecclesias personaliter visitantes omnes canonicos cujuslibet ecclesiae tam cathedralis quam conventualis necnon et curatores ecclesiarum parochialium ad suscipiendum Ordinem sacerdotalem et ad faciendam residentiam personalem in suis ecclesiis per subtractionem suorum proventuum compellatis, sicut exigit ordo juris; scientes, quod nos illos aequales residentibus in perceptione fructuum reputamus, qui cum suis episcopis commorantur, et eos, qui docibiles sunt et morantur in scholis, ac illos, qui in longinqua peregrinatione existunt, necnon illos, qui in Romana Curia pro negotiis suae ecclesiae commorantur et ad alia negotia capituli in expensis ipsius capituli transmittuntur, quamdiu laboraverint personaliter in eisdem vel in aliis negotiis rationabilibus a jure concessis licentia prius a suis superioribus habita et petita in omnibus casibus antedictis. (§ 33) De distributionibus solum residentibus faciendis. Ceterum, quoniam officium beneficio reddatur acceptum et absque beneficio officium negligatur, vobis mandamus, quatenus in próxima visitatione dictarum ecclesiarum, quam vobis mandamus fieri, ut dictum est, anno 346.
t) novem Hube, in den Hss. vermutlìch
novis.
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isto, de bonis ipsarum ecclesiarum et proventibus ad summum provideatis prudenter, quomodo aliqua beneficia manualia possint solis residentibus et in servitio ipsius ecclesiae nocte dieque personaliter existentibus diebus singulis elargiri vel solvi in hebdomadae principio et quadragesima et adventu. Et si aliqua praebenda vacaverit in futurum, quae multum quantitatem aliarum excedit, excessum illum assignetis, et residuum futuro canonico assignetur. Nos autem ipsos dominos episcopos rogamus, monemus et in Domino exhortamur, ut de novalibus vestrarum dioecesium et de aliis, quibus potestis ecclesiis sine vestro magno gravamine subvenire, subveniatis eisdem praedictis manualibus beneficiis augmentandis; merito enim potent ingratus reputali, qui in praedictis ecclesiae suae, quae ipsum praefecit, neglexerit subvenire, quemadmodum ille qui pomum denegaret illi, qui totam pomis onustam arborem dedit ei. (§ 34) De poena illorum, qui non promoventur ad sacros ordines. Quia sunt nonnulli canonici in ecclesiis cathedralibus et aliis, qui ad sublimitatem sacrorum ordinum ascendere praetermittant, credentes forsitan et errantes, quod extra sacros ordines eis liceat plus peccare, nos eos revocare ab errore hujusmodi cupientes vobis auctoritate praedicta mandamus, ut canonicus, qui non fuerit in sacris ordinibus constitutus, stallum in choro non habeat, sed in loco stet vel sedeat puerorum; nec etiam locum habeat in capitulo, nec ei liceat tractatibus vel consiliis capituli interesse; decanos vero, archidiaconos et alios, qui tenentur ratione dignitatum vel beneficiorum suorum ad diaconatus vel presbyteratus ordines promoveri, monemus, ut in proximis vel in secundis ordinibus, qui sequuntur, se faciant ad eosdem ordines promoveri. Alioquin eos extunc suspendimus ab officio eligendi praelatum, ita videlicet, quod cum fuerit in sua cathedrali ecclesia electio celebranda, vocem in electione non habeat aliquis de praedictis nec ad electionem in capitulo admittatur, et ineligibiles habeantur, quousque ordines sacros receperint vel eos, quos dignitas vel beneficium eorum requirit; et qui in contemptum modi istius cum eis vel eos elegerit vel ab ipsis elegi se permiserit, et eligendi potestate illa vice privetur et electio taliter celebrata irrita nuncietur. (§ 35) Quibus debeant episcopi committere vices suas in confessionibus audiendis et poenitentiis injungendis. Praeterea vobis dieta auctoritate mandamus, ut quilibet episcopus eligat tam in sua ecclesia cathedrali quam in aliis ecclesiis conventualibus suae dioecesis aliquem virum discretum et honestum constitutum in ordine sacerdotali, cui committat plenarie vices suas in confessionibus audiendis et poenitentiis injungendis. Quoniam enim episcopi in ecclesiis suis cathedralibus et aliis supradictis plures habeant conferre bonas praebendas, nimis esset indecens et indignum, gravique sententiae mererentur subjacere, si unam ex illis non contulerint alicui bono viro, cui teste conscientia possint committere vices suas in omnibus supradictis et qui illud officium cum salute sua et confitentium velit et valeat exercere. (§ 36) De constituendo officiali in qualibet ecclesia cathedrali. Et ne forte contingat stulto labore, sicut dictum fuit Moysi, vos consumi, si soli velitis omnia negotia vestrarum dioecesium supportare, vel ne videamini justitiae neglectores, si per vos ipsos, vel per alium non curetis subditis vestris justitiam exhibere, mandamus, ut quilibet vestrum officialem suum in civitate sua juxta ecclesiam cathedralem constituat et relinquat virum utique literatum, providum et discretum, cui vices suas committat plenarie in causis audiendis et censura ecclesiastica exercenda. Vos autem in his, quae ad eum pertinent, specialiter intendatis, ut majora, si opus fuerit, ad vos referantur. Et habeat quilibet officialis sigillum curiae domini sui pro citationibus et aliis actis coram ipso habitis sigillandis. Et ad ipsum accedant pauperes et oppressi et suis decimis et aliis spoliati necnon alii totius dioecesis, qui habent causas ad forum ecclesiasticum pertinentes. Et ipse se exhibeat sapientibus et insipientibus justitiae debitorem salvo jure archidiaconorum, qui consueverunt in suis archidiaconatibus censuram ecclesiasticam exercere; a quibus tamen potuerit ad dictum officialem, et ab ipso officiali ad ipsum archiepiscopum vel officialem ejus ex causis rationabilibus appellali. Quilibet autem officialis officium suum in festo sancti Johannis teneatur in manus episcopi annis singulis resignare; et episcopus eundem vel alium infra octo dies substituere loco ejus studeat, prout videbitur expedire.
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347. Abt Heinrich und der Konvent des Klosters Leubus sowie Abt Ludwig und der Konvent des Klosters Kamenz einerseits und Abt Vinzenz und der Konvent des Sandstifts sowie die ehemals in Kamenz ansässigen Augustiner-Chorherren andererseits urkunden, daß sie sich zur Beendigung des Streits um das Kloster Kamenz auf den päpstlichen Legaten Jakob, Archidiakon von Lüttich, als Schiedsrichter geeinigt hätten und sich seinem Urteil unterwerfen wollten. 1248 Oktober 13, Breslau. Transsumpte in Nr. 348, Breslau St.A. Rep. 88 Nr. 7 (B) und Nr. 349, ebenda Rep. 88 Nr. 6 (Bi). Frömrich, Kurze Geschichte der ehemaligen Cistercienser-Abtey Kamenz in Schlesien, Glatz 1817, S. 14 f f . (deutsche Übersetzung, fälschlich ad 1240); Pfotenhauer CDS 10, Nr. 7. - Reg. ep. Vrat. S. 38; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 305; SR 682. Da uns von Bi nur ein völlig undeutliches Photo zur Verfügung steht, müssen die Varianten nach dem Druck von Pfotenhauer angegeben werden. - Das kanonistisch beeinflußte Formular, wie es auch in Nr. 348, 349, 366 u. 367 wiederkehrt und dem Gebrauch an der Kurie entspricht, läßt sich kaum auf einen individuellen Diktator zurückführen; man wird wohl in allen vier Fällen am ehesten an eine Persönlichkeit aus dem Kreis des päpstlichen Legaten denken dürfen. Zum Inhalt vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 384.
Frater Heinricusa) abbas et conventus de Lübens et frater Ludewicusb) abbas et conventus de Camenez Cystercdensis ordinis ex una parte et frater Vincentius abbas et conventus sancte Marie in Wratizlauia et fratres ecclesie Camenensis, qui prius in eadem commorabantur, ordinis sancti Augustini ex altera universis presentes litteras inspecturis salutem in domino. Noverit universitas vestra, quod, cum gravis discordia inter nos orta esset super hoc, quod nos de Lübens et de Camenez abbates dicebamus, quod, cum venerabilis pater Thomasc) dei gratia Wratizlauiensis episcopus canonicos domus de Camenez eiusdem diocesis ordinis sancti Augustini de eadem domo perpetuo eiecisset exigentibus culpis suis et in eadem domo me Ludewicumd) abbatem de predicta domo Lubensi assumptum ordinari fecisset constituens inibi conventum ordinis Cysterciensis et loco dictorum canonicorum subrogasset, ut ibidem dignius et laudabilius domino serviretur, et super hoc, quod nos abbas et conventus sancte Marie procuraveramus de dieta domo expelli dictos Cystercienses monachos per potentiam secularem pro eo, quod dieta eiectio et subrogatio facte erant in nostrum preiudicium et gravamen, cum ad nos pertineret institutio prepositi et visitatio et correptio diete domus, cume) dicti canonici ibi essent, et super hoc etiam, quod nos dicebamus, quod dicti abbates et conventus Cystercienses per venerabilem patrem Thomamc) Wratizlauiensem episcopum nos abbatem sancte Marie et fratrem, quem post dictam expulsionem per nos factam prepositum diete domus feceramus, excommunicari procuraverant domo et loco eodem supposito interdicto, post appellationem ad sedem apostolicam per nos legitime interiectam tandem post longas altercationes in venerabilem virum Iacobum archidiaconum Leodiensem domini pape capellanum ac eiusdem in Polonia, Pruscia et Pomerania vices gerentem tamquam in arbitrum compromisimus firmiter promittentes sub pena mille marcarum prestito a nobis iuramento, quod, quicquid predictus archidiaconus super premissis omnibus et dampnis ordinaverit, nos inviolabiliter observabimus in perpetuum nec per nos nec per alium contra eius ordinationem in perpetuum veniemus et, qui contra venerit, rato manente arbitrio solvat penam parti observanti. Nos etiam abbas et conventus sancte Marie renuntiamus appellationi predicte volentes, ut dictus arbiter etiam potestate apostolica'* sibi data in hoc casu utatur, renuntiantes etiam appellationi faciende et promittimus nos omologare arbitrium et ordinationem predictam statim, cum fuerint promulgata. Actum in domo sancte Marie de Wratizlauia, anno domini M0CC°XL°octavo, terciodecimo die mensis octobris. In cuius rei testimonium nos abbates de Lübens et de Camenez et sancte Marie supradicti hiis presentibus litteris sigilla nostra apposuimus et venerabiles patres Thomas episcopus Wratizlauiensis et prenominatus archidiaconus Leodiensis ad nostram peticionem sigilla sua fecerunt apponi. 347. a) Henricus Bi b) Lodoicus f) sedis apostolica Bi.
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d) Lodoicum
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Der päpstliche Legat Jakob, Archidiakon von Lüttich, entscheidet im Streit um das Kloster Kamenz, daß Abt Ludwig und der Zisterzienserkonvent durch Kantor Boguzlaus und den Domherrn Hecheardus von Breslau in den Besitz von Kamenz restituiert werden sollten; als Ersatz für die Ansprüche des Sandstifts habe Bischof Thomas von Breslau versprochen, diesem Zehnten im Werte von sieben Mark anzuweisen. 1248 Oktober 15, Breslau. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 88 Nr. 7 (A).
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Frömrich, Kurze Geschichte der ehemaligen Cistercienser-Abtey Kamenz in Schlesien, Glatz 1817, S. 13-18 (deutsche Übersetzung); Pfotenhauer CDS 10, Nr. 8. - Perlbach, Preussisch? Regesten Nr. 306; SR 683; Regesta Imperii 5, Nr. 10229; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 53 (alle zusammen mit Nr. 349). Diese und die folgende ausführlicher gehaltene Urkunde unterscheiden sich im wesentlichen lediglich durch die detaillierten Angaben über die Pflichten des Sandstifts im Zusammenhang mit der Restitution der Zisterzienser in Kamenz in Nr. 349. Möglicherweise war das vorliegende Original ursprünglich für das Sandstift bestimmt, gelangte aber nach Erfüllung der Verpflichtungen von seiten des Breslauer Bischofs in den Besitz des Klosters Kamenz. Zum Diktat vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde. Die Schreibung des Namens des Domherrn Hecheardus statt Echehardus beweist, daß der Mundator ein Romane war.
Universis presentes litteras inspecturis Iacobus archidiaconus Leodiensis domini pape capellanus ac eiusdem in Polonia, Pruscia et Pomerania vices gerens salutem in auctore salutis. Noverit universitas vestra, quod, cum gravis discordia orta esset inter venerabiles viros fratrem Heinricum abbatem Lubecensem et fratrem Ludewicum abbatem et conventum de Camenez Cysterciensis ordinis Wratizlauiensis diocesis ex parte una et Vincentium abbatem et conventum sancte Marie in Wratizlauia ordinis sancti Augustini ex altera super domo de Camenez Wratizlauiensis diocesis et universis pertinentibus ad eandem, tandem mediantibus bonis viris in nos tamquam in arbitrum compromiserunt et super eadem compromissione suas confecerunt litteras sub hac forma: Folgt Nr. 347.
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Nos igitur receptis testibus, quos predicte partes voluerunt producere coram nobis, et habito bonorum virorum Consilio et maxime venerabilium patrum Prandote Cracouiensis et Nenkeri Lubucensis episcoporum, qui nobis dati erant a partibus assessores, ordinamus et arbitramur, ut Ludewicus abbas et conventus, qui anno preterito in predicta domo de Camenez fuerant a venerabili patre Thoma Wratizlauiensi episcopo instituti et de eadem eiecti, ut supradictum est, per potentiam secularem, ad eandem domum de Camenez revertantur et eandem domum in perpetuum habeant et possideant cum omnibus redditibus, appenditiis et pertinentiis et privilegiis suis pacifice et quiete, et ut venerabiles viri Boguzlaus cantor et Hecheardus canonicus Wratizlauienses dictos Ludewicum et conventum suum Cysterciensis ordinis absque more dispendio in dictam domum de Camenez et possessionem eiusdem perpetuam reducant sollempniter et inducant et inductos auctoritate, qua fungimur, tueantur committentes eis super hoc plenarie vices nostras. Et licet prefati Vincentius abbas et conventus sancte Marie non probaverint se habere in predicta domo de Camenez ius illud, quod superius proponebant, tarnen prefatum episcopum Wratizlauiensem ad hoc monitionibus nostris efficatiter®' duximus inducendum, quod ipse episcopus ex mera liberalitate pro bono pacis et in recompensatione illius, quod dicti Vincentius abbas et conventus sancte Marie habere poterant in prefata domo de Camenez, etiam si illud, quod petebant, probassent, concessit in iure in nostra presentia et promisit, quod infra proximas octavas sancti Martini hyemalis eisdem Vincentio abbati et conventui sancte Marie assignabit in uno certo et competenti loco decimas ad largum valorem septem marcarum annui redditus in perpetuum ad arbitrium bonorum virorum. Et super hac assignatione perpetua, ut dictum est, facienda idem episcopus sepedictis abbati et conventui sancte Marie coram nobis patentes litteras suas dedit et promisit sub ea348. a) A.
219 rundem testimonio litterarum, quod, quando dicta assignatio facta fuerit, eisdem abbati et conventui sancte Marie litteras suas et litteras capituli sui Wratizlauiensis super eadem assignation in perpetuum eis facta dabit. Et hec est ordinatio et arbitrium nostrum, que super predictis omnibus discordiis ordinamus et arbitramur et sub ammissione supradicte pene precipimus inviolabiliter in perpetuum observari. Et sciendum, quod prolatis a nobis ordinatone et arbitrio supradictis statim partes predicte ea coram nobis et episcopis supradictis et multis astantibus omologaverunt et rata habuerunt et approbaverunt. Et ut predicta omnia perpetuum robur obtineant firmitatis, presentes litteras sigillo nostro et predictorum episcoporum Cracouiensis et Lubucensis sigillis ad peticionem dictarum partium fecimus roborari. Actum Wratizlauie, anno domini M°CC°XL°octavo, feria quinta post festum beati Dionisii.
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3 Siegel art rot-gelben Seidenfäden: 1. Bischof Prandota von Krakau (Gumowski, Siegelkunde Tafel 25 Nr. 353); 2. Legat Jakob (Schultz S. 12 und Tafel 5 Nr. 34); 3. Bischof Nanker von Lebus, Standbildsiegel mit Stab und erhobener Rechter: SIGILL'NENCERI EPI LWBVCEN.
349. Der päpstliche Legat Jakob, Archidiakon von Lüttich, entscheidet den Streit um das Kloster Kamenz zugunsten des Abtes Ludwig und des Zisterzienserkonvents, legt die Pflichten des Sandstifts bei der Restitution der Zisterzienser fest, bestätigt die Absolution der beiden exkommunizierten Augustiner-Chorherren und das Versprechen einer Entschädigung für das Sandstift durch Bischof Thomas von Breslau. 1248 Oktober 15, Breslau. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 88 Nr. 6 (A).
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Drucke: siehe vorhergehende Urkunde. Da uns nur ein völlig undeutliches Photo des Originals vorliegt, wiederholen wir die Edition Pfotenhauers mit geringfügigen Verbesserungen; die Ubereinstimmungen mit Nr. 348 wurden durch Petitdruck hervorgehoben. Vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde. Universis presentes litteras inspecturis Iacobus archidiaconus Leodiensis domini pape capellanus ac eiusdem in Polonia, Pruscia et Pomerania vices gerens salutem in auctore salutis. Noverit universitas vestra, quod, cum gravis discordia orta esset inter venerabiles viros fratrem H(einricum) abbatem Lubecensem et fratrem L(odoicum) abbatem et conventum de Camenez Cisterciensis ordinis Wratislaviensis diocesis ex parte una et Vincentium abbatem et conventum sancte Marie in Wratislavia ordinis sancti Augustini ex altera super domo de Camenez Wratislaviensis diocesis et universis pertinentibus ad eandem, tandem mediantibus bonis viris in nos tamquam in arbitrum compramiserunt et super eadem compromissione suas confecerunt litteras sub hac forma:
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Folgt Nr. 347. Nos igitur bonorum virorum et maxime venerabilium patrum P(randote) Cracoviensis et N(enkeri) Lubucensis episcoporum, qui nobis dati erant a partibus assessores, usi Consilio ordinamus et arbitramur, ut LOdOicus abbas et conventus, qui anno preterito in domo de Camenez fuerant a venerabili patre T(homa) Wratislaviensi episcopo instituti et de eadem eiecti, ut supra dictum est, per potentiam secularem, ad eandem domum de Camenez protinus revertantur et eandem domum in perpetuum habeant et possideant cum omnibus redditibus, appenditiis et pertinentiis suis pacifice et quiete, et ut venerabiles viri B(oguzlaus) cantor et Eicardus canonicus Wratislavienses dictos L(odoicum) et conventum suum Cisterciensis ordinis Statim in dictam domum de Camenez et possessionem eiusdem perpetuam reducant sollempniter et inducant et inductos auctoritate, qua fungimur, tueantur committentes eis super hoc plenarie vices nostras. Et si quos canonicos ordinis sancti Augustini invenerint in eadem,
eos ad ecclesiam sancte Marie Wratislaviensis transmittant et abbas et conventus eiusdem ecclesie eos secum recipere teneantur. Ordinamus etiam et arbitramur, ut abbas et conventus sancte Marie et canonici de Camenez restituant prefatis L(odoico) abbati et conventui suo Cisterciensis ordinis medietatem omnium fructuum et proventuum anni presentis de araturis, et alia medietas sit ecclesie sancte Marie, ita tamen, quod in partem ipsorum abbatis et conventus sancte Marie cedat, quicquid de eisdem fructibus vel proventibus est consumptum. Et ut iidem abbas et conventus sancte Marie restituant predictis L(odoico) abbati et conventui suo de Camenez omnes oves, quas ipse abbas et conventus sancte Marie invenerunt in domo de Camenez, quando eosdem abbatem L(odoicum) et conventum suum de eadem domo procu-
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raverunt expelli, ut supra dictum est, per potentiam secularem exceptis viginti quinqué ovibus et exceptis illis ovibus, que mortue sunt propria morte sua, de quibus pelles tarnen eisdem Cisterciensibus reddere tenebuntur. Ordinamus etiam et arbitramur, ut abbas et conventus sánete Marie teneantur reparare molendinum de Camenez in eodem statu vel meliori, in quo erat, quando dicti Cistercienses fuerunt, ut dictum est, de eadem domo eiecti, et ut iidem abbas et conventus sánete Marie prefatis Cisterciensibus de Camenez omnes libros et ornamenta ecclesie et omnia privilegia domus de Camenez tradant libere et assignent. Et insuper omnes décimas anni presentís et deinceps in perpetuum, que ad dictam domum de Camenez pertinent, ab eisdem Cisterciensibus permittant percipere libere et quiete. Omnia autem alia, que dicti Cistercienses de Camenez in eadem domo de Camenez dimiserint, quando de illa eiecti fuerunt, abbati et conventui sánete Marie arbitrando et ordinando concedimus retinenda libere et habenda. Et quia venerabilis pater T(homas) episcopus Wratislaviensis ordinationi nostre et arbitrio nostro super premissis se supposuit spontanea volúntate, ordinamus et arbitramur, ut ipse episcopus supradictum V(incentium) abbatem sánete Marie et fratrem Iohannem dictum Mauritium, quos, ut dicebat, occasione excommunicaverat premissorum, in forma ecclesie absolvat protinus ad cautelam et ita statim in presentía nostra fecit. Ordinamus etiam et arbitramur, Ut idem episcopus sepedictis abbati et conventui sánete Marie infra instantes octavas sancti Martini ad arbitrium bonorum virorum assignet in uno certo et competenti loco décimas ad largum valorem Septem marcanim annui redditus in perpetuum. Et super hac assignatione perpetua, quando, ut predictum est, facta
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patentes et litteras capituli sui Wratisdare et tradere teneatur. Que omnia dictus episcopus coram nobis rata habuit et de dieta assignatione septem marcarum, ut dictum est, facienda ecclesie sánete Marie statim coram nobis patentes litteras suas dedit. Et hec est ordinatio et arbitrium nostrum, que super predictis omni-
fuerit, eisdem abbati et conventui sánete Marie idem episcopus litteras suas laviensis
bus discordiis ordinamus et arbitramur et sub ammissione supradicte pene percipimus inviolabiliter in perpetuum ob25
servali. Et sciendum, quod prolatis a nobis ordinatione et arbitrio supradictis statim partes predicte ea coram nobis et multis astantibus omologaverunt et rata habuerunt et approbaverunt. Et ut predicta omnia perpetuum robur obtineat
nos prefatis cantori et Eicardo committimus plenarie vices nostras, ut apostolica auctoritate, qua fungimur, compellant omnes predictos vel ilium sive partem illam ex eis, que etiam predicta pena soluta predictis ordinationi et arbitrio acceptaverint contraire. In cuius rei memoriam et testimonium presentes litteras sigillo nostro ad petitionem dictarum partium fecimus roborari. firmitatis,
30
Actum Wratislavie, anno domini M°CC°XL VIII o , feria quinta post festum beati Dionysii. Siegel
des Legaten
Jakob
an gelben
Seidenfäden.
350. 35
Bischof Thomas von Breslau urkundet, daß Merboto, magister des Elisabethspitals zu Breslau, aufgrund einer gerichtlichen Untersuchung auf seine Ansprüche auf den Zehnten eines Gutes in Bogschütz (Kr. Breslau) zugunsten des Klosters Leubus verzichtet hat. 1248 Oktober 28, Breslau. Or.
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dep.
Breslau
St. A.
Kopialbuch, nach 1251), Büsching Nr. 78. - Reg.
Rep. 91 Nr. 79 (A);
Kop.
fol. 11'-12 (B). ep. Vrat. S. 38; SR
684.
ebenda
Rep. 135
D 203
(ältestes
Leubuser
Da uns von A nur ein Photo der Rückseite vorliegt, muß die Edition nach B erfolgen. - Zur Auseinandersetzung um die Zehntung vgl. Schmid, Pfarrorganisation S. 298. Schönfeld wird bereits 1216 im Besitz des Klosters Leubus erwähnt, siehe SUb I Nr. 148. Das Elisabethspital, später Matthiasspital genannt, ist eine Gründung der Herzogin Anna und wurde vor 1247 errichtet; seine Leitung hatten die Hospitalbrüder von St. Franz, die späteren Kreuzherren mit dem roten Stern, inne; vgl. W. Lorenz, Die Kreuzherren mit dem roten Stern, Königstein 1964, S. 21 f f . u. 111 Anm. 103 sowie W. Kuhn, Die Gründung von Kreuzburg im Rahmen der schlesischen Siedlungsgeschichte, in: W. Kuhn, Beiträge zur schlesischen Siedlungsgeschichte, S. 106 f f .
IN NOMINE DOMINI AMEN. Nos Thomas dei gratia Wratizlauiensis episcopus notum faeimus universis, quod frater Merboto magister hospitalis sánete Elyzabeth in Wratizlauia in presentía nostra peeiit a domino abbate et fratribus Cysterciensibus de Lübens deci-
221 mam de quadam parte terre de villa Bogusici, quam terrain idem fratres Cystercienses possident infra metas territorii curie sue de Pulcro Campo, quod dicitur Sonuelt, dicens decimam illam ratione ville sue Bogusici ad idem hospitale pertinere et hoc volebat per viciniam secundum consuetudinem terre probare, abbate pro se et fratribus suis respondente, quod eandem terram de senioris ducis Henrici voluntate et decimam de domini Laurentii episcopi gratia ante tempora concilii Lateranensis possedissent pacifice et quiete. Et cum super hoc satis litigatum fuisset, visum est nobis et fratribus nostris, ut domino abbati deferremus, quatinus, si probare posset decimam supradictam ante tempora concilii Lateranensis et hucusque pacifice possedisse, ipsum ab impetitione magistri iam dicti absolveremus. Receptionem testium canonicis nostris dominis Nycolao, Wolchero committentes ipsos in Lübens transmisimus, qui assumptis secum domino Symone plebano de Stinaw et Vitali sacerdote de Lübens in presentia supradicti magistri M(erbotonis) domino Thitricho primo teste iurante, ut veritatem diceret, idem hospitalarius alios testes iurare non permisit videns eorum maturitatem et honestatem. Coram nuntiis nostris et fratribus domus idem magister M(erboto) accioni sue pro se et suo hospitali super decima illius territorii, quod fuit de Bogusici, inperpetuum renuntiavit. Postea idem M(erboto) hospitalarius veniens in nostra presentia ipsos absolvit accione sue pro se et suo hospitali renuntians inperpetuum, dixit coram nobis, sicut iuste possident, ita deus faciat eos inperpetuum possidere. Et ne a quoquam in posterum super hiis dubitetur, presentem paginam sigillo nostro duximus muniendam. Actum in Wratizlauia in domo nostra, anno domini M 0 CC°XL°VIII 0 , V kal. novembris, coram capellanis nostris et multis aliis.
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Nach Biìsching und Grünhagen SR 684 an A Siegel des Bischofs Thomas von Breslau, Typar A, an Pergamentstreifen, siehe Nr. 32.
351. Bischof Thomas von Breslau gewährt den Besuchern des Eustachiusaltars im Breslauer Vinzenzstift am Feste dieses Heiligen und am Tage der Altarweihe je einen Ablaß von 40 Tagen und bestätigt einen Ablaß von 20 Tagen, welchen der Bischof (Andreas) von Masowien für denselben Altar gewährt hatte. 1248 Oktober 30, -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 40 (A); Kop. Breslau Stadtarchiv Hs. Klose 104 (18. Jh.), fol. 88 (D). Reg. ep. Vrat. S. 38; SR 685; Santifaller MÖStA 1 (1948), Nr. 4. Da uns weder von dem verschollenen Original noch von zwei früheren Kopien (Breslau St.A. Rep. 135 D 90 b fol. 33; Oberglogau Gfl. Oppersdorffsches Archiv K12, 126; vgl. Santifaller S. 39) Lichtbilder vorliegen, muß die Edition nach einem freundlicherweise von der Generaldirektion der polnischen Archive übersandten Photo von D erfolgen. Das bei der Kloseschen Abschrift fehlende Tagesdatum wurde nach Grünhagen SR 685 ergänzt. Während zu Grünhagens Zeiten von den beiden angehängten Siegeln noch dasjenige des Bischofs Thomas erhalten war, ging auch dieses später verloren; vgl. Santifaller S. 39. In nomine domini amen. Nos Thomas miseracione divina Wratislauiensis episcopus saluti providentes animarum et devotioni fidelium grato concurrentes affectu ad honorem beati Eustachii martiris de omnipotentis dei misericordia confisi hoc concedimus in perpetuum, ut, qui in ipsius solemnitate ad eius altare, quod habetur in ecclesia beati Vincencii in Wratislaw, in devocione accesserint, habeant quadraginta dies indulgencie et totidem in dedicatione altaris eiusdem, ratam habentes indulgencias viginti dierum, quas ibidem venerabilis frater noster episcopus Mazouiensis concessit de nostro beneplacito et assensu, ad cuius rei robur et a) memoriam perpetuam presens scriptum noticie relinquentes posterorum sigilli nostri et prefati fratris nostri munimine roboratum. Datum anno dominice incarnacionis M°CC° quadragesimo octavo, (III kal. nov.) b) . Zwei Siegel an Pergamentstreifen verloren, vgl. Vorbemerkung. 351. a) fehlt D
b) Tagesdatum fehlt D.
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Bischof Thomas von Breslau verleiht seinem Ritter Vrociwoyus 40 Hufen Waldes am Wasser Vilchicha zur Ansiedlung von Polen zu deutschem Recht. 1248 Dezember 6, -. Kop. Breslau Stadtarchiv Acta Thomae (1. Hälfte 14. Jh.), fol. 26-26' (B). Stemel, Jahresbericht der Vaterländischen Gesellschaft für 1844, S. 99 f . (ad Dez. 8) = Schulte in: Oberschlesien 4 (1905/06), S. 415 Anm. 1. - Reg. ep. Vrat. S. 38; SR 686 = v. Schweinichen, Regesten S. 12 f . Zur Besiedlungsgeschichte dieses im Grenzgebiet gegen Böhmen und Mähren südöstlich von Jauernig gelegenen Komplexes vgl. vor allem die Untersuchungen von A. Drechsler, zusammenfassend in Altvaterland 3, Inning o. J., S. 34 f f . Zweifellos zu Recht hat sie gegenüber früheren Identifizierungsversuchen wahrscheinlich gemacht, daß es sich bei dem geschenkten Wald um das spätere Buchsdorf handelt. Da dieses jedoch wesentlich weniger als 40 Hufen umfaßt, wäre es denkbar, daß Vrociwoyus noch ein zweites Dorf, möglicherweise Wildschütz, angelegt hat. Popalim dürfte Batzdorf sein, während die Lokation des Pribist vermutlich Sörgsdorf und die angrenzenden Niederund Oberforst umfaßte. Der Bach Vilchicha (danach Wildschütz) ist das in die Glatzer Neiße fließende Grundwasser. Dagegen geht die von Drechsler aufgestellte These, daß der Lokator Vrociwoyus ein Deutscher gewesen sei und auch die Siedler Deutsche waren, sicher in die Irre. Man darf wohl mit Pfitzner, Besiedlungsgeschichte S. 73-77 und Kuhn, Siedlungsgeschichte Oberschlesiens, Würzburg 1954, S. 63 f . vermuten, daß tatsächlich das Gebirge von polnischen Lokatoren mit überwiegend polnischen Siedlern ursprünglich gerodet worden ist, daß aber bereits nach verhältnismäßig kurzer Zeit das deutsche Element überwog, wie auch aus den späteren deutschen Ortsnamen hervorgeht. - Zur Ausschließung der Deutschen durch Bischof Thomas vgl. Pfitzner a. a. O.; Seppelt, Die deutsche Besiedlung Schlesiens und die Kirche, in: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung 1, S. 23 sowie Panzram, Geschichtliche Grundlagen der ältesten schlesisehen Pfarrorganisation, Breslau 1940, S. 29 f . - In den Acta Thomae schließt sich an die Urkunde eine Notiz an, in der an der Echtheit der Besiegelung Zweifel erhoben werden: Et hoc Privilegium suprascriptum proxime de suspecto sigillo sei licet de falso est sigillatum, quoniam multo gracilius, minus et rudius videtur sigillo domini et cera etiam novella. Eine Entscheidung ist naturgemäß nicht möglich, man wird aber wohl an der Echtheit der Urkunde nicht zweifeln müssen. In nomine domini amen. Nos Thomas dei gratia Wratislauiensis episcopus notum facimus universis, quod Vrociwoyo militi nostro respectu servitiorum, que fecit nobis et antecessori nostro, damus de silva nostra super aquam Vilchicham locare quadraginta mansos magnosa), ut eius et filiorum suorum sit census, deeima vero episcopatui pertinebit. Volumus tarnen, ut salvum sit ville de Popalim ius locandi duodeeim mansos versus partem illam nec impediatur Pribist cum filiis suis in locacione silve, quam primo locare ineepit. Nomine autem deeime dabunt unam maldratam triplicis annone de quolibet manso, videlicet tritici, siliginis et avene, inducenda per eos ipsos in domum nostram in Otmuch(ov) salva porcione scolteti libera videlicet sexti mansi. Volumus eciam, quod in eadem silva non locentur Teutunici, set Poloni iure Theutunico vel alii. Si quid autem in eadem silva excesserit quadraginta mansos magnos, nobis sit liberum. Iudicia vero maiora videlicet cause sanguinum ad nos pertineant salva tercia parte ipsius Vrocawii et filiorum suorum; minora ad ipsum pertineant et eius scoltetum. Omnibus autem dictam silvam excolentibus annis quatuordeeim a solucione deeime concedimus libertatem. In cuius rei robor et memoriam perpetuam presentem paginam sigilli nostri munimine roboramus. Datum anno domini M°CC°XL octavo, in die saneti Nicolai episcopi, presentibus dominis: Gregorio Opoliensi, Adam, Willelmo de Nyza, Nicoiao cancellario nostro canonicis Wratislauiensibus, Andrea, Stephano, Christano cappellanis, Ysaac milite nostro, Stephano, Conrado, Rathnone, Boguslao, Woycecho, Sulizlao Rezech, Andrea servientibus nostris et aliis quam pluribus.
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Die Herzoge Boleslaus II. und Heinrich III. schenken dem Zisterzienserkloster Obra eine der vier Schenken in Glogau. 1248 —, Fraustadt. 352. a) mangnos B.
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Or. dep. Posen Bibliothek Raczynski (A). CD maioris Pohniae 1, Nr. 275. - SR 668 a; CDS II/1, Nr. 133. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird man Konrad (von Drehnow), der hier als compilator bezeichnet ist, als Schreiber dieser Urkunde annehmen dürfen; vgl. Lexikon Latinitatis Poloniae Art. compilator. Somit sind die Angaben von Swientek Z. 69, S. 52 f . und Maleczynski, Zarys S. 202 f . (richtig jedoch S. 197) zu berichtigen; vgl. auch die Vorbemerkung zu Nr. 252. Die Schrift weist Duktusähnlichkeit auf zu Nr. 253, 265, 296, 383 und SR 746. In nomine domini amen. Noverint universi presentes ac posteri, ad quos pagina presens pervenerit, quod nos Bolezlaus et Henricus dei gratia duces Slesie et Polonie ob spem mercedis sempiterne et ob remedium animarum parentum nostrorum, avi nostri et patris felicis memorie, domui sancte Marie ordinis Cisterciensis in Obera de thabernis in Glogou, quarum nobis due spectant et castellano ibidem due, unam de nostris liberaliter contulimus cum solucione octo marcarum iure hereditario perpetuo possidendam. In cuius rei testimonium, ne predicta donacio propter ignoranciam inexpertorum aut propter frivole obviandam a) proterviam, que nunc nostris maxime inholevit temporibus, in posterum valeat aliquatenus irritari vel retractari, presentem cedulam sigilli nostri robore dignum duximus muniendam. Datum in Veschov, anno incarnacionis dominice millesimo ducentesimo quadragesimo octavo, presentibus dominis: Mirone castellano de Glogou, Ychone et Michaele filiis ipsius, Sulizlao camerario de Glogou, Fredrico dapifero magno, Bertoldo castellano de Reschen, Henri co de Baruht, Nicholao plebano de Iawor, Conrado plebano de Lesnic et canonico de Lubus huius voluminis compilatore cum aliis. Siegel verloren.
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354. Herzog Heinrich III. legt anläßlich der Aussetzung von Stolz den der Kirche in Zadel zu entrichtenden Zehnten fest. 1248 —, Stolz• Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 63 (A). Stenzel, Liber fundcUionis S. 154 f . Nr. 7. - SR 674; Appell, Urkundenfälschungen S. 130 Nr. 69. Swientek Z. 69, S. 53 weist die Schrift des Originals dem herzoglichen Notar Walter zu. Zum Zehntenstreit der vordeutschen Großpfarrei Zadel vgl. Appelt a. a. O. S. 114—119. Noverint universi, quod nos Heinricus dei gratia dux Slesie habito Consilio baronum et dominorum nostrorum videlicet comitis Morotsconis, Alberti cum barba, domini Cunradi nostri notarii et aliorum multorum, cum villam in Stoliz iure Teutonico daremus locandam ecclesie in Zadele, cui ipsa villa semper fuerat decimalis, de manso quolibet statuimus octo schotos annis singulis persolvendos ad ipsum ecclesie bonum perpetuum et profectum. In cuius rei memoriam presentem cedulam dedimus sigilli nostri munimine roboratam. Dat. anno gratie M°CC°XLVIII0, in ipsa villa Stoliz.
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Siegel Herzog Heinrichs III., beschädigt, an grün-rot-gelb-weißen Seidenfäden, siehe Nr. 369.
355. Abt S(ulizlaus) des Vinzenzstifts wandelt den Feldzehent des Gutes Polsnitz in einen Malterund Geldzehent um. 1248—, -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 39 (A). Tzschoppe-Stenzel Nr. 28 = Kötzschke Nr. 87 d (Auszug) = Heibig-Weinrieb Nr. 27 (mit deutscher Übersetzung). - SR 669. Die Urkunde stammt von der gleichen Hand wie Nr. 193. Der von Schilling S. 575 Anm. 967 erhobene Fälschungsverdacht ist hinfällig, da ihm eine Verwechslung mit dem Sandstift unterlaufen ist. - Polsnitz wurde bereits 1228 zu deutschem Rechte ausgesetzt; zur Erklärung für die erst so spät darauf erfolgte Umwandlung der Zehentleistung vgl. die Vorbemerkung zu SUb I Nr. 293 und 353. a) A statt obvianrium.
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die dort angefahrte Literatur, ferner A. Moepert, Die Ortsnamen des Kreises Neumarkt, Breslau 1935, S. 92 f . und L. Reiter, Beiträge zur Besiedlungs-, Rechts- und Wirtschaftsgeschichte des Weichbildes Kanth, Breslau 1936, S. 69. - Der Name des Abtes des Vinzenzstifts ist nach Maleczynski, Liber mortuorum abbatiae s. Vincentii Wratislaviensis (Monumenta Poloniae historica. Series nova 9/1), Warschau 1971, S. XXVII u. 59 mit Sulizlaus aufzulösen und nicht mit Silvester, wie dies Schulte Z. 47, S. 243 getan hat, dem die spätere Forschung gefolgt ist; vgl. auch L. Santifaller, Nikolaus Liebental und seine Chronik der Äbte des Breslauer St. Vinzenzstiftes (Analecta Praemonstratensia 25), Tongerloo 1949, S. 81 f .
In nomine domini amen. Nos S(ulizlaus) divina permissione abbas sancti Vincentii in Wratislauia notum facimus universis presentem paginam inspecturis, quod nos accedente communi Consilio et assensu capituli nostri decimam ville nostre, que Polzenic nuncupatur, quam in campo more Polonico percipiebamus, labore vectionis considerato et expensa taxata more Theuthonico eiusdem ville incolis pro maldratis commutavimus tali siquidem conventione, quod ipsi annuatim ad claustrum nostrum de qualibet sorte tres mensuras siliginis, tres tritiri, tres ordei, tres avene, sicut in Costmlota), insuper mensuram unam pulchre pise usque ad diem cinerum omni excusatione remota transducent. Preterea supradicti villani pro minuta derima ad solvendam dimidiam marcam argenti annuatim in festo sancti Martini se nobis obligarunt. In huius collaudationis testimonio presentem litteram, ne hocb) irritum fieret in posterum, sigilli nostri et capituli nostri munimine roboravimus. Acta sunt hec anno domini M°CC0XL°VIII0, presentibus fratribus : Alberto quondam abbate, Antonio etiam abbate, Iohanne priore, subpriore Sdizlawo, Petro preposito, Cristino custode, Sdizlao, Lambino, Conrado, Iuuenali, Liberto, Alberto, Iohanne, Simiano et aliis quam pluribus. Zwei Siegel donna mit 2. Abt des INCENCII
an Pergamentstreifen, stark beschädigt: 1. Konvent des Vinzenzstifts, thronende MaKind: . . . IGILLVM C E N . . . NCTI VINTII (Schultz S. 13 und Tafel 7 Nr. 53); Vinzenzstifts, stehender Abt, in der Rechten den Stab haltend: + S A B B I S E C C L E . . . (Schultz S. 13 und Tafel 7 Nr. 52).
356. Abt Vinzenz des Sandstifts wandelt auf Bitten zehnten in einen Malterzehent um. 30
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 55 Nr. 8
des Schulzen
von Rauske
den dortigen Garben1248—, —.
(A).
SR 670. Zum Inhalt vgl. Schmid, Pfarrorganisation S. 485 f . 1276 wurde dieser Zehentvertrag von Herzog Heinrich IV. unter ausdrücklicher Berufung auf diese Urkunde des Abtes Vinzenz für den Schulzen Johannes von Rauske bestätigt (SR 1497).
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In nomine domini amen. Quoniam facta mortalium mutabilem secuntur actum, unde utiliter provisum est, ut ea scriptis et voce testium immobile sumant firmamentum. Hinc est, quod nos Vincencius abbas sancte Marie in Wratislauia notum facimus presentibus et futuris, quod ad peticionem sculteti de Ruske, cui grave visum fuit, ut decimam solverei domui nostre in manipulis, quam iuste multo tempore possedimus, concedimus, ut pro hac domui nostre annone3' certam porcionem administret. Et quia in dieta villa haberi dicuntur triginta sortes solventes et due libere, decrevimus, ut de quolibet manso solvente domui nostre singulis annis solvantur IIII or mensure tritici, IIII or siliginis et IIII or avene et dimidia mensura pise, quam edam deducent ad granarium domus nostre in Wratislauia. Terminum solvendi habebunt in festo sancti Martini usque ad nativitatem domini. Ut autem factum nostrum firmum sit, presentem paginam sigilli nostri adque capituli robore duximus roborandam. Actum anno gratie M°CC0XLVIII° coramb) fratribus, quorum nomina sunt subnotata: Petrus prior, Alexius, Viricus, Pribislaus, Gallus, Swentosius, Geruardus, Swentoslaus, Vlricus. Zwei Siegel an Pergamentstreifen
verloren.
355. a) A, offensichtlich auf Rasur b) von erster Hand über der Zeile eingefügt A. 356. a) aus annonam verb. A b) co auf Rasur, vermutlich wollte der Schreiber mit quorum beginnen A.
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357. Abt Vinzenz des Sandstifts erneuert den Lokationsvertrag
über das Dorf
Klein-Tinz. 1248—,
Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag. 381-382 SR 671.
-.
(B).
Dem Schreiber des Repertorium Heliae ist bei der Abschrift des Originals offensichtlich ein Fehler unterlaufen, da der Satz über die Aussetzung von Klein-Tinz zu deutschem Recht unter Abt Witoslaus in der vorliegenden Form keinen Sinn ergibt. Daher wurde dieser Satz sinngemäß ergänzt, wobei natürlich nicht auszuschließen ist, daß das Original hier noch ausführlicher formuliert war. Die Zeugenliste unterscheidet sich von derjenigen der vorhergehenden Urkunde lediglich in zwei Namen : Wridicalus statt Pribislaus und Bernhardus statt Geruardus,' es dürfte sich — auch nach dem Vergleich mit anderen Sandstiftsurkunden - wohl ebenfalls um Abschreibfehler handeln, zumal der Name Wridicalus schwer vorstellbar ist. - Die Lokation von Klein-Tinz könnte im Zeitraum 1221-1228 erfolgt sein, vgl. SUb I Nr. 211, 296, 297, 342 u. 354. Nach Schilling S. 234 f . deuten die Namen Macharius und Lambinus auf wallonische Herkunft. Zur Vermischung von Zins und Zehent vgl. Schmid, Pfarrorganisation S. 436 f f . In nomine domìni amen. Propter instabilem motum temporum et varios discursus hominum utiliter provisum est, ut acta mortalium scriptis confirmentur. Hinc est, quod nos Vincencius abbas sancte Marie in Wratislauia scire volumus presentes et posteros, quod bone dominus abbas Witoslaus memorie predecessor noster locavit villam nomine Tynec nostrani (conferens eam Machario sculteto)a) iure Tewtunico possidendam et locandam. Sed cum mors inevitabilis casus cunctis eum preveniret, relictis filiis hereditatem Michaelis, quam iure possederai, contulit Lambino filio iuniori et eius posteris III mansos liberos cum scultecia, filio autem seniori nomine Rudgero unam sortem liberam dedit et posteris. Et quia hec donacio a predecessoribus nostris fuerat ordinata et privilegiata, sed quia per incursum idem Lambinus Tartarorum Privilegium predecessorum nostrorum noscitur perdidisse, unde, ne detrimentum anime nostre incurreremus, illud cumb) Consilio fratrum nostrorum renovare curavimus. Sciant ergo omnes, quod nos locavimus villam nostrani Lambino sculteto filio Macharii iure Tewtunico eo pacto, quod de quolibet manso solvente reddat annuatim III mensuras tritici, III siliginis, III hordei, III avene et fertonem argenti. Sed de eadem annona nostra dabunt duci unam tritici et aliam avene, quas eciam deducent in Wratislauiam in granarium ducis. Nostrani vero ducent in granarium nostrum ibidem in Wratislauia; argentum reddunt in festo sancti Martini, sed pro eisdem solvemus denarium sancti Petri. Acta sunt hec coram fratribus nostris: Petro priore, Allexio, Wirico, Wridicaloc), Gallo, Swentosio, Bernhardod), Swenteslao, Vlrico. Et ut ratum sit, sigillo nostro atque capituli duximus muniendum ; anno domini M 0 CC°XL°VIir.
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358. Herzog Przemyst von Großpolen befreit die Bewohner der Trebnitzer Besitzung Zarnovo von allen Dienstleistungen und gewährt ihnen freien Durchzug durch sein Herrschaftsgebiet. 1248—, -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 65 (A). Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku, nach S. 356 Beispiel 28 (Schriftprobe). - Mosbach, Wiadomosci S. 18 f.; CD maioris Poloniae 1, Nr. 271. - SR 672; CDS IUI, Nr. 134; Appelt, Urkundenfälschungen S. 130 Nr. 71 ; Bielinska a. a. O. S. 244. Maleczynski, Zarys S. 167 Anm. 91 und Bielinska vermuten Diktat des herzoglichen Notars Konrad; die Schrift könnte nach Bielinska und Sikora, Dokumenty i kancelaria Przemysta I, Breslau 1969, S. 95, der im Schriftcharakter gewisse Ähnlichkeiten zu Nr. 136 zu finden glaubt, einer Empfängerhand zugewiesen werden. Vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 341. — Dorsualvermerk : Privilegium de Zarnouo (13. Jh.). Die Identifizierung des Ortes war lange Zeit umstritten, siehe die Zu357. a) vgl. Vorbemerkung b) davor überflüssiges renovare B d) wohl verderbt statt Geruardus B.
15 Schles. UB II
c) wohl verderbt statt Pribislaus B
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226 sammenfassung im CDS II/l, S. 102 f . sowie die Überlegungen von Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 117 f., der annimmt, daß Zarnovo Stadtcharakter besessen haben dürfte. Vermutlich handelt es sich um Heidemühle (poln.: Sarnowo), heute Teil der Gemeinde Kutschlau, Kr. ZüllichauSchwiebus (vgl. SUb I Nr. 227).
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Premizl dei gratia dux Polonie omnibus in Zarnovo manentibus salutem et gratiam suam. Quoniam ut verum fateamur: Quorum in humero est gravis sarcina, relevari cupiunt iuvamine fortiori, nos dei gratia Premizl dux Polonie per nostram benivolentiam necnon rogatu dilectarum nobis in Christo dominarum venerabilis domine Gertrvdis dei gratia abbatisse de Trebniz et neptis ipsius domine Agnetis, set et totius conventus loci eiusdem vos de cetera ab omni servicio, quod a vobis actenus exigebatur, reddimus absolutos per terram nostre dominationis liberum vobis concedentes transitum, precavere tarnen vos volentes, ne in ipso transitu alicui aliquam iniuriam per aliquod spolium inferatis. Gratie enim nostre ammodo vobis prestare proponimus suffragia, ne violentorum quorumlibet manus vestram quietem audeant perturbare. Et ut hec promissio firma et stabilis perseveret, presentem paginam sigilli nostri munimine iussimus roborari. (Zeugen nicht schlesisch.) Dat. anno gratie M 0 CC°XL°VIir. Siegel Herzog Przemysls von Großpolen, vgl. CD maioris Poloniae 4, S. 339 Nr. 13.
359. 20
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Herzog Boleslaus II. teilt dem Kämmerer S. und dem Unterkämmerer I. mit, daß er zwölf Ministerialen des Vinzenzstifts von der solucio vaccarum befreit habe. (1242-1248), -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 67 Nr. 4 (A). SR 584 b. Da das Mandat nie besiegelt gewesen ist, obwohl das Pergament am unteren Rande einen Einschnitt aufweist, läßt sich eine zeitliche Einordnung aufgrund der verschiedenen Siegeltypare wie bei den meisten anderen undatierten Urkunden Herzog Boleslaus II. nicht vornehmen. Man wird deshalb die Ausstellung vor der zweiten Teilung des Herzogtums Schlesien ansetzen müssen, die vermutlich in der 2. Hälfte des Jahres 1248 erfolgt ist und durch die Herzog Heinrich III. in den Besitz des Breslauer Gebietes kam; vgl. Grodecki, Historja Slqska 1, S. 240. - Dorsualvermerk: Privilegium super duodecim ministeriales (13. Jh.). Zum Inhalt vgl. Menzel, Jura ducalia S. 130.
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B(oleslaus) dei gratia dux Slesie et Polonie comité S. camerario et I. subcamerario salutem et omne bonum. Scire vobis damus, quod domino abbati de sancto Vincencio XII ministeriales a solucione vaccarum relaxavimus, quorum ministerialium sunt in Wratslauiensi castro sex, in Recen quatuor et in Nemci duo, et ab his amplius solucionem vaccarum non extorqueatis, quia eis liberam facultatem ad servitium domini abbatis contulimus.
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360. Papst Innozenz IV. gewährt allen Gläubigen p e r Olomuncensem, Wratislauiensem et Patauiensem civitates et dioceses, die den Neubau des Klosters Cella s. Marie in Brünn unterstützen, einen Ablaß von 40 Tagen. (1249 Januar 1, Lyon.)
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CDB 4, Nr. 156. - Sebànek, Archivy zrusenych klósterù 1, S. 18 Nr. 105. Zur Datierung vgl. CDB 4, S. 258.
361. Herzog Boleslaus II. verspricht zur Lösung der von Bischof Thomas von Breslau verhängten Exkommunikation der Breslauer Kirche, genannte Immunitätsverletzungen zu unterlassen und Genugtuung zu leisten. 1249 Januar 28, Liegnitz. 45
Kop. Breslau DA Liber Niger (14. Jh.), fol. 390-390' (B). Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bistums Breslau Nr. 8; Heyne 1, S. 356 f.; CD maioris Po-
227 loniae 1, Nr. 598. - Reg. ep. Vrat. S. 38; SR 690 = v. Schweinichen, Regesten S. 14 f.; Regesta Imperii 5, Nr. 11561 a. Zu den Auseinandersetzungen zwischen Herzog Boleslaus II. und Bischof Thomas vgl. Pfitzner, Besiedlungsgeschichte S. 107 f f . ; zur Frage der Festsetzung und Erhebung von allgemeinen Steuern siehe Menzel, Jura ducalia S. 48 f f . - Da die kirchlichen patrimonia Tharnaua und Chuderouo in dem päpstlichen Schutzprivileg von 1245 (Nr. 287) nicht genannt sind, darf man sie möglicherweise in der Kastellanei Ottmachau suchen, wie bereits Stenzel für Tharnau, Gem. Gauwald, Kr. Grottkau angenommen hat; Chuderouo läßt sich nicht mehr lokalisieren.
Nos Bolezlaus divina grada dux Slesie et Polonie notum facimus universis, quod, cum ex pluribus causis, quas dominus Thomas Wratislauiensis episcopus veras esse dicebat, vinculo essemus excommunicacionis astricti et terra nostra ecclesiastico subposita interdicto, nos ad satisfaciendum tam nostre consciencie apud nos quam fame aput homines, principaliter autem deferentes deo, cui humilitatem et subieccionem prestare nostri honoris incrementum et exaltacionem nostre anime reputamus, humiliari volumus sub potenti manu dei et pro absolucione sentenciarum predictarum obtinenda et grada reconciliadonis ecclesiastice correccionem spondentes preteritorum et futurorum cautelam, articulos infrascriptos ad honorem dei et sancte ecclesie bona fide promittimus observare. Clericos nec captivabimus nec in exilium mittemus et, quod fedmus drca aliquos quantum ad exilium, revocamus nec alicui de cetero beneficium ecclesiasticum inordinate auferemus, set, si quis clericus adeo excesserit, ut aliquo premissorum videatur dignus, de hoc coram episcopo in iudicio cum ipso experiemur, a quo, si iustidam non fuerimus consecuti, ipsam in foro ecclesiastico alias prosequemur. Item non fademus aliquam eiecdonem vel induccionem religiosorum violenter, sed, si quid in huiusmodi racione iuris patronatus nobis fuerit faciendum, hoc fademus sine violacione inmunitatisa) ecclesiastice et sine incendio rerum ecclesiasticarum, nisi contingat incendium in munidonibus acquirendis; res omnes nichilominus ecclesie sicut nostras proprias bona fide defendemus. Item collectas sive exacdones generales sive speciales super homines et bona ecclesiastica non fademus nisi iustas, que fuerint per episcopum et barones pro utilitate terre et necessitate approbate, nisi episcopus solus contra consensum baronum et contra iusticiam suum consensum noluerit adhibere, hoc tamen nostros heredes neque episcopi obliget successores. Item ecclesiam de Kalis conbustam reparari faciemus iuxta ordinacionem episcopi; claustrum de Nouocastro in dedmis et in omni iure ecclesiastico et spirituali omnino restituemus, ipsum autem locum claustri et possessiones eius, quibus indiguerimus, infra duos annos in lods commutabimus aptis. Item inmunitatem domibus episcopalibus et regularium seu secularium clericorum debitam observabimus. Item ad res ecclesiasticas manum de cetero iniuriose non mittemus et, quitquid de rebus episcopalibus collegimus vel militibus predpimus colligendum, cum integritate restituemus et in eis, que non collegimus nec precepimus colligendum, quantum possumus, episcopo assistemus bona fide nec communicabimus excommunicatis nobisb) denundatis nisi in exerdtu vel alia necessitate inpellente. Item nunciis episcopi et aliorum ecclesiasticorum virorum et procuratoribus eorum in dominio nostro pro eorum negociis gerendis plenam damus securitatem et libere promittimusc) per procuratores episcopi fieri radonem coram nobis vel a nobis deputatis et, cum declarata fuerint, que per nos vel per nostrum mandatum sunt precepta, ea datis certis fideiussoribus usque ad festum sancti Iohannis Baptiste proximo venturum persolvemus. Idem fademus aliis viris ecclesiastids de hiis, que per nos vel nostrum speciale mandatum ipsis sunt ablata. Si qua preter hec facta sunt, episcopus suo iure utatur. Item domino episcopo dampnum in Zwent factum secundum estimadonem sub iuramento ab ipso episcopo vel eius procuratore Leonardo factam persolvemus ; idem faciemus de Crinizno, si frater noster non fatebitur nobis precepisse in bonis ecclesie pernoctare. Item de duobus patrimoniis ecclesie Tharnaua et Chuderouo Tarnauam restituemus integraliter et pacifice possidendam, sicut prius habuit. Pro Chuderouo commutacionem condignam fademus in loco episcopo competenti usque ad prenominatum festum beati Iohannis Baptiste. Hec omnia promittimus sub iuramento corporaliter prestito observare et, si 361. a) inmutatis B 15*
b) irrtümlich zweimal geschrieben B
c) promittemus B.
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non observaverimus, ipse episcopus nos possit in easdem sentencias excommunicacionis et interdicti reducere non obstante appellacene a nobis facta vel facienda vel alio iure, quod nobis possit prodesse tantum super articulis prenominatis. Et ut hec omnia rata et inconcussa permaneant, presens scriptum sigilli nostri robore duximus insignii! Actum in Legnicz, anno domini M°CC°XL nono, V kal. februarii, presentibus fratre nostro domino Conrado Patauiensi electo, Ramoldo cancellano, Valentino notario, magistro Thedrico, magistro Iohanne et nunciis domini episcopi specialiter pro absolucione nostra destinatis magistro Symone priore, fratre Moyse subpriore sancti Adalberti in Wratislauia et Ecardo canonico Wratislauiensi.
362. 10
Papst Innozenz IV. teilt dem Propst, den Kanonikern und den Brüdern vom Orden des Hl. Grabes in Miechów und Glogouia mit, daß die von ihnen für das Hl. Land geleistete Unterstützung ihrer Immunität nicht präjudizierlich sein solle. 1249 Februar 17, Lyon. Paris Bibliothèque Nationale Bibl. Czartoryskich (B).
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Reg. Vat. 21a fol. 29' (R); Transsumpt
von 1302 Juli 14,
Krakau
Nakielski, Miechovia S.126f. (irrtümlich ad 1203); CD Poloniae 3, Nr. 26; Piekosinski, CD Poloniae minoris2, Nr. 430 (alle nach B). - Höfler, Albert von Beham, Stuttgart 1847, S. 181; Potthast 13220; SR 691; Berger, Les Registres d'lnnocent IV 2, Nr. 4371. Die Quellenlage erlaubt keinen sicheren Schluß, ob es sich bei Glogouia um einen Ort in Schlesien handelt. Grünhagen SR 691 gibt an, daß weder in Glogau noch in Ober-Glogau Mitglieder vom Orden des Hl. Grabes gewesen seien. Dagegen sprechen K. Kantak, Dzieje kosciofa polskiego 2, 1914, S. 102 und Tobiasz, Bozogrobcy w Miechowie, in: Nasza Przesztosc 17 (1963), S. 49 von einer Niederlassung dieses Ordens in Glogau, wobei ihre Angaben jedoch wohl lediglich auf dieser Urkunde basieren.
Innocencius episcopus servus servorum dei dilectis fìlììs . . preposito, canonicis et fratribus dominici Sepulchri de Mecheuia a) et de Glogouia b) salutem et apostolicam benedictionem. Licet pro devocione, quam ad ecclesiam Romanam habetis, subventionem, ad quam auctoritate nostra dilectus filius frater Gotifridus c) penitenciarius et capellanus noster vos de proventibus vestris eidem faciendam ecclesie sedis apostolice ac terre sancte nomine requisivit, tanquam devoti filii necessitatem sedis et terre prefate propensius attendentes liberaliter duxeritis impendendam, quia tarnen fratres ordinis sancti Sepulcri pari cum militie templi et hospitalis Ierosolimitani fratribus in hac parte debent übertäte gaudere, cum proventus vestros ad terram sanctam sicut illi teneamini destinare, auctoritate vobis presencium indulgemus, ut pretextu subventionis prefate, quam sie ex devocione fecistis, nullum vobis et successoribus vestris in posterum preiudicium generetur. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignacionem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit ineursurum. Dat. d) Lugduni XIII kal. marcii, pontificatus nostri anno sextod).
363. 40
Bischof Bruno von Olmütz überträgt dem Gallus de Levenberch (Lämberg in Nordböhmen) zwei Dörfer in Böhmen. Unter den Zeugen: Symone de Opauia. 1249 Februar 22, Deutsch Gabel (Böhmen). Boczek, AÖG45,
CD Moraviae 3, Nr. 138; S. 114 Nr. 57.
CDB 4, Nr. 161. - Erben,
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Regesta 1, Nr. 1229;
Kopetzky
364. Heinrich von Hohenstein, Vizelandmeister des Deutschen Ordens in Preußen und Polen, urkundet, im Tausch gegen den Ordensbesitz bei Namslau von Bischof Thomas von Breslau den 362. a) Mechouia B
b) Glogouica B
c) Gottifredus B
d - d ) Dat. ut supra R.
229 Zehent des Ordensgutes Woischwitz, das benachbarte Patrimonium, in quo manebant coci episcopi, die Neubruchzehnten sowie 100 Mark Silber erhalten zu haben. 1249 März 14, Or. Breslau DA AA 34
(A).
Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 117. - Reg. ep. Vrat. S. 39; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 322; SR 692; Regesta Imperii 5, Nr. 10233; CDS U/1, Nr. 136; W. Kuhn, Die Besiedlung des Reichthaler Haltes, jetzt in: ders., Beiträge zur schlesischen Siedlungsgeschichte, München 1971, S. 81 f.; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroctawiu 1, Nr. 42. 1233 hatte Hermann Balk dem Namslauer Kapellan Egidius den Auftrag erteilt, das Ordensgebiet nö. Namslau zu besiedeln, siehe oben Nr. 33. Bei den beiden hier genannten zu deutschem Recht ausgesetzten Orten handelt es sich um Kreuzendorf und Schadegur; vgl. Kuhn a. a. O. S. 93 u. ö. Die offensichtlich südl. Breslau bei Woischwitz gelegene terra cocorum des Bischofs läßt sich nicht mehr lokalisieren, vgl. Tyszkiewicz, Sobótka 12 (1957), S. 42 und J. Domanski, Nazwy miejscowe dzisiejszego Wrodawia i dawnego okrfgu Wroctawskiego, Warschau 1967, Nr. 87 S. 49. - Dorsu-
alvermerk: Littera super villis ultra Namislou videlicet Scorosou et aliis fratrum de domo Teutonica (13.-14. Jh.). In nomine domini amen. Nos frater Henricus de Hoinstein vicemagister in Pruscia et Polonia sancte Marie de domo Teuthonica notum facimus presentibus et futuris, quod, cum nos et fratres nostri terras haberemus ultra Namislov concessas domui nostre per principes, ducem videlicet Henricum et suos successores, et ibi iam essent due ville locate iure Teuthonico et terra quedam non locata remanebat, que prius vocabatur Scorosouo, interiacente ibidem molendino nostro, quod habebat Symon a nobis sub annua pensione, preterea cum haberemus similiter a predictis principibus circa Vratislauiam terram, que prius dicebatur Voysici, et eadem terra exilis esset pro fratrum nostrorum commoda habitacione, maxime cum decima eiusdem ville nostre ad prebendam domini Iohannis archidiaconi pertineret, quam de aratris nostris persolvere nobis fatigacionem incommodam inducebat, adiacebat eciam diete ville nostre quoddam Patrimonium ecclesie Vratislauiensis, in quo manebant coci episcopi, ex cuius addicione dieta terra nostra et quantitate et commodis poterai ampliali, nos cum dicto domino episcopo et suo capitulo per probos viros et discretos ad quendam contractum de communi nostra voluntate pervenimus sub hac forma: De beneplacito nostro prefatus dominus episcopus reeepit a nobis villas prius nominatas ultra Namislov cum omni sua integritate et iure dominii et liberiate in predictis villis nobis olim concessa, ut remaneant in perpetuo dominio cum omni iure suo et deeimis ecclesie et episcopo Vratislauiensi inperpetuum ; promisimus eis etiam de evictione. Et hoc est sigillis nostro et viri venerabilis Iacobi Leodiensis archidiaconi in partibus Polonie et aliis domini pape vices gerentis finaliter confirmatum. Episcopus autem decimam ville Voysici secundo loco nominate liberam nobis fecit a predicto domino I(ohanne) archidiacono dando ei commutacionem pro ea rationabilem Consilio sui capituli, ipsam domui nostre et fratribus cum decima etiam eius terre, in qua sui coci manebant, perpetuo conferens addiciens nobis nichilhominus a) terram eorundem suorum cocorum perpetuo dominio possidendam. Superaddidit etiam hoc nobis, ut, si quid nostri fratres de silva dueis, que est inter nos et civitatem, extirpaverint, decima illorum novalium domui nostre perpetuo debeat pertinere. Et quia decimam dederamus pro decima, terra vero domini episcopi multo erat exilior quam nostra, ipse nobis in pecunia ponderata centum marcas argenti superaddidit Consilio discretorum. Que ut rata habeantur, sigillis eiusdem viri venerabilis domini Iacobi Leodiensis archidiaconi et nostro et domini episcopi et capituli Vratislauiensis litteram presentem duximus roborari. Dat. anno domini M°CC°XLnono, II idus martii. Von vier Siegeln das letzte (Breslauer Domkapitel) verloren: 1. Bischof Thomas von Breslau, Typar A, siehe Nr. 5; 2. Legat Jakob, stark beschädigt, vgl. Nr. 348; 3. Heinrich von Hohenstein, unkenntliches Fragment.
364. a) A.
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365. Bischof Thomas von Breslau beurkundet (Nr. 364). 5
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den Gütertausch
mit dem Deutschen Orden 1249 März 14, -.
Transsumpt durch Bf. Heinrich von Ermland von 1330 Nov. 10, Königsberg St.A., jetzt Archivlager Göttingen (B); Kop. Krakau Bibl. Czartoryskich Vol. II Nr. 178 pag. 517-519 (C). Dreger, CD Pomeraniael, Berlin 1768, Nr. 192; Woelky-Saage, CD Warmiensis 2, Nr. 553; Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 118 (Auszug). — Reg. ep. Vrat. S. 39; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 321; SR 693; Regesta Imperii5, Nr. 10233; Joachim-Hubatsch, Regesta Historicodiplomatica ordinis s. Mariae Theutonicorum 2, 1948, Nr. 105. Die auf dem wohl durch Wasserflecken beschädigten Transsumpt unleserlichen Stellen wurden nach C und den Drucken unter Zuhilfenahme von Nr. 364 ergänzt. Zum Inhalt vgl. die vorhergehende Urkunde.
In nomine domini amen. Nos Thomas dei gratia Wratizlauiensis episcopus notum facimus presentibus et futuris, quod, cum fratres domus sancte Marie de domo Thewthonica terras haberent ultra Namslaw concessas sibi per principes, ducem videlicet Henricum et suos successores, et ibi iam essent due ville locate iure Thewtonico, et terra quedam non locata remanebat, que prius vocabatur Scorosouo, interiacente ibidem molendino ipsorum, quod habebat Symon ab ipsis sub annua pensione; preterea cum haberent iidem fratres similiter a predictis principibus circa Wratislauiam terram, que prius dicebatur Woysici, et eadem terra exilis esset pro ipsorum comoda habitacione, maxime cum decima eiusdem ville ipsorum ad prebendam domini Iohannis archidiaconi pertineret, quam de aratris suis persolvere ipsis fatigacionem incomodam inducebat, adiacebat eciam diete ville quoddam Patrimonium ecclesie nostre, in quo manebant coci nostri, ex cuius addicione dieta terra eorum et quantitate et comodis poterai ampliali, nos cum ipsis per probos viros et honestos ad quendam contractum de communi nostra voluntate pervenimus sub hac forma: De beneplacito eorundem fratrum recepimus ab ipsis villas prius nominatas ultra Namslaw cum omni sua integritate et iure domimi et liberiate in predictis villis eis concessa, ut remaneant in perpetuo dominio cum omni iure suo et deeimis ecclesie et episcopo Wraczlauiensi inperpetuum. Et hoc est sigillis ipsorum et viri venerabilis Iacobi Leodiensis archidiaconi in partibus Polonie et aliis domini pape vices gerentis finaliter confirmatum. Nos autem decimam ville Woysici secundo loco nominate liberam eis feeimus a predicto domino S. a) archydiacono dando sibi commutacionem pro ea racionabilem Consilio nostri capituli, ipsam domui ipsorum et fratribus cum decima eciam eius terre, in qua nostri coci manebant, perpetuo conferentes, addentes nichilominus eis terram eorundem nostrorum cocorum perpetuo dominio possidendam. Superaddimus insuper ipsis istam gratiam, ut, si quid iidem fratres de silva, que est ducis inter ipsos et civitatem, extirpaverint, decima domui dictorum fratrum perpetuo pertineat. Et quia decimam dederamus pro decima, terra vero nostra multo erat exilior quam ipsorum, nos ipsis in pecunia ponderata centum marcas argenti superaddidimus Consilio discretorum. Que ut rata habeantur, sigillis eiusdem viri venerabilis I(acobi) Leodiensis archidiaconi, nostro et nostri capituli litteram presentem duximus roborari. Actum anno domini M°CC°XL°nono, pridie ydus marcii.
366. Abt Vinzenz des Sandstifts bestätigt die Zuweisung der Zehnten von Peterwitz (Kr. Frankenstein) durch Bischof Thomas von Breslau an das Sandstift und seinen Verzicht auf alle Ansprüche auf das Kloster Kamenz. 1249 März 15, -. 45
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 88 Nr. 10
(A).
Frömrich, Kurze Geschichte der ehemaligen Cistercienser-Abtey Kamenz in Schlesien, Glatz 1817, S. 18 f f . (deutsche Übersetzung); Stenzel, Liber fundationis S. 155 f . Nr. 8; Pfotenhauer CDS 10, Nr. 10; Perlbach, Pommerellisches UB Nr. 119 (Auszug). - Reg. ep. Vrat. S. 39; Perlbach, Preussische Regesten Nr. 323; SR 694; Regesta Imperli 5, Nr. 10233 a. 365. a) B statt I(ohanne).
231 Da uns kein Photo vorliegt, beruht unsere Edition auf den bisherigen Drucken. — Vgl. oben Nr. 347—349 sowie die folgende Urkunde, die weitgehend wörtlich mit diesem Stück übereinstimmt. Universis presentes litteras inspecturis frater Vincentius beate Marie in Wratislauia dictus abbas totusque eiusdem loci conventus salutem in domino. Noverit universitas vestra, quod, cum venerabilis pater T(homas) dei gracia Wratislauiensis episcopus promisisset ad preces et monitiones venerabilis viri Iacobi Leodiensis archidiaconi domini pape capellani ac eiusdem in Polonia, Pruscia et Pomerania vices gerentis se assignaturum nobis decimas ad largum valorem septem marcharum in recompensatione tocius iuris, si quid habebamus vel habere quocunque modo poteramus in domo de Camenez, idem episcopus ad iteratas monitiones et preces archidiaconi supradicti in tantum nobis decimas largiter assignavit, quod eas in villa Petri filii Stessonis super fluvium, qui vocatur Wech, Wratislauiensis dyocesis nobis assignavit ad valorem decern marcharum singulis annis in argento ibidem in perpetuum a nobis et successoribus nostris percipiendarum infra festum sancii Andree libere et quiete. Et nos istam assignationem gratam et ratam habemus, approbamus et acceptamus et recognoscimus, quod prefatus dominus episcopus super dicta assignatione, ut predictum est, nobis facta nobis litteras suas et litteras capituli sui dedit. Et nos iuravimus in presencia domini episcopi et archidiaconi predictorum, quod . . abbatem et conventum Cisterciensis ordinis, quos in eodem loco de Camenez dictus archidiaconus restituit arbitrando, de cetero super dieta domo de Camenez vel pertinenciis ad eandem non inquietabimus per nos vel per alium tacite vel expresse, publice vel oculte, et quod arbitrium dicti archidiaconi super dieta domo de Camenez prolatum, sicut sigillo suo est sigillatum, in perpetuum inviolabiliter servabimus nec contra illud aliqualiter veniemus. In cuius rei testimonium et munimen presentes litteras sigillis nostris et sigillo dicti archidiaconi fecimus sigillali. Actum anno domini M°CC°XL° nono, feria secunda post dominicam, qua cantatur Letare Ierusalem.
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Drei Siegel (nach Stenzel und Grünhagen) : 1. Konvent des Sandstifts an grünen Seidenfäden, siehe Nr. 301; 2. Legat Jakob an roten Seidenfäden, vgl. Nr. 348; 3. Abt des Sandstifts an gelben Seidenfäden, Standbildsiegel, in der Linken ein Buch vor die Brust haltend, in der Rechten den Stab: + S A B ATIS SCE MARIE VRATISLAV (Schultz S. 13 und Tafel 7 Nr. 57).
367.
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Bischof Thomas von Breslau bestätigt die Zuweisung der Zehnten von Peterwitz an das Sandstift, wofür Abt Vinzenz und sein Konvent aller Ansprüche auf das Kloster Kamenz entsagt haben. 1249 März 15, -. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 17 (ältestes Kopialbuch des Sandstiftes, 1435), fol. 24' (B); ebenda Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag. 678-679 (C). SR 695. Im Repertorium Heliae folgt unmittelbar nach dem Text der Urkunde ohne Absatz folgender Zusatz: Circa eandem litteram habetur instrumentum publicum de manu Zacharie quondam Mathie de Heynzendorff auctoritate imperiali publici notarti et est confessiones (!) rusticorum omnium et singulorum ibidem in Petirwiz circa Trebeniz se velie libenter censum decime decern marcarum monasterio nostro prestare et dare annuatim sine aliqua contradiccione, si domini eorum temporales hoc eis nön prohibentur. - Vgl. Nr. 347-349 u. 366. Universis presentes litteras inspecturis Thomas dei gracia Wratislauiensis episcopus salutem in domino. Noverit universitas vestra, quod, cum nos promisissemus ad preces et moniciones venerabilis viri Iacobi Leodiensis archidiaconi domini pape capellani ac eiusdem in PoIonia, Pruscia a) et Pomerania vices gerentis nos assignaturos b) dilectis in Christo filiis Vincend o abbati et conventui sancte Marie Wratislauiensis decimas ad largum valorem septem c) marcarum in recompensacione tocius iuris, si quid habebant vel habere poterant quocumque 367. a) B, Prusia C
b) vorher assignantes getilgt B
c) vorher decern marcarum gefügt B
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modo in domo de Camencz, nos ad iteratas moniciones et preces arcidiaconi supradicti in tantum predictis abbati et conventui sancte Marie Wratislauiensis dictas decimas largiter assignavimus, quod eas in villa Petri filii Stessonis super fluvium, qui vocatur Wech, Wratislauiensis dyocesis assignavimus ad valorem decem marcarum singulis annis in perpetuum in argento ibidem eisdem abbati et conventui et successoribus eorum percipiendarum infra festum sancti Andree libere et quiete. Et ipsi Vincencius abbas et conventus sancte Marie istam assignacionem ratam et gratam habuerunt coram nobis et arcidiacono supradicto eamque approbaverunt et acceptaverunt et recognoverunt, quod nos litteras nostras et capituli nostri super ista assignacione eis facta dederamus. Et iuraverunt coram nobis et dicto archidyacono abbas et conventus predicti, quod abbatem et conventum Cisterciensis ordinis, quos in dicto loco de Camencz dictus archidiaconus restituit arbitrando, de cetero super dieta domo de Camencz vel pertinenciis ad eandem non inquietabunt per se vel per alium tacite vel expresse, publice vel occulte, et quod arbitrium dicti arcidiaconi super dieta domo de Camencz prolatum, sicut sigillo suo est sigillatum, imperpetuum inviolabiliter observabunt nec contra illud aliquando venient ullo modo. In cuius rei testimonium et munimen presentes litteras sigillo meo d) et sigillo capituli meid) et sigillo dicti arcidiaconi fecimus sigillali. Actum anno domini M°CC°XL nono, feria secunda post dominicam, qua cantatur Letare Iherusalem.
368. 20
Herzog Boleslaus II. schließt mit Erzbischof Wilbrand von Magdeburg einen Bündnisvertrag und tritt diesem dafür die eine Hälfte des Landes Lebus ab und nimmt die andere Hälfte von ihm zum Lehen. 1249 April 20, Liegnitz.
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Riedel, CD Brandenburgensis 1/24, S. 336 f f . = Grünhagert-Markgraf 1, S. 116-120 = CD maioris Poloniae 4, Nr. 2055; Schilling S. 472-475 Nr. 61 (deutsche Übersetzung). - Kletke, Regesto historiae Neomarchicae S. 13 f.; Heinemann, CD Anhaltinus 2, Nr. 179; Mülverstedt, Regesta archiepiscopatus Magdeburgensis 2, Nr. 1255; SR 696 = v. Schweinichen, Regesten S. 15 f.; Regesto Imperli 5, Nr. 11566; Dobenecker. Regesta diplomatica Thuringiae 3, Nr. 1700; Krabbo-Winter, Regesten der Markgrafen von Brandenburg Nr. 724 a; Lehmann, Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz Nr. 97.
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Das Diktat dürfte dem Empfänger zuzuweisen sein. - Zur historischen Bedeutung dieses Vertrags und seinen Folgen vgl. u.a. Grodecki, Historja Slgska 1, S. 243 f f . ; Geschichte Schlesiens l3, S. 146 f . sowie J. Schultze, Die Mark Brandenburg 1, Berlin 1961, S. 149 f f . Gegenüber den Ausführungen von O. Breitenbach, Das Land Lebus unter den Piasten, Fürstenwalde 1890, S. 86—99 hat P. v. Nießen, Geschichte der Neumark im Zeitalter ihrer Entstehung und Besiedlung, Landsberg 1905, S. 133 f f . wohl zu Recht wahrscheinlich gemacht, daß die magdeburgischen Zeugen nicht auf einen in Liegnitz befindlichen Hilfszug zurückzußhren sein dürften. Vielmehr dürften bereits früher in Magdeburg Verhandlungen über den Vertrag stattgefunden haben, da sich Herzog Boleslaus im Frühjahr 1249 am Hofe seines Schwiegervaters, des Grafen von Anhalt, aufhielt, der mit dem Erzbischof von Magdeburg enge Beziehungen unterhielt. Die Beurkundung könnte dann erst später in Liegnitz erfolgt sein. Allerdings dürfte eine Reihe deutscher Ritter zu diesem Zeitpunkt mit dem Herzog nach Schlesien gekommen sein, da einige der hier genannten Zeugen (Albertus de
Ravenswald, Waltherus de Barbey, Vulradus de Indagine, Wydego de Camenz, Richardus de Damis) wiederholt seit 1249 in Urkunden Boleslaus' auftauchen. — Zur Grenze des Lebuser Gebiets vgl. zuletzt H.-J. Karp, Grenzen in Ostmitteleuropa während des Mittelalters, Köln-Wien 1972, S. 54 f f . und 71.
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In nomine sancte et individue trinitatis. Nos Bolezlaus dei gracia dux Slesie et Polome omnibus imperpetuum. Factorum nostrorum ordinem et processum presentibus et futuris insinuare volentes ipsum committimus testimonio scripturarum, ut lecte dubios expediant et errare non sinant. Sane recognoscimus et tenore presencium protestamur, quod venerabilis in Christo pater et dominus noster Wilbrandus archiepiscopus Magdeburgensis et ecclesia sua nobiscum et cum heredibus nostris fidei puritatem perpetueque pacis servare vinculum pro367. d) BC.
233 ponentes sibi et ecclesie sue unum de castris Lubus, inferius videlicet et finale, medietatem medii necnon medietatem civitatis et districtus tocius tantum pertinentis ad Castrum ex utraque parte Odere fluminis cessimus per medium equa lance, aliud autem finale superius et medietatem medii nobis et nostris heredibus reservantes, que in feodo tenebimus de manibus suis et successorum suorum. Ius etiam, quod habuimus in patronatu episcopatus, prepositure et officio castellarne, nobis sicut hactenus salvum erit, tenebimus tamen in feodo hec ab ipso cum supanis et attinentiis quibuscunque... Quod autem nos hiis predictis dominum archiepiscopum et suam ecclesiam honoramus, est causa videlicet, quod ipse et sui successores nos et nostras heredes contra omnes, qui nos absque causa legittima volunt opprimere vel offendere, debent iuvare, prout possunt melius cum effectu, si nobis non possunt iusticiam vel graciam obtinere. Si edam in prosecucione iniuriarum nostrarum cum nostris et suis adversariis contingeret nos bellare, debemus secundum Consilia duorum hominum suorum et duorum nostrorum taliter disponere rebus nostris ad bellum, quod adversariis resistere valeremus. Nos edam dominum archiepiscopum in similibus iuvare tenemur, et de propriis bonis iuvabit alium unusquisque. Si nos sine legittimis heredibus decesserimus, dominus archiepiscopus et sui successores fratribus nostris in feodo bona nostra concedent, si ea infra tempus legittimum duxerint requirenda. Ad hec si nos contra ea, que scripta sunt in hoc privilegio, veniremus, castrenses nostri medio tempore nullum nobis obsequium prestare deberent et in castris ipsis nullam nobis permittere potestatem, donee emendaretur secundum iustitiam vel amidtiam, quod contra Privilegium factum esset, et in archiepiscopo sicut in nobis servari debebit. Qui autem contra Privilegium non venerit, obsequium habebit de suis castrensibus et potestatem castrorum suorum . . . Ceterum nec archiepiscopus nec aliquis successorum suorum dtra limites terre Lubus usque in contigwa Polonica terminos suos protendent sine consensu nostro et heredum nostrorum. Hii autem sunt termini castri Lubus versus Poloniam : Ex illa parte Odere a flumine, quod vocatur Nothes, incipiunt in prato, quod vocatur Guba, et procedunt in Rudna et Rogi et usque ad lacum Wandrine et usque Slavice et usque Preslice, quod est inter Magnam villain et Molosson; item usque Pozirzadlo, post hec ubi Schuga Pilscha intrat magnam Pilscham; item usque Sirze et usque R a m p i c e . . . Quod si tempore procedente veradter fuerit intellectual, quod alicubi sint termini largiores, quam in hoc privilegio sit expressum, de illis de communi consensu et Consilio intromittere nos debemus et inter nos eque dividere, sicut alia sunt divisa. Ut autem hec omnia, que in presentibus sunt expressa, tam a nobis et nostris heredibus quam ab archiepiscopo et suis successoribus perpetuo bona fide serventur, data fide promisimus et iuravimus nos sibi et ipse nobis, insuper presens scriptum munivimus nostri appensione sigilli. Insuper testes sunt venerabiles patres abbas de Nyenborch et abbas de Monte, Albertus de Wernigherode Magdeburgensis ecclesie propositus, Rodolphus de Dyngelstede decanus et propositus Ropertus de Querenvorde; layd autem illustris homo Burchardus Magdeburgensis burgravius et nobiles homines comes Albertus de Ravenswald, Otto de Hademersleve, Waltherus de Arnestein, comes Ludolphus iuvenis de Halremunt, Waltherus de Barbey, Hermannus de Werberch, Wernerus de Dobyn et Gerehardus domicellus de Querenvorde, ministeriales Vulradus de Indagine, Wydego de Camenz, Henricus de Alissleve dapifer curie Magdeburgensis, Otto de Godebuz, Gerhardus et Hermannus fratres de Wederden, Richardus de Damis, Henricus et Iohannes fratres de Gatersleve, Ericus de Borch, Erenfridus de Gyvekensteyn, Olricus Boc advocatus de Beiger Nyenburch, Richardus domicellus de Czerwist, Rodolphus de Neminc et alii quam plures milites et servi. Datum Legenitz, anno grade M°CC°XLVilli 0 , XII kal. maii.
369. Herzog Heinrich III. schließt mit Markgraf Heinrich von Meißen einen Bündnisvertrag gegen seinen Bruder (Boleslaus) zu genannten Bedingungen. 1249 April 20, Meißen.
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Or. Dresden Landeshauptarchiv (A). Worbs in: Ledebur, Allgemeines Archiv ßr die Geschichtskunde des Preußischen Staates 7, 1832, S. 61 f . = Riedel, CD Brandenburgensis 11/6, Nr. 2189; Worbs, Inventarium diplomaticum Lusatiae inferioris, Lübben 1834, Nr. 219 = CD Lusatiae superioris 1, Anhang Nr. 50; GrünhagenMarkgraf 1, S. 115 f.; Theuner, UB des Klosters Neuzelle und seiner Besitzungen, Lübben 1897, Nr. 2. - SR 697; Regesto Imperii 5, Nr. 11567; Dobenecker, Regesta diplomatica Thuringiae 3, Nr. 1699; Krabbo-Winter, Regesten der Markgrafen von Brandenburg Nr. 724 a; Schieckel, Regesten Nr. 579; Lehmann, Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz Nr. 96. Schrift und Diktat (siehe etwa die Titulatur Heinrichs III.) sind dem Empfänger zuzuweisen. - Zur historischen Bedeutung dieses Vertrags vgl. Grodecki, Historja Slqska 1, S. 242 f f . sowie Geschichte Schlesiens l3, S. 146 f . Von den versprochenen Gebieten gelangte lediglich Schiedlo in den Besitz des Markgrafen.
Nos Heinricus dei gratia dux Polonie recognoscimus et tenore presentium publice protestamur, quod cum Heinrico marchione Misnensi concordavimus in hunc modum, quod nobis contra fratrem nostrum astabit et numquam concordabit cum ipso, nisi hoc fuerit de nostra conscientia et etiam voluntate et nec nos hoc sine sua voluntate aliquatenus faciemus. Si autem inter nos et fratrem nostrum secundum consilium hominum suorum et nostrorum concordiam potent ordinare, in hoc nos suam sequemur per omnia voluntatem, et si non posset nos per amiciciam aliquatenus concordare, nos iuvabit, ut terram fratris nostri recuperare possimus, qua recuperata ipsi marchioni presentabimus Croznam civitatem et castrum et terram ad Croznam pertinentem vel totam terram inter Quissam et Poberam usque ad silvam, que est inter Lewinberc et Nuenburc super Quissam, que silva protenditur usque ad montes Boemie, et a) hoc in optione sua existet, quam ex hiis duabus terris eligere affectabit. Promisimus insuper marchioni eidem, quod centum et quinquaginta marcas auri vel in estimatione tantum argenti Misnensis ponderis sibi solvemus, medietatem in octava pentecostes et aliam medietatem in festo Iohannis Baptiste. Idcirco idem nobis promisit, quod singulis annis cum expeditione sua terram semel intrabit personaliter fratris nostri, secundum quod nobis et eidem videbitur expedire, nisi legitima causa ipsum excuset, tunc enim homines suos mittet, et hoc nobis in auxilium faciet, dummodo a nobis sex septimanis antea commonitus habeatur. Ipsi etiam et suis, quamdiu ibidem fuerint, expensas ministrabimus integraliter ac perfecte. Preterea idem marchio nobis tenebit sexaginta armatos, interim quod prelium nostrum durat, in marchia Lusicensi vel in Zarowe, secundum quod nobis magis utile fuerit et acceptum. Si vero fratri nostro B(oleslao) de terra Teutonie ultra ducentos armatos in auxilium venerint, idem marchio armatos totidem nobis mittet, ut terram nostram defensare possimus. Et si aliquis princeps Teutonie cum potentia contra nos veniret, idem marchio ad defensionem intrabit personaliter terram nostram, nisi ipsum legitima causa excuset, et tunc homines suos mittet, ut eandem terram nostram suo possimus auxilio defensare. Si autem pauciores quam ducenti eidem fratri nostro in auxilium venerint, marchio illos homines, quos in confinio habet Polonie, in subsidium nobis mittet. Preterea castrum Scidelowe ipsi marchioni presentabimus ante festum beati Iohannis Baptiste ; quod si non faceremus, trecentas marcas argenti Misnensis ponderis sibi in festo Michaelis solvemus. Si vero castrum Scidelowe per se optineret et per amiciciam ab Andrea, qui nunc idem possidet, haberet, tunc nos eidem Andree et suis servis restaurum in bonis nostris propriis in feodo triginta duarum marcarum faciemus, quod feodum iam a dicto marchione iure optinent feodali, et nichilominus nos eidem marchioni trecentas marcas solvemus. Preterea nullus ministerialis vel vasallus marchionis ipsius contra nos dicto fratri nostro astabit. Quod si fieret, marchio erit inimicus illius, sicut nos fuimus atque sumus. Dat. Misne, anno domini M°CC°XLVilli 0 , X I P kalend. maii, septime indictionis. Siegel Herzog Heinrichs III., Typar A, an blauen und grünen Seidenfäden, Standbildsiegel, in der Rechten die Fahne, in der Linken den Schild, beide mit dem Adler der schlesischen Piasten: + hENRICVS DEI GRACIA DVX ZLESIE (Schultz S. 8 und Tafel 2 Nr. 12; Stronczynski S. 189; Historja Slqska 3, Tafel 85 Abb. 5; vgl. Nehmiz S.29; Gumowski-Haisig-Mikucki, Sfragistyka Tafel 36 Nr. 90). 369. a) folgt Rasur A.
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370. Markgraf Heinrich von Meißen bestätigt, mit Herzog Heinrich III. einen Bündnisvertrag gegen dessen Bruder (Boleslaus) geschlossen zu haben. (1249 April 20, Meißen.) Kop. Innsbruck Universitätsbibliothek Hs. 714 (Notulae Rethoricales, 14. Jh.), fol. 70' (B). A. N. Petrov, Henrici Italici libri formarum e tabulano Otacari II Bohemorum regis Tl. 2, Petersbürg 1906, S. 169 Nr. 20 (Auszug); Wutke DQ 26, S. 78f. = B. Wiodarski, Polska i Czechy w drugiej polowie XIII i poczqtkach XIV wieku (1250-1306), Lemberg 1931, S. 7 Anm. Wutke hat zweifellos zu Recht den vorliegenden Urkundenauszug als Gegenurkunde zu Nr. 369 eingestuft, die aufgrund der teilweise wörtlichen Ubereinstimmungen (Abhängigkeit in Petitsatz) ebenfalls der Meißner Kanzlei zugeschrieben werden muß. Man wird daher aus der vorhergehenden Urkunde wohl auch Ausstellungsdatum und -ort übernehmen dürfen. - Die Urkunde ist in der Abschrift eines schlesischen Formelbuchs mit dem Titel Summa Nicolai compilata per magistrum Henricum Italicum enthalten. Nach den Untersuchungen Wutkes könnte es sich bei dem Verfasser Nikolaus um einen Kanzleibeamten des Kanzlers Herzog Heinrichs IV. von Schlesien, des Meißner Propstes Bernhard von Kamenz, handeln, der nach 1290 in den Dienst König Wenzels von Böhmen getreten ist. H(einricus) dei grada Misnensisa) et orientalis marchio Thuringie lantgravius et Saxonie comes pallatinus universis hanc litteram inspecturis salutem. Quoniam generacio preterit et generacio advenit nihilque permanens est sub sole, sed vanitati subiacent universa, idcirco, ut rerum gestarum habeatur noticia et ne processu temporis res ad presens gesta hominum eiabatur memoria, in scriptis solet redigi, quod nullatenus vel ex difficili"' propter rerum mutabilitatem possitc) in posterum memoriter conservali. Ob igiturd) recognoscimus et tenore presen-
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cium publico d e c l a r a m u s , quod cum H(einrico) d u c e P o l o n i e concordavimus in hunc modum, quod n o s e i -
dem duci astabimus contra fratrem suum et nunquam cum eodem fratre concordabimus, nisi hoc fuerit de ducis H(einrici) consciencia et eciam voluntate, et nec ipse sine nostra faciet voluntate. Si vero possumus
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inter i p s o s secundum consilium nostrorum hominum et suorum concordiam ordinare, in hoc i d e m d u x H ( e i n r i -
cus) nostram sequetur per omnia voluntatem. Hoc utique faciemus, dummodo idem dux H(einricus) ea, que predicta sunt, nobis adimpleat cum affectu. Datum etc.
371. Herzog Boleslaus II. verkauft gemeinsam mit seinem Bruder Konrad dem Kloster Leubus die Dörfer Seichau und Gleinau mit der Erlaubnis, sie zu deutschem Recht auszusetzen. 1249 Juni 1, Goldberg. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 80 a (A). Büsching Nr. 79. - SR 698; Regesta Imperii 5, Nr. 11561 a; Hirtz, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter, Reichenberg 1911, Nr. 18; Dobenecker, Regesta diplomatica Thuringiae 3, Nr. 1712. Als Vorlage diente die Urkunde über den Verkauf von Brecheishof und Bellwitzhof an Leubus (Nr. 252); zur Schrift, die vermutlich derselben Hand zugewiesen werden kann wie die Urkunden Nr. 374, 389 und 390, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 252. Auch inhaltlich besteht eine Parallele zum Verkauf von 1243; Gleinau befand sich bereits 1202 (SUb I Nr. 82) und Seichau 1217 (SUb I Nr. 156) im Besitz des Klosters, beide wurden ihm mehrfach bestätigt. Man darf wohl auch jfier die Erlaubnis zur Aussetzung nach deutschem Recht als wesentlichen Kaufgrund annehmen; vgl. die allerdings teilweise fehlerhaften Angaben bei Korta, Sobótka 13, S. 192. Dorsualvermerke: Bolezslai super vendicione Sychow et Glynow (zwei gleichlautende Angaben 13.-14. Jh.). - Die Abhängigkeit von der Vorlage wurde durch Petitsatz hervorgehoben. IN NOMINE DOMINI AMEN. Nos Bolezlaus dei gratia dux Zlesie et Polonie notum facimus universis tam presentibus quam futuris, quod una cum fratre nostro Cunrado electo Patoviense"' de Consilio baronum nostrorum villas, que proprio nomine S y c h o v e et G l y n a n nuncupantur, cum omnibus pertinentiis videlicet agris, 370. a) Missensis B 371. a) A.
b) diöcili B
c) posset B
d) danach wohl hec oder dgl. zu ergänzen.
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pratis, silvis, aquis et usu aquarum tarn in castoribus quam in molendinis et aliis omnibus, que pertinent ad usum aquarum, secundum quod sunt piene suis in terminis, domino abbati Heinrico et conventui de Lübens nomine ecclesie ipsonim vendidimus et tradidimus pro ducentis et quinquaginta marcis argenti in pondere Polonico, quarum solutionem nos confitemur plenarie recepisse, dantes eis facultatem easdem villas iure Thevtonico locandi et perpetuo possidendi. Ut autem hoc factum ratum Semper et inconwlsum permaneat in futurum, presentem litteram super hoc conscribi fecimus et sigilli nostri et supradicti fratris nostri appensione insigniri. Actum in Aureo Monte, anno ab incamatione domini millesimo ducentésimo quadragesimo nono, kalendas iunii, sub testimonio proborum virorum et honestorum, quorum nomina sunt hec: dominus Magnus prepositus de Lubus et frater
ipsius comes Sifridus de Anhalt, comes Albertus de Rabynswalde, Guntherus de Bybirstein et frater eius Rudolfus, Volradus de Indagine, Cunradus de Strele, Vitigo de Camenz, Richardus de Damis, Gerhardus de Lapide, Otto filius Cunradi de Crozna, Valentinus notarius ducis, Cunradus scriptor, Heinricus de Guzic, Hartmannus de Valkenberch, Fridericus Modek, Petrus subpincerna, Yko filius Myronis, Theodericus de Muschov et alii quam plures tam clerici quam laici. Zwei Siegel an Seidenfäden: 1. Herzog Boleslaus IL, Typar B, siehe Nr. 275; 2. Herzog Konrad, Typar A, stehender Geistlicher, ein Buch vor der Brust haltend: + CONRADVS DEI G R A RECTOR ECCLE PATAVIENSIS (Schultz S. 8 und Tafel 2 Nr. 13; vgl. Grünhagen SR 698; Historja Slqska 3, Tafel 117 Abb 83).
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Propst Dionysius von Visehrad verkauft dem Bischof von Meißen die Dörfer Muschelwitz und Kubschütz im Gebiet von Bautzen, um daßr andere Güter in Troppau zu kaufen: quia pro illa pecunia alia bona comparavimus in Oppauia. 1249 Juni 2, Radmeritz/Neisse. Or. Dresden Landeshauptarchiv
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(A).
CD Saxoniae RegiaeII/1, Nr. 149; CDB 4, Nr. 164. - Erben, Regestal, Nr. 1232; Kopetzky AÖG45, S. 115 Nr. 58; SR 699; Prochno NLM113, Nr. 17; Schieckel, Regesten Nr. 580.
373. Papst Innozenz IV. gewährt allen, die durch Spenden zum Bau der Kirche und anderer notwendiger Gebäude für die Minoriten in Schweidnitz beitragen, einen Ablaß von 40 Tagen. 1249 Juni 13, Lyon. 30
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 119 Nr. 1 (A). Reisch, UB der Kustodien Goldberg und Breslau 1, Düsseldorf 1917, Nr. 6. - Potthast SR 701; Santifaller MÖStA 1, S. 34. Zur Geschichte des Schweidnitzer Franziskanerklosters
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vgl. Radler ASKG27
13409;
(1969), S. 53— 74.
INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei universis Christi fidelibus presentes litteras inspecturis salutem et apostolicam benedictionem. Quoniam, ut ait apostolus, omnes stabimus ante tribunal Christi recepturi, prout in corpore gessimus, sive bonum fuerit sive malum, oportet nos diem messionis extreme misericordie operibus prevenire ac eternorum intuitu seminare in terris, quod reddente domino cum multiplicato fructu recolligere debeamus in celis firm am spem fiduciamque tenentes, quoniam qui parce seminat, parce et metet, et qui seminat in benedictionibus, de benedictionibus et metet vitam eternam. Sane dilecti filii.. minister et fratres ordinis fratrum Minorum Suidincen(ses) Wratislauiensis diocesis ibidem, sicut accepimus, ecclesiam cum aliis edificiis suis usibus oportunis ceperunt construere, in qua divinis possint laudibus deservire. Cum itaque pro huiusmodi edificiis consumandis ac etiam pro sustentatione arte vite ipsorum indigeant fidelium iuvari subsidiis, qui propter Christum extreme ferunt sarcinam paupertatis, universitatem vestram rogamus et hortamur in domino in remissionem vobis peccaminum iniungentes, quatinus eis pias elemosinas et grata caritatis subsidia erogetis, ut per subventionem vestram opus huiusmodi consumari valeat et alias eo-
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rum indigentie provideri ac vos per hec et alia bona, que domino inspirante feceritis, ad eterne possitis felicitatis gaudia pervenire. Nos enim de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petti et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi omnibus vere penitentibus et confessis, qui eisdem pro dicti consumatione operis vel pro ipsorum necessitatibus relevandis manum porrexerint adiutricem, quadraginta dies de iniuncta sibi penitentia misericorditer relaxamus. Dat. Lugduni id. iunii, pontificatus nostri anno sexto. Bleibulle an
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Seidenfäden.
374. Herzog Boleslaus II. erteilt mit Zustimmung seines Bruders Konrad dem Abt (Heinrich) von Leubus die Erlaubnis, den Markt Leubus zu deutschem Recht auszusetzen, wie es die Bürger von Neumarkt genießen. 1249 Juni 15, Goldberg.
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Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 80 b (A). Büsching Nr. 80. - SR 702; Regesta ImperiiS, Nr. 11561a; Meinardus DQ2, S. 373 Nr. 15 (Auszug); Hirtz, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter, Reichenberg 1911, Nr. 16; Dobenecker, Regesta diplomatica Thuringiae3, Nr. 1715. Die Schrift ist wohl der gleichen Hand zuzuweisen wie die Urkunden Nr. 371, 389 und 390; vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 252. Im Diktat finden sich Übereinstimmungen mit Nr. 252, 275, 371 und 389, die Urkunde diente als Vorlage ßr Nr. 390. - Dorsualvermerke: Ducis Boleslai fundatoris nostri super liberi fori in dvitate Lubensi (zwei gleichlautende Angaben 14. Jh.); Privilegium de liberiate fori (14. Jh.). Zum Inhalt vgl. neben der im CDS II/l, S. 105 genannten Literatur Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 82.
IN NOMINE DOMINI AMEN. Noverint universi presentes et posteri presens scriptum inspecturi, quod nos Bolezlaus dei grafia dux Slesie et Polonie de consensu fratris nostri electi Pathauiensis perspectis meritis et fidelibus obsequiis reverendi in Christo patris nostri abbatis de Lübens crebro ab ipso et a conventu perceptis ipsi Consilio baronum nostrorum decrevimus concedendum, quod in villa sua forensi Lübens vocata eodem iure Teuthonico et pari libertate, qua cives de Nouo Foro gaudent, liberrime pociantur videlicet iuditiis, mercaturis et universis eis, quibus fulcitur ius Tevthonicum et libertas. Ut autem hoc factum ratum semper et inconwlsum permaneat in futurum, presentem litteram super hoc conscribi fecimus et sigilli nostri et supradicti fratris nostri appensione insigniri. Actum in Aureo Monte, anno domini millesimo ducentesimo quadragesimo nono, XVII 0 kalendas iulii, hiis presentibus: Domino Magno preposito de Lubus et fratte ipsius Sifrido comite de Anhalt, comite Alberto de Rabynswalde, Gunthero de Bybirstein et fratte ipsius Rudolfe, Cunrado de Strele, Volrado de Indagine, Vitigone de Camenz, Richardo de Damis, Gerhardo de Lapide, Ottone filio Cunradi de Crozna, Valentino notario, Cunrado scriptore, Heinrico de Guzc, Hartmanno de Valkenberhc, Friderico Modek, Petto subpincerna, Ykone filio Myronis, Theoderico de Muscov, Ottone filio Guntheri de Bybirstein et aliis quam pluribus tarn clericis quam laicis. Zwei Siegel an Seidenfäden: TyparA, siehe Nr. 371.
1. Herzog Boleslaus IL, Typar B, siehe Nr. 275; 2. Herzog
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Konrad,
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Die Rechte des herzoglichen Kastellans und des Kastellans des Breslauer Domkapitels in Militsch werden durch die Aussagen von Zeugen in einem Rechtsstreit zwischen dem Herzog und dem Domkapitel festgestellt. 1249 Juni 26, Breslau. Kop. Breslau DA Uber Niger (14. Jh.), fol. 392'-393'
(B).
Tzschoppe-Stenzel Nr. 31 = Haeusler Nr. 48. - Reg. ep. Vrat. S. 39; SR 703; CDS IUI, Nr. 139. Ausführliche Analyse dieser für das Nebeneinander von staatlicher und kirchlicher Gewalt und Gerichtsbarkeit aufschlußreichen Urkunde jetzt bei St. Frelek, Wiadztwo biskupstwa wrodawskiego w kasztelanii milickiej, in: Sobötka 18 (1963), S. 371-404, hier besonders S. 382-396; die ältere
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238 Literatur ist verzeichnet im CDS II/1, S. 105; zu Einzel fragen vgl. Schmid, Pfarrorganisation S. 247 f.; Menzel, Jura ducalia S. 41 sowie Kuhn ASKG 30 (1972), S. 33 Anm. 1. Es handelt sich bei dem vorliegenden Stück gewissermaßen um ein Prozeßprotokoll.
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[I]na) nomine domini amen. Anno incarnacionis eiusdem M°CCXL octavo mota questione inter nobilem virum dominum Bolezlaum ducem Siesie ac castellanum ipsius et officiates de Milicz ex una parte et capitulum Wratislauiensis ecclesie et castellanum ipsorum dominum videlicet Sdizlaum eiusdem b) ecclesie custodem ex altera super iuribus eiusdem castellarne, que cui castellanorum iura pertinerent, in pleno colloquio super Nisam in Storogostomnost coram baronibus Slesie eadem questione diucius agitata taliter ipsum negocium de voluntate dicti ducis expressa et de eo ipso testes eligente fuit ibi determinatum c) , ut Desprinus tunc domine ducisse subcamerarius testes infrascriptos evocaret, videlicet comitem Nachesium hominem antiquum et fide dignum et quondam eiusdem castri castellanum, Goszlaum procuratorem episcopi et quondam in Milicz domini episcopid) iudicem, Sulislaum dictum Mandri, Raduanum Zamb, qui quondam fuerat ducis in Milich wlodarius, Petrum eciam quondam ibidem ducis wlodarium, Radslaum Radeui fratrem Scoconis, qui scilicet testes secundum consuetudinem terre quitquid dicerent et iurarent, hoc ab utraque parte ratum haben deberet. Ceterum diffinicione facta inter duces Slesie, cum sepefatum Milich in partem ducis Henrici devenisset, idem H(enricus) ratam habens ordinacionem fratris sui ducis Bolezlai super iuribus prenominatis ad peticionem prefati custodis dicto Desprino de Consilio baronum suorum e) mandavit, ut iuxta formam superbis expressam prefatum negocium terminaret. Nominatis igitur testibus in presencia eiusdem Desprini ac plurium aliorum in ecclesia sancti Egidii in Wratislauia comparentibus et questione ipsis secundum morem a dicto Desprino facta, que cui castellanorum in dicta castellania iura pertinerent, ipsi habito inter se Consilio sic omnes unanimiter iurati responderunt : Quod quitquid moveretur questionis de qualicumque maleficiò, controversia vel iniuria, vel si quis est, rebus furtivis deprehenderetur in ipso burgo Milich et usque ad borram versus Wratislauiam et ab alia parte versus Poloniam usque ad fossatum ultra pontem, omne tale super premissis iudicium ad castellanum ecclesie Wratislauiensis pertineret et, quod inde proveniret, ipse solus perciperet ; hoc tamen excepto, ut, si in terminis predictis homo ducis fuerit in maleficio deprehensus, ipsum ambo castellani vel eorum iudices iudicabunt et, quod inde ex condempnacione fuerit accipiendum, de eo duas partes capiet castellana ducis et terciam ecclesie. Homines vero ecclesie in eadem castellania, quocienscumque conveniantur, per castellanum ecclesie sunt citandi, iudicandi, condempnandi vel absolvendi et, si quid ex eodem iudicio nomine condempnacionis proveniret, hoc totum ad ipsum castellanum ecclesie debet provenire. Set si fuerit ducis actor, qui hominem ecclesie debeat convenire, ipsum per nuncium castellani ecclesie citabit et eum idem castellanus iudicabit et de eo, quod ex eodem iudicio proveniret, duas partes idem ecclesie castellanus^, terciam vero ducis castellanus recipiet, pignora tamen in huiusmodi casu per nuncium ecclesie capientur. Sed e converso actor si fuerit homo ecclesie et reus ducis, in hoc articulo sic ducis castellanus exequetur sicut in primo castellanus ecclesie. Verum si aliquando ad aliquas metas vel terminos faciendos vel ob aliud quodlibet negocium vicinia fuerit evocata et ipsam in aliquo contigerit condempnari, eius condempnacionis talis fit divisio, quod in hominibus ecclesie totum accipit castellanus canonicorum, in hominibus vero ducis et militum totum accipit ducis castellanus. Nec ad aliquam condempnacionem inter homines ecclesie se debet vexillifer ducis intromittere vel ex ea aliquid accipere et, si aliquod furtum in toto Milichensi districtu per homines ecclesie fuerit deprehensum, hoc ad castellanum canonicorum deveniet et, quitquid inde fuerit accipiendum, hoc ad eundem castellanum pertinebit, sicut e converso ad castellanum ducis, si quid furti in eodem districtu per homines ducis vel militum fuerit deprehensum, excepto burgo et terminis prenominatis, infra quos omnia maleficia8) vel furta, per quemcumque fuerint universa deprehensa, ad solum castellanum canonicorum pertinebunt. Quod si forte aliquis fuerit occisus, talia fit divisio: Si homo ecclesie hominem ecclesie occiderit, totam 375. a) I nicht ausgeßhrte Initiale B b) irrtümlich d) lupi B e) suo B f) castellano B
zweimal geschrieben B c) determiatum B g) mallificia, erstes a wohl aus e verb. B
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capitis solucionem castellarne canonicorum recipiet, sicut eciam castellanus ducis totum recipiet, si forte homines ducis vel militum ad invicem se occiderint ; quod si homo ducis vel alicuius militis hominem ecclesie Occident, ecclesia pro suo homine duas partes et castellanus ducis terciam partem de solucione capitis recipiet et sic e converso, si homo ecclesie hominem ducis vel militis Occident. Verum si aliqua pugna vel homicidium in ipso burgo Milicensi, in primo tamen die penthecostes, contigit, pene omnis solucio et omne iudicium inde proveniens, qualescumque vel cuiuscumque homines fuerint, ad ecclesie castellanum pervenient. Quod si forte unum vel duos de carcere in Milich, qui semper fuit ecclesie et est, furtim evadere contigerit, custodes carceris propter hoc per castellanum ecclesie iudicabuntur et ipse castellanus ecclesie totum iudicatum percipiet, set si plures de carcere evaserint, quia inde est condempnacio quinquaginta marcarum, ipsa solucio duci pertinet. Omne ius pugne in scutis, gladiis et baculis et animadversio in personam per suspendium vel decollacionem sive ad aliam quamcumque penam ad iudicem castellani ecclesie pertinet, qui eciam solus denarios inde provenientes percipit, ad quem eciam pertinet ius aque et ferri manualis. Castores autem omnes in fluvio, qui Barich dicitur, et ius ipsos capiendi et omne iudicium, quod racione ipsorum contigerit de quibuscumque hominibus ducis, ecclesie sive militum ad castellanum ecclesie pertinet, qui solus solucionem inde provenientem recipit, qui eciam humulum per dictum totum fluvium, eciam circa Castrum colligit, ad quem solum omne teoloneumh) et taberne ac ius fori in burgo pertinet Milichensi, ad quem eciam solum in tota castellania Miliczensi ius pertinet venacionis, quamvis eciam dux ibidem aliquando consueverit venari. Generaliter autem ubicumque vel per quemcumque, eciam in curia ducis, homines ecclesie in Milich fuerint iudicati sive convenientes vel conventi, iudicatum castellanus ecclesie percipiet secundum distinccionem superius annotatam. Acta sunt hec et consumata in Wratislauia, anno incarnacionis domini M°CCXL nono, in die sanctorum Iohannis et Pauli, in ecclesia sancti Egidii, presentibus hiis: prefato Desprino nuncio ducis ad hoc specialiter destinato et testibus ad hoc evocatis, comite Iaza, Bodewoyo, Muchina, Otheslao, Beroldo, Dobeslao, Petrcone, Pouirgone, Radali, Thidrico, Sdizlao, Martino et multis aliis laycis, et canonicis Wratislauiensibus Laurencio decano, Boguslao cantore, domino Martino, magistro Nicoiao archidiacono, Nicolao Ricardi, Ecardo, Vilhelmo, Idizlao clerico et Egidio et aliis pluribus.
376.
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Papst Innozenz IV. bestätigt dem Meister und den Brüdern des Templerordens in Deutschland und Polen alle Freiheiten, die ihnen von Päpsten, Königen, Fürsten und anderen Gläubigen
gewährt worden sind. . . dilectis filiis . . magistro et fratribus militie templi in Alamania et Polonia.
1249 Juli 25,
Lyon.
S. J. Ehrhardt, Neue Diplomatische Beyträge zur Erläuterung der alten Niederschlesischen Geschichte und Rechte 1, Breslau 1773, S. 9 f . Nr. 1 (mit deutscher Übersetzung); H. Lüpke, Urkunden zur Geschichte des Templerordens im Gebiet der nordostdeutschen Kolonisation Nr. 35 (ungedrucktes Ms.). - Potthast 13755. Das Original befand sich im Besitze Ehrhardts und ist heute verschollen, vgl. Lüpke a. a. O. (Manuskript freundlicherweise von Herrn Professor Gerd Heinrich zur Verfügung gestellt). Nach Ehrhardt fand sich auf der Rückseite folgender Vermerk: Fratres caussam Leonardo procuratori Wladislai ducis Slezie et Polonie commisserunt et per ducem Heynricum heredem Polonie et ducem Silesie in Legniz acceperunt hanc bullam. Die Titulaturen sprechen nicht dafür, daß diese Eintragung zeitgemäß ist, wie Ehrhardt anzunehmen scheint. Andererseits dürfte SR 1646 von 1257 daraufhindeuten, daß Herzog Heinrich III. und sein Bruder Wladislaus tatsächlich zu den Tempelherren in einem besonderen Verhältnis standen.
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377. Papst Innozenz IV. befreit die Johanniter in Alamania, Moravia, Boemia et Polonia von allen Abgaben an Prälaten oder päpstliche Legaten. 1249 Juli 28, Lyon. Delaville le Roulx, Cartulaire général2, 375. h) B.
Nr. 2505. - CDB 4, Nr. 389.
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378. Papst Innozenz IV. bestätigt dem Templerorden Lebus geschenkten Besitzungen. 5
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die von Herzog Heinrich I. in der Diözese 1249 Juli 29, Lyon.
Or. siidl. Perg. Berlin Geheimes Staatsarchiv (A). Die Urkunde wurde von der bisherigen Forschung nahezu ausnahmslos übersehen; sie findet sich lediglich im Manuskript der ungedruckten Arbeit von H. Lüpke, Urkunden zur Geschichte des Templerordens im Gebiet der nordostdeutschen Kolonisation Nr. 36, das uns freundlicherweise durch Herrn Professor Gerd Heinrich zugänglich gemacht worden ist.
INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . magistro et fratribus militie templi in Alamania et Polonia salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit racionis, ut id per sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Cum itaque, sicut nobis exponere curavistis, dare memorie Henricus dux Zlesie et Polonie quasdam terras, villas, possessiones et res alias ad se spectantes in diocesi Lubusensi sitas pia liberalitate vobis pro suorum peccatorum remedio in puram et perpetuam helymosinam duxerit concedendas, prout in ipsius litteris inde confectis dicitur plenius contineri, nos vestris precibus inclinati, quod a dicto duce pie ac provide factum est in hac parte et in alterius preiudicium non redundat, auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Lugduni IUI kal. augusti, pontificatus nostri anno septimo. Bleibulle
verloren.
379. 25
Herzog Przemysl von Großpolen bestätigt dem Kloster Obra den Besitz des Gutes Rokitnica gegen die Ansprüche des Grafen Baran. A c t a . . . in colloquio ante Milicz in Sduncow. 1249 August 24, Zduny. CD maioris Poloniae 1, Nr. 278. — Bielinska, Kancelarie i dokumenty S. 245.
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Zur Echtheitsfrage S. 166-169.
vgl. die Ausführungen
wielkopolskie
XIII wieku
von Bielinska sowie Sikora, Studia historyczne
11,
380.
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Bischof Thomas von Breslau verleiht seinem Ritter Smilo einen Wald bei Ziegenhals zur Aussetzung zu deutschem Recht. 1249 Oktober 21, Breslau. Kop. Breslau DA Liber Niger (14. Jh.), fol. 422 (B). W. Schulte, Bischof Jaroslaw und die Schenkung des Neisser Landes, in : Oberschlesien 4 (1905/06), S. 419. - Reg. ep. Vrat. S. 39; SR 705. Aus einer Urkunde von 1268 (SR 1291) geht hervor, daß Smilo auf dem zugewiesenen Waldstück die Dörfer Neuwalde und Ludwigsdorf angelegt hatte, die nunmehr von dessen Tochter Katharina gegen Entschädigung dem Bischof von Breslau abgetreten werden, da diese der Bedingung eines Verbleibens im bischöflichen Dienst naturgemäß nicht nachkommen konnte. Vgl. zum Inhalt Schulte a. a. O. S. 407 f f . sowie Pfitzner, Besiedlungsgeschichte S. 79, zum bischöflichen Lehenswesen ebenda S. 338 f .
In nomine domini amen. Novenni universi presentem paginam inspecturi, quod nos Thomas miseracione divina Wratislauiensis episcopus cum consensu capituli nostri pensatis servitiis Smilonis nostri militis, que nobis impendit hactenus et adhuc impendere non desistit, silvam nostram inter Waldow et Marauiam, Cygnhals et villam comitis laxe dedimus, ut eam locet iure Theutonico, sibi et suis heredibus perpetuo possidendam eiusdema) ville plenum 380. a) davor de consensu getilgt B.
241
dominium habens. Decimam vero eiusdem ville dedimus domino Wilhelmo de Nysa canonico nostro possidendam tempore vite sue, quam volumus postea episcopatui pertinere. Concedimus edam, ut dictus Smilo omnium causarum iudicia habeat in eadem villa preter causas sanguinum, que nobis et nostris successoribus reservamus. In donacione tarnen predicta hanc condicionem facimus, quod, si dictus Smil vel sui heredes contempnentes servire episcopo Wratislauiensi principi vel alii persone servierint, eodem patrimonio careant ipso facto nec ad illud aliquem habeant respectum nec possint alienare quocumque titulo alienacionis nec in aliam transferre personam nisi cum licencia episcopi petita pariter et obtenta. In cuius rei robur et memoriam perpetuam presentem litteram nostri et capituli nostri sigillorum munimine roboramus. Acta sunt hec et confirmata in ecclesia sancti Egidii in capitulo, presentibus canonicis nostris, anno domini M°CCXL° nono, XII kal. novembris.
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381. Herzog Boleslaus II. urkundet, im Tausch für das Dorf Altwasser (Kr. Glogau) dem Bischof (Thomas) von Breslau den verbliebenen Rest des Gutes Pogel und den kleinen Ort Grosen (beide Kr. Wohlau) übertragen zu haben. 1249 Oktober 29, -. Or. Breslau DA AA 37 (A); Kop. ebenda Uber Niger (14.-15. Jh.), fol. 390' (B) und 440' (C). Heyne 1, S. 357f. (nach BC); Maleczyhski, Sobótka23 (1968), S. 103 f . - Reg. ep. Vrat. S. 39; SR 706; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wrociawiu 1, Nr. 43. Der Vermutung Maleczyhskis, daß die geläufige Kanzleischrift möglicherweise dem herzoglichen Notar Konrad von Drehnow zuzuweisen sei, vermag ich mich nicht anzuschließen, da dieser wohl als Schreiber von Nr. 353 in Betracht kommt, aber beide Urkunden von verschiedenen Händen stammen. Eine Zuweisung an die herzogliche oder die bischöfliche Kanzlei scheint schwer möglich. - Es handelt sich wohl um Klein Pogel, siehe Seidel DQ 17, S. 40; vgl. oben Nr. 344. Dorsualvermerk: ducis B. super commutacione residua Pogalou pro Starareca et Grodzanow (14.-15. Jh.).
Nos Boleslaus dei gratia dux Slezie et Polonie notum facimus universis, quod pro commutatione ville de Starareka, quam adiunximus in mensura ville, quam pro nobis locavimus iure Teuthonico, dedimus domino episcopo Vratislauiensi in ius et proprietatem perpetuam residuum8' de Pogaleuo, quod remansit ultra mensuram factam domino abbati de Lübens. Addidimus ei etiam villam nostram quandam parvam nomine Grozanouo. In cuius rei robur et memoriam perpetuam presentem litteram sigilli nostri munimine roboramus. Dat. anno domini M°CC°XL°nono, IUI kal. novembris. Siegel Herzog Boleslaus II., Typar B, beschädigt, an Pergamentstreifen,
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siehe Nr. 275.
382. Herzog Boleslaus II. schenkt dem Kloster der Magdalenerinnen zu Naumburg/Queis Herrmannsdorf (Kr. Bunzlau) und befreit dies von allen Dienstleistungen. 1249 - -, Zwei Or. dep. Breslau St.A. Rep. 98 Nr. 4 (A) und 5
das Gut Crossen.
35
(Ai).
SR 689 a; Hirtz, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter, Reichenberg 1911, Nr. 19. Man wird A, das in der Schrift verwandte Züge zu Nr. 230 aufweist, als Aussteller- und damit als Erstausfertigung betrachten können, während Ai, dessen Schrift schulverwandt ist mit Nr. 330, eine Zweitausfertigung des Empfängers darstellt, die durch äußere Einwirkungen stark gelitten hat. Die Bedenken von Grotefend Z. 11, S. 185 f . sind nicht stichhaltig. Die auffällige Formulierung am Schluß der Urkunde (resignantibus prefatam villam domui memorate) kann vielleicht so aufgefaßt werden, daß die angegebenen Zeugen in irgendeiner Weise am Investiturakt beteiligt waren.
In nomine domini amen. Nos Boleslausa) dei gratiab) dux Zlesiec) et Polonie notum volumus fieri universis tam presentibus quam futuris, quod domui beate Marie Magdalene in 381. a) zweiter Schaft des ersten und erster Schaft des zweiten u durch Lücke zerstört A. 382. a) Bolezlaus Ai b) von erster Hand über der Zeile eingefügt A c) Zlezie Ai
16 Schles. UB II
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Nuenburh d) dedimus villam unam, que dicitur Hermannisdorf, super aquam Quizam sitam duodecim mansos continentem, et hoc in remedium animarum tarn antecessorum quam posterorum e) nostrorum. Excepimus etiam prefatam villam ab omni servitio et subditione nostrorum, ut nullus ipsam presumat temere inquietare. Datum in Crosna, anno gratie M 0 CC°XL 0 IX°. In cuius f) rei testimonium presens scriptum sigilli nostri munimine fecimus roborari coram hiis testibus: dominis Widgone de Kamenz, Rudolfo de Biberstein, Ottone filio Conradi 8 ', Walthero de Barboy, Wernero de Foresto et Ottone de Nydeck h) resignantibus prefatam villam domui memorate. An beiden Or. Fragmente des Siegels Herzog Boleslaus II. an grün-weiß-roten (A) bzw. schwarzweißen (Ai) geklöppelten Seidenfäden, Typar nicht mehr zu erkennen.
383.
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Herzog Boleslaus II. überträgt zusammen mit seinem Bruder Konrad den Mönchen in Grüssau den Markt Landeshut zur Aussetzung zu deutschem Recht und weist ihnen weiteres Land an Bober, Zieder und Lässig zu für die Anlage eines Klosters und von deutschrechtlichen Dörfern. 1249—, -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 83 Nr. 4 (A). Ludewig, Reliquiae manuscriptorum omnis aevi diplomatum ac monumentorum ineditorum 6, Leipzig 1720, S. 486 f f . Nr. 69 (nach einem Kopialbuch); Piter, Thesaurus absconditus in agro seu monasterio Brzewnoviensi prope Pragam, Brünn 1762, S.198f; Tzschoppe-Stenzel Nr. 29; Maetschke Z. 65 (1931), S. 214f.; Helbig-Weinrich Nr. 24 (mit deutscher Übersetzung). - Erben, Regesta 1, Nr. 1242; Schramm, Regesten zur Geschichte der Benedictiner-Abtei Brevnov-Braunau in Böhmen, 1882, S. 76; SR 687 = v. Schweinichen, Regesten S. 13 f.; Dobenecker, Regesta diplomatica Thuringiae 3, Nr. 2150; CDS U/1, Nr. 137; CDB 4, Nr. 390. Die Urkunde galt bis in die jüngste Zeit bei der Mehrzahl der Forscher als Fälschung. Ausgangspunkt dieser Hypothese dürfte die Verdächtigung durch Grotefend Z. 11, S. 180 sein, der die Schrift als nicht zeitgemäß betrachtet und auch an der Formel datum per manus Anstoß genommen hat. In dieser Qualifizierung sind ihm Maetschke und E. Randt (vgl. v. Loesch, Beiträge zur schlesischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, 1964, S. 16 Anm. 87f.) sowie die darauf aufbauende Literatur gefolgt. Zwar macht die Schrift tatsächlich einen für die Mitte des 13. Jahrhunderts ziemlich fortgeschrittenen Eindruck, sie ist aber dennoch als zeitgenössisch zu betrachten, da auch einige andere, völlig unverdächtige Urkunden Herzog Boleslaus II. aus diesem Zeitraum ähnliche Charakteristika - etwa die Schlingenbildung an 1, b, d - aufweisen, so vor allem Nr. 253, aber auch 265, 296, 353 und SR 746. Man darf daher annehmen, daß das Original ebenso wie diese anderen Urkunden in der herzoglichen Kanzlei geschrieben worden ist. Dagegen scheint das Diktat auf den Empfänger zurückzugehen; darauf deutet zum einen die völlige Ubereinstimmung in Invokation, Arenga und Publikation mit einer weiteren Urkunde Boleslaus für Grüssau von 1254 hin (SR 863). Zum anderen ist eine Reihe von Ausdrücken, wie senior dux, magnificare, virga Teutonicalis, plenissimum ius, für die schlesische Urkundensprache dieser Zeit ungewöhnlich; dies könnte seine Erklärung möglicherweise darin finden, daß die Empfänger Mönche aus Opatowitz in Böhmen waren. Die Vorbehalte von Maetschke gegen verschiedene Formulierungen sind daher nicht stichhaltig, da die Verfügungen inhaltlich keineswegs über das übliche Maß hinausgehen. Gegenstandslos ist die Verdächtigung von R. Urbänek, Legenda t. zv. Kristiäna2, Prag 1948, S. 421 Anm. 722 wegen der Bezeichnung heremitae; noch 1254 (SR 863) wird von einem zu erbauenden Kloster gesprochen, und es scheint fraglich, ob die Benediktiner vor ihrem Auszug aus Grüssau 1289 überhaupt einen größeren Klosterbau errichteten. — Man muß zweifellos davon ausgehen, daß die Verfügungen und Landzuweisungen lediglich ein Projekt darstellten, das, wenn es überhaupt in Angriff genommen worden ist, von den Benediktinern nur zum geringsten Teil verwirklicht werden konnte. Möglicherweise war es als Gegenbewegung gegen die ausgreifende böhmische Siedlungstätigkeit gedacht, ebenso wie die weiteren Landverleihungen von 1254 und 1256 (SR 863 und 910); zur Frage der Grenzsiedlung vgl. zuletzt H.-J. Karp, Grenzen in Ostmitteleuropa während des Mittelalters, Köln-Wien 1972, S. 78 f . Die ziemlich weitgehenden Zugeständnisse sind aber offenbar nie zum 382. d) Nuwenburc Al Ai g) Cunradi Al
e) ro von erster Hand h) Nidecke Ai.
über
der Zeile eingefügt
AAl
f) huius
243 Tragen gekommen, so daß die Benediktiner weder die Stadt Landeshut gründeten noch deutschrechtliche Siedlungen in größerer Zahl anlegten. Damit erübrigen sich auch die Einwände vom inhaltlichen Standpunkt, die Maetschke und zuletzt vor allem Kuhn in mehreren Arbeiten (u. a. Beiträge zur schlesischen Siedlungsgeschichte S. 60ff.; ASKG 29, S. 51 f f . ; ASKG 30, S. 48f.) erhoben haben.
IN nomine sancte et individue trinitatis amen. Plerumque ea, que legitime facta sunt, vetustate, que mater oblivionis est, interveniente in dubium deducerentur, nisi confectione instrumentorum et inspectione posterorum perpetuata monstrarentur. Innotescat itaque universis Christi fidelibus presentibus et futuris presens scriptum inspecturis, quod nos Bolezlaus dei gratia senior dux Slesie et Polonie una cum fratre nostro domino C(onrado) electo Pathauiensi cupientes magnificare et augmentare reditus ecclesie, presertim virorum religiosorum heremitarum nunc manencium in loco, qui vocatur Cresofbor, ad honorem dei et beatorum Laurencii martiris, Nicolai confessoris et beate virginis Aghate contulimus eisdem fratribus Landishute villam forensem iure Teutonico locandam et in quadam ibidem insula claustrum eorum locandum, que insula sita est inter fluvios Zadrne et Bobr. Cui ville forensi addidimus ex parte fluvii, qui vocatur Zadrne, in latitudinem mensuram Teutonicalem, videlicet ducentas et septuaginta virgas Teutonicales ; que mensura ex parte altera Bobre procedet usque ad fluvium, qui vocatur Lesk et intrat Bobram. Et a Lesk latitudinem et longitudinem habebunt idem fratres villas Teutonicales locandas per omnes illas silvas, que circumducuntur eodem fluvio Lesk usque ad montem, qui vocatur Camena gora, de quo idem fluvius ortum sumpsit, et ab eodem monte tenebunt metas silvarum cum fratribus de Polizno usque ad terminos Bohemorum. Declaratis igjtur metis aquarum et silvarum eiusdem nostre donacionis hac prerogativa libertatis dictam villam forensem et omnes villas locandas decoramus, ita videlicet, quod plenissimum ius habebunt tarn in civitate quam in villis et eciam in aquis preter monetam et iudicium sanguinis, super quo iudicio maiori nullum ibidem advocatum constituemus, set ipsimet et successores nostri in iudicio devote ac fideliter persistemus. Et ut hec nostra donatio rata et inconvulsa permaneat in futurum, presentem paginam conscribi iussimus et sigillorum nostri et fratris nostri domini C(onradi) electi Pathauiensis appensione roborari. Anno incarnacionis domini M°CC°XL0IX0, datum per manum domini Valentini notarii nostri, corani domino Gaulo, domino Rammoldo et aliis quam pluribus. Zwei stark beschädigte Siegel an gelb-roten Seidenfäden; Nr. 275; 2. Herzog Konrad, Typar A, siehe Nr. 371.
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1. Herzog Boleslaus IL, Typar B, siehe
384. Bischof Thomas von Breslau bestätigt die Beilegung des Streits um das Kloster Kamenz zwischen den Augustiner-Chorherren und den Zisterziensern. 1249—, -. Zwei Or. dep. Breslau St.A• Rep. 88 Nr. 8 (A) und 9 (Ai); von 1262 Mai 11, ebenda Rep. 88 Nr. 21 (B).
Transsumpt durch Papst Urban IV.
Frömrich, Kurze Geschichte der ehemaligen Cistercienser-Abtey Kamenz in Schlesien, Glatz 1817, S. 20-25 (deutsche Übersetzung); Pfotenhauer CDS 10, Nr. 9. - Reg. ep. Vrat. S. 38; SR 688. Da uns von Ai kein Photo zur Verfügung steht, sind die Varianten nach der Edition Pfotenhauers angegeben. - Die Beurteilung dieser Urkunde hat in der Literatur zu einer Reihe von Fehlschlüssen geßhrt, da man sich zumeist wörtlich an den Bericht gehalten hat. So hat vor allem die ältere Forschung (siehe auch noch Hettwer ASKG 15, S. 86-97) angenommen, daß Abt Vinzenz von Pogarell um 1245/46 gestorben sei und sein Nachfolger ebenfalls Vinzenz geheißen habe. Die Ergebnisse der Untersuchung von P. Knauer, Die Einführung der Zisterzienser in Schlesien, in : Schles. Geschichtsblätter 1939, S. 21-27 sind weitgehend unbeachtet geblieben oder nicht akzeptiert worden, obwohl sie zweifellos dem tatsächlichen Sachverhalt sehr nahe kommen. Knauer hatte zu Recht erkannt, daß die Urkunde nicht 1249 ausgestellt worden sein kann, da nach der Erzählung Abt Vinzenz von Pogarell geraume Zeit vor diesem Jahr hätte verstorben sein müssen, während er in Wirklichkeit noch bis 1251 Jan. 25 urkundlich nachweisbar ist (SR 758). (Damit sind auch die Angaben des Todestages mit 1249 April 5 zu korrigieren, vgl. Samulski, Breslauer Domkapitel, 16*
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S. 148 sowie H. Hoffmann, Sandstift und Pfarrkirche St. Maria in Breslau, Stuttgart-Aalen 1971, S. 73.) Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde das Dokument erst kurz vor 1262 Mai 11, dem Zeitpunkt der päpstlichen Transsumierung, erstellt. Gestützt wird diese Annahme durch die Tatsache, daß sich an beiden Originalen Siegel des Typars C von Bischof Thomas befinden, das nachweislich erst seit 1257 in Gebrauch war, vgl. Krahmer Z. 69, S. 12 (ähnlich scheint es sich auch mit dem angehängten Siegel des Typars C des Breslauer Domkapitels zu verhalten). Man wird jedoch die Urkunde deswegen trotzdem nicht als Fälschung bezeichnen müssen, wie dies Knauer tut, da es sich nicht um eine dispositive Urkunde handelt, sondern eher um eine Art Protokoll, das möglicherweise zur Vorlage an der Kurie bestimmt war und daher rückdatiert wurde. Ob die nicht ganz zutreffende Darstellung, die sich vermutlich auf die Person des Abtes Vinzenz beschränkt, auf die zeitliche Entfernung oder auf Rücksichten auf die einflußreiche Familie der Pogarell zurückzuführen ist, läßt sich nicht mehr entscheiden. Zweifellos stellt die Urkunde auch einen Versuch des Bischofs dar, sich neben der Gründerfamilie der Pogarell, deren Bedeutung für Kamenz durchaus anerkannt wird, in den Vordergrund zu schieben, vgl. Appelt, Klosterpatronat und Kirchenhoheit der schlesisehen Herzoge im 13. Jh., in: M1ÖG 14. Erg.-Bd., 1939, S. 315-318. Zur Geschichte des Klosters Kamenz - mit Einschränkung hinsichtlich der Beurteilung dieser Urkunde - vgl. zuletzt Fr. Lenczowski, Zarys dziejów klasztoru cystersów w Kamieñcu Zqbkowickim na Slysku w wiekach srednich, in: Nasza Przesztosc 19 (1964), S. 61-103.
IN nomine domini amen. Nos Thomas dei grada Vratislauiensis episcopus cupientes aliqua ex gestis nostri temporis ad memoriam descendere posterorum, ne per ignorantiam hominum ordine temporis sibi ad invicem succedentium abolita per oblivionem veritas materiam prestet futuris et veritatem preteritorum ignorandi et falsis opinionibus per linguas vel errantium vel sponte mentientium in errorem abduci, qualiter domus de Camenez in nostra sita dyocesi a regimine fratrum ordinis saneti Augustini procedentium a domo sánete Marie Vratislauiensi ad possessionem et proprietatem ordinis Cysterciensis nostris temporibus devenerit, litterarum officio decrevimus adnotare. Notum igitur esse volumus universis, quod temporibus nostri decessoris felicis recordationis episcopi Laurentii, temporibus eciam domini Innocentii pape tercii, quidam vir nobilis Vincentius, qui fuerat Vratislauiensis ecclesie prepositus, qui aliquantam moram fecerat in dicto claustro sánete Marie, auetoritate dicti domini pape ordinate de eodem claustro exiens in Camenez vitam ineepit ducere regulärem assumptis sibi quibusdam fratribus de domo sánete Marie et satis longo tempore in eodem loco sub regula beati Augustini ibidem dies suos deduxit numquam tamen volens profiteri observationes Arroasienses, sub quorum obedientia claustrum sánete Marie Vratislauiensis fuerat institutum. Verum idem adhuc in bona sanitate sue vite constitutus, cum nos eciam essemus ad pontificale onus assumpti, nobis valde familiaris existens frequenter nos magnis exorabat precibus, ne post mortem eius, si nos superviveremus, domum dictam de Camenez aliquatenus permitteremus subici domui sánete Marie, cum non speraret hoc ipse, quod ex eiusdem domus regimine domus de Camenez vel in spiritualibus vel temporalibus reciperet 3 ' incrementum; prefato vero Vincencio postmodum in sánete Marie abbatem assumpto et nichilominus dictam domum de Camenez regente quantum ad temporalia non multo post tempore idem Vincentius est defunctus. Post mortem vero dicti Vincentii fratres de Camenez, qui aliquot numero remanserant, tenuerunt se in eadem domo satis tolerabiliter aliquanto tempore. Procedente vero tempore inceperunt deficere paulative b) primum in personis, postea c) in omni observantia regulari, ita quod nos circa visitationes ipsorum et circa regulares correctiones, quas per alios regulares circa eos procurabamus fieri, quantumeumque laboris ex affectu inpendissemus, proficere non potuimus cum effectu. Tandem vero solis tribus vel quatuor ex eisdem personis remanentibus nec regulariter viventibus, nam nec in dormitorio pariter iacebant nec in refectorio pariter comedebant, sed vita eorum et status erat hominibus, qui eos noverant, in scandalum et derisum, nos super hoc dolentes et zelo iustide et decoris ecclesiastici ex caritatis radice commoti, post longas deliberationes cum canonicis nostris et viris religiosis et aliis viris discretis, cum eis etiam, quos negoáum tangere videbatur ratione iuris patronatus, videlicet filiis Iaroslai et Predslai, qui aliqua bona eidem claustro inpenderant et quorum frater 384. a) überflüssiger Kürzungsstrich durch Unterlänge des p A
b) paulatine A
c) preterea Ai
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dominus Ianus archidiaconus Vratislauiensis ipsum claustrum suis patrimoniis donaverat, videntes edam, quod per personas domus beate Marie domus dieta non posset ullatenus reformari vel per alias in Polonia, que sint ordinis sancti Augustini, cum eciam in domibus prinripalibus defectum paciantur necessariarum et utilium personarum, provisa necessaria sustentatione personis, que residue erant in claustro Camenez, in aliis locis ydoneis, domum ipsam de Camenez ordini Cysterciensi contulimus per personam et manus domini abbatisd) Heinric h de Lübens, a qua eciam personas necessarias conventui in domum de Camenez recepimus auctoritate ordinis Cysterciensis et eas in possessionem domus de Camenez induximus dantes eis auctoritate dyocesana eiusdem domus plenum dominium et disponendi de eadem domo secundum ordinem suum de omnibus liberam facultatem. Verum cum hec in nomine domini fecissemus, abbas sancte Marie temeritate instigante et erroris ductus Consilio fratres Cystercienses, qui erant in pacifica possessione domus de Camenez, per violentiam secularem principis ad idem accedente consensu eici procuravit. Ceterum cum tunc temporis vir scientia et discretione precipuus dominus Iacobus Leodiensis archidiaconus domini pape capellanus vices eciam gerens domini pape in Poloniam foret transmissus cum plena iurisdictione et de causis cognoscendi et, que disturbata erant in tota terra Polonie et Pomoranie, in melius reformandi, coram eodem per abbates et fratres Cysterciensis ordinis, ad quos pertinebat negotium, causa fuit mota contra abbatem sancte Marie et fratres suos super eiectione indecenti, que facta fuerat fratribus Cysterciensibus per potentiam secularem et iuris ordine non servato. Tandem vero multis altercationibus premissis placuit utrique parti in dictum virum honorabilem dominum Iacobum tanquam in arbitrum sub pena statuta conpromittere et rationibus suis utrimque propositis, quod ipse super omnibus decrevisset, inviolabiliter observare. Idem vero dominus Iacobus intellects hinc inde propositis de Consilio domini Prandote Cracouiensis et domini Nankeri Lubusensis episcoporum, qui tunc aderant, et aliorum virorum honestorum, qui de consensu partium eidem additi fuerant assessores, reduxit abbatem de Camenez Lodevicum et fratres cum ipso olim violenter eiectos in possessionem et proprietatem domus de Camenez inponens super eadem domo perpetuum silentium abbati sancte Marie et fratribus suis, nichilominus restitutiones quasdam fieri fatiens instrumentorum, librorum et aliarum rerum ab utraque parte, sicut tunc fuit in tenore sue ordinationis conprehensum. Statuit etiame) tunc, ut nos pro bono patis ex rationibus, quibus ipse motus fuerat, assignaremus reditus septem marcarum argenti annuatim domui sancte Marie et super hoc daremus ei instrumentum nostrum nostro et nostri capituli munimine roboratum, quod nos statim fecimus assignantes domui sancte Marie decimam de Wez Petri filii Stossonis, que satis plus valet, sed hoc fecimus ad solatium domus sancte Marie, cum earn diligamus in domino et ut inter domos sancte Marie Vratislauiensis et illam de Camenez sublato scrupulo omnis dissensionis Caritas intemerata perduret. Hiis igitur sic dispositis nos prefatam domum de Camenez sicut ad honorem dei et sancte religionis incrementum et nostre anime remedium ordini Cysterciensi contulimus, sic hoc factum de Consilio et assensu nostri capituli perpetualiter confirmamus petentes, ut, qui in ea pro tempore fuerint, memores sint anime nostre in suis orationibus apud deum, maxime cum eadem domus non solum sue fundationis exordium, sed quasi omnem sui status sustentationem a mensa Vratislauiensis episcopatus acceperit et ex eius sustentari debeat decimis in futurum. Datum anno ab incarnatione domini M0CC°XL°VIIII, in presentia canonicorum nostrorum et plurium aliorum. In cuius rei argumentum presentem cartam nostro sigillo et nostri capituli fecimus insingniri. Zwei Siegel an gelb-violett-grünen Seidenfäden: 1. Bischof Thomas von Breslau, Typar C, stehender Bischof (im Bild nur unwesentlich von Typar A abweichend, siehe Nr. 32): + S ThOME DI GRA WRATISLAVIEN EPI (Schultz S. 10 f . und Tafel 9 Nr. 68; vgl. Krahmer S. 28); 2. Breslauer Domkapitel, Typar C, Darstellung der Taufe Jesu im Jordan: + S CAPITVLI WRATIZLAVIEN ECCLE SCI IOhlS (Schultz S. 11 und Tafel 9 Nr. 70, verbessert bei Pfotenhauer Tafel 9 Nr. 57; Historja Slqska 3, Tafel 117 Abb. 85; vgl. Krahmer S. 30). 384. d) Heinrici abbatis Al B
e) überflüssiges Kürzungszeichen über a A.
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246 985. Abt Michael und der Konvent
des Klosters
Paradies bestätigen,
villam nomine Lubrze cum
omnibus terminis eius et attinentiis (Liebenau nw. Schwiebus) von Graf Bozata de Vizim um 5
40 Mark deutschen Silbers erkauft zu haben. CD maioris Poloniae 1, Nr. 279.
1249 —,
-.
386. Graf Bozata de Vizim bestätigt, villam nomine Lubrze cum omnibus terminis et attinentiis (Liebenau)
an das Kloster Paradies verkauft zu haben.
1249—,
-.
CD maioris Poloniae 1, Nr. 280. 10
387. Frater Clemens magnus preceptor sancte domus hospitalis Iherosolimitani in Alemannia, Bohemia, Moravia et Polonia übernimmt auf Wunsch der Bürger von Schwäbisch-Hall unter bestimmten Bedingungen das dortige Spital für den Johanniterorden. 1249 —, Schwäbisch-HallWürzburg.
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Wirtembergisches UB 4, 1883, Nr. 1121; Delaville le Roulx, Cartulaire général2, Nr. 2493. CDB 4, Nr. 391.
388. 20
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Mroczcho, Kastellan von Ritschen, urkundet, daß mit seiner Einwilligung Dalo die villicatio von Droitzdorf von Drogota erkauft hat, und überträgt ihm diese zu dem gleichen Recht, zu dem die anderen Dörfer um Grottkau ausgesetzt sind. 1250 Januar 22, Grottkau. Transsumpt des Breslauer Domherrn Echardus von 1271 o. T. (SR 1353), Breslau St.A. Rep. 88 Nr. 23 (B). Stenzel, Jahresbericht der Vaterländischen Gesellschaft fiir 1841, S. 174 f.; Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 1, S. 117 Anm. (Auszug); Pfotenhauer CDS 10, Nr. 11. - SR 714; CDS IUI, Nr. 146. Vgl. oben Nr. 88 sowie Kuhn ASKG 29 (1971), S. 58-61.
In nomine domini amen. Omni calumpnie ianua precluditur, dum, quod geritur, scripti testimonio roboratur. Igitur nos Mroczcho castellanus in Rechzen scire volumus universos presentem paginam inspecturos, quod cum nostra bona voluntate et puerorum nostrorum Dalo presentium exhibitor emit erga Drogotam villicationem in villa Drogocina vocatam, quam sibi dederamus iure Theutonico collocandam, damusque prefato Daloni villam prenominatam tali videlicet iure, quemadmodum alie ville nostre circa Grodcov sunt locate. In qua locatione ei suisque heredibus damus quatuor mansos libere possidendos, tercium denarium in iudicio, tabernam libere et molendinum, si fieri potest, Cuius libertas durat a festo beati Martini proximo venturi per quatuordecim annos ; expleta vero liberiate mansus quilibet solvet sex scotos argenti pro censu et quatuor scotos pro decima. Ut igitur ratum istud maneat, presens scriptum in testimonium damus robore sigilli nostri munitum. Datum in Grodcov, in die beati Vincentii, anno domini M°CC°L°.
389. 40
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Herzog Heinrich III. verkauft gemeinsam mit seiner Mutter dem Kloster Trebnitz das Gut Boriowizi mit der Erlaubnis, es zu deutschem Recht auszusetzen. 1250 Februar 1, Trebnitz. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 66 (A). Knoblich, Herzogin Anna von Schlesien, Breslau 1865, Nr. 5; Haeusler Nr. 49. - SR 715; Hirtz, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter, Reichenberg 1911, Nr. 21; Appelt, Urkundenfälschungen S. 130 Nr. 72.
247 Trotz des gefälschten Siegels Herzog Heinrichs, das nach Nehmiz S. 65 f . ein Nachschnitt des echten Typars A nicht vor Ende des 13. Jahrhunderts ist, muß man an der Echtheit der Urkunde festhalten, siehe Appell a. a. O. Die Schrift stammt von der gleichen Hand wie die folgende Urkunde und wohl auch Nr. 371 und 374; zum allgemeinen Charakter vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 252. Als Vorlagen dienten die Verkäufe an das Kloster Leubus Nr. 252 und 371. Wie bereits Appelt festgestellt hat, sind die Ursachen der Verfälschung des Siegels Herzog Heinrichs (das Siegel Herzogin Annas ist entgegen den Angaben von Nehmiz echt) unbekannt; auffällig ist, daß bei dieser Gruppe der Leubuser und Trebnitzer Urkunden wiederholt Unregelmäßigkeiten in der Besiegelung festzustellen sind, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 252 sowie Nr. 275 und 390. - Die Identifizierung von Boriowizi ist umstritten; es scheint fraglich, ob es sich um Frauenwaldau, Kr. Trebnitz handelt, vgl. Gottschalk, St. Hedwig S. 154 Anm. 51. Die Erwähnung der sors des miles de Scaliza (Teil des späteren Reumen, Kr. Frankenstein) könnte auf Berzdorf im Gebiet von Münsterberg hindeuten, wo Trebnitz ja ebenfalls begütert war (vgl. Nr. 241, 265, 421 f.). — Die Abhängigkeit von den Vorlagen wurde durch Petitsatz hervorgehoben. IN NOMINE DOMINI AMEN. Nos HeinnCUS dei gratia dux Zlesie notum facimus universis tarn presentibus quam futuris, quod una cum matre nostra de consilio baronum nostrorum villain, que proprio nomine Borio-
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wizi nuncupatur, cum Sorte illa, quam quidam miles de Scaliza occupaverat, et omnibus pertinenciis videlicet agris, pratis, silvis, aquis et omni Utilitate, secundum quod est plene suis in terminis, domine abbatisse et conventui de Trebniz nomine ecclesie ipsorum vendidimus et tradidimus pro centum et OCtOginta marcis argenti in pondere Polonico, quarum solucionem nos confitemur plenarie recepisse, dantes eis facultatem eandem villam iure Theutonico locandi et perpetuo possidendi. Ut autem hoc factum ratum Semper et inconwlsum permaneat in futurum, presentem litteram super hoc conscribi fecimus et sigilli nostri et matris nostre et domini episcopi Wratizlauiensis appensione insigniri. Actum in Trebniz, anno ab incarnatione domini millesimo ducentesimo
quinquagesimo, kalendas februarii, sub testimonio proborum virorum et honestorum, quorum nomina sunt hec: dominus Thomas Wratizlauiensis episcopus, frater Symon lector Wratizlauiensis, Guntherus de Bibirsten, Cunradus notarius ducis, Gozwinus fisicus, Otto filius Guntheri et alii multi tam
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laici quam clerici.
Von drei Siegeln zwei an gelbroten Seidenfäden erhalten: 1. Nachschnitt des Siegels Herzog Heinrichs III. (Nr. 369), wesentlich größerer Durchmesser, leichte Abweichungen im Bild und den Buchstabenformen: hEINRICUS DEI GRACIA DVX SLESIE (Schultz S. 8 und Tafel 9 Nr. 65; vgl. Nehmiz S. 65 f.); 2. Herzogin Anna, siehe Nr. 230.
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390. Herzog Heinrich III. erteilt mit Zustimmung seiner Mutter dem Kloster Trebnitz die Erlaubnis, den Markt Trebnitz und andere genannte Orte zu deutschem Recht auszusetzen, wie es die Bürger von Neumarkt und die Dorfbewohner in dessen circuitus genießen. 1250 Februar 1, Trebnitz. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 67 (A). Tzschoppe-Stenzel Nr. 34; Haeusler Nr. 50. - SR 716; Meinardus DQ 2, S. 374 Nr. 17 (Auszug); Hirtz, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter, Reichenberg 1911, Nr. 20; CDS II/l, Nr. 147; Appelt, Urkundenfälschungen S. 131 Nr. 73. Als Vorlagen dienten für den dispositiven Teil Nr. 374, für die Datierung und die Zeugenliste die vorhergehende Urkunde. Alle drei Originale sowie Nr. 371 wurden wohl auch vom gleichen Schreiber ausgefertigt; zur Schrift und zum Diktat allgemein vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 252. Dorsualvermerk: Privilegium de libertate iuris Teutonia in Trebniz (13.-14. Jh.). Während das Kloster den Markt Trebnitz und Schawoine bald zu deutschem Recht aussetzen und zu Städten erheben ließ (vgl. Gottschalk, St. Hedwig S. 232 f f . ; Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 90 u. 96), machte es bei Lahse und Perschnitz offensichtlich keinen Gebrauch von der herzoglichen Erlaubnis, siehe Gottschalk DQ31 (1930), S. 169 f f . Zum Inhalt vgl. femer Seidel DQ 17 (1913), S. 52 f., der aufgrund der Übereinstimmung mit Nr. 374 bereits Empfängerausfertigung angenommen hatte, sowie die im CDS IUI, S. 110 genannte Literatur. - Das angekündigte Siegel Herzogin Annas, für das der rechte Siegelplatz vorbehalten blieb, war nie an der Urkunde befestigt; vgl. auch die Vorbemerkungen zu Nr. 252 und 389. Die Abhängigkeit von den Vorlagen wurde durch Petitsatz hervorgehoben.
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248 IN NOMINE DOMINI AMEN. Noverint universi presentes et posteri presens scriptum inspecturi, quod nos
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Heinricus dei gratia dux Zlesie de consensu matris nostre perspectis mentis et fidelibus obsequiis reverende in Christo amite nostre abbatisse de Trebniz et sororis nostre deo dicate ibidem crebro ab ipsis et a conventu perceptis eisdem Consilio baronum nostrorum decrevimus concedendum, quod in villa sua forensi Trebniz vocata et omni circuitu, Sauon et omni circuitu, Laze et Pirsniz et omni circuitu eodem iure Teuthonico et pari libertate, qua cives de Nouo Foro et villani in circuitu gaudent, Uberrime potiantur videlicet iudiciis, mercaturis et univeisis eis, quibus fulcitur ius Teuthonicum et libertas, hoc addito, quod nullus nostrorum iudicum in ipsa civitate aut earum villis alicui presumat iudicio presidere excepto iudicio sanguinis, quod nobis volumus specialiter reservare, in quo tamen iudicio sanguinis non alias pertrahantur, set in ipsa civitate coram nostro iudice fine debito terminetur. Ut autem hoc
IS
factum ratum semper et inconwlsum permaneat in futurum, presentem litteram super hoc conscribi fecimus sigilli*' nostri et supradicte matris nostre appensione insigniti. Actum in Trebniz, anno ab incarnatione domini millesimo ducentesimo quinquagesimo, kal. februarii, sub testimonio probo rum viro rum et honestorum, quorum nomina sunt hec: frater Symon lector Wratizlauiensis, Cunradus notati us ducis, Gozwinus fisicus, Guntherus de Bibirsten, Otto filius Guntheri et alii multi tam laici quam clerici.
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Siegel Herzog Heinrichs III., Typar A, siehe Nr. 369.
391. Herzog Heinrich III. verkauft dem Breslauer Sandstift sein gleichen Recht, das die anderen Dörfer des Stifts genießen. 20
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Erbgut Marienkranst 1250 Februar 12,
Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag. 311
zu dem Breslau.
(B).
SR 717. Die Arenga kehrt wörtlich in einer Urkunde Heinrichs III. von 1258 wieder (SR 1002), die ebenfalls Konrad als Notar und Walter als Schreiber nennt; vgl. Swientek Z. 69, S. 61. — Die Tatsache, daß Herzog Heinrich III. 1259 das Gut Marienkranst erneut dem Sandstift verleiht (SR 1029), läßt den Schluß zu, daß der hier ausgesprochene Verkauf nur einen Teil des Gutes betraf, da dieses in dem päpstlichen Privileg vom 9. Juni 1250 dem Sandstift bestätigt wird (Nr. 397), oder daß der Ort dem Stift danach auf irgendeine Weise wieder entfremdet worden ist.
In nomine domini amen. Cum res gesta, que non mandatur litteris, non possit adeo memoriter retinen propter humani generis fragilitatem, quin processu temporis in aliqua parte sui aut oblivionis sew immutacionis iacturam incurrat, utile censemus et conveniens, ut, quod rite ac recordacione digna geritur, non solum labili hominum testimonio, verum eciam vivacis littere argumento fideliter commendetur. Cuius certissima representacione, cum de verborum serie redactorum in eam nichil minuat vel immutet, in noticiam singulorum clarius elucescat sopitaque per eam oblivionis caligine iubar plenius eniteat veritatis. Eapropter nos Heynricus dei gracia dux Slesie ad singulorum noticiam tenore presencium cupimus pervenire, quod venerabilibus dominis sánete Marie fratribus in Wratislauia hereditatem nostram Cranstawam vendidimus cum universis ad ipsam debite pertinentibus ad omne ius, quod in reliquis ipsorum habent villis, pacifice possidendam et ipso iure, quod in aliis ipsorum habent privilegiis obtentis debite et devote. In cuiusa) testimonium presentem paginam scribi et sigilli nostri robore duximus muniendam. Huius namque rei testes sunt: comes Albertus castellanus Wratislauiensis, comes Guntherus de Bebirsteynb), comes Michael filius Micozlai, comes Prebeco, Boguslauus filius Iauorii, Steffanus de Militsch castellanus, Dobes, Olricus subdapifer, Budscoc) subpincerna, Nicolaus domini marshalcus, Stanislaus cum fratre, dominus Conradus notarius, magister Ghocewinus. Dat. in Wratislauia anno domini MCCL, pridie idus februarii; dat. per manus Walterib) curie nostre scriptoris. 390. a) davor irrtümlich et ausgelassen A. 391. a) wohl rei zu ergänzen B b) anscheinend auf Rasur B
c) Bidsco B.
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392. Herzog Heinrich III. bestätigt den Verzicht der genannten Erbherren von Schaliz (Reumen, Kr. Frankenstein) auf ihr Erbgut zugunsten des Klosters Heinrichau. 1250 April 22, Neisse. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 84 Nr. 4 Stenzel, Liber fundationis
(A).
S. 156 f . Nr. 9. - SR 718.
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Wohl Empßngerausfertigung, zur Schrift siehe die Vorbemerkung oben Nr. 167 sowie Grüger ASKG 22 (1964), S. 80.
zu Nr. 252. Zum Inhalt
vgl.
IN NOMINE DOMINI AMEN. Nos Heinricus dei gratia dux Slesie et Polonie notum facimus presentibus et futuris, quod heredes de Schaliz Iohannes, Petrus, Paulus, Ronbertus, Sdizlaus, Andreas, Szcanztowoya), Benic, Ianic in presentia nostra et nostrorum baronum resignaverunt claustro de Heinrichov ordinis Cysterciensis pro se et suis heredibus et cognatis omne ius et omnem iurisdictionem, quam habebant vel habere poterant in dicto territorio de Scaliz, quocumque titulo sive per donationem sive per venditionem hereditas memorata ad claustrum supradictum fuerit devoluta. Nos igitur ipsorum resignationi favorabiliter annuentes predium sepedictum cenobio prenotato liberaliter contulimus et presenti pagina confirmamus perpetuo possidendum ab omni inpetitione cognationis sepedicte penitus absolutum, quod, ut firmius roboretur, sigilli nostri apensioneb) et baronum nostrorum testimonio feämus conmuniri. Actum est hoc in Niza, anno ab incarnatione domini M°CC° quinquagesimo, decimo kal. mai, presentibus hiis: comite Iaxa castellano de Nimchi, comite Mroskone castellano de Rechen, comite Alberto castellano Wretizlauiensi, comite Ianussone filio Iarozlavi, comite Ianussone filio Bogumili cognomine Menca et aliis multis. Siegel Herzog
Heinrichs
III., zerbrochen,
an roten Seidenfäden,
io
is
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siehe Nr. 369.
393. Herzog Przemyst von Großpolen bestätigt dem Kloster Paradies die Schenkung der Wüstung
Cholmen durch Graf Christinus filius Bosathe de Stans (Stentsch nö. Schwiebus). 1250 April 23, CD maioris Poloniae 1, Nr. 283. - Bielinska, S. 246.
Kancelarie
i dokumenty
wielkopolskie
25 Gnesen.
XIII
wieku
394. Konrad, Breslauer Domherr und Protonotar Herzog Heinrichs III., überträgt die ihm von Bischof Thomas von Breslau zu lebenslänglicher Nutzung überlassenen Güter Niefnig und Hennersdorf (Kr. Ohlau) dem Schulzen Heinrich zur Aussetzung nach deutschem Recht. 1250 Mai 8, -. Kop.
Breslau DA Liber Niger (14. Jh.), fol. 438'
Maleczynski,
Sobötka
23 (1968),
30
(B).
S. 104 f . - Reg. ep. Vrat. S. 40; SR 719.
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Nach Maleczynski kehrt die auffällige Arenga in der schlesischen oder polnischen Diplomatik sonst nicht wieder. Überschrift im Liber Niger: Instrumentum locacionis iure Theutonico duarum villarum scilicet Ossek et Neuemme (oder Neuemine,) - der Name des Ortes Niefnig ist hier ebenso wie im Text der Urkunde offensichtlich falsch aus dem Original übertragen.
In nomine domini amen. Cum res gesta, que non mandatur litteris, non possit propter fragilitatem humani generis adeo memoriter retineri, quin processua) temporis in aliqua parte sui aut oblivionis seu inmutacionis iacturam incurrat, utile censemus et conveniens, ut, quod rite ac recordacione dignab) geritur, non solum labili hominum testimonio, verum eciam littere vivacis argumenta finaliter commendetur. Cuius certissima representacione, cum de verborum 392. a) zweites z von erster Hand über der Zeile eingefügt A 394. a) processum B b) B
b) A.
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serie redactorum in causa nichil minuit aut inmutat, in noticiam singulorum clarius elucescat sopitaque oblivionum caligine iubare niteat plenius veritatis; Eapropter ad singulorum noticiam presenti pagina cupimus pervenire, quod nos Conradus dei gracia canonicus Wratislauiensis necnon illustris principisi domini Henrici ducis Slesie prothonotarius duas hereditates Neuierumd) et Ossech, quas de ecclesia a venerabili patre meob) Thoma Wratislauiensi episcopo manutenemus vite nostre temporibus communitate capituli bona voluntate accedente, exhibitori presencium Henrico sculteto iure Theutonico contulimus collocandas. Quodquodb) autem mansos in iamdictis hereditatibus valebit locare, nonus mansus cedet eidem et suis heredibus libere possidendus. Tres mansos ecclesie pro dote volumus assignari. Tabernas liberas in villis habebit et molendinum, hoc tamen excepto, quod molendini utriusque superius et inferius siti aque cursus non valeat inpediri. Tercius in iudicio eidem et suis cedet denarius. Preterea de agris incultis sex annorum libertatis indulsimus facultatem, de cultis vero agris solvere ipsi debent hyemalibus et estivalibus concurrentibus. Nullum iudicium extra villam querere debent. Accedentibus vero annis solucionis quilibet mansus debet solvere unum fertonem et unam maldratam: tres mensuras tritici, quatuor siliginis et quinque avene. In cuius rei testimonium presentem paginam, ne quempiam inexpertum vacillare contingat et ne ea, que expressa sunt, valeant aliquatenus renovari, scribi et sigillo capituli, verum et nostro fecimus insigniti. Cuius rei testes sunt dominus Leonardus, comes Olricus, Conradus Sueui filius, Amelius civis Wratislauiensis et alii quam plures. Acta sunt anno domini M°CC quinquagesimo, Vili 0 idus maii.
395.
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Herzog Boleslaus von Krakau und Sandomir bestätigt dem Kloster Mogita den Besitz eines Gutes im Gebiet von Czyzyny (Bez. Krakau), welcher diesem streitig gemacht worden war. . . . nos autem Bolezlaus dei gratia dux Cracouie et Sandomirie, ne in futurum presenti cause ullus pateat locus calumpniandi, prenominate sortis primam donacionem, que facta est tempore ducis Henrici, et secundam donationem, que in presencia nostra et matris nostre est confirmata, et novissimam sententiam per nos approbatam presenti scripto auctoritate nobis a deo data communimus. Acta sunt hec in Cracouia in colloquio, cui interfuerunt domini episcopi Tomas Wratislauiensis et Prandota Cracouiensis, eodem tempore, quo facta fuit inquisitio de miraculis sancti Stanizlai. 1250 Mai 25, Krakau. Or. Kloster Mogita (A). Dipl. mon. Ciarae Tumbae Nr. 22. - SR 721. Vgl. Nr. 145.
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Herzog Boleslaus von Krakau und Sandomir gestattet dem Grafen Clemens, Palatin von Krakau, im Gebiet seiner Erbgüter Biber in der Weichsel zu jagen. Unter den Zeugen: Wlodimirus castellarne de Siewior. Inhalt nicht schlesisch. 1250 Juni 3, -. Paprocki, Herby rycerstwa polskiego S. 129 (ad 1253 Juni 5); Piekosinski, CD Poloniae minoris2, Nr. 431.
397.
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Papst Innozenz IV. nimmt das Sandstift zu Breslau in den päpstlichen Schutz und bestätigt seine Besitzungen und Rechte. 1250 Juni 9, Lyon.
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Kop. Breslau St.A. Rep. 105 D 17 (ältestes Kopialbuch des Sandstiftes, 1435), fol. 2-3' ebenda Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16 Jh.), pag 602-605 (C). Haeusler Nr. 51. - Potthast 13996; SR 722; CDS IUI, Nr. 148. 394. c) princepis, letztes i aus e verb. B Nemerum B.
(B);
d) Buchstabenbestand nicht eindeutig gesichert, vielleicht auch
251 In den Abschriften fehlen Unterschriften, Rota und Bene Valete dieses feierlichen Privilegs. - Da uns von B fol. 2' kein Photo vorliegt, wurde dieser Teil nach dem Druck von Haeusler, der vermutlich auf B und nicht wie angegeben auf dem Original beruht (siehe das Fehlen von Unterschriften, Rota und Bene Valete, Übereinstimmungen in den Lesarten), unter Zuhilfenahme von C wiedergegeben. Abweichungen in C, das eine Reihe von Flüchtigkeitsfehlern aufweist, wurden nur in Fällen berücksichtigt, bei denen es sich möglicherweise nicht nur um unbedeutende orthographische Unterschiede handelt. — Wenn in der Literatur nahezu allgemein Abt Stephan als Empfänger dieses Schutzprivilegs genannt wird, so beruht dies auf einem Irrtum, der wohl auf die falsche Angabe in der Sandstiftschronik aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (Ss. rer. Sil. 2, S. 174) zurückzuführen ist. Im Text der Urkunde selbst ist kein Name genannt. Abt Vinzenz des Sandstifts tritt noch 1251 Jan. 25 als Zeuge in einer Urkunde Herzog Heinrichs III. auf (SR 758), während Abt Stephan offensichtlich erst 1253 (SR 809) erstmals namentlich erwähnt wird. - Zur Identifikation der Ortsnamen vgl. SUb I Nr. 61 und 237 sowie H. Bellee, Das Breslauer Sandstift und seine Propsteien in Mstow und Kaiisch, in: Schlesische Geschichtsblätter 1924, S. 2-9; A. Moepert, Die Ortsnamen des Kreises Neumarkt, Breslau 1935, passim. Einige Namen lassen allerdings verschiedene Deutungen zu (so Borki, PetrcouiciJ, so daß eine sichere Zuweisung kaum möglich erscheint.
Innocencius episcopus servus servorum dei dilectis filiis abbati ecclesie sancte Marie in Wratislauia eiusque fratribus tarn presentibus quam futuris regulärem vitam professis in perpetuum. Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet temeritatis incursus aut eos a proposito revocet aut robur, quod absit, sacre religionis infringat. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulacionibus clementer annuimus et ecclesiam sancte Marie in Wratislauia, in qua divino estis obsequio mancipati, sub beati Petri et nostra proteccione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. In primis quidem statuentes, ut ordo canonicus, qui secundum deum et beati Augustini regulam in eodem loco institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter observetur. Preterea quascumque possessiones, quecumque bona eadem ecclesia impresenciarum iuste ac canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largicione regum vel principum, oblacione fidelium seu aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: locum ipsum, in quo prefata ecclesia sita est, cum omnibus pertinenciis suis, villam, que vocatur Mstow, cum foro libero, theoloneo, thabernis et ecclesiam ville ipsius cum decimis, redditibus et omnibus pertinenciis eorundem, villam, que dicitur Soboth, cum foro libero, thabernis ac eiusdem ville ecclesiam cum decimis, redditibus et omnibus pertinenciis eorundem; ecclesiam Noui Castri super aquam, que wlgo nominatur Pobr, cum decimis, redditibus et omnibus pertinenciis suis; montem, qui vocatur Zlencz, cum terris, vineis, nemoribus, pratis, pascuis, piscariis et omnibus pertinenciis suis, ecclesias montis ipsius cum decimis et omnibus pertinenciis earundem; grangiam, quam habetis in loco, qui vocatur Gorka, et ipsius loci ecclesiam cum decimis et omnibus pertinenciis earundem; villas, que wlgo nominantur Wiri, Syvridov, Cridlini, Sarisc, Olesnicz et Budissov et ipsarum villarum ecclesias cum omnibus pertinenciis earundem, decimas, quas in eisdem villis habetis; ecclesiam, quam habetis in villa, que dicitur Vdanin, cum decimis, terris et omnibus pertinenciis suis; ecclesiam, quam habetis in villa, que dicitur Gogolov, cum decimis et pertinenciis suis; villas, que Wlodowici, Morsco, Milerica), Zyrothovici, Yrenc, Chosno, Borki, Vino, Stregomene, Nouauilla sub Gorka, Gorka, Chualcov, Strelce, Bela, Chescoviceb), Mislacow, Wiri, Tampadla, Brinicovo, Cridlini, Cossentino, Tynec, Muchobor, Gay, Procov et Ianicov wlgariter nominantur cum omnibus pertinenciis earundem, decimas et redditus, quos habetis ibidem; villas, que wlgo nominantur Garnscarsco, Chranstava, sortem in Nadlic, Panckov et Strelovo, cum omnibus pertinenciis earundem; decimase), quas habetis in villis, que wlgariter appellantur Gogolov, Crodec, Bistricie, Bolescino, Dmanc, Tmanov, Ruske et Tarnava et in villulis aliis dependentibus ab eisdemc); decimas, quas habetis in villis, que nominantur Sorau, Sagore, Mocresa, Cobilcici, Clobucovice, Chastochova, Raudin, Wilcogedzco, Miron, Srocsco, Sedice, Videno, Iazcrov, Cunino, Vscind), Slupzca, Wenruse, Crisova, Iavorovo, Crasovice, Capala, Crazcov, Scalka, Sadava, Gola, item 397. a) Miletic
C
b) Thescouice
C
c) decimas
bis
eisdem
fehlt
C
d) Vstin
C
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Gola, Glinka, Crium e) , Solau, Ocholicif), Dupnika, Dronisov g) , Iavore, Cosrsca, Iarosov, Poschuchov, Lubovo et Petrcovici ; décimas in villis, que wlgariter villa Martini, villa Falconis et Coci ducis Conradi vocantur ; villas, que wlgo Olesnic earum quelibet appellatur, cum theloneo, thabernis, molendinis, piscariis, tenis, pratis, nemoribus et omnibus pertinenciis earundem ; decimas, quas habetis ibidem in civitate Wratislauiensi, térras, domos, ecclesiam hospitalis sancti spiritus cum decimis, redditibus et omnibus pertinenciis suis, theloneum, quod vulgo nominatur ogincsne, navigium in transitu fluminis, qui vocatur Odra, mensam unam in macello, molendinum in aqua, que vocatur Olauia, annuum reddituum viginti marcarum argenti in moneta, que fit in civitate eadem ; ecclesiam in villa, que vocatur Cromolou, cum thabernis et omnibus pertinenciis suis ; forum et thabernas in villa, que vocatur Lelou, thabernam unam in villa, que dicitur Crazcou, Iacum, qui Pritron, et prata, que Sdanou vocantur, cum tenis, vineis, pratis, nemoribus, usuagiis et pascuis in bosco et plano, in aquis et molendinis, in viis et semitis et omnibus aliis libertatibus et immunitatibus suis. Sane novalium vestrorum, que propriis manibus aut sumptibus colitis, de quibus aliquis hactenus non percepit, sive de vestrorum animalium nutrimentis nullus a vobis decimas exigere vel extorquere presumat. Liceat quoque vobis clericos vel láyeos liberos et absolutos e seculo fugientes ad conversionem recipere et eos absque contradiccione aliqua retiñere. Prohibemus insuper, ut nulli fratrum vestrorum post factam in ecclesia vestra professionem fas sit sine abbatis sui licencia de eodem loco nisi arcioris religionis obtentu discedere. Discedentem vero absque communium litterarum vestrarum caucione nullus audeat retiñere. Cum autem generale interdictum terre fuerit, liceat vobis clausis ianuis exclusis excommunicatis et interdictis non pulsatis campanis suppressa voce divina officia celebrare, dummodo causam non dederitis interdicto. Crisma vero, oleum sanctum, consecraciones altarium seu basilicarum, ordinaciones clericorum, qui ad ordines fuerint promovendi, a dyocesano suscipietis episcopo, siquidem catholicus fuerit et graciam et communionem sacrosancte Romane sedis habuerit et ea vobis voluerit sine pravitate aliqua exhibere. Prohibemus insuper, ut infra fines parrochie vestre nullus sine assensu dyocesani episcopi et vestro capellam seu oratorium de novo construere audeat salvis privilegiis pontificum Romanorum. Ad hec novas et indebitas exacciones ab archiepiscopis, episcopis, archidiaconis seu decanis aliisque omnibus ecclesiasticis secularibusve personis a vobis omnino fieri prohibemus. Sepulturam quoque ipsius loci liberam esse decernimus, ut eorum devocioni et extreme voluntati, qui se illic sepeliri deliberaverint, nisi forte excommunicati vel interdicti sint aut eciam publicih) usurarii, nullus obsistat, salva tamen iusticia illarum ecclesiarum, a quibus mortuorum corpora assumuntur. Decimas preterea et possessiones ad ius ecclesiarum vestrarum spectantes, que a laycis detinentur, redimendi et legittime liberandi de manibus eorum et ad ecclesias, ad quas pertinent, revocandi libera sit vobis de nostra auctoritate facultas. Obeunte vero te nunc eiusdem loci abbate vel tuorum quolibet successorum nullus ibi qualibet surrepcionis astucia seu violencia preponatur, nisi quem fratres communi consensu vel eorum maior pars consilii sanioris secundum deum et beati Augustini regulam providerint eligendum. Paci quoque et tranquillitati vestre paterna in posterum sollicitudine providere volentes auctoritate apostolica prohibemus, ut infra clausuras locorum seu grangiarum vestrarum nullus rapinam seu furtum facere, ignem apponere, sangwinem0 fundere, hominem temere capere vel interficere seu violenciam audeat exercere. Preterea omnes libertates et immunitates a predecessoribus nostris Romanis pontificibus ecclesie vestre concessas necnon libertates et exempciones secularium exaccionum a regibus et principibus vel aliis fidelibus racionabiliter vobis indultas auctoritate apostolica confirmamus et presentís scripti privilegio communimus. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbare aut ei possessiones aufe.re vel ablatas retiñere, minuere seu quibuslibet vexacionibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernacione ac sustentacione concessa sunt, usibus omnimodis profutura, salva sedis apostolice auctoritate et dyocesani episcopi canonica iusticia et in predictis decimis moderacione concilii generalis. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitucionis paginam sciens 397. e) Criuin?
f) Otholici C
g) Drobnisou C
h) C, publice B
i) sagwinem fi
253
contra eam temere venire temptaverit, secundo terciove commonita, nisi reatum congrua satisfaccione correxerit, potestatis honorisque sui careat dignitate reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sangwinek) dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte subiaceat ulcioni. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone accionis percipiant et aput districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Datum Lugduni per manum magistri Marini sancte Romane ecclesie vicecancellarii", V idus iunii, indiccione Vili, incarnacionis dominice MCC°L, pontificatus vero domini Innocencii pape IUI anno septimo.
5
10
398. Herzog Boleslaus von Krakau und Sandomir entscheidet einen Streit um das Dorf Oglfdówek bei Krakau zugunsten des Kantors von Wislica. Die Angelegenheit habe sich u. a. deshalb so lange hingezogen, weil ein Verwandter des beklagten Adligen, der vor Gericht erscheinen sollte, von Herzog Boleslaus II. von Schlesien gefangengenommen worden sei (iterum date fuerunt inducie propter eorum consanguineum captivatum a duce Boleslao filio ducis Henrici occisi a Tartaris). Liberato autem predicto consanguineo de vinculis Boleslai habe die Entscheidung gefällt werden können. 1250 Juni 21, in colloquio inter Chrober (Chroberz) et Sugosth (Zagosc) habito. Kod.
15
20
dypl. kat. Krak. 1, Nr. 30. - SR 723.
399. Herzog Przemyst von Großpolen bestätigt dem Kloster Paradies, daß ihm comes Pribigneus de Bucove cum consensu consanguineorum suorum iusta et legitima donacione hereditatem suam nomine Rusennove et Ierota comes de Witim cum consensu fratris sui Wesdechonis et aliorum fratrum suorum desertum quoddam, videlicet partem de Witim, cum omnibus attinentiis suis geschenkt habe (Rinnersdorf bzw. Witten ndl. u. nö. Schwiebus). 1250 Juni 29, Posen. CD maioris Poloniae 1, Nr. 285. S. 246 f.
- Bielinska,
Kancelarie
i dokumenty
wielkopolskie
XIII
25
wieku
Der von Bielinska a. a. O. ausgesprochene Fälschungsverdacht wurde von Fr. Sikora, Studia historyczne 11, S. 159—162, mit überzeugenden Argumenten zurückgewiesen.
30
400. Herzog Przemyst von Großpolen bestätigt dem Kloster Obra, quod comes Iarota in articulo mortis . . . contulit villam nomine Vitine (Witten nö. Schwiebus) cum lacu, molendino, pratis et silvis ac ceteris omnibus attinentiis. 1250 Juli 1, Posen. CD maioris Poloniae 1, Nr. 287 (Ergänzung menty wielkopolskie XIII wieku S. 247.
ebda. 4, S. 35 f.). - Bielinska,
Kancelarie
i
35
doku-
401. F(ulco) dei gratia archiepiscopus Gneznensis et P(randota) episcopus Cracoviensis et T(homas) episcopus Wratizlauiensis et N(ankerus) episcopus Lubucensis transsumieren eine Urkunde von Papst Innozenz IV. de dato 1249 März 1 zugunsten des Ordens vom Hl. Grab. Inhalt nicht schlesisch. 1250 Juli 16, Krakau. Or. Krakau
Bibl. Czartoryskich
Piekosinski,
CD Poloniae
(A).
minoris 2, Nr.
432. 45
Alle 4 Siegel verloren. 397. k) sagwine B
40
1) vicecancellarium BC.
254
402.
5
Bestätigung in objektiver Form über den Verkauf eines Gutes im Gebiet von Czyzyny (Bez. Krakau) durch Wencezlaus capellanus sancti Adalberti in Cracouia an das Kloster Mogita in Gegenwart mehrerer geistlicher Würdenträger. Unter den Zisterzienseräbten: Henrico de Lübens. 1250 Juli 19, Krakau. Or. Kloster Mogita
(A).
Dipl. mon Ciarae Tumbae Nr. 25. - SR 724.
403. 10
Wencezlaus capellanus ecclesie sancti Adalberti in Cracouia verkauft dem Kloster Mogita sein Erbgut im Gebiet von Czyzyny in Gegenwart mehrerer geistlicher Würdenträger, darunter abbatibus Cisterciensis ordinis . . . Henrico de Lubes. 1250 —, Krakau. Or. Kloster Mogila
(A).
Dipl. mon Ciarae Tumbae Nr. 23. - SR 724. 15
Da es sich um den gleichen Vorgang handelt wie bei Nr. 402 und auch die gleichen Zeugen genannt werden, darf als Tagesdatum der 19. Juli angenommen werden.
404.
20
Herzog Heinrich III. bestätigt, daß Dymetrius, Sohn des Barthosius, dem Breslauer Domherrn Leonhard sein an Pohlanowitz (bei Breslau) angrenzendes Erbgut um 36 Mark Silber verkauft und zugunsten der Breslauer Kirche auf alle Ansprüche auf das Gut, dessen Wert den Kaufpreis übersteigt, verzichtet hat. 1250 August 21, Breslau. Kop. Breslau DA Liber Niger (14. Jh.), fol. 402'-403
(B).
Maleczynski, Sobótka 20 (1965), S. 221 f f . - Reg. ep. Vrat. S. 40 (fälschlich ad Mai 8); SR 725 a.
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Diktat des herzoglichen Notars Otto, vgl. Swientek Z. 69 (1935), S. 59 u. 68 sowie Maleczynski, Zarys S. 200 f . u. 228. Überschrift im Liber Niger: Privilegium super quadam hereditate super Vidauiam sitam.
In nomine domini amen. Que geruntur in tempore, ne sequantur naturam temporis, que est labilis et incerta, eternari solent memoria litterarum. Igitur nos Henricus dei gracia dux Slesie protestamur universis nunc existentibus et in posterum successuris, quod nostra in presencia constitutis domino Leonardo canonico Wratislauiensi et domino Dymetrio filio quondama) Barthosii idem dominus Dymetrius sane mentis et in bona valitudine corporis existens confessus est se vendidisse dicto domino Leonardo nomine ecclesie Wratislauiensis quandam suam hereditatem super Vidauam sitam, que coniuncta est ville Pozauinouici nuncupate, cum omnibus utilitatibus, pascuis, silvis et aliis ex integro ad eandem pertinentibus ab antiquo, que ad ipsumb) Dymetriumb) iure hereditario pertinebant. Et predictam hereditatem eidem domino Leonardo tradidit et vendidit pro triginta sex marcis argenti. Sed quia plus valebat ipsa hereditas, sepedictus dominus Dymetrius in eo, quod plus valuit, pro remedio anime sue tradidit et donavit ecclesie Wratislauiensi resignando ipse et mater sua omne ius, quod ad ipsos pertinebat, tam pro se quam pro suis consanguineis nunc in presenti existentibus et in futurum successuris tam ex parte patris quam ex parte matris, propinquis vel remotis, omni semota immutacione, que per nos vel nostros successores in posterum qualicumque casu emergente poterit evenire, nostro ad hoc pleno consensu accedente et favore. Ne igitur propter inexpertorum dubitacionem hanc vendicionem et donacionem coram nobis rite factam contingat frivole revocali, presens scriptum sigillo nostro fecimus communiri. Acta sunt hec in Wratislauiensi curia domine matris nostre, anno domini M°CC quinquagesimo, XII kal. septembris, 404. a) quandam B
b) von zweiter Hand verb B.
255 presentibus hiis: comite Iohanne de Wirbna, comite Beroldo, comite Sbyluto, comite Desprino subiudice curie nostre, comite Conrado Sweuo subpincerna, comite Vinco subdapifero, deservientibus nostris: Henrico Ylicouicz et fratre suo Hingramo, Heurardo Gallico, Syffrido fratre comitis Olrici, Iohanne Voda et aliis quam pluribus. Datum per manum domini Ottonis notarii curie nostre.
5
405. Herzog Kasimir von Kujawien und Lfczyca bestätigt in presencia venerabilium patrum Fulconis dei gracia Gneznensis archiepiscopi et Hiome eadem providencia Wratislauiensis episcopi die Privilegien des Bistums Wioctawek. Unter den Zeugen: Stephano canonico Wratislauiensi. Inhalt nicht schlesisch. 1250 Oktober 6, Sieradz.
10
CD Poloniae 2, Nr. 445 (ad 1252 Okt. 7); Ulanowski, Dokumenty kujawskie i mazowieckie Nr. 13 = Kutrzeba, Wybór zródel 1, Nr. 27. - SR 801 (ad 1252 Okt. 7); Mitkowski, Kancelaria Kazimierza Konradowica ksifcia kujawsko-ifczyckiego, 1968, S. 87 Nr. 20. 4 Siegel an Seidenfäden: 1. Erzbischof Fulko von Gnesen; 2. Herzog Kasimir; 3. Bischof Thomas von Breslau, siehe Nr. 32; 4. Bischof Michael von Kujawien.
15
406. Markgraf Heinrich von Meißen nimmt die Klöster Leubus und Trebnitz in seinen Schutz. 1250 Oktober 25, Tharandt. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 68 (A). A. Bach, Geschichte und Beschreibung des Klosterstiftes in Trebnitz, hg. v. A. Kastner, Neisse 1859, S. 150 Anm. - SR 727; Dobenecker, Regesta diplomatica Thuringiae 3, Nr. 1850; Appelt, Urkundenfälschungen S. 131 Nr. 74. Schrift und Diktat sind dem Aussteller zuzuweisen. Die Indiktion ist fälschlich mit 9 statt mit 8 angegeben. - Diese Schutzurkunde ist als Vorsichtsmaßnahme der Zisterzienser zu werten aufgrund des Bündnisvertrags Herzog Heinrichs III. von Schlesien mit dem Markgrafen von Meißen und der dabei in Aussicht genommenen Gebietsabtretungen.
H(einricus) dei gratia Misnensis et orientalis marchio Thuringie lantgravius et Saxonie comes palatinus universis advocatis, villicis et iudicibus suis in terra Lusacie constitutis salutem et omne bonum. Notum vobis facimus litteram per presentem, quod ecclesiam in Lubes et ecclesiam in Trebeniz cum omnibus bonis pariter et personis ad ecclesias easdem pertinentibus in nostram protectionem recepimus et gratiam specialem nolentes memoratas ecclesias in bonis earumdem per vos vel per alios aliqualiter molestali. Unde si quis ipsas presumpserit aggravare, hoc nostro nomine efficaciter defendatis et vos personaliter a dictarum ecclesiarum lesione omnimodis desistatis, de quo carere nolumus ullo modo. Datum Taranti, anno domini M°CC°L°, Vili 0 kalendas novembris, indictione nona. Siegel des Markgrafen Heinrich an
20
25
30
35
Pergamentstreifen.
407. Papst Innozenz IV. beauftragt den Bischof (Thomas) von Breslau (Vratislauiensi episcopo), vom Stift Visehrad die der päpstlichen Kammer geschuldeten Zahlungen einzufordern. 1250 November 5, Lyon. Transsumpt von 1253 März 5, Visehrad CDB4,
Nr. 192 b. - Erben, Regestal,
40
(B).
Nr. 1254; Reg. ep. Vrat. S. 40; Potthast 14101; SR 728.
408. Papst Innozenz IV. nimmt das Kloster Velehrad in seinen Schutz und bestätigt ihm die Besitzungen, darunter Stiboriz, Ieskendorf, Hlaweniz, Szadec, Iamenic, Ekkardisdorf, Hermans-
45
256 dorf, Bratrigsdorf, Mladotsderf, Turkowe, Clebizstowe, Hosciz, Wiz Lasic, Cremon, Balatiz, Pisz, Had, Darkendorf... et Sibodesdors (!). 1250 Dezember 18, Lyon.
5
Or. Brünn St.A. (A); Codex Velehradensis (15. Jh.) fol. 18-19, Boczek, CD Moraviae3, Nr. 155; CDB 4, Nr. 194. - Erben, AÖG 45, S. 115 Nr. 60; Potthast 14144; SR 729.
ebenda (B). Regestal, Nr. 1256;
Kopetzky
409. Herzog Heinrich III. urkundet, drei genannten Lokatoren die Stadt Brieg zur Aussetzung nach dem Recht von Neumarkt mit genannten Rechten übertragen zu haben, und gestattet den Verkauf der Lokationsrechte an Konrad von Neisse. 1250 —, Frankenberg. 10
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Or. Brieg Stadtarchiv
III, I, 1
(A).
Grünhagen CDS 9, Anhang; Brieger Heimatbuch 1, Goslar 1950, S. 6. - (J. E. Böhme), Diplomatische Beyträge zur Untersuchung der schlesischen Rechte und Geschichte 1, Berlin 1770, S. 17 = E. Th. Gaupp, Das alte Magdeburgische und Hallische Recht, Breslau 1826, S. 327-330; Chr. G. Stockei, Abhandlung von einem uralten Briefe der Schoppen zu Halle von 1235, Breslau 1771; Tzschoppe-Stenzel Nr. 32; E. G. Glawnig, Brieger Wochenblatt Jg. 1, Anhang S. 420 (deutsche Übersetzung); J. G. Knie - J. M. L. Melcher, Geographische Beschreibung von Schlesien preuß. Antheils, der Grafsch. Glatz u. der preuß. Markgrafsch. Oberlausitz, Breslau 1827 ff., Bd. II, 1, S. 153 (deutsche Ubersetzung); H. G. Gengier, Codex juris municipalis Germaniae medii aevi 1, Erlangen 1863, S. 390 (Auszug); Grünhagen CDS 9, S.219f ; Kötzschke Nr. 80 (Auszug); Schaube, Urkundliche Geschichte der Gründung und ersten Entwicklung der deutschen Stadt Brieg, Breslau (1934), S. 5 f f . (deutsche Übersetzung S. 7f.) = Helbig-Weinrich Nr. 25 (mit deutscher Übersetzung). - SR 709 = v. Schweinichen, Regesten S. 16 f.; Meinardus DQ2, S. 373 f . Nr. 16 (Auszug); CDS 11/1, Nr. 144; Quirin, Ostsiedlung Nr. 24 b. Nach Swientek Z. 69, S. 53 f . zeigt die Schrift starke Ähnlichkeit zu der Urkundengruppe, als deren Mundator er den herzoglichen Schreiber Walter annimmt. Die Urkunde diente als Vorlage für ein Privileg Herzog Heinrichs III. von 1264 ebenfalls für Brieg (SR 1186), ebenda S. 64. - Schaube a. a. O. S. 9 f . hat gegenüber der älteren Literatur zu Recht darauf hingewiesen, daß es sich bei dem vorliegenden Privileg nicht um eine Aussetzungsurkunde zu Beginn der Stadtgründung handelt, sondern daß vielmehr die Gründung von Brieg bereits einige Jahre zurückliegen muß. In die Irre geht allerdings seine Annahme, daß der erste Teil der Urkunde aus einer früheren Lokationsurkunde übernommen sei; vielmehr haben wir es mit einem nachträglich ausgestellten Lokationsvertrag zu tun, der aufgrund des Weiterverkaufs der Lokationsrechte notwendig geworden ist; vgl. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 33 u. 74 f . Auch den sonstigen Schlußfolgerungen Schaubes muß man mit großer Vorsicht begegnen, vgl. dazu etwa K. Wutke Z. 70, S. 164—171 sowie die im CDS I I / l , S. 108 f . genannte Literatur. Zum Begriff der Bannmeile und deren rechtliche und wirtschaftliche Bedeutung siehe zuletzt W. Küchler, Das Bannmeilenrecht (= Marburger Ostforschungen 24), Würzburg 1964.
IN NOMINE SANCTE ET INDIVIDUE TRINITATIS AMEN. Nos Heinricus dei gratia dux Slesie ómnibus hanc litteram inspecturis in perpetuum. Cum rerum gestarum certissima representado sit scriptura, que fragilitati memorie prebet augmentum et cecorum cordium deliramenta repellit, vel que de verborum serie redactorum nichil minuit aut inmutat, opere pretium est, uta), que in longevam educanda sunt noticiam quibusve subsistant, nutrimentis confoveri memoria litterarum. Hinc est, quod ómnibus tarn presentís temporis quam futuri esse volumus manifestum, quod civitatem nostram in Alta ripa Heinrico de Richinbach scultheto, Gerkino de Auro et Orthlifo iure Theutonico locandam contulimus terre nostre accedente consilio et providencia sapientum eo videlicet iure, quo civitas Nouiforensis fundata est pariter et locata. Omnibus ad predictam civitatem ad manendum venientibus sex annorum libertatis indulsimus facultatem, ut nec ad alicuius rei soluciones nec ad expediciones infra predictum terminum compellantur, nisi tune tocius terre periculum proclametur. Ipsis locatoribus sexta cedit curia cum solucione annuali, tercius in iudicio denarius, nobis duo. Aque cur409. a) A wohl stau ea
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sus infra et supra ad spacium miliaris ad piscandum liber est cunctis ibi manentibus. Ligna etiam ad construendum edificia incidere dedimus, ubi umquam inventa fuerint. Ex ista parte Odre venari lepores relaxamus. Ex utraque parte aque sex mansos magnos pro pascuis pecoroni civitati asscribimus supradicte. Infra terminum libertatis iam concesse omnibus ibi manentibus fora sua per terram nostrani agere damus absque theolonei exactione. Polonus vel cuiuscumque ydiomatis homo liber domum ibi habens ius Theutonicum paciatur nullo obstante casu vel superbia rebellante. Civitas singulis annis de tabernis solvere debet domino duci XX marcas. In ipsa civitate dominus habet decern macella carnium suis usibus valitura, iudex reliqua et alii cives, quibus ipse ea concessit. Concedimus inquam eis infra terminum aque prescripte molendina construere, quodquot possunt. Bancci, in quibus calcei et panes venduntur, cedunt iudicio indefesse. Insuper ipsis forum ibidem annuale ponere concedimus pro cunctorum beneplacito voluntatis. Infra unius miliaris ductum nullam esse volumus tabernam, per quam ipsis libertas prestita succidatur. Omnes ville site infra spacium miliaris unius ab ipsa civitate iura sua requirere debent iuris sentenciab) promulgante. Ad devitandum igitur pericula graviora et ad ostium pravorum sevicias reprimendas infra duos annos civitatem munire promisimus divina clemencia providente. Exorto disturbio inter locatores alii mortui sunt, alii egestate oppressi pro sue partis locacione pecuniam receperunt. Novissimus vero locatorum, Orthlifus videlicet, ad nos accedens nobis humiliter supplicavi^ ut nos eidem predictam hereditatem vendere concederemus, nos de persona certificans, videlicet de Conrado presencium exhibitore dicto de Nyza, cuius nos presenciam ac familiaritatem multum pre ceteris amplexantes iam dictam hereditatem eidem emere concessimus libere ac pacifice ei suisque heredibus perpetuo valituram addicientes ei curie solucionem, in qua pecora occiduntur, et duas stubas balniales hereditarie possidendas. Ne igitur presentem paginam vacillare contingat, set ut perpetuam habeat firmitatem, ipsam scribi et sigilli nostri robore fecimus confirmari ad errorem futuri temporis abstergendum. Cuius vero facti testes sunt comes Mrotszco, comes Albertus cum barba, comes Iaxa, comes Iohannes de Wirbna, Iohannes Ossina, comes Pribico, Boguzlaus iuvenis, dominus Conradus prothonotarius, dominus Con(radus) pincerna, dominus Hermannus plebanus de Swidniz et omnes fratres de Michlowe. Acta sunt hec anno incarnacionis domini M°CC0L°. Datum in Vrankenberch per manum Waltheri nostri scriptoris. Siegel Herzog
Heinrichs III., Typar A, stark beschädigt,
an roten Seidenfäden,
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siehe Nr. 369.
410. Herzog Heinrich III. bestätigt dem Heiliggeistspital zu Breslau die Schenkung seines Bruders Boleslaus und verleiht ihm den restlichen Teil von Kertschütz für die von dem Spital erhaltenen 50 Mark mit der Erlaubnis, den Ort zu deutschem Recht auszusetzen. 1250 — , - . Or. Breslau Stadtarchiv Korn, Breslauer
(A).
UB Nr. 15. - SR 711.
Nach einem freundlicherweise von der Generaldirektion der polnischen Archive übersandten Photo. - Das Heiliggeistspital befand sich bereits 1221 im Besitz der Zehnten von Kertschütz, siehe SUb I Nr. 209. Zeitpunkt und Umfang der Schenkung Herzog Boleslaus sind unbekannt. Zu Kertschütz vgl. A. Moepert, Die Ortsnamen des Kreises Neumarkt, Breslau 1935, S. 40 f . — Die Angaben von Grünhagen zu den Zeugen sind z. T. falsch oder irreführend; Iohannes Voda tritt nicht als Mitsiegler, sondern vielmehr als Vollzieher der Besiegelung auf, vgl. Nehmiz S. 8.
In nomine Ihesu Christi amen. Quoniam, que sita sunt in tempore, una cum tempore corrount et labuntur, sapientum sanxit auctoritas privilegia litterarum apicibus insigniri, ut stabilium gestorum sint monumenta et recordationes. Nos igitur Henricus dei gratia dux Slesie 409. b) A statt sentenciam. 17 Schks. UB1I
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notum esse vohimus universis Christi fidelibus tarn presentibus quam posteris presentem paginam inspecturis, quod nos confirmamus donationem fratris nostri ducis Boleslai, quam centulit hospitali sancti spiritus in Wratislauia pro remedio felicis memorie patris nostri H(enrici), qui ob sanguinem Christianorum occubuit in prelio Tartarorum. Nos vero eidem proposito firmiter accedentes residuam partem ex integro prefate domui conferimus, hereditatem videlicet totam, que Kertyci wlgari nomine appellatur, hereditario iure libere nec non incommutabiliter possidendam, et hec tum pro salute anime nostre antecessorumque nostrorum tum pro summa pecunie, quam ab eadem domo recepimus, et hec nostre necessitatis instantia exigente. Summa vero pecunie pretaxata marcas continet quinquaginta. Preterea erit in arbitrio domus, ut predicta hereditas sub iure Teutonico collocetur; exactionibus etiam aut aliis serviciis ipsam nolumus per quempiam agravari, set si quid ibi questionis ortum fuerit, liberi sint cultores eius ab omnibus citacionibus et iudiciis; nostro tantum iudicio respondebunt. In cuius rei argumentum presentem paginam conscribi fecimus, ut nostre donationis index fieret et firma testis. Et ne quis violentus hanc infringere conetur, ipsam nostri sigilli munimine dignum duximus roborandam horum testium in presentía, quorum nomina sunt hec: comes Mrozco castellanus de Recin, comes Boguslaus castellanus de Nemicz, Albrehtus castellanus Wratislauiensis, Iohannes filius Stephani Magni, Conradus notarius Wratislauiensis, Pribech castellanus de Vraz, magister Gozuinus canonicus Wratislauiensis, comes Michael de Crasicz, comes Olricus subpincerna, Detzco subdapifer, Paulus Slupouicz et Stanizlauus subcamerarii, Laurencius clauier 8 ' Wratislauiensis, Iohannes Voda, qui et sigillum apposuit, et alii quam plures. Acta sunt anno incarnationis dominice M°CC 0 L°. Fragment des Siegels Herzog Heinrichs III., Typar A, an roten Seidenfäden, siehe Nr. 369.
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Herzog Heinrich III. gestattet mit Einwilligung seines Bruders Boleslaus dem Bischof Thomas von Breslau, in Wansen eine Stadt und einen Markt anzulegen mit deutschem Recht nach dem Muster des Neisser Rechts. 1250 —, —. Kop. Breslau DA Uber Niger (14. Jh.), fol. 395'(B). Tzschoppe-Stenzel Nr. 33; Engelbert, Geschichte der Stadt Wansen 1, S. 13 f. (deutsche Übersetzung) = Dirbach, Kurze Geschichte der Stadt Wansen, in: Festschrift zur 700-Jahr-Feier, 1952, 5. 18. - Reg. ep. Vrat. S. 40; SR 710 = v. Schweinichen, Regesten S. 17 f.; CDSII/1, Nr. 145. Die Aussetzung von Wansen als Stadt erfolgte 1252 (SR 781); zur Stadtlokation vgl. neben der im CDSII/1, S. 109 genannten Literatur noch Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 92. In nomine domini amen. Nos Henricus dei gracia dux Slesie de assensu et beneplacito illustris ducis Bolezlai fratris nostri senioris concessimus reverendo patri Thome Wratislauiensi episcopo ex affectu bono, quem habemus erga ipsum et ecclesiam Wratislauiensem, cuius sumus patroni, ut in villa sua Wanzow possit locare civitatem et forum habens ius Theutonicum in mansis ibidem adiacentibus et ipsa civitate et habeat inde pro ecclesia sua utilitatem omnem, quam habere potest. Nec volumus, quod sit hoc forum deterioris condicionis in aliquo, quam sunt nostra fora vel militum nostrorum, eo tantum excepto, quod theoloneum a) a transeuntibus nostrum erit. Item tercia pars iudiciorum in causis capitalibus iudicante advocato episcopi nostra erit secundum ius, quod habemus in Nysa, in omnibus aliis ius Nysense eis concedimus. Ad cuius rei memoriam presentem cartam sigillis nostro et predicti fratris nostri sigillavimus. Acta sunt hec anno dominice incarnacionis M°CCL, presentibus nobilibus terre nostre domino Boguslao cancellario nostro, Conrado notario similiter nostro, comite Mrochcone de Rechen castellano, comite Albrachto castellano Wratislauiensi, comite Iohanne castellano de Grodez, comite Guntero, comite Conrado Sueuo et aliis quam pluribus. 410. a) A. 411. a) B.
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412. Herzog Boleslaus IL verspricht fiir die Aufhebung des Interdikts über sein Herrschaftsgebiet durch Bischof Thomas von Breslau die Zehnten zu zahlen, die Kirche in der Auseinandersetzung mit Widerspenstigen zu unterstützen und den Boten des Bischofs Sicherheit zu bieten. 1250 - -, Neisse. Or. dep. Breslau DA F 9 (A); Kop. ebenda Uber Niger (14. Jh.), fol. 390' (B). Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bistums Breslau Nr. 9. - Reg. ep. Vrat. S. 39 f.; SR 707; CDS IUI, Nr. 143; CDB 4, Nr. 408 a; Urban, Katalog dokumentów archiwum archidiecezjalnego we Wroclawiu 1, Nr. 44.
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Hier nach B, da A wohl bereits zu Stenzeis Zeiten verschollen
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war.
Nos Bolezlaus dei gracia dux Slesie et Polonie notum facimus universis, quod, cum dominus Thomas Wratislauiensis episcopus in terram nostram propter universalem occupacionem decimarum et aliorum bonorum ecclesie generale tulerit interdictum, nos peticionem sibi obtulimus specialem, quod nos et bona nostra de eodem exciperet interdicto, maxime cum nos et homines nostri vel non gravaverimus ecclesiam vel, si aliqua ex nostra parte vel nostrorum lesio contigisset, parati eramus ipsam corrigere et ecclesie indempnitatem efficaciter procurare, et ipse quidem benigne nostram peticionem admisit. Nos autem recognoscentes, quod racione iuris patronatus et causa salutis anime nostre ad custodiam Wratislauiensis ecclesie tenebamur, sibi sub iuramento promisimus liberaliter et libenter, quod de decimis bonorum nostrorum satisfaciemus ecclesie, sicut factum fuit tempore patris nostri et avi, tam de moneta quam de aliis, et si aliqua difficultas facta fuerit super solucione monete, nos conpellemus nostra potestate rebelles, quod ecclesie8* faciant iusticiam, ut tenentur. Cooperabimur eciam domino episcopo et clero, quod reddantur eis iura sua, et si aliqui fuerint contumaces et propter hoc fuerint excommunicati, nos ipsis non communicabimus. Securitatem quoque dabimus nunciis domini episcopi et ecclesie pro negociis ipsorum proferendis et expediendis. Item super commutacionibus terrarum ecclesie, que nondum sunt commutate, faciemus finem sécundum tenorem prime repromissionis, prob) iure eciam Wratislauiensis dyocesis promisimus contra omnem hominem, qui ipsam conabitur impedire. Acta sunt hec in Nyza, presentibus domino episcopo Olomucensi, duce Henrico, duce Wladizlao, prepósito Boguzlao, Sdislao custode, Ecardo, Wilhelmo, Thoma, domino Boguslao cantore canonicis Wratislauiensibus, Mrochcone castellano de Rechen, Alberto castellano Wratislauiensi, Ottone castellano Legnicensi, Gebardo et multis aliis, anno domini M°CC°L. In cuius rei robur et memoriam presentem litteram sigillis nostro et domini episcopi Olomucensis et fratris nostri Henrici duximus muniendam.
413.
SR 712 = v. Schweinichen,
(B); Kop. Breslau
IT
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St.A.
Regesten S. 18.
b) davor wohl quam zu ergänzen.
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bei -.
Hier nach B, da uns von C kein Photo vorliegt; nach den Angaben bei Grünhagen zu schließen, scheint es sich um eine völlig gleiche Überlieferung zu handeln. Nach einer Eintragung im Handexemplar der Regesten befand sich eine Abschrift auch im Elisabetharchiv, die uns jedoch ebenfalls nicht zur Verfügung steht. - Grünhagen bezeichnet die gemeinsame Ausstellung durch Boleslaus und Heinrich im Jahre 1250 als anachronistisch. Die beiden vorhergehenden Urkunden beweisen jedoch, daß beide in eben diesem Jahre gemeinsame Handlungen vollzogen. Da innere Merkmale nicht gegen die Echtheit sprechen — die Formulierung nostra villa Domaslau könnte privatrechtliche Gründe haben - und die Zeugenliste durchaus zeitgemäß ist, wird man die Urkunde wohl nicht als 412. a) aus ecclesiam verb. B
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Die Herzoge Boleslaus II. und Heinrich III. bestätigen den Kauf des Gutes Zaumgarten Domslau durch Magna und ihre Schwiegersöhne Adam und Giselher. 1250—, Vidimus des Rates der Stadt Breslau von 1549 April 3, Prag Innenarchiv Rep. 16 Obergerichtsbuch 9 (16. Jh.), fol. 192 (C).
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Fälschung ansehen müssen, ohne daß allerdings eine absolute Gewähr möglich ist. Tyszkiewicz, Sobótka 12 (1957), S. 29 verwendet sie als echt. - Knie, Alphabetisch-statistisch-topographische Ubersicht der Dörfer, Flecken, Städte und anderen Orte der königl. Preuß. Provinz Schlesien, Breslau 1845, S. 390 bietet die Schreibung Sobogar, Grünhagen die Schreibweise Sobegartn sowie das wohl richtigere Gisler (in Urkunden nach 1250 taucht wiederholt der Name Gisler = Giselher auf). Zaumgarten wird sonst erst wieder 1323, das benachbarte Magnitz (nach Magna?) 1316 genannt, vgl. J. Domanski, Nazwy miejscowe dzisiejszego Wrociawia i dawnego okr§gu Wroctawskiego, Warschau 1967, S. 99 f . u. 225 f .
IN NOMINE SANCTE ET INDIVIDUAE TRINITATIS amen. Nos BOLESLAUS et HENRICUS dei gratia duces Silesiae notum esse volumus omnibus hanc paginam inspecturis, quod domina Magna cum generis suis Adam et Bisleroa) haereditatem quandam adiacentem villae nostrae Domaslau nomine Sobegarz emit a relieta comitis Stephani dicti Mezuadconis et a generis suis Icone et Michaele haereditario iure sibi suisque successoribus possidendam. Et quia facta talia saepius ab hominum memoria labuntur, ideo sigillis nostris hanc litteram et in testimonium rei conservande feeimus communiri. Actum anno millesimo ducentesimo quinquagesimo1^, praesentibus comite Mrochcone castellano de Rechen, comite Alberto castellano Wratislauiensi, notario nostro Conrado, comite Ioanne de Virbna, comite Petro castellano de Olesnic, comite Sbiluto iudice curiae nostrae, comite Prebislao, comite Gebardo, comite Guntero de Beursten, comite Temone, comite Conrado Swabc) et fratre eius comite Olrico.
414.
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Konrad, Breslauer Domherr und Protonotar Herzog Heinrichs III., bestätigt, vom Abt des Sandstifts das Gut Garnczarskv (später in Marxdorf aufgegangen) zu lebenslänglicher Nutzung erhalten zu haben, woßr dies nach seinem Tod mit der gesamten inzwischen dazugekommenen Habe an das Sandstift zurückfallen solle. 1250 —, -. Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 18 (Rep. Heliae, Anfg. 16. Jh.), pag. 233-234
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(B).
Reg. ep. Vrat. S. 39; SR 708. Überschrift im Repertorium Heliae: Garnnczar alias Teppirszdorff (garnezarz = Töpfer). Nach der Vereinigung mit dem benachbarten Marxdorf 1396 gingen sowohl der polnische als der deutsche Name dieses Ortes verloren, siehe Sandstiftschronik (2. Hälfte 15. Jh., Ss. rer. Sil. II), S. 174 u. 211; vgl. auch Adler, Älteste Geschichte der am Fuße des Zobtenberges liegenden Dörfer des Augustiner-Chorherren-Stiftes auf dem Sande zu Breslau, Breslau 1873, S. 10 u. 62 f .
In nomine Ihesu Christi amen. Lege dictante didieimus, ut nihil quis operetur, quin faciat ea teste vel littera. Est autem actus hominum mobilis ut ventus, quem nullus hominum videt, quia de thesauris dei procedit. Unde legem sequentes acta nostra scriptis approbamus. Quapropter notum faeimus, quod nos dei grada Wratislauiensis ecclesie Conradus canonicus neenon domini ducis Slesie illustris prineipis Heynrici videlicet prothonotarius presenti pagina profitemur nobis a venerabilibus dominis abbate scilicet sanete Marie totoque capitulo villam unam, que Garnczarszkv dicitur, fore collatam vite nostre temporibus pacifice possidendam. Quibus et nos contra promisimus, postquam Christo Ihesu disponente viam universe camis ingressi fuerimus, ipsa villa tarn cum mobilibus quam inmobilibus, que per nos ibidem fuerint feliciter compilata, ad domum beate virginis Marie convertantur^ pro anime nostre remedio et salute et hoc cum attinenciis et proventibus universis, ita tamen, quod per fratres nostros nec per alios amicos quitquam distrahi ab predicta villa debeat nisi tunc maxima iniuria vel violencia dominante, quod absit; nam quod viventi deo matrique sue pro nostra salute eterna disponimus, hoc dignum est inviolabiliter observari. Ne igitur de premissis omnibus possimus dubii aut retrogradi inveniri, ad rei memoriam presentem paginam sigillis munimine nostro et Heynrici domini ducis Slesie illustrisi principis necnon et episcopi Wratislauiensis fecimus roborari. Dat. anno M°CCL°. 413. a) B wohl statt Gislero b) quinquagentesimo B 414. a) B b) davor überflüssiges in B.
c) mit Kürzungszeichen
B.
261 415. Herzog Heinrich III. verkauft dem Kloster Trebnitz das Gut Domnowitz um 50 Mark zu dem gleichen Recht, wie es die anderen Güter des Klosters besitzen. (1249-1253), -. Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 125 (A); Kop. Fürstenstein 2, 221 (18. Jh.), pag. 152 f . (B). Sommersberg, Silesiacarum Rerum Scriptores 3, S. 931 (nach B); Meitzen, CDS 4, S. 247; Haeusler Nr. 47. - SR 673/783; Appelt, Urkundenfälschungen S. 129 Nr. 66. Da uns kein Photo des Originals vorliegt, wiederholen wir die Edition von Meitzen, die dem Abdruck Haeuslers vorzuziehen bt. - Nach den Angaben von Grotefend Z. 11, S. 179 und Swientek Z. 69, S. 52 f . dürfte die Schrift des Originals nahe verwandt sein mit der Schrift der Urkunden Nr. 371, 374, 389 und 390, möglicherweise sogar von der gleichen Hand stammen (zum Duktus vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 252). Aufgrund dieser Tatsache hat Grotefend die Urkunde in die Jahre 1249/50 datiert, da dieser Schrifttypus, den er der herzoglichen Kanzlei zuschreibt, um diese Zeit aufhöre. Da jedoch auch SR 873 von 1254 derselben Gruppe zugerechnet werden muß, ist diese enge Eingrenzung nicht stichhaltig. Wesentlich für die zeitliche Einreihung ist der Siegelgebrauch, für den wir allerdings ebenfalls auf die Angaben in der Literatur angewiesen sind. Falls die Mitteilung Grünhagens (SR 673) zutreffend ist, befand sich an der Urkunde das zweite Siegel Herzog Konrads, das ihn als dux Zlesie et Polonie bezeichnet. Das ist jedoch nur möglich, wenn Konrad zum Zeitpunkt der Urkundenausstellung bereits auf das Passauer Bistum verzichtet und geheiratet hatte, frühestens also Ende 1249. Die Tatsache, daß er in der Urkunde lediglich als dux, nicht jedoch als electus Patauiensis (wie etwa in Nr. 371, 374 und 383) bezeichnet wird, scheint diese Annahme zu bestätigen. Das Privileg muß spätestens Anfang 1253 ausgestellt worden sein, da 1253 März 28 Papst Innozenz IV. dem Kloster Trebnitz den Erwerb von Domnowitz bestätigt (SR 828). In nomine domini amen. De facto non surgit calumpnia, cui venit a viva litera fortitudo. Notum sit universis Christi fidelibus tam presentibus quam futuris, quod nos Heinricus dei gratia dux Zlesie ad petitionem matris nostre necnon et amite nostre domine Gertrudis abbatisse de Trebniz et sororis nostre domine Agnetis domicelle et totius conventus sana deliberatione habita villam, que Domanowiz nuncupatur, cum omnibus attinentiis ad usus claustri predicti Trebniz scilicet pro summa quinquaginta marcarum vendidimus et tradidimus, quam nos ex integro recipisse profitemur, sub eodem iure, quo cetera bona claustri supradicti sunt condita et subsistunt, ita videlicet, ut ambitui prefati coenobii, qui circuitus dicitur, absque omni contradictionis obstaculo debeat adunali servitiis, solutionibus et omnibus, que ad profectus claustri possunt provenire, secundum statuta felicis memorie avi nostri ducis Heinrici, que donavit in prefato circuitu et fideliter confirmavit. Ne quis autem huic facto attemptet inferre violentiam, presentem literam sigillo nostro et sigillis fratrum nostrorum, videlicet ducis Boleslai et ducis Cunradi, quorum consensum super hoc facto predicta amita nostra domina abbatissa obtinuit, dignum duximus roborandam. Nach SR 673 drei Siegel: 1. Herzog Heinrich III., TyparA, an roten Seidenfäden, siehe Nr. 369; 2. Herzog Boleslaus II., Typar B, beschädigt, an schwarz-weiß-roten Seidenfäden, siehe Nr. 275; 3. Herzog Konrad, Typar B, an roten Seidenfäden, Herzog, in der Rechten die Fahne, in der Linken den Schild - beide mit dem Adler der schlesischen Piasten - haltend, vor einem Schloß, auf dem ein Bläser steht und von dessen Mauer ihm eine Frauengestalt den Helm mit einem Adler reicht: + CONRADVS DEI GRA DVX ZLESIE ET POLONIE (Minsberg, Geschichte der Stadt und Festung Groß-Glogau, Tafel 4, 1; Schultz S. 8 und Tafel 2 Nr. 14; Stronczynski S. 196; Gumowski, Siegelkunde S. 61 und Tafel 25 Nr. 281).
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416. Die iudices Wratizlauienses beurkunden eine Gütertransaktion in der Kölner Pfarrei St. Columba. (1242-1256), -. Or. Historisches Archiv der Stadt Köln, Schreinsurkunden St. Columba 1 (A). R. Hoeniger in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 46 (1887), S. 83. - Vgl. CDS 11/1, Nr. 155.
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Die zeitliche Einreihung erfolgte mit H. v. Loesch, Beiträge zur schlesischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, 1964, S. 130 f. aufgrund der Annahme, daß die Ausstellung nach der Neugründung der Stadt Breslau nach dem Mongoleneinfall (vgl. oben Nr. 229) anzusetzen sein dürfte. Auf jeden Fall muß sie spätestens 1256 erfolgt sein, da Bischof Thomas von Breslau sein Siegel des Typars A, das sich als einziges an dieser Urkunde erhalten hat, nur bis zu diesem Jahr verwendet hat, vgl. Krahmer Z. 69, S. 12. - Hoeniger, der sich auf eine Mitteilung Grünhagens stützt, vermutet, daß die Urkunde in Köln geschrieben und nach Breslau zur Besiegelung geschickt worden ist; ähnliches Vorgehen konnte er für eine Reihe weiterer Schreinsurkunden aus der Pfarrei St. Columba während des 13. Jahrhunderts nachweisen. Demgegenüber meint H. v. Loesch, daß die Urkunde in Breslau geschrieben worden sei, aber unter Benutzung eines aus Köln übersandten Schriftstücks; vgl. CDS II/l, S. 114 f. Daß es sich zumindest teilweise um Kölner Formular handelt, beweisen die für die Breslauer Verhältnisse unzutreffende Bezeichnung iudices Wratizlauienses sowie die Verwendung des Begriffs effestucare. An der Urkunde waren trotz der Ankündigung von vier Siegeln nur drei Siegel an Pergamentstreifen befestigt gewesen, der dritte Siegelplatz blieb leer. Viris nobilibus et honestis iudicibus, scabinis et officialibus parrochie sancte Columbe in Colonia iudices Wratizlauienses sincere dilectionis et obsequii plenitudinem cum salute. Quod vidimus et audivimus, hoc testamur, ut producta veritas inapertum perpetuam facto conferat firmitatem. Hinc est, quod tenore presencium tarn vobis quam ceteris omnibus presentem paginam inspecturis facimus manifestum, quod dominus Vinandus et Conradus fratres super domo et area, que ipsos hereditatis titulo contingebat, sita Colonie in parrochia sancte Columbe et contigua domui, que dicitur ad libram, versus sanctam Columbam ad manus sororis sue Gertrudis et mariti eius Wilhelmi effestucaverunt penitus coram nobis pro tercio fratre videlicet Godoschalco, qui non aderat, fideliter promittentes, quod, cum sui copiam habere poterunt, ipsum monebunt efficaciter et inducent, ut supra curia predicta similiter effestucet. Et quia sigilli nostri auctoritas forsan modica videtur, ad maius robur effestucacionis tam sigillo venerabilis patris nostri ac domini Wratizlauiensis episcopi quam sigillo domini nostri ducis necnon et sigillisa) abbatum sancti Vincencii et sancte Marie presentem cartam procuravimus roborari. Von drei Siegeln an Pergamentstreifen das erste und das letzte verloren. 2. Bischof Thomas von Breslau, Typar A, beschädigt, siehe Nr. 32.
417. König Wenzel von Böhmen bestätigt seinem Getreuen Fr. den von Margaretha, Witwe des Markgrafen Premysl von Mähren, im Troppauer Gebiet geschenkten Besitz. (1239 Oktober 16-1253 35
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September 23),
Brünn.
Wien Nationalbibliothek Hs. 2493 (14. Jh.), fol. 11 '-12 (B). Erben, Regesta 1, Nr. 1014 (Auszug) = Chlumecky-Chytil, CD Moraviae 7, S. 726 Nr. 75. Kopetzky AÖG45, S. 112 Nr. 48; SR 544; CDS 11/1, Nr. 106. Nach freundlicher Auskunft von Herrn Professor J. Sebänek und Frau Dozentin S. Duskovä ist die Frage der Echtheit dieser Urkunde außerordentlich schwierig, da der Text lediglich in einem Formelbuch des 14. Jahrhunderts überliefert ist. Einen Notar Martin hat es in der Kanzlei König Wenzels nicht gegeben. Der Beginn der Arenga erinnert an das Diktat des königlichen Notars Reimboto, ohne daß sich jedoch daraus sichere Schlüsse ziehen ließen. Die Echtheitsfrage muß daher völlig offenbleiben. - Die zeitliche Eingrenzung ergibt sich aufgrund der Sterbedaten des Markgrafen Premysl und König Wenzels. (I)n a) nomine eterni regis amen. Cum munificencie regie debeant extendi generaliter ad omnes, nostra tarnen decrevit serenitas circa eos specialius vigere, quorum fidelitas pro honore regio res et corpus exponere non formidat. Nos igitur Wenzezlaus divina largiente clemencia Boemorum rex IIIIUS considerantes multimoda fidelitatis obsequia, que nobis dominus 416. a) verb. aus sigillo A. 417, a) I nicht ausgeführte Initiale B
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Fr. dictus de . . . exhibuit, ad peticionem suam hereditati tali nec non villisb) attinentibus in Oppauiensi provincia sitisc), que ad eum per dominam Marg(aretham) nobilem matronam quondam coniugem fratris nostri Primizlai memorie felicis est devoluta, confirmamus et stabilimus omnia iura et libertates, que a predecessoribusd) habuit ab antiquo, precipientes districcius, quatenus ea nullus attemptare présumât calumpnia et edam ausu temerario violare. Emancipamus ad hec nominatam hereditatem cum omnibus attinenciis ab omni iure nostris usibus aute) nobilium nostrorum pertinente, quocunque nomine censeatur, hoc tantum excepto, quod pro omni servicio in festo beati Martini marca argenti de manso quolibet persolvatur. Ad hec volumus, ut omnis causa, que ortum habuerit in hereditate prenotata, seu fuerit capitis seu alterius facti, debeat inibi terminali. Nullus castellanus, iudex provincialis vel eciam camerarius ipsam super hiis aut aliis quibuslibet audeat aggravare. Super hec omnia confirmando renoveramus incolis hereditatis sepius nominate ius habitum ab antiquo, videlicet quod per Oppauiensem provinciam in foris et theloneis de suis mercibus penitus nichil solvant. Cupientes itaque hanc nostram confirmacionem et inconvulsam perpetuo permanere presentem paginam nostri sigilli munimine iussimus roborari. Nomina testium, qui presenti confirmacioni interfuerunt, sunt hec. Act. anno domini etc. Dat. Prvenne, per manum Martini notarii nostri.
417. b) villas B
c) site B
d) deprecessoribus B
e) mit iiberflüssigem Kürzungszeichen B.
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Fälschungen 418. Bischof Lorenz von Breslau bestätigt das Hospital zu Neisse und dessen Besitzungen Rechte. 1231--, 5
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und -.
Transsumpt von 1496 Mai 24, Or. dep. Breslau St.A. Rep. 103 Nr. 266 (B). Ritter, Geschichte der Diöcese Breslau 1, S. 238. - Reg. ep. Vrat. S. 28; SR 366. Das vorliegende Machwerk gehört ebenso wie Nr. 433, SUb I Nr. 362 und 363 sowie SR 1304 zu einer Fälschungsgruppe, deren Tendenz sich vorläufig noch nicht eindeutig feststellen läßt; vgl. die Vorbemerkung zu SUb 1 Nr. 362. Als Entstehungszeit kommt möglicherweise die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts in Betracht. Noch Pfitzner, Besiedlungsgeschichte S. 62 und 346 hat - ebenso wie Schulte, Oberschlesien 4, S. 314 und 405 - die Urkunde als echt betrachtet, ohne den Zusammenhang mit den anderen Fälschungen zu sehen. Ebensowenig wie bei den anderen genannten Urkunden sind hier die Einzelangaben als inhaltlich zuverlässig für den angeblichen Ausstellungszeitpunkt zu betrachten. In nomine sánete et individue trinitatis amen. Nos Laurentius miseracione divina Wratislauiensis episcopus notum faeimus universis Christi fidelibus, quod ad honorem dei et ad procuracionem infirmorum et reeepeionem hospitum et peregrinorum cum consensu capituli Wratislauiensis confirmavimus hospitale beate Marie Semper virginis in Niza concedentes et confirmantes eidem capellam liberam et sepulturam tarn infirmorum quam peregrinorum et areas, quas possidet ex utraque vie iuxta pontem. Donaciones edam molendinorum, census et deeimarum, quas probi viri hospitali iamdicto liberaliter contulerunt, sibi concedimus et confirmamus, que sunt medietas molendinorum tam in novo loco quam edam in antiquo data a Waldero quondam ibidem sculteto, census et decimam a) trium mansorum magnorum in Bissopeswalde data a Gerbone ibidem sculteto, decima sex mansorum parvorum circa ipsum locum data a Petro Divite, census et decima quatuor mansorum parvorum data ab Henrico de Sildowe, duodeeim mansure a) siliginis annuatim date a Sifrido sculteto de Bela de suis mansis. Ad hec concedimus et confirmamus eidem hospitali, quiequid sibi fuerit in posterum a fidelibus legittime erogatum, nobis et nostris successoribus tantum institucionem procuratoris reservantes. Statuimus autem, quod, si quis canonicorum Wratislauiensium ad idem hospitale descenderit cum quatuor equitaturis, tantum in expensis competentibus procurent. Actum anno domini M°CC 0 XXX n , ° primo.
419. 35
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Mesco, Herzog von Oppeln, Herr von Teschen und Ratibor (!), verleiht dem Przech das Schulzenamt und eine Reihe von Wirtschaftseinrichtungen in Zablacz (nö. Teschen). 1232 - -, Oppeln. CD Tinecensis Nr. 13; K§trzyñski-Smolka, Kodeks Dyplomatyczny klasztoru Tynieckiego Nr. 14; Nèmec, Listinár Tèsinska I, 1, Nr. 7. — SR 375 b. Nachweis der Unechtheit durch Kprzyñski und Smolka; es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine neuzeitliche Fälschung. Zablacz gehörte bereits 1229 dem Kloster Tyniec (SUb I Nr. 301), noch 1497 stellte der Abt von Tyniec ein Privileg über das Zablaczer Schulzenamt aus (vgl. Kftrzyñski-Smolka a. a. O. Nr. 289); dem Herzog standen also in diesem Ort offensichtlich keine derartigen Rechte zu.
420. 45
Markgraf Pfemysl von Mähren bestätigt auf Bitten seiner Mutter Constantia die Fundation des Klosters Tisnov und verleiht diesem verschiedene Ortschaften, darunter Wignanowe cum omni418. a) B.
265 bus suis appenditiis ex mera liberalitate nostra addidimus claustro predicto. Unter den Besitzungen des Klosters wird ferner genannt: Bochuwalewiz, quod et Hehendorf nuncupatur, cum tabernis ac omni iure et utilitate. 1234 Oktober 31, Znaim. Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 274 (ßlschlich ad 1259); H. Zatschek, Beiträge zur Diplomatik der mährischen Immunitätsurkunden, Prag 1931, S. 70-74. - Emier, Regesta2, Nr. 47 und 209 (fälschlich ad 1259). Interpolierte Fassung von Nr. 72, zur Frage der Echtheit vgl. Zatschek a. a. O. S. 6 8 f f . Während die Erwähnung von Wignanowe (bei Odrau) der echten Urkunde entnommen ist, muß man die Anführung von Hohndorf (sö. Leobschütz) zweifellos als Interpolation auffassen.
421. Herzog Heinrich I. schenkt dem Kloster Besiedlung nach deutschem Recht.
Trebnitz
5
10 200 Hufen
Waldes
bei Heinrichau zur 1234 —, -.
Angebliches Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 39 (A). Chroust, Monumenta Palaeographica III. Reihe 11. Lieferung Tafel 9. — Reg. ep. Vrat. S. 30; SR 433; Appelt, Urkundenfälschungen S. 126 Nr. 42. Fälschung aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, Nachweis der Unechtheit durch Appelt a. a. O. S. 63 f f . und 105-114, Charakterisierung der Schrift bereits durch Chroust. Das Machwerk stellt eine auffällige Mischung von Lokationsprivileg (für das Kloster) und Lokationsvertrag (mit den Lokatoren Winand und Ludwig) dar und gibt die Rechtsverhältnisse mit einer Ausführlichkeit wieder, wie sie in echten Urkunden dieser Zeit nicht begegnet. Man wollte offensichtlich die Rechte des Klosters an den 200 Hufen in einem möglichst weitgehenden Ausmaß sicherstellen. Spätester Zeitpunkt für die Entstehung der Fälschung ist das Jahr 1267, da in einer Urkunde der Trebnitzer Äbtissin Gertrud für den Schulzen von Eichau von 1267 Sept. 29 auf ein Privileg Herzog Heinrichs 1. Bezug genommen wird, bei dem es sich offensichtlich nur um das vorliegende Machwerk handeln kann (SR 1273). Die Datierung 1234 wurde vermutlich in Anlehnung an Nr. 86 gewählt. - Da die Dörfer Weigelsdorf, Kunzendorf und Eichau, die auf diesen 200 Hufen angelegt worden sind, im Papstprivileg von 1235 (Nr. 100) noch nicht genannt sind, dürften sie erst zu einem späteren Zeitpunkt an das Kloster gelangt sein. Kunzendorf wird erstmals 1243 (Nr. 241), Weigelsdorf 1244 (Nr. 265) und Eichau 1267 (SR 1263) in Trebnitzer Besitz erwähnt. Diese Dörfer umfassen zusammen zwar lediglich 150 Hufen, es scheint aber möglich, daß für diese Beschränkung Wirtschaftliehe Schwierigkeiten ausschlaggebend waren, die dann im 14. Jahrhundert zu einer erneuten Fälschungsaktion zur Erwerbung der iura ducalia für dieses Gebiet führten, vgl. die folgende Urkunde. Zur Gleichsetzung von mansus und lehen vgl. u. a. H. v. Loesch, Die fränkische Hufe I, jetzt in: ders., Beiträge zur schlesischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, 1964, S. 10. - Die zweimalige Nennung des Zeugen Boguzlaus beruht vermutlich auf einem Versehen des Schreibers, der die Zeugenliste zweifellos einer echten Urkunde entnommen hat, wobei allerdings die Kastellane Dirsco von Wartha und Moyco von Beuthen nur in unechten Urkunden auftauchen. - Die Urkunde war stets nur mit einem echten Abdruck des Siegeltypars des Trebnitzer Konvents besiegelt, ein Umstand, der allein schon die Unechtheit beweist. In nomine domini amen. Quia, sicut videmus frequenter et audimus, mors equo pede pulsat cavernas pauperum et turres potentum nec sit aliquid sub sole, quod non tendat ad interitum, nos Henricus dei gratia dux Zlesie rerum gestarum nostrarum Seriem generationi presenti et generationi advenienti notam facere cupientes scire damus omnibus nos pro remedio anime nostre et affinium nostrorum et pro peticione Iacobi quondam in Trebniz magistri operis ducentos mansos silve, quos Theutonici lein vocant, deo et beato Bartholomeo prefato loco videlicet in Trebniz perpetuo iure possidendos prope Heynricoue contulisse, datis de eisdem mansis centum Winando cum sculteti officio et reliquis centum Ludewico similiter cum sculteti offitio, quorum sollicitudine et industria homines exstirpatores prenominate silve introducantur. Habebunt autem prefati sculteti deeimum mansum ab omni solutione exemptum, terciam partem iudiciorum, licenciam vendendi panem, carnes et potum, quatuor molendina faciendi, unusquisque duo in suo centenario et perfrui libertate et iusticia, qua omnes sculteti adiacentium villarum nostrarum Teuthonicorum perfruuntur. Verum quia prineipum dona,
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precipue que deo et sanctis suis offeruntur, ab omni debent servitutis iniuste angaria esse liberrima, prenominatorum mansorum possessoribus ius Teuthonicale et libertatem villarum nostrarum Teuthonicarum adiacentium pienissime indulgemus, quedam nominatim exprimentes, hoc est, ut nullum preter suum trahantur ad iudicium nec extra suarum terminum possessionum reservato nobis nostro iuditio et advocationis privilegio, que nobis in hac et filiis nostris sicut in ceteris omnibus beati Bartholomei possessionibus et nulli persone alii vendicamus. Non dabunt priuodam nec poduodam, non accipient vestigia furum nec animalium furtim sublatorum prosequentur vestigia, ad expeditionem non cogentur nisi pro defensione patrie, vecturas nulli persolvent nec alias exactiones. Hec et si que sunt, que hominibus nostris prestitimus Teuthonicis, similiter istis omnimodis indulgemus. Anno igitur solutionis, qui decimus erit ab anno presenti, qui est millesimus ducentesimus tricesimus quartui, solvetur de quolibet manso ecclesie due mensure tritici, due siliginis, due avene, dimidia marca argenti, cuius medietas, id est ferto, pertinet episcopo. In festo beati Martini fiet hec solutio. Ergo quatinus omnia hec stabilia permaneant et inconvulsa, sigilli nostri inpressione et ecclesie Trebnicensis munire curavimus testibus fidelibus adhibitis et subscriptis: Henrico filio nostro, Thoma Wratizlauiensi episcopo, Stephano castellano de Nemzt, Boguzlao castellano de Wratzlau, fratre eius Boguzlaa) Radzlao maiore iudice, Dirscone castellano de Barde, Moycone castellano de Bythum, Conrado castellano de Crozna et aliis quam pluribus. Facta sunt ista anno domini M°CC 0 XXX 0 IIII°. Mißbräuchlich Nr. 86.
angehängtes echtes Siegel des Trebnitzer Konvents an blau-grauen Hanffäden,
siehe
422. Herzog Heinrich I. schenkt dem Kloster Trebnitz unter Verzicht auf alle herzoglichen Rechte 200 Hufen bei Münsterberg. 1234—, —. 25
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Angebliches Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 40 (A). Sommersberg, Silesiacarum Rerum Scriptores 3, S. 831 Nr. 48. — SR 434; Bretschneider, UB der Stadt Münsterberg 1, Münsterberg 1927, Nr. 5; Appelt, Urkundenfälschungen S. 126 Nr. 43. Fälschung aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, von derselben Hand wie SUb I Nr. 339, 358 und 359. Das Machwerk gehört zur paläographischen Hauptgruppe der Trebnitzer Fälschungen, auch stilistisch ist es der Hauptgruppe zuzurechnen, wobei allerdings die Verwendung der vor-
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hergehenden Urkunde als besondere Variante hinzukommt; vgl. Appelt a. a. O. S. 16-20 und 63 f f . Die Benutzung der Vorlagen ist durch Petitsatz gekennzeichnet. Das angebliche Original wurde 1400 Oktober 22 notariell beglaubigt. - Zum Inhalt vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde; der Zweck dieser Fälschung liegt zweifellos in der Gewährung der iura ducalia, um deren Erwerbung sich das Kloster angesichts der erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bemühte. Die Bewohner der drei Orte Kunzendorf, Weigelsdorf und Eichau waren offensichtlich zu besonderen Leistungen beim Bau der Klosterkirche verpflichtet, vgl. auch SR 1263. Der Behauptung von Grüger ASKG 21, S. 11, die Urkunde müsse auf echten Vorlagen beruhen, da Ortsbezeichnungen verwendet seien, die zur Zeit der Entstehung der Fälschung nicht mehr gebräuchlich waren, wird man sich nicht unbedingt anschließen können. W. Kuhn, Die Erschließung des Frankensteiner Gebietes in Niederschlesien im 13. Jahrhundert, in: Festschrift Walter Schlesinger 1, 1973, S. 195 hat nachgewiesen, daß im Frankensteiner Gebiet eine Reihe von Dörfern, die von deutschen Siedlern angelegt worden sind, bis ins 14. Jahrhundert polnische Namen trugen. Ähnliches wäre auch für das unweit gelegene Münsterberger Gebiet denkbar. Aufschluß hierüber könnte allerdings nur die landesgeschichtliche Forschung geben.
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In nomine domini amen. Quia, sicut videmus et frequenter audimus, mors equo pede pulsat cavernas pauperum et turres potentum nec sit aliquid sub sole, quod non tendat ad interitum, ego igitur Henricus dei gracia Slezie dux gestarum rerum m e a r u m seriem generacioni presenti et generacioni advenienti notam facere cupiens scire w o l o universos, q u o d e g o pro remedio anime m e e et affinium m e o r u m ducentos mansos silwe m e e , quos Theutunici h ü b e n vocant, q u o s e g o ipse propria in persona circuivi cum meis baronibus, prout michi divina in-
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421. a) Versehen des Schreibers A.
267 didit ac inspiravìt clemencia, prope Monstirberg, id est Sambice, incipiens circuitum predictum tali
modo: scilicet a pascua civitatis iam diete transiens versus partem equinoccialem per meam silwam perrexi usque ad metas Iaworii mei baronis, abinde vero transiens tenendo metas Iaworii ad sinistram ad metas Domaslai Czapla perrexi, abinde vero contra ortum solis gradiens tenendo hereditatem Domaslai ad sinistram usque ad metas Borzugevo pertransiens, abinde vero per directum transiens quousque ad metas Konowska perrexi, abinde vero declinando ad dexteram usque ad metas Marczinowska et Piserzouska, abinde vero declinando ad sinistram usque ad metas Brzozowa a) perrexi, abinde me converti ad dexteram relinquendo siluuam domini episcopi ad sinistram, transivi per directum usque ad metas Schuczindorf, abinde transiens per directum usque ad terminos Ossyna perrexi, abinde pertransiens directe usque ad agros meorum civium de Sambice ambitum meum terminavi. Wolens omnes utilitates in ambitu iam dicto ob amorem dei et beati Bartholomei cenobio Trebniczia pertinere ducentos
S
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mansos predictos cum universis inhabitatoribus et scultetis et collationibus scolteciarum et ecclesia-
rum eorundem mansorum iusto et recto tytulo proprietatis prefate ecclesie donavi et apropriavi nomine perpetui testamenti. Incole eorundem mansorum et sculteti coram castellano non respondebunt, priwodam et p o w o z nulli teneantur et ab omni exaccione et angaria sint exempti et a stacionibus ducalibus sint
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penitUS liberi, vestigia furum non prosequentur, omnino nichil iuris neque dominii michi et meis progeni-
toribus in superbis dicto ambitu et ducentis mansis reservavi, sed omnia integra pro instaurandis novis edifieiis et ruiturisb) reparandis in eternum assignavi. Super quo sigilli mei et sigilli ecclesie de Trebniczia appensione presencia muniti curavi sub testimonio Henrici filii mei, Thome WratiSlauiensiS episcopi, Stephani castellani de NempCz, BoguSlai castellani de Wratislauia, fratris eius RadOSlai iudicis maioris, Dirsiconis castellani de Bardo, Moyconis castellani de Bythom, Conradi castellani de CroSnO. Facta sunt ista anno domini millesimo ducentesimo tricesimo quarto per manum Laurencii canonici Wratislauiensis nostri notharii.
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Zwei mißbräuchlich angehängte Siegel: 1. Konvent des Klosters Trebnitz (echt), an gelb-grauen Baumwollfäden, siehe Nr. 86; 2. Herzog Heinrich /., Typar B (vermutlich verfälscht), an gelb-rotgrünen Seidenfäden, siehe Nr. 5 (vgl. Appelt S. 14).
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423. Herzog Wladislaus von Teschen (!) und Oppeln verleiht dem Adam von Kokorz für dessen Verdienste die Dörfer Adae villa (Adamowitz) und Brzesovitze sowie den Wald Osseg mit vielen Freiheiten. 1235 März 30, Teschen. Transsumpt durch Albert von Oppeln-Strehlitz Groß Strehlitz Archiv. SR 471b.
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von 1325 Okt. 14., Abschrift des 18. Jahrhunderts
Ein Photo des Transsumpts (SR 4472) liegt nicht vor, so daß kein vollständiger Text hergestellt werden kann und auch eine Entscheidung, ob es sich um eine neuzeitliche genealogische Fälschung oder ein spätmittelalterliches Machwerk handelt, nicht möglich erscheint. Aufschluß könnte möglicherweise eine Untersuchung der Geschichte der Familie Kokorz geben. In schlesischen Urkunden taucht diese erstmals 1297 mit Adam genannt Kokorz auf (SR 2449). Adamowitz wird außer in SR 4472 vor 1342 nie erwähnt; Brzesowitz bei Beuthen wird zwar 1277 genannt (SR 1547—1549), doch ist es nicht sicher, ob es sich um den gleichen Ort handelt. Die von Grünhagen SR 471 b genannten Zeugen sind, obwohl die Namen teilweise offensichtlich verderbt sind, auf jeden Fall nicht zeitgemäß.
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424. Zbrozlaus,
Graf in Schmietsch, schenkt der Breslauer Kirche die Stadt Steinau O. S. 1235--, Ottmachau.
Angebliches Or. Breslau DA DD 50 a (A); Kop. ebenda Uber (C) und 411 (B). 422. a) zo und a über der Zeile eingefügt A
b) ruiturris A.
Niger (14.-15.
Jh.), fol.
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Tzschoppe-Stenzel Nr. 17 (nach B); Schulte Z. 50, S. 105. - Reg. ep. Vrat. S. 31; SR 468; Urban, Katalog dokumentöw archiwum archidiecezjalnego we Wroctawiu 1, Nr. 19. Bereits Grünhagen SR 468 hat die Schrift des Originals als nicht zeitgemäß erkannt. Schulte a. a. O. S. 105 f f . weist die Unechtheit nach und deutet die Urkunde zu Recht als frei erfundene Fälschung, da keine echte Vorlage existiert und man daher nicht von einer Interpolation sprechen kann. Die Eintragungen im Liber Niger deuten darauf hin, daß das Machwerk gegen Ende des 14. Jahrhunderts entstanden sein dürfte. Dieser Zeitansatz stimmt auch mit der Schrift des Originals, die teilweise archaisierende Züge aufweist, überein. Der Grund fär die Fälschung ist offensichtlich in der Grenzbeschreibung zu suchen. Steinau wird erstmals 1243 als Stadt erwähnt; vgl. oben Nr. 244 sowie Nr. 120, 175 und 226. Die Bezeichnung des Ausstellers als comes in Smesh (= Schmietsch, Kr. Neustadt O. S.) deckt sich mit den Angaben auf dem Siegel, das seine Witwe Strescizlaua 1259 benutzt (SR 1026), vgl. Schultz S. 14. Ob das an der vorliegenden Urkunde befestigte Siegel echt ist und mißbräuchlich angehängt wurde oder ob es sich um einen Nachschnitt des an Nr. 120 befindlichen Siegels handelt, läßt sich aus Mangel an Vergleichsmöglichkeiten nicht feststellen.
Ego Zbrozlaus dictus comes in Smesh universis tarn presentis quam futuri temporis Christi fidelibus non inutile notificandum decrevi, quod sub testimonio domini mei Th(ome) Wratislawiensis episcopi, de consensu dilecte coniugis mee annuentibus dulcissimis filiabus nostris ob remedium animarum nostrarum dedi ecclesie beati Iohannis in Wratislawia civitatem Stinawiam libere, cum omni utilitate sine omni retractione perpetuo possidendam, ut animabus nostris sit piaculum salubre in extreme mercedis recepcione. Terminos eciam agrorum ad eandem civitatem pertinencium distinximus ab ea aqua, ubi civitas sita est, a qua traxit nomen, usque ad aliam ripam, que Plesnica vocatur, ex altera parte et protenditur, quousque perveniatur ad silvam, que Ossina nuncupatur. Ibi ponimus metas nostre donacionis inconvulse conservandas, quod si postmodum fuerit quispiam, qui memoratas metas adtemptaverit quoquomodo infringere, anathemate feriatur. Verum quia sepius evenit, quod in irritum ducitur, quicquid testimonio litterarum non roboratur, ne posteritas succedencium heredum meorum tarn voluntariam collacionem audeat vel temptet violare, presenti scedule super hoc sigilli mei adposui firmamentum. Testes huius rei sunt comes Iaxo gener noster, comes Clemens de Cracovia eciam gener noster, comes Otto eciam gener noster, Godinus advocatus in Stinawia, Colinus advocatus in Ratibor, Lampertus sculthetus in Colini villa. Acta sunt hec anno dominice incarnacionis M 0 CC°XXX 0 V° in ecclesia beati Iohannis in Otmachow. Fragment des Siegels des Grafen Zbrozlaus (vgl. die Vorbemerkung) an gelb-rot-grünen Seidenfäden, aufrechtstehender Löwe: SIGILLV. . . ROZLAI (Schultz S. 14 und Tafel 8 Nr. 64; Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins Liegnitz 12, 1928/29, nach S. 294 Abb. 4).
425 König Wenzel 1. von Böhmen bestätigt dem Kloster Oslavany die Schenkung des Patronatsrechts der Kirche von Deutsch Neukirch (sö. Leobschütz) und Mohelno in Mähren durch seinen Bruder Markgraf Premysl von Mähren. 1236 Juni 30, Kamyk/Moldau. 40
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Angebliches Or. Brünn Landesarchiv (A). Boczek, CD Moraviae2, Nr. 273; CDB3, Nr. 135 (ad Juli 31). - Erben, Regestal, Nr. 893; Kopetzky AÖG 45, S. 109 Nr. 35; SR 495; Sebänek, Archivy zrusenych klästeru 1, Nr. 54. Nachweis der Fälschung durch S. Duskovä, Kriticky komentär k moravskemu diplomatäfi, Prag 1952, S. 344 f f ; das Machwerk entstand sicher nach 1240, da der Fälscher die Urkunde Nr. 182 als Vorlage benutzte, möglicherweise erst nach 1259. Das Patronatsrecht des Klosters Oslavany für die Kirche von Deutsch Neukirch steht allerdings außer Zweifel. - Die Abhängigkeit von der Vorlage wurde durch Petitsatz gekennzeichnet.
IN NOMINE SANCTE ET INDIVIDUE TRINITATIS AMEN. Nos Wencezlaus dei gratia 50
quartus Bohemonim rex universis tarn presentibus quam futuris hos apices inspecturis in salutis auctore salutem. Actiones, que ratione pietatis congrue ac iuste fiunt ex devotione pro Christo, ut stabiles ac firme permaneant, necessa-
269 rium et decens est, ut scriptia) memoria ad repressionem totius calumpnie confirmentur. Hinc est, quod significandum
duximus universis, quod nos largam donationem Premizl fratrìs nostri illustris marchionis Morauie super iure patronatus ecclesiarum, videlicet Noue Ecclesie site in terminis Oppavie et de Mohiln ecclesieb) circa ipsum claustrum Oslawa site, dicto cenobio in Oslawa et deo ibidem famulantibus iure perhenni confirmamus, ut exinde earum inopie aliquantulum provideatur. Ad cuius rei evidenciam et perpetuam stabilitatene ne in posterum super predicta donatione et confirmatione a malingnis malingnorum hominum suggestionibus aliqua possit calumpnia suboriri,
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presens scriptum sigilli nostri Caractere iussimus insingniri. Acta sunt hec anno dominice incamationis millesimo ducentesimo trìcesimo sexto, datum apud Camik per manum notarii Wilhelmi pridie kalendas iulii. Siegel König Wenzels von Böhmen, siehe CDB 3, S. 15.
wahrscheinlich
mißbräuchlich
angehängter echter Abdruck,
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426. Bischof Thomas von Breslau verleiht dem Kloster Trebnitz die gesamten Zehnten in genannten Dörfern, behält sich jedoch einen Teil der Zehnten in Schawoine vor. 1236 November 1 bzw. 17, Breslau. Angebliches Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 43 (A); Vidimus des Rates der Stadt Breslau von 1567 Sept. 15, ebenda Rep. 125 Nr. 780 (B). Haeusler Nr. 42. - Reg. ep. Vrat. S. 32; SR 496; Appelt, Urkundenfälschungen S. 127 Nr. 46. Da uns kein Photo von A vorliegt, wurde der Text aufgrund der Edition Haeuslers und der Formularuntersuchungen von Appelt a. a. O. S. 74 f f . unter Zuhilfenahme von B erstellt; abweichende Schreibungen in B wurden nur bei den Ortsnamen berücksichtigt. - Fälschung aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die der paläographischen Hauptgruppe der Trebnitzer Fälschungen nahesteht, besonders starke Verwandtschaft aber zu SUb I Nr. 346 und 357 aufweist. Sie ist von der Bischofsurkunde SUb I Nr. 195 beeinflußt. Das Formular ist offensichtlich einer echten Bischofsurkunde für Trebnitz entnommen und weist starke Anklänge an Nr. 125 auf. Auch die Zeugen sind durchaus zeitgemäß. Da die Siegel einwandfrei sind, wird man vermuten dürfen, daß eine echte Bischofsurkunde ihrer Siegel beraubt und als Vorlage benutzt worden ist, worauf möglicherweise die unvereinbare Datierung basiert. Vgl. Appelt a. a. O. S. 24 f . und 74 f f . - Zweck der Fälschung ist offensichtlich die Übertragung der gesamten Zehnten, ein für das Jahr 1236 kaum denkbarer Vorgang. Da bis auf zwei Ausnahmen alle Namen in dem Privileg des Papstes Clemens IV. von 1267 (SR 1257) genannt werden, sind diese wohl daraus entnommen; dagegen finden sich in Nr. 100 nur 10 der hier aufgezählten Orte. Schawoine, über dessen Zehentverhältnisse die Urkunden SR 762 und 1257 zu vergleichen sind, ging erst 1242 in den Besitz des Klosters über (Nr. 234). Zum Begriff der decima in gonytvam siehe Schmid, Pfarrorganisation S. 299 f., vgl. auch oben Nr. 60.
In nomine domini amen. Nos Thomas dei gratia episcopus Wratislauiensis notum facimus presentibus et futuris, quod de unanimi consensu et communi Consilio capituli nostri ad peticionem reverende domine et dilecte in Christo filie nostre Girtrudis abbatisse de Trebnicz et conventus sui cupientes etiam habundanciori cautela eidem loco et sororibus in ibidem deo famulantibus benigne providere, ut tam in presenti quam in futuro apud dominum mentis ipsarum et laborum assiduorum gaudeamus, totam decimam in circuitu cenobii Trebnicz tam in allodiis quam in villis, videlicet decimam in Noua Curia, Ksynginiczy, in Sedilcze, in Benkowo a) , in Komerouo b) et in villis videlicet Wangrzinouo, Malczouo, Santirzouo, Marczinouo, Roczerzouo, Maluschicze, Paulowo, Brziczouo, Sczitkouicze, Ujesczecz c) , Skoroschouo, Laczy, Pirsniczed), Czancoui, Schwantniky, Raschouo, Brochozinoe), et si alique ville vel allodia de novo locarentur, prefato monasterio Trebnicz contulimus iure perpetuo pacifice possidendam absque impeticione qualibet successorum nostrorum. In allodio Sawona de aratura et laboribus propriis decimam iamdictum cenobium perpetuo retinebunt 0 , sed ab incolis extraneis, qui ibidem araverint, decimam, que transibit in gonytvam, cum nostris fratribus percipiemus 425. a) spti A b) über der Zeile von erster Hand eingefügt A. 426. a) Benckouo B b) Komorouo B c) Vgesczetz B zino B f) AB.
d) Pyrsincze B
e) Brokoc-
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et decimam campestrem de tota villa Zawon pro nobis fratribusque nostris et successoribus nostris duximus reservandam. Super quo presentía fieri mandavimus et sigillorum nostrorum munimine firmiter roborari videlicet sigillo nostro et sigillo capituli Wratislauiensis. Actum in Wratislauia, die omnium sanctorum, anno domini millesimo ducentésimo tricésimo sexto, decimo quinto kalend. decembris, presentibus fratribus nostris Petro prepósito, Victore decano, Nazlao archidiácono, Crysano cantore, Prauota, Wenczeslao, Egidio, Wilhelmo, Ottone, Baldwino canonicis fratribus nostris Wratislauiensibus. Zwei Siegel an rot-grünen Seidenfäden, mißbräuchlich angehängte echte Abdrucke: 1. Bischof Thomas von Breslau, Typar A, siehe Nr. 32; 2. Breslauer Domkapitel, Typar B, siehe Nr. 61.
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427. Herzog Heinrich II. von Schlesien, Krakau, Sandomir (!) und Herr von ganz Polen (!) bestätigt der Kirche von Lebus ein Privileg seines Vaters Heinrich I., in welchem dieser Burg und Stadt Lebus sowie das Gut Kosel in der Kastellanei Sagan geschenkt werden. 1238 August 29, Pochlitz.
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Abschrift 16.-17. Jahrhundert eines Transsumpts durch Kurfürst Friedrich von Brandenburg von 1459 Nov. 7, Berlin Geheimes Staatsarchiv (B). H.-G. Rudolph, Zwei unbekannte Urkunden aus der Frühzeit unserer Heimat, in: Sagan-Sprottauer Heimatbrief 1957, S. 8 f . Nach einem freundlicherweise von Herrn Rudolph übersandten Photo von B. - Plumpe, offenkundige Fälschung vermutlich des 15. oder 16. Jahrhunderts. Die für 1238 völlig unmögliche Titulatur ist vielleicht in Anlehnung an eine Urkunde Herzog Heinrichs IV. (fl290) gewählt worden, der sich 1289/90 als Herzog von Schlesien, Krakau und Sandomir bezeichnete. Die Bestimmungen speziell über Burg und Stadt Lebus widersprechen dem historischen Tatbestand. - Die Propstei von Lebus befand sich tatsächlich bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Besitz von Zehnten im Saganer Gebiet, wie aus einer Urkunde des Lebuser Propstes Magnus von Anhalt von 1251 (SR 767) hervorgeht, in welcher dieser sich mit den früher vom Breslauer Bischof verliehenen Zehnten im Bezirk von Sagan bescheidet und auf die Zehnten neu ausgesetzter Dörfer Verzicht leistet. Ob Kosel bereits zu dieser Zeit bestanden und zu den Zehentbesitzungen der Lebuser Propstei gehört hat, wie die ältere Literatur annimmt, erscheint unsicher, da es im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (CDS 14) E 54 zu Beginn des 14. Jahrhunderts heißt: istas duas villas Chychi et Cosli usurpavit dux Conradus, cum esset prepositus Lubucensis, nomine sue gracie. Diese Angabe kann sich nur auf Herzog Konrad II. von Schlesien-Sagan (1274-1304) beziehen; die Argumente etwa von Heinrich, Geschichte des Fürstentums Sagan 1, 1911, S. 4 f . und 17 f . für einen wesentlich früheren Zeitpunkt sind nicht stichhaltig. 1317 bestätigten die Markgrafen von Brandenbürg dem Bistum Lebus den Besitz von Kosel (SR 3660). Da das Besitzrecht, wie aus der Eintragung im LFEV hervorgeht, offensichtlich umstritten war, vermutet Kuhn ZfO 21 (1972), S. 212 f., daß das vorliegende Machwerk zur Sicherung dieser Ansprüche dienen sollte. Das würde aber eine relativ frühe Entstehungszeit voraussetzen, die aufgrund der Formulierungen des Textes nicht sehr wahrscheinlich ist. Möglicherweise muß die Fälschung im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung um den Verkauf von Kosel durch die Lebuser Dompropstei in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts an den Fürstenwalder Amtshauptmann Christoph von Berger gesehen werden; vgl. Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 2, S. 371 und 411 f . sowie Heinrich a. a. O. S. 121, 229 u. öfter. Der Pfandbesitzer des Fürstentums Sagan, Seifried von Promnitz, machte dagegen geltend, daß das Bistum lediglich Zinsen und Pachte, nicht aber Gerichte und Dienste von Kosel besessen habe. Offensichtlich setzte er sich nach langem Streit auch durch, da die Erben Bergers ihm Kosel und die weiteren ehemaligen Propsteidörfer schließlich verkauften. Vielleicht sollte die vorliegende Urkunde zur Untermauervng der Ansprüche Bergers dienen, dann wäre auch das Transsumpt von 1459 eine Fälschung. Sicherheit ließe sich möglicherweise durch eine landesgeschichtliche Untersuchung und detailliertere Forschungen über diesen Streit gewinnen. In nomine domini amen. Nos Henricus dei gratia dux Silesiae, Cracoviae, Sandomiriae et dominus totius Poloniae publice recognoscimus in his scriptis et ad noticiam universorum tarn futurorum quam praesentium cupimus et volumus devenire nos vidisse et audivisse privilegia Lubucensis ecclesiae, in quibus piae recordationis Henricus dux Silesiae, Cracoviae,
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Sandomirisa) et dominus totius Poloniae pater noster charissimus dictus cum barba se recognovit dictae Lubucensi ecclesiae dedisse perpetuis temporibus et donasse hereditates et proprietates infra scriptas in salutem, remedium et testamentum perpetuum animarum suae et progenitorum suorum. Cum eandem Lubucensem ecclesiam ratione pacis, securitatis et tranquillitatis de abbathia in Lubuss Castrum suumb) transferret, locaret et plantaret, primo dictus pater noster piissimus in castellania Lubucensi dedit liberaliter ac donavit ac perpetúe incorporavit eidem Lubucensi ecclesiae pro mensa episcopali pro praebendis et sustentacionisa) canonicorum ac locatione ac situatione et ecclesiae et curiarum seu mansionum ipsum Castrum Lubuss et civitatem ibidem sitam sub castro cum omni jure, libertate et proprietate etc. Et post multa sequitur quasi in fine literae: Item dedit et donavit saepe dictae ecclesiae in castellania Saganensi quandam hereditatem Kossli cum trecentis mansis Flaminicis, cum agris cultis et adhuc colendis, et magnam sylvam, quae adjacet ibi, quae vulgariter Kelch appellatur, et cum aliis sylvis, lignis, nemoribus, venationibus, pratis, pascuis, paludibus, lacubus, piscationibus et aliis pertinentiis et utilitatibus singulis ac universis. Actum et datum in Pochlitz castro nostro anno domini millesimo ducentésimo tricésimo octavo, quarto calendis septembris.
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428. Bischof Wislaus von Krakau überträgt dem Kloster Stanigtki ad instanciam . . . comitis Iankonis castellani de Thesin die Zehnten einer Reihe von Ortschaften und bestätigt die Besitzungen:
Confirmamus insuper, quod comes Clemens fundator ipsius monasterii de Stanantek, cum vidisset nos tantam gratiam fecisse, ob reverenciam beate virginis Marie cum ipsis sanctimonialibus in presencia nostri constitutus omnes suas hereditates eidem monasterio assignavit ac perpetuo donavit, quarum hereditatum nomina ista sunt: Nemodlim totaliter, Celazc villam cum castoribus et cum thaberna, Smolice,... Roscochouice, Roscouice,... Kanthi,.. . Vitov, L i p o u a . . . Comes Ianko . . . assignavit... Rokow. Unter den Zeugen comité demente castellano de Osuencim, comité Sulcone fratre eius. 1238 —, Stanigtki. Angebliches
Or. Kloster Stanigtki
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(A).
CD Poloniae 3, Nr. 18. - Kochanowski, CD Masoviae Nr. 372 (Auszug). Nach B. Ulanowski, O zalozeniu i uposazeniu klasztoru Benedyktynek w Stanigtkach, in: Rozpr. AU hist.-fil. 28, Krakau 1892, S. 21—25 handelt es sich um eine Fälschung Anfang des 14. Jahrhunderts. Die Zugehörigkeit der genannten Ortschaften zum Kloster Staniftki entspricht allerdings den historischen Gegebenheiten, vgl. oben Nr. 240 und 247 f . sowie SUb I Nr. 291. Graf Ianko als Kastellan von Teschen und Graf Clemens als Kastellan von Auschwitz scheinen für 1238 zwar möglich, wenn auch nicht völlig sicher.
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429. Herzog Heinrich II. bestätigt dem Kloster Heinrichau die Schenkung des Waldes Rudno (siehe Nr. 196) und gestattet dem Kloster, an der Grenze zwischen den Wäldern Rudno und Budsin ein Dorf anzulegen, dessen Einwohner er von allen Abgaben an den Herzog befreit, die dafür dem Kloster zufließen sollen. 1239 Juni 26, Breslau. Angebliches Or. Breslau DA Heinrichau 2 (A); Transsumpt von 1296 April 2, ebenda Heinrichau 40 (B); Notarielles Transsumpt von 1355 Dez. 21, ebenda Heinrichau 111 (C). Schilling Tafel 54 a. - Stenzel, Uber fundationis S. 153 f . Nr. 6; Schilling S. 435-438 Nr. 17 (deutsche Übersetzung S. 465 f . Nr. 48). - Reg. ep. Vrat. S. 32 f.; SR 537. Diese Urkunde und das ebenfalls den gleichen Schenkungsakt betreffende Privileg Nr. 431 sind von der bisherigen Forschung nahezu ausnahmslos als echt eingestuft worden. Noch Schilling hat mit methodisch unzureichenden Mitteln versucht, Konrad von Röchlitz als Diktator nachzuweisen. Lediglich v. Loesch - in einer handschriftlichen Notiz im Handexemplar der Regesten - hat zu Recht erkannt, daß es sich bei beiden Urkunden um Interpolationen der echten Herzogsurkunde von 1240 (Nr. 196) handelt. Die Schrift des vorliegenden Machwerks, das starke Ähnlichkeit zu Nr. 431 427. a) B
b) davor nostrum getilgt B.
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aufweist, obwohl beide Urkunden wohl kaum von der gleichen Hand stammen, dürfte mit ihren charakteristischen Brechungen in das letzte Viertel des 13. Jahrhunderts gehören. Dieser Zeitartsatz findet seine Bestätigung in der Tatsache, daß Herzog Heinrich IV. am 3. April 1281 dem Kloster Heinrichau für das zwischen den Wäldern Rudno und Budsin angelegte Dorf Schön walde 6 Jahre Freiheit von allen Lasten gewährt. Da jedoch in den beiden Fälschungen für das anzulegende Dorf völlige und bedingungslose Befreiung von allen Lasten ausgesprochen wird, darf man annehmen, daß beide nach 1281 entstanden sind, möglicherweise kurz vor der Transsumierung dieser Urkunde 1296. Ob eine Verwandtschaft zu der ebenfalls in dieser Zeit entstandenen Heinrichauer Fälschung SUb I Nr. 371 besteht, läßt sich vorläufig noch nicht feststellen. Es wäre Aufgabe einer Spezialuntersuchung, die Fälschungsaktionen dieses dritten großen Zisterzienserklosters in Schlesien zu analysieren. - Der Fälscher hat sich weitgehend an die Urkunde Heinrichs II. von 1240 (Nr. 196) gehalten (Abhängigkeit von der Vorlage in Petitsatz), er entfernt sich jedoch streckenweise etwas weiter davon als Nr. 431. Ob die Befreiung von den Lasten und die Übertragung der Abgaben an das Kloster sowie die Verweisung an das Gericht des Abtes, die zweifellos den Zweck der Fälschung darstellen, frei stilisiert sind oder auf einer anderen Vorlage beruhen, läßt sich vorderhand nicht sagen. Ebenso ist nicht sicher, ob Datierungsformel und Zeugen aus einer echten Urkunde übernommen sind. Die Ankündigung der Zeugen erinnert stark an SUb 1 Nr. 290, wo auch einige gleiche Namen auftauchen. Allerdings scheinen die Zeugen - bis auf den sonst nirgends genannten Kastellan Moyco von Glogau - auch für 1239 möglich. Die Bezeichnung der Brüder Boguslaus und Radzlaus als de Strelin erscheint in einer echten Urkunde dieser Zeit ungewöhnlich, vgl. die Fälschung SUb I Nr. 367. Die Form Sigrodonis wird man als Mißverständnis des Schreibers auffassen müssen. — Zur nachdrücklicheren Bekräftigung wurde — im Gegensatz zur echten Urkunde Nr. 196— auch Bischof Thomas als Mitsiegler genannt, dessen Siegel sich nach C an der Urkunde befindet; da lediglich ein unkenntliches Bruchstück erhalten ist, läßt sich über die Echtheit nichts aussagen. Man darf wohl annehmen, daß dem Fälscher die Spannungen zwischen Herzog und Bischof unbekannt waren, die eine gemeinsame Besiegelung ziemlich unwahrscheinlich machen. IN NOMINE DOMINI AMEN. Acta mortalium sepe depereunt, nisi ydoneorum virorum fuerint testimonio confirmata. H i n c est, quod nos Henricus dei gratia dux Slezie, Cracouie et Polonie talia volentes precavere notum facimus universis presentibus et futuris, quod dominus Conradus notarius noster in nostra presencia et bona nostra volúntate contulit sánete Marie et domui de Henrichow silvam, que vocatur Rudno, in quantitate quinquaginta mansorum magnorum, que est sita iuxta montana Bohemie inter preszecam et semitam, que vadit ad ipsos montes, in latere habens silvam eiusdem claustri Budsin, pro suis peccatis d e nostra gratia a fratribus in Henrichow deo servientibus perpetuo possidendam. Ut autem ratio huius donationis manifestáis innotescat, sciendum, quod pater noster felicis recordationis inclitus dux Henricus olim eandem silvam Rudno dederat Ylico filio quondam Lupi pro quadam conmutatione. Sed postmodum Ylicus vendidit eam Mroskoni filio Predzlai. Post hec Mrosko vendidit eam domino Conrado. Set quia idem Conradus antea villam suam Iagilno in presencia patris nostri eiusque volúntate et nostra promiserat claustro de Henrichow tali videlicet condicione, ut post mortem eius fratres de Henrichow dictam villam Iagilno libere possiderent, cum autem sepedictus Conradus per nepotem SUlim Boguszlaum crebrius
infestaretur pro villa sepedicta, coram nobis et nostris baronibus de nostra bona volúntate pro villa Ia40
gilno dedit domui et fratribus de Henrichow silvam suam Rudno in perpetuam possessionem. Unde quia fratres sepedicti habent et habere debent ex donatione patris nostri in Budsin quinquaginta mansos magnos et e x d o n a -
tione sepedicti Conradi in Rudno quinquaginta mansos magnos, nos igitur de nostro hoc adicientes volumus et ordinamus, ut in coniunctura earumdem silvarum villa Tevtunicalis nomine claustri collo-
cetur, ita ut ipsum claustrum uno latere ville possideat silvam Budsin, altero latere silvam Rudno. U t au-
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tem incole ville nunc locande fruetuosius valeant dicte domus de Henrichow magne paupertatis inopiam suis facultatibus et laboribus sublevare, nos in remissionem peccatorum nostrorum nostrorumque filiorum salute dictos villanos ab ómnibus nostri iuris provenientibus, quos ab ipsis debite vel indebite pereipere possemus, voluntarie reddimus absolutos ea videlicet condicione, ut ea, que nobis tarn pro nostris expedicionibus quam aliis quibuscumque necessitatibus prestare deberent subsidia, domino abbati dicte domus et suis fratribus Sdeliter inpendere studeant et benigne. Volumus etiam et damus eis hanc libertatem, ut nullus omnino quemquam in territorio ville prenótate audeat provocare aut iudicare nisi coram domino abbate vel eius vicario pro quacumque causa, quia proventus iudicii, cuiuscumque rei causa cesserint ibidem, pro constructione monasterii sánete Marie virginis in Henrichow liberaliter contulimus et devote. Datum Wratizlauia in cymiterio beati Iohannis Baptiste, in die beatorum martirum
273 Iohannis et Pauli, anno domini M°CC°XXX 0 IX 0 , in presencia venerabilis patris ac domini Thome Wratizlauiensis episcopi, qui etiam ad robur nostre donationis et confirmationis huic karte suum apposuit sigillum. Interfuerunt et alii nostri barones, inter quos principales erant cornes Stephanus Wirbno, cornes Boguszlaus de Strelin et frater suus Radzlaus, cornes Pribzlaus castellanus in Lubus, cornes Predzlaus, cornes Moyco castellanus Glogouiensis, Sigrodonisa) de Ceplowod; interfuerunt etiam huic confirmationi et donationi nostre preter hos, quos premissimus, plurimi nostre curie milites et ministri. Ut ergo fratres de Henrichow prefatam villam possideant cum suis libertatibus libéré et quiete in futurum, hanc kartam nostrO sigillO fecimus conmuniri. Zwei Siegel: 1. Bischof Thomas von Breslau, unkenntliches Fragment (siehe Vorbemerkung); 2. Nachschnitt des Siegels Herzog Heinrichs II., vgl. Nehmiz S. 63 f .
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430. Paul, Sohn des Grafen Hyemrammus, befreit die Johanniter von Striegau von allen Lasten und gesteht ihnen zu, für den Kirchenbedarf an genannten Dingen nicht aufkommen zu müssen. Für die Stellung von zwei custodes scolares zum Altar- und Kirchendienst auf eigene Kosten gestattet er ihnen, das Dorf Lüssen zu deutschem Recht auszusetzen. 1239 August 29, Striegau. Angebl. Or. Prag Großprioratsarchiv (A). Maleczynski, Sobôtka 12 (1957) nach S. 372. - Maleczynski a. a. O. S. 371 f . - SR 539; Delaville le Roulx, Cartulaire général 2, Nr. 2238; CDS II/l, Nr. 105. Die Urkunde wurde bisher ausnahmslos als echt betrachtet, selbst Maleczynski hat sie nicht beanstandet, obwohl er erkannt hatte, daß die Schrift anscheinend nach 1239 anzusetzen sei. Lediglich v. Loesch hat in einer handschriftlichen Eintragung im Handexemplar der Regesten im Zusammenhang mit den beiden Originalurkunden des Grafen Paul für die Johanniter von 1239 (Nr. 170 f.) vorsichtig formulierte Bedenken geäußert, die sich - bezogen auf die Schreibung der Zeugennamen - jedoch eher gegen Nr. 170 richteten als gegen diese Urkunde. Zweifelsfrei jedoch muß die Schrift dieses Originals für 1239 als zu fortgeschritten betrachtet werden, vor allem aufgrund ihrer auffälligen Schlingenbildung. Sie weist große Verwandtschaft auf zu einer Johanniterurkunde von 1310 (SR 3166), möglicherweise stammen sogar beide von der gleichen Hand; damit wäre ein ungefährer Anhaltspunkt für die Entstehungszeit Ende 13. bis Anfang 14. Jahrhundert gegeben. Die Zeugenliste hat der Fälscher offensichtlich aus Nr. 170 übernommen, vermutlich auch das Ausstellungsjahr. - Der Zweck der Fälschung dürfte in erster Linie in der völligen Befreiung von allen - vermutlich polnischrechtlichen — Lasten zu suchen sein; darauf deuten auch die Dorsualvermerke (nach Maleczynski) hin: De omni libertate ecclesie Stregoniensi pro fratribus de Streuga; Slussyn (15. Jh.); Confirmatio quod ab omnibus angariis et servitutibus ecclesie s. Johannis libéra sit Pauli comitis (17. Jh.). Der ungewöhnliche Inhalt, speziell die detaillierte Aufzählung, geben zu Bedenken Anlaß, ohne daß allerdings sichere Schlußfolgerungen möglich wären. Auch die Erteilung der Erlaubnis zur Aussetzung von Lüssen zu deutschem Recht durch Graf Paul scheint fragwürdig, da sich die Johanniter bereits seit 1203 (SUb I Nr. 88) im Besitz dieses Ortes befanden. Allerdings wäre es nicht ausgeschlossen, daß sich die Familie des Schenkers gewisse grundherrliche Rechte vorbehalten hatte. - Das Siegel ist möglicherweise ein Nachschnitt des echten Typars des Grafen Paul; Pfotenhauer S. 38 spricht von einem Duplikat. In nomine domini amen. Ego Paulus filius comitis Hyemrammi notifico universis hoc scriptum inspicientibus, quod venientes ad me fratres Cruciferi de Strigon michi dilecti conquerendo proposuerunt, quod homines mei incole ecclesie eorundem ipsos pre aliis plebanis multis angariis servitutibusque premerent ac vexarent; petebant, ut eos a talibus iniuriis indebitis liberarem, quorum iustis precibus inclinatus ipsos areasque eorundem ab omnibus, ut teneor, absolvo exactionibus, servitutibus, angariis et perangariis, quocumque nomine censeantur. Volo eciam, ut nec calices nec libros nec campanas, funes, farinam, carbones nec alia qualiacumque usui eiusdem ecclesie necessariaa) fratres iam predicti de ipsorum sumptibus teneantur comparare, hoc solum excepto, quod duos ecclesie custodes scolares litteratos sacris or429. a) A. 430. a) Schluß- a verschrieben A 18 Schles. UBI!
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dinibus ordinatos pro ministerio altaris et ecclesie habebunt conventos eorum precio pariter et expensis. Quo contra concedo fratribus aliquociens prenominatis, ut sepius suis michi precibus institerunt, villam, que Lussina dicitur, iure Teutunico locandam, ut ex hoc fructus ipsorum amplietur. Ut autem hec perpetuo maneant in vigore, presentem litteram scribi ac mei sigilli munimine iussi conmuniri, presentibus hiis, videlicet Christino genero meo, Andrea filio Stephanie, Tornea de Wirbna, Budiuoy Iarzlai, Christino filio Nicolai, Fabiano, Nicoiao iudice, Gregorio cum fratre et aliis multis fide dignis. Datum in Strigon, anno domini M°CC°XXXIX°, in die decollacionis saneti Iohannis Baptiste. Siegel des Grafen Paul, vermutlich Nachschnitt, siehe Nr. 170.
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431. Herzog Heinrich II. bestätigt dem Kloster Heinrichau die Schenkung des Waldes Rudno (siehe Nr. 196) und befreit die Bewohner des an der Grenze zwischen diesem und dem Wald Budsin anzulegenden Dorfes von allen Abgaben an den Herzog, die daßr dem Kloster zufließen sollen. 1239—, Guhlau.
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Angebliches Or. Breslau DA Heinrichau 7 (A). Schilling Tafel 54 b. - Stenzel, Liber fundationis S. 50 f . (in Fußnoten als Varianten zu Nr. 196); Schilling S. 435-438 Nr. 17 (deutsche Übersetzung S. 466 f . Nr. 49); Maleczynski, Sobótka22 (1967), S. 351 f f . - SR 538. Interpolierte Fassung von Nr. 196 (Abhängigkeit in Petitsatz), vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 429. Auch Maleczynski hat das Machwerk viel zu günstig beurteilt, obwohl ihm die richtige Einschätzung durch v. Loesch bekannt war. Es kann keine Rede davon sein, daß es sich um eine erweiterte Zweitausfertigung der Urkunde von angeblich 1239 Juni 26 (Nr. 429), die Maleczynski ebenfalls für echt hält, handelt, da vielmehr beide von Nr. 196 abhängig sind. In nomine domini amen. Acta mortalium sepe deperiunt, nisi idoniorum virorum testimonio confirmentur. Hinc est, quod nos Henricus dei gratia dux Zlesie, Cracouie et Polonie talia volentes preeavere notum faeimus universis presentibus et futuris, quod dominus Conradus notarius noster in nostra presencia et bona nostra voluntate contulit sanete Marie et domui de Heinrichow silvam, que vocatur Rudno, in quantitate quinquaginta mansorum magnorum, que est sita iuxta montana Bohemie inter preszecam et semitam, que vadit ad ipsos montes, in Iatere habens silvam eiusdem claustri Budsin, pro suis peccatis et nostra gratia a fratribus in Henrichow deo servientibus perpetuo possidendam. Ut autem ratio huius donationis manifestius notificetur, sciendum, quod pater noster felicis recordationis inclitus dux Henricus olim eandem silvam Rudno dederat Ylico filio quondam Lupi pro quadam commutacione. Set postmodum Ylicus vendidit eam MrOskoni filio Predzlai. Post hec MTOsko vendidit eam domino Conrado. Set quia idem Conradus antea villam suam Iagilno in presencia patris nostri eiusque voluntate et nostra promiserat claustro de Henrichow tali videlicet condicione, ut post mortem eius fratres de H e n r i c h o w dictam villam Iagilno possiderent, cum autem sepedictus Conradus mortis articulo appropinquaret, in ultimo suo testamento coram nobis et nostris baronibus, comite videlicet Stephano de Wirbno, COmite etiam Theoderico de Schidlov et magistro Petro de Pliis, contulit villam Iagilno filio sororis sue Boguzlao et pro ea dedit ibidem de nostra bona voluntate et consensu fratribus de Henrichow prefatam silvam Rudno. Unde quia sepedicti fratres habent et habere debent donatione patris nostri in Budsin L" mansos magnos, voluntate nostra et ordinatione disponitur, ut in coniunctura earundem silvarum villa Tetonicalis nomine claustri collocetur, ita ut ipsum claustrum uno latere ville
possideat silvam Budsin, altero Rudno. Ut autem incole pretaxate ville liberius et uberius ad opus monasterii diete domus de Heinrirhow valeant insudare, ob remedium animarum parentum nostrorum et nostre contulimus ipsis plenariam libertatem ab omnibus solucionibus, cuiuscumque sint vocabuli tamque debitis quam indebitis, que a nostri ducatus incolis fuerint pro nostris expedicionibus vel etiam quibuscunque necessitatibus requisite, ea tamen racione, ut solutiones vel proventus, quos nobis prestare deberent, domino abbati vel eius vicario fideliter ad dicti monasterii opus representent pro eiusdem operis consummacione. Nullus ergo hominum quemquam omnino in territorio ville sepedicte audeat provocare aut iudicare nisi coram 430. b) Stepphani A.
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abbate vel eius vicario pro quacumque causa, quia hec omnia prenominato claustro contulimus pro sublevacione magne et novelle paupertatis et ipsorum suptuosia) monasterii consummacione. Actum et datum anno dominice incarnationis M°CC°XXX0IX0, cum idem Conradus coram nobis et viris prenominatis in villa sua Gola ultimum suum testamentum coram pluribus curie nostre militibus et ministris confirmaret. Ut ergo fratres de Heinrichow dictas silvas quiete possideant in futurum, hanc cartam sigilli nostri mummine fecimus communio. Nachschnitt
des Siegels Herzog
Heinrichs II., beschädigt,
vgl. Nehmiz
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S. 63 f .
432. Herzog Heinrich II. transsumiert und bestätigt die Schenkungsurkunde seines Vaters Heinrich I. für das Kloster Trebnitz von 1206 Juli 10 (SUb I Nr. 335). 1240 Dezember 9, Trebnitz. Angebliches
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 51
SR 561 b; Appelt,
Urkundenfälschungen
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(A).
S. 127 Nr. 53.
Fälschung aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, der paläographischen Hauptgruppe der Trebnitzer Fälschungen sehr nahestehend, möglicherweise sogar dieser zuzurechnen. Verschiedentlieh sind auch Wendungen der stilistischen Hauptgruppe übernommen (vgl. etwa die Datierung), im wesentlichen ist jedoch das Formular frei stilisiert und entspricht dem Sprachgebrauch des 14. Jahrhunderts. Die Zeugen scheinen frei erfunden. Vgl. Appelt a. a. O. S. 16 f., 21 f . und 65 f . sowie die Vorbemerkung zu SUb I Nr. 335.
IN NOMINE DOMINI AMEN. Ego Henricus dei gratia dux Slezie, Polonie et Cracouie notum facio universis, qui nunc vivunt et in futurum successuris, quod pro parte sororis mee carnalis Girtrudis abbatisse Trebniz monasterii et sui conventus ibidem littera sive Privilegium sub sigillo dare memorie et pie recordacionis patris mei carissimi Henrici ducis Slezie fundatoris cenobii de Trebniza tenoris et continencie per omnia in scriptis fuisset exhibita et ostensa et cum reverenda, prout decet, perfecta, cuius tenor per omnia talis erat:
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Folgt SUb I, Nr. 335.
Fuit ergo supplicatum michi in eodem instanti per Girtrudim sororem meam carissimam abbatissam et conventum eius de Trebniz, quatenus Privilegium suprascriptum dignarer in omnibus clausulis predictis confirmare. Quarum petitionibus aquiescens Privilegium®' prenotatum de mea bona woluntate innovavi et confirmavi ratificans et scribi mandavi atque sigilli mei munimine iussi confirmari presentem cartam in testimonium premissorum omnium et cautelam. Actum et confirmatum atque datum in Trebnida quinto ydus decembris, ab incarnadone domini anno millesimo ducentesimo XL°. Presentes, qui huic innovadoni vel confirmacioni interfuerunt: Boczata castellarne Glogouie, Dirschikrai castellanus Posnaniensis, Przedpilk castellanus de Legnicz, Milescha castellanus de Nakel, Blisbor castellanus de Meczirzecza, Oteslausb) castellanus tribunus meus de Posnan et alii multi.
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Mißbräuchliche Verwendung eines echten Siegels Herzog Heinrichs IL, wobei die dreieckigen Einschnitte, die Verwendung grüner Fäden sowie der Fingerabdruck auf der Rückseite des Siegels unzeitgemäß sind; vgl. Nehmiz S. 16 f . und 69.
433.
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Bischof Thomas von Breslau bestätigt Stiftungen des bischöflichen Schulzen in Neisse und Vogtes in Warnen Walter sowie Peters des Reichen für das Hospital in Neisse. 1240 --, Ottmachau. Transsumpt von 1501 Jan. 29, Breslau St.A. Rep. 103 Nr. 275 (C); Transsumpt von 1501 Dez. 30 eines Transsumpts von 1299 Okt. 13 (SR 2568), ebenda Rep. 103 Nr. 277 (D); Transsumpt von 431. a) A statt sumptuosi. 432. a) davor prenota getilgt A
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b) Anfangsbuchstabe nicht eindeutig, vielleicht auch als C aufzulösen A.
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F. Minsberg, Geschichtliche Darstellung der merkwürdigsten Ereignisse in der Fürstenthums Neisse, 1834, Anhang S. 4 f . - Reg. ep. Vrat. S. 33; SR 548.
Stadt
Die Urkunde gehört zu derselben Fälschungsgruppe wie Nr. 418 und SUb I Nr. 362 und 363 sowie SR 1304; vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 418. Es läßt sich vorläufig noch nicht feststellen, ob das Transsumpt von 1299 Okt. 13, das nur in D und F überliefert ist, als echt zu gelten hat oder - wie eher zu vermuten scheint - ebenfalls eine Fälschung ist. Die Unechtheit von G hat bereits Grünhagen SR 548 erkannt und nachgewiesen. Die Erlaubnis zur Aussetzung von Wansen zu deutschem Recht wurde erst 1250 durch Herzog Heinrich III. erteilt, siehe Nr. 411 ; ein bischöflicher Vogt im Jahre 1240 ist daher nicht möglich.
In nomine domini amen. Omnis calumnie via precluditur et omnis ambiguitas tolli solet, cum id, quod agitur et debet durare ac perpetuo permanere"*, litterarum testimonio, sicut sapientum sanxit auctoritas, roboratur. Igitur nos Thomas dei gratia episcopus Wratislauiensis, dum utilitati et profectui religiosarum personarum domino iugiter famulancium studiose intendimus, speramus utique in felicitate perpetua gloriam per hoc consequi ampliorem. Volumus esse notum universis tarn presentibus quam futuris, quod validus Waltherusb) miles scultetus noster in Nysac) et advocatus in Wansaw religiosis viris fratribus de ordine sancti sepulchri Hierosolimitanid) hospitalis sancte Marie apud Nysame) per nos et antecessorem nostrum de mensa episcopali fundatum dedit et in presentia nostra assignavit censum perpetuum undecim marcarum et sedecim grossorum in et super ortis, areis et domibus antique et nove civitatis, que idem Waltherusb) miles'* ab antecessore nostro habuit in feudum. Petrus autem Dives eisdem fratribus in perpetuum dedit et assignavit quatuor scamna carnificum necnon tria scamna et dimidium sutorum et quatuor pistorum. Nos vero bonam ipsorum approbantes intentionem necnon eiusdem8* domus sancte Marie considerata paupertate donationes iamdictas assensu favorabili confirmamus et censum predictum ad mensam nostram episcopalem pertinentem fratribus liberaliter eisdem concedimus in perpetuum iure hereditario habendum'* et1* perpetuo'* possidendum. In cuius protestationis testimonium roborandum sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum et actum in Othmachawh*, anno domini millesimo ducentesimo quadragesimo, presentibus dominis Theodorico'* et Tezcono k) comitibus de Schnellewalde1* necnon Rudolpho et magistro Paulo capellanis nostris et aliis multis.
434. 35
40
45
Bischof Thomas von Breslau urkundet einen Zehntentausch mit dem Bistum Posen und weist der in Zduny errichteten Kirche eine Reihe von Zehnten zu. 1241 August 28, Breslau. Notarielles Transsumpt von 1377 Juli 29, Breslau DA K 3 (B). Ulanowski, Dokumenty kujawskie i mazowieckie S. 351 f . Nr. 4; Schulte Z. 38, S. 287ff — SR 582b; Urban, Katalog dokumentdw archiwum archidiecezjalnego we Wroctawiu 1, Nr. 27. Schulte S. 276—291 hat in einer ausführlichen Analyse die Unechtheit nachgewiesen. Allerdings wird man seiner Schlußfolgerung, daß das Machwerk aus zwei echten Urkunden der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zusammengesetzt worden sei, kaum zustimmen können. Wohl aber dürfte der Fälscher, dem es offensichtlich in erster Linie um die Zehentausstattung der Kirche von Zduny zu tun war, zumindest teilweise echte Urkunden aus dem letzten Viertel des 13. Jahrhunderts als Vorlagen herangezogen haben, wie Schulte aus der Zeugenliste beweisen konnte. Da sich im Liberfundationis episcopatus Vratislaviensis (Anfang 14. Jh.) von allen genannten Namen lediglich Zduny, das 1266 tauschweise von Herzog Boleslavs von Großpolen dem Bistum Breslau übertragen wurde, findet (B 182), scheint es fraglich, ob und wieweit der hier angeführte Zehntentausch vertraglich 433. a) manere DF b) Waltenis DFG c) Nyssa D, Niza G d) Ierusolimitani G e) Nissam D, Nizam G f) fehlt DF g) fehlt G h) Othmochaw D, Ottmuchow F i) Theoderico DFG k) Tetczono D, Tetczcono F, Teczkono G 1) Snellenwalde E, Schnelllenwalde F, Schellewalde G.
277 festgelegt worden ist, zumal im LFEV von dem Gebiet um Zduny ausgesagt wird: Quasi totus districtus est occupatus versus Poloniam. Den Zeugen nach kann die Fälschung frühestens kurz vor 1300 entstanden sein; der Stil entspricht dem Gebrauch des 14. Jahrhunderts, sie könnte demnach also auch 1377 oder kurz davor angefertigt worden sein. Nach B befanden sich an dem angeblichen Original die Siegel des Bischofs Thomas, das Schulte dem Typar C zurechnen will, und des Breslauer Domkapitels. - Die in SR 582 b vorgenommenen Ortsnamendeutungen wurden bereits von Schulte als völlig willkürlich zurückgewiesen, man wird die Ortschaften wohl im Grenzgebiet der Diözesen Breslau, Posen und Gnesen suchen müssen, wobei sichere Identifizierungen außerordentlich schwer sind. Der Gleichsetzung von Czirnino mit Murzinowo, die Schulte vorschlägt, kann man vom paläographischen Standpunkt kaum zustimmen; eher dürfte es sich um Czermin östlich Jarocin (so St. Kozierowski, Szematyzm historyczny ustrojów parafjalnych dzisiejszej archidiecezji poznanskiej, Posen 1935, S. 238) oder Tschermin, Kr. Groß Wartenberg (so J. Franzkowski, Geschichte der freien Standesherrschaft, der Stadt und des landrätlichen Kreises Gross Wartenberg, 1912, S. 354 f.) handeln. Vgl. jetzt auch M. Mtynarska-Kaletynowa, Pierwsze lokacje miast w dorzeczu Orli w XIII wieku, Breslau-Warschau-Krakau-Danzig 1973, S. 52-57, die jedoch nach unserer Auffassung das Machwerk zu positiv beurteilt.
In nomine domini amen. Ad pleniorem memoriam futurorum expedit, ut ea, que suntlongevis temporibus duratura, litterarum apicibus roboremur. Noverint ergo universi presenriuma) habituri, quod nos Thomas dei gratia episcopus Wratislauiensis una cum consensu nostri Wratislauiensis capituli considerantes difficilimas exacciones decimarum in villis ac hereditatibus ad nostram ecclesiam pertinentibus collocatis sub Poznaniensi diocesi prope Gneznam propter viarum discrimina ac incommoda infinita cambium sive commutacionem facientes cum venerabili in Christo patre eadem gratia episcopo Poznaniensi villam Czirnino cum aliis possessionibus ibidem pertinentibus, que nostram tangebant ecclesiam, perpetuo tribuimus possidendam. Pro nostra autem ecclesia villas seu decimas istarum villarum, videlicet viilam Hermanni, Coslinino, Golinino, Poczkouo, Bokouo, Ceszkouo diocesis Gneznensis suscepimus sitas in metis nostre Wratislauiensis diocesis et Gneznensis. Nos vero Thomas episcopus Wratislauiensis una cum consensu nostri capituli in nostrarum remedium animarum fundantes ecclesiam in Coslinino in honorem sancti Iohannis Baptiste et in honorem beate Hedwigis, quod Sdunki alio nomine nuncupavimus, decimas predictarum villarum cum decima ville, que Piszice appellato, quam Msciborius iudex Cracouiensis curie edam eidem ecclesie contulit, procuravimus condonati; insuper decimam ibidem in Sdunki cum duobus magnis mansis liberis, molendinum cum piscina et silvam a superiori rivulo, ubi con seu cumulus lapidum volgariter nuncupatur, usque ad finem silve, que Ponicla dicitur, versus viam, que ducit de Trczebiczisko in civitatem Sdunki, a sinistris cum mellificiis et utilitatibus omnibus diete silve ; decimam insuper fabrice in eodem rivulo, sive fabrica sive molendinum locatum fuerit, semper decima ecclesie nullatenus denegetur. Preterea unum macellum carnium et unum panis ibidem in Sdunki pretacte ecclesie tribuimus perpetuo possidenda. In cuius rei testimonium presentes scribi iussimusb) nostro nostrique sigillo capituli iussimus communiri. Actum et datum Wratislauie, anno domini millesimo CCmo quadragesimo primo, quinto kalend. septembris, presentibus testibus infrascriptis, videlicet Conrado preposito, Andrea decano, Semyano archidiacono, Nicolao custode prelatis Wratislauiensibus, Nicolaoc) cum fratre Symone de Debna et de Crzank, Msciborio de Piszice iudice curie prefato, Srzebkone de Trzebeczsko ac multis aliis fide dignis.
435. Herzog
Boleslaus
sollte.
II. von Schlesien, Krakau (!) und Polen überträgt den Tempelherren das Gut deutschem Recht unter der Zusicherung, dem Orden 50 Hufen falls dies Gut in den Besitz des Herzogs Wladislaw Odonicz(!) 1241 —, -.
434. a) wohl noticiam zu ergänzen
b) danach offensichtlich et vergessen B
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Malosow im Gebiet Svantok mit in proprio dominio zu schenken, kommen
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c) Nicola B.
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Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus 1, S. 116 Anm.; Kletke, Regesta Historiae Neomarchicae, S. 9; H. Lüpke, Urkunden zur Geschichte des Templerordens im Gebiet der nordostdeutschen Kolonisation Nr. 23 (ungedrucktes Ms.). Zur Überlieferung vgl. Lüpke a. a. O. (Manuskript freundlicherweise von Herrn Professor Gerd Heinrich zur Verfügung gestellt). Falls man nicht gravierende Fehler in den lediglich erhaltenen Regesten annehmen will, muß das heute verschollene Original eine Fälschung gewesen sein. Herzog Boleslaus II. war 1241 noch nicht volljährig, es sind auch sonst keinerlei Regierungshandlungen aus diesem Jahr überliefert. Ferner hat er nie den Titel eines Herzogs von Krakau geführt. Auch das Versprechen einer Ersatzleistung, wenn Malosow in den Herrschaftsbereich des großpolnischen Herzogs Wladislaw Odonicz fallen sollte, der ja bereits 1239 verstorben war, ist für 1241 nicht denkbar. Der von Kuhn, Kirchliche Siedlung als Grenzschutz 1200 bis 1250, in: Ostdeutsche Wissenschaft 9, S. 43 Anm. 159 vertretenen Auffassung, daß ein Sohn des Wladislaw Odonicz gemeint sei, vermag ich mich nicht anzuschließen, da sie in dem von Lüpke überlieferten Regest keinerlei Stütze findet und zudem zu diesem Zeitpunkt beide Söhne gemeinsam regierten. - Die Lage von Malosow und des territorium Svantok ist unklar; noch Schilling S. 289 hat sich der von Wohlbrück vertretenen Meinung angeschlossen, daß es in der Nähe von Zielenzig zu suchen und mit dem dortigen Malsow identisch sei; dagegen nimmt Kuhn a. a. O. an, daß es in dem von Heinrich I. eroberten großpolnischen Gebiet liegen muß. - Das vollständigste Regest dieser Urkunde lautet nach Lüpke: Anno 1241 donat Boleslaus dux Slesiae, Cracoviae et Poloniae Templariis villam Malosow sitam in territorio Svantok iure Teutonicali additque, si haec villa aliquando in dominium Wladislai Odonis filii cesserit, quod Templariis 50 mansos velit conferre in proprio dominio.
436. 25
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Herzog Boleslaus II. gewährt dem Kastellan von Kemnitz, Siboto de nobili familia Ovium (Schafftgotsch), volle Freiheit für sieben Hufen Landes und überträgt ihm das Schloß Kemnitz (westl. Hirschberg) gegen einen jährlichen Zins von 6 Mark reinen Silbers sowie gemeinsamer Teilnahme bei einem etwa notwendigen Kriegszug gegen Polen unter Stellung eines Pferdes und eines Bogenschützen. 1242 Dezember 30, Breslau. Kop. Fürstenstein 2, 221 (18. Jh.), pag. 125 f . (B). J. Sinapius, Schlesischer Curiositäten 1. Vorstellung, Leipzig 1720, S. 130 f.; Sommersberg, Silesiacarum Rerum Scriptores, Access. S. 32 Nr. 6; Stillfried, Beiträge zur Geschichte des schlesischen Adels 1, Berlin 1860, S.3; Wutke, in: v. Schweinichen, Unsere Heimat4, 1911, S. 25 f f . SR 591b; CDS II/1, Nr. 117. Für die mittelalterliche Geschichte wertlose genealogische Fälschung im Interesse der Familie Schaffgotsch, vermutlich aus der zweiten Hälfte des 16. oder der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, vgl. die Untersuchung von Wutke. Die von Wojciechowski, Historja Sltjska 1, S. 609 Anm. 2 und S. 670 sowie v. Loesch, Beiträge zur schlesischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, 1964, S. 236 Anm. 76 ßr einen angeblich echten Kern dieser Fälschung vorgebrachten Argumente vermögen nicht zu überzeugen; der vermutlich gelehrte Fälscher kann durchaus mittelalterliche Urkunden als Vorlagen benutzt haben, die mit diesem Machwerk nichts zu tun haben. — Die Siegelzeichnung unter der Abschrift zeigt ein Siegel des Herzogs Boleslaus III. von Liegnitz (+ 1352), vgl. Nehmiz S. 71.
437.
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50
Herzog Miesko von Oppeln bestätigt dem Kloster Leubus den Gütertausch wie in Nr. 284, gewährt jedoch dem Kloster auch die Horhgerichtsbarkeit. 1245 April 12, Ratibor. Angebliches Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 77 (A). Büsching Nr. 76; Boczek, CD Moraviae3, Nr. 68. - Erben, Regesta 1, Nr. 1115; Kopetzky AÖG45, S. 113 Nr. 51; SR 635. Interpolierte Fassung von Nr. 284, deren Zweck in erster Linie in der Übertragung des iudicium manus et capitis zu suchen ist. Nach den Untersuchungen von F. Dirnberger, Urkundenfälschungen S. 64-68 gehört das Machwerk in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts ebenso wie die folgende Fälschung sowie die Urkunden SUb I Nr. 328 und 348 sowie SR 779a und 1183; es ist allerdings
279 nicht von der gleichen Hand geschrieben. Das Fehlen der Erwähnung des Breslauer Bischofs bei der Zustimmung und Besiegelung dürfte darauf zurückzuführen sein, daß man sich kein entsprechendes Siegel von Bischof Thomas /. verschaffen konnte. Das einwandfreie Siegel Herzog Mieskos wurde wohl von einer echten Urkunde genommen. — Die Abhängigkeit von der Vorlage wurde durch Petitsatz hervorgehoben. In nomine domini amen. Nos Mesco dei grafia dux de Opol notum facimus universis presentibus et futuris, quod pensata commoditate et utilitate tam nostra quam eciam Lubensis monasterii ordinis Cysterciensis Wratislauiensis dyocesis de volúntate et maturo Consilio baronum ac nobilium nostrorum villarum infra nominatarum tale fecimus concambium : Recepimus siquidem ab eodem monasterio duas villas in confinio Morauie sitas Sonouo et Clyzino cum omni utilitate, que ibidem tam in hominibus quam in terris provenit vel in posterum poterit provenire. In quarum permutacionem dicto monasterio de nostra proprietate assignavimus villam, que Kazimir nuncCupatur, cum suo pieno circuitu et omnibus pertinenciis, iudicio manus et capitis, villasque, que Loncouici et Contornici wlgariter nominantur, adiectis nichilominus pratis, nemoribus, mellificiis earundem villarum et omni utilitate aquanim in molendinis, piscacionibus, castoribus et ceteris, que ex hiis inpresenciarum proveniunt vel in posterum ex industria ibidem habitancium potenint provenire. Incolis autem villarum illarum, quas supranominato monasterio in prefata commutacione pieno iure assignavimus, eam dedimus libertatem, ut ab omni expedicione sive exercitu preterquam ad terre defensionem liberi omnes et singuli Teutonico iure fruentes ab omni exactione, peticione sive collecta et generaliter ab omnibus predialibus sive personalibus prestacionibus, que ab aliis simili m o d o vel alio iure utentibus fieri consweverunt vel in futurum forsitan principis volúntate fuerint excogitate, immunes existant ; ita quod omnia iudicia in villis prenominatis, que dictum monasterium a nobis permutacionis nomine suscepit, ad solum abbatem vel ad eum, quem eis idem abbas preposuerit, pertineant, et ad ipsum monasterium ex integro perveniat, quidquid in eis fuerit derivatum. Iudicium eciam manus et capitis, quod respectum semper habuit ad nos, ut pocior nostri sit memoria, cum omni utilitate pienissime indulgemus. Hiis igitur taliter conpletis et fratribus dicti monasterii nomine ipsius in omnium supradictorum inductis possessionem nacta eciam possessione a nobis villarum supranominatarum Sonouo videlicet et Clyzino nos pleniore habita deliberacione tum, quia possessiones, quas nos a sepefato monasterio recepimus, meliores erant illis, quas nos pro commutacione sibi contulimus, tum eciam, ut in eodem monasterio nostri ac omnium progenitorum nostrorum continua in oracionibus habeatur memoria, prefatas villas Sonouo et Clyzino eidem monasterio mera liberalitate quasi restituendo pieno iure contulimus utilitate sive usufructu solummodo nobis diebus vite nostre retento, ita quod post nostrum obitum nominate ville pieno iure eciam iudicio manus et capitis ac cum omni utilitate ad ius et proprietatem dicti monasterii directe sine cuiuslibet contradictione revertentur. Ut autem hec nostra permutado et donacio rata et inviolabilis perseveret, ad peipetuum robor firmitatis et in memoriam gestorum presentem litteram nostro sigillo eidem monasterio contulimus roboratam. Actum in Ratibor, anno incarnacionis domini millesimo d u c e n t é s i m o quadragesimo quinto, pridie idus aprilis, presentibus : Rynoldo archidiácono de Opol, Nicolao archidiácono de GlogoW, Nicolao canonico et cancellarlo, Nicolao castellano de Cozle, Dytkone de Butyn castellano, Ottone castellano de Ratybor, IarozlaUo subcamerario, Rasicha theZaurario, Guthardo notario, Iacobo, Paulo, Roperto, Marco, Egidio, Ramoldo.
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10
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Mißbräuchliche Verwendung eines echten Reitersiegels Herzog Mieskos von Oppeln, sehr gut erhalten: *SMESECONIS DVCIS D E OPOL: (Schultz S. 8 und Tafel3 Nr. 19; Stronczyñski S. 272; vgl. Nehmiz S. 29).
438. Herzog Boleslaus unter erheblicher Angebliches
IL bestätigt Erweiterung
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dem Kloster Leubus den der klösterlichen Rechte.
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 76
Gütertausch
wie in Nr. 300, jedoch 1245 —, Barschdorf.
(A).
Büsching Nr. 75. - SR 628; Hirtz, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter, Reichenberg 1911, Nr. 11. Interpolierte Fassung von Nr. 300 aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, vgl. die Vorbemerkung zur vorhergehenden Urkunde. Die Formulierung der Pertinenzformel, der Herrschaftsrechte und der Hochgerichtsbarkeit (Zweck dieser Fälschung) entspricht dem Gebrauch des 14. Jahrhunderts, wenn auch eine Anlehnung an die wesentlich einfachere Ausdrucksweise des 13. Jahrhunderts festzustellen ist; vgl. Schulte Z. 47, S. 212 sowie Dirnberger, Urkundenfälschungen S. 113 f f . und 120-123. - Die Abhängigkeit von der Vorlage wurde durch Petitsatz hervorgehoben.
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IN nomine domini amen. Noverint universi tarn presentes quam postmodum futuri presentem paginam inspecturi, quod nos BoleSlaus dei gratia dux Slesie et Polonie ex consensu reverentissime matrìs nostre Anne ducisse SleZie et libero arbitrio fratrum nostrorum ducum Henrici et CunCzonis immo et VlodiSlai cum domino H(enrico) abbate de Lubes et toto conventu talem ordinavimus commutacionem, ut ipsi raCione ville, que BartUSChoW vocatur, quam ad usus nostros et commodum nostrum nobis reservavimus, villam, que MalschiCz nuncupatur, cum omnibus attinenciis, secundum quod in grenitiis suis ab antiquo est limitata et distincta, iure perpetuo cum omni dominio et omni übertäte et iure nostro ducali cum iudicio manus et capitis aut cuiuscumque cause, sicut ad usus nostros et ad cameram nostrani iure hereditario pertinebat, tamquam bona ecclesiastica habeant et possideant in eternum ; ita tamen, quod claustro Lubensi et monachis ibidem deo servientibus omnis decima aratrorum nostrorum in eadem villa BartoSChoW remaneat eternaliter accipienda et habenda. Datum in Bartoschow, anno domini M0CC°XL0V0, presentihus dominis: comite LessotO castellano de LigniCz, Gunthero de Bybirstein et Rudolpho et Vinco fratribus suis, Conrado subpincerna et Vlrico subdapifero, Nicoiao canonico de GlogoW, Conrado canonico de Lubus et aliis quam pluribus. In cuius rei testimonium, ut predicta ordinario et commutacio robur habeat etemitatis, presentem paginam sigilli nostri munimine dignum duximus insigniri. Echter Abdruck S. 69.
des Siegels Herzogs Boleslaus IL, Typar A, an gelber Seidenschnur,
vgl. Nehmiz
439. 20
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Herzog Przemyst von Großpolen bestätigt, daß Graf Bozata filius quondam comitis Ianussii de Vitzim dem Kloster Paradies hereditatem suam, que Lubrze wlgariter nuncupatur (Liebenau nw. Schwiebus) geschenkt hat. 1246 Juli 1, Posen. Angebliches Or. dep. Posen Bibliothek Raczynski (A). Sikora, Studia historyczne 11, 1968, S. 164 (Teilfaksimile). - Raczynski, CD maioris Poloniae Nr. 23; CD maioris Poloniae 1, Nr. 252. - Bielinska, Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku S. 241. Fälschung aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts ; Nachweis der Unechtheit durch Bielinska Sikora a. a. O. S. 157 f f . Vgl. oben Nr. 332 und 385 f .
und
440. 30
Herzog Heinrich III. schenkt dem Breslauer Dekan Lorenz für die Dienste, die dieser ihm im Notariat geleistet hat, die herzoglichen Äcker in Tschirne (bei Breslau). 1246 September 21, Breslau. Kop. Breslau DA Liber Niger (14. Jh.), fol. 401' Reg. ep. Vrat. S. 36 f.; SR 645.
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(B).
Grünhagen SR 645 hat zu Recht die Urkunde als Fälschung bezeichnet, da Herzog Heinrich III. 1246 noch nicht selbständig regiert hat. Ferner war zu diesem Zeitpunkt Nanker, der spätere Bischof von Lebus, Breslauer Dekan, dessen Nachfolger in diesem Amt Lorenz wurde, der von 1249 bis 1253 nachweisbar ist; vgl. Samulski, Breslauer Domkapitel S. 25. Völlig unzutreffend dagegen ist die Darstellung Grünhagens hinsichtlich der Urkunde von 1291 August 30 (SR 2204), durch die Herzog Heinrich V. einen Streit zwischen dem Breslauer Dekan Mileius und den Brüdern Cethozlaus und Martin um eben diese Äcker zugunsten des ersteren entscheidet, und zwar ausdrücklich aufgrund des vorgelegten Privilegs Heinrichs III. (prout in privilegio eiusdem domini patrui nostri (= Heinrich III.), quod nos profitemur vidisse, super hoc confecto plenius continetur) und der Zeugenaussagen. Es kann sich dabei nur um diese Urkunde handeln, die vermutlich eigens zur Vorlage bei diesem Rechtsstreit angefertigt worden ist. Für eine Entstehung im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts spricht auch eine Verwechslung, die dem Fälscher unterlief, indem er den von 1259 bis 1272 tätigen Notar des Herzogs Boleslaus II. mit Namen Lorenz und den Breslauer Dekan der Jahrhundertmitte als eine Person betrachtete, während jener in Wirklichkeit vermutlich mit dem Breslauer Domherrn und Scholastikus gleichen Namens, der dann 1301 ebenfalls Dekan wurde und seit 1283 als Domherr genannt wird, identisch ist; vgl. Maleczynski, Zarys S. 226. Die Zeugen passen alle in die Zeit nach 1250, dürften also einer echten Urkunde entnommen sein.
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In nomine domini amen. Nichil firmum ac stabile retinetur, nisi scripture testimonio roboretur. Igitur nos Henricus dei grada dux Slesie profitemur universis nunc existentibus et in posterum successurìs, quod inspectis fidelibus serviciis domini Laurencii decani Wratislauiensis, que nobis in notaria nostra existendo exhibuit et exhiberea) paratus est incessanter, agros in Cime ad nostrum dominium pertinentes sive se extendant ad sortem vel ad duas Conarscze nuncupate sive minus vel plus, qui sunt comixti agris ecclesie sancti Iohannis ad decanatum pertinentibus ibidem, contulimus libera et integra voluntate eidem ecclesie iure hereditario libere perpetuo possidendos. Et quamvis hec fecerimus simpliciter pro remedio peccaminum nostrorum et suo servicio mediante, tamen nos honoravit in ambulante equo duabus marcis auri valente et duabus marcis auri. Unde eosdem agros ecclesia sancti Iohannis omni inmutacione semota, que in posterum per nos vel nostros successores qualicumque casu emergente poterit evenire, quiete et pacifice obtinebit. In cuius rei testimonium presens scriptum sigillo nostro fecimus communiri. Acta sunt hec in Wratislauiensi castro nostro, anno domini M°CCXL°VI0, presentibus comite Alberto Barba, comite Iohanne de Wirbna, notano nostro domino Conrado Dirscouicz, magistro Goczuino medico nostro, comite Sbilicone, comite Beroldo, comite Conrado Sweuo subpincerna, Olrico subdapifero, Paulo Slupouicz et Stanizlao subcamerariis et aliis quam pluribus. Datum per manum domini Ottonis XI kal. octobris.
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441. König Wenzel I. von Böhmen bestätigt dem Kloster Hradisch das Dorf Hejcin bei Olmütz und verleiht ihm verschiedene Rechte, wobei er u. a. die Freiheit der Klosterschenken bei Troppau
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und in Odersch bestätigt: .. . liberas esse concedimus omnino, maxime vero illas tabernas, que ad dotem pertinent claustri prefati et adiacent nostris civitatibus . . . Opaua, infra miliare vel propius in villis . . . Oldrisoue. 1249 September 1, Prag. Boczek, CD Moraviae 3, Nr. 142 (fälschlich ad August 24); CDB 4, Nr. 171. - Erben, Regesta 1, Nr. 1236; Kopetzky AÖG 45, S. 274 Nr. 4; SR 704 b (alle fälschlich ad August 24); Sebànek, Archivy zrusenych klàsterù 1, Nr. 106. Fälschung mit wahrscheinlich echtem Kern, wohl kurz vor 1270 entstanden, vgl. CDB 4, S. 277 f . Das Kloster Hradisch besaß bereits 1201 eine Schenke in Troppau (SUb I Nr. 73), 1234 befindet es sich im Besitz von Odersch (Nr. 63).
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Herzog Wladislaus von Auschwitz (!) schenkt anläßlich des Eintritts seines Sohnes Vlodimir in das Kloster Tyniec dem Abt Daniel und dem Kloster das Dorf Lgczany an der Weichsel, das er gegen die Ortschaften Ryczów und Póbvies hin abgegrenzt hat, den zehnten Teil aller Abgaben und freien Holzschlag in den letztgenannten Orten sowie die Dörfer Wola Radziszowska, Radziszów und Rzozów (alle südl. Tyniec). 1250 Mai 22, Auschwitz.
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Kop. Breslau Biblioteka Zakladu Narodowego im. Ossolinskich 2160/II (Kopialbuch des Klosters Tyniec, 1634, Tl. 2), S. 1067-1069 (C); Abschrift eines Transsumpts von 1519 April 7 ebenda S. 1097-1100 (D). Sczygielski, Tiniecia seu historia monasterii Tinecensis, Krakau 1668, aus dem heute verlorenen Original (A); CD Tinecensis Nr. 16; Kftrzynski-Smolka, Kodeks Dyplomatyczny klasztoru Tynieckiego Nr. 31. - SR 720. Das angebliche Original war bereits 1871 verloren, vgl. CD Tinecensis S. 26. Biermann in: Sitzungsberichte der Wiener Akademie 40 (1862), S. 599 f . sowie Kftrzynski und Smolka haben die Unechtheit nachgewiesen; letztere vermuten, daß das Machwerk im 15. Jahrhundert entstanden ist. Die Urkunde, deren für das 13. Jahrhundert wertloser Text hier nicht wiedergegeben werden soll, erweckt den Anschein, als sei sie kurz vor 1519, dem Jahr der Transsumierung durch König Sigismund von Polen, entstanden; der Zweck der Fälschung dürfte wohl in der Grenzbeschreibung zu suchen sein. 440. a) i aus b verb. B.
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443.
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König Wenzel I. von Böhmen bestätigt dem Kloster Hradisch die von seinen Vorgängern gewährten Freiheiten und Rechte, darunter den sechsten Pfennig vom Zoll bei Grätz und die Schenke bei Troppau: Nolumus, ut ipsi in theloniis suisa) ex devotione antecessorum nostrorum concessis videlicet in Gradechb) secus Opauiamc), ubi sextum habent denariumd), . . . iniuriam vel aliquam diminutionem sui thelonei paciantur. . . . Tabernas ipsorum . . . liberas esse concedimus omnino, máxime vero illas tabernas, que ad dotem pertinent claustri6' prefati et adiacent nostris civitatibus . . . Oppauie. 1250 September 1, Prag. Transsumpt durch Kg Premysl Ottokar II. von 1270 Aug. 21, Brünn Landesarchiv Kl. Hradisch A 6b (B) und A 6 a (Bi). Boczek, CD Moraviae 2, Nr. 327 (fälschlich ad 1240); H. Zatschek, Beiträge zur Diplomatik der mährischen Immunitätsurkunden, Prag 1931, S. 75-79; CDB 4, Nr. 188. - Boczek-Chytil, CD Moraviae 5, Nr. 19; Erben, Regestal, Nr. 1002; Kopetzky AÖG45, S. 115 Nr. 59; SR 725 b; Sebánek, Archivy zrusenych klásterü Nr. 109 u. 116; CDS II/l, Nr. 149. Zu Überlieferung und Echtheitsfrage siehe Zatschek a. a. O. S. 37—42 und CDB 4, S. 341. Der Besitz der angegebenen Rechte im Troppauer Gebiet steht - ähnlich wie bei der Fälschung Nr. 441 — nicht in Frage, da Hradisch bereits 1078 der sechste Pfennig vom Durchgangszoll bei Grätz und 1201 die Schenke bei Troppau bestätigt worden sind (SUb I Nr. 4 und 73).
443. a) danach que B b) Hradecz Bi madam Bi e) das Folgende fehlt B.
c) Oppauiam Bi
d) danach vel pro eo VI*™ ebdo-
VERZEICHNIS DER AUSSTELLER
A , Kustos und Guardian der Franziskaner in Prag 213 Adlardus, Graf, Kämmerer der Herzogin Hedwig 197 Albert, Abt des Breslauer Vinzenzstifts 193 Anna, Herzogin von Schlesien 230, 239 Balk, Hermann, Prokurator des Deutschen Ordens in Polen 33, 55, 110 Bartholomäus, Scholasticus von Lebus 122 Bartholomäus, Dominikaner in Trient 214 Behaim, Albert, päpstlicher Legat 189, 201, 205, 208 Bela IV., König von Ungarn 222 Bertram, Propst der Magdalenerinnen in Deutschland 333 Boleslaus, Herzog von Sandomir 13, 79, 82, 322, 395, 396, 398 Boleslaus, Herzog von Großpolen 227 Boleslaus II., Herzog von Schlesien 229, 231, 235, 236, 237, 238, 241, 245, 252, 253, 255, 258, 259, 265, 268, 270, 271, 272, 273, 274, 275, 296, 297, 298, 299, 300, 312, 314, 323, 329, 330, 331, 339, 342, 344, 353, 359, 361, 368, 371, 374, 381, 382, 383, 412, 413, 435, 436, 438 Bozata de Vizim, Graf 386 Breslau, iudices 416 Bronissius, Graf, Gründer des Klosters Paradies 118, 119 Bruno, Bischof von Olmütz 363 Clemens, magnus praeceptor der Johanniter 387 Crisanus, Domherr von Breslau 9 Crisek, Bruder des Levos 142 Dionysius, Propst von ViSehrad 372 F., Abt des Benediktinerklosters s. Maria 228 Friedrich IL, Kaiser 218, 260 Friedrich der Streitbare, Herzog von Österreich 215 Fulko, Erzbischof von Gnesen 59, 66, 69, 401 Gerlach von Pogarell, Domherr von Breslau 88 Gertrud, Äbtissin von Trebnitz 20, 86, 136
Gregor IX, Papst 4, 6, 10, 11, 12, 14, 15, 17, 22, 27, 28, 29, 30, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 50, 52, 53, 54, 62, 65, 68, 74, 75, 76, 77, 78, 91, 92, 93, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 108, 109, 111, 113, 114, 115, 127, 130, 132, 133, 134, 135, 141, 147, 150, 151, 152, 153, 185, 186, 190, 207 Gregor, Propst von Skalbmierz 61 Gregor, Bruder des Oppelner Kanzlers Sebastian 1 Gumbert, Archidiakon von Krakau 102 Gunther, Abt von Leubus 122 HaUe, Schöffen 104 Hedwig, Herzogin von Schlesien 234 Heinrich I , Herzog von Schlesien 5, 8, 19, 23, 24, 26, 49, 73, 80, 81, 83, 84, 85, 106, 107, 112, 131, 137, 140, 145, 421, 422 Heinrich II., Herzog von Schlesien 73, 146, 164, 167, 168, 172, 181, 194, 196, 199, 203, 427, 429, 431, 432 Heinrich III, Herzog von Schlesien 330, 331, 339, 353, 354, 369, 389, 390, 391, 392, 404, 409, 410, 411, 413, 415, 440 Heinrich, Landgraf von Thüringen 198, 202 Heinrich, Markgraf von Meißen 370, 406 Heinrich, Bischof von Meißen 38 Heinrich, Bischof von Lebus 224, 225 Heinrich, Abt von Leubus 347 Hohenstein, Heinrich von, Vizelandmeister des Deutschen Ordens 364 Innozenz I V , Papst 246, 249, 250, 251, 264, 282, 283, 285, 286, 287, 288, 289, 290, 292, 293, 294, 303, 304, 306, 309, 313, 316, 317, 319, 320, 321, 325, 326, 332, 335, 336, 337, 338, 343, 360, 362, 373, 377, 378, 397, 407, 408 Ivo, Bischof von Krakau, Verwandte des 7
267, 291, 315, 334, 376,
Jakob, Archidiakon von Lüttich, päpstlicher Legat 346, 348, 349 Janusius, Graf 223 Johannes, Sohn des Sibota 32 Johannes, Sohn des Bogufal 261 Johannes, Pfarrer von Deutsch Neukirch 269
284 Johannes, Propst von Ruda 281 Jordanus, Franziskaner, Vikar der Provinz Polen 204, 213, 220 Kamenz, Zisterzienserkloster, Konvent 347 Kasimir, Herzog von Kujawien 405 Konrad, Herzog von Masowien 48, 184, 233, 240, 247, 248 Konrad, Bischof von Hildesheim 217 Konrad von Röchlitz, herzoglicher Protonotar 16 Konrad von Drehnow, herzoglicher Protonotar 394, 414 Konrad, Propst von Würzen 38 Leubus, Zisterzienserkloster, Konvent 347 Levos, Bruder des Crisek 142 Lobenstein, Heinrich und Thomas von 157 Lorenz, Bischof von Breslau 2, 418 Lorenz, Bischof von Lebus 21 Lorenz, Scholasticus von Breslau 280 Ludwig, Abt des Zisterzienserklosters Kamenz 347 Lysa-Gora, Benediktinerkloster in Polen, Abt 35 S. Maria, Benediktinerkloster in Ungarn, Konvent 228 Merseburg, Domkapitel 38 Michael, Bischof von Kujawien 18 Michael, Abt des Zisterzienserklosters Paradies 318, 385 Miesko, Herzog von Oppeln 158, 165, 166, 174, 175, 178, 180, 187, 188, 192, 210, 226, 242, 244, 277, 284, 295, 302, 310, 311, 437 Miesko, Herzog von Oppeln-Teschen-Ratibor (!) 419 Mogilno, Benediktinerkloster in Polen, Abt 35 Mroczcho von Pogarell, Graf 88, 276, 388 Nanker, Dekan von Breslau, später Bischof von Lebus 280, 401 Naumburg/Saale, Bischof und Domkapitel 38 Naumburg/Queis, Kloster der Magdalenerinnen, Priorin und Konvent 330 Opizo, Abt von Mezzano, päpstlicher Legat 305, 307, 308 Otto, Herzog von Bayern 206 Paradies, Zisterzienserkloster in Großpolen, Konvent 385 Paul, Bischof von Posen 69, 87, 123, 124, 155 Paul, Sohn des Grafen Hemramm 170, 171, 430 Peter, Dompropst von Breslau 25 Peter, Domherr von Breslau 25 Peter, Domdekan von Meißen 38 Polnischer Episkopat 34 Ponce de Aubon, Templer 219
Prag, St.-Franz-Spital, magister und Brüder 200 Prandota, Bischof von Krakau 401 Pfemysl, Markgraf von Mähren 47, 63, 67, 71, 72, 89, 90, 94, 121, 143, 148, 420 Pfemysl Ottokar, Markgraf von Mähren 324 Pribignews, Graf 116, 117 Przemyst, Herzog von Großpolen 227, 327, 341, 358, 379, 393, 399, 400, 439 Reginald, Archidiakon von Oppeln 61 Robert, Bischof von Olmütz 64, 139 Robert, Dominikaner 220 Rosee, Sohn des Dirsicraus 36 Salza, Hermann von, Hochmeister des Deutschen Ordens 55 Sandstift zu Breslau, Konvent 347 Sebastian, Kanzler des Herzogtums Oppeln 1 Siboto, Bischof von Augsburg 216 Sulizlaus, Abt des Breslauer Vinzenzstifts 355 Swenebecke, Ludolfus de, Domherr von Magdeburg 38 Thomas, Bischof von Breslau 60, 61, 125, 128, 138, 159, 173, 176, 183, 195, 232, 256, 266, 278, 279, 350, 351, 352, 365, 367, 380, 384, 401, 426, 433, 434 Trebezlaus, Verwandter des Kastellans Witzlaus von Schiedlo 126 Tyniec, Benediktinerkloster in der Diözese Krakau, Abt 35 Ulrich, Abt des Breslauer Sandstifts 25 Viola, Herzogin von Oppeln 105, 156, 243 Vinzenz, Abt des Breslauer Sandstifts 301, 347, 356, 357, 366 W., Witwe des Palatins Marcus von Krakau 163 Wencezlaus, capellanus ecclesie saneti Adalberti in Krakau 402, 403 Wenzel I., König von Böhmen 51, 129, 149, 154, 169, 177, 179, 182, 191, 209, 211, 212, 221, 254, 417, 425, 441, 443 Wilbrand, Erzbischof von Magdeburg 262, 263 Wilhelm, ehemaliger Bischof von Modena, päpstlicher Legat 103 Wilhelm von Neisse, Domherr von Breslau 345 Wislaus, Bischof von Krakau 428 Witzlaus, Kastellan von Schiedlo 126 Wladislaus, Herzog von Oppeln 328, 340 Wladislaus, Herzog von Auschwitz (!) 442 Wladislaus, Herzog von Teschen-Oppeln (!) 423 Wladislaw Odonicz, Herzog von Großpolen 3, 31, 37, 56, 57, 58, 70, 144, 160, 161, 162 Würben, Johannes von, Graf 257 Zbrozlauus, Graf, Kastellan von Oppeln 120, 424
VERZEICHNIS DER EMPFÄNGER Urkunden, in denen Personen oder Klöster zwar formal nicht als Adressat, wohl aber als sachlich Betroffener oder Begünstigter erscheinen (z. B. in Papsturkunden zur Schlichtung von Streitfällen), sind durch + gekennzeichnet. Adam, Schwiegersohn der Magna 413 Albert, Abt des Breslauer Vinzenzstiftes 113, 264 Arnold, Lokator von Weizenrodau 257 Bautzen, Propst und Dekan 43, 74 Boleslaus II., Herzog von Schlesien 260 Bozata, Graf 385 Braunau, Kloster in Böhmen 4 + , 6 + , 25, 62, 65-K 154, 249 BreslatC Bistum, Bischöfe, Domkapitel 3, 9, 32, 48, 103+, 105, 113+, 120, 133+, 135+, 158, 164, 175, 226, 243, 244, 255, 272, 287, 297, 299, 302, 342, 343, 361, 364, 375, 381, 404, 411, 412, 424 Breslau, Archidiakon 207 Breslau, Domdekan 207 Breslau, Domkantor 11, 207 Breslau, Domherren 315+ Breslau, Heiliggeistspital 1, 60, 166, 328, 410 Brieg, Erbvogt 409 Brixen, Bischof und Domkapitel 214 Brünn, Kloster Cella s. Marie 360 Bruno, Bischof von Olmütz 326 Carlowitz, Groß, Kirche von 278 Clemens, Kastellan von Ritschen, später Kastellan bzw. Palatin von Krakau 79, 85, 156, 174, 396 Czarnowanz, Prämonstratenserinnenkloster 80, 81 Czysnek, Lokator von Pickau 157 Dalo, Schulz von Droitzdorf 388 Deutscher Orden 129, 144, 200, 282+, 283+, 365 Dominikaner 10, 29, 111, 127, 151, 152, 220, 250, 251, 291+, 292, 293, 303, 304+, 313 Doubravnik, Kloster in Mähren 143 Egidius, Kapellan von Namslau 33 Egidius, Sohn des Konrad 271 Ferrara, erwählter Bischof 205 Fr., Besitzer eines Gutes im Troppauer Gebiet 417
Franziskaner 216, 220, 288+, 292, 293 Fulko, Erzbischof von Gnesen 28, 29, 52, 53, 315 Gallus de Levenberch 363 Giselher, Schwiegersohn der Magna 413 Glogouia, Kloster des Ordens vom Hl. Grab 362 Gottfried, Domherr von Breslau 92 Hl. Grab, Orden vom 401 Gregor IX., Papst 38, 189, 201, 208 Gnissau, Benediktinerkloster 230, 383 Grzimislawa, Herzogin von Sandomir 53+, 54+ Güntersberg b. Krassen, Kirche in 2 Gumprecht, Lokator in Grottkau 88 Gunther, Abt von Leubus 113 Heinrich III., König von England 218 Heinrich I., Herzog von Schlesien 54, 69+, 70+, 96, 98, 99, 141 Heinrich II., Herzog von Schlesien 69+, 70+, 96, 97, 153, 186, 190 Heinrich III., Herzog von Schlesien 370 Heinrich, Herzog von Brabant 198, 202, 213 Heinrich, Markgraf von Meißen 369 Heinrich, Bischof von Lebus 264 Heinrich, Schulz von Niefnig und Hennersdorf 394 Heinrichau, Zisterzienserkloster 123, 124, 138, 167, 172, 196, 241, 270, 323, 392, 429, 431 Hermann, Schulz von Lichtenberg 231 Hradisch bei Olmütz, Kloster 63, 64, 148, 441, 443 I., herzoglicher Unterkämmerer 359 Jakob, Archidiakon von Lüttich, päpstlicher Legat 334+, 335, 336+, 337, 338 Janussius, Sohn des Bogumil 245 Jgdrzejow, Abt von 28 Johannes, Besitzer eines Gutes in Gabitz 301 Johanniter 30+, 121, 146, 165, 170, 171, 178, 180, 188, 197, 210, 239, 254, 273, 309, 377, 430
286 Kamenz, Zisterzienserkloster 348+, 349+, 366+, 384+ Kladrau, Kloster in Böhmen 51, 169 Köln, Pfarrei St. Kolumba, Beamte 416 Kokorz, Adam von 423 Kolbatz, Kloster in Pommern 112, 134 Konrad IV., König 221, 222 Konrad, Herzog von Masowien 147 Konrad, Lokator von Zadel 136 Konstanz, Bischof und Domkapitel 215 Krakau, Bischof 22, 28, 53, 285 Krakau, Domdekan 286 Krakau, Scholasticus 22 Krakau, Domkantor 22 Kraschwitz, Dekan 135 Krzyzanowice, Kloster in Kleinpolen 322 Kujawien, Kirche (Wloclawek) 13, 184, 405 Kulm, Land und Stadt 55 Lambert von Tinz, Lokator 193 Langheim, Kloster in Oberfranken 47 Lebus, Kirche, Bischof 130, 427 Leubus, Zisterzienserkloster 5, 14, 15, 16, 17, 19, 20, 21, 27, 31, 36, 37, 38+, 39, 40, 41, 42+, 43+, 44, 46, 56, 57, 58, 59, 66, 74+, 75, 76, 77, 78, 87, 91, 93, 95, 103, 108, 109, 126, 160, 161, 162, 252, 263, 264, 275, 277, 284, 298, 300, 310, 331, 344, 350, 371, 374, 406, 437, 438 Löwenberg, Kirche in 199 Lorenz, Bischof von Breslau 11, 12, 15 Lorenz, Domdekan von Breslau 440 Ludwig IX., König von Frankreich 219 Ludzimierz, Kloster in Kleinpolen 163 Mährisch-Neustadt 67 Magdalenerinnen 319 Magdeburg, Erzdiözese, Episkopat 30 Magna, Besitzerin von Zaumgarten 413 Mainz, Erzdiözese, Episkopat 30 Masowien, Kirche 184+ Matthias, Bruder des Sbrozlauus 311 Meißen, Bistum 209, 372 Meißen, Dompropst, Domdekan, Scholasticus 65 Miechöw, Kloster, Diözese Krakau 23, 24, 173, 233, 242, 286+, 317+, 345, 362 Miesko, Herzog von Oppeln 285+ Mogila, Kloster, Diözese Krakau 7, 106, 145, 168, 261, 395, 402, 403 Mrochco von Pogarell, Graf 224 Nanker, Domdekan von Breslau 286, 316, 317 Naumburg am Bober, Augustiner Chorherren 140, 279, 296, 312 Naumburg am Queis, Magdalenerinnen 330, 333, 382 Naziaus, Archidiakon von Breslau 6, 113
Neisse, Hospital 173+, 418, 433 Neumarkt, Stadt 104 Neumarkt, Aussätzigenhospital 159, 289 Neustift bei Brixen, Ministerialen in 214 Obra, Kloster in Großpolen 353, 379, 400 Oliva, Kloster bei Danzig 294+ Oppeln, Kreuzkirche 192 Oslavany, Kloster in Mähren 90, 139, 182, 269, 425 Otto, Herzog von Braunschweig 217 Paradies, Kloster in Großpolen 73, 116, 117, 118, 119, 223, 314, 318, 327, 332, 386, 393, 399, 439 Peter, Dompropst von Breslau 4, 29 Peter, Schulz von Neisse 128 Petrus, Kardinaldiakon, päpstlicher Legat 320+, 321, 325 Plock, Bischof und Domdekan 134, 135 Polnische Herzoge 28+, 29+, 147, 283 Polnischer Episkopat 30, 282, 334, 346 Polnische Geistlichkeit, Kirche 42, 147, 246, 288, 291, 294, 304, 320 Polsnitz 355 Pommersche Geistlichkeit 320 Posen, Scholasticus 12 Prag, Bischof 249 Prag, Dompropst 133, 249 Prag, Archidiakon 133 Prag, Spital St. Franz 68+, 71, 151+, 152+ Pretpelko, Graf 227 Preußen, Episkopat 334 Przech, Schulz von Zablacz 419 Rauske 356 Reginald, Archidiakon von Oppeln 12, 92 Riesa, Propst 43 Robert, Bischof von Olmütz 52 S., herzoglicher Kämmerer 359 Sandstift in Breslau 8, 258, 259, 268, 274, 280, 290, 305, 307, 329, 339, 348, 349, 367, 391, 397, 414 Sbrozlauus, Bruder des Mathias 311 Schaffgotsch, Siboto von 436 Schwäbisch-Hall 387 Schweidnitz, Minoritenkloster 373 Siboto, Bischof von Augsburg 206 Smilo, bischöflicher Ritter 380 Stani^tki, Kloster, Diözese Krakau 240, 247, 248, 428 Strahov, Abt 133 Sulejöw, Kloster, Diözese Gnesen 18, 92 Tempelherren 176, 225, 276, 376, 378, 435 Themo, Lokator von Naumburg am Queis 49 Theodor, Palatin von Krakau 83, 84, 137, 142
287 Thomas, Domherr, später Bischof von Breslau 4, 6, 46, 52, 53, 185, 186, 190, 264, 285, 306, 317, 343, 407 Thomaskirch 86 Thorn, Stadt 55 Tiefenau, Dietrich von 110 Tinz, Klein 357 Tiänov, Kloster in Mähren 72,101, 149,177,191, 420 Trebnitz, Zisterzienserinnenkloster 19, 21, 27, 45, 100, 125, 130, 155, 183, 194, 195, 229, 234, 235, 236, 237, 238, 246+, 253, 262, 265, 298, 306+, 341, 354, 358, 389, 390, 406, 415, 421, 422, 426, 432 Troppau 324
Velehrad, Kloster in Mähren 408 Viktor, Domdekan von Breslau 6, 11 Vinzenzstift in Breslau 12+, 26, 35+, 61+, 107, 150, 181, 203, 256, 266, 308, 340, 351, 359+ Viola, Herzogin von Oppeln 50+, 52+ Vrociwoyus, bischöflicher Ritter 352
Tyniec, Kloster, Diözese Krakau 82, 442
Zäbrdovice, Kloster in Mähren 89, 94, 132, 179 Zduny, Kirche in 434
Ulrich, Abt des Breslauer Sandstifts 4
Wjchock, Kloster im Lande Sandomir 102 Wilbrand, Erzbischof von Magdeburg 368 Wilhelm, ehemaliger Bischof von Modena, päpstlicher Legat 114, 115 WiSlica, Kantor 398 Wladislaw Odonicz, Herzog von Großpolen 69+
VERZEICHNIS DER SIEGEL Die Nummern der Urkunden, in deren Siegelanmerkungen die Typare beschrieben werden, sind fett gedruckt, verlorene Siegel (an Originalurkunden) in Klammern gesetzt. Albert, Abt des Vinzenzstiftes (193) Andreas, Domdekan von Lebus 122 Anna, Herzogin von Schlesien 230, 234, 239, (252), 255, 389 Balk, Hermann, Prokurator des Deutschen Ordens in Polen 33 Bartholomäus, Scholasticus von Lebus 122 Bertram, Propst der Magdalenerinnen in Deutschland 333 Bogufal, Domkantor von Posen 155 Boguslaus, Scholasticus von Breslau 103 Boleslaus II., Herzog von Schlesien, Typar A 229, (230), 231, 234, 235, 236, 238, 252, 253, 255, 258, 270, 272, 273, 276, 298, 299, 329, mißbräuchlich 438 Typar B 275, 331, (339), (353?), 371, 374, 381, 415 Typar nicht zu erkennen 265, 296, 323, 330, 382, 383 Boleslaus, Herzog von Krakau und Sandomir (322) Breslau, Domkapitel, Typar B 60, 61, 103, 364, mißbräuchlich 426 Typar C 384 Crisanus, Domkantor von Breslau 103 Engelhard, Bischof von Naumburg 38 Franziskanerorden, vicarius ministri Polonie 200 Fulko, Erzbischof von Gnesen 48, (66), (401), 405 Gerlach, Dompropst von Lebus 276 Gertrud, Äbtissin von Trebnitz 86 Gregor IX, Papst 6, 11, 12, 14, 15, 17, 22, 27, 39, 40, 41, 45, 46, 62, 74, 75, 76, 77, 78, 91, 93, (95), 96, 100, 108, 109, 130, 150 Gregor, Propst von Skalbmierz 61 Gumbert, Archidiakon von Krakau (102) Hedwig, Herzogin von Schlesien 234 Heinrich I , Herzog von Schlesien, Typar B 5, 19, 26, 80, 81, 84, 86, (106), 131, 140, 142, 145, gefälscht 422
Heinrich I I , Herzog von Schlesien 5, 131, 140, (146), 164, 167, (168), 172, (194), mißbräuchlich 432, gefälscht 429, 431 Heinrich III, Herzog von Schlesien, Typar A (339), 354, 369, 390, 392, 409, 410, 415, Nachschnitt 389 Heinrich, Markgraf von Meißen 406 Heinrich, Bischof von Lebus 122, (168), (224), 234, 252 Heinrich, Bischof von Meißen 38 Hemramm, Graf 170, 171, möglicherweise Nachschnitt 430 Hohenstein, Heinrich von, Vizelandmeister des Deutschen Ordens 364 Hugo, Großprior des Johanniterordens 197 Innozenz IV, Papst 246, 264, 287, 289, 303, 306, 309, 343, 373, (378) Jakob, Archidiakon von Lüttich, päpstlicher Legat 348, 349, 364, 366 Janussius, Graf 223 Johannes, Pfarrer in Deutsch Neukirch (?) (269) Kasimir, Herzog von Kujawien 405 Konrad, Herzog von Schlesien, Typar A 371, 374, 383 Typar B 415 Konrad, Herzog von Masowien und L?czyca 48, 184 Konrad, Propst von Würzen 38 Krakau, Domkapitel 102, (345) Lebus, Domkapitel 122, (224) Lorenz, Bischof von Breslau, vermutlich Typar E 18 Lorenz, Bischof von Lebus 21 Lorenz, Domkustos von Breslau 103 Lorenz, Scholasticus von Breslau (280) Ludfrid, Abt von Tyniec 35 Merseburg, Domkapitel 38 Michael, Bischof von Kujawien 405
289 Miesko, Herzog von Oppeln, Typar A 158, 165, 175, (226), 242, (244), 277 Typar B 302, mißbräuchlich 437 Typar nicht zu erkennen 311 Mrozko, Graf 270, (276) Mstuy, Kastellan von Auschwitz 102 Nanker, Bischof von Lebus 348, (401) Nanker, Domdekan von Breslau (280) Nanker, Dompropst von Lebus 122 Naumburg, Domkapitel 38 Naziaus, Archidiakon von Breslau 103 OleSnicki, Zbigniew, Bischof von Krakau 173 (ob mißbräuchlich?) Opizo, Abt von Mezzano, päpstlicher Legat (305), (307), 308 Pacoslaus, Palatin von Krakau 142, 145 Paul, Bischof von Posen 155 Peter, Bischof von Masowien (351) Peter, Dompropst von Breslau 25, 103 Peter, Domherr von Breslau 25 Peter, Domdekan von Meißen 38 Peter, Archidiakon von Posen 155 Posen, Domkapitel 155 Prandota, Bischof von Krakau (261), 348, (401) Pfemysl, Markgraf von Mähren 89, 90, 121, 143 Pfemysl Ottokar II., Markgraf von Mähren 324 Przemyst, Herzog von Großpolen 341, 358 Reginald, Archidiakon von Oppeln 61 Robert, Bischof von Olmütz 139 Sandstift zu Breslau, Konvent 301, (356), 366 Sudo, Graf 168
19 Schles. UB II
Sulizlaus, Abt des Vinzenzstiftes 355 Swenebecke, Ludolfus de, Domherr von Magdeburg 38 Thomas, Bischof von Breslau, Typar A 32, 60, 61, 103, 125, 183, 195, 234, 242, 252, 256, 279, (345), 350, 351, 364, (389), (401), 405, 416, mißbräuchlich 426, 429 gefälschtes Typar B 266 Typar C 384 Trebnitz, Zisterzienserinnenkloster, Konvent, Typar A 86, 136, mißbräuchlich 421, 422 Tyniec, Diözese Krakau, Konvent 35 Ulrich, Abt des Sandstiftes 25 Viktor, Domdekan von Breslau 103 Vinzenz, Abt des Sandstiftes 301 (Typar des Abtes Ulrich), (356), 366 Vinzenzstift zu Breslau, Konvent 193, 355 Viola, Herzogin von Oppeln 80, 105, (243) Vitozlaus, Domdekan von Posen 155 Wenzel I., König von Böhmen 177, 182, mißbräuchlich 425 Wilbrand, Erzbischof von Magdeburg 262 Wilhelm, ehemals Bischof von Modena, päpstlicher Legat 103 Wilhelm von Neisse, Domherr von Breslau (345) Wislaus, Bischof von Krakau 102, (142) Wladislaus, Herzog von Kaiisch 243 Herzog von Oppeln, Typar A 340 Wladislaw Odonicz, Herzog von Großpolen (3), 36, 160, 161 Zbrozlauus, Graf, Kastellan von Oppeln 120; zweifelhaft, ob gefälscht oder mißbräuchliche Verwendung 424
DIE PHOTOSAMMLUNG DER HISTORISCHEN KOMMISSION FÜR SCHLESIEN als Grundlage für die Bearbeitung des zweiten Bandes des Schlesischen Urkundenbuches Zum Zweck dieser Aufstellung vgl. die ausführlichen Angaben im 1. Band des Urkundenbuches S. 299. Der Charakter der Sammlung (s. Vorwort zu SUb I) ließ es am sinnvollsten erscheinen, die Archivsignaturen der Vorkriegszeit anzugeben, die auch auf den jeweiligen Abzügen und in der chronologischen Kartei eingetragen sind. Den Nummern der Urkunden der vorliegenden Edition sind die Signaturen der Originalurkunden bzw. die Folio- oder Seitenangaben der kopialen Überlieferung beigefügt. Mit Ausnahme relativ wertloser neuzeitlicher Abschriften wurden in das Verzeichnis auch Kopien aufgenommen, die nicht zur Textgestaltung in der Edition herangezogen worden sind, weil Photos der Originale vorliegen. Hochgestelltes v bei den Signaturen bedeutet, daß uns nur ein Photo der Rückseite des Originals vorliegt.
B r e s l a u S t a a t s a r c h i v R e p o s i t u r 53-129 D i e U r k u n d e n d e r 1810 s ä k u l a r i s i e r t e n K l ö s t e r u n d S t i f t e r Rep. 55 Rep. Rep. Rep.
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Breslau, Augustiner-Chorherren auf dem Sande: 305 (Nr. 6), 339 (Nr. 7), 356 (Nr. 8) 57 Breslau, Dominikaner zu St. Adalbert: 291 (Nr. 21), 304 (Nr. 24) 66 Breslau, Matthiasstift (Kreuzherren mit dem roten Stern): 152 (Insert in Nr. 61) 67 Breslau, Prämonstratenser zu St. Vinzenz: 12 (Nr. 25), 26 (Nr. 24), 35 (Nr. 26-28), 61 (Nr. 29 und 30 v ), 150 (Nr. 31), 193 (Nr. 32), 256 (Nr. 33 v ), 266 (Nr. 34 v und 35 v ), 308 (Nr. 36), 340 (Nr. 38), 351 (Nr. 40 v ), 355 (Nr. 39), 359 (Nr. 4) 71 Czarnowanz, Prämonstratenserinnen: 80 (Nr. 3), 81 (Nr. 4) 83 Gnissau, Zisterzienser: 230 (Nr. 2), 383 (Nr. 4) 84 Heinrichau, Zisterzienser: 167 (Nr. 1), 172 (Nr. 2), 323 (Nr. 3), 392 (Nr. 4) 88 Kamenz, Zisterzienser: 347 (Insert in Nr. 6 und 7), 348 (Nr. 7), 349 (Nr. 6), 366 (Nr. 10), 384 (Nr. 8 und Insert in Nr. 21) 91 Leubus, Zisterzienser: 5 (Nr. 44), 14 (Nr. 46), 15 (Nr. 47), 17 (Nr. 48), 36 (Nr. 49), 38 (Nr. 22), 39 (Nr. 52), 40 (Nr. 50), 41 (Nr. 51), 46 (Nr. 53), 74 (Nr. 56), 75 (Nr. 60), 76 (Nr. 61), 77 (Nr. 62), 78 (Nr. 63), 91 (Nr. 64), 93 (Nr. 65), 95 (Nr. 66), 103 (Nr. 67), 108 (Nr. 68), 109 (Nr. 69 a), 122 (Nr. 69 b), 160 (Nr. 70), 161 (Nr. 71), 252 (Nr. 72 und 73), 275 (Nr. 75), 277 (Nr. 74), 331 (Nr. 78), 350 (Nr. 79), 371 (Nr. 80 a und Insert in Nr. 88), 374 (Nr. 80 b), 437 (Nr. 77), 438 (Nr. 76) 98 Naumburg am Queis, Magdalenerinnen: 49 (Insert in Nr. 122), 319 (Insert in Nr. 2 und 3), 330 (Nr. 1), 333 (Nr. 2 und 3), 382 (Nr. 4 und 5) 103 Neisse, Kreuzherren vom Hl. Grabe zu Jerusalem: 242 (Nr. 2 und 3), 345 (Nr. 4), 418 (Insert in Nr. 266), 433 (Insert in Nr. 173, 275, 277, 297 und 315)
291 Rep. 114 Räuden, Zisterzienser: 311 (Nr. 4) Rep. 116 Sagan, Augustiner-Chorherren: 140 (Nr. 8), 296 (Nr. 10) Rep. 119 Schweidnitz, Minoriten: 373 (Nr. 1) Rep. 120 Sprottau, Magdalenerinnen: 319 (Insert in Nr. 5) Rep. 125 Trebnitz, Zisterzienserinnen: 19 (Nr. 34 und Insert in Nr. 667), 21 (Nr. 35), 27 (Nr. 36), 45 (Nr. 37), 86 (Nr. 38), 100 (Nr. 41), 125 (Nr. 42v), 130 (Nr. 45), 131 (Nr. 46), 136 (Nr. 44), 155 (Nr. 47), 194 (Nr. 49), 195 (Nr. 48"), 229 (Nr. 54), 234 (Nr. 55), 235 (Nr. 56), 236 (Nr. 112), 246 (Nr. 57), 253 (Nr. 58), 262 (Nr. 59 und Insert in Nr. 629), 265 (Nr. 60), 298 (Nr. 61), 306 (Nr. 62), 341 (Nr. 64), 354 (Nr. 63), 358 (Nr. 65), 389 (Nr. 66), 390 (Nr. 67), 406 (Nr. 68), 421 (Nr. 39), 422 (Nr. 40 und Insert in Nr. 317 und 506), 426 (Nr. 43 und Insert in Nr. 780), 432 (Nr. 51) Breslau Staatsarchiv R e p o s i t u r 135 D H a n d s c h r i f t e n archivalischen C h a r a k t e r s von K l ö s t e r n und S t i f t e r n usw. Rep. 135 D 17 Ältestes Kopialbuch des Sandstiftes, 1435 8 (fol. 6', Insert fol. 7), 258 (fol. 28'), 274 (fol.45'^6), 290 (fol. 3'), 329 (fol. 72'), 339 (fol. 65'), 367 (fol. 24'), 397 (fol. 2-3') Rep. 135 D 18 Repertorium Heliae, Kopialbuch des Sandstiftes, vor 1512 8 (pag. 492), 245 (pag. 202), 258 (pag. 326), 259 (pag. 367), 268 (pag. 530), 274 (pag. 5 und 529-530), 290 (pag. 605-606), 301 (pag. 921), 305 (pag. 828), 329 (pag. 270-271), 339 (pag. 202-203), 356 (pag. 255), 357 (pag. 381-382), 367 (pag. 678-679), 391 (pag. 311), 397 (pag. 602-605), 414 (pag. 233-234) Rep. 135 D 9 0 a l und II Matrica, zweibändiges Kopialbuch des Vinzenzstiftes, angelegt von Nikolaus Liebental um 1500 Bd. I: 12 (fol. 8'), 35 (fol. 8-8'), 61 (fol. 9-9'), 150 (fol. 10-10'), 181 (fol. 188), 193 (fol. 188-189), 266 (fol. 235'), 355 (fol. 239) Bd. II: 81 (fol. 21), 107 (fol. 57'), 203 (fol. 108), 340 (fol. 307'-308') Rep. 135 D 203 Ältestes Kopialbuch des Klosters Leubus, nach 1251 5 (fol. 30-31), 14 (fol. 75'), 15 (fol. 57'-58), 16 (fol. 39'), 17 (fol. 74-74'), 19 (fol. 24-24'), 20 (fol. 41—41'), 21 (fol. 12-12'), 31 (fol. 32-32'), 36 (fol. 34-34'), 37 (fol. 29'-30'), 39 (fol. 58-58'), 40 (fol. 73'-74), 41 (fol. 72-72'), 42 (fol. 55'-56), 43 (fol. 61'-62), 44 (fol. 75-75'), 45 (fol. 73-73'), 46 (fol. 62-63), 56 (fol. 25'), 57 (fol. 4 4 ' ^ 5 ) , 58 (fol. 33'), 59 (fol. 15 -16), 66 (fol. 15-15'), 74 (fol. 60-61'), 75 (fol. 55-55'), 76 (fol. 69-69'), 77 (fol. 66'-67), 78 (fol. 72'-73), 87 (fol. 10-10'), 91 (fol. 70'-71'), 93 (fol. 70-70'), 95 (fol. 74'-75), 103 (fol. 4-7), 109 (fol. 58'-59), 122 (fol. 48), 126 (fol. 25'), 160 (fol. 38-39'), 161 (fol. 22-22'), 162 (fol. 44-^4'), 187 (fol. 32'-33), 252 (fol. 26-26'), 263 (fol. 14-14'), 275 (fol. 24-25), 284 (fol. 27'-28'), 298 (fol. 21-22), 300 (fol. 40'-41), 310 (fol. 36-36'), 331 (fol. 37'-38, 43-^3'), 344 (fol. 36'-37), 350 (fol. 11'-12), 371 (fol. 27-27'), 374 (fol. 29-29 ) Breslau S t a a t s a r c h i v R e p o s i t u r 13—51Akten v e r m i s c h t e r P r o v e n i e n z Rep. 16 Obergerichtsbuch 2 8 (fol. 37) Breslau E r z b i s c h ö f l i c h e s D i ö z e s a n a r c h i v Originalurkunden 3 (AA 72), 32 (AA 100), 48 (AA 73), 103 (D 24), 105 (KK 28), 120 (DD 50d), 158 (KK 29a-c), 159 (AAA 40, Abschrift), 164 (AA 20), 175 (DD 50c), 226 (KK 30), 231 (BB48), 243 (AA 88), 244 (DD 50b), 255 (AA 31), 268 (Insert in T 37), 272 (C 11), 289 (AAA 29), 299 (AA 7), 302 (AA 27), 334 (Insert in HH 41), 337 (Insert in HH 41), 342 (Insert in C 47), 343 (C 47), 346 (Insert in HH 41), 364 (AA 34), 381 (AA 37), 424 (DD 50a), 434 (Insert in K 3); Chronologische Urkunden: 258, 307, 329; 123 und 124 (Insert in Heinrichau 40), 270 (Heinrichau 10), 429 (Heinrichau 2 und Insert in Heinrichau40 und 111), 431 (Heinrichau 7) 19*
292 Liber Niger 3 (fol. 443), 32 (fol. 252-252', 395-395'), 48 (fol. 202'-203, 400'), 103 (fol. 4 2 4 - 4 2 5 ' ) , 105 (fol. 412), 120 (fol. 9, 443—443'), 158 (fol. 412), 164 (fol. 398'-399), 175 (fol. 204, 412'), 176 (fol. 427), 226 (fol. 4 1 2 - 4 1 2 ' ) , 243 (fol. 2 0 0 ' - 2 0 1 , 394), 244 (fol. 90', 412'), 255 (fol. 389), 278 (fol. 4 2 1 ' ^ 2 2 ) , 287 (fol. 275-275', 446-447), 295 (fol. 412'-413), 297 (fol. 38SU389'), 299 (fol. 389), 302 (fol. 91', 412'), 334 (fol. 173'-174), 337 (fol. 178), 342 (389'-390, 447'), 343 (fol. 447-448), 346 (fol. 173 - 1 8 0 ' ) , 361 (fol. 390-390'), 364 (fol. 4 2 7 - 4 2 7 ' ) , 376 (fol. 3 92'-393'), 380 (fol. 422), 381 (fol. 390', 440'), 394 (fol. 438'), 404 (fol. 4 0 2 ' - 4 0 3 ) , 411 (fol. 395'), 412 (fol. 390'), 424 (fol. 90-90', 411), 440 (fol. 401') Breslau Heiliggeist Hs. B 1 Hs. D 8 Hs. Q 2 Hs. Q 20, 5 Lose Akten Klose 104 Klose 115
328 (Vidimus des Rates der Stadt Breslau von 1476) Acta Thomae, 1. Hälfte 14. Jh. 128 (fol. 28 - 2 9 ' ) , 192 (fol. 16-16'), 352 (fol. 26-26') 287 (fol. 281-285), 342 (fol. 2 8 5 ' - 2 8 6 ) Kopialbuch des Heiliggeistspitals, 16. Jh. 166 (fol. 42), 328 (fol. 132-132') Memorial- und Rechnungsbuch, angelegt 1547-1553 1 (fol. 50'), 328 (fol. 5 1 - 5 1 ' ) 210 (Abschrift 17. Jh.) 181 (fol. 41), 256 (fol. 84) 34 (pag. 2 - 7 ) Breslau
R R R R R
563 640 696 886 964
104 309 236 55 199
Stadtarchiv
Stadtbibliothek
(fol. 54-55', deutsche Übersetzung) (fol. 113-113') (pag. 333-334), 271 (pag. 525) (fol. 1 - 5 ) (fol. 9 8 - 9 9 ' ) Berlin Geheimes
Staatsarchiv
Abt. Templer 224 (Or. Nr. 8), 276 (Or. Nr. 10), 378 (Or. Nr. 13) Kloster Braunau
(Bievnov)
Originalurkunden 6 (Nr. 16), 62 (Nr. 21) Brieg
Stadtarchiv
4 0 9 : Or. III I 1, Kopialbuch der Stadt Brieg fol. 16-18' (mit deutscher Übersetzung) Brünn
Landesarchiv
Originalurkunden Kloster Altbrünn 90 (P 3 und Insert in P 27), 139 (P 7 und Insert in P 27), 182 (P 9), 425 (P 6 und Insert in P 27) Kloster Obrowitz 179 (Nr. 5) Kloster Hradisch 443 (Insert in A 6 a und A 6 b ) Codex Velehradensis, 15. Jh. 408 (fol. 18-19) Brünn
Stadtarchiv
Originalurkunden: 143, 269 Dresden
Landeshauptarchiv
Originalurkunden: 209 (Nr. 3 6 6 a - d ) , 369 (Nr. 471), 372 (Nr. 472)
293 Fürstenstein F. 56 F. 221
199 (pag. 11) 49 (pag. 100b-101), 164 (pag. 109-109b), 230 (pag. 121-121 b), 383 (pag. 128-129), 415 (pag. 152-152b), 422 (pag. 103-104b), 436 (pag. 125-125b) Gnesen
Domkapitelarchiv
Original 111 (Nr. 10) Königsberg Staatsarchiv (Archivlager Göttingen) Originalurkunden Schieblade 3 251 Schieblade 18 250 Schieblade 51 365 Schieblade 59 33
(Nr. (Nr. (Nr. (Nr.
6), 264 (Nr. 17), 282 (Nr. 19, Insert in Nr. 20), 283 (Nr. 23) 20d) 53) 4) Krakau Archiv des D o m i n i k a n e r k l o s t e r s
Originalurkunden 292 (Nr. 30), 293 (Nr. 31), 303 (Nr. 32), 313 (Nr. 37) K r a k a u Bibl. C z a r t o r y s k i c h Originalurkunden: 70 und 99 (Insert in szufl. 1 Nr. 34), 362 (Insert in Vol. X Nr. 14), 401 (Vol. X Nr. 4) Krakau
Domkapitelarchiv
Original 316 (Nr. 23) Krakau Stadtarchiv Originalurkunden Sammlung Rusiecki 173 (Nr. 10), 286 (Nr. 11), 317 (Nr. 12) L e m b e r g Bibl. D z i e d u s z y c k i Original 82 L e m b e r g Bibl. O s s o l i ñ s k y Original 322 Mährisch-Neustadt (Unicov) Stadtarchiv Original 67 Kloster Mogila Originalurkunden 7 (Nr. 12), 106 (Nr. 13), 145 (Nr. 15), 168 (Nr. 17), 261 (Nr. 19), 395 (Nr. 23), 402 (Nr. 26), 403 (Nr. 24) P o s e n Bibl. R a c z y ñ s k i c h Originalurkunden 116 (A 7), 117 (A 5), 223 (A 10, A 11), 327 (A 15), 353 (A 17), 439 (A 14) Posen Staatsarchiv Originalurkunden 66 (Lubi§z kl. A 1), 85 (Insert in Olobok 9) Prag Böhmisches Museum Original 25 mit Insert von 4
294 Prag Großpri-oratsarchiv Originalurkunden Breslau 301 (Nr. 1, Insert in Nr. 3) Gröbnig 165 (Nr. 1) Groß-Tinz 197 (Nr. lc), 273 (Nr. 4) Löwenberg 199 (Insert in Nr. 1) Lossen 146 (Nr. 1) Striegau 170 (Nr. 5), 171 (Nr. 6), 239 (Nr. 8), 309 (Nr. 9), 430 (Nr. 7) Prag Innenarchiv Original 413 (Insert in P 106 B 1/1) Schweidnitz Stadtarchiv S I 19e S 1163 i S I 249
49 (fol. 218a-218a') 104 104 (pag. 65-68) Kloster Stani?tki Originalurkunden 79, 248, 428 Stettin Staatsarchiv Kolbatzer Matrikel Rep. 4 0 1 Nr. 12, 112 (Nr. 12, Insert in Nr. 13) Kloster Szczyrzyc Originalurkunden 84, 137, 142 Troppau Landesarchiv Nachlaß Tiller 254 (Abschrift) Troppau
Stadtarchiv
324: Or. 11, Privilegienbuch (17. Jh.), fol. l ' - 2 , Privilegienbuch 2, fol. 6 9 - 6 9 ' Kloster ViSehrad 407: Insert in Or. von 1253 März 5 W a r s c h a u Bibl. K r a s i n s k i c h Ms. 50 23 (fol. 38) Wloclawek
Domkapitelsarchiv
Originalurkunden 184, 232
KONKORDANZ zwischen Band 1 der Regesten von Grünhagen und Band 2 des Schlesischen Urkundenbuches
SR
UB
289 290 365 366 367 368 369 370 371 372 372 b 373 375 b 376 377 378 379 380 381 382 383 389 390 391 392 393 395 396 397 399 400 u. 408 401 404 405 u. 406 407 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418
58 56 8 418 9 2 3 4 5 6 7 26 419 10 11 12 14 15 16 17 18 19 20 21 22 25 23 24 55 57 31 38 27 28 29 32 33 34 35 36 37 59 40 41 39
SR 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 a 429 b 430 431a 431b 432 a 432 b 433 434 435 436 437 438 440 a 440 b 441 442 443 445 447 448 449 451 452 453 456 a 458 462 463 464 a 464b 465 466 467 468
UB 42 43 44 45 46 48 49 50 52 53 197 80 81 83 84 86 82 421 422 87 88 89 90 60 61 62 63 64 65 66 67 68 70 69 71 73 74 75 76 77 78 79 104 105 424
SR
UB
469 a 469b 470a 470b 471a 471b 472 473 475 476 477 478 479 480 482 483 484 485 486 488 489 490 491a 491b 491c 492 493 494 495 496 497 498 499 499 a 500 501 502 503 504 505 507 508 509 510a 510b
106 107 91 92 93 423 95 96 97 98 99 100 103 281 120 175 122 123 124 125 121 108 109 111 112 113 114 115 425 426 137 138 139 140 136 126 127 128 130 131 133 134 135 156 145
SR
UB
SR
UB
510c 511a 511b 512 513 514 515 516 517 518 519 520 521 522 523 524 525 527 528 529 530 531 532 533 534 535 537 538 539 540 541 542 543 a 543 b 544 545 546 547 548 549 550 551 552 553 554
157 141 142 143 144 146 147 148 150 151 152 153 154 155 187 171 170 173 165 310 172 158 159 160 161 162 429 431 430 164 166 167 168 203 417 194 195 196 433 176 177 178 180 181 193
555 a 555 b 556 557 557 b 558 559 561a 561b 561c 562 563 564 565 566 569 570 571 572 573 574 575 576 a 576b 577 578 579 580 581 582a 582 b 583 584 a 584b 584 c 585 586 587 588 589 590 591a 591b 592 593
182 183 189 185 186 184 188 191 432 192 223 224 225 226 198 199 201 204 205 206 207 211 208 209 210 212 213 220 221 218 434 260 237 359 314 229 230 239 231 233 234 235 436 256 244
296 SR
UB
594 257 595 258 u. 259 241 596 242 598 243 599 600 245 601 246 247 602 249 603 604 250 254 605 251 606 252 607 253 608 255 609 610 270 272 611 612 276 613 273 614 274 280 615 616 275 277 617 618a 278 618b 279 619a 261 262 619b 620 263 621 264
SR
UB
622 265 623 a 266 623 b 267 624 268 625 269 297 626 627 302 628 300 u. 438 629 298 630 299 631 301 632 282 633 283 635 284 u. 437 636 289 637 287 638 a 288 638 b 290 639a 291 639 b 292 639 c 293 640 a 294 640 b 296 640 c 311 641a 303 641b 304 642 305 643 306 644 308
SR
UB
SR
645 646 a 646 b 647 b 648 651a 651b 652 653 654 655 657 658 659 660 661 662 663 664 665 666 667 668 a 669 670 671 672 673 674
440 295 312 313 340 316 319 320 321 323 324 325 326 328 329 330 331 333 334 335 337 339 353 355 356 357 358 415 354
341 676 677 342 343 678 344 679 680 345 346 681 682 347 683 348 u. 349 684 350 351 685 686 352 687 383 384 688 382 689a 690 361 362 691 364 692 693 365 694 366 367 695 696 368 697 369 698 371 372 699 701 373 702 374 703 375 441 704 b 380 705
UB
SR
UB
381 706 412 707 414 708 409 709 411 710 410 711 413 712 388 714 389 715 390 716 717 391 718 392 719 394 720 442 721 395 722 397 723 398 724 402 u. 403 404 725 a 725 b 443 727 406 728 407 729 408 747 238 748 236 801 405
Zur Erleichterung für den Vergleich mit dem 1. Band der Regesten Grünhagens soll die folgende Übersicht der Nummern dienen, die nicht in dem vorliegenden Band aufgenommen worden sind: bereits im 1. Band des Schlesischen Urkundenbuchs sind enthalten SR 374 ( = Nr. 355), 375 a ( = 313), 444 ( = 224), 455 ( = 232); keine Urkunden waren bzw. sind vorhanden bei SR 384, 385, 386, 387, 388a, 388b, 487, 668b, 713; konkrete Hinweise auf Schlesien fehlen in SR 394, 403, 446, 454, 456b, 457,459, 460, 461, 474, 506, 526, 536, 567, 568, 597, 634, 700, 726; als Fälschungen des mährischen Archivars Anton Boczek haben sich erwiesen SR 402, 450, 649, 656; erst nach 1250 sind anzusetzen SR 560, 675, 689b, 704a; identisch mit anderen Regestennummern sind SR 481 ( = SR 491c), SR 647a und 650 ( = SR 500).
VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN AÖG ASKG CD DA DQ KH LFEV MG MIÖG (MÖIG)
MÖStA NLM Or. dep. Rep. Rozpr. AU Sobötka SPFFBU SR St.A. SUb I UB Z. ZDVGMS ZfO ZRG
Archiv für österreichische Geschichte Archiv für schlesische Kirchengeschichte Codex diplomaticus Diözesanarchiv Darstellungen und Quellen zur schlesischen Geschichte Kwartalnik Historyczny Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis Monumenta Germaniae Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung (Mitteilungen des österreichischen Instituts für Geschichtsforschung) Mitteilungen des österreichischen Staatsarchivs Neues Lausitzisches Magazin Original verschollen bzw. verloren (deperditum) Repositur (des Staatsarchivs Breslau vor 1945) Rozprawy Akademii Umiej^tnoSci (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften) Sl^ski kwartalnik historyczny sobötka Sbornik praci filosoficke fakulty Brnfenske university Regesten zur schlesischen Geschichte Staatsarchiv Schlesisches Urkundenbuch 1. Band Urkundenbuch Zeitschrift des Vereins für Geschichte (und Alterthum) Schlesiens Zeitschrift des Deutschen Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens Zeitschrift für Ostforschung Zeitschrift der Savignystiftung für Rechtsgeschichte
ADDENDA ET CORRIGENDA ZU BAND 1 Nachtrag Nr. 294 Frau Dr. Skowronska hat uns freundlicherweise ein Lichtbild des Originals zugesandt, wofür ihr bestens gedankt sei. Wir sind daher in der Lage, nunmehr den vollen Wortlaut zu veröffentlichen. Zur Vorbemerkung sei berichtigend vermerkt, daß der Text keine Angabe der Indiktion enthält. Schrift und Diktat sind vollkommen einwandfrei.
In nomine domini nostri Iesu Christi amen. Ego Laurentius miseratione divina Wratislaviensis episcopus intellexi dedicationem ecclesie beati Vincentii in Wratislavia non apto tempore fuisse constitutam, videlicet pridie vigilie sancti Iohannis Baptiste. Quod tempus quia sit occupatum et eidem sollempnitati tama) in temporalibus quam in spiritualibus incompetens, omnis, qui advertere voluerit, piane et piene poterit intelligere. Cum enim eadem sollempnitas secundum ordinem Premonstratensium usque ad octavam sollempniter in officio divino celebretur, tempore eodem multis intervenientibus sollempnitatibus ut idem officium interpoletur, necesse est. Occupatio quoque eiusdem temporis, quantum ad res pertinet expediendas per personas domus quoad curam rei familiaris, omnibus eque nota est. His igitur et similibus causis inductus ex officio meo eandem dedicationem in diem quartam post octavam apostolorum Petri et Pauli transfero. Acta est hec translatio anno ab incarnatione domini millesimo CC°XX°VIII0. a) vorher tarn gestrichen A. S. S. S. S.
124 146 276 278
S. 324 S. 352
S. S. S. S.
361 368 370 418
Zeile 22: lies 1233 September 9 statt 1233 Mai 9 Nr. 198: lies Schmartsch statt Schmortsch Zeile 8: lies Sulizlaus statt Silvester Nr. 353: Herr Dr. Latzke teilt mit, daß er das Stück günstiger beurteilt; er bereitet eine eigene Abhandlung darüber vor Crescenica: ergänze Tristenic sowie 60, 1193 Oels, Klein: Es handelt sich um zwei verschiedene Orte gleichen Namens, eines im Besitz des Sandstifts, das andere im Besitz der Tempelherren. Lies (Olesniczka), Kr. Oels statt (Oleänica Mala), Kr. Ohlau; streiche fratres militie Templi 283, 1227. Füge hinzu Öls, Klein (OleSnica Mala), Kr. Ohlau, Olesniza 283, 1227 Rvdno: lies Ruda sö. Wielun statt Räuden Thessen: lies Groß Wartenberg statt Guhrau Tscheschen: lies Groß Wartenberg statt Guhrau, streiche Finkenheide sumptus: lies sumptibus statt sumptis
LITERATURVERZEICHNIS Aufgenommen wurden lediglich Werke, die in den Vorbemerkungen zu den einzelnen Urkunden in verkürzter Form zitiert sind. Appelt H., Die Urkundenfälschungen des Klosters Trebnitz. Studien zur Verfassungsentwicklung der deutschrechtlichen Klosterdörfer und zur Entstehung des Dominiums. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Schlesien II. Reihe : Forschungen zum Schlesischen Urkundenbuch 2, Breslau 1940. Auvray L., Les registres de Grégoire IX, 4 Bände, Paris 1896-1955. Berger E., Les registres d'Innocent IV, 3 Bände, Paris 1884-1921. BielMska M., Kancelarie i dokumenty wielkopolskie XIII wieku, Breslau-Warschau-Krakau 1967. Boczek A., Chytil J., Chlumecky P. v., Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae, Bd. 2 - 7 , OlmützBriinn 1839 ff. Böhmer J. F., Briefe über den Anmarsch der Mongolen gegen Deutschland im Jahr 1241, in: Neue Mittheilungen aus dem Gebiet historisch-antiquarischer Forschungen Bd. 4, 2 (1839), S. 105-117. Bretholz B., Die Tataren in Mähren und die moderne mährische Urkundenfälschung, in: Zeitschrift des Deutschen Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens 1 (1897), S. 1-65. Bretschneider P., Das Griindungsbuch des Klosters Heinrichau. Aus dem Lateinischen übertragen und mit Einführung und Erläuterungen versehen. Darstellungen und Quellen zur schlesischen Geschichte 29, Breslau 1927. Büsching J. G., Die Urkunden des Klosters Leubus, Breslau 1821. Büsching J. G., Urkunden der Piasten in Schlesien 1 : Aus dem Augustinerstift zu Sagan (1812). Chroust A., Monumenta Palaeographica. Denkmäler der Schreibkunst des Mittelalters, München 1902 ff. CDB 3 s. Friedrich und Kristen. CDB 4 s. Sebänek und DuSkova. Codex diplomaticus Lusatiae superioris. Sammlung der Urkunden für die Geschichte des Markgrafthums Ober-Lausitz 1, hg. v. G. Köhler, Görlitz 1856 2. Aufl. Codex diplomaticus maioris Poloniae. Kodeks dyplomatyczny wielkopolski ed. Towarzystwo Przyjaciöt Nauk Poznafiskie, Bd. 1 - 4 , Posen 1877-1881. Codex diplomaticus Poloniae. Kodex dyplomatyczny Polski ed. L. Rzyszczewski, A. Muczkowski, J. Bartoszewicz, 3 Bände, Warschau 1847-1858. Codex diplomaticus Saxoniae regiae, hg. v. E. G. Gersdorf, K. F. v. Posem-Klett, O. Posse, H. Ermisch, Bd. 1, Leipzig 1864. Codex diplomaticus Silesiae, 36 Bände, 1857-1933. CDS II/l s. Scholz-Babisch und Wendt. Codex diplomaticus Tinecensis. Kodex dyplomatyczny Tyniecki 1, Lemberg 1871. Delaville le Roulx J., Cartulaire général de l'ordre des hospitaliers de s. Jean de Jérusalem, Bd 1 - 2 , Paris 1894-1897. Diplomata monasterii Clarae Tumbae prope Cracoviam (Mogila). Zbiôr dyplomöw klasztoru mogilskiego przy Krakowie ed. E. Janota, F. Piekosinski, Krakau 1865. Dirnberger Fr., Die Urkundenfälschungen des Klosters Leubus in Schlesien. Ungedruckte Diss. Wien 1966. Dobenecker O., Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae Bd. 3, Jena 1925. Dobner G., Monumenta historica Boemiae Bd. 6, Prag 1785. Erben K. J., Emier J., Regesta diplomatica nec non epistolaria Bohemiae et Moraviae Bd 1 - 2 , Prag 1855 ff. Fejér G., Codex diplomaticus Hungariae ecclesiasticus ac civilis Bd. 2 - 4 , Buda 1829 ff. Friedrich G. und Kristen Z., Codex diplomaticus et epistolaris regni Bohemiae Bd. 3, Prag 1942-62.
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NAMENREGISTER Sämtliche Orte sind unter der historisch gewachsenen oder der im Deutschen allgemein üblichen Namensform eingereiht; die deutschen Umbenennungen der dreißiger Jahre und die polnischen bzw. tschechischen Ortsbezeichnungen wurden in Klammern beigefügt. Dazu ist ferner die polnisch-deutsche bzw. tschechisch-deutsche Ortsnamenkonkordanz im Anschluß an dies Namenregister zu vergleichen. Im Gegensatz zum 1. Band des Urkundenbuchs wurde zur Lagebestimmung kleinerer Orte ein geographisches Bezugssystem (Lage zur nächsten größeren Stadt) gewählt und auf die Angabe der im Verlaufe der historischen Entwicklung mitunter wechselnden Kreiszugehörigkeit verzichtet. Personennamen wurden nach Möglichkeit unter der verbreitetsten modernen Form eingeordnet. Die Zahlenangaben beziehen sich jeweils auf Seite und Zeile.
A Adam A., Kustos und Guardian der Franziskaner in Prag - magister, Breslauer Domherr 19, 16. 67, 38. 102, 45. 222, 45. 132, 9. presbiter, Breslauer Domherr 102, 45. Adae villa s. Adamowitz. Adalbert, Adalbertus, Adelbertus, Albertus, Al- - Chorherr des Sandstiftes 181, 34. - filius Leonardi 51, 35. brehtus, Albrachtus, Albrahtus - Behaim, Archidiakon von Passau, päpstl. Legat - Schwiegersohn der Magna 260, 11. Adamowitz, Stadtteil von Groß Strehlitz, Adae 120, 49. 127, 12. 129, 2, 46. vi IIa 267, 30. - von Wernigerode, Magdeburger Dompropst Adlardus, Alardus comes 125, 17. camerarius du233, 36. cisse 95, 22. subcamerarius Herzogin Hedwigs - Breslauer Domherr 102, 45. 106, 6. 116, 22. - Posener Domherr 58, 1. 81, 16. 100, 12. Agnes, Tochter Herzog Heinrichs II. von Schlesien - decanus 122, 7. 226, 9. 261, 27. - plebanus sancti sepulcri in Liegnitz 19, 17. - Abt des Vinzenzstiftes 4, 39.14, 45. 39, 30, 35, Aiacota (wohl fälschlich statt Mrocota) iudex 56, 9. 40, 44, 45. 76, 6. 116, 16. 122, 21. 159, 32. Albano, Kardinalbischof, Albanensis episcopus, s. 160, 49. 224, 20. Petrus. - Abt des Klosters Velehrad 41, 31. Albertus, Albrachtus j. Adalbert. - Prämonstratenser des Vinzenzstiftes 224, 22. Alemannia, Alamania, Alemaigne, Deutschland - magister des Prager Spitals St. Franz 127, 2. 128, 40. 189, 44. 239, 33, 48. vgl. Theutonia. - sacerdos curie 106, 39. S. auch Dominikaner, Johanniter, Templer. - filius Beronis 33, 30. iudex 82, 4. subdapifer 95, 21. Berix subdapifer 116, 22. cum Barba Alardus s. Adlardus. 223, 31. 257, 26. 281, 14. Kastellan von Bres- Alexander, Allexander lau 248, 40. 249, 20. 258, 16, 45. 259, 31. - III., Papst 17, 13. 260, 16. - miles 26, 3. - venator 164, 12. venator Slesie 165, 2. 178, - Schöffe in Halle a. d. Saale 72, 3. 40. Alexius, Allexius - von Karzen, comes 108, 25. 111, 28. 151, 47. - Chorherr des Sandstiftes 181, 34. 224, 46. 225, - von Rabenswald, comes 233, 39. 236, 9. 237, 34. 32. - Verwandter des Iohannes Sibote 19, 15. - von Freudenthal 96, 44. Alsleben bei Oschersleben s»v. Magdeburg, Aliss- Bruder des comes Ianusius 135, 41. leve s. Heinrich. - 19, 19. Alta Fagus s. Hohenbüchen. - s. Makarius. Alta Ripa s. Brieg. - Adalberti ecclesia, sancti s. Breslau, Lebus, Altenlohm (Stary