Schacheröffnungen: Der kleine Bilguer [Reprint 2019 ed.] 9783111684918, 9783111297774


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German Pages 197 [208] Year 1953

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VORWORT
INHALT
A. DER DAMENBAUER
B. FLANKEN-ERÖFFNUNGEN
C. DER KÖNIGSBAUER
Sachregister
Partienverzeichnis
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Schacheröffnungen: Der kleine Bilguer [Reprint 2019 ed.]
 9783111684918, 9783111297774

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RIOHTBB-TESCHNER

SCHACHEBÖFFNUNOBN

Outer Anfang ist halbe Arbeit

KURT R I C H T E R • RUDOLF

TESCHNER

DER KLEINE

BILGUER

BEARBEITET NACH DEM N E U E S T E N STAND DER T H E O R I E UND

PRAXIS

M I T M E H R ALS 100 A U S G E W Ä H L T E N

PARTIEN

W A L T E R D E G R U Y T E R & CO

BERLIN

1953

Alle Rechte, insbesondere das der. Obersetzung nnd der Herstellung von Photokopien, vorbehalten. Copyright 1953 by Walter de Gruyter & Co. vorm. G. J . Göschen'sche Verlagshandlung — J.Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J . Trübner Veit & Comp., Berlin W 35. Archiv-Nr. 63 35 53 Printed in Germany Satz: Walter de Gruyter & Co., BerlinW 35 Druck: Sala-Druck, Berlin N 65

VORWORT Diese Arbeit soll dem lernenden Schachfreund einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Schacheröffnungen geben, unter Zugrundelegung ihres Ideengehalts und mit Hinweisen zu weiterem Studium. Da die Herausgabe des großen Bilguer-Handbuches sich zur Zeit nicht ermöglichen läßt, hofft der Verlag mit diesem „kleinen Bilguer" eine Lücke zu schließen und vielen Lesern einen willkommenen Leitfaden an die Hand zu geben. Ein Nachschlagewerk im eigentlichen Sinne also ist dieses Buch nicht. Aber wer es gründlich studiert, wird, so hoffen wir, in allen Eröffnungen theoretisch im Bilde sein und sich auch praktisch an Hand der beigegebenen Partien orientieren können. Für brauchbare Hinweise zu Ergänzungen bzw. Verbesserungen sind Verlag und Verfasser stets dankbar. Als Grundlage der Bearbeitung diente Kurt Richters 1947 erschienenes Buch „Die moderne Schachpartie". Berlin, am 1. August 1953.

Ein praktischer Ratschlag sei noch angefügt. Wer bei den Unterabteilungen der einzelnen Eröffnungen das etwas lästige Kachschlagen nach den vorhergehenden Zügen vermeiden will, der schreibe sich jeweils die zu jeder Eröffnung gegebene Übersicht mit den Nummernhinweisen auf einen Zettel. Diese kleine Mühe erleichtert das Studium sehr.

Benutzte Quellen Dr. M. Euwe, Theorie der Sehaakopeningen. bzw. Schach-Archiv. L. Rellstab, Eröffnungen. J . Dufresne/M. Blümich, Lehrbuch des Schachspiels. Henry Grob, Die Eröffnungen in der Schachpartie. Dr. S. Tartakower, Die hypermoderne Schachpartie. W. Korn, Modern Chess Openings. P. Keres, Theorie der Schacheröffnungen.

INHALT A. D E R

DAMENBAUER

L 1. d2—d4 d7—d6 Das klassische Damengambit Das moderne Damengambit Das Damenbauernspiel Albins Gegengambit Das Blackmar- Gambit

1 14 26 28 29

n. 1. d2—d4 Sg8—f6 Nimzoindisch Königsindisch Damenindisch Das Budapester Gambit Das Blumenfeld-Gambit B.

31 41 50 54 57

FLANKEN-ERÖFFNUNGEN Die Benoni-Verteidigung Holländisch im Nachzuge Die Bremer Partie (samt Zukertort-R6tiSystem) Holländisch im Anzüge Die Orang Utan-Eröffnung

C. D E R

59 59 62 66 67

KÖNIGSBAUER

I. 1. e2—e4 e7—e6 Die spanische Partie Das Königsgambit Die italienische Partie Das Evans-Gambit Zweispringerspiel im Nachzuge Die Wiener Partie Das Königsläuferspiel Die russische Verteidigung Das Gambit in der Nachhand Die Philidor-Verteidigung Das Miitelgambit Die schottische Partie

69 94 107 113 117 125 129 130 133 134 136 138

II. 1. e2—e4 nicht e7—e5 Französisch Caro-Kann Skandinavisch Die Aljechin-Verteidigung Die Nimzowitsch-Verteidigung Die sizilianische Partie Die Pirc-Verteidigung Sachregister Partienverzeichnis

143 157 167 170 173 175 192 194 197

DER

I.

1. d 2 — d 4

Die Schacheröffnungen sind, wie so vieles im Leben, der Mode unterworfen. Früher bevorzugten die Turnierspieler die Königsbauereröffnungen ;aber heute ist ihnen der Damenbauer mindestens ebenbürtig. Woher kommt seine Beliebtheit ? Einige Autoren meinen, es sei ein wichtiger Gesichtspunkt, daß bei 1. d4 der Damenbauer sofort gedeckt sei, bei 1. e4 der Königsbauer aber nicht. Wesentlicher scheint indessen zu sein, daß nach 1. d4 d5 der seitliche Angriff 2. c4 ohne Risiko möglich ist, während bei 1. e4 e5 der analoge Zug 2. f4 immerhin eine Schwächung der Königsstellung bedeutet. Der grundlegende Unterschied ist jedoch: Bei 1. e4 e5 kommt es oft zu d4, damit zur Linienöffnung und je nachdem zu verflachendem Abtausch oder scharfem Kombinationsspiel. Bei 1. d4 d5 dagegen ist der ähnliche Vorstoß e4 nicht so leicht durchzusetzen, das Spiel behält geschlossenen Charakter, die Bauernformation beherrscht das Brett. Die Spannung bleibt länger erhalten, so daß die Entscheidung erst in einer späteren Phase der Partie fällt. Das Hauptproblem des Damengambits besteht zweifellos in der Entwicklung des schwarzen Damenläufers, der meist längere Zeit eingeschlossen bleibt und erst durch die späteren Vorstöße c7 (c6) —c5 oder e7 (e6)—e5 freie Bahn auf der Diagonalen a8—hl bzw. c8—h3 erhält. Hier nehmen wir gleich einen wichtigen Grundsatz für das Damengambit mit: die beiderseitigen cBauern nicht zu verstellen, damit sie auf c4 (c5) am Kiimpf um das Zentrum teilnehmen oder auf c3 (c6) die eigene Mitte stützen können. l

Richter-T eschner,

Schacheröffnungen

DAMENBAUER

d7—d5

Das klassische Damengambit Orthodoxes Hauptspiel Abweichungen Im orthodoxen Hauptspiel spielt Schwarz konsequent auf den Vorstoß e6—e5, befreit dadurch den Lc8 und muß sich dann gegen den weißen Entwicklungsvorsprung sehr sorgfältig verteidigen. Übersicht 1. d4 d5, 2. c4 e6 l ), 3. Sc3 2 ) Si6 3 ), 4. Lg5 4 ) Le7 6 ), 5. e3 0 - 0 , 6. Sf3 Sbd7")' 7. Tel c6 7 ), 8. LdS8) dc4:, 9. Lc4: Sd5 9 ), 10. Le7: De7:, 1 1 . 0 - 0 Sc3:, 12. Tc3: e5. 1) Die A n n a h m e des D a m e n g a m b i t s ist möglich, nur darf Schwarz nicht auf Behauptung des Bauern spielen: 2 dc4:, 3. Sf3 b5? (richtig Sf6! 4. e3 c5!), 4. e3 c6, 5. a4 Db6, 6. ab5: cb5:, 7. b3J (ein bekanntes Sprengungsschema) cb3:, 8. Db3: b4, 9. Dd5! Lb7, 10. Lb5f Lc6, 11. Se5 und Weiß gewinnt. Auf Grünfelds Versuch 11. . . . e6 hat Haberditz die problemartige Widerlegung 12. Df3J! SI6, 13. La4ü entdeckt. — S. auch die anschließende Partie Szabo—Euwe. Großmeister Smyslow hat nach 2. . . . dc4:, 3. Sf3 S£6, 4. e3 mit 4 g6 eine ganz neue Eröffnungsidee ent1

wickelt, die nach 5. Lc4: Lg7, 6. 0—0 0 - 0 , 7. Sc8 SH7 an die GrünfeldVerteidigung anklingt. 2) Mit 8. g3 Sf6, 4. Lg2 ergibt sich das K a t a l a n i s c h e D a m e n g a m b i t , gekennzeichnet durch die Flankenentwicklung des weißen Königsläufers. Eine nicht sehr anspruchsvolle Eröffnung, bei der Schwarz nach Ansicht von Keres mit 4. . . . dc4:! nebst Sbd7, a6 und späterem b5 einen verhältnismäßig einfachen Weg zum Ausgleich hat. Es sei hier gleich vorweggenommen, daß Weiß auch ohne den Zug c4 „katalanisch" spielen kann, etwa 1. d4 d5, 2. SI3 SI6, 3. g3, worauf am besten 3 . . . . e6,4. Lg2 c5t, 5. e3 1)6, 6. 0 - 0 Sbd7, 7. Sbd2 Dc7, 8. Tel I b 7 , 9. c3 Tc8 folgt („und Schwarz steht freier", urteilt der Schweizer Meister Grob). Schwarz muß bei diesem Spielanfang hauptsächlich darauf achten, daß Weiß nicht vorteilhaft zu e4 und damit zur Aktivität seines Eianchettoläufers kommt, z. B. Partie Tartakower— Aitken, Hartings 1945/46: 1. d4 Sf6, 2. g3 d5,8. Sf3 Sbd7,4. Lg2 c5, 5. c3 e6, 6. 0 - 0 Ld6. (Besser Le7.) 7. Sbd2 b6? (Notwendig war die Rochade.) 8. e4J mit starker weißer Initiative (8. . . . de4:, 9. Sg5! bzw. 8 Se4:, 9. Se4: de4:, 10. Sg5 f5T, 11. Se6: De7, 12. dc5:! usw.). Ungefährlicher ist der Zug e4 im Katalanischen Damengambit nach voraufgegangenem Tausch auf d5; vgl. Partie Abrahams — Broadbent, Nottingham 1946: 1. d4 Sf6, 2. Sf3 d5, 3. c4 e6, 4. g3 Le7, 5. Lg2 0 - 0 , 6. 0 - 0 c5, 7. cd5: Sd5:, '8. e4 Sb6, 9. Sc3 cd4:, 10. Sd4:, und nun konnte Schwarz mit 10. . . . Lf6, 11. Sdbö (11. Le3 Sc4!) Sc6 eine durchaus gesunde Aufstellung einnehmen. —

2

Nach 3. Sf3 Sf6, 4. Lg5 Lb4f!, 5. Sc3 kann Schwarz noch nachträglich das Damengambit annehmen, eine Möglichkeit, die überhaupt stets beachtet werden muß: 5. . . . de4:, weil jetzt dem Weißen der Sprengungszug 6. b3 nicht zur Verfügung steht. Es ergibt sich nach 6. e4 c5!, 7. eö cd4:, 8. Da4f (oder 8. ef6: gf6:, 9. Lh4 Sc6! zum Vorteil von Schwarz), 8. . . . Sc6, 9. 0—0—0 die umstrittene W i e n e r V a r i a n t e , in der Schwarz mit Ld7, 10. Se4 I e 7 , 11. eI6: giß: ein interessantes Figurenopfer bringen kann. Will Weiß dieses Abspiel vermeiden, so muß er 4. Sc3 (statt 4. Lg5) c5, 6. Lg5 spielen (siehe auch Seite 11): 3) Dr. Tarrasch war ein eifriger Verfechter der s y m m e t r i s c h e n V e r t e i d i g u n g 3. . . . c5. „ J e t z t oder nie!" Weiß kann nun mit 4. cd5: ed5: den schwarzen Damenbauern vereinzeln und belagern; Schwarz hat als Äquivalent den Lc8 frei und etwas Eigurenspiel. 5. Sf3 (5. dc5: läßt das chancenvolle Gambit d4! zu) 5. . . . Sc6, 6. g3!, und das Spiel gegen d5 beginnt: 6. . . . Sf6. (In Frage kommt die schwedische Variante 6. . . . c4, welcher Zug hier besser ist, als wenn er später, beim Stande des Sg8 auf f6, geschieht. Denn nun könnte Schwarz 7. Seö mit Se5:, 8. de5: d4! beantworten. Am besten f ü r Weiß geschieht deshalb wohl 7. Lg2 Lb4, 8. 0—0 Sge7, 9. e4!) 7. Lg2 I e 7 . (Wagners Zug 7. . . . Lg4, der konsequent den Druck auf d4 zu verstärken sucht, ist noch wenig erprobt; doch hat Weiß die gute Antwort 8. Le3.) 8.0—00—0, 9. Lg5. (Auf 9. dc5: kann Schwarz wieder, wie schon beim 5. Zuge vermerkt, d5—d4 spielen. Nach 10. Sa4 Lf5 hat Schwarz einige Kompen-

Bation für den geopferten Bauern.) 9. . . . Le6, 10. T e l . (Nun droht 12. dcö: d4, 13. Lf6: Lf6:, 14. Se4 La2:?, 15. b3.) 10. . . . c4. (Von Bogoljubow empfohlen. Dr. Tarraschs ursprüngliche Fortsetzung 10. . . . Se4, 11. Le7: De7:, 12. dc5: Tad8 gilt wegen 13. Sd4! als zweifelhaft.) 11. Se5 Db6. Weiß hat das etwas bessere Spiel. Schlechter und Rubinstein haben mit diesem System viele Erfolge erzielt. Am Bande sei vermerkt, daß nooh schwächer als der Bd5 das Feld vor diesem (d4) ist, das zur starken Figurenbasis für Weiß werden kann. Gelingt es SchwaTZ aber, den d-Bauern vorzustoßen, so hat er gute .taktische Aussichten. 4) Weiß kann schon an dieser Stelle die Partie in ein bestimmtes Fahrwasser lenken, wenn er in die „Abtauschvariante des Damengambits" einlenkt. Diese Taktik sieht man in letzter Zeit sehr häufig. Weiß droht dann mit dem „Minoritätsangriff" (Vorstoß des b-Bauern bis b5, um c6 oder d5 zu schwächen), ohne sich darauf festlegen zu müssen. E r wird im Gegenteil häufig die Abwehrmaßnahmen von Schwarz zu Angriffen gegen den König ausnützen können. Die gebräuchliche Entwicklungsmethode besteht für beide Teile in den Zügen 4. cd5: ed5:, 5. Lg5 Le7, 6. eB 0 - 0 , 7. LdB Sbd7, 8. Dc2 Te8. Weiß kann nun 9. SfS ziehen und nach 9. . . . c6, 10. 0 - 0 SfS, 11. Tabl den Vorstoß b4 vorbereiten. Falls dann 11. . . . Sc4, so 12. 114 15, 18. Se5! und Weiß wird sich bald auf Königsangriff umstellen, z. B . 13. . . . Lf6, 14. f3 Sd6, 15. Tbel g6, 16. h3 usw., Petrosjan—Vaitonis, Stockholm 1952. 1*

Weiß kann aber, vielleicht noch elastischer, auch 9. Sle2 fortsetzen. Das Spiel wird sich ähnlich wie eben erläutert abspielen, nur muß Schwarz sich womöglich noch vorsichtiger verhalten. So ist nach 9. . . . Si8, 10. 0—0 c6, 11. Tabl der Angriffsversuch 11. . . . Ld6 verfrüht (besser 11. . . . Se4), wie sich in der Partie Botwinnik—Keres, Moskau 1952, zeigte: 18. K h l ! Sg6, 14. 13! Sd7, 15. Le7: Te7:, 16. SgS und Weiß erhielt eine starke Angriffsstellung. Eine andere Entwicklungsidee für Schwarz besteht darin, am Damenflügel Gegenspiel zu suchen. Nach 4. cd&: cd5:, 5. Lg5 Le7, 6. eB c6, 7. Dc2 h6, 8. Lf4 geschah in der Partie Reschewsky—Grob, Helsinki 1952, 8. . . . Da5, 9. LdB Saß, doch nach 10. Dd2 Sb4, 11, Lbl Se4, 12. Se4: de4:, 13. Se2 f5. 14. a3 Da6, 15. 0 - 0 Sd5, 16. !3 erlangte Weiß ebenfalls Angriffsaussichten amKönigsflügel. Am empfehlenswertesten ist wohl für Schwarz, seinen Königsläufer zu tauschen und die Rochade noch etwas herauszuschieben, indem er nach 4. cd5: ed5:, 5. Lgö Sbd7, 6. e3 Le7, 7. Ld3 c6, 8. Sle2 Sh5 und auf 9. Le7: De7:, 10. 0—0 g6 (ein Zug, der immer geschehen muß) spielt. Setzt Weiß dann mit 11. T b l oder 11. Dbl fort, so kann Schwarz dem Minoritätsangriff mit 11. . . . a5 vorbeugen. Es sei erwähnt, daß in dieser Variante für beide Parteien vielfach Zugumstellungen möglich sind. 5) Mit 4 Sbd7, 5. e3 c6, 6. Sf3 Da5 entsteht die häufig gewählte C a m b r i d g e - S p r i n g s - V a r i a n t e , in der Schwarz die Abwesenheit des weißen Damenläufers auszunutzen

3

sucht. Der Damenzug entfesselt den Sf6, droht mit Lb4 den Druck gegen c3 zu verstärken und ermöglicht gelegentlich dc4: mit Angriff auf den Lg5. Dies zeigt sich besonders bei 7. Ld3? Se4!, wonach Weiß mit Sg5:! und dc4: rechnen muß. Weiß hat drei bessere Antworten: 7. Sd2, 7. Lf6: und 7. cd5:. I. 7. Sd2 Lb4 (Rubinstein empfahl 7. . . . dc4:, 8. Lf6: Sf6:. 9. Sc4: Dc7, „und Schwarz hat das Läuferpaar", Weiß aber Terrain- und Tempovorteil), 8. Bc2 0 - 0 . Wieder muß Weiß vorsichtig sein und bescheiden 9. Le2 spielen, denn 9. Ld3? kostet wegen dc4:! eine Figur. I I . 7. LI6:. Der „Sicherheitszug", der allen Komplikationen aus dem Wege geht. Viel Seide ist damit aber nicht zu spinnen. Schwarz gibt das Läuferpaar wieder auf und erreicht Befreiung des Lc8, wonach sich die Spiele ausgleichen: 7. . . . Sf6:, 8. Ld3 Lb4, 9. Db3 dc4:, 10. Lc4: 0 - 0 , 11. 0 - 0 Lc3:, 12. bc3: b6, 18. Se5 Lb7, 14. Le2 co, 15. Sc4 Daß! nebst Ld5. III. 7. cd5: Sd5:. Das interessanteste Abspiel, das keineswegs geklärt ist. (7. . . . ed5: oder cdö: dagegen würde Weiß von der indirekten Bedrohung seines Läufers befreien.) Zur Beleuchtung der taktischen Möglichkeiten ein paar Hinweise: 8. Dd2. (Am besten; 8. Dc2 Lb4, 9. Tel kostet den Ba2.) S7b6! 9. Tel (9. e4 verliert einen Bauern: Sc3:, 10. bc3: Sa4, 11. Tel Sc3:!, da 12. Tc3:? an Lb4 scheitert) 9. . . . Sc3:, 10. bc3: Sd5, 11. Lc4 b5! (Eine notwendige Einschaltung; sofort Sc3:? wäre wegen 12. 0 - 0 ! Lb4, 13. a3! schlecht) 12. Ld3 La3, 13. Tbl (Tc2? Sb4!) Dc3: (auch jetzt ist an dem Bauerngewinn trotz Damentausch kein Segen. „Spiele

4

in der Eröffnung nicht auf Bauerngewinn!") 14. Dc3: Sc3:, 15. Tb3 b4, 16. Se5. Trotz des Bauern weniger steht Weiß gut, denn er droht Sc4. (Nach Dr. Euwe.) — Ein Wort noch über die „verbesserte" (?) Cambridge-Springs-Variante, die „ M a n h a t t a n " - V e r t e i d i g u n g . Nach 4. . . . Sbd7, 5. e3 spielt Schwarz nicht c6, sondern 5. . . . Lb4. Die Idee ist, schneller als in der Cambridge-Springs mit c5 und Da5 Angriff auf den weißen Damenflügel zu erhalten. Aber Weiß kommt dem mit 6. Cd5:! zuvor, und nun ist Sd5: nicht möglich. Die weitere Folge 6. . . . ed5:, 7. Ld3 c5, 8. Sge2! c4, 9. Lc2 h 6 , 1 0 . Lli4 0 - 0 , 1 1 . 0 - 0 Le7, 12. f3 eröffnet Weiß mit dem baldigen Durchbruch e4 günstige Aussichten. Wir sehen hieran, daß die erreichte Befreiung des schwarzen Damenläufers mit dem weißen Übergewicht im Zentrum zu teuer bezahlt wurde. — 4. . . . c-5 an dieser Stelle ist scharf und wegen 5. cd5: umstritten. Canal setzte darauf mit 5. . . . Db6 fort: 6. de6: (6. Lf6: Db2:, 7. Del ergibt nur Ausgleich; auch 6. Db3 cd4: leistet nichts.) 6. . . . cd4:!, 7. ef7:f Kf7:, 8. Sa4 Lb4f, 9. Ld2 Da5, 10. Db3f. (10. Sf3 führt nach Platz zum Vorteil von Schwarz: 10. . . . Ld2:t!, 11. Sd2: Ld7, 12. b3. [12. Db3f Le6!, 13. Db7:f Sbd7!; bzw. 13. Da3 Sa6! mit der Drohung b5.] 12. . . . Te8! usw.) 10. . . . Sd5, 11. Lb4: Db4:f, 12. Db4: 8b4:, und die Chancen dürften etwa ausgeglichen sein, obwohl Euwe Weiß nach 13. Kd2! den Vorzug gibt. 6) Hier (oder auch erst nach Einschaltung der Züge h6 Lh4) ist das Laskersche E n t l a s t u n g s m a n ö v e r 6. . . . Sc4 möglich (nach der Devise:

Raum durch Tausch! Der beengte Gegner gewinnt Platz durch Abtausch von Figuren). Weiß hat darauf die Wahl, ob er mit 7. Le7: De7:, 8. cd6: Sc3:, 9. bc3: ed5:, 10. Db3 das Zentrum verstärken und auf Ausnützung der offenen b-Linie spielen will (wobei er Allerdings dem schwarzen Damenläufer freie Fahrt gewähren muß), oder ob er durch 7. Le7: De7:, 8. D©2 auf Aufrechterhaltung des Druckes spielen soll. Die weiter mögliche Folge c6, 9. a3 (Weiß schlägt nicht doppelt auf e4 wegen Db4f) ScB:, 10. Dc8: Sd7, 11. Tel dc4:, 12. Lc4: b6,18. 0 - 0 Lb7 läßt Schwarz jedoch zu c5 kommen und damit die Hauptschwierigkeiten überwinden. — Die hier zuletzt erfolgte Flankenentwicklung des schwarzen Damenläufers versuchte Dr. T a r t a k o w e r so schnell als möglich durchzuführen: 6. . . . h6 (Immerhin ist sofort 6. . . . b6 bedenklich, schon wegen der Marshallschen Angriffsfortsetzung 7. Lf6: Lf6:, 8. cd5: edö:, 9. Ld3 Lb7, 10. h4!) 7. I M b6, 8. cd5:. Im richtigen Augenblick. Schlägt Schwarz mit dem Bauern, so hat er keine Möglichkeit, nach späterem Lb7 die Diagonale wieder frei zu bekommen. 8. . . . Sd5:. Aber auch hiernach bleibt das strategische Ziel unerreichbar; es kommt lediglich zum entlastenden Tausch. 9. Le7: De7:, . 0 . Sd5: ed5:, 11. Tel Le6. „Unlogisch", aber nach der Theorie besser alsLb7. (Dr. Vidmar bevorzugt trotzdem 11. . . . Lb7 nebst baldigem c5; die letzte Praxis scheint ihm Recht zu geben.) Weiß kann nun am Damenflügel operieren (12. Da4 c5, 13. Da3) oder einen Königsangriff unternehmen (12. Ld3, gefolgt von 0 - 0 , Se5 und f4).

7) Die T a r t a k o w e r - Y a r i a n t e jetzt angewandt, bedeutet ernsthaften Nachteil. 7 . . . . b6,8. edo: ed5:. Ein wesentlicher Unterschied: das entlastende Sd5: ist hier nicht möglich, weil nun der Bc7 verlorengehen würde. 9. Ld3. Pillsburys Angriffsidee (es folgt 0—0, Se5 und f4). Auch hier kann aber Weiß „positionell" mit 9. Lb5 oder 9. Da4 den geschwächten schwarzen Damenflügel belagern. Wieder eine Variante, die lehrt, daß die Befreiung des schwarzen Damenläufers nicht „um jeden Preis" angestrebt werden soll. 8) Von überspitzter Feinheit ist die „ T e m p o k a m p f v a r i a n t e " 8. Dc2. Weiß möchte mit dem Läufer in einem Zuge von f l nach c4 kommen; er wartet daher mit nützlichen Entwicklung szügen ab, bis Schwarz dc4: zieht. Eine löbliche Absicht, die aber Schwarz mit 8 . . . . Se4! (und günstiger Einlenkung in die Lasker-Variante, siehe unter 6) zunichte machen kann. 9) Falls aber vorher die Züge h6, Lh4 eingeschaltet wurden, kann sich auf diesen Entlastungszug der Läufer mit Lg3! dem Abtausch entziehen. (Nach Dr. Aljechin.) Die Königsjagd Angenommenes Damengambit Weiß: Szabo, Schwarz: Dr. Euwe (Groningen 1946) 1. d4 dä, 2. c4 dc4:, 8. S!3 a6, 4. e3 Sf6, 5. Lc4: e6, 6. 0 - 0 c5, 7. De2 Sc6. (Mit b7—b5 muß Weiß ja im angenommenen Damengambit immer rechnen; wohin soll er in diesem Falle mit dem Läufer ausweichen? Dr. Euwe 5

hat dafür folgende Regel aufgestellt: Will Weiß a4 folgen lassen, so ist Ld3! stärker; will er aber auf a4 verzichten und so schnell als möglich e3—e4 spielen, so ist Lb3! richtig.) 8. T d l . (Ruhiger ist 8. dc5: Lc5:, 9. a3; Weiß behält dabei jedoch nach b5 10. La2 Lb7, 11. b4 Le7, 12. Lb2 eine nachhaltige Initiative.) 8. . . . b5, 9. LbB. (Jetzt sieht 9. dc5: noch stärker aus, ist es aber nicht: Dc7 10. Ld3 Sb4! Mit diesem von Leonhardt stammenden Zug sichert sich Schwarz das Läuferpaar, ohne daß Weiß besondere Gegenchancen erhält.) 9. . . . c4. (Am besten; in diesem Augenblick muß Schwarz, im Hinblick auf seine rückständige Entwicklung, LinienÖffnung vermeiden.) 10. Lc2 Sb4, 11. Sc8 Sc2:, 12. Dc2: Lb7.

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(Schwarz hat nun zwar das Läuferpaar und die Majorität am Damenflügel, doch kann Weiß mit einem interessanten Durchbruch seine bessere Entwicklung und das Übergewicht im Zentrum in die Wagschale werfen; siehe nächste Anmerkung. Deshalb wird neuerdings 12. . . . Sd5!, statt 12. . . . Lb7, empfohlen.) 13. e4? (Führt zu einem Sehlagwechsel, bei

6

dem Schwarz gut abschneidet. Der gegebene Zug war 13. d5!, z. B. ed5:, 14. e4! mit Vorteil f ü r Weiß. Besser ist daher auf 13. dö das Ausweichen mit Dc7!) 13. . . . b4! (Erzwingt den folgenden Vorstoß.) 14. e5 bc3:, 15. ef6: gf6:l (Gut gespielt. Schwarz verzichtet auf die Rochade und öffnet sich die g-Linie zum Angriff.) 16. Da4f Dd7, 17. Dc4:? (Besser war Damentausch nebst bc3:. Zwar ist auch dann die schwarze Stellung vorzuziehen; jetzt aber kommt Schwarz zu einem vehementen Angriff.) 17. . . . Tc8, 18. De2 Tg8, 19. Sei Dd5, 20. f 3 Ld6. (Bemerkenswert ist, daß beide Parteien den Bc3 mehrere Züge unbehelligt stehenlassen. Schwarz hat kein Interesse, den Gegner mit cb2: zu entwickeln, und Weiß hat — keine Zeit!) 21. K h l Dh5, 22. h3 Tg3, 23. Le3 Ke7,24. D i l Tcg8,25. bc3:. (Jetzt, wo er seine Verteidigungsstellung nicht mehr verbessern kann, nimmt er ihn doch.) 2 5 . . . .Tg2:! (Der entscheidende Einbruch.) 26. Dg2:. (Bei 26. Sg2: gewinnt Dh3:f nebst Lf3:.) 26. . . . Tg2:, 27. Kg2: (Materiell wären die Spiele ausgeglichen; positionell aber steht Weiß auf Verlust.) 27. . . . Dg6f, 28. Kf2 Lg3f, 29. Ke2 Lei:, 30. Tel: Dg2f, 31. Kd3 Lf3:. (Schwarz jagt nun durch hübsches Zusammenspiel seiner restlichen Figuren den weißen König bis nach b8.) 32. a4 Le4f, 33. Kc4 Dc2!, 34. d5. (34. T a b l t Da2f kostet einen ganzen Turm.) 34. . . . Ld5rf, 35. Kb4 Kd7, 36. c4. (Gegen die langsame Umzingelung gibt es keine Abwehr; so würde auf 36. Tabl einfach La2! folgen.) 36. . . . Dc4:f, 37. Ka5 Dc3f, 38. Ka6: Lc4f, 39. Kb7 Db3f, 40. Lb6 Df3f, 41. Kb8 La6, 42. T e d l f .

42. . . . Ke8! Zum Schluß der Königsjagd fast ein Problemmotiv. Bei sofort Ke7 könnte Weiß mit 43. Ld8f nebst 44. T a b l noch decken; jetzt hingegen gibt es nach 43. T d 8 | Ke7 keine Bettung mehr. Weiß gab daher auf. Eine prächtige Partie.

Der Durchbruch im Zentrum Angenommenes Damengambit Weiß: Najdorf, Schwarz: Christolfel (Groningen 1946) 1. d4 d5, 2. c4 e6, 3. Sc3 c6, 4. Sf3 Si6, 5. eB aß, 6. Ldä dc4:, 7. Lc4: b5, 8. Lb3 c6, 9. 0 - 0 I b 7 , 10. De2 Sc6. (Nun ist mit Zugumstellung eine bekannte Variante des angenommenen Damengambits entstanden, die aber nach heutiger Erfahrung nicht empfehlenswert f ü r Schwarz zu sein scheint. Deshalb ist 10. . . . Sbd7 vorzuziehen.) 11. Tdl Dc7, 12. d5 cd5:, 18. e4! Diagramm siehe rechts oben! (Nach Meinung des holländischen Meisters Kramer in „Sohaak m a t "

eine Neuerung, doch kam der Zug schon in der Partie Reschewsky— Yidmar, Nottingham 1936, vor. Allerdings stand dort die schwarze Dame auf b6. Es zeigt sich aber, daß der mit dem Textzug eingeleitete Durchbruch auch bei der Damenstellung auf c7 stark, wenn nicht entscheidend ist.) 13. . . . de4:? (Auch in der zitierten Partie, mit der schwarzen Dame auf b6, nahm Schwarz auf e4 und stand nach 14. Se4: Se4:, 15. D e 4 : | Le7, 16. Ld5! auf Verlust. Da auch 13. . . . d4? wegen 14. e5! verderblich ist, bleibt als einzig möglicher Zug 13. . . . 0 - 0 - 0 , 14. Sd5: Sd5:, 15. Ld5:, mit Angriff f ü r Weiß.) 14. Se4: Se4:, 15. De4:f Le7. (Oder 15. . . . Se7, 16. L f 7 : | Kf7:, 17. Sg5t Ke8, 18. De6 usw., laut Kongreßbuch. Auf 15. . . . De7 folgte in der Partie Kotow— O'Kelly, Groningen 1946, 16. Df4 Sd8, 17. Tel Se6, 18. Dg4 c4, 19. Lg5! mit Gewinnstellung f ü r Weiß.) 16. L14 Dc8, 17. Ld5 Sd8, 18. Ld6 Dd7, 19. Lc5: Tb8, 20. If7rf- S17:, 21. Td7: Schwarz gab auf. Eine durch ihre typische Linienöffnungs-Kombination (d4—d5! nebst e3—e4!) bemerkenswerte Partie.

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Stützpunkt-Politik Tarrasch-Verteidigung Weiß: Niels Johansson, Schwarz: Dr. Dyckhoff (Fernpartie 1948) l.d4d5,2.c4e6,3.Sc3c5. (Dr. Dyckhoff, als überzeugter Tarrasch-Schüler, war ein eifriger Anhänger dieser Spielweise. In der modernen Turnierpraxis findet sie sich freilich überraschend selten.) 4. cd5: ed5: (Interessante, f ü r Weiß gar nicht so erfreuliche Konsequenzen sind mit der Zugfolge 4. Sf3 Sf6, 5. Lg5 cd4:, 6. Sd4: e5 verbunden: I . 7. Sdb5 a6!, 8. Sd5:? - Verlockend und falsch; besser ist 8. Lf6: gf6:, 9. Sa3. - 8. . . . ab5:, 9. Sf6:f Df6:ü und Schwarz gewinnt; nach einer Partie Fine —Judowitsch. Statt 7. ... a6! wäre 7. . . . d4 f ü r Weiß günstig: 8. Sd5 Sd5:, 9. Ld8: Lb4f, 10. Dd2! Ld2:f, 11. Kd2: Kd8:, 12. cd5: usw.: Fine—Winter, Hastings 1936. II. 7. Lf6: gf6:, 8. Sdb5 a6, 9. Da4? - Nach Prof. Becker ist 9. Sa3 nötig. — 9 Ld7, 10. e4. - 10. Sd5:? Lb5:, bzw. 10. cd5:? Lb5:!, 11. Sb5: ab5:!, 12. Da8: L b 4 | . 10. . . . Lc5!, I I . Sd5: 0 - 0 , 12. 0 - 0 - 0 Ta7M Schwarz gewinnt den Sb5; Machate — Schuster, Stuttgart 1948.) 5. Sf3. (Weiß kann auch hier schon mit 6. dc5: das Gambit 5. . . . d4 provozieren, dessen Chancen nach 6. Sa4 b5, 7. cb6: i. V. ab6:, 8. b3! allerdings noch nicht genügend geklärt sind. Spielt Schwarz auf 5. dc5: jedoch Sf6, so ist Dr. Krauses Fortsetzung 6. b4 a5, 7. Lg5! beachtlich,) 5. . . . Sc6,6. g3 Sf6, 7. Lg2 L e 7 , 8 . 0 - 0 0 - 0 , 9. dc5: d4! (Auch an dieser Stelle am besten. Will Weiß den Bauern behaupten, so muß der Springer an den

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Band, und Schwarz erhält ein gutes Figurenspiel.) 10. Sa4 Lf5, 11. aS. (Bessere Erfahrungen wurden in der Praxis mit 11. Sei nebst baldigem Sd3 gemacht. Fine empfiehlt 11. Lf4! Se4, 12. b4!) 11. . . . Se4, 12. e3 d3! (Der Bauer begibt sich auf einen verlorenen Posten, doch ist er bereit, sein Leben so teuer als möglich zu verkaufen.) 13. b4 Lf6, 14. Lb2 Lb2:, 15. Sb2: Sc3,16. Db3 Df6,17. Sc4 Le6, 18. K h l . (Um mit Tacl den Sc3 verjagen zu können, ohne Se2"(" befürchten zu müssen. Aber nun hat Schwarz einen anderen starken Springerzug.) 18. . . . Se4! (Droht sowohl Sc5: bc5: Sa5 als auch Sf2:f Tf2: Dal:f.) 19. Dd3:. (Deshalb entschließt sich Weiß zu einem Qualitätsopfer, dessen Chancen nicht schlecht sind.) 19. . . . Sf2:f, 20. Tf2: D a l : f , 21. T f l Lc4:, 22. De4: Da3:, 23. Sg5. (Die Pointe. Der kombinierte Angriff auf f7, und später h7, erzwingt eine Schwächung der schwarzen Königsstellung, wonach Schwarz vor schweren Problemen steht. Allein Dr. Dyckhoff galt nicht umsonst als einer der besten Analytiker im Fernschach, und so gelingt es ihm, die Lage zu meistern.) 23. . . . Db4:, 24. Dd5 Tad8, 25. Df5 g6, 26. Df6. (Auf diese Stellung hatte Weiß mit dem Qualitätsopfer hingearbeitet. Sie sieht in der Tat aussichtsreich aus, da sowohl Sf7: sofort als auch, auf längere Sicht, h2—h4—h5 droht.) (s. Diagr.) 26. . . . Db3! (Ein Fehler wäre Td7? wegen 27. Se6!) 27. h4 Tdl, 28. Tdl: D d l : f , 29. Kh2. (Weiß steht nun bereit, den letzten Trumpf auszuspielen: Rückzug der Dame auf der großen Diagonalen, am besten nach b2, und dann Eindringen des Springers über e4 und f6.) 29. . . . a5! (Schwarz

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schafft sich kaltblütig durch Vormarsch des Randbauern Stützpunkte f ü r seine Dame zur „Opposition".) 30. Se4 a4, 81. Lf3! (Weiß erkennt, daß 31. Db2 an Db3!, 32. Dal a3!, 33. Sf6f Kh8, 34. Sd7| Db2! scheitert.) 31 Dh3!, 32. h5 a3. (Jetzt droht Schwarz Damentausch auf b2. Die „Stützpunktpolitik" macht sich bezahlt.) 33. Lg2 Db2, 34. Sc3 Se7! (Klarer und zwingender als Sd8. Da einfach 35. . . . Sdö!, 36. Sd5: Df6:, 37. Sf6:f Kg7 mit Umwandlung des a-Bauern droht, 35. h6 aber mit Sf5 nebst evtl. Sh6: beantwortet wird, ist der folgende Zug von Weiß erzwungen.) 35. e4. (Nun jedoch kann Schwarz den Vormarsch h5—h6 auf mechanische Weise hindern, da g6 „überdeckt" ist.) 3 5 . . . . h6!, 36.De7:. (Es geht nicht mehr weiter.) 3 6 . . . Dc3:, 37. c6 bc6:, 38. e5 a2. Weiß gab auf. Mangelnde

Erfahrung

Orthodoxes Hauptspiel Weiß: Steiner, Schwarz: Pomar (London 1946) 1. Sf3 d5, 2. d4 Sf6, 3. c4 «6, 4. Sc3 Le7, 5. Lgö SM7, 6. e3 0 - 0 , 7. Tel.

(Eine andere Idee ist hier, den Turm nach d l zu bringen, also vorerst 7. De 2 zu spielen. Schwarz antwortet darauf am besten c5 und, falls dann 8. cd5:, so Sd5:.) 7. . . . c6. (Die Reaktion auf den weißen Turmzug. Weniger empfehlenswert ist 7. . . . c5 wegen 8. dc5:! Sc5:, 9. cd5: ed5:, und Schwarz hat wieder einmal einen isolierten Mittelbauern.) 8. a 3 dc4:. (Nachdem Weiß nicht 8. Ld3, sondern 8. a3 gespielt hat, konnte Schwarz sehr gut mit Se4 in die Lasker-Variante einlenken. Da er dies nicht tut, kommt Weiß zur Normalstellung der orthodoxen Verteidigung mit dem Mehrtempo a3.) 9. Lc4; Sd5, 10. Le7: De7:, 11.0—0 (Sehr gut ist hier Aljechins 11. Se4.) 11 Sc3:, 12. Tc3: e5,13. de5:. (Sichert Weiß auch weiterhin die Initiative. Andere Fortsetzungen sind schwächer, selbst das stark aussehende 13. d5, denn die konsequente Folge 13. . . . e4!, 14. dc6: ef3:, 15. ed7: fg2:! ist für Schwarz günstig, ebenso 14. d6 Df6, 15. Sei Td8. Aber auch mit 14. Sd4 c5, 15. Sf5 De5 erreicht Weiß nichts.) 13. . . . Se5:, 14. Se5: De5:, 15. 14! (Rubinsteins Angriffsplan. Der f-Bauer soll bis f5 vorrücken und die Entwicklung des Lc8 zu guter Letzt doch noch hindern; wenn möglich, kann er sogar durch f5 —f6 als Sturmbock gegen die feindliche Königsstellung wirken. Demgegenüber fällt der rückständige Be3 wenig ins Gewicht.) (Diagr. Seite 10) 15. . . . De4. (Verdächtig, weil die Dame sich hier einem Angriff des Lc4 aussetzt. Ebenso unbefriedigend erscheint 15. . . . De7, weil damit dem weißen f-Bauern kein Halt geboten wird. Z. B. Blindpartie Dr. Wagenführer—N. N., Köln 1946: 15.

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De7, 16. f5 Kh8 - auch bei Ld7, 17. f6 gf6:, 18. e4 hat Weiß starken Angriff - 17. Dh5 f6, 18. Tf4 Ld7?, 19. Dh7;t! Kh7:, 20. T h 4 f . Am natürlichsten sieht 15. . . . Df6 aus, um nach 16. f5, ungestört durch f5—f6, 16. . . . b5 nebst Lb7 spielen zu können. Hierbei würde in der vorliegenden Partie das Mehrtempo a3 schließlich doch eine Rolle spielen, indem es ein gelegentliches b5—b4 erschwert. Ein abschließendes Urteil läßt sich aber nicht fällen; f ü r unser Gefühl erstreckt sich die „orthodoxe" Theorie sowieso schon viel zu weit.) 16. Dh5. (Als besser gilt 16. Lb3 mit der Absicht Lc2.) 16. . . . Dg6, 17. Dh4 Lf5, 18. e4. (Ein interessantes Bauernopfer, das aber nicht ganz stichhaltig ist. Vermutlich spekuliert Weiß auf die Unerfahrenheit seines jungen Gegners.) 1 8 . . . . Le4:, 19. Tg3 Dd6, 20. 16! De5! (Er widersteht der Verlockung, mit Dd4f 21. Tf2 — K h l ? Lg2:f! — Dc4: auf Läuferfang zu spielen; nach 22. Dh6! Dd4, 23. f6 hätte er nur die Wahl zwischen Matt oder Damenverlust. Übrigens bietet sich zwei Züge später noch einmal die Gelegenheit zu dem gleichen Reinfall.)

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21. Tf4 Dd4f, 22. Tf2 Tad8, 23. Lb3 Tfe8, 24. h3 Ld3, 25. Tg4 T e l f , 26. Kh2 De5f, 27. T214 Td7? (Naohdem der junge Matador die Partie bisher mit feinem Verständnis geführt hat, läßt er sich nun die stärkste Fortsetzung entgehen. Mit 27. . . . Td4l erlangte er begründete Gewinnaussichten; da das Endspiel nach 28. Dg3 Tf4:, 29. Tf4: Te4! usw. f ü r Weiß wenig erfreulich ist, bleibt wohl nur 28. Del: Del:, 29. Td4:, wonach Schwarz aber auch mit h5! die Initiative behält.) 28. Dg3 Tll, 29. Tg7:f! Dg7:, 30. Tg4 Dg4:, 31. Dg4:f KI8, 32. 16 Td6? (Das Fragezeichen ist eigentlich überflüssig, denn hier gibt es nichts mehr zu retten — so sehr hat sich das -Blatt gewendet.) 33. Dc8f Aufgegeben.

Ein interessantes

Eröffnungsproblem

Damengambit Weiß: Dr. Euwe Schwarz: Teschner (Dr. Voellmy-Gedenkt., Basel 1952) 1. d4 d5, 2. c4 e6, 3. Sc3 S16, 4. Lg5 Le7, 5. e3 h6, 6. II»4 0 - 0 , 7. Tel b6, 8. cd5: Sd5:, 9. Sd5: ed5:, 10. Le7: De7:, 11. Le2. (Die moderne Theorie versieht diesen Zug mit einem Ausrufzeichen. Die Idee — Lfl—e2—f3 nebst Sgl— e2—f4 mit Druck gegen das weiße Zentrum — ist frappant, aber sie kostet Zeit und der weiße König bleibt länger in der Mitte stehen als gut ist. — Es sei noch darauf hingewiesen, daß 11. Dc2 mit dem interessanten Bauernopfer 11. . . . c5!, 12. dcö: d4!, 13. Sf3 de3:, 14. Lb5 Sa6 und günstigen Verwicklungen f ü r Schwarz beantwortet wird, Trifuno-

witsch—Boleslawsky, Moskau 1947.) 11 Lb7, 12. Lf3 c5, 13. Se2 Td8, 14. dc5: bc5:, 15. 0 - 0 Sd7,16. Sf4.

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16. . . . Se5! (Dr. Euwe hatte nur mit Sf6 gerechnet, worauf er mit 17. Db3 fortsetzen wollte. Da Schwarz kaum c5—c4 mit Entwertung seiner Zentrumsbauern antworten wird, kommt Weiß dann zu Da3! nebst T f d l ! und idealem Druckspiel. — Der überraschende Textzug, der Teschner eine halbe Stunde Bedenkzeit kostete, durchkreuzt diesen Plan.) 17. T e l . (Nun war die Reihe zu überlegen an Dr. Euwe. Er verzichtet auf das Schlagen des Bauern und damit auf die Pointe seines bisherigen Spiels. Die Hauptvariante lautet: 17. Ld5:? g5!, 18. Db3 Tab8, 19. Lb7: gf4:, 20. ef4: Sd3! und Schwarz gewinnt; nicht aber voreilig 20. . . . Tb7: ? wegen 21. Dg3f Sg6, 22. f5.) 17. . . . d4! (Schwarz erlangt nun klaren Vorteil.) 18. Lb7: Db7:, 19. ed4: Td4:, 20. Dc2 Sf3f! (Ein wichtiger Zwischenzug, der die weiße Königsstellung desorganisiert.) 21. gf3: Tf4s, 22. Te4 Ti5? (Ob Tf3: auf die Dauer gewonnen hätte, ist fraglich, aber versuchen mußte es Schwarz. E r glaubte, auf

22. . . . Tf3:, 23. Tcel! Tf8 spielen zu müssen, worauf Weiß mit 24. Dc5: ausgleicht. Erst später aber erkannte er, daß 23. . . . Dc6!, statt Tf8, die Bauernbeute gesichert hätte.) 23. Tcel Tf8,24. Dc3 Dd5,25. Te5 Te5:, 26. Te5: Da2:, 27. Tc5: D b l f , 28. Kg2 Dg6f, 29. K h l Td8. Remis.

Wildwest im Damengambit Damengambit (Wiener Variante) Weiß: Füäter, Schwarz: Gereben (Budapest 1947) 1. d4 Sf6, 2. c4 e6, 3. S13 d5, 4. Lg5 Lb4f, 5. Sc3 dc4:. (Schwarz droht den Gambitbauern mit b5 zu behaupten, weshalb Weiß zu scharfen Maßregeln greifen muß.) 6. e4. (Die vorherige Einschaltung von 6. Da4f Sc6 und nun erst 7. e4 empfiehlt sich nicht: nach 7. . . . Ld7 muß die weiße Dame wieder weichen.) 6. . . . c5. (Schwarz kann jetzt seinen ursprünglichen Plan 6. . . . b5 nicht verwirklichen, denn nun würde 7. e5 h6, 8. Lh4 g5, 9. Sgö:! zugunsten von Weiß folgen.) 7. Lc4: (Nach Ansicht der Theoretiker bietet nur das in der Übersicht angedeutete Opferspiel 7. e5 Aussicht auf Vorteil: 7. . . . cd4:, 8. Da4f. - Nicht 8. ef6: gf6:, 9. Lh4 Sc6! mit überlegenem Spiel f ü r Schwarz. — 8. . . . Sc6, 9. 0 - 0 - 0 Ld7, 10. Se4 Le7, 11. ef6: gf6:, 12. Lh4. Immerhin scheint Weiß die besseren Chancen zu haben, da drei Bauern f ü r die Figur im Mittelspiel meist nicht ausreichen. So kam Weiß in einer Partie Gereben—deGroot München 1936, nach 12. . . . Sb4? mit dem Damenopfer 13. Db4: Lb4:, 14. Sf6:f Kf8, 15. Td4: in entscheidenden Vorteil. In der bekannten A V T O Partie Eine—Euwe, 1938, dagegen

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erlangte Schwäre nach 12. . . . Tc8, 13. K b l Sa5, — Stärker war b5! — 14. Dc2 e5, 15. Sd4: ed4:, 16. Td4: Db6, 17. Dc3 Lf5 die bessere Stellung; Weiß konnte indessen nach Dr. Euwe mit 17. Td7:!, statt Dc3, Kd7:. 18. Le2 einen aussichtsreichen Angriff führen.)

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7. . . . Lc3:f. (In einer Partie Berner—Pitschak, Wien 1943, geschah schwächer 7. . . . cd4:, 8. Sd4: Da5, 9. Lf6: Lc3:f, 10. bc3: Dc3:f. Bei gf6: 11. 0 - 0 hat Schwarz eine unsichere Königsstellung. 11. K U . Auf 11. Dd2 spielt Schwarz nicht D a l : f ? , 12. Ke2 Dhl:, 13. Se6:!, und Weiß gewinnt, sondern nach einer Analyse von Smyslow einfach 11. . . . Dd2:f, 12. Kd2: gf6:, 13. Sb5 Sa6, 14. SdÖf Ke7, 15. Sc8:f Tac8:, 16. La6: ba6:, 17. Thcl, und Weiß muß um das Remis kämpfen. 11. . . . Dc4:f. Bei 11 gf6:, 12. Tel Da5, 13. Sb5 Sa6, 14. Dd4 Ke7, 15. Dd6f Ke8, 16. e5 hat Weiß nach einer Partie von Judowitsch starken Angriff. 12. Kgl 0—0. Natürlich nicht gf6:? wegen 13. Tel nebst 14. Tc8:f. Auf 12 Sd7 folgt nach Smyslow 13. Tel Da6. — Nicht 13. . . . Db4 wegen 14. Lg7: Tg8, 15. Se6:! fe6:, 16. Dh5f nebst Dh7:. 14. Lg7: Tg8, 15. Lh6 „mit verwickeltem Spiel". Weiß dürfte aber doch im Vorteil sein, weil seine Königsstellung sicherer als die schwarze ist. Diese Ansicht bestätigte sich in der Partie Stahlberg—Sefc, Trentschin-Teplitz

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1949, in der Weiß nach 15. . . . Sf6, 16. e5 Sd5, 17. h4! starken Angriff erhielt. 13. Tel. Kotow setzt hier mit 13. Dg4 g6, 14. Df4! Sd7, 15. e5 Sf6:, 16. ef6: Kh8, 17. Tel Dd5, 18. Dh6 Tg8, 19. Sf3! Dh5, 20. Sg5! fort, mit einer eleganten Schlußstellung nach klassischem Vorbild. 13. . . . Db4, 14. Dg4 g6, 15. e5. Immerhin mit der hübschen Idee 16. Sf5! 15. . . . Te8, 16. Dg5 Sd7, 17. Sf3 bß, 18. h4 h5, 19. Tc7 D18, 20. g4! S16:, 21. e!6: Td8, 22. gh5: Td5, 23. Se6. Schade, daß Weiß sich den schönen Schluß 23. hg6: Tg5:, 24. hg5: fg6:, 25. Se5! entgehen läßt; Schwarz wäre gegen Tch7! wehrlos. 23. . . . Te5:, 24. De5: Dh6, 25. hg6: Dg6:f, 26. Kh2 DÍS, 27. T g l f Kh8, 28. Dg3 Dh7, 29. Dg7f Dg7:, 30. Tg7:, und Schwarz gab auf.) 8. bc3: Da5, 9. Ld3? (Danach verliert Weiß zwei Bauern ohne genügende Gegenchancen. Die richtige Spielweise bestand in 9. Lf6: Dc3:f, 10. Sd2 gf6:, 11. dc5:.) 9. . . . cd4:, 10. 0 - 0 dc3:, 11. e5 Sd5,12. Dc2 h6, 13. Lei Sc6, 14. a3 b5? (Nach einer Analyse von Dr. Balogh hätte Schwarz hier mit 14. . . . Scb4 gewinnen können, z. B. 15. ab4: Dal:, 16. Lb5f Ld7, 17. Ld7:t Kd7:, 18. T d l . - 18. Dd3 Da4! — 1 8 . . . . Da6!, 19. Dc3, Tac8 usw.) 15.Le4 Lb7,16. Ld5: ed5:, 17. Le3 0 - 0 , 1 8 . Tfcl Tac8,19. DI5 Tfe8.

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20. Lh6:! (Weiß benutzt die günstige Gelegenheit, sich durch doppeltes Figurenopfer in ein ewiges Schach zu retten.) 20. . . . gh6:, 21. Sg.5! Auf Vorschlag von Schwarz Remis gegeben, da der schwarze König nach 21 hg5:, 22. Dg5:f Kf8, 23. Dh6t nicht über e7 flüchten darf wegen 24. D d 6 f . Der Versuch 21. . . . Se5:, 22. Dh7f Kf8, 23. D h 8 | Ke7, 24. De5:t wäre ebenfalls unzureichend, da noch der Bf7 fällt und die schwarze Königsstellung gefährdet bleibt. Und bei 21. . . . Dc7, 22. Dh7t Kf8, 23. Dh6:f Ke7, 24. Df6t Kd7, 25. Dföf! Kd8. (Freilich kann Schwarz hier wieder mit 25. . . . Te6, 26. Df7:f Te7, 27. Dd5:f Ke8, 28. Dg8f das Dauerschach erzwingen.) 26. Sf7:f Ke7, 27. Tc3: besteht sogar Verlustgefahr für Schwarz, worauf wieder Dr. Balogh hinweist. — Jedenfalls ein drolliger Schluß!

Der „katalanische"

Läufer

Katalanisch Weiß: Eliskases, Schwarz: Prins (Stockholm 1952) 1. d l Sfß, 2. c4 e6, 3. g3 d5. (Am besten. In einer Partie Platz—Fuchs, Berlin 1953, geschah 3. . . . c5, 4. Sf3 d5, 5. Lg2 Sc6, 6. 0—0 dc4:, und nun ließ sich Weiß zu 7. Se5? verleiten; richtig war 7. Da4! Es folgte 7. . . . Ld7, 8. Sc6: Lc6:, 9. Lc6:t bc6:, 10. Da4 cd4:!, 11. Dc6:f Sd7, 12. Dc4: Lc5, und an dem Fehlen des „katalanischen" Läufers ging Weiß schließlich zugrunde: 13. Sd2 0—0, 14. b4 Lb6, 15. Lb2 Se5, 16. Db3 Dg5, 17. Tadl Dh5, 18. Tfel Sg4, 19. S f l

Tad8, 20. Kg2 e5, 21. Df3 Dg6, 22. h3 Sf6, 23. Tel Sd5, 24. a3 f5, 25. Sd2 Kh8, 26. Sc4 e4, 27. Db3 e3, 28. f3 Lc7, 29. g4 Sf4t, 30. Kgl Sh3:t, 31. K f l Dg4:! Weiß gab auf, Ein glänzender Schluß!) 4. Lg2 Sbd7. (Auf sofort 4. . . . dc4: empfahl die bisherige Theorie 5. Da4f Sbd7, 6. Dc4: a6, 7. Dc2!, damit b5 nicht mit Tempo geschehen kann. Allerdings weist Dr. Lehmann darauf hin, daß auch hierbei Weiß nach 7. . . . c5, 8. Sf3 b5, 9. Se5! Sd5! nicht viel hat. Er plädiert daher für [4. . . . dc4:] 5. Sf3! Sbd7, 6. 0 - 0 , bzw. 5. . . . c6, 6. Se5 Lb4f, 7. Ld2 Dd4:, 8. Lb4: De5:, 9. Sa3!, nach sowjetischen Analysen.) 5. Sf3 dc4:, 6. Da4 Le7? (Geboten war sogleich 6. . . . a6, um auf 7. Dc4: mit b5 und Lb7 dem katalanischen Läufer entgegentreten zu können. Nach dem sorglosen Textzug kommt Schwarz nicht mehr dazu.) 7. Dc4: 0—0. (Falls nämlich jetzt 7. . . . a6, so 8. Dc2! b5?, 9. Se5! Dies ist in dieser Stellung bereits entscheidend.) 8. 0 - 0 Tb8, 9. ScB a6, 10. a4. (b5 wird nun nicht mehr zugelassen, und der katalanische Läufer gewinnt die Oberhand.) 10. . . . Sb6, 11. Db3 Sbd5, 12. Se5! (Der Lg2 wirkt, und der Springer droht: nämlich 13. Sc6!) 12. . . . c5 (t), 13. Sd5:! (13. Sc6 wäre nach dem 12. Zuge von Schwarz nicht mehr so gut: 13. . . . bc6:, 14. Db8: cd4:, und Schwarz hat einen starken Bauern im Zentrum mehr für die Qualität.) 13. . . . Sd5:, 14. dc5: Dc7. (Jetzt würde auf 14. . . . Le5: natürlich 15. Sc6 folgen.) 15. e4! Sf6. (Sehr unerfreulich ist 15. . . . De5:?, 16. ed5:!, und Weiß droht vor allem Lf4!) 16. Le3! (Weiß findet immer

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den stärksten Zug. Schwarz kann den Se5 wegen Lf4 auch jetzt nicht schlagen.) 16. . . . Lc5:, 17. Tacl b6, 18. Dc3 Db7, 19. TIdl. (Der weiße Druck wird immer stärker; Schwarz kann sich nicht richtig bewegen. Seine Dame steht auf dem Feld, das eigentlich dem Lc8 zukommt.) 19. . . . Le3:. (Den Be4 zu nehmen, verschmähte Schwarz wegen 19. . . . Se4:, 20. Dd3 f5, 21. b4 Le3: - Lb4:, 22. Sc6 — 22. De3:, und Weiß droht, mit Sc6 nebst Le4: den Bauern auf günstige Weise zurückzuholen [Dr. Euwe]. Immerhin war dies aber wohl noch das Beste f ü r Schwarz, denn der Textzug ist wesentlich ungünstiger.) 20. De3: Ld7. (Diese „Entwicklung" ist erstens unnatürlich, zweitens kommt sie zu spät.) 21. Sd7: Sd7:, 22. e5! (Der Lg2 wirkt nun über das ganze Brett; die ideale Form, den katalanischen Läufer zur Geltung zu bringen.) 22. . . . Da7, 23. a5! (Der kongruente Bauernzug. Ungerupft kommt Schwarz nun nicht mehr davon.) 23. . . . Tfd8, 24. Td6 Kf8. (Um den Springer evtl. mit dem König decken zu können. Aber ein Übel wird behoben und ein anderes heraufbeschworen: gerade die Königsstellung auf f8 ermöglicht Weiß einen zwingenden Schluß.) 25. Tcc6 Tbc8 (Der Bb6 ist nicht zu retten; nun soll wenigstens die Dame ein Fluchtfeld haben. Aber es nützt nichts mehr.) 26. ab6: Db8 (siehe Diagramm). 27. Td7:t Ein hübscher Entscheidungszug. Schwarz gab auf, da Td7: mit 28. Dc5f nebst Tc8:f beantwortet wird. An dieser Wendung ist der katalanische Läufer zwar nicht beteiligt; aber dennoch trägt er den Hauptanteil am Erfolg.

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Das moderne Damengambit Slawisch und A b a r t e n Es liegt nahe, nach 1. d4 do, 2. c4 das Zentrum mit c6 zu stützen und so die Einschließung des Lc8 zu vermeiden. Obendrein taucht dabei gelegentlich die Drohung dc4: auf, weil sofort der Nachstoß b5 möglich ist. Und endlich hat Weiß nicht (wie bei 1. d4 d5, 2. c4 e6, 3. cd5: edö:) nach 1. d4 d5, 2. c4 c6, 3. cdö: cd5: einen Bauern mehr im Zentrum. Die „slawische" Eröffnung, um deren Erforschung sich besonders russische und tschechische Meister bemüht haben, scheint demnach eine ideale Verteidigung zu sein. Aber — da gibt es auch „Aber"! Der Lc8 ist zwar nicht eingeschlossen, seine frühzeitige Entwicklung jedoch gleichwohl nicht gut (z. B. 1. d4 d5, 2. c4 c6, 3. Sf3 Lf5, 4. cd5: cd5:, 5. Db3!, und die Deckung von b7 bereitet Schwarz Sorgen, da 6. . . . b6 den Damenflügel schwächen würde). Dann liegt nach dc4: ständig der weiße Zentrumsvorstoß e2—e4 in der Luft, der besonders dann unangenehm zu werden droht, wenn der Lc8 auf f 5 steht. Schließlich ist Weiß im Zentrum unbehinderter, weil Schwarz nicht mit c7—c5 auf den Bd4 drückt.

Und nun möge sioh der Leser an Hand der folgenden Abspiele selbst ein Bild machen. Das Leitgerüst der Übersieht soll die oft diskutierte Meraner Verteidigung bilden. Übersicht 1. d4 d6, 2. c4 c6, 3. SfS1) SI62), 4. Sc33) eft4), 5. e36) Sbd7«), 6. Ld3 dc4:'), 7. Lc4: bö, 8. Ld3 a6, 9. e4 c5, 10. e5 cd4:, 11. Sb5:I Se5:!, 12. Se6: ab5:. 1) Unlogisch mutet d e r A b t a u s c h 8. cd5: an, weil Schwarz danach kaum nooh Entwicklungsschwierigkeiten h a t : cd5:, 4. Sc3 Sf6, 5. SfS Sc6, 6. Lf4 LI5, 7. e3 a6!. Dies sah man bisher als beste Fortsetzung an, da man auf 7 e6, 8. Db3! Schwierigkeiten f ü r Schwarz befürchtete. Vielleicht zu Unrecht, wenn die Analysen von Trifunowitsch stimmen (siehe die später folgende Partie Botwinnik— Trifunowitsch). Auch 3. Sc3 wird nicht so gern gespielt wie 3. Sf3, wenngleich es oft nur Zugumstellung bedeutet; und zwar wegen des W i n a w e r - G a m b i t s 8 . . . . e6!i (solider 3. . . . e6) 4. de5:. (Doch sollte 4. cdö: cd5:, 6. e4!, eine Idee des verstorbenen Weltmeisters Aljechin, die Bedenken gegen 3. Sc3 zerstreuen. Weiß behält nach 5. . . . Sc6!, 6. ed5: Sd4:, 7. Sge2! Lc5, 8. Le3 Se2:, 9. Le2: Le3:, 10. fe3: Dh4f, 11. g3 Dh3, 12. Da4f Ld7, 13. De4 f6, 14. 0 - 0 - 0 einen klaren Entwicklungsvorsprung.) 4. . . . d4, 5. Se4 D a 5 f , 6. Sd2 (nach 6. Ld2 De5: muß der Springer auf das hier sehr ungünstige Feld g3) 6. . . . Sd7!. Dies ist besser als sofort Deö:, worauf 7. Sgf3 und evtl. 8. Sb3 folgen könnte. 2) Ganz andere Bilder können sich nach 3. . . . e6 ergeben. Auf 4. Sc3

hätte Schwarz die Wahl, mit 4. . . . dc4: in die „Noteboom-Variante" einzulenken oder mit 4. . . . f5 den „Steinwall" aufzubauen. Die N o t e b o o m - V a r i a n t e 4 . . . . dc4:, 5. e3 b5, 6. a4 Lb4, 7. Ld2 a5, 8. ab5: Ic3:, 9. Lc3: cb5:, 10. b3 Lb7, 11. bc4: b4, 12. Lb2 Sf6 ergibt ein interessantes Kampfbild: zwei verbundene Freibauern von Schwarz am Damenflügel gegen das zentrale Bauernübergewicht von Weiß. Die Praxis hat gezeigt, daß der Zentralmacht der Vorrang gebührt. Zwei Beispiele: Gligoric—Abrahams, Hastings 1951. 13. Ld3 Se4, 14. Da4f! Kf8 (Lc6, 15. Dc2 f5, 16. Se5), 15. Dc2 15, 16. 0 - 0 Sd7, 17. d5! Sdc5, 18. Sd4 ed5:, 19. i8 Sg5, 20. cd5: Sd3:, 21. Dd3: Ddi>:, 22. e4! und gewinnt, weil fe4: wegen 23. fe4:f die Dame kostet. Leonidow—Wichowsky, UdSSR 1949. 13. Ld3 Le4, 14. Le4: Se4:, 15. Se5! mit besserem Spiel f ü r Weiß, der 16. f 3 droht. Der S t e i n w a l l 4. . . . f5 f ü h r t nach 5. gS Sf6, 6. Lg2 Le7, 7. 0 - 0 0 - 0 , 8. Dc2 usw. zu einem bekannten Abspiel der Holländischen Verteidigung. Weiß kann aber auch gut 5. Lf4 Sf6, 6. e3 Le7, 7. Le2 spielen. I n beiden Fällen ergibt sich eine schwere Positionspartie. Will Weiß dies vermeiden, muß er sich f ü r das Abspiel 1. d4 d5, 2. c4 c6, 3. Sc3 eß, 4. e4 entscheiden. Nach neueren Forschungen hat Weiß die Folge 4. . . . de4:, 5. Se4: Lb4f, 6. Ld2 Dd4:, 7. Lb4: De4:f, 8. Le2! nicht zu fürchten, da 8. . . . Dg2:, 9. Lf3 Dg6, 10. Se2 ihm einen großen Entwicklungsvorsprung einbringt und 8. . . . Sa6, 9. Ldß! Ld7, 10. Sf3 c5,11. Se5! (Taimanow-Steiner, Stockholm 1952) noch günstiger ist.

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3) Ein „sicherer" Zug ist 4. eS. Er gilt aber als wenig energisch, indem er zwar c4 deckt, gleichzeitig jedoch den Lei einschließt. Eine kleine Tücke muß man jedoch kennen: nach 4. . • . Lf5, 5. cd5: cd5:, 6. Sc3 e6, 7. Se5 Sbd7J (richtig Sfd7!) zeigt sich eine neue Gefahr der frühzeitigen L ä u f e r e n t w i c k l u n g von Schwarz: 8. g4! Lg6. (Daß der Damenläufer auf c8 fehlt, sieht man besonders schön bei 8. . . . Se5:, 9. de5: Sg4: durch 10. Da4f! Ke7, 11. Db4f!, und Weiß gewinnt) 9. h4 li6,10. Sg6: fg6:, 11. Ld3, mit entscheidenden schwarzen Bauernschwächen (Analyse von Bogoljubow). 4) Wieder einmal steht Schwarz vor der Wahl, seinen Damenläufer einzuschließen oder herauszubringen. Bei 4. . . . e6 spekuliert Schwarz mit Recht darauf, daß Weiß auch nichts Besseres hat, als mit 5. e3 den Bc4 zu decken lind den Lei zu beschränken. Andernfalls würde nämlich wirklich die Drohung dc4: nebst b5 akut. Die andere Möglichkeit ist sofort 4. . . . dc4:, wonach sehr interessante Stellungsprobleme entstehen. 6. a41 (b7—b5 muß bekämpft werden. So wäre 5. e3 b5, 6. a4 b4 f ü r Schwarz nicht ungünstig, weil der Sc3 längere Zeit außer Spiel kommt: 7. Sa2 e6, 8. Lc4: Le7 usw. Das Gambit 5. e4 ist umstritten; siehe Partie Geller— Unzicker.) 5. . . . Lf5. (Jetzt ist der Damenläufer '„draußen" — und die Sorgen beginnen. Denn durch die Aufgabe des schwarzen Zentrums liegt der Zug e2—e4 im Bereich des Möglichen, und darum dreht sich nun der Kampf.) 6. Se5. (Steuert direkt auf das Ziel los; die Drohung ist f 3 nebst e4. Aber vor vollendeter Entwicklung soll man eigentlich solche Unter-

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nehmungen nicht beginnen. So ist hier wohl die solide Methode 6. e3 e6, 7. Lc4: Lb4, 8. 0 - 0 0 - 0 , 9. De2 Se4 vorzuziehen, mit der „unsoliden" Angriffsfortsetzung von Sämisch 10. g4! Lg6, 11. Se5, oder mit Euwes Bauernopfer 10. Ld3 Lc3:, 11. bc3: Sc3:, 12. Dc2.) 6. . . . e6. (Bogoljubows Empfehlung. Die eine Zeitlang gern gespielte F e s s e l u n g s v a r i a n t e 6. ... Sbd7, 7. Sc4: Dc7, 8. g3! e5, 9. de5: Se5:, 10. Lf4 Sfd7, 11. Lg2 Td8, 12. Del f6, 13. 0 - 0 Le6, 14. Se5: Se5: ist durch den besseren Zug 14. Se4! — statt 14. Se5: — erschüttert worden.) 7. fS Lb4, 8. Lg5. (8. e4 ließe das Opfer Le4:, 9. fe4: Se4: zu, siehe Partie Dr. Vidmar—Christoffel.) 8. . . . h6! (Schafft das Rückzugsfeld h7 f ü r den Lf5.) 9. Lh4 c5,10. dc5:, und nun f ü h r t der Damentausch Ddl:f zu annähernd gleichem Spiel. 5) Unternehmende Spieler bevorzugten gerade in letzter Zeit den Zug 5. Lg5, der nach dc4:, 6. e>4 b5, 7. e5 h6, 8. Lh4 g5 zu großen, keineswegs klaren Verwicklungen f ü h r t : 9. Sg5: hg5:, 10. Lg5: Sbd7. Hierüber wird in den Partienbeispielen noch einiges zu sage sein. 6) Möglich ist hier auch 5. . . . Se4, um nach 6. Ld3 mit f5 den bekannten „ S t e i n w a l l " zu errichten, der guten Halt im Zentrum bietet. Weiß setzt daher besser mit Bogoljubows Zug 6. -cd5: Sc3: (oder edö:, 7. Se4: de4:, 8. Sd2) 7. bc3: ed5:, 8. Ld3 fort, wobei später c3 —c4 folgt. Weiß behält so etwas Stellungsdruck. — Noch wenig erforscht sind die Folgen von 5. . . . a6, wömit Schwarz in beschleunigtem Tempo (dc4:, b5 nebst c5) den Damenflügel in Bewegung setzen möchte. Weiß braucht darauf nicht mit 6. Ld3 einzugehen, sondern

kann versuchen, dem Kampf mit 6. c5 ein anderes Gepräge zu geben. Die Ansichten gehen auseinander; Dr. Euwe sieht Schwarz nach 6. . . . Sbd7, 7. b4 aö, 8. b5 Se4, 9. Se4: de4:, 10. Sd2 in Schwierigkeiten. Rellstab aber schaltet nach 8. b5 den Vorstoß 8. . . . e5! ein (9. deö: Se4!) und hofft auf aussichtsreiche Verwicklungen f ü r Schwarz. I n der Weltmeisterschaftspartie Reschewsky—Keres (13. Rd., Moskau 1948) geschah 8. . . . e5, 9. Da4 Dc7, 10. La3 e4, wobei Bronstein den letzten schwarzen Zug tadelt und statt dessen 10. ed4:, 11. ed4: g6 vorschlägt. Vielleicht ist 6. Ld3, womit Weiß in das „Angenommene Damengambit" einwilligt, am einfachsten. Jedenfalls entschloß sich Reschewsky in der 15. Matchpartie mit Najdorf (1952) dazu: 6. . . . dc4:, 7. Lc4: b5, 8. Lb3 c5, 9. 0 - 0 Lb7, 10. De2 Sbd7, 11. Tdl Db6 (Genauer ist Dc7 — Sämisch— Capablanca, Moskau 1925) 12. d5! e5 (Die Folgen von 12. . . . ed5:, 13. e4 sind noch nicht restlos geklärt.) 13. a41 c4 (b4 14. a5!), 14.Lc2. Reschewsky kam zu einem schönen Siege, da Najdorf nun statt etwa 14. . . . b4 14. . . . Tc8? spielte und das durchschlagende Opfer 15. ab&: ab5:, 16. Sb5:ü zuließ. 7) Leitet im Verein mit 7. . . . b5 zur eigentlichen M e r a n e r V a r i a n t e über, die ein eindrucksvolles Bild vom Zentrums- gegen Flügelangriff bietet.

Eine umstrittene Variante Slawisch (5. Lg5) Weiß: Flohr, Schwarz: Christoffel (Groningen 1946) 1. d4 da, 2. c4 c6, 3. S!3 SI6, 4. Sc3 e6, 5. Lg5 dc4:. (Im Damengambit 2

B i c h t e i - T e s c h n e r , Schacheröffnungen

gehen viele Varianten ineinander über, und ohne daß der Spieler es merkt, kommt er manchmal in Spielweisen, die er gar nicht beabsichtigt hatte. So wäre Schwarz hier nach Sbd7 6. e3 Da5 in der Cambridge-SpringsVerteidigung.) 6. e4. (Bei 6. e3 b5 behauptet Schwarz den Gambitbauern ohne erkennbaren Nachteil. Hingegen ergeben sich nach 6. a4 Lb4, 7. e4 b5 ähnliche Verwicklungen wie in der Partie, die aber als vorteilhaft f ü r Weiß gelten: 8. e5 h6, 9. Lh4 g5, 10. Sg5: Sd5, 11. Dhö! nebst Sge4.) 6. . . . b5. (Lc4: darf Schwarz jetzt nicht zulassen.) 7. e5 h6, 8. Lh4 g5, 9. Sg5:. (Der übliche Zug. Klareren Vorteil verspricht vielleicht aber 9. ef6: gh4:, 10. Se5, wie in einer Partie Ragosin—Böök, Helsingfors 1946, geschah. Es folgte Df6:, 11. Le2 Sd7?, 12. Sc6: Lb7,13. Lf3 a6, 14. 0 - 0 Tg8, 15. Sd5! mit hübscher Entscheidung: edö:, 16. T e l f Se5, 17. Te5:f Kd7, 18. Sa5 Tb8, 19. Sb7: Tb7:, 20. Ld5: und Weiß gewann. Auch nach dem besseren 11. — Lb4, 12. 0—0 ist trotz zweier Bauern weniger das weiße Spiel vorzuziehen.) 9 . . . . hg5:. (Kann Weiß bei 9 Sd5 mit 10. Sf7: Dh4:, 11. Sh8: auf Qualitätsgewinn spielen? Nach Untersuchungen russischer Meister darf er es; man prüfe I . 11. . . . Lg7, 12. Sg6 Dg5, 13. Le2!; I I . 11. . . . Sc3:, 12. bc3: Lg7 - De4f, 13. Le2 Dh7, 14. Sg6! mit dem gleichen Motiv wie in I — 13. Dc2 Lh8:, 14. Dh7!, Partie Kahn—Czerniak, Warschau 1935; I I I . 11. . . . Lb4, 12. Dd2 c5, 13. dc5: Lb7, 14. Le2 Sd7, 15. Sg6 Dg5, 16. Dg5: hg5:, 17. Tel Kf7, 18. Lh5!, Partie Belavenetz—Ragosin, Moskau 1943; IV. 11. . . . Lb4, 12. Dd2 c5, 13. dc5: Sd7, 14. 0 - 0 - 0

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Se5:, 15. Le2 Lb7, 16. g3 Df6, 17. f4 Dh8:, 18. Lh5f Sf7, 19. De2, Partie Fridstein—Judowitsch, Moskau 1943. Da in allen Fällen Weiß die Oberhand behielt, ist damit der Zug 9. . . . Sd5 vorerst erledigt.) 10. Lg5: Sbd7.

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11. g3. (Eine Neuerung von Lilienthal. Bisher hatte man nur 11. ef6; und 11. Df3 versucht. I. Nach 11. ef6: Lb7!, 12. Le2 Sf6:, 13. a4 kommt Schwarz jedoch durch Le7!, 14. ab5: cb5: 15. Sb5: Db6, 16. Lo4: a6, 17. Sc3 Lg2: zu vollwertigem Gegenspiel. 11. Unklar sind die Folgen von 11. Df3 Lb7, 12. Le2 Dc7!. Hier wäre 12. . . . Tg8? wegen 13. h4! nicht gut, denn Tg5:, 14. hg5: Sd6 verbietet sich wegen 15. Th7 De7, 16. g6! Ob nun aber 11. g3 das Rätsel der Bildstellung löst, steht auf einem anderen Blatt.) 1 1 . . . . Da&i. (Dies ist besser als Lb7, was in der Partie Lilienthal—Botwinnik, Moskau 1944, geschah: 12. Lg2 Da5,13. ef6:0—0—0, 14. Df3 Sb6, 15. 0 - 0 Td4:, 16. T f d l T d l : t , 17, Ddl: Sd5, 18. Se4 b4, 19. a3! Weiß steht gut. Allerdings hat auch Schwarz hier noch Ressourcen; so geschah in der Partie Lilienthal— Kotow, XVI. Meistersch. d. UdSSR,

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1 1 . . . . Lb7,12. Lg2 Db6 mit der Idee, c6—c5 durchzusetzen; doch wäre nach 13. ef6: c5 noch 14. d5 Se5, 15. 0 - 0 zu klären.) 12. e!6: M , 13. Se4 Laß, 14. DfS! (Auf sofort Lg2 wäre c3! sehr stark.) 14. . . . 0 - 0 — 0 , 15. Lg2 Sb6. (Der russische Meister Kotow empfiehlt auch hier c3, was nach seiner Meinung Weiß zum Bemis zwingt: 16. Sc3: bc3:, 17. Dc6:f Kb8, 18. bc3: — Da8f Kc7 f ü h r t zum ewigen Schach — Lc5!, 19. T b l f Lb6, 20. Lf4f e5, und Weiß muß sieh mit Unentschieden begnügen. Mehr Trümpfe behalten beide Parteien allerdings bei 16. bc3:, statt 16. Sc3:, in der H a n d ; Schwarz kann darauf unternehmend mit 16. ->.. b3 oder ruhig mit 16. . . . bc3: fortsetzen.) 18. 0—0. (Denker zog gegen Christoffel, London 1946, 16. Sc5 Lb5, 17. 0 - 0 Lcö:, 18. dc5: Td3,19. Dg4 Sd5, 20. Tfel c3, 21. b 3 c2, 22. Tecl und siegte nach aufregenden Verwicklungen.) 16. . . . Td4:, 17. Le3 Td7l (Wichtiger als f7 zu decken waT die Sperrung der großen, Diagonale: also Td5l) 18. Tfcl De5, 19. b3 c8.

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20. Lbfc ab6:, 21. Sc3:! (Sehr hübsch gespielt. Die Freilegung der Schrägen

bringt die Entscheidung.) 21. . . . Tc7. (Bei bc3: gewinnt 22. Dc6:f.) 22. Se4 Dh5, 23. h4 Le2. (Damentausch verlängerte den freilich aussichtslosen Kampf.) 24. De3 Lh6. (Relativ bessei' war Kb7.) 25. Db6:! Lei: 26. T e l : Dd5, 27. Sc8! (Zum zweitenmal erscheint der Springer auf c3 und räumt die entscheidende ^Diagonale!) 27. . . . bc8:. (Oder Dd3, 28. Se2: De2:, 29. Lc6: mit unparierbaren Drohungen.) 28. Ld5: cd5:, 29. DeS. Aufgegeben. „Da steh ich nun, ich armer To 1 — Und bin so klug als wie zuvor.' 1 Glaubt jemand im Ernst, daß ihm ein Schachbuch auf alle Zweifelsfragen genaue Auskunft geben könnte ? Es leistet genug, wenn es vor Reinf&llen warnt und Hinweise gibt, in welcher Richtung das Studium fortzusetzen ist.

Die siebente Reihe Meraner Variante Weiß: Botwinnik, Schwarz: Dr. Euwe (Weltmeisterschaft, Moskau 1948) 1. d4 dS, 2. Sf3 SI6, 3. c4 e6, 4. Sc3 c6, 5. e3 Sbd7, «. Ld3 dc4:, 7. Lc4: b5, 8. Ld3. (Am besten, weil nun auf b5—b4 dem Sc3 das Feld e4 zugänglich ist. Bei 8. Lb3 dagegen müßte auf b4, 9. Se2 geschehen, und Schwarz käme mit Le7, 0—0 nebst cö ganz gut aus der Eröffnung heraus.) 8. . . . a6, 9. e4. (Die schärfste Spielweise. Ruhiger ist 9. 0—0, worauf aber Schwarz nicht ungünstig mit c5, 10. a4 b4, 11. Se4 Lb7 fortfahren kann. Der Se4 muß sich dann entscheiden.) 9. . . . cö. (Schwarz geht das Tempo 2»

mit. E r darf jetzt nicht stillbleiben, sonst folgt e5 Sdß Sdö: cd5:, und der Damenläufer ist f ü r längere Zeit eingeschlossen.) 10. e5 cd4:. (Rabinowitsch empfahl schon vor,20 Jahren hier 10. . . . Sg4, doch hat dieser Zug erst heute Fuß gefaßt. Die Drohung ist 11. . . . cd4: nebst 12. . . . Se5:. I. Auf 11. Lf4 folgt in einer Partie Iiiwitzky—Boleslawsky, UdSSR 1946, I I . . . . cd4:, 12. Se4 Lb4f, 13. K f l Lb7, 14. h3 Shö, 15. Sd4: Sf5, 16. Sf5: ef5:, 17. Sd6f Ld6:, 18. ed6: 0 - 0 mit genügenden Gegenchancen f ü r Schwarz. I I . Oder 11. Le4 Ta7, 12. Sg5 cd4:, 13. Dg4: dc3:, 14. 0 - 0 Se5:, 15. Dg3 Ld6, 16. Tfdl Td7!, 17. bc3: h6, 18. Dh3 0 - 0 , 19. Sh7 Te8, 20. Lh6:? gh6:, 21. Dh6: Sg4!, und Schwarz gewann: Nowikow—Podsypanin, 1948 bis 1950. I I I . Löwenfischs Idee 11. Sg5 cd4:, 12. Sf7:!? wird wohl durch 12. . . . Dh4, 13. g3 Dh5 widerlegt. Auf 12. Dg4:, statt Sf7:!?, spielt Schwarz am besten 12. . . . Seß:, 13. Dg3 dc3:, 14. Le4 cb2:, 15. Lb2: Sc4! mit ausgeglichenen Chancen (Suetin). Alles in allem scheint der Zug 10. . , . Sg4 noch eine Zukunft zu haben.) 11. Sb5:! (Blumenfelds Zug; er gilt als aussichtsreichste Fortsetzung. Wenig erprobt ist 11. Se4 Sdö!, wobei Weiß schließlich den Bd4 zurückerobert, was nach bisheriger Anschauung aber nur Ausgleich bedeutet. — Auf 11. ef6: dc3:, 12. Le4 Tb8, 13. fg7: Lg7:, 14. bc3: spielt Schwarz Sc5! und steht gut. Keinesfalls aber tauscht er mit 14. . . . Lc3:f, 15. Ld2 Lal:?, 16. Dal: den schwarzfeldrigen Schutzläufer gegen den untätigen T a l ; Weiß bekäme stärken

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Angriff.) 11. . . . ab5:. (Sollten nicht immer noch die „Zwischenzüge" statt der „natürlichen" das Feld beherrschen? So war Ssosins „Zwischenopfer" 11. . . . Se5:, 12. Se5: ab5: eine Zeitlang sehr behebt, zumal Weiß mit 13. Lb5:f Ld7, 14. Sd7: wegen Da5f. nebst Db5: nicht viel-erreichen kann. Aber Stahlbergs Zug 13. Df3! hat diese Variante wieder aus der Turnierpraxis verdrängt.) 12. ef6: Db6. (Nicht etwa Df6:i 13. Lg5!) 18. fg7:. (Galt bisher in dieser schwierigen Variante nicht als gut, weil es den Schwarzen entwickelt. Umstritten ist auch 13. 0—0 gfö:, wobei aber doch der Vorteil der offenen g-Linie für Schwarz wohl mehr bedeutet als der Nachteil der aufgerissenen Stellung. Jedenfalls gibt auch Eeres Schwarz nach 14. Le4 Lb7, 15. Lb7: Db7:, 16. Sd4: Tg8, 17. Df3 Df3:, 18. Sf3: Lc5! die besseren Aussichten, während Paul Schmidt 16. . . . Lc5 noch für stärker hält als 16. . . . Tg8.) 13. . . . Lg7:, 14. 0 - 0 . (Übhch war bisher 14. De2, um durch Angriff auf b5 Zeit zu gewinnen. Botwinniks Plan sieht hinterher eigentlich viel naheliegender aus: schneller Aufmarsch gegen e5 und Besetzung

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dieses strategisch wichtigen Feldes.) 14 Sc5. (Auf 14 0 - 0 , 15. De2 Sc5 erfocht Kottnauer in einer Partie mit Kotow aus dem Wettkampf Moskau—Prag 1946 mit dem bekannten Läuferopfer auf h7 einen vielbeachteten Sieg: 16. Lh7:f! Kh7:, 17. Sg5f Kg6,18. Dg4 f5, 19. Dg3 Kf6 20. Lf4 Ke7, 21. Tacl Ta7, 22. Tfel Ld7, 23. b4 Sa6, 24. Se6: Le6:, 25. Dg7:f Tf7,26. Lg5f Kd7, 27. Dh8 Db8, 28. Dd4:f Aufgegeben. Man sah deshalb 15. . . . Sc5 als Fehler an und empfahl 15. . . . Lb7!, etwa mit der Folge 16. Lb5: Lf3:, 17. gf3: Sc5, 18. Ld3 f5, 19. f4 Tf6! Eine andere Beurteilung erfuhr der Zug 15. . . . Sc5 und 16. Lh7:f jedoch durch die Partie Kottnauer—Pachman aus dem Tschigorin-Gedenkturnier Moskau 1948, in der Pachman 19. . . . Tf7!, statt 19. . . . Rf6?, spielte. Nachdem jetzt g7 gedeckt ist, droht e5. Weiß fand nichts Besseres als 20. Lf4 e5!, 21. Sf7:f Kf7:, 22. Le5: Dg6!, 23. Dg6:f Kg6:, 24. Lg7: Kg7:, 25. Tfel Kf6, doch verdiente nun daB schwarze Spiel den Vorzug.) 15. Lf4 Lb7, 16. Tel Td8. (Führt schließlieh zum Abtausch des entwickelten schwarzen Turmes, so daß der übrigbleibende weiße Turm gegen den noch in der Ecke stehenden schwarzen das Feld beherrscht. Dr. Euwe gab hinterher den Doppeltausch 16. . . . Sd3:, 17. Dd3: Lf3:, 18. Df3: und nun 0—0 als befriedigende Verteidigung an, z. B. 19. Dg4 f5, 20. Dg3 Tf6! In einer Partie Dr. Szily—R6thy, Budapest 1952, geschah 19. Tacl Ta2:?, 20. Lc7 — nicht 20. Tc6 Db7, 21. Dg3 Kh8, 22. Le5 wegen Da5!, nach Dr. Szily - 20 Da6, 21. Dg3 f6, 22. Ld6 Tc8 und nun hätte Weiß mit

23. Dh3! f5, 24. Db3! seinen Vorteil klarstellen können.) 17. Tel Td5, 18. Le5 Le5:i (Auf 0 - 0 fürchtete Schwarz das Läuferopfer auf h7, sofort oder erst nach Vorbereitung durch 19. Tc5:; nach Analysen von P. Schmidt zu Unrecht. Z . B . I. 18. . . . 0 - 0 , 19. Lh7:f Kh7:, 20. Sg5f Kg6, 21. Dg4 f5, 22. Dg3 Le5:, 23. Te5: f4 usw. Immerhin ist hier 21. Lg7:!, s t a t t sofort Dg4, Kg7:, 22. Dg4 besser. I I . 19. Tc5: Dc5:!, 20. Lh7:t Kh8!, jedoch nicht 19. . . . Tc5:?, 20. Lh7:f Kh7:, 21. Dd3f! f5, 22. Sg5f Kg6, 23. Lg7:! usw. I I I . Am besten f ü r Weiß ist wohl auf 18. . . . 0 - 0 , 19. Lg7: Kg7:, 20. Se5 Sd3:, 21. Dd3:.) 19. Tc6: Teö:. (Siehe Anmerkung zum 16. Zuge.) 20. Seö: SdB: (Während nach Ansicht von Bellstab hier noch 20. . . . Tg8, 21. g3 Tg7 „schwache Hoffnungen bot", setzt P. Schmidt darauf mit 22. Lb5:f Db5:, 23. Dd4: Se4, 24. a4! fort. E r hält deshalb nach 20. . . . Tg8, 21. g3 die Einschaltung des Tausches auf d3 f ü r nötig.) 21. Dd3: f6. (Um den Springer zu vertreiben und dann mit e5 eine starke Bauernfront zu bilden. Aber trotz des reduzierten Figurenmaterials kann Weiß den Springer opfern und mit Dame und Turm in die 7. Reihe des Gegners eindringen, was die Entscheidung bringt.) 22. Dg3ü fe5:, 28. Dg7 Tf8, 24. Tc7. (So wird Dr. Euwe dafür bestraft, daß er den alten Schachgrundsatz verleugnete: Versäume nicht die Rochade!) 24. . . . Dc7:. (Nach Dd6 25. Tb7: d3, 26. Ta7! Dd8, 27. Dh7:! ist die Umgehung beendet.) 25. Dc7: Ld5, 26. De5: d3. (Immerhin noch eine kleine Chance.) 27. De3 Lei, 28. 1)3 Tf7, 29. 13! (Botwinnik beherrscht auch

die Technik in vollendeter Weise. Mit 29. bc4: Td7, 30. De6.'t Kd8 würde er seine Aufgabe bedeutend erschweren, und 30. Dd2? bc4:, 31. K f l c3, 32. Ddl c2, 33. Dd2 Tc8! verliert sogar f ü r Weiß.) 29. . . . Td7, 80. Dd2 e5, 31. bc4: bc4:, 32. E f 2 EI7. (Auf c3 33. Dc3: d2 folgt nicht 34. De5:f? Kd8 mit Remisschluß, sondern 34. Dc8f Td8, 35. Dd8:f! usw.) 88. Ke3 Ke6, 34. D b i Tc7, 36. Ed2 Tcß, 86. a4. Schwarz gab auf. Eine gute Leistung Botwinniks, die bei näherem Studium noch gewinnt.

Der unterlassene Bauerntausch Slawisch (mit Zugumstellung) Weiß: Christoffel, Schwarz: Dr.Euwe (London 1946) 1. d4 d5, 2. Sf3 Sf6, 8. e3 Lf5, 4. c4 c6, 6. Sc3. (Vorher war der Tausch cd5: cd5: angebracht. Schwarz kann nun immer mit dem e-Bauern auf d5 zurücknehmen, falls Weiß tauscht.) 6 . . . . e6,6. Se5. (Weiß hat ein schlechtes Gedächtnis. E r steuert hier auf eine bekannte Kombination von Bogoljubow los und vergißt ganz, daß diese den Bauerntausch auf d5 zur Voraussetzung hat.) 6. . . . Sbd7. (Ohne den Bauerntausch ist dieser Zug zulässig; mit dem Tausch wäre er ein Fehler und müßte durch Sfd7! ersetzt werden.) 7. g4? (Erweist sich hier als falsch. Weiß müßte jetzt auf ehrgeizige Pläne verzichten und einfach 7. Sd7: nebst 8. Ld3 ziehen. Aber noch immer glaubt er im richtigen Fahrwasser zu sein.) 7. . . . Se5:!, 8. gf5:. (Erst jetzt erkennt er, daß ihm nach 8. de5: Sg4: Bogoljubows Fortsetzung Da4f! Ke7 Db4f! nicht

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zur Verfügung steht. Vergleiche Anmerkung 3 in der Übersieht.) 8. , . . Sc4:, 9. te6: fe6:, 10. e4. (Mit einem Bauern- weniger sucht Weiß nun in Verwicklungen sein Heil; bei einem Gegner wie Dr. Euwe ein freilich ziemlich aussichtsloses Unterfangen.) 10.... I M , 11. e5 Se4,12. Dh5f g6, IB. Dh3 0—01 (Sehr fein gespielt. Schwarz gibt im Interesse des Angriffs den Mehrbauern zurück.) 14.Lc4: dc415.De6:f Kh8.

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16.0—0 (Wegen der Doppeldrohung auf c3 und f2 bleibt ihm kaum eine Wahl.) 16. . . . Lc3:! (In Verbindung mit dem nächsten Zuge entscheidend und jedenfalls viel stärker als Dd4:, worauf Le3 und Tadl folgen würde.) 17. bc3: Dh4! (Greift den Bf2 zum dritten Male an und droht außerdem Tf5. Dagegen gibt es keine Verteidigung.) 18. fB TIS! (Der Springer ist wegen Dg4f unverletzlich.) 19. Dc4: TI8:! (Eine hübsche Entscheidung.) 20. De2. (Oder 20. Tf3: Dg4f, 21. Tg3 Sg3:, 22. hg3: Dg3:f, 23. K h l Tf8 usw.) 20 Dg4f, 21. K h l . (Falls 21. Dg2, so T f l : f , 22. K f l : Tf8f, 23. K g l D d l f . ) 21. . . . SgSfl, 22. hgä: DhBf, 23. K g l Tg8:f, 24. Kf2 Tg2f, 25. K e l Dc3:f, 26. Ld2 D a l : f , 27. Ddl Dd4:. Weiß gab auf.

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Ein

symmetrisches" Remis

Slawisch (Tausch auf d5) Weiß: Botwinnik, Schwarz: Trihrnowitsch (Tschigorin-Gedenkturnier, Moskau 1947) 1. d4 dg, 2. SIS Sf6, 3. c4 c6, 4. cdg: cd5:, 5. Sc3 Sc6, 6. Lf4 Lf5, 7. e3 e6, 8. Db3 Lb4! (Die neue Idee Trifunowitschs, die diese Variante f ü r Schwarz spielbar machen soll. Bei der üblichen Antwort 8. . . . Db6, 9. Db6: ab6:, 10. Lb5 steht Weiß sehr aussichtsvoll.) 9. Lb5. (9. Se5 beantwortet Schwarz mit Da5. — Sehr verwickelt gestaltet sich das Spiel bei 9. a3 Lc3:f, 10. bc3: 0—0, wenn Weiß nun auf b7 schlägt: 11. Db7:. Darauf folgt nach Trifunowitsch: 11. . . . Da5!, 12. Db3 Tab8!, 13. Lb8: Tb8:, 14. D d l Dc3:t, 15. Sd2 Tb2, 16. Tel Tc2, 17. Tc2: Lc2:, 18. Del Sa5, bzw. 11. . . , Daö!, 12. Db2 Tab8!, 13. Lb8: Tb8:, 14. Del Tb3, 15. Sd2 Tc3:, 16. D d l Tc2 mit gefährlicher schwarzer Initiative.) 9. . . . 0—0!, 10. 0 - 0 . (Die Variante steht und fällt mit 10. Lc6: Lc3:f, 11. Do3: — 11. bc3: bc6:, 12. 0—0 Se4 mit Ausgleich — 11. . . . Tc8! Nach Meinung von Trifunowitsch kann Weiß hier keinen Vorteil erlangen. E r f ü h r t aus: 12. Se5 bc6:, 13. Sc6: Dd7, 14. Tel - 14. Se5 Db5! - 14. . . . Se4, 15. Se7f De7:, 16. Dc8: Db4f, 17. K f l Db2:, 18. Lg3 Sd2f, 19. K e l Sc4 usw.; bzw. 12. Da3 Tc6:, 13. Da7: Ld3, 14. Se5 Ta6, 15. Db7: D a 5 | , 16. b4 Da3 mit starken Drohungen.) 10. . . . Lc3:, 11. Lc6:. (Weder bei 11. bc3: Sa5, 12. Db4 a6, 13. Le2 Se4 noch bei 11. Dc3: Se4, 12. Da3 Db6, 13. Lc6: Dc6:, 14. Tacl Db5, 15. Tc7 Tac8

springt für Weiß etwas heraus.) 11.... Lb2:, 12. Lb7: Lais, 18. Tal: Db6, 14. La8: Ta8:. Remis.

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Nach fast symmetrischem Verlauf eine symmetrische Schlußstellung. — Aber eine solche Variante wird man mit Schwarz nur wählen, wenn man mit einem halbetf Punkt zufrieden ist. Weiß hingegen wird dieses Abspiel in Zukunft zu vermeiden suchen, sofern er gewinnen will. Die aufgerückten Türme In der folgenden Partie siegt Botwinnik durch klares und starkes Positionsspiel, das in gewisser Beziehung an Capablancas Glanzzeit erinnert. Slawisch (Tausch auf d5) Weiß: Lilieiithal, Schwarz: Botwipnik (Moskau 1945) 1. d4 d5, 2. c4 e6, 3. Sc8 06, 4. St3 S16, 5. cd5:. (Wie schon unter 1) der Übersicht hervorgehoben, leistet der frühzeitige Abtausch auf d5 nichts. Etwas anderes ist es, wenn — wie in der vorhergehenden Partie —

taktische Erwägungen ihn rechtfertigen.) 5 . . . . ed5:, 6. Lg5 h8, 7. LI6:. (Nun gibt er auch noch ohne Not das Läuferpaar auf. Freilich wäre auf 7. Lh4 g5, 8. Lg3 die Fesselung Lb4 mit der Drohung Se4 lästig, aber 7. Lf4 kam in Betracht.) 7. . . . DI6:, 8. Db3 Ld6, 9. e3 Sd7, 10. Ld3 De7J (Macht dem Springer das Feld f6 frei und überdeckt b7.) 11.0—0—0. (Die lange Rochade gilt im allgemeinen für gefährlicher als die kurze, und das bei der längeren Bauernfront mit Recht. Sie wird hauptsächlich dann gewählt, wenn es möglich ist, die d-Linie zu taktischen oder positionellen Drohungen auszunutzen; oder wenn man selbst auf dem Königsflügel angreifen will und einen Gegenangriff am Damenflügel nicht ohne weiteres zu befürchten hat. Nicht zu empfehlen ist die lange Bochade, wenn der Gegner duroh Bauernvorstöße sich eine Turmlinie gegen den rochierten König öffnen kann und dessen Partei, nicht über genügend andere Drohungen verfügt. In der vorliegenden Stellung war die kurze Rochade vorzuziehen.) 11. . . . Sf6, 12. Thel Le6, 18. Dc2 0—0—0. (Eigentlich hätte man nun von Schwarz die kurze Rochade erwartet, mit dem stets von neuem interessanten Bild des Angriffs bei heterogenen Rochaden.) 14. Se5 Kb8, 15.14? (Nach den kleinen Ungenauigkeiten im Aufbau der positioneile Fehler! Die Schwäche des Feldes e4 macht sich bald bemerkbar.) 15. . . . c5, 16. Kbl. (Oder 16. Sb5 Tc8! Auf 16. dc5: wäre Le5:, 17. fe5: Sg4 die für Weiß sehr unerfreuliche Folge.) 1 6 . . . . c4, 17. Lf5 Lf5:, 18. DI5: Lb4, 19. Dc2 Td6! (Die schwarzen Türme rücken nun auf und bereiten in

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hübscher Weise die Entscheidung vor.) 20. Te2 Lc3:, 21. bc3:. (Dc3: vermeidet vorläufig die Öffnung der Turmlinie, kostet aber nach Se4 ein Tempo. Zudem wäre früher oder später mit c4—c3 zu rechnen.) 21. . . . Se4, 22. K a i Ta6, 28. Del Td8, 24. Tc2 T8d6,25. Sg4 Tg6! (Eine feine Schwenkung, die den geplanten Entlastungszug 26. Sf2 wegen der Antwort Tg2:! verhindert.) 26. h8 h5, 27. Se5. (Nun muß er nach e5 zurück, und Schwarz kann ungestört seinen Plan verfolgen.) 27. . . . Tgb6, 28. Sf3. (Verhält sich Weiß passiv, so setzt Schwarz ganz einfach mit Tb3, De8!, Sc3:! und Ta2:f! fort.) 28. . . . Da3!

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29. Sg5. (Beim Damentausch verliert Weiß auf putzige Art einen Bauern: 29. Da3: Ta3:, 30. Tdcl Tbb3! usw.) 29. . . . Sc3:! (Nun muß er sich auch so mit dem Bauernverlust abfinden; 30. Tc3:? geht ja nicht wegen Da2:f.) 80. Da3: Ta3:, 31. Tdcl Sb5, 32. Sf7:. (Zu 32. Tel ist keine Zeit, denn es folgt f6 nebst Te6.) 32. . . . Te3:, 33. Se5 Kc7, 34. g4 Sd4:, 35. Td2 Se2, 36. Tel Sc3! Ein sehr lebendiger Springer.

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Weiß gab den Kampf auf, der auch nach dem einzig noch möglichen Zuge 37. Tel aussichtslos wäre, z. B. Th3:, 38. gh5: Th5:! usw. Der Schlußangriff zeigt eine eigenartige Mischung von Positions- und Kombinationsspiel.

Ein umstrittenes Gambitspiel Slawisch (angenommen) Weiß: Geller, Schwarz: Unzicker (Stockholm 1952. Anmerkungen nach Angaben von Th. Schuster) 1. d4 d5, 2. c4 c6, 3. Sf3 Sfß, 4. Sc3 dc4:, 5. e4. (Nach Flohr ist dieses von Tolusch stammende Gambit inkorrekt; die „Schachmaty" aber hält diese Meinung f ü r zu kategorisch und nicht völlig begründet. Auch die vorliegende Partie spricht f ü r die Ansicht der „Schachmaty".) 5. . . . b5, 6. e5 Sd5, 7. a4 e6. (Versuche, den schwarzen Damenläufer herauszuspielen, enden mit einem Mißerfolg: 7. . . . Le6, 8. ab5: Sc3:, 9. bc3: cb5:, 10. Sg5 Ld5, 11. e6! fe6:, 12. Dg4, Tolusch— Smyslow, UdSSR 1947. Oder 7. . . . Lf5, 8. ab5: Sb4, 9. Lc4:! Sc2f, 10. Ke2 Sal:, 11. Da4 mit Gewinnstellung f ü r Weiß nach sowjetischen Analysen.) 8. ab5: Sc3:, 9. bc3: cb5:, 10. Sg5 Lb7, 11. Dh6 g6. (Nicht Dd7?, 12. Sh7:!) 12. Dg4 Le7. (Und hier nicht 12. . . . Sa6? wegen 13. Ta6:> La6:, 14. D f 3 mit der Doppeldrohung 15. Df7:f und Dc6f.) 13. Le2 Sd7,14. LI3! (In einer Partie Geller-Flohr, UdSSR 1952, geschah 14. h4, worauf Schwarz nach 14 h5, 15. Dg3 Sb6, 16. 0 - 0 a5! überlegen stand. Auf den Textzug hatte nach der Partie Flohr selbst hingewiesen, ohne daß ein klares Urteil

mangels praktischer Beispiele möglich war.) 1 4 . . . . Dc7, 15. Se4 Sb6. (Alles auf Empfehlung von Flohr. Die Erfahrungen dieser Partie ermutigen aber nicht f ü r die Zukunft.) 16. Lh6 Tg8. (Wie schwierig die Situation für Schwarz bereits geworden ist — noch dazu gegen einen erstklassigen Gegner! — mögen zwei Varianten beleuchten, die man an Stelle von Unzickers Fort Setzung vorschlagen könnte: I : 16 Sd5, 17. 0 - 0 a6, 18. Lg7 Tg8, 19. Lf6 Sf6: — sonst folgt Le7: und Sd6f — 20. ef6:! Lf8, 21. Sg5! Wie soll sich Schwarz gegen den Durchbruch dö verteidigen ? Die lange Kochade würde mit 22. Se6:! Qualität und Bauer kosten. I I : 16. . . . Le4:, 17. Le4: 0 - 0 - 0 , 18. Df3 Lf8 — die einzige Deckung des Bf7 — 19. Lg5 Le7, 20. Ld2 Lf8, 21. 0—0. Weiß steht bereit zum konzentrierten Angriff gegen den gelockerten schwarzen Damenflügel.) 17. Lg6 IM:, 18. Le4: Sd5, 19. Ld5: ed5:, 20. Le7: De7:, 21. 0 - 0 Ki8. (Tatsächlich ist es Unzicker gelungen, durch Tausch sämtlicher Leichtfiguren allen unmittelbaren Gefahren zu entrinnen. Sein letzter Zug soll den einzigen noch verbliebenen Nachteil seiner Stellung, die fehlende Verbindung der Türme, beseitigen helfen.) 22. Tibi a6. (Eine indirekte Ausrede, denn 23. Tb5: ab5:, 24. Ta8:j° Kg7 ergäbe höchstens Remis. Trotzdem scheint 22 Tb8, 23. Ta5 b4! bessere Chancen zu bieten, z. B. 24. Td5: Kg7, 25. Td7 bc3: usw.) 28. DI8 De6, (Der letzte Fehler 23 Kg7 war unerläßlich.) 24. Df6ü (Der schönste Zug der Partie. An Stelle der vom Brett verschwundenen Offi-

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ziere besetzt die weiße Dame den Vorposten f6. Die tödlichen Symptome der schwarzen Stellung — getrennte Türme, das Loch f6, rückständiger Bd5 — demonstriert das Abspiel: Df6:, 25. ef6: g5, 26. Tb5: Tg6, 24 27. Ta6:! Td8, 28. Td5:! und Schwarz verliert seine ganze Bauernherrlichkeit, weil die weißen Türme wegen des Matts auf der 8. Reihe nicht zu schlagen sind. [Noch schlechter wäre 27. . . . Te8, 28. K f l Te6 wegen 29. Ta8f Te8, 30. Tbb8! mit Turmgewinn.] So ergibt sich die merkwürdige Tatsache, daß Schwarz trotz Mehrbauer nicht die Damen tauschen darf, ja angesichts der Drohung Tb5: sogar zurückweichen muß.) 24. . . . Dc8, 25. 14 (um g5 mit f5! zu erwidern.) 25 Db7, 26. Ta5 Ke8, 27. Tbal b4. (Die weit ausgeholte Umzingelung über die a-Linie ist vollendet: Zweimaliges Schlagen der Türme auf a6 samt e6 wäre der Schlußakt.) 28. cM: Db4:, 29. Td5: Db7. (. . . Dc3, 30. Dc6t) 30. e6l (Ein würdiger Schlußzug; Schwarz gibt auf. (. . . Dd5:, 31. Df7:t Kd8, 32. e7| Kc7, 33. Dd5:.)

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Ein chancenvolles Opfer . . . . . . aber es scheint nicht auszureichen. Slawisch Weiß: Dr. Yidmar, Schwarz: Christoffel (Basel 1952) 1. d4 Sfß, 2. c4 c6, 8. Sf3 d5, 4. Sc3 dc4:, 5. a4 Lf6, 6. Se5. (In der ersten Bunde des gleichen Turniers war Dr. Vidmar noch sehr friedfertig gesinnt und spielte gegen Teschner 6. Sh4 Lc8, 7. Sf3 Lf5, 8. Sh4 Lc8, 9. Sf3 mit Bemisschluß; Schwarz kann schlecht ohne Kachteil ausweichen. Aber nachahmenswert ist dies Beispiel nicht.) 6 . . . . e6, 7. f3 LM, S. e4. (Nach den letzten Forschungen führt die Zulassung des folgenden Opfers schließlich zu einem für Weiß günstigeren Endspiel. Weiß kann den Verwicklungen aber auch mit 8. Sc4: aus dem Wege gehen.) 8 . . . . Le4:, 9. fe4: Se4:, 10. Ld2! (Mehr als 20 Jahre vorher war Vidmar — in Prag 1931 — gegen Mikenas mit 10. Df3? Dd4:!, 11. Df7:t Kd8, 12. Lg5f Kc8, 13. Lc4: Sg5:, 14. Dg7: De3f, 15. Kdl Td8f usw. hereingefallen. Jetzt greift er Smyslows Zug gegen Beschewsky aus Amsterdam 1948 auf, mit dem dieser nach 10. Ld2 Dd4:, 11. Se4: De4:f, 12. De2 Ld2:f, 13. Kd2: Dd5t, 14. Kc2 Sa6, 15. Tdl [Stärker 15. Sc4:! 0 - 0 - 0 , 16. De3! Keres.] Da5, 16. Sc4: Da4:t, 17. b3 Da2f, 18. Kc3 De2:, 19. Le2: Ke7, 20. Sa5 schließlich im Vorteil blieb. Besser hätte Schwarz hierbei jedoch mit 17. . . . Sb4f, 18. Kc3 Sdöf, 19. Kb2 Db4 die Dame im Spiel behalten.) 1 0 . . . . Dd4:, 11. Se4: De4:f. (Weniger gut ist 11. . . . Ld2:f, 12. Dd2: De5:, 13. 0 - 0 - 0 0 - 0 , 14. Sd6 b5, 15. Le2 Sa6, 16. Thel! B. H.

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Wood—Guth, Birmingham 1953.) 12. De2 Ld2:f, 18. Ed2: Dd4f. (Also nicht DdSf, wie bei Smyslow. Auch dieser Zug ist indessen nicht neu; in einer Partei Evans—Krämer, NewYork 1951, geschah 13. . . . Dd4f, 14. Kc2 Sa6, 15. Sc4:! Td8, 16. De5! zum Vorteil von Weiß. Wenn Christoffel geglaubt hat, mit seiner in dieser Partie gewählten Fortsetzung besser zu fahren, dann wird er bitter enttäuscht.)

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14. Kc2 0 - 0 , 15. Sc4: b5? (Zu optimistisch. Entwicklung war geboten, also 15.. . . Sa6 mit eventueller Wanderung nach d5. Wie aber schon die Partie Smyslow—Beschewsky gezeigt hat, sind die drei Mehrbauern von Schwarz kein ganz ausreichendes Äquivalent für die geopferte Figur.) 16. De8! Td8? (Verliert sofort. Notwendig war der Damentausch, wonach sich freilich der schwächende Zug b5 ungünstig bemerkbar machen wird.) 17. Dd4: Td4:, 18. ab5: cbö:, 19. Sb6! Der Knalleffekt. Schwarz gab auf.

Das Damenbanerospiel Weiß kann nach 1. d4 d5 für jetzt und später auf den Vorstoß c2—c4 verzichten und einen ruhigen Aufbau

wählen. Er begibt Bioh damit aber seiner besten Chance (des Druckes auf den Bd5) und macht es Schwarz nicht schwer, sich zu entwickeln. Selbständige Bedeutung hat eigentlich nur der Colle-Aufbau Weiß: B.Koch, Schwarz: Einzel (Berlin 1946) 1. d4 d5, S. 818 Sf6, 3. e3 e6. (An dieser Stelle ist 3. . . . Lf5 ganz gut, wird aber eigenartigerweise wenig gespielt. Geht Weiß darauf mit 4. c4 zum Damengambit über, so kann Schwarz mit e6 5. Db3 Dc8 nebst c6 und Sbd7 fortsetzen. Weiß ist dann nicht in der Lage, sich duroh Tausch auf d5 die c-Linie zu öffnen.) 4. Ld8 c6, 5. c8. (Weiß in der Rolle des Verteidigers! Er hat aber immerhin den Plan, e3—e4 durchzusetzen — das ist der Sinn des Colle-Aufbaus.) 5. . . . 8c6. (Erzwihgt, wenn Weiß e4 spielen will, den vorherigen Tausch auf c5. Eine andere Idee wäre 5. . . . Sbd7, um auf dc5: vorteilhaft mit dem Springer wiedernehmen zu können. Weiß kann dann aber, da d4 nioht mehr bedroht ist, den Vorstoß e4 erreichen, ohne auf c5 zu tauschen.) 6. Sbd2 Ld6, 7. 0 - 0 0 - 0 . (Auch auf 7 . . . . e5 ist 8. dc5: Lc5:, 9. e4 die beste Antwort, nicht aber 8. de5:, was den Schwarzen aller Sorgen entheben würde.) 8. dc5: Lc5:, 9. e4 Dc7! (Nach dem heutigen Stande der Theorie tut Schwarz gut, nicht auf e4 zu nehmen, sondern das drohende e4—e5 mechanisch zu verhindern. Dazu ist die mit dem Textzuge eingeleitete, von Aljechin stammende Figurenblockade da« geeignete Mittel; weniger gut wäre 9. . . . e5, 10. De2!, und Weiß steht besser.) 10. De2 Ld6!, 11. Tel.

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11. . . . de4:? (Nun tauscht er doch und macht damit seine vorhergehenden Züge illusorisch. Richtig ist 11. . . . Sg4!, 12. h3 Sge5! mit ungefähr ausgeglichenem Spiel.) 12. Se4: Se4:, 13. Le4: f5,14. Lc2 e6. (Sieht ganz freundlich aus, denn die Mittelbauern sind beweglich und stark. Aber die Schwäche der Diagonalen a2—g8 vermögen sie doch nicht auszugleichen; Weiß kommt zum Angriff.) 15. LbSf Kh8, 16. Sg5 gö. (Es drohte Sh7:. Die „natürliche" Reaktion 16. . . . h6 ist wegen 17. Dh5!, mit der Absicht Dg6 hg5: Dh5± bedenklich.) 17. Dc4! Sd8. (Sa5 kostet nach 18. Sf7f mindestens den Be5. Auch Kg7 ist wegen der hübschen Wendung 18. Sh7:! Kh7:, 19. Dh4t Kg7, 20. Dh6f Kf6, 21. Lg5f unzulässig.) 18. Dh4 Dg7, 19. SI3 Le7, 20. Lg5 Lg5:, 21. Sg5: h5. (Diese weitere Schwächung ist kaum zu umgehen, zumal schon Te5: drohte.) 22. Tadl Sc«, 23. Td6 14. (Ein guter Verteidigungszug, der dem Läufer das Feld fö frei macht.) 24. Tedl Se7i (Nach dem konsequenten Zuge Lf5! wäre es schwer f ü r Weiß gewesen, seine unleugbar bessere Stellung auszunutzen. Die Absicht Sf5 dagegen

27

erweist sich als undurchführbar.) 26. Td8! (Dieses Eindringen wirkt ent-

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erkennt Schwarz, daß auf 25. . . . Sf5 sehr elegant 26. Tf8:f Df8:, 27. Td8! Sh4:, 28. Tf8:f Kg7, 29. Se6f! folgt; mindestens mit Quahtätsgewinn: Kh7, 30. Sc7 Tb8, 31. Le6 usw.) 26. Ta8: Ta8:, 27. Sf7f Kh7, 28. De7: Ldl:, 29. Ldl: Tf8, 30. Lb3 e4, 31. Sgöf Kh6, 82. Dg7:f. Aufgegeben (Kg7:, 33 Se6+). Eine gute Leistung Kochs.

Albins Gegengambit Nach 1. d4 d5, 2. c4 kann Schwarz versuchen, mit 2. . . . e5 das Problem seines Damenläufers auf radikale Weise zu lösen, verbunden mit der Aussicht auf Initiative, wenn Weiß den Bauern zu behaupten sucht. Die Spielweise gilt als zweischneidig und ist auf großen Turnieren noch wenig erprobt; f ü r Angriffsspieler mit Ideen und Phantasie bietet sie manchen Anreiz. Die nachfolgende Partie zeigt, daß Schwarz nicht unbedingt auf Rückeroberung des geopferten Bauern spielen soll. (Wozu spielt er dann auch erst ein Gambit?)

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Weiß: Filie, Schwarz: Adams (New York 1945) 1. d4 d5, 2. c4 e5, 3. de5: d4, 4. Sf3. (Ein lehrreicher Eröffnungsfehler wäre 4. e3? Lb4f, 5. Ld2 de3:!, 6. Lb4:f wegen ef2:t!, 7. Ke2 fgl: S | ! , 8. T g l : i Lg4f. Hier würde auch nach der Einschaltung 6. Da4f Sc6 und erst 7. Lb4: Schwarz mit ef2:t, 8. Kf2: Dh4f!, 9. g3 Dd4f! entscheidenden Angriff erhalten. Nur bei 6. fe3:! kommt Weiß noch mit einem blauen Auge, der schlechteren Stellung, davon: Dh4f, 7. g3 De4, 8. Sf3 De3:f usw.) 4. . . . Sc6, 5. Sbd2. (Am besten. Gebräuchlich ist indessen auch 5. a3, womit sowohl Lb4 als, in manchen Varianten, auch Sb4 verhindert wird. I n einer Partie Ekström—Mieses, Hastings 1945/46, geschah darauf 5. . . . a5, 6. g3 Le6, 7. Sbd2 Dd7, 8. Lg2 Lc5, 9. 0 - 0 Sge7, 10. b3 Sg6, 11. Lb2, und nun sah Schwarz nichts Besseres, als den Be6 zu nehmen und dafür den Bb7 zu geben, wobei er aber im Nachteil blieb. Vermutlich ist auch auf 5. a3 die konsequente Gambitfortsetzung f6, 6. ef6: Df6: „am konsequentesten".) 5. . . . Lb4. (Mit diesem Zuge, der den nächsten in sich schließt, kann Schwarz unmöglich etwas erreichen. Besser ist 5. . . . Le6, 6. g3 Dd7, 7. a3 Sge7, 8. Lg2 Sg6; Schwarz steht freier, dafür hat Weiß einen Bauern mehr. Übrigens kommt auch an der Textstelle 5. . . . f6 sehr in Betracht, wie in der vorhergehenden Anmerkung mit der Idee, auf 6. ef6: mit der Dame zu nehmen; denn nach 6. . . . Sf6:, 7. a3 Lg4, 8. h3 wäre Weiß im Vorteil.) 6. a3

Ld2:f, 7. Dd2: Lg4, 8. b4 Lf3:, 9. ef3: Seö:. (Nun hat Schwarz seinen Bauern

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wieder, Weiß aber das Läuferpaar, das in der offenen Stellung sehr gut zur Geltung kommt. Der weitere Verlauf der Partie ist leicht verständlich.) 1 0 . L b 2 D e 7 , 1 1 . 0 - 0 - 0 0 - 0 - 0 12. 14 Sc6, IB. g3 15, 14. b5 Sb8, 15. LhB Sh6,16. Titel Df7,17. Db4 a5. (Eine Demonstration, die den Zweck hat, die weiße Dame vom Feld e7 abzulenken.) 18. Db3! (Auf 18. Dc5 käme b6.) 18. . . . The8? (Damit gibt er kampflos den Bd4 preis und beschleunigt den Untergang. Nur mit 18. . . . cö war noch Widerstand möglich.) 18. Te8: Te8:, 20. Ld4: Dh5, 21. Lg2 De2. (Oder Dh2:, 22. Df3!, und nun droht sowohl Db7:f als auch Thl.) 22. c5 c6, 23. bc6: Sc6:, 24. Le5! Da6. (Gegen Lc6: bc6: Db8f gerichtet. Se5: ? verbot sich wegen 25. Db7:f.) 25. Lg7: Sg8, 26. DI7. Aufgegeben. Die Partie der Läufer . . .

Das Blackmar-Gambit Ahnlich dem eben geschilderten Gegengambit kann auch Weiß mit l.d4 d5, 2. e4! ? ein Bauernopfer anbieten, im Interesse schneller Entwicklung und Linienöffnung. Dieses von Blackmar stammende Gambit wird in neuerer Zeit

besonders von E. J . Diemer etwa wie folgt verfochten: „Das Blackmar- Gambit mag in letzter Konsequenz inkorrekt sein — doch keine andere Eröffnung gibt so vielerlei Möglichkeiten zu taktischen Überfällen und zum Kombinieren. Und das sollte doch eigentlich genügen, um ein Gambit zu rechtfertigen." Das rührt natürlich an den Grundfesten der Schachauffassung; Dr. Tarrasch dürfte man so etwas kaum sagen. Aber ist es vielleicht nicht doch das A und O des Schachspiels: Probleme stellen und dann — mehr sehen als der Gegner? Blackmar - Gambit Weiß: E. J. Diemer, Schwarz: Yetter (Rastatt 1953) 1. d4 d5, 2. e4. (Man kann auch erst 2. Sc3 Sf6, 3. f3 Lf5, 4. e4!? spielen. Die ruhige Fortsetzung 4. Lg5 ist wegen 4. . . . c5! wenig ersprießlich.) 2 de4:, 3. Sc3 S!6, 4. i3 e!3:. (Danach hat Weiß seinen Willen. Es kommt daher sehr in Frage, 4. . . . Lf5, 5. fe4: Se4:, 6. Df3 Sd6! zu spielen, da 7. Lf4 wegen 7. . . . e&! nichts leistet.) 5. SfB:. (Auch 5. Df3: Dd4:, 6. Le3 hat Diemer schon versucht; ein „Doppelgambit", das sich besonders bei ängstlichen Gegnern empfiehlt.) 5. . . . g6. (Dies scheint elastischer zu sein als 5. . . . e6, weil es beide Läufer aktiv erhält.) 6. Lc4. (Wie gefährlich diese Eröffnung f ü r nicht ganz sattelfeste Gegner ist, beweist auch folgende Schnellpartie Diemer—Regele, Gaggenau 1953: 6. Lg5 Lg7, 7. Dd2 0 - 0 , 8. 0 - 0 - 0 Lfö? — c5!? —, 9. Sh4! Se4?, 10. Se4: Le4:, 11. T e l ! f5, 12. Lc4f Kh8, 13. Df2! Ld4:, 14. Sg6:f! Kg7,15. Dh4! Schwarz gab auf.) 6 . . . . Lg7, 7. Lg5! (7. Se5 bezeichnet Diemer als verfrüht, und zwar wegen der von Manfred Kloss angegebenen Folge

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7 0 - 0 , 8. Lg5 Sbd7, 9. 0 - 0 c5!, z. B. 10. Sd7: Dd7:, 11. dö Sg4!, 12. Del Dc7, 13. Lf4 Le5, 14. ,Sb5 Db8, 15. Dg3 Lf4:? — In solchen scharfen Eröffnungen liegen Sieg und Niederlage dicht beieinander. Nach 15. . . . g5! war Schwarz im Vorteil. — 16. Tf4: Sf6, 17. d6! Sh5, 18. Tf7: Sg3:, 19. de7:! und Weiß gewann: E. J . Diemer—Kloss, Rastatt 1953.) 7 . . . . 0—0. (7. . . . h6, 8. Lf4! erwies sich in einer Partie Diemer—Steger, Tübingen 1950, als wenig ersprießlich für Schwarz.) 8. Dd2 a6. (Auoh hier kam 8. . . . c5 sehr in Betracht.) 9. a4 Lf5, 10. 0—0 Sc6. (10. . . . Sbd7 war vorzuziehen mit der Idee, auf 11. Lh6 mit e6! die Stellung zu betonieren.) 11. Tadl Se4, 12. Se4: Le4:, 13. Lh6 Ld5. (Auf 13 Lf3: hätte Diemer mit 14. Lg7: Ldl:, 15. Lf8: Dd4:f, 16. Dd4: Sd4:, 17. Le7: usw. ein günstiges Endspiel herbeigeführt.) 14. Lg7: Kg7:. (14 Lc4:?, 15. Dh6! nebst Sg5.) 15. Le2 Dd«, 16. o4 LI3:, 17, Tf3: Tad8, 18. d5 Dc5f? (18. . . . h6 scheint bessere Verteidigungsmöglichkeiten zu bieten, z. B. 19. Th3 g5, oder 19. Dc3| Se5, 20. Te3 f6.) 19. K h l Db4, 20. De3. (Nun steht die weiße Dame gut, die schwarze ab-

seits; auch der Sc6 muß sich entfernen. Die Waage neigt sich sohnell zugunsten von Weiß.) 20. . . . Saß, 21. Th3 Th8, 22. Tfl Db2:?, 28. De7: Thf8. (Falls Tdf8, so 24. Thf3! usw. Dieser Zug wäre auch jetzt sehr stark, da nach 23. . . . Thf8, 24. Thf3 die Ausrede 24. . . . Kg8, 25. Tf7: Tfe8 nach 26. Dh4 Dh8, 27. Dh6! nebst 28. Ld3 usw. nicht verfängt.) 24. Dh4. (Aber Diemer hat einen anderen Plan.) 24. . . . Th8. (24 h5, 25. Lh5:!)



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25. Tf7:ft K17:, 26. Tf8f. Schwarz gab auf (z. B. 26 Ke8, 27. De4f Kd7, 28. De6f.) Ein hübscher Schluß einer allerdings nicht überzeugenden Partie.

H. 1. d2—d4 Sg8—f6 Im indischen Dschungel Die modernsten Eröffnungen sind zweifellos die sogenannten „ i n d i s c h e n S y s t e m e " , die sich erst in den letzten 25 Jahren durchgesetzt haben. Der rein willkürlich gewählte Name hat mit Indien nichts zu tun; er hat sich aber als Sammelbegriff für die nun zu besprechende Eröffnungsgruppe eingebürgert. Man bezeichnet mit „Indisch"

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alle diejenigen Spielweisen, in denen Schwarz auf 1. d4 mit 8f6 antwortet und auf den so natürlichen Zug d7—d5 vorläufig verzichtet. Die strategische Idee ist, das weiße Zentrum entweder durch Elankenvorstöße anzugreifen oder aber* die Mittelfelder d5 und e4 auf verschiedene Art unter Kontrolle zu bekommen. Weiß setzt am besten mit 2. c4 fort und wartet ab, ob Schwarz sich zur Flankenentwicklung

seines Kölligsläufers („Königsindisch"), seines Damenläufers („Damenindisch") oder zur normalen Verwendung des Königsläufers auf der ihm zustehenden Diagonalen f8—a3 („Zentrumsindisch") entschließt. Das Hauptkennzeichen der indischen Eröffnungen ist jedenfalls die pointierte Aufstellung des schwarzen Königsläufers (ohne daß dabej das Problem des schwarzen Damenläufers an Bedeutung einbüßt). Freilich hat die Unterlassung von d7—dö im Aufbau der Partie auch manche Bedenken, und es ist nicht leicht, den Zentrumskampf fast nur mit Figuren zu führen. Gleichwohl erfreuen sich besonders die Nimzoindische und die Königsindische Verteidigung großer Beliebtheit auf den Turnieren, weil sie moderne Spielweisen auf positioneller Grundlage und einmal etwas anderes als das klassische Damen- oder Königsgambit sind. Nimzoindisch Die Hauptart der zentrumsindischen Verteidigung ist die von Nimzowitsch stammende Behandlungsweise, die in 1. d4 816, 2. c4 e«, 3. Sc8 I M besteht. Durch die Fesselung wird der Zug e2—e4 verhindert und außerdem in manchen Abspielen der Tausch Lc3:f bc3: gedroht. Es ist freilich umstritten, ob der danach entstehende weiße Doppelbauer stark oder sohwach ist; immerhin hat Weiß ja dabei das Läuferpaar und Angriffschancen. Gelegentlich kommt es bei Nimzoindisch doch zu frühzeitigem d7—d5 und damit zu ähnlichen Bildern wie im Damengambit. Als Grundlage der Übersicht wählen wir die noch wenig geklärte Züricher Variante. Übersicht 1. d4 Sie, 2. c4 e6, 3. Sc3 I M , 4. Dc2») Sc6»), 5. gf3 d6, 6. a3 LcSrf, 7. Dc3:3).

1) Dies wird von einigen Meistern als die „einzig richtige" Fortsetzung angesehen, weil es die Verdoppelung des c-Bauern ein für allemal verhindert. Soll man aber so dogmatisch sein und den Doppelbauern eo ipso als Nachteil ansehen? Sä misch sagt „nein" und stellt das Problem mit 4. a8 Lc3:f, 5. bc8: sofort zur Debatte. Schwarz kann nun mit etwa 6 . . . . d6, 6.13 0 - 0 , 7. e4 e6, 8. Ld3 Sc6, 9. Se2 Sd7, 10. 0—0 b6 auf Ausnutzung der weißen Bauernschwächen spielen (La6, Saö usw.), hat dabei aber einen scharfen Königsangriff zu gewärtigen (Öffnung der f-Linie, Springerfeld f5 für Weiß usw.). Als besser gilt daher 6. . . . dö, weil Schwarz durch Linienöffnung den (immerhin bestehenden) Tempoverlust a2—a3 am ehesten ausnutzen kann. Nach etwa 6. ©3 c5, 7. Sf8 8c6, 8. Ld8 0 - 0 , 9. 0 - 0 b«, 10. a4 8a5 steht Schwarz nicht schlecht. (Dr. Euwe ist allerdings der Meinung, daß bei dem dö-SyBtem Weiß mit dem Tausch auf d5 das bessere Spiel bekommt, doch spricht die später wiedergegebene Partie Botwinnik—Kotow nicht dafür. Er empfiehlt 5. . . . c5, 6. e3 0 - 0 , 7. Ld3 b6l, womit sich Schwarz hinsichtlich seines weiteren Aufbaus noch nicht festlegt.) — R u b i n s t e i n suchte den Tempoverlust 4. a3 durch 4. e3 einzusparen, um nun bei LeSrf- 6. bc3: ein vollwertiges Entwicklungstempo mehr zu haben und andernfalls mit 5. 8ge2 den Doppelbauern zu vermeiden. Hierüber ist in den folgenden Partiebeispielen noch Näheres zu finden. (4. e3 erscheint uns als der natürlichste Zug, weil er den Königsflügel entwickelt. Er dominiert jedenfalls auf den heutigen Turnieren.) —

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Gespielt wurden an der Textstelle sonst noch 4. Db3, 4. Sf3 und 4. Lg5. 4. Db8 läßt ebenfalls den Doppelbauern nicht zu (wie 4. Dc2) und greift außerdem den Lb4 an; ein kleiner Nachteil gegenüber 4. Dc2 ist, daß das Feld e4 nicht unter Kontrolle steht. Manche Varianten von 4. Dc2 und 4. Db3 gehen ineinander über; Schwarz kann aber auf 4. Db3 anscheinend recht gut mit 4. . . . c6, 5. dcß: Sc6, 6. Sf3 Sc4t, 7. Ld2 Sd2:! (und nicht 1. . . . Sc5:, 8. Dc2 nebst 9. a3) fortfahren. — Wenig Ehrgeiz verrät 4. St3, was einerseits den Doppelbauern in Kauf nimmt, andererseits die Zentrumsbildung mit f 3 und e4 erschwert. Immerhin bringt nach 4. . . . Lc3:f, 5. bc3: b6, 6. Lg5 Lb7 der SämischZug 7. Sd2 noch einigen Sinn in den weißen Aufbau. Schwarz t u t wohl besser daran, mit Zugumstellung in eine bekannte Variante einzulenken: 4 . . . . c5, 5. e3 0—0, 6. Ld3 d5, 7 . 0 - 0 usw. Taimanow—Botwinnik, Moskau 1953. — Eine ganz neue Idee des englischen Theoretikers Dilworth ist das Bauernopfer 4. e4I? Se4:, 5. Dg4, das in der Tat nach etwa 5 . . . . Sc3:, 6. Ld2 Le7, 7. Lc8: 0—0, 8. Ld3 Angriffschancen bietet. Sein Nachteil ist die verflachende Vereinfachung, die nach 5. . . . d5, 6. Dg": Di«, 7. Df6: Sf6:, 8. Lf4 entsteht. — Betreffs 4. I g o siehe Partie Spassky —Smyslow. 2) 4. . . . c5, die P i r c - V a r i a n t e , hat in letzter Zeit erheblich an Bedeutung gewonnen. Nach 5. dc5: behält sich Sohwarz noch vor, wie er auf c5 zurückschlagen will, und rochiert erst: 5. . . . 0—0. Wenn dann 6. Sf8,

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so Sa6! 7. a3 Lc3:f, 8. Dc3: Sc5:, 9. Lg5 S6e4t, 10. Ld8: Se3:, 11. Le7 Sb3!, und Schwarz steht nicht schlecht. Wegen dieser Variante ist der Zug 4. Dc2 etwas in den Hintergrund getreten. Der deutsche Meister Hönlinger zieht auf 4. ... c5, 5. dc5: 5. . . . Lc3:f!7, 6. Dc3: Se4, eine scharfe Methode, auf Entwicklungsvorsprung zu spielen. Wenn Weiß nun nicht 7. Da3 (!?) ziehen will, muß er mit 7. Dc2 Da5f, 8. Ld2 Sd2:, 9. Dd2: Dd2:f, 10. Kd2: Saß in ein zweifelhaftes Endspiel einlenken, über dessen Chancen f ü r beide Teile die Ansichten auseinandergehen. Die Idee von Haberditz, 7. Dd4!T Da5f, 8. K d l ! ? zu spielen, scheint auf den ersten Blick etwas phantastisch. — Dagegen war 4. . . . d5 eine Zeitlang sehr beliebt und ist noch keineswegs zum alten Eisen zu werfen. Nach vielen Schwankungen in der Beurteilung sieht man heute in der wilden Variante 5. a3 Lc3:f, 6. Dc3: Se4, 7. Dc2 Sc6, 8. e3 eo, 9. cdo: Dd5:, 10. Lc4 DaSf, 11. b4 Sb4:, 12. De4: Sc2f, 13. Ke2 D e l f , 14. K f 3 Sal:, 15. Lb2 (nach einer Partie Feigin—Fine, Hastings 1936/37) das Heil f ü r Weiß. Wer aber will solchen Königswanderungen eine unbedingte Beweiskraft zuerkennen? (Siehe auch die Partienbeispiele.) — So gilt der Zug 4. . . . Sc6, d i e Z ü r i c h e r V a r i a n t e , als mehr logische und ruhige Fortsetzung. So wilde Spiele wie bei 4. . . . d5 angedeutet, glaubte man ja gerade bei den modernen Positionseröffnungen vermieden zu haben; und wer schon „indisch" spielt, will sich nicht plötzlich im Kreuzfeuer klassischer Kombinationen

zurechtfinden müssen. Die Idee von 4. . . . Sc6 ist, mit d6 und e5 im Zentrum vorzugehen und dabei den Lc8 zu befreien. Der andere Läufer wird sich auf c3 tauschen müssen; allein damit hat sich Schwarz ja schon bei 3. . . . Lb4 abgefunden. Ein Nachteil der „Züricher" ist die Verstellung des Bc7. 3) Wieder eine Stellung, über deren Vor- und Nachteile für beide Seiten sich Theorie und Praxis nooh keineswegs einig sind. Aljechin zog hier 7 . . . a5 (gegen b2— b4 gerichtet), worauf wohl 8. b8 nebst 9. Lb2 das Gegebene ist. Aber es ist gut, daß die Theorie noch viele Fragen offenläßt, denn wo kämen wir hin, wenn die Praxis nichts mehr zu tun hätte)

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sieht manchmal recht unsioher sind, dafür zwei Beispiele. I. Feigin—Fine, Hastings 1936/37. 15 Le6!? (Versuch, unter Figurenopfer auf Ausnützung der offenen f-Linie zu spielen.) 16. d5 0 - 0 - 0 , 17. deö: fe6:, 18. Kg4Y Df2:, 19. Lal: höf, 20. Kh3 gö, 21. Die umgestellten Züge Le6:f Kb8, 22. Sf3 g4f, und Schwarz gewann. II. 18. Kg4Y war schwach, Nimzoindisoh (4. Dc2 dö) natürlicher ist 18. Kg3. Winter— Weiß: Teschner, Schwarz: B. Koch Reynolds, Birmingham 1937. 15, . . . (Leipzig 1946) Leß, 16. d5 0 - 0 - 0 , 17. de6: fe6:, 1. d4 Sf6, 2. c4 e6, 3. Sc3 Lb4, 18. Kg3 Thf8, 19. Le6:t Kb8, 20. Le5: 4. Dc2 d5. (Als besser gilt heute Tf2: (besser Tde8), 21. Kh3 Tfl, 22. 4. ... cß.) 5. aS Lc3rt, 6. De3: Se4, Lg4 g5 (Tgl:?, 23. Lf3!), 23. Sf3! 7. Dc2 Sc6. (Diese scharfe Angriffs- Tf3:t, 24. Lf3:, und Schwarz gab auf. idee stammt von Aljechin. Ihre Noch besser als 18. Kg3 ist nach Korrektheit ist zweifelhaft.) 8. e3 e5, Dr. Euwes Meinung 18. g3!, um nach 9. cd5: Dd5:, 10. Lc4 Daöf, 11. b4 Thf8f mit 19. Kg4! Tf2:?, 20. Sh3! SM:. (Beide Parteien haben eine streng fortzusetzen. Fine empfiehlt darauf gebundene Marschroute — eine Selten- jedoch 18 Td2! Eine Partie Riedheit in einer sonst „geschlossenen" müller—Herzog, Augsburg 1948, ging Eröffnung.) 12. De4: Sc2f. (Das sieht mit diesem Zuge wie folgt weiter: sehr gefährlich für Weiß aus, aber der 19. Lal:. (Vielleicht ist Le5: besser.) Schein trügt wieder einmal.) 18. Ke2 19. . . . h5!, 20. Kg2 Tf2:f, 21. Kh3 Delf, 14. Kf3 Sal:, 15. Lb2. Dal:, 22. Se2 Tfl, 23. Tfl:. (Zu unterDfl:t, Auf Material soll man in solchen suchen wäre 23. Le6:f.) 23 Stellungen nicht achten; hier gewinnt 24. Dg2 Dföf. Aufgegeben; Damender, der den besten Angriff führt. Daß verlust nach 25. g4 hg4:f, 26. Kg3 die modernen Meister in dieser Hin- Th3f. — Von einer Klärung «lieser 3

Richter-Teachner. SchacheröffnunKen

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Opfervariante kann jedenfalls noch nicht gesprochen werden. Will Schwarz ihr ausweichen, so kommt nur die Rochade in Betracht, und damit gelangen wir zur vorliegenden Partie. 15. . . . 0 - 0 , 16. Kg3! (Droht mit Sf3! D h l : Sg5 g6 De5: den Angriff entscheidend zu verstärken.) 16. . . . h6. (Immerhin weist Dr. Euwe auf die Möglichkeit 16. . . . Ld7 hin, z. B. 17. Sf3 Dhl:, 18. Sg5 g6, 19. De5: Tae8, 20. Df6 Te3:t, 21. fe3: D e l f , wömit Schwarz den Angriff unter Damentausch abwehrt: 22. Df2 Df2:f, 23. Kf2:. Doch verliert er nun den Sal und damit das Endspiel, so d a ß zum Schluß das Material entscheidet.) 17. h3 Ld7, 18. Kh2. (Nun ist der weiße König in Sicherheit. Da Schwarz seinen Sal nicht retten kann, bleibt er auf alle Fälle im Nachteil.) 18. . . . b5, 19. Sf3! DI2:, 20. T f l ! (Statt auf Gewinn des S a l zu spielen, opfert Weiß den Lb2 — ein origineller Angriffsplan, den er nur nicht richtig weiterführt.) 20. . . . Db2:, 21. Sg5? (So rettet der verschmähte Sal schließlich Schwarz, indem er einen Stützpunkt auf c2 schafft. Hätte Weiß aber erst 21. Lf7:t! gespielt, dann wäre ihm wohl ein glänzender Sieg zugefallen: Tf7:, 22. Da8:t Kh7 Tf8, 23. Dd5f - 23. Sg5f hg5:, 24. Tf7: mit entscheidenden Drohungen. Oder: 21. Lf7:f! Kh8, 22. Se5: usw., bzw. 21. . . . Kf7:, 22. Sg5f! Ke7, 23. De5:f mit Vernichtung.) 21. . . . hg5:, 22. Lf7:f. (Jetzt ohne Kraft, denn nun kann Schwarz ausweichen.) 22 Kh8, 28. Dg6 Dc2! (Vermutlich hat Weiß nicht diesen Zug übersehen, sondern die Möglichkeit 24. . . . Dc6! auf 24. e4.) 24. Dg5: Dh7!, 25. de5: Dh6, 26. De7 Le6! Weiß gab auf.

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Ein Unglücksspringer Nimzoindisch (Sämisch-Variante) Weiß: Botwmnlk, Schwarz: Kotow (Groningen 1946) 1. d4 Sf6, 2. c4 e6, 3. Sc3 Lb4, 4. a 3 Lc3:f, 5. bc3: d5,6. cd5:. (Weiß möchte ein starkes, bewegliches Zentrum aufbauen; der Plan ist jedoch zu schwerfällig und langsam, besonders nach dem Tempoverlust 4. a3. Geboten war daher 6. e3.) 6. . . . ed5:, 7. Lg5 c5, 8. 18? (Botwinnik selbst bezeichnet dies als ein „Experiment, das sich nicht bewährt". Hier hätte Weiß mit 8. dc5: alle hochfliegenden Pläne begraben und sich mit ungefähr gleichem Spiel begnügen sollen, wie der englische Meister Alexander ausführt: 8. . . . Da5, 9. Lf6: gf6:, 10. Dd2 Sc6 usw.) 8. . . . h6, 9. Lf6:J (Das kleinere Übel war der bescheidene Bückzug 9. Ld2.) Df6:, 10. e3. (e4 läßt sich, wie leicht ersichtlich, nicht durchsetzen.) 10. . . . 0 - 0 , 1 1 . Se2 Te8,12. Kf2. (Die Folge des 8. Zuges. Der König ist aber im Mittelspiel fast immer eine schlechte Deckungsfigur.) 12. . . . De7, 13. Dd2 Sd7, 14. Sf4 Sf6,15. Ld3 Ld7, 16. h3i (Schwächt die schwarzen Felder am Königsflügel. Weiß scheint aber immer noch nicht die Absicht e3—e4 aufgegeben zu haben und sichert deshalb vorsorglich das Feld g4.) 16. . . . Dd6, 17. T h b l . (Die weiße Stellung krankt besonders an der unglücklichen Position des Sf4, und so wäre 17. T h e l , obwohl an sich wünschenswerter, doch von zweifelhafter Bedeutung. Schwarz kann mit g5 jederzeit Se2 und damit die Verstellung des Turmes erzwingen.) 1 7 . . . . b6,18. L f l Te7,19. a4. (Statt dieser ziemlich zwecklosen Demon-

stration war 19. Sd3 zu erwägen, um endlich den Springer auf bessere Felder zu führen. 19. . . . Dh2, 20. dc5: Lh3: hätte allerdings wohl die Rückkehr nach f4 nötig gemacht.) 19 Tae8, 20. Tel c4! (Nun bleibt dem Springer wieder nur das Feld e2.) 21. g4. (Das Eingeständnis der Niederlage.) 21. . . . g5, 22. Se2. (Oder 22. Sg2 Dh2!) 22. . . . Te8:.



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23. Sg3? (Der Sprung in den Abgrund! „Auf 23. De3: entscheidet der Zwischenzug D h 2 f " , heißt es in einer Partieglossierung. Das ist zwar richtig, doch ist die Sache nicht ganz einfach: 24. Lg2 Te3:, 25. Ke3: Dg2:, 26. T h l ! , und die schwarze Dame ist durch Tagl bedroht. Schwarz kann aber mit 26. . . . Se4! ein genügendes Übergewicht behaupten. — Wenn Weiß noch kämpfen wollte, so mußte er 23. Lg2 versuchen.) 28. . . . Dg3:f, 24. Kg3: Se4f. Aufgegeben. Diese Partie hat I^otwinnik weit unter seiner Form gespielt.

Das alte — und ewig neue Thema I n vielen Schachpartien geht der Kampf um die alten Gegensätze: Königsangriff gegen Angriff am Damen3*

flügel, Kombinations- gegen Positionsspiel. Die Erfahrung lehrt, daß der Königsangriff das Primäre ist, daß er die größeren Chancen hat. Nimzoindisch (Rubinstein-Variante) Weiß: Botwinnik, Schwarz: Alexander (Radiokampf U d S S R - E n g l a n d 1946) 1. d4 Sf6, 2. c4 e6, 3. Sc3 Lb4, 4 . e3 d5. (Gilt als die stärkste Antwort, da sich nun das beabsichtigte 5. Sge2 wegen dc4:! nicht empfiehlt. Über den Wert von 4. . . . Lc3:t gehen die Ansichten auseinander; so geschah in einer Partie Lilienthal—Tschechower, Moskau 1945, 4. . . . Lc3:f, 5. bc3: 0—0, 6. Ld3 d6, 7. Se2 c5. Tschechower bemerkt dazu: „Solch eine Stellung der schwarzen Bauern — vorerst hauptsächlich d6 bzw. c5, und später auch eö bzw. b6 — gegen den auf c3 und c4 befindlichen weißen Doppelbauern war von Nimzowitsch selbst empfohlen. Auf diese Weise werden die weißen Läufer durch die in ihrer Beweglichkeit gehemmte Bauernkette lahmgelegt." — Demgegenüber f ü h r t aber Dr. Tartakower aus: 4. . . . Lc3:f, 5. bc3: d6, 6. Ld3 0 - 0 , 7. e4 e5, 8. Se2 Te8, 9. f3, „und Weiß steht besser". Empfehlenswert dürfte aber auch 4. . . . c5 sein, um sich die offene (d5) und geschlossene (d6) Behandlungsweise noch vorzubehalten.) 5. a3. (Es ist merkwürdig, daß dies hier gut sein soll, während es einen Zug vorher als zweifelhaft gilt. Der Einwand der Theoretiker, daß Weiß nach d7—d5 den Komplex c3—c4—d4 nicht mehr zu fürchten brauoht, weil seine Festlegung im Sinne der Ausführungen Tschechowers nicht mehr möglich ist, verfängt nicht. Denn in der Sämisch-

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Variante gilt ja nach 4. a3 Lc3:f, (Von solchen Stellungen träumt der 5. bc3: dö!, 6. e3 o5! als beste Fort- Schachspieler! Wann je sieht man setzung für Schwarz, und zu genau der eine Bauernkette e5—f6—g7?) gleichen Stellung kommt es hier!) 5. . . . Lc3rf-, 6. bcS: c5, 7. cd5: edS:. i (Auf 7. . . . Sdö: setzt Weiß günstig j i mit 8. Ld2 0 - 0 , 9. Ld3 Sc6, 10. Se2 mm fort.) S. Ld3 0 - 0 , 9. Se2 bß, 10. a4.. / ém, w (Eine originelle Idee, denn der Bauer geht über kurz oder lang verloren. ¡ Ü i ¡ ¡ § H B Aber dafür gewinnt Weiß erstens das i schöne Feld a3 für den Läufer und wm zweitens Zeit zum Aufbau,einer Angriffsstellung. Ohne ein Risiko einj p HP"» s I zugehen, kann Weiß aber auch gut B anders spielen; z. B. 10. 0—0 La6, 'Wtsk s WM H H 11. La6: Sa6:, 12. Dd3 Sc7, 13. f3!, und Weiß wird früher oder später 30. . . . Da7f? (Ein überflüssiges, e4 durchsetzen.) 1 0 . . . . La6,11. La6: ja schädliches Schach; der zweite Sa6:, 12. La3 Te8,13. Ddä c4,14. Dc2 kritische Augenblick! Richtig war wie r Dd7,16.0—0 Sb8. (Damit beginnt das Alexander selbst nach der Partie anweiße Spiel der Verlockung zu wirken: gab, 30. . . . Sd4! sofort, um nach Schwarz spielt auf Eroberung des Ba4.) 31. De3 mit Dg4! fortzufahren. 32. h3 16. Tael. (Weiß indessen nimmt keine ginge dann nicht wegen Dg3:! usw.) Notiz davon, sondern geht zum 31. Ehi Sd4, 32. De3! (Jetzt ist der direkten Angriff über.) 16. . . . Sc6, Sd4 gefesselt. Das Zünglein an der 17. Sg8 Sau. (Mit 17 Se4!, Sajtar Waage neigt sich zugunsten von Weiß.) —Kottnauer, Prag 1946. konnte 32. . . . Ta8, 33. Dc3: a4, 34. Dd4:t Schwarz sich halten.) 18. 13 Sb3, (Die Partie schließt mit einem kleinen 19. e4t Da4:, 20. Db2. (Allerdings Knalleffekt.) 34 Dd4:, 35. Sf5 h5. muß Weiß diesen Zug verlieren, (In Anbetracht der doppelten Mattdenn auf Läuferzüge käme Sc5! drohung hat Schwarz keine Wahl.) mit der Drohung Sd3.) 20. . . . s5, 86. S(14: Te8, 37. Sf5 d4, 38. e6! Auf21. e5 b5. (Er will auf 22. ef6: mit b4 gegeben. Ein dramatischer Kampf. die Figur zurückgewinnen. Der erste kritische Augenblick!) 22. Ld6i (Weiß läßt sich verblüffen. Strategie und Taktik Bei 22. ef6: b4, 23. Sf5! sollte sein Angriff durchdringen.) 28. . . . Teft, Nimzoindisch -(Rubinstein-Variante) 23. e!6: Td6s, 24. fg7:. (Mehr Chancen Weiß : Dr. Dyckhoff, Schwarz : B. Koch bot 24. Sh5, z.B. gf6:, 25. Df2 f5, (Fernpartie, gespielt 1948) 26. Dg3f Tg6, 27. De5! usw.) 24. . . . M, 25. TeS Te8, 26. 14 Dd7, 27. De2 1. d4 Sie, 2. c4 e6, 3. Sc3 Lb4, 4. e3 Tde6, 28.15 Te5:, 29. de5: bc3:, 30.16. 0—0. (Schwarz behält sich noch vor,





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welches Entwicklungssystem er anwendet.) 5. Ld3 c5. (Ragosin hat ein mit 5. . . . d5 eingeleitetes Manöver gefunden, das einer verzögerten Züricher Variante gleichkommt: 6. a3 dc4:, 7. Lc4: Ld6, 8. Sf3 Sc6!, 9. e4 e5, 10. d5 Se7, und Schwarz steht gut: Iliwitzky—Auerbach, UdSSR 1951. Der Zug 6. a3 bedeutet jedoch einen Tempoverlust, da Schwarz ja sowieso Lb4—dö und Sc6 spielen will, um e6—e5 durchzusetzen. I n einer Partie Furman—Liepnitzky, UdSSR 1952, geschah deshalb 6. Sf3 dc4:, 7. Lc4: Sc6, 8. 0—0 Ld6, 9. Lb5, aber nun brachte Schwarz ein interessantes Bauernopfer: 9. . . . e5!?, 10. Lc6: ed4:, 11. Lb7: Lb7:, 12. Sd4: Dd7 mit guten Chancen. ' Dr. Euwe gibt als besser an f ü r Weiß 11. Sd4: — statt Lb7: — 11. . . . bc6:, 12. Sc6: Dd7, 13. Da4, bzw. 12. . . . De8, 13. Sd4 Lb7, 14. f3!) 6. Sf3 Sc6, 7. 0—0 d5. (In einer Partie aus der deutschen Fernschachmeisterschaft 1944 bis 1946 zwischen denselben Gegnern wählte Koch hier die Fortsetzung 7. . . . Lc3:, 8. bc3: d6, die der Idee dieser Spielweise besser zu entsprechen scheint. Doch hatte Schwarz nach 9. e4! e5, 10. d6 Se7, 11. Sh4 Se8, 12. Sf5! ebenfalls kein leichtes Spiel.) 8. a8 Lc3:, 9. bcB: b 6 , 1 0 . Se6! (Auf 10. a4, was D r . Aljechin im Avro-Turnier 1938 spielte, folgt nicht cd4:, 11. cd5:! mit gutem Spiel f ü r Weiß, sondern 10. . . . La6! mit Ausgleich. Der von Dyckhoff gewählte Zug ist aus der Partie Landau—Keres, Kernen 1937, bekannt und stand als weniger gut zu Buch; wie die vorliegende Partie zu beweisen scheint, zu Unreoht.) 10. . . . Se5:, 11. de5: Sd7, 12. 14 dc4:. (Er wollte 13. cd5:

nebst c4 nicht zulassen.) 13. Lc4: Lb7, 14. De2! Dc7. (Es war schwer, hier das Für und Wider von Dc7 und De7 abzuwägen. Auf e7 hatte die Dame weniger Wirkung, deckte aber den Punkt. e6.) 15. Ld2! (Mit der feinen Idee, den Läufer nach h4 zu bringen.) 1 5 . . . . Tad8. (Schwarz ist in Schwierigkeiten. Der Versuch, durch 15. . . . a6 nebst bß zum Gegenspiel zu kommen, scheitert an 16. a4, und Schwarz ist ständig an die Deckung von a6 gebunden. Linienöffnungen, z. B. f6 nach Vorbereitung, kommen nur dem Weißen zugute, der das Läuferpaar besitzt. Ferner ist die Schwäche des Punktes d6 unangenehm. Auf 15. . . . Ld5, was hauptsächlich noch in Frage kam, tauscht Weiß den Läufer und spielt anschließend Lei, wonach er sowohl d5 unter Feuer nehmen als auch einen starken Königsangriff einleiten wird.) 16. Lei! Sb8. (Den Springer auf gute Felder zu bringen, ist ebenfalls ein schwer zu lösendes Problem.) 17. Lh4 Td7, 18. e4t (Er läßt Ld5 jetzt, wo der Turm zurückschlagen könnte, nicht mehr zu und verhindert auch Le4.) 18. . . . Sc6,

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19. 15! (Der entscheidende Stoß, der

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die ganze Kraft der weißen Stellung offenbar werden läßt. e5 ist unverletzlich, z. B. 19. . . . De5:, 20. fe6: fe6:, 21. Lg3 nebst 22. Le6:f, bzw. 19 Se5:, 20. fe6: usw. Auf 19 ef5: würde 20. e6!, auf 19. . . . Te8, 20. fe6: fe6:, 21. Dg4 Se5:, 22. Le6:f Kh8, 23. Dh5! folgen.) 19. . . . Sd8. (Doch auch der von Schwarz eingeschlagene Weg reicht nicht aus.) 20. IgS! (Mit der Absicht T f l - f 4 - h 4 und Dh5.) 20. . . . Dc8. (Resignation.) 21. Tf4 efö:, 22. eI5: Ld5. (Die Hoffnung, 23. e6 noch zu hindern, erweist sich als trügerisch.) 23. e61! Schwarz gab auf, denn nach 23. . . . fe6:, 24. fe6: Se6: entscheidet das Damenopfer 24. De6:f! Eine in Anlage und Durchführung klassische Partie, typisch f ü r den Stil des verstorbenen Fernschachmeisters.

Kombinationsreiches Spiel des Weltmeisters Nimzoindisch (4. . . . Sc6) Weiß: Botwinnik, Schwarz: Taimanow (4. Stichpartie, Moskau 1953) 1. d4 Sf6, 2. c4 e6, 3. Sc3 Lb4, 4. e3 Sc6. (Trotz der Verstellung des c-Bauern hat die Beliebtheit dieser Verteidigung nicht abgenommen. Schwarz beabsichtigt d6 nebst e5; kommt Weiß dem mit cd5: ed5: zuvor, so hat Schwarz den Lc8 und die e-Linie frei. — Möglich ist auch Bronsteins Idee 4. . . . b6, 5. Sge2 La6.) 5. Sge2. (Von Botwinnik bevorzugt. In einer Partie Geller—Taimanow, UdSSR 1962, geschah 5. Ld3 e5, 6. Sge2 ed4:, 7. ed4: d5, 8. c5! 0—0, 9. a3 Lc3:, 10. bc3:, und nun hätte Schwarz mit

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1 0 . . . . h6! — Prins — ein befriedigendes Spiel erlangen können. E r spielte aber 10. . . . b6? und kam in Nachteil. Nach Dr. Euwe ist wohl 6. Ld2 die beste Erwiderung f ü r Weiß. Diese Spielweise hat besonders H. Müller, Wien, untersucht: 5. . . . d5, 6. Sf3 0 - 0 , 7. Dc2 De7!, 8. Le2 (?) dc4:, 9. Lc4: e5, und Schwarz steht gut: Racek—H. Müller, Wien 1952. Dr. Euwe wendet aber ein, daß Weiß besser 8. a3 Lc3:, 9. Lc3: Se4, 10. Ld3 spielt, da Schwarz dann nicht so schnell zu e6—e5 kommt.) 5. . . . d5. (Auch 5. . . . e5, 6. d5 wurde gespielt, doch steht Weiß nach 6. . . . Se7, 7. a3 Lc3:f, 8. Sc3: d6, 9. e4J besser.) 6. a3 Le7, 7. cd5: ed5:, 8. SÍ4. (Die von dem Weltmeister gewählte Spielweise nutzt am besten die Tatsache aus, daß der schwarze c-Bauer nicht ziehen kann und Schwarz so ständig auf d5 achten muß. Ein kleiner Mangel ist der untätige Lei. — Versucht wurde auch 8. Sg3, doch gibt dies Schwarz einen Angriffstip: 8. . . . h5!, 9. Ld3 h4, 10. Sge2 — besser Sfl —, 10. . . . h3, 11. g3 Lg4, 12. 0 - 0 Lf3, 13. b4 Ld6 zum Vorteil von Schwarz: van Schelt i n g a - O'Kelly, Beverwijk 1953.) 8 . . . . 0—0. (Schwarz kommt allmählich in Schwierigkeiten und auf der Suche nach Gründen dafür glaubte man, er hätte hier das spätere g2—g4! durch 8. . . . Lf5, 9. Le2 Dd7 verhindern sollen. Dr. Euwe meint aber, daß Schwarz auch dann nach 10. Lf3! nicht viel besser daran ist.) 9. Le2 1Í5. (9. . . . Le6 gab Weiß nicht das Tempo g4; aber vermutlich fürchtete Schwarz diesen Zug nicht sehr und glaubte eher an eine Schwächung des weißen Königsflügels. Dem ist aber nicht so, wie die Folge lehrt.) 10. g4l

Le6. (Was sonst ? 10. . . . Le4 hätte 11. f3, und 10. . . . Lc8, 11. g5 Se8, 12. h4 zur Folge.) 11. Se6: Ie6:, 12. 0—0. (Mitten h i n e i n . . . . Aber Schwarz kann ja nicht viel machen, der weißfeldrige Läufer fehlt ihm.) 12. . . . Dd7, 13. 14 Sd8. (Die Absicht ist klar: er möchte das wichtige Zentralfeld e4 besetzen und dort den weißen Angriffsaufmarsch weitgehend hemmen. Weiß wird dies natürlich möglichst nicht zulassen.) 14. Ld3 SI7,15. b4 a 5 , 1 6 . b5 Sd6,17. DI3 a4? (Man erwartet 17. . . . c6 mit der Idee, nach 18. bc6: Dc6: doch noch das Feld e4 zu erobern. Aber darauf ist 18. Sa4 zu befürchten. Wirklich? Dr. Euwe sagt nein und empfiehlt das Qualitätsopfer 18. . . . cb5:! Nimmt Weiß es nicht an und zieht 19. Sc5, dann folgt nach Euwe 19. . . . Dc8, 20. g5 Sfe4!, 21. Se4: Se4:, 22. Le4: de4:, 23. De4: mit ungefähr gleichen Chancen. — Die Stellung ist schwierig zu beurteilen, aber wenn das alles stimmt, ist das Gleichgewicht bis hierher noch nicht entscheidend gestört, und erst nach dem Textzug geht es mit Schwarz bergab.) 18. Ta2. (Weiß überstürzt sich nicht; 18. g5 Sfe8, 19. D h 3 sieht zwar stark aus, doch hat Schwarz darauf die befriedigende Verteidigung 19. . . . Sf5.) 18. . . . c6. (Jetzt zu spät, da sich die schwarze Dame auf c6 nicht mehr behaupten kann.) 19. bc6: Dc6:, 20. Tc2! Dd7. (20. . . . De8 ermöglicht zwar auf 21. g5 Sh5, doch setzt Weiß dann stark mit 22. Dg4! fort.) 21. g5 Sfe8, 22. Lh7:f! (Eine schöne Kombination, die den Schluß der Partie wie „aus einem Guß" gespielt erscheinen läßt. Dennoch zeigt sich später ein dunkler Punkt.) 22. . . .

Kh7:, 23. Dh3f Kg8. (Auch auf 23 Kgö käme 24. Sd5:, z . B . 24 Ld8, 25. Sb4! nebst Sd3 und so fort.) 24. Sd5:! (Diese Pointe des Läuferopfers auf h7 darf Seltenheitswert beanspruchen.) 24. . . . Ld8, 25. g6 SI6, 26. SI6:f gf6:, 27. g7!i Sieht ganz natürlich, ja, selbstverständlich aus, denn „Schwarz darf ja wegen 28. Tg2 nicht schlagen". Dieser Suggestion erlagen zunächst viele Glossatoren. Kritische Köpfe fanden aber später heraus, daß der

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Angriff nach 27. . . . Kg7:! gar nicht leicht zu führen ist. Klarer scheint uns deshalb 27. d5! zu sein, z. B. 27. . . . Te8, 28. Td2ü mit wohl entscheidendem Angriff. Botwinnik gab später 27. Tg2 an, doch führt dies bei richtiger Abwehr nur zum Remis: 27. . . . Te8, 28. g7 Sf7, 29. Tf3 Tc8ü, 30. Lb2 Tc7, 31. Dh4 Dc8, 32. Tb3 T c l f ! 27. . . . Te8? (Verliert widerstandslos. 27. . . . Kg7:! mußte geschehen; wohl hat Weiß Angriff, aber ein klarer Erfolg ist nicht zu erzielen, z . B . 28. Dh5 Tf7!, 29. Tg2f Kf8, bzw. 28. Tg2t Kf7, 29. d5 Sf5!, oder 28. T g 2 | Kf7, 29. Ld2 Ke8! und

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schließlich 28. Tg2f Kf7, 29. Dh5f Ke7, Laß: Ta6:, 15. Sge2 Lo3:f, 16. Sc3: 30. Ld2 De8! usw. Analyse von Th. Db2:, 17. 0—0 etwa gleiches Spiel Schuster. Botwinnik gibt als beste erlangen können. Der Zug 5. . . . b5!?, Fortsetzung 28. f5! Kf7!, 29. e4 Ke7, ähnlich dem Blumenfeld-Gambit, ist 30. Ld2 mit' praktischen Chancen.) 28. natürlich sehr scharf. Einfacher sieht Dh8f Ef7, 29. Dh6f. (Mit Tempo 5. . . . ed5:, 6. cd$: 0—0 aus.) 5. Lh4 besetzt die Dame das Feld h5.) 2 9 . . . . c5, 6. d5 d6. (Teschner stellt auch hier Kg8, 80. Tg2! SI7, 81. Tf8. (Die Dro- 6 . . . . bö zur Erwägung. In einer Partie hung Th3 wirkt nun entscheidend.) O'Kelly—Keres, Budapest 1952, spielte 31. . . . Ta5. (Auf das verlockende Schwarz 6. . . . Lc3:f, 7. bc3: e5, 8. e3 31; . . . Dc6 führt 32. Dh8fü zum d6, 9. Dc2 Sbd7, 10. Ld3 De7, 11. f3 Matt.) 82. Dh4 e5. (Auch Dc7 hilft g5!?, 12. Lg3 Sh5, 13. Se2 Sf6, doch nicht wegen 33. Ld2 Dc2, 34. La5:!; stand Weiß nach 14. Tbl etwas günnicht aber 34. Th3 Ddlf, 35. Lei Th5!) stiger.) 7. e3 edS:, 8. cd5: Sbd7, 9. Lb5 88. Th8 Dh8:, 84. Dh3: eI4:, 36. ef4: 0 - 0 , 10. Sge2 Se5, 11. 0 - 0 Sg«, 12. Lb6. (FaUs Telf, 36. Kf2 Tel:, so aber- LgB Sh6, 18. Ld3 Sg8:, 14. Sg8: SeS? mals ein schönes Damenopfer: 37. (Gibt Weiß später Gelegenheit zu dem Dh7f!!) 86. Lb2 Tb5, 87. E l l La5, 38. Tempo f2—f4. Dr. Euwe empfiehlt Tc2 Tb8, 89. Dd7 Tbe3, 40. Da4: Telf, stattdessen jetzt oder auch noch später 41. EI2 Lc7, 42. De8:f. Schwarz gab f5, damit Weiß nicht im Zentrum zu auf. Trotz der geschilderten kleinen stark wird.) 15. Le2 Lc3:, 16. bc3: Unklarheit eine ausgezeichnete Lei- Dh4,17.14 Sg4,18. Lg4: Lg4:, 19. Da4. stung des Weltmeisters und eine Par- (Der junge Mann spielt positionell tie, die man nicht so leicht vergißt. erstaunlich treffsicher und beweist im folgenden auch, daß er gut kombinieren kann. Zunächst droht 20. f5, woEin alter Zug wird wieder modern nach der Lg4 in Gefahr gerät.) 1 9 . . . . Lc8. (Es ist immer mißlich, die EntNitozoindiach (4. Lg5) wicklung sozusagen „zurücknehmen" Weiß: Spassky, Schwarz: Smyslow zu müssen.) 20. e4 Dg4i (Damit leitet (Bukarest 1953) Schwarz einen verfehlten Angriff ein, der von Weiß mühelos widerlegt wird. 1. d4 Sf6,2. c4 e6,8. Sc3 Lb4,4. Lg6. Auch hier noch konnte 20. . . . f5 ge(Nach der Theorie ein altes Experiment, schehen, weil sich 21. e5 wegen der bei dem man noch nicht weiß, ob es gut gegenüberstehenden Damen verbietet.) oder schlecht ist.) 4. . . . h6. (Ob mit 21. D»2 h5, 22. TI2 b5, 23. e5 h4, 24. oder ohne Einschaltung dieses Zuges Sil L15. (Nicht Lb7 wegen 25. Se3 — das ist hier und auch in anderen nebst evtl. Sf5.) 25. Dd2 de5:, 26. fe5: Eröffnungen schwer zu entscheiden. Lg6, 27. Tel h8, 28. d6. (So ungefährIn derPartieSteiner—Unzicker, Stocklich ist der schwarze Angriff, daß holm 1952, geschah 4 c5, 5. d5 b5!i Weiß sich gar nicht darum kümmert.) 6. e4 h6, 7. Lf6: Df6:, 8. Tel 0 - 0 , 28. . . . Lei, 29. Se3 De6. (Man merkt, 9. cb5: ed5:!, 10. Dd5: Db6, 11. Lc4 daß Schwarz sich bereits auf dem Lb7, 12. Df5 a6, und nun hätte Weiß Bückzug befindet. So hofft er, den nach Unzicker mit 13. ba6: La6:, 14.

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Springer von dß und f5 fernhalten zu können; aber Weiß bleibt konsequent.) 80. Tf4t (Verjagt den Läufer; das Schlagen auf g2 ist ohne Bedeutung.) 3 0 . . . . Lg2:, 81. Sfö! (Da ist er also doch! Zunächst droht Se7f nebst Th4f. Es geht zu Ende.) 81. . . . Tfe8, 82. Te8! (Der Lg2 wird geschickt umspielt; es ist fast so, als ob er gar nicht da wäre.) 82. . . . Tad8. (Eine genügende Verteidigung ist nicht mehr zu sehen. Es folgt nun ein schöner Schluß.)

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88. Sg7:! (Die Zertrümmerung. Bei 33. . . . Kg7:, 34. Tg3f Kf8 erzwingt ein weiteres Opfer das Matt: 35. Tf7:f! usw.) 88. . . . Td6:. (Verzweiflung.) 84. Se6:t (Eleganz!) Schwarz gab auf. Eine überzeugende Talentprobe des zur Zeit der Partie erst 17 jährigen Jungmeisters! Königsindisch Das R é t i - S y s t e m Wenn Schwarz den Königsläufer fianchettiert und die weiße Zentrumsbildung mit e2—e4 zuläßt, um später in der Mitte mit c7—cö oder e7—eö zn wirken, dann haben wir das RétiSystem vor uns. Es läßt dem Weißen zwar die größere Bewegungsfreiheit,

gibt ihm aber wenig Möglichkeiten zu direkten Angriffen. In den Schleichwegen solcher Eröffnungen fühlen sich sehr viele Spieler wohler als bei den klassischen Angriffsspielen. Wir geben in großen Zügen ein Bild der sich ungemein verzweigenden Varianten. Übersioht I . d4 S!6,2. c4 g«, 8. Sc8l), Lg7 4. e4 d6, 5. SI8») 0 - 0 , 6 . Le2 Sbd75), 7 . 0 - 0 e6, 8. Tel 4 ). 1) Weiß kann den Vormarsch e4 auch mit 8. 18 unterstützen, worauf Schwarz entweder mit Lg7, 4. e4 d6, 6. Sc8 0—0 oder unternehmender mit d&, 4. cdö: Sd5:, 6. e4 Sb6, 6. Sc3 Lg7, 7. Le3 0—0 fortsetzt. Geht Weiß hierbei mit 8.14 auf den scharfen Stil ein, so zieht sich Schwarz mit Sc6, 9. d5 Sb8, 10. Sf3 Lg4 nebst c6 nicht schlecht aus der Affäre. — Eine ruhige, aber sehr solide Spielweise ist 3. g3; Schwarz hat nun die Wahl, auf den Vorstoß e5 oder d5 zu spielen: I. 3. g3 Lg7, 4. Lg2 d6, 5. Sc3 0 - 0 , 6. Sf8 Sbd7, 7. 0 - 0 e6, 8. b8. Der berüchtigte, hier aber recht gute „Doppelloch"-Aufbau; sonst kommt noch 8. e4 in Frage. Auch 8. Dc2 ist gut, nur darf Weiß nach 8. . . . ed4:, 9. Sd4: Sb6 nicht 10. b3? (richtig 10. Dd3!) spielen wegen 10. . . . c5, 11. S4b5 a6,12. Sa3 LI51,13. Dd2. (13. e4? Se4:!; 13. Ddl Sfdö!, 14. cd5: Lc3:, 16. Lh6 Te8!) 13. . . . d5! mit Vorteil für Schwarz (Heinicke—L. Schmid, Bad Pyrmont 1949). II. 3. g3 c6, 4. Lg2 d5, 6. Sf8 Lg7, wobei Schwarz gerade wegen der fast symmetrischen Stellung sehr sorgsam verfahren muß (z. B. Rabinowitsch— Botwinnik: 6. cd5: cd5:, 7. 0—0 0—0, 8*. Sc3 8e4, 9. Db3 Sc3:, 10. bc3: Sc« mit ungefähr gleichem Spiel.)

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2) Von dem „ V i e r b a u e r n s p i e l " 5. f4 ist man heute abgekommen. Das weiße Zentrum sieht zwar furchterregend aus, aber „es ist nur hinsichtlich der Anzahl der vorgerückten Bauern stark. Wenn jedoch Schwarz die geeigneten Gegenmaßnahmen trifft, dann bilden diese Bauern eher eine Quelle der Sorge als eine solide Basis f ü r den späteren Angriff." (Dr. Euwe.) Als stärkste Behandlungsweise gilt der Vorstoß c5, z. B. 5. . . . c5t, 6. dc5: (6. Sf3 cd4:, 7. Sd4: Sc6, 8. Sc2 Sd7!, 9. Le2 Sc5,10. Lf3 Lc3:f! gab Schwarz eine positionelle Initiative; Teschner— Gligoric, Helsinki 1952), 6. . . . Da5, 7. Ld3!. (Tolusch brachte gegen Radulescu, Bukarest 1953, mit 7. Ld2 Dc5:, 8. b4!? ein interessantes Bauernopfer, dessen Pointe wohl 8. . . .* Db4:, 9. eö de5:, 10. Sd5 usw. ist. Radulescu lehnte ab — 8 Dc6, 9. Ld3 — und stand nicht gut.) Dc5:, 8. Sf3 Sc6 mit beiderseitigen schwer zu beurteilenden Chancen (Geller—Gligoric, Stockholm 1952). 3) Es kann auch sofort 6. . . . e5 geschehen, denn mit 7. de5: de5:, 8. Dd8: Td8:, 9. Lg5J (Falls 9. Se5:, so Se4:!) 9 . . . . Te8, 10. Sd5 Sd5:, 11. cd&: c6 ist f ü r Weiß nicht viel zu holen. 4) 8. d5 würde die Stellung abschließen. Schwarz hätte ebensogute Chancen wie Weiß, indem er mit baldigem f7—f5 auf Königsangriff spielt. Der Turmzug hält die Spannung aufrecht. Weiß hat eine feste aussichtsreiche Stellung, die sich etwa wie folgt weiterentwickeln läßt: 8. Tel c6, 9. LH T e 8 , 1 0 . Tblt ed4:, 11. Sd4: a5, 12. f3 Dc7, 13. K h l Sc5, 14. Lf4. Schwarz hat es nicht leicht. I m „Schacharchiv" schlägt Dr. Euwe die Verbesserung 11. . . . d5! vor, ein Zug,

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der zu einer Auflösung im Zentrum f ü h r t und so das schwarze Spiel befreit: 12. cd5: cd5:, 13. ed5: Tel:, 14. D e l : Sb6! (Sd5:?, 15. Sd5: Ld4:, 16. Lf4!). Will Weiß dem ausweichen, muß er sich zu der Abriegelung 10. d5 entschließen, die Schwarz am besten mit 10. . . . c5 beantwortet. Weiß wird dann mit a3 und b4 am Damenflügel, Schwarz mit f5 am Königsflügel angreifen.

Der dunkle Punkt Königsindisch (mit Zugumstellung) Weiß: Kotow, Schwarz: Bronstein (Moskau 1945) 1. d4 Sf6, 2. c4 d6, 3. Sc3 e5, 4. Sf3 Sbd7,5. g3 g6,6. Lg2 L g 7 , 7 . 0 - 0 0 - 0 , 8. e4 c6, 9. I e 3 . (Diese feine Idee stammt von Botwinnik. Der Zug sieht wegen der folgenden Antwort von Schwarz wie ein Tempoverlust aus; in Wirklichkeit aber erzwingt Weiß dann mit Lg5! eine Schwächung der schwarzen Bauernstellung.) 9 . . . . Sg4,10. Lg5 f6,11. I c l f5. (Nun will er aus der Not eine Tugend machen. Positionen besser war Sh6 nebst Sf7.) 12. Lg5 De8, 13. de5: de5:, 14. ef5: gI5:, 15. T e l . (Damit spielt Weiß auf ein interessantes, jedoch zweischneidiges Figurenopfer. Einfacher geschah vorerst 15. h3 Sf6 und dann 16. Tel.) 1 5 . . . . e4,16. Sh4 Sge5,17. f4. (Mit der Pointe des Figurenopfers im nächsten Zuge.) 17. . . . h6! (Noch am besten. Schlechter wäre nach Analysen der Beteiligten 17. . . . Sd3, 18. Sf5:! Sei:, 19. Sg7: Kg7:, 20. Dd4t Kg8, 21. Tel: mit Angriff f ü r Weiß; oder 17 Sc4:, 18. Se4: fe4:, 19. Te4: Df7, 20. Te7, und Weiß kommt in Vorteil.) 18. SI5:! (Das war die Ab-

sieht. I n Anbetracht der rückständigen Entwicklung von Schwarz bietet die Zerstörung seines Zentrums gute Chancen. Immerhin ist da aber zwei Züge später doch noch ein dunkler Punkt.) 18 Tf5:, 19. Se4:! (Weniger verspricht 19. Le4: Tgö:!, 20. fg5: hg5:.) 19. . . . Df8, 20. Sd6.

Beinfall erweisen.) 26. . . . Kgl:, 27. T f l Le6, 28. De2 Te8, 29. h 3 Se3, 80. b4 De5, S l . T a c l . Schwarz gab auf. Eine lebhafte, kombinationsreiche Partie.

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Königsindisch (mit Lg2) Weiß: Beschewsky, Schwarz: Najdorf

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20. . . . Tg5:? (Führt zum VerluBt. Nach Kotow war die einzige Fortsetzung, die die weiße Kombination als zweifelhaft erscheinen lassen konnte, 20 hg5:, 21. Sf5: gf4:!. Wenn nun 22. Sg7:, so f3!, 23. T f l D c 5 | ! ; falls aber 22. Dhö, so Sf6, 23. Sh6f Lh6:, 24. De5: fg3:.) 21. fgö: hg5:, 22. TU De7, 28. SI5 Dc5f, 24. K h l Sf6. (Schwarz sieht, daß nach 24. . . . Lf8, 25. Dh5! der weiße Angriff übermächtig wird. Mit der Textfolge versucht er dem Gegner noch in letzter Minute ein Bein zu stellen.) 25. Sg7: Seg4! (Nach 25 Kg7:, 26. Tf6:! Kf6:, 27. Dd8f De7, 28. T f l f Ke6, 29. Lh3f g4, 30. Lg4:t Sg4:, 31. Telf Se5, 32. Te5:f gewinnt Weiß.) 26. Tf6:! (Weiß ist auf der Hut. Die verlockende Fortsetzung 26. Dd8f Kg7:, 27. h3 würde sich nach Sf2f, 28. Kh2 Lh3:, 29. Da8: S6g4f, 30. K g l Se4t, 31. K h l Sg3:f als böser

Ein lehrreicher Zusammenbruch

(4. Matchpartie, New York 1952) 1. d4 Sf6, 2. c4 g6, 3. Se3 Lg7, 4. e4 0—0, 5. SI8 d6, 6. g3 co. (Möglich ist auch 6. . . . Lg4!) 7. Lg2 Sbd7. (Hier kommt Heinickes Zug 7 . . . . Sc6 in Betracht.) 8. 0—0 c6. (Schwarz tauscht nicht im Zentrum, sondern läßt die Spannung bestehen, was als chancenreicher gilt. Doch ist auch 8. . . . ed4:, 9. Sd4: Sc5 nicht von der Hand zu weisen: 10. h3 Te8,11. Tel a5,12. Do2! a4!, 13. Le3 c6, 14. T a d l Daö! Botwinnik—Geller, Budapest 1952.) 9. h3. (Zur Vorbereitung von Le3, das sonst mit Sg4 beantwortet werden könnte.) 9. . . . Sh5. (Die übliche Spielweise; Schwarz will f7—f5 durchsetzen. In einer Partie v. d. Berg— Stümpers, 1952, wurde 9. . . . a6 versucht, doch hätte Weiß darauf mit Dr. Euwes Zug 10. b3!, drohend La3!, sehr stark fortsetzen können.) 10. Le3 De7(?), 11. Tel. (Dies scheint aktiver zu sein als 11. Sh2, was in der 21. Matchpartie Botwinnik—Bronstein erfolgte. Dort geschah weiter 11. . . . Kh8, 12. Tel a6, 13. a3 Tb8, 14. L f l Shf6!, 15. Dd2? und Schwarz kam mit 15. . . . b5! in Vorteil. Weiß mußte richtiger 15. f 3 ! ziehen.) 11. . . . Kh8, 12. De2 De8(?). (Schwarz hat immer noch sein Ziel f5 vor Augen und deckt deshalb indirekt den Sh5, 43

doch kostet der Zug nun ein Tempo — die Dame ist ja erst nach e7 gegangen. Am besten geschah jetzt wohl 12. . . . a6 nebst Tb8, um sobald als möglich b7—b5 durchzusetzen.) 18. Tadl fö? (Ungenügend vorbereitet, scheitert dieser Zug nun an dem feinen Gegenspiel Reschewskys.) 14. ef5: e4. (Schwarz möchte die Barriere f5—e4 errichten. Nimmt er auf f5 wieder — 14. . . . gfö: —, so entstehen auf der e-Linie Schwierigkeiten: 15. deö: de5:, 16. Ld4. Schwarz ist ja gefesselt — rückständige Entwicklung.)



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15. Se4:! (Hübsch und entscheidend. Weiß erhält zunächst drei Bauern für die Figur bei starkem Angriff.) 1 5 . . . . De4:, 16. Sh4 D«8, 17. fg6: S5I6. (Auf 17. . . . hg6: folgt 18. Dc2! Kh7, 19. Sg6:!, bzw. 18 Kg8, 19. Lg5. Embarras de richesse!) 18. Dc2 Dd8, 19. LI4 Sb6, 20. gh7: Te8. (Mit dem Damoklesschwert des Abzugsschachs über seinem Haupte kann sich Najdorf hier unmöglich wohlgefühlt haben. 20. . . . Tf7, 21. Sg6| Kh7:, 22. Se5f kostet sofort die Qualität.) 21. Lg5 Id7, 22. b3! (Die schwarze Stellung ist hilflos und so kann sich Weiß in aller Buhe solche „Arrondierungszüge" erlauben.)

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22. . . . Telrf, 28. Tel: Le8, 24. I e 4 Sbd7, 25. Lg6 Lg6:. (Schwarz resigniert, doch hätte auch 25. . . . Da5 nichts mehr genützt: 26. Ld2 Dd8, 27. Le8: -Se8:, 28. Sg6f Kh7:, 29. Se7f Kh8, 30. Dg6 S8f6, 31." Te4 Sf8, 32. Th4f S8h7, 33. Df7 usw.) 26. Sg6:f Kh7, 27. Se7f Kh8, 28. Te4! Lh6. (28. . . . Se4: kostet nach 29. Sg6f die Dame.) 29. Th4 De7:, 80. Thörf- Kg8, 31. Dg6f Dg7, 82. Lf6:. Sohwarz gab auf, denn die Figur ist nach 32. . . . Dg6:, 33. Tg6:f Kf7, 34. Tg7f! nicht zu gewinnen und Weiß behält drei verbundene Freibauern mehr.

Hübscher Durchbruch in der f -Linie Königsindisch (mit Le2) Weiß: Besch ewsky, Schwarz: Gligorio (1. Matchpartie, New York 1952) 1. d4 Sf6, 2. c4 g6, 8. Se8 Lg7, 4. e4 d6,5. SI8 0—0, 6. Le2 e5, 7.0—0. (Die Annahme des Bauernopfers 7. deö: de5:, 8. Dd8: Td8:, 9. Se6: empfiehlt sich nicht wegen 9. . . . Se4:!) 7. . . . Sbd7. (Heute ist auch 7. . . . Sc6 sehr modern, mit der Idee, nach 8. d5 Se7, 9. Sei Sd7 zum Flankenstoß f5 und damit zum Königsangriff zu kommen. Ob dieser oder das weiße Gegenspiel am Damenflügel den Vorzug verdient, steht nicht mit Sicherheit fest. Najdorf spielte gegen Gligoric, Mar del Plata 1953, 10. Sd3 f5, 11. f3 f4, 12. Ld2 g5, 13. b4 Sf6, 14. c5 h5 und erlag schließlich dem feingeführten Angriff seines Gegners. Es wurde daher 10. Sd3 getadelt und 10. Le3! empfohlen, z. B. . . . f5, 11. f3 f4, 12. Lf2 g5 und nun 13, Sd3, Taimanow—Bronstein, Moskau 1952. Dort setzte

Schwarz nun mit 13. . . . Tf6, 14. c5 Th6? fort; besser soll 14 Tg6 sein, worauf Th. Schuster indessen 16. Db3! Kh8, 16. Tfcl! a6, 17. a4! mit gutem Spiel für Weiß einwendet. Auch Najdorfs Zug 13. b4 findet nicht den Beifall der Theoretiker, die da meinen, der Zug fördere nicht den weißen Angriff am D-Flügel, sondern behindere ihn. Brinckmann sohl> 13. g4!? vor, und falls 13 fg3: e. p., so 14. Lg5:1 ? gh2:f, 15. Khl nebst Dd2 und Tf2. — Also etwas zum Analysieren!) 8.Tel c6. (Bei 8. . . . ed4:, 9. Sd4: Te8, 10. Lfl Sc5, 11. f3 kam Schwarz in der Partie Teschner—Matanovic, Agram 1952, bald in Schwierigkeiten; Weiß hatte bei fester harmonischer Stellung ein klares Baumübergewicht.) 9. Lfl Te8,10. d5. (Hier scheiden sich die Wege. Man kann der Meinung sein, daß der Zug gut ist, weil der schwarze Turm nun nach f8 zurückkehren muß, um den Vorstoß fö zu unterstützen — also Zeitverlust, wogegen einzuwenden ist, daß dieser in geschlossenen Stellungen nur eine geringe Bolle spielt. In anderen Turnieren zog Beschewsky an dieser Stelle 10. Tbl, doch hat Dr. Euwrs darauf folgende Ausgleichsfortsetzung für Schwarz angegeben: 10. . . . ed4:, 11. Sd4: d5!, 12. cd5: cd5:, 13. ed5: Tel:, 14. Del: Sb6! usw.) 10. . . . c5, 11. a3 Tf8. (11. . . . Sh5 war vorzuziehen). 12. g8 S©8, 18. b4 De7. (Auf f5 war Sg5 lästig.) 14. Ta2 Sc7, 15. Le3 b6, 16. Sh4 Se8. (Gligoric kann sich nicht zu f6 entschließen. Wahrscheinlich war ihm die Sache nach 17. ef5: gf5:, 18. Lh3 nicht ganz geheuer. Ob zu Becht oder zu Unrecht, ist schwer zu entscheiden. Jedenfalls war dies die Konsequenz des schwarzen Aufbaus.) 17. Del Sc7, 18. Lg5 LI6, 19. Lh6 Lg7,

20. Lh8 Te8. (Schwarz verlegt sich ganz auf die Abwartetaktik. Er will sich offenbar zeigen lassen, wie Weiß zum Angriff zu kommen gedenkt, wie und wo er durchbrechen will.) 21. Lg7: Kg7:, 22. Dd2 S18. (Gestattet Weiß, einen detaillierten Plan zu fassen: Tausch auf c5 und Besetzung der einzigen offenen Linie mit den Türmen. Dies war solange nicht möglich, wie ein Springer auf c5 zurückschlagen konnte.) 23. Lc8: Tec8:, 24. bc5: bc5:. (dc5:i, 25. d6.) 25. Tb2 Sd7, 26. Sa4 Tcb8, 27. Tebl Dd8, 28. Kg2 h6. (Bessere Ausgleichshoffnungen gewährte Tb2:, 29. Tb2: Tb8.) 29. Da5! Sb6, 80. Sbß: ab6:, 81. Dc3 Kg8, 82. Dd2 Ta3:?. (Schwarz erlaubt damit das Eindringen der weißen Dame. Als Folge davon gelingt es Weiß, in einer raschen Schwenkung zum Königsangriff zu kommen. Kh7 war besser, auoh Dg5 kam in Frage, z. B. 32. . . . Dg5, 33. Dg5: hg5:, 34. Sf3 Ta3:, 35. Sg5: Sa8!, und Weiß muß die Drohung Tc3 beachten.) 38. Dhß: Se8, 34.14 e!4:, 35. TI21. (Mit der überraschenden Pointe, auf fg3: mit 36. Tf7:! fortzufahren, z. B. Kf7:, 37. T f l f ! und gewinnt.) 35 De7, 86. DI4: Ta4. (Wie Hans Müller in der österreichischen Schachzeitung angibt, war 36. . . . Ta7! richtig. Dann konnte sich Schwarz noch lange halten.) 87. Tbfl Tb7? (Der Turm mußte die 8. Beihe gedeckt halten. Bei Ta7 wäre das folgende Springeropfer nicht so aussichtsreich gewesen. Siehe Diagramm Seite 46.) 38. Sg6:!. (Hübsch und entscheidend.) 88. . . . fg6:, 39. Dh6 De4:f?. (Danach ist es sofort aus. Schwarz mußte Sg7 ziehen und auf 40. Dg6: mit De8 die Figur zurückgeben. Das Endspiel wäre für ihn allerdings nicht zu

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halten, z. B. 41. De8:f Se8:, 42. Tf8f Kg7, 43: Te8: Tc4:, 44. eö! de5:, 45. d6 mit der entscheidenden Drohung 46. Te7t.) 40. S g l Dd4,41. Kg2 De4f, 42. Kh3. Schwarz gab auf. Eine von Reschewsky sehr fein gespielte Partie. Die

Grünfeld-Verteidigung

Noch konsequenter in der Grundidee als das Réti-System ist die GrünfeldVerteidigung, in der Schwarz frühzeitig d7—d5 zieht, um auch die Linie der Dame gegen den Bd4 freizumachen. Auf diese Weise wirken Dd8 und Lg7 gut zusammen; unterstützt wird dieser Angriff dann noch durch den Flankenstoß c7—cö. Wichtig ist, daß d7—d5 möglichst erst dann geschieht, wenn Weiß Sc3 gezogen hat, damit nach cd5: Sd5: e4 der Abtausch Sc3: möglich ist. Übersicht 1. d4 Sf6, 2. c4 g6, 3. ScS1) d5, 4. cd5:2) Sd5:, 6. e43) ScS:, 6. bc3: c54), 7. Lc46) Lg7, 8. Se2 0 - 0 « ) , 9. 0 - 0 Sd7 7 ), 10. Lg5!8). 1) Auch nach 3. g3 Lg7, 4. Lg2 kann Schwarz dem Prinz p der GrünfeldVerteidigung entsprechend mit 4. . . .

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d5 fortsetzen. Das Ergebnis ist womöglich günstiger als bei 3. Sc3, z. B. 5. cd5: Sd5:, 6. Sf3 0 - - 0 , 7. 0 - 0 c5, 8. e4 Sf6, 9. e5 Sd5, 10. dc5:. Schwarz kann nun 10. . . . Sa6 spielen oder auch 10. . . . Sb4, wie in der 19. Partie Botwinnik—Bronstein, Moskau 1951, in der Schwarz nach 11. Sc3 S8c6, 12. a3 Sd3! zum Druckspiel am Damenflügel kam. Spielt Weiß 6. e4, so entstehen nach 6. . . . Sb4!, 7. d5 c6, 8. a3 Da5! interessante, f ü r Schwarz nicht ungünstige Verwicklungen. 2) Außer der Hauptvariante 4. cd5: verfügt Weiß über mehrere andere aussichtsreiche Fortsetzungen. 4. Lf4! wird von Grünfeld empfohlen mit der Idee, nach 4 . . . . Lg7, 5. e3 c6 (Hellings Bauernopfer 5. . . . 0—0, 6. cd5: Sd5:, 7. Sd5: Dd5:, 8. Lc7: reicht wohl doch nur zum Remis, z. B. 8. . . . Sc6, 9. Se2! Lg4, 10. f 3 Tac8, 11. Sc3! De6, 12. Lf4 Sd4:, 13. fg4: Tfd8, 14. K f 2 ! und Weiß behält seinen materiellen Mehrbesitz; oder besser 8. . . . Sa6!, 9. La6: Dg2:, 10. Df3 Df3:, 11. Sf3: ba6:, 12. T e l ! , und hier fand Trifunovic das interessante Manöver 12. . . . a5!, 13. La5: Lb7, 14. Ke2 La6f mit Zugwiederholung. Schlägt Weiß aber nicht auf a5, dann folgt a4! und evtl. a5! nebst Ta6.) 6. Db3 einen Druck gegen das schwarze Zentrum auszuüben. Schwarz sollte sich aber mit 6. . . . 0—0, 7. S!3 Da5! (Flohr) befreien können, z. B. 8. Se5 Sh5, 9. cd5: Sf4:, 10. ef4: cd5:, 11. Dd5: Db6, 12. Dc5 Dc5: mit gleichem Spiel, Gligoric—Boleslawsky, Stockholm 1948, oder 8. Le2 dc4:, 9. Lc4: b5, 10. Le2 Le6, 11. Dc2 b4, 12. Da4 Db6, ebenfalls mit Ausgleich, Bezruchko—Mikenas, Kemeri 1939. —

Ein anderer Versuch, die Korrektheit der Grünfeld-Verteidigung anzutasten, war lange Zeit in Mode: 4. Sf3 Lg7, 5. Db3. Er wurde jedoch durch das von dem sowjetischen Großmeister Smyslow herrührende Verfahren entkräftet: 5. . . . dc4:, 6. Dc4: 0 - 0 , 7. e4 Lg4!, 8. Le3 Sfd7! Im Sinne des Grünfeld-Systems. Weiß muß sich um den Punkt d4 kümmern, denn es droht Sb6. Am besten scheint 9. Tdl Sb6,10. DbB zu sein, aber auch dann kann Schwarz durch 10. . . . Sc6,11. d5 Se5,12. Le2 Sf3:f, 13. gf8: Lh5! das Gleichgewicht behaupten, z. B. 14. f4 Le2:, 15. Se2: Dd7, 16. h4 c6, 17. h5 cdö:, 18. hg6: hg6:, 19. Ld4 Ld4:, 20. Td4: Kg7!, Lilienthal— Bronstein, Stockholm 1948. Weitere Hinweise hierzu finden sich in der Partie Sajtar—Milev. — 4. e3, die Schlechter-Variante, ist wohl sicher und gut, verrät aber wegen der Einsperrung des Lei wenig Ehrgeiz. Nach 4. . . . c6 geht sie in die slawische Verteidigung über. 3) Auf 5. Db3 (Alatorzew) setzt Schwarz am besten mit 5. . . . Sc3: fort. Weniger gut ist 6. . . . Sb6, 6. Sf3 Lg7, 7. Lf4 und Weiß stfeht gut. In Betracht kommt auch 5. g3 Lg7, 6. Lg2 Sb6J, 7. Sf3 0 - 0 , 8 . 0 - 0 aß, 9.LI4. 4) Der sowjetische Meister Simagin hat darauf hingewiesen, daß man den Vorstoß 6. . . . c5, der lange Zeit für unerläßlich galt, noch hinausschieben und sofort 6. . . . Lg7 spielen kann, denn 7. La3 ist wegen 7. . . . Sbd7 nebst c5 nicht zu fürchten. 5) In der „Stammpartie" der Grünfeld-Verteidigung geschah weniger elastisch 7. Sf3 Lg7, 8. Le2 0—0, 9. 0 - 0 cd4:, 10. cd4: Sc6,11. Le3 Lg4.

(Nicht zu empfehlen ist der Versuch, das weiße Zentrum mit Hilfe des f-Bauern aufzubrechen: 11. . . . f5, 12. Db3f Kh8, 13. d5! Lal:, 14. Tal: fe4:, 15. dc6: ef3:, 16. Lf3: und Weiß hat laut Grünfeld die überlegene Stellung.) 12. d5! Se5, 13. Tbl Sf3:f, 14. gf3: Lh3, 15. Tb7:! Lfl:, 16. Lfl: Dd6, 17. La7:. (Becker—Grünfeld, 1922.) Nach Grünfeld steht Weiß etwas besser. 6) Manche Meister ziehen die sofortige Aufhebung der Spannung im Zentrum mit Spiel gegen d4 vor; die Folgen von 8. . . . cd4:, 9. cd4: Sc6, 10. Le3 0—0, 11. 0—0 sind noch ungeklärt. Weiß kann z. B. nach 11 Lg4, 12. f3 Sa5, 13. Ld3 Le6 das interessante Qualitätsopfer 14. d5 bringen, das der Hamburger Maicherczyck in die Praxis einführte. Allerdings dürfte Schwarz sich nach etwa 14. . . . Lal:, 15. Dal: 16, 16. Sd4 (16. Lh6 — Bronstein—Boleslawsky, Moskau 1950 — führt nach dem von der „Deutschen Schachzeitung" empfohlenen Zuge 16. . . . Te8! zu nichts konkretem) verteidigen können. 7) Schwarz kann noch immer in die unter Anmerkung 6 erwähnte Spielweise einlenken. 8) Dieser von Alatorzew herrührende Zug verhindert Dc7. Schwarz muß seine Königsstellung schwächen, um den aufdringlichen Läufer zu vertreiben. Naoh 1 0 . . . . h6,11. Le8 Dc7, 12. Tel a6, 13. Dd2 Kh7 entschied sich Weiß in der Partie Bronstein— Botwinnik, Moskau 1951, für den Zug 14. Ld3t, der ihm in Verbindung mit 15. Sf4 das überlegene Spiel verschaffte. Gute Angriffsfortsetnungen waren auch 14. h4 und 14. e5.

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Schwarz hat in dieser Variante der Grünfeld-Verteidigung keine leichte Aufgabe, das Gleichgewicht zu behaupten. Von einer Widerlegung kann aber vorläufig noch keine Bede sein. Der tote Läufer Grfinfeld-Verteidigung Weiß: Sajtar, Schwarz: Milev (Bukarest 1953) 1. d4 Sie, 2. c4 96, 8. Sc3 da, 4. e3. (Wie in der Übersicht gesagt, ist die Schlechter-Variante gut spielbar, trotz der Einsperrung des Lei. Nur darf man es nicht wie in dieser Partie dazu kommen lassen, daß der L&ufer ganz zur toten Figur wird. 4. Sf3 Lg7, 5. Db3 wird trotz der unter 2) der Übersicht gemachten Einschränkung immer wieder versucht. Jugoslawische Meister haben diese Variante nach 5. . . . dc4:, 6. Dc4: 0—0, 7. e4 Lg4, 8. Le3 Sfd7, 9. Db3 mit dem neuen Zuge c5!? bereichert, statt der Smyslow-Fortsetzung 9. . . . Sb6. Die Idee ist nach etwa 10. Db7: Lf3:!, 11. gf3: die Gabel cd4:. Die danach entstehenden Verwicklungen sollen für Schwarz günstig sein. Spielt Weiß aber 10. d5, so folgt Sa6 11. Sd2 — Db7:? Sb4! - 11 e6!, 12. h3 edö:, 13. ed6: Lf5 und Weiß wird sich wohl mit 14. La6: ba6:, 15. 0—0 begnügen müssen, da sich 14. g4!T naoh 14. . . . c4!, 15. Lc4: Sc6 in der Partie Szabó— Pietzer, Venedig 1949, als riskant erwies, wenn auch Schwarz später noch einen Fehler machte: 16. Da3 Ld3, 17. Lc5: Sc5:, 18. Dc5: Te8ff, 19. Kdl Tc8, 20. Dc8: Dc8:, 21. Ld3: Lo3:, 22. Tel! und Weiß gewann. Es hätte

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aber sofort 18. . . . T08!, statt erst Te8f, geschehen sollen, weil nun nach 19. D08: Dc8:, 20. Ld3: Lo3:, 21. Toi wegen Ld2:f nicht angängig ist.) 4. . . . Lg7, 5. Sf3 0 - 0 , 6. Db8 e6. (In der Grünfeld-Verteidigung ein ungewöhnlicher Zug. Der e-Bauer soll eventuell auf d5 wiedernehmen können.) 7. Ld2 b6, 8. Le2 Lb7, 9. 0 - 0 Sbd7, 10. Tfdl Tb8. (Merkwürdig wie die ganze Eröffnung ist auch dieser Zug. Es zeigt sich hierbei, daß erfindungsreiche Spieler das Eröffnungsschema immer durchbrechen werden, schon um aus der Theorie herauszukommen. Der Zug hat aber auch seine Bedeutung: gelegentliches c4—c5 unmöglich zu machen.) 11. Tacl a6, 12. cd5:? (Ein Fehler, der dem Gegner ein schönes Spiel in der e-Linie verschafft. 12. Lei kam in Betracht, um womöglich zu Sd2 und f 3 oder f4 zu kommen. Der Damenläufer hätte dann auch Möglichkeiten. Jetzt dagegen . . . ) 1 2 . . . . ed5:, 13. Sa4. (Eine zwecklose Demonstration.) 13. . . . Te8, 14. Tc2 Se4,15. Lb4 a5,16. Lei. ( . . . jetzt dagegen ist der Läufer eine tote Figur.) 16. . . . c6, 17. Sc8 Sd6, 18. Tccl 15, 19. Lfl g5. (Passivität der einen Seite fordert natürlich Aktivität der anderen geradezu heraus.) 20. Ld2 Se4,21. Sei Lf8,22. Se4: fe4:, 23. f3 Sf6, 24. g8 Ld«, 25. Lg2 h6, 26. 14 h4!. (Mit der hübschen Idee 27. fg5: Sg4!, 28. h3 hg3:!, 29. hg4: Dg5: mit starkem Angriff.) 27. So2 hg8:, 28. hg8: Kg7, 29. Lei Th8, 80. 8a8. (Der Springer unternimmt in aller Buhe eine große Beise, um am Schauplatz der Ereignisse einzutreffen.) 80. . . . Sg4, 31. Sbl Th2, 32. Td2. (Gegen, ein eventuelles Tg2:f nebst Dh8 gerichtet.) 32. . . . b5, 83. Te2

Df6, 84. Sd2 Tbh8, 86. Sil. („Der Springer befindet sich nun am ersehnten Ziel seiner langen Wanderung. E r kommt gerade zurecht, um den vernichtenden Einschlag des Gegners aus nächster Nähe mit anzusehen." B. Koch im „Schach".) 85. . . . Tg2:f!, 86. Tg2: Dh6, 37. Sh2. (Erzwungen — das traurige Ende seiner Bemühungen.) 37. . . . Sh2:, 88. Ddl Sf8f, 89. Kf2 b4! (Trotz größter Zeitnot findet Schwarz den besten Zug, der eine weitere Einkreisung des weißen Königs mit La6 ermöglicht.) 40. Da4.

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40. . . . D h l . Als Schwarz diesen Zug ausführen wollte, fiel das Blättchen seiner Uhr — und die Partie war wegen Zeitüberschreitung verloren. I n Wirklichkeit ist sie natürlich leicht gewonnen; vor allem droht 41. . . . Dg2:f, 42. Kg2: Th2f, 43. K f l La6f usw., außerdem aber auch 41. . . . Th2, 42. Th2: Sh2:! usw. Schade! So wurde in letzter Sekunde Weiß dafür belohnt, daß er mit indifferenten Zügen Zeit einsparte. J a , Schach ist manchmal doch ein ungerechtes Spiel!

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Bichter-Teseiner, SchacherSffnnngen

Figuren im Gedränge Grünfeld-Verteidigung Weiß: Zagoryansky, Schwarz: Flohr (Moskau 1944) 1. d4 816, 2. c4 g6, 3. g8 d5, 4. cd5: Sdo:, 5. Lg2 I g 7 , 6. Db3. („Die Idee des von Weiß gewählten Systems ist, das Schlüsselmanöver der GrünfeldVerteidigung, den Zug c7—cß, zu bekämpfen, wobei er allerdings mit einer bescheidenen Stellung im Zentrum vorliebnehmen muß. Weiß kann nicht damit rechnen, auf diese Art Eröffnungsvorteil zu erzielen; aber das Spiel nimmt einen interessanteren Verlauf als in den Hauptvarianten der Grünfeld-Verteidigung, die meinem Gegner sehr gut bekannt sind." Zagoryansky. — Also psychologisches Spiel! Dafür freilich kann es keine Anleitung geben.) 6 . . . . Sb6, 7. e3 Le6, 8. Dc2 Ld5, 9. SI8 Lc4. (Mit seinen feinen Läuferzügen hat Schwarz vorerst die weiße Rochade verhindert. Aber der Läufer muß sich gleich auf ein unnatürliches Feld begeben, und damit sind nach unserem Empfinden die vorübergehenden Chancen zu teuer bezahlt.) 10. Sa8! („Dieses gewagte Manöver" — ist in Wirklichkeit die stärkste Fortsetzung; wesentlich schwächer wäre 10. Sc3 wegen Sc6! usw.) 10. . . . La6, 11. b4 c6, 12. Db3 0—0. (Statt dessen hätte wohl Dd5 zur Vereinfachung und annähernd gleichem Spiel geführt; Schwarz glaubte aber besser zu stehen.) 13. Ld2 S8d7, 14. b5 cb5:, 15. Sb5: e5, 16. 0 - 0 e4. (Hier kam sehr in Betracht, nach ed4: 17. ed4: auf Besetzung des Feldes d5 zu spielen.) 17. Sh4 Lf6,18. Le4: Lh4:, 19. gh4: Dh4:, 20. Lg2 Sf6. („Die

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Meinungen der Gegner differierten in der Beurteilung dieser Stellung. Flohr glaubte gefährlichen Königsangriff zu haben, während ich mehr auf Bauernzentrum und Läuferpaar vertraute." Z.) 21. a4 Tad8, 22. Tael Td5. (Notwendig, da sonst der Angriff nicht weitergeht. Auch wird damit der weiße Zug 23. Tc5 verhindert, denn darauf käme nun Tcö: 24. dcö: Da4:! usw.) 28. h3. (Nioht aber 23. Ldö:? Sg4!) 28. . . . Th5, 24. f4! (Die Pointe der weißen Verteidigung. Schwarz sieht sich nun der schrecklichen Drohung L e i ! gegenüber.)

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24. . . . Sa4:? (Verliert schnell. Notwendig war Sfd7, um der Dame eine Rückzugsmöglichkeit zu schaffen.) 25. Sc7! (Die Widerlegung. Schwarz hat nun nichts Besseres als die Textfolge, bei der er seine Dame hergeben muß.) 25. . . . LH:, 26. Lei! Del:, 27. Tel: Lg2:, 28. Kg2: Sb6. (Materiell hat Schwarz ungefähren Ausgleich f ü r die Dame; aber positioneil gerät er in Anbetracht des starken weißen Bauernzentrums und der verstreuten Stellung seiner Figuren schnell ins Hintertreffen.) 29. e4t Ta6. (Damit der Turm nicht nach e4—e5 in einer Sackgasse

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steht. Auf 29. . . . Th4 wollte Weiß mit 30. Kg3 fortsetzen, mit folgender interessanten Möglichkeit: g5 31. fgö: Te4:, 32. gf6:! Tel:, 33. Kf2!, und die Drohung Dg3f entscheidet.) 80. Sbo Sc8, 81. e5 Sh5, 82. Ef3t Se7, 88. Sd6 Sc8. (Danach vollendet sich sein Schicksal. Aber Schwarz ist nicht imstande, den siegreichen Vormarsch der weißen Bauern zu hindern; so käme z. B. auf 33. . . . Sd5, 34. Sb7:, und auf 33. . . . Td8, 34. Db7: usw.) 84. Tdl b6, 35. d5 Se7, 36. Sb7 Ta6. (Dieser Turm spielt bis zum Schluß eine unglückliche Rolle,) 37. d6 Sc6, 38. d7 Sd8, 89. 8d8: Td8:, 40. e6! I n dieser verlorenen Stellung überschritt Schwarz die Zeit.— Eine originelle Partie mit eigenartigen Stellungsbildern.

Damenindisch Das Fianchetto des Damenläufers ist weniger beliebt; aber man kann nicht unbedingt sagen, daß es schleoht ist. Die Theorie ist sich selbst über die Beurteilung mancher Varianten nicht im klaren; „Danlenindisch" bietet also noch zum Teil Neuland. Die strategische Grundidee ist die Beherrschung der weißen Felder im Zentrum, die aber sorgfältiges Spiel erfordert; denn Schwarz muß möglichst verhindern, daß Weiß mit e2—e4 oder d4— dö den Lb7 „verkürzt". Der schwarze Königsläufer steht meist auf e7 in Reserve; manchmal stellt er sich aber auch auf b4 zum Tausch. Übersicht 1. d4 816, 2. c4 eö 1 ), 8. S13») bß 3 ), 4. g84) Lb7, 5. Lg2 Le7 s ), 6. 0 - 0 0 - 0 , 7. Sc8 d5«), 8. Se5 c6 r ), 9. b8 Sbd78) 1) Nach 2. . . . b6, 3. 13! d5 (sonst e4) 4. cdö: Sd5;, 5. e4 dürfte Weiß besser stehen, obwohl die Theorie so vorsichtig ist, noch Beispiele aus der Praxis abwarten zu wollen.

2) Nun freilich wäre 3. fS weniger den Fesselungszug Lb4 nicht mehr zur zu empfehlen; denn nach d5 4. cd5: Verfügung hat. Weiß wird so schließnimmt Schwarz jetzt mit dem Bauern lich doch zu e4 kommen. Ein Beispiel: wieder. — Am Rande sei darauf hin- 4 Lb7, 5. Ld3 Lb4f. (Auf 5 c5 gewiesen, daß auf 3. Sc3 3. . . . b6?. ist 6. 0—0 Le7, 7. Sc3 cd4:, 8. ed4: selsbtverständlich schlecht wäre: denn 0—0, 9. d5!, Heinicke—Eliskases, Weiß käme dann ohne weiteres zu 4. e4. Oeynhausen 1939, für Weiß vorteil3) Bogoljubow gab hier eine Zeit- haft. Nach 5. . . . Le7, 6. 0—0 0—0, lang der Folge 8. . . . Lb4f, 4. Ld2 7. Sc3 d5, 8. b3 06, 9. Lb2 Sbd7!, Ld2:f, 5. Sbd2: den Vorzug, wobei nach 10. De2 cd4:, 11. ed4: Tc8 darf Schwarz 5. . . . d5 eine Art Damengambit ent- aber auf Ausgleich hoffen.) 6. Sbd2J steht; doch kommt auch 5. Dd2: Se4, 0—0, 7. 0—0 Te8. (Konsequenter ist 6. Dc2 nebst Sc3 sehr in Betracht. 7. . . . d5 mit Druck gegen e4, wenn Ob der Läufertausch die schwarze auch Weiß nach 8. a3 Le7, 9. b3 Sbd7, Stellung entlastet, ist fraglich. Die 10. Lb2 c5, 11. De2 Tc8, 12. Tfdl Se4, Schwierigkeiten der Entwicklung des 13. Tacl f5!, 14. Sfl Sdf6, 15. Se5 Lc8 bleiben bestehen, wurden aber in einen leichten Vorteil behalten dürfte.) der Partie Unzicker—Petrosjan, Stock- 8. e4 Ld2:, 9. Sd2: d6, 10. T e l e5, holm 1952, durch einfachen Abtausch 11. d5. Der Lb7 ist ausgesperrt, Weiß behoben: 3 Lb4f, 4. Ld2 De7, 6. g3 hat sein Eröffnungsziel erreicht (TesohSc6, 6. Lg2 Ld2:f, 7. Sbd2: d6, 8. 0 - 0 ner—B. Koch, Düsseldorf 1951). — 0 - 0 , 9. e4 e5, 10. d5 Sb8, 11. b4 Lg4, Vermerkt sei noch der Zug 4. Lg5, 12. Dc2 Lf3:!, 13. Sf3: a5, 14. a3 Sa6 der in dieser Eröffnung im allgemeinen mit Ausgleich. nicht zu empfehlen ist und hier sogar 4) Dem Kampf um die weißen zu einem lehrreichen Reinfall führen Felder im Zentrum dient außer diesem kann: 4. . . . Lb7, 5. e3 hß, 6. Lh4? Zuge noch 4. Sc8, worauf Schwarz (Besser Lf6:.) Lb4f!, 7. Sbd2? (Kostet mit LM zur nimzoindischen Ver- merkwürdigerweise eine Figur; notteidigung übergehen oder mit 4. . . . wendig ist Sfd2.) 7 . . . . g5, 8. Lg3 g4, Lb7 dem damenindischen Charakter ». Se5. (Oder 9. a3 gf3:, 10. ab4: fg2:.) treubleiben kann. In dem letzteren 9 . . . . Se4!, und der Sd2 geht verloren. Falle dürfte die beste Chance für Weiß (Nachweis von Bogoljubow.) wohl in 5. a3 liegen, was den lästigen 5) Nimzowitsch brachte auch hier Zug Lb4 verhindert; denn mit 5. Lg5 „seinen" Zug 5. . . . Lb4f an, z. B. h6, 6. Lh4 Le7, 7. eS ist nach Se4! 6. Ld2 Ld2:f. (Ein lehrreicher Ernicht viel zu erreichen, und auf 6. Dc2 öffnungsfehler wäre 6 . . . . De7, 7.0—0 ist wieder der nimzoindische Zug Lb4 0—0? — besser Tausch auf d2 — gut. — 8. Lei!, und der Lb4 ist in Gefahr. Ein wichtiges, in neuerer Zeit Nach 8. . . . Dd8, 9. c5 bc5:, 10. a3 stärker hervorgetretenes System gegen La5, 11. dcö: c6, 12. Lf4 stand Weiß Damenindisch beginnt mit dem ein- in der Partie Teschner—Unzicker, fachen Zuge 4. e8, um mit 5. Ld3 Essen 1948, überlegen.) 7. Dd2: 0—0. fortzusetzen und Sc3 erst nach der (Gelegenheit zu einem Fehler gibt Rochade zu spielen, wenn Schwarz 7- . . . d6, 8. Sc3 Se4?, 9. Df4 Sc3:?,

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10. Sg5!, eine f ü r ähnliche Stellungen typische Wendung.) 8. Sc3 d6, 9. Dc2 De7, 10. 0—0. Weiß steht etwas besser. — Sehr lehrreich ist, daß auf 5. . . . c5 überraschend 6. d5l ed5:, 7. Sh4! folgt, wonach Weiß ein starkes Bauernzentrum bilden kann. Wieder einmal ließ sich die ungedeckte Stellung des Lb7 ausnutzen. 6) Über 7. . . . Se4 unterrichtet uns die folgende Partie. 7) 8. . . . Sbd7 ist schlecht, wie wieder Bogoljubow nachgewiesen hat: 9. cdö: Seö:. (Auf ed5: ist 10. Da4! stark.) 10. d6! (Ein feiner Zwischenzug; von neuem der ungedeckte Lb7!) 10. . . . Lg2:? (Etwas besser ist Sc6.) 11. de7: De7:, 12. de5: I I I : , 13. ef6: DI6:, 14. D f l : mit entscheidendem Vorteil f ü r Weiß. — Hingegen kommt Aljechins Zug 8. . . . Dc8 in Betracht, worauf Weiß am besten 9. cd5: antwortet. 8) Weiß steht freier und kann nach 10. Sd7: Dd7:, 11. e4 spielen, doch wird Schwarz dann baldigst den befreienden Zug c5 folgen lassen.

Die Partie des Damenläufers I n dem nachfolgenden Spiel gelingt es Schwarz, die Idee des damenindischen Aufbaus, die Beherrschung der weißen Zentrumsfelder, in idealer Weise zu verwirklichen.. Damenindisch Weiß: Szabo, Schwarz: Denker (Groningen 1946. Anmerkungen nach Analysen der beteiligten Spieler.) 1. d4 Sf6, 2. c4 e6, 3. Sf3 b6, 4. g3 Lb7, 5. Lg2 Le7, 6. 0 - 0 0 - 0 , 7. Sc3

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Se4, 8. Dc2. (Die Alternative 8. Se4: ist schwächer, zumal nach Le4: 9. Sei Lg2:, 10. Sg2: f5! Besser spielt Weiß allerdings wohl 9. Lf4!, s t a t t 9. Sei.) 8. . . . Sc8:. 9. Dc3:. (Nicht 9. Sg5? Se2:|!) 9. . . . d6. (Eliskases schlug hier einmal den superfeinen Zug 9. . . . Le4 vor, der 10. Dc2 verhindern soll. Der Zug bedeutet aber einen Tempoverlust, denn mehr als schließlichen Abtausch auf g2 kann Schwarz dabei nicht erreichen. Am besten dürfte 9. . . . f5 sein.) 10. Dc2. (Mit der eventuellen Absicht e2—e4.) 10. . . . Sc6. (Eine interessante Idee: Schwarz läßt e4 zu, anstatt es mit 10. . . . f5 zu verhindern.) 11. T d l . (Weiß findet nun doch keinen Gefallen an 11. e4; es könnte folgen 11. . . . e5, 12. d5 Sb4, 13. Dc3 a5, und der schwarze Springer gelangt schließlich nach c5. Der Lb7 würde über c8 in das Spiel zurückkehren.) 11. . . . Lf6. (Mit der Absicht De7 und e6—e5.) 12. d5? (Ein schlechter und vor allen Dingen inkonsequenter Zug, der einen schwachen Bauern auf d5 schafft und dem Gegner das gute Springerfeld c5 gibt. Folgerichtig war 12. e4 e5, 13. Le3! usw. 12. . . . ed5:, 13. cd5: Sb4, 14. Db3 a5, 15. Le3. (Verstellt den e-Bauern, so daß dieser nicht zur Verteidigung von d5 verwendet werden kann. Das kleinere Übel war daher 15. e4, obwohl dann dieser Bauer Angriffsobjekt würde.) 15. . . . Te8, 16. Tacl Sa6. (Schwarz beeilt sich mit Recht, die c-Linie zu schließen.) 17. Sd4 Sc5, 18. Dc2 Dd7, 19. h4. (Schwächt den Königsflügel. Der Zug geschieht allerdings, um Lf4 spielen zu können, ohne g5 befürchten zu müssen.) 19. . . . T eö! (Infolge der kleinen Fehler von Weiß hat Schwarz nun die

Initiative erlangt.) 20. Lf4. (Gibt Schwarz das Stichwort zu einem chancenvollen Qualitätsopfer. Auch 20. Sc6 Lc6:, 21. dc6: De6, 22. b3 Te3:! würde zu einem ähnlich starken Angriff führen. Vorsichtiger war daher der bescheidene Bückzug 20. Sb3.) ¿55

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wk. 20. . . . Td5:! (Eigentlich gar kein „Opfer". Denn Schwarz erreicht so, daß der gute Verteidigungsläufer g2 verschwindet und der Lb7 die große Diagonale beherrscht. Obendrein bekommt er noch einen Zentrumsbauern dazu. Es spricht aber f ü r die Gerechtigkeit des Schachspiels, daß Weiß sich später mit dem Rückopfer der Qualität und Beseitigung des starken schwarzen Läufers noch halten konnte.) 21. Ld5: Ld5:, 22. b3 DhS, 23. Sf3. (Das näherliegende 23. f 3 würde die schon geschwächte Königsstellung noch mehr kompromittieren; Schwarz setzt sehr stark mit h6, drohend g5, fort.) 23 Le4, 24. Dd2 Se6, 25. De3 d5, 26. Tc7:! (Eine feine Idee, die Weiß nur nicht richtig weiterführt. Andernfalls käme c5! nebst Sd4! mit entscheidender Zuspitzung des Angriffs. Wichtig ist, daß 26. Lc7:? an g5! 27. hg5: Lg5:, 28. Lf4 Lf4:, 29. gf4:

Kh8! mit der unparierbaren Drohung Tg8f scheitert.) 26. . . . Lh4:! (Beide Läufer in maohtvoller Aktion!) 27. Tb7? (Oder 27. gh4: Dg4f, 28. Lg3 Sc7: usw. Dagegen hätte nach dem Kongreßbuch 27. Tc4! noch einmal das Gleichgewicht hergestellt, z. B. Le7, 28. Te4:! de4:, 29. De4: usw. 27. . . . dc4:, 28. De4:, bzw. 27. . . . Lf3:, 28. Df3: wäre sogar günstig f ü r Weiß. Wieder ein schöner Beweis f ü r den Laskerschen Lehrsatz von den verborgenen Ressourcen der schwachen Stellung!) 27. . . . Ld8! (Deckt b6 und droht den tödlichen Vorstoß g5 nebst g4. Weiß hat keine genügende Verteidigung mehr.) 28. Tel g5, 29. Lc7 Lf6! .(Schwarz überstürzt sich nicht. Schlecht wäre Lc7: wegen 30. Tlc7: Sc7:, 31. Dg5:t, gefolgt von Tc7: usw.) 30. Lb6: g4. (Gewinnt den Springer und damit endgültig die Partie.) 31. Tdl Lg5, 32. Dc3 gl3:, 33. ef3: SI4! (Ein hübscher Abschluß.) 84. g!4: Lf3:, 35. DI3: Df3:, 36. Tel LI4:, 37. Tel d4, 38. Tle7 Dg4f, 39. S i l d3. Weiß gab auf. Der amerikanische Meister Denker hat diese Partie sehr geschickt und einfallsreich gespielt. Die eingekesselte Dame Damenindisch Weiß: Pirc, Schwarz: 0'Kelly (Amsterdam 1951) Diese hübsche kleine Partie zeigt eine andere Art der Behandlung der damenindischen Verteidigung durch Weiß: ohne c2—c4. 1. SI3 Sf6, 2. d4 b6, 3. e3 Lb7, 4. Ld3 c5, 5. 0 - 0 e6, 6. Sbd2 Sc6, 7. c3 Dc7, 8. a3. (Die Stellung ähnelt

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nun dem Colla-Aufbau. Weiß beabsichtigt e3—e4 und verhindert deshalb mit dem Textzug nach cd4: cd4: den Ausfall Sb4.) 8 . . . . cd4:. (Schwarz will zuvorkommen, allein nun nimmt Weiß natürlich mit dem e-Bauern wieder. Besser geschah 8. . . . d5.) 9. ed4: Le7, 10. Tel SdS? (Einleitung zu einem gekünstelten Manöver, das den Grundstock zum Verlust der Partie legt. Schwarz sollte jetzt oder im nächsten Zuge rochieren.) 11. Sc4 814?, 12.x Lf4: Df4:.

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Man sollte es nicht glauben, daß es dem Weißen gelingen könnte, in dieser Stellung Schwarz an der Rochade zu hindern und dessen König unmittelbar in Gefahr zu bringen. Pirc schafft es mit einem genialen Manöver. 18. d5S! (Ein Nadelstich, an dessen Folgen Schwarz merkwürdig rasch zugrunde geht. Wenn jetzt 13. . . . ed5:, so 14. Se3 Sd8 [oder 14. . . . 0 - 0 , 15. SdS: Dd6, 16. Se7:f Se7:, 17. Lh7:f], 15. Lb5 usw.) 13. . . . SdS, 14. Sce5. (Bedroht d7 und hindert so Schwarz a n der Bochade. Ben Bd5 kann Weiß seinem Schicksal überlassen, denn es droht ja 15. Lb6.) 1 4 . . . . a6. (Zu versuchen war immerhin 14. . . . Ld5:,

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15. Lb5 0 - 0 , 16. Sd7: Lf3: usw., obwohl dabei die Qualität verloren geht.) 15. g8. (Weiß kann die deplazierte Stellung der schwarzen Dame zu einem entscheidenden Angriff ausnutzen.) 15. . . . Dh6, 16. Sg4 Dhö, 17. 8fe5! (Droht 18. Sf6f mit Damengewinn, un4 daran würde weder die Rochade noch 17. . . . Kf8?, 18. Sd7:f nebst 19. Sgf6f etwas ändern.) 17. . . . gß, 18. Le2 D15. (Mit 18 Dh3 konnte das Schlimmste noch vermieden werden, z. B. 19. L f l Dh5, 20. d6 Lg5, 21. f4 f5, 22. fg5: fg4:. Allerdings ist er nach 23. Sg4:! ebenfalls verloren. Es droht wieder 24. Sf6f, und bei 23. . . . Dg5: ginge durch 24. Te5! die Dame verloren. Eine witzige WendungI) 19. d6! (Wenn nun 19. . . . Lf8, 20. Ld3 Dg5, 21. f4, oder 19. . . . Lg5, 20. Ld3, jeweils mit Damengewinn. Schwarz gab auf.) Eine entzückende Kurzpartie!

Das Budapester Gambit Ganz anders als sonst bei den indischen Verteidigungen entwickelt sich das Partiebild beim Budapester Gambit. Nach 1. d4 Sf6,2. c4 bietet Schwarz mit 2. . . . e6 ein Bauernopfer an, um — wie immer in solchen Fällen — möglichst schnell zur Entwicklung der Figuren und zu einem freien Spiel zu gelangen. Die Erfahrung lehrt, daß Weiß gut tut, den Bauern baldigst zurückzugeben, wobei er nach Ansicht der Theorie positionellen Vorteil behält. Dies ist auch der Grund, weshalb das Budapester Gambit auf großen Turnieren nur selten anzutreffen ist. Hauptvariante 1. d4 St6, 2. c4 eö, 3. de5: Sg41), 4. LI4») Sc6, 5. Sf8 L M f 3 ) , 6. Sbd2«) De7, 7. a3 Sge5:!, 8. Se5: Se6:, 9. «3 Ld2:f, 10. Dd2: 5 ).

1) Mit 8. . . . Sei entsteht die Leip- zunächst gar keine Anstalten, den ziger Variante; siehe die folgenden Bauern zurückzugewinnen.) 4. SI8. Partien. (Auf 4. Sd2 wird meist Lb4 5. a3 Ld2:f 2) Sonst kommt hauptsächlich noch gespielt, um der immerhin zwei4. e4 in Frage, z. B. 4. . . . Se5:. (Am schneidigen Variante 4. . . . Sc5, besten. Auf 4. ... d6, 6. ed6: Ld6:, 5. b4 Se6 auszuweichen.) 4. . . . Lb4f? 6. Le2 ergibt sich ein verwickeltes (Jetzt aber lag zu diesem Zuge keine Spiel.) 5. 14 Secß! (Nach Sg6 6. Sf3! Veranlassung vor. Besser geschah ist ein eventuelles f4— f6 l&stig für Sc6, und falls nun 5. Sbd2, so Sc5!, Schwanz.) 6. a8 a5. (Bei 6. . . . Lc5, weil b2—b4 im Augenblick nicht mög7. b4 Ld4, 8. Ta2 droht unangenehm lich ist.) 5. Ld2 Sd2:, 6. Sbd2: Sc6, 9. Sf3.) 7. LeS, und WeiB dürfte besser 7. a3 Ld2:f, 8. Dd2: De7, 9. DcS. stehen, doch ist bei der etwas offenen (Schwarz hat aus seinem Gambit weißen Stellung Schwarz nicht ohne nichts machen können und muß sich nun bemühen, den geopferten Bauern Gegenchancen. — Schleoht wäre 4. 14? wegen Lc5 zurückzubekommen. Der Plan dazu 6. ShS d8, 6. edc2. (Die Folgen von 14. Se5: De6, 15. ed5: Sd5:, 16. Sf3 De2:, 17. Te2: Sb3:, 18. ab3: Lg5:, 19. Te8:t Te8:, 20. Sg5: Sf4! sind f ü r Weiß nicht besonders erfreulich.) 14. . . . de4:. (Schwarz hätte seine Karten noch nicht aufzudecken brauchen und 14. . . . Dd6! ziehen können.) 15. de4: Se4, 16. SeS Sb2:? (Ein Fehler, nach welchem Keres durch eine prickelnde Wendung in Vorteil kommt. Notwendig war 1 6 . . . . Se3:, 17. De3: Sg4. Weiß hätte dann einen geringen Vorteil durch Angriffamögliohkeiten am Damenflügel, 17. Se6: De6 (siehq Diagramm). 18. SI7:l (Sehr originell und überraschend.) 1 8 . . . . Df7:, 19. Lb8. (Wieder einmal kommt der „spanische Angriffsläufer" zu seinem Recht — diesmal allerdings eigentlich auf einer Nebendiagonalen.) 19. . . . Sc4, 20. Sc4: bc4:, 21. Lc4: Sd5, 22. Le7: De7:, 28. ed5: De2:, 24. Te2: Te2:, 25. Le2: Ld5:. (Weiß hat bei der Kombination einen Bauern profitiert. Da am Daa»

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menflügel noch Bauern vorhanden sind, ist der Gewinn nicht schwer.) 26. a4S. (Zwecklos wäre allerdings 26. T d l wegen Te8!, sowie 26. La6: wegen Ta8, 27. Le2 Ta2:, denn je mehr Bauern getausoht werden, desto schwerer wird es f ü r Weiß.) 26. . . . Td6, 27. Tdl Kf7, 28. a5! Te6, 29. I i i Lb8, 80. Td7f Kf8, 81. Tc7: Te5, 82. Tc6 Ta5:, 83. Tb6! (Keres spielt auch das Endspiel mit größter Genauigkeit.) 83 Lc2, 84. Ta6: Tc5,35. Ta8 Td5, 36. 13 T d l , 37. KI2 Tel, 38. M Lg6, 89. Lc4 Ke7, 40. g4 h6, 41. Ld5. Schwarz gab auf. Eine schöne Partie.

Der betrogene Betrüger Spanisch (Nachträgt. Steinitz-Verteidigung) Weiß: L. Sehmid, Schwarz: Pfeiffer (Leipzig 1947. Anmerkungen nach Angaben des Siegers.) 1. ©4 e5, 2. 818 Sc«, 3. Lb5 a 6 , 4 . La4 d6, 5. d4. (Die Fortsetzung mit dem zweifelhaften Bauernopfer.) 5. . . . Ld7. (Wenig ehrgeizig gespielt. Nach 5. . . . b5, 6. Lb3 Sd4:, 7. Sd4: ed4: müßte sich Weiß zu dem Gambitzug 8. c3 oder zu 83

dem verflachenden Zwischenmanöver 8. Ld5 und 9. Lc6f entschließen, da 8. Dd4: ? c5! usw. bekanntlich eine Figur kostet.) 6. Lc6:! (Ganz im Sinne des Zentrumskampfes, Schwarz soll entweder zu dem raumgebenden Tausch auf d4 oder zu dem schwerfälligen Dekkungszug f6 gezwungen werden.) 6. . . . Lc6:, 7. ScB 16. (Er entschließt sich für das letztere und damit zu einer schwierigen Verteidigung.) 8. LeB g6. (Bohatyrtschuk spielte gegen Schmid, Bamberg 1948, stärker Se7, 9. De2 Dc8! mit der Idee, die Dame nach b7—bö über b7 ins Spiel zu bringen.) 9. M h5. (Im Hinblick auf die geplante lange Kochade darf Schwarz diese etwas wacklige Auffangstellung einnehmen.) 10. De2 De", 11. de5:. (Weiß spielt einfach. Nachhaltiger wäre indessen 11. Dc4 gewesen mit der Absicht, auf 0—0—0 mit 12. d5! nebst 13. b4! einen scharfen Angriff einzuleiten.) 11. . . . de5:. (11. . . . fe5: würde das Feld g5 preisgeben.) 12. 0—0—0Df7,13. Sd5. (Läßt die schwarze Rochade sofort zu, da er sie nach Ld6 ohnehin nicht verhindern könnte. Jetzt hingegen soll auf 13. . . . Ld6 sehr stark 14. c4! folgen.) 18 0 - 0 - 0 , 1 4 . Dc4 Ld5:. (Es drohte Sb6f, wogegen 14. . . . Kb8 wegen 15. Sb4! keine Verteidigung war. In Frage kam aber 1 4 . . . . Th7, um erst nach 15. Td2 auf d5 zu nehmen.) 15. Td5: Td5:, 16. ed6:! Se7,17. Tdl c6? (So hofft Schwarz die ungedeckte Stellung der weißen Amazone ausnutzen zu können. In Wirklichkeit ist er aber der betrogene Betrüger. Besser wäre daher 1 7 . . . . Sf5 geschehen Siehe Diagramm.) 18. d6! (Die Überraschung für Schwarz. Er darf sich an der Dc4 nicht vergreifen. 18 Dc4:?, 19. d7f Kd8, 20. Lb6f, bzw. 19. . . . Kb8, 20. d8Df Sc8, 21. Df6: usw. Eine hübsche Epi-

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sode!) 18. . . . Sd5, 19. Dc5 Se3:. (Schwarz kann auch jetzt den d-Bauern nicht bekommen: 19. . . . De6, 20. c4! Ld6:i, 21. cd5:!, bzw. 19. . . . Dd7, 20. Td5:!, oder gar 19. . . . Kd7, 20. Da7! usw.) 20. fe8: Kb8, 21. Db6. (Hier wäre sofort 21. Sd2 präziser gewesen.) 2 1 . . . . Dd7, 22. Sd2!. (Gierade noch möglich, da Schwarz auch jetzt den Bd6 wegen Sc4! nicht schlagen kann. Die andere Idee, c2—c4—c5, würde sich nach Lh6! nicht verwirklichen lassen, zumal Schwarz Tc8 nebst c5 droht.) 22. . . . Lh6, 23. Sc4 Dd8, 24. Dc5 bö. (Daß dies nicht gut ausgehen kann, war wohl klar. Aber Schwarz hätte sonst den Blockadezug Sb6 zulassen müssen. Eine ausreichende Verteidigung ist nicht mehr zu sehen.) 25. Sd2 Kb7, 26. Sb8 Db6, 27. Td8. (Wenn Weiß nicht aufpaßt, wird er im letzten Augenblick mit Le3:f! noch um die Frucht seiner Mühen betrogen.) 27. . . . Td8. (Tauscht Schwarz auf c5, so entscheidet sehr schnell der d-Bauer. Auf 21. ... e4 wäre stark 28. Tc3 mit der Drohung 29. Dc6:f! Dc6:, 30. Sa5| usw. gefolgt.) 28. DcSt. (Ermöglicht das entscheidende Eingreifen des weißen Springers.) 28. . . . Ka7, 29. Sc5 L!8, 80. Se6 Tb8, 81. Dc6!. (Sofort 31. d7

würde nach Le7! den Sieg erschweren. Deshalb tauscht Weiß erst einen Verteidiger des Umwandlungsfeldea ab.) 81 e4. (Oder 31 Dc5:, 32. Sc5: nebst Rückkehr des Springers nach e6.) 32. Db6:f Kb6:, 33. Tdl. Aufgegeben; der d-Bauer kostet Schwarz den Läufer.

Der Springer auf b6 Spanisch ( 5 . . . . d6) Weiß : Botwlnnik, Schwarz : Boleslawsky (Moskau 1046. Anmerkungen nach Angaben Botwinniks in der Turnierzeitung) 1. e4 e5, 2. Sf3 8c6, 3. Lb5 aß, 4. La4 Sf6, 5. 0 - Q d«, 6. c3 Ld7. (Ein anderes System kam in einer Partie Niephaus—Bogoljubow, Heringen 1947, zur Anwendung: 6. . . . Le7, 7. d4 0 - 0 , 8. d5 Sb8, 9. De2 Lg4, 10. h3 Lh5. Auch diese Partie zeigt wie manche vorhergehende, daß der Läufer am Königsflügel ungünstig steht. Besser geschah Lf3:. 11. c4 Sbd7,12. Sc3 Sb6. Springerstellungen' auf b6 sind stets verdächtig; hier besonders, wo der Springer bald Angriffsobjekt wird. 13. Lb3 Sfd7. Bessere Verteidigungsmöglichkeiten hätte nun das Manöver h6 und Sh7 geboten. 14. g4! Lg6, 15. Le3 h6, 16. Lc2 Te8, 17. E h i Lg5, 18. Sg5: hg5:, 19. b4 f6, 20. Kg2 Kf7. Es muß etwas gegen h4! gh4: Thl geschehen. Weiß ist jedenfalls an beiden Flügeln im Vorteil. 21. c5! Sc8, 22. c6 bc6:, 23. dc6: S7b6, 24. a4 a5, 26. b5 Th8, 26. Lb3f KI8, 27. DI3. Zwingt den König auf sein Ausgangsfeld und unterbindet jegliches Zusammenspiel der schwarzen Figuren. 27. . . . Ke8, 28. Tfdl De7, 29. Lb6: Sb6:, 30. Sd5 Sd5:, 31. Ld5: Lf7, 32. Tabi Ld5:, 33. Td5: Kf7, 34. b6 cb6:, 35. Tb6: Ta7, 36. Tdb5 De6,37. Tb7f Tb7:, 38. Tb7f Kg6, 39. Df5f!. Am einfachsten. Schwarz kommt in eine entscheidende Zugzwangsstellung. 39. . . . Df5:, 40. ef5:|

Kh7, 41. Td7 Tb8, 42. Td6: Tb4, 43. c7 Tc4, 44. Td7 e4, 45. K f l Tc2, 46. K e l . Aufgegeben. Noch einmal kam Bogoljubow in dieser Eröffnung schlecht zu stehen, wenn er die Partie schließlich auoh noch gewann. Unzicker—Bogoljubow, Kassel 1947. 6. . . . Le7, 7. d4 0 - 0 , 8. Tel b5, 9. Lc2 Lg4, 10. d5 Sb8, 11. h 3 Lh5. Besser geschah 11. . . . Lf3:, 12. Df3: Sbd7, und falls dann auch 13. a4, so Tb8. 12. a4 ba4:. Auch hier noch war Sbd7 vorzuziehen. 13. La4: Sld7. Die Folge sind unnatürliche Züge. Sbd7 jetzt "hätte 14. Lc6 zur Antwort. 14. b4 Sb6, 15. Lb3 S8d7, 16. Sbd2 Dc8, 17. Lb2 Lg5, 18. Sc4 Sc4:, 19. Lc4: Sb6, 20. Ld3 Lf3:, 21. DfS: 15. Verwirrungstaktik. Bei ruhiger Fortsetzung würde sich der weiße Druck gegen a6 verstärken. 22. ef5: Db7, 23. Ta5 Sd7, 24. Dh5 Ld2, 25. Te2 Lh6, 26. g4 Sf6, 27. Dh4 Lf4, 28. g5 Sd5:, 29. !6 g6, 30. Dg4 c6, 31. h4 Kh8, 32. Df3 Dd7, 33. Le4 h6, 34. c4! Sb4:, 35. Lg6: Tg8, 36. DI4:. Auf 36. Dh5? wäre Tg6:! gefolgt. Richtig war jedoch 36. L b l ! ; aber das Damenopfer lockte ihn. 36. . . . Tg6:. Nicht ef4: wegen 37. f7f Tg7, 38. gh6:. 37. De4 Tag8, 38. 14 Dg4f, 39. Tg2 Dh4:, 40. Tal? E r übersieht die Fesselung. Nach 40. f7 Tf8, 41. Dg6: D e l t usw. war die Partie remis. 4 0 . . . . Tgö:! Nun triumphiert die Routine des Altmeisters. 41. TgS: Tgörf-, 42. K f l Dh3f, 43. Kel T g l f , 44. Kd2 Tg2f. Aufgegeben.) 7. d4 g6. (Selten gespielt, aber eigentlich ganz logisch als Gegenmittel gegen den weißen Druck auf e5. Auoh Kashdan wandte diese Methode an. Es zeigt sich jedoch, daß der Läufer auf g7 nur eine bescheidene Rolle spielt. Keres führte in mehreren Partien das Spiel mit 7. . . . Le7, 8. Tel 0 - 0 , 9. Sbd2 ed4:, 10. cd4: Sb4 fort und erreichte fast immer eine gute Stellung.) 8. Sbd2 De7. (Zum Schutz des durch Lc6: nebst de5: bedrohten e-Bauern. Die Alternative wäre 8 b5, 9. Lc2 Lg7.) 9. Tel Lg7, 10. Sfl 0 - 0 , 1 1 . Lg5 h6,12. Lh4. (Schwarz

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muß sich nun gegen Sfl—e3—d5 verteidigen; 12. . . . g6—g5 zu diesem Zwecke hieße indessen den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Denn auf den weißen Feldern h5 und fß könnte sich dann eine planvolle weiße Angriffsoperation entwickeln.) 12. . . . De8. (Entfesselt und — greift an. Es droht 13. . . . Sd4:, 14. Ld7: Sf3:f, 15. Df3: Sd7: mit Gewinn eines wertvollen Mittelbauern.) 13. Lc2 Sh5, 14. Se3 Se7, 15. deS:. (Dieser Tausch sichert Weiß ein kleines, aber deutliches Übergewicht, weil nun der Lg7 endgültig eingeschränkt bleibt.) 15. . . . de5:, 16. LgS. (Botwinnik fühlt sich frei vom Dogma des Läuferpaares und hält den zur gLinie hinüberwechselnden h-Bauem f ü r eine belangreiche Verstärkung seiner Stellung am Königsflügel.) 1 6 . . . . Sg8:, 17. hg8: Td8,18. De2 Se8. (Auf 18 Lb5 wäre 19. c4, auf 18 Le6,19. Lb3 gefolgt, wobei in letzterem Falle der nach 19. . . . Lb3:, 20. ab3: entstehende Doppelbauer f ü r Weiß günstig wäre. Eine eigentümliche Doppelbauer-Strategie auf beiden Flügeln.) 19. Tadl c6, 20. Td2 De7, 21. Tedl Sb6? (Notwendig war 21. . . . b5, um der folgenden Ausbreitung von Weiß am Damenflügel entgegenzuwirken. Botwinnik hätte jedoch auch dann mit 22. b4, gefolgt von Lb3 und Sf3—el—d3—c5, das bessere Spiel behauptet.) 22. b4 Le6, 28. Lb3 Td2:, 24. Dd2: Lb3:, 25. ab8: De«, 26. c4 116, 27. c5. (Erzwingt das Eindringen auf die 7. Reihe. Interessant ist ein Vergleich mit der in der Anmerkung zum 6. Zuge erwähnten Partie Niephaus—Bogoljubow: in beiden Fällen wird ein Springer auf b6 „angerempelt" und verschwindet in der Versenkung.) 2 7 . . . . Sc8,28. Dd7 Db3:. (28 Td8, was einen Zug zuvor mit dem „Damen-

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opfer" Dd8:f usw. beantwortet worden wäre, kommt jetzt, wo der Sb6 nicht mehr einsteht, in Frage. Weiß hat darauf zwei Methoden, seinen Vorteil klarzustellen: 1) 29. De6: T d l : f , 30. Sdl: fe6:, 31. Se3 mit schließlichem Gewinn des Be5; 2) 29. Db7: T d l : t , 30. Sdl< Se7, 31. Se3 Db3:, 32. Db8f Kg7, 33. Sg4 mit entscheidendem Angriff.) 29. Db7: Lg5. (Falls 29 SeT, So 30. Td6 Kg7, 31. Sg4 usw.) 30. Sg5: hg5:, 31. Da6: Se7, 32. Db7 Te8,83. Dd7 KI8. (Schwarz verteidigt sich mit dem Mute der Verzweiflung, es hilft aber alles nichts.) 34. Dd6 Db4:, 35. Sg4 Ta8. w £

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36. De5:. (Verlängert unnötig den Kampf, der mit 36. Se5: De4:, 37. Df6 Df5, 38. Sd7f schneller zu beenden war.) 3 6 . . . . DbS, 37. Td7 Sg8,38. Dd6f. (Statt „direkt" zu spielen, hätte der Sicherungszug 38. Kh2 die Angriffsführung erleichtert. Vgl. Anmerkung zum 39. Zuge.) 38. . . . Kg7, 39. Dd4f. (Es ist recht interessant, daß nach einer Analyse von Rawinsky der starke Zug 39. Se5 nur Remis ergibt: 39 Sf6!, 40. Td8. — 40. Tf7:f? Df7:, 41. Sf7: führt nach T a l f ! gar noch zum Verlust! - 40. . . . Td8:, 41. Dd8: D b l f , 42. Kh2 De4: mit Ausgleich.) 39. . . .

Kh7, 40. Sief SI6:, 41. Df6: Kg8. (Falls Tf8, so 42. e5 usw.) 42. Kh2 Tf8, 48. Do«: Kg7. (Oder Db2, 44. Dd6 Df2:, 45. c6 Kg7, 46. Df8:f! Kf8:, 47. c7 usw.) 44. Dd6 Dbl. (44. . . . Th8t, 45. Kgl ist auch nicht besser, da ja Weiß immer den Bückzug Ddl hat.) 45. Dd4f Kh7, 46. 06. Aufgegeben. Auf 46. . . . Th8 würde wiederum das Scheinopfer 47. Dh8:f liebst 48. c7 entscheiden. Eine feine strategische Leistung Botwinniks, deren taktische Krönung allerdings nicht ganz gelang — eine Folge der Zeitnot. Die Schachpartie als Analyse Spanisch (Mackenzie-Variante) Weiß: Unzicker, Schwarz: L. Schmid (München 1948) 1. e4 e5,2. Sf3 Sc6, 8. Lb5 a6, 4. La4 816, 5. 0 - 0 Se4:, 6. d4 b5, 7. Lb8 dö, 8. deö: Le6, 9. c3 Lc5, 10. Sbd2 0—0, 11. Lc2 fg, 12. Sb8 Lb6,18. S!d4 Sd4:, 14. Sd4: Ld4:, 15. cd4: 14, 16. 18 Sg3. (Ein alter Versuch, einen aussichtsreichen Angriff einzuleiten, nachdem 16 Sg5, 17. h4 SH, 18. Lf4: Dh4:, 19. Dd2 für Schwarz nicht befriedigen kann.) 17. hg8j fg8:, 18. Dd8! (Auf 18. Tel Dh4 wird der schwarze Angriff wirklich gefährlich. Jetzt hingegen will Weiß den Gegner unter Bückgabe der Figur versöhnen und im besser stehenden Endspiel den Bg3 aufs Korn nehmen: 18 Dh4, 19. Dh7:f Dh7:, 20. Lh7:f Kh7:, 21. Ld2 nebst Lei.) 1 8 . . . . Liö. (Nicht jedoch g6 wegen 19. De3 und evtl. 20. Dh6.) 19. Df5:! (Ein Damenopfer mit genügend Gegenchancen für die Dame, das von Boleslawsky angegeben wurde.) 1 9 . . . . Tf5:, 20. Lf5: Dh4, 21. Lh8 Dd4:f, 22. Khl Deö:, 23. Ld2.

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(Diese Stellung stand sohon oft auf dem Brett. Es gilt nun zu beweisen, ob die starken schwarzen Freibauern oder das mächtige weiße Läuferpaar den Vorzug verdienen. Theorie xujd Praxis sind sich darüber durchaus nicht einig, sonst würde sich die Variante nicht so häufig wiederholen. Die beiden Gegner, die sie wählen, glauben ja jeder für sich, die besseren Chancen zu haben. — Aber wenn man 23 Züge machen kann, fast ohne nachzudenken, und erst dann die produktive Tätigkeit der Spieler beginnt: darf man da noch von einer „Schachpartie" sprechen? Ist es nicht vielmehr die Analyse einer Mittelspielstellung ?) 23. . . . c5! (Schwarz muß sich die starken Mittelbauern erhalten und sie so schnell als möglich in Bewegung setzen; ehe Weiß nämlich seine Figuren zum Jiönigsangriff konzentriert. In der bekannten Partie Smyslow—Beschewsky, Radiokampf UdSSB —USA 1945, erwies sich 23. . . . Db2:, 24. Lf4 c5? als ungünstig; nach 25. Le6f ging Bd5 und später die Partie verloren. Als besser wurde daher 24. . . . c6 empfohlen. 1946 zog der russische Meisterkandidat Estrin 24. . . . d4; es gelang ihm, den Bauern nach d2 durchzubrin-

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falls wichtige Zeit.) 84. . . . Dd2!, 85. Lg8: c3, 86. Te8f Kf7, 87. Tc8 c2, 88. Tc7f Kf6, 89. Tc6f Kg5, 40. Tcßf Kh6 41. Tcßf g6. Aufgegeben. — Und wer „analysiert" nun weiter?

gen und zu gewinnen: 25. Lg3: d3, 26. Le6f Kh8, 27. f4 Td8, 28. f5 d2, 29. Lc7: Td4 usw. Romanowski weist jedoch darauf hin, daß 25. Le5!, statt Lg3:, chancenvoll f ü r Weiß ist; z. B. c5, 26. Tfdl Tad8, 27. f4 c4, 28. fö mit der Drohung f6.) 24. TIel. (Boleslawsky spielte 24. Tael; nach Meinung von P. Schmidt ist jedoch 24. b3 der richtige Zug.) 24. . . . Db2:, 25. Iii. (Beim Stande des a-Turmes auf el war 25. Le6f Kh8, 26. Ld5: fehlerhaft wegen Dd2:!, 27. La8: Dh6f, 28. Kgl D h 2 f , jetzt jedoch hätte der König in dieser Variante das Fluchtfeld f l . Vielleicht liegt hierin des Rätsels Lösung.) 2 5 . . . . d4, 26. Tadl. (Mit der damit verfolgten, an sich hübschen Kombination erobert Weiß wohl den einen der schwarzen Freibauern; aber der andere entscheidet, weil der starke Bg3 die Bewegungsfreiheit von Weiß hindert. Mehr Chancen bot deshalb 26. Lg3:, worauf bei der Stellung des a-Turmes auf el in einer Partie Boleslawsky gegen Botwinnik, Swerdlowsk 1943, folgte 26. . . . d3, 27. Le5 Da2: mit vier verbundenen Freibauern f ü r Schwarz. Hier jedoch ist Da2: nicht möglich; auch ein Vorzug des Zuges 24. Tfel.) 2«. . . . c4!, 27. Le6f Kh8, 28. Le5 Td8, 29. Ld5! (Die

1. e4 eö, 2. Sf3 Sc6,3. Lb5 a 6 , 4 . Lc6: (Kieningers Leib- und Magenvariante, mit der er hier allerdings — zum ersten Male? — Schiffbruch erleidet. Vgl. Übersicht.) 4 . . . . dc6:. (Nach 4 . . . . bc6: ist die d-Linie geschlossen, so daß dem Zuge 5. d4 größere Kraft zukommt.) 6. d4.

Pointe; auf 29 Td5:? soll 30. Ld4:! mit Angriff auf Dame und König folgen.) 29. . . . Dc2! (Schwarz antwortet mit einer kaltblütigen Damenschwenkung, die die eben noch so wirkungsvoll aufgestellten weißen Figuren zur disharmonischen Abwehr zwingt.) 30. Td4: Dg6, 81. Le6. (Noch am besten. 31. Kgl? verliert wegen Db6!, 32. K f l Td5:!) 81 Dh6f, 32. Lh8 Td4:, 33. Ld4: Kg8, 84. Le5. (Weiß sollte den Blockadezug 34. Lc3 versuchen. Das Schlagen des Bg3 kostet jetzt jeden-

(Weiß kann auch die Vereinfachung meiden, siehe Partie Bernstein—Steiner, Kabelkampf Frankreich—Australien 1946: 5. 0 - 0 Lg4, 6. h8 Lf3:. Möglich ist auch schon 6. . . . h5, z. B. 7. d3 Df6, 8. hg4:? hg4:, 9. Sg5 Dh6, 10. Sh3 Dh5! 7. DI3: Dd7. Um auf 8. Db3 lang rochieren zu können. Nach Euwe ist 7. Ld6 der beste Zug. 8. d3. Auch hier hat Weiß, wie meist bei der Tauschvariante, im Endspiel die besseren Aussichten. Aber bis dahin . . . 8. . . . Se7, 9. Sc3 Sg6, 10. Le3 Ld6,11. Se2 0 - 0 ,

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Der Abtausch auf c6 In der „Spanischen" ist der Abtausch auf c6 nur dann anzuraten, wenn Schwarz als Folge davon genötigt ist, das Zentrum aufzugeben oder aber, es mit dem ungünstigen Zuge f6 zu stützen. Trotzdem gibt gerade die normale Tauschvariante auch dem Schwarzen gute Chancen. Die n o r m a l e

Tauschvariante

Weiß: Kieninger, Schwarz: Wildschütz (Essen 1947)

12. Sg8 S!4. Zweifelhaft. Zwar kann Weiß nicht gut 13. Lf4: ef4:, 14. Se2 spielen wegen f5!, aber er hat jetzt die Möglichkeit, seinen d-Bauern gegen den feindlichen e-Bauern zu tauschen und sich damit eine wertvolle Majorität am Königsflügel zu schaffen. 13. d4 Seß, 14. de5: Le5:, 15.816 Kh8,16. Tadl De8, 17. bB 16,18. De2 g6,19. Sh4 Ld6, 20. Sf3 De7, 21. Dc4 Tae8, 22. Tfel Sd8, 23. Lh6 Tg8, 24. Ld2 Sf7. Es drohte 25. e5 feö:, 26. Seö: Le5:, 27. Te5:! usw. 25. Lc3Tgf8, 26. Dd4 Se5,27. De8 SfB: f , 28.Df3:Le5,29.De3! Dc5 mußte verhindert werden. 2 9 . . . . Td8, 30. Td8: Dd8:, 31.14 LcS:, 32. Dc3:Te8,33. e5 Dd5. Hierbei übersieht Schwarz die Feinheit 36. Kh2! Notwendig war 3 3 . . . . feö:, obwohl Weiß darauf nach Bernstein sowohl mit 34. Teö: Te5:, 35. fe5: als auch mit 34. fe5: Te6, 35. Db4 das bessere Spiel behauptet. 84. ef6: Tel:f, 35. Kh2! Dieser überraschende Zwischenzug gewinnt im Endeffekt einen Bauern. Sofort 35. Del: „ würde nach späteren Analysen mit Dd4f 36. K h l Df6:, 37. De8f Kg7, 38. Dd7f Kh6, 39. Dc7: D a l f , 40. Kh2 Da2: nur zum Ausgleich führen. 35. . . . DI7. Erzwungen. 36. Del: Df6:, 37. De8f Kg7, 88. Dd7f Kh6. Das Bauernendspiel nach 38. . . . Df7, 39. Df7:f Kf7: ist natürlich verloren. 39. Dc7: Dd4, 40. Df7 Df2. Mehr Widerstand leistete Dd6. 41. Di8f Kh5, 42. Df6. Hier wurde die Partie von dem Schiedsrichter SnoskoBorowsky als gewonnen f ü r Weiß abgeschätzt.) 5. . . . ed4:. (Der Versuch, mit 5. . . . Lg4 aus der Eröffnung ein Gambit zu machen, dürfte nach 6. de5: D d l : f , 7. K d l : 0—0—0f, 8. K e l ! nicht ausreichen.) 6. Dd4: Dd4:, 7. Sd4: Ld6. (Andere gute Züge sind 7. . . . Ld7 oder 7 . . . . Sf6. Dagegen ist 7 . . . . c5 weniger

zu empfehlen: 8. Se2 Ld7, 9. Lf4!, jedoch nach Dr. Euwe nicht 9. b3 wegen c4! 10. bc4: La4! zugunsten von Schwarz.) 8. Sc8. (Hier kam 8. Se2 mit der Absicht Lf4 stark in Betracht.) 8. . . . Se7, 9. Le3 f5. (Schwarz soll in diesem Abspiel eigentlich Abtausch möglichst vermeiden. Aber solange er das Läuferpaar behält, hat er nichts zu befürchten.) 10. SI6:. (Besser war 10. f3.) 10 Sf5:, 11. ef5: Lf5:, 12. 0 - 0 - 0 0—0. (Schwarz hat mm ein schönes freies Spiel; es ist nicht zu sehen, wie Weiß dazu kommen soll, einen Läufer abzutauschen.) 13. h 3 Tae8,14. a3. (Zu diesem schwächenden Zug lag keine Veranlassung vor. E r gibt Schwarz erst das Stichwort zu dem folgenden Bauernsturm.) 14. . . . a5, 15. Tdel b5, 16. Ld2? (Kieninger, der sonst in solchen positionellen Spielen eine sichere Hand hat, faßt hier den verfehlten Plan, mit dem Turm auf die dritte Reihe zu gehen. Dies ermöglicht aber Schwarz einen wirkungsvollen Einsatz der Läufer.) 16 b4,17. Sbl Tb8!, 18. Te3. (Konsequent und — schlecht. E r sollte 18. ab4: ab4:, 19. b3 ziehen; besser stand Schwarz aber auch dann.) 1 8 . . . . c5, 19. b3.

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19 c4!, 20. bc4: Lc5,21. Tf3 baS:, 22. Sa8: Le4!, 23. Tf8:f TI8:. (Wie Kieninger nach der Partie mitteilte, hatte er in der Vorausberechnung übersehen, daß jetzt der Sa3 mit Schach einsteht, sein ursprünglich geplanter Zug 24. f 3 also nicht möglich ist. Damit schließen sich die Akten über diese Partie.) 24. Sb5 Lg2:, 25. Tel c6, 26. Te5 Lf2:, 27. S(16 Ld4t, 28. Te7. (Falls 28. Ta5:?, so T f l f ) 2 8 . . . . T f l f , 29. Lei h6, 80. Kd2 a4," 81. c8 Lc5, 82. Te8f Tf8, 83. Tf8:f KI8:, 84. Sb7. (Kostet den Springer, doch muß Schwarz in jedem Falle gewinnen.) 8 4 . . . . Le7, 85. h4 c5, 86. Sa5 Ld8, 37. Lf2 La5:, 38. Lc5:f KI7. Aufgegeben. Der Vorteil der spanischen Abtauschvariante f ü r Schwarz, das Läuferpaar, kam hier beispielhaft zur Geltung. Der spätere Abtausch Für einen späteren Tausch auf c6 kommt hauptsächlich die nachträgliche Steinitz-Verteidigung 1. e4 eö, 2. SIS Sc6,3. Lb5 a6,4. La4 d6,5. Lcßrfin Betracht; denn nun muß der b-Bauer wiedernehmen, so daß 6. d4 an Kraft gewinnt. Schwarz kann das Zentrum nur auf Kosten der Entwicklung mit 6 . . . . 16 behaupten.

Ein kleiner Fehler . . . stört das Gleichgewicht Spanisch Weiß: Dr. Szlly, Schwarz: Sliwa (Maröczy-Gedenkturnier, Budapest 1952.) 1. e4 e5, 2. Sf3 Sc6, 3. Lb5 a 6 , 4 . La4 d6, 5. Lc6.*f bc6:, 6. d4 f6. (ed4:, 7. Sd4: c5, 8. Sf3 fö? führte in einer von B. Koch gewonnenen Partie, Berlin 1952,

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zu einem schnellen Debakel; es ist ja auch klar, daß die Aufgabe des Zentrums mit ed4: und der spätere Sicherungszug f6 nicht zueinander passen. Dann schon — wie hier — gleich f6!) 7. Le8. (Liepnitzky weist in „Schachmaty" auf den neuen Zug 7. c4! hin, mit dem in Turnieren der UdSSR gute Erfolge erzielt wurden. Seine Hauptdrohung ist ein gelegentliches c4—c5. Aber uns können soviele Bauern- (statt Figuren-)züge in der Eröffnung nicht recht gefallen. Ob Schwarz nicht einfach c6—c5 antworten kanil! ?) 7. . . . Se7, 8. Sc3 Tb8, 9. Dd2 Sg6. (Nioht aber 9 Tb2:i, 10. de5: feö:, 11. Se5:! de5:T, 12. Dd8:f Kd8:, 13. 0—0—0f, und Weiß gewinnt.) 10. 0 - 0 - 0 Le7, 11. M Ld7? (Danach kommt Schwarz in Nachteil. Die Praxis hat gezeigt, daß hier 11. . . . h5! der richtige Zug ist. So geschwächt dann der schwarze Königsflügel auch aussieht : es ist ihm schwer beizukommen.) 12. h5 Sf8, 13. Sh4 Dc8, 14. 14 Db7, 15. b3 ed4:, 16. Ld4: cö, 17. Le8 c4., (Nun scheint es so, als ob Schwarz auch Angriff hat; aber Weiß kommt eher.) 18. SI51 (Droht Sg7:f, aber auch Se7:, gefolgt von e5. Schwarz muß deshalb tauschen, wodurch Weiß die e-Linie erhält.) 18. . . . LI5:, 19. ef5: cb3:, 20. ab3:! (Es ist hier von besonderer Bedeutung, daß der a-Bauer wiedernimmt. Dr. Szily hat darauf hingewiesen, daß bei 20. cb3:f Schwarz sich retten kann: 20. . . . c5, 21. Sd5 c4, 22. Tdel cb3:, 23. Lb6 ba2:! oder Dc6f! Nach dem Textzug jedoch ist dies nicht möglich, und Schwarz muß sich verteidigen.) 20. . . . K R , 21. Sd5 Ld8, 22. h6 Tg8, 23. De2 c6, 24. Sc3 d5. Siehe Diagramm Seite 91 oben. 25. Tdel! (Droht La7, gestützt auf D e 8 f . Pariert Schwarz mit La5, so

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legt 26. Lc5! die schwarze Stellung lahm.) 2 5 . . . . Le7, 26. Ld4 cö. (Verliert sofort, aber Schwarz hat keine Bettung mehr. Auf Ld6 wollte Dr. Szily mit 27. hg7: Lf4:f, 28. K b l Tg7:, 29. Dhöf Kg8, 30. Lf6: fortsetzen.) 27. Sd5:t Ldß, 28. hg7: Dd5:, 29. Dh&f. Schwarz gab auf.

Eine schwierige Variante Spanisch (Marshalls Bauernopfer) Weiß: Yanofaky, Schwarz: Tornerup (Kopenhagen 1947) 1. e4 eö,2. SI8 Sc6, 8. Lb5 a 6 , 4 . La4 S f 6 , 6 . 0 - 0 I e 7 , 6 . Tel b5, 7. Lb3 0 - 0 , 8. c3. (Interessant ist Michels Opferidee 8. d4 Sd4: — ed4:?, 9. e5! - 9. Lf7:f!i Tf7:, 10. Se5: Scö! mit noch nicht ganz geklärten Folgen. Fehlerhaft geschah in einer Partie Beretta—Rebizzo, Buenos Aires 1947, 10. . . . Se6?, 11. Sf7: Kf7:, 12. e5 Se8, und Weiß gewann mit 13. Df3f den Ta8.) 8 . . . . d5. (Marshalls zweifelhaftes Bauernopfer. Solider ist 8. . . . d6.) 9. ed5: e4. (Das Wesentliche über den Zug 9. . . . Sd5: wurde in der Übersicht gesagt.) 10. Sg5. (Gut ist auch

10. dc6: ef3:, 11. d4!. Keres.) 10. . . . Ld6. (Dr. Herrmann empfiehlt 10. . . . Sa5, 11. Se4: Sb3:, 12. ab3: Dd5:. Ein interessanter Blockadeversuch kam in dem Spiel Havasi—Balogh, Budapest 1940, nur zum halben Erfolg: 10. . . . Se5, 11. Se4: Sd3!, 12. Sf6:f Lf6:, 13. T f l Lf5,14. Df3 g6,15. Lc2 Se5,16. D d l Sd3, 17. Df3 Se5. Remis durch Zugwiederholung. Zu großen Komplikationen führt 1 0 . . . . Lg4 bei Bellstabs Antwort 11. f 3 ef3:, 12. gf3:, etwa mit der Folge 12. . . . Sd5:, 13. Sh7: Lf5, 14. Sf8: Sf4!, 15. d4 Sh3f und heftigem, allerdings undurchsichtigem Angriff. 14. . . . Ld3, statt Sf4, wäre wesentlioh schwächer: 15. Sg6 Lc5f, 16. K h l fg6:, 17. Te3!, und Schwarz hat Sorgen.) 11. Se4:. (Es ist nicht ersichtlich, weshalb Weiß nicht auf c6 nimmt. Weder 11. dc6: Lh2:t, 12. K f l noch 1 1 . . . . Sg4, 12. Se4: Lh2:t, 13. K f l sind klar.) 11. . . . Se4:, 12. Te4: L15,18. Te3 Se5,14. h3 Dh4, 16. Lc2? (Ohne den Damenflügel geht es nicht. Deshalb war 15. d4 der gegebene Zug.) 15. . . . Sg4!, 16. Te2 Lc2:, 17. Dc2: Tae8, 18. d4. (Jetzt zu spät, wie die glänzende Antwort von Schwarz zeigt.) Schwarz setzt in vier Zügen matt: M HP wm. wm X

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18 Df2:fi, 19. Tf2: T e l f , 20. T t l Lh2f, 21. K h l T f l : f . Ein überraschender Sieg des bisher unbekannten dänischen Meisters über einen internationalen Gegner. III. Das spanische

Vierspringerspiel

Schaltet Weiß nach 1. e4 e5, 2. Sf3 Sc6 den Zug 8. Sc3 ein, bevor er Lb5 zieht, so kann nach 3. . . . Sf6, 4. Lbo das spanische Vierspringerspiel entstehen. Aber während in der einfachen spanischen Partie der Zug von Bird 3. . . . Sd4 nicht recht befriedigt, ist hier der Rubinstein-Zug 4. . . . Sd4 f ü r Weiß lästig. Das ist auch der Grund, •weshalb das spanische Vierspringerspiel heute nur noch selten auf den Turnieren anzutreffen ist. Übersicht (Rubinstein-Variante) 1. e4 e5,2. SiB Sc6, 8. Sc3 Sf6,4. LbS Sd4 1 ), 5. La4 2 ) Lc5,6. S e 5 : 0 - 0 , 7 . SI33). 1) Die klassische M e t g e r - V a r i a n t e 4. . . . Lb4 ist durch Rubinsteins Zug 4. . . . Sd4 fast ganz aus der Praxis verdrängt worden. Wir begnügen uns daher mit einigen Hinweisen. 5. 0—0. (Daß' 5. Sd5 Sd5:, 6. ed5: e4, 7. dc6: bc6:, 8. Le2 ef3:, 9. Lf3: 0 - 0 , 10. 0 - 0 d5 zu nichts führt, ist leicht zu sehen.) 5. . . . 0 - 0 , 6. d3 Lc3.\ (Mit 6. . . . d6 kann Schwarz die Symmetrie noch aufrechterhalten; er darf sie aber nach 7. Lg5 durch 7. . . . Lg4? nicht auf die Spitze treiben. Darauf folgt nach einer interessanten Analyse von Dr. Berthold Lasker 8. Sd5 Sd4, 9. Sb4: Sb5:, 10. Sd5 Sd4, 11. Dd2 Dd7?, 12. Lf6: Lf3:, 13. Se7f Kh8, 14. Lg7:f Kg7:, 15. Dg5f Kh8, 16. D f ö f . Wohl kann Schwarz statt Dd7? besser spielen, aber nicht mehr daa Spiel ausgleichen. — Nach

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6. . . . d6, 7. Lg5 Se7 ist 8. Sh4! c6, 9. Lc4 Sg6, 10. Sg6: hg6:, 11. f4! stärker als 8. Lf6: gf6:, 9. Sh4, weil die Fesselung auf f6 bestehen bleibt.) 7. bc3: d6. (Die am grünen Tisch ausgeklügelte Svenonius-Variante 7. . . . d5 sei nur kurz in ihrem Hauptspiel angedeutet: 8. Lc6: bc6:, 9. Se5: Dd6, 10. Lf4 Te8!, 11. ed5: Te5:, 12. d4 Tel!, 13. Ld6: Tdl:, 14. T f d l : cd6:, 15. dc6:. Mit zwei Figuren gegen Turm und drei Bauern ist Schwarz materiell im Nachteil. Da Weiß aber einen Tripelbauern hat, scheint die Lage f ü r Schwarz nicht aussichtslos. Nur darf er nicht 15. . . . d5, 16. c4! dc4:?, 17. d5! spielen; am besten ist 1 5 . . . . Le6. Die ganze Spielweise hat wenig praktische Bedeutung.) 8. Lg5. (Zur Verflachung f ü h r t 8. Lc6:.) 8. . . . De7,9. Tel Sd8! (Die Pointe des schwarzen Aufbaus. Der Springer soll von e6 aus an der Verteidigung mitwirken.) 10. d4 Se6,11. Lei cö. (Nach 11 c6, 12. L f l . — Die beiden weißen Läuferrückzüge geben diesem Abspiel ein originelles Gepräge! — 12 Td8, 13. g3 h a t Weiß Angriffsaussichten.) 12. d5. (12. de5: de5:, 13. Se5:? kostet nach Sc7 eine Figur.) 12. . . . Sc7. Schwarz steht zwar etwas ungeschickt, h a t aber nach Dr. Euwe bei dem geschlossenen Charakter der Stellung Zeit, zu einem harmonischen Aufbau zu kommen. Die Chancen sind als gleich einzuschätzen.— Der Zug 4 . . . . a6, analog der MorphyVerteidigung 3. . . . a6, zwingt Weiß hier zu dem Abtausch 5. Lc6:, da 5. La4 zu einer nicht sehr günstigen Variante der spanischen Partie f ü h r t . Nach 5 . . . . dc6:, 6. Se5:. (Hier ist 6. d4 ed4:, 7. Dd4: Dd4:, 8. Sd4: wegen Lb4 nicht anzuraten.) 6. . . . Se4:. (Andernfalls behält Schwarz einen Bauern weniger.) 7. Se4: D d 4 , 8 . 0 - 0 De5:, 9. T e l Le6,10. d4 Df5.

O b dies oder Dd5 besser ist, darüber streiten sich die Theoretiker. Doch scheint 10. . . . Dd5 wegen 11. Sg5 0—0—0, 12. Se6: fe6:, 13. Dg4 ungünstiger f ü r Schwarz zu sein.) 11. Lg5 h6, 12. Dd8! (Droht Sd6f! mit Damengewinn.) 12. . . . Kd7, 18. L M Db5! (Tarraschs Zug, der c4 verhindert.) stehen die Spiele gleich. 2) 5. Sd4: ergibt meist inhaltlose Bemispartien, z. B. 5. . . . ed4:, 6. Sd5 Sd5:. (6 Se4:, 7. De2!) 7. ed5: DI6 mit Ausgleich. Auf 6. e5, statt Sd5, 6. . . . dc8:, 7. ef6: spielt Schwarz DI6:! (Jedoch nicht 7 cd2:t, 8. Ld2: Df6:, 9. 0—0 Le7, 10. Tel mit Angriff f ü r Weiß.) 8. dc8: De5f mit gleichem Spiel (nach einer Analyse von Dr. Olland). — 5. Se5: kann große Verwicklungen ergeben, die aber f ü r Schwarz günstig sind. 5 . . . . De7!, 6. U Sb5:, 7. Sb5: d6, 8. Sf3 De4r(-!, 9. Kf2. (Weiß läßt sich auf die nicht ungefährliche Königswanderung ein, weil er über die starken Drohungen Sc7:f und Tel verfügt — die sog. Herzog-Variante.) 9. . . . Sg4+, 10. Kg3. (Konsequent, da das trotzdem wohl bessere 10. K g l den Turm verstellen würde.) 10. . . . Dg6, 11. Sh4. (Ungünstig ist 11. D e 2 | Kd8!, 12. h3 Se3f, 13. Kh2 Sc2:) 11. . . . Dh5, 12. Sc7:f. (Mehr Chancen bietet 12. h3.) 1 2 . . . . Kd8,18. Sa8:. (Jetzt könnte auf 13. h3 die pikante Wendung 13 Sf6, 14. Sa8: Dh4:tü, 15. Kh4: Se4! folgen, und das L&uferschach auf e7 entscheidet.) 13. . . . gö! Schwarz hat starken Angriff. 3) Diesen Zug mit der Folge 7. . . . SM:, 8. Se4: Te8, 9. 0 - 0 Te4:, 10. Sd4; Ld4:, 11. c8 Lb6 und wiederhergestelltem Gleichgewicht empfehlen Blümich —Dufresne. Schwächer wäre jedenfalls

7. dB d5, 8. Lg5 c6l; auch Canals Idee 7. Sd3 Lb6, 8. S!4 ist umstritten (man vergleiche hierzu die folgende Partie).

Ein unbeteiligter Zuschauer Spanisches Vierspringerspiel Weiß: Rautenberg, Schwarz: Wildschütz (Essen 1947) 1. e4 e5,2. SIS Sc6,3. Sc3 816,4. Lb5 Sd4,5. La4 Leo, 6. S e 5 : 0 - 0 , 7. Sd3. (Die zu frühe Bochade 7. 0—0 wurde in einer Partie Bankis—Surmann, Essen 1947, wie folgt bestraft: 7. . . . d6, 8. Sd3 Lg4, 9. Del Sf3f!, 10. gf3: Lf3:, 11. Sf4 Sg4, 12. Sg2 Dg5, 13. h4 De5. Weiß gab auf.) 7. . . . Lb6, 8. SI4 d5, 9. d3 de4:. (In der Stammpartie dieser Variante, Canal—Eliskases, Kecskemet 1938, folgte 9 Lg4,10. f 3 Sh5, 11. Sh5:. — Auf 11. fg4: war Dh4f, 12. g3 Sg3:, 13. Sg2 Df6, 14. hg3: Sf3f, 15. Ke2 Sd4f, 16. Kel Sf3f mit ewigem Schach geplant. — 11. . . . Lh5:, 12. Sd5:! ? Dh4f, 13. g3 Sf3:t, 14. Df3: Lf3:, 15. gh4: Lhl:, 16. Ke2 c6, 17. Sf4 und jetzt hätte Schwarz, wie Kmoch gefunden hat, mit 17. . . . Tfe8! den eingeschlossenen Lhl „entsetzen" können; 18. Lb3. — Sonst folgt Le4:, 19. de4: Te4f nebst Ta4:. — 18. . . . Lc7, 19. Le3 Lf4:, 20. Lf4: Lg2, 21. Tgl Lh3, 22. Lh6 g6. Nun ist auch der Tf8 nicht mehr „da". Schwarz muß gewinnen.) 10. de4: De7, 11. 0 - 0 Lg4, 12. Del? (12. Dd3 war der richtige Zug. Auf el steht die Dame denkbar unglücklich.) 12. . . . c6, 13. K l ü t (Führt, ähnlich der vorhin zitierten Kurzpartie, zu einem schnellen Zusammenbruch. Auch hier zeigt sich die Passivität des La4. Die Stellung ist aber bereits in jedem Falle schlecht.)

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18. . . . SI8J, 14. gl3:. (Infolge der sohlechten Damenstellung muß Weiß das Opfer annehmen.) 14. . . . Lf&f, 15. S g l . (Auf 16. Sg2 entscheidet Sg4, 16. Lf4 Dh4, 17. Lg3 Dh3, 18. Tgl Lf2: usw.) 1 5 . . . . De&, 16. Sce2 g5,17. Dc8. (Bei 17. Sd3 De4: rettet 18. Sc3 die Figur, doch folgt grausam Dg4t.) 17. . . . Dc8:, 18. Sc8: gf4:. (Schwarz behält trotz Damentausch den Angriff.) 19. LI4: Sh5,20. Lg8 Sg3:, 21. hg8: Tae8. (Präziser war Tfe8, wie sich gleich zeigt.) 22. Sbl Td8. (Um den guten Verteidigungszug Sd2 nicht zuzulassen.) 28. g4 Tfe8,24. Kh2 Lc7f, 25. Kb8 Te6,26. g6 LI4, 27. Sc8 h6, 28. g6 Te5, 29. gf7:f KI8. Aufgegehen; das Mattnetz ist unzerreißbar. Noch immer befindet sich der La4 in der Bolle des unbeteiligten Zusohauers.

mit dem Königsgambit beschäftigt; ihr Urteil schwankte, und es schwankt auch heute noch. Das kommt zum Teil daher, daß die Liebe zum Kördgsgambit ein bißchen platonisch geworden ist. Jeder erfreut sich an seinem Beichtum von schönen und überraschenden Ideen; aber nur wenige wagen es, sich in den fast unübersehbaren Strudfei zu stürzen. Es gibt ja leider bequemere Eröffnungen. Ein Gambit verdrängt hier das andere, ein klassischer Name den anderen. Wir können daher nur in großen Zügen ein Bild der zahlreichen Verästelungen entwerfen. Es lohnt sich aber, tiefer in diese romantische Eröffnung einzudringen. Denn nur wer das Königsgambit beherrscht, beherrscht auch das Schachspiel. „Caissa, deines Geistes hab' ich einen Hauch verspürt!" Wir gliedern den umfangreichen Stoff in drei Abschnitte: das Königsspringergambit (1. e4 e5, 2.14 eI4:, 8. Sf3), das Läufergambit (8. Lc4) und die Ablehnung des Gambits.

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Königsspringergambit

Die Idee des Königsgambits ist eigentlich die einfachste, die man sich im Schach denken kann: Angriff auf f7, den schwächsten Punkt im feindlichen Lager, unter schnellster Öffnung der f-Linie. Das Königsspringergambit gilt als stärker als das Läufergambit, und das schon allein mit Bücksicht auf den strategischen Grundsatz, daß die Entwicklung der Springer der der Läufer vorzuziehen ist. Übersicht (Muzio-Gambit)

Das Königsgambit („Die Gambit-Symphonie") 1. e4 e5, 2. 14. Ein mächtiger Variantenkomplex ist das Königsgambit, eine Hohe Schule der Taktik, Wildwest im Schach. Bereits 1571 untersuchte Buy Lopez gründlich diese klassische Eröffnung; doch ist sie vermutlich Viel älter. Alle großen Meister haben sich

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1. e4 e5,2.14 ef4:, 8. SI8 gS 1 ), 4. Lc42) g43), 5. 0 - 0 4 ) gf8.Y6.Df8:'). 1) Die klassische Verteidigung, die auch heute noch zu den besten zählt. Andere Möglichkeiten sind: I. das C u n n i n g h a m - G a m b i t 8. . . . Le7. (Die Schachdrohung auf h4 ist jedoch harmlos.) 4. Lc4 Lh4f. (Wegen

4. . . . Sf6 siehe Partie Kieninger—Elsas.) 5. Kfl! (Das „Dreibauerngambit" 6. g3? fg3:, 6 . 0 - 0 gh2:f, 7. Khl gibt Schwarz nach d5!, 8. Ld& Sf6! die besseren Chancen.) 5 . . . . dö. (Oder 5. . . . Lf6, 6. e6 Le7, 7. d4 d5, 8. Le2 g5, 9. h4 g4,10. Sh2 h5, ll.Lf4: Lh4:, 12.g3 Lg5, 13. Sg4: ! mit Vorteil für Weiß.) 6. Ld6: Sf6, 7. Sc3 0—0. (Birds Turmopfer 7 Sd5:, 8. Sd5: f5, 9. Sh4: Dh4:, 10. Sc7:f Kd8, 11. Sa8: reicht nicht aus: fe4:, 12. Del De7, 13. Df2 Sc6, 14. b4!, und die Chancen sind bei Weiß.) 8.d4 c6, 9.Lc4 Lg4, 10. Le2 mit überwiegendem Spiel. II. die n a c h t r ä g l i c h e A b l e h n u n g des Königsgambits durch 8. . . . d5; sie hat vielen die Lust an dem Gambit genommen. Nach Dr. Euwe wird der Zug jedoch überschätzt; auch Spielmann meint, daß Schwarz dabei höchstens gleiches Spiel erreicht. 4. edö: 816! (Nicht jedoch 4 . . . . Ld6 wegen 5. d4 gö, 6. c4 b6, 7. Ld3, und Weiß steht besser.) 5. Sc8. (In Frage kommt 6. c4 c6 6. d41 cd5:, 7. Lf4: Lb4f, 8. Sc3 mit Chancen auf Initiative. — 6. d4 ist nach Dr. Euwe wegen Sd5: nebst Se3 schlecht; auch Dufresne—Blümich meinen, daß nach 6. d4 Sd6:, 6. Lc4 „Schwarz keinesfalls im Nachteil wäre".) 5. . . . Sd5:. (Jetzt kommt Ld6 schon eher in Betracht, nur ist darauf 6. Lb5f etwas störend. — 5 c6, 6. d4 Sd5:, 7. Sd5: Ddö:, 8. c4! ist für Weiß günstig.) 6. Sd5: Dd5t, 7. d4 Le7t, 8. c4. (8. Lf4:? De4f nebst Df4:.) 8 . . . . 9. KI2! Lf6, 10. cfi! mit verwickeltem Spiel. HI. der Gegenangriff 3. . . . Sf6; die Idee ist, nach 4. e6 mit 8h5 den Gambitbauern zu decken. Trotz der verdächtigen Springerstellung eine wohl brauchbare Variante. 5. Le2! d6. (Nicht jedoch 6. ... g6, 6. Sg5:I Sg3 - Galt früher als Widerlegung von Sg6:, wird aber

heute selbst widerlegt! — 7. hg3: Dg5:, 8. g4! De5:, 9. d4! Weiß erobert schließlich f4 und steht überlegen.) 6. 0—0 deö:, 7. Se6: LcSf. (Dd4f, 8. Khl De5:, 9. Lh5: ist für Weiß günstig.) 8. Khl SI6,9. Sd3 Lb6,10. Si4:. Der Weiße Vorteil ist nur gering. Eine andere neue Idee ist 5. De2!, um d6 mit 6. ed6:f Le6, 7. Db5| nebst 8. Dh5: zu beantworten. 6. . . . Le7, 6. d4 0 - 0 (Lh4f, 7. Kdll 0—0, 8. g4! fg3: e. p. 9. Dg2! Besser als die Rochade ist jedoch 6. . . . gO.) 7.g4lfg3: e. p. 8.Dg21 (Stärker als 8. Sc3, Keres—Aljechin, Salzburg 1942.) 8 . . . . d6, 9. hg8: Lg4,10. Sh2! Dc8,11. Sg4: Dg4:, 12. Le2 Dg3f, 13. Df2! DI2f, 14. KI2:. Keres gibt Weiß den Vorzug. IV. Beckers Zug 3. . . . h6, der jedoch nur Zugumstellung bedeutet, da er schließlich in das Philidor- oder Hanstein-Gambit mündet. Immerhin vermeidet Schwarz so das Kieseritzkyund das Allgaier-Gambit. 4. h4 verhindert zwar das drohende g5, doch folgt darauf 4. . . . Sf6! nebst Shö zum Vorteil von Schwarz. 2) Eine sehr scharfe und eigentlich positioneil mehr logische Spielweise ist 4. h4, womit Weiß versucht, den Bf4 so schnell wie möglich aus dem Wege zu räumen, um in den Genuß der offenen f-Linie zu kommen. Es scheint, als ob Schwarz dieses Abspiel fürchten muß, so daß die vorhin erwähnte Beckersche Zugumstellung 3. . . . h6 ihre Berechtigung hat. 4 ; . . . g4. (Jetzt wäre 4 . . . . h6? ein Fehler, und auf 4. . . . f6? folgt 5. Sgö:! fg5:, 6. Dhöf Ke7, 7. Dg5:f usw.) 5. Se5. (Biskanter ist das Allgaier-Gambit fi. Sg5, weil Weiß damit alle Brücken abbricht und zu dem Opfer auf f7 genötigt wird. 5. . . . h6. Zwingend. Auf 5 . . . . Sf6, 6. e5 verteidigt sich Schwarz

95

mit De7, 7. De2 Sh5. Schlechter empfahl 6 Sf6, 6. Lo4 d5, 7. ed5: Ld6. 6. SI7: KÍ7:, 7. d4. Mangelhaft wäre 7. Dg4:? wegen Sf6, 8. Df4: Ld6, und Schwarz hat nicht nur eine Figur mehr, sondern auch Entwicklungsvorsprung. — Die klassische Fortsetzung 7. Lc4f ist minder stark; nach d5, 8. Ld5:f Kg7, 9. d4 Sf6! hat Schwarz nicht mehr viel zu befürchten. 7. . . . d5, 8. LÍ4: Sf6. 8. . . . de4: wäre wegen des Schachs auf c4 bedenklich. 9. Sc3 I M , 10. Le2 Lc8:f, 11. bc8: de4:, 12. Dd2, und Weiß behauptet trotz der Minusfigur die besseren Chancen, da der schwarze König ohne Bauernschutz ist. — Der Textzug 5. Se5 leitet das K i e s e r i t z k y - G a m b i t ein, das dem Weißen auch ohne Springeropfer Angriffschancen gibt.) 5 . . . . Sf6. (Die B e r l i n e r V e r t e i d i g u n g , so genannt nach den verdienstvollen Untersuchungen des Berliner Meisters Cordel. Viel gespielt wurde früher auch P a u l s e n s Zug 5. . . . Lg7, 6. d4 SÍ6. Die Abwicklung 6 d6, 7. Sg4: Lg4:, 8. Dg4: Ld4:, 9. c3 ist f ü r Weiß vorteilhaft. 7. Sc8 8. Sd3, und Weiß ist durch sein Zentrum etwas im Vorteil. — C o r d e l gibt auch 5. . . . Sc6, doch dürfte Weiß nach 6. d4 Se5:, 7. de5: d6, 8. LÍ4: De7. Oder Lg7, 9. Sc3 de5:, 10. Dd8:f Kd8:, 11. O - O - O f Ld7, 12. Le3; Weiß steht besser. 9. ed6:l De4:f, 10. De2 De2:f, 11. Le2: Ld6:, 12. Ld6: cd6:, 13. Sc3 gut stehen, da er den Bdö erobert. Immerhin ist das Ergebnis etwas mager. — Die ältere Spielweise, die bereits P o l e r i o im 16. Jahrhundert verzeichnete, ist 5 . . . . Le7, 6. Lc4! Lh4:f, 7. K f l d5, 8. Ld5: Sh6, 9. dé Lg5. Oder Dg5, 10. Sc3 mit der Drohung g3 nebst Se2.10. Sc3 oder 10. und Weiß steht nach Bilguer besser. — U n g a r i s c h e

96

M e i s t e r haben eingehend die Variante 5. . . . d6 untersucht, die lange Zeit als eine der besten galt, bis Rubinstein, der das Königsgambit überhaupt durch neue Züge bereichert hat, auch hier eine Verstärkung f ü r Weiß fand. 6. Sg4: h5, 7. SI2 SÎ6,8. d4 Lh6,9. Sc8 Sg4,10. DÎ8 Se3,11. Le3: Ie3:, 12. Sfdl Lg4,13. Dg3 DÎ6, 14. e6! Nicht sofort Sd5 wegen Dd4:. 1 4 . . . . de5:, 15. Sd5! Rubinstein! Bei 15. De5:f De5:, 16. de5: Sc6,17. Lb5 0—0—0 steht Sohwarz besser. 15. . . . Df4! Eine seltsame Stellung! 16. Sf4: LÎ4:, 17. De3: Le3:, 18. Se8: ed4:, 19. Sg4: hg4:. Weiß wird seinen Bauern zurückgewinnen und dann gut stehen. Eine vielzügige Variante; hoffentlich stimmt sie. — Erwähnen wir noch 5 . . . . h5, die „ l a n g e P e i t s c h e " Kieseritzkys, die aber heute mit Recht als veraltet gilt. 6. Lc4 Th7. Auf 6. . . . Sh6 kann folgen 7. d4 d6, 8. Sd3 f3, 9. gf3: Le7, 10. Le3 Lh4:f, 11. Kd2 gf3:, 12. Df3: Lg4, 13. D f l , und Weiß steht besser. 7. d4 Ld6. Auch bei 7. . . . d6 und 7. . : . Lh6 kann auf f7 geopfert werden. Interessant ist 7 . . . . Df6, worauf 8. Sc3 c6, 9. 0—0 Lh6 und nun das typische Opfer 10. Lf4: Lf4:, 11. g3 Le3f, 12. Kg2 mit siegreichem Angriff folgt. 8. Sc8 Sc6, 9. LI7:f TI7:, 10. SÎ7: K!7:, 11. LÎ4:! LI4:, 12. 0—0, und Schwarz wird sich kaum verteidigen können.) 6. d4! (Nach dem neueren Stand der Theorie besser als 6. Lc4, was die alten Meister bevorzugten: 6. . . . d5, 7. ed5: Ld6, 8. d4 Shö, 9. 0 - 0 Dh4:, 10. D e l ! Del:, 11. Tel:, obgleich auch hierbei Weiß ganz gut steht.) 6. . . . d6, 7. Sd3 Se4:, 8. Lf4: De7,9. De2 Lg7,10. c8 h5, 11. Sd2l (Dieser von Stoltz stammende Zug läßt überraschend den Damentausch zu, doch kommt gerade danach der weiße Positionsvorteil zur Geltung.)

11. . . . Sd2:, 12. Kd2: De2rf-, 18. Le2: 115, 14. Thll Sd7. (Besser freilich Sc6.) 15. SM Sf6, 16. LbSf Ld7, 17, Taelf Kd8, 18. Lg5! Lb5:, 19. TI6:! mit Gewinn. Stoltz—Sämisch, 1932. Ein merkwürdiges „Königsgambit"! — Kurz gestreift sei noch 4. Sc8 (das Q u a a d e - ) und 4. d4 (das R o s e n t r e t e r - Gambit). I n beiden Fällen läßt sich Schwarz am besten nioht auf 4. . , . g4, 5. Seö Dh4t, 6. g3! fg3:, 7. Dg4: g2f? ein, sondern geht mit 4. . . . Lg7 zum Philidor- oder Hanstein-Gambit über. Nach 4. Sc8 Sc6 kann auch das Pieroeoder Hamppe-Allgaier- Gambit der Wiener Partie entstehen. 3) Statt mit dem Bauernzuge in riskanter Weise auf Materialgewinn auszugehen, kann Schwarz auch mit 4 . . . . Lg7 auf Intakthalten seiner Bauernstellung spielen. Daraus resultieren 5. h4 ( P h i l i d o t - ) und 5. 0—0 ( H a n s t e i n G a m b i t ) , die beide nach heutiger Ansicht Schwarz bei sorgfältiger Verteidigung ein annehmbares Spiel verschaffen. L 4 . . . . Lg7, 5. h4 h6, 6. d4 dö, 7. c3. (Im Geiste Philidors, der ja stets eine geschlossene Bauernformation anstrebte. Greco empfahl 7. Sc3 mit folgender Kombination: 7. . . . c6, 8. hg5: hgß:, 9. Th8: Lh8:, 10. Seöi deö:f 11. Dh6 Df6, 12. de5: Dg7, 13. e6 Sf6, 14. ef7:f Kf8T, 15. Lf4:! und Weiß gewann. Spätere Untersuchungen haben aber ergeben, daß Schwarz sowohl mit 13. . . . Le6:, statt Sf6, 14. Le6: Sf6, 15; Lf7:f Kf8 als auch mit 1 4 . . . . Ke7!, statt Kf8, Vorteil erringen konnte. — Die in modernen Partien vorgekommene Fortsetzung 7. Dd3 scheint nach Sc6! f ü r Schwarz günstig zu sein; schlecht wäre freilich 7 . . . . g4, 8. Sgl!) 7. . . . g4. (Auch hier ist dieser Zug schlecht; er widerspricht dem Sinn von 7

B i c h t e r - T e s c h n e r , SchacherSffnnngen

4. . . . Lg7. Bessere Spielweisen sind 7 Sc6 oder 7 De7.) 8. Sgl! (Das Springeropfer 8. Lf4: gf3:, 9. Df3: Le6! ist inkorrekt.) 8 . . . . De7,9. LI4:! De4rj-, 10. Se2 Dg2:, 11. Tgl mit besserer Stellung f ü r Weiß. II. 4 . . . . Lg7,5.0—0. (Dies entspricht eigentlich mehr dem Kernproblem des Königsgambits, Öffnung der f-Linie zum Angriff auf f7, als 5. h4. Hier soll nun g2—g3 mit Durchbruch in der f-Linie folgen. Da aber Schwaig mit g4 und f 3 ein neues Bollwerk errichten kann, ist die Spielart zweischneidig.) 5. . . . d6. (Es ist wohl klar, daß 5 g4, 6. Sei den weißen Plänen entgegenkommt.) 6. d4 Sc6. (Auf 6. . . . Le6 läßt sich Weiß nicht zu 7. d5 verlocken, sondern spielt mit Vorteil 7. Le6: fe6:, 8. o3 nebst Db3.) 7. c3 h6. (Andernfalls würde Weiß mit 8. Sg5: Dg5:, 9. Lf4: einen heftigen Angriff einleiten.) 8. g8 g4. (Nach 8. . . . Lh3 ist Spielmanns Qualitätsopfer 9. gf4: Lfl:, 10. D f l : gf4:, 11. Lf4: chancenvoll.) 9. Sh4 i8. Hier muß sich nun Weiß entscheiden, ob er mit 10. Sd2 Sfö, 11. Sdf3: gewaltsam unter Figurenopfer durchbrechen oder ob er ruhiger mit etwa 10. Sa3 Sf6, 11. Ld3 De7,12. Sc2 Ld7, 13. Se3 0 - 0 - 0 , 14. Sefö (Metger-Englisch, 1887) zunächst mehr positionelle Ziele verfolgen soll. Infolge zu geringer Anwendung in der Praxis liegen hierüber noch wenig Erfahrungen vor. Dr. Euwe spricht immerhin von dem Hanstein-Gambit als „dem schwachen Punkt des Königsgambits". 4) Leitet das M u z i o - G a m b i t ein, eine von den meisten Schwarzspielern gefürchtete Angriffsart. 5. Se5? statt dessen ist wesentlich schwächer und versohafftr Schwarz mit dem H e r z f e l d G a m b i t 5.... Dh4f, 6. E l l Sc6! gute

97

Aussichten. 7. Sf7.\ (7. Lf7:f Ke7, 8. Sc6:t dc6:, 9. Lg8: Tg8:, 10. Del g3, 11. d4 f3!, und die Rollen sind vertauscht. Zu ähnlichen Folgen führt 7. d4 Se5:, 8. de5: Lc5, 9. Del g3 nebst d6 und f3.) 7 Lc5, 8. Del g3!, 9. Sh8: Lf2J, 10. Ddl Sf6, 11. d4 d5,12. edö: Lg4,13. Le2 Sd4: mit Gewinn f ü r Schwarz. — Die anderen Möglichkeiten auf 5. Se5? Dh4t, 6. K f l sind zwar auch nicht schlecht, aber doch schwächer als Sc6, nämlich 6. . . . Sh6 (das S i l b e r s c h m i d t - ) , 6. . . . Sf6 (das Salvio-) and6... .f3(dasCochrane-Gambit), weswegen sie hier nur kurz erwähnt werden. — Interessant ist M a c d o n n e l l s A n g r i f f 6. ScS gtS:, 6. DI3: d6. (Man soll den Gegner nicht unnötig reizen: so müßte Weiß hier nach 6. . . . d6, 7. d4 Le6, 8. Sd5 c6 auch den zweiten Springer opfern: 9. 0—0 cd5:, 10. ed5:, gegen einen sehr starken Angriff.) 7. Sd5: cd? (Besser ist freilich Sc6.) 8. SI4: D16,9. c3 Lh6,10. d4 S e 7 , 1 1 . 0 - 0 0 - 0 , 1 2 . Sd5! Sd5:, 13. Df6: SI6:, 14. Lh6: Sbd7, 15. Lf8: EI8:, 16. e6. Schwarz gab auf (Marshall—Maröczy, Wien 1903). Eine glänzende Rechtfertigung der Gambitidee: f-Linie und Punkt f7! — Auch Indien ist in dieser grandiosen Gambit-Symphonie mit dem „ G h u l a — K a s s i m - G a m b i t " 5. d4 vertreten, das aber nach gf8:, 6. DfB: d5!, 7. Ld5: 816!, 8. 0—0 c6, 9. Lb3. (Infolge der Schwäche d4 ist auch das zweite Opfer Lf7:f nicht ausreichend.) 9. . . . Dd4:f, 10. K h l Le6 mit besseren Aussichten f ü r Schwarz endet. 6) Das sog. „ w i l d e M u z i o - G a m b i t " 6. Lf7:f K17:, 7. Di3: kommt ernstlich nicht in Betracht. Nach 6. DI8: aber ist die k l a s s i s c h e S t e l l u n g des K ö n i g s g a m b i t s erreicht, in der der Grund-

98

gedanke dieser Eröffnung, Angriff auf der f-Linie gegen f7, am klarsten zum Ausdruck kommt. Obwohl einige Experten die Korrektheit des Muzio-Gambits anzweifeln, suchen die meisten Spieler es mit Schwarz zu vermeiden; denn es ist schwer, sich bei beschränkter Bedenkzeit in seinen Problemen zurechtzufinden. 6. . . . Df6! (Auf 6. . . . De7 folgt einfach 7. Df4:!, denn Dcöf, 8. d4! Dd4:f, 9. Le3 Dc4: scheitert an 10. D e 5 | nebst 11. Dh8:.) 7. e5! (Wohl am besten, da nun auch die e-Linie offen wird. 7. d3 ist wegen d5!, 8. ed5: Ld6, bzw. 8. Ldö: c6, 9. Lb3 Le6 nebst baldiger 0—0—0, weniger empfehlenswert.) 7 . . . . De&:, 8. d3 Lh6, 9. Sc3. (Die Idee Ld2 nebst Lc3 führt zu nichts: 9. Ld2 Se7!, 10. Lc3 Dcöf, 11. K h l Tg8 usw.) 9 Se7,10. Ld2 Sbc6,11. Tael DI5. (Schwarz stellt sich solange als möglich so auf, daß Weiß, schlägt er f4, die Damen tauschen muß. Unklar wäre Bergers Empfehlung 11. . . . Dc5f, 12. K h l 0 - 0 , 13. Lf4: Lg7, denn nach 14. Le3 Sd4, 15. Lf7:f Kh8, 16. De4! hat Weiß immer noch guten Angriff.) 12. Sd6! (Schwächer ist 12. Te4 0 - 0 ! , 13. Lf4: Lg7! usw.) 12 Kd8, 13. De2t (Die alte Fortsetzung 13. Lc3 Te8, 14. Lf6 Lg5! oder 14. Sf6 Tf8 ist ungünstiger. Der ausgezeichnete Textzug stammt von MacLean und soll nach zahlreichen Analysen mindestens Remis verbürgen. Snosko-Borowsky hat sogar einmal ein Buch darüber veröffentlicht.) 13. . . . De6! (Wohl am besten. Auf 13 Te8 folgt 14. Lc3 mit der Drohung Lf6, und 1 3 . . . . Lg5 wird vorteilhaft mit 14. Lf4: oder 14. h4 beantwortet. Auch 13. . . . Sd5:, 14. Ld5: Dd5:, 15. Lc3 De6. Erzwungen ! 16. Lh8: De2:, 17. Te2: ist nicht empfehlenswert f ü r Schwarz.) 14. D12 DI5! mit eventueller Zugwiederholung.

Angriff durch Abtausch Allgaier-Gambit Weiß: Tordion, Schwarz: Ottomann (Fernpartie, Schweiz 1947) 1. e4 eö, 2.14 ef4:, 8. SfB g5,4. h4 g4, 5. Sg5 h6, 6. S17: K17:, 7. d4 d5, 8.LI4: de4:. (Daß dieser Tausch wegen 9. Lc4f bedenklich ist, wurde in der Übersicht hervorgehoben. Die Partie liefert eine lehrreiche Illustration hierzu.) 9. Lc4f Kg6. (Auf Kg7 folgte in einer Partie Leonhardt—Flamberg, Abbazia 1912: 10. Le5f Sf6, 11. 0 - 0 Le7, 12. d5 Kh7 13. De2 Te8?, und nun konnte Weiß mit der nachstehenden, von E. Cohn angegebenen Kombination elegant gewinnen: 14. d6! cd6:, 15. Tf6:! Lf6:, 16. De4:f Kg7, 17. h5! nebst 18. Dg6f usw. — Dr. Staudte wendet allerdings 15. . . . dö! ein.) 10. Sc3 LM, 11. Le5. (Auch hier ist dieser Zug stark.) 11. . . . Lc3:f, 12. bc3: Sfß, 13. 0 - 0 Sbd7? (Erschwert die Verteidigung, indem der Lc8 verstellt wird. Besser war zweifellos Tf8.) 14. De2! (Droht mit der für solche ungeschützten Königsstellungen typischen Kombination 15. h5|! Kh7, 16. De4:fü Se4:, 17. Tf7f usw. die Läufer entscheidend zur Geltung zu bringen.) 14 TI8, 15« Tf4 Seo:, 16. de5: Sg8. (Hier war Sh5, was den Springer mehr im Spiel hält, vorzuziehen.) 17. De4:f Kg7, 18. Tafl Tf4:, 19. Tf4: De7. (Erzwungen. Würde Weiß nun die Dame gewinnen, so behielte Schwarz genügendes Material. Es folgt jedoch ein in seiner Einfachheit überraschender Schluß.— Siehe Diagr.) 20. Lg8:I (Angriff durch Abtausch! Dame und Turm siegen nun leicht gegen die schwarze Dame. Der Damenflügel von Schwarz kommt nicht mehr zur Geltung.) 20. . . . Kg8:, 21. Dg6f Dg7, 22. De8f Kh7,23. Tf7 a5,24. e6 b6,25. De7. Aufg. 7*

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184J? — Nein! 1947 Kieseritzky- Gambit Weiß: Brongtein, Schwarz: Dubinin (Leningrad 1947) 1. e4 e5,2. f4 ef4:, 3. SfB g5,4. h4 g4, 5. Se5 h5? (Früher kutschierte man mit der „langen Peitsche". Diese ist aber heute, im Zeitalter des Autos, überholt.) 6. Lc4 Th7, 7. d4 Lh6, 8. Sc8 Sc6, 9. SI7:! Tf7:, 10. Lt7:f Kf7:, 11. Lf4:! (Die Pointe. Wieder einmal ist die rücksichtslose Freilegung der f-Linie der Kernpunkt des weißen Spiels.) 11. . . . Lf4:, 12. 0 - 0 Dh4:. (Zu optimistisch gespielt. Bessere Möglichkeiten bot 12. . . . Kg7, 13. Tf4: d6, obwohl der weiße Angriff auch dann nach 14. Dd2 nebst Tafl schließlich durchdringen sollte.) 13. Tf4:f Kg7, 14. Dd2 d6, 16. Tafl Sd8, 16. Sd5 Ld7. (Mit Le6 die Stellung des Sd5 zu erschüttern, geht wegen 17. Sc7: Tc8, 18. Se8t! nicht an.) 17. e5! (Wie in der Partie Tordion— Ottomann wäre es auch hier verfehlt, auf Damengewinn zu spielen: 17. De3 c6, 18. g3 Dg5!, 19.Tf7f Sf7:, 20. Tf7:| Kf7:, 21. Dg5: cd5:, und infolge des von Weiß vorauf geopferten Materials hat 99

Schwarz genügend Kompensation für die Dame. Es ist eben ein — Königsgambit, und kein „Damengambit"!) 1 7 . , . . de5:, 18. de6: Lc6,19. e6!

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Dieser hübsche Vorstoß geschieht im richtigen Augenblick, ehe Schwarz dazu gekommen ist, den Sd5 durch Abtausch zu beseitigen. 19. . . . Ld5:. (Jetzt zu spät. Freilich hat Schwarz keine Wahl, denn auf 19. . . . Se6: käme 20. Tf7| Kh8, 21. Dc3f, bzw. 20. . . . Kg6, 21. Dd3f usw.) 20. TI7+! Sf7:, 21. Tf7:f Kh8, 22. Dc8f St6, 28. TI6: Di6:. (Erzwungen.) 24. Df6:f. (Nun hat Weiß doch die Dame gewonnen, aber bei materiellem und positionellem Vorteil.) 2 4 . . . . Kh7, 25. Dföf KhO, 26. DdS: Kg6, 27. Dd7. Aufgegeben. Weiß gewann im Stile der klassischen Meister. Erst wollte er nicht, dann mußte

er...

. . . nämlich die Qualität opfern Hanstein- Gambit Weiß: Sebestyen, Schwarz: Szigeti (Budapest 1946) 1. e4 e5, 2.14 eI4:, 8. Lc4 Sc6, 4. S!3 g 5 , 5 . 0 - 0 d6,6. d4 Lg7, 7. c3 h6,8. g3 Lh8, 9. TI2? (Wie schon in unserer

100

Übersicht ausgeführt, sollte Weiß nun die Qualität opfern. Der Textzug steht wegen der Folge 9. . . . Sf6! usw. schon bei Euwe als schlecht zu Buch.) 9. . . SI6I, 10. gf4: Se4:, 11. Te2 dg, 12. fg5: (Dieser sorglose Zeitverlust verschlimmert die schon kritische Lage.) 12. . . . Dd7,18. Sbd2 Dg4f, 14. Khl 0 - 0 - 0 , . 15. Lb5 Sd2:. (Er tauscht den schönen Springer im Hinblick auf die folgende Wendung, die Weiß allerdings vermeiden konnte.) 16. Sd2:i (Nach 16. Td2: mußte sich Schwarz mit hg5: und der überlegenen Stellung begnügen.)

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1 6 . . . . Lg2f! (Bereits der Todesstoß. Fast sieht es so aus, als habe nicht Weiß, sondern Schwarz Königsgambit gespielt.) 17. Kgl Lt3f, 18. E l l Dh8f, 19. Kel. (Oder 19. Kgl Sd4:! usw.) 1 9 . . . . Le2:, 20. Le2: Dh2:, 21. Sil Dh4f, 22. Kd2 hg5:, 28. Kc2 Kb8,24. b4 Ld4: (Dadurch, daß Weiß unentwegt weiterspielt, kann Schwarz noch ein bißchen kombinieren.) 25. b5 Sb4f, 26. Kb8 Lg7, 27. La8 a5, 28. Tel a4f, 29. Eb2 d4. Aufgegeben. Kennzeichnend ist, daß viele Königsgambit-Partien infolge theoretischer Fehler zusammenbrechen; nur wenige beherrschen eben den komplizierten Komplex.

Im Irrgarten des Mittelspiels Cunningham- Gambit Weiß: Kieninger, Schwarz: Elsas (Krefeld 1946) 1. e4 e5, 2.14 e!4:, 8. 813 Le7, 4. Lc4 SÎ6. (Im Bilguer heißt es zu dem Cunningham-Zuge 4. . . . Lh4f: „Die bisher in der Praxis einzig gebräuchliche Fortsetzung. Besser sieht aber irgendein Entwicklungszug aus, z. B. d6 oder Sf6." Voilà!) 5. d3. (Ganz in Kieningers zurückhaltendem Stil. Energischer ist jedoch 5. eß! Sg4!, 6. 0 - 0 Sc6, 7. d4 d5, 8. ed6: e.'p. Ld6:, 9. T e l f ! Se7, 10. h3! Sf6, 11. Se5 und Weiß kann zufrieden sein.) 5 . . . . d5,6. ed5: Sd5:, 7. Ld5: Dd5: 8. Lf4: Dc5. (Um c7 zu decken und die kurze Rochade von Weiß zu erschweren. Auf sofort 8. Da5f wäre 9. Dd2 gefolgt.In Frage kam aber 8 . . . . Sc6, denn an dem Bauerngewinn 9. Lc7: Lg4! dürfte Weiß keine Freude haben.) 9. Sc3 0 - 0 , 10. Dd2 Le6, 11. 0 - 0 - 0 . (Besser war hier 11. d4, denn nach Dc4, 12. Se5 DaO, 13. d5 wäre das weiße Spiel vorzuziehen. Nach dem Textzuge entsteht ein f ü r das Königsgambit ungewohntes Kampfbild der heterogenen Rochaden; bei den nun einsetzenden Angriffen hat sogar Schwarz den längeren Atem.) 11. . . . Da5,12. Thel c6, 13. Sd4 Lb4,14. Te5 b 5 , 1 6 . Tg5. (Der weiße Plan ist etwas primitiv und wird leicht abgewiesen. Der schwarze Angriff dagegen hat Bauernunterstützung und ist deswegen gefährlicher.) 15. . . . Le7l (Es drohte 16. Tg7:f Kg7:, 17. Lh6f Kh8, 18. Dg5 usw.) 16. Tg3 M . (In Anbetracht der zugespitzten Lage entschließt sich Weiß nun zu einer kleinen, jedoch nicht ganz stichhaltigen Kombination.) 17. Se6: fe6:, 18. De3

bc3:2 (Danach sollte der weiße Angriff durchdringen. Erst mußte 18. . . . Tf4:, 19. Df4: und nun bc3: geschehen; das befürchtete 20. T f l würde vorteilhaft mit Df5! abgewehrt.) 19. Defcf Tf7.

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) Sl6t s ), 4. Sc3 c6t 3 )j 5. DI8«) d5, 6. ed5: Ld6 5 ).

101

1) Eine merkwürdige Idee ist 8. Le2, das e i n g e s c h r ä n k t e L ä u f e r g a m b i t , das ja unmöglich besser sein kann als 3. Lc4. Da die weiße Dame verstellt ist und das Feld e2 nicht zur Verfügung hat, ergibt sich 3 . . . . 15! als beste Antwort für Schwarz. 4. e5. (Oder 4. ef5: Dh4f, 5. K f l Df6! zum Vorteil von Schwarz.) 4. . . . d6, 5. d4. (Auch bei 5. Sf3 de5:, 6. Se5: Dh4f, 7. K f l Ld6, 8. Sf3 Df6 steht Schwarz günstig; ebenso bei 5. ed6: Dh4f, 6. K f l Ld6: usw.) 5 . . . . de5:, 6. de5: DMf, 7. E i l Lc5, 8. Del Del:f, 9. Kel: LeB!, und Weiß hat Schwierigkeiten. — 3. d4, was nach Dh4f, 4. Ke2 erzwingt (in solchem Falle ist das Damenschach gut), räumt dem Gegner unnötige Chancen ein. 4. . . . f5! (Auch hier am Platze. Am Rande vermerkt sei, daß 4. . . . d5, 5. ed5: nach Dr. Krause zu der originellen Remisschaukel De7f, 6. Kf2 Dh4f führen kann.) 6. SI3 Dh5,6. e5 g5,7. M Sc6 mit guten Aussichten für Schwarz. — Möglich ist auch B r e y e r s Zug 3. Df3, der aber den Grundsätzen der Strategie widerspricht und daher einer genauen Untersuchung kaum standhalten dürfte. Die beste Antwort 3 . . . . Sc6! gibt Weiß allenfalls Gelegenheit, mit Tartakowers Vereinfachungsvariante 4. DI4: dö, 5. edö: SM, 6. De4f De7, 7. De7:f Ie7:, 8. Kdl Sf6, 9. Sc3 nach gleichem Spiel zu streben. 2) 3 Sc6, 4. 813 g5, 5. 0 - 0 führt zum Hanstein-Gambit. — In klassischen Zeiten gab man fast automatisch das Schach auf h4, weil man glaubte, nur so das Läufergambit widerlegen zu können. Heute ist man allerdings der Ansicht, daß das, wie Tartakower sagen würde „prähistorische" Schach nur die weißen Pläne fördert. Man sehe: 3. . . .

102

DMf, 4. K f l d5. (Zur Beschleunigung der Entwicklung. Interessant ist 4. . . . g5, worauf Weiß nicht sofort Sf3 zieht, sondern nach Dr. Lange den ungünstigen Damenstand wie folgt ausnutzt: 5. d4 Lg7, 6. Sc3 Se7, 7. g3! fg3:, 8. Kg2! Droht Damengewinn. 8. . . . Dh6, 9. hg3: Dg6, 10. Sf3 h6, 11. Sd5! Sd5:, 12. ed5: d6, 13. De2f Kd8, 14. Lg5:f! hg5:, 15. Tael und Weiß gewinnt. Eine lehrreiche Kombination! Etwas besser spielt Schwarz daher statt 8. . . . Dh6, 8. . . . g4, doch ist Weiß nach 9. hg3: Df6, 10. Le3 Sc6, 11. Dd2! klar im Vorteil.) 5. Ld5: S16. (Auch jetzt ist 5 g5 nicht gut; nach 6. Sc3 Se7 folgt Sanders O p f e r k o m b i n a t i o n 7. Sf3 Dh5, 8. h4 h6, 9. Lf7:f! Df7:, 10. Se5! nebst 11. Dh5f, und 6. Sc3 Lg7, 7. d4 Se7, 8. Sf3 Dh5, 9. h4 h6, 10. Dd3! ist ebenfalls zugunsten von Weiß, da 10. . . . g4, 11. Sei Sg6, 12. Db5t c6? nach 13. Lc6:f! die schwarze Dame verliert.) 6. Sc3 Sd5:, 7. Sd5: Ld6, 8. d4 16 „mit befriedigendem Spiel für Schwarz" (Bogoljubow). Immerhin wird Weiß, kommt er erst zur richtigen Entwicklung, die Kraft seines Zentrums auszunutzen vermögen. — Nicht schlecht steht 3. . . . f5, die Nordische V e r t e i d i g u n g , zu Buch, z. B. 4. De2! (Schwächer ist 4. Sc3 Dh4t, 6. K f l fe4:, 6. Se4: Le7!) 4 DMf, 5. Kdl! (Hier besser als 5. Kfl). 5. . . . fe4:, 6. De4rj- Le7, 7. d4 Sf6,8. DI4: Df4:, 9. Lf4: d5,10. Ld3 Lg4f. (Im Falle von 5. K f l käme jetzt 10 0 - 0 ! ) 11. Sge2 Sc6 mit ungefährem Ausgleich. Aber wer spielt gern Varianten mit frühzeitigem Damentausch ? 3) 4. . . . c6 ist nach heutiger Auffassung der beste Zug. 4 . . . . Sc6 ist nicht so gut: 5. Sf3 Lb4. (Hier oder im vorigen Zuge wäre Se4:? fehlerhaft wegen De2!)

6. Sd5! (Spielmanns Bauernopfer. Nach 6. 0 - 0 0 - 0 , 7. d3 Lc3:, 8. bo3: d5 versandet das Spiel,) 6. • . . 0—0, 7. 0—0 Se4:, 8. d4, und Weiß hat Angriffschancen. — Mit 4. . . . c6 eröffnet sich Schwarz drei Möglichkeiten: d7—d5, Se4: (denn jetzt wäre auf De2 d5 möglich) und b7—b5—b4 nebst Se4:. Man hat bisher keine befriedigende Methode von Weiß dagegen gefunden. 4) Gilt als beste, doch auch nicht völlig genügende Antwort. 5. d4? statt dessen sieht ganz plausibel aus, schwäoht aber e4 und gestattet Schwarz so ein bequemes Gegenspiel: 5 . . . . Lb4,6. Df3 d5, 7. ed5:0—0!, und die Initiative liegt bei Schwarz. Überhaupt ist es ständig der Zug d5, der Schwarz hier ein gutes Spiel verschafft; so auf 5. Lb3 d5t, oder auf 5. e5 d5!, bzw. auf 5. d8 Lb4,6. Lf4: d5! usw. 5. De2 hätte nach Dr. Euwe I M , 6. e5 0—0! zur Folge. Gekünstelt wäre 5. SI3 1)5, 6. Ld3. 5) Nach 7. dB Lg4, 8. Df2 0 - 0 , 9. LI4: Te8f, 10. KI1 empfiehlt die Theorie 10 Lf4:, 11. DI4: cd5:, 12. Sd5: gd5:, 13. Ld5: Dd5:, 14. Dg4: Sc6, „und der schwarze Angriff muß durchdringen". Wenn sich diese Variante nicht irgendwie verbessern läßt, ist das Läufergambit wohl kaum noch spielbar.

III. Das abgelehnte

Königsgambit

a) N o r m a l e A b l e h n u n g 1. e4 e5,2. f4 Lc5. Schwarz will mit d6 im Zentrum festen Fuß fassen und seine Entwicklung ungestört vollenden, gleichzeitig aber auch die weiße Rochade erschweren. Dadurch ist der Gegenplan f ü r Weiß gegeben: mit c3 und d4 den lästigen Läufer zu vertreiben und das gegnerische Zentrum zu erschüttern.

Übersicht 1. e4 e5, 2. f4 Lcö 1 ), 3. SIS2) d63), 4. c34) SI65), 5. d4«) ed4:, 6. cd4: Lb6 7. ScB"). 1) Von anderen Ablehnungen des Königsgambits ist 2 . . . . Sf6 nach 3.fe5: Se4:, 4. SIS f ü r Weiß günstig, weil Schwarz zu 4. . . . Sg5 gezwungen ist (der Springer käme sonst in Schwierigkeiten.) Weiß setzt am besten mit 5. c3! fort, da unmittelbar 6. d4 nach Sf3:t, 6. Df3: DMf zum Damentausch führt. — Mit 2. . . . Sc6 spekuliert Schwarz auf 3. SI3 Lc5, 4. fe&: Se5:. (Chancenreicher ist Schlechtere Bauernopfer 4. . . . d6.) 6. Se5: Dh4f, 6. g3 De4rf-, 7. De2 Dill:, doch wirkt diese Kombination eher wie ein Bumerang: 8. d4! Le7, 9. SI3, und die eingeschlossene schwarze Dame kommt in Gefahr. — 2. . . . d6 ist zwar eine beinahe natürliche Reaktion, führt aber zu gedrücktem Spiel. Weiß baut sich weiterhin mit Sf3, Lc4 und 0—0 auf. 2) Fehlerhaft wäre 3. leö:? Dh4f. — Auf 3. cS setzt Schwarz vorteilhaft mit 3. . . . d5 fort. 3) Als zu forsch erweist sich 3 . . . . d5 nach 4. ed5: e4, 5. d4!, und Weiß steht besser. 4) Auch hier ist der Bauerngewinn 4. Ie5:i de5:, 5. Se5:? wegen Dh4f verfehlt, z. B. 6. g3 De4:f, 7. De2 Dhl:, 8. Sgßf Se7, 9. Sh8: Lh3!, und Schwarz wird gewinnen. — Dagegen kommt 4. Sc3 in Betracht: 4 Sc6, 5. Lc4 SI6, 6. d3. (Die N o r malstellung des a b g e l e h n t e n Kön i g s g a m b i t s , die auch aus der Wiener Partie entstehen kann.) 6. . . . Lg4. (Nach Dr. Euwe hat Weiß auf 6 Le6 die gute Antwort 7. Lbö a6, 8. Lc6:f bc6:, 9. De2! — Solider ist 6. . . . a6,

103

auch 6. . . . 0—0, denn die Einengung 7. f5 könnte Schwarz mit der Befreiung Sd4 nebst c6 und d5 beantworten.) 7. h3. (Gespielt wird sonst 7. Sa4, doch braucht Schwarz darauf die nach 7 . . . . Lf3:, 8. Df3: Sd4, 9. Dg3 Sc2:f, 10. K d l Sal: entstehenden Verwicklungen nach Analysen von Fähndrich und Kaufmann nicht zu fürchten. E r kann natürlich auch ruhiger mit 7 Lb6,8. Sb6: ab6: 9. c3 d5 fortsetzen.) 7 . . . . Lf3:, 8. DI8: eî4:I (Diese Einschaltung voYi Svenonius ist besser als das sofortige Sd4.) 9. Lf4: Sd4,10. Dg8. (Nach Dr. Aljechin erlangt Schwarz auf 10. Ddl mit c6,11. Dd2 dß, 12. ed5: 0—0! gute Aussichten.) 1 0 . . . . Sh5,11. Dg4 Sf4:, 12. Df4: Sc2:f, 13.Kdl Se8f! nebst Sc4: zum Vorteil von Schwarz. Wenn dies alles stimmt, ver? dient der Zug 4. c3 doch den Vorzug vor 4. Sc3. 5) Am besten. Das von manchen Theoretikern empfohlene 4. . . . f5 gilt nach Analysen Rétis als widerlegt, siehe Partie Stoltz—Spielmann, Stockholm 1932 : 8. fefi: de5:. (Oder fe4:, 6. Da4f nebst De4:). 6. d4 ed4:, 7. Lc4! fe4:. (Auf 7 Sc6 folgt 8. b4 Lb6, 9. Db3 Sh6!, 10. 0 - 0 fe4:, 11. Sd4:! mit starkem Aiigriff f ü r Weiß, da Sd4: an 12. Lf7f usw. scheitert.) 8. Se5 Sf6, 9. Sf7 De7,10. Sh8: dS, 11. Lg5 Lt2f, 12. KI2: Dc5f, 18. LeSt Dc4:, 14. h3 Le6,15. Sd2 Dd5,16. g4!, und Weiß gewann schließlich. Auch 4. . . . Lg4 kann f ü r Schwarz nicht empfohlen werden; nach 5. fe5: de5:, 6. Da4f! I d 7 . ( 0 . . . . Dd7 wird mit dem Marshall-Blitz 7. Lb5! c6, 8. Seö:! beantwortet.) 7. Dc2 Sc6, 8. b4 Ld6. (Lb6, 9. b5 kostet den Be5.) 9. Lc4 ist Weiß im Vorteil. 6) Weiß kann auch erst 5. fe5: de5: einschalten, doch befreit er damit

104

Sohwarz etwas. Läßt Weiß dann 6. Sefi: folgen, so vereinfacht sich das Spiel sehr: 6. . . . De7J, 7 . d4 Ld6, 8. Sc4! nebst Tausch auf dB. 7) Dr. Euwe hält es f ü r zweifelhaft, ob das weiße Zentrum nun stark oder schwach ist. Nach Dr. Tartakower dagegen ist es „gegen Feuer und Einbruchdiebstahl versichert". b) F a l k b e e r s

Gegengambit

1. e4 e5,2.14 d5,3. ed5:, e4. Dr. T a r r a s c h : „Der Gegenstoß im Zentrum 2. . . . d7—dß muß die logische Widerlegung des Gambitzuges 2. f2—f4 bilden." R é t i : „Es kommt danach weder zur Öffnung der f-Linie noch zur Bildung eines starken Zentrums. Man weiß nun nicht mehr, wozu der Bauer eigentlich auf f4 steht." Dr. E u w e : „Doch darf nicht vergessen werden, daß der drückende Be4 gewöhnlich nach wenigen Zügen getauscht oder gar erobert wird, und daß der .unnütze' Bf4 ein Mehrbauer ist, dessen Eroberung Schwarz eventuell in Positionsnachteil bringen kann." H e u t i g e s Ur.teil: Das vor hundert Jahren, 1860, von dem österreichischen Meister Falkbeer empfohlene Gegengambit 2. . . . d5 scheint sowohl bei der Annahme als auch bei der Ablehnung dem Weißen mindestens gleiches Spiel zu geben. Allerdings bietet sich gerade bei der Annahme noch manche Chance theoretischer Neuerungen. Ü b e r s i c h t (Réti-Variante) 1. e4 efi,2.14 d5,3. edfi:1) e4»), 4. d83) Sfß, fi. De2, 39. Ta4f Ke6,40. Ta7: Tc8l Weiß gab auf.

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Neueste Theorie

(Schottisch)

. . . und Praxis (Läuferopfer auf h7) Weiß: Cortlever, Schwarz: Ortega (Helsinki 1952) 1. e4 e5, 2. Sf3 Se6, 8. Sc3 Sf6, 4. d4 ed4:, 5. Sd4: LM, 6. Sc6: bc6:, 7. Ld3 d& 8. ed5: cdo:, 9. 0 - 0 0 - 0 , 10. Lg6 c6. (Das am Schluß der Übersicht erwähnte 10. . . . Le6 ist inzwischen etwas in Mißkredit geraten, nachdem Czerniak für Weiß das vorteilhafte Manöver 11. Se2! nebst evtl. Sd4 oder Sf4 entdeckt hat.) 11. Df3 Le7, 12. Tael Te8. (Nach neueren Untersuchungen darf Schwarz an dieser Stelle 12. . . . h6! spielen und damit ein befriedigendes Spiel erlangen; denn auch jetzt führt die Opferwendung 13. Lh6: gh6:, 14. De3 wegen d4! — nicht Ld6?, 15. Dh6: —, 15. Dh6: Dd6 nur zum Remis durch Dauerschach.) 13. Te5. (Vorsichtiger geschah 13. h3 und erst dann Verdoppelung der Türme mittels 14. Te2 usw.) 18. . . . Le6, 14. Tfel KI18. (Schwarz will Sd7 spielen, ohne nach Le7: Se5:? durch das Zwischenschach auf h7 gestört zu werden.) 15. Se2 Sd7, 16. Le7: De7:?. (Schwarz bleibt nicht konsequent; wie Dr. Euwe meint, zu Unrecht, denn 16. . .. Se5:, 17. Dh5 Sd3:, 18. Ld8: Sei: gab ihm ausgezeichnete Chancen.) 17. Te3 Db4. (Wieder lockt ihn der Bb2, und wieder folgt die Strafe auf dem Fuße.) 18. Si4 Db2:, 19. Se6: fe6:i (Immerhin hätte nach Dr. Euwe nun wenigstens noch 19 Te6:, 20. Df7: Te3:, 21. Te3: Sf6 geschehen sollen.)

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1 B 1 M * B i • i

**

»i

Islif

B

B B

20. Lh7:! (Das Läuferopfer auf h7 wieder einmal mit neuer Pointe: 20. . . . Kh7:, 21. Df7! mit entscheidender Mattdrohung auf h3, denn sowohl 2 1 . . . . Df6 als auch 21 Sf6, 22. Th3f Sh7, 23. Dg6 sind hoffnungslos.) 20 Si8, 21. Ld3 Kg8, 22. Dh5 Db4. (Einzig 22 e5 leistete noch etwas Widerstand.) 23. c3 Db7, 24. Th3! e&, 25. Lh7f. Schwarz gab auf, da Kh8,28. Lg6f zum Matt und 25. . . . Sh7:, 26. Dh7:t Kf7, 27. Tf3f Ke6, 28. Dg6t Kd7, 29. Tf7f Te7, 30. Te7:f Ke7:, 31. Dg7:f zum Verlust der Dame führt. *

Schwarz kann sich der weißen Zentrumsbildung 1. e4 mit dem d-ßauern entgegenstellen, entweder vorbereitet durch 1. . . . e6 (Französisch) bzw. 1 . . . . c6 (Caro-Kann) oder unmiotelbar durch 1. . . . d5 (Skandinavisch). Damit kommen wir zu den Spielen, in denen Schwarz auf 1. e2-e4 nicht mit dem Doppelschritt des e- Bauern antwortet.

II. 1. e 2 — e 4 n i c h t e 7 — e 5 Französisch (1. e4 e6) Die Sperrung der Angriffslinie c4—f7 gibt Weiß weniger Gelegenheit zu heftigen Angriffen als sonst bei den offenen Spielen; trotzdem steht gerade die französische Partie in dem Ruf, ein Eldorado f ü r Angriffsspieler zu sein. Denn wohl ist das schwarze Bollwerk im Zentrum stark, doch hat Weiß durch den einengenden Zug e4—e5 (oder, bei de4:; durch sein Übergewicht in der Mitte), in der Läuferstellung auf d3 und dem Damenausfall nach dem Königsflügel gute Angriffsaussichten, die sich freilich bei sorgfältiger Verteidigung nur schwer realisieren lassen. Insofern ist gerade dieser Spielanfang ein Probierstein f ü r die „Kunst der Verteidigung", die sich ja nicht in der Abwehr des Angriffs erschöpfen, sondern ein wirksames Gegenspiel entwerfen und durchfuhren soll. Dies wird hier durch den Flankenstoß c7—c5 und auch oft durch den Sprengungszug f7—f6 eingeleitet. Übersicht 1. e4 e6, 2. Ö41) d5, 3. Sc32) Sf63), 4. Lg6 4 )Le7 5 ),5.e6 8 )Sfd7 7 ),6.Le7:')De7:®). 1) Am besten. Von anderen zweiten Zügen hat nur noch T s c h i g o r i n s I d e e 2. De2 einige Bedeutung, obwohl der Zug den gesunden Eröffnungsprinzipien widerspricht. Aber wenn Weiß seine Entwicklung mit g3 und Lg2 fortsetzt, kommt doch allmählich eine harmonische Aufstellung heraus. Schwarz wird nicht sofort 2 . . . . d5 antworten, weil er nach 3. ed5: mit der Dame wiedernehmen müßte, sondern vorerst 2. . . . Le7 spielen. Auch 2. . . . cö ist nach der bisherigen Erfahrung gut. Neuerdings ist jedoch 2. d3 gespielt worden: 2 d5, 3. Sd2 Sf6, 4. Sli3. (Nach Pachman nicht 4. g3 wegen

de4:, 5. de4: Lc5, 6. Lg2 Sc6, 7. h3 e5, Kasparjan — Tolusch, und Schwarz steht besser.) 4 . . . . b6,5. De2 Le7, 6. g3 cö, 7. Lg2 Sc6, 8 . 0 - 0 0 - 0 , 9. e5? (9. Tel!) 9 Se8!, 10.Tel fö! mit besserem Spiel f ü r Schwarz. (L. Schmid) 2) Gebräuchlich sind sonst noch 3. Sd2 ( T a r r a s c h s Zug), 3. ed5: (die T a u s c h v a r i a n t e ) und 3. e5 (Nimzowitschs Blockadeversuch). I. 3. Sd2 vermeidet die Fesselung Lb4 und läßt die Möglichkeit c3 offen, verstellt aber Läufer und Dame und verstärkt nicht den Druck auf d5. Schwarz kann daher sofort 3. . . . c5 spielen, mit der dem Colle-System ähnlichen Folge 4. dc5: Lc5:, 5. Ld3. Am besten geschieht nun 5. . . . Sc6, da 5. . . . Sf6 wegen 6. e5 Sfd7, 7. Sgf3 seine Bedenken hat. Heute wird jedoch auf 3 . . . . c5 meist 4. ed5: gespielt. Schwarz steht dann vor der Wahl, ob er einen vereinzelten Bauern zulassen will oder nicht. In letzterem Falle erhält er nach etwa 4. . . . Ddö:, 6. S s 'i3 cd4:,6.Lc4Dd6! ein etwas beengtes, aber wohl haltbares Spiel. Ungünstig wäre freilich 6. . . . Dd8, worauf in einer Partie Auerbach—Stahlberg, Stockholm 1952, 7. 0 - 0 Sc6, 8. Sb3 Le7, 9. De2 Lf6, 10. Tdl a6 11. Sbd4: Ld4:, 12. Le3 mit besserem Spiel f ü r Weiß folgte. Botwinnik ist aber der Ansicht, daß Schwarz den Einzelbauern auf d5 nicht zu fürchten hat, und spielt deshalb 4. . . . ed5:. Schwarz muß dabei jedoch nach 5. Lb&f (um dieses lästige Schach zu vermeiden, schalten manche im 3. Zug bereits a7—a6 ein), 5 . . . . Ld7 (oder Sc6, 6. Slf3 Ld6, 7. 0 - 0 S8e7, 8. dcö: Lc5:, 9. Sb3 Lb6, 10. Le3!, Bot-

143

winnik—Boleslawsky, Moskau 1941), 6. De2f die Dame dazwischensetzen, denn auf Le7 (Bronstein) könnte Weiß den Mehrbauern mit 7. Sb8! zunächst behaupten. — Wegen Guimards Zug (3. Sd2) 8 . . . . Sc6 siehe die Partie Simagin—Aronin. Mit 3. . . . de4: kann Schwarz natürlich dem allen ausweichen und in bekannte Bahnen einlenken. I I . 3. ed5: ed5:. Die Tauschvariante gibt nach allgemeiner Ansicht Schwarz eine bequeme Entwicklung; der Druck auf d5 löst sich und der Lc8 wird frei. Andererseits ist aber auch Weiß nicht mehr mit den Problemen der Zentrumsspamiung belastet und braucht insbesondere kaum noch mit dem Gegen-' stoß c7—c5 zu rechnen. Nach Dr. Tartakower eignet sich gerade die Tauschvariante zu „ungestümem Spiel", während der Hamburger Heinicke sie sogar f ü r die „objektiv beste" f ü r Weiß in der französischen Verteidigung ansieht, welcher Ansicht wir uns allerdings nicht anschließen können. Für bequeme Spieler bietet sie willkommenen Anlaß, mit „Bindfadenvarianten" wie z. B. 4. LdB Ldß, 6. SI8 SI6, 6. 0 - 0 0 - 0 , 7. Lg5 Lg4,8. Sbd2 Sbd7,9. c3 06,10. Dc2 Dc7, 11. Tfel Tfe8, 12. Lh4 Lh5 den eigentlichen Kampf zu vermeiden. Dem Unternehmungsgeist stehen jedoch auch nach 3. ed5: ed5: manche Wege offen; z. B. 4. Ld3. (4. Sf3 Ld6, 5. Ld3 Sc6, 6. c3 Sge7 gibt Schwarz Gelegenheit, die Springer asymmetrisch zu entwickeln und evtl. sogar das Kampfbild durch die entgegengesetzte Rochade zu beleben. Mit 4. c4 ist nach Sf6! nichts zu erreichen.) 4. . . . Ld6. (Auf Sc6, 5. c3 Ld6 empfiehlt Dr. Tartakower 6. Df3!, weil nach 6. Se2 Schwarz mit Dh4 die Initiative bekäme.) 5. DI3. (Ein

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Versuch des belgischen Meisters, Soultanbeieff, dem weißen Spiel eine Spitze zu geben. Auf 5. Se2 käme wieder Dh4!, und auf 5. Sf3 gilt seit der Partie Maröczy—Dr. Tartakower, San Remo 1 9 3 0 , 5 . . . , De7f!, 6. De2 De2:f, 7. Le2: Sc6 als das Beste f ü r Schwarz.) 5. . . . Sc6> 6. c3 SI6. (In Frage kommt hier, die lange Rochade vorzubereiten, beginnend mit 6. . . . Le6.) 7. Se2 0—0, 8. Lg5 Le7,9. LI6:!. (Falls 9. h3, so Se4!) 9 Lf6:, 10. Sd2 Leö, 11. SI4 Dd7, 12. 0—0!, und Schwarz hatte Sorgen (Soultanbeieff gegen Dr. Tartakower, Baarn 1947). III. Der Blockadezug 3. e5 wurdeerat nach Nimzowitschs Forschungen als vollwertiges Abspjlel anerkannt. Bis dahin sah man in 8 . . . . cö fast so etwas wie eine Widerlegung. (Spielbar ist auch 8 . . . . b6 mit der Absicht, durch La6 den Abtausch des weißen AngrifMaufers zu erreichen. Nach 4. c8 müßte allerdings erst noch Dd7 eingeschaltet werden.) Nimzowitsch setzte nach 3. e5 c5 meist mit 4. Dg4 oder 4. Sf3 fort, vorübergehend den Bd4 opfernd. Z. B. 4. Dg4 Scö, 5. SIS Sge7, 6. lid3 Sd4:, und Weiß hat nicht viel (der Zug 4. Dg4 erscheint doch verfrüht). Oder 4. SfS cd4:, 6. Ld3! Sc6, 6. 0 - 0 15!, 7. Sbd2 Sge7, 8. Sb3 Sg6, 9. Tel Le7, 10. Sbd4: 0 - 0 mit ungefähr gleichen Chancen. Mehr erreicht Weiß auch nicht bei 4. dc5: Sc6!. (Nicht sofort Lc5:, 5. Dg4!.) 5. 813 Leö:, 6. Ld315, 7. c3 a 6 , 8 . Sbd2 Sge7. Da auf den Deckungszug 4. c3 Schwarz sich mit Sc6,5. SfS Db6,6. Le2 (oder 6. Ld3 cd4:, 7. cd4: Ld7!, und Bd4 ist bedroht), 6. . . . Sh6 nebst SI5 ganz ordentlich entwickeln kann, beurteilt die Theorie den ganzen Blockadeversuch nur „als eine korrekte Spielweise mit gleichen Aussichten f ü r beide Teile". I n letzter

Zeit hat diese Variante jedoch durch den in Hamburger Schachkreisen gefundenen Zug 6. a3l, der b2—b4 vorbereitet, neue Impulse erhalten. In einer Partie Unzicker—Gligoric, Stockholm 1952, erhielt Weiß nach 6 . . . . Ld7, 7. b4 cd4:, 8. cd4: S8e7, 9. Sc3 Sf5, 10. Sa4 Dd8, 11. Le2 ein gutes Spiel. 3) M a r s h a l l , der ja als Meister des Angriffs gern scharfe Varianten wählte, zog hier mitunter S . . . . c5, womit er zugunsten einer raschen Entwicklung eine kleine Schwächung der Bauernstellung in Kauf nahm. Es ist f ü r Weiß darauf nicht ratsam, mit 4. ed5: ed5:, 5. de5:1 d4I,6. Sa4 auf Bauemgewinn zu spielen; nicht etwa wegen Lc5:?, 7. Sc5: Daöf, 8. c3 dc3:, denn darauf folgt 9. b4! Db4:, 10. Sd3! usw., sondern weil Schwarz seine Entwicklung mit 6 . . . . Sf6! nebst Le7 und 0—0 vollendet und Angriffschancen bekommt. Solider ist f ü r Weiß 4. ed5: ed5:, 5. SfB nebst Le2 und 0—0 und guter Stellung. — R u b i n s t e i n empfahl den Tausch auf e4:3 de4:, 4. Se4: Sd7,5. S13 Sgf6, 6. Sf6rj- Sf6: mit der Idee, den Lc8 nach b7—b6 über b7 ins Spiel zu bringen. Will Weiß dies mit 7. Se5 verhindern, so kommt er nach 7. . . . Dd5! (Spielmanns Zug!) selbst in Schwierigkeiten: 8. c4? Lb4t!, bzw. 8. a3 Ld6, 9. c4 De4f! Weiß wird daher bescheidener mit 7. Ld3 fortsetzen und allerdings doch besser stehen. — Viel Anklang fand in neuerer Zeit die „ v e r f r ü h t e F e s s e l u n g " 3. . . . Lb4, die besonders Nimzowitsch bevorzugte. Darauf würde der Tausch auf d5, ähnlich der unter 2) erwähnten Variante, wenig für Weiß ergeben. Mehr Chancen bietet Bogoljubows Fortsetzung 4. e5 c5, 5. Ld2!. (Wegen 6. a3 siehe nächsten Absatz.) Se7! (Voreilig wäre 5. . . . 10

B i c h t e r - T e s c h n e r , Schacheröffnungen

cd4:, weil sich Schwarz nach 6. Sb5! zu dem Rückzug Lf8 entschließen müßte.) 6. Sb5 Ld2:f, 7. Dd2: 0 - 0 , ohne aber bei richtigem Spiel von Schwarz Eröffnungsvorteil zu bringen. Ein schärferes Spiel ergibt 6. a3 (statt 5. Ld2); z. B. 5. . . . Lc3:f. (Oder: La5, 6. b4! cd4:, 7. Sb5, und Weiß erhält Angriff. In Betracht kommt jedoch 5. . . . cd4:, 6. ab4: dc3:.) 6. bc3: Se7. (Von Botwinnik stammt der Zug 6. . . . Dc7, um 7. Dg4 mit f5 beantworten zu können.) 7. Dg4cd4:, 8.Ld3Dc7, 9. Se2 dc3:, 10. Dg7: Tg8,11. Dh7:1)e5:, 12. Lf4 Df6,13. h4!, und der h-Bauer ist eine Macht (Geller-Sokolsky, Moskau 1950). Weiß kann auf 3 . . . . Lb4 den Bauern auch auf e4 stehen lassen und 4. Dg4 oder 4. Sge2 spielen (welche Züge in diesem Falle wohl die besten sind. Doch wurde auch 4. Ld3, 4. a3 und 4. Ld2 versucht). Schwarz läßt auf 4. Dg4 am besten das Schlagen auf g7 zu: 4. . . . S!6,5. Dg7: Tg8,6. Dh6 Tg6,7. De3 c5!, wobei er nach Aljechin ein vollwertiges Spiel bekommt." — Dem an sich unnatürlichen Springerzug nach e2 (4. Sge2) gibt Dr. Euwe den Vorzug vor 4. Dg4, doch kommt auch dabei Schwarz mit 4. . . . de4:, 5. a3 Le7!. (Der doppelte Bauerngewinn 5. . . . Lc3:t, 6. Sc3: f5, 7. f 3 ef3:, 8. Df3:Dd4: ist nach 9. Dg3! sehr riskant.) 6. Se4: Sc6! ganz gut heraus. 4) Der gegebene Zug. Steinitz' Idee, mit 4. e5 Sfd7, 5. See2 c5, 6. c3 auf Behauptung des Zentrums zu spielen, macht es Schwarz verhältnismäßig leicht: 6 Sc6, 7. !4 16, 8. Sf3 Db6, 9. a3 Le7, 10. Sg3 0 - 0 , und Schwarz steht nicht schlecht. — Ein anderer Plan wäre, nur den Be5 zu stützen, den Bd4 aber zu tauschen, 145

doch erreicht auch dabei Schwarz eine gute Stellung: 4. eö Sfd7,5. f4 c6,6. dc5: Se6,7. a3Lc6:, 8. Dg4 0 - 0 , 9 . SfS a&. Und schließlich kann Weiß nach 4. eö Sfd7 dan Gledhill-Angriff 5. Dg4 versuchen, etwa mit der plausiblen Folge 5 c5,6. Sf3 Sc6, 7.dc5:, I6!8.ef6:i.V.Sf6:, 9.Dg3Lc5:!, 10.Lg5. (Nicht 10. Dg7:? Tg8, 11. Dh6 Lf2:t!.) 1 0 . . . . 0 - 0 , 1 1 . LdS Ld6,12. Dh4 h6. Da das Opfer auf h6 nicht ausreichen dürfte, hat Weiß aber wieder einmal nichts erreicht. Freilich, endgültig geklärt ist das Abspiel nicht (wie die meisten Varianten der Theorie). 5) Interessante Probleme ergeben sich bei der M a c - C u t c h e o n - V a r i a n t e 4. . . . Lb4, in der Schwarz Fesselung mit Gegenfesselung beantwortet. Die einzige Chance f ü r Weiß, darauf etwas Vorteil herauszuholen, besteht in 5. e5; denn 5. Sge2 de4:, 6. a3 Le7, 7. L16: gf6:, 8. Se4: b6!, 9. S2c3 Lb7!, 10. Df3 c6 gibt Schwarz ein ausgeglichenes Spiel. Nach 4. . . . Lb4, 5. e5 h6 hat Weiß die Wahl, entweder den angebotenen Schlagwechsel zuzulassen oder den Läufer zurückzuziehen. Im ersteren Falle hat Schwarz gar keine Schwierigkeiten: 6. eI6: hg6:, 7. fg7: Tg8, 8. h4 gh4:!. (Nicht Tg7:, 9. h5! zum Vorteil von Weiß.) 9. Dh5 Di«!, 10. SfS Sc6!. (So schnell als möglich rochieren!) 11. 0—0 —0 Ld7 mit befriedigender Stellung f ü r Schwarz. Nachhaltiger ist jedenfalls nach 4. . . . Lb4, 6. e5 h6 der Läuferrückzug 6. Ld2 mit der Folge Lc3:, 7. be3: Se4,8. Dg4 E18. (Bei 8 - . . . . g6 spielt Weiß auf die Schwäche der schwarzen Felder.) 9. Ld3. (Für schwächer erachtet man 9. h4 f5, 10. ef6: i. V. Df6:, 11. Sf3 Sc6 usw.; dagegen bietet das Bauernopfer 9. Lei Angriffschancen.) 9. . . .

146

Sd2:, 10. Kd2: c6. Weiß ist im Angriff; allein auch sein König steht nicht gerade sicher. — Im übrigen ist natürlich auch jetzt der Tausch 4. . . . de4: möglich, z. B. 6. Se4: Le7. (Oder Sbd7, 6. Sf3 Le7, 7. Sf6:f Sf6:, 8. Ld3 b6! mit offenem Spiel. Schwarz darf hier nicht erst 8. . . . 0—0 und nach 9. De2, 9. . . . b6 ziehen wegen 10. Lf6:! nebst 11. De4, ein Fehler, der schon viele Partien gekostet hat.) 6. Lfö: Li«:, 7. SfS Sd7, 8. c8! mit kleinem Vorteil f ü r Weiß. Auf 8. LdS (statt 8. c3) hat Dr. Aljechin eine originelle Remis-Variante angegeben: c5, 9. dc5: Sc&:, 10. L b 5 f E e 7 , 11. Dd8:f Td8:, 12. Sc5: Td5, 13. Saß! Lb2:!, 14. Tbl Tb5:, 15.Sc7 Lc8f, 16. Ke2 Tbl:, 17. Tbl: Tb8,18. Sa6 mit Zugwiederholung. Eine jener seltenen Zugfolgen, die sich zwangsläufig bis ins Mittelspiel erstrecken. 6) D i e k l a s s i s c h e A n g r i f f s f o r t s e t z u n g 5. Lf6: Lf6:, 6. e5 (Anderssen bevorzugte 6. Sf3) Le7, 7. Dg4 findet bei den modernen Meistern nur wenig Anklang. In der Tat kommt Schwarz mit seinem Läuferpaar bei richtigem Spiel zu guten Gegenchancen. Etwa: 7. . . . 0 - 0 , 8 . LdS 16,9. Dh8 c5,10. dc5: Sd7!, 11.14 Sc6:, 12. 0—0—0, und nun kann Schwarz scharf mit dem Bauernopfer b& fortfahren. 7) 5. . . . Se4 ergibt zwar mehrfachen Tausch, doch hat Weiß nach etwa 6. Le7: Sc8:. (Auch bei De7:, 7. Se4: de4:, 8. De2! Sd7, 9. 0 - 0 - 0 ! fft, 10. ef6: I.V. Sf6:, 11. 14!, von Dr. Euwe angegeben, ist Weiß im Vorteil.) 7. Ld8: Sdl:, 8. Tdl: das bessere Endspiel. 8) Zu sehr verwickelten Spielen führt das von C h a t a r d untersuchte und von A l j e c h i n in die Praxis übernommene

Bauernopfer 6. h4, dessen Annahme sich nicht empfiehlt: 6 . . . . Lg5:, 7. hgö: Dg5:, 8. Sh8 De7,9. Sf4 a«, 10. Dg4, und Weiß hat Entwicklungsvorsprung und Angriff. Die Theorie ist sich aber keineswegs klar darüber, wie die Chancen bei Ablehnung des Angebots zu beurteilen sind. Die Tücken dieser Variante lernte besonders Spielmann kennen, der einmal (Stockholm 1919) gegen Bogoljubow das Bauernopfer annahm und verlor, das nächstemal (Wien 1922) gegen den gleichen Gregner 6 . . . . 0—©f spielte und gleichfalls den kürzeren zog (7. Ld8 c5, 8. Sh3 - droht Lh7:f Te8, 9. Sbfi 15, lO.Sdß cd4:, 11. Se8: usw.; auf 10 Tf8 wäre 11. Sc8: Lg5:, 12. hg5: Dc8:, 13. Dh5 mit entscheidendem Angriff gefolgt), und beim drittenmal den auch nicht besten Zug 6. . . . c5 machte (wieder gegen Bogoljubow, Baden-Baden 1925): 7. Le7: (Der Versuch 7. Sb5 f6, 8. Ld3 a6, 9. Dh5f Kf8, 10. Sh3 cd4: wird nach der Theorie als günstig für Schwarz beurteilt. Dies bestätigte auch die Partie Ragosin—Yanofsky, Stockholm 1948.) 7. ...Ke7:. (Auf De7: käme 8. Sb5, und das Opfer 0—0, 9. Sc7 Se5:, 10. Sa8: cd4: dürfte nach 11. Dd4: Sbc6, 12. Dd2 nicht korrekt sein. In der Partie Christoffel—Guimard, Groningen 1946, geschah sofort 9 . . . . cd4:, statt erst Seö:, mit der Folge 10. Sa8: Db4f - . Auch 10. . . . f6, 11. Sc7 feö:, 12. Sb5 a6, 13. Sd4: ed4:, 14. Dd4: Sc6, 15. Dd2, Gilg-Petrow, M. - Ostrau 1933, und 10 Se5:, 11. Dd 4: Sc6,12. Dd2,Rjumin—Lilienthal, Moskau 1935, konnten für Schwarz nicht befriedigen. — 11. Dd2 fob2:, 12. Tdl Sc6, 13. Sf3 Sc5, 14. Ld3 Ld7, 15. Sc7 Tc8, und nun hätte Weiß nach dem KongreßBuch mit 16. Sd5:! ed5:, 17. 0 - 0 Lg4, 18. Tbl Da2:, 19. Sg5 seinen 10*

Vorteil behauptet.) 8. Dg4 Ki8. Das weiße Spiel verdient, zumal Schwarz nicht mehr rochieren kann, den Voraug. Um den lästigen Springerzug nach b5 auszuschalten, ist auch 6. . . . a6 gespielt worden, doch kommt Schwarz auch hierbei nach 7. Dg4 nicht um das wenig erfreuliche EI8 herum, da sich 7 . . . . g6 wegen 8. Le7: nebst 9. hö nicht empfiehlt und 7. . . . h6 nach 8. Dg3! nur eine weitere Schwächung bedeuten würde. Der Weisheit letzter Schluß ist daher die sofortige „Befragung" des Lg5 mittels h6 oder f 6 . 6 . . . . h6 hätte immerhin den Erfolg, daß Weiß praktisch zum Tausch auf e7 gezwungen wird, will er nicht den Tempoverlust 7. Le8, auf den Schwarz aussichtsreich mit c6 fortsetzt, in Kauf nehmen. Gegenüber dem sofortigen Tausch auf e7 (ohne die Züge h4 und h6) können beide Partner sich nun auf eine Schwächung der gegnerischen Königsstellung berufen. Und last not least: der Zug 6 . . . . 16, der als einziger geeignet erscheint, die Aljechin-Chatard-Variante als fragwürdig nachzuweisen. Da bei 7. ef6: Sf6: Schwarz sehr günstig zu stehen kommt, bleibt noch das Opferspiel 7. Ld3, dessen Annahme nach Aljechin sich nicht empfiehlt: 7. . . . fg5:, 8. Dh5f Kf8, 9. Th3 gh4:, 19. Tf3f Sf6, 11. Sh3 mit Vorteil für Weiß. Am stärksten antwortet Schwarz 7. . . . c5, worauf 8. Dh5f Kf8, 9. el6: SI6:, 10. LI6: L!6^ 11. dc6: Daö, 12. Sge2! d4,13. b4 Db4:, 14. Tbl Da5, 15. Tb5 „mit scharfem Spiel und Chancen für beide Teile" folgt (Dr. Euwe). Die ganze Spielweise ist indessen noch nicht genügend geklärt. Nun hat aber jetzt der Engländer Ch. O' D. Alexander die überraschende Fortsetzung 7. Dh5f gß,

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8. gI6:J entdeckt, die Weiß ein gutes Endspiel sichert, denn nach 8. . . . gh5: gewinnt 9. fc7: die Dame zurück, Ob damit das letzte Wort gesprochen ist! f 9) Jetzt beginnt die eigentliche Partie. Am besten setzt Weiß wohl mit 7. Dd2 fort, um die durch den Abtausch des Lei entstandenen schwarzfeldrigen Lücken auszufüllen. Sehr beliebt war früher das eigenartige Stützungsmanöver für das Zentrum 7. Sb5 Sb6, 8. c3 a6, 9. SaS e5,10. Sc2 Sc6,11.14. Als positionell nicht einwandfrei gilt 7. Ld3 ( 0 - 0 , 8.14 c5, 9. S!8 16,10. dc5: Dc5:, 11. De2 Db4t). Und nun heißt es: „spielen", denn einmal hört ja doch die Theorie auf.

suchen, damit die c-Linie geschlossen bleibt.) 12 Ld7!, 13. Kbl Tc8, 14. Db3 Sc6,15. fe4: fe4:, 16. De8. (Zwecklos; dringend geboten war die Entwicklung des Königsflügels, beginnend mit 16. Se2 usw.) 16. . . . Sb4!, 17. Se2. (Denn auf 17. De4:? gewinnt Schwarz mit Le8!, drohend Lg6.) 17. . . . La4!. (Erzwingt eine weitere Schwächung der weißen Rochadestellung.) 18. b3 Sd5!. (Schwarz spielt sehr einfallsreich. Die Pointe ist nach 19. De4: der Opferangriff Lb3:, 20. ab3: Da3, auf den sich Weiß nicht einlassen darf.) 19. Dh3 Ld7, 20. Kb2 a5, 21. Tel Db4!.

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Wenn man die Theorie nicht kennt Französisch (Hauptspiel mit 5. . . . Se4) Weiß: H. Stelner Schwarz: Dr. Tartakower (Hastinga 1946/47) 1. e4 e6, 2. d4 d5, 3. Sc3 Sf6, 4. Lgg Le7,5. eö Se4,6. Le7: De7:, 7. Se4: de4:, 8. c3. (Am besten ist 8. De2!, siehe Übersicht unter 7.) 8. . . . 0—0, 9. Dc2. (Auch hier noch war 9. De2 gut, z. B. f5,10. ef6: i. V. Df6:, 11. f3! usw.) 9 f5, 10. 0—0—0. (Die lange Rochade ist jetzt, nachdem der schwächende Zug c3 erfolgt ist, bedenklich. Richtiger geschah 10. ef6: i. V. Df6:, 11. f3 usw.) 1 0 . . . . c5,11.13? (Zu seinem Unglück ist Steiner in eine Variante geraten, die er offensichtlich nicht genau kennt. Der in anderen Abspielen gute Bauernzug verschlimmert hier nur die Lage; besser war noch 11. f4.) 1 1 . . . . cd4:, 12. cd4;?. (Weiß mußte 12. Td4: Sc6, 13. Tdl ver-

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Das Kongreßbuch, dem wir hier folgen, bemerkt zu dieser Stellung: „Es ist eine prächtige Partie gewesen. Jetzt ist sie aus, weil Weiß die Drohung Dd2f nicht gut parieren kann." 22. Tc4. (Auf Tdl gewinnt e3!, wonach der schwarze Angriff übermächtig wird.) 22. . . . Dd2f. (Er will mattsetzen. Am einfachsten war freilich Tc4:.) 23. Kbl Tc4:, 24. bc4: Se3,25. g4 Ddlf, 26. Kb2 Sc4:f, 27. Kc3 Dd2f. Weiß gab auf. Dr. Tartakower ist gewiß nicht mehr der Jüngste; aber die Wucht seiner Angrif&führung ist die gleiche geblieben.

Schönheit und Logik Französisch (Tarrasch-Variante) WeiB: Ekström, Schwarz: Osterlnnd (Fernpartie, Schweden 1946) 1. e4 e6, 2. d4 da, 3. Sd2 c5, 4. Sgf3. (Dr. Tartakower hält diesen Zug für „elastischer" als die Tauschwendungen dc5: oder ed5:, weil er die Spannung im Zentrum aufrecht erhält. Trotzdem spielten sowohl Keres als auch Dr. Euwe gegen Botwinnik in der Weltmeisterschaft 1948 4. ed5:, wobei Euwe immerhin nach ed5:, 5. Lb5f Sc6, 6. De2f De7, 7. dc5: De2:t, 8. Se2: Lc5: den kleinen Vorteil des isolierten schwarzen d-Bauern erzielte, während Keres nach ed5: nicht das an sich folgerichtige Schach auf b5 gab, sondern 5. Sf3 zog. Botwinnik antwortete mit 5. . . . a6, verhinderte Lb5 und schuf seinem Läufer das Rückzugsfeld a7, 6. dc5: — besser Le2 - Lc5:, 7. Sb3 La7, 8. Lg5 Sf6, 9. Sfd4 0 - 0 , 10. Le2 Dd6, 11. 0 - 0 Se4! und Schwarz war überraschend gut aus der Eröffnung herausgekommen. Man kann im Remissinne auf 4. edö: auch 4. . . . Dd5: erwidern; z. B. 5. Sgf3 cd4:, 6. Lc4Dd6!, 7. 0—0 Sf6, 8. Sb3 Sc6, 9. De2 Le7, 10. Tdl e5! Medina—Eliskases, Mar del Piata 1953) 4. . . . Sc6. (Nicht anzuempfehlen ist 4. . . . de4:, 5. Se4: Sd7, 6. dc5: Sc5:, 7. Dd8:f, bzw. 6 Lc5:, 7. Sc5: Da5f, 8. c3 Dc5:, 9. Le3, zum Vorteil von Weiß. Besser als 5 . . . . Sd7 ist allerdings 5. . . . Sf6. — Eliskases empfiehlt 4. . . . cd4:!, 6. ed5: Dd5:, 6. Lc4 Dd6!, 7. 0 - 0 Sf6, 8. Sb3 Sc6, 9. Sbd4: a6 mit noch nicht ganz geklärten Chancen.) 5. ed5:. (In Frage kommt auch 5. Lb5.) 5 . . . . Dd5:?. (Nach edö: ist zwar der d-Bauer isoliert, aber

Schwarz hat eine bequemere Entwicklung.) 6. Lc4 Dd8, 8. dc5: Lc5:, 8. De2 S!6,9. SbB Le7. (Auf Ld6 käme 10. Lg5.) 10. L!4 0 - 0 , 1 1 . Tdl Db6,12. Se5 Se5:, 13. Le5: T d 8 , 1 4 . 0 - 0 Ld7,15. Ld3 Le8. (Das Stellungsbild ist gekennzeichnet durch die aktiven weißen und die passiven schwarzen Läufer. Der Zug 5. . . . Dd5:, der zu Zeitverlust und Einengung führte, hat sich nicht bewährt.) 16. K h l . (Der weiße Angriffsplan ist denkbar einfach: Vorstoß des f-Bauern und Freilegung der f-Linie.) 16. . . . Td7. (Schwarz will die Türme verdoppeln; was er sich eigentlich davon verspricht, ist nicht klar. Der Le8 ist nun lebendig begraben und erwacht nicht mehr zum Leben — wenigstens nicht in dieser Partie.) 17.14 Tad8,18.15. (Die weißen Züge sind von elementarer Logik und Kraft.) 18. . . . ef6:. (Es drohte vor allem 19. fe6: De6:, 20. Lf5.) 19. Tf5: De6, 20. Tdfl Tc8. (Der schwarze Figurenknäuel löst sich nur schwer. Jetzt mußte Schwarz etwas gegen 20. Lc4 oder auch 20. Lb5 Td5, 21. Lc4 tun.) 21. Sd4 Db6. (Da Sd4 und Bb2 angegriffen sind, erwartete Schwarz als Antwort 22. c3. Die Stellung ist aber bereits sturmreif.)

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22. Tf6:t. (Der Verteidigungsspringer wird beseitigt...) 2 2 . . . . LI6:, 23. Tf6:! ( . . . und die Königsstellung aufgerissen.) 23. . . . Db2:. (Denn auf gf6: käme 24. D g 4 | und 25. Sf5.) 24. De4 D c l f . (Falls jetzt 24. . . . gf6:, so 25. Dh7:f Kf8, 26. Dh8f Ke7, 2,7. Df6:f Kf8, 28. Dh6f Ke7, 29. Sf5f Kd8, 30. Df6t nebst Matt.) 25. TU Dh6, 26. SI5. Schwarz gab auf, da Dg6, 27. Lg7: usw. keine Chancen mehr bietet. Das doppelte Qualitätsopfer, eine Seltenheit im Turniersohach, „erfreut durch seine Schönheit das Auge und durch seine Logik den Geist", sagt Dr. Tartakower in „Le Monde des Echecs".

Happy end Französisch (Tarrasch—Guimard) Weiß: Simagin, Schwarz: Aronin (Moskau 1947) 1. e4 e6, 2. d4 d5, 3. Sd2 Sc6. (Die Verstellung des c-Bauern sieht ungesund aus. Nach der modernen Theorie ist der Zug nicht voll befriedigend.) 4. SgI3. (Besser als 4. c3 e5!) 4. . . . Sfft, 5. e5 Sd7, 6. Sbl. (Dieser eigenwillige Bücksprung wird kaum Anhänger finden. 6. Sb3! ist gebräuchlich, z. B. 6. . . . f6, 7. Lbö a6? — besser freilich Le7 —, 8. Lc6: bc0:, 9. 0—0 c5, 10. c4! Weiß steht besser.) 6 . . . . Se7. (Diesen Zug bezeichnet Flohr, dessen Anmerkungen in der Turnierzeitung wir hier folgen, als „unlogisch"; nicht c5 mit Druck auf d4 sei der Sinn von 3. . . . Sc6, sondern f6! mit Angriff auf e5.) 7. Ld3 c5, 8. c3 D b 6 , 9 . 0 - 0 Sc6,10. Le2 f6. (Besser war zuvor Le7, damit nach ef6: der Läufer wiedernehmen kann.) 11. e!6: St6:, 12. 8a3 cd4:. (Aus Freude am Kampfe.

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Solidere Naturen hätten mit aß das Eingreifen des weißen Bandspringers verhindert umd dann mit Ld6 fortgesetzt.) 13. Sb5 a6. (Jetzt kommt er um den Zug nicht herum, da Lf4 drohte.) 14. Sbd4: Ld6, 15. Sg5 e5, 16. Sde6. (Ein riskanter Plan, welcher Weiß hätte teuer zu stehen kommen können.) 16 h 6 , 1 7 . Le3 Db2:, 18. Tbl Da3, 19. Tb3 Da2:, 20. Ld3. (Sollte verlieren. Mit 20. Sg7:f Ke7, 21. Söe6! Le6:, 22. Tb7:f dagegen konnte Weiß chancenvolle Verwicklungen herbeiführen, zumal sein Gegner in Zeitnot war.) 20. . . . hg5:, 21. Lbl Da4?. (Schwarz unterschätzt die Möglichkeiten der weißen Stellung. Es mußte 21. . . . Da5 und erst auf 22. Lb6 Da4! geschehen, was wohl gewonnen hätte. Jetzt folgt ein überraschender Schlag.)

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f l * 22. Tb7:J. (Mit Vergnügen machte Simagin diesen Zug. Er stand vom Brett auf, zündete sich eine Zigarette an und dachte wahrscheinlich: „Geschafft! Jetzt bin ich Meister von Moskau!" — denn dies war die entscheidende Partie. Aber Aronin behielt trotz großer Zeitnot seine Kaltblütigkeit.) 22. . . . e4!. (Dieser verblüffend einfache Zug deckt das Matt auf g6 und ermöglicht ein ewiges

Schach, wenn Weiß die schwarze Dame nimmt.) 28. Da4:. (Weiß hat nichts Besseres.) 2 3 . . . . Lh2:f, 24. Khl Lg3f. Remis.-Eine originelle Partie, frei von jeder Schablone. Simagin erreichte durch diese Punktteilung nur Gleichstand mit Aronin und Rawinski, gewann aber den Stichkampf und wurde so doch noch Meister.

„Zwei Türme für ein Tempo!" Französisch (Aljeehin—Chatard) Weiß: Alexander, Schwarz: Yanofsky (Hostings 1946/47) 1. e4 e6, 2. d4 d5, 3. Sc3 816, 4. Lg5 Le7,5. e5 Sfd7,6. h4 a6. (Gemäß unserer Übersicht wäre hier 6. . . . f6 die beste Fortsetzung, doch empfiehlt Alexander in seinen Anmerkungen in „Chess" darauf 7. Dh5f! g6,8. ef6:! Sf6:!, 9. De2. „Die weitere Entwicklung des weißen Spiels wäre 0—0—0, Sh3 nebst Sf4 und Flankierung des Läufers nach g2 oder h3 unter ständiger Blockierung des Be6." Ein interessanter Hinweis.) 7. Dg4 15. (Schwarz versucht hier ohne den Zug Kf8 auszukommen, muß aber dafür die Schwäche e6 in Kauf nehmen.) 8. Dg3!. (8. ef6: Sf6:, 9. De2 ist hier nicht so gut wie die analoge Fortsetzung in der ersten Anmerkung, weil Schwarz nicht den schwächenden Zug g6 zu machen brauchte. Auf 8. Dh5f g6, 9. Dh6 wäre Kf7,10. Le7:! De7:, 11. Sf3 wohl f ü r Weiß günstig; in einer Partie L. Schmid—Hofmann, Bamberg 1948, folgte jedoch besser 9. . . . Lg5:, statt Kf7, 10. hg5: De7, 11. Sge2 Sf8, 12. Sf4, und nun hätte c6! das Gleichgewicht gehalten. Das tatsächlich gespielte 12. . . . Df7i erwies sich nach 13. Le2 Ld7? — Nötig war Tg8. — 14.

Sh5! als nachteilig f ü r Schwarz.) 8 . . . . c5, 9. LeS 0—0, 10. Sge2 Db6. (Nach Alexander „ein leichtfertiger Ausflug der schwarzen Dame". In Betracht kam statt dessen 10. Sc6, 11. Lh6 Tf7, und nun nach 12. Sd5:! Ablehnung des Opfers mittels cd4:!) 11. 0—0—0! (Jetzt geht die gleiche Variant 3 nicht mehr, weil nun bei 11. . . . Sc6, 12. Lh6 Tf7, 13. Sd5:! die schwarze Dame angegriffen ist. Deshalb ) 11. . . . Tf7,12. SI4 SI8, 13. Le2. (Die Stellung ist bereits reif f ü r die entscheidende Wendung; andernfalls käme Schwarz mit Sc6 zum Gegenspiel.) 18. . . . Sc6, 14. Lh5 g6. (Warum nicht die Gabel cd4:? Nun, darauf folgt 15. Lf7:t Kf7:, 16. Ld4: Sd4:, 17. De3! Lc5, 18. Sa4, und Weiß behauptet Materialvorteil.) 15. Sg6:! hg6:, 16. Lg6: Sg6:. (Die Stärke des weißen Angriffs mag folgende Variante illustrieren: 16. . . . Tg7, 17. h5 cd4:, 18. Sa4 Da5, 19. Lh6 Da4:, 20. Lg7: Kg7:, 21. h6t Kh8, 22. Lf7 nebst Matt.) 17. h6! 14, 18. LI4; cd4:, 19. hg6: de3:.

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20. g!7:+. (Der Zug, den jeder macht. Viel stärker wäre 20. Th8f Kh8:, 21. gf7:, wenn darauf nicht 21. . . . Db2:f käme. Dem weißen König fehlt das

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Feld d l . Geben wir es ihm, indem wir auch den zweiten Turm opfern: 20. Th8f! Kh8:, 21. T h l f Kg8, 22. Th8t! Kh8:, 23. gf7: Db2:f, 24. K d l D b l f , 26. Lei Ld7, 26. Dg6!, bzw. 23. . . . Dd8, 24. Dg6 Df8, 25. Dhöf Kg7, 26. Lh6f nebst Matt. Eine prächtige Kombination; die Problemisten nennen so etwas „Eine Figur f ü r ein Tempo", hier allerdings noch verbunden mit der Ablenkung des Königs. Schade, daß es nicht so kam.) 20. . . . KI7:, 21. Pc3: Ke8. (Auf Ld7 ist 22. Th7tentscheidend. 22. Th8f Kd7, 23. Td5:fl Kc7. (Verderblich wäre 23. . . . ed5: wegen 24. e6f Ke6:, 25. Dh3f usw.) 24. Tdl. (Ob 24. Le3 Db4, 25. Td3 wirklich besser ist, wie Alexander meint, sei dahingestellt.) 24. . . . DI2:, 25. Le3 DI5, 26. g4 Dg6. (Auf De5: käme Damentausch nebst Lf4; bei Dg4: aber dringt nach 27. Tgl der weiße Turm nach g7 vor.) 27. Lc6 DgSf, 28. De3 b5. (Auf Se5: geht eine schwarze Figur derloren: 29. Th7! usw.) 29. Lb6f Kb8, 30. E b l Dg7. (Auch jetzt mag Schwarz den Be5 nicht nehmen: 30. . . . De5:, 31. Th7 De3:, 32. Le3: a5, 33. g5 usw.) 31. Td7! Lc6, 32. Lc7f Kb7, 33. Dc6: Schwarz gab auf. Der Schluß ist pikant; wegen der Unterlassung im 20. Zuge fehlt der Partie aber doch die einheitliche Note. „My

mistake ort the 21 st move"

Französisch (Verfrühte Fesselung) Weiß: Alexander, Schwarz: Botwinnik (Radiowettkampf England — UdSSR 1946) 1. e4 e6, 2. d4 d5, 3. Sc3 Lb4, 4. eß. (In der 14. Wettkampfpartie Boleslawsky—Bronstein, 1950, geschah 4.

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Ld2 de4:, 5. Dg4 Dd4:!?, was nach bisheriger Theorie als nachteilig f ü r Schwarz galt. [Üblich war 5. . . . Sf6, 6. Dg7: Tg8, 7. Dh6.] Aber Schwarz hatte nach 6. 0 - 0 - 0 Sf6, 7. Dg7: Tg8, 8. Dh6 den neuen Zug 8 Lf8! in petto, dem Weiß nach 9. Dh4 Tg4, 10. Dh3 Df2:, 11. Sb5 Sa6, 12. K b l Ld7, 13. Le3 Df5! schließlich erlag. Als besser wurde später 11. Le2!, statt 11. Sb5,11 Tg6,12. g4 festgestellt; darauf versuchte Kaila in einer Partie mit H. Niefeen, Finnland 1951, 12 Dc5, 13. Le3 Da5, 14. g5 Tg5:! und gewann schließlich nach 15. Lg5: Dg5:f usw. mit seinen drei Bauern f ü r die Qualität. Dr. Euwe hat aber entdeckt, daß 15. Dh4!, also nicht sogleich die Annahme des Qualitätsopfers, viel besser war: bei 15. . . . Tf5, 16. Lg4! gewinnt Weiß die Qualität unter günstigeren Umständen, und bei 15. . . . Tg6, 16. Sh3 ist der weiße Angriff sehr stark. — Michel spielte gegen Guimard, Mar del Plata 1948, den ebenfalls seltenen Zug 4. Ld3, worauf Schwarz zunächst auf e4 hätte tauschen sollen. Er zog jedoch 4. . . . c5, 5. ed5:1 Dd5:, 6. Ld2 Lc3:, 7. Lc3: Dg2:?, 8. Df3! Df3:, 9. Sf3:, mit ungefährer Gewinnstellung f ü r Weiß, trotz Damentausch. — Auf 4. a3 antwortet Schwarz 4 . . . . Lc3:|, 5. bc3: de4: usw.) 4 . . . . c5, 6. a8 Lc3:f. (Offenbar hält Botwinnik dies, im Gegensatz zu manchen anderen Autoritäten, f ü r besser als den nach 5 . . . . cd4: entstehenden Schlagwechsel. Auf 5. . . . La5 spielt Weiß am besten 6. Ld2. Noch wenig geklärt ist 6. b4 cd4:, 7. Sb5 Lb6; Dr. Euwe setzt mit 8. Sd6f Kf8, 9. Dh5! fort.) 6. bc3: Se7, 7. Dg4. („Der" Damenzug in der französischen Partie!) 7 . . . . cd4:. (Der Schweizer Theoretiker Grob empfiehlt 7 Sf5, 8. Ld3

h5, 9. Df4 cd4:, 10. cd4: Dh4 „mit Ausgleich", wobei aber Dr. Aljechin auf den besseren Zug 9. Df3!, statt 9. Df4, hinweist und deshalb 7. . . . Kf8 vorzieht. Auf den Textzug ist Gellers 8. Ld3! am besten.) 8. Dg7: Tg8,9. Dh7: Da5? (Besser ist 9. . . . Dc7, weil damit auch der Be5 bedroht und Weiß zu der unbequemen Antwort 10. Se2 genötigt ist. Darauf wäre allerdings 10. . . . De5: wegen 11. Lf4 nicht empfehlenswert.) 10. Tbl t (Ein starker Zug; Weiß hält sich nicht mit der Verteidigung des Bauern auf.) 10. . . . Dc8rf\ (Da Schwarz von hier an in Schwierigkeiten ist, hätte er besser getan, auf den Bauernraub zu verzichten und seine Entwicklung zu vervollständigen, etwa 10. . . . Sbc6.) 11. Ld2 Dc7. (Da3: sieht wegen 12. Lb4 mit der Drohung Le7: zwar gefährlich aus, kam aber doch in Frage, weil Schwarz noch den Gegenangriff 12. . . . Da2 hat.) 12. 14 Sbc6, IB. Sf3 Ld7, 14. Sg6t Tg5:. (Der Springer steht zu drohend. Das passive 14. . . . Sd8 würde mit 15. Le2 nebst Lh5 oder auch mit 15. Lb4 beantwortet, und 14. . . . Tf8 hätte 15. Dg7 mit der Drohung Sh7 zur Folge.) 15. ig5: 0 - 0 - 0 , 1 6 . D17: De5:f, 17. K d l . (Der weiße König ist nun in Sicherheit, und der g-Freibauer wird eine Gefahr f ü r Schwarz.) 17. . . . SI5. (Nach Le8, 18. Df4 Dg7, 19. Df6 verhert Schwarz allen Wind aus den Segeln.) 18. g6 SeBf. (Jetzt geht natürlich Le8? wegen 19. Db7:f schon gar nicht.) 19. Kcl De4. (Die Mattdrohung gewinnt einen unschuldigen Bauern, aber Weiß kommt dabei gut mit seiner Entwicklung voran.) 20. LdS Dg2:, 21. Tel. (S. Diagr.) 2 1 . . . . Seö? (Botwinnik kabelte nach der Partie an seinen Gegner: „Con-

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gratulations on victory. You made the best of my mistake on the 21st move." Die englische Zeitschrift „Chess" meinte dazu: „Was er glaubte, tun zu können, ist ein Geheimnis; denn die Position scheint völlig verloren." Botwinnik aber gab folgende Analyse: 21. . . . Sc4!, 22. Lc4: dc4: und nun I. 23. h4 c3, 24. Lg5 d3, 25. cd3: Sd4; Schwarz gewinnt. I I . 23. c3 Sa5 nebst Sb3f, ebenfalls zum Vorteil von Schwarz. III. 23. D f l , wohl noch am besten f ü r Weiß, 23. . . . Dg6:, 24. Dc4: e5, 25. Te5: D g l f , 26. Tel Dh2: mit Beruhigung des Kampfbildes im Sinne eines Ausgleichs. — R. Fine fand aber noch die folgende Verstärkung f ü r Weiß: 23. Df6! Dh2:, 24. Lg5 Dg3, 25. Kb2 Dc3f, 26. Ka2 Dc2:t, 27. Tb2 Dc3, 28. g7 Del:, 29. Dd8:f Sd8:, 30. g8D und gewinnt.) 22. DI4 Sf3. (Unzureichend ist auch Sd3:f, 23. cd3: Dg6:, 24. Dd4: usw.) 23. Te2? (Beide Gegner übersehen hier, ermüdet nach neunstündigem Kampf — die Radioübertragung nahm doch viel Zeit in Anspruch —, den Mattangriff 23. La5! e5, 24. Df6! Te8, 25. Dd6 b6, 26. Tb6:t ab6:, 27. La6f Kd8, 28. L b 6 : f , wie zahlreiche Zuschauer schon während

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der Partie feststellten'. Aber es reicht auch so.) 23. . . . Dh3. (Da auch jetzt noch 24. La5 möglich war, hätte Schwarz •wohl oder übel 23. . . . e5 spielen müssen.) 24. Le8:i e5, 25. Df7 de3:, 26. g7. (Zum Schluß entscheidet doch der Freibauer!) 2«. . . . Dg4, 27. h8! D g l f , 28. Kb2 Dg3. (Warum hat Schwarz erst Schach geboten und nicht sofort 27. . . . Dg3 gespielt ? Dann wäre 28. Lf5! gefolgt.) 29. Lg6! Sd4, 30. gSD Tg8:, 81. Dg8:f Kc7, 82. Dh7! Kd6. (Oder Se2:, 33. Lf5! Der Kampf ist entschieden.) 33. Ld3 e4, 84. Dh6f Kc7, 35. Te3: De5, 36. Ea2 Sfö, 37. Dg5 Le6. (In großer Zeitnot. Mit Dd6 konnte sich Schwarz aus beiden Fesselungen befreien, doch ist der entscheidende materielle Nachteil auf keine Weise wettzumachen.) 38. Le2 d4f, 39. Teb3 b5, 40. Dd2 d3, 41. Lg4. Schwarz gab auf. Nach Klärung der Lage und Abtausch ist da« weiße Übergewicht zu groß. Eine spannende Kampfpartie, nicht frei von Fehlern; doch welche Schachpartie ist einwandfrei?

Im Zugzwang Französisch (Blockade 3. e5) Weiß: Aitken, Schwarz: Bondarewsky (Radiowettkampf England-UdSSR 1946) 1. e4 e6, 2. d4 sondern auch ein immer interessantes Lesebuch sein.' Das Bücherschiff, Frankfurt, Main H. 2, 1952

HERMANN SCHUBERT

Mathematische Mußestunden Eine Sammlung von Geduldspielen, Kunststücken und Unterhaltungsaufgaben mathematischer Natur Neubearbeitet von Professor Dr. F. F i t t i n g 11. Auflage. Oktav. 271 Seiten. 1953. Ganzleinen D M 7 , 2 0 Inhaltsverzeichnis : Z a h l e n p r o b l e m e : Erraten gedachter Zahlen • Vorauswissen erhaltener Resultate • Merkwürdige Ziffernfolgen * Über sehr große Zahlen * Erraten der Augensumme verdeckt liegender Karten • Umfiillungsauf gaben • Neunerprobe und Neunerkunststücke * Würfelkunststücke * Dominoketten • Darstellung aller Zahlen als Summen von Potenzen von Zwei * Das Bachetsche Gewichtsproblem * Erraten von Besitzern verschiedener Sachen • Spiel von zwei Personen, die abwechselnd addieren * Vollkommene Zahlen * Pythagoreische und heronische Zahlen Erschwerte Teilung * Trugschlüsse * A n o r d n u n q s p r ó b l e m e : Das Problem der 15 Christen und der 15 Türken • Magische Quadrate • Boss-Puzzle oder Fünfzehnerspiel • Ewiger Kalender für Wochentage und Osterdaten * Ewiger Kalender für Neumond und Vollmond * Eulersche Wanderungen * Hamiltonsche Rundreisen • Rösselsprünge * Das Sternsediseck * Das Spiel der 30 bunten Würfel des Majors MacMahon

WALTER

DE

GRUYTER

& CO. / B E R L I N W 35