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German Pages [316] Year 1985
Grundrisse zum Alten Testament 1
VÖR
Grundrisse zum Alten Testament Das Alte Testament Deutsch · Ergänzungsreihe Herausgegeben von Walter Beyerlin
Band 1 Religionsgeschichtliches Textbuch zum Alten Testament
Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen
Religionsgeschichtliches Textbuch zum Alten Testament In Zusammenarbeit mit Hellmut Brunner, H a r t m u t Schmökel, Cord Kühne, Karl-Heinz Bernhardt und Edward Lipmski
herausgegeben von
Walter Beyerlin
Mit 4 Bildtafeln und 15 Abbildungen im Text
Zweite, durchgesehene Auflage
Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen
CIP-Kurztitelaufnahme
der Deutschen
Bibliothek
Religionsgeschichtliches Textbuch zum Alten Testament / in Zusammenarbeit mit Hellmut Brunner . . . hrsg. von Walter Beyerlin. 2., durchges. Aufl. — Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1985. (Grundrisse zum Alten Testament; Bd. 1) ISBN 3-525-51659-2 NE: Beyerlin, Walter [Hrsg.]; GT
2. Auflage 1985 © Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1975. - Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen. Gesamtherstellung: Hubert 8c Co., Göttingen.
Vorwort Der vorliegende Band, der erste in der Reihe der „Grundrisse zum Alten Testament", ist eine Gemeinschaftsarbeit von Altorientalisten und Alttestamentlern. Im einzelnen trugen bei: H.Brunner die ägyptischen Texte, H.Schmökel die mesopotamischen, C.Kühne die hethitischen, K.-H.Bernhardt die ugaritischen und E.Lipinski die nordsemitischen aus dem l . J t . v.Chr. Die Anlage des Buchs und die Grundsätze der Auswahl und Darbietung der Texte gehen auf den Herausgeber zurück. Er hat diesen Grundsätzen gemäß redigiert und, wo es angebracht schien, auch in größerem Umfang Hinweise auf Vergleichsmöglichkeiten im Alten Testament eingefügt. Was von ihm stammt, ist von den jeweiligen Mitarbeitern überdacht und genehmigt worden. Der Herausgeber dankt ihnen sehr für die fruchtbare Zusammenarbeit, nicht zuletzt für das M a ß an Geduld, dessen es bei dem nicht einfachen gemeinsamen Unterfangen bedurfte. Sein Dank gilt ferner J . H a l b e , der, ohne sich je zu versagen, bei der Schlußredaktion und Korrektur, vor allem auch bei der Erstellung der Register erfahren und umsichtig half. Der Herausgeber dankt überdies dem Verlag, daß er Anregungen zur Gestaltung des Buchs so bereitwillig aufnahm und realisierte. Münster, im Sommer 1975
W.Beyerlin
Vorwort zur zweiten Auflage In dieser Neuauflage sind nicht bloß Versehen behoben. Es ist auch überarbeitet worden. Nicht durchweg, aber an vielen Stellen, besonders in den Beiträgen A, C und E. Das Stichwortregister ist neu erhoben, das Stellenregister verbessert. — Im ganzen war angelegen, Änderungen in Grenzen zu halten. Dies schien sich im Blick auf die bisherige Aufnahme des Buchs bis auf weiteres vertreten zu lassen. Münster, im Winter 1 9 8 4 / 8 5
W.Beyerlin
INHALT
Vorwort des Herausgebers Verzeichnis der Textabbildungen Verzeichnis der Bildtafeln Verzeichnis der Abkürzungen Glossar Einleitung des Herausgebers
A) Ägyptische
Tex.e
übersetzt von Hellmut Brunner Einführung I. Mythen Die Re Die Die
29 29 31
Weltschöpfung 1. 2. 3. 4.
5 13 14 15 19 21
Schöpfung nach dem Denkmal memphitischer Theologie schildert seine Schöpfung Welt vor der Schöpfung vier Wohltaten des Schöpfers
31 31 32 33 34
Der Menschen Aufruhr 5. Die Vernichtung des Menschengeschlechts
35 35
Weltende 6. Gespräch des Osiris mit Atum (Totenbuch Spruch 175)
38 38
II. Kulthymnen (und literarische Nachformungen) 7. Hymnus an Amun aus der 18. Dynastie 8. Der große Hymnus Echnatons an Aton 9. Das Tausend-Strophen-Lied 10. Hymnus des Mer-Sechmet III. Königstexte 11. Gründung eines Tempels in Heliopolis . 12. Weihinschrift Ramses' II. in Abydos 13. Kurze Zitate aus anderen Texten 14. Stele des Königs Pi (bisher Pianchi) vom Gebel Barkai 15. Zeugung und Geburt des Gottkönigs IV. Persönliche Gebete und Lieder Gelübde und Bittgebete 16. Votivstele des Malers Neb-Re für Amun-Re 17. Votivstele des Arbeiters Neferabu für die Bergspitze 18. Bittstele des Neferabu an Ptah 19. Bittgebet der Frau Iit-Noferti (Theben, Grab Nr. 1) 20. Gebet und Stiftung des Simut, genannt Kiki
39 40 43 46 52 53 54 55 55 55 56 56 58 58 61 62 63 63
8
Inhalt Preis- und Danklieder
65
21. 22. 23. 24. 25.
65 66 66 67 69
Hymnus des Nech-Atum an den vergöttlichten Amenophis 1 Amun als Hirte Hymnisches Gebet an Amun Religiöse Sentenzen und Maximen Das ramessidische Briefformular
V. Lebenslehren 26. Die Lehre für Merikare 27. Die Lehre eines Mannes für seinen Sohn 28. Die Lehre des Anii 29. Die Lehre des Amenemope 30. Eine Inschrift im Grab des Petosiris VI. Aus dem Totenbuch 31. Das negative Sündenbekenntnis (Totenbuch Spruch 125)
B) Mesopotamische
70 70 72 73 75 88 89 89
Texte
übersetzt von Hartmut Schmökel Einführung I. Mythen, Epen, verstreute Sagenstoffe Weltschöpfung und Weltordnung 1. Aus dem sumerischen Epos „Gilgamesch, Enkidu und die Unterwelt": Trennung von Himmel und Erde 2. Sumerische Hymne auf die Hacke 3. Sumerischer Mythus „Enki und Ninmach": Die Erschaffung der Menschen . . 4. Die babylonische Beschwörung „Zahnwurm" 5. Sumerischer Mythus „Enki und die Weltordnung" 6. Akkadischer Mythus „Als droben" („Weltschöpfungsepos") . . .
95 95 100 100 100 101 102 103 104 106
Urgeschichte
110
7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.
110 112 112 113 114 115 118
Sumerischer Mythus „Enki und Ninchursanga": Paradies? Sumerisches Epos „Enmerkar und der Herr von Aratta": Paradies? „Sprachverwirrung" sumerisch Die sumerischen Könige vor der Flut Sumerische Flutmythe Akkadisches Atrachasis-Epos: Flut Elfte Tafel des akkadischen Gilgamesch-Epos: Flut
Verstreute Sagenstoffe 14. Sumerischer Mythus „Inanna und der Gärtner": Blutplage 15. Die akkadische Sargon-Legende: Göttlicher Schutz des erwählten Kindes . . .
122 122 123
II. Hymnen, Gebete und Klagelieder 16. Sumerischer Hymnus auf Enlil 17. Akkadischer Hymnus auf den Sonnengott Schamasch 18. Sumerisches „Handerhebungsgebet" an den Mondgott Nanna-Suen (Sin) . . . 19. Sumerische Tempelhymne 20. Sumerische Königshymne 21. Akkadische Gebetsbeschwörung an einen ungenannten Gott 22. Akkadische Gebetsbeschwörung an Ischtar
124 124 126 128 130 131 132 133
Iahalt 23. 24. 25. 26.
Gebet des Sumererfürsten Gudea aus seiner Tempelbau-Hymne Klagegebet aus einem Ischtar-Hymnus Assurnasirpals 1 Gebet aus einer Bauinschrift Nebukadnezars II Sumerisches Klagelied über die Zerstörung von Ur
III. Weissagungen und Prophetensprüche 27. 28. 29. 30.
„Ein Fürst wird kommen . . . " Die Schulgi-Prophetie Prophetische Rede Marduks Prophetensprüche aus Mari a) Totenopfer für den Vater (ARM III 40) b) Warnung und Ermutigung (ARM X 7) c) Beschwerde und Hilfeversprechen (ARM X 8) d) Heilswort Dagans betreffs der Jaminiten und Mahnung zu stärkerer Beachtung des Gottes (A 15) e) Warnung vor kriegerischen Abenteuern (ARM X 50) f) Heilswort betreffs Eschnunnas (ARM X 80) g) Siegesprophetie (ARM XIII 23) h) Heilswort betreffs der Bedrohung durch Hammurabi von Babylon (ARM XIII 114)
IV. Flüche in Verträgen, Sündenkataloge 31. Asarhaddons Vasallenvertrag 32. Die akkadische Beschwörungsserie Schurpu V. Weisheit 33. 34. 35. 36.
Akkadischer Dialog über die Ungerechtigkeit der Welt „Ich will preisen den Herrn der Weisheit" .Mensch und Gott' - der „Sumerische Hiob" Totenklage für Urnammu von Ur
9 136 138 139 140 142 142 143 145 146 147 148 148 149 150 151 152 152 153 153 155 157 157 160 164 165
C) Hethitische Texte übersetzt von Cord Kühne Einführung I. Mythen 1. Aus dem Ullikummi-Lied, 3.Tafel: Trennung von Himmel und Erde 2. Vom Königtum im Himmel 3. Der Wettergott und der Drache Illujanka 4. Der Mythus vom verschwundenen Telipinu II. Gebete 5. Aus dem Gebet des Kantuzili 6. Das sog. 2. Pestgebet Mursiiis II III. Aus königlichen Ersatzritualen 7. Aus dem mehrtägigen Ersatzkönigsritual 8. Aus dem Ersatzkönigsritual KUB X X I V 5 + IX 13 IV. Eine Dienstanweisung 9. Instruktion für Kultdiener und Tempelpersonal
169 169 173 174 175 177 181 187 188 191 196" 197 199 200 201
10
Inhalt
D) Ugaritische
Texte
übersetzt von Karl-Heinz Bernhardt
205
Einführung
205
I. Mythen 1. Ein Festmahl für Baal 2. Der Krieg der Anat 3. Baals Plan vom Tempelbau 4. Anats Audienz bei El 5. Die Botschaft an Kuscharu-Chasisu, den Baumeister der Götter 6. Der Streit um die Baugenehmigung 7. Der Kampf zwischen Baal und Jam 8. Aschirat und Baal 9. Ein Tempel für Baal! 10. Das Tempelfenster 11. Wer ist König? 12. Baals Botschaft an Mut 13. Baals Einzug in die Unterwelt 14. Trauer um Baal 15. Aschtars mißlungene Thronbesteigung 16. Anats Auseinandersetzung mit Mut 17. Baals Sieg über Mut 18. Baal als Gewittergott II. Gebet 19. Bittgesang an El und die Versammlung der Götter III. Epen 20. Keret 21. Daniii
E) Nordsemitische
.
.
210 211 212 215 218 220 222 222 224 225 228 230 231 232 233 234 235 236 238 239 239 240 240 242
Texte
aus dem 1. Jt. v. Chr. übersetzt von Edward Lipinski Einführung I. Weihinschriften 1. Die Melqartstele des Bar-Hadad 2. Die Zakkur-Inschrift 3. Votivinschrift eines Melqartverehrers aus Zypern 4. Punische Votivinschriften II. Bauinschriften 5. Die Mescha-Inschrift 6. Die Karatepe-Inschriften 7. Die Inschrift aus Pyrgi 8. Inschrift eines Kamoschverehrers III. Grabinschriften 9. Grabinschrift des Königs Tabnit von Sidon 10. Altjüdische Grabinschrift IV. Siegel 11. Siegel eines Edomiterkönigs 12. Siegel eines Melqartpropheten 13. Siegel eines Priesters des Mondgottes
245 245 246 246 247 250 251 253 253 257 260 261 262 262 263 263 263 263 264
Inhalt V. Beschwörungen 14. Erstes Amulett aus Arslan Tasch 15. Zweites Amulett aus Arslan Tasch VI. Kultische Inschrift 16. Der Räucheraltar aus Lachisch VII. Graffiti 17. Hebräische Graffiti aus einem Kammergrab VIII. Verwaltungstexte 18. Das Ofel-Ostrakon 19. Urkunde aus Elephantine IX. Korrespondenz 20. Ein Arad-Ostrakon 21. Ein Brief aus Tachpanches 22. Der Passabrief von Elephantine 23. Ein Brief aus Memphis nach Assuan X. Vertragsinschriften 24. Staatsverträge zwischen Katk und Arpad Stele I . . . 273, Stele II. . . 278, Stele III. . . 280 XI. Mythographie 25. Fragmente des Philo von Byblos Stichwortregister Bibelstellenregister
11 264 264 266 267 267 267 267 268 268 268 269 269 269 270 271 272 272 282 282 285 296
VERZEICHNIS DER Abb.
1
TEXTABBILDUNGEN
(S. 4 4 ) Echnaton und Gemahlin opfern dem Sonnengott Aton (ANEP Abb. 4 0 8 )
Abb. 2
(S. 5 7 ) Amun zeugt mit der Königin den Thronfolger (H. Brunner, Die Geburt des Gottkönigs, ÄA 10, 1 9 6 4 , Mittelstück aus T f . 4)
Abb. 3
(S. 68) Skarabäus mit dem T e x t A 2 4 , 6 (ZÄS 7 9 , 1 9 5 4 , S. 4)
Abb. 4
(S. 89) Die Wägung des Herzens im Totengericht (ANEP Abb. 6 3 9 )
Abb. 5
(S. 107) Götter im Drachenkampf (ANEP Abb. 6 9 1 )
Abb. 6
(S. 125) Götterprozession (Malatya) (ANEP Abb. 5 3 7 )
Abb.
7
(S. 138) Assyrischer Großer im Gebet vor dem Gott Assur ( A O B Abb. 3 3 4 )
Abb.
8
(S. 172) Götterprozession (Yazilikaya) ( E . Akurgal, Orient und Okzident, Kunst der Welt, 1 9 6 6 , S. 7 3 , Abb. 2 7 )
Abb.
9
(S. 178) Wettergott im Drachenkampf (E. Akurgal, a. a. O . , S. 9 7 , Abb. 6 0 )
Abb. 10
(S. 190) König Tudhalija (IV.), von einem Gott umarmt E. Akurgal, a. a. O . , S. 9 6 , Abb. 5 9 )
Abb. 11
(S. 2 1 3 ) Anat als Kriegsgöttin (U. Cassuto, T h e Goddess Anat, 1 9 5 0 , Titelbild)
Abb. 12
(S. 2 3 0 ) Baal mit einer Zeder in der Linken (Syr. 14, 1 9 3 3 , vor S. 1 2 3 , T f . X V I )
14
Abb. 13
Abb. 1 4
Verzeichnis der Bildtafeln (S. 2 4 6 ) Melqart, „Baal von T y r u s " (ANEP Abb. 499) (S. 2 5 4 ) Mescha-Inschrift (M. Lidzbarski, Handbuch der nordsemitischen Epigraphik, 1 8 9 8 . 2 1 9 6 2 , II, Tf. I)
Abb. 15
(S. 2 6 4 ) Siegel eines Priesters des Mondgottes (M. A. Levy, Siegel und Gemmen, 1869, Tf. II, Nr. 12)
VERZEICHNIS Tafel I
DER
BILDTAFELN
(vorS. 65) In Stein gemeißelte Hieroglyphen mit einer Beterfigur (Photo H. Brunner)
Tafel II
(vorS. 81) Hieratische Schrift auf Papyrus; Lehre des Amenemope (Photo British Museum, Nr. 10.474)
Tafel III
(vor S. 9 7 ) Akkadische Keilschrifttafel; Weltschöpfungsepos, Tf. IV (J. Finegan, Light from the ancient past; '51 s , Abb. 24)
Tafel IV
(vorS. 241) T o n t a f e l aus R a s e s c h - S c h a m r a ; Sage von A q h a t , dem Sohn Daniiis (Photo Louvre, AO Nr. 17324 a)
VERZEICHNIS DER A B K Ü R Z U N G E N 1. Zeitschriften und in Abkürzung zitierte Literatur AAeg ABoT AcOr ADAW ÄA AfO AfO.B AHAW AHAW.PH ÄHG AION AJSL AnBib ANEP ANET AnOr AnSt AO AO AT AOB AOT ArCl ARM ARM.T ArOr AS ASAE ASAW ATD.E BA BAr BASOR BeO BG BHS
Analecta Aegyptiaca. Kopenhagen Ankara Arkeoloji Müzesinde bulunan Bogazköy Tabletleri, Istanbul Acta Orientalia. Leiden u. a. Abhandlungen der deutschen (bis 1944: preußischen) Akademie der Wissenschaften. Berlin Ägyptologische Abhandlungen. Wiesbaden Archiv für Orientforschung. Graz u. a. Archiv für Orientforschung, Beiheft Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Heidelberg Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Heidelberg, Philosophisch-historische Klasse Ägyptische Hymnen und Gebete, eingel., übers, und erläutert v. J . Assmann, Zürich u.a. 1975 Annali del'istituto universitario Orientale di Napoli. Pubblicazioni. American Journal of Semitic Languages and Literatures. Chicago, III. Analecta Biblica. Rom The Ancient Near East in Pictures relating to the Old Testament, ed. by J . B. Pritchard. Princeton, N . J . 1954. 2 1 9 6 9 Ancient Near Eastern Texts relating to the Old Testament, ed. by J. B. Pritchard. Princeton, N . J . 1 9 5 0 . 2 1 9 5 5 . 3 1 9 6 9 Analecta Orientalia. Rom Anatolian Studies. Journal of the British Institute of Archaeology at Ankara. London Der Alte Orient. Gemeinverständliche Darstellungen. Leipzig Alter Orient und Altes Testament. Kevelaer u. a. Altorientalische Bilder zum Alten Testament, ges. u. beschr. v. H. Greßmann, Berlin u.a. 2 1 9 2 7 Altorientalische Texte zum Alten Testament, hg. v. H.Greßmann. Tübingen u.a. 1909.21926 Archeologica Classica. Rom Archives Royales de Mari. Textes cuneiformes. Paris Archives Royales de Mari. Transcriptions et traductions. Paris Archiv Orientälni. Prag Assyriological Studies. Chicago, III. Annales du Service des Antiquites de l'igypte. Kairo Abhandlungen der sächsischen Akademie der Wissenschaften. Leipzig Das Alte Testament Deutsch. Ergänzungsreihe. Göttingen The Biblical Archaeologist. New Haven, Conn. Bulletin Archeologique du Comite des Travaux Historiques et Scientifiques. Paris Bulletin of the American Schools of Oriental Research. New Haven, Conn. u. a. Bibbia e Oriente. Mailand u. a. A. Heidel, The Babylonian Genesis. The Story of Creation. Chicago u. a. 2 1 9 5 1 Biblia Hebraica Stuttgartensia, hg. v. K.Elliger, W.Rudolph u.a. Stuttgart 1968ff.
16 Bib. BibOr BIFAO BiOr BMB BRGA BTTK BSAW BWANT BZAW CIS CT
Verzeichnis der Abkürzungen
Biblica. Rom Biblica et Orientalia. Rom Bulletin de l'Institut Francis d'Archeologie Orientale. Kairo Bibliotheca Orientalis. Leiden Bulletin du Musee de Beyrouth. Paris u. a. Beiträge zur Religionsgeschichte des Altertums. Halle Belleten. Türk tarih kurumu. Revue. Societe d'Histoire Turque. Ankara Berichte der sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Leipzig Beiträge zur Wissenschaft vom Alten und Neuen Testament. Stuttgart u. a. Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft. Berlin u. a. Corpus Inscriptionum Semiticarum, Paris The Egyptian Coffin Texts, ed. by A.deBuck - A.H.Gardiner. OIP 34ff., Chicago 1935 ff. CTA Α. Herdner, Corpus des tablettes en cuneiformes alphabetiques decouvertes ä Ras Shamra - Ugarit de 1929-1939. Paris 1963 DOTT W. Thomas, Documents from Old Testament Times. London 1958 EeC Etudes et Commentaires. Paris EvTh Evangelische Theologie. München FTS S. N . Kramer, From the Tablets of Sumer. Indian Hills, Col. 1959 GbS S. N. Kramer, Geschichte beginnt mit Sumer. München 1959 GCS Die griechischen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte. Berlin GGA Göttingische gelehrte Anzeigen. Göttingen Gordon, UgT C. H. Gordon, Ugaritic Textbook. AnOr 38, Rom 1965 HAW Handbuch der Altertumswissenschaft. München Hist Historia. Zeitschrift für alte Geschichte. Wiesbaden u. a. HKL Herder's Konversationslexikon. Freiburg, Br. HO Handbuch der Orientalistik. Leiden u. a. HRG Handbuch der Religionsgeschichte. Göttingen HThR Harvard Theological Review. Cambridge, Mass. IEJ Israel Exploration Journal. Jerusalem Iraq Iraq. British School of Archaeology in Iraq. London JA Journal Asiatique. Paris JAOS Journal of the American Oriental Society. Baltimore, Md. u. a. JBL Journal of Biblical Literature. Philadelphia, Pa. JCS Journal of Cuneiform Studies. New Haven, Conn. JEA Journal of Egyptian Archaelogy. London JEOL Jaarbericht van het Vooraziatisch-Egyptisch Genootschap (Gezelschap) Έχ Oriente Lux'. Leiden JNES Journal of Near Eastern Studies. Chicago JSSt Journal of Semitic Studies. Manchester JThS Journal of Theological Studies. Oxford u. a. KAI Kanaanäische und aramäische Inschriften, hg. von H.Donner - W. Röllig. Wiesbaden 1962-1964. 2 1967-1969 KBo Keilschrifttexte aus Boghazköi. Leipzig KTU M. Dietrich/O. Loretz/J. Sanmartin, Die keilalphabetischen Texte aus Ugarit. AO AT 24, Neukirchen-Vluyn 1976 KUB Keilschrifturkunden aus Boghazköi. Berlin LÄ Lexikon der Ägyptologie. Wiesbaden LÄS Leipziger Ägyptologische Studien. Glückstadt u. a. LSSt Leipziger semitische Studien. Leipzig MÄSt Münchener Ägyptologische Studien. Berlin MAOG Mitteilungen der Altorientalischen Gesellschaft. Leipzig MDA1.K Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo. München MDOG Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft. Berlin
Verzeichnis der Abkürzungen MIOF MUSJ MVÄG NESE OBO OIP OLoP OLZ Or. OrAnt OTS OTSt PEFA PEQ PRU RA RB RdE RES RGG RGL RHAs RHR RLA RPOA
RSF SAHG SAOC SBFLA SBS SDAW Sem. SM SMEA SOr StBT StP Syr. TCS TGI ThLZ ThR ThSt(B) ThZ TRE TU AT UB 2
17
Mitteilungen des Instituts für Orientforschung. Berlin Melanges de l'Universite Saint-Joseph. Beyrouth Mitteilungen der Vorderasiatisch(-Ägyptisch)en Gesellschaft. Leipzig u. a. Neue Ephemeris für Semitische Epigraphik. Wiesbaden Orbis biblicus et orientalis. Göttingen u. a. Oriental Institute Publications. Chicago, III. Orientalia Lovaniensia Periodica. Louvain Orientalistische Literaturzeitung. Berlin u. a. Orientalia. Rom Oriens Antiquus. Rom Oudtestamentische Studien. Leiden Old Testament Studies. Edinburgh Palestine Exploration Fund Annual. London Palestine Exploration Quarterly. London Le Palais Royal d'Ugarit. Paris Revue d'Assyriologie et d'Archeologie Orientale. Paris Revue Biblique. Paris Revue d'igyptologie. Paris u. a. Revue des Etudes Semitiques. Paris Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Tübingen 1909-1913. 2 1927-1932. M956-1965 Religionsgeschichtliches Lesebuch, hg. v. A. Bertholet. Tübingen 1908. 2 1926 bis 1932 Revue Hittite et Asianique. Paris Revue de l'Histoire des Religions. Paris Reallexikon der-Assyriologie, hg. v. E. Ebeling - B. Meißner. Berlin u. a. 1928 ff. R. Labat - A. Caquot - M. Sznycer - M. Vieyra, Les religions du Proche-Orient Asiatique. Textes Babyloniens, Ougaritiques, Hittites ( = Le Tresor Spirituel de l'Humanite). Paris 1970 Rivista di Studi Fenici. A. Falkenstein — W. von Soden, Sumerische und akkadische Hymnen und Gebete, Zürich/Stuttgart 1953 Studies in Ancient Oriental Civilization. Chicago, 111. Studii Biblici Franciscani Liber Annuus. Jerusalem Stuttgarter Bibelstudien. Stuttgart Sitzungsberichte der deutschen (bis 1944: preußischen) Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Berlin Semitica. Cahiers publ. par l'Institut d ' t t u d e s Semitiques de l'Universite de Paris. Paris S. N. Kramer, Sumerian Mythology. New York 1961 Studi Micenei ed Egeo Anatolici. Rom Sources Orientales. Paris Studien zu den Bogazköy-Texten. Wiesbaden Studia Pohl. Rom Syria. Revue d'Art Oriental et d'Archeologie. Paris Texts from Cuneiform Sources. Locust Valley, Ν. Y. Textbuch zur Geschichte Israels, hg. v. Κ. Galling. Tübingen 1950. 2 1968 Theologische Literaturzeitung. Leipzig Theologische Rundschau. Tübingen Theologische Studien, hg. ν. Κ. Barth u. a. Zürich Theologische Zeitschrift. Basel Theologische Realenzyklopädie Berlin u. a. Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, hg. v. O. Kaiser u. a. Gütersloh 1981 ff. Urban-Bücher. Stuttgart
Beycrlin, T c x t b u c h
18
Verzeichnis der Abkürzungen
UF VAB VIOF VT VT.S WM WMANT WO WVDOG WZ(J) WZKM ZA ZAW ZÄS ZDMG ZDPV
Ugarit-Forschungen. Neukirchen u. a. Vorderasiatische Bibliothek. Leipzig Veröffentlichungen des Instituts für Orientforschung. Berlin Vetus Testamentum. Leiden V T Supplements. Leiden Wörterbuch der Mythologie, hg. v. H. W. Haussig. Stuttgart Wissenschaftliche Monographien zum Alten und Neuen Testament. Neukirchen Die Welt des Orients. Wissenschaftliche Beiträge zur Kunde des Morgenlandes. Göttingen u. a. Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orientgesellschaft. Leipzig u. a. Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Jena Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes. Wien Zeitschrift für Assyriologie und vorderasiatische Archäologie. Leipzig u. a. Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft und Kunde des nachbiblischen Judentums. Berlin Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde. Berlin u. a. Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Wiesbaden u. a. Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins. Wiesbaden u. a.
2. Allgemeine AT at.lich Dtn FS Hg. hgJ Kol. LXX
Abkürzungen
Altes Testament alttestamentlich Deuteronomium Festschrift Herausgeber herausgegeben Jahwist Kolumne Septuaginta
NS Ρ Pyr Rs. s.a. Tf. Vs. Ζ. Zyl.
Neue Serie Priesterschrift Pyramidentexte Rückseite siehe auch Tafel Vorderseite Zeile Zylinder
GLOSSAR Erklärt wird hier nur, was nicht ebensogut aus Fremdwörterbüchern klarwerden kann. Akrostich(on)
Altes Reich (ägypt.) Altes Reich (hethit.)
Gedicht, in dem die Anfangsbuchstaben oder -Wörter der Verszeilen oder Strophen ein Wort oder einen Satz ergeben oder auch nur einfach alphabetisch angeordnet sind (vgl. Ps. 111.112). 1 . - 8 . Dynastie, Zeit der Pyramidenerbauer, 3 0 0 0 - 2 1 3 5 v. Chr. der Geschichtsabschnitt von der 1. Hälfte des 16. bis Anfang des 15. Jh. v.Chr. (nachder „kurzen" Chronologie).
Amarnazeit
die Periode des Ketzerkönigs Amenophis IV. (Echnaton) und seiner beiden Nachfolger, 1 3 6 5 - 1 3 3 6 v. Chr.
Apollodorische Bibliothek
eine von einem unbekannten Verfasser etwa im 1.Jh. n.Chr. zusammengestellte griechische Mythensammlung mit dem Titel „Bibliothek", dem Athener Gelehrten Apollodor (2. Jh. n. Chr.) zugeschrieben, eine Art der Wahrsagung, die aus dem Verhalten bestimmter Gefäßinhalte Schlüsse zog. Wenig aufwendig und stark verbreitet die Beobachtung von öltropfen, die in wassergefüllte Becher o. ä. gegeben wurden. (Die Hethiter pflegten daneben eine Sonderform der Becherwahrsagung, indem sie Bewegungen von Schlangen „auswerteten", die sie in besonderen Bassins hielten.)
Becherwahrsagung
Deuteronomium
das 5. Buch Mose, in seinem Hauptbestand ein Dokument des 7. Jh. v.Chr. Es faßt ältere „protodeuteronomische" Überlieferungen zusammen und stellt seinerseits die Grundlage verzweigter „deuteronomistischer" Traditionsbildung in exilischer (und nachexilischer) Zeit dar.
Epitheton (pl. -a)
das einem Substantiv, speziell einem Namen (mit Regelmäßigkeit) hinzugefügte schmückende, charakterisierende, titularische Beiwort, vom Priester rezitiertes, oft formelhaftes Gebet mit Einlagen von Klage, Bußrede und Lobpreis zur Besänftigung der Götter und Vertreibung der Dämonen.
Gebetsbeschwörung
Hieratisch
Hieroglyphen Jahwist
Kassitenzeit
Kolophon
die Kursivform ägyptischer Schrift, bei der die Bildform der Schriftzeichen verkürzt und meist unkenntlich wird. Hieratisch wird mit Tinte meist auf Papyrus oder glattem Kalkstein geschrieben, die Monumentalform ägyptischer Schrift, bei der die Bildform der Zeichen gewahrt bleibt. Meist in Stein gemeißelt oder gemalt, die konventionelle Bezeichnung des angenommenen Verfassers der ältesten literarischen Pentateuchschicht ( 1 0 . / 9 . J h . v.Chr.), so genannt nach dem von ihm bevorzugt verwendeten Gottesnamen Jahwe (statt Elohim in der elohistischen und priesterschriftlichen Uberlieferung), der Geschichtsabschnitt, in dem die aus dem Nordosten stammenden, sich aber schnell assimilierenden Kassiten über Babylonien herrschten, 1 5 3 0 - 1 1 6 0 v.Chr. Schlußnotiz alter Handschriften mit Angaben über Verfasser, Schreiber, Inhalt des Textes, Ort und Zeit der Niederschrift.
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Glossar
Mittleres Reich (ägypt.) Mittleres Reich (hethit.)
9 . - 1 4 . Dynastie, 2 1 3 5 - 1 6 5 0 v. Chr. hier mehr oder weniger willkürlich abgeteilter Geschichtsabschnitt, ungefähr vom Anfang des 15. bis gegen Mitte des 1 4 . J h . v . C h r . , gekennzeichnet durch besonders spärliche geschichtliche Uberlieferung.
Mythologem
Motiv, bestimmte Einzelheit eines Mythus.
Neues Reich (ägypt.)
1 7 . - 2 1 . Dynastie, 1 6 5 0 - 9 4 6 v. Chr.
Neues Reich (hethit.)
der Geschichtsabschnitt ungefähr von der M i t t e des 14. J h . bis etwa 1 2 0 0 v. Chr.
Omen, Omina
Voraussage(n)
auf
Grund
rischer Beobachtungen
historischer,
oder
astronomischer,
außergewöhnlicher
atmosphä-
Tagesereignisse
bei
M e n s c h und Tier sowie Weissagungen aus Physiognomie, Leber, Galle usw. oder aus Rauch, ö l im Becher u. a. m. Ostrakon
Tonscherbe oder Tontäfelchen, als Schriftträger gebräuchlich.
Pantheon
Götterversammlung;
Gesamtheit
der
Götter
einer
polytheistischen
Religion. Papyrus
Schilfgewächs des Nildeltas; das daraus hergestellte Schreibmaterial; besonders die beschriebene Rolle aus diesem Material bzw. entsprechende Fragmente.
Priesterschrift
kompositorisch die Grundschicht des Pentateuch, in zeitlicher Hinsicht die jüngste Schicht. Sie wurde - zunächst als Geschichtswerk wahrscheinlich gegen Ende des Exils in Kreisen der verbannten judäischen Priesterschaft verfaßt ( 6 . / 5 . J h . v . C h r . ) und nachträglich um zahlreiche gesetzliche Stoffe erweitert.
Ramessidenzeit
19. und 2 0 . Dynastie, genannt nach 1 3 0 5 - 1 0 8 0 v.Chr.
Septuaginta
das griechische Alte Testament.
Skarabäus (pl. -en)
Siegel in F o r m eines Käfers, an einer Kette um den Hals oder, häufiger,
Späthethitisch
Bezeichnung
11 Königen namens
Ramses,
an einem Fingerring getragen. (Siehe A b b . 3, S. 68.) für
die
Kultur
südostanatolischer
und
nordsyrischer
Kleinstaaten, die, auf altem luwischen und hurritischen Siedlungsboden beheimatet,
in den Jahrhunderten
hethitischen
Neuen
Reiches
dessen
nach
dem Z u s a m m e n b r u c h
(zum Großteil
aus
des
hurritischen
und luwischen Quellen gespeisten) Traditionen fortführten. Die Träger dieser Kultur nannten sich bezeichnenderweise „ H e t h i t e r " und sind unter diesem Namen auch ins Alte T e s t a m e n t eingegangen. Substitut
Ersatz, Stellvertreter. Hier Tier oder M e n s c h bzw.
Menschenabbild,
als magischer Ersatz für einen Menschen eingesetzt, Tempelschlaf
die willentliche Herbeiführung von T r a u m o r a k e l n
durch
Übernach-
tung und Schlaf an Kultstätten. Ur Iii-Zeit
die letzte große Blütezeit Sumers unter 5 v.Chr.
Herrschern,
2065-1955
Einleitung Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts waren aus der Umwelt des Alten Testaments, dem alten Vorderen Orient, keine Überlieferungen bekanntgeworden, die wirklich erheblich gewesen wären. Die T e x t e des Alten Testaments mußten — sieht m a n von Deutungen aus dem biblischen Z u s a m m e n hang mit dem Neuen Testament ab - aus sich selbst heraus interpretiert werden. In der seitdem vergangenen Zeit, in wenig mehr als einem J a h r hundert, hat sich die L a g e von G r u n d auf gewandelt. Archäologie und Altorientalistik haben allenthalben im „fruchtbaren H a l b m o n d " und darüber hinaus, namentlich in Ägypten und M e s o p o t a m i e n , in Kleinasien und Syrien, im Libanon und in Palästina, der engeren H e i m a t des Alten T e s t a m e n t s , eine k a u m noch zu ermessende Fülle von Texten geborgen, die zum Vergleich mit biblischen Überlieferungen einladen. N i e m a n d kann jetzt noch meinen, das Alte T e s t a m e n t sei auch ohne Berücksichtigung dieser Vergleichsmöglichkeiten wirklich verständlich. N i e m a n d kann heute noch wähnen, die religiösen Überzeugungen, die sich in alttestamentlichen Texten ausdrücken, seien auch ungeachtet der religiösen Bekundungen der altvorderorientalischen Umwelt befriedigend zu erfassen. J e d e r , dem am Verständnis des Alten Testaments und der in ihm bezeugten Religion liegt, muß sich der A u f g a b e stellen, die außeralttestamentlichen Vergleichsmöglichkeiten fruchtbar zu machen. D a s vorliegende Buch will bei der W a h r n e h m u n g dieser A u f g a b e helfen. Einmal dadurch, daß es aus der Fülle des erschlossenen altorientalischen Schrifttums eine begrenzte, w o h l ü b e r s c h a u b a r e Auswahl wesentlicher Vergleichstexte hervorhebt. Z u m anderen so, daß es g e s a m m e l t an die H a n d gibt, w a s bisher verstreut und vereinzelt, etwa in schwer zugänglichen Fachzeitschriften, veröffentlicht worden ist. Natürlich auch dadurch, daß es die altorientalischen T e x t e in Übersetzungen, die dem heutigen Stand der Erkenntnis entsprechen, zugänglich macht. Überdies durch Einführungen und Bemerkungen, die zum Verständnis und zur Einordnung der T e x t e verhelfen. Nicht zuletzt will dieses Buch durch Hinweise und Anregungen sowie durch Register die vergleichende Betrachtung anstoßen. Der Titel des vorliegenden Bandes — „Religionsgeschichtliches T e x t b u c h zum Alten T e s t a m e n t " - signalisiert die wesentlichsten Auswahlkriterien. Ein Kriterium für die Auswahl der T e x t e ist die Beziehung „ z u m Alten Testam e n t " . Es wird nicht nur dann als erfüllt angesehen, wenn unmittelbare Abhängigkeit oder Einwirkung vorliegen. „ B e z i e h u n g " ist weiter gefaßt. Sie ist auch gegeben, wenn ein altorientalischer T e x t — ohne daß ein direkter
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Einleitung
Zusammenhang mit einer alttestamentlichen Überlieferung als Erklärung in Betracht käme - eine „Parallele" darstellt, wenn er ihr trotz dieser oder jener Differenz in substantieller Weise „entspricht", wenn er nach Intention, Thematik oder sonstwie an sie nahe heranreicht, wenn er sich mit ihr in mehr als einem peripheren Punkte berührt, wenn er sich als erhellende Vergleichsmöglichkeit und, d.h. unter Umständen auch, als bezeichnender Kontrast erweist. — Das andere im Titel des Buches beschlossene Kriterium der Auswahl verlangt, daß der betreffende Umwelttext religionsgeschichtlich relevant ist. Diejenigen Schriftstücke kommen nicht in Betracht, die zwar zur Erhellung israelitischer Geschichte, palästinischer Geographie, alttestamentlicher Literaturgeschichte oder anderer mehr kulturgeschichtlicher Sachverhalte gereichen, nicht aber — oder doch nicht so sehr — zum besseren Verständnis der religiösen Zeugnisse des Alten Testaments. Eine unter diesem speziellen Aspekt getroffene Auswahl kann — im Unterschied zu den gleich noch zu nennenden umfassenderen Sammelwerken — nicht jede Erwartung erfüllen. So etwa nicht die, daß sie nebenbei auch die literarischen Arten, die in den verschiedenen Bereichen des Alten Orientes belegt sind, vollständig repräsentiere. Wohl kommen, insofern innerhalb der Teile des Textbuchs das Vergleichsmaterial auch nach Gattungen aufgefächert erscheint, diesbezügliche Eindrücke zustande. Aber ein vollständiges Bild ist unmöglich; denn literarische Arten, die von den religiösen Zeugnissen des Alten Testaments her gesehen im wesentlichen ohne Belang sind, können im vorliegenden Buch nicht berücksichtigt werden. Auch eine andere Begrenzung ist zwingend: Da nur die Dimensionen der altorientalischen Umweltreligionen durch Texte abgedeckt werden, die in den Zeugnissen des Alten Testaments ihre Entsprechungen haben, sind umfassende, in sich geschlossene Darstellungen jener Religionen unerreichbar. Die für das Textbuch bestimmende Orientierung am Alten Testament und seiner Religion läßt dies nicht zu. Hier können nur bibliographische Hinweise ausgleichen: solche auf Darstellungen, die den Religionen des Alten Orients an sich und insgesamt gelten, etwa auf den Sonderband in A T D . Ε Η. Ringgren, Die Religionen des Alten Orients, 1 9 7 9 . Daß sich die ausgewählten Texte nur aus den Zusammenhängen heraus, denen sie entnommen sind, recht verstehen lassen, war bei der Erstellung des Textbuchs bewußt. In den Einführungen und Vorbemerkungen zu den einzelnen Textstücken wird demgemäß einzubringen versucht, was die Zusammenhänge, gerade auch die der betreffenden Religionen, erfordern. Nicht zuletzt zwingt die Begrenzung des Umfangs zum Verzicht auf zahlreiche Texte, die durchaus auch auf religiöse Bekundungen des Alten Testaments beziehbar gewesen wären. Insbesondere sind die altsüdarabischen Inschriften gänzlich unberücksichtigt geblieben. Dies aus verschiedenen Gründen, auch, weil sie zur entfernteren Umwelt gehören. Verschiedentlich werden, um den verfügbaren Raum so gut wie nur möglich zu nutzen, Texte nicht vollständig, sondern bloß auszugsweise wiedergegeben, dann aber nicht ohne Beifügung geeigneter Verstehenshilfen. Daß die Textstücke dort, wo es
Einleitung
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geht, so zusammengestellt sind, daß sie sich wechselseitig erhellen, soll überdies das Verständnis erleichtern. Das vorliegende Buch hat Vorgänger. Sie hier - mehr oder weniger vollständig — aufzuführen, nützt wenig. Der Kürze halber wird auf den Bericht K.-H.Bernhardts verwiesen: Die Umwelt des Alten Testaments, I, 1 9 6 7 , S . 2 f . Zweckmäßig ist es indes, dieses Textbuch zu den Werken ins Verhältnis zu setzen, die in praxi am nächsten zur Hand sind. So etwa zu dem von K. Galling herausgegebenen „Textbuch zur Geschichte Israels", 1 9 7 9 3 . Dieses erstreckt sich, wie aus dem Titel hervorgeht, auf altorientalische Texte, die Israels Geschichte, weniger seine Religion, illustrieren. Die Texte, die es darbietet, finden sich, abgesehen von einer einzigen, triftigen Ausnahme (der auch religionsgeschichtlich bedeutsamen Inschrift des moabitischen Meschasteins), in der vorliegenden Textsammlung nicht. Beide Bücher ergänzen sich also und wollen nebeneinander benützt werden. Echte Konkurrenz ist auch nicht der von A.Jirku erarbeitete „Altorientalische Kommentar zum Alten Testament". Er stellt wohl, indem er sein Vergleichsmaterial in der Reihenfolge der alttestamentlichen Bücher im Kanon anordnet, die Ausrichtung auf das Alte Testament besonders augenfällig heraus. Er ist aber, auf die bis zu seinem Erscheinen im J a h r 1923 gemachten Textfunde und Erkenntnisse eingeschränkt, in vielem überholt. Ähnliches ist zu der von H.Greßmann edierten Sammlung „Altorientalische Texte zum Alten Testament" festzustellen. So beachtenswert sie noch ist, bleibt sie eben dem Forschungs- und Kenntnisstand des Jahres 1926, in dem sie in 2. Aufl. erschien, verhaftet; die Ausgabe von 1 9 7 0 ist nur ein unveränderter Nachdruck. Die nach 1 9 2 6 erschlossenen Texte sind erst in dem von J.B.Pritchard herausgegebenen Sammelwerk in englischer Sprache „Ancient Near Eastern Texts Relating to the Old Testament" in einer Auswahl berücksichtigt, die im Verlauf von drei Auflagen fortschreitend ausgebaut wurde ( 1 9 5 0 , 1 9 5 5 2 , 1969 3 ). Das voluminöse Werk ordnet — ebenso wie die im Erscheinen begriffene deutschsprachige Sammlung T U A T - altorientalische Texte a l l e n Dimensionen des Alten Testaments zu, nicht nur der in ihm bezeugten Religion. Es deckt also ein breiteres Spektrum als das vorliegende Textbuch ab, schließt dabei den Bereich ein, auf den sich dieses beschränkt, und ist somit ein Parallelwerk, das - im günstigsten Fall nach dem Stand des Jahres 1 9 6 9 - in mehrfacher Hinsicht zu ergänzen vermag. Von der erheblich knapper gehaltenen Auswahl „Documents from Old Testament Times", die D . W . T h o m a s im Auftrag der Society for Old Testament Study herausgegeben hat, läßt sich dies weniger sagen. Wohl bezieht auch sie altorientalische Texte (nach dem Stand des Erscheinungsjahres 1958) auf verschiedene Seiten des Alten Testaments, nicht nur auf seine religiöse Bezeugung; sie weitet insofern den vergleichenden Ausblick. Was aber die in dieser Auswahl vertretenen religionsgeschichtlich relevanten Dokumente betrifft, so führen diese, bedingt durch die Knappheit des anteiligen Raums, kaum irgendwo über den Textkreis hinaus, den das vorliegende „Religionsgeschichtliche Textbuch" umreißt.
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Einleitung
D a ß in dieses Texte einbezogen sind, die sich auch schon in bislang veranstalteten Sammlungen finden, versteht sich von selbst: In einer Auswahl, die zusammengefaßt an die Hand geben will, was im Blick auf die alttestamentliche Religion von besonderem Rang ist, können selbstredend bekannter oder gar „klassisch" gewordene Umwelttexte nicht fehlen. Sie von neuem wiederzugeben, kann auch notwendig sein, weil neue philologische oder andere Einsichten zur Geltung zu bringen sind. D a ß andererseits diese neuerarbeitete Sammlung auch Textfunde der allerletzten Jahre zugänglich macht, daß sie zur Aufarbeitung des noch weniger Beachteten beizutragen versucht, ist hoffentlich ebenso deutlich. Was die Anregungen zum Vergleich mit alttestamentlichen Sachverhalten angeht, so darf aus ihnen nicht mehr, als was in bewußter Zurückhaltung beabsichtigt ist, herausgelesen werden. Das vielgebrauchte „vergleiche!" will keinesfalls die Meinung ausdrücken, das Vergleichbare sei vollkommen gleich, sei identisch, könne nicht zugleich auch Unterschiede aufweisen. Dort, wo „Entsprechung" oder „Parallelität" registriert wird, soll - selbst wenn ein „mutatis mutandis" nicht ausdrücklich hinzugesetzt ist — mitnichten ausgeschlossen sein, daß, sei es in diesem, sei es in jenem Punkt, auch Eigenarten im Spiel sind. Verschiedenartigkeiten sind, m . a . W . gesagt, nicht immer zum Ausdruck gebracht. W o sie vermerkt werden, kann dies in der Regel nur andeutungsweise geschehen. Ausdiskutiert werden können sie nicht. Es hätte den Rahmen dieses Buches gesprengt und das, was gegenwärtig möglich erscheint, überzogen, wäre hier angestrengt worden, den Vergleich nicht bloß anzureißen, sondern auch umfassend zu Ende zu führen. — Auch die Vergleichsstellen innerhalb des Alten Testaments sind nicht immer erschöpfend benannt. Oft muß es sein Bewenden mit exemplarischen Hinweisen haben. Daß auch in dieser Beziehung die Linien nur angerissen, nicht völlig ausgezogen sind, muß bewußt bleiben, gerade auch beim Gebrauch des Bibelstellen-Registers. — Wird von „Parallelen" gesprochen, so besagt dies nichts darüber, wie sie verursacht sind. Es bleibt zunächst, ja, wohl oft gar am Ende, dahingestellt, ob als Ursache ein direkter Zusammenhang zwischen den verglichenen Traditionen und Texten in Betracht kommt oder nur eine parallele Entwicklung, die in der Gleichheit oder Ähnlichkeit der Bedingungen und Umstände gründet. Oft fehlen die Anhaltspunkte, die hier eine Entscheidung erlauben. Oft sind wohl auch Grenzen gezogen, die unüberwindbar bleiben. Und oft liegen die Dinge so, daß sich erst nach eingehender Einzeluntersuchung Genaueres ausmachen läßt. Nach allem liegt auf der Hand, wieviel bei einer Vergleichung altorientalischer Texte mit religiösen Zeugnissen des Alten Testaments zwangsläufig offen bleiben muß. — Es ist ohne Zweifel so viel, daß auch die Möglichkeit eingeschränkt ist, die bei der Vergleichung so wichtige Frage zu klären, ob und inwieweit die Religion, die sich in alttestamentlichen Überlieferungen kundtut, ein Fremdling in der Welt der altorientalischen Religionen ist oder ein Bestandteil von ihr, ein in ihr verwurzelter, durch sie geprägter, ohne sie nicht verständlicher Teil. Im Horizont dieser Frage kann das vorliegende Buch nur ein Stück weit voran-
Einleitung
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helfen. Es kann Material an die Hand geben, das unter dem Aspekt jener Frage Aufschluß zu geben verspricht. Es kann zu neuer Abwägung anregen, ob sich der eine oder andere Zug alttestamentlicher Religion eher fremd oder geläufig-vertraut in der Welt der Umweltreligionen ausnimmt. Es kann vielleicht auch den sattsam bekannten (von H. Graf Reventlow in KuD 20, 1974, S. 199 ff. skizzierten) Tendenzen entgegenwirken, in dem einen oder anderen Sinn voreingenommen zu antworten. Sehr viel mehr kann es nach Anlage und Zielsetzung nicht. Gruppiert sind die Vergleichsmaterialien nach den Bereichen des Alten Orients. Der religionsgeschichtlichen Ausrichtung des Bandes entspricht dies am meisten. Eine Gruppierung nach Sprachen ergibt sich in der Folge — zumindest weitgehend — von selbst. Nach literarischen Gattungen wird mit Bedacht erst innerhalb der regional gesonderten Teile gegliedert. Die letzte Abteilung des Textbuchs (E) ist von der vorletzten (D) nur z.T. regional unterschieden: Ε hebt nicht nur, aber auch auf den Raum ab, auf den sich D ausschließlich bezieht. Als Unterscheidungsmerkmal kommt in diesem Falle eine erhebliche Zeitdifferenz hinzu: Die in Ε gruppierten Schriftstücke entstammen dem l . J t . v.Chr., die in D zusammengestellten jedoch der voraufgehenden Zeit. — Bei Bezugnahmen auf Teile des Textbuches kann, wie soeben geschehen, mit den Buchstaben, die ihnen jeweils voranstehen, abgekürzt werden; bei Bezugnahmen auf einzelne Texte gesellt sich entsprechend die betreffende Textnummer hinzu. Was die Technik der Textwiedergabe betrifft, so ist folgendes wichtig: Einschübe zum besseren Verständnis sind vom Bestand des überkommenen Texts durch Kleindruck abgesetzt. Dies gilt, um Beispiele zu nennen, von eingefügten Vermerken, die den Textaufbau transparent machen (vgl. etwa A 3 1 ) , von Angaben zu Versehrten Stellen, zu Lücken (vgl. etwa Β 16), von
der Kennzeichnung verschiedener Versionen (vgl. etwa C 3), von Bemerkungen, die Textauslassungen überbrücken (vgl. allenthalben Teil D) oder auch von Notizen zur Plazierung der einen oder anderen Inschrift (vgl. z.B. Ε 14). — Hochgestellte arabische Ziffern ohne Klammern dienen in der Regel der Zeilenzählung. Diese wird in den Übersetzungen so reproduziert, wie sie in den Originaltexten durchgeführt ist. Wo nötig, ist im Vorspann vermerkt, nach welchem der originalen Texte, nach welcher Ausfertigung, die Zeilenzählung wiedergegeben ist. Verbreitetem Usus folgend, wird in Teilen des Buchs nur jede 5. Zeile beziffert, stets aber auch, um den Umfang des jeweiligen Stücks zu umschreiben, dessen erste und letzte Zeilen. (Hochgestellte arabische Zahlen bezeichnen gelegentlich auch die Seiten einer Papyrushandschrift; sie sind dann, durch ein Komma geschieden, den Zeilenziffern vorgeordnet; vgl. A 29.) Römische Zahlen numerieren übergeordnete Größen, Tafeln und Kolumnen etwa. Abkürzungen können dann klarstellen, um welche Größe es geht. Von den Ziffern der Zeilenzählung wollen die hochgestellten Zahlen mit Klammern wohlunterschieden sein; sie weisen auf entsprechend bezifferte Fußnoten hin. — Der Gebrauch der Kursive in Textübersetzungen dient im vorliegenden Buch einem einzigen Zweck: Er kennzeichnet
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Einleitung
unübersetzt gebliebene Wörter (unter ihnen auch Namen), nicht etwa auch, wie anderwärts üblich, unsichere Übersetzungen. Diese sind vielmehr durch Fragezeichen markiert, die eingeklammert angefügt sind(?). Punkte . . . signalisieren den Verzicht auf vollständige Textwiedergabe. Zu ihm können verschiedene Beweggründe führen. Einerseits der, einen durchaus übersetzbaren Text auszugsweise, nicht im ganzen wiedergeben zu wollen. Punkte zu Beginn und am Ende eines Stückes zeigen auszugsweise Wiedergabe an. Ähnlich auch Punkte, die mit einem Sprung in der Zeilenzählung einhergehen; sie sind statt des übersprungenen Textstücks gesetzt. Andererseits können Punkte auch stehen, wenn davon abgesehen wird, in der Übersetzung Schwer- oder Unverständliches wiederzugeben. Nicht sehr viel anders sind sie schließlich in Lücken der Textüberlieferung gebraucht. Sie dokumentieren hier den Verzicht, was fehlt, hypothetisch ergänzen zu wollen. Die Lücken an sich sind mit eckigen Klammern [ ] umgrenzt. Dazwischenstehende Wörter sind vom Ubersetzer erschlossen; sie sind Versuche, den T e x t wiederherzustellen. Was von runden Klammern ( ) eingerahmt wird, ist von ganz anderer Art: Es ist hinzugefügt worden, um Übersetztes verständlicher werden zu lassen. W o im Kontext der Übersetzungen — aber auch im begleitenden Text, in den begründenden Fußnoten etwa — unübersetzte Wörter und Wendungen oder auch Namen in Umschrift erscheinen, sind diakritische Zeichen, soweit wie nur möglich, vermieden. Nur dort, wo es auf die Möglichkeit des genaueren Rückschlusses wesentlich ankommt, sind Ausnahmen gemacht. W o sich bei Namen bestimmte Schreibweisen eingebürgert haben, wird diesen in der Regel gefolgt. Inkonsequenzen, die hieraus erwachsen, müssen — und können wohl auch ohne Schaden — in Kauf genommen werden. Ist schon hier, bei den Problemen der Transkription, auf Leser Rücksicht genommen, die der Originalsprachen der Vorlagen unkundig sind, so ist dies erst recht bei den (durch Kleindruck von den Übersetzungen abgehobenen) Erläuterungen der Fall, die in Vorbemerkungen und Fußnoten stehen. Urtextliches wird nur, wo unumgänglich, zitiert. Etwa dort, wo mitgeteilt wird, wie Texte entziffert oder ergänzt sind; auch dort, wo eine Ubersetzung philologischer Erklärung bedarf. Sind solche Aufschlüsse separat publiziert, wird statt dessen kurzerhand weiterverwiesen. So oder so wird versucht, Interessierte und Fachleute wissen zu lassen, wie die wissenschaftliche Grundlegung aussieht. Im Blick auf die Leser jedoch, die auf derlei Informationen nicht aus sind, wird dieser Teil des Apparats möglichst unaufdringlich gehalten. — Was ansonsten der Erläuterung dient, ist auf eine Leserschaft abgestellt, die über Theologen und Fachleute, ja, über Lehrer und Lehramtsbewerber hinausgeht. Im Blick auf diesen erweiterten Leserkreis, zugleich aber auch des begrenzten Umfangs wegen, werden Literaturhinweise nur in Auswahl gegeben. Ältere Arbeiten, die durch neuere Veröffentlichungen überholt sind, werden in der Regel übergangen. Deutschsprachige Titel sind mit Vorrang genannt, englischsprachige in zweiter Linie. Publikationen in anderen Sprachen wer-
Einleitung
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den noch seltener angeführt. Dort aber, wo sie grundlegend sind oder alleine dastehen, wird ihnen Erwähnung getan. Wo sich bibliographische Hinweise abgekürzt angeben lassen, wird so aus Gründen der Raumersparnis verfahren: Buch- und Aufsatztitel werden nicht wiedergegeben, wenn sich Veröffentlichungen durch die bei Serien und Fachzeitschriften gängigen Titelkürzungen eindeutig ansprechen lassen. Die hierbei gebrauchten Sigla werden in einem Abkürzungsverzeichnis erläutert (S. 15-18). Sie folgen den von S.Schwertner erarbeiteten Abkürzungsvorschlägen (Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete, 1974; TRE 1976). Noch ein Wort zur Funktion der verschiedenen Sparten des begleitenden Texts. Vorweg zu den Einführungen, die die Hauptteile des Buches eröffnen: Sie bringen zur Sprache, was bei den verschiedenen Textgruppen aufs Ganze gesehen beachtenswert ist, unter anderem die Relation, in der die getroffene Auswahl zum vorhandenen Schrifttum steht. — Fußnoten deuten, wo erforderlich, an, wie vorausgesetzte Lesarten lauten, wodurch sie gerechtfertigt sind, wie Ubersetzungen Zustandekommen, was hier oder dort gemeint ist. Dazuhin können sie anmerken, wo Züge des übersetzten Texts an alttestamentliche Uberlieferung erinnern. — Die im Kleindruck gesetzten Bemerkungen, die den einzelnen Texten voraufgehen, nehmen (soweit tunlich, in gesonderten Abschnitten) vier verschiedene Aufgaben wahr: 1. wird der Originaltext genannt, auf dem die Ubersetzung basiert. Ergänzend kann hinzugefügt sein, wann und wo er gefunden worden, wie er beschaffen, wo er verwahrt ist, wo er zuerst oder maßgeblich veröffentlicht wurde. Soweit notwendig, wird auch vermerkt, an welcher Vorlage die übernommene Zählung nach Zeilen (oder nach anderen Größen) ausgerichtet ist. 2. werden die geschichtlichen und literarischen Zusammenhänge skizziert: die Zeit und der Anlaß, die Voraussetzungen und Umstände der Entstehung des Texts, soweit sinnvoll, die Urheberschaft, oft auch Aspekte der Form und der Gattung. Wird nur ein Auszug des Texts übersetzt, so wird das, was entfällt, resümiert. 3. sind Vergleichsmöglichkeiten zur Sprache gebracht, die sich vom Alten Testament her auftun. Die Vergleichung wird, wie gesagt, nicht eigentlich durchgeführt, wohl aber in die Wege geleitet. 4. wird eine Auswahl geeigneter Literatur angeführt: das, was ergänzt und vertieft, nicht zuletzt, was für die Erschließung des Bezugstextes grundlegend ist. Nicht in jedem Fall sind diese Punkte auch je für sich dargestellt; mitunter legt es sich nahe, Informationen zusammenzufassen. Doch wird es zur Klarheit verhelfen, die \ 7 orbemerkungen zu den einzelnen Texten unter den genannten Aspekten zu lesen. — Zum Verständnis des Begleittexts im ganzen verhilft nicht zuletzt ein Glossar, das fachwissenschaftliche Ausdrücke in kurzen Sätzen erklärt (S. 19f.). Am Bildmaterial aus dem alten Vorderen Orient ist das vorliegende Buch nicht völlig vorbeigegangen. Der Grundsatz ist ihm bewußt, daß Bilder not-
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Einleitung
wendigerweise Texte ergänzen. (Vgl. besonders die Einführung zu den ägyptischen Texten, S.30.) Das „Textbuch" hat jedoch nur Kostproben aufnehmen können: einerseits Abbildungen, die Vorstellungen, wie sie in den übersetzten Stücken sprachlich ausgedrückt sind, illustrieren, andererseits Tafeln, die Schriftarten und Schreibmaterialien veranschaulichen, in denen jene Texte auf uns gekommen sind. M i t den einschlägigen Sammelwerken will es der vorliegende Band nicht aufnehmen. Vielmehr will er durch sie ergänzt werden. Insbesondere ist auf das von H.Greßmann herausgegebene Material „Altorientalische Bilder zum Alten Testament", 1 9 2 7 2 , zu verweisen, mehr noch auf das 1 9 5 4 durch J.B.Pritchard edierte Werk „The Ancient Near East in Pictures Relating to the Old Testament", das 1 9 6 9 eine Ergänzung erfuhr. (Ein „Religionsgeschichtlicher Bildband", der in A T D . E diesem „Textbuch" Pendant sein wird, ist in Vorbereitung.) Was endlich die Register anlangt, die das vorliegende Buch beschließen, so können sie sich, der Orientierung dieses Bandes gemäß, nur auf zweierlei richten: 1. auf die Gegenstände, die bei einem Vergleich mit Zeugnissen alttestamentlicher Religion von Belang sind, und 2. auf die Stellen des Alten Testaments, die unter dem Aspekt der Vergleichung ins Auge zu fassen sind. Wer, von alttestamentlichen Sachverhalten und Textstellen ausgehend, zum „Religionsgeschichtlichen T e x t b u c h " greift, wird eben an Hand der Register an die vergleichbaren Texte des Alten Orients herankommen.
Α) ÄGYPTISCHE T E X T E Einführung Ägypten und Israel sind auf dem gleichen altorientalischen Boden, mit ähnlichen Vorstellungen und ähnlichen Denkformen, groß geworden. Wen könnte es wundern, daß ähnliche Erlebnisse unter ähnlichen Umständen zu ähnlichen sprachlichen Formungen geführt haben? Sind das aber schon Parallelen? Gehört nicht zum Verständnis jeweils die ganze geschlossene Religionswelt? Dabei kann und soll die Frage, wieweit gemeinmenschliche Urveranlagung, wieweit der gemeinsame altorientalische Boden (ob diese Gemeinsamkeit nun durch somatische Verwandtschaft, durch ähnliche Lebensbedingungen oder gar durch einen zweifelhaften „Zeitgeist" bedingt sei), wieweit aber auch direkte Einflüsse im Spiele seien (Ägypten hat immerhin viele Jahrhunderte, ja mit Unterbrechung zwei Jahrtausende Palästina beherrscht oder kulturell beeinflußt), nicht einmal angerührt werden. Gewarnt sei vor voreiligen Schlüssen aus wirklichen oder scheinbaren Gleichklängen. Übernahme, wenn auch unter starker innerer Veränderung, läßt sich nur bei der Lehre des Amenemope mit Sicherheit nachweisen ( N r . 2 9 ) , weshalb dieses Werk auch einen verhältnismäßig großen Raum in unserer Sammlung einnimmt. Alle anderen Fälle inhaltlicher oder sprachlicher Nähe können nur durch weit ausgreifende sorgfältige Untersuchungen einer Klärung entgegengeführt werden. Das aber ist nicht Aufgabe dieser Materialsammlung. Zwar gibt es einige Einzeluntersuchungen über das Verhältnis ägyptischer religiöser Vorstellungen zu denen Israels, doch nur wenige Ubersichten. Verwiesen sei auf zwei Lexikon-Artikel: 1 9 5 7 hat S.Morenz in R G G 3 I, S p . l l 9 f f . „literarische Beziehungen" Ägyptens zu Israel aufgezählt, also die äußere Form zugrunde gelegt, die aber häufig auch innere Verwandtschaft einschließt. 1973 erschien im Lexikon der Ägyptologie (hg. v. W.Helck und E . O t t o ) ein Artikel von R.Grieshammer, „Altes Testament", mit einem Abschnitt „Zivilisatorische, insbesondere literarische Beziehungen" (I, Sp. 163—166). Für die Forschung ist noch viel, fast alles offen. Wer sich auf dem erheblich sichereren Boden der ägyptischen Religion selbst weiterbewegen will, sei auf drei deutschsprachige Standardwerke verwiesen: H.Bonnet, „Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte", 1 9 5 2 , wo der Befund nach damaligem Kenntnisstand unter Stichworten zu finden ist; E. Hornung, „Der Eine und die Vielen", 1 9 7 1 , und H. Brunner, „Grundzüge der äg. Religion", 1983. Alle drei Darstellungen bemühen sich, hinter den Fakten das geistige Band zu erkennen, und gehen von der Tatsache aus,
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Ägyptische Texte
daß immerhin 3 0 0 0 Jahre lang Menschen mit diesem Glauben zu leben gewagt haben. Die Übersetzungen sind durchaus nicht alle sicher, auch dort nicht, wo, um das Schriftbild nicht zu sehr zu zerreißen, die Zahl der Fragezeichen eingeschränkt worden ist. Allzu unsichere Stellen wurden ausgelassen. Wer aber Häuser auf oft frappierende Ähnlichkeit bauen möchte, sei sich bewußt, wie sorgsam zuvor Traditionsstränge und kulturelle Z u s a m m e n h ä n g e geklärt werden müssen, in Ägypten sowohl wie in Israel. D a ß die Quellen zur Religion der Ägypter überreich fließen und die hier notwendige Beschränkung auch Wichtiges fortlassen muß, ist nicht die größte Verlegenheit, in der sich der Ubersetzer sieht. Schwerer als die Befürchtung, beachtenswerte Parallelen zu at.liehen Vorstellungen übergangen zu haben, wiegt die andere, die altägyptische Religion durch diese aus dem Z u s a m m e n hang gerissenen Teile zu verzerren und unverständliche oder gar mißverständliche Fragmente zu bieten. Erschließt sich doch ihr Inhalt zumeist erst im Z u s a m m e n h a n g der größeren formalen Einheit, noch besser in der Z u s a m menschau mit anderen Texten gleicher oder ähnlicher Gattung. Mindestens ebenso schwer wiegt der weitgehende Verzicht auf Abbildungen. Es ist einer der großen Vorzüge der ägyptischen Kultur, d a ß sie zu sprachlich überlieferten Gedanken, auch gerade zu solchen religiöser N a t u r , illustrierende Bilder überliefert; ja manche Sprachbilder sind nur verständlich als Umsetzung aus der bildenden Kunst. Sprachliche und bildliche Formung gehören in Ägypten zusammen, sie ergänzen und erläutern einander. Für die Auswahl war ausschließlich die N ä h e zu Aussagen at.licher Texte maßgebend. D a d u r c h entfielen ganze Gebiete der ägyptischen Religion, so das weite Feld des Totenglaubens, aber auch der das religiöse Denken der Ägypter stark bestimmende Osiris-Mythus oder die zahlreichen, mehr und mehr in den Blickpunkt der Forschung rückenden Rituale. Besonders bedauert der Vf., auf die „ M a h n w o r t e des Ipu-wer" verzichten zu müssen, allem vorauf auf den in ihnen erhobenen Vorwurf gegen Gott; doch fehlen hierzu engere at.liche Parallelen. Z w a r hadert auch H i o b mit Gott um Fragen der Gerechtigkeit, er aber wegen seines persönlichen Schicksals, w ä h r e n d Ipu-wer das Los der Menschheit beklagt und seinem Schöpfer die Unvollkommenheit der Schöpfung und die Existenz des Bösen vorwirft. So m u ß t e dies Kernstück ägyptischer Religiosität fortfallen. Ähnlich steht es mit dem — in der D e u t u n g freilich immer noch umstrittenen — Gespräch eines Lebensmüden mit seiner Seele, das ebenfalls ein Problem behandelt, das den Israeliten fernstand, das aber für die Ägypter zentrale Bedeutung hatte: den Sinn eines rituellen Begräbnisses und des Totendienstes. Nicht berücksichtigt werden konnten schließlich rein literarische Parallelen wie Liebeslieder oder das Motiv von Potiphars ungetreuer Frau. Literarische Gattungen vorzuführen wie die Königsnovelle, die Israel höchstwahrscheinlich aus Ägypten ü b e r n o m m e n hat, hätte wegen ihres Umfangs ohnedies den R a h m e n gesprengt. Die Auswahl hatte sich, der Intention des Bandes ent-
Mythen
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sprechend, von vornherein auf religionsgeschichtlich Ähnliches zu beschränken. Sie wurde mitbestimmt durch den Wunsch, neben Unentbehrlichem, aber oft Übersetztem auch solche Texte zu bringen, die bisher in ähnlichen Werken (wie A O T oder ANET) nicht zu finden sind. Dazu zählen in erster Linie Beiträge zur persönlichen Frömmigkeit (Abschnitt IV), ein bisher in der Ägyptologie kaum angeschnittenes Gebiet. Der Übersetzer wäre froh, wenn diese Texte in dem Sinne wirkten, daß einerseits das AT durch Nähe wie Ferne zu ägyptischem Glauben Profil gewänne, daß aber auch neues Interesse für Ägypten geweckt würde, dessen Religion uns nicht so fern steht, wie es manche abstrus anmutenden Formen auf den ersten Blick scheinen lassen. Mögen sich viele Leser zu einem zweiten Blick veranlaßt fühlen!
I. Mythen Weltschöpfung Die Schöpfung erfolgte nach allgemein-ägyptischer Vorstellung nicht aus einem Nichts, sondern aus dem Urmeer, dem Nun, das unbegrenzt, unbewegt, voller potentieller Fruchtbarkeit war, ohne schöpferisch zu sein. In ihm und aus ihm schuf der Gott ein erstes Stück festes Land, den „Urhügel", von dem aus er die Schöpfung einleitete. Nach anderer Vorstellung flog er als Vogel über dem Wasser und ließ das Urei fallen. Auch die vier Götterpaare, die die Welt vor der Schöpfung verkörpern, Unbegrenztheit, Lichtlosigkeit, Zeitlosigkeit und das Nichts (die Namen wechseln), sind bei der Schöpfung beteiligt. Es ist keine zusammenhängende Schöpfungserzählung erhalten. Überkommen sind nur Fragmente, die meist auch noch in die artfremde Umgebung der Totentexte ein- und damit umgearbeitet sind. Aus den im folgenden wiedergegebenen Bruchstücken ergibt sich kein vollständiges Bild der zahlreichen und variierten ägyptischen Vorstellungen von der Schöpfung 1 ). Über die Erschaffung der Menschen wird sehr wenig ausgesagt, meist nur, daß sie aus den Tränen des Schöpfers entstanden seien 2 ). Genaueres und Wesentlicheres über Schöpfungsvorstellungen und Anthropologie der Ägypter läßt sich Hymnen und ähnlichen Texten entnehmen (Abschnitt II). 1. Die Schöpfung nach dem Denkmal memphitischer
Theologie
Der Text steht in Hieroglyphen auf einem Basalt-Stein, der heute .im Britischen Museum verwahrt ist. Er wurde von Schabaka (716—701 v.Chr.) nach einem alten Papyrus aufgezeichnet. Veröffentlicht ist er bei H.Junker, Die Götterlehre von Memphis, A D A W 1 9 3 9 , Nr. 2 3 . J ) S. dazu S. Sauneron und J.Yoyotte, La naissance du monde selon l'Egypte Ancienne, SOr 1, 1 9 5 9 , S. 1 8 - 9 1 . 2)
LÄI, Sp.303.
Ägyptische Texte
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Die Entstehungszeit des Originaltextes, der der Steinabschrift des Schabaka zugrundeliegt, ist umstritten. Die Vermutungen schwanken vom frühen Alten Reich bis zu der einer „Fälschung" des Äthiopenkönigs Schabaka. Der Text bietet eine polemisch gefärbte, gegen den Anspruch von Heliopolis gerichtete Theologie, die Ptah als Schöpfer herausstellt. Dabei wird immer wieder auf die gemeinsame Struktur aller Lebewesen hingewiesen, auf „Gesetze" alles Lebenden. Hier sind nur die wenigen Stellen herausgegriffen, die die Schöpfung durch Erkenntnis und Befehlswort 3 ) darstellen. Die Schöpfung durchs Wort findet sich im Alten Testament im „Wortbericht" der priesterschriftlichen Schöpfungslehre l . M o s e 1, vor allem v. 3 . 6 . 1 4 , bei Deuterojesaja, besonders Jes. 4 1 , 4 ; 4 4 , 2 6 f . ; 4 8 , 1 3 ; 5 0 , 2 ; 5 5 , 1 0 f . , überdies Hi. 3 7 , 5 f . und nicht zuletzt Ps. 3 3 , 6 . 9 und 1 4 8 , 5 . Zum schöpferischen Akt der Namensnennung vgl. dazuhin etwa Ps. 1 4 7 , 4 (Jes. 4 0 , 2 6 ) , zum Ruhen der Gottheit nach der Schöpfung ( Z . 5 9 ) vgl. schließlich l . M o s e 2 , 2 f . Der Text ist oft, zuletzt bei M . Lichtheim, Ancient Egyptian Literature I, 1 9 7 3 , S . 5 1 ff. übersetzt worden. 5 5 . . . Die G ö t t e r n e u n h e i t 4 ) ist die Z ä h n e und die Lippen in diesem M u n d e , der den N a m e n aller Dinge nannte, aus dem Schu und T e f n u t h e r v o r g e g a n g e n sind, s 6 d e r die N e u n h e i t geschaffen hat. D a s Sehen der A u g e n , das H ö r e n der O h r e n , das L u f t a t m e n der N a s e , sie erstatten dem H e r z e n M e l d u n g . D a s H e r z ist es, das jede Erkenntnis entstehen läßt, und die Z u n g e ist es, die wiederholt, w a s v o m H e r z e n e r d a c h t i s t 5 ) . 5 7 S o wurden alle G ö t t e r geschaffen und so w u r d e seine N e u n h e i t vollendet. Es entstand ja jedes G o t t e s w o r t durch das, w a s v o m H e r z e n e r d a c h t und von der Z u n g e befohlen w u r d e . . . . 5 8 S o wurden alle Arbeiten verrichtet und alles H a n d w e r k , das T u n der H ä n d e und das Gehen der F ü ß e und die Bewegung aller Glieder g e m ä ß dieser Weisung, die v o m H e r z e n erdacht w i r d und durch die Z u n g e h e r v o r k o m m t . . . . 5 9 S o ruhte Ptah, n a c h d e m er alle Dinge und alle G o t t e s w o r t e g e m a c h t hatte.
2.
Re schildert
seine
Schöpfung
Der Text steht auf zwei hieratischen Papyri, die im Ägyptischen Museum in Turin bzw. im Britischen Museum zu London verwahrt sind. Beide stammen aus der Ramessidenzeit. Textveröffentlichung: A.H.Gardiner, Hieratic Papyri in the British Museum, 3"' Series, 1 9 3 5 , Tf. 6 4 - 6 5 (Zeilenzählung nach dem Papyrus in Turin). Die Schilderung erfolgt im Zusammenhang einer mythischen Erzählung, wonach Isis den geheimen Namen des Sonnengottes dadurch zu erfahren sucht, daß sie ihn durch ein von ihr geschaffenes magisches Wesen beißen läßt und ihn erst dann von seinen Schmerzen befreit, als er ihr seinen geheimen Namen offenbart hat. Bevor er 3 ) Zusammenstellung vieler ägyptischer Stellen zur Schöpfung durch das Wort bei J.Zandee, Das Schöpferwort im Alten Ägypten: Verbum, FS H. E.Obbink, 1 9 6 4 , S. 3 3 - 6 6 . 4 ) Darunter ist hier die Gruppe der dem Schöpfergott zur Seite stehenden untergeordneten Götter zu verstehen. 5 ) Das Herz ist das Organ der Willensbildung (ebenso im AT: 2. Mose 3 5 , 5 ; 3 6 , 2 ; l . K ö n . 8 , 1 7 ; Jer. 2 3 , 2 0 u.ö.), die Zunge (oder der Mund) das des Willensvollzugs durch das schöpferische Wort.
Mythen
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diesen letzten Namen preisgibt, nennt er andere „ N a m e n " : seine Schöpfungswerke nämlich. Der Erzählungszusammenhang, aus dem das nachfolgende Textstück stammt, hat im A T eine gewisse Parallele in der Zurückweisung der Frage nach dem Gottesnamen l . M o s e 3 2 , 3 0 (Ri. 1 3 , 1 7 f . ) , kontrastiert aber insgesamt mit der souveränen Selbstvorstellung des at.lichen Gottes in seinem Namen 2. Mose 3 , 1 4 ; 6 , 2 ; 2 0 , 2 (.7) u.ö. Der ausgewählte Abschnitt berührt sich in Einzelzügen mit at.lichen Schöpfungsaussagen (z.B. mitPs. 6 5 , 7 f f . ; 1 3 6 , 5 f f . ) . Übersetzt ist der Text auch in A N E T 3 , S. 12 ff. und bei E. Brunner-Traut, Altägyptische Märchen, 1 9 7 3 3 , S. 115 ff. (danach das folgende Textstück). 6
. . . Ich bin es, der die E r d e g e m a c h t und die Berge geknüpft h a t
Und der erschuf, w a s d a r a u f ist. 7
Ich bin es, der die W a s s e r g e m a c h t h a t , so d a ß die H i m m e l s k u h e n t s t a n d 6 ) .
Ich bin es, der den Stier g e m a c h t h a t für die Kuhherde, So d a ß die Liebesfreude in die W e l t k a m . Ich bin es, der den H i m m e l g e m a c h t h a t und die Geheimnisse der beiden Horizonte7), D a m i t die Seelen der G ö t t e r darin w o h n e n . 8
I c h bin es, der seine Augen öffnet, auf d a ß es Licht w e r d e ,
Und der seine Augen schließt, auf d a ß es Finsternis w e r d e ; Auf dessen Geheiß die Fluten des Nils d a h i n s t r ö m e n , Dessen ' N a m e n die G ö t t e r aber nicht kennen. Ich bin es, der die Stunden schafft, auf d a ß die T a g e werden. Ich bin es, der die Neujahrsfeste m a c h t und der die
Überschwemmungs-
wasser schafft . . .
3. Die Welt vor der Schöpfung Die wiedergegebenen Bruchstücke sind verschiedenen Texten entnommen: 1) Pyr. 1 0 4 0 , 2) Pyr. 1 4 6 6 , 3) C T II 3 9 6 b und III 3 8 3 a , 4) Pap. Berlin 3 0 5 5 , 1 6 , 3 - 4 . Veröffentlicht sind die Stellen 1 , 2 und 4 bei H . G r a p o w , Die Welt vor der Schöpfung, ZÄS 6 7 , 1 9 3 1 , S. 3 4 - 3 8 . Alle Stellen gehören zu Texten, welche die Einsamkeit des Schöpfergottes beim Akte der Schöpfung betonen, da sie für seine Unabhängigkeit von der geschaffenen Welt, für seine Allmacht und Weisheit zeugt. - Das Nicht-Seiende läßt sich nicht anders als mit der auf der Erfahrung des Seienden beruhenden Sprache schildern. Der Zustand der Welt vor der Schöpfung wird somit zwangsläufig in negativen Ausdrücken umschrieben. - Erhalten sind die wiedergegebenen Schöpfungsaussagen in Totentexten, in denen sich der Tote magisch mit dem Schöpfergott identifiziert, bzw. im Tempelritual des täglichen Gottesdienstes (Text 4). At.liche Parallelen liegen vor im Eingang der jahwistischen Schöpfungserzählung l . M o s e 2 , 4 b - 5 und in Ps. 9 0 , 2 , weisheitlich gfefaßt überdies in Spr. 8, 2 4 - 2 6 . Zum geistigen Zusammenhang vgl. E.Hornung, Der Eine und die Vielen, 1 9 7 1 , S. 1 6 9 - 1 7 1 sowie H.Grapow, a.a.O. ) Die Kuh erhebt sich aus dem Urwasser und bildet den Himmel. Vgl. Text Nr. 5. ) Die Stellen, an denen die Sonne beim Auf- und Untergang die Erde berührt, religiös durch den Kontakt der beiden Welten hochbedeutsam für den Ägypter. 6 7
3
Bcycrlin, T e x t b u c h
Ägyptische Texte
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1) . . . als der H i m m e l n o c h nicht entstanden w a r , als die E r d e n o c h nicht entstanden w a r , als die beiden Ufergebirge noch nicht entstanden w a r e n , als noch nicht Störung entstanden w a r , als n o c h nicht jene F u r c h t entstanden w a r , die wegen des H o r u s a u g e s e n t s t a n d 8 ) . 2) . . . als der H i m m e l n o c h nicht entstanden w a r , als die Erde n o c h nicht entstanden w a r , als die M e n s c h e n n o c h nicht entstanden w a r e n , als die G ö t t e r noch nicht geboren w a r e n , als der T o d n o c h nicht entstanden w a r . 3 ) . . . als n o c h nicht zwei Dinge in diesem L a n d e entstanden w a r e n 9 ) . 4 ) (Amun ist der G o t t ) , der im U r a n f a n g w a r , als n o c h kein G o t t entstanden w a r , als noch nicht der N a m e irgendeines Dinges g e n a n n t w o r d e n war.
4.
Die vier Wohltaten
des
Schöpfers
Der Text ist auf sieben Särgen des Mittleren Reiches erhalten. Veröffentlicht ist er in C T VII, O I P 8 7 , S . 4 6 1 ff. Im Zusammenhang eines Totentextes sind Worte des Schöpfergottes erhalten, die dieser spricht, um wirre menschliche Vorwürfe gegen ihn wegen der Unordnung in der Welt zu entkräften. Er richtet sie an sein Gefolge, das alle die Schöpfungsordnung bedrohenden Mächte bekämpft, sowohl kosmische Kräfte (Wolken) als auch menschlichen Aufruhr. Vgl. auch den Text Nr. 5. Die Pointe im wiedergegebenen Textstiick, das Böse, die Störung des Geschaffenen, rühre ausschließlich her aus dem Herzen der Menschen, hat im AT vor allem in der ätiologisch orientierten Darstellung des Jahwisten l . M o s e 3—11* Parallelen. Vgl. besonders l . M o s e 6 , 5 ; 8 , 2 1 ; andererseits etwa auch Jer. 2 , 2 1 ff.; 5 , 2 3 f f . Das Textstück ist oft übersetzt und behandelt worden: Vgl. Eb.Otto, Der Vorwurf an Gott, 1 9 5 1 ; A N E T 3 , S. 7; G. Fecht, Der Vorwurf an Gott in den Mahnworten des Ipu-wer, A H A W 1, 1 9 7 2 , S. 122 ff.; M . Lichtheim, Ancient Egyptian Literature I, 1 9 7 3 , 5. 131 f.; J . Assmann, Ägypten. Theologie und Frömmigkeit, 1 9 8 4 , S. 2 0 4 - 2 0 8 . 461
D e r Allherr spricht zu denen, die den Aufruhr zum Schweigen bringen,
bei der F a h r t des H o f s t a a t e s 1 0 ) :
462
„ Z i e h t nur hin in Frieden! U m das Böse
zum Schweigen zu bringen, wiederhole ich euch die guten T a t e n 1 1 ) , die mein eigenes H e r z mir eingegeben h a t innen in der U m r i n g l e r s c h l a n g e 1 2 ) . Ich habe 8 ) Mit der Verletzung des Horusauges durch Seth geschah die erste böse Tat auf Erden, anders als im A T ( l . M o s e 4) durch Götter. Konflikte gehören nach dem ägyptischen Weltbild wesentlich zur Schöpfung. Seit jener Tat herrscht Furcht. 9 ) Schöpfung bedeutet auch Differenzierung (vgl. die Akte des „Scheidens" in l . M o s e 1 , 4 . 6 . 7 . 1 4 . 1 8 ) . Nur der Zustand vor der Schöpfung ist ungegliedert. I 0 ) Gemeint ist der Hofstaat des Sonnengottes, er wendet sich also an seine Begleiter im Sonnenschiff. n) In vier Handschriften scheint zu stehen „die beiden guten T a t e n " ; die Uberlieferung ist unsicher. 1 2 ) Symbol des Urmeeres (der tehom), in dem der Schöpfergott seinen Weltplan faßte, bevor er ihn durch das Wort in die Tat umsetzte. In Text Nr. 6 ist der Gott selbst eine Schlange im Urmeer.
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Mythen
vier g u t e T a t e n getan im T o r des H o r i z o n t e s 1 3 ) : Ich h a b e die vier W i n d e geschaffen,
463
d a m i t j e d e r m a n n a t m e n k ö n n e in seiner U m g e b u n g 1 4 ) ;
das
ist eine der T a t e n . Ich h a b e die g r o ß e Flut ( N i l ü b e r s c h w e m m u n g ) geschaffen, d a m i t der A r m e ( d a r ü b e r ) V e r f ü g u n g h a b e wie der R e i c h e ; das ist eine der T a t e n . Ich h a b e j e d e r m a n n geschaffen wie seinen N ä c h s t e n
464
u n d h a b e ver-
b o t e n , B ö s e s zu t u n : ihre H e r z e n 1 5 ) w a r e n es, die das g e s t ö r t h a b e n , w a s ich g e m a c h t 1 6 ) h a t t e ; das ist eine der T a t e n . Ich h a b e g e m a c h t , d a ß ihre H e r z e n den W e s t e n (das T o t e n r e i c h ) nicht vergessen k ö n n e n , d a m i t den G ö t t e r n des L a n d e s 1 7 ) O p f e r g e b r a c h t w ü r d e n ; das ist eine der T a t e n . "
Der Menschen 5.
Die Vernichtung
des
Aufruhr
Menschengeschlechts
Der T e x t ist in Hieroglyphen in den Gräbern Sethos' I., Ramses' II., III. und VI. erhalten, allerdings fehler- und lückenhaft. Veröffentlicht ist er in einer synoptischen Ausgabe: Ch. Maystre, B I F A O 4 0 , 1 9 4 1 , S. 5 3 ff. (Zeilenzählung nach Sethos I.). Die vorliegende Textfassung stammt wohl aus der 18. Dynastie ( 1 6 . / 1 4 . Jh.), da der mittelägyptische T e x t mannigfache Anlehnungen an die Sprache dieser Zeit enthält. Der Stoff ist sicherlich älter (Anspielung auf den ersten Teil in der Lehre für Merikare, Nr. 2 7 , auf die Entfernung Gottes in C T II 2 5 und 3 4 ) . Die Form ist weitgehend volkstümlich. Ätiologische Ausdeutungen vieler Episoden hängen sich an „Wortspiele" an („und so entstand . . . " ) . Sie sind hier ausgelassen. In manchem entspricht der T e x t der Sintfluterzählung l . M o s e 6 - 8 , zweifellos mutatis mutandis. Mittel der Vernichtung der Menschen im ägyptischen Bereich, für den die Nilüberschwemmung Segen bedeutet, ist naturgemäß nicht die Flut, sondern die Wüstenglut. Mittel der Errettung des Rests ist entsprechend nicht der schwimmende Kasten, die Arche, sondern der Rauschtrank, der die ahndende Göttin überlistet. D a ß die Gottheit einen Rest der Menschen, die im Aufruhr ihr Leben verwirkt haben, begnadigt, hat in der Erzählung von Noah seine Parallele ( l . M o s e 6 , 8 f f . ) . Die nach dem Aufruhr eintretende Gottesferne endlich hat eine gewisse Entsprechung in der bereits 1. Mose 3 , 2 3 f. erzählten Vertreibung der Menschen aus Gottes Garten. Der T e x t ist oft übersetzt und erklärt worden: vgl. A N E T 3 , S. 10; E.Brunner-Traut, Altägyptische Märchen, 1 9 7 3 3 , Nr. 6 9 . Zuletzt ausführlich E. Hornung, Der äg. Mythos von der Himmelskuh, O B O 4 6 , 1 9 8 2 . 1
E s g e s c h a h a b e r , d a ß R e , der G o t t , der v o n selbst e n t s t a n d e n w a r , er-
strahlte, n a c h d e m er in das K ö n i g t u m über die M e n s c h e n u n d die G ö t t e r 1 3 ) Das Tor, durch das die Sonne erstmals bei der Schöpfung, dann täglich im Osten erscheint. 1 4 ) Es ist offenbar an die vier Weltgegenden und die Mannigfaltigkeit der Schöpfungswerke gedacht (Menschenrassen, Lebensbedingungen). l s ) Herz als Sitz menschlicher Vernunft, also der Willensfreiheit und Verantwortung (s.o. A n m . 5 ) . 16 ) Wörtlich: „gesagt", also Schöpfung durch das Wort. 1 7 ) Wörtlich: „den Gaugöttern", wohl im Unterschied zu den auch oft „ G ö t t e r " genannten T o t e n .
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Ägyptische Texte
allzumal eingetreten war. Da planten die Menschen 2 etwas gegen R e 1 8 ) . Seine Majestät aber war alt geworden, seine Knochen aus Silber, sein Fleisch aus Gold, seine Haare aus echtem Lapislazuli. Da 3 erfuhr Seine Majestät von den Anschlägen, die von den Menschen gegen ihn geplant wurden, und es sprach Seine Majestät zu seinem Gefolge: „Rufe mir doch mein Auge und Schu, 4 Tefnut, Geb, Nut samt den Vätern und Müttern, die bei mir waren, als ich noch im Nun weilte, und auch die Gottheit, den Nun selbst 1 9 ), wobei er auch seinen Hofstaat 5 mit sich bringen soll. Aber bringe sie heimlich her: Die Menschen sollen es nicht sehen und ihr Herz soll nicht fliehen 2 0 ). Du sollst mit ihnen (den Göttern) zum Palast kommen, damit sie ihre Ratschläge vortragen. Am Ende 6 gehe ich dann in den N u n 2 1 ) zurück, dorthin, wo ich entstanden bin. Da wurden diese Götter herbeigebracht, und diese Götter (reihten sich) zu seinen beiden Seiten auf, die Stirn auf dem Boden 7 vor Seiner Majestät, damit er (Re) seine Rede halte vor seinem Vater (Nun), dem Ältesten, dem Erschaffer der Menschen, dem König des Volkes. Sie sprachen zu Seiner Majestät: „Sprich 8 zu uns, damit wir es hören!" Und Re sprach zu Nun: „Du ältester Gott, aus dem ich entstanden bin, und ihr Urgötter! Seht, die Menschen, die 9 aus meinem Auge entstanden sind 2 2 ), sie haben Pläne gegen mich ersonnen. Sagt mir, was ihr dagegen tätet. Seht, ich suche (die rechte Lösung) und töte sie nicht, bis ich gehört habe, was ihr 10 dazu zu sagen habt." Da sprach die Majestät des Nun: „Mein Sohn Re, du Gott, der größer ist als sein Erzeuger, älter (d.h. ehrwürdiger) als seine Schöpfer, nimm wieder Platz auf deinem T h r o n 2 3 ) ! n D i e Furcht vor dir ist groß, da doch dein Auge 2 4 ) gegen die steht, die sich von dir entfernt h a b e n . " 2 S ) Da sprach die Majestät des Re: „Seht, sie sind in die Wüste geflohen. Ihre Herzen sind in Furcht wegen dessen, was sie gedacht haben." 1 2 Da sprachen sie zu Seiner Majestät: „Laß dein Auge ausgehen und sie 18
) Das E n d e der engen Gemeinschaft Gottes mit den M e n s c h e n auf Erden wird
durch Anschläge der Menschen herbeigeführt, die durch das hohe Alter und die Schwäche des Gottes möglich werden. 19
) „ N u n " ist das U r m e e r vor der Schöpfung, die potentiell fruchtbare, aber nicht
aktiv schöpferische Flut, der at.lichen tehom
entsprechend.
20
) Wahrscheinlich ist an O h n m a c h t gedacht.
21
) Das E s c h a t o n gleicht dem Anfang. Vgl. T e x t N r . 6.
22
) Ein ägyptischer M y t h u s von der Erschaffung der M e n s c h e n läßt sie aus den
T r ä n e n der Gottheit entstehen. Vgl. L Ä I, Sp. 3 0 3 (dort unter dem Stichwort A n t h r o pologie, religiöse). 23
) Re hatte sich vor seinem Vater erhoben; er spricht nur ihn an.
24
) Das Sonnenauge,
zugleich T o c h t e r
(pupilla) des Gottes, birgt
todbringende
Gewalt, besonders in der W ü s t e . 25
) Doppelsinn: Die M e n s c h e n haben sich bei der Schöpfung -
äußerlich -
vom
Schöpfer entfernt, aus dessen Auge sie s t a m m e n ; sie haben sich aber jetzt n o c h einmal durch die E m p ö r u n g von ihm entfernt, sie sind abgefallen.
Mythen
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dir schlagen, die sich (jetzt) im Bösen entfernt h a b e n 2 6 ) . Es gibt kein Auge, das ihm über w ä r e , sie für dich zu schlagen. 1 3 E s steige hinab als H a t h o r . " 2 7 ) D a n n k a m diese Göttin zurück, nachdem sie die M e n s c h e n in der W ü s t e geschlachtet hatte. D a sprach die M a j e s t ä t dieses G o t t e s : „ W i l l k o m m e n in Frieden, H a t h o r , die du für den Schöpfer das getan hast, weswegen du gekommen b i s t . " 1 4 D a sprach diese G ö t t i n : „So w a h r du für mich lebst, ich h a b e mich der M e n s c h e n b e m ä c h t i g t , und es war ein Labsal für mein H e r z . " D a sagte die M a j e s t ä t des R e : „ J e t z t werde ich M a c h t haben k ö n n e n über sie als König (?), 1 5 da ich sie an Z a h l verringert h a b e " . . . D a sprach R e : 1 6 „ R u f t mir Schnellboten her, die dahinsausen, d a m i t sie huschen wie der Schatten eines K ö r p e r s ! " Diese Boten wurden ihm sofort gebracht. , 7 D a sprach die M a j e s t ä t dieses G o t t e s : „ L a u f t nach Elephantine und holt mir viel roten O c k e r ! " D a wurde ihm dieser O c k e r gebracht. D a n n ließ die M a j e s t ä t dieses G o t t e s 1 8 den Bezopften, der in Heliopolis ist, diesen O c k e r z e r r e i b e n 2 8 ) . Inzwischen hatten Sklavinnen Gerste zum Bier(brauen) gemahlen, und nun schüttete man diesen roten O c k e r in die M a i s c h e , und es sah aus wie 1 9 M e n s c h e n b l u t . Es m a c h t e 7 0 0 0 Krüge Bier aus. D a n n k a m die M a j e s t ä t des Königs von O b e r - und Unterägypten R e zusammen mit diesen G ö t t e r n , um sich dies Bier anzusehen. Inzwischen war der M o r g e n g e k o m m e n , 2 0 a n dem die M e n s c h e n zur Zeit ihrer Fahrt nach Süden (vollends) durch diese G ö t t i n geschlachtet werden sollten. D a sprach die M a j e s t ä t des R e : „ W i e gut ist es (das B i e r ) ! Ich werde 2 1 die M e n s c h e n vor ihr (der Göttin) schützen." D a n n sprach R e : „ T r a g t es an den O r t , von dem sie gesagt h a t : , D o r t will ich die M e n s c h e n s c h l a c h t e n ' . " Die M a j e s t ä t des Königs von O b e r - und Unterägypten R e hatte sich schon ganz früh, 2 2 in tiefer N a c h t , e r h o b e n , um diesen Schlaftrunk ausgießen zu lassen. N u n wurden die Felder damit drei Handbreit h o c h überflutet nach dem Willen der M a j e s t ä t dieses G o t t e s . D a k a m " d i e s e Göttin am M o r g e n und fand diese (Felder) überflutet. Ihr Antlitz wurde milde d a v o n 2 9 ) . D a n n trank sie, und es tat ihrem Herzen wohl. Sie k a m trunken zurück, ohne die M e n s c h e n 2 4 e r k a n n t zu haben. D a sprach die M a j e s t ä t des R e zu dieser G ö t t i n : „ W i l l k o m m e n in Frieden, du H o l d e ! " 1 1 . . . D a n n sprach die M a j e s t ä t des R e : „So w a h r ich mir lebe, mein Herz ist viel zu müde, um mit ihnen (den M e n s c h e n ) zusammen zu sein. H ä t t e ich sie bis auf den letzten Rest vernichtet, dann wäre 2 8 d i e Reichweite meines Armes nicht zu gering g e w e s e n . " Aber die G ö t t e r seines Gefolges sprachen: 26
) S. die v o r i g e A n m .
27
) A u f E r d e n m u ß d a s A u g e die G e s t a l t einer G ö t t i n a n n e h m e n . H a t h o r ist G ö t t i n
des R a u s c h e s , des B l u t r a u s c h e s s o w o h l w i e des B i e r r a u s c h e s ( a u c h des L i e b e s r a u s c h e s ) . 28
) D e r H o h e p r i e s t e r v o n H e l i o p o l i s t r ä g t gelegentlich einen Seitenzopf. K o r n m a h -
lend w e r d e n n u r a n d e r e W ü r d e n t r ä g e r des N e u e n R e i c h s dargestellt. E s w i r d sich d e n n o c h u m die Ä t i o l o g i e eines K u l t b r a u c h e s h a n d e l n . 29
) D e r A n b l i c k des ( v e r m e i n t l i c h e n ) Blutes s t i m m t die G ö t t i n f r o h u n d v e r a n l a ß t
sie, s o f o r t zu t r i n k e n .
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Ägyptische Texte
„ Z i e h e d i c h n i c h t z u r ü c k in d e i n e r M ü d i g k e i t . D u h a s t d o c h M a c h t ü b e r w a s du n u r w i l l s t . " A b e r die M a j e s t ä t
29
dieses Gottes sprach zur M a j e s t ä t
des
N u n : „ M e i n e G l i e d e r s i n d s c h l a f f w i e in d e r U r z e i t . I c h k a n n m i c h n i c h t m e h r w e h r e n (?) g e g e n einen a n d e r e n , d e r m i c h a n g r e i f t . " D a s p r a c h die M a j e s t ä t d e s N u n : „ M e i n S o h n S c h u 3 0 ) , h a b e ein A u g e a u f 30
d e i n e n V a t e r u n d s c h ü t z e i h n ! M e i n e T o c h t e r N u t , s e t z e ihn ( a u f
Rücken)!"
Da
So sprach N u t .
sprach Nut: 31
„ W i e m e i n s t du denn das, m e i n V a t e r
deinen Nun?"
. . . D a n n v e r w a n d e l t e s i c h N u t (in e i n e K u h ) u n d d i e M a j e -
s t ä t des R e setzte sich auf ihren R ü c k e n . . . die M e n s c h e n
32
ihn a u f d e m R ü c k e n d e r K u h s a h e n . D a s p r a c h e n d i e
Menschen:
33
. . . s t a u n t e n , als sie „ . . . uns,
d a n n w e r d e n w i r deine F e i n d e fällen, die P l ä n e e r s o n n e n h a b e n g e g e n d e r sie e r s c h a f f e n h a t ( ? ) . "
34
S e i n e M a j e s t ä t a b e r b e g a b s i c h in d e n
den,
Palast
( h o c h o b e n ) a u f d e m R ü c k e n d e r K u h u n d w a r n i c h t m e h r bei i h n e n . D a l a g die E r d e i m D u n k e l n 3 1 ) . A l s d e r M o r g e n d ä m m e r t e , d a z o g e n d i e M e n s c h e n 35
a u s mit ihren B o g e n 3 2 ) .
Weltende 6. Gespräch des Osiris mit Atum D e r T e x t ist in drei H a n d s c h r i f t e n des T o r e n b u c h e s als „ S p r u c h 1 7 5 " e r h a l t e n . Seine beste F a s s u n g findet sich im Papyrus des C h a in T u r i n : E. Schiaparelli, L a t o m b a intatta d e l l ' a r c h i t e t t o C h a , 1 9 2 7 , S . 6 0 , 1 8 . D y n a s t i e . Ferner Papyri Leiden T 5 und Brit. M u s . 1 0 . 4 7 0 (Ani), beide 1 8 . / 1 9 . D y n a s t i e ( 1 4 5 0 - 1 2 0 0 ) . - E i n B r u c h s t ü c k steht - w o h l als Z i t a t - s c h o n in den S a r g t e x t e n der 1 2 . D y n a s t i e ( 1 9 9 1 - 1 7 8 5 ) : C T III 8 2 f . (Zeilenzählung nach C h a ) . Dieses M y t h e n f r a g m e n t ist in T o t e n t e x t e g e r a t e n , weil darin vom Uberleben und langer L e b e n s d a u e r die R e d e ist. M i t at.lichem D e n k e n b e r ü h r t sich das F r a g m e n t in m e h r e r e n P u n k t e n : S o , w e n n das T o t e n r e i c h als „ W ü s t e " a u f g e f a ß t ist. V e r g l e i c h b a r e A s s o z i a t i o n e n sind in J e r . 2 , 3 1 und H i . 1 2 , 2 4 f . im S c h w a n g 3 3 ) . Ist von der „ T i e f e " die R e d e , gibt es n o c h ausgeprägtere P a r a l l e l e n , e t w a in 2 . M o s e 1 5 , 5 und Ps. 8 8 , 7 . W i e im A T w e r d e n die Bedingungen im T o t e n r e i c h „via n e g a t i o n i s " e r s c h l o s s e n : G e h ö r t zum irdischen Leben L i c h t , so zum T o t e n r e i c h Finsternis, D u n k e l . V g l . hierzu u . a . H i . 1 0 , 2 1 f.; 1 5 , 2 2 ; 1 7 , 1 3 ; 1 8 , 1 8 ; 3 8 , 1 7 , n i c h t zuletzt Ps. 8 8 , 7 . 1 3 . 1 9 . A u c h ist die B e f ü r c h t u n g , im T o d von G o t t geschieden zu sein, im A T lebendig: vgl. J e s . 3 8 , 1 8 ; Ps. 6 , 6 ; 8 8 , 1 1 - 1 3 . - A n d e r e r seits gibt es im alten Ägypten neben solch skeptisch-pessimistischen A u f f a s s u n g e n auch ganz andere, hellere und freundlichere Vorstellungen vom [enseitigen L e b e n .
30
) S c h u , ein S o h n des R e , ist der G o t t des L u f t r a u m s zwischen E r d e und H i m m e l .
31
) M i t der E n t f e r n u n g des G o t t e s v o n der E r d e bricht ü b e r diese die Urfinsternis
aus der Z e i t vor der S c h ö p f u n g - teilweise, bei N a c h t - w i e d e r herein. 32
) Im folgenden ist ein M y t h u s von der E n t s t e h u n g und der W e r t u n g des Krieges
nur sehr v e r s t ü m m e l t e r h a l t e n . P a r a l l e l t e x t e dazu bei J . Y o y o t t e , in: £ c o l e P r a t i q u e des H a u t e s E t u d e s , V ' s e c t i o n , A n n u a i r e 1 9 7 1 - 1 9 7 2 , B d . 7 9 , S. 1 6 4 f . 33
) Vgl. hierzu N . J . T r o m p , Primitive C o n c e p t i o n s of D e a t h and the N e t h e r W o r l d
in the O . T . , B i b O r 2 1 , 1 9 6 9 , S. 1 3 0 - 1 3 3 .
Mythen
39
Der T e x t ist oft übersetzt w o r d e n : vgl. z . B . E b . O t t o , D e r V o r w u r f an Gott, 1 9 5 1 ; H . K e e s , Ägypten, R G L 1 0 , 1 9 2 8 , S . 2 7 f . ; A N E T 3 , S . 9 ; S . D o n a d o n i , Testi religiosi egizi, 1 9 7 0 , S . 3 2 7 f .
" W a s Osiris zu Atum sagte: „ W a s soll das, d a ß ich in die Wüste des T o t e n reiches ziehen muß? 1 2 Sie hat doch kein W a s s e r , sie hat doch keine Atemluft, sie ist so tief, so dunkel, so e n d l o s ! " 3 4 ) (Atum:) „ D u lebst dort in Sorglosigk e i t . " 1 3 ( O s i r i s : ) „ A b e r dort kann man keine geschlechtliche Befriedigung finden." „Ich h a b e Verklärtheit anstelle von Geschlechtlichkeit, W a s s e r 1 4 u n d Atemluft gegeben. Sorglosigkeit anstelle von B r o t und B i e r 3 5 ) , " sagte A t u m . (Osiris:) „ W i e l s s c h m e r z l i c h ist es mir aber, dein Angesicht nicht zu schaue n . " 3 6 ) „Ich dulde nicht, 1 6 d a ß du M a n g e l leidest" . . . I 9 . . . „ W i e steht es nun mit der L e b e n s z e i t ? " 2 0 f r a g t e Osiris. „Du wirst Millionen von Millionen (Jahre leben). Die Lebenszeit dort beträgt M i l l i o n e n ! 2 1 I c h aber werde alles, was ich geschaffen h a b e , zerstören. Diese Erde wird wieder in den N u n zurückgehen, in die Fiut (?), 2 2 w i e im Urzustand. Ich bin das, was übrig bleibt - zusammen mit Osiris —, nachdem ich meine Gestalt 2 3 w i e d e r in eine Schlange verwandelt h a b e 3 7 ) , die kein M e n s c h kennengelernt, die kein G o t t gesehen hat..."
II. Kulthymnen (und literarische Nachformungen) H y m n e n sind aus den drei Jahrtausenden ägyptischer Geschichte überaus zahlreich erhalten. Die im täglichen T e m p e l k u l t gesungenen Lieder aus älterer Zeit kennen wir freilich k a u m ; oft nur insoweit, als sie sich in persönlichen Liedern niedergeschlagen haben, die vor allem in G r ä b e r n und auf Grabsteinen aufgeschrieben sind. Eine andere indirekte Quelle sind die hier übersetzten H y m n e n , die auf Papyri niedergeschrieben sind und als literarische Produkte gewertet werden müssen, o b w o h l auch sie zumindest G e d a n k e n , wahrscheinlich aber auch Formulierungen der im Tempelkult vorgetragenen Hymnen widerspiegeln. Vgl. J . A s s m a n n , Liturgische Lieder an den Sonnengott, Untersuchungen zur altägyptischen H y m n i k I, M Ä S t 1 9 , 1 9 6 9 . 34
) Das Jenseits hat chaotische Q u a l i t ä t e n : Es ist lichtlos, grenzenlos und tief, vgl.
l . M o s e 1 , 2 . Osiris ist der G o t t , der die menschliche N o t des Sterbens erfahren hat und nun sein L o s dem A t u m , dem ältesten G o t t und Weltschöpfer, klagt. D u r c h seinen M u n d klagt die Menschheit. 35
) D a s F r a g m e n t aus dem Mittleren Reich hat die literarisch bessere V a r i a n t e : „Ich
habe Verklärtheit anstelle von Geschlechtlichkeit, Herzensweite anstelle von Herzensenge, Sorglosigkeit anstelle von Brotessen g e g e b e n . " Herzensweite bzw. -enge: Sorgen ziehen das H e r z z u s a m m e n , Freude m a c h t es weit. Ein in Ägypten häufiges Bild. 36
) A t u m ist zugleich Sonnengott.
37
) Die Schlange kann im U r w a s s e r leben; daher n i m m t der U r g o t t vor und nach
der Periode der geschaffenen W e l t ihre Gestalt (bzw. die eines Aales) an. Vgl. auch T e x t N r . 4 und A n m . 1 2 .
40
Ägyptische Texte
7. Hymnus an Amun aus der 18. Dynastie Der Text ist der Sammelhandschrift Papyrus Boulaq 17 — jetzt im Museum von Kairo — entnommen. Seine Veröffentlichung besorgte A.Mariette, Les papyrus egyptiens du Musee de Boulaq, 1 8 7 1 - 7 6 , II, Tf. X I - X I I I (Ausschnitte und Anspielungen finden sich auch auf anderen Denkmälern). Entstanden ist der Hymnus in der 18. Dynastie vor der Regierung Echnatons (vor 1365 v.Chr.). Die gen. Handschrift enthält vier Amunshymnen. Teile aus dem 2. und 3. Hymnus sind nachstehend wiedergegeben. Die fortgelassenen Partien enthalten vorwiegend mythologische Umschreibungen der Macht Amuns. Inwieweit es sich um einen literarischen oder kultischen Hymnus handelt, ist derzeit noch offen. Die Gattung des Hymnus (des beschreibenden Lobs) tritt vergleichbar im A T auf, auch dort gern mit Bezug auf die Gottestaten der Schöpfung (Hi. 2 6 , 7 f f . ; 3 7 , 2 f f . ; Ps. 1 9 , 1 - 7 ; 3 3 , 6 . 7 . 9 ; 6 5 , 7 ; 1 0 4 ; 1 3 6 , 5 - 9 ; 1 4 6 , 6 u.ö.). Ebenso wie im ägyptischen Text (IV 2 . 5 ; VI 3) kann auf den Mund des Gottes abgehoben sein, der über das Schöpferwort verfügt (Ps. 3 3 , 6 ; 1 4 8 , 5 ) . M i t der Schöpfungsthematik verbindet sich etwa auch in Ps. 104, lOff. 2 7 f . der Gesichtspunkt der Fürsorge Gottes. In Ps. 146, 6 - 8 ist, mit den Amunshymnen vergleichbar (IV 3.4), das Motiv der Rechtshilfe für den Bedrückten, der Erhörung des Gefangenen und der Aufrichtung des Gebeugten einbezogen. Auch versteht sich die at.liche Gemeinde zugleich als Gottes Geschöpf und Herde (vgl. Ps. 9 5 , 4 - 7 mit VII 1), apostrophiert überdies den Schöpfer als König (vgl. Ps. 9 5 , 3 mit III 5). Selbst der Gedanke, der Schöpfergott habe andere Götter erschaffen und müsse von ihnen entsprechend gelobt sein (III 6; IV 2; V 1; VII 4ff.)» hallt von Ferne in biblischen Hymnen nach (Ps. 2 9 , 1 f.; 148, I f f . ; Hi. 3 8 , 7 ) . Andererseits ist wichtig und nicht zu verkennen, daß at.licher Lobpreis keinem Sonnengott gelten kann (Ps. 1 4 8 , 3 ) . Der Sonnenhymnus Ps. 1 9 , 5 b — 7 läßt keinen Zweifel daran, daß auch die Sonne nur Gottes Geschöpf ist. - Zu weiteren Bezügen s.u. A n m . 4 7 . Einzige Bearbeitung von E. Grebaut, Hymne a Ammon-Ra, 1874. Vollständige Ubersetzung in A N E T 3 , S. 3 6 5 - 3 6 7 . 111 s
. . . G u t e r H i r t e , der in der W e i ß e n K r o n e erscheint,
H e r r der Strahlen, der 6 die Helligkeit m a c h t , D e m die G ö t t e r H y m n e n darbringen, D e r seine A r m e reicht dem, den er l i e b t 3 8 ) , W ä h r e n d sein Feind von einer 7 F l a m m e verzehrt wird: D a s ist sein A u g e 3 9 ) , das die Feinde zu Fall bringt. ...
IV1
. . . Heil dir, R e , H e r r der O r d n u n g 4 0 ) ,
Dessen Schrein verborgen i s t 4 1 ) , H e r r der G ö t t e r , 2
C h e p r i in seiner B a r k e 4 2 ) , der W o r t e s p r a c h und die G ö t t e r e n t s t a n d e n ,
A t u m , der das Volk schuf, D e r 3 ihre Arten unterschied und m a c h t e , d a ß sie leben k ö n n e n , ) Auch die Übersetzung: „wem er will" ist möglich. ) Das Sonnenauge hat auch böse, verbrennende Kraft, s. Text Nr. 5. 4 0 ) Maat, „Ordnung", umfaßt zugleich Wahrheit, Recht, Ordnung in Natur und Gesellschaft. 4 1 ) Der Sonnengott besitzt kein Kultbild in einem Sanktuar wie andere Götter. 4 2 ) Chepri ist die Form des jugendlichen Sonnengottes am Morgen. Der Sonnengott fährt in einem Boot. 38 39
Kulthymnen (und literarische Nachformungen)
41
Der die Hautfarben unterschied, eine von der anderen; Der das Gebet dessen hört, der in Gefangenschaft (?) 4 ist, Barmherzig dem, der ihn anruft, Der den Scheuen rettet von dem Gewalttätigen, Der Recht spricht dem Schwachen s und dem Verletzten. Herr der Einsicht, dessen Mund über das Schöpferwort verfügt; Dem zuliebe die Nilüberschwemmung kommt. 6 Herr der Milde, mit großer Liebe, Der kommt, um das Volk zu beleben (?), Der freien Lauf gibt 7 jedem Wesen, Das etwa aus dem Nun geschaffen wird 4 3 ), Dessen Milde das Licht geschaffen hat, Uber dessen Vollkommenheit die Götter v Rubeln, Bei dessen Anblick die Herzen leben. Ende. Re, den man in Karnak verehrt! . . . 4 Heil dir, der du im Frieden bist! Herr der Freude, mächtig beim Erscheinen, s Herr der Uräusschlange, mit hohen Federn, Mit schönem Stirnband und hoher Weißer Krone. Die Götter lieben es, dich zu sehen. 6 Die Doppelkrone ist fest auf deiner Stirn. Deine Liebe ist durch Ägypten ausgebreitet, Wenn deine Strahlen in den Augen erschienen sind. Die Vollkommenheit der Oberschicht bedeutet dein Aufgang. Das Vieh wird müde, wenn du strahlst. Deine Liebe ist im südlichen Himmel, ^ 1 Deine Milde im nördlichen Himmel. Deine Vollkommenheit ergreift die Herzen, Deine Liebe läßt die Arme sinken. 2 Deine vollkommene Gestalt macht die Hände schlaff, Die Herzen vergessen, wenn sie dich sehen 4 4 ). Einzigartige Gestalt, die schuf alles, 3 w a s da ist, Einzig Einer, der machte, was existiert. Aus dessen Augen die Menschen hervorgegangen sind 4 5 ), Aus dessen Mund die Götter wurden. Der das Kraut schafft, 4 das die Herden leben läßt, Und die Fruchtbäume für das Menschenvolk. Der macht, wovon die Fische 5 im Strom leben Und die Vögel unterm Himmel. Der Luft gibt dem Wesen im Ei ) D a die S c h ö p f u n g nicht a b g e s c h l o s s e n ist, kann G o t t auch in Z u k u n f t noch u n b e k a n n t e Wesen aus dem U r m e e r , d e m N u n , schaffen. Vgl. 5. M o s e 8 , 3 . 4 4 ) G e b o r g e n h e i t hat völlige E n t s p a n n u n g zur Folge. 45) Vgl.Anm.22. 43
42
Ägyptische Texte
Und das Junge der Schlangen ernährt. Der macht, wovon 6 die Mücken leben können Und die Würmer und Flöhe ebenso. Der schafft, was die Mäuse in ihren Löchern brauchen, 7 Und ernährt das, was fliegt, in jedem Baum. Heil dir, der du dies alles ratest, Einzig Einer, mit vielen Händen 4 6 ), v " *Der des nachts wacht, wenn alle Welt schläft, Indem er sucht, was nützlich ist für seine Herde 4 7 ), Du Amun, der in allen Dingen währt 4 8 ), 2 Atum und Harachte 4 9 ), Preis gilt dir, wenn alle sprechen: J u b e l für dich, weil du dich 3 mit uns abmühst, Verehrung dir, weil du uns geschaffen hast!' Heil dir, wegen alles Viehs 5 0 ), Jubel dir, wegen "aller fremden Länder 5 1 ), Bis zur Höhe des Himmels und bis zur Weite der Erde und bis zur Tiefe des Meeres! Die Götter verneigen 5 sich vor deiner Majestät Und preisen die Macht dessen, der sie geschaffen hat; Sie jubeln, wenn der naht, der sie erzeugt hat. Sie 6 sagen zu dir: ,Willkommen, Vater der Väter aller Götter, Der den Himmel erhoben und den Erdboden ausgebreitet hat, Der 7 machte, was ist, und schuf, was sein wird, Du Herrscher - Leben, Heil, Gesundheit! - , Oberhaupt der Götter! Wir preisen deine Macht, V I " ^ o wie du uns geschaffen hast. Wir opfern dir (?), weil du uns geboren hast. Wir bringen dir Hymnen dar, weil du dich mit uns abmühst. Heil dir, der 2 du alles machtest, was ist! Herr der Ordnung, Vater der Götter, 4 6 ) D i e vielen H ä n d e entsprechen zunächst der m a n n i g f a c h e n Schöpfertätigkeit, dann aber auch dem f o r t d a u e r n d e n Wirken in der creatio continua. Die A m a r n a z e i t stellt diese Vielhändigkeit G o t t e s im Bilde d a r : V o n der Scheibe des A t o n gehen viele Sonnenstrahlen a u s , die sämtlich in H ä n d e m ü n d e n . Vgl. A b b . 1. 4 7 ) Die H e r d e G o t t e s sind die M e n s c h e n , die er weidet (vgl. z . B . Ps. 9 5 , 7 ) . Zur schlaflosen F ü r s o r g e G o t t e s vgl. Ps. 1 2 1 , 3 . Z u m Bild G o t t e s o d e r des K ö n i g s als guten Hirten und der M e n s c h e n als einer H e r d e vgl. D . M ü l l e r , Z Ä S 8 6 , 1 9 6 1 , S. 1 2 6 f f . 4 e ) Diese bedeutende A u s s a g e über A m u n wird zugleich durch einen A n k l a n g „ b e s t ä t i g t " ; mn „ b l e i b e n " klingt dem N a m e n des A m u n ähnlich. 4 9 ) A t u m und H a r a c h t e sind E r s c h e i n u n g s f o r m e n des S o n n e n g o t t e s w ä h r e n d des Tageslaufes. 5 0 ) Vielleicht sind Tiere, b e s o n d e r s solche der Wüste, gemeint, vielleicht a u c h die M e n s c h e n als H e r d e G o t t e s , vielleicht aber a u c h beides. 5 1 ) Anspielung auf die M a n n i g f a l t i g k e i t der S c h ö p f u n g , die für jedes L a n d eine eigentümliche, a n g e m e s s e n e F ü r s o r g e zeigt. S. T e x t N r . 8.
Kulthymnen (und literarische Nachformungen)
43
D e r die M e n s c h e n m a c h t e und das Getier schuf, H e r r des K o r n s ,
3
d e r aber a u c h dafür s o r g t , d a ß die Tiere der W ü s t e leben
können.. . . 8. Der große
Hymnus
Echnatons
an
Aton
Der T e x t steht in Hieroglyphen eingemeißelt im Grabe des Eje in Teil el-Amarna. (Kürzere Fassungen finden sich auf der gegenüberliegenden Wand und anderweitig.) Die Publikation besorgte N . d e G . D a v i e s , The Rock Tombs of El Amarna VI, 1 9 0 8 , Tf. X X V I I und X L I . Der Hymnus ist von König Echnaton (Amenophis IV., 1 3 6 5 - 1 3 4 8 ) eigenständig abgefaßt worden, freilich im Anschluß an die alte Form des Hymnus an die aufgehende Sonne und unter Verwendung überkommener Gedanken und Formulierungen. Bezeichnend für seine neue Theologie ist, daß er konsequent bestimmte Gedanken fortläßt, vor allem solche, die auf das Fortleben nach dem Tode oder auf Mythen Bezug nehmen. Vgl. die Berührungspunkte mit den Texten Nr. 7 und 9. Der Hymnus Echnatons weist Abschnitte auf, die im at.liehen Ps. 1 0 4 auffallende Parallelen haben: Vgl. etwa die Zeilen 3 . 4 mit Ps. 1 0 4 , 2 0 f . , Z . 6 mit Ps. 1 0 4 , 2 5 f . , Z . 7 (Schluß) mit Ps. 1 0 4 , 2 4 , Z . 10 mit Ps. 104, lOff. D a ß Parallelität grundverschiedene Wertung nicht ausschließt, wird an den Darstellungen des Einbruchs der Nacht offensichtlich ( Z . 3 . 4 ; Ps. 1 0 4 , 2 0 f . ) . Die Parallelität ist oft diskutiert worden: Vgl. z.B. G.Nagel, FS Bertholet, 1 9 5 0 , S . 3 9 5 f f . ; S.Morenz, H O I, 1 , 2 , 1 9 7 0 2 , S . 2 3 1 f . - Zu einzelnen Berührungspunkten vgl. auch die Anm. 5 7 . 5 8 . 60. 6 4 . Der T e x t ist auch häufig übersetzt worden, so von K.Sethe bei H.Schäfer, Amarna in Religion und Kunst, 1931 2 , S . 6 3 f f . ; R.J.Williams in D O T T , S. 142ff., nicht zuletzt von J . A . Wilson in A N E T 3 , S. 3 69 ff. Siehe auch Ä H G , Nr. 9 2 ! 2
S c h ö n erstrahlst du a m H i m m e l s h o r i z o n t 5 2 ) , du lebender A t o n 5 3 ) , du A n -
fang des Lebens. W e n n du a m östlichen H o r i z o n t a u f g e g a n g e n bist, dann hast du jedes L a n d mit deiner V o l l k o m m e n h e i t erfüllt. D u bist schön und g r o ß , licht und h o c h über jedem L a n d e , deine Strahlen u m a r m e n die L a n d e bis hin zu alledem, w a s du geschaffen hast.
3
D u bist R e und reichst bis an ihr E n d e
und bändigst sie für deinen geliebten Sohn ( E c h n a t o n ) . Bist du a u c h fern, so sind deine Strahlen d o c h auf E r d e n ; o b w o h l du in der M e n s c h e n Antlitz bist, kennt m a n d o c h deinen G a n g nicht. Gehst du unter im westlichen H o r i z o n t , so liegt die E r d e im D u n k e l wie im T o d e . Die Schläfer sind in den K a m m e r n , die H ä u p t e r verhüllt, kein A u g e sieht das andere. All ihre H a b e unter ihren Köpfen m a g gestohlen w e r d e n — sie m e r k e n es nicht. "Alle L ö w e n sind aus ihren H ö h l e n g e k o m m e n , alles G e w ü r m beißt. D a s Dunkel ist . . . , die E r d e liegt in Schweigen, (denn) der sie schuf, ist in seinem H o r i z o n t e zur R u h e g e g a n g e n . - Hell w i r d die E r d e : D u bist im H o r i z o n t aufgegangen. D u bist als A t o n erstrahlt a m T a g e und h a s t das Dunkel vertrieben. D u
spendest
« ) S . o . Anm. 7. 5 3 ) Aton ist Name und Erscheinungsform des von Echnaton ausschließlich verehrten Gottes, der freilich auch Re oder Re-Harachte heißt. Das Beiwort „lebend" kommt in Ägypten seit alters der Gottheit zu.
44
Ägyptische Texte
deine Strahlen, und die beiden Länder 5 4 ) sind in Festesfreude. Die Sonnenmenschen sind erwacht und haben sich auf die Füße gestellt, du hast sie aufgerichtet. Sie waschen ihren Leib und nehmen die s Kleider, ihre Arme beugen sich in Anbetung, weil du erscheinst. Das ganze Land geht an seine Arbeit.
Aton, dessen Strahlen in Hände endigen (vgl. Anm. 46) S4
) G e m e i n t ist Ä g y p t e n .
Kulthymnen (und literarische Nachformungen)
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Alles Vieh freut sich über sein Futter, Bäume und Kräuter grünen. Die Vögel flattern in ihren Nestern, ihre Flügel erheben sich in Anbetung vor deinem Geist 5 5 ). Alle Lämmer hüpfen umher, die Vögel und alles, was flattert, 6 sie leben, denn du bist aufgegangen für sie. Die Schiffe fahren stromab und auch stromauf, jeder Weg ist offen, weil du erscheinst. Die Fische im Strom springen vor deinem Angesicht, denn deine Strahlen dringen in die Tiefe des Meeres. — Der den Samen sich entwickeln läßt in den Frauen, der Flüssigkeit zu Menschen macht; der das Kind im Leibe seiner Mutter am Leben erhält, der es beruhigt, so daß es nicht mehr weint, du Amme im 'Mutterleib. Der Atem gibt, um jedes, das er geschaffen hat, am Leben zu erhalten. Steigt es herab aus dem Leib, um zu atmen, am Tage seiner Geburt, so öffnest du seinen Mund vollends zum Sprechen und schaffst seinen Unterhalt. Das Küken im Ei, das schon in der Schale spricht 5 6 ), dem gibst du Luft in seinem Innern, es am Leben zu erhalten. Du hast ihm seine Kraft gegeben, es (das Ei) zu zerbrechen. Es kommt hervor aus dem Ei, um mit voller Kraft zu sprechen, und läuft fort auf seinen Füßen, sobald es herausgekommen ist. Wie mannigfaltig sind doch deine Werke! Sie sind verborgen vor dem Gesicht (der Menschen), 8 du einziger Gott, außer dem es keinen mehr gibt! Du hast die Erde geschaffen nach deinem Herzen, du ganz allein, mit Menschen, Herden und allem Getier, was immer auf der Erde auf Füßen geht, was immer in der Höhe ist und mit seinen Flügeln fliegt, die Fremdländer Syrien und Nubien und das Land Ägypten. Du setzt jedermann an seine Stelle und sorgst für seine Bedürfnisse; ein jeder hat sein Essen, berechnet ist seine Lebenszeit. Getrennt sind ihre Zungen beim Sprechen 5 7 ), ihre Wesensart 'desgleichen, auch ihre Hautfarbe ist unterschieden: du unterschiedest die Völker. - Du schaffst den Nil in der Unterwelt 5 8 ) und holst ihn herauf nach deinem Belieben 5 9 ), um das Ägyptervolk am Leben zu erhalten so, wie du sie geschaffen hast, du, ihrer aller Herr, der sich abmüht mit ihnen, du Herr des ganzen Landes, der du für sie aufgehst, du Aton des Tages, groß an Ansehn. Aber auch die Gebirgsländer in der Ferne, du machst, daß sie leben können, denn du hast einen Nil an den Himmel gegeben, und er steigt für sie herab; 1 0 er schafft Wasserfluten auf den Bergen wie ein Meer, ihre Felder zu befeuchten bei ihren Siedlungen. Wie wohltätig sind doch deine Pläne, du Herr der 5 5 ) Das ägyptische Wort Ka „Geist" bezeichnet die von Gott ausgehende, aber passiv auch den Menschen eigene Lebenskraft. 5 6 ) Der Unterschied zwischen Menschen, die erst nach der Geburt Laute von sich geben, und jungen Vögeln wird betont, die schon vor dem Schlüpfen piepen und als Nestflüchter sofort laufen können. Dem Dichter geht es um die Mannigfaltigkeit der Schöpfung. 5 7 ) Als at.liches Gegenstück ist l . M o s e 1 1 , 1 - 9 zu vergleichen. s s ) Der Nil fließt nach ägyptischer Vorstellung aus dem Urmeer, das sich nach der Schöpfung des festen Landes noch unter diesem erstreckt (vgl. die „Brunnen der Urflut" l . M o s e 7 , 1 1 ; 8 , 2 ) ; s. auch Anm. 1 0 3 . S 9 ) Hohe und niedrige Nilüberschwemmungen kommen unberechenbar.
46
Ägyptische Texte
Ewigkeit! Der Nil am Himmel, er ist für die Ausländer da und für alles Wild der Wüste, das auf Füßen läuft. Der (eigentliche) Nil aber, der kommt aus der Unterwelt für Ägypten. Deine Strahlen ziehen alle Pflanzen groß: Wenn du aufgehst, so leben und wachsen sie für dich. Du schufest die Jahreszeiten 6 0 ), um alles gedeihen zu lassen, was du geschaffen hast: n d e n Winter, um sie zu kühlen, die Hitze, daß sie dich kosten. Du hast den Himmel fern gemacht, um an ihm aufzugehen und alles zu schauen, was du gemacht hast, du ganz allein, wobei du in deinen Wandelformen als lebendiger Aton aufgehst 6 1 ), erscheinend und leuchtend, fern und doch nah. Du machst Millionen von Gestalten aus dir, dem Einen, Städte und Dörfer, Äcker, Wege und den Strom. Jedes Auge erblickt dich sich gegenüber, da du der Aton des Tages bist, hoch über der Erde. 1 2 . . . Es gibt keinen andern, der dich kennte, außer deinem Sohn Nefer-cheperu-Re-ua-en-Re ( = Echnaton). Du läßt ihn kundig sein deiner Pläne und deiner Kraft 6 2 ). Die Welt befindet sich auf deiner Hand, wie du sie geschaffen hast. Wenn du aufgegangen bist, leben sie; gehst du unter, so sterben sie, denn du bist die Lebenszeit selbst, man lebt in dir. Die Augen "schauen die Vollkommenheit, bis du untergehst. Es ruhen alle Arbeiten, wenn du untergehst zur Rechten 6 3 ). Wenn du wieder aufgehst, so läßt du jeden Arm sich rühren für den König, und Eile ist in jedem Bein, seit du die Erde gegründet hast. Du erhebst sie (die Geschöpfe) für deinen Sohn, der aus deinem Leibe gekommen ist 6 4 ), den König von Ober- und Unterägypten, der von der Ordnung lebt, Echnaton, und die Große Königliche Gemahlin Nofretete 6 5 ).
9. Das
Tausend-Strophen-Lied
D e r T e x t ist in einer einzigen H a n d s c h r i f t erhalten geblieben: in P a p . Leiden I 3 5 0 . Sein Anfang und E n d e sind verloren. A m besten ist er veröffentlicht d u r c h J . Z a n dee, De H y m n e n aan A m o n van Papyrus Leiden I 3 5 0 . O u d h e i d k u n d i g e
Medede-
lingen uit het Rijksmuseum van O u d h e d e n te Leiden, N . R. X X V I I I , 1 9 4 7 (mit Ubersetzung und K o m m e n t a r ) . Es handelt sich um keinen kultischen H y m n u s , sondern um ein literarisch-theologisches W e r k . Die Strophen sind numeriert, z u n ä c h s t von eins bis zehn, dann alle Z e h n e r , ab hundert nur alle H u n d e r t e r , so d a ß der vollständige T e x t 60)
Vgl. 1. M o s e 8 , 2 2 .
61)
Die Sonne wandelt ihre Gestalt mehrfach v o m jugendlichen Aufgang über den
M i t t a g zum U n t e r g a n g im Alter; ein beliebtes T h e m a der Sonnenhymnen. 62)
W e n n auch jeder P h a r a o Mittler ist zwischen Götter- und M e n s c h e n w e l t und
als solcher mehr Anteil an der G ö t t e r w e l t h a t als andere .Menschen, so erhebt doch in keiner anderen Periode ein König einen solchen Anspruch auf Ausschließlichkeit des Wissens um G o t t e s Willen und damit auf Verehrung wie E c h n a t o n . 63)
Gemeint ist: im Westen.
64)
Vergleichsweise interessant sind 2. Sam. 7 , 1 4 ; Ps. 2 , 7 ; 8 9 , 2 7 f .
65)
Hier stehen die ausführlichen, in der Ubersetzung gekürzten Titel des Königs-
paares.
Kulthymnen (und literarische Nachformungen)
47
(wenn die letzte Strophe die Zahl 1 0 0 0 trug) 28 Strophen (von verschiedener Länge) enthielt. Das erste und letzte Wort jeder Strophe klingt an die Ziffer der Strophe an. Der T e x t stammt aus der Zeit nach Amarna und stellt Amun als Verkörperung alles Göttlichen dar, ohne die Existenz anderer Götter zu leugnen oder aus den Augen zu verlieren. Das Werk lädt in mancherlei Hinsicht zum Vergleich mit at.liehen Hymnen ein: Vor allem, insofern es die universale Reichweite des Gotteshandelns preist (vgl. II 6 f f . ; III 6 f f . mit Ps. 8; 2 9 ; 4 7 ; 1 0 3 , 1 9 ; 113), dabei „Meer und O z e a n " nachdrücklich einschließt (vgl. I 3 mit Ps. 2 9 ; 6 5 , 8 ; 93), insofern es sowohl der allumfassenden Wohltaten Gottes gedenkt (vgl. II 3 - 1 0 . 2 0 ; III 11 ff. mit Ps. 6 5 ; 1 4 5 ; 146; 147) als auch des göttlichen Schreckens, der alles erfaßt (vgl. I 2 f . ; II 3 mit Ps. 3 3 , 8 ; 6 6 , 3 . 5 ) , nicht zuletzt, insofern es die Hinwendung schildert, in der alle Welt, Ägypten und Fremdländer, Götter und Menschen mitsamt der „ N a t u r " , den schuldigen Lobpreis abstatten (vgl. I 4 f f . ; II 6 f f . 2 0 ; III 1 2 f . mit Ps. 4 7 , 2 . 1 0 ; 6 5 , 9 . 1 3 f . ; 6 6 , 8 ; 9 6 , 1 1 f.; 9 8 , 7 f . ; 1 4 8 ; 150). - Im einzelnen verdienen Beachtung: die Verherrlichung der Sonne (vgl. insbesondere II 18 f. mit dem israelitisch abgewandelten „Sonnenhymnus" Ps. 19, 5 b—7); die Prädikation des hohen, mächtigen Gottesnamens (vgl. I 3 mit Ps. 8 , 2 a . 10; 2 9 , 2 ; 9 6 , 8 ; 9 9 , 3 ; 1 1 1 , 9 ; 1 4 8 , 1 3 ) ; die Würdigung des schöpferischen Gotteswortes (vgl. IV 6ff. mit Ps. 3 3 ) ; die Anrede „Herr der Herren" (vgl. 113 mit Ps. 1 3 6 , 3 ) ; das Lob auf das Gottkönigtum (vgl. III 6 f f . , A n m . 8 0 , mit 2 . M o s e 1 5 , 1 8 ; Ps. 2 9 , 1 0 ; 4 7 , 3 ; 9 3 ; 9 6 , 1 0 ; 9 8 , 6 ; 9 9 , 4 ; 1 4 5 , 1 1 ff.; 1 4 6 , 1 0 ) ; die Erhebung des Gottes, der Gebete erhört (vgl. III 1 6 f . mit Ps. 6 5 , 3 ) , der selbst aus der Unterwelt rettet (vgl. III 15 mit Ps. 3 3 , 1 9 [ 3 0 , 4 ; 1 1 6 , 8 ] ) , der unerforschlich und unbegreiflich ist (vgl. IV 17ff. mit Ps. 1 4 5 , 3 ; Jes. 4 0 , 8 ; Hi. 5 , 9 ) . Erstbearbeitung des Lieds von A.H.Gardiner, ZÄS 4 2 , 1 9 0 5 , S. 1 2 - 4 2 ; eine weitere Übersetzung von A.Erman, Der Leidener Amonshymnus, SDAW, 1923. Zur 60. Strophe vgl. auch G.Fecht, ZÄS 91, 1964, S . 4 6 f f . ÄHG Nr. 1 3 2 - 1 4 2 (Auswahl). 12
. . . Sechste Strophe.
Jede G e g e n d steht u n t e r deiner F u r c h t . Die B e w o h n e r von 3 . . . deinen S c h r e c k e n 6 6 ) . Dein N a m e ist hoch, m ä c h t i g und s t a r k 6 7 ) , M e e r und O z e a n
68
) stehen unter der Angst v o r dir.
. . . 4 Z u dir steigen h e r a b die F r e m d - und die Bergländer. . . . Z u dir k o m m e n die B e w o h n e r von P u n t 6 9 ) . . . . 5 D a s G o t t e s l a n d g r ü n t für dich, aus Liebe zu dir. Es rudern 6 f ü r dich [deine Schiffe], beladen mit G u m m i h a r z , U m deinen T e m p e l mit Festesduft festlich zu m a c h e n . Die W e i h r a u c h b ä u m e träufeln dir 7 M y r r h e n . Der D u f t deines T a u e s ( = W e i h r a u c h ) gelangt in deine N a s e , Und (die Bienen) arbeiten a m H o n i g . . . 6 6 ) Das ägyptische Wort Ifsfjt umfaßt die Bedeutungsbereiche der hebräischen Wörter kabod und 'ema. 6 7 ) Vgl. auch 5. Mose 2 8 , 5 8 . 6 8 ) Gemeint sind konkrete Gewässer, die aber auf unserer Landkarte nicht zu identifizieren sind {Rotes Meer und Mittelmeer?). 6 9 ) Weihrauchland an der südlichen Küste des Roten Meeres.
48
Ägyptische Texte
Für dich sind Zedern gepflanzt 7 0 ). .. Die Berge bringen dir Steine dar, Um das Tor (deines Tempels) groß zu machen. "Frachtschiffe liegen auf der See, Boote am Kai, Beladen, vor deinem Antlitz rudernd. 1 2 . . . Der Strom zieht nach Norden, Aber der Wind bläst nach Süden Und bringt dir von allem dar, was es gibt 7 1 ) . . . 9
1 1 2 Neunte Strophe. Die Neunheit 7 2 ), die aus dem Urwasser gekommen ist, Versammelt sich, 3 wenn sie dich sieht, groß an Schrecken 7 2 "), Herr der Herren 7 3 ) , der sich selbst geschaffen h a t . . . Er ist der Herr. Die blind w a r e n 7 4 ) , ihnen leuchtet 4 er, Ihr Antlitz zu erhellen in anderer (neuer) Gestalt. Ihre Augen glänzen, ihre Ohren sind geöffnet, Jeder Leib ist bekleidet, 5 nachdem er (der Sonnengott) strahlt. Der Himmel ist aus Gold und der Nun aus Lapislazuli, Die Erde mit Malachit bestreut, wenn er am Himmel aufgeht. Die Götter können sehen und 6 ihre Tempel sind geöffnet. Die Menschen fangen an zu schauen und zu sehen durch ihn. Alle Bäume regen sich vor seinem Antlitz, Sie wenden sich hin 7 zu seinem Auge, Und ihre Blätter sind entfaltet. Die Schuppigen springen im Wasser, Sie kommen aus ihren Teichen hervor, 8 ihm zuliebe. Alles Kleinvieh hüpft vor seinem Antlitz. Die Vögel tanzen mit ihren Flügeln 7 5 ). Sie (alle) merken, daß er 9 in seiner guten Zeit ist. Sie leben davon, daß sie ihn sehen als tägliche Notwendigkeit. Sie sind in seiner Hand, mit seinem Siegel verschlossen, Und kein Gott kann sie öffnen, außer Seiner Majestät. 1 0 Es gibt keinen, der handelt, außer ihm, Dem großen Gott, dem Leben für die Neunheit.
70
) Vgl. W e n a m u n II 2 4 , T G I 2 4 5 .
71
) Dies die Verhältnisse in Ägypten.
72
) Ein Götterkollegium unbestimmter Anzahl (neun = drei mal drei, also viel).
72a
) S.o.Anm. 66.
73
) Vgl. auch 5 . M o s e 1 0 , 1 7 .
74
) Hier und im folgenden ist von schlafenden M e n s c h e n die Rede, die der Sonnen-
gott aus dem N u n , in den sie im Schlaf zurückgetaucht.sind, zu neuem Leben erweckt. 75
) Die N a t u r n i m m t teil an der Lobpreisung Gottes, vgl. neben Ps. 9 6 , 1 1 ff. ( l . C h r .
1 6 , 3 I f f . ) etwa auch Jes. 4 3 , 2 0 .
49
Kulthymnen (und literarische Nachformungen)
II " Z w a n z i g s t e Strophe. Wie fährst du über, 1 6 H a r a c h t e 7 6 ) , Indem du täglich das vollbringst, was du von gestern gewöhnt bist. Der du die Jahre machst und die M o n a t e zusammenfügst, Tage, Nächte und 1 7 Stunden entsprechen deinem Gang. Du bist heute neuer als gestern 7 7 ). . . . Du allein Wachsamer, der den Schlaf verabscheut 7 8 ). 1 8 Während alle Menschen schlafen, sind seine Augen wachsam. Der die Ewigkeit scheidet mit seinem vollkommenen Antlitz 7 9 ), Von dem kein Weg leer i s t . . . auf Erden; Mit schnellem Lauf, 1 9 springend; Der die Erde in einem Augenblick durchquert, ohne daß er Widerstand fände; Der den Himmel durchfährt und die Unterwelt durchzieht; Sonne auf allen Wegen, die sichtbar wandert, 2 0 Und alle haben ihr Gesicht auf sie gerichtet, Menschen und Götter, und sie sagen: „Willkommen bist d u ! " .
Sechzigste Strophe. Sein ist Ober- wie Unterägypten, Er allein hat es genommen 7 durch seine K r a f t 8 0 ) . Seine Grenze war stark, solange er auf Erden weilte 8 1 ), Bis zur Breite der ganzen Erde und bis zur Höhe des Himmels. 8 Die Götter erbitten von ihm, was sie brauchen, Und er ist es, der ihnen Opferbrote gibt aus seinem Besitz 8 2 ), Er, der Herr der Äcker, der Ufer und der Felder. Ihm gehört 9 jede Akte seines Grundbuches, Der Meßstrick vom Anfang bis zu seinem Ende 8 3 ). Er mißt das ganze Land auf mit seinen Uräusschlangen. 1 0 Die Gründungszeremonie (?) wird für ihn durchgeführt. Sein ist die Königselle, die die Bausteine nachprüft; Der den Meßstrick spannt über . . . den Erdboden; Der die " b e i d e n Länder gegründet hat auf ihrem Platz, Die Tempel und die Heiligtümer. III
76
) Die Sonne, hier als H o r u s der Auf- und Untergangsstelle („der
Horizonte")
bezeichnet, durchfährt den Himmel in einem B o o t . 77
) Die a m A b e n d gealterte Sonne wird morgens neu geboren.
78
) Siehe oben A n m . 4 7 .
79
) Die Sonne scheidet die ungeteilte Ewigkeit in Abschnitte; vgl. 1. M o s e 1 , 1 4 .
80
) Diese Strophe handelt von dem auch im Ägyptischen sehr oft behandelten König-
tum Gottes. Die A u s d r ü c k e sind größtenteils der für das irdische Königtum P h a r a o s ausgebildeten Sprache e n t n o m m e n . 81
) N a c h der Schöpfung regierte der Schöpfergott zunächst auf der Erde (Paradies-
zustand). 82
) Die Schöpfung g e h ö r t mit all ihren Produkten dem Schöpfer, der M e n s c h gibt
nur zurück. Im Ägyptischen vielfach belegt. Im A T vgl. bes. l . C h r . 2 9 , 1 4 . «) 4
Vgl. Hi. 3 8 , 4 f .
Bcycrlin, T c x t b u c h
50
Ägyptische Texte
Jede Stadt ist unter seinem Schatten 8 4 ), Damit sein Herz wandeln kann in dem, was er lieb gewonnen hat. Man singt ihm unter jedem D a c h 8 5 ) , 1 2 Jede Gründung steht fest unter seiner Liebe. Man braut für ihn am Tage des Festes, Die Nacht wird noch um Mitternacht wachend "verbracht. Sein N a m e geht um über den Dächern 8 6 ), Ihm gilt der Gesang in der Nacht, wenn sie finster ist. Die Götter empfangen Opferbrote von seiner Lebenskraft, 1 4 Der des starken Gottes, der das Ihrige schützt. "Siebzigste Strophe. Der vom Übel befreit und Leiden verjagt; Ein Arzt, der das Auge gesund macht ohne Heilmittel; 1 5 Der die Augen öffnet und das Schielen vertreibt 8 7 ). . . . Der rettet, wen er will, und wenn er schon in der Unterwelt wäre 8 8 ), 1 6 Der vom Schicksal befreien kann nach seinem Wunsch 8 9 ). Er hat Augen und Ohren, Wo immer er ist, für den, den er lieb gewonnen h a t 9 0 ) ; Der die 1 7 Gebete dessen hört, der ihn anruft, Der in einem Augenblick von Ferne kommt zu dem, der ihn anfleht. Er verlängert die Lebenszeit und 1 8 verkürzt sie Und gibt dem, den er lieb gewonnen hat, über das vom Schicksal Bestimmte hinaus 8 9 ). Ein Wasserzauber ist Amun, wenn sein N a m e über der Tiefe ist, 1 9 Und das Krokodil hat keine Macht, wenn man seinen Namen nennt 9 1 ). Die Winde wenden sich, der Gegenwind kehrt um, Der . . . beruhigt sich, wenn man seiner gedenkt. 111
8 4 ) Schatten als Schutz, wie im A T : vgl. etwa Ri. 9 , 1 5 ; Jes. 2 5 , 4 ; 3 0 , 2 ; Ps. 1 7 , 8 ; 3 6 , 8 ; 5 7 , 2 ; 6 3 , 8 ; 9 1 , 1 f. 8 3 ) Wörtlich: an jedem R u h e p l a t z . 8 6 ) Auf den T e m p e l d ä c h e r n singen die Priester nachts H y m n e n ; vgl. 2 . K ö n . 2 3 , 1 2 ; Jer. 1 9 , 1 3 ; Z e p h . 1 , 5 . 8 7 ) Z u G o t t als Arzt vgl. etwa Ps. 1 0 3 , 3 ; fernerhin 2 . M o s e 1 5 , 2 6 ; J e r . 3 3 , 6 . In Ägypten gibt es zahlreiche Belege f ü r die heilende Gottheit. 8 8 ) Auch dies ist eine in Ägypten wie in Israel häufige A u s s a g e (s.o.). M i t „Unterw e l t " ist jede Isolierung des Einzelnen von seiner U m g e b u n g gemeint, vor allem auch Krankheit und Aufenthalt in der Fremde. 8 9 ) D e m Ägypter wird bei seiner G e b u r t sein Schicksal bestimmt, doch können die Götter, da sie über diesen S c h i c k s a l s m ä c h t e n stehen, diese B e s t i m m u n g ändern. Siehe S . M o r e n z , Untersuchungen zur Rolle des Schicksals in der ägyptischen Religion. A S A W 5 2 , 1, 1 9 6 0 . Vgl. 2 . K ö n . 2 0 , 6 , andererseits Jes. 3 8 , 1 0 f f . ; Ps. 1 0 2 , 2 4 f . 9 0 ) Vergleichbare Formulierungen l . K ö n . 8 , 5 2 ; 2 . K ö n . 1 9 , 1 6 ; Ps. 3 3 , 1 8 ; 3 4 , 1 6 u.ö. 9 1 ) Vgl. d e m g e g e n ü b e r d a s D e k a l o g - V e r b o t 2. M o s e 2 0 , 7 (5. M o s e 5 , 1 1 ) .
Kulthymnen (und literarische Nachformungen)
51
2 0 Ein nützlicher Ausspruch im Augenblick eines Getümmels 9 2 ), Eine milde Brise für den, der ihn anruft. Der den Gescheiterten rettet, Milder Gott mit 2 'wirkungsvollen Ratschlägen 9 3 ). Er gehört dem, der seinen Rücken an ihn lehnt, Wenn er in seiner Stunde (der Gnade) ist. Er ist nützlicher als Millionen dem, der ihn in sein Herz gibt, Ein Mann 2 2 ist durch seinen Namen stärker als Hunderttausende 9 4 ); Der wahrhaft gute Beschützer;
Wohltäter, Unfehlbarer, den man nicht abwehren kann. . . . Neunzigste Strophe.
1,127
. . . ) . I V 6 E r begann zu sprechen inmitten des Schweigens; Er öffnete jedes Auge 7 und ließ sie sehen. Er begann zu rufen 9 6 ) , als die Erde noch (starr war) vor Staunen. Sein Ruf ging herum, ohne daß es noch seinesgleichen gab. Er schuf, 8 was ist, und ließ sie leben. Er zeigte allen Menschen den Weg zum G e h e n 9 7 ) , Und ihre Herzen leben, wenn sie ihn sehen. 95
Zweihundertste Strophe. 9 8 ) . . . 1 7 . . . Einer ist Amun, der sich vor ihnen 9 9 ) verbirgt, Der sich geheimhält vor den Göttern, dessen Wesen man nicht kennt. 1 8 Er ist ferner als der Himmel und tiefer als die U n t e r w e l t Kein Gott kennt seine wahre Gestalt. Sein Wesen ist nicht in Schriften ausgebreitet, Man kann nicht verläßlich über ihn 1 9 lehren. Er ist zu geheimnisvoll, als daß man seine Würde enthüllen könnte, Er ist zu groß, als daß man ihn erforschen könnte, Zu stark, um ihn zu kennen. 2 0 Plötzlich aus Schrecken tot umzufallen ist dem bestimmt, Der seinen geheimen Namen, wissentlich oder unwissentlich, ausspricht. Es gibt auch keinen Gott, der ihn damit rufen könnte, den mächtigen. 2 1 „ D e r Verborgene" ( = Amun) ist sein Name entsprechend dem, wie er geheimnisvoll ist. I V 12
92
)
93
) Hier ist an O r a k e l gedacht.
Stoßgebet!
94
) Vergleichsweise interessant Ps. 5 4 , 3 ; 4 4 , 6 .
95
) Dies Kapitel besingt die Schöpfung.
96
) Die Rufe sind die schöpferischen W o r t e , durch die alle Wesen ins Leben „geru-
f e n " werden. 97
) Indem er als Sonne die E r d e erleuchtet.
9e
) Dies Kapitel handelt von der Verborgenheit und Unerforschlichkeit G o t t e s .
99
) Gemeint ist: vor den Göttern.
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Ägyptische Texte
Dreihundertste Strophe. Drei sind alle G ö t t e r : A m u n , R e und P t a h , und ihresgleichen gibt es nicht. D e r seinen N a m e n verbirgt als
22
Amun,
E r ist Re im Gesicht und sein Leib ist Ptah.
10. Hymnus des
10
°)...
Mer-Sechmet
Der Text ist entnommen einer Sammlung entsprechender Hymnen auf dem ramessidischen Papyrus Beatty IV, jetzt im Britischen Museum (Nr. 10. 6 8 4 ) . Faksimile, Umschrift und Übersetzung bei A.H.Gardiner, Hieratic Papyri in the British Museum, 3 r d Series, 1 9 3 5 . Unser Stück steht Vs. 7 , 5 - 8 , 9 . Entstanden ist es nach der Amarnazeit. Die Hymnen jener Sammlung sind vermutlich keine Kultlieder gewesen, sondern (unter Verwendung kultischer Liedelemente) von Einzelnen zu Gottes Ehren gedichtet und gesungen worden. Im Unterschied zu den in Abschnitt IV zusammengestellten Liedern überwiegt aber in diesen Hymnen der überpersönliche Lobpreis; es fehlt der Bezug auf die Person des Sängers. Die Parallelen, die der Text im A T hat, sind weithin dieselben, die in der Einleitung zu Nr. 7 und 9 aufgeführt sind: Lobthema Schöpfung (Hi. 2 6 , 7 f f . ; Ps. 8 , 4 f f . ; 19, I f f . ; 2 4 , I f . ; 3 3 , 6 f . 9 ; 8 9 , 1 1 ff.; 9 5 , 4 f . ; 104; 1 3 6 , 5 f f . u.ö.); schöpferisches Gotteswort (Ps. 3 3 , 6 . 9 ; 1 4 8 , 5 ; außerhalb der Hymnen l . M o s e 1); ausnahmslos alles von der gepriesenen Gottheit erschaffen (Ps. 8; 2 4 , 1 f.; 1 0 4 ; 1 4 6 , 6 ; 148; Jes. 3 7 , 1 6 ; 4 4 , 2 4 u.ö.); Lob zugleich auf die Fürsorge Gottes (Ps. 104, lOff. 2 7 f . ) ; Furcht vor ihm allenthalben (Ps. 3 3 , 8 ; 6 6 , 3 . 5 ) , aber auch Hinkehr zu ihm (Ps. 4 7 ; 148; 1 5 0 u.ö.) und Zugehörigkeitsbekenntnis (Ps. 4 4 , 5 ; 7 4 , 1 2 ; vor allem Ri. 5 , 3 b ) ; im Hymnuskontext neben dem Thema Schöpfung auch das der besonders Schutz- und Hilfsbedürftigen (Ps. 146, speziell v. 6—9); nicht zuletzt die Lobpreisung „Erhörer des Gebets" (Ps. 65, 3), die Metapher Hirte und Herde (Ps. 9 5 , 4 - 7 ; fernerhin Ps. 23, I f f . u.ö.) und die Hervorhebung des Gottesnamens (Ps. 8 , 2 a . 1 0 ; 1 4 8 , 5 . 1 3 u.ö.). Eine auszugsweise Ubersetzung findet sich in A N E T 3 , S . 3 7 1 . ÄHG S . 4 0 1 - 4 0 2 . Die ersten Wörter eines jeden Absatzes sind im Papyrus rot geschrieben. > 5 Lobpreis dir, A m u n - R e - A t u m - H a r a c h t e 1 0 1 ) , der mit 7 ' 6 s e i n e m M u n d e s p r a c h und es k a m e n ins Sein M e n s c h e n , G ö t t e r , Vieh und alles Wild insg e s a m t , w a s fliegt und sich niederläßt 7 ' 7 a l l z u m a l . 7
Du hast die Ufer der H a n e b u g e s c h a f f e n 1 0 2 ) , die in ihren Städten siedeln, und auch die fruchtbaren A u e n , 7 < 8 die v o m N u n 1 0 3 ) g e s c h w ä n g e r t werden 100) j - j j e r w e r c | e n a l l e Götter des ägyptischen Pantheons unter eine Trinität subsumiert, deren eines Glied (Amun) verborgen ist, deren zweites (als Sonne) allen sichtbar ist und deren drittes körperlich ist. Diese Dreiheit wird in der Ramessidenzeit auch dargestellt, z.B. in Abusimbel. Vgl. J.G.Griffiths, Triune Conceptions of Deity in Ancient Egypt, ZÄS 100, 1 9 7 3 , S . 2 8 f f . (mit etwas abweichender, aber wenig wahrscheinlicher Deutung unserer Stelle auf S. 30). 1 0 1 ) Die vier Namen, die Aspekte des Sonnengottes bezeichnen, sind hier zu einem einzigen vereint, um die Allmacht des Gottes auszudrücken. 1 0 2 ) Hanebu sind die Bewohner der Inseln und Küsten des östlichen Mittelmeeres. 103) j)er Nun, die Urflut,· gewährt durch den aus ihm fließenden Nil die zum Leben nötige Fruchtbarkeit, vgl. A n m . 5 8 .
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Kulthymnen (und literarische Nachformungen)
und danach Frucht tragen 1 0 4 ) und gute Dinge ohne Zahl 7 > 9 zum Unterhalt für das, was lebt. Kräftig bist du als Hirte, der sie weidet in alle Ewigkeit. Die Leiber sind 7 ' 1 0 erfüllt mit deiner Schönheit, die Augen sehen durch dich. Furcht vor dir ist bei jedermann, aber ihre Herzen wenden sich 7 , 1 1 dir zu: Du bist jederzeit gut. Alle Welt lebt von deinem Anblick. Jedermann sagt: „Wir sind dein!", 7 , 1 2 d e r Starke und der Schwache gemeinsam, der Reiche wie der Arme mit einem Mund, und alles andere ebenso. 7 · "Lieblich bist du in ihren Herzen allen. Kein Leib ist frei von deiner Schönheit. Sprechen nicht die Witwen: 8 , 1 „ D u bist unser Ehemann" und die kleinen Kinder: „Du bist unser Vater und unsere M u t t e r " ? Die Reichen prahlen mit deiner Schönheit 8 ' 2 u n d die Armen verehren dein Antlitz. Der Gefangene wendet sich an d i c h 1 0 s ) und der Kranke r u f t 8 | 3 zu dir. Dein Name wird ein Schutz sein für den Leib jedes Einsamen, Heil und Gesundheit für den, der auf dem Wasser ist, eine Rettung vor dem Krokodil. 8 ' 4 E s ist gut, sich seiner zu erinnern im Augenblick eines Getümmels, (er ist) eine Rettung aus dem Munde des H e i ß e n 1 0 6 ) . Jedermann kann sich an dich wenden, daß sie dir Bitten unterbreiten. Deine Ohren sind offen, daß du sie hörest 1 0 7 ) und ihre Wünsche erfüllst, 8'6du unser Ptah, der seine Gebilde liebt 1 0 8 ), du Hirte, der seine Herde liebt 1 0 9 ).
III. Königstexte Die Vorstellung, daß der Pharao als Heilbringer des Landes von der Gottheit erwählt ist, findet sich in überaus vielen ägyptischen Texten. Meist ist er schon vor seiner Geburt („im E i " ) erwählt und wird in seiner Jugend besonders beschützt; der wohl bei allen Pharaonen berichtete Mythus von der Erzeugung des Thronfolgers durch einen Gott konkretisiert die Rede von Gott als dem „Vater" des Königs. Wir können nur eine kleine Auswahl der zahlreichen Zeugnisse bringen. Zumindest verwiesen sei noch auf die Erzählung von Zeugung und Geburt der ersten Könige der 5. Dynastie im Papyrus Westcar110). 104
) Wörtlich: „gebären".
106) j ) e r
)(
I0S
) Vgl. a u c h Ps. 7 9 , 1 1 .
H e i ß e " ist der Aggressive, s. S. 7 7 .
107
) Siehe o . A n m . 9 0 ; vgl. überdies Ps. 2 2 , 2 5 .
108
) P t a h ist der H a n d w e r k e r g o t t . D e r v e r e h r t e S o n n e n g o t t w i r d in seiner S c h ö p f e r -
e i g e n s c h a f t m i t ihm v e r g l i c h e n ; die M e n s c h e n sind seine Gebilde. In v e r g l e i c h b a r e r W e i s e w i r d im A T ein W o r t , d a s „ b i l d e n , f o r m e n " b e d e u t e t (jsr),
für die E r s c h a f f u n g
der M e n s c h e n (und T i e r e ) v e r w e n d e t : l . M o s e 2 , 7 f . ( 1 9 ) ; J e s . 4 3 , 7 ; 4 5 , 9 ; J e r . 1 , 5 . 109
) Vgl. e t w a 5 . M o s e 3 3 , 3 .
n o
)
Ü b e r s e t z u n g z . B . bei E . B r u n n e r - T r a u t , A l t ä g y p t i s c h e M ä r c h e n , 1 9 7 3 3 , N r . 3 .
54
Ägyptische Texte
11. Gründung eines Tempels in Heliopolis Der Text, aus dem exzerpiert wird, ist nur in einer hieratischen Abschrift des hieroglyphischen Originals auf einer Lederrolle im Berliner Museum (P 3 0 2 9 ) erhalten; die beste Umschrift in Hieroglyphen und eine Ubersetzung finden sich bei A. de Buck, The Building Inscription of the Berlin Leather Roll, AnOr 17, 1938, S . 4 8 f f . Übersetzung auch bei Μ. Lichtheim, Ancient Egyptian Literature I, 1973, S. 115ff. Zum Kontext: Sesostris I. erklärt in einer Thronsitzung (entsprechend einem Topos in der Gattung der Königsnovelle) seinen Willen, einen Tempel zu bauen, und stellt dazu seine Legitimität und die Legitimität seines Wissens um Gottes Willen fest. Im folgenden nur die einschlägigen Worte. Als at.liche Parallelen zum Kontext unseres Exzerpts kommen 2.Sam. 7 (1.Chr. 17) und l . K ö n . 3 , 4 - 1 5 (2.Chr. 1,1—12) in Frage: Der erstgenannte Text vor allem, insofern er dem Tempelbauthema nachgeht. Der letztgenannte, insofern er die Erwählung des Königs durch Gott in den ersten Anfängen physischen Wachstums ansetzt (l.Kön. 3,7). At.liche Belege des Gedankens einer Erwählung vor der Geburt sind, allerdings nicht königsbezogen, u.a. Ri. 13,5.7 und Jer. 1,5. Damit, daß der König bestimmt ist, Gottes Willen zu vollführen, ist Spr. 2 1 , 1 vergleichbar, mit seiner Ernennung zum „Hirten" 2.Sam. 5 , 2 (l.Chr. 11,2); Jer. 3 , 1 5 ; Ez. 3 4 , 2 . 2 3 und Ps. 7 8 , 7 1 f. Literaturhinweise: Allgemein vgl. S.Morenz, Die Erwählung zwischen Gott und König in Ägypten, Sino-Japonica, FS A. Wedemeyer, 1956, S. 118—137 (mit zahlreichen, aber dennoch sehr unvollständigen Belegen, da M . sich auf das Vorkommen des Stich Wortes mr< „lieben" beschränkt, während es mehrere Ausdrücke für die Sache gibt). — Vgl. andererseits auch S.Herrmann, Die Königsnovelle in Ägypten und in Israel, FS A.Alt, 1953/54, S . 3 3 - 4 4 . . . . E r ( R e - H a r a c h t e ) formte mich, 6 das zu tun, was er getan hat, das entstehen zu lassen, was zu tun er befohlen hat. E r ernannte mich zum Hirten dieses L a n d e s 1 1 1 ) , denn er wußte, wer es ihm zusammenhalten würde. 7 E r brachte mir das, was er behütet und was das Auge, das in ihm i s t 1 1 2 ) , erhellt, er, der alles nach seinem Willen schafft und der mich mit dem Wissen um das ausgestattet h a t 1 1 3 ) , was 8 e r bestimmt hat. Ich bin ein König seinem Wesen nach, ein Herrscher, dem man nicht erst (die Herrschaft) geben mußte. Ich habe schon als Säugling (wörtl. Nestling) erobert, ich w a r 9 m a c h t v o l l im Ei, ich regierte schon als Junge, er setzte mich ein zum H e r r n der beiden Landesteile, als (ich noch) ein Kind (war), 1 0 d e m die V o r h a u t noch nicht gelöst w a r 1 1 4 ) . E r ernannte mich zum Herrn der Untertanen, (dazu) geschaffen n v o r den Menschen. E r hat mich bestimmt (?), im Palast zu sein schon als E m b r y o , bevor ich noch aus den Schenkeln meiner Mutter hervorgekommen w a r . . . s
1 U ) Sowohl der König als auch die Gottheit werden sehr häufig als „Hirt" oder „guter Hirt" bezeichnet, s. D.Müller, Der gute Hirte, ZÄS 86, 1961, S. 126ff. (dort auch at.liche Parallelen). m ) Die Sonnenscheibe. n3) 1. 'pr, s. JEA 32, 1946, S. 1, Anm. 1. 1 1 4 ) Die Beschneidung erfolgte in Ägypten zu Beginn der Pubertät.
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Königstexte
12. Weihinschrift Ramses' II. in Abydos Der Text steht in Hierogiyphen auf der östlichen Außenwand der Großen Säulenhalle des Tempels Sethos* I. in Abydos. Handliche Textausgabe: K.A. Kitchen, Ramesside Inscriptions II, S. 323 ff. Danach hier die Zeilenzählung (die ältere weicht davon ab). Zum Kontext: Der König berichtet über seine Pläne, mehrere Tempel neu zu bauen, andere zu vollenden, die sein Vater Sethos begonnen hatte. Er spricht zu seinem Hofstaat und weist auf seine Legitimation hin. Für einen Vergleich kommen eben dieselben at.lichen Texte in Betracht, die bereits bei Nr. 11 genannt worden sind: so etwa 2.Sam. 7 (l.Chr. 17); l.Kön. 3,4—15 (2.Chr. 1 , 1 - 1 2 ) , vor allem 1. Kön. 3 , 7 . Die Weihinschrift ist mehrfach übersetzt worden, z.B. von G.Roeder, Kulte und Orakel in Ägypten (Bibliothek der Alten Welt), 1960, S . 3 7 f f . . . . 4 3 I c h bin hervorgegangen aus R e , und ihr sagt j a auch „Es bleibt die O r d n u n g des R e " ' s ) . D e r mich wartete und der mich großzog, war 4 4 d e r Allherr selbst, als ich n o c h ein Kind w a r , bis ich die H e r r s c h a f t ergriff. Er hatte mir das L a n d gegeben, als ich n o c h im Ei war . . .
13. Kurze Zitate aus anderen
Texten116)
1) König A h m o s e : „Besitzer von größerer Beliebtheit als alle anderen Könige"117). 2) D e r Sieg T h u t m o s i s ' II. geschah, „weil sein V a t e r Amun ihn m e h r liebte als jeden (anderen) König, der seit der Urzeit des Landes gelebt h a t " 1 1 8 ) . 3) V o n T h u t m o s i s III. heißt es: „ E r wirkt als ein König in diesem L a n d e , wie er sich in Ewigkeit nicht wiederholen w i r d " 1 1 9 ) .
14. Stele des Königs Pi (bisher Pianchi) vom Gebel
Barkai
Das wiedergegebene Textstück steht auf der Kalksteinstele vom Gebel Barkai in Nubien. Der Text der Stele ist veröffentlicht bei G. Reisner, ZÄS 6 6 , 1931, S.90ff. Nachstehend nur die Einleitungssätze der Rede des gen. Gottes. Es bieten sich wiederum die bei Nr. 11 angeführten at.lichen Texte zum Vergleich an, besonders 2.Sam. 7 , 1 4 ( l . C h r . 17,13) und l . K ö n . 3 , 7 , überdies Ps. 2 , 7 ; 8 9 , 2 7 f . ; 1 1 0 , 3 , fernerhin, freilich nicht mehr königsbezogen, Jer. l , 4 f . (und dazu M.Gilula, V T 1 7 , 1 9 6 7 , S. 114). ) D.i. der Vorname des Königs, auf den „angespielt" wird. ) Diese Texte betonen die Erhöhung eines bestimmten Königs über alle vorher oder nachher; vgl. hierzu l.Kön. 3 , 1 2 f . (2.Chr. 1,12) und Ps. 8 9 , 2 8 . 1 1 7 ) Urk. IV 20. 1 1 8 ) Urk. IV 141. 1 1 9 ) Urk. IV 199. Weitere Belege und Variationen bis hinab zu Ramses IV. bei S.Morenz, Die Erwählung zwischen Gott und König in Ägypten, Sino-Japonica, FS A. Wedemeyer, 1956, S. 1 2 3 - 1 2 7 . lls
U6
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Ägyptische Texte
J Es spricht Amun-Re, der Herr von N a p a t a 1 2 0 ) , der einen Reinen ernennt, zu 2 seinem geliebten Sohn, König P i 1 2 1 ) : „Ich sagte von dir, als 3 du noch im Leibe deiner Mutter warst, daß du Herrscher von Ägypten werden solltest, 4 denn ich kannte dich schon im Samen, als du noch s im Ei warst, daß du 6 Herr werden w ü r d e s t . . . "
IS. Zeugung und Geburt des Gottkönigs A u s f ü h r l i c h s t e F a s s u n g des Berichtes von der E r w ä h l u n g des Heilbringers durch G o t t in einem Z y k l u s von 15 Bildern, auf die der T e x t eines ursprünglich d a v o n una b h ä n g i g e n M y t h u s verteilt ist. V o l l s t ä n d i g im T e m p e l der H a t s c h e p s u t in Der el-bahri und d e m L u x o r - T e m p e l A m e n o p h i s ' III. Kritische A u s g a b e mit Ü b e r s e t z u n g von H . Brunner, Die G e b u r t des G o t t k ö n i g s , Ä A 10, 1 9 6 4 . Wahrscheinlich ist, d a ß dieser M y t h u s von jedem ägyptischen K ö n i g berichtet wurde. Wenigstens teilweise dürfte die F a s s u n g ins 3 . J t . zurückgehen. Hier nur ein Teil der IV. Szene: B e i w o h n u n g und G e s p r ä c h des A m u n u n d der Königin-Mutter (s. A b b . 2). Als at.liche Vergleichsmöglichkeiten sind noch einmal 2 . S a m . 7 , 1 4 ( l . C h r . 1 7 , 1 3 ) ; Ps. 2 , 7 ; 8 9 , 2 7 f . u n d 1 1 0 , 3 zu nennen. (Auf die B e r ü h r u n g s p u n k t e mit der G e b u r t s geschichte J e s u bei L k . wird nur a m R a n d e verwiesen.)
Es spricht die Königsmutter Mut-em-Uja vor der Majestät dieses herrlichen Gottes, des Herrn von Karnak: „Wie groß ist doch deine Macht! Wie vollkommen ist deine . . . ! Wie verborgen sind die Pläne, die du durchführst! Wie zufrieden ist dein Herz über meine Majestät! Dein Duft ist in allen meinen Gliedern", nachdem die Majestät dieses Gottes alles mit ihr getan hatte, was er wollte. — D a sprach Amun-Re, der Herr von Karnak, vor ihrer Majestät: „Amenophis, Herrscher von Theben, ist der N a m e dieses Kindes 1 2 2 ), das ich in deinen Leib gegeben habe, entsprechend dieser Knüpfung von Worten, die aus deinem Mund gekommen ist. Er wird dies wohltätige Königtum in diesem Lande ausüben . . .
IV. Persönliche Gebete und Lieder Neben dem Tempelkult und dem Totendienst und -glauben ist die „persönliche Frömmigkeit" der dritte wichtige Bereich ägyptischer Religion. Auch in diesem Leben fühlte sich der einzelne Ägypter der Gottheit unmittelbar, nicht nur durch den von Staats wegen in den Tempeln unterhaltenen Kult, verbunden, empfand er sein Leben als durch eine Gottheit bestimmt. Oft ist es 1 2 °) Die Residenz der K ö n i g e von N u b i e n a m Gebel B a r k a i , N a p a t a , führt im Ägyptischen denselben N a m e n wie K a r n a k . 1 2 1 ) N e u e L e s u n g des unter dem N a m e n Pianchi bekannten K ö n i g s der 2 5 . D y n a s t i e (ca. 7 4 0 - 7 1 3 v . C h r . ) . 1 2 2 ) Der N a m e ist aus Elementen der Rede der Königin gebildet.
Persönliche Gebete u n d Lieder
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J
C
Abb. 2: Amun zeugt mit der Königin den Thronfolger; er hält ihr ein Lebenszeichen an die Nase; dabei steht Text N r . 15.
58
Ägyptische Texte
ein einzelner Gott oder eine Göttin, der er sein Leben weiht, der er sich anvertraut (Nr. 20); doch kann der Name der Gottheit je nach der Situation wechseln. Bestimmt wird das Verhältnis menschlicherseits durch Ergebenheit, Vertrauen, Liebe, Gehorsam, Gebet und Opfer, Teilnahme an Prozessionen und Festen, göttlicherseits durch sichere Führung, Schutz vor Gefahren und ebenfalls Liebe. Gelübde, Gebet, Gebetserhörung und Dank sind die Formen, in denen sich dieses Verhältnis entfaltet — soweit es sich überhaupt in Dokumenten niederschlagen kann. Eine ausführliche Darstellung dieser Seite der ägyptischen Religion fehlt noch. Eine Übersicht bietet H. Brunner, Grundzüge der altägyptischen Religion, 1983, Kap. V.
Gelübde und
Bittgebete
Gebete haben in Ägypten eine meist sehr strenge Form, die sich weitgehend an Hymnen anlehnt. Persönliche Töne erklingen vor allem in der Ramessidenzeit; und hier sind es vornehmlich die Arbeiter an den thebanischen Königsgräbern, wohnhaft in der Siedlung Der el-Medina, die in den Gebetstexten ihrer kleinen Weihstelen auf individuelle Notlagen und ihr persönliches Verhältnis zur Gottheit (eine lokale Form des Reichsgottes Amun, die „Bergspitze" des westlichen Theben in Form einer Schlange, Ptah als Gott der Kunsthandwerker, aber auch andere) abheben. Freilich tendieren auch diese durch unmittelbares Erleben geprägten Sätze sofort zur Norm für Spätere. — Manche für diese Gattung typischen Ausdrücke wie „Hand" für Schutz, „Unterwelt" für gesellschaftliche Isolation, erinnern ebenso wie die Gesamtstimmung an Psalmen.
16. Votivstele des Malers Neb-Re für Amurt-Re Textnachweis: Berlin-Ost, Inv.Nr. 2 0 3 7 7 . Abbildung und Ubersetzung bei A . E r man, Denksteine der thebanischen Gräberstadt, SDAW 1 9 1 1 , S. 1 0 8 7 f f . und Tf. 1 sowie E. Brunner-Traut, Die alten Ägypter, 1 9 7 4 , T f . 4 5 . Z u m Verständnis des Textes vorweg: Der Maler Neb-Re hat dem Amun gelobt, ihm einen Hymnus zu verfassen und auf einer Stele öffentlich aufzustellen, wenn er seinen erkrankten Sohn Nachtamun rette. Sein Gebet wurde erhört und der Denkstein errichtet. Der Text der Stele berührt sich - sowohl im ganzen als auch in vielen Details - mit at.lichen „Dankliedern des Einzelnen" (mit individuellem „berichtendem Gotteslob"): mit Ps. 18; 2 2 , 2 3 f f . ; 3 0 ; 3 2 ; 3 4 ; 4 0 , 2 - 5 ( . 6 - 1 2 ) ; 4 1 ; ( 9 2 ; ) 1 1 6 ; 1 3 8 ; J e s . 3 8 , 1 0 f f . ; Jon. 2 , 3 f f . u.a. Vergleichbar der „berichtende" Rückbezug auf durchstandene Not ( Z . 8 ; Ps. 1 8 , 4 f f . ; 3 0 , 8 ; 3 2 , 3 f . ; 1 1 6 , 3 ; Jes. 3 8 , 1 0 f f . ) . Vergleichbar der Bericht von der erfahrenen Erhörung und Errettung durch Gott ( Z . 9 . 1 4 f f . ; Ps. 1 8 , 7 f f . ; 2 2 , 2 5 ; 3 0 , 3 f . ; 3 4 , 5 ; 4 0 , 2 f . ; 1 1 6 , l f . 8; 1 3 8 , 3 ; Jes. 3 8 , 1 7 ; Jon. 2 , 3 . 7 ) . Vergleichbar das „forensische" Moment, das Zeugnisablegen vor andern (Z. 2 ; Ps. 1 8 , 5 0 ; 2 2 , 2 3 ; 3 4 , 3 . 1 2 ;
Persönliche Gebete und Lieder
59
4 0 , 4 . 1 1 ; 1 1 6 , 1 3 f f - ) , die allumfassende Weite der Bezeugung (Z. 2 f . 8; Ps. 1 8 , 5 0 ; 2 2 , 2 8 f f . ; 4 0 , 1 0 f . ; 1 1 6 , 1 4 . 1 8 ; 1 3 8 , 1 . 4 ) , der Aufschwung zu generalisiertem Bekenntnis (Z. 4 f f . ; Ps. 1 8 , 2 6 f f . ; 3 2 , 1 0 ; 3 4 , 1 0 f f . ; 1 1 6 , 5 f . ; 1 3 8 , 6 ) , der Einschlug unterweisender, vermahnender Worte (Z. 2 . 4 ; Ps. 3 2 , 6 . 1 0 ; 3 4 , 9 f f . ) , nicht zuletzt auch die Momente Gelübde und Gelübdeerfüllung (Z. 13ff.; Ps. 2 2 , 2 6 ; 1 1 6 , 1 4 f f . ; Jes. 3 8 , 2 0 ; Jon. 2 , 1 0 ) . Vergleichbar überdies auch allerlei Einzelheiten: so die Lobpreisung des Namens der Gottheit (Z. 1.7; Ps. 2 2 , 2 3 ; 3 4 , 4 ; 9 2 , 2 ; 1 3 8 , 2 ) , die Prädikation „Erbarmer/Gnädiger" (Z. 6; Ps. 1 1 6 , 5 ) , das Vertrauen auf die Kurzlebigkeit des göttlichen Zorns (Z. 1 0 f . ; Ps. 3 0 , 6 ) , der Wortgebrauch „ a r m " (Z. 4 ; Ps. 2 2 , 2 5 ; 3 4 , 7 . . .) u . a . m . Möglicherweise hat selbst der Brauch der Denkstein-Errichtung at.liche Analogien gehabt (vgl. die Ubersetzung der Psalmüberschrift mktm in Septuaginta und Targum). Analogielos ist freilich, daß die ägyptische Steleninschrift den Namen des Weihenden nennt. Die Inschrift ist schon öfter übersetzt worden, u.a. in A N E T 3 , S . 3 8 0 f f . und bei E. Brunner-Traut, Die alten Ägypter, S. 1 3 6 - 1 3 8 . Siehe auch ÄHG Nr. 1 4 8 ! Über der Gestalt des thronenden Amun: A m u n - R e , der H e r r von K a r n a k , der G r o ß e G o t t , der E r s t e v o n T h e b e n , der heilige G o t t , der die Bitten e r h ö r t , der auf die S t i m m e des betrübten A r m e n hin k o m m t , der A t e m l u f t gibt d e m , der elend ist. J
Den A m u n lobpreisen
Ich m a c h e H y m n e n auf seinen N a m e n , Ich gebe ihm L o b p r e i s bis zur H ö h e des H i m m e l s und bis zur W e i t e der E r d e , Ich erzähle 2 v o n seiner M a c h t dem, der hinauffährt, und dem, der s t r o m a b f ä h r t : H ü t e t euch v o r i h m ! W i e d e r h o l t es dem Sohn und der T o c h t e r , den G r o ß e n und den Kleinen, E r z ä h l t es Geschlecht u m
3
Geschlecht,
das n o c h nicht entstanden ist; E r z ä h l t es den Fischen in der Flut und den Vögeln im H i m m e l , W i e d e r h o l t es d e m , der es n o c h nicht weiß, und dem, der es w e i ß : 4
H ü t e t euch v o r i h m ! . . .
Du, A m u n , bist der H e r r für den Schweiger, D e r k o m m t auf den Ruf des A r m e n . Ich rufe zu dir, da ich bedrückt bin, Und schon bist du s g e k o m m e n , u m mich Elenden zu retten, U m A t e m l u f t zu geben d e m , der in N o t ist, U m m i c h zu retten, der ich gebunden b i n ( ? ) 1 2 3 ) . 123) Wenn die Ubersetzung richtig ist, dürfte eine Metapher vorliegen, ähnlich wie bei „ a r m " ; in der Sprache der Frömmigkeit bezieht sich „arm" nicht ausschließlich auf materielle Not. Beten heißt inmh, d.i. „sich arm machen", sich also vor Gott demütigen. (Siehe auch Anm. 148.) Zum Wortgebrauch „binden" vgl. P s . 2 2 , 17 BHS.
60
Ägyptische Texte
Du, Amun-Re, der Herr von Theben, bist es, Der den rettet, der schon in der Unterwelt i s t 1 2 4 ) , Denn du bist ein 6 E r b a r m e r 1 2 S ) . Ruft man zu dir, So bist du der, der aus der Ferne kommt. Neb-Re, Maler des Amun in der thebanischen Nekropole, Sohn des Pai, Malers des Amun in der thebanischen Nekropole, hat es gemacht 7 auf den Namen seines Herrn, des Amun, Herrn von Theben, der auf die Stimme des Armen hin kommt. Was er ihm machte, sind Hymnen auf seinen Namen, Weil seine Kraft so groß ist. Was er ihm machte, sind 8 Gebete zu ihm, Angesichts des ganzen L a n d e s 1 2 6 ) , Wegen des Malers Nacht-Amun, Als er krank und im Sterben lag, In der Gewalt des Amun wegen seiner K u h 1 2 7 ) . Ich 9 fand, daß der Herr der Götter als Nordwind kam und daß Süße Luft vor ihm herging; er rettete den Nacht-Amun, den Maler des Amun. 1 0 Er sagt: Entspricht es dem Diener, Sünde zu begehen, So entspricht es dem Herrn, gnädig zu s e i n 1 2 8 ) . Nicht verbringt der Herr von Theben einen ganzen " T a g im Zorn. Wenn er zürnt, so ist es nur ein Augenblick, Und es bleibt nichts zurück. Der Wind hat sich zu uns gewendet in Gnade, 1 2 und Amun kehrt mit seinem Odem zurück. Bei deinem Geist! Du wirst gnädig sein, Und nicht kehrt uns wieder, was einmal gewendet ist! » E r sagt129): „Ich werde diese 1 3 0 ) Stele auf deinen Namen machen und werde 14 diesen Hymnus auf ihr als Inschrift verewigen, wenn du mir den Schreiber Nacht124
)
125
) W ö r t l i c h : ein Gnädiger.
Vgl.Anm.88.
126) p r e i s
unc
l Bekenntnis in der Öffentlichkeit gehören zum Wesen dieser F r ö m -
migkeit. 127
) Eine für uns unklare Anspielung auf den von den Betroffenen erkannten Grund
der Krankheit (Diebstahl von Tempeleigentum?); vgl. A n m . 1 4 3 . 128
) Diese geradezu paulinische W e n d u n g steht auch auf der etwa gleichzeitigen
und aus derselben Stadt s t a m m e n d e n Stele einer Frau T a - c h a : B . B r u y e r e ,
Rapport
sur les fouilles de Deir el Medineh 1 9 4 5 - 1 9 4 7 , Tf. 8 . 129
) Gemeint ist hier: „ E r h a t damals g e s a g t " . Es folgt das Gelübde w ä h r e n d der
Krankheit. 130
) Das „diese" ist von der G e g e n w a r t aus gesehen eingefügt.
61
Persönliche Gebete und Lieder Amun rettest."
15
S o sagte ich dir, und du e r h ö r t e s t mich. N u n siehe, ich tue,
w a s ich sagte. D u bist der H e r r für den,
16
d e r zu ihm ruft und der die W a h r -
h e i t 1 3 1 ) anerkennt, du, der H e r r von T h e b e n . 17.
Votivstele
des Arbeiters
Neferabu
für die
Bergspitze
Textnachweis: Turin, Cat. Gen. 5 0 0 5 8 . Textveröffentlichung: M . T o s i / A.Roccati, Stele e altri epigrafi di Deir el Medina, 1 9 7 2 , S . 2 8 6 und 9 4 f f . Entstehungszeit: 19. Dynastie (etwa 13. Jh. v.Chr.). - Als Empfängerin des Textes ist Meret-seger in Schlangengestalt mit Geier-, Menschen- und Schlangenkopf abgebildet. Als at.liches Vergleichsmaterial kommt die bei Nr. 16 genannte Textgruppe in Betracht. Die Inschrift wurde oft übersetzt, so von A.Erman, Denksteine der thebanischen Gräberstadt, SDAW 1 9 1 1 , S. 1 0 9 8 f f . und in A N E T 3 , S . 3 8 1 . Neuestens in: E.BrunnerTraut, Die alten Ägypter, 1 9 7 4 , S. 1 3 4 ; Ä H G Nr. 149. l o b p r e i s geben der Bergspitze des W e s t e n s , ihren K a 1 3 2 ) verehren. Ich gebe Lobpreis, höre (mein) Rufen, (denn) ich w a r 2 ein G e r e c h t e r auf E r d e n . Gemacht vom Nekropolenarbeiter Neferabu. Ein unwissender M a n n , ein
3
t ö r i c h t e r , weiß nicht gut von b ö s e 1 3 3 ) .
Ich
beging die T a t der "Sünde gegen die Bergspitze, und sie bestrafte mich. Ich w a r in ihrer H a n d
5
bei N a c h t wie a m T a g e . Ich saß auf dem Ziegel wie die
Schwangere, 6 i c h rief n a c h Luft, aber sie k a m nicht zu m i r 1 3 4 ) . Ich 7 gelobte (?) der kraftreichen Bergspitze des W e s t e n s und jedem G o t t und jeder G ö t t i n : 8
„Sieh, ich w e r d e zum G r o ß e n und zum Kleinen, der in der Arbeiterschaft
ist, sagen: , H ü t e dich v o r 10
9
d e r Bergspitze! Denn ein L ö w e ist in ihr. Die
Bergspitze schlägt mit dem Schlag eines wilden L ö w e n
n
u n d verfolgt einen,
der gegen sie s ü n d i g t . ' " So rief ich zu meiner
12
H e r r i n , fand, d a ß sie (gleich) zu mir g e k o m m e n w a r
als erquickende Luft. Sie w a r d
13
m i r gnädig. Sie hatte mich ihre H a n d sehen
lassen und jetzt w a n d t e sie sich wieder Krankheit vergessen,
15
17
m i r zu in G n a d e . Sie ließ m i c h die
die in meinem H e r z e n gewesen w a r . J a , die Bergspitze
des W e s t e n s ist gnädig, wenn m a n alle O h r e n (derer?),
14
16
sie anruft — sagt N e f e r - a b u . E r sagt: Seht,
die auf E r d e n leben, m ö g e n es h ö r e n : „ H ü t e t euch v o r
der Bergspitze des W e s t e n s ! " 1 3 1 ) Hier ist die Erfüllung des Gelübdes gemeint. Vgl. 4 . M o s e 3 0 , 3 ; 5 . M o s e 23, 23 u.ö. 1 3 2 ) Ka kann grob mit „Geist" übersetzt werden; hier steht es im Parallelismus als Synonym der Göttin. Diese wohnt in der charakteristischen Bergspitze, die die Siedlung der Arbeiter, das Königsgräbertal und die ganze Westseite Thebens überragt. 1 3 3 ) Nicht nur die Rechtschreibung, auch der Stil dieses von Neferabu selbst (freilich unter Verwendung vorgeformter Ausdrücke) verfaßten Hymnus ist ungelenk. Die Übersetzung sucht das wiederzugeben. 1 3 4 ) Neferabu scheint einen Schlangenbiß, der seine Atmung lähmt, als Strafe der Göttin zu verstehen - die Schlange ist eine ihrer Erscheinungsformen. Seine Atemnot wird mit der einer Kreißenden verglichen (zum Ziegel vgl. den hebräischen Text von 2. Mose 1,16).
62
Ägyptische Texte
18. Bittstele des Neferabu an Ptah Textnachweis: London Brit. Mus. 5 8 9 . Textveröffentlichung: T . G . H . J a m e s , Hieroglyphic Texts, Part 9, 1 9 7 0 , T f . 3 1 . - Als Empfänger des Gebets ist der thronende Ptah abgebildet; über ihm zwei Augen und vier Ohren. At.liche Vergleichsmöglichkeiten: Zum Sündenbekenntnis (Z. 2f.) vgl. Ps. 3 2 , 3 f f . ; 3 8 , 1 9 ; 5 1 , 5 f f . Zur Art der begangenen Sünde (Z. 2) vgl. 3 . M o s e 1 9 , 1 2 , dazuhin Jer. 5 , 2 ; 7 , 9 ; Hos. 1 0 , 4 ; Sach. 5 , 3 ; Ps. 2 4 , 4 . Zum Verständnis der Krankheit als Strafe (Z. 3, Anm. 139) vgl. Ps. 3 8 , 2 f f . ; 4 1 , 5 u.ö. Zur Redeweise von Gottes „ H a n d " (Z. 7) vgl. Ps. 3 2 , 4 ; 3 8 , 3 . Zur Einbeziehung einer Vermahnung der andern (Z. 3ff.) vgl. Ps. 3 2 ( 5 1 , 1 5 ; 1 3 0 , 7 ) . Zur Verknüpfung mit Bittrufen (Z. 3 f f . 9 ) vgl. Ps. 3 8 , 2 . 2 2 f . ; 5 1 , 3 f . 9ff. Zur Verbindung mit Lobpreis doxologischer Art (d.h. zur Verbindung von Confessio und Doxologie) (Ζ. 1 ff. 8) vgl. Jos. 7 , 1 9 ; Hi. 5 , 6 ff. 9 f f . , in gewisser Beziehung auch Ps. 7 , 1 0 b — 1 2 . Auch diese Steleninschrift ist vielfach übersetzt, u.a. von A.Erman, Denksteine der thebanischen Gräberstadt, SDAW 1 9 1 1 , S. llOOff.; E.Brunner-Traut, Die alten Ägypter, 1 9 7 4 , T f . 4 4 und S. 134. Ä H G Nr. 150. Vs.: L o b p r e i s geben dem P t a h , dem H e r r n der M a a t , d e m König der beiden L ä n d e r , dem g n ä d i g e n 1 3 5 ) auf 2 seinem T h r o n , dem einzigartigen G o t t in der N e u n h e i t 1 3 6 ) , 3 d e m Geliebten als K ö n i g der beiden L ä n d e r ; er gebe L e b e n , Heil und Gesundheit, Einsicht, 4 L o b und Liebe, und d a ß meine Augen täglich A m u n s e h e n 1 3 7 ) , 5 s o wie es g e w ä h r t w i r d einem G e r e c h t e n , der A m u n 6 in sein H e r z schließt — von dem N e k r o p o l e n a r b e i t e r N e f e r a b u . 1
Rs.: 'Beginn des Sprechens von der G e w a l t des Ptah, südlich seiner M a u e r 1 3 8 ) , durch den N e k r o p o l e n a r b e i t e r des westlichen T h e b e n 2 N e f e r a b u . E r sagt: „Ich bin ein M a n n , der frevelhaft g e s c h w o r e n h a t bei Ptah, dem 3 H e r r n der W a h r h e i t , und er h a t mich Finsternis sehen lassen bei T a g e 1 3 9 ) . N u n w e r d e ich seine G e w a l t dem erzählen, der sie nicht 4 k e n n t , wie d e m , der sie kennt, den Kleinen wie den G r o ß e n : H ü t e t euch v o r Ptah, dem H e r r n der W a h r h e i t . E r läßt 'keines M e n s c h e n T a t u n b e a c h t e t ! Steht d a v o n ab, den N a m e n des Ptah falscherweise zu n e n n e n ! Sieh, w e r ihn 6 falscherweise nennt, sieh, der geht z u g r u n d e 1 4 0 ) . E r ließ mich sein wie die H u n d e 7 d e r H ä u s e r 1 4 1 ) , indem ich in seiner H a n d w a r . E r ließ M e n s c h e n und G ö t t e r auf m i c h blicken, indem 135) Wörtlich: „mit schönem (d. h. huldvollem, geglättetem) Gesicht". 1 3 6 ) Neunheit heißt jede Göttergruppe, gleich welcher Anzahl. Hier sind die in Der el-Medina verehrten Götter gemeint. 1 3 7 ) Entweder der tägliche Anblick der Sonne (Gegensatz Blindheit oder Tod) oder täglicher Tempelbesuch. 1 3 8 ) Kultname des Ptah vom Memphis. 1 3 9 ) Neferabu empfindet seine Blindheit als Strafe für einen bei Ptah geschworenen Meineid. 140) Wörtlich: „zerfällt" wie ein altes Gemäuer. 1 4 1 ) Vielleicht Kettenhund, vgl. RdE 1 9 , 1 9 6 7 , S. 136, Anm.6.
Persönliche Gebete und Lieder
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ich w a r 8 w i e ein M a n n , der V e r b o t e n e s gegen seinen H e r r n getan hat. W a h r haftig (gerecht) ist Ptah, der H e r r der W a h r h e i t gegen m i c h : E r hat mich bestraft. 9 Sei mir (nun) gnädig, so d a ß ich deine G n a d e sehen k a n n . "
19. Bittgebet der Frau lit-Noferti, Grab Nr. 1)
der Gemahlin des Sennodjem
(Theben,
Textnachweis: Bankes Collection in Kingston Lacy, Dorset, England. Textveröffentlichung: J . C e r n y , Egyptian Stelae in the Bankes Collection, 1 9 5 8 , Nr. 6. Entstehungszeit: 19. Dynastie (ca. 13. J h . v.Chr.). At.liche Vergleichstexte: s.o. unter Nr. 18. Lobpreis geben dem I a h - T h o t 1 4 2 ) , dem v o l l k o m m e n e n G o t t , der die Bitten e r h ö r t ; verehren den Schu, den großen G o t t . Sei gnädig! D u hast m i c h Finsternis sehen lassen bei T a g e wegen jener W o r t e der F r a u e n 1 4 3 ) . Seid mir gnädig, d a ß ich eure G n a d e sehe!
20. Gebet und Stiftung des Simut, genannt Kiki Textnachweis: Inschrift im Grab des Genannten, Nr. 4 0 9 , in Theben. Textveröffentlichung: M.Abdul-Qader Muhammed, ASAE 5 9 , 1 9 6 6 , S. 1 5 9 f f . Übersetzung: P. Vernus, in: RdE 3 0 , 1 9 7 8 , 1 1 5 - 1 4 6 . ÄHG Nr. 173. Der Gedanke, an die Gottheit zurückerstatten zu sollen, der aller Besitz zu verdanken ist (Z. 10ff.)» hat mutatis mutandis (!) Parallelen in Texten wie 5 . M o s e 2 6 , 1 - 1 1 und 2. Mose 3 4 , 1 9 , die auf ihre Weise eine Anerkennung Gottes als des eigentlichen „Besitzers" artikulieren. Ansonsten kommen für einen Vergleich noch am ehesten die Vertrauenserklärungen persönlicher Klagelieder und anderer at.licher Psalmen in Frage: u.a. Ps. 2 7 , I f f . ; 3 1 , 4 ; 5 6 , 4 f . 12; 1 4 0 , 8 ; 1 4 2 , 6 , nicht zuletzt auch Ps. 9 1 . Im einzelnen entspricht der erklärte Verzicht auf „Beschützer unter den Menschen" (Z. 17f.) Ps. 6 0 , 1 3 ; ( 1 0 8 , 1 3 ) ; 1 1 8 , 8 f . ; 1 4 6 , 3 f . Ähnlich wie in Ζ. 3 ist in Ps. 1 6 , 1 1 von einem „Weg des Lebens" die Rede. Vgl. aber auch Spr. 2 , 1 9 ; 5 , 6 ; 1 0 , 1 7 ; 1 5 , 2 4 . Zum Verständnis: Nach einer biographischen Einleitung spricht Kiki selbst. In einer ersten Rede stiftet er sein Vermögen der Göttin Mut von Theben und begründet diesen Schritt, in einer zweiten betet er zu ihr. Als dritter Teil seiner Rede folgt ein Hymnus auf die Göttin. Der Text ist nur lückenhaft erhalten, ein zweiter ähnlichen Inhalts noch stärker zerstört; er scheint Einzelheiten der Schenkung dargeboten zu haben. ' E s w a r ein M a n n des südlichen Heliopolis ( = T h e b e n ) , ein w a h r h a f t i g e r Schreiber in T h e b e n , dessen N a m e von seiner M u t t e r her Simut w a r , 2 g e n a n n t Kiki selig. Seine G o t t h e i t e r k a n n t e ihn und unterwies ihn in ihrer Weisheit. 3 Sie setzte ihn auf den W e g des Lebens, u m seinen K ö r p e r zu schützen. 4 D e r G o t t erkannte ihn schon als Kind, und erlesene Speisen für ihn wurden an1 4 2 ) Iah ist ein dem Semitischen entlehntes Wort für „ M o n d " , Thot ist Mondgott. Schu ist der Gott des Tageslichtes, so daß die Erblindete Lichtgötter anruft. 1 4 3 ) Eine für uns unklare Anspielung auf den Grund der Erblindung; vgl. Anm. 127.
Ägyptische Texte
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geordnet. Dann ging er zurate 5 mit sich selbst, für sich eine Schutzgottheit zu finden, und er fand M u t an der Spitze der Götter. Schai und 6 R e n e n e t 1 4 4 ) sind bei ihr, die Dauer des Lebens und des Odems unterstehen ihr, und alles, was geschieht, unterliegt ihrer Weisung 1 4 S ). 7 Daraufhin sprach er: „Hiermit übergebe ich ihr mein Vermögen und allen Zugewinn. Ich weiß, daß sie für mich von Nutzen ist, daß sie allein wohltut und daß sie mir einen Freiraum schaffen kann im Kampf 9 getümmel 1 4 6 ). Sie beschirmt (?) im bösen Augenblick. Sie ist schon gekommen — Nordwind vor ihr h e r 1 4 7 ) —, wenn 1 0 ich ihren Namen anrufe. Ich war ein Notleidender ihrer Stadt, ein Armer und n e i n Bettler ihrer S t a d t 1 4 8 ) . Ich kam zu meinem Besitz nur durch ihre Kraft, wegen des Lebensodems 1 4 9 ). (Deshalb) soll kein 1 2 Mitglied des Haushaltes Teil daran haben, er soll (vielmehr) nur ihr zugutekommen in Frieden . . . 1 3 Ich sage von einem Minister auf seinem G i p f e l 1 5 0 ) : ,Er ist stark, aber er reicht nicht 1 4 h e r a n 1 5 1 ) an die, die sich an Sechmet, die Große halten'. M a n kann die Weite ihres Schrittes nicht ermessen 1 5 2 ). 1 5 Keiner ihrer Diener droht in Zorn zu k o m m e n 1 5 3 ) immer und ewig." 8
„O Mut, Herrin 1 6 der Götter, höre meine Gebete! Ein Diener bezeugt die Wohltaten seines Herrn(?) . . . 1 7 Ich mache mir keinen Beschützer unter den Menschen, ich mache mir nicht 1 8 . . . unter den Großen, und auch mein Sohn ist es nicht (kein S c h ü t z e r ? ) . . . " „Wen Mut 6 9 in (ihren) Schutz nimmt, dem kann kein Gott (mit Schaden) nahe kommen; ein Günstling des Königs ist er sein Leben hindurch, 7 0 der in Gnaden stirbt. Wen Mut in (ihren) Schutz nimmt, den kann kein behütet jeden Tag, bis er in den Friedhof eingeht.
71
Übel treffen; er ist
Wen 7 2 M u t in (ihren) Schutz nimmt, wie schön verläuft sein Leben! Wohltaten des Königs, die seinem Leib zugute kommen, gehören 7 3 dem, der sie in sein Herz gibt.
144
) Schai heißt das bei der Geburt mitgegebene Schicksal, besonders die Lebens-
zeit, Renenet das in der Kindheit erworbene, die „Umwelteinflüsse". 145
) Siehe o. A n m . 8 9 .
146
) V o n der Schlacht übertragen auf alle akut bedrängenden Notlagen im Leben.
147
) Der kühle N o r d w i n d , v o m Mittelmeer ins Niltal wehend, wird als W o h l t a t
empfunden. 148
) A u s d r ü c k e der Selbstminderung als Zeichen hilfloser Ergebenheit gegen die
Gottheit, nicht notwendigerweise wörtlich zu verstehen. Vgl. A n m . 1 2 3 . 149
) Seil.: d u r c h den sie ihre K r a f t mitteilte. Die Ubersetzung ist nicht g a n z sicher.
Ich n e h m e für die mit „ w e g e n " übersetzte Präposition s c h o n die Bedeutung an, die sie im Koptischen b e k o m m e n hat. iso) W ö r t l i c h : „in seinem rechten A u g e n b l i c k " , d . h . auf dem Gipfel seiner M a c h t . )
151
tkn.
152
) D . h. die Reichweite ihrer M a c h t .
153
) Gemeint ist wohl der Z o r n des H e r r s c h e r s , der U n g n a d e zur Folge hat, o d e r
auch der Z o r n der Göttin.
In S t e i n g e m e i ß e l t e H i e r o g l y p h e n . D a r u n t e r ein B e t e r , der sich m i t h i n g e b u n g s v o l l e r G e b ä r d e an e i n e G ö t t i n w e n d e t
65
Persönliche Gebete und Lieder W e n M u t in (ihren) S c h u t z n i m m t , d e m ist L o b u n d
74
(gutes)
sicher, u n d A n g e n e h m e s s t e h t auf s e i n e m G e b u r t s z i e g e l 1 5 4 ) ;
Geschick
er k o m m t
zu
Gnaden. W e n M u t in (ihren) S c h u t z n i m m t ,
7S
— w i e gedeiht, w e n sie liebt! Kein G o t t
k a n n ihn n i e d e r w e r f e n , d a er den T o d n i c h t k e n n t . "
Preis- und
Danklieder
Im U n t e r s c h i e d zu den in A b s c h n i t t II w i e d e r g e g e b e n e n H y m n e n
stehen
hier L i e d e r E i n z e l n e r , bei d e n e n der I n h a l t ein p e r s ö n l i c h e s V e r h ä l t n i s zwis c h e n G o t t u n d S ä n g e r e r k e n n e n l ä ß t . Freilich sind sie in W o r t w a h l
und
G e d a n k e n a n die K u l t h y m n e n a n g e l e h n t . E i n e s c h a r f e S c h e i d u n g w ü r d e Z u s a m m e n g e h ö r i g e s zerreißen.
21.
Hymnus König
des
Nech-Atum
Amenophis
(oder
Chu-Atum?155)
an
den
vergöttlichten
1.
Textnachweis: Turin, Cat. Gen. 5 0 0 4 9 . Textveröffentlichung: M . T o s i / A . R o c c a t i , Stele e altri epigrafi di Deir el Medina, 1 9 7 2 , S. 2 8 1 . 8 3 f. Wie die meisten derartigen D o k u m e n t e stammt auch dieser T e x t aus der Arbeiterstadt der Werkleute des Königsgräbertals. D a die Stifter ungebildete Leute sind, wimmelt die Inschrift von orthographischen Fehlern. Entstehungszeit: 19. Dynastie ( 1 3 . J h . v.Chr.). — Als Empfänger des Liedes ist die Kultstatue des 2 0 0 bis 3 0 0 J a h r e zuvor verstorbenen'Königs Amenophis I. abgebildet. Bemerkenswert ist hierbei, daß die alten Ägypter auf einen verstorbenen König grundsätzlich die gleichen Prädikate beziehen können wie auf einen Gott. Vergöttlichung — Apotheose — eines menschlichen Königs ist im A T nicht zu beleg e n 1 5 6 ) . Wohl aber haben einzelne Phrasen des ägyptischen Textes at.liche Entsprechungen. Im einzelnen siehe die Fußnoten. Ubersetzungen des Hymnus liegen vor bei T o s i / R o c c a t i , a.a.O. und A. Erman, Denksteine der thebanischen Gräberstadt, S D A W 1 9 1 1 , S. 1 1 0 5 f. ' L o b p r e i s g e b e n d e m H e r r n der B e i d e n L ä n d e r A m e n o p h i s I . , e r gebe L e b e n , u n d T h u t m o s i s IV.,
2
d e m g r o ß e n lebendigen G o t t , d e r die M a a t liebt, der den
) Zu den Geburtsziegeln vgl. noch einmal 2. M o s e 1 , 1 6 . Auf diese Ziegel schrieben die sieben Hathoren, die bei der Geburt des Kindes dessen Geschick festsetzen, sein Schicksal. Siehe auch oben Anm. 8 9 . iss) Verschrieben. Für beide Lesungen ist eine Korrektur nötig. 1 5 6 ) Eigentümlichkeiten in Ps. 4 5 reichen nur von ferne heran: einerseits die Lobpreisart, in welcher der menschliche Herrscher apostrophiert wird, andererseits die ihm geltende Anrede „ G o t t " oder „ G ö t t l i c h e r " (Ps. 4 5 , 7 ) . Letzteres nur, wenn auf den überlieferten hebräischen T e x t Verlaß ist. Im übrigen gibt es im A T bloß approximativ an G o t t heranrückende T e x t e : so 2. Sam. 1 4 , 1 7 . 2 0 ; Sach. 1 2 , 8 . Vgl. aber auch die bei Nr. 15 genannten Stellen. 154
5
Beyerlin, Tcxtbuch
Ägyptische Texte
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rettet, der in der Unterwelt i s t 1 5 7 ) , und 3 Luft gibt dem, den er liebt 1 5 8 ). W e r zu dir eintritt betrübten Herzens, 4 der k o m m t jubelnd heraus in K ü r z e 1 5 9 ) . Die Großen kommen 5 zu dir wegen deines Namens, seit man gehört hat, daß dein N a m e 6 stark ist. Es freut sich, wer dir v e r t r a u t 1 6 0 ) , aber wehe dem, der 7 dich angreift 1 6 1 ) . . . 8 eines wilden Löwen, 'strecket die Hand in ein Loch, in dem eine große Schlange ist: so werdet 1 0 ihr die M a c h t des Amenophis sehen, wenn er Wunder wirkt für seine S t a d t 1 6 2 ) .
22. Amutt als Hirte Gebet in hieratischer Schrift auf einem ramessidischen Kalksteinostrakon im Britischen Museum, N r . 5 6 5 6 a . Textveröffentlichung: A.Gardiner und J.Cerny, Hieratic Ostraca 1,1957, T f . 8 9 . Der unvollständig erhaltene Text des Ostrakons enthält mehrere Strophen eines hymnischen Gebetes an Amun. Von ihnen wird nur die vierte wiedergegeben. Andere enthalten Anspielungen auf das Schicksal Echnatons, so daß unser Text nicht lange nach seinem Sturz (nach 1348) geschrieben sein kann. Im AT kommt ihm Ps. 2 3 , 1 ff. am nächsten. Von Gott als dem Hirten seines Volkes sprechen Jes. 4 0 , 1 1 ; Jer. 3 1 , 1 0 ; Ps. 2 8 , 9 ; 7 4 , 1 ; 7 9 , 1 3 ; 8 0 , 2 und 95,7. Individuelle hymnische Gebete in der Art unseres Texts Nr. 22 sind in der Ramessidenzeit sehr häufig; vgl. Nr. 16—20. Gedanken und Formulierungen mögen sich dabei an Tempelhymnen anlehnen. Zum Bild des Guten Hirten in Ägypten vgl.D.Müller, Der gute Hirte, ZÄS 8 6 , 1 9 6 1 , S. 1 2 6 - 1 4 4 , unsere Strophe dort S. 139. ÄHGNr. 190. Amun, Hirte, der schon frühmorgens für die Herde sorgt, der den Hungrigen zu den Kräutern treibt. Es treibt der Hirte die Rinder zum Kraute; Amun, du treibst 7 mich, den Hungrigen, zur Speise, denn Amun ist ja ein Hirte, ein Hirte, der nicht müßig ist. 6
23. Hymnisches Gebet an Amun Aus der hieroglyphischen Inschrift auf der Rückseite einer hölzernen Gruppe des Ehepaares Amenemopet und seiner Frau Hathor. Berlin 6910. Textveröffentlichung: Ägyptische Inschriften aus den Staatlichen Museen zu Berlin II, 1924, S.70(. Im folgenden nach einer Fotografie. Der Text ist bald nach der Amarnazeit entstanden. Er enthält neben hymnischen Elementen deutliche Züge der persönlichen Frömmigkeit. 1 5 7 ) Nach zahlreichen Parallelen ist wohl so zu verbessern. Andere Möglichkeit: „Er rettet den, der dich (sie!) verehrt", so Tosi/Roccati. Zur Errettung aus der Unterwelt vgl. etwa Ps. 9 , 1 4 ; 3 0 , 4 ; 4 9 , 1 6 ; 7 1 , 2 0 ; 8 6 , 1 3 ; 116,8. 1 5 8 ) Mit der Nuance „vorzieht, begünstigt", s. E. Otto, MD ΑΙ. Κ 25, 1969, S. 98 ff. 1 5 9 ) Fehlerhafte Schreibung für tibi, also „nach kurzer Zeit". 1 6 0 ) Wörtlich: „sein Herz mit dir erfüllt". 161) Vgl. dazu die antithetische Vertrauensaussage Ps. 2 5 , 3 . 1 6 2 ) Gottvertrauen feit gegen Löwen und Schlangen.
Persönliche Gebete und Lieder
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Er hat, gerade insoweit er Bittrufe aus der Not (H 6) mit Lobpreiselementen verbindet, in hymnisch durchsetzten individuellen Klage- und Bittgebeten wie Ps. 71 und 86 formale Parallelen. - Im einzelnen sind vergleichbar: die Glückseligpreisung (H 5) mit Ps. 4 0 , 5 ; 8 4 , 1 3 , die Wendung „der den Armen rettet" (H 5) mit Jer. 2 0 , 1 3 ; Ps. 2 2 , 2 5 ; 6 9 , 3 4 , der Lobsatz „der die Gebete . . . e r h ö r t . . . " (H 7) mit Ps. 6 5 , 3 , das M o tiv „Rettung aus der Hand der Gewalttätigen" (H 7) mit Jer. 1 5 , 2 1 ; Ps. 7 1 , 4 ; ( 8 6 , 1 4 ) ; 140,2.5 u.a.m. Eine Übersetzung des Gebets liegt auch vor in ÄHG Nr. 169. H 5
H e i l d e m , der w o h l sitzt auf der H a n d des A m u n , der den Scheuen leitet,
der den A r m e n rettet, der L e b e n s o d e m gibt jedem, den er liebt und ihm ein schönes Alter im W e s t e n von T h e b e n zuweist . . .
H 6
0 mein G o t t , H e r r der
G ö t t e r , A m o n - R e , H e r r von K a r n a k : Reich mir die H a n d und rette m i c h ! Gehe auf für mich, m a c h e , d a ß ich a m Leben bleibe! Du bist der einzigartige Gott, ohne
H
deinesgleichen. R e bist du, der am H i m m e l aufgeht, A t u m , der
die M e n s c h e n schuf. D e r die Gebete dessen erhört, der ihn anruft, der einen M a n n rettet aus der H a n d der Gewalttätigen, der den Nil herbeibringt für die, die in i h m 1 6 3 ) sind, der v o l l k o m m e n e Leiter
H 8
f ü r j e d e r m a n n . W e n n er
aufgeht, leben die M e n s c h e n , und ihre H e r z e n leben auf, wenn sie den sehen, der L e b e n s o d e m gibt d e m , der im Ei i s t 1 6 4 ) , und der M e n s c h e n und Vögel a m Leben erhält, der L e b e n s u n t e r h a l t schafft den M ä u s e n in den L ö c h e r n H9
u n d auch den W ü r m e r n und Flöhen. - E r gebe ein schönes Begräbnis nach
dem Alter, indem ich heil bin in seiner H a n d . . .
24. Religiöse Sentenzen und Maximen Zahlreiche Skarabäen tragen Sentenzen und Maximen als Inschrift. Wo die Texte veröffentlicht sind, ist in den Anmerkungen angegeben. Ubersetzt wird meist nach E.Drioton. Alle Texte stammen aus der 1 9 . / 2 0 . Dynastie ( 1 4 . - 1 2 . Jh.). Auf den am Fingerring oder um den Hals getragenen Skarabäen stehen jene kurzen, prägnanten Texte meist in verschlüsselter Schrift, wohl um die Neugierde von Betrachtern durch auffällige, unbekannte Zeichen und Zeichenkombinationen zu erregen und zur „Lösung" zu reizen. Weniger wahrscheinlich ist, daß die Träger ihr Bekenntnis halb geheim halten wollten - wozu hätten sie dann die Sentenzen überhaupt sichtbar getragen? Viele hunderte von Skarabäen tragen Dutzende von verschiedenen Texten, viele mit größeren und kleineren Varianten. Die Deutung ist oft fraglich; wir bringen nur gesicherte Beispiele. Diese Zeugnisse persönlicher Bindung an Gott und der Art dieser Bindung bzw. gewählter Lebensgrundsätze kommen at.lichen Aussagen vor allem in den Psalmen und Sprüchen nahe; auf Parallelen wird jeweils in den Anmerkungen hingewiesen. Dort auch Literaturhinweise. 1 6 3 ) Unklar; an Fische wird man kaum denken wollen. Ob „die von ihm leben" (wörtlich: „essen") gemeint sind? Der Text ist nicht in Ordnung. 1 6 4 ) Das wird auch von ungeborenen Menschen gesagt. Hier sind beide, ungeborene Kinder und noch nicht geschlüpfte Küken gemeint. Der nächste Vers differenziert dann, um die Vielfalt der Schöpfung zu zeigen.
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Ägyptische Texte
1) G o t t 1 6 5 ) liebt den, der ihn l i e b t ' 6 6 ) . 2 ) P t a h liebt alle, die ihn lieben und die ihn b i t t e n 1 6 7 ) . 3 ) J e d e gute T a t vergilt Ptah g r o ß z ü g i g 1 6 8 ) . 4 ) G o t t ist der Schutz meines L e b e n s 1 6 9 ) . 5 ) A m u n ist hinter mir ( d . h . mein Schutz), ich f ü r c h t e nichts, denn A m u n ist s t a r k 1 7 0 ) . 6 ) E s gibt keine w a h r e Z u f l u c h t für mein H e r z außer A m u n
ιΤϋίΙΠ/
m
).
Abb. 3: Skarabäus; auf seiner Unterseite ist der Text Nr. 24,6 graviert
7) D e r Schutz meines L e b e n s ist es, A m u n zu d i e n e n 1 7 2 ) . 8) M e i n R u h m ist es, A m u n zu d i e n e n 1 7 3 ) . 9) M e i n Glück ist im T e m p e l des L e b e n d i g e n 1 7 4 ) . 1 0 ) M e i n Lieblingsort ist dein T e m p e l , O n n o p h r i s 1 7 s ) .
1 6 5 ) Statt des allgemeinen Ausdrucks „ G o t t " oder „der G o t t " finden sich in den meisten Texten auch Gottesnamen, vor allem Amun, Ptah, Osiris, auch Göttinnen. Die Namen wechseln in der gleichen M a x i m e , zwar nicht beliebig (Nr. 3 etwa findet sich nur von Ptah), aber häufig. 166) Viele ägyptische Belege für diese Maxime bei E. Drioton, AnBib 12, 1 9 5 9 , S . 5 7 f f . - Vgl. im A T neben l . S a m . 2 , 3 0 ; Ps. 1 4 5 , 2 0 vor allem Spr. 8 , 1 7 a (dort ein exakt paralleles Wort aus dem Mund der Urordnung „Weisheit"). Vgl. aber auch den Deboraliedschluß Ri. 5 , 3 1 und (mutatis mutandis) die reziproken Formulierungen in l.Mose 12,3. 1 6 7 ) Drioton, Kemi 14, 1 9 5 7 , S. 2 1 ff. 1 6 8 ) Drioton, a.a.O., S . 9 f . Vgl.· l . S a m . 2 4 , 2 0 ; Spr. 1 9 , 1 7 ; Rt. 2 , 1 2 ; fernerhin Neh.5,19; 13,31. 1 6 9 ) Drioton, Pages d'Egyptologie, 1 9 5 7 , S. 1 1 7 . - Vgl. Ps. 4 6 , 8 . 1 2 ; 59,10.17f.; 1 4 4 , 2 u.ö. 1 7 0 ) Drioton, a.a.O., S. 118. - Vgl. u.a. Ps. 3 , 4 - 7 ; 2 3 , 4 ; 2 7 , I f f . ; 1 1 8 , 6 ; fernerhin l . M o s e 1 5 , 1 ; 2 6 , 2 4 ; 5 . M o s e 3 1 , 6 f f . ; Jos. 1 , 5 ; Jes. 4 1 , 1 0 . 1 3 ; aber auch Mi. 3 , 1 1 . 1 7 1 ) Drioton, ZÄS 79, 1 9 5 4 , S . 4 . - Vgl. etwa 2.Sam. 2 2 , 3 . 3 2 ; Ps. 1 1 , 1 ; 16, l f . (BHS); 1 8 , 3 2 ; 6 2 , 6 - 9 ; ferner Jes. 3 0 , 1 ff.; 4 3 , 1 1 ; 4 4 , 8 ; Hos. 1 3 , 4 . 1 7 2 ) Drioton, Pages d'Egyptologie, S. 1 1 8 . - Vgl. der Sache nach etwa 2 . M o s e 3 4 , 1 0 - 2 6 ; 5 . M o s e 6 ; l l ; J o s . 2 4 ; l . S a m . 7 , 3 ; Mal. 3 , 1 3 - 2 1 . > 73 ) Drioton, a.a.O., S. 1 2 5 . - Vgl. Jer. 9 , 2 2 f.; Ps. 3 4 , 3 . 1 7 4 ) Drioton, a.a.O., S. 129. Zahlreiche Sentenzen preisen den Tempel als Ort der Nähe Gottes. Hiermit vergleichbar vor allem die „Zionlieder" (Ps. 4 6 ; 4 8 ; 7 6 ; 8 4 ; 8 7 ; 122), beispielshalber Ps. 8 4 , 3 - 6 . 1 1 ; außerdem Ps. 2 7 , 4 ; 6 5 , 5 ; 1 3 7 . - „ D e r Lebendige" ist häufiger Beiname der Gottheit. Vgl. dazu u.a. Jos. 3 , 1 0 ; l . S a m . 1 7 , 2 6 ; Jer. 1 0 , 1 0 ; Ps. 4 2 , 3 ; 8 4 , 3 . 1 7 5 ) Drioton, a.a.O. Vgl. im übrigen die vorige Anm.
69
Persönliche Gebete und Lieder 1 1 ) A m u n ist die Stärke des E i n s a m e n 1 7 6 ) . 1 2 ) G o t t ist es, der auf den L e b e n s w e g f ü h r t 1 7 7 ) . 1 3 ) W e r die Gerechtigkeit liebt, ist ein E r w ä h l t e r G o t t e s 1 7 8 ) . 1 4 ) Glücklich, w e r A m u n täglich s i e h t 1 7 9 ) . 1 5 ) Besser ist Zufriedenheit als Z o r n 1 8 0 ) .
25. Das ramessidische
Briefformular
Die ägyptischen Briefe aus der Zeit um 1 0 0 0 v.Chr. beginnen mit einem zwar variablen, im Grunde aber feststehenden Formular religiöser Art. A) ist nach dem Papyrus Leiden I 3 6 9 (Umschrift bei J.Gerny, Late Ramesside Letters, 1 9 3 9 , No. 1) übersetzt, Β) nach dem Papyrus Brit. Mus. 10. 4 1 7 (bei Cerny No. 14). Α) ist von dem in der Fremde weilenden Vater an seine in Theben zu Hause gebliebenen Angehörigen und Mitarbeiter gerichtet. B) dagegen ist aus einem Brief eines seiner Leute an ihn. Bei A) verdienen die Zusicherungen des Briefeingangs im Hinblick auf die Fürbitte Beachtung, die Israeliten füreinander (Ps. 3 5 , 1 3 f.), für ihren König (Ps. 2 0 , 2 - 6 ; 6 1 , 7 - 8 ; 7 2 u.ö.), für Jerusalem (Ps. 1 2 2 , 6 - 9 ) , das Gottesvolk insgesamt (Ps. 2 8 , 9 ) , aber auch für Nicht-Jahwegläubige (Jer. 2 9 , 7 ) übten. - Bei B) ist zur Vorstellung des Königs über die Götter Ps. 9 5 , 3 , zum Verhältnis zwischen diesem und dem einzelnen Menschen Ps. 5 , 3 zu vergleichen. Zum übrigen siehe etwa l . M o s e 2 8 , 1 5 . 2 0 . Eine Übersetzung der beiden Briefe findet sich auch bei E.F. Wente, Late Ramesside Letters, S A O C 3 3 , 1 9 6 7 , S. 1 8 . 4 6 f. A) Α an B.
3
I c h sage zu H a r s a p h e s , dem H e r r n von Herakleopolis, zu T h o t ,
dem H e r r n von H e r m o p o l i s und zu jedem G o t t und jeder Göttin, ich v o r b e i k o m m e
181
4
a n denen
) , d a ß sie E u c h Leben, Heil und Gesundheit geben m ö -
gen, lange Lebenszeit und ein schönes hohes A l t e r ; und d a ß sie E u c h Gunst geben m ö g e n
5
v o r G ö t t e r n und M e n s c h e n 1 8 2 ) . W i e geht es E u c h ? Wie geht
es E u r e n L e u t e n ? Ich lebe n o c h ,
6
d e r m o r g i g e T a g steht in G o t t e s H a n d 1 8 3 ) .
Ich bin der, der sich d a n a c h sehnt, E u c h täglich zu sehen und von E u r e m Befinden zu hören. W a s 7 soll es denn, d a ß ich E u c h diese verschiedenen Briefe geschickt habe, o h n e d a ß Ihr mir a u c h nur einen z u k o m m e n laßt? W a s habe 1 7 6 ) Drioton, ZÄS 79, 1 9 5 4 , S. 10. - Vgl. Ps. 2 7 , 1 0 und 2 5 , 1 6 , außerdem Ps. 3 8 , 1 2 . 1 6 ; 1 0 2 , 2 f f . 7 f . sowie Ps. 3 ; 3 1 ; 6 2 , überdies Klgl. 3 , 2 5 f f . 1 7 7 ) Drioton, Pages . . . , S. 126. - Vgl. etwa Ps. 2 3 , 2 f f . 1 7 8 ) Drioton, P a g e s . . . , S. 1 2 0 . - V g l . u.a. Ps. 1 5 ; 2 4 , 3 - 6 ; 1 1 9 ; Spr. 1 4 , 3 4 ; 2 1 , 2 1 . 1 7 9 ) Siehe o. Anm. 137. Drioton, a.a.O., S. 128. - Vgl. Ps. 2 7 , 4 ; 4 2 , 3 ; 6 3 , 3 f. 1 8 0 ) Variante: Besser ist Liebe als Zorn. Drioton, FS W . D e o n n a , 1957, S.200. - Vgl. Ps. 3 7 , 1 - 1 1 ; Spr. 2 9 , 8 , evtl. 1 9 , 1 9 . 1 8 1 ) Der Absender ist in Mittelägypten und nennt Götter seines jetzigen Aufenthaltsortes. 1 8 2 ) Vgl. Spr. 3 , 4 . 1 8 3 ) Vgl. Ps. 3 1 , 1 6 ; Spr. 2 7 , 1 . J.G.Griffiths bringt in H T h R 5 3 , 1 9 6 0 , S . 2 1 9 f f . zahlreiche ägyptische, griech.-lat. und hebr. Parallelen.
Ägyptische Texte
70
ich 8 E u c h denn g e t a n ? U n d w e n n ich m i l l i o n e n m a l U n r e c h t g e t a n h a b e , h a b e ich d e n n n i c h t ein einziges M a l e t w a s G u t e s g e t a n , u m es in V e r g e s s e n h e i t zu b r i n g e n ? Ich bin d o c h g u t
9
z u E u c h , g a r nicht bin ich b ö s e zu E u c h . B i t t e
s a g t d o c h zu A m u n des T h r o n e s der B e i d e n L ä n d e r u n d zu M e r e s g e r 1 8 4 ) , er m ö g e m i c h lebend
10
aus dem Y a r von N a - m e c h a i z u r ü c k b r i n g e n 1 8 S ) . . .
B) . . . Ich
3
s a g e A m u n , d e m G ö t t e r k ö n i g , er m ö g e D i r G u n s t g e b e n v o r d e m
General, Deinem Herrn.
Rsl
A m u n möge Dich wohlbehalten
d a ß ich D i c h u m a r m e n k a n n ,
Rs 2
zurückbringen,
w e n n alle G e f a h r v o r b e i ist u n d A m u n v o m
T h r o n der beiden L ä n d e r dich g e r e t t e t h a t . D u bist sein D i e n e r . . .
V. Lebenslehren 26.
Die Lehre
für
Merikare
Die Lehre ist in 3 Papyrushandschriften des Neuen Reiches erhalten. Die Basishandschrift, nach der die Zeilen gezählt werden, befindet sich in Leningrad und ist fast vollständig, 2 weitere, fragmentarische werden in M o s k a u und Kopenhagen aufbewahrt. Alle drei sind in hieroglyphischer Umschrift veröffentlicht und übersetzt von A . V o l t e n , Zwei altägyptische politische Schriften, AAeg 6 , 1 9 4 5 , S. 3 - 1 0 3 . Hier nur drei kürzere Auszüge. Die Rede wird dem soeben verstorbenen König Achthoes (?) in den M u n d gelegt, der zu seinem Sohn und Thronfolger Merikare ( 1 0 . Dynastie, Ende des 2 2 . Jh.) spricht. Praktisch ist es eine Art Regierungserklärung des letzteren. Der T e x t enthält vielerlei politisch-konkrete Anweisungen, allgemeine M a x i m e n (unser erstes Stück) und schließlich hymnische Stücke. Er gipfelt in dem kosmologischen Gesang vom Wirken des Sonnengottes, den wir als drittes Stück bringen. Als Parallele verdienen vor allem die „ W o r t e an Lemuel", Spr. 31,1—9, Beachtung, die gleichfalls als vermahnende Lebenslehre an einen fürs Königsamt bestimmten Sohn gerichtet und dennoch von diesem selbst überliefert sind und vergleichbare Pflichten benennen. Was letztere anlangt, kommen überdies 2. Sam. 2 3 , 3 ff.; Ps. 7 2 , 1 - 4 . 1 2 - 1 4 ; 1 0 1 , aber auch Jer. 2 1 , 1 1 f.; 2 2 , I f f . ; 2 3 , 5 in Betracht. Die Verbindung von vermahnender mit hymnischer Rede (Z. 4 6 f f . bzw. Z . 131 ff.) findet sich entsprechend in Hi. 4 , 1 — 5 , 2 7 (siehe speziell 5,9—11). Zum Lobpreisthema der Fürsorge Gottes (Z. 1 3 I f f . ) vgl. Ps. 1 0 4 , 1 4 - 1 5 . 2 1 . 2 7 - 2 8 ; 1 4 5 , 1 5 - 1 6 ; ( 1 4 7 , 9 ; Hi. 3 8 , 3 9 - 4 1 ) , zum Gedanken, niemand könne der unsichtbar angreifenden Gottheit wehren (Z. 1 2 4 f . ) , siehe vornehmlich Hi. 9 , 1 1 - 1 2 , zum Theologumenon der Verborgenheit Gottes beispielshalber Jes. 8 , 1 7 ; 4 5 , 1 5 ; Ps. 8 9 , 4 7 . Zu allem übrigen vgl. die Anmerkungen. Zusätzliche Literaturhinweise: A N E T 3 , S . 4 1 4 - 4 1 8 ; neuerdings auch M . L i c h t h e i m , Ancient Egyptian Literature I, 1 9 7 3 , S . 9 7 f f .
184 185
) Thebanische Gottheiten. ) Offenbar eine Bezeichnung des Ortes, wo der Absender sich aufhält.
Lebenslehren Tue
46
71
d a s R e c h t , und du wirst lange auf E r d e n w e i l e n 1 8 6 ) . Beruhige den
W e i n e n d e n , u n t e r d r ü c k e keine W i t w e 1 8 7 )
47
u n d verdränge keinen M a n n v o m
Besitz seines V a t e r s 1 8 8 ) , verringere nicht
48
d e n G r o ß e n ihren Besitz. Sei auf
der H u t d a v o r , u n g e r e c h t zu strafen. T ö t e n i c h t 1 8 9 ) , das bringt dir keinen G e w i n n ; strafe vielmehr mit Schlägen
49
u n d H a f t , dabei ist das L a n d fest
gegründet... 123 124
U n t e r den M e n s c h e n geht eine G e n e r a t i o n n a c h der anderen
dahin,
u n d G o t t , der die C h a r a k t e r e kennt, hat sich v e r b o r g e n 1 9 0 ) . Den Schlag
des H e r r n der H a n d kann n i e m a n d a b w e h r e n 1 9 1 ) . E r greift (selbst unsichtbar) an, w a s die Augen
125
s e h e n (das Sichtbare). V e r e h r t wird der G o t t auf seinem
P r o z e s s i o n s w e g 1 9 2 ) , hergestellt aus Edelsteinen und g e f o r m t aus Metall, wie eine Welle ersetzt w e r d e n kann
126
d u r c h eine andere Welle. Kein Fluß Iäßt
sich (auf die D a u e r ) v e r b e r g e n : E r verläßt den K a n a l , in dem er verborgen w a r 1 9 3 ) . So k o m m t a u c h die Seele zu dem Platz, den sie kennt, und weicht nicht ab von ihrem gestrigen W e g . M a c h e dein H a u s im W e s t e n trefflich und statte deinen Sitz in der
128
N e k r o p o l e w o h l a u s 1 9 4 ) d a d u r c h , d a ß du aufrecht
bist und das R e c h t e tust, w o r a u f die H e r z e n der M e n s c h e n bauen. Die gend des a u f r e c h t
Gesinnten
wird lieber a n g e n o m m e n
als das
129
Rind
Tudes
Sünders195)...
) Zur Verknüpfung mit dieser Zusage vgl. 2. Mose 2 0 , 1 2 ; 5. Mose 5 , 1 6 . ) Kardinalfälle sozialen Verhaltens, in Ägypten ebenso wie im AT. Vgl. u.a. 2. Mose 2 2 , 2 1 ff.; 5. Mose 2 4 , 1 7 ; 2 7 , 1 9 ; Jes. 1 , 1 7 ; Mal. 3 , 5 . 1 8 8 ) Vgl. dazu l . K ö n . 2 1 , 1 - 4 ; Mi. 2 , 2 b . 1 8 9 ) Hier wohl: Todesstrafe verhängen. 1 9 0 ) Der biblischen Vertreibung aus dem Paradies ( l . M o s e 3 , 2 4 ) entspricht der zweite Teil des unter Nr. 5 gebrachten Mythus: Schilderung des Rückzuges Gottes aus der Nähe der Menschen. Seit damals hält sich Gott entfernt, bleibt unsichtbar, greift aber in die sichtbare Welt ein. 1 9 1 ) Die „Hand Gottes" als Bild für das (strafende) Eingreifen Gottes in das Geschick der Einzelnen oder die Weltläufte ist ein häufiges biblisches Bild. Vgl. beispielshalber 2 . M o s e 9 , 3 ; 5 . M o s e 2 , 1 5 ; l . S a m . 6 , 5 ; Ez. 2 5 , 1 3 . 1 6 ; Am. 1 , 8 . 1 9 2 ) Anstelle des unsichtbaren Gottes pflegt man sein sichtbares, aber nicht mit ihm identisches Substitut, das Kultbild, zu verehren. Die Menge begegnet ihm nur bei Prozessionen. — Vgl. immerhin 2 . M o s e 3 2 , I f f . ; l . K ö n . 1 2 , 2 8 f f . ; Hos. 8 , 4 f f . und andererseits 2. Mose 2 0 , 4 f f ; 5. Mose 5 , 8 ff. 1 9 3 ) Die Verborgenheit Gottes hat eines Tages ein Ende: Im Gericht bricht er hervor und tritt dem Menschen gegenüber. - Vgl. den hebr. Text von Ps. 3 4 , 1 7 und 7 6 , 8 ff. 1 9 4 ) Dieser Doppelsatz ist ein Zitat aus der viele Jahrhunderte älteren Lehre des Djedefhor. Was dort materiell gemeint war und sich auf den Bau und die Ausrüstung des Grabes und die Opfer bezog, biegt unsere Lehre ins Spirituell-Moralische um durch den Zusatz „dadurch, d a ß " . 186 187
1 9 5 ) Vgl. evtl. l . S a m . 1 5 , 2 2 ; Jes. 1 , 1 0 - 1 7 ; Hos. 6 , 6 ; Am. 5 , 2 1 - 2 4 ; Ps. 4 0 , 7 ; Spr. 2 1 , 3 . Vielleicht ist aber auch das hier mit „Tugend" übersetzte Wort etwas anders zu lesen und mit „ B r o t " zu übersetzen.
72
Ägyptische Texte
Wohl
131
v e r s o r g t sind die M e n s c h e n , das Vieh G o t t e s 1 9 6 ) .
E r h a t geschaffen H i m m e l und E r d e u m ihretwillen. E r h a t vertrieben den Gierigen des W a s s e r s 1 9 7 ) . E r h a t die L u f t geschaffen, d a m i t ihre N a s e n
132
leben.
Seine Abbilder sind sie, aus seinem Leibe g e k o m m e n 1 9 8 ) . E r geht am H i m m e l auf u m ihretwillen, Er h a t
133
f ü r sie die Pflanzen geschaffen,
Tiere, Fische und Vögel, u m sie zu e r n ä h r e n . E r h a t seine W i d e r s a c h e r g e t ö t e t , seine eigenen Kinder verringert, 134
w e i l sie planten, sich zu e m p ö r e n 1 9 9 ) .
E r erschafft das L i c h t u m ihretwillen und fährt ( a m H i m m e l ) , u m sie zu sehen. E r h a t sich eine
135
K a p e I l e errichtet zu ihrem Schutz,
und wenn sie d o r t weinen, so h ö r t e r 2 0 0 ) . E r h a t für sie H e r r s c h e r gebildet im Ei, Machthaber,
136
u m den R ü c k e n des S c h w a c h e n zu s t ü t z e n 2 0 1 ) .
E r h a t für sie den Z a u b e r geschaffen als W a f f e , dem Schlag des
137
Unheils zu w e h r e n 2 0 2 ) ,
über das T a g und N a c h t g e w a c h t wird
203
).
E r h a t getötet die Aufrührer unter ihnen, wie ein
138
M a n n seinen Sohn züchtigt dessen Bruder z u l i e b e 2 0 4 ) .
G o t t kennt jeden N a m e n 2 0 5 ) . 27.
Die Lehre
eines Mannes
für seinen
Sohn
Erhalten auf 2 Papyri und etwa 10 Ostraka, alle aus dem Neuen Reich. Hierogl. Umschrift, latein. Umschrift und Ubersetzung von K . A . Kitchen, OrAnt 8, 1 9 6 9 , S. 1 8 9 - 2 0 8 , dazu jetzt O D Μ 1 2 6 6 bei G.Posener, Cat. des Ostr. hier. litt. II, Doc. de Fouilles 1 8 , 1 9 7 2 . Einteilung in Paragraphen nach Kitchen. ) Siehe o. A n m . 4 7 . Vgl. nochmals Jes. 4 0 , 1 1 ; Jer. 3 1 , 1 0 ; Ps. 2 8 , 9 ; 7 4 , 1 ; 7 9 , 1 3 ; 80,2; 95,7. 1 9 7 ) Vgl. Jes. 5 1 , 9 f . ; Ps. 7 4 , 1 3 f . ; 8 9 , 1 0 f . ; Hi. 9 , 1 3 ; 2 6 , 1 2 f . 1 9 8 ) Zur Frage der Gottesebenbildlichkeit in Ägypten siehe E.Hornung. Der Mensch als „Bild Gottes" in Ägypten, in: O. Loretz, Die Gottebenbildlichkeit des Menschen, 1 9 6 8 , S. 1 2 3 f f . Vgl. im AT: l . M o s e 1 , 2 6 f . ; ( 5 , 3 ; 9 , 6 ) ; P s . 8 , 6 . ' " ) Anspielung auf den Mythus von der Vernichtung des Menschengeschlechts, unsere Nr. 5. 200) Dies ist der einzige in unserem Text genannte Zweck der Tempel. Vgl. l . K ö n . 8 , 2 9 f f . , dazuhin l . S a m . 1 , 9 - 1 8 . 2 0 1 ) Dies ist der einzige hier genannte Zweck von Herrschaft (vgl. Spr. 2 9 , 1 4 ) . 2 0 2 ) Vgl. kontrastweise 2 . M o s e 2 2 , 1 7 ; 5 . M o s e 1 8 , 9 f f . ; Jer. 2 7 , 9 . 196
203) Vgl. Ps. 121,3 ff. 2 0 4 ) Auch der Empörer steht noch in der Liebe des göttlichen Vaters; wenn er ihn bestraft, so den anderen Kindern zuliebe. 2 0 s ) Name als Zeichen der Individualität, vgl. Jes. 4 3 , 1 .
73
Lebenslehren
Die Lehre stammt aus der 12. Dynastie ( 1 9 9 1 - 1 7 8 5 v.Chr.). Auffallenderweise bleiben Lehrer wie Schüler („Sohn") anonym. Die Weisung scheint für die breiten Volksschichten bestimmt zu sein (vgl. G. Posener, Litterature et politique dans l'figypte de la Χ Ι Γ dynastie, 1 9 5 6 , S. 124ff.). Die Lehre berührt sich, insofern sie als väterliche Unterrichtung eines „Sohnes" gefaßt ist, mit at.lichen Weisheitstexten: vgl. Spr. 1 , 1 0 . 1 5 ; 2 , 1 ; 3 , 1 . 2 1 ; 4 , 1 . 1 0 . 2 0 ; 5 , 1 . . . 2 3 , 1 2 - 2 4 , 2 2 . Andersgeartete Berührungspunkte kommen hinzu: Mit § 2 vgl. Spr. 4 , l f . l 0 . 2 0 u.a.; mit § 3 einerseits Spr. 2 5 , 6 f . , andererseits Spr. 6 , 6 ; 2 4 , 3 0 f f . u.a.; mit § 4 Spr. 1 0 , 1 9 ; 1 2 , 1 9 ; 2 1 , 2 3 ; mit §§ 1 3 - 1 6 immerhin Spr. 1 6 , 1 5 . Im übrigen siehe die Anmerkungen. §
1
§
2
H ö r e auf meine Stimme, vernachlässige nicht m e i n e W o r t e
§
3
und m i ß a c h t e nicht, w a s ich dir sagen will. E r w i r b dir Ansehen, aber geh nicht zu weit dabei.
§
4
T r ä g h e i t g e h ö r t sich nicht für einen W e i s e n . Sei verläßlich und s c h w e i g s a m , k r ü m m e deinen A r m
§ 13a
Beginn der Lehre, die ein M a n n für seinen Sohn g e m a c h t h a t . Er sagt:
206
)
und sei w o h l w c ' l e n d . . . E r 2 0 7 ) m a c h t aus d e m Unwissenden einen Weisen,
und der V e r h a ß t e wird ein Beliebter. § 1 3 b E r läßt den Geringen den G r o ß e n übertreffen, § 14
und der Letzte ist der E r s t e 2 0 8 ) . W e r nichts besaß, verfügt über Schätze,
§ 16
und w e r nur wenig L a n d besaß, h a t jetzt H ö r i g e . . . E r lehrt den S t u m m e n (?) sprechen, er öffnet die O h r e n des T a u b e n
209
)...
28. Die Lehre des Anii Erhalten auf fünf Papyri (einer davon unpubliziert) und einigen Ostraka. Basishandschrift ist Pap. Boulaq IV, jetzt im Museum von Kairo, Zeilenzählung nach ihm. Hierogl. Umschrift und Übersetzung: E.Suys, La Sagesse d'Ani, AnOr 11, 1 9 3 5 . Die Lehre dürfte, obwohl das älteste Manuskript aus der Ramessidenzeit stammt, in der zweiten Hälfte der 18.Dynastie entstanden sein ( 1 5 . / 1 4 . Jh.). Der Verfasser ist Schreiber am Tempel der Ahmes-Nofretere in Theben 2 1 °). Der erste Textauszug ist mit Spr. 7 , 5 - 2 3 zu vergleichen, der zweite mit Hab. 2 , 2 0 ; Zeph. 1 , 7 ; Sach. 2 , 1 7 ; Ps. 3 7 , 7 , aber auch mit Spr. 1 0 , 1 9 , zum dritten Auszug s. die Fußnoten. Ein direkter Einfluß der Lehre des Anii auf das A T ist wenig wahrscheinlich; dagegen ist mit einer Einwirkung über die Lehre des Amenemope (Nr. 29) oder deren Vorbild zu rechnen. ) Zum Gruß. ) Wahrscheinlich der König. 2 0 8 ) Am Rande ein nt.licher Stellenverweis: vgl. M t . 1 9 , 3 0 . 209) vgl. die auf Gottes Erscheinen bezogene Stelle Jes. 3 5 , 5 , die in M t . 1 1 , 5 und Lk. 7 , 2 2 wiederaufgenommen worden ist. 2 1 °) Vgl. G. Posener, RdE 6, 1 9 5 1 , S. 4 2 , Anm. 2. 206
207
74
Ägyptische Texte Neuere
Übersetzung
bei M . Lichtheim,
Ancient Egyptian
Literature,
II,
1976,
S. 1 3 5 - 1 4 6 . Z u Fragen der Textkritik und einzelnen Abschnitten vgl. A. Volten, Studien zum Weisheitsbuch des Anii, Hist.-Fil. Meddelelser, Kgl. D a n s k e Videnskabernes Selskab, X X I I I 3 ; vgl. auch A N E T 3 , S . 4 2 0 f .
Hüte dich vor einer Frau aus der F r e m d e 2 1 1 ) , die niemand in ihrer Stadt kennt. Blicke ihr nicht nach, wenn sie vorüber 1 4 geht, und erkenne sie nicht fleischlich. Sie ist ein tiefes W a s s e r 2 1 2 ) , dessen Umfang (?) man nicht kennt. Eine Frau, deren Mann fern ist, sagt wohl täglich zu d i r 2 1 3 ) : „Ich bin doch glatt ( = h ü b s c h ) 2 1 4 ) ! " , wenn sie keinen Zeugen hat. Sie wart e t 2 1 5 ) und stellt ihre Falle a u f 2 1 6 ) . Ein großes Verbrechen — und der T o d 2 1 7 ) , wenn es bekannt wird . . . 11113
^ 'Halte keine großen Reden, sondern schweige: Dann wird es dir gut gehen. Sei kein Schwätzer: 2 Der Ruheplatz des Gottes (Tempel), dessen Verbot ist Geschrei. Bete du mit liebendem Herzen, dessen Worte 3 alle verborgen sind, dann wird er tun, wessen du bedarfst 2 1 8 ). Er hört, was du sagst, und nimmt dein Opfer an. . . V 1 1 1 3 Du darfst nicht das Essen verzehren, 4 während ein anderer dabeisteht, und du nicht deinen Arm für ihn nach der Speise streckst 2 1 9 ). Wird es (das Brot) denn ewig dasein? Der Mensch s ist ja ein Nichts. Der eine ist reich, wo der andere arm i s t 2 2 0 ) . Ist denn die Speise etwas Dauerhaftes? 6 Kann das nicht einmal vorbei sein? Der Reiche vom vorigen J a h r , der ist dies J a h r ein Vagabund. Sei nicht gierig, 7 deinen Bauch zu füllen. Irgendeiner wird dich ebenso kränken k ö n n e n 2 2 1 ) . Auch du kannst in die Lage kommen, daß ein anderer dir Brosamen reicht. 2 n
)
Die W a r n u n g v o r der „ f r e m d e n " F r a u (Ehefrau eines anderen o d e r eine in der
Stadt Unbekannte) findet sich in Ägypten v o m Alten Reich bis in die p t o l e m ä i s c h e Z e i t . Vgl. Spr. 2 , 1 6 - 1 9 ; 5 , 1 - 1 4 ; 6 , 2 0 - 3 5 ; 7 , 1 - 2 7 . 212
) Vgl. immerhin auch Spr. 1 8 , 4 a .
213
) Spr. 7 , 1 9 .
214
) O b Spr. 7 , 5 o d e r 7 , 2 1 zu vergleichen ist?
215
) Spr. 7 , 1 2 .
216
) W i e zum Vogelfang, vgl. Spr. 7 , 2 3 a ; Pred. 7 , 2 6 f . ; Sir. 9 , 3 .
217
) Spr. 7 , 2 3 b.
218
) In Israel ist stilles Gebet ungewöhnlich, vgl. l . S a m . 1 , 1 3 . S. dagegen M t . 6,
5-7. 221
219
) Spr. 1 4 , 2 1 .
22
° ) Spr. 2 2 , 2 .
) N ä m l i c h , indem er dich hungrig stehen läßt, w ä h r e n d er ißt.
Lebenslehren 8
75
D e r S t r o m des W a s s e r s v o m vorigen J a h r h a t sich verlagert,
er bildet einen anderen W a s s e r a r m dieses J a h r . G r o ß e Seen ' w e r d e n t r o c k e n , und Ufer werden zu Tiefen. G e h t es nicht so a u c h den M e n s c h e n ? Eines ist
10
i h r Plan, e t w a s g a n z anderes ist der des H e r r n des L e b e n s 2 2 2 ) .
29. Die Lehre des Amenemope Basistext ist pBritMus 10. 4 7 4 , veröffentlicht von E . A . W . B u d g e , Hieratic Papyri in the British Museum, 2 n d Series, 1 9 2 3 , Tf. 1 - 1 4 . Kapitelzählung im Text, Seiten- und Zeilenzählung nach dem Hauptpapyrus. Die Lehre dürfte in der 2 0 . Dynastie ( 1 1 8 6 - 1 0 7 0 ) entstanden sein. Sie zeigt deutliche Entlehnungen aus der Lehre des Anii (Nr. 28). Vf. ist Steuerbeamter. Die entsprechende Sphäre herrscht vor. Enge, teilweise wörtliche Übereinstimmungen mit Teilen der Sprüche, besonders mit 2 2 , 1 7 - 2 3 , 1 1 . Im einzelnen hat auch die Gottergebenheit des A. Parallelen in at.lichen Texten, beispielsweise in Ps. 3 7 ; 3 8 , 1 4 f f . oder in Jer. 1 1 , 2 0 , nicht zuletzt in Spr. 2 0 , 2 2 . Oft übersetzt und besprochen. Siehe A N E T 3 , S . 4 2 1 ; M . Lichtheim, Ancient Egyptian Literature, II, 1976, S. 146—163; I. Grumach, Untersuchungen zur Lebenslehre des Amenope, M Ä S t 2 3 , 1 9 7 2 . Ebd. sind weitere Handschriften angegeben und benützt. Einleitung ^ B e g i n n der L e h r e für das Leben, der Unterweisungen für das Heil, aller V o r s c h r i f t e n für den U m g a n g mit den G r o ß e n , der Regeln für die H o f l e u t e , 1,5
u m eine (mündliche) Ä u ß e r u n g zu e r w i d e r n 2 2 3 ) d e m , der sie sagt,
u m eine (schriftliche) B o t s c h a f t zu b e a n t w o r t e n d e m , der sie s e n d e t 2 2 4 ) , um einen r e c h t zu leiten auf den W e g e n des L e b e n s 2 2 5 ) , u m ihn heil sein zu lassen auf E r d e n , u m sein H e r z hinabsteigen zu lassen in seinen S c h r e i n 2 2 6 ) , h 10
i n d e m es ihn fortlenkt v o m B ö s e n ,
u m ihn zu retten aus dem M u n d e der Leute, indem er geehrt ist im M u n d e der M e n s c h e n . . .
) Vgl. Jes. 5 5 , 8 ; Spr. 1 6 , 1 ; 1 6 , 9 ; 1 9 , 2 1 u.ö. ) Mit I. Grumach lese ich nur r hif. 2 2 4 ) Vgl. Spr. 2 2 , 2 1 . 2 2 5 ) Vgl. Spr. 2 2 , 1 9 , überdies Ps. 2 5 , 4 und Spr. 2 , 1 9 ; 1 0 , 1 7 ; 1 5 , 2 4 . 2 2 b ) Das Herz ist das Empfangsorgan für Gottes Weisung. Wenn es „im Leibe" ist, so bedeutet das vernünftiges, gottgefälliges Handeln. Dazu will A. seine Leser anleiten. („Schrein" ist Metapher für Leib.) 222
223
76
Ägyptische Texte
' Erstes Kapitel
3 8
G i b deine O h r e n , höre, w a s g e s a g t w i r d 2 2 7 ) . 3 ' 1 0 G i b dein H e r z d a r a n , es zu verstehen. Es ist nützlich, es (das G e h ö r t e ) in dein H e r z zu g e b e n , a b e r w e h e d e m , der es u n b e a c h t e t läßt! L a ß es in deiner B r u s t ruhen 2 2 8 ) , d a m i t es ein V e r s c h l u ß in d e i n e m H e r z e n sei. 3 · l s W e n n d a n n ein S t u r m v o n W o r t e n entsteht, d a n n wird es ein P f l o c k f ü r deine Z u n g e s e i n 2 2 9 ) . W e n n du deine L e b e n s s p a n n e v e r b r i n g s t m i t d i e s e m im H e r z e n , d a n n wirst du f i n d e n , d a ß es E r f o l g bringt. 4 ' ' D u wirst m e i n e W o r t e als ein V o r r a t s h a u s des L e b e n s f i n d e n , und dein Leib w i r d heil sein auf E r d e n 2 3 0 ) . Z w e i t e s Kapitel H ü t e dich, einen Elenden treiben231).
zu b e r a u b e n
und
4,s
einen
Schwachen
zu
ver-
Strecke nicht deine H a n d einem Alten entgegen u n d richte nicht zuerst d a s W o r t an einen G r o ß e n (?). L a ß dich nicht mit einer r a u h e n B o t s c h a f t a u s s c h i c k e n und s c h ä t z e nicht den, der sie a u f g e t r a g e n hat. 4 · 1 0 E r h e b e kein Geschrei gegen den, der sich gegen dich vergeht, und tritt ihm g e g e n ü b e r nicht f ü r dich selber ein 2 3 2 ) . Wer B ö s e s tut, den w i r f t der U f e r d a m m a b , und sein (des D a m m e s ) S c h l a m m holt i h n 2 3 3 ) . D e r N o r d w i n d k o m m t u n d b e e n d e t seine (des B ö s e n ) S t u n d e , 4, i 5 e r v e r e i n i g t ; s j c h m i t d e m U n w e t t e r ; 2 2 7 ) Nicht nur die vorliegende Lehre, sondern allgemein das tradierte Lehrgut; vgl. dazu Grumach, a.a.O., S.25. - Vgl. Spr. 2 2 , 1 7 a und L X X . - Im folgenden entsprechen sich: 3 , 1 0 und Spr. 2 2 , 1 7 b ; 3 , 1 3 und Spr. 2 2 , 1 8 a; 3 , 1 6 und Spr. 2 2 , 1 8 b. 228) Wörtlich: „Kasten deines Leibes", ein weiterer Ausdruck für den Sitz des Herzens; vgl. Anm.226. 2 2 9 ) Also ein fester Halt, ein Orientierungspunkt sollen die auswendig gelernten Lehren in Fällen von Verwirrung der Gefühle oder der Meinungen sein. „Der Weg der Lehre führt vom Ohr — zum Herzen (wo sie einverleibt' wird, HB) - zur Zunge (die sie vor Unbesonnenheiten schützt, HB) — zum Leben (das sie heil sein läßt, in weltlichem wie religiösem Sinn, H B ) " : Grumach, a.a.O., S.29. 230) w e r s j c [ 1 d i e s e Lehre zu innerem Besitz macht, wird Erfolg vor Gott und Menschen haben. 2 3 1 ) Offenbar ist an eine Situation vor Gericht, besonders bei Erbschaftsstreitigkeiten, gedacht. Spr. 2 2 , 2 2 . 2 3 2 ) Überlasse vielmehr die Verteidigung oder die Rache Gott. Der Gedanke wird im folgenden breiter ausgeführt und bildet ein Hauptthema der Lehre {'n wib „für jmdn. eintreten" oft im Neuen Reich). 2 3 3 ) Der Böse, der einen Sturm entfacht hat, kann jetzt nicht sicher sein Schiff ans Ufer bringen: er strandet.
Lebenslehren
77
die Gewitterwolken sind laut, die Krokodile böse: Du Heißer, w a s ist jetzt mit dir 2 3 4 ) ? E r schreit, und seine Stimme dringt bis z u m H i m m e l . D u M o n d , der sein Vergehen f e s t s t e l l t 2 3 5 ) , 5
' ' s t e u r e , f a h r e den B ö s e n zu uns herüber,
die wir nicht wie er gehandelt haben
236
)!
Richte ihn auf, gib ihm deine H a n d , setze ihn in die A r m e des G o t t e s , s
· s fülle seinen Leib m i t B r o t von dir,
d a ß er satt w e r d e und sich s c h ä m e . E t w a s anderes Gutes im H e r z e n des G o t t e s ist es, v o r dem R e d e n zu zögern. Drittes Kapitel 5
'
10
F a n g keinen Streit mit dem Heißmäuligen an
und greife ihn nicht mit W o r t e n an. Z ö g e r e v o r einem G e g n e r , beuge dich v o r einem Angreifer, schlafe v o r dem R e d e n . Ein S t u r m , der sich erhebt wie Feuer im Stroh: 5
'
15
d a s ist der H e i ß e in seiner Stunde.
Zieh dich zurück v o r ihm, lasse es u n b e a c h t e t (?) — der G o t t wird ihm zu a n t w o r t e n wissen. W e n n du deine Lebensspanne verbringst m i t diesem im H e r z e n , so w e r d e n deine Kinder es s e h e n 2 3 7 ) . ' Viertes Kapitel238)
5 20
' ' D e r Hitzige im T e m p e l , er ist wie ein B a u m , der im Innern w ä c h s t 2 3 9 ) . 6
Einen Augenblick nur bringt er junges Grün h e r v o r 2 4 0 ) .
2 3 4 ) Der Heiße ist der Unbeherrschte, der seinen Gefühlen ungehemmt Ausdruck gibt. Die Opposition dieses negativen Menschenbildes mit dem positiven des „wahren Schweigers" ist ein Hauptthema dieser Lehre. 235j D e r Mondgott Thot ist Wahrer des Rechts. An ihn richtet sich die Fürbitte derer, die nicht durch falsches Verhalten gestrandet sind. 236) Nicht „pharisäisch" gemeint, sondern sachlich. Im Bilde: Die, die sicher gelandet sind, bitten, daß auch der Gescheiterte noch gerettet werde. 2 3 7 ) Seil, den Segen, der auf dem ruht, der die Lehre beherzigt; vielleicht ist zugleich gemeint, daß ein so geführtes Leben beispielhaft wirkt. 238) j ) j e Deutung dieser viel behandelten Strophe folgt G.Posener, ZÄS 9 9 , 1 9 7 3 , S. 129—135. Zum 4. Kap. im ganzen vgl. Jer. 1 7 , 5 - 8 sowie Ps. 1. 2 i 9 ) Auch im A T kann der Mensch mit einem Baum verglichen werden: vgl. Jer. 1 1 , 1 6 f f . ; 1 7 , 8 ; Ez. 1 7 , 5 f f . ; Ps. 1 , 3 ; 5 2 , 1 0 ; 9 2 , 1 3 f f . u.ö. Bei uns wird vor Distanzlosigkeit gegenüber Gott gewarnt: Im „Tempel" kann der Baum nicht gedeihen; sein richtiger Standort ist „abseits", d.h. im Freien, wo er Sonnenlicht hat. 2 4 0 ) Da er im Dunkeln steht, treibt er nur „geile" Triebe, die nicht gedeihen können.
Ägyptische Texte
78 Sein E n d e findet er im K a n a l 2 4 1 ) , 6
' 5 e r treibt weit fort von seiner H e i m a t ,
o d e r die F l a m m e wird sein Begräbnis. D e r w a h r e S c h w e i g e r 2 4 2 ) aber hält sich abseits. Er ist wie ein B a u m , der im Sonnenlicht w ä c h s t . Er grünt und verdoppelt seine F r ü c h t e , 6
'
10
e r steht im Angesicht seines H e r r n
243
),
seine F r ü c h t e sind süß, sein Schatten ist a n g e n e h m , und sein E n d e findet er als S t a t u e 2 4 4 ) . Fünftes Kapitel Eigne dir nicht Anteile des T e m p e l s a n ; 6 ' 1 5 sei nicht gierig, und du wirst Überfluß f i n d e n 2 4 5 ) . V e r d r ä n g e nicht einen D i e n e r Gottes, u m einem anderen Gutes zu e r w e i s e n 2 4 6 ) . Sage nicht: „ H e u t e ist wie m o r g e n " , ' 1 9 W i e wird es enden? ' ' W e n n das M o r g e n g e k o m m e n und das H e u t e v o r ü b e r g e g a n g e n ist, dann ist die Flut zum R a n d einer Welle g e w o r d e n 2 4 7 ) . 6 7
Die Krokodile liegen bloß, die Nilpferde auf dem T r o c k e n e n , die Fische sind z u s a m m e n g e d r ä n g t 2 4 8 ) . 7 ' 5 D i e W ö l f e sind satt und die Vögel im Fest: die Fischnetze sind ausgeleert. Alle Schweigenden im T e m p e l aber, sie sagen: „ G r o ß an Gunst ist R e ! "
249
).
H a l t e dich an einen Schweiger, dann wirst du Leben finden, 7
'
10
u n d dein Leib wird heil sein auf E r d e n .
2 4 1 ) Das mit „ K a n a l " übersetzte Wort ist sonst unbekannt. Der im Dunkeln wachsende Baum hat minderwertiges Holz gebracht, das nur ins Wasser geworfen oder verbrannt werden kann. Tod im Wasser, in der Fremde oder gar im Feuer sind für den Ägypter dieser Zeit fürchterliche Vorstellungen. 2 4 2 ) Der „wahre Schweiger", wörtl. „der in richtiger Weise schweigt, der entsprechend der M a a t schweigt" (gr mV) ist das Idealbild dessen, der zu Gottes Ordnung schweigt, der „Stille", der Schickungen annimmt, der auch im Alltag bescheiden ist und Gott nicht bedrängt. Er ist das positive Gegenstück zum „Heißen". 2 4 3 ) D . h . vor dem ihn bestrahlenden Sonnengott. 2 4 4 ) Sein Holz wird, weil vorzüglich, noch zu einem Götterbild verarbeitet eine Apotheose für den Baum, ein Bild für die Seligkeit des frommen Schweigers. 2 4 5 ) Vgl. Spr. 2 1 , 2 6 . 246) Versuche nicht, bei der Postenbesetzung deinen Günstling vorzuziehen auf Kosten eines anderen. 2 4 7 ) Der Nil verschiebt oft und unberechenbar sein Bett. Bild für den Umschwung des Geschicks. 2 4 e ) In einer Pfütze, wo sie ihren Feinden eine leichte Beute werden. 2 4 9 ) Wohl die ersten Worte einer Dankhymne, vgl. B . G u n n , J E A 4 1 , 1 9 5 5 , S . 9 2 .
Lebenslehren
79
Sechstes Kapitel Verrücke nicht den Markstein auf den Grenzen der Ä c k e r 2 5 0 ) und verschiebe nicht die Meßschnur von ihrer rechten Stelle. Sei nicht gierig nach einer Elle Ackers 7 ' l s u n d verletze nicht die Grenze einer Witwe 2 S 1 ) . Die Furche zum Treten: es verkürzt seine Lebenszeit, wer sie dem Felde w e g n i m m t 2 5 2 ) . Hat er sich auch mit falschen Eiden etwas angeeignet, so wird er doch durch die M a c h t des Mondes gefesselt 2 5 3 ). 8 ' 'Du erkennst den, der solches tut, (schon) auf Erden: Er ist ein Feind des Schwachen, Er ist ein Gegner, der in deinem Leib niederreißt, In seinem Auge ist etwas, was Leben raubt, 8 ' 5 sein Haus ist ein Feind der Stadt, seine Scheunen werden zerstört, sein Besitz wird seinen Kindern fortgenommen, seine Habe einem anderen gegeben. Hüte dich (also), die Grenzen der Äcker zu verletzen, 8 ' 1 0 damit der Schrecken dich nicht hole. Man befriedigt Gott mit der M a c h t des Herrn, dem Scheiden der Ackergrenzen 2 5 4 ). Strebe danach, daß dein Leib heil bleibe, hüte dich vor dem Allherrn. 8 ' I 5 Betritt nicht die Furche eines anderen: es ist gut für dich, wenn sie wohlbehalten ist (?). Pflüge die Felder, und du wirst finden, was du brauchst, du wirst Brote von deiner eigenen Tenne erhalten. Besser ist ein Scheffel, wenn der Gott ihn dir gibt, 8 , 2 0 a l s fünftausend mit U n r e c h t 2 5 5 ) . 9 ' 'Die verbringen nicht einen Tag in Speicher und Scheune, die geben keine Nahrung für den K r u g 2 5 6 ) . Kurz nur ist ihre Zeit im Vorratshaus, bei Tagesanbruch sind sie versunken.
2 5 0 ) Vgl. Spr. 2.2,28, dazuhin 5 . M o s e 1 9 , 1 4 ; 2 7 , 1 7 ; l . K ö n . 2 1 , 1 - 4 ; Hos. 5 , 1 0 ; Hi. 2 4 , 2 . 2 5 1 ) Spr. 2 3 , 1 0 . 2 5 2 ) Die Furche zwischen zwei Feldern verlockt besonders dazu, sie seinem eigenen Gebiet einzuverleiben. 2 5 3 ) Der Mondgott Thot ist vom Berechner der Mondphasen und des Kalenders zum Rechengott und Beschützer der Geometer geworden. 254) wie es 255) 256)
Der Herr ist Pharao, und seine Beamten haben die Grenzen gerecht festzulegen, besonders nach der jährlichen Nilüberschwemmung immer neu nötig wurde. Vgl. Spr. 1 5 , 1 6 ; 1 6 , 8 . Bier wurde aus Gerste gebraut und war ein Grundnahrungsmittel.
80
Ägyptische Texte
9 5
' Besser ist A r m u t aus der H a n d Gottes als Schätze im V o r r a t s h a u s 2 5 7 ) , Besser sind B r o t e , w e n n das H e r z vergnügt ist, als Reichtum mit K u m m e r 2 5 8 ) . Siebtes Kapitel 9 10
' H ä n g e dein H e r z nicht an S c h ä t z e 2 5 9 ) : Es gibt keinen, der B e s t i m m u n g und G e s c h i c k 2 6 0 ) kennt! Wirf dein H e r z nicht hinter Äußerlichkeiten her: J e d e r m a n n hat seine (ihm bestimmte) Stunde. M ü h e dich nicht, nach mehr zu s u c h e n 2 6 1 ) , 9 15
' d a n n w i r d dein Bedarf sichergestellt bleiben. Wenn dir Schätze durch R a u b gebracht w e r d e n , so bleiben sie nicht über N a c h t bei d i r 2 6 2 ) . Wenn es tagt, sind sie nicht mehr in deinem H a u s : M a n kann noch ihre Stelle sehen, aber sie sind nicht mehr d a 2 6 3 ) . 9 20
' D e r Boden hat seinen Schlund g e ö f f n e t und ihnen recht getan, er hat sie verschlungen, 10
' ' u n d sie sind in die Unterwelt g e t a u c h t 2 6 4 ) . Sie haben sich selbst ein L o c h gemacht, so groß wie sie, und sind ins Totenreich untergetaucht. Oder sie haben sich Flügel g e m a c h t wie G ä n s e 10 5
' u n d sind zum H i m m e l g e f l o g e n 2 6 S ) . Freue dich nicht über Schätze, die durch R a u b erworben sind, und seufze nicht über A r m u t . Wenn sich ein G r u p p e n f ü h r e r (zu weit) v o r w a g t , dann läßt ihn seine T r u p p e im Stich. 10, i o p a s Schiff des Habgierigen bleibt im Schlamme s t e c k e n 2 6 6 ) , w ä h r e n d das B o o t des Schweigers mit gutem Winde f ä h r t . Bete zur Sonne (Aton), wenn sie aufgeht, und sprich: „ G i b mir Heil und G e s u n d h e i t ! " , dann gibt er dir deinen L e b e n s b e d a r f , 10,15 u n d du bist heil vom Schrecken . . .
257
) "») 259 ) 260 ) 261 ) 262 ) 263 ) 2M ) 265 ) 266)
Vgl. Spr. 19,1.22. Vgl. Spr. 17,1 und 15,17. Vgl. Ps. 6 2 , 1 1 , ferner Ps. 3 9 , 7 ; 4 9 , 6 f f . ; 5 2 , 9 ; Pred. 5 , 9 f f . Bei der Geburt mitgegebene Anlage und Umwelteinflüsse. Vgl. Spr. 2 3 , 4 a , ferner Pred. 3 , 1 ff. Vgl. Ps. 6 2 , 1 1 . Spr. 2 3 , 5 a, ferner 2 1 , 6 . Siehe J. Ruffle, JEA 5 0 , 1 9 6 4 , S. 178. Vgl. Spr. 2 3 , 5 b . e s z u schwer beladen ist und daher zu viel Tiefgang hat.
Lebenslehren
81
" N e u n t e s Kapitel M a c h e dir nicht den Heißen zum G e s e l l e n 2 6 7 ) und suche ihn nicht auf zu einem G e s p r ä c h . n
' 1 5 L a ß deine Z u n g e heil sein ( d . h . Heiles sprechen), deinem V o r g e s e t z t e n zu a n t w o r t e n ,
und hüte dich d a v o r , gegen ihn zu agitieren. L a ß ihn nicht seine R e d e auswerfen, u m dich zu fangen, und laß dich nicht gehen bei deiner A n t w o r t . B e r a t e die A n t w o r t mit einem M a n n deiner Stellung n
'
12
20
u n d hüte dich d a v o r , sie überstürzt zu äußern.
' ^ i e Rede eines, dessen H e r z geschädigt ist, ist r a s c h e r als W i n d und R e g e n 2 6 8 ) .
E r wird zerstört und wird a u f g e b a u t d u r c h seine Z u n g e 2 6 9 ) , seine R e d e ist unzulänglich. 12
' 5 E r gibt eine A n t w o r t , die Prügel verdient,
weil ihre F r a c h t Schädigung i s t 2 7 0 ) . E r fährt zu aller W e l t , h a t dabei aber falsche R e d e geladen
271
).
E r ist wie ein F ä h r m a n n , der W o r t e w e b t : 12,10
e r k o m m t und geht m i t S t r e i t 2 7 2 ) .
O b er ißt, ob er trinkt zu H a u s e : Seine A n t w o r t ist d o c h d r a u ß e n . D e r T a g , der seine U n t a t feststellt, ist ein J a m m e r für seine Kinder. 12
'
15
M ö g e doch Chnum kommen,
der T ö p f e r 2 7 3 ) des H e i ß m ä u l i g e n , d a ß er seine Herzensunzulänglichkeit k n e t e 2 7 4 ) ! ) Spr. 2 2 , 2 4 . ) Konjektur nach Grumach. Gemeint ist nicht ein bemitleidenswerter „Traumatisierter", sondern ein Mann mit unvollkommener Einsicht, dessen Worte unüberlegt und gefährlich sind, für andere wie für ihn selbst. 2 6 9 ) D . h . er schädigt sich selbst, nützt sich aber auch gelegentlich, wie es gerade trifft. Es ist auch möglich, aktiv zu übersetzen: „Er zerstört und baut a u f " , doch spricht dagegen u.a., daß solche Tätigkeit 2 4 , 1 5 der Gottheit zugeschrieben wird. — Vgl. immerhin auch Spr. 1 8 , 2 1 a. 2 7 0 ) Durch seine Antworten schädigt der „Heißmäulige" Mitmenschen. 2 ? I ) Ungehemmt verkehrt er mit allen, stiftet aber nur Schaden durch seine unüberlegte Tölpelhaftigkeit (vgl. 13,4—5). Nicht vom Bösen ist hier die Rede, sondern vom Unerzogenen, Zuchtlosen. 2 7 2 ) Der Fährmann fährt zwischen den Ufern hin und her wie das Weberschiffchen. Der Heiße wird mit einem Fährmann verglichen, der beim An- wie beim Ablegen Streit stiftet. 2 7 3 ) Vgl. Jes. 2 9 , 1 6 ; 4 5 , 9 ; 6 4 , 7 ; Jer. 18, I f f . ; Hi. 1 0 , 9 ; 3 3 , 6 , aber auch l.Mose 2 , 7 f . u.ö. 2 7 4 ) Chnum, der widderköpfige Gott, schafft die Menschen aus Lehm auf der Töpferscheibe. Er soll hier, so lautet die Fürbitte, beim Heißmäuligen die Unzulänglich267
268
6
Beyertin, T e x t b u c h
82
Ägyptische Texte
E r ist wie ein j u n g e r W o l f in der V i e h h ü r d e . E r w e n d e t ein A u g e gegen das a n d e r e 2 7 5 ) , 13,
' e r m a c h t B r ü d e r streiten.
Er wird v o r j e d e m W i n d h e r g e t r i e b e n wie G e w ö l k , er v e r d u n k e l t die F a r b e der S o n n e . E r f ä n g t seinen eigenen S c h w a n z w i e ein j u n g e s K r o k o d i l , i3, s e r
trjfft n u r
unzulänglich.
Sind auch seine L i p p e n s ü ß , s o ist seine Z u n g e d o c h s a u e r , denn das F e u e r b r e n n t in seinem L e i b e 2 7 6 ) . Fliege nicht, dich einem solchen a n z u s c h l i e ß e n , 13'9damit
der S c h r e c k e n dioh n i c h t h o l e 2 7 7 ) .
13 · 1 0 Z e h n t e s
Kapitel
G r ü ß e n i c h t den H e i ß e n , indem du dir G e w a l t a n t u s t , und schädige n i c h t dein eigenes H e r z : Sage ihm n i c h t f a l s c h e r w e i s e ,Sei g e p r i e s e n ! ' , indem d o c h S c h r e c k e n in d e i n e m I n n e r e n i s t 2 7 8 ) . 13' 15Verkehre
nicht falscherweise.mit M e n s c h e n ,
das ist dem G o t t ein A b s c h e u 2 7 9 ) . T r e n n e nicht dein H e r z von deiner Z u n g e 2 8 0 ) , dann werden alle deine Pläne E r f o l g h a b e n . D a n n wirst du g e w i c h t i g sein v o r den L e u t e n , 14'
' i n d e m du heil bist in der H a n d des G o t t e s .
G o t t h a ß t das V e r f ä l s c h e n v o n W o r t e n , sein g r o ß e r A b s c h e u ist der, in dessen I n n e r e n Streit i s t 2 8 1 ) . Elftes Kapitel 14' sBegehre
n i c h t die H a b e eines A b h ä n g i g e n
282)
und hungere n i c h t n a c h seinem B r o t .
keiten des Herzens durch Neuformung heilen, ihn damit für die rechte Weisung empfänglich machen. 2 7 5 ) Entweder: Er hat einen unangenehmen Blick, er schielt, oder, dem Zusammenhang nach wahrscheinlicher: Er verfeindet seine Umgebung untereinander. 2 7 6 ) Auch wenn er sich Mühe gibt, so sind seine Worte verletzend, weil er in seinem Inneren „heiß" ist. 2 7 7 ) Vgl. Spr. 2 2 , 2 4 f. 2 7 8 ) Die Weisung lautet nicht, man solle einen Heißen gar nicht grüßen, vielmehr, man solle keinen „Schrecken im Innern" haben, ihm gelassen gegenübertreten (so I. Grumach). 2 7 9 ) Abscheu: eigentlich Tabu, Verbotenes. — Vgl. Spr. 6 , 1 6 f . 280) Vgl r w * W V F
m^^M^K+y
v
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fj.y ^
/
F
I
w ^ vv+y ι υ ι Nikkal („Große Dame") die aus den älteren nordsyrischen Staatsverträgen als „Nikkal, die Herrin von Gurat" und „Nikkal, die Herrin von N u b a n " bekannt ist (vgl. PRU 4, S.52.65.157). Nach Nikkal stand wahrscheinlich die Wendung „von Gurat" oder „von N u b a n " . U7 ) Eigenname zweier noch nicht identifizierter Gottheiten, die wahrscheinlich zum Pantheon des Königs von Katk gehörten. ne ) „El und Eljan" ist dem at.lichen El Eljon („dem Höchsten Gott") zur Seite zu stellen. Vgl. l . M o s e 14,18ff.; 4.Mose 2 4 , 1 6 ; Ps. 57,3; 73,11; 77,10f.; 78,35; 107,11. Im Ugaritischen begegnen nicht selten Namen von Gottheiten, die durch „und" mit einem Epitheton verbunden sind. "») Vgl. 5.Mose 31,28; 32,1; Jes. 1,2; Ps. 5 0 , 4 und Anm. 92. 12 °) Ahnherr der herrschenden Dynastie von Arpad. 121 ) Nach der Lücke werden Sanktionsdrohungen laut. Vgl. hiermit die schon genannten AT-Parallelen. 122 ) Zum Motiv an sich vgl. immerhin auch Hos. 9,14; Klgl. 4,3 f.; l . M o s e 49,25. 123 ) D.h. dem Sohne des Bar-Gaja. 113
Vertragsinschriften
275
werden, das Assur beherrscht; [dann soll Ha] 2 6 dad alles Böse auf der Erde und im Himmel und alles Übel [ausgießen] 1 2 4 ); und er soll ausgießen über Arpad [Ha] 2 7 gel[steine] 1 2 S )! Und sieben Jahre lang soll die Heuschrecke fressen! Und sieben Jahre lang soll der Wurm fressen! Und sieben [Jahre lang soll a u f k o m ] 2 8 m e n die S p i n n e 1 2 6 ) auf der O b e r f l ä c h e seines Landes,
aber
kein Kraut soll hervorkommen, so daß nichts Grünes gesehen werden wird, so daß sein Gras nicht [gesehen werden wird]! 2 9 Und Zitherklang soll in Arpad nicht gehört werden, aber bei seiner Bevölkerung soll es Krankenstöhnen und [Schr]eiens Lär[m] 3 0 und Klageruf geben! Und die Götter mögen alles, was frißt, nach Arpad senden, und von seiner Bevölkerung [fressen sollen das Mau] 3 1 l der Schlange und das Maul des Skorpions und das Maul der B ä r i n 1 2 7 ) und das M a u l des weiblichen Panthers und die M o t t e und der
Floh und die W[espe. Abbre] 3 2 chen soll ihm ein Zerstörer die Häuser! Zur Einöde [soll] sein Gras(-land) [verwüstet werden, und Arpad soll ein Ruinenhügel werden zum [Lager des Hirschs und] 3 3 der Gazelle und des Fuchses und des Hasen und der Wildkatze und der Eule und [des Kauzes] und der Elster 1 2 8 )! Und nicht genannt werden sollen [jene] Sta[dt und] 3 4 Medura und Meriba und Mazeh und Mabbula und Scharun und Tuwim und Bethel und Bajjanan und [... und A] 3 S rneh und Chazaz und A d a m 1 2 9 ) ! Gleichwie dieses Wachs im Feuer verbrennt, so soll Arpad verbrennen und [die umlie]genden [Städte] 1 3 0 )! 3 6 Und Hadad soll in ihnen Salz und Kresse säen 1 3 1 )! Und mögest du nicht sagen: „Dieser Dieb und [diese seine Schmach], 37 dies ist Mati-El und seine S c h m a c h " 1 3 2 ) ! Gleichwie dieses Wachs im Feuer verbrennt, so soll verbrannt werden Ma[ti-El im Feu] 3 8 er; und gleichwie der
) Vgl. etwa 5.Mose 2 8 , 2 3 - 2 4 . ) Vgl. Jes. 3 0 , 3 0 ; Ez. 1 3 , 1 1 . 1 3 ; 3 8 , 2 2 . 1 2 6 ) Das zugrundeliegende Wort twj scheint jungbabylonischem tu-u'-a, tu-ü-ia, „Spinne", zu entsprechen. 1 2 7 ) Wir fassen dbhh als Femininum (vgl. akkadisch dabitu) von dbh auf (akkadisch dabü), „ B ä r " . Siehe die Wendungen „lauernder B ä r " (Klgl. 3 , 1 0 ) , „gieriger B ä r " (Spr. 2 8 , 1 5 ) , „verwaiste Bärin" (2.Sam. 1 7 , 8 ; Hos. 1 3 , 8 ; Spr. 1 7 , 1 2 ) ! Vgl. diesen Abschnitt (A 3 0 f . ) sowie Stele II A 9 mit 3.Mose 2 6 , 2 2 und Ez. 1 4 , 1 5 ! 1 2 8 ) Vgl. etwa Zeph. 2 , 1 3 f. oder Jes. 1 3 , 2 1 f . ; 3 4 , 1 0 f f . 1 2 9 ) Die Vokalisation der Mehrzahl dieser Ortsnamen ist hypothetisch. Aus gleichzeitigen assyrischen Urkunden sind Scharun, Tuwim und Chazaz bekannt. Alle diese Orte scheinen zum näheren Umkreis von Arpad gehört zu haben. 1 3 0 ) Anspielung auf Zauberhandlungen, die im Augenblick des Vertragsabschlusses vollzogen wurden. Offenbar wurden Wachsfiguren ins Feuer geworfen. Vgl. mutatis mutandis Ps. 6 8 , 3 (auch Ps. 2 2 , 1 5 ; 9 7 , 5 ; Mi. 1 , 4 ) . m ) Zum Bestreuen mit Salz siehe Ri. 9 , 4 5 ; Jer. 1 7 , 6 ; Zeph. 2 , 9 (auch 5 . M o s e 2 9 , 2 2 ; Hi. 3 9 , 6 ) . Vgl. F.C.Fensham, BA 2 5 , 1 9 6 2 , S.48ff. l 3 J ) „Dieser Dieb", der mit Mati-El identifiziert wird, ist der Dieb, von dem wahrscheinlich in Z. 4 2 die Rede ist. Er spielt im Augenblick der Bundeszeremonie die Rolle eines Königsstellvertreters: die „Schmach", die ihm im Rahmen der Handlung zugefügt wird, soll analog den Mati-El treffen, wenn er vertragsbrüchig wird. - Vgl. Anm. 137. 124 125
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Nordsemitische Texte
Bogen und diese Pfeile zerbrochen werden, so sollen Inurta 1 3 3 ) und H a d a d zerbrechen [den Bogen des Mati-El] 3 9 und den Bogen seiner Magnaten! Und gleichwie der Wachsmann geblendet wird, so soll Mati-E[l] geblendet werden 1 3 4 )! [Und gleichw 40 ie] dieses Kalb zerschnitten wird, so soll Mati-El zerschnitten werden und sollen seine Magnaten zerschnitten werden 1 3 5 )! [Und gleichwie 4 1 die]se[s entblößt wird 1 3 6 )], so sollen entblößt werden die Frauen des Mati-El und die Frauen seiner Nachkommenschaft und die Frauen [seiner] Mag[naten! Und gleichwie 4 2 dieser Dieb genommen und gefesselt wird] und auf sein Gesicht geschlagen wird, so soll [Mati-El] genommen und [gefesselt] werden, [und er soll 4 3 auf sein Gesicht geschlagen w e r d e n 1 3 7 ) . . . ] [Der Vertrag des Bar-Gaja, des Königs von Katk, mit Mati-El, dem Sohn des Atta 1 r-sumki, dem König von Ar]pad, und der Vertrag der Söhne des Bar-Gaja mit den Söhnen des Mati-El und der Vertrag der [Sö 2 hne der Söhne des Bar-]Gaja mit der Nachkommenschaft des Mati-El und mit der Nachkommenschaft jedes Königs, der 3 [in Arpad] an seiner Stelle [aufkommen wird,] und mit den Söhnen des Gusch und mit dem Haus Siluls 1 3 8 ) und mit [ganz] Ar 4 [am und der Vert]rag von Katk mit dem Vertrag von Arpad und der Vertrag der Bürger von Katk mit dem Ver s [trag der Bürger von A]rpad und mit seinem Volke und der Vertrag der Götter von Katk mit dem Vertrag der G 6 [ötter von Arpad] — dies ist der Vertrag der Götter, den die Götter aufgestellt haben! Glücklich der König, 7 [dessen Thron auf der Beständigkeit eines großen Königs (beruht) und wie dies[er] Ver[tra]g [auf dem Firma]ment des Himmels (steht)! Und [diesen] Vertrag 8 werden [alle Götter] bewahren, und keines von den Worten diese[r] Inschrift soll schweigen! 9 [Und sie sollen gehört werden von Q]arqar bis Jad[i und] Baz, vom Libanon bis J a b I 0 [ r u d und . . . , von Damas]kus bis Aro und Ma[nsu]wa[t, vo]n der Beqa bis K a t k 1 3 9 ) . B
1 3 3 ) Inurta oder Ninurta war der assyrische Kriegsgott. Er selbst und der Sturmgott H a d a d gebrauchten Bogen und Pfeile. Hier werden sie angerufen, um Bogen und Pfeile des Mati-El zu zerbrechen, falls dieser vertragsbrüchig wird. 1 3 4 ) Zum Blenden eines Vertragsbrüchigen Königs vgl. 2 . K ö n . 2 5 , 7 ; Jer. 39,7; 5 2 , 1 1 (auchEz. 1 2 , 1 2 - 1 3 ) . 1 3 5 ) Zum Zerschneiden eines Kalbes im Augenblick des Vertragsabschlusses vgl. l . M o s e 1 5 , 9 - 1 8 ; Jer. 3 4 , 1 8 . Zur Bedeutung dieser rituellen Handlung vgl. J.Henninger, Bib. 3 4 , 1 9 5 3 , S. 3 4 4 ff. 1 3 6 ) Das Abziehen des Fells beim getöteten Kalb dient als Bild der Entblößung der Frauen des Mati-El. Zur Entblößung von Frauen als schimpfliche Bestrafung vgl. Jer. 1 3 , 2 6 ; Ez. 1 6 , 3 7 ; Hos. 2 , 5 ; N a h . 3 , 5 . 1 3 7 ) Der Dieb wurde offenbar im Augenblick des Vertragsabschlusses geschlagen; vgl. Anm. 132. Man kann den Text aber auch anders rekonstruieren. 1 3 e ) Der Personenname „Silulu" ist aus assyrischen Urkunden bekannt. D a s arpadische Haus Silul war offenbar eine prominente Familie neben der Familie Gusch, aus der die Könige hervorgingen. 1 3 9 ) Die Z . 9 / 1 0 scheinen eine Aufzählung geographischer Begriffe Syriens in einer bestimmten Reihenfolge zu enthalten. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Umschreibung des Gebiets, in dem der Vertrag seine Gültigkeit hatte.
Vertragsinschriften
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" [ B e h ü t e n werden alle Götter das H]aus des Gusch und sein Volk mit ihren K u l t o r t e n 1 4 0 ) ! Diesfer] Vertrag 1 2 [wird Arpad bewahren, falls] sein [H]aus ihn kin[der]los ließe oder sich in Bedrängnis und Hader ver[löre] 1 4 1 ). " [ . . . ] für den Mati-El, den Sohn des 1 4 [ A t t a r - s u m k i . . . 1 S ~ 2 1 . . . ] für euer Haus. Und wenn Mati-El nicht gehorcht [und wenn seine Söhne nicht gehorchen und wenn sein Volk nicht gehorcht " o d e r wenn nicht gehorche]n alle Könige, die in Arpad die Königsherrschaft antreten werden, den W[örtern dieser Inschrift, die ge 2 3 hört wurden unter dem ganjzen Himmel, dann seid ihr meineidig geworden gegenüber all den Göttern des Vertrags, d[er in dieser Inschrift ist. Wenn ihr aber 2 4 gehorcht und e i n h a l t e t diesen Vertrag und du sagst: „Ein Vertragsmann bin [ich", dann werde ich 2 S die Hand nicht] gegen dich [ausstrecken können,] und mein Sohn wird die Hand nicht gegen [deinen] Sohn ausstrecken können, noch meine Nachkommenschaft gegen [deine] N a c h k o m m e n s c h a f t . Und wenn] 2 6 einer von den Königen oder einer von meinen Feinden gegen mich [etwas reden sollte,] und du sagst zu [ i r g e n d einem König: „ W a s [will]st d u ? " 1 4 2 ) [und er stre 2 7 ckt die Hand aus gegen] meinen Sohn und tötet ihn und streckt seine Hand aus und nimmt von meinem Land oder von meinem Besitz, dann bist du mei[n 2 8 eidig hinsichtlich des V e r t r a g s , der in dieser Inschrift ist. Und wenn einer von den Königen kommt und mich einkreist, k o m m mit [deiner ganzen 2 9 Streitmacht und] jedem Pfeil[schützen] und all deinen Tapfer[en], damit du den stoßest, der mich umzingelt, und gegen ihn kämpfest. [Andern 3 0 falls werde ich kommen] und gewiß Leichnam auf Leichnam in Ar[p]ad anhäufen. [Kein] einziger König [wird] für die Zufluchtsuchenden [zuverlässig sein und unbedingt 3 1 sollen s[ie ge]töt[et werden]. Und wenn du an dem Tage, an dem die Götter [mir] das Leid des Lebens [bestimmt haben], nicht mit deiner Streitmacht kommst und i 3 2 [hr nicht] mit eurer Streitmacht [ko]mmt, um meinem Ha[u]se zum Sieg zu verhelfen, [und wenn deine Nachkommen]scha[ft nicht] kommt, um [meiner] Nachkommenschaft zum Sieg zu verhelfen, 3 3 [dann bist du meineidig geworden gegenüber] den Göttern des Vertrags, der in dieser Inschrift ist. Und ermüden die Bundesgenossen] mit mir, dann kann ich das Wasser 3 4 [meines Brunnens lassen hinaufbrin]gen, aber jeder, der [je]nen Brunnen umkreist, wird die Zufuhr nicht abschneiden könfnen] noch die Hand nach dem Wasser des Brun[nens] ausstrecken. 3 5 [Und] der [König], der heraufsteigen und dir das Herz rauben würde, er selbst und [seine] Stfreitmacht und jeder], der [dir 1 4 0 ) Der Ausdruck „Kultort" gibt hier das a r a m . ' s c h r h / t wieder. Entsprechend steht auch im A T „Äschere" öfter für „Kultort". - Nach E.Lipinski ( O L P 3 , 1 9 7 3 , S. 112ff.) kann im einzelnen ein heiliger Hain gemeint sein (Ri. 6 , 2 5 - 3 0 ; 2. Mose 3 4 , 1 3 ; 5 . M o s e 7 , 5 ; 1 2 , 3 ; 1 6 , 2 1 ; 2 . K ö n . 1 8 , 4 ; 2 3 , 1 4 f . ; 2 . C h r . 1 4 , 2 ; 3 1 , 1 ; Mi. 5 , 1 3 ) oder auch eine „Kapelle" ( l . K ö n . 1 4 , 1 5 . 2 3 ; 1 5 , 1 3 ; 1 6 , 3 3 ; 2.Kön. 1 3 , 6 ; 1 4 , 2 3 ; 1 7 , 1 0 . 1 6 ; 2 1 , 3 . 7 ; 2 3 , 6 f . ; 2.Chr. 1 5 , 1 6 ; 1 9 , 3 ; 2 4 , 1 8 ; 33,3f.7.19). , 4 1 ) Es handelt sich um die herrschende Familie von Arpad. 1 4 J ) Diese Frage drückt die Bereitwilligkeit des Königs von Arpad aus, einen anderen Oberherrn anzuerkennen.
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das Herz] rauben würde, - haben [soll ich 36 ihre Köpfe, um] die Kraft des Angreifers [und] seine [Bo]sheit a[us den Völ]ke[rn] auszurotten. So haben wir in der Stadt geschworen und wenn (es) nicht so (geschieht), meineid 37 [ig sind wir geworden in all die]sem. - Und wenn die [Heuschrec]ke mir das gan[ze] B[rot gefr]essen hat [oder die D]ürre mein Brot weggetragen hat, sollst du [mir den zu esse]nden Vo[rrat] senden. 38 Und wenn du mir mein Brot nicht lieferst und [du] mir Brot nicht herbeiträgst und nicht ausschüttest, dann bist du hinsichtlich dieses Vertrags meineidig geworden. 39 [Und wenn du] das Notbrot [nicht] herbeitragen [ka]nnst, da der Schrecken auf dich kommt und deine Kehle begehrt und das g[anze Getreide] ausgeht 40 deiner [Stad]t und deinem Hause, sollst du Kleinvieh schlachten als Vo[rrat] für meine Kehle [und für je] de Kehle meines Hauses und für [meine] Schützlinge, 41 und freuen wird sich] dein Sohn [in] seinem [Her]zen und nicht abschnei[den] sollen von sich die Könige von A[rpad et]was, was die Zeit des Lebe[ns 42 ist. Und wenn mein Sohn sich] seinem Schützlinge [nicht zuwend]et oder (wenn) er gesunken und hingeschwunden ist, wo auch du für deine Kehle Erbarmen findest, Ame[n! 4 3 . . . ] wie er mit dir get[an hat], so wirst du den Spätling entzweischneiden. Und wenn [... 4 4 . . . ] er wird den Schuppenpanzer 143 ) meines Hauses verstärken gegen . . . [... 4 S . . . gegen] meinen Sohn oder gegen einen von meinen Eunuchen. Und falls einer von ihnen flieht und komm[t...] So haben wir gesprochen [und so] haben wir [geschrieben. Was 2 i[ch, Mati]-El, geschrieben habe, ist eine Mah 3 nung für meinen Sohn [und für den Sohn] meines Sohnes, d 4 ie an meiner [Stelle] aufkommen werden. Mögen [sie gemäß dem] Freundschaftvertrag 'verfahren [unter] der Sonne 6[zugunsten von meinem] kö[niglichen H]aus, [da]mit nichts Schlechtstes widerfahre dem] Hause des Ma 8 [ti-El und seines Sohnes und des Sohnes] seines Sohnes i[n 'Ewigkeit . . . 1 0 ~ 1 4 ... Irgend]ei[n Böses] l s mögen die Götter fernhalten von seinen Ta 1 6 gen und von seinem Hause! Und wer 17 die Worte der Inschrift, die auf dieser Stele sind, nicht bewahrt, "sondern spricht: „Ich werde ihre Worte auslöschen!" 19 oder „Ich werde den Freundschaf tsvertrag umstürzen und 20 [zur] Bosheit kehren!" - an dem Tage, da er 2 1 so handel[t], mögen die Götter [je]nen Man[n] umstürzen 22 und sein Haus und alles, was [dar] 23 in ist, und mögen sie sein Unterstes [zu 24 o]berst kehren! Und nicht besitzen soll sein Stam 25 [m] einen Namen! c 1
Stele II A 1 4 4 ) [... und sieben Stuten 1 sollen ein Fohlen säugen, aber es möge nicht satt werden; und sieben Kühe sollen ein Kalb säugen, aber es möge nicht] satt werden; und sieben 2 [Schafe sollen ein Lamm säugen, aber es möge nicht satt werden; und sieben Ziegen sollen] ein Böckchen [säu]gen, aber es möge
143 144
) Mögliche Bedeutung, abgeleitet von qelab>qelap, „(ab)schälen". ) Zum Text und seiner Ergänzung siehe auch Stele IA 21 ff.
Vertragsinschriften
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nicht sa 3 [tt werden; und sieben Töchter von ihm sollen während des Nahrungsmangels umhergehen, aber nicht begehrt werden! Und wenn er m e i n eidig wird gegenüber Bar-Gaja und gegenüber "[seinem Sohn und gegenüber seiner Nachkommenschaft, soll sein Königreich wie ein Sandkönigreich werden; und sein Name soll verjgessen werden, und [sein] Gra[b] soll sein 5 [ . . . Und sie]ben Jahre [soll] Dornengestrüpp das Getrei 6 [de verdrängen . . . ; und sie]ben Jahre soll sein [ . . . 7 . . . ] unter allen Magnaten von [ . . . 8 . . . ] und sein Land. Und ein Gesch 9 [rei . . . Und fressen soll] das Maul des Löwen und das Maul des [Wol]fs und das Maul des Panthers und [... 1 0 - 1 4 . . . ] [ . . . s i n d ] 2 der Vertrag und die Freundschaft, di[e] die Götter verwirklicht haben in [Katk und Arpad. Und wenn Mati-El nicht gehorcht] und wenn seine Söhne nicht gehorchen, 3 wenn seine Magnaten nicht gehorchen und wenn sein Volk nicht gehorcht und wenn nicht ge [horchen alle Könige von Arpad, aufstehen sollen die Götter des Schre] 4 ckens, die es bezeugen sollen 1 4 5 ). Wenn du ~ber gehorchst, [wird] die Ruhe [deiner] B[ahre . . . Und] s wenn du sprichst in deiner Kehle und denkst in [deinem] Herzen: [„Ein Vertragsmann bin ich, und ich will dem Bar-Gaja dienen] 6 und seinen Söhnen und seiner Nachkommenschaft", dann werde ich die Ha[nd] nicht [gegen dich] ausstrecken können, [noch mein Sohn gegen deinen Sohn, noch meine Nachkommenschaft gegen deine Nachkommenschaft], 7 weder sie zu schlagen noch ihren Namen zu vernichten. Und [wenn mein Sohn in seiner Kehle spricht: „Ich will aufkommen an der Stelle] 8 meines Vaters 1 4 6 ) und er soll fort (?), da er bejahrt ist", und mein Sohn will [meinen Kopf haben, um mich zu töten, und du sprichst in deiner Kehle: „Er] 9 t ö t e 1 4 7 ) , wen er töten will", dann seid ihr meineidig geworden gegenüber allen Götter[n des Vertrags, der in dieser Inschrift ist. Und die Götter 1 0 werd]en dich herabwerfen, und das Haus von Gusch und das Haus von Silul. Und [... " . . . ] meines [Mörde]rs und der Leichnam deines Sohnes auf dem Leichnam [... 1 2 . . . ] von mir. Und am Tage des Zornes gegen alle [ . . . 1 3 . . . ] . . . er kommt fü[rcht]end meinen Sohn und die Söhne [meiner] Söhne [...] 1 4 aus der Hand meiner Feinde und [...] . . . , seid ihr meineidig geworden [hinsichtlich dieses Vertrags . . . ] 1 5 der große [...]: auf eurem [...] wird Dornstrauch [...] und auf [eurer] Straße [...] 1 6 und niemand wird ihn bedrängen. Wenn er bedrängt in der Sta[dt ...] 1 7 . . . [...]. Wenn du begehrst und nicht [... bist du mein 1 8 eid]ig geworden gegenüber allen [Göttern des V e r t r a g s , der in [dieser] Inschrift ist [ . . . 1 9 Und] er soll nicht . . . [...] . . . , denn ein Vertra[gs]mann [ . . . 2 0 Und] wenn [...], der mächtiger ist als du [ . . . 2 1 . . . ] . B1
[ . . . Und wer] b e f i e h l t , [d]iese Inschriften zu entfernen von den Gör'terhäusern 1 4 8 ), wo sie einge[gr]aben bleiben sollen, und 4 [s]agt: „Ich will die C1
) Vgl. auch Stele I B 22.39. ) Vgl. Stele I A 5; Β 3; C 4 sowie Stele II Β 5. 147 ) Vgl. Stele III 11. 148 ) Die „Götterhäuser" sind in dieser Inschrift die Heiligtümer, in denen die Vertragsstelen ihre Behausung hatten. Vgl. Jos. 24,25—27; Ri. 9,6. 145 146
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Inschrif[t]en vernichten, und von Gru[n] 5 d auf will ich K a t k vernichten und seinen K ö n i g ! " — 6 auch wenn er sich fürchtet, die Inschrif[t]en (selbst) zu entfernen 7 von den Götterhäusern, und sagt zu 8 d e m , der nicht versteht: „Ich miete d i c h " und 'befiehlt: „Entferne diese [Inschjriften von den 10[Gö]tterhäusern!" — der soll in qualvoller Bedrückung st[erben — er] " u n d sein S o h n ! 1 2 [ . . . , nicht " w e g r a f f e n 1 4 9 ) ] werden alle Göttefr des V e r trags, der in [dies] er Inschrift ist, 1 4 den M a t i - E l und seinen Sohn und den Sohn seines Sohnes 1 5 und seine N a c h k o m m e n s c h a f t und alle Könige von Arpad und alle seine M a g 1 6 n a t e n und ihr V o l k aus ihren Häusern und aus 1 7 ihren (Lebens)tagen! Stele III
[ . . . Und wer auch immer zu dir k o m m t ] 1 oder zu deinem Sohn oder zu deiner N a c h k o m m e n s c h a f t oder zu einem der Könige von Arpad und [ge]gen mich re[d]et oder gegen meinen Sohn oder gegen den Sohn meines Sohnes oder gegen meine Nachkommenschaft, ebenso jederman 2 n, der den Hauch seiner Nasenflügel a u f b l ä h t 1 S 0 ) und böse W o r t e über mich sagt, [(dem) darfst du nicht] die W o r t e aus seiner H a n d nehmen. Du sollst sie in meine Hände ausliefern, und dein So 3 hn soll (sie) meinem Sohn ausliefern, und deine N a c h kommenschaft soll (sie) meiner N a c h k o m m e n s c h a f t ausliefern, und die N a c h kommenschaft [von jedem der Kö]nige von Arpad sollen (sie) mir ausliefern. W a s in meinen Augen gut ist, werde ich ihnen tun. 4 Andernfalls seid ihr meineidig geworden gegenüber allen Göttern des Vertrags, der in [dieser] Inschrift ist. Und wenn mir ein Flüchtling entflieht, einer von meinen hohen Beamten oder einer von meinen Brüdern oder einer von 'meinen Eunuchen oder jemand aus dem V o l k , das mir Untertan ist, und sie nach Aleppo gehen, (dann) sollst du [ih]nen Brot nicht ausschütten und nicht zu ihnen sagen: „Bleibt ruhig an eurem O r t ! " und sollst ihre Ke 6 hle nicht über mich erhöhen. Du sollst sie ruhigstellen und sie zu mir zurückbringen. Und wenn sie (sich) nicht in deinem Lande auf[hal]ten wollen, (dann) stelle (sie) dort ruhig, bis ich selbst komme und stelle sie ruhig! W e n n du aber ihre Kehle über mich erhöhst 7 und ihnen B r o t ausschüttest und zu ihnen sagst: „Bleibt, wo ihr seid, und kehrt nicht zu seinem O r t z u r ü c k ! " , dann seid ihr hinsichtlich dieses Vertrags meineidig geworden. Und alle Könige meiner N a c h b a r s c h a f t oder jeder, der mir wohlgesonnen ist und d[e]m ich meinen Boten sende des Friedens wegen oder aus irgendeinem meiner Interessen oder der mir seinen Boten sendet: O f f e 9 n sei der W e g für m i c h ! Du sollst dich mir diesbezüglich nicht aufdrängen und mir keinen Einspruch dage[gen] erheben! Andernfalls bist du hinsichtlich dieses Vertrags meineidig geworden. Und wenn jemand einer von meinen Brüdern ist oder jemand einer aus dem
) Wahrscheinlich muß in der Lücke eine Segensformel ergänzt werden ähnlich Stele I C 1 5 / 1 6 . 1 5 0 ) D.h. „der zürnt", „der Zank sucht". Zu diesem Sprachgebrauch siehe auch Jes. 6 4 , 1 ; Spr. 1 , 2 3 ; Sir. 1 6 , 2 5 . Vgl. F. Vattioni, AION 1 3 , 1 9 6 3 , S.279ff. 149
Vertragsinschriften
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Hau 1 0 se meines Vaters ist oder jemand einer von meinen Söhnen ist oder jemand einer von meinen Feldherren ist oder jemand einer von meinen [ho]hen Beamten ist oder jemand einer von den Leuten ist, die mir Untertan sind, oder jemand einer von meinen Feinden ist und "meinen Kopf haben will, um mich zu töten und um meinen Sohn und meine Nachkommenschaft zu töten - wenn sie m[i]ch töten, (dann) sollst du selbst kommen und mein Blut von der Hand meiner Feinde rächen; und dein Sohn soll kommen: 1 2 er soll das Blut meines Sohnes an seinen Feinden rächen; und der Sohn deines Sohnes soll kommen: er soll das Blu[t des Sohjnes meines Sohnes rächen; und deine Nachkommenschaft soll kommen: sie soll das Blut meiner Nachkommenschaft rächen. Und wenn es eine Stadt ist, 13 sollst du sie ganz mit dem Schwert schlagen! Und wenn es einer von meinen Brüdern ist oder einer von meinen Vasallen oder [einer] von meinen hohen Beamten oder jemand aus dem Volk, das mir Untertan ist, sollst du ihn und seine Nachkommenschaft und seine Verwa 1 4 ndten und seine Freunde mit dem Schwert totschlagen! Andernfalls bist du meineidig geworden gegenüber allen Göttern des [Ve]rtrags, der in dieser Inschrift ist. Und wenn es über dein Herz kommt und du (es) auf deine Li 1 5 ppen hebst, mich zu töten, und wenn es über das Herz des Sohnes deines Sohnes kommt und er (es) auf seine Lippen hebt, den Sohn meines Sohnes zu töten, oder wenn es über das Herz deiner Nachkommenschaft kommt 16 und sie (es) auf ihre Lippen hebt, meine Nachkommenschaft zu töten, und wenn es über das [H]erz der Könige von Arpad kommt (und) auf irgendeine Weise ein Menschensohn 1 5 1 ) stirbt, seid ihr meineidig geworden gegenüber al 17 len Göttern des Vertrags, der in dieser Inschrift ist. Und wenn das Recht [meines] Sohnes, der sich auf meinen Thron gesetzt hat, einer von seinen Brüdern bestreitet oder ihn absetzen will, sollst du deine Zun 1 8 ge nicht zwischen sie schicken und zu ihm sagen: „Töte deinen Bruder!" oder „Setze ihn gefangen und laß ihn [nicht] frei!". Wenn du [dagegen] zwischen ihnen Ruhe stiftest, (dann) wird er nicht töten und nicht gefangensetzen. 19 Wenn du aber nicht zwischen ihnen Ruhe stiftest, (dann) bist du hinsichtlich dieses Vertrags meineidig geworden. Und betreffs der [Kö]nige meiner [Nachbarschaft, falls mein Flüchtling zu einem von ihnen flieht, und falls ihr Flücht 20 ling flieht und zu mir kommt, - wenn er meinen zurückgibt, werde ich [seinen] zurückgeben; [und] du selbst darfst mich nicht hindern. Andernfalls bist du hinsichtlich dieses Vertrags meineidig geworden. 21 Und du sollst in mein Haus und zwischen meine Söhne und zwischen [meine] Br[üder und zwischen] meine [Nachkommenschaft und zwischen mein Volk die Zunge nicht schicken und zu ihnen sagen: „Tötet euren He 2 2 rrn!" und „Sei sein Nachfolger!" Denn ich würde zu seinen Gunsten verzichten und jemand würde (gegebenenfalls) [mein Blut] rächen. [Und wenn du] gegen mich Trug übst oder gegen meinen Sohn oder gegen [meine] Nachkommenschaft, 23 (dann) bist du meineidig geworden gegenüber allen Göttern 1S1 ) Bislang ältester Beleg des Ausdrucks bar 'enosch, „Menschensohn", d.h. hier „Prinz von Geblüt". Auch das akkadische Wort „Mensch" kann „König" bedeuten.
282
Nordsemitische Texte
des Vertrags, der in diese[r] Inschrift ist. [Und T a l a j j i m 1 5 2 ) und seine Dörfer und seine Bürger und sein Gebiet gehören meinem Vater und 2 4 [seinem Hause auf] ewig. Und als die Götter das Haus [meines Vaters] geschlagen hatten, [gehö]rte [es] einem anderen. Jetzt aber haben die Götter die Stellung des Haus 2 S [es meines Vaters] wiederhergestellt 1 5 3 ), [und das Haus] meines Vaters [hat gesiegt], und Talajim ist an [Bar-Gaj]a und an seinen Sohn und an den Sohn seines Sohnes und an seine Nachkommenschaft auf ewig zurückgefallen. Und 2 6 [wenn einer der Könige das Recht meines Sohnes und das Recht des Sohnes] meines [Soh]nes und das Recht meiner Nachkommenschaft auf Talajim und seine Dörfer und seine Bürger bestreitet 1 5 4 ), - wer immer erhebt 2 7 [ . . . sollen die Kö]nige von Arpad [ . . . ; wenn du aber] ihn [ . . . ] , bist du hinsichtlich dieses Vertrages meineidig geworden. Und wenn 2 8 [ . . . ] und sie beschenken irgendeinen König, der wird 2 9 [ . . . alles, wa]s schön und alles, was g[ut i s t . . . ]
XI. Mythographie 25.
Fragmente
des Philo von
Byblos
Aus dem l . J t . v.Chr. ist bisher noch kein nordsemitischer Text mythologischer Art zutage gekommen. Die Praeparatio evangelica des Eusebius von Caesarea (1,9,20 bis 10,55) umschließt aber immerhin Fragmente der sog. Phönizischen Geschichte des Philo von Byblos (geb. 64 n.Chr.), der seinerseits ein älteres phönizisch geschriebenes Werk von einem gewissen Sanchunjaton verwertet hat. Diese Fragmente sind kosmogonischer und theogonischer Art. - Kritische Textausgabe: K. Mras, Eusebius. Werke, VIII, Praeparatio evangelica (GCS 43) 1,1954, S. 3 9 - 5 4 . Philo hat den sanchunjatonschen Grundbestand im Geist seiner Zeit bearbeitet; sein Werk enthält aber zweifellos alte Elemente mythologisch-kultisch-religiösen Charakters; dies hat sich vor allem im Vergleich mit der Literatur Ugarits erwiesen. Die philonisch-s.inchunjatonschen Fragmente sind, insofern sie Parallelen zur at.lichen Schöpfungsüberlieferung sowie zu einigen mythisch-theologischen Begriffen und zum Molkopfer darbieten, bedeutsam. Literatur: C. Clemen, Die phönikische Religion nach Philo von Byblos, MVÄG 4 2 / 3 , 1939; O.Eißfeldt, Ras-Schamra und Sanchunjaton, BRGA 4, 1939; ders., Taautos und Sanchunjaton, 1952; ders., Sanchunjaton von Berat und Ilumilku von Ugarit, BRGA 5 , 1 9 5 2 ; ders., in: Kleine Schriften, III, 1966, S.398ff.; P.Nautin, RB 56, 1949, S.259ff. 573 ff.
152
) Eine Stadt, vielleicht a m Westufer des mittleren E u p h r a t .
153) Der Ausdruck „die Stellung wiederherstellen", „die Wendung (das Geschick) wenden" ist auch im AT häufig gebraucht: vgl. etwa Jer. 3 2 , 4 4 ; 3 3 , 7 . 1 1 ; 4 9 , 6 ; Ez. 3 9 , 2 5 ; Ps. 14,7; 5 3 , 7 ; 126,1. 154) vgl. Z. 17 sowie Stele I Β 28. Es geht nicht um die Könige von Arpad, sondern um die Herrscher jenes „anderen" Hauses (vgl. Z.24).
Mythographie Α) Das
283
Molkopfer1")
1. Porphyrius, De Abstinentia II, 56 = Eusebius, Praep. evang. IV, 16,6.
Die Phönizier ... opferten bei großen Unglücksfällen infolge von Kriegen, Seuchen oder Dürre einen ihrer Liebsten, indem sie ihn Kronos weihten; und die phönizische Geschichte, die Sanchunjaton in der Sprache der Phönizier schrieb, Philo von Byblos aber in acht Büchern ins Griechische übersetzte, ist voll von solchen, die derartige Opfer dargebracht haben l s 6 ). 2. Eusebius, Praep. evang. 1 , 1 0 , 4 4 .
Bei den Alten war es Sitte, daß bei großen gefährlichen Unglücksfällen statt des Verlustes aller die Herrscher einer Stadt oder eines Volkes das liebste von ihren Kindern als Opfer und Lösegeld für die strafenden Dämonen darbrachten 1 5 7 ); die Dargebrachten aber werden auf eine geheimnisvolle Weise geopfert. So hatte Kronos, den die Phönizier Elos nennen, als Herrscher über das Land und später, nach dem Ende seines Lebens, als Stern des Kronos vergöttlicht, von einer einheimischen Nymphe, Anobret mit Namen, einen eingeborenen Sohn. Ihn nannten sie Jedud („Geliebter"), wonach der eingeborene Sohn auch jetzt noch bei den Phöniziern heißt. Als nun infolge eines Krieges sehr große Gefahren das Land betroffen hatten, opferte er seinen Sohn, nachdem er ihn mit königlicher Tracht geschmückt und einen Altar zugerüstet hatte. Β) Der Anfang der
Welt"")
Eusebius, Praep. evang. 1,10,1.
Als Anfang aller Dinge nimmt er (Sanchunjaton) dunkle und windige Luft oder einen Hauch dunkler Luft und ein schmutziges, finsteres Chaos an. Das sei unendlich gewesen und habe lange Zeit hindurch kein Ende gehabt. Als aber - so sagt er - der Wind seine eigenen Anfänge liebgewann und eine Vermischung stattfand, da wurde diese Verflechtung Pothos („Begehr"). Sie war der Anfang der Schöpfung aller Dinge. Er selbst (der Wind) aber erkannte seine Schöpfung nicht, und aus seiner, des Windes, Verflechtung entstand Mot („der Tod"). C) Verteilung der
Weltherrschaft159)
Eusebius, Praep. evang. 1,10,32.35.38.
Und als Kronos die bewohnte Erde durchwanderte, gab er seiner Tochter Athena die Herrschaft über Attika ... Danach gab Kronos die Stadt Byblos 155
) Vgl. auch oben Text Nr. 4.
156
) 157 ) 158 ) 159 )
Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.
im AT neben 2. Kön. 3 , 2 6 f . vor allem Mi. 6,7. auch hiermit 2. Kön. 3 , 2 6 f . l . M o s e 1 , 1 - 2 bzw. 1.Mose 3. 5. Mose 3 2 , 8 (4Q und LXX).
284
Nordsemitische Texte
der Göttin Baaltis, die auch Dione heißt, Berytos aber dem Poseidon und den Kabiren ... Als aber Kronos in das Land des Südwindes gekommen war, gab er ganz Ägypten dem Gott Tauthos, damit es seine Residenz wäre. D) El-Eljon160) Eusebius, Praep. evang. 1,10,14.
Zu ihrer (der Kabiren) Zeit trat ein gewisser Eljun auf, der Hypsistos 1 6 1 ) genannt wurde, sowie eine Frau mit Namen Beruth, die auch um Byblos herum wohnte. 160 161
) Vgl. z.B. l . M o s e 1 4 , 1 8 f f . ) D.h. „ H ö c h s t e r " .
STICHWORTREGISTER Enthalten sind auch Götternamen, der Name Jahwe insoweit, als es sich um Belege aus Umwelt-Texten handelt. - Namen sind durchweg kursiv gesetzt. Aa 260; s. a. Ea Ackergrenze 79. 91. 156 Adad 118. 120 Adad von Aleppo 147 Adam 113 Adonis 182. 234 Aja 274 Alalu 175. 176 Allerheiligstes (Zella) 134. 137 Allherr 34. 55. 79. 84. 92 Allmacht der Gottheit 33. 52 Allwissenheit der Gottheit 127. 132.133. 182 Altar 99. 182. 186. 251. 262. 283; s.a. Räucheraltar Altern der Gottheit 35. 36. 39. 175. 176. Amulett 264-267 Amun 34. 40. 42. 47. 50. 51. 52. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 62. 66. 67. 68. 69. 70 Amun-Re 56. 58. 59. 60. 67 Analogiezauber 181. 184f. 186. 196. 275f. Anat 207. 210. 212-214. 215. 216. 217. 218. 219. 220. 222. 225 . 226. 227. 228. 234. 235f. 237. 2 3 8 . 2 3 9 . 243. 271 Anat-Bethel 269. 271 Anat-Jahu 271 Angesicht der Gottheit 39. 45. 48. 49. 52. 53. 90. 135. 137. 163. 165. 168. 192 Anobret 283 Anschar 129 Anthropomorphismus 170. 175. 183. 201 £. 203f. 208; s.a. Apotheose An(u) 96. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 109. 119. 121. 125. 129. 131. 132. 134. 137. 142. 154. 166. 168. 175 f. 177 Anunitum 147. 148. 150. 151; s.a. IschtarAnunitum Anunnaki 110. 120. 121. 126. 127. 130. 134. 167 Apokalypse 98. 143 Apotheose 65. 78. 144. 170. 177. 198f. 251. 271. 283 Apsu 96. 102. 107. 108. 117. 119. 120 Aqhat 243
Arche 35. 115-121 arm (Demutsaussage) 59. 60. 64. 67 arm 35. 53. 73. 74. 80. 85. 91. 92. 158. 159. 160. 180. 242 arm/reich 35. 53. 73. 74. 80. 85. 159 Arm Gottes 40. 77. 85. 86. 233 Arsija 220 Aruru 96. 103 Aschera 208 Äscheren 277 Aschim-Bethel 269 Aschirat 207. 208. 212. 219. 220. 221. 222. 224 f. 226. 227. 228. 229. 234. 235. 240 Aschirat des Meeres 220. 222. 225. 226. 227. 235 Aschratum 221 Aschtar 222. 234 f. Aschtar-Kamosch 256 Aschtarat 224; s. a. Astarte Assur 107. 124. 129. 138. 154 Astarte 224. 261. 262 Astrologie 98. 188 Athena 283 Aton 42. 43-46. 80 Atum 38. 39. 40. 42. 52. 67 Audition 98. 147. 149 Auferstehung (einer Gottheit) 234. 236f. 261 Auferweckung 134. 166. 168 Aufruhr (gegen eine Gottheit) 34. 35-38. 72. 116. 125 Auge (der Gottheit) 33. 36. 37. 40. 41. 48. 49. 50. 54. 90. 168. 177. 178. 180. 183. 184. 223. 230 Aussetzungsgeschichte 123 f. Baal 179. 206f. 210-213. 215-240. 242. 243. 246. 247. 249. 252. 257. 258. 259. 260. 264. 265. 266 Baal-Chammon 252 f. Baal-Krntrjsch 259 f. Baalschamajin 247; s. a. Himmelsherr Baaltis 284 Baal von Tyrus 246. 247. 264. 271
286
Stichwortregister
Baal-Zaphon 212. 270 Babi 92 Bann (Geweihtes) 156. 157. 255 f. 263 Bann, magischer 134 „Bauen/Einreißen" 81 Bauinschrift 136. 139f. 245. 2 5 3 - 2 6 2 Baum (vergleichsweise) 77 f. 158 Baumeister, göttlicher 106. 220. 222 Baumgöttin 208 Beben der Erde 168.219 Becher, heiliger 212. 220. 237. 242 Begraben der Gottheit 261 Behinderte 86f. 103. 135. 159 Beichtspiegel 89 Bekenntnis gegenüber Gott 59-61. 67. 165. 189; s.a. Sündenbekenntnis Belet-biri 147 Belet-ekallim 147. 149. 150 Berg Eis 219. 222 Berg, heiliger 221. 239. 240; s.a. Gottesberg; Zaphon Berg Knknj 233 „Berg meines Besitzes" 216 Berggott 172. 177. 180 Beruth 284 Beschneidung 54 Beschwörung 92. 103 f. 107. 112. 155-157. 172. 181. 182. 184-186. 199. 216. 231. 245. 2 6 4 - 2 6 7 Besprengung 184. 266 Bestattung(sriten) 67. 71. 163. 166; s. a. Totenkult Bestechung 85. 88. 127 (.282) Bethel 271 Bezirk, heiliger 216 Bier 37. 39. 79. 87. 139. 179. 202 Bild, Kultbild 40. 71. 78. 170. 197. 199. 258; s. a. Ersatzbild; Statue; Stele Blitz 105. 185. 227. 229. 239 Blut 37. 90. 103. 108. 109. 110. 122f. 156. 1 5 7 . 2 1 3 . 2 1 4 . 2 1 5 . 2 1 9 . 281 Blutrachen 281 Blutgerichtsbarkeit 202. 204 Böse(s) 34f. 36f. 61. 70. 75. 76. 90. 92. 121. 134. 146. 156. 162. 171. 185. 196. 197f. 199. 258. 259. 260. 275. 278. 280 Böser Blick 266f. Bote der Gottheit 37. 120. 215. 216. 218. 220. 222. 2 2 3 . 2 3 1 . 2 3 2 . 2 3 3 . 2 4 9 Brachjahr 238 Brot 39. 77. 79. 83. 84. 86. 91. 137. 160. 180. 185. 193. 195. 201. 202. 203. 204. 226 Brüllen (der Gottheit) 118 Bund 98 f. 153.257. 272 f. Bund, Gott-König 146
Bundesformular 273 Bundeszeremonie 275 Bußgebet/-psalm 132f. 134. 157. 189 Chaluppu-Baum 100 Chanisch 120 Chaos 178. 217. 283 Chaoskampf 213. 217; s.a. Drachenkampf; Götterkampf Chasisu 225; s.a. Kuscharu-Chasisu Chawron 265 Chepri 40 Chnum 81 Chtonische Gottheit 186. 252; s.a. Sonnengottheit der Erde Dachopfer 242 Dämon 120. 159. 161. 162. 165. 265 f. 283 Dagan 131 f. 147. 148. 149. 150. 152. 207. 233. 234. 242 Dagan von Terqa 151 Damnassara-Gott\xeiten 194 Dankopfer 177. 180 Daniil(-Text) 208. 210. 242. 243 Darbringung 48. 251. 263 Dekalog 155-157 Demut 59. 159. 160. 164. 168. 232; s.a. arm Deuteronomium 98. 99. 155 Diener Gottes 102f. 108. 110. 116. 171. 223. 231. 232; s.a. Synergismus Dione 284 Dodekalog 243 Donnern 120. 185. 227. 229; s.a. Brüllen (der Gottheit); Stimme Gottes Doxologie 62. 124 Drachenkampf 107. 108. 177-180. 217; s.a. Götterkampf Drohrede, prophetische 98. 153 Drohung 207. 219. 220. 222. 273. 274. 277; s.a. Fluch Dürre 116. 181. 182. 1 8 3 . 2 1 3 . 2 3 1 . 2 3 3 . 2 4 3 . 275. 278. 283 Dumuzi 106. 182 Dunkel(heit) 77. 120.126.128. 152. 174. 175. 176. 185. 186. 283; s.a. Finsternis Dynastie s. König(tum) Ea 103. 104. 107. 109. 110. 116. 119. 120. 127. 134. 174. 175. 260; s.a. Aa u. Enki(Ea) Ebenbild Gottes 72. 103 (?) Ehebruch 156; s. a. Frau, fremde Eid 133. 154. 163. 193. 194. 200. 278 Eidbruch 189. 191. 193f.
Stichwortregister Eid-, Fluchgott 99. 153. 154f. 176. 246. 265. 273. 274. 276. 277. 279. 280. 281 f. Eigentum Gottes 49. 50. 52. 53. 63. 84. 88. 91. 133. 181. 189. 201. 203. 221. 229. 231. 268 Eingeweideschau 98. 186. 188. 190; s.a. Opferschau; Orakel Einsamkeit Gottes 33 f. Einzigkeit Gottes 41. 42. 45. 46. 47. 48. 51. 52. 62. 67. 129 f. 136. 231 Ekel (der Gottheit) 202. 204 Ekstase 147. 148. 150 El 207. 210. 211. 212. 215. 216. 217. 218. 219. 220. 221. 222. 223. 225. 226. I I I . 230. 231. 232. 233. 234. 235. 236. 237. 238. 239. 240. 241. 242. 243. 258. 260. 274 El Eljon 2 7 4 . 2 8 4 Eljan 274 Eljun 284 Elos 283 Eltern/Kinder 141. 144. 146. 156. 159. 241. 242. 243. 251 Endzeit 36. 38. 39. 111; s.a. Urzeit; Weltende Enki(-Ea) 96. 102. 103. 104. 105. 106. 110. 111. 112. 113. 115. 116. 117. 119. 166 Enkidu 100. 103 Enkimdu 106 Enlil 96. 101. 102. 103. 104. 106. 107. 108. 109. 113. 116. 117. 119. 122. 124-126. 131. 132. 134. 141. 142. 144. 154. 166. 168. 176. 177 Ennugi 119 Entrückung 114 Epitheton 246 Eragal 120 Erdbeben 131. 134. 168. 219. 227 Erde 33. 34. 37. 38. 39. 42. 43. 45. 46. 49. 51. 72. 96. 100. 101. 102. 104. 105. 106. 108. 114. 115. 117. 119. 126. 127. 128. 129. 130. 131. 134. 139. 140. 154. 155. 168. 174. 175. 176. 185. 186. 189. 198. 215. 216. 218. 219. 227. 231. 232. 233 . 234. 235. 236. 237. 243. 260. 265. 274. 275. 283 Erde und Himmel 33. 34. 38. 42. 49. 72. 104. 105. 108. 115. 127. 129. 130. 134. 139. 140. 154. 168. 215. 216. 232. 265. 274. 275; s. a. Himmel und Erde, Trennung von Erdgötter s. Götter der Erde Ereschkigal 101 Erhörung 40. 41. 47. 50. 52. 53. 58. 59. 60. 61. 63. 64. 67. 72. 74. 80. 116. 128. 134. 135. 136. 138. 163. 164. 165. 187. 191. 194. 195. 200. 247. 249. 253
287
Erlaß (Schulden) 83 Ena 274 Errettung 35. 37. 47. 50. 51. 53. 58. 59. 60. 61. 66. 67. 70.92. 1 1 9 . 1 6 1 . 1 6 4 . 1 9 5 . 248. 249. 255. 268; s.a. Rest; Schutz, göttlicher Ersatzbild 196. 197. 198. 199. 200 Ersatzritual 196-200; s.a. Stellvertretung Erschaffung der Götter 32. 40. 41. 42. 48. 52. 102. 107. 108. 129. 225 Erschaffung der Menschen 31. 36. 40. 41. 43. 45. 52. 53. 81. 87. 101. 102f. 107. 108. 110. 115. 129. 133 Erste/Letzte 73. 180 Erstgeborenenrecht 159f. Erwählung 53. 54. 55. 56. 63. 64. 65. 69. 99. 101. 123. 124. 131. 247. 249 Erzväter s. Patriarchen Esel 226. 234 Ewigkeit 49. 53. 55. 224. 250. 260. 265. 278 Feind Gottes 38. 40. 91. 93. 125. 131. 176. 216. 217. 218. 224. 228. 230 Fest 50. 58. 137. 170. 177-179. 183. 201. 202. 2 0 3 . 2 0 4 . 2 1 1 . 2 6 1 . 2 7 0 „Fett der Erde" 2 1 5 . 2 1 8 „Fett des Heils" 239 Feuer (göttliches) 40. 120. 141. 217. 223. 267 Feuergott 126. 274 Finsternis 33. 38f. 43. 50. 62. 63. 126. 128. 154. 163. 165 Fischer der Aschirat 221 Fluch 83. 98. 105. 125. 128. 153. 154. 155. 157. 171. 249f. 253. 258. 260. 262. 263. 274. 275. 278. 279. 280; s.a. Eid-, Fluchgott Frau, fremde 74 Fremde 87. 203; s.a. Schutzbürger Freude der Götter 109. 126. 177. 214. 225. 226. 227. 228. 229. 232. 234. 237 Friede 132. 149. 151. 171. 214. 215.218. 258. 280; s.a. Krieg Frieden, paradiesischer 111. 112 Frömmigkeit, persönliche 56. 58. 60. 65. 66. 67. 97. .161. 264. 268; s.a. Gott, persönlicher Fromme Leistung, Eifer 138. 163. 166. 187. 192 Fruchtbarkeit 31. 33. 35. 36. 41. 45f. 52. 53. 105. 106. 124. 130. 137. 143. 145 f. 181. 182. 183. 186. 187. 215. 216. 231. 235. 243; s.a. Regen Fruchtbarkeitsgottheit 122. 174. 206. 207. 210. 211. 215. 216. 218. 224. 230. 233. 234. 235 Fruchtbarkeitskult, -ritus 178. 213
288
Stichwortregister
Fürbitte 69. 70. 77. 81. 140. 154. 187 - für den König 132. 163 Fürsorge (Gottes) 35. 40. 41. 42. 43. 45f. 47. 48. 50. 51. 52. 53. 64. 66. 67. 69. 70. 72. 124. 125. 127. 137. 186. 189 Furcht 34. 36. 47. 52. 53. 85. 112. 118. 131. 135. 139. 154. 160. 162. 191. 192. 193. 259; s.a. Schrecken Furcht der Götter 120. 121. 134. 223. 230. 232. 238 Gapan und Ugar 216. 231. 233 Gatumdu 137 Geb 36 Gebet 41. 44. 47. 50. 51. 52. 53. 56-68. 74. 80. 97. 128. 132-140. 159. 163. 170. 171. 187-196. 198. 199. 200. 239f. 245. 249 Gebetsbeschwörung 132 ff. Gebot Gottes 83. 133. 155. 159. 179. 266 Geburt Gottes 176. 177. 208 Geist Gottes 45. 60. 61 Gelübde 58-61. 134. 136. 139. 170. 171. 187. 247. 252. 253 Gerechte 61. 62. 166. 167 Gerechtigkeit 63. 69. 76. 79. 85. 127. 128. 130. 131. 132. 134. 135. 146. 154. 156. 160. 258f.; s.a. Recht; Rechtshilfe Gerechtigkeit Gottes s. Theodizee Gericht Gottes 71. 77. 85. 89f. 92. 134. 187; s. a. Totengericht Gesäuertes 271 Geschichtsdeutung 98. 143. 170. 192. 208. 255 Geschick s. Schicksal Gesundheit 53. 62. 69. 80.187. 190. 198.272 Getreidegott 143. 248 Gewitter 105. 174. 178. 181. 185. 239; s.a. Blitz; Donner; Wolke Gewittergott 206. 223. 238f. Gilgamesch (-Epos) 100. 112. 114. 118 f. 166 Girru 126 Gnade Gottes 51. 59. 60. 61. 62. 63. 77. 84. 119. 126. 130. 132. 133. 134. 136. 138. 139. 140. 158. 160. 161. 163. 165. 171. 178. 189. 191. 194. 195. 240 Götterauferstehung 234. 236f. 261 Götter der Erde 130. 153. 217. 234. 249 Götter der Steppe und des Ackerlandes 274 Göttergelage 103. 179. 208. 211 f. 215. 222. 225. 226. 228. 229. 237 Götterhochzeit 240; s.a. Heilige Hochzeit Götterkampf 107-109. 171. 174. 175-177. 177-180. 216f. 222-224. 231 f. 235-238 Götterneid 243 Götterneunheit 32. 48. 62. 93
Götterprozession s. Prozession Götterpaare 31. 96. 107. 176. 273 f. Götterrat, -Versammlung 36. 119. 121. 127. 178. 185. 220. 222f. 225. 226. 232. 239f. 260. 265; s.a. Götterneunheit; Hofstaat Göttersöhne 225. 258. 260. 265; s.a. Gottessohn Götterzeugung 129. 175 f. 177. 178. 180. 233. 239 Gott, persönlicher 156. 161. 163. 164. 182. 189-191. 243. 248; s.a. Frömmigkeit, persönliche Gott der Bewässerung 106. 235 Gott der Tiere 143 Gottbegeisterte 188. 195 Gottesberg 212. 216. 217. 221. 239; s.a. Nordberg; Zaphon Gottesferne 35. 38. 43. 71. 82. 142. 150. 160. 161. 181 ff. Gotteslästerung 91. 92. 133 Gottesmann 264 Gottessohn, König als 43. 46. 53-56. 131 f. 137. 162. 241 Gottesurteil 193 Grabinschrift 88. 245. 262f. 267f. G«/s-Göttinnen 185 Gußbild 258 f. Gut(e) 34f. 61. 68. 70. 171. 183. 184. 259. 260. 282 Gut und Böse 34f. 61; s.a. Böse(s); Gut(e)
Hadad 206. 210. 230. 234. 239. 275. 276 Hadad von Aleppo 274 Hajin 221. 224 Halki 185 Hand Gottes 42. 44. 46. 4 8 . 5 8 . 61. 62. 67. 69. 71. 77. 80. 82. 84. 87. 129. 130. 131. 165. 177. 183f. 212. 214f. 224. 230f. 233. 239 Handwerksgott 53. 58; s.a. Baumeister, göttlicher Hannabanna 183 Hapantalli 185 Harachte 42. 49. 52. 54 Harsaphes 69 Haß der Gottheit 88. 141 hatalkesna-Baam 185 f. Hatbor 37 Hathoren 65 Hebat 172. 175 Hedammu 176. 178 Heil 53. 62. 69. 75. 76. 78. 79. 80. 82. 87. 145. 181. 185. 240. 259. 269. 270. 272 Heilbringer, König als 53. 56. 132 Heilgöttin 181. 184
Stichwortregister Heilig 59. 133. 181. 189. 201. 212. 222. 229. 251. 265; s.a. Eigentum Gottes Heilige Hochzeit 137. 168.261 Heilige Zeit s. Sieben Jahre; Sieben Tage (und Nächte) Heiligtum 49. 105f. 130f. 136. 140. 142. 143. 145. 168. 178. 192. 212. 216. 219. 221. 227. 229. 250f. 255. 261. 265. 277. 279; s. a. Tempel Heilsorakel s. Heilsweissagung Heilsweissagung 98. 144. 145 f. 147. 149. 151 f. 247. 249; s.a. Unheilsweissagung Heilung durch Gott 50. 58. 60. 61. 104. 133. 134. 156. 187. 189f. 194-196. 241 „Heiße" 53. 77. 78. 81. 82. 86 Henoch 114 Herakles 246 Herde (metaphorisch für Volk, Gemeinde) 40. 42. 52. 53. 66. 72. 90; s. a. Hirte (guter) Heroen, urzeitliche 113 Herr der Erde (Epitheton Baals) 212. 237. 265 Herrscher der Erde 231. 260. 268 Herr(in) der Götter/Herren 40. 42. 47. 48. 60. 67. 104. 107. 113. 121. 126. 130. 265; s.a. Königtum Gottes Herz 32. 34f. 36. 37. 39. 41. 45. 50. 51. 53. 56.61. 62.66. 67.68.71. 74.75. 76.77. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 87. 88. 89. 103. 110. 118. 133. 135. 144. 154. 156. 157. 160. 162. 163. 164. 165. 167. 178. 179. 180. 184. 190. 191. 192. 214. 235. 272. 277f. 281 - , „neues" 81 f. Himmel 3 3 . 3 4 . 3 8 . 4 2 . 4 6 . 4 9 . 5 1 . 7 2 . 8 0 . 1 0 0 . 101. 104. 105. 106. 108. 109. 114. 115. 120. 121, 126. 127. 129. 130. 131. 132. 134. 139. 140. 154. 155. 160. 167. 168. 174. 175. 176. 177. 180. 215. 216. 218. 219. 221. 231. 232. 236. 237. 239. 242. 247. 265. 274. 275. 276. 277; s.a. Erde und Himmel Himmel und Erde, Trennung von 100. 101. 174f.; s.a. Erde und Himmel Himmelsgott 90. 96. 109. 125. 129. 130. 153. 197. 199. 249 Himmelsherr 247. 248. 249. 260 Himmelsherrin, -königin 106. 175 Himmelstor s. Tür des Himmels Hiob 99. 164. 241 Hirte (guter) 40. 42. 52. 53. 54. 66. 127. 131. 141. 160. 166. 167. 168 Hörner Gottes 239 Hofstaat, himmlischer 34. 36. 37. 90. 92; s.a. Götterrat, -Versammlung Homosexualität 91 19 Beycrlin
289
Horeb 221 Horusiauge) 34. 49. 92 Hypsistos 284 lah-Thot 63 Igigi 126. 127. 129. 134 Ikrubel 147 Illujanka 177-180 Uu-Wer 247. 248. 249 lnanna{-Ischtar) 96. 101. 104. 105. 106. 114. 122. 123. 134. 149. 166-168 lnara 178. 179 Individualhaftung s. Schuld, ererbte; Sippenhaftung lnurta 276; s. a. Ninurta Irnini 136 Ischedbaum 92 f. Ischkur 105 lschtar 104. 121. 122. 124. 133-136. 138 f. 148. 150. 155. 176 lschtar Anunitum 124; s. a. Anunitum lschtar von Arbela 151 Isdustaia 185 Ishara 176 Isis 32 Istanu 188 Iturmer 147. 248
Jaabdar 220 Jabamat Limim 214. 215. 225. 239 Jagrusch 224 Jahreszeiten 46. 211. 213. 219. 222. 231. 233. 235. 236. 237; s.a. Naturerfahrung (mythisch) „Jahropfer" 259 Jah{u) 268. 269 Jahwe 256. 268. 269 Jahwist 98. 102. 107. 108. 112. 115. 119 Jam 179. 216f. 222-224. 225. 228. 231 Jedud 283 Juno 261 Kabiren 284 Kadia 274 Kamosch 255-257. 261 f. Kamrusepa 181. 184. 185. 186 Keret (-Epos) 208. 210. 221. 240-242. 243 Kinderopfer 252. 283 Kingu 108. 110 Klage 67. 72. 97. 102. 105. 118. 121. 122. 134f. 138 f. 140-142. 157. 164f. 166-168. 197. 218. 219. 220. 224. 225. 226. 275; s. a. Totenklage
290
Stichwortregister
Klagelied, -gebet 63. 67. 97. 111. 134. 135. 138. 1 4 0 - 1 4 2 . 157. 161. 165. 166. 182. 189 König s. a. Gottessohn Könige, urzeitliche 113 f. Könige, verheißene 142f. 145f. Königin des Himmels s. Himmelsherrin, -königin Königspflichten 242. 2 4 3 . 258 Königspsalmen 131. 258 König(tum) 5 3 - 5 6 . 65. 69. 70. 72. 73. 92. 115. 123 f. 129. 130. 131 f. 136. 137. 138. 139. 140. 144. 146. 153. 154. 158. 160. 162. 163. 166. 167. 171. 178. 179. 181f. 184. 186. 187. 188. 189. 190. 191. 192. 193. 1 9 6 - 2 0 0 . 203. 204. 2 1 0 f . 2 3 0 . 2 4 1 - 2 4 3 . 2 4 7 . 248. 249. 2 5 5 - 2 5 7 . 2 5 8 260. 2 6 1 . 2 6 2 . 273. 274. 276. 277. 279.
281. 282
Königtum Gottes 35 f. 37. 40. 47. 49. 62. 69. 7 0 . 1 0 6 . 1 0 7 . 1 0 8 . 1 1 0 . 113. 1 2 6 . 1 2 7 . 130. 134. 136. 137. 138. 140. 142. 154. 168. 174. 175. 176. 177. 179. 2 1 1 . 212. 217. 2 1 9 . 220. 2 2 2 . 2 2 4 . 225. 2 2 6 . 2 2 9 . 2 3 0 f. 2 3 2 . 235. 238. 2 4 1 . 246. 2 6 2 . 2 8 3 f . Kollektivhaftung s. Schuld, ererbte; Sippenhaftung Krankheit 50. 53. 58. 60. 61. 62. 63. 91. 104. 111. 116. 133. 134. 135. 154. 156. 161. 165. 187. 189. 1 9 1 - 1 9 7 . 241. 242. 259. 275. 2 8 3 ; s . a . Dämon Krieg 38. 144. 147. 150f. 152. 171. 193. 2 1 2 2 1 4 . 241. 2 4 2 . 247. 248 f. 255. 256. 277. 2 8 3 ; s. a. Frieden Kriegsgottheit 130f. 134. 148. 2 1 3 . 2 1 4 . 215. 2 4 3 . 276 Kronos 2 8 3 . 2 8 4 Kuh 33. 38. 60. 233. 2 3 9 Kultdrama 177f. 2 1 0 f . Kulthöhe 2 5 5 Kultinventar 170 Kultprophetie 98. 1 4 6 - 1 5 2 Kumarbi 174. 175. 176. 177 Kuscharu 224. 225. 2 2 9 Kuscharu-Chasisu 2 0 8 . 2 2 0 f. 2 2 2 . 2 2 3 f. 228 f. 2 4 3 ; s. a. Chasisu Lach(a)mu 108 Lästerung Gottes 91. 92. 133 Lama 176 „ L a n d ohne Wiederkehr" 158; s . a . Totenreich; Unterwelt Las 274 Leben 45. 46. 53. 62. 65. 67. 68. 69. 72. 75. 76. 78. 79. 80. 83. 85. 88. 92. 103. 117.
119. 127. 129. 137. 152. 163. 165. 186. 189. 198. 220. 2 2 6 . 251. 2 5 9 ewiges 119. 189. 243 - , jenseitiges 38. 39. 43. 88 langes 127. 128. 132. 137. 139. 154. 181. 182. 185. 186. 187. 198. 2 6 0 ; s . a . Segen Lebensdauer, -zeit 38 f. 45. 46. 50. 64. 69. 71. 76. 77. 79. 80. 128. 189. 198. 199f. 2 5 6 . 278. 2 8 0 Leiden 50. 91. 99. 111. 1 5 7 - 1 6 0 . 1 6 1 - 1 6 3 . 164f. 171. 189. 190. 2 7 7 Lelwani 1 9 9 . 2 0 0 Leviathan 179. 2 1 7 ; s . a . Lothan Libation s. Trankopfer; Wasseropfer Licht 33. 38. 41. 43. 72. 78. 102. 121. 1 2 6 128. 129. 141. 156. 165. 168. 231. 266 Liebe G o t t e s / - zu Gott 40. 41. 47. 50. 53. 54. 55. 58. 62. 65. 66. 67. 68. 72. 74. 87. 88. 124. 148. 215. 2 2 6 . 2 3 3 . 2 3 9 Liebesgöttin 122. 2 1 5 Lobgelübde 134. 136. 139. 187; s . a . Gelübde Los(orakel) 180. 188 Lothan 179; s . a . Leviathan Lüge 82. 85. 117. 133. 135. 156. 162. 164 Lügenprophet 98. 149 M a a t 40. 62. 65. 78. 84. 85. 89. 90. 9 2 M a g i e 32. 33. 50. 89. 95. 134. 170. 171. 172. 177. 182. 184. 185. 188. 196. 197. 2 3 0 ; s. a. Zauberei; Beschwörung Mahl, kultisches 203 Mahnung, prophetische 98. 147. 149 Mama 96 Marduk 96. 107. 108. 110. 124. 134. 139. 140. 145. 157. 161. 273 Mazzenfest 2 7 1 Meer 42. 47. 127. 129. 176. 178. 180. 216. 2 1 9 . 2 2 6 . 2 2 8 . 2 7 4 ; s . a . Jam Meeresgottheit 2 0 7 . 2 0 8 . 2 2 0 . 2 2 2 . 2 2 4 . 225. 2 2 7 . 2 3 5 ; s . a . Jam Meeresungeheuer 127. 2 1 7 ; s . a . Drachenkampf Meineid 62. 79. 83. 154. 189. 274. 2 7 7 - 2 8 1 ; s. a. Lüge Melqart 2 4 6 f . 2 5 0 . 2 5 1 . 2 6 1 . 2 6 3 f . Menschenopfer 2 5 6 . 2 8 3 ; s . a . Kinderopfer Menschensohn 236. 2 8 1 Meresger 7 0 Meret-seger 61 Miatanzipa 185 Milch und Honig 2 3 7 Mittler, Gottheitals 187. 189 - , König als 4 6 Molkopfer 2 5 1 - 2 5 3 . 2 8 2 . 283 Moloch 2 5 2
Stichwortregister Mond(gott) 63. 77. 79. 90. 106. 109. 130. 140. 141. 168. 199. 200. 249. . 264.274 Mondkult 129. 140 Moria 268 Müdigkeit Gottes 37f. 122. 182 Mühsal der Götter 102.116 Mullisch 273 Mund Gottes 32. 40. 41. 52. 140. 149. 2 3 1 . 2 3 2 . 236. 237. 239. 265 Muschdama 106 Mut (äg. Gottheit) 63-65 Mut/Mot (Unterweltsgott) 217. 219. 231 f. 235 f. 236-238. 283 Mutter, Göttin als 36. 53. 102f. 108. 142. 176. 191. 219 Muttergöttin 96. 102. 111. 137. 166. 185. 207
128260.
177.
Not, individuelle 58 ff. 64. 67. 139. 156. 158. 160. 161-163. 164f. 171. 189; s.a. Krankheit; Leiden Not, öffentliche 141. 147. 171. 181 ff. 191 ff. 239f. 2 5 5 . 2 7 5 . 2 7 8 . 283 Nubadig 176 Nudimmud 110. 112 Nun 31. 36. 38. 39. 41. 48. 52 Nuru 274 Nusku 274 Nut 36. 38 Nymphe 283
230. 137. 183.
Nabu 139. 274 Nachkommen, -haftung 81. 154f. 273f. 2 7 6 282 Nachkommenschaftsverheißung 243 Nahar 217. 222. 223. 224 Name Gottes 32f. 47. 50. 51. 52. 53. 59. 60. 62. 64. 66. 90. 9 2 . 1 0 8 . 1 2 8 . 1 3 4 . 136. 137. 263 Namensnennung als Schöpfungsakt 32. 34. 103. 108. 129 Nammu 96. 102. 103 Nanna(-Suen / -Sin) 128-130. 140. 141. 142; s. a. Sin; Suen Naturerfahrung (mythisch) 111. 174. 210. 211. 213. 216f. 219. 222. 229f. 231. 233. 235. 236. 237. 238. 239; s.a. Vegetationsmythos Nergal 274 Netz (metaphorisch) 151. 152 Neujahrsfest 33. 107. 210. 211 Nichtigkeit 74 f. 233 Ntkkal 274 Nikkar 274 Ninchursanga 96. 102. 103. 110. 111 Ningal/Ninkal 130. 140. 142. 274; s.a. Nikkal Ningirsu 136. 151 Ninlil 132. 144. 154. 176 Ninmach 96. 102. 103. 166 Ninschiku-Ea 119 Ninsikil 111 Nintu 96 Ninurta 119. 120. 154. 276 Nisaba 143 Noah 35. 114. 115 Nordberg 207. 212; s.a. Zaphon 19'
291
ö l und Honig 237 Omen 98. 126. 150. 152. 161. 167. 170. 188. 190. 196. 197. 199. 200 Onnophris 68 Opfer 35. 42. 49. 50. 58. 71. 74. 88. 91. 92. 115. 118. 122. 124. 129. 130. 132. 134. 136. 137. 147. 150. 152. 163. 166. 172. 177. 180. 187. 188. 189. 192. 193. 194. 195. 199. 200. 201-204. 206. 211 f. 234. 237. 240. 241. 242. 243. 250. 251-253. 256. 259. 261. 283 Opferlisten 170. 205 Opferschau 161; s.a. Eingeweideschau Orakel 51. 85. 151. 170. 188. 190. 191. 192. 193. 194. 195. 196. 199; s.a. Eingeweideschau Ordal s. Gottesurteil Ordnung 34. 40. 42. 46. 55. 78. 96. 100. 101. 104. 105. 106. 107. 108. 118. 159. 168. 175. 178 Osiris 38. 39. 68. 88. 92. 182 Palast -/Haus Gottes 36. 38. 174. 179. 207. 214. 222. 224. 226. 227. 228 f. 231; s.a. Tempel Papaia 185 Paradies 35. 49. 71. 96f. llOf. 112 Passa 270 f. Patriarchen 113 f. Pestgott 236. 259. 274 Phönix 91 Pidraja 212. 220. 228. 233 Pidri 265 Plagen 122f. 191 Poseidon 284 Pothos 283 Priester(in) 89. 123. 124. 134. 145. 148. 150. 155. 178. 186. 188. 195. 201. 261. 262. 264 Priester, König als 171. 192. 262 Priesterschrift 98. 100. 107. 119. 219
180. 230.
149. 251.
292
Stichwortregister
Prophetie 96. 97f. 142-152. 153. 188. 192. 247. 263 f. Prozession 58. 71. 91. 125. 163. 172. 177 Ptah 32. 52. 53. 58. 62f. 68. 272 Qadesch-Amurru 221. 225 f. Qaus 263 Quelle 159. 219. 221. 226. 266f. 274 Räucheraltar 264. 267 Räuchern, kultisches 122. 185. 243. 267 Raschap/Rescheph 258f. Rausch Gottes 37. 103. 179 Rauschtrank 35. 271; s.a. Bier; Wein Re 32. 35. 36. 37. 38. 40. 41. 43. 52. 54. 55. 67. 78; s.a. Amun-Re Recht 40. 41. 71. 76. 77. 79. 83. 85. 90. 95f. 98. 126. 127 f. 130. 134. 146. 156. 170. 171. 242. 257. 258. 273. 281. 282 Rechtshilfe 40. 41. 53. 126. 127f. 134. 135. 156. 242. 258. 281 Regen 45. 46. 110. 120. 126. 141. 143. 155. 174. 177. 180. 212. 215. 217. 220. 227. 228. 232. 233. 235. 237. 239. 257. 266f.; s.a. Dürre; Fruchtbarkeit; Tau Regengott 235; s.a. Wettergott Reich(tum) 35. 53. 73. 74. 80. 84. 85. 88. 132. 158-160. 260 Reichsgott 58. 107. 124. 129. 192 rein-unrein 56. 87. 89. 91. 92. 111. 133. 171. 177. 181. 183. 184. 185. 189. 192. 195. 201. 202. 204. 266. 271 Reinigungspriester 155 Reinigungsriten 106. 134. 155. 184. 197. 199. 200 Renenet 64 Rest 35. 37; s. a. Errettung Reue 138. 197 Rezitation, kultische 211. 218 Richter, Gott als 104. 127. 157. 186. 220; s.a. Gericht; Gottesurteil Riegel des Himmels 105. 125 Rivalität El/Baal 2 0 7 . 2 1 0 Ruhen der Gottheit 32. 43. 237 Sabbat 108 f. Salbung 184. 199. 200 Sammlung der Zerstreuten 145 Sarpanitu 273 Sana (Sr>) 261 f. Sarruma 172. 190 Sasm 250. 264. 265 Schachar und Schalim 208. 240 Schai 64 Schakan 143
Schamasch 104. 120. 126-128. 1 3 0 . 1 3 4 . 1 4 7 . 154. 157. 188. 208. 274 Schamsch 249 Schapasch /Schapschu 208. 219. 231. 234. 236. 237. 238 Scheol s. Unterwelt Schicksal 50. 64. 65. 78. 80. 85. 86. 102. 103. 104. 105. 108. 129. 131. 132. 142. 144. 154. 158. 165. 166. 167. 168. 171. 185. 191. 197. 198. 199 Schlaf Gottes 102. 122. 181. 184; s.a. Müdigkeit Gottes; Wachen Gottes Schlange (mythologisch) 34. 39. 58. 61. 176. 178.217; s.a. Drache Schönheit Gottes 53. 224 Schöpfer(gott) 31. 33. 34. 36. 39. 40. 42f. 45. 49. 53. 96. 103. 104. 110. 124. 128. 129. 218. 225. 236. 237 Schöpfung 31-35. 36. 38. 40. 41. 42. 43. 45. 46. 49. 51. 52. 72. 96. 100-104. 106-110. 115. 129. 174f. 217. 283; s.a. Erschaffung Schöpfung durch das Wort 32. 34. 35. 40. 41. 47. 51. 52. 103 Schöpfungserzählung 31. 33. 96. 115. 219. 282 Schöpfungswerke als „Namen" Gottes 33; s.a. Schöpfung; Name Schrecken 47. 48. 51. 79. 80. 82. 112. 129. 135. 162. 168. 184. 213. 232. 238. 239. 278. 279; s.a. Furcht Schreibergott 139 Schu 32. 36. 38. 63 Schuld, ererbte 187. 192. 194f.; s.a. Sippenhaftung Schulgi 144 Schullat 120 Schutz, göttlicher 50f. 52f. 58. 64f. 68. 72. 92. 125. 126f. 129. 185. 189. 190. 223. 277. 278; s. a. Errettung Schutzbürger 202f.; s.a. Fremde Schutzgottheit 64. 97. 132. 134. 136. 150. 161. 165. 171. 176. 185. 189. 191 Schweigen/Schweiger 73. 74. 77. 78. 80. 85. 86 Sechmet 64 Seele 71. 191 Seele(n) der Götter 33. 189. 190. 237 Segen 35. 77. 105. 131. 178. 181. 182. 186. 253. 258. 259f. 270. 272. 280; s.a. Gesundheit; Heil; Schutz Seher(in) 190. 191. 249 Sehr 249 Selbstbefriedigung 91 Selbstvorstellung Gottes 33. 125 Sendung, prophetische 147. 149. 152
Stichwortregister Seth 34 Sexualität der Gottheit 39. 111. 122f. 178. 179. 180. 226. 233. 239f. Sieben (symbolisch) 133. 274. 278 f. Sieben Jahre 237. 238. 243. 275. 279 Sieben Tage (und Nächte) 115. 117. 118. 121. 167. 196. 199. 229. 271 Siebengottheit 274 Siegeszusage 147. 148. 149. 151. 152. 249 Sin 109. 128. 136. 154. 168. 274; s.a. Suen Sintflut(erzählung) 35. 97. 103. 111. 113-122; s.a. Vernichtung der Menschen Sippenhaftung 195. 201. 202; s.a. Schuld, ererbte Skepsis 201. 203 Sonne(ngottheit) 32f. 34. 39. 40. 42. 43-46. 47. 48. 49. 51. 52. 53. 54. 70. 72. 78. 80. 90. 92. 104. 115. 120. 126-128. 130. 175. 183. 185. 186. 187. 188. 189. 190. 192. 197. 198. 199. 200. 208. 237. 249. 260. 261. 274 Sonnengöttin von Arinna 192 Sonnengott der Ewigkeit 260 Sonnengottheit der Erde 186. 198; s.a. Chtonische Gottheit Sonnengottheit des Himmels 198.260 Sonnenschiff 34. 40. 49 Sorglosigkeit 39 Sphinx 263. 264. 265. 266 Sprachen 45. 112f. 127. 170 Sprachverwirrung 97. 112 f. Staatsvertrag 98. 170. 200. 245. 272-282; s.a. Vasallenvertrag Stadt, zerstörte 140-142. 146. 151 Stadt Gottes 66. 140-142. 183. 229. 231. 261 Stadtgott 207. 260. 270 Statue 65. 134. 145. 150. 250. 257. 260 Stele 55. 58-62. 230. 243. 246-249. 251-255. 268. 272. 273. 278 Stellvertretung 196-200. 275 f. Sterbende Götter s. Tod der Gottheit Stern 108. 109. 155. 215. 216. 218. 226. 232. 283 Stier 33. 152. 172. 199. 200. 218. 229. 234. 238. 239. 257 Stier El 218. 219. 220. 223. 225. 226. 238. 2 4 1 . 2 4 2 ; s.a. El Stiftung, fromme 63 f. 181. 187. 250. 253 Stimme Gottes 118. 121. 225. 227. 228. 229. 234. 236. 237. 239 Strafe Gottes 60. 61. 62. 63. 72. 74. 110. 122. 127. 171. 187. 189. 191. 195. 196. 197. 202. 203. 204. 283 Streitaxt, -keule (Gottes) 108. 131. 223. 224. 230. 240. 246. 264
Sturmgott 96. 174; s.a. Wettergott Suche nach Gott 181. 183. 234. 237; Verborgenheit Gottes; Gottesferne Sühne(handlungen) 140. 187. 191. 192. 195. 197. 256 Suen 106. 128; s.a. Nanna; Sin Sünde 60. 61. 62. 84. 89-92. 119. 132f. 138. 140. 155-157. 164f. 171. 183. 194 f. Sündenbekenntnis 62. 89-92. 97. 132. 189. 191. 194. 195 Sündenbock 197 Sündenerkenntnis 190 Sünder 71; s.a. Sünde Synergismus 172. 177. 178. 179. 182. 187. 188; s.a. Diener Gottes
293
s.a. 194.
135. 190. 133.
184.
Tabu 82. 83. 91. 262 Tag des Zorns 279 Talaja 212. 220. 228. 233. 239 Tammuz 106. 234; s. a. Dumuzi Tannin 217 Tarhuis des Himmels 260 Taru 181 Taschmetu 274 Tasmi{su) 177 Tau 155. 212. 215. 218; s.a. Talaja Tauthos 284 Tazzuwasi 180 Tefnut 32. 36 Telipinu 181-186 Tempel 47. 49. 54. 55. 56. 68. 72. 74. 77. 78. 89. 91. 99. 105. 106. 108. 124. 130f. 132. 133. 136f. 140. 141 f. 145. 147-151. 167. 168. 187. 201. 203. 204. 207. 212. 215. 216. 219. 220. 221. 222. 224. 225-229. 230. 231. 234. 242. 243 . 249. 251. 261. 271. 279. 280; s.a. Heiligtum Tempel(berg) Jahwes 268. 269. 270 Tempelschlaf 188. 195 Tempelsteuer 269 Tesüb 172. 174. 175. 176 Theodizee 30. 34. 63. 99. 157-160. 161. 163. 164 f. 166-168 Theomachie s. Götterkampf Thot 63. 69. 77. 79 Thron (der Gottheit) 36. 62. 70. 129. 131. 176. 180. 212. 217. 221. 223. 224. 226. 230. 231. 233. 235. 237. 238. 239; s.a. Heiligtum; Tempel; Wohnsitz Gottes; Zaphon Thronbesteigung 166. 177. 199. 200. 234f. 247. 248 Thronbesteigungsritual 238 Thronname 263
294
Stichwortregister
Tiamat 107. 108. 109 Tiere, unreine 201. 204 Tilmun 111 Tinnit-angesichts-Baals 253 Tod 34. 35. 38. 39. 43. 65. 78. 87. 88. 111. 163. 168. 171. 189. 196. 197. 199. 231. 237. 283; s.a. Auferweckung; Leben Tod der Gottheit 174. 182. 183. 224. 225. 232 f. 234. 237. 261 Todesbote 88 Töpfer, Gott als 81. 87. 102 f. Tor zur Unterwelt 186. 233 Totengeist(er) 147. 171. 197. 198. 234. 262 Totengericht 89-93; s.a. Gericht Totengott 231. 232. 235. 252; s.a. Mut Totenklage 163. 165-168. 225. 234 Totenkult 30. 33. 35. 56. 91. 92. 147f. 171; s. a. Bestattung(sriten) Totenopfer 91. 92. 147f. 171. 234 Totenreich 35. 38. 39. 80. 90. 93. 158. 166. 191. 232; s.a. Unterwelt Totentexte 31. 33. 34. 38. 89 Tränen des Schöpfers 31. 36. 41 Trankopfer 122. 163. 237. 242; s.a. Wasseropfer Trauer (der Gottheit) 225. 233 f. Trauerbräuche 167. 233 f. Traum 98. 116f. 136f. 147. 149. 150. 161. 162. 188. 190. 192. 195. 196. 199. 236. 241. 243. 267 Traumdeuter/-deutung 116f. 137. 161 Trinität 52. 134. 224 Tür des Himmels 109. 125. 129. 145; s.a. Riegel des Himmels Tugend 71 Tun-Ergehen 85. 158 f. 171. 187. 188. 191. 192. 194. 195. 198; s.a. Strafe; Vergebung Tyche 261 Ullikummi 174. 175. 176 Umringlerschlange 34 Unbegreiflichkeit Gottes 45. 47. 51. 56. 105. 110. 160. 163 Unenofer 90 Unheilsweissagung 143. 144 Unsterblichkeit 111. 119. 122. 235. 237 Unterwelt 45. 46. 47. 49. 50. 51. 58. 60. 66. 8 0 . 1 0 0 . 1 0 1 . 1 2 7 . 158. 1 6 3 . 1 6 6 . 1 6 7 . 1 7 1 . 176. 181. 183. 185. 186. 189. 231-233; s. a. Totenreich Unterweltsgottheit 101. 120. 130. 163. 166. 171. 183. 185. 189. 197. 198. 199. 217. 219. 222. 2 3 1 . 2 3 5 . 2 5 9 . 274 Unzucht 90 Upelluri 174. 175. 176
Uräusschlange 41. 49 Uranfang 34. 108 Urberg/-hügel 3 1 . 2 1 9 Urei 31 Urgeschichte 96. 110-122. 116 Urgott 36. 39 Urmeer/-ozean 31. 33. 34. 36. 39. 41. 45. 48. 52. 96. 102. 103. 107. 117. 119. 219. 221. 260; s.a. Apsu; Nun Urzeit 3 6 . 3 8 . 3 9 . 5 5 . 101. 1 1 1 . 1 7 4 . 2 1 7 . 2 8 3 ; s. a. Endzeit; Könige, urzeitliche Utu 115. 130. 132 Vasallenvertrag 98f. 153-155; s.a. Staatsvertrag Vater, Gottheit als 36. 38. 42. 53. 55. 56. 72. 9 6 . 1 1 9 . 1 2 4 . 125.129. 132. 137.140.175. 176. 178. 180. 183. 191. 218-220. 223. 238. 241. 264 Vatergott 243 Vegetationsgott s. Fruchtbarkeitsgottheit Vegetationsmythos 182. 243 Venus 155 Verborgenheit Gottes 51. 52. 70. 7 1 . 1 6 1 . 1 7 7 . 181-186; s.a. Gottesfeme; Unbegreiflichkeit Gottes Vergebung 132. 133. 134. 135. 136. 187. 194. 197 Vergehen 76. 81. 87. 122. 133. 135. 156. 161. 187. 189. 191 f. 194f. 198 Verklärtheit 39 Vernachlässigung Gottes (seines Kultes) 148. 149. 163. 193 f. Vernichtung der Menschen 35. 37. 72. 115. 116. 119. 121; s.a. Sintflut Versöhnungstag 267 Verstockung 88 Vertrag 96. 153-155. 171. 192. 193. 246. 265; s.a. Staatsvertrag Vertragsbruch 153-155. 191 f. 193 f. 2 7 3 - 2 8 2 Veruntreuung (Tempelgut) 201-204 Vieh Gottes (metaphorisch) s. Herde Vision 98. 137. 147. 150. 243 Volk Gottes 234 Vollkommenheit Gottes 41. 43. 46. 56. 63. 90 Vorzeichen s. Omen VotivbildAgabe 250f. 261; s.a. Stele; Weihgabe Votivopfer 252 f. Waffe Gottes 216. 217. 230. 243; s.a. Streitaxt, -keule Wagen Gottes 266 Wahrsagepriester 161. 188 Wahrsagerei 188
Stichwortregister Wasseropfer 137; s. a. Trankopfer Weg des Lebens 63. 69. 75. 83. 88 Weheruf, prophetischer 153 Weihgabe 136. 187. 251; s.a. Stele Weihinschrift 136. 245. 246-253. 261 Wein 193. 195. 202. 203. 204. 212. 226. 229. 234. 237. 242. 243. 260 Weinen(de) 71. 72. 91. 121. 135. 142. 150. 165. 167. 234. 241 Weisheit 92. 95. 96. 99. 157-168. 258f. 267 Weisheit Gottes 33. 63. 96. 113. 161. 220. 226. 227 Weisheitsgott 139 Weissagung 97f. 142ff. 262; s.a. Prophetie Weltende 38f.; s.a. Endzeit Weltgegenden/-ufer (vier) 35. 126 Wettergott 105. 118. 120. 172. 174. 176. 177. 178. 179. 180. 181. 183. 185. 186. 192. 193. 194. 195. 196. 198. 229. 247. 258. 260; s.a. Gewitter-; Regen-; Sturmgott Wettergott des Himmels 247 Wettergott von Hatti 192-196 Wettergott von Nerik 179. 180 Widder Jahwes 256 Willen Gottes 50. 54. 56. 85. 87. 124. 129. 145. 159. 163. 171. 188. 203. 258-260 Wind 60. 232. 283 Wissen um Gott 46. 54. 90. 92. 93 Witwe 5 3 . 7 1 . 7 9 . 8 7 . 1 1 1 . 2 4 2 Wohnsitz Eis 221 Wohnsitz Gottes 119. 131. 212. 215. 218. 220. 222. 240. 268; s. a. Tempel Wolken 105. 110. 118. 120. 212. 215. 218. 227. 228. 229. 232. 239
295
Wolkenreiter 215. 216. 217. 218. 224. 228. 232 Wort Gottes 110. 113. 117. 119. 125. 129f. 131. 136. 147. 160. 166. 168. 189. 195. 216. 218. 229. 255; s.a. Schöpfung Wucher 127. 128 Würgegöttin 265 Wunder 66
Zababa 130f. Zali{ja)nu 177. 180 Zaphon 212. 215. 216. 217. 218. 226. 227. 228. 229. 234. 235. 239. 240 Zahaspuna von Kastama 180 Zauberei 72. 91. 92. 107. 156. 266; s.a. Analogiezauber; Beschwörung; Magie Zauberer. Gott als 157 Zeder 48. 227. 228. 230f. Zeit 49. 109; s.a. Jahreszeiten; Lebensdauer, -zeit Zeugnis, falsches s. Meineid Zeus 111 Zion 221 Zionslieder 68. 131 Zivilisation 101 f. 104. 112. 115 Zorn Gottes 59. 60. 64. 110. 125. 127. 133. 134. 136. 139. 168. 171. 181-186. 187. 192. 193. 194. 196. 197. 202. 225 f. Zornesbecher 211 Zunge 32. 76. 81. 82. 83. 84. 171. 185. 232 Zyprischer (Baal) 266f.
BIBELSTELLENREGISTER In der Reihenfolge der Bücher i: 1. Mose 1 32. 52 1,1-2 283 39. 108 1,2 32 1,3· 6. 14 1,4. 6. 7. 14. 18 34. 174 1,6 ff. 100. 101. 103 1,7 109.219 49 1,14 109 1,14 ff. 179. 217 1,21 1,26-27 72 1,30 111 2,2-3 32. 108. 237 2,4 b-5 33 2,5 108 2,7 102. 103 2,7-8 81 2,7-8 (.19) 53 2,15 110 3 283 34 3-11 3,23-24 35 3,24 71 4 34 4,17ff. 114 5,1 ff. 114 5,3 72 5,24 114 6-8 35. 115.116 6,2.4 258 6,4 258 6,5 34. 194 6,5-8. 22 119 6,8 ff. 35 45. 109 7,11 8,2 45 8,2 a 109 8,21 34. 133. 165. 194 8,22 46 9,5-6 192 72 9,6 9,12. 16 265 11,1-9 45.112 12,1 ff. 243
12,2-3 12,3 14,18 14,18 ff. 14,19. 22 15 15,1 15,9-18 18,10 ff. 21,33 22 22,2 22,25 ff. 26,24 28,10-22 28,13 28,15. 20 31,53 32,24-31 32,30 35,4 37-50 41,34ff. 47ff. 41,39 41,43 44,5 45,8 49,25 2. Mose 1,16 2,1-10 3,1 3,6. 15 3,8. 17 3,14 6,2 7,3 7,9-10 7,14-25 9,3 12,1-20 12,15-20 13,5 14,2. 9 15,5
hebräischen Alten Testament 250 68 192. 262 274. 284 258 153 68 276 243 260 252 268 243 68. 243 241 243 69 243 266 33 265. 266 258 258 258 258 188 258 243. 274 61. 65 123 217 243 237 33 33 88 217 123 71 270 270 237 270 38
15,8. 10. 11 15,11 15,17-18 15,18 15,26 20,2 (. 7) 20,2-17 20,4 ff. 20,5 20,7 20,11 20,12 20,13 20,14. 17 20,16 21,12ff. 22,17 22,20 ff. 22,21 ff. 23,2 23,3. 6 23,9 23,10-11 24,13 28,38 30,1. 27 31,17 32,1 ff. 32,3 32,4 33,3 34,7 34,10-26 34,13 34,19 34,19-20 35,5 36,2
224 110. 129 176. 216. 217 47. 224 50 33 155 71 195. 201 50. 92 237 71 156 156 156 156 72. 156 87 71. 242 156 242 87 237. 238 217 197 267 237 71 265. 266 218 237 195. 201 68 277 63 234 32 32
3. Mose 2,1. 15 2,10 3,1. 16 3,16b-17 4-5
267 202 212 202 197
297
Bibelstellenregister 5,13 7,20-21 10 14,7. 53 16,12-13 16,13 b 16,20-28 17,11 18,7ff. 18,21 18,27. 29 19,12 19,15 19,26. 31 19,27-28 19,31 19,33-34 19,35-36 20,2-5 21-22 21,5 23,5-8. 15-16 23,14 24,7 25,3 ff. 25,3-7 26 26,4 26,5 26,19 26,22 26,26 26,37 27,21. 28
202 270 201 197 267 267 197 197 243 252 262 62. 156 85 188 234 234 87 89 252 201 234 270 263 267 237 238 153. 182 145. 266 145 155 275 273 251 263
4. M o s e 3,10. 38 9,13 14,18 15,15-16 16,2 18,14 18,22-23 19,21 21,25. 32 21,29 24,16 2 8 , 1 6 - 1 8 . 25 28,24 29,2 30,3 31,50 32,42 33,7
192 263 195. 201 202 258 263 197 266 249 261 274 270 212 251 61. 156 263 249 270
33,52 35,33-34
258 192
5. M o s e 71 2,15 4,19 129 4,26 265 4,38 256 5,6-21 155 71 5,8 ff. 5,11 50. 92 71 5,16 5,17 156 5,18. 21 156 5,20 156 6 68 7-11 105 7,2 255 7,5 277 8,3 41 9,12 258 10,17 48. 242 11 68 ll,llff. 266 11,11-17 227 12,3 277 12,15 234 13,13-18 255 234 14,1 14,5 234 15,1 ff. 237 15,7-8 92 16,11. 14 203 16,19 85 16,21 277 17,3 129 18,9 ff. 72. 188 18,10-11 156 18,11 234. 265. 266 19,14 79. 156 20,17 255 23,23 61 23,24 156 24,16 195. 201 24,17 71 24,17. 19 ff. 87 25,5-6 250 25,13 f¥. 89 26,1-11 63 26,11 203 26,13-14 89 27,15 ff. 243 27,17 79. 156 27,1971. 87 28 153. 154. 182. 258
2 8 , 1 - 2 . 12 28,12. 24 28,23 28,23-24 28,28-34 28,38-40 28,54. 5 6 28,58 29,1 29,22 30,19 31,6 ff. 31,10-11 31,16-18 31,28 32,1 32,8 32,20 32,40 ff. 33,3 33,5 33,8 33,10 33,26
266 227 155 275 154 273 266 47 265 275 265 68 237 182 265. 274 265. 274 283 182 214 53 176 188 267 105. 215. 228
Josua 1,5 3,10 3,11. 13 6,18-24 7 7,9 7,12 7,19 7,24-25 8,2 9,3 ff. 11,21 16,3. 5 18,13 20,7 21,11 23,9 24 24,25-27
68 68 265 255 188. 255 250 263 62 201 255 192 268 265 265 268 268 256 68 279
Richter 2,14 2,14-15 2,16 3,8 3,9 ff. 5,3 b 5,4
255 182 255 182. 255 255 52 227
298 5,31 6,9 6,25-30 8,21. 26 9,3 9,6 9,13 9,15 9,45 9,46 ff. 10,7-8 10,10ff. 11,23-24 11,24 11,27 11,30-40 13,1 13,5. 7 13,16 13,17-18 20,23. 28
Bibelstellenregister 68 256 277 265. 266 212 279 229 50 275 242 255 255 256 261 193 252 256 54 251 33 255
1. Samuel 1,3 ff. 1,9-18 1,13 1,21 2,6-7 2,10b 2 , 1 2 - 1 7 . 22. 2 9 - 3 0 2 , 1 2 - 1 7 . 29 ff. 2,19 2,28 2,29 ff. 2,30 6,5 7,3 7,6. 10 b 7,9 8,7 9,9ff. 9,13. 14. 19. 25 12,3 12,12 12,16-18 14,37 14,41 ff. 15 15,8. 33 15,12 15,22 17,26 20,6 23,2. 4 24,20
203 72 74 259 87 163 201 202 259 267 201 68 71 68 266 240 176 188 255 89 176 227 255 188 255 256 247 71 68 259 255 68
24,22 28 28,6 28,6. 15 28,8
250 188 195 188 234
2. Samuel 234 1,2 5,2 54. 131. 160. 166 6,14. 18 192 7 54. 55. 243 7,7 227 7,8 ff. 153 7,11-12 243 7,14 46. 55. 56 Ϊ4,7 250 14,7-8 242 14,17. 20 65 15,10 248 17,8 275 18,18 250 21 182 21,1 ff. 188 21,1. 9. 10 243 21,1-14 192 195. 201 21,5 ff. 22,3. 32 68 22,8-15 185 22,11 215. 228 23,3 ff. 70 24 182 1. Könige 2,2 ff. 3,4-15 3,7 3,12-13 5,20 ff. 7,48 8,12 8,17 8,35-36 8,52 8,64 10,28 11,5. 33 11,7 11,7. 33 12,28-29 12,28 ff. 14,15. 23 15,3. 11 15,13 16,16 ff. 16,28 ff.
242 54. 55. 241 54. 55 55 228 267 228 32 227 50 251 248 224 255 262 218 71 277 243 277 256 256
16,31-32 16,33 17 17-19 17,1 18 18,1. 2 1 - 4 6 18,16-40 18,19 ff. 18,20 ff. 18,27 18,41-46 19 19,1 19,8 20,1 ff. 21,1-4 22,6. 12. 15 22,19ff. 22,52 22,52 ff.
247 277 182 227 227 182 227 247 264 98 182 266 221 264 217 248 71.79 148 176 248 256
2. Könige 1,1 3,1 ff. 3,4 ff. 3,4-27 3,15ff. 3,26-27 3,27 6,24 ff. 10,18-27 10,19 13,1 13,6 14,23 15,5 15,8 16,2 16,3 16,4 17,9-10 17,10. 16 17,30 18,3 18,4 18,34 19,13 19,16 19,20 ff. 19,30 20,6 20,10 21,2 ff. 21,3. 7
256 256 255 255 148 283 252 248 247 264 248 277 248. 277 231 248 243 252 255 255 277 269 243 277 248 248 50 147 250 50 268 99 277
299
Bibelstellenregister 21,6 22-23 22,2 22,13 23,5 23,6-7 23,10 23,12 23,13 23,14-15 23,21-23 23,24 23,26 24,3 25,7
252 193 243 193. 194 129 277 252 50 224. 262 277 193 265. 266 99 99 276
Jesaja 1,2 1,8 1,10-17 1,11 1,15 1,17 1,23 1 , 2 6 ff. 3,5 3 , 1 8 . 20 4,5-6 5,14 6,8-9 6,9-13 7 , 3 ff. 8,17 8,19 9,1 9,5 b 9,18-19 1 0 , 5 ff. 10,9 11,1 11,6-9 11,10 13,10 13,19 13,21-22 14,9 14,13 14,22 14,29 15,2 1 7 , 1 ff. 19,1 19,3 19,18
265. 274 141 71 256 182 71. 242 242 145 144 265. 2 6 6 145 231 1 4 9 . 152 88 147. 1 5 1 7 0 . 182 234 126 263. 264 144 147 248 250 111 250 141 145 275 262 216 145 250 234 147 215. 228 265. 266 112
21,10 22,21 23,15 24-27 24,23 25,4 2 5 , 6 ff. 25,8 26,14 27,1 2 8 , 7 ff. 28,15 29,4 29,7-8 2 9 , 1 4 ff. 29,16 29,17-21 29,20-21 3 0 , 1 ff. 30,2 30,22 30,23 30,30 30,33 31,8 32,15-20 33,14-16 34,3 3 4 , 5 ff. 34,5 b 34,10ff. 34,11-17 35,2 35,5 35,9 35,10 37,16 3 7 , 2 1 ff. 37,31 38,10ff. 38,17 38,18 38,20 40,8 40,11 40,13 40,15 40,26 41,4 4 1 , 1 0 . 13 4 1 , 1 3 ff. 43,1 4 3 , 1 ff.
236 258 256 143 248 50 211 111 262 107. 1 7 9 . 2 1 7 147 231 234 88 182 81. 87 111 112 68 50 258 145 275 252 145 111 89 250 214 145 275 153 250 73 111. 112 111 52 147 250 50. 58 58 38 59. 247 47 66.72 124 89 3 2 . 108 32 68 249 72 249
43,5
145
43,7
53
43,11 43,20 4 4 , 2 ff. 44,8 44,24 44,26-27 45,6 45,9 45,15 45,19 4 7 , 9 . 12 48,13 48,16a 50,2 50,9 51,8 51,9 51,9-10 51,10 51,11 51,17. 22 53 53,2 5 3 , 4 - 7 . 12 5 4 , 4 ff. 54,8 55,8 55,8-9 55,10-11 58,7 60,4 64,1 64,7 65,25 66,22
68 48 249 68 52 32 258 53. 81. 87 70 182 265. 266 32 182 32 257 257 217 72. 179 217 111 141 197 250 197 249 182 75 158 32 92 145 280 81. 87 111 250
Jeremia 1,4-5 1,5 1,7 2,12 2,16 2 , 2 1 ff. 2,31 3,15 5,2 5 , 2 3 ff. 5,31 6,14 6,15 6,20 7,5-6 7,9 7,18 7,31
55 53. 54 149.152 265 270 34 38 54 62 34 147 147 262 267 242 62 271 252
300 7,3 Iff. 7,32 8,17 9,16ff. 9,22-23 10,10 10,13 11,16 ll,16ff. 11,20 12,1 12,7 13,26 14,12 14,13 ff. 15,4 15,21 16,6 17,5-8 17,6 17,8 17,11 17,12-18 18,1 ff. 19,4 ff. 19,5 19,6. 11 19,13 20,13 21,11-12 22,1 ff. 22,2-3 23,1-2 23,5 23,9 ff. 23,13. 16 23,16 ff. 23 ff. 23,20 23,23-24 25,15 ff. 26,12. 15 27,9 27,9-10 29,7 29,21 ff. 30,10-11 31,10 31,29-30 31,40 32,35 32,44 33,6 33,7. 11 33,15 34.18
Bibelstellenregister 252 252 265. 266 234 68 68. 168 227 158 77 75 159 182 276 240 147 99 67 234 77 275 77. 158 256 134 81. 87 252 252 252 50 67 70 70 242 160 70. 251 147 149 188 32 182 211 149. 152 72 147 69 147 249 66.72 195 268 252 282 50 282 251 276
39,7 41,5 43,7 ff. 43,7-9 44,1 44,1 I f f . 4 4 , 1 7 - 1 9 . 25 46,14 46,18 47,5 48 48,7 48,13. 46 48,37 49,6 49,23 52,11
276 234 270 270 271 270 271 270 250 234 262 262 262 234 282 248 276
Ezechiel 2,3 8-11 8,1-11,25 8,14 11,17 12,12-13 12,13 13,11. 13 13,19 14,15 16,20-21 16,37 17,5 ff. 17,9 17,11-21 17,20 18 18,2 18,7. 16 20,28-29 20,34. 41 21,26 22,6-7 24,17 25,13. 16 27,9 28,1-19 29,3 30,18 32,2 32,3 34,1-10 34,2. 23 34,25 34,25. 28 34,27
149. 152 150 150 234 145 276 141. 151 275 92 275 252 276 77 250 194 151 195 195. 201 92 255 145 188 242 234 71 220 261 217 270 217 152 160. 166 54 112 111 145
38,22 39,25 44,16 ff. 45,10ff. 45,23
275 282 201 89 251
Hosea 2,4-15 2,5 2,20 3,1 4,10 5,6 5,10 5,12 6,2 6,6 7,12 8,4 ff. 8,5 9,12. 16 9,14 9,16 10,4 10,11 12,8 13,2 13,4 13,8
227 276 111 148 182. 273 182 79 257 261 71 152 71 218 273 182. 274 250 62 236 89 218 68 275
Joel 2,20 3,1 Arnos 1,2 1,3 1,8 2,9 4,7-8 4,10 5,11 5,18 5,21-24 7,15 8,5 8,10 9,14-15
250 147 182 236 71 250 227 250 273 141 71 149. 152 89 234 145
Jona 1,2 ff. 1,7 2,3 ff. 2,3.7 2,10
188 188 58 58 59. 247
301
Bibelstellenregister Micha
1,4 2,2 b 2,12 3 3,5 ff. 3,11 4,6 4,7 4,13 5,4 5,13 6,2 6,6-7 a 6,7 6,10-11 6,14-15 7,5-6
275 71 145 188 147 68 145 248 236. 2 6 5 219. 2 6 5 277 265 256 283 89 182. 2 7 3 144
Nahum 3,5
276
Habakuk 2,5 2,20 3,5 3,6 3,8. 15 3,9—10 3,10
231 73 258 219 224 227 227
Zephanja 1,5 1,7 1,12 1,13 1,18 2,9 2,13-14 3,4
50 73 201 273 88 275 275 147
Haggai 1,6
273
Sacharja 1,17 2,17 3,8 4,14 5,3 6,5 6,11-13 6,12 7,10
145 73 251 265 62 265 262 251 242
9,1 10,1 12,8 12,11 14,20
248 227 65 234 265. 2 6 6
Maleachi 1,6 ff. 1,11 3,5 3,13-21 Psalmen 1 1,3 2 2,6 2,7 3 3,4-7 4,7 5,3 5,4 5,5 ff. 6 6,4 6,6 7,4 ff. 7,10b-12 7,18 8 8 , 2 a . 10 8,4 8,4 ff. 8,6 9-10 9,2 ff. 9,12 9,14 1 0 , 1 - 4 . 11 10,3 ff. 11,1 11,6 13,1 ff. 13,1-3 13,2 13,6 14 14,7 15 15,2 b 16,1-2 16,11 17,1 ff. 17,2-5
201 258 71 68 97 77 77. 158 131 268 46. 55. 5 6 69 68 240 69. 176 240 189 133. 134. 157 135. 165 38 189 62 134. 139 47. 5 2 47. 5 2 109 52 72 134 189 217 66. 186 201 159 68 141 135 165 163 134. 139 201 282 69. 89. 133 156 68 63. 88 189 192
17,8 18 18,4ff. 18,7ff. 18,8-15 18,11 18,14 18,14-15 18,15 18,16 18,26 ff. 18,32 18,50 19,Iff. 19,1-7 19,2 19,5 b - 7 19,6-7 19,7b 20 20,2-6 20,4 21 21,5 21,11 22,2 22,15 22,17 22,23 22,23 ff. 22,25 22,26 22,28 ff. 23,1 ff. 23,2 ff. 23,4 24,1-2 24,3 24,3-6 24,4 25,3 25,4 25,16 26 26,3 ff. 26,4-5 27,1 ff. 27,4 27,10 28,8-9 28,9 29 29,1 29,1-2 29,1-10
50 58 58 58 185 215. 2 2 8 227 238 227 219 59 68 58. 5 9 52 40 109 40. 47. 126 127 126 131 69 251 131 139 250 161 275 59 58. 59 58 53. 58. 59. 67 59. 2 4 7 59 52. 6 6 69 68 52 268 69. 89. 133 62 66 75 69 192 189 89. 156 63. 68. 189 68. 69 69 163 66. 69. 7 2 47. 176. 206. 224 240. 258. 265 40 238
302 29,2 29,3 ff. 29,10 30 30,3-4 30,4 30,6 30,8 30,10 31 31,2 31,4 31,8-9 31,16 32 58. 62. 133. 32,3-4 32,3 ff. 32,4 32,5 32,6. 10 32,10 33 33,6 33,6. 7. 9 33,6. 9 33,8 33,18 33,18-19 33,19 34 34,3 34,3. 12 34,4 34,5 34,7 34,9 ff. 34,10 ff. 34,16 34,17 35,9-10. 27-28 35,11. 20-21 35,13-14 35,16-17 35,17 36,8 36,10 37 37,1-11 37,7 37,7. 9-10. 13 38 133. 38,2. 22-23 38,2 ff. 38,3 38,12. 16
Bibelstellenregister 47 227 47. 224 58 58 47. 66 59 58 188 69. 157 189 63 134. 139 69. 84 134. 195 58 62 62 195 59 59 47 40 40. 52 32. 52 47. 52 50 134 47 58 68 58 59 58 59 59 59 50 71 134. 139 162 69 158 135 50 126 75. 158 69 73 201 134. 157 62 62. 188 62 69
38,14ff. 38,19 39,7 40,2-3 40,2-5(. 6-12) 40,4. 11 40,5 40,6 40,7 40,10-11 41 41,5 42,3 44,5 44,6 44,10ff. 44,24 44,25 ff. 45 45,7 46 46,8. 12 47 47,2. 10 47,3 47,4 48 48,2. 3. 12 48,3 49,6 ff. 49,8 ff. 18 49,16 50,1 50,4 50,8 ff. 50,16 ff. 51,3 51,3-4. 9 ff. 51,5ff. 51,15 51,18-19 52,9 52,10 53,7 54,3 55,13ff. 56,4-5. 12 57,2 57,3 58,7 59,10. 17-18 59,11 60,13 61,7 61,7-8 69. 132.
75 62 80. 88 58 58 59 67 136 71 59 58 62 68. 69 52. 176 51 182 184 182 65. 131 65 68 68 47. 52 47 47 131 68.131 268 216 80 88 66 258 265. 274 212 156 240 62 62 62 240 80 77. 158 282 51 162 63 50. 189 274 158 68 255 63 258 139. 163
62 69 62,6-9 68 62,10 89 62,11 80 63,3-4 69 63,8 50 64,6 201 64,7 87 65 47 65,3 47. 52. 67 65,5 68 65,7 40 65,7 ff. 33 65,8 47 65,9. 13-14 47 66,2 134 66,3. 5 47. 52 66,8 47 68,3 275 68,5 134. 215. 228 68,9 168 68,9. 18 217 68,9-10 227 68,18 266 68,34 105. 215. 228 69,31 134 69,34 67 70,2. 6 240 71 67 71,1-6 189 71,4 67 136 71,19 71,20 66 69. 131 72 72,1 ff. 12 ff. 242 72,1-4. 12-14 70 72,7 258 72,16-17 243 260 72,17 159 73,3 ff. 201 73,3 ff. 11 274 73,11 201 73,17-18 88 73,20 182 74 66.72 74,1 192 74,1. 4ff. 217 74,2. 12 52. 176 74,12 217 74,13 72. 179 74,13-14 107. 108 74,14 68 76 71 76,8 ff. 274 77,10-11
Bibelstellenregister 224 77,17 Η. 77,18 227 185 77,18 ff. 274 78,35 256 78,55 184 78,65 7 8 , 7 1 - 7 2 54. 131. 160. 166 182 79 53 79,11 79,13 66. 72 80,2 66. 72. 124 135 80,4. 8. 20 192 80,5 ff. 176 82 240 82,1 240 82,1. 6 84 68. 131 68 84,3 68 8 4 , 3 - 6 . 11 176 84,4 163 84,9-10 67 84,13 67 86 86,8 129. 136 66 86,13 67 86,14 87 68. 131 217 87,1-2 231 88,5 233 88,5 a 231 88,6a 88,7 38 88,7. 13. 19 38 262 88,11 88,11-13 38 163 88,15 89 131 89,6. 8 265 89,7 240. 258. 265 240 89,8 89,10-11 72. 179. 2 2 4 52 89,11 ff. 216 89,13 89,27-28 46. 55. 56 55 89,28 89,35-36 166 89,39 ff. 166. 182 89,47 70 90,2 33 90,10 256 91 63 137 91,1 91,1-2 50 92 58 92,2 59
92,6 92,13 ff. 93 93,2.5 94,7 94,17 95 95,3
124 77 47. 224 224 201 90 126 40. 69. 110. 142 168. 176. 220. 231 95,4-5 52 95,4-7 40. 52 95,7 42. 66. 72. 127 96,4 110. 142. 168 176. 220. 231 47 96,8 47 96,10 96,11-12 47 96,1 I f f . 48 97,5 265. 275 97,7. 9 176 97,9 110. 129. 142 168. 220. 231 98,6 47 98,7-8 47 99,3 47 99,4 47 101 70. 131. 242 101,5 ff. 132 101,8 258 102 133. 134. 157 102,2 ff. 7 - 8 69 102,3 135. 163 102,24-25 50 102,25 256 103-105 124 103,3 50 103,14 87 103,19 47 104 40. 43. 52. 105. 126 104,3 266 104,3-4 105 104,5 106 104,7 224 I04,10ff. 43 104,10ff. 2 7 - 2 8 40. 52 104,14-15 106 104,14-15. 2 1 . 2 7 - 2 8 70 104,20-21 43 104,24 43 104,25-26 43 104,26 179 106,40-42 255 106,43 255 107 126 107,11 274
303 107,18 108,2 ff. 108,13 110 110,1 110,3 110,4 111,9 112,4 113 113,3 115,17 116 116,1-2. 8 116,3 116,5 116,5-6 116,8 116,13ff. 116,14ff. 116,14. 18 116,14-19 118,6 118,7 118,8-9 119 121,1 121,3 121,3 ff. 122 122,6-9 123,2-3 126,1 126,5-6 130,3 130,7 132 136 136,2 136,3 136,5 ff. 136,5-9 137 138 138,1. 4 138,2 138,3 138,6 139,1-4 139,15 139,15-16 140,2. 5 140,8 141,2 142
186 189 63 131. 262 131 55. 56 192 47 126 47. 126 258 90 58 58 58 59 59 47. 66 59 59 59 247 68 255 63 69. 157 268 42 72 68 69 195 282 111 133 62 131 126 220. 231 47 33. 52 40 68 58 59 59 58 59 133 101 103 67 63 267 157
304
Bibelstellenregister
142,6 63 133. 134 143 143,7 135. 163 68 144,2 47 145 47 145,3 145,11 ff. 47 70 145,15-16 68 145,20 146 47. 52 63 146,3-4 146,6 40. 5 2 40 146,6-8 52 146,6-9 134 146,7 ff. 127 146,7-9 47 146,10 147 47. 129 147,4 32. 108 129 147,6. 8 - 9 . 1 5 - 1 8 147,9 70 148 47. 5 2 40 148,1 ff. 40 148,3 105 148,4 b 148,5 32. 40. 5 2 52 148,5. 13 148,6 109 148,7 179. 2 1 7 148,13 47. 129 150 47. 5 2 Hiob 1-2 1,1-2,10 1,6 1,6 ff. 1,21 2,1 2,8 3,8 4,1-5,27 4 , 7 ff. 4,8-11 4,17 5,6 ff. 9 ff. 5,7 5,9 5,9-11 7,12 8,5-6 9-10 9,11-12 9,13 10,9
107. 157 240 164 258 90 101 258 234 107 70 188 158 133. 194 62 258 47 70 109 159 161 70 72 81. 87
10,21-22 38 11,7 ff. 163 11,7-9 160 12-14 161 12,24-25 38 15,14 133. 194 15,14-16 165 15,22 38 17,13 38 18,5-21 159 18,13 231 18,18 38 19,13-20 162 88 20,8 21 161 21,6 ff. 159 24,2 79 25,4-6 165 26,7 ff. 40. 52 26,12-13 72 108. 179. 217 29-31 161 89 31 31,6 . 89 31,26 ff. 129 33,6 81. 87 87 34,19 34,35-37 160 37,2 ff. 40. 227 37,5-6 32 49 38,4-5 38,7 40. 109. 258 38,8 109 38,11. 1 6 - 1 7 219 38,17 38 38,22-30 110 38,39-41 70 39,6 275 42,7-9 164 Sprüche 1,10. 15 1,12 1,23 2,1 2,16-19 2,19 3,1.21 3,4 3,10 4,1. 10. 20 4 , 1 - 2 . 10. 20 5,1 5,1-14 5,6 6,6
157 73 231 280 73 74 63. 75. 88 73 69 260 73 73 73 74 63. 88 73
6,13 6,16-17 6,20-35 7,1-27 7,5 7,5-23 7,12 7,19 7,21 7,23 a 7,23 b 8,17a 8,24-26 10,10 10,17 10,19 11,1 11,4 11,24 ff. 12,19 14,21 14,34 15,16 15,17 15,24 16,1 16,8 16,9 16,15 16,30 17,1 17,12 18,4a 18,5 18,21a 19,1. 2 2 19,17 19,19 19,21 20,9 20,22 21,1 21,3 21,6 21,21 21,23 21,26 22,2 22,9 22,17-23,11 22,17a 22,17 b 22,18 a 22,18 b 22,19
266 82 74 74 74 73 74 74 74 74 74 68 33 266 63. 75. 88 73 89 88 92 73 74 69 79 80 63. 75. 88 75. 84 79 75. 84 73 266 80. 84 275 74 85 81 80 68 69 75. 84 133. 165. 194 75 54 71 80 69 73 78 74 92 75 76 76 76 76 75
305
Bibelstellenregister 22,20 22,21 22,22 22,22-23 22,24 22,24-25 22,28 22,29 23,1-3 23,4 a 23,5 a 23,5 b 23,6-8 23,9 23,10 23,12-24,22 24,23 24,30 ff. 25,6-7 27,1 28,15 28,21 29,8 29,13 29,14 30,16 31,1-9 Ruth 2,12 4,5. 10 Hoheslied 4,9 7.6
87 75 76 242 81. 86 82 78. 156 88 86 80 80 80 82 86 79 73 85 73 73 69. 84 275 85 69 87 72 231 70 68 250 157 265. 266 250
Prediger
157
3,1 ff.
80
3,16 5,9 if. 7,26-27 8,9 8,16-17 11,2 11,5 Klagelieder 1-2 3,10 3,25 ff. 4,3-4 4,21 5,7 5,20 ff.
ff.
159 80 74 159 158. 163 219. 265 158. 163 97 140 275 69 274 141 195.201 182
Daniel 1,20 2,2 5,27 8,23-25 11,2-45 11,4.6.8-9 12,1
265. 266 265.266 89 143 143 144 144
Esra 3,7 6,19-22
228 270
Nehemia 3,30
262
5,19 12,44 13,7 13,9 13,31
68 262 262 267 68
1. Chronik 11,2 16,31 ff. 17 17,6 17,13 29,14
54. 131. 160 48 54. 55 227 55. 56 49
2. Chronik 1,1-12 1,12 2,2 ff. 3,1 14,2 15,16 19,3 24,18 26,16-18 28,1 28,3 29,2 30,15-18. 21 31,1 33,2 ff. 3 3 , 3 - 4 . 7. 19 33,6 34,2-3 35,2. 17
54. 55 55 228 268 277 277 277 277 192 243 252 243 270 277 99 277 252 243 270
Außerhalb des hebräischen Alten T e s t a m e n tss Weisheit Salomos 15,7 Sirach 9,3 16,25 33,13
Matthäus 87
74 280 87
Lukas 156 74 73 263 186 73
Markus
2. Makkabäer 4,18-20
5,37 6,5-7 11,5 15,5 16,18 19,30
246
7,11
263
7,22
73
Römer 9,21
87
Grundrisse zum Alten Testament Hrsg. von Walter Beyerlin. Bei Subskription der Reihe 10% Ermäßigung.
4
Herbert Donner · Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen
Teil 1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit. 1984. 232 Seiten, 3 Karten, kart. Teil 2: Von der Königszeit bis zu Alexander dem Großen. 1985. Ca. 268 Seiten, 4 Kartenskizzen, Zeittafeln, Register, kart. Dieser G r u n d r i ß der Geschichte Israels setzt konsequent bei der Kritik der neuen alttestamentlichen Forschung an den beherrschenden großen Hypothesen der Vorgängergeneration an. So entsteht in sorgfältiger Analyse und aus reicher Kenntnis auch der außerbiblischen Quellen ein Bild der Königszeit, der babylonischen G e f a n g e n s c h a f t u n d ihrer Folgen, der Auseinandersetzungen der altorientalischen G r o ß m ä c h t e bis hin zum Reich Alexanders des G r o ß e n . Ein ausführlicher Ausblick führt die Linien bis zum ersten u n d zweiten Untergang Jerusalems in den Jahren 70 und 135 n . C h r . fort. Als Alttestamentier u n d Orientalist ist der Verfasser f ü r seine A u f g a b e bestens gerüstet. Seine Darstellung ist ein Lehrbuch der neueren kritischen Sicht der Geschichte Israels. Das Werk ist mit Band 2 abgeschlossen.
5
Α. H. J. Gunneweg · Vom Verstehen des Alten Testaments Eine Hermeneutik. 1977. 220Seiten, kart.
„ D e r Verfasser erstattet eindrucksvoll Bericht über in der Christenzeit praktiziertes Verstehen des Alten Testaments und setzt solche Verstehensmöglichkeiten in eine Beziehung zu den gegenwärtigen wissenschaftlichen Bemühungen um das Alte Testament. Ein wertvolles und dankenswert k n a p p e s Werk, dessen hermeneutische Vorschläge f ü r die Praxis verw e n d b a r und hilfreich sind." Theologische Beiträge
6
Claus Westermann Theologie des Alten Testaments in Grundzügen 1978. 222 Seiten, kart.
„C. Westermann versteht die A u f g a b e der alttestamentlichen Theologie als Z u s a m m e n schau dessen, was das Alte Testament als Ganzes von Gott sagt. Er hat in selbständiger und weitführend f ö r d e r n d e r Weise auf allen drei Gebieten des Kanons gearbeitet. Mit der .Theologie des Alten Testaments in G r u n d z ü g e n ' legt der Verfasser die S u m m e seines theologischen Lebenswerkes vor." Kirchenblatt für die ref. Schweiz
Helmer Ringgren · Die Religionen des Alten Orients S o n d e r b a n d . 1979. 255 Seiten, kart. „Die einschlägigen Erkenntnisse der Forschung hier mit Sorgfalt und Sachkenntnis zusammengetragen zu haben, ist das Verdienst des schwedischen Alttestamentiers Helmer Ringgren. Es ist ihm gelungen, sowohl die Religionen des Vorderen Orients in ihrem Zus a m m e n h a n g darzustellen als auch zugleich bestimmte Elemente hervorzuheben, die f ü r das Studium des Alten Testaments von besonderem Interesse sind." Theologischer Literaturanzeiger Geplant sind außerdem: 2 O t h m a r Keel · Religionsgeschichtlicher Bildband zum AT / 3 Erich Zenger · Die Lebenswelt des AT / 7 Rudolf Smend · Die Zehn G e b o t e . Ethik des AT in G r u n d z ü g e n
Vandenhoeck & Ruprecht · Göttingen und Zürich
Texte zum Neuen Testament Hrsg. von G e r h a r d Friedrich
3: Gerhard Friedrich, Ulrich Asendorf, Samuel Lutz, Wilhelm Neuser (Hg.) Auslegungen der Reformatoren 1984. 291 Seiten, kart. Die Textherausgeber, ausgewiesene Reformationsforscher, haben hier charakteristische Auslegungen der H a u p t r e f o r m a t o r e n zu Kernabschnitten des N e u e n Testaments zusammengestellt. Diese Auslegungen wollen durch das Zeugnis der Väter die Schrift erschließen, wollen Predigt u n d Bibelarbeit bereichern. Für das Studium ist es außerdem interessant, die Schriftauslegung der drei großen Reformatoren zu denselben Texten in ihren Unterschieden zu vergleichen. „41 Textstellen aus den Evangelien Matthäus, Lukas u n d Johannes, aus der Apostelgeschichte u n d den Paulusbriefen an die Römer, die Galater u n d die Hebräer vermitteln wertvolle Anregungen zur Vorbereitung von Predigt u n d Religionsunterricht. Dabei wurde aus der Fülle des Quellenmaterials theologisch verantwortungsbewußt ausgewählt und b e w u ß t auf nicht mehr zeitgemäße Versionen reformatorischer Auslegung und Bibelinterpretation verzichtet. Ein einleitendes Kapitel befaßt sich grundlegend mit den persönlichen, fachlichen u n d geschichtlichen Voraussetzungen der drei großen reformatorischen Gestalten. M a n kann dieses Buch ebensogut informativ-unterhaltend lesen wie fachgerecht studieren." Rundbrief der Gesellschaft Evang. Erzieher in Bayern
Geplant sind a u ß e r d e m :
1: C. Colpe / K. Berger (Hg.) Religionsgeschichtliches Textbuch zum NT 2: A.M. Ritter / H. Riedlinger (Hg.) Auslegungen der Kirchenväter und des Mittelalters 4: O. Merk (Hg.) Auslegungen des 18. und 19. Jahrhunderts 5: G. Friedrich (Hg.) Auslegungen des 20. Jahrhunderts
Vandenhoeck & Ruprecht · Göttingen und Zürich