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German Pages [323] Year 1986
ARISTOTELES' PHYSIK Vorlesung über Natur Erster Halbband: Bücher I(A)-IV(.!l)
Übersetzt, mit einer Einleitung und mit Anmerkungen herausgegeben von HANS GÜNTER ZEKL
Griechisch-Deutsch
FELIX MEINER VERLAG HAMBURG
GLIEDERUNG, THEMENÜBERSICHT, INHALT NACH KAPITELN
Vorwort . . . .. . . . . .. . . . . . . .. .. . .. . . . . . .. . .. . . . .. . . . .. . .. . . .. . . . .. . .. .. . . XIII Einleitung .. . . . . .. . . . . . . .. .. .. . . . . . .. . . .. .. . . . . . . . ... . . .. . . . . . .. .. .. . . XVII Abkürzungen .. . .. . . . . . . .. . .. .. . . . . . .. . .. . . . . . . .. .. . .. . . . .. . . . .. .. . . .
LII
Aristoteles' Physik Text und Übersetzung der Bücher I-IV (A-A) Buch I (A). Die Prinzipien der im W erdeprozeß befind-
lichen Naturgegenstände........................................
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Einleitung und Prinzipienschema. Kap. 1-2, 184b25
1: Notwendigkeit der Prinzipienbestimmung für die Grundlagenwissenschaft von der Natur ... . . . . ........ 2a (bis 184b25): Allgemeines Schema der Prinzipien
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Auseinandersetzung mit den Lehren von Vorgängern.
Kap. 2b-5 2b (ab 184b25): Ausschluß der eleatischen Position; Widerlegung ihrer Lehre von den Grundannahmen her; Vieldeutigkeit der Termini «seiend» und «eins» 3: Widerlegung der Beweisschlüssigkeit bei Melissos; Auseinandersetzung mit Parmenides nach gleichem Schema und darüberhinaus aus dem Begriff . ....... 4: Grundgedanken der Naturphilosophen über Prinzipien; Auseinandersetzung mit der Stofflehre des Anaxagoras . .. . .. . . . . . .. . .. . .. . . . . .. . .. . . . .. . . . .. .. .. .. . . . . . ... . . . 5: Die Prinzipien als Gegensätze; Untersuchung des Gegensatz-Verhältnisses auf der logischen Ebene; Aufzählung und Bewertung der Prinzipien, die von den Naturphilosophen namhaft gemacht worden sind .................................................................
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VI
Gliederung, Themenübersicht, Inhalt
Ausarbeitung der eigenen Lösung. Kap. 6-7
6: Vorläufige Diskussion der Anzahl der Prinzipien; Dreierlösung wird vorgeschlagen: Ein fundamentales Gegensatz-Paar, ein ihnen zugrundeliegendes Substrat ..... „ . „ ..... „ . „ ...... „ . „ .. „ ............ „ ..... „... 7: Sprachlogische Analyse der W erdensstruktur; Herausarbeitung des Substratbegriffs und seiner Substantialität; der Formbegriff und seine »Aufhebung« der Gegensätze; Analogiestruktur der Erkenntnis des Substrats „ „ .. „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ .. „ „ „ „ . .
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Lösung der Schwierigkeiten der Vorgänger. Kap. 8-9
8: Lösung der Probleme der alten Seins- und Naturdenker auf zwei Wegen, (a) Unterscheidung zwischen eigentlicher und akzidenteller Bedeutung von Sätzen, die Prozesse beschreiben; (b) Unterscheidung zwischen einer Möglichkeit und der Wirklichkeit des Vorliegens eines Tatbestandes und seiner Aussage ... „ ........... „ „ . „ .•.•.. „ .. „ ...... „ ..... „ ...... „.. 9: Kritik an den Prinzipien der Akademie; das Material als Mithelfer der Form beim Werden; Substantialität der Materie ....... „ ......•.•.... „ ...... „ .. „ .... „ „ •... „
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Buch II (B). Naturgegenstand und Natureigenschaft.
Prinzipien und nachgeordnete Prinzipien „ ... „.... .. ...
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Naturbegriff, Aufgabe und Gegenstand des Physikers, Haupiformen von Ursache. Kap. 1-3
1: Begriff der Naturbeschaffenheit, (1) als Material, (2) als Form; Vorrang der Form „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ 2: Unterschied zwischen Physiker und Mathematiker: Die Formprinzipien des Physikers sind vom Material nicht ablösbar, der Mathematiker betrachtet die Form idealiter; der Physiker hat Form und Material zum Gegenstand, und die Finalursache auch „ .. „ . 3: Untersuchung des Ursachenbegriffs; das Vier-Ursachen-Schema; Anwendung und Gebrauchsweisen des U rsachenbegriffs „ „ .. „ „ „ ... „ ..... „ •...•... „ . „.....
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Gliederung, Themenübersicht, Inhalt
VII
Zufall und Fügung(Definition, Unterscheidung, Ein-
ordnung) Kap. 4-6 4: Zufall und Fügung: Exposition des Problems anhand der Inkonsequenzen in der bisherigen Behandlung dieser möglichen Ursachen.................. 5: Definition von Zufall und Fügung; ihre Unbestimmtheit, Paralogik und Unbeständigkeit; Nachfolgebestimmungen; Glück/Unglück................... 6: Unterschied zwischen Zufall und Fügung: Zufall ist der weitere Begriff, bezieht sich auch aufW esen, die nicht vorsätzlich handeln können; die Bestimmung »vergeblich«; Einordnung ins Ursachen-Schema unter Bewegungsursache . . . . . . .. .. . . . . . .. . .. .. . . . . .. . . . .. .. .
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Reduktion auf zwei Grundursachen: N aturfinalität im Gegensatz zu bloßer Notwendigkeit. Kap. 7-9
7: Reduktion des Vier-Ursachen-Schemas auf zwei Seiten: Stoff - übrige drei; die heuristischen Fragen des Physikers und die verschiedenen Aspekte der Angabe des »Weshalb« ...................................... 8: Die Finalursache in gegensätzlicher Konkurrenz zu blinder Notwendigkeit und Zufall; Vortrag der Gegenrede und deren Widerlegung: Naturbeschaffenheit ist wesentlich eine Finalursache; Beispiele für zweckhafte Vorgänge in der Natur; Vergleich mit den technischen Produkten; Erklärung der Entstehung von Fehlern im Finalnexus; Regelmäßigkeit im Naturprozess; Zweck und Zufall.................... 9: Notwendigkeit; Ablehnung bloßer, »mechanischer« Kausalität; Notwendigkeit nur in dem Sinne der materiellen conditio sine qua non; Anhang 1: »notwendig« in der Mathematik; Anhang 2: »notwendig« im Bereich der Begriffe selbst ................
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Buch III (r). Themenkatalog der weiteren Untersu-
chung; Veränderung; Unendlichkeit ....................... Veränderungsbegriff. Kap. 1-3
1: Themenkatalog: Veränderung, Kontinuum, Un-
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VIII
Gliederung, Themenübersicht, Inhalt
endlich, Ort, Leeres, Zeit. - Definition von Veränderung in drei Anläufen; Arten der Veränderung: Eigenschaftswechsel, Wachsen/Schwinden, Werden/Vergehen, Ortswechsel................................ 2: Bestätigung der Richtigkeit der Definition aus dem Vergleich mit anderen Lösungen; Schwierigkeit des Veränderungsbegriffs; Wechselwirkung bei der Berührung; Formprägung durch das Verändernde.... 3: Diskussion und Lösung dialektischer Schwierigkeiten am Veränderungsbegriff: Der Vorgang bei der Veränderung ist ein einheitlicher, an Beteiligten sind begrifflich mindestens zwei zu unterscheiden. Konklusion zu Kap. 1-3 ....................................
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Unendlichkeitsbegrijf. Kap. 4-8 4: Problemaufriß: Notwendigkeit der Untersuchung; Doxographie: Pythagoras, Platon, Anaxagoras, Demokrit, Anaximandros; Argumente für die Existenz von Grenzenlosem; Schwierigkeiten bei dieser Annahme; drei Bedeutungen des Ausdrucks »unendlich« ................ ............. ................................... 5: Argumente für die Unmöglichkeit eines real existierenden unendlich großen Körpers: Ein für sich bestehender Begriff kann »unbegrenzt« nicht sein, die Bestimmung kann nur an Raumgrößen vorkommen; die Definition von Körper enthält den Begriff von Begrenzung; weder als zusammengesetzt noch als gleichartig kann ein unendlich großer Körper gedacht werden; Argumente von den Raumstrukturen her; Auseinandersetzung mit Anaxagoras; Welt-Körper und die Lokalisation der empirischen Körper in ihm .................................................. 6: Argumente dafür, daß »unendlich« doch etwas bedeuten muß: Es existiert im Bereich der Möglichkeit als fortlaufende Teilung oder Hinzusetzung; verschiedene Bedeutungen des Ausdrucks; Definition von «unendlich»; Ganzheit der Welt ........... 7: Unbegrenztes an Raumgrößen, Zahl, Zeit, Veränderung; unbegrenzte Teilungsmöglichkeiten von
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Gliederung, Themenübersicht, Inhalt
IX
Körpern, Unteilbarkeit der 1; Abbildung von Größen in der Mathematik; das Unbegrenzte als Materialursache in Einklang mit der Tradition ............ 8: Beantwortung der fünf Argumente für die Existenz von Unendlichem (Kap. 4): Sie sind widerlegbar oder, soweit akzeptabel, modifiziert in die eigene Theorie eingebaut .............................................
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Buch IV (A). Raum; Leere; Zeit..............................
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Ortsbegriff. Kap. 1-5 1: Themafragen und Begründung der Schwierigkeit; Argumente für die Existenz von Ort, seine mögliche Prinzipialität; Argumente, die die Bestimmung des Ortsbegriffs als schwierig erscheinen lassen ......... 2: Mögliche Bestimmung von Ort als Form- oder als Stoffursache; Entwicklung beider Gesichtspunkte und Feststellung ihrer Unmöglichkeit.................. 3: Bedeutungsuntersuchungen, (a) »In-einem-anderen-Sein«, (b) »In-sich-selbst-Sein«; Letzteres stellt sich als trivial, fast sinnleer heraus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4: Zusammenfassung der Postulate; apagogische Herleitung der Definition von »Ort« aus vier Möglichkeiten; Supplemente .......................................... 5: Kosmologische Korollarien des Ortsbegriffs; All und Bewegung; All und Ort; Beantwortung der Schwierigkeiten (Kap. 1); Andeutung über Umwandlung der Elemente ineinander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Leerbegriff. Kap. 6-9 6: Themafragen; Argumente für und gegen die Existenz von Leerem ............................................. 7: Bedeutungen von «leer»; Abweisung einer Existenz von Leerem unter Rekurs auf die Ortsdefinition; es gibt nicht notwendig eine Verknüpfung zwischen Leerem und der Möglichkeit von Ortsbewegung; Widersprüchlichkeit der Argumente für die Existenz von Leerem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8: Nochmalige ausführliche Beweise für die Nichtexi-
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X
Gliederung, Themenübersicht, Inhalt
stenz von Leerem aus den physikalischen Eigenschaften von Ortsbewegung: Eine mögliche Bewegung im Leeren ist in kein rationales Verhältnis zu bringen mit den empirischen Bewegungsabläufen; Argumentation vom durch teilten Medium und vom bewegten Körper aus; begriffliche Argumentation: Leeres kann nicht ausweichen ..... „..................... 9: Möglichkeit von Bewegung ohne die Notwendigkeit der Annahme von Leerem; auch »locker« und »dicht« lassen sich bei Körpern als Eigenschaften ansetzen, ohne Leeres annehmen zu müssen; Ortstausch und Stoffumwandlung ermöglichen im All Bewegung; zusätzliche Bemerkungen über Stoffumwandlung. Konklusion für Kap. 6-9 . . . . . . . .. . . .. . .
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Zeitbegriff. Kap. 10-14 10: Themafragen; Aporetik mittels Überlegungen verschiedener Herkunft; Schwierigkeit der Definition von Zeit anhand zweier vorliegender Versuche; Zeit und Veränderung: Sie gehören zusammen, sind jedoch nicht identisch ... . . . . . .. . . . ... . . . . .. . .. . . . . . .. . . .. . . . 11: Zeit und Bewußtseinsveränderung; Zeit als ein Moment am Bewegungsverlauf; Zeit als Kontinuum; ihr »davor« und »danach« in Analogie zur Ortsbewegung; Definition von Zeit: Sie ist Meßzahl von Bewegung; Zeit als Anzahl von Einheiten (Jetzten); Jetztproblematik: Einerseits ist ein Jetzt immer dasselbe, andrerseits je ein anderes . .. . . . . . .. . 12: Attribute von Zeit: Viel, wenig, lang, kurz; W echselseitigkeit der Messung: Zeit mißt Bewegung, Bewegung mißt Zeit; In-der-Zeit-Sein als Von-ZeitUmfaßt-Sein und Durch-Zeit-Gemessen-Werden; Zeit als Urheberin von Verfall; Zeit als Maß von Bewegung und Ruhe; zeitliche und nicht-zeitlicheGegenstände ..................................................... 13: Zwei Arten von Jetzt: Das strenge und das umgangssprachliche; Unendlichkeit der Zeit; zur Zeit gehörende Bestimmungen: Einmal, gerade, eben, vormals, plötzlich . . . . ... ... . . . . . .. . . .. . .. . . .. ... . .. .. . .
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Gliederung, Themenübersicht, Inhalt
XI
14: Früher und später; jeder Wandel als in der Zeit; Zeit und Bewußtsein; Zeit von Formen der Veränderung; Gleichzeitigkeit von Vorgängen; die Meßeinheit von Zeit: Der kosmische Kreislauf; Nachtrag
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Anmerkungen des Herausgebers .................. „ ....... „ Zu Buch I „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ . . Zu Buch II „ „ .. „ „ .. „ „ „ „ .... „ .... „ •• „ „ . „ . „ „ „ „ „ „ Zu Buch III „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ . „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „. „ Zu Buch IV „ „ „ „ „ „ „ „. „. „ „ „. „ „. „. „ „ „ „. „ „. „. „
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Verzeichnis herangezogener Literatur „ „ . „ . „ „ . „ . „ „ „
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VORWORT
Der griechische Text der aristotelischen Physik, deren erster zweisprachiger Halbband in der Philosophischen Bibliothek hier vorgelegt wird, ist entnommen aus: Aristotelis Physica. Recognovit brevique adnotatione critica instruxit W. D. Ross. Oxford 1950. Nachdruck 1982.1 Herausgeber und Verlag danken der Oxford University Press für die freundliche Erlaubnis des Nachdrucks. Die deutsche Übersetzung ist völlig neu angefertigt. Da es auf dem Markt derzeit zwei Physik-Übersetzungen gibt, sollte das Angebot einer dritten kurz begründet werden. (1) So verdienstvoll der Reprint der zweisprachigen Ausgabe von Karl Prantl2 wissenschaftsgeschichtlich auch sein mag, für einen heutigen Leser schüttet seine Übersetzung in T erminologie, Ausdruck und Syntax einen Zugang zur aristotelischen Physik leider eher zu als ihn zu öffnen. Wo der griechische Text mit all seinen Schwierigkeiten verständlicher ist als die Übersetzung, erübrigt sich jeder weitere Kommentar. Man braucht nicht ein so großer Polemiker zu sein, wie Prantl es war,3 um zu sagen: Seine Arbeit, vor 130 Jahren sicher eine 1 Diese sog. »kleine« Oxford-Ausgabe ist bzgl. des Textes kongruent mit der »großen« Ausgabe, Aristotle's Physics. A revised Text with Introduction and Commentary by W. D. Ross. Oxford 1936. Seither öfter nachgedruckt. Sie ist mit Recht als StandardAusgabe dieses Textes bezeichnet worden. 2 Aristoteles' Acht Bücher Physik. Griechisch und deutsch und mit sacherklärenden Anmerkungen herausgegeben von K. Prantl. Leipzig 1854, Nachdruck 1978. 3 Mit einer Vorarbeit aus dem Jahre 1829 - die für alle Folgezeiten maßgebliche Aristoteles-Edition von 1. Bekker, nach der heute noch zitiert wird, erschien erst 1831 - setzt er sich unbarmherzig so ~!Jseinander: Sie sei »kaum der Erwähnung werth«, die deutsche Ubertragung sei »bis zur gänzlichen Unverständlichkeit . . . zerhackt«, »beruht auf Unkenntniß der griechischen Sprache ... « und die Anmerkungen können •nur als anmaßliches und bodenloses Gerede bezeichnet werden.• (Alle Zitate bei Prantl, a. a. 0., S. 4 f.)
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Hans Günter Zekl
respektable Leistung und in ihrer Zweisprachigkeit modern, ist heute so überholt, daß sie kaum mehr Nutzen stiftet. (2) Ganz anders zu beurteilen ist die Arbeit von Hans Wagner. 4 Sie wird wegen der gewaltigen Fülle interpretatorischen und kommentierenden Materials und wegen der Eindringlichkeit in der Auseinandersetzung mit moderner Aristotelesforschung für lange Zeit maßgeblich und unentbehrlich sein für jeden, der sich forschend an die Physik macht. Insoweit tritt sie gleichrangig neben die Kommentierung von Ross, der sich jeder Aristoteles-Adept seither verpflichtet weiß, auch wo man darüber hinauskommen muß. Einzuschränken ist aber bei seiner Übersetzung: Hier wird Aristoteles stromlinienförmig aufgemacht; alle abstrakte Begriffssystematik, Fachterminologie und Bewußtseinsentwicklung der frühen Neuzeit ist dem Aristoteles - in bester Absicht - zur Verfügung gestellt: Substanz, Qpalität und Quantität, Prädikat, Prinzip, These, Terminus, Kopula, Homogenität, Prozessualität, Urteilssubjekt, Fundamentalität, Letztmoment, Alternative usw. Diese beliebig herausgegriffene Liste zeigt, daß hier - wieder in bester Absicht und wohl auch gegen die ursprüngliche Intention des Übersetzers - objektiv der Eindruck erweckt wird: Da spricht im Grund ein ganz moderner Mann, einer der die ganze scholastische Begrifflichkeit im kleinen Finger hat, den man sich am Katheder einer Universität des 17. oder 18. Jahrhunderts vorstellen könnte, einer der noch kaum Staub angesetzt hat, den man als unmittelbaren Vorläufer moderner Naturwissenschaft unbedingt ernstnehmen muß. Als Kategorien der Interpretation sind solche Begriffe durchaus geeignet zu beschreiben, was in dem aristotelischen Text vorgeht; nur, in den Text selbst einbringen darf man sie nicht. So läßt sich der »garstige Graben der Geschichte« nicht überspringen, oder eben nur um den Preis eines Mißverständnisses. Demgegenüber ist (3) festzuhalten, daß dies ein antiker Text ist, weit über 2000 Jahre alt. Er gehört sicher zu den ganz 4 Aristoteles, Physikvorlesung .. Übersetzt von H. Wagner. In: Aristoteles, Werke in deutscher Ubersetzung. Herausgegeben von E. Grumach. Bd. 11Darmstadt1967.
Vorwort
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großen philosophischen Leistungen, aber er ist nur noch ein historisches Dokument. Die Beschäftigung mit ihm muß sich anders legitimieren. (Darüber ist einiges in der Einleitung gesagt.) Im übrigen ist dies ursprünglich ein Text ohne jedes Fremdwort, wie das ja auch für die gesamte griechische Philosophie gilt: die Dinge der Welt mußten griechisch reden lernen, um in den Bereich der Philosophie aufgenommen zu werden. Und die Mannigfaltigkeit und Flexibilität der griechischen Sprache angesichts dieser Kulturaufgabe wird immer bewundernswert bleiben. Des weiteren ist die Sprache dieser Physik konkret, wandlungsfähig, redundant, im Fluß und bei allem hochkonzentriert. Im Textaufbau und im Druckbild der Bekkerschen Ausgabe ist das zwar alles verschwunden und bis zur Erstarrung stilisiert, aber man muß es in die ursprüngliche Lebendigkeit zurückholen, und dank der Pietät der ersten antiken Aristoteles-Herausgeber kann man es auch. Eine schwere Aufgabe, die eine Übersetzung hier zu lösen hat. Sie darf dabei auch die Mittel moderner Druckgestaltung Absätze, Hervorhebungen usw. - einsetzen. Ob dann alles gelungen ist, muß dem Urteil des Lesers überlassen werden. Die Anmerkungen haben selbstverständlich nicht den Zweck, eine Kommentierung zu leisten. Wer hier weiter eindringen will, wird immer auf die großen Kommentarwerke und andere Forschungsarbeiten angewiesen bleiben. Sie sollen in der Hauptsache den Text gliedern, Verweise und Belege zu Sachaussagen liefern und gelegentlich einfach das Verständnis fördern, so daß man mit der Lektüre zügiger vorankommt. Im Literaturverzeichnis zu diesem Halbband ist nur das aufgeführt, was in der Ausgabe zitiert ist. Eine ausführliche Literaturübersicht zur Physik und ein Register sollen am Ende des zweiten Halbbands folgen.
EINLEITUNG
Kinesis, - Bewegung, Wandel, Prozessualität, Veränderung in allen ihren Formen, nach Ort, Zeit, Eigenschaft, Anzahl, Menge, Heraustreten ins Sein - Werden - und Zurückfallen in die Nichtigkeit - Vergehen-: ohne Zweifel, es ist dieser Begriff mit allen seinen Möglichkeiten, seinem Umfeld und seinen Konsequenzen, der das thematische Zentrum der aristotelischen Untersuchungsreihe bildet 1, die seit der maßgeblichen Ausgabe seiner wissenschaftlichen Werke durch Andronikos im traditionellen Sprachgebrauch den Titel »Physik« 2 trägt. Mitte und Namen regen vorweg zu einigen Überlegungen an. Wenn es so ist, wie es die herrschende Meinung aller Seminare und Kulturredaktionen - die durchaus nicht immer die Meinung der Herrschenden ist - landauf, landab unentwegt unter die Leute bringt, daß alles der Veränderung unterworfen, »veränderlich und veränderbar« sei, oder, nun schon in redensartlicher antithetischer Paradoxie, daß nichts so beständig sei wie der Wechsel, dann träfe diese prinzipielle Einsicht, die im übrigen so revolutionierend neu nicht ist siehe Heraklit -, wohl zu allererst auch den Inhalt dieses Satzes selbst, und das Bewußtsein, welches ihn so formuliert hat, müßte möglicherweise gerade in diesem Punkte seine herrschende Meinung - ändern. Eine solche, die relativistische Destruktion destruierende, also dann doch in dialektischer Verschlingung konstruktive 1 Der fundamentale Satz lautet: » ••• Grundannahme soll sein: Die natürlichen Gegenstände unterliegen entweder alle oder zum Teil dem Wechsel.« phys., 18Sal2f. 2 Entstanden aus einem grammatisch zwar attributiv gebrauchten, doch schon ursprünglich bei dieser Wortverbindung im objektiven Sinn verstandenen Adjektiv, physikos, e, on - natürlich, naturgemäß, die Natur betreffend, angeboren usw. -, das von dem zugehörigen Substantiv abgelöst, allein gebraucht und schließlich selbst substantiviert wurde, wie z.B. unsere Monatsnamen auch.
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Hans Günter Zekl
Argumentation nannte Platon peritropisch3. Menschliches Erkennen ist also mit Notwendigkeit darauf angewiesen, den schmalen Weg hindurchzufinden zwischen der naiv sensualistischen Skylla - »jeder Sinneneindruck, jede Vorstellung ist wahr«, so der Sophist Protagoras - und der resigniert skeptischen Charybdis - »nichts ist; und wenn etwas wäre, so wäre es dem Menschen unerkennbar; und wäre es erkennbar, so wäre es doch dem Nächsten nicht mitteilbar«, so der Sophist Gorgias. Diesen Weg ist es seit langen Jahrhunderten erfolgreich und, wie es scheint, immer effektiver gegangen. Ein pragmatischer Beweis für dessen Richtigkeit. Aber gerade auf diesem geschichtlichen Weg wandelt sich doch wieder vieles. Die Rede ist hier nicht nur von Dingen wie Versuch und Irrtum, Theoriebildung durch Generalisierung, Kritik, Falsifikation, Korrektur, Modifikation, Enttäuschung, Aufhebung (in den drei bekannten Bedeutungen), Paradigmenwechsel, sondern vor allem auch von Veränderungen am Begriff von Wissenschaft und ihrer Disziplinen selbst. Dazu ein Demonstrationsbeispiel: Geschichtliche Titel waren ursprünglich in allererster Linie auch Sprachhandlungen; wer die Namen »Geusen«, »Protestanten« oder »Impressionisten« erfand und auf Zeitgenossen anwandte, der wollte in diesen Fällen spotten, kränken, kritisieren; entgegen der Absicht der jeweiligen Erfinder wurden diese Titel jedoch angenommen, umfunktionierend zu Ehre gebracht und sind unter weitgehendem Verlust ihrer ursprünglichen SemantikBettler, Nörgler, Leute, die vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen - zu festen Kategorien der politischen, der Religionsund der Kunstgeschichte geworden. Auch in der Philosophiegeschichte ist dieser Begriffswandel mit Händen zu greifen. Daß sich etwa die Bedeutungen von »subjektiV« und »objektiv« seit ihrem Gebrauch in der Scholastik bis in die Neuzeit ins genaue Gegenteil des ursprünglich Verstandenen gewandelt haben, ist bekannt; ebenso die Bedeutungsverschiebung von »Ästhetik«. Wenn man nun ein in der Substanz fast 2400 Jahre altes Textkonvo3 Tht. 171a, kombiniert mit 209d; präziseste Fassung dieser Schlußfigur bei Sext. Emp., adv. math., VII, 389.
Einleitung
XIX
lut vornimmt, über dem als Titel traditionellerweise »Physik« steht, so wird man sich fragen müssen, ob man hier Sätze, Diskurse, Erkenntnisse zu erwarten hat, die im Themen- und Methodenfeld heutiger Physik liegen und somit an deren Ergebnissen zu messen wären, oder ob man etwa einer Täuschung auf Grund von Äquivokation unterliegt und so bei der Auseinandersetzung mit dem Text in seinen Rezeptionserwartungen bitter enttäuscht werden könnte. Viele, die von modernen Vor-Urteilen aus an die aristotelische Physik herantraten und sich mit ihr auseinandersetzten, machten ihrer Enttäuschung Luft mit Verurteilungen wie: »Die physikalischen Lehren des Aristoteles bilden ein wenig erfreuliches Kapitel der Wissenschafts-Geschichte« 4 • Oder noch härter: »Die aristotelische Physik ist eine Scheinwissenschaft, aus der in zweitausend Jahren keine einzige Entdekkung, Erfindung oder neue Einsicht kam noch jemals kommen konnte«s. Es ist jedoch umgekehrt die Frage, ob der Versuch eines Gebrauchs der aristotelischen Physik in dieser Richtung nicht eher ein versuchter Mißbrauch war. Das hätte man seit Galileis Discorsi eigentlich wissen müssen. Einerseits ist also der Unterschied herauszuarbeiten: Eine Physik, die die Mathematik als ihre Hilfs- und Ausdruckswissenschaft nicht kennt, die im Gegenteil ein ganzes ausführliches Kapitel (B 2) darauf verwendet, Aufgaben und Sachgebiete des Mathematikers und des Physikers zu trennen; eine Physik, die bei Ursächlichkeit immer schon an finale Gestalten denkt, die bloße Notwendigkeit in den Rang einer nur mitwirkenden, aber nicht maßgebenden Ursache herunterstuft, die einen deterministischen Kausalbegriff auch nicht von ferne vermuten kann, sondern Ursachen gelegentlich einmal auch nicht zum Ziel kommen läßt; eine Physik, die so nah beim praktischen Leben und der täglichen Erfahrung bleibt, die bei »Körper« denkt an so einfache »Elemente« wie Erde, Wasser, Feuer, Luft und dann an Lebewesen und deren Glieder und Organe, die beispielshalber redet von Hausbau, Zimmermannskunst, Arzt, Säge, Stupsnasigkeit,• Schiff im 4
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Th. Gomperz, Griechische Denker, III, 80. A. Koestler, Nachtwandler, 110.
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Hans Günter Zekl
Fluß, Nagel im Schiff, Gang zum Markt, herabfallendem Backstein und ggf. Achilleus und die Schildkröte; eine Physik, die gelegentlich auch Dichter zitiert, die Experimente nicht nur selbst nicht durchführt, sondern sich sogar ironisch äußert über Leute, die solches - für moderne Begriffe zukunftweisendes - Vorgehen probieren, die an die Arbeit geht mit Hilfe logisch-semantischer Analysen, die ungeniert mit bloßen Vorstellungen spekuliert, einen strengen T atsachenbegriff nicht kennt, eine Physik offenbar des bloßen Kopfes und Auges, sicher aber ohne Fernrohr, Mikroskop, ohne Labor, Spektralanalyse, Laser, Spallationsquelle, kurz, ohne Apparat und ohne Fremdworte, Formeln, Fachjargon, Finanzierung; statt dessen eine Physik mit dem Hang zum Sichaufschwingen nach Unbewegt-Bewegendem 6 : Alles dies und anderes mehr setzt zunächst ein gehöriges Maß an Fremdheit, ja Befremdung. Andrerseits kann durchaus nicht behauptet werden, daß in dieser Schrift Dinge zur Sprache gebracht würden, die mit Wissenschaft von der Natur - denn das ist ja der ursprüngliche Sinn des Terminus »Physik« - nichts zu tun hätten: Anfangsgrund, Ursache, Kausalität, Prozessualität, Element, Körper, Raumgröße, Dichte und Lockerheit, Druck und Stoß, Impuls und Bremsung von Bewegungen - so abstrakt kann man es in diesem Text haben, wenn man interpretatorisch will. Aber auch Naturbegriff, Natureigenschaft und -gegenstand, Zufall und Notwendigkeit, Materie und Form, Wechsel, Ortsbewegung, Qualitätsveränderung, Raum und Zeit, Vakuum, Unendlichkeit, Kontinuität, Diskretion: von all dem wird man wohl sagen dürfen, daß es mit Recht Gegenstand einer Grundlagenwissenschaft von der Natur ist. Wenn man also die eingangs gestellte Frage nach Identität oder Differenz aristotelischer Physik in Relation zu dem modernen Verständnis der Aufgaben der unter diesem Titel betriebenen Wissenschaft in erster Näherung beantworten will, so muß das hiernach noch sehr allgemein bleiben: Einerseits ist Vergleichbarkeit da, andrerseits doch wieder 6 Sie redet z.B. vom »Himmel mit seinen göttlichsten unter den Erscheinungen«, phys. 196a33 f. Für eine Physik doch eine etwas erstaunliche Sprache.
Einleitung
XXI
nicht, beides also partiell, sowohl als auch, zugleich und weder noch. Hier muß man also genauer zusehen. Will man nun eine entschiedenere Vorinformation, was man in diesem Text suchen soll und somit auch finden kann, so muß näher an Eigenart, Aufbau, Intention und historisches Umfeld des Ganzen herangetreten werden. Erstens: Bei keiner anderen aristotelischen Schrift ist es schon vom überlieferten Titel her so deutlich, daß sie aus einer Vortragstätigkeit erwachsen ist, wie bei der Physik. Die akademische Vorlesungsreihe »Über Natur« hat sich im Kreise der Aristotelesschüler bald kanonische Geltung sichern können; man sieht das daran, daß Eudemos und Theophrast bei ihren Lehrvorträgen über das Thema Natur sich so genau an die aristotelische Textvorlage gehalten haben, daß man bei ihnen überlieferte Formulierungen geradezu als Korrektur des aristotelischen Wortlauts heranziehen kann, wo dieser etwa verderbt ist. Was die literarische Form dieser Texte, die die Physik bilden, angeht, so muß man sie ansetzen im Bereich von Redemanuskript, in verschiedenen Graden von Ausführlichkeit erstellt, von wörtlicher Vorformulierung bis hin zu Stichpunkten, Gedächtnisprotokoll oder Vorlesungsnachschrift, möglicherweise eines treuen Hörers, mit allen Vorzügen und Nachteilen, die solche Textgattung bezüglich Wortlaut.und Verständnis des Gesagten an sich hat. Da die meisten der Vorträge mehrfach gehalten wurden und darüber offenbar auch diskutiert wurde, finden sich zusätzlich eingelegt oder dazugeschrieben stichwortartige Einschübe, Antworten auf Einwände, Notizen. Alles in allem also eine literarische Form, die zur Veröffentlichung nicht gerade taugte und von Aristoteles selbst dazu auch nicht bestimmt war. Vielmehr gilt für die Physik wie für die anderen Lehrschriften des Aristoteles auch, »daß sie erst nach seinem Tode geordnet, redigiert und abgeschrieben wurden«7. Dieser Verlust an systematischer Geschlossenheit, ausgereifter Anordnung der Einzelteile und stilistischer Politur macht das Ganze zu einem Lehrbuch nun wirklich ungeeignet, und so darf man es also nicht lesen. 7
1. Düring, RE Aristoteles, 192, 60-62.
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Andrerseits ist dies ein Gewinn an Frische des Gedankens, an Originalität und Anstrengung des Begriffs. »Letzter Hand« muß dies »von den Originalmanuskripten des A. abgeschrieben worden sein, und zwar von einem Redaktor, der sich die größte Mühe gab, alles zu bewahren, auch das, was am Rande oder auf Zettelchen geschrieben war«. 8 Wie die berüchtigten Kettensätze, die Anakoluthe, die Ellipsen, die Brachylogien zeigen, nimmt man hier Einblick in eine Gedanken-Werkstatt und verfolgt den Fertigungsprozess von Theoremen auf dem Wege ihrer Formulierung bis zur Auslieferung mit. Einiges liegt auch in noch nicht auslieferungsfähigem Zustand herum. Das darf man, nach allem, dem Verfasser nicht zur Schuld anrechnen. Zweitens: Die Generaleinteilung der ins corpus Aristotelicum aufgenommenen Lehrschriften lautet seit der Andronikos-Ausgabe9 so: Logica; Physica; Metaphysica; Ethica. Was heißt hier nun Physica? Im Unterschied zu dem Singular, der zu unserer »Physik« geführt hat (s. o. S. XI), bezeichnet dieser kollektive Plural eine ganze Reihe von naturphilosophischen oder -wissenschaftlichen Traktaten verschiedenen Umfangs und weitgespannter Thematik; der Block dieser Schriftengruppe ist der größte im corpus, und aus den darin behandelten Themen sind zu nennen: Über das Weltall; Werden und Vergehen; erdnahe Himmels- und Wettererscheinungen; über Leben im allgemeinen; Lebensfunktionen im Besonderen wie: Wahrnehmung, Erinnerung, Schlaf und Wachen, Traum, Lang- und Kurzlebigkeit, Jugend und Alter, Atmung, Tod; dann die große Tierforschung; über Glieder und Organe, FortbewV, l;'Y)"t'OÜO"t "t'CXÜ"t'CX 7t6"t'e:pov ~v ~ 7tOMoc, xcxl e:! 7tOMoc, 7te:7te:pcxo-µevcx ~ &7te:tpcx, &o-n 25 TI)v ocpx.~v xcxl "t'O O""t'OLX,e:i:ov 1;7J"t'OÜO"t 7t6"t'e:pov ~v ~ 7tOAAoc. ~
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Buch I · Kapitel 3
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sein, wenn es eins ist? So bewegt sich doch auch eine einheitliche Teil-Menge, z.B. dies Wasser hier, in sich selbst2S; warum soll dies das All nicht können? Dann: Warum soll es an ihm nicht Eigenschaftsveränderung geben können? Aber es ist ja auch nicht möglich, daß es der Art nach eines ist, außer wenn man nur den Stoff ansieht - in diesem Sinne behaupten auch einige der Naturdenker eine Einheitlichkeit des Alls, in dem anderen aber nicht-; »Mensch« ist doch von »Pferd« der Art nach verschieden, und einander entgegengesetzte Dinge auch26. Auch gegen Parmenides kann man dieselben Überlegungen vorbringen, und noch andere besondere dazu. Auch hier liegt die Auflösung einerseits darin, daß die Annahme falsch ist, andrerseits, daß das Vorgehen nicht schlüssig ist: Im Irrtum ist er damit, daß er annimmt, »seiend« habe einen einfachen Sprachgebrauch, wo es doch in vielen Bedeutungen angesprochen wird. Einen falschen Schluß zieht er damit: Nähme man einmal allein die als »weiß« bestimmten Gegenstände heraus, dann würden, wenn »weiß« eine einzige Bedeutung hätte, diese weißen Dinge durchaus nicht weniger viele und schon gar nicht eins. Denn weder durch beständigen Zusammenhang wird das Weiße hier eins werden noch dem Begriffe nach: »Weiß-sein« (als Begriff) und »als Gegenstand »weiß« an sich haben« ist immer noch zu unterscheiden. Und es wird neben dem, was da weiß ist, nichts Für-sich-Bestehendes geben; denn »weiß« und »weißer Gegenstand« sind nicht als Für-sich-Bestehende, sondern der Seinsart nach voneinander unterschieden. Aber dies konnte Parmenides noch nicht sehen. Notwendig geriet er also auf die Annahme, der Ausdruck »seiend« habe nicht nur eine einzige Bedeutung und übertrage sie auf alles, wovon er ausgesagt wird, sondern er mache dies zum Begriff von »seiend« und »eins«. Denn das nebenbei Zutreffende wird von etwas Bestehendem ausgesagt, so daß dasjenige, dem die Bestimmung »seiend« nur nebenbei zutrifft, nicht sein wird - denn es war doch von »seiend« verschieden! Dann müßte also sein etwas, das nicht 186b ist! Der Begriff »seiend« kann also nicht an etwas Anderem bloß vorgefunden werden; denn »Sein« selbst kann doch nicht ein einzelnes Seiendes sein, oder »seiend« müßte eben
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Buch 1 · Kapitel 9
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aber (sagen wir): Auch aus Seiendem kann Seiendes nicht entstehen, außer nebenbei zutreffend; in diesem Sinne kann aber auch es, das Seiende, entstehen, auf die gleiche Weise wie wenn z.B. aus einem Tier ein Tier entsteht, und aus einem bestimmten Tier ein bestimmtes Tier, etwa ein Hund (aus einem Hund oder ein Pferd) 89 aus einem Pferd, entsteht. Ein solcher Hund stammt dann ja nicht nur aus einem bestimmten Tier ab, sondern auch aus (der Gattung) »Tier«-nurfreilich nicht, insofern sie diese Gattung ist-, denn dies ist schon von vornherein zutreffend. Wenn andrerseits etwas »Tier« nicht in diesem nur nebensächlichen Sinn werden soll, dann kann das nicht aus »Tier« sein90; und wenn etwas »seiend« werden soll, dann nicht aus Seiendem; aber auch nicht einfach aus Nichtseiendem; der Ausdruck »aus Nichtseiendem« ist ja von uns seiner Bedeutung nach bestimmt als »insofern es nichtseiend ist«. Im übrigen heben wir den Satz »alles muß entweder sein oder nichtsein« nicht auf. Das ist also eine Weise (der Lösung), eine andere liegt darin, daß es möglich ist, ein und dieselbe Aussage unter dem Blickwinkel der Möglichkeit und dem der Wirklichkeit zu machen 91 . Dies ist in anderen Zusammenhängen mit Genauigkeit näher bestimmt. Also, wie wir schon sagten: Die Schwierigkeiten lösen sich, durch welche gezwungen sie (die Alten) einiges des oben Aufgestellten aufheben wollten. Das sind die Gründe, weswegen die Früheren so sehr abgekommen sind von dem Weg, der zu Werden und Vergehen und überhaupt zu Wechsel führt. Diese Beschaffenheit der Dinge, wäre sie gesehen worden, hätte ihre ganze Unkenntnis aufgehellt. 9 Berührt haben zwar auch andere sie9 2 schon, jedoch nicht hinreichend (erfaßt). Zunächst einmal stimmen sie nämlich der uneingeschränkten Behauptung zu, entstehen könne etwas nur aus Nichtseiendem, insoweit spreche Parmenides ganz richtig. Sodann scheint ihnen, wenn sie denn der Zahl 192" nach eine einzige ist, so sei sie auch nach ihrer Leistung nur eine. Das ist aber ein gewaltiger Unterschied: Wir sagen ja, Stoff und fehlende Bestimmtheit seien verschieden von einander, und das eine davon sei nichtseiend in nebensächlicher Bedeutung, der Stoff, - die fehlende Bestimmtheit aber
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192a6-29
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Buch III · Kapitel 5
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nen und Sein unterscheidet sich bei den ewigen (Dingen) nicht42 • Nun hat die Lehre vom Unbegrenztheitsbegriff aber auch Schwierigkeiten: Ob man ansetzt, ein Unendliches gebe es nicht, so folgen daraus viele Unmöglichkeiten, ebenso (wenn man ansetzt), es gebe das. Weiter, auf welche von beiden W eisen kommt es vor4 3 : Entweder als Ding oder als eigentümliche Zusatzbestimmtheit an einem Naturding? Oder auf beide Weisen nicht, und trotzdem gibt es nichtsdestoweniger ein Unbegrenztes oder unbegrenzt Vieles? Besonders Aufgabe des Natur-Forschers ist es zu untersuchen, ob es eine sinnlich 204• wahrnehmbare Größe von unbegrenzter Ausdehnung gibt. Zuerst ist nun zu bestimmen, in wie vielen Bedeutungen »unbegrenzt« ausgesagt wird. Auf eine Weise: Das, bei dem man unmöglich ein Ende erreichen kann, weil ihm von Natur aus das Durchgehen überhaupt nicht gegeben ist, so wie (etwa) die Stimme unsichtbar ist44 • Auf eine andere: Das, was an sich durchaus die Möglichkeit des Durchgangs hat, wobei man jedoch nicht an ein Ende kommt, entweder was (dem Durchlaufen) große Mühe bereitet, oder was, von Natur aus dazu ausgestattet, Durchgang und Grenze zu haben, dies doch nicht hat4 5 • Schließ/ich kann unendlich sein alles in Rücksicht auf Hinzusetzen oder auf Teilen oder auf beides. 5 Ablösbar von den Sinnendingen kann (die Bestimmung) »unbegrenzt«, in dem Sinn, daß ein Unbegrenztes für sich selbst etwas wäre, nicht sein. Wenn nämlich »unbegrenzt« für sich weder Größe noch Anzahl bezeichnet, sondern ein Gegenstand und nicht ein (dem Gegenstand nur) Zutreffendes sein soll, dann wird es unteilbar sein - das Teilbare ist doch entweder Größe oder Anzahl -, wenn aber ein solches, so nicht unbegrenzt, außer in dem Sinn, wie die Stimme unsichtbar ist. Aber nicht in diesem Sinn meinen seine Bedeutung die, welche die Wirklichkeit von Unbegrenztem behaupten, und auch wir untersuchen es nicht so, sondern in dem Sinn von etwas, bei dem man, es durchgehend, an kein Ende gelangen kann. Wenn aber »unbegrenzt« nur nebenbei zutreffend steht, dann ist es wohl kaum, als dieses Unbegrenzte, Grundbaustein des Seienden, so wie ja auch »unsichtbar« nicht (Baustein)
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Buch IV · Kapitel 3
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Ausdruck) »Krug Wein« aber wird man es sagen können; denn das »was« und das »worin«, beides sind hier Teile des gleichen (Ganzen)32. In diesem Sinne kann also etwas, als dies selbst, in sich selbst sein, in der unmittelbaren Bedeutung geht es nicht. Z.B. »weiß« ist an einem Körper - denn die Oberfläche ist ja an einem Körper-, »Wissen« ist in der Seele ... 33 . Vermittelt über diese Bestimmungen, die ja Teile sind, (erfolgt) die Zuteilung der Eigenschaften (und findet sich) so an »Mensch« vor. [»Krug« und »Wein« sind, für sich genommen, nicht Teile, zusammengenommen aber wohl; wenn sie dann also Teile sind, kann (dies Gebilde) selbst in sich selbst sein.] Z.B. »Weiß« ist an dem Menschen, weil es an seinem Körper ist, und an diesem, weil an seiner Oberfläche; an ihr ist es dann nicht mehr vermittelt über ein Anderes. Und dies ist auch noch der Art nach verschieden und hat ein jedes andere Naturbeschaffenheit und Vermögen, (ich meine) »Fläche« und »weiß«. Also, wederwenn man von der heranführendenEifahrungaus die Sache betrachtet, sieht man, daß irgendetwas gemäß irgendeiner fest ausgemachten Bestimmung »in sich selbst« wäre, und überdies durch schließendes Denken wird klar, daß dies auch unmöglich ist 34 : Es würde ja jedes von beiden beides sein müssen - z.B. müßte der Krug sowohl Gefäß wie auch Wein und der Wein sowohl Wein wie auch Krug sein-, wenn es denn möglich sein soll, daß etwas als es selbst in sich selbst ist. Und wenn sie schon »ineinander« sein könnten, so würde immer noch der Krug den Wein aufnehmen, nicht insofern er selbst Wein ist, sondern der (und umgekehrt) der Wein würde sich in dem Krug befinden, nicht insofern er selbst Krug ist, sondern der. Daß sie also ihrem wesentlichen Begriffsinhalt nach etwas Verschiedenes sind, ist klar; anders lautet nämlich die Begriffserklärung von »in welchem« und von »in diesem«. Aber nicht einmal in nebensächlich eintreffender Bedeutung geht es. Denn dann würden ja zwei (Dinge) zugleich an demselben (Ort) sein: Erstens wäre der Krug selbst in sich selbst- wenn etwas, dessen Naturbeschaffenheit doch aufnehmend ist, in sich selbst sein kann-, und dann noch das, dessen
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Buch IV · Kapitel 4
167
der dann weder ein Teil des in ihm (Befindlichen) ist noch größer als dessen Ausdehnung, sondern gleichgroß; denn die Ränder von sich berührenden (Dingen) sind an der gleichen Stelle. Und ein (etwa) Zusammenhängendes bewegt sich ja nicht in ihm (dem Umfassenden), sondern mit ihm 41 • ist es dagegen getrennt, dann in ihm. Und einerlei, ob das Umfassende selbst in Bewegung ist oder nicht, (dies gilt) nichtsdestoweniger. [Weiter, wenn es (das Umfaßte) nicht deutlich getrennt wäre, 211 b wird man es als »Teil am Ganzen« aussagen, so z.B. ist am Auge die Linse oder am Körper die Hand; ist es dagegen abgesetzt( ... ), wie z.B. im Faß das Wasser, im Tongefäß der Wein: die Hand bewegt sich mit dem Körper, das Wasser in dem Faß.] 42 Aus diesem ist nun schon klar, was »Ort« dem Begriffe nach ist. Es sind ja so ziemlich genau vier (Möglichkeiten), von denen notwendig »Ort« eine sein muß: Entweder äußere Form oder St ylyvov-ror.L -r67t, 8.; fLtpo.; &a-rt 'TOU -r67tOU IS.; ta'TL T67to.; IS'Aou 'TOU oopor.vou. xor.t ~ ß'A7j 3e 30 36~eLev &v e!vor.L -r67to.;, et ye &v ~pefLOUV'Tl TL oct6tpL, b 8' ott6~p EV 't'0 oupocv0, 22 b 8' oupocvo~ OUXtTL EV 11.:A:Acp. 22 cpocve:pov 8' Ev 't'OO't'c.>v lht xocl at oc7toplocL 7tOCO'otL Motv't'' &v ofhw :Aeyoµtvou 't'OÜ 't'67tou. oÖ't'e yocp O'UVIXO~ecrßocL ocvocyX'Y) 't'OV 't'67tov, oÖn O''t'Lyµ'ij~ dvocL 't'625 7tov, oÖ't'e 800 O'W(.llX't'IX EV T0 ocu't'c;> 't'67tcp, oihe: 8tOCO''t"Y)(.lOC 't'L dvocL O'(J)(.llX't'LX6v (O'W(.llX yocp 't'O µe't'oc~0 't'OÜ 't'67tOI) 't'O 't'Ux.6v,
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