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German Pages 51 [64] Year 1910
KÖNIGLICHE MUSEEN ZU BERLIN
ORDNUNG UND KATALOGISIERUNG EINES KUPFERSTICH-KABINETTS ERFAHRUNGEN UND VORSCHLÄGE VON
V. v. LOGA
BERLIN 1910 VERLAG VON GEORG REIMER
D
a dies Buch praktischen Zwecken dienen soll, ist der Charakter eines Leitfadens bei größter Knappheit in der Form festzuhalten gesucht, doch glaubte der Verfasser, den durch zahlreiche Beispiele erläuterten theoretischen Auseinandersetzungen einige kurze geschichtliche Angaben über die Entstehung öffentlicher graphischer Sammlungen und über die bei ihrer Ordnung in früheren Jahrhunderten befolgten Grundsätze vorausschicken zu müssen.
Die Entstehung öffentlicher Kupferstichsammlungen. Das Sammeln gedruckter Kunstblätter scheint fast ebenso alt wie ihre Entstehung. Man pflegte im XV. Jahrhundert Holzschnitte, Teigdrucke, Schrotblätter und Kupferstiche auch ohne Rücksicht auf den Zusammenhang mit dem Inhalt in Bücher zu kleben, oder sie den Innenseiten der Einbanddeckel einzufügen. Diese Gewohnheit hat die Nachfrage gesteigert und dadurch die Produktion gefördert, sie durchpflügte für die Kunst den Boden. Blätter, die nicht nur den Bedürfnissen des Volkes ihre Entstehung verdankten, um für häusliche Andacht, zur Erinnerung an Wallfahrt und Ablaß, oder als Schmuck der Wohnung, als Vorlagen für Hausgerät zu dienen, finden sich seit dem Ausgang des Quattrocento immer häufiger. Erstaunlich ist die schnelle und weite Verbreitung dieser Ware. Im fernen Andalusien, in Castilien und Valencia benutzen Maler des XV. Jahrhunderts Schongauers Kupferstiche als Vorlagen. G a l l u s K e m l i von Sankt Gallen pflegte am „Ausgang des XV. Jahrhunderts in seine Manuskripte Holzschnitte als Merkzeichen hineinzulegen. H a r t m a n n S c h e d e l s in der Münchner Hof- und Staatsbibliothek aufbewahrte Bücher gewähren einen Einblick in die Sammeltätigkeit eines Nürnberger Humanisten. Daß in Handschriften eingeklebte Holzschnitte und Kupferstiche die gemalten Illustrationen, selbst Initialen ersetzen mußten, gehört nicht zu den Seltenheiten. Wir wissen aus A l b r e c h t D ü r e r s Tagebuch, wie er aller Orten Vornehmen und Geringen mit jener rührenden Freigebigkeit durch seine „gestochenen Kunst" Freude gemacht. „Die besten Stück aus mein ganzem Druck", die der Meister seinem Gönner, dem entthronten König Christian von Dänemark, geschenkt, zeigt man noch heute in Kopenhagen. In M a r c a n t o n M i c h i e l s norditalienischem Baedeker des XVI. Jahrhunderts ist häufig von „vielen Zeichnungen von der Hand verschiedener Maler" die Rede, welche
6 Kunstfreunde in Padua, Cremona und Venedig besaßen. Einen Band mit „dissegni a stampa de man de varii maestri" sah der Reisende im Hause Antonios Foscarini. Gabriel Vendramin, den er im selben Jahre 1530 besuchte, scheint Liebhaber römischer Veduten und Tierdarstellungen gewesen zu sein. Auch Clair-obscur-Blätter fanden sich in seiner Sammlung. Ein Menschenalter später berichtet Bernardino Scardeone von seiner Mantegna-Liebhaberei. Die berühmtesten Sammler des X V I . und X V I I . Jahrhunderts wie T i m o t e o V i t i , V a s a r i , K a i s e r R u d o l p h II., K a r l I. v o n E n g l a n d , K ö n i g i n C h r i s t i n e v o n S c h w e d e n , d e r E a r l of A r u n d e l u n d der D u k e of D e v o n s h i r e dürften, wenn auch nichts Sicheres darüber überliefert ist, sich kaum auf Zeichnungen beschränkt haben, um ihre Portefeuilles mit Kunstblättern zu füllen. Von einigen, wie dem Kardinal A l e s s a n d r o d ' E s t é , wissen wir bestimmt, daß sie auch Graphisches schätzten, und die Widmungen unter Hauptblättern Wenzel Hollars geben davon Zeugnis, daß Thomas Howard für diese Kunst Interesse gezeigt. Vor allem aber dürfen wir aus der zunehmenden und bald sehr ausgedehnten Produktion, den technischen Fortschritten und der Beteiligung der großen Künstler sowie aus dem erweiterten und verfeinerten Ideenkreis, dem die Vorlagen entnommen wurden, und aus der Einwirkung von Liebhabern, die an solchen Genüssen Geschmack gefunden hatten, einen Schluß ziehen. Des Nürnberger Zoll- und Waag-Amtmanns P a u l u s B e h a i m „Orndliche Verzeichnuss allerley Kunnst von guten alten Meistern in Kupfer und Holz an den tag gegeben" aus dem Jahre 1 6 1 8 , das das Berliner Kupferstichkabinett aufbewahrt, gewährt einen Einblick in die Liebhabereien eines wohlhabenden Bürgers. Dem Enkel des berühmten Buchdruckers Tilmann Kerver, waren Kupferstiche ein Familienschatz. Man wußte wohl schon damals die Q u a l i t ä t d e s A b d r u c k s zu schätzen und zahlte S e l t e n h e i t e n mit großen Preisen. Die Aufschrift auf Hendrik Hondius' Kopie von Lucas van Leydens „Eulenspiegel" aus dem Jahre 1644 gibt davon ein beredtes Zeugnis. Das frühere X V I I . Jahrhundert kennt bereits S p e z i a l i s t e n . Maria de Medicis Berater in Kunstangelegenheiten, der Abbé de Saint Amboise, C l a u d e M a u g i s wußte ein so reiches Werk Albrecht Dürers zusammenzubringen, daß er viele Blätter in zwei auch drei Exemplaren besaß, und der Arzt C h a r l e s D e l o r m e hatte mit dem gleichen Eifer die Radierungen seines Zeitgenossen Jacques Callot gesammelt,
7 Unter L u d w i g X I V . ü b e r n i m m t d e r S t a a t , gleichzeitig mit der Förderung der graphischen Produktion d a s S a m m e l n f ü r d i e Ö f f e n t l i c h k e i t . Schon im Jahre 1654 hatte ein Beamter der bibliothèque royale, der Gelehrte Jacques Dupuy, diesem Institut durch Testamentsbestimmung seine Kupferstiche römischer Altertümer, Blätter nach Rubens und Porträts hinterlassen. Den eigentlichen Grundstock dieser ältesten und berühmtesten öffentlichen Sammlung bildeten die livres d'estampes et de figures en taille douce des A b b é M i c h e l d e M a r o l i e s , die der weitblickende Minister Colbert im Jahre 1667 für die Totalsumme von 30,400 livres dem Staat gesichert hatte. Der ein Jahr früher gedruckte Katalog dieser 123,400 pièces umfassenden „collection, pas indigne d'une bibliothèque royale, ou rien ne se doit négliger", die in prachtvollen, mit dem Namenszug des K ö n i g s gezierten Maroquinbänden sich zum T e i l unberührt bis auf unsere T a g e erhalten hat, gewährt einen Einblick in das „cabinet" eines „curieux véritablement éclairé", der 40 Jahre seines Lebens und sein Vermögen dem Aufstöbern und Erwerben der besten graphischen Blätter gewidmet hatte. Zwei Momente kamen dem Ausbau der ersten öffentlichen Kupferstichsammlung zugute: die Begründung des sogenannten cabinet du roi, das heißt die Überweisung aller im Auftrage des K ö n i g s angefertigten Platten, und der Conseilbeschluß vom 31. Januar 1689, nach dem Pflichtexemplare aller in Frankreich herausgegebener Druckwerke an die. bibliothèque royale abzuliefern waren. Auf solcher Grundlage aufgebaut, konnte e i nicht ausbleiben, daß das P a r i s e r K u p f e r s t i c h k a b i n e t t , stets unter der fachkundigen Leitung ausgezeichneter Männer, durch planmäßige Käufe zur rechten Zeit und reiche Zuwendungen das geworden, was es ist, nämlich das erste der Welt. Schon 1860 hatte man die Bestände auf 21jz Millionen Stücke geschätzt. Erst 70 Jahre später sah Europa die zweite öffentliche Kupferstichsammlung, nachdem Kaiser K a r l VI. die mit Hilfe des gelehrten Kunstkenners Pierre-Jean Mariette vom Prinzen Eugen von Savoyen zusammengebrachten Schätze von dessen lachender Erbin und Nichte Victoria Herzogin von Sachsen-Hildburghausen gegen eine Leibrente von 10 000 Gulden übernommen und mit den kaiserlichen Büchern in dem neuerbauten Palaste der K . K . H o f b i b l i o t h e k hatte installieren lassen. August der Starke, Kurfürst von Sachsen und K ö n i g von Polen, hatte gleichzeitig mit dem großen Feldherrn und Staatsmann i n D r e s d e n , wo man sich auch in anderen Dingen nach dem „roi soleil" richtete, dem naturwissen-
8 schaftlichen Kabinett einen Salon d'estampes angegliedert, den sein Leibarzt v. Heugher verwaltete. Einen großartigen Aufschwung nahm dieses Institut, als im Jahre 1746 Carl Heinrich von Heinecken die Leitung übernahm und es in langjähriger Tätigkeit, gefördert und unterstützt von dem kunstsinnigen König August III., zu einer „collection véritablement royale" ausbaute. Diesen glänzenden Vorbildern folgten allmählich auch die kleineren deutschen Höfe. Bei den damals gegründeten A k a d e m i e n war man gewohnt, neben Gipsabgüssen nach der Antike und Zeichnungen der großen Meister Kupferstiche als vorzügliches Lehrmittel zu betrachten. So hatte zum Beispiel des Velazquez Lehrer Dürers Kupferstiche zum Studium des Nackten empfohlen, da das Zeichnen nach der Natur als unchristlich zu verwerfen sei. Der kunstliebende K u r f ü r s t K a r t T h e o d o r v o n d e r P f a l z , der unter seinen Vorfahren jenen als einen der Erfinder der Schabkunst genannten Prinzen Ruprecht zählen durfte, betraute im Jahre 1758 den Düsseldorfer Hofmaler Lambert Knabe mit der Bildung eines Kupferstichkabinettes in Mannheim, das sich aus älteren im fürstlichen Besitz befindlichen Stücken zusammensetzte. Während im Jahre 1782 der Kurfürst bestimmte, daß seine Bildergalerie nicht weiter vermehrt werden sollte, setzte er für die Anschaffung von Kupferstichen jährlich 1000 Gulden aus. In den unruhigen Zeiten der Napoleonischen Kriege wurde die Sammlung, die man bereits im Jahre 178g eine der umfangreichsten in Europa genannt, nach M ü n c h e n geflüchtet, wo sie, nach Übersiedelung des Hofes der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, ein dauerndes Heim fand. In Württemberg wollte man hinter Bayern nicht zurückstehen. König Friedrich gilt als der Schöpfer des S t u t t garter Kupferstichkabinetts. Herzog Franz Friedrich Anton von Sachsen-Saalfeld, einem leidenschaftlichen Liebhaber graphischer Blätter, dankt die Veste C o b u r g ihre berühmte Sammlung. Den vielen „Kabinetten" in kleinen deutschen Residenzen — ich nenne nur B r a u n s c h w e i g , K a r l s r u h e u n d S c h w e r i n — lächelte einiger aufgeklärter Fürsten Gunst. Privatleute, wie der Frankfurter S t a e d e l , vermachten ihrer Vaterstadt mit ihren Bilderschätzen eine reiche Sammlung von Kupferstichen und Zeichnungen. Der Sohn des sächsischen Mäzens König Friedrich August ist der Begründer der zweiten großen Kupferstichsammlung, auf die W i e n stolz sein darf. A l b r e c h t , dem Maria Teresias Tochter mit der reichen Ausstattung das Herzogtum Teschen mitgebracht, hatte, nachdem er sich
9 auf den böhmischen Schlachtfeldern Kriegslorbeeren gepflückt, in- Italien im Verkehr mit Winckelmann und Reiffenstein seinen künstlerischen Neigungen gelebt. In dem Grafen Jacobo Durazzo fand er beim Sammeln von Kupferstichen und Handzeichnungen einen ausgezeichneten Berater. Sein Erbe, Erzherzog Carl, machte die in dem Palais an der Freiung, der A l b e r t i n a , angehäuften Schätze für die Allgemeinheit fruchtbar. Die große staatskluge Frau auf dem Throne R u ß l a n d s K a i s e r i n K a t h a r i n a II. gilt als die Begründerin der Kupferstichsammlung ihrer E r e m i t a g e . Unter ihren Nachfolgern erwarb sich Nikolas I. die größten Verdienste nicht bloß um das russische Kunstleben — wir wissen, wie er unsern Franz Krüger gefördert —. In dem im Jahre 1852 vollendeten Bau Leos von Klenze übergab er die bisher als Privatbesitz des Kaiserhauses verwalteten Sammlungen seinem Volke. E n g l a n d s Kupferstichsammlung, nächst der Pariser heute die umfangreichste und kostbarste der Welt, dankt ihren Ursprung und einziges Aufblühen hauptsächlich den Verinächtnissen von Privatpersonen. Als Sir Hans Sloanes Stiftung im Jahre 1753 zu der Gründung des sechs Jahre später eröffneten B r i t i s h M u s e u m Anlaß gab, fanden sich in seiner Bibliothek eine stattliche Anzahl graphischer Blätter. Durch das Vermächtnis Cracherodes und andere bedeutende Zuwendungen waren die Bestände so schnell angewachsen, daß man bereits im Jahre 1 8 1 1 die erste Dubletten-Auktion veranstaltete. An die großen Universitäten Oxford und Cambridge gliederten sich als Vermächtnisse die berühmten Zeichnungssammlungen an. In H o l l a n d hatte wenige Jahre nach seiner "Thronbesteigung König Louis Napoleon das berühmte Leydensche Kupferstichkabinett des Herrn Gael erworben und mit den Beständen der königlichen Bibliothek, die in ihrem Ursprung auf die Sammlungen des Stadthalters Friedrich Heinrich von Oranien zurückgingen, vereinigt. Unter Wilhelm V. vielfach bereichert, kam die bisher im Haag aufbewahrte Sammlung im Mai 1 8 1 6 als Bestandteil des R i j c k s M u s e u m s n a c h A m s t e r d a m , wo sie bis 1885 im „Trippenhuiz", dann in dem Neubau öffentlich zugänglich ist. Das B r ü s s l e r K u p f e r s t i c h k a b i n e t t , der bibliothèque royale angegliedert, geht in seinen älteren Bestandteilen auf die im Jahre 1843 übernommenen Sammlungen der Stadt Brüssel zurück. Bereichert durch die Schätze säkularisierter Klöster und durch die Erwerbung der mehr als 40 000 Piècen umfassenden Kollektion Van Parys konnte es unter sachkundiger Leitung von L. J . Alvin im April 1858 eröffnet werden. Es ist durch Henry Hymans
10 Verdienst eine der bestgeordneten Sammlungen, und seine Kataloge werden den weitestgehenden Anfragen gerecht. Mit der berühmten b i b l i o t e c a n a t i o n a l in M a d r i d ist eine Kupferstichsammlung von gegen 100 ooo Blatt und 28000 Zeichnungen verbunden. Für R o m s öffentliche Sammlungen bilden die Portefeuilles des Kardinal Corsini den Grundstock. Wie die Medici für F l o r e n z hat Papst Benedict XIV. für seine Vaterstadt B o l o g n a ausgezeichnete Blätter angehäuft. Die vom Conde Leopoldo Cicognara gesammelten Zeichnungen kamen an die Akademie von V e n e d i g . Volpatos Sammlungen vereinigte König Carl Albert von Sardinien mit seiner Bibliothek in T u r i n . Das B e r l i n e r K a b i n e t t ist vielleicht die jüngste unter den großen Sammlungen Europas, kann sich aber an Umfang, Vielseitigkeit und Wert der Bestände mit den bedeutendsten messen. Sie trat ins Leben, als sich die Ansichten über Zweck und Prinzipien des Sammeins sozusagen geklärt hatten, und wurde nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten vom Tage ihres Bestehens geleitet. Wilhelm von Humboldt, dessen Kopf der Plan unserer Museen entsprungen, schrieb am 21. August 1830 an König Friedrich Wilhelm III.: „Kupferstiche und Handzeichnungen sind für das künstlerische Studium unentbehrlich." Auf seine Initiative geht es auch zurück, daß die großartige Sammlung des General-Postmeisters von Nagler angekauft und mit den bisher von der Akademie verwalteten Blättern älterer Provenienz (Zeichnungssammlung König Friedrich Wilhelms I., Kupferstiche der Grafen Corneillan und Lepell) vereinigt wurden. „Mit außerordentlichem Fleiß", heißt es in einem Bericht von Sotzmann, „hatte es Schorn in den nächsten Jahren dahin gebracht, die ihm anvertraute Kupferstichsammlung nach den Ländern, Schulen und Meistern zu ordnen, zunächst die im Peintre Graveur beschriebenen, und dem Ganzen eine übersichtliche und gefällige Einrichtung zu geben, in der die Sammlung nunmehr bald die Aufmerksamkeit und Bewunderung der Kenner auf sich ziehen sollte." Ursprünglich im ersten Stock des alten Museums, seit 1840 in einem Seitenflügel des Schlosses Montbijou untergebracht, wurde die Sammlung im Mai 1850 unter dem Namen „Abteilung für Handzeichnungen, Miniaturen und Kunstdrucke" in den jetzigen im Obergeschoß des neuen Museums gelegenen Räumen dem Publikum eröffnet.
Die Art des Sammeins. Wir besitzen aus dem Anfang des X V I . Jahrhunderts ein Dokument mit wichtigen Angaben über den Nachlaß eines Karten- und Kupferstichhändlers. Der im Jahre 1525 zu Florenz verstorbene F r a n c e s c o R o s s e l I i , ein Bruder des bekannten Cosimo und wie jener Maler, scheint den sichereren Gewinn beim Metier des Druckers und Kunsthändlers gesucht zu haben. In erster Reihe waren es Karten, welche er führte, speziell für Seeleute, auch Städteansichten schienen besonders beliebt. Es fanden sich 16 Exemplare von Marcantons Stage dei innocenti vor, die mit einer Lira das Stück bewertet wurden, auch eine größere Anzahl von Blättern nach Raphael werden genannt. Künstlernamen sind außer diesen und dem jenes mystischen Pupillo ganz selten. Nach den Benennungen möchte man glauben, daß das gegenständliche Interesse überwog. Die Vorliebe für römische Altertümer und Veduten wirjl auch durch verschiedene Angaben des anonymoMorelliaip bezeugt. Rom kennt seit der Mitte des X V I . Jahrhunderts einheimische und fremde Kupferstichverleger wie Duperac, Salamanca Lafreri, die Rossi, Duchet und Nicolas van Aelst, die teils ältere Platten verwendeten teils lebende Künstler beschäftigten. P a u l B e h a i m hatte noch alles gesammelt, was er erreichen konnte; Deutsche und Niederländer sind daher bei ihm viel reicher und mannigfacher vertreten als Italiener und Franzosen. Die ausgesprochene Vorliebe für die Werke Dürers erklärt sich bei dem Nürnberger von selbst, er scheint mit Unterstützung von Julius Airer sogar auf Vollständigkeit gesammelt zu haben. Auffallen muß, daß er die Arbeiten Barthel Behaims von denen Hans Sebalds nicht trennt. Die Ordnung der Sammlung war, wenn wir sie uns in der Reihenfolge des Katalogs denken sollen, etwas sonderbar. Die scheinbare Chro-
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nologie wird zwischen Lautensack und Melchior Lorch durch Schongauer unterbrochen; Meckenem, Wolgemuth und andere Quattrocentisten hinken ebenfalls nach. Eine Trennung der Künstler nach Nationalitäten ist im Prinzip festgehalten. Bei der Reihenfolge der Blätter der einzelnen Meister scheint die von Bartsch später befolgte Methode vorgeahnt. Für Behaims Sammeln ist charakteristisch, daß er bereits den Graphiker als selbständigen und nicht bloß als reproduzierenden Künstler zu schätzen weiß ; auch auf die Güte des Abdrucks scheint er schon Wert zu legen. Der A b b é M a r o l l e s konnte sich in der Einleitung seines 1666 gedruckten Catalogue de livres d'estampes et de figures en taille douce rühmen in den 40 Jahren seines Sammeins versucht zu haben, die schönsten Stiche der besten alten und neuen Meister zusammenzubringen. „Les Estàmpes", so entwickelt er die ihn leitenden Grundsätze: „doivent estres propres et bien choisies, elles doivent estres de belle impression, et disposées en bon ordre, soit qu'on les arrange par les œuvres des Maistres, ou qu'on les dispose par les sujets differens . . . . il est certain que les Estampes bien choisies et bien disposées donnent agréablement la connoissance, non seulement de toutes les Sciences et de tous le beaux Arts, mais encore de toutes les choses imaginables." Die Anordnung seiner Sammlung, obwohl durchdacht, erscheint uns heute nicht sehr übersichtlich und etwas systemlos. Da die Stiche in Bände eingeklebt unbeweglich waren, hatte man auf äußerliche Dinge zuviel Rücksicht nehmen müssen. Dem Geschmack der Zeit gemäß dominieren die Malerwerke. Allen voran steht „Raphael d'Urbin". In diesem Portefeuille finden sich nicht nur die Arbeiten Marcantons und seiner Schule, Stiche von Beatrizet, Bonasone und anderen Italienern, es enthält auch Blätter von Ausländern wie Pieter Lastman, Hieronymus Cock usw. Alles ungefähr zeitlich nach der Entstehung geordnet. • Es folgen „Michel-Ange Bonarote" und „Les Carraches". Für den Inhalt des vierten Bandes „Clair obscurs" war die Technik entscheidend. Dann geht es weiter: Band V, 18 verschiedene Italiener: Baroccio, Tintoretto, Veronese, Ghisi, die beiden Zuccari, u. s. w. u. s. w. Es folgt in V I die Schule Raphaels, Giulio Romano, aber auch Baccio Bandinelli. Weiter Primaticcio neben Lambert Lombard und Suavius, Cornelis Cort, ein Stecher- und Malerwerk. Rubens, Tizian, Goltzius, Callot, Claude Mellan, Van Dyck, Lucas van Leyden (364 Kupferstiche, 38 Holzschnitte) füllen ganze Mappen. Das Dürerwerk des Abbé de St. Amboise, das Resultat 40 jährigen Sammeins, bereichert durch Kervels und de Lannes Fleiß,
13 sowie durch Marolle selbst. Correggios Malerwerk liegt neben dem Paolos Farinati. Bei Ribera sind andere Originalradierer untergebracht. Die Ruinen Roms, das heißt Blätter aus Cavalleriis und de Rossis Verlag stehen neben einem Band mit antiken Statuen und Reliefs. Unter „nuits divers" ist frühe Schabkunst, Arbeiten von Goudt, Ruprecht von der Pfalz, Poelenburg, aber auch Vliet, Suyderhoef und Visscher zusammengefaßt. Deutsche wechseln mit Niederländern. Porträts sind nach Ständen (Päpste, Kardinale, Kaiser, Könige, Künstler) und Nationen geordnet. Für Images de Vierges, de Saints, Märtyrer, Apostel, auch für Bachanalien, Schauspiel, ebenso wie für Landschaften, Blumen, Vasen, Karten, Embleme usf. gibt es besondere Mappen. D a s XVIII. J a h r h u n d e r t p f l e g t e d i e G r a p h i k , so sehr sie allgemein geschätzt, überall verbreitet und gesammelt war, nur b e d i n g t als selbständige K u n s t l e i s t u n g zu b e t r a c h t e n . Wie heute die photographischen Verfahren, als Wiedergabe von Bildnissen Gemälden und anderen Kunstwerken wurden Kupferstiche verwendet. In H e i n e c k e n s 1 7 7 1 anonym erschienen I d é e g é n é r a l e d ' u n e c o l l e c t i o n c o m p i e t t e d ' e s t a m p e s sind zum ersten Male die Grundsätze entwickelt, nach denen eine Kupferstichsammlung anzulegen und zu ordnen sei. Da er aus dem Geiste seiner Zeit das Studium der Maler als das Objet principal betrachtete, schlägt er eine Anordnung nach den Schulen der Maler vor. Aber bei dieser Einteilung dürfe man die Stecher nicht vernachlässigen : „Quand la réputation de tels artistes et leur habileté, a été reconnue, on a formé des Volumes, tant des pièces de leur propre invention, que de celles, qu'il sont gravés d'après d'autres maîtres." Aus diesem Dualismus ist sein System der 12 Klassen geboren, welches vielfach als Richtschnur galt. Die a l p h a b e t i s c h e A n o r d n u n g innerhalb der einzelnen Malerschulen erleichtert die Auffindbarkeit. Klasse
G A L L E R I E W E R K E , chronologisch nach ihrem Erscheinen geordnet, mit Berücksichtigung der Orte: 1. Öffentliche Sammlungen. 2. Privatsammlungen. I:
Klasse I I : I T A L I E N I S C H E S C H U L E . 1 . Die Maler alphabetisch. 2. Die Stecher, welche nach eigener Vorlage gearbeitet, ferner Blätter, deren Vorbild nicht bekannt, und Dubletten bilden die Unterabteilung.
M Klasse I I I : F R A N Z Ö S I S C H E 1. Historienmaler. 2. Porträtisten. 3. Landschafter. 4. Blumenmaler. 5. Stecher.
SCHULE.
Klasse IV: N I E D E R L Ä N D I S C H E S C H U L E . 1. Historien- und Porträtmaler. 2. Maler von Landschaften, Seestücken, Tieren usw. 3. Stecher. Klasse V : E N G L Ä N D E R . 1. Maler. 2. Stecher. Klasse V I : D E U T S C H E S C H U L E . 1. Bücher. 2. Die alten Meister, Kupferstecher und Holzschneider des X V . und der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts. 3. Die Kleinmeister. 4. Die übrigen Künstler. Alles in alphabetischer Reihenfolge. Klasse
VII:
BILDNISSE.
Geordnet nach Ständen. Zum Teil aus Dubletten von Blättern, die sich bereits in anderen Abteilungen finden, gebildet. Klasse V I I I : S K U L P T U R E N UND A R C H I T E K T U R S T Ü C K E Galeriewerke mit solchen. Klasse I X :
ALTERTÜMER,
Klasse
FEIERLICHKEITEN,
X:
auch
Stiche und Bücher.
Klasse X I :
HANDBIBLIOTHEK.
Klasse X I I :
ZEICHNUNGEN.
desgleichen.
A d a m B a r t s c h hat in seinem seit 1803 erschienenen Peintre graveur Prinzipien aufgestellt, die noch heutigen Tages Geltung haben und nur in unwesentlichen Einzelheiten modifiziert werden brauchen. Trotzdem er das großartig angelegte Werk auf die Arbeiten derjenigen Künstler beschränkte, die eigene Kompositionen vervielfältigten, enthält es gerade das Beste und Wesentliche, was drei Jahrhunderte auf graphischem Gebiet hervorgebracht haben. „Intimement persuadé, qu'une description systématique des estampes faites par les peintres de toutes les écoles, depuis l'origine de l'art de la gravure jusqu'à nos jours, ne peut
i5 être l'entreprise d'un seul individu, nous avons cru rendre nos efforts plus utiles, en les employant à publier successivement des inscriptions des œuvres de différents peintres ne nous assujétissant ni à école, ni à chronologie, mais ayant pour règle de choisir les artistes dont les estampes sont principalement recherchées, et dont ou on n'a pas encore des catalogues." Trotz dieser Beschränkung ist die Trennung nach Schulen und bei den späteren Bänden auch die Chronologie im allgemeinen festgehalten. Vorbildlich ist seine Art, die Blätter zu beschreiben, und ihre Reihenfolge im Werk eines Künstlers. Als Leiter einer der größten Kupferstichsammlungen der Welt wußte er „in seinem dreißigjährigen Wirken, durch unausgesetzte Prüfungen und Versuche, auf praktischem Wege eingeübt, für die Anordnung ein System zu schaffen, das einfach in der Auffassung, auf reife Erfahrung gegründet ist." Sein Lebenswerk, die Kupferstichsammlung der Wiener Hofbibliothek zerfällt nach ihrer methodischen Anordnung in drei Hauptklassen. „A.
D I E E I G E N T L I C H E K U P F E R S T I C H S A M M L U N G NACH M A L E R N UND S T E C H E R N IN CHRONOLOGISCHER R E I H E N F O L G E ; die
Stiche nach den Darstellungen geordnet. 1.
2. B.
Flamen, Engländer, Franzosen).
D I E SAMMLUNGEN NACH G E G E N S T Ä N D E N , a) HISTORISCHE. 1.
PORTRÄTS
2.
EREIGNISSE
3.
C.
I T A L I E N I S C H E UND S Ü D L I C H E S C H U L E N . GERMANISCHE SCHULEN (Deutsche,
Völker.
TRACHTEN
und zwar:
nach Staaten und Ständen. AUS D E R G E S C H I C H T E der Fürsten und UND
GERÄTSCHAFTEN.
b)
c)
G E O G R A P H I S C H E UND T O P O G R A P H I S C H E . T E C H N I S C H E Ornamentik für Gold- und
d)
NATURWISSENSCHAFTLICHE.
GALERIEWERKE
Holländer,
UND
KUPFERBÜCHER."
Silberscheine.
Die Ordnung eines Kupferstichkabinetts. Als Heinecken vor anderthalb Jahrhunderten schrieb: „Je me propose de donner aux amateurs une idée générale de la manière de former une collection compiette d'estampes" war der bescheidene Mann, gestützt auf langjährige Erfahrungen, sich wohl bewußt, der Nachwelt in diesem Leitfaden etwas Dauerndes zu geben. Seine von späteren Generationen der amateurs d'estampes meist befolgten Grundsätze sollten im allgemeinen auch heute und in Zukunft gelten, „nicht aber, wie es gewöhnlich geschieht, daß ein jeder meint die Sache besser machen zu müssen. Zu viel Konservativismus in dieser Beziehung" sagt Laschitzer, „wird weniger schaden als zu wenig". Die eigentliche KUPFERSTICHSAMMLUNG, das heißt die losen nicht in Büchern befindlichen Blätter NACH SCHULEN ZU ORDNEN ist bewährte Tradition. Heinecken rangiert an erster Stelle vor Franzosen, Flamen, Holländern, Engländern und Deutschen die Italiener, denen auch Bartsch die germanischen Schulen und daran sich anschließend die Franzosen folgen läßt. Innerhalb dieser größeren Gruppen hält der Organisator der Wiener Sammlung eine Trennung nach lokalen Gesichtspunkten für zweckmäßig. E r unterscheidet Florenz und Siena — R o m — Venedig — Lombardei — Neapel usw., vielleicht im Spezialisieren zu weitgehend. Ich möchte eine Trennung in größere Gruppen, g e r m a n i s c h e , r o m a n i s c h e und s l a v i s c h e S c h u l e n vorschlagen. D i e G E R M A N I S C H E N S C H U L E N würden
umfassen:
DEUTSCHE einschließlich deutsch redende Österreicher und Schweizer. (Abzukürzen D.) NIEDERLÄNDER, das heißt Holländer und Flamen; denn diese wegen der sprachlichen Verwandtschaft mit den
17 Franzosen zu den Romanen zu rechnen, empfiehlt sich wegen ihrer sozialen und politischen Zusammengehörigkeit mit Holland und Österreich in der Blütezeit ihrer Kunst nicht. Doch mag hier eine Trennung in Flamen und Holländer, wie es in Gemäldegalerien üblich ist, gelten. (Abzukürzen N.) ENGLÄNDER, das heißt englisch redende Künstler, also auch Schotten, Iren, Amerikaner ohne eine Trennung im einzelnen (Abzukürzen E.) NORDLÄNDER, worunter Schweden und Norweger sowie auch Dänen zu verstehen wären. (Abzukürzen Nr.) ROMANISCHE
SCHULEN.
FRANZOSEN. (Abzukürzen F.) ITALIENER. (Abzukürzen I.) SPANIER UND PORTUGIESEN. SLAVISCHE
(Abzukürzen
S.)
SCHULEN.
RUSSEN, POLEN
usw.
(Abzukürzen
R.)
„L'ORDRE ALPHABÉTIQUE" sagt Heinecken: „nous a paru le plus convenable pour subvenir à la mémoire pour trouver les artistes, quand on en cherches quelqu'un." Die w i s s e n s c h a f t l i c h e r e A n o r d n u n g n a c h k u n s t historischen und chronologischen Gesichtsp u n k t e n , die für den flüchtigen Besucher sehr bequem, wird sich in großen Sammlungen schwer durchführen lassen. Für das X V . und X V I . Jahrhundert hat sich bei der verhältnismäßig geringen Anzahl von Monumenten und einer ausreichenden Fachliteratur die zeitliche Anordnung und Gruppierung von stilistisch Zusammengehörigem einigermaßen bewährt; aber auch hier hat man häufig zum Alphabet die Zuflucht nehmen müssen. Für die spätere Zeit häufen sich die Schwierigkeiten, und man wird schwanken, ob das Geburts- oder Todesjahr eines Künstlers bei einer solchen Chronologie den Ausschlag geben soll. Auch eine T r e n n u n g nach Jahrhunderten, z w i s c h e n a l t e r u n d m o d e r n e r K u n s t und bei den Arbeiten eines einzelnen Künstlers n a c h d e r a n g e w e n d e t e n T e c h n i k scheint mir bedenklich. Die ALPHABETISCHE ANORDNUNG
hat jedenfalls
Von
UND
den
Vorteil der leichteren Auffindbarkeit des gesuchten Objektes voraus, sie macht für den Beamten das zeitraubende Nachsehen im Standortskatalog unnötig. dem
Dualismas
der
MALER-
STECHER-
WERKE konnten sich auch im vorigen Jahrhundert die meisten L o g a , Kupterstichsammlung.
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i8 europäischen Kabinette nicht losmachen, obwohl die ersteren nach Verbreitung der Photographie und moderner Reproduktionsverfahren ihre Bedeutung fast gänzlich eingebüßt haben. Indem man den sogenannten Galeriewerken für das Studium der Kunstgeschichte den Wert aberkannte, verdienen solche reproduzierenden Blätter nur dann Beachtung, wenn ihr Original verloren gegangen. Hatte noch der weitblickende Heinecken l'étude des peintres als objet principal bezeichnet und den hier etwas befremdenden Satz niedergeschrieben: „II y a des Amateurs, qui preferent la méthode de former leurs collections d'après les gravures plutôt que d'après les peintres", so war es längst als ein Übelstand empfunden, daß Blätter desselben Stechers bei der italienischen und deutschen Schule lagen, weil das Vorbild ein Gemälde von Raphael oder Holbein war, während er selbst nach Geburt und Bildung zu den Franzosen gezählt werden muß. Man hat sich allmählich daran gewöhnt, auch d e n G r a p h i k e r a l s s e l b s t ä n d i g e n K ü n s t l e r zu b e t r a c h t e n , dessen Bedeutung nur dann zu beurteilen ist, wenn man sein Lebenswerk beieinander überblicken kann. Für ein m o d e r n e s K u p f e r s t i c h k a b i n e t t ist also DAS S T U D I U M
DER
GRAPHIK
SELBSTZWECK.
Wie
in
Archiven oder Bibliotheken jedes Dokument, wäre hier jedes Erzeugnis der Graphik mit der gleichen Sorgfalt aufzubewahren und zu behandeln. Aus unveräußerlichen Dubletten können sich größere Kabinette, M A L E R W E R K E oder den lokalen Bedürfnissen angepaßte S P E Z I A L S A M M L U N G E N einrichten, die dem Interessierten das Arbeiten erleichtern. Die tote Hand sorgt schon oft genug für solche Störungen im einheitlichen Betrieb. Nach Möglichkeit wäre zu vermeiden, daß Blätter, welche in dem Werk des Künstlers fehlen, an anderer Stelle eingeordnet sind. Ein anderer Übelstand ist die Ungleichheit der FORMATE. Man wird im allgemeinen mit Untersatzbogen und Mappen von drei verschiedenen Größen auskommen. Die A N O R D N U N G K Ü N S T L E R S nach der
DES W E R K E S
EINES
EINZELNEN
Chronologie seiner Entstehung bietet vielerlei Schwierigkeiten. Die Benutzung eines so geordneten Verzeichnisses erfordert schon an sich präsente historische Kenntnisse, bei undatierten Blättern wird das Einordnen durch die stets subjektive Stilkritik erschwert. Bartsch hat ein Schema aufgestellt, nach dem sich auch die spätere
1 9
Fachliteratur meist gerichtet hat. Das Gegenständliche und im einzelnen eine zeitliche Aufeinanderfolge darf hier in erster Reihe, soweit es die ungleichen Formate zulassen, als Richtschnur gelten. Die alphabetische Reihenfolge ist bei den Bildnissen sicherlich am Platze. Schwierigkeiten macht das Einreihen GESCHLOSSENER SERIEN. Man wird schwanken, ob man sie an den Anfang oder Schluß eines Werkes stellen soll oder nach dem Vorgang von Bartsch diese Blätter an der Stelle einzuordnen habe, wo das erste der Folge gegenständlich seinen Platz haben müßte. Bei gedruckten Oeuvre-Katalogen wäre zu beherzigen, daß die ganzen Folgen nur unter einer laufenden Nummer aufgeführt und mit Unternummer jedes einzelne Blatt beschrieben und bezeichnet werden würde. Natürlich müßten dann an den Stellen, an denen man das Blatt seiner Darstellung nach suchen würde, Verweise stehen. Es ist Herkommen, daß man das Werk eines Meisters, wenn ein gedruckter O e u v r e - K a t a l o g vorhanden ist, nach diesem ordnet. Man wird der neuesten Literatur dabei meist den Vorzug geben. Möchten sich die Verfasser solcher Arbeiten daran gewöhnen, statt die Blätter neu zu numerieren, die Nummern ihrer Vorgänger beizubehalten. Durch Zwischennummern (a. b. c. u. s. w.) kann man sich bei Zusätzen sehr bequem helfen, während man Nummern, die man glaubt, aus dem Werk ausscheiden zu müssen, einfach weglassen sollte, falls man nicht vorzieht, seine von der des Vorgängers abweichende Ansicht an der betreffenden Stelle zu begründen. In der Literatur UNBESCHRIEBENE BLÄTTER, oder solche, die in Nachträgen oder an abgelegener Stelle erwähnt werden, sollte man, statt sie am Schluß des Werkes aufzustellen, an dem Platz einrangieren, an dem man sie dem Gegenstand nach suchen würde. Bartsch hat die K O P I E N unmittelbar neben die Originale gestellt. Ich weiß nicht, warum man diesen wissenschaftlichen Standpunkt nicht beibehalten soll. Auf diese Weise wird das Vergleichen wesentlich erleichtert. Durch eine konsequent durchgeführte AUFSTELLUNG des Werkes eines Meisters NACH GEGENSTÄNDLICHEN GESICHTSPUNKTEN, wie sie Bartsch in die Literatur eingeführt hat, wird dem Suchenden viel Zeit erspart werden. Das folgende Schema gründet sich auf den vom Altmeister praktisch durchgeführten Prinzipien; Laschitzers Anregungen und persönliche praktische Erfahrungen haben den Ausbau dieses hier zur Nachahmung empfohlenen Systems gezeitigt. 2*
20 ALTTESTAMENTLICHE
DARSTELLUNGEN.
NEUTESTAMENTLICHE
DARSTELLUNGEN
in
historischer
Reihenfolge. CHRISTUS. MARIA.
HEILIGE ( a l p h a b e t i s c h ) . ENGEL. TOD, WELTGERICHT,
HÖLLE
MYTHOLOGIE. GESCHICHTLICHE EREIGNISSE
BILDNISSE
UND
TEUFEL.
(chronologisch).
(alphabetisch).
KULTURGESCHICHTLICHES. ILLUSTRATIONEN. A L L E G O R I E N UND P E R S O N I F I K A T I O N E N . —
Lebensalter.
—
5 Sinne. — Temperamente, Tugenden und Laster. — Freie Künste. — Weltteile, Planeten. — Elemente. — Winde, Jahreszeiten. — Monate. — GENRE, STILLEBEN. TOPOGRAPHIE, LANDSCHAFTEN. T I E R E UND P F L A N Z E N . ORNAMENT. BUCHAUSSTATTUNG . KARTENSPIELE. VARIA.
In gleicher Weise wie die graphischen Blätter wären die ZEICHNUNGEN ZU behandeln, welche meist in Kupferstichkabinetten aufbewahrt werden. Bei ihrer geringeren Anzahl mag eine Anordnung nach historischen Gesichtspunkten, welche das Studium erleichtert, der alphabetischen vorzuziehen sein. KUPFERSTICHE
müssen natürlich werden.
in
UND H O L Z S C H N I T T E
IN
den
aufgenommen
Standortskatalog
BÜCHERN
Bei der Anordnung der B I B L I O T H E K , für die der alphabetische K a t a l o g den Schlüssel gibt, wäre zu beachten, daß die Bücher einer Kupferstichsammlung nicht wegen ihres literarischen Inhalts, sondern der Illustrationen wegen gesammelt werden. Daher wird man danach streben, alles, was man von einem Künstler besitzt, nebeneinander zu haben und eine historisch-chronologische Anordnung, soweit es angeht, durchzuführen suchen. Ebenso ist es wünschenswert, alle Ausgaben eines bestimmten Buches örtlich zu vereinen, und auch durch den Inhalt verwandte Gruppen, deren Illustrationen dem gleichen Ideenkreis angehören,
2I wie Bibelausgaben, Heiligenleben, Livres d'heures, Totentänze usw. nicht zu trennen. Die verschiedenen Formate und Platzmangel machen solche Vorschläge ziemlich illusorisch. Durch eine chronologische Anordnung und Trennung nach Schulen, wobei man kleinere Lokalgruppen absondern kann, ist an Übersichtlichkeit schon viel erreicht. Die H A N D B I B L I O T H E K wäre umgekehrt nach dem Inhalt der Bücher zu ordnen. Alle Werke über einen bestimmten Künstler, in alphabetischer Reihenfolge nebeneinandergestellt, sind dann ohne weiteres, wie die Arbeiten des Künstlers selbst, den sie behandeln, zu finden.
Die Katalogisierung. Für den S T A N D O R T S K A T A L O G
DES W E R K E S
hat sich ein hoher Zettel bewährt.
KÜNSTLERS
enthalten:
EINES
Er muß
BEISPIEL. Z u - und V o r n a m e des Künstlers. Lebensdaten, Schule (abgekürzt). Literatur, nach der er im W e r k aufgelegt ist. (Die übrige Literatur steht in der Handbibliothek nebeneinander)
DCRER,
Kupferstiche.
K.
Blatt
D.
A. 105. Bl. B. C. 1. B. Kop. 40. Bl. A. 293. Bl. B. 15. Bl. C. 1. B. Rolle. A. B. C. Kop. A. 44. Bl. B. 5. Bl. C.
108.
n a c h den verschiedenenFormaten mit dem Standort (rechts) . . . . und in Büchern Kopien Holzschnitte der Formate
verschiedenen
Lithographien.
H.
L.
Zeichnungen
Reproduktionen n a c h . Kupferstichen Holzschnitten Zeichnungen Gemälden
ALBRECHT.
1471 —1528. Baitsch. P. Gr. VII. Passavant. P. Gr. III.
R. RK. RH. RZ. RG.
A. 108. i n HK. 34
2l8.
221.
IL6. A.
132
54
D-K.
54 E.
98. 77-
23 Der
KATALOGZETTEL
FÜR
DEN
EINZELNEN
K U P F E R S T I C H wird, wie der für ein Buch, den Titel, Angaben über den K ü n s t l e r den dargestellten G e g e n s t a n d das F o r m a t des Blattes den S t a n d o r t , ders'ichaus den Angaben über das Format und die Schule, in der das Blatt eingeordnet ist, ergiebt den U r h e b e r der Komposition (der Kürze wegen bloß M a l e r genannt enthalten müssen. Sehr wichtig ist das auszuziehende Schlagwort, nach welchem die Zettel geordnet werden. Seine Wahl erfordert Überlegung. Meinungsverschiedenheiten oder Irrtümer können durch Verweiszettel korrigiert werden. Mit e i n e m einzigen Z e t t e l , der m e c h a n i s c h v e r v i e l f ä l t i g t wird, kann man den v e r s c h i e d e n sten Gesichtspunkten gerecht werden. Zu diesem Zwecke empfiehlt sich das Durchschlagverfahren mit Hilfe Farbpapiers. Benutzt man dazu ein dünnes Papier, so sind auf einer Schreibmaschine 4 — 8 K o pien leicht zu erzielen. Die so hergestellten Zettel werden aber durch Aufziehen verstärkt werden müssen, bevor sie zu verwenden sind. E i n e Kupferstichsammlung erfordert: Ein Inventar. Einen Stecherkatalog. Einen Malerkatalog. Einen Sachkatalog. Die Übersichtlichkeit empfiehlt einen breiten, in drei Abteilungen abgeteilten Zettel, deren erste für den Stecher, die zweite für den Maler und die dritte für den Sachkatalog die notwendigen Angaben enthalten soll, und deren verschiedene Verwendung durch Unterstreichung äußerlich hervorgehoben werden kann.
Das Inventar. D a ein Inventar etwas Unveränderliches bedeutet, werden die dafür zu verwendenden Zettel zweckmäßig nach Nummern geordnet in einen Band eingeklebt. Für diese Numerierung empfiehlt sich das von den meisten größeren Sammlungen angenommene System der Doppelzahlen, wobei einerseits unendlich lange und daher schwer übersichtliche Ziffern vermieden werden, andererseits die Erwerbungen eines Jahres schon durch die Nummer zu erlernen sind.
24 Beispiele: 18 — 1904 bedeutet Nr. 18, erworben 1904. Da die älteren Bestände einer Sammlung oft gar nicht oder summarisch mehrere Blatt unter einer Nummer inventarisiert sind, scheint es geboten, das Versäumte nachzuholen. A u c h in Fällen, in denen man das Erwerbungsdatum nicht kennt, wird man zweckmäßig, um die langen Zahlen zu vermeiden, das Doppelzahlen-System einführen. Tausend Zettel würden gerade einen handlichen Band gut füllen. Beispiele: 813 — 1 bedeutet Nr. 813 des ersten Tausend. 76 — 311 bedeutet Nr. 76 des dreihundertelften Tausend. Der Platz auf dem Zettel für die Inventarnummer ist gleichgültig. Es empfiehlt sich, sie in der unteren E c k e links anzubringen, da dieser Raum für andere Bemerkungen nicht gebraucht wird.
Der Stecherkatalog. Das Wort S t e c h e r ist nach Analogie der Bezeichnung Kupferstichkabinett i m w e i t e s t e n S i n n e z u n e h m e n ; bedeutet also in diesem Falle auch Radierer, Holzschneider, Lithograph, Verleger etc. In welcher Technik das Blatt tatsächlich ausgeführt ist, wäre auf dem Zettel durch A b kürzung anzugeben (siehe unten Seite 26). Während die erste Zeile der Stecherrubrik für das Schlagwort reserviert bleibt, kommen in die zweite Zeile die auf dem Blatt befindlichen Angaben über den Autor. Im Schlagwort wird der Name des Autors in der allgemein üblichen Form ausgezogen. Beispiele: BRANDMÜLLER,
Max.
Auf Stein gezeichnet von M. Brandmüller. BARBIERE, D o m e n i c o
del.
Domenico Fiorentino. D Ü R F . R , Albrecht. A D (verschlungen) 1507. DELAUNE,
Etienne.
S T E P H A N V S F. Das Schlagwort soll stets den Namen enthalten, unter dem das Blatt zu finden ist. Fälle, wo sich Schlagwort und Bezeichnung nicht ohne weiteres decken, sind folgende:
25
1. Ist ein Blatt von mehreren Künstlern
bezeichnet.
Beispiele: COCHIN, Charles Nicolas. C. N. Cochin filius et J. Ph. L e Bas. Zettel bei C o C H I N und L e hervorzuheben.
BAS.
Letzteres
durch
2. Finden sich auf einem Bogen Papier schiedenen Künstlern.
Unterstreichung
Stiche von ver-
Beispiel:
Paul von. P. v. R(avenstein) 1894. M. v. Fischard 1895. RAVENSTEIN,
Zettel unter R A V E N S T E I N und F I S C H A R D . D a s bedeutet dann, daß das Blatt von Fischard unter Ravenstein zu finden ist.
3. Gehört ein Blatt zu einer von verschiedenen Stechern gestochenen Folge. Beispiele: Roeland. E. v. d. Poel fecit et excudit. SAVERY,
Nicolas. Gravé par P. P. A. Robert.
L E SUEUR,
Das heißt der Stich von Poel und Robert liegt unter Savery oder L e Sueur, weil die Blätter zu einer F o l g e g e h ö r e n , von denen die meisten unter den genannten Künstlern liegen.
4. Wird das Blatt aus einem äußeren Grund mit einer Gruppe anderer Blätter zusammen aufbewahrt. Beispiele: FARBENDRUCK.
Engraved by J . Burke. Zettel bei Farbendruck und Burke. W A T T E A U , Antoine. Filleul Sculp. A Paris chez la V v e de F. Chereau. Zettel bei W A T T E A U , F I L L E U L , C H E R C A U , V E U V E DE BOYDELL
SHAKESPEARE-GALLERY.
Engraved by Benjamin Smith. Zettel bei B O Y D E L L , WORPSWEDER
SMITH.
KÜNSTLERVEREIN.
H. Vogler fec. — Druck von G. Feising, Berlin. Zettel bei
Worpsweder,
V O G L E R und F E L S I N G .
F.
26
Außer den wörtlichen Angaben über den Stecher wären auch noch die A d r e s s e n v o n F o r m s c h n e i d e r ' n u n d V e r l e g e r n abzuschreiben und wie die der Stecher zu behandeln. Beispiele: BURCKMAIR.
H. B V R G K M A I R . J O S T DE N E G K E R ZU
Augsburg.
Zettel unter B U R C K M A I R und HOLBEIN,
NECKER.
HANS.
HH. H A N N S LUTZELBURGER
Formschneider.
Zettel unter H O L B E I N und BEATRIZET,
1522.
LUTZELBURGER.
NICOLAS.
Ni. Beatricius Lotharingius incidit et formis exc. Romae ANT.
LAFRERI.
Zettel unter B E A T R I Z E T und L A F R E R I .
In dieser ersten Rubrik des Zettels wird Raum genug bleiben: 1. für die Inventarnummer (siehe oben S. 23) und für Angaben; 2. über die Technik; 3. über den Standort, mit der Beschränkung, welcher Schule und in welches Format das Blatt eingeordnet ist. Zu empfehlende Abkürzungen: K = Kupferstich. H = Holzschnitt. L = Lithographie. D = E = F = I= N=
Deutsche Schule. Englische Schule. Französische Schule. Italienische Schule. Niederländische Schule.
A B C D
Kleinstes Format. Mittleres Format. Größeres Format. Ganz großes Format.
= = = =
27
Beispiele: LEPICIE, Bernard.
Lepicie sculp. 1733. A Paris chez L. Surugue . . .
3 7 2 — 68.
K
F
B.
BEHAIM, Hans Sebald. SEBALDVS
BEHAM
PIC-
TOR NORICVS 1540.
28 — 1893.
H D A.
FECKERT, Gust., Heinr., Gotti. . . . auf Stein von G. Feckert, Berlin.
312 — 101.
L D C.
Die Zettel des S t e c h e r k a t a l o g e s . sind a l p h a b e t i s c h n a c h d e n S c h l a g w o r t e n zu o r d n e n , d i e e i n e s K ü n s t l e r s n a c h d e r L i t e r a t u r (siehe S. 19) o d e r in d e r R e i h e n f o l g e , in d e r s i e im Werke liegen.
Der Malerkatalog. Für die Abfassung des Malerkataloges sind im all gemeinen dieselben Grundsätze wie beim Stecherkatalog maßgebend. Im Schlagwort wird der Name des Malers, Zeichners, Bildhauers, Architekten usw. in der allgemein üblichen Form ausgezogen. Bei den folgenden Zeilen, die die auf dem Stich befindlichen Angaben über den Maler und Zeichner enthalten sollen, wären auch eventuell Literatur und Mitteilungen, wo das Original sich befindet, wiederzugeben.
28 Beispiele: EBERLEIN, M. M. Eberlein sculp.
Architektur von Heideloff, Erfindung von Burgschmiet, Bildhauerarbeit Cappeler, Steinhauerarbeit Rupprecht.
623 — 84. Zettel
K D A.
unter H E I D E L O F F ,
MAC ARDKI.L,
BURGSCHMIET,
James.
Sold by Is. MC. Ardell
596 — 76 BOLSWERT,
RUPPRECHT
Adriaen,
From the Picture of Brouwer . . . Coll. of B . Cleeve Esqii. 2.
K E A. SCHELLE
A.
S . a Bolswert fecit. Gillis Hendrix excudit.
24 — 28.
CAPELLER,
BROUWER,
RUBENS,
PETER,
PAUL.
P. Paulus Rubbens (Slevogt IV 38).
pinxit
K N B.
Die Zettel des M a l e r k a t a l o g s sind a l p h a b e t i s c h zu o r d n e n . D i e j e d e s e i n z e l n e n K ü n s t l e r s n a c h d e r D a r s t e l l u n g mit Berücksichtigung der von Bartsch aufgestellten Prinzipien, wenn Literatur vorhanden, nach dieser.
Der Sachkatalog. Der Sachkatalog, für den bei den drei geteilten Zetteln die letzte Abteilung reserviert ist, wird die Angaben über die Darstellung, Unterschriften, Titel usw. enthalten müssen. Ist das Blatt beschrieben, die Literatur. Zweckmäßig ist es auch anzugeben, was man über seine Herkunft weiß, Sammlerstempel auf der Rückseite, auch Wasserzeichen des Papiers. „Man soll darauf achten" sagt Laschitzer, „daß die Benennung das Hauptmoment der Darstellung erfaßt, den Gegenstand derselben zur Unterscheidung von anderen ähnlichen so genau als möglich bezeichnet und möglichst kurz und präzisiert ist."
29 Da das Hauptmoment mit einem Worte nicht immer zu erschöpfen, wird man für das S C H L A G W O R T mehrere Zeilen reservieren. In den meisten Fällen dürften zwei genügen. D i e B e n u t z b a r k e i t d e s K a t a l o g s und Übersichtlichkeit des Ganzen w i r d w e s e n t l i c h e r l e i c h t e r t , w e n n man a l l e auf e i n e P e r s o n o d e r S a c h e bez ü g l i c h e n D a r s t e l l u n g e n zu g r ö ß e r e n G r u p p e n vereinigt. W i e der Nenner eines Bruches soll die erste Zeile des Schlagworts den Begriff fixieren, die zweite Zeile wird ihn wie der Zähler spezialisieren und die näheren Umstände, unter denen er in die Erscheinung tritt, enthalten. F r a g t m a n s i c h in a l l e n F ä l l e n k o n s e q u e n t , w e r d i e H a u p t p e r s o n i s t , o d e r d i e S a c h e , um d i e es s i c h in e r s t e r R e i h e h a n d e l t , s o k o m m t m a n n a t u r g e m ä ß auf d a s r i c h t i g e S c h l a g w o r t , und jeder B e n u t z e r , der mit der g l e i c h e n Überl e g u n g an d e n K a t a l o g h e r a n t r i t t , k a n n ohne den gelehrten Ballast von V o r k e n n t n i sse n , was er s u c h t , f i n d e n . Durch die folgenden Beispiele wird der praktische Wert dieses Verfahrens am besten klar gelegt. Wir müssen dabei auf Laschitzers Vorschläge, der eine Einteilung in größere dem Bartschen System entsprechende Gruppen empfiehlt, näher eingehen. So viele wertvolle Anregungen im einzelnen wir seinen Ausführungen verdanken, die Grundfehler seines Systems wird man zu vermeiden suchen. Diese sind: 1. Die scharf betonte und prinzipielle Trennung, wenn Personen handelnd oder untätig auftreten. 2. „Die Anordnung religiöser Darstellungen in der Reihenfolge, wie sie in den einzelnen heiligen Büchern nach der in den katholischen Bibelausgaben gewöhnlich befolgten Anordnung erzählt und geschildert werden." 3. Die chronologische Reihenfolge historischer Szenen. Das erstere ist unnötig und erschwert die Übersichtlichkeit. Zwei und drei ist kaum durchzuführen. Könnte man auch bei dem, der den K a t a l o g macht, solche Spezialkenntnisse verlangen; nicht jeder Benutzer wird stets gegenwärtig haben, ob die Geschichte des Tobias vor der des Hiob in der Bibel steht, die Heilung des Blindgeborenen von Lucas oder Marcus erzählt wird, und in welchem Jahre die Schlacht bei Anghiari geschlagen ist. Daher scheint mir allein d i e a l p h a b e t i s c h e Anordnung nach dem Schlagwort, durch welches wiederum größere Gruppen zusammengefaßt werden können und sollen, empfehlenswert.
30 Beispiele: erste Zeile zweite Zeile
GOTT VATER IN DER E N G E L G L O R I E ÜBER DEN W A S S E R N SCHÖPFUNG DER T I E R E SCHÖPFUNG ADAMS
Siehe auch Dreieinigkeit. Durch das hervorgehobene Wort Schöpfung kommen alle Schöpfungstage im Katalog nebeneinander. Die Schöpfung Adams und Evas wird man vielleicht bei den anderen Darstellungen der ersten Menschen vermissen. Durch Verweiszettel kann man sich in allen ähnlichen Fällen helfen. F r a g t m a n i m m e r , bevor man sich für die erste Zeile des Schlagwortes entscheidet, w e r d i e H a u p t p e r s o n i s t , so wird man — es wird am klarsten durch Beispiele — bei dem Opfer Isaaks ABRAHAM in die erste Zeile setzen, weil diese T a t ihm zur Prüfung seines Gehorsams auferlegt ist. Wenn BATHSEBA auch groß im Vordergrund sitzt, während der harfespielende K ö n i g ganz hinten auf dem Balkon erscheint, sollte DAVID in die erste Zeile kommen. Wenn aber David vor dem König die Harfe s p i e l t , ist SAUL DER HAUPTHANDELNDE. BOAS
und R u t h sondern
Nicht
THAMAR
und J u d a
RUTH und
BOAS
muß es heißen.
und
JUDA THAMAR
Auch wird es sich empfehlen SUSANNA IM BADE, die j a in der Bibel durch Daniels Richterspruch erst Bedeutung gewinnt, unter DANIEL ZU rubrizieren, und die PLAGEN IN ÄGYPTEN u n t e r MOSES ZU s u c h e n .
A u f d i e s e W e i s e w i r d d e r K a t a l o g in G r u p p e n z e r l e g t , d e r e n Z e t t e l , in z e i t l i c h e r R e i h e n f o l g e angeordnet, noch leicht übersichtlich bleiben. An dem Schlagwort CHRISTUS soll dies Verfahren im Einzelnen skizziert werden. erste Zeile zweite Zeile
CHRISTUS VERKÜNDIGUNG
Hier und bei der Heimsuchung könnte man zweifelhaft sein, ob diese Darstellungen, obwohl es sich dabei um Christus handelt, unter dem Schlagwort MARIA mit größerer Berechtigung katalogisiert werden sollten, die Entscheidung bleibe dem Einzelnen überlassen.
3* CHRISTUS VERKÜNDIGUNG AN JOSEPH
Verweiszettel unter Joseph GEBURT VERKÜNDIGUNG AN DIE
HIRTEN A N B E T U N G DER K Ö N I G E BETHLEHEMITISCHER K I N D E R MORD FLUCHT NACH Ä G Y P T E N R U H E AUF DER F L U C H T
Verweise von Bethlehem und Kindermord, wo Christus, obwohl nicht gegenwärtig, die den Anlaß gebende Hauptperson ist. Das im Schöße der Mutter ruhende Christkind, heilige Familie wird man unter Maria suchen.
KIND
die
CHRISTUS KIND K I N D MIT E N G E L N MIT KLEINEM JOHANNES K I N D MIT JOSEPH
usw. Mit der Taufe schließt dann die Kindheit Jesu. Unter dem Schlagwort JOHANNES wird man die P R E D I G T DES T Ä U F E R S , seine GEFANGENNAHME, den T A N Z DER H E R O DIAS und seinen T O D , dagegen das Z E U G N I S , DAS ER ÜBER
CHRISTUS ABLEGT,
UNTER
DEM SCHLAGWORT
CHRISTUS
suchen. Die Folge der Ereignisse aus C h r i s t i L e h r z e i t ist von Johannes und den Synoptikern verschieden angegeben. Bei der Anordnung der Katalogzettel kann man sich an die in den Schulbüchern der biblischen Geschichte beobachtete Reihenfolge halten. Alle historischen Ereignisse wird man indessen besser an den Anfang des Kataloges stellen CHRISTUS VERSUCHUNG HOCHZEIT ZU K A N A B E R U F U N G DER A P O S T E L
und hieran sich anschließend und unter sich eine Gruppe bildend alle Ereignisse, die im engeren Zusammenhang mit den Jüngern stehen
32 CHRISTUS PETRI PETRUS
WANDELT
FISCHZUG AUF
DEM
MEERE SCHLÜSSELÜBERGABE BERUFUNG Verweiszettel
von
PETRUS
und
DES
MATHÄUS
MATHÄUS.
Andere Darstellungen sind zweckmäßig unter den Schlag-
w o r t e n AUFERWECKUNG, HEILUNG ZU v e r e i n e n
CHRISTUS' AUFERWECKUNG
DES
JÜNGLINGS
AUFERWECKUNG DES LAZARUS HEILUNG
DES
GICHTBRÜCHIGEN H E I L U N G DES AUSSÄTZIGEN H E I L U N G DES BLUTFLÜSSIGEN WEIBES
Die REDEN CHRISTI könnte man in Gruppen unter dem
S c h l a g w o r t PREDIGT u n d GLEICHNIS z u s a m m e n f a s s e n
usw.
CHRISTUS P R E D I G T IM T E M P E L P R E D I G T AM S E E GENEZARETH BERGPREDIGT G L E I C H N I S VOM BARMHERZIGEN SAMARITER G L E I C H N I S VOM S C H E R F L E I N DER W I T W E G L E I C H N I S VOM U N K R A U T IM WEIZEN GLEICHNIS VOM VERLORNEN SOHN
Hier in eine dritte Schlagwortzeile.
AUSZUG REUE RÜCKKEHR
usw. Die zeitliche Aufeinanderfolge der macht keine SCHWIERIGKEITEN
Passionsszenen
CHRISTUS ISINZUG IN J E R U S A L E M ABENDMAHL
33 Auch solche Darstellungen, wo Christus K e l c h und Brot sitzt, wären hier einzufügen
allein
mit
CHRISTUS JUDAS V E R R A T GEFANGENNAHME VOR CAIPHAS VOR P I L A T U S GEISSELUNG DORNENKRÖNUNG E C C E HOMO
Hier auch Wunden usw.
Einzeldarstellungen:
Haupt voll Blut und CHRISTUS KREUZTRAGUNG
H i e r VERONICATUCH u n d V e r w e i s v o n VERONICA CHRISTUS KREUZIGUNG H i e r a u c h CRUCIFIXUS, UND H E I L I G E N USW.
ZWISCHEN M A R I A UND JOHANNES CHRISTUS KREUZABNAHME K L A G E UM DEN L E I C H N A M
Hier PIETA, der Leichnam im Schöße der Mutter, von Engeln beklagt usw. CHRISTUS GRABLEGUNG IN D E R V O R H Ö L L E F R A U E N AM G R A B E AUFERSTEHUNG D E R A U F E R S T A N D E N E MIT D E R ERLÖSERFAHNE SALVATOR MUNDI ALS G Ä R T N E R IN EMMAUS MIT T H O M A S HIMMELFAHRT ALS W E L T R I C H T E R
ES mögen dann die Darstellungen CHRISTI folgen, die in keinem direkten Zusammenhang mit seinem Leben stehen, wie DER GUTE HIRT, TRIUMI'HATOR ÜBER DIE SÜNDE, C H R I S T U S IN DER K E L T E R , d a n n d i e NACHFOLGE CHRISTI, s e i n MONOGRAMM, H E R Z J E S U , d i e M A R T E R W E R K Z E U G E USW. L o g a , Kupferstichsammlung-.
3
34 Es ist ziemlich gleichgültig und bleibt dem Ermessen jedes Einzelnen überlassen, ob er unter einem Schlagwort wie Christi Lehre oder Dogmatik alle Gegenstände, die auf das Christentum Bezug haben, vereinen oder sie in das allgemeine Alphabet verteilen will. Zusammenfassende Schlagworte : DREIFALTIGKEIT, SAKRAMENTE,
HEILIGER WERKE
GENDEN, L A S T E R
GEIST,
GEBETE,
GEBOTE,
DER B A R M H E R Z I G K E I T ,
TU-
usw.
Auch für die H E I L I G E N empfiehlt sich die alphabetische Anordnung, doch wird man vielleicht vorziehen, statt sie über das ganze Alphabet zu verteilen, alle im Katalog in einer Gruppe unter dem Schlagwort Heilige zu vereinigen. In diesem Falle mag man die Zettel mit M A R I A , obwohl sie im Katalog einen großen Raum einnehmen werden, unter die Heiligen einrangieren. Die einzelnen Zettel können ohne Schwierigkeit, wie die mit dem Schlagwort Christus chronologisch geordnet werden. Es bleibt jedem freigestellt, ob er die Geschichte von ihren Eltern hier oder unter deren Namen einordnet, sobald er nicht mit Verweiszetteln spart. Dieselbe Behandlung empfiehlt sich bei den MYTHOLOGISCHEN Darstellungen, wobei durch das Schlagwort Verwandtes zu Gruppen vereinigt werden kann. (Götter- und Heroen-Sagen). D i e G E S C H I C H T L I C H E N E R E I G N I S S E nach der Zeit-
folge zu ordnen, scheint deshalb nicht zweckmäßig, weil dies Verfahren zu viele gegenwärtige Kenntnisse erfordert. Bei der Wahl des Schlagwortes kommt es wie immer in erster Reihe darauf an, den Hauptmoment der Darstellung auszuziehen, auch muß man stets im Auge behalten, wie Verwandtes und Zusammengehöriges zu größeren Gruppen vereinigt werden kann. Beispiele: THERMOPYLEN SCHLACHT T O D DES L E O N I D A S LÜTZEN SCHLACHT GUSTAV ADOLPHS T O D
35 Hier Verweiszettel von Leonidas, oder umgekehrt.
SCHWEDEN,
GUSTAV
ADOLPH
ROSSBACH SCHLACHT S E Y D L I T Z VOR DER F R O N T
Verweiszettel nach Seydlitz oder umgekehrt. OLIVA FRIEDEN PYRENÄEN BEGEGNUNG PHILIPPS I V . UND LUDWIG X I V .
Verweiszettel von S P A N I E N Philipp IV. und Ludwig XIV. oder umgekehrt.
FRANK-
REICH
BREDA BELAGERUNG ÜBERGABE
Hier Verweiszettel von oder umgekehrt.
SPINOLA
und
NASSAU,
JUSTINUS
Bei den B I L D N I S S E N wird die Wahl des Schlagwortes am wenigsten Schwierigkeiten machen. Sind mehrere Personen auf einer Darstellung vereinigt, so ist natürlich für jede ein Zettel nötig. Die F R A U E N kommen zu ihren Männern und von ihren Familiennamen wäre zu verweisen. Ist eine Frau mehrere Male verheiratet gewesen, so wird man Verweiszettel bei dem Namen jedes Einzelnen finden, den Hauptzettel aber bei dem des letzten Mannes zu suchen haben. Wenn man die F Ü R S T E N , nicht wie es bisher_ üblich ist, unter ihren Vornamen einstellt, sondern als erstes Schlagwort ihren Familiennamen oder das Reich, in dem sie regiert, wählt, so wird man im Katalog alle Mitglieder des Hauses übersichtlich nebeneinander haben. Da manches Geschlecht seine Macht vergrößerte und neue Titel annahm, so wird man, selbst wenn man immer an dem Prinzip festhält, daß der höchste Titel für das Schlagwort maßgebend ist, auf Schwierigkeiten stoßen, unter denen die Übersichtlichkeit leidet. Indessen diese Fälle sind leicht zu übersehen. Alle möglichen Abweichungen von der Regel werden durch die folgenden Beispiele erörtert werden. Um alle K A I S E R und P Ä P S T E zusammen zu haben, wird sich ein Schlagwort wie K A I S E R oder D E U T S C H L A N D und P A P S T für die erste Zeile empfehlen. Kinder von Kaisern, die nicht den Thron bestiegen haben, kämen unter das Stammland. o
36 KAISER LEOPOLD I I .
Verweiszettel von
TOSCANA ÖSTERREICH F E R D I N A N D V. T O S C A N A
Verweiszettel von
TOSCANA ÖSTERREICH KARL ÖSTERREICH JOHANN KAISER WILHELM II. PREUSSEN EITEL
FRIEDRICH
PREUSSEN ADALBERT KAISERIN MARIA THERESIA KAISERIN AUGUSTA PAPST JULIUS I I . PAPST INNOCENZ X .
Das Haus H O H E N Z O L L E R N hat in Nürnberg, Brandenburg, Preußen, Ansbach, Bayreuth, Sigmaringen, Rumänien usw., das Haus B O U R B O N in Frankreich, Neapel, Spanien, Parma usw. regiert, aus dem Hause B r a u n s c h w e i g sind die Könige von Hannover und England hervorgegangen, Mitglieder des Hauses S A C H S E N - K o b u r g saßen auf Englands, Belgiens, Portugals, Bulgariens Thronen und waren Erben der Krone von Brasilien, aus den Herzogen von S A V O Y E N sind die Könige von Sardinien und Italien hervorgegangen. So sehr es erwünscht alle Mitglieder einer Familie im Katalog beieinander zu haben, wird man nicht so leicht darauf kommen, Friedrich den Großen statt unter Preußen bei Hohenzollern, Georg II. von England unter Braunschweig, Karl III. von Spanien unter Bourbon usw. zu suchen. Der höchste Titel entscheide. Man wird sagen: BRANDENBURG JOACHIM I I . FRIEDRICH
PREUSSEN WILHELM II. PREUSSEN LUISE
37 Verweiszettel von Mecklenburg BRANDENBURG C H R I S T I A N H E I N R I C H V.
BAY-
REUTH HOHENZOLLERN KARL
ANTON
KAISER WILHELM
I.
ORANIEN WILHELM
I.
ENGLAND WILHELM
III.
NIEDERLANDE WILHELM
I.
FRANKREICH KARL X . SPANIEN FERDINAND V I I . NEAPEL FERDINAND A N T O N PARMA PHILIPP BOURBON P H I L I P P VON O R L E A N S SAVOYEN PHILIBERT SARDINIEN KARL ALBERT ITALIEN VICTOR EMANUEL SACHSEN B E R N H A R D V. W E I M A R POLEN AUGUST I I . BELGIEN LEOPOLD I. PORTUGAL LUDWIG BULGARIEN FERDINAND
K o n s e q u e n t wird m a n b e i d e n K I R C H E N F Ü R S T E N d i e
Bischöfe unter den Namen ihrer DIÖZESE, Äbte, unter denen ihrer KLÖSTER, einordnen und von ihren Familien verweisen.
3« Es ist selbstverständlich, daß auf jedem guten Porträtzettel die Lebensdaten der betreffenden Persönlichkeiten stehen müssen. Finden sie sich nicht auf dem Stich, so setze man sie in Klammern. Zusätze, wie in jungen, mittleren und reiferen Jahren, ganze Figur, zu Pferde, Kniestück, Brustbild, können dem Benutzer viel Zeit und Mühe sparen, zumal wenn die Qualität und der ikonographische Wert auf dem Blatte schon durch Sternchen oder andere Abkürzungen angegeben ist. Bei K U L T U R G E S C H I C H T L I C H E N
DARSTELLUNGEN
wird man zusammenfassend Gruppen nach Ständen und Berufen bilden, wie EDELLEUTE, GEISTLICHE, KRIEGER, BAUERN, K A U F L E U T E , M A L E R , Ä R Z T E , Z I M M E R L E U T E , F I S C H E R USW.
einschließlich der Trachten und Kostüme. Es entspricht im gewissen Sinne nicht ganz unsern Prinzipien, wenn nicht die handelnde Person, sondern die Handlung selbst in die erste Zeile des Schlagwortes zu setzen. Nicht EDELLEUTE Messe hörend sondern MESSE vor Edelleuten nicht BAUERNTanz TANZsondern Bauern nicht
HOLLÄNDERIN
krank sondern nicht
KRANKE
Holländerin ALTE
FRAU
spinnend sondern nicht
SPINNERIN
alte Frau FÜRST
reisend sondern
REISENDER
Fürst
Wie weit man hier gehen soll, wird sich nach den Bedürfnissen und Anfragen der Benutzer richten.
39 Der Begriff G E N R E wäre aufzulösen und im Schlagwort die Handelnden oder die Handlung hervorzuheben. Zum Beispiel: „ZUFRIEDENHEIT"
=
SCHULLEHRER
ausruhend „DIE
VÄTERLICHE
ERMAHNUNG" „UNSCHULD"
KAVALIER
~
in Frauengesellschaft
-
MÄDCHEN
mit Taube Bei I L L U S T R A T I O N E N
VON
BÜCHERN mag man
den
Namen des Autors in die erste Zeile setzen, darf aber mit Verweisungszetteln nicht sparen. Bei A B S T R A K T E N fassende Gruppen wie MONATE,
DINGEN
JAHRESZEITEN,
PLANETEN,
TUGENDEN,
würden sich zusammenLEBENSALTER,
ELEMENTE.
LASTER
empfehlen. Bei L E B L O S E N D I N G E N ist die Wahl des Schlagwortes vielleicht am einfachsten. Der Begriff S K U L P T U R gehört nicht in die Sach-, sondern in die Maler-Rubrik. Beispiele: ANTIKE
STATUE
GOTHISCHES MEDAILLE
PORTAL
VENUS JÜNGSTES
GERICHT PREUSSEN
Friedrich Bezeichnungen wie S T U D I E N K Ö P F E haben für den Realkatalog nur geringen Wert. Wie man S T I L L E B E N als Wildbret, Fische, Blumen spezialisiert, so könnte man auch durch das Schlagwort eine L A N D S C H A F T näher charakterisieren. Beispiele: WALD -LANDSCHAFT WIESEN -LANDSCHAFT HEIDE -LANDSCHAFT FLUSS -LANDSCHAFT GEBIRGS-LANDSCHAFT RUINEN -LANDSCHAFT SEE
bewegte ruhige GARTEN
4°
Eine Lokalisierung der Situation wäre in erster Reihe zu berücksichtigen: RÖMISCHE
LANDSCHAFT
SCHOTTISCHE CHINESISCHE
KÜSTE RUINEN
Wird die S T A F F A G E im Schlagwort ausgezogen, so dürfte dies dem Benutzer der Sammlung von größerem Nutzen sein. Nicht sondern Nicht
WALDLANDSCHAFT
mit büßendem
Hieronymus
HIERONYMUS
büßend im Walde GEBIRGSLANDSCHAFT
mit Ruhe auf der Flucht sondern
CHRISTUS
Ruhe auf der Flucht nach Ägypten, Gebirgslandschaft
nicht
FLUSSTAL
mit Dädalus und Ikarus sondern
DÄDALUS UND
IKARUS
über einem Flußtal
I n d e m ich im f o l g e n d e n n e b e n L a s c h i t z e r s System eines Realkataloges meine Vorschläge s t e l l e , w i r d d e r B e n u t z e r in z w e i f e l h a f t e n F ä l l e n sich Auskunft holen können. LASCHITZER.
ALPHABETISCHE ANORDN U N G nach Gruppen zu-
sammenfassenden wörtern.
I.
RELIGIÖSE UND RELIGIONSGESCHICHTLICHE DARSTELLUNGEN.
IA.
Alttestamentliche.
I A i. Darstellungen Gottes des Vaters allein.
Schlag-
Als größere Gruppe ins Alphabet einzuordnen, event. auf den Zetteln durch Abkürzungen in der linken Ecke des Schlagworts der Sachrubrik zu markieren. Schlagwort
GOTT
VATER
41 I A 2. Darstellungen von Ereignissen, Handlungen, Situationen etc. in der Reihenfolge wie sie in den einzelnen heiligen Büchern nach der den katholischen Bibelausgaben gewöhnlich befolgten Anordnung enthält oder geschildert werden.
Schlagwort erste Zeile Person, zweite Zeile Handlung, Reihenfolge nach dem Alphabet.
I A 3. Darstellungen von Personen, die in keiner bestimmt erkennbaren, in den heiligen Büchern geschilderten Tätigkeit oder Situation sich befinden, in alphabetischer Reihenfolge.
Wie I A 2.
IB. Neutestamentliche. I B 1. Zu den 4 Evangelien.
Schlagwort
CHRISTUS JOHANNES
Siehe oben Seite 30 u. f. I B 2. Zur Apostelgeschichte.
Schlagworte
STEPHANUS PHILIPPUS PAULUS
usw.
I B 3. Zur Apokalypse.
Schlagwort
APOKALYPSE
I B 4. Darstellungen Mariä.
Schlagwort
MARIA
Schlagwort
MADONNA
a allein. b mit der Mutter Anna, c mit dem Jesuskinde, d MariaSelbdritt,d.i. mit dem Jesuskinde und der Mutter Anna, e Maria mit dem Jesuskinde und dem heiligen Joseph.
42 f Maria mit dem Jesuskinde, dem heiligen Joseph und der Mutter Anna, g Maria mit dem Jesuskinde und dem K n a b e n Johannes, h Maria mit dem Jesuskinde, dem Knaben Johannes und der Mutter Anna, i Maria mit dem Jesuskinde, dem Knaben Johannes und dessen Eltern Zacharias und Elisabeth, j Heilige Sippe, k Maria mit anderen Heiligen. 1 Donatorenbilder.
Schlagworte
MADONNA
im Gnadenmantel von Loreto del Pilar von Montserrat Unter Loreto, Zaragossa und Montserrat auch zu finden. MARIA
mit dem Einhorn I B 5. Darstellungen Christi a als Kind und Knabe, a allein, ß mit dem Knaben Johannes; b als Mann, a als ecce homo, a' inganzerFigur, b' Kniestückoder Halbfigur, (c' K o p f mit der Dornenkrone, o Haupt voll Blut und Wunden)
Schlagwort
CHRISTUS
Siehe oben Seite 30. als K i n d
CHRISTUS
E c c e homo ganze Figur Kniestück Kopf
43 ß Kruzifixus, a' allein, b' mit Maria und der heiligen Magdalena, c' zwischen den beiden Schachern, d' mit diesen, der Mutter Maria und Johannes, e' mit diesen letzteren,dann der heiligen Maria Magdalena allein oder mit noch anderen heiligen Frauen, y Pieta - Darstellungen, a' Christi Leichnam, allein, b' mit der Mutter Maria, e' mit anderen Personen, 8 Christus als Triumphator. I B 6. Darstellungen des heiligen Geistes. I B 7. Darstellungen derheiligen Dreifaltigkeit. I B 8. Darstellungen der Heiligen und ihrer Geschichte, a Apostel, b Evangelisten, c andere Heilige,
d Donatorenbilder,
CHRISTUS
Schlagwort am Kreuz mit Maria und Johannes usw.
CHRISTUS
Grablegung
auch als Weltrichter, guter Hirte, in der Weinkelter. Siehe oben Seite 3 3 . Schlagwort HL. G E I S T Schlagwort
DREIFALTIGKEIT
Schlagwort JOHANNES
D.
TF.
Predigt
KATHARINA
Martyrium
in d as Alphabet einzurangieren oder als besondere Gruppe Heilige zu behandeln. Sind die Donatoren bekannt. so müssen sie natürlich unter den Bildnissen aufgeführt werden.
44 IB
Darstellungen Engel.
der
I B i o . Darstellungen des Todes, des letzten Gerichtes, des Teufels und der Hölle.
Bekannte unter ihren Namen im Alphabet, unbekannte unter ENGEL Schlagwort
TOD Totentanz Ars moriendi WELTGERICHT HÖLLE TEUFEL FEGEFEUER HIMMEL PARADIES
I B u . Darstellungen christlich-religiöserKultushandlungen.
SAKRAMENTE
Messe Beichte Ehe GEBETE
Vater Unser Rosenkranz GEBOTE
W e r k e der B a r m herzigkeit Almosen geben Nackte bekleiden SELIGPREISUNGEN
I B 1 2 . Darstellungen christlich-religiöser Allegorien, Symbole und Embleme, Varia.
CHRISTUS
Monogramm Nachfolge Möns Salvationis BIBLIA
PAUPERUM
CANTICUS
CANTICORUM
IC.
Religiöse und mythologische Darstellungen anderer nach ihrem Alter.
II.
Profane gen.
Darstellun-
II A.
Zur Geschichte und Kulturgeschichte.
In das Alphabet nach den Personen einzuordnen, wobei bestimmte Sagenkreise durch das Schlagwort zusammengefaßt werden können.
45 I I A i . Darstellungen geschichtlicher Ereignisse: a Das Altertum, gruppiert nach der chronologischen Aufeinanderfolge der einzelnen Kulturvölker, in jeder einzelnen Gruppe wieder chronologisch, b Des Mittelalters und der Neuzeit in durchgängig chronologischer Anordnung.
Siehe oben Seite 34.
II A 2. Darstellungen geschichtlicherPersonen (Porträte), a Gruppen und Familienbilder, b Einzelporträts in alphabetischer Anordnung nach den Zunamen mit Ausnahme souveräner Herrscherfamilien, deren einzelne Mitglieder nach den Vornamen alphabetisch einzureihen sind.
Siehe oben Seite 34 u. f.
II A 3. Darstellungen zur Kulturgeschichte, a Festlichkeiten.
Bei allen durch die Teilnahme bestimmter Personen charakterisierten oder zu lokalisierenden Ereignisse wäre das Schlagwort nach diesen zu wählen.. Beispiele: nicht
HOCHZEIT
am bayrischen Hofe sondern
BAYERN
Albrechts V. Hochzeit
46 nicht
TURNIER
in Landshut sondern
LANDSHUT
Turnier natürlich mit entsprechenden Verweiszetteln. b Volksleben, Sitten und Gebräuche.
Siehe Seite 37, 38.
c Kostüme.
nach Nationalitäten und Ständen durch das Schlagwort zusammenzufassen.
II A 4. HistorischeAnsichten (Veduten) Pläne und Karten.
Beispiele:
AUGSBURG
Sanct Ulrich RHEIN
Panorama SIZILIEN
Karte II A 5. Medaillen, Münzen, Siegel und Wappen.
Wie Bildnisse oder historische Ansichten zu behandeln. Beispiele: nicht
MEDAILLE
Leonello Estes sondern
ESTE
Leonellos nicht
Medaille SIEGEL
L u d w i g s des Bayern sondern
KAISER DES
LUDWIG BAYERN
Siegel I I A 6. Geschichtliche Allegorien und satyrische Darstellungen.
Schlagwort nach den handelnden Personen zu wählen.
I I A 7. Varia.
Schlagworte
HEXEN DÄMONEN
Monstra GENIEN PUTTEN
II B.
Nichtgeschichtliche Darstellungen.
47
I I B i. Zu Volkssagen, Fabeln und Märchen derKulturvölkernach ihrer chronologischen Aufeinanderfolge.
Nach dem nicht immer ganz leicht zu wählenden Schlagwort ins Alphabet einzuordnen. Beispiele: Roland HAYMONS
KINDER
EULENSPIEGEL RÜBEZAHL
II B 2. Als Illusrationen zu sonstigen Schöpfungen der schönen Literatur nach den Kulturvölkern und chronologisch nach dem ersten Erscheinen der betreffenden Werke.
Fabeln und Märchen könnte man zu größeren Gruppen zusammenfassen. Man könnte schwanken, ob man in die erste Zeile des Schlagwortes den Namen des Autors oder den Titel des Werkes setzen soll. Nach dem Grundprinzip unseres Systems müßte man dem zweiten den Vorzug geben; auch in den Fällen, wo verschiedene Künstler denselben Stoff behandelt haben, liegt der Vorzug auf der Hand. Mit Verweiszetteln sollte man auch hier nicht sparen. Beispiele: nicht sondern nicht sondern nicht sondern nicht sondern
APULEJUS
Amor und-Psyche AMOR UND
PSYCHE
nach Apulejus
DANTF.
Ugolino UGOLINO
nach Dante G O E T H E oder M a r lowe Faust FAUST
von Goethe von Marlowe
SHAKESPEARE
Richard III. ENGLAND
Richard III. nach Skakespeare
48 II B 3. Allegorien, die beziehen
sich
a auf den Menschen seine Tätigkeit und Eigenschaften, o die Lebensalter,
Schlagwort
LEBENSALTER
Jugend Greis ß die Temperamente,
Schlagwort
y die 5 Sinne,
Schlagwort
TEMPERAMENT
cholerisches melancholisches. SINNE
Geschmack Gefühl die Tugenden und Laster,
Schlagwort
GLAUBE LIEBE MASSIGKEIT KLUGHEIT ZORN SCHWELGEREI
Vielleicht empfiehlt es sich die lateinischen Namen hier zu wählen, wie Fides, Caritas, Temperantia, Prudentia, Ira, Gula usw. e die sieben freien Künste,
Die lateinischen Namen vorzuziehen
DIALEKTIK RHETHORIK
;
Verschiedenes;
D i e Fakultäten
THEOLOGIE
PHILOSOPHIE
b auf das Weltall, insbesondere aber auf die Erde und ihre Bestandteile, o die Planeten,
Schlagwort
PLANET
Mars Venus Verweisungszettel und Venus. nicht
von Mars WAPPEN
Osnabrücks sondern
OSNABRÜCK
Wappen
49
nicht sondern
DEVISE
Lucrecia Danti DANTI,
LUCRECIA
Devise
Angaben über das Material, aus dem das Werk hergestellt ist wie Medaille, Siegel, Statue, Grabmal, gehören in die Malerrubrik. ß die Elemente,
Schlagwort
ELEMENT
Wasser Erde Verweisungszettel von Wasser und Erde.
y die vier Weltgegenden,
Schlagwort
8 die Winde,
Schlagwort Wi NDE Verweiszettel von den mythologischen Namen wie Auster, Boreas.
£ die Weltteile.
Schlagwort
NORDEN SÜDEN
EUROPA AFRIKA
c auf die Erscheinungen der Zeit,
Schlagwort
JAHRESZEIT
Frühling
a die vier Jahreszeiten,
Winter
ß die zwölf Monate,
Schlagwort
y die vier Jahreszeiten.
Schlagwort
MONAT
Mai November TAGESZEIT
Morgen Nacht Stunde
II B 4. Genredarstellungen und Stilleben (Phantasiestücke) , soweit sie ohne jede kulturgeschichtlicheBedeutung sind.
Siehe oben Seite 38.
II B 5. Landschaften.
Siehe oben Seite 39.
L o g a , Kupferstichsammlung.
4
So II B 6. Aktstudien und anatomische Darstellungen.
Schlagwort
AKT
weiblicher Bein ANATOMIE
Rücken Bizeps Lunge Herz II B 7. Abbildungen von Thieren und Pflanzen.
Schlagwort
II B 8. Architekturstiche.
Bekannte unter ihren Namen
AFFE
Hund Tulpe Eiche nicht
GRUNDRISS
des Pantheon sondern
ROM Pantheon, Grundriß
Unbekanntes, gegenständlich BRÜCKE AUFRISS INTERIEUR
II B 9. Skulpturstiche.
Siehe oben Seite 39. Beispiele:
APOXYOMENES
Muse GEWANDFIGUR
Opf erzu g II B i o . Ornamentstiche.
Schlagwort
ORNAMENT
Hochfüllung mit Grotesken Querfüllung, Arabesken Rundfüllung, Biedermeier Cartouche, Louis X I V . I I B 11. Kartenspiele.
Schlagwort
SPIELKARTE
Schellen-König Herz-Zehn I I B 12. Alphabete.
Schlagwort BUCHAUSSTATTUNG
Titelumrahmung Initial Vignette Signet Umrahmung Ex libris
5i I I B i 3 - Varia.
Schlagwort
HAUSGERÄT
Stuhl Bett Schrank SCHMUCK
Agraffe Armband UHREN KALENDER INSTRUMENTE
Waage Harfe HANDWERKSZEUG
Zange Spaten Pflug MASCHINEN KARREN WAGEN SCHIFFE LUFTBALLON KRIEGSGERÄT
Schwert Panzer Kanone Zelt TROPHÄEN
Oft wird es vorkommen, daß eine Darstellung mehrere Momente enthält, die für den Sachkatalog von Interesse sind. Wenn zum Beispiel um den Thron der Mutter Gottes verschiedene Heilige stehen, bei historischen Darstellungen mehrere Personen beteiligt sind, ein Porträt für das Kostüm wichtige Aufschlüsse gibt, Tugenden als Wappenhalter vorkommen, sich in einem Innenraum Möbel oder Hausgerät von typischer Form befinden usw., in allen solchen Fällen spare man nicht mit Verweisen. Auf diese Weise kann man sich je nach Bedarf im Hauptkatalog Spezialkataloge schaffen, die manchem Benutzer willkommen sein werden.
Beispiele von Zetteln. Die
gleichzeitig für das I N V E N T A R ,
den
STECHER-,
M A L E R - u n d S A C H - K A T A L O G verwendet werden können. MENO
PREUSSEN
Luise am Altar zu Königsberg mit ihren Kindern betend. Louise . . vonPreussen Betend . . zu Königsberg . . ihren Kindern . . . . (KK)
inet und radiert von Haas, it v o n
LINGER
09
KDA
(farbig)
:h dem unterstrichenen Wort wird der Zettel eingeordnet. smpel des K Kupferstich-Kabinetts.
(KK) be-
ÏNDRUCK
VERNET,
par (L. PHIL.) DEBUà Paris chez l'Auteur
Dessiné par Che. Vernet
CHARLES
BLINDE
von Hunden gefuhrt. L ES A LES AVEUCLES (KK)
K F B
1ER, L u d w i g von L. Zöllner . . . h a f t v o n MÜTZEI..
14
LDC
LICHTENSTEGER
Gem. von Lichtensteger
BRAUTZUG
im Kahn. Das Brautgeleite. Fiancés Lieblich . . . Glanz. (K.N.G.)
Beispiele von Zetteln. Die
gleichzeitig für das I N V E N T A R ,
den
STECHER-,
M A L E R - u n d S A C H - K A T A L O G verwendet werden können. HAAS,
PREUSSEN
MENO
gezeichnet und Jean Haas,
Luise am Altar zu Königsberg mit ihren Kindern betend. Louise . . vonPreussen Betend . . zu Königsberg . . ihren Kindern . . . . (KK)
radiert von
getuscht von
LINGER
282—109
K D A (farbig)
Nach dem unterstrichenen Wort wird der Zettel eingeordnet. deutet Stempel des K Kupferstich-Kabinetts.
(KK) be-
FARBENDRUCK
VERNET,
Gravé par (L. PHIL.) DEBUCOURT à Paris chez l'Auteur
Dessiné par Che. Vernet
37—52
ZÖLLNER,
von Hunden geführt. LES
AVEUCLES
(KK)
KFB
LICHTENSTEGER
Ludwig
Gem. von Lichtensteger
Lith . . von L . Zöllner Landschaft von
710—114
BLINDE
CHARLES
MÜTZEI..
LDC
BRAUTZUG
im Kahn. Das Brautgeleite. Fiancés Lieblich . . . Glanz. (K.N.G.)
Adrian Ludwig Gest. v. A. L. Richter. Angekauft vom . . Kunstverein . . 1834. RICHTER,
FR.
198—48
BAUERNFAMILIE
mit Säugling Der erste Zahn, (darüber: Bauern auf einem Dache) (K.N\Gj
Hoff 204.
CIPRIANI
F. Bartolozzi 1782.
G. B. Cipriani inv.
K
I
Pietro Santi P. S.B. O. S.
R a p h a e l , (Fr. Penni) Raphael Inventor
K I A
KLUGHEIT
Schönheit und Liebe P R U D E N C E endevoring to RETAIN B E A U T Y from following the insinuation of L O V E .
Tuer 103
A
BARTOLI,
279—73
J.
KD A
169—110
BARTOLOZZI,
HAUTZSCH,
Gem. v. Hautzsch. I. H.
Giovanni M E D I C I Gefangennahme desKardinals Ingenti clade ad Roncum . . . . deditus. 6. (Derschau)
Meyer K. L. 1056—1069
AGUIRRE,
Domingo
de
Cn.Josef JuaquinG.FABREGAT . . . la Gravo . .
724—no
Por D. Domingo de Aguirre . .
ARANJUEZ
Delineada . . . 1773.
Sitio Real de Aranjuez. Visto desde el arca del agua . . Ocaña. (v. N.)
K S C
(v. N.) bedeutet Stempel v. Nagler.
Visscher, Com. Corn. Visscher sculp. Petr. Soutman excud.
32-33
RUBENS
P. P. Rubens pinxit S. V i l i . 6.
ACHILLES
bei d. Töchtern des Lykomedes Ecce . . . manu. (Sml. v. Radowitz.)
W. 134
K N B
S. bedeutet S c h n e e v o o g t : estampes d'après P. P. Rubens. W. = W u s s i n : Cornei Visscher.
L o DEL, Karl Loedel se :
236-1885
O S TERLEY
Osterley del. Nach HENSCHELS Büste.
K D A
LICHTENBERG
Lichtenberg. (Sml. Krasicki.)
Karl
Literatur -Verzeichnis. Airer, Julius. Verzeichnus und Register, was Albrecht Dürer in Kupfer und Holz hat ausgehen lassen. Manuskript im K . Kupferstichkabinett zu Berlin. Radia, Jodoco del. Miscellanea Florentina II. Firenze (1886) No. 1 3 , pag. 24 ff. Bartsch, Adam. L e peintre-graveur. Vienne 1 8 0 3 — 2 1 . Bartsch, Eriedrich Ritter von. Die Kupferstichsammlung der K . K . Hofbibliothek in Wien. Wien 1854. Beham, Paul. Omdliche Verzeichnus allerley Kunst, von alten Niederlendischen, Teutschen, Italianischen, Französischen und andern gueten Meistern, in Kupfer und Holtz an tag gegeben. Colligirt und zusammen gebracht durch Paulus Behaim Juniorem 1 6 1 8 9 Decembris. Manuskript im K . Kupferstichkabinett zu Berlin. Bloch, Emil. Den K g l . Kobberstiksamling. Kiobenhavn 1 8 8 1 . Bouchot, Henri. L e cabinet des estampes de la bibliothèque nationale. Paris. Brockhaus, Heinrich, E i n altflorentinischer Kunstverlag. Mitteilungen des Kunsthistorischen Instituts in Florenz 1909, pag. 97 u. f. Clement de Ris, L . L e s amateurs d'autrefois. Paris 1 8 7 7 . Cumberland, George. An essay on the utility of collecting the best works of the ancient engravings of the italian school. London 1827. Delaborde, L e V t e Henri. L e département des estampes. Notice historique. Paris 1 8 7 5 . Duchesne aine. Voyage d'un Iconophile. Paris 1 8 3 4 . Ehrle, Francesco. Roma prima di Sixto V, Roma 1908. Fagan, Louis. Collectors' Marks. London 1883. Fagan, Louis. Handbook to the department of prints and drawings in the British Museum. London 1 8 7 6 . Fisher. The print room of the British Museum. London 1 8 7 6 . Fraenzel, J . G. A. Die Kupferstichsammlung Friedrich August II., K ö n i g von Sachsen. Leipzig 1 8 5 4 . Graff, Walter. Die Neuordnung der graphischen Sammlung in München. Museumskunde VI, 1 9 1 0 , pag. 1 7 u. f. Hamburg. Verzeichnis der Kupferstichsammliing in der Kunsthalle zu Hamburg. (Heinecken.) Idée générale d'une collection complette d'estampes. Leipzig et Vienne 1 7 7 1 . Ilg, Albert. Prinz Eugen von Savoyen als Kunstfreund. Wien 1889. Loga,
Kupferstichsammlung.
5
54
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Im
K.
KUPFERSTICHKABINETT
ZU
BERLIN
stellt
man solche Zettel durch Durchschlag mit einer Schreibmaschine her, wozu man ein dünnes Schreib- und ein schwarzes Kohlendruckpapier verwendet. Die auf größeren Bogen zu 4 Stück geschriebenen Zettel werden, um sie den Katalogen anzupassen, beschnitten, die für das INVENTAR bestimmten nach den Nummern in Bände eingeklebt. Die übrigen, welche in Kästen aufbewahrt werden, müssen noch durch Aufziehen verstärkt werden. Braucht man von einem bestimmten Zettel nur wenige Exemplare — dieser Fall tritt ein, wenn man den Maler der Darstellung nicht kennt, oder bei mehreren Abdrücken desselben Blattes nur einen Zettel für den Sachkatalog braucht — so kann gleich ein stärkeres Papier, das nicht aufgezogen werden braucht, verwendet werden.