Neue Bildergallerie: Band 14 [Reprint 2021 ed.]
 9783112464601, 9783112464595

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Berlin bey Wilhelm. OehnrySke dem Junkern. 18o6\

Neue

Bilde rgallerie Vierzehnter Band.

Mit XX Kupfertafeln.

Berlin, 1805.

Vorrede. Mannigfaltigkeit der naturhistorischen Gegen«

stände auch in vielem Bande unsrer Bildergallerie,

ist jedem einleuchtend, der auch nur einen stüchttgen Blick auf ihn wirft:

aber noch deutlicher,

gewiß angenehm wird

solche unsern Lesern seyn,

und

für deren Belehrung und Unterhaltung wir schon

seit so manchem Jahre sorgen dürfen.

sehr bedeutenden Bemühungen lehrten

Ohne die

der neuesten Ge­

in der Kenntniß unsrer Erde,

und der

Gegenstände in und auf derselben, Fortschritte zu machen,

würde es die schwierigste Arbeit seyn,

diesem Werke immer neue Zuflüße zu verschaffen» Den Franzosen verdanken wir hierin vieles.

Ihre

Bestrebungen, tiefer in die Beschaffenheit der Dinge

einzu-

einzudringen, und dem Wahren naher zu kommen, sind unermüdlich, und fruchtreich:

von einer Ge­

sellschaft von Forschern, in deren Mitte ein Lacepede,

ein Faujas-Saint-Fond,

Daudin,

und andre

stehen, läßt sich auch für die Zukunft vieles erwar­

ten.

Uns ziemt es noch, auch diesen vierzehenten

Band unsres Werkes mit dem Wunsche zu beglei­

ten,

daß er bey unsern Lesern willkommne Auf­

nahme finde,

und sich gleicher Gunst,

Vorgänger erfreue.

wie seine

Inhalt. Der Felsen Neu-Eddystone, in Bhems Canal.

Seite

Ansicht eines Dorfes von christlichen Indianern in Neu-Californien. x

Der Erd - Papagey. Der Impcyen-Fasan.

i

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3

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24 26

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Der königliche Paradiesvogel.

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Der Calebaffenbaum.

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x

5

30

Der Kukukkönig.

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-

33

X

34

-

Ansicht der Osterinsel, ihrer Bewohner und alten Denkmäler, DaS Rebhuhn auö Neu-Californien. und Weibchen. x -

28

Männchen -

49

Die Liane von Chili, und über die Gattung Liane überhaupt. -

51

Einige merkwürdige Insekten, welche in dell nord/ westlichen Gewässern von Amerika leben.

63

Die Merle von der Franzosen-Bay.

Der Calao auö Waigiou.

-

-

-



f

72

Die Elster auS Neu-Caledonicn.

74

Darstellung der Minen, wo die sogenannte kölni­ sche Farben-Erde, umbra, gegraben wird.

;

77

In Ilmbra verwandelte Früchte und Holzarten.

x

9i

Ansicht der verschiedenen Arten von Bienen.

-

95

Die gemeine Honigbiene.

-

-

-

96

Die einfarbige Biene.

-

-

x

97

Die indische Biene.

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-

X

99

-

X

x

X

99 100

Die schwarzfiügliche Biene.

Die gestreifte Biene.

x

x

x

x

X

102

-

-

X

102

AdansonS Biene. Die gesellige Biene.

Picrons Biene.

-

x

-

X

103

Die Baubiene.

-

-

e

X

104

Die Amalthea.

«

Die rothbeinige Biene.

8

8

f

107

8

$

107

Die blaffe Biene.

»

Die Lapllffien.

Seite I?4

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8

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I 10

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s

8

9

117

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8

6

9

118

Die Schlange Erpeton.

-

8

9

ii 9

Der geschmückte TupinambiS.

5

5

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124 128

Das Kameel.

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Die punktirte Laplysie.

x

-

5

-

Die Tubicinclle.

-

8

$

5

IZ6

Die Coronula.

-

8

$

8

142

Die Jalapa.

,

Der Langara von Malimbo. Männchen und Weibchen.

144

Die Clio des Eismeers.

147

8

$

5

8

8

5

152

Ansicht eines merkwürdigen Wasserfalls auf derselben.

160

Die Insel Reunion.

Der blaue LotuS.

-

8

-

5

$

$

173

$

$

178

-

Die persische Rhabarber.

Abbildung eines Elephantenzahns.

I6Z

Ansicht eines merkwürdigen Felsen wy Lstersiein an der Nane.

-

$

9

5

184

Der Pondichcry ; Geyer.

-

-

8

198

Der zweyfarbige Bienenwolf.

-

200

8

5

Der Eisvoqel mit blauem Rücken.

6

$

202

Die Salzwerke von Wieliezka in Polen.

$

$

204

Ansicht der merkwürdigen Gegend, am Berge Conto, wo die Stadt Plurs stand. 5

8

225

Der Neuntödter mit der rothen Kehle.

8

8

235

Ansichten der sächsischen Schweiz.

8

8

237

Schandau.

»

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8

8

244

Hohnstein.

,

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8

8

255

Der Kuhstall.

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#

Der Felsen im Perbischgrunde.

8

8

264

8

8

295

Pranu-

Pränumerantenverzeichniß der neuen Bildergallerie.

Die Akademische Bnchhandl. in Frankfurt, 4 Erempl. Die Akademie-Handl, in Mar­ burg, 7 Erempl. Die Klkadem. Handl, in Stras­ burg, 2 Erempl. Hr. Caspar Heinrich Ahrens, Kaufmann zu Neuhaus im Bremischen. — Bürgermftr. Albert in Han­ nover. — Ammon. — Senator Amsik. — Doctor Anderson. Die Andrasche Handlung in Frankfurt, 3 Erempl. Hr. Kanzleydirektor Andra. — Senator Ankelmann. — Heinrich von Arnim. — v. Arnim in Neu-Temmern. — Landrath von Arnim in Schwarzensee. Die Hrn. Artaria und Comp. in Wien. Die Hrn. Buchhändler Bach­ mann und Gundermann in Hamburg, 41 Erempl. Hr. Johann Tobias Balzer in Dahme. — Joh. Carl Gottfr. Balzer in Dahme. — Kaufmann Barez. — I. H. Barbiez.

Hr. Trg. Barchewitz in Schmie­ deberg. Frau Oberforstmeisterin v.Barnewitz geb. v. Schulenburg. Hr. Bartholdi, Professor der Naturgeschichte in Stettin. — Geheimrath Baumgarten. — Buchhändler Baumgartner in Leipzig, 4 Erempl. Dem.CharlotteTheodoreAmalie Becherer. Hr. Buchhändler Beck in Nörd­ lingen, 3 Erempl. Dem. Wilhelmine Behrends. Hr.Justiz-AmtmannBehrends in Reinsberg. — Doctor I. P. Beckmann. — Buchhandl.Beer in Leipzig, 3 Erempl. — Benzionelli. —J.GBerg in Anklam 9 Erpl. — Kaufmann Berger in Neu­ stadt Eberswalde. — Gottfried Berger. — Christian Gottl. Berger. — Friedr. Ludw. Besko. — Kammerherr und Prälat v. Blankensee in Filehne. — Joh. Christ. Wilhelm Bletl in Brandenburg. — I. H. Blier. — I. Sam. Blume in Schlawe, 2 Erempl. Herr

)

o

Hr. Buchhändler Vlumauer in Wi> n. — Ludwig B umberg. — Candidat Blumenthal in Aolcho zu Rabenau, 2 Erpl. —' Buchhändler Bohn in Ham­ burg, 13 Erempl. Die ^rn. Pohn und Comp. in Lübeck, 14 Erempl. Hr. Ludwig von Bodelwing. Frl. Sophie von Bodelwing, Hr. Ludwig Bonre. Dem. Johanne Marie Magda­ lene Vofilinska. Hr. Fnedrick Philipp Gebhard von Bredow. T- Friedrich Ludwig Wilhelm von Bredow. Fr. Majorin von Bredow. Hr. Aug. Ferdinand Bretsch. — Negierungsadvokat Brill in Darmstadt. — Brock. — Buchhändler Brönner in Frankfurt, 3 Erempl. Inspektor Brose. Die Brücknersche Handlung in Danzig, 6 Erempl. Dem. Wilhelmine Bruder. Die Fr. Gräfin v. Brühl. Hr. Friedr. Graf von Brühl, r- Leopold von Bülow inJetchel. Graf S. für Louise v. Bülow. Hr. Courtier Butze. — Eabanee. Land- und Landschafts-Rath v. Chmielevky. — G. R. Caps. — von Carifien. — Amtsrath Caspari. — von Clermont. Der Erbprinz v. Coburg Hochs. Durch aucht. Hr. Banquier Cohen. — Peter Audr as Collomb, in Franks, a. M. Jacqu 6 le Comte. — Geheimrath le Coq. — Direktor le Coq.

( Der Kaufmann le Coq. — Hausvogt Coß in Belekede.. — August Crantz. — Buchhändler Cratz in Freyberg. — Buchhandl. Creutz in Mag­ deburg. Dem. Mar. de la Croir. Hr. Buchhändler Crusius in Leipzig, 6 Erempl. — Puchhandl. Däntzer in Düs­ seldorf, 2 Erempl. — Johann Salomon Dankert in Franks, a. M. — Johann David Dankert in Franks. a.M. — PredigerDanz in Neustadt, 3 Erempl. — J. P.L.Dießing, Schulleh­ rer in Perleberg, 8 Erempl. — Buchhändler Dietrich in Göttingen, 3 Erempl. — Christ. Will). Dippe in Hal­ berstadt. Dem. Henriette Dippe. — Wilhelmine Dippe. Frl. Henriette von Dörnberg. Hr. Fritz von Dörnberg. — Louis von Dörnberg. — Johann Caspar Dorge. -r- Obrist von Driesen, FlügelAdjutant Sr. Kaiserl. Maje­ stät in Petersburg. — Drost von Münchhausen in Hardeysen, — Dume. — Kriegsrath Dreyer. — Pred. Dünow zu Zernikow, -t- S. Düsterwald in Riesen­ burg. Der Bildhauer Eben. Die Hru. Buchhändler Ehrhard und Löflund in Stuttgard, 3 Eremplare. Dem. Jeanette Eichholz. Hr. v. Eichmann, Erbherr auf Cösternitz, Nieräse u. Steglin. — F. H. Eimke. Dem. Johanna Eiselen, Hr.

) Hr. Präsident von Eisenberg. — Kaufmann Ephraim. — See. Erben zu Altenhof. — Fr. W. Ernst. — Buchhandl. Ernst in Quedlinbura, 4 Erempl. — Buchhändler Eßlinger in Frankfurt, 6 Erempl. — Buchhändler Ettinger in Gotha, 3 Erempl. — Oberförster Ewald. — Faber in Frankfurt, 2 Erpl. — Hofrath Falke in Hannover. — Conditor Fecht. — 3. C. Feige, Rektor zu Bernau. Dem. Johanne Charlotte Felinuö in Schönau. Hr. Buchhändler Felsecker in Nürnberg, 6 Erempl. — Fendler in Cospendorf. — Kaufmann Fetting. — Buchhändler Fleckeisen in Helmstadt, 2 Erempl. — Buchhandl.Fleischer in Leip­ zig, 7 Erempl. Fr. Geh. Rathin Flesch, 2 Erpl. Dem. Johanne Euphrosine Leopoldine Charlotte Fleffow zu Verstschaar b. Brandenburg. Hr. Assessor Flitner, 8 Erempl. — Magister Flitner auf Neu­ hof bey Düben. — von Flottmann, KammerRath. — E. C. E. Flurer jun. Particulier in Guhrau in Nie­ derschlesien. *— Carl Ferdin. Flurer, Kauf­ mann in Guhra. — Major v.Forcade aufSchleiwitz. — Francon. Aecise- und Zoltsekretair Fran­ ke in Brandenburg. Franz, Erbprinz zu Coburg,. Hochfnrstl. Durchlaucht. Hr. Buchhändler Friedrich in Libau, iO Erempl. —- Buchhändler Frommann in Züllichau, 14 Erempl.

o

( Hr. Buchv. Füchse! in Zerbst, 6 Erempl. — Gustav Adolph Fuß. — Buchhandl.GablerinIena, 2 Erempl. — Hauptmann v. Garten, vom Jung - Schwerinschen Regi­ ment. — Prof. Gedicke zu Leipzig. Die Hrn. Buchhändler Gehr­ und Haupt in Neuwied. Hr. Baron von Geist, genannt " von Baren. — Leopold Genedi in Glatz. — Paul Genedi in Glatz. Dem.HenrietteGenediinGlak. Hr. Ritterschaftsrath von Ger­ hard. — Buchhändler Gerlach in Dresden, r 6 Erempl. — F. Gerlach. — August Gerlach. — Cantor Gersdorf. Der Domainen - und St. Johanniter-Maltheser:OrdensKammerrath Hr. Gieseke. Hr. Traugott Glasey in Wal­ denburg. — Referendums Gieseke. — Baninspektor Glasewald. Friedr. Carl Theodor Gön­ ner in Berlin. — Regierungsrath Göring. — Buchhändler Grau in Hof, 6 Erempl. Dem. Jettchen Grebin. — Charlotte Henriette Beate Griebsch. — Eleonore Griebsch. Hr. Buchhändler Griesbach in Cassel. — Buchhändler Groß in Hal­ berstadt. — Ernst Theod. Gruber, Sohn des Herrn Magistratsraths Gruber zu Brodi in G-lliz. Dem. Johanne Juliane Gün­ ther in Glogau. — Henriette Günther. — Caroline Günther in Mag­ deburg. Dem.

)

o

(

Dem. Marie Charlotte Gün­ Herr Buchhändler Hellwig in ther in Magdeburg. Hannover, 4 Erempl. Hr. Buchbinder Günther in — Graf von Henkel. Glogau, 28 Erempl— Kaufmann Peter Henkel in Fr. Oberhofmeist. v. Gundlach. Hamburg. Kr. Major von Guonneau. Dem. Johanna Henschel. Herr Kammerrath Gutike. Hr. Heusler. Die Hrn. Hermsdorf und An­ — Kammerherr von Haack. ton in Görlitz, 5 Erempl. — Amtsrath Haaken anfFrauendorf. Hr. August Wilh. Hertiq. — D.W. HildebrandtinPotsd. Dem. Auguste Haack. — Hakel zu Sanssouci. — Inspektor Hildebrandt. Hr. Geheim. Finanzrath Ba­ — Joh. Carl Hilscher. —Justiz-Amtmann Herrmann ron von der Hagen. — Prediger Hahn. in Ferbellin. — Joh. Carl August Hirschel. — Cantor Hahn. Herren Gebrüder Hahn, Buch­ — Post - Sekretair Hobeck in hand!, in Hannov. 40 (?rpl. Hamm, z Erempl. —• Heinr. Wilhelm Haacken in — Forstsekret. Hinein Driesen. — Johann Christian Hofmann Stargard in Pommern. in Neu-Brandenb. 4 Ermpl. — Jnstizr. Haacken zu Neuen— v. Hoff, August Friedrich. Damerow. — Buchhändler Hammerich in — Pred. Hosske in Groskvten. — Buchhändler Hoffmann in Altona, 5 Erempl. Dem. Dorothea von Hammer­ Hamburg, 40 Erempl. — Postsekretair Hobek. gErpl. stein in Nienburg. Hr. Ludwig Baron von Ham­ — Kämmersekret. Homeyer. — G. Finanzratb Honig. merstein. Graf S. für Melusine Baron, Dem. Amalia Hudemann in von Hammerstein. Bernau. Hr. Prediger Harting in Burg. Die Hrn. Hortin und Cvmp. in Bern, 4 Erempl. Fr. von Hartmann, geb. von Hr. Heinrich Friedr. Huth in Lichnowökn. Hr. Buchhändler Hartknvch in Frankfurt. — C. H. Jänsch in Walden­ SR la«, 36 Erempl. Dock. Hartmann ans Magdeb. burg. Hr. Kaufm. Hartmann in Hal­ — H. G. H. D. Jahn in Per­ berstadt, 4 Erempl. leberg. — Helms, Elb - Zoll - Amts- — I. S. Jesse, Königl. Erb­ pächter zu Breetz. Assistent. — Christ. Wilh. Hartmann in — von Ilten in Gestorf. Kön. Churfürstl. JntelligenzMagdeburg. —Buchhändl. Hartung in Kö­ Comt. in Hannover, zy Erpl. nigsberg, 29 Ermvl. Das Intelligenz-Comtoir in Leipzig, 12 Erempl. — Heinrich v. Hautcharmoy. — Doctor und Apotheker Hem­ Hr. Jsecke in Filehne, 2 Erpl. — Moses und Jakob Benjam. pel. — Kaufm. Heitmann, z Crpl. Jtzig. — Friede. Ferdi». Wilh. Helm Fr. Oberbaurathin Jtzig. Hr. Benjamin Jakob Jtzig. in PremSlin.

Herr

) Hr. Buchhändler Jversen. Dcm. Junghendels ut Verchen. Hr.Buchbändl.Kaffke in Stet­ tin, 8 Erempl. Fräulein v. Kalisch in Zerbst. Frau Majorin von Kamke. -- Oberamtmann Karbe. Hr. Buchhändler Kaven in Al­ tona, i2 Erempl. — Ehrenfried Heinrich August v. Keffelbrinck v. Griebow. — Gottl. Michaelis Keibel. — Friedrich Wilh. Ernst Kei­ bel. — C. H. W. Keibel. Madame Kersten.Die Hrn. Keßler und Schulze. — Stadtftkretair und JustizCommissarius Kind und Lübdeke. Hr. Christ. Gottlieb Kießling, Kaufmann in Hirschberg. — Klimm im Gr. Tschirne. — I. C. L. Klunt. — von Kleist, Churfl. Sächs. Landsch. Direct. in Melsdorf bey Dahme. — Wilhelm von Knebel. — Secretgir Knoblauch. — Georg Friedrich Knothe. — Hofrath Koch in Wettin bey Halle. Dem. Wilh. Köhnemann. Är. Carl Heinr. Wilh. August ' v. Königsdorf, aus d. Hause Kobernist. — Friedr. Wilh. von Kolbe. — Buchhändler Joh. Friedrich Korn in Breslau, 27 Eremplare. — Buchhändler W. G. Korn in Breslau, 73 Erempl. Die Kinder des Herrn Pachter Anton Krause in Wenaven. Hr. Krisch.

Madame la Colonel Comtesse de Krockow. Hr. Jnftizdürgermeister Krockisius in Deutsch Crone. — Oberforstmeister von Kropf.

O

(

Hr. D. Krüger, in Neustadt C. — Buchhalter Krüger. — Ernst Theodor Benedictus Küchler. — Ernst Theodor Benedictus Küchler. — Johann Wilh. Kühnel. — Heinrich Friedrich Samuel Kumm. — Buchhändl.Kummer in Leip­ zig, io Erempl. — Doctor Kurella. Julie und Louise Laeanat. Hr. Prediger Lampert in In­ sterburg, 4 Erempl. Der Geh. Tribunalsrath Herr von Lamprecht. — Landree. — Apotheker Lange in Zoffen. Dem. Carol. Langenmayer in Schmiedeberg. Hr. Ferdinand Wilh. Lauffer. — Ernst von Ledebur. — Oberbackmeister Lehmann. Dem. Lehmann. Hr. Kammerr. Lemke in Balz. — Buchdr. Lehmann in Thorn, 6 Erempl. — W. Lesser. — Schullehrer Leuschner tu Oberschmiedeberg. Prinzeß Ludwig, Königl. Ho­ heit. — Dan, Loevy. — Salomon Daniel Loevy. — Lietzmann. Dem. Caroline Lietzmann. — Amalia Lindemann. Hr. von Liusingen. — Pred. Lisko in Brandend. — Buchhandl. Löwe in Brest. Hans Friedr. Heiur. Gottlob v. Littowitz auf Schönau. Hr. Carl Herrmann, Graf von Lortum. — Obrist von Lowtzow geb. v. Barnewitz, 7 Erempl. — Maurermeister Frl. Friederike von Lowtzow. — Loudevique von Lowtzow,

Herr

o

)

(

Hr. Buchhandl. Lübeck in Bap--

Hr. Buchhändler Monath und reuth, 3 Erempl. Kußler in Nürnberg, 3 Erpl. — Carl Lüdeke. — Morino und Cvmp. — Kriegs - u. Domainenrath> — Buchhandl. Montag in Re­ Lüdemann in Cbslin. gensburg, s Erempl. — August Lüdersdorff. — Moser, Königl. Ober-Bau— Hans Friedrich von Lütt­ Rath. witz in Schöna». -r C. Mühlmann in Züllichau. — Buchhandl. Maten in Leer, — 3. H. Moritz in Hamburg, 2 Ercmpl. 3 Erempl. — von Mantcufek. — Mutzenbecher. — von Marwitz. —Buchhäudl.Müller in Riga, — von Mauderode. 26 Erempl. — von Marconnay, G. Rath. — Geheimr. Müller, d. Erste.

— Ludwig Maurer. — Louis Mayet. — Schullehrer Meister

in

Vuschvorwerk. — Geh. Rath Dr. Meyer. — Buchhandl. Meyer in Bres­

lau, 11 Erempl. — Buchhandl. Meyer in Lemgö, 2 Erempl. — Mengen in Hamburg. Dem. Wilhelmine Metzger. Hr. Buchhändler Metzler in Stuttgard, 3 Erempl.

Madame M chautHr. Hofbuchhändler Michaelis in N. Strelitz, 4 Erempl. — Johann Heinrich Gottlieb Michaelis, — Gottl. Michaelis in Pase­ walk. — Uhrmacher Möllinger«

Geh. Rath Mönnich. Dem. Marie Caroline Louise Charlotte Friederike Augustine Mollenhauer. Hr. Momm in Colberg.

Dem. Charlotte Müller. — Emilie Wilhelm. Müller. — Florentine Will). Müller. Hr. Heinrich Ludwig Müller in

Hannover. Dem. Henriette Müller, Hr. Müller, Kausm. in Brest. — Forstmeister Netter in Cros­ sen. — Geh. Finanzrath NeuhauS. Dem. Juliane Neuhaus. Hr. Leopold Neuhaus. — Hber-Accise - und Aollrath Nikau in Brandenburg a. d. Havel. — Buchhändler Nicolvvius in Königsberg, 16 Erempl. Dem. Friederike Louise Doro­ thee Nitsche in Medzibor. Hr. Friedrich Wilhelm Nitsche in Medzibor. — Jimmermeister Oertel. — Ohnesorge in Cotbus. •— Geheimr. Oelrichs, 2 Erpl. T- Christ. Wilhelm August Oldekop in Riga. Herr

)

O

(

Hr. Christ. Friedr. Wilh.Otto.

Hr. Buchhändler Reinicke tu

— Buchhändler Palm in Er­ langen, 3 Ercmpl. — Jvh. Friedrich ParisiuS in

Leipzig, 4 Erempl. — Johann Daniel Reinek in

Spandau. Dem. Dorothee Sophie Rei­

Templin. — Friedr. Wilh. Jac. Paßtorff. — Buchhändler Patzowsky in

neke in Spandau. Hr. Geh. Rath Reufner.

Wien, 2 Erempl. — Graf von Podewils.

Dem. Josephe Renner. S. Durchl. der regier. Fürst,

— Alphonse Mvnod Pape. — Jvh. GnderiaM Polichnow. Dem. Mariane Pope. Hr. Postsekret. Prall in Celle,

4 Erempl. — Buchhändler Prost und Storch in Copenhagen, 7 Erempl. — Protze« in Wusterhausen. — Carl Heinr. Ludw. Gottl. Gans, edler Herr zu Putlitz. Frl. Auguste von Puttkammer

in Pobrow. Hr. Eugen von Puttkammek in Pobrow. — Theodor von Puttkammer in Pobrow. Frl. EMilie von Puttkammer in Pobrow. — R*** für 3 Töchter in Ma­ rienwerder. Hr. Kriegsrath Rache in Ma­ rienburg. Frl. Helene Charlotte Elisah.

von Rahmel. Hr. Prediger Redlich in Quer­ bisch. — Rehfeld in Posen. — Capellmeister Reichard. — Reimann in Breslau.

Heinrich der 33ste Reuß in Lobcnsrein. Hr. Buchhändler Richter in Dresden, 6 Erempl. — Prediger E. Rudolph Rich­ ter in gr. Ziethen. — Carl Fried. Wilh. Riemann.

— Ober - Feld - StabsmedicnS Riemer. — Carl Riesenberg. — Buchhändler Ritscher m Hannover, 5 Erempl. — Ritter, Consul in Fürsten­ walde. — Canonicus Wilh. Ritz. — Carl Friedr. Wilh. Röhrig.

— Postverwalter Röhrs zu Brüggen. Fr. Regim. Chirurg. Rhoden. — Kaufm. Rohde in Anklam. Hr. General v. Rodich Ercell. — Röder und Wesel, 30 Erpl. — Baron von Robert. — Roßmanu in Radibor. — Rothe und Comp. 3 Erpl. — Senator Rucker, 3 Erpl. — von Rühle. — Regiments - O.uartiernistr.

Rümpler. Dem.Ernest.Henriette Rüxpel. Herr

) Hr. Carl Ang. Ferd. Rüppel. — Friedrich Ernst Rüscher in

Hannover. — Löwy Salomon. DieHrn. Schaumburg u. Comp. in Wien, 16 Erempl. Dem. Auguste Scheel. Hr.von Schelichau in Gotha. Frau Majorin v. Schierstadt. Hr. Maurermeister Schilske. — Job. Christ. Schiv. Frau Geh. Räthin v. Schlab-

O

( Hr. Buchhändler Schröder in Braunschweig, 2 Erempl. — Znspekt. Schröder zu Putzar. — Postverwalter Schubart in Bremen, 3 Erempl. — Kurt Amalius Gottfried Schubbert aus Lubzin bey Gollnow. — Kaufmann Schüler.

— Schütz, Licenteinnehmer z« Wustrow. Die Schul-Buchhandlung in Braunschweig, 6 Erempl. rendvrf. Hr. Graf von Schlabrendorf in Die Gräfin von Schulenburg. Hr. Kriegsrath Schulz. Grüben. — Landrath von Schöning in Dem. Susanne Marie Schulz in Frkf. a. M. Morrn. — Kriegsrath Schlößer. — Rebecca Schulz. Dem. Joh. Christ. Schmidt, Hr. L. L. Schulz in Perleberg. Tochter des Herrn Cauzley» — Geh. Finanzralh v. Schulz. — Adolph Wilh. Ferd. Schulze. Direktors. — D.W. Schulze in Stettin. Hr. Ludwig Schmidt. — Schnackenberg, Canonicus. — Carl Friedr. Aug. Schulze. — Landrath von Schöning in — Kaufmann Schulze. — Böttchermeister Schulze in Wvrm. — Geh. Finanzrath Schom­

mer. — Arthur Schoppenhauer in Hamburg. Dem. Louise Wilh. Schreiber.

— Philipp. Charl. Schreiber. Hr. Wilh. Gottl. Schreiber. — Buchhändler Schreiner in

Düsseldorf, 6 Erempl. — Post - Commissarius Schrö­ der in Marienwerder, 2 Erp. — Friedrich Schröder. — Oder - Accise - und Aollrath Schröder in Brandenburg.

Grabow. — Christ. Friedr. Schulze in Wrietzen. — Johann Joachim Dietrich Schulze. — Ludw Schumann zu Tilse in Ostpreußen. Die Hr». Buchhändler Schwan u. Götz in Mannheim, 6 Erp.

Hr. Ludw. Carl Schwers in Altona. Fraul. Friederike Frcyin von Schweinitz in Damsdorf. Hr. Adolph Grafvvn Schwerin.

Herr

Hr. Seliger seit. Buchbinder in

Dem. Johanne Franziske Ca­ roline Thomachewska in Heilsberg. Frl. von Thümen. — Lieferant Siebert. — Buchhändler Severin in Hr. Friedr. Tielke. — Friedr. Wilh. Töpfer. Weißenfels, r Crempl. — Bürgermeister TorrilowiuDem. Siebecke. in Insterburg. Hr. Buchhändler Siegert, lr — Buchh. Trampe in Halle. Erempl. — Friedrich Wilh. Treue in Dem. Philipp. Sotzman». Nauen. Hr. Splittegarb. Dem. Friederike Doroth. Wil­ — Candidat Sponholz. helmine Treu. — Buchhändl. Stahel u. Ki­ lian in Pest, 6 Erempl. Dorothea Elisab. Treue, geb. Arnold. — Rendant Steglich, 2 Erpl. Hr. I. C. A. Ludwig Treuer — von Stelmvehr. aus Fürstenwalde. Frau Lieutn. von Sternfeld in , — Kammersekretair Treutler Nieubnrg. Angermünde. — Canjley-Direktor Sellin.

Hr. Buchhändler Stiller in Rostock, 6 Crempl. — Carl Friedrich Stocken. — Amtsrath Swppelberg. — Prcd.Studemund in Belkin.

Fräul. Ottilie Frieder. Wilh. Louise Charlotte Emilie von Svd"w. Hr. C. F. Svdow aus Königs­

berg in der Neumark. Das Ordensfranlein von Sydow in Achdcnick. Hr. Baron Thiele von Thiels­

feld. — von «nd zu Chemnitz in der Nicderlansitz. — Senator Thilo in Alt-Stet­ tin. — Pastor Thimäus zu Bar­ singhausen. Frau von Thieffenhansen in Dahlwitz.

in Groß Glogau. Carl George Christ. Treut­ ler in Waldenburg. — Buchhändler Troschel in Danzig, 6 Erempl. Dem. E. Ern. Louise Truitte. Hr. Buchhändler Vandenhoek und Ruprecht in Göttingen, 6 Erempl. — Buchhändl. Barrentrapp in Franks. 12 Erempl. — I. E. F. Ueberschär anS Nicderschlesien. — Präsident von Ungnade, 6

Erempl. — August Unholz. — Geheim. Sekretair Völker, 2 Erempl. Dem. Louise Vogel. Hr. Graf». Urkül Güldenband zu Donau.

Demois.

)

o

Demois. Christine Wader in Schmiedeberg. —

Friederike Waldkirch Schmiedeberg.

in

Hr. Wagner sen. — Waase, Sekret, und Regi­ strator der König!. Aceiseund Zoll-Direction in Bran­ denburg. — v. Waldow in Mohrenthien. — Hofbuchhandler Walther in Dresden, 2 Erempl. — Pastor Waltsgott zu Glauche in Schlesien. Buchhändler Wappler in Wien, 2 Erempl.

— Stadtrath Weidemann. — Weidmann, König!. Lotterie Einnehmer. — Weinhold, Kaufmann.

— Geh. Sekretair Weite.

Der Konigl. Prinz Wilhelm von Preußen. Dem. Chart. Wilhelm. Elis. Weiß in Breslau.

Hr. Kammerrath Weisbeck. — Postsekretair Wernich in Cöslin, 3 Erempl. — G. Archivarius Wernitz.

— Will). Westfeld.

— Justizr. Wichers in Danzig. —- 2oh. Friedr. Wiegandt.

(

Hr. Professor Wildenow. Dem. Friederike Wilhelmi. — Dorothea Wilhelm:. Hr. Carl Willermann. — Dr. Wülisch in Wittenberg. — Buchhandl. Wiirmanns in Bremen, 6 Erempl. Dem. Wilhelmine Wintzen. Dem. Friederike Juliane Char­ lotte Schenk v. Winsterstede zu Schwachhausen bey Celle. Hr. I. C. G. Wittke, Apotheker in Zebdnick, 2 Erempl. — Buchba -dl. Wohler in Ulm, 6 Er- Mpi. Fr». Wilhelmine von Wolde in Wusterwitz i. d. Neumark. Hr. Sam. Balthasar Wolff. — Heinr. Christ. Wolff. — Georg Ludw.Jul. Heinrich Wolkenhaar in Hamem.

— Wörmes, Doctor zu Wittstock. — Aug. WUh. von Wurffen. Dem. Wilhelmine Wüthete. Hr. Professor Zenker. Dem. Frieder. Jeschke. Hr. Johann Peter Gottfried Iierholdt. — Zimmermann, Kunsthandl. in Hannover. — Postmeister Zimmermann. —Regimentschirurg. Zimmer­ mann. — Sekret. J.G.Zombronner.

^oup. T.

Der Kelsen Neu - EddyAone, in Bhems Canal. Taf. i. Fig. i.

■M-rtfre jungen Befer haben, so viel wir wissen, die Ansichten von merkwürdigen Weltgegenden,

womit

wir sie, in den frühern Banden unsrer Bildergallerie bekannt machten,

mit Wohlgefallen ausgenommen,

wir glauben daher auch die gegenwärtige Abbildung eines von der Natur seltsam aufgethürmten Felsen,

in Bhems Canal nahe der Westküste von Nordame­ rika, würde ihnen willkommen seyn.

Diese merk­

würdige Felsencolosse liegt unter dem 5 5 Gr. 29 Minnördlicher Breite, und 229 Gr. 15 Min. südlicher Lange, ostwärts zwey, westwärts nur eine Meile vom

Lande entfernt.

Er ragt ans einer kleinen Insel,

welche mit dunklem Sande bedeckt ist, frey empor» Seine Höhe beträgt wenigstens zweyhundert fünfzig Fuß; der Umfang, da wo er der Insel entsteigt, über

hundert Fuß, und dieser vermindert sich in mannig­

faltigen Absätzen,

Einschnitten und Unebenheiten,

bis zu einer gedoppelten Spitze.

Es vermehrt die

Schönheit diese in ihrer Art einzigen Ansicht, A

daß der

)

2

(

der Felsen nur da und dort kahle Seiten und Flä­ chen zeigt, woran Witterung und Jahrtausenoe ihre an mehreren Stellen

zerstörende Gewalt beweisen,

Aus den

aber mit lebhaftem Grün bekleidet ist.

Ritzen und Spalten drangt sich Gebüsche aller Art,

jenem Himmelsstrich angemessen,

hervor,

auf den

Absätzen finden Fichten und Tannen Nahrung, und

selbst die Spitzen sind mit Gesträuchen überzogen.

Der entfernten Aehnlichkeit wegen, welche dieser Fels mit dem. Felsen Eddystone,

worauf ein berühmter

Leuchtthurm an der englischen Küste errichtet ist, hat,

ward ihm die Benennung Neu- Eddystone zu

Thr-l; denn von den Engländern,

die unter Van-

conver's Führung jene nördlichen See-Gegenden be­ reisten, ward er zuerst bemerkt, und ihren Ideen

gemäs benannt.

Die Erinnerung an die Heimath,

die Sehnsucht nach dem theuren Vaterlande har da­ bey ihre Rechte,

und rechtfertigt die,

gesuchte, Benennung.

an sich weit­

Die Umgebung von Neu-

Cddystone vollendet den herrlichen Eindruck, den der Fels macht.

Die ihm gegen überliegenden Gestade,

welche den Canal bilden, sind sehr felsig, steil, und dienen hohen,

waldigen Gebirgen zur Grundlage.

Hinter diesen erheben sich

Schneeberge,

Spitzen oft in Wolken bergen. Thaler und Landstrecken,

die ihre

Die Bewohner der

zunächst dem Meere sind

klein, rundlich, mit Hauten und rohen Fellen beklei­

det,

bet, schmutzig, dunkelbraun, leben vom Fischfang

und von der Jagd, zu weit entlegen, und zu arm, als daß sie der Eroberungs - und Unterjochungslust der Europäer ausgesetzt waren.

Sie tauschen Eisen

gegen Pelzwaaren und Nahrungsmittel ein, und sind, ihre diebischen Neigungen, und die kindische Sucht

sich alles fremden Eigenthums, ohne die Frage, we^u es nütze, heimlich bemächtigen zu wollen, abgerech­

net, gutmüthig, gastfrey und menschlich gesinnt.

Ansicht eines Dorfes von

christlichen

Indianern in Neu - Catifornien. Taf. 2. Fig. 2.

VH« großer, aber sehr leichter Schnabel, gewöhn«

lich mit einem starken Auswuchs an der obern Kinn­ lade versehen,

zeichnet

diese Gattung aus.

Schnabelränder sind gekerbt.

Die

Die Nasenlöcher, wel­

che klein und rund sind, stehen hinter der Schnabel­ wurzel.

Die Zunge ist schmal und kurz.

An den

mir Schuppen besetzten Füßen haben drey Zehen eine Richtung vorwärts, die vierte hinterwärts. Es scheint,

sagt der Naturforscher Latbam,

die

Vögel dieser Gattung bewohnen die Gegenden unter dem

schwarz der Schwanz

der Rücken ist dunkelbraun,

und die Flügel, zeigen,

die aber mehrere hochrothe Flecken

wodurch

das Federkleid dieses Vogels ein

seltsames Ansehen bekömmt.

Er ist von der Größe

einer gewöhnlichen Amsel, und nährt sich wahrschein«

lich von Beeren, wie diese, da jene Waldgegenden großen Reichthum an verschiednen Arten von Beeren«

tragenden Stauden und Pflanzen haben.

Der Calao

aus der Insel Waigiou.

(Hornvogel)

Taf. 6.

Fig. 30.

{§> VH« großer, aber sehr leichter Schnabel, gewöhn«

lich mit einem starken Auswuchs an der obern Kinn­ lade versehen,

zeichnet

diese Gattung aus.

Schnabelränder sind gekerbt.

Die

Die Nasenlöcher, wel­

che klein und rund sind, stehen hinter der Schnabel­ wurzel.

Die Zunge ist schmal und kurz.

An den

mir Schuppen besetzten Füßen haben drey Zehen eine Richtung vorwärts, die vierte hinterwärts. Es scheint,

sagt der Naturforscher Latbam,

die

Vögel dieser Gattung bewohnen die Gegenden unter dem

eäAZZ

'________

dem nehmlichen Himmelsstrich in der alten Welk, unter welchem die Pfefferfrase in der neuen Welt

leben, und sind bloß auf den 'Aufenthalt zwischen den Wendezirkeln angewiesen.

Auch ist es möglich, daß

sie sich auf die nehmliche Art nähren, wie diese.

Eben dieser Naturforscher hat i6 Arten dieser

Gattung beschrieben.

Der hier abgebildete Calao

oder Hornvogel vermehrt diese Anzahl,

denn er ist

erst neuerlich

von dem Weltumsegler Perouse ent­

deckt worden.

Er hat einen großen, sichelartig ge­

an den Rändern eingekerbten

krümmten ,

ungleich

Schnabel,

von schmutzig weißlicher Farbe,

oben

befindet sich ein gewundener Auswuchs von gelber

Farbe,

der die Hälfte des obern Schnabelumrisses

einnimmt.

Das Kinn umgiebt eine kahle Haut von

rother Farbe, eine ähnliche auch das Auge.

und Flügel sind schwarz,

Bauch

der Schwanz grauweiß,

aber Hals und Brust prächtig roth, glanzend.

Die

schwarzen starken Füße sind in Ringe abgetheilt. Ueber die Lebensart dieses Vogels finden wir noch keine

nähern Angaben.

Der

Die Elster aus Neu-Caledom'en. Taf. 6.

Fig. zi.

^Hhrer Gestalt nach weicht sie nicht von unsrer Elster

ab:

auch ist sie von ihr nur in der Vercheilung der

Farben,

nicht in den Farben selbst,

verschieden.

Sie ist sehr schön und ^glanzend schwarz: Hals und

Der Schnabel ist an seiner

Brust sind schneeweiß.

Wurzel schwärzlich,

vorn gelb.

Die

schwarzen

Füße sind mit Schuppen besetzt.

Darstellung

-er Minen, wo die sogenannte kölnische

Farben-Erde, Umbra, gegraben

wird. Taf. 7.

Fig. Z2.

Mahlern und Farbenhandlern ist der Gebrauch

des Umbra sehr wohl bekannt.

Wenn man ihn be­ sonders

Die Elster aus Neu-Caledom'en. Taf. 6.

Fig. zi.

^Hhrer Gestalt nach weicht sie nicht von unsrer Elster

ab:

auch ist sie von ihr nur in der Vercheilung der

Farben,

nicht in den Farben selbst,

verschieden.

Sie ist sehr schön und ^glanzend schwarz: Hals und

Der Schnabel ist an seiner

Brust sind schneeweiß.

Wurzel schwärzlich,

vorn gelb.

Die

schwarzen

Füße sind mit Schuppen besetzt.

Darstellung

-er Minen, wo die sogenannte kölnische

Farben-Erde, Umbra, gegraben

wird. Taf. 7.

Fig. Z2.

Mahlern und Farbenhandlern ist der Gebrauch

des Umbra sehr wohl bekannt.

Wenn man ihn be­ sonders

sonders sorgfältig zubereitet,

so wird diese Farbe

sehr tauglich in Miniaturgcmalden, auch kann man sie bey Ochlmahlereyen in mehreren Fallen nützlich

anwenden: aber der hauvtlachlichste Gebrauch davon wird von den Mahlern, welche für Wirkung in eini­ ger Entfernung arbeiten, Theatermahlcrn und Haus­

und Zimmerverzierern,

gemacht.

Schon feit sehr

langer Zeit sind die Kaufleute in Köln im Besitze des Handels mit dieser Farbe, daher hat sie den Nahmen kölnische Farben-Erde erhalten, obgleich die Minen,

wo sie gebrochen wird, mehrere Stunden von dieser Stadt entfernt liegen.

verschiedne,

Eine andre, von dieser sehr

gänzlich mineralische Erde wird

Umbra genannt,

auch

oft ohne Bezeichnung des Ortes,

wo man sie findet, und viele verwechseln sie mit dem

Umbra von Köln, weil die dortigen Kaufleute eben­ falls Handel damit treiben.

Aber noch eine andre Erde, fetter, weißer Thon, der sich beym Knetten leicht und fest verbindet,

und

sehr tauglich zur Verfertigung von Tassen und Ge­ fäßen aller Art ist, wie sie uns aus England unter

dem Nahmen des englischen Steingutes zugeführt werden, heißt auch kölnische Erde.

Sie wird nahe

der Abtey Laak zwey Stunden von Andernach gegra­ ben, und von Köln aus, wo die Niederlagen davon sind, überallhin versendet.

Es führen also drey Erdarten einerley Nahmen,

ob sie gleich sehr verschiedner Art sind, Umstandes wegen,

bloß des

daß der Haupthandel damit in

einer und derselben Stadt betrieben wird.

Aber

dennoch geschehen bey dem Ankauf und Verkauf die­

ser gleichnahmigcn Waare selten Irrungen, weil sich Käufer und Verkäufer einander verständlich machen.

Man würde überdieß leicht jeder Verwechslung Vorbeugen können,

wenn man die kölnische braune

Erde so nennen wollte, wie sie die Arbeitsleute in den Minen, wo sic bricht, nennen,

Turffa, Torf.

Diese Benennung kömmt mir der Beschaffenheit dieser Erde am besten überein, und ist ihr ältester Nahme.

Der Gelehrte, Freyherr von Hübsch, halste in

ihrem wahren Gesichtspunkte betrachtet, sagt:

wenn er

ich bin durch viele angcsiellte Versuche über­

zeugt worden,

daß der Umbra,

oder die braune

kölnische Erde nichts anders sey, als eine Art unter­

irdischen, harzigen, verkohlten, torfartigen, zu Erde gewordenen Holzes.

Man findet cs in den Torf-

grabereyen in diesem Lande, und in sumpfigen Stri­ chen,

unter der Gestalt einer zarten,

tiefbraunen

Erde; bisweilen fand man ganze, unversehrte Bäu­

me in dergleichen Lagen unter der Erde.

Nach viel­

fachen Beobachtungen über die Beschaffenheit der

kölnischen Erde, habe ich ganz klar gefunden, daß sie

)

77

C

sie ein in Erde übergcgangenes, sche Dünste,

durch mineral!«

und unterirdische Wasser aufgelößtes

Holj fty.

So wahr diese Bemerkung des gedachten Natur­

forsch >-s ist,

so hat er sich damit begnügt,

ohne

den Orr zu beschreiben, und den Zustand der Gruben

und M«ren, wo diese Erde gefunden wird, anzuge­

ben. Viele Einwohner der diesem Orte nahe liegenden

Dörfer werden dabey als Arbeiter gebraucht.

Die

Hauptdörfer heißen Brühl und Liblar.

Ein neuer französischer Gelehrter,

der Natur-

'forscher Faujas-Saint-Fond, der mehrere Monate in Köln lebte, und sich mit der Beobachtung derselben

abgab, hat oiesen Mangel zu ergänzen gesucht. Baron von Hübsch ermunterte ihn,

und war der, diente.

Der

dieß zu thun,

welcher ihm selbst zum Wegweiser

Wir theilen unsern Lesern das Wichtigste und

Passendste für ihre Fassungskraft von seinen Nach­

richten über die Minen von Brühl und Liblar mit. Nach Brühl,

wo ein schönes Jagdschloß des

ehemaligen Kurfürsten sich befindet, sind zwey deut­ sche Meilen von Köln: in drey Stunden erreicht man es mit guten Pferden.

Von Brühl aus geht man

auf der Strafe gegen Liblar eine Viertelstunde weit

bis an den Fuß eines Berges: von da eine Viertel­

stunde

stunde weiter aufwärts schreitend,

kömmt man an

die Mine, unmittelbar an der Heerstrase, die nach Liblar führt. Man erblickt -hier eine tiefe Höhlung von be­

trächtlichem Umfange, unter freyem Himmel, in der Die ganze

Mitte eines sehr schwarzen Erdreichs.

dicke dieser Erdlage läßt sich nicht beurtheilen, weil

man ihren Grund noch nicht erreicht hat.

die Umbra-Mine von Brühl.

ungefähr zwölf Fuß dicke,

Kieseln.

Dieß ist

Ueber ihr ruht eine,

Lage von abgerundeten

Ihre rundliche Form ist auffallend,

größten sind

die

ungefähr so groß wie ein Hühnerey,

und im Ganzen aus weißem Quarz, oder undurch­

sichtigem grauem, oder gelblichem Quarz, oder auch

aus grobem, braunem, bildet.

oder röthlichem Jaspis ge­

Bisweilen findet man auch Stücke von schön

rothem Jaspis, mit feinen Körnern, der eine vor­

treffliche Politur annimmt. Dicfe Lage von Kieseln

ist bisweilen mit ein

wenig Sand oder Thon gemischt,

und ruht unmit­

telbar auf der Lage von Umbra-Erde, welche von den

Arbeitern

tentheils zwölf

senkrecht durchschnitten und Fuß

dicke

ist;

man

größ-

hatte schon

bis auf dreyßig Fuß in die Tiefe fortgearbeitet, allein

das herabrollende Gesteine

hatte

fast zwey

Drittheile wieder ausgefüllt.

Faujas-

Faujas-Saint-Fond bringt feine Beobachtungen

in folgende Satze,

welche wir im Auszüge mit­

theilen.

1) Die

zwölf Fuß dicke Farben - Erdlage ist

dunkelbraun, schwärzlich, wenn sie feucht ist, aber wenn sie sehr wohl getrocknet, und von der Sonne stark beleuchtet wird, ist ihre Farbe zwischen Carme-

lit und Dunkelbraun. 2)

Die Bestandtheile sind schwammig,

elastisch,

etwas

und im feuchten Zustande zart anzufühlen:

weder Geruch, noch Geschmack sind daran bemerkbar, aber eine gewisse Aehnlichkeit mit der Gerbcrlohe, wenn sie recht gar ist.

Bey der Berührung werden

die Finger schwärzlich.

3) Mit bloßem Auge kann man leicht unterschei­

den, daß die ganze Masse aus holzigen, abgesonder­ ten dünnen Theilgen bestehe, welche ihren Ursprung

nicht von einerley Holzart zu haben scheinen,

ob­

gleich unmöglich seyn würde zu bestimmen, zu wel­ cher sie gehört haben mögten, da sie sehr aufgelößt, verwittert, entstaltet sind.

Dennoch bemerkt man

darunter mehrere weniger entartete Theilgen, welche

vielleicht härteren Holzarten, Zerstörung

oder solchen, die der

minder unterworfen sind,

angehörten:

man findet sogar ganze Stücke Holz, von acht Zoll

Lange,

)

Lo

(

Lange, und zwey bis drey Zoll Breite, einige schwarz,

wie Ebenholz,

andre schwachröthlich braun.

4.) Untersucht man die Oberfläche dieser Erde

genau, so unterscheidet man darin in gewissen Thei­ len Linien von einer schwarzen, Materie,

etwas glanzenden

welche dem Harze gleicht, aber trockner

und zerbrechlicher ist. glühende Kohlen,

Wirft man diese Materie auf

so verbreitet sie einen stinkenden

Geruch, derl dem von gemeinem Harze ähnlich ist r aber sie giebt keine Flamme.

5. ) Die sichtbare Masse dieser Farben - Erd - La­

ge enthalt weder Sand, noch Thon; sie ist in ihrer ganzen Dicke aus lauter kleinen Holztheilcn, die erd­

artig geworden sind, zusammengesetzt, ausgenominen einige wahreHolzsiückchen, welche dcrAufloßung grös­

ser» Widerstand leisten mochten, und einige harzige Lineamente, welche aber selten sind.

Aber auch das ist dabey merkwürdig, daß man

da und dort, wo die Lage am dicksten ist, also mitten in der Masse mehrere Bruchstücke von wahrer Holz­ kohle findet, die in Ansehung der Farbe, der Leichtig­ keit, Zerbrechlichkeit, und in ihren chimischen Eigen­

schaften durchaus dem Holze ähnlich sind,

Verbrennen zur Kohle geworden ist.

das durch

Diese wichtige

Thatsache laßt sich durchaus nicht bezweifeln, wenn

man selbst an Ort und Stelle sie bestätigt sieht, und, wenn

)

8i

(

wenn gleich die wahren Kohlen-Stücke nicht häufig in der Masse sichtbar werden, und an verschiednen

Punkten zerstreut liegen, so bemerkt man doch auch

Stücke darunter von der Größe eines Fingers, und zwar in den innersten Theilen der Umbra-Masse.

Aus diesen Bestandtheilen ist dieser ungeheure bewundernswürdige Holzhaufe zusammengesetzt, der bey seiner Umstaltung weder in Feuersteine »bergegangen, noch in Steinkohle verwandelt worden ist,

sondern eine einfache Umschaffung, eine gänzliche Des­

organisation,

eine Umwandlung in eine Art von

Düngererde erlitten hat.

Man kann diese Umbra-

Erde nicht mit gemeinem Torf verwechsln, der in Mor - Gegenden gegraben wird; dieser enthalt nur

Fasern , nur Wurzeln, kleine Blättchen, und Theile von verschiednen Wasser - und Sumpfpflanzen, von

denen man sogar mehrere Arten leicht unterscheiden

kann; aber die kölnische Umbra • Erde zeigt offenbar

nichts als Holzspäne. Der Last ungeachtet, welche das Gewicht einer

zwölf Fuß dicken Lage von Kieselsteinen auf die Um­ bra-Masse verursachen muß, hat diese dennoch ihre

schwammartige, nach Feuchtigkeit dürstende Eigen­ schaft beybehalten, welche sie nach starken anhalten­

den Regen etwas elastisch macht, und bewirkt, daß man sie fast wie Lehm drücken kann,- so lang sie feucht F

ist

) ist.

82

(

Auch gehört wenige Anstrengung zu ihrer Ge­

winnung ; die Arbeiter hauen sie ohne Mühe Schnitteilweise von der Masse los. Bis auf eine gewisse Tiefe bedient man sich der

Schicbkarren, um den losgehauenen Vorrath fortzu­

schaffen, aber wenn dieß wegen der zu beträchtlichen

Tiefe nicht mehr angeht, so werden an lange Taue gros­ se Körbe befestigt, und durch die einfachste Mechanik auf und niedergelassen.

Die ausgegrabne Umbra-

Erbe erhält auf der Steile selbst weiter keine Zuberei­

tung , als daß man sie bey trockner Witterung an­ feuchtet, und wenn sie genug Feuchtigkeit eingefogen

hat, so ist es eine leichte Arbeit für Frauen und Kin­

der sie in eine Art hölzerner Formen,

oder Gefäße,

von etwas keilförmiger Gestalt zu drücken, welche der

Größe, und ganzen Bildung nach, den gewöhnlichen Blumentöpfen ähnlich sind.

Diese Formen werden auf besonders dazu eingerichteten, geebneten Platzen umgestürzt hingcstellt, es

sind eben solche Plätze, wie man sie zum Trocknen der Ziegel,

bey den Ziegclöfen sieht.

Fängt nun die

in den Formen enthaltne Umbra . Masse an zu trock­ nen, und läßt sie sich, ohne Gefahr zu zerstückeln mit der Hand fassen, so nimmt man sie aus der Form,

und stellt sie in Reihen über einander so auf, daß die

Luft zwischen allen frey durchziehen, und die Sonne sie

)

83

sie wohl durchdringen kann.

C Auf diese Art werden

sie bald fest, und können in Tonnen und Kisten ver­

packt, und auf Karren geladen werden. Ein sehr gurer Weg, der auch im Winter fahr­ bar bleibt, führt von Brühl nach Liblar: in unge­

fähr anderthalb Stunden ist man im Wagen dortEhe man das Dorf erreicht, zeigt sich dasRlt« terschloß Gracht, welches den Grafen von Metternich

zugehört,- ein sehr angenehmer Wohnsitz, verschöne Wasserparthieen,

einen trefflich untcrhaltnen Park,

geschmackvolle Lustgärten, verbunden mit nutzbaren Anlagen, hat,

Ueberall zeigen sich Spuren öon dem

Geschmack und der Kunstliebe der Besitzerz und ein Naturalienkabinet, welches Sammlungen von Erzen, Marmorarten, Versteinerungen, Vögeln, und vier­

füßigen Thieren enthalt, ist für den Naturfreund und Kenner eine sehr angenehme Erscheinung.

Eine »ec«

wittwcteGräfin von Metternich hatte besonders viele Sorge auf die Verschönerung dieses Ortes, und auf

die Erweiterug der Sammlungen verwendet,

aber

der Krig hat auch diese Gegend mit seinen Greueln heimgesucht,

und die Spuren seiner Grausamkeiten

diesem Wohnsitze des Friedens und des Glückes ein­ gedrückt. Die Turffa - oder Umbra - Gruben von Liblar

sind groß, und von weiter Ausdehnung; die zunächst«

F 2

liegen-

liegenden Bewohner des Landes und der Dörfer zie­

hen einen großen Theil ihrer Nahrung aus der Arbeit in denselben: den größten Theil des Jahres hindurch

sind mehr als zwcyhundert Tagelöhner von Liblar darin beschäftigt.

quem.

Diesen liegen die Gruben sehr be­

Auch sind unter

dieser Anzahl die Weiber

und Kinder nicht mit begriffen/ welche dort Beschäf­

tigung finden.

Alljährlich wird eine große Menge Umbra - Erde gebraucht, denn das, was durch den Handel ausge­

führt wird, um theils von Mahlern bey ihrer Kunst angewendet zu werden, theils den Fabrikanten in Holland zum Gebrauch zu dienen, ist nichts, oder

doch sehr wenig gegen die Menge, welche von den Bewohnern der nahe liegenden Städte und Dörfer davon verbraucht wird, welche bey ihnen die Stelle der Torfsoden, in Ermangelung andrer Feuerungs­

mittel, beym täglichen Hausbedarf vertritt.

Auch bey den Gruben selbst wird eine große Men­

ge von dieser Farben - Erde verbrannt, um von der Asche Nutzen zu ziehen.

Diese giebt einen vortrefflichen

Dünger, dessen gute Eigenschaft so anerkannt ist, daß

man die Asche weit verführt, und damit doppelt nütz­

liches Verkehr treibt,

weil es die Verbesserung des

Baulandes zum Zweck hat.

Es ist keine bedeutende Menge

Menge von diesem Düngungsmittcl im Ertrag der

Felder Unterschied zu bemerken. In Ansehung des Verbrauchs,

der in Holland

statt findet, behaupten Kenner allgemein, man bedie­ ne sich dieser Erde in verschiedncn berühmten Tabaks­

fabriken, um dem Schnupftabak eine gewisse seifcnartige, zarte Eigenschaft zu geben, auch dem Tabak eine höhre Farbe zu verschaffen, und ihn frischer zu

erhalten.

Dadurch kann erklärt werden, warum die

Miniaturmahler sich des holländischen Tabaks bedie­

nen, um daraus eine haltbare, braune Farbe zu ziehen.

sehr feurige gelblich­

Uebrigens ist dieß Verfah­

ren der Labaksfabrikanten nicht zu verwerfen, da die

Gesundheit dadurch nicht gefährdet wird.

Schnupf­

tabak ist Staub von den Blattern einer Plauze, die in

Gahrung gekommen ist, und Umbra ist in Erde über­ gegangenes Holz.

Beym Brennen zeigt der Umbra kaum eine merk­

liche Flamme: er brennt leicht, kaum berühren ihn glühende Kohlen, so fangt er Feuer;

greift nur ganz unmerklich,

Soden bedecken sich,

aber dieses

und still um sich.

wenn sie brennen,

Die

mit weiß­

grauer Asche, aber das Feuer glimmt bis in das In­

nerste fort, und halt recht lang an, auch ist es von vieler Wirkung, und daher in Küche und Ofen sehr

gut zu gebrauchen, ob es gleich nicht wie Feuer aus-

) sicht.

86

(

Wer in jenen Gegenden in eine Küche kommt,

wundert sich nicht wenig,

zu bemerken, daß vom

Herz aus sich Hitze verbreite, obgleich keine Flamme, kaum eine Spur von Glut, und nur Asche zu sehen ist.

Aber in dec That das Feuer ohne Flamme, das der Umbra giebt,

ist von großer Wirkung,

denn es

bringt Wasscr im Gefäße eben so bald zum Kochen, als Holzftuer.

Eigentlich fehlt diesem Feurungs-

mittel das frohe Leben, es sieht im Camine traurig

aus,

da im Gegentheil ein Flammenfeuer eine Art

von Unterhaltung gewahrt. den.es verbreitet,

Auch ist der Geruch,

unangenehm, und es gehört ein

Holz- und Kohlen - und Torfarmes Land dazu, um

dieses Mittel anzuwendcn. Zwar auch der gewöhnliche Torf hat große Unbe­

quemlichkeiten,

aber er

glimmt doch sichtbar,

verbreitet doch Helle, er

und ist in jeder Hinsicht der

Umbra-Erde sehr vorzuziehen, die man, sagt der

französische Naturforscher,

ein Heizmittel für Tode

nennen könnte. Die Gruben von Liblar verdienen die Aufmerk­ samkeit der Naturforscher wegen ihres großen Um­

fangs, und wegen der Art, wie sie schon seit sehr al­

ten Zeiten bearbeitet werben. Obgleich die Abbildung Fig. 32. nur einen ganz

kleinen Theil dieser Gruben darstellt, und in fo sehr

ver-

verjüngtem Maasstab, so tragt sie dennoch dazu bey, diesen Gegenstand verständlicher zu machen.

Man

must sich eine hohe, senkrecht durchschnittne, über eine

Viertel Meile fortlaufende Wand vorstellen, die da­ durch, nach allen Seiten zu, entstanden ist, daß die Menschen seit sehr vielen Jahren erst die oben auf befindliche Lage von Kieseln wegschafften, und als­

dann die folgende Umbra - Erde bis auf eine Vertie­

fung von zwölf und mehr Fuß aufhauten, und an­ derswo verbrauchten, so hat man ungefähr den Be­

griff davon.

Die dunkle schwarzbraune Farbe an

dieser langen Linie macht auf den Beschauenden einen

ganz eignen seltsamen Eindruck.

Man kann sich

nicht leicht eine merkwürdigere Waldruine denken!

Wie zu Brühl wird auch hier der Umbra unter freyem Himmel mit sehr scharfen Hauen von der grös­

seren Masse losgearbeitet, und was davon zur Ver­ sendung bestimmt ist,

feucht in Formen geknettet.

Man trocknet die Soden an der Luft, wie dort, und

weil der Verbrauch sehr stark ist, so sieht man der ganzen Breite des Platzes nach, der sich langst den

Gruben hinzieht, große Haufen, pyramidalisch aufge­ setzt , wie die Torfvorrathe bey den Torfgrabereyen.

Was zur Asche bestimmt ist, wird nicht erst geknet­ tet und geformt, man begnügt sich, große Stücke

abzuhauen, und zum Trocknen über einqnder, wie Zie«

Ziegel, zu stellen.

(

88

)

Haben diese Stücke ihre Feuchtig­

keit verkehren, so brennt man sie auf der Stelle un­

ter einfachen Schoppen, welche gut bedeckt sind, da­

mit die Asche nicht naß werde, welches ihre Kraft vermindern würde.

Und da bey dem Brande gar

keine Flamme sichtbar wird,

so kann man diese Hüt­

ten ohne Gefahr von Holz-bauen, und mit Stroh decken.

Die durch Verbrennen erzeugte Afche ist fein,

und fettlich anzufühlen: im Ganzen ist sie sehr weiß, und viel leichter als gewöhnliche Holzasche: es giebt

aber auch eine etwas gelbl che.

Auch findet man in

den Gruben oft mitten in der Umbra-Erde verschied-

ne Srücke von harzigem Holz, das mehr oder minder schwarz ist,

in größeren und kleineren, bisweilen in

großen Massen. Selbst ganze Baumstamme, aber ohne Aesie, hat man schon gefunden: diese sind da und dort, hin zerstreut. Auch dieser unerschöpfliche Vorrath von

Umbra - Erde ist, wie der zu Brühl, mit einer Bank von

runden Kieftln bedeckt,

welche eine Dicke von unge­

fähr zehn F>'ß hat, und unmittelbar auf der UmbraErde ruht.

Diese Steinbank nimmt den obern Theil

der Gruben ihrer ganzen Lange nach ein;

sie bestehen

auch hier, wie dort, aus grauem oder gelblichem Quarz, von mehr oder minder grobem Korn, und

aus einigen gemeinen Jaspisarten.

Darunter findet

man bisweilen, aber selten, Stücke von milchweißem, oder auch weißgrauem Quarz, welche sechzig bis acht­

zig

zig Pfund wiegen, und an allen ihren Ecken abgerie­ ben, und gerundet sind.

Unnüktelbar auf diese Kiesel folgt die Umbra-

Erdlage, die bey weitem dicker ist, als man sehen kann, da bey einer Tiefe von dreysig bis vierzig Fuß

noch immer kein Ende erscheint.

Bisweilen bemerkt

man da, wo die Kieselbank aufhört, eine dünne Lage

von Quarz, Sand,

oder auch ganz dünne grau­

weißliche Ton-Lagen, welche sich zwischen jene und

die Umbra - Erde gesetzt haben, der auch einige Zoll tief in die Masse selbst eingedrungen sind.

Die gros­

sen Lager von Umbra - Erde sind auch bisweilen durch mehr oder minder große, senkrechte Spalten getrennt,

welche am Rande einen bis zwey Fuß messen, fünf bis sechs Fuß in die Tiefe gehen, und immer schmaler

werden, und sich in einer Spitze endigen.

Diese

Spalten, die von dem Zurückweichen des Grundes ihren Ursprung genommen haben, sind mit Kiesel von der nehmlichen Art erfüllt, wie oben aufliegen. Auch

bemerkt man in den Verbindungs - Punkten der Kie­

selbank mit der Umbra - Erde, einige concentrifche Linien oder Gürtel von zwey bis drey Fuß dicker Um­

bra-Erde, welche mit ähnlichen Gürteln, die aus Kieseln bestehen, abwechseln; es scheint, als habe sie

die Bewegung des Wassers gebildet, damals, als die Mecreswogen hier diese ungeheuren Wäldermassen zu­

sammenhäuften.

Die

Die Grube von Brühl ist auf einem hochliegenden Erdreich: die von Liblar liegt noch höher: ebenso

liegen andre, diesen völlig ähnliche Gruben zu Kicr. dorf, Brüggen, Balkhausen, Walberberg, die sich in der nehmlichen Linie befinden.

Der Rhein,

der

drey Stunden Weges davon fließt, hat sein Beet ge­

genwärtig mehr als vierhundert Fuß tiefer, als diese

Gruben.

Durch angcstellte Proben, durch angelgte Brun­ nen, womit man die Tiefe der Umbra-Erbmasse mes­

sen wollte,

hat man erfahren, daß die zu Liblar sehr

tief sey: denn obgleich über vierzig Fuß tief gegra­

ben wurde,

fand man doch stets die nehmliche Erde

ganz rein und ungemischt, ohne auf eine andre zu stoßen.

Faule Dünste und Wasser hinderte die Ar­

beiter noch tiefer zu graben.

Beyde Gruben, zu Brühl und Liblar bestehen ganz allein, so weit man sie kennt, aus verschiednen

Holzarten, die in Erde aufgelößt sind, aber da die

Grube zu Liblar mehr Umfang hat, mehr ins Große angelegt worden ist, so giebt sie zu mehreren Entdek«

kungen Gelegenheit, welche den Naturforscher in den

Stand setzen,

einige Baume zu erkennen, aus wel­

chen der ganze, ungeheure Haufen bestanden hat.

Bisweilen findet man Baumstamme darin,

die

mehr als zwey Fuß im Durchmesser halten, und fünf­

zehn Fuß lang sind: diese haben ihre eigenthümliche Beschaffenheit beybehalten.

Je

tiefer dergleichen

Baumstämme liegen, desto fester ist ihr Holz: in diesem

Fall kann man sie sagen, und sonst bearbeiten: aber wenn sie an die Luft kommen, zerfallen sie bald in Blättchen.

Bisweilen fand man sie beym Graben

von Probe - Brunnen,

in einer Tiefe von fünf und

dreyßig Fuß. Immer waren es aber nur Stamme, nie

Aeste oder Wurzeln.

Aus diesem Umstande kann man

zweyerley folgern: erstlich, daß alle diese Baume von

einerley Gattung gewesen seyn mögen, vielleicht von dem Geschlecht der Palmbaume, die im natürlichen

Zustande ohne Aeste sind: oder auch, zweytens, daß diese Stamme von den Meereswellen sehr weit herge­ führt,

und ihre Aeste durch Anstoßen, Reiben und

Drücken, so wie durch die Gewalt des Wassers selbst, verlohren haben.

Aber noch mehr; man findet bisweilen in den Gru­

ben von Liblar Früchte, welche meistens, nachdem ersten Anblick

zu urtheilen,

ausser» Schaale ähnlich sind;

den Nüssen in ihrer

untersucht

man sie

aber genauer, so zeigen sich folgende sehr bestimm­ te Unterfcheidungs - Zeichen.

Diese Früchte, welche

unsre Leser auf der Tafel 7. Fig. 33. 34. 35. 37. in

in Nachbildungen erblicken,

sind fest, dunkelbraun,

und ob sie gleich ihre äussere Gestalt, und ihren in­

nern organischen Bau behalten haben, so ist doch ein Theil ihrer Harte tzerlohren gegangen,

theilweise

in

Umbra - Erde

und sie sind

verwandelt worden.

Wenn man dergleichen Früchte der Lange nach zer­ schneidet, oder mit einer feinen Säge zerlegt, um den innern Bau zu sehen, so zeigen sich darin knochenar­

tige Linien, oder Fäßern, welche bey der Umschaffung bessern Widerstand geleistet haben,

als die andern

Theile der Früchte.

Nach genauer Prüfung haben die Naturforscher

Jussieu, Deffontaines, Lamark und Thouin entschei­ den zu müssen geglaubt, daß diese Früchte den Nüssen

der Areka - Palme anzugehören scheinen, einem Bau­ me,

der in Ostindien auf den Molukischen Inseln,

und in Chinas mittäglichen Gegenden einheimisch ist. Doch wagten sie nicht, ganz genau zu bestimmen, ob sie der Areka - Palme bestimmt angehören, so groß auch ihre Aehnlichkeit mit denselben ist; aber darüber

sind alle bestimmt einig, daß diese ausgegrabnen Nüs­

se Baumen aus dem Palmen - Geschlechte gehören müssen.

Man kann gar nicht bezweifeln,

daß sie

recht haben, wenn man bey Nr. 37. der Taf. 7. die

drey Löcher bemerkt, die charakteristisch sind, da sie sich auf der Stelle befinden, wo der Stengel steht. Wenn

Wenn durch dergleichen Nachrichten aufmerksam ge« macht, mehrere Naturforscher diese Gruben bereisen

und untersuchen werden, so hellt sich wohl noch man­

ches auf, was jetzt noch dunkel ist. Zwischen der Rinde von den oben erwähnten in der Umbra - Erde vergraben liegenden Baumstämmen hat man bisweilen Stucke von einem gelblichen, halb-

durchsichligen Harze gefunden, welche, wenn sie auf

glühende Kohlen geworfen werden, einen sehr guten Geruch verbreiten.

Faujas Saint Fond konnte sich

kein solches Stück verschaffen, um die Bestandtheile

dieses Harzes untersuchen zu können; aber die Aussa­ gen aller Arbeiter in der Grube kam darin überein:

daß sie es aufsuchten, und anwendeten, um zu Hau­ se in ihrem Zimmer die bösen Dünste zu verjagen. Einer von den Grabern, der älteste von allen,

Heinrich Schmid, gab dem gedachten Gelehrten auch

die Nachricht: er habe vor mehreren Jahren, in einet Tiefe von ungefähr 6 Fuß,

in der Umbra - Masse ein

Stück sehr leicht erkennbares Hirschhorn gefunden, cs sey aber so verwittert gewesen, daß cs sich zwischen den Fingern verbrosamt habe.

Und seit der Zeit ha­

be er Nichts von dieser Art wieder bemerkt.

Durch Nr. 36. ist ein Stück von einer unbekann­

ten Holzart angedeutet, das in den Gruben zu Liblar ge-

gefunden wird, und noch nicht seine ehemaligen Be­ standtheile gänzlich verlohren hat, nicht völlig in Um­

bra-Erde übergegangen ist.

Zu welchen wichtigen Bemerkungen giebt nicht

dieser höchst sonderbare Fleck unsers Erdbodens rei­ che Veranlassung?

Was für ungeheure gewaltsame

Ereignisse mußten eintreten,

um jene Walder von

Palmen im Nord-Westen von Deutschland, nahe den Gestaden des Rheins,

vierhundert Fuß höher als

sein jetziges Beet aufzuthürmen?

Und welche Reihe

von Jahrtausenden muß dazwischen liegen,

ehe die

Trümmer dieser Waldungen das werden konnten,

was sie jetzt sind.

Ansicht

Ansicht der verschiednen Arten von Bie­ nen, welche in großer Gesellschaft leben, und sechseckige Zellen bauen. Taf. 8- Fig. 38- 39- 4°. 41. 42. 43- 44.45. 46. 47- 48. 49.

^L/ie Haushaltung der bey uns einheimischen Biene

ist unsern Lesern schon in einem früheren Bande der Bildergallerie beschrieben worden; Leser wissen,

und viele unsrer

daß das Geschlecht der Bienen sehr

groß sey, daß es mehrere Unterabtheilungen enthalte, welche auö der Verschiedenheit der Lebensweise der einzelnen Arten entspringen; daß aber selbst bey den

Bienen, die in Gesellschaft ihren Honig in sechseckigen Zellen bereiten, in Ansehung der Gestalt, der Größe,

der Farbe, und innern Einrichtung des Haushaltes so große Mannigfaltigkeit herrsche, wie die Ansicht

dieses Blattes beweißt, das wird gewiß den meisten eine neue Bemerkung seyn.

Sie dürfen nur dieses

Blatt, worauf eilf verschiedne Arten abgebildet sind,

genau ansehen,

um diese Mannigfaltigkeit sogleich

bestätigt -zu finden,

aber nachfolgende Beschreibung

wird alles noch deutlicher machen.

Die

Die gemeine Honigbiene.

(Apis mellifica.)

Fig. z6.

Sie ist schwärzlich,

mit graugelblichen feinen Haa­

ren bedeckt, die auf dem Brnstschilde am häufigsten stehen.

Eine zarte, aus leichtem Flaum bestehende

dunkelgraue Binde umgiebt den dritten Ring des Bauchs an seiner Basis, und eben so die folgenden.

Das äusserste der Fußwurzel,

braunroth.

und die Borsten sind

Diese beyden letztern Kennzeichen befin-

den sich bey allen Arten.

Diese Biene scheint in Europa ursprünglich ein­ heimisch zu seyn, und wird da gepflegt: man hat sie

von da aus nach Nordamerika verpflanzt, wo sie sehr und sich

gut fortkölnmt,

Die Schwärme,

welche,

unglaublich vermehrt.

wie es oft der Fall ist,

ihrem Aufenthalte bey den Wohnungen der Menschen entflohen sind, haben in den Wäldern dieses Theils

der neuen Welt so zahlreiche Colonien angelegt, daß

nichts im Stande seyn würde, sie wieder aus Amerika zu verdrängen.

Man behauptet die Stamme

von Urbewohnern des Landes, welche der Uebcrmacht der Europäer mehr und mehr weichen, und sich in

Wälder zurückziehen mußten, beobachten den Flug

dieser Bienen, und schließen aus ihrer Anwesenheit,

und

7^77/

und aus der Richtung welche sie nehmen, daß sie den

Besitzungen der Europäer nahe seyen,

und wo sie

ungefähr liegen.

Man hat unsre Hausb icne auch nach der Insel

Haiti oder St. Domingo gebracht; gleich

unter

einem sehr warmen

auch dort,

ob«

Himmelsstriche,

haben sie sich erhalten, und ihre Arbeiten angefangen,

und es scheint sogar,

daß,sie dort den Zellen ihrer

Honigwapen mehr Umfang geben, als in Europa. Einige Bienenfreunde und Pfleger haben Der»

schiedenheiten der Art bemerkt,

welche sie mit der

Benennung der kleinen flamlandischcn, und der klei­ nen holländischen Biene bezeichnen:

es ist möglich,

daß Unterschiede statt finden; allein unter den Bienen

in Frankreich, Spanien, Portugall, und selbst aus der Barbarey ist nicht der mindeste bemerklich. Die abgebildete ist eine Arbeitsbiene.

Die einfarbige Biene.

(Apis unicolor.)

Fig. 42.

Au h hier ist eine Arbeitsbiene zur Abbildung ge­ wählt.

Sie ist fast schwarz, bärtig, und hat grauG

gelb-

gelbliche feine Haare: die Rückseite des Bruststücks Vom zweyten Ringe an ist der

ist fast haarlos. glanzend

Bauch

leuchtend,

glatt,

farbige

ohne

Bänder.

Diese Art ist etwas kleiner,

biene:

als unsre Haus­

der Abdomen ist weit kürzer.

den Inseln Madagaskar,

Reunion:

der Honig,

Sie lebt auf

Jsle de France,

den sie bereitet,

und

hat eine

grünliche Farbe, wenn man ihn in den Wapen sieht, oder auslaßt.

Der, den ein französischer Seeoffi­

zier neuerlich nach Paris brachte,

lich und sirupartig.

war röthlichgelb-

Sowohl diese Farbe, als auch

die Güte und Vorzüglichkeit dieses Honigs vor dem

unsrer europäischen Hausbiene; haben ihren Grund in der Verschiedenheit der Pflanzen, womit sich die

Biene

in jenen heiseren Gegenden nährt.

dieser vielleicht

stärkere,

Allein

wohlriechendere,

süßere

Honig jener Jnselbienen würde uns vielleicht minder

angenehm schmecken, als der einheimische, nicht weil

er etwa durch die weite Reise verlohren hätte, son­

dern weil wir Europäer weniger Werth auf stark gewürzhafte Sachen legen, als die Bewohner heiser

Länder,

deren Geschmack von dem unsrigen

ver­

schieden zu seyn schemt.

Man sollte sich die Mühe nehmen,

suchen,

zu unter­

wie viel Honig und Wachs jährlich ein

Bienenstock von jenen Inseln liefert.

Die

)

99

C

Die Einwohner vcn Madagaskar machen guten Gebrauch von dem Fleiße dieser Bienen, und erleich«

tern ihre Arbeiten durch Körbe, eigner Bauart.

oder Stöcke von

Es wird nur geringe Sorge auf

sie

verwendet, und die Sorge des Fütterns fallt ganz weg, weil jene Gegenden nie von einem eigentlichen Winter heimgesucht werden.

Die indische Biene.

(Apis indica.)

Fig. 46.

Eine Arbeitsbiene.

Sie ist schwarz,

mit zartem

Flaum von aschgrauer Farbe überzogen.

Der Bauch

fast glatt: die ersten beyden Ringe, und die Basis

des dritten, röthlich.

Sie wohnt in Bengalen.

Die Biene mit schwarzen Flügeln.

(Apis

nigripennis.) Fig- 43« 44.

Eine Arbeitsbiene.

Sie ist schwarzbraun, bärtig:

die Haare auf der Spitze des Kopfes, auf der Dor.

G 2

der

)

100

(

verleite des Bruststückes sind schwärzlich: die übrigen

dunkel gclbiichgrau.

schwärzlich;

Die obern Flügel sind auch

die obere Seite des Bauchs,

dessen

Spitze ausgenommen, ist mit röthlichgelbem Flaum bedeckt.

Sie baut viel größere Zellen in ihren

Honrgwapen als unsre Biene. galen zu Hause.

Auch ist sie in Ben­

Weil auf dem Bilde 43. die Flü­

gel den Hintertheil des Leibes bedecken, so ist dieser unter 44. noch besonders abgebildet.

Die gestreifte Biene.

(Apis fasciata.)

Fig- 40.

Eine Arbeitsbiene.

Sie ist fchwarzlichbraun, an

der Spitze des Kopfes, am Bruststück und zu unterst am Bauch hat sie gclblichqraucn Flaum, und einen

Schild.

Die beyden ersten Ringe, und die Basis

des dritten sind röchlich: der dritte selbst ist asch­ grau; die Einfassung von allen dunkelbraun. Diese Biene ward in der Gegend von Genua

gefangen, sie ist in Aeaypren, und Griechenland ein­ heimisch.

Vielleicht hat Aristoteles diese Art unter

dem Beywort der besten gemeint,

wenn er sagt,

daß

IOI

)

(

daß es in Griechenland dreyerley Dienen gebe, wor­

unter die beste klein, rund, und vielfarbig sey. Die Griechen pflegten,

nach dem Berichte des

Columclla, alljährlich ihre Bienenstöcke aus der Pro-

vinz Achaja nach Attika zu bringen, wenn in jener die erste Blumen- und Dlüthenzeit vorbey war, in

Attika aber erst begann.

Ihre Bienen genossm daher

die Dauer des Frühlings doppelt,

doppelt einsammeln.

und konnten also

Die Aegypter verfuhren eben so

damit: sie schickten sie auf dem Nil aufwärts, um immer frische Blumen finden zu können.

Die Stöcke

standen pyramidenförmig aufgestellt in Schiffen,

die

dazu besonders eingerichtet waren, und jeder Eigen­ thümer bezeichnete seine Stöcke.

Wir erinnern uns, aus Bonstettens Schriften der folgenden Stelle , welche der nehmlichen Gewohnheit

auch im Lande Sannen erwähnt.

Mitten im April-

Monat laßt der Bienenpfleger seine Biene« ausflie­

gen, und mit dem Ende des Junius tragt er sie eine

deutsche Meile von seinem Hause,

Alpen.

höher auf die

Einst hatte ein großer Bienenfreund, Mö-

schig, seine Bienen etwas weiter als sonst getragen, da waren sie,

ehe er noch auf die Stelle von den

vorigen Jahren kam,

schon dahin zurückgcflogen r

er mußte also wohl die Stöcke wieder eben dahin stellen.

Die

)

102

Adansons Biene.

(

(Apis Adansonii.)

(Von ihr fehlt eine Abbildung.)

Sie ist schwarzbraun:

-artig;

die Haare sind

schmutzig grau; sie hat einen Schild; die jwey ersten

Ringe des Bauchs,

und die vordere Halste des

dritten sind blaß kastanienformig; der hintere Rand des zweyten Ringes,

und die hintere Hälfte des

dritten, wie die folgenden,

im Ganzen ist sie von

dunkelbrauner Farbe. Adanson, dessei^Nahmen diese Biene tragt, hat

sie in alten Baumstämmen am Senegal gefunden.

Die gesellige

Biene.

(Apis socialis.)

Fig. 39-

Eine Arbeitsbiene.

Sie ist schwarzbraun r bärtig,

mit dunkelgrauen Haaren;

an der Vorderseite des

Kopfs mit aschgrauem Flaum.

Der Bauch fast

glatt; die drey ersten Ringe, und der Anfang der

beyden folgenden sind nach oben zu röthlichbraun, ihr Hinterer Rand, und die beyden letzten Ringe

dun-

) dunkelbraun.

103

(

Die Rippen der obern Flügel sind

schwärzlich. Bengalen ist ihr Vaterland.

Die Biene des Peron.

(Apis Peroni.)

Fig- 37«

Eine Arbeitsbiene.

Schwarzbraun, mit gelblich­

grauem Flaum, untermischt mit schwärzlichen Haa­ ren; auf dem Kopfe ein leichter aschgrauer Flaum.

Der Bauch fast glatt; die beyden ersten Ringe, und

der dritte unten, sind, ihren Hintern Rand ausgenom­ men, von rothgelber Farbe; der Untertheil des Bauchs

blaß

röthlichgelb;

die Flügel

lichtbraun,

mit

schwärzlichen Rippen. Der Naturforscher Peron hat diese Biene auf

der Insel Timor beobachtet, da er in Gesellschaft deCapitans Baudin die Welt umsegelte.

Der Honig,

den sie liefert, ist gelb, flüßiger als der Honig von

unsern Bienen, und schmeckt, geläutert, ganz vor­ trefflich.

Die Einwohner der Insel nennen ihn

Soular kam, Dienenjucker.

Die

Die Baubiene.

(Apis favosa.)

Fig- 49Schwarz: Bruststück mit röthlichem Flaum be­ deckt; der Bauch unterwärts fast glatt, auf der obern Seite seidenartig: gelbliche Kopfdecke, mit zwey braunen, konischen Flecken; ein gelber Strich an den Hintern Rändern der Ringe, gegen unten zu; die Flügel haben einen gelblichen Ton. Die hier abgebildete ist eine Arbeitsbiene. Diese Art ist aus Cayenne nach Europa gebracht worden.

Die Biene

Amalthea.

(Apis amalthea.)

Fig. 48. eine Arbeitsbiene. Ein wenig braunschwarz, leuchtend, etwas sammtartig. Dunkle Flügel, welche nach Verhältnis der Kürze des Bauchs viel zu groß scheinen: dieFlägelrippen blaßgelblich. Auch sie kommt aus Cayenne. Nach den Beobachtungen, welche der Doktor Renaud über diese Biene angestellt hat, lebt sie in

Auch

I-TdtHlL ------

38

4o

39

43

47.

48.

49.

i°5

)

(

in sehr zahlreicher Gesellschaft, und baut sich ihr Hans gegen den Gipfel eines Waldbaumes, das sich in Anse­

hung der Größe nach der Größe des Schwarmes rich, tet, dessen Gestalt aber einem Dutclsack gleicht. Dieses

Haus, oder Nest ist gewöhnlich 18 bis 20 Zoll lang,

und mißt im Durchschnitt 8 bis 10 Zoll.

Die Zel­

len sind sehr groß in Verglcchung mit der Kleinheit

der Diene;

jede ist einen Zoll lang, und 6 bis 7

Linien breit.

Der Honig, welchen diese Biene verfertigt, ist sehr zart, süß, angenehm, und flüssig: seine Farbe ist dunkelroth: er ist zugleich so wasserreich, kurze Zeit nachher,

baßer

wenn man ihn ausgeschnitten

hat, zu gahren anfangt.

Aus dieser Gahrung wird

ein sehr geistvolles Getränke, welches die Indianer

sehr lieben, und das frisch genossen, oder doch noch nicht sehr veraltet, nicht übel schmeckt.

Um diesen Honig aufbewahren zu könne», muß man ihn zu Sirup kochen, wodurch die allzu große

Wößrigkeit

verdünstet.

Das Wachs

ist dunkel­

braun, und schmilzt, wie das von unsern Bienen, bey leichtem Feuer.

müht, es zu bleichen.

Man hat sich vergelblich be­ Die Indier tauchen in die­

ses Wachs, wenn es geschmolzen ist, lange baum­ wollene Dochte, lassen sie erkalten,

rollen sie, und machen

> machen

auf diese

(

io6

Weise Wachslichter

für

ihren

Hausbedarf. Pison hat

von einer Biene Nachricht gegeben,

Er nennt sie Eixu copii.

die auch schwärzlich ist.

Ihren Dau befestigt sie an die Rinde eines Baumes,

wie unsre Hausbiene,

und legt ihn strahlenweise an,

sehr schön und symetrisch. weißem Wachs.

Die Wapen sind von

Man bekömmt daraus auch sehr

guten Honig, aber sehr wenig.

Weil der Stich die,

ser Diencnart sehr schmerzt, so kann man sich nur

mit der größten Sorgfalt und Beschwerde nähern.

Die Diene, welche von den Indianern Ouano, Honigmücke, genannt wird, kömmt in der Beschreib

bung mit der Biene Amalthea überein,

aber das

unterscheidet sie, daß sie keinen Stachel hat, womit sie sich vertheidigen kann. In Surinam giebt es auch eine ähnliche Art,

welche Honig und Wachs liefert.

Diese Bienen sind

schwarz, und bauen sich gemeiniglich in den Ritzen und Spalten der alten Baume an, wo sie denn ihre Wapen anhängen,

bisweilen aber auch in ihrem

Kunsifleiße so weit gehen, daß sie eine Art von Rose, oder Kapsel, in der Form einer Dirne, verfertigen,

in der n Jnnerm sie wohnen, und Honig und Wachs bereiten. mäßig,

Ihre Wapen

sind

wie die europäischen,

aber nicht fo regel­

strahlenweife abge­ theilt.

) theilt.

io7

(

Sie verwahren den Honig in kleinen wäch.

fernen Blasen: er ist aber stets sehr flüsstg, und hat

keine festere Consistenz, als Olivrnöhl. Farbe des Ambra,

und ist sehr süß: aber er verdirbt

leicht, und wird sauer.

In den Apotheken wird er

statt des europäischen gebraucht.

stets sehr weich.

Cr hat die

Das Wachs ist

Man hat sich noch keine Mühe ge»

geben, diese Biene an die Wohnungen der Menschen

anzugewöhnen.

Die rothbeim'ge Biene.

(Apis ruficrus.)

Sie ist der vorgehenden sehr ähnlich, und ganz

schwarz, selbst die Flügel: die Beine sind rothgelb. Ihr Vaterland ist Brasilien.

Die blasse Biene.

( Apis pallida.)

Fig. 47-

Eine Arbeitsbiene; den beyden vorhergehenden sehr ähnlich, nur dadurch von ihnen abweichend, daß sie kleiner ist, und eine blaß, gelb«rothe Farbe hat. Sie

ist Cayenne einheimisch.

Der

)

io8

(

Der Naturforscher Pison sagt: Honig,

daß der meiste

dessen sich die Wilden in Amerika bedienen,

von einer Biene kömmt,'welche sie Munbuca nennen, und die nur klein, gelb von Farbe ist, und ihre Woh­ nung in hohlen Baumen anlegt;

sie giebt reichlich

Honig, der den europäischen nicht in der Güte nach­ steht, sehr flüssig, hell, und von angenehmen Ge­ ruch ist, im Geschmack aber dem Oxymcl nahe kömmt.

Er erzählt, wenn diese Bienen den Honig von den Blumen des Baumes Japurai’ba einsammeln, sey er bitter r man bediene sich desselben als Heilmittel in

verschiednen Krankheiten. Diese Biene Munbuca könnte die nehmliche seyn,

welche hier die blasse genannt wird, obgleich der Um­ stand dagegen streitet/ daß die blasse zu den seltnen in Cayenne gehört,

jene Biene

aber häufig Vorkom­

men muß, da viel Honig von ihr eingesammelt wer­

den soll. Die Biene, die er Eiricu nennt, ist, nach feinem Berichte, weit größer, al6 bie Munbuca, sie bereitet

einen guten Honig,

ob er gleich nicht im täglichen

Gebrauche ist; sie baut ihre Wohnung in Bauritzen. Die Einwohner von Brasilien bohren verscbiedne Lö­

cher in den Bau, und bewirken dadurch, daß der Ho­ nig ausstießt.

Der

Der Naturforscher Fabrizius in Kiel hat eine Diene von Nord-Amerika beschrieben, welcher er den Namen Atrata giebt: allein seiner Bekauptung wi­

dersprechen die neuesten Beobachtungen, welche bezeu­ gen, daß es in Nord - Amerika keine andre Diene, in des Wortes engster Bedeutung,

gebe,

als die aus

Europa dahin gebracht worden ist. Mehrere Arten der in Gesellschaft lebenden, ho­

nigbereitenden Bienen sind bis jetzt nicht bekannt. Zur Uebersicht diene folgendes Verzeichnis, mit Angabe der Nummern auf unsrer Kupfertafel.

Fig. 38.

Die europäische Honigbiene, in natür­

licher Größe.

-

39.

Die gesellige Biene, in nat. Größe.

-

40.

Die gestreifte Biene, in nat. Größe.

-

41.

Die Biene des keron, in nat. Größe.

-

42.

Die einfarbige Biene, in nat. Größe.

-

43.

Die schwarzfiüglicheBiene, eben so.

-

44.

Ihr Bauch besonders, in nat. Größe.

-

45.

Die indische Biene, in nat. Größe.

-

46.

Noch eine indische Biene, eben so.

-

47.

Die blasse Biene.

-

48.

Die Biene Amaltbea, in nat. Größe.

«

49.

Die Baubiene, in nat. Größe.

Etwas vergrößert.

)

HO

(

Die Laplysie, oder der Meerhase. Taf. 9.

Fig. 50. 51.

^»^er Meerhase, (nicht der Fisch, der unter dem

Namen Seehase in einem der frühern Bande dieser Bildergallerie aufgestellt wurde,

sondern eine Art

Merrschnecke ohne Gchaus,) ist vielleicht eines von

den mannigfaltigen Geschöpfen des Meeres, das am frühesten bekannt wurde,

aber vielleicht auch von

keinem andern hat man mehrere Märchen verbreitet, als von diesem.

Es scheint zu allen Zeiten sey den

Fischern die Thorheit eigen gewesen, den Geschöpfen

des Meeres, die nicht zur Nahrung des Menschen an« gewendet werden, üble, gehaßige Eigenschaften an-

zudichten; und noch heut zu Tage ist dieses Vorur«

theil bey den meisten in voller Kraft. Sogar in die Schriften der Naturforscher haben sich die Berichte jener unwissenden Menschen über die

Seesterne, Medusen,

und andre ähnliche Erzeugnis­

se des Meeres eingcschlichen,

und werden dadurch

fortgepflanzt, obgleich genauere Beobachtungen schon

seit langer Zeit ihre Nichtigkeit dargethan

Dergleichen Märchen vervielfachen sich,

haben.

und gehen

mehr und mehr ins Wunderbare über, wenn die Ge­

stalt

)

III

(

stakt, oder Farbe, oder der Geruch eines solchen Thie­

res etwas Ausserordentliches, oder Zurückstoßendes

hat, wie das der Fall bey dem Meerhasen ist.

Auch finden wir eine lange Liste von schädlichen

und erstaunungswürdigen Eigenschaften dieses Thie. res: denn nicht nur vergiftet sein Fleisch, und daS

Wasser, worein er seine Feuchtigkeiten ausgeleert hat,

und tödten gerade nach so viel Tagen,

als das

Thier, dessen Fleisch man gegessen, oder dessen Saft man in sich gesogen hat, lebte; sondern sogar sein

Anblick kann schon vergiften.

Eine Frau, so heißt

es, die ihre Schwangerschaft verbergen will, kann dieß nicht mehr in dem Augenblick, wo sie das Weib­

Ekel und ge­

chen von einem Meerhafen erblickt.

waltsames Erbrechen treten sogleich ein, und verra­

then sie,

und sie wird sogleich frühzeitig gebühren,

wenn sie nicht einen getrockneten und eingesalznen Meerhasen in ihren Aermel steckt.

hat bey dem

Denn auch das

abergläubischen Volke stets gegolten,

daß jede verderbliche Thierart in sich selbst die Hülfs­

mittel gegen das Unglück, was dadurch verbreitet

wird, enthalte.

Bey dieser seltsamen Erklärung ist

der einzige schlimme Umstand,

daß alle Meerhasen

beyde Geschlechter in sich vereinigen,

besondre Männchen und Weibchen gebe.

es also keine Und wenn

diese Schnecken in Italien dem Menschen so sehr ver­ derblich

)

IIS

(

verblich sind, so bringt ihnen, in den indischen Meeren, der Mensch desto mehr Nachtheil, und kann sie nie lebendig fangen, weil sie sterben müssen, sobald

sie seine Hand berührt.

Diese und ähnliche Märchen hat der altere Pli­ nius in vollem Ernste niederacschricben, und schon,

weil er es that, kommt man in Versuchung, sie zu verwerfen, ohne darauf zu achten, daß das einstim-

mige Zeugnis der alten Schriftsteller den Bericht des

Plinius zu bestätigen scheint.

Es scheint auch wirk­

lich, daß man in Italien, wo zu allen Zeiten die Schu­

le der Vergifter wa- , und man diese schreckliche Kunst häufig ausübte,

den Meerhascn wirklich bey derglei­

chen verderblichen Getränken anwendete.

So lesen

wir, Lokust habe den Meerhasen für den Kayser Ne­ ro gebraucht,

und Domitian wurde beschuldigt, er

habe damit seinen Bruder getödct.

Es hat Aerzte gegeben, welche der Lange nach die Symptome einer Vergiftung durch den Meerhasen her erzählten: die Haut sollte voll Blasen werden, dec

ganze Leib aufschwellen, der Urin sich augenblicklich versetzen, und dann eben so schnell bald purpurfar­

big, bald blau, bald blutroth vom Menschen gehen;

der Kranke sollte unter schrecklichem Erbrechen, und

peinlichen Leibschmerzen sterben.

Sie gaben fast un«

zahliche Mittel gegen dieses traurige Gift an, da soll

bald

) bald Muttermilch,

ii3

(

bald Esels - oder Pferdemilch,

bald Zucker von Cedern, oder Cselsknochen, und der­ gleichen helfen. Aber obgleich die alten Schriftsteller so viele Er­

zählungen von den Eigenheiten des Meerhasen lie­ fern , so findet man dennoch, wie es häufig der Fall

ist, bey ihnen fast nichts über seine Gestalt, oder über

die Bildung seiner Körperthcile.

Aristoteles, der die­

sen Gegenstand recht gut hatte aufklaren können, spricht gar nicht davon; Plinius erwähnt des Meerhasen, sagt aber kaum mehr davon, als daß er mit dem Landhasen

nichts gemein habe, als die Farbe.

Dioskorides

vergleicht ihn einem kleinen Tintenfisch; Aelian einer

Schnecke, der man die Schaale genommen habe, und diese letzte Vergleichung ist die einzige passende, die

uns in den Stand setzt, zu errathen, was für ein

Geschöpf gemeint sey.

Wie hätten auch die alten Gelehrten ein solches Thier in der Nahe untersuchen können? Abgerechnet, daß sein Geruch jeden zurückschreckte, so that es noch

mehr die Furcht, schon darum, weil man ein solches

Thier aufsuchte, für verdächtig ,gehalten zu werden. Als Apulejus der Zauberey und Giftmiftherey beschul­ digt wurde, so suchte man darin einen vorzüglichen

Beweis, daß er Fischer für Geld gedungen habe, ihm einen Meerhasen zu verschaffen. H

Auch ist es bey dem

Apule-

Apulejus allein, daß wir den einzigen wahrhaft cha-

raktesiischcn Zug finden, woran sich dieses berühmte Thier erkennen laßt.

Eigenheit,

„Er hat, sagt Apulejus, eine

welche keiner von denen,

die frühere Be­

schreibungen von dem Meerhasen lieferten, bemerkt

die nehmlich, daß, ob er gleich ohne Knochen

hat:

ist, sich dennoch in seinem Bauch zwölf kleine, unter einander verbundene, feststehende Knochen befinden." In der Folge wird uns das deutlich werden, was

Apulcjus damit sagen wollte.

Es ist nicht schwer einjufchcn, wie sich aus der Ge­ stalt der Meerhasen ihre sonderbare Benennung habe

entwickeln können; so wie man in ihrem häßlichen Ge­ ruch, und in dem Saft, den sie ausstoßen, die Quelle

von so vielen verderblichen Eigenschaften, welche ihnen zugcschrieben wurden, suchen muß.

Die obern Fühl-

lappen bilden sehr wohl, besonders in der fleckigen Art, Fig. 5i. der Taf. 9. die Löffel, Ohren eines Hasen

nach,

ihre Schnauze ist ziemlich so gespalten, wie

beym Haken, und die ganze Figur erinnert an dieses vierfüßige Thier, wenn es zusammengekauert auf sei-

nen Vieren ruht. Warum Linne'e dieses Thier in den

Neuern Zeiten Laplyste genannt habe, ist unbekannt,

iben so, warum Gmelin, in seiner Ausgabe des Linne'e,

das L von dem neuen Namen abgeschnitten,

und das Wort: Aplysia daraus gebildet habe? Die

)

H5

(

Die Laplyfien, oder Meerhasen haben viele Aehnlichkeit mit den Schnecken.

Ihr Leib ist oval, un­

ten eben, um durch diese Fläche einen langen, und geraden Fuß zu bilden, oben sind sie gewölbt, hinten

mehr oder minder zugespitzt, und dehnen sich vorn in einem Hals aus, an dessen Ende der Kopf steht, und der nach Willkühr des Thieres verlängert werden kann.

Der Kopf allein steht im ruhigen Zustande,

wenn jener Hals sich nicht ausstreckt, über den Rand

der Scheibe, oder untern Fläche hervor, welche den Fuß bildet.

Die andern Randpunkte dieser Scheibe

krümmen sich aufwärts, und machen so eine Art Pal­

lisade, welche die Seiten, und den Hintertheil des

Körpers umgiebt.

Diese Art von Einfassung senkt

und erhebt sich, krümmt sich, erscheint da und dort

wie aufgeblasen, oder zieht sich wellenförmig um den

Körper hin, nach der Willkühr des Thieres, welches damit alle mögliche Veränderungen vornehmen kann. In Fig. 5i. ist dieß sehr deutlich zu sehen.

Zwi-

schen dieser Einfassung zeigt sich ei» fast halbzirkelförmiger Lappen, der nur an seiner linken Seite mit

dem übrigen Körper zusammrnhangt,

und im Gan­

zen, wie ein Dosendeckel mit Charniren beweglich ist.

Das Thier kann auch diesen Theil nach Willkühr be­

wegen.

An seinem Hintern Ende ist der After, an

seinem vorder» eine Ocssnung, woraus die Eyer kom­ men, und jener übelriechende Saft, den man für

H 2

Gift

) Gift gehalten hat.

nur sehr selten.

n6

(

Dieser ist weißlich, und entfließt

Aber ausser ihm verbreitet das Thier

weit reichlicher einen andern, von tiefer Purpurfarbe.

Eine große Laplysie giebt wohl auf einmal so viel da« von, daß man emer Kanne Wasser damit die Farbe rothen Weins geben kann. - Das Thier stößt diesen rothen Saft aus, so bald

ihm irgend etwas znwider geschieht, uud vorzüglich, wenn man es in süßes Wasser setzt-

Es scheint aber

nicht, daß er aus einer besondern Oeffnung ausfließe,

sondern aus den Poren der ganzen Haut. Auch einige andre Thiere lassen unter ähnlichen

Umstanden diese Farbe entfliessen, scheinlich,

und es ist wahr­

daß sie der bey den Griechen und Römern

so hoch geachtete Purpur ist: aber darin täuschen sich mehrere Naturforscher, wenn sie diesen Purpur in be« sondern Blasen, oder Beuteln bey gedachten Thieren suchen.

Dieser Saft, der, an der Luft getrocknet, einen

sehr schönen hohen Ton behalt, hat weder Geschmack, noch starken Geruch,

und schadet der Haut nicht.

Man kann die Finger lange darein tauchen, bleiben unverletzt.

sie

Die Fischer glauben, er schade

den Augen, wenn man davon in dieselben spritzte.

Das Maul des Thieres ist eine Spalte rmter dem

Kopfe, die aber nicht in die Quere, sondern derLange

nach

nach angebracht ist, und auf dem Kopfe befindet sich zu beyden Seiten eine häutige Verlängerung, von ko­ nischer Gestalt, welche das Thier, wie die Schnecke ihre Fühlhörner, ausdehnen, auch wieder kleiner ma­

chen, aber nicht wie jene ganz in den Körper hinein­ ziehen kann.

davon.

Es macht den nehmlichen Gebrauch

Vor der Basis derselben ist das Auge, wel­

ches sich als ein kleiner schwarzer Punkt darstellt.

Die besonders beträchtliche Erhöhung, welche auf dem Rücken der Laplysie Fig. 50 sichtbar ist, hat ihr den Beynamen des Kameels zuwege gebracht.

Sie ist

hinten zugespitzt, und kann den Hals sehr verlängern. Ihre Farbe ist weißgelblich, oder schmutzig weiß. Ihr

Aufenthalt ist nicht bemerkt.

Die andre Fig. 51 hat

den Beynamen der punktirten, zeichnet sich durch die

vorzüglich hohen Ränder, welche den Körper umge­ ben,

durch sehr lange Fühllappen, und durch eine

schwärzliche Purpurfarbe aus; sie ist mit blassen Punk­

ten ganz übersät.

le häufig.

Sie ist an der Küste von Marseil­

Sie ist ein sehr unschuldiges Thier, das

gewiß die üble Meinung nicht verdient, welches die

Alten von ihm hegten.

Es kann sich im Meere nicht

geschwinder fortbewegen,

als unsre Gartenschnecke

auf dem Lande; gewöhnlich sitzt es unter irgendeinem großen Steine, oder in der Höhlung einer Klippe, oder

in den Vertiefungen des Strandsandes, und verlaßt seinen

)

IIS

(

feinen Aufenthalt nur, um Nahrung zis suchen, welche in kleinen Seethierchen besteht, die eben so langsam sind, als es selbst. Ohne alle Bewaffnung, nicht einmal durch eine Schaale oder ein Haus beschützt, hat die Laplysie alles zu fürchten, und ist kaum im Stande, ein andres Geschöpf anzufallen; aber der rothe Saft sichert sie r denn diesen laßt sie in der Ge­ fahr ausfließen, und trübt dadurch augenblicklich das Wasser um sich her. Sie müssen sehr fruchtbar seyn, denn zu mancher Jahrszeit erscheinen sie sehr häufig. Es giebt Tage im Frühlinge, wo das Meer von Thieren dieser Art, besonders der gestreiften, wimmelt. Schon im Mo­ nat Januar zeigen sich von der punktirten Art Hunder­ te von Jungen; aber Ausgewachsene findet man zu allen Zeiten, selbst im höchsten Winter. Ein, Höch, ftend zwey Monate, sind hinreichend, um ihnen ihre völlige Größe zu geben. Cie verbreiten einen nicht starken, aber häßlichen Geruch, der mit zu der Sage, daß sie giftig seyen, beygetragen haben mag: die Fischer zu Marseille wissen nichts davon; aber sie essen sie nicht, weil der Geruch, und ihre seltsame Gestalt eine Art von Ekel erwecken.

Die

)

I?9

(

Die Schlange Elpeton. Von dem Naturforscher Lacepede zuerst beschrieben.

Taf. 9. Fig. 52.

Gelehrte Linne'e glaubte,

da er die naturhi-

storifchen Gegenstände unsrer Erde in ein System

brachte, unter sechs Gattungen alle zu seiner Zeit be­ kannten Schlangen ordnen zu können:

er hatte die

Namen der Nattern, der Boa, der Klapperschlangen, der Blindschleichen, der Ringclschlangen und der Cecilie.

Unter die

ite Gattung brachte er alle Schlangen,

welche eine Reihe großer schuppenartiger Schilde am untern Theil des Körpers,

und zwey Reihen kleiner

Schilde an der untern Seite des Schwanzes haben;

unter die 2te diejenigen Schlangen, welche sowohl

unter dem Schwänze, als unter dem Leibe eine gleiche Reihe von großen Schilden haben; unter die zte die­ jenigen, deren Schwanz sich mit großen, eigen gestal­

teten Schuppen endigt, welche gleichsam in einander

emgeschoben sind; unter die 4te diejenigen Schlan­ gen, die an dem Untercheile des Leibes und Schwan­

zes kleine unter sich ähnliche Schuppen haben, welche

ebm

)

120

(

eben so geordnet sind, wie die auf dem Rücken; unter die ;te alle die, deren Leib und Schwan; in eine Fol-

ge von schuppenartigen Ringen eingehüllt ist, und un­ ter die 6te diejenigen, welche in eine zähe Haut ge­

kleidet,

an beyden Seiten ihres Leibes eine Reihe

hantiger Falten zeigen.

Der französische Naturforscher, Lacepede, fügte

diesen Gattungen noch zwey neue bey,

die Langaha.

Schlangen, welche an der untern Seite desVordertheils ihres Leibes mit großen Schilden besetzt, am Hintern Theile aber von Ringen umgeben sind, und Schwänze mit einer Besetzung von kleinen Schuppen

haben.

Langaha heißen sie bey den Madegassen, auf

deren Insel diese Gattung einheimisch ist;

und die

Schlangen, deren Leib und Schwanz mit kleinen ErHöhungen, Beulen, oder Warzen besäet ist, Warzen­

schlange. Allein zum Beweis,

daß die Wissenschaft nie

erschöpft wird, daß auch die geübtesten Forscher den­ noch ihre Kenntnisse täglich mehr aüsbreiten, und ihr

Forschungskreis sich erweitert, dient jetzt der Umstand,

daß Lacepede in den neuesten Zeiten noch eine Gattung von Schlangen angeordnet, und beschrieben hat, deren

charakteristische Kennzeichen bisher waren übersehen worden.

Ich

)

121

(

Ich will, sagte er, den Naturforschern noch eine

neunte Gattung von Schlangen bezeichnen, und muß

dabey gestehen, daß es mir bisher selbst fast unmög­ lich geschienen habe, daß dem anerkannten System auch in diesem Zweig der Naturgeschichte noch etwas beygefügt werden könne.

Die vorzüglichsten Unterscheidungs - Kennzeichen dieser neuen Gattung sind folgende.

Die dazu gehö­

rigen Schlangen haben eine einzige Reihe von Schil­ den am Untertheil des Leibes, wie die Nattern, die

Boaschlangen, und wie die Klapperschlangen.

Aber

anstatt am Untertheile des Schwanzes eine einzige Rei­ he von schuppenartigen Schilden barzustellen, wie die beyden zuletzt genannten Gattungen, oder zwey Rei­

hen von kleinen Schilden, wie die Nattern, so ist bey dieser neuen der untere Theil des Schwanzes mit klei­

nen Schuppen besetzt, welche wie die auf dem Rücken geordnet, und gestaltet sind. Sie haben einen wahr­

haften Blindschleichenschwanz an dem Leibe einer Boa,

Klapperschlange oder Natter, und eine solche Ver­

bindung der schuppigen Bedeckung hatte man bis­ her noch nicht bemerkt.

Ich gebe, sagt er, dieser Gattung den Namen Crpeton, als die einzige von den Benennungen, wo­ mit die Gelehrten der Vorzeit Schlangen, und über­

haupt

)

122

(

Haupt kriechende Thiere bezeichnet haben, welche von

neuern noch nicht benutzt ist.

Aber die eben beschriebne Gattung, welche unter

dem neuen Namen in die Reihe der sysicmatischgeord-

neten Schöpfungs => Gegenstände eintritt,

ist nicht

nur durch eben diese Gattungs - Kennzeichen merk­

würdig , und in diesen von allen andern verschieden, sondern auch durch die Form des Hirnschadels, und durch andre Eigenheiten.

Der Obcrtheil ihres Ko­

pfes ist, wieder Schädel der giftlosen Nattern mit neun Schilden,

welche schuppenartig,

und größer

sind, als die Schuppen des Rückens, bedeckt, aber bey den Erpeton - Schlangen haben diese neun Schil-

de eine besondre Stellung.

Sie sind in fünf Reihen

ringetheilt die unter einander quer über den Hirnschadel hinziehen.

In der obersten, von Maul entfern­

testen , Reihe stehen zwey;

die zweyte begreift nur ei-

neu; die dritte, vierte, fünfte enthalt je zwey, die aber kleiner, als in den andern beyden Reihen, sind,

und in den beyden Schilden der letzten, untersten Reihe bemerkt man die Nasenlöcher.

Die beyden

Knochen, welche die Kinnladen bilden, sind sehr weit

von einander entfernt,

wie bey den Nattern,

die

Gift haben, und doch zeigt sich im Rachen keine Spur

davon, es fehlt das Giftbehaltnis von jenen.

Die

Zähne sind sehr klein, und so geordnet, wie bey den

Nat-

Nattern der unschädlichsten Art.

man bey ihr an der obern Kinnlade,

Ueberdieß findet

und am äusser«

Rande des Mauls zwey Anhängsel, zwey fühlhornar­

tige Auswüchse, welche bisher an den Schlangen von irgend einer Gattung, die Cecilie ausgenommen, nicht bemerkt worden sind.

Diese Auswüchse,

ganz ver­

schieden von den beyden kleinen schuppigen Pyramiden,

welche sich über den Augen der Schlange Ceraste erhebcn, ganz verschieden von dem harten, einzigen Aus­ wuchs, welcher die Schnauze der Schlange Ammodyte

sind sehr gelenksam, stehen in horizontaler

bewaffnet,

Richtung weit vor, haben eine ziemliche Länge, und sind mit sehr kleinen Schuppen bedeckt, eine über die

andre geordnet, der Gestalt nach den Rücken -Schup­

pen ähnlich.

Alle Schuppen, welche diese Schlangen bedecken, sind in der Mitte, der Länge nach, durch einen Grat erhoben.

Körpers

Die Schilde, welche den untern Theil des

und dort ein langes,

besetzen,

Band bilden, stehen noch mehr empor.

schmales

Jeder Schild

hat zwey Grate, welche der Länge nach laufen,

und

auch diese Beschaffenheit unterscheidet sie von allen andern Schlangen.

Diese Schilde find sechseckig,

und an Größe verschieden.

ungefähren Mitte

Je mehr sie sich von der

deS eigentlichen Leibes entfernen,

gegen den Kopf oder gegen den Schwanz, um so klei­

ner

ner werden sie,

tinb diese Reihe von Sckstlden be­

ginnt erst unter der Kehle, in- einem Abstande von

derselben, der größer als die Kopflänge ist. Der Schwanz ist ein Drittheil so lang, als der eigentliche Leib.

nicht bekannt.

Das Vaterland! dieser Schlange ist

Ein sehr wohl erhaltnes Exemplar,

von welchem diese Beschreibung genommen ist, von ungefähr 2 Fuß Lange, befindet sich in der schönen Naturaliensammlung des Prinzen von Oranien, wel­ che aus Holland nach Frankreich gebracht, und in

dem Nationalmuseum der Naturgeschichte aufgestellt worden ist.

Der geschmückte Tupinambis. Taf. 9.

Fig. 53.

theilt man sie der Lange

nach in zwey Theile, so daß jeder Theil einer halben

Birne, der Gestalt nach, ähnlich steht.

Trocknen schrumpfen sie zusammen,

Nach

Farbe.

jährlich

Raynal

von dieser Wurzel

und bekommen

an der innern eine

an der Aussenseite eine braune,

graue

Durch das

soll in

für

Europa

972000 Fran­

ken eingeführt und verbraucht werden.

Die beste

ist braun, fest, schwer, und nicht leicht zu zerbrechen. An und für sich ist die Jalapa fast geruchlos,

und

ohne Geschmack: wenn man sie aber eine Zeitlang

gekaut hat,

Scharfe.

so bemerkt man nur etwas weniges

Wenn man sie brennt, verbreitet sie einen

starken, widerlichen Geruch.

Diese Heilpflanze Araber nicht:

kannten

die

Griechen

und

sie ist erst feit der Entdeckung von

Amerika bekannt worden: die alten Einwohner von Mexiko machten häufigen Gebrauch von diesem Heil­ mittel: von ihnen lernten die Europäer sie kennen,

und anwrnden,

und die Periode,

wo die Wurzel

anfing ein bedeutender Handelsgestand zu werden, fallt in den Anfang des siebzehnten Jahrhunderts. Man bemerkte gleich,

daß die zerriebene,

und in

Wasser aufgelöste Wurzel, als Brechmittel gebraucht, I

bester

besser ihren Zweck erreiche,

als andre Mittel, und

und ohne den Ma­

ihre Wirkungen ohne Schmerz,

gen zu schwachen, hervorbringe, und noch jetzt steht

sie in geltendem Ansehen bey den Aerzten.

Wie bey

allen Heilmitteln gehört die Beurtheilung eines vernünftigen Arztes dazu, um ihre Anwendbarkeit, und

die Dosis zu bestimmen, in welcher sie dem Kranken

zukommen soll. gemischt,

Für manche wird sie mit Sirup

oder mit Fleischbrühe,

oder Wein.

hitzigen Fiebern ist ihr Gebrauch nachtheilig.

In

Weil

sie leicht angreift, und heftig wirkt, so haben meh­ rere Aerzte angerathen, ihre Wirkung durch Zusätze

von Sauren, alkalischen Salzen, Oehlen, oder Ge­

würzen,

Zimmt,

Ingber, u. d. gl. zu mindern;

andre haben diesen Rath verworfen, weil sie an sich, in kleinere Dosis und im rechten Fall genommen, nicht

schade; diese verordnen sic daher ohne Mischung.

Der geringe Preis, um welchen eine hinreichende Dosis gegeben werden kann,

empfiehlt die Jalapa

auch vor andern Brechmitteln, denn auch arme Leute können Gebrauch von ihr machen. Es scheint ihre brechenerregende Eigenschaft be­

ruhe

hauptsächlich auf dem Vorhandenseyn harzi­

ger Theile,

sich,

und ihre Wirkung mehre oder mindre

je nachdem jene Theile sich in größerer oder

geringerer Menge in der Wurzel befinden.

Dieser

Umstand

)

i3i

C

Umstand macht freylich den Gebrauch etwas unsicher, und mißlich, auch laßt sich da nicht füglich helfen, allein den nehmlichen Vorwurf kann man auch an­

dern Heilmitteln, deren Eigenschaften mit denen der

Jalapa verwandt sind, machen.

Das durch Wein­

geist ausgezogene Harz ist ein sehr starkes Brechmittel,

welches oft heftige Schmerzen in den Eingeweiden erregt, und daher ohne Zusatz gefährlich ist. Selbst Kindern kann man Jalapa,

mit Vorsicht

In Pulver aufgelößt, mit Zucker abgerie­

geben.

ben, und mit ein wenig Gewürz vermengt, und mit Wein, oder Wasser angerührt, ist es wirksam, und

macht keine Schmerzen. Auch wird die Jalapa mit Nutzen gegen Wür-

mer,

und selbst gegen den Bandwurm gebraucht.

Man kennt mehrere glückliche Kuren der Art.

In England wird die Jalapa von Brauern und Destillirern gebraucht, um die Gahrung zu beschleu­

nigen, und man sagt, daß dieser Verbrauch alljähr­ lich nicht unbedeutend sey.

Lange Zeit kannte man in Europa die Pflanze nicht, welche eine so heilsame Wurzel hat; selbst die

größten Pflanzenkenner irrten sich, und schrieben sie

einer andern zu.

Der Jrthum entstand davon, daß

sie keine Gelegenheit hatten,

ganze frische Wurzeln

zu sehen. 3 2

Sie

Sie gehört zu den Winden.

Der Engländer Houston nahm auf einer Reise, die er in dem spanischen Antheil von Amerika machte,

wo die Jalapa ohne Pflege wachst, frische Wurzeln mit, und suchte sie auf Jamaika fortzupflanzen, aber

sie giengen durch die Vernachlässigung besten, dem die Obsorge anvertraut war, zu Grunde.

Er brachte

Eaamcn mit nach London, wo man diesen zuerst im Garten von Chelsea säte; die Pflanzen erreichten eine

Höhe von neun bis zehn Fuß, und die Wurzel wurde dick; aber sie blühten nicht.

kamen Eaamenkörner;

Auch nach Frankreich

sie wurden daselbst in dem

Garten des Nationalinstituts gesteckt, und die dar­ aus erzeugte

Pflanze kam auch zur Blüthe: jetzt

konnte man sich also durch den Augenschein über­ zeugen, und seitdem zweifelt niemand mehr, daß die

Pflanze,

welche die Jalapawurzel giebt,

Winden gehöre.

winkliche,

zu den

Sie hat unregelmäßige, geherzte,

längliche,

lanzenförmige Blätter,

einen

Stengel, der sich windet, und einblumige Fruchtstiele.

In trockner, sandiger Erde gedeiht sie am besten: unter dem Himmel von Paris muß man sie in künst­

lich erhitzten Beeten schützen.

Es ist aber wahr­

scheinlich, daß sie in den mittäglichen Provinzen des

Landes im Freyen ausdauern würde,

da die Tem­

peratur dieses Erdstrichs der von Florida und Carolina sehr ähnlich ist.

Der

133

)

C

Der Naturforscher Michaux bestätigt diese Be­ hauptung

in einem Aufsatze über die Jalapa,

der

manches Merkwürdige über den Gang der nähern

Bekanntschaft der Europäer mit dieser Pflanze ent­

halt , und mit dessen Auszug wir diese Bemerkungen beschließen.

Michaux war im Jahre 1798 von dem Minister der innern Reichsangelegenheiten nach Nordamerika

gesendet worden,

mit. dem Befehl, Saamenkörner

und junge Pflanzen von allen Gattungen von Wald« bäumen, deren Anpflanzung in Frankreich von Nut­

zen seyn würde, zu sammeln,

und nach seiner Hei«

mach zu schicken; es war besonders auf eine Eichenart

angesehen,

die im magersten Sande an den Ufern

des Meeres wachst, und ein ganz vortreffliches Holz giebt, das alle andere Arten übertrifft.

Der bota­

nische Garten zu Charlestowe war gerade damals

cingegangen, es befand sich daher in Michaux In­

struktion auch das: er sollte alle Pflanzen, die sich in jenen nun seit vier Jahren gänzlich verwilderten

nach Hause senden.

Er fand daselbst eine Jalapa-

Wurzel von sehr großem Umfange, und sammelte von ihr viele Saamenkörner, die er nebst andern Pflanzen nack Frankreich sendete.

Im Garten zu Charlestowe

stand die Wurzel der Jalapa über ein Drittheil ihres Umfangs über dem Erdboden, und ob es gleich fror,

so

so litt fit dennoch nicht von der Kalte, und blieb im heftigen Winter unbeschädigt.

Auf diese Bemerkung

stützte er die Behauptung, daß sie auch im mittag«

lichen Frankreich aushaltcn werde.

Und,

weil er

befürchtete, die abgefendeten Saamenkörner möchten

durch die Reise gelitten haben, so entschloß er sich, ihres sehr beträchtlichen

jene ganze große Wurzel,

Umfangs ungeachtet, auszuheben, und nach Frank­

reich zu schicken: er umwand sie mit frischem Moose, und packte sie sodann sehr sorgfältig ein, so daß sie

die weite Reise

nach Europa gut überstand,

und

unversehrt im Garten des Nationalinstituts ankam.

Sie wurde daselbst gewogen, ehe man sie wieder in

die Erde versenkte, und es zeigte sich, datzsie sieben Damals, als sie Michaux

und vierzig Pfund wog.

mochte sie fünfzig Pfund

zuerst aus der Erde grub,

gewiß gewogen haben;

denn er hatte des Packens

wegen mehrere Zweige abschneiden müssen.

Diese nehmliche Wurzel ist noch jetzt in voller

Kraft und Gesundheit,

und hat schon viele Stengel

getrieben. Es wird nothwendig seyn, daß wir zur Erklä­

rung unsrer Abbildung noch einige Worte beyfügen. 54 bezeichnet die ganze Ansicht der Pflanze, 55 die

Blüthe,

die sich durch

zart violette Striche und

Schattirungen auSzeichnet.

Sie welkt sehr bald ab, und

und fallt schnell. 5 6 stellt eine bereits abgeblühte Blu­

me dar, woraus nun die Saamenkapsel gebildet wird.

57

ist diese Saamenkapsel, deren innere Beschaffen­

heit 58 zeigt.

Sie theilt sich in vier Facher ab,

deren drey, oft auch alle vier jedes ein schwarzes in

59 und 60 abgebildetes Korn verschließen.

Die

äussere Oberfläche dieser Saamen ist mit langer, fei­ ner, röthlicher Seide umgeben. Die Blüthe

öffnet sich des.Morgens zwischen

sechs und sieben Uhr, und schließt sich gegen eilf Uhr. 61 bezeichnet die Wurzel,

die aber in natürlicher

Größe der größten Rübe gleich kommt. ist weißlich.

Stengel,

Ihre Farbe

An ihrem obern Ende sprossen mehrere

die in der Jugend krautartig, röthlich,

und fast so dick wie eine Schreibfeder find.

Diese

schießen auf, theilen sich in Aeste, und haben an den Seiten kleine Wärzchen.

Dann schlingen sie sich um

alle Körper her, welche sie erreichen können, und stei­ gen bis zu einer Höhe von 20 Fuß empor.

Die

D i e Tubicittelle. Taf. II. Fig. 62. a. b. c.

Unsre Leser werden dieses Blatt nicht ohne Verwun­

derung betrachten: es stellt eine 'erst neuerlich be­ merkte, vtzn dem Naturforscher Lamark in Paris zuerst genau beschriebne Muschelart vor, die sich eine ganz eigne Stelle zu ihrem Wohnsitz aussucht. Ihr Haus est eine tubusförmige, cylindrische Schale, die sich aber nicht juspitzt, sondern an beyden Enden abgestumpft erscheint. An der obern Oeffnung ist sie am hre testen: sie ist in Kreise abgetheilt, die sich regelmäßig um die Schale herziehen, aber nicht spi­ ralförmige schlingen. An den Seiten bemerkt man Spuren, daß sie aus mehreren Fachern, oder Etagen zusammengesetzt ist, die aber ein völliges festes Ganze ausmachen, jede dieser Etagen ist an der äusterm Seite abgerundet. Der untere Theil ist durch ein Häut­ chen geschlossen, welches das in der Schale wohnende Thierchen drüber hmspannt. Unsre Leser sehen die­ sen untern Theil unter Litt. b. An der obern Oeffnung zeigen sich vier stumpf abge-

J

lafXI 6z.

!

)

IZ7

C

abgerundete Klappen, welche das im Innern woh­ nende Thierchen öffnen und schließen kann, doch nur

so, daß stets eine vierwinkliche Oeffnung in der Mitte bleibt.

Die Abbildung Litt. a. und c., wo nur die

oberste Flache der Schale genommen ist, macht dieß An der Seite hinab laufen der Lange nach

deutlich.

feine Streifen.

Da der untere Theil der Schale keinen festen Bo­ den hat, so kömmt das Thier, welches darin wohnt in unmittelbare Verbindung mit dem Gegenstände,

auf welchem es seine Wohnung wählt.

Auch ist es,

wie schott gesagt, an der aussern Seite sichtbar, daß

die Etagen,

worein die ganze Schale getheilt ist,

nach und nach gemacht sind,

jt nachdem das Thier

im Innern an Größe zunahm.

Cs mußte sein Haus

erweitern, je größer es wurde: darum wird es auch

gegen oben breiter, und ist unten am schmälsten. Man hat zwcyerley Tubicinellen,

eine größere

und kleinere bemerkt. Die größere wurde im Meere von Süd" Amerika

gefunden. Die Tubicinelle lebt auf dem Körper der Wall­ fische,

und gehört zu den Geschöpfen,

Plage von andern da zu seyn scheinen.

welche zur

Sie dringen

mit ihrer Schale, die sic auf dem Wallfische befesti­

gen,

nicht nur in feine Haut,

gen,

sondern,

wenn sie

größer werden, bis tief in seinen Speck ein,

nur ein

so daß

kleiner Rand aus der Haut hervor sieht.

Der Naturforscher Dufresne hat in Londen in der Naturaliensammlung des Arztes Hunter ein Stück von einem Wallfische gesehen, cinellen wohnten,

hatten.

worin mehrere Tubi-

die sich fest in denselben eingesenkt

62 zeigt unsern Lesern ein solches Stück,

und in und an demselben die Art,

wie sich diese

Thiere festsetzen.

Es wird den Lesern nicht unangenehm seyn, hier noch einige Bemerkungen über dieses seltsame Schal­ thier zu finden, die der gedachte Naturforscher Du­ fresne,

der, wie wir oben erwähnten,

ein solches

Stück vom Wallfisch sah, ausgezeichnet hat.

In dem prächtigen Naturalienkabinet des ver­ storbnen Doktor Hunter in London,

ich dieses Schalthier,

sagt'er, fand

nebst mehreren andern, die

auf ähnliche Art im Wallfisch-Speck sich festsetzen.

Sie wurden in Weingeist aufbewahrt.

Dieses Naturalienkabinet ist vielleicht eines der merkwürdigsten, was je ein Privatmann gesammelt hat.

Es enthält Seltsamkeiten r

Art sind; 'so z. B.

die einzig in ihrer

ein menschliches Gerippe,

das

völlig siebe» Fuß hoch ist: ein ganzes Gerippe eines

Wall»

Wallfisches r eine erwachsene Giraffe, und die selten, sten Thiere, und Vögel.

Die Sammlung von sol-

chen, die Capitan Cook, und andre Reisende aus dem Südmeere mitbrachten,

ist sehr beträchtlich.

Es

besitzt eine Seepalme, die an den Küsten der Insel

Tabago

aufgefischt

wurde.

Nach Hunters Tod

stand das Cabinet zum Verkauf, aber es fand sich lange kein Käufer, und man war im Begriff, die

mühsame Arbeit des Mannes, der es gesammelt hat­ te, wieder zu vernichten, denn es sollte an die Meist­

bietenden Einzeln verkauft werden.

Da trat eine

Gesellschaft würdiger, patriotischer Aerzte und Chi­ rurgen in London zusammen, und kauften diese kost­

bare Sammlung für hohen Preis, um das Andenken

des Mannes zu ehren, der sich so sehr verdient um seine Zeitgenossen gemacht hatte. Durch die Nachforschungen gründlicher neuerer

Gelehrten über die Bildung der Schaaken an den Schaalthieren scheint es erwiesen zu seyn,

daß sie

solche durch Ausschwitzen einer klebrigen Feuchtigkeit, welche sie am Rande ihres Gehäuses ansetzen und die

im Wasser und auf dem Lande schnell hart wird, erweitern, und daß auf diese Art das Gehäuse die für dasselbe bestimmte Größe erhalt.

Auch weis man, daß die meisten,

vielleicht alle

rin- und zweyschaalige Schaalthiere den Kern ihres Gehäu-

)

Ho

(

Gehäuses mit auf die Welt bringen, aber bey der hier abgebildeten Tubicinelle ist das der Fall nicht,

denn

ihr Gehäuse ist nicht geschlossen, und, was ste mit» brachte, müßte die Gestalt und Größe eines Finger­

ringes haben.

Dieß ist nicht wahrscheinlich.

Die erste Sorge der jungen Tubicinelle wird da.

sich eine Flache zu suchen, worauf

her seyn müssen,

sie den Bau ihres Hauses beginnen möge; häufig fin­

det sie diese Stelle nahe bey den schon angesiedelten ausgcwache-en Thieren ihrer Art.

Auf dem Rücken

eines Wallfisches verlaßt sie gleichsam die Wiege, sie bleibt also dort,

und nimmt den Platz auf dessen

Haut neben ihrer Mutter ein. sie sich,

Erst nackend, beeilt

um sich herum im Kreise jenen klebrigen

Saft auszustoßen, woraus der erste Ring ihres Hau­ ses bestehen soll, zugleich beschäftigt sie sich, mit vol­

ler Thätigkeit, den Theil der Wallfischhaut, welchen

ihr Gehäuft berührt, zu zerstören, und um das neue nach und nach sich vergrößernde Gehäuse, nach Maas­

gabe dieser Vergrößerung in die Haut einzusenken.

geschieht

Wahrscheinlich

in

dieß

Theil der Wallfischhaut woran

sie

dem

sitzt,

sie diesen und

in

welchen sie dringen will, mit einem Safte befeuch­ tet,

der

aufzulöftn.

die

Eigenschaft

hat,

durch

Fäulnis

Das Thierchen im Gehäuse ist, ohne

Zusammenhang mit den übrigen Theilen, mit einem

leicht

)

I4i

(

leicht gestreiften Wulst versehen, und aus diesem bil­

den sich die streifigen Ringe, welche man an dem Ge­ häuse erblickt.

Es hat überdieß sechs fadenartige

Endigungen, welche das Thier willkührlich aus dem

Gehau-'e hervorstrecken, und darein zurückziehen kann. Die Abbildung

von.

Fig. 62. giebt einen Begriff da­

Diese Faden haben Einfluß auf die Gestalt des

Gehäuses, und bringen jene der Lange nach laufende

feine Streifgen daran hervor.

wird,

Je größer das Thier

desto tiefer dringt es in den Speck des Wall-

fisches ein, und in der Gestalt, welche die Ringe des

Gehäuses haben, liegt der Grund, warum solches sich in der gewählten Stelle festhalten kann; denn

jeder von diesen Ringen springt etwas vor, so daß

eine Art Schraube aus dem Ganzen wird.

Ohne

diese Vorsorge würde das Thier seinen Platz nicht wohl behaupten können,

weil das Gehäuse unten

schmaler ist, als oben.

Die

Dlt Coronula balaenaris. Taf. ii. Fig. 6z. 64. 65.