Max Weber-Gesamtausgabe, Band I/21,2: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen; Das antike Judentum: Schriften und Reden 1911-1920, 2. Halbband 3161485297, 9783161485299

Max Webers Studie zur Religionssoziologie des antiken Judentums, die kurz vor seinem Tod abgeschlossen wurde, ist das me

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German Pages 552 [575] Year 2005

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Inhaltsverzeichnis
Siglen, Zeichen, Abkürzungen
I. Schriften
Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Das antike Judentum
II. Die Entstehung des jüdischen Pariavolkes
Die Pharisäer
II. Bericht über eine Rede
Die soziologischen Grundlagen der Entwicklung des Judentums
Verzeichnisse und Register
Personenverzeichnis
Glossar
Verzeichnis der von Max Weber zitierten Literatur
Belegstellenregister
Personenregister
Sachregister
Aufbau und Editionsregeln der Max Weber-Gesamtausgabe, Abteilung I: Schriften und Reden
Bandfolge der Abteilung II: Briefe
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Max Weber-Gesamtausgabe, Band I/21,2: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen; Das antike Judentum: Schriften und Reden 1911-1920, 2. Halbband
 3161485297, 9783161485299

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Max Weber Gesamtausgabe Im Auftrag der Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Herausgegeben von

Horst Baier, Gangolf Hübinger, M. Rainer Lepsius, Wolfgang J.Mommsenf, Wolfgang Schluchter, Johannes Winckelmann f

Abteilung I: Schriften und Reden Band 21 2. Halbband

ARTIBUS

J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen

Max Weber Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen Das antike Judentum Schriften und Reden 1911-1920

Herausgegeben von

Eckart Otto unter Mitwirkung von

Julia Offermann 2. Halbband

J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen

Redaktion: Karl-Ludwig Ay - Edith Hanke Die Herausgeberarbeiten wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Freistaat Bayern und der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

978-3-16-158136-6 Unveränderte eBook-Ausgabe 2019

ISBN 3-16-148529-7 Leinen ISBN 3-16-148530-0 Hldr

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über httpMnb. ddb.de abrufbar. © 2005 Mohr Siebeck Tübingen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Das Buch wurde gesetzt und gedruckt von Guide-Druck in Tübingen auf alterungsbeständiges Werkdruckpapier. Den Einband besorgte die Großbuchbinderei Josef Spinner in Ottersweier.

Inhaltsverzeichnis

(1. Halbband) Vorwort Siglen, Zeichen, Abkürzungen Bezeichnung biblischer und jüdischer Schriften Einleitung

VII IX XXII 1

Anhang zur Einleitung 1. Chronologie der altorientalischen und biblischen Geschichte . . . 2. Karten a) Der Alte Orient im 2. Jahrtausend v. Chr b) Palästina zur Zeit der „Eidgenossenschaft" c) Die Königreiche Juda und Israel d) Der Alte Orient und Griechenland zur Zeit des Persischen Reiches

145 146 154 154 155 156 157

I. Schriften Ethik und Mythik/rituelle Absonderung Editorischer Bericht Text

161 178

Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Das antike Judentum Editorischer Bericht I. Die israelitische Eidgenossenschaft und Jahwe

210 234

(2. Halbband) II. Die Entstehung des jüdischen Pariavolkes

607

Die Pharisäer Editorischer Bericht Text

758 777

VI

Inhaltsverzeichnis

II. Bericht über eine Rede Die soziologischen Grundlagen der Entwicklung des Judentums Rede vor dem „Sozialwissenschaftlichen Verein" am 24. Januar 1917 in München Editorischer Bericht Bericht des Wochenblattes „Das Jüdische Echo"

Personenverzeichnis Glossar Verzeichnis der von Max Weber zitierten Literatur Belegstellenregister Personenregister Sachregister

849 853

859 896 995 1013 1046 1063

Aufbau und Editionsregeln der Max Weber-Gesamtausgabe, Abteilung I: Schriften und Reden 1149 Bandfolge der Abteilung II: Briefe 1158

Siglen, Zeichen, Abkürzungen

Seitenwechsel Zeilenwechsel in handschriftlichen Randbemerkungen und Exzerpten handschriftlicher Einschub Textersetzung Max Webers Textergänzung Max Webers gestrichene Textstelle Im edierten Text: Hinzufügung des Editors Im textkritischen Apparat: unsichere ober alternative Lesung im Bereich der von Max Weber getilgten oder geänderten Textstelle. Auslassung des Editors

I: :l

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[??] (??> & §, §§ 1

2

3

3)

A, B A1, A2, B1, B2 a a

b c a b

b

A „ Aufl. a. a.a.O. abgedr. Abh. der Kgl. Sachs. G. d. Wiss. Absch., Abschn. Abt., Abteil, acc. Act. A. f. Rel.-W. AG. Agrarverhältnisse 3 äg., ägypt. Ak. ak. Alt. altengl. altjüd.

Ein Wort(bestandteil) oder mehrere Wörter nicht lesbar Ein Wort(bestandteil) oder mehrere Wörter innerhalb einer von Max Weber gestrichenen Textstelle nicht lesbar und Paragraph(en) siehe Indices bei Anmerkungen des Editors Indices bei Anmerkungen Max Webers Siglen für Webers Textfassungen in chronologischer Folge Seitenzählung der Fassungen A, B des Textes Indices für textkritische Anmerkungen Beginn und Ende von Texteingriffen Auflage and am angegebenen Ort abgedruckt Abhandlungen der Königlich-Sächsischen der Wissenschaften Abschnitt Abteilung according Acta = Apostelgeschichte Archiv für Religionswissenschaft Apostelgeschichte Weber, Max, Agrarverhältnisse 3 ägyptisch Akademie akademisch Altertum altenglisch altjüdisch

Gesellschaft

VIII alttest., alttestam. Anm. Ansch. Ant. Apg, Apg., Apgesch. Ap Joh, Ap. Joh. arab. aram. Archiv Archiv f. Pap. Forschung Aristoph. Ase. Jes. ass., assyr. AT, A.T., aT, A. Test. Aufl. av.

Siglen, Zeichen,

Abkürzungen

alttestamentlich Anmerkung Anschauung Antiochus Apostelgeschichte Apokalypse des Johannes arabisch aramäisch Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik Archiv für Papyrus Forschung Aristophanes Ascensio Jesajae (Himmelfahrt Jesajas) assyrisch Das Alte Testament / Altes Testament Auflage Aves (Aristophanes)

ben („Sohn") b. Bundesarchiv (Koblenz) BA Bab., babyl., babylon. Babylonien, babylonisch, babylonian, babylonien(ne) Babyl. Babylonier Bar. Baruch(buch) B.B. Bava Batra B.C.E. before the common era Bd. Band Bde, Bde. Bände Beih. Beiheft(e) Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche WissenBeih. z. Z. f. A.T. Wiss. schaft Beiträge Beitr. Beiträge zur Wissenschaft vom Alten Testament Beitr. z. W. v. A.T., Beitr. z. Wiss. v. A.T. Berlin, Berliner Berl. Bertholet, Alfred, Die Stellung der Israeliten zu den FremBertholet, Stellung den. - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1896. bes. bibl. besonders biblisch, biblical Biblia Hebraica Biblia Hebraica, hg. von Rudolph Kittel. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 2. Auflage 1912. Bl. Blatt Bousset, Judentum Bousset, Wilhelm, Die Religion des Judentums im neutestamentlichen Zeitalter. - Berlin: Reuther & Reichard Br. 2. Auflage 1906. Brit. Mus. Breisgau BSB British Museum bzw. Bayerische Staatsbibliothek (München) beziehungsweise c., cap. Kapitel ca. circa

Siglen, Zeichen, Carena, History

cf. christl. Chamberlain, Grundlagen Chron, Chron. Clementz, Altertümer l-ll Clementz, Geschichte Clementz, Schriften

d. d., D., dt., dtsch. d. Ä. Da. das. dass. Dec. Delitzsch, Briefwechsel

Abkürzungen

IX

Carena, Omar, History of the Near Eastern Historiography and its Problems: 1852-1985. Part One: 1852-1945 (Alter Orient und Altes Testament 218/1). - Kevelaer: Butzon & Bercker / Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag 1989. confer, vergleiche christlich Chamberlain, Houston Stewart, Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts. - München: F. Bruckmann 9. Auflage 1909. Chronik(buch) Des Flavius Josephus Jüdische Altertümer. Übersetzt und mit Einleitung und Anmerkungen versehen von Heinrich Clementz. 2 Bände. - Halle: O. Hendel 1899-1900. Flavius Josephus. Geschichte des Jüdischen Krieges. Übersetzt und mit Einleitung und Anmerkungen versehen von Heinrich Clementz. - Halle: O. Hendel 1900. Des Flavius Josephus kleinere Schriften. Selbstbiographie. Gegen Apion. Über die Makkabäer. Übersetzt und mit Einleitung und Anmerkungen versehen von Heinrich Clementz. - Halle: O. Hendel 1901.

Denkschr. ders. Deut. dgl. d. Gr. d.h. d.i. dies. Dipl. Ing. Diss. d. M. D.O.G. Dr., D r dt., dtsch.

der, die, das deutsch der Ältere Daniel(buch) daselbst dasselbe Dezember Briefwechsel zwischen Franz Delitzsch und Wolf Wilhelm Graf Baudissin 1866-1890, hg. von Otto Eißfeldt und Karl Heinrich Rengstorf (Abhandlungen der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften 43). - Opladen: Westdeutscher Verlag 1973. Denkschrift(en) derselbe Deuteronomium = fünftes Buch Mose dergleichen der Große das heißt das ist dieselbe Diplom-Ingenieur Dissertation des Monats Deutsche Orient Gesellschaft Doktor deutsch(e)

Dt, Dtn

Deuteronomium = fünftes Buch Mose

E

Elohist, elohistische Quelle im Pentateuch

X E1, E2, E3

Siglen, Zeichen,

Abkürzungen

eng., engl. E.O. ep. Erg.-Bd. Esra etc. Ethik etw. Ev. Ex, Ex., Exod. Ez, Ez., Ezech. exil.

literarkritische Differenzierungen der elohistischen Quelle im Pentateuch ebenda Eduard eigentlich Weber, Max, Einleitung E n c y c l o p e d i a of Religion. 15 B ä n d e . - New. York: T h o m s o n G a l e 2. A u f l a g e 2005. englisch Eckart Otto epoque Ergänzungsband Esra(buch) et c e t e r a Weber, Max, Protestantische Ethik etwas Evangelium E x o d u s = zweites B u c h M o s e Ezechiel(buch) exilisch

Festschr. f., ff. f. fol. Forsch, z. Rel. u. Lit. d e s A.T. u. N.T. franz. frdl.

Festschrift folgend(e) für folio (Blatt) F o r s c h u n g e n zur Religion u n d Literatur d e s Alten u n d N e u e n Testaments französisch freundlich

G. G., Ges., Gesellsch. Gal. GASW

Geschichte Gesellschaft Galater(brief) Weber, Max, G e s a m m e l t e Aufsätze zur Sozial- u n d Wirts c h a f t s g e s c h i c h t e . - T ü b i n g e n : J . C . B . Mohr (Paul Sieb e c k ) 1. A u f l a g e 1924. Grundriß der Sozialökonomik. A b t e i l u n g l-IX. - T ü b i n g e n : J . C . B . Mohr (Paul S i e b e c k ) 1. A u f l a g e 1 9 1 4 - 1 9 3 0 . geboren Geheimrat G e n e s i s = erstes B u c h M o s e Geschichte geschichtlich Weber, Max, Rel. G e m e i n s c h a f t e n Gesenius, Wilhelm, H e b r ä i s c h e s u n d a r a m ä i s c h e s H a n d w ö r t e r b u c h über d a s Alte Testament. Bearbeitet v o n Frants Buhl. - Leipzig: F.C.W. Vogel 15. A u f l a g e 1910. G e n e s i s = erstes B u c h M o s e Der B a b y l o n i s c h e Talmud, n a c h der ersten zensurfreien A u s g a b e unter B e r ü c k s i c h t i g u n g der neueren A u s g a b e n u n d handschriftlichen Materials ins D e u t s c h e n e u übertra-

ebd. Ed. eigentl. Einleitung Enc. Rei. 2

GdS, G.d.S.O. geb. Geh. Rat Gen, Gen. Gesch. gesch. Gemeinschaften Gesenius, H a n d wörterbuch Gn. G o l d s c h m i d t , Talmud l-XII

Siglen, Zeichen, Abkürzungen

XI

gen durch Lazarus Goldschmidt. 12 Bände. - Berlin: Jüdischer Verlag 1 9 3 0 - 1 9 3 6 (Band 1 zuerst Berlin: Biblion 1929). Göttingen Gött. griechisch griech. Graetz, Heinrich, Geschichte der J u d e n von den ältesten Graetz, Geschichte Zeiten bis zur Gegenwart. Band 3: Geschichte der J u d e n v o m Tode Juda Makkabis bis z u m Untergang des jüdischen Staates. Teilband 1. - Leipzig: Oskar Leiner 1905. Graetz, Heinrich, Geschichte der J u d e n von den ältesten Graetz, Geschichte Zeiten bis zur Gegenwart. Band 3: Geschichte der J u d e n III/2 v o m Tode J u d a Makkabis bis z u m Untergang des jüdischen Staates. Teilband 2. - Leipzig: Oskar Leiner 1908. Graetz, Geschichte IV Graetz, Heinrich, Geschichte der J u d e n von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Band 4: Geschichte der Juden vom Untergang des jüdischen Staats bis z u m Abschluß des Talmuds. - Leipzig: Oskar Leiner 1909. Grundriß der Sozialökonomik. Abteilung l-IX. - Tübingen: Grundriß J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1. Auflage 1914-1930. Geheimes Staatsarchiv (Berlin) GStA Hab, Hab., Habak. Handbuch hebr. Hen. Hennis, Fragestellung herausgeg. Herod. Herrschaft Hes, Hes. Hg. hg. Hg.-Anm. Hinduismus hist. hl. Ho, Hos, Hos. Hübinger, Kulturprotestantismus

i. f. incl. Inst. Jud. israelit. ital.

Historiae (Tacitus) Habakuk(buch) H a n d b u c h der Politischen Ökonomie / H a n d b u c h der Sozialökonomik hebräisch Henoch(apokalypse) Hennis, Wilhelm, Max Webers Fragestellung. Studien zur Biographie des Werks. - Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1987. herausgegeben Herodot - » W e b e r , Max, Herrschaft Hesekiel (Ezechiel)(-buch) Herausgeber herausgegeben Herausgeber-Anmerkung Weber, Max, Hinduismus historisch heilig Hosea(buch) Hübinger, Gangolf, Kulturprotestantismus und Politik. Z u m Verhältnis von Liberalismus und Protestantismus im wilhelminischen Deutschland. - Tübingen: J . C . B Mohr (Paul Siebeck) 1994. im folgenden inklusive Institutum J u d a i c u m israelitisch italienisch

XII

Siglen, Zeichen,

J 1

2

3

a

J,J ,J ,J ,J

b

J. Jacobsen, Max Weber Jahrb. Jdc JE Jepsen, Wellhausen

Jer, Jer., Jerem. Jes, Jes. Jew. Jewish Quart Rev., J.Q.R. Jew. Quart. R.N.S., Jewish Quarterly Review N. Ser., Jewish Q.R.N.S., J.Q.R.N.S. Jg-

Jh., Jhd. Joel Joh, Joh. Jos, Jos. Jos. bell. Journ. Journ. of Bibl. Lit. Jrm(.) Jt. Jud. Judent. judic. jun. jurid. K. Kais. Kap. Kautzsch, Apokryphen I Kautzsch, Apokryphen II

Abkürzungen

Jahwist, jahwistische Quelle im Pentateuch literarkritische Differenzierungen der jahwistischen Quelle im Pentateuch Jahr Jacobsen, Bjarne, Max Weber und Friedrich Albert Lange. Rezeption und Innovation. - Wiesbaden: Deutscher Universitätsverlag 1999. Jahrbuch, Jahrbücher Judicum = Richterbuch Jehow(v)ist. Vereinigung der jahwistischen und elohistischen Quellen im Pentateuch Jepsen, Alfred, Wellhausen in Greifswald, in: ders., Der Herr ist Gott. Aufsätze zur Wissenschaft vom Alten Testament. - Berlin: Evangelische Verlagsanstalt 1978, S. 254270. Jeremia(buch) Jesaja(buch) Jewish Jewish Quarterly Review Jewish Quarterly Review (New Series)

Jahrgang Jahrhundert Joel(buch) Johannes(evangelium) Josua(buch) Josephus, Bellum ludaicum Journal Journal of Biblical Literature Jeremia(buch) Jahrtausend Judicum = Richterbuch Judentum judicaire junior juridique Könige(buch) Kaiserlich Kapitel Kautzsch, Emil, Die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments. Band 1: Die Apokryphen des Alten Testaments. - Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1900. Kautzsch, Emil, Die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments. Band 2: Die Pseudepigraphen des Alten Testaments. - Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1900.

Siglen, Zeichen, Abkürzungen Kautzsch, Schrift

Kg, Kg., Kge Kinzig, Harnack

k.k. Kl. Klagel. Kön, Kön. König, Max Weber

Konfuzianismus Kor, Kor. Kr. Kr. k.u.k. L. L. lat. Lev., Levit. Lichtblau, Kulturkrise Lin, Ethik

Lpz., Leipz. Lit. Luc., Luk. LXX M M. Makk., Makkab., Mk. Mal. Marb. Mark. Mass. Matth. Mch M. d. D. O. G. M. D. V. A. G., M. d. V. A. Ges.

XIII

Kautzsch, Emil (Hg.), Die Heilige Schrift des Alten Testaments. - Freiburg/Breisgau: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 2. Auflage 1896. Könige(buch) Kinzig, Wolfram, Harnack, Marcion und das Judentum. Nebst einer kommentierten Edition des Briefwechsels Adolf von Harnacks mit Houston Stewart Chamberlain (Arbeiten zur Kirchen- und Theologiegeschichte 13). - Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2004. kaiserlich-königlich Klasse Klagelieder Könige(buch) König, Ren6/Winckelmann, Johannes (Hg.), Max Weber zum Gedächtnis, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 7 (Sonderheft) 1963. - » W e b e r , Max, Konfuzianismus Korinther(brief) Kultur Kritiken kaiserlich-österreichisch(e) und königlich-ungarisch(e) Levitikus = drittes Buch Mose Literatur lateinisch Levitikus = drittes Buch Mose Lichtblau, Klaus, Kulturkrise und Soziologie um die Jahrhundertwende. Zur Genealogie der Kultursoziologie in Deutschland. - Frankfurt/Main: Suhrkamp 1996. Lin, Duan, Konfuzianische Ethik und Legitimation der Herrschaft im alten China. Eine Auseinandersetzung mit der vergleichenden Soziologie Max Webers (Soziologische Schriften 64). - Berlin: Duncker & Humblot 1997. Leipzig Literatur Lukas(evangelium) Septuaginta Mose(buch) Mitteilungen Makkabäer(buch) Maleachi(buch) Marburger Markus(evangelium) Massachusetts Matthäus(evangelium) Micha(buch) Mitteilungen der Deutschen Orient Gesellschaft Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft

XIV Meyer, G e s c h i c h t e I 1

Meyer, G e s c h i c h t e II 1

Meyer, G e s c h i c h t e III 1

Meyer, G e s c h i c h t e I/1 2 Meyer, G e s c h i c h t e I/2 2

M.G. Mi, Mi., Mich, Mich. mittelhebr. Mitt. Mk MK. Mosse, J u d e n

Mscr., Mskr, M.S. Mt. m. W. MWG

Siglen, Zeichen,

Abkürzungen

Meyer, Eduard, G e s c h i c h t e d e s Alterthums. B a n d I. Ges c h i c h t e d e s Orients bis zur B e g r ü n d u n g d e s Perserreic h e s . - Stuttgart: Verlag der J . G . Cotta'schen B u c h h a n d lung 1884. Meyer, Eduard, G e s c h i c h t e d e s Alterthums. B a n d II. Ges c h i c h t e d e s A b e n d l a n d e s bis auf die Perserkriege. Stuttgart: J . G . Cotta'sche B u c h h a n d l u n g N a c h f o l g e r 1893. Meyer, Eduard, G e s c h i c h t e d e s Alterthums. B a n d III. Das Perserreich u n d d i e Griechen. Erste Hälfte. Bis zu d e n F r i e d e n s s c h l ü s s e n v o n 4 4 8 u n d 4 4 6 v.Chr. - Stuttgart: J . G . Cotta'sche B u c h h a n d l u n g N a c h f o l g e r 1901. Meyer, Eduard, G e s c h i c h t e d e s Altertums. B a n d 1,1. Elem e n t e der Anthropologie. - Stuttgart: J . G . C o t t a ' s c h e B u c h h a n d l u n g N a c h f o l g e r 2. A u f l a g e 1907. Meyer, Eduard, G e s c h i c h t e d e s Altertums. B a n d l,2. Die ältesten g e s c h i c h t l i c h e n Völker u n d Kulturen bis z u m s e c h z e h n t e n J a h r h u n d e r t . - Stuttgart: J . G . C o t t a ' s c h e B u c h h a n d l u n g N a c h f o l g e r 2. A u f l a g e 1907. M o r g e n l ä n d i s c h e Gesellschaft Micha(buch) mittelhebräisch Mitteilungen Markus(evangelium) Mark Mosse, Werner/Paucker, A r n o l d (Hg.), J u d e n im Wilhelmin i s c h e n D e u t s c h l a n d 1 8 9 0 - 1 9 1 4 . Ein S a m m e l b a n d (Schriftenreihe wissenschaftlicher A b h a n d l u n g e n d e s Leo-Baeck-Instituts 33). - T ü b i n g e n : J . C . B . Mohr (Paul S i e b e c k ) 1976. Manuskript Matthäus(evangelium) meines Wissens Max W e b e r - G e s a m t a u s g a b e ; vgl. die Ü b e r s i c h t z u d e n E i n z e l b ä n d e n a m Schluß d e s 2. H a l b b a n d e s .

N. nachexil. NB Neh, Neh. NI. N.N. No. Nr. N. Ser., N.S. NT, N.T. Num, Num. n.Chr. n. w.

Nachrichten nachexilisch notabene Nehemia(buch) Nachlaß n o m e n nescio, N a m e u n b e k a n n t Number, N u m m e r Nummer N e w Series N e u e s Testament Numeri = viertes B u c h M o s e n a c h Christus nordwestlich

organis.

organisation

Siglen, Zeichen, Otto, Ethik Otto, M a x W e b e r Otto, Pharisäer

Otto, Rechtsgeschichte

Otto, Vortrag

Abkürzungen

XV

Otto, Eckart, T h e o l o g i s c h e Ethik d e s Alten Testaments ( T h e o l o g i s c h e W i s s e n s c h a f t e n 3/2). - Stuttgart: K o h l h a m mer 1994. Otto, Eckart, Max W e b e r s Studien d e s Antiken J u d e n tums. Historische G r u n d l e g u n g einer Theorie der M o d e r ne. - T ü b i n g e n : J . C . B . Mohr (Paul S i e b e c k ) 2002. Otto, Eckart, Die Pharisäer. Eine w e r k b i o g r a p h i s c h e Interpretation der g l e i c h n a m i g e n Studie Max W e b e r s einschließlich d e s unveröffentlichten Schürer-Exzerptes BSB A n a 446, in: Zeitschrift für Altorientalische u n d Biblische R e c h t s g e s c h i c h t e 8, 2002, S. 1 - 8 7 . Otto, Eckart, Max W e b e r u n d die m e s o p o t a n i s c h e Rechtsg e s c h i c h t e . Mit einer w e r k b i o g r a p h i s c h e n Interpretation der unveröffentlichten Exzerpte GStA PK, VI. HA. Nl. Max Weber, Nr. 31, Bd. 2, Bl. 2 5 3 - 2 5 3 R u n d 258, in: Mitteilung e n der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft 15, 2002, S. 4 1 - 8 8 . Otto, Eckart, M a x W e b e r s M ü n c h n e r Vortrag zur soziologis c h e n G r u n d l a g e der Entwicklung d e s J u d e n t u m s vor d e m Sozialwissenschaftlichen Verein a m 24. J a n u a r 1917, in: Zeitschrift für Altorientalische u n d B i b l i s c h e R e c h t s g e s c h i c h t e 10, 2004, S. 3 1 7 - 3 2 8 .

P p. Pap. Par., par. Parr., parr. pers. phil. Phil. PI. pp. preuß. Jahrb. Prof. prot., protest. Prov, Prov. Ps, Ps. Ps.-Jonathan Ps. Sal. PSt. pubi.

Priesterschrift, priesterliche Quelle im Pentateuch pagina, page Papyrus Parallele, parallel Parallelen, parallel (Mehrzahl) persisch philosophisch Philipper(brief) Plural u n d so fort preußische J a h r b ü c h e r Professor protestantisch Proverbien ( S p r ü c h e ) Psalm P s e u d o - J o n a t h a n (Targum) Psalmen S a l o m o n s Poststempel publication

q., quart.

quarterly

R R. R. Rd RE 3

Rückseite Rabbi Revue deuteronomi(sti)scher Redaktor R e a l e n c y c l o p ä d i e für protestantische T h e o l o g i e u n d Kirche, 24 Bände. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche B u c h h a n d lung 3. A u f l a g e 1 8 9 7 - 1 9 1 3 .

XVI Recht Reg, Reg. Rel. G e m e i n s c h a f t e n Rel., rel., Reiig., relig. religionsgesch., religionsgeschichtl. religionssoz., religionssoziol. Rep. rer. oec. Rev. d'Assyr. RGG1 RGG4

Rohde, P s y c h e Rom., Rm. S. S. s. Sach, Sach. Sam, Sam. sc.

Siglen, Zeichen,

Abkürzungen

Weber, Max, Recht Regum (Königebuch) - > Weber, Max, Rel. G e m e i n s c h a f t e n Religion, religiös religionsgeschichtlich religionssoziologisch(en) Repertorium rerum o e c o n o m i c a r u m Revue d'Assyriologie et d ' A r c h é o l o g i e orientale Die Religion in G e s c h i c h t e u n d G e g e n w a r t , 5 B ä n d e . - Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul S i e b e c k ) 1. A u f l a g e 1909 1913. Die Religion in G e s c h i c h t e u n d G e g e n w a r t , 8 B ä n d e . - Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul S i e b e c k ) 4. A u f l a g e 1 9 9 8 - 2 0 0 5 (engl. Ü b e r s e t z u n g : Religion. Past a n d Present. - Leiden: E.J. Brill 2005ff.). Rohde, Erwin, Psyche. Seelencult u n d Unsterblichkeitsg l a u b e der Griechen, 2 B ä n d e . - Freiburg: J . C . B . Mohr (Paul S i e b e c k ) 2. A u f l a g e 1898. Römer(brief)

Seite Sepher ( „ B u c h " ) siehe Sacharja(buch) Samuel(buch) scilicet Schluchter, W o l f g a n g , Religion u n d L e b e n s f ü h r u n g . B a n d 2: Studien z u M a x W e b e r s Religions- u n d HerrschaftssoSchluchter, Religion ziologie. - Frankfurt/Main: S u h r k a m p 1988. Schluchter, W o l f g a n g , Vergleich u n d E n t w i c k l u n g s g e schichte: E x e m p l a r i s c h e s in der Studie über d a s antike Schluchter, Vergleich J u d e n t u m , in: Luchesi, Brigitte/von Stuckrad, K o c k u (Hg.), Religion im kulturellen Diskurs. Festschrift für H a n s G. Kipp e n b e r g z u s e i n e m 65. G e b u r t s t a g . - Berlin/New York: d e Gruyter 2004, S. 7 1 - 1 0 1 (engl. F a s s u n g in: A r c h i v e s d e Sociologie d e s Religions 127, 2004, S. 3 3 - 5 6 ) . Schluchter, W o l f g a n g , Z e i t g e m ä ß e Unzeitgemäße. Von Schluchter, Friedrich N i e t z s c h e über G e o r g Simmel zu Max Weber, in: Zeitgemäße Revue Internationale d e Philosophie 49, 1995, S. 4 1 4 - 4 3 2 (wieder a b g e d r u c k t in: ders., U n v e r s ö h n t e M o d e r n e [ S u h r k a m p T a s c h e n b u c h W i s s e n s c h a f t 1228]. - Frankfurt/ Main: S u h r k a m p 1996, S. 1 6 6 - 1 8 5 ) . Schürer, G e s c h i c h t e II 3 Schürer, Emil, G e s c h i c h t e d e s j ü d i s c h e n Volkes im Zeitalter J e s u Christi. B a n d 2: Die inneren Z u s t ä n d e . - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche B u c h h a n d l u n g 3. A u f l a g e 1898. Schürer, Emil, G e s c h i c h t e d e s j ü d i s c h e n Volkes im ZeitalSchürer, G e s c h i c h t e I 4 ter J e s u Christi. B a n d 1: Einleitung u n d politische G e schichte. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche B u c h h a n d l u n g 4. A u f l a g e 1901.

Siglen, Zeichen, Schürer, Geschichte

Schürer, Geschichte 1114

semit. sen. Sib. sie Sieg, Intellektuelle

Abkürzungen

XVII

Schürer, Emil, Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi. Band 2: Die inneren Zustände. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 4. Auflage 1907. Schürer, Emil, Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi. Band 3: Das Judentum in der Zerstreuung und die jüdische Literatur. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 4. Auflage 1909. semitisch senior

Sibylle / Sibyllinen so Sieg, Ulrich, Jüdische Intellektuelle im Ersten Weltkrieg. Kriegserfahrungen, weltanschauliche Debatten und kulturelle Neuentwürfe. - Berlin: Akademie-Verlag 2001. siehe im folgenden s.i.f. Sitz.-Ber., Sitzungsber. Sitzungsbericht(e) Sitz.b. der Beri. Ak. d. Sitzungsberichte der Preussischen Akademie der WissenWiss. Phil.-hist. Kl.; schaften, Philosophisch-philologische und Historische Klasse (Berliner Akademie) Sitzungsber. der Beri. Ak. d. Wiss. Phil.-hist. Kl.; Sitz.Ber. d. Beri. Ak. d. W. Philhist. Kl.; Sitz.Ber. d. Beri. Ak. Phil, hist. Kl. Sitz.b. der Münchener Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (Münchner Ak. d. W. Phil.-hist. Akademie) Kl.; Sitzb. der Münch. Ak. d. W. Phil.-hist. Kl. siehe oben s.o. sogenannte(n) sog., sogen. Sombart, Werner, Die J u d e n und das Wirtschaftsleben. Sombart, Juden Leipzig: Duncker & Humblot 1911. Sozialwissenschaft(en) Sozialwiss. soziologisch soz., soziolog. Sozialpolitik Soz Politik Spalte Sp. Studien St. Straße Str. Strathmann, Hermann, Geschichte der frühchristlichen Strathmann, Askese Askese bis zur Entstehung des Mönchtums im religionsgeschichtlichen Zusammenhange. Band 1: Die Askese in der U m g e b u n g des w e r d e n d e n Christentums. - Leipzig: A. Deichertsche Verlagsbuchhandlung 1914. siehe unten s.u. sub v o c e m s.v. seiner Zeit s. Z. Test. Benj. Test. Issach.

Testament Benjamin Testament Issachar

XVIII

Siglen, Zeichen,

Abkürzungen

Theol. theol. Thess. Th. L.Z., ThLZ, TLZ Tl. Tritojes. Typen

Theologie theologisch Thessalonicher(brief) Theologische Literaturzeitung Transliteration, Transkription Tritojesaja Weber, Max, Typen

u. u.a. u. dgl. Übers. Unters., Untersuch. u.ö. u.s.w.

und unter anderem, und andere und dergleichen Übersetzung Untersuchungen und öfter und so weiter

V. V., v. v, v. VA v.Chr. vergl., vgl. Vorbemerkung v.u.

Verein Vers von, vom Verlagsarchiv vor Christus vergleiche, vergleichend Weber, Max, Vorbemerkung von unten

W. Weber, Ferdinand, System

Wissenschaft Weber, Ferdinand, System der altsynagogalen palästinischen Theologie aus Targum, Midrasch und Talmud, hg. von Franz Delitzsch und Georg Schnedermann. - Leipzig: Dörffling & Franke 1880. Weber, Marianne, Weber, Marianne, Max Weber. Ein Lebensbild. - Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 3. Auflage 1984. Lebensbild Weber, Max, Agrarver- Weber, Max, Agrarverhältnisse im Altertum, in: Handwörterbuch der Staatswissenschaften. Band 1 (hg. von J. hältnisse 3 Conrad, L. Elster, W. Lexis, Edg. Loening). - Jena: Gustav Fischer 3. gänzlich umgearbeitete Auflage 1909, S . 5 2 188 (MWG I/6). Weber, Max, Einleitung, in: ders., Konfuzianismus, S . 8 3 Weber, Max, 126. Einleitung Weber, Max, Typen der Herrschaft, in: ders., WuG 1 , S . 6 0 1 Weber, Max, 817 (MWG I/22-4). Herrschaft Weber, Max, Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. HinWeber, Max, duismus und Buddhismus. Schriften 1916-1920 (MWG I/ Hinduismus 20, hg. von Helwig Schmidt-Glintzer). - Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1996. Weber, Max, Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. KonWeber, Max, fuzianismus und Taoismus. Schriften 1915-1920 (MWG I/ Konfuzianismus 19, hg. von Helwig Schmidt-Glintzer). - Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1989. Weber, Max, Zur Musiksoziologie. Nachlaß 1921 (MWG Weber, Max, 1/14, hg. von Christoph Braun und Ludwig Finscher). - TüMusiksoziologie bingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 2004.

Siglen, Zeichen,

Abkürzungen

XIX

Weber, Max, Protestan- Weber, Max, Die protestantische Ethik und der Geist des tische Ethik Kapitalismus, in: ders., Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie. Band 1. - Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1. Auflage 1920, S. 17-206 (MWG 1/18). Weber, Max, Rechtssoziologie, in: ders., WuG 1 , S . 3 8 7 Weber, Max, Recht 512 (MWG I/22-3). Weber, Max, Rei. Weber, Max, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Wirtschaft und die gesellschaftlichen Ordnungen und Mächte. NachGemeinschaften laß. Teilband 2: Religiöse Gemeinschaften (MWG I/22-2, hg. von Hans G. Kippenberg). - Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 2001. Weber, Max, Typen Weber, Max, Die Typen der Herrschaft, in: ders., WuG 1 , S. 122-176 (MWG I/23). Weber, Max, Weber, Max, Vorbemerkung, in: ders., Gesammelte AufVorbemerkung sätze zur Religionssoziologie. Band 1. - T ü b i n g e n : J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1. Auflage 1920, S. 1 - 1 6 (MWG 1/18). Weber, Max, Gesammelte Aufsätze zur WissenschaftslehWeber, Max, Wissenre. - T ü b i n g e n : J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1922 (MWG I/7 schaftslehre und MWG 1/12). Weber, Max, WuG 1 ' 2 Weber, Max, Wirtschaft und Gesellschaft (Grundriß der Sozialökonomik, Abteilung III). - Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1. Auflage 1922 (MWG 1/22-1 bis 6 und MWG I/23); 2. Auflage 1925. Weber, Max, ZwiWeber, Max, Zwischenbetrachtung, in: ders., Konfuzianisschenbetrachtung mus, S. 479-522. weltl. weltlich(er etc.) Wirtsch. Wirtschaft Wiss. Wissenschaft(en) Wissenschaftslehre - » W e b e r , Max, Wissenschaftslehre WL Wissenschaftslehre wörtlich wörtl. W.sche Schule Wellhausensche Schule WuG 1 - » W e b e r , Max, WuG 1 z. Z. Zach. Z.A.T.W., Zf. Altt. Wiss., Z. f. Altt. Wiss., Z. f. A.W., Z. f. A.T.W., Z. f. A.T. Wiss., Z. f. A.-T.W., ZAW z.B. Z.D.M.G., ZDMG Z.D.P.V., ZDPV Zeph. z.T. Zwischenbetrachtung

zu, zum, zur Zeitschrift Zacharja(buch) = Sacharja(buch) Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft

zum Beispiel Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins Zephania(buch) zum Teil —» Weber, Max, Zwischenbetrachtung

311

Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Von

MAX WEBER. D a s antike Judentum. (F ortsetzung.) II. D i e E n t s t e h u n g d e s j ü d i s c h e n P a r i a v o l k e s , i. Die vorexilische Prophetie. Politische Orientierung der vorexilischen Prophetie. S 314. — Psychologische und soziologische Eigenart der Schriftpropheten. S- 323- — Ethik und Theodizee der Propheten. S. 344.

Nach jener Pause in der Eroberungspolitik der Großstaaten, welche das Entstehen des israelitischen Bundes ermöglichte, begannen seit dem 9. Jahrhundert die mesopotamischen Großkönige und später auch Aegypten ihre Expansionspolitik von neuem. Syrien wurde nun einer der Schauplätze bisher unerhörter kriegerischer Ereignisse. Eine so furchtbare Kriegsführung, wie namentlich die der Assyrerkönige, war in diesen Dimensionen noch nie erlebt worden. Die Keilinschriften dampfen von Blut. Der König berichtet im Ton trockener Protokolle von den Mauern eroberter Städte, die er mit abgezogenen Menschenhäuten überspannt habe. Die wahnsinnige Angst vor diesen erbarmungslosen Eroberern spricht aus der erhaltenen israelitischen Literatur der Zeit, vor allem auch aus den Orakeln der klassischen Prophetie, welche mit steigender Verdüsterung des politischen Horizonts ihren typischen Charakter annahm. Die v o r e x i l i s c h e n

P r o p h e t e n 2 1 ? ) von Arnos bis

" ' ) Aus der neuesten Literatur, vor allem das, bei einzelneu anfechtbaren, Aufstellungen, sehr -verdienstvolle Werk von G. H ö l s c h e r , Die Propheten 1914, welches die ganze Vorgeschichte mit Verwertung modemer psychologischer Erfahrung bietet. — Für die einzelnen Propheten die modernen Kommentare. Ueber die ekstatischen Zuständlichkeiten der Propheten glänzend wie immer: H. G u n k e l , Die geheimen Erfahrungen der Propheten (Vortrag, »Suchen der Zeit« I 1903), im Auszug in den »Schriften des A. T.« II, 2, der Uebersetzungen

II. Die Entstehung des jüdischen

Pariavolkes

607

II.a II. Die Entstehung des jüdischen Pariavolkes. D i e b vorexilische Prophetie. Politische Orientierung der vorexilischen Prophetie. S. 607. - Psychologische und soziologische Eigenart der Schriftpropheten. S.622. - Ethik und Theodizee der 5 Propheten. S. 649. - | Eschatologie 0 und Propheten d . S. 675. - D i e 6 Entwicklung der rituellen Absonderung und der Dualismus der Innen- und Außenmoral. S.692. - Das' Exil. Hesekiel und Deuterojesaja. S.729. - D i e Priester und die konfessionelle Restauration nach d e m Exil. S.752.|

A 3 1 1 , B 281

[A 541 ]

Nach jener Pause in der Eroberungspolitik der Großstaaten, welche [A 311 ] 10 das Entstehen des israelitischen Bundes ermöglichte, begannen seit dem 9. Jahrhundert die mesopotamischen Großkönige und später auch Ägypten ihre Expansionspolitik von neuem. Syrien wurde nun einer der Schauplätze bisher unerhörter kriegerischer Ereignisse. Eine so furchtbare Kriegsführung, wie namentlich die der Assyrerköni15 ge, war in diesen Dimensionen noch nie erlebt worden. Die Keilinschriften dampfen von Blut.1 Der König berichtet im Ton trockener Protokolle von den Mauern eroberter Städte, die er mit abgezogenen Menschenhäuten überspannt habe. Die wahnsinnige Angst vor diesen erbarmungslosen Eroberern spricht aus der erhaltenen israe20 litischen Literatur der Zeit, vor allem auch aus den Orakeln der klassischen Prophetie, welche mit steigender Verdüsterung des politischen Horizonts ihren typischen Charakter annahm. Die vorexilischen Propheten217) von Arnos bis | Jeremia und Hese- A 312 217

' Aus der neuesten Literatur, vor allem das, bei einzelnen anfechtbaren 9 Aufstellun-

a Kapitelbezeichnung fehlt in A. A: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Von Max Weber. Das antike Judentum. (Fortsetzung.) b In A geht voraus: 1. c In A geht voraus: 1. d In A folgt: (Schluß) e In A geht voraus: 2. f In A geht voraus: 3. g A, B: anfechtbaren, 1 Max Weber bezieht sich hier auf ein Motiv der neuassyrischen Königsinschriften, das in den Annalen des neuassyrischen Königs Assurnasirpal, I: 67-68, belegt ist. Siehe Budge, EA. Wallis/King, Leonard William, Annais, S.277 [in dt. Übers.]: „Bubu, Sohn des Buba, den Gouverneur der Stadt Nischtun, häutete ich in der Stadt Arbela und pflasterte die Stadtmauer mit seiner Haut". Im Auszug sind die Annalen, allerdings nicht diese Stelle, übersetzt von Arthur Ungnad, in: Greßmann, Altorientalische Texte, S. 108109, so daß Max Weber wohl die genannte Edition von Budge und King rezipiert hat. Die historischen Ereignisse der assyrischen Expansionspolitik faßt Carl Friedrich LehmannHaupt, Israel, S.80-129, zusammen.

A 311, B 281

608

B 282

A 312

B 282

Das antike

Judentum

kiel waren, mit den Augen der außenstehenden | Zeitgenossen angesehen, vor allem: politische Demagogen und,2 gelegentlich, Pamphletisten218'.3 Das kann zwar sehr mißverstanden werden. Richtig vergen, sehr verdienstvolle Werk von G. Hölscher, Die Propheten 1914, welches die ganze Vorgeschichte mit Verwertung moderner psychologischer Erfahrung bietet. - Für die einzelnen Propheten die modernen Kommentare. Über die ekstatischen Zuständlichkeiten der Propheten glänzend wie immer: H. Gunkel, Die geheimen Erfahrungen der Propheten (Vortrag, „Suchen der Zeit" I 1903), im Auszug in den „Schriften des A.T." II, 2, der Übersetzungen | und z.T. vortreffliche Einzelkommentare von H. Schmidt bringt (Arnos und Hosea in II. 1), nebst einer zur Einführung sehr geeigneten Analyse der literarischen Eigenart. Aus der sonstigen Literatur: Giesebrecht, Die Berufsbegabung der alttest. Propheten, Göttingen 1897. Cornill, Der israelit. Prophetismus (6. Aufl. Straßburg 1906). Sellin, Der alttest. Prophetismus ( h Leipzig 1912). Weitere Literatur am gegebenen Ort. Über das „Ethos" alttest. Propheten vieles Zutreffende bei Troeltsch im „Logos" Bd. VI S. 17, wo der utopische Charakter der „Politik" mit Recht stärker betont ist als sonst. 5 - Hier wird auf alle Einzelanalyse verzichtet. | 218 > So Jesajas Pamphlet gegen Sebna (22,15f.) 6 mit dem Postskript gegen den in der er-

h Klammer fehlt in A, B 2 Von Propheten wie Elia als Demagogen spricht u.a. Carl Heinrich Cornill, Prophetismus, S.33. Zum Demagogen schreibt Max Weber in dem Vortrag „Politik als Beruf": „Der .Demagoge' ist seit dem Verfassungsstaat und vollends seit der Demokratie der Typus des führenden Politikers im Okzident. Der unangenehme Beigeschmack des Wortes darf nicht vergessen lassen, daß nicht Kleon, sondern Perikles der erste war, der diesen Namen trug. Amtlos oder mit dem - im Gegensatz zu den durchs Los besetzten Ämtern der antiken Demokratie - einzigen Wahlamt: dem des Oberstrategen, betraut, leitete er die souveräne Ekklesia"; siehe Weber, Max, Politik als Beruf, in: ders., Wissenschaft, S. 191. Dem Begriff des Demagogen haftet für Max Weber keine negative Konnotation an. Vielmehr hat der Begriff in Max Webers Verwendung für antike Sachverhalte durchaus einen positiven Klang. Mit dem griechischen Demagogen verbinde den hebräischen Propheten die auf persönlichem Charisma beruhende Macht des Wortes, die eine Klientel von Anhängern an sie binde. 3 Eduard Meyer, Geschichte I1, S.443, charakterisiert die Schriften der Propheten als „gewissermaassen religiös-politische Broschüren" und in ders., Geschichte III1, S. 178— 179, die Exilspropheten als „Pamphletisten". 4 Gunkel, Einleitungen, S.XX-XXXVI. 5 Gemeint ist: Troeltsch, Ethos. Das Verhältnis wechselseitiger Rezeptionen zwischen Max Weber und Ernst Troeltsch in der Interpretation der hebräischen Prophetie beschreibt Eckart Otto, Max Weber, S. 246-275. Siehe auch ders., Prophetie, S. 199-253. 6 Jesaja 22,15-25. Der Abschnitt besteht aus drei scharf gegeneinander abgehobenen Teilen, einem Scheltwort gegen den höchsten Beamten in der Hierarchie Hiskias, einer Verheißung für den Palastbeamten Eljakim und einer Drohung gegen seine Familie. Max Weber rezipiert hier auch Gunkel, Einleitungen, S.XL: „Wir können noch verfolgen, wie diese Schriftstellerei klein eingesetzt hat, um zuletzt bei großen Büchern aufzuhören. Begonnen hat sie mit so kurzen Worten, wie sie Jesaia ausgestellt oder versiegelt hat, oder mit wenig umfangreichen Sprüchen oder Gedichten. Ein solches Papier, etwa unseren politischen Gedichten vergleichbar, ging dann als Flugblatt durchs Land, über-

II. Die Entstehung des jüdischen Pariavolkes

609

standen aber ist es eine unentbehrliche Erkenntnis. Es bedeutet zunächst: Sie sprachen7 Schriftstellernde Propheten kennt erst das Exil. Und zwar sprachen sie öffentlich zum Publikum. Ferner heißt es: Sie hätten weder ohne die Weltpolitik der die Heimat bedrohenden Großmächte - von der die Mehrzahl ihrer eindrucksvollsten Orakel handeln - , noch auch andererseits auf dem eigenen Boden dieser Großmächte selbst entstehen können. Und dies hatte eben seinen Grund darin, daß auf deren Boden eine „Demagogie" unmöglich war. Gewiß läßt auch der assyrische, babylonische, persische Großkönig, wie jeder antike und wie auch der israelitische Herr, sich durch Orakel in seinen politischen Entschlüssen bestimmen oder doch den Zeitpunkt und die Einzelheiten seiner Maßregeln dadurch festlegen. Der babylonische König z.B. fragt vor jeder Ernennung eines hohen Beamten bei den Orakelpriestern nach dessen Qualifikation. Indessen: das war eine höfische Angelegenheit. Nicht auf den Gassen und nicht zum Volk sprach dort der politische Prophet. Dafür waren weder die politischen Vorbedingungen gegeben noch wäre es gestattet worden. Es liegen Anzeichen vor und es entspricht den Verhältnissen der bürokratischen Staaten, daß die öffentliche Prophetie dort1 ausdrücklich verboten war. Insbesondere galt dies für die jüdische Exilzeit, wo scharfe Repressionen durch Andeutungen der Quellen wahrscheinlich gemacht werden. 8 Eine im Sinn der klassischen Zeit politische Prophetie ist in Vorderasien und Ägypten Westen Redaktion lobend erwähnten Eljakim. Ebenso Jeremias schriftlicher Fluch gegen Se• 91| maja.

i A: dart all gelesen, rezitiert, abgeschrieben, und konnte, wenn es einschlug, sicherlich eine gewaltige Wirkung tun. Beispiel eines derartigen Prophetenspruchs ist das zornige Gedicht des Jesaia wider den Kanzler Sebna, den er ohne jeden Respekt anfährt und dem er die Verbannung nach Babel androht". Mit zwei Redaktionen in Jesaja 22,15-25 rechnet Bernhard Duhm, Jesaja, S. 163. 7 Für die Darstellung der öffentlichen Wirksamkeit der Propheten rezipiert Max Weber Gunkel, Einleitungen, XXXVIll-LXXII. Zum Stand der Prophetenforschung in der Perspektive Hermann Gunkels siehe die Einleitung, oben, S. 120-121. 8 Max Weber rezipiert Erich Klamroth, Exulanten, S.56, der auf Jeremia 29,21-22 als Zeugnis der Standhaftigkeit von Propheten im Exil bis zum Märtyrertod verweist. 9 Jeremia 29,31-32. Auf einen Brief des Propheten Semaja (Jeremia 29,24-29), in dem dieser Jeremias Zurechnungsfähigkeit in Frage stellt, antwortet Jeremia mit einem Gegenschreiben, das einen Fluch gegen Semaja und seine Familie zum Inhalt hat.

610

Das antike

Judentum

A 313 nigstens bisher | ganz unbekannt. 1 0 Anders in Israel und vor allem im Stadtstaat Jerusalem. Die alte politische Prophetie der Bundeszeit hatte sich an die Gesamtheit der Eidgenossen gewendet. Sie war aber eine Gelegenheitserscheinung. Eine feste gemeinsame Orakelstätte wie Dodona oder 5 Delphoi 11 hatte die Eidgenossenschaft nicht gekannt. Das priesterliche Losorakel, die einzige als klassisch geltende Form der Befragung B 283 des Gottes, war technisch primitiv. | Mit der Königsherrschaft fiel die freie Kriegsprophetie dahin, und schwand das Bundesorakel an Bedeutung gegenüber den Hofpropheten. Erst mit dem Steigen der äu- 10 ßeren Gefährdung des Landes und der Königsmacht entfaltete sich die freie Prophetie. Elia war dem König und seinen Propheten nach der Tradition öffentlich entgegengetreten; aber er hatte landflüchtig werden müssen. 12 Ebenso noch Arnos unter Jerobeam II. 13 Unter starken oder durch Anlehnung an eine Großmacht gesicherten Re- 15 gierungen, z.B. in Juda unter Manasse, schwieg noch nach Jesajas Auftreten die Prophetie oder vielmehr: wurde sie zum Schweigen gebracht. Mit sinkendem Prestige der Könige und steigender Bedrohung des Landes stieg ihre Bedeutung wieder. Zugleich rückte der Schauplatz ihres Wirkens immer mehr nach Jerusalem. Von den er- 20 sten Propheten trat Arnos an der Kultstätte in Bethel auf, Hosea im Nordreich. Schon für Jesaja ist aber Weideland und Öde identisch (5, 17; 17, 2. 22f.): 14 er ist ganz und gar Jerusalemiter. Der Ort seines Auftretens scheint mit Vorliebe der öffentliche Tempelhof gewesen zu sein. Dem Jeremia endlich befiehlt Jahwe: „Gehe auf die Gassen 25 von Jerusalem und rede öffentlich,"15 In Zeiten der Not kommt es vor, daß ein König, wie Zedekia, heimlich um ein Gotteswort zum Propheten sendet. 16 Aber in aller Regel tritt der Prophet auch dem König und seiner Familie öffentlich, persönlich auf der Straße 17 oder durch öffentlich gesprochenes oder - ausnahmsweise - einem Jünger 30

10 11 12 13 14 15 16 17

Max Weber rezipiert Sellin, Prophetismus, S. 216-220. Max Weber rezipiert Rohde, Psyche II, S.57. 1 Könige 19,1-4. Arnos 7,10-17. Richtig Jesaja 17,9. Jeremia 11,6. Jeremia 37,17. Jesaja 7,3-4.

II. Die Entstehung des jüdischen

Pariavolkes

611

diktiertes219' und dann verbreitetes Wort gegenüber. 18 Es kommt vor, daß einzelne oder auch Deputationen der Ältesten vom Propheten Orakel erbitten und erhalten (auch von Jeremia: 21, 2f.;19 37, 3; 38,14; 42, lf.). Ersichtlich weit häufiger aber: daß er von sich aus, d.h. 5 unter einer spontanen | Eingebung, auf dem Markt zum Publikum A 314 spricht oder auch zu den Ältesten am Tor. Denn der Prophet deutet zwar auch das Schicksal einzelner.' Aber in aller Regel nur das von politisch wichtigen Personen. Und weit überwiegend befaßt er sich mit dem Schicksal des Staates und Volkes. Und zwar immer in der io Form emotionaler Invektiven gegen die Machthaber. Der „Demagoge" taucht hier zum erstenmal geschichtlich beglaubigt auf, etwa | in B 284 der gleichen Zeit, wo die homerischen Gesänge die Figur des Thersites prägten. Aber in der frühhellenischen Polis verläuft die Versammlung der Notablen, bei der das Volk in aller Regel höchstens 15 zuhört und durch Akklamation mitwirkt, wie dies in Ithaka geschildert wird,20 in geordneter Rede und Gegenrede und wird das Wort durch Überreichung des Stabes erteilt. Der Demagoge der perikleischen Zeit andererseits ist ein weltlicher, den Demos durch seinen persönlichen Einfluß leitender Politiker, welcher in der staatlich ge20 ordneten souveränen Ekklesiak spricht. Die homerische Zeit kennt die Befragung des Sehers inmitten der Versammlung der Ritterschaft.21 Später ist das verfallen. Gestalten wie Tyrtäos und die solonische dichterische Kriegsdemagogie zur Eroberung von Salamis erinnern wohl am ehesten an die alte freie politische Prophetie der is25 raelitischen Eidgenossenschaft. Aber die Gestalt des Tyrtäos ist mit der Entwicklung des disziplinierten spartanischen Hoplitenheeres verwachsen,' und Solon war bei aller Frömmigkeit ein rein weltlicher 219 > Daß das vorkam, zeigt die Einsiegelung eines Orakels des Jesaja durch seine Jünger (8,16) und das schriftliche Fluchorakel des Jeremia gegen Babel (51, 59f.). m |

j A: Einzelner.

k A, B: Eklesia

I K o m m a fehlt in A

m Punkt fehlt in A, B

18 J e r e m i a 3 6 , 1 - 1 0 . 19 J e r e m i a 2 1 , 2 - 1 0 . 20 Der z w e i t e G e s a n g v o n H o m e r s O d y s s e e b e s c h r e i b t die V o l k s v e r s a m m l u n g v o n Ithaka, w o b e i ein e n t s p r e c h e n d e s V o r g e h e n sichtbar wird. Dieser G e s a n g zeigt in Max W e b e r s H a n d e x e m p l a r der O d y s s e e in der Ü b e r s e t z u n g von Oskar H u b a t s c h . - Bielefeld/Leipzig: Velhagen & Klasing 1894, S. 1 4 - 2 5 , d e u t l i c h e R e z e p t i o n s s p u r e n d u r c h Unt e r s t r e i c h u n g e n u n d Randstrich sowie einige A n m e r k u n g e n . 21 Siehe Homer, llias I 5 9 - 1 2 0 . 3 8 4 - 3 8 6 ; R o h d e , P s y c h e II, S. 6 8 - 6 9 .

A 313, B 2 8 3

612

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Politiker mit lichtem und klarem, das Wissen von der Unsicherheit des Menschenloses mit dem sicheren Glauben an den Wert des eigenen Volkes verbindenden, im Innersten „rationalistischen" Geiste und dem Temperament des Predigers vornehmer und dabei frommer Sitte. Weit eher ist die orphische Religiosität und Prophetie der is- 5 raelitischen verwandt. Mit diesen plebejischen Theologen suchte die plebejerfreundliche Tyrannis, vor allem die der Peisistratiden, Verbindung. Ebenso gelegentlich die Politik der Perser in der Zeit der Unterwerfungsversuche. „Chresmologen", wandernde Orakelgeber, und weissagende Mystagogen aller Art durchzogen im 6. und in der 10 ersten Zeit des 5. Jahrhunderts Griechenland, 22 von Privaten sowohl wie von Politikern, namentlich Exulanten, gegen Lohn konsultiert. Dagegen ist nichts davon bekannt, daß jemals eine religiöse Demagogie nach Art der israelitischen Propheten in die Politik der helleA 315 nischen Staaten eingegriffen hätte. Pythagoras | und seine Sekte, de- 15 ren politischer Einfluß sehr beträchtlich war, wirkten als Seelendirektoren des unteritalischen Stadtadels, nicht als Propheten der Gasse. Die vornehmen Weisheitslehrer von der Art des Thaies verkündeten nicht nur Sonnenfinsternisse und spendeten Klugheitsregeln, sondern griffen sämtlich in die Politik ihrer Städte ein, teilweise in 20 leitender Stellung. Aber ihnen fehlte die Ekstatikerqualität. Ebenso B 285 Piaton und der Akademie, | deren - letztlich utopische - Staatsethik auf die Entwicklung des Schicksals (und Zerfalls) des syrakusanischen Reiches von großem Einfluß war. Die ekstatische politische Prophetie aber blieb hierokratisch organisiert in den offiziellen Ora- 25 kelstätten, welche auf die offiziellen Fragen der Bürgerschaften in geschmeidigen Versen Antwort gaben. Die feste militärische Ordnung der Städte lehnte die freie emotionale Prophetie ab. - Dagegen führt in Jerusalem eine rein religiöse Demagogie das Wort, deren Orakel finstere Geschicke der Zukunft blitzartig aus düsterer 30 Schwüle aufleuchten lassen, welche autoritär auftritt und jede geordnete Verhandlung meidet. Der Prophet war formell reiner Privatmann. Aber um deswillen war er natürlich keineswegs eine den offiziellen politischen Gewalten gleichgültige Figur. Vornehme, im Königsdienst stehende Bürger sind es, die Jeremias 35 gesammelte Orakel vor den Staatsrat und den König bringen; denn

22 Rohde, Psyche II, S.63-69.

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jedes solche Orakel war ein staatlich wichtiges Vorkommnis.23 Nicht etwa nur, weil es die Stimmung der Masse beeinflußte. Sondern auch, weil es ganz unmittelbar magisch, als Bannwort, böses oder gutes Omen den Gang der Ereignisse beeinflussen konnte. Angstvoll, 5 zornig oder gleichgültig, je nach der Lage, stehen die Gewalthaber diesen mächtigen Demagogen gegenüber. Bald suchen sie sie in ihren Dienst zu ziehen, bald handeln sie wie König Jojakim, der, in seinem Wintersöller sitzend, mit ostensibler Gelassenheit Blatt für Blatt jener gesammelten Unheilsorakel, welche die Hofbeamten ihm 10 vorlesen, ins Herdfeuer wirft, 24 bald schreiten sie gegen sie ein. Unter starken Regierungen war die Prophetie verboten, wie unter Jerobeam II. die Klage des Arnos darüber zeigt.25 Wenn dieser Prophet Gottes Zorn über Israel verkündigt, weil man das Prophezeien zu unterdrücken versuche, so war das etwa das gleiche, wie wenn ein 15 moderner Demagoge Preßfreiheit verlangt. Tatsächlich war auch das Prophetenwort nicht auf mündliche Mitteilung beschränkt. Bei Jeremia tritt es als offener Brief auf. | Oder Freunde und Jünger des Propheten zeichnen das gesprochene Wort auf und es wird zur politischen Flugschrift. Später, oder gelegentlich (wie ebenfalls bei Jere20 mia) schon gleichzeitig, werden diese Blätter gesammelt und revidiert: die früheste unmittelbar aktuelle politische Pamphletliteratur, die wir kennen.26 Diesem Charakter und der ganzen Situation entspricht nun auch die Form und Tonart der vorexilischen Propheten. Alles ist | auf ak25 tuelle demagogische Wirkung, in aller Regel von Mund zu Mund, berechnet. Die Gegner der Propheten werden bei Micha redend eingeführt. 27 Sie werden ganz persönlich bekämpft und an den Pranger gestellt, und wir hören sehr oft von tätlichen Konflikten. 28 Alle Maßlosigkeit und die rasendste Leidenschaft der Parteikämpfe etwa in 30 Athen oder Florenz wird erreicht und zuweilen überboten durch das, was wir in den Zornreden und Orakelflugblättern besonders des Jeremia an Flüchen, Drohungen, persönlichen Invektiven, Verzweiflung, Zorn und Rachedurst finden. Unsauberer persönlicher Lebens23 24 25 26 27 28

Jeremia 21,1-2; 37,3; 38,1-4 u.ö. Jeremia 36,11-26. Arnos 5,10; 7,10-17. Gunkel, Einleitungen, S.XL; ders., Literatur, S. 83-84. Micha 2,4-6. Jeremia 20,1-2; 38,4-6.

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wandel wird den Gegenpropheten in einem Brief Jeremias an die nach Babylon Fortgeführten nachgeredet (29, 23). Dem Gegenpropheten Chananja bringt Jeremias Fluchweissagung den Tod. Wenn Jahwe seine Drohworte gegen das eigene Volk, die doch er ihm in den Mund gelegt hatte, trotz allen Frevels unerfüllt läßt, so gerät er 5 in Wut 29 und verlangt angesichts des Spottes der Feinde, von seinem Gott, daß er den angekündigten Tag des Unheils nun auch kommen lasse (17,18), daß er ihn räche an seinen Verfolgern (15, 15), daß er die Schuld der Gegner gegen ihn ohne Sühne bestehen lasse (18,23), d.h.: künftig um so furchtbarer seinerseits rächen möge. Er scheint 10 oft förmlich zu schwelgen in der Vorstellung von der Entsetzlichkeit des von ihm angekündigten, sicher kommenden Unheils des eigenen Volks. Aber allerdings auf der andern Seite - und das ist ein Unterschied gegen die Parteidemagogen in Athen und Florenz -: nachdem das Unheil bei Megiddo 30 und später, nachdem die jahrzehntelang 15 angekündigte Katastrophe über Jerusalem hereingebrochen ist:31 keine Spur von Triumph darüber, daß die Vorhersage recht behalten habe. Und auch nicht wie vorher dumpfe Verzweiflung. Sondern neben schwerer Trauer die Eröffnung von Hoffnung auf Gottes Gnade und bessere Zeiten. Und bei allem wilden Zorn über die Verstockt- 20 heit der Hörer läßt er sich durch Jahwes Stimme mahnen: nicht durch A 317 unedle Worte das Recht zu verwirken, Jahwes Mund | zu sein: er solle edle Worte reden, dann werde Jahwe die Herzen der Menschen ihm zuwenden (15,19). Zwar ungebändigt durch priesterliche oder ständische Konventionen und gänzlich untemperiert durch irgendwel- 25 che, sei es asketische oder kontemplative, Selbstdisziplin entlädt sich die glühende Leidenschaft der Propheten und öffnen sich in ihnen alle Abgründe des Menschenherzens. Und dennoch, trotz aller dieser B 287 Menschlichkeiten, | von denen diese Titanen des heiligen Fluchens wahrlich nicht frei waren, ist es dennoch nicht die eigene Person, 30 sondern die Sache Jahwes, des leidenschaftlichen Gottes, die über all dem wilden Toben souverän gebietet. - Der Leidenschaft des An2 9 Max Weber bezieht sich hier auf die „Konfessionen Jeremias". Siehe dazu Gunkel, Einleitungen, S. LXIII LXIV. 3 0 Gemeint ist die Tötung des Königs Josia durch die Ägypter im Jahre 609 v.Chr.; siehe dazu 2 Könige 23,29-30. 31 Gemeint ist die Auseinandersetzung mit dem neubabylonischen Reich zwischen 605 v.Chr. und 586 v.Chr. Siehe dazu Procksch, Geschichtsbetrachtung, S. 7 5 - 7 6 mit Anm. 1.

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griffs entsprach die Reaktion der Angegriffenen. Zahlreiche Verse, namentlich wieder des Jeremia, die gelegentlich wie Ausgeburten von Verfolgungswahn anmuten, schildern, wie die Feinde bald zischeln, bald lachen, bald drohen und höhnen. 32 Und das entsprach 5 den Tatsachen. Auf offener Straße treten die Gegner den Propheten entgegen, beschimpfen sie und schlagen sie ins Gesicht. König Jojakim läßt sich den Unheilspropheten Uria von Ägypten ausliefern und hinrichten, 33 und wenn Jeremia, der wiederholt in Haft genommen und mit dem Tode bedroht wurde, dem entging, dann wesent10 lieh aus Angst vor seiner Zaubermacht. Stets aber schwebt Leben und Ehre der Propheten in Gefahr und lauert die Gegenpartei darauf, sie durch Gewalt, List und Spott, Gegenzauber und Gegenprophetie zu vernichten. Vor allem auch durch Gegenprophetie. Nachdem Jeremia acht Tage lang mit einem Jochbalken auf den Schultern 15 umhergegangen ist, um die Unabwendbarkeit der Unterwerfung unter Nebukadnezar handgreiflich zu machen, tritt ihm Chananja entgegen, ergreift und zerbricht das Joch, um das böse Omen zu zerstören, vor allem Volk.34 Worauf Jeremia zunächst betroffen davongeht, dann aber mit einem eisernen Joch wieder erscheint, höhnisch 20 fordernd, daß der Gegner auch an ihm seine Kraft bewähre und ihm den baldigen Tod verkündend. 35 Diese Propheten sind mitten hineingerissen in einen Strudel von Parteigegensätzen und Interessenkonflikten. Und zwar vor allem: in betreff der auswärtigen" Politik. Das konnte nicht anders sein. Um Sein oder Nichtsein des nationa25 len Staatswesens gegenüber dem Gegensatz der assyrischen Weltmacht auf der einen, der ägyptischen auf der andern Seite handelt es sich. Partei mußte ergriffen werden und niemand, der öffentlich wirkte, kam um die Frage | herum: für wen? so wenig wie Jesus die A 318 Frage erspart blieb: ob es recht sei, den Römerzins zu zahlen? Ob die 30 Propheten wollten oder nicht, sie wirkten tatsächlich im Sinne jeweils einer der sich wütend bekämpfenden innerpolitischen Koterien, welche zugleich jede Träger einer bestimmten Außenpolitik waren, und galten daher als deren Parteigenossen. Nebukadnezar hat n A: aus wärtigen 32 33 34 35

Max Weber bezieht sich auf die „Konfessionen Jeremias". Jeremia 26,20-23. Jeremia 27,1-28,11. Jeremia 28,12-14.

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nach dem zweiten Fall Jerusalems in seinem Verhalten zu Jeremia | B 288 dem Rechnung getragen, daß der Prophet im Sinn der Lehenstreue seines Königs gewirkt hatte. Wenn wir die Sippe Saphans 36 durch mehrere Generationen die Propheten 220 ' und die deuteronomische Bewegung stützen sehen, so mag dabei recht wohl auch außenpoliti- 5 sches Parteiinteresse beteiligt gewesen sein. Zu glauben aber, daß politische Parteigängerschaft bei den Propheten selbst: etwa für Assyrien bei Jesaja oder für Babylon bei Jeremia bestimmend für den Inhalt der Orakel gewesen sei, durch welche sie von Bündnissen gegen jene Großmächte abrieten, wäre ein schwerer Irrtum. 37 Unter 10 Sanherib hat derselbe Jesaja221), der vorher in Assur das Werkzeug Jahwes sah, sich im Gegensatz zu der Verzagtheit des Königs und der Großen rücksichtslos gegen den Großkönig und gegen die Kapitulation gewendet. 38 Wie er anfangs die Assyrer als Vollstrecker wohlverdienter Strafe beinahe begrüßte, so verflucht er später dies gottlo- 15 se, übermütige, unmenschlich grausame, nur auf Macht und Vernichtung anderer ausgehende Königsgeschlecht und Volk und weissagt ihm den Untergang, den dann später, als er eintrat, die Propheten jubelnd begrüßten. 39 Und Jeremia hat zwar unablässig die Unterwerfung unter die Macht Nebukadnezars gepredigt bis zu einem Verhal- 20 ten, welches wir heute Landesverrat nennen würden: denn was ist es anders, wenn er (21, 9) beim Anmarsch des Feindes denen, die überlaufen und sich ergeben werden, Gnade und Leben in Aussicht stellt und den andern Verderben? Aber derselbe Jeremia, welcher Nebukadnezar noch in seinem letzten Orakel (aus Ägypten) gelegentlich 25 den „Knecht Gottes" nennt (43, 10), den der Vertreter des Königs A 318, B 2 8 8

220

> S[iehe] für Jeremia: 26, 24; 29, 3; 36,11; 40, 6. 40 S[iehe] über Jesajas politische Stellung insbesondere: Küchler, Die Stellung des Propheten Jesaja zur Politik seiner Zeit (Tübingen 1906). Bemerkungen darüber auch bei Procksch, Geschichtsbetrachtung und Geschichtsüberlieferung bei den vorexil. Propheten (Leipzig 1902). | 221)

36 Es handelt sich um eine Familie von Schreibern zadokidisch-priesterlicher Abstammung. 37 Siehe unten, S. 617-618. 38 Jesaja 18,1-6; 37,6-7.10-13. Küchler, Jesaja, S.52-53; Procksch, Geschichtsbetrachtung, S.45 und 56-57. 39 Insbesondere der Prophet Nahum. Procksch, Geschichtsbetrachtung, S. 71-72. 40 Richtig Jeremia 40,5.

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nach der Einnahme Jerusalems beschenkt und nach Babylon lädt0,41 hatte dem Reise|marschall des Königs Zedekia für die Fahrt nach A319 Babylon ein Blatt mit einem prophetischen Fluch über diese Stadt mitgegeben, unter der Anweisung, es dort laut zu lesen und dann in 5 den Euphrat zu werfen (Jer. 51, 59 ff.), um durch diesen Zauber die verhaßte Stadt dem Untergang zu weihen. Es zeigt sich in alledem, daß die Propheten zwar der Art ihres Wirkens nach objektiv politische, und zwar vor allem weltpolitische, Demagogen | und Publizi- B 289 sten waren, aber subjektiv nicht politische Parteigänger. Sie waren 10 überhaupt nicht primär an politischen Interessen orientiert. Niemals hat die Prophetie etwas über einen „besten Staat" ausgesagt (von Hesekiels hierokratischer Konstruktion in der Exilszeit abgesehen), 42 niemals vollends versucht, wie die philosophischen Aisymneten und vollends die Akademie, sozialethisch orientierte politische 15 Ideale durch Beratung von Machthabern in die Realität umsetzen zu helfen. Der Staat und sein Treiben interessierten sie nicht um seiner selbst willen. Vollends war ihre Fragestellung nicht die der Hellenen: wie man ein guter Bürger werde? Sondern sie war, wie wir sehen werden, ganz und gar religiös, an der Erfüllung von Jahwes Geboten, 20 orientiert. Was gewiß nicht ausschließt, daß wenigstens Jeremia auch die realen Machtverhältnisse seiner Zeit vielleicht bewußt richtiger einschätzte als die Heilspropheten. Nur war nicht dies für seine Haltung entscheidend. Denn diese realen Machtverhältnisse waren eben nur durch Jahwes Willen so gestaltet. Er konnte sie ändern. Jesajas 25 Mahnung zum Ausharren gegen die Angriffe Sanheribs schlug jeder realpolitischen Wahrscheinlichkeit ins Gesicht, 43 und wenn man ernstlich behauptet hat, er habe - vor dem König selbst! - Nachricht von den Umständen gehabt, die Sanherib zum Abzug veranlaßten, so ist dieser Rationalismus in der Tat jenen Versuchen gleichwertig,

o A, B:läd 41 Jeremia 39,13-14; 40,1-6. Siehe dazu die Einleitung, oben, S.121. 42 Gemeint ist der Verfassungsentwurf in Ezechiel 40-48. 43 Jesaja 30,27-31; 37,6-7.10-13. Dazu stellt Ernst Sellin, Prophetismus, S.241, fest, man habe die Tatsache, daß der Kern prophetischer Predigt so frappierend in der Geschichte Realität geworden sei, mit dem politischen Scharfblick des Propheten erklären wollen, „als ob nicht Jesaja gerade, als man nach menschlicher Berechnung 1000 gegen 1 wetten musste, daß Jerusalem fallen müsste, mit seiner Verkündigung von dem Triumphe Jahwes über Sanherib hervorgetreten wäre".

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welche das Wunder bei der Hochzeit zu Kana aus der Verwendung von Likören erklärten, die Jesus heimlich mitgebracht habe. Ganz unglaubhaft bleiben vollends die von manchen Panbabylonisten nicht ohne Geist aufgespürten Beziehungen der Jahwepropheten zu innerpolitischen Parteien - einer „Priester- und Bürger-Par- 5 tei" - der Weltreiche, vor allem der mesopotamischen. 44 Natürlich ist kein Zweifel, daß die jeweiligen außenpolitischen Beziehungen, auch die Parteigängerschaften, fast stets religiöse Rückwirkungen im Innern hatten. Die Parteigänger Ägyptens pflegten ägyptische, die A 320 Assyriens,13 Babylons und | Phöniziens die dortigen Kulte und im Fall 10 einer politischen Allianz war die Verehrung der betreffenden Götter eine fast unentbehrliche Bekräftigung, die ein Großkönig bei aller sonstigen Toleranz als Zeichen politischer Obödienz vermutlich geradezu forderte. Und ferner sprechen hinlängliche Angaben dafür, daß beispielsweise Nebukadnezar nicht abgeneigt war, sowohl nach 15 B 290 der ersten wie nach der zweiten Einnahme Jerusalems und der Wegführung der ägyptisch gesinnten Partei 45 den Einfluß der Jahweverehrer ähnlich als Stütze seiner Herrschaft zu benützen, 46 wie später Kyros und Dareios es taten. 47 Auch die Politik Nechos nach der Schlacht bei Megiddo scheint schon ähnliche Wege haben gehen zu 20 wollen222', ohne dadurch die Propheten für Ägypten zu gewinnen. 48 Als erster Ansatz zu dieser von der altassyrischen abweichenden wichtigen Maxime: mit Hilfe der einheimischen Priester zu herrschen, darf wohl das überlieferte Entgegenkommen der Assyrer gegenüber den religiösen Bedürfnissen von Samaría nach der Zerstö- 25 A 320, B 290

2221

Dafür spricht, daß dem von ihm eingesetzten König ein theophorer (Jahwe-)Name gegeben wurde. 49 1 p Komma fehlt in B 44 Hugo Winckler, in: Schräder, Keilinschriften, S. 170-175; ders., Geschichte I, S.95100, und andere Vertreter der panbabylonlstischen Richtung sehen in den Propheten politische Agitatoren im Dienste der Großmächte, was u.a. Friedrich Küchler, Jesaja, S. 26-57, zurückweist. Zwar sind auch für Max Weber die Propheten Demagogen, nicht aber im Dienste und Sold der Großmächte, sondern rein religiös motiviert im Dienste Jahwes. 45 2 Könige 25,26; Jeremia 40,1-12. 46 Dafür kann die Einsetzung Gedaljas aus der Schafan-Famllle (Jeremía 40,7) als Statthalter in Juda Hinweis sein. 47 Siehe unten, S. 709-710. 48 Damit Ist in erster Linie der Prophet Jeremia gemeint. 49 2 Könige 23,34. Der Sohn Josias mit Namen Eljaklm („El erhebt") erhält vom ägyptischen König den Thronnamen Jojakim („Jahwe erhebt").

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rung (2. Kön. 17,27f.) gelten. Mit dieser Wendung der Religionspolitik der Großstaaten verlor die Fremdherrschaft für die Propheten viel von ihren religiösen Schrecken und es liegt nahe, daß dies die Stellungnahme vor allem des Jeremia mit beeinflußt hat. Aber die 5 ursächliche Bedeutung solcher Momente ist bei ihnen allen ganz offenbar nicht zu vergleichen mit der Tragweite, welche solche „kirchenpolitischen" Erwägungen vermutlich bei dem Verhalten der hellenischen Orakel, vor allem: des delphischen Apollon, den Persern gegenüber gehabt haben. Auch hier war die Überzeugung, daß das 10 Verhängnis mit den Persern sei, seit dem wundergleichen Aufstieg des Kyros und Dareios die Grundvoraussetzung der Haltung der Orakel. 50 Aber die schmeichelhafte Devotion des Königs und des Mardonios und die ausgiebigen Geschenke, die sie darbrachten, in Verbindung mit der berechtigten Erwartung, daß im Falle des Sieges 15 die Perser auch hier mit Hilfe der Priester die Domestikation der entwaffneten Bürgerschaften bewerkstelligen würden, waren doch höchst substanzielle Stützen dieser Stellungnahme. Diese materiellen Erwägungen fielen bei den Propheten völlig fort. Jeremia entzog sich der Einladung nach Babylon, und von seiner zutreffenden Ein20 Schätzung der Machtlage bis zum Bestehen einer internationalen Parteigänger]schaft der Priester und Bürger einerseits, des Militär- A 321 adels andererseits, an welche manche Panbabylonisten glauben, ist denn doch ein sehr weiter Weg. Derartiges ist völlig unglaubhaft^ 51 q Komma fehlt in A 50 Max Weber knüpft hier wie mit der vorangehenden Bemerkung zur Koalition des Darius an das Manuskript „Rituelle AbschlieBung" an. Siehe oben, S. 199. 51 Max Weber rezipiert Budde, Religion, S.84: „Wie einst Elia und sein Schüler hat auch Jesaja wieder mit seiner Rede das Ohr des Königs erreicht und tief in die Geschikke seines Volkes eingreifen dürfen. Dabei aber handelte es sich weniger um Bußpredigt, sowenig er gewohnt war, den Hof damit zu verschonen, als um auswärtige Politik, um das rechte Verhalten zu den Mächten, und insbesondere zu der Weltmacht Assyrien. Nicht staatsmännische Anlage oder Erfahrung war es, was Jesaja dabei leitete, sondern lediglich religiöse Überzeugung". Max Weber wie Karl Budde wenden sich damit gegen Hugo Winckler, in: Schräder, Keilinschriften, S. 170: „Wenn ein Jeremia vom König um seinen Rat über das Nebukadnezar gegenüber zu beobachtende Verhalten angegangen wird, so geschieht das nicht, weil er ein .Prophet' oder sonst ein weiser Mann ist. Als Mann von Besitz und Einfluss und als einer der Führer der chaldäischen Partei hat Jeremia seine Verbindungen mit Babylon, welche ihm ermöglichen die politische Lage klarer zu beurteilen, als es der König vermag, der von der Babylon-feindlichen und darum Ägypten-freundlichen Partei umgeben, sich kein klares Urteil zu verschaffen vermag. Der ausserhalb der Hofcamarilla stehende Politiker Jeremia vermag die politischen Verhältnisse klarer zu übersehen, weil er die nötigen Verbindungen hat".

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und wir werden sehen, 52 daß die Stellungnahme zu den auswärtigen Bündnissen überhaupt und insbesondere die sehr beständige AbneiB 291 gung | der Propheten gegen das ägyptische Bündnis durch rein religiöse Motive gegeben war. Ebensowenig wie in der auswärtigen war die Stellungnahme der 5 Propheten in der inneren Politik, so prononciert sie hervortraten, primär politisch oder sozialpolitisch motiviert. - Die Propheten sind ihrer ständischen Herkunft nach uneinheitlich. 53 Es ist gar keine Rede davon, daß sie vorwiegend proletarischen oder auch nur negativ privilegierten223' oder bildungslosen Schichten entstammten. Erst 10 recht nicht wurde ihre sozialethische Stellungnahme durch ihre persönliche Abstammung bestimmt. Denn sie war durchaus einheitlich trotz sehr verschiedener sozialer Herkunft. Durchweg vertraten sie leidenschaftlich die sozialethischen Karitätsgebote der levitischen Paränese zugunsten der kleinen Leute und schleuderten ihre zorni- 15 gen Flüche mit Vorliebe gegen die Großen und Reichen. Aber Jesaja, der dies unter den älteren Propheten mit am heftigsten tat, 54 war ein Abkömmling aus vornehmer Sippe,55 vornehmen Priestern eng befreundet, verkehrte mit dem König als Berater und Arzt 56 und war ohne Zweifel in seiner Zeit eine der angesehensten Persönlichkeiten 20 der Stadt. Zephanja war ein Davidide und Urenkel des Hiskia, 57 Hesekiel ein vornehmer Jerusalemiter Priester. 58 Diese Propheten waren also begüterte Jerusalemiten. Micha und Jeremia stammten der A 321, B 291

223 ' Dies ist namentlich für Arnos (z.B. von Winckler) behauptet worden. Mit Recht dagegen: Küchler a.a.O. 59

52 Siehe unten, S.625. 53 Ähnlich wie Max Weber äußert sich Ernst Troeltsch, Ethos, S. 18, zur sozialen Herkunft der Propheten: „Die Propheten, soweit wir Ihre Namen und von den bekannten unter ihnen die Lebensumstände kennen, gehören verschiedenen Ständen an. Arnos ist ein Viehzüchter, Jesaja stammt aus der Nobllltät, Jeremia Ist ein Priestersohn". Wie Max Weber leitet Ernst Troeltsch daraus ab, daß es verfehlt sei, in den Propheten „Klassenvertreter" und in der prophetischen Opposition „Äußerung sozialer Klassengegensätze" zu sehen. 54 Jesaja 1,21-28; 3,16-24; 5,8-24; 10,1-4. 55 Jesaja 1,1. 56 2 Könige 19,2-4; 20,7. 57 Zephanja 1,1. 58 Ezechiel 1,3. 59 Hugo Winckler, Geschichte I, S.95, sieht In Arnos einen „Mann aus dem Volke", Franz Küchler, Jesaja, S.24, dagegen einen „wohlsitulerten judäischen Landesbewohner".

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eine aus einer Kleinstadt, 60 der andere aus einem Dorfe, 61 Jeremia aus einer landpriesterlichen Sippe, die mit Grundbesitz angesessen war, vielleicht dem alten Elidenhause224). Er kaufte verarmten Verwandten Land ab.62 Nur Arnos war ein kleiner Viehzüchter: er nennt 5 sich einen Hirten, der von Sykomorenfrüchten (der Nahrung der Armen) gelebt habe, und stammte aus einer Kleinstadt Judas, war dabei aber ersichtlich | sorgfältig gebildet: gerade er kennt z.B. den babylo- A 322 nischen Tiamat-Mythos.63 Aber wie Jesaja, bei allen schweren Fluchworten gegen die Großen, doch die Herrschaft des ungebildeten 10 zuchtlosen Demos als den ärgsten aller Flüche verkündet, 64 so ist auch Jeremia trotz seiner immerhin demokratischeren Herkunft und bei einer | noch schärferen Tonart gegen die Frevel des Hofs und der B 292 Großen ganz ebenso scharf gegen die plebejischen Minister Zedekias.65 Auch er hält es für selbstverständlich, daß kleine Leute nichts 15 von religiösen Pflichten verstehen. Von den Großen dagegen könnte man das verlangen und eben deshalb waren sie des Fluches wert. 66 Ein persönliches Moment könnte bei diesem Propheten vielleicht bei der besonders scharfen Gegnerschaft gegen die Jerusalemiter Priester dann mitspielen, wenn er wirklich von dem einst zugunsten 20 des Zadok von Salomo nach Anathot verbannten Priester Abjathar abstammen würde. Aber auch das spielt gegenüber den sachlichen Gründen höchstens eine verschärfende Rolle. Jedenfalls aber war kein Prophet Träger „demokratischer" Ideale. 67 Das Volk bedarf in ihren Augen der Leitung und auf die Qualitäten der Leitenden 224 > Für diese natürlich unbeweisbare Annahme spricht die Art, wie er wiederholt Silo als die erste Stätte der reinen Jahwe-Verehrung erwähnt und die Zerstörung Jerusalems mit der zweifellos halb vergessenen, Jahrhunderte zurückliegenden, Verwüstung von Silo vergleicht. 68 1

60 Micha 1,1 (Moreschet). 61 Jeremia 1,1 (Anathot). 62 Jeremia 32,1-15. 63 Arnos 1,1 (Thekoa); 7,4.14. Max Weber rezipiert Sellin, Prophetismus, S.31. 64 Jesaja 3,1-6. 65 Jeremia 37,1-2. 66 Jeremia 5,4-7. 67 Ernst Troeltsch schreibt ähnlich In seiner Rezension der Monographie von Louis Wallis, Study, Sp. 453: „Die Propheten sind keine Demokraten und haben mit modern-humaner Ethik nichts zu tun". In ders., Ethos, S. 18, knüpft Ernst Troeltsch daran an: „Mit Humanität und Freiheit oder gar Demokratie und Soziallsmus im modernen Sinne hat diese [sc. prophetische] Ethik keinen Faden gemeinsam". 68 Jeremia 7,12.14; 26,6.9.

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kommt daher alles an (Jes. 1, 26; Jer. 5, 5). Kein Prophet verkündet vollends irgend ein religiöses „Naturrecht" 69 und noch weniger gar ein Revolutions- oder Selbsthilferecht der von den Großen gequälten Massen. 70 In etwas derartigem würden sie zweifellos den Gipfel der Gottlosigkeit erblickt haben. Sie desavouieren ihre gewaltsame- 5 ren Vorläufer: Jehus Revolution, ein Werk der Elisaschule und der Rechabiten, verwarf Hosea mit den schärfsten Flüchen und kündete Jahwes Rache dafür an.71 Kein Prophet war - mit der charakteristischen Ausnahme der theologischen Idealkonstruktion eines Zukunftsstaats bei Hesekiel in der Exilszeit - Verkünder sozialpoliti- 10 scher Programme. Sondern: was sie an positiven sozialethischen Forderungen mehr voraussetzen als ihrerseits aufstellen, entspricht der levitischen Paränese, deren Existenz und Kenntnis bei allen als selbstverständlich behandelt ist. Die Propheten sind also nicht ihrerseits Träger demokratischer sozialer Ideale, sondern die politische 15 Situation: die Existenz einer starken politisch-sozialen Opposition gegen das Fronkönigtum und die gibborim, gab ihrer primär religiös bedingten Verkündigung den Resonanzboden und wirkte auch auf den Inhalt ihrer Vorstellungswelt ein. Dies aber geschah durch VerA 323 mittlung derjenigen Intellektuellenschichten, welche die Erinnerung 20 an die alten Traditionen der vorsalomonischen Zeit pflegten und ihnen sozial nahestanden. Ständisch einte die Propheten ein wichtiges Prinzip: die Unentgeltlichkeit ihrer Orakel. Sie schied sie von den Königspropheten, die B 293 von ihnen als Landverderber verflucht | werden und von allem Er- 25 werbsbetrieb nach Art der alten Seher oder Traumdeuter, die sie verachten und verwerfen. 72 Die vollkommene innere Unabhängigkeit

69 G e g e n eine d e r a r t i g e rationalistische Interpretation w e n d e t sich im A n s c h l u ß an B e r n h a r d D u h m a u c h Ernst Troeltsch, Ethos, S. 15. Siehe Otto, M a x Weber, S. 2 4 7 - 2 5 1 . 70 Damit w e n d e t Max W e b e r sich g e g e n einen breiten Strom der z e i t g e n ö s s i s c h e n , i n s b e s o n d e r e sozialistischen Literatur, die die h e b r ä i s c h e n Propheten als Sozialdem a g o g e n im Dienste der sozial S c h w a c h e n interpretiert, so u.a. Beer, K l a s s e n k a m p f , S. 4 4 4 - 4 4 8 . Differenziert n e h m e n zu d e r a r t i g e n politischen V e r e i n n a h m u n g e n der heb r ä i s c h e n Prophetie kritisch Paul Kleinert (Die Profeten Israels in sozialer B e z i e h u n g . Leipzig: J.C. Hinrichs'sche B u c h h a n d l u n g 1905) u n d J o h a n n e s H e r r m a n n (Die soziale Predigt der P r o p h e t e n [ B i b l i s c h e Zeit- u n d Streifragen 6/12], - Berlin: E d w i n R u n g e 1911) Stellung. 71 H o s e a 1,4. Max W e b e r rezipiert Procksch, G e s c h i c h t s b e t r a c h t u n g , S . 1 4 8 ; Meyer, G e s c h i c h t e I 1 , S.395. 72 M i c h a 3 , 1 - 1 2 .

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der Propheten war dabei nicht so sehr die Folge, als vielmehr eine der wichtigsten Ursachen jener Praxis. Sie kündeten vorwiegend Unheil und niemand konnte wissen, ob er bei einer Anfrage nicht wie König Zedekia eine Unheilsweissagung empfing, und damit ein bö5 ses Omen. 73 Ein solches bezahlt man nicht und einem solchen setzt man sich auch nicht aus. Vornehmlich ungebeten und von sich aus getrieben, selten auf Anfrage, schleudern daher die Propheten ihre oft furchtbaren Orakel der Hörerschaft entgegen. Aber als ständisches Prinzip entspricht jene Praxis der Unentgeltlichkeit der gleicharti10 gen Praxis gerade vornehmer Intellektuellenschichten; 74 religionssoziologisch wichtige Ausnahmen davon waren die spätere Übernahme dieses Prinzips durch die plebejischen Intellektuellenschichten der Rabbinen, und von da: der christlichen Apostel. - Auch ihre „Gemeinde", soweit man den Ausdruck gebrauchen kann (worüber 15 später), 75 fanden die Propheten keineswegs nur oder vorwiegend im Demos. Im Gegenteil: wenn sie überhaupt einen persönlichen Anhalt hatten, so waren einzelne vornehme fromme Häuser in Jerusalem die Patrone, zuweilen durch mehrere Generationen. Bei Jeremia die gleiche Sippe, welche auch bei der „Auffindung" des Deuterono20 mium beteiligt war.76 Unter den Sekenim, als den Hütern der frommen Traditionen und vor allem: des überlieferten Respekts vor der Prophetie, fanden sie am ehesten Rückhalt. So Jeremia bei seinem Kapitalprozeß, ebenso Hesekiel, den die Ältesten im Exil konsultieren. 77 Niemals: bei den Bauern. Zwar alle Propheten eifern gegen die 25 Schuldversklavung, die Pfändung der Kleidung, überhaupt die Verletzung der Karitätsgebote, welche den kleinen Leuten zugute kamen. In Jeremias letzter Zukunftshoffnung sind Bauern und Hirten die Träger der Frömmigkeit. 78 Aber in dieser Art ist das auch nur bei ihm der Fall. Und auch zu seiner Anhängerschaft gehörten die Bau30 ern so wenig wie die ländliche rSquirearchie, | imr Gegenteil war der A 324 am haarez je länger je mehr Gegner der Propheten, speziell auch des von seiner eigenen Sippe bekämpften Jeremia, weil sie als strenge r A: Squirearchie. | Im 73 74 75 76 77 78

Jeremia 37,17-21. Max Weber knüpft hier an die Studie Rel. Gemeinschaften, S. 292-293, an. Siehe unten, S.648. Gemeint ist die Schafan-Familie. Jeremia 26,7-19; Ezechiel 14,1; 20,1. Jeremia 32,42-44; 33,12-13.

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Jahwisten gegen die ländliche Orgiastik der Ackerbaukulte und die damit am stärksten befleckten, also die ländlichen, vor allem: die Baalkultstätten, eiferten, an denen die Landbevölkerung aus ökonoB 294 mischen sowohl | wie aus idealen Gründen hing. - Nie fanden sie Rückhalt beim König. Denn sie waren Träger der jahwistischen, ge- 5 gen das mit realpolitisch notwendigen Konzessionen an fremde Kulte, mit Trunk und Völlerei, mit den salomonischen fronstaatlichen Neuerungen belastete Königtum sich wendenden, s Tradition. Bei keinem Propheten spielt Salomo die geringste Rolle. Stets ist, wenn überhaupt ein König erwähnt wird, David der fromme Herrscher. 79 10 Die Könige des Nordreichs gelten dem Hosea als illegitime, weil ohne Jahwes Willen zum Thron gelangte Usurpatoren. Arnos nennt die Nasiräer und Nebijim unter den Institutionen Jahwes,80 aber nicht: den König. Zwar die Legitimität der Davididen hat kein Prophet angefochten. Aber der Respekt auch vor dieser Dynastie, so wie sie 15 war, war nur ein bedingter. Jesajas Immanuel-Prophetie 81 war doch wohl die Verkündigung eines gottgesendeten Usurpators 1 . 82 Und doch war bei ihm am meisten Davids Zeitalter der Höhepunkt der nationalen Geschichte. Vollends die Rücksichtslosigkeit der Angriffe gegen das Verhalten der einzelnen zeitgenössischen3 Könige stieg. 20 Solche rasenden Ausbrüche des Zorns und der Verachtung wie bei Jeremia gegen Jojakim, der wie ein Esel verscharrt (22,19), und gegen die offenbar am Astartekult beteiligte Königin-Mutter, der die Röcke über den Kopf gezogen werden sollen, daß jeder ihre Schande sehen möge (13,18ff.) 83 finden sich nicht oft. Aber schon Jesaja ruft 25 sein Wehe über das Land, dessen König „ein Kind ist und von Weibern geleitet wird" 84 und dem Herangewachsenen trat er persönlich schroff entgegen. Von Elia hat die prophetische Tradition absichtlich gerade seine Konflikte mit Ahab aufbewahrt. Die Könige vergalten diese Abneigung. Nur in unsicheren Zeiten lassen sie sie gewähren, 30 fühlen sie sich aber sicher, so greifen sie, wie Manasse, zu blutiger Verfolgung. Den Zorn der Propheten gegen die Könige erregte, nes Komma fehlt in A 79 80 81 82 83 84

t A, B: U r s u r p a t o r s

a A: zeitgenösischen

Max Weber rezipiert Procksch, Geschichtsbetrachtung, S. 143-146. Arnos 2,11-12. Jesaja 7,14-16. Greßmann, Eschatoiogie, S. 272-278; Sellin, Prophetismus, S . 4 7 - 4 8 . Jeremia 13,18-27. Jesaja 3,12.

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ben der politisch bedingten Pflege fremder oder unkorrekter Kulte, vor allem die in ihren Mitteln und Voraussetzungen unheilige Weltpolitik als solche. Insbesondere: das Bündnis mit Ägypten. 85 Obwohl flüchtige Jahwepropheten, wie | Uria, in Ägypten Zuflucht fanden, A 325 5 obwohl ferner die ägyptische Herrschaft sicherlich die weit sanftere und religiös ganz unpropagandistische war, warfen sich die Propheten gerade gegen dieses Bündnis am stärksten in Harnisch. Der Grund tritt bei Jesaja (28, 18) hervor: Es ist der „Bund mit Scheol", d.h.: mit den chthonischen Göttern des Totenreichs, den sie ver10 ab|scheuen225). Man sieht: sie stehen darin vollkommen auf dem Bo- B 295 den der priesterlichen Tradition,6 und ihre politische Haltung ist auch in solchen Einzelzügen durchaus religiös und nicht realpolitisch bedingt. Wie gegen den König, so eifern die Propheten auch gegen die Großen: vor allem die Sarim und Gibborim. Sie verfluchen ne15 ben der Ungerechtigkeit ihres Gerichts vor allem ihre unfromme Lebensweise und Völlerei. Aber es ist deutlich zu erkennen, daß der Gegensatz von solchen Einzellastern unabhängig war. Der König und die politisch-militärischen Kreise konnten mit den rein utopisch orientierten Mahnungen und Ratschlägen der Propheten schlechter20 dings nichts anfangen. Wenn schon die hellenischen Staaten des 6. und 5. Jahrhunderts zwar die Orakel regelmäßig konsultierten, aber - obwohl diese dort durchweg politisch orientiert waren - gerade in den Zeiten großer Entscheidungen, wie z.B. über den Perserkrieg, schließlich nicht befolgten, so war dies den Königen von Juda über25 haupt in aller Regel politisch unmöglich. Und das Würdegefühl der dem prophetischen Glauben hier wie überall gleich fernstehenden Ritterschaft zumal mußte die Würdelosigkeit der Ratschläge Jeremias gegenüber Babylon ohne weiteres ablehnen. Ihr waren diese auf der Gasse schreienden Ekstatiker an sich verächtlich. Offensichtlich 225 > Daß an einer andern Stelle unter den Göttern, die Jahwe vernichten wird, geradezu Osiris genannt sei, ist eine Konjektur Duhms. 86 1

b Komma fehlt in A 85 Jesaja 20. Max Weber rezipiert Procksch, Geschichtsbetrachtung, S. 48-50. 86 Duhm, Jesaja, S.97, übersetzt Jesaja 10,4: „Belthi bricht nieder, gestürzt ist Osir, und unter Erschlagene fallen siel". Auf diese auf Paul de Lagarde zurückgehende Konjektur in Jesaja 10,4 durch Bernhard Duhm weist Ernst Sellin, Prophetismus, S. 142143, hin, der in Jesaja 10,3-4; 28,15-17 eine Ankündigung des Untergangs von „Unterweltgöttern" sieht, was Max Weber rezipiert.

A 325, B 295

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ist andererseits, daß die von den Intelligenzschichten genährte populäre Opposition gegen die vornehme Kriegerschaft und den Patriziat der Königszeit als solche bei der Haltung der Propheten mitspielte. Der Geiz ist das vornehmste aller Laster, d.h.: die Bewucherung der c Armen. Und für die königliche Armee interessieren sich diese Pro- 5 pheten nicht. Ihr Zukunftsreich ist ein Friedensreich. Dabei waren sie keineswegs an sich so etwas wie „kleinjüdische" Pazifisten. Die Herrschaft über Edom und über jene Völker, „über welche Jahwes A 326 Name genannt ist", wurde Juda von Arnos | (9, 12) verheißen. Und die alten populären Weltherrschaftshoffnungen brachen immer wie- 10 der durch. Aber zunehmend geht die Ansicht dahin: ausschließlich durch ein Gotteswunder, wie einst am Schilfmeer, nicht aber durch eigene Militärmacht werden die politischen Ansprüche Israels verwirklicht werden. A m allerwenigsten aber durch politische BündnisB 296 se. Gegen diese richtet | sich der Zorn der Propheten immer aufs 15 neue. Der Grund der Gegnerschaft ist wiederum ein religiöser. Es ist keineswegs nur die Gefahr fremder Kulte. Sondern daß Israel in der berith mit Jahwe steht, dem niemand Konkurrenz machen darf, keinenfalls das Vertrauen auf menschliche Hilfe: das ist gottloser Unglaube, der Jahwe erzürnt.87 Wenn Jahwe das Volk, wie Jeremia sah, 20 zur Unterwerfung unter Nebukadnezar bestimmt hatte, so hatte man sich dem zu fügen. Bündnisse zum Schutz gegen die Großkönige waren Frevel, solange sie Vollstrecker seines Willens waren. Waren sie es nicht und wollte er also Israel helfen, so half er allein, lehrte Jesaja, der aus diesem Grund wohl als erster unermüdlich gegen aus- 25 nahmslos jedes im Werk befindliche Bündnis eiferte. Man sieht: alles, sowohl in der außenpolitischen wie in der innenpolitischen Haltung, war rein religiös motiviert, nichts realpolitisch. Religiös bedingt war schließlich auch die Beziehung zu den Priestern. Kein Prophet vor Hesekiel nennt die Priester mit positiver Bewer- 30 tung. Arnos kennt, wie schon gesagt,1 nur Nasiräer und Nebijim als Jahwes Werkzeuge, nennt aber die Priester nicht. Und schon die bloße Existenz dieser Art von freier Prophetie ist für die Zeit ihres Emc A: her 87 Max Weber rezipiert mit der Anbindung der Propheten an die Berit Budde, Religion, S. 76. Die Bedeutung der Bundesüberlieferung schon für die frühen Schriftpropheten arbeitet Otto Procksch, Geschichtsbetrachtung, S. 112-115 und 127-130, heraus und widerspricht damit Julius Wellhausens These vom „Bundesschweigen der Propheten". 1 Siehe oben, S.624.

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porkommens ein klares Symptom von Schwäche der Priestergewalt. Wäre die Stellung der Priester schon die gleiche gewesen wie in Ägypten oder auch nur wie in Babylon oder wie in Jerusalem nach dem Exil, so wäre die freie Prophetie zweifellos, als gefährlichste 5 Konkurrentin, von ihnen erstickt worden. Aber das war infolge des ursprünglichen Fehlens einer zentralen Kultstätte und eines offiziellen Opfers in der Bundeszeit und bei dem feststehenden Prestige der alten Königspropheten und Seher und dann des Elia und der Elisaschule nicht möglich. Mächtige Sippen frommer Laien standen hin10 ter den Propheten und die Priester mußten sie daher gewähren lassen, so schroff die Gegensätze oft aufeinanderstießen. Keineswegs durchgängig war dies freilich der Fall. Jesaja stand mit Priestern von Jerusalem in enger Verbindung, Hesekiel war | durchaus priesterlich A 327 orientiert. Andererseits finden wir aber die denkbar schärfsten per15 sönlichen Konflikte mit den Kultpriestern gleich zuerst bei Arnos in Bethel 2 und noch zuletzt bei Jeremia in Jerusalem. 3 Der Prozeß des letzteren (Jer. 26) mutet fast wie ein Vorspiel zu dem an, was 600 Jahre später am gleichen Ort geschah,04 und die Überlieferung der Vorgänge hat vielleicht | in der Tat irgendwie darauf nachgewirkt. Jere- B 297 20 mia wurde auf den Tod angeklagt, weil er dem Tempel das Schicksal des von den Philistern dereinst zerstörten Heiligtums in Silo geweissagt hatte. Er wurde vor das Gericht der Beamten und Ältesten geschleppt,6 und die Priester und Heilspropheten fungierten als seine Ankläger. Aber der Unterschied der Zeiten zeigte sich im Resultate: 25 Jeremia wurde auf Veranlassung der Ältesten trotz der Anklage der Priester freigesprochen mit der Begründung, daß der Präzedenzfall des Micha vorliege, der unter Hiskia ähnliches geweissagt habe226'. Der Vorgang ergibt immerhin, daß Weissagungen gegen den Tempel selbst selten waren. Und vor allem enthielten auch derartige Orakel 30 ja letztlich keine Anzweiflung seiner Legitimität. Zwar tröstete Jeremia sich und andere später über den Verlust der heiligen Lade unter 226

' In der jetzigen Fassung bei Micha (1, 55) 5 stimmt das nicht ganz. |

d Komma fehlt in A

e Komma fehlt in A

2 Arnos 7,10-17. 3 Jeremia 20,1-6. 4 Max Weber spielt auf den Prozeß gegen Jesus an. 5 Richtig Micha 3,12. Die Differenz zu Jeremia 7,12; 26,18 arbeitet Bernhard Duhm, Jeremia, S. 77. 214-215, heraus.

A 327, B 297

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Nebukadnezar leicht. 6 Aber immerhin behandelt jene Weissagung den Tempelsturz doch als an sich ein Unheil, welches nur bedingt als Sündenstrafe für den Fall fehlender Bekehrung, in Aussicht gestellt wurde (26,13). In der Tat hat kein Prophet den Tempel geradezu bekämpft. Arnos, der das Opfer in Bethel und Gilgal geradezu ein „Fre- 5 veln" nennt (4, 4; 5, 5), meint damit vermutlich zunächst nur die bei allen Vertretern der Hirtenfrömmigkeit tief verhaßten Kultformen der Ackerbauer. 7 Das Volk soll da nicht hingehen, sondern „Jahwe suchen" (das.), und als Sitz Jahwes kennt Arnos den Zion, wie Hosea Juda als einzig unbefleckte Stätte Jahwes. 8 Jesajas Zuversicht auf die 10 Uneinnehmbarkeit Jerusalems in seinen Spätorakeln war zweifellos auf den Tempel gegründet. 9 In einer Tempelvision hatte er ja in seiner Jugend den himmlischen Hofstaat gesehen. 10 Für Micha blieb trotz seines Unheilsorakels 11 der Zion in Zukunft die Stätte der reinen Thora und Prophetie Jahwes. 12 Nur gegen die Unreinheit auch 15 des dortigen Kults: vor allem die Befleckung durch Hierodulen, eiferten die Propheten. Noch bei Hosea erschöpft sich fast die ganze A 328 Kraft des Propheten im Kampf gegen die Baal|kulte, der dann die vorexilische Prophetie durchzieht. Aber allerdings eifern sie nirgends für den korrekten Priesterkult. Jeremia hat das Deuteronomi- 20 um, also die Zentralisierung des Kults im Tempel von Jerusalem, offenbar anfänglich begrüßt (11, 3), 13 um freilich später (8, 8) es als B 298 Produkt des „Lügengriffels | der Schreiber" zu bezeichnen, weil seine Urheber an dem falschen Gottesdienst festhalten (8, 5) und das Prophetenwort verwerfen (8, 9). Was damit gemeint ist, ergibt eine 25 andere Stelle (7,4.11 ff.) klar: der Tempel an sich ist nutzlos und wird das Schicksal Silos erleiden, wenn nicht das Entscheidende: die Wandlung in der Lebensführung, erfolgt. Neben einzelnem sozialethischem Unrecht wird hier vor allem das Vertrauen auf „unnötige Lügenworte" (der Zionspriester) hervorgehoben (7, 8). Dies letzte 30 war eben das allein Entscheidende: der Ungehorsam gerade der 6 Jeremia 3,16-17. 7 Max Weber rezipiert Sellin, Prophetismus, S.32. 8 Arnos 1,2; Hosea 4,15. 9 Sellin, Prophetismus, S.46. 10 Jesaja 6,1-13. Max Weber rezipiert Sellin, Prophetismus, S. 43.52. 11 Micha 3,9-12. 12 Micha 4,1-5. 13 Max Weber rezipiert Hölscher, Profeten, S.278-279, und Procksch, Geschichtsbetrachtung, S. 80-83.

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Priester gegen jene göttlichen Gebote, welche der Prophet als unmittelbar von Jahwe eingegeben verkündet. Und außerdem: ihre persönliche Sündhaftigkeit. In typischer Art erkennt so der persönliche Charismatiker das Amts-Charisma 14 nicht als Qualifikation zum 5 Lehren an, wenn der lehrende Priester persönlich unwürdig ist. Für die, am Kult nicht beteiligten, Propheten war naturgemäß die Lehre des göttlichen Wortes (dabar), wie sie es vernahmen, das religiös allein Wichtige und also auch an der Tätigkeit der Priester die Lehre (thora), nicht der Kult (Jer. 8, 6; 18,18), auch in Jerusalem (Micha 4, 10 2). Ebenso war ihnen naturgemäß beim Volk nur der Gehorsam gegen die debarim und die thora wichtig und nicht das Opfer. Und ebenso nicht jene rituellen Gebote, welche später im Exil zu so ausschlaggebender Bedeutung gelangten: Sabbat und Beschneidung. Des Sabbat des ungehorsamen Volks ist Jahwe schon bei Arnos - ei15 nem Hirten! - satt227','15 und der äußeren Beschneidung setzt Jeremia (9, 24f.) die „Beschneidung der Vorhaut des Herzens" als allein wesentlich entgegen. 16 Nicht eine Ablehnung, wohl aber eine starke Entwertung aller Riten ist daraus herauszuhören. Die Propheten haben auch hier die aus der Thora erwachsenen Konzeptionen der In20 tellektuellen akzeptiert: Jahwe war, wenigstens dem Postulat nach, ein Gott gerechter ethischer Vergeltung und das (diesseitige) Glück des Einzelnen - von dem Jesaja 3,10 die Rede ist - galt ihnen ebenso als unmittelbare „Frucht der Werke", wie das des Volks: diese massi- A 329 ve ethische Werkgerechtigkeit stand, bei den älteren Propheten we25 nigstens, dem ebenso massiven Ritualismus der Priester gegenüber. Der Gegensatz gegen die priesterliche Bewertung des | Opfers insbe- B 299 sondere steigerte sich, namentlich bei Arnos und Jeremia, bis zu völliger Entwertung. Opfern ist von Jahwe nicht befohlen und daher 227 > Daß Jer. 17,19f. 1 7 nicht von Jeremia stammt, ist mit Recht allgemein angenommen worden. |

f Komma fehlt in A 14 Zur Relationierung von persönlichem Charisma und Amtscharisma knüpft Max Weber an die Studie zur Herrschaft, S. 783-784 (MWG I/22-4), an, dort bezogen auf die Kirche. 15 Arnos 8,5. 16 Jeremia 4,4. 17 Jeremia, 17,19-27. Duhm, Jeremia, S. 149: „Das Stück ist längst als unecht erkannt; es spricht die Sprache der Ergänzer und bewegt sich um die Interessen, die Tritojesaja, Nehemla und ihre Nachfolger verfechten".

A 328, B 298

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nutzlos (Jer. 6,20; 7,21). In der Wüste habe man nicht geopfert, argumentiert schon Amos (5, 5).18 Wenn das Volk ungehorsam ist, seine Hände voll Blut sind, dann sind Jahwe alle seine Opfer und Fasten ein Greuel, lehrte auch Jesaja (1, llf.). 1 9 Daß in solchen Worten keine bedingungslose Verwerfung von Kult und Opfer liege, ist bei Jesajas Beziehung zur Priesterschaft und seiner Schätzung der Tempelburg als sicher anzunehmen und gilt daher wohl auch für die anderen Propheten. Immerhin ist die Haltung zum Opfer in den Orakeln kalt bis zur Feindseligkeit. Es klingt eben in alledem in der Prophetie das „nomadische Ideal", infolge der Verklärung dieser königlosen Vergangenheit durch die Literatentradition, stark an. 20 Zwar ist selbst der Hirte Amos, da er Juda Weinreichtum verheißt (9, 13), ebensowenig ein Rechabit 21 gewesen wie Jeremia, der einzige Prophet, der mit dem Orden in persönliche Beziehung trat und dessen Frömmigkeit Israel als exemplarisch vorhielt, 22 selbst aber noch im Alter einen Acker kaufte. 23 Aber verglichen mit der üppigen und deshalb hochmütigen und Jahwe ungehorsamen Gegenwart blieb doch die Wüstenzeit auch den Propheten die eigentlich fromme Epoche. 24 Zur Steppe wird Israel in der Endzeit, durch die Verwüstung, wieder werden, 9 und der Heilskönig sowohl wie die Übriggebliebenen essen die Steppennahrung: Honig und Rahm. 25 Man hat die Haltung der Propheten, alles in allem, oft als „Kulturfeindschaft" bezeichnet. Das darf nicht als persönliche „Kulturlosigkeit" verstanden werden. 26 Sie sind vielmehr nur auf dem großen g K o m m a fehlt in A 18 Richtig A r n o s 5,25. 19 J e s a j a 1 , 1 1 - 1 5 . 20 Siehe o b e n , S . 4 0 0 u n d 5 5 3 - 5 5 4 . 21 Siehe o b e n , S. 2 9 4 - 2 9 5 . 22 J e r e m i a 35. 2 3 J e r e m i a 32. 24 P r o c k s c h , G e s c h i c h t s b e t r a c h t u n g , S. 1 7 - 1 8 . 7 7 ; Hölscher, Profeten, S . 2 9 6 . 25 M a x W e b e r schließt s i c h hier a n B u d d e , Ideal, S. 73, an, d e m a u c h H e r m a n n G u n k e l , Artikel I m m a n u e l , in: R G G 1 III, S p . 4 4 6 - 4 4 8 , hier S p . 4 4 7 (hinfort: G u n k e l , Artikel I m m a nuel), z u s t i m m t . A b l e h n e n d d a g e g e n P r o c k s c h , G e s c h i c h t s b e t r a c h t u n g , S. 3 4 - 3 7 . 26 M a x W e b e r rezipiert Otto P r o c k s c h , G e s c h i c h t s b e t r a c h t u n g , S. 17, d e r a n d i e T h e se, H o s e a h a b e d a s P r o b l e m d e r K u l t u r g e s c h i c h t e a u f g e d e c k t , f o l g e n d e Reflexion anschließt: „Völlig a u s g e s t o r b e n s c h e i n t d e r G e d a n k e nie g e w e s e n z u sein, d a s s Israel s e i n e Religion a u s d e r W ü s t e m i t g e b r a c h t hatte, u n d d a m i t v e r b a n d s i c h leicht e i n e A b kehr v o n d e n K u l t u r g ü t e r n , ein n o m a d i s c h e s Ideal. S o f i n d e n wir J o n a d a b b e n R e k a b , d e n Z e i t g e n o s s e n J e h u s u n d Elisas, im 9. J a h r h u n d e r t als d e n Stifter einer a s k e t i s c h e n

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Resonanzboden der weltpolitischen Bühne ihrer Zeit und ebenso nur im Zusammenhang mit einem weitverbreiteten Kulturraffinement und einer starken Bildungsschicht denkbar, wenn auch andererseits, aus den erörterten politischen Gründen, 2 7 nur im Rahmen 5 eines Kleinstaates, ähnlich wie etwa Zwingli nur in einem Kanton. Sie alle waren schriftkundig und offenbar im ganzen zutreffend orientiert über die Eigenart der ägyptischen und mesopotamischen Kultur, insbesondere auch die Gestirn|kunde, wie denn die Art des A 330 Gebrauches der heiligen Zahlen, z.B. der 70 bei Jeremia, 28 auf eine 10 mehr als nur ungefähre Bekanntschaft wohl schließen läßt. Jedenfalls aber ist kein Zug überliefert, der auf irgendwelche Ansätze von Weltflucht oder | Kulturablehnung im indischen Sinne schließen lie- B 300 ße. Die Propheten kennen außer der Thora auch die chokma oder 'ezah (Jer. 18,18) der Lebensklugheitslehrer (chakamim). Aber frei15 lieh dürfte andererseits ihre Bildungsstufe mehr den Orphikern und Volkspropheten in Hellas als den vornehmen Weisen von der Art des Thaies entsprochen haben. Nicht nur allen ästhetischen und allen Werten vornehmer Lebensführung überhaupt, sondern auch aller weltlichen Weisheit stehen sie mit ganz fremden Augen gegenüber. 20 Auch diese Haltung wurde zwar gestützt durch die traditionelle antichrematistische, dem Hof, den Beamten, den gibborim und den Priestern abgeneigte Haltung der puritanisch Frommen ihrer Umwelt. Innerlich bedingt aber war sie rein religiös durch die Art, wie sie ihre Erlebnisse verarbeiteten. Diesen müssen wir uns jetzt zuwen25 den. Psychologisch angesehen waren von den Propheten der vorexilischen Zeit die große Mehrzahl - nach den Selbstzeugnissen jedenfalls: Hosea, Jesaja, Jeremia, Hesekiel - zweifellos, h und man kann ohne allzugroße Unvorsichtigkeit sagen: nach sicherer Vermutung h Komma fehlt in A Sekte, die sich bis zum Untergange Jerusalems erhielt (Jrm. [Jeremia] 35). Schon diese Bewegung steht sicherlich in Beziehung zum abgelehnten Baalskult. Hundert Jahre später hat Hosea die ganze Frage von neuem empfunden. Aber er ist nicht kulturfeindlich gewesen. Er war eine zu antike Natur und zu fein, um den kulturlosen Zustand der Wüste den Freuden des bebauten Landes vorzuziehen". 27 Siehe oben, S.607-622. 28 Max Weber bezieht sich hier auf Jeremias Erwartung einer siebzigjährigen Exilierung; Jeremia 25,11-13; 29,10. Die Bedeutung der Zahl 70 behandelt Johannes Hehn, Siebenzahl, S.89-90.

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alle, wenn auch in sehr verschiedenem Grade und Sinn, Ekstatiker. 29 Schon ihre persönliche Lebensführung, soweit wir davon etwas hören, war die von Sonderlingen. Jeremia bleibt auf Jahwes Befehl, weil das Unheil bevorsteht, ledig.30 Hosea scheint auf Jahwes Befehl tatsächlich, vielleicht wiederholt, eine Dirne geheiratet zu haben. 31 5 Jesaja verkehrt auf Jahwes Befehl (8, 3) mit einer Prophetin, deren Kind er dann den vorher ihm vorgeschriebenen Namen gibt. Seltsame symbolische Namen der Prophetenkinder spielen überhaupt eine große Rolle.32 Pathologische Zuständlichkeiten und pathologische Handlungen verschiedenster Art begleiten ihre Ekstase oder gehen 10 ihr voran. Es ist nicht zweifelhaft, daß gerade diese Zuständlichkeiten ursprünglich als wichtigste Beglaubigung des prophetischen Charisma galten 33 und daß sie sich also auch, wenn schon in milderer Form, dann fanden, wenn uns von solchen nichts überliefert ist. Indessen berichtet ein Teil der Propheten ausdrücklich von ihnen. Jah- 15 wes Hand „lastet schwer" auf ihnen. 34 Der Geist „packt" sie. HeseA 331 kiel (6,11; 21,19) klatscht in die Hände, | schlägt sich die Seiten und stampft den Boden. Jeremia (23, 9) wird wie ein Trunkener und schlottert an allen Gliedern. Das Gesicht der Propheten verzerrt sich, wenn der Geist über sie kommt, der Atem versagt, sie stürzen 20 B 301 zuweilen betäubt, zeit|weilig des Sehens und der Sprache beraubt, zu Boden, winden sich in Krämpfen (Jes. 21).35 Sieben Tage lang dauerte bei Hesekiel (3, 15) eine Lähmung nach einem seiner Gesichte. Die Propheten vollziehen seltsame, als ominös bedeutsam gedachte, Handlungen. Hesekiel baut sich wie ein Kind aus Ziegelsteinen und 25 einer eisernen Pfanne ein Belagerungsspiel.36 Jeremia zerschmettert öffentlich einen Krug, vergräbt einen Gürtel und gräbt ihn verfault wieder aus, läuft mit einem Joch auf dem Nacken umher, 37 andere 2 9 Max Webers Darstellung religionspsychologischer Phänomene prophetischer Erfahrungen orientiert sich an Gunkel, Erfahrungen, S. 142-153; ders., Einleitungen, S.XXIV-XXVII. Eine Fülle von religionspsychologischen Beobachtungen zur Prophetie im Anschluß an Wilhelm Wundt bietet auch Hölscher, Profeten, S. 189-358. 3 0 Jeremia 16,2. 31 Hosea 1 - 3 . 3 2 Neben Jesaja 8,3 auch Hosea 1,4-9; 2,25; Jesaja 7,3.14; 30,7. Max Weber rezipiert Gunkel, Einleitungen, S.XXIV. 3 3 Siehe dazu Max Webers Definition von Charisma in ders., Einleitung, S. 120. 3 4 Jesaja 6,8; Jeremia 1,6-7; 20,7-10; Arnos 7,14-15 u.ö. 3 5 Jesaja 21,3. 3 6 Ezechiel 4,1-7. 37 Jeremia 19,1-5; 13,1-11; 27-28.

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Propheten mit eisernen Hörnern38 oder, wie Jesaja während längerer Zeit, nackt. 39 Wieder andere, so noch Sacharja, bringen sich Wunden bei, 40 noch anderen wird eingegeben, ekelhafte Nahrung zu sich zu nehmen, wie dem Hesekiel.41 Ihre Verkündigungen schreien sie (karah) bald laut in die Welt: teils in unverständlichen Worten, teils in Verwünschungen, Drohungen, Segnungen: manchem läuft dabei der Geifer aus dem Munde (hittif, „geifern" = prophezeien), bald murmeln sie oder stammeln.42 Visuelle und auditive Halluzinationen, aber auch abnorme Geschmacks- und Gemeingefühlsensationen verschiedenster Art berichten sie von sich (Hes. 3, 2). Sie fühlen sich schwebend (Hes. 8, 3 und öfter) und durch die Luft getragen, haben Hellgesichte von örtlich fernen Ereignissen, wie angeblich Hesekiel in Babylon zur Stunde des Sturzes Jerusalems, oder von zeitlich entfernten kommenden Dingen, wie Jeremia (38, 22) von Zedekias Schicksal. Sie schmecken fremdartige Speisen.43 Vor allem: sie hören Töne (Hes. 3,12f.; Jes. 4,19), 4 4 Stimmen (Jes. 40,3f.) um sich, einzelne sowohl wie Dialoge, besonders oft aber: an sie selbst gerichtete Worte und Befehle. Sie sehen halluzinatorisch blendenden Lichtglanz und in ihm Gestalten übermenschlicher Art: die Herrlichkeit des Himmels (so Jes. 6, auch Arnos 9,1). Oder sie sehen real beliebige gleichgültige Gegenstände: einen Fruchtkorb, ein Bleilot, und plötzlich wird ihnen, meist durch eine Stimme, deutlich, daß diese gewaltige Schicksalsschlüsse Jahwes bedeuten (so namentlich Arnos).45 Oder sie machen, wie namentlich Hesekiel, authypnotische Zustände durch. Zwangshandlungen und vor allem Zwangsreden treten auf. Jeremia fühlt sich gespalten in ein doppeltes Ich. Er fleht seinen Gott | an, ihm zu erlassen, daß er spreche.46 Er will nicht, er muß reden, was er als ihm eingegeben und nicht aus sich selbst kommend fühlt, ja was er reden zu müssen als furchtbares Geschick empfindet (Jer. 17,16). Spricht er nicht, so erleidet er furchtbare | Qualen, Glut-

38 39 40 41 42 43 44 45 46

1 Könige 22,11. Jesaja 20,1-6. Sacharja 13,6. Gunkel, Einleitungen, S.XXIII mit Anm.13. Ezechiel 4,12. Gunkel, Einleitungen, S.XXIV. Jeremia 23,15. Richtig Jeremia 4,19. Arnos 7,1-9; 8,1-3. Jeremia 1,6.

A 332 B 302

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hitze erfaßt ihn,1 und er kann den schweren Druck nicht ohne Entlastung ertragen. Wer diesen Zustand nicht kennt und nicht aus solchem Zwang, sondern „aus eigenem Herzen" redet, der ist ihm überhaupt kein Prophet. Eine solche ekstatische Orakelprophetie ist für Ägypten und Mesopotamien und auch für das vorislamische Arabien bisher nicht nachweisbar,47 sondern in der Nachbarschaft Israels nur (als Königsprophetie wie in Israel) in Phönizien 48 und, unter strenger priesterlicher Kontrolle und Deutung, an den Orakelstätten der Hellenen. 49 Nirgends aber ist eine freie Demagogie von weissagenden Ekstatikern von der Art der israelitischen Propheten überliefert. Zweifellos nicht deshalb, weil die betreffenden Z u s t ä n d i g keiten nicht existiert hätten. Sondern deshalb nicht, weil in den bürokratischen Königreichen wie bei den Römern die Religionspolizei eingegriffen hätte, bei den Hellenen aber diese Zuständlichkeiten in historischer Zeit nicht mehr als heilig, sondern als Krankheiten und würdelos galten und nur die traditionellen priesterlich reglementierten Orakel allgemein anerkannt waren. In Ägypten taucht die ekstatische Prophetie erst in der Ptolemäerzeit, in Arabien in Muhammeds Zeit auf.50 Die untereinander teilweise charakteristisch verschiedenen Zuständlichkeiten der Propheten physiologisch, psychologisch und eventuell pathologisch zu klassifizieren und zu deuten, soweit dies möglich sein sollte - die bisherigen, namentlich an Hesekiel gemachten, Versuche überzeugen nicht51 - , wäre hier nicht der Ort. Es böte i Komma fehlt in A 47 Max Weber rezipiert Hölscher, Profeten, S. 129-140. 48 Max Weber rezipiert Sellin, Prophetismus, S.211-221; Hölscher, Profeten, S. 129158. 49 So Rohde, Psyche II, S.57-61. 50 So Sellin, Prophetismus, S.215. 51 Max Weber lehnt psychopathologische Erklärungen der Prophetie des Propheten Hesekiel, die Gustav Hölscher, Profeten, S.7. 14-15. 25-27. 30-31. 40-42. 75-76 und 301-306, vorlegt, ab. Er kann sich auf den fachexegetischen Widerspruch von Emil Kautzsch, Theologie, S. 195-196, und Johannes Herrmann, Ezechielstudien, S.70-83, gegen derartige Versuche der Psychopathologie des Propheten Hesekiel stützen, wie sie auch August Klostermann, Ezechiel, in: Theologische Studien und Kritiken 50, 1877, S. 391-439, in die Alttestamentliche Wissenschaft eingebracht hat. In seiner Auseinandersetzung mit H. Karl Fischer hat sich Max Weber, Kritische Bemerkungen zu den voranstehenden „Kritischen Beiträgen", in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 25, 1907, S. 249; ders., Bemerkungen zu der vorstehenden „Replik", ebd. 26, 1908, S. 280-283, kritisch zu Stand und Möglichkeiten der religionspathologischen Forschung und ihrem kulturhistorischen Erklärungswert geäußert.

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auch, wenigstens für uns, kein entscheidendes Interesse. Wie in der ganzen Antike, so galten auch in Israel psychopathische Zustände als heilig. Berührung mit Irrsinnigen wirkte noch in rabbinischer Zeit Tabu.52 Der königliche Aufseher über die Propheten wird (Jer. 29, 5 24f.) „Aufseher über Wahnsinnige und Propheten" genannt, und ebenso läßt die Tradition schon den Offizier Jehus beim Anblick des Prophetenschülers, der diesem die Königssalbung anbieten sollte, fragen: was dieser Irrsinnige wolle? 53 Indessen nicht dies geht uns hier an, sondern etwas ganz anderes. Zunächst der emotionale Cha10 rakter der prophetischen Ekstase als solcher, der sie von allen indischen | Formen der apathischen Ekstase scheidet.54 Wir sahen schon A 333 früher (Abschnitt I), 55 daß der vorwiegend auditive Charakter der klassischen Prophetie, im Gegensatz zu der wesentlich visuellen apathischen Ekstase der alten „Seher", zunächst rein historisch | bedingt B 303 15 war in dem Gegensatz der südlichen, jahwistischen Vorstellung von der Art, wie Jahwe sich offenbart, gegenüber dem Norden. Die leibhaftige „Stimme" des Gottes trat an die Stelle der alten leibhaftigen Epiphanie, welche der Norden mit seiner andersartigen Gottesvorstellung theoretisch verwarf und welche der psychischen Qualität 20 der nordischen, aus der Orgiastik zur apathischen Ekstase sublimierten Frömmigkeit nicht entsprach. Jene zunehmend ausschließliche Anerkennung des auditiven Charakters der Eingebung als des allein die Echtheit gewährleistenden Merkmals hing mit der Zunahme der aktuellen politischen Erregtheit der Hörer zusammen, welcher der 25 emotionale Charakter der Prophetie entsprach. Eine fernere wichtige Eigentümlichkeit liegt in der Tatsache: daß die Propheten selbst diese ihre außeralltäglichen Zuständlichkeiten, Gesichte, Zwangsreden und Zwangshandlungen sinnhaft deuten.55 Und zwar trotz ihrer 52 Zum rabbinischen Verständnis siehe Preuß, Julius, Biblisch-talmudische Medizin. Beiträge zur Geschichte der Heilkunde und der Kultur überhaupt. - Berlin: S. Karger 1911, S.356-369, bes. S.362-363 mit Belegen. 53 2 Könige 9,11. 54 Weber, Max, Hinduismus, S. 245-246. 262-264. 273-274 und 332-333. 55 Siehe oben, S.378-394, bes. S.391-392. 56 Hölscher, Profeten, S. 245-246: „Als Ekstatiker spricht auch Jesaja, wie die Älteren, im göttlichen Ich, aber die reine Gottesrede tritt doch bei ihm stärker zurück als bei Arnos und Hosea, der menschliche Prediger dominiert über den Gottbesessenen. Die gewöhnlichste Form der Jesajasprüche ist die, daß der Profet mit eigener Rede beginnt, durch die er einen kurzen Gottesspruch einleitet. Er hat also den Gottesspruch in der Ekstase erhalten, den er nun nachträglich mitteilt [...]. Man darf wohl aus diesen Beobachtungen den Schluß ziehen, daß bei Jesaja die Reflexion stärker geworden ist, als bei

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offenbar großen psychologischen Verschiedenheit immer in einer und derselben Richtung. Schon das Deuten an sich ist, so nahe es uns heute zu liegen scheint, ganz und gar nicht selbstverständlich; denn es setzt zunächst voraus, daß die ekstatische Zuständlichkeit nicht schon an sich als persönlicher Heilsbesitz und nur als solcher gewer- 5 tet wird, sondern daß ihr ein ganz anderer Sinn zugeschrieben wird: der Sinn einer „Sendung". Und dies manifestiert sich noch stärker in der Einheit der Deutung. Machen wir uns das etwas näher im einzelnen klar. Nur zum Teil sprechen die Propheten unmittelbar in der Ekstase 10 (Jes. 21,17; Jer. 4,19f.). Meist aber über ihre Erlebnisse in der Ekstase: „Jahwe sprach zu mir" ist der übliche Orakelanfang. 57 Da gibt es mancherlei Abstufungen: Einerseits Hesekiel, der, obwohl ein echter und zwar anscheinend ein schwer pathologischer Ekstatiker, aus manchen seiner Visionen ganze Abhandlungen herauspreßt. Ande- 15 rerseits zahlreiche kurze Verse der vorexilischen Propheten, die unmittelbar im höchsten Affekt und anscheinend in der Ekstase selbst den Adressaten ins Gesicht geschleudert werden. Die höchste ekstatische Aktualität erreichen im allgemeinen solche Ausrufe, zu welA 334 chen der Prophet | ungefragt228', rein unter dem Druck der Einge- 20 B 304 bung Jahwes, in | besonders gefahrvoller Lage des Landes oder unter einem besonders erschütternden Eindruck von Sünde hingerissen wird. Ihnen stehen als Gegensatz jene bei den klassischen Propheten verhältnismäßig seltenen Fälle gegenüber, in welchen er vorher gefragt worden ist. Nur selten scheint er dann die Antwort alsbald ge- 25 geben zu haben. Sondern wie Muhammed grübelte er über den Fall im Gebet, Jeremia einmal zehn Tage, bis der ekstatische Anfall eintrat (Jer. 42).58 Aber auch dann wird das Gesehene oder Gehörte ofA 334, B 3 0 3

228 ' Bei Hesekiel (8, 1) tritt allerdings die Ekstase einmal in Anwesenheit der ihn konsultierenden Ältesten auf. |

den Früheren. Der inspirierte Inhalt wird deutlicher unterschieden von denjenigen Ideen, die auf dem Boden des menschlichen Bewußtseins gewachsen sind. Stärker als bei seinen Vorgängern meldet sich bei Jesaja die Klarheit des logischen Denkens; das ekstatische Gefühl wird geklärt durch den Gedanken". 57 Hermann Gunkel, Artikel Propheten, Sp. 1876, leitet aus der Eröffnungsformel „so hat Jahwe zu mir gesprochen" ab, „daß der Prophet für gewöhnlich nicht während der Ekstase, sondern nachher zu reden pflegte". Im folgenden rezipiert Max Weber auch Gunkel, Einleitungen, S.XXXV-LXXII. 58 Jeremia 42,1-7.

II. Die Entstehung des jüdischen Pariavolkes

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fenbar in der Regel nicht alsbald hinausgeschleudert unter die harrenden Hörer. Denn es ist oft dunkel und vieldeutig. Der Prophet grübelt dann im Gebet über den Sinn. Erst wenn er die Deutung hat, dann spricht er. Er redet teils in der Form der Gottesrede: Jahwe 5 spricht unmittelbar in der ersten Person, teils in der Form eines Berichtes über seine Worte. Die Menschenrede überwiegt bei Jesaja und Micha, die Gottesrede bei Arnos, Hosea, Jeremia, Hesekiel. Endlich das Deuten von Begebenheiten, auch des eigenen Alltagslebens, als bedeutsamer Zeichen Jahwes liegt allen Propheten über10 haupt nahe (vgl. besonders Jer. Kap. 32). - Wenn nun aber irgend etwas, dann sehen wir dies den typischen Aussprüchen der vorexilischen Propheten ganz allgemein an: daß sie in ungeheurer Emotion gesprochen oder, wie es einmal von Jesaja (5,1) heißt, gesungen worden sind. Gewiß finden sich einzelne Verse, die vielleicht geflissent15 lieh undeutlich gehalten sind, wie das bekannte Kroisosorakel des delphischen Apollon, 59 und ebenso einzelne verstandesmäßige Ausarbeitungen, wie bei Hesekiel. Aber die Regel ist das nicht. Man glaubt ferner wohl mit Recht die bewußte Innehaltung bestimmter Stilregeln der prophetischen Dichtung zu erkennen. (Von den in Be20 tracht kommenden sei etwa erwähnt: das regelmäßige Nichtnennen des Namens des Gemeinten, außer wo ihm geflucht werden soll.) Indessen ändert das an dem aktuell-emotionalen Charakter der Prophetie nichts. Allerdings setzte die Gotteskonzeption dem Inhalt des Erlebens Schranken. Die Leibhaftigkeit der Stimme Jahwes bei den 25 Propheten ist der Ausdruck davon, daß einerseits der Prophet sich unbedingt „des Gottes voll" fühlte, andererseits die Art der traditionellen Majestät Jahwes ein wirkliches „Eingehen" des | Gottes in die A 335 Kreatur ausschloß und daß daher der damit nächstverwandte Ausdruck gewählt wurde229'. Jedenfalls aber reichen | alle uns bekannten B 305 229 > Mit Recht macht übrigens Sellin a.a.O. S.22760 darauf aufmerksam, | daß die Art, in welcher das göttliche Wort an den Propheten gelangt, in aller Regel gar nicht1* näher ange-

k B: nich 59 Herodot, Historien I 4 6 - 4 9 . Der lydische König Kroisos läßt verschiedene Orakel prüfen und befindet das delphische Orakel als das zuverlässigste. In Herodot, Historien I 5 3 - 5 5 , läßt er das delphische Orakel befragen, ob es angeraten sei, gegen die Perser in den Krieg zu ziehen. Er erhält die Antwort, er werde damit ein Reich zerstören, was auch geschah: er zerstörte sein eigenes. 60 Richtig Sellin, Prophetismus, S.217: „Es wird meistens gar nicht davon gesprochen, wie sie das Wort Gottes erhalten haben, ob im Traume, ob in der Vision, ob mittels Audition, es wird vielmehr einfach gesagt: es erging das Wort Gottes an den und den".

A 335, B 304; B 305

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hellenischen Orakelsprüche, die stets auf Bestellung geliefert wurden, in ihrer temperierten Formvollendung nicht von fern an die Macht der Emotion in den spontanen prophetischen Versen des Arnos, Nahum, Jesaja, Zephanja, Jeremia heran. Selbst in der teilweise verstümmelten Überlieferung wird die an sich große Macht 5 der Rhythmik noch überboten durch die Glut der geschauten Bilder, die immer konkret, anschaulich, gedrungen, schlagend, erschöpfend, oft von ganz unerhörter Herrlichkeit und Furchtbarkeit, zu dem Grandiosesten gehören, was in dieser Hinsicht die Weltdichtung hervorgebracht hat und nur da unplastisch werden, wo die persönlichen 10 Großtaten des unsichtbaren Gottes für Israel in phantastischen aber unbestimmten Zukunftsbildern aus der vagen Vision herausgestaltet werden mußten. Woher stammt nun diese Emotion, wenn doch in mindestens vielen Fällen die eigentlich ekstatische pathologische Erregung schon zurücklag und abgeklungen war? Nun, sie stammt 15 eben nicht aus dem Pathos dieser psychopathischen Z u s t ä n d i g k e i ten als solcher, sondern aus der stürmischen Gewißheit der gelungenen Erfassung des Sinnes dessen, was der Prophet erlebt hatte: daher, deutlicher ausgedrückt, daß der Prophet eben nicht wie ein gewöhnlicher pathologischer Ekstatiker, ein Gesicht gehabt, Träume 20 geträumt oder rätselhafte Stimmen gehört hatte, sondern, daß er darüber klar geworden war, ja es durch leibliche göttliche Stimme gehört zu haben versichert war: was Jahwe mit diesem Wachträumen oder Gesicht oder dieser ekstatischen Erregung gemeint und ihm in verständlichen Worten zu sagen befohlen hatte. 61 Das ungeheure Pa- 25 thos, in dem er spricht, ist in manchen Fällen eine sozusagen postekstatische Erregung von wiederum halbekstatischem Charakter, hervorgerufen durch die Gewißheit, wirklich selbst - wie die Propheten es ausdrücken - „in Jahwes Ratsversammlung gestanden" zu haben, 62 sein Mundstück zu sein, zu sprechen was er zu ihnen gespro- 30 chen hatte oder was er sozusagen durch sie hindurchsprach. D e r typisehe Prophet befindet sich anscheinend in einem steten | Zustand der Spannung und des dumpfen Brütens, in welchem ihm selbst die unscheinbarsten Dinge des Alltags zu beängstigenden Rätseln zu wergeben wird. Das Entscheidende war eben: die für die Propheten evidente und also gelungene Deutung seiner Absichten. | 61 Max Weber rezipiert Gunkel, Erfahrungen, S. 138-139; ders., Einleitungen, S. XXVIII. 62 1 Könige 22; Jesaja 6. Gunkel, Erfahrungen, S. 139-140.

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den vermochten, weil sie irgend etwas bedeuten konnten. Eine ekstatische Vision war gar nicht nötig, ihn in diese Spannung zu versetzen. Wenn sie sich löste - und sie löste sich durch das Aufblitzen der Deutung, die sich als ein Hören der göttlichen Stimme einstellte - , dann brach das Prophetenwort hervor. Pythia und deutender priesterlicher Dichter waren hier nicht getrennt: der israelitische Prophet war beides in einer Person, das erklärt den ungeheuren Schwung. Dazu treten nun noch zwei weitere wichtige Umstände. Einmal: daß diese Zuständlichkeiten der Propheten weder - wie z.B. auch die Ekstase der Pythia - an die Anwendung der überlieferten Rauschmittel der Nebijim, noch überhaupt an irgend eine äußere Masseneinwirkung, eine ekstatische Gemeinschaft also, geknüpft waren. Nichts von alledem findet sich bei den klassischen Propheten unserer Schriftensammlung. Sie suchten die Ekstase nicht. Sie kam ihnen. Von keinem von ihnen hören wir ferner, daß er durch Handauflegung oder irgendwelche Zeremonien in eine Prophetengilde aufgenommen worden sei oder überhaupt einer Gemeinschaft, gleichviel welcher Art, angehört habe. Stets geht vielmehr die Berufung direkt von Jahwe an ihn, und die Klassiker unter ihnen erzählen uns ihre Berufungsvision oder -audition. 63 Keiner von ihnen benutzt irgendwelche Rauschmittel, die sie vielmehr bei jeder Gelegenheit als Götzendienst verfluchen. Auch vom Fasten - welches die Tradition einmal von Mose berichtet (Ex. 34, 28) - hören wir bei vorexilischen Propheten als von einem Mittel zur Ekstase nichts. Die emotionelle Ekstase tritt daher - und das vor allem sei hier festgestellt bei ihnen auch nicht so auf, wie später innerhalb der altchristlichen Gemeinde (und deren möglichen Vorgängern). Im apostolischen Zeitalter kam der Geist nicht oder doch in aller Regel und in den von der Gemeinde als typisch bewerteten Formen nicht über den einsamen Einzelnen, sondern über die gläubige Versammlung oder in ihr auf einen oder einige ihrer Teilnehmer. Auf die „Gemeinde" wird „der Geist ausgegossen", wenn das Evangelium verkündet wird.64 In ihrer Mitte, nicht in einsamer Kammer, entwickelt sich das Zungen63 Jesaja6; Ezechiel 1 - 3 (Visionen); Jeremia 1 (Audition). Max Weber rezipiert Gunkel, Einleitungen, S.XXXV. 64 Max Weber knüpft an Sohm, Rudolph, Kirchenrecht. Band 1. Die geschichtlichen Grundlagen (Systematisches Handbuch der Deutschen Rechtswissenschaft VIII. Abteilung I. Band). - Leipzig: Duncker & Humblot 1892, S.22-28 (hinfort: Sohm, Kirchenrecht), an.

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reden und die anderen „Gaben des Geistes", auch die damalige ProA 337 phetie. Sie alle waren, in aller Regel wenigstens, offenbar | Folgen der Massenwirkung oder richtiger des Massenzusammenseins, zeigB 307 ten sich an dies Zusammensein als, mindestens normale, | Vorbedingung gebunden230). Die ganze kulturhistorisch so unendlich wichtige 5 religiöse Schätzung der Gemeinde als solcher, als der Trägerin des Geistes, 65 im Urchristentum hatte ja diesen Grund: daß eben sie, das Zusammensein der Brüder, vorzugsweise diese heiligen Z u s t ä n d i g keiten produzierte. Gänzlich anders die alten Propheten. Gerade in der Einsamkeit kommt der prophetische Geist über sie. Und nicht 10 selten treibt er sie zunächst in die Einsamkeit, auf das Feld oder in die Wüste, wie das noch Johannes und Jesus geschah. Wenn aber die Sendung den Propheten auf die Gasse, unter die Menge jagt, dann ist dies wiederum erst Folge der Deutung, die er seinem Erlebnis gibt. Nicht aber, wohl gemerkt, ist dies Auftreten in der Öffentlichkeit da- 15 durch motiviert, daß der Prophet nur oder doch gerade dort, unter der Einwirkung der Massensuggestion, des heiligen Erlebnisses fähig wäre. Die Propheten wissen sich nicht, wie die alten Christen, als Glieder einer pneumatischen Gemeinschaft, die sie trägt. Im Gegenteil. Unverstanden und gehaßt von der Masse der Hörer wissen sie 20 sich, niemals von ihnen getragen und gehegt als von gleichgestimmten Genossen, wie die Apostel in der alten christlichen Gemeinde. Nicht ein einziges Mal sprechen daher die Propheten von ihren Hörern oder Adressaten als von ihren „Brüdern", was die christlichen Apostel immer tun. Sondern das ganze Pathos innerer Einsamkeit 25 liegt über ihrer gerade in der vorexilischen Prophetie überwiegend harten und bitteren - oder wenn, wie bei Hosea, weichen, dann wehmütigen - Stimmung. Nicht Schwärme von Ekstatikern, sondern ein oder einige (Jes. 8, 16) treue Schüler teilen ihren einsamen Rausch A 337, B 3 0 7

230) Das „Zungenreden" durchweg, aber auch die (damals Gegenwarts-)„Prophetie".66 Ähnlich wieder bei den Täufern und Quäkern des 16. und 17. Jahrhunderts, heute am ausgeprägtesten in amerikanischen Negerkirchen (auch der Negerbourgeoisie, z.B. in Washington, wo ich es erlebte). |

65 In seinen Handexemplaren von Müller, Karl, Kirchengeschichte. Band 1. - Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1905, S.28-29 (hinfort: Müller, Kirchengeschichte), und Harnack, Dogmengeschichte, S.29 und 37, markiert Max Weber entsprechende Aussagen zum Wirken des Geistes. 66 Von der urchristlichen Glossolalie (1 Korinther 12,10) handelt in diesem Zusammenhang Hermann Gunkel, Einleitungen, S.XXVIII.

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und ihre ebenso einsame Qual. Regelmäßig sind sie es offenbar gewesen, die ihre Gesichte aufzeichneten, oder sie ließen sich vom Propheten deren Deutung in die Feder diktieren, wie Baruch, der Sohn des Neria, für Jeremia es tat. 67 Gegebenenfalls sammeln sie sie zum 5 Zweck der Überreichung an die, welche sie angehen. Wenn aber der vorexilische Prophet unter die Menge tritt und zu reden anhebt, so hat er in | aller Regel das Gefühl, vor Menschen zu stehen, welche A 338 von Dämonen zum Bösen: zur Baalorgiastik oder zur Idolatrie oder | zur sozialen oder ethischen Sünde oder zur schlimmsten politischen B 308 10 Torheit: zum Widerstande gegen Jahwes Ratschlüsse, verlockt sind, jedenfalls aber: vor Todfeinden oder vor solchen, denen sein Gott furchtbares Unheil zugedacht hat. Die eigene Sippe haßt ihn (Jer. 11, 19. 21; 12, 6) und gegen sein Heimatdorf schleudert Jeremia den Fluch (11, 22. 23). Aus einsamem Ringen mit seinen Gesichten 15 kommt der Unheilsprophet,1 und in die Einsamkeit seines Hauses kehrt er, mit Grausen und Furcht betrachtet, immer ungeliebt, oft verhöhnt, verspottet, bedroht, bespien, ins Gesicht geschlagen, wieder zurück. Die heiligen Zuständlichkeiten dieser Propheten sind, in diesem Sinn, durchaus endogen231' und wurden auch so, und nicht als 20 Produkte einer emotionalen aktuellen Massenwirkung, von ihnen und den Hörern empfunden: nicht irgendeine Wirkung von außen her, sondern die eigene gottgesendete Zuständlichkeit versetzt die Propheten in den ekstatischen Habitus. 68 Und die überkommene hohe Schätzung der Ekstase als an sich heilig tritt gerade im propheti25 sehen Zeitalter sichtbar immer weiter zurück. 69 Prophetie und Gegenprophetie standen ja gegeneinander auf der Gasse, beide durch Ekstase in gleicher Art legitimiert, einander gegenseitig verfluchend. Wo war da, mußte jedermann fragen, Jahwes Wahrheit? 70 Das Ergebnis war: die Echtheit der Propheten erkennt man nicht an 30 der Ekstase als solcher. Diese sank damit, der Sache nach, wenig231) Es muß natürlich stets der Vorbehalt gemacht werden, daß alle Gegensätze durch Übergänge verbunden sind und auch bei den Christen Ähnliches sich findet. Vor allem sind auch dort die Einzelnen der psychische „Ansteckungsherd". |

I Komma fehlt in A 67 68 69 70

Jeremia 36,4.27.32; 45,1. Gunkel, Einleitungen, S.XL. Max Weber rezipiert Gunkel, Einleitungen, S.XXVII. So Sellin, Prophetismus, S. 217-218. Max Weber rezipiert Hölscher, Profeten, S. 294-295.

A 338, B 3 0 8

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stens in der Verkündigung, an Bedeutung. Es ist nur ausnahmsweise und nur als Mittel zum Zweck davon die Rede: was der Prophet in ihr an eigenen Gefühlslagen erlebt. Denn darauf kam - im Gegensatz zu Indien 71 - gar nichts an. Es verbürgt die Echtheit nicht. Nur das Hören der leibhaftigen Stimme Jahwes, des unsichtbaren Gottes, 5 gab dem Propheten selbst die Gewähr, daß er sein Werkzeug sei.72 Deshalb wird darauf der ungeheure Nachdruck gelegt. Darauf, nicht auf die Art seiner heiligen Zuständlichkeiten, beruft er sich. Die Propheten scharten daher keine Gemeinde um sich, innerhalb deren A 339 Massen-Ekstasen oder massen|bedingte Ekstasen oder überhaupt 10 ekstatische Erweckungen als Heilsweg gepflegt worden wären. DaB 309 von ist für die klassische | Jahweprophetie nicht das geringste bekannt. Die Art ihrer Verkündigung widerspricht dem. An keiner Stelle wird der Erwerb oder Besitz eines ekstatischen Zustandes oder der Fähigkeit, Jahwes Stimme zu vernehmen, wie der Prophet 15 selbst sie hatte, auch für die Adressaten seiner Verkündigung als Bedingung hingestellt, wie in den altchristlichen Quellen der Besitz des Pneuma. 73 Das prophetische Charisma ist vielmehr das schwere, oft als qualvoll empfundene Amt des Propheten und niemands sonst. Niemals ist es ihr Ziel, wie das der frühchristlichen Prophetie, den 20 Geist über die Hörer kommen zu lassen. Im Gegenteil: das prophetische Charisma ist ihr Privileg. Und zwar ist es ein freies göttliches Gnadengeschenk ohne alle persönliche Qualifikation. In den Berichten über die Art ihrer Berufungsekstase wird diese erste Ekstase, die den Propheten zum Propheten macht, niemals als Frucht von Askese 25 oder Kontemplation oder etwa von sittlichen Leistungen, Bußübungen oder anderen Verdiensten hingestellt. Ausnahmslos ist sie, dem endogenen Charakter des Zustandes entsprechend, gerade umgekehrt ein plötzliches unmotiviertes Geschehen. Jahwe ruft den Arnos von der Herde fort. Oder ein Engel Jahwes berührt mit glühender 30

71 Weber, Max, Hinduismus, S. 262-263 und 265-266. 72 So Sellin, Prophetismus, S.240; Giesebrecht, Berufsbegabung, S. 43-44. 73 Max Weber setzt sich hier an Rudolph Sohm anknüpfend mit Erwin Rohde, Psyche II, S.63, auseinander: „In dem Dunkel dieser gährenden Werdezelt vom achten bis ins sechste Jahrhundert sehen wir schattenhaft sich manche Gestalten solcher Art bewegen, die sich jenen, rein durch unmittelbare göttliche Gnadengabe (xocpioM'a [Charisma]) zu ihrem Werke bestellten, ohne Anschluss an die bestehenden Gemeinden durch die Länder wandernden Propheten, Asketen und Exorcisten der ersten Werdezeiten des Christenthums vergleichen lassen".

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Kohle oder Jahwe selbst mit dem Finger den Mund des Jesaja und Jeremia und weiht sie dadurch. 74 Teils sträuben sie sich, wie Jeremia, angstvoll gegen die mit diesem Charisma auf sie gelegte Pflicht, teils bieten sie sich, wie Jesaja, freudig dem Gott, der nach einem Prophe5 ten sucht, an. Und im Gegensatz zu indischen, ebenso zu den hellenischen Propheten von der Art des Pythagoras und der Orphiker, 75 aber auch noch den rechabitischen Puritanern, denkt auch kein israelitischer Prophet daran, einen die Alltagssittlichkeit rituell oder asketisch überbietenden Heilsweg zu ergreifen. Nichts von alle10 dem m . Hier zeigte sich die ungeheure Tragweite einmal der berithKonzeption, durch welche eindeutig feststand, was Jahwe von seinem Volke verlangte, in Verbindung mit der levitischen Thora, welche diese seine Forderungen allgemeingültig festgestellt hatte. Der Umstand, daß die Thora nicht aus dem persönlichen Heilsstreben ei15 ner vornehmen literarischen Schicht von Denkern, sondern aus der Sündenbeicht- und Sühne-Praxis praktischer Seelsorger hervorgegangen war, trug hier seine Früchte: ohne | Berücksichtigung dieses A 340 Umstandes bleibt die ganze Entwicklung völlig unverständlich. Auch in der Qualifikation der Pro|phetie selbst äußerte sich das. Die B 310 20 Ekstase als solche legitimierte nicht mehr, wie wir sahen. 76 Sondern allein das Hören der Stimme Jahwes. Aber was gewährleistete den Hörern, daß der Prophet wirklich, wie er behauptete, Jahwes Stimme vernommen hatte? Darauf gab es teils zeitgeschichtlich, teils religiös und ethisch bedingte Antworten. Zeitgeschichtlich und durch Jah25 wes Unheilsnatur bedingt war es, daß Jeremia (23,29) den überkommenen Gegensatz gegen die königliche Heilsprophetie als Merkmal hinstellte. Das erklärt sich aus dem sozialen Kampf gegen das Fronkönigtum und die gibborim. Der echte Prophet kündet diesen verworfenen Großen kein Heil. Ethisch bedingt aber war: die Bindung 30 an die Gebote Jahwes, wie sie jedermann bekannt waren (23, 22):77 Nur der Prophet, der das Volk zur Sittlichkeit anhält und die Sünden (durch Unheildrohung) straft, ist kein Lügenprophet. Allgemein bem A: alleden 7 4 Jesaja 6,6-7; Jeremia 1,9. 7 5 Max Webers Handexemplar von Strathmann, Askese, S. 188-189, weist Anstreichungen auf, die zeigen, daß Max Weber auch diese Ausführungen zur orphisch-dionysisch-mystischen Strömung in der griechischen Religion zur Kenntnis genommen hat. 76 Siehe oben, S.390-392. 77 So Kautzsch, Theologie, S.242, mit Hinweis auf Jeremia 23,29.

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kannt aber waren die Gebote Jahwes wiederum: durch die Thora. 7 8 Diese ist so immer wieder die freilich selten ausdrücklich bezeichnete, weil ganz selbstverständliche, Voraussetzung der gesamten Prophetie. - Auch die hellenischen Weisheitslehrer des 6. Jahrhunderts verkünden die unbedingte Verbindlichkeit des Sittengesetzes, und 5 zwar in der Sache selbst eines sehr ähnlichen wie das der Propheten war, - wie die Sozialethik der hellenischen Aisymneten-Gesetzgebungen derjenigen des Bundesbuchs innerlich, wie wir sahen, 79 verwandt ist. A b e r der Unterschied war, daß in Hellas, wie in Indien, die eigentlich religiösen Heilskünder und Propheten das Heil an speziel- 10 le Voraussetzungen rituellen oder asketischen Charakters knüpften, überhaupt: Bringer von „Heil", vor allem: von jenseitigem Heil, waren. Im geraden Gegensatz dazu kündeten die israelitischen Propheten Unheil, und zwar diesseitiges Unheil und zwar wegen Sünden gegen das allgemein, für jeden Israeliten, gültige Gesetz ihres Gottes. 15 Indem die Innehaltung dieser Alltagssittlichkeit als Spezialpflicht Israels kraft der beschworenen berith galt, wirkte das ganze gewaltige Pathos" eschatologischer Drohungen und Verheißungen auf die Innehaltung dieser schlichten Gebote, die jedermann zu halten imstande war und die nach der Ansicht der Propheten auch die Nichtisraeli- 20 ten in der Endzeit halten würden. Die große historische Paradoxie A 341 war also: | daß so die spätere offizielle Alltagsethik des christlichen Abendlandes, deren Inhalt sich von der in althellenischer sowohl wie B 311 in | hellenistischer Zeit geltenden Lehre und Lebenspraxis des Alltags nur im Sexuellen unterschied, hier zum Gegenstand der ethi- 25 sehen Sonderpflicht eines von seinem Gott, dem mächtigsten von allen, erwählten Volkes gemacht und mit utopischen Prämien und Strafen eingeschärft wurde. Auf das sittlich richtige Handeln, und zwar das Handeln gemäß der A/tagssittlichkeit, kam für das besondere, Israel in Aussicht gestellte Heil alles an. So trivial und selbst- 30 verständlich das scheinen könnte - nur hier ist es zur Grundlage reli-

n A: Pathose 78 Daß die Propheten Normen der zeitgenössischen Alltagsethik vertreten, ist die Lehrbuchmeinung u.a. von Smend, Lehrbuch, S. 177: „Im Allgemeinen wiederholen die Propheten hier die anerkannten Gebote des Rechts und der Moral, neu sind nur die Folgerungen, die sie aus der Alleingültigkeit der Moralgebote für das gottesdienstliche und politische Leben ziehen". 79 Siehe oben, S.617.

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giöser Verkündigung gemacht worden und sehr besondere Bedingungen führten dazu. Kraft ihrer Berufung nehmen die Propheten spezifische0 Qualitäten in Anspruch. 80 Verhältnismäßig selten und nur bei einem dieser 5 vorexilischen Propheten (Hosea 9, 10; Jesaja 30, 1; Micha 3, 8) wird der Ausdruck „Geist" (ruach) Jahwes auf ihren spezifischen inneren Besitz angewendet, obwohl gelegentlich (Hos. 9, 7) der Ausdruck „Geistmensch" (isch haruach) von einem Schriftpropheten vorkommt. Erst bei Hesekiel, dann bei Deuterojesaja und den nachexili10 sehen Propheten tritt der Ausdruck häufig auf. Es scheint, daß der Gegensatz gegen die berufsmäßigen Nebijim die älteren Propheten veranlaßte, ihn nicht oder selten zu brauchen. Außerdem der Umstand, daß eben die „ruach" im Sprachgebrauch wesentlich die irrationalen und aktuell ekstatischen Zustände bezeichnete, die Prophe15 ten aber ihre spezifische Würde gerade in dem habituellen Besitz des bewußten klaren und kommunikablen Verständnisses von Jahwes Absichten fanden. Erst bei Hesekiel ist die ruach wieder eine geheimnisvolle göttliche Kraft, die zu mißachten ebenso frevelhaft ist, wie in den Evangelien, und erst im Exil (Deuterojes. 40,13; 42,1; 48, 20 16) wird der „Geist" eine transzendente und schließlich (Gen. 1, 2) eine kosmische Größe, für welche Tritojesaja zuerst den Ausdruck „heiliger Geist" (59, 21 ;p 63,14) 81 braucht. Aber wenn das prophetische Charisma vor allem die Fähigkeit rationalen Verstehens Jahwes bedeutet, so enthält es doch auch ganz andere, irrationale Qualitä25 ten. Zunächst: magische Kräfte. Jesaja, der allein von allen Schriftpropheten auch als ärztlicher Ratgeber bei einer Krankheit des Königs Hiskia erwähnt wird,82 fordert in einer politisch | schwierigen A 342 Lage den König Ahas auf, von ihm die Beglaubigung für sein politisches Orakel durch ein Wunder zu verlangen, und | als der König aus- B 312 30 weicht und er daraufhin die berühmten Worte von dem „jungen Weibe" spricht, das schon jetzt schwanger sei mit dem Heilsfürsten Immanuel, 83 da ist dies, wie die Situation ergibt, nicht nur eine Weissagung, sondern eine das verheißene Heil bewirkende Verkündigung o A: zpezifische

p Semikolon fehlt in A, B

80 Im folgenden orientiert sich Max Weber an Giesebrecht, Berufsbegabung, S. 123124.143-150, mit den von Ihm genannten Belegstellen. 81 Zum „heiligen Geist" siehe Jesaja 63,10-11. 82 2 Könige 19,2-4; 20,7. 83 Jesaja 7,14-16.

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eines Entschlusses Jahwes, welcher Folge des Unglaubens des Königs ist.84 Die Propheten haben die Macht, durch ihr Wort zu töten (Hos. 6, 5; Jer. 28, 16). Jeremia gibt einem Boten eine Fluchformel über Babel mit, deren Verlesung und Versenkung im Euphrat das geweissagte Unheil bewirken soll.85 Stets aber ist es nicht irgendeine sympathetische oder andere zauberische Manipulation, sondern das einfache (gesprochene oder geschriebene) Wort, welches das Wunder bewirkt. Und vor allem tritt diese magische Gewalt, die im Selbstbewußtsein von Jesus so wichtig war, in den Selbstzeugnissen der Propheten völlig zurück. 86 Sie erwähnen sie nie als Beweis ihrer göttlichen Legitimation und nehmen sie überhaupt nicht eigentlich für sich persönlich in Anspruch. Gewiß: Jeremia weiß sich (1,10) von Jahwe über alle Völker gesetzt, um sie zu verderben oder ihnen den „Taumelbecher" zu reichen (25,15f.). Aber immer wieder lenkt dies Selbstgefühl in das Bewußtsein um, nichts als Werkzeug zu sein. Nicht ihr eigener Wille, sondern der ihnen durch leibhaftige Stimme mitgeteilte Entschluß Jahwes, sein „Wort", ist es (Jer. 23, 29), welches das Geweissagte bewirken wird. Die Kenntnis dieser Entschlüsse und der Wundermacht Jahwes und ihres Wirkens ist es allein, die sie für sich in Anspruch nehmen. „Nichts tut Jahwe", versichert Arnos, „ohne es seinen Propheten zuvor zu offenbaren" 87 das ist die Quelle ihres Selbstbewußtseins. In gewissem Umfange nehmen die Propheten allerdings auch in Anspruch, Jahwes Entschlüsse beeinflussen zu können. Gleich bei Arnos kommt es vor, daß der Prophet

84 Procksch, Geschichtsbetrachtung, S. 34-37; Gunkel, Artikel Immanuel, Sp.446448. 85 Jeremia 51,60-64. 86 Zur kulturhistorischen Bedeutung der Überwindung der Magie durch die Prophetie des Alten Testaments äußert sich Max Weber 1919/20 in seiner Münchner Vorlesung „Abriß der universalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte": „Für den späteren Okzident aber wurden drei große Tatsachen entscheidend: die jüdische Prophetie, welche die Magie innerhalb des Judentums vernichtete, so daß Zauberei zwar noch als etwas Reales, aber als etwas Teuflisches, nicht etwas Göttliches galt; das Pfingstwunder, die Verbrüderung im christlichen Pneuma, die für die ungeheure Verbreitung des altchristlichen Enthusiasmus entscheidend geworden ist; endlich der Tag von Antiochien (Gal[ater] 2,11 ff.), wo Paulus (im Gegensatz zu Petrus) kultische Gemeinschaft mit Nichtbeschnittenen pflegte: die magischen Schranken zwischen Sippen, Stämmen und Völkern, die doch auch die antike Polis zum Teil noch gekannt hatte, wurden dadurch beseitigt, und die Möglichkeit der Entstehung der okzidentalen Stadt war gegeben". Siehe Weber, Max, Wirtschaftsgeschichte, S. 276-277. 87 Arnos 3,7.

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als Fürbitter auftritt, 88 so wie die Tradition dies dem Mose und auch dem Abraham zuschreibt.89 Aber nicht immer ist Jahwe zu erbitten. Es kommt vor, daß er erklärt, „selbst wenn Mose oder Samuel vor ihn treten", seinen Entschluß nicht ändern zu wollen.90 Und niemals 5 rechnete der Prophet auch nur mit der Möglichkeit, seinerseits Jahwe durch Zauber bezwingen zu können. Das wäre im Gegenteil diesem furchtbaren Gott gegenüber ein tödlicher Frevel. Ebensowenig wird der | Prophet jemals auch nur seinem eigenen Ausspruch nach A 343 zum Heiland oder auch nur zum exemplarischen religiösen Virtuo10 sen.91 | Niemals nimmt er hagiolatrische Verehrung für sich in An- B 313 spruch. Niemals Sündlosigkeit. Die ethischen Ansprüche, die er an sich stellte, waren nicht verschieden von denen, welche an alle gestellt wurden. Freilich erscheint als sicheres Merkmal der Lügenpropheten, neben dem Fehlen sittlicher Ermahnung des Volkes und der 15 Unheildrohungen, auch ihre eigene Unbekehrtheit und ihr Ungehorsam gegen die göttlichen Gebote: ein dauernd sehr wichtiges und für den Charakter der Religiosität folgenreiches Qualifikationsmerkmal. Aber daß er selbst sittlich nie fehle, behauptet z.B. Jeremia keineswegs. Daß er auf Veranlassung Zedekias den Parteigängern 20 Ägyptens die Unwahrheit sagt (38, 28),92 um den König nicht bloßzustellen, entspricht der Erzväterethik - und übrigens dem Umstand, daß Jahwe selbst den „Lügengeist" in seine Dienste nimmt -: die Wahrheitspflicht der altisraelitischen (auch der dekalogischen) sowohl wie der homerischen Ethik ist nicht so unbedingt wie die der 25 indischen und steht auch hinter den Anforderungen z.B. des Siraciden 93 zurück. Aber es zeigt jedenfalls, daß der Prophet, der als solcher auf unbedingten Glauben Anspruch macht, sein Amt und sein persönliches Verhalten scheidet. Die für manche Propheten typischen furchtbaren Maßlosigkeiten von Haß und Zorn gegen die Geg30 ner würde die Thora schwerlich gebilligt haben. Zwar die Wirkung seiner Worte auf die Herzen des Volkes scheint Jahwe gelegentlich an die Bedingung zu knüpfen, daß der Prophet Gott wohlgefällige 88 Arnos 7,2-3.5-6. 89 Exodus 32,31-34 (Mose); Deuteronomium 9,18-21.25-29 (Mose); Genesis 18,1633 (Abraham). 90 Jeremia 15,1. 91 Max Weber knüpft an die Unterscheidung von ethischer Sendungsprophetie und exemplarischer Prophetie in ders., Rel. Gemeinschaften, S. 201-203, an. 92 Richtig Jeremia 38,27. 93 Sirach 20,28; 25,3-4; siehe Smend, Sirach, S.34.43.

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„edle Worte rede". 94 Aber im übrigen weiß Jeremia sich „unrein" und schwach. Kein Prophet hat nach seiner Selbstbeurteilung etwas Eigenes an Heilsbesitz, er ist stets nur Mittel der Verkündung göttlicher Gebote. Immer bleibt er nur Werkzeug und Knecht seines jeweiligen Auftrags. Nie sonst ist der Typus der „Sendungsprophetie" 5 so rein ausgeprägt gewesen. Auch nicht in der altchristlichen Gemeinde. Keiner der Propheten gehörte einem esoterischen „Verein" an, wie später die Apokalyptiker. 95 Und keiner der Propheten hat daran gedacht, eine „Gemeinde" zu stiften. Daß dafür jede Voraussetzung, insbesondere die Schaffung einer neuen kultischen Gemein- 10 schaft, wie sie der Kult des Kyrios Christos bot, 96 fehlte und bei dem Vorstellungskreis der Propheten fehlen mußte, ist ein soziologisch A 344 entscheidender Unterschied gegen die | altchristliche Prophetie. Die Propheten stehen inmitten einer politischen Volksgemeinschaft, deB 314 ren Schicksale sie interessieren. | Und sie sind rein ethisch, nicht kul- 15 tisch, interessiert, im Gegensatz zu den christlichen Missionaren, welche vor allem das Abendmahl als Vermittlung der Gnade brachten. 97 An diesem Punkte zeigt sich in der Tat ein den spätantiken Mysteriengemeinschaften entstammender Einschlag des alten Christentums,98 der den Propheten völlig fremd war. Dies alles hängt nun 20 wieder mit der Eigenart der israelitischen Beziehungen zu dem Gott zusammen, in dessen Namen die Propheten reden, und mit dem Sinn ihrer Verkündigung. Beide aber lieferte ihnen eben jene religiöse Vorstellungswelt, welche durch die israelitischen Intellektuellen, vor allem durch die levitische Thora, vorbereitet war. Sie haben, soviel 25 erkennbar, weder eine neue Gotteskonzeption noch neue Heilsmittel noch auch nur neue Gebote verkündet, zum mindesten keine verkünden wollen. Sowohl ihr Gott wird als jedermann bekannt vorausgesetzt wie ebenso: daß „dem Menschen gesagt ist, was ihm frommt" 9 4 Jeremia 1,4-10. 9 5 Hölscher, Profeten, S. 153 Anm. 1. 9 6 Max Weber spielt auf die Monographie von Bousset, Kyrios Christos, S.99-108. 293-303. 338-342, an. 97 In seinen Handexemplaren von Müller, Kirchengeschichte, S.42, und Harnack, Dogmengeschlchte, S.40, markiert Max Weber entsprechende Einträge durch Randstrich. Siehe auch Harnack, Adolf, Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten. Band 1. Die Mission in Wort und Tat. - Leipzig: J.C. Hinrlchs'sche Buchhandlung 2. Auflage 1906, S. 196-206. 325-329 und 366-367 (hinfort: Harnack, Mission). 9 8 Zu den Mysteriengemeinschaften siehe Bousset, Kyrios Christos, S. 199-200 u.ö.

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(Micha 9 ) . " Nämlich: jene Gebote Gottes zu halten, die er aus der Thora kennt. „Thora Gottes" nennt Jesaja auch seine eigene Verkündigung (30, 9). Auf die Übertretung dieser schon bekannten Gebote nehmen die Propheten durchweg Bezug. 5 Ebenso aber lieferte ihnen die Umwelt die im Mittelpunkt ihrer Verkündigung stehenden Probleme. Die Kriegsangst des Volkes brandete mit der Frage nach den Gründen des göttlichen Zornes, nach den Mitteln ihn gnädig zu stimmen, nach den nationalen Zukunftshoffnungen überhaupt, an sie heran. Panik, Wut und Rache10 durst gegen die Feinde, Angst vor Tod, Verstümmelung, Verwüstung, Exil (schon bei Arnos), 1 Versklavung, und die Frage: ob Widerstand oder Unterwerfung oder Bündnis mit Ägypten oder Assur oder Babel das Richtige sei, bewegten die Bevölkerung, wirkten auf die Prophetie zurück. Bis ins Innerste ihrer Vorstellungswelt wirkte diese 15 allgemeine Erregung auch dann, wenn sie aus eigenem Antrieb an die Öffentlichkeit traten.

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Auf die Frage nach dem Warum des Unheils war die Antwort von Anfang an: es war Jahwes, des eigenen Gottes Wille so. So einfach das scheint, war es doch alles andere als selbstverständlich. Denn so viel Einzelzüge von Universalismus die Konzeption dieses Gottes auch, wenigstens in der Vorstellung | der Intellektuellen, schon in A 345 sich aufgenommen hatte, 2 so hätte der volkstümlichen Ansicht doch die Annahme eher entsprochen: | entweder, daß die fremden Götter B 315 zurzeit aus irgendwelchen Gründen die stärkeren seien, oder: daß Jahwe seinem Volk nicht helfen wolle. Aber über dies letzte ging die prophetische Verkündung hinaus und behauptete: daß er selbst, absichtlich, das Unheil über sein Volk bringe. „Geschieht der Stadt ein Unglück und Jahwe täte es nicht" fragt Arnos (3,6). Darüber, ob solche göttlichen Entschlüsse aktuell bedingt seien, wie die meisten Orakel voraussetzen, oder ob „von den Tagen der Vorzeit her" das Verhängnis von Jahwe bereitet sei, wie Jesaja (37, 26) behauptete, wurde je nach den Umständen, vor allem: je nachdem mehr der erzürnte Bundesgott oder mehr der erhabene Weltmonarch im Vordergrund der Vorstellungswelt lebte, verschieden geurteilt. Aber in beiden Fällen war jene für die volkstümliche Ansicht furchtbare Be99 Richtig Micha 6,8. 1 Arnos 5,27. 2 Max Weber rezipiert Sellin, Prophetismus, S. 114.

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hauptung des Arnos aus den besonderen geschichtlichen Grundlagen des Jahwismus erwachsen. Das Entscheidende war dabei: Jahwe war von jeher, woran Arnos (6, 6f.)3 sehr ausführlich erinnert, vor allem ein Gott der Naturkatastrophen, welcher Pest und furchtbares Unheil aller Art über die, welchen er zürnte, senden konnte und oft 5 gesendet hatte. Vor allem kriegerisches Unheil hatte er wieder und wieder über die Feinde gesandt und Israel daraus errettet, oft aber erst, nachdem er es lange Zeit solches Unheil hatte erdulden lassen. Deshalb, und nur deshalb, wurden die Propheten Politiker: das politische Unheil, und nur dies, stand jetzt drohend vor der Tür, eben das, 10 was in Jesajas eigentliche Wirkungssphäre fiel. Seine Bedeutung, die anfänglich noch hinter den erwarteten kosmischen Naturkatastrophen zurücktrat, nahm in der Unheilweissagung stetig zu. Jahwe und keinem anderen Gott mußte es zugeschrieben werden. Er war aber andererseits der Gott, welcher Israel allein aus allen Geschlechtern 15 der Erde erwählt hatte. „Eben darum", läßt Arnos (3, 2) ihn mit gewollter Paradoxie q sagen, „suche ich an euch heim alle eure Schuld."4 Israel allein stand eben in der berith zu ihm, deren Bruch Hosea, der vielleicht zuerst den Gegensatz des Gottesvolkes gegen die unreinen „Völker" festgelegt hat (9, lf.), 5 dem Ehebruch ver- 20 glich. Seinen Vorvätern hatte er bestimmte Verheißungen gemacht und einen Schwur geleistet. Diese Verheißungen hatte er gehalten A 346 und in Krieg und Frieden unermeßlichen Segen über | das Volk gebracht. Er wird von den Propheten gemahnt, seinen Bund nicht zu B 316 brechen und er seinerseits fragt (Jer. 2, 5): welches | Unrecht - ge- 25 meint ist: welches bundeswidrige Verhalten - denn die Vorväter Israels an ihm, Jahwe, gefunden hätten? Aber die Erfüllung der Verheißungen war an die Bedingung geknüpft, nicht nur daß sie ihm allein als ihrem einzigen Gott die Vertragstreue hielten und nicht anderen Kulten sich zuwendeten, sondern auch und zwar bei den meisten 30 Propheten (Arnos, Micha, Jeremia, aber auch Jesaja) vor allemr: an die Innehaltung jener Gebote, die er ihnen auferlegt hatte. Und zwar hauptsächlich der nur ihnen auferlegten. Es gibt nämlich schon nach Arnos Unrecht, welches Jahwe als Weltmonarch auch an anderen, q A, B: Parodoxie

r A: allen

3 Richtig Arnos 5,6-9. 4 Max Weber rezipiert Kautzsch, Theologie, S.231. 246-247. 5 Hosea 9,1-17.

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namentlich den Israel benachbarten, Völkern ahndet. Dazu gehört (Arnos 1,3 ff.) 6 die Verletzung einer Art von religiösen Völkerrechts, dessen Geltung unter den palästinischen Völkern vorausgesetzt wird. Natürlich vor allem Verletzungen gegenüber Israel: die barbarische Verwüstung Gileads durch die Damaskener, der Raub und Verkauf von Gefangenen an die Edomiter durch Gaza und Tyros, die Mitleidlosigkeit der Edomiter im Kriege, Aufschlitzen schwangerer Frauen durch die Ammoniter. Darin liegt nichts Besonderes. Aber Jahwe ahndet auch Unrecht dritter Völker gegenüber Dritten: so die Verbrennung einer edomitischen Königsleiche durch Moabiter. Darin äußert sich wohl die als Stammverwandtschaft gedeutete Kulturgemeinschaft der palästinischen Völker. Vielleicht auch: völkerrechtliche Verbindungen. Den Edomitern wird ihr Unrecht als Verletzung der „Bruder"-Beziehung zu Israel, Tyros geradezu als Mißachtung eines „Bruderbundes", vermutlich also einer beschworenen kriegsvölkerrechtlichen Abmachung über die Gefangenenbehandlung vorgehalten; es scheint möglich, daß auch mit anderen Nachbarvölkern ähnliche Abkommen bestanden, welche die Rache Jahwes motivierten. Die rein ethische Wendung vollzog sich mit der universalistischen Steigerung der Gotteskonzeption. Gegenüber den mesopotamischen Großkönigen gilt bei Jesaja deren maßlos grausame Kriegführung an sich als Grund für Jahwes Zorn. Dann aber die Hybris dieser Weltmonarchen, die Jahwes Eifersucht erregen mußte. 7 Im Gegensatz dazu wird nun nach Arnos Israel selbst wegen aller Schuld gestraft. Es zieht sich seinen Grimm zu vor allem durch Verletzung der „Gerechtigkeit", das hieß aber: der | ihm eigentümlichen sozialen Institutionen. Bei den meisten Propheten gelten dafür jene Brüderlichkeitsgebote, welche die | levitische Paränese im Anschluß an die alten Rechtssammlungen entwickelt hat. Bei Arnos stehen (2, 6f.) 8 charakteristisch nebeneinander zunächst: die Verleitung der Nasiräer zum Bruch ihrer rituellen Pflichten und die Unterdrückung der Nebijim einerseits und andererseits der Bruch der Gebote des Bundesbuchs über die Behandlung israelitischer Schuldgefangener und über die Pfändung der Kleidung: Bestandteile der alten Kriegsund Sozialverfassung also, deren Garant in den Zeiten der Eidgenos-

6 Arnos 1,3-2,12. 7 Jesaja 10,5-19. Procksch, Geschichtsbetrachtung, S. 45-46. 8 Arnos 2,6-12.

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senschaft Jahwe war. Die besondere Stellung Jahwes zu Israel als Vertragspartner der Eidgenossenschaft tritt darin besonders klar hervor. 9 In den Orakeln anderer Propheten wird neben den groben (im wesentlichen den dekalogischen) Privatsünden vor allem die Unbrüderlichkeit in allen ihren Formen, besonders aber, wie in der ge- 5 samten vorderasiatisch-ägyptischen Karitätsethik, als Unterdrükkung der Armen im Gericht und durch Bewucherung herangezogen. In allen diesen Motivierungen von Jahwes Zorn aber, schon in den gewollten Paradoxien bei Arnos, zeigt sich die Wirkung intensiver Intellektuellenkultur. Sozialethische Motivierungen göttlicher Strafen 10 finden sich auch anderwärts. Die Patrimonialbürokratie der Großkönigreiche hatte überall in der Nachbarschaft das patriarchale und karitative „Wohlfahrtsstaatsideal" entstehen lassen und überall war dort der Glaube verbreitet: daß gerade der Fluch des Armen gegen den Bedrücker besonders unheilbringend sei, die, offenbar durch 15 phönizische Vermittlung, auch in Israel sich fand: Könige des Zweistromlandes werfen besiegten Gegnern inschriftlich vor, daß sie soziales Unrecht an den Untertanen verübt haben (so schon Urukagina und noch Kyros).10 Und vollends in den chinesischen Quellen findet sich beim Dynastiewechsel oder bei Eroberungen eines Teilstaa- 20 tes durch einen anderen Herrscher sehr häufig der Hinweis auf vorschriftswidrige Behandlung der Untertanen und unklassischen Lebenswandel.11 In allen solchen Fällen ist diese Motivierung Produkt priesterlicher oder ritualistischer Intellektuellenschichten in bürokratisierten Staaten. Das Besondere bei Israel war zunächst nur: daß 25 eben diese karitativen Ansprüche an die herrschenden Schichten, vor allem die königlichen Beamten, übernommen wurden, welche überall sonst der Entwicklung eines nationalen bürokratischen ApA 348 parates und einer | entsprechenden Bildungsschicht zu folgen pfleB 318 gen232), während | eben diese, patrimonialkönigliche, Entwicklung als 30 A 348, B 317; B 318

232 > Denn die Karitätsgebote der Thora waren selbstverständlich nicht | mehr aus der bäuerlichen Nachbarschaftsethik als solcher, welche von solcher Sentimentalität wie alle Bauernethik weit entfernt war, sublimiert. Sie gehörten der Ideologie des vorderasiatischägyptischen Königtums und seiner Literaten: Priester und Schreiber, an. 12 |

9 Procksch, Geschichtsbetrachtung, S.9.112-115. 10 Siehe oben, S.472. 598 (Urukagina), 598 (Kyros). 11 Weber, Max, Konfuzianismus, S. 293-294. 12 Max Weber ist hier im Gespräch mit Ernst Troeltsch, Ethos, S. 11.16-17, der die Normen prophetischer Ethik aus einer Nachbarschaftsethik deduziert, die prophetische

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solche zugunsten des alten Gaufürstenideals von den frommen s israelitischen Intellektuellen abgelehnt wurde. Und ferner: daß die Motivierung in den Unheildrohungen von Propheten sich findet und daß sie nicht nur den Herrscher persönlich, sondern das aus der berith solidarisch für die Sünden der Könige und Großen haftende Volk als solches mit Strafe bedroht. Dies hing eben mit der Besonderheit der politischen und religiösen Konstitution Israels zusammen. Auch im übrigen finden wir bei den Propheten die Geistesarbeit der israelitischen Rechtsprechung und Weisheitslehre. Die Propheten nennen nebeneinander: „chuk" die (wie wir sahen) 13 durch Rechtsorakel der Chokekim 14 festgestellte alte Gewohnheit, und „thora", die rationale levitische Lehre (Arnos 2,4; Jes. 24,5), endlich „mischpat", das in Urteilssprüchen (Jes. 16,5) und Satzungen der sarim und sekenim ausgesprochene Recht als die, neben ihren eigenen Orakeln: den „debarim Jahwe", maßgeblichen Quellen der Sittlichkeit. Bei allem gelegentlich scharfen Gegensatz gegen die Richter, vor allem die sarim, die chokekim und auch die Thoralehrer, die das Wort nutzlos nur im Munde führen, wird die Verbindlichkeit dieser Normen nicht angefochten und auch die chokma, die Lebensklugheit der Weisheitslehrer, nicht prinzipiell verworfen. Allerdings ist die Stellung verschieden. Kein Prophet erhebt zwar, sahen wir,15 den Anspruch, neue Gebote zu verkünden, wie Jesus es gelegentlich mit Nachdruck tat: „es steht geschrieben, ich aber sage euch". 16 Sondern die Verfälschung des längst offenbaren wahren Willens Jahwes durch den „Lügengriffel der Schreiber" und die „Trugsprüche", welche die Chokekim zum Nachteil der Armen geben (Jes. 10, lf.), sind das Sündhafte, ebenso wie die immer wieder gebrandmarkten ungerechten Urteile der bestochenen Richter. Gelegentlich freilich findet sich s A, B: Frommen Sublimierungsleistung aber auf den Glauben als Gegenseitigkeit des Vertrauens bezieht und damit an Bernhard Duhm anknüpft. Demgegenüber fordert Max Weber den Zwischenschritt der Inteliektualisierung der Ethik durch eine Literatenschicht ein, so daß die Besonderheit der Entwicklung in Israel nicht allein die Ausbildung eines verinnerlichten Glaubens, sondern einer Karitätsethlk ohne Übernahme des bürokratischen Apparats des Leiturgiestaates sei. 13 Siehe oben, S.365. 14 Jesaja 10,1. 15 Siehe oben, S.549. 643-644. 16 Max Weber bezieht sich hier auf die Antithesen der Bergpredigt.

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aus der Souveränität des von Jahwe in seinen Rat gezogenen Propheten völlige Ablehnung des Werts der Chokma sowohl wie der GeboA 349 te (Mizwot1), welche | die Lehrer „nur im Munde führen" (Jes. 29,13. 14). Indessen diese bei Jeremia noch gesteigerte Skepsis gegen die B 319 Lehrer | persönlich 17 änderte nichts daran, daß eben doch die positi- 5 ven Gebote der levitischen Thora und die der Propheten in der Sache identisch waren. Die Bedeutung der Thora für die Prophetie geht aber über die Darbietung des materiellen Inhalts der Gebote hinaus. Die prophetische Grundvorstellung: daß Jahwe um sittlicher, insbesondere sozial- 10 ethischer Verfehlungen willen furchtbare Übel verhänge, hatte ja in der Beicht- und Sühnepraxis der Leviten und deren Entwicklung durch ihre sittlich-rationale Paränese ihre ursprüngliche Stätte. 18 Auch die Übertragung des Gedankens von der Rache des Gottes gegen Sünden und Verfehlungen einzelner auf solche des Volkes als ei- 15 ner Einheit ist, gleichviel wie alt das in der jetzigen Redaktion niedergelegte priesterliche Sühneritual für ganze Gemeinden sein mag, doch unbedingt vorprophetisch. 19 Denn diese wichtige Vorstellung folgte aus dem niemals vergessenen Charakter Israels als eines aus der berith solidarisch haftenden Verbandes freier Volksgenossen. 20 Die Orakel des Arnos setzen diese Unheilstheodizee voraus. Aber wie jede Theodizee ist auch diese wohl zunächst geistiger Besitz nur von Intellektuellenschichten gewesen. Daß sie von einem Visionär wie Arnos der Öffentlichkeit in dieser ungeheuren Wucht aktuell, als Grund jetzt bevorstehenden Unheils, verkündet wurde, war vermut- 25 lieh das noch nicht Dagewesene, was den gewaltigen Eindruck erklärt, der in der Aufbewahrung der Orakel dieses Propheten als des ersten von allen sich ausspricht. Außerdem natürlich das Eintreffen des Unheils, welches ja in einer Zeit politischer und wirtschaftlicher Blüte unter der Herrschaft Jerobeams II. geweissagt war. Denn 30 wenn oben betont wurde, 20 daß die Stellung der klassischen Prophetie bedingt war durch die sinkende Macht und steigende Bedrohung der beiden Königreiche, so darf das nicht mißverstanden werden. t A, B: (Mizwat 17 18 19 20

Jeremia 8,9. Siehe oben, S. 573-575. Levitikus 16. Kautzsch, Theologie, S. 346-347. Siehe oben, S. 398-399.

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Nicht etwa das Auftreten von Unheilspropheten als solches war dadurch hervorgerufen. Als ein Unheilsprophet gegen den König trat schon Elia auf,3 und auch Unheilsprophetien gegen das Volk hat es vielleicht schon vor Arnos gegeben.21 Die Unheilsvisionen der Pro5 pheten b waren an sich „endogen" bedingt. 22 Jeder Blick in ihre Schriften lehrt ja: daß wir es mit Persönlichkeiten zu tun haben, deren harte, bittere und leidenschaftlich düstere Temperierung in den | meisten von ihnen selber, ohne Rücksicht auf die Augenblickslage, A 350 vorgebildet war. Sie sehen die Welt voll Unheil gerade im | vollen B 320 10 Sonnenglanz scheinbaren Glücks. Assur wird bei Arnos nicht mit Namen genannt: „der Feind" heißt es, und „jenseits von Damaskus" soll das geweissagte Exil liegen. Das war deutlich genug. Als Grund aber, das Unheil gerade von daher kommen zu sehen, führt der Prophet die Verehrung mesopotamischer Gottheiten an (5, 27). Nicht die 15 Weltlage, sondern die Verderbnis rund um sie her begründet ihre düsteren Ahnungen, die auch bei Jesaja gerade in der Zeit nach Sanheribs Abzug sich, im Gegensatz zu seiner Siegeszuversicht vorher, wieder einstellten (22, 14). Das wirklich hereinbrechende Unglück scheint die Propheten eher innerlich zu entlasten: 23 die Verderbnis, 20 die sie um sich herum erblickten, schien eben dann endlich ihre Sühne zu finden und damit getilgt zu werden. Es bleibt freilich mehr als fraglich, wieweit man deshalb von einem spezifischen „Persönlichkeitstypus" der Propheten im Sinne einer eindeutigen Prädisposition zu jener Gefühlslage sprechen darf. Denn selbst die verstümmelten 25 Reste ihrer Orakel lassen uns die Grundverschiedenheit ihrer Temperierung erkennen: die stürmische, heiße, ungebrochene Leidenschaft des Arnos, die Weichheit und Wärme der werbenden Liebe des Hosea, den stählern vornehmen und selbstsicheren Schwung und a Komma fehlt in A

b B: Propheten,

21 Sellin, Prophetismus, S. 113-121, bes. S. 115: „Die Propheten sind nicht die Begründer der Unheilseschatologie, sie knüpfen vielmehr an eine in Ihrem Volke durchaus bereits bekannte, in aller Vorstellungen festgewurzelte Tradition an, an die Tradition von einer kommenden furchtbaren Katastrophe". Siehe auch die folgende Hg.-Anmerkung. 22 Max Weber lehnt mit Sellin, Prophetismus, S. 121-144, die These von Hugo Greßmann, Eschatologie, S. 8-192, ab, die Ursprünge der prophetischen Eschatologie seien außerisraelitisch. Siehe auch die Zusammenfassung dieser These in Greßmann, Geschichtsschreibung, S. 327-328. 23 Max Weber weist mit Sellin, Prophetismus, S. 114-117, die von Julius Wellhausen, Geschichte7, S. 106-107, vertretene These zurück, die assyrische Krise, deren „Sturmboten" die Propheten gewesen seien, habe die Unhellsprophetie erst ausgelöst.

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die starke und tiefe Begeisterung des Jesaja, die weiche, schwer unter depressiven Gefühlslagen und Zwangsvorstellungen leidende, aber durch den Zwang der Berufung zu verzweifeltem Heroismus zusammengeraffte Seele Jeremias, den ekstatisch aufgeregten, aber innerlich kalten Intellektualismus Hesekiels - alle diese Gegensätze las- 5 sen sich greifen und ändern doch an dem Charakter ihrer Unheilsprophetie nichts. Vor allem beweisend ist ein Umstand: mit dem endgültigen Tempelsturz ist die Unheilsprophetie alsbald zu Ende und die Tröstung und Heilsweissagung beginnt. Die Unheilsweissagung war also Produkt tiefen Abscheus vor dem Greuel des Abfalls von 10 Jahwe und seinen Geboten und furchtbarer Angst vor den Folgen, des felsenfesten Glaubens an Jahwes Verheißungen und der verzweifelten Überzeugung: daß das Volk sie verscherzt habe oder zu verscherzen im Begriff stehe. 24 Mit welchem Grade von Wahrscheinlichkeit aber das furchtbare Unheil bevorstehe, darüber hat die A n - 15 sieht auch ein und desselben Unheilspropheten offenbar gewechselt. A 351 Bald, namentlich bei | Arnos und Jeremia, gelegentlich auch beim jugendlichen Jesaja, schien jede Hoffnung eitel. Bald gab es MöglichB 321 keiten, Wahrscheinlichkeiten, ja Sicherheiten der Rettung oder doch - und das ist die Regel - der Wiederkehr besserer Zeiten nach 20 dem Unheil. Kein Prophet hat diese Hoffnung dauernd absolut bestritten. 25 U n d er hätte es ja, wollte er sich irgend eine Wirkung auf seine Hörer versprechen, auch nicht bestreiten können. Diese Wirkung aber war den Propheten trotz des endogenen Charakters ihrer Ekstase nicht einfach gleichgültig. Sie fühlten sich als „Wächter" und 25 „Prüfer" von Jahwe bestellt. 26 Nur der galt Jeremia als echter Prophet, welcher die Sünden des Volks geißelt und - im Zusammenhang damit - Unheil kündet. 2 7 Dann aber durfte das Unheil nicht absolut und endgültig sein, sondern bedingt durch die Sünde. Die Propheten, schon Jesaja, noch mehr aber Jeremia, schwanken in ihrer Haltung. 30 24 Friedrich Giesebrecht, Berufsbegabung, S. 79-87, rechnet in der Auseinandersetzung mit einer rationalistischen Propheteninterpretation, die u.a. Abraham Kuenen vertritt, und einer offenbarungspositivistischen Interpretation, die Eduard König vertritt, mit einer Wechselwirkung zwischen Vorahnung der Zukunft und sittlichem Urteil der Propheten. 25 Max Weber lehnt mit Sellin, Prophetismus, S. 113-114, die von Exegeten der Wellhausen-Schule wie Rudolf Smend und Bernhard Stade vertretene These ab, es habe in Israel eine reine Unheilsprophetie ohne Heilshoffnung gegeben. 26 Jeremia 6,27; Ezechiel 3,17. 27 Jeremia 28,7-9.

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Wo sie pädagogisch wirken wollen, ist Jahwe ein Gott, der sich seine Entschlüsse reuen läßt. Wo sie unter dem unmittelbaren Eindruck der Verderbnis reden, erscheint alles umsonst und hoffnungslos. Wie schwer die praktischen seelsorgerisch-pädagogischen Bedenken vor 5 allem der Thoralehrer wogen, zeigt gegenüber der bei Jesaja anklingenden Vorstellung einer Prädestination der Unheilsschicksale28 die offenbar den Intellektuellenkreisen entstammende paradigmatische Erzählung von Jona, deren eigentliches Thema ja ist: die Unwandelbarkeit der prophetischen Unheilsverkündung auszuschließen und 10 vielmehr die Wandelbarkeit der Entschlüsse Jahwes zu rechtfertigen.29 Solche Erwägungen, welche für die in der Seelsorge bestehenden Thoralehrer und noch mehr für die priesterlichen Redaktoren maßgebend sein konnten, haben die ihren Gesichten hingegebenen Ekstatiker selbst freilich nicht ausdrücklich angestellt. Unbegründet 15 scheint es andererseits, aus diesem Grunde anzunehmen, die Heilsverheißungen seien den Propheten überhaupt erst von der priesterlichen Redaktion in den Mund gelegt worden. 30 Denn man erkennt deutlich die bei Arnos nur einmal (5, 15), bei Hosea mehrere Male, und noch weit häufiger bei Jesaja und, trotz seines Pessimismus, am 20 stärksten und ganz prinzipiell bei Jeremia (7, 23) sich einstellende pädagogische Absicht. Gegen jene Annahme der Interpolation spricht überdies das Vorhandensein ganz bestimmter Heilskategorien, wie des sich rechtzeitig bekehrenden „Rests" 31 schon bei den ersten Propheten (Arnos).32 Vielmehr die traditionelle | Hoffnung A 352 25 der Paränese und der eigene immer wieder auftauchende Gedanke: daß das Unheil unmöglich das Ende von Jahwes | Plänen mit Israel B 322 sein könne, ließ das Heil, sei es auch in unbestimmter Art und nur für jenen „Rest, der sich bekehrt", immer neu erstehen, und die pädago28 Max Weber bezieht sich auf den Verstockungsauftrag in Jesaja 6,9-10. 29 Für Emil Kautzsch, Theologie, S.317-318, ist Thema des Jonabuches die Bekehrung des Menschen, die gegen alle Erwartung in der Macht Gottes stehe, der in seiner Barmherzigkeit nicht den Tod des Sünders wolle, sondern seine Bekehrung. 30 Ernst Sellin, Prophetismus, S. 149, stellt zum Alter der prophetischen Heilserwartungen fest: „Gerade auf diesem Gebiete hatte sich ja zuvor eine literarische Hyperkritik [sc. der Wellhausen-Schule] besonders breit gemacht, der größte Teil der Heilsverheißungen hatte in die nachexilische Zeit wandern müssen, eben weil bzw. soweit sie sich nicht .psychologisch' aus dem Gedanken ableiten ließen, Israel müsse wegen seiner Sünde zugrunde gehen". 31 Max Weber rezipiert Giesebrecht, Berufsbegabung, S. 117-121. 32 Arnos 9,8.

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gische Absicht half dabei zunehmend, mochte auch im Einzelfall die Beklemmung nichts als düsteres Schicksal geschaut haben. Eine eindeutige psychische Determiniertheit zur „politischen Hypochondrie" 33 als Quelle ihrer Stellungnahme ist jedenfalls schwerlich anzunehmen. 34 Wenn die Unheilsprophetie in starkem Maße aus der eigenen durch Veranlagung und aktuelle Eindrücke bedingten psychischen Disposition der Propheten abzuleiten ist, so steht doch nicht weniger fest, daß es ganz und gar die geschichtlichen Schicksale Israels waren, welche dieser Verkündigung ihre Stellung in der Religionsentwicklung verschafften. Nicht nur in dem Sinne, daß uns die Tradition naturgemäß gerade Orakel solcher Propheten aufbewahrt hat, welche eingetroffen waren oder eingetroffen zu sein schienen oder deren Eintreffen noch erwartet werden konnte. Sondern das zunehmend unerschütterliche Prestige der Prophetie überhaupt beruhte auf jenen wenigen, aber für die Zeitgenossen ungeheuer eindrucksvollen Fällen, in denen sie durch den Erfolg unerwartet Recht behielten. Dahin gehörten zunächst die Unheilsorakel des Arnos über das damals mächtige Nordreich. Dann die Unheilsorakel des Hosea über die Jehudynastie und über Samaria. Dann die Heilsorakel des Jesaja für Jerusalem bei der Belagerung durch Sanherib. 35 Aller Wahrscheinlichkeit zum Trotz mahnte er mit nachtwandlerischer Sicherheit zum Ausharren. Und wenn schließlich der Enderfolg wohl 33 Ein Beispiel derartiger Interpretation liefert Julius Wellhausen, das Friedrich Giesebrecht, Berufsbegabung, S. 69-70, referiert. Die schwermütigen Gedanken anläßlich des Ehebruchs seiner Frau und der Schmerz über die allgemeine Not und Verderbtheit des Volkes hätten bei Hosea zusammengefunden. Der Prophet habe die Ähnlichkeit des Kleinen und des Großen erkannt, „im einen das Bild des anderen, und sofort wird die Prophetie in ihm geboren". Diese Deutung verteidigt Rudolf Smend, Lehrbuch, S. 188 Anm. 1. 34 Friedrich Giesebrecht, Berufsbegabung, S. 37-38. 69, verbindet ekstatische Phänomene mit der charismatischen Berufsbegabung der Propheten. Max Weber verknüpft damit die entsprechenden ekstatischen Erscheinungen, die Hermann Gunkel beschreibt. Entscheidend ist für Max Weber, daß eine monokausale Ableitung der Prophetie aus der psychischen Disposition oder dem rationalen Kalkül einer Vergeltungslehre ebenso wenig zu akzeptieren ist wie eine Sistierung der Frage nach dem Ursprung prophetischer Verkündigung, wie es in zeitgenössischen Lehrbüchern, so u.a. von Rudolf Smend, Lehrbuch, S. 164, vertreten wird. Für Max Weber ist die Frage nach dem Ursprung der prophetischen Weissagung auf das engste mit ihrer „rein religiösen" Motivation verbunden. 35 Diesen Aspekt unterstreicht besonders nachdrücklich Karl Budde, Religion, S.7980. 88-89.

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eine verhüllte Unterwerfung des Königs war:36 - daß die Belagerung Jerusalems nicht zu einer Kapitulation führte, scheint sicher, da Sanherib in seinem Bericht darüber dies selber nicht behauptet. 37 Dann und vor allem die Bestätigung der furchtbaren Unheilsorakel des 5 jungen Jesaja, des Micha, vor allem aber des Jeremia und Hesekiel durch die Einnahme und Zerstörung Jerusalems. Endlich die vorhergesagte Heimkehr aus dem Exil. Seitdem war die Autorität der Prophetie, welche nach der schweren Enttäuschung der Schlacht von Megiddo 38 augenscheinlich gelitten hatte, unerschütterlich. Daß die 10 überwiegende Mehrzahl sogar der in die uns erhaltene Sammlung aufgenommenen Orakel nicht eingetroffen war, wurde völlig vergessen 0 . 39 Denn | demgegenüber war es für die Prophetie von Nutzen: daß die Wandelbarkeit der Entschlüsse Jahwesd von Anfang an, schon | bei Arnos, sehr nachdrücklich festgehalten war und die An15 hänger der Prophetie sich hinter sie zurückziehen konnten, wie ja die Bußpraxis der Leviten diese Wandelbarkeit gleichfalls voraussetzte, indem die Sündenvergebung die Abwehr des drohenden Unheils verbürgte. Auch bei den Propheten wurde deshalb Jahwe - so sehr und in so gesteigertem Maße er bei ihnen ein Gott des Zornes und 20 der Rache blieb und so schroff er im Einzelfall an seinem Zorne festhielt - doch immer wieder ein Gott der Gnade und Vergebung. Daß er dies war, unterschied ihn nach der prophetischen Ansicht von allen anderen Göttern. Ein weicher Zug geht durch derartige Gnadenprophetien, die sich namentlich bei Hosea und Jeremia, aber auch in 25 manchen Orakeln des Jesaja finden. Jahwe wirbt um die Treue Israels wie ein Liebender um die der Geliebten. Aber im ganzen mußten Jahwes Züge, auch da wo diese gnädige Seite betont wurde, sich bei den Propheten doch ungleich majestätischer gestalten als in den literarischen Produkten aus den Kreisen 30 der Thoralehrer, wie sie etwa das Deuteronomium repräsentierte. Ein Gott, der die großen Weltkönige als Mittel zur Bestrafung israelitischer Sünden zur Verfügung hatte und mit ihnen nach Belieben c A: vergesen

d A: Jawhes

36 Lehmann-Haupt, Israel, S. 121-122. Sanheribs Feldzugberlcht ist übersetzt von Arthur Ungnad, in: GreBmann, Altorientalische Texte, S. 119-121, und Hugo Winckler, Textbuch, S.43-47. 37 Budde, Religion, S.88. 38 Siehe oben, S.544. 614. 618. 39 So Giesebrecht, Berufsbegabung, S. 97-113.

A 353 B 323

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schaltete, mußte an Universalismus und Erhabenheit zu einer ganz anderen Höhe emporsteigen als der alte Bundesgott Israels und der bürgerliche Gnadenspender der Leviten. 40 Die Propheten bevorzugen sämtlich in zweifellos beabsichtigter Anknüpfung an das alte heroische Zeitalter den Namen „Jahwe Zebaoth", 41 also die Be- 5 Zeichnung des Bundeskriegsgottes. Aber mit ihm verschmolzen jetzt die Züge eines ganz großen Himmels- und Weltgottes. Der Hofhalt der Großkönige, die ja für Israel eine ähnliche Rolle spielten wie der persische Basileus, obwohl auch er der Landesfeind war, für die Hellenen etwa in Xenophons Kyrupädie, gab das Bild des himmlischen 10 Hofstaates, in dem nicht mehr der alte Kriegsfürst seine Gefolgsleute, die „Göttersöhne", um sich hatte, sondern eine Schar dienstbarer Himmelsgeister, 42 welche sogar in der Tracht babylonischen und ägyptischen Mustern entnommen waren. Sieben Geister, den sieben Planeten entsprechend, 43 umstanden seinen Thron, darunter einer 15 mit der Schreibfeder und in Linnen gekleidet, dem Schreibergott A 354 entsprechend. 44 Seine | Späher reiten auf Rossen in den Farben der vier babylonischen Windgötter, durchstreifen die Welt und erstatten B 324 Bericht. 45 Auf | einem Wagen mit Keruben, offenbar babylonischen hieratischen Figuren gleichend, fährt der Himmelskönig in überirdi- 20 schem Glanz daher. 46 Gewiß kommt es trotzdem noch vor, daß er die Naturgeister zu Zeugen anruft gegen das Vertragsbrüchige Israel, wie in einem Prozeß. Aber in der Regel ist er der souveräne Herr über die ganze Welt der Kreaturen. 47 Die milde Gnadenfülle, die 40 Max Weber greift hier auf die Studie der Rel. Gemeinschaften, S. 190-193, zurück, in der er Überlegungen von William Robertson Smith, Semiten, S.51-53, zum Zusammenhang von Monarchie und Monotheismus verarbeitet hat. Die prophetische Universalisierung der Jahwe-Religion ist ein fester Topos in den von Max Weber konsultierten Lehrbüchern zur alttestamentlichen Religionsgeschichte. 41 Smend, Lehrbuch, S.185: „Der Gottesname (mxax mn 1 [Jahwe Zebaot]) gehört recht eigentlich der prophetischen Literatur an". Während u.a. Julius Wellhausen darin eine Schöpfung des Propheten Arnos sehen will, hat Hermann Gunkel, Artikel Gott, Sp. 1538-1539, hervorgehoben, daß die Propheten an alte Tradition anknüpfen: „Ihr Jahve in der Fülle seiner Macht und mit dem Ernste seiner Forderungen ist dem ,Jahve Zebaoth' der alten Zeit aufs nächste verwandt: nicht ohne Grund haben sie diesen Namen besonders geliebt". 42 So im Trishagion der Seraphen in Jesaja 6,3. 43 Zum Kult der sieben Planeten in Babylonien siehe Hehn, Siebenzahl, S. 44-52. 44 Offenbarung 1,4. 45 Sacharja 1,8-11; 6,2-8. 46 Ezechiel 1,4-28. 47 Arnos 5,8-9.

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ihm gelegentlich zur Verfügung steht, hindert nicht, daß er auch wieder, wie die weltlichen Könige, gänzlich amoralische Züge an sich trägt. Wie die indischen Patrimonialkönige ihre agents provocateurs, so sendet er seinen „Lügengeist", um seine Feinde zu verblenden. 48 5 Die eigenen Propheten graut es gelegentlich vor ihm. Jesaja nennt seinen Ratschluß gegen Assur, das er doch selbst als Werkzeug berufen, „barbarisch". Hesekiel (20, 25), welcher an gleichartigen Vernichtungsplänen Jahwes gegen die von ihm selbst herbeigerufenen Feinde Israels gar keinen Anstoß nimmt, glaubte doch auch, daß er 10 dereinst Gesetze zum Verderben des eigenen Volkes gegeben habe. Daß er ungehorsamen israelitischen Königen absichtlich falsche Ratschläge sendet, war der Tradition selbstverständlich. Nur Hosea (11, 9) hat an solchen Zügen Anstoß genommen und, wenn die freilich zwischen Wellhausen und andern bestrittene Lesart richtig ist, 15 Jahwe sagen lassen: er handle nicht „nach Leidenschaft", weil er „heilig sei und kein Verderber". 49 Aber auch den Jesaja brachte die Erfahrung, daß das klare Prophetenwort von Israel dennoch verworfen und unbeachtet bleibe, zu der Überzeugung, daß Jahwe selbst es nicht anders wolle, daß er das Volk geradezu verstocke, um es zu ver20 derben. 50 Diese auch in der neutestamentlichen Verkündigung und später im Calvinismus wichtig gewordene Vorstellung nahm hier ihren Anfang. Von dem hellenischen Weltgott, etwa des Xenophanes, blieb Jahwe durch solche aktuell-leidenschaftliche Züge weit geschieden. Er blieb also, alles in allem, ein furchtbarer Gott. 51 Oft 25 scheint letzter Zweck seines Tuns lediglich die Verherrlichung der eigenen Majestät über alle Kreaturen. Das teilte er eben mit den irdischen Weltmonarchen. Daher bleibt sein Gesamtbild schwankend. Ein und derselbe Prophet sah ihn bald in übermenschlicher heiliger Reinheit und dann wieder als den alten Kriegsgott mit dem wandel30 baren Herzen. Wenn er dadurch hochgradig anthropo|morphe Züge A 355 behielt, so wagen doch gerade die am stärksten erlebenden Propheten nicht mehr, wie die alten jahwistischen | Erzähler, ihren Visionen B 325 der himmlischen Herrlichkeit allzu konkrete Züge zu verleihen, we48 1 Könige 22,23. 49 Wellhausen, Kleine Propheten, S. 128. Diese Emendation rezipiert Hugo Greßmann, Geschichtsschreibung, S.373, während Ernst Sellin, Prophetismus, S.39 und 139 Anm. 2, sie ablehnt. 50 Max Weber spielt auf den Verstockungsauftrag in Jesaja 6,9-10 an. 51 So Gunkel, Artikel Gott, Sp. 1539.

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nigstens soweit der von alters her unsichtbare Gott persönlich in Betracht kommt. Was sie sehen, ist „wie ein Thron", 52 aber doch kein wirklicher Thron: auch Jesaja erblickt nur den herabwallenden Königsmantel, nicht den Gott selbst.53 Der Aufenthalt Jahwes blieb ebenso mehrdeutig wie sein Wesen. Daß er Himmel und Erde geschaffen und den Sternbildern ihre Stätte gewiesen hatte, wie schon Arnos sagt,54 hinderte nicht, daß er, nach demselben Propheten, „vom Zion her brüllte". 55 Jesaja hatte seine Vision der göttlichen Herrlichkeit als Tempelvision.56 Diese Lokalisierung hätte das Prestige Jahwes beim Untergang des Tempels gefährden müssen. Ungezählte Heiligtümer sah man von den Eroberern verwüstet und ihre Idole fortgeschleppt, ohne daß deren Götter sich zu wehren vermochten. Sollte das Jahwe auch widerfahren? Die Propheten schwankten. Jesaja war in manchen späten Orakeln, nach dem Abzug Sanheribs, im Gegensatz zu seinen früheren Drohungen felsenfest überzeugt, daß Jerusalem als Sitz Jahwes niemals fallen könne. 57 Aber nachdem Arnos und Hosea den Untergang des Nordreichs als von Jahwe selbst beabsichtigt vorhergesagt hatten, wurde, wie schon in Jesajas Frühorakeln, 58 seit Micha und endgültig seit Jeremia auch der Untergang Jerusalems selbst ein im Rat Jahwes beschlossenes Schicksal, dessen schließlicher Eintritt also an dem Prestige des Gottes nun nichts änderte, es vielmehr steigerte. Die eigenen Götter der siegreichen Großkönige konnten nicht die Urheber dieser Katastrophe sein. Sie waren besudelt mit den Greueln des Hierodulenwesens und Idoldienstes oder gar mit dem verächtlichen Tierdienst der Ägypter. Alle solche Götter anderer Völker konnten daher höchstens Dämonen sein und wurden Jahwe gegenüber zu „Nichtsen". Seit Hosea setzte die Verwerfung und Verspottung des Idolkultes ein und wurde in zunehmender Konsequenz von den Intellektuellen auf die Überlegung gestützt: daß das Idol Menschenwerk und deshalb ohne religiöse Bedeutung, am allerwenigsten aber der Sitz eines Gottes sei. Daß die anderen Götter über-

52 53 54 55 56 57 58

Ezechiel 10,1. Jesaja 6,1. Arnos 9,5-6. Arnos 1,2. Jesaja 6. So Sellin, Prophetismus, S.52. So Sellin, Prophetismus, S.44-45.

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haupt nicht existierten, ist indessen nicht einmal in der Exilszeit von Deuterojesaja behauptet worden.59 Immerhin stieg | Jahwe der Sa- A 356 che nach durch die Unheilstheodizee der Propheten zum Range des einzigen für den Weltlauf entscheidenden Gottes | empor. Besonders B 326 5 wichtig war nun dabei: Einmal, daß er die alten Züge des furchtbaren Katastrophengottes behielt. Dann: die Anlehnung der Unheiltheodizee an die Sündenbeicht-Praxis der levitischen Thora. Und schließlich: die mit beidem zusammenhängende Wendung des Berithgedankens bei Arnos, welche ihn selbst zum Urheber alles Unheils machte. 10 Denn die Folge von alledem war eben: daß in der prophetischen Auffassung nie irgendwelche neben Jahwe existierende und ihm gegenüber irgendwie selbständige oder ihm feindliche Dämonen die Übel über den Einzelnen und über Israel sendeten, sondern er allein alle Einzelheiten des Weltlaufs bestimmte: wie wir sahen, war dieser Mo15 nismus die wichtigste Voraussetzung der ganzen Prophetie.60 Der überall in der Welt volkstümliche Dämonenglaube drang wenigstens in die Intellektuellenreligiosität erst des späten nachexilischen Judentums ein, in vollem Umfang erst unter persischen dualistischen Einflüssen. 61 Den Propheten war der babylonische Dämonenglaube 20 sicher nicht unbekannt.62 Aber er blieb für ihre Konzeptionen ebenso unbedeutsam wie die astrologischen, mythologischen und esoterischen Lehren ihrer Umwelt. Daß Jahwe der Gott eines politischen Verbandes: der alten Eidgenossenschaft, gewesen und für die puritanische Auffassung geblieben war, erhielt ihm andererseits jenen 25 durch allen kosmischen und historischen Universalismus, den er annahm, unvertilgbaren Zug: ein Gott des Handelns, nicht: der ewigen Ordnung, zu sein. Aus dieser Qualität folgte der entscheidende Charakter der religiösen Beziehung. Schon die unmittelbaren Erlebnisse der Propheten selbst werden 30 durch die für sie feststehenden Qualitäten des Gottes geformt. Immer kreist ihre Phantasie um das Bild eines himmlischen Königs von furchtbarer Majestät. Dies betrifft zunächst ihre visuellen Erlebnisse. Die Rolle des Visionären war, sehen wir, bei den einzelnen Propheten verschieden. Am größten bei dem ältesten Propheten, Arnos, 59 Max Weber knüpft hier an das Manuskript „Ethik und Mythik" an, siehe oben, S. 182183. 60 Siehe oben, S.551. 61 Max Weber knüpft an Bousset, Judentum, S. 585-591, an. 62 So Zimmern, in: Schräder, Keilinschriften, S.458-464.

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der daher auch „Seher" (choseh) genannt wird. Aber auch bei den anderen Propheten, vor allem Jesaja und Hesekiel, fehlt sie nicht. Und die Propheten sehen auch anderes als nur die himmlische Herrlichkeit. Sie erblicken hellseherisch in der Ferne ein anrückendes Heer auf einer Paßhöhe 63 oder von Babylonien aus den Tod eines s A 357 mit Namen gekannten Mannes im Tempel von Jerusalem. 64 Oder der Prophet wird von einem aus Feuerglanz bestehenden Wesen an B 327 den | Haaren von dort nach hier entrückt. 65 Immer aber handelt es sich dabei um ein unmittelbares Eingreifen jenes göttlichen königlichen Machthabers, dessen er inne wird. Oder wenn der Prophet ei- 10 nen Mandelzweig oder einen Korb mit Obst sieht,66 so hat das etwas zu bedeuten und ist als Symbol von Gott geformt. Bald sind es Träume, besonders oft aber ist es ein Wachträumen, in welchem diese Visionen den Propheten bedrängen. Aber solche visuellen Erlebnisse werden, wie in anderem Zusammenhang schon erörtert, 67 bei dem 15 Propheten bei weitem und in höchst charakteristischer Art an Bedeutung überragt von den Gehörserlebnissen. 68 Der Prophet hört entweder eine Stimme, die zu ihm spricht, ihm Befehle und Aufträge gibt, etwas zu sagen, unter Umständen auch: etwas zu tun oder, wie wir bei Jeremia sahen, 69 eine Stimme spricht aus ihm, er mag wollen 20 oder nicht. Das Überragen dieser Gehörserlebnisse über die Visionen war, wie schon einmal betont, 70 kein Zufall. Es hing zunächst mit der überlieferten Unsichtbarkeit des Gottes zusammen, die es ausschloß, daß über ihn selbst und seine Erscheinung etwas ausgesagt werden konnte. Aber es war auch Folge der für die Propheten allein 25 möglichen Art, einer Beziehung zu diesem Gott inne zu werden. An keiner Stelle findet sich bei den Propheten jene mystische Entleerung von allem Sinnlichen und Geformten, welche die apathische Ekstase Indiens 71 einleitet, nirgends auch jene stille beseligende Euphorie des Gottbesitzes, selten der Ausdruck gottinniger Andacht 30 und niemals des für den Mystiker typischen erbarmend-mitleidvol63 64 65 66 67 68 69 70 71

Jesaja 13,4. Max Weber rezipiert Gunkel, Einleitungen, S.XLV-XLVI. Ezechiel 11,1-13. Ezechiel 8,3. Arnos 8,1-3. Siehe oben, S.391-392. Max Weber rezipiert Gunkel, Einleitungen, S.XLV; Hölscher, Profeten, S.245. Siehe oben, S.614-615. 633. 641. Siehe oben, S.391-392. 635. So Weber, Max, Hinduismus, S. 239-241.

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len Brüderlichkeitsgefühls mit allem Kreatürlichen. In einer erbarmungslosen Welt des Krieges lebt, herrscht, redet, handelt ihr Gott und tief unselig ist das Zeitalter, in welches sich die Propheten hineingestellt wissen. Vor allem aber: unselig im tiefsten Innern sind ge5 rade manche der Propheten selbst. Nicht alle und nicht immer, aber oft gerade in den Augenblicken größter Gottesnähe. Von den vorexilischen Propheten hat Hosea den Zustand der Ergriffenheit vom Geiste Jahwes als beglückenden Besitz, Arnos das Bewußtsein, in alle seine Pläne eingeweiht zu werden, als Stütze stolzer Selbstgewiß10 heit empfunden. 72 Jesaja drängt sich zu der Ehre der Prophetie. 73 Aber schon er empfindet sie angesichts mancher furchtbaren Verkündungen des Gottes und der Härte seiner | Entschlüsse gelegent- A 358 lieh als ein schweres Amt. 74 Jeremia vollends bedeutet sein Prophetenamt eine unerträgliche Last.75 Nie | jedenfalls ist die Nähe Jahwes B 328 15 ein seliges Innewohnen des Göttlichen, vielmehr immer Pflicht und Gebot, meist jagende stürmische Forderung. Wie ein Mädchen vom Mann oder wie der unterlegene Ringer fühlt sich Jeremia von Jahwe vergewaltigt.76 Auch dieser religionsgeschichtlich wichtige Tatbestand, grundverschieden von aller indischen und chinesischen Pro20 phetie, ergab sich nur zum Teil aus psychischen Vorbedingungen, zum andern aber aus der Deutung, welche der jüdische Prophetismus seinen Erlebnissen zu geben gezwungen war. Gezwungen durch die Art des Glaubens, in den er hineingebannt war und der, als unerschütterliches Apriori vor allen ihren Erlebnissen stehend, die Ausle25 se derjenigen Zuständlichkeiten bestimmte, welche als echt prophetische gelten durften. 77 Die beispiellose Wucht sowohl wie die feste innere Schranke dieser Prophetie fanden darin ihre Begründung. Die Propheten konnten infolge jenes Apriori nicht „Mystiker" sein. Ihr Gott war - bis auf Deuterojesaja 78 - durchaus menschlich ver72 A r n o s 7 , 1 4 - 1 5 . 73 J e s a j a 6,8. 74 So Hölscher, Profeten, S . 2 3 1 , mit H i n w e i s auf d e n V e r s t o c k u n g s a u f t r a g in J e s a j a 6,9-10. 75 J e r e m i a 1,6. 76 J e r e m i a 2 0 , 7 - 1 8 . 77 M a x W e b e r rezipiert d e s h a l b im G e g e n s a t z z u B e r n h a r d S t a d e , T h e o l o g i e , S. 124, nicht d i e v o n Erwin R o h d e , P s y c h e II, S . 4 1 3 - 4 1 4 , v e r t r e t e n e T h e s e einer p r o p h e t i s c h ekstatischen Persönlichkeitsspaltung. 78 M a x W e b e r spielt auf d e n v o n ihm a n g e n o m m e n e n e s o t e r i s c h e n C h a r a k t e r d e r G o t t e s k n e c h t s l i e d e r an. Siehe unten, S. 7 4 4 - 7 4 5 .

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ständlich und mußte es sein. Denn: er war ein Herrscher, von dem man zu wissen begehrte, wie seine Gnade zu erlangen sei. Nirgends und niemals wird von den Propheten oder (soviel wir wissen) ihrem Publikum die Frage nach einem „Sinn" der Welt und insbesondere des Lebens, nach einem rechtfertigenden Grunde sei- 5 ner brüchigen, leid- und schuldbehafteten Vergänglichkeit und seiner Widersprüche auch nur aufgeworfen, wie sie in Indien aller heiligen Erkenntnis den entscheidenden Antrieb gab.79 Und was damit zusammenhängt: nie und nirgends ist es das Bedürfnis nach Rettung, Erlösung, Vollendung der eigenen Seele aus und gegenüber dieser 10 unvollkommenen Welt, was den Propheten oder sein Publikum zum Gott treibt. Niemals vollends fühlt sich der Prophet durch sein Erlebnis vergottet, mit dem Göttlichen vereinigt, entrückt der Qual und Sinnlosigkeit des Daseins, wie dies dem indischen Erlösten widerfährt und für ihn den eigentlichen Sinn religiösen Erlebens dar- 15 stellt.80 Niemals weiß er sich dem Leiden oder auch nur der Knechtschaft unter der Sünde entronnen. Nirgends ist Raum für eine unio mystica oder gar für die innere seelische Meeresstille des buddhistischen Arhat. All dergleichen gab es nicht und vollends eine metaA 359 physische Gnosis und Weltdeutung kam gar nicht in Betracht. | Denn 20 das Wesen Jahwes enthielt nichts Übersinnliches in der Bedeutung B 329 von etwas jenseits von Verstehen und Begreifen | Liegendem. Seine Motive waren menschlichem Verständnis nicht entrückt. Im Gegenteil war gerade das Verstehen der Entschlüsse Jahwes aus berechtigten Motiven die Aufgabe des Propheten ebenso wie die des Thora- 25 lehrers. Jahwe war ja sogar bereit, vor dem Gericht der Welt das Recht seiner Sache zu vertreten. 81 Höchst einfach und offenbar erschöpfend wird bei Jesaja (28,23-29) die Art seines Weltregimentes in einem der bäuerlichen Wirtschaft entnommenen Gleichnis dargestellt; das genügte als Theodizee ebenso vollständig wie in den ganz 30 ähnlichen Gleichnissen von Jesus, die in dieser Hinsicht von durchaus ähnlichen Voraussetzungen ausgehen. Eben diesen rationalen Charakter sowohl des Weltgeschehens selbst, welches weder durch blinden Zufall noch durch magische Zauberkräfte bestimmt ist, sondern verständliche Gründe hat, wie auch der Prophetie selbst: daß 35 79 Weber, Max, Hinduismus, S. 239-241, 80 Weber, Max, Hinduismus, S. 245-246. 81 Max Weber bezieht sich auf die göttlichen Gerichtsreden des Propheten Deuterojesaja in Jesaja 41,1-4.21-29 u.ö.

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ihre Orakel im Gegensatz zur gnostischen Esoterik 82 verständlich waren für jedermann, empfanden die Juden auch später als das ihren Propheten Spezifische. Von prinzipieller „Unerforschlichkeit" konnte keine Rede sein, so gewiß Jahwes Horizont unvergleichlich war mit demjenigen der Kreatur. Diese prinzipielle Verständlichkeit der göttlichen Ratschlüsse war es, welche jede Frage nach einem Sinn der Welt, der noch hinter ihm gelegen hätte, ebenso ausschloß wie seine majestätische Herrscherpersönlichkeit jeden Gedanken an mystische Gottesgemeinschaft als Qualität der religiösen Beziehung zu ihm. Etwas derartiges oder vollends die Selbstvergottung konnte kein echter Jahweprophet und keine Kreatur überhaupt in Anspruch zu nehmen wagen. Der Prophet konnte nie zum dauernden inneren Frieden mit Gott kommen: das schloß dessen Natur aus. Er konnte nur seinen inneren Druck entladen. Die positive, euphorische Wendung seiner Gefühlslage aber mußte er in die Zukunft projizieren: als Verheißung.83 Das bestimmte die Auslese der prophetischen Temperamente. Es besteht gar kein Grund zu der Annahme, daß auf palästinischem Boden apathisch-mystische Zuständlichkeiten indischen Gepräges etwa nicht auch gefühlt worden seien. Es läßt sich nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, ob nicht Propheten wie Hosea 82 Siehe oben, S.800-801. 83 Die Frage nach der Vermittlung von Unheils- und Heilsankündigungen der Propheten wird in der zeitgenössischen Alttestamentlichen Wissenschaft kontrovers diskutiert. Ernst Sellin, Prophetismus, S. 107-112.183-193, leitet die Heilserwartungen aus der auf die Anfänge Israels zurückgehenden Volksreligion ab, die bereits die Erwartung des kommenden Gottesreiches gekannt habe, die zum Thema aller Propheten geworden sei. Die Unheilsankündigungen ordnet Ernst Sellin also denen des Heils unter. Umgekehrt leitet Rudolf Smend, Lehrbuch, S. 183-203, die Heilsweissagung psychologisch aus der des Unheils ab. Bei Arnos, der Jahwe als sittlichen Willen erkannt habe, trete zum ersten Mal die Weissagung von dem Untergang Israels auf, die der Ausgangspunkt aller prophetischen Predigt sei und auf einer Erleuchtung beruhe. Ursache des Untergangs sei Israels Sünde. Wenn diese aber an Israel heimgesucht werde, dann müsse auch die Sünde der ganzen Welt gerichtet werden, namentlich an den Nachbarn Israels, weiter aber auch an den Weltmächten. Bei Hosea sei neben den Gedanken, daß Jahwe sein eigenes Volk vernichte, die gewisse Erwartung eines neuen Israels getreten, dem Glück beschieden sei. Bernhard Stade, Theologie, S.213, leitet ähnlich wie Rudolf Smend die Heilsverheißungen aus der hoseanischen Theologie ab, die den amosischen Gedanken vom Vernichtungsgericht, das an Israel vollzogen werde, mit dem der Bekehrung verbinde. Wie aber dieser Umschlag erfolgen soll, bleibt offen oder wird nur als Ausdruck prophetischer Reflexion gefaßt. Dagegen lehnt an Ernst Sellin anknüpfend Herbert Dittmann, Rest, S.603-608, eine psychologische Ableitung der Heilsverheißung aus der Unheilsprophetie zugunsten der Gleichursprünglichkeit von Heils- und Unheilsankündigungen ab.

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und vielleicht auch noch andere ihrerseits derartigen Z u s t ä n d i g keiten zugänglich gewesen wären. Aber ebenso wie emotionale EkA 360 stasen des israelitischen Typus in | Indien sich vermutlich entweder einer leidenschaftlichen Kasteiungsaskese 84 zugewendet hätten oder B 330 ihre Träger, wenn sie als | Demagogen aufgetreten wären, nicht als 5 Heilige, sondern als Barbaren gegolten und keine Wirkung geübt hätten, - so mußte es umgekehrt den apathisch-ekstatischen Zuständigkeiten in Israel gehen. Sie wurden von der Jahwereligion nicht als religiöser Heilsbesitz gedeutet und wurden daher nicht, wie in Indien, Gegenstand schulmäßiger Züchtung. Vollends anomisti- 10 sehe Konsequenzen des ekstatischen Gottbesitzes wurden scharf abgelehnt. Ein Lügenprophet ist nach Jeremia jeder, der das Gesetz Jahwes mißachtet und das Volk nicht zu ihm hinzuführen trachtet. Wenn so das mystische Haben eines außerweltlichen Göttlichen abgelehnt wurde zugunsten des aktiven Handelns im Dienst des 15 überweltlichen, aber prinzipiell verständlichen Gottes, so ebenfalls die Spekulation über den Seinsgrund der Welt zugunsten der schlichten Hingabe an die positiven göttlichen Gebote. 85 Irgend eine philosophische Theodizee wurde gar nicht zum Bedürfnis, 86 und wo sich dies Problem, an welchem in Indien immer erneut gearbeitet wurde, 20 doch meldete, wurde es mit den denkbar einfachsten Mitteln erledigt. Über den Auszug aus Ägypten zurück reicht das Denken der vorexilischen Propheten bis auf Hesekiel nicht. Nicht nur die Erzväter spielen - im Gegensatz zum Deuteronomium - eine sehr bescheidene Gelegenheitsrolle, 87 sondern noch der „Urmensch" des Hese- 25 kiel (28,17) weist auf eine ganz andere Abwandlung des Adam-Mythos als die später rezipierte ist. Die Legende vom goldenen Kalb ist Hosea offenbar nicht bekannt: bei ihm spielt der Frevel mit dem

84 Zur Kasteiungsaskese in Indien äußert sich Max Weber, Hinduismus, S.482-485. 85 Diesen Aspekt unspekulativer Theologie der Propheten arbeitet Gustav Hölscher, Profeten, S.203-204. 215. 248-249 u.ö., heraus. Siehe auch Cornill, Prophetismus, S. 57-59. 86 Gerade darin, nicht nach einer rationalen Lösung des Theodizeeproblems zu streben, besteht der „puritanische" Zug der hebräischen Prophetie. Da der Puritanismus „keine rationale Lösung des praktischen Theodizeeproblems enthält, birgt er die größten Spannungen zwischen Welt und Gott, Sollen und Sein"; Weber, Max, Rel. Gemeinschaften, S.298. Diese Spannung und ihre unmystisch-pragmatische Bearbeitung beschreibt Max Weber in dem vorangehenden Zusammenhang der hebräischen Prophetie. 87 So Procksch, Geschichtsbetrachtung, S. 119-125.148-161 und 170.

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Baal-Peor die entsprechende Rolle. 88 Immer nur auf das Motiv des Bundesschlusses Jahwes mit Israel als mit einem Verband, dessen Glieder solidarisch füreinander und auch für die Taten der Ahnen haften, nicht aber auf erbsündliche Qualitäten der Menschen, auch 5 nicht etwa auf Adams Sündenfall, wird Jahwes Zorn zurückgeführt. Der Mensch erscheint als durchaus zulänglich, Jahwes Gebote zu erfüllen, wenn er es auch leider selten wirklich dauernd tut und deshalb des Erbarmens Jahwes immer erneut bedarf. Auch handelt es sich den Propheten überhaupt nicht in erster Linie e um die Frage der 10 sittlichen Qualifikation der Einzelnen, sondern um die Folgen, welche das gottwidrige Tun der berufenen Vertreter | des Volks, der Fürsten, Priester, Propheten, Ältesten, Patrizier und erst in zweiter Linie auch das aller anderen Volksgenossen | über die Gesamtheit bringen konnte und mußte. Zuerst bei Hesekiel (Kap. 14 u. 18) wird das 15 Problem ausdrücklich aufgeworfen: warum eigentlich die Gerechten mit den Ungerechten leiden müßten und wo dafür ein Ausgleich sei. Bei Jeremia (31, 29) wird nur für das Zukunftsreich in Aussicht gestellt, daß ein jeder nur für seine Missetat zu büßen haben werde und man nicht mehr sagen werde: „Die Väter haben Herlinge gegessen 20 und den Kindern sind davon die Zähne stumpf geworden." Das Deuteronomium hatte, wie wir sahen,89 mit dem Grundsatz der Solidarhaft gebrochen. Es ist charakteristisch für die Eigenart der gänzlich an den Schicksalen der Volksgesamtheit, nicht des Einzelnen, orientierten Prophetie, daß sie gerade in diesem Punkt konservativer 25 blieb. Allerdings: für das Endheil wird von Anfang an, schon bei Arnos, erwartet, daß der fromme „Rest" vom Unheil verschont und am Heil beteiligt werde.90 Und auch jene Frage der Theodizee wird bei Hesekiel dahin beantwortet oder eigentlich nicht beantwortet: daß Jahwe die Gerechten am Tage des Unheils verschone, diejeni30 gen, welche nicht gewuchert, welche Pfandgut wiedererstattet, Wohltätigkeit geübt haben, belohnen werde, und daß alle die, welche sich rechtzeitig bekehren werden, nicht sterben sollen.91 Aber das sündige Volk soll um einiger noch so frommer Menschen willen nicht e A, B: Lienie 88 89 90 91

So Procksch, Geschichtsbetrachtung, S. 131-132. Siehe oben, S. 331-332. 434. 544. So Sellin, Prophetismus, S. 149-150. Ezechiel 18.

A 361 B 331

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errettet werden (14,18). Die Hoffnung war lediglich: dem „Rest von Jakob", der ihm treu bleiben würde, würde Gott, wenn die Zeit der Rache vergangen wäre, eine bessere Zeit kommen lassen. Aber inzwischen galt für die Prophetie in der Beziehung zu Jahwe wie bei Blutrache, Fehde und Krieg: daß der Einzelne für das einzustehen 5 hatte, was seine Stammes- und Sippengenossen taten oder die Vorfahren getan und ungesühnt gelassen hatten. 92 Verfehlungen gegen die Bundespflicht waren wieder und wieder geschehen und auch in der Gegenwart leicht nachzuweisen. Folglich war der Gott schlechthin immer im Recht und irgendwelche Probleme einer Theodizee 10 gab es nicht. Am allerwenigsten schließlich führten sie zu Jenseitserwartungen. Der Vorstellung, daß das eschatologische Ereignis ein „Gericht" sei, klingt an, ist aber nirgends ausgeführt233): es genügt A 362 der | „Zorn" des Gottes, um alles zu motivieren. Das Schattenreich B 332 des Hades galt allen vorexilischen Propheten ganz ebenso wie | den 15 Babyloniern als unvermeidlicher Aufenthalt aller Toten, die Jahwe nicht, wie einige große Helden, zu sich genommen hatte. Das Sterben als solches galt als Übel, das vorzeitige, gewaltsame unerwartete Sterben als Zeichen göttlichen Zornes. Scheol sperrt den Rachen auf bei Jesaja (5,14) und die Rettung vor Scheol, von der Hosea (13,14) 20 spricht, ist nicht etwa Rettung vor einer „Hölle", sondern einfach vor dem physischen Tode. Der prophetische Horizont blieb darin wie der offizielle babylonische völlig diesseitig,93 sehr im Gegensatz zu den hellenischen Mysterien und der orphischen Religion, welche durchweg mit Jenseitsverheißungen arbeiteten. 94 Sie kümmerte eben das 25 individuelle Heil, die israelitische Prophetie dagegen, obwohl sie an die Seelsorge der Leviten anknüpfte, nur das Schicksal des Volkes als eines Ganzen: immer erneut zeigt sich darin ihre politische Orientierung. Auch die babylonischen und sonstigen Hadesfahrtmythen 95 A 3 6 1 , B 331 233

> Vgl. Sellin a.a.O. S.125. 96 |

92 M a x W e b e r rezipiert K a u t z s c h , T h e o l o g i e , S . 2 4 5 - 2 4 6 . 9 3 So K a u t z s c h , T h e o l o g i e , S . 2 4 6 . 94 M a x W e b e r rezipiert R o h d e , P s y c h e II, S. 1 2 7 - 1 3 1 . 95 Z i m m e r n , in: S c h r ä d e r , Keilinschriften, S . 6 3 5 - 6 3 8 . Die U n t e r w e l t s m y t h e n „ H ö l l e n fahrt d e r Ischtar" u n d „ N e r g a l u n d E r e s c h k i g a l " ü b e r s e t z t A r t h u r U n g n a d , in: G r e ß m a n n , A l t o r i e n t a l i s c h e Texte, S. 6 5 - 7 1 . 96 Ernst Sellin, P r o p h e t i s m u s , S. 125, führt d o r t in A n k n ü p f u n g a n G r e ß m a n n , E s c h a t o logie, S . 7 , aus, d a ß „ d e r G e d a n k e d e s G e r i c h t s nur ein A c c i d e n s d e r E n d e r w a r t u n g ü b e r h a u p t g e w e s e n ist, a b e r e b e n d o c h ein b e s o n d e r s w i c h t i g e s M o m e n t in d e r U n heilserwartung".

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ließ die Prophetie ganz beiseite. Sie hatten ja mit dem Zukunftsschicksal der frommen Gemeinde nichts zu schaffen und paßten nicht in den Jahwe-Glauben hinein. Erst in einem fälschlich dem Jesaja zugeschriebenen Gedicht der Exilszeit97 finden sich Spuren von 5 Unterscheidungen im Schicksal der Toten im Hades, zweifellos unter dem Einfluß spätbabylonischer Vorstellungen. Und auch da noch behält der Hades ganz den homerischen Charakter: Alle, auch die großen Könige, sind kraftlose Schatten, nur werden bestimmten großen Verbrechern besondere Strafen zuteil (Jes. 14, 9f., 19f.). Ganz kon10 kret und positiv, rein diesseitig, waren Jahwes Gebote, ebenso konkret und ebenso rein diesseitig seine alten Verheißungen. Nur aktuelle Probleme konkreten innerweltlichen Handelns konnten auftauchen und Antwort fordern. Alle andere Problematik blieb ausgeschaltet. Man muß sich die dadurch bedingte ungeheure seelische 15 Kräfteökonomie ganz klarmachen, um die Tragweite dieses Sachverhaltes zu ermessen. Wie etwa für Bismarck die Ausscheidung alles metaphysischen Grübelns und statt dessen der Psalter auf seinem Nachttisch eine der Vorbedingungen seines durch Philosopheme ungebrochenen Handelns war, so wirkte für die Juden und die von ih20 nen beeinflußten religiösen Gemeinschaften diese niemals wieder ganz niedergebrochene Barrikade gegen das Grübeln über den Sinn des | Kosmos. Handeln nach Gottes Gebot, nicht Erkenntnis des A 363 Sinns der Welt frommte dem Menschen. | Ihre spezifische Eigenart empfängt eine Ethik nun nicht durch die B 333 25 Besonderheit ihrer Gebote - die israelitische Alltagsethik war derjenigen anderer Völker nicht unähnlich - , sondern durch die zentrale religiöse Gesinnung, welche hinter ihr steht. Auf deren Prägung war die israelitische Prophetie von sehr starkem Einfluß. Die entscheidende religiöse Forderung der Propheten war nicht 30 die Innehaltung einzelner Vorschriften, so wichtig diese an sich war und so sehr sich der echte Prophet als Sittenwächter fühlte und noch bei Jesaja (3, 10) gelegentlich die massivste Werkgerechtigkeit das Wort führt. Sondern: der Glaubet Nicht in irgendwie gleichem Maß:

97 Jesaja 14,4b-21. Eine exilische Abfassungszeit dieses Liedes auf die Höllenfahrt des Königs von Babel vertreten Bernhard Duhm, Jesaja, S. 117-122, und Karl Marti, Jesaja, S. 123-127. 1 So Gunkel, Artikel Gott, Sp. 1539-1540.

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die Liebe.2 Diese war allerdings bei dem nordisraelitisch orientierten Hosea (3, 1) das religiöse Grundverhältnis zwischen dem Gott und seinem Volk und auch bei anderen Propheten, vor allem bei Jeremia (2, lf.) ist in stimmungsvoller Lyrik die in der Vorzeit bestehende bräutliche Liebesbeziehung Jahwes zu Israel geschildert.3 Aber das 5 ist nicht das Vorwaltende und vor allem ist niemals eine Liebesgemeinschaft mit Gott die spezifische heilige Zuständlichkeit. Den Grund kennen wir schon. Die Forderung des Glaubens nun ist innerhalb Israels vermutlich von den Propheten, und zwar von Jesaja (7, 9), zuerst mit diesem un- 10 geheuren Nachdruck erhoben worden. 4 Das stimmt zu der Art der prophetischen Eingebung und zu deren Deutung. Die göttliche Stimme ist es, die sie hören, und diese verlangt zunächst schlechthin nichts anderes von ihnen selbst und durch sie vom Volk, als: Glauben. Der Prophet mußte ja Glauben für sich selbst fordern und die- 15 ser hatte den ihm aufgetragenen Verkündigungen seines Gottes zu gelten. Der Glaube, den die jüdischen Propheten verlangten, war daher nicht jenes innere Verhalten, welches Luther und die Reformatoren darunter verstanden. Er bedeutete wirklich nur das bedingungslose Vertrauen darauf, daß Jahwe schlechthin alles vermöge, daß sei- 20 ne Worte ernst gemeint seien und aller äußeren Unwahrscheinlichkeit zum Trotz in Erfüllung gehen werden. Diese Überzeugung ist gerade von den größten Propheten, vor allem Jesaja und Hesekiel, zur Grundtatsache ihrer Stellungnahme gemacht worden. Gehorsam A 364 und vor allem Demut sind die daraus folgenden Tugenden und auf 25 beide, namentlich aber auf die Demut: die strenge Meidung nicht nur B 334 der Hybris im hellenischen Sinn, | sondern letztlich jedes Vertrauens auf die eigene Leistung und allen Selbstruhms legte Jahwe ganz besonders Gewicht: eine für die spätere Entwicklung der jüdischen Frömmigkeit folgenreiche Vorstellung. Die alte, die Lebensklugheit 30 der homerischen und noch der solonischen und herodotischen Zeit durchziehende Furcht vor dem Neid der Götter durch allzugroßes Glück und ihrer Rache gegen stolzes Selbstvertrauen blieb dort in 2 Max Weber spielt zur Kennzeichnung der Differenz zur paulinischen Theologie auf 1 Korinther 13,13 an: „Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei: doch am größten unter ihnen ist die Liebe". 3 Hölscher, Profeten, S.218-219. 296. 4 So Sellin, Prophetismus, S.45-46; Hölscher, Profeten, S. 250-252; Procksch, Geschichtsbetrachtung, S. 33-37; Marti, Jesaja, S.88.

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der Wirkung in den Schranken einer klugen und herben Ansicht vom Menschenlos. Die Zumutung einer „Demut" im Sinn der Propheten wäre der Heldenwürde anstößig gewesen und ein eigentlicher Vorsehungsglauben mit seiner Forderung, Gott allein die Ehre zu geben 5 und dem unterwürfigen Sichfügen in seine Ratschlüsse konnte nur in der Nachbarschaft von Weltmonarchien, nicht in Freistaaten die Herrschaft gewinnen. Bei den Propheten aber ist diese Note absolut herrschend geworden. Die Großkönige scheitern und ihre Reiche gehen zugrunde, weil sie sich selbst, nicht Jahwe, die Ehre ihrer Siege 10 geben. Und die Großen im eigenen Lande treiben es zu ihrem Verderben nicht anders. Wer dagegen in Demut und völligem Gehorsam vor Jahwe wandelt, mit dem ist er, und der hat schlechthin nichts zu fürchten. Das war nun auch die Grundlage der prophetischen Politik. Die Propheten waren Demagogen, aber alles andere als Realpoliti15 ker oder politische Parteimänner überhaupt. Damit kommen wir auf das zurück, was eingangs gesagt war.5 Die politische Stellungnahme der Propheten war rein religiös, durch die Beziehung Jahwes zu Israel motiviert, politisch angesehen aber durchaus utopischen Charakters. 6 Jahwe allein wird alles nach 20 seinen Absichten lenken. Und diese Absichten sind angesichts des Verhaltens seines Volkes für die nächste Zukunft drohend und furchtbar. Die Großkönige und ihre Heere sind, wie wir sahen, 7 sein Werkzeug. Insofern ist ihr Tun gottgewollt und Jesaja findet den Willen Jahwes, sie, die er doch selbst gerufen, zu vernichten, „barba25 risch".8 Für Jeremia ist Nebukadnezar „Gottes Knecht" 9 und im spätnachexilischen Danielbuch wird er infolge dieser Bezeichnung zu einem zu Jahwe Bekehrten. 10 In der Art dieser Konzeptionen und vor allem: in ihrer Rezeption durch die israelitische Frömmigkeit tritt wieder die | Sonderstellung A 365

5 Siehe oben, S. 607-622. 6 Den utopischen Charakter prophetischen Wirkens thematisiert Ernst Troeltsch, Ethos, S.22, mit der Feststellung, die prophetische Predigt habe vor den politischen Erfordernissen versagt. Von den Bedürfnissen der politischen Führer aus betrachtet sei sie „als reine Utopie" erschienen. Die Propheten „stemmten sich gegen den Lauf der kulturellen Entwickelung und den Lauf der politischen Notwendigkeiten". 7 Siehe oben, S.616 (Nebukadnezar), und unten, S.686 (Kyros). 8 Siehe oben, S.661. 9 Siehe oben, S.616. 10 Daniel 4,34; 5,18.

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Israels hervor. Unheilsorakel hat dem eigenen Volk in einer ganz 335 ähnlichen Lage: beim Bevorstehen des Perser|angriffes, auch der delphische Apollon gegeben: den Rat, zu fliehen bis an die Enden der Erde. Aber das war verhängtes Schicksal, nicht Folge von religiöser Schuld. Indessen auch die Vorstellung, daß ein erzürnter Gott, auch der eigene Verbandsgott, Unglück, insbesondere auch kriegerisches Unglück, über das eigene Volk kommen läßt, ist in der ganzen Antike weit verbreitet und findet sich namentlich auch in der frühhellenischen Poesie. Und auch die weit spezifischere Vorstellung: daß ein universeller Gott zur Strafe für Schuld des Volkes die Feinde gegen die Stadt heranführt und diese dadurch entweder dem Untergang nahe bringt oder wirklich untergehen läßt, ist nicht der israelitischen Prophetie eigentümlich. Sie findet sich bei Piaton, im Kritiasfragment und im Timaios, - Schriften, 11 die wohl unter dem furchtbaren Eindruck des Sturzes der Macht Athens nach Aigospotamoi standen. Und auch hier gelten ähnliche Untugenden wie dort: Chrematismus und Hybris, als Gründe des göttlichen Einschreitens. Aber diese theologischen Konstruktionen eines philosophischen Schulhaupts blieben ohne alle religionsgeschichtliche Wirkung. Die Gassen von Jerusalem und der Hain des Akademos waren sehr verschiedene Verkündigungsstätten, dem vornehmen Denker und politischen Pädagogen der gebildeten Jugend Athens und - gelegentlich syrakusischer Tyrannen oder Reformatoren 12 lag die wilde Demagogie der Propheten ganz fern, und die geordnete athenische Ekklesia mit ihrer rational geordneten Beratung wäre bei aller Deisidaimonie und emotionalen Erregbarkeit doch keine Stätte ekstatischer Orakel gewesen. Vor allem aber fehlte durchaus die spezifisch-israelitische Konzeption sowohl der Katastrophen-Natur Jahwes wie der speziellen berith des Volkes mit dem Gott, welche erst der ganzen Vorstellung die pathetische Resonanz einer Bestrafung des Bruchs eines Vertrags mit diesem furchtbaren Gott selbst gab. Eine so beträchtliche Rolle daher Orakel ebenso wie Omina in der hellenischen Antike bei einzelnen politischen Entschlüssen gespielt haben, so hat sich doch eine solche prophetische Theodizee daraus nicht entwickelt, 11 Siehe Piatons Kritias, der von der Atlantissage handelt, sowie den entsprechenden Abschnitt In Piatons Timaios 21a-25d. 12 Piaton reiste in den Jahren 366 und 361 v.Chr. ins siziiische Syrakus, um den dort regierenden Tyrannen Dionysios II. in politisch-philosophischen Fragen zu beraten und Vorstellungen der idealen Staatsverfassung umzusetzen.

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wie sie die Schriftpropheten von Anfang an der Deutung ihrer Unheilsgeschichte zugrunde legten. Zwar ist das Sehen des Unheils nicht die Folge dieser Art der Deutung. Wie Jeremia sich von Jahwe | bezeugen läßt:13 daß er den Tag des Unheils für Juda nicht gerufen, A 366 5 sondern verkündet habe, was ihm, zu seiner Qual, befohlen war, | so B 336 sträubt sich, sahen wir,14 Jesaja innerlich gegen gewisse Unheilsdrohungen gegen Assur. Aber die Deutung des einmal geschehenen Unheils für Israel verläuft dann in den Bahnen, welche die Konzeptionen der israelitischen Intellektuellen und vor allem der Thoralehrer 10 auf Grund der alten berith-Vorstellung gewiesen hatten. Für Israel galten die Gebote der Paränese. Gegen andere Völker schreitet Jahwe dann ein, wenn seine Majestät frech angetastet wird. Die bekannten Fluchsprüche Jesajas gegen Assyrien 15 sind nach ihrer Begründung ausschließlich dadurch motiviert, daß der nähere 15 Eindruck von dem Verhalten dieser Könige es dem Propheten unmöglich erscheinen ließ, daß Jahwe dies dauernd gewähren lasse. Irgendwelche realpolitischen Erwägungen waren also bei dem scheinbaren Wechsel der Stellung des Propheten zu Assur nicht im Spiel. Und was Jerusalem anlangt, so wechselte seine Stellung gleichfalls 20 aus rein religiösen Gründen.16 Die verderbte Stadt schien anfangs dem Untergang geweiht. Die Jahwefrömmigkeit Hiskias brachte ihn zu der Ansicht: daß Jerusalem niemals fallen werde. Trotz der Bestärkung dieser Ansicht durch den Abzug Sanheribs führte ihn dann der Eindruck der unverändert fortbestehenden Frevel zuletzt wieder 25 zum Pessimismus: Das werde nun niemals verziehen werden. Ebenso ist bei den anderen Propheten stets das jeweilige religiöse Verhalten der maßgebenden Schichten das für sie Entscheidende. Zuweilen scheint es fast bei jedem von ihnen, daß sie an allem Heil verzweifelten. Bei Arnos, Jesaja und Jeremia muß dies zeitweilig auch so gewe30 sen sein. Aber endgültig hat das bei keinem vorgehalten. - Utopisch aber, wie ihre Politik, war auch ihre Zukunftserwartung, die erst als alles beherrschender Hintergrund die ganze Gedankenwelt der Propheten innerlich zusammenhält.171 13 Jeremia 17,14-18. 14 Siehe oben, S.616. 661. 15 Siehe oben, S.616. 16 Max Weber rezipiert hier und im folgenden Budde, Religion, S.82-91, Sellin, Prophetismus, S. 44-52, und Küchler, Jesaja, S. 54-55. 17 Max Weber orientiert sich an Kautzsch, Theologie, S. 251-261, und Sellin, Prophetismus, S. 113-167.

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Die' Phantasie der Propheten ist gesättigt mit kommenden kriegerischen und teilweise kosmischen Schrecknissen. Dennoch aber, vielmehr: eben deshalb, träumen sie alle von einem kommenden Friedensreich. Schon bei Hosea, dann ebenso bei Jesaja und Zephanja nimmt dies Zukunftsreich die üblichen babylonisch-vorderasiati- 5 sehen paradiesischen Züge an. 18 Daß freilich die astronomische babylonische Lehre von der durch die Präzession der Nachtgleichen B 337 bedingten periodischen Weltumwälzung sich | bei den Propheten finde,19 ist mit Unrecht behauptet worden234'. Die damit keineswegs notwendig zusammenhängenden, irgendwie fast in der ganzen Welt 10 verbreiteten, in der Antike noch in Vergil's vierter Ecloge 20 in der typischen Form des nach der eisernen Zeit wiederkehrenden goldenen Zeitalters verbreiteten Urstandsvorstellungen und Zukunftshoffnungen sind es, die hier den besonderen Voraussetzungen der Beziehung Israels zu Jahwe angepaßt werden. Eine neue berith mit Israel, 15 aber auch mit dessen Feinden und sogar mit den wilden Tieren wird A 542 Jahwe | aufrichten. Die pazifistische Hoffnung kehrt seitdem, abwechselnd mit Erwartungen der Rache an den Feinden, immer wieder. Der wunderbare eschatologische Königsknabe Immanuel, der Honig und Rahm ißt, ist bei Jesaja ein Friedensfürst, der bis an die 20 Enden der Erde waltet.21 Daß der Tod wieder verschwinden wird, hat kein Prophet zu versprechen gewagt. Aber (Tritojesaja 65, 20) ein jeder soll „seine Jahre erfüllen". Indes neben solchen Konzeptionen, welche offenbar durch Übertragung volkstümlicher Urstandsmythen in die Intellektuellen-Spekulationen vorbereitet waren, ste- 25 A 541, B 337

234)

A m ehesten könnte der „große" Tag Jahwes bei Zeph. 1,14 an die großen Welttage erinnern. 22 Aber es zeigt sich sofort, daß davon keine Rede ist. Vor dem Exil ist von alledem nur sehr allgemeine Kunde nach Israel gedrungen. |

f In A geht voraus: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Das antike Judentum. Von Max Weber. (Schluß.) In A folgt eine kurze Inhaltsübersicht, siehe oben, S.607. 18 So Greßmann, Eschatologie, S. 195-207; Sellin, Prophetismus, S. 150-151. 19 Diese These vertritt Hugo Greßmann, Eschatologie, S. 166-168. Zum babylonischen Weltjahr siehe Wlnckler, in: Schräder, Keilinschriften, S.332-335. 20 Das vierte der zehn Hirtengedichte Vergils (70-19 v.Chr.), entstanden zwischen 42 und 39 v.Chr., enthält eine Prophezeiung des Weltendes und Beginns eines neuen Goldenen Zeitalters, das mit der Geburt eines Knaben verknüpft ist. 21 Siehe oben, S.563. 624. 645-646. 22 Max Weber rezipiert Sellin, Prophetismus, S. 114 und 133-134. Siehe dort, S. 134 Anm.2, zur Textkonjektur in Zephanja 1,14.

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hen die massiven Zukunftserwartungen der Bürger und Bauern. 23 Vor allem: äußeres Wohlergehen aller Art. Daneben aber: Rache an den Feinden. Wenn diese vollstreckt ist, dann werden Rosse und Wagen und aller Apparat des Königtums, sein Prunk und die Paläste sei5 ner Beamten dahinsinken und verschwinden und ein Heilsfürst nach der Art der alten Gaufürsten auf einem Esel reitend in Jerusalem einziehen. Dann wird der Militärapparat überflüssig und aus den Schwertern werden Pflüge geschmiedet. Wie verhält sich nun diese bald mehr bürgerlich, bald paradiesisch 10 vorgestellte Heilszeit zu der von allen vorexilischen Propheten verkündeten Unheilsdrohung? Man hat vielfach geglaubt, ein einheitliches „Schema": erst furchtbares Unheil, dann überschwengliches Heil, als durchgehenden Typus der Weissagung feststellen zu können und angenommen, daß dieser Typus aus Ägypten übernommen wor15 den sei.24 Die Existenz eines solchen einheitlichen Schemas für Ägypten scheint durch die bisher dafür beigebrachten Beispiele - im Grunde: nur zwei - nicht | hinlänglich gesichert.25 Auch würde die B 338 Einwirkung der zweifellos auch in Palästina verbreiteten Vegetations- und Astralkulte mit ihren in Peripetien verlaufenden Mytholo20 gemen wohl ebenso naheliegen (so besonders Jes. 21, 4f.). g26 Denn bei ihnen galt allgemein: daß es erst völlig Nacht oder völlig Winter geworden sein muß, ehe die Sonne oder der Frühling wiederkehrt. Daß dies die Phantasie über den eigentlichen Kultkreis hinaus beeinflussen konnte, ist zweifellos, wenn es auch nicht sicher ist, ob eine 25 Einwirkung auf die Propheten von da aus stattgefunden hat. 27 Denn g Punkt fehlt in A, B 23 Max Weber differenziert unter sozialhistorischem Gesichtspunkt innerhalb der Volkseschatologie, die Ernst Sellin, Prophetismus, S. 113-193, von der prophetischen Eschatologie abhebt. 24 Während Max Weber im Abschnitt „Die israelitische Eidgenossenschaft und Jahwe" (siehe oben, S.567) noch keine eindeutige Ablehnung dieser These formuliert, seine Stellungnahme vielmehr unausgeglichen ist, was auf einen sekundären Texteingriff zurückzuführen ist, hat Max Weber hier seine im Manuskript „Ethik und Mythik" im Anschluß an Eduard Meyer vertretene Position (siehe oben, S. 189) aufgrund der Lektüre der Monographien von Ernst Sellin und Gustav Hölscher, die sich auf Alan H. Gardiner, Admonitions, berufen, revidiert. Siehe dazu auch die Einleitung, oben, S. 63-64, sowie den Editorischen Bericht, oben, S. 172-173. 25 Max Weber rezipiert Sellin, Prophetismus, S. 234-237; Hölscher, Profeten, S.458459. 26 Jesaja 24,1-13. 27 Sellin, Prophetismus, S. 160-164.

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zunächst läßt sich das angebliche Schema nicht allgemein in der Prophetie nachweisen. Gerade bei den älteren Propheten sind die Orakel, welche ihm entsprechen, keineswegs die Regel. Bei Arnos findet A 543 sich von einer Peripetie nur ein Beispiel (9,14). 28 Sonst nur die Hoffnung, daß vielleicht, aber nicht sicher, der Rest, der sich bekehrt, 5 durch Jahwes Gnade erhalten bleiben werde und nur die Sünder sterben (6, 15;29 9, 8. 10), während die meisten seiner Orakel nur Unheilsdrohungen enthalten. Bei Hosea scheint das Schicksal des Nordreichs und dasjenige Judas verschieden. Bei Jesaja finden sich Unheilsorakel ohne Heilsweissagung und steht die Heils Weissagung 10 vom Immanuelknaben 30 außer Zusammenhang mit einem Unheilsorakel. Eine eigentliche Peripetie vom Unheil zum Heil findet sich bei ihm vor allem in einem Orakel (21, 4f.), wo Jerusalem im Hades versinkt, dann aber gerettet wird. Und dies erinnert allerdings an kultische Mythologeme.31 Ebenso findet sich aber bei fast allen Pro- 15 pheten der von jenem Schema ganz abweichende deuteronomische Typus der Alternative: entweder Heil oder Unheil, je nach dem Verhalten des Volkes,32 ziemlich oft (Arnos 5,4-6; Jes. 1,19. 20: vordeuteronomisch, 33 Jer. Kap. 7 und 18, Hes. Kap. 18: nachdeuteronomisch). Allgemein richtig ist nur, daß kein Prophet ausschließlich 20 Unheilsorakel verkündet hat. Weiter: daß in einigen Fällen die Heilsweissagung mit der Unheilsdrohung als Peripetie nach der Befriedigung von Jahwes Zorn und als Lohn für den frommen „Rest" verknüpft ist, daß ferner das Unheil in vielen Orakeln als ganz unabwendbar und unter allen Umständen hereinbrechend erscheint, wie 25 ein längst verhängtes Schicksal, und daß endlich, wenn man die Gesamtheit der Orakel eines Propheten überblickt, allerdings der Eindruck entstehen muß: daß beides, Unheil wie Heil, und natürlich zuerst das erstere, unweigerlich kommen werde. Die Unabwendbarkeit B 339 des | Unheils erscheint als Folge der Sünden schon der Vorväter, die 30 grundlos den Bund brachen (Jer. 2, 5). Aber diese fatalistische Vor28 Sellin, Prophetismus, S. 152-153. 29 Richtig Arnos 5,15. Auf den Beleg verweist Sellin, Prophetismus, S. 152. 30 Siehe oben, S.563. 624. 645-646. 676. 31 So Greßmann, Eschatologie, S.207. 32 So Stade, Theologie, S. 258. Als deuteronomisch wird die Alternativpredigt bezeichnet, da in Deuteronomium 27 und 28 entsprechend dem Verhalten Segen und Fluch zugemessen werden soll und in Deuteronomium 30,15-20 das Volk vor die Alternative gestellt wird. 33 Marti, Jesaja, S.16.

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Stellung ist bei der Mehrzahl der Propheten ebensowenig festgehalten wie bei den Thoralehrern. Der Weg der Umkehr und Abwendung des Unheils steht offen, wenn schon ihn nur ein „Rest" beschreiten wird. Eine Einheitlichkeit im Sinne eines Schemas besteht, 5 wenn man die einzelnen Orakel vergleicht, nicht einmal bei einem und demselben Propheten. Sondern je nach dem Sündenstand und der Weltlage wechselt das, was geweissagt wird. Die Prophetie kennt die hellenische Moira und die hellenistische Heimarmene nicht, sondern Jahwe, dessen Entschlüsse wechseln je nach dem Verhalten der 10 Menschen. Im wesentlichen Gemeingut waren nur die beiden Vorstellungen: | einmal, daß „jener Tag", der „Tag Jahwes", den sich die A 544 volkstümliche Hoffnung 34 als einen Tag des Schreckens und Unheils, vor allem kriegerischen Unheils, für die Feinde, für Israel aber als einen Tag des Lichts vorstellte, auch ein Tag des Unheils für das eigene is Volk, jedenfalls für die Sünder in ihm, sein werde. Nach der Art, wie Arnos dies verkündet, scheint es, daß diese wichtige Konzeption tatsächlich sein geistiges Eigentum war. Zwar blieb die Deutung als eines Tages des Heils für Israel weiter bestehen. Aber die Annahme, daß zugleich oder vorher ein schweres Unheil als Sündenstrafe kom20 men werde, blieb Gemeingut der Prophetie. Ebenso die Konzeption des „Restes", dem das Heil gespendet werde, wie er schon bei Arnos sich findet, bei Jesaja aber, der seinen Sohn danach benannte, klar entwickelt ist.35 Da nun diese beiden Vorstellungen zusammen das Schema: Unheil für das Volk (oder für die Sünder), Heil für den 25 Rest, ergeben, so stellt eine Peripetie vom Unheil zum Heil oder eine Kombination beider in der Tat den Typus dar, zu welchem die prophetische Verheißung immer wieder gravitiert. Dies lag indessen schwerlich in einem übernommenen Schema, sondern einfach in der Natur der Sache selbst, sobald einmal der Charakter des „Tages Jah30 wes" als (wenigstens: auch) eines Unglückstages angenommen wurde. Denn da eine schlechthin hoffnungslose Unheilsdrohung keinen pädagogischen Sinn zugelassen hätte, 36 mußte sich dann der Typus der Peripetie zum mindesten bei der Auslese durch die Sammler

34 Max Weber rezipiert Greßmann, Eschatologie, S. 142-156, mit den Korrekturen durch Sellin, Prophetismus, S. 142-144. 35 Max Weber rezipiert Greßmann, Eschatologie, S. 229-238, mit den Korrekturen durch Sellin, Prophetismus, S. 149-151.155. 36 Max Weber rezipiert Kautzsch, Theologie, S. 251 -252.

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durchsetzen. 37 Für die Propheten selbst ist freilich von der Annahme primär pädagogischer Zwecke bei den Unheilsdrohungen im allgeB 340 meinen | abzusehen. Sie kündeten, was sie schauten und hörten. Eigentliche „Bußprediger" in jenem Sinne des Wortes, wie sie in der Zeit der Evangelien und im Mittelalter auftraten, waren sie nicht. 5 Der Ruf nach Buße und Einkehr fehlte bei ihnen natürlich nicht. Im Gegenteil gehörte die Sündenanklage ja nach Jeremia geradezu zu den Merkmalen des echten Propheten: 38 dieser wichtige Grundsatz scheidet sie von allen Mystagogen. Am leidenschaftlichsten erhob ihn gleich anfangs Hosea 39 und ebenso findet er sich bei Jeremia 10 (Kap. 7). Aber als unmittelbarer Inhalt der großen Visionen und Auditionen wird allerdings in aller Regel einfach wiedergegeben: was Jahwe an Unheil und Heil bereits beschlossen hat und eventuell: warum, und dem Volke hart und klar, ohne alle Vermahnung, zugemuA 545 tet: sich dem zu fügen, was es | oder die Vorfahren verschuldet ha- 15 ben235). Die eigentlichen paränetischen Scheit- und Bußreden und Mahnungen der Propheten selbst werden dagegen in der Regel nicht als debarim Jahwes, sondern als eigene Reden der Propheten, die in seinem Auftrag erfolgen, eingeführt. Jedenfalls war das Schema: Unheil, dann Heil, durch die Natur der Sache gegeben und ist auch ohne 20 Annahme einer Übernahme verständlich. Die ungeheure Leidenschaft der prophetischen Anklage, Drohung und der meist in ganz allgemeinen Wendungen sich bewegenden Mahnung im Unterschied zu der im Deuteronomium mehr erbaulichen, in der älteren Paränese wuchtigen, aber sachlichen und 25 die Anforderungen spezialisiert aufzählenden Thora ist nicht nur bedingt durch Temperamentsunterschiede. Sondern vor allem ist umgekehrt die Temperierung ihrerseits bedingt durch die Aktualität der Zukunftserwartungen der Propheten. Nur selten erscheint das erwartete Unheil oder Heil in eine weitere Zukunft gerückt. Meist 30 kann es jederzeit hereinbrechen. In aller Regel aber steht es mit A 545, B 3 4 0

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' Bei Amos (mit Ausnahme einer Stelle)40 und selbst an einer Stelle Hoseas (5,4) tritt das Unheil als unabwendbar auf, offensichtlich, weil der Inhalt der Vision dahin ging. Ähnlich mehrfach bei Jesaja und wieder ganz überwiegend bei Jeremia. |

37 38 39 40

So Hölscher, Profeten, S. 457-458. Jeremia 23,9-10. Hosea 6,5; 9 , 7 - 8 ; 12,10-12. Arnos 5,14-15.

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Wahrscheinlichkeit oder Sicherheit ganz unmittelbar vor der Tür. Schon sieht Jesaja das junge Weib schwanger, das den eschatologischen Königsknaben gebiert. 41 Jeder einzelne Heereszug der mesopotamischen Herrscher, namentlich aber Ereignisse wie der Sky5 theneinbruch, konnten das Heranziehen jenes „Feindes vom Norden" - vermutlich | einer Gestalt der populär-mythologischen Erwar- B 341 tung 42 - bedeuten oder einleiten, den namentlich Jeremia als Bringer des Endes kommen sah, 43 und die furchtbaren Schicksalsperipetien der im Kampf begriffenen Staaten erhielten diese Erwartung leben10 dig. Gerade dieser aktuelle Charakter der Endhoffnung war aber das für die praktisch-ethische Bedeutung der Prophetie absolut Entscheidende. Eschatologische Erwartungen und Hoffnungen waren volkstümlich offenbar überall rund umher verbreitet. Aber ihre vage Unbestimmtheit ließ, wie stets in ähnlichen Fällen, das praktische 15 Verhalten so gut wie vollkommen unberührt. Die Märchenerzähler oder der Mummenschanz bei Kultspielen, allenfalls der intellektuelle Gnostiker in seinem esoterischen Konventikel, wußte damit zeitlich oder personal | eng begrenzte Wirkungen zu erzielen. Nirgends A 546 waren oder wirkten diese Erwartungen als etwas unmittelbar Aktu20 elles, bei der ganzen Lebensführung in Rechnung zu Stellendes. Aktuelle Erwartungen erregte die Prophetie der königlichen Heilspropheten oder auch der, wie bei den Hellenen, wandernden Chresmologen. Aber es waren im ersten Fall enge höfische Kreise, im anderen die einzelnen Privaten, welche sie, mehr oder minder, in Rechnung 25 stellten. Hier aber, infolge der politischen Struktur und Lage Israels, wußte - wie Jeremias Kapitalprozeß zeigt, 44 - zum mindesten in den Kreisen der Ältesten jedermann noch nach 100 Jahren von einem Unheilsorakel, wie dem des Micha, und die ganze Bevölkerung geriet in Bewegung, wenn ein Prophet mit auffallenden Drohungen 30 auftrat. Denn das geweissagte Unheil war ganz aktuell, griff jedermann an die Existenz und nötigte jedermann zu fragen: was zu seiner Abwendung geschehen könne. Und dann: eine durch die auffallendste Bestätigung einiger unvergessener Unheilsorakel legitimierte Prophetie stand dahinter, ihrerseits gestützt durch die starke alte 35 Opposition gegen das Königtum. Nirgends sonst war eine derart ak41 42 43 44

Jesaja 7,14. So Greßmann, Eschatologie, S. 174-177. Jeremia 1,13-19; 4,13-18; 5,15-17. Sellin, Prophetismus, S.72. Jeremia 26,10-19.

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tuelle Erwartung durch eine rücksichtslose öffentliche Demagogie vertreten und zugleich in Verbindung gebracht mit der altüberlieferten Vorstellung von der berith Jahwes mit Israel. Für die wahrhaft Jahwe-gläubigen Kreise mußte naturgemäß gerade diese Aktualität der Enderwartung entscheidend sein. Wir ken- 5 nen aus dem Mittelalter und der Reformationszeit, ebenso aus der alten Christengemeinde, die gewaltige Wirkung | solcher Erwartungen. Auch in Israel sind sie für die Lebensführung jener Kreise offenbar völlig ausschlaggebend gewesen. Aus ihnen allein erklärt sich letztlich die utopistische Weltindifferenz der Propheten. Wenn sie 10 von allen Bündnissen abmahnen, wenn sie sich immer wieder gegen das eitle, hoffärtige Treiben dieser Welt wenden, wenn Jeremia ledig bleibt, 45 so hat das bei ihnen denselben Grund wie die Mahnung bei Jesus: Gebet dem Kaiser was des Kaisers ist, oder wie die Mahnungen des Paulus, daß ein jeder in seinem Beruf bleibe und daß man le- 15 dig oder verheiratet bleiben möge, wie man sei, und die Weiber habe als hätte man sie nicht. A l l diese Dinge der Gegenwart sind ja vollkommen gleichgültig, denn das Ende steht unmittelbar bevor. Wie in der frühchristlichen Gemeinde, so prägte | auch bei den Propheten und ihrem Anhang diese Aktualität der Enderwartung die ganze innere Haltung und war das, was ihrer Verkündigung die Macht über die Hörer gab. Und trotz des Zögerns des Heilstages fand jeder neue Prophet den gleichen leidenschaftlichen - wenn auch vor dem Exil auf engere Kreise beschränkten - Glauben wieder, ein volles Jahrtausend lang bis zum Untergang Bar Kochbas. Es waren auch hier gerade die Unwirklichkeiten, welche wirkten, deren Spuren sich am tiefsten in die Religion eingruben und welche ihre Macht über das Leben begründeten. Sie allein gaben dem Leben, was es erträglich machte: Hoffnung. Vor allem der völlige Verzicht auf alle Jenseitshoffnungen und auf jede A r t von wirklicher Theodizee - trotz des steten Fragens nach den Gründen des Unheils und des Postulats eines gerechten Ausgleichs - konnte am leichtesten in einer Zeit ertragen werden, wo jeder Lebende erwarten mußte, das eschatologische Ereignis noch selbst zu erleben. In einer Stimmung steten Harrens lebten diese leidenschaftlichsten Menschen, welche Israel hervorgebracht hat. Unmittelbar nach dem Hereinbruch des Unheils erwartete man ja das Heil. Nichts zeigt dies deutlicher als Jeremias Verhalten 45 Jeremia 16,2.

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beim bevorstehenden Sturz der Stadt: der Ankauf eines Ackers, 46 weil doch bald die erhofften neuen Zeiten kommen werden, und die Mahnung an die Exilierten, sich auf dem Weg Zeichen zu machen, um den Rückweg zu finden. 47 5 Das erwartete Heil selbst wurde allmählich sublimiert. Die nebeneinanderstehenden Endhoffnungen: teils chiliastische Erwartungen eines im kosmischen Sinn paradiesischen Endzustandes bei Hosea B 343 und Jesaja, teils die ganz massive bürgerlich materielle deuteronomische Hoffnung: Israel werde das Jerusalemiter Patriziervolk sein, die 10 anderen Völker die schuldverknechteten und zinsenden Bauern, 48 traten beide zunehmend zurück, um erst in nachexilischer Zeit wieder aufzutreten, die erste bei Joel,49 die zweite bei Tritojesaja (61, 5. 6). Neben der politischen Erwartung eines militärischen Siegs und einer äußeren Herrschaft Israels über die Völker, wie sie namentlich 15 bei Micha (4, 13) sich findet, und neben den alten bäuerlichen Verheißungen reicher Ernten und äußeren Wohlstands (bei Arnos) 50 standen bei den Propheten die weit idealeren pazifistischen Zukunftshoffnungen: ein Friedensreich mit der Tempelburg als Mittelpunkt (Jesaja), 51 als einziger Sitz der Thora, der Weisheit und Lehre 20 für | alle Völker (Micha).52 Die schon bei Hosea (2,21) sich findende A 548 Hoffnung, daß Jahwe dereinst in einer neuen berith mit Israel ihm „Gnade, Erbarmen und Erkenntnis" verbürgen werde, vertiefte sich bei Jeremia (31, 33. 34) und Hesekiel (Kap. 36) gesinnungsethisch: Jahwe wird eine gnädigere berith, als es der alte harte Bund mit sei25 nen schweren Gesetzen war, mit seinem Volk schließen. Das steinerne Herz wird er ihnen nehmen und ihnen ein Herz von Fleisch und Blut geben, einen neuen Geist in sie legen und bewirken, daß sie von sich aus Gutes tun. „Ich lege mein Gesetz in sie hinein, in ihr Herz schreibe ich es." Dann „brauchen sie nicht mehr einander zu lehren", 30 denn sie kennen Jahwe.53 Und solange die kosmischen Ordnungen bestehen, werden sie dann nicht aufhören, sein Volk zu sein. Daß die 4 6 Jeremia 32,6-44. 4 7 Jeremia 31,21. 4 8 Deuteronomium 15,3. 4 9 Joel 4,2.12. 5 0 Arnos 9,11-15. 51 Jesaja 2,2-5. 5 2 Micha 4,1-5. 5 3 Freie Formulierung nach Jeremia 31,33-34. Max Weber rezipiert Sellin, Prophetismus, S. 73.

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Tatsache der Sünde an sich ein Problem der Theodizee sein kann, klingt hier wenigstens von fern an. Das Ganze aber ist eine hochgradige ethische Sublimierung der einst, in einem dem Arnos (freilich mit fraglichem Recht) zugeschriebenen Gedicht, entwickelten Hoffnungen (9, II). 5 4 Die Idee dieses auf reiner Gesinnung ruhenden 5 „neuen Bundes" ist noch für die Entwicklung des Christentums von Bedeutung gewesen.55 Die Sünde selbst, deren Fortnahme durch Jahwe erhofft wird, ist auch ihrerseits sehr verinnerlicht, als eine einheitliche, gottfeindliche Gesinnung aufgefaßt, 56 die Beschneidung der „Vorhaut des Herzens" ist bei Jeremia das Entscheidende, 57 10 nicht irgendwelche Äußerlichkeiten. Auch das ist bekannten evangelischen Aussprüchen sehr ähnlich. Nicht mehr nur eine soziale, sondern eine rein religiöse Utopie ist hier geschaut. Bei Jeremia gestalB 344 teten sich gleichen | Schrittes mit dieser Verinnerlichung und Sublimierung der Zukunftserwartungen die äußerlichen Hoffnungen un- 15 gemein bescheiden. Während das Deuteronomium den Stadtstaat und die patrizische Stellung der Frommen voraussetzte und die Prophetie im übrigen, wo sie auf diese Hoffnungen zu sprechen kommt, die Juden wenigstens als das geistige Herrenvolk der Erde, als deren Lehrer und Führer sieht, ist bei Jeremia auch das verschwunden. Der 20 Zion wird bei ihm nur einmal (31, 6) als Sitz der Jahwe Verehrung erwähnt. Zwar kennt auch er das Herrenvolksideal in seiner sublimierten Form. Aber er wird mit dem Alter genügsamer. Fromme Hirten und Bauern sind es (31, 24), welche Jahwe künftig segnen wird, und daß man überhaupt künftig einmal wieder im Lande säen und ernten 25 A 549 werde, damit | bescheidet er sich. Eine Art von „Glück im Winkel" drohte die großen eschatologischen Weltherrschafts-Erwartungen zu verdrängen: wir befinden uns im vollen Elend der hereingebrochenen Verwüstung und die Prophetie Jeremias endet am Schluß seines Lebens im Verzicht. Fügung in dies von Jahwe verhängte Schick- 30 sal, Verbleiben im Lande, Gehorsam gegen den babylonischen Kö54 Eine nachexilische Datierung von Arnos 9,11 vertritt u.a. Gustav Hölscher, Profeten, S.436 mit Anm.2. Für die Echtheit treten Ernst Sellin, Prophetismus, S. 152, und Hugo Greßmann, Geschichtsschreibung, S.356, ein, wobei letzterer aber einräumt, Arnos 9,8-15 werde „von den meisten Forschern als unecht gestrichen". 55 Der Ausdruck „Neues Testament" geht auf die griechische Übersetzung des „neuen Bundes" mit >caivf) öicrfhpai [kalne dlatheke] zurück, was lateinisch mit novum testamentum übersetzt wurde und so In die Abendmahlsworte einging. 56 So Sellin, Prophetismus, S.71. 57 Jeremia 4,4.

II. Die Entstehung des jüdischen Pariavolkes

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nig und dann gegen dessen Statthalter empfiehlt er und warnt vor der Flucht nach Ägypten. Und während er zuerst die baldige Wiederkehr der Exilierten erwartet hatte, riet er ihnen späterhin, sich in den neuen Wohnsitzen häuslich einzurichten. Nach der Ermordung 5 Gedaljas und seiner eigenen Verschleppung nach Ägypten 58 stand er offenbar am Ende seiner Hoffnungen, wie das erschütternde, tiefresignierte Testament an seinen getreuen Jünger Baruch bezeugt: „Siehe ich bringe Unheil über alles Fleisch, raunt Jahwe, dir gebe ich dein Leben zur Beute allerorten, wohin du gehst." 59 Nach spätjüdischer 10 Tradition sei er in Ägypten gesteinigt worden. 60 - Diese völlig pessimistische und nichts als fügsame Haltung hätte nun freilich unmöglich die Unterlage für eine Aufrechterhaltung der Gemeinschaft unter den Exilsverhältnissen bieten können. Schon wegen jenes Rates an die Exilierten, sich in Babel einzurichten, geriet er sofort in hefti15 gen Konflikt mit dem Gegenpropheten Semaja, wie die gereizte Korrespondenz nach Babylon zeigt.61 Vor allem die Aktualität der Rückkehrhoffnung wurde in schroffem Gegensatz zu ihm von Hesekiel, dem hervorragendsten mit in das Exil verschleppten Propheten, aufrechterhalten. 62 - In der Tat war sie unumgänglich nötig, um die 20 Gemeinde überhaupt zusammenzuhalten. Die für die mächtige Wir- B 345 kung der Propheten ausschlaggebenden Endhoffnungen waren selbstverständlich nicht die sublimierten, sondern die neben ihnen bei allen Propheten fortbestehenden massiven Formen. Eschatologische Vorstellungen, die nicht aktuell den Anbruch des jüngsten Tages 25 und der Auferstehung in Aussicht stellen, haben nach aller Erfahrung ebenso selten starke Wirkungen erzielt wie irgendwelche weit in die Zukunft hinausgeschobenen rein irdische Heilshoffnungen. 63 Gerade daß hier der „Tag Jahwes" als ein Ereignis verkündet wurde, das jeder noch jetzt zu erleben hoffen oder befürchten durfte und 30 daß höchst massive diesseitige Umwälzungen in Aussicht standen, war das Entscheidende. |

58 Jeremia 41,1-3; 43,4-7. 59 Jeremia 45,5. Siehe dazu die Einleitung, oben, S. 121. 60 Siehe Paralipomena Jeremiae IX 21-32; Vitae Prophetarum II, 1. 61 Jeremia 29,24-32. 62 So Hölscher, Profeten, S.310-312. 63 Max Weber bezieht sich hier auf die in der Neutestamentlichen Wissenschaft der Zeit geführte Diskussion um Naherwartung und Parusieverzögerung in ihren Konsequenzen für die frühchristliche Eschatologie.

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Der verschiedenen Gestaltung der Endhoffnungen entsprach auch die verschiedene Formung der Vorstellung von der heilbringenden Persönlichkeit. 64 Bei Arnos fehlt eine solche überhaupt, der ganze Nachdruck lag auf dem zu rettenden „Rest" des Volks. Aber bei den anderen Propheten sättigten sich die Heilserwartungen mit Bil- 5 dern eines Retters, wie sie die Tradition in den alten Bundeshelden, den Schofetim, den „Heilanden", gekannt hatte, und verband damit die eschatologischen Vorstellungen, welche die Umwelt darbot. Freilich boten diese letztlich das nicht, was man hätte brauchen können. Denn von den Möglichkeiten der Gestalt dieses rettenden Heilandes 10 schieden für die prophetische Vorstellung sowohl die Inkarnation wie die physische göttliche Zeugung und die eigentliche Apotheose aus, da sie alle mit Jahwes überlieferter Eigenart nicht vereinbar waren. Daß einem fremden König (Kyros) die Heilandsrolle zufallen werde, ist erst eine Vorstellung der Exilszeit (Deuterojesaja). Die 15 Rettergestalt mußte in Israel mit dem „Tage Jahwes" in Beziehung gesetzt werden, also mit einem ganz konkreten eschatologischen Ereignis, dessen Natur, sahen wir, aus der überlieferten Eigenart des Katastrophengottes folgte. Eine in diesem besonderen Sinn „eschatologische"h Retterkönigsgestalt aber kannten die Kulturreligionen 20 und Kulte der Umwelt (und übrigens auch die iranische Religion) nicht. Ihnen konnten wohl am ehesten Spekulationen von einem präexistenten Heiland, astralen (im Bileamspruch Num. 24,17) oder urmenschlichen Charakters (am deutlichsten wohl Hiob 15, 7f., Anklänge vielleicht Jes. 9, 5, Micha 5, 1, Hes. 28, 17) entnommen wer- 25 den. Aber wenn auch solche Kultlegenden oder auch IntellektuelB 346 len|spekulationen in geheimnisvollen Andeutungen der Propheten gelegentlich anklingen, so hat doch keiner von ihnen den Entschluß gefunden, sich auf den Boden derartiger, notwendig zur MysterienEsoterik führenden Vorstellungen zu stellen, schon aus Sorge, daß 30 dadurch Jahwes alleiniger Majestät Abbruch geschehe. Die Gestalt mußte kreatürlichen Charakter bewahren. So blieb entweder die in der Umwelt, soviel bekannt nicht verbreitete, aber aus der Heilskönigprophetie sehr leicht ableitbare Barbarossahoffnung, in Israel al-

h A, B: „eschatalogische" 64 Max Weber rezipiert Ernst Sellin, Prophetismus, S. 167-183, der Greßmann, Eschatologie, S. 250-301, aufnimmt und korrigiert.

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so: die Wiederkehr Davids.65 Oder das Erscheinen eines neuen israelitischen Retterkönigs, entweder als Sproß aus dem Davididenstamm oder als ein Wunderkind mit den, namentlich in Mesopotamien und zwar bei lebenden | Königen (namentlich: bei Usurpato- A 551 5 ren') sich findenden Zügen einer irgendwie übernatürlichen, also vor allem: vaterlosen, Zeugung. Alle diese Möglichkeiten finden sich, die erste bei fast allen Propheten, die letzte namentlich bei Jesaja in der Weissagung des Immanuelkindes, des Sohnes des „jungen Weibes". Die Legitimität der Davididen hat kein Prophet, auch nicht die 10 im Nordreich auftretenden: Arnos und Hosea, angezweifelt. Der Zion ist für Arnos Jahwes Sitz, für Hosea ist Juda von den Sünden Israels unbefleckt, 66 vor allem auch von der Schande der Usurpatoren k . Er scheint an einen Untergang Judas überhaupt nicht geglaubt zu haben. Auch bei Jesaja scheint der „Rest" ursprünglich Juda ge15 wesen zu sein. Für Micha kommt der Heilskönig aus dem Heimatsitz der Davididensippe, Bethel Ephrat. 67 Bei Jesaja ist es allerdings wahrscheinlich, daß die Figur des Heilsknaben Immanuel eine Absage an die ungläubige Königsfamilie bedeutete 236 ' 68 und bei Jeremia und Hesekiel treten die Hoffnungen auf die alte Königsdynastie 20 stark zurück. 69 Neben Davididen findet sich bei Hesekiel (21, 32) auch die Hoffnung auf jemand, „der das Recht hat, das ich (Jahwe) ihm gebe". Königsfeindlich aber sind die Verheißungen der Propheten nur im Sinn der volkstümlichen, von den Intellektuellen gestütz- B 347 ten, Opposition: der Heilsfürst ist nicht ausdrücklich ein Kriegskö236) Merkwürdigerweise glaubt auch Hölscher (S.229 Anm. 1), es könne sich nicht um eine eschatologische, sondern um eine reale und bekannte Figur (eventuell: Jesajas eigenes Weib und Sohn!) handeln, weil sonst mit dem Wunderzeichen ja „nichts bewiesen" sei: allein es soll gar nichts „bewiesen" werden, sondern die Folge der Ungläubigkeit des Ahas ist die visionär, aber als aktuelle Erwartung geschaute Begebenheit: seine Verwerfung zugunsten des' Heilsknaben. | i A, B: Ursurpatoren

k A, B: Ursurpatoren

I A, B: der

65 Max Weber knüpft hier an das Manuskript „Ethik und Mythik" an. Siehe oben, S. 189. 66 Gemeint ist als Usurpator Jehu. Hosea 1,4, 67 Micha 5,1-3. Greßmann, Eschatologie, S. 278-279. 68 Max Weber rezipiert Gunkel, Artikel Immanuel, Sp.446-448, Sellin, Prophetismus, S.47, und Procksch, Geschichtsbetrachtung, S.34-37. Anders votieren neben Gustav Hölscher, Profeten, S.228-230, die Lehrbücher von Emil Kautzsch, Theologie, S.264268, Karl Budde, Religion, S.85, Bernhard Duhm, Jesaja, S.75-76, und Karl Marti, Jesaja, S. 76-77. Wegweisend für Max Webers Entscheidung ist die Deutung des Immanuel als mythisches Götterkind durch Hugo Greßmann, Eschatologie, S. 272-278. 69 So Schmidt, Propheten, S.321. 421. 444 und 457.

A 551, B 346

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nig, der seinerseits Israels Rache an den Feinden vollzieht, obwohl natürlich auch diese Vorstellung gelegentlich existiert. Die Regel ist aber, daß Jahwe selbst die Strafe vollstreckt. Daß die Gestalt des Retters die Züge eines Propheten und Lehrers annahm, war zwar schon in der vorexilischen Zeit vorbereitet durch die starke Betonung der Thora als dessen, was in der Endzeit Zion der Welt zu bieten habe und durch die deuteronomische Weissagung: daß Jahwe Israel „einen Propheten von der Art des Mose" erwecken werde. 70 Die Prophetie hat seit Hosea (12, II) 7 1 den Mose, neben ihm seit Jeremia 552 (15, 1) und dem Deuteronomium den Samuel 72 zu Arche|geten des eigenen Berufs gestempelt. 73 Der wesentlich rein religiöse Charakter, der diesen Gestalten, im Gegensatz zu den Herrschern und Heerführern gewahrt werden konnte: - sie sind Berater und Mahner, nicht Volksführer - ließ beide dazu geeignet erscheinen. Ihnen gesellte sich ganz naturgemäß die sagenumsponnene Gestalt des Elia bei, von dem als Erstem bekannt war, daß er als Unheilsprophet im späteren Sinn dem König entgegengetreten war.74 Aber die traditionelle Vorstellung vom „Tage Jahwes" als einer politischen und Naturkatastrophe erschwerte es, an die Stelle des volkstümlichen Retterkönigs eine rein geistliche Figur zu schieben. Die eigentlich eschatologische Konzeption eines rettenden Lehrers gehört daher erst der Exilszeit an, und erst in der Spätzeit hat die Hoffnung auf die Wiederkehr des Elia, 75 des königsfeindlichen Magiers, jene Popularität gewonnen, welche aus dem Neuen Testament bekannt ist.76 Bei den Propheten spielt die Spekulation über die Art dieser eschatologischen Gestalt ersichtlich eine ganz geringe Rolle. Die Hauptsache ist bei ihnen: die durch ein ungeheures Tun Jahwes selbst herbeigeführte baldige gewaltige Umwälzung: dadurch unterscheiden sie sich vom Deuteronomium, welches allerhand Segens- und UnsegensWeissagungen nach Sittenprediger-Art paränetisch aneinanderreiht. Das menschliche Tun bei jener Umwälzung ist ihnen letztlich"1 uninm A, B: letzlich 70 71 72 73 74 75 76

Deuteronomium 18,15-18. Hosea 12,11.14. Siehe auch Psalm 99,6. So Prooksch, Geschichtsbetrachtung, S.69. 126-127. 139-140 und 160. Siehe oben, S. 392-393. Maleachi 3,23-24. Schwally, Leben, S. 116-117. Matthäus 11,13-14; 16,14; 17,1-13 u.ö.

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teressant; die Vorstellungen darüber wechseln. Das absolute Wunder ist der Angelpunkt aller prophetischen Erwartung, ohne welchen sie ihre spezifische Pathetik verlieren würde. Wirklich ganz klar oder auch nur beständig wurde deshalb das Bild der Messiasgestalt meist 5 nicht einmal bei einem und demselben vorexilischen | Propheten. B 348 Auch die Rolle, welche solche Weissagungen bei den einzelnen spielten, blieb verschieden und sank auf einen Tiefpunkt bei Jeremia, bei welchem wieder, wie bei Arnos, der ganze Nachdruck auf dem bekehrten Rest des Volkes als solchem liegt und sich nur eine eigent10 lieh „messianische" Weissagung findet. Ähnlich steht es bei seinem Zeitgenossen Hesekiel. Das Prestige der Davididendynastie war tief in den Schatten getreten. Wir befinden uns eben schon auf dem Wege jener tiefgreifenden Umgestaltung, welche aus dem „Volk Israel" die Gemeinschaft der „Juden" machte. Juda tritt als Träger der Ver15 heißungen schon seit dem Verfall des Nordreichs, bei Hosea, dann aber bei den späteren Propheten zunehmend hervor, wenn|schon die A 553 Hoffnung auf die Wiedervereinigung des ganzen Volkes in der Endzeit nicht aufgegeben wurde. Ehe wir dieser Entwicklung zum Judentum nachgehen, ist nur 20 noch kurz die Frage zu berühren: welchen Einfluß die vorexilischen Propheten im Verhältnis zu den anderen treibenden Kräften in der Entwicklung der Ethik gehabt haben. Alle inhaltlichen Gebote übernahmen sie ja, wie wir sahen, 77 aus der Thora der Leviten. Die Vorstellung von Jahwes berith mit Israel und die wesentlichen Züge der 25 ihnen spezifischen Gotteskonzeption fanden sie ebenfalls vor. Soziale Schichten, welche dem Königtum und der materiellen und ästhetischen Kultur der Vornehmen ähnlich gegenüberstanden wie sie, hat es schon vorher gegeben. Und auch außerhalb der rechabitischen Kreise ist die skeptische Stellung zum Opfer höchst wahrscheinlich 30 immer vorhanden gewesen. Die Frage ist: ob das als Stütze der Ethik dienende mächtige Pragma des göttlichen Unheil- und Heilsplanes einerseits, die weitgehende gesinnungsethische Sublimierung der Sünde und des gottwohlgefälligen Sichverhaltens andererseits den Propheten allein zuzuschreiben sind oder als Erzeugnisse vorpro35 phetischer Intellektuellenkultur anzusprechen sind. Da spricht nun alle innere Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Entwicklung dieser Konzeptionen aus einer Zusammenarbeit der Propheten mit der all77 Siehe oben, S.568-569.

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mählichen Rationalisierung der levitischen Thora und dem Denken frommer gebildeter Laienkreise erwachsen ist. Schon die zunehmende Koinzidenz der prophetischen Sündenregister mit den dekalogischen Geboten spricht dafür. Die Propheten selbst waren, am Maßstab ihrer Zeit gemessen, gebildete Männer und standen im freundli- 5 B 349 chen | Verkehr, wennschon gelegentlich in Spannung, zu jenen Kreisen, welche in die deuteronomische Schule ausmündeten. Die systematische ethische Kasuistik wird bei den Thoralehrern, die Führung und Paroleausgabe bei der gesinnungsethischen Sublimierung und Zusammenraffung aber bei den prophetischen Eingebungen gelegen 10 haben. Man braucht nur die erbauliche und bürgerliche Vorstellungs- und Darstellungsweise des Deuteronomisten mit Jesajas Orakeln zu vergleichen, um die Vorstellung abzuweisen (die ernsthaft aufgetaucht ist), daß er dies paränetische Werk selbst verfaßt und „eingesiegelt" seinen Jüngern übergeben habe. 78 Das ist einfach un- 15 denkbar und die Alternative: „Segen oder Fluch je nach Verhalten", A 554 entsprach | der Volkspädagogik der Thoralehre ebenso, wie sie den Visionen kommenden Unheils gerade bei diesem und den späteren Propheten fremd ist. Entscheidend für den Gegensatz war hier die ungeheure Aktualität der furchtbaren Erwartungen der durch und 20 durch an den politischen Katastrophen orientierten Propheten, im Gegensatz zu der einerseits die individuelle Vergeltung der Sünden und der Frömmigkeit ihrer Kundschaft: der Einzelnen, andererseits in der Zukunft liegende und dabei ziemlich hausbackene Hoffnungen und Befürchtungen für das Bürgertum im vermahnenden Ton 25 ausmalender Sittenpredigt des Deuteronomium. Dennoch ist das Deuteronomium natürlich nicht ohne die Prophetie denkbar. Denn auf den Propheten der Zukunft hofft ja gerade dies Werk. 79 Und die naiven Kriegsregeln des Deuteronomium 80 sind ganz in prophetischer Art rein utopistisch und nur aus der Übernahme der bei den 30 Propheten unmittelbar erlebnismäßigen Glaubenskonztption zu erklären. 81 Nur ist alles ins Alltägliche und Stimmungshafte transponiert. Ebenso ist - was hier nicht verfolgt werden kann - die gesamte 78 Es handelt sich um eine Fehlinterpretation von Procksch, Elohimquelle, S.264. Eine Verfasserschaft Jesajas wird auch von konservativen Exegeten in der Alttestamentlichen Wissenschaft nicht vertreten. 79 Deuteronomium 18,15-18. 80 Deuteronomium 20. 81 Für Julius Wellhausen, Geschichte 7 , S. 129, krönt das Deuteronomium die Arbeit der Propheten.

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jetzige Redaktion der Tradition und Thora, soweit sie als vorexilisch angesehen werden darf, prophetisch, wenn auch in sehr verschiedener Intensität, beeinflußt, wennschon zweifellos von ihrerseits nicht prophetischen Redaktoren ausgestaltet.82 Vor allem aber: ohne das 5 gewaltige Prestige dieser in allem Volk bekannten und gefürchteten Demagogen wäre die Autorität der," von jeder rein volkstümlichen ebenso wie von einer rein kultpriesterliehen Auffassung der Beziehung Israels zu seinem Gott gleich fernen, 0 Konzeption Jahwes als des Jerusalem zerstörenden und wieder aufbauenden Weltgottes 10 schwerlich jemals | durchgedrungen. Es ist völlig undenkbar, daß oh- B 350 ne die erschütternden Erfahrungen einer Bestätigung der in aller Öffentlichkeit gesprochenen, noch nach hundert Jahren im Gedächtnis haftenden (Jer. 26, 18) prophetischen Unheilsworte der Glaube des Volkes durch die furchtbaren politischen Schicksale nicht nur nicht 15 zerbrochen, sondern in einer einzigartigen und ganz unerhörten historischen Paradoxie gerade erst definitiv gefestigt worden wäre. Der ganze innere Aufbau des „Alten Testaments" ist ohne die Orientierung an den Orakeln der Propheten undenkbar, und indem dieses heilige Buch der Juden auch ein solches der Christen wurde und die 20 ganze Deutung der Sendung des Nazareners vor allem durch die alten Verheißungen an Israel | bestimmt wurde, reicht der Schatten A 555 dieser Riesengestalten durch die Jahrtausende bis in die Gegenwart hinein. 83 Ohne die großartigen Deutungen von Jahwes Absichten und die felsenfeste Zuversicht auf seine Verheißungen trotz alledem, 25 ja gerade wegen alles dessen, was er, der unheimlichen Vorhersage gemäß, über sein Volk verhängte, wäre andererseits auch niemals jene innerisraelitische Entwicklung denkbar gewesen, welche allein einen Fortbestand der Jahwegemeinschaft nach der Zerstörung Jerusalems ermöglichte: vom politischen zum konfessionellen Verband. 84 n Komma fehlt in A

o Komma fehlt in A

82 Siehe oben, S.407. 540. 584 u.ö. 83 Das Bild der prophetischen „Riesengestalt" benutzt auch Hermann Gunkel, Artikel Knecht, Sp.1542, dort bezogen auf den Gottesknecht. Wilhelm Bousset, Religion, S. 122, spricht in dieser von Max Weber In der Studie der Rel. Gemeinschaften rezipierten Monographie von den altisraelitischen Propheten als den einsamen, riesengroßen, dunklen, tragischen Gestalten. 84 Max Weber rezipiert vermittelt durch die Studie der Rel. Gemeinschaften, S. 197201, auch Bousset, Religion, S. 119-120.135-136. Die Entstehung der nachexillschen Gemeinde des Judentums als Konsequenz prophetischer Predigt ist bereits Thema In Wellhausen, Geschichte 7 , S. 167-169.

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Vor allem wieder die gewaltige emotionale Aktualität der eschatologischen Erwartung entschied hier alles. Gerade ihrer bedurfte man im Exil am unbedingtesten. Mit der bloßen Thora und deren erbaulichen Ermahnungen und Vertröstungen der deuteronomischen Intellektuellen wäre nichts getan gewesen. Rachedurst und Hoffnung wa- 5 ren die naturgemäßen Triebfedern alles Handelns der Gläubigen und nur die Prophetie, die jedem die Hoffnung gab, die Befriedigung dieser leidenschaftlichen Erwartungen noch selbst zu erleben, konnte hier den religiösen Zusammenhalt der politisch zertrümmerten Gemeinschaft geben. Und gerade daß die Propheten keinerlei Hand- 10 habe für die Bildung einer neuen religiösen Gemeinschaft geboten hatten, daß lediglich die ethische und zwar: gesinnungsethische, Sublimierung der überlieferten Religion den unmittelbar praktisch-ethischen Inhalt ihrer eschatologischen Verkündigung bildete, machte es möglich, daß der neue konfessionelle Verband, indem er sich rituell 15 einkapselte, sich als unmittelbare Fortsetzung der alten rituellen Volksgemeinschaft fühlte: was dem Christentum nicht dauernd möglich war. -1 B 351

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Die Leistung der Prophetie wirkte zusammen mit den überkommenen rituellen Gewohnheiten Israels, um das hervorzubringen, was 20 dem Judentum seine Pariastellung in der Welt eintrug. Die israelitische Ethik insbesondere erhielt ihr dafür entscheidendes Gepräge durch den exklusiven Charakter, welchen ihr die Entwicklung der Priesterthora gab. Auch die ägyptische Ethik war exklusiv insofern, als sie, wie alle antiken Ethiken, den Nichtlandsmann selbstverständ- 25 lieh ignorierte. Ein Ausschluß des Konnubium mit Fremden scheint bei den Ägyptern allerdings nicht bestanden zu haben, auch keine allgemeine rituelle Unreinheit dieser. Dagegen scheinen die Ägypter,85 im Gegensatz zu Israel, die Berührung des Mundes und Geschirrs | solcher Völker, welche Kuhfleisch aßen, ähnlich den Indern 30 gemieden zu haben. 86 In Israel fehlte ursprünglich jede rituelle A b 85 Herodot, Historien II 41. 86 In seinem Handexemplar von Meyer, Geschichte III1, S. 173, markiert Max Weber durch Randstrich folgenden Abschnitt zur Religionsentwicklung in persischer Zeit, in der „alte längst absurd gewordene Bräuche und Anschauungen, wie der Thierdienst bei den Ägyptern oder die Beschneidung und die Enthaltung von Schweinefleisch und ähnlichen Dingen bei den Juden und anderen Völkern, jetzt von ausschlaggebender Bedeutung werden und für die Masse fast allein den Inhalt der Religion bilden, dass je mehr sich die Religionen thatsächlich ausgleichen, desto exclusiver ihr Verhalten gegen einander wird. Die Ägypter haben schon seit Jahrhunderten mit keinem Fremden zusammen gegessen und kein .unreines' Werkzeug berührt; jetzt fangen die Juden und

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sonderung von Fremden und gewann die im wesentlichen dem allgemeinen Typus entsprechende Exklusivität ihre besondere Note erst durch ihre Verbindung mit der Entwicklung zum konfessionellen Verband. 87 Diese Umgestaltung der israelitischen Gemeinschaft be5 gann allerdings unter dem Einfluß der Thora und der Prophetie schon vor dem Exil. Sie äußerte sich zunächst in der zunehmenden Einbeziehung der Metöken (gerim) in ihre rituelle Ordnung. Ursprünglich hatte der ger, wie wir sahen, 88 damit nichts zu tun. Die Beschneidung war eine nicht nur israelitische Institution, innerhalb Is10 raels aber obligatorisch nur für die Wehrmacht, der Sabbat ein vermutlich über den Kreis der Vollisraeliten und vielleicht über den Kreis der Jahweverehrer hinaus verbreiteter Ruhetag, der allmählich zum Rang eines paränetischen Grundgebots aufgestiegen war. Daß der ger sich beschneiden lassen und dann am PassahmahP teilneh15 men durfte (Ex. 12, 48), war zweifellos bereits eine durch die pazifistische Umformung der jahwistisch frommen Kreise bedingte Neuerung. Daraus wurde nun (Num. 9, 14) eine Pflicht des ger. Wohl schon vorher war auch den gerim der Blutgenuß (Lev. 17, 10) und das Molochopfer (Lev. 20,2) bei Todesstrafe verboten und vor allem 20 die Sabbatruhe auferlegt worden. Die deuteronomische und endgültig die exilische Priesterlehre (Num. 9,14; 15,15.16) machte dann allen rituellen Unterschieden zwischen Vollisraeliten und gerim ein Ende: „ein Recht" sollte für sie und die Israeliten gelten für ewige Zeiten. (Danach der offensichtlich nachträgliche Zusatz Ex. 12, 25 49.) 89 Nach Deut. 29, I I 9 0 gehören die gerim mit | zum Bunde mit B 352 Jahwe und dies wird im Josuabuch (8, 33) sogar in die sichemitische Fluch- und Segenszeremonie eingefügt (die späte Vorschrift Deut. 31, 12 bestimmt daher ausdrücklich: daß die Thora auch für sie öfp A: Passamahl andere Semiten an, es ebenso zu machen. Wer besonders fromm ist, sperrt sich von der Welt ab". 87 Max Weber rezipiert Bertholet, Stellung, S. 123-178. 88 Siehe oben, S. 287-288. 89 Max Weber trennt Exodus 12,49 gegen die einhellige Meinung der Fachexegeten wie Wellhausen, Composition, S.72, Meyer, Judenthum, S.231, Holzinger, Exodus, S.33, Greßmann, Mose, S. 97-98 Anm.1, literarkritisch von seinem Kontext in Exodus 12,48 ab, wohl weil er in Exodus 12,49 eine Generalisierung der konkreten Bestimmungen in Exodus 12,48 sieht. In der Regel wird im Rahmen der Priesterschrift Numeri 9,1-14 als literarisch sekundär angesehen. 90 Max Weber folgt hier der Verszählung der unrevidierten Luther-Übersetzung = Deuteronomium 29,10.

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fentlich vorgelesen werden soll).91 Das q Interesse der Priester an der Kundschaft der gerim, unter denen sich so exemplarische Fromme wie die jahwistischen Viehzüchter befanden, - während die „Vornehmen" in der Erzählung von dem Aufruhr der Korachiten 92 mit diesen zusammen als Priestergegner figurieren in Verbindung mit der Entmilitarisierung der israelitischen Bauern und Ackerbürger waren die treibenden Kräfte dabei. Die politisch rechtlosen oder minderbe557 rechtigten Schichten waren hier, wie auch sonst oft, ein zu|nehmend wichtiges Arbeitsfeld der Leviten, und im Exil: der Priester. Wohl erst aus der Exilszeit stammen die in die jetzige Redaktion des Deuteronomium (23, 8) aufgenommenen Vorschriften über die Aufnahme ganz Fremder, zunächst der Ägypter und Edomiter, in die volle rituelle Gemeinschaft. 93 An Stelle des alten Verbandes der ansässigen Krieger mit den durch berith angegliederten Gaststämmen der gerim trat nun zunehmend ein rein ritualistischer Verband, und zwar ein - wenigstens ideeller - Gebietsverband mit Jerusalem als postulierter Hauptstadt. In der Frage der Zukunftsgestaltung der Jahwegemeinde war anfänglich die Stellungnahme keine einheitliche. Bald nach der ersten Fortführung empfahl Jeremia den Exulanten, sich in Babylon heimisch zu machen.1 Nach der Zerstörung Jerusalems trat er andererseits dafür ein, daß die im Lande Gelassenen dort bleiben sollten. Es wäre dann ein ländliches Gemeinwesen mit Mizpah als Mittelpunkt unter babylonischer Hoheit entstanden. Mit der größten Schärfe wendete sich aber hiergegen Hesekiel (nach der vermutlich richtigen Deutung von 33,25). 2 Jerusalem war ihm, dem Priester, die einzig legale Kultstätte, und ohne das Festhalten an den Verheißungen für den Zion gab es keine Zukunftshoffnung. 3 Praktisch hatte er damit

q B: das 91 Siehe oben, S. 575. 92 Numeri 16. 93 Max Weber markiert in seinem Handexemplar von Meyer, Geschichte III1, S.213, durch Randstrich einen entsprechenden Eintrag zu Deuteronomium 23,8. 1 Jeremia 27,16-17. 2 Schmidt, Propheten, S. 437-438. 3 Schmidt, Propheten, S.438: „Das Reich des heiligen Restes gehörte auf den Zion. Nur dort konnte man ja einen Gott gefälligen Dienst tun. Was kümmerte den Propheten, daß das jetzt unmöglich war". Max Weber diskutiert hier mit Hans Schmidt.

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unzweifelhaft recht. Das Gebot der rituellen Einheitlichkeit des Volkes einschließlich der gerim wurde nun in Verbindung gebracht mit der schon inr der Zeit des Arnos behaupteten spezifischen rituellen Reinheit des Landes, welches Jahwe Israel gegeben habe, im Gegen5 satz zu andern Ländern. Der zunehmende konfessionelle Eifer der Exilspriester verlangte daher theoretisch: daß darin rituell Unreine als dauernd Ansässige nicht geduldet werden sollten. Fast in | dem B 353 Augenblick also, wo Israel seine reale Gebietsgrundlage verlor, wurde so für das sich nunmehr entwickelnde international ansässige 10 Gastvolk der ideale Wert der politischen Gebietsgrundlage endgültig rituell festgelegt: nur in Jerusalem durfte geopfert werden und im Gebiet Israels sollten nur rituell Reine dauernd ansässig sein. Alle rituell reinen Verehrer Jahwes aber, gleichviel ob Israeliten oder gerim oder Neukonvertiten, waren nun konfessionell gleichwertig. 15 Die rein religiöse, auf den prophetischen Verheißungen ruhende Natur der Gemeinschaft bedingte nun, daß diese konfessionelle Absonderung nach außen an Stelle der politischen trat und sich wesentlich verschärfte. Wir verfolgen dies zunächst | an der Entwicklung A 558 der materialen Ethik. Die Pflichten des Israeliten waren selbstver20 ständlich von Anfang an, wie ursprünglich bei allen Völkern der Erde, verschieden, je nachdem es sich um einen Stammesbruder oder einen Stammfremden handelte. Die Erzväterethik behandelte Überlistung und Täuschung auch der ethnisch nächststehenden Stammfremden, wie der Edomiter (Esau) oder der Nomaden des Ostens 25 (Laban) als unanstößig. 4 Jahwe befiehlt Mose, den Pharao zu belügen (Ex. 3,18; 4, 23; 5,1) und hilft den Israeliten, sich durch Unterschlagung beim Auszug in den Besitz ägyptischen Guts zu setzen. 5 Auch innerhalb Israels selbst bestand, wie wir sahen, die Stammesscheidung mit ähnlichen Konsequenzen. Der ger war rechtlich im 30 Rahmen der mit seiner Gemeinschaft bestehenden berith, ethisch nur durch die levitische Paränese geschützt. Aber irgendwelche „Fremdenfeindschaft" fehlte der älteren Zeit. Unter den gerim befanden sich, wie die Tradition weiß, auch kanaanäische Gemeinden

r Fehlt in A 4 Genesis 27,1-40; 30,25-43. 5 Exodus 12,35-36.38.

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(Paradigma: Gibeon). 6 Erst der gegen die kanaanäische Sexualorgiastik gerichtete jahwistische Puritanismus einerseits, Salomos nationales Königreich andererseits verschärften zunächst den Gegensatz gegen die Kanaanäer einschließlich der kanaanäischen gerim. Alle Kanaanäer galten der exilischen Anschauung als Feinde und von 5 Jahwe wegen sexueller Schamlosigkeit zur Knechtschaft, späterhin, wegen der Heiligkeit des Landes und damit sie Israel nicht zum Abfall verführen (Ex. 23, 23f.; 34, 15), zur Ausrottung bestimmt. Eine berith mit ihnen war nach dieser Auffassung unzulässig, es sei denn, wie die Sichem-Tradition vorbehält, 7 daß sie durch Beschneidung in 10 B 354 die rituelle Gemeinschaft eintreten: angesichts der wohl zweifellosen Herrschaft der Beschneidung unter den Kanaanäern, wie schon bemerkt, eine späte Eintragung. 8 Denn die Beziehung Israels zu den Nichtisraeliten war in der älteren Zeit umgekehrt durchaus politisch bedingt gewesen, auch in kultischer und ritueller Hinsicht s . Weder 15 bestand ursprünglich Ausschluß der Kommensalität, noch - was damit zusammenhing - Inkompatibilität fremder Opfer. Die Speisegemeinschaft mit den Gibeoniten war freilich, wie der Wortlaut der Stelle ergibt, kein „Opfermahl", sondern einfache Kommensalität als Folge der berith. 9 Aber immerhin: die Israeliten nahmen bei ei- 20 ner rituellen Gelegenheit fremde Speise. Die Erzählung von der Mahlzeit Josephs und seiner Brüder und der Ägypter (Gen. 34,32) 10 A 559 zeigt, | daß die Ablehnung der Kommensalität mit Fremden durch die Ägypter zur Zeit der Entstehung dieser Tradition als deren Besonderheit im Gegensatz zu Israel galt. Die unter dem Einfluß des 25 jahwistischen Puritanismus zunehmend sich verschärfenden Verbote der gemeinsamen Opfermahlzeit mit Fremden (Ex. 34,16; Num. 25, lf.) wären schwerlich nötig gewesen, wenn nicht auch solche ursprünglich wie in aller Welt, so auch bei den Israeliten vorgekommen wären. Fraglich mag bleiben, ob der mit Opfern verbundene Vertrag 30 von Jakob und Laban (Gen. 31, 53f.) dem Elohisten (der den Laban s A: Beziehung 6 Josua 9. Peisker, Nichtisraeliten, S.45. 7 Genesis 34,15-16. 8 Siehe oben, S.693. 9 Max Weber widerspricht hier Martin Peisker, Nichtisraeliten, S.87, der sich irrtümlich auf Bertholet, Stellung, S.46, beruft. 1 0 Richtig Genesis 43,32.

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als Diener anderer Götter behandelt) als eine solche gegolten hatte.11 Aber noch in den Elisageschichten findet sich bezeugt, 12 daß ein Jahweverehrer, der in fremden Diensten steht, wie Naeman, nach damaliger Anschauung am Kult des Gottes seines Königs teilnehmen 5 durfte, zweifellos weil dies ein politischer Akt war: eine Ansicht, welche der späteren konfessionellen jüdischen Auffassung, die gegenüber der Zumutung des Königs- und Kaiserkults das Martyrium wählte, ein Greuel gewesen wäre. Die volle Konsequenz aus der strengen Monolatrie, wie sie durch die berith bedingt war, ist eben 10 erst in der Zeit der Konfessionalisierung gezogen worden. Auch Konnubium findet sich unbedenklich erwähnt. Eine Gefangene, und zwar dem Zusammenhang nach eine gefangene Kanaanäerin, darf man zum Weibe nehmen. 13 Daß sie als Konkubine galt und daß der Grundsatz aufgestellt wurde: der Sohn der Magd soll in Isra15 el nicht erben, 14 war hier wie überall erst Entwicklungsprodukt einer Epoche, in welcher die begüterten Sippen ihre Töchter bei der Heirat mit einer Ausstattung versahen und daher für deren Kinder das Monopol der Legitimität | beanspruchten. Vielleicht von hier aus be- B 355 gannen zuerst die Bedenken gegen das Konnubium mit Ungenossen, 20 die dann in der Zeit der Prinzessinnen-Heiraten 15 bei den Frommen sich aus konfessionellen Gründen schnell steigerten. Erst die Exilszeit aber schritt zu wirklichen Mischeheverboten. Noch der Stammbaum Davids weist ja nach der Ruth-Erzählung eine Fremde auf. Die innerliche Beziehung zu den Nichtisraeliten spiegelt sich am 25 deutlichsten in der Entwicklung der Stellung Jahwes zu ihnen237). Für diese aber waren zunächst rein politische Motive maßgebend. Sie A 560 237) Vgl. dazu die gute Arbeit von Peisker,16 Über die im einzelnen nicht weiter feststellbare Bedeutung des palästinischen Kriegsvölkerrechtsbundes ist schon oben gesprochen. 17 !

11 Max Weber bezieht sich hier auf Martin Peisker, Nichtisraeliten, S. 86, der die These vertritt, nach der elohistischen Quellenschrift „feiern hier [sc. Genesis 31,53ff.] Laban und Jakob, die nach E Verehrer verschiedener Götter sind, zusammen ein Bundesopfermahl". 12 2 Könige 5,17-19. 13 Deuteronomium 21,10-14. 14 Genesis 21,10. 15 Max Weber spielt auf die Ehe des Königs Ahab von Israel mit der phönizischen Prinzessin Isebel an; 1 Könige 16,31. 16 Peisker, Nichtisraeliten, S. 18-90. 17 Siehe oben, S.348. 651.

A 559, B 3 5 5

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sind ihm an sich gleichgültig. Wenn Krieg mit ihnen ausbricht, steht er natürlich auf Israels Seite. Aber die Fremden sind ihm, auch wenn sie andere Götter verehren, nicht als solche verhaßt. Wenn sie im Krieg Israel Hilfe leihen oder ihm sonst nützen (Hobab als Führer durch die Wüste Num. 10), vollends wenn sie ihr Volk an Israel verraten (Rahab und der Spion in Lu. 5, Jos. 2, Jer. I), 18 so erhalten sie das Privileg, als gerim in Israel zu wohnen. Daß fremde Völker um ihrer selbst willen bekämpft werden müßten, davon ist keine Rede. Im Gegenteil: Jahwe mißbilligt ganz offensichtlich ihre politisch unkluge und vor allem: verräterische Schädigung (wie bei Sichern)19 und der pazifistische Erzvätergott hat offensichtlich Freude an Abrahams Güte gegen Lot bei der friedlichen Landesteilung (Gen. 13) und erhört Abrahams Fürbitte für Abimelech. 20 Die Güte Fremder gegen Israel mit Bösem zu vergelten erscheint gelegentlich als Jahwe nicht wohlgefällig. Nie wird im Namen Jahwes in der alten Überlieferung anderen Völkern ihre Verehrung ihrer eigenen Götter vorgeworfen; die Legitimität der andern Götter für sie wird andererseits nur ausnahmsweise (in der Jephtha-Erzählung 21 und in der ursprünglichen Fassung der Erzählung vom Sohnesopfer des Königs von Moab) 22 anerkannt. Das alles sind allgemein übliche Stellungnahmen, leicht modifiziert nur durch das besondere berith-Verhältnis Jahwes zu Israel. Aber Jahwe hat nach der Erzväterlegende (Gen. 27, 40) auch Edom, einem alten Sitz seiner Verehrung, eine Verheißung, wenn auch eine bescheidenere, gegeben, ebenso dem offenbar gleichfalls als der Jahweverehrung zuneigend angesehenen Ismael. | 356 Eine universalistische Rationalisierung dieser Vorstellungen begann mit dem theologischen Theodizee-Bedürfnis, welches aus der berith mit Jahwe dessen Recht, Israel im Falle des Ungehorsams zu züchtigen, ableitete, um die politische Bedrohung und die Niederlagen zu erklären. Jahwe bleibt nach wie vor indifferent gegen die an-

18 Die Angaben Lu. 5 und Jer. 1 haben in diesem Zusammenhang keine Funktion. Bei Lu. 5 handelt es sich um die verlesene Bezeichnung der Stadt Lus, die in dem Kapitel Richter 1, das Martin Peisker, Nichtisraeiiten, S.42, mit Jdc [Judicum] 1 bezeichnet, im Rahmen einer Spionage-Erzählung mit Parallelen zu Josua 2 erwähnt wird, so daß der Inhalt der Klammer zu lesen ist: Rahab und der Spion in Lus, Jos. 2, Jdc. 1. 19 Genesis 34,25-29. 20 Genesis 20,17-18. 21 Richter 10,17-12,7. 22 2 Könige 3,26-27.

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deren Völker. Aber er benutzt sie als „Gottesgeißel" (Peisker) 23 gegen das ungehorsame Israel, um, sobald sein Volk sich wieder gebessert hat, sie wieder durch Israel niederschlagen zu lassen. So in typischer Art in der Pragmatik des jetzigen Richterbuches. Auf Israel, 5 und nur auf Israel, kommt es Jahwe an, die andern sind nur Mittel zum Zweck. - Allein, damit sie das sein konnten, mußte Jahwe die Macht haben, sie zu seinen | Zwecken nach Belieben zu gebrauchen. A 561 Er mußte also mindestens teilweise auch ihr Geschick bestimmen. Er tat das durchaus nicht nur zu ihrem Nachteil. Die Begrenzung der 10 Wohnsitze Israels, die sein Werk ist,24 geschah zwar nicht im Interesse der andern Völker, aber sie kam doch ihnen zugute. Offenbar der Ausdruck des damals gerade bestehenden friedlichen Zustandes mit Moab und Edom sind die deuteronomischen Erklärungen: daß er, Jahwe, den Kindern Esaus Seir und den Kindern Lots Moab zu be15 wohnen gegeben habe (Deut. 2,4. 9) und das darauf begründete Verbot, sie mit Krieg zu überziehen. Seine Verfügungen über die Fremden wurden denen über Israel in vieler Hinsicht immer ähnlicher. In der priesterlichen Redaktion der Auszugslegende ist es Jahwe, der Pharaos Herz verstockt (Ex. 7,2) - was dem deuteronomischen Vor20 stellungskreis entspricht - , um seine Macht umsomehr verherrlichen zu können. Subjektiv zwar kennen die Fremden - so der Pharao Jahwe nicht (Deut. 5,2, 25 elohistisch),26 aber der Glaube, daß Jahwe es sei, welcher die Philister und Aramäer aus der Ferne herbeigeführt habe, 27 muß doch schon über die ersten Propheten zurückge25 hen, da diese ihn voraussetzen. 28 Erst mit dem zunehmenden Universalismus der Gotteskonzeption wurde die Sonderstellung Israels durch Jahwe jene Paradoxie, die nun zu motivieren versucht wurde durch erneute Betonung der alten berith-Konzeption (jetzt in der Form einer einseitigen, durch Gehorsam bedingten göttlichen Zusa30 ge aus grundloser Liebe oder wegen des ihm wohlgefälligen unbedingten Vertrauens der Vorfahren oder wegen der - kultischen 2 3 Peisker, Nichtisraeliten, S.61. 2 4 Richter 3,1-3. 2 5 Richtig Exodus 5,2. 2 6 So Greßmann, Anfänge, S.46; anders Procksch, Elohimquelie, S.69. 2 7 Arnos 9,7. 2 8 Sellin, Prophetismus, S. 23-24: „Aber man hat allmählich doch immer allgemeiner einsehen gelernt, daß die Schriftpropheten bei allen Ihren Aussagen über Jahwes Weltherrschaft auf dieselbe als auf etwas längst Bekanntes hinweisen (vgl. Arnos 3,2; 9,7 usw.)".

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Greuel der anderen Völker). Aus einer historisch bedingten sozialen B 357 Form des politischen | Verbandes wurde die berith also nun ein theologisches Konstruktionsmittel. Jetzt erst, wo Jahwe immer mehr der göttliche Souverän des Himmels und der Erde und aller Völker geworden war, wurde Israel das von ihm „auserwählte" Volk.29 Auf 5 diese Auserwähltheit wurden nun die besonderen rituellen und ethischen Pflichten und Rechte der Israeliten, wie wir bei Arnos sehen, 30 begründet. Der an sich überall urwüchsige Dualismus der Binnenund Außen-Moral erhielt jetzt für die Jahwegemeinde diesen pathetischen Unterbau. 10 Auf ökonomischem Gebiet war er am augenfälligsten und ausdrücklichsten im Wucherverbot, demnächst in den sozialen SchutzA 562 und Brüderlichkeits-Bestimmungen der karitativen Par|änese heimisch. Denn es verwarf ursprünglich nur (Ex.' 22, 25)31 die Ausbeutung des armen - zweifellos (cf. Jer. 25, 36) des verarmten Bruders 15 und bezog sich nur auf die Vollisraeliten ('am). Ausdrücklich gestattete das Deuteronomium den Wucher am Konfessions-Fremden (nakhri). 32 Ursprünglich war es, wie die hierher gehörigen deuteronomischen Verheißungen und die parallelgehenden Unheilsdrohungen (von denen letztere statt des nakhri noch den ger nennen) zei- 20 gen, der Wucher am ger. Wucher bleibt zwar Wucher. Aber, so ist Deut. 23, 2033 zu verstehen, auch diesen Wucher wird Jahwe, wie alle anderen Unternehmungen des Israeliten, durch Erfolg segnen, wenn er nur an seinem Bruder nicht wuchert. Ebenso sind alle anderen sozialethischen Bestimmungen: Sabbatjahr, Armenecke, Nachlese, auf 25 die gerim und die ebjonim des eigenen Volkes beschränkt. Der „Nächste" ist immer der Volks- oder jetzt der Konfessionsgenosse. Nicht minder gilt dies für die gesinnungsethische Paränese: gegen den Angehörigen des eigenen Volkes soll man keinen Haß im Herzen tragen, sondern ihn „lieben wie sich selbst", 34 der „Feind", des- 30 sen Vieh man nicht irregehen lassen soll (Ex. 23, 4), ist nicht ein t A, B: Ev. 29 Peisker, Nichtisraeliten, S. 94-95. 30 Arnos 3,2. 31 Max Weber folgt hier der Verszählung der Luther-Übersetzung = Exodus 22,24. 32 Deuteronomium 23,21. 33 Max Weber folgt hier der Verszählung der Luther-Übersetzung = Deuteronomium 23,21. 34 Levitikus 19,18.

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Landfremder im politischen Sinn, sondern, wie Deut. 22,1 zeigt, der Volksgenosse, mit dem man verfeindet ist. Wohlwollendes und rechtliches Verhalten eines Israeliten gegen einen Fremden kann zwar den guten Ruf Israels vermehren und daher Jahwe wohlgefällig sein. 5 Aber die sittlichen Gebote der Paränese sind nur auf die „Brüder" beschränkt. Das Gastrecht blieb wie vor alters heilig.35 Aber sonst wurden nur schwere Greuel gegen Fremde, die Israels guten Ruf gefährden, auch von Jahwe mißbilligt. Die Scheidung von ökonomischer Binnen- und Außen|ethik ist für B 358 10 die religiöse Wertung der Wirtschaftsgebarung dauernd bedeutsam geblieben. 36 Niemals konnte, in dem Sinne, wie im Puritanismus, die auf dem Boden der formalen Legalität stehende rationale Erwerbswirtschaft religiös positiv bewertet werden, und das ist auch tatsächlich nicht geschehen. Das hinderte der Dualismus der Wirtschafts15 ethik, welcher bestimmte, dem Glaubensbruder gegenüber streng verpönte Arten des Verhaltens dem Nichtbruder gegenüber zu Adiaphora stempelte. Dies war das Entscheidende. Es hat den jüdischen Theoretikern der Ethik Schwierigkeiten bereitet: wenn Maimonides der Ansicht zuneigte, daß das Zinsennehmen vom Fremden gerade20 zu religiös geboten sei,37 so ist das - neben der zeitgeschichtlichen A 563 Lage der Juden - zweifellos durch die Abneigung gegen die für jede formalistische Ethik gefährliche Zulassung von solchen Adiaphora mitbedingt. 38 Die spätjüdische Ethik hat den Wucher im Sinn einer rücksichtslosen Ausbeutung auch gegenüber Nichtjuden mißbilligt. 3 5 Peisker, Nichtisraeliten, S. 3 0 - 3 2 . 3 6 Max W e b e r knüpft hier u n d im f o l g e n d e n an d e n 12. A b s c h n i t t der Rel. G e m e i n schaften, S. 4 1 4 - 4 4 7 , an. 3 7 M i s c h n a B a v a M e z i a 5:6 ( G o l d s c h m i d t , Talmud VII, S . 6 7 5 ) . In s e i n e m H a n d e x e m plar von S o m b a r t , J u d e n , S . 2 8 6 , markiert Max W e b e r d u r c h R a n d s t r i c h f o l g e n d e n Eintrag: „Für unsere Frage g e n ü g t v o l l s t ä n d i g die Feststellung: der G l ä u b i g e f a n d in der heiligen Schrift Sätze, d i e ihm d a s Z i n s n e h m e n (im Verkehr mit d e n G o i m ) mindestens gestatteten: er war also d a s g a n z e Mittelalter h i n d u r c h von d e r e n t s e t z l i c h e n Last d e s Z i n s v e r b o t e s , unter d e m d i e Christen seufzten, befreit. Dieses Recht ist a b e r a u c h v o n der L e h r m e i n u n g d e r R a b b i n e n m e i n e s Wissens niemals ernstlich in Frage g e z o g e n . Unzweifelhaft aber hat es a u c h Zeiten g e g e b e n , in d e n e n die Erlaubnis, Z i n s e n zu nehm e n , in eine Pflicht, mit d e m F r e m d e n zu w u c h e r n , u m g e d e u t e t w u r d e , in d e r also die strengere Lesart beliebt war". W e r n e r S o m b a r t f ü g t d e m die A n m e r k u n g ( e b d . , S . 4 6 8 A n m . 4 9 3 ) bei: „Siehe jetzt w i e d e r die Z u s a m m e n s t e l l u n g zahlreicher R e s p o n s e n bei Hoffmann in S c h m o l l e r s F o r s c h u n g e n , B a n d 152". Dort f i n d e n s i c h a u c h B e l e g e zu Maimonides. 3 8 Siehe die D i s k u s s i o n im B a b y l o n i s c h e n Talmud B a v a M e z i a 7 0 b - 7 1 a ( G o l d s c h m i d t , Talmud VII, S . 6 7 5 - 6 7 8 ) .

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Aber gegenüber den massiven Worten der Thora und der inzwischen eingetretenen sozialen Lage mußte der Erfolg prekär sein, und jedenfalls blieb der Dualismus in der Zinsfrage bestehen. Theoretische Schwierigkeiten ethischer Denker sind natürlich Nebensache. Praktisch aber bedeutete dieser die ganze Ethik durchziehende Dualismus: daß jener spezifische Gedanke der religiösen „Bewährung" durch rationale „innerweltliche Askese" fortfiel, der dem Puritanismus eignet.39 Denn dieser konnte nicht auf etwas an sich Verwerflichem, nur gewissen Kategorien von Personen gegenüber „Erlaubtem", fußen. Die ganze religiöse „Berufs"-Konzeption des asketischen Protestantismus fiel damit von vornherein fort, 3 und daran konnte die überaus hohe (aber: traditionalistische) Schätzung der treuen Arbeit im Beruf, die wir (bei Jesus Sirach) finden werden, 40 nichts ändern. Der Unterschied liegt deutlich zutage. Die Rabbinen haben zwar, zumal in der Zeit der Proselyten-Propaganda, höchst nachdrücklich ein rechtliches und ehrbares Verhalten der Juden gegenüber den Wirtsvölkern eingeschärft, 41 wie wir sehen werden. In diesem Punkt unterscheidet sich die talmudische Lehre in nichts von den ethischen Prinzipien anderer Glaubensgemeinschaften. Insbesondere hat das antike Christentum (Clemens von Alexandrien) bezüglich der Wirtschaftsethik dem gleichen Dualismus zugeneigt, den das alttestamentliche Wucherrecht bannte. 42 Der puritanische Glaua Komma fehlt in A 39 Max Weber setzt sich hier mit Werner Sombart auseinander. In seinem Handexemplar von Sombart, Juden, S. 265-266, markiert Max Weber folgenden Eintrag durch Randstrich: „Hier tritt der grundsätzliche Unterschied zwischen christlich-essenischer und jüdisch-pharisäischer Moral zutage: jene führt konsequent aus dem Leben hinaus in die Einsamkeit, ins Kloster (wenn nicht in den Tod); diese fesselt den Gläubigen mit tausend Ketten an das leibliche Leben, auch an das bürgerliche Leben, und fordert doch, daß es seiner naturalen Gestalt entkleidet werde. Die christliche Glaubenslehre macht den .Heiligen' zum Mönch; die jüdische zum Rationalisten. Jene endigt In der außerweltlichen, diese (wie man es genannt hat) in der innerweltlichen Askese, sofern man unter Askese die Überwindung des Kreatürllchen im Menschen versteht". Max Weber fügt dem folgende Randnotiz bei: „für das Christentum unvollständig". Zu Max Webers Randnotizen in seinem Handexemplar von Werner Sombarts Monographie siehe die Einleitung, oben, S.31-36. 40 Sirach 38,25-32; Smend, Slrach, S. 66-67. 41 Siehe z.B. Babylonischer Talmud Berakhot 17a (Goldschmidt, Talmud I, S.73), Glttin 61a (Goldschmidt, Talmud VI, S.387-388). 42 Siehe Clemens von Alexandrien, Stromata („Teppiche") II 84,4-5, sowie dessen Schrift „Quis dives salvetur?" („Welcher Reiche wird gerettet werden?").

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benskämpfer stand dem Glau|bensfremden b mit dem gleichen - teil- B 359 weise durch die alttestamentliche Stimmung gespeisten - Abscheu gegenüber wie die Priestergesetzgebung Israels dem Kanaanäer, und daß vollends ein nicht glaubensverwandter König ein „Knecht Got5 tes" sein könne, wie dies die israelitische Prophetie z.B. von Nebukadnezar und Kyros ausdrücklich sagt, wäre keinem Puritaner je in den Mund gekommen. Aber auf dem Gebiet der Wirtschaftsethik tritt in den Kundgebungen der christlichen Sektierer etwa des 17. und 18. Jahrhunderts (vor allem der Baptisten und Quäker) der Stolz io insbesondere darauf zutage, daß sie gerade im wirtschaftlichen Verkehr mit den Gottlosen Legalität, Ehrlichkeit, Billigkeit an die Stelle von Fälschen, Übervorteilung, Unverläßlichkeit gesetzt | haben, daß A 564 sie das System der festen Preise durchgeführt haben, daß ihre Kunden, selbst wenn sie nur ihre Kinder schicken, doch stets reelle Ware 15 gegen reellen Preis erhalten, daß die Depots und Kredite bei ihnen sicher stehen, daß eben deshalb sie, ihre Handelsläden, ihre Banken, ihre Gewerbetreibenden von den Gottlosen als Kunden vor allen Andren bevorzugt werden, kurz: daß ihr überlegenes, religiös bedingtes Wirtschaftsethos ihnen die Überlegenheit über die Konkur20 renz der Gottlosen nach dem Prinzip verschaffe: „honesty is the best policy." Ganz wie man es in den Vereinigten Staaten noch bis in die letzten Jahrzehnte im Mittelstand als Realität erleben konnte. Und ähnlich wie es für die Jaina und Parsen in Indien zutraf: 43 - nur daß hier die rituelle Gebundenheit den Konsequenzen für die Rationali25 sierung des Wirtschaftsbetriebs feste Schranken setzte. So wenig wie ein korrekter Jaina oder ein Parse würde ein frommer Puritaner jemals sich in den Dienst des kolonialen Kapitalismus, des Staatslieferanten-, Steuer- und Zollpächter- oder Staatsmonopol-Kapitalismus gestellt haben. Diese spezifischen Formen des antiken, des außereu30 ropäischen und des vor der modernen bürgerlichen Entwicklung liegenden Kapitalismus waren ihm ethisch verwerfliche und Gott mißfällige Arten roher Geldakkumulation. - Ganz anders die jüdische Wirtschaftsethik. Zunächst konnte es unmöglich ohne Wirkung bleiben, daß die Ethik gerade der Erzväter gegenüber den „Ungenos35 sen" doch einen sehr penetranten Einschlag der Maxime: „Qui trompe-t-on?" enthielt. Jedenfalls fehlte jedes soteriologische Motiv zur b A: Glaukensfremden 43 Weber, Max, Hinduismus, S.320.

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ethischen Rationalisierung der ökonomischen Außenbeziehungen: B 360 jede religiöse Prämie darauf. Das | hatte für die Art der ökonomischen Betätigung der Juden weitreichende Folgen. Gerade in den vom Puritanismus perhorreszierten Formen des Staats- und RaubKapitalismus war - neben reinem Geldwucher und Handel - der jü- 5 dische Paria-Kapitalismus seit der Antike ebenso zu Hause wie etwa derjenige der hinduistischen Händlerkasten. 44 Das galt in beiden Fällen als ethisch prinzipiell unbedenklich. Zwar wer als Zollpächter gottloser eigener Fürsten oder gar fremder Mächte das eigene Volk auswucherte, war tief verworfen und galt den Rabbinen als unrein. 45 10 Aber dem fremden Volk gegenüber war - von seiten der Moralisten natürlich mit dem Vorbehalt, daß eigentlicher Betrug überall verA 565 werflich sei - diese Art des Vermögenserwerbs | ein ethisches Adiaphoron. Niemals aber konnte deshalb ökonomischer Erwerb c eine Stätte religiöser „Bewährung" werden. Wenn Gott die Seinen durch 15 ökonomischen Erfolg „segnete", so nicht um ihrer ökonomischen „Bewährung" willen, sondern weil der fromme Jude außerhalb dieser Erwerbstätigkeit gottgefällig gelebt hat (so schon in der deuteronomischen Wucherlehre). Denn - wie wir später sehen werden - das Gebiet der Bewährung der Frömmigkeit in der Lebensführung liegt 20 beim Juden auf einem durchaus anderen Gebiet als dem einer rationalen Bewältigung der „Welt", insbesondere der Wirtschaft. Welche Bestandteile der religiös bedingten Lebensführung die Juden befähigten, eine Rolle in der Entwicklung01 unsrer Wirtschaft zu spielen, wird später erörtert werden. 46 Jedenfalls haben jene orientalischen, 25 südeuropäischen und osteuropäischen Gebiete, in denen sie am längsten und meisten heimisch waren, weder in der Antike noch im Mittelalter noch in der Neuzeit die dem modernen Kapitalismus spezifischen Züge entwickelt. - Ihr wirklicher Anteil an der Entwicklung des Okzidents beruhte höchst wesentlich auf dem Gastvolkcharak- 30 ter, den die selbstgewollte Absonderung ihnen aufprägte. c A, B: Erwerb,

d A, B: Entwicklung,

44 Weber, Max, Hinduismus, S. 169-170. 45 Zur rabbinischen Verachtung der Zöllner siehe z.B. Mlschna Bava Qamma 10: 1 - 2 und die Gemara im Babylonischen Talmud 113a-114a (Goldschmidt, Talmud VII, S. 393397), Babylonischer Talmud Sanhedrln 25b (Goldschmidt, Talmud VIII, S.557). 46 Dieser Vorausverweis greift über die im Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik veröffentlichten Aufsätze zur Wirtschaftsethik der Weltreligionen hinaus. Siehe dazu den Edltorischen Bericht, oben, S.221.

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Diese Gastvolksstellung nun wurde durch die rituelle Abschließung begründet, welche, in der deuteronomischen Zeit wie wir sahen, verbreitet, in der Exilszeit und durch die Gesetzgebung des Esra und Nehemia durchgeführt wurde. 5 Der Untergang des nationalen Staatswesens und das Exil bedeutete für Nordisrael und für Juda verschiedenerlei. In Samaria hatten die Assyrerkönige im Austausch für die fortgeführten Krieger mesopotamische Kolonisten angesiedelt, die, | wie die Überlieferung er- B 361 kennen läßt, sehr schnell „den Göttern des Landes", also den For10 men des dortigen Jahwedienstes, sich anbequemten, angeblich durch schreckhafte Mirakel Jahwes dazu veranlaßt. Jerusalem hatte Nebukadnezar offenbar - da er es gern als Stützpunkt gegen Ägypten benützt hätte - sehr widerwillig nach längerer Überlegung, dann aber gründlich, zerstört und in wiederholter Deportation die stadtsässi15 gen Patrizier- und Beamtenfamilien, also den Hofadel, die geschulten Krieger und Königshandwerker, die Hierarchie und wohl auch landsässige Honoratioren fortgeführt. Es blieben wesentlich Kleinbauern im Lande und es fand - da Babylonien längst nicht mehr über eine starke Bauernbevölkerung verfügte - | keine Besiedelung mit A 566 20 mesopotamischen oder anderen Kolonisten statt238). Das Schicksal der Exilierten in Babylonien scheint gewechselt zu haben. Sicher ist, daß große Teile von ihnen - wenn auch schwerlich alle - zwar in der Nähe der Hauptstadt, aber ländlich angesiedelt wurden und zwar zweifellos so, daß sie, wie wir dies von jeher in den Inschriften der 25 mesopotamischen Großkönige finden, einen Kanal zu graben (oder wieder herzurichten) hatten, also in eignen Orten zusammenwohnten und dem König von dem so gewonnenen Land Steuern, nach Bedarf aber auch Fronden leisteten. Die Fronden werden von den Propheten (Jes. 47, 6; Jer. 5,19; 28,14; Klagel. 1,1; 5, 5) erwähnt. Über 238) Mit Recht betont bei Klamroth, Die jüdischen Exulanten in Babylonien (Beitr. 6 z. Wiss. v. A.T. 10, Leipzig 1912). 47 Die wertvolle Schrift ist weiterhin wiederholt benützt. Ihre einzige schwache Seite ist vielleicht, daß sie zuweilen noch mehr Angaben über die tatsächlichen Verhältnisse der Exilsgemeinde in Prophetenstellen zu finden sucht, als ihnen entnommen werden kann und daß sie die Schilderungen vom Elend der Exulanten allzuwörtlich glaubt.481 e Punkt fehlt in B 47 Klamroth, Exulanten, S. 1-30. 48 Eine positivere Sicht des Schicksals der Exulanten In Babylonien bieten Eduard Meyer, Geschichte III1, S. 177-178, und Samuel Daiches, Jews in Babyionia, S.6-11.

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Mangel, in einem Fall geradezu über Hunger, wird geklagt (Jes. 51, 14). Eine Zunahme des Drucks unter König Nabunahi 49 im Gegensatz zu der Behandlung unter Evil-Merodach, wie sie Klamroth als wahrscheinlich ansieht, 50 wäre nicht erstaunlich, da aus den Inschriften des Kyros hervorgeht, daß jener König die Fronlasten auch für 5 das eigene Volk gesteigert hat. Einzelne Einkerkerungen, die nach prophetischen Stellen wahrscheinlich sind, haben wohl in Renitenz und diese in der Wirksamkeit von Heilspropheten (Jer. 29, 21) ihren Grund, wie sie wenigstens bis zum Sturz Jerusalems unter Zedekia vorgekommen sind.51 Immerhin kann der Druck in der Regel rein 10 B 362 objektiv nicht schwer gewesen sein, da schon Jeremias | Brief an die Häupter der Exilsgemeinde voraussetzt, daß die Exulanten Erwerbsfreiheit besaßen und in der Lage waren, sich in Babylonien im wesentlichen nach Belieben einzurichten. In zunehmendem Maße finden wir denn auch die Exilierten in der Hauptstadt selbst und zwar in 15 den von der pennsylvanischen Expedition gefundenen und herausgegebenen Muraschu-Dokumenten 52 in den verschiedensten Berufsstellungen, 53 mit einziger Ausnahme der durch Teilnahme an der babylonischen Schreiber-Erziehung (welche offenbar den Juden ebenso wie andern Nichtbabyloniern verschlossen blieb) 54 bedingten rein 20 politischen Amtsstellungen239). Die Zahl der jüdischen Namen in BaB 362

2 w - ' Vgl. S. Daiches, The Jews in Babyl. in the time of Ezra and Nehemia acc. to Bab. inscr. (Publ. Jew.' Con. No. 2, London 1910). |

f A, B: Jev. 49 Richtig Nabunahid. 50 Klamroth, Exulanten, S.39.43. 51 Meyer, Geschichte III1, S. 177-178. Dort auch der Hinweis auf Jeremia 29,21 ff. 52 Die dritte Kampagne der University of Pennsylvania in Nippur förderte im April 1893 das Tontafelarchiv einer jüdischen Geschäftsbank zutage, die nach ihrem Gründer Muraschu benannt wurde. Die Unterlagen stammen aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v.Chr. In seinem Handexemplar von Sombart, Juden, S.365, markiert Max Weber folgenden Eintrag durch Randstrich und die Randbemerkung: „NBI": „Was wir über die reichen Exulanten aus der Bibel erfahren (Esra 1,4.6; Zach. [Sacharja] 6,10-11) läßt uns doch ganz im ungewissen über ihre berufliche Tätigkeit und rechtfertigt doch sicher nicht den Schluß (Graetz), sie seien durch .Handelsbetrieb' reich geworden. (Eher lassen schon die Keilschrifturkunden aus Nippur darauf schließen, daß es jüdische Großhändler in Babylonien gegeben habe)". 53 Max Weber rezipiert hier Daiches, Jews in Babylonia, S. 11-29. 54 Daiches, Jews in Babylonia, S. 29-30: „There was one profession in which we do not find any Jews, and that was the profession of scribe. But neither do we find in it any other non-Babylonians. The names of all the scribes are pure Babylonian".

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bylon nimmt | besonders seit der Perserzeit, zu und man findet nun A 567 Juden als Landbesitzer, Rentenkollektoren, Angestellte babylonischer und persischer Notablen. 55 Endlich und zweifellos zunehmend: im Handel und insbesondere im Geldverkehr, der ja in Babylonien 5 zuerst, schon in Hammurapis Zeit, den Typus des „Geldmannes" hatte entstehen lassen. Die geringe ethnische und, nach der Annahme des aramäischen Volksidioms durch die Exulanten, sprachliche Unterschiedenheit haben von Anfang an gehindert, daß wie in Ägypten Verfolgungen oder eine Ghetto-artige Existenz, wie sie die io gleichzeitigen Assuan Papyri zeigen, sich entwickelten. 56 Die Gemeinde blühte zunehmend. Nächst den Persern scheint sie von allen Fremdvölkern die erheblichste Rolle zu spielen. Die Vermögensverhältnisse eines erheblichen Teiles der Exulanten haben sich, wie die bedeutenden Tempelbauspenden bei der Rückkehr beweisen, 57 sehr 15 günstig entwickelt und die Zahl gerade der Reichen, welche es vorzogen, in Babylon zurückzubleiben, um ihren Besitz nicht zu verlieren, war nicht gering. Das war freilich unter der Perserherrschaft, welche ausgesprochen judenfreundlich war und jüdische Eunuchen, wie Nehemia, als persönliche Vertrauensleute des Königs sah. Aber 20 eine systematische Bedrückung gerade der Exilierten durch die babylonische Regierung ist durchaus unwahrscheinlich. Von religiöser Intoleranz ist nichts zu ermitteln, und so sehr gegebenenfalls die Großkönige darauf hielten, daß ihren Göttern von den Besiegten Ehrfurcht erzeigt wurde, so schritten sie, wie alle antiken Machtha5 5 Daiches, Jews in Babylonia, S. 29: „The MurashQ documents show us that the social position of the Jews in Babylonia in the fifth century B.C.E. was a good one. They owned land and possessed capital, and took a full share in the commercial activity of the community. Many of them were employed in the service of Babylonians and Persians, for whom they transacted business, and whose entire confidence they seem to have enjoyed". Die bis zu Max Webers Abfassung dieser Studie zum antiken Judentum der Jahre 1917-1920 bekannt gewordenen Muraschu-Texte stellt 1917 Julius Augapfel, Rechtsurkunden, zusammen; siehe dazu die Rezension von Bruno Meissner, in: Deutsche Literaturzeitung 1917, S. 1336. Das Bürgschaftsrecht der neubabylonischen und persischen Zeit unter Einschluß der Muraschu-Texte behandelt Paul Koschaker, Das babylonischassyrische Bürgschaftsrecht. Ein Beitrag zur Lehre von Schuld und Haftung. Festschrift der K.K. Karl-Franzens-Universität in Graz für das Studienjahr 1908/09 aus Anlass der Wiederkehr des Jahrestages ihrer Vervollständigung. - Leipzig: B.G. Teubner 1911, S. 32-236. Zu den Muraschu-Texten siehe auch die Einleitung, oben, S. 127, mit der dort angegebenen Literatur. 56 Daiches, Jews in Babylonia, S. 29-30. Dort auch der Hinweis auf die Assuan[Elephantine]-Papyri. 57 Esra 8,24-25. Daiches, Jews in Babylonia, S.29.

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B 363 ber, doch nur ein, wo die Staatsräson es verlangte. | Dabei fehlte nun allen diesen orientalischen Monarchien ein eigentlicher Herrscherkult von der Art des späteren römischen Kaiserkults, denn der Herrscher verlangte zwar die Proskynese und unbedingte Obödienz, stand aber doch unter den Göttern. 58 Dieser Umstand erleichterte 5 die Toleranz. Dennoch war der Haß gegen Babel sehr stark, wie die jubelnden Unheilsprophetien Deuterojesajas beim Herannahen des Perserkrieges zeigen. Es zeigt sich: daß die Exilsgemeinde im Lauf des Exils fest zusammenwuchs. Dies aber war die Leistung vor allem der Priester, deren Masse erst mit der letzten Deportation bei der 10 Zerstörung Jerusalems fortgeführt wurde: vorher hatte Nebukadnezar offenbar gehofft, an ihnen eine Stütze zu haben. Autorität hatten unter den Exilierten zunächst die „Ältesten", 9 A 568 welche in Jeremias Brief (Jer. 29,1) an der Spitze | und vor den „Priestern und Propheten" genannt werden. Offiziell blieben sie vielleicht 15 dauernd die der babylonischen Regierung gegenüber verantwortlichen Vertreter. Zwar hatte König Evil-Merodach den vorletzten judäischen König Jojachin nach langer Gefangenschaft begnadigt und an seine Hoftafel gezogen.59 Die Davididen als die Königssippe werden damit in der Exulantengemeinde einen Ehrenvorrang gewonnen 20 haben. Aber zunächst schwerlich mehr. Tatsächlich traten vielmehr neben einigen Propheten, von denen später die Rede sein wird 60 zunehmend die Priester in den Vordergrund. Aus ähnlichen Gründen, wie in der Völkerwanderungszeit die Macht der Bischöfe stieg. Man erkennt ihre starke Bedeutung schon in der ersten Zeit im He- 25 sekiel-Buche. Hesekiel war priesterlicher Abkunft. 61 Sein Plan eines israelitischen Zukunftsstaates 62 zeigt die Diskreditierung der Königsmachth. Der Fürst (Nasi) ist im Grunde nur ein Kirchenpatron

g Komma fehlt in A

h A: Konigsmacht

58 Max Weber greift hier auf das Manuskript „Rituelle Absonderung" zurück. Siehe oben, S. 194-195. 59 2 Könige 25,27-30. Sellin, Prophetismus, S.80. 60 Siehe unten, S. 729-746. 61 Ezechiel 1,3. 62 Ezechiel 40-48. Mit Herrmann, Ezechielstudien, S.58-61, hält Max Weber Ezechiel 40-48 zumindest im Kern für ezechielisch. In den von Max Weber konsultierten Handbüchern wird der Priester-Prophet Ezechiel als „Vater des Judentums" - so u.a. Sellin, Prophetismus, S. 78 - charakterisiert, der den prophetischen Anstoß zur nachexilischen Gemeindebildung gegeben habe.

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für die theokratisch gebildete Gemeinde. 63 Der „Hohepriester" des Tempels von Jerusalem tritt bei ihm zuerst als zentrale Gestalt der künftigen hierokratischen Ordnung hervor. 64 Die utopischen und zugleich schematischen Einzelvorschläge seines Projektes interessie5 ren uns hier nicht. Praktisch bedeutsam wurde davon neben der Figur des Hohepriesters vor allem die hier zuerst durchgeführte ständische Scheidung der Kultpriester, der Kohanim, von den übrigen, nicht zum Opferkult qualifizierten „Leviten". Aber eben da lagen naturgemäß die Schwierigkeiten: bei Hesekiel spielen noch die Jeru10 salemer Zadokiden als die alleinigen Kohanim die ausschlaggebende Rolle. 65 | Auf dieser Grundlage war eine Einigung der verschiedenen B 364 Priestergeschlechter nicht möglich. Erst der weitere Verlauf der Entwicklung muß den Ausgleich mit den nicht zadokidischen Priestern, den Aaroniden, gebracht haben. 66 Mit Beginn der Perserherrschaft 15 gewannen die Priester die unbedingte Führung. 67 Dies hing mit der ganz konsequent befolgten Politik der Perserkönige zusammen, welche überall die Hierokratie in den Sattel setzten, um sie als Domestikationsmittel der abhängigen Völker zu benutzen. 68 Schon Kyros bezeugte zwar einerseits den babylonischen Göttern seine Ehrfurcht, 20 rühmt sich aber andererseits, alle jene Götter, welche die Babylonier depossediert und deren Bilder und Schätze sie nach Babel zusammengeschleppt hatten, wieder an ihrer alten Wohnstätte installiert zu haben. 69 Demgemäß gestattete er auch den Israeliten die Heim6 3 Ezechiel 44,3; 45,9-17. Emil Kautzsch, Theologie, S.296, bezeichnet den nasf' als ,,Bürge[n] für den regelmäßigen Betrieb des Kultus". 6 4 Amt und Titel eines Hohenpriesters kennt das Ezechielbuch nicht. Kautzsch, Theologie, S.296: „Ganz unnötig hat man sich darüber verwundert, daß Hesekiel dem Priesterstaat nicht eine geistliche Spitze gebe, vielmehr über den .Hohenpriester' gänzlich schweige [...]. Der Gedanke, daß in dem neuen Jerusalem an die Stelle des nationalen, politischen Hauptes ein geistliches, und zwar nun ein Hoherpriester, treten werde, lag ihm fern". 6 5 Ezechiel 40,46; 44,6-31. Kautzsch, Theologie, S.295. 6 6 Siehe oben, S.500. 67 In seinem Handexemplar von Meyer, Geschichte III1, S.209, markiert Max Weber durch doppelten Randstrich folgenden Eintrag zur Perserzeit: „Die Priester, früher die Diener der Volksangehörigen, ein Berufsstand ohne Grundbesitz, ohne wahren Geschlechtsverband, den Schutzbefohlenen näher stehend als den Vollbürgern, werden jetzt der erste Stand, die Elite des Volks, reichlich mit Einkünften ausgestattet". 68 Max Weber rezipiert vermittelt durch Agrarverhältnisse 3 , S. 125-126 (MWG I/6), Meyer, Judenthum, S.71, und ders., Geschichte III1, S.94-95. 6 9 Max Weber bezieht sich auf den Kyros-Zylinder. Im folgenden rezipiert Max Weber Meyer, Judenthum, S.8-93.

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kehr. 70 | Immerhin war er in seiner Benutzung der Priester noch nicht so konsequent wie Darius. Die persische Politik hatte sich zunächst auf die legitime Davididendynastie zu stützen gesucht. Nacheinander finden sich zwei Davididen, Scheschbazar und Serubbabel, als Nasi der Zurückgekehrten. Aber vermutlich weil die Stellung der 5 Davididensippe sich in den Wirren des falschen Smerdes als politisch bedenklich erwiesen hatte, mußte davon abgegangen werden. Dem Serubbabel war damals von dem Propheten Haggai die alsbaldige Herstellung der Krone Davids geweissagt worden. Ob Serubbabel einen entsprechenden Versuch gemacht hat, ist ungewiß. Er ist aber 10 seitdem verschwunden und seine Sippe kam für die Perser nicht mehr in Frage. Ganz allgemein und prinzipiell ging die Politik des Darius von dem Bündnis mit den nationalen Priesterschaften aus. Für Ägypten ist dokumentarisch die Herstellung der alten Priesterschulen durch ihn bezeugt. Die kirchenartige Organisation der ägyp- 15 tischen Religion mit ihren Synoden und ihrer nationalen Machtstellung datiert erst von daher. Für kleinasiatische Apollonkulte findet sich Ähnliches. Für Alt-Hellas steht fest, daß die Perser sowohl das delphische Orakel wie allerhand plebejische' Propheten auf ihrer Seite hatten, und daß der Ausfall der Schlachten von Marathon, Sa- 20 lamis und Platää es war, der die priesterfreie hellenische Kultur davor bewahrte, der orphischen Seelenwanderungslehre oder anderen Mystagogien und der Beherrschung durch eine Hierokratie unter persischer Protektion ausgeliefert zu werden. 71 Ganz entsprechend | B 365 und mit durchschlagendem Erfolg orientierte sich seit ihm, und noch 25 konsequenter seit Artaxerxes, die persische Politik gegenüber den israelitischen Priestern. Die Priester hatten kein Interesse an einer Herstellung der Königsmacht der Davididen, sondern zogen es vor, nötigenfalls unter fremdstämmigen und deshalb der Gemeinde fernstehenden Statthaltern selbst die für alle sozialen und innerpoliti- 30 sehen Verhältnisse ausschlaggebende Macht zu sein. Dem Interesse der persischen Politik kam dies entgegen. Die Schaffung der vor dem Exil völlig unbekannten Figur des „Hohenpriesters" als eines, k durch gesteigerte Reinheitsanforderungen, Privileg des Betretens des Al-

A 569

i A: pebejische

k Komma fehlt in A

7 0 Max Weber bezieht sich auf das Kyros-Edikt in Esra 1,2-4. 71 Max Weber greift hier auf das Manuskript „Rituelle Abschließung" (siehe oben, S. 199-200) und das Manuskript der Rel. Gemeinschaften, S. 198, zurück.

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lerheiligsten im Tempel und ausschließliche1 Qualifikation zum Vollzug bestimmter Riten ausgezeichneten,"1 Repräsentanten der Hierokratie war das Produkt der gemeinsamen Arbeit der priesterlich | beeinflußten Exilsprophetie und der priesterlichen Redaktion und In5 terpolation der Ritualgebote. Die priesterliche Redaktion der Mischpatim und der Thora erwähnt den „Fürsten" (Nasi) nur im Verbot, ihm zu fluchen72 und sieht im übrigen von ihm vollständig ab. Dies alles entsprach durchaus den Anforderungen der persischen Politik. Die Priester hatten aber auch im übrigen der Verständigung 10 mit dem persischen Königtum, wie sie unter Artaxerxes stattfand, sehr konsequent vorgearbeitet. Zunächst durch eine eifrige Registrierung der als vollwertig anzuerkennenden Sippen der Priester und der nunmehr von ihnen geschiedenen nicht priesteramtsfähigen Leviten und Kultdiener und ebenso der Gemeindegenossen.73 Da15 mals sind jene umfassenden, zum Teil der älteren Tradition offenkundig widersprechenden Geschlechtsregister fabriziert worden, welche einen so bedeutenden Bruchteil der jetzigen priesterlichen Redaktion der Tradition ausmachen und für die Zukunft als einzige Beglaubigung der rituellen Qualifikation gelten sollten. Die weitere 20 Arbeit bestand in der Festlegung und schriftlichen Fixierung sowohl der Kultordnung wie der rituellen Gebote für die Lebensführung und in einer entsprechenden Überarbeitung der gesamten" bis dahin schriftlich vorliegenden geschichtlichen Überlieferung und levitischen Thora. Sie erhielt damals, im 5. Jahrhundert, in der Hauptsa25 che ihre jetzige Gestalt.74 Nachdem diese Vorarbeiten geleistet waI A: auschließliche

m K o m m a fehlt in A

n A: gesammten

72 Exodus 22,27. Max Weber hält diesen Vers wie die Mehrzahl der F a c h e x e g e t e n für einen späten priesterlichen Zusatz z u m B u n d e s b u c h . 73 Meyer, Judenthum, S. 9 4 - 1 9 8 . In seinem H a n d e x e m p l a r von Meyer, Geschichte III 1 , S. 192, markiert Max Weber f o l g e n d e n Eintrag durch Randstrich: „Dem j ü d i s c h e n Gemeinwesen d a g e g e n gehörte nur an, wer von Israel abstammte, d.h. wer einem der alten oder der neugebildeten Geschlechter zugehörte, sei es aus den Exulanten, sei es aus d e n wenig zahlreichen Resten der im L a n d e z u r ü c k g e b l i e b e n e n Judaeer. Denn noch d a c h t e man nicht daran, eine Kirche zu gründen; d a s Volk wollte man wieder herstellen". 7 4 Mit der Datierung der Priesterschrift in nachexilische Zeit folgt Max Weber der d u r c h Julius Wellhausen z u m D u r c h b r u c h verholfenen Neueren U r k u n d e n h y p o t h e s e und damit der Mehrheitsmeinung der protestantischen Exegeten. Den F o r s c h u n g s s t a n d zur Priesterschrift dokumentiert Heinrich Holzinger, Einleitung, S . 3 3 2 - 4 7 5 . Daß Max Weber so konsequent von der priesterlichen Redaktion und nicht einer Quelle spricht, ist eine Reminiszenz an A d a l b e r t Merx. Siehe unter d e m Stichwort Pentateuch im Glossar, unten, S. 968.

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ren, gelang es den Priestern durch ihre höfischen Beziehungen unter Artaxerxes, durchzusetzen, 1. daß ein jüdischer Eunuche und GünstB 366 ling des Königs, Nehemia, | mit der Vollmacht eines Statthalters das Gemeinwesen in Jerusalem neu organisierte und durch Ummauerung der Stadt und Synoikismos seinen Bestand sicherte 75 - , 2. daß ein Priester, Esra, das von den Priestern der Exilsgemeinde in Babylon ausgearbeitete „Gesetz" kraft königlicher Autorität als für dies Gemeinwesen verbindlich verkündete und die Vertreter der Gemeinde durch feierliche Urkunde darauf verpflichtete. 76 Uns interessiert hier an diesen Vorgängen zunächst vornehmlich die Durchführung der rituellen Absonderung der Gemeinde. Sie wurde im Exil vollzogen, 0 nachdem das annähernd vollständige Aufgehen der von Assyrien deportierten Nordisraeliten in der aufnahmebereiten Umwelt die Priester und Thoralehrer darüber belehrt hatte, welche entA 571 scheidende Bedeutung für ihre | eigenen Interessen die Errichtung solcher rituellen Schutzwälle haben mußte. Das absolute Verbot der Mischehen war der praktisch wichtigste Punkt. 77 Endgültig wurde es von Esra unter Zuhilfenahme sehr theatralischer Mittel durchgesetzt und sofort mit voller Rücksichtslosigkeit auch die Lösung der bestehenden Mischehen erzwungen. Wie wenig es bis dahin bestand, zeigt sich außer bei den älteren Quellen (Gen. 34, 38;78 Jud. 3;p Deut. 21,10) und in dem Mischblut der Davididen (Ruth!) 7 9 darin, daß von den in Israel Ansässigen neben angeo Komma fehlt in A

p A, B: 3 , ;

7 5 In seinem Handexemplar von Meyer, Geschichte III1, S. 193, markiert Max Weberfolgenden Eintrag zum Synoikismos Nehemias durch Randstrich: „Ausserdem wurde jeder zehnte Mann durch Loos bestimmt, sich in Jerusalem niederzulassen, im ganzen also etwa 3000 Mann. ,Und das Volk segnete alle, die sich freiwillig entschlossen, in Jerusalem zu wohnen'". 76 Im folgenden rezipiert Max Weber die Manuskripte zur „rituellen Absonderung" (Bl.53-59). Siehe oben, S. 192-209. 77 Esra 9,1-10,44; Nehemia 10. Max Weber markiert in seinem Handexemplar von Meyer, Geschichte III1, S.204, folgenden Eintrag zum Mischehenverbot durch Randstrich: „Mit überwältigender Mehrheit nahm eine aus dem ganzen Lande zusammenberufene Vollversammlung den Beschluss an, die fremden Weiber und die von ihnen gezeugten Kinder zu Verstössen (Dec. 458). Mit der Durchführung der Massregel wurde eine von Ezra ausgewählte Commission beauftragt, die während des Winters ihre Aufgabe erledigte". 7 8 Richtig Genesis 34,8-17. 7 9 In Ruth 4,18-22 wird der Stammbaum Davids auf die Moabiterin Ruth (Ruth 1,1-5) zurückgeführt.

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sehenen Geschlechtern und nicht wenigen Priestern und Leviten die hohepriesterliche Familie an dem Frevel beteiligt war (Esra 10,18f.). In der priesterlichen Redaktion hat dieser Kampf gegen das Konnubium sich in einer ganzen Reihe von Theologumena niedergeschla5 gen. So in der Verpönung der Vermischung von verschiedenerlei Samen auf dem Acker, von verschiedenerlei Gespinnst beim Weben und von Bastardtieren. 80 Daß diese Verbote wenigstens teilweise an alte Superstitionen unbekannter Herkunft anknüpften, ist nicht unmöglich.81 Im allgemeinen aber ist weit wahrscheinlicher, daß sie al10 lesamt späte Theologumena formalistischer Priester aus Anlaß der Perhorreszierung der „Vermischung" mit Nichtjuden sind. Denn z.B. die anstandslose Benützung des Maulesels steht für die vorexilische Zeit fest. Nächst dem Konnubium kommt für den kastenartigen Abschluß nach außen die Kommensalität in Betracht. Wir sahen, 82 daß 15 sie auch mit rituell Fremden anstandslos geübt wurde, natürlich aber, wie überall, nur innerhalb des Kreises der entweder durch berith| dauernd Verbundenen oder durch Gastrecht zeitweilig Verbünde- B 367 ten. Bei der gesonderten Mahlzeit der Ägypter und der Hebräer in der Joseph-Geschichte wird die Ablehnung der Kommensalität den 20 Anschauungen der Ägypter im Gegensatz zu den Israeliten zugeschoben. 83 Erst der außerordentliche Nachdruck, den die Priestergesetzgebung auf die Speisegesetze legte, schuf praktisch fühlbare Schwierigkeiten.84 Weder im „kultischen Dekalog" - der doch eine höchst spezialisierte, später folgenreich erweiterte Speisevorschrift 25 (das Böckchen nicht in der Milch der Mutter zu kochen) enthält 85 - , noch in anderen sicher vorexilischen Satzungen sind die später hauptsächlich charakteristischen sonstigen israelitischen Speiseverbote enthalten oder erwähnt, nämlich außer dem Verbot ] zahlrei- A 572 eher, zum Teil sehr wichtiger Tiere (Lev. 11), 1. das Verbot des Hüft30 nervs,86 welches in seiner späteren Spezialisierung fast jeden Genuß von Fleisch der Hinterviertel ausschloß; 2. das Verbot des Fettes (Lev. 3, 17; 7, 23. 25), welches später, interpretierend auf Vierfüßler 80 81 82 83 84 85 86

Levitikus 19,19. So Stade, Theologie, S. 146. Siehe oben, S.696. Genesis 43,32. Die Speiseverbote listet Hugo Greßmann, Artikel Levitisches, Sp. 2085-2086, auf. Exodus 34,26. Genesis 32,33.

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beschränkt, die Israeliten zum Gänsefettverbrauch zwang; 3. das Blutverbot, welches zum Aussalzen und Auswässern des Fleisches nötigte; 4. das Verbot des Gefallenen und Zerrissenen q , welches (in Gemeinschaft mit Nr. 3) die rituelle Regulierung des Schlachtens bedingte. Einige von ihnen (z.B. Lev. 3,17) charakterisieren sich schon s durch die Form als Novellen der Priestergesetzgebung. Der Genuß von Eselfleisch wird 2. Kön. 6,25 vorausgesetzt. Das Verbot des Gefallenen und Zerrissenen wird bei Hesekiel (4,14 vgl. mit 44,31) nur für die Priester als geltend vorausgesetzt und bei Tritojesaja (66, 3) nur das Opfern von Saublut als Greuel angeführt. Teils als allgemei- 10 ne Tabuierungen, teils als Opfertabuierungen zugunsten des Gottes240', teils als priesterliche Reinheitstabuierungen müssen einige ihrer Bestandteile, vermutlich das Bedenken gegen Schweine- und Hasenfleisch87 und das in der Samueltradition (1. Sam. 14,33f.) erwähnte Verbot des Blutgenusses, in alte Zeit zurückreichen. Die ätiologi- 15 sehe Sage, ein im allgemeinen sicheres Kennzeichen hohen Alters, findet sich nur für die Gepflogenheit, den Hüftnerv nicht zu essen, eine metaphysische, also relativ späte, Deutung (aus dem SeelenEi 368 glauben) für das Blutverbot; das in der Spätzeit | des Judentums auf jede Art von gemeinsamem Kochen von Fleisch und Milch erstreck- 20 te Verbot des Kochens junger Böcke in der Muttermilch im sog. kultischen Dekalog scheint einem örtlichen Tabu des Sichemitischen Kultes zu entstammen und steht ohne Motivierung als positive Satzung da. Die Untersagung des Genusses gefallenen oder zerrissenen Viehs kann mit Opfervorschriften zusammenhängen. Für die Verbo- 25 te bestimmter Arten von Tieren findet sich nirgends eine ätiologische Legende. An ihrer Stelle steht vielmehr eine Art von naturwissenschaftlicher Distinktion, die sicher nicht alt, sondern Produkt priesterlicher Schematisierung ist, sich in sehr ähnlicher, teilweise gleicher Art bei Manu (V, § 11 ff.)88 findet und vermutlich den Kreis 30 der verpönten Fleischarten stark erweitert hat. Den einzelnen A 573 Verboten in ihren Entstehungsgründen nachgehen zu wollen, bleibt vermutlich ganz vergebliche Mühe. Daß das Schwein in Palästina, A 572, B 367

2401 Jud. 13,4 scheint zu ergeben, daß das Verbot, „Unreines"' zu essen, ursprünglich für Laien nur kraft Gelübdes verpflichtend war. |

q A, B: Zerissenen

r A, B: „Unreine"

87 Levitikus 11,6-7. 88 Siehe oben, S.368, sowie unten, S.979.

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auch herdenweise, gehalten wurde, steht noch für die Zeit der Evangelien fest. 89 Die Borsten galten auch später nicht als unrein, sondern nur der Genuß des Fleisches. Erst die talmudische Zeit sah den Kleinviehzüchter, aber jeden, auch den Ziegenzüchter: einst den Trä5 ger des frommen Jahwismus, als unrein an, aber nicht wegen des Schweinefleischgenusses, sondern wegen seiner levitisch unreinen Lebensführung. 90 Das wahrscheinlichste wäre an sich, daß ebenso wie bei dem kirchlichen Verbot des Pferdefleisches in Germanien auch hier Verpönung der Opfermahlzeiten fremder Kulte zugrunde 10 lag. Das ziemlich weit - auch in Indien und Ägypten verbreitete Verbot kann aber auch von auswärts übernommen sein. Einschneidender als diese Ablehnung einer Reihe von immerhin sonst recht stark beliebten Fleischgerichten mußten das Verbot des Blutgenusses und die zunehmende Ängstlichkeit der Meidung allen 15 nicht wirklich durch Schlachtung ums Leben gekommenen Viehs auf die Möglichkeit der Kommensabilität wirken, sobald daraus die Notwendigkeit einer rituell kontrollierten und geregelten besonderen Methode des Schlachtens (schachat) aller Tiere abgeleitet wurde, wie es in der nachexilischen Zeit geschah.91 Alles nicht korrekt ge20 schlachtete Vieh galt nun als „Aas" (nebelah), auch dann, wenn die Inkorrektheit etwa auf einer Scharte im Messer (weil dann „gerissen" worden war) oder auf anderen55 Versehen des Schächters beruhte, dessen Kunst erst in langer Übung zu lernen war.92 In der Notwendigkeit, einen rituell | korrekten „Schächter" in der Nähe zu ha- B 369 25 ben, beruhte die Schwierigkeit für korrekte Juden, isoliert oder in kleinen Gemeinden zu wohnen, welche in den Vereinigten Staaten noch bis in die Gegenwart die Zusammendrängung der rituell orthodoxen Juden in den großen Städten beförderte (während die Reformjuden in der Lage waren, dem sehr einträglichen Geschäft der 30 isolierten BeWucherung der Neger auf dem Lande nachzugehen). Die kasuistische Ausgestaltung dieses Speise- und Schlachtungsrituals gehört erst der antiken Spätzeit an, 93 geht aber allerdings in allen s A: andere 89 Markus 5,1-10. 90 Siehe dazu Krauss, Archäologie, S. 141-143. 91 Levitikus 1,5. Benzinger, Archäologie, S.381. 92 Mischna Chullin 2:4 (Goldschmidt, Talmud XI, S.95). 93 Siehe dazu die Auslegung im Babylonischen Talmud, Chullin 32a-33a (Goldschmidt, Talmud XI, S. 95-97).

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Grundlagen auf die exilische Priesterlehre zurück. - Die Kommensalität wurde durch diese Ritualisierung der Speisegewohnheiten sehr erschwert. Ein wirkliches Kommensalitätsverbot hat das offizielle A 574 Judentum niemals ge|kannt. Die Mahnung des (apokryphen) Jubiläenbuches (22,16), sich von den Heiden zu trennen und nicht mit ih- 5 nen zu essen,94 ist ebensowenig rezipiert worden wie jemals eine allgemeine Unreinheit der Häuser der Heiden oder ihrer persönlichen Berührung statuiert worden ist.95 Nur für den Juden, der eine Kulthandlung vornehmen wollte, galt in späterer Zeit das Gebot strengster Absonderung von allem Heidnischen (Joh. 18, 28). Immerhin 10 bestätigen die Berichte der hellenischen und römischen Schriftsteller,96 daß korrekte Juden gegen jede Kommensalität mit Nichtjuden 94 Max Weber rezipiert Schürer, Geschichte III4, S.376. 95 Max Weber greift hier in die Diskussion zwischen Emil Schürer und Adolph Büchler ein und nimmt zugunsten des letzteren Stellung. Für Emil Schürer, Geschichte II4, S.9192, ist die Trennung von Juden und Heiden dadurch verschärft, „daß der Heide, weil er die Reinheitsgesetze nicht beobachtet, unrein sei; daher aller Verkehr mit ihm verunreinige; daß ferner aus demselben Grunde auch die Häuser der Heiden, ja alle von ihnen herrührenden Gegenstände - sofern sie überhaupt der Annahme levitischer Unreinheit fähig sind - als unrein zu betrachten seien. Wenn es in der Apostelgeschichte heißt, daß ein Jude nicht mit einem Heiden verkehren dürfe {Act. 10,28: Meiutöv eotiv avöpi'Iouöctim xoXAäaöaiTi jtpoaEpxea'&ai a\hov\w [athemiton estin andri Judaiö kollastai e proserchestai allophylö; Übersetzung: Einem Juden ist es nicht erlaubt, mit einem Nichtjuden zu verkehren oder sein Haus zu betreten]), so ist dies zwar nicht dahin mißzuverstehen, als ob der Verkehr schlechthin verboten gewesen wäre; wohl aber ist damit gesagt, daß jeder solche Verkehr eine Verunreinigung bewirkte. Alle heidnischen Häuser waren als solche unrein". Dagegen hat Adolph Büchler, 'Am-ha'Are§, S. 114 Anm.1, eingewandt, es sei unrichtig, „daß der Jude den Heiden als unrein angesehen hat und den Verkehr mit ihm als verunreinigend und daß die Häuser der Heiden, ja alle von ihm herrührenden Gegenstände als unrein betrachtet wurden (Schürer II 69ff. [Adolph Büchler bezieht sich auf die Seitenzählung in Schürer, Geschichte, II3]). Daß dieses ausschließlich für den Juden gilt, der den Tempel in Jerusalem besuchen oder an einer Opferhandlung teilnehmen will, sonst aber nicht, das zeigt die einzige Belegstelle aus Joh. 18,28 unmißverständlich". 96 In seinem Handexemplar von Sombart, Juden, S.283, markiert Max Weber durch Randstrich folgenden Eintrag: „Zusammengeschlossen und darum abgesondert ihre fremdenfeindliche Gesinnung, ihre Abschließungstendenz reicht ja weit in das Altertum hinauf. Allen Völkern fiel von jeher ihre .Misoxenie' auf, die ihnen nachweislich zuerst von Hekatäus von Abdera (um 300 v.Chr.) vorgeworfen wird. Wir finden sie dann erwähnt bei vielen Schriftstellern des Altertums: immer fast mit denselben Worten. Am bekanntesten ist die Stelle bei Tacitus (H.V. 1 §5): ,apud eos fides obstinata, misericordia in promptu. Sed adversus omnes alios hostile odium. Separati epulis, discreti cubilibus, proiectissima ad libidinem gens, alienarum concubitu abstinent' [Übersetzung: unter sich bestehen sie starr auf Treu und Glauben, sind immer bereit, Mitleid zu üben. Gegen alle Nichtjuden nehmen sie eine gehässige und feindselige Haltung ein. Sie speisen getrennt jeder an seinem Tisch, und obwohl dieses Volk der Wollust besonders frönt, ent-

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naturgemäß erhebliche Bedenken trugen; der Vorwurf des „odium generis humani" 97 geht zweifellos in erster Linie darauf zurück 241) . Als eines der wichtigsten rituellen „Unterscheidungsgebote" trat in der Exilszeit die strikte SabbatheiWgung in den Vordergrund, 1 ein5 mal weil sie, im Gegensatz zur bloßen Tatsache des Beschnittenseins, ein sicheres und jedermann sichtbares Merkmal dafür abgab, daß der Betreffende tatsächlich seine Zugehörigkeit zur Gemeinde ernst nehme, dann weil die kultischen Feste an die Kultstätte Jerusalem gebunden waren und der Sabbat die einzige von allem kultischen Ap10 parat unabhängige Feier darstellte. Die Sabbatruhe erschwerte die Zusammenarbeit in der Werkstatt mit Ungenossen natürlich sehr erheblich | und trug dadurch und durch seine große Auffälligkeit tatsächlich in sehr starkem Maße zur Absonderung bei. In Gestalt des majestätischen Schöpfungsberichts der priesterlichen Redaktion er15 hielt der Sabbat vermöge 1 des göttlichen Sechstagewerkes nun auch seinen höchst eindrucksvollen ätiologischen Mythos. 2 Die Ritualisierung des Sabbats äußerte sich in umfassenden Einschüben in den Text des Dekalogs. 3 Das aus dem Jahwisten stammende Gebot der 241 ' Korrekte Juden trugen infolge der Speisegesetze zwar im allgemeinen kein Bedenken, Nichtjuden bei sich Gastfreundschaft zu gewähren, lehnten aber die Gastfreundschaft der Heiden und Christen ihrerseits ab. Hiergegen eifern die fränkischen Synoden als gegen eine Erniedrigung der Christen und schärfen ihrerseits den Christen Ablehnung der jüdischen Gastfreundschaft ein. |

t A: vormöge halten sie sich des Verkehrs mit nichtjüdischen Frauen]". Max Weber kennzeichnet das Tacitus-Zitat mit der Bemerkung „NB!" und unterstreicht in dem Zitat „epuiis, discreti cubilibus" („sie speisen jeder an seinem Tisch") und „alienarum concubitu abstinent" („sie enthalten sich des Verkehrs mit nichtjüdischen Frauen"). Max Weber nimmt das Zitat also unter den in den Manuskripten zur „rituellen Absonderung" (Bl. 53-59; oben, S. 192209) in den Vordergrund gerückten Gesichtspunkten des Connubiums und der Commensalität zur Kenntnis. Weitere Belege antijüdischer Polemik griechischer und römischer Schriftsteller listet Emil Schürer, Geschichte III4, S. 150-155, auf. 97 Übersetzt: „Haß auf die Menschheit". 1 In seinem Handexemplar von Meyer, Geschichte III1, S. 177, markiert Max Weber folgenden Eintrag durch Randstrich: „Opfern freilich konnte man Jahwe in der Fremde nicht; das war nach dem Gesetz nur auf dem Tempelberg von Jerusalem gestattet. Um so peinlicher beobachtete man seine sonstigen Satzungen: die starre Heilighaltung des Sabbats und die Beschneidung sind im Exil die .Zeichen' des Volkes Jahwe geworden. So erhielt sich das Volksthum zunächst lediglich als Religion". 2 Genesis 1,1-2,4a. Gunkel, Urgeschichte, S. 107: „Die Erzählung von Gottes Ruhe am siebenten Tage ist ein ätiologischer Mythus". 3 So Meinhold, Entstehung, S.94.

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Unterbrechung der Feldarbeit (Ex. 34, 21 ) 4 und die elohistische allgemeine Vorschrift der Arbeitsruhe (Ex. 23, 12) wurde nun erst zur Untersagung jeglicher Beschäftigung, zum Verbot des Verlassens der Wohnung (Ex. 16, 29), - später durch die Begrenzung des „Sabbatwegs" mit mancherlei Möglichkeiten der Umgehung gemildert 5 - , des Feueranzündens (Ex. 35, 3), so daß schon am Freitag gekocht 575 werden mußte | - für die Lampe durch Umgehungsmöglichkeiten gemildert - , des Lastentragens und Begrabens von Lasttieren, des Gehens zu Markt, des Abschlusses irgendwelcher Geschäfte, des Kämpfens und der lauten Rede (Jer. 17,19;6 Tritojes. 58,13; Neh. 10,32; 13, 15ff.). Die Ableistung von Kriegsdienst wurde in seleukidischer Zeit wesentlich wegen des Sabbats und der Speiseverbote für unmöglich erklärt: die endgültige Entmilitarisierung der frommen Juden, außer für Fälle des Glaubenskriegs, 7 wo nach makkabäischer Ansicht der Zweck die Mittel heiligte, war dadurch besiegelt.8 Ansätze zur Schaffung einer besonderen Tracht, wie sie in ähnlicher Art später die „tefillin" für die exemplarisch Frommen darstellten, finden sich, sind aber, wenigstens zunächst, offenbar nicht weiter entwickelt worden. 9 Die im Spätjudentum ebenso wie im frühen Christentum praktisch wichtigen Bedenken gegen jede Beteiligung an Arbeiten, welche auch nur indirekt heidnischem Opferkult zugute kamen, und gegen jeden sozialen Verkehr, welcher die Gefahr einer indirekten Beteiligung an solchen Kulthandlungen bedeuten konnte, sind erst von den Rabbinen entwickelt worden. 10 Aber die Grundlagen lieferten Prophetie und Thora. Und hier, in der Ablehnung der Gemeinschaft bei irgend einem Op/ermahl, lag das für die politische Parialage der Juden Entscheidende, in der Antike Einzigartige. An diesen Absonde4 Meinhold, Entstehung, S. 97 Anm. 1: „War es Sitte, daß man in dieser Zeit dem Erntearbeiter am je siebenten Tage Ruhe gönnte - einem Tage der nicht ein Tag Jahwes, sondern des Arbeiters war und für ihn auch nur zur Zeit angestrengter Arbeit Geltung hatte (beim Ernten und Pflügen Ex 34,21)". 5 Schürer, Geschichte II4, S.557-558. 575-576. 6 Richtig Jeremia 17,21-22. 7 1 Makkabäer 2,34-41. 8 Schürer, Geschichte II4, S.560; ders., Geschichte III4, S.111-115. 9 Schürer, Geschichte II4, S.567-568. 10 Der gesamte Traktat Avoda Sara (Götzendienst) der Mischna und Talmudim behandelt das Verhältnis zu den Nichtjuden sowie - darin eingeschlossen - das Verhältnis zum heidnischen Kult. Siehe darüber hinaus Tosefta Chullin 2:20.

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rungstendenzen ist das Charakteristische, daß ihr Träger die babylonische ¿sjd/sgemeinde und die von ihr aus maßgebend beeinflußten | Organisatoren der Gemeinschaft der Zurückgekehrten in Palästina B 371 war. Im Gegensatz zu der - nach den vorwiegenden Namen zu schlie5 ßen - offenbar stark nordisraelitischen, daher die nordisraelitische synkretistische Tradition fortsetzenden ägyptischen Exulantengemeinde 11 war die babylonische Gemeinde judäischen und - wie auch die zahlreichen Namensneuschöpfungen der Exilszeit in Babylon zeigen, 12 die alle auf „jah", nicht auf „el", gebildet sind - streng jah10 wistischen Ursprungs. 13 Vor allem aber hatte sie die Kontinuität der prophetischen Tradition in ihrer Mitte, im Gegensatz zu Ägypten, wohin die jüdischen Gegner der Prophetie sich gewendet und Jeremia gewaltsam verschleppt hatten, 14 und dessen politisches Bündnis von der Prophetie stets besonders 3 scharf abgelehnt worden war. 15 15 Wenn man die im ganzen meist viel günstigere Lage der babylonischen | gegenüber den ägyptischen Exulanten, vor allem die weit ge- A 576 ringere Ablehnung durch die Umgebung, erwägt und demgegenüber die Tatsache, daß dennoch die babylonischen und nicht die ägyptischen Juden die Führung bei der Schaffung der entscheidenden ritua A: beonders 11 Die Nilinsel Elephantine an der Südgrenze Ägyptens war Im 5. Jahrhundert v.Chr. Standort einer jüdischen Söldnerkolonie, deren Pantheon, wie die dort gefundenen „Assuan[Elephantine]-Papyri" zeigen, polytheistisch war. Das gilt als Hinweis darauf, daß diese Gemeinde ihre Wurzeln im Nordreich Israel hatte. Siehe dazu Meyer, Eduard, Der Papyrusfund von Elephantine. Dokumente einer jüdischen Gemeinde aus der Perserzeit und das älteste erhaltene Buch der Weltliteratur. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1912. 12 Max Weber bezieht sich auf die in dem Archiv des Bankhauses Muraschu genannten Personen mit jüdischen Namen. Siehe Daiches, Jews in Babylonia, S. 12-20. 13 Max Weber widerspricht hier Werner Sombart. In seinem Handexemplar von Sombart, Juden, S.340, markiert Max Weberfolgenden Eintrag durch Randstrich: „Von dem Schicksal der Juden im babylonischen Exil, das für uns allein in Betracht kommt, sind wir durch die neueren Keilschriftfunde, wenigstens was ihr sexuales Verhalten anbelangt, ziemlich genau unterrichtet: die Inschriften machen es .zweifellos', daß eine allmähliche Verschmelzung zwischen Babyloniern und jüdischen Exilanten sich anbahnte. Wir sehen die Einwanderer ihren Kindern babylonische Namen geben, die Babylonier umgekehrt ihren Kindern persische, hebräische, aramäische Namen". Werner Sombart verweist in diesem Zusammenhang anmerkungsweise auf Hermann Vollrath Hilprechts Ausgrabungsberichte von Nippur. Siehe Hilprecht, Hermann Vollrath, The Resurrection of Assyria and Babylonia, in: ders. (Hg.), Explorations in Bible Lands Düring the 19th Century. - Edinburgh: T&T Clark 1903, S. 1-577, hier S. 289-568. 14 Jeremia 43,6. 15 Siehe oben, S.447. 618-620. 624-626. 649. 682.

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eilen Schranken nach außen und der Gemeindeorganisation nach innen hatten, ebenso wie sie später die Träger der Talmudbildung waren, so kann man daran die ganz überragende Bedeutung der Prophetie und der von ihr getragenen Hoffnungen für die Bildung und Erhaltung des Judentums ermessen. Priester gab es natürlich auch in 5 den ägyptischen Gemeinden. Aber die prophetisch beeinflußte Priesterschaft in Babylon, welche die deuteronomische Tradition lebendig in ihrer Mitte pflegte, 16 war allein der Kern der Fortbildung. In Palästina stützte die bürgerliche Bevölkerung im Gegensatz sowohl zu den reichen landsässigen Sippen wie zu den reichen Priestern die 10 puritanische Tradition. Die folgenreichen sozialen Gegensätze der nachexilischen Zeit zeigten sich gleich im Anfang. Gegner der Zurückgekehrten waren von Anfang an die Samaritaner. Die nach der Tradition (2. Kön. 17, 24) aus mesopotamischen und aramäischen Städten eingesiedelte, mit den einheimischen Israeliten verschmol- 15 zene Bevölkerung verehrte unter Leitung nordisraelitischer Priester Jahwe, aber vielfach in Gemeinschaft mit anderen Gottheiten. Ihre einflußreichsten Schichten waren einerseits die an den Hofhalt des Statthalters, der stets in Samaria geblieben ist, sich anschließenden Beamten und anderen Interessenten, andererseits die reichen Sip- 20 B 372 pen des platten Landes | und der Landstädte, welche an den Landkulten interessiert waren. 17 Als, wie es scheint erst unter Darius, der Tempelbau in Jerusalem begann, erboten sie sich zur Mitarbeit, wurden aber von Serubbabel, wie Rothstein 242 ' wahrscheinlich gemacht hat, infolge eines Orakels des Haggai (2,10f.) 18 abgewiesen (Esra 4, 25 3) und setzten daraufhin die Sistierung des Tempelbaus durch. Ihre Feindseligkeit gegen die Jerusalemiten bestand weiter und insbesondere hinderten sie jeden Versuch, die Stadt zu befestigen. Die Widersacher, vor welchen die Jerusalemiten beständig in Angst lebten (Esra 3, 3), wurden „amme haarezoth" genannt. Die Verhältnisse unter 30 A 577 Nehemia zeigen aber, daß von den besitzenden Schichten der Stadt A 576, B 3 7 2

242

> Juden und Samaritaner (Beitr. z. W. v. A.T. 3, Leipzig 1908).19 Zu Jeremias Zeit (41, 5) kamen Leute aus Sichern und Samaria zur Teilnahme am Tempelopfer. | 16 Max Weber stützt sich auf Hans Schmidt, Propheten, S. 458, der die enge Verwandtschaft zwischen Ezechiel 40-48 und dem Programm des Deuteronomiums unterstreicht. 17 Meyer, Geschichte III1, S.214-216. 18 Haggai 2,10-14. 19 Rothstein, Juden, S. 42-52.

II. Die Entstehung

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Jerusalem und des umliegenden Landgebietes selbst, sowohl Laien wie Priestern und Beamten, ein erheblicher Teil, vor allem die hohepriesterliche Familie selbst, mit den Gegnern des babylonischen Puritanismus verschwägert20 und teils im Einverständnis teils in ihrer 5 Stellung schwankend war (Neh. 5,1; 6,17f.). So ist es auch geblieben. Noch in hellenistischer Zeit (wie es nach Josephus scheint) ist ein Bruder des Hohenpriesters mit einem Samaritaner Statthalter verschwägert und dorthin übersiedelt243'.21 Nur die königlichen Vollmachten, welche Esra und Nehemia besaßen, veranlaßten offenbar 10 die Vornehmen, sich überhaupt zu fügen. Am Bau der Mauer beteiligen sich zwar die plebejischen Thekoiten, aber die Großen (adirim) der Stadt Thekoa nicht (Neh. 3, 5). Auch die besitzenden Schichten der Jerusalemiten wuchern den Kleinbesitz genau so aus wie vor dem Exil, so daß ein scharfer Konflikt entsteht (Neh. 5, 7). 22 Nehe15 mia seinerseits stützt sich neben einer Eskorte auf seine offenbar sehr großen persönlichen Geldmittel und wohl auch diejenigen der babylonischen Exulanten, im übrigen aber auf die Massen. Um die Wohlhabenden Jerusalems zum Schulderlaß zu zwingen, beruft er (Neh. 5, 7) eine „große Gemeinde" (kahal hagedolah). 23 Ebenso be20 ruft Esra (10, 8) zur Erzwingung der Lösung der Mischehen die „Exulantengemeinde" (kahal hagolah) und zwar unter Androhung 241

' Der Vorgang hat sich jedoch vielleicht schon in nehemianischer Zeit abgespielt. |

2 0 In s e i n e m H a n d e x e m p l a r von Meyer, G e s c h i c h t e III 1 , S . 2 0 7 , markiert Max W e b e r f o l g e n d e n Eintrag d u r c h R a n d s t r i c h : „Sinuballit von B e t c h o r o n (n.w. von J e r u s a l e m ) u n d Tobia, der . a m m o n i t i s c h e Knecht', b e i d e mit v o r n e h m e n J u d e n v e r s c h w ä g e r t " . 21 J o s e p h u s , Antiquitates l u d a i c a e XI,7,2 u n d 8,2 (Clementz, A l t e r t ü m e r II, S . 5 0 . 51). 2 2 In s e i n e m H a n d e x e m p l a r v o n S o m b a r t , J u d e n , S . 3 7 0 , markiert Max W e b e r f o l g e n d e n Eintrag d u r c h Randstrich: „Die ältesten u r k u n d l i c h e n B e l e g e für d e n h o c h e n t w i k kelten Leihverkehr im alten Israel enthält w o h l die Strafrede N e h e m i a s , die in ihren H a u p t s t e l l e n (in De W e t t e s c h e r Ü b e r s e t z u n g , die L u t h e r i s c h e Ü b e r s e t z u n g ist voller Ung e n a u i g k e i t e n u n d in d e n H a u p t p u n k t e n g e r a d e z u o h n e Sinn) also lautet: ,Und es e r h o b sich ein großes G e s c h r e i d e s Volkes u n d der W e i b e r g e g e n ihre Brüder, die J u d e n . U n d es w a r e n , w e l c h e s p r a c h e n : Unsre Söhne u n d unsre Töchter, unser s i n d viel: so laßt u n s G e t r e i d e s c h a f f e n u n d e s s e n , daß wir leben". Max W e b e r notiert a m Rand: „Wie überall im Altertum": Er verweist d a m i t auf f o l g e n d e von ihm d u r c h R a n d s t r i c h markierte T h e s e von W e r n e r S o m b a r t , e b d . , S. 371: „Das Bild, d a s N e h e m i a hier entwirft, läßt an Deutlichkeit nichts zu w ü n s c h e n übrig: d a s Volk geteilt in z w e i Hälften: eine reiche O b e r s c h i c h t , die s i c h mit G e l d l e i h e n b e s c h ä f t i g t , u n d eine a u s g e w u c h e r t e M a s s e Landarbeiter. Die . f r e m d e n Völker' s i n d hier einstweilen die ( w a h r s c h e i n l i c h ) s t a m m e s f r e m d e n Volksgen o s s e n im e i g e n e n L a n d e " . M a x W e b e r notiert d a z u a m Rand: „cf. Athen zu Solons Zeit". 2 3 Richtig qehillah g e d o l a h .

A 577

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geistlicher Strafen: der Ausstoßung aus der Gemeinde der golah und des cherem | gegen den Besitz des Nichterscheinenden. Ob der cherem in diesem Fall nur Tabuierung, also Boykott, oder effektive Zerstörung bedeutete, muß dahingestellt bleiben: die Fehde blühte im Lande, wie die Darstellung Nehemias zeigt. In den Esra-Annalen (6, 5 21) findet sich die Bezeichnung „Nibdalim" („die sich Absondernden") für die Gemeinde der rituell korrekten Exulanten und derjenigen, die sich ihnen anschlössen. Diese Gemeindebildung selbst aber war zweifellos erst das Werk des Nehemia. 24 Formell lief die Leistung des Nehemia hinaus auf zweierlei: 1. 10 Synoikismos der Geschlechter und eines ausgelosten Teiles des Landvolkes in der nun befestigten Stadt Jerusalem.25 Ferner 2. Bildung einer Gemeinde, welche bestimmte Minimalverpflichtungen durch eine von Nehemia, den Vertretern der Priester, Leviten und A 578 den „Häuptern" (raschim) des Volks (ha 'am) unterschriebene und 15 untersiegelte Schwurverbrüderung auf sich nahm. Nämlich (Neh. 10):26 1. Aufhebung des Konnubium mit den amme haarezoth, 2. Boykott allen Marktverkehrs am Sabbath, 3. Erlaß jedes siebenten Jahreseinkommens und aller Schuldforderungen in dem betreffenden Jahr, 4. Kopfsteuer von Vi Schekel jährlich für Tempelbedarf, 5. 20 Holzlieferungen für den Tempelbedarf, 6. Erstlinge bzw. ErstlingsAblösung gemäß dem Priestergesetz, 7. Naturalienlieferungen an B 373

24 In seinem Handexemplar von Meyer, Geschichte III1, S.209 und 213, markiert Max Weber folgende Einträge zum Wirken Nehemias mit Randstrich: „Durch den Act vom 24. Tiäri (30. October 445) ist das Judenthum begründet worden [...]. Im J. 445 hatte sich das nach Geschlechtern organisirte Volk als Gemeinde Jahwes constituirt, die abhängigen Leute und die Proselyten, ,die, welche sich von den Landbewohnern getrennt hatten zum Gesetze Gottes', hatten sich dem angeschlossen". 25 Nehemia 11,1-19. 26 In seinem Handexemplar von Meyer, Geschichte III1, S.208, markiert Max Weberfolgenden Eintrag durch Randstrich: „Sie gelobten, kein Ehebündniss mit den .Landbewohnern' einzugehen, am Sabbat und anderen Festtagen den Landbewohnern keine Waaren abzukaufen, das Sabbatjahr und den Schuldenerlass in demselben zu beobachten, endlich jährlich eine Kopfsteuer von V3 seqel (0,4 Mark) an den Tempel zu zahlen, die Holzlieferungen für das Opferfeuer familienweise zu vertheilen, an die Priester die Erstlinge von Frucht und Vieh und die Ehrenportion von Brot, Most und Öl, an die Lewiten den Bodenzehnten zu liefern, wie der Priestercodex vorschreibt - die Lewiten haben wieder den Zehnten davon an die Priester abzugeben. Dadurch wird zugleich der regelmässige Gang des Gottesdienstes und die materiell unabhängige Existenz der amtirenden Priesterschaft und des Cultuspersonals gesichert. Es bedarf kaum der Bemerkung, dass dieser entscheidende Act auf Veranlassung und unter energischer Mitwirkung des Statthalters Nehemia vollzogen ist: er ist das Ziel, für das all sein Tun nur die Vorbereitung war".

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die Tempelpriester und Levitenzehnt, 8. Unterhaltung des Tempels selbst. Der Bericht des Chronisten läßt diese Verbrüderung an die Oktroyierung des mosaischen Gesetzes, d.h. der exilspriesterlichen Redaktion der Kult- und Ritualvorschriften sich anschließen.27 Aber 5 trotz der gerade in diesem Gesetz vorgesehenen bedeutenden kultischen Stellung des Hohenpriesters ist dieser auch an diesem Akt gänzlich unbeteiligt, wie seine Unterschrift auch nicht unter den Garanten der Gemeindebildung des Nehemia erscheint. Die eigentümliche Zwitterstellung der Neugründung tritt in alledem zutage und 10 bestand fast im ganzen Verlauf der weiteren jüdischen Geschichte fort. Einerseits handelte es sich um eine formal freiwillige religiöse Gemeindebildung. Andererseits beanspruchte diese Gemeinschaft der exemplarisch Korrekten letztlich allein die Erbin der sakralen und deshalb auch der politischen Stellung Israels zu sein.28 Indes die 15 wirklichen politischen Vollmachten ruhten stets in den Händen entweder des persischen Satrapen und später des hellenistischen Statthalters und ihrer Beamten, oder eines Spezialbevollmächtigten des Königs, wie Nehemia es der | Sache nach war. Ebenso beruhte auch B 374 die Stellung des Esra formell allein auf der vom persischen König 20 ihm verliehenen Autorität. Ob der vom Chronisten wiedergegebene schriftliche Auftrag des Königs, das Gesetz des „Gottes des Himmels" durchzuführen (Esra 7, 23) und dazu nötigenfalls Gewalt anzuwenden (das. 26), wirklich authentisch ist, mag dahingestellt bleiben; 29 aber seine Stellung gegenüber dem Hohepriester ist ohne eine 25 weitgehende königliche Vollmacht nicht denkbar. Irgendwelche weltliche Gewalt, insbesondere Gerichtsgewalt, ist den Funktionären der neuen Gemeinde vom König offenbar nicht verliehen worden. Der in Samaria residierende Statthalter scheint die Gerichtsbarkeit, jüdische lokale Bezirksbeamte die örtliche Verwaltung gehabt 30 zu haben, als Nehemia in Jerusalem eintraf. Darin und in den Abgabepflichten an den König ist offenbar | keine dauernde Änderung A 579 eingetreten. Nur die Priester, Leviten und Tempeldiener befreit der 27 Esra 8 - 9 . Zur Priesterschrift als von Esra oktroyiertem Gesetz siehe oben, S.501. 712-713. 2 8 Nehemia 9,7-8. 2 9 Diese Frage war zwischen Eduard Meyer, Judenthum, S. 60-70, der für Authentizität eintrat, und Julius Wellhausen, Meyer, S. 89-97, der dies verneinte, strittig. Eduard Meyer, Schrift, hat Julius Wellhausens Kritik zurückgewiesen. Siehe dazu oben, S. 236-237, sowie die Einleitung, oben, S. 23-24.

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(angebliche) Brief des Königs von der Besteuerung. 30 Aber von einem eigenen Regierungsrecht der Gemeinde hören wir nichts. Ebenso sind die Priester- und Levitenzehnten 31 wirklich zwangsweise wohl nur in jenen Zwischenepochen erhoben worden, in welchen ein rituell korrekter jüdischer Fürst regierte und soweit seine Macht reichte. Religiöse Zwangsmittel: der Bann im Nehemiabund, später die rituelle Deklassierung der nicht Verzehntenden als 'Am haarez mußten den Eingang garantieren. Die Unklarheit dieser Lage, die Quelle stets neuer Konflikte, spricht sich in den Dokumenten deutlich aus. Die Judenschaft war ein rein religiöser Gemeindeverband: auch die Abgaben, die sie sich auferlegte, scheinen formell freiwillig übernommen zu sein. Der Brief der oberägyptischen Juden aus dem Jahre 408/7 mit der Bitte um Verwendung für den Wiederaufbau ihres Jahwetempels ist sowohl an den Statthalter in Samarien wie an den Statthalter in Jerusalem gerichtet, 32 nachdem sie vorher dieserhalb bereits - ohne Antwort zu erhalten - „an den Hohenpriester und die Priester in Jerusalem, seine Kollegen" geschrieben hatten. Offenbar war ihnen nicht ganz klar, wer eigentlich die zuständige Instanz sei. Daß sie von den Jerusalemiter Priestern keine Antwort erhielten, ist übrigens nicht erstaunlich. Denn die jüdische Gemeindebildung bedeutete die rituelle Trennung von den Samaritanern und allen nicht formell in die Gemeinde 375 aufgenommenen israelitischen oder halbisraelitischen | Landesbewohnern. Vor allem von den Samaritanern, obwohl diese die gesamte Thora in der Redaktion der Exilspriester annahmen und aaronidische Priester hatten. Das Kultmonopol Jerusalems war hier der entscheidende Differenzpunkt. Auf dieses Kultmonopol hin hatten die babylonischen Exulanten charakteristischerweise entscheidendes Gewicht gelegt. Nur von ihrer Seite geschah dies. Die ägyptische Exulantengemeinde hat, wie die Urkunden aus Elephantine zeigen, sich einen eigenen Tempel geschaffen und noch der in den Wirren der makkabäischen Parteikämpfe nach Ägypten entwichene Hohepriester Onias hat keine Bedenken getragen, dort einen Tempel zu

30 Esra 7,24. 31 Nehemia 13,4-12. 32 Den Brief übersetzt Arthur Ungnad, in: Greßmann, Altorientalische Texte, S. 175177.

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bauen. 33 Der ein ganzes Jahrtausend währende überragende Einfluß der babylonischen Exulanten tritt in nichts deutlicher hervor, als darin, daß schließlich doch sie ihr von Anfang an festgehaltenes Prinzip | durchsetzten. Daß die leitenden Priestergeschlechter und die vor- A 580 5 nehmen prophetisch beeinflußten Kreise, welche das Deuteronomium geschaffen hatten, dorthin exportiert waren und die Kontinuität der Tradition verbürgten, war dafür wichtiger als die überragende ökonomische Stellung der babylonischen Exulanten, welcher diejenige der alexandrinischen Gemeinde später mindestens ebenbürtig 10 war. Dazu aber traten die ethnischen, insbesondere die sprachlichen Verhältnisse: die babylonischen Juden blieben auf dem Boden der aramäischen Umgangssprache in voller Gemeinschaft mit dem Mutterlande, 34 die Juden in den hellenistischen Gebieten nicht - was noch in dem Schicksal der christlichen Mission bei den beiderseiti15 gen Proselyten charakteristisch nachwirkte. Soteriologisch wurde die Etablierung des Opfermonopols Jerusalems in Verbindung mit der Diasporaexistenz der Juden insofern eminent wichtig, als jetzt das Opfer erstmalig exklusiv den Charakter des Gemeindeopfers annahm. Dem täglichen Opferdienst in Jerusalem stand gegenüber: 20 daß der Einzelne nunmehr überhaupt aufhörte zu opfern, 35 chattat b und ascham mindestens für den Diasporajuden nur in der Theorie fortbestanden: der Einzelne zahlte eine feste Abgabe nach Jerusalem, statt selbst zu opfern. Praktisch aber bot der Sieg dieser babylonischen Auffassung für die internationale Verbreitung des Juden25 tums die größten Vorteile. Daß der Kult in Jerusalem ordnungsmäßig stattfand, war, als von Jahwe geboten, für die Diasporajuden wesentlich. Aber als Gastvolk in fremdem Lande gewannen sie natürlich ungemein | an Bewegungsfreiheit, wenn sie nicht mit der Pflicht B 376 eigener Tempelbauten im fremden Land belastet waren. 30 Dem Prinzip gemäß lehnte die Gola jeden andern Tempel als illegal ab. Fortan verschärfte sich der Gegensatz gegen die Samaritaner immer weiter.36 Wir finden schon in der Zeit der Ptolemäer Juden und Samaritaner in Ägypten in bitterer Konkurrenz miteinander. b A, B: chakat 33 So Schürer, Geschichte I 4 , S.215Anm. 16; ders., Geschichte III4, S.42.131 und 144147. 582 Anm. 174. 34 So Klamroth, Exulanten, S.49. 35 So Schürer, Geschichte II4, S.312; ders., Geschichte III4, S. 119 und 148-149. 36 So Meyer, Judenthum, S. 122-126.

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Das Schicksal der Samaritaner soll uns hier weiter nicht bekümmern. Sie haben religionsgeschichtlich das immerhin wichtige negative Interesse: daß man an ihrem Schicksal im Vergleich zu dem der Juden studieren kann: was der nur an der Thora orientierten Religion der israelitischen Priester fehlte, um „Weltreligion" zu werden. Die bne Jisrael, wie sie sich nannten, blieben rein ritualistisch. Es fehlte ihnen 581 1. die Anknüpfung an das judäische Prophetentum, welches | sie ablehnten: 37 ihre Messiashoffnung blieb daher eine Hoffnung auf einen innerweltlichen Fürsten, den ta'eb („Wiederkehrenden"), 38 ohne das ungeheure Pathos der prophetischen Theodizee und Sozialrevolutionären Zukunftshoffnung. Es fehlte ihnen 2. trotz der Existenz von Synagogen die Fortbildung des Gesetzes durch jene plebejische Schicht volkstümlicher Autoritäten, welche die Rabbinen repräsentierten und ihr Produkt: die Mischna. Deren Bedeutung werden wir später kennen lernen. Das Pharisäertum, aus dessen Geist der Talmud geboren ist, haben sie nicht entwickelt, die Auferstehungshoffnung lehnten sie ab, auch darin der sadduzäischen Partei in Jerusalem verwandt, mit der sie auch die freundlichere Beziehung zum Hellenismus teilten. Es fehlte also, kann man sagen, die konfessionelle Entwicklung, die an dem Inhalt der prophetischen und rabbinischen Soteriologie und an dem eigentümlichen pharisäischen Rationalismus verankert war. Sie haben noch im Mittelalter reviváis erlebt (14. Jahrhundert) und noch im 17. Jahrhundert im Orient verbreitete Kolonien (bis nach Indien) gehabt, 39 aber eine nationale religiöse Ethik, die den Okzident hätte gewinnen können, nicht entwickelt. Nur als jetzt sehr kleine Sekte (und notorisch als die ärgsten Gauner des Orients, deren Fälschungen auch ernste Gelehrte zum Opfer gefallen sind)c existieren sie bis heute. 40 C A, B: sind), 37 Die prophetischen Schriften der Vorderen Propheten, d.h. der Geschichtswerke von Josua bis 2 Könige, und der Hinteren Propheten des corpus propheticum wurden nicht in den samaritanischen Kanon aufgenommen. Siehe dazu Meyer, Geschichte III1, S.216: „Die prophetische Literatur und die Geschichtswerke konnten die Samaritaner nicht übernehmen, da sie mit Ausnahme von Amos und Hosea überall von Jerusalem reden". 38 Meyer, Geschichte III1, S.215, mit Hinweis auf Adalbert Merx. 39 Auch Paul Fiebig, Artikel Samaria: II. Samaritaner, in: RGG1 V, Sp.237-238, hier Sp.237, spricht von „einer literarischen Wiedergeburt im 14. Jhd., die von Pinehas ben Joseph (1309-63) ausging." Samaritanische Kolonien sind bis ins Mittelalter vor allem in Kairo und Damaskus belegt. 40 Siehe neben dem zuvor genannten Artikel vor allem Kautzsch, Emil, Artikel Samaritaner, Samariter, in: RE3 XVII, S.428-445.

II. Die Entstehung des jüdischen Pariavolkes

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Als Resultat der Entwicklung ist festzustellen: daß die „Juden", wie die Gemeinschaft von nun an auch offiziell heißt, eine rituell abgesonderte konfessionelle Gemeinde geworden waren, die sich durch Geburt und durch Aufnahme von Proselyten | rekrutierte. 41 Denn paral- B 377 5 lel der rituellen Absonderung geht die Begünstigung des Eintritts von Proselyten. Der eigentliche Prophet des Proselytismus ist Tritojesaja (Jes. 56, 3. 6).42 Während der Priesterkodex nur von der Gleichstellung des „ger" mit den altbürtigen Israeliten spricht, den „Fremden" (nechar) aber ausdrücklich vom Passah ausschließt (Ex. 12, 43), ruft 10 Tritojesaja den Fremden (nechar), der, vor allen Dingen, den Sabbat und überdies die anderen Gebote Jahwes hält, zur Teilnahme am „Bunde" und damit am Heil Israels. Proselyten sind anscheinend schon in der ersten Exilszeit gemacht worden. Das mußte sich in der Perserzeit, als die Juden zu Hofämtern aufstiegen, noch steigern. Die 15 Geschichte von Elisa und Naeman 43 scheint als Paradigma für eine vermutlich damals zugelassene (später als Rückschlag gegen den römischen und hellenistischen Herr|scherkult streng verpönte) sehr la- A 582 xe Praxis in bezug auf die Haltung gegenüber den fremden Reichsgöttern seitens der jüdischen Höflinge in die Redaktion der Königsge20 schichten aufgenommen zu sein. Vielleicht gerade auf Nehemia persönlich ist die Zulassung der früher ausgeschlossenen Eunuchen bei Tritojesaja zugeschnitten. Die nachexilische Zeit hat dann den allgemeinen Grundsatz in die Thora gebracht, daß Fremdsippen durch Übernahme der Pflichten des Gesetzes nach drei Generationen den 25 Altjuden völlig gleichgestellt sind44 und nur das Konnubium mit Priestern nicht haben. 45 Man wendete, wie später zu erörtern sein wird,46 die alten Grundsätze von der Behandlung der gerim auf diejenigen Fremden an, die ohne Übernahme der vollen Gesetzespflichten sich als Freunde zur Gemeinde hielten. Innerhalb der Juden selbst kennt 30 der Chronist nur die Stände der Kohanim (Priester), das heißt: der Aaroniden d -Abkömmlinge, der Leviten und der später verschwundenen, kastenartig deklassierten, Nethinim (Tempeldiener nebst den d A: Aaronden 41 42 43 44 45 46

So Meyer, Judenthum, S. 119-122. Bertholet, Stellung, S. 132-135. 2 Könige 5,1-27. Deuteronomium 23,8-9. Levitikus 21,14. Siehe dazu die Pharisäer-Studie, unten, S. 837-839.

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sonstigen Kategorien des niederen Tempeldiensts). Die bevorrechtigten Stände standen aber mit allen andern Altjuden in vollem Konnubium und voller Kommensalität; sie waren ursprünglich nur durch verhältnismäßig einfache spezifische Reinheitspflichten belastet, die beim Hohenpriester noch weiter gesteigert waren. Wie sich nun einer- 5 seits sozial die vornehmen Priestergeschlechter von den gewöhnlichen Aaroniden differenzierten und wie andererseits rituell der Begriff des 'Am haarez, nach dem Exil zunächst identisch mit der außerB 378 halb des kahal hagolah, der durch Verpflich|tung auf das Ritual gebildeten Gemeinde, stehenden Landesbewohner, vor allem den Samari- 10 tanern, sich weiterhin wandelte, ist später zu besprechen.47 Jedenfalls waren die Juden durch die von der babylonischen Exulantengemeinde herbeigeführte Oktroyierung des Ritualgesetzes und die Bildung der Golah-Gemeinde ein Pariavolk mit einem Kultmittelpunkt und einer Zentralgemeinde in Jerusalem und mit internationalen Filialge- 15 meinden geworden. Ihre folgenreichste soziale Besonderheit bestand von Anfang an darin: daß eine wirklich ganz korrekte Innehaltung des Rituals für die Bauern ganz außerordentlich erschwert war. Nicht nur weil der Sabbat, das Sabbatjahr, die Speisevorschriften an sich für ländliche Ver- 20 hältnisse schwer einzuhalten waren. Sondern vor allem: weil mit zuA 583 nehmender kasuistischer Entwicklung der für das Verhalten maßgeblichen Gebote eben die Lehre im Ritual zum Erfordernis korrekten Lebens werden mußte. Die Priesterthora aber reichte naturgemäß in die Landorte nur wenig hinein. Die Innehaltung der später, 25 wie wir sehen werden,48 von den exemplarisch Frommen immer weiter propagierten eigentlichen levitischen Reinheitsgebote vollends war für die Bauern, im Gegensatz zur Stadtbevölkerung, überhaupt so gut wie ausgeschlossen. Dieser Erschwerung stand für die Bauern kein Gewinn an Anziehungskraft gegenüber. Der Festkalender der 30 Exilspriester, den Esra oktroyierte,49 hatte alle alten Feste ihrer früheren Beziehung zu dem Ablauf der ländlichen Arbeit und Ernte beraubt.50 Vollends die unter Fremdvölkern lebenden Juden konnten 47 Siehe dazu die Pharisäer-Studie, unten, S. 833-834. 48 Siehe dazu die Pharisäer-Studie, unten, S. 789-790. 49 So Meyer, Judenthum, S. 226-227. 50 Den Prozeß der Denaturierung beschreibt in einer von den Lehr- und Handbüchern, die Max Weber konsultiert, übernommenen Weise Julius Wellhausen, Prolegomena, S. 94-107; ders. Geschichte 7 , S. 172-174.

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nicht leicht in ländlichen Orten ein rituell irgendwie korrektes Dasein führen. D e r Schwerpunkt des Judentums mußte sich zunehmend in der Richtung verschieben, daß sie ein stadtsässiges Pariavolk wurden, - wie es ja auch geschehen ist. Niemals aber würde sich eine zunehmend „bürgerliche" Glaubensgemeinschaft in diese Parialage freiwillig begeben und für die Teilnahme an ihr mit weltumspannendem Erfolg Proselyten gewonnen haben ohne die Verheißungen der Prophetie. Die unerhörte Paradoxie, daß einem Gott, der sein erwähltes Volk nicht nur nicht gegen die Feinde schützt, sondern in Schmach und Verknechtung stürzen läßt und selbst stürzt, nur um so inbrünstiger angehangen wurde, findet in der Geschichte sonst kein Beispiel und ist nur aus dem gewaltigen Prestige | der prophetischen Verkündigung erklärlich. 51 Dies Prestige beruhte, wie wir sahen, rein äußerlich auf dem Eintreffen bestimmter Weissagungen der Propheten, oder richtiger darauf: daß bestimmte Ereignisse als deren Erfüllung gedeutet wurden. Man kann die Festigung dieses Prestiges gerade inmitten der Exilsgemeinde in Babylon deutlich erkennen. Während die ägyptische Partei den Jeremia gewaltsam mitschleppt und trotz der furchtbaren Erfüllung seiner Orakel, vielleicht eben dieserhalb, haßt - angeblich hat sie ihn gesteinigt 52 - , schlägt in Babylon Hesekiel gegenüber, den man anfänglich als Narren verspottet hatte, mit der niederschmetternden Nachricht vom Fall Jerusalems die Stimmung völlig um. Wer nicht endgültig verzweifelte, hielt sich hinfort an ihn als Berater und Tröster und suchte seinen Rat. Und während die Samaritaner begreiflicherweise

eine Prophetie, | welche dem alten Reich von Samaria dauernd nur Unheil verkündet und sich weiterhin nur für Jerusalem interessiert hatte, ablehnten, gewann die Prophetie innerhalb der Exilsgemeinde ihre endgültige Stellung durch die Erfüllung jener Heilsweissagun30 gen, welche die Heimkehr aus dem Exil verkündeten, an welche man

51 Wellhausen, Geschichte 7 , S. 144: „In diesem großen Schiffbruch wurde jetzt die Prophetie - nicht die landläufige, sondern die oppositionelle, wie sie zuletzt durch Jeremias vertreten w a r - d e r Rettungsbalken für die, die sich daran hielten. Sie hatte bis dahin den Untergang des Gemeinwesens geweissagt; schon das war tröstlich, daß sie denselben als notwendig im Namen Jahves vorausgesehen und verstanden hatten. Jetzt aber, als die Notwendigkeit Tatsache geworden war, schlug die Weissagung um, aus der Drohung in die Verheißung [...]. Der Anfänger der exilischen und nachexilischen Prophetie war Ezechiel". 52 Siehe Paralipomena Jeremiae IX 21-32; Vitae Prophetarum II 1.

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sich während der Exilszeit in Babylon klammerte und als deren Erfüllung man die Errichtung der Gola-Gemeinde in Jerusalem ansah. Diese Gemeinde erschien als jener „Rest", dessen Errettung seit Arnos und vor allem seit Jesaja verheißen war und dessen Zukunft im Exil den Gegenstand der nunmehr zur Heilsweissagung umschlagen- 5 den Prophetie gebildet hatte. 53 Unmittelbar nach dem Sturz Jerusalems, der vollen Erfüllung der furchtbaren Drohungen Jahwes, vollzog sich dieser Umschlag zur Heilsprophetie bei Jeremia und vor allem bei Hesekiel. Und wenn bei dem weichen Melancholiker Jeremia warmherzige Tröstung und eine sich selbst bescheidende Hoffnung 10 darauf, daß noch einmal friedlicher Ackerbau im Heimatlande möglich sein werde, im Grunde den ganzen Inhalt der Zukunftserwartung ausmachte, so schwelgte der Ekstatiker Hesekiel in Träumen von einer furchtbaren Endkatastrophe der Feinde, unerhörten Wundern und einer glorreichen Zukunft. Unmittelbare Drohungen gegen Ba- 15 bei, wie sie bis zum Sturz Jerusalems von ekstatischen Heilspropheten noch verkündet worden waren und das scharfe Einschreiten der Regierung und die Mahnungen Jeremias zur Geduld und Fügsamkeit B 380 hervorgerufen hatten, | konnte er244) nicht wagen. Die Perser waren noch nicht aufgetaucht. Er bewegte sich daher in dunklen Andeutun- 20 gen seiner Hoffnungen. Unheilsorakel gegen die schadenfrohen Nachbarn: Tyros, Sidon, Ammon, Moab, Edom, die Philisterstädte und gegen das als unverläßlicher Bundesgenosse erprobte Ägypten schaffen Raum für die Hoffnung auf Herstellung Israels durch die Macht Jahwes allein. Die Drohungen gegen Ägypten verwenden my- 25 thische Motive einer Weltkatastrophe. 54 Gog, wie es scheint, ein, an die Person eines innerkleinasiatischen Fürsten (von Tubal und Mesech: 38, 2) anknüpfend, phantastisch zu einem Gebieter des Nordlandes, der alten Quelle aller Völkerwanderungen, gesteigerter Barbarenkönig, führt dereinst alle wilden Völker gegen das hergestellte 30 A 585 heilige Volk Jahwes | und in einem fürchterlichen Gemetzel, bei dem den Israeliten fast nur die Aufgabe der Aufräumung des zu einem einzigen Leichenfelde verunreinigten heiligen Landes verbleibt, bereitet Jahwe ihm und damit allen Feinden Israels, die er selbst herbeigerufen hat, den Untergang (Kap. 38 und 39). Und was dann? Ur- 35 A 584, B 3 8 0

244

> Über Hesekiel vgl. Herrmann, Ezechielstudien, Berlin 1908. |

53 Jeremia 50,17-20; Ezechiel 39,25-29. 54 Ezechiel 25,1-30,19.

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sprünglich hatte Hesekiel an die Wiederkunft Davids oder eines Davididen gedacht (34, 23). Aber das unbelehrbare Verhalten des Königsgeschlechtes und die Erkenntnis, daß nur die Priestergewalt die Gemeinde zusammenhalten könne, wandelte seine Ideale. Er selbst 5 war Zadokide und so formte sich seine endgültige Hoffnung, nach fünfundzwanzigjähriger Gefangenschaft, zu jener rational geordneten Theokratie, von der oben gesprochen wurde. 55 Die Königshoffnung ist begraben. Aber reiche innerweltliche Wohlfahrt und - wie schon bei Jeremia - ein neuer ewiger Bund mit dem Volk, dem Jahwe io ein neues lebendiges Herz geben wird von Fleisch und Blut statt des steinernen Herzens, das sie ins Verderben führte (36, 26. 27), ein hoher Ehrenplatz vor allen Völkern zur Ehre von Jahwes Namen sind den treu Gebliebenen sicher. Die wilden ekstatischen Visionen und Auditionen seiner Frühzeit sind abgeklungen, in breit ausgesponne15 nem Bilde malt Hesekiel die Zukunftsverfassung und münzt seine Gesichte kunstvoll und pedantisch zu einer intellektuell ausgedachten Utopie um (Kap.40ff.): er ist der erste im eigentümlichen Sinn schriftstellernde Prophet245).561 Aber Hesekiel war, wie schon erwähnt, nicht nur Schriftsteller, B 381 20 sondern als Priester auch seelsorgerlicher und - sozusagen - „religionspolitischer" Berater sowohl der einzelnen Exulanten wie der im 24s> Denn da das Zukunftsgericht den späteren kirchenpolitischen Projekten | der Exilspriester und deren Ausführung durch Esra und Nehemia nicht entspricht, so ist keinerlei Grund für die Annahme, 8 daß diese Partien spätere Zusätze seien wie oft angenommen wird. Der Umschlag von halb pathologischer und eschatologischer Apokalyptik des Ekstatikers zum intellektualistischen Ausklügeln eines Zukunftsstaatsprojektes ist durchaus nichts Singulares. |

e K o m m a fehlt in A 55 Siehe o b e n , S. 7 0 8 - 7 0 9 . 56 Max W e b e r ist hier im G e s p r ä c h mit J o h a n n e s H e r r m a n n , Ezechielstudien, S. 125— 126: „ D e n n soviel ist wohl deutlich, daß 40—48, gesetzt daß Ezechiel der Verfasser ist, weil v o n g a n z a n d e r e n V o r s t e l l u n g s k o m p l e x e n a u s g e h e n d , nicht zu gleicher Zeit wie die betreffenden Stellen in 1 - 3 9 abgefaßt sein kann, s o n d e r n einer s p ä t e n L e b e n s p e r i o d e d e s Profeten e n t s t a m m e n muß, in der die neue Zeit seine Innenwelt g e w a l t i g v e r ä n d e r t hat. Es kann hier, w o die F r a g e nur mit B e z i e h u n g auf einen Punkt gestreift wird, nicht m e i n e A u f g a b e sein, im Einzelnen zu u n t e r s u c h e n u n d darzustellen, wie es p s y c h o l o g i s c h m ö g l i c h s c h e i n e n m a g , daß der eine Ezechiel s o w o h l Ez 1 - 3 9 wie a u c h 4 0 - 4 8 g a n z o d e r d o c h z u m großen Teil g e s c h r i e b e n h a b e n kann. J e b e s t i m m t e r m a n erkennt, daß in 1 - 3 9 u n d 4 0 - 4 8 wirklich in sehr vieler Hinsicht zwei v e r s c h i e d e n e G r u n d a n s c h a u u n g e n z u m A u s d r u c k k o m m e n , d e s t o mehr w ä c h s t d i e historische B e d e u t u n g der Persönlichkeit Ezechiels". Siehe a u c h die Einleitung, o b e n , S. 123, u n d d i e dort a n g e g e b e ne Literatur.

A 5 8 5 , B 381

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A 586

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Das antike Judentum

Exil maßgebenden Vertreter der Gläubigen: der Ältesten. Als ein „Wächter" des Volkes erscheint er sich selbst. Und in den Erfahrungen dieser Seelsorge57 mußte auch ihm das Problem der „Schuld" an dem über Israel verhängten Unheil, vor allem der Kollektivschuld und Solidarhaftung, welches die Thoralehre beschäftigt hatte, beson- 5 ders nahe treten. Man bemerkt deutlich, wie er dazu Stellung sucht. In der Qual seiner pathologischen Lähmungen fühlt er sich (4,5) gelegentlich als | bestimmt, die alte Kollektivschuld des Volkes abzubüßen. Im wilden Zorn seiner Unheilsorakel andererseits beschuldigt er wie seine Vorgänger oft die Gesamtheit des Volkes der hoffnungs- 10 losen Verworfenheit und kündet scheinbar den allgemeinen endgültigen Untergang an. Aber das war ihm selbst unerträglich, und angesichts des mindestens zum Teil unverschuldeten Leidens der Exulanten im Gegensatz zu der politischen Unbelehrbarkeit und dem ökonomischen Eigennutz der in Jerusalem Gebliebenen ist ihm im Ge- 15 gensatz zu diesen allein die Gola Träger aller Hoffnung und künftigen Heiles (11, 16), während die Daheimgebliebenen alles Unheil verschuldet haben. Aber nach dem Sturz Jerusalems fiel auch das für die Bedürfnisse der Theodizee fort, so sehr diese Überzeugung seither das religiöse Selbstbewußtsein der Exilsgemeinde als solcher ge- 20 stützt und bestimmt hat. Innerhalb der Exilierten bestand und verschärfte sich die ökonomische Differenzierung und wuchs auf der einen Seite die Neigung der Gutsituierten zu Indifferenz und Anpassung, auf der andern Seite das Ressentiment der frommen Armen empor.58 Unerträglich und nicht aufrecht zu erhalten war der Gedan- 25 ke, auch jetzt noch kollektiv für Sünden der Väter in abgelebten Zeiten büßen zu sollen. Das Bedürfnis nach einer Prämie für die Treue gegen Jahwe wurde gebieterisch, und entschlossen brach nun auch Hesekiel, wie vorher schon die Deuteronomistenschule, mit dem alten Solidarhaftsgedanken (Kap. 18 und 33), | und zugleich mit der, 30 vermutlich durch die Eindrücke des babylonischen Sternenglaubens nahegelegten Vorstellung, daß Jahwe unerbittlich vergelte, daß „unsere Sünden auf uns" seien wie ein Schicksal, eine Ansicht, die für die Seelsorge nachteilige fatalistische oder zur Magie oder Mystagogie führende Konsequenzen haben mußte. Es gibt überhaupt keine un- 35 57 Für Julius Wellhausen, Geschichte 7 , S. 146, verwandelt sich Ezechiels Beruf in den eines Seelsorgers. A u c h Ernst Sellin, Prophetismus, S. 78, spricht von Ezechiel als dem „ersten prophetischen Seelsorger". 58 Klamroth, Exulanten, S. 41-45. 76-85.

II. Die Entstehung

des jüdischen

Pariavolkes

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entrinnbare Schuldbelastung des Einzelnen, sei es durch eigene Sünden oder durch die Erbschuld der Väter. Jahwe vergibt dem Einzelnen nach seinem Wandel: wer gerecht ist, die Mischpatim und Karitätsgebote Jahwes und sein chukkot hält, der wird leben; die aufrich5 tige Bekehrung löscht auch schwere Schuld aus.59 Die seitdem herrschende Buße Stimmung der Gola wurde dadurch religiös unterbaut und zugleich jener Unterschied der allein zum Heil berufenen demütigen „Frommen" im Gegensatz zu der Frivolität der Reichen und Mächtigen vorbereitet, welcher später, vor allem in den Psalmen, die 10 jüdische Religiosität stempelte. | Aber das Bedürfnis, die Gemeinde A 587 durch Unterscheidungszeichen fest in der Hand der Priester zu halten, zu denen Hesekiel selbst gehörte, wendete bei ihm die positiven Anforderungen an das Verhalten durchaus nach der kultischen und ritualistischen Seite, wie früher ausgeführt wurde. 60 So stehen Gesin15 nungsethik - das schöne Bild von der Umwandlung des steinernen Herzens in ein Herz von Fleisch und Blut - und priesterlicher Formalismus scheinbar unvermittelt nebeneinander: erstere ein Vermächtnis der alten, insbesondere der jeremianischen Prophetie und auch Erzeugnis des eigenen religiösen Erlebens, letzterer der Nieder20 schlag der praktischen Interessen des Priesters. Bei den Propheten der ersten nachexilischen Zeit steht es ähnlich. Haggai und Sacharja, die Heilspropheten der kurzen Periode der Hoffnung unter Serubbabel, sind noch einmal rein national, am Königtum und Tempel, orientiert. Die Nachtgesichte Sacharjas,61 eines 25 gebildeten Priesters,62 sind eine Kunstkomposition: die Planetengeister in den 7 Augen (3, 9), der „Ankläger" und die Engel im Himmel

59 Wellhausen, Geschichte 7 , S. 146: „Gegenüber einer Verzweiflung, die in dem sündigen Zusammenhang des Ganzen zu versinken glaubte, hebt er [sc. Ezechiel] die Möglichkeit der Bekehrung hervor. Die sittliche Freiheit legt zwar dem Einzelnen eine schwere Verantwortung auf, aber sie gewährt ihm auch den Trost, daß er aus der Kausalität heraus kann, daß er sich bekehren kann und leben. In der Bekehrung liegt die Sündenvergebung eingeschlossen. Freilich verdirbt Ezechiel wieder Alles und verwickelt sich in die größten Widersprüche dadurch, daß er dennoch die Sündenvergebung in der Aufhebung der Strafe sieht und nun eine genaue Korrespondenz zwischen dem inneren Wert jedes Einzelnen und seinem äußeren Ergehen statuiert, als notwendigen Ausfluß der göttlichen Gerechtigkeit, die nicht dulden könne, daß die Gegenwart unter der Schuld der Vergangenheit und das Individuum unter der Schuld der Gemeinschaft leide". 60 Siehe oben, S. 500-501. 61 Sacharja 1-8. 62 So Hölscher, Profeten, S.338.

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Das antike

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zeigen babylonische Einflüsse, 63 das Zitieren der alten Propheten (1, 6) als Autoritäten und der Engel Jahwes als Träger der göttlichen Befehle, statt der unmittelbaren Eingebung, den schriftstellerisch abgeleiteten Charakter und die Scheu vor der alten naturalistischen Leibhaftigkeit; in der Sache selbst dreht sich alles um den Tempelbau, 5 nach dessen Vollendung das Heil eintreten wird.64 Umgekehrt finB 383 det | sich auffallenderweise in den Orakeln Tritojesajas (66, lf.) 65 eine Ablehnung des Tempels, da der Himmel selbst Jahwes Tempel sei, eine modifizierte Erinnerung an die relative Indifferenz gegen den Kult bei der alten Prophetie, und ebenso die alte starke Betonung der 10 sozialen und humanitären Pflichten (58, lf.) 66 als wichtiger als alles Fasten. Die Abgötterei und die fremden Kulte sind wie vor dem Exil die entscheidenden Frevel. Andererseits liegt gerade bei diesem Propheten starker Nachdruck auf der Erfüllung der äußeren rituellen Lebensordnungen, welche jetzt das einzige Zeichen der Zugehörig- 15 keit zur Gemeinde waren. Noch einmal entlud sich bei ihm die Hoffnung auf den Tag Jahwes (66,12f.) als den Tag der Tröstung für Israel, des Unheils für die Feinde, und furchtbarer' Rachedurst gegen die Feinde lebt in dem großartigen Bilde des wie ein Winzer vom Blut der Edomiter geröteten, über die Berge daherschreitenden Gottes (63, 20 A 588 lf.). Ebenso findet sich bei Joel (2, 20) der jetzt | schon schematisch auftretende „Feind von Norden" und ein phantastisch ausgemaltes Völkergericht (4, lf.). 67 Aber im ganzen hat sich die Verschiebung vollzogen, welche durch die Lage der kleinbürgerlichen Gemeinde gegenüber dem feindlichen oder indifferenten Patriziat bedingt war: 25 die Frommen im Gegensatz zu den Gottlosen sind bei Tritojesaja ebenso wie bei den andern Propheten der Zeit, so Maleachi (3,18), die Träger der Heilserwartungen und Gott ist ein Gott der Demütigen (Tritojes. 57, 15). Der Zukunftskönig reitet bei Deuterosacharf A: furchtbaren 63 So Gunkel, Schöpfung, S. 122-131, rezipiert von Haller, Max, Artikel Sacharja und Sacharjabuch, in: RGG1 V, Sp. 121-124, hier Sp. 121-122 (hinfort: Haller, Artikel Sacharja). 64 Hölscher, Profeten, S. 340-344. 65 Jesaja 66,1-4. Duhm, Jesaja, S.481, und Haller, Judentum, S. 125-126. Die literarische Eigenständigkeit der tritojesajanischen Kapitel Jesaja 56-66 wurde von Bernhard Duhm, Jesaja, S. 14-15, erkannt und hat sich in der Forschung zur Zeit Max Webers durchgesetzt. Siehe Haller, Max, Artikel Jesaja, Sp. 326-327. 66 Jesaja 58, 1-12. 67 Joel 4,1-17.

II. Die Entstehung

des jüdischen

Pariavolkes

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ja 68 (9, 9f.) auf einem Esel, weil er ein Fürst der Demütigen und Armen ist. Die Gerechtigkeit durch den Glauben bei Habakuk (2, 4) entspricht den jesajanischen Konzeptionen, ohne dessen aktuelle utopistische Großartigkeit zu erreichen. Denn alles ist ins Kleinbür5 gerliche transponiert. Eine schwere Heuschreckenplage gibt Joel (2, 12)69 Anlaß zu einer eigenartig konzipierten Bußpredigt, die aber doch lediglich auf Fasten, Opfer, einen Büß- und Bettag hinausläuft, während Maleachi die Mischehen für den Zorn Jahwes verantwortlich macht. 70 Zwar liebt Jahwe sein Volk (Mal. 1,1), aber der Fromme 10 erwartet Lohn (Tritojes. 58, 6. 9) und bei Maleachi (1, lf.) ist der persische Gedanke einer Buchführung des Gottes über die Taten der Menschen übernommen. 71 Andererseits findet sich bei Deuterosacharja (11, 4f.) scheinbar eine Übernahme der Theorie von den vier Weltreichen. 72 Bei Joel dagegen die alte schon vorprophetische uto15 pische Hoffnung | auf einen paradiesischen Endzustand sehr reali- B 384 stisch in einem Gemälde üppigen Wohlstandes nach Art der alten volkstümlichen Erwartungen. 73 Eine eigentümliche Mischung von Literatenbildung mit zuweilen eindrucksvoller religiöser Wärme, andererseits aber: Anpassung an die hausbackenen Sitten und Bedürf20 nisse der bürgerlichen Angehörigen einer im ganzen in friedlichen und behaglichen, freilich kleinen Verhältnissen lebenden Gemeinde beherrscht große Teile dieser Spätlingsprophetie. Ausdrücklich bezeugt ist öffentliches politisches Auftreten von Propheten für die Zeit Nehemias, der mit den Heilspropheten seiner Zeit harte Kämpfe hat25 te.74 Aber viele Orakel und prophetische Lieder dieser Epoche 9 tragen hrein literarischen^ Charakter wie schon in der Exilszeit seit der späteren Periode Hesekiels und wie zahlreiche Psalmen, von denen g A: Zeit

h A, B: reinliterarischen

68 Der These literarischer Eigenständigkeit der Kapitel Sacharja 9 - 1 4 und ihrer Zuweisung zu einem anonymen, als Deuterosacharja bezeichneten Propheten hat Bernhard Stade, Deuterozacharja, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft 1, 1881, S. 1-96; ebd., 2,1882, S. 151-172 und 275-309, zum Durchbruch verholten. Sie hat sich in den folgenden Jahren in der Forschung zur Zeit Max Webers durchgesetzt. Siehe u.a. Haller, Artikel Sacharja, Sp. 123-124. 69 Richtig Joel 2,25. 70 Maleachi 2,10-16. 71 Maleachi 3,16-18. Max Weber rezipiert Haller, Judentum, S. 117. 72 Haller, Judentum, S.227. 7 3 Joel 4,18. Max Weber rezipiert Max Haller, Judentum, S.213, der seinerseits auf Greßmann, Eschatologie, S. 141. 187. 209 und 225, zurückgreift. 74 Nehemia 6,14.

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es oft rein zufällig ist, daß sie nicht zu den Prophetenliedern gezählt werden (und umgekehrt). Damit ist nicht etwa gesagt, daß sie ohne A 589 Bedeutung | für die religiöse Entwicklung gewesen wären, wennschon nicht immer für die ihrer eigenen Zeit. Die literarische Exilsprophetie hatte vor allem die radikalste und 5 man kann sagen: die einzig wirklich ernsthafte Theodizee geschaffen, welche das antike Judentum überhaupt hervorgebracht hat. Sie ist zugleich eine Apotheose des Leidens, des Elends, der Armut, der Erniedrigung und Häßlichkeit, wie sie in dieser Konsequenz nicht einmal in der neutestamentlichen Verkündigung wieder erreicht worden 10 ist. Der heute als „Deuterojesaja" bezeichnete Schriftsteller (Jesaja A 590, B 385 40-55)' 245a) , welcher | diese Konzeption schuf, schrieb anonym offenA 589, B 384

B 385

|24,a ' WährenddieEntstehungdieserKapiteldesjetzigenJesajabuchsinderExilszeitvöllig feststeht und auch die Nichtidentität ihres Verfassers mit der der nachfolgenden Stücke (Tritojesaja) zunehmend anerkannt ist, bleibt die Frage, ob die dem Deuterojesaja zugerechneten Kapitel einem Verfasser zuzuschreiben sind oder die sog. 'ebed-Jahwe-Lieder einem anderen, bestritten und sind jene Lieder vom „Gottesknecht" selbst nach wie vor eine crux interpretum. 75 Aus der Literatur sei außer auf Duhms Jesaja-Kommentar auf Sellins Schrift: Die Rätsel des deuterojesajanischen Buchs (1908), von anderen Arbeiten auf Greßmanns Erörterung in seiner früher zitierten „Eschatologie" (1905) und Laues Artikel in den Theologischen Studien und Kritiken (1904) sowie Giesebrechts Arbeit: Der Knecht Jahwes des Deuterojesaja (1902) verwiesen, namentlich aber auf Rothsteins sehr eingehende Besprechung der älteren Darlegungen Sellins (im ersten Band von dessen Studien zur Entstehungsgeschichte1* der jüdischen Gemeinde nach dem babylonischen Exil, 1901) in den Theologischen Studien und Kritiken 1902 I S. 282. Aus der neuesten Literatur besonders: Staerk in den Beitr. z. Wiss. v. A.T. 14 (1912), der zwischen den vier Liedern Jes. 42, lf., 49,' lf., 50, 4f., 52,13f. und den sonstigen Gottes|knechtsliedern m , in welchen der 'ebed zweifellos das Volk Israel sei, scheidet. In jenen vier Liedern sei er eine individuelle Figur und zwar in den drei ersten teils eine heroische, teils eine Märtyrergestalt, vorgestellt als ein präexistenter universeller Erretter, in Wahrheit eine Übertragung der Davididenhoffnung auf das Prophetentum. Die Kritik an Sellin wirkt vielfach überzeugend. Dennoch bleiben dessen Aufstellungen in wichtigen Punkten dauernd wertvoll. Sellin ist der Hauptvertreter der Jojachin-Hypothese und zugleich der Einheitlichkeit des deuterojesaj anischen Buches. Von dieser Einheitlichkeit der Verfasserschaft des unter dem begeisternden Eindruck der Hoffnungen auf Kyros vermutlich stückweise entstandenen und dann zusammengefaßten Buchs legt der Inhalt ein bei unbefangener und unvoreingenommener Lektüre steigend empfundenes

i Klammer fehlt in A, B

j-y (S.737) In A nachträglich eingeschobene Anmerkung

k A, B: Enstehungsgeschichte

I Komma fehlt in A

m A: Gottes-: knechtsliedern

7 5 Friedrich Giesebrecht, Knecht, S. 121-203, sieht in Deuterojesaja den Verfasser der Gottesknechtslieder In Jesaja 4 2 , 1 - 4 ; 4 9 , 1 - 6 ; 5 0 , 4 - 9 ; 52,13-53,12, während Julius Wellhausen, Geschichte 7 , S. 152 Anm. 1, mit der überwiegenden Zahl der von Max Weber genannten Autoren die Gottesknechtslieder von ihrem literarischen Kontext separiert. Damit stellt sich neben der heftig umstrittenen Frage, wer mit dem Gottesknecht gemeint sei, das Problem, den Autor der Gottesknechtslieder literaturhistorisch zu identifizieren, nachdem sich die These Bernhard Duhms, Jesaja, S. 18-19, der als erster die

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bar mit Rücksicht auf die babylonische Zensur246', welche er wegen Zeugnis ab. Dagegen scheint die D e u t u n g auf Jojachin schwer a n n e h m b a r , namentlich weil es sich um einen M a n n mit Thora-Lehrgabe, also einen P r o p h e t e n , nicht einen König handelt. 7 6 D a s Buch macht den Eindruck der religiösen Kunstdichtung eines geistig sehr hochstehenden" enthusiastischen Denkers, der für einen kleinen Kreis ähnlich Gestimmter schrieb. Es ist daher die A n n a h m e statthaft, daß das Schwanken zwischen individueller und kollektiver D e u t b a r k e i t absichtsvolle Kunstform dieser prophetischen Theodizee ist. D e r für uns entscheidende K e r n p u n k t der Hypothese Sellins liegt aber darin: daß die bei der E n t s t e h u n g auf ein Individuum (Jojachin) bezogenen Lieder nach dessen Tod vom Verfasser selbst auf das Volk Israel übertragen worden und deshalb in den Z u s a m m e n h a n g mit den erst damals, unter d e m Eindruck | des Anrückens des Kyros, entstandenen Stücken verarbeitet worden seien. D a m i t akzeptiert Sellin im Resultat die Behauptung: daß Deuterojesaja bei der Schlußredaktion jedenfalls nicht m e h r Jojachin, sondern das Volk Israel bzw. dessen f r o m m e n Kern als den Träger der ursprünglich auf den König bezogenen Qualitäten ansah. N u r philologische Fachleute k ö n n e n das entscheidende Wort über die geistreiche Konstruktion sprechen. In jedem Fall war auch dann die Absicht des Verfassers bei der Schlußredaktion die hier vorausgesetzte: Mehrdeutigkeit.' 246) Merkwürdigerweise hat sich außer D u h m 7 7 neuestens auch Hölscher (wegen Jes. 5 2 , 1 1 und 43,14) für außerbabylonische Provenienz ausgesprochen und auf Ägypten (insn A: hoch stehenden Gottesknechtslieder literarisch isolierte, nicht bewährte, der Gottesknecht sei ein nachexilischer Thoralehrer und der Verfasser der Gottesknechtslieder ein Schrittgelehrter In nachexilischer Zeit. Julius Wellhausen und Friedrich Giesebrecht gehen darin überein, daß sie den Gottesknecht kollektiv auf Israel bzw. den frommen Kern des Volkes deuten. Ernst Sellin, Rätsel, S. 111-112 und 144-150, hat sich dem 1908, nachdem er 1901 In ders., Studien, S.37-52, einer individuellen Deutung auf den Davidlden Jojachin den Vorzug gegeben hatte, Insoweit angeschlossen, als bei der Einarbeitung der Individuell konzipierten Gottesknechtslieder In Ihren literarischen Kontext Im Zuge der Schlußredaktion von Jesaja 4 0 - 5 5 der Autor Deuterojesaja den Gottesknecht kollektiv interpretiert habe. Diese Ambivalenz In der Deutung des Gottesknechts durch Ernst Sellin trifft sich mit der mythischen Interpretation des Gottesknechts durch Hugo Greßmann, Eschatologie, S. 301 - 3 1 2 , nach der in die Gottesknechtskonzeption die Tradition einer Gestalt eingeflossen sei, die jüdisch-messianische Züge mit denen des Mythos vom sterbenden und auferstehenden Gottes vereinige. Schlüssel für Max Webers Interpretation der Gottesknechtslieder, der es Ihm ermöglichte ein Optimum an Forschungspositionen zu integrieren, ist Hugo Greßmanns These, das Schwanken zwischen Individueller und kollektiver Deutbarkeit sei absichtsvolle Kunstform dieser Lieder. Dazu paßt die These von Staerk, Ebed-Jahwe-Lieder, S. 103-142, die ersten drei Lieder seien auf einen Propheten, das vierte Lied aber auf den Messias zu deuten und darin vom literarischen Kontext, der die Gottesknechtslieder kollektiv verstehe, geschieden. Die den Gottesknecht messianisch deutende Studie des Pastors Erich Laue nennt Max Weber, ohne sie Im weiteren zu berücksichtigen. Siehe zu den Gottesknechtsliedern und zur Prophetie In Jesaja 4 0 - 5 5 die Einleitung, oben, S. 123-124, und die dort angegebene Literatur. 76 Hier rezipiert Max Weber Hermann Gunkel, Artikel Knecht, Sp. 1541-1542, der den Gottesknecht auf ein idealisiertes Prophetentum deutet und In diesem Zusammenhang gegen Ernst Sellin Jojachin als „Jammerprinzen" bezeichnet. 77 Bernhard Duhm, Jesaja, S. 18, lokalisiert Deuterojesaja in Palästina oder Im nördlichen Phönlzlen.

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seiner überaus leidenschaftlichen Hoffnungen auf die von ihm (zu Unrecht) erwartete Zerstörung Babels durch Kyros allerdings zu fürchten hatte. Die Stellung zur Armut und zum Leiden überhaupt hat in der israelitischen Religiosität verschiedene Stadien durchlaufen und zwar nicht derart, daß das ältere durch das jüngere je voll verdrängt worden wäre. Die ursprüngliche Annahme war hier wie überall: daß der vermögende, gesunde, angesehene Mann in des Gottes voller Gnade steht. Die Erzväter sowohl wie Boas, Hiob und andere Fromme 0 sind reiche Leute. Vermögensverfall, Krankheit, Elend galten als Zei386 chen göttlichen Zornes. Hiobs | Freunden ist das selbstverständlich, und auch die Propheten drohen dieses Schicksal als Strafgericht an. Wir sahen aber, 78 wie sich die Stellung zu den sozialen Schichten mit dem Übergang zur stadtsässigen Kultur verschob, als der wehrhafte israelitische Bauer und Hirt ein zunehmend pazifistischer Periöke und von Schuldknechtschaft bedrohter Armer (ebjon) geworden war, an Stelle der Kriegspropheten fromme Seher, an Stelle der patriarchalen ländlichen Fürsten dagegen der König, die Fronherrschaft, die Ritter und patrizischen Gläubiger und Grundrentner getreten waren und als ferner die Karitätsethik der benachbarten Königtümer die Paränese der Thoralehrer beeinflußt hatte. Die Lebensführung der Reichen und Vornehmen war ersichtlich weder kultisch noch ethisch einwandfrei. Ihr Prestige sank überdies durch Abnahme der Machtstellung des Staates. Schon bei Zephanja findet sich die Armut des beim Strafgericht übrigbleibenden Volks mit seiner Frömmigkeit in Beziehung gebracht. 1 Aber der Standpunkt der vor591 exilischen Ethik war sonst eine | solche positive Schätzung der Armen als der Frommen nicht. Der Arme, Kranke, Bresthafte, die Waisen, Witwen, Metöken, Lohnarbeiter waren Objekte der pflichtmäßigen Karität, nicht aber selbst Träger höherer Sittlichkeit oder einer besondere Syene wegen 49,12) geraten.2 Allein dies scheint schon wegen des aktuellen Interesses an Kyros nicht annehmbar, ganz abgesehen von dem starken Interesse an rein babylonischen Dingen. |

0 A, B: Frommen 78 Siehe oben, S. 255-330. 1 Zephanja 3,12. 2 Hölscher, Profeten, S. 321-322.

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spezifischen religiösen Würde. Die Herrschaft der Plebejer galt als Strafgericht. Immerhin wurde unter dem Einfluß der levitischen Paränese Jahwe zunehmend als ein Gott angesehen, der den Elenden und Bedrückten zu ihrem Recht verhilft, ohne daß natürlich dabei 5 pirgend etwas p wie ein naturrechtlicher Gleichheitsanspruch anklänge. Aber allerdings wurde bei der prophetischen und deuteronomischen Konzeption Jahwes als eines Gottes, der vor allem die Hoffart haßt, die spezifisch plebejische Tugend der Demut zunehmend ausschließlich geschätzt. Von diesen Vorstellungen aus und auf Grund 10 der von ihm konsequent zu Ende geführten universalistischen Gotteskonzeption zog nun im Elend des Exils Deuterojesaja die Linien zu Ende. Bei ihm ist der Reiche als solcher an einer Stelle (53,9, freilich unsicherer Lesart) 3 derart mit dem Gottlosen identifiziert, daß von dem Gottesknecht einfach gesagt wird, er sei (trotz seiner Geis rechtigkeit) „wie ein Reicher" gestorben. Gerade die Frommen des Exils sind oft von den Feinden bedrängte und mißhandelte Leute. Dafür schuf Deuterojesaja, da die Begründung durch die Taten der Vorfahren nicht mehr akzeptiert wurde, eine neue Theodizee. Jahwe ist ihm | Weltgott. Die Existenz der anderen Götter wird nicht unbe- B 387 20 dingt geleugnet, aber Jahwe wird sie vor seinen Stuhl fordern und ihre angemaßte Würde zunichte machen. 4 Jahwe allein ist der Weltschöpfer und Lenker der Universalgeschichte, deren Gang sich nach seinen verborgenen Absichten vollzieht. Das schmähliche Schicksal Israels aber ist eines und zwar das wichtigste der Mittel zur Verwirk25 lichung weltweiser Heilspläne. Zunächst für Israel selbst ist es Läuterungsmittel (Jes. 48, 10). Nicht „wie man Silber abscheidet", läutert Jahwe seine Getreuen, sondern „im Ofen des Elends" macht er es zu seinem „auserwählten q Volk". Aber: nicht nur um Israels selbst willen, wie in der gesamten sonstigen Prophetie, sondern auch um der 30 anderen Völker willen. Dies Thema ist ausgeführt in den viel erörterp A: irgendetwas

q Anführungszeichen fehlt in A, B

3 Bernhard Duhm, Jesaja, S.401-402, und Karl Marti, Jesaja, S.350, verwerfen mit der Mehrheit der Exegeten im masoretischen Text (Biblia Hebraica, S.621) stehendes "Ptrs? ['äsir] „reich" zugunsten der Lesung des aramäischen ¡raw ['äsTq] „Betrüger" oder des hebräischen D'Strn [resä'Tm] „Übeltäter". Max Weber erwägt zugunsten der Ressentimentthese den Verzicht auf eine Konjektur. 4 Hier und im folgenden rezipiert Max Weber vermittelt durch das Manuskript „Ethik und Mythik / rituelle Absonderung" Greßmann, Eschatologie, S. 301-333, und arbeitet Aspekte von Staerk, Ebed-Jahwe-Lieder, S. 103-142, ein.

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ten Liedern vom „Gottesknecht" ('ebed Jahwe). Die eigentümliche Konzeption dieser Figur schwankt wenigstens in der Fassung, welche der Text endgültig erhielt, offensichtlich zwischen einer Einzelgestalt und einer Personifikation des Volkes Israel oder vielmehr: seines | A 592 frömmsten Kerns.5 Man hat für jene Einzelfigur neben mancherlei 5 unannehmbaren Persönlichkeiten an den in jugendlichem Alter nach Babel geführten und nach langjähriger Kerkerhaft begnadigten und an die königliche Tafel gezogenen König Jojachin gedacht, mit dessen Befreiung aus der Gefangenschaft das Königbuch abschließt.6 Indessen, wenn man nicht die einzelnen Lieder auf ganz 10 verschiedene Träger der Gottesknechtsqualität beziehen will, so ist weder diese, noch irgendeine r andere Annahme wirklich zwingend und kann auch die Frage: ob Einzelperson oder Kollektivpersonifikation, nicht einheitlich beantwortet werden. Schicksale und Leiden, die seinem Publikum allbekannt und alltäglich waren, vor allem die 15 „durchbohrten" Knöchel der Gefangenen, 7 scheint der Verfasser mit Zügen einer eschatologischen Gestalt ungewisser Herkunft verknüpft zu haben und es ist offenbar absichtsvolle Kunstform, wenn er zwischen jenem persönlichen Träger des Leidensschicksals und dem leidenden Kollektivum derart hin- und hergleitet, daß selbst im 20 Einzelfall zuweilen schwer zu sagen ist, welche Deutungsmöglichkeit vorschwebte.8 Israel ist der Knecht Jahwes, heißt es (49,3) und schon vorher (48, 20) wird gesagt, daß Jahwe seinen Knecht Jakob erlöst habe. Aber unmittelbar nach der ersten Stelle ist (49, 5. 6) der Knecht Jahwes dazu berufen, Jakob zu bekehren und die Stämme Is- 25 B 388 raels wieder aufzurichten. Denn Jahwe hat | ihm die Zunge eines Jüngers gegeben, um zu den Ermüdeten zur rechten Zeit zu reden (50, r A: irgend eine 5 Max Weber knüpft hier an Greßmann, Eschatologie, S. 312-317, an. 6 Max Weber spielt hier auf Ernst Sellins Interpretation an, die er mit Rothstein, Sellin, S.282-336, und Gunkel, Artikel Knecht, Sp. 1541-1542, zurückweist. 7 Max Weber läßt hier Psalm 22,17 anklingen, der in der Passionserzählung der Evangelien rezipiert wurde. 8 Diese Position Hugo Greßmanns hat Hermann Gunkel, Einleitungen, S. LII, übernommen: „Der wunderbare ,Jahve-Knecht', der Israel aus dem Kerker führen und den Heiden predigen soll, der Gottes Wort im Munde führt und doch nichts erreicht hat, der geschmäht und geschändet ist und doch nicht verzagt, ja, der schließlich verstoßen und verabscheut dahingegangen ist, gestorben und begraben und doch sein herrliches Ziel erreicht! Der Prophet lüftet das Geheimnis, wer diese wunderbare Gestalt ist, an keiner Stelle. Schon die ersten Leser mögen darüber nachgegrübelt haben".

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4): und auch weiterhin wird (53, 11, in freilich unsicherer Lesung) 9 seine Erkenntnis als Quelle des Heils hingestellt. So pflegte von Propheten oder Thoralehrern gesprochen zu werden, s und man wird daher in dem Gottesknecht eine Personifikation der Prophetie zu fin5 den geneigt sein. Dies um so mehr, als die Weissagung des Schriftstellers, der die Magie und Astronomie der babylonischen Weisen kennt und ablehnt, weiter dahin geht: daß der Gottesknecht zum „Licht für die Heiden" bestimmt sei und zum „Heil bis an das Ende der Welt." (49, 6.) Daß es das gewaltige Selbstgefühl der Prophetie 10 ist, welche sich angesichts der bevorstehenden Erfüllung der alten Verheißungen durch Kyros hier als übernationale Universalmacht fühlt, dafür sprechen auch andere Stellen und die Natur der Sache selbst. Unleugbar klingen andererseits manche Stellen so, als handle es sich um einen Herrscher, nicht einen Propheten. Aber ein Hiero15 krat und Volksführer war der Archetypos der | Prophetie, Mose,10 A 593 auch gewesen,' und gerade die Exilszeit hatte die Figur des weisen Priesterfürsten Melchisedek wieder hervorgesucht. Dem Gottesuniversalismus entsprach die Weltmission. Wenn auch Deuterojesaja selbst sich mit ihr nicht im einzelnen befaßt, so ist es doch nicht zufäl20 lig, daß der spätere Zusammensteller des jetzigen Jesajabuchs unmittelbar an seine Schrift die jenes nachexilischen anonymen Schriftstellers (Tritojesaja) angeschlossen hat, des energischsten Vertreters der religiösen Weltpropaganda und der religiösen Gleichwertigkeit aller Proselyten, wenn sie sich Jahwes Ordnungen fügen. (Jes. 56, 6. 7.) 25 Aufgabe und Ehre der Weltmission ist in der Tat schon bei Deuterojesaja ideell begründet und er ist zugleich unter den Heilspropheten derjenige, welcher verhältnismäßig am wenigsten von einer sozialen Überordnung der Juden über die anderen Völker als Heilsziel redet oder Rache an den Feinden verheißt, wie fast alle anderen es tun: 30 auch Tritojesaja wieder (60, 10. 14. 15), der die Untertänigkeit der Heiden als Ausgleich für die lange Schande Israels in Aussicht stellt. Auch Deuterojesaja verkündet zwar ausführlich das Strafgericht

s Komma fehlt in A

t Komma fehlt in A

9 Bernhard Duhm, Jesaja, S.404, streicht den Stichos „gerecht ist mein Knecht den Vielen", weil er nichtssagend sei und konjiziert ¡ r i x [?äddTq] „gerecht" in p'ns [?eboq] „Spott". Friedrich Giesebrecht, Ebed-Jahwe-Lieder, S. 108, und Karl Marti, Jesaja, S. 351-352, halten am masoretischen Text fest. 10 Deuteronomium 18,15.18; 34,10.

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über Babel (Kap. 47), Erniedrigung und Vergeltung gegen die Feinde Israels (49, 23. 26 und sonst). Aber dies ist nicht der Kern seiner Heilsweissagung. Auch bei ihm hat Gott sein Angesicht vor Israel verborgen wegen der Gottlosigkeit der Väter und er ermahnt, den B 389 Herrn zu suchen, | sich zu bekehren und gottlose Wege und Gedan- 5 ken zu meiden (55, 6. 7). Aber diese Wertung des Elends als Strafe für Sünden, wie ebenso jene bei diesem Propheten nur gelegentlich angedeuteten Mahnungen zur Buße treten weit zurück hinter einer ganz anderen und positiven soteriologischen Bedeutung des Leidens als solchen. Und zwar gerade, im schärfsten Gegensatz zur vorexili- 10 sehen Prophetie: des unschuldigen Leidens. Auch da wieder schwankt die Ausdrucksweise so, daß bald Israel oder die Prophetie als Träger dieses heilsbedeutsamen Leidens gedacht erscheint, bald eine eschatologische Einzelgestalt. Die Leute, welche Gerechtigkeit und Lehre (Thora) kennen, werden ermahnt, die Schmähungen und 15 Drohungen der Welt nicht zu fürchten (51,7), und in der ersten Person rühmt der Prophet: 11 daß er, dem der Herr die Gabe der Lehre gegeben hat (50, 4), seinen Rücken den Schlagenden und sein Gesicht den Raufern geboten und sein Antlitz „nicht vor Schmach und Speichel verborgen", sondern „zum Kieselstein gemacht" habe (50, 20 A 594 6.7), da er ja wußte, | daß der Herr mit ihm sei und ihn nicht zuschanden werden lasse. Hier scheint also unter dem Gottesknecht offenbar die Prophetie als solche verstanden zu sein. Aber in den weiteren Liedern wird die Gestalt wieder ausgesprochen persönlich und soteriologisch gewendet. Viele entsetzen sich über den Knecht Jahwes, 25 weil er häßlicher ist als andere (52, 14, von manchen Gelehrten als Glosse angesehen). 12 Er ist der allerverachtetste, von allen Menschen verlassenste, voll Schmerzen und Leiden, einer, vor dem man sein Antlitz verbirgt, weil man ihn für nichts rechnet (53, 3. 4) und weil man ihn für einen von Gott zur Strafe Gezeichneten und Ge- 30 schlagenen hält. „Wir hielten ihn dafür", heißt es, - so daß hier, je nachdem, das verachtete Israel oder dessen vom eigenen Volk verschmähte Propheten personifiziert sein könnte. Daß der Gottes11 Max Weber interpretiert mit Friedrich Giesebrecht und Ernst Sellin die Gottesknechtslieder im literarischen Horizont Deuterojesajas, ohne aber Im Gegensatz zu Friedrich Giesebrecht und darin Ernst Sellin folgend In Deuterojesaja den Autor dieser Lieder zu sehen. 12 So Duhm, Jesaja, S.394. Karl Marti, Jesaja, S.345, versetzt Jesaja 53,14aa hinter Jesaja 53,2.

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knecht (53,13) 13 für die Übeltäter bittet, ist kein für die Stellung der Prophetie neuer Gedanke. (Jer. 15,1; Hes. 14,14.) Daß er sein Leben hingibt, um „der Vielen Sünden zu tragen", 14 könnte allenfalls, wenn auch mit großen Schwierigkeiten, noch an der Grenze dessen stehen, 5 was auch von altisraelitischen Gottesmännern, wie Mose, geglaubt wurde, der sein eigenes Leben darbietet, wenn seinem Volke nicht vergeben werden sollte (Ex. 32,32). Stellvertretendes Sühnopfer war an sich ein auch in Altisrael heimischer Gedanke. Schon für Hesekiels ekstatische Krampfzustände findet sich einmal (4, 5) die Vor10 stel|lung, daß der Prophet die vielen Jahre von Schandtaten Israels B 390 durch ebensovieleu Tage der Lähmung abbüßen müsse für sein Volk, welches den Heiden zum Spott dahingegeben sei (5,15). Bei Deuterojesaja wird aber der volle Nachdruck darauf gelegt (53, 12): daß der Gottesknecht um seines Leidens willen zu den Sündern gezählt 15 und bei den Gottlosen verscharrt wurde, obwohl er nicht zu ihnen gehörte. Dadurch eben trug er die Sünde vieler, daß er „um unserer Sünden willen durchbohrt und geplagt" war, daß Jahwe „die Strafe auf ihn legte" (53, 5. 6) und seine heilbringende Leistung wird darin gefunden, daß er bei den Martern „seinen Mund nicht auftat, wie ein 20 Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird" und seine Seele d.h. sein Leben zum Schuldopfer hingab (53, 7. 10). Nicht daß er geopfert wurde oder sich opferte, sondern daß er seinerseits noch dazu als Sünder und unter Gottes Zorn stehend galt, ist dabei, wie später bei Hiob, das Höchstmaß des Leidens. Von den einmal durch Deuteroje25 saja aufgenommenen Gedanken|zusammenhängen aus sind diese A 595 Konzeptionen nichts derart Heterogenes, daß die Annahme von Vorstellungen fremder Provenienz irgendwie zwingend wäre. Sie erscheinen an sich nur als konsequente Zusammenfassung und rationale Umdeutung schon vorhandener Ansätze. Die rein äußerlichen 30 Schilderungen, namentlich die „Durchbohrung", legen an sich nur nahe, an einen jüdischen Märtyrertypus zu denken. Aber gewiß kann es nicht als unmöglich gelten, daß eine eschatologische Gestalt einer Volksmythologie mit vorgeschwebt hat, welche, wenn es sich so verhielte, ihrerseits einem der verbreiteten Kulte, sei es des Tammuz

U A: ebenso viele 13 Richtig Jesaja 53,12. 14 Jesaja 53,12.

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(wie vielfach angenommen wird), 15 sei es eines anderen sterbenden Gottes, etwa des im Zusammenhang mit dem gleichen Bilde vom „Durchstochenen" bei Deuterosacharja (12, 10) erwähnten Hadad Rimon von Megiddo entstammen würde.16 Aber wenn wirklich eine solche Übernahme oder Beeinflussung vorliegen sollte, was durch- 5 aus zweifelhaft bleibt, so wäre die grundstürzende Umprägung des Sinnes nur um so eindrucksvoller. Jede Beziehung zu Sünden einer Gemeinschaft und zu dem soteriologischen Zweck, sie zu sühnen, fehlte ja diesen sterbenden Göttern. Ganz anders hier.17 Der aus mythologisch konstruierten kosmischen oder theogonischen Gründen 10 sterbende Gott oder Gottessohn ist, dem Wesen des Jahwismus entB 391 sprechend, ein als Schuldopfer sich selbst darbringender | Gottesknecht geworden. Der Erlöser ist nicht der sterbende Gottesknecht, sondern Jahwe selbst (54, 8), der nun, den Verheißungen anderer Propheten entsprechend, mit seinem Volk einen Friedensbund 15 schließt ewiger als die Berge (54, 10), die Gnade Davids erneuernd (55, 3). Das schuldlose Martyrium des Gottesknechts ist für Jahwe das Mittel, dies tun zu können. Darin liegt das für die überlieferten Vorstellungen in der Tat Fremdartige. Warum bedarf es dieses Mittels? „Nicht sind meine Gedanken euere Gedanken, noch meine We- 20 ge euere Wege" (55, 8). Also wohl: ein nur dem Kreise der Eingeweihten verständliches Mysterium, was wiederum für die Beeinflussung der Phantasie des Propheten durch irgendeinen eschatologischen Mythos spricht247'. Allein, wie man oft hervorgehoben hat: die | A 595, B 391

2471 Die „Berufung vom Mutterleibe an" (49,1) entspricht babylonischer Königsterminologie einerseits, der providentiellen Berufung Jeremias im Mutterleib (Jer. 1,5) andererseits. In der Diktion des Schriftstellers hat Sellin (a.a.O. S. lOlff.) starke Anklänge an babylonische Hymnen und Klagelieder überzeugend nachgewiesen (vgl. übrigens schon Kittel Z. f. A. T. W. 1898: Cyrus und Deuterojesaja). 18 |

15 So Max Haller, Judentum, S.57, der Greßmann, Eschatologle, S.330, rezipiert, sowie ähnlich Jeremias, Altertumskunde, S.575. 16 Max Weber rezipiert hier Greßmann, Eschatologle, S.332. 17 Die Unausgeglichenhelten des Textes resultieren daraus, daß Max Weber hier ein älteres Manuskript, das Teil des Manuskripts „Ethik und Mythik / rituelle Absonderung" ist und sich eng an die Monographie von Hugo Greßmann anlehnt, verwendet und überarbeitet hat. Siehe den Nachwels in Otto, Max Weber, S. 229-237. 18 Ernst Sellin und Rudolph Kittel deuten wie Heinrich Zimmern, in: Schräder, Keilinschriften, S. 384-387, die babylonischen Motive nicht auf mythische Mysterien, sondern sehen darin Züge mesopotamischer Königsideologie, was bei Ernst Sellin anders als bei Max Weber im Dienste der Identifizierung des Gottesknechts mit dem Davidlden Jojachin steht.

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ethische Wendung dieser Soteriologie fehlte allen bisher bekannten A 596 Mythologemen von sterbenden oder auferstehenden Vegetationsoder anderen Göttern und Helden. Sie alle pflegten vollkommen unethisch zu sein. Diese Wendung war also, soviel ersichtlich, geistiges 5 Eigentum des Propheten. 19 Ihre Art und Weise will aber richtig gesehen werden. Sie liegt nicht oder doch nur ganz nebenher in der, gemäß prophetischer Tradition, auch von Deuterojesaja erwähnten Funktion des Leidens als Strafe früherer Sünden. Vielmehr wird, je mehr die Gottesknechtsgestalt in den Vordergrund tritt, desto nach10 drücklicher betont, daß sein Leiden unverdient war.20 In der Tat waren ja doch die anderen Völker und die Gottlosen gewiß nicht besser als das leidende auserwählte Volk Jahwes. Auch auf den Bruch der alten berith legt gerade dieser Prophet weniger Gewicht als andere. Er knüpft dagegen, was bei den früheren Propheten seltener ge15 schah, an die Verheißungen für Abraham (51, 2) und Jakob an.21 Aber auch das ist peripherisch. Nicht die Verheißungen und nicht die berith, sondern die Frage der Theodizee des Leidens Israels unter ganz universellen Gesichtspunkten eines weisen göttlichen Weltregiments ist ihm Problem. 22 Was ist unter solchen Fragestellungen nun 20 für ihn der Sinn seiner Verklärung des Leidens, der Häßlichkeit und B 392 des Mißachtetseins? Es ist selbstverständlich nicht Zufall, sondern Absicht, daß der Prophet die eschatologische Person immer wieder in eine Personifikation Israels oder der Prophetie hinübergleiten läßt und umgekehrt, und daß infolgedessen Israel bald als Träger, 25 bald als Objekt der Erlösung erscheint. Der Sinn des Ganzen ist eben: die Verklärung der Pariavolkslage und des geduldigen Ausharrens in ihr. Dadurch wird der Gottesknecht und das Volk, dessen Archetypos er ist, zum Heilbringer der Welt.23 Mochte jener also als persönlicher Heiland gedacht sein, so war er es eben doch nur da30 durch: daß er die Parialage des Exilsvolks freiwillig auf sich nahm und das Elend, die Häßlichkeit, das Martyrium klaglos und wider-

19 So Max Haller, Judentum, S.57, der sich auf Robertson Smith, Semiten, S.330, beruft. Siehe auch Greßmann, Geschichtsschreibung, S.328. 20 Jesaja 53,9. 21 Jesaja 49,5-6. 22 So Haller, Judentum, S. 57-58. 23 Haller, Judentum S.58: „Besseren Trost und größere Genugtuung konnte es für sein Volk nicht geben, als das Bewußtsein: .Unsere Leidensgeschichte ist nicht umsonst, was wir von einem Gottesknecht für uns erwarteten, das sollen wir für die Welt werden"'.

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standslos duldete. Alle Elemente der utopischen evangelischen Predigt: „widersteht nicht dem Übel mit Gewalt", 24 sind hier vorhanden. Die Pariavolkslage als solche und ihr gehorsames Erdulden wird dadurch zur höchsten Staffel der religiösen Würde und Ehre vor Gott erhoben, daß sie den Sinn einer welthistorischen Mission 5 empfängt. Diese enthusiastische Verklärung des Leidens, als des MitA 597 tels, der Welt zum Heil zu dienen, | ist dem Propheten offenbar die letzte und in ihrer Art höchste Steigerung der Verheißung an Abraham, daß sein Name dereinst ein „Segenswort für alle Völker" werden soll.25 10 Die spezifisch miserabilistische Ethik des Nichtwiderstandes lebte in der Bergpredigt wieder auf,v und die Konzeption vom Opfertod des schuldlos gemarterten Gottesknechts half die Christologie entB 393 binden248'. Freilich nicht diese Konzeption allein, sondern | in VerbinA 597, B 3 9 2

248) Die Perikope vom Gottesknecht ist besonders stark bei den Synoptikern und in der Apostelgeschichte, demnächst im Römer- und ersten Korintherbriefe, aber auch bei Johannes benutzt. 1. Kor. 15,3 ergibt, daß die Vorstellung von dem als Sühnopfer sterbenden Heiland dem Paulus schon durch Tradition vorlag. 26 Die Bezugnahme auf die prophetische Verkündigung findet sich als von Jesus ausgesprochen Matth. 26,24 (= Jes. 53,7. 8). 27 Daß Jesus der Erwählte (Luc. 9,35 = Jes. 53,12), 2 8 das Wohlgefallen Gottes (Matth. 3,17 = Jes. 42, l), 2 9 sündlos (Joh. 8, 46 = Jes. 53, 5), 30 das Lamm Gottes (Joh. 1, 29. 36 = Jes. 53, 4f.), 31 das Licht der Völker (Joh. 1,5 = Jes. 42,6f.), 32 berufen, die Mühseligen zu erquicken (Matth. 11, 28 = Jes. 55, lf.), 3 3 in Niedrigkeit gelebt habe (Phil. 2, 7 = Jes. 53, 2. 3) 3 4 Ver-

v Komma fehlt in A 24 Max Weber bezieht sich auf die Antithesen der Bergpredigt, insbesondere Matthäus 5,39. 25 Genesis 12,2. 26 Wernle, Paul, Die Anfänge unserer Religion. -Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 2. Auflage 1904, S. 102-103 (hinfort: Wernle, Anfänge). Diese Monographie nennt Max Weber in der Studie der Rel. Gemeinschaften, S.430, Im Zusammenhang mit der paullnlschen Rezeption des Alten Testaments. 27 Hühn, Weissagungen II, S.33-34. Die Literaturgeschichte des Neuen Testaments stellt zusammenfassend dar Heinrich Julius Holtzmann, Lehrbuch der historisch-kritischen Einleitung in das Neue Testament. - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Slebeck) 3. Auflage 1892. Siehe ebd., S. 485-503, auch zu den Apokryphen des Neuen Testaments. 28 Hühn, ebd., S.56. 29 Hühn, ebd., S.5. 30 Hühn, ebd., S.82-83. 31 Hühn, ebd., S.73. 32 Hühn, ebd., S.71. 33 Hühn, ebd., S. 15. 34 Hühn, ebd., S. 195.

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dung mit der späteren Apokalyptik: der Menschensohnlehre249) des Danielbuchs und anderen Mythologemen. 35 Aber immerhin: das Kreuzeswort: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen",36 bildet den Anfang des 22. Psalms, der von Anfang bis zu En5 de Deuterojesajas Miserabilismus und Gottesknechtsprophezeiung w verarbeitet250'. Wenn tatsächlich nicht I erst der christliche Gemeinkennung (Act. 8, 32f. = Jes. 53, 7. 8),37 Anklage (Matth.® 26, 63)38 und Mißhandlung (Matth. 27, 26)39 schweigend wie ein Lamm geduldet, Fürbitte für die Frevler eingelegt (Luc. 23,34 = Jes. 53,5f.), 40 als Lösegeld für die Sünden anderer gestorben (Matth. 20,28 = Jes. 53, lOf.) sei,41 dadurch Sündenvergebung erwirkt habe (Luc. 24,47 = Jes. 53,5f.) 42 und von Gott verherrlicht worden sei (Joh. 13, 31; 14,13; Act. 3,13 = Jes. 49, 5; 55 , 5),43 wird in oft wörtlicher Parallele mit Deuterojesaja ausgeführt. Besonders charakteristisch ist Rom. 4, 25 (= | Jes. 53,12), 44 wo Paulus die gänzlich mißverständliche Übersetzung der LXX zugründe legt. Auch die Rolle der Apostel wird übrigens gelegentlich (Act. 13,47 = Jes. 49, 6) 45 mit deuterojesajanischen Bildern bezeichnet. Alle Stellen sind sehr bequem zusammengestellt bei E. Hühn, b Die messianischen Weissagungen des israelitisch-jüdischen Volks II (1900). 249 ' Sehr oft wird statt des „Gottesknechts" einfach der „Menschensohn" eingesetzt, was den Weg der Übernahme (Mysterien) kennzeichnet. 46 250) y e r s ^ w o v o n j c n „Händen und Füßen" geredet wird, ist in der Lesart verderbt. 47 Es kann also fraglich sein, ob dort von Einschnürung oder Durchbohrung der Knöchel wie bei einem Gefangenen die Rede ist. Aber schon die Übersetzung der LXX scheint zu beweisen, daß es der Fall war 48 Und das gleiche zeigen die folgenden Verse, wo von der Verteilung der Gewänder und dem Loswerfen darüber gesprochen ist. Die christliche Gemeinde aber muß, vielleicht infolge der LXX, jenen Vers unbedingt auf eine Kreuzigung bezogen haben, denn die ganze Darstellung der Evangelien ist offensichtlich durch Psalm 22 beeinflußt. Danach ist es doch recht wahrscheinlich, daß der „Durchbohrte" des Deuterojesaja hier vorgeschwebt hat, jedenfalls aber, daß die übliche Auffassung Psalm 22 so w A: Gottes knechtsprophezeiung

a A, B: Math.

b A, B: Huhn,

35 So Greßmann, Eschatologie, S. 334-349. 36 Matthäus 27,46. Hühn, Weissagungen II, S.38; Bousset, Kyrios Christos, S. 8 7 - 8 8 . 37 Hühn, ebd., S. 106-107. 38 Hühn, ebd., S.35. 39 Hühn, ebd., S . 3 6 - 3 7 . 40 Hühn, ebd., S.67. 41 Hühn, ebd., S. 24. 42 Hühn, ebd., S.68. 43 Hühn, ebd., S.89. 100. 44 Hühn, ebd., S. 150-151. 45 Hühn, ebd., S. 112. 46 Max Weber rezipiert Bousset, Kyrios Christos, S. 16-26. 47 Der hebräische Text liest unverständlich am Schluß des Verses „wie ein Löwe meine Hände und Füße". Die griechische Übersetzung der Septuaginta liest stattdessen wpul a v XEipas (iou rainööag [öryxan cheiras mou kai podas] „sie durchbohrten meine Hände und Füße". Die Übersetzung läßt Jesaja 53,5 anklingen. 48 Hühn, Weissagungen II, S.95.

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deglaube, sondern Jesus selbst diesen Vers auf sich angewendet haben sollte, dann würde dies nicht etwa, wie jenes Kreuzeswort merkwürdigerweise oft gedeutet worden ist, auf einen Tiefstand der Verzweiflung und Enttäuschung, 49 sondern gerade umgekehrt mit Sicherheit auf ein im Sinn Deuterojesajas messianisches Selbstgefühl 5 und die am Schluß des Psalms ausgedrückten Hoffnungen bei ihm schließen lassen.50 Dagegen innerhalb der jüdischen kanonischen Literatur ist dieser Psalm das einzige vollinhaltlich an Deuterojesajas Soteriologie orientierte Erzeugnis, während allerdings einzelne Zitate und Anklänge 10 an ihn in den Psalmen sich mehrfach finden. Zwar die deuterojesajanische Stimmung, das „Wurmgefühl" (41,14) 51 und die positive Wertung der Selbsterniedrigung und Häßlichkeit hat weithin im Judentum nachgewirkt, wie sie später im Christentum bis in den Pietismus hinein ihre Folgen gehabt hat. Dagegen ist die Konzeption des lei- 15 denden und für die Sünden anderer als schuldloses Opfer freiwillig sterbenden Gottesknechts im Judentum zunächst gänzlich verscholB 394 len, | und zwar offenbar sofort. Das erklärt sich aus den Ereignissen. Nach Deuterojesajas Meinung sollte die Erlösung und also der Lohn des leidenden Gehorsams unmittelbar bevorstehen. Er sah (45, 1) 20 den Gesalbten des Weltgottes, Kyros, vor den Toren Babels, das er vernichten werde. Aber Babel blieb stehen und Kyros verhielt sich wie sein legitimer König. Freilich: die Rückkehr aus dem Exil fand statt. Aber die Verhältnisse gestalteten sich nicht so, daß man sie als Zustand der Erlösung empfunden hätte. Und es war ja auch an sich 25 unmöglich, daß diese Theodizee eines theologischen Denkers Gemeingut eines Gemeindeglaubens wurde, 52 so wenig wie dies den Erlösungskonzeptionen indischer Intellektueller widerfuhr. 53 Zwar der A 598

deutete, wie denn die christliche Gemeinde auch sonst die | Gottesknechtslieder und diesen Psalm promiscue als Weissagungen auf Christus benutzt und die Darstellung der Passion danach geformt hat. | 49 So u.a. W e r n l e , A n f ä n g e , S. 7 8 - 7 9 . 50 B o u s s e t , Kyrios Christos, S . 8 4 . 51 Der Vers lautet: „ F ü r c h t e d i c h nicht, d u a r m e r W u r m J a k o b , d u W ü r m l e i n Israel! Ich s e l b e r w e r d e dir helfen - S p r u c h J a h w e s . Der Heilige löst d i c h a u s " . 52 So Haller, J u d e n t u m , S . 5 8 . 5 3 Unter d e m Einfluß v o n Tolstoi u n d D o s t o j e w s k i sieht M a x W e b e r d i e I d e e d e r Erlös u n g in J e s a j a 5 3 in e i n e m „ m e t a p h y s i s c h e n B e d ü r f n i s " v o n Intellektuellen, d i e Welt als s i n n v o l l e n K o s m o s v e r s t e h e n z u w o l l e n u n d a l s o d e r T h e o d i z e e f r a g e , b e g r ü n d e t . Er wid e r s p r i c h t d a m i t F r i e d r i c h N i e t z s c h e s R e d u k t i o n d e r T h e o d i z e e t h e m a t i k auf d a s Res-

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zu Unrecht durchstochene und am Ende der Tage belohnte Gerechte als Bild für Israel findet sich bei Deuterosacharja 54 und in den Psalmen. Im Danielbuch (11,33 und 12,3) und vor allem in dem apokryphen Weisheitsbuch55 ist Deuterojesaja ausgiebig benutzt. Dem 5 Stande der Verfasser entsprechend sind dort die Weissagungen vom Leiden und der dann wieder eintretenden Erhöhung des Gottesknechts auf die Thoralehrer oder das gerechte Volk Israel bezogen worden. Aber die Benutzung ist ganz unvollständig und vor allem findet | sich für die Annahme eines durch sein freiwilliges und klagloses 10 Leiden die Sünden des Volkes Israel oder gar der ganzen Welt sühnenden Dulders kein Anhalt. Hiob weiß von der deuterojesajanischen Art von Theodizee des Leidens und von dessen Gottwohlgefälligkeit nicht das mindeste und vollends die naive Messiashoffnung des Volksglaubens hat niemals daran angeknüpft. 56 Das gleiche gilt 15 von der frührabbinischen Literatur. Sie kannte wohl einen im Krieg fallenden, aber nicht einen als Heiland leidenden Messias.57 Erst im Talmud (b. Sanh. 98 b) 58 findet sich eine solche Gestalt und erst seit etwa dem 3. Jahrhundert n.Chr. scheint die Lehre vom leidenden

sentiment abstrakter Klassengebundenheit und rechnet stattdessen mit einem rein intellektuellen Bedürfnis nach sinnhafter Erklärung von irrationaler Leiderfahrung durch eine Theodizeekonstruktion. 54 Sacharja 12,10; Bousset, Kyrios Christos, S.84 und 88. 55 Gemeint ist die Weisheitsschrift Sapientia Salomonis, die Teil des griechischen Kanons der Septuaginta, nicht aber des hebräischen Kanons ist. Siehe oben, S.XXIII. 56 Gustav Dalman, Messias, S.47-48. Gustav Dalman, Jesaja 53. Das Prophetenwort vom Sühnleiden des Gottesknechtes mit besonderer Berücksichtigung der jüdischen Literatur (Schriften des Institutum Judaicum in Berlin 13). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 2. Auflage 1914, S.7 (hinfort: Dalman, Sühnleiden), nennt in diesem Zusammenhang das Targum zu den Propheten, d.h. die aramäische kommentierende Übersetzung der Hebräischen Bibel, das sich hüte, „den Messias als leidenden erscheinen zu lassen, findet sich aber doch genötigt, Jesaja 53 vom Messias zu erklären und gewinnt nur durch eine Reihe exegetischer Künsteleien, welche kein Jude später zu wiederholen gewagt hat, die Möglichkeit, trotzdem das Leiden von ihm fernzuhalten". 57 Siehe die Gestalt des „Messias ben Efraim" bzw. „ben Josef", welcher im endzeitlichen Entscheidungskampf gegen die Feinde Gottes und Israels den Tod findet; Babylonischer Talmud Sukka 52a (Goldschmidt, Talmud III, S.399); Targum Pseudo-Jonathan zu Ex 40,11. 58 Babylonischer Talmud, Sanhedrin 98b; dort heißt es: „Die Rabbanan sagten, er heiße ,der Aussätzige des Lehrhauses', denn es heißt: unsere Krankheiten hat er getragen uns unsere Schmerzen hat er auf sich geladen; wir aber hielten ihn für von Gott gestraft, geschlagen und geplagt." (Goldschmidt, Talmud IX, S.73).

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Messiasc und von der Verdienstlichkeit des Leidens rein als solchen unter schwerem Druck wieder in den Vordergrund zu treten 251 '. Bis dahin blieb nur der namentlich durch einige Psalmen vermittelte und verstärkte Stimmungsgehalt jener, wie sich aus den wiederholten Zitaten ergibt, wohlbekannten deuterojesajanischen Stellungnahme s B 395 zum klaglosen Leiden das, was nachhaltig wirkte. Das duldende und harrende Pathos der Parialage und die fremden Augen, mit denen die Juden durch die Welt gingen, hatten an diesem außerordentlichen Buch ihre stärkste innerliche Stütze, bis dies Produkt der Exilszeit in dem werdenden Christusglauben als stärkstes Ferment wirkte. 59 10 Daß die Propheten der Exilszeit und ebenso ein beträchtlicher Teil der nachexilischen, religiöse Schriftsteller und nicht mehr aktuelle religionspolitische Demagogen waren und nach den Zeitbedingungen sein konnten, hat auf die Stilform nicht nur, sondern auch auf die Auffassung vom prophetischen Charisma seine Konsequenzen ge- 15 habt. Die ältere Prophetie spricht im allgemeinen252' nicht, wie die Terminologie der alten nordisraelitischen Ekstatiker, von einer Innewohnung des „Geistes" (ruach) Jahwes im Propheten. Wir sahen, daß ihr diese Vorstellung fernlag 0 . 60 Leibhaftig redet des Gottes Stimme zu ihnen, oder aus ihnen, gewissermaßen durch sie als In- 20 strumente hindurch, die sich seinen Reden nicht widersetzen können, und wo der Gott selbst ein „Geist" genannt wird, geschieht dies, um seine weite Distanz vom Menschen zu kennzeichnen. Die A 600 „Hand" | Jahwes packt den Propheten unmittelbar, er redet, wie Jesaja, die „Thora Gottes". 61 Das zwar nicht allein Vorherrschende, 25 aber doch Charakteristische bei ihnen allen ist also ein freilich 6 A 599, B 394

B 395

251

' Hierzu Dalman'. Der leidende und sterbende Messias der Synagoge im ersten nachchristlichen Jahrhundert (Schriften des Inst. Jud. IV, Berlin 1888). Das stellvertretende Leiden an sich war dagegen der rabbinischen Zeit ein durchaus geläufiger Gedanke (4. Makk. 6, 29; 17, 22). | 251 > Bei Hosea ist der Prophet der „Mann des Geistes". 62 1

c A: Massias

d A: fern lag

e A: freilieh

f A, B: Dalmann

59 Gustav Dalman, Sühnleiden, S. 51, will den Nachweis führen, daß das vierte Gottesknechtslied in Jesaja 52,13-53,12 durch Christus erfüllt sei und nicht den Juden gelte: „Je welter Israel sich von Gott entfernt, desto vollständiger löst es sich von der Person des Knechtes, desto mehr tritt es in die Reihe der Völker". 60 Siehe oben, S.645. 61 Hosea 9,7. 62 Jesaja 1,10; 5,24; 30,9.

II. Die Entstehung des jüdischen Pariavolkes

751

durch bestimmte Vorstellungen von den Beziehungen zwischen Gott und Menschen in seiner Ausdeutung bestimmter und in seinen Äußerungen gebändigter aktuell und sehr emotional ekstatischer Habitus. Darin trat mit dem Wegfall der politischen Aktualität Wandel 5 ein. Schon in den Spätorakeln Hesekiels ist alle ursprüngliche Wildheit von ihm abgefallen. 63 Bei Deuterojesaja ist von emotionaler Ekstase nichts zu spüren. Bei Tritojesaja (61, 1) ist der prophetische „Geist des Herrn Jahwe" (ruach adonai Jahwe) als ein dauernder Habitus „über" dem Propheten und treibt ihn, zu lehren. Aktuelle emo10 tionelle Zustände finden sich immer wieder dann, wenn politische Entschließungen der unmittelbaren Gegenwart zu beeinflussen waren 64 oder der Rachedurst gegen die politischen Feinde sich entlud, wie bei der Winzervision Tritojesajas.65 Aber selbst die aktuelle Heilsprophetie der Serubbabelzeit unterscheidet sich im propheti15 sehen Habitus | von der vorexilischen Prophetie. Nachtgesichte, d.h. B 396 Traumvisionen, welche diese abgelehnt oder doch als minderwertig angesehen hatte, treten wieder in den Vordergrund wie bei den alten „Sehern": Sacharja war eben ein Priester und kein Demagoge. Und der „Geist", der bei Haggai, dann bei Joel und Deuterojesaja wieder 20 eine Rolle spielt,66 ist teils ein Theologumenon zur Vermeidung der alten, jetzt peinlich empfundenen Leibhaftigkeitsvorstellungen, teils aber eine prophetische Zukunftshoffnung geworden. Vor allem: Träger dieses „Geistes" ist die Gemeinde. Die (vielleicht aus Überarbeitung stammende) 67 Erklärung Jahwes bei Hesekiel (39, 29), daß er 25 auf das Haus Israel seinen Geist ergossen habe und deshalb in Zukunft nach dem Kommen des Heils nicht mehr von ihm abwenden werde, ist bei Deuterojesaja (44, 3) in eine Zukunftsverheißung: seinen Geist, das heißt (wie 42,1 angibt): den Geist der Prophetie, auf den Samen Israels ergießen zu wollen, verwandelt. Das gesamte 30 „Volk im Lande" ist Träger des Geistes. Wenn Tritojesaja (63,10.11) von der Verletzung des in der mosaischen Zeit von Jahwe unter das Volk gegebenen „heiligen Geistes" durch dessen Missetaten

63 Max Weber bezieht sich auf Ezechiel 40-48. 64 Max Weber bezieht sich auf die Propheten Haggai und Sacharja. 65 Jesaja 63,1-6. 66 Haggai 2,5; Joel 3,1-2; Jesaja 40,7.13; 42,1.5; 44,3; 48,16. Max Weber orientiert sich im folgenden an Gunkel, Wirkungen, und Bertholet, Artikel Geist. 67 So Greßmann, Eschatologie, S. 181 Anm. 1.

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Das antike

Judentum

spricht 68 und schon bei Haggai (2, 6) 69 die Wiederkehr des Geistes Jahwes, unter Bezugnahme auf Jahwes Versprechen beim Auszug A 601 verheißen wird, so ist nach dem Wortlaut wohl nicht an | das Ergriffenwerden der 70 Ältesten vom ekstatischen Prophetengeist (Num. 11, 25) gedacht, sondern an die spezifische Heiligkeit des bundes- 5 treuen Volks (Ex. 19, 5) als Dauerhabitus. Aber allerdings hatte die priesterfeindliche (korachitische) Theorie der vorexilischen Zeit die gleichmäßige Heiligkeit und charismatische Qualifikation aller Gemeindeglieder, nicht nur der Priester, daraus abgeleitet. Bei den Propheten der nachexilischen Spätzeit, Joel (3,1) und Deu- 10 terosacharja (12,10) nimmt dann auch die Geisteskonzeption wieder wesentlich andere Formen an. Deuterosacharja zwar stellt der Gemeinde, den „Bürgern (joscheb) von Jerusalem" und den Davididen an ihrer Spitze, nur den Geist des Gebets für den Tag Jahwes in Aussicht.70 Aber dieser soll sich manifestieren in der leidenschaftlichen, 15 nach Art der Vegetationskulte gearteten Klage um den „Durchbohrten", offenbar wieder jene deuterojesajanische eschatologische Gestalt des frommen Gottesknechts und Märtyrers, also: in ekstatischen Bußeausbrüchen. Bei Joel71 aber ist es der alte ekstatische emotionale B 397 Propheten|geist, der vor Beginn jenes „Tages Jahwes", an dem nur die, 20 welche Jahwes Namen anrufen, gerettet werden, über alle Gemeindeglieder, ihre Söhne, Töchter, Knechte und Mägde ergossen werden, Träume bei den Ältesten, Visionen bei der Jungmannschaft hervorrufen und die Kinder weissagen lassen soll. Hier ist zweifellos auf die alten Traditionen über die Laienekstase zurückgegriffen und die End- 25 hoffnung also an die Wiederkehr des Universalismus der Prophetengabe geknüpft. Die Konzeption ist für die Entwicklung des Christentums wichtig geworden. Unter Berufung auf diese ausführlich zitierte Stelle wird (Act. 9 2,16ff.) über das Pfingstwunder berichtet. 72 Auf dies Wunder legte offenbar nur um ihretwillen: weil darnach das Bevorste- 30 hen des (christlich verstandenen) Tages „des Herren", wie Joel es ang A, B: Art. 68 Max Weber rezipiert Haller, Judentum, S. 132. 69 Max Weber folgt hier der Verszählung der unrevidierten Luther-Übersetzung = Haggai 2,5. 70 So Haller, Judentum, S. 228-229. 71 Max Weber rezipiert zu Joel 3 und zur Anknüpfung an dieses Kapitels in Apostelgeschichte 2,16-21 Haller, Judentum, S. 210-211. 72 So auch Hühn, Weissagungen II, S.97.

II. Die Entstehung

des jüdischen

Pariavolkes

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gekündigt hatte, sicher schien, die christliche Mission so großes Gewicht.73 Für die urchristliche Frömmigkeit war durch diese und nur diese Stelle in der jüdischen prophetischen Literatur der „Geist" als eine ekstatische Massenerscheinung, wie sie für die christliche Gemein5 de, im stärksten Gegensatz zur vorexilischen Prophetie, charakteristisch war, legitimiert.74 Innerhalb der jüdischen Entwicklung zeigen solche Stellen nur, daß der genuine „Geist" der alten Prophetie im Schwinden war. Er schwand nicht etwa kraft einer „immanenten" psychischen Gesetz- A 602 10 lichkeit geheimnisvoller Art. Sondern er schwand, weil die Polizei der Priestermacht innerhalb der jüdischen Gemeinde der ekstatischen Prophetie ganz ebenso Herr wurde 75 wie das bischöfliche und Presbyter-Amt der pneumatischen Prophetie in der altchristlichen Gemeinde. 76 Das ekstatische prophetische Charisma hat auch weiter15 hin im Judentum existiert.77 Die Visionen, welche Daniel und Henoch zugeschrieben werden, sind ekstatischen Charakters und ebenso zahlreiche Erlebnisse anderer Apokalyptiker, wenn auch der psychische Tatbestand sowohl, wie die Sinndeutung, gegenüber der alten Prophetie stark verschoben sind und vor allem die schriftstellerische 20 Kunstform stark über das aktuelle emotionale Erleben die Oberhand gewinnt. Aber von all diesen späteren Schriften hat nur das Danielbuch sich offizielle Anerkennung und später Aufnahme in den Kanon zu erzwingen gewußt. Alle anderen wurden toleriert, galten aber als unklassische Privatarbeiten oder geradezu als heterodox. Der Be25 trieb dieses Sehertums wurde damit Angelegenheit von Sekten und Mysteriengemeinschaften. Ebenso | gab es aktuelle religionspoliti- B 398 7 3 Gunkel, Wirkungen, S.49; Brückner, Martin, Artikel Geist und Geistesgaben im NT, in: RGG 1 II, Sp. 1200-1213, hier Sp. 1200-1201 (hinfort: Brückner, Artikel Geist). 7 4 Gunkel, Wirkungen, S.26; Brückner, Artikel Geist, Sp. 1211-1212. 7 5 Sacharja 13,2-6. 76 In seinem Handexemplar von Müller, Kirchengeschichte, S. 43-44, markiert Max Weber durch Randstrich die Darstellung der Diskussion um die Funktionen von Presbytern und Bischöfen in den frühchristlichen Gemeinden. In Müller, ebd., S.45-46, markiert Max Weber folgenden Eintrag durch Randstrich: „Propheten werden in Asien bis nach der Mitte des 2. Jhs. erwähnt; Lehrer hat es in Ägypten und Afrika noch im 3. Jh. gegeben. Indessen beginnen diese Männer jedenfalls schon bald im 2. Jh. seltener zu werden und ihr Aussterben kam, wie vor allem die Didache zeigt, dem Gemeindeamt, insbesondere den Episkopen zu gut". Mit Rudolph Sohm, Kirchenrecht, S. 224-225, deutet Max Weber das Zurücktreten des Prophetenamtes als Entmachtung durch das Bischofsamt analog zur Entmachtung der Propheten durch die Priester im nachexilischen Judentum. 77 Max Weber rezipiert Bousset, Judentum, S. 452-458.

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Das antike

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sehe Prophetie bis in die Endzeit des zweiten Tempels.78 Der populären Meinung stand die Göttlichkeit der Prophetengabe fest und alle Propheten hatten Zulauf. Aber die Priester standen zu ihnen stets im Gegensatz. Der priesterlichen Reform Esras und Nehemias standen die Vertreter der politischen Prophetie feindlich gegenüber. Von den 5 Orakeln solcher Propheten ist nichts erhalten: die Priester rezipierten nur, was sich der priesterlichen Gemeindeordnung einfügte. Eine gewisse Diskreditierung des prophetischen Charisma war dadurch erleichtert, daß die Orakel einander widersprachen. Schon der Gegensatz der Orakel des Jesaja und Micha, Jesaja und Jeremia, Jeremia 10 und Hesekiel hatte den Glauben erschüttern müssen: daß jede prophetische Ekstase als solche die Gewähr in sich trage, Trägerin göttlicher Verkündigung zu sein. Woran sollte man nun die Echtheit der Prophetie erkennen? Die Wundermacht hatten erfahrungsgemäß auch falsche Propheten besessen (Deut. 13, 3). Seit dem Deuterono- 15 misten (18, 22) antwortete man auf jene Frage: am Eintreffen der Weissagung. Indessen das war für die Zeit bis dies sich entschied, also gerade für die Zeit auf die es ankam, kein Kriterium. Daher hatte Jeremia (23, 22) als zweites Merkmal angegeben: daß der Prophet nur A 603 dann echt sei, wenn er die Sünder korrigiere, | also die Gemeinde an 20 Jahwe und sein Gesetz binde, sonst sei er ein Lügenprophet - was wiederum in der zunehmenden Rolle des ethischen Kriteriums in der altchristlichen Gemeinde seine Parallele findet. 79 Der festgefügte Respekt vor der Arbeitsleistung der levitischen Thora trug hier seine Früchte in der jüdischen wie später die Rezeption des „Alten Testa- 25 ments" in der christlichen Gemeinde. Innerhalb der nachexilischen Gemeinde gelang es den Priestern, das Prestige der alten Nabi-Ekstase völlig zu brechen. 80 Das Resultat liegt vor in Deuterosacharjas Verhöhnung der Propheten als der Träger des Geistes „der Unreinheit" (13, lff.). h Mit den Götzen werden am Tage Jahwes auch die 30 h Punkt fehlt in A 78 So Bousset, Judentum, S.218-219; Schürer, Geschichte III4, S.258-262. 79 1 Korinther 14,27-40; 1 Johannes 4,6. Gunkel, Wirkungen, S.94-96; Brückner, Artikel Geist, Sp. 1205-1207. Dort auch der Hinweis auf Jeremia 23,22 und Deuteronomium 18,22.

80 Hölscher, Profeten, S.356: „In der Luft der streng geregelten Kultfrömmigkeit mußte dem ekstatischen und undisziplinierten Profetentum der Atem ausgehen. In der Tat schwindet dieses seit Esras Reformen aus dem Rahmen der offiziellen jüdischen Frömmigkeit". Dort auch der Hinweis auf Sacharja 13,1-6.

II. Die Entstehung

des jüdischen

Pariavolkes

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Propheten aus dem Lande getrieben. Wer sich als solcher gebärdet, den werden seine Eltern als Betrüger entlarven und erstechen, er wird sich seiner Traumgesichte schämen, kein Haarkleid (Prophetenmantel) mehr anziehen, zugestehen, daß er ein Bauer ist und daß sei5 ne angeblichen Stigmata von den Nägeln von Huren herrühren. In der Form dieser schnöden Selbstverspottung der Prophetie zwang die priesterliche | Redaktion diese gefährliche Konkurrentin, sich selbst B 399 das Leben zu nehmen. Wie in der christlichen Amtskirche, so galt fortan auch im offiziellen Judentum das prophetische Zeitalter als ge10 schlössen, der prophetische Geist als erloschen:' die überall bei voller Entfaltung der priesterlichen Hierokratie zu deren Sicherung gegen religiöse Neuerer eintretende Entwicklung. Der zuerst bei Tritojesaja in einer der nachdrücklichsten prophetischen Bußpredigten (63,10. II) 8 1 auftretende Ausdruck „ruach ha kodesch" 82 (in der LXX 15 „jrve-öjia tö ayiov" k , „heiliger Geist") wird in einem tief pessimistischen Bußpsalm (51,13) 83 wieder wie dort als ein Habitus des in Jahwes Gnade Stehenden aufgefaßt. Die Taube, das Symbol des verfolgten Israel (Psalm 74,19) 84 , wird von den Rabbinen zugleich als Trägerin dieses Habitus gebraucht, 85 der von dem christlichen emotionalen 20 Pneuma innerlich ebenso tief verschieden ist, wie von dem alten Prophetengeist, den nach der späteren Lehre seit Maleachi niemand mehr erlangt hat. Auch jetzt noch kann zwar, wenn Gott es will, eine geheimnisvolle himmlische Stimme (bath kol) als lauter Ruf oder leises Flüstern gehört werden. 86 Aber sie zu hören ist keine Propheten25 gäbe. Denn sie ertönt Sündern je nach den Umständen ebenso wie Gerechten und Lehrern, in der Art wie auch im Neuen Testament, i A: erloschen.:

k Ausführungszeichen fehlt in A, B

81 Max Haller, Judentum, S. 130-132, spricht in diesem Zusammenhang von einer Bußliturgie. 82 Richtig ruab qodso. Max Weber knüpft in der Pharisäer-Studie daran an. Siehe unten S. 825-827. 83 Zu Psalm 51 als Bußpsalm und zum literarischen Zusammenhang mit Jesaja 63,10 siehe Duhm, Psalmen, S. 145-148. 84 So Duhm, Psalmen, S.196. 85 Babylonischer Talmud Berakhot 3a (Goldschmidt, Talmud I, S. 5) (siehe auch Chagiga 15a [Goldschmidt, Talmud IV, S.284]). Max Weber rezipiert Graetz, Geschichte lll/l, S.285 mit Anm.26, sowie Gunkel, Märchen, S. 147-149. Die rabbinischen Belege werden ebd., S. 148-149 Anm.4, diskutiert. 86 Max Weber knüpft vermittelt über seine Pharisäer-Studie an Weber, Ferdinand, System, S. 184-189, an.

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A 604 Unheil oder Glück und Größe kündend oder | zur Bekehrung rufend. Sie zu hören ist kein Vorzugsbesitz Einzelner; man kann sie gar nicht „besitzen" oder von ihr besessen werden, wie einst die Propheten von Jahwes Geist. Sie zu vernehmen ist (Yoma 9 b) 87 zwar eine Gnadengabe für Israel, aber eine mindere als der alte Prophetengeist. 5 Der zunehmende bürgerliche Rationalismus des in die (relativ) befriedete Welt zuerst des Perserreichs, dann des Hellenismus eingebetteten Volks hatte den Priestern diese Erstickung der Prophetie ermöglicht. Daneben die schriftliche Fixierung der maßgebenden Tradition und die dadurch bedingte Änderung der Lehre und Sittendiszi- 10 plin.88 Als die politischen Ereignisse der Makkabäerzeit wieder das Auftreten von Leitern des Demos gegen die vornehme Priesterschaft und die hellenistische Indifferenz der Reichen und Gebildeten herbeiführte, hatten diese Demagogen daher ein gänzlich anderes Gepräge als die Propheten der Vergangenheit. 15 Die Gestaltung der Frömmigkeit in der nunmehr vom prophetiB 400 sehen Charisma entblößten jüdischen Gemeinschaft wurde | abermals sehr wesentlich mitbestimmt durch jene soziale Gliederung, welche die Nehemia-Berichte erkennen lassen. Die „Frommen", die chasidim, wie sie namentlich in der frühmakkabäischen Zeit, die 20 'anawim, wie sie daneben in den Psalmen genannt wurden, die Hauptträger der nun beginnenden Entwicklung der jüdischen Religiosität, sind vornehmlich (wenn auch gewiß nicht ausschließlich) ein städtischer Demos von Ackerbürgern, Handwerkern, Händlern und stehen in der typisch antiken Art in oft äußerst schroffem Gegensatz 25 zu den begüterten Stadt- und landsässigen Geschlechtern, weltlichen sowohl wie priesterlichen. 89 Das war an sich nichts Neues. Neu war nur der Grad und die Art, in welcher dieser Kampf sich jetzt äußerte. Schuld daran trug der wesentlich städtische. Charakter des Demos. In der vorexilischen Prophetie noch lediglich Objekt der von den pro- 30 phetischen und levitischen, insbesondere deuteronomistischen Kreisen gepredigten Karität, beginnen die Frommen jetzt ihrerseits sich auszusprechen und als Jahwes erwähltes Volk im Gegensatz zu ihren Gegnern zu fühlen. 90 Die Stätte, an welcher in unseren Quellen ihre 87 Zur bath kol und dem Hinweis auf Yoma9 b siehe Weber, Ferdinand, System, S. 187189. 88 Hölscher, Profeten, S. 357-358. 89 Max Weber knüpft hier an das Manuskript „Am haarez" an. Siehe oben, S. 207-209. 90 Max Weber rezipiert Gunkel, Endhoffnung, S. 125-126: „Dazu die jammervollen Ver-

II. Die Entstehung des jüdischen Paria volkes

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religiöse Stimmung am deutlichsten zum Ausdruck kommt, ist: der Psalter.911

hältnisse im Inneren: die Gemeinde ist in Parteien zerrissen: die eine, die nach dem Ausland schielt, besteht aus den Reichen und Mächtigen, welche die Armen und Geringen bedrücken und nach Gott nicht fragen. Ihnen gegenüber halten die treuen JahveVerehrer um so fester zusammen; sie bestehen vorwiegend aus Armen und Geringen und haben unter dem Druck der Mächtigen auch sozial zu leiden; sie betrachten sich als das wahre Israel und verfluchen die anderen als Abtrünnige. Ein bitterer unablässiger Hader ist zwischen den beiden Parteien entbrannt". Hermann Gunkel und Max Weber sind jeweils beeinflußt von Eduard Meyer, Geschichte III1, S.217, der bereits den Rachedurst als tragendes Moment in den von Bernhard Duhm spätnachexilisch datierten Psalmen erkennen will. Friedrich Nietzsches Einfluß ist hier wie dort unverkennbar. 91 Bereits in Rel. Gemeinschaften, S. 258, spricht Max Weber mit Gunkel, Endhoffnung, S. 127-128, vom Ressentiment der Psalmisten: „Die Mehrzahl aller Psalmen enthält-einerlei, ob die betreffenden Bestandteile vielleicht in eine ältere, davon freie Fassung erst nachträglich hineingekommen sind - die moralistische Befriedigung und Legitimierung offenen oder mühsam verhaltenen Rachebedürfnisses eines Pariavolkes ganz handgreiflich". Max Weber greift hier auf ein Manuskript zu den Psalmen zurück, das als Verbindungsglied zwischen den im Krieg verfaßten Manuskripten zum antiken Judentum und zu den Pharisäern dienen und zu diesem Zweck noch weiter ausgebaut werden sollte. Siehe dazu den Editorischen Bericht zu der Studie „Die Pharisäer", unten, S. 761 762.

Die Pharisäer

Editorischer Bericht

I. Zur

Entstehung

A m 21. D e z e m b e r 1920, ein h a l b e s J a h r n a c h d e m Tod M a x W e b e r s a m 14. J u n i 1920, e r s c h e i n t p o s t h u m v o n M a r i a n n e W e b e r

herausgegeben

d e r B a n d „ G e s a m m e l t e A u f s ä t z e zur R e l i g i o n s s o z i o l o g i e III. D a s a n t i k e Judentum".1 Marianne Weber gibt den darin geringfügig gegenüber der E r s t v e r ö f f e n t l i c h u n g im A r c h i v für S o z i a l w i s s e n s c h a f t u n d S o z i a l p o l i t i k erw e i t e r t e n A u f s ä t z e n z u m a n t i k e n J u d e n t u m ein M a n u s k r i p t M a x W e b e r s bei

mit d e r

Überschrift

„Die

Pharisäer".

Im Vorwort

dieses

Bandes

s c h r e i b t sie d a z u : 2 „Er [sc. Max Weber] wollte das antike Judentum noch durch die Analyse der Psalmen und des Buches Hlob ergänzen und dann das talmudische Judentum darstellen. Ein fertiger Abschnitt über das Pharisäertum, der dazu überleitet, fand sich im Nachlaß und ist diesem Bande als Nachtrag beigefügt. Dann sollten Abhandlungen über das Frühchristentum und den Islam den Kreis schließen. Die Vorarbeiten dafür waren längst gemacht". Die M a n u s k r i p t e d e r V o r a r b e i t e n , v o n d e n e n M a r i a n n e W e b e r hier s p r i c h t , s i n d n i c h t m e h r e r h a l t e n , l a s s e n s i c h aber, z u m i n d e s t w a s d i e P s a l m e n betrifft, n o c h in U m r i s s e n r e k o n s t r u i e r e n . Der A b s c h l u ß d e r A u f s ä t z e z u m a n t i k e n J u d e n t u m im A r c h i v für S o z i a l w i s s e n s c h a f t u n d S o z i a l p o l i t i k ist ein zufälliger:3 „Die .Frommen', die chasidim, wie sie namentlich in der frühmakkabälschen Zeit, die 'anawim, wie sie daneben in den Psalmen genannt wurden, die Hauptträger der nun beginnenden Entwicklung der jüdischen Religiosität, sind vornehmlich (wenn auch gewiß nicht ausschließlich) ein städtischer Demos von Ackerbürgern, Handwerkern, Händlern und stehen In der typisch antiken Art in oft äußerst schroffem Gegensatz zu den begüterten Stadt- und landsässigen Geschlechtern, weltlichen sowohl wie priesterlichen. Das war an sich nichts Neues. Neu war nur der Grad und die Art, in welcher dieser Kampf sich jetzt äußerte. Schuld daran trug der wesentlich sfäcifische Charakter des

1 Siehe den Edltorischen Bericht, oben, S. 226-231. 2 Weber, Marianne, Vorwort. Siehe oben, post S.210. 3 Siehe oben, S. 756-757.

Editorischer

Bericht

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Demos. In der vorexilischen Prophetie noch lediglich Objekt der von den prophetischen und levitischen, insbesondere deuteronomistischen Kreisen gepredigten Karität, beginnen die Frommen jetzt ihrerseits sich auszusprechen und als Jahwes erwähltes Volk im Gegensatz zu ihren Gegnern zu fühlen. Die Stätte, an welcher in unseren Quellen ihre religiöse Stimmung am deutlichsten zum Ausdruck kommt, ist: der Psalter".

Max Weber hat seinen Plan der Fortsetzung der Studien zum antiken Judentum um die Behandlung der Psalmen und des Buches Hiob nicht mehr im Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik realisiert, da die Veröffentlichung der Studien zum antiken Judentum in der Buchfassung der Gesammelten Aufsätze unmittelbar bevorstand. 4 Die Aufsätze zum antiken Judentum weisen aber nicht nur über sich hinaus auf die Psalmen, sondern auch auf das Manuskript zu den Pharisäern. Die Eröffnung der Pharisäer-Studie knüpft sowohl an den Schluß der Studie des antiken Judentum wie an ein Manuskript über die Psalmen an, das - wie noch zu zeigen - zwischen der Studie zum antiken Judentum und der zu den Pharisäern eingeordnet war. Max Weber führt in der Pharisäer-Studie mit Julius Wellhausen 5 und Emil Schürer 6 die Entwicklung des Pharisäismus bis auf die nationale Erhebung in der Makkabäerzeit zurück und handelt in diesem Zusammenhang von den „Chasidim" als den „Frommen", die der Psalter erwähne. Sie hätten sich, wie Psalm 12,2 zeige, gegen die Hellenisierung in der Oberschicht gewandt. Die Verzahnung dieser Studien ist eingebunden in das Gesamtkonzept der Aufsätze zur Religionssoziologie der Weltreligionen, dem Max Weber 1919 die abschließende programmatische Gestalt gegeben hat und die in dem Briefwechsel mit dem Verleger Siebeck sowie in der Selbstanzeige der Buchausgabe der Gesammelten Aufsätze zur Religionssoziologie vom Oktober 1919 zum Ausdruck kommt: „Die hier gesammelten Aufsätze sind fast alle im .Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik' erschienen, aber nicht nur durchgesehen, sondern durch beträchtliche Einschiebungen und Beibringung von Belegen ergänzt. An der Spitze steht der viel diskutierte Aufsatz über ,Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus'. Weiter folgen noch eine Skizze über ,Die protestantischen Sekten und der Geist des Kapitalismus' (Umarbeitung eines Aufsatzes aus der .Christi. Welt'), die Aufsätze über ,Wirtschaftsethik der Weltreligionen', erweitert durch eine kurze Darstellung der ägyptischen und mesopotamischen und der zarathustrischen religiösen Ethik, namentlich aber durch eine der Entstehung der sozialen Eigenart des Okzidents gewidmeten Skizze der

4 Siehe den Editorischen Bericht, oben, S.225. 5 Wellhausen, Pharisäer. 6 Schürer, Geschichte I4. Max Weber kann sich hier auf sein im Zuge der Vorbereitung für seine Abhandlung zu Israel in der dritten Auflage des Artikels „Agrarverhältnisse im Altertum" angefertigtes Exzerpt aus der Monographie von Emil Schürer stützen. Siehe Otto, Pharisäer, S.9-28.

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Die Pharisäer

Entwicklung des europäischen Bürgertums in der Antike und im Mittelalter. Die Darstellung des Judentums reicht bis zum Beginn der Makkabäerzeit. Ein dritter Band wird die Darstellung des Urchristentums, des talmudischen Judentums, des Islam und des orientalischen Christentums enthalten, ein Schlußband das Christentum des Okzidents behandeln. Gegenstand ist überall die Behandlung der Frage: Worauf die ökonomische und soziale Eigenart des Okzidents beruht, wie sie entstanden ist und Insbesondere in welchem Zusammenhang sie mit der Entwicklung der religiösen Ethik steht." 7

Der Studie zum antiken Judentum, die die Geschichte des Judentums bis zu den Makkabäern behandeln werde, soll eine „Skizze der Entwicklung des europäischen Bürgertums in der Antike und im Mittelalter" vorangehen. Diese geplante Reihenfolge der Aufsätze wird durch einen Brief Max Webers an den Verleger Paul Siebeck vom 11. September 1919 bestätigt: 8 „Dann hätten die Aufsätze über .Wirtschaftsethik der Weltreligionen' zu folgen. China (Confuzianismus) ist schon teilweise ergänzt, bedarf aber weiterer Arbeit von einigen Wochen. Indien ist so gut wie druckreif^ so wie es ist, nach Durchkorrektur. Dann ist ein Aufsatz einzuschieben, der noch zu schreiben ist (im Kopf fertig) über die allgemeinen Grundlagen der occidentalen Sonderentwicklung. Dann folgt das Judentum (ist nur durchzukorrigleren)".

Die Geschichte des antiken Judentums der biblischen Zeit rückt zusammen mit der des Urchristentums und der okzidentalen Christenheit von der Antike bis zur Reformation in die Funktion eines religionshistorischen Ursprungs des modernen okzidentalen Rationalismus ein, während talmudisches Judentum, orientalisches Christentum und Islam als Seitenzweige der Entwicklung behandelt werden sollen. Der Studie zu den Pharisäern komme, wie Marianne Weber im Vorwort des dritten Bandes der Aufsätze 9 sagt, die Funktion einer Überleitung zur Darstellung des talmudischen Judentums zu, also eine Gelenkfunktion im Gesamtkonzept der Religionssoziologie der Weltreligionen. Marianne Weber gibt keinen Hinweis, wann Max Weber dieses im Nachlaß aufgefundene Manuskript verfaßt hat. Dessen enger Anschluß an den Abschluß der Aufsätze zum antiken Judentum im Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik spricht dafür, daß die vorliegende Fassung nach Abschluß dieser Aufsätze im Jahr 1919 bearbeitet wurde, was die zahlreichen weiteren Bezugnahmen in der Pharisäer-Studie auf die zwischen 1916 und 1919 verfaßten Aufsätze zum antiken Judentum bestätigen:

7 Weber, Max, Selbstanzeige in den „Neuigkeiten aus dem Verlag J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) und der H. Laupp'schen Buchhandlung" Nr. 3, 25. Oktober 1919, S. 11 (wieder abgedruckt in Schmidt-Glintzer, Helwig, Editorischer Bericht, in: Weber, Max, Konfuzianismus, S.28). 8 VA Mohr/Siebeck, Deponat BSB München, Ana 446 (MWG 11/10). 9 Siehe oben, post S.210.

Editorischer

Bericht

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,,[W]ie der Prophet durch den Geist sieht und hört, so lehrt auch der Lehrer durch ihn. Im Talmud heißt er Ruach-ha-kodesch [.Heiliger Geist'], in der Septuaginta-Übersetzung von Psalm 51, 11 10 und Jesaja63, 10. 11 jtveij|ia tö äyiov [pneumato hagion; .Heiliger Geist'], sein dämonischer Widerpart ist die Lehre des .unreinen Geistes', in den Evangelien von den Schriftgelehrten der Geist des Beelzebub, des .Obersten der Teufel' genannt. Die Rabbinen brauchen, aus Scheu vor dem Gottesnamen, statt des Namens .heiliger Geist' oft den Namen .shekina'. Es entstand die Doktrin, daß der .göttliche Geist', der am Beginn der Schöpfung auf den .Wassern' schwebte, vom Schöpfer am ersten Tage geschaffen worden sei. Die Taube, das Symbol des verfolgten Israel, wird auch im Talmud gelegentlich als seine Überbringerin behandelt". 11 A u f J e s a j a 6 3 , 1 0 . 1 1 LXX ( n v e v ^ a t ö ä y i o v [ p n e u m a to h a g i o n ; „ H e i l i g e r G e i s t " ] ) w i e auf P s a l m 5 1 , 1 3 k o m m t M a x W e b e r a u c h z u m A b s c h l u ß d e s A n t i k e n J u d e n t u m s im Z u s a m m e n h a n g d e r T h e m a t i k d e s „ H e i l i g e n G e i stes" zu s p r e c h e n : 1 2 „Der zuerst bei Tritojesaja in einer der nachdrücklichsten prophetischen Bußpredigten (63,10.11) auftretende Ausdruck ,ruach ha kodesch' (in der LXX ,jrvE0|j.a tö äyiov', heiliger Geist') wird in einem tief pessimistischen Bußpsalm (51, 13) wieder wie dort als ein Habitus des in Jahwes Gnade Stehenden aufgefaßt. Die Taube, das Symbol des verfolgten Israel (Psalm 74, 19), wird von den Rabbinen zugleich als Trägerin dieses Habitus gebraucht". D e u t e t s i c h hier an, d a ß M a x W e b e r in d e r S t u d i e z u m a n t i k e n J u d e n t u m u n d z u d e n P h a r i s ä e r n auf ein M a n u s k r i p t z u d e n P s a l m e n z u r ü c k g r e i f t , s o w i r d es d u r c h e i n e n e n t s p r e c h e n d e n V e r w e i s in d e r P h a r i s ä e r - S t u d i e zur Gewißheit:13 „Sehr im Gegensatz gegen die vielfach, wie wir sahen, vom leidenschaftlichen Zorn und Haß oder von scharfem Ressentiment gegen die Gottlosen, denen es gut geht, getränkte Psalmenreligiosität oder das Racheschwelgen der Phantasie im Buch Esther und auch gegen den ebionitischen Reichtumshaß des Lukas-Evangeliums, wie er sich etwa im Gebet der Maria ausspricht, waltet eine, zum mindesten äußerlich, sehr andere Haltung im Talmud vor." Im Z u s a m m e n h a n g d e r p u b l i z i e r t e n S t u d i e n b e z i e h t s i c h d e r R ü c k v e r w e i s auf d i e im A r c h i v für S o z i a l w i s s e n s c h a f t u n d S o z i a l p o l i t i k e r s c h i e n e n e n A u f s ä t z e z u m a n t i k e n J u d e n t u m , 1 4 d o c h ist d o r t z w a r v o n d e r A r m e n f r ö m m i g k e i t u n d d e m E r w ä h l u n g s b e w u ß t s e i n in d e r P s a l m e n r e l i g i o s i t ä t , n i c h t a b e r v o m l e i d e n s c h a f t l i c h e n Haß d e s R e s s e n t i m e n t s g e g e n d i e G o t t l o s e n d i e R e d e . D a v o n s p r i c h t M a x W e b e r v i e l m e h r a u s f ü h r l i c h in d e n „ R e l i g i ö -

10 11 12 13 14

Gemeint ist Psalm 51,13. Siehe unten, S. 826. Siehe oben, S.755. Siehe unten, S. 813-814. Siehe oben, S. 756-757.

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Die Pharisäer

sen Gemeinschaften". 15 Max Weber bezieht sich in der Pharisäer-Studie auf eine Psalmeninterpretation, die an die der „Religiösen Gemeinschaften" anknüpft, die er aber mit dem Rückverweis „wie wir sahen" nicht gemeint haben kann, da das Manuskript der „Religiösen Gemeinschaften" für den „Grundriß der Sozialökonomik" und damit für einen anderen Buchzusammenhang als die Pharisäer-Studie als Teil der Aufsätze zur Wirtschaftsethik der Weltreligionen vorgesehen war. Vielmehr bezieht sich Max Weber auf ein Manuskript zu den Psalmen, das ihm bei der Abfassung des Antiken Judentums und der Pharisäer-Studie vorliegt. Von einer derartigen „Vorarbeit" zu den Psalmen schreibt Marianne Weber in dem Vorwort zum dritten Band der Gesammelten Aufsätze. 16 Bereits im Oktober 1916 berichtet Marianne Weber, Max Weber habe sich „in das alte Testament vertieft, analysiert die Propheten, Psalmen u. das Buch Hiob". 17 In der jetzigen Fassung der Pharisäer-Studie rechnet Max Weber damit, daß das Psalmenmanuskript Teil des größeren Ganzen der Aufsätze zur Religionssoziologie in der Buchfassung wird, deren Strukturierung er in der Selbstanzeige vom 25. Oktober 1919 beschrieben hat. Die vorliegende Fassung des Pharisäer-Studie ist in diese 1919 entworfene Struktur eingepaßt und hat 1919/20 ihre jetzige Gestalt erhalten. Diese Studie ist aber keineswegs erst 1919/20 verfaßt worden, sondern hat in den Monaten vor Max Webers Tod nur die publizierte Endgestalt erhalten. Marianne Weber notiert, Max Weber habe nicht nur zu den Psalmen und dem Buch Hiob, sondern auch zum talmudischen Judentum Studien „schon vor dem Krieg für die Religionssoziologie in .Wirtschaft und Gesellschaft'" betrieben. 18 Mit den Manuskripten „Ethik und Mythik / rituelle Absonderung" liegt nun eine derartige Studie für das nachexilische Judentum vor, die Marianne Webers Angabe bestätigt. 19 Daß bis zu Beginn des Jahres 1917 auch für das „talmudische Judentum" ein derartiges Manuskript vorlag, bestätigt Max Weber. 20 Mit Schreiben vom 24. Januar 1917 bietet er Ludo Moritz Hartmann in Wien einen Vortrag zu den „Propheten und Rabbinen und die Entwicklung des antiken Judentums" an. 21 Dieses Vortragsthema hätte Max Weber nicht genannt, wenn er nicht be-

15 Weber, Max, Rel. Gemeinschaften, S. 257-258. 16 Siehe oben, post S.210. 17 Brief an Helene Weber vom 12. Okt. [1916], Bestand Max Weber-Schäfer, Deponat BSB München, Ana 446; Teilabdruck In Mommsen, Wolfgang J./Schluchter, Wolfgang, Einleitung, in: Weber, Max, Wissenschaft, S.6 Anm.24. 18 Weber, Marianne, Lebensbild, S.604. Siehe auch unten, S.774. 19 Siehe den Editorischen Bericht zum Manuskript „Ethik und Mythik / rituelle Absonderung", oben, S. 161-175. 20 Siehe den Editorischen Bericht zum antiken Judentum, oben, S. 218-219. 21 GStA PK, VI. HA, Nl. Max Weber, Nr. 15, BI.7 (MWG II/9).

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reits Vorarbeiten zum rabbinischen Judentum und d.h. auch zu den Pharisäern in den Händen gehabt hätte. In der Eingangsanmerkung der Studie zum antiken Judentum im Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik weist Max Weber darauf hin, daß er bei einer „künftigen Sammlung" der Aufsätze auch „ältere und noch unpublizierte Aufsätze" veröffentlichen werde. Max Weber hat also schon zu diesem Zeitpunkt 1916/17 die Absicht, die im Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik erscheinenden Aufsätze auch zum antiken Judentum in einer „künftigen Sammlung", d.h. als Buch, erneut zu veröffentlichen und dabei unter Verwendung vorliegender Manuskripte zu ergänzen. 22 Eine solche Ergänzung ist die Behandlung des Pharisäertums und des talmudischen Judentums. 23 Es ist also zwischen einer älteren Manuskriptfassung, die im folgenden als „Kernmanuskript" bezeichnet wird, und seiner Fortschreibung nach Abschluß der Aufsätze im Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, d.h. in den Jahren 1919/20, zu differenzieren. Das Manuskript „Ethik und Mythik / rituelle Absonderung" zeigt zur Genüge, 24 wie intensiv Max Weber Manuskripte auch kleinräumig durch Eintragungen am Rand und noch zwischen den Zeilen ergänzte. So will es unmöglich erscheinen, aller textkritischer Methodik zum Trotz einigermaßen gesichert derartigen Fortschreibungen im Text auf die Spur zu kommen, wenn das handschriftliche Manuskript wie in diesem Fall nicht mehr erhalten ist. So müßte man es auch bei der Pharisäer-Studie bei der Feststellung der Fortschreibung eines älteren Manuskripts nach Abschluß der Aufsätze zum antiken Judentum belassen, wenn nicht der glückliche Zufall einer Nachlässigkeit bei der posthumen Edition des Pharisäer-Manuskripts in den Gesammelten Aufsätzen zur Religionssoziologie zu Hilfe käme. Ohne daß auf den ersten Blick eine Logik damit zu verbinden ist, wechseln in dem Text biblische Quellenangaben mit römischen und arabischen Ziffern. Da dieser unmotivierte Wechsel sich auf das gesamte Manuskript erstreckt, muß es sich um etwas anderes als nur eine momenthafte Unachtsamkeit des Autors oder Setzers handeln, zumal sich in dem von Max Weber edierten Manuskript des antiken Judentums ebensowe-

22 Siehe den Editorischen Bericht zum Antiken Judentum, oben, S.217 und 219. 23 Die vorliegende Studie behandelt sowohl die Pharisäer wie das rabbinisch-talmudische Judentum (siehe dazu die Einleitung, oben, S.131, sowie unten, S.797), so daß die Überschrift „Die Pharisäer" für das gesamte Manuskriptkonvolut zu eng ist. Da das Manuskript nicht mehr erhalten ist, läßt sich die Geschichte dieser Überschrift nicht mehr mit Sicherheit rekonstruieren. Wahrscheinlich hat Max Weber dem ersten Bogen diese Überschrift gegeben und Marianne Weber hat sie auf das gesamte Konvolut bezogen; siehe dazu unten, S.775. 24 Siehe den Faksimile-Abdruck, oben, post S. 178.

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Die Pharisäer

nig wie im Manuskript „Ethik und Mythik / rituelle Absonderung" Derartiges findet. Die mit diesem Wechsel verbundene Logik wird deutlicher, wenn man sieht, daß die arabischen Ziffern sich gerade in den Passagen finden, in denen die Studie des antiken Judentums vorausgesetzt ist, die also 1919/1920 abgefaßt worden sind, das ältere Kernmanuskript aber römische Ziffern verwendet: 2 5 „Das Pneuma, als Charisma und Merkmal der Bewährung eines exemplarischen Gnadenstandes, war zwar dem Judentum^ und auch der Lehre des Pharisäismus, kein fremder Begriff. Der .Geist Jahwes', der als Berserker-Charisma über den Helden (Slmson) und König, als wilder Zorn über Saul, vor allem aber als Charisma der Vision und prophetischen Verkündigung, eventuell: des Wunders, über den Seher, Propheten, Wundertäter kommt, dessen der Hohepriester bedarf, um das Volk gültig entsühnen zu können, der von ihm weicht (Pinehas) und den König oder Helden verläßt, wenn er sündigt, ist auch in jedem Lehrer mächtig: wie der Prophet durch den Geist sieht und hört, so lehrt auch der Lehrer durch ihn. Im Talmud heißt er Ruach-ha-kodesch, in der Septuaginta-Übersetzung von Psalm 51,11 undJesaja63,10. 11 jtveC(j,aT6aYt,ov [pneuma to hagion; .Heiliger Geist'], sein dämonischer Widerpart ist die Lehre des .unreinen Geistes', In den Evangelien von den Schriftgelehrten der Geist des Beelzebub, des .Obersten der Teufel' genannt. Die Rabbinen brauchen, aus Scheu vor dem Gottesnamen, statt des Namens .heiliger Geist' oft den Namen .shekina'. Es entstand die Doktrin, daß der .göttliche Geist', der am Beginn der Schöpfung auf den .Wassern' schwebte, vom Schöpfer am ersten Tage geschaffen worden sei. Die Taube, das Symbol des verfolgten Israel, wird auch im Talmud gelegentlich als seine Überbringerin behandelt."

Dieser Abschnitt setzt mit der Motivik des „Berserker-Charisma" Simsons die Studie des antiken Judentums voraus, in der erstmals diese Motivik und Terminologie belegt sind, und knüpft mit der Motivik des jiveüikx xo ayiov [pneuma to hagion; „Heiliger Geist"] an den Abschluß dieser Aufsätze an. 26 Der Einschub steht sperrig in seinem Kontext. In der älteren Manuskriptfassung will Max Weber aufzeigen, daß die Essener, die sich in der Ethik von der des frühen Christentums unterschieden hätten, auch nicht die spezifische Bedeutung des nveC^a [pneuma; „Geist"] gekannt hätten. Anschließend stellt Max Weber die rabbinische Position dar, die zwar zunächst den „Heiligen Geist" als Parakleten gekannt, d o c h schließlich mit der Lehre von der „Geschlossenheit des prophetischen Zeitalters" die Bedeutung des „Heiligen Geistes" auf die bat kol reduziert habe. In diesen in sich geschlossenen Argumentationszusammenhang setzt Max Weber einen exkursartigen Rückblick auf die Entwicklung der Charisma-Motivik im Alten Testament vom Kriegscharisma der „Berserker" 2 7 über das Charis-

25 Siehe unten, S. 825-826. 26 Siehe oben, S.755. 27 Wenn Max Weber in diesem Zusammenhang vom „Berserker-Charisma" spricht, so setzt er die Rezeption von Schwally, Kriegsaltertümer, S. 99-103, voraus. In „Ethik und

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Bericht

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ma der Propheten bis hin zu dem des Hohenpriesters, was direkt an die Aufsätze zum antiken Judentum anknüpft. 28 Eine direkte Funktion im Argumentationsgang des Kontextes hat dieser Exkurs nicht. Vielmehr dient er der Verknüpfung der Pharisäer-Studie mit der zum antiken Judentum. Die Eröffnung der Pharisäer-Studie, die an den Abschluß der Aufsätze zum antiken Judentum anknüpft, schreibt ebenfalls das ältere Kernmanuskript fort: 29 „Seit der Makkabäerzeit vollzog sich jene überaus wichtige Umwandlung im Judentum, welche ihm schließlich den endgültigen Charakter aufprägte: die Entwicklung des Pharisäismus. Ihre Vorläufer reichen in die nationale Erhebung der Makkabäerzeit selbst zurück. Das zunächst im Mittelpunkt Stehende war die Reaktion gegen den Hellenismus1', dem die oberen Schichten verfielen. Die Psalmen erwähnen die .Chasidim' als die .Frommen', als diejenigen, heißt das, welche am Brauch der Väter festhielten. Sie waren die Anhänger des Judas Makkabäus, die einerseits - entgegen der ganz strengen Auslegung des Gesetzes - auch am Sabbat fochten, andrerseits besonders nachdrücklich die alte Gesetzestreue betonten. Es scheint irrig, in ihnen, den .Heiligen der alten Zeit' (Chasidim-ha-Rischonim), wie sie der Talmud nennt, eine besonders organisierte Sekte zu vermuten, obwohl einige Stellen2' dies nahelegten; sondern die aiwaYwyri Äcaöaimv [synagoge Asidaion; „Synagoge der Asidäer"] der Makkabäerbücher ist wohl einfach der kahal chasidim der Psalmen, die Versammlung des frommen, antihellenistisch gesinnten Volks, welches die Bewegung stützte3'. Neben den ,Zad 'kirn' gedenken noch die 18 Segenssprüche der .Chasidim', was allein schon gegen ihren Sektencharakter spricht. Gewisse Eigentümlichkeiten: so die Gepflogenheit, vor dem rituellen Gebet sich eine Stunde meditierend zu sammeln, werden ihnen immerhin zugeschrieben. Die Bewegung starb ab 4 ', als sich die Makkabäerherrschaft, notgedrungen, den Bedürfnissen eines weltlichen Kleinstaats akkommodierte und ausgeprägte Züge eines hellenistischen Kleinkönigtums annahm. Die Erkenntnis, daß dies politisch unvermeidlich sei, hat bei den Frommen damals geradezu die Überzeugung entstehen lassen, daß die Fremdherrschaft einem angeblich jüdischen, daher das nationale Prestige genießenden, aber unvermeidlich dem strengen Gesetz untreuen Judenkönig vorzuziehen sei, wie sie noch in der von den Frommen an Augustus nach Herodes Tode gerichteten Bitte, nicht den Archelaos zum Herrscher zu machen, zum Ausdruck kam. An Stelle der chassidischen trat seit jener Zeit die .pharisäische' Bewegung 5 '. 1)

Die schwere Gefahr der Hellenisierung meint wohl Psalm 12, 2. > S[iehe] Makkab. 7, 12. 3 ' Einerlei ob ihre direkt militärische Leistung vielleicht, wie Wellhausen annimmt, gering war. 4 ' Man rechnet ihr Ende gewöhnlich mit Joshua Katnuta. 5 ' Über sie jetzt: Elbogen, Die Relig. Ansch. der Pharisäer. Berlin 1904." 2

Mythik/rituelle Absonderung" handelt Max Weber zwar auch schon von der Kriegerekstase, doch fehlt im Gegensatz zu den Aufsätzen zum antiken Judentum der Jahre 1917-1920 noch die für Friedrich Schwally charakteristische Terminologie. 28 Siehe oben, S.380. 401-402. 754 u.ö. 29 Siehe unten, S. 777-779.

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Die

Pharisäer

Auch dieser Abschnitt ist ein Fremdkörper in der Pharisäer-Studie, der in Spannung zum Kontext steht. Während im Fortgang die Chasidim unter dem Aspekt der Abgrenzung vom 'am ha'are? in den Blick kommen, differenziert der Einschub historisch und stellt eine Verbindung zu den „Frommen" der Psalmen und damit zu den Aufsätzen zum antiken Judentum im Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik her. Es ist die Funktion auch dieses Einschubs, eine historische Brücke zwischen der PharisäerStudie und der des antiken Judentums zu schlagen. In diesem Einschub verwendet Max Weber das Schürer-Exzerpt (Deponat Max Weber-Schäfer, BSB München, Ana 446), in dem er historische Daten der Hasmonäerzeit der Jahre 162-139 v.Chr. aus der vierten Auflage des Lehrbuches von Emil Schürer exzerpiert hat. 30 Eine dritte Einfügung greift ebenfalls exkursartig auf die Aufsätze zum antiken Judentum zurück: 31 „Aber die W u n d e r m a c h t haftet an d e m Propheten,

der sich d a d u r c h als von Gott gesen-

det legitimiert, w e n n er nämlich diese G a b e wirklich von Gott hat, und nicht v o n d e n Dämonen. Mit d e m Prophetismus aber lebt d a s schriftgelehrte Rabbinentum in sehr naturg e m ä ß e m Spannungsverhältnis, w e l c h e s jeder ritualistisch an einem G e s e t z b u c h orientierten Schicht von Wissenden g e g e n ü b e r d e m prophetischen Charisma eignet. Zwar w u r d e die Möglichkeit des Aufstehens von Propheten nicht geleugnet, - w e n i g s t e n s ursprünglich nicht. Umso d r i n g e n d e r wird vor falschen Propheten gewarnt. E n t s c h e i d e n d dafür war: daß die j ü d i s c h e Prophetie ein für allemal daran g e b u n d e n war: Sendungspropbebe zu sein, im Auftrag d e s überweltlichen Gottes, nicht aber kraft eigner Göttlichkeit oder Gottbesessenheit zu verkünden. Ein solcher Prophet ist der, der ,ohne Auftrag' redet und lehrt. Woran aber erkennt m a n das? Welches ist das Merkmal für Falschheit oder Wahrheit eines Propheten? Dafür war vor allem Jeremias (23, 9ff.) in der rabbinis c h e n Deutung m a ß g e b e n d . Nicht nur ist der Prophet selbstverständlich unwahr, der falsche Götter lehrt oder dessen Prophezeiungen nicht eintreffen 1 7 '. S o n d e r n jeder Prophet Ist an das Gesetz und Gottes G e b o t e g e b u n d e n , und wer d a v o n abtrünnig zu mac h e n sucht, ist ein falscher Prophet. Vor allem also: nur wer d a s Volk von seinen S ü n d e n bekehrt, kann wirklich von Gott g e s e n d e t sein. Denn nicht Visionen und Träume, sond e r n die H i n g a b e an die klar im Gesetz niedergelegten Befehle Gottes gibt d e n Beweis für die Wahrheit des Propheten: dafür, daß er kein .Träumer' ist. Die Visionen u n d Träume hatte s c h o n die alte priesterliche Tradition diskreditiert, weil sich zeigte, daß es a u c h (und g e r a d e ) Visionen g e g e b e n hatte, die das Volk z u m o r g a s t i s c h e n Baalsdienst bekehrt hatten. Ebenso aber konnten W u n d e r im N a m e n von D ä m o n e n getan werden. U n d deshalb ist die bloße W u n d e r m a c h t keine B e w ä h r u n g des echten p r o p h e t i s c h e n Charisma. U n d selbst wenn der Prophet in seiner Lehre die Zeichen der göttlichen S e n d u n g an sich zu tragen schien, g a b das C h a r i s m a der W u n d e r m a c h t rein als solches n o c h

3 0 Max Weber v e r w e n d e t also n o c h in dieser späten Phase der Jahre 1919/20 Exzerpte, die aus d e m Beginn seiner B e s c h ä f t i g u n g mit d e m antiken J u d e n t u m vor A b f a s s u n g der dritten Auflage des Artikels über die Agrarverhältnisse im Altertum stammen. Siehe d a z u die Einleitung, oben, S . 2 - 3 und 115. 31 Siehe unten, S. 7 9 8 - 7 9 9 .

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keine endgültige Gewähr dafür, daß dem wirklich so sei: auf Grund der bloßen Wundermacht kann auch den korrekt lehrenden Propheten nur allenfalls die Macht des Dispenses vom Gesetz im Einzelfall zugestanden werden - wie sie auch die Rabbinen in Anspruch nahmen - nicht mehr. - Für uns interessiert hier wesentlich: daß die Festhaltung der korrekten gesetzlichen Ethik und der Kampf gegen die Sünde die letzten unbedingten Maßstäbe waren, an denen die Echtheit einer Prophetie gemessen wurde. 171

Deut. 13, 2-3; 18, 20f."

Der Einschub zum prophetischen Charisma zielt auf die Frage nach den Kriterien der Unterscheidung zwischen wahrer und falscher Prophetie, zu deren Beantwortung Max Weber auf die jeremianische Falschprophetenpolemik und das deuteronomische Prophetengesetz in Deuteronomium 18 sowie die Falschprophetenwarnung in Deuteronomium 13 eingeht, also auf alttestamentliche Sachverhalte. Die Fortsetzung ,,[d]ie Rabbinen leiteten ihre Autorität auch nicht aus in ihren Kreisen gepflegten Geheimnissen ab" schließt glatt an den der Einfügung vorangehenden Passus zur nicht-magischen Legitimation der Rabbinen an, während der Exkurs zur alttestamentlichen Prophetie diesen Zusammenhang sprengt. Daß Max Weber auch kurze Ergänzungen in den Text eingefügt hat, zeigt die folgende Anmerkung: 32 „Das Lukas-Evangelium läßt in auffallender Art zu wiederholten Malen (VII, 36. 39; XI, 38ff.; XIV, 1) Jesus bei einem Pharisäer (beim letztenmal sogar: einem Obersten der Pharisäer - gemeint ist, wie die Parallelstelle zeigt, ein .Oberster der Schule' - ) essen, wo die beiden älteren Evangelien davon nichts wissen. Da Lukas auch in der Apostelgeschichte die Bekehrung von .Pharisäern' hervorhebt und die Tischgemeinschaft des Petrus mit dem Hellenen Antiochias für Paulus so wichtig war, so könnte dies Tendenz sein. Wirklich strenge Pharisäer würden einem 'am ha-arez oder unkorrekt Lebenden Zuerst f ü r Gamaliel den Älteren. 7 7 Jüdischerseits wird deshalb 0 Matth. XXIII, 7, 8 als „Anachronismus" erklärt. 7 8 1

u)

c A: deshalb. 7 4 Heinrich Graetz, Geschichte 111/1, S.287 u.ö., verortet die Pharisäer im judäischen Mittelstand im Gegensatz zum „Landvolk". Moriz Friedländer, Die religiösen Bewegungen innerhalb des Judentums im Zeitalter Jesu. - Berlin: Reimer 1905, S. 12-13, betont den bürgerlichen Charakter des Pharisäertums. Für ihn als liberalen Juden, der das Pharisäertum ablehnt, repräsentiert es ein reaktionäres und opportunistisches Bürgertum. Er wendet sich damit gegen die positive Interpretation des Pharisäertums durch Abraham Geiger und Heinrich Graetz. Max Weber löst die in diese Debatte eingebundenen Werturteile ab und verbindet eine Verortung des Pharisäismus im Kleinbürgertum mit einem in dieser Schicht beheimateten pragmatischen Rationalismus. Diesen Aspekt unterstreicht auch Jacob Hamburger, Artikel Pharisäer, S. 1042 u.ö., für den die Pharisäer „die Repräsentanten der Verstandesrichtung im damaligen Judenthume bildeten". 75 76 77 78

Schürer, Geschichte II4, S.373-374. Schürer, Geschichte II4, S.375-376 mit Anm.8. Schürer, Geschichte II4, S.376-377 Anm. 11. Graetz, Geschichte IV, S.398.

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Eine formelle Legitimation als „Rabbi" gab es erst seit der Entstehung des Patriarchats, 79 d.h. also nach dem Tempelsturz: die Rabbinen bedurften damals der förmlichen Ordination, und die Entstehung der mesopotamischen und palästinensischen Akademien schuf 5 einen festen Bildungsgang. Von alledem war vorher keine Rede. Eine offizielle Legitimation der „Rabbinen" als solcher fehlte, soviel bekannt, durchaus. Die Tradition der durch Schriftkunde und rezipierte d Schriftauslegung ausgezeichneten und anerkannten Soferim war das einzige Merkmal: ihre persönlichen Schüler und wiederum 10 deren Schüler galten als in erster Reihe qualifiziert. Die Persönlichkeiten, deren Aussprüche der Talmud zitiert, sind durchaus nicht nur Soferim oder geschulte Rabbinen: im Gegenteil, mit einer gewissen Absichtlichkeit legt die Überlieferung gelegentlich gerade besonders feine Interpretationen der Thora und der Pflichtenlehre etwa 15 dem Eseltreiber eines Rabbinen (Jonatham) in den Mund 80 und läßt geschulte Rabbinen bei einem als fromm und daher weise | bekann- A 409 ten Feldarbeiter (wie Abba Chilkijat) sich Rats erholen. 81 Immerhin aber wird dies doch als etwas besondres angesehen. Es beweist, daß die Scheidung keine scharfe war, aber jener Eseltreiber wird doch 20 ausdrücklich als ein „Unwissender" von dem Rabbinen unterschieden. Er ist kein Rabbi. Die Verhältnisse welche die Evangelien voraussetzen, zeigen ebenfalls, daß damals wenigstens eine nach außen fest geschlossene Organisation nicht bestand, sondern konsultiert wurde, wer sich tatsächlich durch das Charisma der Gesetzeskennt25 nis und Auslegungskunst legitimierte. Es wurde offenbar nur negativ, durch Repression, eingeschritten - sei es von den Priestern, sei es durch Selbsthilfe (Lynchjustiz) der Massen unter Führung von einzelnen oder (und wohl meist) der Pharisäergemeinde - wenn die Art der Auslegung anstößig war und eine hinlänglich starke Gegnerschaft 30 fand: 82 die evangelischen Erzählungen zeigen: wie stark die Rückd A: rezipierten 79 Graetz, Geschichte IV, S.62-68. Zum Ordinationsritus siehe ebd., S.63. 80 Hoheslied Rabba 4:4,5 und 4:8. 81 Zu Abba Hllqla siehe Babylonischer Talmud Taanlt 23ab (Goldschmidt, Talmud III, S.716); siehe auch die Erwähnung eines Abba Hilqiahu In Makkot 24a (Goldschmidt, Talmud IX, S.233) als Beispiel für rechtes Tun. 82 Zu den Konflikten mit Jesus siehe besonders Markus 14,1-2 parr. Matthäus 26,3-5; Lukas 22,1 - 2 ; Matthäus 21,45-46 sowie Johannes 11,47-53; zu den Konflikten mit den Aposteln siehe Apostelgeschichte 4,1 -22; 5,17-42; 6,8-8,1 a. Darüber hinaus sind frei-

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sieht auf die Popularität eines Lehrers war. Die offiziellen Instanzen scheuen vor dem Einschreiten selbst gegen offenkundige Irrlehre zurück, wenn „das Volk" an der Person des Lehrers hängt12'. Die rein durch Schulung und daneben Schule gestützte, formell charismatische Autorität der rabbinischen Lehrer findet ihre Analogien in zahl- 5 reichen ähnlichen Erscheinungen, von den römischen respondierenden Juristen (vor der Zeit der Konzessionspflichtigkeit) bis zu den indischen Gurus. Indessen bestehen wichtige Unterschiede und diesen, also den besonderen Eigentümlichkeiten der Rabbinen, haben wir uns nun zuzuwenden. 10 Sie waren zunächst eine, dem Schwerpunkt nach, plebejische Intellektuellenschicht. Nicht, daß unter ihnen vornehme und wohlhabende Männer überhaupt gefehlt hätten. Allein jeder Blick in die Personalien der im Talmud als Autoritäten oder als exemplarisch angeführten Rabbinen (und andern Gewährsmännern) zeigt: daß in wei- 15 testem Umfang der Plebejer, bis zum Tagelöhner auf dem Felde herunter, 83 das Wort führt und daß unter den Rabbinen selbst die Besitzenden und Vornehmen sich in geringer Minderheit befinden. Daran besteht für die Zeit der Komposition des Talmud und vorher keinerlei Zweifel. „Plebejer" waren nun zahlreiche Mystagogen und Sek- 20 tenleiter anderer Religionen auch, wie wir sahen. Aber von ihnen unterschieden sich die (alten) Rabbinen vor allem dadurch, daß sie A 410 ihre Funktion | als Berater und rituelle Rechtsfinder nebenamtlich, neben ihrem weltlichen Beruf, versahen. Das war kein Zufall, sondern Folge des strengen Verbots, das Gesetz gegen Entgelt zu lehren 25 (und auszulegen84)13'. Dies Verbot - welches wiederum in dem pauliA 409 A 410

l2) Im allgemeinen war dies freilich nur dann der Fall, wenn der Betreffende nicht nur Lehrer, sondern ein durch Wundermacht qualifizierter „Prophet" war.851 l3 ' Auch bei indischen Gurus kam und kommt es gar nicht selten vor, daß sie im Hauptberufe etwa Händler oder Grundbesitzer und Rentner sind - aber für die jüdischen Rabbinen der älteren Zeit war es notwendig, ihren Unterhalt aus andern Quellen als dem „geist-

lich auch stärker innerjüdisch geprägte Auseinandersetzungen - etwa mit den Minim oder um Magie - zu beachten. 83 Max Weber rezipiert hier und im folgenden die Monographie von Meyer, Seligmann, Arbeit und Handwerk im Talmud. - Berlin: Julius Benzian 1878, S. 2 2 - 2 4 (hinfort: Meyer, Arbeit). 84 Mischna Avot 4:7 (Goldschmidt, Talmud IX, S.675) (vgl. 1:13 [Goldschmidt, Talmud IX, S.666]); dazu siehe Schürer, Geschichte II4, S.378-379, sowie die differenziertere Sicht bei Weber, Ferdinand, System, S. 126-127 (mit weiteren rabbinischen Belegen). 85 Matthäus 21,11.46; Johannes 11,47-53. Siehe dazu die Einleitung, oben, S.54-55.

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nischen: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen", 86 nur seine Fortsetzung fand, schloß erstens ihre Entwicklung zu Mystagogen indischen Gepräges völlig aus und gibt zweitens auch in immerhin wichtigen Punkten die Erklärung für manche Eigenart ihrer Lehre. Man hat die Berufsstellungen führender Rabbinen oft zusammengestellt.87 Wie begreiflich, finden sich zahlreiche Landbesitzer darunter.88 Sicherlich meist Landrentner, denn diese hatten die Muße, sich ganz dem Studium hinzugeben. Es fällt aber auf, daß gerade unter den bedeutendsten älteren Autoritäten des Talmud - also in der Zeit vor dem Tempelsturz - sich neben einigen - nicht sehr vielen - Kaufleuten 89 vor allem gerade Handwerker:90 Schmiede, Sandalenmacher, Zimmerleute, Schuhmacher, Gerber, Baumeister, Wasserfahrer, Weinprober, Holzschläger finden und daß u.a. gerade die beiden ersten berühmten Schulstifter und scharfen Kontroversisten, Hillel d.Ä. und Shammai, Handwerker waren. Das sind also Leute genau derselben sozialen Schicht, der Paulus und die in seinen Briefen erwähnten Persönlichkeiten angehörten. Richtig ist, daß das jüdische Gemeinderecht der Talmudzeit den Rabbinen14' Erleichterungen geliehen" Beruf zu suchen, während der indische Guru in aller Regel mindestens auch, meist vorwiegend, von den Sportein und Spenden lebte, die seine geistliche Funktion ihm eintrug. Dem Guru entsprach darin im (östlichen) Judentum nicht der Rabbi, sondern der neuchassidische charismatische Mystagoge, von dem später die Rede sein wird.91 I4)

Im Talmud heißt das: den ordinierten Rabbinen.

86 2 Thessalonicher 3,10. Max Weber rezipiert hier Schürer, Geschichte II4, S. 378-379: „Alle Tätigkeit der Schriftgelehrten, sowohl die lehrende als die richterliche, sollte unentgeltlich sein [...]. Die Rabbinen waren daher zur Gewinnung ihres Lebensunterhaltes auf anderweitige Hilfsquellen angewiesen. Manche mochten von Hause aus wohlhabend sein; andere betrieben neben dem Gesetzesstudium ein Gewerbe [...]. Bekannt ist, daß der Apostel Paulus auch noch als Prediger des Evangeliums ein Gewerbe betrieb (Act. [Apostelgeschichte] 18,3.20,34. I. Thess[alonicher] 2,9. II. Thess[alonicher] 3,8. I. KoA'mther] 4,12.9,6ff. II. Koi[inther] 11,7ff.)". 87 Meyer, Arbeit, und die ebd., S.4-5, genannte Literatur, sowie Delitzsch, Franz, Jüdisches Handwerkerleben zur Zeit Jesu. Fünf Vorträge im Leipziger Jünglingsverein gehalten im Winter 1867/1868 (Schriften für Israel 5). - Erlangen: A. Deichert 2. Auflage 1878, S. 73-83 (hinfort: Delitzsch, Handwerkerleben). 88 Meyer, Arbeit, S. 26-28, u.a. zu Rabbi Eliezer ben Hyrkanos, Rabbi 'Abuha di Schemuel und Rabbi Eliezer ben Charson, letzterer als Gutsbesitzer. 89 Meyer, Arbeit, S. 25. 28-30, u.a. zu 'Abba Schaul und Rabbi Ike als Weinhändler sowie Rabbi Jochanan bar Napacha als „Geschäftsmann", Rabbi Amemar als Tonhändler, Rabbi Gidel als Weizenhändler und Ackerbauer. 90 Seligmann Meyer, Arbeit, S. 22-43, sowie Franz Delitzsch, Handwerkerleben, S.7778, zählen zahlreiche Rabbinen in Handwerksberufen auf. 91 Siehe unten, S. 828.

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währt: Freiheit von Steuern und von den meisten (nicht allen) Fronden und das Recht des Vorverkaufs seiner Produkte auf dem Markt vor andern15). Indessen ganz abgesehen von der Frage, ob diese Privilegien schon in der Zeit des zweiten Tempels bestanden, so galt es auch später für durchaus in der Ordnung, daß der Rabbi seinen Un- 5 terhalt durch Arbeit verdiene. Ein Drittel des Tags soll er arbeiten, den Rest studieren, oder er arbeitet im Sommer und studiert im WinA 411 ter.92 Auch gab es später mancherlei Arten der Umgehung: | es wurde gestattet sich, wenigstens bei richterlicher Tätigkeit, „Zeitversäumnis" (lacram oenans) 93 ersetzen zu lassen 94 und Geschenke wer- 10 den naturgemäß immer vorgekommen sein. 95 Immerhin leisteten bis zum 14. Jahrhundert etwa die jüdischen Rabbinen alle ihnen obliegenden Arbeiten im Prinzip ohne Entgelt, ursprünglich aber im „Nebenberuf". „Besser ist Geldverdienst durch eigner Hände Arbeit, als der Reichtum des Rash galut" - des Kirchenhaupts! - „der von ande- 15 15

> B.B. 22 a. 96 !

92 Seligmann Meyer, Arbeit, S.23, zitiert einen Midrasch zu Qohelet 9,9: „Es waren Rabbi Jose ben Meschullam und Rabbi Schimeon ben Menassiah, welche den Tag in drei Theile theilten: ein Drittel für die Thora, ein Drittel für das Gebet und ein Drittel für die Arbeit; Einige sagen, dass sie sich im Winter mit der Thora, im Sommer mit der Arbeit beschäftigt hätten". Max Weber differenziert hier auch eine These von Werner Sombart. In seinem Handexemplar von Sombart, Juden, S.371-372, markiert Max Weber durch doppelten Randstrich folgenden Eintrag: „Dieser einheimische Kreditverkehr hat sich nun offenbar während der ganzen jüdischen Geschichte in Palästina und Babylonien (trotz Nehemia und anderen Reformern!) unvermindert erhalten. Dafür sind die Talmudtraktate ein bündiger Beweis. Denn in ihnen - namentlich natürlich in den verschiedenen Babas - spielt nächst dem Thorastudium nichts eine so große Rolle wie das Leihgeschäft. Die Vorstellungswelt der Rabbanen (die wohl in sehr vielen Fällen die Hauptgeldgeber waren): die Entscheidung des Rabina (des letzten Amoräers; 488-556) in Sachen des Fremdenzins (B. m. [sc. Babylonischer Talmud Bava Mezi'a] fol. 70 b ) klingt geradezu wie die Erklärung eines Wuchermonopols für die Rabbanen: ist ausgefüllt mit Geldgeschäften. Beispiele von Darlehnsgeschäften, Zinsformen usw. sind außerordentlich häufig; ebenso Diskussionen über Geld und Geldleiheprobleme. Jedem unbefangenen (und wirtschaftlicher Kenntnisse nicht ganz baren) Leser ergibt sich aus der Lektüre des Talmud der deutliche Eindruck: in dieser Welt wird viel Geld geliehen". Max Weber notiert dazu am Rand das Pauschalurteil zurückweisend: „Babylon". 93 Richtig lucrum cessans. Siehe dazu Sohm, Rudolph, Institutionen, Geschichte und System des Römischen Privatrechts. - Leipzig: Duncker & Humblot 14. Auflage 1911, S.495 (hinfort: Sohm, Institutionen). 94 Weinberg, Organisation, S.651, mit rabbinischen Belegen. 95 Dazu ausführlich Büchler, 'Am-ha'Are?, S. 252-254. 96 Babylonischer Talmud Bava Batra 22a (Goldschmidt, Talmud VIII, S.83).

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rer Geld lebt", 97 galt für die alten Rabbinen als Maxime. Erwerbstätige und zwar zum immerhin erheblichen Teil dem Handwerk angehörige Leute also sind es, welche wir hier als geistige Träger einer Religiosität finden. 98 Wir stoßen - von den wenigen Ansätzen im mittel5 alterlichen Indien abgesehen 99 - hier zum erstenmal auf dies Phänomen. Orientieren wir uns über seine Tragweite durch einen Vergleich mit anderen Schichten. Die Rabbinen 16) waren zunächst und vor allem: keine Magier oder Mystagogen. Dadurch unterschieden sie sich grundsätzlich von der 10 großen Masse der indischen und ostasiatischen plebejischen Seelenhirten aller Art. 1 Sie wirkten durch Belehrung in Wort und Schrift, diese durch Zauber, und ihre Autorität ruhte auf Kenntnis und intellektueller Schulung, nicht auf magischem Charisma. Dies war zunächst Folge der Stellung, welche die Magie überhaupt im nachpro15 phetischen Judentum einnahm. In ihm ist die Vorstellung: daß man durch Zauber die Gottheit zwingen könne, radikal ausgerottet. Die prophetische Gotteskonzeption schloß diese Vorstellung ein für allemal aus. Die Magie in diesem ursprünglichen Sinn gilt dem Talmud daher als unbedingt verwerflich und gotteslästerlich.2 Als bedenklich 20 oder verdächtig galt letztlich jede Form des Zaubers überhaupt. Freilich mit starken Einschränkungen. In den beiden Formen des Exorzismus und der Krankenheilung durch Wortzauber bestand die Magie weiter und wurde teils faktisch geduldet, teils geradezu als legitim l6) Gemeint sind, wo nichts andres gesagt ist, hier stets a priori: die Rabbinen der Epoche, mit der wir es hier zu tun haben: der Zeit, welche das Material für die Talmud-Komposition geliefert hat.31

97 Zu Bedeutung und Reichtum des Exilarchen (resh gaiuta), der als politisches Oberhaupt der babylonischen Juden zugleich Beamter des neupersischen Reiches war, siehe Graetz, Geschichte IV, S. 252-255. 98 Büchler, 'Am-ha'Are?, S. 238-241. 99 Weber, Max, Hinduismus, S. 186. 1 Weber, Max, Hinduismus, S.286. 2 Die Rabbinen unterscheiden zwischen einer vollzogenen Tat, die zweifellos unter das Verdikt gegen Magie fällt, und einer betrügerischen Augentäuschung, die zwar ebenfalls nicht erlaubt ist, aber anders beurteilt wird; siehe dazu Mischna Sanhedrin 7:11 (Goldschmidt, Talmud VIII, S.730), sowie Blau, Ludwig, Das altjüdische Zauberwesen, Jahresbericht für das Schuljahr 1897-98 der Landes-Rabbinerschule Budapest. - Budapest: Selbstverlag 1898, S.20 (hinfort: Blau, Zauberwesen), und die Einleitung, oben, S. 138 Anm.60. 3 Max Weber beschränkt sich also auf den Zeitraum bis zum 6. Jahrhundert n.Chr. Siehe dazu Graetz, Geschichte IV, S. 375-376.

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angesehen: 4 hier handelte es sich nicht um Zwang gegen Gott, sondern gegen die Dämonen, und diese spielten gerade im Pharisäismus eine anerkannte Rolle, wie wir sahen. 5 Allein ihr Betrieb gehörte nicht zu den irgendwie normalen Geschäften der Rabbinen. Das A412 Charisma des Wunders | im übrigen aber leugnete das Judentum, 5 auch das pharisäische Judentum, zwar keineswegs.6 Die Evangelien lassen wiederholt die Juden, und ausdrücklich auch die Schriftgelehrten und Pharisäer, ein „Zeichen" von Jesus verlangen. 7 Aber die Wundermacht haftet an dem Propheten, der sich dadurch als von Gott gesendet legitimiert, wenn er nämlich diese Gabe wirklich von 10 Gott hat, und nicht von den Dämonen. Mit dem Prophetismus aber lebt das schriftgelehrte Rabbinentum in sehr naturgemäßem Spannungsverhältnis,8 welches jeder ritualistisch an einem Gesetzbuch orientierten Schicht von Wissenden gegenüber dem prophetischen Charisma eignet. Zwar wurde die Möglichkeit des Aufstehens von 15 Propheten nicht geleugnet, - wenigstens ursprünglich nicht. Umso dringender wird vor falschen Propheten gewarnt. Entscheidend dafür war: daß die jüdische Prophetie ein für allemal daran gebunden war: Sendungsprophetie zu sein, im Auftrag des überweltlichen Gottes, nicht aber kraft eigner Göttlichkeit oder Gottbesessenheit zu 20 verkünden. 9 Ein solcher Prophet ist der, der „ohne Auftrag" redet und lehrt. Woran aber erkennt man das? Welches ist das Merkmal für Falschheit oder Wahrheit eines Propheten? Dafür war vor allem Jeremias (23, 9ff.) 10 in der rabbinischen Deutung maßgebend. Nicht nur ist der Prophet selbstverständlich unwahr, der falsche Götter 25 4 Max Weber rezipiert hier Blau, Zauberwesen, S. 16-37. 54-59 und 71-76. 5 Siehe oben, S. 786-787. 6 Ferdinand Weber, System, S. 125, listet zahlreiche von Rabbinen vollzogene Wundertaten auf, die ihren Stand als Gott Geweihte veranschaulichen sollen. Dazu ist einschlägig die Sammlung jüdischer Wundererzählungen durch Paul Fiebig, Jüdische Wundergeschichten des neutestamentlichen Zeitalters unter besonderer Berücksichtigung ihres Verhältnisses zum Neuen Testament bearbeitet. Ein Beitrag zum Streit um die „Christusmythe". -Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1911. 7 Zur Zeichenforderung gegenüber Jesus durch Pharisäer und Schriftgelehrte siehe Markus 8, 11 parr. Matthäus 16,1; Lukas 11,16 sowiG Matthäus 12,38 (siah© auch Lukas 11,29 und Johannes 2,18; 4,48; 6,30). 8 Max Weber argumentiert analog zu der Kritik, die Gerhard Kittel, Jesus und die Rabbinen (Biblische Zeit- und Streitfragen). - Berlin: Edwin Runge 1914, S. 26-29, an Paul Fiebigs Versuch, die Wundertaten Jesu mit denen der Rabbinen zu parallelisieren, übt. 9 Max Weber knüpft hier an seine bei Abfassung dieses Textes unpublizierte Studie Rel. Gemeinschaften, S. 189-194, an. 10 Jeremia 23,9-40.

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lehrt oder dessen Prophezeiungen nicht eintreffen17). Sondern jeder Prophet ist an das Gesetz und Gottes Gebote gebunden, und wer davon abtrünnig zu machen sucht, ist ein falscher Prophet. Vor allem also: nur wer das Volk von seinen Sünden bekehrt, kann wirklich von 5 Gott gesendet sein. Denn nicht Visionen und Träume, sondern die Hingabe an die klar im Gesetz niedergelegten Befehle Gottes gibt den Beweis für die Wahrheit des Propheten: dafür, daß er kein „Träumer" ist. Die Visionen und Träume hatte schon die alte priesterliche Tradition diskreditiert, weil sich zeigte, daß es auch (und gerade) Vi10 sionen gegeben hatte, die das Volk zum orgiastischen Baalsdienst bekehrt hatten. 11 Ebenso aber konnten Wunder im Namen von Dämonen getan werden. Und deshalb ist die bloße Wundermacht keine Bewährung des echten prophetischen Charisma. Und selbst wenn der Prophet in seiner Lehre die Zeichen der göttlichen Sendung an 15 sich zu tragen schien, gab das Charisma der Wundermacht rein als solches noch keine endgültige Gewähr dafür, daß dem wirklich so sei: auf Grund der bloßen Wundermacht kann auch den korrekt lehrenden Propheten nur allenfalls die Macht des Dispenses vom Gesetz im Einzelfall zugestanden werden - wie sie auch die Rabbinen in 20 Anspruch nahmen 12 - nicht mehr. - Für uns interessiert hier wesentlich: daß die Festhaltung der korrekten gesetzlichen Ethik und der Kampf gegen die Sünde die letzten unbedingten Maßstäbe waren, an denen die Echtheit einer Prophetie gemessen wurde. 13 17

> Deut. 13, 2-3; e 18, 20f.141

e Semikolon fehlt in A 11 Deuteronomium 13,2-6. 12 Siehe oben, S.784. Eine durch Wundermacht gestützte Autorität in Fragen der Gesetzesauslegung wird von der Mehrheit der Rabbinen dagegen vehement bestritten; siehe insbesondere Jerusalemer Talmud Moed Qatan 3:1 [81 cd] par. Babylonischer Talmud Bava Mezi'a 59b (Goldschmidt, Talmud VII, S.637-638). 13 Zur Bindung der Prophetie an die Tora siehe Weber, Ferdinand, System, S.7879.121-124. In seinem Handexemplar von Sombart, Juden, S.247 Anm.448, hat Max Weber die Anmerkung mit dieser Literaturangabe, auf die Werner Sombart wesentliche Teile seiner Darstellung des talmudischen Judentums gestützt hat, angestrichen. Darüber hinaus hat Max Weber in seinem Handexemplar, ebd., S.242, folgenden Eintrag mit Randstrich und der Randbemerkung „gut" markiert: „Man soll niemals vergessen, wenn man die jüdische Religion - nicht zu verwechseln mit der israelitischen Religion, zu der die jüdische In gewissem Sinne im Gegensatze steht! - recht verstehen will: wer sie geschaffen hat. Daß es ein Sofer war, ein starkgeistiger Schriftgelehrter, dem eine Schar von Schriftgelehrten dann gefolgt sind, um sein Werk zu vollenden. Kein Prophet, kein Seher, kein Trunkener, kein mächtiger König: ein Sofer!" 14 Deuteronomium 18,20-22.

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Die Rabbinen leiteten ihre Autorität auch nicht aus in ihren Kreisen gepflegten Geheimnissen ab. Wenn eine ganze Reihe kosmologischer, mythischer, magischer Anschauungen und Praktiken der babylonischen, vielleicht auch hie und da der ägyptischen Priester, mehr oder weniger umgebildet oder nicht, übernommen wurden namentlich für rituelle Kalenderzwecke 15 - , so doch gerade der entscheidende höchste und esoterische Gehalt der babylonischen Priesterweisheit nicht: weder die Sternenkunde, Astronomie und Astrologie, noch die Divination (Leber- oder Vogelschau). Die letztere war ausdrücklich verboten18)', obschon sie gewiß in der Bevölkerung dennoch vorkam. Auch findet sich einmal als talmudischer Beruf ein Astrologe, und das Horoskop wird gelegentlich hier wie in aller Welt gestellt worden sein. Aber die Rabbinenlehre verbot ausdrücklich die Befragung der Chaldäer: „für Israel gibt es keine Propheten". 16 Die jüdische Priesterschaft hatte auch diese Konkurrenten mit Erfolg eliminiert und die alte rabbinische Anschauung lehnte diese heidnische Wissenschaft und vor allem den astrologischen Determinismus wenigstens in der alttalmudischen Zeit als Verletzung der Majestät und Entschlußfreiheit Gottes entschieden ab, verfügte auch, bei der sozialen Lage der Rabbinen, gar nicht über die wissenschaftlichen Traditionen und Hilfsmittel, sie zu pflegen. Wenn die Rabbinen keine Magier, Propheten, esoterische Philosophen, Astrologen oder Auguren waren, so auch nicht Träger einer esoterischen Heilslehre, einer Gnosis. Nicht nur die besondere Form der vorderasiatischen Gnosis mit ihrem Demiurgen und ihrem Anomismus war geradezu verboten und verworfen, sondern wenigstens in der klassisch-talmudischen Zeit alle Gnosis überhaupt. 17 Wiederum war es die Entwertung des Gesetzes und des ethisch korrekten A 413

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> Deut. XVIII, 11. |

f A: 8> 15 Bischoff, Erich, Babylonisch-Astrales im Weltbilde des Thalmud und Midrasch. Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1907. 16 Zur Sonderstellung Israels im Blick auf astrologische Omina und deren Befragung siehe Tosefta Sukka 2:6 und Mekhilta de Rabbi Yishmael Pisha 2 zu Exodus 12,2. 17 Zur Gnosis und deren Einfluß auf das Judentum siehe Graetz, Geschichte IV, S . 8 6 94, bes. 88-90.

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Handelns durch die gnostisch-¡mystische Heilssuche, was dafür ent- A 414 scheidend war. Nicht nur die in vornehmen Intellektuellenschichten typischen Formen der Mystik, sondern jede rein mystische Heilssuche galt als bedenklich, als ein „Träumen", das die Gefahr der dämo5 nischen Irreleitung in sich trägt. Vollends galt dies für die ekstatische Gottbesessenheit, dem alten Kampf der Propheten gegen die Orgiastik entsprechend. 18 Wie die „Verständlichkeit" der Propheten dem Talmud zu den Merkmalen ihrer Bewertung gehört, 19 so lehnt die rabbinische Auslegung stillschweigend aber ganz konsequent alle ir10 rationalen und enthusiastischen Mittel, zu Gott zu gelangen, ab.20 Dies ist nicht etwa als eine Folge der „Klassenlage" zu erklären: denn massenhafte Mystagogen im Orient und Okzident haben ihr Publikum gerade im Kleinbürgertum gehabt, dessen Prädisposition für die Stellungnahme zur mystisch-ekstatischen Religiosität überall 15 durchaus vieldeutig gewesen ist. Sondern es war Folge des historisch gegebenen Charakters der jüdischen Tradition, wie er durch Priestergesetz einerseits, durch die Prophetie andererseits fixiert worden war. Für denjenigen Juden jedenfalls, der den Zusammenhang mit dem Gesetz nicht aufgeben wollte, also für den Pharisäer. Nicht nur 20 führte das pflichtmäßige anhaltende Studium des Gesetzes rein an sich ihn, negativ, kraft des ethisch rationalen Gehalts der Thora und Propheten, von den irrationalen Formen der Heilssuche ab. Sondern die heiligen Schriften gaben ihm auch einen Ersatz für das Fehlende, wenn er es als solches empfand. Die gewaltige Pathetik der großen

18 In s e i n e m H a n d e x e m p l a r v o n S o m b a r t , J u d e n , S . 2 4 3 , m a r k i e r t M a x W e b e r f o l g e n d e n Eintrag mit R a n d s t r i c h u n d d e r B e m e r k u n g „richtig": „ D i e j ü d i s c h e R e l i g i o n k e n n t kein M y s t e r i u m ! Es ist w o h l d i e e i n z i g e auf d e m E r d e n r u n d e , d i e es n i c h t kennt. K e n n t nicht d e n Z u s t a n d d e s R a u s c h e s , in d e m s i c h d e r G l ä u b i g e mit d e r Gottheit vereinigt". 19 Ihre B e d e u t u n g g e w i n n e n d i e P r o p h e t e n in r a b b i n i s c h e r T h e o r i e vor a l l e m als Vermittler d e r Tora, d i e M o s e a m B e r g Sinai e m p f i n g , u n d d i e d e n P r o p h e t e n d u r c h J o s u a überliefert w u r d e u n d d i e sie ihrerseits w i e d e r a n „ M ä n n e r d e r G r o ß e n V e r s a m m l u n g " , u n d d a m i t d e n l e g e n d ä r e n G r ü n d e r n d e r r a b b i n i s c h e n Ü b e r l i e f e r u n g w e i t e r g a b e n . Sieh e M i s c h n a A v o t 1:1 ( G o l d s c h m i d t , T a l m u d IX, S . 6 6 5 ) . Siehe d a z u d i e Einleitung, o b e n , S. 141 A n m . 6 8 . 20 Die r a b b i n i s c h e B i b e l a u s l e g u n g f o l g t klaren R e g e l n ( m i d d o t ) i n s b e s o n d e r e im Bereich d e r h a l a k h i s c h e n , d . h . auf d i e Interpretation d e s G e s e t z e s b e z o g e n e n S c h r i f t a u s l e g u n g . Die ältesten d i e s e r R e g e l n w u r d e n bereits d e m zur Zeit d e s H e r o d e s l e b e n d e n R a b b i Hillel d . Ä . z u g e s c h r i e b e n . Sie b e s i t z e n z a h l r e i c h e E n t s p r e c h u n g e n z u einer v o n d e r a n t i k e n Rhetorik her b e k a n n t e n A u s l e g u n g s w e i s e , w o b e i d i e t a l m u d i s c h e H e r m e neutik h ä u f i g d e n W o r t s i n n b e v o r z u g t . Zur r a b b i n i s c h e n A u s l e g u n g s p r a x i s s i e h e W e ber, F e r d i n a n d , S y s t e m , S . 8 8 - 1 2 1 .

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Propheten, die begeisternde Gewalt und der Enthusiasmus der nationalen Geschichtsschreibung, der schlichte aber leidenschaftliche Ernst der Schöpfungs- und Menschheits-Mythen, der starke Stimmungsgehalt der Psalmen, der Hiob- und andren Legenden und der Spruchweisheit bildete einen Rahmen für religiöses Innenleben fast 5 aller erdenklichen Gefühlslagen, wie er in dieser Art nicht zum zweiten Male gefunden werden konnte. Das Einzigartige bestand dabei weniger in dem materiellen „Erlebnis"-Gehalt rein an sich, für dessen Einzelbestandteile sich zweifellos in den verschiedensten heiligen Schriften über die ganze Erde hin irgendwelche Probleme finden 10 lassen. Sondern einmal in der Zusammendrängung dieses Gehaltes auf einen derart knappen Raum, dann aber und namentlich in dem volkstümlichen Charakter und der absoluten Verständlichkeit der heiligen Texte für jedermann. Nicht daß babylonische, mythische A 415 und kos|mologische Motive in die biblischen Erzählungen übernom- 15 men sind, ist das Wichtige. Sondern: daß sie dabei aus dem Priesterlichen in das Volkstümliche zurücktransponiert worden waren. Es war die unmittelbar verständliche und zugleich hochpathetische prophetische Gotteskonzeption, welche auch dieses Moment: die „spezifische Verständlichkeit" der erzählten Hergänge nicht nur, sondern 20 vor allem: der „Moral", die aus den Geschichten folgte, für jedermann, auch für jedes Kind, bedingte 919 '. Verständlich waren dem hellenischen Kinde (und sind es jedem Kinde) die homerischen Helden, dem indischen Kinde die erzählenden Teile des Mahabharata. 21 Aber der ethische Gehalt des Bhagavagita 22 wird keinem, auch kei- 25 nem indischen Kinde verständlich sein und die echte Erlösungslehre des Buddha auch nicht. Auch nicht deren Kosmologie und Anthropologie, die Produkte intensiven Denkens sind. Hingegen ist der „Rationalismus", vor allem der moralistische, aber auch der pragmaA 415

19) W o diese Selbstverständlichkeit, wie etwa bei d e m H i o b - P r o b l e m und sonst gelegentlich, vielleicht in Wahrheit nicht v o r h a n d e n war, da schien es wenigstens so. 2 3

g A: b e d i n g t e n 21 Weber, Max, Hinduismus, S.51. 249. 259. 301 und 467. 2 2 Weber, Max, Hinduismus, S. 291-304. 2 3 An der Gestalt des Hiob exemplifiziert die alttestamentliche Weisheit die als Theodizee-Frage bekannte und anhand von empirischen Beobachtungen aufgekommene Problematik des Leidens des Gerechten vor d e m Hintergrund der traditionellen Überzeugung einer Entsprechung von gerechtem Tun und Wohlergehen.

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tisch-kosmologische, der aus den jüdischen heiligen Schriften spricht, so unmittelbar populär und gerade in den entscheidenden Teilen auf kindliches Verständnis zugeschnitten, wie kein andres heiliges Buch auf der Welt, vielleicht die Geschichten von Jesus von Na5 zareth ausgenommen 20 '. Von allen kosmogonischen und anthropologischen Mythologemen ist eben das Pragma des überweltlichen, teils wie ein Vater, teils wie ein bald gnädiger, bald ungnädiger König die Geschicke der Welt leitenden, sein Volk zwar liebenden aber doch, wenn es ungehorsam ist[,j hart strafenden, aber durch Gebet, Demut 10 und sittliches Wohlverhalten wieder zu gewinnenden Einheitsgottes h diejenige Konstruktion, welche alle Geschehnisse der Welt und des Lebens in einer Art rational verständlich macht, wie sie der unbefangenen, nicht durch philosophische Spekulation sublimierten Auffassung der Massen und der Kinder entspricht. Diese rationale Verls ständlichkeit aber, welche die in der Gemeinde durch Lehre, Predigt, Lektüre allgemein bekannte religiöse Heilspragmatik der Mythen, Hymnen und Propheten auszeichnete, zwang auch das rabbinische Denken in ihre Bahnen. Ein esoterischer gnostischer Heilsaristokratismus konnte wenigstens primär auf diesem Boden nicht leicht 20 wachsen, oder wenn er | danach entstand, nicht leicht um sich grei- A 416 fen. Entstehen aber konnte eine Esoterik am ehesten im Anschluß an jene teils an sich dunkeln, teils in ihrem ursprünglichen Sinnzusammenhang vergessenen Visionen der Propheten, welche dem von Gott aus der Gnade gestoßenen Volk eine bessere Zukunft verhie25 ßen. Tatsächlich haben denn auch hier die Spekulationen religionsphilosophischer Art angeknüpft. Von ihnen wird später die Rede sein.24 Zweierlei aber gehört schon in unsern Zusammenhang. Zunächst: die eigentlich spekulativen Eschatologien, wie sie in Anknüpfung an die Daniel- und Henoch-Literatur und durch Übernah30 me von Heilands-Spekulationen persischen und babylonischen Ursprungs entstanden, 25 die Lehren vom „Menschensohn", vom Mata20

' Oder: die chinesische Jugendlehre, aber diese aus absolut andren Gründen. 26 1

h A: Einheitsgott 2 4 Siehe unten, S. 820-821. 2 5 Max Weber schließt sich hier an Bousset, Judentum, S. 5 7 2 - 5 7 7 , an. 2 6 Weber, Max, Konfuzianismus, S.513-514.

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thron27 und ähnliche, blieben dem Kreise der eigentlich pharisäischen Rabbinen im allgemeinen zwar bekannt, doch aber in ihm fremd. Sie sind - gewiß nicht nur, aber offenbar in besonders starkem Maße - gerade in Konventikeln der 'Am ha-arez gepflegt worden, und auch Jesus oder die Seinen entnahmen ihre MenschensohnVorstellungen zweifellos dorther und nicht aus der pharisäischen und rabbinischen Lehre,28 Für diese blieb der Messias ein für die Zukunft verheißener irdischer König der Juden,29 der sein Volk mit Hilfe des wiederversöhnten Gottes zur alten Herrlichkeit erhöhen und seine Feinde ihm entweder vernichten oder - wie in den Psalmen ihm als Knechte unterwerfen oder endlich zum Glauben Israels bekehren werde. Oder in Verbindung mit der Auferstehung: der König, in dessen Reich die auferstandenen Frommen ein neues und reines Leben führen werden. 30 Ferner aber: alle diese zum Gegenstand metaphysischer und also leicht zur Esoterik leitenden Spekulationen geeigneten Hoffnungen waren eben: Hoffnungen, Erwartungen für die Zukunft. Klar ist, daß diese Erwartungen eine gewaltige Pathetik in die Frömmigkeit des Juden tragen konnten und mußten, so oft sich die Gedanken auf sie richteten: in der Existenz solcher „End"-Erwartungen überhaupt liegt einer der Grundunterschiede gegenüber aller indischen Heilandsreligiosität.31 Schien vollends, angesichts ungewöhnlicher Zeichen und Umwälzungen oder unter der Einwir2 7 Richtig Metatron. Max Weber rezipiert d e n e n t s p r e c h e n d e n Hinweis in Bousset, Juzu Gen[esis] 5,24 heisst es: .Henoch dentum, S.406: „Im Targum Ps[eudo]-Jonathan [...] wurde w e g g e n o m m e n und durch den M e m r a des Herrn in den Himmel versetzt, und Gott hiess von nun an seinen Namen Metatron, d e n grossen Schreiber'. Durch diese Stelle rückt a u c h die in der späteren j ü d i s c h e n Spekulation eine grosse Rolle spielend e Figur des Metatron in den vorliegenden Z u s a m m e n h a n g ein. Es ist a n z u n e h m e n , d a s s die Gestalt des M e n s c h e n und des Metatron irgend eine Beziehung miteinander haben. Der Metatron spielt übrigens bereits eine Rolle bei R. Elischa ben A b u j a h (= Acher, Zeitgenosse d e s Akiba). Nach C h a g i g a 15a sah dieser, wie d e m Metatron im Himmel die Erlaubnis erteilt wurde, niederzusitzen, um d a s Verdienst Israels aufzuzeichnen (vgl. Asc[ensio] Jes[ajae] 9 , 2 1 - 2 3 ) . D a hätte er g e d a c h t , o b es nicht vielleicht zwei höchste M ä c h t e g ä b e . Vgl. a u c h die Beziehung von Ex[odus] 24,1 (,Und zu Moses s p r a c h er [Gott]: steige zu J a h w e h i n a u f ) u n d 23,21 (.Mein N a m e ist in ihm, d e m Engel') auf den Metatron: Sanhedrin 38b. W ü n s c h e II 3,66. Nicht gesichert ist die Identifikation von Metatron und Mithras, die Kohut, j ü d i s c h e Angelologie (Abh. f. d. K u n d e d e s Morg e n l a n d e s IV 3 6 - 3 8 ) versucht hat". 2 8 Wernle, Anfänge, S. 3 6 - 3 8 . Max Weber hat diese Monographie rezipiert; siehe ders., Rel. Gemeinschaften, S.430. Siehe a u c h oben, S.746, mit H g . - A n m . 2 6 . 2 9 Schürer, Geschichte II4, S. 5 7 9 - 6 5 1 ; Klausner, Joseph, Die Messianischen Vorstellungen d e s j ü d i s c h e n Volkes im Zeitalter der Tannaiten. - Berlin: M. Poppelauer 1904. 3 0 Wernle, Anfänge, S. 1 8 - 2 1 . 31 Weber, Max, Hinduismus, S . 4 9 4 - 4 9 5 . 5 1 0 - 5 1 1 u.ö.

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kung eschatologischer 1 Propheten ihre Erfüllung nahe, so konnten sie Quellen des mächtigsten, unter Umständen wildesten Enthusiasmus werden und sind es gewesen. Aber im Alltagsdasein oder wenn durch die Umstände der Blick von ihnen fortgelenkt war, reduzierte 5 sich ihre Wirkung unvermeidlich auf | eine stimmungshafte, die Ordnung der Welt, das eigne Volk und den Frommen selbst zugleich als unzulänglich anklagende und auch wieder mit sich und dem Geschick versöhnende, Sehnsucht nach einer Erlösung von Leid und Not, welche dem „glaubensreligiösen" Charakter der jüdischen Reli10 giosität zugute kam. So war es namentlich in der talmudischen Zeit nach dem Tempelsturz unter Hadrian, als die messianischen Hoffnungen in weite Ferne rückten. Auf das praktische Handeln konnte nur die Frage Einfluß üben: welches Verhalten der Menschen denn die Anwartschaft auf ein baldiges Kommen des Erlösers und auf die 15 eigne Teilnahme am Reich der Auferstandenen gewähren oder steigern könne. Darauf aber antwortete die rabbinische Lehre in Anlehnung an die priesterliche Paradigmatik der heiligen Geschichten und an die Propheten naturgemäß wiederum mit dem Hinweis auf das Gesetz, dessen Bedeutsamkeit dadurch pathetisch gesteigert wurde. 20 Die Sünde der Gemeinde, ihrer amtlichen Autoritäten als solcher (der Abfall von Gott vor Allem) war in den Augen der Rabbinen zweifellos auch deshalb die schwerste aller Sünden, weil sie das Kommen des Messias für weitere Zeiten verscherzte 32 und also alle Frommen mit um ihre Hoffnung betrog. 33 Andererseits waren die 25 universalistischen Verheißungen der Thora und der Propheten, wonach alle Völker zu Gott und Israel gebracht werden sollen, sicherlich einer der entscheidenden Antriebe für den Proselytismus, wie noch zu erwähnen sein wird. 34 Aber für den einzelnen kam nur das Gesetz und seine Erfüllung in Betracht. 35 Einen andern Heilsweg 30 gab es überhaupt nicht. Der vorgezeichnete Weg aber war jedem zui A: eschatalogischer 32 Die Rabbinen stellen mehrfach einen Zusammenhang zwischen Israels Gesetzesgehorsam und dem Kommen des Messias her; vgl. z.B. Babylonischer Talmud Sanhedrin 97ab (Goldschmidt, Talmud IX, S. 63-67) und Shabbat 118ab (Goldschmidt, Talmud I, S. 798). Siehe dazu Weber, Ferdinand, System, S. 333-336. 33 Diese Folge der Gesetzesübertretung benennt eindringlich die Mischna Avot 5:10 (Goldschmidt, Talmud IX, S. 679-680) unter Rückgriff auf die Fluchreihen in Levitikus 26 und Deuteronomium 28. 34 Siehe unten, S.838-839. 35 Weber, Ferdinand, System, S.47-50 und 269-277, mit rabbinischen Belegen.

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gänglich. Denn wie dem intellektualistisch-mystischen Heilsaristokratismus, so standen die Rabbinen auch der Askese im letzten Grunde ablehnend gegenüber. 36 Gänzlich fern lag dem ältern ebenso wie dem pharisäischen Judentum der ethische Dualismus von „Geist" und „Materie" oder von 5 „Geist" und „Leib" oder von „Geist" und „Fleisch" oder von göttlicher Reinheit und Verderbtheit der „Welt",37 wie ihn der hellenistische Intellektualismus herausgearbeitet,38 der Neuplatonismus 39 bis zu dem Gedanken gesteigert hatte: daß der Leib „Kerker" der Seele, ein Pudendum, sei, und wie einzelne Kreise hellenistisch-jüdischer 10 Intellektueller (Philo) ihn von da übernommen hatten 40 und dann das Christentum des Paulus zur Grundkonzeption seines ethischen A 418 Weltbildes machte.41 Nichts | von alledem ist dem pharisäisch-talmu36 So Max Weber mit Strathmann, Askese, S. 14-100, den Max Weber, wie sein Handexemplar durch Anstreichungen zeigt, auf diesen Seiten eindringlich rezipiert hat. Siehe dazu den Editorischen Bericht, oben, S.773. Max Weber wendet sich hier gegen die These, die Pharisäer seien eine „ascetische Secte", die Matthias Schneckenburger, Vorlesungen über die Neutestamentliche Zeitgeschichte. Aus dessen handschriftlichem Nachlass hg. von Theodor Löhlein. Mit einem Vorwort von K.B. Hundeshagen. - Frankfurt/Main: H.L. Brönner 1862, S. 133-134, vertreten hat. Max Weber hat Matthias Schneckenburgers Monographien intensiv verwertet, so in der „Protestantischen Ethik" (MWG 1/18) Schneckenburger, Matthlas, Vergleichende Darstellung des lutherischen und reformirten Lehrbegriffs. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse zusammengestellt und hg. durch Eduard Güder, 2 Bände. - Stuttgart: J.B. Metzler'sche Buchhandlung 1855. 37 In seinem Handexemplar von Strathmann, Askese, S.40, markiert Max Weber durch doppelten Randstrich und Unterstreichung folgenden Eintrag: „Die Welt und was sie bietet auch an Dingen, die die Sinne erfreuen, gilt als Gottes Werk. Der Zwiespalt zwischen Gott und Materie ist dem Juden unbekannt. Nicht in der Materie, nicht In der Welt der Sinne sucht er die Wurzel des Bösen". 38 Bousset, Judentum, S. 461: „Dennoch ist das Judentum im grossen und ganzen der schroff dualistischen, hellenischen Auffassung des Verhältnisses von Leib und Seele ferngeblieben. Selbst das hellenistische Judentum, das eine Auferstehung des Leibes im grossen und ganzen nicht kennt, zeigt doch, - wenn wir von Philo absehen - sehr wenig Spuren von der Anschauung, dass der Leib, die materielle irdische Daseinswelse, der Ursprung alles Unglücks und die Quelle der Sünde, ein Hindernis und Hemmnis des ursprünglichen, höheren Lebens der Menschen sei". 39 Weber, Max, Rel. Gemeinschaften, S.265. 269. 40 Bousset, Judentum, S. 508-509, zu Philo: „Der Leib ist ein schmutziges Gefängnis (jta|i|iiapov ÖEon

s A: der

tA:4'

u A: 38ff.,

58 Die Tora wird r a b b i n i s c h öfters als der B a u p l a n der S c h ö p f u n g v e r s t a n d e n , a n d e s sen v e r b i n d l i c h e Einhaltung sich a u c h Gott g e b u n d e n hat (siehe Genesis R a b b a 1 u.ö.) u n d die er t ä g l i c h studiert (siehe B a b y l o n i s c h e r Talmud A v o d a Sara 3 b [ G o l d s c h m i d t , Talmud IX, S. 4 3 9 - 4 4 0 ] ) . Ihre b e s o n d e r e Stellung k o m m t a u c h darin z u m A u s d r u c k , daß sie zu d e n s i e b e n D i n g e n gehört, w e l c h e vor der S c h ö p f u n g bereits g e s c h a f f e n waren; siehe B a b y l o n i s c h e r Talmud P e s a c h i m 5 4 a ( G o l d s c h m i d t , Talmud II, S . 4 6 9 - 4 7 0 ) u n d Weber, Ferdinand, System, S. 1 4 - 1 8 . 59 Weber, Max, Hinduismus, S. 2 6 9 - 2 7 0 , z u m i n d i s c h e n K o n z e p t d e s W e l t s c h ö p f e r s . 60 Siehe o b e n , S . 8 1 7 - 8 1 8 . 61 Lukas 1 1 , 3 7 - 5 2 . 62 Siehe Lukas 5,17.21 - im G e g e n s a t z zu M a r k u s 2,1.6 u n d Matthäus 9,1.3 - ; L u k a s 6 , 7 - i m G e g e n s a t z zu M a r k u s 3 , 2 u n d Matthäus 1 2 , 1 0 - ; Lukas 7 , 3 6 . 3 7 . 3 9 - i m G e g e n satz zu M a r k u s 14,3.4 u n d Matthäus 26,6.7.8 - ; sowie Lukas 7,30; 13,31; 14,1.3; 15,2; 16,14; 17,20; 18,10.11; 19,39. 63 A p o s t e l g e s c h i c h t e 15,5. 64 Galater 2 , 1 1 - 1 4 ; „Hellenen" meint hier N i c h t - J u d e n . 65 Schürer, G e s c h i c h t e II 4 , S . 4 7 2 ; Büchler, ' A m - h a ' A r e s , S. 158, jeweils zur M i s c h n a D e m a i 2:3 ( G o l d s c h m i d t , Talmud I, S.312).

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von jerusalemitischer Priesterschaft beeinflußten Jahweglaubens, nachdem die Samaritaner vom Opfer in Jerusalem, welches sie zu pflegen nicht abgeneigt waren, förmlich ausgeschlossen worden waren.66 So entstand eine feste und, weil rituell bedingt, eine kastenmäßig e Gliederung der alten Jahwegläubigen. Daneben bestanden im Innern die erblichen Privilegien der Priester- und Levitengeschlechter fort, und sie waren zwar nicht dem völligen Ausschluß des Connubium mit andren jüdischen Sippen, wohl aber dem Gebot der Hypergamie unterworfen. Dazu trat nun die rituelle Ablehnung, teils Perhorreszierung, teils Mißbilligung bestimmter Gewerbe als religiös ständebildendes Element. Als verachtet und verachtens|wert gelten neben Esels- und Kameltreibern und Töpferwarenhändlern auch Frachtführer zu Lande und zur See und Lagerhaushalter, 67 sie alle zweifellos deshalb, weil ein rituell reines Leben für sie unmöglich schien, die erstgenannten Kategorien natürlich auch, weil sie ursprünglich fremdstämmige Gastarbeiter waren. Dazu traten die mit dem deuteronomischen Fluch belegten Berufe der Zauberer und Wahrsager aller Art. 68 Aber als mißbilligenswert für den rituell Reinen galten auch Gewerbe wie Hausierer, Barbiere, Bader, Tierärzte, gewisse Steinarbeiter, ferner Gerber, Melker, Wollkämmer, Weber und Goldschmiede. Als Grund wird für manche dieser Gewerbe angeführt, daß sie den Ausübenden in eine stets verdächtige Berührung mit Weibern bringe, im übrigen aber war offenbar neben traditionellen sozialen Wertungen auch hier das allgemeine Mißtrauen in die Möglichkeit, den Beruf mit ritueller Korrektheit zu vereinigen, maßgebend, daneben wohl die Abkunft mancher von ihnen von Eingewanderten (so wohl der Goldschmiede). 69 Ein Hoherpriester darf nicht aus einer Familie genommen werden, welche sich ihnen ergeben hat. Aber außerhalb des pharisäischen Ordens scheinen sie jedenfalls nicht alle oder nicht während der ganzen talmudischen Zeit 66 Max Weber rezipiert hier sein Manuskript „Am haarez". Siehe oben, S. 208-209. 67 Max Weber rezipiert hier und im folgenden Meyer, Arbeit, S. 38-43. 68 Deuteronomium 18,10-11. 69 Max Weber stützt sich auf Seligmann Meyer, Arbeit. In seinem Handexemplar von Sombart, Juden, S.314, markiert Max Weber folgenden Eintrag durch Randstrich: „Mit der überragenden Geistigkeit der Juden hängt es auch zusammen, daß bei ihnen zu allen Zeiten die verschiedenen Berufe in dem Maße höhere oder geringere Geltung gehabt haben, als sie größere oder geringere Ansprüche an geistige und vor allem - umgekehrt - geringere oder höhere Ansprüche an physische Leistungen stellten". Max Weber notiert dazu am Rand: „Antike".

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gestanden zu haben: zum mindesten ein Gerber findet sich unter den bekannteren Rabbinen (R. Jose) 70 und, wie schon früher bemerkt, 71 sogar ein Astrolog. 72 Besondere Synagogen für einige der alten Königshandwerke: Kupferschmiede und Kassierer, finden sich in der 5 talmudischen Literatur erwähnt: getrenntes Sitzen nach Gewerben in der gemeinsamen Synagoge war häufig. 73 Die Berufe gerade der Königshandwerker (daneben auch anderer) waren faktisch weitgehend erbliche Sippenberufe und die Handwerker selbst vom König importierte Fremdstämmige, was ihre Sonderstellung wohl erklärt. 10 Unter den mißbilligten Gewerben finden sich solche, welche später, im Mittelalter, in starkem Maß von Juden betrieben wurden, und eine wirklich kastenmäßige Absonderung zeigt die Ablehnung jener Berufe auch im antiken Judentum nicht. Immerhin zeigt die innere Struktur des spätantiken Judentums wichtige Züge einer solchen. 15 Vor allem aber nach Außen nahm das Judentum zunehmend den Typus zunächst des rituell abgesonderten Gastvolks (Pariavolkes) an. Und zwar freiwillig von sich aus, nicht etwa unter dem Zwang äußerer Ablehnung. Die allgemeine Verbreitung des „Antisemitismus" 74 in der Antike ist eine Tatsache. Ebenso aber | auch: daß diese A 435 20 erst allmählich wachsende Ablehnung der Juden genau gleichen Schritt hielt mit der zunehmend strengen Ablehnung der Gemeinschaft mit Nichtjuden durch die Juden selbst. Die antike Ablehnung gegen die Juden war weit davon entfernt, „rassenmäßige" Antipathie zu sein:75 der gewaltige Umfang des Proselytismus, von dem 70 Es handelt sich um Rabbi Jose ben Chalafta, Schüler des Rabbi Simeon ben Jochai im galiläischen Thekoa, der Gerbereiarbeiter war; Meyer, Arbeit, S.27. 71 Siehe oben, S.800. 72 Meyer, Arbeit, S.26: „Rabbi Jehoschuah war bekanntlich auch einer der hervorragendsten Talmudgelehrten und ein bedeutender Astronom (Horajoth 10a, Z. 7 v.u. ff), er hatte die Erscheinung eines Kometen, welcher sich alle 70 Jahre zu zeigen pflegte, vorausberechnet." Auch Rabbi Samuel, ein Zeitgenosse des Rab, trug wegen seiner großen astronomischen Kenntnisse den Beinamen „Mondkundiger"; siehe Meyer, ebd., S.35. 73 Schürer, Geschichte II4, S.526-527, mit dem Beleg Jerusalemer Talmud Sukka 5:1 (55ab). 74 Mit den Anführungszeichen weist Max Weber darauf hin, daß antiker und moderner Antisemitismus zu unterscheidende Phänomene sind. Siehe die folgende Hg.-Anmerkung. 75 Max Weber wendet sich hier gegen Thesen, die einen rassischen Gegensatz zwischen den Juden und ihren „Wirtsvölkern" konstruieren. Extreme Positionen der zeitgenössischen Rassentheorie wurden u.a. in den Studien von Carl Friedrich Glasenapp, Nomadenthum, und Adolf Wahrmund, Gesetz, mit der rassischen Unterscheidung von ackerbauernden Ariern und nomadisierenden Semiten vertreten. Max Weber wider-

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bald die Rede sein wird,76 ist hinlänglicher Beweis dagegen. Vielmehr war das ablehnende Verhalten der Juden selbst das schlechthin Entscheidende für die beiderseitigen Beziehungen. Abweichende und absurd scheinende Riten kannte die Antike in reichstem Maße: dort lag der Grund v gewiß nicht. Die prononcierte Asebie gegen die Götter der Polis, deren Gastrecht sie genossen, mußte freilich als gottlos und beleidigend empfunden werden. 77 Aber auch das entschied nicht. Der „Menschenhaß" der Juden war, wenn man auf den Kern sieht, der immer wieder letzte und entscheidende Vorwurf: die prinzipielle Ablehnung von Connubium, Kommensalität und jeder Art von Verbrüderung oder näherer Gemeinschaft irgendwelcher Art, 78 selbst auf geschäftlichem Gebiet verbunden - was auch nicht zu unterschätzen ist - mit dem durch die Chabarah 79 dargebotenen überaus starken Rückhalt jedes pharisäischen Juden an der Bruderschaft - einem Moment, dessen ökonomische Wirkung der Aufmerksamkeit der heidnischen Konkurrenz nicht entgangen sein kann. Die soziale Isolierung der Juden, dieses „Ghetto" im innerlichsten Sinn des Worts, war primär durchaus selbstgewählt und selbstgewollt und zwar in stetig steigendem Maße. Zunächst unter dem Einfluß der Soferim. Dann unter demjenigen der Pharisäer. Die ersteren bemühten sich - prinzipiell - um Erhaltung der G/aw&msreinheit der Juden, wie wir sahen. 80 Ganz anders: die Pharisäer. Sie vertraten zunächst v A: Gerund spricht hier aber nicht nur diesen Extrempositionen, sondern auch Werner Sombarts rassentheoretischen Spekulationen. In seinem Handexemplar von Sombart, Juden, S.355, markiert Max Weber folgenden Eintrag im Kapitel „Die Konstanz des jüdischen Wesens": „Und nun schauen wir in die Vergangenheit zurück und beobachten dasselbe Schauspiel, seit wir sie mit Fremden in Verbindung kommen sehen: die Stimmung der Wirtsvölker ist immer dieselbe gewesen, mochten diese selbst einer Rasse oder Kultur oder Religion angehören, welcher sie wollten. Überall kam es schließlich zu Innerer Gegensätzlichkeit, überall zu Verfolgungen und Mißhandlungen des Gastvolkes". Max Weber notiert am Rand: „Grund: das religiöse Ritual". Siehe dazu auch die Einleitung, oben, S.35 Anm. 16. 76 Siehe unten, S.840. 77 Bousset, Judentum, S. 87: „Dieses Volk, oder besser diese Rellgionsgemeinde In ihrer Starrheit und Abgeschlossenheit wird ein unheimliches Rätsel. In der Verachtung und Leidenschaft, mit der es den Götterglauben der Heiden bekämpfte, sah man nichts anderes als Atheismus". 78 Max Weber stützt sich hier auf Bertholet, Stellung, S. 252-256. Max Weber hat diese Monographie bereits im Manuskript „Ethik und Mythik / rituelle Absonderung" Intensiv rezipiert. 79 Richtig habürah; siehe oben, S.790. 80 Siehe oben, S.784.

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und vor allem eine (ritualistische) Lehre: eine Konfession, nicht wenigstens nicht in erster Linie - eine Nationalität. Und mit der rücksichtslosen Absonderung gegen die rituell Unreinen ging bei ihnen Hand in Hand die leidenschaftlichste Arbeit an der Propaganda 5 der eigenen Gemeinschaft nach außen: die Proselytenmacherei: „ihr Heuchler, die ihr über Land und Meer fahret, um einen Proselyten zu machen!" ruft Jesus ihnen zu (Matth. w 23, 15). In der Tat galt es gerade den eifrigsten Pharisäern als Gott wohlgefällig, womöglich jedes Jahr einen Proselyten zu machen:81 die jüdische Propaganda ging 10 dem Schwerpunkt nach, ebenso wie die altchristliche der nachapostolischen Zeit, durch freiwillige Privat|tätigkeit vor sich, nicht durch A 436 die amtlichen Autoritäten. Die Stellung dieser letzteren und auch die Stellung der offiziellen Literatur war wechselnd. Die alte Tradition des Gesetzes (Exodus XII, 48)82 trug noch die Spuren der Zeit, wo 15 die Jahwe-Religion der Eidgenossenschaft durch den Eintritt von Nachbarstämmen und von Sippen der „Ger", der inmitten Israels wohnenden Schutzverwandten: Metöken und Klienten in den Vollbürgerverband, sich ausbreitete. Es war die Rechtsstellung der Metöken geregelt und (a.a.O.) auch festgestellt, welche rituellen Befug20 nisse sie nur durch Beschneidung erwerben konnten. Die Prophetie (Jesaja XIV, 1) weissagte von den Fremdlingen, die zu dem in seinem Landbesitz restituierten Israel kamen und dem „Hause Jakobs anhängen" würden. Diese Stelle, in Verbindung mit der Verheißung an Abraham 83 und den zahlreichen Hinweisen, welche das Kommen al25 1er Völker der Erde zu Israel und zur Verehrung seines Gottes in Aussicht stellten, schienen die Propaganda als gottwohlgefällig zu erweisen, ja vielleicht gerade als ein Mittel, die Zeit für das Kommen des Messias vorzubereiten. Immerhin waren aber die Ansichten auch in der heiligen Literatur geteilt. Die Ruth- und Jonaslegenden 30 waren dem Proselytismus entschieden günstig, eine so gewichtige Autorität wie Esra 84 aber abgeneigt: die von ihm vorgenommene

w A: Math. 81 Zur Diskussion um die jüdische Propaganda und den Missionseifer siehe Schürer, Geschichte III4, S. 162-172, und Weber, Ferdinand, System, S. 73-76. 82 Siehe oben, S.288. 372. 693. 83 Genesis 12,1-3. 84 Max Weber knüpft hier an das Manuskript „Rituelle Abschließung" an. Siehe oben, S. 198-201.

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gentilizische Gliederung sowohl der Priesterschaft wie der neukonstituierten Polis Jerusalem standen zum mindesten dem Eintritt Einzelner in den Verband im Wege, und Esra legte für die erstrebte Absonderung des heiligen Volkes auf die Blutsreinheit als solche entscheidendes Gewicht. Das alles lag für das pharisäische Kleinbürger- 5 tum durchaus anders und senkte bei seinen Repräsentanten, zumal draußen in der Diaspora, die Wagschale wieder zugunsten der Propaganda.85 Einen Heiden unter die „shekinah" (das „Haus Gottes") zu bringen, galt der Mehrzahl der Lehrer als unbedingt verdienstlich. Bald so sehr, daß unter Benutzung des alten Metökenbegriffs auch 10 eine solche Propaganda als wertvoll galt, welche von der Zumutung der alsbaldigen vollen Übernahme aller Ritualpflichten, vor allem der Beschneidung, durch die Proselyten gegebenenfalls Abstand nahm und die vorläufige Angliederung als bloße „Freunde", Halbjuden betrieb. Denn die Zumutung der Beschneidung war für die Pro- 15 paganda unter erwachsenen Männern begreiflicherweise ein sehr ernstes Hindernis: die Zahl der Frauen war auch deshalb unter den A 437 Voll-Proselyten | weit größer als die der Männer. Drei26' Stufen der Angliederung wurden unterschieden:86 1. der „Ger-ha-toshab", der A 437

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> Nicht nur zwei. |

8 5 Bertholet, Stellung, S.252. 8 6 Max Weber folgt mit der Differenzierung zwischen ger hassa'ar („Fremdling d e s Tores") und ger hassaedasq („Fremdling der Gerechtigkeit") der Erstauflage von Emil Schürers Geschichte des jüdischen Volkes, die unter d e m Titel „Lehrbuch der neutestamentlichen Zeitgeschichte". - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche B u c h h a n d l u n g 1874, S . 6 4 6 647, erschien, dessen These von der zweiten Auflage 1 8 8 6 - 1 8 9 8 an aber a u f g e g e b e n wurde. Siehe Emil Schürer, Geschichte d e s j ü d i s c h e n Volkes Im Zeitalter Jesu Christi. B a n d 2. Die inneren Zustände. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche B u c h h a n d l u n g 2. Auflage 1886, S. 177: „Mit diesen beiden Kategorien der oEßojievoL [sebomenoi] und der eigentlichen jrpoor|XuToi [proselytoi] h a b e n viele christliche Gelehrte zwei scheinbar allerd i n g s verwandte Kategorien identifiziert, die uns In der rabbinlschen Literatur b e g e g nen. Man sagt (und so Ist a u c h n o c h In der ersten Auflage dieses Buchs g e s c h e h e n ) , die o8ßö|x8voi hießen im Rabbinischen , P r o s e l y t e n des Tores' ("iy??n '"la [gere hassa'ar]), die eigentlichen aber , P r o s e l y t e n der Gerechtigkeit (pjtsn ' " U [gere ha$$aedaeq]). In Wahrheit ist nur d a s letztere richtig, w ä h r e n d die creß6|xevoi und die - i s i r n '"U gar nichts mit einander zu tun haben. D e m S p r a c h g e b r a u c h der Mlschna sind jene Bez e i c h n u n g e n überhaupt noch fremd." Emil Schürer führt hier den Nachwels, daß der Begriff ger hassa'ar erst im 13. Jahrhundert n.Chr. aufkommt. Siehe a u c h Bertholet, Stellung, S. 3 2 5 - 3 2 6 ; Meyer, J u d e n t h u m , S. 2 2 7 - 2 3 4 . Es ist auffällig, daß Max W e b e r mit der These der drei Stufen der A n g l i e d e r u n g an das J u d e n t u m seinen Gewährsleuten, die nur z w i s c h e n d e m religiösen Proselyten und d e m Fremdling im hergebracht-profanen Sinn unterscheiden, nicht folgt. O b der junge Max W e b e r die Erstauflage d e s Lehrb u c h e s von Emil Schürer rezipiert und möglicherweise wie die späteren Neuauflagen exzerpiert hat, kann man fragen.

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„Freund", der Halb-Konvertit, der den monotheistischen Gottesglauben und die jüdische Ethik (des Dekalogs) annahm, das jüdische Ritual aber nicht: sein rituelles Verhalten blieb ganz unkontrolliert und er hatte formelle Beziehungen zur Gemeinde nicht; - 2. der „ger-ha-sha'ar" („Proselyt des Thors"), der Theorie nach der alte Metöke unter jüdischer Gerichtsbarkeit: er legte vor drei Mitgliedern der Bruderschaft das Gelübde ab, keine Idole zu verehren, die 7 noachischen Gebote, der Sabbat, das Schweine-Tabu und das rituelle Fasten sind für ihn verbindlich, nicht aber die Beschneidung, sie sind Passivglieder der Gemeinde mit begrenzten Rechten der Teilnahme an Festen und an den Feiern in der Synagoge; - endlich 3. der ger-hazadek oder ger-ha-berit („Proselyt der Gerechtigkeit"), der nach Beschneidung und Übernahme der Ritualpflichten in die volle Gemeinschaft aufgenommen ist: seine Nachkommen werden danach erst in der dritten Generation vollberechtigte Juden. Die Erwartung bei dieser Praxis ging dahin, daß der ger-ha-toshab und erst recht der ger-ha-sha'ar, mochte er selbst die Beschneidung scheuen, doch sich entschließen werde, seine Kinder beschneiden und also zu Voll-Juden werden zu lassen, und sie trog gewiß in sehr vielen Fällen nicht. Denn jene Praxis kam den Interessen der Umwelt, vor allem der Hellenen, sehr entgegen. Was diese am Judentum anzog, war selbstverständlich nicht sein Ritual: dies hätte, dem ganzen Charakter der hellenistischen Religiosität entsprechend, nur dann der Fall sein können, wenn es sakramentale oder magische Erlösungsmittel und Verheißungen nach Art der Mysterien: irrationale Heilswege und Heilszuständlichkeiten also dargeboten hätte, und gerade dies war beim Judentum nicht der Fall. Sondern die Anziehungskraft ging von der überaus groß und majestätisch wirkenden Gotteskonzeption, der radikalen Beseitigung der als unwahrhaftig empfundenen Götter- und Idol-Kulte, und vor allem von der als rein und kraftvoll wirkenden jüdischen Ethik, 1 daneben auch von den

1 In seinem Handexemplar von Harnack, Dogmengeschichte, S.24, markiert Max Weber durch Randstrich folgenden Eintrag zur religiösen Disposition der Griechen und Römer: „Aus dem Verfall der politischen Kulte und dem Synkretismus entwickelte sich unter dem Einfluss der Philosophie die Disposition für den Monotheismus. Religion und individuelle Sittlichkeit wurden enger verknüpft: Vergeistigung der Kulte, Veredelung des Menschen, Idee der sittlichen Persönlichkeit, des Gewissens und der Reinheit. Busse und Entsühnung wurden von Wichtigkeit, innere Verbindung mit der Gottheit, Sehnsucht nach Offenbarung (Askese und geheimnissvolle Riten als Mittel der Aneignung des

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schlichten und klaren Zukunftsverheißungen aus: von rationalen Bestandteilen also. Elemente, welche daran: an der Reinheit der Ethik und der Macht des Gottesbegriffs ihr religiöses Genüge fanden, zog das Judentum an sich.2 Die feste | Ordnung des Lebens rein als solche, wie sie das Ritual darbot, war eine mächtige Anziehungskraft 5 A 438 und mußte besonders stark in Zeiten wirken, welche nach dem Zusammenbruch der national hellenischen Staaten die überkommene feste militärische Ordnung des Lebens des Bürgers in der Polis und durch diese verfallen sah. Das Zeitalter des intellektuellen Rationalismus, mit seiner zunehmenden „bürgerlichen" Rationalisierung der 10 hellenischen Religiosität, in den letzten Jahrhunderten der römischen Republik vor allem, war auch die große Epoche des jüdischen Proselytismus. Wer nach Eigenart oder Schicksal zu irrationaler, mystischer Heilssuche disponiert war, wird ihm fern geblieben sein, und das Zeitalter zunehmenden Suchens nach irrationalen Heilszuständ- 15 lichkeiten kam nicht ihm, sondern den Mysterienreligionen und dem Christentum zugute.3 Das jüdische Vollritual wird vermutlich für sich oder für seine Kinder am häufigsten von Personen in den Schichten angenommen worden sein, welche am Anschluß an die pharisäische Bruderschaftsorganisation ein Interesse hatten: unter den 20 Kleinbürgern, namentlich den Handwerkern und Kleinhändlern; soviel sich erkennen läßt, war dies in der Tat so. Obwohl der jüdische Glaube „religio licita" war, ging der Voll-Konvertit doch nach römischem Amtsrechte des „jus bonorum"4 verlustig und das jüdische Gesetz machte ihn amtsunfähig, weil er nach ihm am Staatskult nicht 25

Göttlichen), Sehnsucht nach leidlosem, ewigem Leben im Jenseits (Vergottung)-, das irdische Leben als Scheinleben". 2 Max Weber rezipiert hier Schürer, Geschichte III4, 155-162. 3 Hier weicht Max Weber von der These Emil Schürers, Geschichte III4, S. 157, ab, daß es endlich dem Judentum zu statten gekommen sei, „daß überhaupt der Zug der Zeit nach den Religionen des Orients führte". Da „die Befreiung von Sünde und Übel das tiefste Sehnen des menschlichen Herzens ist, mußte da nicht eine Religion, welche dieses Ziel sicherer zu gewähren schien, als die antiken Religionen, selbst bei manchen scheinbar abschreckenden Äußerlichkeiten anziehend wirken?" Max Weber differenziert hier zwischen Judentum und Christentum, da er mit Ernst Troeltsch, Artikel Erlösung II, Sp.481-488, hier Sp.482, das nachexiiische Judentum nicht für eine Erlösungsreligion in vollgültigem Sinne des Wortes hält. Siehe Weber, Max, Rel. Gemeinschaften, S. 223. 391. 4 Richtig ius honorum. Siehe dazu Sohm, Institutionen, S.201. 204 und 216.

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teilnehmen durfte. 5 Die jüdische Diaspora ihrerseits aber hatte ein starkes Interesse nicht nur an der Vermehrung ihrer Mitglieder, sondern auch an der Gewinnung von „Freunden" außerhalb ihrer selbst zumal in einflußreichen und amtsfähigen Kreisen; die Art der Lö5 sung des Problems war deshalb auch, von ihr aus gesehen, durchaus zweckmäßig. Praktisch bedeutete sie ein Kompromiß zwischen Konfessionalität und Gentilizität. Der Geborene und seit drei Generationen korrekte Jude war in der Gemeinschaft ständisch bevorrechtigt vor den Konvertiten und ihren Kindern und Enkeln. Außerhalb der 10 Gemeinschaft standen, etwa so wie die „Laien" gegenüber den bhikkshu's in Indien, 6 die nicht beschnittenen aber durch Gelübde verpflichteten Proselyten und die bloßen „Freunde". Bedingungslos verbindlich war das Ritual für die geborenen Juden und die beschnittenen Konvertiten, teilweise für die durch Gelübde verpflichteten 15 Proselyten, gar nicht für die „Freunde". Aber gelegentlich finden sich noch wesentlich liberalere Ansichten. Es wurde geradezu bezweifelt, ob die für | das jüdische Volk angeordnete Beschneidung A 439 wirklich auch für Nicht-Geburtsjuden unumgänglich zur Konversion sei und nicht ein rituelles Reinigungsbad (also: Taufe) genüge.7 20 Mischehen mit (unbeschnittenen) Proselyten scheinen durch rabbinische Responsen gelegentlich legitimiert worden zu sein.8 Diese Ansichten standen allerdings isoliert. Der praktisch herrschende Zustand spricht sich deutlich in den Kämpfen aus, welche die paulinische Mission in der alten Christengemeinde sowohl wie im Judentum 25 entfesselte. Die neutestamentlichen Erzählungen, welche darin den Stempel voller Glaubwürdigkeit in den entscheidenden Punkten tragen, zeigen, daß nicht etwa - wie noch immer vielfach geglaubt wird9 - der Beginn der Mission unter Heiden (und unbeschnittenen Proselyten) es war, was Konflikt und Sturm hervorrief. Die Leiter der jeru30 salemitischen, streng auf dem Boden des Rituals und des Tempelkults stehenden Gemeinden hatten sich hier durchaus auf den Boden der Tatsachen einerseits und der traditionellen Behandlung unbeschnittener Proselyten andrerseits gestellt. Sie hatten eine Minimal5 Dagegen rechnet Emil Schürer, Geschichte III4, S. 126, damit, daß Juden mit Bürgerrecht das aktive und passive Wahlrecht für die städtischen Ämter besaßen. 6 Weber, Max, Hinduismus, S. 251-253 und 449. 7 Schürer, Geschichte III4, S. 184, mit Belegen. 8 Siehe Babylonischer Talmud Jevamot 46ab (Goldschmidt, Talmud IV, S. 469-471). 9 U.a. Graetz, Geschichte III/2, S.423-425.

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ethik für diese aufgestellt und durch zwei Sendboten nach Antiochia an die Missionsgemeinde geschickt27): sie sollen sich von Idolatrie, Blut, Ersticktem und Hurerei fernhalten, dagegen sonst an das Ritual nicht gebunden sein. Tun sie das, so sind sie, wie das genannte Schriftstück sie nennt: „Brüder aus den Heiden". 10 Das war auch 5 vom pharisäischen Standpunkt aus durchaus unanstößig.11 Nun aber gelangte die Nachricht nach Jerusalem, daß Paulus auch unter Volljuden missioniere und auch diese zum Abfall von der Innehaltung des Rituals verleite. Darüber stellen ihn, unter Bezugnahme auf jenen Brief, Jakobus und die Ältesten namens der Gemeinde in Jerusa- 10 lern zur Rede 28 ' und verlangen, daß er gegenüber diesem Verdacht die übliche Reinigungsprobe im Tempel unter Zuziehung von 4 kraft Gelübdes Bußpflichtigen vollziehe, der er sich auch fügt. Die zahlreich aus der Diaspora anwesenden Juden aber, welche seiner im Tempel ansichtig werden, suchen ihn zu lynchen, weil er 1. gegen das 15 Gesetz und den Tempelkult agitiere, also Apostasie vom Gesetz (unter Juden!) predige, und weil er 2. einen Unbeschnittenen (Trophimus) in den Tempel gebracht habe (was Lukas bestreitet)29'; der darA 439

27

> Act. 15, 23ff. 12 > Act. 21, 21 ff. 13 29) Act. 21, 28. 29. Nur die Stelle Act. 22, 21 nimmt scheinbar einen etwas | andern Standpunkt ein (Entrüstung der Menge darüber, daß er sich als Heiland zu den Heiden gesendet bezeichnet), aber es ist offensichtlich, daß, wenn irgendeine Version, dann die Darstellung der Stellungnahme des Jakobus und die Motivierung des Lynchversuchs authen28

A 440

10 Max Weber bezieht sich auf das Aposteldekret in der Apostelgeschichte 15,23-29 als Ergebnis des Apostelkonzils, das zu einer Einigung in bezug auf die Heidenmission des Paulus führte. Siehe Apostelgeschichte 15,1-35. Max Weber reduziert hier den Konflikt zwischen Paulus und den Jerusalemer Säulenaposteln, unter ihnen Petrus, auf die Volljudenmission. Die theologischen Impulse der paulinischen Mission beschreibt Adolf Deißmann, Paulus. Eine kultur-und religionshistorische Skizze.-Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1911, S. 130-156, mit der Beilage: „Die Welt des Apostels Paulus." Siehe dazu die Erläuterungen der Karte, ebd., S. 182-185. Max Weber hat diese Monographie rezipiert. Die Chronologie der neutestamentlichen Zeitgeschichte faßt zusammen Oskar Holtzmann, Neutestamentliche Zeitgeschichte (Grundriss der Theologischen Wissenschaften 2. Reihe Band 2). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1895, S.57-135, bes. S. 118-135. 11 In seinem Handexemplar von Müller, Kirchengeschichte, S.24, markiert Max Weber folgenden Eintrag und versieht ihn mit einem Fragezeichen am Rand, die von Paulus für das gesetzesfreie Evangelium gewonnenen geborenen Juden hätten „den vom Gesetz mit Unreinigkeit belegten Verkehr mit Heiden unbefangen vollzogen". 12 Apostelgeschichte 15,23-29. 13 Apostelgeschichte 21,20-25.

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über entstandene Aufruhr gibt Anlaß zu seiner Verhaftung. 14 Die A 440 Mission unter Heiden oder unbeschnittenen Proselyten wird ihm nicht vorgeworfen, von Jakobus und den Ältesten vielmehr ausdrücklich belobt 30 '. Fast ausnahmslos predigt Paulus in den Synago5 gen,15 und es ist klar und oft hervorgehoben: daß die Masse der unbeschnittenen Proselyten es war, welche die Kerntruppen seiner Missionsgemeinden bildeten. Das Judentum hat in ihnen der christlichen Mission die Stätte bereitet. 16 Für die christliche Mission waren freilich mit dem Proselyten-Kompromiß der Jerusalemiter die 10 Schwierigkeiten auch rein äußerlich nicht erschöpft. Beide Teile, die Jerusalemiter Ältesten sowohl wie Paulus, lavierten und taten unsichere Schritte. Die Frage der Kommensalität mit unbeschnittenen Proselyten war zwischen Petrus und Paulus in Antiochia scheinbar im Sinn der Bejahung erledigt, dann aber, unter dem Einfluß des Ja15 kobuS[,j war Petrus wieder zurückgewichen31'. Paulus seinerseits aber beschnitt, im Gegensatz zu seinem Verhalten im Fall des Titus32', den Timotheus33', um ihm die Kommensalität kleinasiatischer Juden zu verschaffen. Die Jerusalemiten sind erst Schritt für Schritt und nur teilweise, Petrus offenbar nach dem Tode des Jakobus, auf 20 den Standpunkt des Paulus übergetreten. Die gesetzestreu gebliebene alte ebionitische Gemeinde Palästinas dagegen behandelte Paulus als Apostaten. 17 Der entscheidende Grund, welcher das Entgetisch ist. Im übrigen konnten naturgemäß die Juden auch über das Abspenstigmachen ihrer unbeschnittenen Proselyten gewiß nicht erfreut sein. Aber ein Angriff auf das Gesetz war darin an sich nicht zu finden. 30 > Act. 21, 20. 31 > Gal. II, 11 ff. 18 32 > Gal. II, 3. 33) Act. 16,3. Timotheos hatte freilich eine jüdische Mutter, während sein Vater Grieche war: eod. v. I. 1 9 14 Theodor Mommsen, Die Rechtsverhältnisse des Apostels Paulus, in: Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft 2, 1901, S.81-96, hier S.91, fügt der Feststellung, Paulus seien Verstöße gegen die jüdischen Religionsvorschriften zur Last gelegt worden, folgende Anmerkung bei: „AG. [sc. Apostelgeschichte] 18,13. 21,28 und sonst. Hervorgehoben wird nur die Einführung eines Nichtjuden in den Tempel (21,28), die Paulus In Abrede stellt". 15 Apostelgeschichte 9,20 u.ö. 16 Graetz, Geschichte IV, S.99: „Ohnehin gebührt ja ein großer Teil des Sieges, welchen das Christentum über die Heidenwelt errang, der jüdischen Religion". 17 Harnack, Dogmengeschichte, S.43. 18 Galater 2,11-13. 19 Apostelgeschichte 16,1.

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genkommen der Führer der Jerusalemiten erzwang, war, wie die Quellen ergaben 34 ', die Erfahrung: daß die Konvertiten aus dem Heidentum vom Geist ebenso und mit den gleichen Erscheinungen befallen wurden, wie die jüdischen Christen. Deshalb konnte ihnen, nach Ansicht des Petrus, bei dessen Predigt in Cäsarea sich dies er441 eignete, die Taufe und Gleichstellung nicht | verweigert werden. Unabhängig vom historischen Wert der Einzelheiten ist die Grundtatsache sicher richtig und beleuchtet scharf die große Wandlung: im Judentum würde der prophetische Geist durch Messung seiner Verkündigung am Gesetz kontrolliert und darnach abgelehnt oder angenommen worden sein. 20 Für das alte Christentum waren der Geist und seine Zeichen und Gaben ihrerseits Maßstäbe für den erforderlichen Umfang der Bindung an das jüdische Ritual. Zugleich aber ist wohl klar: daß dieser „Geist", das Pneuma[,] von wesentlich anderer Dynamik war als der ruach-ha-kodesch des korrekten Judentums. 21 Die Konkurrenz des Judentums und Christentums um die Proselytenmission erhielt ihren Abschluß seit dem ersten und endgültig dem zweiten Tempelsturz unter Hadrian, nachdem besonders in dem letzten Kriege zahlreiche Proselyten an den Juden Verrat geübt hatten. Niemals waren innerhalb der jüdischen Gemeinden Bedenken gegen das Proselytenmachen ganz verstummt. 22 Jetzt gewannen sie zunehmend die Oberhand. Die Aufnahmebedingungen für Proselyten wurden geregelt und die Annahme an die Zustimmung eines vollbesetzten Rabbinenhofs gebunden. Die Ansicht tauchte auf, daß die Proselyten „für Israel so lästig wie der Aussatz" seien. 23 Die Zahl der Konversionen nahm unter dem Druck der judenfeindlichen Stimmung ab. Die Kaiser schritten ein: da die Konversion amtsunfähig machte, konnte sie nicht geduldet werden. Dio Cassius berichtet von scharfen Gesetzen schon unter Domitian. Die Beschneidung von Nichtjuden wurde verboten 34

> Act. 10, 45-47. |

20 H a r n a c k , M i s s i o n , S. 3 9 - 6 5 . 21 M a x W e b e r k n ü p f t hier a n d e n A b s c h l u ß d e r S t u d i e d e s a n t i k e n J u d e n t u m s an. Siehe o b e n , S . 7 5 5 . 22 Schürer, G e s c h i c h t e III 4 , S. 187 mit B e l e g e n . 2 3 Bertholet, S t e l l u n g , S . 3 4 3 : „ D a r u m s i n d es a u c h d i e G e r i m , d i e d e n M e s s i a s aufhalten. In S u m m a : ,Es ist e i n e g e m e i n e R e d e n s a r t , d a s s sie d e n Israeliten b e s c h w e r l i c h ( a ' t r p [ q s j m ] ) u n d e i n e Art A u s s a t z sind'".

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und der Kastration gleichgestellt.24 Nicht nur die Vollkonversion, sondern ebenso und vielleicht noch mehr die Halbkonversion nahm schnell ab: schon im 3. Jahrhundert scheinen die ger-toshab selten gewesen zu sein und später galt die Annahme: ihre Existenz sei nur 5 schriftgemäß gewesen, so lange Israel als Staat bestanden habe. 25 Unter den christlichen Kaisern wurde selbstverständlich die Propaganda (398 n.Chr.) ebenso wie das Halten christlicher Sklaven, welches diese der Versuchung, Proselyten zu machen, aussetzte, unbedingt untersagt. Die Verbotsgesetze Domitians dürften sicherlich der 10 christlichen Propaganda zugute gekommen sein, die überall das Erbe des Judentums antrat. Die sehr starke Verschärfung der Beziehungen zwischen Judentum und Christentum, wie sie schon die, je nach dem Alter, verschiedene Stellungnahme der | Evangelien35), vollends aber die spätere Literatur zeigt,26 ist zuerst wesentlich von 15 jüdischer Seite herbeigeführt worden. Die Juden, als religio licita, benutzten die prekäre Lage der nicht durch die ihnen gegebenen Privilegien gegen die Kaiserkultpflicht gedeckten Christen, um durch Denunziationen die Staatsgewalt gegen sie in Bewegung zu setzen.27 Sie galten daher den Christen als die Urheber der Verfolgung.28 Die von 20 beiden Seiten aufgerichtete Schranke wurde nun unübersteiglich: die Zahl der jüdischen Konvertiten zum Christentum ist sehr schnell Namentlich im Johannes-Evangelium. Nicht nur sind dort die „Schriftgelehrten" und „Pharisäer" als Gegner von Jesus sehr oft durch die „Juden" schlechthin ersetzt, sondern vor allem ist das Maß, in welchem die Juden ihn verfolgen, aufs Äußerste gegenüber den andern Evangelien gesteigert: sie trachten ihm bei Johannes fast unausgesetzt nach dem Leben, was bei den Synoptikern nicht in gleichem Maß der Fall ist. 29 (Schon bei Lukas sind in mehreren Fällen, z.B. VIII, 7, 30 XI, 15, die „Pharisäer" als die Gegner von Johannes und Jesus durch „das Volk" oder „Etliche" ersetzt.) | 24 Schürer, Geschichte III4, S. 117-118, mit Belegen. 25 Siehe dazu Bertholet, Stellung, S.325-338; Schürer, Geschichte III4, S. 178-180. 26 In den Judenpredigten des Johannes Chrysostomus der Jahre 386/87 n.Chr. wird den Juden der Vorwurf des Ritualmordes an Kindern gemacht. 27 Der Sachverhalt der Denunziation Ist nicht eindeutig zu belegen. Doch deuten manche Äußerungen wie bei Justin, Dlalogus 17 und 108 und die In der nachfolgen Hg.-Anmerkung genannte Auswahl an Belegen, auf eine gesteigerte Auseinandersetzung hin, in der man die eigene Rechtsbasis gefährdet sah und deshalb zu deren Verteidigung zu extremen Mitteln griff. 28 Siehe bereits 1 Thessalonicher 2,14-16 oder die Angaben in Apostelgeschichte 8,1-3; 13,50; 17,5-7; 26,1 u.a.m.; siehe insbesondere auch Tertullian, Scorpiace X, 10. 29 Max Weber rezipiert hier Wernle, Anfänge, S. 442-443. 30 Richtig Lukas 3,7; vgl. die differenten Kennzeichnungen in Lukas 11,15 mit Markus 3,22 und Matthäus 12,24.

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gesunken und war praktisch etwa seit dem 4. Jahrhundert gleich Null, vor allem innerhalb der breiten Schichten des Kleinbürgertums, schon ehe die Finanzinteressen der Fürsten im Mittelalter diesen die Konservierung der Juden wünschenswert erscheinen ließ. Das Ziel der Judenbekehrung ist vom Christentum sehr oft, in aller Regel aber nur mit dem Munde verkündet worden, und jedenfalls blieben die Versuche der Mission ebenso wie die Zwangsbekehrungen zu allen Zeiten und überall gleich erfolglos. Die Verheißungen der Propheten, Abscheu und Verachtung gegen die christliche Vielgötterei, vor allem aber die, durch eine beispiellos intensive Erziehung der Jugend in einer rituell ganz fest geordneten Lebensführung geschaffene, überaus feste, Tradition und die Macht der fest geordneten sozialen Gemeinschaften, der Familie und der Gemeinde, die der Apostat verlor, ohne gleichwertigen und sicheren Anschluß an die Christengemeinden in Aussicht zu haben, dies alles ließ und läßt die jüdische Gemeinschaft in ihrer selbstgewählten Lage als Pariavolk verharren, solange und soweit der Geist des jüdischen Gesetzes, und das heißt: der Geist der Pharisäer und spätantiken Rabbinen ungebrochen weiterbestand und weiterbesteht. I

II. Bericht über eine Rede

Die soziologischen Grundlagen der Entwicklung des Judentums [Rede vor dem „Sozialwissenschaftlichen Verein" am 24. Januar 1917 in München]

Editorischer Bericht

I. Zur

Entstehung

Am 24. Januar 1917 hält Max Weber auf Einladung des Sozialwissenschaftlichen Vereins einen Vortrag, dem er den Titel „Die soziologischen Grundlagen der Entwicklung des Judentums" gegeben hat. Der „Sozialwissenschaftliche Verein" ist wie die „Volkswirtschaftliche Gesellschaft" eine von Lujo Brentano begleitete und am „Staatswissenschaftlichen Seminar" der Ludwig-Maximilians-Universität München lozierte wissenschaftliche Vereinigung. Bereits 1913 hatte Max Weber in Aussicht gestellt, nach Weihnachten des Jahres zu dem Thema „Soziologie des Gottesgnadentums" vor dem Sozialwissenschaftlichen Verein in München zu sprechen 1 . Mit Schreiben vom 21. Dezember 1913 2 kommt Karl Loewenstein, der sich zu der Zeit auf das juristische Staatsexamen in München vorbereitete, als Vorsitzender des Sozialwissenschaftlichen Vereins erneut auf die Einladung zu sprechen: „Ich schreibe Ihnen heute in einer Angelegenheit, die mir sehr am Herzen liegt, nämlich wegen Ihres uns in Aussicht gestellten Vortrags. Sie haben mir im Oktober ungefähr mitgeteilt, Sie würden eventuell nach Weihnachten bei uns sprechen und gaben als mögliches Thema an: .Soziologie des Gottesgnadentums'. Nun steht Weihnachten vor der Tür^ und ich wiederhole meine Bitte, ich glaube, ich brauche nicht zu betonen, welche Auszeichnung es für unsere Vereinigung wäre, wenn Sie kämen; mir persönlich wäre es eine große Freude, umsomehr als ich damals auf dem Soziologentag Sie l:nur:l diskussionsweise sprechen hörte, ein großer Teil des wissenschaftlichen Münchens würde dem Vortrag das größte Interesse entgegenbringen. Schließlich gestatte ich mir die Bemerkung, daß im Falle einer Zusage, auf die ich zu-

1 Brief Max Webers vom 5. August 1913 (siehe ders., Briefe 1913-1914, S.298) und Karte vom 9. August 1913 an Karl Loewenstein (siehe ebd., S.302). 2 Bestand Max-Weber-Schäfer, Deponat BSB München, Ana 446.

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Die soziologischen

Grundlagen

der Entwicklung

des

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versichtlich hoffe, als Termin wohl die letzte Hälfte des Januar am geeignetsten wäre oder eventuell die erste Woche im März, obwohl diese schon über dem Semesterende liegt, so daß der Januar vorzuziehen ist; der beste Tag ist wohl der Montag oder Freitag; je später es nämlich sein wird, desto schwieriger wird wegen der Konkurrenz des Karnevals das Arrangement sein. Ich will aber mit diesen Bemerkungen auf keinen Fall Ihrer Entscheidung vorgreifen und die Bestimmung von Termin und Thema durchaus Ihnen überlassen. Ich füge noch hinzu, daß unserer Vereinigung selbstverständlich Ihre Reisekosten trägt. Der letzte Vortrag bei uns war von Brentano: .Über einige in der Natur des Beobachtungssubjekts liegende Schwierigkeiten des nationalökonomischen Forschers', bei dem aber die, die auf eine methodologische Auseinandersetzung hofften, nicht auf ihre Kosten kamen."

Der Vortrag kam nicht zustande, 3 so daß Karl Loewenstein, der inzwischen den Vorsitz des Sozialwissenschaftlichen Vereins niedergelegt hat, sich mit Schreiben vom 8. März 1914 erneut an Max Weber wendet: 4 „Ich habe mit dem Ende dieses Semester die Führung des Vorsitzes des sozialwissenschaftlichen Vereins niedergelegt, da ich im nächsten Semester das juristische Schlußexamen machen will und in Anbetracht meiner juristischen Kenntnisse zu Experimenten zum allgemeinen Wohl meiner Kollegen weder Zeit noch Lust habe. Der neue Vorsitzende hat mich aber gebeten^ den Versuch],] Sie zu einem Vortrag zu gewinnen^] fortzusetzen^] und ich komme diesem Wunsch schon deshalb gerne nach, weil ich dabei wieder einmal Ihnen schreiben darf. Trotz meines Bedauerns, daß Ihr Vortrag nun nicht mehr in meine .Regierungszeit' fällt, bitte ich im Namen meiner Nachfolger im Amt um die Einlösung Ihrer mir in Ihrem letzten Brief gegebenen 1. Hypothek. Wenn ich recht unterrichtet bin, sind Sie im Frühjahr im Süden],] und es böte sich bei der Rückreise über München Gelegenheit zu sprechen; die geeignetste Zeit wäre wohl in den allerletzten Tagen des April oder in der ersten Maiwoche als Eröffnungsvortrag; es kommt natürlich darauf an, ob dieser ganz zwanglose Vorschlag sich mit Ihren Reisedispositionen in Einklang bringen läßt. Meine Kollegen bitten Sie durch mich um Nachricht, damit gegebenen Falls rechtzeitig die Vorbereitungen getroffen werden können. Seien Sie mir bitte wegen der Hartnäckigkeit, mit der ich diese Angelegenheit betreibe, nicht böse, aber diesmal heiligt ausnahmsweise der Zweck wirklich die Mittel."

Auch im Jahre 1914 ist der Vortrag vor dem Sozialwissenschaftlichen Verein nicht mehr zustande gekommen. 1914 wird Karl Loewenstein nach seiner juristischen Promotion in München zum Militärdienst eingezogen und kehrt erst 1917 nach München zurück, um eine Tätigkeit bei der Preiskontrollbehörde aufzunehmen. Aus den Jahren 1916/17 liegt kein Einladungsschreiben des Sozialwissenschaftlichen Vereins vor, doch ist anzu-

3 Brief Max Webers vom 29. Dezember 1913 an Karl Loewenstein; siehe Weber, Max, Briefe 1913-1914, S.444. 4 Bestand Max-Weber-Schäfer, Deponat BSB München, Ana 446.

Die soziologischen Grundlagen der Entwicklung des Judentums

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nehmen, daß Karl Loewenstein im Zuge seiner Rückkehr nach München erneut die Initiative ergriffen hat. Daß es im Zusammenhang mit dem Vortrag zu einem Briefwechsel mit Lujo Brentano gekommen ist, muß als unwahrscheinlich gelten. 5 Max Weber arbeitet seit Sommer 1916 erneut an den Studien zum antiken Judentum. 6 Der Vortrag vor dem Sozialwissenschaftlichen Verein in München steht im Zusammenhang dieser Studien zur Wirtschaftsethik der Weltreligionen, die im Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik erscheinen. Mit Schreiben vom 24. Januar 1917, dem Tag des Münchner Vortrags, bietet Max Weber Ludo Moritz Hartmann für einen von diesem erbetenen Vortrag vor der „Soziologischen Gesellschaft" in Wien das Thema „Propheten und Rabbinen und die Entwicklung des antiken Judentums" an. Der Bericht des Wochenblatts „Das Jüdische Echo. Bayerische Blätter für die jüdischen Angelegenheiten" vom 26. Januar 1917 über den Münchner Vortrag zeigt, daß Max Weber bis zu diesem Zeitpunkt wesentliche Teile des ersten Abschnitts der Studie zum antiken Judentum, der dort den Titel „Die israelitische Eidgenossenschaft und Jahwe" trägt, bereits konzipiert hat. 7 Mit dem Themenvorschlag für den Vortrag in Wien nimmt Max Weber die noch vor ihm liegende Aufgabe, über die Prophetie und die Entstehung des rabbinischen Judentums zu arbeiten, in den Blick. Der Vortragstitel der Münchner Rede hat das Interesse von Mitgliedern der dortigen jüdischen Gemeinde geweckt, die zahlreich erschienen sind, so daß das jüdische Wochenblatt „Das Jüdische Echo. Bayerische Blätter für die jüdischen Angelegenheiten" bereits in der Ausgabe vom 26. Januar 1917 über Max Webers Vortrag berichtet. 8 In seinem Schreiben vom 10. Februar 1917 an Karl Loewenstein 9 äußert sich Max Weber zurückblickend zu dem Vortrag vor dem Sozialwissenschaftlichen Verein: „Daß übrigens diese Münchner .Soziologen' mir nicht einmal, wie verabredet, die Reisekosten schicken, ist stark. Eine schlampige Gesellschaft! Jahwe in diesem Massen-Saal ist mir in schauderhafter Erinnerung."

Der Eindruck der Hörer des Vortrags war sehr viel positiver, wie nicht nur der Bericht in dem Wochenblatt „Das Jüdische Echo" zeigt. Unter den

5 Siehe dazu die Editorische Vorbemerkung in Weber, Max, Briefe 1913-1914, S.95. 6 Siehe den Editorischen Bericht, oben, S.213. 7 Siehe den Editorischen Bericht, oben, S.215. 8 Zur Kommentierung und werkgeschichtlichen Interpretation des Berichts über diesen Vortrag vor dem Sozialwissenschaftlichen Verein siehe Otto, Vortrag. 9 Amherst College Library, Nl. Karl Loewenstein (MWG II/9).

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Die soziologischen Grundlagen der Entwicklung des Judentums

Zuhörern war auch Else Jaffe, die Max Weber nach sieben Jahren bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal wieder trifft. Sie hatte sich auf das Thema des Vortrags durch Lektüre des Alten Testaments und von Julius Wellhausens Geschichte Israels vorbereitet. In einem Brief an Max Webers Bruders Alfred vom 28. Januar 1917 10 schreibt sie, Max habe zwei Stunden lang „eine Fülle von Wissen wirklich prächtig belebt vorgetragen. Wie sehr, wie sehr ist Max doch ein Gelehrter!" Wie stark Max Weber mit diesem Vortrag seine Hörer beeindruckt hat, wird durch ihre Bemerkung erkennbar, „gerade in der Distanzierung, die seine Zerklüftetheit verdeckt, versteht man, wie er auf Menschen wirkt." Die Studie des antiken Judentums wird in den Gesammelten Aufsätzen zur Religionssoziologie Else Jaffö gewidmet sein. 11

II. Zur Überlieferung

und Edition

Der Abdruck folgt dem Text, der in dem jüdischen Wochenblatt „Das Jüdische Echo. Bayerische Blätter für die jüdischen Angelegenheiten", 4. Jahrgang, Heft 4 vom 26. Januar 1917, S. 40-41, veröffentlicht wurde (A). Der Artikel ist mit „H.H.C." gekennzeichnet. Dabei handelt es sich vermutlich um die Redakteurin des „Jüdischen Echo" Helene Hanna Cohn. Ein handschriftliches Manuskript Max Webers ist nicht überliefert. Der in dem Wochenblatt „Das Jüdische Echo" veröffentlichte Bericht gibt zu erkennen, daß Max Weber, der ein wissenschaftlich vorgebildetes Publikum erwartet hatte, mit Rücksicht auf seine Zuhörer Teile des Vortrags frei gehalten hat. Ob er den Bericht des Wochenblatts „Das Jüdische Echo" autorisiert hat, ist nicht bekannt und angesichts der Fehlinformationen in einigen Details eher unwahrscheinlich.

10 Bundesarchiv Koblenz, Nl. 197/77 (Alfred Weber). 11 Siehe den Editorischen Bericht zum antiken Judentum, oben, S.230.

Die soziologischen Grundlagen der Entwicklung des Judentums [Bericht des Wochenblattes „Das Jüdische Echo"]

Über dieses Thema sprach Herr Prof. Dr. Max Weber - Heidelberg am Mitt5 woch Abend vor zahlreichen Zuhörern im Sozialwissenschaftlichen Verein. Seine Ausführungen befaßten sich mit den sozialen Verhältnissen im alten Judentum, bei deren Schilderungen er im Wesentlichen die Ergebnisse der modernen Bibelkritik (Graf-Wellhausensche a Theorie) 1 zu Grunde legte. Aus dem ungemein anregenden Vortrag sei das Folgende herausgegriffen:

10

Was sind die Juden der Vergangenheit? fragt der Vortragende, und seine Antwort lautete ein Pariavolk, d.h. ein Gastvolk, das nicht bodenständig und aus rituellen Gründen vom Wirtsvolk abgesondert ist. Der Name Pariavolk weist nach Indien, und man kann die Lage des jüdischen nur durch eine Parallele mit dem indischen Volk ver15 stehen. In Indien bedeutet ,Pars' 2 die Kaste, den Stand, der rituell gesondert ist von anderen Ständen. Die einzelnen Kasten haben hier keine Speisegemeinschaft miteinander, 13 und das Mitglied irgendeiner Kaste strebt nicht, in eine andere Kaste zu gelangen, sondern sieht die ihm von seiner Religion auferlegte Aufgabe in der treuen 20 Erfüllung aller Pflichten gegen seine Kaste. Während aber der indische Paria in einem Kastenvolk lebt, ist das Judentum eine Pariakaste in einer kastenlosen Umwelt. Um dies und die hieraus sich ergebende soziale Zusammensetzung Alt-Israels zu verstehen, muß man sich klar machen, daß Palä25 stina seit jeher ein Land der Karawanenstraßen war, in dem die verschiedensten Stämme saßen. Ursprünglich ist der Beduine, der als Kain, d.i. der „Gezeichnete" gilt (vgl. der „Kenite"), der Bewohner der Städte, zu dem die Israeliten als Bauern im Gegensatz waren. Erst allmählich wurden die Juden ein städtisches Patriziervolk. Die

a A: Gret-Wellhausensche

b A: mit einander,

1 Kernstück der „Graf-Wellhausenschen Theorie" ist die Spätdatierung der Priesterschrift. Die Theorie war in der zeitgenössischen jüdischen Wissenschaft stark umstritten; siehe Hoffmann, Instanzen, l/ll sowie die Einleitung, oben, S.4. 2 Gemeint ist „Paraiyan" („niedrige Trommlerkaste"). Siehe Weber, Max, Hinduismus, S.63-64. Die Verfasserin dieses Artikels leitet den Paria-Begriff von lat. pars „Teil" ab.

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Grundlagen

der Entwicklung

des

Judentums

Bauern bildeten den Heerbann. Erst mit dem Ritterheer der Könige verschwand der Heerbann der Bauern; aus ihnen bildete sich die Schicht der Armen, welche die Ritterrüstung nicht bestreiten konnten. So wurden in der Zeit der Könige die Bauern zu einer politisch entrechteten Schicht. Eine andere Schicht neben den eigentlichen Bauern waren im alten Israel die Schaf- und Ziegenhirten. Ein Bei41 spiel für diese | sind die Erzväter. Sie waren eine streng friedliche Klasse, die jedes Heldentum vermissen läßt und deren Waffe Schwäche und List war. Abraham gehörte zu einem Pariastamm, ebenso Abel der Hirt, der mit Kain, dem Städtebauer keine Gemeinschaft hat. Der Viehzüchterstamm spaltet sich wieder in einzelne Gruppen, deren jede sich eigne Weidereviere suchen muß. Bei einem Leben in Wüste und Steppe sind die einzigen Verbände von Dauer die religiösen Verbände, wofür der Islam ein lebendiger Beweis ist. Der religiöse Bund, wie wir ihn in der Gemeinschaft der Rechabiten verkörpert sehen, durchzieht denn auch von Anfang an das israelitische Leben. Auf dem B'rith, dem Kontrakt, beruht das Leben der einzelnen Stämme, deren Gemeinschaft viel Ähnlichkeit mit der schweizerischen Eidgenossenschaft hat. Die Eigentümlichkeit des israelitischen Bundes war die, daß er ein ritueller Bund mit dem Stammesgott war. Daraus ergaben sich gewisse Folgen: 1. Der israelitische Bundeskrieg kann jederzeit zu einem heiligen Krieg erklärt werden; 2. das israelitische Heer ist ein heiliges Heer; 3. die Aufnahme in den Bund wird durch das Zeichen der Beschneidung kenntlich gemacht; 4. die Kriegerekstase, wie wir sie bei Simson finden, ist eine heilige Ekstase. (Der „Nasir" entspricht dem „Berserker" der Germanen, er ist ein heiliger Krieger, während die Nebijim eine Klasse kriegerischer Ekstatiker oder Derwische war, aus der später die Propheten hervorgingen.) Das charakteristische Merkmal des Bundes ist, daß er kein Bund, den Gott garantiert, war, sondern ein Bund mit Gott als Vertragspartei. Träger des Kults sind die Propheten. Sie sind keine Krieger, aber oft Ekstatiker, die nicht in der Ekstase reden, sondern den Sinn der Ekstase hinterher verkünden, die sich nicht gleich dem Mystiker mit Gott vereint fühlen können, sondern sich dem Willen des Höchsten unterwerfen. Sie unterscheiden sich von den Nebijim der früheren Zeit dadurch, daß ihre Ekstase streng endogen ist. Der Prophet ist ein Einsamer, der zum Stadtvolk geht, das in ihm seinen Vertreter sieht. Die Propheten sind die Vertreter der politischen Demagogie.

Die soziologischen

Grundlagen

der Entwicklung

des

Judentums

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Zur Zeit der Bauernheere hat Gott dem gesamten Volke Israel geholfen, zur Zeit der Ritterheere schützt er das Volk gegen die Willkür der Könige. Das politische Programm der Propheten verbietet jede Weltpolitik, weil nur dadurch eine Verbindung mit den Fremdstämmigen verhindert werden kann. Gott steht im Bund mit Israel und deshalb wird er Israel schwerer strafen als andere Völker, wenn es den Bund mit ihm bricht. Was nun den Inhalt der Prophetie betrifft, so liegt er in der Verheißung des „Tages Gottes". Ursprünglich als ein riesiger Sieg und ein Tag des Rechts gedacht, wurde er bei den Propheten später zu einem Tag des Unheils, auf den schließlich nach der Vernichtung des Volkes bis auf einen Rest der Tag des Heils folgte. Mit dieser Verheißung bezweckten die Propheten: 1. jede Spekulation auf den Sinn des Lebens abzuschneiden und alle Kräfte auf das Diesseits zu konzentrieren; 2. die Rache gegen die Feinde lebendig zu erhalten; 3. dem Tag des Heils entgegenzusehen. Der Schluß des Vortrages brachte den eigentlich wichtigsten Teil der Ausführungen. Der Redner stellt hier die Frage, wie sich das Christentum zur jüdischen Frage verhalte. Es ist bekanntlich von zahlreichen christlichen Theologen, z.B. Harnack, 3 versucht worden, die Ethik des Judentums zur Zeit der Entstehung des Judentums als tiefstehend hinzustellen, um durch die Gegenüberstellung von christlicher und jüdischer Ethik die erstere als durchaus überlegen zu kennzeichnen. Entgegen dieser Anschauung kam Professor Weber zu dem Schluß, daß zwischen der Alltagsethik des Christentums und derjenigen des Judentums kaum ein Unterschied bestehe, daß vielmehr die sittlichen Werte des Christentum durchweg schon im Judentum enthalten waren. Das Unterscheidende sei nur die Außeralltagsethik, die Lehre vom Pneuma, dem Geist Gottes im Christentum, den auch der Nichtbeschnittene besitzen kann, der das Christentum zu einer massenekstatischen Religion stempelt, welche die Pariastellung des Judentums durchbrochen hat.4 3 Die Verfasserin bezieht sich auf Harnack, Christentum. Leo Baeck (Harnacks Vorlesung über das Wesen des Christentums, in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judenthums 45, 1901, S. 9 7 - 1 2 0 [erweiterter Separatdruck Breslau 1902]) hat aus jüdischer Sicht kritisch zu Adolf von Harnacks Vorlesungsreihe Stellung genommen. 4 Max Weber will mit diesem Vortrag auch zur sog. „jüdischen Frage" Stellung nehmen,

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Die soziologischen Grundlagen der Entwicklung des Judentums

Eine unerwartet große Zahl von - meistens jüdischen - Zuhörern folgte dem sehr fesselnden Vortrag, der nicht immer eine strenge Gliederung des Stoffes erkennen ließ (z. T. deshalb, weil Prof. Weber nur auf ein wissenschaftlich vorgebildetes Publikum gerechnet hatte, und deshalb mitunter bei Einzelheiten, die zum Verständnis des Ganzen notwendig waren, länger 5 als beabsichtigt verweilen mußte), aber dafür eine Fülle interessanter Einzelheiten brachte. Die Mehrzahl der Hörer hatte den Eindruck, hier Dinge vernommen zu haben, die den meisten bis dahin vollständig unbekannt gewesen. E s wäre wohl zu wünschen, daß diese vom Sozialwissenschaftlichen Verein ausgehende Veranstaltung jüdische Vereine anregte, sich auch selb- 10 ständig mit der wissenschaftlichen Erforschung jüdischer Verhältnisse zu biblischen Zeiten zu befassen.

so daß er hier eine religionstypologische Fragestellung verfolgt, alle ursprungsgenetischen Perspektiven aber, die das antike Judentum in die Vorläuferrolle für das Christentum rücken, ausblendet. Max Weber will auf diese Weise die aufklärende Funktion religionssoziologischer Fragestellung mit diesem Vortrag seinen Hörern nahebringen. Die Reaktion der wohl jüdischen Berichterstatterin zeigt, wie erfolgreich Max Weber damit war. Siehe dazu Otto, Vortrag.

Verzeichnisse und Register

Personenverzeichnis

Dieses Verzeichnis berücksichtigt nur Personen, die im Text Webers selbst Erwähnung finden, mit Ausnahme allgemein bekannter Persönlichkeiten. Mythische Personen, Götter und Dynastien werden Im Glossar aufgeführt. Biographische Angaben zeitgenössischer Personen werden bis zum Todesjahr Max Webers aufgeführt. Für weitere Einzelheiten der wissenschaftlichen Biographien von Max Weber genannter Autoren ist auf entsprechende Angaben auch in der Einleitung (siehe oben, S. 1 -144) verwiesen. Die Verweise beziehen sich auf Einträge im Personenverzeichnis (-») und im Glossar [Glossar]).

Aaron, n a c h der Tradition d e s Alten Testaments Bruder d e s Mose, d e s s e n Sprecher (Exodus 4 , 1 4 - 1 5 ) u n d Ahnherr der Priesterschaft der - » A a r o n i d e n (Glossar; Exodus 2 8 - 2 9 ) . Abba Chilkijat, im - > Talmud (Glossar) erwähnter c h a r i s m a t i s c h e r W u n d e r m a n n , der dort in die Zeit des 1. J a h r h u n d e r t s v. Chr. e i n g e o r d n e t w i r d u n d b e s o n d e r s als —> R e g e n m a c h e r (Glossar) b e k a n n t war. Abdon,

- » Richter (Glossar) im 11. J a h r h u n d e r t v.Chr. (Richter 1 2 , 1 3 - 1 5 ; ->•

R i c h t e r b u c h [Glossar]). Abel, n a c h Genesis 4 , 1 - 1 6 Sohn - » A d a m s (Glossar) u n d Evas, Hirte, d e s s e n O p f e r g a b e Gott a n n i m m t u n d der von seinem älteren Bruder - > Kain aus Neid getötet wird. Abimelech von Gerar, König, bei d e m sich - » Isaak (Genesis 26), n a c h einer konkurrierenden Tradition - » A b r a h a m (Genesis 20; 2 1 , 2 2 - 3 4 ) ansiedelt. Abimelech von Sichern, läßt sich in der Richterzeit ( - » R i c h t e r b u c h [Glossar]) n a c h der E r m o r d u n g seiner Brüder in Sichern (Glossar) z u m K ö n i g ausrufen, zerstört n a c h drei Jahren die u n b o t m ä ß i g g e w o r d e n e Stadt u n d w i r d bei einer B e l a g e r u n g getötet (Richter 9). Abiram, Sohn Eliabs aus d e m S t a m m Rüben, der sich n a c h Numeri 16 g e m e i n s a m mit s e i n e m Bruder Datan g e g e n Mose e m p ö r t . Zur Strafe w e r d e n die Brüder g e m e i n s a m mit K o r a c h von der Erde v e r s c h l u n g e n . Abjathar, Priester aus Nob, der als einziger e i n e m B l u t b a d - > Sauls entgeht (1 Samuel 22,20). Er schließt sich - » David an, nimmt im Streit u m D a v i d s Nachfolge Partei für —> A d o n i a (1 Könige 1,7) u n d w i r d d e s h a l b von - » Salomo v e r b a n n t (1 Könige 2,26).

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Personenverzeichnis

Abner, Feldherr Sauls, mit diesem verwandt. Nach dessen Tod sorgt Abner dafür, daß Sauls Sohn Ischbaal im israelitischen Norden (-» Israel [Glossar]) König wird. Abner erkennt bald dessen mangelnde Regierungsfähigkeit und knüpft insgeheim Verbindungen zu dem im Südreich Juda [Glossar]) zur Herrschaft gelangten - » David. Ehe es zur endgültigen Abmachung kommt, wird Abner wegen einer Blutrache ermordet (2 Samuel 2; 3). Abraham, der erste Erzvater -> Israels (Glossar), stammt nach dem biblischen Bericht aus Ur in Chaldäa am Euphrat und wandert auf Befehl Gottes mit seiner Frau - > Sara und seinem Neffen -h> Loth nach Palästina aus (Genesis 12,1-5), wo ihm nach der Trennung von Loth (Genesis 13) und der Begegnung mit —> Melchisedek (Glossar) (Genesis 14) Gott erscheint und große Nachkommenschaft verheißt (Genesis 15), ihm eine Bundeszusage gibt und die Pflicht der -> Beschneidung (Glossar) auferlegt (Genesis 17). Um seinen Gehorsam zu prüfen, befiehlt Gott ihm, - » I s a a k zu opfern (Genesis 22). Absalom, dritter Sohn —> Davids mit der Maacha. Die Schändung seiner Schwester Tamar durch Amnon rächend, tötet er seinen Bruder, der ihm in der Thronfolge voransteht (2 Samuel 1 3 - 1 4 ) . In der weiteren Entwicklung nutzt Absalom die Widerstände gegen die in —> Jerusalem (Glossar) sich konstituierende Zentralgewalt in der Landbevölkerung für einen Aufstand gegen David aus (2 Samuel 1 5 - 1 9 ) und wird in diesen Auseinandersetzungen getötet. Achan, Judäer, der sich bei der Eroberung Jerichos (Glossar) an Banngut vergeht (Josua 7,1.18-26) und deshalb mit seiner Familie gesteinigt wird. Achilleus,

Krieger des Trojanischen Krieges in Homers llias.

Adonia, vierter Sohn -> Davids, der nach dem Tode seiner älteren Brüder der rechtmäßige Thronanwärter ist und zu Lebzeiten des alten David die öffentliche Bestätigung dieses Rechtes zu erlangen sucht, was aber von den Befürwortern der Thronfolge - » Salomos vereitelt wird, die dessen Einsetzung zum König bewirken (1 Könige 1). Als Adonia erneut seinen Anspruch geltend machen will, läßt Salomo ihn töten (1 Könige 2 , 1 3 - 2 5 ) . Ahab, bedeutender König des Nordreichs -> Israel (Glossar) ( 8 7 1 - 8 5 2 v.Chr.; 1 Könige 16,29-22,40). Seine geschickte Bündnispolitik zeigt sich darin, daß er die Feindseligkeiten mit -> Juda (Glossar) beilegt und seine Tochter -> Athalja mit dem judäischen Kronprinzen Jehoram verheiratet, daß er maßgeblich am Zustandekommen einer syrisch-palästinischen Koalition zur Abwehr - » Assyriens (Glossar) beteiligt ist und daß er die Königstochter ->• Isebel aus dem phönizischen —> Tyros (Glossar) heiratet. Für sie baut er in der Hauptstadt —> Samaria (Glossar) einen Tempel des Baal (Glossar). Es kommt zu einem Konflikt mit dem Propheten —> Elia, als Ahab auf dem Berg Karmel (Glossar) den Kult des Baal (Glossar) erhalten will (1 Könige 18) und als er einen Justizmord an Naboth veranlaßt (1 Könige 21).

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Ahas, König von Juda (Glossar) (741 - 7 2 5 v. Chr.), der sich weigert, mit dem israelitischen Nordreich und Syrien ein Bündnis gegen Assyrien (Glossar) zu schließen, so daß Juda von diesen Staaten angegriffen wird (syrisch-ephraimitischer Krieg). Statt auf -> Jesaja zu hören und allein auf Jahwe zu vertrauen (Jesaja 7), ruft er den assyrischen Großkönig Tiglat-Pileser III. zu Hilfe. Damit wird Juda ein Vasallenstaat Assyriens. Ahia von Silo, israelitischer Prophet (um 900 v.Chr.), der dem Königtum des ersten nordisraelitischen Königs Jerobeam I. die religiöse Weihe gibt (1 Könige 11,24-30), ihm später aber die Ausrottung seiner Dynastie ankündigt, die eintrifft (1 Könige 1 4 , 1 0 - 1 1 ) . Alexander der Große ( 3 3 6 - 3 2 3 v. Chr.), im Alter von 20 Jahren auf den mazedonischen Thron gekommen, befreite Alexander zunächst die Griechenstädte an der kleinasiatischen Küste vom Joch der —> Perser (Glossar) und brachte dem Perserkönig Darius III. bei Issos eine schwere Niederlage bei. Dem folgte ein Feldzug bis dahin unbekannten Ausmaßes, der Alexander über die Eroberung von Tyros (Glossar), Palästina, -> Ägypten (Glossar) nach Persien sowie später bis nach Indien führte. Nach der Entscheidungsschlacht bei Gaugamela (331 v. Chr.) und der endgültigen Vernichtung des Perserreiches wurde Alexander der unumschränkte Beherrscher des Orients. Er starb im Alter von 33 Jahren in —> Babylon (Glossar) an Fieber. Sein Weltreich zerfiel bald nach seinem Tod, wobei sich die alten Territorialherrschaften wieder durchsetzten (Ägypten: Ptolemäer; Syrien und Mesopotamien: Seleukiden; Griechenland und Kleinasien: u.a. Antigoniden). Geblieben sind jedoch die unübersehbaren kulturellen Auswirkungen des Alexanderreiches, insofern die griechische Kultur nach Osten vordrang, während östliche Kulturerscheinungen nach Westen vordrangen und damit das Zeitalter des - » Hellenismus (Glossar) heraufführten. Amazia, 1. König von -> Juda (Glossar) (801 - 7 7 3 v. Chr.; 2 Könige 12,22; 14,1 u. ö.), schlägt die - » Edomiter (Glossar). Durch den Erfolg ermuntert, provoziert er einen Krieg mit dem Nordreich - » I s r a e l (Glossar), den er verliert. - » Jerusalem (Glossar) wird in der Folge geplündert und die Mauern werden teilweise geschleift. Wegen dieser Niederlage wird Amazia in -> Lachisch (Glossar) ermordet. 2. Priester von Bethel (Glossar) zur Zeit des Arnos, der diesen des Landes verweist (Arnos 7,10-17). Amenophls III., ägyptischer Pharao ( 1 4 0 2 - 1 3 6 4 v. Chr.) des Neuen Reiches der 18. Dynastie (-> Ägypten [Glossar]). Amenophis

IV. —> Echnaton.

Amittai, nach 2 Könige 14,25 der Vater des —> Jona. Amon, König von Juda (Glossar) (641 - 6 4 0 v. Chr.) und Nachfolger Manasses. Amon wird nach zweijähriger Regierungszeit ermordet (2 Könige 21, 19-26).

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Personenverzeichnis

Arnos, der erste Schriftprophet. Er stammt aus Thekoa (Glossar), wo er einen landwirtschaftlichen Beruf ausübt (Arnos 1,1; 7,14), bis er um 750 v.Chr., einer Zeit der wirtschaftlichen Blüte, auf Geheiß Jahwes im Nordreich Israel (Glossar) auftritt. Hier übt er nach der Tradition des Amosbuches radikale Kritik vor allem an dem unsozialen Verhalten der führenden Kreise, durch das die Schicht der Kleinbauern ihres Landebesitzes, ihrer Freiheit und damit ihrer Rechts- und Kultfähigkeit beraubt werden. Im Namen Jahwes (Glossar) weissagt er als Folge dieses gesellschaftszerstörenden Verhaltens den Untergang Israels. Wegen dieser radikalen Unheilsbotschaft wird er durch den am Reichsheiligtum von Bethel (Glossar) tätigen Priester —> Amazia aus dem Nordreich ausgewiesen (Arnos 7 , 1 0 - 1 7 ) . Antiochus IV. Epiphanes, seleukidischer König ( 1 7 5 - 1 6 4 v. Chr.), der in die jüdische Geschichte als Prototyp des Verfolgers der jüdischen Religion einging (Daniel 7,8.25; 11,21-45). Im Zuge seiner expansiven Hellenisierungspolitik (—•Hellenismus [Glossar]) suchte er Jerusalem (Glossar) in eine griechische Polis (Glossar) umzuwandeln, griff in die Erbfolge der - » Hohenpriester (Glossar) ein und plünderte und entweihte den Jerusalemer - » Tempel (Glossar). Am 6. des 12. Monats 167 v.Chr. ließ er einen Altar für Zeus Olympos in diesem Tempel weihen. Diese Maßnahmen lösten den Aufstand der —> Makkabäer (Glossar) aus. Aristobulos II., - » Hoherpriester (Glossar) und König ( 6 7 - 6 3 v.Chr. - » Hasmonäer [Glossar]). Er verliert sein Amt und gerät in römische Gefangenschaft. Er soll als Feind des Pompeius im Auftrage Caesars im Jahr 49 v.Chr. gegen die Pompeianer kämpfen, wird aber vergiftet. Artaxerxes I. (Longimanus), achämenidischer Großkönig, Herrscher des persischen Weltreiches von 4 6 5 - 4 2 5 v. Chr. (-» Perser [Glossar]). Asa, König von - > Juda (Glossar) ( 9 0 8 - 8 6 8 v. Chr.), gegen den -> Baesa von - > Israel (Glossar) einen zunächst erfolgreichen Krieg führt. Nachdem Asa aber Benhadad von Damaskus (Glossar) zum Angriff auf das Nordreich gewinnen konnte, wird Baesa zum Rückzug gezwungen. Ferner wird von einer Kultreform des Asa berichtet (1 Könige 15,9-14). Asser, einer der zwölf Söhne Jakobs von der Silpa, Magd Leas (Genesis 3 0 , 1 2 13). Er gilt als Ahnherr eines der Stämme Israels, der auf den Westteil des Berglandes von Galiläa wohnte und in der Frühzeit wahrscheinlich den Kanaanäern fronpflichtig war (Richter 1,32). Assurbanipal, Großkönig des neuassyrischen Reiches auf dem Höhepunkt der Macht (669 - um 630 v. Chr.). Gegen Ende seiner Regierung beginnt der Niedergang —> Assyriens (Glossar) mit dem Verlust —> Ägyptens (Glossar). Herausragend unter den assyrischen Königen ist sein Interesse an Literatur und Wissenschaft. Die von ihm angelegte Bibliothek in Ninive (Glossar) ist für die Kenntnis der Geschichte und Kultur Babyloniens (Glossar) und Assyriens von un-

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schätzbarer Bedeutung. Zu Max Webers Rezeption der neuassyrischen Königsinschriften siehe oben, S. 607 Anm. 1. Assurnasirpal II., König von - > Assyrien (Glossar) (ca. 8 8 4 - 8 5 8 v.Chr.). Begründer des neuassyrischen Reiches und der Hauptstadt Kalach (Nimrud). Athalja, Tochter des Königs Ahab von Israel, mit Jehoram von Juda verheiratet. Sie versucht den Kult des Baal (Glossar) in Jerusalem (Glossar) einzuführen. Nachdem ihr Sohn Ahasia gefallen ist, reißt sie die Herrschaft an sich ( 8 4 5 - 8 4 0 v. Chr.) und läßt alle Davididen (-» David) töten. Nur ihr Enkel Joas entkommt und wird 840 v.Chr. (2 Könige 11) nach einem Putsch auf den Thron gebracht. Bacher, Wilhelm ( 1 2 . 1 . 1 8 5 0 - 2 5 . 1 2 . 1 9 1 3 ) , jüdischer Theologe und Orientalist, ab 1877 bis zu seinem Tod Lehrer und zuletzt Direktor der Landesrabbinerschule in Budapest. Baentsch, Bruno (25.3.1859-27.10.1908), evangelischer Theologe. 1893 Privatdozent für Altes Testament in Jena, 1899 außerordentlicher, 1901 ordentlicher Professor. Baesa (Bascha), König des Nordreiches Israel (Glossar) ( 9 0 6 - 8 8 3 v. Chr.), erlangt die Herrschaft durch den Sturz des Nadab, des Sohnes Jerobeams I., rottet dessen ganze Familie aus und kämpft erfolglos gegen das Südreich —> Juda (Glossar) und das mit diesem verbündete Aramäerreich von - » Damaskus (Glossar) (1 Könige 1 5 , 1 6 - 2 2 . 2 7 - 3 4 ; 16,1-7). Barak, von der Prophetin - » Debora zum Führer im Kampf gegen den König - > Sisera bestellt, siegt am Berge Tabor (Richter 4; 5). Bar Kochba, Anführer des zweiten jüdischen Aufstands gegen Rom ( 1 3 2 - 1 3 5 n. Chr.), wird von einigen seiner Anhänger als - » Messias (Glossar) verehrt. Bathseba, Frau des Uria, mit d e r ^ > David Ehebruch begeht und die ihm den Salomo gebiert (2 Samuel 11-12). Gemeinsam mit -> Nathan erreicht sie, daß Salomo der Thronfolger Davids wird (1 Könige 1). Baudissin, Wolf Wilhelm Graf ( 2 6 . 9 . 1 8 4 7 - 6 . 2 . 1 9 2 6 ) , evangelischer Theologe, 1874 Privatdozent für Altes Testament in Leipzig, 1876 außerordentlicher Professor, 1880 ordentlicher Professor in Straßburg, 1881 in Marburg, 1 9 0 0 - 1 9 2 1 in Berlin. Bauer, Leonhard ( 9 . 5 . 1 8 6 5 - 1 9 . 1 1 . 1 9 6 4 ) , 1890 Lehrer am Syrischen Waisenhaus in Jerusalem („Schneller School"), 1899 Oberlehrer und Leiter des Lehrerseminars der Schule ebenda. Baumgärtel, Friedrich ( 1 4 . 1 . 1 8 8 8 - 1 1 . 6 . 1 9 8 1 ) , evangelischer Theologe, 1914 Dozent für Altes Testament in Leipzig, 1921 außerordentlicher Professor ebenda.

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Beer, Georg (12.11.1865-15.2.1964), evangelischer Theologe, 1892 Privatdozent für Altes Testament in Breslau, 1895 in Halle, 1900 außerordentlicher Professor in Straßburg, 1910 ordentlicher Professor in Heidelberg als Nachfolger von A d a l b e r t - » Merx. Benhadad(Ben-Hadad II.), aramäischer König von —> Damaskus (Glossar) (genaue Regierungszeit ist unbekannt), Sohn Ben-Hadads I., führt erfolglos Krieg gegen Ahab von —> Israel (Glossar). Später verbündet mit Ahab und Josaphat von Juda in der Schlacht von Karkar (853 v. Chr.), kann er den Vormarsch des assyrischen Königs Salmanasser III. nach Westen zum Stehen bringen ( ^ Assyrien [Glossar]). Auf Geheiß ^ Elisas wird er von Hasael ermordet (2 Könige 8 , 1 4 - 1 5 ) . Benjamin, Sohn -> Jakobs mit der Rahel. Ahnherr des Stammes der niten (Glossar).

Benjami-

Benjamin von Tudeia, Als Vorläufer Marco Polos bereist er zwischen 1160 und 1173 die Mittelmeerländer und den Vorderen Orient. Sein Reisebericht, der zuerst 1543 erscheint, ist eine wichtige Quelle für die Geschichte des Orienthandels und der Juden des 12. Jahrhunderts. Benzinger, Immanuel ( 2 1 . 2 . 1 8 6 5 - 1 2 . 3 . 1 9 3 5 ) , evangelischer Theologe, 1898 Privatdozent für Altes Testament in Berlin, 1912 Professor in Toronto (Kanada), 1915 in Meadville (Pennsylvania), 1921 in Riga. Bertholet, Alfred {9.11.1868-24.8.1951), evangelischer Theologe, 1896 Privatdozent für Altes Testament in Basel, 1899 außerordentlicher, 1905 ordentlicher Professor, 1913 in Tübingen, 1914 in Göttingen. Bezaleel, nach Exodus 31; 3 5 - 3 8 der Werkmeister, der die Stiftshütte und ihre Geräte am Berg Sinai (Glossar) herstellte. Bileam, sagenhafte Gestalt der Landnahmezeit (-> Israel [Glossar]), über die das Alte Testament am ausführlichsten in Numeri 2 2 - 2 4 berichtet: Der König der Moabiter (Glossar) Balak beauftragt Bileam, Israel zu verfluchen. Doch auf Gottes Befehl segnet er es in vier Sprüchen. Nach einer anderen Tradition kämpft Bileam mit den —> Midianitern (Glossar) gegen Israel (Numeri 31,8.16; Josua 13,22). Biridija, in der Korrespondenz von —> Amarna (Glossar) genannter Stadtkönig von -H> Meggido (Glossar). Bissing, Friedrich Wilhelm von ( 2 2 . 4 . 1 8 7 3 - 1 2 . 1 . 1 9 5 6 ) , Ägyptologe, 1900 Privatdozent in München, 1906 außerordentlicher Professor ebenda. Boas, Ehemann der

Ruth, gilt als Stammvater

Davids (Ruth 4 , 1 8 - 2 2 ) .

Personenverzeichnis

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Böhl, Franz Marius Theodor (geb. 16.8.1882), evangelischer Theologe, 1913 Professor der hebräischen Sprache und Altertumskunde in Groningen. Bokchoris, ägyptischer König ( 7 2 0 - 7 1 5 v.Chr.) der 24. Dynastie. Gegner des Äthiopen Schabaka, der ihn nach dem Bericht des Manetho gefangen nimmt und lebendig verbrennen läßt ( - » Ägypten [Glossar]). Wird später als gerechter König verklärt. Bousset, Wilhelm (3.9.1865 - 8.3.1920), evangelischer Theologe, 1889 Privatdozent für Neues Testament in Göttingen, 1896 außerordentlicher Professor ebenda, 1916 ordentlicher Professor in Gießen. Breasted, James Henry ( 2 7 . 8 . 1 8 6 5 - 2 . 1 2 . 1 9 3 5 ) , Ägyptologe, 1905 Professor für Ägyptologie in Chicago, 1919 Leiter des Oriental Institute der üniversity of Chicago. Büchler, Adolph ( 1 8 . 1 0 . 1 8 6 7 - 1 9 . 2 . 1 9 3 9 ) , jüdischer Theologe, promoviert 1890 in Leipzig, 1892 Rabbiner in Budapest, anschließend Lehrer an der israelitisch-theologischen Lehranstalt in Wien, 1905 Dozent am Jews' College London, 1907 Principal ebenda. Budde, Karl ( 1 3 . 4 . 1 8 5 0 - 2 9 . 1 . 1 9 3 5 ) , evangelischer Theologe, 1873 Privatdozent für Altes Testament in Bonn, 1879 außerordentlicher Professor, 1889 in Straßburg, 1889 ordentlicher Professor ebenda, 1900 in Marburg, 1908 Geheimer Konsistorialrat. Buddha, um 566 v.Chr. im heutigen Nepal als Fürstensohn Gautama geboren, entsagt der Buddha nach einem Erleuchtungserlebnis weltlichen Besitztümern und Bindungen und begibt sich auf den Weg strengster Askese, u. a. unter der Anleitung zweier Yoga-Lehrer. Dieser damals von vielen beschrittene Weg bringt ihn jedoch nicht zum ersehnten Ziel. Nach Jahren der Meditation hat er schließlich das Erleuchtungserlebnis, das ihn vom Bodhisattva, einem „zur Erleuchtung Bestimmten", zum Buddha („Erleuchteten") macht. Es folgen vierzig Jahre der Lehre, die eine neue Weltreligion entstehen läßt. Buddha stirbt 486 v. Chr. im Alter von ca. 80 Jahren. Schnell wird seine Lebensgeschichte legendarisch überformt und seine Erlösungslehre religiös ausgeweitet. Buhl, Frants ( 6 . 9 . 1 8 5 0 - 2 4 . 9 . 1 9 3 2 ) , evangelischer Theologe, 1880 Dozent für Altes Testament in Kopenhagen, 1882 Professor ebenda, 1890 in Leipzig, 1898 Professor für orientalische Sprachen in Kopenhagen.

Cana'an, salem.

Taufik ( 1 8 8 2 - 1 9 6 4 ) . Palästinensischer Arzt und Volkskundler in Jeru-

Catilina (ca. 1 0 8 - c a . 62 v.Chr.), Anführer einer gescheiterten Verschwörung, die zum Ziel hatte, die Herrschaft über Rom zu erlangen.

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Personenverzeichnis

ChamorHamor. Chananja, Heilsprophet, Zeitgenosse - » Jeremias und dessen erbitterter Gegner, dem Jeremia seinen von Jahwe bewirkten Tod voraussagt (Jeremia 2 8 , 1 17). Charles, Robert Henry (6.8.1855-30.1.1931), Theologe, 1894 Professor für Biblisches Griechisch in Dublin, 1906 in Oxford. Chronist, Bezeichnung für den Redaktor der Bücher der Chronik sowie der Bücher Esra und Nehemia Chronistik [Glossar]). Clemens von Alexandrien (ca. 150-215), Leiter einer Schule für Theologen und Katecheten in Alexandrien. Cornill, Karl (Carl) Heinrich ( 2 6 . 4 . 1 8 5 4 - 1 0 . 6 . 1 9 2 0 ) , evangelischer Theologe, 1878 Privatdozent für Altes Testament in Heidelberg, 1886 außerordentlicher Professor ebenda, 1886 in Königsberg, 1888 ordentlicher Professor ebenda, 1889 in Breslau, 1910 in Halle. Cuchullin, ein legendärer irischer Kriegsheld. Er verteidigte das alte irische Königreich Ulster gegen die Truppen der Königin Meadbh von Connacht (Connaught). Cuchullin ist in der irischen Legende der Inbegriff des kriegerischen Helden geworden, von dessen kämpferischen Fähigkeiten Unglaubliches berichtet wird und der darin den nordischen —> Berserkern sehr ähnlich ist. Cuq, Edouard ( 1 4 . 1 2 . 1 8 5 0 - 2 5 . 5 . 1 9 3 4 ) , französischer Jurist, Professor für Rechtsgeschichte in Bordeaux, später in Paris. Daiches, Samuel (geb. 1.7.1878), 1908 Lecturer am Jews' College London. Dalman, Gustav ( 9 . 6 . 1 8 5 5 - 1 9 . 8 . 1 9 4 1 ) , evangelischer Theologe, 1881 Dozent am Seminar der Brüdergemeinde in Gnadenfeld, 1891 Privatdozent in Leipzig, 1895 außerordentlicher Professor ebenda, 1902 Direktor des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes in Jerusalem, 1917 ordentlicher Professor in Greifswald. Dan, Sohn Jakobs und Bilhas und Ahnherr des gleichnamigen Stammes Dan (Glossar). DareiosDarius. Darius I. ( 5 2 2 - 4 8 6 v.Chr.), persischer König ( - » Perser [Glossar]), der auch „der Große" genannt wird, hat bei seiner Thronbesteigung mit Aufständen in verschiedenen Teilen seines Reiches zu kämpfen, die er 521 v.Chr. niederschlagen kann. Diese Erschütterung des Perserreiches wirkt in der Verkündi-

Personen

Verzeichnis

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g u n g der Propheten - > Haggai und Sacharja nach (Haggai 1,1 ; 2,10; Sacharja 1,1; 7,1), die jene Ereignisse als Vorzeichen für den A n b r u c h des Heilsreiches deuten und deshalb den raschen Wiederaufbau des Tempels fordern. Zu Max Webers Rezeption der achämenidischen Königsinschriften siehe oben, S. 598 und 709 David (ca. 1 0 0 4 - 9 6 5 v. Chr.), der zweite und in der biblischen Tradition bedeutendste König über - > J u d a (Glossar) und - > Israel (Glossar), Sohn des Isai, stammt aus Bethlehem (Glossar). Als junger Mann wird er an den Hof des Königs Saul berufen. Nach d e m Bruch mit Saul schafft er sich eine Söldnert r u p p e (1 Samuel 22,2) und führt mit ihr ein Freibeuterdasein in der Wüste Juda, bis er sich in den Dienst des Philisterkönigs ( - » Philister [Glossar]) A c h i s c h von Gat stellt (1 Samuel 27). Durch kluge Politik kann David sein Ansehen in J u d a so festigen, daß er nach d e m Tode Sauls um 1000 v. Chr. König über J u d a (2 Samuel 2 , 1 - 4 a ) und nach d e m Tode Ischbaals ( - » Abner), des Nachfolgers Sauls, auch König über die Nordstämme (2 Samuel 5 , 1 - 3 ) wird. Das von ihm eroberte - > Jerusalem (Glossar) macht er zu seiner Hauptstadt (2 Samuel 5 , 6 - 9 ) . Durch Siege über die umliegenden Völker schafft er ein Reich (2 Samuel 8 , 1 - 1 4 ) . Später kommt es zu den Aufständen des David-Sohnes Absalom (2 Samuel 1 5 19) und des S c h e b a (2 Samuel 2 0 , 1 - 2 2 ) . In diesen Auseinandersetzungen um die Thronfolge (—> Adonia) gelingt es Davids Sohn Salomo, von David zum König bestimmt zu werden (1 Könige 1 - 2 ) . So wird David zum Begründer der Dynastie der Davididen, die über das Südreich J u d a bis zum Verlust der Eigenstaatlichkeit durch die Babylonier (587/586 v. Chr.) herrscht. David gilt der Tradition als Begründer des Gesanges im Jerusalemer Tempelgottesdienst (z. B. 1 Chronik 6,16; 25); daher schreibt man ihm die Verfasserschaft vieler Psalmen zu. Debora, Prophetin und Richterin, die - * Barak zum siegreichen Kampf (-> Deborakrieg) -»Israels (Glossar) g e g e n den kanaanäischen König —> Sisera aufruft (Richter 4) und der Tradition als Verfasserin des Deboraliedes (Glossar) (Richter 5), eines der ältesten Texte des Alten Testamentes, gilt ( - > Richterbuch [Glossar]). Delitzsch, Friedrich ( 3 . 9 . 1 8 5 0 - 1 9 . 1 2 . 1 9 2 2 ) , Assyriologe, 1877 außerordentlicher Professor für semitische Sprachen und Assyriologie in Leipzig, 1893 ordentlicher Professor in Breslau, 1899 in Berlin. Direktor der Vorderasiatischen Abteilung der Königlichen Museen ebenda. De Wette, Wilhelm Martin Leberecht ( 1 2 . 1 . 1 7 8 0 - 1 6 . 6 . 1 8 4 9 ) , 1805 Privatdozent der Theologie in Jena, 1807 außerordentlicher Professor, 1809 ordentlicher Professor in Heidelberg, 1810 durch Vermittlung Schleiermachers in Berlin. Aufgrund eines Beileidsschreibens an die Mutter d e s Kotzebue-Mörders 1819 vom preußischen König aus d e m Lehramt entlassen. 1822 Professor der Theologie in Basel. Dhorme, Édouard-Paul ( 1 5 . 1 . 1 8 8 1 - 1 9 . 1 . 1 9 6 6 ) , 1904 Dozent für Hebräisch und Keilschriftkunde an der École pratique d'études bibliques de Jérusalem.

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Dibelius, Martin ( 1 4 . 9 . 1 8 8 3 - 1 1 . 1 1 . 1 9 4 7 ) , evangelischer Theologe, 1910 Privatdozent In Berlin, 1915 ordentlicher Professor für Neues Testament in Heidelberg. Dillmann, August ( 2 5 . 4 . 1 8 2 3 - 4 . 7 . 1 8 9 4 ) , evangelischer Theologe und list, 1852 Privatdozent in Tübingen, 1853 außerordentlicher Professor 1854 In Kiel, 1860 ordentlicher Professor für orientalische Sprachen 1864 ordentlicher Professor für alttestamentliche Exegese in Gießen, Berlin.

Orientaebenda, ebenda, 1869 in

Dina, gilt der Tradition als Tochter Jakobs und seiner Frau -> Lea (Genesis 30,21). Sie wird nach der Tradition von -h» Sichern (Glossar), dem Sohn des Hiwiters —> Hamor, vergewaltigt, was die Rache ihrer Brüder nach sich zieht (Genesis 34). Duhm, Bernhard ( 1 0 . 1 0 . 1 8 4 7 - 1 . 9 . 1 9 2 8 ) , evangelischer Theologe, 1873 Privatdozent für Altes Testament in Göttingen, 1877 außerordentlicher Professor ebenda, 1888 ordentlicher Professor in Basel.

Eber, Urenkel Sems und Ahnherr der „Söhne Ebers", der (Genesis 10,21.24). Ebzan, —> Richter (Glossar) in Israel; Richter 12,8

Hebräer (Glossar)

Richterbuch [Glossar]).

Echnaton, Thronname, den der ägyptische König Amenophis IV. ( 1 3 6 4 - 1 3 4 7 v. Chr.) im Zuge seiner Religionsreform annimmt (—> Ägypten [Glossar]). Eerdmans, Bernardus Dirks ( 2 4 . 4 . 1 8 6 8 - 2 9 . 4 . 1 9 4 8 ) , evangelischer Theologe, 1896 Privatdozent für semitische Sprachen in Leiden, 1898 Professor für Altes Testament ebenda. Ehud, einer der „Großen —> Richter" (Glossar), der durch die Ermordung des Moabiterkönigs Eglon die Israeliten von dessen Herrschaft befreit (Richter 3,12-30; Richterbuch [Glossar]). Elbogen, Ismar ( 1 . 9 . 1 8 7 4 - 1 . 8 . 1 9 4 3 ) , 1 8 9 9 - 1 9 0 2 Dozent für jüdische Geschichte und Bibelauslegung am Collegio Rabbinico Itallano in Florenz, 1902 Professor für jüdischen Geschichte an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin, 1919 Verleihung des Titels eines Honorarprofessors durch die Preußische Regierung. Eldad, nach Numeri 1 1 , 2 6 - 2 9 ein Ältester, den —> Mose zusammen mit dad während der Wüstenwanderung zum Priesteramt beruft.

Mo-

Eleasar, Ahnherr eines führenden Jerusalemer Priestergeschlechts (Exodus 6,23; 1 Chronik 5,29) (-» Aaroniden [Glossar]). Elhanan, einer der Helden - » Davids, der In einer älteren Parallelüberlieferung zu 1 Samuel 17 als Bezwinger des - > Goliath (2 Samuel 21,19) gilt.

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Eli, Priester in - > Silo (Glossar), bei d e m - > Samuel aufwächst (1 Samuel 1 - 4 ) . Elia, ein Prophet des 9. Jahrhunderts v. Chr., der nach der Tradition in 1 Könige 1 7 - 1 9 ; 21; 2 Könige 1 - 2 im Nordreich Israel (Glossar) vor allem als Gegenspieler des Königs - > A h a b und dessen Frau Isebel wirkt. Auf Elias Wort hin tritt w e g e n A h a b s Götzendienst eine Dürre ein, während der Elia von Raben mit Speisen versorgt wird, einer Witwe auf wunderbare Weise hilft und ein gestorbenes Kind wieder lebendig macht (1 Könige 17), nach einer B e g e g n u n g mit A h a b durch ein Gottesurteil die Kultstätte auf d e m Berg Karmel (Glossar) von den A n h ä n g e r n des Baal (Glossar) für Jahwe zurückgewinnt und das Ende der Dürre bewirkt (1 Könige 18). Auf der Flucht vor Isebel wandert Elia, von einem Engel versorgt, zum Berg Horeb (Glossar), wo er Zeuge einer Gotteserscheinung wird (1 Könige 19). W e g e n des Justizmordes an Naboth kündigt Elia den Untergang der Dynastie Ahabs ( - > Omriden [Glossar]) an (1 Könige 21), und prophezeit A h a b s Sohn Ahasja den Tod, weil dieser sich bei einer Krankheit statt an Jahwe an den Gott der Philisterstadt Ekron wendet (2 Könige 2). Die Hochschätzung Elias führt dazu, daß man ihn spätnachexilisch als Vorläufer des - > Tages Jahwes (Glossar) erwartet (Maleachi 3 , 2 3 - 2 4 ; Sirach 48,10; Markus 9,11-13). Elisa, Prophet des 9. Jahrhunderts v.Chr. im Nordreich Israel (Glossar), der nach 1 Könige 1 9 , 1 9 - 2 1 ; 2 Könige 2 von - > Elia zum Nachfolger berufen wird. Die legendenhaften Erzählungen in 2 Könige 2 - 8 ; 1 3 schildern Elisa als Wundertäter und Nothelfer vor allem im Kreis einer religiösen Gemeinschaft von „Prophetensöhnen" und in den Kämpfen g e g e n die Aramäer von - > Damaskus (Glossar). Er soll an der Revolution Jehus beteiligt sein (2 Könige 9 , 1 - 1 0 ) . Elon, —> Richter (Glossar) [Glossar]).

Israels (Glossar), Richter 12,11 ( - > Richterbuch

Ephraim, Sohn Josephs und Bruder Manasses (Genesis 4 1 , 5 0 - 5 2 ) und Ahnherr eines der zwölf Stämme - » I s r a e l (Glossar). Erman, Adolf ( 3 1 . 1 0 . 1 8 5 4 - 2 6 . 6 . 1 9 3 7 ) , Ägyptologe, 1880 Privatdozent für Vorderorientalische Sprachen in Berlin, 1885 Direktor des Ägyptischen Museums ebenda, 1885 außerordentlicher Professor e b e n d a , 1892 ordentlicher Professor ebenda. Esau, nach der Tradition Zwillingsbruder Jakobs, der an diesen das Erstgeburtsrecht und den Vatersegen verliert und von ihm überlistet wird (Genesis 2 5 , 1 9 - 3 4 ; 27; 3 2 - 3 3 ) , A h n h e r r ^ Edoms (Glossar) (Genesis 3 6 , 1 - 1 9 ; Jeremia 49,8-10). Esra, Priester und Schreiber (-> sofer [Glossar]) in persischen Diensten in der Diaspora, der im 7. Jahr des persischen Königs Artaxerxes (Esra 7,7) (-> Perser [Glossar]) als „Beauftragter für das Gesetz d e s Gottes des Himmels" (Esra 7,12) mit einer größeren Gefolgschaft nach Jerusalem (Glossar) zieht (Esra 8), dort die Mischehen auflöst (Esra 9 - 1 0 ) und in einer feierlichen Ver-

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Sammlung die Israeliten auf das „Gesetz" verpflichtet ( N e h e m i a 8 - 1 0 ; teuch [Glossar]).

Penta-

Evil-Merodach (hebr.; babylon. Amel-Marduk), babylonischer König und Nachfolger -> Nebukadnezars II., regiert von 5 6 2 - 5 6 0 v.Chr. und begnadigt König Jojachin von —> Juda (Glossar) (2 Könige 25,27). Exner, Felix M. ( 2 3 . 8 . 1 8 7 6 - 7 . 2 . 1 9 3 0 ) . Meteorologe und Physiker, 1910 außerordentlicher Professor für kosmische Physik in Innsbruck, 1917 ordentlicher Professor in Wien. Ezechiel—> Hesekiel. Fiebig, Paul ( 3 . 2 . 1 8 7 6 - 1 1 . 1 1 . 1 9 4 9 ) , evangelischer Theologe, 1902 stellvertretender Direktor am Institutum Judaicum Delitzschianum in Leipzig, 1904 Gymnasiallehrer in Gotha, 1918 Pfarrer in Leipzig. Gad, Sohn -> Jakobs mit der Nebenfrau Silpa (Genesis 30,11), der M a g d - » Leas, und Ahnherr des gleichnamigen Stammes. Gall, August Georg Freiherr von ( 1 8 . 9 . 1 8 7 2 - 4 . 1 0 . 1 9 4 6 ) , evangelischer Theologe und Orientalist, 1910 Privatdozent für Altes Testament in Gießen, 1914 außerordentlicher Professor, 1920 Honorarprofessor. Gamaliel der Ältere, jüdischer Gelehrter, Lehrer des Apostels - » Paulus (Apostelgeschichte 22,3), der sich als Mitglied des - » Sanhédrin (Glossar) für die Apostel einsetzt (Apostelgeschichte 5 , 3 4 - 3 9 ) . Gardiner, Alan Henderson ( 2 9 . 3 . 1 8 7 9 - 1 9 . 1 2 . 1 9 6 3 ) , Ägyptologe, 1912 Lecturer für Ägyptologie in Manchester. Gedalja, Mitglied der bedeutenden judäischen Beamtenfamilie Safan. Wird 587/ 586 v. Chr. nach der Eroberung - » Jerusalems (Glossar) von —> Nebukadnezar zum Statthalter in - » Juda (Glossar) eingesetzt, aber schon nach zwei Monaten ermordet (Jeremia 4 0 - 4 1 ) . Genouillac, Abbé Henri de (15.3.1881 - 2 0 . 1 1 . 1 9 4 0 ) , französischer Assyriologe und Theologe, 1909 Bordin-Preisträger des Institut de France, 1912 Direktor der französischen Ausgrabung von Kisch (el Obeimir). Gersom, Ahnherr der Priesterschaft am Heiligtum in -> Dan (Glossar) (Richter 18,30), der nach der Tradition als Sohn des Mose gilt (Exodus 2,22). Gideon, - » Richter (Glossar) Israels (Glossar), der als Führer eines israelitischen Heeresaufgebots einen Angriff der -> Midianiter (Glossar) gegen die Is-

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raeliten in Mittelpalästina abwehrt (Richter 6 - 8 ) . Die Überlieferung identifiziert Gideon mit - » Jerubbaal, dem Vater -+ Abimelechs (—> Richterbuch [Glossar]). Giesebrecht, Friedrich (30.7.1852-21.8.1910), evangelischer Theologe, 1879 Privatdozent für Altes Testament in Greifswald, 1883 außerordentlicher Professor, 1898 ordentlicher Professor in Königsberg. Goliath, nach der Tradition ein Philister (Glossar), der nach 1 Samuel 17 von -> David, aber nach ursprünglicherer Überlieferung in 2 Samuel 21,19 von Davids Gefolgsmann —> Elhanan getötet wird. Graf, Karl Heinrich (28.2.1815-16.7.1869), evangelischer Theologe, 1847 Lehrer des Hebräischen und Französischen in Meißen, seit 1852 mit dem Professorentitel. Greßmann, Hugo ( 2 1 . 3 . 1 8 7 7 - 7 . 4 . 1 9 2 7 ) , evangelischer Theologe, 1902 Privatdozent für Altes Testament in Kiel, 1907 außerordentlicher Professor in Berlin, 1920 ordentlicher Professor ebenda. Gudea, sumerischer Herrscher der südmesopotamischen Stadt Lagasch im späten 3. Jahrtausend v. Chr. Gunkel, Hermann (23.5.1862-11.3.1932), evangelischer Theologe, 1888 Habilitation in Göttingen, 1889 Privatdozent in Halle, 1894 außerordentlicher Professor in Berlin, 1894 außerordentlicher Professor für Altes Testament in Gießen, 1907 ordentlicher Professor ebenda. Siehe dazu die Einleitung, oben, S. 62 Anm. 7. Guthe, Hermann ( 10.5.1849-11.8.1936), evangelischer Theologe, 1877 Privatdozent für Altes Testament in Leipzig, 1884 außerordentlicher Professor ebenda.

Habakuk, Prophet, der im Südreich Juda (Glossar) in spätvorexilischer Zeit während der neubabylonischen Krise (-> Babylon [Glossar]) im 7 /6. Jahrhundert v. Chr. wirkt. Hadrian ( 7 6 - 1 3 8 n.Chr.), römischer Kaiser von 1 1 7 - 1 3 8 n.Chr., in dessen Regierungszeit der Aufstand der Juden unter -> Bar Kochba fällt. Hagar, der Tradition nach eine Sklavin der Sara, der Ehefrau Abrahams, die Abraham den Ismael gebiert und später verstoßen wird (Genesis 16; 21,8-21). Haggai, Prophet, der sich unter Darius I. 520 v.Chr. für den Wiederaufbau des 586 v. Chr. zerstörten Tempels in -> Jerusalem (Glossar) einsetzt. Haggai erwartet die Einsetzung des Davididen Serubbabel zum König durch Jahwe. Haller, Max (1879-1949), evangelischer Theologe, 1906 Privatdozent für Altes Testament in Bern, 1921 ordentlicher Professor ebenda.

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Hammurapi ( 1 7 9 2 - 1 7 5 0 / 1 7 2 8 - 1 6 8 6 v.Chr.), babylonischer König, Herrscher der 1. Dynastie von -> Babylon (Glossar) (-> Babylonien [Glossar]), das unter seiner Führung zur führenden Macht in Mesopotamien (Glossar) aufsteigt. Er gilt der Tradition als Verfasser des Kodex Hammurapi (Glossar). Hamor, nach der Tradition Ahnherr eines kanaanäischen Herrschergeschlechtes in Sichern (Glossar), dessen Sohn eine Gewalttat an der Dina (Genesis 34) verübte. Hanani, mehrfach belegter Name im Alten Testament, so für einen Propheten und den Vater des Königs Jehu (1 Könige 16,1). Harnack, Adolf (von) (7.5.1851-10.6.1930), evangelischer Theologe, 1874 Privatdozent der Kirchengeschichte in Leipzig, 1876 außerordentlicher Professor, 1879 ordentlicher Professor in Gießen, 1886 in Marburg, 1888 in Berlin. 1910 Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Hasael, König von Damaskus (Glossar) ( 8 4 2 - 8 0 0 v.Chr.), dessen gewaltsame Thronbesteigung in 2 Könige 8 , 7 - 1 5 mit dem Propheten Elisa verbunden wird. Hehn, Johannes ( 4 . 1 . 1 8 7 3 - 9 . 5 . 1 9 3 2 ) , katholischer Theologe, 1903 Privatdozent für Altes Testament und außerordentlicher Professor in Würzburg, 1907 ordentlicher Professor. Die von Max Weber rezipierte Monographie „Biblische und babylonische Gottesidee" (1913) wird 1925 indiziert (Acta Apostolicae Sedis 1925, S. 378). Hehn unterwirft sich (ebd., S. 654). Hell, Joseph ( 1 4 . 6 . 1 8 7 5 - 4 . 1 . 1 9 5 0 ) , Orientalist, 1903 Privatdozent, 1911 außerordentlicher Professor in Erlangen, 1913 ordentlicher Professor der orientalischen Philologie. Herodot (ca. 4 8 4 - 4 2 4 v.Chr.), einer der Begründer der griechischen Geschichtsschreibung. Herrmann, Johannes ( 7 . 1 2 . 1 8 8 0 - 6 . 2 . 1 9 6 0 ) , evangelischer Theologe, 1907 Privatdozent für Altes Testament in Wien, 1909 in Königsberg, 1910 in Breslau, 1913 ordentlicher Professor in Rostock. Hesekiel (hebr.: Ezechiel), aus einer zadokidischen Priesterfamilie (-> Zadokiden [Glossar]) stammender Priester und Prophet in der Zeit des babylonischen -> Exils (Glossar), der zur ersten Deportationsgruppe von 597 v. Chr. gehört. Hesiod(um 700 v. Chr.), griechischer Dichter, der in seinen Hauptwerken die —> „Theogonie" (Glossar) der Gottheiten und die fünf Weltalter („Werke und Tage") schildert. Hilkia, Oberpriester zur Zeit des Königs -> Josia, der nach 2 Könige 2 2 - 2 3 das „Gesetzbuch" im Tempel findet und damit Josias Kultreform auslöst (-> Deuteronomium [Glossar]).

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Hillel, jüdischer Gelehrter, der um die Zeitenwende lebte, und Gründer einer einflußreichen Schule rabbinischer Schriftauslegung, älterer Zeitgenosse Jesu. Er entwickelt Normen zur Auslegung der Schrift in der —> Halakha (Glossar). Hiram, 1. König von Tyros (Glossar) ( 9 7 3 - 9 4 2 v. Chr.) (-> Phönizien), der König - » Salomo im Rahmen eines Handelsvertrages (1 Könige 5 , 1 5 - 2 6 ) umfangreiche Mengen an Bauholz für den Tempel und Palast in Jerusalem (Glossar) liefert, s a c h k u n d i g e Bauarbeiter stellt, und beim Aufbau einer Handelsflotte behilflich ist (1 Könige 9 , 2 6 - 2 8 ) . 2. Ein Kunsthandwerker (1 Könige 7 , 1 3 - 4 5 ) . Hiskia, König von - > J u d a (Glossar) ( 7 2 5 - 6 9 7 v. Chr.), der zunächst Vasall der Assyrer ist, sich aber einer 705 v. Chr. einsetzenden A u f s t a n d s b e w e g u n g g e g e n die Assyrer anschließt ( - » Assyrien [Glossar]). 701 v. Chr. unternimmt der Assyrerkönig - > Sanherib eine Strafexpedition g e g e n J u d a und belagert Jerusalem (Glossar), dessen Eroberung Hiskia nur durch einen hohen Tribut abwenden kann. Nach der Tradition soll er eine Kultreform durchgeführt haben (-» Israel [Glossar]). Hobab, nach der Tradition midianitischer (-> Midian [Glossar]) Schwiegervater des —> Mose (Numeri 10,29), nach Richter 1,16 aber ein - » Keniter (Glossar). Hofni, einer der beiden Söhne des —> Eli, der mit seinem Bruder Priester in - » Silo (Glossar) (1 Samuel 2 - 4 ) ist.

Pinchas

Hölscher, Gustav ( 1 7 . 6 . 1 8 7 7 - 1 6 . 9 . 1 9 5 5 ) , evangelischer Theologe, 1905 Privatdozent für Altes Testament in Halle, 1915 außerordentlicher Professor ebenda, 1920 ordentlicher Professor in Gießen, 1921 in Marburg. Holzinger, Heinrich ( 1 8 6 2 - 1 9 4 4 ) , evangelischer Theologe, 1893 Pfarrer, 1907 Gymnasialprofessor in Stuttgart, 1917 Dekan und Pfarrer in Ulm. Verfasser zahlreicher Standardwerke zum —> Pentateuch (Glossar). Hosea, Prophet im Nordreich

Israel (Glossar), der etwa 7 5 0 - 7 2 5 v. Chr. wirkt.

Hulda, eine Prophetin, die im Auftrag des Königs - » Josia über das im Tempel von —> Jerusalem (Glossar) gefundene Gesetzbuch ( ^ Deuteronomium [Glossar]) befragt wird (2 Könige 2 2 , 1 4 - 2 0 ) . Hur, 1. Zeitgenosse —> Moses (Exodus 17,10). 2. ein König der -H> Midianiter (Glossar) (Numeri 31,8). Isaak, nach der Tradition einer der Erzväter Israels (Glossar), verheiratet mit Rebekka, einer Nichte - > A b r a h a m s (Genesis 24). Ihnen sollen die zwei Söhne, Esau und Jakob, geboren worden sein (Genesis 25,21 - 2 8 )

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Isebel, Königstochter aus der phönizischen Stadt Sidon (-» Phönizien), Frau des Königs - » A h a b von Israel (Glossar) (1 Könige 16,31). Nach der Tradition ist sie Widersacherin des Propheten Elia, die den Kult des -H> Baal (Glossar) von Tyros (Glossar) fördert und den Justizmord an -> Naboth veranlaßt (1 Könige 1 8 - 1 9 ; 21). Sie soll von -> Jehu getötet worden sein (2 Könige 9 , 3 0 37). Ismael, nach der Tradition ein Sohn - » Abrahams und - » Hagars, Halbbruder - » Isaaks (Genesis 16; 21,1 - 2 1 ) und Ahnherr der Ismaeliter. Israel. —> Jakob. Issachar, Sohn -> Jakobs und -> Leas (Genesis 3 0 , 1 4 - 1 8 ) und Ahnherr des gleichnamigen Stammes Issachar (Glossar). Jael, eine Frau, die nach dem Deborakrieg (Glossar) (-» Debora) den besiegten Heerführer -> Sisera tötet (Richter 4 , 1 7 - 2 2 ; 5,6.24; -> Richterbuch [Glossar]). Jair, 1. Ein -> Richter (Glossar) (Richter 1 0 , 3 - 5 ; -> Richterbuch [Glossar]). 2. Sippe des Stammes -> Manasse, nach der die „Zeltdörfer Jairs" im Ostjordanland benannt sind (Numeri 32,41). Jakob, nach der Tradition ein Erzvater - » Israels (Glossar) (Genesis 25,21 35,29), ein Sohn - » Isaaks und Rebekkas. Er soll Vater der 12 Ahnherren der israelitischen Stämme sein. Jakobus, als „Herrenbruder" Jesu hat er eine führende Rolle in der urchristlichen Gemeinde in —> Jerusalem (Glossar) (Galater 1,9; 2,9). Von ca. 44 n.Chr. bis zu seinem Märtyrertod (ca. 64 n. Chr.) ist er ihr Leiter und Antipode des - > Paulus. Japhet, der dritte Sohn Noahs (Genesis 5,32). In der Völkertafel erscheint er als Stammvater der Völker Kleinasiens und der Ägäis (Genesis 10,2). Jehu, König des Nordreiches - » Israel ( 8 4 5 - 8 1 8 v.Chr.), Offizier im israelitischen Heer, kommt durch eine Revolte gegen die Omriden (Glossar) an die Macht, in deren raschem und blutigem Verlauf er den König Joram von Israel und dessen Neffen Ahasja, den König von Juda (Glossar) tötet und die gesamte israelitische Königsfamilie umbringen läßt (2 Könige 9 - 1 0 ) . Er wird nach 2 Könige 9 , 1 - 1 0 von einem Jünger des Propheten —> Elisa zum König gesalbt. Jensen, Peie/- ( 1 6 . 8 . 1 8 6 1 - 1 6 . 8 . 1 9 3 6 ) , Semitist, 1888 Habilitation in Straßburg, 1892 außerordentlicher, 1895 ordentlicher Professor in Marburg.

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Ammoniter (GlosJephtha, Richter (Glossar) Israels, der einen Angriff der sar) auf die Israeliten in der Landschaft Gilead (Glossar) abwehrt (Richter 10,17-12,7; Richterbuch [Glossar]). Jeremia, Prophet, der nach Jeremia 1 , 1 - 3 von 626 bis 587/86 v.Chr. zur Zeit der neubabylonischen Krise (—> Babylonien [Glossar]) in Jerusalem (Glossar) wirkt. Jeremias, Alfred ( 2 1 . 2 . 1 8 6 4 - 1 1 . 1 . 1 9 3 5 ) , evangelischer Theologe, 1905 Privatdozent für Altes Testament in Leipzig. Jerobeam I. ( 9 2 7 - 9 0 7 v.Chr.), erster König des Nordreichs -> Israel (Glossar) (1 Könige 12,20-14,20), Fronvogt unter Salomo, der sich gegen diesen empört und nach Ägypten fliehen muß (1 Könige 11,26-40). Nach dem Tode Salomos kehrt er zurück und wird von Israel, dem Nordteil des Reiches Salomos, zum König gewählt (1 Könige 12,1-19). Um Israel von dem Jerusalemer-^-Tempel (Glossar) unabhängig zu machen, erhebt er die Jahwe-Heiligtümer in —> Bethel (Glossar) und -> Dan (Glossar) zu Staatsheiligtümern. Jerobeam II. ( 7 8 7 - 7 4 7 v.Chr.), letzter bedeutender König des Nordreichs —> Israel (Glossar). Da das Reich von Damaskus (Glossar), das sich großer Gebiete Israels bemächtigt hatte, im Niedergang begriffen ist, kann Jerobeam II. die alten Grenzen Israels wiederherstellen und möglicherweise sogar erweitern (2 Könige 14,23-29). Jerubbaal, Vater Abimelechs (u. a. Richter 9,5), der mit - » Gideon gleichgesetzt wird (-> Richterbuch [Glossar]). Jesaja, Prophet, der in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. während der neuassyrischen Krise (—> Assyrien [Glossar]) in —> Jerusalem (Glossar) gewirkt hat. Jesus Sirach, Jerusalemer Weisheitslehrer im 2. Jahrhundert v. Chr., der das Sirachbuch (Glossar) verfaßt hat. Jethro, nach der Tradition Priester der -> Midianiter (Glossar) und als Vater der —> Zippora Schwiegervater des Mose, bei dem sich Mose lange Zeit aufhält (Exodus 3,1; 4,18) und der am Gottesberg für Mose ein Opfermahl veranstaltet (Exodus 18,1.12). Jimla, Vater des im Nordreich (1 Könige 2 2 , 8 - 9 ) .

Israel (Glossar) wirkenden Propheten - » Micha

Joab, Neffe Davids und Anführer der Söldnertruppe, der „Männer Davids" (u. a. 2 Samuel 2,13), später Befehlshaber des Heerbanns (2 Samuel 8,16). Er ist beim Aufstand Absaloms auf der Seite Davids (2 Samuel 18). Seine möglichen Rivalen Abner und Amasa ermordet er (2 Samuel 3,22.27; 2 0 , 8 - 1 0 ) .

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Beim Aufstand Adonias entscheidet er sich für diesen gegen wird von Salomo umgebracht (1 Könige 1,7; 2 , 2 8 - 3 4 ) .

Salomo und

Joahas, 1. König des Nordreiches -H> Israel (Glossar) ( 8 1 8 - 8 0 2 v.Chr.). Seine Regierungszeit ist bestimmt durch die Kämpfe mit -> Hasael, dem König des Aramäerreiches von - » Damaskus (Glossar), der dem Joahas eine starke Rüstungsbeschränkung auferlegt (2 Könige 13,1-9). 2. König des Südreiches - » Juda (Glossar) (609 v.Chr.), der in Jeremia 2 2 , 1 0 - 1 2 den Thronnamen Schallum hat. Er wird nach nur dreimonatiger Regierungszeit von dem ägyptischen König -> Necho II. abgesetzt und gefangengenommen (2 Könige 23,31 - 3 4 ) . Joas, 1. König des Südreichs -> Juda (Glossar) ( 8 4 0 - 8 0 1 v.Chr.), der nach dem Putsch gegen - » Athalja auf den Thron kommt. Er kommt durch eine Verschwörung ums Leben (2 Könige 1 1 - 1 2 ) . 2. König des Nordreichs - » Israel (Glossar) ( 8 0 2 - 7 8 7 v.Chr.). Jochebed, nach der Tradition Mutter - » Aarons, dus 6,20; Numeri 26,59).

Moses und

Mirjams (Exo-

Joel, Prophet, der in der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts v.Chr. wirkt und dessen Verkündigung vor allem den - » „ T a g Jahwes" (Glossar) zum Gegenstand hat. Johannes Hyrkanos (135/4-104 v.Chr.), jüdischer aus dem Geschlecht der - » Hasmonäer (Glossar).

Hoherpriester (Glossar)

Johannes der Täufer, bekanntester Vertreter der Täuferbewegung in Palästina. Die christliche Tradition der Evangelienliteratur und der Apostelgeschichte (Glossar) des Lukas sehen in ihm den Vorläufer des - » Messias (Glossar). - » Elia. Jojachin ( 5 9 8 - 5 9 7 v. Chr.), König von —> Juda (Glossar), der sich 597 v. Chr. in -> Jerusalem (Glossar) den Neubabyloniern unter Führung von - » Nebukadnezar II. ergibt und mit den Angehörigen der judäischen Führungsschicht ins - » Exil (Glossar) geht. Jojada, Oberpriester in —> Jerusalem (Glossar), der dem Prinzen —> Joas das Leben rettet und ihn später zum König über - » Juda (Glossar) salbt (2 Könige 11,4-12,10). Jojakim ( 6 0 8 - 5 9 8 v.Chr.), König von - * Juda (Glossar). Sein ursprünglicher Name .Eljakim' wird von dem ägyptischen Pharao —> Necho II., der ihn zum König einsetzt, in Jojakim geändert. Nach dem Sieg des babylonischen Königs -> Nebukadnezar II. über Necho II. wird Jojakim dessen Vasall, fällt aber später von ihm ab (2 Könige 23,34-24,5). Jojakim stirbt vor Nebukadnezars II. Eroberung Jerusalems (Glossar).

Personenverzeichnis

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Jona, ein Prophet im Nordreich Israel (Glossar), der dem König —> Jerobeam II. die Wiederherstellung der alten Reichsgrenzen weissagt (2 Könige14,25). Jona wird Protagonist des Jonabuches, einer Lehrerzählung, die von Jahwes Auftrag an Jona, der Stadt Ninive (Glossar) Buße zu verkünden, handelt. Jonadab ben Rechab, Ahnherr der Gemeinschaft der -> Rechabiten (Glossar) (2 Könige 10,15; Jeremia 35). Jonathan, ältester Sohn des Königs - » Saul, der an den Kämpfen gegen die -> Philister (Glossar) teilnimmt (1 Samuel 1 3 - 1 4 ) und in der Schlacht gegen sie fällt (1 Samuel 31,2). Jose ben Chalafta, Schüler des Rabbi —> Simon ben Jochai im galiläischen Thekoa und Gerberarbeiter. Joseph, nach der Tradition ein Sohn -> Jakobs und -> Raheis (Genesis 3 0 , 2 2 24), Vater -> Ephraims und - » Manasses (Genesis 4 1 , 5 0 - 5 2 ; 48; —> JosephNovelle [Glossar]), Ahnherr des gleichnamigen Stämmeverbands - » Joseph (Glossar). Josephus (Beiname: Flavius; ca. 3 7 / 3 8 - 1 0 0 n.Chr.), jüdischer Historiker und Politiker aus dem priesterlichen Hochadel Jerusalems (Glossar), als Befehlshaber im Aufstand gegen die Römer wird er von diesen gefangen genommen. Er gewinnt das Wohlwollen der Flavier Vespasian und Titus und lebt als kaiserlicher Pensionär und Landbesitzer in Rom, wo er durch literarische Arbeit der jüdischen Sache dienen will. Josia, König von -> Juda (Glossar) ( 6 3 9 - 6 0 9 v.Chr.; 2 Könige 22,1-23,30). Nach dem Zerfall des assyrischen Reiches (-> Assyrien [Glossar]) kann er das Vasallenverhältnis aufkündigen. Er führt eine Kultreform durch, in der er den Tempel von Jerusalem (Glossar) zum einzig legitimen Heiligtum in Juda macht (2 Könige 2 2 - 2 3 ; Deuteronomium [Glossar]). Er wird von den Ägyptern unter Necho II. 609 v.Chr. getötet, die die politische Rolle der Assyrer übernehmen wollen ( - » I s r a e l [Glossar]). Josua, nach der Tradition ein Helfer und Begleiter des - » Mose (Exodus 17,816; 24,13), der von diesem zu seinem Nachfolger eingesetzt wird (Numeri 2 7 , 1 8 - 2 3 ) und Israel bei der Einnahme des Westjordanlandes (Josua 1 - 1 2 ) und der Verteilung des Landes unter die Stämme -> Israels (Glossar) (Josua 1 3 - 2 1 ) führt. Jubal, nach der Tradition Sohn des Lamech und der Ada, Ahnherr der Zitherund Flötenspieler (Genesis 4,21). Juda, Ahnherr des gleichnamigen Stammes Juda (Glossar), der als ein Sohn Jakobs und Leas gilt (Genesis 29,35; -> Israel [Glossar]).

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Personenverzeichnis

Judas Makkabäus, dritter Sohn des Priesters - > Mattathias im Dorf Modein (-» Makkabäer [Glossar]), wird Führer im Kampf gegen die Hellenisierung (-» Hellenismus [Glossar]) des Jerusalemer Kultes durch einen Teil der Priesterschaft und den seleukidischen König (ab 167/166 v.Chr.). Im Dezember 165 v.Chr. erreicht er die Erneuerung des jüdischen Kultes im Jerusalemer - > Tempel (Glossar). In weiteren Kämpfen sucht er Selbständigkeit für sein Volk zu erlangen; er fällt 160 v.Chr. Kain, nach der Tradition ein Sohn Adams (Glossar) und Evas und Bruder des —> Abel (Genesis 4,1-16). Diesen erschlägt er, weil Gott nur Abels, nicht aber sein Opfer annimmt. Daraufhin verurteilt Gott Kain dazu, „unstet und flüchtig" zu leben, schützt ihn aber auch durch ein nicht näher beschriebenes „Zeichen" vor der Rache anderer Menschen (—> Kainszeichen [Glossar]). - Der Name „Kain" ist eng verwandt mit dem der Keniter (Glossar) (Numeri 24,21 - 2 2 ) , als deren Ahnherr Kain gilt. Kaleb, nach der Tradition Ahnherr der gleichnamigen Sippe Kaleb, die die Stadt - » Hebron (Glossar) und ihr durch Traubenreichtum ausgezeichnetes Gebiet innehat (Josua 14,6-15). Kautzsch, Emil (4.9.1841-7.5.1910), evangelischer Theologe, 1869 Privatdozent für Altes Testament in Leipzig, 1871 außerordentlicher Professor ebenda, 1872 ordentlicher Professor in Basel, 1880 in Tübingen, 1888 in Halle. Kayser, August (14.2.1821 -17.6.1885), evangelischer Theologe, 1873 außerordentlicher Professor in Straßburg, 1879 ordentlicher Professor ebenda. Kedor (Kudur) Laomer, nach dem sagenhaften Bericht in Genesis 14 Herrscher von - » Elam (Glossar) und einer der vier Ostkönige, die eine Strafexpedition gegen Städte am Toten Meer unternahmen. Bei Kudur handelt es sich um die akkadische Form des Namens Kedar. Kittel, Rudolph (28.3.1853-20.10.1929), evangelischer Theologe, 1881 Gymnasialprofessor in Stuttgart, 1888 ordentlicher Professor für Altes Testament in Breslau, 1898 in Leipzig. Klostermann, August (16.5.1837-11.2.1915), evangelischer Theologe, 1864 Privatdozent für Altes Testament in Göttingen, 1868 ordentlicher Professor in Kiel. Knudtzon, J0rgen Alexander (9.9.1854-7.1.1917), norwegischer Assyriologe und Semitist, 1907 außerordentlicher Professor für semitische Sprachen in Kristiania (Oslo). König, Eduard (15.11.1846-10.2.1936), evangelischer Theologe, 1879 Privatdozent für Altes Testament in Leipzig, 1885 außerordentlicher Professor ebenda, 1890 ordentlicher Professor in Rostock, 1900 in Breslau.

Personenverzeichnis

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Korach, nach der Tradition Ahnherr der Korachiten (-> bne Korah [Glossar]), die in nachexilischer Zeit eine Sängergilde am Jerusalemer Tempel (2 Chronik 20,19) bilden, und in den Überschriften mehrerer Psalmen genannt werden. Zu ihnen gehören auch andere niedere Tempelbedienstete wie Torhüter (1 Chronik 26,1.19). Kraetzschmar, Richard ( 1 0 . 8 . 1 8 6 7 - 8 . 7 . 1 9 0 2 ) , evangelischer Theologe, 1894 Lehrauftrag für Altes Testament in Marburg, 1901 außerordentlicher Professor ebenda. Krauss, Samuel ( 1 8 . 2 . 1 8 6 6 - 4 . 6 . 1 9 4 8 ) , jüdischer Theologe, 1 8 9 4 - 1 9 0 6 Dozent für Hebräische Sprache und Bibelwissenschaft am jüdischen Lehrerseminar in Budapest, 1906 Lehrer für Jüdische Geschichte und Literatur an der Jüdisch-Theologischen Lehranstalt in Wien. Küchler, Friedrich ( 1 5 . 4 . 1 8 7 4 - 2 5 . 4 . 1 9 2 1 ) , evangelischer Theologe und Assyriologe, 1906 Privatdozent für Altes Testament in Berlin, 1910 außerordentlicher Professor in Straßburg, 1918 Professor in Heidelberg. Kudur Laomer

Kedor-Laomer

Kyros II., persischer Großkönig ( 5 5 9 - 5 3 0 v.Chr.), der Persien von der medischen Oberherrschaft befreit und mit seinen Eroberungen den Grundstein für das persische Weltreich (—> Perser [Glossar]) legt. 539 v.Chr. erobert er die S t a d t - » Babylon (Glossar). Laban, nach der Tradition der Vater der Ehefrauen —> Jakobs, —> Lea und Rahel (Genesis 2 9 - 3 0 ) . Lange, HansO. ( 1 3 . 1 0 . 1 8 6 3 - 1 5 . 1 . 1 9 4 3 ) , Ä g y p t o l o g e , 1901 Direktor der königlichen Bibliothek in Kopenhagen. Lea, nach der Tradition (Genesis 2 9 - 3 0 ) eine Tochter - > Labans, die - » Jakobs Ehefrau wird und ihm die sechs Söhne -> Rüben, -> Simeon, -> Levi, -> Juda, - » Issachar, Sebulon und die zwei Söhne - » Gad, - » Asser ihrer Magd Silpa, sowie die Tochter Dina gebiert (-> Israel [Glossar]). Lehmann-Haupt, Carl Ferdinand Friedrich ( 1 1 . 3 . 1 8 6 1 - 2 7 . 7 . 1 9 3 8 ) , Historiker und Orientalist, 1893 Habilitation für Alte Geschichte, 1901 außerordentlicher Professor für Alte Geschichte in Berlin, 1911 Professor der griechischen Altertumskunde in Liverpool, 1914/15 in Konstantinopel, 1918 ordentlicher Professor in Innsbruck. Levi, nach der Tradition Ahnherr sowohl des Stammes Levi (Genesis 4 9 , 5 - 7 ; siehe auch Genesis 34) als auch der -> Leviten (Glossar). Levy, Jakob H. ( 1 9 . 5 . 1 8 1 9 - 2 7 . 2 . 1 8 9 2 ) , jüdischer Theologe und Philologe, 1845 Rabbiner in Rosenberg (Oberschlesien), 1850 Rabbinatsassessor in Breslau, 1871 Stiftsrabbiner eines Talmudlehrhauses und 1875 Professor ebenda.

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Personen

Verzeichnis

Liguori, Alphons Maria von ( 2 7 . 9 . 1 6 9 6 - 1 . 8 . 1 7 8 7 ) , katholischer Moraltheologe. Liguori wird nach seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt 1726 Priester und gründet 1732 die Kongregation des allerheiligsten Erlösers (Redemptoristen). 1 7 6 2 1775 Bischof von Santa Agata dei Goti. Seine Schriften gehören zu den verbreitetsten religiösen Büchern der Zeit; besonders bekannt, aber auch umstritten, ist er als Moraltheologe und Kasuist. Patron der Beichtväter und Moraltheologen. Littmann, Enno{ 1 6 . 9 . 1 8 7 5 - 4 . 5 . 1 9 5 8 ) , Orientalist, 1906 Professor in Straßburg, 1914 in Göttingen, 1917 in Bonn, 1921 in Tübingen. Lohr, Max ( 3 0 . 4 . 1 8 6 4 - 2 0 . 1 0 . 1 9 3 1 ) , evangelischer Theologe, 1890 Privatdozent für Altes Testament in Königsberg, 1892 außerordentlicher Professor in Breslau, 1909 ordentlicher Professor in Königsberg. Loth, nach der Tradition ein Neffe Abrahams, der mit ihm nach Kanaan (Glossar) zieht, sich in Sodom (Glossar) niederläßt und dem Gericht über die Stadt entkommt (Genesis 11,27.31; 1 2 , 4 - 5 ; 19,1-29). Nach einer anderen Tradition ist Loth Ahnherr der -h> Moabiter (Glossar) und -> Ammoniter (Glossar) (Genesis 19,30-38), der „Söhne Loths" (Deuteronomium 2,9.19). Luther, Bernhard (geb. 24.3.1876), 1903 Oberlehrer an der Realschule in Haspe/Westfalen. Luther, Martin (10.11.1483-18.2.1546), christlicher Reformator in Wittenberg. Machir, Ahnherr des gleichnamigen Stammes -> Machir (Glossar) ( ^ Israel [Glossar]). Maimonides ( 3 0 . 3 . 1 1 3 8 - 1 3 . 1 2 . 1 2 0 4 ) , jüdischer Schriftgelehrter, Philosoph und Arzt; bedeutender intellektueller Repräsentant des sephardischen (d.h. spanisch-orientalischen) Judentums. Maleachi, sekundär zugefügtes Autorenpseudonym des gleichnamigen anonym verfaßten Prophetenbuches. Manasse, 1. Ahnherr des gleichnamigen Stammes - » Manasse (Glossar), der als ein Sohn Josephs und als Bruder -> Ephraims gilt. 2. König des Südreiches -> Juda (Glossar) ( 6 9 6 - 6 4 2 v. Chr.). Er führte nach der Tradition Fremdkulte in Juda ein. Manetho, ägyptischer Priester im 3. Jahrhundert v. Chr., der eine Geschichte Ägyptens (Glossar) schrieb. Margolis, Max Leopold ( 1 5 . 1 0 . 1 8 6 6 - 2 . 4 . 1 9 3 2 ) , 1897 Assistant Professor of Hebrew and Biblical Exegesis am Hebrew Union College in Cincinnati, im selben Jahr Assistant Professor für Semitistik an der University of California, 1898 Associate Professor, 1902 Full Professor und Head of the Semitic Department ebenda.

Personen

Verzeichnis

881

Marti, Karl ( 2 5 . 4 . 1 8 5 5 - 2 2 . 4 . 1 9 2 5 ) , evangelischer Theologe, 1881 Dozent für Altes Testament in Basel, 1895 ordentlicher Professor in Bern. Mattathias, Vater der Makkabäer (Glossar). Er gab 167 v. Chr. durch Tötung eines Juden, der heidnische Opfer darbrachte, das Signal zum Aufstand der gesetzestreuen Juden gegen die Hellenisierungspolitik (-» Hellenismus [Glossar]) d e r - * Seleukiden (Glossar). Meinhold, Johannes ( 1 2 . 8 . 1 8 6 1 - 2 6 . 5 . 1 9 3 7 ) , evangelischer Theologe, 1884 Privatdozent für Altes Testament in Greifswald, 1888 außerordentlicher Professor ebenda, 1889 außerordentlicher Professor in Bonn, 1903 ordentlicher Professor ebenda. Menachem, Menahem, König des Nordreiches —> Israel (Glossar) ( 7 4 6 - 7 3 7 v. Chr.). Er gelangt in den Wirren nach der Ermordung des Königs Sacharja auf den Thron und sichert seine Herrschaft gegenüber dem Assyrerkönig TiglatPileser III. (-> Assyrien [Glossar]) durch einen hohen Tribut, den er auf die Grundbesitzer seines Reiches umlegt (2 Könige 15,14.17-22). Merneptah ( 1 2 2 4 - 1 2 0 4 v.Chr.), ägyptischer König der 19. Dynastie; Nachfolger und Sohn Ramses II., verherrlicht seine Feldzüge u. a. nach Palästina (ca. 1219 v.Chr.), wo er Israel (Glossar) vernichtet haben will (-> Ägypten [Glossar]). Merx, Adalbert ( 2 . 1 1 . 1 8 3 8 - 6 . 8 . 1 9 0 9 ) , evangelischer Theologie und Orientalist, 1864 Habilitation für Altes Testament in Jena, 1869 außerordentlicher Professor und im selben Jahr ordentlicher Professor für Orientalische Sprachen in Tübingen, 1873 in Gießen, 1875 in Heidelberg. Von hohem Ansehen in der Universität Heidelberg ist er Max Webers vornehmlicher Gewährsmann in Fragen der Exegese des Alten Testaments bei Abfassung des Abschnitts zu Altisrael in der dritten Auflage des Artikels Agrarverhältnisse im Altertum. Siehe dazu auch die Einleitung, oben, S. 5 Anm. 16. Mescha, Mesa, König von Moab (Glossar) im 9. Jahrhundert v. Chr., der nach dem Tod des Königs —> Ahab von Israel (Glossar) abfällt; 2 Könige 1,1; 3,5. Einen Sieg über den König Joram feiert Mes(ch)a in der Inschrift des Mes(ch)asteins (Glossar). Meyer, Eduard ( 2 5 . 5 . 1 8 5 5 - 3 1 . 8 . 1 9 3 0 ) , Historiker, 1879 Habilitation für Alte Geschichte in Leipzig, 1884 außerordentlicher Professor ebenda, 1885 ordentlicher Professor in Breslau, 1889 in Halle, 1902 in Berlin, 1904 Gastprofessor in Chicago, 1909/10 in Harvard. Micha, 1. Mann der Richterzeit, dessen Kultbild Männer vom Stamme -> Dan (Glossar) rauben (Richter 17—18; —> Richterbuch [Glossar]). 2. Prophet im Südreich Juda (Glossar), der in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts v.Chr., also zur Zeit der assyrischen Oberherrschaft über Palästina ( - » Assyrien [Glos-

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Personenverzeichnis

sar]), wirkt (Micha 1,1; Jeremia 26,18). 3. Sohn des Jimla, nach 1 Könige 2 2 , 7 - 2 8 ein im 9 Jahrhundert v. Chr. im Nordreich Israel (Glossar) wirkender Prophet, der den Angriffskrieg des Königs —> Ahab gegen -> Damaskus (Glossar) ablehnt. Michaelis, Johann David ( 2 7 . 2 . 1 7 1 7 - 2 2 . 8 . 1 7 9 1 ) , evangelischer Theologe und Orientalist, 1746 außerordentlicher Professor in Göttingen, 1750 ordentlicher Professor ebenda. Begründer der historisch-kritischen Einleitungswissenschaften (Literaturgeschichte der Bibel). Michal, Tochter—» Sauls, mit David (1 Samuel 18,27), nach dessen Flucht mit Palti (1 Samuel 25,44), später erneut mit David (2 Samuel 3 , 1 3 - 1 6 ) verheiratet. Mirjam, nach der Tradition in Exodus 15,20 Schwester - » Aarons und Prophetin, gilt später auch als Schwester des Mose (Numeri 26,59); nach Numeri 12 rebelliert sie mit Aaron gegen Mose und wird deshalb mit Aussatz bestraft. Modad, nach Numeri 1 1 , 2 6 - 2 9 ein Ältester, den —> Mose zusammen mit Eldad während der Wüstenwanderung zum Priesteramt beruft. Morgenstern, Julian (1881-1976), 1904 in Heidelberg promoviert, 1910 Associate Professor für Bibelexegese und semitische Sprachen am Hebrew Union College in Cincinnati, 1913 Füll Professor ebenda. Mose, nach biblischen Traditionen der Führer Israels im - » Exodus (Glossar), auf der Wüstenwanderung, beim Bundesschluß am - » Sinai (Glossar) und der Eroberung des Ostjordanlandes. Über den historischen Mose sind kaum verläßliche Aussagen möglich (-» Aisymnet [Glossar]). Er ist wohl an der Übernahme der Jahwe-Religion durch Protoisraeliten (—> Israel [Glossar]) im midianitischen Kontext ( - » Midian [Glossar]) beteiligt (-> Pentateuch [Glossar]). Zu Forschungsgeschichte und -stand siehe oben, S. 416 Hg.-Anm. 16, sowie die Einleitung, oben, S. 97 Anm. 20. Muhammed(ca. 5 7 0 - 6 3 2 n.Chr.), Stifter des Islam, hat im Alter von 40 Jahren am Berg Hira ein Offenbarungserlebnis, das ihn als Prophet Allahs zunächst in Mekka auftreten läßt; preist die Schöpfergewalt Allahs und prophezeit das kommende jüngste Gericht; seine, der Tradition nach vom Erzengel Gabriel diktierten, Suren sind im Koran verzeichnet. Im September 622 n. Chr. verläßt er Mekka und emigriert mit einigen Anhängern nach Yathrib, dem späteren Medina. Gründet die Gemeinde (Umma) seiner Gläubigen, der er selbst mit göttlicher Autorität vorsteht. Nach dem Sieg über Mekka 631 n. Chr. werden die noch nicht islamisierten arabischen Stämme mit Waffengewalt zur Annahme des neuen Glaubens gezwungen. Müller, David Heinrich von ( 6 . 7 . 1 8 4 6 - 2 1 . 1 2 . 1 9 1 2 ) , Semitist, 1880 außerordentlicher Professor für semitische Sprachen in Wien, 1885 ordentlicher Professor ebenda.

Personenverzeichnis

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Naboth, ein Weingutbesitzer in der Stadt ^ Jesreel (Glossar), der sich weigert, dem König -> Ahab sein Grundstück abzutreten. Durch ein von der Königin Isebel initiiertes Justizverbrechen wird er getötet, und sein Grundstück fällt an den König (1 Könige 21; 2 Könige 9,21 - 2 6 ) . Nabunahid (Nabonld), letzter König des neubabylonischen Reiches (-> Babylonien [Glossar]); unterliegt dem persischen König -> Kyros II. (—> Perser [Glossar]). Nachas, nach der Tradition König der siegt (1 Samuel 11). Naeman, Heerführer aus Elisa heilt (2 Könige 5).

Ammoniter (Glossar), von

Saul be-

Damaskus (Glossar), dessen Aussatz der Prophet

Naphtali, Ahnherr des gleichnamigen Stammes Naphtali ( - * Israel [Glossar]) und Sohn - » Jakobs mit der Nebenfrau Bilha, der Magd Raheis (Genesis 30,7-8). Nathan, Prophet am Hof - » Davids, Erzieher Salomos (2 Samuel 12,25) und dessen Parteigänger, indem er durch eine Intrige die Thronbesteigung Salomos bewerkstelligt (1 Könige 1). Nathan hat nach 2 Samuel 7 David die Nathanweissagung verkündet und nach 2 Samuel 1 2 , 1 - 1 5 David wegen des Ehebruchs mit Bathseba und des Mordes an - » Uria angeklagt. Nebukadnezar II. (akkadisch „Nabu schütze den Erbsohn"; 6 0 5 - 5 6 2 v.Chr.), führender König des neubabylonischen Reiches (-> Babylonien [Glossar]), der 587/586 v. Chr. - » Jerusalem (Glossar) erobert und die Eigenstaatlichkeit -> Judas (Glossar) beendet. Necho II. ( 6 1 0 - 5 9 5 v.Chr.), ägyptischer König ( - » Ägypten [Glossar]), dessen Feldzug nach Syrien, bei dem der König Josia, der sich ihm entgegenstellt, den Tod findet, 605 v. Chr. bei Karkemisch mit einer Niederlage gegen - » Nebukadnezar II. endet. Nehemia, ein Judäer in persischen Diensten, der in der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. das judäische Gemeinwesen mit Zentrum in - » J e r u s a l e m (Glossar) u.a. durch Mauerbau und - » Synoikismus (Glossar) reorganisiert. Über seine Tätigkeit berichtet das Nehemiabuch. Noah, nach der Tradition einer der Urväter, der wegen seiner Frömmigkeit mit den Seinen vor der Sintflut bewahrt und somit Ahnherr der Menschheit nach der Katastrophe wird, mit dem ein neues Bundesverhältnis Gottes mit der postdiluvialen Menschheit beginnt (Genesis 6 - 9 ) . Er soll der erste Weinbauer gewesen sein (Genesis 9 , 2 0 - 2 7 ) .

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Personenverzeichnis

Nowack, Wilhelm ( 3 . 3 . 1 8 5 0 - 2 8 . 5 . 1 9 2 8 ) , evangelischer Theologe, 1875 Habilitation für Altes Testament in Berlin, 1880 außerordentlicher Professor ebenda, 1881 ordentlicher Professor in Straßburg. Numa Pompilius. Sagenhafter zweiter König Roms und nach der Tradition von sabinischer Abstammung. Er soll das erste römische Gesetzeskorpus verfaßt und eine Anzahl religiöser Zeremonien eingeführt haben, unter anderem den Januskult und das Einsetzen der Vestalinnen. Obadja, Autorenpseudonym des gleichnamigen Prophetenbuchs. Omri, König des Nordreiches ^ Israel (Glossar) ( 8 8 2 / 7 8 - 8 7 1 v. Chr.) und Dynastiegründer der -> Omriden (Glossar). Onias IV., wird bei der Weitergabe des Jerusalemer Amtes des —> Hohenpriesters übergangen und geht nach Ägypten ins Exil, wo er ca. 160 v. Chr. in Leontopolis (unweit von - » Heliopolis [Glossar]) einen Jahwe-Tempel gründet. Origenes (ca. 1 8 5 - 2 5 4 n. Chr.), altkirchlicher Theologe, wirkt zunächst in Alexandria, später in Cäsarea (Glossar). Origenes ist einer der ersten großen Bibelwissenschaftler der Alten Kirche. Er veröffentlicht die Hexapla, eine erste kritische Ausgabe des Alten Testaments. Othniel, Ahnherr der Sippe Othniel und

Richter (Glossar)

Israels (Glossar).

Paulus, Begründer der christlichen Heidenmission. Er gehört zunächst der pharisäischen Religionspartei (-> Pharisäer [Glossar]) an (Philipper 3 , 5 - 6 ) . Auf einer Reise nach Damaskus vollzieht sich die entscheidende Wende seines Lebens (um 34 n. Chr.): Der auferstandene Christus erscheint ihm und nimmt ihn in Dienst. Von Tarsus holt ihn Barnabas (um 40 n.Chr.) in die Stadt -> Antiochia (Glossar) am Orontes (Glossar), deren christliche Gemeinde, von aus -H> Jerusalem (Glossar) vertriebenen hellenistischen Judenchristen geprägt, entschlossen ist, die Heidenmission in Angriff zu nehmen (Apostelgeschichte 11,25-26). Von hier aus unternimmt Paulus eine erste Missionsreise (um 46/47 n.Chr.) nach Zypern und ins südliche Kleinasien (Apostelgeschichte 13,1 — 14,28). Anschließend reist er nach Jerusalem zum sogenannten „Apostelkonzil" (48/49 n.Chr.), um die Zustimmung der Urgemeinde zur Heidenmission zu erreichen (Apostelgeschichte 15; Galater 2). Das gelingt zwar (-> Aposteldekret [Glossar]), doch zeigt sich in der Folgezeit, daß Paulus diese Zustimmung ungleich weiter interpretiert als die Jerusalemer: Während er sich dadurch zur Gründung rein heidenchristlicher Gemeinden legitimiert sieht, die dem jüdischen Gesetz keinen Raum mehr geben, erwarten die Jerusalemer, daß die in vorwiegend heidenchristlichen Gemeinden lebenden Judenchristen sich weiter an das Gesetz halten. Diese unbewältigte Differenz überschattet die nun beginnende große Periode der paulinischen Weltmission (um 4 8 / 4 9 - 5 6 n. Chr.) bis zu

Personen

Verzeichnis

885

ihrem Ende, so daß Paulus sich nach der von Petrus im Auftrag des Jakobus und der Jerusalemer Gemeinde propagierten Tischgemeinschaft (-» Kommensalltät [Glossar]) von Juden- und Heidenchristen (Galater 2,11 - 1 4 ) von Barnabas trennt und die Verbindung zu Antiochia lockert. Im Bewußtsein, der von Jesus Christus berufene Apostel aller Weltvölker zu sein (Römer 1,5), durcheilt Paulus auf zwei weiteren Missionsreisen (um 4 8 / 4 9 - 5 6 n.Chr.) Kleinasien und Griechenland. Als Paulus noch einmal Jerusalem aufsucht, um der dortigen Gemeinde eine Kollekte zu überbringen, wird er das Opfer eines Komplotts seiner jüdischen Gegner. Er wird im Tempel verhaftet unter der falschen Anschuldigung, er habe Griechen in den Tempel eingeführt und diesen entweiht (Apostelgeschichte 21). Der Märtyrertod in Rom ist wahrscheinlich. Peisistratos

(ca. 6 0 0 - 5 2 8 v. Chr.), Tyrann in -> Athen (Glossar).

Peisker, Martin, evangelischer Theologe, erwirbt 1906 mit der Arbeit „Die Beziehungen der Nichtisraeliten zu Jahve" das Licentiat im Fach Altes Testament, 1908 Studieninspektor in Naumburg a. Queis. Petrus, Jünger Jesu und Sprecher des Zwölferkreises zur Zeit Jesu (Markus 8,29 u. ö.). Nach dem Tod Jesu hat er eine führende Funktion in der urchristlichen Gemeinde von Jerusalem (Glossar). Nach der Tradition starb er ca. 64 n. Chr. den Märtyrertod in Rom. Philo von Alexandrien (ca. 20 v . C h r . - 4 n.Chr.), jüdischer Theologe und Philosoph, Vertreter des jüdischen -> Hellenismus (Glossar) und der allegorischen Schriftauslegung, der Gedankengut der mittelplatonischen Philosophie mit dem jüdischen Offenbarungsglauben zu vereinen sucht. Pierret, Charles Paul (1836-1916), französischer Ägyptologe, Konservator der ägyptischen Sammlung am Louvre. Pinchas, 1. Nach der Tradition Enkel - » A a r o n s , Sohn Eleasars (Exodus 6,25), Ahnherr eines Priestergeschlechts (1 Chronik 6,35); er soll sich durch seinen Eifer für Jahwe unter Mose (Numeri 2 5 , 6 - 1 5 ) und unter Josua (Josua 2 2 , 9 - 3 4 ) verdient gemacht haben. 2. Einer der beiden Söhne des - » Eli, zusammen mit seinem Bruder -> Hofni Priester in - » Silo (Glossar) (1 Samuel 2 - 4 ) . Procksch, Otto ( 9 . 8 . 1 8 7 4 - 7 . 4 . 1 9 4 7 ) , evangelischer Theologe, 1901 Habilitation für Altes Testament in Königsberg, 1906 außerordentlicher Professor in Greifswald, 1909 ordentlicher Professor ebenda. Ptahhotep, ägyptischer Wesir des Alten Reiches (-» Ägypten [Glossar]), dem eine im Mittleren Reich verschriftete Weisheitslehre (-» Weisheit [Glossar]) zugeschrieben wird. Puukko, A. Filemon (25.2.1875-4.12.1934), finnischer Theologe, promoviert nach Studien an der Philosophischen Fakultät in Leipzig 1905 in Helsingfors (Helsinki) mit einer Arbeit zum Deuteronomium (Glossar).

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Personenverzeichnis

Pythagoras (ca. 5 7 0 - 4 9 7 v.Chr.), griechischer Naturphilosoph, Gründer und Oberhaupt einer philosophisch-religiösen Gemeinschaft in Süditalien. Pythia, Sprecherin des Orakels von Delphi. Rahel, nach der Tradition eine Tochter -> Labans, die, ebenso wie ihre Schwester -> Lea, —> Jakobs Frau wird und ihm zwei eigene Söhne Joseph und Benjamin und deren Magd -> Dan und Naphtali zur Welt bringt (-» Israel [Glossar]). Ramses II. ( 1 2 9 0 - 1 2 2 4 v. Chr.), ägyptischer König der 19. Dynastie ( - » Ägypten [Glossar]). Unter seiner Herrschaft erreicht das ägyptische Reich seinen politischen Höhepunkt als Weltmacht. In der Auseinandersetzung mit den - » Hethitern (Glossar) schließt er nach der für beide Seiten nicht zu entscheidenden Schlacht von Kadesch (Glossar) am -> Orontes (Glossar) einen Friedensvertrag. Ramses entfaltet im ganzen Land eine rege Bautätigkeit monumentaler Architektur wie das Ramesseum in Theben-West. Ramses IV., ägyptischer König der 20. Dynastie ( - » Ägypten [Glossar]). Ranke, Hermann ( 5 . 8 . 1 8 7 8 - 2 2 . 4 . 1 9 5 3 ) , Ägyptologe und Assyriologe, 1910 Privatdozent für Ägyptologie, 1911 außerordentlicher Professorin Heidelberg. Rehabeam ( 9 2 6 - 9 1 0 v. Chr.), Sohn -> Salomos und dessen Nachfolger als König über Juda (Glossar), dem Südteil des Reiches Salomos ( 9 2 6 - 9 1 0 v. Chr.). Der Nordteil —> Israel (Glossar) sagt sich von ihm los, weil er es ablehnt, die Lasten, die Salomo den Israeliten auferlegt, zu erleichtern (1 Könige 1 2 , 1 19). Reichel, Wolfgang ( 2 . 5 . 1 8 5 8 - 1 8 . 1 2 . 1 9 0 0 ) , 1895 Habilitation für Archäologie in Wien, 1897 Sekretär an der Athener Zweigstelle des Österreichischen Archäologischen Instituts. Reitzenstein, Richard (2.4.1861 - 2 3 . 3 . 1 9 3 1 ) , klassischer Philologe, 1888 Habilitation für klassische Philologie in Breslau, 1889 außerordentlicher Professor in Rostock, 1892 ordentlicher Professor in Gießen, 1893 in Straßburg, 1911 in Freiburg / Breisgau, 1914 in Göttingen. Reuß, Eduard ( 1 8 . 7 . 1 8 0 4 - 1 5 . 4 . 1 8 9 1 ) , reformierter Theologe, 1834 außerordentlicher, 1836 ordentlicher Professor für Neues Testament, 1864 für Altes Testament jeweils am Protestantischen Seminar in Straßburg; seit 1838 lehrte er zugleich an der staatlichen Theologischen Fakultät. Robertson Smith, William ( 8 . 1 1 . 1 8 4 6 - 3 1 . 3 . 1 8 9 4 ) , 1870 Professor für Orientalische Sprachen und Alttestamentliche Exegese in Aberdeen, mehrfach auf-

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grund kirchlichen Einspruchs suspendiert. Er pflegte engere wissenschaftliche Beziehungen mit Julius Wellhausen. Rothstein, Johann Wilhelm (1853-1926), evangelischer Theologe, 1888 Privatdozent für Altes Testament In Elberfeld, 1889 außerordentlicher Professor in Breslau, 1910 ordentlicher Professor ebenda, 1914 in Münster. Rüben, Ahnherr des gleichnamigen Stammes Rüben und Sohn Leas ( - » I s r a e l [Glossar]).

Jakobs und

Ruth, Protagonistin des Buches Ruth. Dieses erzählt, wie In der Richterzeit (-> Richterbuch [Glossar]) eine Frau namens Noomi mit ihrem Mann aus —> Bethlehem (Glossar) nach Moab (Glossar) auswandert, wo ihre beiden Söhne Moablterinnen - eine davon ist Ruth - heiraten. Nach dem Tode ihres Mannes und ihrer Söhne geht Noomi nach Bethlehem zurück. Ruth begleitet sie und sorgt für sie und sich selbst durch Ährenlesen. Dabei begegnet ihr ein reicher Verwandter namens Boas, der ein „Löser" der Familie des Ehemannes Noomls Ist und zugleich aufgrund des Gesetzes für eine Pflichtheirat mit der Witwe Ruth in Frage kommt (-» Leviratsehe [Glossar]). Boas ist bereit, Ruth zu heiraten. Aus Ihrer Nachkommenschaft geht nach der Tradition als Urenkel der König -> David hervor. Sacharja, judälscher Prophet (Esra 5,1; 6,14; Nehemla 12,16; Sacharja 1,1.7; 7,1.8), der unter der Regierung des Perserkönigs Darius I. von 520 bis mindestens 518 v. Chr. wirkt, sich für den Wiederaufbau des 587/586 v. Chr. zerstörten -»Tempels (Glossar) In - » J e r u s a l e m (Glossar) einsetzt und an den Kommissar Serubbabel und den -> Hohenpriester (Glossar) Josua messlanische Hoffnungen knüpft. Salome Alexandra ( 1 4 0 - 6 7 v.Chr.), seit 76 v.Chr. hasmonälsche Königin (-» Hasmonäer [Glossar]). Sie beendet den Konflikt mit den -> Pharisäern (Glossar) und beteiligt sie an der Regierung ( - » Sanhedrin [Glossar]). Salomo (ca. 9 6 5 - 9 2 6 v. Chr.), Sohn —> Davids und als dessen Nachfolger König über das von David geschaffene, aus dem Nordteil Israel (Glossar), dem Südteil - » Juda (Glossar) und der Stadt Jerusalem (Glossar) bestehende Reich. Seine Haupttätigkeit entfaltet Salomo auf religiösem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet. Er stattet nach der Tradition Jerusalem mit einem prächtigen Tempel (Glossar) und einem großen Palast aus (1 Könige 5 , 1 5 - 7 , 5 1 ) und pflegt ausgedehnte Handelsbeziehungen, vor allem mit der phönizischen Stadt Tyros (Glossar) (—> Phönizien [Glossar]). Für seine eigene Handelsflotte baut er einen Hafen am Roten Meer (1 Könige 9 , 2 6 - 2 8 ) . Samgar, Richter Israels (Richter 3,31; 5,6; - » Richterbuch [Glossar]).

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Personen Verzeichnis

Samuel, sagenhafte Gestalt an der Wende von der Richter- zur Königszeit (11. Jahrhundert v.Chr.). Nach der alttestamentlichen Darstellung ist Samuel ein Sohn Elkanas und seiner Frau Hanna, die Samuel bei dem Priester Eli in Silo (Glossar) aufwachsen läßt (1 Samuel 1 - 2 ) . Dort wird Samuel von Gott zum Propheten berufen (1 Samuel 3). Später hat er das Amt eines Priesters und des Richters über Israel inne; während seiner Amtszeit gelingt den Israeliten ein großer Sieg über die —> Philister (Glossar) (1 Samuel 7). Die Bitte des Volkes, einen König einzusetzen, lehnt Samuel in einer längeren Rede ab, doch Gott befiehlt ihm, dem Volk einen König zu geben (1 Samuel 8). In der anschließenden Erzählung ist Samuel ein wahrsagender „Gottesmann"; er salbt den jungen Saul heimlich zum „Fürsten" (-> nasi [Glossar]) über -> Israel (Glossar) (1 Samuel 9,1-10,16). Dann beruft er das Volk nach Mizpa (Glossar) und läßt Saul zum König wählen (1 Samuel 10,17-27). Nach Sauls Sieg über die —> Ammoniter (Glossar) fordert er das Volk auf, Saul als König zu bestätigen, und dieser wird in Gilgal (Glossar) zum König ausgerufen (1 Samuel 11). Samuel hält dem Volk eine Abschiedsrede, worin er zum Gehorsam gegenüber Gott ermahnt (1 Samuel 12). Danach gerät er zweimal mit Saul in Konflikt, weil Saul seine Anweisungen nicht befolgt (1 Samuel 13; 15), was ihn veranlaßte, den jungen David zum zukünftigen König zu salben (1 Samuel 16,1-13). Später kommt David auf der Flucht vor Saul zu Samuel, der jetzt Vorsteher einer ekstatischen Prophetengruppe ist (1 Samuel 19,18-24). Samuel wird nach seinem Tode in seinem Heimatort - » Rama (Glossar) beigesetzt. Sanherib, König von Assyrien (Glossar) ( 7 0 5 - 6 8 1 v. Chr.). Seine Regierungszeit ist gekennzeichnet durch ständige Kriege, vor allem in —> Babylonien (Glossar) und - » Elam (Glossar). In Syrien-Palästina setzt er gegen Hiskia die assyrische Macht durch. 701 v. Chr. zerstört er einen großen Teil Judas, macht den König Hiskia tributpflichtig und belagert Jerusalem (Glossar), ohne es aber zu erobern. Zu Max Webers Rezeption der Bauinschriften Sanheribs siehe ders., Agrarverhältnisse 3 , S. 184 (MWG I/6). Saphan, hoher Beamter unter dem judäischen König angesehenen Schreiberfamilie. Sara, Ehefrau

Josia und Haupt einer

Abrahams und Mutter des - » I s a a k (Genesis 2 1 , 1 - 7 ) .

Sargon I. von Akkade (ca. 2350 v. Chr.), Begründer der Dynastie von Akkad und des Akkaderreiches. Saul, der erste König Israels (Glossar) (ca. 1 0 1 2 - 1 0 0 4 v. Chr.) aus dem Ort -> Gibea (Glossar) in -> Benjamin (-» Benjaminiten [Glossar]). Aufgrund seiner Siege über die ->> Ammoniter (Glossar) bei -> Jabesch (Glossar) in Gilead (Glossar) wird sein militärisches Führungsamt auf Dauer gestellt und Saul zum König ausgerufen (1 Samuel 11). Es gelingt ihm, die -> Philister (Glossar) aus Israel zu verdrängen (1 Samuel 1 3 - 1 4 ) und die - » Amalekiter (Glossar) zu besiegen (1 Samuel 15). Schließlich aber erliegt er den Philistern und gibt sich den Tod (1 Samuel 31).

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Personenverzeichnis

Scheschbazar, Beauftragter des achämenidischen Großkönigs -> Kyros II. (-» Perser [Glossar]), möglicherweise auch achämenidischer Statthalter in - » Juda (Glossar), der nach 535 v. Chr. die von den Babyloniern geraubten Tempelgeräte nach -> Jerusalem zurückbringt und die Grundlagen für den Wiederaufbau des dortigen -> Tempels (Glossar) schafft (Esra 1 , 7 - 8 ; 5 , 1 4 - 1 6 ) . Schmidt, Hans (10.5.1877-20.1.1953), evangelischer Theologe, 1909 Privatdozent für Alttestamentliche Wissenschaft in Breslau, 1914 außerordentlicher Professor in Tübingen. Siehe dazu auch den Editorischen Bericht, oben, S. 215— 216. Schräder, Eberhard ( 5 . 1 . 1 8 3 6 - 3 . 7 . 1 9 0 8 ) , evangelischer Theologe und Assyriologe, 1863 ordentlicher Professor für Altes Testament in Zürich, 1870 in Gießen, 1873 in Jena, 1875 ordentlicher Professor für semitische Sprachen in Berlin. Schultz, Hermann (30.12.1836-15.5.1903), evangelischer Theologe, 1861 Privatdozent für Altes Testament in Göttingen, 1864 ordentlicher Professor in Basel, 1872 in Straßburg, 1874 in Heidelberg, 1876 in Göttingen. Schumacher, Gottlieb (1857-1924), Leitender Ingenieur der Türkischen Verwaltung in Haifa, 1903-1905 Leiter der Ausgrabungen in Megiddo (Glossar). Schwally, Friedrich ( 1 0 . 8 . 1 8 6 3 - 6 . 2 . 1 9 1 9 ) , 1898 außerordentlicher Professor für Semitische Sprachen in Straßburg, 1901 in Gießen, 1906 ordentlicher Professor ebenda. Sebna, ein Mann aus dem Stamm Benjamin ( - » Benjaminiten [Glossar]), der einen Aufstand gegen - » David entfesselt (2 Samuel 2 0 , 1 - 2 2 ) . Sebulon, ein Sohn —> Jakobs und —> Leas und Ahnherr des gleichnamigen Stammes —> Sebulon (Glossar). Seesemann, Otto ( 1 8 6 6 - 1 9 4 5 ) , evangelischer Theologe, 1900 Privadozent für Altes Testament in Dorpat (Tartus), 1914-1918 Professor ebenda. Sellin, Ernst (26.5.1867-1.1.1946), evangelischer Theologe, 1894 Privatdozent für Altes Testament in Erlangen, 1897 außerordentlicher, 1899 ordentlicher Professor in Wien, 1908 in Rostock, 1913 in Kiel. Sem, Gestalt der Urgeschichte und ältester Sohn

Noahs.

Semaja, Prophet zur Zeit —> Jeremias, der dessen Ermahnung zur Seßhaftwerdung im Exil (Glossar) zurückweist. Serubbabel, achämenidischer Statthalter in Juda (Glossar) um 520 v. Chr. (-» Perser [Glossar]). Legte den Grundstein für den Wiederaufbau des Tempels (Glossar) zu -> Jerusalem (Glossar). In Haggai 2 , 2 0 - 2 3 und Sacharja 4 , 6 - 1 0

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wird ihm messianischer Rang eines erwarteten Heilskönigs (-> Messias [Glossar]) zugesprochen. Sesostris /., ägyptischer König in der Zeit des Mittleren Reiches der 12. Dynastie ( - » Ä g y p t e n [Glossar]). Seth, Gestalt der Urgeschichte, Sohn -> Adams (Glossar) und Vater des Enosch. Sievers, Eduard ( 2 5 . 1 1 . 1 8 5 0 - 3 0 . 3 . 1 9 3 2 ) , Philologe, 1871 außerordentlicher Professor, 1876 ordentlicher Professor der germanischen und romanischen Philologie in Jena, 1883 in Tübingen, 1887 in Halle, 1892 in Leipzig. Simeon, Sohn - » J a k o b s und - » Leas, der als Ahnherr des gleichnamigen Stammes - » Simeon (Glossar) gilt (Genesis 29,33). Sim(e)on ben Jochai (Jochanan), - » Tannaite (Glossar) im 2. Jahrhundert n.Chr., Schüler des Rabbi Akiba, der sich 13 Jahre vor den Römern in einer Höhle verborgen haben soll. Er gilt nach legendärer Tradition als Verfasser des Sohar. Simonsen, Daw'c/Jacob(17.3.1853-15.6.1932), 1891 Oberrabbiner von Dänemark, 1902 vom dänischen König zum Honorarprofessor der Universität Kopenhagen ernannt. Simson, -> Richter (Glossar) Israels (Glossar) (-> Richterbuch [Glossar]), aus dem Stamme -> Dan (Glossar). Die volkstümlich-sagenhafte Erzählung über Simson (Richter 14-16), denen eine Geburtsgeschichte vorangestellt ist (Richter 13), schildern Simsons Frauenabenteuer und seine Krafttaten und Streiche gegen die Philister (Glossar). Sinuhe (ägypt. „Sohn der Sykomorengöttin"), Protagonist einer altägyptischen Erzählung (-»Sinuhe-Erzählung [Glossar]) aus dem Mittleren Reich ( - » Ä g y p t e n [Glossar]), die seine Flucht nach der Ermordung Amenemhets I. (1962 v. Chr.), seinen Aufenthalt bei den Nomaden Palästinas und Syriens und seine Rückkehr an den ägyptischen Königshof schildert. Sirachide,

Jesus Sirach.

Sisera, Anführer einer Koalition kanaanäischer Könige in der Richterzeit, von -> Debora und - > Barak besiegt (Richter 4 - 5 ; -> Richterbuch [Glossar]). Slousch (Siouschz), Nahum (1872-1966), Philologe und Archäologe, Mitglied der zionistischen Bewegung, 1903 Promotion in Paris, ab 1904 Dozent für neuere hebräische Literatur ebenda.

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Smend, Rudolf (5.11.1851-27.12.1913), evangelischer Theologe, 1875 Privatdozent für Altes Testament in Halle, 1880 außerordentlicher Professor in Basel, 1881 ordentlicher Professor ebenda, 1889 in Göttingen. Smerdes, Sohn des -> Kyros und Bruder des Kambyses ( - » Perser [Glossar]), gegen den er einen Aufstand anzettelt. Smith - » Robertson Smith. Snouck Hurgronje, Christiaan ( 8 . 2 . 1 8 5 7 - 2 6 . 6 . 1 9 3 6 ) , Orientalist, 1887 Dozent für Islamkunde in Leiden, 1891 Regierungsrat beim Kolonialministerium in Den Haag, 1906 ordentlicher Professor in Leiden. Solon (ca. 6 4 0 - 5 6 0 v. Chr.), Gesetzgeber in -> Athen (Glossar). Mit einer Schuldentilgung (-> Seisachthie [Glossar]) befreite er Attika von den Hypothekensteinen und die Bürger von der Schuldknechtschaft. Spiegelberg, Wilhelm (25.6.1870-23.12.1930), Ägyptologe, 1894 Habilitation für Ägyptologie, 1907 ordentlicher Professor für Ägyptologie in Straßburg, 1919 Honorarprofessor in Heidelberg. Stade, Bernhard (11.5.1848-6.12.1906), evangelischer Theologe, 1873 Privatdozent für Altes Testament in Leipzig, 1875 ordentlicher Professor in Gießen, 1895 wurde er zum Geheimen Kirchenrat ernannt. Stärk, Willy (15.12.1866-3.12.1946), evangelischer Theologe, 1904 Privatdozent für Altes Testament in Jena, 1908 außerordentlicher Professor ebenda, 1909 ordentlicher Professor ebenda. Steindorff, Georg (12.11.1861-28.8.1951), Ägyptologe, 1890 Habilitation für Ägyptologie in Berlin, 1893 außerordentlicher Professor ebenda, 1904 ordentlicher Professor in Leipzig. Steuernagel, Carl (17.12.1869-4.3.1958), evangelischer Theologe, 1895 Privatdozent für Altes Testament in Halle, 1911 außerordentlicher Professor in Breslau, 1914 ordentlicher Professor ebenda. Stutz, Ulrich ( 5 . 5 . 1 8 6 8 - 6 . 7 . 1 9 3 8 ) , Rechtshistoriker, 1895 außerordentlicher Professor für deutsches Privatrecht, deutsche und schweizerische Rechtsgeschichte und evangelisches Kirchenrecht in Basel, 1896 ordentlicher Professor in Freiburg/Breisgau, 1904 in Bonn, 1917 in Berlin. Sulzberger, Mayer(22.6.1843-20.4.1923), 1864 Rechtsanwalt, 1888 Chairman des Publication Committee der Jewish Publication Society of America, 1895 Elected Judge of the Court of Common Pleas, 1904 Presiding Judge ebenda, Direktor des Jewish Theological Seminary of America.

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Personenverzeichnis

Tamar, Schwiegertochter des - » Juda, die kinderlos verwitwet (-> Leviratsehe [Glossar]), durch List von ihm ein Kind bekommt (Genesis 3 8 , 6 - 3 0 ) . Thaies von Milet, griechischer Naturphilosoph im frühen 6. Jahrhundert v. Chr. Thola, -> Richter (Glossar) -> Israels (Glossar) (Richter 10,1; -> Richterbuch [Glossar]). Thutmoses III., ägyptischer König ( 1 4 9 0 - 1 4 3 6 v.Chr.) der 18. Dynastie. Befestigt durch Feldzüge die Oberhoheit -> Ägyptens (Glossar) über Palästina (-> Israel [Glossar]). Timotheus, Weggefährte und Mitarbeiter des - » Paulus (Apostelgeschichte 16,1-4, u.ö). Titus, Weggefährte und Mitarbeiter des - » Paulus (2 Korinther 2,13, u.ö.). Tobit (Luther-Übersetzung: Tobias), Ehemann der Hanna und Vater des Tobias, Hauptgestalt des Tobitbuches (Glossar). Troeltsch, Ernst ( 1 7 . 2 . 1 8 6 5 - 1 . 2 . 1 9 2 3 ) , evangelischer Theologe und Philosoph, 1891 Privatdozent in Göttingen, 1892 außerordentlicher Professor für systematische Theologie in Bonn, 1894 ordentlicher Professor in Heidelberg, 1915 für Philosophie in Berlin. Siehe dazu die Einleitung, oben, S. 144 Anm. 76. Trophimus, Begleiter des Paulus (Apostelgeschichte 20,4; 21,29). Tydeus, einer der Protagonisten der griechischen Sage von den „Sieben gegen Theben". Er ist einer der sieben fürstlichen Helden, die - unter der Führung des Adrastos - den Feldzug gegen - » Theben (Glossar) führen. Ungnad, Arthur ( 3 . 8 . 1 8 7 9 - 2 6 . 4 . 1 9 4 7 ) , Assyriologe, 1909 außerordentlicher Professor für Orientalistik in Jena, 1919 ordentlicher Professor in Greifswald. Uria, 1. Ein Hethiter (Glossar), mit dessen Frau —> Bathseba -> David nach der Tradition Ehebruch begeht und den David mit dem „Uria-Brief" in den Tod schickt (2 Samuel 11). 2. Unheilsprophet aus Kirjath-Jearim zur Regierungszeit des Königs Jojakim von —> Juda (Glossar), Geistesverwandter des Jeremía. Flieht vor Jojakim nach Ägypten (Glossar), wird aber zurückgebracht und hingerichtet (Jeremia 26,20-23). Urukagina, sumerischer König aus Lagasch. In einer um 2345 v.Chr. zu datierenden Inschrift spricht er von Sozialreformen und vom Kampf gegen die Korruption der Priester.

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Usener, Hermann (23.10.1834-21.10.1905), klassischer Philologe, 1861 außerordentlicher Professor für Klassische Philologie in Bern, 1863 ordentlicher Professor in Greifswald, 1866 in Bonn. Siehe dazu die Einleitung, oben, S. 7 1 72 Anm.49. Ussia, König des Südreiches

Juda (Glossar) ( 7 8 7 - 7 3 6 v. Chr.).

Valeton, Jean (Juan) Josué Philippe (14.10.1848-14.1.1912), evangelischer Theologe, 1877 Professor für Altes Testament in Utrecht. Vatke, Johann Karl Wilhelm (14.3.1806-19.4.1882), evangelischer Theologe, 1830 Privatdozent für Altes Testament in Berlin, 1837 außerordentlicher Professor. Vergil(70-~\9

v. Chr.), römischer Dichter.

Volz, Paul (14.10.1871-30.5.1941), evangelischer Theologe, 1907 Privatdozentfür Altes Testament in Tübingen, 1909 außerordentlicher Professor ebenda, 1914 ordentlicher Professor ebenda. Völler, Daniel (14.9.1855-18.5.1942), evangelischer Theologe, 1884 Privatdozent für Kirchengeschichte in Tübingen, 1885 ordentlicher Professor an der städtischen Universität Amsterdam für Kirchengeschichte und Altes Testament und Professor am Lutherischen Seminar ebenda. Wellhausen, Julius (17.5.1844-7.1.1918), evangelischer Theologe und Orientalist, 1870 Privatdozent für Altes Testament in Göttingen, 1872 ordentlicher Professor für Altes Testament in Greifswald, 1882 auf eigenen Antrag Entlassung aus der Professur und Privatdozent für semitische Sprachen in Halle, dann außerordentlicher Professor ebenda, 1885 ordentlicher Professor für semitische Sprachen in Marburg, 1892 in Göttingen. Er setzt trotz heftiger Auseinandersetzungen die Spätdatierung der Priesterschrift (Glossar) (-> Pentateuch [Glossar]) international durch. Siehe auch die Einleitung, oben, S. 71 - 7 2 . Wen Amon, ägyptischer Verfasser eines Berichts über eine Reise von - » Ägypten (Glossar) nach Byblos (Glossar), die zum Zweck des Einkaufs von Holz durchgeführt wird. Der Bericht gibt Einblicke in die Wirtschafts- und besonders die Religionsgeschichte des Vorderen Orients zu Beginn der 21. ägyptischen Dynastie um die Wende vom 2. zum 1. Jahrtausend, v. Chr. Wessely, Carl (27.6.1860-21.11.1930), Papyrologe, 1883 Gymnasiallehrer in Wien, 1904 Kustos an der Hofbibliothek ebenda, 1918 Privatdozent für Paläographie und Papyruskunde in Wien. Westphal, Gustav ( 8 . 3 . 1 8 7 4 - 1 . 8 . 1 9 1 2 ) , evangelischer Theologe, 1903 Privatdozent für Altes Testament in Marburg, 1910 außerordentlicher Professor ebenda.

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Wiicken, Ulrich (18.12.1862-10.12.1944), Althistoriker, Papyrologe, 1888 Privatdozent für Alte Geschichte In Berlin, 1889 außerordentlicher Professor ebenda, 1891 ordentlicher Professor in Breslau, 1900 in Würzburg, 1903 in Halle, 1906 in Leipzig, 1912 in Bonn, 1915 in München, 1917 in Berlin. Wildeboer, Gerrit ( 9 . 9 . 1 8 5 5 - 4 . 9 . 1 9 1 1 ) , evangelischer Theologe, 1884 Professor für Altes Testament in Groningen, 1907 in Leiden. Winckler, Hugo ( 4 . 7 . 1 8 6 3 - 1 9 . 4 . 1 9 1 3 ) , Orientalist, 1904 außerordentlicher Professor der Assyriologie in Berlin. Xenophanes (ca. 5 7 0 - 4 7 5 v. Chr), Begründer der eleatischen Philosophenschule, der die Existenz eines größten Gottes unter den Göttern postuliert, der mit anthropomorphen Kategorien nicht zu fassen sei. Xenophon (ca. 4 3 0 / 2 5 - 3 5 4 v. Chr.), griechischer Schriftsteller und Schüler des Sokrates; Söldner in persischen Diensten; Autor der Anabasis und der Kyropaideia, die die Erziehung des persischen Prinzen Kyros II. behandelt. Zadok, Oberpriester in —> Jerusalem (Glossar) unter -> David und —> Salomo. Seine Herkunft wird nicht genannt. Bei den Streitigkeiten um die Thronnachfolge Davids stellt er sich auf die Seite Salomos und wird dadurch der oberste Priester (1 Könige 1; 2,35). Später gilt er als Ahnherr der Jerusalemer Priesterschaft, die sich „Söhne Zadoks" (-> Zadokiden [Glossar]) nennen (Ezechiel 40,46; 44,15). Die Zadokiden erhalten mosaische Legitimität, indem man Zadok zum Sohn Ahitubs und damit zum Nachkommen - » Elis macht (2 Samuel 8,17) und ihrem Stammbaum auf -H> Eleasar, den Sohn Aarons zurückführt (1 Chronik 5,34). Zarathustra, iranischer Religionsstifter aus vorchristlicher Zeit (etwa 6 3 0 - 5 5 3 v.Chr.), über dessen Person und Lebensumstände keine gesicherte Überlieferung vorliegt. Seine Lehre ist geprägt von der Tendenz zum Monotheismus (Glossar) und der Ablehnung von Tieropfern (-» Zarathustrismus [Glossar]). Zedekia, der letzte König des Südreichs ^ Juda (Glossar) ( 5 9 7 - 5 8 7 v. Chr.). Er wird als Nachfolger seines Neffen -> Jojaklm vom babylonischen König Nebukadnezar II., der seinen ursprünglichen Namen Mattanja in Zedekia ändert, zum König eingesetzt (-H> Babylonien [Glossar]). Nach einigen Regierungsjahren empört er sich gegen Nebukadnezar trotz des energischen Protestes des Propheten - » Jeremia, vielleicht im Vertrauen auf Hilfsversprechen der Ägypter. Die Folge ist, daß ein babylonisches Heer Juda erobert und Jerusalem (Glossar) nach zweijähriger Belagerung einnimmt (587/586 v. Chr.). Zedekia versucht zu fliehen, wird aber von den Babylonlern gefangen. Nebukadnezar bestraft ihn hart: Er läßt ihn blenden und seine Söhne hinrichten.

Personenverzeichnis

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Zephanja, ein Prophet, der im letzten Drittel des 7. Jahrhunderts v. Chr. in Juda zur Zeit des Königs -*• Josia wirkt (Zephanja 1,1). Zimmern, Heinrich ( 1 4 . 7 . 1 8 6 2 - 1 7 . 2 . 1 9 3 1 ) , Orientalist und Theologe, 1889 Privatdozent für semitische Sprachen in Königsberg, 1894 außerordentlicher Professor der Assyriologie in Leipzig, 1899 der semitischen Philologie in Breslau, 1900 ordentlicher Professor für orientalische Sprachen in Leipzig. Zippora, nach der Tradition Ehefrau des -> Mose (Exodus 2 , 2 1 - 2 2 ; 4,25; 18,2-4). Zwingli, Zürich.

Huldrych

(1.1.1484-11.10.1531),

protestantischer Reformator in

Glossar

Dieses Verzeichnis berücksichtigt Begriffe, mythische Personen, Götter und Dynastien, die Max Weber in seinen Texten nennt. Die Einträge erfolgen in der Schreibung Max Webers, Die Transkription des Hebräischen (Ti.) zeigt die Tonreduzierung von Vokalen nicht gesondert an und ist um Nähe zu dem von Max Weber gewählten Verfahren der Transkription bemüht. Siehe dazu den Editorischen Bericht, oben, S. 233. Die Verweise beziehen sich auf Einträge im Glossar (—>) und im Personenverzeichnis (-> [Personenverzeichnis]).

Aaroniden. Priesterschaft von zeichnis) zurückführt. Abiesriten. 8,2.

Jerusalem, die sich auf - > Aaron (Personenver-

Einwohner der Stadt Abieser in Manasse. J o s u a 17,2; Richter 6,34;

ach; nx Tl. (hebr.): ' ä h (PI.: achim)\

„Bruder".

Achtzehnbittengebet. Das A c h t z e h n - ( b i t t e n - ) g e b e t , d a s h e b r ä i s c h als S c h m o n e Esre ( „ A c h t z e h n " ) b e z e i c h n e t w i r d , ist n e b e n d e m - > S c h m a Israel einer der b e i d e n H a u p t b e s t a n d t e i l e d e s j ü d i s c h e n S y n a g o g e n g o t t e s d i e n s t e s . -»> Syna g o g e . J e s u G e b e t d e s Vaterunsers knüpft an d a s A c h t z e h n b i t t e n g e b e t an. Acta (lat.) „ H a n d l u n g e n " , „Taten". Lateinische B e z e i c h n u n g der s c h i c h t e d e s Lukas.

Apostelge-

(lat.). Begriff des r ö m i s c h e n Rechts. Im Falle, daß ein Tier actio de pauper(i)e unerwarteterweise (contra naturam) S c h a d e n a n g e r i c h t e t hat u n d nur ein Tiers c h a d e n u n d kein von e i n e m M e n s c h e n v e r s c h u l d e t e r S c h a d e n vorliegt, e r g e h t g e g e n d e n Tiereigentümer die s o g e n a n n t e actio d e p a u p e r i e als Noxalklage. a d a m / m x Tl. (hebr.) ' ä d ä m ; „ M e n s c h " . Adapa. Priester u n d „ U r m e n s c h " d e s m e s o p o t a m i s c h e n A d a p a - M y t h u s , der die Sterblichkeit d e s M e n s c h e n erklärt. adsiduus (lat. „ansässig", auf e i g e n e m G r u n d u n d Boden). G r u n d e i g e n t ü m e r , der a u f g r u n d seines B o d e n b e s i t z e s w e h r p f l i c h t i g u n d s t i m m b e r e c h t i g t ist im Gegensatz zum proletanus. Agape; cxydutri Tl. (griech.): agape; „ L i e b e " , „ L i e b e s m a h l " . Ein religiös a u s g e s t a l tetes Mahl z u g u n s t e n der A r m e n u n d zur Pflege der christlichen G e m e i n s c h a f t , d a s u r s p r ü n g l i c h die Feier d e s christlichen A b e n d m a h l s einleitete.

Glossar

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Agroikoi; dypoiKoi Tl. (griech.): agroikoi; „Ländliche". Bevölkerungsgruppe im antiken Griechenland, die nicht zur stadtsässigen und wehrfähigen Bevölkerung gehörte und deshalb politisch deklassiert war. Ägypten/Ägypter. Der Name Ägypten geht über das Griechische zurück auf einen Beinamen der Stadt Memphis (siehe die Karte, oben, S. 154). Die Ägypter nannten ihr Land „das Schwarze" als Weltmittelpunkt im Gegensatz zur „roten" Wüste. Bis zur Gegenwart entscheidender Faktor der Ökonomie Ägyptens sind die jährlichen Nilüberschwemmungen. Geographisch und politisch zu unterscheiden sind Niltal (Ober-Ägypten) und -delta (Unter-Ägypten). Die Abgeschlossenheit des Landes erlaubt eine von außen weitgehend unabhängige Entwicklung. - Am Beginn der geschichtlichen Zeit (um 3000 v.Chr.) steht die Vereinigung von Ober- und Unter-Ägypten, zu deren Zeit die Schrift entwickelt wird. Das Alte Reich (ca. 2 8 0 0 - 2 3 0 0 v. Chr.) ist die Zeit der Pyramiden. In einer Ersten Zwischenzeit zerfällt das Reich, erst im Mittleren Reich (etwa 2 0 0 0 - 1 7 5 0 v. Chr.) gelingt die erneute Einigung. Ägypten greift nach Süden aus, Beziehungen zu Syrien / Palästina werden gestärkt. Nach erneutem Niedergang beginnt um 1730 v.Chr. für über 150 Jahre die Zweite Zwischenzeit der Herrschaft der aus Asien eingedrungenen - » Hyksos (zum Folgenden siehe die Chronologie der altorientalischen und biblischen Geschichte, oben, S. 147. 149). Ihnen verdankt Ägypten eine Öffnung gegenüber der Umwelt. Nach ihrer Vertreibung beginnt mit der 18. Dynastie das Neue Reich (ca. 1 5 5 2 - 1 3 4 7 v.Chr.). Mehrere Feldzüge sichern die Herrschaft in Syrien / Palästina gegen die Mittani in Nordsyrien und stärken das Heer, das im Gegensatz zur konservativen Priesterschaft des —• Amon in Theben gerät. Der Konflikt spitzt sich unter Amenophis III. (Personenverzeichnis) zu und führt unter Amenophis IV. Echnaton (Personenverzeichnis) zu einer Religionsreform der monotheistischen Verehrung des Gottes Aton (-» Monotheismus). Die Priester in Theben werden entmachtet, Amarna wird neue Residenz. Um 1340 v. Chr. ergreift das Militär die Macht, beseitigt die Reste der Aton-Verehrung und begründet die 19. Dynastie der Ramessiden, die wieder militärisch nach Palästina und Syrien ausgreift und dort in Konflikt mit den nach Süden drängenden Hethitern gerät. Nach verlustreichen Kämpfen und einer unentschieden ausgehenden Schlacht bei Kadesch am —> Orontes (1285 v.Chr.) s c h l i e ß t ^ Ramses II. (Personenverzeichnis) einen Friedensvertrag mit den Hethitern. Ramses III. wird mit einem neuen Gegner konfrontiert, den aus dem ägäischen Raum vorstoßenden Seevölkern, die sich nach einer verlorenen Schlacht 1190 v.Chr. u. a. als—> Philister in Palästina niederlassen (siehe die Karte, oben, S. 155). Diese Kämpfe lassen die Kraft Ägyptens versiegen und um die Wende von 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr. die Oberhoheit über Palästina verlieren. In Ägypten, das sich zur Theokratie entwickelt, übernehmen die Priester die Herrschaft, bis es im 10. Jahrhundert v. Chr. unter Fremdherrschaft gerät. Es folgen Fremdherrscher, zunächst aus Lybien (ca. 950 v.Chr.), dann aus Äthiopien (730 v.Chr.), schließlich -> Assyrien (671 v.Chr.). Zwar erlangt Psammetich wieder die Selbständigkeit, seinem Nachfolger -»> Necho (Personenverzeichnis) gelingt zur Zeit des Niedergangs Assyriens eine erneute Expansion nach Syrien, der Machtverfall Ägyptens ist

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Glossar

aber nicht aufzuhalten. Es gerät 525 v.Chr. unter die Herrschaft der Perser, die nach zwischenzeitlicher Selbständigkeit 4 1 0 - 3 4 1 v.Chr. 330 v.Chr. von Alexander d e m Großen (Personenverzeichnis) und der Diadochendynastie der Ptolemäer, später von Rom abgelöst wird. Vom 2. Jahrhundert n.Chr. an wird Ä g y p t e n christlich bis zur islamischen Eroberung im 7. Jahrhundert n. Chr. - Im Altertum ist Ä g y p t e n berühmt w e g e n der Vielzahl und der Tiergestalt seiner Götter. Es war indes stets ein Anliegen der Theologen Ägyptens, V e r b i n d u n g e n zwischen den Göttern herzustellen und sie letztlich als Erscheinungsformen eines Gottes zu deuten. Dieser Hauptgott wechselt in der Geschichte. Im Alten Reich ist es zunächst der göttliche König als Erscheinungsform des Gottes Horus. Ausdruck seiner Macht sind die gewaltigen Pyramiden der 4. Dynastie. Von der 5. Dynastie an wird der Sonnengott Ra/Re zum Weltgott und der König zu seinem Sohn. Ihm zugeordnet ist die Göttin - > Maat, deren Name auch Begriff der Ordnung und Gerechtigkeit ist. Zugleich wird der Totenkult mächtig, mit ihm —> Osiris, der gestorbene König und in der Unterwelt weiterlebende Gott. Echnatons Reform erhebt die Sonnenscheibe Aton zum Reichsgott, in der Spätzeit erlangt der Gott A m o n von Theben diese Funktion. Die Beziehung Israels zu Ä g y p t e n ist durch die jahrhundertelange Vorherrschaft Ägyptens über Palästina bei der G r ü n d u n g Israels und -> Judas gekennzeichnet. Auf einer Stele Merneptahs (Personenverzeichnis) (etwa 1219 v.Chr.) wird Israel zum erstenmal genannt, und zwar als von den Ä g y p t e r n vernichtete Volksgruppe in Palästina. In diese Zeit fällt der Auszug Israels aus Ägypten. Salomo (Personenverzeichnis) unterhält freundschaftliche Beziehungen zu Ägypten, eine seiner Frauen soll nach der Tradition eine ägyptische Königstochter (1 Könige 9,16) sein. Militäraktionen g e g e n Israel unternehmen die Könige Schoschenk (biblisch: Sisak; 1 Könige 1 4 , 2 5 - 2 6 ) um 925 v. Chr. und Necho II. (2 Könige 23, 29) 609 v. Chr. G e g e n den Versuch, Ägypten politisch g e g e n Babylonien auszuspielen w e n d e t sich der Prophet Jeremia (Personenverzeichnis) (Jeremia 3 7 , 5 10). In persischer Zeit siedeln Juden in Elephantine, in griechisch-römischer Zeit in ganz Ägypten, vor allem in Alexandrien. Siehe zur Geschichte und Kulturgeschichte des antiken Ä g y p t e n auch die Einleitung, oben, S. 8 A n m . 2 6 und S. 115 Anm. 76, mit der dort a n g e g e b e n e n Literatur.

Ahuramazda (altiranisch); „der Herr Weisheit", „der allweise Herr". Name des von —> Zarathustra (Personenverzeichnis) (etwa 6 3 0 - 5 5 3 v.Chr.) verkündeten einzigen Gottes, der ursprünglich über d e m Gegensatzpaar des „Heiligen Geistes" und des „Bösen Geistes" waltete, im späteren - > Zarathustrismus mit d e m „Heiligen Geist" identifiziert und unmittelbar d e m Ahriman als negativem Prinzip gegenübergestellt wurde. A h u r a m a z d a ist der sittlich gute Gott und Herr der durch ihn entstandenen guten Schöpfung, der im Kampfe mit Ahriman und seiner bösen Schöpfung das Endziel des Weltgeschehens, sein Reich, verwirklichen wird. Zur altiranischen Religion siehe auch die Einleitung, oben, S. 83 Anm. 83, mit der dort a n g e g e b e n e n Literatur.

Glossar

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Aigospotamoi. Griechischer Name eines Flusses in den Dardanellen. Hier fand im Sommer 405 v. Chr. eine Seeschlacht statt, die von strategischer Bedeutung im Peloponnesischen Krieg war. Dort unterlagen die Athener dem Heer von Sparta, was die Niederlage -» Athens im Jahre 404 v. Chr. bewirkte. Aisymnet (von griech. aknjiiviyniqTI.: aisymnetes; „Kampfrichter", „Schiedsrichter"). Im 7. und 6. vorchristlichen Jahrhundert von der griechischen Polis bei politischen und sozialen Konflikten eingesetzte Schiedsrichter mit Gesetzgebungsgewalt. Ein typischer Aisymnet war der griechische Herrscher - * Solon (Personenverzeichnis). Julius Wellhausen (Personenverzeichnis) interpretiert den historischen Mose (Personenverzeichnis) als Aisymneten in der Oase von -> Kadesch. Aitoler (von griech. AucoXoi Tl.: aitöloi). Die Aitoler (auch Ätoler) waren ein stark mit vorgriechischen Einwohnern durchsetzter Stamm im nordwestlichen Griechenland. Bedeutung erlangten sie nach der Gründung eines Bundesstaates, des sogenannten Aitolischen Bundes, um 367 v. Chr. In der Folgezeit gelang es ihnen, große Teile Griechenlands unter ihre Kontrolle zu bringen, bis sie 189 v. Chr. von den Römern geschlagen wurden. Akademos. Der Bezirk des Heros Akademos in Athen, in dem sich die Mitglieder der 388 v.Chr. begründeten platonischen Philosophenschule versammelten. Der Ausdruck „Akademie" leitet sich von dieser Institution her. Akosmismus (von griech. ctKoano 'am Zor und —> 'am Karthachdeschoth). Die Formulierung findet sich auch auf den Münzen der Stadt Sidon. 'am Zor (phönizisch); „das Volk von Tyros". Name für das maßgebliche staatliche Gremium der Stadt -»• Tyros ( - » ' a m Zidon und ^ 'am Karthachdeschoth). Diese Formulierung findet sich als Aufschrift auf den Münzen der phönizischen Stadt Tyros. Amalek / Amalekiter. N o m a d e n s t a m m auf der nördlichen Sinaihalbinsel, der nach der Tradition in der Frühzeit - > Israels dessen ständiger Feind g e w e s e n sein soll (z. B. Richter 3,13; 6,3), nach Exodus 1 7 , 8 - 1 6 von - » Mose (Personenverzeichnis), nach 1 Samuel 15 von Saul (Personenverzeichnis) besiegt und von David (Personenverzeichnis) endgültig unterworfen (2 Samuel 8,12) wurde. Nach Numeri 13,29 „wohnen die Amalekiter im Südland, die Hethiter, Jebusiter und Amoriter auf d e m Gebirge, die Kanaaniter aber w o h n e n am Meer und am Jordan"; siehe auch 1 Samuel 15,7; 27,8; 3 0 , 1 . 1 3 - 1 4 . Amalek ist der Inbegriff des den Kulturlandbewohnern feindlich gesonnenen Beduinen. amanah; mos Tl. (hebr.): 'amänäh; „Bündnis". Bezeichnet wie der sonst übliche Begriff berit einen zwischen Jahwe und d e m Volk geschlossenen —> Bund (Nehemia 10,1). Amarna, teil el-amarna. In Mittelägypten gelegener Ruinenhügel der altägyptischen Stadt Achet-Aton (siehe die Karte, oben, S. 154), die unter d e m König Amenophis IV. Echnaton (Personenverzeichnis) im Zuge religiöser Reformen Reichshauptstadt w u r d e (-> Ägypten). Hier w u r d e bei A u s g r a b u n g e n 1887 das Tontafelarchiv der - > Amarnabriefe gefunden. Amarnabriefe. Briefe aus d e m in A m a r n a entdeckten Tontafelarchiv. Dieses Archiv enthält die diplomatische Korrespondenz der Könige A m e n o p h i s III. (Personenverzeichnis) und Amenophis IV. —> Echnaton (Personenverzeichnis) vor allem mit ägyptischen Vasallen in Syrien / Palästina (-> Ägypten). Als A b s e n der erscheint u . a . der Stadtkönig von —> Jerusalem. Die in akkadischer Keilschrift verfaßten Briefe erhellen die politische und soziale Situation im Syrien / Palästina des 14. Jahrhundert v.Chr. Die - » Habiru- und Sa G a z - G r u p p e n , von deren Übergriffen auf die Stadtstaaten in den Briefen die Rede ist, w e r d e n mit den späteren Hebräern des Alten Testaments in Verbindung gebracht.

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Amendierung. Bezeichnet die Änderung, Berichtigung oder Ergänzung durch Zusätze der bislang geltenden Gesetzestexten. 'amme haarezoth; nüngn -b» Tl. (hebr.): 'amme hä'araesöt; „Landbevölkerung". Plural zu - > 'am ha arez. Rituell inkorrekt lebende Personen. Ammon/Ammoniter. Stamm bzw. Volk auf dem mittleren transjordanischen Hochplateau mit Zentrum in Rabbat-Ammon, dem heutigen Amman (siehe die Karte, oben, S. 155). Das Volk der Ammoniter entsteht aus der kanaanäischen Bevölkerung der um 1200 v.Chr. zerstörten kanaanäischen Stadtstaaten in Transjordanien. Das ammonitische Gebiet wurde unter -+ David (Personenverzeichnis) und - » Salomo (Personenverzeichnis) israelitisch okkupiert, nach Salomos Tod wieder selbständig und in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. unter assyrische Oberhoheit (-> Assyrien) gestellt. /4mon(ägypt.); „der Verborgene", „der Unsichtbare". Ägyptischer Gott der Stadt - » Theben. Durch Verbindungen mit anderen Göttern und Götterkreisen erhielt er seit dem Mittleren Reich (-» Ägypten) in der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v.Chr. eine dominante Stellung im ägyptischen - » Pantheon. Er galt als Schöpfer-, Königs- und Fruchtbarkeitsgott. Amoriter. Nachbarvolk Israels, das nach der Tradition zur kanaanäischen Urbevölkerung gerechnet wird. Im Alten Testament treten die Amoriter entweder als Gebirgsvolk (z.B. Josua 10,5-6), als ostjordanische Gruppierung in einem eigenen politischen Verband (Numeri 21) oder als Bewohner des ganzen Landes auf (u.a. Richter 6,10), was eine Verallgemeinerung in späterem Sprachgebrauch ist. Amphiktyonie/amphiktyonisch (von griech. ducjiiK-cwvia Tl.: amphiktyonia; „Bund der Umwohnerschaft"). Ein kultisch bestimmter Bund von Völkern in der Umgebung eines Heiligtums, zu dessen Schutz und zur gemeinsamen Begehung von Festen, besonders im antiken Griechenland. anaschim; d-bjk Tl. (hebr.): 'anäsim; „Männer"; im Plural einer Genitivverbindung: ansehe; "038 Tl.: 'anSe. Plural zu —> isch. Bezeichnet auch die „Bürger", „Einwohner", „Krieger" und „Untergebene". anaschim rekim; c p n Tl. (hebr.): 'anäsim reqTm; „Arme", „Besitzlose". Bezeichnung für die Schicht der sozial Deklassierten. Anathot. Ort im Gebiet des Stammes Benjamin ( - » Benjaminiten) und Heimat des Propheten - » Jeremia (Personenverzeichnis) (Jeremia 1,1). Wahrscheinlich mit dem 5 km nordöstlich von - » Jerusalem gelegenen heutigen Ort ras el-charubbe (arab.) identisch. Angelologie.

Wissenschaftlicher Begriff für die Lehre von den - » Engeln.

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Animismus (von lat. anima; „Seele"). Begriff der Wissenschaftssprache. Die Animismustheorie wurde von dem britischen Anthropologen Edward Burnett Tylor ( 1 8 3 2 - 1 9 1 7 ) entwickelt. Aufbauend auf der Vorstellung, daß in jedem Wesen eine Seele sei, trug Tylor eine Religionstheorie vor, wonach Menschen Träume, Visionen oder Krankheitszustände mit Hilfe dieser Vorstellung erklärten. Aus dem Seelengedanken soll sich der Glaube an Geister und schließlich an Götter entwickelt haben. Siehe dazu oben, S. 239. Anomismus (wo griech. dvoniaTI.: anomia; „Gesetzlosigkeit"). Bezeichnung einer Form religiöser Weltablehnung als Ablehnung weltlicher Gesetze. Der Anomismus beinhaltet in seiner radikalen Ausprägung die Vorstellung, daß die Gebote der Welt nicht für den seiner Gottbesessenheit Versicherten gelten. Der Anomismus kann sich sowohl mit einer asketischen wie mit einer libertinistischen Ethik verbinden. ansehechaili^n-nix Tl. (hebr.): c änse hajil; „Männer von Besitz", „tüchtige Männer". Bezeichnung für den Vollbürger. ansehe hamilehamah; nanban Tl. (hebr.): 'anse hämmilhämäh; „Männer des Kampfes/Krieges", „Kämpfer/Krieger". Bezeichnung für die wehrfähigen Bürger. Anthropolatrie (von griech. äv0pümo Mesopotamien. Für die Geschichte des frühen Christentums ist das syrische Antioehia von Bedeutung, da es die erste heidenchristliche Gemeinde beherbergte und erstes Missionszentrum des Apostels Paulus (Personenverzeichnis) war. Anu. Mesopotamischer Himmelsgott und Herr der Götter. Anu gilt als Vater der Göttin Istar.

Glossar

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Apokalyptik. Wissenschaftsbegriff für die den Apokalypsen z u g r u n d e l i e g e n d e Weltdeutung im jüdischen und frühchristlichen Kontext. Sie knüpft an die - > Eschatologie der Propheten mit der Erwartung an, daß nach einer zukünftigen Katastrophe es für einen Rest eine neue Geschichte g e b e n werde. Dieses Geschehen wird apokalyptisch universalisiert zu d e m einer Vernichtung dieser Welt in den Schrecken einer Endzeit, auf die die göttliche N e u s c h ö p f u n g einer neuen Welt folgen werde, in der das Reich Gottes zur Herrschaft komme. Apokryphen (von griech. dKÖKpu^og Tl.: apokryphos; „verborgen"). Im hellenistischen S p r a c h g e b r a u c h werden geheim gehaltene heilige Bücher besonders der Mysterienreligionen als apokryph bezeichnet; ebenso im jüdischen und christlichen S p r a c h g e b r a u c h die nicht in den Kanon aufgenommenen, d o c h den anerkannten biblischen Büchern nach Anlage und Inhalt ähnlichen Schriften. So wurden die in den hebräischen Kanon des Alten Testaments, der auch der der Kirchen der Reformation ist, nicht a u f g e n o m m e n e n Schriften des Kanons der griech. —> Septuaginta als A p o k r y p h e n bezeichnet ( - » Pseudepigraphen). Siehe dazu oben, S. XXIII. Apollon. Griechischer Gott der Mantik und der Musik; Garant für Recht, Ordnung und Frieden mit Verbindung auch zur Heilkunst. Berühmt war in der Antike das delphische Apollonorakel. Apologeten (von griech. outo^oyeicGai Tl.: apologeisthai; „sich mit Worten verteidigen"). G r u p p e von christlichen Schriftstellern (vor allem des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr.), die sich in ihren Verteidigungsschriften an den Kaiser oder an die Öffentlichkeit wandten, um das Christentum g e g e n unberechtigte Verleumd u n g e n zu verteidigen. Gleichzeitig stellten sie das Christentum als vernünftig, sittlich hochstehend und politisch zuverlässig dar. Zu ihnen zählten Aristides, Justin, Tatian, Athenagoras, Melito von Sardes und Theophil von Antiochien. Apostasie (von griech. anoaxaaia Tl.: apostasia; „Abfall", „Aufstand"). Bezeichnet den Abfall von einer Lehre oder Glaubensüberzeugung. Aposteldekret. In Apostelgeschichte 1 5 , 2 3 - 2 9 beschriebene Übereinkunft zwischen - » Paulus (Personenverzeichnis) und der Urgemeinde von - » Jerusalem, die das Z u s a m m e n l e b e n von Juden- und Heidenchristen in Antiochia sichern sollte. Apostelgeschichte. Die Apostelgeschichte des Lukas gibt einen Bericht über das nachösterliche Wirken der Jünger Jesu sowie des Apostels Paulus (Personenverzeichnis). Sie beschreibt die Ausbreitung des Urchristentums und die früheste Geschichte der Kirche. Apostelkonzil. In Apostelgeschichte 1 5 , 1 - 2 1 und Galater 2 , 1 - 1 0 geschilderte Zusammenkunft der A b g e s a n d t e n der antiochenischen Gemeinde, Paulus (Personenverzeichnis) und Barnabas, mit der Urgemeinde von Jerusalem

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und deren Vertretern Jakobus, - » Petrus (Personenverzeichnis) und Johannes. Gegenstand war der Versuch einer Einigung über die von Paulus vertretene beschneidungsfreie Heidenmission. Apostolat {von griech. ¿7:00x0X11 Tl.: apostole; „Apostelamt"). Theologischer Begriff für das Verkündigungs- und Missionsamt, das auf die von Jesus Christus eingesetzten Apostel und ihre Nachfolger zurückgeführt wird. Aramäer. Stämmegruppe, die sich in der zweiten Hälfte des 2. vorchristlichen Jahrtausend von Nordsyrien und Nordmesopotamien (-> Mesopotamien) aus verbreitete und im 1 0 . - 9 . Jahrhundert v.Chr. in Syrien Kleinstaaten gründete. Einflußreich ist u. a. das aramäische Fürstentum von - > Damaskus. Archeget (griech. äpxTlYetn? Tl.: archegetes; „Anführer", „Begründer"). Titel von Heroen und Anrufungsformel für Herakles und Apollon. Archetypos (von griech. dpxii Tl.: arche; „Anfang" und -nkoqTI.: typos; „Gepräge", „Bild": „Urtypus", „Urbild"). In der klassischen griechischen Philosophie der Ur- und Inbegriff einer Sache. 'arel; 'ris Tl. (hebr ): 'ärel; „Unbeschnittener". Auch als Schimpfwort für die -> Philister benutzt; siehe Genesis 17,14 und Richter 14,3. Arhat (Sanskrit). Nach buddhistischem Verständnis der Heilige bzw. Vollendete. Arkandisziplin (von lat. arcanum; „Geheimnis"). Das den in Riten und Geheimnisse Eingeweihten auferlegte Geheimhaltungsgebot gegenüber Außenstehenden. Armenecke. Nach Levitikus 19,9-10; 23,22 sollen die Felder nicht bis in die Ecken abgeerntet und die übriggebliebenen Früchte für die Armen stehen gelassen werden. ascham; DOS Tl. (hebr.): 'äsäm; „Schuldopfer". Asebie{von

griech. daeßeiaTI.: asebeia; „Unglaube"). Gottlosigkeit, Frevel.

Askese (von griech. äoKr|ot(;TI.: askesis; „Übung"). Ursprünglich die Zucht, das Training und die Enthaltsamkeit der Athleten im antiken Griechenland; später wird der Begriff Askese auch allgemein zur Bezeichnung der Enthaltsamkeit im ethischen Sinne gebraucht. Askese kann sich in verschiedenen Ausprägungen und Stufen als Meiden bestimmter Speisen und Getränke, Kontrolle von Gefühlsregungen und Entsagen geschlechtlichter Genüsse, bis hin zur völligen Abkehr von der Welt äußern. Von der weltflüchtigen Askese ist die innerweltliche Askese als Sublimierung von Trieben, Gefühlen und materiellen Bedürfnissen bei gleichzeitiger Bejahung des Handelns in den Ordnungen der Welt unterschieden.

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Assuan Papyri. Der in der Forschung des frühen 20. Jahrhunderts gebräuchlic h e Name für die auf der Insel - » Elephantine gefundenen aramäischen Papyri. Assur. Älteste Hauptstadt des Reichs - » Assyrien, am Westufer des Tigris gelegen. A u c h deren Stadtgott trug den Namen „Assur"; er w u r d e zum Reichsgott der Assyrer, die für ihn die Weltherrschaft beanspruchten. Der Name von Stadt und Gott w u r d e auch als Bezeichnung des assyrischen Reiches und seiner Macht gebraucht. In neuassyrischer Zeit war Assur kultisches Zentrum des Reiches neben Ninive als politischem Zentrum. Siehe die Karte, oben, S. 154. Assyrien/Assyrer. Das Kernland Assyriens lag zwischen Tigris und großem Z a b (siehe die Karte, oben, S.154). Das Reichsgebiet des assyrischen Reiches dehnte sich auf d e m Höhepunkt seiner Macht im 1. Jahrtausend v. Chr. über den gesamten Fruchtbaren H a l b m o n d von Südmesopotamien ( - > Mesopotamien) bis - » Ä g y p t e n aus (zum Folgenden siehe die Chronologie der altorientalischen und biblischen Geschichte, oben, S. 147. 149). Die Expansion des neuassyrischen Reiches begann im 9. Jahrhundert v. Chr. und nahm mit den Königen Tiglat-Pileser III. ( 7 4 5 - 7 2 7 v.Chr.) und Sargon II. ( 7 2 2 - 7 0 5 v.Chr.) in jährlichen Feldzügen an Effektivität zu. Letzterem fiel das Nordreich Israel mit der Eroberung - > Samarias ( 7 2 2 - 7 2 0 v.Chr.) endgültig zum Opfer. G e g e n seinen Nachfolger - » Sanherib (Personenverzeichnis) organisierte der judäische König - > Hiskia (Personenverzeichnis) einen Aufstand, der zu einem Feldzug Sanheribs g e g e n - » J u d a zur Eroberung zahlreicher Städte wie Lachisch und zur Belagerung - » J e r u s a l e m s führte. Unter den Königen A s a r h a d d o n und Assurbanipal (Personenverzeichnis) konnte die assyrische Herrschaft bis Ä g y p t e n ausgedehnt werden. Die jährlichen Feldzüge ließen die Kraft des Reiches angesichts überdehnter Grenzen erlahmen, was zu einem schnellen Z u s a m m e n b r u c h des Reiches führte, der mit der Eroberung der Hauptstadt - > Ninive 612 v.Chr. durch die Babylonier und Meder besiegelt wurde. Zur Geschichtsschreibung der Geschichte und Kulturgeschichte Assyriens siehe die Einleitung, oben, S. 8 Anm. 26, mit der dort a n g e g e b e n e n Literatur. Astarte. Kanaanäische Göttin der Fruchtbarkeit, deren Kult auch in Israel ausgeübt w u r d e (1 Könige 11,5; 2 Könige 23,13). Paredra des Gottes - » El. Astralmythologie. Religiöse Verehrung der Gestirne als Götter, aus der sich die Astrologie, d. h. der Glaube an den Einfluß von Sonne, Mond, Planeten, Tierkreiszeichen auf Menschenschicksale und Weltgeschehen entwickelte. Asylstädte. Zufluchtsstätten für Verfolgte. In Israel sollten die Asylstädte (Numeri 3 5 , 9 - 2 9 ; Deuteronomium 1 9 , 1 - 1 3 ; Josua 20) den Totschläger, nicht aber den Mörder (siehe 1 Könige 2 , 2 8 - 3 4 ) vor der Blutrache schützen. Athen. Stadt in Griechenland, deren Besiedelung seit d e m 3. Jahrtausend v.Chr. nachweisbar ist. Athen war in der klassischen Zeit die größte Stadt Griechenlands und Zentrum von Handel und Kultur. Eine frühe Erweiterung erfuhr

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Glossar

Athen um 1000 v. Chr. durch den -> Synoikismos des Theseus, eine Zusammensiedelung der Herren der mykenischen Burgen in Attika (siehe die Karte, oben, S. 157). Ätiologie {von griech. aixiaTI.: aitia; „Ursache"). Erklärung und Legitimation politischer, kultischer, beruflicher Einrichtungen und Riten oder auffallender Naturerscheinungen aus einer einmaligen Setzung durch Götter oder große Heroen der Vergangenheit. Im Alten Orient werden Ätiologien u.a. als Mythen oder Epen, im Alten Testament als Sagen vorgetragen. Attika. Landschaft in Mittelgriechenland, zu der auch das Stadtgebiet von Athen gehört. Auguren (von lat. augere; „wachsen machen", „befruchten", „vermehren"). Priesterliches Kollegium in Rom, das, ursprünglich wohl mit Fruchtbarkeitsriten befaßt, bis in die Kaiserzeit durch die Deutung des Götterwillens in Form der Beobachtung meteorologischer Erscheinungen sowie des Vogelfluges (Auspizien) großen Einfluß auf die politischen Entscheidungen der römischen Magistrate besaß. Baal;bs3 Tl. (hebr.): ba'al (PI.: Baalim)\ Appelativum für „Herr", „Besitzer". Eigenname einer kanaanäischen Gottheit, die von -> Elia (Personenverzeichnis) und -> Hosea (Personenverzeichnis) bekämpft wurde, so der Baal von - > Tyros, dessen Kult der König -> Ahab (Personenverzeichnis) in -+ Samaria eingeführt hatte (1 Könige 16,31 - 3 2 ) und dessen Tempel - » Jehu (Personenverzeichnis) zerstörte (2 Könige 10,18-28). Bei Hosea und in seinem Gefolge bei -> Jeremia (Personenverzeichnis) findet sich die Anklage gegen den mit Fruchtbarkeitsriten verbundenen Baals-Kult der Israeliten (z. B. Hosea 2,15; Jeremia 2,23). Baalberit;m? bsz Tl. (hebr.): ba'al berTt; „Herr des Bundes", „Bundesbaal". Bezeichnung eines Gottes im vorisraelitischen Sichern, dem nach Richter 9,4 dort ein Tempel geweiht war. Baal zebul; bnt bsi Tl. (hebr.): ba'al zebul; „Baal, der Erhabene". Name eines Gottes, der nach 2 Könige 1 , 2 - 1 6 in Ekron verehrt worden sein soll, biblisch aber zu Baal-zebub („Fliegenbaal") verballhornt und so im Deutschen als Beelzebub zur Bezeichnung für den Satan wurde. baala /baalat; rfjsg /n"?i>n Tl. (hebr.): ba'aläh / ba'alat; „Baalsort". Mehrfach belegtes Toponym (Josua 15,9-10.29 u. ö.). Babel; "733 Tl. (hebr.): bäbael. Bezeichnung für —> Babylon. Babel-Bibel-Streit. In dem von Friedrich - * Delitzsch (Personenverzeichnis) seit 1902 entfesselten Babel-Bibel-Streit ging es um das Maß der literarischen Ab-

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hängigkeit des Alten Testamentes von babylonischen Überlieferungen (-» Panbabylonlsmus). Babylon. Stadt am Euphrat südlich von Bagdad. Ihre kulturelle und politische Vormachtstellung in Mesopotamien wurde um 1700 v.Chr. von Hammurapi (Personenverzeichnis) begründet. Babylon blieb bis Alexander dem Großen (Personenverzeichnis) ein Zentrum der vorderasiatischen Welt. Siehe die Karten, oben, S. 154 und S. 157. Babylonien/Babylonier. Das altbabylonische Reich des frühen 2. Jahrtausends v.Chr. erreichte unter - » Hammurapi (Personenverzeichnis) durch die Eroberung von Klein- und Stadtstaaten am mittleren und südlichen Euphrat (siehe die Karte, oben, S. 154) Ihren Höhepunkt mit Zentrum in Babylon und dem Stadtgott Marduk als Reichsgott. Die babylonische Kultur, die die sumerische des 3. Jahrtausend v.Chr. integrierte, war von großer Strahlkraft bis nach Palästina und Ägypten. Im 1. Jahrtausend v.Chr. unter assyrische Herrschaft geraten konnte das neubabylonische Reich erst nach dem Untergang Assyriens unter -> Nebukadnezar II. (Personenverzeichnis) seinen Machtbereich bis nach Ägypten ausdehnen. In zwei Feldzügen (597 und 587/86 v. Chr.) wurde -»• Jerusalem erobert und die politische Führungsschicht ins babylonische Exil geführt. 539 v.Chr. brach das babylonische Reich unter den Schlägen des persischen Königs -> Kyros II. (Personenverzeichnis) zusammen und wurde Teil des Großreichs der Perser (siehe die Karte, oben, S. 157). Zur Geschichtsschreibung der Geschichte und Kulturgeschichte Babyloniens siehe die Einleitung, oben, S. 8 Anm. 26 und S. 41 Anm. 30, mit der dort angegebenen Literatur sowie die Tabelle zur Chronologie der altorientalischen Geschichte, oben, S. 147. 149). Baptisten. Im 17. Jahrhundert n.Chr. in Holland entstandene, vor allem in England und Nordamerika verbreitete, freikirchliche Gemeindebewegung von Calvinisten, die statt der Kindertaufe die Erwachsenentaufe durch Untertauchen praktizieren. barnaim;os: - n Tl. (aram.): br n'm. Aramäische Bezeichnung für den Gott wohlgefällig lebenden Menschen. Basan. Die heutigen Golan-Höhen; Gebirgsabfall und Hochebene östlich des Sees Genezaret (siehe die Karte, oben, S. 156). basar;iti2

Tl. (hebr.): bäsär; „Haut", „Fleisch", „Körperteil", „Körper".

Basileus;$aaiAeugTI.

(griech.): basileus; „König".

batkol;bip ra Tl. (hebr.): bat qöl; „Tochter-Stimme". Gemeint ist eine „Himmelsstimme", die als Ersatz für die Inspiration der Prophetie galt. Ein Beispiel für dieses Konzept der Himmelsstimme findet sich In der Szene der Berufung Jesu in Matthäus 3 , 1 3 - 1 7 .

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Glossar

bedu. -> Beduinen. Beduinen. Bezeichnung für Nomadenstämme des semitischen Lebensraumes, die in der Steppe und am Rande der Wüste als Clans und Stämme genealogisch strukturiert, meist auf der Wanderung nach Weide- und Wasserplätzen lebten. Beelzebub.

-> Baal zebul.

Beer-Lachai-Roirm-1 -ri1? i»? Tl. (hebr.): be'er lahaj ro'T; „Brunnen von Lachai-Roi". Brunnenstation in der südlichen Negev-Wüste auf dem Wege nach Kadesch. Beerscheba; "iss Tl. (hebr.): be'er sasba'; „Schwurbrunnen". Name einer judäischen Stadt im Negev (siehe die Karte, oben, S. 155). behemoth; rang Tl. (hebr.): behemöt. In Hiob 4 0 , 1 5 - 2 4 als Chaostier Bezeichnung des Nilpferds, in der jüdischen -> Apokalyptik ein Tier der Endzeit, das zusammen mit Leviathan geschlachtet wird. behirah; rryng Tl. (postbibl. hebr.): behTräh; „Wahlmöglichkeit"; „Willensfreiheit". Beisasse. Der Begriff des Beisassen bezeichnete im europäischen Mittelalter einen Städter ohne volles Bürgerrecht. Gemeint ist im antiken Zusammenhang ein Stand ohne eigenen Grundbesitz (Handwerker, Lohnarbeiter), der in einem Ort fest ansässig ist und im Miet- oder Pachtverhältnis zu einem Einheimischen steht. Bei (akkadisch [belu(m)]); „Herr". Epitheton des Gottes Enlil, der als Stadtgott von Nippur vom Sturmgott zum „Herrn der Menschen" aufstieg. In altbabylonischer Zeit (-» Babylonien) wurde mit dem Aufstieg vom Stadtgott von -> Babylon zum babylonischen Reichsgott auf —> Marduk das Bel-Epitheton übertragen. Bei llani (akkadisch); „Herr der Götter". Beiname des Reichsgottes als des höchsten Gottes im babylonischen - » Pantheon.

Marduk

ben; Tl. (hebr.): ben; „Sohn", „Person"; im Plural einer Genitivverbindung: bne; '33 Tl. (hebr.): bene. ben chail; "rn-jg Tl. (hebr.): ben hajil (PI.: bne chail); „Sohn/Person der Kraft/von Vermögen". Bezeichnung für den wehrfähigen Vollbürger (-» chail). Benjaminiten. Die Angehörigen des israelitischen Stammes - » Benjamin (Personenverzeichnis) (—> bne Jemini), der im judäischen Bergland angesiedelt war (siehe die Karte, oben, S. 155), aus dem —> Saul (Personenverzeichnis) hervorging und zu dessen Gebiet - » Gibea gehörte. Nach der Reichsteilung bildete

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Benjamin zusammen mit d e m Stamm —> J u d a das Südreich J u d a (siehe die Karte, oben, S. 156). b e / 7 f ; m 3 Tl. (hebr.): berit;

Bund", „Vertrag".

berit golam; n^is r n n Tl. (hebr.): berit c öläm; „dauernd gültiger Bund". Berserker (altnordisch); „Bärenfell", „Bärenhemd". In der Bedeutung von „Krieger im Bärenfell" Begriff aus der nordischen Sage. Die Berserker versetzten sich im Kampf in Ekstase oder Raserei, weil sie glaubten, daß der M e n s c h in diesem Zustand seine Seele aussenden und diese dann Bären- oder Wolfsgestalt annehmen könne. Sie galten als unverletzlich. Beschneidung. Die operative Entfernung der Vorhaut des männlichen Gliedes; sie war im Altertum als fester Brauch bei den —> Ägyptern, —> Edomitern, —> Ammonitern, —> Amoritern und Israeliten üblich, nicht aber bei den Assyrern, Babyloniern und - » Philistern (-> 'ärel). Die Beschneidung ist ursprünglich ein Initiationsritus, eine bei der Pubertät vollzogene Weihe zur Mannbarkeit; allerdings läßt sich der g e n a u e Sinn des Brauches nicht mehr ermitteln, d e n n hygienische Gründe dürften nur von untergeordneter Bedeutung gewesen sein. Vielleicht war die Beschneidung ursprünglich als ein Opfer der Vorhaut gedacht, durch das die Fruchtbarkeit des Mannes gesichert werden sollte. Anscheinend seit d e m Exil, in d e m sich die Beschneidung zu einem wesentlichen Unterscheidungsmerkmal gegenüber der heidnischen Umwelt entwickelte, w u r d e es für die Juden zur Pflicht, schon a m Kleinkind acht Tage nach der Geburt die Beschneidung vorzunehmen. Bestreichen der Türpfosten mit Blut. Vor d e m Auszug der Israeliten aus - > Ä g y p t e n soll nach der Tradition Jahwe den Ä g y p t e r n zehn Plagen geschickt haben, um den - » Pharao dazu zu bewegen, die Israeliten ziehen zu lassen. Die zehnte dieser Plagen ist die Tötung der Erstgeburt (Exodus 1 1 , 1 - 1 0 ; 1 2 , 2 9 33). Der Tötungsakt wird der direkten Einwirkung Gottes zugeschrieben, der durch Ä g y p t e n „geht" und die männlichen Erstgeborenen der Ägypter und ihres Viehs „schlägt" (Exodus 12,12.29). Zum Schutz der israelitischen Erstgeburten läßt Jahwe die Israeliten als Schutzzeichen ihre Häuser mit d e m Blut der PassaLämmer durch Bestreichen der Oberschwelle und der beiden Türpfosten (Exodus 12,13.23) kennzeichnen ( ^ Passa). Das Zeichen dient dazu, Jahwe bzw. d e m „Verderber" zu signalisieren, welche Häuser von der Bestrafung auszunehmen sind (Exodus 12,23). beth (von hebr. rrn Tl.: bajit; „Haus"; in einer Genitivverbindung: beth ¡va Tl.: bet). beth aboth; rras rrg Tl. (hebr.): bet 'äböt; „Vaterhaus". Gemeinhin steht der Begriff als Bezeichnung der Familie als Untereinheit der Sippe (Numeri 1 , 2 . 1 8 - 4 7 ; Richter 6,15; 9,1), gelegentlich aber für die ganze Sippe (1 Chronik 24,6) oder den Stamm (Numeri 17,17).

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beth din;]n n-g Tl. (hebr.): bet din; „Haus der Gerichtsentscheidung". Oberstes rabbinisches Gericht. Bethelrrg TL. (hebr.): bet 'el; „Haus Gottes". Bezeichnung eines Heiligtums nördlich von -> Jerusalem (siehe die Karte, oben, S. 156). Nach der Reichsteilung -> Israels wurde es mit einem Stierbild als Symbol des Gottes des Auszugs neben dem Heiligtum von Dan zu einem der beiden Reichsheiligtümer des Nordreiches Israel (1 Könige 12,25-30). Im 8. Jahrhundert v.Chr. bekämpfen die Propheten —> Arnos (Personenverzeichnis) und —> Hosea (Personenverzeichnis) den Staatskult in Bethel. Nach der assyrischen Eroberung im Jahre 724 v. Chr. (-» Assyrien) soll das Heiligtum von Bethel durch Josia (Personenverzeichnis) im 7. Jahrhundert v. Chr. zerstört worden sein (2 Könige 23,15). Bethlehem; DT}1? n-g Tl. (hebr.): bet laehasm; „Haus des Brotes". Stadt in —> Juda ca. 8 km südlich von Jerusalem (siehe die Karte, oben, S. 155), in der Tradition die Heimat - » Davids (Personenverzeichnis) (1 Samuel 16). Deshalb wurde von den Propheten das Kommen des -h> Messias aus Bethlehem erwartet (Micha 5 , 1 - 3 ) , was in der Geburtsgeschichte Jesu zur Geltung kam. Bhagavadgita (Sanskrit); „Das Lied des Erhabenen". Nach der Tradition von Krischna in Versen dargelegte Lehre; in den wesentlichen Teilen aus der Zeit um 300 n. Chr. stammend, ist die Bhagavadgita eine der wichtigsten heiligen Schriften des Hinduismus. Es ist Teil des -> Mahabharata und widmet sich theologischen, philosophischen und ethischen Fragen. bhikkshu (Sanskrit). Bezeichnung für den Bettelmönch, gelegentlich auch Mendikanten. Blutrache. Die Ahndung einer Tat am Täter, zu deren Vollzug die Mitglieder der von der Untat getroffenen Familie verpflichtet sind. Die Blutrache ist ein Rechtsinstitut der unmittelbaren Rechtsreaktion der geschädigten Familie, das dort greift, wo keine Gerichtsinstitutionen mit dem Delikt befaßt sind. bne Asaph;*}ox -jg Tl. (hebr.): bene 'äsäp; „Söhne Asaphs". Eine levitische Sängergilde am nachexilischen Jerusalemer - » Tempel. bne chail; ' r r r j g Tl. (hebr.): bene hajil. PI. von bne Chamor;-rarn;g

ben chail.

Tl. (hebr.): bene hamör; „Söhne Hamors".

bne Elohim;n'7f?$*:3 Tl. (hebr.): bene 'aelohim; „Göttersöhne". Nach Genesis 6,4 aus der Verbindung der „Töchter der Menschen" und der himmlischen Göttersöhne hervorgegangene „Gewaltige" auf Erden. bne has senua; niratsn Tl. (hebr.): bene hassenü'äh; „Söhne der gehaßten Frau". Im Zusammenhang der Geschichte Jerusalems in der nachexilischen

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Zeit im übertragenen Sinne für die Besitzlosen, Handwerker, Krämer, Diener und Bettler gebraucht. bneJemini;'TO' '33 Tl. (hebr.): bene jemTn!; „Benjaminiten". Die Nachkommen —> Benjamins (Personenverzeichnis) (Genesis 3 5 , 1 6 - 1 8 ) . bne Jisrael; ^¡prä- -jg Tl. (hebr.): bene jisrä'el; „Söhne Israels". Bezeichnung für die Israeliten, auch Selbstbezeichnung der -> Samaritaner. bne Korah; rri'p '33 Tl. (hebr.): bene qorah; „Söhne Korachs". Eine levitische Sängergilde am nachexilischen Jerusalemer - » Tempel. Bochim;c'D3

Tl. (hebr.): bokim; „die Weinenden". Ort in Israel (Richter 2 , 1 - 5 ) .

Boghazköi. stadt der

Heutiger Ort in Anatolien nahe der Ausgrabungsstätte der HauptHethiter Hattuscha, 180 km östlich von Ankara.

Brahmane (von Sanskrit Tl.: brahmana). Angehöriger der obersten —> Kaste des Hinduismus. Ursprünglich Bezeichnung für eine bestimmte vedische Priesterklasse, später für die Kaste der Priester schlechthin. Buch der Jubiläen. Nichtkanonische Paraphrase der Genesis (1. Buch Mose) unter Hinzufügung legendarischen Materials. Der Autor des Jubiläenbuches war Essener oder Hasidäer ( ^ Chasid). Das Werk dürfte in der Regierungszeit von - » Johannes Hyrkanos (Personenverzeichnis) entstanden sein. Bund;n"\2 Tl. (hebr.): berit; „Bund", „Vertrag". Der Begriff des Bundes bezeichnet ein gegenseitiges Verpflichtungsverhältnis, in dem der Aspekt der Selbstverpflichtung, der Verpflichtung eines anderen oder eine gegenseitige Verpflichtung im Vordergrund stehen kann. Mit dem Begriff des Bundes wird im Alten Testament sowohl eine Beziehung zwischen Einzelpersonen wie auch Gruppen, als auch zwischen Mensch und Gott bezeichnet. Wichtige Bundesschlüsse der letzteren Kategorie sind der Noahbund (Genesis 9), der Abrahambund (Genesis 15;17), der Mosebund (Exodus 1 9 - 3 4 ) und der Davidbund (Psalm 132). Eine Frühdatierung der Bundesmotivik in die Frühgeschichte einer israelitischen „Eidgenossenschaft" der vorstaatlichen Zeit ( ^ Israel) ist von der Alttestamentlichen Wissenschaft zugunsten eines spätvorexilischen oder exilischen Ursprungs der Berit aufgegeben worden. Siehe die Einleitung, oben, S. 45 Anm. 39, mit der dort angegebenen Literatur. Bundesbaal.

- » Baal berit.

Bundesbuch. Älteste Rechtssammlung des Alten Testaments in Exodus 2 0 , 2 4 23,12, die in der Wissenschaftssprache ihren Namen vom Bundesschluß in Exodus 24,7 erhielt. Das Bundesbuch wurde aus zwei ursprünglich selbständigen Rechtssammlungen in Exodus 2 0 , 2 4 - 2 2 , 2 6 und Exodus 2 2 , 2 8 - 2 3 , 1 2 zusam-

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Glossar

mengearbeitet. Die Sammlung Exodus 2 0 , 2 4 - 2 2 , 2 6 faßt ursprünglich profane Rechtssammlungen (-> mischpat) eines Konfliktregelungsrechts der Ortsgerichte (Exodus 2 1 , 1 8 - 3 2 . 3 3 - 2 2 , 1 4 ) und eines Todesrechts aus der Familie (Exodus 2 1 , 1 2 - 1 7 ) unter dem Aspekt der Jerusalemer Theologie zusammen. Dabei wird Jahwe in der Funktion eines königlichen Rechtshelfers der A r m e n in der Gesellschaft (Exodus 22,26) d u r c h die vorangestellten Schutzrechte der Sklaven (Exodus 2 1 , 2 - 1 1 ) und nachgestellten Schutzrechte der Armen (Exodus 2 2 , 2 0 - 2 6 ) gezeichnet. Die Sammlung Exodus 2 2 , 2 8 - 2 3 , 1 2 integriert profanes Prozeßrecht (Exodus 2 3 , 1 - 3 . 6 - 8 ) in den theologischen Horizont der die Herrschaft Gottes über Mensch und Natur zum Ausdruck bringenden Aussonderungsgebote (Exodus 2 2 , 2 8 - 2 9 ; 2 3 , 1 0 - 1 2 ) und hat ihren Skopus im Ethos der Feindesliebe (Exodus 2 3 , 4 - 5 ) . Im Bundesbuch werden diese Sammlungen unter armentheologischem Aspekt als Rahmen (Exodus 2 1 , 2 - 1 1 ; 2 3 , 1 0 - 1 2 ) zusammengefügt. Siehe die Einleitung, oben, S . 9 A n m . 3 2 , sowie S. 112 Anm. 69, mit der dort angegebenen Literatur. Bundesheerbann. Bezeichnung für das Heer des vorstaatlichen -h> Israels, das sich aus freien Bauern rekrutierte und nur im Kriegsfall einberufen wurde. Die Bedeutung des Heerbannes ließ nach, als der König David (Personenverzeichnis) ein stehendes Berufsheer einführte. Bundeslade.

-> Lade Jahwes.

Bybios. Handelsstadt zu Füßen des Libanongebirges ( - » Phönizien) mit engen Handelsbeziehungen in den gesamten Mittelmeerraum und engen kulturellen Beziehungen zu Ägypten als einem vornehmlichen Handelspartner (siehe die Karte, oben, S. 154).

Cäsarea. Name zahlreicher Stadtgründungen zu Ehren römischer Kaiser (von lat. Caesar: „die Kaiserliche [Stadt]"). Neben dem in der Nähe der Jordanquellen bei Banias gelegenen Cäsarea Philippi ist das 30 km südlich des Karmel am Mittelmeer gelegene Cäsarea maritima die wohl bekannteste palästinische Stätte dieses Namens. Cäsarea maritima wurde von Herodes dem Großen ( 3 7 - 4 v.Chr.) zu Ehren des römischen Kaisers Augustus großzügig ausgebaut. Es diente als Haupthafen und war zeitweise Sitz des römischen Statthalters. casus foederis (lat.); „Bündnisfall". Bezeichnung für das Eintreten einer Bündnisverpflichtung. chabarah.

chaburah.

chaber;-an Tl. (hebr.): haber (PI.: chaberim); „Freund", „Genosse". Rabbinische Bezeichnung für eine Person, die die jüdischen Gesetze strikt befolgt. Gegensatz zum 'am ha arez.

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Glossar chabiru.

habiru.

chaburah (von hebr. chaber: m a n Tl.: habüräh; „Genossenschaft"). Bezeichnung für die Pharisäer-Genossenschaften, in denen man sich gegenseitig in Fragen der Schriftauslegung und der Lebensführung, auch ganz konkret In praktisch-materiellen Dingen, beriet und unterstützte. chail;b:n Tl. (hebr.): hajil. Das semantische Spektrum des Begriffes umfaßt die Bedeutungen: 1. Kraft, Stärke; 2. Tugend, Tüchtigkeit; 3. Vermögen, Reichtum; 4. Heeresvolk, Heeresmacht, Heer. ben chail. Charisma; xapia|iaTI. (griech.): Charisma; „Gnadengabe", „Geschenk". Eine als außeralltäglich geltende Qualität einer Persönlichkeit, um derentwillen sie als mit übernatürlichen oder übermenschlichen oder mindestens spezifisch außeralltäglichen, nicht jedem andern zugänglichen Kräften oder Eigenschaften begabt oder als gottgesandt oder als vorbildlich und deshalb als „Führer" gewertet wird. chasah; nrn Tl. (hebr.): hzh; „sehen", „schauen". chasid; Ton Tl. (hebr.): häsid (PI.: chasidim);

„der Fromme".

Chasidim-ha-Rischonim; c-räinn c"rort Tl. (hebr.): hassTdim häri'sonim; „die ersten, frühen Frommen". Die Bezeichnung wird im Talmud in der Bedeutung von „Frommen der alten Zeit" zur Bezeichnung von Vorgängern der Pharisäer und Rabbinen benutzt, ohne daß sich die Frömmigkeitsbewegung historisch genauer abgrenzen ließe. chazerim; Stadt.

cnsn Tl.: haserim; „Lager". Unbefestigte Orte im Gegensatz zur

chattat; nxtan Tl. (hebr.): hattä't; „Sündopfer". cheber;inn

Tl. (hebr.): hsebaer; „Verband", „Genossenschaft".

cheber hajjehudim; wiwn -nn Tl. (hebr.): hsbasr hajjehüdim; „Verband der Judäer". Bezeichnung für den judäischen Volksverband. chelek;p^n Tl. (hebr.): helaeq; „Teil", „Anteil", „Landlos". Im übertragenen Sinne das zugeteilte oder ererbte Grundstück im Sinne des griechischen —> Kleros. cherdath Elohirrr, ••rfri! rnnn Tl. (hebr.): haerdat 'aelohim; „Gottesschrecken". cherem; n i n Tl. (hebr.): heraem; „Bann". Ein religiöses Konzept, das bei einem militärischen Sieg über den Feind dessen Vernichtung, unter Umständen mit-

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Glossar

samt Frauen, Kindern, Vieh und sonstigem Besitz als religiöse Verpflichtung im Sinne einer Weihe an die Gottheit vorsieht. Cherub; nn? Tl. (hebr.): kerüb. Halb tier-, halb menschengestaltiges Mischwesen. Cheruben sind in der Bildkunst des alten Vorderen Orients zahlreich belegt, vor allem in Assyrien. Das Alte Testament versteht sie als mythische Wesen der Umgebung Jahwes (Genesis 3,24; Psalm 18,11), bildlich im Tempel von -> Jerusalem nachgestellt (1 Könige 6 - 8 ; Ezechiel 41). Cheta / Chetiter.

Hethiter.

chok; p n Tl. (hebr.): hoq (PI.: chukim)\ „Gesetz". Bezeichnung für eine Form religiös motivierten Rechts (-> Debarim), das charakteristisch geschieden ist vom profanen Fallrecht der mischpatim (—> mischpat). chokek; pp m? Tl. (hebr.): mehoqeq; „Anführer". chokma; nopn Tl. (hebr.): hokmah; „Weisheit". Bezeichnung einer Weltdeutung intellektueller Kreise und ihrer Literatur in - » Ägypten und im Alten Testament (-»Weisheit). chorim; t r - m Tl. (hebr.): hörim; „Edle", „Freigeborene". choseh;nfn

Tl. (hebr.): hozaeh; „Seher". (von grlech. xPWoXöyoi; Tl.: chresmologos; „Orakelkundiger").

Chresmologe Wahrsager.

Chronistik. Unter dem Begriff der Chronistik werden die beiden Bücher der Chronik sowie häufig auch die Bücher Esra und Nehemia zusammengefaßt. chthonisch (von griech. xötovTl.: chthön; „Erde"). Als „chthonlsche Mächte" werden die unter der Erde weilenden Toten, Gottheiten und Heroen bezeichnet. Chthonische Gottheiten haben ambivalenten Charakter, sie können lebensfördernd oder todbringend sein. chuk.

chok.

chukah;^pn

Tl. (hebr.): huqqäh; „Gesetz". ^ chok.

chukath golam; •'jic npn Tl. (hebr.): huqqat "öläm; „ewiges Gesetz". chukim; n'pn Tl. (hebr.): huqqim; „Gesetze". -> chok. chukkot; nipn Tl. (hebr.): huqqöt; „göttliche Satzungen".

Glossar

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classis (lat.). Bezeichnung für die voll wehrfähigen, politisch und ökonomisch privilegierten Geschlechter. Clientel (von lat. clientela; „Gefolgschaft", „Schutzgenossenschaft"). Begriff der römischen Rechtsgeschichte, der eine Gefolgschaft Schutzbefohlener, die sich an einen Mächtigen angeschlossen haben, bezeichnet. In diesem Sinne können auch ganze Stämme zur Clientel mächtigerer Stämme werden. Colonen (von lat. colonus; „Bauer", „Pächter"). Der Begriff stammt aus der römischen Geschichte und bezeichnet die von den Großgrundbesitzern abhängigen Bauern. Connubium.

Konnubium.

cönobitisch (von griech. KOIVO Alexander des Großen (Personenverzeichnis) und wurde 64 v. Chr. von den Römern erobert. Dan /Daniten. Stamm Israels, der nach der Tradition westlich von - » Jerusalem siedelte (Richter 1 3 - 1 6 ) und nach Norden in das Quellgebiet des Jordans abwanderte (siehe die Karte, oben, S. 155). Nach der Eroberung der Stadt—> Lajis / Lajisch benannten die Daniten die Stadt in Dan um (Richter 18). Von —> Jerobeam I. (Personenverzeichnis) wurde dort eines der beiden Reichsheiligtümer neben dem in Bethel errichtet. Daniel-Literatur. Zur Danielliteratur gehören neben dem bereits aus verschiedenen Teilen - zum Teil in hebräischer, zum Teil in aramäischer Sprache - zusammengewachsenen kanonischen Danielbuch auch noch Zusätze (u.a. die Susanna-Erzählung und die Geschichte von Bei und dem Drachen), welche sich nur in den griechischen Übersetzungen des Alten Testaments finden.

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Glossar

debar Elohim; n-ri% -137 Tl. (hebr.): debar 'aelohim; „Wort Gottes". Bezeichnung für das Wort Gottes, das insbesondere an den Propheten ergeht. Debarim; • " n i Tl- (hebr.): debarTm. Ethische und rechtliche Weisungen der Priester im Gegensatz zum justitiablen Fallrecht der Mischpatim (-> mischpat). debar Jahwe; nirr 137 Tl. (hebr.): debar jhwh, „Wort —> Jahwes" (-> debar Elohim). Deborakrieg. Krieg der nord- und mittelpalästinensischen Stämme unter der Führung der Richterin Debora (Personenverzeichnis) und des Feldherrn Barak (Personenverzeichnis) gegen den König -> Sisera (Personenverzeichnis) (Richter 4) um 1100 v. Chr. Der Sieg der Israeliten (-> Israel) wird im —> Deboralied besungen (Richter 5). Deboralied. Richter 5 , 2 - 3 1 a . Es besingt den Sieg von nord- und mittelpalästinensischen Stämmen über —> Sisera (Personenverzeichnis), das von der Tradition der Prophetin Debora (Personenverzeichnis) zugeschrieben wird (Richter 5,1), da sie in Richter 5,7.12 angeredet wird. Das Deboralied, das weithin in der Alttestamentlichen Wissenschaft als eines der ältesten Zeugnisse im Alten Testament gilt, hat zentrale Bedeutung für die Rekonstruktion der Geschichte des frühen Israel. Das Fehlen —> Judas in der Aufzählung der Stämme in Richter 5 , 1 4 - 1 8 weist darauf hin, daß Juda zu dieser Zeit noch nicht zum Stämmeverband Israel gehörte. Deisidaimonie; 5eioi8ai|xovia Tl. (griech.): deisidaimonia; „Gottesfurcht". Die der in das menschliche Leben hineinwirkenden göttlichen Macht entgegengebrachte Ehrfurcht, bei den Griechen bereits vom 4. Jahrhundert v. Chr. an die zu Furcht werdende Haltung, die den Menschen dazu führte, bei allen Gelegenheiten magische Riten (-> Magie) vorzunehmen. Dekalog. Die Bezeichnung Dekalog leitet sich von der griechischen Übersetzung von SeKcAöyoi; Tl.: dekalogos („Zehn-Wort") des hebräischen Äquivalents D'-oin rni?i) Tl.: 'asaeraet haddebärTm (Deuteronomium 4,13; 10,4; Exodus 34,28) für eine Reihe von religiösen und ethischen Grundgeboten in Exodus 20 und Deuteronomium 5 („ethischer Dekalog") und kultischen Geboten in Exodus 34 („kultischer Dekalog") ab. Bereits Johann Wolfgang von Goethe sah in den Gebotswerken in Exodus 20 und Exodus 34 literarische Parallelüberlieferungen. Über Herkunft und Alter des „ethischen Dekalogs" gehen die Meinungen stark auseinander. Während einige Exegeten ihn nach wie vor auf Mose (Personenverzeichnis) zurückführen, ist er eher auf die Zeit des - » Exils als Ergebnis deuteronomistischer Redaktion selbständiger Gebotsgruppen zurückzuführen. Die ersten fünf Gebote in Exodus 2 0 , 3 - 1 2 gehen auf eine Reihe von Sakralgesetzen zurück, die ihren Niederschlag auch in Exodus 3 4 , 1 2 - 2 6 gefunden haben. Alleinverehrungsanspruch, Bilderverbot und Magieverbot (Exodus 20,7) sichern ursprünglich die Reinheit des Jahwe-Kultes in Israel. Davon geschieden

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sind profane Normen, die auf Familie und Ortsgerichtsbarkeit zurückgehen. Das Elterngebot und die ursprünglich selbständige Reihe der kurz formulierten Verbote der Tötung, des Ehebruchs und des Menschendiebstahls in Exodus 2 0 , 1 2 - 1 5 hatten ihren ursprünglichen Ort in der Familie. Das folgende Gebot in Exodus 20,16 gehört in die Ortsgerichtsbarkeit und reagiert mit dem Verbot des Falschzeugnisses als ältestem Prozeßrecht auf die Gefährdung des Zeugenbeweises. Das Verbot, die wirtschaftliche Grundlage des Nächsten zu zerstören (Exodus 20,17), reagiert auf die zunehmenden sozialen Spannungen in der israelitischen Königszeit. Die exilische Redaktion des Dekalogs integriert durch die Zusammenstellung die profanen Gebote in einen theologischen Horizont. Seine theologische Mitte erhielt der Dekalog im Sabbatgebot, das die Unterstellung der gesamten Arbeitswelt unter die Herrschaft Gottes mit besonderem Akzent auf dem Schutz der Schwachen in der Gesellschaft ausdrückt. Im Deuteronomium wird das kurzgefaßte Reformprogramm des „ethischen Dekalogs" in Deuteronomium 1 2 - 2 6 breit ausgeführt. Im sog. „kultischen Dekalog" in Exodus 3 4 , 1 0 - 2 6 werden Bundschluß-, Fremdgötter- und Bilderverbot, Gebote zum Mazzotfest, Heiligtumsbesuch, Ruhetag, Wochen- und Lesefest, sowie Verbote zu Schlachtopferblut, Fett des Festopfers und Kochen eines Böckleins in der Milch seiner Mutter redaktionell spät aus ursprünglich selbständigen Bausteinen von Sakralgeboten zusammengestellt. Als „sexueller Dekalog" wurde gelegentlich in der Alttestamentlichen Wissenschaft die Fluchreihe in Deuteronomium 27 bezeichnet, die Inzest- und Sodomieverbote enthält und literarisch mit der Reihe der Sexualverbote in Levitikus 18 und 20 vernetzt ist. Zu den Dekalogen siehe auch die Einleitung, oben, S. 9 Anm. 32, mit der dort angegebenen Literatur. Demiurg; Siniioupyöc; Tl. (griech.): demiourgos; „der im Volk Tätige". Bezeichnung bei Homer und im frühen -> Athen für Handwerker und Gewerbetreibende, später in einigen griechischen Stadtstaaten für die höchsten Beamten. Bei Piaton und späteren Autoren ist der Demiurg der „Weltbaumeister", meist nicht gleichgesetzt mit der höchsten Gottheit, sondern als Mittler zwischen dieser und der menschlichen Welt gedacht. In der Gnosis wird dem Demiurgen die Erschaffung der Welt, aus der die Seele zu erlösen sei, als negativem Akt zugeschrieben. Demos; 8iino Kyros II. (Personenverzeichnis) (z. B. Jesaja 4 4 , 2 4 28; 4 5 , 1 - 7 ; 4 1 , 1 - 5 ) . Mit der Heimkehr der Verbannten wird die Rückkehr Jahwes zum Zion in Jerusalem und der Antritt seiner Königsherrschaft über die Völker (Jesaja 5 2 , 7 - 1 0 ) , der prächtige Wiederaufbau - » Jerusalems (Jesaja 54,11-17), die Fruchtbarkeit des Landes (Jesaja 51,3) und des Volkes (Jesaja 4 9 , 1 9 - 2 1 ) erwartet. Diese Heilsbotschaft wird dadurch bekräftigt, daß Jahwe als der Schöpfergott und der, dessen von den früheren Unheilspropheten geweissagtes Tun sich erfüllt hat, der einzig wirkliche Gott sei (-> Monotheismus). Dies wird vor allem in den „Gerichtsreden" gegen die Völker und ihre Götter (z. B. Jesaja 41,21 - 2 9 ; 4 3 , 8 - 1 3 ; 4 4 , 6 - 8 ) und in den Disputationsworten, in denen die Deportierten auf ihre Zweifel oder Vorwürfe angesprochen werden (z. B. Jesaja 4 0 , 1 2 - 1 7 . 1 8 - 2 6 . 2 7 - 3 1 ) , zum Ausdruck gebracht. Damit verbunden ist die Polemik gegen die Herstellung von Götzenbildern und den Götzendienst (z. B. Jesaja 4 4 , 9 - 2 0 ; 4 6 , 5 - 8 ) . Umstritten ist in der Forschung die Frage, ob die -»„Gottesknechtslieder" (Ebed-Jahwe-Lieder) Teil der ursprünglichen Komposition von Jesaja 4 0 - 5 5 oder spätere Zusätze sind und auf wen sie sich beziehen. deuteronomistische Redaktion. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch wird jene Schulrichtung, die unter dem Einfluß des Gedankenguts des Deuteronomiums und damit der deuteronomischen Reformer zur Zeit des Königs Josia (Personenverzeichnis) im spätvorexilischen - > Juda stand und dieses Gedankengut in der Exilszeit weiterentwickelte, als deuteronomistische Redaktion bezeichnet (-» Pentateuch). Deuteronomium (von griech. Seiixepog vönog Tl.: deuteros nomos; „Zweites Gesetz"). Bezeichnung für das fünfte Buch Mose. Das Deuteronomium erweist sich aufgrund von Spracheigentümlichkeit und theologischem Profil als eine im Kern vom übrigen ->• Pentateuch unabhängige literarische Einheit. In die Situation vor dem Tode des Mose (Personenverzeichnis) im Ostjordanland gestellt, soll

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das Deuteronomium als fiktives Vermächtnis des sterbenden Mose Autorität erhalten. Das Deuteronomium gliedert sich in Kapitel 1 2 - 2 6 und dessen Rahmung durch Einführungsreden und Schlußmahnungen in Kapitel 1 - 1 1 und 2 7 - 3 0 ( 3 1 - 3 4 ) . Die Frage nach der Entstehung des Deuteronomiums wird in der Forschung kontrovers diskutiert. Die mit Wilhelm Martin Leberecht De Wette (Personenverzeichnis) verbundene Einsicht im frühen 19. Jahrhundert, daß das Deuteronomium in Gestalt eines „Ur-Deuteronomiums" nicht nur die Kultreformen des Königs Josia (Personenverzeichnis) (622/21 v.Chr.) auslöste (2 Könige 2 2 - 2 3 ) , sondern in dieser Zeit verfaßt wurde, ist bis heute archimedischer Punkt der Literaturgeschichte des Alten Testaments. Die durch De Wette aufgegebene Frage, welchen Umfang das Ur-Deuteronomium hatte, wurde kontrovers beantwortet. Julius Wellhausen (Personenverzeichnis) sah in Deuteronomium 1 2 - 2 6 das Gesetzbuch der Josiareform, das später in zwei Ausgaben durch Deuronomium 1 - 4 ; 27 und 5 - 1 1 ; 2 8 - 3 0 unterschiedlich gerahmt als Moserede stilisiert wurde. A. Filemon Puukko (Personenverzeichnis) rekonstruierte das josianische Ur-Deuteronomium, indem er alles, was in Deuteronomium 1 2 - 2 6 keinen Anhalt am Bericht der Josiareform in 2 Könige 2 2 - 2 3 hat, als literarische Ergänzung des Ur-Deuteronomiums aussonderte. Das ursprüngliche Deuteronomium der Josia-Zeit ist eine spätvorexilische Fortschreibung des Bundesbuches. In der Zeit des Exils wird das Deuteronomium einer umfangreichen -> deuteronomistischen Redaktion unterzogen und zu einem großen normativen Reformprogramm für das neue - » Israel nach dem Exil ausgebaut, wobei der Dekalog die Ordnung für das Gesetzeswerk in Deuteronomium 1 2 - 2 6 abgibt, ehe es nachexilisch mit der Priesterschrift vereinigt zur Grundlage des Pentateuchs wird. Siehe auch die Einleitung, oben, S. 16 Anm.69; S. 55 Anm.75; S. 116 Anm.80, mit der dort angegebenen Literatur. Dezemvirn (von lat. decem viri; „Zehnmänner", „Magistratskollegium"). Innerhalb der römischen Geschichte gab es verschiedene sog. Zehnmänner-Ausschüsse. Livius nennt einen Gerichtsausschuß mit dem Namen decemviri litibus iudicandis, der bei Auseinandersetzungen zwischen Patriziern und Plebejern schlichtend eingriff. Nach der Legende (u. a. Livius) soll das römische Xll-TafelGesetz in der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. von einem Gremium der Dezemvirn verfaßt worden sein (siehe dazu oben, S. 325). Max Weber dient die Legende der Abfassung des Xll-Tafelgesetzes zum Ausgleich zwischen den Interessen von Patriziern und Plebs als Analogie für die Interpretation des alttestamentlichen -> Bundesbuches. Die römischen Legenden sind an griechischen Vorbildern (u.a. Aristoteles) orientiert und historisch nicht aussagekräftige Ätiologien. Die Existenz eines Xll-Tafelgesetzes in der durch die Legenden vorausgesetzten Zeit ist rechtshistorisch bestritten worden. Siehe die Einleitung, oben, S. 12 Anm. 52, mit der dort angegebenen Literatur. Dharma (Sanskrit); „Gesetz", „Pflicht". Zentraler Begriff des Buddhismus, der unterschiedliche Bedeutungen hat: 1. das kosmische Gesetz, dem die Welt unterliegt, vor allem das Gesetz der vom Karman gesteuerten Wiedergeburt; 2. die Lehre des Buddha, der lediglich eine Manifestation des kosmischen Ge-

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setzes ist; 3. Verhaltensnormen und ethische Regeln; 4. Manifestation der Wirklichkeit; 5. Ideen, Denkobjekte und Geistesinhalte; 6. Daseinsfaktoren. Dharmasastra (Sanskrit Tl.: dharmagastra; von altind. Tl.: dhar; „tragen"). Religionsrechtliches Lehrbuch im Hinduismus. Diakrioi; SiciKpiot Tl. (griech.): diakrioi. Die Bewohner des in der Antike Diakria genannten Gebietes, das im bergigen Nordosten der griechischen Halbinsel Attika lag. Im Gegensatz zur Pedia bestand die Diakria überwiegend aus wenig ertragreichem Bergland. Diaspora; Siaoitopö Tl. (griech.): diaspora; „Zerstreuung". Der Begriff dient seit der Antike (2 Makkabäer 1,27; Johannes 7,35) zur Bezeichnung der außerhalb Palästinas lebenden Juden. Diatheke; SiaÖiiKii Tl. (griech.): diatheke; „Anordnung", „Testament", „Bund". Griech. Begriff zur Übersetzung von hebr. berit. dibre ha berit; rn?n n i n Tl. (hebr.): dibre habberit; „Worte des Bundes". Bezeichnung für die Bundesverpflichtungen. Dionysos. Griechischer Gott thrako-phrygischer Herkunft, Herr des Weines und Rausches, der Fruchtbarkeit und Ekstase, Sohn des Zeus und der Semele. Seine Verehrerinnen, die Mänaden, zerissen bei den orgiastischen Dionysosfeiern Tiere und verzehrten ihr rohes Fleisch. Von den Römern „Bacchus" genannten. Dem Mysterienkult (-> Mysteriengemeinschaft) des Dionysos entstammt die griechische Konzeption der unsterblichen Seele. -> Orphiker. Divination (von lat. divinatio; „Sehergabe", „Eingebung", „Weissagung"). Fähigkeit, den Willen einer Gottheit zu erkennen und in die Zukunft zu sehen. Dodekalog (griech. SwSeKcaoyoqTI.: dödekalogos; „Zwölf-Wort"). Die Fluchreihe in Deuteronomium 27 wurde in der Alttestamentlichen Wissenschaft nach der Zahl der Normen als Dodekalog (—> Dekalog) bezeichnet. Dorische Wanderung. Kolonisationsbewegung des Stammes der Dorer oder Dorier, die ursprünglich wahrscheinlich im dalmatinisch-albanischen Raum ansässig waren und seit circa 1100 v.Chr. in das Gebiet des heutigen Griechenlands eindrangen, wo sie seitdem entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung der griechischen Kultur ausübten. Dualismus. Begriff der Wissenschaftssprache zur Bezeichnung des Gegensatzes göttlicher und widergöttlicher Mächte. Die jüdische Religion kennt keinen absoluten Dualismus im Sinne zweier oppositioneller Urmächte und dementsprechend keine Zweiteilung in Kosmos und Menschenwelt. Freilich tritt im Frühjudentum in der theologisch aufgewerteten Vorstellung vom Teufel ein Ge-

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genspieler Gottes mit Dämonen auf, zu dessen Gefolgschaft auch oft die Gottlosen hinzugerechnet werden. Diesen stehen Gott und die guten Engel mitsamt den Frommen gegenüber, wobei es in apokalyptischen Vorstellungen (-» Apokalyptik) zu einem letzten Kräftemessen kommt. Die sich hier abzeichnende Auseinandersetzung wird jedoch durch Vorstellungen wie die Geschichtsmächtigkeit Gottes und die Gerichtsvorstellung monistisch umklammert, teilweise wird die Auseinandersetzung auch auf die anthropologische Ebene (im Sinne von bösen und guten Kräften im Menschen) verlagert. Erst durch Einflüsse der —> Gnosis und im frühen Mittelalter entwickelten sich in Randgruppen auch im Judentum entsprechende, freilich oft scharf bekämpfte dualistische Konzeptionen. Dunip. -> Tunip. Ea. Mesopotamischer Gott der Weisheit und Vater des babylonischen Reichsgottes -> Marduk. Ebai. Nördlich vom Berg -> Garizim gelegener Berg von 938 m Höhe (siehe die Karte, oben, S. 155). Im Tal zwischen beiden Bergen liegt -> Sichern. 'ebed;-\2V. Tl. (hebr.): 'aebaed; „Sklave", „Knecht". 'ebed Jahwe; mrr 13a Tl. (hebr.): 'aebasd jhwh; „Knecht Jahwes". Bezeichnung für den - > Gottesknecht in Jesaja 4 0 - 5 5 Deuterojesaja). ebjon; p-gs Tl. (hebr.): 'aebjön (PL: ebjonim Tl. [hebr.]: 'aebjönTm); „Armer". Der Begriff hat zunächst im Alten Testament eine nur soziale Bedeutung zur Bezeichnung des sozial und rechtlich Unterprivilegierten. In nachexilischer Zeit erhält er eine darüber hinausgehende Bedeutung im Sinne des „Frommen", zu dem Jahwe sich bekennen und dem er Hilfe zukommen lassen werde. ebjonej'am;du "irns? Tl. (hebr.): 'aebjöne 'am; „die Armen des Volkes". Bezeichnet die israelitischen Armen, später auch die frommen Leidenden; siehe Jesaja 14,30. Ebionitische Gemeinde. In Anknüpfung an die alttestamentliche Bezeichnung —> ebjon diente die Begrifflichkeit auch frühen judenchristlichen Gemeinden zur Selbstbezeichnung als der fromme Kern innerhalb des Judentums. Edom / Edomiter (von hebr. e i s Tl.: 'aedom; „rötlich". Bezeichnet zusammen mit der Parallelbezeichnung Seir („Rauhes") Landschaft und Bevölkerung südlich des Toten Meeres (siehe die Karten, oben, S. 155-156). Das Alte Testament zeichnet ->• Esau (Personenverzeichnis), den Stammvater der Edomiter, nach der judäischen Tradition als Herdenbesitzer und Jäger (Genesis 27; 33). Von David (Personenverzeichnis) unterworfen, konnten sich die Edomiter unter

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Salomo (Personenverzeichnis) wieder lösen. Ein Sieg über Joram von Juda ( 8 5 0 - 8 4 5 v. Chr.) zeigt das Erstarken der Edomiter, die zu erbitterten Feinden Judas wurden. Nach der Zerstörung -> Jerusalems (586/7 v.Chr.), an der die Edomiter beteiligt waren (z.B. Psalm 137,7), drangen sie in das entvölkerte Südjuda ein und wurden um 300 v. Chr. von den nachrückenden Nabatäern auf dieses Gebiet beschränkt. Eherne Schlange. Ein Kultgegenstand kanaanäischer Herkunft, der in der Erzählung Numeri 2 1 , 4 - 9 durch die Autorität des -> Mose (Personenverzeichnis) legitimiert und Teil des Kultinventars des - » T e m p e l s in Jerusalem wurde. Der König - * Hiskia (Personenverzeichnis) soll sie schließlich aus dem Tempel verbannt haben (2 Könige 18,4). - » Schlangenstab. Ekklesia; ¿KKXrioia Tl. (griech.): ekklesia; „Versammlung". Volksversammlung der —> Polis; christlich die Kirche bzw. Kirchengemeinde. Ekstase; ¿Kcxaciq Tl. (griech.): ekstasis; „Verzückung"). Religiöses Erlebnis, das oft mit dem Gefühl verbunden ist, von einer Gottheit erfüllt zu sein. Spontane Ekstasen sind von künstlich, etwa durch Askese, Tanz, Musik oder Drogen, herbeigeführten zu unterscheiden. El (semitisch); „Gott". Gemeinsemitisches Appellativum für „Gottheit", das im syrisch-kanaanäischen Bereich auch Eigenname des höchsten Gottes ist. Einige Gottesnamen des Alten Testamentes bezeichneten ursprünglich wohl Erscheinungsformen jenes höchsten Gottes (-» El c eljon; - » El —> Schaddaj), den Israel mit seinem Gott Jahwe identifizierte. Dementsprechend wird Jahwe im Alten Testament des öfteren El genannt, vor allem in poetischen Texten (Psalm 86,15; 95,3 u.ö.). El'eljorr, Ii'1?? bx Tl. (hebr.): 'el 'aeljön; „der höchste Gott". Wurde nach der Tradition im vorjudäisch-kanaanäischen -> Jerusalem verehrt (Genesis 14,18). El Schaddaj; ntö Tl. (hebr.): 'ei saddaj; „der allmächtige Gott". Gottesbezeichnung im Alten Testament akkadischen Ursprungs. - » Schaddaj. Elam/Elamiter. Nach der Völkertafel in Genesis 10,22 ist Elam der erstgenannte Sohn Sems (Personenverzeichnis), dessen Nachkommen sich im Hochland östlich von - » Babylon ansiedelten (siehe die Karte, oben, S. 154). Bereits im 2. Jahrtausend v.Chr. existiert dort ein Reich, dessen Expansionsdrang aber durch die - » Babylonier und die späteren Nachfolgereiche stets eingeschränkt wurde. Elephantine. Ägyptische Nilinsel in der Nähe von Assuan (siehe die Karte, oben, S.154). Bei Ausgrabungsarbeiten einer ausgedehnten antiken Tempelanlage wurde hier eine große Anzahl von Papyri gefunden, die unter anderem von der

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Existenz einer jüdischen Militärkolonie auf Elephantine zur Zeit der persischen Herrschaft (—> Perser) berichten (—> Assuan Papyri). Elidengeschlecht. Israelitisches Priestergeschlecht in - » Silo. Ihr Stammvater —> Eli (Personenverzeichnis) war dort nach der Tradition Jahwe-Priester. Der Rache Sauls (Personenverzeichnis) für die Unterstützung - * Davids (Personenverzeichnis) fielen 85 Mitglieder des Geschlechts der Eliden zum Opfer (1 Samuel 2 2 , 9 - 2 3 ) . Nur -> Abjathar (Personenverzeichnis) entkam, der zu einem der beiden führenden Priester unter David in Jerusalem wurde, schließlich aber mit seiner Familie der Verbannung durch Salomo (Personenverzeichnis) zum Opfer fiel. elim; n ^ s Tl. (hebr.): 'elim (PI.: e////m); „Götze". Ausdruck, der im Alten Testament zur abfälligen Bezeichnung fremder Götter benutzt wurde; so z. B. in Jesaja 2,8.18 u.ö. Elohim; n-n'^s Tl. (hebr.): 'aelohlm; „Götter", „Gott". Elohist. Begriff der Wissenschaftssprache zur Bezeichnung einer der vorpriesterschriftlichen Quellen im Pentateuch; Siglum E. Die Hypothese eines „Elohisten" ist in der Alttestamentlichen Wissenschaft inzwischen weitgehend aufgegeben worden (-»Jahwist). Engel (von griech. ÖYyelUx; Tl.: angelos; „Bote"). Im Christentum und im Islam Bezeichnung für ein Mittlerwesen zwischen Gott und den Menschen ( - » malak). Enlil. Sumerischer Sturmgott, der den Beinamen belu „Herr" (—> Bei) trägt. Ephod;-\isx Tl. (hebr.): 'eföd. Dient zur Bezeichnung kultbezogener Requisiten, 1. eines Leinenschurzes als Teil der Priesterkleidung, 2. eines tragbaren Orakelinstruments, 3. eines Teils des Ornats des Hohenpriesters. Ephraim; cngs Tl. (hebr.): 'aefrajim. Landschaftsname auf dem mittelpalästinischen Gebirge (siehe die Karte, oben, S. 155) von dem sich der Stammesname ableitet. Zusammen mit Manasse (Personenverzeichnis) bildete der Stamm Ephraim das Haus - » Joseph. epigenetisch (von griech. yeveoiqTI.: genesis; „Entstehung"). Begriff der Wissenschaftssprache zur Bezeichnung einer sozialen Entwicklung, die sich im wesentlichen nicht aus der internen Eigendynamik einer sozialen Gruppe (—> Evolutionismus) ergibt, sondern sich aufgrund externer Einflüsse einstellt. Epiphanie (von griech. ejudveia Tl.: epiphaneia; „Gotteserscheinung"). Das unmittelbare Erscheinen einer Gottheit in ihrer eigenen Gestalt oder einer besonderen Manifestation wie z. B. einer Naturgewalt.

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Eponymos (von griech. èjtovonciÇetvTL: eponomazein; „den Namen geben"). Im antiken Griechenland ursprünglich die Bezeichnung der Amtsträger, die einem Kalenderjahr ihren Namen gaben. Als Eponymos einer Sippe fungiert im Alten Testament deren tatsächlicher oder legendärer Stammvater; so ist z. B. der Eponymos des Stammes Benjamin (Personenverzeichnis) der gleichnamige Sohn - » Jakobs (Personenverzeichnis). erez ha negeb; njjrr j n s Tl. (hebr.): 'eeraes hannœgaeb; „Südland", „Negev". Wüste im Süden Judas. Erlaßjahr. -* Sabbatjahr. Erlösungskonventikel (von lat. conventiculum; „kleine Zusammenkunft"). Als Konventikel bezeichnet man die private Zusammenkunft der Mitglieder einer Religionsgemeinschaft, die häufig gegen die offizielle kirchliche Lehre und Organisation gerichtet ist. Erlösungsreligion. Eine spezifische Form der Religion, welche ihren Anhängern die Befreiung vom Leiden an und in dieser Welt in Aussicht stellt. Eschatologie {von griech. ëcxaxoç Tl.: eschatos; „äußerster", „letzter", „Ende"). Begriff der Wissenschaftssprache, der in der christlichen Dogmatik des 17. Jahrhunderts zur Bezeichnung der „Lehre von den letzten Dingen" aufkam. Dieses Lehrstück der Dogmatik behandelt Tod, Auferstehung, jüngstes Gericht, Vollendung der Welt, ewiges Heil und ewige Verdammnis. Im 19. Jahrhundert fand der Begriff Eingang in die Religions- und Bibelwissenschaften, wobei zwischen einer Individualeschatologie, die das Endschicksal von Einzelpersonen, und einer Universaleschatologie, die das Weltende thematisiert, unterschieden werden kann. Eschmun. Hauptgott der Stadt -> Sidon in -> Phönizien, Gott des Lebens und der Medizin, dessen Symbol der Schlangenstab war. Esoterik (von griech. éacà-tepoç Tl.: esöteros; „innerer"). Im Gegensatz zur —> Exoterik die Lehren und Handlungen, die nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich und durch Geheimhaltung vor Profanisierung geschützt sind. Essener/Essenismus. Jüdische Gruppierung, die seit dem zweiten Jahrhundert v.Chr. existierte und von mehreren antiken Schriftstellern erwähnt wird (vor allem Josephus, Bellum ludaicum 2, 8, 2 - 1 3 [119-161]). Die Essener waren wahrscheinlich sadduzäischen Ursprungs ( - » Sadduzäer). Siehe dazu die Einleitung, oben, S. 142 Anm. 70. Eucharistie (von griech. e i x a p w t i a Tl.: eucharistia; „Danksagung", „Dankgebet"). Gemeinschaftsmahl der Pharisäer und anderer antiker Gemeinschaften.

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Evolutionismus (von lat. evolutio; „Entwicklung"). Begriff der Wissenschaftssprache zur Bezeichnung der natur- und kulturphilosophischen Lehre von der Evolution, einer entwicklungstheoretischen Welt- und Lebensauffassung. Exil (von lat. exilium; „Verbannung"). Der Begriff bezeichnet sowohl den Zustand der Verbannung einer Person oder Personengruppe sowie ihren Verbannungsort. Im 6. Jahrhundert v.Chr. ordnete der babylonische König Nebukadnezar II. (Personenverzeichnis) die Zwangsverschleppung zunächst führender Schichten des Südreichs - » Juda nach - » Babylonien an. Die Deportation erfolgte in mehreren Etappen. Die Zeit der babylonischen Gefangenschaft wird mit etwas weniger als 70 Jahren angegeben. Nachdem -> Babylon von den - * Persern erobert worden war, erteilte nach der Tradition der persische König - » Kyros II. (Personenverzeichnis) 538 v. Chr. den Juden die Erlaubnis, in ihre Heimat zurückzukehren. Unterschieden werden vor allem die vorexilische und die nachexilische Zeit als Epochen der Geschichte -> Israels. Exodus(von griech. e^oSoqTI.: exodos; „Auszug"). Bezeichnung für den Auszug -> Israels aus Ägypten. Exoterik (von griech. e^wxepoi; Tl.: exöteros; „äußerer"). Im Gegensatz zur - » Esoterik die religiösen und philosophischen Lehren, Riten und Gebräuche, die allgemein zugänglich und bekannt sind. 'ezah; nx» Tl. (hebr.): 'esäh; „Rat", „Plan".

fas (lat.); „Spruch". Römischer Begriff zur Bezeichnung des göttlichen im Gegensatz zum menschlichen Recht. —> ius. Feldgemeinschaft. Bezeichnung einer Organisationsform landwirtschaftlicher Arbeit, die nicht am individuellen Eigentum, sondern an genossenschaftlicher Bewirtschaftung der Felder orientiert ist. Fellachen (von arab. Tl. falaha; „pflügen"). Die ackerbautreibende, arabisch sprechende Landbevölkerung in Syrien, Palästina, Arabien und Ägypten im Gegensatz zu den nomadischen, Viehzucht treibenden Nomaden. - » Beduinen. Fleischorgie. Besondere Form der - » Orgie, bei der wie auf den —> DionysosFeiern rohes Fleisch gegessen wurde. foedus aequum (von lat. foedus; „Vertrag", „Bündnis" und alaequus; „gleichgestellt", „gleich"). Römischer Begriff zur Bezeichnung eines Vertrages, in dem die gegenseitige militärische Beistandspflicht festgeschrieben wurde und in dem beide Parteien sich als gleichberechtigte Vertragspartner anerkannten (—> foedus iniquum).

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foedus icere (von lat. foedus; „Vertrag", „Bündnis" und sprachgeschichtlich altertümlichem icere; „treffen", „schlagen", „stoßen"): „ein Bündnis schließen [durch Schlachten eines Opfertiers]"; - » Horkia temnein. foedus iniquum (von lat. foedus; „Vertrag", „Bündnis" und iniquus; „ungleich"). Römischer Begriff zur Bezeichnung militärischer Bündnisverträge zwischen Rom und anderen Gemeinwesen, in denen diese sich verpflichteten, die Überlegenheit Roms anzuerkennen ( - ^ foedus aequum). Fron / Fronden (von althochdeutsch fro: „Herr", „dem Herren gehörig", „herrschaftlich"). Der Begriff der Fron kennzeichnet die zwangsweise Verpflichtung, Dienstleistungen (beispielsweise bei der Bestellung der Felder) für öffentliche oder private Herren zu erbringen.

Garizim. Im Westjordanland gelegener Berg von 870 m Höhe südlich des Berges Ebal bei Sichern (siehe die Karte, oben, S. 155). Der Garizim wurde in hellenistischer Zeit (—> Hellenismus) zum heiligen Berg der sich vom Judentum abspaltenden Samaritaner. Gaststamm. Während Begriffe wie Schicht, Klasse und Stand auf eine interne Differenzierung und vertikale Strukturierung einer Gesellschaft verweisen, bezeichnet der Gaststamm eine Bevölkerungsgruppe, die von außen in eine bestehende Gesellschaft einwandert und sich dort dauerhaft ansiedelt. Typische Beispiele für solche Gaststämme sind die Leviten oder die indischen Brahmanen. Geburtsstände. Nach außen abgeschlossene Stände, bei denen die Zugehörigkeit nur über die Geburt in den jeweiligen Stand und somit über die Abstammung von Standesmitgliedern geregelt wird. gedahi rnç Tl. (hebr.): 'edäh; „Versammlung", „Volksversammlung", „Gemeinde". Gefolgschaftskrieg. Der Begriff entstammt der Mediävistik. Bei einer Gefolgschaft handelt es sich um die bei den Merowingern übliche Form der militärischen Organisation, die die Form eines gegenseitigen Treueverhältnisses zwischen Führern und Geführten hatte. Genossenschaft. Der Begriff bezeichnet den Zusammenschluß von Stammesoder Berufsgenossen zur gemeinsamen Wahrung ihrer religiösen, politischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Interessen. Der Begriff wurde im deutschen mittelalterlichen Recht verwendet.

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gens Claudia (von lat. gens; „Geschlecht", „Familie", „Sippe"). Die Sippe des ehemaligen Burgadeligen Atta Clausus, die durch -+ Synoikismos Aufnahme in den römischen Geschlechterverband fand. Gentilizität.

Orientierung an der Abstammung.

ge/7-1;i Tl. (hebr.): ger (PI.: gerim)\ „Fremder". Zunächst der israelitische Sippenfremde, der Schutzrechte genießt, ohne aber der vollen Rechte der Sippenmitglieder teilhaftig zu sein, aber als Israelit vom Ausländer ( ^ nokri) geschieden ist. Später wird ger zur Bezeichnung für den Proselyten nicht-jüdischer Herkunft. ger ascher bisch'arecha; ^ O T ? der in deinen Toren (Städten)".

1? Tl. (hebr.): ger 'asaer bis'äraeka; „Frem-

ger ha-berit; n - m n? Tl. (hebr.): ger habberit; „Fremder, der in die Bundesgemeinschaft integriert ist". ger ha-schaar, Stadt)".

nutan -13 Tl. (hebr.): ger hassa'ar; „Fremder des Tores (= in der

ger ha-toshab; nöinn -13 Tl. (hebr.): ger hattösäb; „Beisasse". ger ha-zedek-, piyn -13 Tl. (hebr.): ger hassaedaeq; „Fremder (der Teil hat an) der Gerechtigkeit". Gerar. Stadt im Gebiet der - » Philister, etwa 25 km südöstlich von Gaza. Geschlechter-Polis. Bezeichnung für einen frühen Typus antiker griechischer Stadtstaaten. In der Regel durch einen Synoikismos umliegender adeliger Geschlechter und Großgrundbesitzer entstanden, bildeten diese meist auch eine lokale, nach außen streng abgeschlossene Speise- und Kultgemeinschaft. Gesinnungsethik. Von Max Weber im Gegensatz zur magischen Ethik eingeführte Bezeichnung einer ethischen Haltung, die die Richtigkeit eines Handelns in erster Linie auf Grund eines Systems von Glaubensüberzeugungen beurteilt und die Folgen des Handelns nicht durch -> Magie zu beeinflussen sucht. Gestirngott.

-»Astralmythologie.

gibbor; 3 Tl. (hebr.): gibbör; „Grundbesitzer", „Krieger". Bezeichnung für den wehrfähigen Vollbürger und Grundbesitzer. gibbor chail; "rn-iia? Tl. (hebr.): gibbör hajil; „wohlhabender Grundbesitzer/Krieger". Bezeichnung für den wehrfähigen Vollbürger und Grundbesitzer.

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Gibea; na;? Tl. (hebr.): g i b e ' ä h ; „Hügel". 1. Ort in - > Benjamin (Personenverzeichnis; Benjaminiten), 5 km nördlich von —> Jerusalem (Jesaja 10,29) (siehe die Karte, oben, S. 155), 2. Ort in J u d a (Josua 15,57), 3. Ort in - > Ephraim (Josua 24,33). Gibeon/Gibeoniten. Ort in - » Benjamin (Personenverzeichnis; - » Benjaminiten; siehe die Karte, oben, S. 155). Josua 9 , 3 - 1 5 erzählt von einem Bundesschluß der Gibeoniten mit Israel, den jene aus Angst vor der militärischen Niederlage sich durch List erschlichen haben sollen. Gigantomachie. Schlacht der griechischen Götter g e g e n die Giganten. Im griechischen Mythos sind die Giganten Riesen, die in unversöhnlichem Kampf mit den Göttern liegen. Gilead. Landschaft im Ostjordanland (siehe die Karten, oben, S. 1 5 5 - 1 5 6 ) , Siedlungsgebiet des Stammes - » Machir, der d e m Stamm - > Manasse (Personenverzeichnis) zugerechnet und mit ihm genealogisch als sein Sohn verknüpft wurde (Numeri 3 2 , 3 9 - 4 0 ) ; d e m e n t s p r e c h e n d erscheint Gilead auch als Sohn Machirs (Numeri 2 6 , 2 9 - 3 0 ; 1 Chronik 2,21). Gilgal. Heiligtum in der Jordansenke bei -»• Jericho, an der Grenze der Stämme - > Ephraim und Benjamin ( - » Benjaminiten), das ein wichtiger Kristallisationsund Traditionsort israelitischer Religion war. - » I s r a e l . Gilgamesch / Gilgamesch-Epos. Gilgamesch ist der Held des auf sumerischen Vorlagen fußenden babylonischen Epos, das auf 12 Tafeln die Abenteuer Gilgameschs und seines Freundes Enkidu schildert. Hauptthema ist die Suche nach d e m ewigen Leben, bei der Gilgamesch den Sintfluthelden Utnapischtim trifft, der in der biblischen Sintfluterzählung (Genesis 6 - 8 ) als Vorbild für Noah (Personenverzeichnis) dient. Gilgameschs Suche ist schließlich vergeblich, das ewige Leben bleibt den Göttern vorbehalten. gir; TB Tl. (hebr.): 1r; „Stadt". Der Begriff 1r bezeichnet die durch eine Mauer befestigte Siedlung im Gegensatz zur dörflichen Siedlung, die unbefestigt ist. Zur Stadtsoziologie der israelitisch-judäischen Stadt siehe die in der Einleitung, oben, S. 90 Anm. 14 und S. 99 Anm. 24, a n g e g e b e n e Literatur. Gnosis; yv&aiqTI. (griech.): gnösis; „Erkenntnis", „Einsicht". Sammelbegriff für eine synkretistische religiöse B e w e g u n g des ersten bis dritten Jahrhunderts n.Chr. Sie verbindet mittelplatonische Ideen mit jüdisch-apokalyptischen (—> Apokalyptik), altiranischen ( - » Zarathustrismus) und altbabylonischen Motiven. Die verschiedenen gnostischen Richtungen weisen gemeinsame Merkmale auf: 1. Ein dualistisches Weltbild, bei d e m der höchste Weltgott, der Gott des Lichtes, von d e m Schöpfergott ( - » Demiurg) unterschieden wird ( - » Dualismus). Dem Urgott steht die vom Demiurgen geschaffene Welt gegenüber, an der Böses haftet. 2. Die e n g e Verbindung zwischen Kosmologie und Anthropologie. In der Welt und auch im Menschen sind sowohl geistige als auch materielle Anteile

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vermischt. Diese geistigen Anteile gilt es durch innere Erkenntnis zu befreien und somit von der Gefangenschaft zu erlösen. 3. Vorhandensein einer Erlösergestalt, die den Menschen die „Erkenntnis" über ihr Dasein vermittelt und den Aufstieg ins göttliche Leben/Lichtreich weist. 4. Die Welt wird als Gefängnis betrachtet, aus dem sich die Seele befreien, die Welt überwinden und wieder zu ihrem himmlisch-göttlichen Ursprung zurückkehren muß. Als Selbstdefinition ist die Gnosis „die Erkenntnis dessen, wer wir waren, was wir geworden sind, wohin wir geworfen wurden, wovon wir erlöst werden; was Geburt ist, was Wiedergeburt" (-» Clemens von Alexandrien [Personenverzeichnis], Excerpta ex Theodoto 78). Gog. Nach Ezechiel 3 8 - 3 9 ein mythischer König aus dem Land bzw. dem Volk Magog (Genesis 10,2), der in der Endzeit Israel von Norden her überfallen, von diesem aber vernichtend geschlagen werden wird. Gottesknecht. Begriff der Wissenschaftssprache, der auf hebr. mrr 13s Tl.: 'aebaed jhwh; „Knecht Gottes" ( - * c ebed Jahwe) zurückgeht. Während der Begriff Knecht Gottes bei - » Deuterojesaja kollektiv für Israel verwendet wird, hat er in den - » Gottesknechtsliedern auch individuelle Züge. In der Forschung ist es allerdings Gegenstand der Diskussion, ob mit dem Gottesknecht eine individuelle Gestalt oder eine kollektive Gruppe, sei es Israel oder die Exilsgemeinde oder eine Gruppe Frommer in Israel gemeint sei. Wird der individuellen Lösung der Vorzug gegeben, ist zu diskutieren, ob es sich um eine königliche oder prophetische Gestalt handelt. Wird eine königliche Interpretation vertreten, ist zu prüfen, ob es sich um einen lebenden Davididen ( - » David [Personenverzeichnis]) oder um eine eschatologisch-messianische Gestalt ( - » Messias) handelt. Im Falle der prophetischen Interpretation ist zu prüfen, ob ein Prophet Deuterojesaja selbst gemeint ist oder eine andere Prophetengestalt als Repräsentant der Prophetie insgesamt oder eine nach dem Vorbild - » Moses (Personenverzeichnis) als Propheten gezeichnete Gestalt. Siehe auch die Einleitung, oben, S. 123-124, mit der dort angegebenen Literatur. Gottesknechtslieder. Bezeichnung für vier poetisch gestalteten Textpassagen bei -> Deuterojesaja (Jesaja 4 2 , 1 - 4 ; 4 9 , 1 - 6 ; 5 0 , 4 - 9 ; 52,13-53,12), die sich mit dem Gottesknecht befassen. In der Forschung ist umstritten, ob die Gottesknechtlieder ein von ihrem Kontext literarisch ursprünglich unabhängiges Textkorpus bildeten, oder von vornherein auf ihren literarischen Kontext hin formuliert wurden. Siehe die Einleitung, oben, S. 123 Anm. 13, mit der dort angegebenen Literatur. Gotteszwang. Innerhalb magischer Glaubensvorstellungen ist Gotteszwang der Versuch, durch das Vollziehen festgelegter Rituale den Göttern den Willen der Menschen aufzuzwingen, um sie so zu bestimmten Handlungen zu veranlassen. Grihyasutra (Sanskrit Tl.: Grhyasutra). Handbücher, die Vorschriften über Zeremonien und Opferhandlungen des täglichen Lebens zum Inhalt haben.

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Guru (Sanskrit). Geistlicher Leiter und Lehrer in Indien. Gymnasion; y v i i v d o i o v l l . (griech.): gymnasion; „Übungsplatz". Das Gymnasion bezeichnete im antiken Griechenland eine öffentliche Einrichtung, in der sportlichen und musischen Aktivitäten nachgegangen werden konnte. Die Etymologie (yvnvö«; Tl. [griech.]: gymnos; „nackt") weist darauf hin, daß die Teilnehmer an sportlichen Übungen und bei Wettkämpfen nackt waren.

ha 'am; am Tl. (hebr.): hä'äm; „das Volk". -> 'am. Habiru (akkadisch Tl.: hapiru; [sumerisch] ideographisch geschrieben Tl.: SA.GAZ). Bevölkerungsgruppe sozial Deklassierter im gesamten Alten Orient insbesondere des 2. Jahrtausends v.Chr., die unstet am Rande der Gesellschaft lebten. Sie verloren durch Ortszerstörungen oder andere Katastrophen ihren Lebenskontext oder verließen die Gesellschaft, um der Schuldsklaverei zu entgehen. Sie bildeten ein Reservoir für billige Arbeitskräfte oder Söldner, aber auch für kriminelle Aktionen. Insbesondere in der Zeit der -> Amarnabriefe waren sie eine Gefahr für die palästinischen Stadtstaaten. Der Zusammenhang mit den Hebräern ist wahrscheinlich. Hadad. Semitische Gottheit, die kanaanäisch-phönizisch als Gott des Gewitterregens verehrt wurde, in Nordsyrien und am mittleren Euphrat als Himmelsgott. Hadad Rimon. Als Hadad Ramman zu vokalisieren; „der Donnerer Hadad". Dieser Gewittergott war der aramäische Hauptgott, der im 9. Jahrhundert v. Chr. in Damaskus einen Tempel hatte. Mit Megiddo wird die Gottheit in Sacharja 12,11 in Verbindung gebracht. Haderwasser. Wasser der Quelle von - » Meriba in der Wüste, wo die Israeliten mit Gott haderten; Num 20,13. Hades; "Ai8riq Tl. (griech.): Hades. Griechischer Gott der Unterwelt sowie Name seines unterweltlichen Reiches. ha kohen; |n'sn Tl. (hebr.): hakkohen; „der Priester". Titel des Oberpriesters am -> Tempel von -> Jerusalem als primus inter pares in der vorexilischen Zeit. Halakha / halakhisch. Fachbegriff des rabbinischen Judentums zur Bezeichnung des jüdischen Gesetzes. Mit Halakha wird die feststehende Norm, die Satzung, das einzelne Gebot bezeichnet, wie sie nach rabbinischer Überzeugung bereits Mose offenbart und seither mündlich überliefert wurde, um schließlich von den Rabbinen auch schriftlich festgehalten zu werden. Später dient der Terminus der Gattungsbezeichnung des ganzen Systems der religionsgesetzlichen Bestimmungen. Halljahr.

Jobeljahr.

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ha maschiach; irönn Tl. (hebr.): hamässiah; „der Gesalbte". Bezeichnung für den König und nach dem Ende des Babylonischen - » Exils für den —> Hohenpriester, die durch Salbung in ihre jeweiligen Ämter eingesetzt wurden. Die griechische Umformung des Begriffs („Messias") wird zur Bezeichnung des von verschiedenen religiösen Traditionen erwarteten eschatologischen Friedenskönigs, der königliche und priesterliche Züge trägt, benutzt ( - » Messias). Hammurabis

Gesetz. —> Kodex Hammurapi.

Handeln, innerweltliches. Im Gegensatz zum weltflüchtigen, weltablehnenden oder weltindifferenten Handeln, will sich das religiös motivierte innerweltliche Handeln an der Welt und ihren Ordnungen bewähren. Hanlin. Die in der T'ang-Zeit begründete chinesische Reichsakademie, zu deren Mitgliedern die bedeutendsten Gelehrten des Landes gehörten, deren Aufgaben u. a. in der Auslegung der konfuzianischen Klassiker und der Sammlung von Quellen bestanden. Hascheina men").

(von [postbibl.] hebr. -Ktöq Tl.: has'aj; „geheim", „still": „die Gehei-

Hasmonäer. Priestergeschlecht aus Modein (nordwestlich von —> Jerusalem), unter dessen Führung sich Judäa von der Fremdherrschaft der Seleukiden befreite und das Geschick des Landes in der politischen und religiösen Restaurierungsperiode zwischen 160 und 63 v.Chr. bestimmte (siehe die Chronologie der altorientalischen und biblischen Geschichte, oben, S. 150. 152). Der Name Hasmonäer verweist auf Hasmon, den Ahnherrn des Geschlechts, die ebenfalls geläufige Bezeichnung Makkabäer auf sein berühmtestes Glied, den Freiheitshelden Judas Makkabäus (Personenverzeichnis). hazerim.

chazerim.

Hauran. Ein Gebirge im nördlichen Ostjordanland, das der assyrischen Provinz Hauran den Namen gab. Hebräer (von hebr. - n i ) Tl.: 'ibri). Kreis von Völkern im eis- und transjordanischen Palästina, zu denen neben den Ammonitern und Moabitern auch die Israeliten und Judäer zählen. Das gemeinsame Kennzeichen der Hebräer ist ihre Herkunft aus den durch die Katastrophe des palästinischen Stadtstaatensystems am Ende der Spätbronzezeit im 13. - 1 2 . Jahrhundert v. Chr. Entwurzelten Israel). Ein Zusammenhang mit der akkadischen Bezeichnung -»• Habiru ist wahrscheinlich. Hebron. Stadt 36 km südlich von —> Jerusalem (siehe die Karten, oben, S. 1 5 5 156), die nach der Tradition in vorisraelitischer Zeit von den Anakitern bewohnt gewesen sein soll, bis der Stamm —> Kaleb (Personenverzeichnis) sie in Besitz nahm (z. B. Richter 1,20). In Hebron wird David (Personenverzeichnis) zum

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König über die von Juda geführten Südstämme, das „Haus Juda", gewählt, und er residierte hier bis zur Eroberung Jerusalems (2 Samuel 2,1-5,6). Bedeutend blieb Hebron auch später durch die nahe gelegenen Heiligtümer Mamre (Genesis 18) und die Höhle Machepia (Genesis 23), die noch heute von Juden und Moslems als Grab —> Abrahams (Personenverzeichnis) hoch verehrt wird. Heiligkeit. Ein religionswissenschaftlicher Begriff, der Gott und das zu ihm Gehörende als völlig geschieden, abgesondert vom Profan-Alltäglichen und damit als in besonderer Weise machtvoll bezeichnet. Heiligkeitsgesetz. Begriff der Wissenschaftssprache mit dem seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert das Gesetzeskorpus in Levitikus 1 7 - 2 6 bezeichnet wird. Die Bezeichnung leitet sich von der mehrfach in Levitikus 1 9 - 2 2 belegten Formel „Ihr sollt heilig sein, denn ich, Jahwe, euer Gott, bin heilig" ab. Julius —> Wellhausen (Personenverzeichnis) hat das Heiligkeitsgesetz als vom literarischen Kontext in Levitikus 1 - 1 6 unabhängiges Gesetz interpretiert, das jünger sei als das Deuteronomium und älter als die Priesterschrift (-» Pentateuch). Ein redaktionelles Fachwerk, das das Heiligkeitsgesetz von Levitikus 1 8 , 1 - 5 . 2 4 - 3 0 bis 25,18-19.38.42a.55; 2 6 , 1 - 2 strukturiert, vereinigt deuteronomistische (-> deuteronomistische Redaktion) und priesterschriftliche Motive, so daß das Heiligkeitsgesetz eher nachpriesterschriftlich ist. In einer Laientora in Levitikus 1 8 - 2 0 rahmt das Sexualstrafrecht in Levitikus 18 und 20 ein ethisches Programm in Levitikus 19, das seinen Zielpunkt in den Geboten von Nächsten-, Fremden- und Feindesliebe hat (Levitikus 19,18.34). Daran schließt sich in Levitikus 2 1 - 2 3 eine Priestertora und Festordnung an, auf die nach einem Einschub (Levitikus 24) das Programm des - » Jobeljahres in Levitikus 25 folgt. Siehe auch die Einleitung, oben, S. 125 Anm. 22, mit der dort angegebenen Literatur. Heimarmene; einapnevri Tl. (griech.): heimarmene; „Geschick". Bezeichnet als Zentralbegriff der Stoa die Schicksalsnotwendigkeit. Als Ordnungsprinzip durchwirkt sie die insgesamt durch Kausalität verknüpften Abläufe und Geschehnisse im Kosmos. Heliopolis; i]Xi6noXiqJ\. (griech.): heliopolis; „Sonnenstadt". Im Alten Testament „On" genannte altägyptische Stadt (ägypt. Tl.: iwnw) ca. 33 km nordöstlich von Memphis (Genesis 41,45.50; 46,20; Ezechiel 30,17), die Kultzentrum des ägyptischen Sonnengottes (-» Ägypten) war (siehe die Karte, oben, S. 157). Hellenismus. Mit Hellenismus wird historisch die Epoche im Anschluß an den Eroberungszug -+ Alexanders des Großen (Personenverzeichnis) bis zur Übernahme der Vorherrschaft im Mittelmeerraum durch die Römer bezeichnet (Eroberung Alexandrias 40 v.Chr.). Damit verbunden ist auf kultureller Ebene die Hellenisierung des Ostens wie die komplementäre Entwicklung einer Westdrift östlicher Kulturelemente. Mit dem Judentum zeichnete sich bereits früh ein

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Konflikt ausgehend von den Hellenisierungsbestrebungen der Oberschicht insbesondere in Jerusalem und in der ägyptischen Diaspora ab. Einerseits ließ sich im 2. Jahrhundert v.Chr. ein Entgegenkommen maßgeblicher Kreise in Jerusalem feststellen, doch wurde der forcierten Hellenisierung unter —> Antiochus IV. Epiphanes (Personenverzeichnis) von den Frommen (-> Chasid) erbitterter Widerstand entgegengesetzt, welcher im Aufstand der Makkabäer eskalierte. Das makkabäische Königtum übernahm im folgenden freilich auch hellenistische Herrschaftsformen, so daß sich die Konflikte teilweise nur verlagerten. Ein Höhepunkt des griechisch-römischen Einflusses wurde unter Herodes dem Großen ( 3 7 - 4 v. Chr.) erreicht, wie dessen Bautätigkeit, aber auch die Veränderungen im Bereich der Sprache und Bildung zeigen. Zentrum jüdisch-hellenistischer Kultur blieb jedoch die Diaspora, vor allem Alexandria (—> Philo von Alexandrien [Personenverzeichnis]). Heloten (von griech. EIXWTEI; Tl.: Heilötes). Bezeichnung für die von -> Sparta unterworfenen Messenier. Sie waren Staatssklaven ohne Aussicht auf Freilassung. Die jährliche förmliche Kriegserklärung der Spartaner an die Heloten ermöglichte es, die letzteren straflos zu töten. Henoch. Sagenhafte Gestalt der Urzeit; er wurde wegen seiner Frömmigkeit (die auch darin angedeutet wird, daß seine Lebenszeit 365 Jahre betragen haben soll) zu Lebzeiten entrückt (Genesis 5 , 1 8 - 2 4 ; Hebräer 11,5). Henotheismus. Eine religiöse Haltung, die viele Gottheiten anerkennt und verehrt, aber die jeweils verehrte als einzige empfindet und bezeichnet; der Ausdruck „Henotheismus" wird oft mit -> Monolatrie gleichgesetzt, einer religiösen Haltung, die ebenfalls viele Gottheiten anerkennt, aber nur die Verehrung einer einzigen zuläßt. Herzog. Bei den germanischen Stämmen der Titel des obersten Heerführers, der in Zeiten ohne festes Königtum von den hohen Würdenträgern der Stämme zunächst für die Dauer des Krieges gewählt wurde. Daraus wurde in späteren Zeiten ein dauerhaftes Amt und Adelstitel. Hetairoi {PI. von griech. exalpo Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. erlosch das Amt trotz späterer Restituierungsversuche. Hohes Lied. Eine Sammlung von etwa 30 kunstvollen Liebesliedern. Der Name Hohes Lied beruht auf Luthers Wiedergabe des hebräischen Ausdrucks für „Lied der Lieder", d. h. „schönstes Lied". Die Überschrift führt das Hohe Lied auf den König Salomo (Personenverzeichnis) zurück, d o c h stammt es in seiner vorliegenden Fassung aus der Zeit nach d e m - > Exil. Es konnte erst spät in den Kanon des Alten Testaments aufgenommen werden, indem man seine Aussagen allegorisch auf das Verhältnis Gottes zu Israel als Liebesverhältnis deutete. Es geht j e d o c h im Hohen Lied ursprünglich um die erotische Liebe zwischen Mann und Frau. - In der christlichen und jüdischen Mystik w i r d das Hohe Lied auf die Brautliebe der Seele zu ihrem Gott oder Christus gedeutet. Hoplit(von griech. öjtXixrig Tl.: hoplites; „Hoplit"). Im antiken Griechenland der freie Bürger der - > Polis, der als schwerbewaffneter Fußsoldat kämpft. Horeb. Der Horeb ist im - » Deuteronomium ( - » deuteronomistische Redaktion) in Konkurrenz zum Berg - » Sinai der Berg der Gottesoffenbarung, an d e m der Bundesschluß zwischen Gott und Israel stattfand (Deuteronomium 5,2). Nachdeuteronomistisch dringt diese Tradition auch in das Buch Exodus (3,1) ein ( - » Pentateuch). Horkia temnein (von griech. öpidov Tl.: horkion; „Eid" und -tenveiv Tl.: temnein; „schneiden"): „[unter Schlachtung von Opfertieren] einen Bund schließen". - > foedus icere; - » karat berit. Hybris; üßpi? Tl. (griech.): hybris; „Übermut", „Stolz", „Frevel". Im Griechischen bezeichnet der Begriff die Selbstüberhebung des Menschen und den menschlic h e n Übergriff in den Bereich des Göttlichen, der nicht ungestraft bleiben darf. Hyksos / Hyksosherrschaft {gräzisierte Form von ägypt. Tl.: hk'-h'sw.t; „Herrscher der Fremdländer"). Es handelt sich um die Fremdherrschaft, die in der zweiten Hälfte der „Zweiten Zwischenzeit" ( 1 5 . - 1 7 . Dynastie; - » Ä g y p t e n )

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d u r c h die s o g e n a n n t e n Hyksos, bei d e n e n es sich e n t w e d e r um ein h a u p t s ä c h lich aus Hurritern z u s a m m e n g e s e t z t e s Volk aus Nordsyrien o d e r N o r d m e s o p o tamien oder um Semiten aus der G e g e n d d e s Nil-Ostdeltas handelte, über Ä g y p t e n a u s g e ü b t w u r d e . Die Hyksos führten d e n Streitwagen in Ä g y p t e n ein u n d revolutionierten damit die Kriegstechnik. Hypergamie (von griech. imep Tl.: hyper; „über", „ o b e r h a l b " u n d yd|io Tl. (hebr.): ' i m m ä n ü 'el; „Mit uns ist Gott". Heilsruf d e s Jerusalemer Tempelkults (siehe Psalm 46,8.12). Darauf baut die V e r w e n d u n g d e s Namens „ I m m a n u e l " in Jesaja 7,14 auf. —> Jesaja (Personenverzeichnis) k ü n d i g t d e m j u d ä i s c h e n K ö n i g —> A h a s (Personenverzeichnis), der sich vor der Bedroh u n g d u r c h d e n K ö n i g d e s N o r d r e i c h e s - > Israel u n d d e n König von Damaskus fürchtete, als „ Z e i c h e n " an, daß eine j u n g e Frau einen Sohn g e b ä r e n u n d ihn .Immanuel' nennen w e r d e . Indigenat (von lat. indiges; „ e i n g e b o r e n " ) . Die auf G e b u r t oder Verleihung beruh e n d e Z u g e h ö r i g k e i t zur Einwohnerschaft eines b e s t i m m t e n G e b i e t e s o d e r zu einem ihrer Stände. Indra (Sanskrit). Einer der b e d e u t e n d s t e n v e d i s c h e n Götter, Dämonentöter, der d u r c h d e n Genuß d e s Somasaftes zu gewaltiger Kraft gelangte. Im H i n d u i s m u s ist Indra zu e i n e m u n b e d e u t e n d e n Wettergott a b g e s u n k e n . Inquilin

(von lat. inquilinus; „Insasse", „ H a u s g e n o s s e " ) . Es handelt sich um eine

a n d e r e B e z e i c h n u n g für isch;tiry;

Colonen.

Tl. (hebr.): 'Ts; „ M a n n " , „ M e n s c h " .

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isch chasidecha; ^Tori tö-s Tl. (hebr.): 1s hasidaeka; „Mann deiner Frömmigkeit", „dein Getreuer". isch haelohim; r n ^ n ti'N Tl. (hebr.): 'Ts häaelohlm; „Mann Gottes". Mit m a n i schen Begabungen ausgestattete Person (1 Samuel 9,6). isch hamiichamah; „Kämpfer/Krieger".

non^on o-s Tl. (hebr.): 1s hämmilhämäh;

„Kriegsmann",

isch sadeh; rno ti'x Tl. (hebr.): 1s sädaeh; „Mann des freien Landes". Nichtseßhafter, so der Hirte oder Jäger im Unterschied zum Bauern (Genesis 25,27) oder Städter. Isis. Tochter des ägyptischen Sonnengottes Ägypten), Schwestergattin des Osiris und Mutter des Horus. Das Geschwisterpaar herrschte nach der Legende in der Vorzeit als gerechtes königliches Paar und führte die Kulte der Götter und den Landbau ein. Israel. 1. Name. Genesis 32,28 leitet den Israelnamen von el „Gott" und särä „kämpfen, herrschen" ab. Das Alte Testament bezeichnet mit Israel sowohl den Verband der zwölf Stämme unter Einschluß der Südstämme wie auch das nach der Reichsteilung entstandene Nordreich, dem der Staat -> Juda gegenübersteht. Nach dem Untergang des Nordreiches wird der Israelname auf das Südreich zur Bezeichnung einer religiösen Dimension des Gottesvolks übertragen. 2. Geographie. Der geographische Raum der Geschichte Israels, die sich in der Hebräischen Bibel niedergeschlagen hat, wird seit römischer Zeit als Palästina (-> Philister) bezeichnet. Seine Westgrenze bildet das Mittelmeer, die Ostgrenze die syrisch-arabische Wüste, die Südgrenze die Sinaiwüste, die Nordgrenze das Hermonmassiv. Innerhalb dieses Gebietes sind vier Regionen von unterschiedlicher Regenmenge und damit Vegetation zu unterscheiden. Sie nimmt in Palästina von Westen nach Osten und von Norden nach Süden ab. Die größte Regenmenge fällt bei fast permanentem Westwind vom Mittelmeer in der Küstenebene und an den Westabhängen des westjordanischen Gebirgszugs, der sich von Galiläa bis Hebron südlich von Jerusalem erstreckt. Jenseits des Kammes dieser Gebirgskette, die nach Osten in den mehrere hundert Meter unter dem Meeresspiegel liegenden Graben des Jordans abfällt, beginnt eine Trockenzone, die von Norden nach Süden zunehmend den Charakter einer Wüste annimmt. Eine Restregenmenge fällt auf den Westabhängen des ostjordanischen Gebirgszuges, der auf seiner Ostseite in die syrisch-arabische Wüste übergeht. 3. Geschichte. Die geostrategische Lage Palästinas als Landbrücke zwischen Kleinasien (-> Hethiter), Babylonien und -> Assyrien sowie Syrien einerseits und - » Ägypten sowie Arabien andererseits (siehe die Karten, oben, S. 154. 157) hat diesen Landstrich wie keinen anderen des Orients den kulturhistorischen und politischen Einflüssen der Zentren des Fruchtbaren Halbmonds ausgesetzt, so daß eine Geschichte dieses Raumes unter Absehung seiner politischen und kulturellen Geschichte nicht zu schreiben ist. Hinzu kommt, daß die

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zerklüftete Geographie Palästinas die politische und kulturelle Geschichte dieses Raumes besonders tiefgreifend geprägt hat. So wechseln in Palästina auf wenigen Kilometern fruchtbare und aride Zonen ab, was zu einem Nebeneinander unterschiedlicher Lebens- und Wirtschaftsformen von —> Beduinen, Kleinviehzüchtern, Bauern und Städtern, die letzteren mit differenzierten Berufsspektren in Handel, Handwerk und Verwaltung, führte. In der gesamten Bronzezeit vom 3. bis zum späten 2. Jahrtausend formierten sich in diesem geographischen Raum keine Territorialstaaten, vielmehr war Palästina von den ersten Stadt- und Staatsgründungen in der Frühbronzezeit des 3. Jahrtausends an bis zur ausgehenden Spätbronzezeit im 13. Jahrhundert v.Chr. geographischer Raum einer Kultur von Stadtstaaten, die sich auf die fruchtbaren Regionen konzentrierten, während die ariden Zonen dünn besiedelt blieben. Überbeanspruchung der bäuerlichen Peripherie durch die städtischen Zentren führte zum Abbruch der frühbronzezeitlichen Stadtstaatenkultur mit zahlreichen Stadtzerstörungen im frühen 2. Jahrtausend, was einen großen Bevölkerungsanteil nichtseßhafter Hirten nach sich zog, der auch mit dem Wiederaufstieg der Stadtstaatenkultur in der Mittleren Bronzezeit der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends nicht völlig wieder integriert wurde, sondern mit dem kontinuierlichen Verfall des Systems in der Spätbronzezeit noch Zufluß erhielt (-» Habiru; zum Folgenden siehe die Chronologie der altorientalischen und biblischen Geschichte, oben, S. 146-153). Im 13./12. Jahrhundert v. Chr. brach mit dem Untergang des mykenischen und hethitischen Reiches, dem Ende des mittelassyrischen und des Neuen Reiches Ägyptens und der Zerstörung der großen Städte an der syrischlibanesischen Küste eine Katastrophe über den gesamten Fruchtbaren Halbmond des Orients herein, die auch zur Zerstörung der überwiegenden Zahl der palästinischen Städte führte. Ursache dieser Katastrophe war eine längere Dürreperiode, die Völkerschaften wie die Seevölker Philister) und - » Aramäer auf die Beine brachte, so daß sie in Mesopotamien und Ägypten einfielen. Der Handel, von dem die großen Städte an den Küsten von Palästina bis Syrien lebten, brach zusammen. Die Hungersnot förderte noch regionale Konflikte in Palästina. Die Menschen verließen ihre in Ruinen liegenden Städte, zogen auf das dünnbesiedelte mittelpalästinische Gebirge und nahmen es unter den Pflug, wie es auch die Hirten taten, die ihre Produkte aus der Viehzucht gegen agrarische Produkte tauschen mußten und nun keinen Handelsort mehr fanden. Das Ergebnis war eine Fülle neuer Dorfsiedlungen auf dem mittelpalästinischen Gebirge, aus denen das erstmals ca. 1219 v.Chr. in Ägypten inschriftlich belegte „Israel" (-» Merneptah [Personenverzeichnis]) entstand. Die Wurzeln Israels sind also im bronzezeitlichen Kanaan und nicht in Ägypten oder in der Wüste zu suchen, was durch die Kontinuität der materialen Kultur zwischen der Spätbronze- und der Eisenzeit in Palästina, die die Archäologie zeigt, unterstrichen wird. Es dauerte rund zweihundert Jahre, bis nach der Katastrophe des spätbronzezeitlichen Stadtstaatensystems um die Wende vom 2. zum 1. Jahrtausend wieder Staaten entstanden. In der Zwischenzeit formierte sich auf dem mittelpalästinischen Gebirgsland ein lockerer Verband von gentil integrierten Stämmen bäuerlicher Dorfsiedlungen, der sich als „Israel" bezeichnete (siehe die Karte, oben, S. 155). Aus diesem Stämmeverband entstand unter Führung des Benja-

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miniten Saul (Personenverzeichnis) „Israel" als erster Territorialstaat auf dem nördlichen und „Juda" unter Führung des aus Bethlehem stammenden David (Personenverzeichnis) auf dem südlichen Gebirgszug. Die lange Phase nichtstaatlich-gentiler Organisation Israels und Judas wirkte rechtshistorisch insofern weit in die Königszeit dieser Staaten nach, als es den jeweiligen Zentralregierungen anders als in Mesopotamien und Ägypten bis in die neuassyrlsche Zeit des 7. Jahrhunderts v.Chr. nicht gelang, das lokale Gerichtswesen, das in der vorstaatlichen Zeit autonom gewirkt hatte, vollständig der staatlichen Kontrolle zu unterwerfen. Eine der Ursachen dafür war die neue Staatsgestalt der Territorialstaaten, die in den bronzezeitlichen Stadtstaaten kein Vorbild hatte. Hatten in diesen die städtischen Zentren eine starke Stellung gegenüber den schmalen bäuerlich-dörflichen Peripherien von wenigen Kilometern Erstrekkung gehabt, so waren die staatlichen Strukturen in den kleinen Zentren wie Sauls Glbea, aber auch des davidischen Jerusalem gegenüber der großen Fläche des offenen Landes von Negev bis üntergaliläa strukturell schwach. In einer Entwicklung der Staatsentstehung, die an der Mittelmeerküste mit den Philistern als von den Ägyptern dort angesiedelten Seevölkergruppen Ihren Ausgangspunkt nahm und In der Staatsgründung der Ammoniter, Moabiter und -> Edomiter östlich des Jordans zum Abschluß kam, wurden die Staaten Israel und Juda eingekreist, was den unter David vollzogenen Zusammenschluß von Israel und Juda mit Jerusalem als Zentrum erzwang, um sich gegen die Philister und die transjordanischen Staaten durchzusetzen (siehe die Karte, oben, S. 155). U n t e r - » Salomo (Personenverzeichnis) gelang es, die Herrschaft zu stabilisieren. In der Not der Unterwerfung Judas unter die Assyrer und Babylonler im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. wurde die Zeit des Königs Salomo glorifiziert und Jerusalem als Zentrum eines Weltreichs vom Euphrat bis zur ägyptischen Grenze idealisiert, das bis in die arabische Wüste ausgestrahlt habe und von der Königin von Saba besucht worden sein sollte. Die Realität sah bescheidener aus. Zwar ließ Salomo mit phönizischer Hilfe (—> Phönizien) einen kleinen Palast mit einem -> Tempel als Palastkapelle In Jerusalem bauen, das zu dieser Zeit kaum mehr als 2000 Einwohner hatte. Doch fehlte dem Land weiterhin eine zentralisierte Verwaltungsstruktur und damit auch eine staatliche Struktur des Gerichtswesens im Lande. Späteren Generationen aber mußte diese Zeit Davids und Salomos als eine ideale erscheinen, waren doch nur in diesen wenigen Jahrzehnten des ersten Jahrhunderts im neuen Jahrtausend Israel und Juda in einem Staat vereinigt. Nach Salomos Tod brach der Staat in seine Teile auseinander, die sich nunmehr bitter verfeindet mit Krieg überzogen und sich damit um die Möglichkeit eines weiteren Fortschritts der Staatsbildung brachten. Das änderte sich erst, als am Ende einer Serie von Revolten In Israel im 9. Jahrhundert v. Chr. General Omri (Personenverzeichnis) sich an die Macht putschte und mit ihm Israel erstmals zu einer stabilen Königsdynastie fand, die sich mit den Phöniziern verschwägerte und - » Moab sowie Juda als Vasallen und die Aramäer mit Zentrum in - » Damaskus als Verbündete gewann. Während die Staaten des 10. und frühen 9. Jahrhunderts v.Chr. als „chiefdoms", denen die Infrastruktur staatlicher Organisation noch weitgehend fehlte, zu bezeichnen sind, änderte sich das mit den Omriden, die erstmals ein Verwaltungs- und ein

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damit verbundenes Steuersystem über das Land zogen, das in der neugegründeten Residenz -> Samaria sein Zentrum fand. Der höhere Organisationsgrad wurde nicht zuletzt durch eine neue, aus dem Norden Syrien und Palästina bedrohende Gefahr des expandierenden neuassyrischen Reiches erzwungen, die eine umfassende Bündnispolitik in dem bedrohten Raum Syrien und Palästina notwendig machte, obwohl es in der Schlacht von Karkar im Jahre 853 v.Chr. gelang, den Vormarsch der Assyrer zu stoppen, so diente die Internationalität der omridischen Politik, die von einer religiösen Toleranz begleitet wurde, Verlierern im Modernisierungsprozeß als Anlaß, unter Führung derwischartiger Charismatiker Derwisch) wie —> Elia (Personenverzeichnis) und Elisa (Personenverzeichnis) einen Putsch konservativer Militärs zu unterstützen, die Omriden vom Thron zu jagen und einen General namens Jehu (Personenverzeichnis) als neuen Machthaber auszurufen. Schlachtruf des Aufstandes und des neuen Regimes war die Einzigkeit des Jahwe von Samaria, der andere Götter für illegitim und die sie verehrenden Menschen für der Vernichtung anheimzugeben deklarierte. Der politische Isolationismus verbunden mit einem religiösen Fanatismus kostete Israel seine Stellung als herrschende Regionalmacht in Palästina. Die bis dahin verbündeten —> Aramäer wurden zu erbitterten Feinden Israels, was die Assyrer auf den Plan rief. Jehu mußte sich den Assyrern als Hegemonialmacht andienen, um vor den Aramäern geschützt zu werden, und mußte nach dem Rückzug der Assyrer den Aramäern mit Galiläa und dem transjordanischen -> Gilead Teile des Reiches abtreten. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts v. Chr. konnten unter Jerobeam II. (Personenverzeichnis) diese Gebiete noch einmal zurückgewonnen werden, da die Aramäer durch die wieder offensiv werdenden Assyrer unter Druck gerieten, doch war damit dennoch den Weitsichtigen wie dem Propheten Arnos (Personenverzeichnis) vor Augen, daß das Schicksal Israels langfristig besiegelt war. Entweder konnten die Aramäer sich als so stark zeigen, daß sie die Assyrer zurückschlugen, würden sich dann aber wieder nach Westen und Süden gegen Israel wenden, oder die Assyrer konnten Aram-Damaskus : das sich bereits als Israel überlegen erwiesen hatte, überrennen und ständen damit an Israels Nordgrenze. Arnos verband die Erwartung des Untergangs mit der Kritik an den sozialen Verhältnissen als von Jahwe über Israel gebrachte Ursache der Katastrophe, was die Assyrer zu Werkzeugen in der Hand des Gottes Israels werden ließ. Aus dem fanatischen, gegen andere Götter verteidigten Alleinverehrungsanspruch des Jahwe von Samaria wurde in der Schriftprophetie seit Arnos der Universalgott, dem als Herrn aller Völker die Weltgeschichte als Tatenbühne diente. Als mit Tiglat-Pileser III. 745 v.Chr. wohl ein General sich in Assyrien an die Macht geputscht hatte, wurden die Unheilsankündigungen eines Arnos sehr schnell von der historischen Entwicklung eingeholt. In schneller Folge fielen Damaskus und Israel dem assyrischen Ansturm zum Opfer, und Juda unterwarf sich als Vasall Assyriens. Wurde Samaria 7 2 2 - 7 2 0 v.Chr. erobert und zerstört und verschwand damit der Staat Israel dem assyrischen Provinzensystem eingegliedert von der polltischen Landkarte, so wurde das gegenüber Israel rückständige Juda zum alleinigen legitimen Traditionsträger der Jahwe-Religion, während die Rest- und aufgrund assyrischer Umsiedlungsaktionen Mischbevölkerung in Israel in die religiöse II-

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legitimität abgedrängt bis heute als „Samaritaner" am Rande des sich in persischer Zeit konstituierenden Judentums überlebte. Unter dem judäischen König Hiskia (Personenverzeichnis) vollzog das auf dem judäischen Gebirgsbiock isolierte, vom internationalen Handel abgeschnittene und ökonomisch vornehmlich auf der Kleinviehzucht basierende, im Vergleich zu Israel rückständige Juda einen kräftigen Modernisierungsschub, um sich gegen die verhaßte Hegemonialmacht der Assyrer zur Wehr setzen zu können. Scheiterte auch der Versuch, das assyrische Joch militärisch abzuschütteln, so hatten die im Zuge der Abwehr der Assyrer eingeleiteten Modernisierungsmaßnahmen einen großen Einfluß auf die judäische Rechtsgeschichte. In dieser Zeit formierte sich in Jerusalem ein vor allem aus zadokidischen Priestern Zadokiden) und mit ihnen verbundenen Schreiberfamilien gebildeter Kreis von Intellektuellen, der auf Programme zur Wahrung der religiös-kulturellen Identität Judas gegenüber den Assyrern sann. Hier nahm die Literaturgeschichte der Hebräischen Bibel einen entscheidenden Aufschwung, der über die Verschriftung kurzer Gelegenheitstexte hinausführte. Da die Assyrer ihre religiöse Herrscherlegitimation als Grundlage einer imperialen Militärpolitik schriftlich vorlegten, mußten auch die judäischen Gegenprogramme verschriftet werden. Als im 7. Jahrhundert v. Chr. das neuassyrische Reich seinen Zenit überschritt, Ägypten verlor und schließlich 612 v.Chr. mit der Eroberung Ninives von der politischen Bühne verschwand, waren zentrale Texte der assyrischen Herrscherlegitimation in Juda subversiv rezipiert und Teil der judäischen Tradition geworden. Nach einigen Jahren der Hoffnung auf politischen Wiederaufstieg und Freiheit von Hegemonialmächten unter dem König -> Josia (Personenverzeichnis), der den legitimen Opferkult am Tempel in Jerusalem wie die Assyrer den Kult ihres Reichsgottes in Assur zentrierte, geriet Juda zunächst für wenige Jahre unter ägyptische und dann unter babylonische Gewalt. Nach Versuchen, sich der Herrschaft des neubabylonischen Reiches zu entledigen, wurde Jerusalem 597 v.Chr. erstmalig erobert und die politisch für die Insubordination Verantwortlichen deportiert. 586 v.Chr., nach einem weiteren Abfall, ließ der neubabylonische König Nebukadnezar II. (Personenverzeichnis) 587/86 v.Chr. Jerusalem erneut erobern, Tempel und Palast zerstören sowie die Mauer schleifen und einen Teil der Führungsschicht des Landes deportieren. Der Staat Juda hatte damit aufgehört zu existieren, die intellektuelle Elite des Landes war in die babylonische Gefangenschaft deportiert (-> Exil). Sie trieb dort die weitere Formierung des Pentateuch und damit die Religions- und Rechtsgeschichte Judas entscheidend voran. 538 v. Chr. übernahmen die —> Perser das neubabylonische Reich und wurden damit auch zur Hegemonialmacht über Palästina (siehe die Karte, oben, S. 157). Als die persische Reichsregierung ab 520 v.Chr. daran ging, Palästina neu zu strukturieren, und den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem zuließ, nutzte die exilierte Elite ihre Nähe zum persischen Machtapparat, um ihre Vorstellungen einer Restaurierung Judas als persischer Provinz Jehud, der eine Teilautonomie gewährt wurde, durchzusetzen. Nehemia (Personenverzeichnis) ließ Jerusalem 445/44 v. Chr. als Provinzhauptstadt befestigen. -> Esra (Personenverzeichnis) setzte 398 v. Chr. die Tora als schriftgelehrte Verbindung der im Exil entstandenen Hauptwerke in einer von der Diasporatheologie geprägten

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Gestalt in Palästina durch und schloß endgültig die —> Samarltaner als illegitim vom Tempelkult in Jerusalem aus. Der ökonomische Erfolg der Griechen im Orient im 4. Jahrhundert v.Chr. ging 332 v.Chr. in die politische Herrschaft der Makedonier über, aus deren Dladochenkämpfen als erste hellenistische Herren (-» Hellenismus) über Palästina die Ptolemäer in Ägypten hervorgingen. Trotz ökonomischer Erleichterungen löste der von den syrischen Seleukiden, die 201 v.Chr. die Herrschaft über Palästina von den Ptolemäern übernahmen, ins Werk gesetzte Versuch, nach der 198 v.Chr. gegen die Römer verlorenen Schlacht von Magnesia die Reichseinheit durch eine religiöse kulturell-hellenistische Konformität zu stärken, einen schweren Konflikt mit traditionalistischen Kreisen in der jüdischen Bevölkerung aus. Die Folge waren die Makkabäerkriege 1 7 5 - 1 2 9 v.Chr. (-» Makkabäer), an deren Ende das politisch unabhängige Reich der Hasmonäer stand, das 63 v.Chr. durch Pompeius unter römische Oberhoheit geriet. Zu dieser Zeit war die Tora literarisch abgeschlossen und damit auch der zeitliche Horizont einer Geschichte des antiken Israel. Zum Stand der Geschichtsschreibung des antiken Israel siehe auch die in der Einleitung, oben, S. 8 Anm. 26, angegebene Literatur. Issachar. Stamm -> Israels, dessen Siedlungsgebiet in Galiläa liegt ( - » I s s a c h a r [Personenverzeichnis]). Siehe die Karte, oben, S. 155. Istar, Ischtar. Syrisch-mesopotamische Göttin der Liebe, die auch mit kriegerischen und astralen Aspekten ausgestattet ist. ius (lat.) „Rechtssatzung, Recht". Positiv gesatztes Profanrecht im Gegensatz zu fas. ius honorum. Öffentliche Rechtsfähigkeit des römischen Bürgers. Jabesch. Stadt in - » Gilead, die in besonders enger Verbindung zum Stamm Benjamin (-» Benjaminiten) stand (Richter 2 1 , 8 - 1 4 ) . König - » Saul (Personenverzeichnis) rettet die Stadt nach einer Belagerung durch den - » Ammoniter - » Nachas (Personenverzeichnis) (1 Samuel 1 1 , 1 - 1 1 ) und wird nach seinem Selbstmord hier bestattet (1 Samuel 31,11 - 1 3 ) . Die Stadt Jabesch wurde für die Nichtbefolgung ihrer Bündnispflichten (Richter 21,8) gegenüber dem israelitischen Stämmebund von diesem mit der Strafe der völligen Ausrottung belegt (Richter 21,10). Jahwe; mrr Tl. (hebr.): jhwh; Nebenform irr Tl.: jhw; „Jaho" / „Jahu". Wird in Exodus 3,14 volksetymologisch von der Verbalwurzel rrn Tl.: hjh; „sein" abgeleitet: „ich bin, der ich sein werde" o. ä. Historisch ist eher eine Ableitung von der Verbalwurzel nr Tl.: jwh; „wehen", „fallen" wahrscheinlich, was Jahwe als ursprünglichen Wetter- / Gewittergott nach dem Typus des Gottes Hadad kennzeichnet. Spätnachexilisch führt die Scheu, den Gottesnamen auszusprechen, zu einer Vokalisierung der Konsonanten jhwh nach adonäj „Herr", was zu

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einer Mischform in der Punktierung führte, die sich als „Jehow(v)a" lesen läßt, die aber so niemals gesprochen wurde. Zum Stand der Geschichtsschreibung der Religionsgeschichte des antiken Israel siehe die in der Einleitung, oben, S. 41 Anm. 30, angegebene Literatur. Jahwist. Begriff der Wissenschaftssprache zur Bezeichnung einer der beiden vorpriesterschriftlichen Quellen im Pentateuch; Siglum J. Die Hypothese eines „Jahwisten" ist in der Alttestamentlichen Wissenschaft inzwischen weitgehend aufgegeben worden (-»Elohist). Jainismus (von Sanskrit Tl.: Jina; „Sieger"). Lehre der indischen Jainas, der Anhänger einer von Nataputta (5,/4. Jahrhundert v. Chr.) begründeten (oder erneuerten) Religionsgemeinschaft. Der Jainismus betrachtet einen extremen Asketismus und ein absolutes Nichtverletzen von Lebewesen als zur Erlösung erforderlich. Jakobsbrunnen. Ein Brunnen in der Nähe Sichems am Fuß des Berges -> Garizim (siehe die Karte, oben, S. 156), an dem Jesus nach Johannes 4,6 einer Samaritanerin begegnet. Jakobsegen. Eine dem sterbenden -> Jakob (Personenverzeichnis) in den Mund gelegte Sammlung von Sprüchen über die Stämme Israels (Genesis 49,1-27). Jehowa, Jehova. —> Jahwe. Jehowist, Jehovist. Redaktor, der die Quellen des -> Jahwisten und -> Elohisten im —> Pentateuch verbunden haben soll. Jericho. Oasensiedlung im südlichen Jordangraben (-» Israel), die nach der Tradition Josua erobert haben soll (Josua 6). Jerusalem (hebr.): „Gründung des [Gottes] Salem". Stadt auf dem Kamm des mittelpalästinischen Gebirges (siehe die Karte, oben, S. 156), deren Siedlungskern auf einen durch drei Täler gebildeten Bergsporn lag (-» Israel). Die Stadt wurde im 18. Jahrhundert v. Chr. gegründet und ist seit dieser Zeit auch in ägyptischer Überlieferung erwähnt (-»Ägypten). In den Amarnabriefen ist die Korrespondenz eines spätbronzezeitlichen Königs des kanaanäischen Stadtstaates von Jerusalem, der zu dieser Zeit wie ganz Palästina unter ägyptischer Oberhoheit stand, erhalten. Im 10. Jahrhundert v.Chr. wurde Jerusalem durch —> David (Personenverzeichnis) eingenommen und zum politischen Zentrum - » Judas und Israels. Nach der Reichsteilung entwickelte sich Jerusalem zur Hauptstadt des sich formierenden Staates Juda. Zur Zeit des Königs - » Josia (Personenverzeichnis) wurde 622/21 v.Chr. der Tempel in Jerusalem zum einzig legitimen Heiligtum Judas (2 Könige 2 2 - 2 3 ) , dessen Zerstörung durch die Babylonier nach der Eroberung der Stadt durch —> Nebukadnezars II. (Per-

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sonenverzeichnis) Truppen (-> Babylonien) eine tiefe religiöse Krise für die Jahwe-Religion auslöste, die einen breiten Strom der Literatur in der Zeit des Exils hervorbrachte. Der Wiederaufbau des Tempels und das Wirken - » Nehemias (Personenverzeichnis) prägten Jerusalem in persischer ( - » Persien) und hellenistischer (—> Hellenismus) Zeit. Mit den Hasmonäern und Herodianern nahm Jerusalem im 2 . - 1 . Jahrhundert v. Chr. einen Aufschwung, der jäh mit der Zerstörung der Stadt durch Titus 70 n. Chr. zum Abbruch kam. Jesreel. Stadt in der gleichnamigen Ebene Nordpalästinas (siehe die Karte, oben, S. 156), die an den Karmel, das samaritanische und das galiläische Hochland (-> Israel) angrenzt. Die fruchtbare Ebene war die „Kornkammer" Palästinas. jide'onir:si•

Tl. (hebr.): jidde'onT; „Wahrsager", „Zeichendeuter".

Jobeljahr (Luther-Übersetzung: „Halljahr"). Die Bezeichnung Jobeljahr geht auf das Blasen des Widderhorns f j g v Tl. [hebr.]: jöbel; „Widder") am Versöhnungstag als Eröffnung jedes siebenten Sabbatjahres, also jeden 50. Jahres, zurück, für das Levitikus 25 ( - * Heiligkeitsgesetz) eine Lastenbefreiung vorsieht. Der Bodenbesitz soll restituiert und Lohnarbeit zur Schuldentilgung beendet werden. Die Institution des Jobeljahres ist mit der generellen Aufhebung der Schuldsklaverei zugunsten der Lohnarbeit verbunden. josebim;n'nipi-

Tl. (hebr.): jösebim; „die Ansässigen", „die Bewohner".

Joseph. Stämmeverband (-> Israel) von Ephraim (Personenverzeichnis) und Manasse (Personenverzeichnis) / - » Machir (Personenverzeichnis) auf dem mittelpalästinischen Gebirge (siehe die Karte, oben, S. 155), der auch als „Haus Joseph" bezeichnet wird Joseph (Personenverzeichnis). Joseph-Novelle. Die novellenartige Josephserzählung (Genesis 37; 3 9 - 4 7 ; 50) schildert, wie -> Joseph von seinen elf Brüdern nach —> Ägypten verkauft wird und dort zu höchsten Ehren gelangt. Den Brüdern, die anläßlich einer Hungersnot nach Ägypten kommen, tritt er zunächst unerkannt gegenüber, gibt sich dann aber zu erkennen und versöhnt sich mit ihnen. - Ihre vorliegende Gestalt, die einige Doppelungen und kleinere Widersprüche aufweist, hat die Josephserzählung erst im Laufe eines längeren Überlieferungsprozesses erhalten (-> Pentateuch); sie weist eine überraschende Kenntnis des ägyptischen Lokalkolorits auf. Ob und wieweit sie einen stammesgeschichtlichen Kern enthält, ist umstritten. Jubiläenbuch.

-> Buch der Jubiläen.

Juda. Juda war ursprünglich eine Landschaftsbezeichnung des Gebirges, das sich von Jerusalem nach Süden bis in die Gegend von - » Hebron (siehe die Karte, oben, S. 155) erstreckte (-»Israel). Die hier im 14./13. Jahrhundert v. Chr.

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seßhaften protoisraelitischen Sippen bildeten einen Stamm - » Juda (Personenverzeichnis), aus dem -> David (Personenverzeichnis) hervorging, der Juda und die mittel- und nordpalästinischen Stämme mit Zentrum in Jerusalem vereinigte. Nach dem Tod seines Sohnes -> Salomo (Personenverzeichnis) brach die Verbindung von Juda und den übrigen Stämmen Israels wieder auseinander und wurde zum Gegeneinander zweier rivalisierender Königtümer. Das von David zur Metropole gemachte Jerusalem blieb weiterhin politisches und kultisches Zentrum Judas. Mit der Eroberung Jerusalems durch die Babylonier 587/ 86 v. Chr. (—> Babylonien) verlor Juda seine staatliche Eigenständigkeit. In babylonischer und persischer Zeit ( ^ Perser) war Juda Teil der Provinz Samaria, bis Nehemia (Personenverzeichnis) eine eigenständige Provinz Juda mit dem Zentrum Jerusalem bilden konnte. Judentum. Die Bezeichnung Judentum geht auf griech. iovSa'ianöi; Tl.: ioudaismos zurück und wird in der Bibel nur in den Apokryphen des Alten Testaments im zweiten und vierten Buch der Makkabäer erwähnt als Bezeichnung für das „väterliche Gesetz". Paulus (Personenverzeichnis) charakterisiert mit dem Begriff den Eifer für das Gesetz (Galater 1,13-14). Der Begriff Judentum erhielt seine heutige Prägung erst in der Wissenschaftssprache seit dem 18. Jahrhundert, zunächst als Epochenbegriff durch die Differenzierung zwischen „Israel" und „Judentum", wobei letzteres für die durch das Gesetz bestimmte nachexilische Phase der Religionsgeschichte steht. Max Weber durchbricht diesen vor allem von Julius Wellhausen (Personenverzeichnis) verwendeten, das Judentum abwertenden Sprachgebrauch, und dehnt die Anwendung des Begriffs Judentum, einem Sprachgebrauch der zeitgenössischen jüdischen Wissenschaft des Judentums folgend, auf die gesamte Geschichte -> Israels von ihren Anfängen im 2. Jahrtausend v. Chr. aus, um dem negativen Werturteil der zeitgenössischen protestantischen Theologie in bezug auf das Judentum in Geschichte und Gegenwart zu widersprechen.

kabod/tro Tl. (hebr.): käböd; „Schwere", „Last", „Besitz", „Ansehen", „Gewichtigkeit)". In den Übersetzungen bezogen auf die Gottheit mit „Herrlichkeit" wiedergegeben. kadash;ä?pr Tl. (hebr.): qädas; „geheiligt sein", „heilig sein", „rein sein". Kades, Kadesch. 1. Stadt in Syrien am Fluß Orontes (siehe die Karte, oben, S. 154). 2. Oase an der Südgrenze des Gebirges der Amoriter (Deuteronomium 1,19-20). Nach der Tradition für lange Zeit Aufenthaltsort der Israeliten auf der Wüstenwanderung. kaggibborim.

-> gibbor.

kahal; ^nj? Tl. (hebr.): qähäl; „Versammlung". Die Volks- und Gemeindeversammlung der nachexilischen Zeit (Esra 10,1.12; Nehemia 5,7.13; 8,2).

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kahal chasidim; c t o o bnp Tl. (hebr.): qehal hassTdim; „Versammlung der Frommen". Versammlung der in den Psalmen als chasidim chasid) bezeichneten Frommen (Psalm 149,1). kahal ha'am; um Tl. (hebr.): qehal hä'äm; „Versammlung des Volkes". Versammlung der einfachen, keine Ämter innehabenden Israeliten, die gleichwohl ihre Funktion im Gerichtsverfahren haben (Jeremia 26,16-17). kahalhagedolah;^njj lung".

n'pnp Tl. (hebr.): qehilläh haggedöläh; „große Versamm-

kahal hagolah; 7\bian brtp Tl. (hebr.): qehal haggöläh; „Gemeinde / Versammlung des Exils". Bezeichnung der Exulanten- und Diasporagemeinde. Ka, Kai (ägypt. k?). Die lautliche Identität mit dem ägyptischen Wort für „Stier" deutet darauf hin, daß mit dem Begriff Ka ursprünglich die männliche Zeugungskraft bezeichnet wurde. Daraus entwickelte sich die Bedeutung der geistigen Kraft, die sich wie die hebräisch mit —> kabod bezeichnete Macht in der Einwirkung auf andere zu erkennen gibt. Daher schrieb man in -> Ägypten dem Wort Ka auch magische Zauberwirkung (—> Magie) zu. Neben den Begriffen Ba und Ach wurde Ka zentraler ägyptischer Begriff für „Seele" in der Bedeutung von Lebenskraft ( ^ nephesch), die auch die Grenze des physischen Todes Totenkult) überwinden kann (—> Totenbuch). Kainszeichen. Das Zeichen, mit dem Gott Kain (Personenverzeichnis) nach dem Mord an seinem Bruder -h> Abel (Personenverzeichnis) vor der Tötung durch andere Menschen schützt (Genesis 4,15). Kallaben-Tage. Kalla ist die talmudische Bezeichnung für die Monate Elul und Adar (im Herbst und am Anfang des Frühlings), in welchen die babylonischen Hochschulen von Sura und Pumbedita alljährlich Kurse abhielten, welche einerseits den Rabbinenschülern ( ^ Rabbi) als eine Art Repetitorium des Semesterlehrstoffes dienten, andererseits aber für eine breitere Hörerschaft geöffnet wurden, die sonst aus beruflichen Gründen an einem ordentlichen Studium gehindert war. Diese Kurse erfreuten sich einer äußerst großen Beliebtheit. Kamel. Die Domestikation des Kamels als Last- und Reittier auf der arabischen Halbinsel im 2. Jahrtausend v. Chr. wurde von den —> Midianitern am Ende dieses Jahrtausends übernommen und bis nach Syrien bekannt gemacht. Der dort erfundene Kissensattel ermöglichte den Einsatz des Kamels mit Bogenschützen, was die Entstehung der beduinischen Lebensweise ( ^ Beduinen) förderte. Kammalar (tamilisch Tl.: kamalan). Mitglied einer südindischen Handwerkerkaste. Die Kammalarhandwerker, die Max Weber auch als Königshandwerker bezeichnet, bilden eine privilegierte Handwerkskaste, die Eisen, Holz, Kupfer, Bronze, Steine, Edelmetalle und Juwelen bearbeiteten. Sie fanden sich erst auf den Ruf eines Fürsten hin in Indien ein und siedelten sich dort an, woraus auf

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den Status der Kammalarhandwerker als -> Gaststamm geschlossen werden kann. Sie galten als Träger magischer Kunst (—> Magie) und beanspruchten als solche neben den Brahmanen religiösen Einfluß. Kamos, Kamosch. Hauptgott der

Moabiter (Numeri 21,29; Jeremia 48,46).

Kanaan; }m Tl. (hebr.): kena'an. Landschaftsbezeichnung und Ethnikon, die im Alten Testament der Bezeichnung Palästinas diente wie auch eines Teils der Bevölkerung, die als indigen im Gegensatz zu den Israeliten verstanden wurde. Da Israels und Judas Ursprünge selbst in Kanaan liegen, handelt es sich um eine späte Perspektive, die u.a. die Jahwereligion in Gegensatz zu indigener Baalsverehrung bringt. Kanon; KCIVCOVTI. (griech.): kanön; „Maßstab", „Richtschnur", „Regel". Als Kanon wird die für eine Religionsgemeinschaft maßgebliche und verbindliche Sammlung heiliger Texte bezeichnet. Der Begriff in dieser Bedeutung stammt aus der christlichen Theologie und dem kirchlichen Rechtswesen des 4. Jahrhunderts n.Chr. Die Kanonbildung der Hebräischen Bibel war gegen Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. abgeschlossen. Der Kanon der griechischsprachigen Septuaginta umfaßt über den Kanon der Hebräischen Bibel hinaus die —> Apokryphen. Der Kanon einiger Ostkirchen enthält weitere Schriften, die in der Wissenschaftssprache a l s - > „Pseudepigraphen" bezeichnet werden. Karäer. Seit dem 9. Jahrhundert n.Chr. die Bezeichnung einer von Anan ben Mischna und TalDavid (im 8. Jahrhundert n. Chr.) begründeten Sekte, die mud ablehnten und nur das Tora-Studium propagierten. Die „Trauernden von Zion" sind eine Splittergruppe der Karäer, die nach Palästina auswanderte, um dort streng asketisch zu leben. karah;inj?

Tl. (hebr.): qärä'; „rufen", „schreien", „reden", „lesen".

karatberit;

nna r r o Tl. (hebr.): kärat berft; „einen Bund schneiden = schließen".

Karität. Max Weber benutzt den Begriff zur Bezeichnung eines Ethos sozialer Fürsorge und Nächstenliebe (-» Deuteronomium). Karma, Karman (Sanskrit); „Werk", „Tat". Ursprünglich die Bezeichnung für rituelle Handlungen, die der Sicherung der individuellen Unsterblichkeit dienen sollten. In den Upanischaden wird mit Karman die Vorstellung von der Kausalität der Taten, die im Zusammenhang mit dem Seelenwanderungsglauben steht, bezeichnet: Die Art der Wiedergeburt wird bestimmt durch die Taten eines Menschen in seinem vorhergehenden Leben. Karmel. Ein 20 km langer, bis zu 550 m hoher Bergrücken an der Mittelmeerküste (-»Israel) südlich der heutigen Stadt Haifa (siehe die Karte, oben, S. 156). Auf dem Karmel befand sich eine kanaanäische Kultstätte des Gottes -> Baal und daneben zeitweilig eine Kultstätte Jahwes, die zerfiel, bis - » Elia (Perso-

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nenverzeichnis) ihr für unbestimmte Dauer alleinige Geltung auf d e m Karmel verschaffte (1 Könige 18). Der Ort dieser Auseinandersetzung war vermutlich die Karmel-Spitze im Nordwesten. Der Karmel wird im Alten Testament w e g e n seines Waldreichtums gerühmt (z. B. Jesaja 33,9; Hohes Lied 7,6). Kassiten. Die Kassiten, ein Nomadenvolk aus d e m Zagros-Gebirge, nahmen nach der Plünderung Babylons d u r c h den Hethiter Murschili I. im Jahre 1531 v. Chr. die Stadt ein. Die kassitische Dynastie bestand aus 36 Königen und währte ein halbes Jahrtausend. Sie endete 1155 v. Chr. (-» Babylonien). Kaste (von portugiesisch casta; „Stamm", „Abstammung"). Das Kastensystem im Hinduismus bezeichnet die Gliederung der indischen Gesellschaft in sozialen Gruppen, die sich durch Geburt, Beruf, Heirats- und Reinheitsvorschriften voneinander unterscheiden. Kasualien (von lat. casus; „Fall"). Gottesdienstliche Feiern, die nicht regelmäßig, sondern aus besonderen Anlässen wie Hochzeit, Taufe, Begräbnis usw. abgehalten werden. kazin, kazir;yxß

Tl. (hebr.): qäsln; „Anführer im Krieg".

Kebse / Kebsweib (von althochdeutsch kebisa; „ M a g d " ) . Eine nicht d u r c h die sonst übliche Erstattung des Brautpreises erworbene Nebenfrau. Kedeschen (von hebr. tznp. Tl.: q ä d e s ; „Geweihter"). Ausdruck für Tempelprostituierte in Israel und in anderen Teilen des syrisch-palästinischen Raumes. Entspricht der griechischen Hierodule. Keilschrift. Antike Schriftart, die in Mesopotamien entstanden ist und im gesamten Alten Orient im diplomatischen Verkehr verwendet wurde. Keniter. Ein d e m Alten Testament als mit den Israeliten ( - > Israel) verwandt geltendes Volk (Richter 1,16), das in einer Symbiose mit d e m Stamm - » • J u d a lebte und ätiologisch auf —> Kain (Personenverzeichnis) (Genesis 4) zurückgeführt wird. Kerub. - > Cherub. Ketubah-Verschreibung (von hebr. rnirr? Tl.: ketübäh; „das Geschriebene"). Ehevertrag im pharisäisch-rabbinischen Judentum. kin'ah;nspp

Tl. (hebr.): kin'äh; „ E i f e r s u c h t ] " , „Wetteifer".

Kleros; KXfjpoqTI. (griech.): kleros; „Los", „Erbteil". Bezeichnet im antiken Griechenland ein in erblichem Privateigentum der - > Hopliten, also der griechischen

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Vollbürger, befindliches Grundstück in Analogie zum hebräischen Begriff chelek oder zum deutschen Kriegerlos. Knecht Jahwes.

Gottesknecht.

Kodex Hammurapi. Keilschriftliche Gesetzessammlung ( - > Keilschrift) in akkadischer Sprache, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts v.Chr. auf Geheiß des Königs - » Hammurapi (Personenverzeichnis) mit einem literarischen Rahmen versehen wurde, der die Funktion des Königs, in seinem Land für Recht und O r d n u n g zu sorgen, preist. Der rechtspropagandistische Charakter des Textes wird durch die Art seiner Niederschrift auf einer 2 m hohen Diorit-Stele deutlich, die öffentlich im Marduk-Tempel von Babylon aufgestellt w u r d e (heute im Louvre). Die Gesetzessammlung selbst entstammt der babylonischen Schultradition und diente der Rechtsausbildung im Rahmen des Schreibercurriculums. Der Kodex Hammurapi ist also nicht Gesetzeswerk positiven Rechts im neuzeitlichen Sinne. Dennoch erhielt er im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. Vorbildcharakter für die Rechtssammlungen im gesamten Alten Orient und w u r d e wie ähnliche keilschriftliche Rechtssammlungen auch in Palästina rezipiert. Das erklärt auffällige Parallelen zwischen d e m mesopotamischen und d e m israelitischen Recht. Siehe auch die Einleitung, oben, S. 21 Anm. 8, mit der dort angeg e b e n e n Literatur. kohen; ¡ns Tl. (hebr.): kohen (PI.: kohanim I kohanin)-, „Priester". kohen ha gedol; bi-ian ]n sn Tl. (hebr.): hakkohen h a g g ä d ö l ; „der große Priester". Der Hohepriester. Vorsitzender des Priesterkollegiums am nachexilischen Jerusalemer Tempel, mit sehr weitreichenden, z. T. auch politischen Befugnissen. kohen ha rosch; ö s i n p s n Tl. (hebr.): kohen häro's; „Hauptpriester". Titel des Oberpriesters am Jerusalemer Tempel; möglicherweise schon in der spätvorexilischen Zeit (-> ha kohen). Koinonia;

xoivcoviaTI. (griech.): koinönia; „Gemeinschaft".

Kommenda (von lat. commendare; „anvertrauen"). Die im Mittelalter bedeutendste Art der See- und Landhandelsgesellschaft. Sie bestand aus mindestens zwei Personen, von denen die eine das erforderliche Waren- oder Geldkapital, die andere ihre kaufmännische Arbeitsleistung sowie vielfach auch den notwendigen Transportraum beisteuerte. Die K o m m e n d a w u r d e teils für ein einzelnes Geschäft, teils für den Betrieb eines Gewerbes auf Zeit vereinbart. Kommensalität

(von lat. mensa; „Essen", „Tisch"). Tischgemeinschaft.

Königspsalm. Die Königspsalmen (Psalm 2; 45; 72; 89; 110; 132 u. a.) dienten am vorexilischen Tempel von Jerusalem der Herrschaftslegitimation der davididischen Könige (-> David [Personenverzeichnis]). In nachexilischer Zeit

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verband sich nach dem Verlust des Königtums mit den Königspsalmen die Hoffnung auf einen Messias. Konnubium (von lat. nubere; „heiraten"). Ehegemeinschaft, bei der die Gattenwahl die Vererblichkeit von Stand und Vermögen des männlichen Teils sicherstellt. Konsul. Titel der zwei höchsten Jahresbeamten der römischen Republik, die aus Angehörigen der patrizischen, seit 367 v.Chr. auch der plebejischen Geschlechter gewählt wurden. Korachiten.

- » b n e Korah.

Kosmogonie (von griech. KÖCHOI; Tl.: kosmos; „Ordnung", „Welt" und YOVTI Tl.: gone; „Erzeugung": „Weltentstehung"). Mythische Erzählung von der Entstehung und den Anfängen des Kosmos. Krethi und Plethi; • n'psni ' m i n Tl. (hebr.): hakkretT wehappletT. Bezeichnung der Leibwache - » Davids (Personenverzeichnis) (z.B. 2 Samuel 8,18; 1 Könige 1,38) als „Kreter und Philister", wobei mit „Kreter" eine - nach der griechischen Insel Kreta benannte - Untergruppe d e r ^ > Philister (Ezechiel 25,16) bezeichnet wird. Kriegerlos. Erbliches Land, das sich im Besitz von Kriegern befindet. Deutscher Begriff für das griechische - » Kleros und das hebräische —> chelek. Kriegeraskese. Spezielle Form der Askese, die von den Kriegern und Soldaten als Vorbereitung auf den Kampf durchgeführt wird. Eine solche Kriegeraskese besteht in der Durchführung spezieller Übungen, in sexueller Enthaltsamkeit und im Meiden bestimmter Speisen oder Getränke. Kriegerekstase. Die Ekstase der Krieger (-» Berserker), die als Gemeinschafts- oder auch als Individualphänomen auftreten kann, findet sich in ihrer individuellen Form im Altes Testament bei dem als —> Nasiräer geltenden Simson (Personenverzeichnis), der nach der Tradition im Kriegsrausch eintausend Philister mit einem „frischen Eselskinnbacken" erschlagen haben soll (Richter 15,14-15). Kriegshufen. Der Begriff Hufe bezeichnete im deutschen Mittelalter die bäuerliche Hofstätte mit dem Acker. Der Ausdruck kann synonym mit dem Begriff - » Kriegerlos verwendet werden. Kriegswagen. Ein mit Pferden bespannter zweirädriger Wagen, der im Vorderen Orient s e i t d e m 16. Jahrhundert v.Chr. vor allem bei Ägyptern, in Kleinasien und in Griechenland und Rom militärische Bedeutung erlangte.

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Kult (von lat. cultus). Der aus dem Alltag herausgehobene und oft mit einem Fest verbundene gemeinschaftliche Verkehr von Menschen mit dem göttlichen Bereich bezeichnet die Religionswissenschaft als Kult. In Erwartung segensreicher Wirkung wirken Menschen auf die Gottheit (sakrifiziell, z. B. durch Gabeopfer) oder lassen empfangend die Gottheit auf sich wirken (sakramental, z. B. Kommunionsopfer). Wie in altorientalischen Religionen überhaupt sind in Israel für den Kult grundlegend: a) ausgegrenzte Örtlichkeiten (Kultort), b) herausgehobene Zeiten, c) abgesonderte Personen (Priester), d) geprägte Begehungen (Ritus, Ritual), e) stiftende Überlieferungen, die in eine Urzeit verweisen (Kultlegende, —> Ätiologie). Treffen diese Elemente zusammen, wird die Gottheit anwesend oder in - » Theophanie erscheinend gedacht, um sich mit ihrem Verehrerkreis zu vereinen und dessen Leben gelingen zu lassen. Kultparamente. Die für die Ausübung des israelitischen Kultes benötigte Gerätschaften und Kleidungsstücke (—> Ephod, Lade Jahwes, Urim und Thummim). Kyrios; KÜpioqTI. (griech.): kyrios; „Herr". In der -> Septuaginta die Übersetzung des alttestamentlichen Gottesnamens (-» Jahwe); im Neuen Testament die wichtigste Bezeichnung des erhöhten Jesus als des von Gott eingesetzten Herrschers über Welt und Kirche (1 Korinther 8,6; Philipper 2 , 6 - 1 1 ) . Die Kirche erwartet die Ankunft des Kyrios (Philipper 3,20) und ruft ihn im Gottesdienst an „Herr komm!" (1 Korinther 16,22). Sie hat seine Herrschaft der Welt zu proklamieren. Der Ruf „Herr ist Jesus" (Römer 10,9; 1 Korinther 12,3; - » Kyrios Christos) ist die markanteste Zusammenfassung des urchristlichen Bekenntnisses in der Gemeinde und vor der Welt. Kyrios Christos; KvpioqxpiaxöqTI. (griech.); kyrios christos; „Herr ist Christus". In Anlehnung an den Bekenntnisruf Kvpio Jerusalem überführt worden sein und im Allerheiligsten des salomonischen —> Tempels Ihren Ort gefunden haben. Nach ihrem Verlust bei der Zerstörung des Tempels durch die Babylonier wird die Lade als „Lade des Bundes" (hebr. ]i-ift r n ? Tl.: 'arön berit) als Behälter für die Tafeln des Dekalogs interpretiert. Die nachexilische - » Priesterschrift (-» Pentateuch) schreibt der Lade eine Sühnefunktion zu. Lajisch, Lajis. Vorisraelitischer Name der Stadt - » Dan (siehe die Karte, oben, S. 155) im oberen Jordangraben (Richter 18,27-29). (-» Israel). Laubhüttenfest. Das Laubhüttenfest ist im Alten Testament auf die herbstliche Ernte von Wein und Baumfrüchten bezogen und wird zum Wechsel des Jahres gefeiert. Mit dem Laubhüttenfest ist der aus kanaanäischem Ernteritus stammende Brauch, in Laubhütten zu wohnen, verbunden, der israelitisch auf die Wüstenwanderung gedeutet wurde. Leberschau. Babylonisches Divinationsverfahren zur Erfassung des von den Göttern verhängten Schicksals, auf das aus der Gestalt der Leber des Opfertieres geschlossen wurde. Mit Hilfe der Magie sollte das von den Göttern verhängte Schicksal zum Guten gewendet werden. Leiturgie (von griech. tevtoupYia Tl.: leitourgia; „Dienst", „Leistung für den Staat"). Bezeichnung für öffentliche Dienste oder Amtsleistungen, die einzelne, meist reiche Bürger unter Verwendung ihrer eigenen Mittel zu leisten hatten. Leviathan. Ein mythisches Chaoswesen, das Jahwe in der Vorzeit vernichtet oder gebändigt haben soll (-> behemoth). Leviratsehe (von lat. levir; „Schwager": „Schwagerehe"). Im Falle, daß ein Ehemann ohne männlichen Nachkommen stirbt, heiratet sein Bruder die Witwe und zeugt mit ihr einen Sohn, der die Genealogie des Verstorbenen fortsetzt und entsprechend in die Erbfolge eintritt. Siehe Deuteronomium 2 5 , 5 - 1 0 . Leviten. Gelten der Tradition als Nachkommen des Stammvaters -> Levi (Personenverzeichnis). Sie sollten, wie in der Forschung des frühen 20. Jahrhunderts diskutiert, möglicherweise gleicher Herkunft wie die Iwj geschriebenen Kultdiener auf nordarabischen Inschriften um 1000 v. Chr. sein. Leviten stellen sich bei der Auseinandersetzung um die Einführung der Jahweverehrung entschieden auf Moses Seite (Exodus 2,1; 3 2 , 2 5 - 2 9 ; Deuteronomium 3 3 , 8 - 9 ) . Bei der Ausbildung des Systems der zwölf Stämme -> Israels wird Levi als Stamm ohne Landbesitz geführt, der aufgrund besonderer Heiligkeit und Jahwenähe als Segensträger ausgezeichnet und für priesterliche Zwecke bevorzugt geeignet ist (Richter 17). Siehe auch die Einleitung, oben, S. 114 Anm. 74, mit der dort angegebenen Literatur. Am nachexilischen - » Tempel von —> Jerusalem stellen die

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Leviten das niedere Kultpersonal, das den Priestern (—> Aaroniden; —> Zadokiden) untergeordnet ist. Levitenstädte. Städte, die als dauernder Besitz für Priester und Leviten, denen sonst kein Landbesitz in Israel eignet, ausgesondert sind. Lex Salica. Gesetzeswerk des Frankenkönigs Chlodwig I., das im Jahr 507 n. Chr. verfaßt sein soll. Li (chinesisch); „Zeremoniell", „Riten". Eines der fundamentalen Konzepte des konfuzianischen Gesellschafts- und Religionssystems. Liebesakosmismos. Eine Form der Weltflucht in Gestalt objektloser Hingabe, nicht um des Menschen, sondern rein um der Hingabe als solcher willen (-> Akosmismus) oder des Verzichts auf eigenen Vorteil aus Liebe zum anderen Menschen. Liebesmahl.

Agape.

Logos; XöyoqJ\. (griech.): logos; „Wort", „Rede", „Sache", „Vernunft". Von platonischen Vorstellungen beeinflußt dient der Begriff Logos im frühjüdischen und frühchristlichen Kontext auch zur Bezeichnung der göttlichen Hypostase, vor allem zur Bezeichnung der Weisheit als Schöpfungsmittlerin. Losorakel. Das Los ist im Alten Testament Mittel des priesterlichen Orakelentscheids (-» Urim und Thummim) bei Wahl (1 Samuel 10,20-21), Rechtsstreit (Sprüche 18,18) oder Gottesurteil (Josua 7,16-18). Durch Los werden die Stammesanteile nach der Landnahme verteilt (Numeri 26,55; Josua 14,2 u. ö.). So bedeutet Los auch „Anteil" (Josua 15,1), übertragen „Geschick" (z. B. Jesaja 17,14). lucrum cessans (von lat. lucrum; „Gewinn" und cessare; „müßiggehen", „untätig sein"; wörtlich: „schwindender Gewinn"). Begriff des römischen Obligationsrechts zur Bezeichnung eines entgangenen Gewinns. Lus. Nach biblischer Tradition eine ältere Bezeichnung für —> Bethel.

Ma, Maat Tl. (ägypt.) mît. Zentraler ägyptischer Begriff der Ethik (-> Weisheit), des Rechts und Staatsverständnisses, der Kosmologie und des Kultes. Der Sonnengott Ra/Re garantiert die Maat im Weltgeschehen. Sie gilt deshalb als seine Tochter. Im Staatsleben verkörpert sie der König (-> Pharao) und Wesir als oberster Staatsbeamter (-> Ägypten). In der Ethik garantiert die Maat den Zusammenhang von Tat und Ergehen. Im Totengericht (-> Totenkult; Totenbuch) wird das Herz des Toten gegen die Feder als Zeichen der Maat gewogen und die Lebensführung überprüft. Der König opfert im Kult eine Figur der Maat und

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gibt sie der Götterwelt, aus der sie stammt, zurück. Siehe dazu die in der Einleitung, oben, S. 115 Anm. 76, a n g e g e b e n e Literatur. Machimoi (von griech. naxijioi;TI.: machimos; „streitbar"). Griechische Quellen bezeichnen mit diesem A u s d r u c k fremde Truppen. - > Herodot verwendet ihn u. a. für die ägyptischen Berufssoldaten. Machir. Ein israelitischer Stamm (Richter 5,14; Machir [Personenverzeichnis]), der zunächst im Westjordanland, dann in Gilead östlich des Jordan siedelte (Numeri 3 2 , 3 9 - 4 0 ) und im Stamm - > Manasse (Personenverzeichnis) aufgeht (Josua 17,1). Israel. Machmal.

Islamisches Feldheiligtum.

Magie. Praxis symbolischer Handlungen, die auf Menschen oder G e g e n s t ä n d e z w i n g e n d e Wirkungen ausüben soll. Das Alte Testament lehnt unter d e m Einfluß der Prophetie magische Praktiken zugunsten gesinnungsethischer Konzeptionen z u n e h m e n d ab. Mahabharata (Sanskrit). Das umfangreichste Epos Altindiens. Es erzählt v o m Kampf der Fürstengeschlechter der Kauravas und Pändavas; darin sind zahlreiche philosophische, brahmanische und lehrhafte Abschnitte inkorporiert, so z. B. die Bhagavadgita. Der Zeitraum der Entstehung reicht vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. Makkabäer. Beiname des jüdischen Herrschergeschlechts der Hasmonäer. Nach Judas Makkabäus (Personenverzeichnis) benanntes Geschlecht, d a s den Aufstand der Juden g e g e n den Seleukidenherrscher Antiochos IV. Epiphanes (Personenverzeichnis) anführte. Dieser Aufstand richtete sich g e g e n den Versuch der systematischen Unterdrückung religiöser Traditionen d e s jüdischen Volkes und der Zwangshellenisierung Jerusalems (-> Hellenismus). Nach der siegreichen Erhebung über die Seleukiden lag die Leitung d e s jüdischen Staatswesens in den Händen der Hasmonäer, bis es durch den Einbruch der Römer 63 v. Chr. seine Autonomie verlor. malak;-$7ü Tl. (hebr.): mal'äk; „Bote". Menschliche oder göttliche bzw. von Gott ausgesandte Boten; —> Engel. Malkisedek.

Melchisedek.

mamitu (akkadisch); „Eid", „Fluch". Bündnis-, Untertanen- und Vasalleneid, medizinischer oder magischer Bann. mana (melanesisch); „das außerordentlich Wirksame". Ein in der Religionswissenschaft etablierter Terminus zur U m s c h r e i b u n g einer übernatürlichen Macht.

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mancipium (lat.); „Eigentumserwerb". Der Barkauf des ältesten römischen Rechts. Gegenstand des mancipium waren wichtige Wirtschaftsgüter, aber auch Sklaven. Manna. Weißliche Kugeln von süßem Geschmack, die Schildläuse aus dem Saft, den sie aus Tamariskenzweigen saugen, für ihre Larven bilden und zu Boden fallen lassen. Manna kommt im Sinaigebiet (siehe die Karte, oben, S. 154) vor und wird noch heute von Beduinen verzehrt. Nach Exodus 26 soll es vom Himmel fallende Speise der Israeliten in der Wüste sein und wird beispielhaft auch für die Gaben Gottes genannt (Deuteronomium 8,3). Die Mengenangaben in Exodus 16 sind übertrieben, um das Wunder herauszustellen. Mantik (von griech. navxiKii Tl.: mantike; „Seherkunst"). Kunst der religiösen Wahr- und Weissagung. Manu (Sanskrit); „Mensch". Name des mythischen Urvaters in Indien, der der Stammvater der Menschheit und ihr Gesetzgeber sein soll. Marathon. Ort einer antiken Schlacht, in der im September 490 v. Chr. das Heer der Hopliten Athens unter Führung des Miltiades das Heer der -> Perser schlug (siehe die Karte, oben, S. 157). marbTt; ira-in Tl. (hebr.): marbTt; „Zins". Marduk. Stadtgott von -> Babylon, der mit dem Aufstieg der Stadt zum Zentrum des altbabylonischen Reiches (-> Babylonien) zur Zeit der -> Hammurapi (Personenverzeichnis) —> Dynastie babylonischer Reichsgott und als solcher Schöpfergott der Welt und Menschheit sowie Gründer des Tempels in Babylon wurde. Nach dem Prolog des Kodex Hammurapi hatten -> Anu, der Himmelsgott des sumerischen -> Pantheons, und - » Enlil, der Stadtgott von Nippur dem Marduk die Herrschaft über die Welt verliehen. Märtyrer (von griech. n a p t ^ T I . : martys; „Zeuge"). Bezeichnung für einen Menschen, der für seine religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen unter Einsatz seines eigenen Lebens Zeugnis ablegt. Maschal;bm Tl. (hebr.): mäsäl; „Gleichnis", „Spruch". Alttestamentlicher Begriff zur Bezeichnung verschiedener spruch- oder gedichtartiger Redeformen (—> Weisheit). Mazkir;

n Tl. (hebr.): mazkir; „Sprecher", „Sekretär".

Megiddo. S. 155.

Stadt in der Ebene

Jesreel. Siehe die Karten, oben, S. 154 und

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Melchisedek; p-j:p?'?q Tl. (hebr.): malkT-saecteq; „König des [Gottes] sasdaeq (.Gerechtigkeit')"- Sagenhafter Priester des Gottes - » El 'eljon im vorjudäischen - » Jerusalem. Genesis 1 4 , 1 8 - 2 0 ; Psalm 110,4. Me//cari (phönizisch); „König der Stadt". Phönizischer Stadgott in Karthago.

Tyros und

Memra; ¡naxn Tl. (aram.): m e ' m r ä ' ; „Wort". Die Bezeichnung m e m r a dient in aramäischen Bibelübersetzungen und in den Talmudim (-> Talmud) zur Vermeid u n g des Gottesnamens als dessen Ersatz. Menage.

Die Verpflegung des Militärs.

Mendikanten

(von lat. mendicatio; „das Betteln"). Bettelmönche.

Menschenopfer. Viele Religionen kennen das Menschenopfer als Hingabe des Wertvollsten an die Gottheit, das in der Regel nur in schweren Notsituationen dargebracht wird. Das Alte Testament perhorresziert und verbietet ausdrücklich das Menschenopfer (Levitikus 18,21; 2 0 , 2 - 5 ; Deuteronomium 18,10 u. ö.) und sieht die Auslösung des Erstgeborenen durch ein Tieropfer vor (Exodus 34,20). Menschensohn; • l i n a Tl. (hebr.): baen-'ädäm / trä» - o Tl. (aram.): bar 'aenös. Menschensohn ist im Alten Testament zunächst allgemeine Bezeichnung für den Menschen, so in der Anrede des Propheten - » Hesekiel (Personenverzeichnis). In der Apokalyptik gewinnt der Ausdruck den Charakter eines Hoheitstitels für eine eschatologische, vom Himmel k o m m e n d e Rettergestalt (Daniel 7,13), die neutestamentlich mit Christus identifiziert wird. Meriba; n r n o Tl. (hebr.): merfbäh; „Gerichtsstätte". Bezeichnung eines Gebiets bei Kadesch, das mit einer Quelle in Verbindung gebracht wird. Meribath

Kadesch.

Meriba.

Merom; n i i n Tl. (hebr.): meröm; „Höhenort". Ort im galiläischen Bergland (siehe die Karte, oben, S. 156). Meschastein, Mesastein. Königsinschrift des Königs —> M e s c h a (Personenverzeichnis) von M o a b aus d e m 9. Jahrhundert v. Chr., in der er d e m Nationalgott —> Kamosch für einen Sieg über - » I s r a e l dankt. Mesopotamien (von griech. neao^TI.: mesos; „mitten" und 7to-ca|iö Babylonien und -h> Assyrien (siehe die Karte, oben, S. 154).

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Messias; itöo Tl. (hebr.): mäsTah; „Gesalbter"; griech. Übersetzung neaoia Jerusalem, der zum König gesalbt wurde (1 Könige 1,34.39). Im -> Exil wurde der Titel auf —> Kyros II. (Personenverzeichnis) übertragen (Jesaja 45,1), nachexilisch auf den Hohenpriester, auf den die Königssalbung überging. Die Königserwartung lebte nachexilisch fort in der Hoffnung auf einen neuen davidischen König, den „Messias". In der Form der griechischen Übersetzung des hebräischen „Gesalbter" mit Christos (xpioxöq) wird der Hoheitstitel frühchristlich auf Jesus übertragen. Metatron. Die Gestalt des Metatron gilt in der esoterischen Literatur des Judentums als einer der höchsten Engel, welcher seinen Dienst im himmlischen Heiligtum versieht. Nach anderer Tradition wird Metatron mit —> Henoch in Verbindung gebracht, der nach seinem Aufstieg in den Himmel als Engel verwandelt den Dienst eines Schreibers versieht, der die Taten der Menschen aufschreibt. Metöke (von griech. h6toiko Jerusalems (2 Samuel 5,9; 1 Könige 9,15). Mincha; nnm Tl. (hebr.): minhäh; „Opfer". Bezeichnung für Opfer im allgemeinen; im spezifischen Gebrauch aber zur Bezeichnung des Mehl- und Kuchenopfers benutzt.

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Tl. (hebr.): mismaeraet; „Geschäft".

Mischna; nröp Tl. (hebr.): misnäh; „Lehre". Die kodifizierte Lehre des pharisäisch-rabbinischen Judentums, die um 200 n. Chr. von Rabbi Jehuda ha-Nasi in die vorliegende Form von sechs Ordnungen und 63 Traktaten gebracht wurde und die Grundlage für den Jerusalemer und den Babylonischen Talmud bildet. mischpacha; nnstpp Tl. (hebr.): mispähäh (PI.: mischpachoth)\ „Geschlecht", „Sippe", „Clan" (extended lineage). Die mittlere Einheit zwischen dem größeren Stamm und der Familie (minimal lineage). mischpat; osnn Tl. (hebr.): mispät (PI.: mischpatim)-, „Rechtsbestimmung", „Rechtsentscheid". Bezeichnung für das kasuistische Fallrecht. mishmer; imp Tl. (hebr.): mismär; „Wächter", „Vorsteher". Josephus (Personenverzeichnis) nennt die Oberen der Essener in der Übersetzung dieses hebräischen Begriffs epimeletai (emuetoytai Tl.: [griech.] epimeletai; „Aufseher"). Mithras. Altiranischer Kult, dessen Gottheit die vertragliche Übereinkunft symbolisiert, wodurch die Vertragspartner zusammengebunden werden. Mithras erlangte späterhin, vor allem unter den römischen Soldaten in einem eigenen Mysterienkult große Bedeutung. Mittani/Mittanni-Reich. Name eines Landes in Obermesopotamien mit Schwerpunkt im Habur-Dreieck (siehe die Karte, oben, S. 154), bezeugt von ca. 1500 v. Chr. bis ins 13. Jahrhundert v. Chr. Mitanni war das Zentrum des in der modernen Geschichtsschreibung Mittani-Reich genannten, weit über die Grenzen des Landes Mittanni bis nach Kilikien und ans Mittelmeer hinausgreifenden Herrschaftsbereichs des Königs von Mittani. Die Mittani-Herrscher, die indo-arischer Abstammung waren, fochten im 14. Jahrhundert v. Chr. heftige Kämpfe mit den ägyptischen Königen der 18. Dynastie ( - » Ägypten) aus. Mizpa. Ort in - » Benjamin (Josua 18,26), an welchem Samuel (Personenverzeichnis) Recht sprach (1 Samuel 7,16). Hier wurde Saul (Personenverzeichnis) zum König gewählt (1 Samuel 10,17-27). Während des - » Exils fungierte Mizpa zeitweise anstelle von - » Jerusalem als Verwaltungszentrum des von den - » Babyloniern besetzten - » Juda. - » I s r a e l . Moab / Moabiter. Landschaftsbezeichnung und Ethnikon in Transjordanien zwischen Ammon im Norden und Edom im Süden (siehe die Karte, oben, S. 156). In das Licht der außerbiblisch dokumentierten Geschichte trat Moab mit dem —> Meschastein im 9. Jahrhundert v. Chr. Nachdem Teile der Moabiter unter -> David (Personenverzeichnis) tributpflichtig waren (2 Samuel 8,2.12) schlössen sie sich in der Folgezeit je nach politischer und militärischer Stärke —> Israel

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an oder wurden sein Gegner. Im 8. Jahrhundert v. Chr. wurde Moab dem assyrischen Reich tributpflichtig (-> Assyrien). Moira; noipa Tl. (griech.): moira; „Teil, im Gegensatz zum Ganzen". Bei Homer (Odyssee III 40.66) die Portion beim Mahl, der Beuteanteil sowie der Anteil einer Gottheit an der Weltherrschaft (llias X 253). Daraus entwickelte sich die Bedeutung „Lebensanteil", den die Schicksalsgöttin zuweist und schließlich die Bezeichnung der Schicksalsgöttin und des von ihr verhängten Schicksals. Moloch;Tl. (hebr.): molask. Durch die Vokalisierung hebräisch verballhornter Gottesnamen mit der Bedeutung „König" (maelaek), mit dessen Kult das Alte Testament die Praxis des Kinderopfers verbindet und ablehnt. Monolatrie {von griech. novo?Tl.: monos; „allein" und XaxpeiaTI.: latreia; „Verehrung": „Allein-Verehrung [eines Gottes]"). Die Begriffsbildung der Wissenschaftssprache bezeichnet damit die Verehrung nur eines Gottes, ohne daß damit die Existenz anderer Götter oder Göttinnen bestritten wird. Der Begriff ist von Friedrich Schleiermacher im Rahmen seiner Glaubenslehre in die wissenschaftliche Diskussion eingeführt worden. Er wird offen oder verkappt evolutionistisch in der Regel für ein Übergangsstadium vom Polytheismus zum Monotheismus verwendet. Für Schleiermacher ist die Monolatrie allerdings eine Variante des Fetischismus in einer Religionsentwicklung vom Fetischismus über den Polytheismus zur Monolatrie. In der Religionswissenschaft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wurden die Begriffe Monolatrie, Henotheismus und gelegentlich auch Monotheismus promiscue gebraucht. Monotheismus (von griech. novo; Tl.: monos; „allein" und 9eö Israels in Deuteronomium 33, die, dem sterbenden —> Mose (Personenverzeichnis) in den Mund gelegt, eine Parallele im Jakobsegen (Genesis 49) besitzt. Muchtar (arabisch). Das Familienoberhaupt einer Sippe. Muraschu-Dokumente. Geschäftspapiere des jüdischen Bankhauses Muraschu der mesopotamischen Stadt Nippur (siehe die Karte, oben, S. 157) aus persischer Zeit ( ^ Perser/Persien). Zu Max Webers Rezeption der Muraschu-Dokumente und zum Forschungsstand in bezug auf dieses Textkorpus siehe die Einleitung, oben, S. 127 Anm. 30, mit der dort angegebenen Literatur. Mystagoge (von griech. n w n i i ; Tl.: mystes; „Myste" und ayeivTl.: agein; „führen", „leiten": „Führer der Mysten"). Derjenige, der neu Einzuweihende in die Mysterien einführt. Allgemein der Verkünder einer Geheimlehre. Mystagogie (von griech. JI-ÜCTTTII; Tl.: mystes; „Myste" und äyeiv Tl.: agein; „führen", „leiten": „Einführung ins Geheimnis"). Mysteriengemeinschaft / -religion / -wesen. Antike Kulte, in deren Mittelpunkt streng geheim gehaltene Riten standen. Durch den Vollzug dieser Riten, die meist an Motive des mythischen Schicksals der jeweiligen Kultgottheit anknüpften, wurden die Eingeweihten (Mysten) in die Gemeinschaft mit dieser Gottheit versetzt, des jenseitigen Heils versichert und mit göttlicher Lebenskraft erfüllt. Zu diesen Riten gehörte das Vorzeigen heiliger Gegenstände, der Zuruf heiliger, geheimer Worte, der Vollzug von Handlungen an den Mysten (z. B. Wechsel der Kleider) sowie die Vermittlung von Kontrasterlebnissen (Wechsel von Finsternis und Licht, von Wärme und Kälte). Der bekannteste Mysterienkult war der von Eleusis bei Athen. Ihm lag der Mythos von der Göttin Demeter zugrunde, die ihre geraubte Tochter Kore aus der Unterwelt zurückholt. Einflußreich waren auch der ekstatische Mysterienkult des -> Dionysos, dem die griechische Seelenkonzeption entstammte, der aus -> Ägypten kommende Osiris-Isis-Kult sowie der aus Phrygien stammende Attis-Kult. In neutestamentlicher Zeit war die Mysterienfrömmigkeit als Antwort auf ein gesteigertes Erlösungsbedürfnis zu einem religiösen Massenphänomen geworden. Angehörige der sozialen Unterschicht des römischen Reiches - vor allem die Sklaven - fanden in den Mysterienkulten eine religiöse Heimat. Das lag nicht nur an der emotionalen Durchschlagskraft dieser Kulte, sondern auch daran, daß sie stark gemeinschaftsbildend wirkten ( - » Orphiker; Osiris). Mysterium (griech. n w n i p i o v Tl.: mysterion; „Geheimnis"). Etwas, wovon nicht gesprochen werden darf; Geheimlehre, Geheimkult.

naba' (arab.); „verkünden". Nabi;n;

Nabi.

Tl. (hebr.): näbP; „Prophet".

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Nabu. -> Nebo. nachal;bm

Tl. (hebr.): nähal; „erben", „zum Besitz erhalten".

nachalah; n^q; Tl. (hebr.): nahaläh; „Besitz", „Erbe", „Erbland". Nachleserecht. Das Recht des ärmeren Bevölkerungsteiles im Alten Testament, die Reste der Ernte, die ihnen - freiwillig oder durch Anordnung des Gesetzes überlassen wurden, aufzulesen (Ruth 2 , 2 - 8 ; Levitikus 19,9-10; 23,22; Deuteronomium 24,19-21). nadib;2'i:

Tl. (hebr.): nadib; „Vornehmer", „Fürst".

Naga (Sanskrit). Hindu-Sekten entwickelten den Typus des „Naga", des nackt, aber bewaffnet den Glauben propagierenden, unter scharfer Kontrolle eines -> Guru stehenden Asketen. Askese. nakhri. —> nokri. nakhrima. —> nokri. Naphtali. Israelitischer Stamm, dessen Siedlungsgebiet auf dem Nord-Ostabfall des galiläischen Gebirges lag (siehe die Karte, oben, S. 155). Nach Richter 4 gilt Naphtali zusammen mit Sebulon als maßgeblich beteiligt am - > Deborakrieg. (-> Israel). nasi; vrm Tl. (hebr.): näsT'; „Fürst". Bezeichnet den Stammesfürsten, im Verfassungsentwurf Ezechiel 4 0 - 4 8 den König. Nasiräer (von hebr. t t : Tl.: näzir; „geweiht"). Im Alten Testament eine durch ein Gelübe ausgesonderte da gottgeweihte Person. Das zeitlich begrenzte Nasiräer-Gelübde besteht aus der Verpflichtung, die Haare nicht zu scheren, keinen Alkohol zu sich zu nehmen und keinen Leichnam zu berühren. Historisch ursprünglicher Kern war das Alkoholverbot, worin sich eine dem Priesteramt vergleichbare Zugehörigkeit zum Heiligen (-> Heiligkeit) ausspricht. Die Simson-Erzählung (Personenverzeichnis) weiß von einem lebenslangen Nasiräat. Das Gelübde dazu wurde vor der Geburt von der Mutter abgelegt (Richter 13). Nasiroth; ni-m Tl. (hebr.): näziröt;

Nasiräer.

Nazaräer-Gemeinde. Bezeichung für die nach mosaischem Gesetz lebende christusgläubige jüdische Gruppierung in Jerusalem im Gegensatz zur heidenchristlichen Gemeinde daselbst. Zu den Praktiken der Nazaräer gehörte auch der regelmäßige Besuch im —> Tempel (Apostelgeschichte 2 , 4 2 - 4 7 ) . nebelah; r t a Tl. (hebr.): nebeläh; „Leichnam", „Aas". Bezeichung im Alten Testament auch für Götzen (Jeremia 16,18).

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Nebijah;nx'2:

Tl (hebr.): nebi'äh; „Prophetin".

Nabi.

Nebijim; d t ? ? Tl. (hebr.): n e b i l m ; „Propheten", PI. von —> Nabi. Nebo. 1. Berg an der Nordseite des transjordanischen Pisga-Gebirges, von dem aus Mose (Personenverzeichnis) nach Westen schauend (Deuteronomium 32,49; 34,1) das Land Kanaan sah (-> Israel). 2. Hebräischer Name des mesopotamischen Gottes Nabu, des Gottes der Schrift und der -> Weisheit (Jesaja 46,1). nephesch; tiztp Tl. (hebr.): naefaes; „Atem", „Kehle", „Leben". Bezeichnet die im Blut angesiedelte Lebenskraft von Mensch und Tier und wird zu kurz greifend mit „Seele" übersetzt. -> Ka(i). Nergal. Babylonischer Gott der Unterwelt und Stadtgott von Kuta in - » Babylonien (2 Könige 17,30). Konnte Krieg und Verwüstung, glühende Sonnenhitze, Seuche und Fieber bei Mensch und Vieh verbreiten. neschech;

^töp Tl. (hebr.): naesaek; „Zins", „Wucher".

nethinim;vinp Tl. (hebr.): netinim. In der nachexilischen Zeit die unterste Klasse des Tempelpersonals der -> Leviten. Neuplatonismus. Die spätantike Weiterführung der Ideenlehre Piatons im 2 . - 5 . Jahrhundert n.Chr., angereichert mit orientalischem und gnostischem Gedankengut (-> Gnosis), die mit dem Anspruch einer Universalreligion auftrat. Ziel des Menschen sollte sein, sich durch mystische Versenkung vom Körper zu befreien, so daß die Seele zu Gott aufsteigen könne. Ninive (hebr. Umschrift des assyrischen Namens ninua / nina). Stadt am Ostufer des Tigris (siehe die Karte, oben, S. 154), die im 8. Jahrhundert v. Chr. zum politischen Zentrum des neuassyrischen Reiches aufstieg ( - » Assyrien). nokri;-lp;

Tl. (hebr.): nokrf; „Fremder", „Ausländer".

numen (lat.; PI.: numina). Göttlicher Funke, göttliches Wesen und Wirken der Gottheit. Zentraler Begriff der römischen Religion. Während die Griechen ihre Götter als handelnde Personen begriffen, trat bei den Römern die Person hinter ihrer Funktion und Wirkung zurück. Das unpersönliche numen stand stellvertretend für die göttliche Persönlichkeit. Nundinae (lat.). Der erste Tag der achttägigen römischen Woche; dann die Woche selbst; der Markttag, der auf die Nundinae fiel, und der Markt. Obödienz (von lat. oboedientia; „Gehorsam").

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Okulieren (von lat. oculus; „Auge"). Das Veredeln einer Pflanze durch das Aufpropfen eines Triebes auf das sogenannte „Auge" einer Mutterpflanze. ol hamizwot; rnsart *7ii) Tl. (hebr.): 'öl hammiswöt; „Joch der Gebote". ol malkas schamajim; Himmelreiches".

CDB rrc^n ^iu Tl. (hebr.): cöl malküt sämajim; „Joch des

Oligarchie (von griech. öXiyoq Tl.: oligos; „wenig" und äp%eivTI.: archein; „herrschen": „Herrschaft der Wenigen"). Eine Form politischer Machtausübung, bei der die Macht in den Händen einer kleinen Führungsgruppe liegt. Omriden. Herrschergeschlecht in Israel, benannt nach dem Ahnherrn - » Omri (Personenverzeichnis), der sein Land erfolgreich regierte, mit -> Juda Frieden schloß und Israel wirtschaftlich und innenpolitisch festigte, worin ihm seine Erben nachfolgten. Ophra. Die Vaterstadt Gideons (Personenverzeichnis) südlich der -> JesreelEbene (Richter 8,27) wo nach der Überlieferung auch das Grab Gideons liegt (Richter 8,32). Orakel (lat.). Form der Mantik (der Kunst der Wahr- und Weissagung), in der der göttliche Wille durch einen dazu berufenen Menschen weitergegeben wird. Dies Babylonien und - » Assyrien durch Loswerfen, Gießen von Öltropgeschah in fen in Wasser, Analyse der Eingeweide von Opfertieren (-> Leberschau), Beobachten von Fehlgeburten, Vogelschau u.a. Das Alte Testament kennt u. a. die Becherweissagung (Genesis 44,5), Pfeilorakel und Leberschau (Ezechiel 21,26), Losorakel (Jona 1,7), auch in der speziellen Gestalt von Urim und Thummim, Baumorakel (2 Samuel 5 , 2 3 - 2 5 ) und verwirft sie zunehmend. Orakeltafel. - » Urim und Thummim. Ordal(altengl.);

„das Ausgeteilte". Gottesurteil.

orenda (irokesisch; ein Anglizismus des Huron-Wortes „iarenda"). Bezeichnet eine übernatürliche, im wesentlichen unpersönliche Macht, die sich mit Menschen verbinden und die durch Berührungsmagie übertragen werden kann. Orgiastik. —> Orgie. Orgie (von griech. öpyiaTI.: orgia: „heilige Handlung"). Im antiken Griechenland sind Orgien heilige Handlungen oder religiöse Riten; besonders die ekstatischen Riten des Kultes des - » Dionysos. Orontes. Der wasserreichste Fluß des westlichen Syrien, der schon in der Antike von Bewässerungskulturen gesäumt war (siehe die Karte, oben, S. 154).

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Orphiker. Anhänger einer möglicherweise bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. zu belegenden religiösen Bewegung (Orphik) der griechischen Antike und des - » Hellenismus, die auf die mythische Gestalt des Orpheus zurückging und von Thrakien ihren Ausgang nahm. Durch Abstinenz, Keuschheit und vegetarische Lebensweise sollte die Seele zu ihrem himmlischen Ursprung zurückkehren Mysteriengemeinschaften). Unsterblichkeit der Seele und Seelenwanderung gehörten zu den zentralen Vorstellungen der Orphiker, die sie in Griechenland verbreiteten. Osiris (gräzisierte Form, altägypt. Lautwert: wsyr). Ursprünglich ein ägyptischer Gott aus dem Nildelta ( - » Ä g y p t e n ) , Totengott und Verkörperung des verstorbenen Pharao. Sein Mythos, in dem er von seinem eigenen Bruder Seth getötet und zerstückelt und von seiner Schwestergattin Isis wieder zum Leben erweckt wird, hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Modifikationen erfahren und Osiris zu einem der bedeutendsten Mysterien- und Erlösergottheiten auch der griechisch-römischen Welt gemacht (-» Mysteriengemeinschaften).

Panbabylonismus. Bezeichnung einer von der Keilschriftkunde ausgehenden Richtung, nach der das astrale Weltbild der sumerisch-babylonischen Religion Ursprung und Vorbild vieler Religionen, besonders aber des Alten Testamentes gewesen ist (-» Delitzsch, Friedrich [Personenverzeichnis]; - » Babel-BibelStreit). Pandit. Indischer Sanskritgelehrter. Pantheon (von griech. jtävTl.: pan; „alles" und öeöqTI.: theos; „Gott"). In polytheistischen Religionen die Bezeichnung für die Versammlung aller Götter und Göttinnen. Pantokrator; navtoKprixwp Tl. (griech.): pantokratör; „Allherrscher". Bezeichnung für den allmächtigen Gott. Paraklet (griech. 7tapdKA,Tvco Persien benannte, von -> Zarathustra (Personenverzeichnis) gestiftete Religion (—> Zarathustrismus), die auf dem Dualismus zwischen dem guten Prinzip -> Ahuramazda und dem bösen Prinzip Angra Mango basiert. Ein endzeitlicher Retter der Menschheit, der Saoshyant, wird erwartet. Die Anhänger dieser Religion, die Parsen, sind für ihre hohen ethischen Maßstäbe bekannt. Passah, Passa; ng? Tl. (hebr.): passah. Das Passa ist als der Hauptritus der Familienreligiosität Rückgrat der religiösen Identitätsbewahrung von den Anfängen Israels und - » J u d a s bis in die Gegenwart des Judentums. Da der Familienritus vom politischen Schicksal des Volkes sowie den an das Land gebundenen Heiligtümern, insbesondere des Tempels von Jerusalem, unabhängig ist, konnte er gerade in Exil und Diaspora eine Identität stiftende Bedeutung auch über die Familie hinaus für das ganze jüdische Volk gewinnen. Am Beginn der Geschichte des Passa steht eine Familienfeier in der Vollmondnacht des Frühjahrsäquinoktium, in der während des Nachtmahls die Familie durch die apotropäische Kraft des am Eingang applizierten Blutes, die dem Passa den Namen von hebr. päsah; „zurückprallen" gab, geschützt wurde (-> Bestreichen der Türpfosten mit Blut). Das Passa verband sich aufgrund thematischer Bezüge mit der Tradition der Auszugsnacht in Ägypten (-*• Exodus). Patriarch /Patriarchat. Bereits in biblischer Zeit war der Titel Nasi (von hebr. K*B3 Tl.: näsP; „Fürst", „Patriarch") als Bezeichnung für ein Sippen- und Stammesoberhaupt in Gebrauch (Exodus 16,22; 34,31; Numeri 13,2; 34,18; Genesis 23,6 u. a.). In frühjüdischer Zeit wurde er auf politische Anführer angewendet, vor allem verstanden dann die - » Rabbinen unter einem Patriarchen den Vorsitzenden des Sanhedrins bzw. nach der Tempelzerstörung (-» Tempel) das Oberhaupt der jüdischen Gemeinde Palästinas. Der Patriarch genoß von den Römer offizielle Anerkennung.

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Patronymikon (von griech. naxx|p Tl.: patér; „Vater" und övona Tl.: onoma; „Name"). Bezeichnung für einen Personennamen, der vom Namen eines Vorfahren abgeleitet ist. Pedia. Antiker Name des nordwestlichen Teils —> Attikas, der zum großen Teil aus einer fruchtbaren Ebene besteht Diakrioi). Pentateuch (von griech. jtev-caxeixoi; Tl.: pentateuchos; „Fünfrollenbuch"). Zusammenfassende Bezeichnung für die -H> Thora der fünf Mosebücher. 1. Forschungsgeschichte bis 1920. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Literaturgeschichte des Pentateuchs im Dienste fundamentaler theologischer Fragestellungen ihrer Zeit betrieben, allen voran der nach der Offenbarungsautorität der Bibel. Die historische Kritik speiste sich aus der Kritik am protestantischen Schriftprinzip durch katholische Exegeten, die anstelle der mosaischen Verfasserschaft die Traditionsgeschichte des Pentateuchs auf den Schild hoben, und aus der Kritik des jüdischen Frührationalismus an der rabbinischen Orthodoxie. Der Oratorianer Richard Simon ( 1 6 3 8 - 1 7 1 2 ) sah in Esra (Personenverzeichnis) den Verfasser des Pentateuchs, der sich stilistisch nicht von den Vorderen Propheten (Josua - 2 Könige) unterscheide, so daß Simon mit dem Geschichtswerk eines Enneateuch („Neunrollenwerk") von Genesis bis 2 Könige rechnete. Esra habe sich als Redaktor älterer, z. T. bis auf Mose zurückgehender Fragmente bedient. Das erkläre die Spannungen und Widersprüche im Text. Benedict Spinoza ( 1 6 3 2 - 1 6 7 7 ) kam zu ähnlichen Ergebnissen. Im Dienste der Idee der Gedankenfreiheit, die keinem Offenbarungsdiktat unterworfen sei, forderte Spinoza eine geschichtliche Interpretation des Pentateuchs. Auch er sah in Esra den auf ältere Traditionen zurückgreifenden Verfasser eines Enneateuch, was mit der Schwierigkeit belastet war, zu erklären, wie aus einem Enneateuch der kanonische Pentateuch wurde. Spinoza erkannte zwar in einem -H> Hexateuch von Genesis bis Josua einen herausgehobenen Teil innerhalb des Enneateuchs, konnte aber sein literarisches Verhältnis zu einem Pentateuch nicht klären. Widersprüche und Mangel an Ordnung im Text erklärte er mit einem vorzeitigen Tod Esras, der sein Werk nicht mehr habe vollenden können. Eine befriedigendere Erklärung konnte erst g e g e b e n werden, als die Fragmenten- zu einer Quellenhypothese verdichtet wurde, die die Bestandteile, aus denen der Pentateuch zusammengesetzt ist, methodisch kontrolliert voneinander sondern konnte. Der Leibarzt Ludwigs XV. Jean Astruc ( 1 6 8 4 - 1 7 6 6 ) , der sich der Quellenkritik der Genesis zuwandte, um die Mosaizität des Pentateuchs zu verteidigen, kam zu dem Ergebnis, Mose habe zwei Hauptquellen mit den unterschiedlichen Gottesnamen Elohim und Jehova ( - » J a h w e ) benutzt. Da Astruc aber den Stoff der Genesis nicht restlos auf diese Quellen verteilen konnte, rechnete er mit zehn weiteren Nebenquellen, die in mechanischer Redaktion ineinander g e s c h o b e n worden seien. Der Göttinger Alttestamentler Johann Gottfried Eichhorn ( 1 7 5 2 1827) übernahm Astrucs Urkundenhypothese und stabilisierte sie durch den Aufweis unterschiedlichen Sprachgebrauchs und inhaltlicher Differenzen zwischen den Hauptquellen. Nicht Mose, sondern ein Anonymus sei Redaktor der Quellen gewesen. Elchhorn verband die Quellenkritik des Pentateuchs mit einer

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an Gotthold Ephraim Lessings (1729-1781) Theorie der Erziehung des Menschengeschlechts orientierten Rekonstruktion der Religionsgeschichte, die Hermann Samuel Reimarus' (1694-1768) Fundamentalkritik am AT ebenso standhalten sollte wie den Angriffen lutherischer orthodoxer Offenbarungstheologie. Der Rektor von Schulpforta Karl David Ilgen (1763-1834) ergänzte die Urkundenhypothese durch Elemente der älteren Fragmentenhypothese Simons und rechnete in der Genesis mit 17 Einzelurkunden, denen er drei Redaktoren zuordnete, von denen zwei den Gottesnamen Elohim gebrauchten. Dem wird später mit der Abgrenzung einer Quelle des Elohisten von einer Priesterschrift Rechnung getragen. Der Hallenser Ordinarius Johann Severin Vater (1711-1826) erkennt im Deuteronomium den literaturhistorischen Kern des Pentateuchs, an das sich weitere Gesetze und Erzählungen ankristallisierten. Damit ist die bahnbrechende Erkenntnis des jungen Wilhelm Martin Leberecht De Wette (Personenverzeichnis) (1780-1849) zu verbinden, daß der Verfasser des Deuteronomium weder Mose noch, wie Vater meinte, ein Autor der frühen Königszeit sei. Vielmehr sei aufgrund der sprachlichen und sachlichen Nähe zu den Königsbüchern der Verfasser des Deuteronomiums in der Zeit -» Josias (Personenverzeichnis) zu suchen und mit der Kultreform dieses Königs im späten 7. Jahrhundert v.Chr. zu verbinden. Damit hatte die Literaturgeschichte des Pentateuch einen „archimedischen Punkt" absoluter Datierung. Sah De Wette im Deuteronomium den in das 7. Jahrhundert v. Chr. zu datierenden Schlußstein der Literaturgeschichte des Pentateuchs, so ist es heute als deren Ausgangspunkt zur Geltung zu bringen. Daß die Urkundenhypothese nicht der literarischen Komplexität des Pentateuchs genügen konnte und mit zusätzlichen Fragmenten unterschiedlicher Zahl rechnen mußte, führte zu einer Neuauflage der Fragmentenhypothese durch den englischen Theologen Alexander Geddes (1737-1802), die durch Johann Severin Vater in Deutschland rezipiert wurde. Ein Redaktor habe den Pentateuch aus zahlreichen unabhängigen Fragmenten zusammengesetzt, was die zahlreichen Widersprüche im Pentateuch erklären sollte. Da aber mit einer nur mechanischen Redaktion gerechnet wurde, konnte die Fragmentenhypothese keine Erklärung dafür geben, daß zahlreiche Textpassagen des Pentateuchs wie die später als Priesterschrift bezeichneten Elohim-Abschnitte sprachlich und inhaltlich miteinander verzahnt sind. Dem trägt die Ergänzungshypothese Rechnung, die der Göttinger Ordinarius Georg H. A. Ewald (1803-1875) zunächst in der Gestalt vertrat, daß diese Elohim-Abschnitte die literarische Grundschicht des Pentateuchs seien, die durch eine ursprünglich selbständige Parallelschrift eines Jehowisten ergänzt worden sei. Der Fragmentenhypothese trug Ewald insofern Rechnung, daß die Grundschrift älteres Material wie den Dekalog und das -> Bundesbuch aufgenommen habe. Der Leipziger Ordinarius Johann Christian Friedrich Tuch (1806-1867) dehnte die Ergänzungshypothese auf das Buch Josua aus und zeigte wie der Bonner Alttestamentler Friedrich Bleek (1793-1859) noch heute gültig die Zugehörigkeit des Buches Josua zum Pentateuch in einem Hexateuch. In seiner 1845-1855 erschienenen Geschichte Israels gab Ewald die Ergänzungshypothese zugunsten der Urkundenhypothese zweier elohistischer Urkunden auf, die durch den Jehowisten zusammengearbeitet und ergänzt wor-

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den seien. Der reinen Urkundenhypothese verhalf schließlich der Hallenser Alttestamentler Hermann Hupfeld ( 1 7 9 6 - 1 8 6 6 ) wieder zum Durchbruch. Er rechnete in der Genesis mit einer älteren und einer jüngeren elohistischen Quelle, die von einer jahwistischen unterschieden seien. Als vierte Hand habe ein Redaktor diese Quellen vereinigt. Damit waren die Quellen der Urkundenhypothese geklärt, die durch die Spätdatierung einer der Elohimquellen (Priesterschrift) zur Neueren Urkundenhypothese wurde. Diese Entwicklung leiteten der Straßburger Alttestamentler Eduard - » Reuß (Personenverzeichnis) ( 1 8 0 4 - 1 8 9 1 ) und sein Schüler Karl Heinrich -> Graf (Personenverzeichnis) ( 1 8 1 5 - 1 8 6 9 ) mit der Einsicht ein, daß die priesterlichen Kultgesetze in der elohistischen Quelle, die bislang als die älteste galt, jünger als das spätvorexilische Deuteronomium seien, da weder das Deuteronomium noch die Königsbücher sie voraussetzen. Mit der Neueren Urkundenhypothese war die religionshistorische Einsicht verbunden, daß in Israel die Theokratie nicht am Anfang, sondern am Ende der Religionsgeschichte stand, was sich Ewalds Differenzierung von vorexilischem Hebraismus und nachexilischen Judaismus einfügte. Graf zeigte auch, daß Levitikus 1 7 - 2 6 ein von den priesterlichen Kultgesetzen (Priesterschrift) geschiedenes Gesetzeskorpus sei, für das der Kieler Alttestamentler August -> Klostermann (Personenverzeichnis) ( 1 8 3 7 - 1 9 1 5 ) den Begriff -> Heiligkeitsgesetz prägte. U. a. der Leidener Alttestamentler Abraham Kuenen ( 1 8 2 8 - 1 8 9 1 ) dehnte die Spätdatierung der priesterlichen Kultgesetze auf die priesterschriftlichen Erzählungen aus, deren Ausgrenzung der Kieler Orientalist Theodor Nöldeke ( 1 8 3 6 - 1 9 2 8 ) durchschlagend literarkritisch gesichert hatte. Auf dieser Basis konnte Julius Wellhausen (Personenverzeichnis) ( 1 8 4 4 - 1 9 1 8 ) der Neueren Urkundenhypothese mit der Abfolge der in die vordeuteronomistischen Königszeit zu datierenden Quellen Jahwist (J) und Elohist (E), des spätvorexilische Urdeuteronomium (Deuteronomium 1 2 - 2 6 ) und der exilischen Priesterschrift (P), die nachexilisch durch Kultgesetze ergänzt worden sei, eine nach schweren Kontroversen akzeptierte Gestalt geben. Mose wurde in der Konsequenz vom Verfasser des Pentateuchs zum —> Aisymneten und Funktionär einer Kadi-Justiz in der Oase von - » Kadesch degradiert, sofern man nicht wie der Historiker Eduard Meyer (Personenverzeichnis) ( 1 8 5 5 - 1 9 3 0 ) seine Historizität überhaupt verneinte. Die Zurückweisung eines supranaturalen Offenbarungsbegriffs zugunsten des Gedankens der Religionsentwicklung führte zu heftigen Auseinandersetzungen in der intellektuellen Öffentlichkeit weit über Deutschland hinaus. Wellhausens Religionsgeschichte stand im Zentrum öffentlichen Interesses und wurde von Friedrich Nietzsche ( 1 8 4 4 - 1 9 0 0 ) bei der Formulierung der christentumskritischen Ressentiment-These rezipiert. Wellhausen räumte an De Wette anknüpfend dem Deuteronomium eine Schlüsselstellung in der ideellen Formierung des Pentateuch ein, die heute als eine literarische zu begreifen ist. Vorbereitet durch die Einfügung des Dekalogs in die Sinaiperikope des Jehowisten sei dessen Verbindung mit dem Gesetz des Deuteronomiums zur Initialzündung der Verbindung von Gesetz und Erzählung im Pentateuch geworden, die in der Priesterschrift vorausgesetzt werde. Ein Defizit in der Begründung der Neueren Urkundenhypothese seit Reuß und Graf ist die Einschränkung der Funktion der Gesetze, als Fachwerk für die Literaturgeschichte des Penta-

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teuchs zu dienen, auf die Kultgesetze zum Gottesdienstort, den Opfern, Festen, Priestern und Leviten (Wellhausen). Der Heidelberger Ordinarius Adalbert —> Merx (Personenverzeichnis) (1838-1909) erkannte diese Schwäche im Fundament der Neueren Urkundenhypothese und setzte die Gesetzeskorpora insgesamt in die Funktion eines Fachwerkes der Literaturgeschichte des Pentateuch ein. Diesen Ansatz übertrug Max Weber in seinen Studien zum antiken Judentum auf die Religionssoziologie und überwand damit Wellhausens Rekonstruktion der Religionsgeschichte als Ideengeschichte. Schließlich war auch die Neuere Urkundenhypothese so wenig wie die ältere in der Lage, den zahlreichen Spannungen und Widersprüchen im Pentateuch Herr zu werden, zeigten sich doch literarisch zahlreiche Unebenheiten in den Quellen selbst, was zur Ausdifferenzierung von bis zu zehn verschiedenen Quellen und Ergänzern Anlaß gab. Von einiger Wirkung war Rudolf - » Smends (Personenverzeichnis) ( 1 8 5 1 - 1 9 1 3 ) Differenzierung zweier Jahwisten (JVJ 2 ). Einen Fortschritt schien die Verbindung der Neueren Urkundenhypothese mit der Formgeschichte zu versprechen. Diese von Hermann Gunkel (Personenverzeichnis) ( 1 8 6 2 1932) und Hugo Greßmann (Personenverzeichnis) ( 1 8 7 7 - 1 9 2 7 ) zum Durchbruch verholfene Methode fragt nach mündlichen Überlieferungen vor der Verschriftung. Spannungen im Text mußten nun nicht mehr nur eine literarkritische Operation nach sich ziehen, sondern konnten auch mit der Disparatheit des vorqueilenschriftlichen Materials erklärt werden. Damit ging eine Wandlung des Bildes der Verfasser der Quellen einher. Sahen die Vertreter der WellhausenSchule in ihnen Schriftsteller, so wurden sie nun zu Sammlern und Redaktoren. Das rief den Widerstand der Literarkritiker hervor, zumal die Formgeschichtier ihrerseits eine Verbindung mit der Religionsgeschichtlichen Schule eingingen, die nach dem Einfluß der altorientalischen Kulturen auf die alttestamentliche Religionsgeschichte fragte, und damit das von Wellhausen im Geiste Ewalds errichtete Gebäude der alttestamentlichen Religionsgeschichte zusammenzustürzen drohte. Es war nicht ein allein durch das Gewicht der Wellhausen-Schule erzwungener Kompromiß, daß Greßmann und Gunkel die Neuere Urkundenhypothese übernahmen, sondern auch Folge eines gewandelten Interesses, das sich der vorstaatlichen Frühgeschichte Israels als entscheidender Formierungsphase israelitischer Religion wie des Pentateuchs zuwandte, was auch Max Weber beeinflußte, wenn er den Bund früh datierte. Gunkels Genesis-Kommentar offenbart die methodische Schwäche dieser Verbindung der Formgeschichte mit der Neueren Urkundenhypothese. Gunkel arbeitete dem Trend der Literarkritiker folgend mit zwei jahwistischen Quellen und trennte damit literarkritisch, was er in der formgeschichtlichen Analyse als Einheit nahm. Darin zeigt sich eine tiefere methodische Problematik der Verbindung der Neueren Urkundenhypothese mit der Formgeschichte. Max Weber trug dem insofern Rechnung, als er zwar die Literarkritik der Neueren Urkundenhypothese übernahm, auf die Formgeschichte aber weitgehend verzichtete. 2. Weitere Entwicklung der Pentateuchforschung. Die Alttestamentliche Wissenschaft hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Neuere Urkundenhypothese weitgehend aufgegeben. Während in der vorexilischen Zeit nur untereinander unverbundene Einzelüberlieferungen zu den Erzvätern (-» Jakob [Personenverzeichnis]),

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zum —> Exodus und zur Landnahme sowie Gesetzessammlungen wie das Bundesbuch und das Deuteronomium tradiert wurden, sind die ersten Großkompositionen zunächst eines Hexateuchs aus der Mitte des 5. Jahrhunderts v.Chr. (-> Nehemia [Personenverzeichnis]) und dann eines Pentateuchs aus dem ausgehenden 5. bzw. frühen 4. Jahrhundert v.Chr. (—> Esra [Personenverzeichnis]) erst spätexilisch aus der Verbindung der Priesterschrift mit dem Deuteronomium entstanden. Siehe die Einleitung, oben, S. 6 Anm. 19, mit der dort zum Stand der Pentateuchforschung angegebenen Literatur. Die Konsequenzen, die sich aus dem gewandelten Verständnis der Literaturgeschichte des Pentateuchs für eine Religionssoziologie des antiken Judentums ergeben, entfaltet Eckart Otto, Max Weber, S. 2 7 6 - 3 1 3 , mit weiterer Literatur. Periöken (von griech. rcepioucoi; Tl.: perioikos; „Umwohner"). Bevölkerungsschicht mit reduzierten Rechten in Thessalien, Kreta und - > Sparta. Periökenortschaften. Es handelt sich um die von den Städten der spartiatischen Herrenschicht abhängigen Ortschaften in Lakonien und Messenien, in denen die freie, aber politisch den Spartiaten nicht gleichberechtigte Bevölkerung lebte, die zwar zum Kriegsdienst verpflichtet war, aber eine nur eingeschränkte Selbstverwaltung genoß. perischot.

peruschim.

Perser/Persien. Als Gründer des Perserreiches gilt der Reiterfürst -»• Kyros II. (Personenverzeichnis), der das Mederreich und später das westliche Kleinasien, das unter der Herrschaft des sagenhaft reichen Lyderkönigs Kroisos stand, sowie im Jahr 539 v. Chr. Babylon eroberte (zum Folgenden siehe die Chronologie der altorientalischen und biblischen Geschichte, oben, S. 151). Mit ihm kommt das Herrschergeschlecht der Achämeniden an die Macht. Seine Nachfolger Kambyses ( 5 3 0 - 5 2 2 v. Chr.) und Darius I. (Personenverzeichnis) dehnen die Grenzen weiter aus, so daß der Staat der Perser von Ägypten bis an den Aral-See, vom südlichen Donaugebiet bis nach Indien reicht (siehe die Karte, oben, S. 157). Allerdings mißlingt Xerxes I. ( 4 8 6 - 4 6 5 v.Chr.) die Einverleibung Griechenlands. Vom Glanz der Perserkönige zeugen die Ruinen von Persepolis, der kultischen Hauptstadt. - Das persische Reich hat d u r c h Darius I. seine Verfassung erhalten, die sich unter anderem durch die hohe Toleranz gegenüber den kultisch-religiösen Bräuchen und Rechtsgut unterworfener Völker auszeichnet. Das wirkt sich insbesondere für Israel günstig aus. Die in Babylonien sitzenden judäischen Exilierten werden von dem Status der Kriegsgefangenen befreit und die Rückkehr gestattet. Der Tempel in —> Jerusalem wird mit persischer Unterstützung wiederaufgebaut und Juda zu einer Provinz mit beschränkter Autonomie erhoben (—> Esra [Personenverzeichnis]; Nehemia [Personenverzeichnis]). Durch den Siegeszug Alexanders des Großen (Personenverzeichnis) wird 3 3 4 - 3 3 2 v.Chr. das Perserreich vernichtet. Zur Geschichtsschreibung der Geschichte und Kulturgeschichte des persischen Reichs siehe die Einleitung, oben, S. 8 Anm. 26, mit der dort a n g e g e b e nen Literatur.

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peruschim; (hebr. c-m-ig Tl.: perüsim; oder aram. i ' ö n s Tl.: perisln; „Abgesonderte"; griech. «tapujmoi Tl.: pharisaioi; „Pharisäer"). Mitglieder einer jüdischen Laienbewegung, die in der Opposition der Chassidim Chasid) des 2. Jahrhunderts v.Chr. wurzelte. Die Peruschim lebten in religiös-sozialen Verbänden, die nach der Tradition von den „Schriftgelehrten" geleitet wurden, und bezeichneten sich selber als gesetzestreue „Genossen" Chaber). Sie forderten die strenge Einhaltung des mosaischen Gesetzes im Alltag und sonderten sich von Juden ab, die die Reinheitsgebote nicht strikt befolgten ( - » ' a m ha arez). Siehe dazu die Einleitung, oben, S. 137 Anm.53, mit der dort angegebenen Literatur zum Forschungsstand. Pfründe (von althochdeutsch pfruonta; „Unterhalt"), bezeichnet u.a. das kirchliche Benefizium. (hebr.): pänTm; „Vorderseite", „Haupt", „Angesicht".

phanim;

Pharao. Die biblische Bezeichnung „Pharao" (hebr. ninsTI.: par'oh) geht zurück auf ein ägyptisches Wort mit der Bedeutung „großes Haus", das zunächst den königlichen Palast, seit der 18. Dynastie auch den König selbst bezeichnete. Pharisäer/

Pharisäismus.

phichasim;cnn§

Peruschim.

Tl. (hebr.): pahazTm; „Leichtfertige".

Philister; •'nt?'?? Tl. (hebr.): pelisfim. Kurz nach 1200 v.Chr. mit den Seevölkern an die Grenzen Ägyptens vorstoßendes Volk westlicher Herkunft (nach Arnos 9,7 aus Kaphtor = Kreta), das um 1190 v.Chr. durch Ramses III. im Nildelta geschlagen und in der südwestlichen Küstenebene Palästinas angesiedelt wurde (siehe die Karte, oben, S. 155). In einem Fünfstädtebund von Gaza, Asdod, Askalon, Gath und Ekron zusammengeschlossen, stießen sie gegen das israelitisch besiedelte Gebirge vor ( ^ Israel). Erst —> David (Personenverzeichnis) konnte sie zurückdrängen. Die assyrische Besetzung der Küstenherrschaft (seit 734 v. Chr.) machte ihrer Selbständigkeit ein Ende (-> Assyrien), doch wurde in römischer Zeit Palästina nach ihnen benannt. Phönizier). Antiker Name des Landstrichs am Mittelteil der syrischen Mittelmeerküste am Fuße des Nossairiergebirges und des südlich anschließenden Libanons (siehe die Karte, oben, S. 156). Wichtige Phönikerstädte waren Byblos, Tyros und Sidon, von denen vor allem Byblos ein wichtiger Handelsplatz für Bauholz und Zedernholz, das in den ägyptischen Totenkulten eine große Rolle spielte, war. Im I . J a h r t a u s e n d v.Chr. übte Phönizien einen starken kulturellen Einfluß auf -> Israel aus. Von herausragender Bedeutung für die Geschichte des Mittelmeerraumes war die phönizische Gründung der Stadt Karthago an der afrikanischen Küste (—> Suffeten).

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Phyle; Kanon des Alten Testaments noch in den der griech. —> Septuaginta aufgenommen wurden (-» Apokryphen). Siehe dazu oben, S. XXIV. Ptah. Ägyptische Gottheit. Hauptgott der Residenz des Alten Reiches ( - > Ägypten) Memphis. Pudendum

(lat.); „das, wofür man sich schämen muß". Schimpf, Schande.

Puritanismus (aus dem Lateinischen). In England seit etwa 1560 die Sammelbezeichnung für religiöse und polltische Gruppierungen, die vom Calvinismus geprägt waren. Die Anhänger der verschiedenen Abspaltungen von der anglikanischen Kirche bekämpften das Bischofsamt, die Liturgie und den Lehrgehalt dieser Kirche. Aufgrund staatlicher Verfolgung wanderten zahlreiche Puritaner seit etwa 1620 nach Nordamerika aus, als sogenannte „Pilgerväter". Max Weber verwendet den Begriff in dem Sinne, den er in der populären Sprache des 17. Jahrhunderts angenommen hatte, zur Bezeichnung der asketisch ausgerichteten religiösen Bewegungen in Holland und England, ohne Unterschied der Kirchenverfassungsprogramme und Dogmen, also mit Einschluß der „Independenten", d. h. Kongregatlonalisten, Baptisten, Mennoniten und Quäker.

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Purohita (Sanskrit); „der Vorangestellte". Titel des indischen Hofbrahmanen ( - * Brahmane). Inhaber der Stellung eines königlichen Beraters und Ministers. Quäker. Ursprünglich Spottname, den die Mitglieder der puritanischen „Society of Friends", wie sie sich selber nannten, wegen ihrer ekstatischen Verzückungen während ihres Gottesdienstes erhielten. Eine 1649 von George Fox in England gegründete Sekte, die kirchliche Einrichtungen ablehnte und ein „inneres Licht" als Quelle der Offenbarung Gottes in jedem Menschen annahm. In England verfolgt wanderten viele von ihnen bereits ab 1656 nach Amerika aus (-> Puritanismus). Ra / Re. Name des Sonnengottes in Ägypten, der in der 5. Dynastie seine uneingeschränkte Herrschaft als Königs- und Weltgott erreicht. Mit Re und seinem Namen vereinigten sich zahlreiche Götter des Landes. Die durch Namensverbindung ausgedrückte Angleichung bedeutete in der Sprache ägyptischer Theologie, daß alle diese Götter unbeschadet der ihnen eigentümlichen Gestalt und Geltung auch als Erscheinungen des Sonnengottes zu gelten beanspruchten. ra'ah;ns-i Tl. (hebr.): rä'äh; „Böses", „Unheil", r a b / n i Tl. (hebr.): rab; „viel"; „groß". Rabbi/Rabbinen /Rabbiner (hebr. -ai Tl.: rabbi; „mein Meister"; rab). Rabbi ist Ehrentitel der ordinierten Schriftgelehrten Palästinas in talmudischer Zeit, die in verbindlicher Weise die Vorschriften der Thora auslegten und den Bedingungen ihrer Zeit anpaßten Halakha). Im Unterschied zu der Pluralbildung von Rabbi: Rabbinen, meint die Bezeichnung Rabbiner einen mit Amt versehenen Gemeindebeauftragten. Dieses Amt des jüdischen Geistlichen beinhaltet Aufgaben als Prediger und Leiter einer Thora- und Talmudschule (-» Talmud) wie auch die weltliche Gerichtsbarkeit innerhalb einer jüdischen Gemeinde. Es bildete sich auf den zuvor von den Rabbinen gelegten Grundlagen seit dem Mittelalter in Europa aus. Rahab;iT]-1 Tl. (hebr.): rahab; „Tobender", „Drängender". Mythisches Ungeheuer, das Jahwe in der Urzeit besiegt haben soll (Hiob 9,13; Psalm 89,11) ( - » behemoth; - » Leviathan). Rama;nD~] Tl. (hebr.): rämäh; „Höhe". 1. Name verschiedener Orte in Palästina, darunter Rama in Benjamin (-» Benjaminiten), 8 km nördlich von Jerusalem (z. B. Jesaja 10,29; 1 Könige 15,17-22). 2. Von diesem Rama zu unterscheiden ist das Rama, in dem —> Samuel (Personenverzeichnis) wirkte (u. a. 1 Samuel 7,17) und begraben wurde (1 Samuel 25,1), und das identisch sein dürfte mit Ramatajim, dem Geburtsort Samuels (1 Samuel 1,1), und mit dem neutestamentlichen Ort Arimathäa.

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Ramessiden. Bezeichnung für die ägyptischen Pharaonen der 19. und 20. Dynastie, von denen insgesamt elf ägyptische Pharaonen den Namen Ramses trugen (-> Ägypten). Der Name leitet sich vom Sonnengott Ra ab. Rash galutixnfy Bio Tl. (aram.): re's gälütä'; „Oberhaupt der (jüdischen) Exilsgemeinde (in Babylon)". rea'; i n Tl. (hebr.): re'a; njn Tl. (hebr.): re'aeh; „Freund", „Genosse", „Nachbar". Rechabiten. Religiöse Gemeinschaft im Alten Testament, die nach den Weisungen ihres Ahnvaters Jonadab ben Rechab (Personenverzeichnis) in Zelten lebten ohne Wein zu kultivieren, Felder zu bestellen und Häuser zu bauen. Rechtsbuch. Private Kompilation von Rechtsmaterial oft gelehrten Charakters wie das -> Deuteronomium, so Max Weber, aber auch der - » Sachsenspiegel und die Sammlung des Manu. re'eh hamelech; ^ g n -sn Tl. (hebr.): re'e hammaelaek; „Freunde des Königs". Im Alten Testament Mitglieder des engsten Berater- und Freundeskreises um den König. Regenmacher. Priester, Magier oder Schamane, der versucht, durch magische Handlungen (-» Magie), den Beginn oder das Ende des Regens herbeizuführen. Regenmacher finden sich vor allem bei Naturvölkern. Reisläufer {von mittelhochdeutsch reis[e]; „Kriegszug"). Personen, die in fremde Kriegsdienste treten. rekim.

anaschim rekim.

religio licita (lat.); „zugelassene Religionsausübung". Römischer Rechtsbegriff für eine Religion, deren Anhänger nicht an der Religionsausübung behindert wurden, obwohl sie sich nicht am römischen Staatskult beteiligten. Renten. Einkommen, die nicht auf Erwerbsarbeit, sondern auf dem Vermögen in Form einer Boden- oder Kapitalrente basieren. In der Antike vor allem das Einkommen von Großgrundbesitzern, die ihr Land verpachteten. rephaim;ü'X3i

Tl. (hebr.): refä'im. Bezeichnung der Totengeister im alten Israel.

Responsen (von lat. responsum; „Entscheidung"). Rechtliche Entscheidungen, die von Rechtsgelehrten oder Schöffen auf Anfrage in strittigen Rechtsfällen zumeist in schriftlicher Form erteilt werden. Retenu (ägypt. Tl.: rtnw). Ägyptische Bezeichnung für Palästina und Syrien.

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Retrakt. Vorkaufsrecht an einem fremden Grundstück, kraft dessen eine Person beim Verkauf des Grundstückes seitens des Eigentümers an einen Dritten gegen Erfüllung der von dem Dritten übernommenen Verpflichtungen das Grundstück vindizieren kann. Siehe dazu die Einleitung, oben, S. 116 Anm. 77, mit der dort angegebenen Literatur. ribbith; ran Tl. (postbibl. hebr.): ribbit; „Zins". Richter (von hebr. tasiö Tl.: söfet; „Richter", „Befehlshaber"). Nach der Tradition lokale Führer im vorstaatlichen Israel, die auch Richterfunktionen wahrnahmen, in Zeiten militärischer Bedrängnis auch als Heerführer wirkten. Richterbuch. Buch der Vorderen Propheten (Josua - 2 Könige) des Alten Testaments, das in seinem Hauptteil (Richter 2 , 6 - 1 6 , 3 1 ) von zwölf -> Richtern berichtet, unter denen Ehud (Personenverzeichnis) (Richter 3 , 1 2 - 3 0 ) , -> Debora (Personenverzeichnis) und - » Barak (Personenverzeichnis) (Richter 4), Gideon (Personenverzeichnis) (Richter 6 - 8 [ 9 ] ) und -> Jephtha (Personenverzeichnis) (Richter 10,6-12,7) bei der Abwehr auswärtiger Feinde sowie Simson (Personenverzeichnis) (Richter 1 3 - 1 6 ) durch seine Krafttaten eine herausragende Rolle spielen. Dieser Hauptteil, der ferner das - » Deboralied (Richter 5) und zwei Listen der sog. .Kleinen Richter' (Richter 1 0 , 1 - 5 ; 12,7-15) enthält, verdankt seine vorliegende Gestalt einer nachexilischen Bearbeitung, zu der u.a. der Prolog (Richter 2 , 6 - 3 , 6 ) gehört. Diese Bearbeitung schildert die Richterzeit als eine Abfolge von Ungehorsam, Strafe und Rettung. Dem Hauptteil vorangestellt sind u. a. Notizen über Aktionen einzelner Stämme bei ihrer Landnahme und ein Verzeichnis der nicht eroberten Orte (Richter 1,1-2,5), und ihm folgen als Epilog zwei Erzählungen: Die erste handelt von der Entstehung des Heiligtums in -> Dan (Richter 17-18), die zweite von einer Auseinandersetzung zwischen dem Stamm Benjamin Benjaminiten) und den anderen Stämmen (Richter 19-21). Israel. Roeh; n t p Tl. (hebr.): ro'aeh; „Seher". Begriff für den mantischen Seher, der mit dem Begriff - » nabi „Prophet" austauschbar wird und damit unspezifisch zur Bezeichnung seherisch-prophetisch begabter Männer und Frauen dient (1 Samuel 9,9). rosch; bk'-i Tl. (hebr.): ro's; „Haupt", „Kopf". Bezeichnung für Personen mit Führungsfunktionen. roschi beth aboth; rrns irn •ös i Tl. (hebr.): ro'se bet 'äböt; „Häupter des (jeweiligen) Vaterhauses". Bezeichnung für den pater familias. ruach; n n Tl. (hebr.): rüah; „Hauch", „Geist", „Seele". ruach-ha-kodesch;

tönjj n n Tl. (hebr.): rüah qädös; „Heiliger Geist".

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Rudra (Sanskrit); „der Heulende", „der Schreckliche". Göttliche Gestalt der altindischen Mythologie, die zum einen als schreckenbringende und mordende Gestalt, zum anderen aber auch wohltätig als Beschützer des Viehs auftritt. In späterer Zeit wurde Rudra zumeist Schiwa genannt.

Sabbat; ngö Tl. (hebr.): sabbät. Wöchentlicher Ruhetag. Seit dem ^ Exil wurde die Heiligung des Sabbats neben der Beschneidung zu einem Distinktiv des Judentums. Sabbatjahr. Zunächst die Ackerbrache (hebr. nooi? Tl.: semittäh) in jedem siebten Jahr, die schon im Bundesbuch einen sozialen Aspekt hat. Der Wildwuchs der brachliegenden Felder soll den Armen und den Tieren des Feldes zugute kommen (Exodus 2 3 , 1 0 - 1 1 ) . In Deuteronomium 15 wird der soziale Aspekt weiter ausgebaut zu einem Jahr des Schuldenerlasses verbunden mit der Freilassung der Sklaven. Im Heiligkeitsgesetz wird in Levitikus 25 das siebente Jahr mit dem ^ Sabbat verbunden als Sabbatjahr bezeichnet und wieder als Brachejahr interpretiert, während die sozialen Aspekte zu einem Programm des -»Jobeljahres im siebenten Sabbatjahr, d. h. im 50. Jahr, ausgestaltet werden. Sachsenspiegel. Der Sachsenspiegel ist das bedeutendste Rechtsbuch des deutschen Mittelalters und wurde zwischen 1220 und 1235 verfaßt. Sadduzäer. Frühjüdische Religionspartei, deren Name sich wahrscheinlich vom Priestergeschlecht des Zadok (Personenverzeichnis) ableitet. Die Sadduzäer repräsentierten die Priesterschaft und Aristokratie und traten als Gegenspieler der Pharisäer in Erscheinung. Politisch dem Hellenismus gegenüber aufgeschlossen, blieben sie doch aufgrund langer Tradition der Schriftgelehrsamkeit in vielen Anschauungen konservativ. Im Gegensatz zu den Pharisäern lehnten sie z. B. die Autorität mündlicher mosaischer Überlieferung ab, sie leugneten eine Unsterblichkeit der Seele und eine Totenauferstehung sowie die Existenz von Engeln. Charakteristisch ist schließlich auch die Betonung der Willensfreiheit, die sogar einen göttlichen Einfluß auf das menschliche Geschick negiert. Aufgrund der engen Bindung an den zweiten Tempel und seine politischen Institutionen sind die Sadduzäer als sozial faßbare Gruppierung mit dem ersten und zweiten jüdischen Aufstand untergegangen, auch wenn sich manches Gedankengut noch in der späteren rabbinischen Überlieferung nachweisen läßt. sadeh; rnic Tl. (hebr.): sädaeh; „freies, offenes Land". Sa Gaz (sumerisch). Ideographische Schreibweise für akkadisch sakhir. -> sakir.

habiru.

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sakir; TDD Tl. (hebr.): saklr; „Tagelöhner". Salamis. Griechische Insel; Schauplatz einer Seeschlacht, in deren Verlauf im Jahr 480 v. Chr. die Griechen eine persische Flotte unter Xerxes I. besiegten (-> Perser). Salem. Stadtgott von —> Jerusalem, der der Stadt den Namen gab (Genesis 14,18; Psalm 76,3). Salzberit (iY?g m ? Tl. [hebr.]: berit maelah). Bezeichnet einen Bund, der unverbrüchlich gehalten wird und beständige Dauer hat (Numeri 18,19; 2 Chronik 13,5). -> Jahwe und -> Israel hatten beim Abschluß des Bundes gleichsam Salz miteinander gegessen. Der Begriff leitet sich von der rituellen Praxis, die Opfergabe zu salzen, ab. Samaria; p-in© Tl. (hebr.): somrön. Hauptstadt des Nordreiches Israel (siehe die Karte, oben, S. 155). Die Stadt Samaria wurde um 875 v.Chr. von Omri (Personenverzeichnis) gegründet (1 Könige 16,24). Zu der Anlage gehört der Palast des Königs, später Tempel Baals (1 Könige 16,32) und - » Jahwes. 7 2 2 - 7 2 0 v.Chr. wurde Samaria von den Assyrern erobert und die Oberschicht der Stadt deportiert (2 Könige 1 7 , 5 - 6 ; 18,9-12). Aufgrund der Sitte der Assyrer, ihre Provinzen nach der Hauptstadt zu benennen, wurde Samaria der Name der assyrischen, später auch der persischen und hellenistischen Provinz. Als Sitz des persischen Statthalters und der Gegner Jerusalems war Samaria im nachexilischen Judentum ein Zentrum der Samaritaner. Alexander der Große (Personenverzeichnis) vertrieb nach einem Aufstand die Bewohner Samarias, die sich in - » Sichern ansiedelten. Samaria wurde zu einer hellenistischen Veteranenkolonie. Herodes baute in römischer Zeit Samaria großartig aus und benannte es zu Ehren seines kaiserlichen Gönners Augustus in Sebaste um. In neutestamentlicher Zelt wirkten in Samaria Philippus und - » Petrus (Personenverzeichnis). Samaritaner. Nach der jüdischen Tradition ein Mischvolk, das sich aus den von den —> Assyrern nach der Zerstörung —> Israels im Lande zurückgelassenen, also nicht mit ihren Volksgenossen deportierten Israeliten und anderen Völkerschaften, die von den assyrischen Herrschern zwangsweise in Samaria angesiedelt wurden, entwickelte (2 Könige 17,24-41). Die Samaritaner galten den Judäern und den späteren Juden als unrein. Ende des 4. Jahrhunderts v.Chr. spaltete diese Gruppe sich ab: Ihre Angehörigen erkannten nur den -> Pentateuch in der von -> Esra (Personenverzeichnis) propagierten Redaktion an und lehnten den Führungsanspruch ^ Jerusalems ab; zudem errichteten sie ihren eigenen Tempel auf dem Garlzim. Bis heute bewahrt die kleine samaritanlsche Gemeinde ihre religiöse und kulturelle Eigenständigkeit. Sammlung des Manu. Ein indisches -> Rechtsbuch, das auf den mythischen Urvater Manu zurückgeführt wird.

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Samniten. Kriegerisches antikes Bergvolk in Italien, das mehrere Kriege gegen Rom führte, zu denen der sogenannte Bundesgenossenkrieg einer Vereinigung mehrerer Stämme gehörte. Samsara (Sanskrit); „wandernd". Im Hinduismus und Buddhismus die dauernde Abfolge von Geburt und Tod bzw. der Kreislauf der Geburten. Sanhedrin. Oberste jüdische Behörde in Jerusalem, die alle weltlichen und geistlichen Belange der jüdischen Bevölkerung in Palästina regelte. Ursprünglich nur mit Angehörigen der Aristokratie und der Oberschicht besetzt, erhielten unter Königin Salome Alexandra (Personenverzeichnis) Schriftgelehrte einen Sitz, so daß sich ab diesem Zeitpunkt -> Sadduzäer und -> Pharisäer die Macht teilten. sar (ägypt. Tl.: sr); „(höherer) Beamter". sar chailim; n-Vn Tl. (hebr.): sar hajlim (PI.: sare ha chailim)-, „Häuptling", „Oberst". Befehlshaber von Fünfzig-, Hundert- und Tausendschaften des israelitischen Heeres. Satrap (altpersisch); „Schirmer der Herrschaft". Titel der Provinzstatthalter der persischen Großkönige; sie verfügten über die höchste administrative, richterliche und militärische Gewalt in der jeweiligen Satrapie. Sayid (arab.). Titel eines durch kriegerische Leistung ausgezeichneten Stammesführers. schachat; ono Tl. (hebr.): sähat. Der hebräische Begriff für das rituell korrekte Schlachten, bei dem man das Schlachttier völlig ausbluten läßt. Von dem hebräischen Begriff leitet sich das aus dem Jiddischen übernommene Verb „schachten" her. Schaddaj; nti Tl. (hebr.): saddaj; „mächtig". Gottesbezeichnung (-> El Schaddaj) möglicherweise babylonischen Ursprungs von akkadisch sadü(m) zur Bezeichnung eines Berggottes. schachten.

-h> schachat.

schafat; bsb Tl. (hebr.): säfat; „richten". schäm (hebr.). -> schem. schebat; mti Tl. (hebr.): sebaet (PI.: schebatim)]

„Stamm".

Schech (arab. Tl.: saih); „Führer", „Ältester". Familien- und Stammesoberhaupt. Als Ehrentitel bezeichnet „Schech" eine Persönlichkeit, die aufgrund ihres Alters

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und der damit verbundenen Erfahrungen und Weisheit Führungspositionen übernimmt. schem; db Tl. (hebr): sem; „Name", „Ansehen", „Ruf", „Genealogie". s c h e o l i ^ i m Tl. (hebr.): se'öl. Hebräische Bezeichnung für die Unterwelt, in der die Toten eine schattenhafte „Existenz" führen; dem griechischen Konzept des Hades nicht unähnlich. Schilfmeer. Bezeichnet im Alten Testament den Golf von Akaba, den Nordostarm des Roten Meeres (u. a. 1 Könige 9,26; Jeremia 49,21). In der Auszugsüberlieferung (Exodus 1 3 - 1 5 ) (-> Exodus) werden auch die Bitterseen und der Golf von Suez als Schilfmeer bezeichnet. Schlangenstab. Auf —> Mose (Personenverzeichnis) zurückgeführter Kultgegenstand, der vom König -> Hiskia (Personenverzeichnis) zerstört wurde. Eherne Schlange. Schma Israel; bK-ito- unö Tl. (hebr.); sema c jisrä'el; „Höre Israel". Bekenntnis der Einheit, später der Einzigkeit Jahwes in Deuteronomium 6 , 4 - 5 . Neben dem -»Achtzehnbittengebet einer der beiden Hauptbestandteile des jüdischen Synagogengottesdienstes. —> Henotheismus; -> Monolatrie; -> Monotheismus. schmitta; ntaatö Tl. (hebr.): semittäh; „Brachejahr", „Erlaßjahr" (—> Sabbatjahr). schmitta karkaoth; nwp-ip rraqt? Tl. (postbibl. hebr.): semittäh qarqä'öt; „Erlaß des Bodens". Rückgabe verkauften oder verpfändeten Grundbesitzes. schmitta kesafim; d'sod nanö Tl. (postbibl. hebr.): semittäh kesäfim; „Erlaß des Geldes / des Silbers". Schuldenerlaß. Schmone Esre; rnfes rn/atö Tl. (hebr.): semonaeh 'aesreh; „achtzehn". -> „Achtzehnbittengebet". schnath razon; pm, rat? Tl. (hebr.): senat räsön; „Jahr des Wohlgefallens". schnath schmitta; ntsnijn rat? Tl. (hebr.): senat hassemittäh; „Jahr des Erlasses". Sabbatjahr; schmitta. schofet; asic Tl. (hebr.): söfet (PI.: schofetim): buch.

„Richter"; „Herrscher".

Richter-

Schomrom. -> Samaria. sebach; rat Tl. (hebr.): zaebah: „Schlachtopfer"; „Gemeinschaftsopfer"; „Familienopfer".

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Sebulon. Nordisraelitischer Stamm an der Mittelmeerküste ( - » Israel), der teil am Handelsgewinn der dortigen Handelsstädte hatte. Siehe die Karte, oben, S. 155. sefer ha toerif/mgn -igo Tl. (hebr.): s e f e r habberit; „Buch des Bundes". - > Bundesbuch. sefer hattorah; m/inn -190 Tl. (hebr.): s e f e r hattöräh; „Buch des Gesetzes". Bezeichnung für den - » Pentateuch. Seir. - » Edom / Edomiter. Seisachthie (von griech. cetadxfteia Tl.: seisachtheia; „Lastenabschüttelung"). Bezeichnung für den Erlaß aller auf d e m Boden und der Person ruhenden Pfandschulden, wie er von - > Solon (Personenverzeichnis) durchgeführt wurde. Sekel, Schekel; ^pti Tl. (hebr.): §aeqael. Ursprünglich ein altbabylonisches Gewicht (ca. 1 4 - 1 6 Gramm), das später in ganz Vorderasien verwendet wurde. Die Bezeichnung Schekel w u r d e später auf Gold- und Silbermünzen mit d e m gleichen Gewicht übertragen. sekenim; o^pt Tl. (hebr.): zeqenTm; „Älteste". Sippenälteste, die als O b e r h ä u p t e r patrizischer Sippen die Verwaltung der Städte in Händen hielten. Selbstequipierung. Die Pflicht der Krieger und Soldaten, für ihre Ausrüstung selbst aufzukommen. Seleukiden. Nach Seleukos, d e m Statthalter von - » Babylon nach d e m Tod Alexanders des Großen (Personenverzeichnis), benannte Dynastie, deren Herrschaftbereich sich über das syrisch-mesopotamische Gebiet als Kernland erstreckte, der zeitweise aber noch sehr viel umfangreicher war (siehe die Chronologie der altorientalischen und biblischen Geschichte, oben, S. 151). Z u m Einflußbereich im 2. und 1. Jahrhundert v.Chr. gehörte auch die palästinische Landbrücke. Die expansive Hellenisierungspolitik ( - + Hellenismus) der seleukidischen Herrscher erreichte unter - » Antiochus IV. Epiphanes (Personenverzeichnis) einen Höhepunkt, der zum Aufstand der Makkabäer führte. Septuaginta (lat.); „siebzig". Älteste und wichtigste griechische Übersetzung des Alten Testamentes, im 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. in —> Ä g y p t e n entstanden. Der Kanon der Septuaginta ist umfangreicher als der der Hebräischen Bibel und schließt die A p o k r y p h e n ein. Siehe oben, S. XXIII. Shadu (akkadisch Tl.: sadü[m]); „Berg", „Gebirge", „Steppe". Möglicherweise leitet sich die hebräische Gottesbezeichnung Schaddaj ( - » El S c h a d d a j ) von akkadisch sadü(m) als Bezeichnung eines Berggottes ab.

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Shehitah; chat.

ntp-nö Tl. (hebr.): sehitäh; „(rituell korrekte) Schlachtung".

scha-

Shekina (von hebr. p o Tl.: säkan; „wohnen", „innewohnen"). „Einwohnung". Postbiblische Bezeichnung für Gottes Präsenz in der Welt. Sichern. Stadt auf dem mittelpalästinischen Gebirge im Tal zwischen den Bergen -> Ebal und - » Garizim (siehe die Karte, oben, S. 155). Frühes Kultzentrum der Stämme Ephraim (Personenverzeichnis) und - » Manasse (Personenverzeichnis) (Genesis 3 3 , 1 8 - 2 0 ) , kurzfristig Hauptstadt des Nordreichs - » Israel unter —> Jerobeam I. (Personenverzeichnis). Von den Assyrern 722 v.Chr. zerstört (—> Assyrien) nahm Sichern im 4. Jahrhundert v.Chr. wieder einen Aufschwung durch die Ansiedlung der von - » Alexander dem Großen (Personenverzeichnis) aus Samaria vertriebenen Menschen und wurde in hellenistischer Zeit Zentrum der - » Samaritaner. Sidon. Phönizische Küstenstadt im Süden des Libanon (siehe die Karte, oben, S. 155). Im Alten Testament wird der Name Sidon auch für - » Phönizien insgesamt gebraucht (so Jesaja 23,2.12-13). sikne ha gir; -rsn ^pt Tl. (hebr.): zikne hä'Tr; „Älteste der Städte".

sekenim.

Silo. Heiligtum auf dem mittelpalästinischen Gebirge (-»Israel), an dem das - » Elidengeschlecht geamtet und in dem die -> Lade gestanden haben sollen. Siehe die Karte, oben, S. 155. Simeon. Israelitischer Stamm, benannt nach seinem Stammvater Simeon (Personenverzeichnis), dem Sohn Jakobs (Personenverzeichnis) und —> Leas (Personenverzeichnis) (Genesis 29,33), der im Süden Palästinas lokalisiert wird (-»Israel). Siehe die Karte, oben, S. 155. Sinai; t o Tl. (hebr.): sTnaj. Bezeichnung des Alten Testaments parallel zum Horeb für den Gottesberg in der Wüste zwischen Palästina und Ägypten, dessen späte Lokalisierung auf der Sinaihalbinsel dieser den Namen gab (siehe die Karte, oben, S. 154). Der historische Sinai ist eher in der Wüste östlich des Golfes von Akaba zu suchen. Sinuhe-Erzähiung. Ägyptische Erzählung des Haremsbeamten -> Sinuhe (Personenverzeichnis), der nach dem Mord an dem König Amenemhet I. aus Furcht vor einer Anklage als Mitwisser in das Land - » Retenu, d.h. Syrien-Palästina flieht, dort zum Stammesfürsten aufsteigt und schließlich vom König Sesostris I. wieder nach Ägypten zurückgerufen dort in Gnaden aufgenommen wird. Die Erzählung stammt aus dem Mittleren Reich —> Ägyptens. Siehe zu Max Webers Rezeption dieser Erzählung die Einleitung, oben, S. 251 Hg.-Anm. 54.

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Sirachbuch (in lat. Übersetzung Ecclestiasticus). Nach dem Vorwort der griechischen Fassung hat der Enkel die hebräische Vorlage seines Großvaters Jesus Sirach (Personenverzeichnis) übersetzt. Das im frühen 2. Jahrhundert v. Chr. entstandene Buch zählt zu den Apokryphen des Alten Testaments (siehe oben, S. XXIII), da es nur in den Kanon der Septuaginta Eingang gefunden hat. Es ist eine der späten Schriften der - » Weisheit, die die Priestertheologie des —> Pentateuch mit der „Laientheologie" der Weisheit verbindet und so den Gefahren hellenistischer Kultur für das Judentum entgegentreten will. Sodom. Nach Genesis 1 3 , 1 0 - 1 3 ; 19 eine Stadt in der Nähe des Toten Meeres, die wegen der Unzucht ihrer Bewohner nach der Überlieferung von Gott zerstört wurde. Dementsprechend ist „Sodom" ein Bild sowohl der Sündhaftigkeit als auch der Zerstörung (u. a. Jesaja 1,10; Z e p h a n i a 2 , 9 : Matthäus 1 1 , 2 3 - 2 4 ) , letzteres vor allem in der Rede, es würde einer Stadt oder einem Land ergehen wie Sodom und Gomorra, die Gott zerstörte (u. a. Arnos 4,11). sofer;isio Tl. (hebr.): söfer (PI.: soferim); „Schreiber". Vorexilisch Bezeichnung für höhere Beamte in - > Juda, nachexilisch für Schriftgelehrte (->Esra [Personenverzeichnis]). Sophist (von griech. oowJTr|(; Tl.: sophistes; „Weisheitslehrer", „Sophist"). Lehrer der Philosophie und der Rhetorik im klassischen und nachklassischen Griechenland. Der Begriff wird auch zur Bezeichnung einer philosophischen Richtung verwendet, welche einen allgemeinen Wahrheitsbegriff infrage stellt. Soteriologie (von griech. aamipiaTI.: soteria; „Rettung", „Erlösung", „Heil"). Lehre von der Erlösung, Heilslehre. Sparta. Griechischer Stadtstaat (siehe die Karte, oben, S. 157). In Sparta hatte nur die in der Stadt wohnende Bevölkerungsgruppe der Spartiaten, die seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. eine Kriegerkaste bildeten, volle politische Rechte. Neben ihnen g a b es noch die G r u p p e der niederen Stammesgenossen, die als —> Periöken in kleineren Ortschaften außerhalb der Stadt wohnten und im Kriegsfall gemeinsam mit den Spartiaten das Heer der —> Hopliten bildeten. Die unterste Bevölkerungsschicht setzte sich aus den sog. - » Heloten, unterworfenen Bauern, die als Hörige ihr Land bestellen mußten, zusammen. Speisegemeinschaft.

- > Kommensalität.

Squire (engl.). Aus dem ursprünglich als Adelstitel gebräuchlichen Esquire abgeleitet, bezeichnet den „Gutsherrn", „Landedelmann". Squirearchie. Bezeichnung für die Vorherrschaft schichten im Landleben Englands, wie sie sich bis Jahrhundert hinein hielt. Vom örtlichen - > Squire, auf seinem Gut saß, waren die Landarbeiter und abhängig.

der traditionellen Führungsins 19. und partiell bis ins 20. der mit Familie und Gesinde Kleinbauern der U m g e b u n g

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Südstämme. Die bis zur Reichseinigung durch David (Personenverzeichnis) von den nord- und mittelpalästinischen Stämmen (-> Israel) unabhängigen Stämme südlich -> Jerusalems unter der Führung Judas. Siehe die Karte, oben, S. 155. Suffeten (phönizisch ); „Richter"; „Herrscher" (-> schofet). Die politischen Führer Karthagos. Die Führung der Staatsgeschäfte oblag zwei Suffeten gemeinsam je für ein Jahr. —> Phönizien. Syene. Ort in Oberägypten, der der Nilinsel Siehe die Karte, oben, S. 157. Sykomorenfrüchte.

Elephantine gegenüber lag.

Die Früchte des Maulbeerbaumes.

Synagoge; cvvay(äyr\J\. (griech.): synagöge; „Versammlungsort". Griechischer Begriff für den Versammlungsort der jüdischen Gemeinde. Da unklar ist, ob dieser Ort, wie später vorausgesetzt, ursprünglich und ausschließlich an ein Gebäude gebunden war, bleiben trotz der Funde entsprechender Gebäudereste manche Fragen - vor allem für das Palästina zur Zeit Jesu - offen. Vermutlich entstand die Institution in der Diaspora in hellenistischer Zeit, doch bleiben auch hier Fragen offen. Der Synagogengottesdienst kennt keine Opfer, sondern im Mittelpunkt stehen Schriftlesung und Auslegung sowie Gebet Achtzehnbittengebet; Schma israel) und Gesang. Er tritt damit nach Zerstörung des -> Tempels von -> Jerusalem an die Stelle des Tempelkultes. Synagoge Asidaion; awaycoyri aoiöaicov Tl. (griech.): synagoge asidaiön; „Versammlung der Frommen". Chasidim-ha-Rischonim. Synegor. Synonym zu -> Paraklet. Synkretismus (aus dem Griechischen). Religionswissenschaftlicher Terminus für die Verbindung verschiedener Religionen bzw. einzelner religiöser Phänomene. Synoikismos; awoucia|iö Mose (Personenverzeichnis) erachten. Tagewähler. Bezeichnung für eine Person, die bestimmt durch —> Mantik den besten Tag für das Verrichten bestimmter Arbeiten oder die Durchführung religiöser Riten zu finden sucht. Tag Jahwes. Ursprünglich ein Tag des Sieges Jahwes über die Feinde und des Heils für -H> Israel. In der Prophetie wurde daraus ein Tag des Gerichts für Israel. Für Arnos (Personenverzeichnis) ist der Tag Jahwes nicht Licht, d. h. Heil, sondern Finsternis, d. h. Unheil, für das von Jahwe abgefallene Volk (Arnos 5 , 1 8 - 2 0 ) . —> Jesaja (Personenverzeichnis) (Jesaja 2,12-21), Hesekiel (Personenverzeichnis) (Ezechiel 7 , 5 - 9 ) und - » Zephanja (Personenverzeichnis) (Zephanja 1 , 1 4 - 1 8 ) erwarten den Tag Jahwes als Unheilstag für Israel oder Juda; sie sprechen vom „bitteren Tag des Herrn" (Zephanja 1,14) oder vom „Tag des Jammers" (Ezechiel 7,7). Das Vernichtungsgericht erhält kosmische Ausmaße (Zephanja 1; Joel 2,10). In spätnachexilischer Zeit wurde die Heilserwartung für den Rest Israels wieder erneuert (Jesaja 13; 24; 34; Joel; Sacharia 14). Talion (von lat. talio; „gleiche Wiedervergeltung"). Äquivalente Sanktion einer Körperverletzung am Täter „Auge um Auge". Bereits im Bundesbuch wird die Talion durch die Ersatzzahlung als Wiedergutmachung des Schadens abgelöst, auf das Tötungsdelikt („Leben um Leben") eingeschränkt und ist gerade nicht für das Gottes- und Rechtsverständnis des Alten Testaments charakteristisch. Siehe dazu die Einleitung, oben, S. 5 Anm. 18, mit der dort angegebenen Literatur. Talmud; nn^n Tl. (postbibl. hebr.): talmüd; „Studium", „Lehre". Eigentlich talmud thora: die von der Tora ausgehende Belehrung. Talmud bezeichnet im technischen Sinne den Text der Mischna, der als Basis gilt, mitsamt dem dazugehörigen Kommentar („Gemara") der späteren Rabbinen („Amoräer"). Der Talmud als Hauptwerk des nachbiblischen Judentums entstand in einer mehrhundertjährigen mündlichen und schriftlichen Überlieferung und liegt in zweifacher, inhaltlich mitunter differenter Form vor. Entsprechend den beiden Zentren rabbinischer Gelehrsamkeit existiert eine palästinische und eine babylonische Fassung. Seine endgültige Gestalt nahm der palästinische oder auch Jerusalemer Talmud (Talmud Jeruschalmi) im 5. Jahrhundert n. Chr. an und sammelte primär das Zeugnis der palästinischen Schulen von Tiberias, Cäsarea und Sepphoris, während der etwa ein bis zwei Jahrhunderte später entstandene und wesentlich umfangreichere Babylonische Talmud (Talmud Babli) hauptsächlich die Traditio-

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nen der dortigen Schulen von Nahardea, Pumbedita und Sura spiegelt. Es wird jeweils die Diskussion und Kommentierung von einer in beiden Fassungen voneinander abweichenden Auswahl der Ordnungen und Traktate der —> Mischna geboten (siehe oben, S. XXIV-XXVII). Inhaltlich gleicht das Verfahren mehr dem einer Enzyklopädie jüdischen Wissens und jüdischer Frömmigkeit, ohne daß diese In eine Systematik im Sinne der christlich dogmatischen Lehrbildung gepreßt werden. A b dem Mittelalter finden sich Kommentarwerke, die beide Talmudim auslegen und unterschiedliche Weiterentwicklungen jüdischer Auslegungspraxis bezeugen. Tammuz. Mesopotamlscher Hirtengott sumerischen Ursprungs. Mit Tammuz ist zunächst die Vorstellung eines Hirten verbunden, der von wilden Tieren zerrissen und von seiner Schwester -> Ischtar beweint wird. Später wandelt sich Tammuz zum Typus der sterbenden und auferstehenden Götter; zu seinen Riten gehört die Heilige Hochzeit. In den Rahmen dieser späten Entwicklung als Gott der Fruchtbarkeit in Juda rezipiert, gehört auch das Beweinen des Tammuz in Ezechiel 8,14. Tannaiten (von hebr. n-san Tl.: tannä'im; „Lehrer"). Bezeichnung für die Schriftgelehrten, die zwischen der Zeltenwende und 200 n. Chr. wirkten. Ihre Lehrmeinungen wurden In die -> Mischna aufgenommen. Die späteren Schriftgelehrten heißen Amoräer (-> Talmud). Tao (chinesisch); „Weg", „Urgrund". Zentraler Begriff der chinesischen Philosophie. Im Konfuzianismus wird der Begriff Tao als „Weltordnung" in einem ethisch-normativen Sinn verwendet und weist somit Parallelen zum indischen Begriff —> dharma und zur ägyptischen Maat auf, während er im Taoismus als Urgrund allen Seins aufgefaßt wird, der nicht rational, sondern nur durch mystische Versenkung erfaßbar ist. Im Gegensatz zur ägyptischen Maat wird Tao aber nicht in einer Gottesgestalt personifiziert, sondern bleibt abstrakte Ordnung. Tartaros; idprapcx; Tl. (griech.): tartaros; „Strafort", „Hölle". In der griechischen Mythologie ein Ort des Schreckens und der Strafe, der als tlefstgelegener Teil des Hades gilt und als Göttergefängnis dient. tefillin; y1?sn Tl. (postbibl. aram.): teflllin. Gebetsriemen aus Leder, die fromme Juden zum Gebet anlegen; in den an ihnen befestigten Kapseln finden sich Abschriften von Deuteronomium 6 , 4 - 5 ( - * Schma Israel). tehom; oinn Tl. (hebr.): tehöm. Bezeichnung für das Urmeer vor der Schöpfung der Erde, das nach der Schöpfung Erde und Himmel umgibt (Genesis 1). - Tehom ist sprachgeschichtlich mit Tiamat, dem Chaoswesen der babylonischen Mythologie, verwandt, aus dem durch den Gott Marduk Erde und Himmel geschaffen werden. Tell-el-Amarna-Korrespondenz.

-> Amarnabriefe.

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Tempel. Der erste Tempel in Jerusalem wurde von —> Salomo (Personenverzeichnis) mit phönizischer Hilfe errichtet und 586 v. Chr. von den babylonischen Truppen Nebukadnezars II. (Personenverzeichnis) zerstört (-» Israel). Der zweite Tempel von Jerusalem wurde 515 v.Chr. eingeweiht, von Herodes dem Großen erweitert und 70 n. Chr. von den römischen Truppen des Titus zerstört. Tempelsturz. Mit dem Begriff „Tempelsturz" bezieht sich Max Weber nicht primär auf die Zerstörung des zweiten - » Tempels durch die Truppen des Titus, sondern auf den zweiten jüdischen Aufstand, der sich in den Jahren 1 3 2 - 1 3 5 n.Chr. unter Führung von Bar Kochba (Personenverzeichnis) erhob, und nach dessen Niederschlagung durch die Römer - » J e r u s a l e m den Namen Aelia Capitolina erhielt. Auf dem Tempelberg wurde ein Jupiter-Heiligtum errichtet, womit der jüdische Tempelkult endgültig zum erliegen kam. teraphim; n-sin Tl. (hebr.): teräfim. Kultgegenstände, deren Aussehen und Funktion aus dem Alten Testament nicht eindeutig hervorgehen. Mehrfach erscheinen sie als zum häuslichen Kult gehörig, so Genesis 31,19.34-35, wo es sich um kleine Götterfigurinen handeln dürfte, und 1 Samuel 19,13.16, wo mit „Teraphim" offenbar eine einzelne Kultmaske gemeint ist (ebenso wohl Richter 17,5; 18,14-20). Auch nutzte man die Teraphim als Orakelspender (z. B. 2 Könige 23,24; Ezechiel 21,26). teru'ah; nsnn Tl. (hebr.): terü'äh; „Kriegslärm"; „Festlärm". Theben. Name des 4. ägyptischen Gaus in gräzisierter Form, der in der 11. Dynastie auf die neugegründete Landeshauptstadt übertragen wurde (siehe die Karte, oben, S. 154). Während der 18. Dynastie Haupstadt des ägyptischen Weltreiches ( - » Ä g y p t e n ) . Thekoa. Ort 8 km südlich von —> Bethlehem, aus dem der Prophet sonenverzeichnis) stammt. Siehe die Karte, oben, S. 156.

Arnos (Per-

Theodizee (von griech. BeöqTI.: theos; „Gott" und SIKTI Tl.: dike; „Recht", „Gerechtigkeit"). Frage nach der Vereinbarkeit des Bösen und Leidens in der Welt mit der Vorstellung eines vollkommenen, guten und gerechten Gottes als Schöpfer und Lenker der Welt. Theogonle (von griech. 9eöqTI.: theos; „Gott" und YOVTI Tl.: gone; „Erzeugung": „Götterentstehung"). Altorientalische und griechische Schöpfungsmythen beginnen mit der Theogonie als Beschreibung von Ursprung und Entfaltung des Pantheons der Götter. Derartige Vorstellungen sind in —> Israel mit der Entwicklung der Religion zum -> Monotheismus ausgeschieden, griechisch aber rezipiert worden, so von -H» Hesiod (Personenverzeichnis) in dem gleichnamigen Werk.

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Theologumenon / Theologumena (von griech. 9eö Urim und Thummim. Tiamat. Im babylonischen Schöpfungsepos Enuma elisch (akkadisch: „Als droben") der Name zunächst der ürmutter der Götterwelt, die im Verlauf der Erzählung zum Chaoswesen mutiert und von Marduk im Chaoskampf getötet und in zwei Teile gespalten wird, aus denen Marduk den Himmel und die Erde schafft (-»tehom). Aus dem Blut ihres Heerführers Kingu wird der Mensch geschaffen. toschab; stöin Tl. (hebr.): tösäb; „Beisasse ohne Bürgerrecht". - » ger, - » ger hatoshab.

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Glossar

Tobitbuch. Im ausgehenden 3. bis frühen 2. Jahrhundert v.Chr. verfaßte Erzählung, die zu den Apokryphen (siehe oben, S. XXIII) gehört und vom Schicksal eines frommen Juden ->> Tobit (Personenverzeichnis) im Exil erzählt, der nach Schicksalsschlägen u. a. des Erblindens und der Armut wunderhaft von Gott gerettet wird. Vermittler der göttlichen Hilfe ist der Engel Rafael, der Tobits Sohn durch zahlreiche Abenteuer begleitet, aus denen sich Tobits Rettung entwickelt. Das Tobitbuch vermittelt priesterliche Theologie und Weisheit. Totem / Totemismus. Begriff der Wissenschaftssprache, der sich von „totam" ableitet, das in der Sprache der nordamerikanischen Ojibwa-Indianer ein nichtmenschliches Wesen, meist ein Tier, bezeichnet, das eine Gruppe von Menschen repräsentiert und bei den Gruppenmitgliedern als Urahne gilt. Die Gruppe, in der ein absolutes Heiratsverbot untereinander gilt, führt den Namen des Totems. Als „Totemismus" wird die daraus abgeleitete Vorstellung von der durch Exogamieregeln definierten Verwandtschaft und ihrer Schicksalsgemeinschaft zwischen Menschen und Totem bezeichnet. Totenbeschwörer. Eine Person, die versucht, mit den Verstorbenen in Verbindung zu treten, um Auskunft oder Weisung zu erhalten. Anscheinend hielt man nur bestimmte Personen für fähig zur Totenbeschwörung (1 Samuel 28,7), die wohl gewöhnlich an Gräbern ausgeübt wurde (Jesaja 65,4). In Israel war die Totenbeschwörung, die als -> Magie verworfen wird (Deuteronomium 18,11 - 1 2 ; 2 Könige 21,6), unter Androhung der Todesstrafe verboten (u.a. Levitikus 20,6.27). Totenbuch. Bezeichnung für die ägyptische Spruchsammlung, die dem Toten mit ins Grab gegeben wurde (-> Totenkult). Von besonderer Bedeutung ist das 125. Kapitel, das vom Jenseitsgericht mit der Aufzählung aller nicht begangenen Vergehen im negativen Sündenbekenntnis handelt (-> Ägypten). Zu Max Webers Rezeption des ägyptischen Totenbuches oben, S. 115 Anm. 76, und S. 187 Hg.-Anm. 47, mit der dort angegebenen Literatur. Totenkult. Der Totenkult ist in -> Ägypten durch die Vorstellung bedingt, daß die Toten für ihre Existenz der gleichen Mittel bedürfen wie die Lebenden. Voraussetzung des Weiterlebens nach dem Tode war für den einzelnen Ägypter nicht nur das Bestehen des Totengerichts (-» Totenbuch), sondern das Wissen, daß der König ihm vorausgegangen ist und als Osiris in der Totenwelt weiterlebt. Die Staatsloyalität war also für den Ägypter die Voraussetzung seines Weiterlebens nach dem Tod, das nicht als Erlösung vom irdischen Leben, sondern als dessen Prolongierung gedacht war. So konnten die Gräber mit Beigaben in Form von Speisen und Geräten oder deren Modellen ausgestattet werden, oder das Gewünschte durch das Aussprechen von Opferformeln oder Beigaben von schriftlichen Opferlisten realisiert werden. Zu Max Webers Rezeption der ägyptologischen Literatur zum Totenkult sowie zum Forschungsstand siehe die Einleitung, oben, S. 115 Anm. 76, mit der dort angegebenen Literatur.

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Transhumanz. Begriff der Wissenschaftssprache für die Wanderherdenwirtschaft, die sich in den semiariden Gebieten rund um das Mittelmeer findet. Der Zweck der Wanderungsbewegungen von Hirten mit ihren Herden ist es, je nach der klimatischen Situation und der Jahreszeit die optimale Nutzung von Weiden und Wasser zu gewährleisten. Traum. Nach antiker Auffassung hat jeder Traum eine Bedeutung. Sie erschließt sich durch die Vermittlung kundiger Traumdeuter oder durch Traumbücher, die einzelne Elemente eines Traumes interpretieren. So gibt der Traum Aufschluß über das zukünftige Schicksal des Träumenden. Auch in der Bibel (Genesis 4 0 - 4 1 u. a.) können Träume die Zukunft weisen. Der Prophet Jeremia verwirft die Traumdeutung. Tribus. Abteilung der römischen Bürgerschaft. Ursprünglich wurde die römische Bürgerschaft in drei gentil gegliederte Tribus unterteilt, die sich wiederum in 10 Curien untergliederten. Die Anzahl der Tribus wurde beim Hinzukommen neuer Gebiete ständig erhöht und stieg schließlich auf 35 an. Die Tribus dienten zur Verwaltung und zur Besteuerung der von ihnen kontrollierten Gebiete. Tunip. Antiker Ort in Syrien, dessen genaue Lage umstritten ist. Tyros. Phönizische Inselstadt an der Mittelmeerküste (siehe die Karte, oben, S. 157). Nach 1200 v. Chr. wurde Tyros eine der führenden Städte -> Phöniziens, gründete Kolonien in Zypern und Nordafrika (u.a. Karthago) und gewann im 9. Jahrhundert v. Chr. die Vorherrschaft auch über Sidon. Unio mystica. Vereinigung des Mystikers mit der Gottheit, hervorgerufen durch Kontemplation, Ekstasetechniken (-> Ekstase) oder andere Mittel. Ur-Deuteronomium. Literarischer Kern des Deuteronomiums, der mit der Reform durch den König Josia (Personenverzeichnis) (2 Könige 2 2 - 2 3 ) zu verbinden ist. Pentateuch. Urim und Thummim; tram nnis Tl. (hebr.): 'ürim wattummim. Kultgegenstände, mit denen die Priester - » Orakel einholten (z. B. Deuteronomium 33,8; Esra 2,63). Nach späterer Theorie befanden sie sich als Teil des Ornats in der Brusttasche des Hohenpriesters (Exodus 28,30). Unbekannt ist sowohl ihr Aussehen - man denkt an Orakelpfeile, Stäbchen oder Steinchen - als auch die semantische Herkunft und Bedeutung der Begriffe „Urim" und „Thummim". Varuna (Sanskrit). Gott des vedischen Pantheons, Herr über Wunder und Naturerscheinungen, Hüter der Wahrheit und des Rechts, Wächter über ethisches Verhalten. Er galt als allwissender Gott und stand in Indien in enger Beziehung zu dem Gott Mitra. - » Mitras.

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Glossar

Veda (Sanskrit); „Wissen". Bezeichnung für die vier ältesten religiösen Texte der arischen Inder. Vegetationsgott. In vielen Kulturen, besonders aber im Alten Orient, wurde das alljährliche Aufblühen und Sterben der Vegetation auf Götter zurückgeführt, die oft als mit der Vegetation im Herbst sterbend und im Frühjahr wieder auferstehend gedacht wurden. Tammuz. Vogelschauer. Ein Wahrsager, der anhand des Vogelfluges die Zukunft vorhersagte. -> Divination; -> Orakel; - * Magie. Wadd. Mondgott und Reichsgott der südarabischen Minäer. Wahrsager. Menschen, die Zukünftiges oder Verborgenes erfassen ohne Bezugnahme auf das sittlich-religiöse Verhalten der Betroffenen. Wahrsagerei kann durch magische Praktiken (-» Magie) wie u. a. Orakel, Traumdeutung (Genesis 41,8 [-> Traum]), Befragung der -> Teraphim, Beschwörung von Totengeistern (-> Totenbeschwörung) erfolgen. Diese Techniken sind im Alten Orient weit verbreitet, werden im Alten Testament jedoch zunehmend abgelehnt (Deuteronomium 18,9-12. Leberschau; Divination. watikim;D'p'm Tl. (hebr.): wattfqim; „die Tüchtigen", „die Scharfsinnigen". Weisheit. Im gesamten Alten Orient eng mit der Schreiber- und Beamtenausbildung verbundene Welt- und Lebenslehre, die sich vor allem in Sentenzen Ausdruck verschafft hat. Die ägyptischen Weisheitslehren, deren Vorbild die des —> Ptahhotep (Personenverzeichnis) aus dem Mittleren Reich (—> Ägypten) ist, vereinigen Sentenzen, die von Benimmregeln über das Verhalten als Beamte bis zu grundsätzlichen ethischen Forderungen reichen. Diese Lebensbereiche werden durch die -> Maat als integrierendes Prinzip zusammengehalten. Daneben stehen Werke der Auseinandersetzungsliteratur, die den mangelnden Zusammenhang von Tat und Ergehen beklagen und um die Frage der -> Theodizee kreisen. Der von Ägypten inspirierten judäischen Weisheit sind entsprechend u. a. die Proverbien und das - » Sirachbuch als Sentenzensammlungen und das Hiobbuch als Auseinandersetzungsliteratur zuzuordnen. Die Weisheitsliteratur des Alten Testaments ist „Laienliteratur" im Gegensatz zur Thorah des - » Pentateuchs als Priesterliteratur. Eine Verbindung wurde im - * Sirachbuch auf den Weg gebracht. Zad'kim.

-> zaddiqim.

zaddiqim; • , p v i s Tl. (hebr.): saddiqim; „die Gerechten". Idealtypische Selbstkennzeichnung der Frommen, die toragemäß und beispielhaft leben.

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Zadokiden. Priesterschaft am Tempel von -> Jerusalem, die sich auf den Ahnherrn - » Zadok (Personenverzeichnis) zurückführte. Die Zadokiden stellten schon in vorexilischer Zeit (-» Israel) die Priester am Tempel von -> Jerusalem. Aus ihnen gingen angesehene Schreiberfamilien wie die des —> Saphan (Personenverzeichnis) hervor, die schriftgelehrte Verfasser des Pentateuch wurden. In nachexilischer Zeit stellten die Zadokiden die Hohenpriester am Jerusalemer Tempel. zakken; |pt Tl. (hebr.): zaqen; „Alter", „Greis", „Gelehrter". Im chasidischen, mystisch geprägten Judentum Osteuropas und den von ihm inspirierten Traditionen gilt der Zakken als von Gott mit besonderer Einsicht bedachter Mystiker und damit als berufener Leiter seiner Gruppe von Anhängern. Zarathustrismus. Auf Zarathustra (Personenverzeichnis) (ca. 6 3 0 - 5 5 3 v.Chr.) zurückgeführte monotheistische Religion der Perser, die den Gott -> Ahuramazda verehrte, der das Prinzip des Guten verkörperte und dem als Widersacher der böse Geist Ahriman gegenüberstand ( - » Dualismus). Zwischen diesen, die einen ständigen Kampf miteinander führten, hatte sich der Mensch frei zu entscheiden. Bis zur Eroberung durch die Araber im Jahr 642 n. Chr. war der Zarathustrismus persische Nationalreligion. Siehe auch die Einleitung, oben, S. 83 Anm. 83, mit der dort zum Forschungsstand angegebenen Literatur. zebah;xix

Tl. (hebr.): säbä'; „Heer"; „Gestirne".

zebaoth; niiqs Tl. (hebr.): sebä'öt; „Heerscharen". Das Wort „Zebaoth" wird im Alten Testament als Bestandteil einer Gottesbezeichnung - meist „Jahwe Zebaoth" - gebraucht. Umstritten ist, ob sich das Wort „Zebaoth" auf die Heere Israels oder auf überirdische Heerscharen (Gestirne, Engel, Dämonen oder mythische Naturmächte) bezieht oder ob es hier die Sonderbedeutung „Mächtigkeit" hat (im Sinne von „Jahwe der Allmächtige"). Der Name „Jahwe Zebaoth", der ursprünglich mit der Lade verbunden war (1 Samuel 4,4), dient in prophetischen Texten vor allem dazu, die ganze Machtfülle Jahwes herauszustellen. Zeichendeuter (Übersetzung für hebr. ^'DT Tl.: jidde'oni). Wort unsicherer semantischer Bedeutung, das nur im Zusammenhang der —> Totenbeschwörung auftritt (2 Könige 21,6; 23,24; Jesaja 8,19; 19,3 u. ö.). Indem das Alte Testament diese Praktiken verbietet (Exodus 19,31), grenzt es sich gegen eine in anderen Völkern übliche Art der -> Magie ab. zerim. - > chazerim. Zeus. Der höchste der griechischen Götter im —> Pantheon, Vater der Götter und der Menschen, galt als ein Sohn des Kronos und der Rhea, die ihn als Kind vor seinem Vater auf Kreta verborgen hielt. Sein Sitz war der Olymp, von wo aus er mit seiner Gattin Hera herrschte. Er galt als Gott der Höhe, dessen Macht die Elementargewalten von Blitz, Donner und Regen meistert.

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Glossar

Zion. Südosthügel von -> Jerusalem, auf dem der Tempel errichtet wurde und der als Gottesberg der Berührung von irdischer und himmlischer Welt galt, besungen in den Zionsliedern des Psalters (Psalm 46; 48; 76 u. a.). Psalmen. Zizit. Gewandfransen aus Wolle, die an den vier Ecken des Gewandes befestigt werden. Zoroastrismus. —> Zarathustrismus. Zünfte. Im Europa des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit die ständische Gliederung der selbständigen Handwerker, die die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber der städtischen Obrigkeit vertraten, durch produktionsregelnde Vorschriften einer wirtschaftlichen Ungleichheit unter den Zunftangehörigen entgegenwirkten und feste Regeln für die Ausübung der jeweiligen Berufe erließen. Zwangsinternierung. Die seit dem Mittelalter in Europa verbreitete Praxis, nach der die Juden in den Städten nur in besonderen, rein jüdischen Vierteln (Ghettos) leben durften. Zwischenzeit.

-> Ägypten.

Verzeichnis der von Max Weber zitierten Literatur

In K l a m m e r n stehen die v o m Editor b e n u t z t e n Kurztitel

Asmussen, Peter, Gen 14, ein politisches Flugblatt, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 34, 1914, S. 3 6 - 4 1 . (Asmussen, Flugblatt) Bacher, Wilhelm, The Origin of the Jewish Colony of Syene (Assuan), in: Jewish Quarterly Review, Band 19, 1907, S. 4 4 1 - 4 4 4 . (Bacher, Origin) Baentsch, Bruno, Das Bundesbuch Ex. XX, 22-XXIII, 33. Seine ursprüngliche Gestalt, sein Verhältniss zu den es umgebenden Quellenschriften und seine Stellung in der alt-testamentlichen Gesetzgebung. - Halle: Max Niemeyer 1892. (Baentsch, Bundesbuch) - , Altorientalischer und israelitischer Monotheismus: Ein Wort zur Revision der entwicklungsgeschichtlichen Auffassung der israelitischen Religionsgeschichte. - T ü b i n g e n : J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1906. (Baentsch, Monotheismus) Baudissin, Wolf Wilhelm Graf, Die Geschichte des alttestamentlichen Priesterthums. - Leipzig: S. Hirzel 1889. (Graf Baudissin, Priesterthum) Bauer, Leonhard, Ein Land, da Milch und Honig fließt, in: Mitteilungen und Nachrichten des Deutschen Palästina-Vereins, Band 11, 1905, S. 6 5 - 7 1 . (Bauer, Land) Baumgärtel, Friedrich, Elohim ausserhalb des Pentateuch: Grundlegung zu einer Untersuchung über die Gottesnamen im Pentateuch (Beiträge zur Wissenschaft vom Alten Testament, Band 19). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1914. (Baumgärtel, Elohim) Beer, Georg, Der biblische Hades, in: Theologische Abhandlungen. Eine Festgabe zum 17. Mai 1902 für Heinrich Julius Holtzmann. - Tübingen: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1902, S. 3 - 2 9 . (Beer, Hades) - , Der Mischnatractat „Sabbat" ins Deutsche übersetzt und unter besonderer Berücksichtigung des Verhältnisses zum Neuen Testament mit Anmerkungen versehen (Ausgewählte Mischnatractate in deutscher Übersetzung, Band 5). Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1908. (Beer, Sabbat)

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Literatur

Benzinger, Immanuel, Hebräische Archäologie (Grundrlss der Theologischen Wissenschaften, Reihe 2, Band 1). - Freiburg: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 2. Auflage 1907. (Benzinger, Archäologie) - , Die Bücher der Könige (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 9). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1899. (Benzinger, Könige) - , Die Bücher der Chronik (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 20). -Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1901. (Benzinger, Chronik) Bertholet, Alfred, Das Buch Hesekiel (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 12). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1897. (Bertholet, Hesekiel) - , Die Bücher Esra und Nehemia (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 19). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1902. (Bertholet, Esra und Nehemia) - , Deuteronomium (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 5). Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1899. (Bertholet, Deuteronomium) - , Leviticus (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 3). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1901. (Bertholet, Leviticus) - , Biblische Theologie des Alten Testaments, Band 2: Die jüdische Religion von der Zeit Esras bis zum Zeitalter Christi (Grundriss der Theologischen Wissenschaften, Reihe 1, Teil 2, Band II/2). - Tübingen: J.C.B. Mohr 1911. (Bertholet, Theologie) Bissing, Friedrich Wilhelm von, Versuch einer neuen Erklärung des Ka'i der alten Ägypter, in: Sitzungsberichte der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-philologische und Historische Klasse, Jahrgang 1911. 5. Abhandlung. - München: Verlag der Königlich Bayerischen Akademie (G. Franz) 1911, S. 3 - 1 5 . (von Bissing, Ka'i) Böhl, Franz Marius Theodor, Kanaanäer und Hebräer: Untersuchungen zur Vorgeschichte des Volkstums und der Religion Israels auf dem Boden Kanaans (Beiträge zur Wissenschaft vom Alten Testament, Band 9). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1911. (Böhl, Kanaanäer) Breasted, James Henry, Ancient Records of Egypt: Historical Documents from the Earliest Times to the Persian Conquest, Volume 1: The First to the Seventeenth Dynasties. - Chicago: The University of Chicago Press 1906. (Breasted, Records I)

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Literatur

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- , Ancient Records of Egypt: Historical Documents from the Earliest Times to the Persian Conquest, Volume 2: The Eighteenth Dynasty. - Chicago: The University of Chicago Press 1906. (Breasted, Records II) - , Ancient Records of Egypt: Historical Documents from the Earliest Times to the Persian Conquest, Volume 3: The Nineteenth Dynasty. - Chicago: The University of Chicago Press 1906. (Breasted, Records III) - , Ancient Records of Egypt: Historical Documents from the Earliest Times to the Persian Conquest, Volume 4: The Twentieth to the Twenty-Sixth Dynasties. - Chicago: The University of Chicago Press 1906. (Breasted, Records IV) Büchler, Adolph, Das Synedrion in Jerusalem und das grosse Beth-Din in der Quaderkammer des jerusalemischen Tempels. - Wien: Alfred Holder 1902. (Büchler, Synedrion) - , Der galiläische 'Am-ha'Ares des zweiten Jahrhunderts: Beiträge zur innern Geschichte des palästinischen Judentums in den ersten zwei Jahrhunderten. Wien: Alfred Holder 1906. (Büchler, 'Am-ha'Ares) Budde, Karl Ferdinand Reinhardt, Das Buch der Richter (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 7). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1897. (Budde, Richter) - , Die Bücher Samuel (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 8). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1902. (Budde, Samuel) - , Das nomadische Ideal im Alten Testament, in: Preußische Jahrbücher, Band 85, 1896, S. 5 7 - 7 9 . (Budde, Ideal) - , Die fünf Megillot (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 17). Freiburg/Br.: J.C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1898. (Budde, Megillot) - , Die altisraelitische Religion des Volkes Israel bis zur Verbannung (Amerikanische religionswissenschaftliche Vorlesungen. Vierte Reihe 1898-99). - Gießen: Alfred Oskar Töpelmann 2. Auflage 1905. (Budde, Volk) - , Die altisraelitische Religion, dritte verbesserte und reicher erläuterte Doppelauflage von „Die Religion des Volkes Israel bis zur Verbannung". - Gießen: Alfred Oskar Töpelmann 1912. (Budde, Religion) - , Die Schätzung des Königtums im Alten Testament: Kaisergeburtstagsrede (Marburger akademische Reden, Band 8). - Marburg: Elwert 1903. (Budde, Königtum) Buhl, Frants, Die socialen Verhältnisse der Israeliten. - Berlin: Reuther & Reichard 1899. (Buhl, Verhältnisse)

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Literatur

Cana'an, Taufik, Der Kalender des palästinensischen Fellachen, in: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins, Band 36, 1913, S. 2 6 6 - 3 0 0 . (Cana'an, Kalender) Charles, Robert Henry, The Book of Jubilees. Or The Little Genesis. Translated from the editor's Ethiopic text and edited, with introduction, notes, and indices. London: Black 1902. (Charles, Book of Jubilees) Cornili, Carl Heinrich, Der israelitische Prophetismus: In fünf Vorträgen für gebildete Laien geschildert. - Straßburg: Trübner 1894 [6. Auflage 1906], (Cornili, Prophetismus) Cuq, Édouard, Essai sur l'organisation judiciaire de la Chaldée à l'epoque de la première dynastie babylonienne, in: Revue d'Assyriologie et d'Archéologie orientale, Band 7, 1910, S. 6 5 - 1 0 1 . (Cuq, Organisation) Daiches, Samuel, The Jews in Babylonia in the Time of Ezra and Nehemiah according to Babylonian Inscriptions (Jews' College Publications, Band 2). - London: Jews' College 1910. (Daiches, Jews in Babylonia) Dalman, Gustav, Das Land, das mit Milch und Honig fließt, in: Mitteilungen und Nachrichten des Deutschen Palästina-Vereins, Band 11, 1905, S. 2 7 - 2 9 . (Dalman, Lanci] - , Der leidende und sterbende Messias der Synagoge im ersten nachchristlichen Jahrhundert (Schriften des Institutum Judaicum in Berlin, Band 9). - Berlin: Reuther 1888. (Dalman, Messias) - , Nochmals Milch und Honig, in: Mitteilungen und Nachrichten des Deutschen Palästina-Vereins, Band 12, 1906, S. 8 1 - 8 3 . (Dalman, Milch) Delitzsch, Friedrich, Babel und Bibel: Ein Vortrag. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1902. (Delitzsch, Babel und Bibel I) - , Babel und Bibel: Zweiter Vortrag. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1903. (Delitzsch, Babel und Bibel II) - , Babel und Bibel: Dritter (Schluß-)Vortrag. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1905. (Delitzsch, Babel und Bibel III) Dhorme, Édouard Paul, La religion assyro-babylonienne: Conférences données a rinstitut Catholique de Paris (Études palestiniennes et orientales). - Paris: VicReligion) tor L e c o f f r e - J . Gabalda 1910. (Dhorme, Dibelius, Martin, Die Lade Jahves: Eine religionsgeschichtliche Untersuchung (Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, Band 7). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1906. (Dibelius, Lade)

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Literatur

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Dittmann, Herbert, Der heilige Rest im Alten Testament, in: Theologische Studien und Kritiken, Band 86, 1913, S. 6 0 3 - 6 1 8 . (Dittmann, Rest) Duhm, Bernhard, Das Buch Hiob (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 16). - Freiburg: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1897. (Duhm, Hiob) - , Das Buch Jeremia (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 11). - Freiburg/Br.: J.C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1901. (Duhm, Jeremia) - , Das Buch Jesaja (Göttinger Handkommentar zum Alten Testament, 3. Abteilung, Band 1). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 3. Auflage 1914. (Duhm, Jesaja) - , Die Psalmen (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 14). Freiburg/Br.: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1899. (Duhm, Psalmen) Eerdmans, Bernardus Dirks, Alttestamentliche Studien, Band 1: Die Komposition der Genesis. - Gießen: Alfred Töpelmann 1908. (Eerdmans, Studien I) Elbogen, Ismar, Die Religionsanschauungen der Pharisäer: Mit besonderer Berücksichtigung der Begriffe Gott und Mensch, Wissenschaftliche Beigabe, in: Zweiundzwanzigster Bericht über die Lehranstalt für die Wissenschaft des Judenthums. - Berlin: Itzkowski 1904. (Elbogen, Pharisäer) Erman, Adolf, Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt, in: Sitzungsberichte der Königlich-Preussischen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse, Jahrgang 1911, Halbband 2, Heft 48. - Berlin: Verlag der Königlichen Akademie der Wissenschaften (Georg Reimer) 1911, S. 1 0 8 6 - 1 1 1 0 . (Erman, Denksteine) - , Hymnen an das Diadem der Pharaonen: Aus einem Papyrus der Sammlung Golenischeff (Abhandlungen der Königlich-Preussischen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse). - Berlin: Verlag der Königlichen Akademie der Wissenschaften (Georg Reimer) 1911. (Erman, Hymnen) Exner, Felix M., Zum Klima von Palästina, in: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins, Band 33, 1910, S. 1 0 7 - 1 6 4 . (Exner, Klima) Fiebig, Paul, Altjüdische Gleichnisse und die Gleichnisse Jesu. - Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1904. (Fiebig, Gleichnisse) Foote, Theodore C., The Ephod, in: Journal of Biblical Literature, Band 21, 1902, S. 1 - 4 7 . (Foote, Ephod) Gall, August Georg Freiherr von, Die Entstehung der humanitären Forderungen des Gesetzes, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 30, 1910, S. 9 1 - 9 8 . (Gall, Humanitäre Forderungen)

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Literatur

Genouillac, Henri de, Textes juridiques d e l'époque d'Ur, d'Assyriologie et d'Archéologie orientale, Band 8, 1911, S. 1 - 3 2 . Textes)

in: Revue (Genouillac,

Giesebrecht, Friedrich, Die Berufsbegabung der Alttestamentlichen Propheten. - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1897. (Giesebrecht, Berufsbegabung) - , Der Knecht Jahves des Deuterojesaia. - Königsberg: Thomas & O p p e r m a n n 1902. (Giesebrecht, Knecht) - , Die alttestamentliche Schätzung des Gottesnamens und ihre religionsgeschichtliche Grundlage. - Königsberg: Thomas & Oppermann 1901. (Giesebrecht, Gottesname) Greßmann, Hugo, Die Anfänge Israels: Von 2. Mosis bis Richter und Ruth (Die Schriften des Alten Testaments: In Auswahl neu übersetzt und für die Gegenwart erklärt, Abt. 1; Band 2 ) . - G ö t t i n g e n : Vandenhoeck & Ruprecht 1914. (Greßmann, Anfänge) - , Die älteste Geschichtsschreibung und Prophetie Israels: Von Samuel bis Arnos und Hosea (Die Schriften des Alten Testaments: In Auswahl neu übersetzt und für die Gegenwart erklärt, Abt. 2; Band 1). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1910. (Greßmann, Geschichtsschreibung) - , Mose und seine Zeit: Ein Kommentar zu den Mose-Sagen (Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, Band 18). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1913. (Greßmann, Mose) - , Sage und Geschichte in den Patriarchenerzählungen, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 30, 1910, S. 1 - 3 4 . (Greßmann, Sage) - , Der Ursprung der israelitisch-jüdischen Eschatologie (Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, Band 6). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1905. (Greßmann, Eschatologie) - , Ranke, Hermann und Ungnad, Arthur, Altorientalische Texte und Bilder zum Alten Testamente, Band 1: Texte. - Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1909. (Greßmann, Altorientalische Texte) - , Altorientalische Texte und Bilder zum Alten Testamente. Band 2: Bilder. - Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1909. (Greßmann, Altorientalische Bilder) Grüneisen, Carl, Der Ahnenkultus und die Urreligion Israels. - Halle: Max Niemeyer 1900. (Grüneisen, Ahnenkultus)

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Literatur

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Gunkel, Hermann, Über die Beschneidung im alten Testament, in: Archiv für Papyrusforschung und verwandte Gebiete, Band 2, 1903, S. 1 3 - 2 1 . (Gunkel, Beschneidung) - , Einleitungen. 1. Geschichte Vorderasiens zur Zeit der großen Propheten. 2. Die geheimen Erfahrungen der Propheten. 3. Die Propheten als Schriftsteller und Denker, in: Hans Schmidt, Die großen Propheten (Die Schriften des Alten Testaments: In Auswahl neu übersetzt und für die Gegenwart erklärt, Abt. 2; Band 2). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1915, S. X I - L X X I . (Gunkel, Einleitungen) - , Die geheimen Erfahrungen der Propheten Israels. Eine religionspsychologische Studie, in: Friedrich Daab / Hans Wegener (Hg.), Das Suchen der Zeit. Blätter deutscher Zukunft, Band 1. - Gießen: Alfred Oskar Töpelmann 1903, S. 1 1 2 - 1 5 3 . (Gunkel, Erfahrungen) - , Schöpfung und Chaos in Urzeit und Endzeit: Eine religionsgeschichtliche Untersuchung über Gen 1 und Ap Joh 12. Mit Beiträgen von Heinrich Zimmern. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1895. (Gunkel, Schöpfung) - , Die Urgeschichte und die Patriarchen: Das erste Buch Mosis (Die Schriften des Alten Testaments: In Auswahl neu übersetzt und für die Gegenwart erklärt, Abt. 1; Band 1). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1911. (Gunkel, Urgeschichte) Guthe, Hermann, Geschichte des Volkes Israel (Grundriss der Theologischen Wissenschaften, Reihe 2, Band 3). - Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 2. Auflage 1904. (Guthe, Geschichte) Haller, Max, Das Judentum: Geschichtsschreibung, Prophetie und Gesetzgebung nach dem Exil (Die Schriften des Alten Testaments: In Auswahl neu übersetzt und für die Gegenwart erklärt, Abt. 2; Band 3). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1914. (Haller, Judentum) Hänsler, Heinrich, Noch einmal „Honig im hl. Lande", in: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins, Band 35, 1912, S. 1 8 6 - 1 9 9 . (Hänsler, Honig) Hehn, Johannes, Die biblische und die babylonische Gottesidee: Die israelitische Gottesauffassung im Lichte der altorientalischen Religionsgeschichte. Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1913. (Hehn, Gottesidee) - , Siebenzahl und Sabbat bei den Babyloniern und im Alten Testament: Eine religionsgeschichtliche Studie (Leipziger Semitistische Studien, Band 2, Heft 5). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1907. (Hehn, Siebenzahl)

1002

Verzeichnis

der von Max Weber zitierten

Literatur

Hell, Joseph, Die Beduinen der Gegenwart im Lichte ihrer Lieder, in: Beiträge zur Kenntnis des Orients. Jahrbuch der Münchner Orientalischen Gesellschaft Heft 5, Halle 1908, S. 1 6 2 - 1 7 9 . (Hell, Beduinen) Herrmann, Johannes, Ezechielstudien (Beiträge zur Wissenschaft vom Alten Testament, Band 2). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1908. (Herrmann, Ezechielstudien) Holzinger, Heinrich, Das Buch Josua (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 6). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1901. (Holzinger, Josua) - , Exodus (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 2). - Freiburg/ Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1900. (Holzinger, Exodus) - , Genesis (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 1). - Freiburg/ Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1898. (Holzinger, Genesis) - , Numeri (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 4). - Freiburg/ Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1903. (Holzinger, Numeri) Hölscher, Gustav, Die Profeten: Untersuchungen zur Religionsgeschichte Israels. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1914. (Hölscher, Profeten) Hühn, Eugen, Die messianischen Weissagungen des israelitisch-jüdischen Volkes bis zu den Targumim: Historisch-kritisch untersucht und erläutert nebst Erörterung der alttestamentlichen Citate und Reminiscenzen im Neuen Testamente, Teil I: Die messianischen Weissagungen des israelitisch-jüdischen Volkes bis zu den Targumim. - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1899. (Hühn, Weissagungen I) - , Die messianischen Weissagungen des israelitisch-jüdischen Volkes bis zu den Targumim: Historisch-kritisch untersucht und erläutert nebst Erörterung der alttestamentlichen Citate und Reminiscenzen im Neuen Testamente, Teil II: Die alttestamentlichen Citate und Reminiscenzen im Neuen Testament. - Freiburg/ Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1900. (Hühn, Weissagungen II) Jeremias, Alfred, Das Alte Testament im Lichte des Alten Orients. Handbuch zur biblisch-orientalischen Altertumskunde. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 2. Auflage 1906. (Jeremias, Altertumskunde) - , Handbuch der altorientalischen Geisteskultur. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1913. (Jeremias, Handbuch) Karo, Georg, Altkretische Kultstätten, in: Archiv für Religionswissenschaft, Band 7, 1904, S. 117-156. (Karo, Kultstätten)

Verzeichnis der von Max Weber zitierten

Literatur

1003

Kautzsch, Emil, Biblische Theologie des Alten Testaments, hg. von Karl Kautzsch. - Tübingen: J.C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1911. (Kautzsch, Theologie) Keane, Augustus Henry, Ea; Yahveh; Dyaus; Zeus; Jupiter, in: Jewish Quarterly Review, Band 15, 1903, S. 5 5 9 - 5 8 2 . (Keane, Ea) Kittel, Rudolph, Cyrus und Deuterojesaja, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 18, 1898, S. 1 4 9 - 1 6 2 . (Kittel, Cyrus) - , Geschichte des Volkes Israel, Band 2: Das Volk in Kanaan: Quellenkunde und Geschichte der Zeit bis zum babylonischen Exil (Handbücher der Alten Geschichte, Serie 1; Abt. 3). - Gotha: Friedrich Andreas Perthes 2. Auflage 1909. (Kittel, Geschichte II) - , Geschichte des Volkes Israel, Band 1: Palästina in der Urzeit. Das Werden des Volkes: Quellenkunde und Geschichte der Zeit bis zum Tode Josua (Handbücher der Alten Geschichte, Serie 1; Abt. 3). - Gotha: Friedrich A n d r e a s Perthes 2. Auflage 1912. (Kittel, Geschichte I) Klamroth, Erich, Die jüdischen Exulanten in Babylon (Beiträge zur Wissenschaft vom Alten Testament, Band 10). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche B u c h h a n d l u n g 1912. (Klamroth, Exulanten) Klein, Hugo, Das Klima Palästinas auf Grund der alten hebräischen Quellen, in: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins, Band 37, 1914, S. 2 1 7 - 2 4 9 , 2 9 7 327. (Klein, Klima) Klostermann, August, Der Pentateuch: Beiträge zu seinem Verständnis und seiner Entstehungsgeschichte. Neue Folge. - Leipzig: A. Deichert 1907. (Klostermann, Pentateuch) Knudtzon, J0rgen Alexander (Hg.), Die El-Amarna-Tafeln mit Einleitung - Erläuterung, Band 1: Die Texte (Vorderasiatische Bibliothek, Band 2, 1). - Leipzig: J . C . Hinrichs'sche Buchhandlung 1915. (Knudtzon, El-Amarna-Tafeln I) - , Die El-Amarna-Tafeln mit Einleitung - Erläuterung, Band 2: Anmerkungen und Register bearbeitet von Otto Weber und Erich Ebeling (Vorderasiatische Bibliothek, Band 2, 2). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche B u c h h a n d l u n g 1915. (Knudtzon, El-Amarna-Tafeln II) König, Eduard, Der Mondgott bei den Hebräern, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 6 9 , 1 9 1 5 , S. 2 8 3 - 2 8 8 . (König, Mondgott) - , Mose, der Medizinmann, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 67, 1913, S. 6 6 0 - 6 6 4 . (König, Mose)

1004

Verzeichnis der von Max Weber zitierten

Literatur

Kraetzschmar, Richard, Die Bundesvorstellung im Alten Testament in ihrer geschichtlichen Entwickelung untersucht und dargestellt. - Marburg: Elwert 1896. (Kraetzschmar, Bundesvorstellung) Krall, Jakob, Vom König Bokchoris: Nach einem demotischen Papyrus der Sammlung Erzherzog Rainer, in: Festgaben zu Ehren Max Büdinger's von seinen Freunden und Schülern. - Innsbruck: Wagner 1898, S. 1 - 1 1 . (Krall, Bokchoris) Krauss, Samuel, Honig in Palästina, in: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins, Band 32, 1909, S. 1 5 1 - 1 6 4 . (Krauss, Honig) Küchler, Friedrich, Der G e d a n k e des Eifers Jahwes im Alten Testament, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 28, 1908, S. 4 2 - 5 2 . (Küchler, Gedanke) - , Die Stellung des Propheten Jesaja zur Politik seiner Zeit. - Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1906. (Küchler, Jesaja) Lange, Hans O., Prophezeiungen eines ägyptischen Weisen aus d e m Papyrus I, 344 in Leiden. Vorläufige Mitteilung, in: Sitzungsberichte der Königlich-Preussischen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse, Jahrg a n g 1903, H a l b b a n d 1, Heft 27. - Berlin: Verlag der Königlichen A k a d e m i e der Wissenschaften (Georg Reimer) 1903, S. 6 0 1 - 6 1 0 . (Lange, Prophezeiungen) Laue, Erich, Nochmals die Ebed-Jahwe-Lieder im Deuterojesaja, in: Theologische Studien und Kritiken, Band 77, 1904, S. 3 1 9 - 3 7 9 . (Laue, Ebed-JahweLieder) Lehmann-Haupt, Carl Friedrich, Israel: Seine Entwicklung im Rahmen der Weltgeschichte. - Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1911. (Lehmann-Haupt, Israel) Leonhard, Rudolf, Die Transhumanz im Mittelmeergebiet: Eine wirtschaftsgeographische Studie über den Seminomadismus, in: Festschrift für Lujo Brentano zum siebzigsten Geburtstag, hg. von Edgar Jaffé. - München: Duncker & Humblot 1916, S. 3 2 7 - 3 4 9 . (Leonhard, Transhumanz) Levy, Jakob H., The Tetra(?)grammaton, in: Jewish Quarterly Review, Band 15, 1903, S. 9 7 - 9 9 . (Levy, Tetra(?)grammaton) Littmann, Enno, Die Inschriften des Königs Kalumu, in: Sitzungsberichte der Königlich-Preussischen A k a d e m i e der Wissenschaften, J a h r g a n g 1911, H a l b b a n d 2, Heft 45. - Berlin: Verlag der Königlichen Akademie der Wissenschaften (Georg Reimer) 1911, S. 9 7 6 - 9 8 5 . (Littmann, Kalumu) Lohr, Max, Sozialismus und Individualismus im Alten Testament. Ein Beitrag zur alttestamentlichen Religionsgeschichte (Beihefte zur Zeitschrift für die Alttesta-

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Literatur

1005

mentliche Wissenschaft, Band 10). - Gießen: Alfred Oskar Töpelmann 1906. (Lohr, Sozialismus) Luther, Bernhard, Die Persönlichkeit des Jahwlsten, in: Eduard Meyer, Die Israeliten und ihre Nachbarstämme. - Halle: Max Niemeyer 1906, S. 1 0 5 - 1 7 3 . (Luther, Jahwist) Margolis, Max L., The Elephantine Documents, in: Jewish Quarterly Review New Series, Band 3, 1912, S. 4 1 9 - 4 4 3 . (Margolis, Elephantine) Marti, Karl, Das Buch Daniel (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 18). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1901. (Marti, Daniel) - , Das Buch Jesaja (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 10). Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1900. (Marti, Jesaja) - , Das Dodekapropheton (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 13). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1904. (Marti, Dodekapropheton) - , Geschichte der israelitischen Religion, fünfte verbesserte und vermehrte Auflage von August Kayser's Theologie des Alten Testaments. - Straßburg: Friedrich Bull 1907. (Marti, Theologie) - , Jahwe und seine Auffassung in der ältesten Zeit, in: Theologische Studien und Kritiken, Band 81, 1908, S. 3 2 1 - 3 3 3 . (Marti, Jahwe) Matthes, Jan Carl, Der Dekalog, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 24, 1904, S. 1 7 - 4 1 . (Matthes, Dekalog) Meinhold, Johannes, Die Entstehung des Sabbats, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 29, 1909, S. 81 - 1 1 2 . (Meinhold, Entstehung) Merx, Adalbert, Die Bücher Moses und Josua: Eine Einführung für Laien (Religionsgeschichtliche Volksbücher für die deutsche christliche Gegenwart, Reihe 2, Heft. 3,1/2). - Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1907. (Merx, Moses) Meyer, Eduard, Die Entstehung des Judenthums. - Halle: Max Niemeyer 1896. (Meyer, Judenthum) - , Die Israeliten und ihre Nachbarstämme: Alttestamentliche Untersuchungen. Mit Beiträgen von Bernhard Luther. - Halle: Max Niemeyer 1906. (Meyer, Israeliten) - , Die Mosesagen und die Lewiten, in: Sitzungsberichte der Königlich-Preussischen Akademie der Wissenschaften, Jahrgang 1905, Heft 31. - Berlin: Verlag der Königlichen Akademie der Wissenschaften (Georg Reimer) 1905, S. 6 4 0 652. (Meyer, Mosesagen)

1006

Verzeichnis der von Max Weber zitierten

Literatur

Morgenstern, Julian, The Doctrine of Sin in the Babylonian Religion (Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft, Band 10, Heft 3). - Berlin: Wolf Peiser 1905. (Morgenstern, Sin) Müller, David Heinrich von, Epigraphische Denkmäler aus Arabien: Nach Abklatschen und Copien des Herrn Prof. Dr. Julius Cating (Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Classe, Band 37, Heft 2). - Wien: F. Tempsky 1889. (Müller, Denkmäler) Müller, Wilhelm Max, Asien und Europa nach altägyptischen Denkmälern. Leipzig: Wilhelm Engelmann 1893. (Müller, Asien) - , An Egyptian Document for the History of Palestine, in: Jewish Quarterly Review New Series, Band 4, 1913, S.651 - 6 5 6 . (Müller, Document) - , Die Palästinaliste Thutmosis III. (Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft, Band 12, Heft 1). - Berlin: Wolf Peiser 1907. (Müller, Palästinaliste) Nowack, Wilhelm, Lehrbuch der hebräischen Archäologie, Band 1: Privat- und Staatsalterthümer (Sammlung Theologischer Lehrbücher). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1894. (Nowack, Archäologie I) - , Lehrbuch der hebräischen Archäologie, Band 2: Sacralalterthümer (Sammlung Theologischer Lehrbücher). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1894. (Nowack, Archäologie II) Peisker, Martin, Die Beziehungen der Nichtisraeliten zu Jahve nach der Anschauung der altisraelitischen Quellenschriften (Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 12). - Gießen: Alfred Töpelmann 1907. (Peisker, Nichtisraeliten) Pierret, Paul, Le Livre des Morts des anciens Égyptiens: Traduction complète d'après le Papyrus de Turin et les manuscrits du Louvre (Bibliothèque Orientale Elzévirienne, Band 33). - Paris: Ernest Leroux 1882. (Pierret, Morts) Poertner, Balthasar, Die ägyptischen Totenstelen als Zeugen des sozialen und religiösen Lebens ihrer Zeit (Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums, Band 4, Heft 5). - Paderborn: Ferdinand Schöningh 1911. (Poertner, Totenstelen) Procksch, Otto, Geschichtsbetrachtung und geschichtliche Überlieferung bei den vorexilischen Propheten. - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1902. (Procksch, Geschichtsbetrachtung) - , Das nordhebräische Sagenbuch: Die Elohimquelle. Hinrichs'sche Buchhandlung 1906. (Procksch, Elohimquelle)

Leipzig:

J.C.

Verzeichnis der von Max Weber zitierten

Literatur

1007

Puukko, A. Filemon, Das Deuteronomium: Eine literarkritische Untersuchung (Beiträge zur Wissenschaft vom Alten Testament, Band 5). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1910. (Puukko, Deuteronomium) Reichel, Wolfgang, Über vorhellenische Götterculte. - Wien: Alfred Holder 1897. (Reichel, Götterculte) Reitzenstein, Richard, Zwei religionsgeschichtliche Fragen nach ungedruckten griechischen Texten der Strassburger Bibliothek. - Strassburg: Trübner 1901. (Reitzenstein, Fragen) Robertson Smith, William, Die Religion der Semiten. Übersetzt von Rudolf Stübe aus dem Englischen nach der 2. Auflage der „Lectures on the Religion of the Semites". - Freiburg/Br.: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1899. (Robertson Smith, Semiten) Rothstein, Johann W., Juden und Samaritaner. Die grundlegende Scheidung von Judentum und Heidentum. Eine kritische Studie zum Buche Haggai und zur jüdischen Geschichte im ersten nachexilischen Jahrhundert (Beiträge zur Wissenschaft vom Alten Testament, Band 3). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1908. (Rothstein, Juden) - , Rezension von Ernst Sellin, Studien zur Entstehungsgeschichte der jüdischen Gemeinde nach dem babylonischen Exil, in: Theologische Studien und Kritiken, Band 75, 1902, S. 2 8 2 - 3 3 6 . (Rothstein, Sellin) Schmidt, Hans, Die großen Propheten (Die Schriften des Alten Testaments: In Auswahl neu übersetzt und für die Gegenwart erklärt, Abt. 2; Band 2). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1915. (Schmidt, Propheten) Schneider, Hermann, Zwei Aufsätze zur Religionsgeschichte Vorderasiens: Die Entwicklung der Jahureligion und der Mosesagen in Israel und Juda. Die Entwicklung des Gilgameschepos (Leipziger Semitistische Studien, Band 5, Heft 1). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1909. (Schneider, Aufsätze) Schollmeyer, Anastasius, Sumerisch-babylonische Hymnen und Gebete an Samas (Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums, Ergänzungsband 1). Paderborn: Ferdinand Schöningh 1912. (Schollmeyer, Hymnen) Schräder, Eberhard, Die Keilinschriften und das Alte Testament, 3. Auflage, mit Ausdehnung auf die Apokryphen, Pseudepigraphen und das Neue Testament, neu bearbeitet von Heinrich Zimmern und Flugo Winckler. - Berlin: Reuther & Reichard 1903. (Schräder, Keilinschriften)

1008

Verzeichnis der von Max Weber zitierten Literatur

Schultz, Hermann, Die Beweggründe zum sittlichen Handeln in dem vorchristlichen Israel, in: Theologische Studien und Kritiken, Band 63, 1890, S. 7 - 5 9 . (Schultz, Beweggründe) Schumacher, Gustav, Die Ausgrabungen auf dem Teil el-Mutesellim: 1. Die Einrichtung der Arbeit, in: Mitteilungen und Nachrichten des Deutschen PalästinaVereins, Band 10, 1904, S. 1 4 - 2 0 . (Schumacher, Ausgrabungen 1) - , Die Ausgrabungen auf dem Teil el-Mutesellim: 2 - 5 . Der Teil el-Mutesellim und die Chirbet el-Leddschôn. Zur Geschichte der Ortslage. Die Ausgrabungen im April 1903. Die Ausgrabungen im Mai 1903, in: Mitteilungen und Nachrichten des Deutschen Palästina-Vereins, Band 10,1904, S. 3 3 - 5 6 . (Schumacher, Ausgrabungen 2-5) - , Die Ausgrabungen auf dem Teil el-Mutesellim: 6 - 7 . Die Ausgrabungen im Frühjahr 1904, in: Mitteilungen und Nachrichten des Deutschen Palästina-Vereins, Band 11, 1905, S. 1 - 1 5 und S. 1 7 - 2 6 . (Schumacher, Ausgrabungen 6-7) - , Die Ausgrabungen auf dem Teil el-Mutesellim: 8. Die Ausgrabungen im Herbst 1904, in: Mitteilungen und Nachrichten des Deutschen Palästina-Vereins, Band 11, 1905, S. 81 - 8 2 . (Schumacher, Ausgrabungen 8,1) - , Die Ausgrabungen auf dem Teil el-Mutesellim: 8. Die Ausgrabungen im Herbst 1904, in: Mitteilungen und Nachrichten des Deutschen Palästina-Vereins, Band 12, 1906, S. 1 - 1 4 . (Schumacher, Ausgrabungen 8,2) - , Die Ausgrabungen auf dem Teil el-Mutesellim: 9. Die Ausgrabungen im Frühjahr 1905, in: Mitteilungen und Nachrichten des Deutschen Palästina-Vereins, Band 12, 1906, S. 1 7 - 3 0 . (Schumacher, Ausgrabungen 9) - , Die Ausgrabungen auf dem Teil el-Mutesellim: 10. Die Ausgrabungen im Sommer und Herbst 1905, in: Mitteilungen und Nachrichten des Deutschen Palästina-Vereins, Band 12, 1906, S. 3 5 - 7 0 . (Schumacher, Ausgrabungen 10) Schwally, Friedrich, Semitische Kriegsaltertümer, Band 1: Der heilige Krieg im alten Israel. - Leipzig: Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung 1901. (Schwally, Kriegsaltertümer) Seesemann, Otto, Die Ältesten im Alten Testament. - Leipzig: G. Kreysing 1895. (Seesemann, Älteste)

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Literatur

1009

Sellin, Ernst, Das israelitische Ephod, in: Orientalische Studien. Theodor Nöldeke zum 70. Geburtstag, hg. von Carl Bezold, Band 2. - Gießen: Alfred Oskar Töpelmann 1906, S. 6 9 9 - 7 1 7 . (Sellin, Ephod) - , Der alttestamentliche Prophetismus: Drei Studien. - Leipzig: A. Deichert 1912. (Sellin, Prophetismus) - , Das Rätsel des deuterojesajanischen Buches. - Leipzig: A. Deichert 1908. (Sellin, Rätsel) - , Studien zur Entstehungsgeschichte der jüdischen Gemeinde nach dem babylonischen Exil, Band 1: Der Knecht Gottes bei Deuterojesaja. - Leipzig: A. Deichert 1901. (Sellin, Studien) Sievers, Eduard, Metrische Studien, Band 1. Studien zur hebräischen Metrik (Abhandlungen der Philologisch-Historischen Classe der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, Band 21,1). - Leipzig: B.G. Teubner 1901. (Sievers, Metrische Studien 1) - , Metrische Studien, Band 2. Die hebräische Genesis (Abhandlungen der Philologisch-Historischen Classe der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, Band 23,1). - Leipzig: B.G. Teubner 1904. (Sievers, Metrische Studien 2) Simonsen, David, Milch und Honig: Eine Erwiderung, in: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Verein, Band 33, 1910, S. 4 4 - 4 6 . (Simonsen, Milch) Slousch, Nahum, Representative government among the Hebrews and Phoenicians: A Contribution to the Problem of the ¡nan da raised by Judge Mayer Sulzberger, in: Jewish Quarterly Review New Series, Band 4, 1913, S. 3 0 3 - 3 1 0 . (Slousch, Government) Smend, Rudolf, Lehrbuch der alttestamentlichen Religionsgeschichte (Sammlung Theologischer Lehrbücher, Band 9). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1893. (Smend, Lehrbuch) Smith -> Robertson Smith Snouck Hurgronje, Christiaan, Mekka, Band 1: Die Stadt und ihre Herren. - Den Haag: Koninklijk Instituut vor de Taal-, Land- en Volkenkunde (Martinus Nijhoff) 1888. (Snouck Hurgronje, Mekka) Spiegelberg, Wilhelm, Die erste Erwähnung Israels in einem ägyptischen Texte, in: Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften, Jahrgang 1896, Halbband 1, Heft 25. - Berlin: Verlag der Königlichen Akademie der Wissenschaften (Georg Reimer) 1896, S. 5 9 3 - 5 9 7 . (Spiegelberg, Erwähnung)

1010

Verzeichnis der von Max Weber zitierten

Literatur

Stade, Bernhard, Beiträge zur Pentateuchkritik, 1. Das Kainszeichen: Zur Entstehungsgeschichte der jahvistischen Pentateuchquelle und zur israelitischen Sagenkunde, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 14, 1894, S. 2 5 0 - 3 1 8 . (Stade, Kainszeichen) - , Biblische Theologie des Alten Testaments, Band 1: Die Religion Israels und die Entstehung des Judentums (Grundriss der Theologischen Wissenschaften, Reihe 1, Teil 2; Band 2/1). - Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1905. (Stade, Theologie) Staerk, Willy, Lyrik: Psalmen, Hoheslied und Verwandtes (Die Schriften des Alten Testaments: In Auswahl neu übersetzt und für die Gegenwart erklärt, Abt. 3; Band 1). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1911. (Staerk, Lyrik) - , Die Ebed-Jahwe-Lieder in Jesaja 40ff.: Ein Beitrag zur Deuterojesaja-Kritik (Beiträge zur Wissenschaft vom Alten Testament, Band 14). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1913. (Staerk, Ebed-Jahwe-Lieder) Steindorff, Georg, Israel in einer altägyptischen Inschrift, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 16, 1896, S. 3 3 0 - 3 3 3 . (Steindorff, Israel) Steuernagel, Carl, Der Hexateuch, in: Theologische Rundschau, Band 11,1908, S. 2 3 0 - 2 4 3 . (Steuernagel, Hexateuch) Strunk, H., Das alttestamentliche Oberpriestertum, in: Theologische Studien und Kritiken, Band 81, 1908, S. 1 - 2 6 . (Strunk, Oberpriestertum) Stutz, Ulrich, Die Eigenkirche als Element des mittelalterlich-germanischen Kirchenrechts: Antrittsvorlesung, gehalten am 23. Oktober 1894. - Berlin: H. W. Müller 1895. (Stutz, Eigenkirche) Sulzberger, Mayer, The Polity of the Ancient Hebrews, in: Jewish Quarterly Review New Series, Band 3, 1912/13, S. 1 - 8 1 . (Sulzberger, Polity) Troeltsch, Ernst, Das Ethos der hebräischen Propheten, in: Logos. Internationale Zeitschrift für Philosophie der Kultur, Band 6, 1916/1917, S. 1 - 2 8 . (Troeltsch, Ethos) Ungnad, Arthur, Die Deutung der Zukunft bei den Babyloniern und Assyrern (Der Alte Orient, Band 10, Heft 3). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1909. (Ungnad, Deutung) Usener, Hermann, Die Sintfluthsagen (Religionsgeschichtliche Untersuchungen, Band 3). - Bonn: Friedrich Cohen 1899. (Usener, Sintfluthsagen)

Verzeichnis der von Max Weber zitierten

Literatur

1011

Valeton, Jean Josué Philippe, Bedeutung und Stellung des Wortes rr-a im Priestercodex, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 12, 1892, S. 3 - 2 2 . (Valeton, Priestercodex) - , Die Israeliten, in: Lehrbuch der Religionsgeschichte, Band 1 (Sammlung Theologischer Lehrbücher, hg. von Pierre Daniel Chantépie de la Saussaye). Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 3. Auflage 1905, S. 3 8 4 - 4 6 7 . (Valeton, Israeliten) - , Das Wort n - n in den jehovistischen und deuteronomischen Stücken des Hexateuchs, sowie in den verwandten historischen Büchern, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 12, 1892, S. 2 2 4 - 2 6 0 . (Valeton, Hexateuch) Volz, Paul, Mose: Ein Beitrag zur Untersuchung über die Ursprünge der israelitischen Religion. - Tübingen: J . C . B . Mohr (Paul Siebeck) 1907. (Volz, Mose) - , Weisheit: Das Buch Hiob, Sprüche und Jesus Sirach, Prediger (Die Schriften des Alten Testaments: In Auswahl neu übersetzt und für die Gegenwart erklärt, Abt. 3; Band 2). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1911. (Volz, Weisheit) Völter, Daniel, Ägypten und die Bibel: Die Urgeschichte Israels im Licht der ägyptischen Mythologie. - Leiden: E.J. Brill 1903. (Völter, Ägypten) Weinheimer, Hermann, Die Einwanderung der Hebräer und der Israeliten in Kanaan, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 66, 1912, S. 3 6 5 - 3 8 8 . (Weinheimer, Einwanderung) Wellhausen, Julius, Die Composition des Hexateuchs und der historischen Bücher des Alten Testaments. - Berlin: Georg Reimer 3. Auflage 1899. (Wellhausen, Composition) - , Ein Gemeinwesen ohne Obrigkeit: Rede zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs am 27. Januar 1900 im Namen der GeorgAugust-Universität. - Göttingen: Dieterich 1900. (Wellhausen, Gemeinwesen) - , Israelitische und jüdische Geschichte. - Berlin: Georg Reimer 1894, 6. Auflage 1907, 7. Auflage 1914. (Wellhausen, Geschichte) - , Prolegomena zur Geschichte Israels. - Berlin: Georg Reimer 1883, 6. Auflage 1905. (Wellhausen, Prolegomena) Wessely, Carl, Neue griechische Zauberpapyri, in: Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-historische Classe, Band 17. - Wien: F. Tempsky 1893, S. 1 - 9 6 . (Wessely, Zauberpapyri)

1012

Verzeichnis der von Max Weber zitierten

Literatur

Westphal, Gustav, Aaron und die Aaroniden, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Band 26, 1906, S. 201 - 2 3 0 . (Westphal, Aaron) Wilcken, Ulrich, Zur ägyptischen Prophetie, in: Hermes. Zeitschrift für classische Philologie, Band 40, 1905, S. 5 4 4 - 5 6 0 . (Wilcken, Prophetie) Wildeboer, Gerrit, Die Sprüche (Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, Band 15). - Freiburg/Br.: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1897. (Wildeboer, Sprüche) Winckler, Hugo, Geschichte Israels in Einzeldarstellungen, Teil 1 (Völker und Staaten des Alten Orients, Band 2). - Leipzig: Eduard Pfeiffer 1895. (Winckler, Geschichte I) - , Geschichte Israels in Einzeldarstellungen, Teil 2 (Völker und Staaten des Alten Orients, Band 3). - Leipzig: Eduard Pfeiffer 1900. (Winckler, Geschichte II) - , Vorläufige Nachrichten über die Ausgrabungen in Boghaz-köi im Sommer 1907, in: Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft zu Berlin, Band 35, 1907, S. 1 - 5 9 . (Winckler, Ausgrabungen) Zimmern, Heinrich, Beiträge zur Kenntnis der Babylonischen Religion. Die Beschwörungstafeln Surpu. Ritualtafeln für den Wahrsager, Beschwörer und Sänger (Assyriologische Bibliothek, Band 12). - Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1901. (Zimmern, Beiträge)

Belegstellenregister

Die Belegstellen finden sich jeweils links, die Seitenverweise rechts. Gerade gesetzte Zahlen (184) verweisen auf Webers Text, kursiv gesetzte Zahlen (530) auf die Herausgeberrede.

I. Altes Testament Pentateuch (Fünf Bücher Mose) Genesis (1. Buch 1-12,5 1,1-2,4 1,1-2,4a 1 1,2 1,26 4 2 f. 2 2,4-24 3,7 3,14-19 3,17-19 3,24 4 4,1-16 4,2 4,12 4,15 4,17 4,20 f. 4,20 4,21 f. 4,21 5,1-24 5,18-24 5,32 6-9 6-8 6 6,1-4 6,4 8,21

Mose) 530 204,452 717 184,204,439,536, 987 645 55 188,191 184,536 204 507 558 534 914 290,948 859,878 290 290 946 279 279 290 219,290 514,877 566 933 290,874 883 928 185,261,456,555 184,185,255 434 542

9 9,4 9,9 9,10 9,14 9,16 9,20-27 9,20 9,21-27 10,2 10,21.24 f. 10,21.24 10,22 11,5 11,27.31 12,1-5 12,1-3 12,2 f. 12,2 12,4 f. 12,6 12,13 12,14 13 13,2 13,10-13 13,14f. 14 14,18-20 14,18 4 15 15,2 f. 15,6 15,18-21 16

911 503 348 348 427 427 883 290 506 929 414 868 922 536 880 860 405,533,545,838 408,442 746 880 263,959 311 313 311,698,860 553 984 311,540 315,415,470,860, 878 306 55,922,979 502,860,911 344 537 407 871,874

1014 (Genesis) 16,1-14 16,2 16,5 16,7 16,17 f. 17

!7,8 17,14 17,23-26 18 f. 18,1-15 18,10-15 18.16-33 18.17-19 18,18 19 19,1-29 19,8 19,24 19,30-38 20 17 12

20,2

20,4 20,7

20,11

20.17 f.

21,1-21

21,1-7 21,8-21 21,9-21

21,10

21,14 21,22-34 21,23 21,31.34 22 22.18 23 23,4 23.6 23.7 23.16 23.17 f. 24 24,50 25.8 25,19-34 25,21-35,29 25,21-28 25,27

Belegstellenregister 325 m 600 537,600 540 572,495,560,97/ 275,256 372 904 572 454 300,453 545 647 540 442 286,983 880 311 421 880 859 311 429 493 429 695 874 888 871 325 697 600 859 429 347 408,538,860 442 286,306,439,932 278 965 278 300 300 534,570,873 428 439 869 874 873 312,937

25,29-34 26 26,3 26 4 26 5 26,7 26,8 2611 26,12-23 26,12 26,R16 26,30 26,31 27 27,1-40 28,14 28,10-22 28,20-22 28,20 29-31 29 f. 29,14-30,: 29,31 29,33 29,35 30,7 f. 30,9 30,11 30,12 f. 30,14-18 30,21 30,2230,2531,19.34 f. 31,44 31,49 31,53 ff. 31,53 f. 32 f. 32,3 32,10 f. 3 32,23-33 32,25-30 32,28 32,33 33 33,18-20 33,18 33,19 34

312 859 286 442 366 311 348 348 300 300 314 347 349 348 312,869,920 695 442 475 429 429 311 328,879 360 281 890,983 877 883 192 870 862 874 868 24 877 43 695 988 348 429 697 696 869 411 12

315,456 550 937 713 312,920 263,983 306 286,300,315 194,291,299,508, 533,570,868,872,879

Belegstellenregister ( Genesis) 34,2.4.26 34,2 34,6 34,7 34,8-17 34,15 f. 34,25-29 34,30 f. 34,32 34,38 35,4 35,10 35,16-20 35,16-18 35,29 36,1-19 36,5 36,16 37-50 37 37,1-11 37,8 37,25 37,28 38 f. 38,6-30 38,6-10 38,8 f. 38,9 5 39-47 40 f. 41,8 41,39 41,45,50 41,50-52 43,3-14 43,32 44,5 46,20 47,1-12 47,13-26 48 f. 48 48,22 49 49,3 f. 49,5 ff. 49,5-7 49,6 49,8-12 49,9 f.

263 330 264 507 712 696 698 315 696 712 350 358 496 911 439f. 869 411 411 312 944 470 534 254 254 414 504,892 589 811 07 944 390,991 992 429 932 869,877 496 519,696,713 963 932 300 300 341 317,877 315 192,960 299 299 299,879 480 388,535 388

49,10 49,13 49,15 49,17 49,18 49,20 f. 49,22-26 49,22 f. 49,23 f. 49,27 49,29.33 50 50,2 f. 50,20 Exodus (2. Buch 1,15 f. 2,1 2,6 f. 2,21 f. 2,22 3,1-3 3,1 3,2-4 3,13 3,14 3,18 4,14 f. 4,18 4,20 4,23 4,25 f. 4,25 5,1 5,2 5,5 6,19 6,20 6,21 6,23 6,25 7-11 7,2 11,1-10 12,2 12,12f. 23.29-33 12,35 f. 38 12,43 12,48 12,49 13-15

1015 264 301 289,301 300 566 301 387 387 317 301 440 944 446 552 Mose) 414 952 414 895 Ml, 870 359 875,935 549 251 409,942 695 859 875 417 695 372 895 695 699 275 417 494,876 411 868 482,494 549 699 909 525 909 695 727 288,372,693,837 693 981

1016 (Exodus) 13,8.14 13,17-22 13,18 14 f. 14 14,6 f. 15 15,3 15,10.19 15,20 15,25 15,26 16 16,22 16,29 17,2.7 17,8-16 17,10 17,16 18 18,1-12 18,1.12 18,2-4 18,2 f. 18,12 18,13-26 18,25 19 ff. 19-34 19,5 430, 19,11 19,16-19 19,16.18 19,31 20 20,1-17 20,2-17 20,3-12 20,3 20,4 f. 20,5 f. 20,5 20,7 20,12-15 20,12 20,14 20,15 20,16 20,17 20,22- 23,33

Belegstellenregister

576 540 268 190 413,420,423 9.17 265 420,564 420 564 882 488 422 474,955 965 718 583 474,877,900 873 255,295 416 411 875 895 417 494 486,535 420 8 911 752 421 989 421 993 9,58,116,571,576, 916 462 569 916 185 462,809 448 433 551,916 917 448 11,505,507,589 589 589,917 505,589 995

20,22-23,13 20,23-23,30 20,24-23,12 20,24-22,26 20,24-26 20,24 f. 20,26 21-23 21,1-22,16 21,1 f. 21,1 21,2-11 21,2-6 21,2 f. 21,2 21,5 f. 21,7-11 21,12-17 21,12-14 21,15 21,16 21,17 21,18-32 21,20 f. 26 f. 21,20 21,21-22,10 21,21 21,22 ff. 21,22 21,26 f. 21,28-32 21,28 f. 21,30 21,33-22,14 21,33 f. 21,33 22,4-14 22,4 22,5 22,7 22,8 22,9-14 22,10.14 22,15 f. 22,19-26 22,20-26 22,20 f. 22,20 22,21 22,24 22,25 f. 22,25

112 533 911 911 f. 467 461 506 9,111 367 325 322 810,912 11,328 327 414 436 11,192,328 912 324 448 11 448 912 11 328 322 322,328 323 f. 324 328 324 323 324 11,912 324 323 324 328 323,328 323,325 323,453 324 325 324,508 13 810,912 322 326 326 11,327,700 11 325,327,700

Belegstellenregister (Exodus) 22,26 22,27 22,28-23,12 22,28 f. 23,1-3 23,2 23,4 ff. 23,4 f. 23,4 23,6-8 23,6 23,8-12 23,8 23,9 23,10-12 23,10 f. 23,12 23,14-19 23,14f. 23,19 23,21 23,23 f. 23,25 24,1 f. 24,1 24,3-8 24,6 24,6 24,7 24,8 24,9-11 24,9 24,13 26 27,21 28 f. 28,30 29,19 f. 31 31,1-11 31,3 f. 31,6 31,14t 32 32,14 32,25-29 32,31-34 32,32-34 32,32

326 329,350,588,77/ 911 f. 912 11,553,912 326 815 590,912 700 11,553,912 326 13 326 326,589 912 12f., 73,110,125, 308,309,326,335, 339,978 277 t, 326,451,718 471 325 330 804 696 422 413 494,804 533 481 503 349,911 503 413,502,537 494 877 955 427 859 991 468 864 280,290 280 280 452 495 541 479,952 647 442 541,143

1017

33,7 33,18-23 33,20 34 34,7 34,8 f. 34,10-26 34,10 34,12-26 34,14-26 34,14 f. 34,15 f. 34,21 34,26 34,27 f. 34,28 34,31 35-38 35,3 35,30-33 40,34 f.

387 550 413 349,916 542 541 546,917 349 916 462,569,510 569 696 451,718 713 349 349,639,916 965 864 718 591 538

Levitikus (3. Buch 1-16 1,5 2,13 3,17 4,20.31 4,27 5,10 6,7 7,7 7,23.25 7.26 f. 7,36 7,37 10,8-11 10,8 11 11,1-23 11,6 f. 13,1-59 15,19-30 16 16,31 17 ff. 17-26

Mose) 932 715 348 421,503,713 f. 490 275 490 490 490 713 503 427 421 495 495 713 204 714 485 505 654 427 337 125,203,309,331, 338,932 338 503 288,693

17,3 ff. 17,10-14 17,10

1018 ( Levitikus) 17,11-14 18-20 18 18,1-5 18,2 f. 18,3 18,6-18 18,19 18,21 18,24-30 19-22 19 19,2 19,3 19,9 f. 19,9 19,13 19,14 19,18 19,19 19,21.26 19,27 f. 19,28 19,29 19,31 19,32 19,34 19,36 20 20,2-5 20,2 f. 20,2 20,6 20,7 20,10 20,11.17-21 20,18 20,19 20,26 20,27 21-23 21 f. 21 21,1-4 21,6 21,10-15 21,13-15 21,14 22,10 23,14

Belegstellenregister

440 932 506,573,917,932 932 811 506 506,589 505 523,956 506,932 932 573 337 448 307,904,961 459 339,590 603 125,446,601,700, 932 713 476 448 446,448 f., 476 504 476 589 601,932 590 917,932 523,956 811 507,693 477,990 337 505,506 506 505 506 337 549,990 932 338 338 445 337 338 197 727 278 427

23,22 23,31.41 24,3 A21,932 24,17-21 25 25,2-7 25,4-7 25,13 f. 25,18 f. 25,23 25,25 25,29 25,32 f. 25,35-55 25,35 25,38 25,36 f. 25,39 25,42 25,44 f. 25,46 25,47 25,48 25,55 26 26,1-2 26,34 Numeri (4. Buch 1,2.18-47 1,49 2,33 3,14-39 3,14 f. 3,41.45 4,13 5,5-7 5,6 f. 5,6 5,12-31 6 6,22-27 6,24-26 9,1-14 9,14 10 10,29 10,33 10,35 f. 11,14-17.24-30 11,25

459,904,961 427 324 125,810,932,944, 978 339 309 339 932 339 339,340 339 483 339 286,344 932 321,327 339 339,932 339 339 278 339 932 805 932 13 Mose) 909 482 482 482 482 483 456 490 574 490 475,487 377 202 828 693 288,693 698 873 951 463 535 752

Belegstellenregister (Numeri) 11,26-29 11,26 f. 11,29 12 12,6-8 12,6 13,2 13,19 13,29 13,33 14,13-19 14,17 14,18 14,44 15,15 f. 15,15 16 17,17 18,1 18,8 18,9 18,19 18,20 18,23 20,13 20,20 21,4-9 21,5-9 21,9 21,14 21,25 21,29 21,32 21,33 22-24 23 f. 23,19 23,23 24,1 24,17 24,21 f. 24,22 24,24 25,1 f. 25,1 25,6-15 25,10-13 25,12 26,1 26,29 f.

868,882 392 392 496,882 413 474,574 965 541 900 456 541 565 544 951 288,693 427 289,484,494,546, 694 909 495 494 495 348,979 495 427 930 326 485,922 535 422 514 259 947 259 326 387,864 386 541 476 387 686 296,878 414 414 696 387 885 496 348 417 928

26,55 26,57 26,58 26,59 27,8-10 27,13 27,18-23 31,8 31,16 31,27 32,2-8 32,7 32,39 f. 32,41 34,18 35,2 f. 35,9-29 35,33 Deuteronomium 1-11 1-4 1,9-18 1,17 2,4.9 4,2 4,8 4,9 4,13 4,16 ff. 4,19 f. 4,20 4,24 4,35.39 5-11 5 5,1-18 5,2 5,6-21 5,6-18 5,9 f. 5,11 5,14 5,16 5,18 5,19 f. 5,21 6,4-9 6,4 f. 6,4 6,5

1019 953 417 417 876,882 342 440 877 864,873 387,864 369 482 268 928,954 874 965 482 905 182 (5. Buch Mose) 919 919 486 553 699 426 426 520 916 809 524 247 433 581 919 9 462 699,935 569 569 448 551 332 448 505,507,589 589 505,589 789 981,987 580 588

1020 (Deuteronomium 6,6 f. 6,11 6,13 6,15 6,16 7,2 f. 7,6-8 7,7 7,8 7,9 7,10-12 7,13 7,17 f. 8,2 f. 8,3 8,8 f. 8,12 f. 8,13 8,14.17 9,4-6 9,5 9,18-21.25-29 10,1-5 10,4 10,10 f. 10,11 10,12 10,14 10,16 10,17 10,18 11,6 11,10 f. 11,13-21 11,19 11,26 f. 11,26 11,30 12-26 12-19 12 12,1 12,15 12,16-25 12,17 f. 12,18-21 12,20 f. 12,23-25 12,23 12,26 f.

Belegstellenregister )

520 331 581 580 583 374,580 580 406 580 580 f. 580 331,580 581 580 581,955 331 580 331 580 580 373 647 464 916 488 488 588 581 595 455 595 484 331 789 520 350 541 959 16,330,579,917, 919 330 200,208,473,497 427 501 503 501 448 501 440 503 501

12,30 12,31 13 13,2-6 13,2 f. 13,2 13,3 13,6 13,7-12 13,7 14,1 f. 14,3-20 14,21 14,22 f. 14,27-29 14,28 f. 15 15,1-11 15,3 15,4-6 15,6 15,7 f. 15,9 15,11 15,12 15,13 f. 15,13 16,8 16,11.14 16,18 17,8 f. 17,8 17,10 17,14-20 17,15 17,16 18 18,1-8 18,3 f. 18,6-8 18,9-15 18,9-12 18,10 f. 18,10 f. 18,10 18,11 f. 18,11 18,14 18,15-18 18,15 18,18 18,19

580 523 767 580,799 767,799 391 754 580 581 581 448 204 287 482 499 484 810,973,978 310,333 683 334 335,582 337 333 332,595 333,414 333 334 337 499 266,337,578 266,486 486 578 f. 331,402,498,582 266 331,400 767 478 482 482,500 491 992 476 834,580 523,580,955 990 800 476 688,690 568, 741 741 568

Belegstellenregister ( Deuteronomium 18,20-22 18,20 f. 18,22 19,1-13 19,3 19,6 19,10.13 19,14 19,15-20 19,15 19,17 19,19 19,21 20-25 20 20,5-8 20,8 20,11 20,19 21 21,1-9 21,4 21,6 21,10-14 21,10 21,15 ff. 21,16 21,17 21,18-21 21,19 21,21 22 22,1-4 22,1 22,3 22,6 f. 22,8 22,15 22,21 22,22-27 22,22.24 22,28 f. 23,2-9 23,8t 23,8 23,16t 23,18 f. 23,18 23,20 23,21 23,25 f.

)

799 767,799 754 905 337 332 544 331 324 332 486 544 324 330,331 303,582,690 303 255 374 360 266 544 266 263 697 712 281 331 377 588 263,266 544 266 590 332,701 332 588,603 337 263 182,507 505 544 508 42,197 727 518,694 332 505 504,580 337,700 182,700 333

24,5 24,7 24,10.12. 24,13 24,14 f. 24,15 f. 24,15 24,16 24,17 24,19 ff. 24,19-21 24,19t 24,19 25 25,4 25,5-10 25,6 f. 10 25,14 f. 26,12 f. 26,13 f. 26,14 27-30 (31-34) 27 f. 27 27,2 f. 27,4 27,11 27,14-26 27,14 f. 27,15-26 27,15 f. 27,15 27,17 27,18 f. 27,18 f. 25 28-30 28 28,1-14 28,10 28,12 28,43 f. 29,10 29,11 30,15-20 31,11 f. 31,12 32,31-35 32,35 32,49 33 33,6

1021 811 544 332 600 332,339 332 600 332,434,544 332 307 961 333 307 266 603 341,952 442 337 499 574 445 f. 919 543,575 350,369,678,917, 919f. 350 208 331 570 350 569 350 809 331,590 569 332 919 581,678,805 192 550 336 336,582 693 693 541,678 575 693 600 725,601 962 192,960 299

1022

Belegstellenregister

(Deuteronomium ) 33,7 387 33,8-11 114,299,408,416, 488 33,8-10 479 113,485,952 33,8 f. 33,8 410,479,482,486, 488,489,991 33,9 489 33,10 486,488 33,11 484 33,12 301 387 33,13-17 33,13 f. 387 33,16 f. 311,534 33,16 359,376 33,18 301 33,22 300 33,23 301 33,24 f. 301 34,1 962 34,5-7 440 741 34,10 Vordere Propheten Josua 1-12 1,4 1,14 2 2,9 4,6 4,12 5,2-9 5,8 5,9 7 7,1 7,11 ff. 7,16-22 7,16-18 7,18-26 8,3.5 8,11 8,30 f. 8,33 9 9,3-15 9,3 9,6 ff.

877 934 268 698 430 943 268 371 371 371 491 860 475 260 953 860 326 261 350 693 193,289,347,696 928 260 348

9,16-27 10,2 10,5 f. 10,7 11,7 13-21 13,22 13,23.28 14,1 14,2 14,4 14,6-15 15 15,1 15,9 f. 15,19 15,29 15,45-47 15,57 17,1 17,2 17,11 18,26 19,49 f. 19,50 20 21 22,9-34 23,1 f. 24 24,1 f. 24,25-32 24,25-27 24,33

196 260 901 261 326 877 864 259 483 953 483,957 878 301 953 906 248 906 259 928 954 896 259 958 483 301 905 287 885 350 349,502 350 350 329 495

Richter 1 1,1-2,5 1,16 1,20 1,26 1,32 2,1-5 2,1 2,6-16,31 2,6-3,6 3 3,1-3 3,9 3,12-30 3,13

698 977 873,948 931 934 862 391,911 391 977 977 712 699 191 868,977 900

Belegstellenregister (Richter) 3,15 3,28 3,31 4 f. 4 4,5 4,17-22 4,17 5 5,1 5,2-31a 5,2 5,4 f. 5,4 5,6 5,7 5,8 5,9 5,10 5,11 5,12 5,13 5,14-18 5,14 5,17 5,18 5,20 5,23 5,24 6-8 6 6,2 6,3 6,10 6,11 6,15 6,34 6,36-40 6,36-39 7,5 7,9-14 7,9 f. 7,11 8,1-9 8,1 f. 8,1 8,11-14 8,13-17 8,22-32 8,23 8,27

191 562 887 190,890 863,867,961 360 874 299 863,867,916,977 401,916 916 376 421,989 359 269,874,887 916 262,274,405,436 401 265 261,268,370 916 261 916 261,301,326,954 289 301 183,440 261,319,537 874 190,263,870 268 316 900 901 295 909 896 489 386 303 386 562 268 317 317 351 520 317 297 297 963

8,28 8,32 8,33 9 9,1 9,4 9,5 9,6 9,7-15 9,8-15 9,20.26-30 9,26 9,28 9,46 10,1-5 10,1 10,3-5 10,6-12,7 10,17-12,7 11,3 11,6.11 11,24 11,27 11,39 12,7-15 12,8 12,11 12,13-15 13-16 13 13,4 13,25 14-16 14,3 14,20 15,14 f. 17 f. 17 17,3 f. 17,5 17,6 17,16 17,18 18 18,1 18,5 18,14-20 18,27-29 18,30 f. 18,30 19f. 19

1023 263 962 349,351 299,859 909 266,349,906 875 256,265 514 265 265 268 263 256,349 977 892 874 977 698,875 278 297 428 259 365 977 362,686 869 859 376,915,977 890 714 826 890 903 346 950 483,881,977 399,481,489,952 186 482,988 401 401 356 915 296,300,401 482 988 952 186 494f., 870 360,977 286

1024

Belegstellenregister

(Richter) 19,1 19,23 19,29-20,1 19,30 20 20,1 f. 20,2 20,10 20,11 20,28 20,35 21,8-14 21,8 21,10 21,19ff. 21,19 21,21 f. 21,25

401 286 502 433 370 425 370,899 343 346 363 274 942 369 369,942 302 369 302 401

1 Samuel 1-4 lf. 1,1 1,3 1,10 1,24-28 2-4 2,30-36 3 3,14 3,20 4-6 4,1 4,4 4,5 4,6 f. 4,8 4,11.17 5,6 6-8 6,6 6,19 7 7,2-14 7,15 f. 7,16 7,17 8 8,7-9 8,11-17

869 471,888 975 363,369,463,494 463 378 873,885 496 888 473 378 363,465,951 363 363,463,826,993 375 414 422 826 422 871 422 422 888 378 361 958 975 402,888 568 399

8,11 9,1-10,6 9,6-11 9,6 f. 9,6 9,9 9,15-10,16 9,18 f. 10 10,1-12 10,10 10,17-27 10,19 10,20 f. 10,25 11 11,1-11 11,1 11,5 11,6t 11,6 11,7t 11,7 12 12,12 f. 13 f. 13 13,2 13,3 13,6 13,8-14 13,14 13,16 13,19 14 f. 14,3 14,11 14,15 14,21 14,22 14,32 14,33 f. 14,36-46 14,41 14,47 f. 14,49 f. 15 15,7 15,10-35 15,10-23 15,22 15,29

399 888 390 390 937 389,977 499 390 380 381 826 888,958 191 953 399 190,370,883,888 942 348 304 380 826 304 502 361,888 568 877,888 888 304,317 414 278 469 305 279 414 190 370 414 421,423 414 442 375 714 371 475 317 512 317,294,888,900 900 375 378 433 541

Belegstellenregister (1 Samuel) 15,31-33 16 16,1-13 16,11 16,20 17 17,20 17,33 18,3 18,10 18,25-27 18,27 19,9 19,13.16 19,18-24 19,23 19,24 20,6 20,8 20,20-22 21,6 22,1 ff. 22,2 22,6-23 22,9-23 22,20-23 22,20 23,1-5 23,6.9 24 24,4-16 24,13 24,22 25,1 25,24.29 25,44 26,9 26,19 27 27,8 28,3-25 28,7 29,3 30 30,1-6 30,1 30,5 30,6-8 30,7 30,13 f.

371 910 888 304 265 262,319,499,868, 871 304 264 348 381 373 882 381 988 378,888 826 380,381 436 348 489 505 304 219,867 466 922 478 859 304 370 588 588 600 442 975 601 882 588 426,429 294,867 900 446 990 414 294 381 900 305 469 370 900

1025

30,14 30,26 31 31,2 31,4f. 31,4 31,11-13

305 369 888 877 262 588 942

2 Samuel 1,14 1,18 2 2,1-5,6 2,1-4a 2,12-4,12 2,13 3 3,8 3,12 3,13-16 3,22.27 3,39 5,1-5 5,1-3 5,3 5,6-9 5,8 5,9 5,23-25 5,68 6 6,15-17 6,21 6,22 f. 7 7,2-7 7,8-16 7,8 f. 8 8,1-14 8,4 8,12 8,13 f. 8,16f. 8,16 8,17 8,18 10 11 f. 11 11,11

588 514 860 932 867 306 875 860 360 348 882 875 267 305 319,867 347,348 867 603 256,957 963 603 466,951 381 563 381 883 467 388 388 190 867 319 900 317 470 875 466,478,894 305,469,950 190 863 892 505

Belegstellenregister

1026 (2 Samuel) 12,1-15 12,1-9 12,1-6 12,13 f. 12,13 12,25 13 f. 14,2-20 14,2 f. 14,7 15-19 15-18 15,18 16,9 18 20,1-22 20,8-10 20,23-26 20,23 f. 20,23 20,26 20,28 21,1-9 21,1 21,15-17 21,19 23,1 f. 24,11 24,15-17

883 543 514 541 546 388,883 860 364 364 443 860,867 306 305 588 875 320,867,889 875 470 470 15,305 469 575 543 475 319 499,868,871 388 390 396

1 Könige lf. 1 1,7 1,11-40 1,34 1,38 1,39 2,5 f. 2,13-25 2,26 2,27 2,28-34 2,35 3,1-15 3,1 3,16-28 3,16 f. 4,1-44 4,1-6

306,867 860,883,894 859,876 388 957 950 957 267 860 467,859 467,478,496 876,905 894 516 195 364 364 379 382

4,1 f. 4,7-19 4,22 5,12 5,15-7,51 5,15-26 5,27 6-8 6,1-7 7,7 7,13-45 7,13 f. 7,14 8,1-6 8,12 f. 8,12 8,51 9,15-24 9,15 9,16 9,19 9,20 9,22 9,26-28 9,26 10,26 10,28 f. 10,29 11,5 11,7t 11,13 11,17 11,24-30 11,24 f. 11,26-40 11,33 12 12,1-19 12,20-14,20 12,25-33 12,25-30 12,26-33 12,31 14 14,1-18 14,10 f. 14,17 14,24 14,25 f. 15,9-15 15,12 15,16-22

382 382 451 291 887 873 15,291 914 379 364 873 280 219,290 379 467 518 247 382 957 898 518 291 291,575 873,887 981 382,518 320 518,934 905 466 195 428 861 915 875 413 306,347 875,886 875 465 910 496 465,483 465 390 861 989 505 898 862 505 863

Belegstellenregister (1 Könige) 15,17-22 15,19 15,27-34 16,1-7 16,1 16,23-25 16,24 16,29-22,40 16,31 f. 16,31 16,32 17-19 17 17,1 17,9 17,17-24 18 f. 18 18,43-45 18,45 f. 19 19,1-18 19,1-4 19,9-18 19,11-13 19,12 19,19-21 20,34 20,35 f. 20,41 21 21,3 21,4-16 21,8 21,20 21,27-29 21,34 22 22,7-28 22,8 f. 22,11 22,18-38 22,20 22,23 23,6.13 f. 16

975 348,390 863 863 872 320 306,979 860 906 195,697,874 979 869 869 393,989 430 84,474 874 474,510,860,869, 948 250 395 869 393 610 395 989 250 869 337,348 379 378 364,396,860,869, 883 341 195 263 395 541 337 391,638 882 395,875 633 395 395 661 208

2 Könige lf. 1,1 1,2-16 1,2 ff. 1,2 f. 6.16 2-8 2 2,1-18 2,11 f. 3,5 3,15 3,19.25 3,26 f. 3,27 4,1 f. 4,1 4,8 f. 4,18 f. 4,22 f. 4,22 4,23 4,32-43 4,38 f. 4,38 4,42 f. 5 5,1-27 5,15-19 5,17-19 5,19-27 6,1-7 6,1 f. 6,8-23 6,25 7,6 8,1 f. 8,7-15 8,14 f. 9 f. 9,1-10 9,1 9,11 9,21-26 9,30-37 10 10,15 f. 10,15 10,18-28 11 f. 11

1027

869 881 906 413 458 869 869 509 566 881 379 360 698 428 379 319,509 379 379 288 288,451 451,604 84 379 509 379 883 727 426 697 386 509 379 393 714 934 379 385,872 864 267,874 869,874 509 384,635 883 195,874 294 510 877 906 876 15,305,863

1028 (2 Könige) 11,1-20 11,4-12,10 11,9f. 11,14 11,15 11,18 12,3 12,4-6 12,5-17 12,8.10 f. 12,15 12,22 13 13,1-9 13,5 14,1 14,5 14,23-29 14,25 14,27 15,14.17-22 15,18 f. 15,19 f. 15,20 16,7 16,9 16,10 f. 16,10 16,15 f. 16,18 17,5 f. 17,24-41 17,24 17,25 f. 17,27 f. 17,30 18,4 18,9-12 18,18 18,20-40 19 19,2-4 20,7 21,6 21,11 21,19-26 21,24 22-23 22

Belegstellenregister

196 876 469,470 275 470 275,470 470 478 351 470 202 861 869 876 191 861 332 875 389,861,877 563 881 276 261,266 25,261,262 246 915 470 469 470 578 979 195,979 720 429 619 962 206,422,465,467, 485,497,922 979 267 379 582 620,645 620,645 370,990,992 206 861 206,215,276 117,206,330,872, 877,919,943,991 349,362,498,580

22,1-23,30 22,2 22,4.8 22,10 22,11-20 22,12 22,14-20 22,14 23,1-3 23,2 23,3 23,4-20 23,4-15 23,4 23,5 23,9 23,11 23,13 23,14 23,15 23,24 23,29 f. 23,29 23,30 23,31-24,5 23,34 24,14 24,15 25,3 25,4 25,27-30 25,11 25,12 25,18 25,19 25,20 25,23 25,26 25,27

877 206 469,470 16,470 392 470 873 470 470 349 351 497 117 469,470 478 500 466 905 470 910 549,988,993 544,614 898 275 876 618 116,280 259 275 261,275 708 280 276 469,470 275 f. 275 276 618 870

Hintere Propheten Jesaja 1,1 1,10 1,11-15 1,11 f. 1,15 1,17 1,19.20 1,21-28

620 490,750,983 630 630 403 595 678 620

Belegstellenregister (Jesaja) 1,23 1,26 2,2-5 2,4 2,8 2,9 2,12-21 2,12 f. 2,18 2,20 2,21 3,1-6 3,2 3,3 3,4-8 3,10 3,12 3,16-24 3,16 3,17 4,19 5,1 5,3.7 5,8-24 5,8 5,11 5,14 5,17 5,22 5,23 5,24 6 6,1-13 6,1 f. 6,1 6,3 6,5 6,8 6,9 f. 6,22 7 7,3 f. 7,3 7,6 7,9 7,14-16 7,14 7,15 7,22 f. 8,3 8,16

403 232,337,622 683 561 455, 923 232 986 421 455,923 455 421 621 261 261 259 671 624 620 403 448 633 637 403 620 403 403,572 670 610 261,403,546 403 50 391,633,638f., 662 628 455 662 660 397 632,665 657,661 261 s861 610 565,632 403 672 624,645 632,681,936 251 251 632 490,640

8,19 8,20 8,21 9,3 9,5 10,1-4 10,1 f. 10,1 10,2 10,3 f. 10,4 10,5-19 10,10 f. 10,21 10,29 11,1 11,6-9 13 13,4 14,1 14,4b - 2 1 14,9 f. 14,12 16,5 17,1-3 17,2 17,9 17,14 17,22 f. 18,1-6 19 f. 19,1 19,3 20 20,1-6 21 21,3 21,4 f. 21,11 f. 21,17 22,3 22,5 22,14 22,15-25 22,15-19 22,15 f. 22,15 23,2.12 f. 24 24,1-13 24,5 24,21

1029 993 490 588 169,563 566,686 620 653 365,653 403 564,625 625 651 455 565 975 561 604 986 664 837 671 671 523 653 915 610 610 953 610 616 671 455 455, 993 625 633 632 632 677 f. 411 636 403 562 655 608f. 267 608 232,261 983 986 677 232, 348,365,653 397

1030 (Jesaja) 24,23 28,15-17 28,15 28,18 28,23-29 29,13 f. 30,1 30,7 30,9 30,27-31 30,27 30,30 31,7 33,9 34 37,6 £.10-13 37,26 40 ff. 40-55 40,3 f. 40,7 40,12-31 40,13 41,1-5 41,1-4 41,14 41,17-20 41,21-29 42,1-4 42,1 f. 42,1 42,5 42,6 f. 42,10-16 43,8-13 43,14 43,16-21 44-55 44,3 44,6 -20.23 - 2 8 44,28 45,1-7 45,1 46,1 46,5-8 46,7 47 47,6 47,9.12 47,13

Belegstellenregister

524 f. 625 447 625 666 654 56,645 632 648, 750 617 421,550 421 455 948 986 616f. 649 1010 123 f., 243,736,737, 920 633 751 918 645,751 918 666 748 918 666,918 736,929 736 645,746,751 751 746 918 918 737 918 918 751 918 586 918 586,748,957 962 918 421 742 705 346 525

48,10 48,16 48,20 49,1-6 49,1 f. 49,1 49,3 49,5 f. 49,5 49,6 49,7-12 49,12 49,14-26 49,23.26 50,4-9 50,4 f. 50,4 50,6 f. 51,2 51,3 51,7 51,14 52,7-12 52,11 52,13-53,12 52,13 f. 52,14 53 53,2 f. 53,2 53,3 f. 53,4 f. 53,5 f. 53,5 53,7 f. 53,7 53,9 53,10 f. 53,10 53,11 53,12 53,13 53,14 54,8.10 54,11-17 55,1 f. 55,3 55,5 55,6 f. 55,8 56-66 56,3

739 645,751 740 736,929 736 744 740 740,745 747 741,747 918 738 918 742 736,929 736 740-742 742 745 561,918 742 706 918 737 736,750, í 736 742 123,748f. 746 742 742 746 743,747 746, 747 746 743 739,745 446,747 743 741 743,746 f. 743 742 744 918 746 744 747 742 744 734 727

Belegstellenregister (Jesaja) 56,4 f. 56,6 f. 56,6 57,1 57,15 58,1-12 58,1 f. 58,6 58,7 58,9 58,13 59,21 60,10.14 f. 61,1 61,2 61,5 f. 63,1-6 63,1 f. 63,10 f. 63,10 63,14 65,4 65,20 66,1-4 66,1 f. 12 f.

443 741 727 777 734 734 734 735 815 735 718 645 741 56,751 340 683 751 734 645,751,755,764, 826 755 645 990 676 734 734

Jeremía 1 1,1-3 1,1 1,4-10 1,5 1,6 f. 1,6 1,10 1,13-19 1,18 2,1 f. 2,5 2,8 2,9 2,23 3,2 3,10 3,16 f. 3,16 4,4 4,5 4,14

639,698 875 621,901 648 744 632 633,665 646 681 275 672 425,650,678 490 276 906 508 629 463,628 463 629,684 259 371

4,19 f. 4,19 5,4-7 5,4 5,5 5,8 5,15-17 5,16 5,19 6,3 6,20 6,27 7 7,4 7,6 7,8 7,9 7,11 ff. 7,12 7,14 7,21 7,22 f. 7,23 8,5 8,6 8,8 8,9 8,16 9,4 9,24 f. 10,1 10,2 11,1-5 11,3 11,6 11,19.21-23 12,6 12,10 13,1-11 13,18 ff. 13,18-27 14,9 14,21 15,1 15,15 15,16 15,19 16,2 16,18 17,14-18 17,16 17,18

1031 636 633 621 276 622 572 681 261 705 294 630 655 678,680 432 403,403 628 572 628 471,621,627 471,621 630 432 657 628 629 628 628,654 611 572 629 365 525 426 628 610 641 641 294 632 624 624 550 425 647,688,743 614 550 614 632,682 961 675 633 614

1032 (Jeremía) 17,19-27 17,19 f. 17,19 17,21 f. 17,22 17,25 18 18,1-11 18,18 18,23 19,1-5 20,1-6 20,1 f. 20,7-18 20,7-10 21,1 f. 21,2-10 21,2 f. 21,9 21,12 22,3 22,4 22,10-12 22,16 22,19 23,9ff. 23,9-40 23,9 f. 23,9 23,15 23,22 23,23 23,25-32 3 23,29 24,30 25,9 25,11-13 25,15 f. 25,29 25,36 26 26,6 26,7-19 26,9 26,10-19 26,13 26,16 f. 26,18 26,20-23 26,24 27 f.

Belegstellenregister

629 629 718 718 572 563 678 541 515,629,631 614 632 627 613 665 632 612 611 611 616 364 403 563 876 595 624 766,798 798 680 632 633 754 424 91,475 646 232,277 586 631 646 550 700 364,470,627 470,621 623 470,621 681 628 946 395,627,691,882 615,892 513,616 632

27,1-28,11 27,6 27,16 f. 28,1-17 28,7-9 28,12-14 28,14 28,16 29,1 29,3 29,10 29,21 ff. 29,21 f. 29,21 29,23 29,24-29 29,24 f. 29,31 f. 30,1 f. 31,6 31,15 f. 31,21 31,24 31,29 f. 31,29 31,31-34 31,33 f. 32 32,1-15 32,6-44 32,7-14 32,7 32,42-44 33,12 f. 33,24 34,8-22 34,8 f. 34,8 34,9-14 34,19 35 35,11 36,1-10 36,4.27.32 35,5-10 36,10-13 36,11-26 36,11 37,1 f. 37,3 37,12 37,17-21

615 586 694 866 655 615 705 646 708 575,616 631 706 609 706 614 609 635 609 490 684 439 683 684 544 669 353,426 683 630,637 621 683 341 340 623 623 277 502 334,340,352 366 414 267,275 295,630 f„ 877 295 611 641 898 513 613 616 621 611,613 272 623

Belegstellenregister (Jeremia) 37,17 38 38,1-6 38,2 38,14 38,22 38.27 38.28 39 39.14 40 f. 40,1-12 40.5 40.6 40.7 41,1-3 41.5 42 42,1-7 42,1 f. 43.4 - 7 43.6 43,10 45,1 45.5 48,46 49,8-10 49,21 50,17-20 51,59ff. 51,59f. 51,60-64 52.15 Ezechiel 1-39 1-3 1.3 1,4-28 1.4 3,2 3,12 f. 3,15 3,17 4,1-7 4.5 4,12 4.14 5.15 6,11

610 730 613 730 611 633 647 647 730 513 870 618 616 616 618 685 720 636 636 611 685 719 616 641 685 947 869 981 730 617 611 646 280 (Hesekiel)

731 639 620,708 660 560 633 633 632 655 632 732,743 633 714 743 632

7,5-9 8,3 8,10 8,14 10,1 11,1-13 11,16 14 14,1 14,10 14,14 14,18 14,20 18 18,2 20,1 20,25 21,19 21,26 21,32 22,29 25,1-30,19 25,16 28,3 28,11 ff. 28,13 ff. 28,17 30,17 31,8 f. 16 31,18 32 32,18 33 33,24 33,25 34,23 36 36,26 f. 36,35 37 38 f. 39,25 - 2 9 39,29 40 ff. 40-48 40,46 41 44 44,3 44,6 - 3 1

1033 986 633,664 521 987 662 664 732 669 623 559 743 670 559 669,678,732 544 623 426,661 632 492,963,988 687 275 730 305,950 559 560 559 668,686 932 560 372 372 372 732 314 694 731 683 731 560 446 929 730 751 731 123,203,208,338, 617,708,720,731, 961 500,709,894 914 200 709 200,709

Belegstellenregister

1034 ( Ezechiel) 44,9-31 44,9 44,15 44,31 45,9-17 48,11-13

500 338 894 714 709 500

Hosea 1-3 1,4 f. 1,4 2,1-3 2,15 2,17-24 2,18 2,20 2,21 2,22 2,24 2,25 3,1 4,2 4,14 4,15 5,1 f. 5,4 6,5 6,7 6,9 9,1-17 9,1 f. 9,7 f. 9,7 9,10 f. 9,10 11,1-9 11,1-4 11,9 12,4 12,10-12 12,10 12,11 12,14 13,4 13,9-11 13,11 13,14

408,632 632 588,622 191 906 191 252,348,561 348,561 683 562 562 632 672 572 504 628 402 680 646,680 558 346,790 650 650 680 56,645,750 544 645 420 544 661 312,544 680 571 688 685 571 402 399 422,670

Joel 2,10 2,12 2,20 2,25 3 3,1 f. 3,1 4,1-17 4,1 f. 4,2.12 4,18

986 735 734 735 752 751,827 392,752 734 734 683 735

Arnos 1,1 1,2 1,3 ff. 1,3-2,12 1,3-5 1,4 1,9 2,4 2,6-12 2,6 f. 2,6 2,7 2,8 2,11 f. 3,2 3,6 3,7 3,13 4,1 4,4 4,11 5,4-6 5,5 5,6-9 5,6 5,7 5,8 f. 5,11 5,12 5,14 f. 5,15 5,17 5,18-20 5,18 5,21-24 5,25 5,26

307,391,621,862 628,662 651 651 915 232,348 348 365,544,653 651 651 403 546,512 403 398,624 650,699f. 182,649 646 314,397 403 628 983 678 628,630 650 314 403 660 403 403 680 314,565,657,678 613 562,986 190 432 432,630 452

Belegstellenregister (Arnos) 5,27 6,4 f. 6,6 f. 6,8 6,11 6,12 6,15 7,1-9 7,1 7,2 f. 7,2 7,4-14 7,4 7,5 f. 7,7 7,9 7,10-17 7,10-13 7,10 7,13 7,14 f. 7,14 7,16 8,1-3 8,1 8,4-6 8,4 8.5 8.6 8,10 9,1 9,5 f. 9,7 9,8-15 9,8 9,10 9,11-15 9,11 9,12 9,13 9,14

649,655,915 403 650 314 366 566,403 678 633 391 647 314 621 391 647 391 314 610,613,627,862 398 398 398,469 652,665 307,385,862 314 633,664 451 451 403 512,629 572 448 391,403,571,633 662 21,699,971 684 657,618 678 6S5 684 626 630 678

Jona 1,7

963

Micha 1,1 1,3 f. 1,16

621,882 989 448

1,55 2,1 f. 2,2 2,4-6 2,5 2,9 3,1-12 3,2 f. 3,5 3,8 3,9-12 3,11 3,12 4,1-5 4,2 4,13 5,1-3 5,1 6,8 6,10-12 7,2 7,3 7,20 9

627 403 572 613 272 272,403 622 403 394 56,645 628 394,490 627 628,683 629 683 566,687,910 566,686 548,572,649 572 777 364 252,314,353 649

Habakuk 2,4 2,9 3,9 3,11

735 403 403 525

Zephanja 1 1,1 1,7 1,14-18 1,14 2,5 2,9 3,12

986 620,895 562 956 676,9S6 305 983 546,75S

Haggai 1,1 2,5 2,6 2,10-14 2,10 f. 2,10 2,14 2,20-23

867 751 752 720 169,120 867 208 889

1036

Belegstellenregister

Sacharja 1-8 1,1 1,6 1,8-11 3,9 4,6-10 6,2-8 6,10 f. 7,1 7,2 9-14 9,9 f. 9,9 9,14 11,4f. 12,10 12,11 13,1 ff. 13,1-6 13,2-6 13,5 f. 13,5 13,6 14

733 867 734 660 733 889 660 706 867 56 735 563,735 265 421 735 744,749,752 930 754 754 753 509 509 633 986

Maleachi 1,1 f. 3,16-18 3,18 3,23 f.

735 735 734 688,869

Schriften Psalmen 2 2,7 5,12 6,6 12,2 18,8-16 18,11 18,15 22 22,17 30,5 30,27 31,24 38,28

949 563 550 441 759,765 989 914 421 747 740,747 778 550 778 778

45 46 46,3 f. 46,7 46,8.12 48 50,13 51 51,11 51,13 54,3 69,37 72 73,11 74,19 75,2 76 76,3 86,15 89 89,4 89,11 94 95,3 99,6 110 119 119,32 119,132 132 132,11 f. 137,7 149,1

949 994 421 421 936 994 431 755 786,826 755,826 550 550 563,949 455 155,826 550 994 979 922 424,949 347 975 600 922 688 563,949 346 550 550 424,911,949 347 922 778,946

Proverbien 1-9 18,18 21,9 25,21 f. 25,24

(Sprüche) 593 953 346, 790 815 346

Hiob 1,3 5,17 8,5 9,13 15,7 19,25 f. 38,1-42,6 40,15-24 42,8

296 455 455 975 559,686 443 427 908 507

Belegstellenregister Hohes 6,4 7,6

Lied

510 948

Ruth 1,1-5 2 2,1 2,2-28 4,1 f. 4,3 4,4 f. 4,5 4,10 4,18-22

712 308 261 961 341 342 340 341,442 442 712,864

Klagelieder 1,1 5,5

705 705

Qohelet 3,20 f. 9,9 Esther 2,5 Daniel I,3-6 2,1 f. 2,18f. 2,28

4,1-34 4,34 5,18 7,8 7,13 7,25 II,21-45 11,33 12,3 Esra 1-6

1,2-4 1,4.6

(Prediger)

439 796

526

526 392 455 429 475 673 673 862 956 862 862 749 447,749

207 710 706

1,7 f. 2 2,41-58 2,63 3,3 4-7 4,3 4,4 4,7-16 5,1 5,14-16 6,14 6,21 7-9 7,7 7,12 7,23 7,24 7,26 8 8,2-3 8,24 f. 9 f. 9,1-10,44 9,1 10 10,1 10,8 10,12 10,18 f. Nehemia 3 f. 3,5 3,8 3,14 5 5.1 5,7.13 6,14 735 6,17 f. 7,44-60 8-10

8.2

10 10,1

10.31 10.32 10,38-40 11,1-19 12,8

1037 889 282 289 489,991 275 25/, 78 169,720 275 207 887 889 887 722 277 869 869 723 724 723 282,869 282 707 197,869 712 781 2S2 945 121 945 283,713

280 207,721 281 354 334 207,721 945 721 289 870 945 283,352,772,722 49,352,900 197,310,781 334,718 500 722 289

1038 (Nehemia) 12,16 12,25 13,4-12 13,15 ff. 13,15-22 13,15 f. 13,15 13,16f. 13,28 f. 13,28

1 Chronik 2,21 4,14.21 4.22 f. 4.23 4.41 f. 4.42 5,18 5,27-41 5,29 5,34 5,41 f. 6,1

6,2.5 f. 6,7 6,16

6,18-28

Belegstellenregister

22,15 23 24,6 25 26,1.19

273 496 494,885 417 417 273 282 272 282 196 291 280 291 909 867 879

2 Chronik 2,9 11,5-12 11,9 13,5 16 ff. 20,19 24,12 26,16-20 32,1.5.9 32,28 36,21

280 256 951 979 469 879 280 469 256 383 13

6,18

887 289 724 718 205,288 205 451 451 283 205

928 280,290 290 280 411 299 273 478 494,868 494,894 299,411 417 494 496 867 417

6,22

6,35 6,51-66 7,1.16f. 8,14 9,2 9,40 10,2

11,41 22,2

II. Apokryphen des Alten Testaments Das 1. Buch der 2,1 2,17 2,19-22 2,29 2,34-41 2,38 2,39-41 2,41 2,42 3,8 3,9 3,56 7,12 f. 7,12

Makkabäer 284 284 777 284 718 284 777 284 778 284 279,284 303 778 765,778

7,13 12,25-30

778 284

Das 2. Buch der 1,27

Makkabäer 920

Das Buch 1,20 f. 2,4- 9 3,8 6,9.20 8,2 f. 8,4-9 12,12

445 445 786 786 786 508 445

Tobit

Belegstellenregister Die Sprüche Jesus', des Sohnes Sirach 3,1-16 341,588 448 3,8 9 593 20,28 647 23 593

1039

25,31 26,16 38,1-15 38,25 -32 38,35-39 48,10

647 455 485 702 281 869

III. Pseudepigraphen des Alten Testaments Ascensio 9,21-23

Jesajae

Das Buch 7,27.29 10,1-3 15,31 f. 22,16 31,15 34,4

804

Das Buch 39,7 104,2

Henoch

Das Buch 51,10

Baruch

447 447

Jubiläen

Die Psalmen 5,12.16 15,1

786 786 786 716 781 315

Paralipomena IX.21-32

Salomonis 810 810

Das sogen. 4. Buch der 6,29 750 17,22 750 Die Sibyllinischen 111,582 111,781

447 Jeremiae 685,729

Die Testamente der der Söhne Jakobs Benjamin 6 Juda 6,3 Levi 18

12

Patriarchen,

810 315,827 827

Makkabäer Vitae 11,1

Prophetarum 685,729

Orakel 827 827

IV. Neues Testament Evangelien Matthäus 1,1-17 3,13-17 3,17 5,39 6,3

282 907 746 746 823

9,1.3 9,11 9,34 11,13 f. 11,23 f. 11,28 12,10 12,24

833 782 826 688 984 746 833 826,845

1040

Belegstellenregister

(Matthäus) 12,38 13,43 15,11 16,1 16,14 17,1-3 19,23-26 20,28 21,11 21,45 f. 21,46 23,1-3,13 23,7 f. 23,15 26,3-5 26,6-8 26,24 26,26-29 26,63 27,26

798 447 825 798 688 688 815 141 794 793 794 782 792 770,837 793 833 746 783 747 747

ll,38ff. 12,16-21 13,31 14,1 14,1.3 15,2 16,14 16,19-31 17,20 18,10 f. 18,18-24 19,39 21,1-4 22,1 f. 22,14-20 23,34 24,47

767,833 814 833 767 833 833 823,833 814 833 833 815 833 814 793 783 747 747

833 833 826,845 715 825 798 885 869 815 793 833 783

Johannes 1,5 1,29.36 1,46 2,18 4,5 4,6 4,48 6,30 7,35 8 8,46 8,48 11,47-53 13,31 14,13 18,28

746 746 790 798 315 943 798 798 920 767 746 767f. 793f. 747 747 716

Markus 2,1.6 3,2 3,22 5,1-10 7,15 8,11 8,29 9,11-13 10,17-21 14,1 f. 14,3 f. 14,22-25 Lukas 1,46-55 3,7 3,23-38 5,17.21 6,7 7,30 7,36 f. 7,36.39 8,7 9,35 11,15 11,16.29 11,37-52

814 845 282 833 833 833 833 767,833 845 746 826,845 798 833

Apostelgeschichte 2,16 ff. 2,16-21 2,42-47 4,1-22 5,17-42 5,34-39 6,8-8,la 8,1-3 8,32 f. 9,20 10 10,28 10,45-47

752 752 961 793 793 870 793 845 747 843 770 716 770,844

Belegstellenregister (Apostelgeschichte) 11,25 f. 13,1-14,28 13,47 13,50 15 15,1-35 15,1-21 15,23 ff. 15,23-29 16,1-4 16,1. 3 17,5-7 18,3 18,13 18,18 20,4 20,34 21 21,20-25 21,20 21,21 ff. 21,24 21,28 f. 21,28 21,29 22,3 22,21 23,8 26,1

884 884 IM 845 884 842 903 769,842 842,903 892 770,843 845 795 843 817 892 795 768,885 842 769,843 768,842 817 769,842 843 892 869 769,842 787 845

I. Korintherbrief 4,12 8,6

9,6 f f . II,23-26 12,3 12,10

672 754 746 951

Korintherbrief 2. 2,13 11,7 ff.

892 795

Galaterbrief 1,9 l,13f. 2 2,1-10 2,3 2,9 2,11 ff. 2,11-14 2,11-13 3,10 4,14

874 945 770,884 903 843 874 646,843 833,885 843 426 817

Philipperbrief 2,6-11 2,7 3,5 f. 3,20

951 746 884 951

Thessalonicherbrief 1. 2,9 795 2,14-16 845 2. Thessalonicherbrief 3,8.10 795

Briefe des Paulus Römerbrief 2,13 4,25 11,17

13,13 14,27-40 15,3 16,22

371 747 515 795 951 795 783 951 640

Die übrigen

Briefe

Hebräerbrief 11,5

933

1. 4,6

754

Johannesbrief

Apokalypse des Johannes 1,4 660

1042

Belegstellenregister

V. Traktate von Mischna, Tosefta und Talmud Babylonischer - Avoda Sara 3b 3:10 - Bava Batra 8a 8b 22a - Bava Mezi'a 5:6 58b-59a 59b 70b 85a - Bava Qama 30a - Bekhorot 30b - Berakhot 3a 7a 14b-15a 17a 32b 33b 43b - Berakhoth 17a - Chagiga 12a 15a - Chullin 32a-33a - Gemara 113a-114a - Gittin 36ab 61a - Horajoth 10a - Jevamot 46ab 63a - Joma 9b - Kettubot 67b - Makkot 24a

Talmud 833 781 781 823 796 701 814 799 796 816 778 780 755,826 421 788 702 778 f . 787 781 816 826 804,826 715

- Menachot 40b 41a - Mo'ed Qatan 2b - Nedarim 10a - Nidda 38a - Pesachim 54a - Qiddushin 32a 38b - Rosh ha-Shana 16b - Sanhédrin 25b 38b 87a 97ab 98b - Shabbat 88a 105b 118ab - Sukka 26a 51a-53b 52a - Ta'anit 9ab 23a

778 778 333 778 778 833 814 333 814 704 804 829 805 749,749 808 813 804 829 784 749 814 793

704 333,973 702 835 841 516 756 814 793

Jerusalemer Talmud - Berakhot 7:3 [ l l b - c ] 783 8:2 [12a] 783 - Mo'ed Qatan 3:1 [81cd] 799 - Pea 8:7 (21a) 823 - Sukka 5:1 (55ab) 835

1043

Belegstellenregister Mischna - Avot 1:1 3:9 (3:11) 3:15 3:19 4:7 5:10 - Bava Mezi'a 5:6 - Bava Qama 10:lf. - Berachot IV,7 - Berakhot 2:2 2:5 5:1 - Chullin 2:4 - Demai 2:3 - Gittin 4:3 - Kethubot 62 V,6 - Nedarim 3:1-3 - Sanhedrin 7:11 - Shebiit

Mekhilta des Rabbi Yishmael - zu Ex 12,2 525,800 801 785 814 787 794 805 701 704

4:4,5 4:8 6,9

790

19

788 788 778 f. 715 781,833

810 810 784 797

10,6

334 779

8

- Nidda 5 - Pea 4:9 - Sukka 2:6

Rabba 827 Rabba 525 Rabba 808 793 793 525 816

c

Wajjikra 6

Rabba 827

Targum Pseudo-Jonathan - zu Gen 5,4 803 - zu Ex 40,11 749 Pesikta 124b

808

973

- Sota 9:15 Tosefta - Chullin 2:20 - Demai 3:1-3 - Jebamoth

Debarim 3 Exodus 15,12 Hoheslied 4a

718

Keilschriftliche Quellen Kodex Hammurapi 486 §2 § 116 328 § 117 328 § 131 486 §§ 144-146 325 § 145 325 § 170 325 § 196 324 §§ 196 f. 323 § 200 323 § 241 326 §§ 250 f. 324 § 251 324

781 810 784 823 525,800

Adapa Z. 5 7 - 5 9 Z. 57

561 561

1044

Belegstellenregister

Ägyptische Quellen El-Amarna-Tafeln 1,47:13 1,50 1,55 1,55:12 1,59 1,74 1,77:36 1,81:33 1,89 1,89:48 f. 1,117:37 1,118:36 1,118:37 1,125 1,129 1,129:84 f. 1,138 1,185 1,195 1,196 1,242 1,286:60 f. 1,287:43-45 1,287:60 f. 1,288 1,288:32 f. 1,290 I,S. 964-969

346 257 251 251 257 257 f., 257,293 257 257 257 257 257 258 258 257 257 257 257 292 292 292 258 456 275 550 258 258 258 558

Lehre des Ptahhotep 5,8 546,591 9,7-12 507 593 9,11 16,5-7a 585 16,5-8.13 f. 546 17,10-12 546 19,5 546 Ramessidisches von Kadesch 11,81,4-83,1

Gedicht, Die 604

Schlacht

Ägyptisches Totenbuch 17,1.3.48 588 30 L I 605 125 551,587 590 125 A 10 125 A 16 590 125 A 17 f.20.22-24 589 125 A 24 590 589 125 A 25 f. 125 A 27 590 125 A 34.33 591 125 B 15 f. 589 125 B 18.23.21.19 591 125 B 18 590 125 B 22,27 588 125 B 25.29 591 125 B 26 600 125 B 27 588 125 B 30 587 125 B 34 588 125 B 38 600 125 E 4 590 125 E 5. 6 599 125 E 7 589 125 E 9 590,599 125 E 10 589 140 588 Pierret, Morts S. 53 f. S. 62 S. 113 S. 370 S. 370 f. S. 371 S. 372 S. 373 S. 373-375 S. 374 S. 375 S. 375 f. S. 376 S. 376 f. S. 377 S. 433-436 S. 455-497

588 588 605 589,590,599 589 589 f., 599 589 f. 389 f., 589 589 589,591 590 f., 600 588,591 587,589 588 600 588 187,551

1045

Belegstellenregister G r i e c h i s c h s p r a c h i g e Quellen Aristophanes, Aves (Orinthes) 507 371 Clemens von Alexandrien, 11,84,4 f. 702 Herodot, 1,46-49 I,53-55 II,37 11,41 11,104 11,133 VII,40

Historien

637 637 371 519,692 371 567 464

Hesiod, Werke und Tage V,30-41 286 V,201-284 404 V,382-616 278 V,630-652 286 Homer ¡lias 1,59-120 1,179 f. 1,279 I,384-386 X,253 XIV,93 XXIII XXIV

611 933 264 611 264 959 264 441 441

Odyssee 11,231 II,402 III,40.66 IV,64 V,9 VIII,47 XIIL287-440

264 933 959 264 264 264 421

II,86

Josephus Antiquitates ludaicae 2,9 518 XI,7,2 721

Stromata

XI,8,2 17,11,1-2 18,1,4

721 779 788

Bellum Iudaicum 2,8,2 2,8,2-13 [119-161] 2,8,6 2,8,7 2,8,12 2,8,14 §122

823 924 818 820 821 788 819

Vita 2 824 Philo De praemiis et poenis 152 516 Vita Mosis 1,8.20-24 11,155 M (R.4)

518 826

Piaton, Timaios 21a-25d

674

Lateinische Quellen Cicero, De officiis 1.16,51 815 111.13,54 815 Tacitus, Historiae V.l § 5

60, 716

Tertullian, Scorpiace X,10 845

Sonstige Quellen Manu V, § 11 ff.

714

Personenregister

Gerade gesetzte Zahlen verweisen auf Webers Text, kursiv gesetzte Zahlen auf die Herausgeberrede. Familienverbände, Dynastien, mythische, rein legendäre und literarische Figuren sowie Götter stehen im Sachregister. Max Weber wird nur im Zusammenhang mit seinen Schriften angeführt. Die Personennamen werden in der von Max Weber bevorzugten Schreibung (vgl. das Personenverzeichnis) wiedergegeben.

A a r o n 200f., 338,410 f.,417,494-497, 534,859,876,882,885,894,896 A b b a Chilkijat 793,859 ' A b b a S c h a u l 795 A b d i - H e p a 258 A b d o n 362,859 A b e l 290,295,312,316,854,859,878,946 A b i a 146 Abimelech von G e r a r 347,429,698,859 Abimelech von Sichern 256,258,263,265, 271,284,318,349,364,598,859,871,875 A b i r a m 415,859 A b j a t h a r 467,469,621,859,925 A b n e r 305,348,360,860,867,875 A b r a h a m 192,232,278,286,299 f., 306, 3 1 1 , 3 1 3 - 3 1 6 , 3 4 4 , 3 4 7 f., 353,356,372, 407,414 f., 442,452f., 455,495,502,533, 535,545,553,647,698,745 f., 837,854, 859f., 871,873f., 880,888,932 A b r a h a m , G a r y A. 38, 70 A b s a l o m 306,860,867,875 A b u h a di Schemuel 795 A c h a n 491,860 Achenbach, R e i n h a r d 114 A c h e r 804 A c h i j a m 454 Achilleus 441,860 Achisch 867 A c k e r m a n n , Dirk 117 A d a 877 A d a m s e n , P e t e r 10 Adler, Marcus N a t h a n 354 A d o n i a 3 0 6 , 4 7 9 , 8 5 9 f . , 867,876 Adrastos 892 Agag 371 Agrippa I. 152 Agrippa II. 152 Ahab 146,298,301,320,337,341,348,364,

385,389,393-395,435,541,624,697, 860,863f., 869,874,881 -883,906 Ahas 148,246,563,645,687,861,936 Ahasja 146,148,863,869,874 A h i a von Silo 390,465,861 A h i t u b 894 A h m o s e 147 A h n , Gregor 24,59,83 Akiba 787,804,890 Albert, G e r t 51,108 A l e x a n d e r I. Balas 151 Alexander der G r o ß e 151,336,861,898, 907,915,932,970,979,982f. Alexander Jannaios 152 Alt, Albrecht 47 A m a s a 875 A m a s j a, A m a z i a 1. 748,332,861; 2. 861 f . A m é l - M a r d u k —» Evil M e r o d a c h A m e m a r 795 A m e n e m h e t I. 890,983 A m e n i 596 A m e n o p h i s I. 147 A m e n o p h i s II. 147 A m e n o p h i s III. 146f.,414,861,897, 900 A m e n o p h i s IV. —> E c h n a t o n Amittai 389,861 A m n o n 860 A m o n 148,206,275 f., 497,861 Amos 57,62,88,148,169,182,190,207, 288,307,314,365,385 f., 391 f., 3 9 4 , 3 9 7 , 398,432,448,451,510,536,546,551,553, 562,565,571,607,610,613,620 f., 624, 6 2 6 - 6 3 0 , 6 3 3 , 6 3 5 , 6 3 7 f., 6 4 2 , 6 4 6 , 6 4 9 6 5 2 , 6 5 4 - 6 5 9 , 6 6 0 , 6 6 2 f., 665,667,669, 6 7 5 , 6 7 8 - 6 8 0 , 6 8 3 f., 686 f., 689,695,700, 726,730,861f., 910,940,986,988 A m r a m 417 A n a n ben David 947

Personenregister Anat 269 Antigonos 152 Antiochas 767,833 Antiochos 902 Antiochus I. Soter 151 Antiochus II. Theos 151 Antiochus III. der Große 151 Antiochus IV. Epiphanes 150 f., 777,812, 862,933,935,954,982 Antiochus V. Eupator 151 Antiochus VII. Sidetes 151 Antonius 55 Antonius Felix 152 Appel, Michael 28 Aqiba —> Akiba Archelaos 152,765,119 Aristides 903 Aristobulos I. 152 Aristobulos II. 152,191,862 Aristoteles 12,919 Arneth, Martin 117 Arses 151 Artaxerxes I. Longimanus 78,151,171, 198,207,710 -712,862,869 Artaxerxes II. 151 Artaxerxes III. 151 Asa 146,348,862 Asarhaddon 149,905 Asarja 148 Asmussen, Peter 315,995 Asser 862,879 Assmann, Jan 8,55,63,115 Assurbanipal 149,558,563,586,862,905 Assurnasirpal II. 147,563,607,863 Astruc, Jean 966 Athalja, Athalya 148.196,470,860,863, 876 Athenagoras 903 Atta Clausus 927 Augapfel, Julius 127,707 Augustus 153, 765,779,912, 979 Avemarie, Friedrich 141 Ay, Karl-Ludwig 69 Bacher, Wilhelm 460,816,863,995 Baeck,Leo 855 Baentsch, Bruno 48,64,97,112,178,182, 184,238,239,309,322,325,349,367,423, 428,454-457,461,557,863,995 Baesa, Baesa 146,390,862f. Baier, Horst 163,210 Balak 864

1047

Bannus 823 Barak 271,363,386,863,867,890,916, 977 Barbarossa —> Friedrich I. Bar Kochba 682,863,871,988 Barnabas 884f., 903 Baron, Hans 135 Baruch 641,685 Bathseba 370,863,883,892 Baudissin, Wolf Wilhelm Graf 125,197, 356f.,311,420,468,470,481 f.,520,863, 995 Bauer, Leonhard 250,863,995 Bauke, Hermann 2,137 Bäumer, Gertrud 231 Baumgärtel, Friedrich 453,454,457,531, 863, 995 Baumgarten, Albert I. 137 Baumgarten, Eduard 129,213 Baumgarten, Otto 231 Baumgartner, Walter 121 Beazley, C. Raymond 355 Bechtold, Hans-Joachim 2 Beer, Georg 457,447,450 f., 864,995 Beer, Max 22,622 Beer, Michael 69 Below, Georg von 36 Ben-Hadad I. 864 Ben-Hadad (Benhadad) II. 337,348,385, 862,864 Benjamin 496,864,886,911 Benjamin von Tudela 354,864 Benzinger, Immanuel 193,240,247,288, 473,474,485,487,499,505,512,523,591, 715,864,996 Berlin, J. 26 Bertholet,Alfred 5,42,55f.,59,62f.,83, 125,172f., 192-194,196f.,205,234,240, 278f., 285,288,307,329,335f., 338,358f., 372,418,437-440,448,530,537,570, 573,575,580,693,696,727,751,836,838, 844f.,864,996 Bezaleel 280,564 Bienfait, Agathe 51,108 Bileam 387,389,395,411 f., 541,584,604, 864 Bilha 866,883 Billerbeck, Paul 139 Biridija 258,864 Bischoff, Erich 800 Bismarck, Otto von 671, 779

1048

Personenregister

Bissing, Friedrich Wilhelm von 431,438, 440.864.996 Blau, Ludwig 797f. Bleek, Friedrich 967 Blenkinsopp, Joseph 114 Blum, Erhard 49 Boas 261,308,738,864,887 Boccaccini, Gabriele 141 Bodin, Jean 972 Böhl, Franz Marius Theodor 293,347, 358,414,865,996 Böhme, Jakob 829 Bokchoris 564,566,604,865 Borger, Rykle 127,256 Borowski, Oded 14 Bousset, Wilhelm 84,87-89,138, 141-143,191,198,224,243,445,447, 508,648,663,691,747749,753f., 786, 789,803f., 806,817f., 820,822,824f.,827, 829,836,865 Brann, M. 235 Brauer, Bernd 22 Braulik, Georg 25 Braun, Christoph 39 Braus, Hermann 231 Breasted, James Henry 358,431,444,445, 516,517 f., 548,564,582,589,592,596, 597,604,865,996f. Brentano, Lujo 36,849-851 Breuer, Stefan 99,106 Brückner, Martin 753f. Buba 607 Buber, Martin 37, 70 Bubu 607 Bücher, Karl 6,111,181,224,272 Büchler,Adolph 43,137f., 143,205f.,209, 310,334,579,602, 716, 780f., 783, 789f., 796f., 833,865,997 Budde, Karl 46f., 102,106f., 110,178f., 186,223,239f., 294,296,316,351 -354, 361,363,371,375,380,399,400 f., 404, 408,410,413,417-419,423f., 428f.,432, 436,451,452,453,455,458,460,462,472, 478f., 481,485,499,504,523,527,530, 542,554,619,626,630,658f.,675,687, 865,997 Buddha 802,865 Budge,E.A.Wallis 256,607 Buhl, Frants 10,12 f., 22,223,240,247, 272,326f., 332,334,339,341f.,344,381, 403.865.997 Bühler, Georg 368

Bultmann, Christoph 59f. Bürgel, Heinrich 368 Burrow, John Wyon 50 Caesar 862 Calder III., William M. 6,23,49 Caligula 153 Cana'an,Taufik 249,865,998 Carena, Omar 20 f . Carlebach, Julius 30 Carlyle, Thomas 97 Carter, Charles E. 24 Catilina, L. Sergius 305,865 Cating, Julius 1005 Causse, Antonin 96 Chamberlain, Houston Stewart 10,35,68, 69 Chamor —» Hamor Chananja 614 f., 866 Chanina ben Teradjon 602,817 Chantepie de la Saussaye, Pierre Daniel 240,520,524,1010 Charles, Robert Henry 786,866,998 Chlodwig I. 953 Chobab -> Hobab Choi, Ho-Keun 49 Christus —> Jesus Christus Chronist 469,723,727,866 Cicero 815 Claudius 153 Clay, Albert Tobias 329 Clemens von Alexandrien 702,866,929 Clementz, Heinrich 518, 721, 779, 788, 818,820f., 823f. Cohen, Hermann 122,411 Cohn, Helene Hanna 852 Colognesi, Luigi Capogrossi 4,9,90 Conrad, Johannes 1 Cornill, Karl (Carl) Heinrich 19,340,572, 608,668,998 Cremer, Hermann 56 Crüsemann, Frank 24 Cuchullin 375,866 Cuq, Edouard 115,219,368,486,866,998 Cymorek, Hans 36 Daab, Friedrich 1001 Daiches, Samuel 127,526,705,706,707, 719,866,998 Dalman, Gustav 250 f., 327, 749,750,828, 830,866,998 Dan 866,886

Personenregister Daniel 429,559,753,803,915 Dareios —> Darius Darius I. 151,169f., 171,199,201,598, 618 f., 710,720,866,871,887,970 Darius II. 151 Darius III. 151,861 Datan 859 David 14f., 114,146,169,189 f., 196,246, 256,261,267,274,279,284,291,298, 304 f., 313,314,317,319-321,347 f., 356 f., 360,364,369 f., 380 f., 384,388, 390,395,396,398,400 f., 426,429,436, 457,466,469,478 f., 499,512,541,543, 563,566,601,603,624,687,697,710,712, 731,744,859f., 863f., 867f., 871,875, 882f., 887-889,892,894,900f., 910,912, 921,923,929,931,939,943,945,949f., 952,957f., 971,985 Debora 271,360,363 f., 380,384,386,510, 863,867,874,890,916,977 Deines, Roland 138 f. Deininger, Jürgen 49,264 Deißmann, Adolf 782,842 Delitzsch, Franz 45,125,139,357,420, 468,481,795 Delitzsch, Friedrich 238,327,455,867, 906,964,998 Demandi, Alexander 6,23,49 Demetrios I. Soter 151 Demetrios II. Nikator 151 Demetrios III. Nikator 152,208 De Wette, Wilhelm Martin Leberecht 236,416,530,867,919,967f. Dhorme, Édouard-Paul 434,457,458,574, 867,998 Dibelius, Martin 351,370,463,868, 998 Diestel, Ludwig 31 Dieterich, Albrecht 71 Dieterich, Marie 71 Dillmann, August 236,533,868 Dina 194,291,315,508,570,868,872,879 Dio Cassius 844 Dionysios II. 674 Diskin, Moses Joshua Judah Leib 14 Dittmann, Herbert 561,565,667,999 Domitian 755,844 f. Donbaz, Veysel 127 Donner, Herbert 8 Dostojewski, Fjodor M. 123, 748 Düe, Thomas 28 Duhm,Bernhard 49,97f., 120,240,340, 512,609,622,625,627,629,653,671,687,

1049

734f.,736f., 739, 741 f., 755,757,777f., 868, 999 Durkheim, Emile 96,115 Ebeling, Erich 257,1003 'Eber 414,568 Ebzan 362,868 Echnaton 146 f., 182,247,256,368,414, 456,527,557,861,868,897f., 900 Eerdmans, Bernardus Dirks 436,457,531, 868,999 Eglon 868 Ehrle, Franz-Josef 219 Ehrlich, Ernst Ludwig 74 Ehud 362,868,977 Eichhorn, Johann Gottfried 966 Eißfeldt, Otto 424 Eia 146 Elbogen, Ismar 139,142, 765,779, 787f., 807f.,814,824,830,868,999 Eldad 392,868,882 Eleasar 417,495,868,885,894 Eleasar ben Asarja 790 Eleazer ben Parta 602 Elhanan 400,868,871 Eli 363,869,873,885,888,894,923 Elia 84,118,146,250,374,377,379,389, 392-396,430,465,474,510,513,522, 532,541,552,566,608,610,619,624,627, 655,688,860,869,874,876,906,940,947, 989 Eliab 859 Eliezer ben Charson 795 Eliezer ben Hyrkanos 795 Elisa 84,148,288,379,384 f., 393,395,426, 465,493,509f., 549,630,727,864,869, 872,874,883,940 Elischa ben Abujah 804 Eljakim (Sohn des Hilkia; Jes. 22,20) 267, 608,609 Eljakim (König von Juda) —> Jojakim Eljaschib 198 Elkana 888 Elon 362,869 Elster, Ludwig 1 Enkidu 928 Enosch 890 Ephraim 316 f., 409,869,877,880 Erman, Adolf 115,187,253,441,443,449, 456,507,519,520,521,557,564,582,585, 587,591 -593,597,605,869,999

1050

Personenregister

Esau 300,312,411,695,699,869,873,921 Esra 22,42,43,66, 76,126,150,197,198, 205 f., 208,263,268,277,280,289,310, 334,338,352,489,500 f., 705,712,721 723,728,731,754,781,837 f., 866,869, 941,966,970,979,984 Etter, Annemarie 69 Evil-Merodach 706,708,570 Ewald, Georg H.A. 967-969 Exner, Felix M. 249,870,999 Ezechiel —> Hesekiel Farbstein, David 141 Fechner, Erich 37 Fekete, Eva 167 Feuchtwanger, D. 784 Feuchtwanger, Ludwig 36 Ficino, Marsilio 83 Fiebig, Paul 2,235,450,514, 726, 778, 786, 798,817,870,999 Finscher, Ludwig 39 Fischer,H.Karl 634 Fögen, Marie Theres 12 Foote, Theodore C. 462,999 Forster, Benjamin R. 21 Fox, George 975 Friedländer, Moriz 792 Friedrich I. Barbarossa 189,686 Fries, Jakob Friedrich 781 Fritzsche, Otto Fridolin 778 Fustel de Coulanges, Numa Denis 105, 444 Gad (Sohn Jakobs) 870,879 Gad (Prophet) 390 Galba 153 Gall, August Georg Freiherr von 307,308, 870,999 Gamaliel der Ältere 792,870 Gardiner, Alan Henderson 173,388,564, 561,677,870 Gassen, Kurt 70 Gedalja 276,618,685,870 Geddes, Alexander 967 Geiger, Abraham 779,782,792 Genouillac, Henri de 115,220,265,870, 1000 Gephart, Werner 18,56,130 Gersom All,870 Gertz, Jan Christian 19,45 Gesenius,Wilhelm 255,259,267,326f., 343,346,365f., 401,480

Gessius Florus 152 Gförer, August Friedrich 781 Gidel 795 Gideon 169,190,258,263,271,295-297, 303,316 f., 351,363,379,386,391,421, 460,484,489,562,870 f., 875,963,977 Gierke, Otto von 109 Giesebrecht, Friedrich 95,122,187,442, 538,549,608,642,645,656-659,736, 737,741f.,871,1000 Gilead 928 Glasenapp, Carl Friedrich 9f., 835 Goethe, Johann Wolfgang 515,555,916 Goldschmidt,Lazarus 26,309,320,333f., 421,516, 701 f., 704, 715,749,755, 778781,784f., 787f., 793f., 796f., 799,801, 805,813f., 823,826,829,833,841,973 Goliath 262,264,274,320,400,499, 868, 871 Grabbe, Lester L. 114 Graetz, Heinrich 2,28,142,706,755, 779f., 782-784,786f., 792f., 797,800, 824,826,829,841,843 Graf, Friedrich Wilhelm 144 Graf, Karl Heinrich 236,557,852,871,968 Greive, Hermann 142 Greßmann, Hugo 20,41,47,63f., 75,102, 115,172-174,180,183-185,187-191, 216,225,240,243,251,256,261,299,302, 306,311,312-314,316,320,323f., 326, 328,353,358,363,367,370f., 373,376, 385 -388,413,416,422,424,428,431, 435,438,449,454,456,482,486,495f., 499f., 505,507,511f.,515 f.,518 f., 523f., 532,555,546f., 551,556-558,560f., 562, 563-566,568,574,585,587,591,607, 624,655,659,661,670,676,678f.,681, 684,686f., 693,699, 713,724,735,736, 757,739f., 744f., 747, 751,871,969,1000 Grosby, Steven 50 Groß, Walter 25 Grüneisen,Carl 374,437,438f.,442,444, 1000 Gudea 563,577 Güder, Eduard 806 Gundolf, Friedrich 231 Gunkel, Hermann 2,19,21,26,41-43, 45 - 48,50,56,62f., 79,81,83f.,87f., 97, 108,117,120-123,127,173,180, 182-184,185,188,191,198,204,216, 220,238,239 f., 264,306,309,312, 370-372,393,421,428,430,439,442,

Personenregister 447,511 f.,514,516 -518,520,522f., 531 -538,540-543,548,552,555f., 558560,561,569,571,576,608,609,613f., 630,632f.,636,638-641,646,658,660f., 664,671,687,691,717,734, 737,740,751, 753-757,826,871,969,973f., 1001 Guthe, Hermann 9,101,240,299,319,356, 871,1001 Guttmann, Julius 35 Haag, Otto 231 Habakuk 735,871 Habermas, Jürgen 144 Hadrian 153,805,844,871 Hagar 325,871,874 Haggai 150,169,208,710,720,733,751 f., 867,871 Haller,Max 123,240,734f., 744f., 748, 752,755,871,1001 Hamburger, Jacob 789,792 Hammurapi 147,292,315,323,324,326, 328,486,707,872,907,931,949,955 Hamor 264,866,868,872 Hanani 390,872 Hanina ben Teradjon —» Chanina ben Teradjon Hanke, Edith 56,123 Hanna (Mutter Samuels) 888 Hanna (Ehefrau Tobits) 892 Hänsler, Heinrich 251,7007 Harel, Chaya 70 Haremheb 147 Harnack, Adolf von 35,56,133,142f., 220, 231,640,648,825,839,843f.,855,872 Hartmann,Ludo Moritz 218f., 762,773, 851 Hasael 385,395,864,872,876 Hasmon 931 Hattuschili III. 934 Hauptmann, Carl 2 Hecker, Karl 8 Hehn, Johannes 102,104-106,353,369, 396,405,409,428,431,450,451,453, 454 f., 457,465,504,524,527,548,631, 660,872,1001 Heil, Johannes 30 Heinrici, Georg 234 Hejcl, Johann 327 Hekatäus von Abdera 60,716 Hektor 441 Hell,Joseph 251 f.,254,872,1002 Hellmann, Siegmund 135

1051

Hempel, Johannes 361 Hemrè' 181 Hengel, Martin 2 Henku 589 Hennis, Wilhelm 61,70,110 Hermisson, Hans-Jürgen 123 Herodes der Große 152,765,779,791, 801,912,933,979,988 Herodes Antipas 152 Herodot 151,258,371,464,518,519,567, 637,692,872,954 Herrmann,Johannes 622,634, 708,730, 731,872,1002 Herzl, Theodor 70 Hesekiel 20,43,57,88,123,148,195,200, 201,203,206,208,275,314,337,338,373, 391,394,408,426,438,446,473 f., 492, 500,521,544,559,560,607 f., 617,620, 622 f., 626 f., 631 -634,636 f., 645,656, 659,661,664,668 f., 672,683,685,687, 689,694,708 f., 714,729-733,735,743, 751,754,870,872,956,986 Hesiod 278,286,404,872,988 Hettling, Manfred 69 Hezser, Catherine 141 Hildebrand, Richard 9 Hilgenfeld, Adolf 817 Hilkia 17, AIO, 872 Hillel (der Ältere) 334,795,801,873,973 Hilprecht, Hermann Vollrath 719 Hinneberg, Paul 47,511 Hintze, Otto 144 Hiram (Kg. von Tyros) 873 Hiram (Kunsthandwerker) 280,573 Hirsch, Moritz Baron Freiherr von Gereuth 70 Hiskia 148,206,255 f., 383,465,467,497, 535,548,582,608,620,627,645,675,873, 888,905,922,941,981 Hobab 412,698,873 Hoffmann, Christhard 23,122 Hoffmann, David 125,701,853 Hofni 873,885 Holl, Karl 52 -57,84,113,484 Hölscher, Gustav 114,118,120-122,173, 363,378,380,385,387,389-391,418, 474,478f., 496,504,509,515,518,594, 608,628,630,632,634f., 641,648,664f., 668,672,677,680,684f., 687,733f.,737, 738,754,756,873,1002 Holtzmann, Heinrich Julius 746 Holtzmann, Oskar 842

1052

Personenregister

Holzinger, Heinrich 125,240,248,275, 291,306,329f., 338,348,367,407,419, 495,537,540,584,693,711,873,1002 Homer 61,264,421,441,611,917,933,959 Honigsheim, Paul 5 Hopkins, David C. 13 Hosea (Kg. des Nordreiches Israel) 148 Hosea (Prophet) 88,148,186,191,346, 391,402,408,467,558,564,571 f., 583, 588,610,622,624,628,630,631 f., 635, 637,640,650,655,657-659,661 f., 665, 667 f., 670,672,676,678,680,683,687 689, 726,750,873,906,910 Hoßfeld, Frank-Lothar 74,123 Hronzny, Friedrich 454 Hubatsch, Oskar 61,264,611 Hübinger, Gangolf 35,130 Huerkamp, Claudia 69 Hühn, Eugen 746, IM, 752,1002 Hulda 392,578,873 Hundeshagen, K.B. 806 Hupfeld, Hermann 968 Hur 280,873 Hutter, Manfred 41 Hyrkan I. —» Johannes Hyrkanos I. Hyrkanus II. 152 Ike 795 Ilgen, Karl David 967 Isaak 286,300,314,316,347,353,408,534, 538,570,859f., 873f., 888 Isai 867 Ischbaal 860,867 Isebel 196,697,860,869,874,883 Ismael 372,698,871,874 Israel —» Jakob Issachar 874,879,942 Iwan IV. der Schreckliche 34 Jabes 348 Jacobsen, Bjarne 107 Jacobsen,Thorkild 41 Jacolliot, Louis 69 Jael 269,298,348,874 Jaffé, Edgar 1004 Jaffé, Else 226,231,852 Jair (Richter) 362,874 Jakob 232,286,300,306,312,314 f., 317, 328,348,353,358 f., 411,456,550,696, 697,745,862,864,866,868-870,873f., 877,879,883,886f., 889f., 924,943,969, 983

Jakobus 768f.,Mit,874,885,904 Janowski, Bernd 124 Japhet 291,874 Jason 812 Jaspers, Karl 231 Jastrow, Morris 392 Jeffers, Ann 135 Jehonadab ben Rechab —> Jonadab ben Rechab Jehoram 146,860,863,922 Jehoschua ben Qarhas 789,835 Jehu 114,148,267,288,295,306,354,384, 389 f., 401,451,510,522,588,622,630, 635,687,869,872,874,906,940 Jehuda ben Ilai 789 Jehuda ha-Nasi 958 Jellinek, Dora 56 Jensen, Peter 238,874 Jephtha 266,278,297,316,363,412,413, 428,435,450,698,875,977 Jepsen, Alfred 2,125 Jeremia 88,121,170,199,217,232,259, 267,272,275-278,288,294,307,334, 340,346,353 f., 364 f., 391 f., 395,411, 425 f., 432,439,463,470 f., 490,508,513, 515,525,545,572,583,607 f., 609,610617,618,619-621,623-633,636-638, 641,643,646 - 648,650,654,656 f., 659, 662,664 f., 668 f., 672 f., 675,680-684, 687-689,694,706,708,719f., 729-731, 744,754,766,798,866,875,889,892,894, 898,901,906,991 Jeremias, Alfred 238,323,325,434,522, 523 f., 526,560, 744,875,1002 Jeremias, E. 323 Jeremias, Friedrich 524 Jeremias, Jörg 84 Jerobeam I. 146,306,390,465,471,479, 483,496,861,863,875,915,983,989 Jerobeam II. 148,191,385,389,398,469, 563,610,613,654,875,877,940 Jerubbaal 295,297,318,421,460,871,875 Jesaja 88,120,232,251,259,267,276,337, 346,365,391,411,448,455,490,524,546, 563,565,572,582,608,609,610 f., 616 f., 619,620 f., 624 - 628,630 - 633,635f., 637 f., 643,645,649-651,655-659,661 f., 664-666,670-673,675 f., 678-681,683, 687,690,730,750,754,861,875,918,936, 986 Jesebel —»Isebel Jesus —»Jason

Personenregister Jesus Christus 243,282,515,602,615,618, 627,640,646,648,653,666,682,746,748, 767f., 770,III,782, 783, 793,798,803f., 808,811,815,823,825,833,837,845, 873f., 884f.,896,903f., 907,910,943,951, 956f., 985 Jesus Sirach 281,341,588,647,702,812, 875,890,984 Jethro 411,476,417,486,875 Jimla 395,575 Joab 267,305,319,875 Joab ben Seruja 290 Joahas (Kg. des Nordreiches Israel) 148, 288,876 Joahas (Kg. des Südreiches Juda) 148, 215,876 Joas (Kg. des Nordreiches Israel) 148, 288,876 Joas (Kg. des Südreiches Juda) 148,202, 275,351,478,863,876 Joas von Lachem 290 Jochanan bar Napacha 795 Jochebed 417,876 Joel 683,734 f., 751 f., 827,876 Johannes Chrysostomus 845 Johannes der Apostel 904 Johannes der Evangelist 746, 767f., 845 Johannes Hyrkanos 150,208,790,791, 876,911 Johannes der Täufer 640,845,876 Johnston, Sarah I. 135 Jojachin 148,708,736 f., 740, 744,870,876 Jojada 470,876 Jojakim 148,613,615,618,624,876,892, 894 Jona 389,657,861,877 Jonadab ben Rechab 295,355 f., 412,510, 630,877,976 Jonatham 793 Jonathan 348,371,489,577 Jonathan ben Mattathias 150 Joram 146,874,881 Josaphat 146,864 Jose ben Chalafta 835,877 Jose ben Meschullam 796 Joseph 254,300,312,314,316,350,389, 429,696,713,869,877,880,886,944 Josephus Flavius 3,142,153,518,121, 779, 788,818f.,820 f.,823f., 877,924,958 Joshua Katnuta 765,119 Josia 16,43,117f., 148,206,267,275,330 f., 338,349,351,392,402,470,497 f., 544,

1053

579,614,618,872f., 877,883,888,895, 910,918f., 941,943,967,991 Joße ben Kißmä 602 Josua (Begleiter des Mose) 301,349,359, 363,371,410,483,518,533,801,877,885, 943 Josua (Hoherpriester) 887 Jotam 265 Jubal 514,577 Juda 290,877,879,892 Judas Makkabäus 279,284,303, 765, III, 878,931,954 Jülicher, Adolf 13,533 Junge, Friedrich 115 Justin 845,903 Kagemni 592 Kahlert, Heinrich 97 Kahn, Lothar 69 Kain 255,279,290,295 f., 312,316,412, 853 f., 859,878,946,948 Kaiser, Maria 231 Kaiser, Otto 41 Kalberg, Stephen 101 Kaleb 248,483,575 Kalumu 599 Kambyses II. 151,891,970 Karädi, Èva 167 Karo, Georg 461,463,1002 Karrer, Christine 24 Kautsky, Karl 68,70 Kautzsch, Emil 47,85,102,108,174,178, 186 f., 200,203,240,255,336,348,353, 376,397,405,409,420,428,437-440, 441,462,468,470,472,483f., 538,550, 552,562,571,577,634,643,650,654,657, 670,675,679,687,709,726,878,1003 Kayser, August 240,878,1005 Keane, Augustus Henry 409,1003 Kedor (Kudur) Laomer 315,415,575/ Kimbrough, Steven T. 96 King, Leonard William 256,607 Kinzig, Wolfram 35,133,142 Kippenberg, Hans G. 5,69,71,82,84,86, 106,171,210 Kittel, Gerhard 798 Kittel, Rudolph 103,235,238f., 240,244f., 248,251,256f. ,261,293,299,306,311, 313 f., 316-318,320,322,325,329,346, 349,356,358,361 f., 368,370,381,387, 399,409,412,415,417,428,435,454,456,

1054

Personenregister

458,461,495,497,504,512,513f., 518, 522,530-532,573,744,878,1003 Klages, Ludwig 68 Klamroth, Erich 275,276,526,528,560, 609,705 f., 725,732,1003 Klatt, Werner 62 Klausner, Joseph 804 Klein, Hugo IM,1003 Kleinen, Paul 622 Kleon 608 Klengel, Horst 14 Klostermann, August 117,337,361,362, 558,634,878,968,1003 Knauf, Ernst Axel 8 Knies, Karl 68 Knudtzon, j0rgen Alexander 251,257 f., 275,292 f., 346,456,550,558,878,1003 Koch, Klaus 115 Kodalle, Klaus-Michael 144 Kohler, Josef 36,323,328,340,418,588, 786,831 Kohut, Alexander 804 König, Eduard 122,236,346,355,416, 452.656.878.1003 König, René 98,121 Kook, Abraham Isaak 74 Korach 289,859,879,911,950 Koschaker, Paul 707 Kotzebue, August 867 Kraetzschmar, Richard 345,347,454,879, 1004 Krall, Jakob 566,1004 Kratz, Reinhard G. 24,42 Krauss, Samuel 250,336,453,715,879, 1004 Kroisos 637,970 Kroll, Thomas 56 Küchler, Friedrich 21,408,433,616,618, 620.675.879.1004 Küchler, Max 237-239 Kudur Laomer —» Kedor Laomer Kuenen, Abraham 95f., 122,236,416,656, 968 Kusche, Ulrich 25 Kyros II. 78,151,171,207,281,586,598, 618 f., 652,673,686,703,706,709,710, 736- 738,741,748,879,883,889,891, 894,907,918,925,957,970 Laban 328,348,429,436,695 f., 697,879, 886 Lagarde, Paul de 99,625

Lamech 279,877 Landmann, Michael 70 Lang, Bernhard 84 Lange, Hans O. 520 f., 567,879,1004 Laue, Erich 736,737,1004 Laveleye, Emile de 224 Lazare, Bernard 69 Lazarus, Moritz 34 Lea 360,862,868,870,874,877,879,886f., 889f., 983 Lederer, Emil 217f. Lehmann, Edvard 57f. Lehmann, Reinhard G. 21 Lehmann-Haupt, Carl Ferdinand Friedrich 87,173,240,244-246,256,259, 292,298,313,315,414,567,607,659,879, 1004 Lenger, Friedrich 28 Leonhard, Rudolf 99,101,249,294,311, 1004 Lepsius, M. Rainer 35-37,56,222 Lesser, Ernst J. 14, 74,76 Lesser-Knapp, Marianne 74 Lessing, Gotthold Ephraim 967 Levi 194,315,417,579,952 Levy, Jakob H. 409,879,1004 Lexis, Wilhelm 1 Lichtblau, Klaus 26,69,70,81,100 Liebeschütz, Hans 2,25 Liguori, Alphons Maria von 582,880 Lin, Duan 135 Lippert, Julius 69,484,575,579,583 Littmann, Enno 599,880,1004 Livius 12,919 Loening, E. D. 1 Loewenstein, Karl 121,849- 851 Löhlein, Theodor 806 Lohr, Max 45,50,181,434,543,880,1004 Lorja, S. 26 Loth 286,311,698 f., 860,880 Lüdemann, Gerd 62 Ludwig XV. 966 Lukäcs, Georg 167 Lukas 761, 767f., 814,833,842,845,876, 896,903 Luthard, Christoph Ernst 139 Luther, Bernhard 240,293,316,317,354, 357,383,410,415,422,432,457,518, 530f., 535,538f., 545,880,1005 Luther, Martin 247,250,284,322, 326 -328,348,376,401,403,561 f.,571 f., 672,693,700, 752,811,880,892,935,944

Personenregister Maacha 860 Machir 880,928,954 Maimonides 701,880 Maine, Henry Sumner 50 Maleachi 734 f., 755,827, SSO Malkisedek —» Melchisedek Manasse (Ahnherr) 317,869,877,880 Manasse (Kg. des Südreiches Juda) 148, 205,206,370,497,523,610,624,861,880 Manetho 561,865,880 Manthe, Ulrich 5,116 Manu 368,714,955,976,979 Mardonios 619 Marett, Robert Ranulph 439 Margolis, Max Leopold 460,880,1005 Maria 767,814 Marshall, Gordon 31 Marti, Karl 44,108,234,240,336,409,573, 671 f., 678,687,739,741f., 881,1005 Marx, Karl 30,129f. Maspero, Gaston 251,342,587 Massing, Paul W. 30 Mattanja —» Zedekia Mattathias 284,777/, 878,881 Matthes, Jan Carl 58,186,569,576,1005 McEvenue, Sean 25 Meadbh von Connacht 866 Meinholdjohannes 451,717f.,815,881, 1005 Meissner, Bruno 256, 707 Melchisedek 455,478,741,860,954,956 Melito von Sardes 903 Menachem, Menahem 148,261,266,881 Merneptah 146f.,358,414,518,881,898, 938 Merx,Adalbert 5 , 9 , 1 2 - 1 4 , 1 6 f . , 19f.,22, 45f.,49,98,125,178,184,254,322,323, 325,337f.,345,447,499,532, 711, 726, 864,881,969,1005 Mescha, Mesa 298,301,435,512,881,956 Meurer, Bärbel 26 Meyer,Eduard 5 - 7,9,13-16,18,22 -27, 42,48-50,57,63,78,89,100,114,122, 172 f.,179-182,185,187,189,193-203, 205-208,220,236t, 240,244f., 248, 253-255,259,260,261 f., 268,271,272, 274,277,278f., 281,282,285,288-291, 293,294-302,305,311,313,316,317, 321,329,343,349,351 f.,356-358,362, 368f., 371,373,374,381,383,388,393, 396,406,410-412,415f., 422,435,438, 441,443,445,453,455,457,458,463,473,

1055

477f., 479f.,488,492,495f.,501,502, 504-506,511,519,522,524,526f., 530, 532f., 535,539f.,563,567,571,573,575, 582,584,586,592f.,596,598f., 605,608, 622,677,692-694,697,705f., 709,711f., 717,719- 723,725728,757,838,881, 968,1004f. Meyer, Heinrich August Wilhelm 827 Meyer, Seligmann 794- 796,834f. Meyerbeer, Giacomo 69 Micha (Mann der Richterzeit) 399,469, 483,489,492, SS; Micha (Prophet im Nordreich Israel) 88, 223,232,272,314,364,394 f., 448,548, 572,613,620,627 f., 637,650,659,662, 681,683,687,754,881f. Micha (Prophet im Südreich Juda) 395, 875,882 Michaelis, Johann David 281,882 Michal 381,384,882 Miliar, John 99 Miltiades 955 Mirjam 384,410,420,495 f., 876,882 Modad 392,868,882 Mohammed —> Muhammed Mommsen, Klara 231 Mommsen,Theodor 6,16,23f.,262,264, 383,843 Mommsen, Wolfgang J. 35-37,55,56,64, 121,130,161,213,222,303 Morgenstern, Julian 434,472f., 492,551, 594,606,882,1006 Mose 9f., 18,72,85,97,99f., 102f., 106, 108,113,169,182,185,239,342,345,349, 355,363,372,377,391,395,404,406, 409-411,412,413,415-417,419,423, 424,432,440,465,467 f., 474,479 f., 481, 485 f., 488,489,490,493-496,504,515, 518,533-537,549 f., 568,571,576,584, 606,639,647,688,695,741,743,801,804, 813,859,868,870,873,875- 877,882, 885,895,899f., 916,918f., 922,929f., 952, 960,962,966968,981,986 Mosse, Werner 142 Muhammed 86,243,356,381,634,636, 882 Mulert, Hermann 52 Müller, Alwine 231 Müller, David Heinrich von 479,882, 1006 Müller, Friedrich Max Müller 807 Müller, Hans Peter 59

1056

Personenregister

Müller, Karl 640,648, 753,825,842 Müller, Wilhelm Max 238,256,316,320, 346,409,460,480,1006 Murschili I. 948 Musi 416 Musiolek, Peter 6 Mykerinos 567 Na'ama 279 Nabal 601 Nabonassar 180 Nabonid —> Nabunahid Naboth 341,396,860,869,874,883 Nabunahid 149,598,706,883 Nachas 348,883,942 Nadab 146,863 Naeman 426,697,727,883 Nahum 616,638 Naphtali 883,886 Nataputta 943 Nathan 388-390,514,541,546,863,883 Nebukadnezar II. 149,259,276,280,429, 516,586,598,615 f., 618,619,626,628, 673,703,705,708,870,876,883,894,907, 925,941,943,988 Necho II. 149,498,618,876f., 883,897f. Nehemia 42f., 126,150,198,202,205,207, 268,280,288 f., 334,349,352,629,705, 707,712,720-723,727,731,735,754, 756,781,796,866,883,941,944f., 970, 985 Nelson, Benjamin M. 123 Neria 641 Nero 153 Nerva 153 Neumann, Carl 231 Neumann, Hans 116 Neusner, Jacob 141 Niemann, Hermann Michael 14 Nietzsche,Friedrich 69f.,80f.,89,105, 107,109,124,128-130,748, 757,968 Nippel, Wilfried 7,223 Noah 290,348,353,559,874,883,889,928 Nöldeke, Theodor 968 Nolte, Paul 69 Noomi 887 Noth, Martin 47 Nottmeier, Christian 142, 782 Nowack, Wilhelm 9,240,247,371,373, 376,494,884,1006 Numa Pompilius 362,884

Obadja 411,884 Octavianus —» Augustus Odysseus 312,421,953 Omri 146,266,884,939,963,979,989 Onan 507 Onias III. 812 Onias IV. 724,884 Oort, Henricus 495 Origenes 371,884 Orpheus 964 Orsucci, Andrea 105 Othniel 363,884 Otho 153 Otto, Eckart 2 - 6 , 8 f . , 14,16,19,21,26,36, 44f., 47,55,70 f., 79,90,93,95 - 97,99f., 103,109,112,115-117,121 f., 125f., 130, 133,135,137,141,143f., 171,175,202, 209-211,214,220,225,265,270,282, 368,381,411,486,608,622,744,759,770, 778,791,810,812,851,856,970 Palti 882 Palyi, Melchior 135,226 Parente, Fausto 23 Patroklos 441 Paulus 90,426,515,516,646,682,746 f., 767- 769,782,795,806,817,830,833, 842f., 870,874,884f., 892,902 - 904,945 Peiser, Felix Ernst 323,328,340,588 Peisistratos 266,885 Peisker, Martin 44,50,64,103,181 f., 409, 418,424,428-430,435,532,555,696, 697,698,699,700 f., 885,1006 Pekach 148 Pekachja 148 Pentaur 582 Pepi 592 Perikles 608 Perles, Felix 138 Perlitt, Lothar 18,25 Petrus 646, 767,769f.,833,842,843f., 885, 904,979 Peuckert, Will-Erich 2 Philippus 979 Philo von Alexandrien 153,243,373,516, 518,806,819,826,885,933,972,989 Phul —» Tiglatpileser III. Pierret, Charles Paul 115,187,220,551, 587,588-591,599f., 605,885,1006 Pinchas, Pinehas (Enkel Aarons) 348, 410,496,885

Personenregister Pinchas, Pinehas (Priester in Silo) 363, 417,494,764,826,873,885 Pinehas ben loseph 726 Piaton 170 f., 199,612,674,917, 962 Poertner, Balthasar 597,1006 Polo, Marco 864 Pompeius 152,862,942 Pontius Pilatus 152 Preuß, Julius 635 Procksch, Otto 112,314,323,325,330, 335,345,400,408f., 530 f.,532,533-535, 537,540,573,583,614,616,622, 624-626,628,630,646,651f., 668f., 672, 687f.,690,699,885,1006 Psammetich 897 Psammetich II. 149 Psenchor 566 Ptahhotep, Ptahotep 115,507,520,584, 588,591 f., 597,885,992 Ptolemaios I. Soter 151 Ptolemaios II. Philadelphos 151 Ptolemaios III. Euergetes 151 Ptolemaios IV. Philopator 151 Ptolemaios V. Epiphanes 151 Ptolemaios VI. Philometor 151 Puukko, A. Filemon 116 f., 266,330,331, 335,338,361 f., 426,579,583,885,919, 1007 Pythagoras 612,643,886 Pythia 639,886 Quensel, Bernhard K. 29,36 Quistorp, Martin 303 Rab 835 Rabina 796 Rachfahl, Felix 38 Rad, Gerhard von 47 Rade, Martin 62,241 Rahab 698 Rahel 223,272,360,439,864,877,879, 883,886 Ramses I. 147 Ramses II. 147,245,414,517,564,604, 881,886,897,934 Ramses III. 147,897,971 Ramses IV. 147,516,598,886 Ramses V.-XI. 147 Ranke, Hermann 172,190,240,251,358, 386,441,444,449,507,516,518,546,551, 557,564,585,587,591,886,1000 Ranke, Leopold von 15,262,383

1057

Rapaport, Mordeché W. 786 Raphael, Freddy 30 Rasi 602 Rebekka 873f. Rèe, Paul 109 Rehabeam 146,256,347,886,951 Rehberg, Karl-Siegbert 108 Rehm, Max 98,143,224 Reichel, Wolfgang 370,464,886,1007 Reimarus, Hermann Samuel 967 Reitzenstein, Richard 69,371,886,1007 Renger, Johannes 14 Renz, Horst 46,163 Reuß, Eduard 236,886,968 Rickert, Heinrich 143 f., 162,231 Riesebrodt, Martin 69,84,86 Robertson Smith, William 86,102,237, 255,351,353,371,373,417f.,450,660, 745,886,891,1007,1009 Rohde, Erwin 85,106,434,443,503, 610-612,634,642,665,670 Rollmann, Hans 46 Rossi, Pietro 51 Rost, Paul 256 Rostovzeff, Michael 6 Roth, Guenther 46 Rothstein, Johann Wilhelm 43,169,201, 208,720,736, 740,887,1007 Ruben 879,887 Rudnig, Thilo Alexander 123 Ruth 308,697,712,864,887 Sacharja (Kg. des Nordreiches Israel) 148,881 Sacharja (Prophet) 150,509,633,733,751, 867,887 Sachau, Eduard 141 Sadoq —> Zadok Salant, Samuel 14 Salmanasser II. 320 Salmanasser III. 147,864 Salmanasser V. 149 Salome Alexandra 152,791,887,980 Salomo 14f., 114,146,189,200 f., 267,280, 289,291,320 f., 357,364,381 f., 388,390, 395,401,478,494,496,498,512,516,518, 522,532,621,624,696,859f., 863,867, 875f., 883,886f., 894,898,901,922f., 935, 939,945,988 Salomo, Gottfried 93 Samgar 269,363,887 Samuel 316,361,363,375,377,380 f., 384,

1058

Personenregister

386,389 f., 392,399,446,469,513,568, 647,688,869,888,958,975 Samuel, Rabbi 835 Sanballat 150 Sanherib 148 f., 256,497,582,616 f., 655, 658f., 662,675,873,888,905,951 Saphan 513,616,618,623,870,888,993 Sara 860,871,888 Saraph 290 Sargon I. von Akkade 563,888 Sargon II. 149,905 Saul 55,146,169,190,262,271,278,304 f., 317,319 f., 357,360,363,371,375,380 f., 384,386,401,436,460,466,469,495,498, 512,543,553,764,825,826,859f., 867, 877,882f., 888,900,908,923,939,942, 958 Schabaka 865 Schafan —> Saphan Schäfer-Lichtenberger, Christa 7,49 Schallum —» Joahas (Kg. des Südreiches Juda) Schamgar —» Samgar Schear-jaschub 565 Scheba 867 Scheler, Max 69 Schenkel, Wolfgang 8 Scheschbazar 710,889 Schimeon ben Menassiah 796 Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst 867,959 Schluchter, Wolfgang 24,31,35,46,70,94, 99,115,121,133,138,144,213-215,772 Schmid, Konrad 121,123 Schmidt,Hans 84,215f.,240,330,378, 608,687,694,720,889,1001,1007 Schmidt-Glintzer,Helwig 90,162f., 760 Schmoller, Gustav 701 Schmuhl, Hans-Walter 69 Schneckenburger, Matthias 806 Schneider, Helmuth 6 Schneider, Hermann 479,495,7007 Schöffler, Herbert 31 Schollmeyer, Anastasius 594,1007 Schönberg, Gustav von 40,161 Schoschenk I. 146f.,898 Schräder, Eberhard 21,183f., 188,238, 447,450,455,457f., 492,522,524,558, 568,618f., 663,670,676, 744,889,1007 Schröder, Martin 62 Schultz, Hermann 581,889,1008 Schumacher, Gottlieb 889

Schumacher, Gustav 248,1008 Schürer, Emil 2f.,26,28,43,49,137-143, 202,206,208f., 211,224f., 243,282,284, 334,346,447,716718,725,754,759, 792,794f.,804,809, 766,777- 783,786 812,817-823,826,828f., 833,835,837f., 840 f., 844f. Schwally, Friedrich 116,190,196,303,308, 357,360,369,370,372f., 375f., 397,401, 429,437,438,443,445,449,463,475,503, 505,549,562,574,688,764f., 825,889, 1008 Schwentker, Wolfgang 55 Schwienhorst-Schönberger, Ludger 74, 112 Schwietring, Thomas 101 Sebea —> Sebna Sebna 232,267,608,609,889 Sebulon 879,889 Seesemann, Otto 266,889,1008 Seleukos 982 Seleukos I. Nikator 151 Seleukos II. Kallinikos 151 Seleukos IV. Philopator 151 Sellin, Ernst 75,118,173,184,189,370, 377,386f.,389f.,394,436,454,462,558, 562,563,564,567,587,599,608,610,617, 621,624f.,628,634,637,641 f.,649, 655 - 657,661f., 667,669,670,672, 675 - 679,681,683f., 686f., 699,708,732, 736 f., 740,742,744,889,1009 Sem 290 f.,868,889,922 Semaja 608,609,685,889 Seraja 470 Serubbabel 150,169,201,208,710,720, 733,871,887,889f. Seruja 290 Sesostris I. 251,296,517,596,890,983 Seth 290,890 Sethnacht 147 Sethos I. 147 Shammai 795 Sichern 194,264,291,315,330,696,698, 868 Sidqia 352 Siebeck,Paul 26,40,93,130,133,161 f., 164 f., 167f., 174,211 f.,216 f., 221 -223, 225-227f.,232,759f., 772,775 Siebeck, Werner 228-231 Siefert, Friedrich 791 Sieg, Ulrich 74,121 f. Sievers, Eduard 532,890,1009

Personenregister Sigmund, Steffen 51,108 Silpa 862,870,879 Simeon 194,315,879,890,983 Simeon ben Jochai —> Simon ben Jochai Simmel, Georg 29,69, 70 Simon 150 Simon ben Jochai, ben Jochanan 785, 786, 789,835,877,890 Simon, Julius 76 Simon, Richard 966f. Simonsen, David Jacob 250,890,1009 Simri 146 Simson 300,362,375 -377,421,764,825, 854,890,950,961,977 Sinuballit 198,721 Sinuhe 251,253,296,890,983 Sirachide —» Jesus Sirach Sisak —> Schoschenk Sisera 211,863,867,874,890,916 Slousch (Slouschz), Nahum 110,283,890, 1009 Smend, Rudolf (sen.) 23,44f., 97,240, 281,341,430,485,530,588,593,644,647, 656,658,660,667,702,891,969,1009 Smend, Rudolf (jun.) 2,4,25,42,45,62f., 97,108 Smerdes 710,891 Smith —> Robertson Smith Snouck Hurgronje, Christiaan 264,59/, 1009 Sohm, Rudolph 54,56f.,85 -87,639,642, 753,796,840 Sokrates 894 Solon 12,611,721,891,899,982 Sombart, Werner lf., 28-38,49-51,60, 67f., 74,89-91,94,110,127,129f., 133, 135,142,163,178,214,231,313,335,353, 406,505,508,526,701 f., 706,716,719, 721,796,799,801,807,809,811,828f., 831 f., 834,836 Sommer, Andreas Urs 105,128 Spektor, Isaac Elhanan 14 Spieckermann, Hermann 42 Spiegelberg, Wilhelm 358,413,590,891, 1009 Spinoza, Benedict 966 Stade,Bernhard 44f.,48,100,107,181, 240,290,306,345,346,355,361,410, 412 f., 417f., 428,431,438f., 444,470,471, 472,475,482,485,487,489,494f., 525, 533,571,656,665,667,678,713,891, 1010

1059

Stärk (Staerk), Willy 240,736, 737, 739, 891,1010 Staubli, Thomas 110 Stegemann, Hartmut 142 Steindorff, Georg 358,891,1010 Stemberger, Günther 137f. Sterbling, Anton 123 Steuernagel,Carl 5,248,436,457,530f., 533,891,1010 Stolper, Matthew W. 127 Strack, Hermann 778 Strathmann, Hermann 60,643,773,806, 809-813,816-823 Strunk, H. 410,1010 Stübe, Rudolf 1007 Stutz, Ulrich 483,891,1010 Sueton 61 Sukale, Michael 15 f. Sulzberger, Mayer 102,110,259,262,268, 283,330,342,343,360,368,891,1010 Susanna 915 Swedberg, Richard 28f., 92,100 Szabö-Beckstein, Brigitte 4 Szänto, Emil 383 Tacitus 60 f., 137, 716f. Tal, Uriel 142 Tamar (Schwiegertochter des Juda) 504, 508,892 Tamar (Tochter Davids) 860 Tatian 903 Tenbruck, Friedrich H. 55 Tertullian 845 Thaies von Milet 612,631,892 Theophil von Antiochien 903 Thersites 611 Theseus 906 Thola 363,892 Thureau-Dangin, François 598 Thutmoses I. 147,250 Thutmoses II. 147 Thutmoses III. 146f.,256,892 Thutmoses IV. 147 Tiberius 153 Tiglatpileser I. 147 Tiglatpileser III. 149,246,261,861,881, 905,915,940 Timotheus 769f.,843,892 Titus (Weggefährte des Paulus) 769,843, 892 Titus Flavius Vespasianus 152f., 877,944, 988

1060

Personenregister

Tobia 198,508,721,892 Tobias, Alexander 43 Tobit 445,892,990 Tobler, Mina 213,231 Tolstoi, Leo N. 123,748 Tönnies, Ferdinand 50,231 Trajan 153 Troeltsch, Ernst 39,46f., 81,95,97,133, 135,143f., 162,231,381,396,608,620622,652,673,782,810,840,892,1010 Trophimus 768,842,892 Tuauf 592 Tuch, Johann Christian Friedrich 967 Tydeus 375,892 Tylor, Edward Burnett 439,902 Tyrell, Hartmann 30,123 Tyrtäos 611 Ungnad,Arthur 240,256,320,323f.,326, 328.340.435.454.486.492.512.516.556, 558,560,574,588,607,659,670,724,892, 1000,1010 Uri 280 Uria (Hethiter) 196,370,863,883,892 Uria (Priester) 470 Uria (Unheilsprophet) 615,625,892 Urukagina 472,598,652,892 Usener, Hermann 71 f.,82,106,183,560, 893.1010 Ussia 469,893 Valeton, Jean (Juan) Josué Philippe 106, 240,348,349,407,424,893,1011 Van der Leeuw, Gerardus 72 Vater, Johann Severin 967 Vatke, Johann Karl Wilhelm 236,416,893 Veenhof, Klaas R. 8 Veijola,Timo 116 Veltri, Giuseppe 138 Vergil 676,893 Vespasian 153,877 Vitellius 153 Völter, Daniel 238,893,1011 Volz, Paul 48,64,97,103,179,181 f., 239, 240.415.416.423.428.432.454.461.557, 893.1011 Wachten, Johannes 70 Wacker, Bernd 30 Wahrmund, Adolf 10,835 Wallis, Louis 47,381,396,621 Walter, Franz 4,22

Walther, Andreas 93 Wandrey, Irina 140 Wang, Rongfeng 54,56f. Warnke, Camilla 105 Waubke, Hans-Günther 138 f . Weber, Alfred 35,231,852 Weber,Ferdinand 49,139,142f.,372, 755f., 774, 780f., 784- 787, 794, 798f., 801,805,807f., 810,816,826 -829,831, 833,837 Weber, Helene 213 Weber, Marianne 1 f.,26,38-40,55,71, 74,76,121,139,161 f., 165-167,171 f., 211 -213,216,220,222f., 225-232,507, 758,760,762f.,775f.,811 Weber, Max - , Agrarverhältnisse im Altertum 2 (1898) 1,3f.,220 - , Agrarverhältnisse im Altertum 3 (1908/ 09) 3-14,16 -28,42,44f.,52,58f.,65, 68,73f., 78,82,89f., 98f., 109-111,113, 116 f., 127 f., 186,198,200,210,236,244, 246,254-256,262,270,309,318,322f., 329,331,335,340,343,345,367,383f., 498f.,591,593,598,709,759, 766,881, 888 - , Bemerkungen zu der voranstehenden „Replik" (1908) 634 - , Einleitung (1915/20) 55,67f., 75, 90- 93,133f., 137,166-168,175, 210-212,243,632 - , Exzerpt zu Cuq 115,368,486 - , Exzerpt zu Genouillac 115,220,265,870 - , Exzerpt zu Mommsen 262 - , Exzerpt zu Pierret 187,220 - , Exzerpt zu Schürer 3,26,137,202,211, 225,282,346,759,766,777779,790f., 812 - , Exzerpt zu Sueton 61 - , Exzerpt zu Tacitus 61 - , Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie 39,57,101,115,130 f., 133,136, 143f.,217,221-229,232,759f., 762f., 768,775,852 - , Hinduismus und Buddhismus (1916/ 17) 66-68,91f., 99,105,134,179,186, 193,212 f.,219,222,227f.,231,241 f.,280, 290,355,368,378/., 420f., 426,458,480 f., 483 - 485,493f., 525,536,547,549,552, 571,577,595,635,642,664,666,668, 703f., 784,797,802,804,822,833,841, 853

Personenregister , Über einige Kategorien der verstehenden Soziologie (1913) 165 , „Kirchen" und „Sekten" in Nordamerika (1906) 782 , Konfuzianismus und Taoismus (1915/ 20) 90,93,130,134,162f., 167f., 179, 212,222,303,426,443,458,525,536,554, 563,593,652,760,803 , Kritische Bemerkungen zu den voranstehenden „Kritischen Beiträgen" (1907) 634 , Kritische Studien auf dem Gebiet der kulturwissenschaftlichen Logik (1906) 18,23 , Zur Musiksoziologie (1921) 39,98 , Die „Objektivität" sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis (1904) 27,94,235 , Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904/05/ 1920) 3,27f.,30f.,33,37,51 f.,57,86, 92 - 94,124,128f., 132,134f., 140,162, 221 f.,224,244,281,350,529,759,806 , Psalmen-Manuskript 225,757- 759, 761 f . , Zur Psychophysik der industriellen Arbeit (1908/09) 35 , The Relations of the Rural Community to Other Branches of Social Sciences (1906) 46 , Die römische Agrargeschichte (1891) 26,264,278 , Selbstanzeige der Gesammelten Aufsätze zur Religionssoziologie 130-133,136,224f., 759f., 762 , Der Sinn der „Wertfreiheit" der soziologischen und ökonomischen Wissenschaften (1917) 235 , Der Sozialismus (1918) 130,143,224 , Der Streit um den Charakter der altgermanischen Sozialverfassung (1904) 9 , Vorbemerkung (1920) 35,92f., 101, 131 f., 143 , Wirtschaftsethik der Weltreligionen 90, 93,106f.,130 f.,144,166f.,174.,210 f., 213,217f.,221 f., 704, 759f., 772,775,851 , Wirtschaftsgeschichte (1919/20) 135f., 143,223f., 272,646 , Wissenschaft als Beruf 121,213,411, 608 , WuG / Gemeinschaften 303

1061

- , W u G / Herrschaft 54-57,67,297,304, 354,375,629 - W u G / Recht 18,36,51,67,90,109,113, 210,270,323f.,347,362,368,476,786, 831 f . - , WuG / Religiöse Gemeinschaften 1,14, 25,40,44,48,51,55,67,7174, 76 - 90, 101,106,117,128,132f., 137,163f., 166, 170 f., 174 f., 191,210,213 f.,220,225, 237,241,309,313,347,351,355,375,413, 418,421 423,426,438,441,493,524, 554,581f., 623,647,660,668,691,701, 710, 746, 757, 761 f., 772f., 781, 790, 798, 804,806,809,811,815,830,840 - , W u G / Soziologische Grundbegriffe 99 f . - , WuG / Die Stadt 7,90,223,265,269, 284f., 367f. - W u G / T y p e n der Herrschaft 53 f., 375 - , Zwischenbetrachtung (1915/20) 168, 175,211 f.,224,351,810 Weber, Otto 257 f.,346,556,558,560,1003 Wegener, Hans 1001 Weinberg, M. 791,796 Weinfeld, Moshe 25,126 Weinheimer, Hermann 100,293,296,313, 315,319,414,550,1011 Weissbach, Franz Heinrich 598f. Wellhausen, Julius 1 f., 4 f.,9,11-13,15, 17f., 21 -23,25,28,44-50,57,61f., 64 f., 78,85,96,99,103,105,107,125f., 129, 138,140-142,178-182,186,190,195, 207,236 f., 239,247,251,262,306,330, 331,338,347f., 356-358,383,385,387, 396,597,407,410,412f., 416,418,420, 424,426,429f., 435,453,468,474,482, 495,500,530,533,536,540,542f., 573, 579,584,626,655-658,660,661,690f., 693, 711,723,728f., 732f., 736f., 759,765, 778,779,784786,824,852,887,893, 899,919,932,945,968f., 1011 W e n A m o n 386,431,512,517f., 893 Wendland, Paul 371 Wendt, Claus 51,108 Wendt, Hans Hinrich 827 Wenger, Leopold 105 Wernle, Paul 746,748, 767,804,806,845 Wessely, Carl 566,893,1011 Westbrook, Raymond 116 Westphal, Gustav 494,495,893,1012 Wiese, Christian 138 Wilcken, Ulrich 566,567,894,1012

1062

Personenregister

Wildeboer, Gerrit 240,894,1012 Wilhelm, Kurt 139 Wilke, Fritz 238 Willovski, Jakob David Ben Ze'ev 74 Winckelmann, Johannes 101,165-167, 211 Winckler, Hugo 20f.,238,293,414,512, 521,522,556,568,618f., 620,659,676, 894,1007,1012 Wundt, Wilhelm 120,632 Wünsche, Karl August 804 Xenophanes 661,594 Xenophon 660,594 Xerxesl. 151,970,972,979 Yima 560,566

Zadok 75,200,469,478,494,621,894,978, 993 Zaina —> Zeira Zarathustra 86,503,894,898,965,993 Zedekia 148,259,275,334 f., 340,352,366, 392,414,499,502,610,617,621,623,633, 647,706,894 Zeira 816 Zeller, Eduard 230,821 Zephanja 546,572,620,638,676,738,895, 986 Zimmern, Heinrich 183-185,188,264, 447,450,455,457f., 492,524,558,561, 744,895,1001,1007, 574,587,663,670, 1012 Zippora 372,875,895 Zipprian, Heinz 123 Zweig, Stefan 121 f . Zwingli, Huldrych 631,595

Sachregister

Gerade gesetzte Zahlen verweisen auf Webers Text, kursiv gesetzte Zahlen auf Herausgeberrede. Das Register erfaßt Begriffe sowie Sach- und geographische Angaben, Familien verbände, Dynastien, mythische, rein legendäre und literarische Figuren sowie Gottheiten.

A a r o n i d e n 125 f., 200-202,338,417,427, 4 9 4 , 4 9 5 - 4 9 7 , 5 0 0 , 5 3 4 f., 709,727 f. —» auch: Priester, hebräische; Priestergeschlecht, aaronidisches a b - * Hausvater A b e n d m a h l Jesu 606,648,684,783 —* auch: Eucharistie; Gemeinschaftsmahl A b e n d m a h l s g e m e i n d e , altchristliche und puritanische 606 Abenteuer-Kapitalismus 135 —> auch: Kapitalismus A b g a b e p ä c h t e r 272 Abgabepflicht 7,270,501,723 A b l e h n u n g der Juden - a n t i k e 835f. - der Weisheit, prophetische 654 - des Gaufürstenideals durch f r o m m e Intellektuelle 653 - , philosophischer Spekulationen, pharisäische 784 f. A b r a h a m - B u n d 353 —> auch: Bund, Bundeskonzeption; Erzählung von A b r a h a m s Sohnesverheißung; Erzväter-Bund A b r a h a m - N a m e 415 Abrahamsgeschichten, Abrahamslegenden, A b r a h a m s s a g e n 3 4 4 , 4 / 5 , 4 9 5 —» auch: Erzählung von A b r a h a m s B e r u f u n g ; Erzählung von A b r a h a m s Sohnesverheißung; Erzählung der drei M ä n n e r in M a m r e ; Erzvater, Erzväter; Erzvätererzählungen, Erzväterlegenden; Hagar-Erzählung A b r e n u n t i a t i o n von Götterbildern —» Vergraben der Götterbilder Abschließung, rituelle —> A b s o n d e r u n g des Judentums, rituelle Absonderung - des Judentums, rituelle 42f., 59-61,

66-71, 73,80,89f. 121,124-143,192209,242 f., 692 f., 697 f., 704 f., 7 1 2 - 7 2 2 , 727 f., 824 f., 833,836 f. —» auch: B e s o n d e r u n g des Judentums; Kastenabsonderung, pharisäische; Paria, Pariastämme, Pariavolk; Perhorreszierung der Vermischung mit Nichtjuden - in ägyptischer Ethik —> Ethik, ägyptische Abspaltung von Kleinviehzüchtersippen 298 f., 313,354 —* auch: Zerfall von Kleinviehzüchterstämmen A b s t a m m u n g des Königs, göttliche 563, 687 —> auch: Herrschaftslegitimation, hebräische Abstinenzvorschriften f ü r Priester 816 A c h ä m e n i d e n 23 -25,42,58,77,79,88, 125 —> auch: Perser, Persien Achtzehnbittengebet 778 f. A c k e r , Ä c k e r , A c k e r b a u k r u m e 12f., 74, 2 0 7 , 2 4 9 - 2 5 1 , 2 9 4 , 3 0 7 f., 310,323,333, 341,403,483,504,572,630,683,713 —» auch: Feld; sadeh A c k e r b a u , intermittierender 2 4 8 - 2 4 9 , 295,299-300,310 —» auch: Brachejahr, Brachejahrgesetze A c k e r b a u e r n —» B a u e r n , B a u e r n t u m A c k e r b a u g o t t 136,400 —> auch: Gott, G ö t t e r , Gotteskonzeptionen... A c k e r b a u k u l t 504,508,604,624 —> auch: Baal, Baalsdienst...; B a u e r n k u l te; Vegetationskulte Ackerbauorgiastik 118,510 —» auch: Baalsorgiastik

1064

Sachregister

actio de pauperie 323 f., 896 —> auch: Erfolgshaftung Adam 426,508,558,668 f., 808,859,878, 890 —» auch: Eva; Paradies, Paradieserzählung Adad 527 —> auch: Hadad; Religion, babylonische; Sturmgott Adapa, Adapa-Mythos 185,188,558,561, 896 —> auch: Religion, babylonische Adel 201,254,271, IIA, 318,449,497,553 —> auch: Amtsadel; Aristokratie; Hof-; Land-; Militär-; Priester-; Stadtadel; Vornehmheitsvorstellungen des grundherrlichen Amtsadels Adelssippen 196 —» auch: Sippen Adiaphora, ethische 701 —» auch: Dualismus von Binnen- und Außenmoral; Wirtschaftsethik, jüdische adirim 207,721 —> auch: Grundbesitzer, reiche Agape 755,819,824,596 —* auch: Liebesmahl Agrarkommmunismus 224,342 Agrikoi 278 Ägypten,Ägypter 3,45,52,63,69,115f., 131,133,146-149,151,153f., 158,170173,180-182,186 f., 189,197,199,274, 219 f., 224,234 f., 238 f., 250f., 253,256258,268f., 275,292 f., 296,300,313,316, 320,331,342,346,358,368,371-374, 378,382,384,386,388,396,400,404,407, 410 f., 413-415,417 f., 420,422 f., 431 f., 438 -449,457,460,463,467,480,485, 492,494,506 f., 516-522,524,526 f., 533, 535,538,544,546,548-551,564,566f., 573 f., 582,584-601,603,605,607,609, 614-616,618-620,625,627,631,634, 647,649,652,660,662,668,677,685, 693-696,705,707,710,713,715,719f., 724 f., 729 f., 737,753, 759,800,897f. —» auch: Aufstieg ägyptischer Plebejer in die Bürokratie; Geschichte, altorientalische; Religion, ägyptische Ahnenhimmel 439,440 Ahnenkult, Ahnenkulte —» Totenkult Ahuramazda 429,464,898f. —» auch: Religion, persische Aisymnet, Aisymneten 12,18,85,325, 416,644

- , philosophische 617 Akademie, Athener 612,617,674,899 Akkad, Akkadisch, akkadisch 257,292, 327,336,453 Akklamation - des Volkes 611 - , hellenische —» Mitwirkung des Volkes durch Akklamation, hellenische Akkumulation —> Bodenakkumulation der Reichen; „Gott mißgefällige Arten roher Geldakkumulation" Akosmismus 819,823 —> auch: Kulturablehnung; Kulturindifferenz; Verworfenheit des Sinnlichen; Weltablehnung Alkoholabstinenz 510,812 Alkoholorgiastik 504f., 510 —» auch: Orgiastik Allgegenwart Gottes 809 —»• auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... Alltagsethik, Alltagssittlichkeit 122,243, 586,643-645,671,855 - als Spezialpflicht 644 Altargesetz des Bundesbuches 461,467 —»• auch: Bundesbuch Altenteil 341 Alternativpredigt, deuteronomische 678, 688,690 —» auch: Deuteronomisten; Redaktion, deuteronomische; Schule, deuteronomische Älteste, israelitische 193,203,262-264, 266 f., 297,302,305,318,344,347 f., 362, 364,369,377,390,393,411,413,487,494, 498,502 f., 535,611,623,627,636,669, 681,708,732,752,768fi, 778,842 £ —> auch: sekenim Altes Testament 243,691,754 —» auch: Emendation der Quellen des Alten Testaments; Forschung, alttestamentliche; Kanon, biblischer; Kommentare zum Alten Testament; Neues Testament - Aufbau, innerer 691 Alttestamentliche Wissenschaft —» Forschung, alttestamentliche [%m, ha am 207,261,272 f., 283,297,326, 364,377,440,470,502,700,722,899 Amalek, Amalekiter 255,295,356,371, 386

Sachregister Amarna-Briefe,Amarna-Korrespondenz, Amarna-Tafeln 146,251,256 -258,275, 292,316,346,409,453,455 f., 517,550, 558,597,900 —> auch: Ägypten, Ägypter Amarnazeit 264,318 f., 415,459,519,521, 897 —» auch: Ägypten, Ägypter; Geschichte, altorientalische Amhaarez, ['lamme ha arez, amme haarezoth 43,73,127,137,161,170, 175f., 205f.,209,274 -277,283,343,352, 497 f., 623 f., 720,722,724,728,766, 767 f., 775,780-782,789,790,804,833, 899 —» auch: Beteiligung des Amhaarez an Conterrevolutionen und Königsakklamationen; Dualismus von Amhaarez und Chaber; „Volk im Lande" als Träger des Geistes - als nationale Squirearchie 277 —» auch: Landvolk; sare ha chailim 'am haelohim/'am Jahwe 370,425 - * auch: „Heiliger Krieg" 'am hammilchamah 261,275,291,899 —» auch: Bauernheer, Bauernheeraufgebot...; Bundesheerbann; Eidgenossenheer; isch hamilchamah; Strukturen, militärische; Wehrverfassung, israelitische Ammon,Ammoniter 42,155-157,197, 297 f., 412,651,730,901 —> auch: Geschichte, israelitische Amon, Ammon 368,386,431,517,564, 582,585,597,901 —» auch: Religion, ägyptische Amoräer 796 —* auch: Rabbinen, Rabbinismus Amoriter 244,90/ Amosbuch 572 f., 652 -» auch: Kultkritik, prophetische; Sozialkritik der Propheten Amphiktyonie 368,383,901 —> auch: Delphi, Delphiorakel, Delphoi; Kultverband; Ritualakte, amphiktyonische; Sichern Amtsadel 592 —» auch: Vornehmheitsvorstellungen des grundherrlichen Amtsadels Amtsbegriff, römischer 244 Amtscharisma 84,629,780 Amtskirche, christliche 87,755

1065

Analogie zwischen der mittelländischen und palästinischen Polis 7,256 -» auch: Polis; Polis-Verfassung anaschim 260,263,281 —» auch: Bürger anaschim rekim 266,901 —» auch: Existenzen, katalinarische; Klasse, politisch rechtlose Anathot 259,621 Anbau - von Obst —» Obstanbau - von Öl —» Ölanbau - von Wein —> Weinanbau Aneinanderreihung von Äckern durch Wucher 572 —> auch: Bodenakkumulation der Reichen; Sozialkritik der Propheten Angelologie 786 f., 804,820 f. —» auch: Engel Jahwes Anglikanismus 606 Animismus 64f., 237,239,437,439,441, 449,503,902 —> auch: Präanimismus Annalen Salmanassers II. 320 —» auch: Königsinschriften, assyrische Anomismus 800 Anstandspflicht 341,360,507 —» auch: Beschämung; Scham-Kultur; Sitte Anthropogonie 557 —» auch: Menschenschöpfung Anthropolatrie 493 —» auch: Idolatrie Anthropologie - der Urgeschichte, pessimistische 558 f. -hebräische 438f.,807-809 —> auch: Menschenschöpfung - , hellenistische 806 —» auch: Dualismus von Geist und Leib Anthropomorphismus der Gottesvorstellung 235,353,419,434,465,536 f., 539, 541,550,661 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... Antipathie gegen Juden, rassenmäßige 835 Antisemitismus 9f., 25,31,38,69,835 f. —> auch: Rassentheorie Antithesen der Bergpredigt 653,746 —> auch: Bergpredigt; Ethik der Bergpredigt Anu 188,457,558,464,561,902

1066

Sachregister

—> auch: Himmelsgott, Himmelsgottglaube; Religion, babylonische Apathie - , ekstatische 664,668 - , mystische 667 Apokalypsen, Apokalyptik, Apokalyptiker 140 f., 523,648,731,747,753,787, 824,903 —» auch: Danielbuch; Henoch, HenochLiteratur Apollon,Apollonkult 42,105,170f., 199, 434,619,637,674,710,903 —> auch: Religion, griechische Apostasie vom Gesetz, paulinische 842 f. Apostel, christliche 56,623,640,747,777, 793, 795, 818 —» auch: Apostolat, christliches Aposteldekret 842,903 Apostelgeschichte 716,746,903 Apostelkonzil 152, 841 f., 903f. Apostolat - , christliches 623,818,904 —> auch: Apostel, christliche - j ü d i s c h e s 818,824 - » auch: Proselyten, Proselytismus; Proselyten-Propaganda Appropriation —* Bodenappropriation Aqedah —> Erzählung von der Opferung Isaaks Araber 7 5 , 1 0 3 , 1 5 3 f . , 193,251,254f.,279, 308,355,377,412,414,508,514,526,634,

763f.

—»auch: bedu; Beduinen, Beduinenstämme... Aram,Aramäer 42,146f., 196,246,389, 522,526,565,699,707,719,720,725,739,

749,119,823,828,904

—> auch: Geschichte, altorientalische; Reich, damaskenisches Arbeit —» Traditionalismus der sirachidischen Schätzung der Arbeit Arbeiterstreik —> Streik der Arbeiter in der Nekropole von Theben Arbeitspflicht 811 Archetypus der Prophetie, mosaischer 741 —» auch: Deuteronomium; MoseForschung Aristokratie / 7,253,258,265,271,274 f., 781,783,797

—» auch: Bildungs-; Blutsaristokratie; Erbcharisma; Geburts-; Heilsaristokratie, gnostisch-mystische Arkandisziplin, essenische 8 2 0 - 8 2 2 , 9 0 4 —» auch: Essener, Essenismus Armenecke 307,700,904 —> auch: Karität, Karitätsgebote; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Armenethik 110 —* auch: Karität, Karitätsgebote; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Armenfrömmigkeit, Armentheologie 127f., 284,732,735,738f., 756 —» auch: ebjon, ebjonim; Psalmenfrömmigkeit, Psalmenreligiosität Armenschutz —> Karität, Karitätsgebote; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Aschara 473 f., 489 f., 575,725 —» auch: Sühnopfer Asebie gegen die Polisgötter, jüdische 835 asipu 180 —» auch: masmasu; Orakelpriester, babylonischer; Priester, babylonische; Religion, babylonische Askese 69,80,89,129,370-372,376 f., 379,384,441,510,545,614,630,642644,668,702,773,806-813,815-817, 819,822f., 833,904f. —» auch: Kasteiungsaskese; Keuschheit; Kriegeraskese; Lebensmethodik, asketische; Prinzipien, rationalasketische - , innerweltliche 89,96,593,702,807,810 —» auch: Methodik innerweltlicher Askese, ökonomisch geordnete Asser 301,316,319,359 —» auch: Geschichte, israelitische Assuan-Papyri 23,150,707,719,724,905 —» auch: Elephantine Assur 154,157,414,517,616,649,655, 661,675 —» auch: Assyrer, Assyrien; Geschichte, altorientalische Assyrer, Assyrien 15f., 41 f.,52,117,149, 158,170,194-196,245 f., 251,261,266, 320,323,340,429,452,458,492,497,523, 563,615 f., 618 f., 655,675,707,712,905,

940

—> auch: Assur; Expansionspolitik, assyrische; Geschichte, altorientalische;

Sachregister Mesopotamien; Militärmacht der Assyrer Astarte, Astartekult 450,504,522,624, 905 Astralgötter, Astralkulte, Astralmythen, Astralreligion 183,238,338,447,449 f., 457,523 - 525,541,567 f., 677,905 —> auch: Astrologie Astrologie 180,438,521 -525,527 f., 631, 663,732,800,835 —> auch: Astralgötter...; Determinismus, astrologischer; Geheimlehre babylonischer Priester; Manipulationen mit heiligen Zahlen und Weltperioden; Religion, babylonische; Spekulationen mit heiligen Zahlen und Weltperioden Astronomie 52,180,237,452 f., 525,527 f., 631,676,741,800 —» auch: Astralgötter...; Religion, babylonische Asylstädte 337,483,905 —> auch: Stadt als Zufluchtstätte Athena 312 —» auch: Religion, griechische Aton —» Sonnengott, Sonnengottheiten; Sonnenhymnus des Echnaton Atumu 457 —» auch: Religion, ägyptische Audition, prophetische 391 f., 635,642, 664,672,731 - * auch: Berufungsvision, Berufungsaudition, prophetische; Deutung des Gotteswortes im Prophetenspruch; Prophetenspruch; Unterscheidung von Gottes- und Prophetenrede im Prophetenspruch; Vision, prophetische Auferstehungsglaube, Auferstehungshoffnung 447-449,726,788,804,821 Auferstehungsmysterien 449 Auffindungslegende des Deuteronomiums 330,498 —» auch: Deuteronomium Aufklärung —» Dialektik von Aufklärungsprozessen Aufstieg - , ägyptischer Plebejer in die Bürokratie 591 —> auch: Ägypten, Ägypter; Bürokratie zwischen dem Pharao und den ägyptischen Massen - der babylonischen Macht 244

1067

—» auch: Babel, Babylon...; Geschichte, altorientalische Auguren 800 Ausländer, Ausländerrecht —> Fremder, Fremdenrecht; nokri Auslesekampf politischer Gebilde 98101,355 —> auch: Kampf als soziale Beziehung Außenmoral 37,80,122-124,127f.,241, 313,327,700-702 —> auch: Dualismus von Binnen- und Außenmoral; Ethik Außeralltagsethik 855 —» auch: Sonderpflichten, ethische Auszug aus Ägypten 275,358,413-416, 420,423,668,695 —» auch: Exodus, Exodusbuch; Geschichte, israelitische Avesta 560 —» auch: Religion, persische Baal, Baalsdienst, Baalskult, Baalskultstätte 136,186,234,275,349 f., 351,357, 379,385,393,400,413,421,426,454, 456-460,465-467,504 f., 510,522,624, 628,669,799,808,811 f., 906 -» auch: Ackerbaukult; Baalat Baal als Herr des Ackerbodens 456 auch: Ackerbaukult; Baal, Baalsdienst...; Baalim als Götter der Ackerbauern Baalat 504 —» auch:Baal,Baalsdienst...;Vegetationsgottheit, weibliche Baal berith —» Bundesbaal Baalim als Götter der Ackerbauern 456 Baal-Peor 669,906 —» auch: Baal, Baalsdienst... Baalsnebijim 393 Baalsorgiastik 641,811 f. —> auch: Ackerbauorgiastik; Orgiastik Baalspriester 756,394 —> auch: Baal, Baalsdienst... Baalzebul 458,906 —» auch: Baal, Baalsdienst... Babel, Babylon, Babylonien, Babylonier 13,21,42,52,104,112,147-149,154, 157,181,186,191,196 f., 214,224,234, 238,244 f., 259,275 f., 315,323 f., 327, 329,367,415,441,447,450-454,457, 461,487,492,506,523,525-527,529,

1068

Sachregister

537,555,560,563,573,577,586 f., 591, 594,605,609,611,614,616-619,625, 627,633,646,649,664,670f„ 685,694, 705-709,730,738,740-742,748,907 —> auch: Aufstieg der babylonischen Macht; Bedeutung Babylons, kommerzielle; Geschichte, altorientalische; Korrespondenz Hammurapis; Religion, babylonische Babel-Bibelbewegung, Babel-Bibelstreit 21,238 f., 616 - 620,906f. —> auch: Panbabylonismus; Prophetenforschung Bankhaus Muraschu 127,705,707,719 —» auch: Muraschu-Dokumente, Muraschu-Texte Bann, Banngebot, Bannrecht 108,261, 373-375,580,606,722,724 Baptisten 703 Barbaren, barbarisch 247,373,433,528, 651,661,668,673,730 Barbarossahoffnung, prophetische 189, 686 —> auch: Endhoffnungen der Propheten; Retterkönig, volkstümlicher Barden, Bardentum, nationales 516,563 —» auch: Stand der Sänger und Erzähler, volkstümlicher barnaim 823,907 barü 180 Baruch-Erzählung 685 Baruch-Rolle 613 —> auch: Jeremiabuch Basileus, persischer 660 Basis-Überbau-Theorie 30,355 —» auch: Geschichtsschreibung, marxistische; Reduktionismus in der Geschichtskonstruktion bathkol 755 f., 827,907 Bauern, Bauerntum 1,6-13,16 f., 19,22, 27,68,77f., 98,99,101-103,106f., 109111,117f., 184,203-205,207,216,235, 248-250,257 f., 261,269-271,273,275277,279,283,286,288,293,295,300, 304,306 f., 310-312,315-318,320-323, 329,332f., 335f.,345,358f., 382f., 396, 398,402,414,419 f., 422,451-453,456, 465,497,503,508 f., 528 f., 555,562,598, 601,623,677,683 f., 694,705,728, 780, 789,795,835,853 f. -» auch: Dualismus von Bauern und Hirten; Gegensatz von Bauern und

Viehzüchtern; Organisation der israelitischen Bauernschaft - Israels als Träger korrekter Lebensführung und Frömmigkeit 278 Bauernbund - der Schweizer 384 —> auch: Eidgenossen, Eidgenossenschaft, Schweizer; „Großmächtige Herren von Bern"; Urkantone, Schweizer - , hebräischer 273,384 Bauernethik 652 —» auch: Nachbarschaftsethik, Nachbarschaftsrecht; Ethik, plebejische Bauernfreiheit 400 —> auch: Eidgenossenschaft, hebräische Bauernfürsten 401 Bauernheer, Bauernheeraufgebot, Bauernheerbann 317,348,377,396, 399 f., 402,547,853 f. —» auch: 'am hammilchamah; Bundesheerbann; Eidgenossenheer; Eidgenossenschaft, hebräische; Wehrverfassung, israelitische Bauernkulte 449-450,453,457,628 —» auch: Ackerbaukult; Baal, Baalsdienst ... ; Vegetationskulte Bauernstämme 101,261-262,274 - 275, 306,319-321,391 —» auch: Eidgenossenschaft, hebräische; Geschichte, israelitische Baum der Erkenntnis 547 —» auch: Erkenntnis von Gut und Böse; Paradies, Paradieserzählung; Urgeschichte Beamte, Beamtenschaft -ägyptische 596-597,601 —» auch: Ägypten, Ägypter; Leiturgiestaat, bürokratischer - , israelitische 265,267,274,291,364, 382 f., 399,470,512 —> auch: Leiturgieorganisation, salomonische; sar, sarim Bedeutung - Babylons, kommerzielle 244 —» auch: Babel, Babylon...; Geschichte, altorientalische; Wirtschaftsethik, babylonische - des demokratischen Charakters Israels für die Ethik 548 —» auch: Demokratie; Ethik der Eidgenossenschaft; Ideal, demokratisches; Parlament, althebräisches

Sachregister - und Geltung historischer Entwicklungen 144 —* auch: Werturteil, Werturteilsfreiheit Bedingungen der jüdischen Religionsgeschichte, allgemeingeschichtliche und klimatische 244-251 bedu 292 —» auch: Beduinen, Beduinenstämme... Beduinen, Beduinenstämme, Beduinentum 8,34,66,101,193,234,246,249255,260,279,290,292-298,301-304, 312,316 f., 346,354 f., 359,373,410,445, 503,508,521,853 —» auch: Araber; bedu; Geleitgeldverdienst, beduinischer; Halbnomaden; Karawanenhandel; Nomaden, Nomadentum, Nomadismus; Räubereien der Beduinen; Übergang vom Halbbeduinentum zur Kleinviehzucht - Ansturm gegen städtische Gemeinschaften 292 Beduinenrecht 254f.,322,508 —> auch: Recht, beduinisches Bedürfnis nach einer rationalen Theodizee 542 —» auch: Seelsorge, levitische; Seelsorgepriester; Theodizee, Theodizeefrage Bedürfnisse, plebejische 517,539 —> auch: Intellektuellenschicht, plebejische; Plebejer, Plebs Befragung des Sehers in homerischer Zeit 611 —> auch: Seher, Sehertum Befreiung des Kultpersonals von der persischen Steuerpflicht 723 f. —» auch: Steuerpflicht, persische Begattung auf dem Acker 504 —> auch: Ackerbaukult; Fruchtbarkeitszauber, homöopathischer Begehrensverbot 569,587 —» auch: Ethik, dekalogische Begriffsbildung, rationale 831 —»auch: Denken, konstruktiv-rationales Behemoth 184,908 —»auch: Chaosdrachen; Leviathan; Rahab; Tiamat behira 787,908 Behistun-Inschrift 599 —> auch: Geschichte, altorientalische; Königsinschriften, persische; Perser, Persien, als Erben der babylonischen Großkönige

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Beichte —* Sündenbeichte Beichtspiegel, katholischer 812 —» auch: Beichtstuhlpraxis, katholische; Sündenabfragung; Sündenbeichte Beichtstuhlpraxis, katholische 812 -» auch: Beichtspiegel, katholischer; Sündenabfragung; Sündenbeichte Beidseitigkeit der Bundesverpflichtung 348 —> auch: Berith, Berithkonzeption; Bund, Bundeskonzeption Beisasse —» Metöken; Metökenrecht; Toschab Belehrungspflicht 485-487,489-490, 575-576 —» auch: Volksbelehrung Bel/Beth Din 830,910 Bei ilanu 454 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Religion, babylonische Benjamin, Benjaminiten 273 f., 286,297, 301 f., 304,317,343,346,354,359,370, 496,502,810,908f. —> auch: Geschichte, israelitische; GibeaFrevel Benjamins; Räuberstamm Benjamin Bergbau -, ägyptischer 244 —> auch: Ägypten, Ägypter; Wirtschaft, ägyptische - , judäischer 331 Bergland -judäisches 250,319,331 —» auch: Bergsässigkeit - , mittelisraelitisches, nordisraelitisches 250 palästinisches 269,319-320,359,464 Bergpredigt 746 -» auch: Antithesen der Bergpredigt; Ethik, christliche Bergsässigkeit 264,319-320,359,464 —» auch: Bergland Berith, Berithkonzeption 103 f., 109,112, 126,178,193,198,252,234,275,305,334, 345,347-349,351 f., 358,366,399, 404-408,417 f., 424-434,458,460,470, 472,476,488,493,498,502-504,527, 534,536,542,548,558,561,564-566, 570,576,606,626,643,650,653 f., 663, 674,676,682 f., 689,694-700,713,745, 854,909

1070

Sachregister

—> auch: Bauernbund, hebräischer; berith achim; berith golam; Bruderbund; Bund, Bundeskonzeption; Eidgenossenschaft, hebräische; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe berith achim 348 berith golam 427,909 berith vor, nicht mit Jahwe 351 auch: Bund, Bundeskonzeption; Josiareform Berserker 104,375 f., 380,421,510,764, 825,854,909 —» auch: „Heiliger Krieg" Berufsdisziplin 74,80,129,135 —> auch: Wirtschaft, europäisch-neuzeitliche; Wirtschaftsethik, neuzeitliche Berufskonzeption 593,702 —> auch: Traditionalismus der chinesischen Berufskonzeption und der sirachidischen Schätzung der Arbeit Berufskunst der Priester 192 —» auch: Berufsstand der Priester; Priester, hebräische Berufsstand - der Leviten 113-116,478-502 —» auch: Levi, Leviten - der Priester 468-478,711 f. —> auch: Berufskunst der Priester; Organisation der Priester; Priester, hebräische Berufsstolz der Handwerker 591 —* auch: Charisma des Handwerkers; Handwerker; Königshandwerker Berufstätigkeit - der Propheten 384-386,388-392,639 —» auch: Propheten, Prophetie; Verwerfung des ekstatischen Charisma; Unentgeltlichkeit prophetischer Orakel - derRabbinen 794-797,829f., 834f. —» auch: Ordination von Rabbinen; Rabbinen, Rabbinismus; Unentgeltlichkeit rabbinischer Responsen Berufung -prophetische 642f.,645,656 —> auch: Berufungsvision, Berufungsaudition, prophetische; Prophetenberufung - vom Mutterleibe an 744 —» auch: Berufungsvision, Berufungsaudition, prophetische; Königsterminologie, babylonische; Legitimation der Propheten, göttliche

Berufungsvision, Berufungsaudition, prophetische 639 —» auch: Audition, prophetische; Berufung, prophetische; Vision, prophetische Beschämung 252 —> auch: Scham-Kultur; Sitte; Sittengesetz Beschneidung, Beschneidungsgebot 42, 78,107,118,126,194,203,228,234,288, 371 -373,379,417,451 f., 518,569,583, 629,684,692f., 696,717,770,789,812, 837-841,844 f., 854,909 —» auch: Absonderung des Judentums, rituelle; Unterscheidungspflichten, konfessionelle Besonderung des Judentums 241 —» auch: Absonderung des Judentums, rituelle Bestechung von Richtern —» Richterbestechung Bestreichung von Türpfosten mit Blut 255,374 —» auch: Passah, Passahmahl Beteiligung des Amhaarez an Conterrevolutionen und Königsakklamationen 276 —» auch: Amhaarez, I'lamme ha arez, amme haarezoth; Landvolk bethabot 260,909 —» auch: Familie; Vaterhaus Bethel 155f., 329,361,379,398,469,495497,610,627 f., 687,910 —» auch: Geschichte, israelitische Bethlehem 155f.,290,563,593,910 —> auch: Geschichte, israelitische Betrug gegen Arme 572 Beurkundungspraxis, nachexilische 352 Beutetabu 373-375,418,468 —> auch: „Heiliger Krieg" Bewaffnung des bäuerlichen Fußvolkes 273 f. —» auch: Selbstequipierung Bewässerung 248-249,331,422,555,561 Bewegung, deuteronomische 616 —» auch: Deuteronomium; Schule, deuteronomische Bewucherung des platten Landes 269, 278,307,336 f. —» auch: dallim; Sozialkritik der Propheten Beziehung Israels - zu Gott, gesinnungsethische 572,583 —» auch: Gesinnungsethik

Sachregister - zur ägyptischen Geisteskultur 517-521 —» auch: Religion, ägyptische - zur babylonischen Geisteskultur 521528 —» auch: Religion, babylonische Bhagavadgita 802,910 —»auch: Hinduismus Bilderverbot 58,186,462,569-571,809 —> auch: Bildlosigkeit der Gottesverehrung; Dekalog, ethischer; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... Bildlosigkeit - , altkretischer Kultur 461 - der Gottesverehrung 46,416-418, 460-462,464-467,566 —» auch: Bilderverbot; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe - in frühhellenischen Kulten 461,464 —» auch: Götterthrone, leere Bildungsaristokratie 138,791 —» auch: Aristokratie; Gegensatz von Geburts- und Bildungsaristokratie Bileamsprüche 387,411,414,541,565 f., 584,604,686 Bindung der Propheten an die JahweGebote 549,568 f., 643 f., 653 f., 668,754 —» auch: Ethik, prophetische; Kardinallaster im Arnos- und Hoseabuch Binnenhandel 270 Binnenmoral 80,126-128,241,313,327, 700-702 —» auch: Dualismus von Binnen- und Außenmoral; Ethik bitu 257 —* auch: Stadthaus Blutbesprengung des Altars 468,503 —» auch: Bundesschlußriten; Sühne Blutrache, Blutrachepflicht, Bluträcher, Blutracherecht 186,252,255,268,296, 323f., 332,434,543,569,602,670,910 Blutsaristokratie 783,791 —> auch: Aristokratie Blutsreinheit 197,266,417,838 —> auch: Besonderung des Judentums Blutverbot 713 f. bne Asaph 289 —» auch: Levi, Leviten bnechail 260-262,273,276 -» auch: gibbor, gibborim, gibbore chail; Grundbesitzer, wehrfähige bne Chamor 263,265

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—» auch: Erzählung von Sichern und Dina; Sichern bne Elohim 434, 910 —»auch: Gefolgschaft, himmlische; Heerscharen, himmlische; Hofstaat, himmlischer; Göttersöhne bne Jahwe 434 —» auch: bne Elohim; Gefolgschaft, himmlische; Heerscharen, himmlische; Hofstaat, himmlischer; Göttersöhne bne Jisrael 291,726 —> auch: Samaria, Samaritaner bne Korah 289 —» auch: Erzählung vom Aufruhr der Korachiten; Korachiten; Levi, Leviten Bodenakkumulation der Reichen 341 —» auch: Aneinanderreihen von Äckern durch Wucher; Grundbesitz; Sozialkritik der Propheten Bodenappropriation 253,295,310 -» auch: Bodenakkumulation der Reichen; Grundbesitz; Sozialkritik der Propheten Bodenrecht 328,339-344,384 —> auch: Grundbesitz -israelitisches 339f.,342,483 —> auch: Erbboden; Veräußerungsbeschränkung von Grund und Boden; Verkauf von Grund und Boden Bousset-Perles-Kontroverse 137 Brachejahr, Brachejahrgesetze 12-14, 76,110,3081,310,333f.,595 73 —» auch: Erlaßjahr, Erlaßjahrgesetz...; Sabbatjahr; Karität, Karitätsgebote; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Brachweiderecht 294,310 —» auch: Stoppelweiderecht; Weiderechte; Weidewechsel Brahmanen, Brahmanentum 53,481, 483-485,489,493 f., 549,577,771,784, 911 —* auch: Hinduismus Brautpreis als Kaufpreis 508 —> auch: Kaufehe Briefe, paulinische —» Korintherbriefe; Römerbrief Bruderbund 348 —» auch: berith achim Brüderlichkeitsethik 327,332 f. —» auch: Bauernethik; Karität, Karitätsgebote; Nachbarschaftsethik, Nachbar-

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Sachregister

schaftsrecht; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Bruderschaftsbewegung, jüdische 781 Buch - Arnos —> Amosbuch - Daniel —» Danielbuch - der Chronik —> Chronik, Chronikbücher, Chronistik - der Jubiläen —> Jubiläenbuch - der Könige —» Königsbücher - der Makkabäer —» Makkabäerbücher - der Psalmen —» Psalmen, Psalmenbuch, Psalmisten - der Richter —» Richter, Richterbuch - der Sprüche —» Proverbien, Proverbienbuch - des Hohen Liedes —» Hohes Lied - des Predigers —> Predigerbuch - Esra —» Esrabuch, Esra-Annalen - Esther —» Estherbuch - Exodus —> Exodus, Exodusbuch - Genesis —* Genesisbuch - Habakuk —> Habakukbuch - Haggai —» Haggaibuch - Hesekiel —» Hesekielbuch - Hiob —> Hiob, Hiobbuch - Hosea —> Hoseabuch - Jeremia —»Jeremiabuch - Jesaja —> Jesajabuch - Joel —> Joelbuch - Jona —» Jona-Erzählung - Josua —» Josuabuch, Josuatradition - Kohelet —» Predigerbuch - Levitikus —» Levitikus, Levitikusbuch - Maleachi —> Maleachibuch - Micha —> Michabuch - Nehemia —> Nehemiabericht, Nehemiabuch, Nehemiachronik - Numeri —» Numeri, Numeribuch - Ruth -» Ruthbuch - Sacharja —> Sacharjabuch - Samuel —» Samuelbücher, Samuellegende, Samueltradition - Sirach —» Sirachbuch - Tobit —>Tobitbuch - Zephanja —» Zephanjabuch Bücher-Meyer-Kontroverse 6f. Buchführung Gottes 735 —» auch: Vergeltungjenseitige Büchler-Schürer-Kontroverse 137 Buchstabenschrift 522

Buddhismus 33,40,81,91,93,163,167, 210-213,227f., 595f., 666,722,802 —» auch: Akosmismus; Karma, Karman, Karman-Lehre; Propheten, Prophetie, exemplarische; Samsara; Wiedergeburt, Wiedergeburtsvorstellungen; Weltablehnung Bund, Bundeskonzeption 41,44-52,61, 72f., 93,95,98-108,173,178-183,191, 196,198,211,246,273,289,345-360, 404-407,414 f., 419,423 -428,430,432 f., 468,502,548,558,564-566,587,626, 650,654,663,674,682,693,696,698700,727,745,854 f.,911 —* auch: Abraham-Bund; Beidseitigkeit der Bundesverpflichtung; Berith, Berithkonzeption; berith achim; Bruderbund; Eidgenossenschaft, hebräische; Erzväter-Bund; foedus aequum/iniquum; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Horebbund; Jahwe; Nehemia-Schwurbund; NoahBund; Salzberith; Sinaibund; Syntheke; Tierbund; Universalismus der Bundeskonzeption, relativer - mit der Scheol 625 —> auch: Scheol; Totenkult; Totenreich Bundesbaal 349-351,357,359,458 —> auch: Baal, Baalsdienst...; Sichern Bundesbuch 8-17,98,109,111-112,116, 308-310,322-330,332-334,339 f., 345, 349,351,366,414,417-436,453,470, 487,499,533,644,651,777,911 f . —> auch: Eigenart der vorexilischen Rechtsbücher, literarische; Rechtsgeschichte, hebräische Bundesexekution gegen Benjamin 304 —> auch: casus foederis des Bundeskrieges; Gibea-Frevel Benjamins Bundesgott 41,45,50,72,102-104,107, 109,113,120,181,183,357,390,392,402, 404-406,423,425,433,435,458,464f., 468,489,527,545,547,576,606,649,660 —» auch: Berith, Berithkonzeption; Bund, Bundeskonzeption; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... ; Jahwe Bundesheerbann 301-304,343f., 384,394 —> auch: 'am hammilchamah; Bauernheer, Bauernheeraufgebot, Bauernheerbann; Eidgenossenheer; Orden, kriegerischer; Sollbestand des Bundesheerbanns;

Sachregister Wehrfähigkeit als Vorbedingung politischer Rechte Bundeskrieg 369,374 f., 854 —» auch: „Heiliger Krieg" Bundeskriegsverfassung 343 f., 384 —> auch: casus foederis des Bundeskrieges; „Heiliger Krieg"; Wehrverfassung, israelitische Bundeslade —» Lade Jahwes Bundes-Ordnung 126,418,426,432 f., 488 —> auch: Nebalah Bundesschlußriten 502 f. —» auch: Blutbesprengen des Altars; Bund, Bundeskonzeption; karah, karat berith; Mahlopfer; Zerstückelung des Opfertiers Bundesschlußverbot 580 f. Bundeszeremonie, sichemitische 350f., 369 —> auch: Alternativpredigt, deuteronomische; Ebal; Garizim; Sichern Burg, Burgvogt in Sichern 265 Bürger 260,263 —» auch: anaschim Bürgerpolis 7 —» auch: Polis; Polis-Verfassung Bürgerregister, nachexilisches 282 Bürokratie 7,20,86,115-117,131,163, 180,226,366,378,396,398,422,434,444, 520,528,546,585,591 -593,596,598, 601,606,609,634,652 f. —» auch: Leiturgiestaat, bürokratischer - zwischen dem Pharao und den ägyptischen Massen 585 —» auch: Aufstieg ägyptischer Plebejer in die Bürokratie; Heilsmittlerschaft des ägyptischen Pharao Bürokratentugend, chinesische 593 —> auch: Konfuzianismus Bürokratisierung 20,378,382 f., 396 —> auch: Leiturgiestaat, bürokratischer Buße im Judentum 816 f. Bußpsalmen, babylonische 586,605 f. - * auch: Religion, babylonische Byblos 253,257 f., 386,431,504,512,517f„ 912 —»auch: Phönizien Byssosweber 280 —» auch: Handwerker; Königshandwerker

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Calvinismus 29,31-33,661 —»auch: Prädestination, Prädestinationsdogma... Caritas, talmudische 823 —> auch: Karität, Karitätsgebote casus foederis des Bundeskrieges 369 —> auch: Bundeskrieg; Bundeskriegsverfassung; „Heiliger Krieg" Chabarah, Chabura 779 f., 790,825,836, 913 Chaber, Chaberim 206,209,346,781 f., 832,912 Chabiri 293,319,346,414f., 453,456,519, 930 —> auch: Geschichte, altorientalische; 'ibri; ilani als Götter der Chabiri; Sa Gaz Chabiri-Götter 456 —» auch: ilani als Götter der Chabiri Chaldäer 800 Chaosdrachen 184 f. —» auch: Behemot; Leviathan; Mythen, kosmogonische; Rahab; Schöpfung, Schöpfungsbericht...; Tiamat Charakter - der Halbnomaden, pazifistischer 313 f. —» auch: Hirtenpazifismus - Israels, demokratischer 548 —> auch: Bedeutung des demokratischen Charakters Israels für die Ethik; Eidgenossenschaft, hebräische Charisma, Charismatismus 18,45,48,5358,78,84-88,107f., 120f., 124,191 f., 200,214,226,252,256,262-266,271, 278,280,289,297 f., 303-305,360,362, 364,368 f., 375,378,380-386,391,399, 402,421,438f., 442,462,471,479 f., 482, 498,509,549,563,585,603,608,629,632, 642f., 645,658,750,752-754,756,764767,771,780,783,793-795,797-799, 821,824-829,913 —> auch: Amtscharisma; Berserker; Erbcharisma; Führer, charismatischer; Fürst, erbcharismatischer; Gegensatz von charismatischer Tyrannis und erbcharismatischem Patriziat; Held, charismatischer; Herrschaftslegitimation; Herrscherstellung, charismatische; Kriegsheld, charismatischer; Personalcharisma; Veralltäglichung des Charisma

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Sachregister

- als Fähigkeit rationalen Verstehens Jahwes 645 - der Auslegungskunst 793 - der Gesetzeskenntnis 793 - der Priester 780,783 - » auch: Erbcharisma - des Handwerkers 280,289 f., 462 —» auch: Berufsstolz der Handwerker; Handwerk als charismatische Kunst; Handwerker; Königshandwerker - des Königs 563 —> auch: Erbcharisma; Herrschaftslegitimation - des rabbinischen Lehrers 794 - des Wunders 54 f., 797 f. - durch Arkandisziplin 821 Chasidim 285,756,759,765 f., 777-779, 781,913 —» auch: Gemeinde der Chasidim Chasidim-ha-Rischonim Uli.,913 Chassidismus 795,824,828 —> auch: Sekte, chassidische Chattat 473 f., 489 f., 575,725,913 —» auch: Schuldopfer Cheber hajjehudim 346,790 —» auch: Chabarah, Chabura; Genossenschaft der Juden; rosh cheber hajjehudim Cheperi 457 cherdat Elohim 423 —> auch: Gottesschrecken Cherem 374 f., 440,543,580,585,722,913 —» auch: Bann, Banngebot, Bannrecht; „Heiliger Krieg" Cheta - » Hethiter Chiliasmus 683 —» auch: Eschatologie China 39,93,130,132,136,163,167,179, 212-213,219,221 f.,235,270,303,377f., 443 f., 476,525,536,563,593,652,665, 760,772,802,813,815 —> auch: Konfuzianismus chirbet Qumran —» Qumran Chokek 365,653 —» auch: Führer, charismatischer; Rechtsweisung Chokma 515,559,631,653 f., 914 —> auch: Literaturprodukte der Weisheit; Weisheit, hebräische Chokma-Lehrer 559 Choseh 391 f.,663 - 665,914 —» auch: Seher, Sehertum

Chrematismus 674 f. Christentum 27,33,37,39f.,54,56,69,83, 86 f., 89-93,99,120,122,128f., 130 f., 132-136,138-144,162f., 167,169,183, 210f., 217,242f., 427,509,519,558,570, 581,592,600,626,640,644,646,648,684, 692,702 f., 718,725,747 f., 752 - 755,760, 764,768- 770,772f., III,783,792, 806-SOS, 814,823,828,831,838,840, 843-846,855 f. —» auch: Ethik, christliche Christenverfolgung 845 Christologie 746 f. —» auch: Soteriologie Chronik, Chronikbücher, Chronistik 196, 256,273,280,282,299,418,469,723,727 chuk 365 f., 653 —> auch: Rechtsterminologie, hebräische chukat golam All, 914 Classis, panhopliefähige 277,383 Clientelstadtstaat des nachexilischen Jehud 282 Commensalität —» Kommensalität Confuzianismus —> Konfuzianismus Connubium —> Konnubium creatio ex nihilo —» Schöpfung aus dem Nichts dagath 572 —> auch: Kenntnis göttlicher Gebote dallim 2161,915 —> auch: Sozialkritik der Propheten Damaskus 154f., 157,337,344,385,655, 726 —» auch: Geschichte, altorientalische und israelitische; Reich, damaskenisches Dämonen, Dämonologie 84,180,224,248, 255,320,372,397,439,447,505,551,556, 641,662 f., 761, 764,766,786f., 798f., 801,813,820,826 Dämonenglaube, babylonischer 663 —» auch: Religion, babylonische Dan,Daniten 155f., 280,289,296,300f., 316,319,359,465,481 f., 485,489,495497,915 —» auch: Geschichte, israelitische; Lohnarbeiter, danitische; Priestergeschlecht, danitisches - als Räuberstamm 300 - als Ruderknechte 300 Danielbuch 131,447,455,559,673,747, 749,753,803,915

Sachregister —> auch: Apokalypsen, Apokalyptik, Apokalyptiker darma?astra, Dharmasastra 493 —* auch: Dharma; grihyasutra Dattelzucht 248 —> auch: Feigenanbau Daviderzählungen 370f.,512f. —» auch: Königsbücher; Samuelbücher, Samuellegende... Davididen, Davididendynastie, Davididensippe 17,54,192,201,282,357,388, 471,498,560,563,565 f., 624,687,689, 708,710,712,731,737,744,751 f., 939 —* auch: Daviderzählungen; Erbcharisma; Herrschaftslegitimation; Königtum Davids, davididisches, davidisches; Mischblut der Davididen; Stadtkönigtum, davidisches, judäisches David und Goliath-Erzählung 262,264, 319 f., 400,499,865,871 Debar, Debarim 111 f., 115 f., 366-368, 487,572,577 f., 586,600,629,653,680, 916 —»auch: Bundesbuch; Deuteronomium; fas; Rechtsgeschichte, hebräische; Rechtsterminologie, hebräische Deboralied, Deboraschlacht, Deborasieg, Deboratradition 104,169,183,190, 261 f., 269,271 -274,278,289,294, 298-302,304,314,316,318f., 329 f., 343 f., 348,356,358-360,363,365,370, 376,379 f., 397,400 f., 405 f., 411,415, 420,423,436,456,464,510f., 521,534, 537 —» auch: Bundeskrieg; casus foederis des Bundeskrieges; „Heiliger Krieg" Decemvirn 325 —» auch: Rechtsgeschichte, römische Deisidaimonie 674 Dekalog - , ethischer 8 f., 11 f., 19,41,58,98,109, 116,169,184-188,235,249 f., 349 f., 416 f., 462,507,533,546,569-577,586589,591,594,596,690,713f., 839,916f. —» auch: Ethik, dekalogische - , kultischer 533,570,573,575,587,713 f., 717 f., 916 f . —> auch: Festgebote - , sexueller 350,462f., 570,573,575,587, 916f. —» auch: Ethik, dekalogische Dekalogsünden 572

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—> auch: Ethik, dekalogische Delphi, Delphiorakel, Delphoi 42,157, 199,610,619,625,639,674,710 170f., —» auch: Amphiktyonie; Orakelstätte, hellenische; Religion, griechische Demagogie - , hellenische 611 - , prophetische 96,608-614,617,634, 668,673 f., 682,691,854 —> auch: Propheten als Demagogen Demokratie 260,283,398,548,608,621 —» auch: Bedeutung des demokratischen Charakters Israels für die Ethik; Fluch als demokatisches Machtmittel; Ideal, demokratisches; Mitwirkung des Volkes durch Akklamation, hellenische; Propheten als Träger demokratischer Ideale Demos —> Stadtdemos Demut 311,572,583,672 f., 739,803 Denken -Juristisches 831 f. - , konstruktiv-rationales 831 f. - , systematisches 833 —> auch: Schranken systematischen Denkens im Pharisäismus Dependenzstadt 259 —> auch: Kategorien von Ortschaften; Landstädte Derwischbanden 384 f. —> auch: Nabi, Nebijim Determinismus, astrologischer 524 f., 541, 800 —» auch: Astralgötter, Astralkulte...; Astrologie; Religion, babylonische Deuterojesaja 63f.,88,123f., 148,183, 188,243,446,525,566,568,607,645,663, 665 f., 686,708,736 f., 741 f., 749,752,754 —> auch: Exilsprophetie als Apotheose des Leidens; Gottesknecht, Gottesknechtslieder; Jesajabuch Deuteronomisten 464,499,690,754,918 -» auch: Alternativpredigt, deuteronomische; Redaktion, deuteronomische; Schule, deuteronomische Deuteronomium 16-20,55,85,98,109, 113 f., 116-118,125 f., 192,200 f., 206, 208,255,266,303,307-310,322, 330-338,340-342,345,349-351,358, 361 f., 366-368,402,406,426,434,445, 452 f., 468,474,481 f., 484,486,492,494, 498-500,520,523,534,541,547,564,

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Sachregister

574 f., 578-586,594 f., 600,603,623,628, 659,668 f., 678,680,684,688,690,694, 700,720,725,767,789,805,623, 918f. —» auch: Auffindungslegende des Deuteronomiums; Eigenart der vorexilischen Rechtsbücher, literarische; Gemeindegesetz, deuteronomisches; Gesetz des Deuteronomiums als literarisches Produkt von Priestern; Interpolation im Deuteronomium; Interpretation des Deuteronomiums, sozialhistorische; Kriegsgesetze, deuteronomische; Paränese des Deuteronomiums als Werk eines Thoralehrers; Rationalismus, deuteronomischer; Rechtsgeschichte, hebräische; Stadtstaatsgesetz; Theologenideologien und priesterliche Machtinteressen im Deuteronomium; Utopismus, deuteronomischer Deuterosacharja 734f., 744,752,754 —» auch: Sacharjabuch; Spätlingsprophetie Deutung - der Sendung des Nazareners 691 —» auch: Evangelium, Evangelien - des Gotteswortes im Prophetenspruch 636-640,645 —> auch: Prophetenspruch; Unterscheidung von Gottes- und Prophetenrede im Prophetenspruch Dharma 726,426 —> auch: Differenz von hebräischem Recht und Tao, Dharma Dharmasastra —» darma?astra, Dharmasastra Dialektik von Aufklärungsprozessen 135 Diasporajudentum 725 —» auch: Gemeinde, alexandrinische; Juden, ägyptische und babylonische Diatheke 348,920 —» auch: Berith, Berithkonzeption; Bund, Bundeskonzeption Didache 753 Diebstahl —» Einbruchsdelikt Differenz - von hebräischem Recht und Tao, Dharma 426 —> auch: Dharma; Jahwe kein Gott der ewigen Naturordnung; Tao - von sittlicher Vorschrift und rechtlichem Gebot 309 Dionysos 106,434,503,920 —* auch: Religion, griechische

Divination 475 f., 800,920 —» auch: Erforschung des göttlichen Willens - , babylonische 800 —» auch: Leberschau; Vogelflugbeobachtung, Vogelschau Dodona 610 —> auch: Orakelstätte, hellenische Domestikation der Massen, priesterliche 551 Dörfer - als politische Dependenzen 258 f. —» auch: Kategorien von Ortschaften - , israelitische 259 —» auch: zerim Dornbuschepiphanie, mosaische 359,409, 549 —» auch: Epiphanie; Jahwe als „ich bin, der ich bin" Dualismus - , persischer, zarathustrischer 224,663 —» auch: Religion, persische; Zarathustrismus - von Amhaarez und Chaber 137 —> auch: Amhaarez, 1'lamme ha arez, amme haarezoth; Chaber, Chaberim; Stadt-Land-Gegensatz, sozialer - von Bauern und Hirten 6-8,47, 78, 109-111,299-301,304,306 f., 316-318, 333 —» auch: Bauern, Bauerntum; Gegensatz von Bauern und Viehzüchtern; Hirten, Hirtensippen...; Übergang vom Fellachentum zum Nomadentum und von der Kleinviehzucht zum seßhaften Ackerbau - von Bauern und Städtern 6-13,68, 77 f., 102,107,109-111,118,127f., 269 f., 278,284,288,293,306 f., 316-319,322, 333,335-337,358,720 —» auch: Bauern, Bauerntum; Revolten gegen das Königtum; Stadt, städtisch; Stadt-Land-Gegensatz, sozialer; Übergang vom Ackerbau zur Stadtsässigkeit - von Binnen- und Außenmoral 37,80, 122-124,127f., 241,313,700-702 —» auch: Außenmoral; Binnenmoral; Einfluß der Pariavolksethik auf die Außenmoral der Juden; Ethik - von Geist und Leib 806f., 821 —» auch: Anthropologie, hellenistische

Sachregister - von Geist und Materie 806 f. - von Küstenstadt- und Binnenlandkultur 99 - von Massen- und Virtuosenreligiosität 581 - von Stadt- und Landjudentum 60,66, 127,200,205 f., 209,285,720 £, 724, 728f.,789,790 —» auch: Stadt-Land-Gegensatz, sozialer Dynastiegötter 517 —» auch: Assur; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe niemals ein Dynastiegott; Marduk; Nebo Ea 409,559,561,921 —» auch: Religion, babylonische Ebal 155f.,208,350,921 —» auch: Garizim; Sichern 'Ebed Jahwe 446,736,740,921 —> auch: Gottesknecht, Gottesknechtslieder Ebioniten —> Judenchristen ebjon, ebjonim 275,307,326,700,738,921 —» auch: Armenfrömmigkeit, Armentheologie; dallim; Psalmenfrömmigkeit, Psalmenreligiosität ebjonej 'am 326,921 —»auch: Mannschaft, wehrhafte Ecloge Vergils, vierte 676 —» auch: „Goldenes Zeitalter"; Zukunftsreich Edom, Edomiter 15,196,259,271,295 f., 298 f., 313,317,356,359,387,411,518, 626,651,694-696,698 f., 730,734,921 f., 939 —* auch: Geschichte, israelitische; Seir Ehe —» Kauf-; Levirats-; Mischehe Ehebruchsordal 475 —> auch: Eherecht, jüdisches Eherecht, jüdisches 194,274,342,505, 508,697,786,811 —* auch: Ehebruchsordal; Hypergamie; Incest, Incestverbot; Konnubium; Leviratsehe; Sexualethik, Sexualität Ehre, Ehrenstellung - , beduinische 254 - , davidische 708 - der ägyptischen Götter 520 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Religion, ägyptische - der treu Gebliebenen 731,746

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- der Weltmission 741,746 - des israelitischen Gottes 672 f. —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe -, prophetische 385 - , rabbinische 828 Eidesverbot —» Verwerfung des Eides, essenische Eidgenossen, Eidgenossenschaft, Schweizer 237,347 —> auch: Bauernbund der Schweizer; Urkantone, Schweizer Eidgenossenheer 382-384 —» auch: 'am hammilchamah; Bauernheer, Bauernheeraufgebot...; Bundesheerbann; Eidgenossenschaft, hebräische; Sollbestand des Bundesheerbanns; Wehrfähigkeit als Vorbedingung politischer Rechte; Wehrverfassung, israelitische Eidgenossenschaft, hebräische 44,61,83, 90,94f., 98-102,106f., 109f., 118f., 125, 155,214f., 219,223,232,234,237,246, 269,274,279,347,357 f., 382-384,396 f., 399 f., 410,413,415,434,493,543,548, 573,610 f., 651 f., 663,077,837,552,854 —» auch: Bauernfreiheit; Bauernstämme; Eidgenossenheer; Gemeinfreiheit der Israeliten Eifer, Eifersucht - Gottes 408-409,433,540,580,651 - Jahwes 408 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe als eifernder, eifersüchtiger Gott; kin'ah Jahwes Eigenart der vorexilischen Rechtsbücher, literarische 361 f. —»auch: Bundesbuch; Deuteronomium Eigenkirche 202,469 Einbruchsdelikt 323 Einfluß - der babylonischen Exulanten, nachexilischer 719f.,724f.,728f. - der Pariavolksethik auf die Außenmoral der Juden 313 —» auch: Außenmoral; Dualismus von Binnen- und Außenmoral; Ethik - in Juda, persischer 23 -26,42,59,65,78, 80,89,126,171,198 -201,207,225,237, 710-712,723 —» auch: Gerichtsbarkeit der persischen Statthalter; Geschichte, altorientalische; Kyros-Edikt; Perser, Persien

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Sachregister

- in Palästina, ägyptischer 244 —> auch: Geschichte, altorientalische - in Palästina, mesopotamischer 244 —> auch: Geschichte, altorientalische Eingeweideschau 491 —» auch: Divination, babylonische Einkünfte aus Handelsgewinsten 269 Eisenarbeiter 290 —» auch: Handwerker; Königshandwerker; Schmiede Ekklesia 611,674,824 Ekstase, Ekstatik 56,61,83,107,118, 120-123,214,375-381,383-388,390, 392 f., 398,418,421,446,477,490 f., 509 f., 522,528,545,552,608,612,625, 6 3 2 - 6 4 5 , 6 5 6 f., 664 f., 667 f., 675,730 f., 743,750-754,801,854,922 —» auch: Baalsekstatik; Berserker; Gottbesessenheit, nordisraelitische; Kriegerekstase; Massenekstase El, Elim 4 0 9 , 4 5 4 - 4 5 6 , 4 9 5 , 5 7 0 , 9 2 2 - als Gott der Nomadenstämme 456 El Eljon 454 - 455,922 Elephantine 409,779,724,922 - 923 Elephantine-Papyri —»Assuan-Papyri Eliden 3 6 3 , 4 1 0 , 4 1 7 , 4 6 7 , 4 7 1 , 4 7 8 , 4 9 4 496,621,923 —> auch: Priestergeschlecht, elidisches; Silo Elohim 3 3 0 , 3 6 6 , 3 7 0 , 4 2 3 , 4 3 4 , 4 5 3 - 4 5 5 , 457,532 f., 572,923 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe Elohist 3 1 4 , 3 5 0 , 4 0 7 , 4 0 9 , 5 3 0 - 5 4 0 , 5 5 2 , 583f., 600,696,718,923,966 - 970 —> auch: Pentateuchforschung; Quellenkritik des Pentateuch; Redaktion, elohistische; Spiritualisierungstendenzen im Pentateuch El Schaddaj 409,455 f., 495,980 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Priestergesetz, Priesterkodex, Priesterschrift; Redaktion, priesterliche Elterngebot 572,588 f. —» auch: Dekalog, ethischer; Ethik, dekalogische Emanzipation - vom Judentum, christliche 243 - vom Priestertum, pharisäische 783 f. - von der Absonderung des Judentums, christliche 243 - von Jerusalem, nordisraelitische 465

Emendation der Quellen des Alten Testaments 240 —» auch: Pentateuchforschung; Quellenkritik des Pentateuch Enaksöhne 456 Endhoffnungen der Propheten 6 8 2 - 6 8 9 —» auch: Eschatologie Engel Jahwes 734,923 —» auch: Angelologie; Gottesboten; Jahwe Enlil 464,559 —» auch: Religion, babylonische; Sturmgott Entblößung —» Perhorreszierung der Entblößung, Nacktheitjüdische; Schamlosigkeit, orgiastische, sexuelle; Sexualethik, Sexualität Enthaltungspflicht, rein rituelle 452 —» auch: Unterscheidungspflichten, konfessionelle Entmilitarisierung - der Bauernschaft 383 f., 396 f., 503,520, 530,562,583,694 —» auch: Selbstequipierung; Wehrverfassung, israelitische - der frommen Juden 718 - der Hirten und Kleinviehzüchter 306 f., 397 - » auch: Hirtenpazifismus; Pazifismus der Erzväter - der Kriegsprophetie 384,396,398 f. Entrückung Elias 395 Entscheidung des Rechts an der Mutter 326 Entsühnung —» Sühnopfer Entwicklung des Judentums vom politischen zum konfessionellen Verband 691 —» auch: Gemeindebildung, jüdische; Konfessionsverband, jüdischer Entwicklungsbegriff —» Verhältnis von Normbegriff und Entwicklungsbegriff Entwicklungsschema Wellhausens 239 —» auch: Entwicklungstheorie der Religionsgeschichte; Erklärung historischer Zusammenhänge, epigenetische; Geschichtskonstruktion, entwicklungslogische; Kriegslager als Wiege der israelitischen Nation; MeyerWellhausen-Kontroverse Entwicklungstheorie der Religionsgeschichte 2 3 5 - 2 3 7

Sachregister —> auch: Entwicklungsschema Wellhausens; Geschichtskonstruktion, entwicklungslogische Entzauberung, Entzauberungsprozeß 101,134 f., 136,244 Enuma Elisch 556 auch: Marduk; Mythen, babylonische; Religion, babylonische; Schöpfung, Schöpfungsbericht... ; Tiamat; Ursage, babylonische Ephod 320,398,462 f., 923 Ephraim 155,286,297,299,314,316£, 351,359,383,409,417,481,495,502,923 —> auch: Geschichte, israelitische; Josephstamm Epiphanie 300,391,393,395,409,427, 453,455,464,537,538,555,635,825 —> auch: Dornbuschepiphanie, mosaische Erbboden 260,341 —> auch: Bodenrecht, israelitisches; Retraktatsanspruch; Verkauf von Grund und Boden Erbcharisma 115,138,200f.,252f., 262266,274,471,479 f., 482,563,783 —> auch: Charisma der Priester; Herrschaftslegitimation; Stadtmagistratur als charismatischer Dauervollzug Erbrecht, hebräisches 192f., 331 f., 341 —> auch: Altenteil; Erbtöchtergesetz; Erstgeburt; Vorzugserbe Erbschuld der Väter 733 —» auch: Haftung für die Vorfahren Erbsünde 585,669,808 —» auch: Sündenfall, Sündenfallerzählung; Urgeschichte; Verderbtheit, kreatürliche Erbtöchtergesetz 342-344 —> auch: Erbrecht, hebräisches Erdgott —> Götter, Gottheiten, chthonische Erfolgshaftung 323f. —> auch: actio de pauperie; Verschuldenshaftung Erforschung des göttlichen Willens 474476,489-493 —> auch: Divination Erkenntnis von Gut und Böse 188,547 f., 585 —» auch: Baum der Erkenntnis; Paradies, Paradieserzählung; Urgeschichte Erklärung historischer Zusammenhänge, epigenetische 236-237

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—» auch: Meyer-Wellhausen-Kontroverse Erlaßjahr, Erlaßjahrgesetz, Erlaßjahrpflicht 309f., 333-335,575 —> auch: Brachejahr, Brachejahrgesetze; Freilassungsjahr; Karität, Karitätsgebote; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches; Sabbatjahr Erlösung,Erlösungsreligion 27, 77,81f., 123,162,164f., 242f., 418,666,745,748, 805,840,924 Erlösungskonventikel, gnostische 524 Ermöglichung des Fortbestandes der Jahwegemeinschaft im Exil 691 —» auch: Exil, Exilszeit, babylonische Eroberungspolitik der Großmächte 607 —» auch: Geschichte, altorientalische Erotik der gibborim 546 —> auch: gibbor, gibborim, gibbore chail; Sexualethik, Sexualität Erregung der Propheten, postekstatische 638 Erscheinung Jahwes von Angesicht zu Angesicht 549 —> auch: Epiphanie Erstaunen über den Gang der Welt 529 Erstes Vatikanisches Konzil 142 Erstgeburt 312 —> auch: Erbrecht, hebräisches; Jakobstrug Erwerbstrieb 622 Erwerbswirtschaft, rationale 701 —» auch: Wirtschaft, europäisch-neuzeitliche Erzählung - der drei Männer in Mamre 455 —» auch: Abrahamsgeschichten, Abrahamslegenden...; Erzvater, Erzväter; Erzvätererzählungen, Erzväterlegenden - vom Aufruhr der Korachiten 694 —» auch: bne Korah; Korachiten - vom Jakobskampf am Jabbok 312, 314 f., 456 —» auch: Erzvater, Erzväter; Erzvätererzählungen, Erzväterlegenden; JakobErzählungen - vom Turmbau zu Babel 537,540 —> auch: Urgeschichte - von Abrahams Berufung 545 —> auch: Abrahamsgeschichten, Abrahamslegenden... - von Abrahams Sohnesverheißung 545

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Sachregister

—> auch: Abraham-Bund; Abrahamsgeschichten, Abrahamslegenden... - von David und Goliath —> David und Goliath-Erzählung - von der Opferung Isaaks 538 - von Jesebel und Athalya 196 - von Sichern und Dina 291,315,481,508 —> auch: bne Chamor; Sichern Erzählungen von den Sehern der Vorzeit 513 —» auch: Redaktion der Erzählungen von den Sehern der Vorzeit, vordeuteronomische Erzbergbau, judäischer 331 Erzvater, Erzväter 192,292,306,311-314, 316,347,397,409,412,414£, 432,439, 456,518,533-535,538,553,584,668, 703,738,854 —» auch: Ethik der Erzväter; Erzväterethik; Verkehrsethik der Erzväter Erzväter-Bund 353 —> auch: Abraham-Bund; Bund, Bundeskonzeption Erzvätererzählungen, Erzväterlegenden 306,311,313 f., 341,344,356,372, 397,414,456,514,533-535,537 f., 552, 559,698 —> auch: Erzvater, Erzväter; Erzväterethik; Ethik der Erzväter; Verkehrsethik der Erzväter Erzväterethik 234,311 f., 429,647,695, 703 f. —» auch: Ethik der Erzväter; gerim in der Erzväterethik; Verkehrsethik der Erzväter Erzvätergott 311,538,698 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Hirtenfrömmigkeit Eschatologie 62f., 70,96,118,122,128, 172f., 184,224,232,234,251,348,561 565,568,607,669 f., 676 f., 681,684 f., 736,745,751,803 f.,934 —> auch: Endhoffnungen der Propheten Esoterik 123,139,243,446 f., 449,491,493, 548,565,585,594,648,663,667,681,686, 800,803 - der ägyptischen Priester, theologische 585 - , naturmythische 557 Esrabuch, Esra-Annalen 208,722 - * auch: Chronik, Chronikbücher, Chronistik; Gesetz des Gottes des Himmels

Essener, Essenismus 137f., 140,142,243, 764,817 - 825,833,924 —» auch: Geheimlehre, essenische; Sekte, essenische Estherbuch 814 —» auch: Racheschwelgen im Buch Esther Ethik 37,46f.,49,52,58f., 77, 79f.,82f., 89-96,110,115,117,122,124,126,131 136,139,144,165,181,234 f., 239,242, 310,316,417,440,505,521,547 f., 554, 559,568-572,576,579,582,586 f., 591, 593-595,600f., 604,607,621,647,652f., 671,689,692,695,701-703,726,738, 746, 759f., 764,767,777,799,807,814f., 824,839 f., 842,855 —> auch: Alltags ; Armen-; Außeralltags-; Brüderlichkeitsethik; Dualismus von Binnen- und Außenmoral; Gesinnung als Spezifikum einer Ethik; Gesinnungs-; Karitäts-; Kauffahrer-; Kleinbürgerethik; Moral des do-ut-des; Nachbarschaftsethik; Nationalökonomie, ethische; Sexual-; Sozialethik, israelitische, jüdische;Tier-; Verkehrs-; Wirtschaftsethik - , ägyptische 115,131,133,135,235,441, 586-600,603,692 —» auch: Religion, ägyptische; Schreiberethik, ägyptische; Wirtschaftsethik, ägyptische - , buddhistische 595 f. —> auch: Buddhismus -christliche 740,570,600,824 —> auch: Christentum; Karitätsethik Ägyptens als Vorwegnahme christlicher Karitätsethik; Wirtschaftsethik, puritanische -dekalogische 569,591,647,690 —» auch: Dekalog, ethischer; Dekalog, sexueller; Sünde, dekalogische - der Bergpredigt 653,746 —» auch: Antithesen der Bergpredigt; Bergpredigt; Pazifismus - der Eidgenossenschaft 548 —» auch: Bedeutung des demokratischen Charakters Israels für die Ethik - der Erzählungen des Hexateuch, paradigmatische 533 - der Erzväter 234,311 f., 429,647,695, 703 f.

Sachregister - * auch: Erzväterethik; Verkehrsethik der Erzväter der Propheten, utopische 547 des Exils, hebräische 600 —» auch: Exil, Exilszeit, babylonische des innerweltlichen Handelns, religiöse 242 —> auch: Askese, innerweltliche des Nichtwiderstandes 745 f. —» auch: Antithesen der Bergpredigt; Pazifismus , europäische 242 —» auch: Wirtschaftsethik, neuzeitliche , hellenische 133,617,644 —» auch: Religion, griechische; Wirtschaftsethik, hellenische , homerische 647 , indische 235 —» auch: Hinduismus , jainistische 235,595 f. konfuzianische 593 —» auch: Konfuzianismus , levitische 40-61,77-82,115-117, 488-494,574,578-606 —> auch: Levi, Leviten; Rationalisierung, Rationalität der hebräischen Ethik; Sittlichkeit, israelitische , magische 19,48-52,58,64f., 76f.,82f., 87,113,115,135f., 547,551,565, 585-600,605 f. —> auch: Religion, ägyptische mesopotamische 115,131,135 —» auch: Religion, babylonische mosaische 235,567 .pharisäische 139 f., 808-817 —» auch: Pharisäer, Pharisäertum; Schranken systematischen Denkens im Pharisäismus , plebejische 546 f., 601 f. —» auch: Bauernethik; Pariavolksethik; Plebejer, Plebs , prophetische 77f.,82 -86,88,122-124, 127,546 f., 565,571 f., 649-675 —> auch: Bindung der Propheten an die Jahwe-Gebote , rabbinisch-talmudische 809-817,823f. —> auch: Rabbinen, Rabbinismus; Ritualisierung der jüdischen Religion im Gegensatz zu gesinnungsethischer Sublimierung; Sittlichkeit, jüdische , rationale 242

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—> auch: Rationalisierung, Rationalität der hebräischen Ethik - , spätjüdische 701 f. - , vorderasiatische 242 - , zarathustrische 131,235,815 —> auch: Religion, persische Ethisierung - der Opfer 124,514 - in der Jahwe-Religion 40f. ,44-52,61, 72,76-79,83,87f., 117f., 178-188,557, 565 —» auch: Mythenrezeption, ethisierende Ethnographie 237 —» auch: Evolutionismus, ethnographischer Eucharistie 783 —» auch: Abendmahl Jesu Eudämonismus —» Lebensgenuß als Ziel allen Strebens Eunuchen 267 Euphrat 7,245 f., 248,407,617,646 Europa, europäisch —» Ethik, europäische; Okzident; Wirtschaft, europäischmittelalterliche und neuzeitliche Eva 508,558,808,859,878 —» auch: Adam; Paradies, Paradieserzählung Evangelium, Evangelien 282,507,514, 600,639,645,680,793,814,823,830,833, 845 —» auch: Deutung der Sendung des Nazareners; Zeichenforderung in den Evangelien Evolutionismus - , ethnographischer 237 f., 925 —» auch: Ethnographie - , immanenter 235 f. - * auch: Geschichtskonstruktion, entwicklungslogische Exil, Exilszeit, babylonische 20,23-25, 34,43,67,80,91,113,118,123,148,170, 183 f., 188,194 f., 197,199-204,207-209, 243,269,275,277,280 £, 283,286,288, 306,310,315,331,335,337-339,355, 373 f., 401,403,407 f., 411,423,427,430, 451 f., 459,473,494 f., 499 t , 515, 524-526,529-532,539,553,556,560, 566,568,577,579,581,601,607,609,617, 622 f., 627,629,645,649,655,659,663, 671,676,682,685 f., 688,692-694,696, 698,705-708,710,712,716 t , 719,721,

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Sachregister

725,727-730,732,734,736,739-741, 748,750,925,941 —> auch: Ermöglichung des Fortbestandes der Jahwegemeinschaft im Exil; Repression im babylonischen Exil Exilsprophetie als Apotheose des Leidens 736 —» auch: Deuterojesaja; Gottesknecht, Gottesknechtslieder; Theodizee, Theodizeefrage Existenzen, katalinarische 305 —> auch: anaschim rekim; Klasse, politisch rechtlose; pichasim, pohasim Exodus, Exodusbuch 338 —» auch: Auszug aus Ägypten Exorzismus 797 —» auch: Wortzauber Expansion, israelitische 471 —» auch: Geschichte, israelitische Expansionspolitik - , ägyptische 245,607 —» auch: Ägypten, Ägypter; Geschichte, altorientalische; Großmachtpolitik - , assyrische 607 —> auch: Assyrer, Assyrien; Geschichte, altorientalische; Militärmacht der Assyrer Experiment Echnatons 182 —» auch: Reform Echnatons; Religion, ägyptische Exulanten, ägyptische und babylonische 720 f., 724 f. —> auch: Einfluß der babylonischen Exulanten, nachexilischer; Exil, Exilszeit, babylonische 'ezah 631,925 —» auch: Chokma; Weisheit Ezechielbuch —> Hesekielbuch Fachleute -, exegetische 583,456,693,711 -, philologische 240,737 Falschzeugnis, Falschzeugnisverbot 186, 589 —> auch: Dekalog, ethischer; Ethik, dekalogische; Meineid Familie 253 f., 260 f., 281 f., 814 f. —» auch: beth aboth; Hauswirtschaft; Oikenwirtschaft; Vaterhaus - , hofadelige 705 —> auch: Königtum; Patrizierfamilien, Patriziersippen, stadtsässige

- , hohepriesterliche 713 -königliche 610,687 —» auch: Davididen, Davididendynastie... Familienfest 501 —»auch: Sippenfest; Sippenkult Familienhaupt 251 f., 262-264,283,290, 437,444 —» auch: Älteste, israelitische; sekenim; Sippenhaupt fas 579,925 —» auch: Debar, Debarim; ius Fasten 734f.,816,839 —» auch: Institutionen im Judentum, asketische Fatalismus 541,544,678 f., 732 —> auch: Determinismus, astrologischer; Heimarmene; Moira; Peripetie vom Unheil zum Heil, prophetische; Schicksal, Schicksalsglaube; Zurückweisung des Fatalismus, prophetische „Fehlen eines hierokratischen Charakters des Königtums" in Israel 398 —»auch: Herrschaftslegitimation; Königtum Davids, davididisches, davidisches und der Omriden; Vertrag als Herrschaftslegitimation des Königs Fehlen soteriologischer Motive zur ethischen Rationalisierung ökonomischer Außenbeziehungen im Judentum 704 —» auch: Wirtschaftsethik, jüdische Feigenanbau 248,251,253 —»auch: Dattelzucht Feindesliebe 525,824 —> auch: Bergpredigt; Ethik der Bergpredigt Feld 12,258,303,312,358,399,640 —» auch: Acker, Äcker, Ackerbaukrume; Feldgemeinschaft; sadeh Feldgemeinschaft 272 f., 310,925 —» auch: Feld; Gemeineigentum, Gemeinwirtschaft Feldkaplanschaft, magische 386 —» auch: Königsnebijim, Königspropheten... Fernhandel 269 f. —> auch: Handel Fest der ungesäuerten Brote —> Dekalog, kultischer; Mazzotfest; Passah, Passahmahl Festgebote 570

Sachregister —» auch: Dekalog, kultischer; Festordnung; Mazzotfest Festordnung 325,471 —» auch: Festgebote; Mazzotfest; Passah, Passahmahl Filialgemeinden, internationale 728 —» auch: Zentralgemeinde in Jerusalem Fluch, Fluchrecht 193,255,261,265,290, 295,316,331 f., 341,350-352,360 f., 370, 380,387,412,426,475,484,496,506, 533 f., 537,541,543,547,570,575,588 f., 597,600,603,608 f., 611,614,616 f., 621 f., 625,637,639,641,646,652,675, 678,690,693,711,756,805,811,815,834 - als demokratisches Machtmittel 597 —» auch: Bedeutung des demokratischen Charakters Israels für die Ethik; Demokratie Flugblatt, Flugschrift, prophetische 613 —> auch: Propheten als Pamphletisten foedus aequum/iniquum 348,925f. —> auch: Berith, Berithkonzeption; Bund, Bundeskonzeption foedus icere 349,926 —> auch: karah, karat berith Forschung - , ägyptologische 238 - , alttestamentliche 234-240 auch: Kommentare zum Alten Testament; Mose-Forschung; Pentateuchforschung; Prophetenforschung; Quellenkritik des Pentateuch; Reaktion gegen extreme Skepsis in der alttestamentlichen Wissenschaft; „Religionsgeschichtliche Schule"; Verständnis der Bibel, historisches - , assyriologische 237 f. - , empirische 235 f., 239 f. - j ü d i s c h e 234f. —» auch: Wissenschaft des Judentums - , philologische 240,737 -soziologische 235,241,394 Fortführung der Nordisraeliten, assyrische 194 f., 712 —> auch: Geschichte, israelitische Fragestellung - , alttestamentliche 235,239 —» auch: Forschung, alttestamentliche - der Hellenen 617 -soziologische 241,394

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Freiheitskämpfe des altisraelitischen Bundes 191 —» auch: Deboralied, Deboraschlacht...; „Heiliger Krieg" Freilassungsjahr 340 —> auch: Erlaßjahr, Erlaßjahrgesetz...; Gnadenjahr; Karität, Karitätsgebote; Sabbatjahr; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Freiwilligkeit der Kriegsgefolgschaft 252, 255,297,303 —» auch: Wehrverfassung, israelitische Fremder,Fremdenrecht 34,42,59f.,67, 101,126,170,193-191,199,205,252, 263,268,285-291,329,341,374,414, 520,583,632,692-701,713,717,727, 836 f. —> auch: Gastrecht; Gastschutzverhältnis; ger, gerim; Karität, Karitätsgebote; Kommensalität; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Fremdbürtigkeit 264,267,289 f. —> auch: Fremdstämmigkeit Fremdenfeindschaft 695 f. Fremdenherrschaft 289,618 f. Fremdsippen 727 —» auch: Sippen Fremdstämmigkeit 304,710,834 —» auch: Fremder, Fremdenrecht; Fremdbürtigkeit Fremdvölker, Fremdvölkerorakel 430, 502,697 f., 707,728,809 Freund 346 „Freunde des Königs" 382 —> auch: re'eh hamelech Friedensfürst 563,676 -» auch: Eschatologie; Heiland, Heilandsreligiosität...; Immanuel; Messias; Zukunftserwartungen, prophetische Friedenshoffnungen, volkstümliche 191, 562 Friedensreich 626,676,683 Frömmigkeit der Literaten 553 —> auch: Glaube, Glaubenskonzeption - , persönliche 585 f. - , plebejische 273,585 f. Fronden 259,265,318,382-384,399 f., 402,414,498,705,796 —> auch: Königsfronden Frondienst, Fronpflicht 7,291,301,333, 384,399,404,596,926 —» auch: Leiturgiepflicht

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Sachregister

Fron-Erlaßjahr 310 —» auch: Erlaßjahr, Erlaßjahrgesetz...; Sabbatjahr Fronfreiheit 318 Fronkönigtum 384,467,498,584,622,643 —> auch: Königsfronden; Königtum Salomos; Leiturgieorganisation, salomonische Fronstaat -ägyptischer 247,414,519f. —> auch: Leiturgiestaat, bürokratischer - , israelitischer, salomonischer 512 f., 529f., 553,578,624 Fruchtbarkeitsgötter —> Vegetationsgötter Fruchtbarkeitszauber, homöopathischer 504,509 f. —» auch: Ackerbaukult; Begattung auf dem Acker; Orgie, homöopathische Frühkapitalismus 244 —» auch: Geschäftsform, frühkapitalistische; Kapitalismus; Wirtschaft, europäisch-neuzeitliche Führer, charismatischer 266,278,297, 304 f., 360,368,384,386,421,436,563 - * auch: Berserker; Charisma, Charismatismus; Herrschaftslegitimation; Richter, Richterbuch Fünfzigerschaften 302 —» auch: Wehrverfassung, israelitische Funktionsgott, Funktionsgötter 51,72,95, 103-106,183,351,425,435,457 f., 527 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... Fürbitte, prophetische 646 f. Fürst 258,263,267,275 f., 297,329,358, 364,374,401,469 f., 483,499,528,577, 588,669,704,708 f., 711 —> auch: Bauernfürsten; Nasi; Priester-; Stadt-; Vasallenfürsten - , ägyptischer 596,599 —> auch: Ägypten, Ägypter - als Gabenspender 401 —»auch: nadib - auf dem Esel reitender 396,498,563 - , erbcharismatischer 252,265,381,498 —» auch: Charisma, Charismatismus homerischer 264 - , ideal pazifistischer 365 - , messianischer 265 —» auch: Heiland, Heilandsreligiosität...; Messias - , rituell korrekter 724

Fürstensippen 262 f. —» auch: Sippen Gabe-Opfer 471 f. Gad 301,359,390 —» auch: Geschichte, israelitische; Glücksgott Galiläa 43,66,205,209,294,310,389,529, 602,780,783,789f., 835 —> auch: Amhaarez, l' lamme ha arez, amme haarezoth; Zentrum und Peripherie in antiker Kulturgeschichte Garizim 155f., 207-209,350,456,926 —> auch: Ebal; Sichern Garnison 254 - , ägyptische 251,256,258,275 —> auch: Ägypten, Ägypter; AmarnaBriefe... - , judäische 256 —> auch: Wehrverfassung, israelitische Gasthandwerker 279 —» auch: Beduinen, Beduinenstämme...; Gastsippen von Handwerkern, Musikern, Tagelöhnern; Handwerker; Keniter; Schmiede Gastrecht 252,254,286,311,386,418,713, 717,836 —» auch: Fremder, Fremdenrecht Gastschutzverhältnis 287 —»auch: Gastrecht Gastsippen, Gaststämme, Gastvolk 36, 103,106,111,126,139, 41 f.,57,66f., 98f., 176,193,241,279 f., 290-292,313,321, 354,482 f., 514,694f.,701,704f.,725, 791,835 f., 853,926 —» auch: Fremder, Fremdenrecht; Gasthandwerker; Pariavolk - von Handwerkern, Musikern, Tagelöhnern 321 —» auch: Handwerker; Gasthandwerker; Musiker, Musikanten; Tagelöhner Gaststämme, rituell geschiedene 291 Gastvölkerorganisation 444 Gaufürst 274,677 —» auch: Fürst Gaufürstenideal 653 Gebetsherr, indischer 458 —»auch: Hinduismus Gebot der rituellen Einheitlichkeit des Volkes 695 Gebote, rituelle 237,433,493,548,629, 711,715 f.,421 f. —» auch: Dekalog, kultischer

Sachregister Gebundenheit, rituelle 703 —> auch: Schranken der ökonomischen Rationalisierung, jüdische Geburtsaristokratie 791 —> auch: Blutsaristokratie; Gegensatz von Geburts- und Bildungsaristokratie Gedah 365,369 —» auch: Gemeindebildung, jüdische Gefolgschaft —> auch: Freiwilligkeit der Kriegsgefolgschaft - Davids 305 f., 319 f., 370 f., 381 - des Matthatias 284 - Gideons - , himmlische 456 —> auch: bne Elohim; Hofstaat, himmlischer; Göttersöhne - Moses 4 7 9 - 4 8 0 —» auch: Levi, Leviten - , persönliche 2 5 3 - 2 5 5 , 2 6 4 f., 284,304, 320 Gefolgschaftskrieg 303 f., 926 Gefolgschaftspietät 304 —» auch: Herrschaftslegitimation Gegenprophetie 641 f., 798 f. —» auch: Kriterien prophetischen Wahrheitsanspruchs Gegensatz - von Bauern und Jägern in der Jakobssage 312 —> auch: Jakob-Erzählungen - von Bauern und Viehzüchtern 317 f. —* auch: Bauern, Bauerntum; Dualismus von Bauern und Hirten; Hirten, Hirtensippen... - von charismatischer Tyrannis und erbcharismatischem Patriziat 265 f. —» auch: Charisma, Charismatismus; Herrschaftslegitimation - von Geburts- und Bildungsaristokratie 791 —» auch: Bildungsaristokratie; Geburtsaristokratie Gegensätze - der ökonomischen und sozialen Strukturen in Palästina 2 5 1 - 3 4 4 - im nachexilischen Judentum, soziale 7 2 0 - 7 2 2 , 7 5 6 f. Geheimlehre - babylonischer Priester 524 —> auch: Astrologie; Manipulationen mit heiligen Zahlen und Weltperioden; Religion, babylonische;

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Spekulationen mit heiligen Zahlen und Weltperioden - e s s e n i s c h e 8 2 0 - 822,824 —» auch: Essener, Essenismus Geist - des Kapitalismus 7 0 0 - 704 —» auch: Kapitalismus; Wirtschaft, europäisch-neuzeitliche - des Pharisäismus 792 f., 832,846 —» auch: Pharisäer, Pharisäertum - Gottes, Jahwes 280,376,380,392,401, 645,751,825 - 828,855 —> auch: Gemeinde als Träger des Geistes; pneuma; ruach Jahwes; „Volk im Lande" als Träger des Geistes - Gottes als dämonisch-übermenschliche Kraft 421 —> auch: ruach Jahwes Geisteskultur, hellenische 244 Geistgaben, christliche 844 Geistigkeit des Hellenentums, priesterfreie 199 Geistmensch 645 —» auch: isch haruach Gelddarlehen 325 Gelddepot 325 Geld- und Pfandwucher der Juden im Mittelalter und in der Moderne 336 —» auch: Geldverleih, jüdischer; Verheißung über das Geldleihen; Wirtschaft, europäisch-mittelalterliche; Wirtschaftsethik, jüdische Geldverleih, jüdischer 34,70,89,329,583 —> auch: Verheißung über das Geldleihen; Wirtschaft, europäisch-mittelalterliche; Wirtschaftsethik, jüdische Geldwirtschaft 8,20,22,34,325,598,707 —» auch: Sozialhärten aufgrund des Übergangs zur Geldwirtschaft Geleitgeldverdienst, beduinischer 253 f. - » auch: Beduinen, Beduinenstämme...; Sicherung von Transportwegen des Handels Geleitrechte 270 Gelübde 8 1 6 f . , 3 7 6 - 3 7 8 , 8 1 6 - 8 1 8 , 8 2 2 —» auch: Nasir, Nasiräer...; Sondergelübde Geltungsfiktion des Rechts und Bundesbuchs 366 Gemeinde - » auch: Abendmahls-; Filial-; Metöken-; Zentralgemeinde

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Sachregister

- , alexandrinische 725 —»auch: Diasporajudentum - als Träger des Geistes 751 f. —» auch: Charisma, Charismatismus; Gemeinschaft, pneumatische; Träger, Trägergruppen religiöser Ideen; „Volk im Lande" als Träger des Geistes - der Chasidim 285,777 -779 —» auch: Chasidim; Kahal chasidim - , religiöse 790 —> auch: Gemeinschaften, Gemeinschaftsbildungen, religiöse; Keneseth Gemeindebildung,jüdische 22-25, 86 - 90,119-144,197 f., 640,709 - 727 —» auch: Entwicklung des Judentums vom politischen zum konfessionellen Verband; Gemeindeorganisation, jüdische; Kompromiß zwischen Konfessionalität und Gentilizität, jüdischer Gemeindegenossen, synoikisierte 203 —» auch: Synoikismus Gemeindegesetz, deuteronomisches 196 f., 518,694 —» auch: Deuteronomium Gemeindeopfer 725 Gemeindeordnung - desNehemia 268,352,722-724 - , nachexilische 199 f. - , priesterliche 754 Gemeindeorganisation,jüdische 712 f., 719-720 —> auch: Gemeindebildung, jüdische; Gemeindeverband, jüdischer; Konfessionsverband, jüdischer Gemeinderecht, jüdisches 795 f. —> auch: Steuerfreiheit der Rabbinen; Vorverkaufsrecht der Rabbinen Gemeindereligion 783-784 Gemeinde verband, j üdischer 281 f., 284 f., 724 —» auch: Gemeinde, religiöse; Gemeindeorganisationjüdische; Konfessionsverband, jüdischer Gemeineigentum, Gemeinwirtschaft 6-12,223f., 272f.,340 —> auch: Feldgemeinschaft Gemeinfreiheit der Israeliten 12,19,68, 109,111 —» auch: Eidgenossenschaft, hebräische Gemeinschaft, pneumatische 640,642

—» auch: Gemeinde als Träger des Geistes Gemeinschaften, Gemeinschaftsbildungen —» auch: Feld-; Gottes-; Jahwe-; Lager-; Markt-; Mysterien-; Sippen-; Speise-; Tisch-; Zeltgemeinschaften - , religiöse 163 f., 692,695 —» auch: Gemeinde, religiöse Gemeinschaftsformen 162 Gemeinschaftshandeln 50, 73,82 —> auch: Gesellschaftshandeln Gemeinschaftsmahl 783 —> auch: Abendmahl Jesu; Eucharistie Gemeinschaftsopfer 399 —» auch: Mahlopfer Genesisbuch 185,455 Genossen —> Eid-; Gemeinde-; Ungenossen Genossenschaft der Juden 346 —» auch: Cheber hajjehudim gens Claudia 268 Geographie Palästinas 155f., 247-252, 937 Geomantik 136 ger, gerim 59,126,193 f., 196,234,275, 277-279,285 - 292,296,306 - 308,326, 329,336,342,344,347 f., 372,374,427, 451,483,534,570,574 f., 583,589,601, 693-696,698,700,727 f., 837-839,844, 927 —» auch: Fremder, Fremdenrecht; ger ascher bisch' arecha; Ger-ha-berit; Gerha-toshab; Ger-ha-sha' ar; Ger-ha-zedek; gerim in der Erzväterethik Gerar 155,300,313f., 316,347,429 —» auch: Geschichte, israelitische ger ascher bisch'arecha 287 —> auch: Fremder, Fremdenrecht; ger, gerim Gerber 834 f. —» auch: Gewerbe, rituell inkorrekte Gerechtigkeit durch den Glauben 735 —> auch: Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet; Habakukbuch Ger-ha-berit 839,927 —> auch: Fremder, Fremdenrecht; ger, gerim Ger-ha-toshab 838 f., 845,927 —» auch: Fremder, Fremdenrecht; ger, gerim Ger-ha-sha'ar 839,927 —» auch: Fremder, Fremdenrecht; ger, gerim

Sachregister Ger-ha-zedek 839,927 —» auch: Fremder, Fremdenrecht; ger, gerim Gericht Gottes 263,670 —» auch: Jahwe als Richter; Vergeltung, jenseitige Gericht im Tor 337 —» Gerichtsgemeinde, israelitische; Gerichtsordnung, israelitische Gerichtsbarkeit der persischen Statthalter —» auch: Einfluß in Juda, persischer; Perser, Persien Gerichtsgemeinde - , germanische 362 - , israelitische 470 —» auch: Gericht im Tor; Gerichtsordnung, israelitische; Kahal Gerichtsordnung, israelitische 364,470 —» auch: Gericht im Tor; Gerichtsgemeinde, israelitische; Josiareform; Organisation, gerichtliche; Professionalisierung des Gerichtswesens; Prozeßrecht, israelitisches; Rechtsgeschichte, hebräische Gerichtsprozeß gegen Jeremia 364,470, 627,681 —> auch: Jeremiabuch gerim in der Erzväterethik 279-321 —» auch: Erzväterethik; Fremder, Fremdenrecht; ger, gerim; Verkehrsethik der Erzväter Gerusia 790 Gesänge, homerische 611 Geschäftsform, frühkapitalistische 244 —» auch: Frühkapitalismus; Wirtschaft, europäisch-neuzeitliche Geschichte - , altorientalische 146-157,220,224, 244- 246 -.biblische 245 - , israelitische 8,146-157,937- 942 - , römische 152f., 168 Geschichten von Davids Königtum 512 f. —> auch: Redaktion der Geschichten von Davids Königtum; Samuelbücher, Samuellegende... Geschichtlichkeit der Mose-Person 416 —» auch: Mose-Forschung Geschichtskonstruktion - , entwicklungslogische 6-16,23,64f., 71 f., 428 —» auch: Entwicklungstheorie der

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Religionsgeschichte; Evolutionismus, immanenter - , materialistische 90- 96,100f.,355 —» auch: Reduktionismus in der Geschichtskonstruktion Geschichtsschreibung -, marxistische 22,27,30,89,128-130, 355 —> auch: Basis-Überbau-Theorie -, nationale jüdische 802 Geschlechterherrschaft 264 Geschlechterpolis, Geschlechterstadt 256-260,268,277 - , hellenische 256,259 Geschlechterverfassung 256-258,268, 280-283 Geschlechtshäupter, synoikisierte 352 —> auch: Synoikismus Gesellschaftshandeln 50,100 —» auch: Gemeinschaftshandeln Gesetz —> auch: Altargesetz; Brachejahr, Brachejahrgesetze; Erbtöchter-; Erlaßjahr-; Gemeinde-; Heiligkeits-; Königs-; Kriegs-; Natur-; Priestergesetz; Prophetengesetz, deuteronomisches; Sinai-; Sittengesetz; Speisegebote, Speisegesetze; Stadtstaats-; Zwölftafelgesetz - des Deuteronomiums als literarisches Produkt von Priestern 498 f. —» auch: Deuteronomium - des Gottes des Himmels 723 —» auch: Esrabuch, Esra-Annalen - des Manu 69,368,714,979 Gesetzeskodifikation, intellektuelle 329 Gesetzessammlungen —»Thorasammlungen Gesetzessprecher -, israelitische 366 —» auch: Deuteronomium -.nordische 361-364 Gesinnung als Spezifikum einer Ethik 671 f. —> auch: Ethik Gesinnungsethik 75,235,545 f., 569,572, 582 f., 587,594,601,671,683 f., 689,700, 733,825,927 —> auch: Ethik; Ritualisierung der jüdischen Religion im Gegensatz zu gesinnungsethischer Sublimierung Gestirngötter —»Astralgötter...; Gott, Götter...

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Sachregister

Gestirnkunde —» Astronomie Getreidehandel 337,451 Gewerbe, rituell inkorrekte 834 —»auch: Gerber; Goldschmiede; Melker; Weber; Wollkämmer Gewittergott —> Sturmgott Ghetto, Ghettoexistenz,jüdische 241, 243,707,836 gibbor, gibborim, gibbore chail 234, 260-264,266,273,277,280 f., 291,308, 319,383,403,456,546,553,622,625,631, 643,927 —» auch: bne chail; Erotik der gibborim; Grundbesitzer, wehrfähige; Wehrverfassung, israelitische Gibea 155f., 286,379,482,495,346,928, 939 —> auch: Geschichte, israelitische Gibea-Frevel Benjamins 302 f. —> auch: Benjamin, Benjaminiten Gibeon, Gibeoniten 155 f., 193,196,260, 289,314,347 f., 357,543,696,928 —»auch: Bund, Bundeskonzeption; Geschichte, israelitische Gideon-Geschichten 489 —» auch: Midian, Midianiter; Richter, Richterbuch; Sichern Giganten, Gigantomachie 184,456,555 f. —> auch: Nephilim; Urgeschichte Gilead 155f., 263,297,317-319,359,369, 510f.,651,928 - * auch: Geschichte, israelitische; Ostjordanstämme, viehzüchtende Gilgal 155,361,379,628,928 —» auch: Geschichte, israelitische Gilgamesch, Gilgamesch-Epos 560 f., 928 —» auch: Religion, babylonische; Sintflut, Sintfluterzählung...; Utnapischtim Glaube - , astrologischer —»Astrologie - zur Gerechtigkeit gerechnet 545 —» auch: Gerechtigkeit durch den Glauben Glaube,Glaubenskonzeption 35f.,49,54, 60,86,93f., 106,114,170,191,199,237, 397,407 f., 413,425,434,438,447,452, 464,467,524 f., 534,543,545,549,566, 597,603,612,625,647,652,653,665, 671 f., 682,690 f., 699,716,735,754,788, 804,807,840 —» auch: Auferstehungs-; Dämonenglaube; Frömmigkeit der Literaten; Gerechtig-

keit durch den Glauben; Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Schicksal, Schicksalsglaube; Vorsehung, Vorsehungsglaube Glaubensbekenntnis —» Schma Israel Glaubensbruder, Glaubensbrüderlichkeit 346,602 —» auch: Glaube, Glaubenskonzeption; Sippenbruder, Sippenbrüderlichkeit Glaubensfremdheit 702-703 Glaubenskämpfer 379,386,406 —» auch: „Heiliger Krieg"; Nabi, Nebijim; Religionskriege - , puritanischer 702 f. Gleichheit, brüderliche 400 —» auch: Eidgenossenschaft, hebräische; Verklärung brüderlicher Gleichheit Gleichnis, Gleichnisrede 265,514 f., 666, 809 —»auch: Maschal Gleichnisgattung 514 —» auch: Maschal Gliederung - der Juden, kastenmäßige 834 - der Priesterschaft, gentilizische 937 f. Glossolalie —» Zungenreden Glücksgott 301 —> auch: Gad Glückshoffnungen 191 Glücksverheißungen 389 —» auch: Verheißungen Gnade Gottes 678,683,787 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe Gnadenjahr 339 f. —> auch: Erlaßjahr, Erlaßjahrgesetz...; Freilassungsjahr; Halljahr; Karität, Karitätsgebote; Sabbatjahr; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Gnadenprophetie —»Heilsprophetie, höfische Gnosis, Gnostiker 524,558,666 f., 681, 772f., 800f.,822,928f. —» auch: Heilssuche, gnostische Gola, Golagemeinde 725,728,730,732 f. —» auch: Exil, Exilszeit, babylonische „Goldenes Zeitalter" 676 —» auch: Ecloge Vergils, vierte Goldschmiede 834 —> auch: Gewerbe, rituell inkorrekte Goliath 262,264,274,320,400,499,868, 871

Sachregister —» auch: David und Goliath-Erzählung Goliatherzählung —> David und GoliathErzählung Gott, Götter, Gotteskonzeptionen, Gottheit, göttlich 8,16,21,32,37,44 f., 48f., 51 -54,61,63f., 72,77,79,82-88, 95,100,102-109,114,122,125,136,169, 178-180,182-185,189,191 f., 232,235, 237,243,247,249f., 255,286,295,299, 311 f., 316,331,535,345,347 f., 349, 352-354,357 f., 365,370,374,386,389, 391,395,397,401,404 f., 407-410,412 f., 415-419,421 -435,438,440-443,448, 453 - 464,468,474,476,488,491-493, 495,502-504,508,517,519 f., 524 f., 527, 534,536-541,543-548,550-557,560 f., 563 f., 567,572,574 f., 580f., 583,585, 587 f., 590,595,597/, 600-603,606,614, 629,633,635,637 f., 641-644,646-650, 652,657,659,661-668,670,672 -674, 686,689,691,694,699 f., 703 f., 729, 733 f., 738 f., 742,744-747,749-751, 754f., 757, 761, 764, 766, 778,787f.,798f., 803 - 809,813-816,820,823,826f., 829, 831-833,837,854 f. —> auch: Adad; Allgegenwart Gottes; Amon, Ammon; Anthropomorphismus der Gottesvorstellung; Anu; Apollon, Apollonkult; Astarte, Astartekult; Astralgötter, Astralkulte...; Athena; Atumu; Baal, Baalsdienst... ; Baalat; Baalim als Götter der Ackerbauern; Baal-Peor; Baal zebul; Bundesbaal; Bundesgott; Cheperi; Dionysos; Ea; El, Elim; El Eljon; Elohim; El Schaddaj; Enlil; Erzvätergott; Funktionsgott, Funktionsgötter; Gad; Glücksgott; Gotteskonzeption der Eidgenossenschaft, prophetische und rabbinische; Götter, Gottheiten, chthonische etc.; Götter in Ägypten, syrische; Gottheiten der Sexualsphäre; „Gott in der Ferne"; Hadad; Henotheismus; Himmelsgott, Himmelsgottglaube; ilani als Götter der Chabiri; Indra; Ischtar, Istar; Isis, Isiskult; Jahwe, als Arzt, als Bundesgott, als Bundeskriegsgott, als Dynastiegott, als Fruchtbarkeitsgott, als Funktionsgott, als Garant der sozialen und sittlichen Ordnung, als Garant des Bundesrechts, als „Gott aus der Ferne", als Gott der Erlösung, als Gott der

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gerechten Vergeltung, als Gott der Naturkatastrophen, als Gott der Rache, als Gott der Verheißung, als Himmelsgott, als Kriegsgott, als Lokalgott, als Mischgottheit, als Nationalgott, als Pestgott, als Sonnengott, als sozialer Verbandsgott, als Wahlgott, als Weltenlenker, Zebaoth; Kamos; Kyrios Christos; Landesgötter; Leviathan; Lokalgötter; Ma/Ma'at; Marduk; Melkart; Milk; Mithras; Moloch, Molochopfer; Mondfest, Mondgott, Mondkult; Monolatrie; Monotheismus; Nebo; Nergal; Nothelfergottheiten; Osiris, Osiriskult; Pestgott; Polytheismus in Israel; Potenzen, unpersönlich göttliche; Ptah; Ra, Re; Rache Gottes; Rahab; Rationalisierung, Rationalität des hebräischen Gottesbegriffs; Reichsgötter; Religion, ägyptische, babylonische und persische; Rudra; Saturn; Schranken der Rationalisierung des Weltbildes; Seuchengott; Siebengötterschaft; Sin; Sonnengott, Sonnengottheiten; Spezialgötter; Stadtgott, Stadtgottheiten; Sturmgott; Tammuz; Thot; Tiamat; Varuna; Vegetationsgötter; Wadd; Wahlgott; Windgötter, babylonische; Zeus Gottbesessenheit - , nordisraelitische 539 —> auch: Ekstase, Ekstatik; Orgiastik -, prophetische 801 Gottebenbildlichkeit des Menschen 807 —» auch: Schöpfung, Schöpfungsbericht... Götter, Gottheiten - , chthonische 445,527,567 f., 625 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... - , siderische 567 —> auch: Astralgötter, Astralkulte... - , sterbende und auferstehende 745 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Tammuz; Vegetationsgötter Götter in Ägypten, syrische 520 —> auch: Religion, ägyptische Götternahrung, Götterspeise 251,431 Göttersöhne 660 —» auch: bne Elohim; Hofstaat, himmlischer Götterthrone, leere 464 —» auch: Lade Jahwes

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Sachregister

Gottesbegriff - , jahwistischer 524 f. -substantieller 51,72,95,104f., Gottesboten 539 —> auch: Engel Jahwes Gottesgarten 555,559-561 —> auch: Paradies, Paradieserzählung Gottesgemeinschaft, mystische 664,667 —» auch: Mystik; unio mystica Gottesknecht, Gottesknechtslieder 123 f., 243,566,673,703,736- 749,752,929 —» auch: Deuterojesaja; Verklärung der Pariavolkslage Gotteskonzeption - , ägyptische 257 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Religion, ägyptische - Baals 458-459 —» auch: Baal, Baalsdienst... -babylonische 457f.,526-528 —> auch: Religion, babylonische - der Eidgenossenschaft 44-52,98-108, 178 -184,347 - 357,404- 436,454 - 460 —> auch: Bund, Bundeskonzeption - , phönizische 548,517 —» auch: Phönizien - , prophetische 396f.,408,429f.,637,643, 648 - 653,659 - 666,739,797,802 —> auch: Propheten, Prophetie - , rabbinische 803,807,828 —» auch: Rabbinen, Rabbinismus Gottesmänner 103,390,392,419,451,493, 743 Gottesname 549 —> auch: Magie des Gottesnamens; Mißbrauch des Gottesnamens; Namensmagie; Namensmißbrauchsverbot Gottesrecht —» Debar, Debarim; fas Gottesschrecken 423,562 —> auch: cherdat Elohim Gottesurteil —» Ordal Gottesvorstellung —> Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... Gotteszorn —» Zorn Gottes Gotteszwang, magischer 549 f., 807,929 —» auch: Ethik, magische; Magie, Magier Gottheiten der Sexualsphäre 504 f. —> auch: Astarte; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen, Gottheit, göttlich; Ischtar, Istar „Gott in der Ferne" 249 auch: Jahwe als „Gott aus der Ferne"

„Gott mißgefällige Arten roher Geldakkumulation" 703 —> auch: Wirtschaftsethik, puritanische Graf-Wellhausensche Theorie 853 —»auch: Pentateuchforschung; Quellenkritik des Pentateuch Grenzverrückung 331 Griechenland 42,157,245,420,612 —> auch: Religion, griechische grihyasutra 493 —> auch: darma?astra, Dharmasastra Großfamilie als Wirtschaftseinheit 296 auch: Familie; Familienhaupt; Oikenwirtschaft; Sippen Großgrundbesitzer —»Grundbesitzer, großer, Großgrundbesitzer Großhändler, babylonischer 329 Großherdenbesitzer 307,328 Großkönige 402,516-517,603,620f., 626, 651,660,662,673,707 -, ägyptische 246,516 —» auch: Ägypten, Ägypter; Geschichte, altorientalische - , assyrische 246,609 —» auch: Assyrer, Assyrien; Geschichte, altorientalische - , babylonische 245,516 —> auch: Geschichte, altorientalische -, mesopotamische 401,516,598,607, 705 f. —> auch: Geschichte, altorientalische; Toleranz mesopotamischer Könige -.persische 609 —> auch: Geschichte, altorientalische; Perser, Persien, als Erben der babylonischen Großkönige Großmachtpolitik 607,616,618 f. —> auch: Geschichte, altorientalische; Expansion, israelitische; Expansionspolitik, ägyptische und assyrische „Großmächtige Herren von Bern" 384 —» auch: Bauernbund der Schweizer; Eidgenossen, Eidgenossenschaft, Schweizer; Urkantone, Schweizer Grundbesitz 202,260,265,269,286,290292,343 f., 482,621,709 —» auch: Bodenakkumulation der Reichen; Bodenappropriation; Bodenrecht; Feldgemeinschaft; Infanteristenlehen Grundbesitzer antike —» Weber-Meyer-Differenz über

Sachregister den politischen Status von Grundbesitzern in der Antike - , freier 260,286,294,329,343 —> auch: gibbor, gibborim, gibbore chail -, großer, Großgrundbesitzer 207,271, 329,399,469 - , kleinere 270 -, rabbinische 789 -, städtische 277 - , wehrfähige 266,343 Grundsteuer, ägyptische 300 —» auch: Steuern; Wirtschaft, ägyptische Grundstimmung, hoseanische 583 —» auch: Hoseabuch Grundüberzeugung der Konfuzianer 554 —» auch: Konfuzianismus Gründung Samarias 306 —» auch: Samaria, Samaritaner; Omriden, Omridendynastie Guru, indischer 483 f., 794 f., 828 Guru-Anbetung, indische 828 —> auch: Propheten, Prophetie, exemplarische Gymnasion, hellenisches 812 Haber —> Chaber Habakukbuch 735 Habiru —» Chabiri Hadad 412,459,744,930 —» auch: Baal, Baalsdienst...; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Sturmgott Hadad-Rimon 744 Hades 187,372,440 f., 443,447 f., 551,574, 670f.,678,930 —» auch: Schattenreich; Scheol; Tartaros; Totenreich; Unterwelt Hadesmythen, babylonische 670 f. —»auch: Hades; Mythen, babylonische; Religion, babylonische Haftbarkeit des Hauswirts gegenüber dem Mieter 323 Haftung für die Vorfahren 434,448 —> auch: Erbschuld der Väter; Kollektivhaftung; Solidarhaftung Hagar-Erzählung 325 —» auch: Abrahamsgeschichten, Abrahamslegenden... Haggaibuch 208,751 f. Halacha 831 —» auch: Kasuistik, rabbinische, talmudische; Recht, rabbinisches

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Halbnomaden 46,101,186f.,271,313f„ 316,323,355,435,510,545 —»auch: Hirten, Hirtensippen...; Nomaden, Nomadentum, Nomadismus; Nomadisieren, stationäres Halljahr 339 f. Halluzinationen, prophetische 633 —» auch: Religionspathologie Haltung Jeremias, fügsame 684 f. —> auch: Konfessionen Jeremias; Pessimismus Jeremias Ham 291 —> auch: Urgeschichte hamaschia 401,931 —> auch: Messias; Herrschaftslegitimation; Königssalbung als Geistempfang Hammurabis Gesetz —» Kodex Hammurapi Handel 22, 74,230,254,258,269 f., 322, 704,707,819 —» auch: Binnen-; Fern-; Getreidehandel; Händler; Karawanenhandel; Kauffahrerethik; Kaufmann als Metöke; Platz-; See-; Wander-; Zwischenhandel Handeln —> auch: Gemeinschafts-; Gesellschaftshandeln; Handlungstheorie; Theorie des kommunikativen Handelns - e t h i s c h e s 800 —» auch: Ethik - , gläubiges 691 f. —» auch: Glaube, Glaubenskonzeption - Gottes nach menschlichen Motiven 537 —> auch: Verständlichkeit des göttlichen Ratschlusses - Gottes, rationales 552 —» auch: Rationalisierung, Rationalität des hebräischen Gottesbegriffs - , innerweltliches 242 —» auch: Askese, innerweltliche; Sittlichkeit, innerweltliche -sittliches 580f.,644f. —> auch: Ethik; Sittengesetz Handelsexpansion, Handelssuprematie, phönikische 325,522 —> auch: Geschichte, altorientalische; Karthago; Phönizien Handelsstadt Rom 325 —> auch: Rom, römisch Handelsstraße nach dem Roten Meer 197

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Sachregister

—» auch: Wirtschaftsgeographie Palästinas Händler 99,110,124,127,205,254,279, 281,291,307,329,336 f., 354,451,757, 758,794 —»auch: Handel; Kauffahrerethik; Kaufmann als Metöke Handlungen der Propheten, symbolische —> Symbolhandlung, prophetische Handlungstheorie 95,144 Handwerk als charismatische Kunst 280 —» auch: Charisma des Handwerkers; Handwerker Handwerker 22,99,103,110,124,127, 193,279-281,283,285,289 f., 307,321, 354,382,462,467,522,585,592,597,705, 756,758,794f., 819,835,840 —> auch: Berufsstolz der Handwerker; Charisma des Handwerkers; Gasthandwerker; Gastsippen von Handwerkern, Musikern, Tagelöhnern; Gewerbe, rituell inkorrekte; Handwerk als charismatische Kunst; Königshandwerker Harnack-Baeck-Kontroverse 133,855 Hascheina 823,957 Hasmonäer 3,150,225,284,779,931 —»auch: Makkabäer; Priesterfürsten, makkabäische Hatti -» Hethiter Haupt der Gemeinde der Juden 790 —> auch: rosch cheber hajjehudim Hauptstadt 258f.,281 —> auch: Jerusalem; Kategorien von Ortschaften; Samaria, Samaritaner Hausgötzen 327,436 —» auch: Hausheiligtümer, Hauskapellen Hausheiligtümer, Hauskapellen 436, 483 f. —> auch: Hausgötzen Haus Joseph —> Ephraim; Geschichte, israelitische; Josephstamm; Manasse, Manassiten Hausökonomie —»Hauswirtschaft; Oikenwirtschaft Hausvater 181,331,341 —» auch: beth aboth; Familie; Patriarchat; Stellung des Hausvaters, patriarchale; Vaterhaus Hauswirtschaft 111,162,164 —> auch: Oikenwirtschaft Hebräisch 233,255 Hebraismus 25,125

—» auch: Judaismus Heer —> auch: Hopliten, Hoplitenheer - , stehendes 383 —» auch: Krethi und Plethi; Soldtruppen, königliche; Wagenheer; Wehrverfassung, israelitische Heerbann - als religiöse Gemeinde 470 —» auch: Bund, Bundeskonzeption; Eidgenossenschaft, hebräische; Heeresbildung, religiöse; „Heiliger Krieg" -, israelitischer 15,278 f., 304,320,363, 383,397,406,418,421,470,490,493,528, 554,576,854 —» auch: Bauernheer, Bauernheeraufgebot, Bauernheerbann; Bundesheerbann; Eidgenossenheer; Eidgenossenschaft, hebräische; Heerbann als religiöse Gemeinde; Wehrverfassung, israelitische Heerbannpflicht, Heerfolgepflicht 276, 291,314,502 —» auch: Kontingentpflicht; Wehrpflicht; Wehrverfassung, israelitische Heeresbildung, religiöse 304 —» auch: Heerbann als religiöse Gemeinde; Wehrverfassung, israelitische Heeresverfassung —»Verfassung, militärische; Wehrverfassung, israelitische Heerscharen, himmlische —» bne Elohim; Hofstaat, himmlischer; Jahwe Zebaoth Heiland, Heilandsreligiosität, Heilandsspekulation 75,191,242 f., 363,389,411, 493,527,551,553,563,568,585,647,686, 745 f., 749,768,787,803-805,822,825, 842 —»auch: Messias; Moschua' Heilandserwartungen, bürgerliche 787 Heilandsmysterien, vorderasiatische 821 f. Heilandsreligiosität, indische 804 —» auch: Hinduismus Heilandsspekulationen, babylonische und persische 803 Heiligenverehrung 828 „Heiliger Geist" 639-642,645,751 f., 755, 767,825-827,844,855 —» auch: Pfingstwunder; pneuma to

Sachregister hagion; ruach-ha-kodesch, ruach Jahwes „Heiliger Krieg" 42,107f., 193f., 196,261, 304,346,360,363,369 f., 373-375,433, 854 —» auch: Bundeskrieg; Heerbann als religiöse Gemeinde; Heiligkeit; Religionskriege „Heiliges Land" 426 —»auch: Heiligkeit Heiligkeit 53,254,374,420,425 f., 450 f., 461,475,546,550,572,696,752,780, 788 f., 818,822,827,932 - des Gottesnamens 550 —» auch: Magie des Gottesnamens Heiligkeitsgesetz 43,98,109,125f.,203, 286,309,322,337-339,344,523,532, 601,932 —> auch: Levitikus, Levitikusbuch; Priestergesetz, Priesterkodex, Priesterschrift; Rechtsgeschichte, hebräische Heilkunde 465,485 f., 535,645,820 f. —» auch: Exorzismus; Kunst, ärztliche; Medizinmänner, levitische; Schlangenkult; Schlangenstab; Therapeutik, essenische und medizinische; Therapie, magische; Wortzauber Heilsaristokratie, gnostisch-mystische 803,806 Heilsaristokratismus 803,805 f. Heilsberith, religiöse 668 —> auch: Berith, Berithkonzeption; Bund, Bundeskonzeption Heilserwartungen, Heilshoffnungen, Heilsverheißungen 189-191,195,242, 387-389 —> auch: Heilspropheten, Heilsprophetie; Heilsprophetie, höfische Heilsfürst, Heilskönig 563,630,645,677, 687,688,734 f. —»auch: Eschatologie; Heiland, Heilandsreligiosität...; Immanuel; Messias; Zukunftserwartungen, prophetische Heilslehre 558 christliche 243 - , esoterische 800 Heilsmittlerschaft des ägyptischen Pharao 585 —> auch: Bürokratie zwischen dem Pharao und den ägyptischen Massen Heilspragmatik 803-806

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Heilspropheten, Heilsprophetie 387-389, 394 f., 397,430,516,534,562-566,582, 617,627,643,681,706,730,735,741,751 —» auch: Heilserwartungen, Heilshoffnungen...; Peripetie vom Unheil zum Heil, prophetische; Propheten, Prophetie, ägyptische und hebräische; Verheißungsschema, ägyptisches -, höfische 388 f. —> auch: Hofpropheten, Hofprophetie; Königsnebijim, Königspropheten... Heilssuche -, gnostische 801 —» auch: Gnosis, Gnostiker - , irrationale 242,801,840 - , mystische 801 —» auch: Mystik Heilsweg, pragmatischer 803,806 Heimarmene 619,932 —> auch: Schicksal, Schicksalsglaube Held, charismatischer —» Führer, charismatischer Heldenekstase —> Kriegerekstase Heldenideal, Heldentum 553,673,854 -» auch: Heroenideal; Heroenkult Hellenismus 25f., 243,726,756,765, I I I , 806f., 812,839f., 932f., 942 —» auch: Ptolemäer Heliopolis 457,518 -» auch: Ägypten, Ägypter; Geschichte, altorientalische; Religion, ägyptische Heloten 271 Henoch, Henoch-Literatur 566,753, 803 f., 933,957 —> auch: Apokalypsen, Apokalyptik, Apokalyptiker Henotheismus 44,59,182,428,435,526 f., 933 —> auch: Monolatrie; Monotheismus Herdenmagnaten 307 —» auch: Hirten, Hirtensippen...; Viehherdenbesitzer; Viehzüchter, Viehzüchterstämme Herkunft der Propheten, soziale 620 f. Hermeneutik - , divinatorische 97 - , nachempfindende 122,239 Heroenideal 96-98 —> auch: Heldenideal, Heldentum Heroenkult 97f. —» auch: Heldenideal, Heldentum

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Sachregister

Herrensippen, städtische 259,262 f., 300, 321 —» auch: Sippen; Patriziat; Stadtpatriziat, Städtepatriziat Herrenvolkideal 684 —» auch: Juden als geistiges Herrenvolk Herrschaft —» Fremden-; Geschlechter-; Stadt-; Sultansherrschaft Herrschaftslegitimation - , babylonische 563 —> auch: Abstammung des Königs, göttliche - , hebräische 17-19,53-57,164,191 f., 298,305,380-382,388,401,563,602, 624 —» auch: Abstammung des Königs, göttliche; „Fehlen eines hierokratischen Charakters des Königtums" in Israel; Herrscherstellung, charismatische; Könige des Nordreichs, usurpatorische; Königssalbung als Geistempfang und als prophetische Legitimierung von Usurpatoren; Vertrag als Herrschaftslegitimation des Königs Herrschaft über die Straßen 269 Herrscherstellung, charismatische 298, 380 —> auch: Führer, charismatischer; Herrschaftslegitimation Hesekielbuch 123,559,622,708 Hethiter 147,154,196,245,293,306,313, 933 —> auch: Geschichte, altorientalische Hexateuch, Hexateuchredaktion 236,363, 412,530,934 —» auch: Pentateuchforschung Hidalgo 262 Hierodulen, Hierodulenwesen 504f., 508, 572,628,662,934 —» auch: Kedeschen Hierokratie, hierokratisch 398 —» auch: Organisation, hierokratische; Sozialordnung, hierokratische - j ü d i s c h e 711,934 —» auch: Theokratie Himmelfahrt 566 Himmelsgott, Himmelsgottglaube 63, 191,422,453-457,459,464,511,523, 537 f., 554,557,660,700 —» auch: Anu; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe

Hindernisse - der ethischen Sublimierung in Ägypten 584-586 —» auch: Ethik, ägyptische und magische; Religion, ägyptische; Sublimierung, ethische - der Systematisierung von Recht und Ethos in Ägypten —> auch: Ethik, ägyptische und magische; Religion, ägyptische; Systematisierung von Recht und Ethos Hinduismus 33,40,42,66 -68, 78,90- 93, 130,163,167,213,219,227,241,267, 210-212,228,704,772,822 —» auch: Bhagavadgita; Brahmanen, Brahmanentum; Ethik, indische; Gebetsherr, indischer; Heilandsreligiosität, indische; Hofbrahmanen; Indra; Jainismus; Karma, Karman, Karmanlehre; Kasten, Kastenbildung, Kastenordnung; Pariakaste; Samsara; Seelenhirten, indische; Weltschöpfer, indischer; Wiedergeburt, Wiedergeburtsvorstellungen Hiob,Hiobbuch 82,213f.,225,295,306, 365,427,443,455,558 f., 738,743,749, 758f., 762,802,934 —» auch:Theodizee,Theodizeefrage; Weisheit, hebräische Hirten, Hirtensippen, Hirtentum 6-8, 78, 109-111,193,290, 98 f., 101-103,106f., 292-298,306,308,310-315,321,354, 356,397 f., 414,429,432,434 f., 621,623, 628 f., 684,797,854 —» auch: Dualismus von Bauern und Hirten; Kleinviehzüchter; Kleinviehzüchterverbände; Nomaden, Nomadentum, Nomadismus; Nomadisieren, stationäres; Organisation der Kleinviehzüchter Hirtenfrömmigkeit 628 —» auch: Erzvätergott; Hirten, Hirtensippen... Hirtengedichte Vergils —> Ecloge Vergils, vierte; „Goldenes Zeitalter" Hirtenpazifismus 315 —> auch: Entmilitarisierung der Hirten und Kleinviehzüchter; Pazifismus der Erzväter Hirtensippen —» Hirten, Hirtensippen, Hirtentum

Sachregister Hiskiareform 206,467,535 Historizität des Mose —» Geschichtlichkeit der Mose-Person Hölle 670,821 Hofadel 705 —» auch: Aristokratie Hofbrahmanen 549 —> auch: Brahmanen, Brahmanentum; Hinduismus Hoffnungen, messianische 805 —» auch: Messias Hofpropheten, Hofprophetie 405,431, 517,549,610 —> auch: Königsnebijim, Königspropheten... Hofstaat, himmlischer 660 f. —» auch: bne Elohim; Gefolgschaft, himmlische; Göttersöhne Hofstil altorientalischer Könige 516 f. Hoherpriester 42, 75,171,198,200,338, 346,401,469 f., 709-711,713,721,723 f., 728,790,812,834,935 -» auch: Priester, hebräische Hohes Lied 408,511,516 „honesty is the best policy" 703 —» auch: Wirtschaftsethik, puritanische Hopliten, Hoplitenheer 7,283,611 Horeb 250,393,409,412,935 —» auch: Sinai, Sinaitradition Horebbund 348 —» auch: Berith, Berithkonzeption; Bund, Bundeskonzeption; Sinaibund Horoskop 800 —> auch: Astrologie Hoseabuch 63,88,148,188,191,215,346, 348,391,402,408,460,467,558,564, 571 f., 588,608,610,622,624,628,630632,635,637,640,650,655 - 659,661 f., 665,667 f., 670,676,678,680,683,687 689,726,750 —> auch: Grundstimmung, hoseanische Hurerei 811 —» auch: Kampf gegen die Hurerei; Sexualethik, Sexualität „Hurerei an der Straße" 508 —» auch: Sexualethik, Sexualität Hybris 170,199,517,540,546,559,651, 672,674 Hyksos, Hyksosherrschaft 147,245,935 —» auch: Ägypten, Ägypter; Geschichte, altorientalische

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Hymnen, babylonische 434 Hypergamie 41,194,834,936 —> auch: Eherecht, jüdisches 'ibri 346 —» auch: Chabiri; Sa Gaz Ideal - , demokratisches 621 f. —» auch: Demokratie; Propheten als Träger demokratischer Ideale - , nomadisches 223,303,316,400,554, 630 —> auch: Nomaden, Nomadentum, Nomadismus Idee der sittlichen Persönlichkeit 839 —» auch: Handeln, sittliches; Sittlichkeit, individuelle; Vollkommenheit, sittliche Idolatrie 350,452,553,641,662,734,768, 809,811,842,936 ilani als Götter der Chabiri 453 f., 456, 936 —» auch: Chabiri Immanuel 251,563,624,645 f., 676,681, 687,936 —» auch: Eschatologie; Heiland, Heilandsreligiosität...; Jesajabuch Incest, Incestverbot 506 —» auch: Eherecht, jüdisches; Sexualethik, Sexualität Indien 39,42,66,69,80,91-93,99,123, 130,132,136,167,176,179,186,193, 212f., 215,222,235,241,280,290f., 355, 368,378 f., 420,422,444,458,476,480 f., 483 f., 489,492 f., 504,525 f., 536,549, 552,554,570,576 f., 585,595 f., 631,635, 643,647,661,664-667,748,794 f., 797, 802,804,811,813,821,833,853 —» auch: Hinduismus; Sektenabzeichen, indische Individualbesitz an Grund und Boden im Bundesbuch 328 —» auch: Bodenrecht; Grundbesitz Individualhaftung 332,434,544,669 —» auch: Kollektivhaftung; Sündenhaftung Indra 105,191,420- 422,936 —> auch: Hinduismus Infanteristenlehen 258 —> auch: Bodenrecht; Grundbesitz; Landlehen Inhaberklausel 36,270 —» auch: Schuldrecht; Vertrag, Vertragsrecht

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Sachregister

Inhalte der ältesten Bundesverpflichtung 417 f., 433 —* auch: Ethik, mosaische Inquilin 278,936 Inschriften —» auch: Behistan-; Keil-; Königs-; Merenptah-; Mescha-; SanheribInschrift - des Alten Reiches, ägyptische 443 —> auch: Geschichte, altorientalische Institutionen im Judentum, asketische 816 —> auch: Askese; Fasten Intellektuelle 41,48,70,81 -83,116-119, 123,139,179,194,234,386,411,423,433, 439,457,468,476,498,499,511,515517,528 f., 540,545 f., 548,552,568,570, 583,622 f., 626,629,648-650,652-654, 656,662 f., 675 f., 681,686 f., 689 f., 692, 731,748,794,797,801,806,840 Intellektuellenrationalismus 433 —» auch: Kleinbürgerrationalität; Rationalismus, intellektueller Intellektuellenschicht, plebejische 629, 794 —> auch: Intellektuelle; Kleinbürgerrationalität; Plebejer, Plebs; Schichten, plebejische Interesse der Weltgeschichte am Judentum 242 Interessen —> Kausalbeziehung von ideellen und materiellen Interessen; Theologenideologien und priesterliche Machtinteressen im Deuteronomium; Vermittlung ideeller und materieller Interessen Interpolationen - der alten Satzungen durch den Priesterkodex 501 —> auch: Priestergesetz, Priesterkodex. ..; Redaktion, priesterliche - im Deuteronomium 499 —* auch: Deuteronomium; Redaktion, deuteronomische; Ur-Deuteronomium - im Pentateuch, priesterliche 584 Interpretation der Erzvätererzählungen —> auch: Erzvätererzählung, Erzväterlegenden - der Richterzeit 316-321,358-362 —» auch: Eidgenossenschaft, hebräische; Richter, Richterbuch; Zwölfstämmesystem

- des Bundesbuches, sozialhistorische 321-330 —> auch: Bundesbuch; Rechtsgeschichte, hebräische - des Deuteronomiums, sozialhistorische 330-337 —» auch: Deuteronomium; Rechtsgeschichte, hebräische - des Heiligkeitsgesetzes, sozialhistorische 337-345 —> auch: Heiligkeitsgesetz; Rechtsgeschichte, hebräische - , sozialhistorische 311-316 Invasion im Ostjordanland, islamische 292 —» auch: Beduinen, Ansturm gegen städtische Gemeinschaften isch hamilchamah 233,261,276,420,937 —> auch: 'am hammilchamah; „Kriegsmann" isch haruach 645 —»auch: Geistmensch isch sadeh 312 —> auch: Bauern, Bauerntum; sadeh Ischtar, Istar 504,527,670 —» auch: Nothelfergottheiten; Religion, babylonische Isis, Isiskult 187,550,957 —> auch: Osiris, Osiriskult; Religion, ägyptische Islam 39f., 75,83,91,93,131f., 134,163, 167,203,210-212,292,355,374,418, 461,463,509,633, 758,760,772,812,854 —» auch: Judentum als Anreger und Vorbild Muhammeds; Mekka Israel —» Geschichte, israelitische Israeliten als Leibeigene Gottes 339 —» auch: Heiligkeitsgesetz Israel-Stele -» Merenptah-Inschrift Issachar, Issachariten 289,301,316,942 —> auch: Geschichte, israelitische ius 578 f. —> auch: fas ius honorum 840, 942 Jäger 312 —» auch: Gegensatz von Bauern und Jägern in der Jakobssage Jahwe 942f. —» auch: Erscheinung Jahwes; Gott, Götter...; Rationalisierung, Rationalität

Sachregister des hebräischen Gottesbegriffs; Sublimierung des hebräischen Gottesbildes als Arzt 422 als außerisraelitisch verehrter Gott 410-412 —> auch: Keniterhypothese als barmherziger Gott 421 als Berggott 412,559 als Bundesgott 41,44-51,71-73,95, 98-109,178-183,351-353,390,396, 4 0 4 - 407,419,423 -428,430,454,458, 464,466,503,510f„ 513,527,576,606, 650,854 —> auch: Bund, Bundeskonzeption; Universalismus der Bundeskonzeption, relativer als Bundeskriegsgott 102,104,396, 423 f., 459,471,502,554 —> auch: „Heiliger Krieg" als bürgerlicher Gnadenspender der Leviten 660 —> auch: Levi, Leviten als durch Gebet, Demut und sittliches Wohlverhalten zu gewinnender Gott 803 als Ehemann 408 als eifernder, eifersüchtiger Gott 408, 433,580,651 als ein durch einen Vertragsschluß angenommener Gott 434 als Einheitsgott 803 als Fruchtbarkeitsgott 465 als Funktionsgott 51, 72,103f., als Garant der sozialen und sittlichen Ordnung 72,103f., 106,178,357,406 als Garant des Bundesrechts 425 f., 434 als Gewittergott 422 als gnädiger Gott 420,659,808 als Gott, auf den man vertraut 358 —> auch: Jesorel als „Gott aus der Ferne" 412 f., 425 —> auch: Wahlgott als Gott der Erlösung 418 als Gott der gerechten Vergeltung 48f., 61,179,180-182,353,408,544 f., 584, 600,698,814 als Gott der Geschichte 554,739 als Gott der Gnade 420,659,808 als Gott, der Heuschreckenplagen schickt 422 als Gott der Königsresidenz

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- als Gott der Naturkatastrophen 184, 421-423,557,562,650 - als Gott der Rache 181 f., 601,659 —» auch: Rache Gottes - als Gott der Unnahbarkeit und Abgesondertheit 420 - als Gott der Verheißung 104,109,418, 513,530 - als Gott der Weltgeschichte 807 - als Gott des Handelns 663 - als Gott, dessen Anblick tötet 419 - als Gott des Zorns 420,433,477,659, 813 f. - als Gott einer Personengemeinschaft 425 - als Gott eines Verbandes freier Volksgenossen 434 - als Gott furchtbarer Volksgeißeln 527 - als Gott leidenschaftlichen Zorns 813 f. - als Gott mit einem wandelbaren Herzen 661 —> auch: Reue Gottes - als Gott politischer Schicksale 554 - als Gott von Plebejern 546 f., 552 f. - als Gott von übermenschlicher heiliger Reinheit 661 - als heiliger Gott 420 - als Himmelsgott 422f.,650,659,661, 663,700 - als „ich bin, der ich bin" 409 —> auch: Dornbuschepiphanie, mosaische - als Katastrophengott 562,662 f., 674, 686 - als Kriegsgott 61 f.,103f.,106,169,119, 357,359 f., 368,396 f., 405,420f., 425, 432,434,457 f., 464,466 f., 472,503,418, 513,530,562,660 f., 698 - als leidenschaftlicher Gott 179,420, 433,614f.,661,813 - als Lenker der Universalgeschichte 739 —» auch: Universalismus der Gotteskonzeption in der Jahwe-Religion - als liebender Gott 803,808 - als Lokalgott 83,425 - als Mischgottheit 460 - als Nationalgott 87,103 —» auch: Nationalreligion - als neu rezipierter Gott 408 - als patriarchaler Monarch 807 - als persönlicher Schutzgott 429 - als Pestgott 422

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Sachregister

—> auch: Heilkunde; Schlangenstab; Seuchengott - als Richter 564,595 —» auch: Gericht Gottes; Vergeltung, jenseitige - als Schöpfergott 662,739,807 —» auch: Schöpfung, Schöpfungsbericht... - als Schriftgelehrter 832 f. - als Seuchengott 527 - als Sonnengott 467 - als sozialer Verbandsgott 72,87,102, 357 f., 406,423-426,434,557,663 —> auch: Verbandsgott - als Stiergott - als strafender Gott 803 - als Studierender des zeitlos geltenden Gesetzes 823 f. - als unbeweibter Gott 183,434 - als Universalgott 560,650,659,699 f. - als Vertragspartner 45,178,352,423, 425,434,472,548,650,652 - als von Alters her unsichtbarer Gott 662 - als Wahlgott 4447,72,95,103,106108,118,424 - als Weltenlenker 423,700,739,807 - als Weltmonarch 650,663 - Etymologie 409 f. —> auch: Tetragramm Jahwe; Tetragrammaton - kein Funktionsgott irgendwelcher Naturvorgänge oder sozialer Einrichtungen 425 —» auch: Funktionsgott, Funktionsgötter; Spezialgötter - kein Gestirngott 448 - kein Gott der ewigen gültigen Ethik 433 - kein Gott der ewigen Naturordnung 184,423 —» auch: Differenz vom hebräischen Recht und Tao, Dharma - kein Gott der Toten oder eines Totenreichs 448 - kein Hüter einer unabänderlichen Ordnung des Rechts 426 f. - kein Vegetationsgott 448 - niemals ein Dynastiegott 517 - Zebaoth 183f., 396f., 421,464,525,660 Jahwebilder 465 f. Jahwefeste in Silo 369

—» auch: Silo Jahwegemeinschaft im Exil —» Ermöglichung des Fortbestandes der Jahwegemeinschaft im Exil Jahwe-Kult, häuslicher 437 —» auch: Hausheiligtümer, Hauskapellen; Sippenkult Jahwe-Religiosität —» Partikularismus der Jahwe-Religiosität Jahwismus 63,108,191,2/8,234,287,391, 394,437,441,477,501,504f., 513 f., 519, 523,527,529,545,549,556,561,606,650, 715,744 —» auch: Jahwe; Partei, jahwistische Jahwist 275,278,316,348 f., 352,407,414, 419,442,507,530-540,542,548,583 f., 600,624,661,696,943,960-970 —» auch: Pentateuchforschung; Quellenkritik des Pentateuch; Redaktion, jahwistische; Sammlung, jahwistische; Tradition, jahwistische Jainismus 595,703 —» auch: Hinduismus Jair (Sippe) 263,874 Jakob-Erzählungen 312 —> auch: Erzählung vom Jakobskampf am Jabbok; Erzvater, Erzväter; Erzvätererzählungen, Erzväterlegenden; Gegensatz von Bauern und Jägern in der Jakobssage; „Jakobs Knechtdienst"; Jakobstrug; Verkehrsethik der Erzväter Jakobskampf am Jabbok —» Erzählung vom Jakobskampf am Jabbok „Jakobs Knechtdienst" 312 —» auch: Erzvater, Erzväter; Erzvätererzählungen, Erzväterlegenden; JakobErzählungen; Verkehrsethik der Erzväter Jakobsegen, Jakobssegen 289-301,356, 359 f., 387-389,415,479 f., 534 —> auch: Mosesegen, Mosessegen Jakobstrug 312 —> auch: Erstgeburt; Erzählung vom Jakobskampf am Jabbok; Erzvater, Erzväter, Erzvätererzählungen, Erzväterlegenden; Jakob-Erzählungen; „Jakobs Knechtdienst"; Verkehrsethik der Erzväter Japhet 291 —» auch: Urgeschichte Jehova, Jehowa —» Jahwe Jehovist 407,540,584,943

Sachregister —> auch: Pentateuchforschung; Quellenkritik des Pentateuch; Redaktion, jehovistische Jehu-Dynastie 389 —» auch: Geschichte, israelitische Jehurevolte 306 —» auch: Geschichte, israelitische Jenseitsspekulationen 448,526 Jenseitsvergeltung —> Vergeltung, jenseitige Jenseitsverheißung, Jenseitserwartung 670,787 —> auch: Verheißungen Jephta-Erzählung 428,450 —> auch: Richter, Richterbuch Jeremiabrief nach Babylonien 614,708 —» auch: Jeremiabuch Jeremiabuch 45,88,121,148,170,199, 217,259,267,272,275 f., 278,288,294, 307,334,340,346,353 f., 365,391,395, 411,425 f., 432,439,470 t, 490,508,513, 515,525,545,572,583,607 - 617,619621,623 f., 626-633,636-638,641,643, 646 - 648,650,654,656 f., 659,662,664 f., 668,672 f., 675,680-684,687-689,694, 706,708,719 t , 729-731,733,744,754, 766f., 798 —> auch: Baruch-Rolle; Gerichtsprozeß gegen Jeremia; Jeremiabrief nach Babylonien; Konfessionen Jeremias Jericho 155f., 248,379,943 —» auch: Geschichte, israelitische; Landnahme, israelitische Jerusalem 14,16,17,20,22,25f., 43,53, 67f., 73,75,78,83,118,126f., 148,149f., 152,169-171,194,197 - 201,203,205209,232,234,258f., 267,275-277,280284,289 f., 294 f., 305 f., 309,314,320, 330f., 336,345,350,401 f., 408,422,429, 455 f., 465 f., 469 f., 473,478,490,495, 497-500,502,505,511 f., 523,529,531, 535,546,550,560,565,575,578-580, 582 f., 603,610,614,616 f., 620 f., 623, 627 - 629,631,633,658 f., 662,664,674 f., 677 f., 683,691,694-696,705 f., 708 f., 712 f., 716 f., 720-722,724-726,728730,732,752,768- 770,783,790,792, 799,812,822,833 f., 838,841-844,939, 941,943f. —> auch: Geschichte, israelitische; Kultmonopolisierung, Kultzentralisation in Jerusalem; Stadt, heilige

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Jesajabuch 572,736,741 —> auch: Deuterojesaja;Tritojesaja Jesorel 358 Jesreel-Ebene 301 -» auch: Geschichte, israelitische; Wirtschaftsgeographie Palästinas jide'oni 549,944 —» auch: Magie, Magier Joas-Reform 351,478 Joch der Gebote 788 t —» auch: ol hamizwoth Joch des Himmelsreichs 788 f. -» auch: ol malkas schamajim Joelbuch 734 f., 752 —> auch: Gemeinde als Träger des Geistes; Spätlingsprophetie jom mehumah 562 —> auch: Gottesschrecken; Tag des Schreckens jom Midian 562 —» auch: Midianstag Jona-Erzählung 389,657,837,861,877 Jonathan-Geschichten 489 —» auch: Daviderzählungen; Samuelbücher, Samuellegende... Josebim 260,944 Josephserzählung, Josephsgeschichte, Josephslegende, Josephsnovelle 146, 148,156,249 f., 256,265,267,280,290, 295,298,299-302,305,312,314,319, 321 f., 330 f., 322,330 f., 345 f., 354,356 f., 359f., 383,387-390,410,412,415,429, 437,478,480,483,502,511,514,518,534, 538,552,571,610,618,625 f., 628,630, 675,687,689,705,827 f. —» auch: Josephtraum; Kunstdichtung, elohistische; Novellistik, künstlerisch ausgeführte Josephstamm 299,359 —» auch: Ephraim; Geschichte, israelitische; Manasse, Manassiten Josephtraum 312 —* auch: Josephserzählung, Josephsgeschichte... Josiareform 200,206,208,338,351,478, 484,497-499 —» auch: Deuteronomium; Geschichte, israelitische ; Kultmonopolisierung, Kultzentralisation in Jerusalem; Professionalisierung des Gerichtswesens; Reform, deuteronomische

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Sachregister

Josuabuch, Josuatradition 100,259-261, 263,301,349,502,518,531,693 f. —» auch: Landnahme, israelitische Jubiläenbuch 716,781,786,977 Juda 16,25,42,66,89,113-115,117-119, 146,148,152,156,195,202,207,209,246, 249 f., 256,259,262,264,267,279 f., 284, 290,294-296,298-303,305,307,314, 317-319,321 f., 330 f., 345,354,356 f., 359 f., 383,387 f., 410,412,415,437,478, 480,483 -485,491,496,502 f., 511,528, 534,571,610,618,620f., 625f., 628,630, 675,678,687,689,705,708,711,719,726, 792,944f. —> auch: Geschichte, israelitische - als Hausmacht der Davididen 383 auch: Davididen, Davididendynastie... - als Herrenstamm 383 - als religiöse Verbrüderung 357 —> auch: Südstämme als Vertreter der Monolatrie - als Viehzüchterstamm 356 Judaismus 25,668,689 —> auch: Hebraismus Jude - als Konfessionsgenosse 700 f. —> auch: Judentum als konfessioneller Verband - Aufkommen der Bezeichnung 201,727 Juden lf.,23,28-30,33-36,42f.,51,59f., 6770,73-76,80,90,92,122,127,137, 139-142,152,201,203-205,213f., 221 f., 226,241 -244,260,282,285,288f., 313, 334,336,346,410,459,525,667,671,684, 689,691 f., 701 f., 704,706,715 -718,721, 728,741,750,767- 769, 775, I I I , 780 f., 784,788 - 790, 792,798,801,804,806, 809,811,815,829,831,833 - 836,839, 841-846,853 —» auch: Judentum; Martyrium jüdisches; Reformjuden; Volljuden; Zwangsbekehrung von Juden -ägyptische 707,719,724-726 —» auch: Diasporajudentum; Gemeinde, alexandrinische - als geistiges Herrenvolk 684 —» auch: Herrenvolkideal - , babylonische 526,719-720,724-725 —» auch: Diasporajudentum; Exil, Exilszeit, babylonische - , kleinasiatische 843

- , persische 707,727 Judenbekehrung, christliche 846 —» auch: Zwangsbekehrung von Juden Judenchristen 814,822,824,843 f. —» auch: Christentum; Nazaräer-Gemeinde; Urchristentum Judentum 1,5-8,12,14,17,19,22-25, 28-32,34f.,37-40,43f.,46-50,58-61, 64- 74,78,80- 82,87,8994,96,99,108, 114,121-144,194 f., 199,203,205, 209-272,214,216-220,223,225-228, 235,241-243,260,307,311,327,374, 447,462,505,568,582 f., 591,663,689, 691 f., 708,714,716,720,725,729,736, 748,753,755, 758-760,762-766, 768775,777,781,785,787f.,792, 771, 773 795,797,811 f., 814,816,820f., 823,825, 829 f., 832 f., 835,838-841,843-845,849, 851,853,855 f. —» auch: Juden; Reformjuden; Spätjudentum, antikes; „universalhistorische Wirkung" der jüdischen Religion - , achämenidisches 26f., 131 f., 136,144, 198 f. —> auch: Juden, persische - als Anreger und Vorbild Muhammeds 243 —» auch: Islam - als bürgerliche Glaubensgemeinschaft 729 - als international ansässiges Gastvolk 695 —» auch: Jude als Konfessionsgenosse; Paria, Pariastämme, Pariavolk - als konfessioneller Verband 725,691 698,726,945 - * auch: Gemeindebildung, jüdische; Kompromiß zwischen Konfessionalität und Gentilizität, jüdischer - , nachexilisches 22-28,59-61,66-71, 86-90,123-136 - o r t h o d o x e s 740f., 715 - , pharisäisches 789- 791,798,805 - 810, 813,817,822,824 —> auch: Pharisäer, Pharisäertum - , talmudisches 26,213,224/.,234t,760, 762, 773f., 799,806f., 809,815 —» auch: Rabbinen, Rabbinismus; Talmud Juristen, römische 830 f. —> auch: Recht, römisches; Respondenten, römische

Sachregister jus bonorum —»ius honorum Ka/Kai 438,440,946 —> auch: Religion, ägyptische Kabod 538,945 Kadash 823,945 Kades 9,114,754,410-412,416,479, 486 f., 502,945 —> auch: Geschichte, israelitische; MoseForschung Kadesch am Orontes 147,154,604,945 —> auch: Ägypten, Ägypter; Geschichte, altorientalische; Hethiter Kadi-Justiz 80 Kahal 282,470,945 - » auch: Gerichtsgemeinde, israelitische Kahal chasidim 765,778, 946 —» auch: Gemeindebildung, jüdische; Gemeinde der Chasidim; Gemeindeorganisation, jüdische Kahal ha" am 364,946 - » auch: Gerichtsgemeinde, israelitische; Gerichtsprozeß gegen Jeremia Kahal hagedolah 721,946 Kahal hagolah 721,728,946 —» auch: Exil, Exilszeit, babylonische Kainszeichen 355 —»auch: Stammestätowierung Kaiserkult, römischer 194 f., 697,708,845 Kaiserzeit, römische 292 Kamos 412f., 428,435,947 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Mescha-Inschrift, Mescha-Stein; Moab, Moabiter Kampf - als soziale Beziehung 100 —» auch: Auslesekampf politischer Gebilde - gegen die Hurerei 811 Kanaanäer, Kanaanäertum 291,347,356, 359,696 f. —» auch: Geschichte, altorientalische und israelitische; Kultur, palästinische; Landessitten Kanaans Kanon, biblischer 132,141,408,515,726, 753 —» auch: Altes Testament; Neues Testament Kapitalismus 6f.,27-31,35,37,39,51,58, 60,74,80,89,91,93,110,131-133,135f., 163,167,211,214,217,221,703 f., 759 —» auch: Abenteuer-; Frühkapitalismus; Geist des Kapitalismus; Paria-; Raub-;

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Renten-; Staats-; Steuerkapitalismus; Wirtschaft, europäisch-neuzeitliche; Zollpächterkapitalismus karah, karat berith 349,947 —> auch: Berith, Berithkonzeption; Bund, Bundeskonzeption; Bundesschlußriten; foedus icere Karawanenhandel 237,270,317 f., 518 —» auch: Beduinen, Beduinenstämme...; Geleitgeldverdienst, beduinischer Karawanenstraßen 254,259,269,297,300, 317 f., 853 Kardinallaster im Arnos- und Hoseabuch 571 f. —> auch: Amosbuch; Bindung der Propheten an die Jahwe-Gebote; Ethik, prophetische; Hoseabuch Karität, Karitätsgebote 10,126 f., 133,307, 310,326-328,332,337-340,397,400, 451 f., 548,570,574,584,595-598,600 f., 603 - 605,620,623,651 f., 669,700,733, 738,756, 758,823,947 —> auch: Ethik; Sozialethik, israelitische, jüdische; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Karitätsethik - Ägyptens als Vorwegnahme christlicher Karitätsethik 600 —» auch: Ethik, ägyptische und christliche - , vorderasiatisch-ägyptische 597-599, 652 —» auch: Sozialgebote, Sozialrecht, ägyptisches und babylonisches; Sozialreformen, babylonische Karma, Karman, Karman-Lehre 179,241, 525,552,947 —» auch: Hinduismus Karthago 325 —» auch: Phönizien Kassiten, Kassitenherrschaft 245,948 —» auch: Babel, Babylon...; Geschichte, altorientalische Kasteiungsaskese 377,668 —» auch: Askese Kasten, Kastenbildung, Kastenordnung 65-69,92,99,136,206,216,241 243,444,780,834 f., 853,948 —> auch: Hinduismus; Pariakaste Kastenabsonderung, pharisäische 781 —> auch: Absonderung des Judentums, rituelle; Besonderung des Judentums

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Sachregister

Kasuistik, rabbinische, talmudische 205, 307,813 —> auch: Halacha; Recht, rabbinisches Kategorien von Ortschaften 258 —» auch: Dependenzstadt; Dörfer als politische Dependenzen; Hauptstadt; Landstädte; Siedlungshierarchie; Vollstädte Katholizismus 134,142,244,606 —» auch: Erstes Vatikanisches Konzil; Kirche, römische Kaufehe 508 —» auch: Brautpreis als Kaufpreis Kauffahrerethik 312 —> auch: Ethik; Wirtschaftsethik Kaufmann als Metöke 336 —» auch: Händler; Metöken Kausalbeziehung von ideellen und materiellen Interessen, wechselseitige 92-104 —» auch: Vermittlung ideeller und materieller Interessen Kausalitätsdenken 539 Kazir 297,948 Kedeschen 504,948 —* auch: Hierodulen, Hierodulenwesen Kedor-Laomer-Tradition 415 —> auch: Abrahamsgeschichten, Abrahamslegenden... Keilinschriften 608,948 —> auch: Königsinschriften Assurbanipals, assyrische, babylonische und sumerische; Kyros-Zylinder; SanheribInschriften Keilschrift 350,522,719 —» auch: Akkad, Akkadisch, akkadisch Keneseth 791 —» auch: Gemeinde, religiöse; Gemeindebildungjüdische; Gemeindeverband, jüdischer Keniter 255,294-296,298,355f., 410412,424 —» auch: Geschichte, israelitische; KeniterHypothese Keniter-Hypothese 470-412 —» auch: Keniter; Midian, Midianiter; Mose-Forschung Kenntnis göttlicher Gebote 522 —» auch: dagath Ketubah-Verschreibung 786,948 —> auch: Recht, rabbinisches Keuschheit 508 —» auch: Askese; Sexualethik, Sexualität

kin'ah Jahwes 408,945 —» auch: Eifer, Eifersucht Gottes; Jahwe als eifernder, eifersüchtiger Gott Kirche —» auch: Amts-; Eigenkirche - , römische 243 —» auch: Erstes Vatikanisches Konzil; Katholizismus Kirchenhaupt 796 —» auch: Rash galut Klasse - , bedrückte 601 —» auch: dallim; Sozialkritik der Propheten - , grundbesitzlose 308 —> auch: Levi, Leviten - , plebejische 585 —> auch: Plebejer, Plebs - , politisch rechtlose 265-266 —» auch: anaschim rekim; pichasim, pohasim; Schichten, politisch ohnmächtige Klassenbedingtheit der Religionen 164, 355 —> auch: Basis-Überbau-Theorie; Geschichtsschreibung, marxistische Klassengegensätze - a n t i k e 335f.,367 —» auch: Klassenschichtung, antike - in der israelitischen Königszeit 335 f. Klassenlage - des Stadtpatriziats 336 f. —> auch: Klassenschichtung, antike - , rabbinische 801 Klassenschichtung, antike 269 —» auch: Klassengegensätze, antike Kleinbürgerethik 809 —» auch: Wirtschaftsethik, jüdische Kleinbürgerrationalität 832 —> auch: Intellektuellenrationalismus; Intellektuellenschicht, plebejische; Rationalismus, bürgerlicher Kleinviehzüchter 110,249,294-298,300, 306-308,311,313,316,321,333,397, 715 —> auch: Abspaltung von Kleinviehzüchtersippen; Dualismus von Bauern und Hirten; Gegensatz von Bauern und Viehzüchtern; Halbnomaden; Hirten, Hirtensippen...; Kleinviehzüchterverbände; Nomaden, Nomadentum, Nomadismus; Verträge zwischen

Sachregister Kleinviehzüchtern und Stadtkönigen; Zerfall von Kleinviehzüchterstämmen Kleinviehzüchterverbände 298 f. —> auch: Hirten, Hirtensippen...; Kleinviehzüchter Kleros 342-344 —» auch: Bodenrecht; Grundbesitz; Kriegerlos; Landlos Kodex Hammurapi 323 - 326,328,340, 486,588,949 —» auch: Babel, Babylon...; Recht, babylonisches, mesopotamisches; Religion, babylonische Kohelet, Koheletbuch —> Predigerbuch Kohen, Kohanim 201 f., 490,709,727,828, 949 —> auch: Priester, hebräische Kohen ha gedol 469,949 —> auch: Hoherpriester Kohen harosch 469,949 Koinonia, sakramentale 502-504 —» auch: Abendmahl Jesu; Eucharistie; Mahlopfer Kollektivhaftung 332,370f.,434,448, 543 f., 548,574,669,732 —> auch: Erbschuld der Väter; Haftung für die Vorfahren; Kollektivschuld des Volkes; Solidarhaftung Kollektivschuld des Volkes 732 —» auch: Kollektivhaftung Kolon, Kolonen 13,326,329,336,290, 308,310 Kommensalität 41,43,59-61,66,126, 137,176,192 f., 204 f., 253,279,504,696, 713,715 -717,728,767,769,775,781, 818,833,836,843,949 —» auch: Fremder, Fremdenrecht; Speisegemeinschaft Kommentare zum Alten Testament 240 f. —> auch: Forschung, alttestamentliche; Pentateuchforschung; Prophetenforschung Kommunismus —> auch: Agrarkommunismus - , essenischer 819,824 —» auch: Liebeskommunismus Kompromiß zwischen Konfessionalität und Gentilizität, jüdischer 841 —> auch: Gemeindebildung, jüdische; Judentum als konfessioneller Verband Konfessionen Jeremias 614f., 641,664f., 697

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—» auch: Haltung Jeremias, fügsame; Jeremiabuch; Pessimismus Jeremias Konfessionsverband, jüdischer 125, 691 -698,700,726,945 —> auch: Entwicklung des Judentums vom politischen zum konfessionellen Verband; Gemeindebildung, jüdische; Gemeindeverband, jüdischer; Kompromiß zwischen Konfessionalität und Gentilizität, jüdischer Konfuzianismus 33,40,90,93,130,135, 163,167,290,211f., 222, All, 507,525, 554,593,772,813 —> auch: Bürokratentugend, chinesische; Grundüberzeugung der Konfuzianer; Li;Tao König - als Richter 364 —» auch: Gerichtsordnung, israelitische - ohne Vaternamen 266 —» auch: Herrschaftslegitimation; Könige des Nordreichs, usurpatorische Könige des Nordreichs, usurpatorische 624 —» auch: Herrschaftslegitimation; JehuDynastie; König ohne Vaternamen Königsbücher 274 f., 401,428,531,553, 727,740 —» auch: Königskritik in den Samuel- und Königsbüchern; Schule, deuteronomische Königsfronden 384 —» auch: Fronden; Fronkönigtum Königsgesetz, Königsrecht, deuteronomisches 266,331,400,402,498,582 -» auch: Deuteronomium; Königskritik, deuteronomische Königshandwerker 280,290 f., 382,522, 705,835 —» auch: Byssosweber; Handwerker; Kunsthandwerker, ägyptische; Kunststeinmetzen, ägyptische; Kupferschmiede; Waffenschmiede; Wagenbauer Königsinschriften - Assurbanipals 563 —> auch: Keilinschriften - , assyrische 255f., 399-401,563,608,948 —» auch: Annalen Salmanassers II.; Keilinschriften; Sanherib-Inschriften - , babylonische 563 —» auch: Keilinschriften

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Sachregister

- p e r s i s c h e 599,652,709 —> auch: Behistun-Inschrift; KyrosZylinder - , sumerische 472 Königskarität 598 —» auch: Karität, Karitätsgebote; Wohlfahrtskönigtum Königskritik - , deuteronomische 498 f. —» auch: Deuteronomium; Königsgesetz, Königsrecht, deuteronomisches - in den Samuel- und Königsbüchern 265,399,401,498 f. —» auch: Königsbücher - , nordisraelitische 402 - , prophetische 396,399,402 f., 513,564, 624,677 —> auch: Machthaberkritik, prophetische; Propheten, Prophetie; Sozialkritik der Propheten - , rabbinische 320 —> auch: Rabbinen, Rabbinismus Königsnebijim, Königspropheten, Königsprophetie 118,190,192,386,388, 390,517,522,534,609,622,627,634,681 —» auch: Heilsprophetie, höfische; Propheten, Prophetie Königspriestergeschlecht 494 —» auch: Priester, hebräische; Zadokiden Königspsalmen, Königslieder, Königspreislieder 511,516,563,804 auch: Herrschaftslegitimation; Psalmen, Psalmenbuch, Psalmisten Königssalbung 635 —> auch: Herrschaftslegitimation; Messias - als Geistempfang 401 - als prophetische Legitimierung von Usurpatoren 401 —> auch: Herrschaftslegitimation Königssklaven 267 Königsterminologie, babylonische 744 - » auch: Berufung vom Mutterleibe an Königtum - Davids, davididisches, davidisches 305f., 317,319-321,331, 381 f., 388,395 f., 939 —> auch: Davididen, Davididendynastie...; „Fehlen eines hierokratischen Charakters des Königtums" in Israel; Geschichte, israelitische; Vertrag zwischen David und den Ältesten der Nordstämme

- derOmriden 320 f., 384 f. —> auch: Geschichte, israelitische; Omriden, Omridendynastie; Samaria, Samaritaner - , israelitisches 265-267,273,280,304, 939- 941 —» auch: Herrschaftslegitimation - Salomos 320£, 357,381-384,395f., 401, 601,939 —» auch: Leiturgieorganisation, salomonische - Sauls 304f.,319f.,380f.,401,93S/ —> auch: Samuelbücher, Samuellegende... Konnubium 25,41,59-61,66f., 137,176, 192-194,197,205,279,283,291,570, 580,692,697,712f., 717, III, 727 f., 775, 781,818,833 f., 836,950 —> auch: Eherecht, jüdisches; Hypergamie; Mischehen, Mischehenverbot Konsequenzmacherei, theologische 13, 339 —> auch: Karität, Karitätsgebote Kontingentpflicht 343 f. —> auch: Heerbannpflicht, Heerfolgepflicht; Wehrpflicht; Wehrverfassung, israelitische Konzeptionen rationaler Neubildungen in den kulturhistorischen Peripherien 529 —> auch: Kulturzentren; Zentrum und Peripherie in antiker Kulturgeschichte Kopfsteuern 722 —» auch: Steuern Korachiten 289,694,752 —» auch: bne Korah; Erzählung vom Aufruhr der Korachiten Korintherbriefe 746 Körperverletzung, Körperverletzungsrecht 324,328 —» auch: Bundesbuch; Rechtsgeschichte, hebräische; Talion Korrespondenz Hammurapis 292 —> auch: Geschichte, altorientalische Kosmologie —» Spekulationen, kosmologische Kosmogonie 522,555-557,560,802,950 —» auch: Mythen, kosmogonische; Schöpfung, Schöpfungsbericht...; Weltschöpfung Krankenheilung 797 f. - * auch: Exorzismus; Heilkunde; Kunst, ärztliche; Medizinmänner, levitische;

Sachregister Schlangenkult; Schlangenstab; Wortzauber Krankheit als Folge göttlichen Zorns 492 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... Krethi und Plethi 305,950 —» auch: Heer, stehendes; Leibgarde, königliche; Soldtruppen, königliche; Wehrverfassung, israelitische Kreuzesworte 746,748 —> auch: Evangelium, Evangelien Krieg, heiliger —» „Heiliger Krieg" Kriegeraskese 370-373,375f., 441,505, 510,950 —» auch: „Heiliger Krieg" Kriegerekstase 61 f., 118,375-377,379f., 510,545,549,766,854,950 —» auch: Berserker, „Heiliger Krieg" Kriegerlos 344 —» auch: Kleros; Landlos Kriegsdemagogie, solonische 611 Kriegsdurst von Literaten im Weltkrieg 398 Kriegsgefolgschaft —> Freiwilligkeit der Kriegsgefolgschaft Kriegsgesetze, deuteronomische 255, 303f.,582,690,697 —» auch: Deuteronomium; „Heiliger Krieg" Kriegshelden,charismatische 45,48,54f., 62,191,360,368,421 —> auch: Charisma, Charismatismus; Berserker; Führer, charismatischer Kriegslager als Wiege der israelitischen Nation 357 —» auch: Entwicklungsschema Wellhausens „Kriegsmann" 420 —» auch: isch hamilchamah Kriegsorden 377 f. —» auch: Berserker; „Heiliger Krieg"; Nasir, Nasiräer... Kriegspropheten, Kriegsprophetie 48,55, 61 f., 104,118,179,360,374,379 f., 384, 397,418,421,436,477,490,510,528,536, 549,553,610,738 —» auch: Nabi, Nebijim; Nebijim als Vorkämpfer der Freiheit; Propheten, Prophetie, hebräische Kriegsvölkerrechtsbund, palästinischer 651,697 —» auch: Völkerrecht

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Kriegswagen, eiserne 269 —» auch: Wagenkampftechnik Kriminalprozeß, kanonistischer 332 Kriminalrecht, Kriminalstrafen 324,328 Kriterien prophetischen Wahrheitsanspruchs 475,641 f., 668,798 f. —» auch: Gegenprophetie; Propheten, Prophetie, hebräische Kritias, Kritias-Fragment 170f., 199,674 Kulte —» auch: Ackerbau-; Ahnenkult; Apollon, Apollonkult; Astarte, Astartekult; Astralgötter, Astralkulte... ; Baal, Baalsdienste, Baalskult; Bauern-; Heroen-; Isis-; Jahwe-; Kaiserkult; Mondfest, Mondgott, Mondkult; Osiris, Osiriskult; Schlangen-, Sippen-; Sonnen-; Tier-; Toten-; Vegetationskulte -, altkretische 461 —» auch: Bildlosigkeit altkretischer Kultur -, frühhellenische 461 —» auch: Bildlosigkeit in frühhellenischen Kulten; Religion, griechische Kultgemeinschaftszeichen 355 —» auch: Sektenabzeichen, indische Kultkritik, prophetische 432,626-632 —» auch: Amosbuch; Propheten, Prophetie, hebräische; Sozialkritik der Propheten Kultmonopolisierung, Kultzentralisation in Jerusalem 200,206 f., 208,338,478, 484,497-501,695 —» auch: Jerusalem; Josiareform; Monopol der jerusalemitischen Priester; Opfermonopol Jerusalems; Tempel, Jerusalemer Kultpriester des Königstempels 470 —» auch: Beamte, Beamtenschaft, israelitische; Königspriestergeschlecht; Tempel, Jerusalemer; Priester, hebräische; Priestergeschlecht, zadokidisches; Zadokiden; Zionspriester Kultstätten des Bundeskriegsgottes 368 f. —» auch: Amphiktyonie; „Heiliger Krieg"; Sichern Kultur -ägyptische 239,245f. —» auch: Ägypten, Ägypter; Religion, ägyptische; Wirtschaftsethik, ägyptische

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-babylonische 239,245f.,605 —» auch: Babel, Babylon...; Religion, babylonische - , hellenische 244 - * auch: Religion, griechische; Wirtschaftsethik, hellenische - , mesopotamische 251 f., 605 —» auch: Geschichte, altorientalische; Mesopotamien - , palästinische 245 f. —> auch: Geschichte, altorientalische und israelitische; Kanaanäer, Kanaanäertum; Kulturentwicklung, palästinische; Landessitten Kanaans Kulturablehnung 631,673,682,689 —» auch: Akosmismus; Kulturindifferenz; Weltablehnung Kulturentwicklung -okzidentale 243,704 —» auch: Rationalismus, okzidentaler; Religion als Angelpunkt der okzidentalen Kulturentwicklung - , palästinische 245-247,255-257,321 f. Kulturindifferenz 630 f. —> auch: Akosmismus; Kulturablehnung; Weltablehnung; Weltindifferenz, prophetische Kulturkreis, vorderasiatischer 239,599 Kulturreligionen 40,71,73,82,90,93,101, 124,130,162-167,172,175,210f., 221, 239,686 Kulturzentren 515 —> auch: Konzeptionen rationaler Neubildungen in den kulturhistorischen Peripherien; Zentrum und Peripherie in antiker Kulturgeschichte Kultverband 354,449,951 —> auch: Amphiktyonie; Sippen als Kultverband - , ordensartiger 354 —» auch: Pharisäerorden als Ersatz des bäuerlichen Nachbarverbands Kunst - , ärztliche 485 —> auch: Heilkunde - b i l d e n d e 809 Kunstdichtung, elohistische 514,552 —> auch: Josephserzählung, Josephsgeschichte...; Novellistik, künstlerisch ausgeführte Kunsthandwerker - , ägyptische 591

—» auch: Handwerker; Königshandwerker - , mosaische 591 —> auch: Charisma des Handwerkers; Handwerker Kunststeinmetzen, ägyptische 591 —> auch: Handwerker; Königshandwerker Kupferschmiede 835 —» auch: Handwerker; Königshandwerker Kürwillen 50,399,424,433 —» auch: Gesellschaftshandeln Kyrios Christos 243,648,951 —* auch: Deutung der Sendung des Nazareners; Soteriologie Kyropädie 660 Kyros-Edikt 207,709 f. —> auch: Einfluß in Juda, persischer; Geschichte, israelitische; Perser, Persien Kyros-Zylinder 652,709 —» auch: Keilinschriften; Perser, Persien, als Erben der babylonischen Großkönige lacram oenans —> lucrum cessans Lade Jahwes 370,375,381,429,463 f., 466, 627,951f. —» auch: Götterthrone, leere; Silo Lagergemeinschaft, beduinische 346 -» auch: Beduinen, Beduinenstämme... Lajis 301 auch: Dan, Daniten; Geschichte, israelitische Lakisch 256 -» auch: Geschichte, israelitische Landadel 19,215,277 —> auch: Adel; Aristokratie; Grundbesitzer, großer, Großgrundbesitzer; Herdenmagnaten Landesgott, chinesischer 458 Landesgötter 510 —» auch: Baal, Baalsdienst... Landessitten Kanaans 580 —> auch: Kanaanäer, Kanaanäertum Landlehen 382 —> auch: Bodenrecht; Grundbesitz; Infanteristenlehen Landlos 343 —> auch: Bodenrecht; Grundbesitz; Kleros Landnahme, israelitische 108,415,496 —» auch: Geschichte, israelitische; Josuabuch, Josuatradition Landorakel —» Losorakel

Sachregister Landstädte 258,281 —> auch: Dependenzstadt; Kategorien von Ortschaften; Siedlungshierarchie Landumteilung 272 Landvolk 275 —» auch: Amhaarez, flamme ha arez, amme haarezoth Landwirtschaft —> Obstanbau; Ölanbau; Weinanbau Lebensführung der Propheten, persönliche 632 —> auch: Propheten, Prophetie, hebräische Lebensgenuß als Ziel allen Strebens 593 Lebensmethodik, asketische 813-815 —> auch: Askese, innerweltliche; Methodik innerweltlicher Askese, ökonomisch geordnete Leberschau 800 Legitimation der Propheten, göttliche 646 —» auch: Audition, prophetische; Berufungsvision, Berufungsaudition, prophetische Legitimierung von Usurpatoren, prophetische 401 —> auch: Herrschaftslegitimation Lehrbetrieb, levitischer 577 —> auch: Levi, Leviten; Dekalog, ethischer Lehre - vom Opfertod des göttlichen Heilands, christliche 243 —> auch: Deutung der Sendung des Nazareners; Soteriologie - von den vier Weltreichen 735 —» auch: Apokalypsen, Apokalyptik, Apokalyptiker; Danielbuch - von der Geschlossenheit des prophetischen Zeitalters 827 Lehrhaus, exilisches 577 —»auch:Synagoge Leibgarde, königliche 305,381,383 —» auch: Heer, stehendes; Krethi und Plethi; Soldtruppen, königliche; Wehrverfassung, israelitische Leibhaftigkeit der Stimme Gottes bei den Propheten 637 —» auch: Gottesbegriff, substantieller; Offenbarungen Leibwache des Königs —> Leibgarde, königliche Leiden - des Gottesknechts 243,740,742-746

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—> auch: Deuterojesaja; Gottesknecht, Gottesknechtslieder -.heilbedeutsames 742f. —» auch: Soteriologie - , stellvertretendes 750 —> auch: Sühne, stellvertretende - , unschuldiges —»Theodizee,Theodizeefrage Leidenschaft Gottes 614 f. —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe als eifernder, eifersüchtiger Gott und als leidenschaftlicher Gott Leiturgieorganisation, salomonische 193 —» auch: Königtum Salomos; Leiturgiepflicht; Leiturgiestaat, bürokratischer; Organisation, bürokratische; Verwaltungsbezirke, salomonische Leiturgiepflicht 193,289,314,382 —» auch: Fronden; Frondienst, Fronpflicht Leiturgiestaat, bürokratischer 7,180 f., 193,247,382 f., 396,444,498 f., 513,593, 596,952 —» auch: Bürokratisierung; Fronstaat, ägyptischer; Leiturgieorganisation, salomonische; Leiturgiepflicht; Machtstaat, priesterlicher; Patrimonialstaat; Staatssozialismus, ägyptischer Levi,Leviten 19f.,42,57, 79,99,103, 112-118,122,127,132,138-140,172, 176,186,193 f., 200-202,209,214f.,220, 234,282,286 f., 292,299,314 f., 338,341, 354,356 f., 359 f., 365,388,399,410f., 417,465,474,478-502,510f., 521,524, 534 f., 539,541,544-549,551,553 f., 557, 559,569,574-579,584,587,590,594, 600-603,620,622,643,648,651,653 f., 659 f., 663,670,689 f., 694,696,709,711, 713,715 f., 722 f., 727 f., 739,754,756, 758,780f.,783,789f., 809,812,817f., 822,825,952f. —* auch: Berufsstand der Leviten; Klasse, grundbesitzlose; Lehrbetrieb, levitischer; Levitenstammbäume; Levitenstädte; Opferstätte als Sitz levitischer Weisheit; Paränese, levitische; Seelsorge, levitische; Seelsorgepriester; Wissen als Quelle levitischen Prestiges Leviathan 184,555 —»auch: Chaosdrachen Leviratsehe 247,341 -344 —» auch: Eherecht, jüdisches

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Sachregister

Levitenstammbäume 494 —» auch: Levi, Leviten Levitenstädte 287,483 —» auch: Levi, Leviten Levitikus, Levitikusbuch 338 —> auch: Heiligkeitsgesetz; Priestergesetz, Priesterkodex, Priesterschrift lex Salica 324 —» auch: Rechtsbuch; Sachsenspiegel Li 593 —» auch: Bürokratentugend, chinesische; Konfuzianismus; Tao Liebe - Gottes 672 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... - zu Gott, pietistisch anmutende 583 —» auch: Grundstimmung, hoseanische; Hoseabuch Liebesakosmismus 819,824 —» auch: Akosmismus Liebesgebot —» Nächstenliebe Liebeskommunismus 819,824,953 —» auch: Kommunismus, essenischer Liebesmahl 755,824 —» auch: Agape Literatenfrömmigkeit —> Frömmigkeit der Literaten Literarkritik des Pentateuch —> Quellenkritik des Pentateuch Literaturprodukte der Weisheit 515 —* auch: Chokma; Weisheit, hebräische Literaturproduktion in Israel 512-516, 530-533 —» auch: Altes Testament Logos 826,953 Lohnarbeiter, danitische 289 —» auch: Dan, Daniten als Ruderknechte; und als Räuberstamm Lokalgötter 83,256,425,430,458-460, 557 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... Losorakel 17,113-115,169,379,390,418, 475-477,482,486,488,491 f., 498,562, 610,953 auch: Urim und Thummim - der Leviten als Ursprung von Thora 488 —» auch: Levi, Leviten; Thora,Thorot lucrum cessans 796,953 Luthertum 134,244,606,672 Lynchjustiz 793

Ma, Ma'at 5921,953f. —» auch: Religion, ägyptische; Weisheit, ägyptische Machir 297,299,317,354,359,954 —» auch: Geschichte, israelitische; Ostjordanstämme, viehzüchtende Machthaberkritik, prophetische 611 —» auch: Königskritik, prophetische Machtstaat, priesterlicher 180 f. —» auch: Leiturgiestaat, bürokratischer Magie, Magier 19,46,49-52,57f., 64 f., 67, -80,88,93,106,113-116,121,13476 136,138f., 181,187,234 f., 237,239,242, 244,303,320,350,377-379,385-387, 389 f., 393-395,418,437,444-446,449, 472,475 -477,485 f., 492 f., 510,525,528, 535,538,547,548-551,553,560,565, 573,577,580,585,587 f., 594,597,603, 605 f., 613,645 f., 666,688,732,741,767, 794,797 f., 800,807,809,811,954 —> auch: Ethik, magische; Gotteszwang, magischer - des Gottesnamens 549 f., 809 —> auch: Heiligkeit des Gottesnamens; Namensmagie Magiefeindlichkeit 549,551 —> auch: Ethik, levitische Magyr 830 —> auch: Wanderlehrer, rabbinischer Mahabharata 802,954 Mahlopfer 502-504 —* auch: Bundesschlußriten; Gemeinschaftsopfer; Koinonia, sakramentale Mahnungen der Propheten, utopische 625 Makkabäer 26,75,134,225,346,357,439, 718,724f., 760,777 - 779,791,954 —» auch: Geschichte, israelitische; Hasmonäer; Makkabäeraufstand; Priesterfürsten, makkabäische Makkabäeraufstand I I I - 7 7 9 , 7 8 2 —> auch: Geschichte, israelitische; Makkabäer Makkabäerbücher 778 Maleachibuch 734 f., 755,827,880 —> auch: Spätlingsprophetie Malkisedek, Melchisedek 306,445,455, 470,478,741,956 —» auch: Jerusalem; Priesterkönig, Jerusalemer mamitu 492 —» auch: Reinheitsgebote, Reinheitspflichten...; Religion, babylonische

Sachregister mana 438,954 —> auch: Animismus; Ethnographie; orenda; Präanimismus; Religionsgeschichte Manasse, Manassiten 66,148,155,205 f., 297,299,317,359,370,383,497,523,880 —» auch: Ephraim; Geschichte, israelitische; Josephstamm Manipulationen mit heiligen Zahlen und Weltperioden 524 —> auch: Astrologie; Geheimlehre babylonischer Priester; Religion, babylonische; Spekulationen mit heiligen Zahlen und Weltperioden; Zahlen, heilige Mannawunder 581 —» auch: Wunder, Wundermacht, Wundertäter; Wüstengeschichte, Wüstenzug Israels; Wüstenzeit Israels Männerhaus 303 Mannschaft, wehrhafte 326 —» auch: ebonej 'am Manu-Gesetz —> Gesetz des Manu Marathon 199,710,995 Marduk 429,517,562 f., 955 —» auch: Enuma Elisch; Mythen, babylonische; Religion, babylonische; Schöpfung, Schöpfungsbericht... ; Tiamat Marktgemeinschaft 164 Markttage 452 —> auch: Nundinae, römische; Sabbat, Sabbatheiligung; Schabattutage, babylonische Marktverkehr 203,288,722,796 —> auch: Stadtmarkt Marktwirtschaft 452,796 Martyriumjüdisches 697 —» auch: Juden; Judentum Marxismus 22,27,30,89,104,128-130 —» auch: Basis-Überbau-Theorie; Geschichtsschreibung, marxistische Maschal 514 f., 955 —> auch: Gleichnis, Gleichnisrede masmasu 180 —» auch: asipu; Orakelpriester, babylonischer; Priester, babylonische; Religion, babylonische Massen —» Domestikation der Massen Massenekstase 640,642 —• auch: Ekstase, Ekstatik; Massensuggestion Massenekstatik, orgiastische 509 f.

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Massenreligion 581 —» auch: Dualismus von Massen- und Virtuosenreligiosität; Virtuosenreligion Massensuggestion 640,642 —» auch: Massenekstase Mazkir 512 Mazzotfest 325 - * auch: Dekalog, kultischer; Festgebote Medizin —> Heilkunde; Krankenheilung; Kunst, ärztliche; Medizinmänner, levitische; Schlangenkult; Schlangenstab; Therapeutik, essenische und medizinische Medizinmänner, levitische 535 —> auch: Heilkunde; Krankenheilung; Kunst, ärztliche; Schlangenkult; Schlangenstab Megiddo 148,154-156,258,498,544,614, 618,659,744,955 —» auch: Geschichte, altorientalische und israelitische „Mehrwert" vom Schuldknecht erarbeitet 333 —> auch: Schuldknechtschaft, Schuldsklaverei; Schuldsklaven Meineid 352,572 —> auch: Dekalog, ethischer; Namensmißbrauchsverbot; Prozeßrecht, israelitisches; Rechtsbeugung Mekka 264,355 —> auch: Islam Melkart 459 —»auch: Milk Melker 834 —* auch: Gewerbe, rituell inkorrekte Menschenopfer 370,523,580,698,956 —> auch: Moloch, Molochopfer Menschensohn 747f., 802 - 804,956 —> auch: Apokalypsen, Apokalyptik, Apokalyptiker; Danielbuch; Deutung der Sendung des Nazareners; Hesekielbuch; Menschensohn-Esoterik; Messias Menschensohn-Esoterik 243 —»auch: Menschensohn Menschenschöpfung 184 f. —> auch: Anthropogonie; Paradies, Paradieserzählung; Schöpfung, Schöpfungsbericht...; Urgeschichte Merenptah-Inschrift 358,518,898,938 —» auch: Ägypten, Ägypter; Geschichte, altorientalische und israelitische

Ilio

Sachregister

Meribath 488 —* auch: Kades Merom 301 —» auch: Naphthali Mescha-Inschrift, Mescha-Stein 298,512, 956 —» auch: Geschichte, israelitische; Moab, Moabiter Mesopotamien 3,19,21,41,63,112f., 131,135,147,149,184,188,194, 115 f., 208,220,244 f., 257,264,292,302,313, 315,325,378,386,392,401,414 f., 431, 450 f., 456 f., 473,492,497,503,516f„ 519,521,523 f., 528,561,563 f., 586, 593 f., 598,605,607,618,631,634,651, 655,681,687,705,720,744,759,793,832 —> auch: Assyrer, Assyrien; Babel, Babylon...; Bedeutung Babyloniens, kommerzielle; Geschichte, altorientalische; Kultur, babylonische und mesopotamische; Religion, babylonische; Wirtschaftsethik, babylonische Messias 191,265,401,563-565,676,689, 731,734,737,748-750,804f., 824,827, 837,844,957 —» auch: Heiland, Heilandsreligiosität...; Menschensohn; Moschua'; ta' eb; Wiederkehr Davids Messias ben Efraim/ben Josef 749 Metathron 804,907 Methodik innerweltlicher Askese, ökonomisch geordnete 810 —> auch: Askese, innerweltliche; Lebensmethodik, asketische; Wirtschaftsethik, jüdische Metöken 41,98,101 f., I I I , 126,196,259, 278,281,285,287 f., 306,308 f., 311, 313 f., 321,325 f., 329,332 f., 339,351 f., 354,360,374 f., 413,482,543,595,693, 738,837 f., 957 —> auch: Fremder, Fremdenrecht; ger, gerim; Kaufmann als Metöke; Metökengemeinde; Metökenrecht Metökengemeinde 543 —» auch: Metöken Metökenrecht 325 f., 351,360 —> auch: Metöken Meyer-Weber-Differenz —> Weber-MeyerDifferenz über den politischen Status von Grundbesitzern in der Antike Meyer-Wellhausen-Kontroverse 23f.,208, 236 f.

—» auch: Entwicklungsschema Wellhausens; Erklärung historischer Zusammenhänge, epigenetische Michabuch 88,223,232,272,314,364, 394 f., 399,469,483,489,492,548,572, 613,620,627 f., 637,650,659,662,681, 683,687,754,777 Midian, Midianiter 169,263,268,296 f., 316,351,387,409-412,452,520,562, 957 —» auch: Geschichte, israelitische; jom Midian; Keniter; Keniter-Hypothese; Midianstag; Mose-Forschung Midianstag 562 —> auch: jom Midian Migraschim 483,957 —» auch: Vorstädte als Wohnorte von gerim und Leviten Militäradel 619 —» auch: Adel; Aristokratie Militärmacht der Assyrer 245 —» auch: Assyrer, Assyrien; Expansionspolitik, assyrische; Geschichte, altorientalische Militärmonarchie - , asiatische 267 - , bürokratische 606 —» auch: Leiturgiestaat, bürokratischer - , davidische 320 —> auch: Königtum Davids, davididisches, davidisches - , militärische 320 —> auch: Wehrverfassung, israelitische -orientalische 513,597-599,708 —> auch: Leiturgiestaat, bürokratischer - , stadtsässige 381 —> auch: Stadtkönigtum Milk 459 —> auch: Melkart millo 265 —» auch: Burg, Burgvogt in Sichern; Sichern Minderheitenschutz 144 —» auch: Werturteil, Werturteilsfreiheit Minim 794 Mirjamlied, Mirjamreigen —> Schilfmeerlied Mischblut der Davididen 712 —> auch: Davididen, Davididendynastie...; Herrschaftslegitimation; Ruthbuch Mischehen,Mischehenverbot 42f., 126,

Sachregister 197,201,203,285,534,697,712,721,735, 841 —> auch: Absonderung des Judentums, rituelle; Bundesschlußverbot; Eherecht, jüdisches; Hypergamie; Konnubium Mischna 139,726,792,958 —> auch: Ethik, rabbinisch-talmudische; Halacha; Rabbinen, Rabbinismus; Recht, rabbinisches; Talmud Mischpat 365 f., 488,653,958 —» auch: Rechtsnorm; Urteil Mischpatim 111 f., 115,117,141,349, 366 f., 486-488,572,578 f., 653,711,733, 799.958 —» auch: Bundesbuch; Deuteronomium; Rechtsterminologie, hebräische Mißbrauch des Gottesnamens 187,443 —> auch: Magie des Gottesnamens; Namensmagie; Namensmißbrauchsverbot Mission - , christliche 90,242 f., 753,837,842£ - , paulinische —» Korintherbriefe; Römerbrief Mithras 191,804,958 —> auch: Religion, persische Mittelstand, bäuerlicher und bürgerlicher 577 —» auch: Nachwuchs des bürgerlichen und bäuerlichen Mittelstandes Mittleres Reich —> Ägypten, Ägypter Mitwirkung des Volkes durch Akklamation, hellenische 611 —» auch: Demokratie Mizpa 361,694,958 —» auch: Geschichte, israelitische Mizwot 654 —» auch: Rechtsgeschichte, hebräische Moab, Moabiter 15,42,197,290,298,301, 313,348,385,387,395,411,413,428,435, 512,651,698f., 712,730,938- 940,958 —» auch: Geschichte, israelitische; MeschaInschrift, Mescha-Stein Moabiterkrieg 428 —» auch: Mescha-Inschrift, Mescha-Stein Moderne —» Neuzeit, okzidentale Moira 679 —» auch: Schicksal, Schicksalsglaube Moloch, Molchopfer 450,507,522 f., 693, 811.959 —» auch: Menschenopfer

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Molochorgiastik 811 —> auch: Orgiastik Mönch, Mönchtum 53-55,113 -» auch: Charisma, Charismatismus Mondfest, Mondgott, Mondkult 449-453 —» auch: Neumond; Religion, babylonische; Sabbat, Sabbatheiligung; Sin; Vollmond Monismus 663 Monolatrie 41,44,52,58f., 93,116,182, 185,188,428,435,445,461,570,583,697, 959 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Henotheismus; Monotheismus; Südstämme als Vertreter der Monolatrie - aufgrund undifferenzierter Kultur 435 —> auch: Monotheismus, naiver Monopol - der jerusalemitischen Priester 200,583 —> auch: Jerusalem; Kultmonopolisierung, Kultzentralisation in Jerusalem; Opfermonopol Jerusalems; Priester, hebräische; Zadokiden - der Orakelkunst, priesterliches 477 f. —> auch: Orakel, Orakelspruch Monotheismus 44,48,59,64,83,58,128, 180,182 f., 185,188,259,428,433,435, 456 f., 526 f., 532,555,557,581,660,839, 959 —» auch: Deuterojesaja; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Henotheismus; Monolatrie; Monotheismus, naiver - , naiver 44,555 —» auch: Monolatrie; Monolatrie aufgrund undifferenzierter Kultur Moral —» auch: Außen-; Binnenmoral - des do-ut-des 585 —> auch: Ethik; Rationalisierung, Rationalität der hebräischen Ethik Mord 34,324,351,486-488,507,572, 588£, 811 —» auch: Tötungsverbot Morgengebet, jüdisches 580 —> auch: Schma Israel Moschua' 75,191,563 f., 959 —> auch: Heiland, Heilandsreligiosität...; Messias; Rettergestalten, prophetische; Retterkönig, volkstümlicher Mose-Forschung 416 f. —» auch: Geschichtlichkeit der MosePerson; Mose-Tradition

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Sachregister

Mosesegen, Mosessegen 359f.,415,487489,534,960 —> auch: Jakobsegen, Jakobssegen; Levi, Leviten Mose-Tradition 552,576,584 —» auch: Mose-Forschung; Trägerschaft ägyptischer Weisheit, mosaische Motivation der Propheten 673-675 —» auch: Propheten, Prophetie, hebräische Muraschu-Dokumente, MuraschuTexte 127,526,705,707,719,960 —» auch: Bankhaus Muraschu Musiker, Musikanten 99,103,193,279, 290,321,514 —» auch: Gastsippen von Handwerkern, Musikern, Tagelöhnern; Paria, Pariastämme, Pariavolk Mystagogen, Mystagogie 612,680,732, 794-797,800,828,960 —» auch: Mystik Mysterien —» auch: Auferstehungs-; Heilandsmysterien - , hellenische, hellenistische 670,839,960 Mysteriengemeinschaft 753,960 Mysterienreligion 689,822,839 f., 960 Mystik 666,800 —> auch: Mystagogen, Mystagogie; unio mystica Mythen —> auch: Astralgötter, Astralkulte, Astralmythen; Hades-; Urstandsmythen - , ägyptische 238,6111. —> auch: Mythologie; Religion, ägyptische -, babylonische 180-185,188,191,523, 542,555-560,671 —> auch: Enuma Elisch; Mythologie; Religion, babylonische -, kanaanäische 555,557,561 —» auch: Mythologie - , kosmogonische 522,555 f. —» auch: Kosmogonie; Mythologie; Schöpfung, Schöpfungsbericht... Mythenrezeption, ethisierende 557 —» auch: Ethik; Mythologie; Rationalisierung, Rationalität mythischer Religion Mythologie 169,179 f., 182-185,188,423, 426,435 —> auch: Mythen; Rationalisierung, Rationalität mythischer Religion -, christliche 183

Mythos - , ätiologischer 204,558,621,717 —» auch: Sage, ätiologische - vom Sonnenauge 590 —» auch: Religion, ägyptische; Vergeltung, jenseitige Nabi, Nebijim 107,118,234,363,377381,384-387,390,392-394,396,398 f., 406,421,430,491,493,509 f., 513,522 f., 528,535,624,626 f., 639,645,651,754, 854,960,962 —> auch: Königsnebijim, Königspropheten...; Kriegspropheten, Kriegsprophetie; Nabischulen, Nabiwohnungen Samuels; Nebijim als Vorkämpfer der Freiheit; Propheten, Prophetie, hebräische Nabischulen, Nabiwohnungen Samuels 380 —» auch: Nabi, Nebijim; Samuelbücher, Samuellegende... Nachalah —» Erbboden Nachbarschaftsethik, Nachbarschaftsrecht 327,333,337,652,810 —» auch: Bauernethik; Brüderlichkeitsethik; Nächstenliebe Nachbarverband, Nachbarschaftsverband 164,327,190,810 auch: Pharisäerorden als Ersatz des bäuerlichen Nachbarverbands Nachlese, Nachleserecht 307 f., 333,595, 700,961 —» auch: Armenecke; Brachejahr, Brachejahrgesetze; Karität, Karitätsgebote Nächstenliebe 125,589,601 f., 604,815 -» auch: Brüderlichkeitsethik; Ethik der Bergpredigt; Heiligkeitsgesetz; Nachbarschaftsethik, Nachbarschaftsrecht; Nächster Nächster 346 —» auch: Freund; Nächstenliebe Nachtgesichte Sacharjas 733 f. —» auch: Sacharjabuch Nachwuchs des bäuerlichen und bürgerlichen Mittelstandes 577 Nacktheit —» Perhorreszierung der Entblößung, Nacktheitjüdische; Schamlosigkeit, orgiastische, sexuelle; Sexualethik, Sexualität nadib 401,967 —» auch: Fürst als Gabenspender

Sachregister Naherwartung, prophetische 681 f., 685, 692 —» auch: Eschatologie; Propheten, Prophetie nakri —» nokri Namensmagie 187,442-444,549-551, 597,809 —> auch: Magie, Magier; Magie des Gottesnamens; Namensmißbrauchsverbot; Zauber des Gottesnamens Namensmißbrauchsverbot 58,187,443, 550,569,587 —> auch: Dekalog, ethischer; Magie des Gottesnamens; Namensmagie; Scheu im Gebrauch des Gottesnamens; Naphthali 301,316,961 —» auch: Geschichte, israelitische Nasi 262f., 329f., 354,708,710£,961 —» auch: Führer, charismatischer; Herrschaftslegitimation Nasir, Nasiräer, Nasiräat, Nasiräertum 44, 104,107f., 118,234,304,344,363,376378,384,387,398,406,421,476,510, 535,624,626,651,816f., 854,961 —> auch: „Heiliger Krieg"; Kriegsorden Nasiräerritual 377 Nathanorakel 388 - 390,541,546 —» auch: Heilspropheten, Heilsprophetie; Heilsprophetie, höfische; Herrschaftslegitimation; Königsnebijim, Königspropheten... Nationalökonomie 16,64 - e t h i s c h e 4,22,119 - , organologische 64 Nationalreligion 87,103,122 —> auch: Jahwe als Nationalgott Naturalleihe 325 Naturbedingungen Palästinas 246-254 —» auch: Geographie Palästinas; Wirtschaftsgeographie Palästinas Naturgesetz 365 Naturmythologie 557 —» auch: Kosmogonie; Mythen, kosmogonische; Mythologie Naturrechtslehre 427,622,739 Nazaräer-Gemeinde 822,961 —» auch: Judenchristen; Urchristentum Nebalah 576,967 —> auch: Bund, Bundeskonzeption; Bundes-Ordnung Nebijim - als Vorkämpfer der Freiheit 384

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—> auch: Kriegspropheten, Kriegsprophetie; Nabi, Nebijim - , israelitische —»Nabi, Nebijim; Propheten, Prophetie, hebräische - , phönizische 385 —» auch: Phönizien; Propheten, Prophetie, phönizische Nebo 517,522,962 auch: Mose-Tradition nechar 727 —» auch: Fremder, Fremdenrecht; Proselyten, Proselytismus Nehemiabericht, Nehemiabuch, Nehemiachronik 354,451,724,756 Nehemia-Schwurbund 334,352,724 —»auch: Bund, Bundeskonzeption Neid der Götter 672 f. —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... nephesch 439- 441,503,962 —» auch: Anthropologie, hebräische Nephilim 184,456 —»auch: Giganten, Gigantomachie; Urgeschichte Nergal 527 - * auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Pestgott; Religion, babylonische; Seuchengott neschech 327,962 —»auch: ribbit; Zins Nethinim 197,201,282,289,494,500,727, 962 —» auch: Levi, Leviten Neuer Bund 676,684,731 —> auch: Bund, Bundeskonzeption; Jeremiabuch Neues Reich - * Ägypten, Ägypter Neues Testament 688,755 —> auch: Altes Testament; Kanon, biblischer Neukantianismus 122,143f., 162 Neumond 450 f. —» auch: Mondfest, Mondgott, Mondkult; Sabbat, Sabbatheiligung; Sin; Vollmond Neuplatonismus 806,962 Neuzeit, okzidentale 525 Nicht-Geburtsjuden 841 —> auch: Juden; Judentum; Proselyten, Proselytismus Nietzsche-Rezeption Max Webers 70f., 105,109,124,128-130 —> auch: Ressentiment jüdisches

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Sachregister

Noah-Bund 353 —» auch: Bund, Bundeskonzeption; Sintflut, Sintfluterzählung...; Urgeschichte nokri 59,196,285-287,583,700,962 —> auch: Fremder, Fremdenrecht Nomaden, Nomadentum, Nomadismus 9-11,13,34,45,47,68,110,186 f., 223,248f., 250,255,271,292,297f., 303, 310,315 f., 330,400,408,415,417,432, 456,510,554,630,696,555 —» auch: Beduinen, Beduinenstämme...; Halbnomaden; Hirten, Hirtensippen...; Ideal, nomadisches; Zeltnomadentum Nomadisieren, stationäres 248 —> auch: Sommer- und Winterdörfer; Transhumanz; Weidewechsel Norm und Entwicklung —> Verhältnis von Normbegriff und Entwicklungsbegriff Nothelfergottheiten 527 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen, Gottheit, göttlich Nothilfe 253,327,472,474,553 Nothilfegebot, Nothilfepflicht 253,327, 337 Novellistik, künstlerisch ausgeführte 538 —> auch: Erzählung von der Opferung Isaaks; Josephserzählung, Josephsgeschichte... Novizentaufe, essenische 818 —> auch: Essener, Essenismus; Taufe Numeri, Numeribuch 338 Nundinae, römische 451,962 —»auch: Markttage Nunu 457 —> auch: Religion, ägyptische Oberste von Tausend- und Fünfzigerschaften 302 —» auch: Wehrverfassung, israelitische Obstanbau 248,251,253 Ochse, stößiger 323 —> auch: Körperverletzung, Körperverletzungsrecht; Rechtsprinzip der Risikoverteilung, rationales; Steinigung von Tieren Offenbarungen 236,495,636 —> auch: Leibhaftigkeit der Stimme Gottes bei den Propheten Oikenwirtschaft 6f., I I I , 162,164 —> auch: Hauswirtschaft; Stufenschema, Stufentheorie, ökonomische

Ökonomie —» Nationalökonomie; Wirtschaft Okzident —»Europa, europäisch; Kulturentwicklung, okzidentale; Neuzeit, okzidentale; Rationalismus, okzidentaler Ölanbau 248,251,253 ol hamizwoth 788,963 —> auch: Joch der Gebote ol malkas schamajim 788,963 —» auch: Joch des Himmelreichs Oligarchie 256,263 f., 283 Omen, Omina 180,387,394 f., 489-492, 525,613,615,623,674,800 —» auch: Ominaliteratur, babylonische Ominaliteratur, babylonische 491 —» auch: Sammlung von Omina, babylonische; Systematisierung von Omina, babylonische; Serie surpu Omriden, Omridendynastie 306,320,379, 384 f., 459,465,497,939f. —» auch: Geschichte, israelitische; Königtum der Omriden onanismus matrimonialis 811 —» auch: Sexualethik, Sexualität Opfer 431-433,468-473,477,482,484, 486,489,502 f., 545,562,574 f., 630,725 —> auch: Gemeindeopfer; Mahlopfer; Schuldopfer; Sühnopfer - , stellvertretendes 371 —» auch: Sühne, stellvertretende; Sühnopfer Opfermahl —> Mahlopfer Opfermonopol Jerusalems 725 —> auch: Kultmonopolisierung, Kultzentralisation in Jerusalem; Monopol der Orakelkunst, priesterliches Opferstätte als Sitz levitischer Weisheit 575 —> auch: Levi, Leviten; Wissen als Quelle levitischen Prestiges Orakel, Orakelspruch 103,112,171,180, 232,267,364-366,369f., 379,386-394, 396,399,424,478,485-488,517 f., 524, 528,540,546,609,611-613,616,619, 622 f., 625,627,634,637,645,649,654 f., 658 f., 667,674,678 f., 710,735,754,963 —» auch: Monopol der Orakelkunst, priesterliches; Orakelpriester, babylonischer; Pfeilorakel; Prozeßorakel; Rechtspropheten; Technik der Gottesbefragung

Sachregister Orakelpriester, babylonischer 609 —» auch: asipu; masmasu; Orakel, Orakelspruch Orakelspruch, hellenischer 637 f. —> auch: Orakelstätte, hellenische Orakelstätte, hellenische 610 —» auch: Delphi, Delphiorakel, Delphoi; Dodona Ordal 362,475,963 Orden - , kriegerischer 377 f. —» auch: Berserker; Nasir, Nasiräer... -.religiöser 354f. —» auch: Pharisäerorden als Ersatz des bäuerlichen Nachbarverbands Ordination von Rabbinen 793 - 795,832, 850 —» auch: Berufstätigkeit der Rabbinen; Rabbinen, Rabbinismus orenda 438 —» auch: Animismus; Ethnographie; mana; Präanimismus; Religionsgeschichte Ordnung —» auch: Bundes-; Fest-; Gemeinde-; Gerichts-; Sozialordnung - , mittelalterlich-ständische 244 Organe des Jahwebunds 351-369 —»auch: Bund, Bundeskonzeption; Eidgenossenschaft, hebräische Organisation —* auch: Gemeinde-; Gastvölkerorganisation - , bürokratische 593 —» auch: Leiturgieorganisation, salomonische; Leiturgiestaat, bürokratischer; Patrimonialbürokratie - der Bauern in Dörfern 288 f. —* auch: Bauern, Bauerntum; Bauernheer, Bauernheeraufgebot...; Dörfer als politische Dependenzen; Sippenorganisation - der Essener 817-825 —» auch: Essener, Essenismus - der gerim in Ortsverbänden 288 f. —» auch: Fremder, Fremdenrecht - der Glaubenskämpfer 378 f. —» auch: Bundesheerbann; Eidgenossenheer; Orden, kriegerischer - der israelitischen Bauernschaft 271 277 —» auch: Eidgenossenschaft, hebräische

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- der Klein Viehzüchter 296-300 —» auch: Hirten, Hirtensippen...; Kleinviehzüchterverbände; Sippenorganisation - der Pharisäer 779-780 —» auch: Pharisäer, Pharisäertum; Pharisäerorden als Ersatz des bäuerlichen Nachbarverbands; Sekte, pharisäische - der Priester 469-471,484f., 498,575 —> auch: Berufsstand der Priester; Priester, hebräische - der Propheten 513,612 —> auch: Berufstätigkeit der Propheten; Propheten, Prophetie, hebräische - der Rabbinen 793-797 —> auch: Berufstätigkeit der Rabbinen; Rabbinen, Rabbinismus - , gerichtliche 19,361 f., 578 f. —» auch: Gerichtsordnung, israelitische -, hierokratische 613,710 —» auch:Theokratie;Theokratisierung der hebräischen Sozialordnung - Israels, soziale 321 —» auch: Unterschiede der sozialen Ordnungen in Ägypten und Israel; Wandel der sozialen Organisation Israels -, kultische 410 —» auch: Amphiktyonie; Sippenkult - , militärische 283,300-302,320,354 —* auch: Sippenorganisation; Wehrverfassung, israelitische - , politische 263f., 270-272,300-303, 313 f., 354 f., 382-384,712f. -, soziale 259-262,270-272,296f. —» auch: Sozialverfassung, hebräische - , städtische 237,256-260,269,289,314t, 320 f. —» auch: Polis-Verfassung; Stadt, städtisch Orgiastik 118,218,234,373,505-510,539, 552 f., 556,580,624,635,696,801,811 813 —» auch: Ackerbau-; Alkohol-; Baals-; Moloch-; Sexualorgiastik Orgie, homöopathische 508 —* auch: Begattung auf dem Acker; Fruchtbarkeitszauber, homoöpathischer Orphiker 631,643,670,964 —» auch: Mysterien, hellenische, hellenisti-

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Sachregister

sehe; Mysterienreligion; Religiosität, orphische Osiris, Osiriskult 449,492,516,551,605, 626 —» auch: Auferstehungsmysterien; Isis, Isiskult; Religion, ägyptische; Totenkult Ostjordanstämme, viehzüchtende 259, 297,317,319,351 —» auch; Geschichte, israelitische; Gilead; Machir; Rüben, Rubeniten Palästina —» Geographie Palästinas; Naturbedingungen Palästinas; Wirtschaftsgeographie Palästinas Pamphletisten, prophetische —» Propheten als Pamphletisten Panbabylonismus 21,237-239,616-619, 964 —> auch: Babel-Bibelbewegung, BabelBibelstreit Paradies, Paradieserzählung 184,188,204, 537,547 f., 558-561,566,668,808,813 —> auch: Adam; Baum der Erkenntnis; Eva; Paradiesfrieden zwischen Mensch und Tier; Urgeschichte Paradiesfrieden zwischen Mensch und Tier 188,603 f. —> auch: Paradies, Paradieserzählung; Tierfrieden Paradoxie der jüdischen Religion, unerhörte 729 —> auch: Judentum; Problem der jüdischen Religionsgeschichte, soziologisches; Religionsentwicklung, israelitische Paraklet 826f., 964 —* auch: Soteriologie Paramente 461 f. Paränese - der Propheten, sozialpolitische 571 —» auch: Propheten, Prophetie; Sozialkritik der Propheten - des Deuteronomiums als Werk eines Thoralehrers 580 —> auch: Deuteromium; Priester, hebräische - , levitische 554 -» auch: Levi, Leviten Paria, Pariastämme, Pariavolk 65 - 70, 91 f., 119-144,175,205,215,223f., 232, 241-244,313,718,728,744,746,750, 835,846,853,855,965 —> auch: Absonderung des Judentums,

rituelle; Gastsippen von Handwerkern, Musikern, Tagelöhnern; Pariakapitalismus; Pariakaste; Pariavolksethik; Pariavolkslage, jüdische; Verklärung der Pariavolkslage Pariakapitalismus 135,704 —» auch: Kapitalismus; Wirtschaftsethik, jüdische Pariakaste 241,279,853 —» auch: Hinduismus; Tschandala Pariavolksethik 313 —»auch: Ethik, plebejische; Paria, Pariastämme, Pariavolk Pariavolkslage, jüdische 242,718,744, 746,750,835,846,855 —> auch: Absonderung des Judentums, rituelle; Juden; Judentum; Paria, Pariastämme, Pariavolk Parlament, althebräisches 283 —> auch: Bedeutung des demokratischen Charakters Israels für die Ethik; Ideal, demokratisches; Propheten als Träger demokratischer Ideale Parsismus 78 —> auch: Religion, persische Partei, j ah wistische 195,206 —> auch: Jahwismus Parteidemagogie 614 f. Partikularismus in der Jahwe-Religion 430 —» auch: Jahwe; Universalismus der Bundeskonzeption, relativer Passah, Passahmahl 288,325,372-374, 501,570,693,727,965 —» auch: Bestreichung von Türpfosten mit Blut; Sippenkult Passion Jesu 748 —» auch: Evangelium, Evangelien; Soteriologie pater familias —> Hausvater Pathos, prophetisches 638,644,680,682 Patriarch, rabbinischer 832 —» auch: Rabbinen, Rabbinismus Patriarchat 331 Patrimonialbürokratie 444,601 —> auch: Leiturgiestaat, bürokratischer Patrimonialismus 226,329 f., 444 —» auch: Patrimonium Patrimonialstaat 599 —» auch: Königskarität; Leiturgiestaat, bürokratischer; Organisation, bürokratische; Patrimonialbürokratie; Patrimo-

Sachregister nialismus; Patrimonium; Wohlfahrtskönigtum Patrimonium 181,287,329 t —> auch: Patrimonialismus Patriziat 265,278f., 283,308,321,325,396, 404,429,553,593,626,683 - , erbcharismatisches 266 - , römisches 325 - , städtisches, stadtsässiges 269 f., 293, 306 f., 316,318,329,335,403,436,601 —» auch: Patrizierfamilien, Patriziersippen, stadtsässige; Stadtpatriziat, Städtepatriziat Patrizierfamilien, Patriziersippen, stadtsässige 269f.,283,705 —> auch: Patriziat, städtisches, stadtsässiges; Sippen; Stadtpatriziat, Städtepatriziat Patriziervolk, jüdisches 853 —> auch: Juden als geistiges Herrenvolk; Judentum Pazifismus 121 f., 562 f., 626,676,746,824 - der Erzväter 311-315,397,545,698 —» auch: Entmilitarisierung der Hirten und Kleinviehzüchter Pazifizierung - der Bauern —> Entmilitarisierung der Bauernschaft - der frommen Juden 718 - der Hirten —» Entmilitarisierung der Hirten und Kleinviehzüchter - der Kriegsprophetie —» Entmilitarisierung der Kriegsprophetie - des Auslesekampfes 100 —» auch: Auslesekampf politischer Gebilde Peisistratiden 612 Pentateuch 208,396,966 - 970 —* auch: Pentateuchforschung; Quellenkritik des Pentateuch; Spiritualisierungstendenzen im Pentateuch Pentateuchforschung 4-6,99,125f.,339f., 357,361 f., 468,530-532,579,853,966970 —> auch: Emendation der Quellen des Alten Testaments; Panbabylonismus; Quellenkritik des Pentateuch; „Religionsgeschichtliche Schule"; Wellhausenschule Perhorreszierung - der Entblößung, Nacktheit, jüdische 506-509,548,812

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auch: Sexualethik, Sexualität - der Vermischung mit Nichtjuden 713 —» auch: Absonderung des Judentums, rituelle -, islamische 509 Perioikoi, Periöken 260,278,286,738 Peripetie vom Unheil zum Heil, prophetische 189,677 f. —» auch: Heilspropheten, Heilsprophetie; Unheilsprophetie; Verheißungsschema, ägyptisches Perser,Persien 22-26,41f.,59,65,78,80, 89,126f., 141,149-151,154,157,170f., 194,198-201,207,219,224,234,237, 285,415,445,464,508,511,586,609,612, 619,637,660,663,674,692,707,710 t , 719,723, 730,735,786,803,821 - als Erben der babylonischen Großkönige 245 —> auch: Geschichte, altorientalische; Kyros-Zylinder; Perser, Persien Persönlichkeitsspaltung von Propheten 665 —» auch: Psychopathologie der Propheten; Religionspathologie; Religionspsychologie Persönlichkeitstypen, prophetische 654 —» auch: Propheten, Prophetie Personalcharisma 479,481 —» auch: Charisma, Charismatismus peruschim 779,832,971 —» auch: Pharisäer, Pharisäertum Pessimismus Jeremias 654 f. —» auch: Haltung Jeremias, fügsame; Konfessionen Jeremias Pestgott 422 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe als Pestgott; Nergal; Religion, babylonische; Schlangenkult; Schlangenstab Pfandrecht 326,332 f., 651,668 —» auch: Pfändungsschranken; Schuldknechtschaft, Schuldssklaverei Pfändungsschranken 326,595 —» auch: Karität, Karitätsgebote; Pfandrecht; Sozialgebote, Sozialrecht der israelitischen Rechtssammlungen; Verbot der Pfändung des Arbeitsviehs Pfeilorakel 489 —> auch: Orakel, Orakelspruch Pfingstwunder 752,787 —> auch: „Heiliger Geist"

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Sachregister

Pfründnerschicht, konfuzianische 554 —> auch: Konfuzianismus Pharisäer,Pharisäertum lf.,26,40,126144,152,224f., 227,230,376,447,726, 757-761,763, 767f., 771,773-846,971 —> auch: Geist des Pharisäismus; Judentum, pharisäisches; Organisation der Pharisäer; peruschim; Pharisäerorden als Ersatz des bäuerlichen Nachbarverbandes; Schranken systematischen Denkens im Pharisäismus; Sekte, pharisäische Pharisäerorden als Ersatz des bäuerlichen Nachbarverbands 790 —> auch: Nachbarverband, Nachbarschaftsverband; Orden, religiöser; Pharisäer, Pharisäertum Philister 155,194,246,256,264,279,300, 305,313,318-320,356,363,371,375, 378 f., 414,422,463,466,474,627,699, 938-940,971 —» auch: Geschichte, altorientalische und israelitische; Ritterschaft, philistäische Philosophie - , hellenische 138 -, hellenistische 748 Phönizien 180,244-246,256,289,291, 300,318,371,378,382,385 f., 450,454456,458 f., 465 f., 509,512,517 f., 522, 600,604,618,634,652,697,737,971 —» auch: Handelsexpansion, Handelssuprematie, phönikische; Karthago; Nebijim, phönizische; Propheten, phönizische; Religion, phönizische Phylen 382 f. —» auch: Verwaltungsbezirke, salomonische pichasim, pohasim 266 —»auch: Existenzen, katalinarische; Klasse, politisch rechtlose; Schichten, politisch ohnmächtige Plagenerzählungen 699 —> auch: Mose-Tradition Planetenrechnung 452 —> auch: Astronomie Platää 710,972 Platzhandel 270 —> auch: Handel; Stadtmarkt Plebeji —» Plebejer, Plebs Plebejer, Plebs 11,116-118,125,128,139, 171,260,268f., 273,276,278f., 281, 283 f., 291,321,325 f., 329,346,378,381,

397,403,465,515,517,529,539,546,548, 552-554,559 f., 583-586,591,595,601, 612,621,623,710,721,726,739,787,794, 797,831,972 —> auch: anaschim rekim; Bedürfnisse, plebejische; Intellektuellenschicht, plebejische; Klasse, plebejische und politisch rechtlose; Paria, Pariastämme, Pariavolk; Schichten, plebejische und politisch ohnmächtige Plebejisierung - der Intellektuellen 529 —> auch: Intellektuelle; Intellektuellenschicht, plebejische - der israelitischen Bauernschaft 321, 383 f., 396 f. —» auch: Bauern, Bauerntum; Entmilitarisierung der Bauernschaft; Proletarisierung von Israeliten pneuma 825,855,972 —» auch: Anthropologie, hellenistische; Dualismus von Geist und Leib; Geist Gottes, Jahwes pneuma to hagion 755,826 —> auch: Geist Gottes, Jahwes; „Heiliger Geist" Polis 1,16,22,34,68, 78,83,127,191,198, 256,259,269 f., 306,330,336,361,611, 646,836,838,840 —> auch: Analogie zwischen der mittelländischen und palästinischen Polis; Bürger-; Geschlechterpolis, Geschlechterstadt; Organisation, städtische; PolisVerfassung; Stadt, städtisch - , frühhellenische 611 Polisgott - * Stadtgott, Stadtgottheiten Polis-Verfassung 283 —> auch: Organisation, städtische; Polis; Stadt, städtisch Politik —» Eroberungs-; Expansions-; Großmacht-; Religions-; Wohlfahrtspolitik Polytheismus in Israel 59,64,182f., 185, 382,436,453,457,538,972 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... popolo grasso 284,972 Potenzen, unpersönlich göttliche 539 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... Präanimismus 438f. —» auch: Animismus

Sachregister Prädestination, Prädestinationsdogma, Prädestinationslehre 32,89,224,657 —»auch: Calvinismus Pragma des göttlichen Unheils- und Heilsplans 689 Pragmatismus ethischer 631 —> auch: Ethik - , prophetischer 544 —» auch: Propheten, Prophetie Predigerbuch 170,199,454 —> auch: Weisheit, hebräische Prestige der hebräischen Prophetie 729 —> auch: Propheten, Prophetie, hebräische Priester —» auch: Baals-; Hoherpriester; Kult-; Orakel-; Seelsorge-; Spezial-;Toten-; Zionspriester - , ägyptische 115f., 170f., 189,199,247, 431,520 f., 548,564,582,584,587,710, 798 —> auch: Ägypten, Ägypter; Religion, ägyptische - als Ankläger 470 —> auch: Gerichtsordnung, israelitische; Gerichtsprozeß gegen Jeremia; Rechtsfindung, priesterliche - , babylonische 180,609,798 —» auch: asipu; Babel, Babylon...; masmasu; Orakelpriester, babylonischer; Religion, babylonische -hebräische 16 -25,41-44,52 -61, 69-84,87f., 113,125-128,170, 178-182,185,187 f., 192,194 f., 199, 201 -204,209,274,282 f., 292,321,338, 354,357,363,398,410 t , 427,430,439, 446,452,466,468-473,477-496, 498-500,534,568,579 f., 582,618,626 f., 694,708-710,713,723 f., 728,754, 780-784 —» auch: Aaroniden; Beamte, Beamtenschaft, israelitische; Berufskunst der Priester; Berufsstand der Priester; Hoherpriester; Kultpriester des Königstempels; Levi, Leviten; Monopol der Orakelkunst, priesterliches; Priesteradel; Priesterfürsten, makkabäische; Priestergeschlecht, aaronidisches, elidisches und zadokidisches; Priesterthora, ethische; Religiosität der Priester, offizielle; Ritualismus, priesterlicher; Zadokiden; Zionspriester

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Priesteradel 783 —> auch: Priester, hebräische; Zadokiden Priesterfürsten, makkabäische 346 —» auch: Hasmonäer; Makkabäer Priestergeschlecht —» auch: Königspriestergeschlechter - , aaronidisches 338,417,427,494-497, 500,710,725,728 —> auch: Aaroniden; Priester, hebräische -, danitisches 494 —> auch: Dan, Daniten; Levi, Leviten -, elidisches 363,410,417,464,478,494496,621 —> auch: Eliden - , zadokidisches 338,417,494 f., 497 f., 500,709,731,783 —» auch: Priester, hebräische; Zadokiden Priestergesetz, Priesterkodex, Priesterschrift 22,24,43,98,125f., 184,203,208, 236,309 f., 338 f., 341 f., 348,352,357, 372f., 407,416,427,436,439,445,455457,468 f., 473 f., 494 f., 501,520,532, 534,546,556,575,600,614,693,711,717, 722 f., 727,783,801,853 —» auch: Interpolation der alten Satzungen durch den Priesterkodex; Pentateuch; Pentateuchforschung; Quellenkritik des Pentateuch; Redaktion, priesterliche; Rezension der Abrahamssage, aaronidische; Schlußredaktion der Erzählung vom Wüstenzug und der Urgeschichte Priesterkleidung —> Ephod Priesterkönig, Jerusalemer 306 —> auch: Malkisedek, Melchisedek Priesterredaktion der Prophetenbücher 657,755 t —> auch: Redaktion der Prophetenbücher, priesterliche Priester-Segen 202 Priestertechnik 492 —> auch: Losorakel; Sammlung von Omina, babylonische; Systematisierung von Omina, babylonische Priesterthora, ethische 178,182,541 —» auch: Levi, Leviten;Thora,Thorot, levitische und priesterliche Priester- und Levitenzehnter 724 —» auch: Zehnter, Zehntpflicht Prinzip der Risikoverteilung —» Rechtsprinzip der Risikoverteilung, rationales

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Sachregister

Prinzipien, rational-asketische 813 —» auch: Askese; Lebensmethodik, asketische Privatrecht 324,327,347 —» auch: Vertrag, Vertragsrecht Problem der jüdischen Religionsgeschichte, soziologisches 234-244 —» auch: Paradoxie der jüdischen Religion, unerhörte; Religionssoziologie Profanierung - der Hausschlachtung 501 - * auch: Kultmonopolisierung, Kultzentralisation in Jerusalem - der sakralen Bedeutung der Sippen 501 f. -» auch: Sippen; Sippenfest; Sippenkult Professionalisierung des Gerichtswesens 19 —» auch: Gerichtsordnung, israelitische; Josiareform proletarii, römische 344,973 —» auch: Plebejer, Plebs Proletarisierung von Israeliten 321 —» auch: Entmilitarisierung der Bauernschaft; Plebejisierung der israelitischen Bauernschaft Propheten, Prophetie - , ägyptische 172,378,388,566f., 676 —» auch: Religion, ägyptische; Verheißungsschema, ägyptisches; Verpfandung der Mantik, ägyptische - als Demagogen —» Demagogie, prophetische - als Fürbitter 646 f. —» auch: Fürbitte, prophetische - als Pamphletisten 608,613 —» auch: Flugblatt, Flugschrift, prophetische - als Revolutionäre 622 —»auch: Propheteninterpretation, marxistische; Sozialkritik der Propheten - als Träger demokratischer Ideale 621 f. —» auch: Bedeutung des demokratischen Charakters Israels für die Ethik; Demokratie; Ideal, demokratisches - als Überwinder des Nationalismus 87, 122 - als Wächter 655,672 - , babylonische 609

—» auch: Religion, babylonische - , chinesische 665 -ethische 83-85,118f. —> auch: Sendungsprophetie, ethische - , exemplarische 83-85 —> auch: Buddhismus; Verehrung, hagiolatrische - , frühchristliche 642,648 -hellenische 612,631,637,643 - , hebräische 18,20-22,41,44,55,61-66, 77f., 82-87,89,96,108,118-126,134, 136,143,169,171-173,182,186,189, 192,194,214-217,223,232,238,276, 284,307,373,377-381,384-400,402, 407,420,447,475,490,510 —» auch: Berufung, prophetische; Berufstätigkeit der Propheten; Eschatologie; Gegenprophetie; Heilspropheten, Heilsprophetie; Heilsprophetie, höfische; Herkunft der Propheten, soziale; Königsnebijim, Königspropheten...; Kriegspropheten, Kriegsprophetie; Kriterien prophetischen Wahrheitsanspruchs; Lebensführung der Propheten, persönliche; Machthaberkritik, prophetische; Mahnungen der Propheten, utopische; Motivation der Propheten; Naherwartung, prophetische; Paränese der Propheten, sozialpolitische; Pathos, prophetisches; Peripetie von Unheil zum Heil, prophetische; Persönlichkeitsspaltung von Propheten; Persönlichkeitstypen, prophetische; Pragmatismus, prophetischer; Prestige der hebräischen Prophetie; Propheten, Prophetie, ethische; Prophetenforschung; Prophetengesetz, deuteronomisches; Propheteninterpretation, marxistische und rationalistische; Prophetenspruch; Psychopathologie der Propheten; Rechtspropheten; Resonanzboden der Propheten; Roeh; Schriftpropheten; Seher, Sehertum; Sendungsprophetie, ethische; Sozialkritik der Propheten; Spätlingsprophetie; Stellung der Propheten in der israelitischen Religionsentwicklung; Tugend- und Sünden-Aufzählung der Propheten; Utopismus, propheti-

Sachregister scher; Wächteramt, prophetisches; Wechsel prophetischer Weissagungen nach Sündenstand und Weltlage; Zaubermacht der Propheten; Zurückweisung des Fatalismus, prophetische; Zwangshandlungen, prophetische; Zwangsvorstellungen, prophetische -, indische 665 —» auch: Hinduismus - , phönizische 385 f. —» auch: Nebijim, phönizische; Phönizien - , pneumatische 753 —» auch: Charisma, Charismatismus -politische 544,549,608-612,650 —> auch: Propheten als Demagogen und als Pamphletisten - , schriftstellernde 609,735 f. —» auch: Schriftpropheten; Spätlingsprophetie Prophetenberuf —» Berufstätigkeit der Propheten Prophetenberufung -» Berufung, prophetische Prophetenforschung 120f., 608,973 —> auch: Babel-Bibelbewegung, BabelBibelstreit; Panbabylonismus; Propheteninterpretation, marxistische und rationalistische; „Religionsgeschichtliche Schule"; Wellhausenschule Prophetengesetz, deuteronomisches 754 —» auch: Deuteronomium Propheteninterpretation -, marxistische 22,622,973 - , rationalistische 120,617 f. Prophetenspruch 636f., 680 —» auch: Audition, prophetische; Deutung des Gotteswortes im Prophetenspruch; Unterscheidung von Gottes- und Prophetenrede im Prophetenspruch; Verschriftung der Prophetensprüche Prosbul 334,774,973 Proselyten,Proselytismus 25,59,68,139f., 246,285,372,455,516,724,727,729, 740f., 768f., 771,777f., 791,805,835, 837-841,843-845,974 —» auch: Apostolat, jüdisches; nechar; Proselyten-Propaganda Proselyten-Propaganda 702 —» auch: Proselyten, Proselytismus

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Protestantismus 29f.,37,80,129,132,163, 244,416,702 —> auch: Calvinismus; Luthertum; Puritaner, Puritanismus, puritanisch; Utopismus der evangelischen Predigt Proverbien, Proverbienbuch 32,82 —» auch: Weisheit, hebräische Prozession der charonitischen Gurus 784 —» auch: Wasser-Prozession Prozeß gegen Jeremia —> Gerichtsprozeß gegen Jeremia Prozeßorakel 357,362 - 364,367,411, 486 f. —» auch: Orakel, Orakelspruch; Prozeßrecht, babylonisches und israelitisches; Rechtspropheten Prozeßrecht - , babylonisches 486 —> auch: Prozeßorakel; Recht, babylonisches, mesopotamisches; Rechtsgeschichte, mesopotamische - , israelitisches 332,486 f. —» auch: Bundesbuch; Deuteronomium; Dekalog, ethischer; Gerichtsordnung, israelitische; König als Richter; Meineid; Namensmißbrauchsverbot; Ordal; Prozeßorakel; Richterbestechung; Zweizeugenbeweis Prunk- und Protzstil altorientalischer Könige 516 f. Psalmen, Psalmenbuch, Psalmisten 33, 128,213f., 225,284,289,307,421,441, 455,512,516,523,555,559,586,671,676, 733,735,749 f., 756,758- 761, III f., 802, 804,814 —» auch: Rachegeschrei der Psalmisten; Stimmungsgehalt der Psalmen Psalmenfrömmigkeit, Psalmenreligiosität 586,814 —» auch: Armenfrömmigkeit, Armentheologie; Rachegeschrei der Psalmisten; Ressentiment, jüdisches; Stimmungsgehalt der Psalmen Psalmenkunst 289 —»auch: Psalmen, Psalmenbuch, Psalmisten Psalmen-Manuskript Max Webers 225, 757-759,761 f . Psalmensammlung 511 Psychopathologie der Propheten 632636,665

1122

Sachregister

—» auch: Persönlichkeitsspaltung von Propheten; Religionspathologie; Religionspsychologie; Zwangshandlungen, prophetische; Zwangsvorstellungen, prophetische Ptah 443,550 -» auch: Religion, ägyptische Ptolemäer 725 —> auch: Ägypten, Ägypter; Geschichte, altorientalische; Hellenismus Puritaner, Puritanismus, puritanisch 3, 31-33,36f., 58,86,89f., 128f., 134 f., 205f., 276 f., 350,462,467,496,535,539, 553,606,643,663,668,696,701 f., 704, 721,782,823,974 —» auch: Wirtschaftsethik, puritanische Pythagoräer 612,643 —»auch: Orphiker Quäker, Quäkertum 29,703,975 Quelle des Prestiges der Leviten —> Wissen als Quelle levitischen Prestiges Quellenkritik des Pentateuch 4-6, 530-533 —»auch: Deuteronomium; Elohist; Emendation der Quellen des Alten Testaments; Jahwist; Pentateuchforschung; Priestergesetz, Priesterkodex, Priesterschrift Qumran 142 —> auch: Essener, Essenismus Ra, Re 187,202,550,590,975 —» auch: Religion, ägyptische ra'ah 346 —* auch: weiden rab 326,975 Rabbinen,Rabbinismus 3,26f.,32,139, 218,307,309,320,420,453,558,582,591, 623,701f.,704,718,726,755,760, 762, 764,766f., III f., 783,788 f., 791 -800, 804-806,812-815,826 f., 829-833,835, 846,851,975 —» auch: Berufstätigkeit der Rabbinen; Ethik, rabbinisch-talmudische; Halacha; Kasuistik, rabbinische, talmudische; Organisation der Rabbinen; Recht, rabbinisches; Responsen, rabbinische; Rezeption der Prophetie, rabbinische; Wanderlehrer, rabbinische Rache 252 f., 286,312,443,508,576,590, 601,677,688,741t,814t

—» auch: Blutrache, Blutrachepflicht, Bluträcher, Blutracherecht; Jahwe als Gott der Rache; Rache Gottes - bis ins dritte und vierte Glied 544 —> auch: Dekalog, ethischer - Gottes 622,654,672,676,814 —• auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe als Gott der Rache Rachebedürfnis, jüdisches 814 —» auch: Rachegeschrei der Psalmisten; Racheschwelgen im Buch Esther; Ressentimentjüdisches Rachegeschrei der Psalmisten 284 —> auch: Psalmenfrömmigkeit, Psalmenreligiosität; Rachebedürfnis, jüdisches; Ressentimentjüdisches Racheschwelgen im Buch Esther 814 —» auch: Estherbuch; Rachebedürfnis, jüdisches; Ressentiment, jüdisches Rahab 184,555,698,804,975 —»auch: Chaosdrachen Ramessiden, Ramessidenzeit 147,245, 264,414,517,585,592,597,976 —» auch: Ägypten, Ägypter; Geschichte, altorientalische Rash galut 796,976 —»auch: Kirchenhaupt Rassentheorie 8-10,29,35f.,68f.,81,101, 835 —» auch: Antisemitismus; Vererbungslehre Rationalisierung, Rationalität - , bürgerliche 840 —» auch: Kleinbürgerrationalität; Rationalismus, kleinbürgerlicher - der hebräischen Ethik 39,79,117, 341-349,547,548-554,557,578 f., 585 f., 594 f. —» auch: Ethik, levitische und prophetische; Moral des do-ut-des; Rationalismus der levitischen Thora - der mesopotamischen Kultur 605 —> auch: Kultur, babylonische und mesopotamische - des hebräischen Gottesbegriffs 40f., 44-51, 77,82,178-185,422,510 t , 538541,552-557,559 f., 565 —> auch: Handeln Gottes nach menschlichen Motiven; Jahwe; Sublimierung des hebräischen Gottesbildes; Verständlichkeit des göttlichen Ratschlusses - des Weltbildes 555

Sachregister —> auch: Schranken der Rationalisierung des Weltbildes - ekstatischen Erlebens 120,122,510f., 539,636,640 —» auch: Ekstase, Ekstatik - , ethische 704 - mythischer Religion 40f., 58f., 83,178185,517,555-559 -> auch: Mythenrezeption, ethisierende; Mythologie -rechtliche 332,690 —> auch: Recht, rational formuliertes; Rechtsrationalisierung Rationalismus -bürgerlicher 756,830 f. —» auch: Kleinbürgerrationalität - der biblischen Schriften, moralistischer und pragmatisch-kosmologischer 802 f. —» auch: Verständlichkeit der biblischen Schriften - der hebräischen Bildungsschicht 544 —> auch: Kleinbürgerrationalität; Rationalismus, bürgerlicher - der hebräischen Schriftsteller 541 —» auch: Verständlichkeit der biblischen Schriften - der levitischen Thora 690 —» auch: Levi, Leviten; Rationalisierung, Rationalität der hebräischen Ethik - der Pharisäer und Rabbinen, praktischethischer 785 f., 831 —» auch: Kleinbürgerrationalität - der Privat- und Sozialethik der Leviten 494 —» auch: Kleinbürgerrationalität; Levi, Leviten - , der zum Vorsehungsglauben führt 538 —» auch: Vorsehung, Vorsehungsglaube - , deuteronomischer 491,494 —» auch: Deuteronomium; Rationalisierung, Rationalität, rechtliche; Rechtsrationalisierung - , ethischer 786,831 —» auch: Rationalisierung, Rationalität der hebräischen Ethik -intellektueller 480,840 —» auch: Intellektuellenrationalismus - , okzidentaler 39,91 - 93,128,131 -136, 144, 760 —> auch: Kulturentwicklung, okzidentale

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-, pharisäischer 726 —» auch: Kleinbürgerrationalität; Pharisäer, Pharisäertum philosophischer 785 talmudischer 785 —» auch: Kleinbürgerrationalität; Rabbinen, Rabbinismus; Talmud Räubereien der Beduinen 295 —» auch: Beduinen, Beduinenstämme... Räuberstamm Benjamin 371 —»auch: Benjamin, Benjaminiten Raub-Kapitalismus 704 —»auch: Kapitalismus rea —» Freund Reaktion gegen extreme Skepsis in der alttestamentlichen Wissenschaft 240 —» auch: Forschung, alttestamentliche Rechabiten 101,108,294f.,307,354-356, 384,398,505,510,545,554,583,622,630, 643,689,817,854 —» auch: Orden, religiöser Recht —> auch: Bann, Banngebot, Bannrecht; Blutrache, Blutracherecht; Boden-; Ehe-; Erbrecht; Fluch, Fluchrecht; Fremder, Fremdenrecht; Gast-; Geleit-; Gemeinderecht; Königsgesetz, Königsrecht; Körperverletzung, Körperverletzungsrecht; Kriminal-; Metökenrecht; Nachbarschaftsethik, Nachbarschaftsrecht; Nachlese, Nachleserecht; Pfand-; Privat-; Prozeß-; Repressalien-; Rückkauf-; Schuld-; Sklavenrecht; Sozialgebote, Sozialrecht; Stapel-; Umschlagsrecht; Vertrag, Vertragsrecht; Völker-; Vorverkaufs-; Wege-; Weide-; Zinsrecht - als geltend vorausgesetztes oder fingiertes 365 - , babylonisches, mesopotamisches 36, 111,114 f., 125 f., 270,324-326,334,340, 367,486 —> auch: Rechtsgeschichte, mesopotamische - , beduinisches 254,322,508 —»auch: Beduinenrecht - , griechisches 139 - Israels als positives Recht 426 —» auch: Rechtsgeschichte, hebräische - , persisches 139 - , rabbinisches 26f.,32,35,132-134, 785-787

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Sachregister

—» auch: Halacha; Kasuistik, rabbinische, talmudische; Mischna; Responsen, rabbinische; Talmud - , rational formuliertes 365 f. —> auch: Rationalisierung, Rationalität, rechtliche; Rechtsrationalisierung - , römisches 139,244 —» auch: Rechtsgeschichte, römische; Respondenten, römische Rechtsbeugung 553 —» auch: Meineid; Richterbestechung; Unterdrückung der Armen im Gericht Rechtsbuch 368 —» auch: lex Salica; Sachsenspiegel Rechtsentwicklungstheorie 18,50 —» auch: Rechtssoziologie; Typologie der Rechtsentwicklung Rechtsfindung, priesterliche 367 —» auch: Losorakel; Priester als Ankläger; Urim und Thummim Rechtsgeschichte - , hebräische 4-17,110-118,125-126, 321 -345,361 -369,417,426,487,578 f. —> auch: Bundesbuch; Deuteronomium; Gericht im Tor; Gerichtsgemeinde, israelitische; Gerichtsordnung, israelitische; Heiligkeitsgesetz; Professionalisierung des Gerichtswesens; Rechtsschöpfung, israelitische - , mesopotamische 36,111 f.,115f.,127, 219f., 270,324-326,340, 486,492,588 —» auch: Recht, babylonisches, mesopotamisches - , römische 12,140f. —> auch: Recht, römisches; Respondenten, römische Rechtsnorm 365 —» auch: Mischpat, Mischpatim Rechtspraxis von Dingstätten 365 Rechtsprinzip der Risikoverteilung, rationales 324 —» auch: Ochse, stößiger; Privatrecht Rechtspropheten 113 —» auch: Thorapropheten Rechtsrationalisierung 112,116-119 —» auch: Rationalisierung, Rationalität der hebräischen Ethik und rechtliche; Recht, rational formuliertes; Schranken der ökonomischen Rationalisierung, jüdische

Rechtsschöpfung -, charismatische 56 —> auch: Rechtspropheten - , israelitische 364-369 —> auch: Rechtsgeschichte, hebräische; Rechtsspruch als Präzedenz Rechtssoziologie 362 —» auch: Rechtsentwicklungstheorie; Typologie der Rechtsentwicklung Rechtsspruch als Präzedenz 365 —» auch: Rechtsschöpfung, israelitische Rechtsterminologie, hebräische 365 —> auch: chuk; Debar, Debarim; Mischpat, Mischpatim; Mizwot Rechtsweisheit 362 Rechtsweisung 362,365 -, amtliche 365 Redaktion - der Erzählungen von den Sehern der Vorzeit, vordeuteronomische 513 - der Geschichten von Davids Königtum 512t - der Jakoblegende, spätere 496 —» auch: Rezension der Abrahamssage, aaronidische - der Königsbücher 727 —» auch: Königsbücher - der Prophetenbücher, priesterliche 657, 755 f. —> auch: Priesterredaktion der Prophetenbücher - , deuteronomische 200,310,482,498t, 583,694 —» auch: Deuteronomium; Königsbücher -, elohistische 407,535,584 —> auch: Elohist; Pentateuchforschung; Quellenkritik des Pentateuch - , jahwistische 407,442,535,539,584 —» auch: Jahwist; Pentateuchforschung; Quellenkritik des Pentateuch; Rezension, jahwistische; Sammlung, jahwistische; Tradition, jahwistische - , jehovistische 407,540,584 —> auch: Jehovist; Pentateuchforschung; Quellenkritik des Pentateuch - , priesterliche 184,240,307,348,407, 473,495 f., 544,699,711 —> auch: Interpolationen der alten Satzungen durch den Priesterkodex; Pentateuchforschung; Priestergesetz, Priesterkodex, Priesterschrift;

Sachregister Quellenkritik des Pentateuch; Redaktion der Jakoblegende, spätere; Rezension der Abrahamssage, aaronidische Reduktionismus in der Geschichtskonstruktion 30,93-108,129f., —> auch: Basis-Überbau-Theorie; Geschichtsschreibung, marxistische re'eh hamelech 382 —> auch: „Freunde des Königs" Reflexion auf den Sinn der Welt 554 f., 667 f., 671 —> auch: Theodizee, Theodizeefrage Reform - , deuteronomische 478 —» auch: Deuteronomium; Josiareform; Kultmonopolisierung, Kultzentralisation in Jerusalem - Echnatons 182,247,456,527 —» auch: Aton; Experiment Echnatons, Monotheismus; Sonnenhymnus des Echnaton Reformation 162,672 —»auch: Protestantismus Reformjuden 715 —> auch: Juden; Judentum Reich, damaskenisches 246 —* auch: Aram, Aramäer; Damaskus; Geschichte, altorientalische und israelitische Reichsgötter 727 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen... Reichtumsverachtung, ebionitische 814 —> auch: Judenchristen Reinheit, rituelle 695,818,825,833 —» auch: Ritualbad Reinheitsgebote, Reinheitspflichten, Reinheitsvorschriften 209,338,485, 728,810,817 —> auch: mamitu - für Priester 816 Reisebericht des Wen Amon 512,517f. —» auch: Ägypten, Ägypter; Phönizien Reisläufer 292 Reisläufervölker des Mittelmeers 522 rekim —» anaschim rekim religio licita 840,845,976 Religion —» auch: Astralgötter, Astralreligion; Erlösung, Erlösungsreligion; Gemeinde-; Kultur-; Massen-; Mysterien-;

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National-; Sonnen-; Virtuosen-; Wahlreligion - , ägyptische 63,115,131,170-173, 181 -183,187,189,374,386,431,439, 444 f., 447 f., 456 f., 485,492,506, 519-521,526f., 550f.,557,566f., 574, 584-587,592,605,677 f. —» auch: Magie, Magier; Tierdienst, ägyptischer; Totengericht, ägyptisches; Totenkult; Traditionalismus der ägyptischen Religion - als Angelpunkt der okzidentalen Kulturentwicklung 244 —> auch: Kulturentwicklung, okzidentale; „universalhistorische Wirkung" der jüdischen Religion - , babylonische 63,104,112-115,131, 140,182-185,219,447,450 f., 457,491, 517,523-527,542,558,586 f., 594,605, 609,621,663,670 f., 803 - * auch: Mythen, babylonische; Weltanschauung, babylonische griechische 56,105f., 170f., 199,251, 312,434,461,503,619,637,661,674 - , hellenistische 839,840 - , jüdische —» Paradoxie der jüdischen Religion, unerhörte; „universalhistorische Wirkung" der jüdischen Religion - , persische 131,139,170,191,198 f., 224, 429 f., 447 f., 461,464,508,663,686, 709-712,820 —> auch: Mithras; Parsismus; Zarathustrismus - , phönizische 458 f. —» auch: Phönizien Religionsentwicklung israelitische 658 —»• auch: Paradoxie der jüdischen Religion, unerhörte; Stellung der Propheten in der israelitischen Religionsentwicklung - , israelitisch-jüdisch-christliche 236 Religionsgeographie 99 Religionsgeschichte - , ägyptische 63,115,131 —> auch: Religion, ägyptische - , jüdische —> „universalhistorische Wirkung" der jüdischen Religion „Religionsgeschichtliche Schule" 5,41, 48,62f., 97,140,180,198,224,239,241, 416,523 —» auch: Forschung, alttestamentliche;

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Sachregister

Pentateuchforschung; Prophetenforschung; Reaktion gegen extreme Skepsis in der alttestaraentlichen Wissenschaft Religionskriege 379 f. —»auch: Glaubenskämpfer; „Heiliger Krieg" Religionspathologie 379,634-639,665, 731 f. —»auch: Religionspsychologie Religionspolitik der Großmächte 618 f. Religionspsychologie 95,119f., 394,634639,665,667 —>auch: Religionspathologie Religionssoziologie 241,394,623 —> auch: Problem der jüdischen Religionsgeschichte, soziologisches; Soziologie Religionsvergleichung 240 —> auch: „Religionsgeschichtliche Schule"; Religionswissenschaft, vergleichende Religionswissenschaft, vergleichende 237 Religiosität - der Priester, offizielle 192 —» auch: Priester, hebräische - , orphische 612 -» auch: Orphiker Rentenkapitalismus 269 f., 273,284 —» auch: Kapitalismus Rephaim 440,976 Repressalienrecht 434 —» auch: Völkerrecht Repression im babylonischen Exil 609 —»auch: Exil, Exilszeit, babylonische Resonanzboden der Propheten 393 f., 622-624,627,631,649,685 —» auch: Propheten, Prophetie Respondenten, römische 831,976 —» auch: Juristen, römische; Recht, römisches; Rechtsgeschichte, römische Responsen, rabbinische 309,830,976 —»auch: Rabbinen, Rabbinismus; Recht, rabbinisches Ressentimentjüdisches 80f.,89,125129,373,692,732,756,814 f. —> auch: Nietzsche-Rezeption Max Webers; Rachebedürfnis, jüdisches; Rachegeschrei der Psalmisten; Racheschwelgen im Buch Esther; Weltherrschaftshoffnung, jüdische Rest, Restgedanke, prophetischer 508, 565,657,669 f., 678 f., 686 f., 689,730 —» auch: Unheilsprophetie

Retenu, Retenuland 251,253 —» auch: Sinuhe-Erzählung Retraktatsanspruch 339 f., 344,977 —> auch: Sippenretraktat Retter 191 —» auch: Heiland, Heilandsreligiosität...; Messias; Moschua' ; Retterkönig, volkstümlicher; Soter; Zukunftskönig Rettergestalten - des Richterbuches 362 f. —> auch: Richter, Richterbuch - , prophetische 686-688 —» auch: Barbarossahoffnung, prophetische; Heiland, Heilandsreligiosität...; Messias; Moschua' Retterkönig, volkstümlicher 688 —» auch: Barbarossahoffnung, prophetische; Wiederkehr Davids Reue Gottes 541,657,659,661 —» auch: Jahwe als Gott mit einem wandelbaren Herzen Revolten gegen das Königtum 306 —» auch: Dualismus von Bauern und Städtern Rezension - der Abrahamssage, aaronidische 495 —» auch: Redaktion, priesterliche - , jahwistische 495 —> auch: Jahwist; Redaktion, jahwistische Rezeption der Prophetie, rabbinische 798-802,827 ribbit 327,977 —» auch: Zins Richter, Richteramt 266f., 278,302,351, 364,470,977 —» auch: Gerichtsordnung, israelitische; sarim und sekenim als Richter; Schofet, Schofetim Richter, Richterbuch 55,62,108,191,297, 360-363,396,428,531,699,977 —» auch: Rettergestalten des Richterbuches Richterbestechung 332,351,403 —» auch: Prozeßrecht, israelitisches; Rechtsbeugung; Richter, Richteramt; Unterdrückung der Armen im Gericht Richterzeit 245,380,400 —» auch: Eidgenossenschaft, hebräische; Geschichte, israelitische Ritterschaft, philistäische 264,319 —» auch: Philister

Sachregister Ritualakte, amphiktyonische 368 —» auch: Amphiktyonie Ritualbad 830 —» auch: Reinheit, rituelle Ritualisierung der jüdischen Religion im Gegensatz zu gesinnungsethischer Sublimierung 582 —» auch: Gesinnungsethik; Sublimierung, ethische Ritualismus, priesterlicher 629 Roeh 386 f., 389 f., 399,977 —» auch: Propheten, Prophetie, hebräische; Seher, Sehertum Römerbrief 746 Rom,römisch 27,60,117,140-142,152f., 168,195,244,260,262,264,268,271,277, 292,318,323-326,344,361 f., 383,451, 525,528 f., 570,590,603,708,716,717, 727, 763f., 794,830f., 840 —> auch: Geschichte, römische; Handelsstadt Rom; Rechtsgeschichte, römische rosh cheber hajjehudim 346 —» auch: Cheber hajjehudim; Haupt der Gemeinde der Juden ruach 419,438f., 441,538,645,755,761, 764.770.826.844.977 —» auch: isch haruach; Geistmensch ruach Jahwes 421,750 £, 977 —» auch: Geist Gottes, Jahwes; Jahwe ruach-ha-kodesch 755,826,844,977 —> auch: „Heiliger Geist" Rüben, Rubeniten 155,259,299,314,319, 354,359 f., 388,484 f., 535 —» auch: Geschichte, israelitische Rudra 422 —»auch: Hinduismus Rückkaufrecht —> Retraktatsanspruch; Sippenretraktat Ruthbuch 261,308,712,837 Sabbat, Sabbatheiligung 13,24,43,66,78, 88,126,186,202 -205,234,284,287 f. 326,332,352,450-453,570,572,603 f., 629,693,717 f., 722,727 f., 765, I I I , 784, 789.819.829.839.978 —* auch: Sabbatjahr; Sabbatjahrwoche; Sabbatruhepflicht; Sabbatweg; Schabattutage, babylonische; Siebenzahl, heilige Sabbatjahr 12-14,20,26,73 - 76,110,202, 205,209,272 f., 308-310,326,333 f., 552, 603,700,722,728

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—» auch: Brachejahr, Brachejahrgesetze; Erlaßjahr, Erlaßjahrgesetz...; Gnadenjahr Sabbatjahrwoche 810 Sabbatruhepflicht 287 f. —» auch: Sabbat, Sabbatheiligung; Sabbatweg Sabbatweg 718 —> auch: Sabbat, Sabbatheiligung; Sabbatruhepflicht Sacharjabuch 734,751 f. —> auch: Deuterosacharja; Nachtgesichte Sacharjas Sachbeschädigung 508 Sachsenspiegel 117,368 —» auch: Rechtsbuch Sadduzäer 140,726,782,785,788,791,978 sadeh 248,312 —> auch: Feld Sa Gaz 292f.,318f.,414f.,519,978 —» auch: Chabiri Sage, ätiologische 372,714 —> auch: Mythos, ätiologischer Sakralschrift, ägyptische 520 Sakralsprache, babylonische 524-525 —> auch: Akkad, Akkadisch, akkadisch Sakramentsgnade 53,80,133 Salamis 199,611,710,972 Salem 306 —> auch: Jerusalem; Malkisedek, Melchisedek Salzberith 348,979 —» auch: Bund, Bundeskonzeption Samaria,Samaritaner 66,148f., 156f., 169, 198f., 205-209,285,306,315,320,359, 383,429,461,618,658,705,720f., 723726,728f.,833f.,938-940, 979 —» auch: Gemeindebildung, jüdische; Geschichte, israelitische; Königtum der Omriden; Omriden, Omridendynastie Sammlung - des Manu —» Gesetz des Manu - , jahwistische 535 —» auch: Jahwist; Redaktion, jahwistische; Tradition, jahwistische - von Omina, babylonische 492 —> auch: Sündenkatalog, Sündenregister; Systematisierung von Omnia, babylonische Samniten 318 Samsara 595,980 —» auch: Buddhismus; Hinduismus

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Sachregister

Samuelbücher, Samuellegende, Samueltradition 261 -364,370,375,377 f., 384, 392,399,414,453,463,469,474,496,552, 568,714 —» auch: Daviderzählungen; Nabischulen, Nabiwohnungen Samuels Sanhedrin 791 Sanherib-Inschriften 255 f. —» auch: Keilinschriften; Königsinschriften, assyrische Sapientia Salomonis —> Weisheit Salomonis Saphan-Sippe 616 —» auch: Schreiber, Schreiberberuf; Sofer, Soferim sar, sarim 265,267,276,318,365,382,470, 483,486,592,625,653 —> auch: Beamte, Beamtenschaft, israelitische sare ha chailim 276 —» auch: Amhaarez, I'lamme ha arez, amme haarezoth Sargon-Legende, assyrische 563 —» auch: Abstammung des Königs, göttliche; Herrschaftslegitimation sarim und sekenim als Richter 470 —» auch: Älteste, israelitische; Beamte, Beamtenschaft, israelitische; Gerichtsordnung, israelitische; Richter, Richteramt; sar, sarim; Sekenim Satan 661 Saturn 452 Schabattutage, babylonische 450 —> auch: Sabbat, Sabbatheiligung schachat 715,980 —»auch: Schächten, Schächtungsgebot Schächten, Schächtungsgebot 205,715, 830,980 Schamgefühlsreaktionen, bürgerliche 509 Scham-Kultur 252-254 —» auch: Beschämung Schamlosigkeit, orgiastische, sexuelle 506, 696 —» auch: Orgiastik; Sexualethik, Sexualität; Sexualorgiastik Schamasch -» Sonnengott, Sonnengottheiten Schattenreich 447,633 —> auch: Hades; Scheol; Totenkult; Totenreich; Unterwelt schearit 565

—> auch: Rest, Restgedanke, prophetischer schebat 260,980 —»auch: Stamm, Stämme Schech 251 —> auch: Sippenhaupt Scheol 625,670,981 —> auch: Hades; Schattenreich; Totenkult; Totenreich; Unterwelt Scheu im Gebrauch des Gottesnamens 550,809 —»auch: Namensmißbrauchsverbot Schichten —> auch: Klassenschichtung - , patrizische 429 —» auch: Patriziat; Stadtpatriziat, Städtepatriziat - , plebejische 276,281,321,403,552-554, 559,601,623,726,787,794 —» auch: Intellektuellenschicht, plebejische; Klasse, plebejische; Paria, Pariastämme, Pariavolk; Plebejer, Plebs -, politisch ohnmächtige 601 —> auch: Klasse, politisch rechtlose; Paria, Pariastämme, Pariavolk; Plebejer, Plebs Schicksal, Schicksalsglaube 541,552-554, 679 —» auch: Fatalismus; Heimarmene; Moira Schilfmeerkatastrophe, Schilfmeerwunder 404,413,415-416,460,626 —» auch: Auszug aus Ägypten Schilfmeerlied 420,564 —> auch: Auszug aus Ägypten Schlange als Gottestier 535 Schlangenkult 535 Schlangenstab 422,465,467,485,535,981 —> auch: Heilkunde; Jahwe als Pestgott Schlußredaktion - der Erzählung vom Wüstenzug 540 —» auch: Priestergesetz, Priesterkodex, Priesterschrift; Redaktion, priesterliche; Redaktion, priesterliche - der Urgeschichte 559 —> auch: Priestergesetz, Priesterkodex, Priesterschrift; Redaktion, priesterliche; Urgeschichte Schma Israel 580, 789,981 —> auch: Morgengebet, jüdisches Schmiede 193,279,290,399,795

Sachregister —» auch: Eisenarbeiter; Handwerker; Keniter; Königshandwerker schmittah —» Brachejahr, Brachejahrgesetze; Erlaßjahr, Erlaßjahrgesetz... Schöpfung, Schöpfungsbericht, Schöpfungserzählung, Schöpfungsgeschichte 184 f., 204,439,452,536,556,662, 717,786,802,808,826 —» auch: Anthropogonie; Enuma Elisch; Gottebenbildlichkeit des Menschen; Jahwe als Schöpfergott; Kosmogonie; Menschenschöpfung; Mythen, kosmogonische; Paradies, Paradieserzählung; Tehom; Tiamat; Urgeschichte; Weltschöpfung Schöpfung aus dem Nichts 555 Schofet, Schofetim 297,360-362,364, 578,686,981 —» auch: Richter, Richteramt Schomron —» Samaria, Samaritaner Schranken - der ökonomischen Rationalisierung, jüdische 703 —» auch: Absonderung des Judentums, rituelle; Wirtschaftsethik, jüdische - der Rationalisierung des Weltbildes 555 —» auch: Rationalisierung, Rationalität des Weltbildes - systematischen Denkens im Pharisäismus 833 —> auch: Ethik, pharisäische; Pharisäer, Pharisäertum Schreiber, Schreiberberuf 512,520£, 526 Schreiberbürokratie, ägyptische 247,520 —» auch: Beamte, Beamtenschaft, ägyptische; Leiturgiestaat, bürokratischer; Organisation, bürokratische; Schreiberklasse, ägyptische Schreiberethik, ägyptische 588,591,596597 —» auch: Ethik, ägyptische Schreiberklasse, ägyptische 592 —> auch: Beamte, Beamtenschaft, ägyptische; Schreiberbürokratie, ägyptische; Standesgefühl der ägyptischen Schreiberklasse Schriftauslegung, rabbinische 793,830 f. Schriftgelehrte,jüdische 22,73,113,138, 140f., 770,500,737,767, 764, 766, 768, 792,795,798 f., 826,828,830,845 Schriftpropheten 377,384,389,397,403, 407 f., 432,476,515,549,645,675

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—» auch: Propheten, Prophetie, hebräische Schriftstudium, rabbinisches 832 f. Schuldenerlaß 202,310,333,335,595,721 —> auch: Erlaßjahr, Erlaßjahrgesetz...; Schuldrecht; Seisachthie Schuldhaftnormen 327 f., 333,339 f. Schuldknechtschaft, Schuldsklaverei 269 f., 275,278 f., 284, 325-328,333 f., 352,396,414,595 —> auch: „Mehrwert" vom Schuldknecht erarbeitet; Schuldsklaven Schuldopfer 575,743 f. —» auch: Chattat Schuldrecht 11,26,326,333,335 f., 339, 397 —» auch: Inhaberklausel; Schuldenerlaß; Schuldknechtschaft Schuldsklaven 269,275,278,284,326 f., 329,334,352,414 Schuldsklavenfreilassung 275,327 f., 333 f., 339 f., 352 —» auch: Karität, Karitätsgebote; Seisachthie; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Schuldsklavenhalter 275 Schule -, deuteronomische 314,426,531,544, 546 —> auch: Bewegung, deuteronomische - , elohistische 539 —» auch: Elohist; Redaktion, elohistische Schutz ausländischer Kaufleute 337 —»auch: Völkerrecht Schutzbestimmungen, Schutzverhältnisse, Schutzvorschriften - für Arme 308,595-597 —» auch: Karität, Karitätsgebote; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches - für Bauern 255 —* auch: Bauern, Bauerntum - für die personae miserae 332 f. - für Fremde 286-287,309-310 —> auch: Fremder, Fremdenrecht - für Gäste 252 —»auch: Gastrecht - für Handwerker 279-280,321 - für Kranke 603 - fürMetöken 285-287,309-310,332f„ 413,570 —» auch: Fremder, Fremdenrecht

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Sachregister

- für verarmende wehrhafte Sippen 576 - für Witwen und Waisen 332,570 Schutzgott, persönlicher 429 Schutzverwandte 314,321,837 Schweine-Tabu 204,839 —» auch: Speisegebote, Speisegesetze „Schwerter zu Pflugscharen" 561 —» auch: Friedensreich Schwertträger, benjaminitische 274 - * auch: Selbstequipierung Schwurbrüderschaft, mittelalterliche 283 Schwurbund der Gegner ägyptischer Herrschaft 346 —» auch: Amarna-Briefe... Schwurverbrüderung 347 Sebulon 755,301,316,359,952 Seehandel 237,254,270,522 Seele —» nephesch; ruach Seelenhirten, indische 797,828 —» auch: Hinduismus Seelenwanderung 136 Seelen Wanderungslehre, orphische 710 —» auch: Orphiker Seelsorge, levitische 484,486,489-492, 524,541-545 —> auch: Levi, Leviten; Paränese, levitische Seelsorgepriester 20,46,51 -58, 78f., 106, 113-116,123,132,180,365,459,473, 477,484,486,489,524,539,541 f., 544-546,553,559,573-575,577,603, 643,657,670,731 f. —» auch: Levi, Leviten; Priester, hebräische; Seelsorge, levitische Seeräuberethik 312 Seeräubervölker des Mittelmeeres 522 Seevölker —> Geschichte, altorientalische und israelitische; Philister Sefer haberit —» Bundesbuch Sefer hattorah 498, 952 —» auch: Deuteronomium Segenssammlungen 192 —» auch: Deuteronomium; Jakobsegen, Jakobssegen; Mosesegen, Mosessegen Seher, Sehertum 108,169,190,386-392, 395-397,399,402,411,430,475,477 f., 485,513,546,577,611,622,627,635,664, 738,751,753,764,799,826 —» auch: Befragung des Sehers in homerischer Zeit; Roeh Seir 258,299,359,411,464f., 479,699,982 —» auch: Edom, Edomiter

Seisachthie 335,344,414,952 —» auch: Schuldsklavenfreilassung Sekenim 262 f., 266,318,362,364,367, 470,578,623,653,952 - * auch: Älteste, israelitische Sekte - , chassidische 777-779 -* auch: Chassidismus; Typus der Sekte -christliche 703,782,792 —» auch: Christentum - , essenische 817 f., 822 —> auch: Essener, Essenismus -interlokale 782 -jüdische 243,753 —> auch: Gemeindebildung, jüdische - , pharisäische 782,817 —> auch: Pharisäer, Pharisäertum - , pneumatische 243 - , puritanische 782 —» auch: Puritaner, Puritanismus, puritanisch - , samaritanische 725 f. —> auch: Samaria, Samaritaner - , täuferische 782 Sektenabzeichen, indische 355 —> auch: Kultgemeinschaftszeichen Sektenbildung, asketische 817 Selbstequipierung 7 , 1 4 f . , I I I , 118,262, 266,270,273f.,277f., 343f.,383f., 854, 982 —» auch: Schwertträger, benjaminitische; Wehrfähigkeit als Vorbedingung politischer Rechte; Wehrverfassung, israelitische Selbstvergottung 667 Sem 290 f. Sendungsprophetie, ethische 83-86, 118f., 510,647f., 636,766,798 —» auch: Propheten, Prophetie, ethische und hebräische Septuaginta 151,348,594,952 Serie surpu 574 —> auch: Ominaliteratur, babylonische Seßhafigkeit 144,299,301,313,453,464 —» auch: Geschichte, israelitische; Landnahme, israelitische Seuchengott 527 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Nergal; Religion, babylonische Sexualaskese 810 Sexualethik, Sexualität 33-35,60,350, 370-373,376,504-509,548,561,572 f., 580,589,593,644,696,809-813,819 £

Sachregister —» auch: Perhorreszierung der Entblößung, Nacktheitjüdische; Sexualorgiastik Sexualorgiastik 504 - 506,508,580,696, 811 —» auch: Ackerbauorgiastik; Orgiastik; Schamlosigkeit, orgiastische, sexuelle; Sexualethik, Sexualität Shadu 455,982 —» auch: El Schaddaj shekina 826,838,955 —» auch: bath kol Sichern 111,154-156,194,207,209,263, 265,282,291,293,295,299 f., 306,314f., 318,329f., 349-351,359,367,481,497, 502,570,696,698,720,983 —» auch: Amphiktyonie; Bundeszeremonie, sichemitische; Erzählung von Sichern und Dina Sichem-Dina-Erzählung —> Erzählung von Sichern und Dina Sicherung von Transportwegen des Handels 254 —»auch: Geleitgeldverdienst, beduinischer Sidon, sidonisch 155,157,280,283,296, 300,302,319,430,730,923 —» auch: Phönizien Siebengötterschaft 450,660 —»auch: Religion, babylonische; Siebenzahl, heilige; Siebenzahl zur Vierteilung des Mondumlaufs Siebenzahl, heilige 450 —» auch: Sabbat, Sabbatheiligung; Sabbatjahr; Sabbatjahrwoche; Siebengötterschaft; Zahlen, heilige Siebenzahl zur Vierteilung des Mondumlaufs 492 —» auch: Sabbat, Sabbatheiligung; Siebengötterschaft Siedlungshierarchie 258 f., 483 —> auch: Kategorien von Ortschaften Siedlungsversuche, zionistische 309 —> auch: Zionismus Silo 155f., 329f.,368f., 390,457,464-466, 468,471,478,494-496,621,627 f., 983 —* auch: Eliden; Geschichte, israelitische; Lade Jahwes; Priestergeschlecht, elidisches Simeon, Simeoniten 194,295,299,314 f., 354,356,359 f., 388,411,480 f., 983 —> auch: Geschichte, israelitische

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Simson-Sage 375 f. —» auch: Richter, Richterbuch Sin 450 —» auch: Mondfest, Mondgott, Mondkult; Religion, babylonische Sinai, Sinaitradition 411-413,452,537, 923 —> auch: Horeb; Mose-Tradition Sinaibund 353,502 —> auch: Berith, Berithkonzeption; Bund, Bundeskonzeption; Horebbund; MoseTradition Sinaigesetz 348 —> auch: Bundes-Ordnung; MoseTradition Sinaihalbinsel 245,411 f. Sinaiwüste 409 f. Sinn der Welt —» Reflexion auf den Sinn der Welt Sintflut, Sintfluterzählung, Sintflutsage 456,542,523,559 f. —> auch: Gilgamesch, Gilgamesch-Epos; Mythologie; Noah-Bund; Urgeschichte; Utnapischtim Sinuhe-Erzählung 25/, 253,517,985 —» auch: Ägypten, Ägypter; Retenu, Retenuland Sippen 251-253,258-264 —> auch: Adels-; Fremd-; Fürsten-; Gast-; Herrensippen; Hirten, Hirtensippen; Patrizierfamilien, Patriziersippen; Profanierung der sakralen Bedeutung der Sippen; Viehzüchter, Viehzüchterstämme - als Kultverband 449 —* auch: Kultverband - , städtische, stadtsässige 258,263 f., 268 f., 277,279 Sippenbruder, Sippenbrüderlichkeit 339, 602 Sippenfest 437,450 —» auch: Familienfest; Jahwe-Kult, häuslicher; Sippen; Sippenkult Sippengemeinschaften 252 —» auch: Familie; Großfamilie als Wirtschaftseinheit; Sippen Sippengräber 439 —» auch: Ahnenkult, Ahnenkulte; Totenkult Sippenhaupt 251 f., 437,501 —» auch: Familienhaupt; Älteste, israelitische

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Sachregister

Sippenkult 436,444 —> auch: Familienfest; Passah, Passahmahl; Profanierung der sakralen Bedeutung der Sippen; Sippen; Sippenfest; Sippenmahl Sippenmahl 501 —» auch: Passah, Passahmahl; Sippenfest; Sippenkult Sippenorganisation 260-264,444 —> auch: Familie; Großfamilie als Wirtschaftseinheit; Organisation, militärische Sippenretraktat 344 —»auch: Retraktatsanspruch Sirachbuch 32,281,341,455,485,488,593, 702,984 —> auch: Traditionalismus der sirachidischen Schätzung der Arbeit; Weisheit, hebräische Sitte 255,341,365,426,508,580,612,735 - als Ursprung des Sittlichen 576 —» auch: Beschämung; Scham-Kultur - durch Präzedenzfall entstanden 365 Sittengesetz 308,643-644 —» auch: Beschämung; Scham-Kultur Sittlichkeit —» auch: Alltagsethik, Alltagssittlichkeit - , individuelle 839 —» auch: Handeln, sittliches; Idee der sittlichen Persönlichkeit - , innerweltliche 817 —» auch: Ethik des innerweltlichen Handelns, religiöse; Handeln, innerweltliches israelitische 559,654,738 —» auch: Ethik, levitische und prophetische -Jüdische 602 —» auch: Ethik, pharisäische, rabbinisch-talmudische und spätjüdische Skarabäen 585 f. —> auch: Ethik, ägyptische und magische; Hindernisse der ethischen Sublimierung in Ägypten; Religion, ägyptische Sklaven 11,265,269,271,276,318,326, 328,415,599,603 f., 845 —» auch: Sklavenrecht, hebräisches Sklavenfreilassung 340,366 babylonische 334 - , israelitische 334 —» auch: Karität, Karitätsgebote;

Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Sklavenrecht, hebräisches 326,328 —» auch: Schuldsklaven; Sklaven Sofer, Soferim 138,140,591,784,792 f., 798,836,984 —» auch: Beamte, Beamtenschaft, israelitische; Saphan-Sippe; Schreiber, Schreiberberuf Soldtruppen, königliche 383 —» auch: Heer, stehendes; Krethi und Plethi; Leibgarde, königliche; Wehrverfassung, israelitische Solidarhaftung 331 f., 351,433 f., 543 f., 669,732 —> auch: Kollektivhaftung Sollbestand des Bundesheerbanns 343 —> auch: Bundesheerbann; Wehrverfassung, israelitische Sombart-Weber-Kontroverse 28-38,89, 110,128,133,135,701-705 Sommer- und Winterdörfer 248 —»auch: Nomadisieren, stationäres; Transhumanz; Weide Wechsel Sondergelübde 822 Sonderlehre —» Geheimlehre Sonderpflichten, ethische 133,644 —> auch: Außeralltagsethik; Ethik Sonnenauge Mythos vom Sonnenauge Sonnengott, Sonnengottheiten 191,456f., 527,557,567,590 —> auch: Aton; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Ra, Re; Sonnenkult; Sonnenverehrung Sonnenhymnus des Echnaton 557 -» auch: Religion, ägyptische; Sonnenreligion Echnatons Sonnenkult, Sonnenverehrung 467,820, 824 —»auch: Sonnengott, Sonnengottheiten; Sonnenwagen, Jerusalemer Sonnenreligion Echnatons 456 —» auch: Aton; Monotheismus; Religion, ägyptische; Sonnengott, Sonnengottheiten; Sonnenhymnus des Echnaton Sonnenwagen, Jerusalemer 467 —> auch: Sonnenkult, Sonnenverehrung Sophisten, wandernde 830 —> auch: Wanderlehrer, rabbinische Soter 151,191 —»auch: Heiland, Heilandsreligiosität...

Sachregister Soteriologie 83,557 f., 726,745,748, 984 —» auch: Erlösung, Erlösungsreligion; Heiland, Heilandsreligiosität...; Paraklet; Sündenvergebung Sozialethik 433,644,652 - , israelitische, jüdische 307-313,365366,472,488,494,571,583,620-622, 629,700 —> auch: Ethik; Karität, Karitätsgebote; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Sozialgebote, Sozialrecht - , ägyptisches 553,589 f. babylonisches 598,652 - der israelitischen Rechtssammlungen 321-346 - , hebräisches 10f., 17f., 77,109,124,234, 310,326-328,332 f., 337 - 340,365,397, 400,425,472,499,557,570,574,595,600, 700 —» auch: Karität, Karitätsgebote; Sozialethik, israelitische, jüdische Sozialhärten aufgrund des Übergangs zur Geldwirtschaft 598 —»auch: Geldwirtschaft; Karität, Karitätsgebote; Karitätsethik, vorderasiatischägyptische Sozialismus —» Staatssozialismus Sozialkritik der Propheten 10f.,20,22,85, 118f., 341,403 f., 572,622,643,652 —> auch: Propheten, Prophetie Sozialordnung 242,427 - , ägyptische 449 —» auch: Sozialgebote, Sozialrecht, ägyptisches - , hierokratische 488 - , israelitische 345,398 —» auch: Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches; Sozialverfassung, hebräische Sozialpsychologie 68 Sozialreformen, babylonische 598 —» auch: Rechtsgeschichte, mesopotamische Sozialrevolution, gottgeleitete 242 Sozialverfassung, hebräische 6-16,2225,98,101,127 —» auch: Unterschiede der sozialen Ordnungen in Ägypten und Israel Soziologie 241,394 —» auch: Rechts-; Religionssoziologie Sparta 157,268,211,611

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Spätjudentum, antikes 786 —» auch: Judentum Spätlingsprophetie 735 f. —» auch: Deuterosacharja; Maleachibuch; Propheten, Prophetie, schriftstellernde Speisegebote, Speisegesetze 43,126,204, 570,713-718,728 —» auch: Absonderung des Judentums, rituelle Speisegemeinschaft 253,348 f., 502,696 —» auch: Kommensalität Spekulationen —> auch: Heiland, Heilandsreligiosität...; Jenseitsspekulation - , kosmologische 237 - , metaphysische 804 - mit heiligen Zahlen und Weltperioden 524 —> auch: Astrologie; Geheimlehre babylonischer Priester; Manipulationen mit heiligen Zahlen und Weltperioden; Religion, babylonische; Zahlen, heilige - , philosophische 803 Spezialgötter 71 f., 82,183 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Funktionsgott, Funktionsgötter Spezialpriester 46,51 -58,181,484 —» auch: Levi, Leviten; Priester, hebräische; Seelsorgepriester Spiritualisierungstendenzen im Pentateuch 537-539 —» auch: Elohist Sprache 246 -, aramäische 522,526,725 -, babylonische 522,526 —» auch: Akkad, Akkadisch, akkadisch - , prophetische 423 Sprüchebuch —» Proverbien, Proverbienbuch Spruchpraxis, rabbinische 832 Staat —» auch: Fron-; Macht-; Patrimonial-; Stadtstaat - , bürokratischer 609 —» auch: Leiturgiestaat, bürokratischer Staatsgründungen, islamische 355 —» auch: Islam Staatskapitalismus 703 f. —»auch: Kapitalismus Staatssozialismus, ägyptischer 591 —» auch: Fronstaat, ägyptischer; Leiturgie-

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Sachregister

Staat, bürokratischer; Wirtschaft, ägyptische Staatsutopie 612 Stadt,städtisch 7f., 10f., 16,34,43,65-68, 73,75,80,90,98,102,109-112,114,127, 164,182,198,205,207,209,223,226,232, 235,248,251,271,274 - 276,278 - 285, 287,292 f., 296,300 f., 306 f., 314, 318-323,325,330,337-339,349,359, 368f., 429,451,459,462,483 f., 501,511, 528,544 f., 579,587,593,601,607,612, 617,621,646,649,674f., 683,698,706, 712,715,721 f.,756,758,780,789 - 791, 823,841,853 —» auch: Dependenzstadt; Geschlechterpolis, Geschlechterstadt; Handels-; Haupt-; Land-; Levitenstädte; Organisation, städtische; Polis; Polis-Verfassung; Voll-; Wagenstädte - als Zufluchtstätte 255 -» auch: Asylstädte - , altisraelitisch-vollentwickelte 256,268 - , aramäische 720 - , frühantike 278 - , heilige 501 - * auch: Jerusalem -hellenische 283,342,344 - , judäische 284 —» auch: Juda - , kanaanäische 263,274,319,436 - , mesopotamische 720 —» auch: Mesopotamien - , orientalische 425 - , palästinische 254-269 - , philistäische 256,436 —» auch: Philister Stadtadel 16,102,404,415,612 - * auch: Adel; Stadtfürsten Stadtbezirk 337,790 Stadtbürger, stadtbürgerlich 336,583,586 Stadtdemos als Träger des rituell korrekten Judentums 43,66f., 73,127f., 208f.,285,756f. —» auch: Dualismus von Stadt- und Landjudentum Städte und die gibborim 255-270 Städter,Städtertum 6-13,77f., 110f., 117, 255-270,274 Stadtfürsten 259,262f.,319,401 —» auch: Stadtadel Stadtgott, Stadtgottheiten 184,429,459, 528,597

Stadthaus 257 —»auch: bitu Stadtherrschaft 259,306 Stadthaupt, Stadtherr 262 f., 265 f. —» auch: Stadtfürsten; Stadtkönigtum Stadtkönigtum 266,269,305,320,337, 381 f., 597 - , davidisches,judäisches 267,305,320, 381 —» auch: Davididen, Davididendynastie... - , kanaanäisches 298,316 —» auch: Kanaanäer, Kanaanäertum - , mesopotamisches 598 —» auch: Mesopotamien - , phönizisches 301 —» auch: Phönizien - , samarisches 320 —* auch: Königtum der Omriden; Samaria, Samaritaner Stadt-Land-Gegensatz, sozialer 16 f., 19, 59f.,68,78,102,107,109-111,118,127f. - * auch: Dualismus von Bauern und Städtern, von Stadt- und Landjudentum Stadtmagistratur als charismatischer Dauervollzug 263 —> auch: Erbcharisma; Herrschaftslegitimation Stadtmarkt 452 —» auch: Marktgemeinschaft; Marktverkehr; Marktwirtschaft; Platzhandel Stadtpatriziat, Städtepa triziat 265-270, 279,283,293,316,329,403 f. —» auch: Patriziat Stadtsässigkeit 8,78,111,207,209,257259,269-271,277,279,283,296,299, 301,316,318-322,329,335 f., 358,381, 414,429,451,459,472,530,538,654,705, 729,738,791 Stadtstaat -, antiker 260,383 —» auch: Polis; Verwaltungsbezirke, salomonische; Weber-MeyerDifferenz über den politischen Status von Grundbesitzern in der Antike -israelitischer 260,469,610,684 —» auch: Clientelstadtstaat; Jerusalem - , nachexilischer,spätjüdischer 280-283, 285 —> auch: Jerusalem Stadtstaatsgesetz 452

Sachregister —» auch: Deuteronomium Stadtursprung in Burgen kriegerischer Häuptlinge 255 Stamm, Stämme 12,14 f., 101,134,180, 197,237,252-254,260-262,264,268, 272f., 286,289 f., 294-302,305 f., 314-320,342 f., 350,354,356,359 f., 362f.,369,373,377,382f.,387f.,391, 410,414 f., 417,421,424,435,453,456, 479 f., 481 f., 487,523,740,807, 853 f. —» auch: Bauernstämme; Beduinen, Beduinenstämme; Gastsippen, Gastsippenstämme; Ostjordanstämme; Paria, Pariastämme; Südstämme; Viehzüchter, Viehzüchterstämme; Wüstenstämme Stammbäume Jesu 282 —» auch: Davididen, Davididendynastie...; Messias Stammesgott, minäischer 479 —» auch: Wadd Stammesoberhaupt 252 —» auch: Familienhaupt Stammespalaver 252 Stammestätowierung 255,355,449 —» auch: Kainszeichen; Kultgemeinschaftszeichen Stammesverband 268 f., 279 —» auch: Amphiktyonie; Eidgenossenschaft, hebräische Stand, Stände,ständisch 77,162-164,176, 192,197,201-203,244,267,282 f., 289f., 481,512,560,614,620,622 f., 709,1211, 795,812,841,853 —» auch: Berufs-; Mittelstand - der Sänger und Erzähler, volkstümlicher 514 —» auch: Barden, Bardentum, nationales Standesehre hellenischer Philosophen 386 Standesgefühl der ägyptischen Schreiberklasse 592 —» auch: Schreiber, Schreiberberuf; Schreiberethik, ägyptische Stapelrechte 270 Statthalter in Palästina - , ägyptischer 245,257 f., 292,346,459 - , babylonischer 276,685 - , persischer 710,712,720-723 Steinigung von Tieren 323 —» auch: Ochse, stößiger

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Stellung - der Propheten in der israelitischen Religionsentwicklung 658 —> auch: Propheten, Prophetie, hebräische - des Hausvaters, patriarchale 331 —» auch: Hausvater; Patriarchat Steppe, Steppengebiet 248 f., 251,312 f., 321,393,413,415,422,435,452,475,479, 555,630,854 —> auch: Geographie Palästinas Stereotypisierung des Systems der zwölf Stämme 383 auch: Zwölfstämmesystem Sternkunde —»Astrologie; Astronomie Steuerfreiheit der Rabbinen 796 —» auch: Gemeinderecht, jüdisches Steuerkapitalismus 703 —» auch: Kapitalismus; Steuerpächter Steuern 258,327,384,399,402,483,498, 705 -» auch: Grundsteuer, ägyptische; Königsfronden; Kopfsteuern; Zehnter, Zehntpflicht Steuerpächter 703 —» auch: Steuerkapitalismus Steuerpflicht, persische 723 f. —*• auch: Befreiung des Kultpersonals von der persischen Steuerpflicht Stiftshütte 290,338,463 Stiftung, mosaische 419 —» auch: Bund, Bundeskonzeption; Kades Stimmungsgehalt der Psalmen 802 —» auch: Psalmen, Psalmenbuch, Psalmisten; Psalmenfrömmigkeit, Psalmenreligiosität Stoppellese 308 —> auch: Karität, Karitätsgebote; Ruthbuch Stoppelweiderecht 294 auch: Weiderechte; Weidewechsel Strafhaftung der Familienmitglieder 332 —» auch: Kollektivhaftung; Solidarhaftung Strafrecht —» Kriminalrecht, Kriminalstrafen Streik der Arbeiter in der Nekropole von Theben 593 Strukturen - der ägyptischen Sozialordnung 449 - der Rabbinen, soziologische 833 - , militärische 302 f. —» auch: Wehrverfassung, israelitische

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Sachregister

- , ökonomische 251 - s o z i a l e 251,395 Stufenschema, Stufentheorie, ökonomische 6 f.,98 f., III Sturmgott 249,358,421,427,527 —» auch: Adad; Hadad; Windgötter, babylonische Sublimierung - der Frömmigkeit 635 - der Karität 601 —> auch: Karität, Karitätsgebote - der Sünde zu gottfeindlicher Gesinnung 684,689 - der Zukunftserwartungen 684 - des hebräischen Gottesbildes 422 f., 467,539 f. —> auch: Rationalisierung, Rationalität des hebräischen Gottesbildes - , ethische 125,140,422,541,572,577, 583,587,590,594,601,684,689 f., 692, 814 f., 825 —> auch: Hindernisse der ethischen Sublimierung in Ägypten - t h e o l o g i s c h e 422f.,467,539f. Südstämme als Vertreter der Monolatrie 435 —» auch: Juda als religiöse Verbrüderung; Monolatrie Sühne 180-182,399,574 f., 606 —» auch: Opfer; Sühnopfer - , stellvertretende 124,743 —> auch: Opfer, stellvertretendes Sühnopfer 126,243,275,473 f., 489 f., 492, 545,5741,743,746 —> auch: Ascham Sultansherrschaft, orientalische 272 Sünde, Sündenbegriff, Sündenkonzeption, Sündhaftigkeit 32,45f., 50-53,61,77, 79,83,138,170,179,181,249,351,395, 434,448,469,473,490-492,496,505, 507,543 f., 549,557,572 f., 580,594,603, 605 f., 629,636,643 f., 653 f., 656 f., 659, 666 f., 678,684,687,689 t , 732 f., 7 4 2 745,747-749,754,766f., 785,799,805f., 808,810,813,816,840 —> auch: Erbsünde; Sündenangst, Sündenfurcht; Wechsel prophetischer Weissagungen nach Sündenstand und Weltlage - , dekalogische 350,574 f., 587,615,652 —» auch: Ethik, dekalogische - e t h i s c h e 472f.,539,641

- k u l t i s c h e 539 - p r i v a t e 396,652 - s e x u e l l e 350,507,811 —» auch: Sexualethik, Sexualität Sündenabfragung 575,587 —> auch: Beichtstuhlpraxis, katholische; Sündenbeichte Sündenangst, Sündenfurcht 582,594,785 Sündenbeichte 51-53,180f., 551,573576,581,603,654,663 —> auch: Beichtstuhlpraxis, katholische; Seelsorge, levitische; Sündenabfragung Sündenfall, Sündenfallerzählung 535,540, 5571,669,808 —» auch: Paradies, Paradieserzählung; Urgeschichte - in prophetischer Interpretation 558, 668 - in rabbinischer Interpretation 558, 808 Sündenhaftung 350 f., 433 f., 653 f. —> auch: Erbschuld der Väter; Kollektivhaftung Sündenkasuistik 491 Sündenkatalog, Sündenregister 574 f., 587,594 —> auch: Sammlung von Omina, babylonische; Serie surpu; Totenbuch, ägyptisches Sündenverfluchung 575 Sündenvergebung 493,659,747 —»auch: Soteriologie Sündlosigkeit 647,746 Surpu —> Serie surpu Symbolhandlung, prophetische 615,631 Synagoge 577,784, 791,830,835,985 synagöge Asidaiön 778,955 Syndikalismus 75f. Synegor 826f., 985 —» auch: Paraklet Synkretismus 205,457,526,839,985 - , nordisraelitischer 719 Synoikismus 198,268 f., 277,352,501,712, 721 f., 985 —> auch: Gemeindegenossen, synoikisierte Syntheke 348,955 —» auch: Bund, Bundeskonzeption; Diatheke Syrien —> Reich, damaskenisches System der festen Preise 703 Systematik - ethischer Kasuistik 690 - , rechtliche 309,322,367

Sachregister —» auch: Systematisierung von Recht und Ethos - r i t u e l l e 817 Systematisierung - von Omina, babylonische 492 —> auch: Sammlung von Omina, babylonische - von Recht und Ethos 59, 78,82f., 309, 572 —» auch: Rationalisierung, Rationalität der hebräischen Ethik; Rechtsrationalisierung Systemtheorie 95 ta'eb 726 —» auch: Messias Tag - des Schreckens 562 —» auch: Gottesschrecken; jom mehumah - Jahwes 62f., 169,184,190f.,523,562, 564 f., 676,679,685 f., 688,734,752,754, 855,986 Tagelöhner 321,332,339 Talion 323 f., 785 f., 986 —» auch: Körperverletzung, Körperverletzungsrecht Talmud 1,26 f.,32,35,76,131-134,136, 139-141,205,213,224f., 234,247,250, 258,309,320,336,376,525,702,715, 718, 720,726,749,760- 765,773 - 775,778, 785 f., 789,793 -797,799- 801,805,808f., 811,813-815,823,826,829,831 f., 834 f., 986f. —» auch: Ethik, rabbinisch-talmudische; Halacha; Judentum, talmudisches; Mischna; Rabbinen, Rabbinismus Tammuz 743 f., 987 —» auch: Götter, Gottheiten, sterbende und auferstehende; Religion, babylonische; Vegetationsgötter Tao 126,427,525,978 —> auch: Differenz von hebräischem Recht und Tao, Dharma; Konfuzianismus Tartaros 440 —» auch: Hades; Totenreich; Unterwelt Tätowierung 295,378,448 —» auch: Stammestätowierung Taufe 924 —* auch: Novizentaufe, essenische Täufersekte —» Sekte, täuferische

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Tausendschaften 268,271 f., 302,343 —> auch: Wehrverfassung, israelitische Technik - , administrative 245 - der Gesetzesinterpretation 830 f. —» auch: Halacha; Recht, rabbinisches - der Gottesbefragung 476,485-487 —* auch: Divination; Orakel, Orakelspruch - der Mischpatim 367 —» auch: Mischpat, Mischpatim - , formal-juristische 367 - kulturgesättigter Gebiete 529 - , militärische 245,269 f., 273 - , priesterliche 492 - r i t u e l l e 830 tefillin 718,957 Tehom 184,555,987 —» auch: Schöpfung, Schöpfungsbericht...; Tiamat Tell-el-Amarna-Korrespondenz —> Amarna-Briefe... Tempel - des Onias 724-725 - Jerusalemer 80,118,148,150,169,200202,466 f., 490,496-498,505,518,535, 579,628,664,709,716,720,754,796,939, 941,988 - von Elephantine 724 f. Tempelannalistik, jerusalemitische 512 Tempelbau nachexilischer 720 - , salomonischer 280,496 Tempelbaubericht 290 Tempeldiener —» Nethinim Tempeljustiz 367 f. Tempelparamente 591 Tempelsklaven, leiturgische 500 Tempelvision Jesajas 662 Tempelweihgebet, Tempelweihspruch Salomos 467,516 Tendenzlegende - , antimosaische 496 f. —» auch: Aaroniden - , königskritische 399 —> auch: Königskritik in den Samuelund Königsbüchern Teraphim 186,413,436 f., 462,988 Terrassenturm, babylonischer 540 —» auch: Urgeschichte Tetragramm Jahwe, Tetragrammaton 409 f., 454 —> auch: Jahwe, Etymologie

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Sachregister

Thekoa 156,207,307,510,621,721,836 —» auch: Amosbuch Theodizee, Theodizeefrage 81,86,121124,179,235,243,530,532,539,542, 544,551,606 f., 654,663,666,668 - 670, 674,682,684,698,726,732,736-739, 745,748 - 750,787,802,807,988 —> auch: Bedürfnis nach einer rationalen Theodizee; Unheilstheodizee - der Glücklichen 553,629,738 - des Leidens, prophetische 243 —> auch: Gottesknecht, Gottesknechtslieder - , philosophische 668 Theogonie 41,106,169,183,435,556,988 —» auch: Anu; Ea; Marduk; Mythen, babylonische; Religion, babylonische; Tiamat Theokratie 198-200 —> auch: Organisation, hierokratische Theokratisierung der hebräischen Sozialordnung 345 —» auch: Bund, Bundeskonzeption; Eidgenossenschaft, hebräische - des israelitischen Volkes 393 Theologenideologien und priesterliche Machtinteressen im Deuteronomium 402 —» auch: Deuteronomium Theologisierung des hebräischen Rechts 108,112,117,345,366-368,578 —> auch: Rechtsgeschichte, hebräische Theophanie —» Epiphanie Theorie des kommunikativen Handelns 144 Therapeuten 243,398,465,485,493,821, 989 Therapeutik -, essenische 820 f. —» auch: Essener; Essenismus - , medizinische 465,485,493,821 —» auch: Heilkunde Therapie - , ärztliche —» Heilkunde; Therapeutik, medizinische - , magische 535 —» auch: Heilkunde; Schlangenkult; Schlangenstab Thomismus 37,142 Thora,Thorot 57,76f., 79,83,103,178, 180,208,243,314,334,349,365,424,448, 476,486-490,492,541,551,557,574 f.,

577 f., 585,595,601 f., 628 f., 631,643 f., 647,649,652,680,683,688,691 -693, 711,718,724,726 f., 742,789,793,796, 801,805,810,828,989 —» auch: Verlesung der Thora, öffentliche; Verinnerlichung der Thora; Volkspädagogik der Thoralehrer - als Lehre, nicht Gesetz 488 - e t h i s c h e 551,594f.,606 —» auch: Ethik; Priesterthora, ethische - , levitische 235,491,493,510,524,539, 543-545,548 f., 559,569,574,576,584, 594,603,605 f., 643,648,653 f., 663, 689f.,711,754 —> auch: Levi, Leviten; Priesterthora, ethische - , priesterliche 424,539,551,692,728 —» auch: Priesterthora, ethische - , rationale 492,510,653 —» auch: Rationalisierung, Rationalität, rechtliche; Rationalismus der levitischen Thora und deuteronomischer Thoralehrer 170,399,449,479,492,527, 541 f., 544,546 f., 553,559f., 575,577581,583,586,653,657,659,666,675, 679,690,712,737f., 741,749 —» auch: Paränese des Deuteronomiums als Werk eines Thoralehrers Thorapropheten 553,737 —» auch: Rechtspropheten Thorasammlungen 577 —» auch: Bundesbuch; Deuteronomium; Heiligkeitsgesetz Thot 449,590 —> auch: Religion, ägyptische Thronfolgefragen der Davididen 395 f., 401 —» auch: Herrschaftslegitimation Thummim —» Urim und Thummim Tiamat 184,555,621,989 —» auch: Chaosdrachen; Mythen, babylonische und kosmogonische; Religion, babylonische; Schöpfung, Schöpfungsbericht... Tierbund 348 —» auch: Bund, Bundeskonzeption Tierdienst, ägyptischer 521,662 —» auch: Religion, ägyptische; Tierkult, volkstümlicher Tierethik 308,326,603,604 Tierfrieden 188,560 f., 604,676

Sachregister —» auch: Paradiesfrieden zwischen Mensch und Tier Tierkarität —> Tierethik Tierkult, volkstümlicher 604 —» auch: Tierdienst, ägyptischer Timaios 170f., 199,674 Tischgemeinschaft —> Kommensalität Tobitbuch 445,508,990 Todesstrafe 182,543,581,588,602,606, 693 Toleranz mesopotamischer Könige 280 —> auch: Großkönige, mesopotamische Toschab 277 - 279,286,309 —»auch: Metöken Totemismus 237,990 Totenauferweckung 84 Totenbuch, ägyptisches 187,551,574,587, 594,599 f., 605,990 —» auch: Religion, ägyptische; Totengericht, ägyptisches; Totenkult, ägyptischer; Vergeltungjenseitige Totengericht, ägyptisches 115,441,448 f., 551,557,587,605 —> auch: Magie, Magier; Religion, äyptische;Totenbuch, ägyptisches; Totenkult, ägyptischer; Totenmagie, ägyptische; Vergeltungjenseitige Totenkult 181,437-447,449,501,568,990 —» auch: Totenopfer; Totenreich; Unterwelt -, ägyptischer 155,187f., 190,431,439441,443,445 - 447,485,506,520,551, 574,585,605,990 —> auch: Religion, ägyptische; Totenbuch, ägyptisches; Totengericht, ägyptisches Totenmagie, ägyptische 187 f., 443 f., 446 —» auch: Magie, Magier; Religion, ägyptische; Totenbuch, ägyptisches; Totengericht, ägyptisches; Totenkult, ägyptischer Totenopfer 443,445 f. - * auch: Totenkult Totenorakel 190,439 f., 445 f., 449,475, 525,625 —» auch: Totenorakeldeuter Totenorakeldeuter 449 —» auch: Totenorakel; Totenpriester Totenpriester 449 —» auch: Totenkult Totenreich 447 f., 527,535,625 —»auch: Hades; Schattenreich; Scheol; Unterwelt

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Totschlag 182,324,328,337,412 —» auch: Tötungsverbot; Unterscheidung von Mord und Totschlag; Verschuldenshaftung Tötungsverbot 569 —> auch: Dekalog, ethischer; Ethik, dekalogische Tradition, jahwistische 407 —» auch: Jahwist; Redaktion Jahwistische; Sammlung, j ahwistische Traditionalismus -, beduinischer 254 - der ägyptischen Religion 592 —> auch: Religion, ägyptische - der chinesischen Berufskonzeption 593 —» auch: Berufskonzeption; Konfuzianismus - der sirachidischen Schätzung der Arbeit 702 —» auch: Sirachbuch Träger, Trägergruppen religiöser Ideen 43f., 65f., 73,79,82,103f.,118f., 138 - der jahwistischen Tradition, prophetische 624 —» auch: Propheten, Prophetie, hebräische - der Religion, jüdisch-gemeindliche 783 - der Religiosität, handwerklich tätige 797 - der Talmudbildung, babylonischjüdische 719f. —» auch: Rabbinen, Rabbinismus - des Jahwe-Glaubens, levitische 549 —» auch: Levi, Leviten - einer rationalen religiösen Ethik, plebejische 554 —> auch: Kleinbürgerrationalität - exemplarischer Gottwohlgefälligkeit, rechabitische 583 —» auch: Rechabiten - von Wissen, levitische 547,549 —» auch: Wissen als Quelle des levitischen Prestiges Trägerschaft ägyptischer Weisheit, mosaische 519 —» auch: Mose-Tradition Transhumanz 294,991 —> auch: Nomadisieren, stationäres; Sommer- und Winterdörfer; Weidewechsel Traum, Traumdeutung 389 - 392,394,476, 537,664,991

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Sachregister

—> auch: Traumbücher, mesopotamische; Traumdeuter; Traumdeutungslehre Traumbücher, mesopotamische 392 —* auch: Traum, Traumdeutung; Traumdeuter; Traumdeutungslehre Traumdeuter 391 f., 622 —» auch: Traum, Traumdeutung Traumdeutungslehre 392 —» auch: Traumbücher, mesopotamische Trauerbrot 445 Tritojesaja 340,443,629,645,683,714, 727,734,736,741,751,755,761 —> auch: Jesajabuch Tschandala 128 —> auch: Pariakaste Tugend, plebejische 739 Tugend- und Sünden-Aufzählung der Propheten 571 —» auch: Bindung der Propheten an die Jahwe-Gebote Typologie - der Rechtsentwicklung 362 —»auch: Rechtsentwicklungstheorie; Rechtssoziologie - der Städte 164 Typus der Sekte 782 Tyrannis 265,266,318 Tyros 232,257 f., 283,348,651,730 —> auch: Phönizien Übergang - vom Ackerbau zur Stadtsässigkeit 300 f. auch: Dualismus von Bauern und Hirten - vom Fellachentum zum Nomadentum 249 —» auch: Dualismus von Bauern und Hirten - vom Halbbeduinentum zur Kleinviehzucht 295,299 f. —» auch: Beduinen, Beduinenstämme... - von der Kleinviehzucht zum seßhaften Ackerbau 300 f., 314 —> auch: Dualismus von Bauern und Hirten; Kleinviehzüchter Ultramontanismusstreit 142 Umgangssprache, aramäische —» Sprache, aramäische Umschlagsrechte 270 Umwandlung des steinernen Herzens 733 —» auch: Verinnerlichung derThora

Unabwendbarkeit des Unheils als Folge der Sünde 678 f. —» auch: Fatalismus; Unheilsprophetie Unentgeltlichkeit - als Gebot der Standesehre hellenischer Philosophen 386 - prophetischer Orakel 385f., 622f. —> auch: Berufstätigkeit der Propheten - rabbinischer Responsen 794-796 —» auch: Berufstätigkeit der Rabbinen Ungenossen, rituelle 193,204 -» auch: Absonderung des Judentums, rituelle Unheilsprophetie 394-397,582,622f., 644,650,653 - 658,675 f., 678,855 —» auch: Peripetie vom Unheil zum Heil, prophetische; Propheten, Prophetie; Rest, Restgedanke, prophetischer; Unabwendbarkeit des Unheils als Folge der Sünde Unheilstheodizee 654,663 —» auch:Theodizee,Theodizeefrage unio mystica 666,991 —> auch: Gottesgemeinschaft, mystische; Mystik Universalgeschichte 92,131-136,144, 244,663 „universalhistorische Wirkung" der jüdischen Religion 244 —> auch: Juden; Judentum Universalismus - der Bundeskonzeption, relativer 430 f., 699 —» auch: Bund, Bundeskonzeption - der Gotteskonzeption in der JahweReligion 128,235,396,427-431,495, 536,555,649 -651,659 f., 663,699,739 f., 741,805,807 —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe als Gott der Weltgeschichte, als Lenker der Universalgeschichte und als Universalgott Unsterblichkeitsverheißungen 821 —» auch: Verheißungen Unterdrückung der Armen im Gericht 652 —» auch: Richterbestechung Unterscheidung - von Gottes- und Prophetenrede im Prophetenspruch 680 —» auch: Deutung des Gotteswortes im Prophetenspruch; Prophetenspruch

Sachregister - zwischen Mord und Totschlag 324 —» auch: Mord; Totschlag; Verschuldenshaftung Unterscheidungslehren, rituelle 195 —» auch: Unterscheidungspflichten, konfessionelle Unterscheidungspflichten, konfessionelle 452 —> auch: Beschneidung, Beschneidungsgebot; Enthaltungspflicht, rein rituelle; Sabbat, Sabbatheiligung; Unterscheidungslehren, rituelle Unterschiede der sozialen Ordnungen in Ägypten und Israel 247 Untertanenentribut —> Steuern Unterwelt 187,372,447,449 —> auch: Hades; Schattenreich; Scheol; Totenreich Unzucht 527 —> auch: Sexualethik, Sexualität Urchristentum 760,824 f., 842 f. —» auch: Christentum; Judenchristen Ur-Deuteronomium 266,331 —» auch: Deuteronomium; Pentateuchforschung Urgeschichte 184 f., 456,534-538,540, 542,555,807 f. —» auch: Paradies, Paradieserzählung; Schöpfung, Schöpfungsbericht...; Sintflut, Sintfluterzählung... Urgewässer —» Nunu Urim und Thummim 113,475,488,991 —> auch: Losorakel Urkantone, Schweizer 318 —> auch: Bauernbund der Schweizer; Eidgenossen, Eidgenossenschaft, Schweizer Urkunden aus Elephantine —» AssuanPapyri Urmensch 185,188 f., 559,561,668,686 —» auch: Adam; Adapa; Paradies, Paradieserzählung; Urgeschichte Ursage, babylonische 556 —> auch: Enuma Elisch; Mythen, babylonische; Religion, babylonische Ursprung der Städte —» Stadtursprung in Burgen kriegerischer Häuptlinge Urständ, Urstandslehre 184,188f. —» auch: Naturrechtslehre Urstandsmythen 676 —» auch: Paradies, Paradieserzählung; Urgeschichte

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Urteil 365 —> auch: Mischpat, Mischpatim Urzeit, selige 188 Utnapischtim 928 —> auch: Gilgamesch, Gilgamesch-Epos; Sintflut, Sintfluterzählung... Utopie,religiöse 13,62 - 64,73,110,119, 398,400,673,675,684,690,731,746 - * auch: Utopismus, sittlicher und theologischer Utopismus - der evangelischen Predigt 746 - , deuteronomischer 334,582 f., 690 —» auch: Deuteronomium - , politischer 255,398,498,608,612,625, 673 - , prophetischer 675,682,684,709,731, 735 —» auch: Propheten, Prophetie - s i t t l i c h e r 331,644 - , theologischer 255,400 Varuna 705,791,426,434,99/ —» auch: Hinduismus Vasallenfürsten, Vasallenkönige, ägyptische 245,256,292,519 —» auch: Amarna-Briefe...; Amarnazeit; Geschichte, altorientalische Vaterhaus 260 —» auch: beth aboth; Familie Vätergott - » Erzvätergott Veda, Vedalehre, Vedaschulung 481,493 Vegetarismus, ritueller 604 Vegetationsgötter 190,448,450,567 f., 745,992 —» auch: Ackerbaugott; Baal als Herr des Ackerbodens; Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Götter, Gottheiten, sterbende und auferstehende; Tammuz Vegetationsgottheit, weibliche 450 —» auch: Baalat Vegetationskulte 450,527,677,752 —> auch: Ackerbaukult; Baal, Baalsdienst, Baalskult... Veräußerungsbeschränkung von Grund und Boden 343,483 —» auch: Bodenrecht; Erbboden; Retraktatsanspruch; Sippenretraktat; Verkauf von Grund und Boden Veralltäglichung des Charisma 78,89, 120-122 —» auch: Charisma, Charismatismus

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Sachregister

Verband —> auch: Gemeinde-; Konfessions-; Kult-; Nachbar-; Stammesverband - , konfessioneller 691,693 politischer 474 Verbandsgott 674 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe als sozialer Verbandsgott Verbot der Pfändung - des Arbeitsviehs 326 —» auch: Pfändungsschranken; Pfandrecht - des Eides —» Verwerfung des Eides, essenische Verbrüderung —»Juda als religiöse Verbrüderung; Schwurverbrüderung Verderbtheit, kreatürliche 808 —> auch: Erbsünde; Sündenfall, Sündenfallerzählung Verehrung, hagiolatrische 647 —» auch: Propheten, Prophetie, exemplarische Vererbungslehre 35 —* auch: Rassentheorie Verfassung - , militärische 343f., 381-384,651 —» auch: Strukturen, militärische; Wehrverfassung, israelitische -, politische 256 f., 262 f., 277,281 f., 289 —» auch: Geschlechterverfassung; PolisVerfassung - s o z i a l e 354,651 f. Verfassungsurkunde, samuelische 399 —> auch: Königskritik in den Samuel- und Königsbüchern Vergeistigung der Kultur 839 Vergeltung für Sünden 544,584,629 -jenseitige 441,448,554 -» auch: Buchführung Gottes Vergesellschaftung als soziale Beziehung 100 Vergraben der Götterbilder 350 Verhältnis von Normbegriff und Entwicklungsbegriff 144 Verheißung über das Geldleihen 335 f., 582 f. —» auch: Geld- und Pfandwucher der Juden im Mittelalter und in der Moderne; Wirtschaftsethik, jüdische Verheißungen 63,65,70,75,103f., 109, f., 127,172,189,192,195,206,232,242 282,314,335-337,348,372,380,396 f.,

424,442,448,474,528,533-535,537, 404 f., 407 f., 418,542,545,553,562,566, 568,581 f., 584,601,608,644,650,656, 667,671,680,683,687,689,691,695,698, 700,729,741,744 f., 746,805,813,838, 840,846,855 —» auch: Glücksverheißungen; Heilspropheten, Heilsprophetie; Jenseitsverheißung, Jenseitserwartung; Unsterblichkeitsverheißungen Verheißungsschema, ägyptisches 172 f., 189 f., 566 f., 677-680 —» auch: Peripetie vom Unheil zum Heil; Propheten, Prophetie, ägyptische Verinnerlichung der Thora 683,733 —» auch: Sublimierung der Zukunftserwartungen; Umwandlung des steinernen Herzens Verkauf von Grund und Boden 340 f. —» auch: Bodenrecht; Retraktatsanspruch; Veräußerungsbeschränkung von Grund und Boden Verkehrsethik der Erzväter 311 f. —» auch: Erzväterethik; Verschlagenheit der Erzväter-Hirten Verklärung - brüderlicher Gleichheit 400 - der Entstehungszeit Israels im Pentateuch 533 f. —» auch: Utopie, religiöse; Utopismus - der Pariavolkslage 745 —> auch: Gottesknecht, Gottesknechtslieder; Paria, Pariastämme, Pariavolk - der Wüstenzeit 400 - des alten Sozialrechts 397 —» auch: Utopie, religiöse; Utopismus - des Leidens 746 —» auch:Theodizee,Theodizeefrage Verlesung der Thora, öffentliche 575, 693 f. —» auch: Deuteronomium; Thora, Thorot; Volksbelehrung Vermischung vielerlei Samen 713 —» auch: Verpönung von Bastardtieren Vermittlung ideeller und materieller Interessen 18f.,27 f.,92- 98,104-107, 129 —» auch: Kausalbeziehung von ideellen und materiellen Interessen Verpfründung der Mantik, ägyptische 378 —> auch: Priester, ägyptische

Sachregister Verpönung von Bastardtieren 713 —» auch: Vermischung vielerlei Samen Versammlung der Ritterschaft in homerischer Zeit 611 - nach Demoi oder Tribus 283 Verschlagenheit der Erzväter-Hirten 311 f. —> auch: Erzväterethik; Verkehrsethik der Erzväter Verschriftung der Prophetensprüche 613, 641 —» auch: Prophetenspruch Verschuldenshaftung 324,351 —» auch: Erfolgshaftung; Unterscheidung zwischen Mord und Totschlag Verständlichkeit der biblischen Schriften 802 f. —» auch: Rationalismus der hebräischen Schriftsteller - des göttlichen Ratschlusses 666-668 —> auch: Handeln Gottes nach menschlichen Motiven; Rationalisierung, Rationalität des hebräischen Gottesbegriffs Verständnis der Bibel, historisches 240 —» auch: Forschung, alttestamentliche Verstockungsmotiv, prophetisches 661 Vertrag,Vertragsrecht 36,45,49,51 f., 98, 102,147,178,230,270,296,305,337,340, 345,347/, 352 f., 357,406,423,674,696 auch: Inhaberklausel; Verträge zwischen grundbesitzenden Kriegersippen und Gaststämmen und zwischen Kleinviehzüchtern und Stadtkönigen - Ahabs mit Benhadad 337 - als Herrschaftslegitimation des Königs 305 —» auch: Herrschaftslegitimation - zwischen David und den Ältesten der Nordstämme 305 —> auch: Königtum Davids, davididisches, davidisches Verträge - zwischen grundbesitzenden Kriegersippen und Gaststämmen 354 —» auch: Eidgenossenschaft, hebräische - zwischen Kleinviehzüchtern und Stadtkönigen 296-300,311 Vertretung der Bürger nach Zünften, mittelalterliche 283 Verwaltungsbezirke, salomonische 382 f. —» auch: Leiturgieorganisation, salomonische

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Verwerfung - des Eides, essenische 820 —> auch: Essener, Essenismus - des ekstatischen Charisma 385 f. —> auch: Berufstätigkeit der Propheten Verworfenheit des Sinnlichen 808 —»auch: Akosmismus Verzehnten —» Zehnter, Zehntpflicht Verzicht auf Weltgewinnung 782 —> auch: Typus der Sekte; Weltindifferenz, prophetische Vieharmut in Palästina 250 Viehherden 248 f., 294,382,715 Viehherdenbesitzer 294-296,306,328 —»auch: Herdenmagnaten Viehkommenda 325 Viehschaden 323 Viehzüchter, Viehzüchterstämme 111, 248,255,295-300,302 f., 305 f., 313 f., 317,319-321,323,326,354,356,359, 373,391,413,429,452,518,521,570, 620f., 694,854 —> auch: Herdenmagnaten; Hirten, Hirtensippen... Virtuosenreligion 581 —» auch: Dualismus von Massen- und Virtuosenreligiosität; Massenreligion Vision, prophetische 633,636 f., 662 - 664, 731,799,826 —» auch: Berufungsvision, Berufungsaudition, prophetische VitaAntonii 55 Vogelflugbeobachtung, Vogelschau 491, 800 —> auch: Divination, babylonische; Erforschung des göttlichen Willens Volk —»[' lam, ha' am Völkerrecht 337,348,360,434,651,697 —» auch: Kriegsvölkerrechtsbund, palästinischer; Repressalienrecht; Schutz ausländischer Kaufleute Völkersprüche, amosische 651 —» auch: Amosbuch Völkerwanderung 245,522,730 - d o r i s c h e 245-246 „Volk im Lande" als Träger des Geistes 751 —> auch: Charisma, Charismatismus; Gemeinde als Träger des Geistes; Träger, Trägergruppen religiöser Ideen Volksbelehrung 575 —» auch: Belehrungspflicht; Dekalog, ethischer; Levi, Leviten; Verlesung der

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Sachregister

Thora, öffentliche; Volksunterricht in Ägypten und Israel Volksfrömmigkeit 516,553,584,597 Volkspädagogik der Thoralehrer 690 Volkspropheten, hellenische 612,631, 637,643 —> auch: Propheten, Prophetie, hellenische Volksunterricht in Ägypten und Israel 520 —» auch: Volksbelehrung Volljuden 283,346,839,842 —» auch: Juden; Judentum Vollkommenheit, sittliche 426 —> auch: Idee der sittlichen Persönlichkeit Vollmond 450 f. —> auch: Mondfest, Mondgott, Mondkult; Neumond; Sabbat, Sabbatheiligung; Sin Vollstädte 256 —» auch: Kategorien von Ortschaften; Siedlungshierarchie Vordringung der städtischen Organisation in die Wüstengebiete 292 Vornehmheitsvorstellungen des grundherrlichen Amtsadels 591 f. Vorsehung, Vorsehungsglaube 68,423, 538f., 552,584,673,787,820 £ —» auch: Rationalismus, der zum Vorsehungsglauben führt Vorstädte als Wohnorte von gerim und Leviten 483 —» auch: Migraschim Vorverkaufsrecht der Rabbinen 796 Vorzugserbe 315,331,344,377 —» auch: Erbrecht, hebräisches Wächteramt, prophetisches 655 —» auch: Propheten, Prophetie Wächterlied, jesajanisches 411 —> auch: Jesajabuch Wadd 478 —» auch: Stammesgott, minäischer Waffenimport aus Ägypten, salomonischer 381 Waffenschmiede 399 —> auch: Königshandwerker Wagenbauer 399 —» auch: Königshandwerker Wagenheer - , ägyptisches 382 - , israelitisches 273,381 -383 —» auch: Wehrverfassung, israelitische

Wagenkampf 270,396 Wagenkampftechnik 245,278 f., 386,518 Wagenstädte, salomonische 382 —» auch: Wehrverfassung, israelitische Wahlgott 44,46f., 72,95,102f., 106f., 118, 351,400,424,432 —> auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe als „Gott aus der Ferne" und als Wahlgott; Wahlreligion Wahlkapitulation 347 Wahlreligion 106,424,431,527 —* auch: Jahwe als Wahlgott; Wahlgott Wahrsager 834 Wanderhandel 254 Wanderhirten,Wanderhirtentum 295 f., 306£, 310 f., 354,414 —» auch: Halbnomaden; Hirten, Hirtensippen...; Viehzüchter, Viehzüchterstämme Wanderlehrer, rabbinischer 830 —»auch: Magyr Wandlung der Militärtechnik 269 —» auch: Wehrverfassung, israelitische Wasser-Prozession 784 Watikim 824,992 Weber 834 —» auch: Gewerbe, rituell inkorrekte; Handwerker Weber-Meyer-Differenz über den politischen Status von Grundbesitzern in der Antike 260 f. Wechsel prophetischer Weissagungen nach Sündenstand und Weltlage 679 —» auch: Peripetie von Unheil zum Heil, prophetische; Propheten, Prophetie Wegerechte 296 Wehrfähigkeit als Vorbedingung politischer Rechte 274 —> auch: Eidgenossenschaft, hebräische; Selbstequipierung; Wehrverfassung, israelitische Wehrpflicht 262,272,482 —» auch: Heerbannpflicht, Heerfolgepflicht; Kontingentpflicht; Wehrverfassung, israelitische Wehrverfassung,israelitische 7f., 14f.,68, 109-111,118 f., 260-274,276-279, 282 f., 296 f., 300-302,304 f., 319 f., 343 f., 369,377,381 -384,396,398 f., 402,854 —» auch: 'am hammilchamah;Bauernheer, B auernheeraufgebot...; Bundesheerbann; Eidgenossenheer; Oberste von Tausend- und Fünfzigerschaften;

Sachregister Selbstequipierung; Strukturen, militärische; Wagenheer, israelitisches; Wehrfähigkeit als Vorbedingung politischer Rechte weiden 346 —»auch:ra'ah Weiderechte 292,294,296,300,310 —» auch: Brachweide-; Stoppelweiderecht; Weidewechsel Weidewechsel 248 f., 293 f. - * auch: Nomadisieren, stationäres; Sommer- und Winterdörfer; Transhumanz Weinanbau 248,251,253,290,293,356 Weinberge, Weingärten 294,303,308,323, 399 Weinreichtum, judäischer 388,630 Weisheit - , ägyptische 115,449,507,508,519 f., 584 f., 588,591 f., 597,992 —» auch: Trägerschaft ägyptischer Weisheit, mosaische - , hebräische 32,82,89,320,559,631,653, 749,992 —> auch: Hiob, Hiobbuch; Predigerbuch; Proverbien, Proverbienbuch - , hellenische 644 —> auch: Weisheitslehrer, hellenische - , richterliche 364 - Salomonis 749 Weisheitslehre, hellenische 612 Wellhausen-Meyer-Kontroverse —» Meyer-Wellhausen-Kontroverse Wellhausenschule 5,23,44,239f.,306,330 —» auch: Forschung, alttestamentliche; Pentateuchforschung; Prophetenforschung Weltablehnung 807-809 —» auch: Akosmismus; Kulturablehnung Weltanschauung, babylonische 524 —»auch: Religion, babylonische Weltflucht 631 —> auch: Akosmismus; Weltablehnung Weltgott, hellenischer 661 —> auch: Religion, griechische; Zeus Weltherrschaftshoffnung, jüdische 626 —» auch: Ressentiment, jüdisches Weltindifferenz, prophetische 682 Weltreiche —» Lehre von den vier Weltreichen Weltreligionen —> Kulturreligionen

1145

Weltschöpfer, indischer 833 —» auch: Hinduismus Weltschöpfung 184 —» auch: Kosmogonie; Mythen, kosmogonische; Schöpfung, Schöpfungsbericht... Wergeid, Wergeidsystem 181,324 f. Werkgerechtigkeit 629,671 Werturteil,Werturteilsfreiheit 23-25,58, 69 f., 96,104f., 132 f., 135 f., 141-144, 235 f., 239t, 405,417f., 792,831,855 —> auch: Bedeutung und Geltung historischer Entwicklungen; Minderheitenschutz Wesir, ägyptischer 312 Wiedergeburt, Wiedergeburtsvorstellungen 241,441 —> auch: Buddhismus; Hinduismus; Karma, Karman, Karman-Lehre Wiederkehr - Davids 687 —» auch: Messias - Elias 395,688 Willensfreiheit 787 Windgötter, babylonische 660 —> auch: Religion, babylonische; Sturmgott Wirkung der Propheten 685 —> auch: Propheten, Prophetie Wirtschaft —> auch: Erwerbs-; Geldwirtschaft; Gemeineigentum, Gemeineigentumswirtschaft; Haus-; Land-; Markt-; Oikenwirtschaft - , ägyptische 591 -593,596 -» auch: Ägypten, Ägypter; Geschichte, altorientalische - , bäuerliche 666 —» auch: Bauern, Bauerntum - , christlich-sektierische 703 - , europäisch-mittelalterliche 244 - , europäisch-neuzeitliche 244,704 —» auch: Berufsdisziplin; Erwerbswirtschaft, rationale; Frühkapitalismus; Geist des Kapitalismus; Geschäftsform, frühkapitalistische; Kapitalismus - , jüdisch-rabbinische 704,831 - , palästinische 247 f., 250 f., 269 f., 329, 452 —> auch: Wirtschaftsgeographie Palästinas

1146

Sachregister

Wirtschaftsaktivität als Tugend 593 —» auch: Kapitalismus; Wirtschaftsethik, neuzeitliche Wirtschaftsethik -ägyptische 591-599 —» auch: Ethik, ägyptische; Religion, ägyptische - , babylonische 591 f., 598 —» auch: Bedeutung Babylons, kommerzielle; Religion, babylonische - , Begriff 92 - , hellenische 134 —» auch: Ethik, hellenische - j ü d i s c h e 700- 704 —» auch: Fehlen soteriologischer Motive zur ethischen Rationalisierung ökonomischer Außenbeziehungen im Judentum; Geld- und Pfandwucher der Juden im Mittelalter und in der Moderne; Geldverleih, jüdischer; Kleinbürgerethik; Wirtschafts verhalten dem Nichtjuden gegenüber als Adiaphoron - , neuzeitliche 704 —> auch: Ethik, europäische; Wirtschaftsaktivität als Tugend - , puritanische 701-704 —> auch: Puritaner, Puritanismus, puritanisch Wirtschaftsformen des Diasporajudentums 127f. Wirtschaftsgeographie Palästinas 98101,247-254,331 —» auch: Geographie Palästinas; Naturbedingungen Palästinas Wirtschaftsgesinnung 127-131 —» auch: Wirtschaftsethik Wirtschaftsverhalten dem Nichtjuden gegenüber als Adiaphoron 701 —» auch: Wirtschaftsethik, jüdische Wissen als Quelle levitischen Prestiges 493 —» auch: Levi, Leviten; Opferstätte als Sitz levitischer Weisheit Wissenschaft - , astronomische —»Astronomie - des Judentums 2,142,234 f. „Wissen von der Unsicherheit des Menschenloses" 611 Wochenmarktverkehr 288 —» auch: Markttage; Marktwirtschaft

Wohlfahrtskönigtum 403 —> auch: Patrimonialstaat Wohlfahrtspolitik, patrimoniale 599 —> auch: Patrimonialstaat Wohlfahrtsstaatsideal 652 Wohltätigkeit, gemeinjüdische 823 —> auch: Caritas, talmudische; Karität, Karitätsgebote Wollkämmer 834 -» auch: Gewerbe, rituell inkorrekte; Handwerker Wortzauber 797 —»auch: Exorzismus; Zauberei, Zauberer Wucher, Wucherverbot 700-704,810 —> auch: Karität, Karitätsgebote; Wucherlehre, deuteronomische Wucherlehre, deuteronomische 704 —»auch: Deuteronomium; Karität, Karitätsgebote; Wucher, Wucherverbot Wunder, Wundermacht, Wundertäter 56, 136,236,465,551 f., 560,565,581 f., 583, 603,618,645 f., 689,730,752,754, 764, 766f., 794,798f., 826 —» auch: Mannawunder; Schilfmeerkatastrophe, Schilfmeerwunder - als Angelpunkt prophetischer Erwartungen 688 f. Wüste 9,10,34,47,108,154,246,248250,253-255,259,279,284,294 f., 316 f., 354,400,409 f., 417,422,452,466,508, 581,630f., 640,698,823,854 —» auch: Geographie Palästinas Wüstenbeduinen —> Beduinen, Beduinenstämme... Wüstengeschichte, Wüstenzug Israels 482,535,540,580 Wüstenstämme 316 f. —> auch: Beduinen, Beduinenstämme... Wüstenzeit Israels 400,432,630 —> auch: Geschichte, israelitische; MoseTradition; Wüstengeschichte, Wüstenzug Israels Yima 560,566 Zad'kim 778,992 Zadokiden 26,201,338,417 f., 478,494 f., 497 f., 500,709,731,783,797,993 —»auch: Königspriestergeschlecht; Priester, hebräische; Priestergeschlecht, zadokidisches; Zionspriester

Sachregister Zahlen, heilige 524,631 —» auch: Manipulationen mit heiligen Zahlen und Weltperioden; Siebenzahl, heilige; Spekulationen mit heiligen Zahlen und Weltperioden zakken 828,993 Zarathustrismus 83,86,131,170,198,224, 461,503,993 —» auch: Religion, persische Zauber des Gottesnamens 549 f. Zauberei, Zauberer 84f., 346,379,393, 461,476 f., 486,549-552,556,617,646f., 666,834 Zaubermacht der Propheten 615 —» auch: Propheten, Prophetie, hebräische Zehn Gebote —» Dekalog, ethischer Zehnter, Zehntpflicht 43,202f., 205,209, 306,399,478,482,574,722,724,775,780, 783 —» auch: Priester- und Levitenzehnter Zeichenforderung in den Evangelien 798 —» auch: Evangelium, Evangelien Zeitalter, goldenes —» „Goldenes Zeitalter" Zeltgemeinschaft 251 —» auch: Familie Zeltnomadentum 249 —»auch: Nomaden, Nomadentum, Nomadismus Zentralgemeinde in Jerusalem 728 Zentrum und Peripherie in antiker Kulturgeschichte 86,112,529,673 —» auch: Konzeptionen rationaler Neubildungen in den kulturhistorischen Peripherien; Kulturzentren Zephanjabuch 547,572,620,638,676,738 Zerfall von Kleinviehzüchterstämmen 298,313,354 —» auch: Abspaltung von Kleinviehzüchtersippen zerim 259 —> auch: Dörfer, israelitische Zerstückelung des Opfertiers 502 f. —» auch: Bundesschlußriten Zeus 251 —»auch: Religion, griechische Zimmerleute 280 —> auch: Handwerker; Königshandwerker Zion 628,662,684,688,694 —> auch: Jerusalem; Tempel, Jerusalemer; Zionspriester

1147

Zionismus 12,73-76,309 —> auch: Siedlungsversuche, zionistische Zionspriester 628 —> auch: Königspriestergeschlecht; Priestergeschlecht, zadokidisches; Zadokiden Zins 327 —» auch: neschech; ribbit; Zinsrecht; Zinsverbot Zinsrecht 327 Zinsverbot 327,701 —» auch: Karität, Karitätsgebote; Sozialgebote, Sozialrecht, hebräisches Ziviljustiz 367 —> auch: Tempeljustiz Zivilrecht —» Privatrecht Zoll 253 Zollpächter 704 Zollpächterkapitalismus 703 —» auch: Kapitalismus Zorn Gottes 62,77,85,114f., 370,399, 472 f., 493,517,539,541,564,574 f., 598, 603,613,651 f., 659,669 f., 678,735,743, 763,816 f. —» auch: Gott, Götter, Gotteskonzeptionen...; Jahwe als Gott des Zorns Zukunftserwartungen - , paradiesische 191 —> auch: Friedenshoffnungen, volkstümliche; Glückshoffnungen - , prophetische 675-689,692,7301,733, 751 f. —» auch: Eschatologie Zukunftsgestaltung der Jahwegemeinde 694 f. Zukunftshoffnungen, nationale 649 Zukunftskönig 191 —» auch: Heiland, Heilandsreligiosität...; Messias; Moschua' Zukunftsparadies —> Zukunftserwartungen, paradiesische Zukunftsreich 626,669,676 f. —» auch: Friedensreich Zünfte —» Vertretung der Bürger nach Zünften, mittelalterliche Zungenreden 639 Zurückweisung des Fatalismus, prophetische 678 f. —> auch: Fatalismus; Peripetie vom Unheil zum Heil, prophetische Zwangsbekehrung von Juden 846 —» auch: Juden; Judentum

1148

Sachregister

Zwangshandlungen, prophetische 635, 665 —» auch: Psychopathologie der Propheten; Religionspathologie; Zwangsvorstellungen, prophetische Zwangsinternierung von Juden 241 Zwangsvorstellungen, prophetische 633, 656 —> auch: Psychopathologie der Propheten; Religionspathologie; Zwangshandlungen, prophetische

Zweizeugenbeweis 332 —» auch: Prozeßrecht, israelitisches Zwischenhandel 254 Zwölfstämmesystem 359f.,382f., 388,480 —» auch: Jakobsegen, Jakobssegen; Mosesegen, Mosessegen; Stereotypisierung des Zwölfstämmesystems Zwölftafelgesetz —» Decemvirn; Rechtsgeschichte, römische

Aufbau und Editionsregeln der Max Weber-Gesamtausgabe Abteilung I: Schriften und Reden 1. Aufbau

der

Gesamtausgabe

In der Max Weber-Gesamtausgabe werden die veröffentlichten und die nachgelassenen Texte Max Webers mit Ausnahme seiner Exzerpte, Marginalien, Anstreichungen oder redaktionellen Eingriffe in die Texte anderer wiedergegeben. Berichte anderer über Webers Reden, Diskussionsbeiträge und Vorlesungen werden nur dann wiedergegeben, wenn ein autoreigener Zeuge nicht überliefert ist. Liegen mehrere Fassungen eines Textes vor, so werden alle mitgeteilt. Editionen der Texte Webers, die er nicht selbst zum Druck g e g e b e n hat, werden nur dann berücksichtigt, wenn d e m betreffenden Herausgeber Manuskripte vorlagen, die uns nicht mehr überliefert sind. J e d e m Band ist eine Konkordanz mit den bisher gebräuchlichen A u s g a b e n beigegeben. Die Max Weber-Gesamtausgabe gliedert sich in drei Abteilungen: Abteilung I: Schriften und Reden Abteilung II: Briefe Abteilung III: Vorlesungen

2. Aufbau

der Abteilung

I: Schriften

und

Reden

Die Abteilung I umfaßt Max Webers veröffentlichte und nachgelassene Schriften und Reden, unter Einschluß seiner Diskussionsbeiträge und Stellungnahmen. Ebenso werden Paralipomena, Entwürfe und andere Vorarbeiten mitgeteilt. Einzelne Äußerungen sind uns nur durch Zeitungsberichte, Sitzungsprotokolle, Kongreßprotokolle und ähnliches überliefert. Solche Ersatzzeugen werden dann in die A u s g a b e aufgenommen, wenn sie in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der betreffenden Rede oder Stellungnahme Webers entstanden. Außerd e m sind Texte wiedergegeben, die er zusammen mit anderen Personen verfaßte oder unterzeichnete. Für die Verteilung der Texte auf die Bände werden zwei Kriterien verwendet: der Sachzusammenhang und die Chronologie. Dadurch werden thematisch und zeitlich nahestehende Texte zu Bänden vereinigt und die Schwerpunkte des Werkes in ihrer zeitlichen Folge und ihrem Nebeneinander sichtbar gemacht. Jeder Bandtitel enthält deshalb eine thematische und eine zeitliche Angabe. Für die thematische A n g a b e wird entweder ein Titel von Weber verwendet oder, wo dies w e g e n der Vielfalt der Texte nicht möglich ist, ein seinem Wortgebrauch nahestehender Titel neu gebildet. Jedem Bandtitel ist ferner eine Zeitangabe

1150

MWG Abteilung I • Aufbau und Editionsregeln

z u g e o r d n e t . D a b e i b e z i e h t s i c h d i e erste J a h r e s z a h l auf d a s D a t u m der Veröff e n t l i c h u n g d e s ersten, die z w e i t e auf d a s D a t u m der V e r ö f f e n t l i c h u n g d e s letzten in d e n B a n d a u f g e n o m m e n e n Textes. Bei Texten a u s d e m Nachlaß ist d a s Ents t e h u n g s j a h r m a ß g e b e n d . Dies gilt s o w o h l für Texte, d i e uns im Original vorlieg e n , als a u c h für solche, v o n d e n e n wir nur n o c h eine Edition aus d e m N a c h l a ß besitzen, weil d a s Original i n z w i s c h e n v e r l o r e n ist. W o d a s D a t u m der Entsteh u n g a u c h nicht a n n ä h e r n d ermittelt w e r d e n kann, w i r d der Text a m E n d e d e s B a n d e s e i n g e o r d n e t , d e m er t h e m a t i s c h n a h e s t e h t . B ä n d e mit e i n e m o d e r m e h reren n a c h g e l a s s e n e n Texten t r a g e n als z w e i t e J a h r e s z a h l 1920, W e b e r s Todesjahr, w e n n wir H i n w e i s e h a b e n , daß er an d i e s e n Texten bis zu s e i n e m Tode arbeitete. Für die B a n d f o l g e ist d a s C h r o n o l o g i e p r i n z i p m a ß g e b e n d . Ü b e r die S t e l l u n g eines B a n d e s in der B a n d f o l g e e n t s c h e i d e t d a s D a t u m d e s ersten d a r i n a b g e d r u c k t e n Textes. A b w e i c h e n d d a v o n sind d i e „ G e s a m m e l t e n A u f s ä t z e zur Relig i o n s s o z i o l o g i e " u n d d a s Textkonvolut „ W i r t s c h a f t u n d G e s e l l s c h a f t " a n d a s E n d e der A b t e i l u n g gestellt. Dies e r g i b t s i c h a u s d e r b e s o n d e r e n Ü b e r l i e f e r u n g s lage. Die A b t e i l u n g I hat f o l g e n d e n A u f b a u : Band

1: Zur G e s c h i c h t e der H a n d e l s g e s e l l s c h a f t e n im Mittelalter Schriften 1 8 8 9 - 1 8 9 4

Band

2:

Die r ö m i s c h e A g r a r g e s c h i c h t e in ihrer B e d e u t u n g für d a s Staats- u n d Privatrecht. 1891 Hg. von Jürgen Deininger; 1986 (Studienausgabe 1988)

Band

3:

Die L a g e der L a n d a r b e i t e r im o s t e l b i s c h e n D e u t s c h l a n d . 1 8 9 2 Hg. von Martin Riesebrodt; 2 Halbbände, 1984

Band

4:

L a n d a r b e i t e r f r a g e , Nationalstaat u n d Volkswirtschaftspolitik Schriften u n d R e d e n 1 8 9 2 - 1 8 9 9 Hg. von Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Rita Aldenhoff; 2 Halbbände, 1993

Band

5:

Börsenwesen Schriften u n d R e d e n 1 8 9 3 - 1898 Hg. von Knut Borchardt in Zusammenarbeit mit Cornelia Meyer-Stoll; 2 Halbbände, 1999, 2000

Band

6: Zur Sozial- u n d W i r t s c h a f t s g e s c h i c h t e d e s A l t e r t u m s Schriften 1 8 9 3 - 1 9 0 8

Band

7: Zur Logik u n d M e t h o d o l o g i e der Kultur- u n d S o z i a l w i s s e n s c h a f t e n Schriften 1 9 0 0 - 1 9 0 7

MWG Abteilung

I Aufbau

und Editionsregeln

Band

8:

Wirtschaft, Staat u n d Sozialpolitik Schriften u n d Reden 1 9 0 0 - 1 9 1 2 Hg. von Wolfgang Schluchter in Zusammenarbeit mit Peter Kurth und Birgitt Morgenbrod; 1998 (Studienausgabe 1999)

Band

9:

Asketischer Protestantismus und Kapitalismus Schriften u n d Reden 1 9 0 4 - 1 9 1 1

B a n d 10:

Zur Russischen Revolution von 1905 Schriften u n d Reden 1 9 0 5 - 1 9 1 2 Hg. von Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Dittmar Dahlmann; 1989 (Studienausgabe 1996)

B a n d 11:

Zur Psychophysik der industriellen Arbeit Schriften u n d Reden 1 9 0 8 - 1 9 1 2 Hg. von Wolfgang Schluchter in Zusammenarbeit mit Sabine Frommer; 1995 (Studienausgabe 1998)

B a n d 12:

Verstehende Soziologie und Werturteilsfreiheit Schriften u n d Reden 1 9 0 8 - 1 9 2 0

B a n d 13:

H o c h s c h u l w e s e n u n d Wissenschaftspolitik Schriften u n d Reden 1 9 0 8 - 1 9 2 0

B a n d 14:

Zur Musiksoziologie Nachlaß 1921 Hg. von Christoph Braun und Ludwig Finscher; 2004

B a n d 15:

Zur Politik im Weltkrieg Schriften u n d Reden 1 9 1 4 - 1 9 1 8 Hg. von Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Gangolf Hübinger; 1984 (Studienausgabe 1988)

B a n d 16:

Zur N e u o r d n u n g Deutschlands Schriften u n d Reden 1 9 1 8 - 1 9 2 0 Hg. von Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Wolfgang Schwentker; 1988 (Studienausgabe 1991)

B a n d 17:

Wissenschaft als Beruf 1917/1919 - Politik als Beruf 1919 Hg. von Wolfgang J. Mommsen und Wolfgang Schluchter in Zusammenarbeit mit Birgitt Morgenbrod; 1992 (Studienausgabe 1994)

B a n d 18:

Die protestantische Ethik und der Geist d e s Kapitalismus/ Die protestantischen Sekten u n d der Geist des Kapitalismus Schriften 1 9 0 4 - 1 9 2 0

1151

1152

MWG Abteilung I • Aufbau und

Band 19:

Editionsregeln

Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Konfuzianismus und Taoismus Schriften

1915-1920

Hg. von Helwig Schmidt-Glintzer in Zusammenarbeit mit Petra Kolonko; 1989 (Studienausgabe 1991)

Band 20:

Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Hinduismus und Buddhismus 1916-1920 Hg. von Helwig Schmidt-Glintzer in Zusammenarbeit mit Karl-Heinz Golzio; 1996 (Studienausgabe 1998)

Band 21:

Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Das antike Judentum Schriften u n d R e d e n 1 9 1 1 - 1 9 2 0 Hg. von Eckart Otto unter Mitwirkung von Julia Offermann; 2 Halbbände, 2005

Band 22:

Wirtschaft und Gesellschaft. Die Wirtschaft und die gesellschaftlichen Ordnungen und Mächte. Nachlaß 2 2 - 1 : Gemeinschaften Hg. von Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Michael Meyer; 2001 (Studienausgabe 2005)

2 2 - 2 ; Religiöse Gemeinschaften Hg. von Hans G. K i p p e n b e r g in Zusammenarbeit mit Petra Schilm unter Mitwirkung von Jutta Niemeier;

2001 (Studienausgabe 2005) 22-3; 22-4:

Recht Herrschaft Hg. von Edith Hanke in Zusammenarbeit mit Thomas Kroll; 2005

2 2 - 5 : Die Stadt Hg. von Wilfried Nippel; 1999 (Studienausgabe 2000)

2 2 - 6 : Materialien und Register Band 23:

Wirtschaft und Gesellschaft. Soziologie Unvollendet

3. Aufbau der

1919-1920

Bände

Jeder Band enthält eine Einleitung des Herausgebers, die historisch-kritisch bearbeiteten Texte Webers, denen jeweils ein Editorischer Bericht vorangestellt ist, Verzeichnisse und Register.

MWG Abteilung I • Aufbau und

Editionsregeln

1153

Innerhalb der B ä n d e sind die Edierten Texte c h r o n o l o g i s c h geordnet. Bei von Weber veröffentlichten Texten ist das Datum der Veröffentlichung, bei nachgelassenen Texten d a s Datum der Entstehung m a ß g e b e n d . Äußerungen Webers, über die wir nur Ersatzzeugen besitzen, w e r d e n im zweiten Teil eines B a n d e s zusammengefaßt und nach d e m Datum der Äußerung w i e d e r u m chronologisch angeordnet. Einzelnen B ä n d e n sind A n h ä n g e b e i g e g e b e n . Darin finden sich zunächst Texte, die Weber mit a n d e r e n Personen z u s a m m e n verfaßte oder unterzeichnete, gegebenenfalls Hinweise auf verlorene Texte sowie auf Dokumente.

4.

Bandeinleitung

Die Einleitung d e s Herausgebers informiert über die A n o r d n u n g , die thematis c h e n S c h w e r p u n k t e und über d e n wissenschaftsgeschichtlichen und zeitgeschichtlichen Hintergrund der Texte. Enthält ein Band mehrere Texte, geht die Einleitung außerdem auf deren Z u s a m m e n h a n g ein. Die Rezeptions- und Wirk u n g s g e s c h i c h t e sowie die Geschichte von Nacheditionen d a g e g e n bleiben in der Regel außer Betracht. Die Einleitung berichtet ferner über b a n d s p e z i f i s c h e Editionsfragen, z. B. über sprachliche Eigentümlichkeiten Webers und deren editorische Behandlung. Alle textspezifischen Informationen g e b e n die Editorischen Berichte.

5. Editorische

Berichte

J e d e m Text ist ein Editorischer Bericht vorangestellt, der über dessen Entstehung, Entwicklung und Überlieferung sowie über editorische Entscheidungen informiert. Er ist in die Abschnitte „Zur Entstehung" und „Zur Überlieferung und Edition" gegliedert. 5.1 „Zur

Entstehung"

Dieser Abschnitt skizziert die historisch-politischen, wissenschaftlichen und biog r a p h i s c h e n Z u s a m m e n h ä n g e , in d e n e n ein Text steht. Er stellt ferner seine Entstehung und Entwicklung dar. Sofern mehrere Fassungen eines Textes vorliegen, wird deren Verhältnis zueinander beschrieben. 5.2 „Zur Überlieferung

und

Edition"

Dieser Abschnitt informiert über Textbefund u n d Überlieferungslage. Liegen mehrere Fassungen eines Textes vor, wird dargelegt, w e l c h e der Fassungen Edierter Text und w e l c h e Variante ist. Ferner w e r d e n alle weiteren editorischen E n t s c h e i d u n g e n begründet. Dazu gehört unter a n d e r e m auch die B e h a n d l u n g textspezifischer Eigentümlichkeiten.

1154 6.

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Texte

B e a r b e i t u n g u n d Präsentation der Texte f o l g e n der historisch-kritischen M e t h o d e . Dies g e s c h i e h t mit Hilfe v o n drei A p p a r a t e n : d e m Korrekturen- u n d d e m V a r i a n t e n a p p a r a t , d i e z u m textkritischen A p p a r a t z u s a m m e n g e f a ß t s i n d , u n d d e m Erläuterungsapparat. 6.1 Textkritischer

Apparat

Der textkritische A p p a r a t hat in erster Linie z w e i A u f g a b e n : A u f w e i s der Textentw i c k l u n g u n d N a c h w e i s d e r Texteingriffe. 6.1.1

Textentwicklung

Liegt ein Text in m e h r e r e n autorisierten F a s s u n g e n vor, ist eine F a s s u n g z u m E d i e r t e n Text b e s t i m m t . Dies ist in der Regel die F a s s u n g letzter H a n d . J e d e zur Variante b e s t i m m t e F a s s u n g w i r d im t e x t k r i t i s c h e n A p p a r a t mitgeteilt, in der R e g e l mit Hilfe eines n e g a t i v e n A p p a r a t s . W o es die S a c h l a g e e r f o r d e r t , i n s b e s o n d e r e bei u m f a n g r e i c h e n Varianten, ist der positive A p p a r a t o d e r die synoptische Darstellung gewählt. Die früheste o d e r e i n z i g e F a s s u n g eines Textes trägt die Sigle A. S p ä t e r e Fass u n g e n sind in c h r o n o l o g i s c h e r Folge mit B, C usw. b e z e i c h n e t . 6.1.2

Texteingriffe

Texteingriffe s i n d auf ein M i n i m u m b e s c h r ä n k t . Sie w e r d e n bei T e x t v e r d e r b n i s s e n v o r g e n o m m e n . Als v e r d e r b t g e l t e n Textstellen, d i e d e n S i n n z u s a m m e n h a n g zerstören. Der Eingriff w i r d d a d u r c h n a c h g e w i e s e n , daß d i e v e r d e r b t e Stelle im textkritischen A p p a r a t mitgeteilt wird. Läßt s i c h eine unklare Stelle nicht e i n d e u t i g als v e r d e r b t e r k e n n e n , so w i r d sie u n v e r ä n d e r t g e l a s s e n . J e n a c h S a c h l a g e bietet der A p p a r a t d a n n L e s a r t e n in Voreditionen o d e r a n d e r e V e r s t ä n d n i s h i l f e n an. Nicht als T e x t v e r d e r b n i s gelten S p r a c h e i g e n t ü m l i c h k e i t e n , einschließlich regelwidriger, a b e r nicht s i n n e n t s t e l l e n d e r g r a m m a t i s c h e r K o n s t r u k t i o n e n , nicht mehr g e b r ä u c h l i c h e r L a u t s t a n d , veraltete O r t h o g r a p h i e u n d Interpunktion. In f o l g e n d e n Fällen w e r d e n Texteingriffe o h n e N a c h w e i s im t e x t k r i t i s c h e n A p p a r a t vorgenommen: a) Bei der G e s t a l t u n g v o n Ü b e r s c h r i f t e n , Z w i s c h e n t i t e l n , a n d e r e n G l i e d e r u n g s m e r k m a l e n ( z . B . P a r a g r a p h e n ) s o w i e H e r v o r h e b u n g e n : Sie w e r d e n t y p o g r a p h i s c h vereinheitlicht. b) Bei U m l a u t e n : Sie w e r d e n - soweit sie Folge der zu W e b e r s Zeit ü b l i c h e n D r u c k t e c h n i k s i n d - der h e u t i g e n S c h r e i b w e i s e a n g e g l i c h e n (Ä statt A e ) . Die S c h r e i b w e i s e ss für ß w i r d zu ß vereinheitlicht. c ) Bei A b k ü r z u n g e n : Sie w e r d e n , s o f e r n sie s c h w e r v e r s t ä n d l i c h u n d heute nicht mehr ü b l i c h sind, in e c k i g e n K l a m m e r n a u s g e s c h r i e b e n . d) Bei o f f e n s i c h t l i c h e n D r u c k f e h l e r n : Sie w e r d e n korrigiert ( z . B . „ E r l e i c h e r u n g " , „aucht").

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e) Bei Interpunktionsfehlern: Sie w e r d e n bei d e r R e i h u n g v o n H a u p t s ä t z e n , A u f z ä h l u n g e n , Relativsätzen u n d „ d a ß " - S ä t z e n korrigiert. In allen a n d e r e n Fällen w e r d e n e i n g e f ü g t e S a t z z e i c h e n d u r c h e c k i g e K l a m m e r n k e n n t l i c h gemacht. f) Bei der N u m e r i e r u n g v o n A n m e r k u n g e n : Sie w e r d e n text- o d e r k a p i t e l w e i s e d u r c h g e z ä h l t . Entsteht d a d u r c h eine A b w e i c h u n g g e g e n ü b e r W e b e r s Z ä h lung, so w i r d d i e s im E d i t o r i s c h e n Bericht v e r m e r k t . g) Bei der E i n f ü g u n g v o n Titeln u n d Z w i s c h e n ü b e r s c h r i f t e n : Sie w e r d e n in e c k i g e K l a m m e r n g e s e t z t u n d im E d i t o r i s c h e n Bericht b e g r ü n d e t 6.2

Erläuterungsapparat

Der E r l ä u t e r u n g s a p p a r a t dient d e m N a c h w e i s , der E r g ä n z u n g o d e r der Korrektur d e r Zitate u n d der L i t e r a t u r a n g a b e n s o w i e der S a c h e r l ä u t e r u n g . 6.2.1

Zitate

W e b e r s Zitate w e r d e n ü b e r p r ü f t . Sind sie indirekt, u n v o l l s t ä n d i g o d e r fehlerhaft, g i b t der A p p a r a t d e n r i c h t i g e n Wortlaut wieder. Hat W e b e r ein Zitat nicht b e l e g t , w i r d es im A p p a r a t n a c h g e w i e s e n . Ist uns der N a c h w e i s nicht m ö g l i c h , so lautet die A n m e r k u n g : „Als Zitat nicht n a c h g e w i e s e n " . 6.2.2

Literaturangaben

W e b e r s L i t e r a t u r a n g a b e n w e r d e n ü b e r p r ü f t . S i n d sie nicht e i n d e u t i g o d e r fehlerhaft, w e r d e n sie e r g ä n z t o d e r berichtigt, w e n n m ö g l i c h , unter V e r w e n d u n g der v o n W e b e r b e n u t z t e n A u s g a b e . Es w i r d d a f ü r ein Kurztitel v e r w e n d e t . Die volls t ä n d i g e n b i b l i o g r a p h i s c h e n A n g a b e n f i n d e n s i c h im V e r z e i c h n i s der v o n W e b e r zitierten Literatur. Verweist W e b e r o h n e nähere A n g a b e n auf Literatur, so ist sie, w e n n m ö g l i c h , im Apparat nachgewiesen. L i t e r a t u r a n g a b e n d e s H e r a u s g e b e r s w e r d e n b e i m ersten Auftreten v o l l s t ä n d i g a u f g e f ü h r t , bei W i e d e r h o l u n g e n w i r d ein Kurztitel v e r w e n d e t . 6.2.3

Sacherläuterung

Erläutert w e r d e n Ereignisse u n d Begriffe, d e r e n K e n n t n i s für d a s V e r s t ä n d n i s d e s Textes unerläßlich erscheint. I n f o r m a t i o n e n ü b e r P e r s o n e n f i n d e n s i c h im Person e n v e r z e i c h n i s a m E n d e d e s B a n d e s . Erfordert eine Textstelle d a r ü b e r hinausg e h e n d e I n f o r m a t i o n e n über eine Person, so bietet sie der A p p a r a t . S a c h l i c h e Fehler W e b e r s w e r d e n im A p p a r a t berichtigt. Für Wörter aus f r e m d e n Schriftsys t e m e n v e r w e n d e t der Editor in seinen E r l ä u t e r u n g e n d i e Transliteration n a c h d e n heute g ü l t i g e n Richtlinien. 6.3

Präsentation

U m d i e B e n u t z u n g der A u s g a b e zu erleichtern, e r s c h e i n e n W e b e r s Text u n d d i e d a z u g e h ö r i g e n A p p a r a t e in der Regel auf d e r s e l b e n Seite.

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Edierter Text und Varianten sind gleichwertig. Die Varianten werden so präsentiert, daß der Leser die Textentwicklung erkennen kann. Kleine lateinische Buchstaben verbinden den Edierten Text mit d e m textkritischen Apparat. Sie stehen hinter d e m Varianten oder emendierten Wort. Bezieht sich die textkritische Anmerkung auf mehr als ein Wort, so markiert ein gerade gesetzter Index den Anfang und ein kursiv gesetzter Index das Ende der fraglichen Wortfolge ( a mit Amerika 3 ). Die Ersatzzeugen von Webers Äußerungen, auf die wir zurückgreifen müssen, stimmen nicht immer überein. In solchen Fällen sind sie alle ohne Wertung aufeinanderfolgend oder synoptisch wiedergegeben. Zeitungsberichte enthalten in der Regel einen redaktionellen Vorspann, Zwischentexte oder Nachbemerkungen; Sitzungs- und Kongreßprotokolle g e b e n auch Beiträge anderer Redner wieder. Wenn diese Texte in unmittelbarem sachlichen Z u s a m m e n h a n g mit Webers Äußerungen stehen, werden sie entweder in Form eines Regests, wörtlich in kleinerer Drucktype oder im textkritischen A p p a rat mitgeteilt. Die historisch-kritisch bearbeiteten Texte Webers und die Erläuterungen des Herausgebers sind durch arabische Ziffern ohne Klammern miteinander verbunden. Um die Herausgeberrede von Webers Text abzuheben, ist sie in anderer Schrifttype gesetzt.

7. Verzeichnisse

und

Register

Dem Band sind folgende Verzeichnisse und Register beigefügt: 1. Ein Inhaltsverzeichnis. 2. Ein Verzeichnis der Siglen, Zeichen und Abkürzungen. 3. Ein Literaturverzeichnis: Es enthält die von Weber zitierte Literatur vollständig bibliographisch erfaßt. Auf den Titel folgt in Klammern der vom Editor in seinen Erläuterungen gebrauchte Kurztitel. 4. Ein Personenverzeichnis: A u f g e n o m m e n sind alle Personen, die Weber erwähnt, mit Ausnahme allgemein bekannter (z. B. Bismarck, Wilhelm II.) und in Literaturangaben genannter Personen. Es liefert die wichtigsten Lebensdaten, gibt die berufliche oder politische Stellung an und führt ggf. die verwandtschaftlichen oder persönlichen Beziehungen zu Weber auf. Das Personenverzeichnis hat den Zweck, den Erläuterungsapparat zu entlasten. 5. Ein Personenregister: Es verzeichnet sämtliche von Weber und vom Editor erwähnten Personen einschließlich der Autoren der von Weber und vom Editor zitierten Literatur. 6. Ein Sachregister: Es enthält alle wichtigen Begriffe und Sachbezeichnungen. Ist ein Begriff für einen Text thematisch, werden nur zentrale Stellen und besondere Bedeutungen verzeichnet. Es verzeichnet ferner alle geographischen Namen, mit Ausnahme der Verlagsorte in Literaturangaben und der Archivorte. Es werden die Namen benutzt, die im deutschen Sprachraum vor

MWG Abteilung 1 • Auftyau und Editionsregeln

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1920 üblich waren oder amtlich gebraucht wurden. Kann ein Ort nicht als bekannt vorausgesetzt werden, wird zur Erläuterung die Verwaltungseinheit nach dem Gebietsstand von 1920 (z.B. Kreis, Regierungsbezirk) und ggf. auch der heute amtliche Name beigefügt. Personen- und Sachregister erfassen Webers Texte und die Herausgeberrede. Gerade gesetzte Zahlen verweisen auf Webers Text, kursiv gesetzte Zahlen auf die Herausgeberrede. Einem Band können weitere Verzeichnisse, wie z.B. Glossare, Konkordanzen, Maß- und Gewichtstabellen sowie Karten beigefügt sein.

8. Indices und

Zeichen

Folgende Indices werden verwendet: a) Arabische Ziffern mit runder Schlußklammer ( 1 ) , 2 ) , 3 ) . . . ) kennzeichnen Webers eigene Anmerkungen. b) Arabische Ziffern ohne Klammern ( 1 , 2 , 3 ...) und in von a) abweichender Schrift markieren die Erläuterungen des Editors. c) Kleine lateinische Buchstaben ( a , b , c ...) kennzeichnen eine textkritische Anmerkung. Folgende Zeichen werden verwendet: d) Das Zeichen | gibt die Stelle des Seitenwechsels nach der ursprünglichen Paginierung einer Textfassung wieder. e) Das Zeichen [ ] markiert Hinzufügungen zum Text durch den Editor.

Bandfolge der Abteilung II: Briefe

Band Band Band Band Band

1: 2; 3: 4: 5;

Band

6:

Band

7:

Band

8:

B a n d 9: B a n d 10:

J u g e n d b r i e f e bis 1886 Briefe 1 8 8 7 - 1 8 9 4 Briefe 1 8 9 5 - 1 9 0 2 Briefe 1 9 0 3 - 1 9 0 5 Briefe 1 9 0 6 - 1 9 0 8 Hg. von M. Rainer Lepsius und Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Birgit Rudhard und Manfred Schön; 1990 Briefe 1 9 0 9 - 1 9 1 0 Hg. von M. Rainer Lepsius und Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Birgit Rudhard und Manfred Schön; 1994 Briefe 1 9 1 1 - 1 9 1 2 Hg. von M. Rainer Lepsius und Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Birgit Rudhard und Manfred Schön; 2 Halbbände, 1998 Briefe 1 9 1 3 - 1 9 1 4 Hg. von M. Rainer Lepsius und Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Birgit Rudhard und Manfred Schön; 2003 Briefe 1 9 1 5 - 1 9 1 7 Briefe 1 9 1 8 - 1 9 2 0

In B a n d 10 w e r d e n als N a c h t r ä g e a u c h solche Briefe a u f g e n o m m e n , die n a c h Erscheinen der e i n s c h l ä g i g e n B ä n d e noch a u f g e f u n d e n w e r d e n oder d i e nicht datierbar sind.