Leitfaden für Schachspieler [4., vermehrte Aufl. Reprint 2020]
 9783112340806, 9783112340790

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LEITFADEN FÜR

SCHACHSPIELER VERFASST

VON

V. D. L A S A .

VIERTE

VERMEHRTE

AUFLAGE..

LEIPZIG, V E R L A G V O N V E I T & COMP. 1876.

Il faut que la Grammaire soit conduite par le génie; de la langue qu'elle t r a i t e ; que la méthode en soit nette; et facile; qu'elle n'omette aucune des lois de l ' u s a g e ; , et que tout y soit exactement défini ainsi qu'éclairé pardes exemples; afin que les ignorans la puissent apprendre,, et que les doctes lui donnent leur approbation. GIRABD VI. Discours.

Druck von M e t z g e r k W i t t i g in Leipzig.

VORWORT.

Seit dem Jahre 1848, in welchem der Leitfaden zum ersten Male erschien, hat sich die Thätigkeit der deutschen und ausländischen Schachfreunde ungemein gesteigert.

Ausser den

Resultaten, welche wir in grösseren neuen Werken dargelegt finden, wurden verschiedene Abschnitte der Theorie auch durch Aufsätze in den Zeitschriften näher erörtert, während andere Fragen von Bedeutung in Partien, namentlich bei den Schachwettkämpfen, in Anregung kamen.

Der Kreis der Theil-

nehmer an den theoretischen Bestrebungen erweitert sich von Tag zu Tag.

Dadurch wird eine fortdauernde Vervollständi-

gung der älteren Arbeiten zum Bedürfniss.

Der hiernach

1857 umgearbeitete und 1862 wiederum erweiterte Leitfaden soll in seiner jetzigen, vierten Auflage dem Leser eine kurze und allseitige Belehrung für das so merklich Gebiet

unserer

Schach Wissenschaft,

unter

vergrösserte

Beachtung

der

erhöhten Anforderungen des lernenden Publikums, gewähren. Zu diesem Zwecke sind, neben Beibehaltung des früheren Planes für das Ganze, die einzelnen Spiele sorgsam revidirt und mit den erforderlichen Ergänzungen

versehen

worden.

IV

Vorwort.

Von dem Streben nach möglichster Kürze in der Ausführung der Spiele sind wir aber nicht abgegangen und man wird alsso auch gegenwärtig überall nur das Wesentlichste leichtfasslicA erläutert finden, während solche Einzelnheiten, die erst beei tiefer eingehendem Studium und grösserer Uebung im Spitel an Interesse gewinnen, in dem umfassenden

Bilguer'schein

Handbuche aufzusuchen bleiben. K o p e n h a g e n , Februar 1876.

v. d. Lasa.

INHALTSVERZEICHNIS S. Seite

Einleitung Vom Schachbrett und den Zügen Gang und Werth der Steine Regeln des Schachspiels Eröffnung der Partie

Erste Abtheilung.

;

.

.

.

Eröffnungen auf der Danienseite .

1—6 7—8 9—14 15—18 19—24 25—54

E r s t e s Spiel. I.

II.

III.

d2—d4 d7—d5

c2—c4 d5—c4:

e2—e3 e7—e5 __ e2—e4_ l>7- 1.5

IV.

e7—e5 Sbl—c3 c7—c5

27—28 28 29 30

c7—c6 e7

25—27

30—31

et! Zweites Spiel.

d2—d4 e7 - et>

e2—e4 d7—d5

e4—e5 e4—d5:

c7—c5 d2—d4 f7—f5

32—33 34 34—35

c2—c4 _e2—e4 "IT—"eiT h2—h3

35—36 36—37 38

Vi

Inhaltsverzeichniss. L

IL

III.

IV.

V.

Drittes Spiel.

c2—c4

Seite

38

f2—f4 d7—d5 e7—e5 a2—a3 e7—e5 e2—e4 e7—e6

c7—c5

39—40 40 c2—c4

41—42

Viertes Spiel.

d2—d4

43

f2—f4

43—45

f2—f4

45 46-49

Sb8—c6 --

e7—e6 d2—d4

49 50—52

Fünftes Spiel.

e2—e4 d7—d5

53

b7—b6

54

54

Sb8—c6 Zweite Abtheiluilg.

Gewöhnliche Spiele auf der Königsseite

55—188

Erstes Spiel. e2—e4 e7—e5

c2—c3 d7—d5 S

e4—d5:

56

g*-f3 d5—e4:

56-57

Sg8—f6

57 58

Sg8—f6 Zweites Spiel. e2—e4 e7—e5

Sbl—c3 Sg8—f6

58—60

Inhaltsverzeichniss.

II.

III.

IV.

Drittes e2—e4

d2—d4

e7—e5

e5—d4:

Spiel.

Ddl—d4:

62—63

1)4+'

63

c7—c5

64—69

~Sb8—¿6

69—70

" Sg8—f6~— c2—c3

70—71

Läuferspiel

71—97 V iertes

e2—e4

Lfl—c4

e7—e5

Lf8—c5

"

'

Seite 61—62

Lfl—c4 l.f8-

VII

'

'

S pi el.

c2—c3 Sg8—fß"

72—76

'

77—78

Dd8—g5

78—83

IM8—im

83—84

d7—d5

Fünftes e2—c4

Lfl—c4_

e7—e5

I.fS

cf>

Sgl—f3

85

d7—dG Sgs—fe

Spiel.

-

Ddl—h5

85 85

Ddl—e2

86

f2—f4

86

Lc4—f7:+ d2—d4 b2—b4

87 87 87

Inhaltsverzeichniss.

VIII

IL

I.

m.

iv.

Sechstes Spiel. e2—e4 e7—e5

Lfl—c4 Sg8—f6

d2—d3 Lf8—c5 Sgl-f3 Sf6—e4: f2—f4

V. Seilte

88—90 90—92 92

Siebentes Spiel. e2—e4 e7—e5

Lfl—c4 c7—c6

93 d2—d3

f'7—f5

93

Sgl—f3

93—95

Lc4—g8:

95—96

e4—f 5:

96—97

Springerspiel

97—188 A c h t e s Spiel.

e2—e4 e7—e5

Sgl—f3 f 7—f6

e2—e4 e7—e5

Sgl—f3 f7—f5

e2—e4 e7—e5

_Sgl— f3 d7—d5

98 Neuntes Spiel. 98—99 Zehntes Spiel. 99—101 Elftes Spiel.

e2—e4 e7—e5

Sgl—f3_ d7—d6

d2—d4 f 7—f5 e5—d4: d2—d4 Sg8—f6 Lfl—c4 f 7—f5 c7—c6 Lc8—¿6

102—104 104—108 108—109 109—110 110 110—111

Inhaltsverzeichniss. i.

n,

m .

iv.

Zwölftes Spiel. e2-e4 e7—e5

Sgl-f3 Sg8-f6

' Sfe^elV

113—114

d7—d6

114—117

Sgl—f3 Sb8—c6

Spiel.

c2—c3

118—121

Vierzehntes e2—e4

Sgl—f3

Lfl—b5

e7—e5 "

Sb8—c6~~

Lf8—c5 "

Spiel. 121—122 123—126

Sg8—fö '

'

'

f7

126—127

ff.

127

a7—a6~ _

127

Sg8^-eT Fünfzehntes

e2—e4 e7—e5

Sgl—f3 Sb8—c6

Spiel.

Lfl—c4 f7—f5

127—128

Sechszehntes e2—e4 e7—e5 '

'

Sgl—f3 Sb8—c6 " '

'

Lfl—c4 Sg8—f6 '

'

Spiel.

Sf3—g5 ' d7—d5 Sf6—ei

Siebenzehntes e2—e4_ " e7—e5

Sgl—f3 Sb8—c6

Seite

113

Dreizehntes

'

v.

1,i_1i2

d2-d4 Sf6-e4: S f 3 e 5 : Dd8—e7

e2—e4 e7—e5

jx

Lfl—c4 Lf8—c5

128—134 135

Spiel.

c2—c3 d7—d6 Dd8^e7~"

136—140 140—142

Inhaltsverzeichniss. I.

II.

e2—e4 e7—e5

Sgl-f3 Sb8—c6

III. Lf 1—c4 Lf8—c5

IV.

Seite

c2—c3 Ög8—Té

142—1.48 148—1 49

f7—f5 0—0 Sg8—f6

149—150

Achtzehntes Spiel. e2—e4

e7—e5

Sgl-f3 Sb8—c6

Lf 1 —c4 Lf 8—c5

b2—b4 Sc6—d4: Lc5—b4:

151—153 c2—c3 Lb4—d6 Lb4 -af> Lb4—c5

Lc5—b6 d7—d5

153—155 155—164 164—169 169—172 172—1T3

Neunzehntes Spiel. e2—e4 e7—e5

Sg_l-f3 Sb8—ü6

d2—d4 Sc6—d4 : eö—d4 :

Sf3—d4 Sf3—d4: Lfl— c4 Dd8—f6 Lf8—c5 Lf8—b4f

Dritte Abtheilung. Gambit des Königs . . .

173—174 174—176 176—177 178—182 182—188 189—256

Erstes Spiel. e2—e4 e7—e5

f2—f 4 e5—f 4 :

h2—h4_ Lf 8—e7~

190

Läufergambit .

191—210 Zweites Spiel.

e'2—e4 e7—e5

f2—f 4 e5—f 4 :

Lfl—c4 Dd8—h4f

Kel-fl d7—d6

191—195

Inhaltsverzeichniss. I.

II.

III.

XI

IV.

Drittes

Spiel.

Seite

e2—e4

f2—f4_

L f 1—c4

e7—e5

¿5—f'4:

Dd8—h4f

e2—e_4_

f 2—f4

L f 1—c4

Kel— fl

ei—e5

e5—f 4:

Dd8—h4i

l)h 1

Viertes

Kel—f 1

195—203

g7—g5 " Spiel.

204

f (1

205

g 7—g-5

1.7

205

i.;>

206—208

(17—d5

208—210

f 7—f 5

2i0

' Sg8—f(i

Springergambit

211—251 Fünftes

e2—e4

f2—f'4

Sgl —f 3

e7—e5

e5—f4:

L f 8—e7 Sechstes

e2—e4

f 2—f4

e7—e 5

e5--—f 4 :

Sgl—f'3 gl—gb ~

Spiel. 212—213

Spiel h2—h4 g5

g4

Sf3—g5_ h7—h6 Sf3—e5 h7—h5~ d7—d6_ Lf8—e7 Sg8—f6 Lf8-g7

Siebentes

214—215 215—218 218—219 219—220 220—222 222—224

Spiel.

e2—e4

f2-f4

Sgl-f8

L f 1—c4

e7—e5

~e5—f4:

gl—g5

Dd8—e7 Tl7—d6

224—226 226

Inhaltsverzeichniss.

XII

i.

il

m.

iv.

v.

Achtes Spiel. e2—e4 e7—eö

f 2—f4 e5—f4:

Sgl—f3 g7—g5

Neuntes e2—e4 e7—e5

f2—f4 e5—f4:

S g l — f3 g7—g5

Seite

Lfl-c4 Lf8—g7

h2-h4 h7 h6 __d2—d4 d7—dß

2

26-2!32

232—2:35

Spiel. Lfl—c4 ~ ~g5—g4

Sf3—e5 Dd8—h4+

235—240

Lc4—f7-.+ Ke8—f7:

240-241

Zehntes Spiel. e2—e4 e7—e5 .

.

f2—f4 e5—f4: .

.

Sgl—f3 g7—g5 .

.

Lfl—c4 g5—g4 .

.

g4-f8: -

d 2

S M

~f

4

'

*

f 2—f4 (17—(15

250-251

- f

Abgelehntes Läufergambit e2—e4 "¿"f—e5

241—249

251 251—256

Elftes

Spiel.

~Lf8—cö

Spiel-Endungen . . I. Die beiden Läufer gewinnen gegen den einzelnen König . . II. Läufer und Springer gewinnen gegen den König . . . . III. Die Dame gewinnt gegen den Thurm, selbst gegen Thurm und Bauer IV. Die Dame gegen beide Läufer Y. Die Dame gegen beide Springer VI. Die Dame gegen Läufer und Springer VII. Thurm gegen Thurm und Läufer VHI. Thurm und Springer gegen Thurm I X . Thurm und Bauer gegen Thurm X . Der Läufer macht das Spiel gegen Thurm, zuweilen gegen Thurm und Bauer unentschieden XI. Thurm gegen Springer X I I . Der Thurm gegen Offleier und zwei Bauern X I I I . Läufer gegen Springer nebst Bauern XIV. Läufer gegen Bauern XV. König und ein Bauer XVI. Bauern gegen Bauern

„., 2 M

2 5 4

~

2 5 4

~256

256—283 257 257—258 259—261 261 262—263 263—264 265—267 267—268 268—269 269—272 272 272—273 273—274 274—275 275—278 278—283

Emleilning. Um den Leser auf den S t a n d p u n k t zu versetzen, von welchem der Verfasser bei Bearbeitung der gegenwärtigen Abhandlung ausging, wollen wir als Einleitung einen prüfenden Blick auf die Entwickelung der Schachliteratur werfen, an welche sich dieses W e r k anreiht. Das Spiel kam wohl schon vor dem J a h r e 1000 unserer Zeitrechnung aus dem Oriente zu uns, und muss bereits, ehe die Kreuzzüge begannen, weit verbreitet gewesen sein, unterschied sich jedoch im Abendlande einigermassen von der in Asien gebräuchlichen Spielweise.

Seine jetzige Gestalt erhielt es im südwestlichen E u r o p a

zur Zeit, als die Buchdruckerkunst Aufnahme fand.

Vorzüglich

beliebt scheint es damals in Spanien gewesen zu sein, denn hier entstanden

die ersten Druckwerke

praktischer

Spiele.

Zunächst

schloss sich dann Italien an, von wo aus sich das Studium über Frankreich, England, Deutschland, und zuletzt auch über Russland und den skandinavischen Norden , sowie über Amerika verbreitete, während das Interesse bei den Spaniern allmählich wieder abnahm. Die Epochen der L i t e r a t u r können zum Theil nach diesen Nationen unterschieden

werden, lassen aber auch

einen

allgemeinen Fort-

schritt erkennen. Die ersten um 1500 gedruckten

"Werke eines L u c e n a " und

D a m i a n o erscheinen, gleich wie das vermuthlich noch etwas ältere lateinische Manuscript zu Göttingen, für den Theoretiker jetzt mehr ihres Alters als der Vollständigkeit ihrer Untersuchungen wegen beachtenswerth.

N u r ihre künstlichen Endspiele sind noch fort-

während geschätzt.

Als den wahren B e g r ü n d e r der Theorie können

wir erst einen gelehrten Geistlichen von S a f r a , R u y L o p e z , b e trachten , der aber

auch die Rochade noch nicht anwandte. E r

v. d. L a s a , Leitfaden für Schachspieler.

4. Aufl.

I

Einleitung.

2

zeichnete viele f ü r seine Z e i t lehrreiche Eröffnungen auf, n a h m dabei jedoch auf eine plarimässige E n t w i c k l u n g der Streitkräfte noch wenig Rücksicht.

Eine Vervollkommnung in letzterer Hinsicht sehen wir

bei dem Italiäner P o l l e r i o , welcher übrigens seinen Spielen auch durch die gewöhnliche Rochade mehr Lebendigkeit verschaffte. Seine handschriftliche A r b e i t , die erst kürzlich zum D r u c k gelangt ist, verfiel aber bald, obwohl das Hauptsächlichste daraus

von

Zeit-

genossen benutzt wurde, gänzlich der Vergessenheit und fand daher weniger A n e r k e n n u n g

als

Gianutio's

gleichzeitiges

Werk

mit

freierer Rochade. Wichtiger noch war aber die E r s c h e i n u n g zweier Meister, S a l v i o und Grreco, deren erster er seine E r f a h r u n g e n 1604 zu Neapel in einem geschätzten Buche niederlegte, welches auf P o l l e r i o stillschweigend fussend, namentlich über das Königsgambit A u f schluss gab. Z u bedauern ist indess, dass es jener Meister an den belehrenden B e m e r k u n g e n ganz fehlen liess. Dieser Vorwurf trifft auch die sehr bekannte Spielsammlung des G r e c o ,

welche man

ausserhalb Italiens, wo die beschränkte Rochade üblich blieb, noch jetzt allgemein verbreitet

findet.

E i n Abschnitt f ü r die Schachliteratur tritt zur Zeit des dreissigjährigen Krieges ein. Bei allen Nationen ruhen nämlich seitdem die Forschungen bis gegen die Mitte des vorigen J a h r h u n d e r t s , nehmen dann aber einen Charakter grösserer Gründlichkeit an. sehen wir allerdings noch B e r t i n

Zunächst

und 1745 S t a m m a gleich den

früheren Autoren, mit Spiel-Anfängen ohne genügende E r l ä u t e r u n g e n a u f t r e t e n , bald folgt aber R i o in Italien u n d P h i l i d o r

f ü r den

Norden:

bekannt.

beide als die Vertreter verschiedener Systeme

P h i l i d o r versuchte die M i t t e der P a r t i e zu analysiren und glaubte, ähnlich wie B e r t i n , der Gewinn sei a l l e i n von der F ü h r u n g der Bauern mit richtiger Unterstützung durch die Officiere abhängig. E r trachtete stets, die Positionen durch die vorgeschobenen Bauern abzuschliessen u n d n a h m , wie die 1775 ihm nachfolgenden A m a t e u r s , das Läuferspiel als Norm an.

Indess blieb er, eben aus

diesem Grunde, vom Vorwurf der Einseitigkeit nicht frei. und

dessen geschickte

Commentatoren,

Lolli

und

Rio

Ponziani,

beschränkten sich auf die Theorie der E r ö f f n u n g e n und E n d s p i e l e , leisteten hierin aber Ausgezeichnetes. Namentlich gewährt Ponziani's

2te Aüflage von 1782 einen musterhaft kurzen

und

Einleitung.

8

gediegenen Unterricht, der jedoch, wegen Anwendung der freien Rochade, lange auf Italien beschränkt blieb, wo er noch fortwährend als unerreicht gilt. Ueberhaupt ward aber das Interesse für das Spiel seither auf der Halbinsel merklich geringer und begann erst wieder in ganz neuester Zeit sich dort zu heben. Unsere Darstellung hat es also ferner mit dem Norden allein zu t h u n , bei welchem P h i l i d o r ' s Ansichten Eingang fanden, und neben G r e c o , künstlichen bildeten.

Endspielen Fast

und L o p e z

allein auf diese

lange

den

Stamma's

gültigen

Schriften ist auch

Codex

Allgaier's,

übrigens schätzbares W e r k gegründet, welches die Forschungen der grossen Italiäner noch mit Misstrauen fern hielt. Dieselben wurden erst im Anfange unseres J a h r h u n d e r t s durch die deutschen Uebersetzungen von H e i n s e , K o c h ,

M o s l e r allmählich bekannt, ge-

langten dann auch nach Schweden und Russland und führten später einö Verschmelzung der Ansichten der sich entgegenstehenden Autoren herbei. _ Namentlich sind es aber die englischen Sarratt,

Lewis

Uebersetzer

und C o c h r a n e , welche diese Vereinigung

ins

Leben r i e f e n , indem sie das Neue mit dem Bekannten in Verbind u n g setzten und selbständig bearbeiteten.

Unter ihnen gebührt

dann wieder L e w i s das grosse Verdienst, die Vermittelung zuerst a m vollkommensten erreicht zu haben.

E r entwickelte 1831

und

1832 siimmtliche Eröffnungen ihrem wahren Charakter gemäss und erweckte dadurch zugleich von Neuem die Theilnahme an gründlichen Forschungen.

Unter seinen Landsleuten schloss sich

" W a l k e r und demnächst S t a u n t o n

an.

ihm

Darauf folgten zwei in

Dondon labende Deutsche, K l i n g und H o r w i t z , mit einem W e r k über gewöhnliche

Spiel-Endungen,

und demnächst mehrere eng-

lische und amerikanische Verfasser. I n Frankreich, wo die Periode der Uebersetzungen, welche wir i n Deutschland, England und dem Norden wahrnehmen, noch nicht eingetreten war, lieferte de l a eine zeitgemässe Compilation. synoptiques

um 1830

Bourdonnais

E r s t durch A . l e x a n d r e ' s

1833

Tableaux

des ouvrages tant anciens que modernes ist hier 1837 die

L ü c k e der fehlenden Uebersetzungen mittelst eines grossen Sammelwerkes ergänzt worden.

In

Deutschland

hat die Kenntniss des

Spieles nach A l l g a i e r durch S i l b e r s c h m i d t , dere,

so

wie

durch

Bilguers

Handbuch

L a n g e und A n -

beträchtliche 1*

Fort-

Einleitung.

4

schritte gemacht, während von St. P e t e r s b u r g J ä n i s c h mit e i n e r gediegenen Analyse aller Eröffnungen in französischer Sprache sich der Zahl der Epoche machenden Theoretiker beigesellte.

Die zu-

letzt erwähnten Arbeiten zeichnen sich auch dadurch aus, dass i h r e praktische A n o r d n u n g und Bezeichnungsart eine K ü r z e und U e b e r sichtlichkeit gestattet, wie sie bei der in England üblichen Notation nicht erreicht werden kann.

Einen ganz besondern Aufschwung

hat aber die Betheiligung am Schach durch bedeutende W e t t k ä m p f e und durch das Erscheinen von Zeitschriften in französischer, englischer, deutscher, holländischer, dänischer, italiänischer und russischer. Sprache, sowie endlich dadurch erhalten, dass Artikel über Schach in

vielgelesenen

Journalen

und illustrirten

Wochenblättern

nach Indien und Ohina hin Verbreitung fanden.

bis

Die Z a h l der in

neuerer Zeit erschienenen grösseren W e r k e ist übrigens zu beträchtlich, als dass wir die Titel einzeln anführen könnten. Selbst mehrere wichtige Erzeugnisse sind, der K ü r z e wegen, unerwähnt geblieben. Nur noch eines umfangreichen Buches, Miscellanea

Napoli 1861 von

C. U s i g l i , wollen wir gedenken, da es für Italien denselben W e r t h hat,

wie die A l e x a n d e r ' sehe Encyclopédie f ü r die französische

L i t e r a t u r besass. Mit den Arbeiten im Gebiete der Probleme beschäftigen wir uns gar nicht^ da unserem P l a n e die

Berücksichtigung

der künstlichen Aufgaben fern liegt. Im F a c h der Schachgeschichte, welcher wir auch nur einen kurzen

Ueberblick widmen

konnten,

ist als massgebend ein grosses W e r k des D r . v. d. L i n d e zu erwähnen. Betrachten wir nun die Kichtung, welcher die in unsern Gesichtskreis fallenden Untersuchungen bisher allgemein gefolgt sind, so finden wir, dass die Spiel-Anfänge und die regulären Endspiele fast das alleinige Ziel der Forschungen blieben. Auf die Mitte der P a r t i e gehen die Autoren wenig ein, überlassen in diesem P u n k t e vielmehr Alles der natürlichen

Gewandtheit

des Spielers.

Die

Schriftsteller wetteifern aber in der E r g r ü n d u n g der correctesten Angriffs- und Vertheidigungsmethcden für die Anfangszüge, so dass hierin eine reichhaltige Ausbeute bald nur noch in erschöpfenden Monographieen einzelner Abschnitte, wie solche z. B. „ B i l g u e r ' s Zweispringerspiel im N a c h z u g e " und „ L a n g e ' s Artikel über das L ä u f e r g a m b i t " , g e w ä h r e n , wird gesucht werden können.

Abhand-

lungen dieser A r t zu liefern liegt indess nicht in meiner Absicht,

5

Einleitung.

vieiraehr will ich, für die minder geübten Schachfreunde, denen B i l g u e r ' s Handbuch zu speciell und umfangreich erschien, eine kürzere Anleitung für alle Theilo des Spiels zu geben

versuchen.

Dieselbe soll zwar den besseren Spielern ebenfalls zusagen,

wird

aber besonders klar in Entwickelung der Resultate und, durch die beigefügten Anmerkungen. möglichst elementar gehalten werden. Sie mag daher in der jetzt dem Leser vorliegenden vermehrten Auflage noch mehr wie in den früheren als Vorschule zu dem Studium der grösseren W e r k e ,

namentlich des eben angeführten Handbuchs zu

betrachten sein, bildet aber auch an sieh einen vollständigen Leitfaden.

Ich entnehme deshalb aus frühereu Lehrbüchern eine ge-

drängte Zusammenstellung lyid ergänze nur da, wo es der Zusammenhang meines systematischer geordneten Vortrages erfordert, das etwa Fehlende.

Dabei habe ich aber mein Augenmerk auch auf

die Mitte der Partie und die consequente D u r c h f ü h r u n g des Planes, so viel wie möglich, gerichtet, obgleich sich hier eine vollständige E r ö r t e r u n g schwer geben lüsst. Das Spiel überhaupt ist zwar so construirt, dass jeder Zug, welcher eine Reihe von Consequenzen bedingt, wesentlich zur endlichen Entscheidung

der P a r t i e beiträgt.

wir aber erst aus dem Erfolge beurtheilen.

Seinen W e r t h

können

ITm die Stärke

einer

Position zu erforschen, giebt es nämlich kein anderes Mittel, als so lange fortzuspielen und sieh dabei zu versichern, dass man stets die besten Züge thun lässt, bis man zu einer Stellung des Spieles gelangt, deren Resultat unzweifelhaft erscheint.

Indem man

nun

rückwärts schliesst, überzeugt man sich, ob auch die fragliche Pos i t i o n , von welcher man ausging, zum Gewinn, Verlust oder zur Unentschiedenheit der P a r t i e nothwendig führen muss.

Dies Ver-

fahren ist natürlich empirisch und bei jedem Schritte der Täuschung unterworfen ; überhaujjt kann es aber nur für Endspiele, bei welchen wenige Figuren thätig sind, und für die A n f ä n g e , bei denen wir stets von derselben ursprünglichen Stellung der Steine ausgehen, mit Erfolg ausgeführt werden. Die Stellungen für die Mitte der P a r t i e können begreiflicher Weise, wegen ihrer grosssn Mannigfaltigkeit, nicht vollkommen analysirt werden.

Einen Anhalt gewinnt aber

die Untersuchung darin, dass die weiteren Combinationen aus den erörterten Anfängen folgerecht hervorgehen müssen. W e n n wir also

6

Einleitung.

zwar nicht alle Züge im Voraus zu bestimmen vermögen, können wir doch wenigstens den Charakter im Allgemeinen andeuten, welchen jedes Spiel annehmen wird. Indem ich nun dies durch Erläuterung bewährter Musterpartieen zu thun versuche, hoffe ich dem Studium des Lesers die passendste und zugleich allgemeinste Anleitung für sein praktisches Spiel darzubieten. Auf die Einzelnheiten in den verschiedenen Eröffnungen habe ich dabei aber weniger eingehen können. »Deshalb muss ich dem Leser überlassen, manche nur kurz in ihren Hauptzügen augedeutete Spiele durch eigenes Nachdenken weiter zu verfolgen und sich auf diese Art selbstständig von ihrer Richtigkeit in allen Punkten zu überzeugen. Die durchgeführten Partieen sind meistens aus den Beispielen anerkannter Meister, wie L a b o u r d o n n a i s , M a c D o n n e i l , P h i l i d o r , A n d e r s s e n , M o r p h y , S t e i n i t z , gewählt. Der Leser wird daher wohl thun, die einzelnen Combinationen a u f m e r k s a m und wiederholt stets bis an's Ende zu verfolgen. Einige Hauptmomente haben wir in den Partieen durch bildliche Darstellungen der Position hervorgehoben, um sie dem Leser besonders zu empfehlen. Bei dem Gange der Untersuchung und für die Darstellungsweise sind die classischen Werke eines J ä n i s c h , P o n z i a n i , L e w i s als Muster beachtet. Auf die grosse, durch die Wetten hervorgerufene Vorsicht der heutigen Spieler, welche heftigen Angriffen gern ausweichen, haben wir gebührende Rücksicht genommen Für die Fälle daher, in denen ein materieller Gewinn nur mit einer mühsamen V e r t e i d i g u n g behauptet werden kann, geben wir gewöhnlich auch ein einfacheres, gleiches Spiel an. In Erwähnung muss ich hier noch bringen, dass ich nicht immer gewagt habe, ein bestimmtes Urtheil, welches ich für allgemein gültig hielt, über das Resultat abgebrochener Spiele auszusprechen. So oft indess eine vielleicht noch zweifelhafte Variante bei der Begründung einer aufgestellten Behauptung angeführt wird, habe ich eine andere, einfachere Spielart hinzugefügt, welche jedenfalls der Entscheidung als Grundlage dienen kann.

Yom Schachbrett, den Steinen und der Angabe der Züge. Das Schachbrett ist, wie die Abbildung zeigt, aus 64 gleichen, abwechselnd hell und dunkel gefärbten Felder

zusammengesetzt,

von denen immer ein weisses die Ecke rechts unten bildet. Die beiden Spieler sitzen einander gegenüber, und jeder derselben stellt acht O f f i c i e r e oder F i g u r e n

auf die ihm zunächst

liegende hirizontale Felderreihe und ebenso viele B a u e r n auf seine zweite Reihe.

Beide Lager dieser Steine unterscheiden sich durch

die F a r b e und werden deshalb von uns mit W e i s s und bezeichnet.

Von den Officieren nehmen vier Stücke,

Schwarz Thürme

genannt, die vier Ecken des B r e t t e s ein, neben diesen folgen vier Springer,

dann vier L ä u f e r , und zuletzt in der Mitte f ü r jede

P a r t e i ein K ö n i g und eine D a m e oder K ö n i g i n , welche letzter^,

8

Vom Schachbrett, den Steinen'und der Angahe der Züge.

je nachdem sie zu den weissen oder schwarzen Steinen gehört, auf einem hellen oder dunklen Felde aufgestellt wird.

D i e Züge ge-

schehen abwechselnd, bis ein K ö n i g S c h a c h m a t ist. Die horizontalen Reihen des Brettes sind von der Linken zur Rechten mit den Buchstaben a, b, c, d, e, f, g, h ; die vertikalen von unten nach oben mit den Ziffern 1 bis 8 bezeichnet,

wobei

angenommen wird, dass die Weissen auf den Reihen 1 und 2, die Schwarzen

auf den Reihen 8 und 7 stehen.

Auf jedem

Felde

treffen sich Buchstabe und Zahl und bilden so die 'Bezeichnung des Feldes. Von den im W e r k e vorkommenden A b k ü r z u n g e n und Zeichen bedeutet: K K ö n i g , D Dame, T T h u r m , L L ä u f e r , S Springer. Die Bauern sind nicht besonders bezeichnet. bedeutet rocbirt nach der

kurzen

0 — 0 und 0 — 0 — 0

oder langen

: nimmt, + Schach, ^ nimmt und Schach,

( D a m e n - ) Seite,

Mat. Die besten Z ü g e

sind mit einem Ausrufungszeichcn (!) , die schwachen und schlechten Züge hingegen durch ein Fragezeichen ( ? ) kenntlich gemacht.

Die

aus früheren Varianten wiederholten Anfänge sind entweder bildlich dargestellt oder durch runde Klammern ( ) ausgezeichnet. E i n Z u g wird ausgedrückt, indem der Anfangsbuchstabe des ziehenden Steines ( n u r bei Bauern n i c h t ) , dann

das Feld, voü

welchem der Stein kommt, und endlich das, auf welches er hingeht, i

angegeben

ist.

gegenübergestellt.

Es

werden

stets Z u g

und

Gegenzug

einander

Der Gleichförmigkeit wegen soll aber

gängig W e i s s den A n z u g haben d. h. das Spiel beginnen.

durch-

Gang und Werth der Steine.

Jedes der

Gegner

schlagen,

Feld

kann nur mit e i n e m Stücke besetzt sein,

darf

ein

feindliches

Stück

vom Brette

aber

entfernen,

und dafür auf das Feld, wo es gestanden h a t ,

einen

seiner Steine setzen. Ein F e l d , auf welches geschlagen werden könnte, sowie das dort befindliche Stück heissen „angegriffen". Alle Stücke,

mit Ausnahme

der B a u e r n ,

schlagen

gehen und können sowohl vorwärts als rückwärts über Felder bewegt werden.

wie

sie

unbesetzte

Der Springer darf sogar über eigene und

fremde Stücke hinwegspringen.

Die Bauern gehen nur geradeaus

und schlagen schräg vorwärts in die rechts und links anstossenden Felder.

Vom Könige. D e r K ö n i g zieht und schlägt nach jeder R i c h t u n g , t h u t aber nur immer einen Schritt bis in's nächste Feld. findet jedoch statt, wenn er r o c h i r t ,

Eine Ausnahme

welches eine besondere Be-

wegung von T h u r m und König zugleich ist, die für einen gerechnet wird.

Zug

D e r T h u r m zieht dabei dicht an den König, und

dieser stellt sich auf die andere Seite neben den Thurm. rochirt also nach der K ö n i g s -

oder k u r z e n

Seite

durch

Weiss Tfl

u n d K g l (0—0), nach der l a n g e n oder D a m e n s e i t e durch T d l und K c l ( 0 — 0 — 0 ) ; dem analog Schwarz durch K g 8 und T f 8 , resp. K c 8 und T d 8 .

J e d e m Könige ist die Rochade einmal in

Gang und Werth der Steine.

10

der P a r t i e und auch dann nur gestattet, wenn weder er noch der betreffende T h u r m bisher bewegt waren. nicht gerade im S c h a c h

F e r n e r darf der K ö n i g

stehen, d. h. sein Feld darf nicht von

einem feindlichen Stücke angegriffen sein.

Ebenso müssen

die Felder zwischen dem Könige und dem rochirenden

auch

Thurme

unbesetzt sein, sowie auch das F e l d , welches der K ö n i g bei der Rochade

überspringt,

von keinem

feindlichen

Steine

beherrscht

sein darf. Mit einem bedrohten T h u r m und über das angegriffene Feld b l oder b8 würde man aber rochiren können. Der

K ö n i g ist die H a u p t f i g u r und wird

nicht

geschlagen.

D a h e r muss er jedem Schach, wenn das angreifende Stück nicht genommen werden kanij, ausweichen oder, durch

Zwischensetzeu

eines eigenen Steines, den directen Angriff aufheben. aber der K ö n i g , er mag a l l e i n

K a n n sich

oder noch mit mehreren Stücken

auf dem B r e t t e sein, auf diese A r t dem Schach nicht mehr entziehen, so ist er m a t und die P a r t i e für ihn verloren.

Unent-

s c h i e d e n oder r e m i s bleibt hingegen das Spiel, wenn sich, ohne S c h a c h m a t , dieselben Züge z. B. bei einem

immerwährenden

S c h a c h , dem der Gegner nicht abhelfen k a n n , dauernd wiederholen, oder wenn, nach dem Abtausch der meisten Stücke,

keine

genügende Uebermacht auf einer Seite bleibt, um damit das Mat zu erzwingen.

Endlich gilt das Spiel f ü r unentschieden, wenn der

K ö n i g , welcher am Z u g e ist, keinen seiner Steine, falls er deren noch h a t , bewegen k a n n , dabei aber selbst auf einem n i c h t

an-

g e g r i f f e n e n Felde steht, von welchem er nur auf ein a n g e g r i f f e n e s ziehen könnte.

D e r König ist dann p a t .

D e r K ö n i g , welcher gegen die Angriffe der feindlichen Officiere des Schutzes bedarf und sich deshalb durch die Rochade, am häufigsten mit s e i n e m gegen E n d e

des Spiels,

T h u r m e , sicher zu stellen pflegt, äussert namentlich

bei der

Unterstützung

der

B a u e r n , fast die K r a f t eines Thurmes. E s ist nur vortheilhaft, dem Könige Schach zu bieten, wenn man dadurch die Rochade hindert, oder einen andern bestimmten Zweck erreicht.

Hingegen ist es häufig g u t ,

selbst einen Officier

hinzugeben, ujn den feindlichen König dadurch zu entblössen, oder ihn zu zwingen, sich v o r die eigenen Bauern zu stellen. E i n feindlicher B a u e r deckt den K ö n i g mitunter sehr gut.

Von der Dame und den Thürmen.

11

Es pflegt gefährlich zu sein, den König einem aufgedeckten Schach auszusetzen, d. h. ihn einer feindlichen F i g u r gegenüber zu stellen, von welcher er Schach bekommt, sobald eine andere noch dazwischen stehende F i g u r bewegt wird, zumal wenn auch diese beim Abzüge Schach bieten kann.

Von der Dame. Die Dame vereinigt den Gang des Thurmes und Läufers und zieht in senkrechter, wagerechter und diagonaler R i c h t u n g über eine beliebige Anzahl unbesetzter Felder, darf jedoch nicht in demselben Zuge zwei verschiedenen Richtungen folgen, und also nicht auf einmal von d l über d4 nach a7 gehen. Sie ist stärker als Thurm und Läufer zusammengenommen, obgleich sie nicht wie diese denselben P u n k t zugleich kann.

zweimal

angreifen oder doppelt

schützen

Sie ist dem Gegner bei der E r ö f f n u n g besonders auf f 3

oder b 3 und überhaupt

wegen

ihrer

grossen Beweglichkeit

einem freien Spiele sehr gefährlich, kann

aber auch, wenn

bei sie

zu f r ü h vorgeht, von den feindlichen Officieren mit Verlust von Zügen zurück gedrängt werden. Auch vor dem Könige ist sie einem Angriffe vom

Thurme

oder in schräger Richtung vom L ä u f e r ausgesetzt. Man hüte sich, selbst wenn man etwas nimmt, zu tief mit der Dame allein in das Spiel des Gegners einzudringen,

damit ihr

nicht

der

Rückzug

abgeschnitten werde. Haben in einer Stellung alle Stücke feste Plätze

eingenom-

men, so kann man doch gewöhnlich die Dame noch anders postiren, ohne dem Spiele zu schaden.

Von den Thürmen. Die T h ü r m e , welche in horizontaler und vertikaler R i c h t u n g über beliebig viele unbesetzte Felder gehen, pflegen erst nach der Rochade in Thätigkeit zu treten und zeigen sich auch dann mehr geeignet, von wohl gewählten Plätzen aus den Angriff der übrigen Stücke zu unterstützen, als selbst viel zu manövriren. doppelung auf offenen L i n i e n ,

namentlich

auf der

I h r e Verhorizontalen

Gang und AVerth der Steine.

12

zweiten Reihe des Gegners, ist rathsam. Z u r "Besetzung der Felder auf der Seite der Dame verwendet man gewöhnlich den D a m e n t h u r m . D e r T h u r m ist nicht geschickt, am E n d e des Spiels B a u e r n leicht in ihrem Gange aufzuhalten, daher vertauscht man ihn nicht selten gegen Springer oder Läufer und zwei Bauern, oder beide kleine Officiere gegen T h u r m und zwei Bauern. Solcher Abtausch ändert im Allgemeinen nichts an dem numerischen Gleichgewichte der Streitkräfte.

Von den Läufern. D e r L ä u f e r zieht, leere Felder vorausgesetzt, beliebig weit in schräger Richtung, vorwärts und rückwärts.

Daraus folgt, dass er

die Farbe, auf der er zu A n f a n g steht, nie verlässt. I m Allgemeinen hält man zwar die k l e i n e r e n oder l e i c h t e n O f f i c i e r e , Springer und Läufer f ü r gleich s t a r k , dennoch giebt man für den A n f a n g der P a r t i e dem Königsläufer, den man desshalb auch Angriffsläufer nennt, den Vorzug, wenn er den nur vom Könige gedeckten P u n k t , f 2 oder f7, angreift. D e r Gegner setzt häufig, um diese L i n i e zu unterbrechen, den L ä u f e r der Dame zum Tausch entgegen. dem dritten Felde der Dame steht

Auf

der Königsläufer, nach

der

Rochade des Feindes, ebenfalls gut. E i n L ä u f e r auf d4

hält

einen

Springer

auf a4

gefangen.

Beide Läufer geben das M a t gegen den einzelnen König.

Von den Springern. D e r Springer wechselt mit jedem Zuge die F a r b e seines Feldes, indem er stets in das dritte Feld, z. B. von b l nach a3, c3 oder d2 springt.

D e r Gang ist complicirt und mag am besten so erklärt

werden, dass er aus zwei Schritten besteht, von denen der erste wie der eines Thurmes in das nächste Feld, der zweite demnächst wiederum in ein unmittelbar anstossendes Feld, jedoch wie der eines L ä u f e r s , geschieht.

Der

Springer springt über

andere

Figuren

hinweg und n u r das Feld, auf welches er gesetzt werden soll, darf von keinem Stück seiner P a r t e i besetzt sein. D e r Königsspringer steht meistens auf dem dritten Felde des Läufers

sehr

günstig,

der

Springer

der weissen

Dame

findet

13

Von den Bauern.

gewöhnlich auf da und c4 eine drohende Stellung.

Bei einem

Endspiele, in welchem sich nur noch Bauern befinden, pflegt ein Springer, da er alle Felder angreifen kann, geschickter als ein Läufer zu operiren. In den Endspielen ohne Bauern gilt als Regel, dass das.Ueberöo-ewicht eines l e i c h t e n Officiers den Sieg° nicht entscheidet. V o n den Bauern. Der Bauer geht nur geradeaus und immer in das nächst vor ihm gelegene Feld, jedoch darf er bei seinem ersten Zuge auch zwei Felder weit vorgehen.

Käme dadurch, wenn z. B. b2—b4 von

"Weiss geschähe, ein feindlicher, schon bis a4 vorgedrungener Bauer neben ihm zu stehen, so könnte dieser schwarze Bauer den vorbeigezogenen im nächstfolgenden Zuge, aber.nicht später, vom Brette nehmen und zwar so ( a 4 — b 3 : ) schlagen, dass er sich auf den Platz stellte, welchen jener weisse Bauer eingenommen haben würde, wenn er anfangs nicht zwei, sondern nur einen Schritt, in unserm Beispiele also b2—b3, gethan hätte. Uebrigens schlagen die Bauern stets

schräg vorwärts in das nüchstc Feld rechts oder links und

weichen also im Schlagen von ihrem gewöhnlichen Gange ab. Gelangt der Bauer auf die letzte, achte oder erste Reihe des Brettes, so muss er sofort zu einem Officier gemacht werden, welchen aber der Besitzer des Bauern beliebig (jedoch mit Ausnahme des Königs und des Läufers, welcher nicht auf die Farbe des Feldes passt) und ohne Rücksicht darauf bestimmen kann, ob ein Officier, wie der gewählte, selbst wenn dies eine Dame wäre, schon geschlagen oder noch im Spiele ist. Der Verlust eines Bauern bei gleich guter Stellung der beiderseitigen Spiele genügt gewöhnlich für die Entscheidung der Partie. Der Tausch eines Springers oder Läufers gegen drei Bauern, ohne sonstigen Vortheil, lässt den Ausgang zweifelhaft. Die Bauern auf den Reihen c, d, e und f nennt man Mittelbauern.

Unter ihnen sind die Bauern der Dame und des Königs

die wichtigsten, namentlich weil sie auf den vierten Feldern die feindlichen Läufer sehr beschränken.

Der Gegner sucht sie ge-

wöhnlich gegen seine Läuferbauern zu tauschen.

Auch die Ver-

Gang und Werth der Steine.

14 doppelung

der

Bauern,

Brettes nähern und

wenn

sie sich dadurch

in Verbindung

mit anderen

der

Mitte

bleiben,

des

pflegt

nicht schädlich zu sein. Ein unterstützter freier Bauer, dessen ferneres Vorrücken n u r mit Officieren vom Gegner gehindert werden k a n n , ist sehr stark. Hingegen ist ein vereinzelter Bauer mitunter schwer zu schützen. Den Läuferbauern des Königs zieht man im A n f a n g der P a r t i e nicht gern einen Schritt, weil dadurch sowohl der K ö n i g entblösst, als auch gleichzeitig, dem Springer und versperrt wird;

der Dame der

Ausgang

dagegen geschieht es häufig, dass man durch den

Z u g des L ä u f e r b a u e r n der Dame einen Schritt

(c2—c3)

die

oberung des Centrums vorzubereiten oder sich in demselben erhalten sucht.

Erzu

Ebenso werden oft die T h u r m b a u e r n einen Schritt

gezogen, namentlich auf der Seite, wohin der K ö n i g rochirt; jedoch muss man sich hüten, mit diesem Zuge ein besser zu verwendendes Tempo zu versäumen oder damit, wie es auch zuweilen geschehen kann, die Stellung des Königs zu gefährden. — Die Partei, welche um einen Bauer stärker ist,, pflegt mit Vortheil die Officiere abzutauschen,

der

schwächere

Gegner vermeidet dagegen in

diesem

Falle vorzüglich den Damentausch und sucht sich einen L ä u f e r zu erhalten, der nicht auf den Feldern derselben F a r b e wie der feindliche geht.

Regeln des Schachspiels.

Es lassen sich dem Spieler manche Regeln der Vorsicht empfehlen, wie z. B. dass er eine P a r t i e nur beginnen solle, wenn er «ich zum Spiel aufgelegt f ü h l t , dass er sich gleichmässig an das Spielen mit den weissen, wie mit den schwarzen Figuren gewöhnen müsse und Anderes mehr. Diese Empfehlungen bilden aber keinen Theil der Schachgesetze oder der Theorie

und sind daher

hier

unwesentlich. Hingegen müssen wir diejenigen Vorschriften, welche als Reglement des Spieles am allgemeinsten anerkannt und in den folgenden Paragraphen kurz zusammengefasst sind, dem Leser zur genauesten Befolgung a u c h den

Bestimmungen

in d e n s e h r

empfehlen.

streng

erscheinen-

Bei diesen Regeln wird

die

gewöhnliche Kenntniss der Z ü g e vorausgesetzt.

§• 1. Das Schachbrett pflegt man so zu stellen, dass jeder Spieler «in weisses Eckfeld zunächst zu seiner Rechten hat.

Bemerkt ein

Spieler, ehe der vierte Zug von beiden Seiten gethan ist, dass in der Aufstellung des Brettes oder der Steine etwas unrichtig ist, so darf er verlangen, dass das Spiel von neuem angefangen werde; nach dem vierten Zuge bedarf es aber dazu der Einwilligung des Gegners.

§• 2. Vor der ersten Partie wird der Anzug, der in P a r t i e n ohne Vorg a b e immer nur mit einem Stück geschieht, u n d , auf Verlangen

Regeln des Schachspiels.

16

eines Spielers, auch die Farbe der Steine durch das Loos bestimmt. Die zugetheilten Steine bleiben für die ganze Sitzung, der Anzug wechselt aber mit jedem Spiele, es mag

gewonnen werden oder

durch P a t oder R e m i s unentschieden bleiben.*)

§• 3. Berührt der Spieler einen Stein, so ist er verpflichtet, ihn zu ziehen, oder, wenn es ein Stein des Gegners ist, ihn zu schlagen: pièce

touchée — pièce jouée ; es sei denn, dass der Spieler vorher

ausdrücklich gesagt habe, dass er den Stein nur zurechtrücke (französisch : j'adoube).

Kann der berührte Stein nicht gezogen werden,

so muss zur Strafe der König ziehen, der aber in diesem Falle nicht rochiren darf. Kann der König auch nicht ziehen, ohne sich einem Schach auszusetzen, so hat das Berühren des Steines keine Folgen.

Auf die Strafe darf der Gegner so lange dringen, als er

selbst noch keinen Stein zu seinem nächsten Zuge berührt hat.

§• 4. Zieht man einen gegen die Segeln über den Gang der Steine verstossenden Zug oder einen Stein des Gegners, so hat dieser, bis er selbst einen Stein anrührt, die Wahl, den Zug als richtig gelten zu lassen, ihn einfach zurückzugeben oder das Ziehen des Königs zur Strafe zu verlangen.

§• 5. Dem Könige allein, nicht auch der Dame oder andern Stücken,, bietet man laut „Schach!" jedoch ist der Zuruf auch beim Könige nicht nothwendig, nur kann nicht weiter gespielt werden, wenn ein Spieler seinen König im Schach stehen liesse.

*) An manchen Orten kommt jetzt ein anderer Gebrauch auf, der darin, bestellt, vor der ersten Partie über die Farbe der Steine zu loosen, aber immer Weiss anziehen zu lassen. Bei dem Wechsel des Anzuges werden dann später auch die Steine gewechselt.

Regeln des Schachspiels.

§•

17

6.

W e r den feindlichen K ö n i g , falls das Spiel nicht vorher aufgegeben wird, mat setzt, hat gewonnen;

es kommt

aber

nichts

darauf an, ob sich dieser König allein oder noch mit andern seiner Steine auf dem B r e t t e befindet.

W e n n ein Spieler aber in einem

Endspiele innerhalb 50, für jeden der beiden Theile, dann vom Gegner abzuzählenden Z ü g e n , das Mat nicht a u s f ü h r t , wird

das

Spiel als unentschieden- aufgehoben. §• 7. N u r die beschränkte Rochade ist, leere Felder zwischen T h u r m und K ö n i g vorausgesetzt, gestattet, jedoch ist es dabei gleichgültig, welchen der beiden Steine man zuerst berührt.

Der König darf

aber über das Feld der Dame oder seines Läufers, während es von einem feindlichen Stück angegriffen ist,

nicht rochiren,

hingegen

kann der Damenthurm das Feld des Springers, auch wenn angegriffen ist, bei der Rochade überschreiten.

dieses

Der K ö n i g rochirt

nicht aus dem Schach, der T h u r m dürfte aber angegriffen sein. §• 8.

E i n B a u e r , der bei seinem ersten Vorrücken einen schritt thut und damit (en passant)

Doppel-

an einem feindlichen Bauer

vorüber geht, kann von diesem im nächsten Zuge, aber nicht auch später, genommen werden,

als hätte der eben vorgerückte Bauer

nur einen Schritt gethan. §• 9. J e d e r B a u e r , der bis auf die erste Felderreihe des Gegners vordringt,

wird daselbst sogleich

umgewandelt und,

nach freier

W a h l des Spielenden, ohne Rücksicht auf die noch im Spiel vorhandenen Officiere, zu einer Dame, Springer gemacht.

einem T h u r m , L ä u f e r oder

Derselbe wirkt dann sofort in seiner

neuen

Eigenschaft mit und darf nicht als Bauer unwirksam bleiben.

v. d. L a s a , Leitfadeii f ü r Schachspieler. 4. Aufl.

2

18

Regeln des Schachspiels.

Die aufgestellten Regeln finden nicht allein auf Spiele ohne Vorgabe, sondern auch, unter ungleich starken Gegnern, auf Partien Anwendung, in denen der überlegene Spieler den Bauern seines Königsläufers entfernt und den Gegner überdies, bei der Vorgabe e i n e s Zuges, stets den einfachen Anzug, bei der Vorgabe mehrerer Züge aber eine entsprechende Anzahl von Zügen, welche die Mitte des Brettes jedoch nicht überschreiten dürfen, beliebig in allen Partien vorweg thun lässt. Bei grösserer Verschiedenheit der beiderseitigen Kräfte, welche niemals unausgeglichen bleiben s.ollte, pflegt der Springer oder der Thurm der Dame der einen Partei entfernt zu werden. . In diesen, übrigens auch nach den Regeln zu führenden Spielen beginnt, ohne Wechsel des Anzuges, derjenige Spieler immer die Partie, welcher die Vorgabe des Officiers macht. Sollte' sich ein hier nicht erwähnter Fall ereignen, oder sollten die Spieler über die Auslegung der einen oder andern Bestimmung verschiedener Meinung sein, so würden sie am besten thun, wenn sie die Entscheidung einem unparteiischen und im Spiele erfahrenen Zuschauer übertrügen.

Die Eröffuuiig; der Partie. Der Zweck des Spieles ist, den Gegner m a t zu setzen, wir können ihn aber nicht unmittelbar beim Beginn der P a r t i e in's Auge fassen. Die Heere stehen einander zu fern, die Stücke, welche den feindlichen K ö n i g bedrohen sollen, müssen erst einzeln hervorgezogen werden, und überdies bedürfen einige derselben

mehr Z e i t ,

um

jenseits anzugreifen, als die Steine des Gegners, den unter ihnen stehenden K ö n i g zu decken. E r s t nach E n t f e r n u n g dieses Schutzes, und zwar gewöhnlich durch Schwächung der K r ä f t e des Gegners, wird es möglich, uns dem Ziele zu nähern. D a uns gegenüber aber •dieselbe Z a h l der Figuren thätig ist, so wird ein Uebergewicht nur dadurch erreicht werden können, dass wir unsere Stücke v o r t e i l hafter zu verwenden wissen, so dass sie zugleich genügend schützen und auf einem P u n k t der feindlichen Stellung mehr oder stärkere Angriffe concentriren, als dort Deckungen vorhanden sind.

Ent-

weder erobern wir dann ein Stück oder zwingen den Gegner, seine Position

aufzugeben und beschränken

ihn

auf weniger

wodurch seine Operationen, wegen Mangel an R a u m ,

Terrain, erschwert,

die unsrigen aber, zumal wenn die Z a h l der Angriffspunkte zunimmt, erleichtert werden. Auf der andern Seite wird der Gegner darauf bedacht

sein,

nicht allein unsere Angriffe zurück zu drängen, sondern, wo möglich, uns selbst zur Vertheidigung zu zwingen. Auch er wird von A n f a n g an seine F i g u r e n zur Abwehr und zum Angriff zu ordnen trachten, jedoch k a n n der eine oder andere Zweck, namentlich die Vertheidigung, vorherrschend sein.

Die üblichen Eröffnungen des Spiels

sind nun so beschaffen, dass sich f ü r jeden Angriff auch eine genügende Vertheidigung, oft sogar, nach der W a h l des Spielers, verschiedene, mehr oder minder einfache, aufstellen lassen. D e r Vortheil 2*

20

Spiel - Eröffnung.

des A n z u g e s schwindet nach einer R e i h e von Z ü g e n , wie wir bei d e n einzelnen A n f ä n g e n n ä h e r sehen werden.

D a s Spiel g e h t dann i n

das S t a d i u m ü b e r , welches wir die M i t t e der P a r t i e n e n n e n , d e r e n genaue A n a l y s e nicht m e h r möglich ist u n d deren C h a r a k t e r i s t i k n u r in grösseren Umrissen gegeben werden soll.

I c h möchte bei d e m

U e b e r g a n g e zur M i t t e drei Klassen von P o s i t i o n e n

unterscheiden.

I n die erste stelle ich diejenigen Spiele, bei denen das B e s t r e b e n hervortritt,

B a u e r n auf der Mitte

des B r e t t e s in der A b s i c h t

zu

vereinigen, sie dort, u n t e r s t ü t z t von den Officieren, zu erhalten, bis sich Gelegenheit darbietet, diese Bauern, ohne sie der G e f a h r des A b t a u s c h e s auszusetzen, weiter vorzurücken. Dieser P l a n kann von einer oder von beiden Seiten befolgt w e r d e n : 2. S g l — f 3 , d 7 — d 6 ; 5. S f 3 — g ö , d 6 — d ö ;

3. d 2 — d 4 , f 7 — f 5 ; 6. f 2 — f 4 etc.

1. e 2 — e 4 , 4. d 4 — e ö : ,

e7—e5; f5—e4:;

I n solchen Spielen wird d e r

Sieg dem zufallen, der die B a u e r n des G e g n e r s zu t r e n n e n oder a u f z u h a l t e n , seinen eigenen aber das F e l d zu eröffnen weiss.

Besteht

das C e n t r u m n u r auf einer Seite, wie gewöhnlich im Königsgambit,, so wird sich der F e i n d darauf beschränken, das fernere V o r r ü c k e n unschädlich zu machen, bis er die B a u e r n vereinzeln kann. E n d l i c h können zwar auf beiden Seiten B a u e r n in der M i t t e vorhanden sein, einander aber so gegenüber stehen, dass sie ihr ferneres V o r d r i n g e n gegenseitig h i n d e r n , wie z. B. nach dem A n f a n g e : 1. e 2 — e 4 , e7—e6;: 2. f 2 — f 4 , d 7 — d ö ; 5. c 2 — c 3 , f 7 — f 5 ;

3. e 4 — e 5 ,

c7—c5;

4. S g l — f 3 ,

6. d 2 — d 4 , S g 8 — h 6 etc.

Alle diese

Sb8—c6; Partien

nun, in welchen es darauf abgesehen ist, B a u e r n in der Mitte verb u n d e n zu erhalten, r e c h n e ich zur ersten K l a s s e u n d bezeichne sie als g e s c h l o s s e n e S p i e l e , indem die B a u e r n darin eine sichtbar» T r e n n u n g beider P a r t e i e n bilden.

I n diesen S p i e l e n , welche m a n

auch wohl bezeichnend B a u e r n p a r t i e e n

nennen könnte, spricht

sich der T y p u s aus, welchen die französische Schule, nach P h i l i d o r r f ü r den e m p f e h j e n s w e r t h e s t e n hielt.

H i e r v o n zu unterscheiden ist

der C h a r a k t e r der italiänischeii Spielart, deren Positionen ich u n t e r der zweiten K l a s s e begreife u n d mit dem A u s d r u c k e des o f f e n e n S p i e l e s bezeichne. A u c h hier kommt es vor, dass der erste Spieler, selbst d u r c h ein Opfer, seine M i t t e l b a u e r n vereinigt, aber es ist dann nicht sein alleiniger Zweck, dieselben geschlossen zu erhalten, vielm e h r sucht er damit, ohne sie zu schonen, weiter v o r z u d r i n g e n u n d

21

Spiel - E r ö f f n u n g .

verflicht sie in die Angriffs-Operationen der Officiere: •e7—eö;

2. S g l — f3, S b 8 — c 6 ;

Lc5—b4:;

3. L f l — c 4 , L f 8 — c 5 ;

4. b2—b4,

6. d 2 ~ d 4 , e 5 — d 4 : ;

7, c3—d4:,

5. e2—c3, L b 4 — c 5 ;

Le5—b4f;

8. K e l — f l

Figurenpartieen

etc.

genannt.

1. e2—e4,

Diese

Partieen

hat

man

deshalb

Gewöhnlich ist aber hier das Cen-

trum nicht vollstiindig, sondern es befindet sich n u r ' e i n Bauer darin, dessen drohendes Vorgehen die Entwickelung der feindlichen Officiere

beschränkt.

Nicht selten ist dieser Bauer durch das Opfer

eines der Nebenbauern frei gemacht, wie z . B . :

1. e2—e4, e 7 — e 5 ;

2. d2—d4, e 5 — d 4 : ;

3. L f l — c 4 , S b 8 — c 6 ;

4. S g l — f 3 , L f 8 — c 5 ;

5. c2—c3, D d 8 — f 6 ;

6. 0 — 0 , d7—d6 etc.

H i e r ist die Aufmerk-

samkeit des Nachziehenden getheilt; er muss sich gegen die feindlichen A n g r i f f e sicher stellen und seine Z ü g e zugleich so einrichten, dass der Bauer, welcher ihm als Compensation für die nachtheiligere Position

dient,

erhalten bleibt.

wenigstens

so lange diese

nicht ausgeglichen ist,

Die Beurtheilung, ob man den Bauern, oder was

sonst preisgegeben ist, zurückerstatten soll, ist besonders schwierig, und verleiht den Partien dieser A r t

einen eigentümlichen

Reiz.

Dieselben pflegen sich auch dadurch auszuzeichnen, dass der Angreifende früh und sicher rochirt, der K ö n i g des Gegners aber

viel-

fachen Gefahren ausgesetzt bleibt. Indem ich so das o f f e n e S p i e l

dem

geschlossenen

ent-

gegensetze, bemerke ich aber zugleich, dass die Unterscheidung bei manchen Positionen zweifelhaft werden kann. I n einigen Spielen wird sogar bestimmt ein gemischtes Yerhältniss eintreten und auf

der

einen Seite der A n g r i f f ohne Bildung eines stehenden Centrums, auf der entgegengesetzten gerade allein diese Bildung versucht werden. Endlich kann ein geschlossenes Spiel in ein freies und umgekehrt übergehen, so dass also der Charakter in derselben Partie wechselt. A u f diese Abweichungen wird bei den einzelnen Spielarten Rücksicht JZU nehmen sein. Uebrigens tritt uns noch eine dritte Klasse von Positionen entgegen, welche entschieden kein g e s c h l o s s e n e s und eben :So wenig ein o f f e n e s S p i e l

bilden.

Es sind dies die Stellungen,

in denen zwar die Besitznahme der M i t t e , sei es um sich dort zu halten oder

um darüber hinaus

zu

dringen,

versucht,

aber

vom

Gegner mit dem Abtausch der Bauern, so wie der zur Unterstützung ^herbeigeführten Steine, vereitelt wird: 1. e2—e4, e 7 — e 5 ; 2. c2—c3,

Spiel - Eröffnung.

22 d7—d5;

3. e 4 — d 5 : , D d 8 — d 5 : ;

4. d 2 — d 4 , e5—d4:;

5. c3—d4r„

c7—c5; 6. L e i — e3, c 5 — d 4 : ; 7. D d l — d 4 : , D d ö — d 4 : ; 8. L e 3 — d 4 : r Sb8—c6 etc.

Ich

möchte dies ein a u f g e l ö s t e s

Spiel

nennen,,

weil die bisher mobilen K r ä f t e ganz oder doch zum grösseren Theil verschwunden, die übrigen aber, in dem gewählten Beispiel, in vier Haufen vertheilt und noch unwirksam sind. Auch bei weniger vollständigem Abtausch der Bauern

kann

sich durch Auflösung die

vollkommene Gleichheit herstellen: 1. e2—e4, e 7 — e 5 ; 2. S g l — f 3 , . Sb8—c6 ; 3. S b l — c 3 , L f 8 — b 4 ; 4. L f l — bö, S g 8 — f 6 ; 5. Sc3—d5,. S f 6 — d 5 : ; 6. e4—d5:, S c 6 — d 4 ; 7. S f 3 — d 4 : , e ö — d 4 : ; 8. D d l — e 2 f , D d 8 — e 7 u. s. w. Dergleichen Partien gewähren allerdings weniger Iuteresse als complicirtere, ungleiche Stellungen,

sind aber

auch

leichter durchzuführen und bleiben nicht selten unentschieden. bilden sich zuweilen erst spät aus und gehen

Sie

als Auflösung aus

Positionen der ersten oder zweiten Klasse hervor. I n Betreff der Spiel - A n f ä n g e , welche zu den eben charakterisirten

Stellungen Anlass geben, könnte man glauben, dass jede

eigenthümliche E r ö f f n u n g einer Klasse entspräche und auch nur zu Positionen dieser G a t t u n g führe. Dem ist indess nicht vollkommen so. Allerdings herrscht bei den Spielen einer E r ö f f n u n g dieser oder jener Typus vor, es bleibt aber dessen ungeachtet überall so viel "Wahl in der V e r t e i d i g u n g , dass man sich wenigstens dem, vielleicht unbekannten und daher gefährlichen Angriff des freien Spiels, entziehen und die Position auf ein einfacheres, gesperrtes und nicht nachtheiliges, oder ein ganz aufgelöstes Spiel reduciren kann.

Uebri-

gens ist diese Materie, ungeachtet der vielseitigen Studien und J a h r hunderte langer E r f a h r u n g e n , noch so wenig ergründet, dass man sich selbst über die besten ersten Züge, welche doch die Grundlage der ferneren Operationen bilden, noch nicht vollständig geeinigt h a t . Um die Theorie der Eröffnungen gründlich zu erfassen, muss man zunächst folgende allgemeine Hauptsätze und deren nothwendige Consequenzen beachten. D e r schwächste P u n k t der ursprünglichen Aufstellung ist offenbar der Platz der Königsläuferbauern, f 2 oder f 7, denn dieses Feld ist vom Könige allein geschützt und bildet daher das passendste Ziel für die ersten Angriffe. Dieselben werdeu namentlich durch den Angriffsläufer von c4 aus, unterstützt durch die Dame aus f 3, h5, d5 oder b3, so wie in V e r b i n d u n g mit dent

Spiel - E r ö f f n u n g .

Springer aus go, gebildet.

23

Die P o s t i r u n g des Läufers ist daher

von grosser Wichtigkeit. Hiernach scheint die beste Eröffnung nicht 1. d 2 — d 4 zu sein, da der Läufer des Königs, sobald 1. d 7 — d o als Gegenzug erfolgt, nicht allein vorläufig noch eingespei-rt bleibt, sondern auch verhindert wird, das für ihn beste Feld c4 einzunehmen. Dies Verhältniss ändert sich bei 1. e2-e4, vorausgesetzt, dass der Gegner nach denselben Grundsätzen verfährt und ebenfalls den Königsbauern, 1. e7-e5, spielt. Diese Variante ist zwar sicher, verwickelt den Nachziehenden aber, der hier später zur Rochade kommt, in manche schwierige Verteidigung.

Wegen dieser grösseren Mannigfaltigkeit werden wir

uns zu dieser Eröffnung auf der Königsseite (1. e2—e4, e7—e5), welche die im praktischen Spiele beliebteste ist, erst in der zweiten und dritten Abtheilung, nach der Analyse der verschiedenen andern A n f ä n g e , wenden. Auf die Stellung der B a u e r n wird ebenfalls schon bei der E r öffnung besondere Rücksicht zu nehmen sein.

Königs- und Damen-

bauer auf ihien vierten Feldern beschränken die feindlichen Läufer und drohen auch gegen die dritten Felder dieser Officiere, welche die natürlichen Ausgänge für die Springer bilden, vorzudringen. E s ist daher wichtig, die eigenen Bauern durch Unterstützung der Läuferbauern in die Mitte zu bringen oder die feindlichen Mittelbauern durch Abtausch gegen die Läuferbauern aus dem Centrum zu entfernen. D e r Zweck des Zuges 1. e2—e4 war, wie bemerkt, den L ä u f e r f l frei zu machen, damit er bald von c4 aus den schwachen P u n k t f 7 bedrohen könne. Dieses wurde durch 1. e 7 — e 5 nicht gehindert und wäre auch nicht gut durch 1. d 7 — d 5 zu vermeiden, da sich nach dem Tausch der Bauern die Dame dem Angriffe des Springers u n d dem

Verluste

eines Zuges aussetzen

müsste.

Unterbrochen

kann die Richtung des Angriffsläufers aber durch 1. e7—e6! und später d 7 — d ö werden, oder man kann auch zuvörderst 1. c7—c5 und nachher e7—e6 thun.

I n beiden Fällen wird die Vereinigung

der feindlichen Mittelbauern unschädlich und der L ä u f e r auf c4 unwirksam.

Sie tragen beide an sich das Gepräge

präventiver

Opposition oder des Schutzes, der schon eher beginnt, als der A n griff, den er abwehren soll, unternommen wird.

Der Vortheil, den

der A n z u g 1. e2—e4 vor 1. d 2 — d 4 voraus zu haben schien, ver-

24

Spiel - Eröffnung.

schwindet hiermit und geht, wenn "Weiss es an Aufmerksamkeit etwas fehlen lässt, zuweilen sogar bald auf Schwarz über. Wenn dennoch in der Praxis häufiger 1. e2—e4 gewählt wird, so geschieht dies hauptsächlich in der Erwartung, dass 1. e7—eö erfolgen und zu lebhaften Combinationen führen werde. Bei den Eröffnungen 1. e2—e4, e7—e6 und 1. e2—e4, c7—cö oder selbst bei 1. e2—e4, b7—b6 wird der Königsläufer auf beiden Seiten längere Zeit unthätig bleiben und deshalb das Aufziehen und Abtauschen des c-Bauern gegen den Damenbauer nöthig werden. Diese Spiele gleichen hierin den Anfängen 1. d2—d4, d7—dö oder 1. d2—d4, e7—e6 und f 7 — f 5 . Daher bezeichnen wir sie auch als Eröffnungen auf der Seite der Dame. Zu denselben rechnen wir ferner die analogen Anfänge 1. e2—e3, d 7 — d 5 ; ' 2. d 2 — d 4 etc.; 1. c2—c4, c7—cö etc., bei denen immer das Vorrücken der Bauern c2 und c7 den Charakter des Spieles bedingt. Diese Kategorie ist in ihren Combinationen einfacher als die Eröffnung auf der Königsseite und soll daher der letzteren vorausgehen. Die erste Abtheilung enthält mithin das Gambit der Dame und die ArteD, demselben auszuweichen. Ferner die Eröffnung mit den Läuferbauern, die sogenannte französische Partie (1. e2—e4, e7—e6), und das sicilianische Spiel (1. e2—e4, c7—c5), sowie endlich die unregelmässigen Anfänge 1. e2—e4, d7—dö und b7—b6 u. s. w. Der zweite, bedeutend reichere Abschnitt beginnt mit den Zügen 1. e2—e4, e7—eö .und zerfällt in gewöhnliche Spiele und das Gambit, des Königs, welches durch 2. f 2 — f 4 bedingt wird. "Wir wollen hier nur hervorheben, dass die zweite Abtheilung die interessanten Varianten der Läufer - und Springerpartie umfasst. Dem Königsgambit haben wir die dritte A b t h e i l u n g ' gewidmet. Hierauf folgt die Erörterung der Spiel-Endungen, welche den Schluss des Leitfadens bilden. Die Probleme oder künstlichen Aufgaben ziehen wir nicht in den Kreis unserer Untersuchungen.

ERSTE ABTHEILUNG. Eröffnungen auf der Seite der Dame.

ERSTES SPIEL. Zunächst bietet sich uer A n f a n g

3. e2—e4 folgen, jedoch ist nicht

1.

immer derjenige Zug, welcher den

d2—d4

d7—d5

eigenen Steinen die beste Entwi-

dar, aus welchem durch 2.

ckelung verspricht, darum auch

c2—c4

das sogenannte Damengambit entsteht.

Dieses ist ein für den An-

ziehenden sicheres Spiel, welchem die Absicht zum Grunde liegt, den Bauern d5 aus der Mitte zu entfernen und nach c4, einem Felde zu bringen, auf welchem er nicht genügend

vertheidigt

und

von

Weiss mit einem kleinen Positionsvortheilzurückgewonnen werden könnte.

Deshalb ist es für

Schwarz am besten, den angebotenen B a u e r n c4 nicht zu nehmen, sondern 2. e7—e6 zu thun. 2

d5—c4:?

der nachhaltigste.

Hier

dürfte

3. S b l — c 3 oder 3. e2—e3, welche ebenfalls auf den baldigen Wiedergewinn von c4 berechnet sind, den Vorzug verdienen, weil Schwarz diesen Zügen mit 3. e7—e5 minder wirksam, als in Erwiderung auf 3. e 2 — e 4 , begegnen kann. Am stärksten wäre aber für Weiss 3. S g l — f 3 , um dem Aufrücken des feindlichen Königsbauern vorzubeugen. Aus der Leichtigkeit, mit welcher in den folgenden Varianten der Bauer c4 zurück erobert wird, kann man entnehmen, dass der Wiedergewinn auch dann

Nach der über das Centrum all-

noch ausführbar ist, wenn nicht

gemein aufgestellten Regel sollte

gleich der nächste Z u g darauf un-

auf die Annahme

mittelbar ausgeht.

des

Gambits

Erste Abtheilung.

26

Erster Angriff. 1. (d2—d4) (d7—dö) 2. ( c 2 — c 4 ) (d5—c4:) 3. e2—e3, dieser Zug schliesst zwar den Läufer c l ein, indess kann Schwarz, ohne eigenen Nachtheil, diesen Umstand nicht zu benutzen suchen. Spielteer 3.f7-f5, so müsste er ebenfalls später mit e7—e6 seinen Damenläufer einsperren , und es würde noch dazu die ungünstige Stellung des zurückgehaltenen Königsbauern seinem abgeschlossenen Spiele eine entschiedene Schwäche geben. Die Deckung des Bauern c4 mit b7-bo ist unrichtig, weil Weiss durch a 2 — a 4 die Kette trennt and D d l — f 3 zu ziehen droht. Ebenso genügt die Deckung 3. Lc8—e6, wegen S g l - f 3 und später Sf3-e5, nicht, den Bauern c4 zu halten. Es geschieht deshalb 3. e7—eö. Dieser Bauer kann nur mit Gleichstellung des Spiels genommen werden, indem die Partie bei 4. d4 eö: der zweiten Vertheidigung des zweiten Angriffs [vgl. Diagr. auf S. 29 Spalte 2 ] ähnlich würde.

gereicht ihm hier zum Vortheil. Ueberhaupt ist der vereinzelte Damenbauer selten der Gefahr ausgesetzt, verloren zu gehen. Auf d4 schützt ihn die Dame, auch sind L e i — e 3 oder 0 — 0 — 0 für ihn neue natürliche Deckungen. Greift c7—c5 ihn a n , so wird er zum Freibauern, bleibt auf dö von der Dame oder dem Thurme vertheidigt und findet an dem Angriffsläufer und dem Springer b l — c 3 abermals zwei Stützen. Erst das fernere Vorrücken ist bedenklich. 6. S g l — f 3, Weiss konnte auch die Freiheit, welche seine Dame durch das Aufziehen des c-Bauern erlangt hat, benutzen und 6. D d l b3 spielen. 6 Sg8—f 6 7. 0—0 0—0 8. L e i — g ö h7—h6 9. L g ö — h 4 . Weiss lässt den Springer gefesselt, wodurch der Gegner etwas behindert wird.

9 g7-gö? das Vorrücken dieses Bauern pflegt, wenn noch viele Figuren vorhanden* sind und nicht _die 3 e7—eö! Mitte des Spieles versperrt ist, 4. L f l — c 4 : ! eö—d4: bedenklich zu sein. Oft kann soö. e3—d4: Lf8—d6 gar, wie spätere Beispiele zeigen Gegenwärtig ist die Stellung, :: werden, der Springer f3 für die welche zu einer Figurenpartie [i Bauern gö und h6 mit Vortheil führt, auf beiden Seiten ungefähr jj geopfert werden. gleich gut, indess hat W e i s s den 10. L h 4 — g 3 Lc8—g4 Zug voraus, und der isolirte Bauer |I Weiss konnte die Sperrung sei-

Erstes Spiel. nes Springers vermeiden, wenn er

27

Stand nach dem 18. Zuge von Weiss.

früher h2-h3 gethan hätte, lieber diesen Zug werden wir bei ähnlichen Positionen, in der zweiten Abtheilung, noch wichtige Bemerkungen machen.

Hier würde er

zwar die Kochade verzögert haben, Schw. konnte aber davon keinen Nutzen ziehen, z. B . 6. S b l — c 3 , Sg8—f6 ;

7. h 2 — h 3 , 0 — 0 ;

8.

S g l — f ' 3 . T f 8 — e 8 t ; 9. L e i — e 3 , Ld6—f'4;

10. 0 — 0 ,

Lf4—e3:;

11. f 2 — e 3 : , T e 8 — e 3 : ; 12. Sf3-e5, L c 8 — e 6 ; 13. L c 4 — e 6 : , f 7 — e 6 : ; 14. K g i — £ 2 ete. 11.

Sbl—c3

20.

Kg8—g7,

einer Figur ge-

führt haben. 19.

Sb8—c6

12. D d l — d 3

zur Eroberung b3—c4: Sdö—f 6

c7—c6 • Dd8—d4f

21. K g l — h l

Lhö—g6

hier zeigen sich bereits die Folgen

22.

Tal—dl

Dd4—c4:

des Zuges

das

23.

f4—f5

Lg6—h7

Schach auf g6 abgewehrt werden

24.

Sf6—d7

Tf8—d8

muss.

25.

eö—e6

f7—f6

26. D g 3 — c 7

Td8—c8

13.

g7—g5,

Sf3—e5

14.

indem

Ld6—eö:

d4—eö:, der Bauer, wel-

27. D c 7 — b 7 :

Dc4—b5

cher dem Springer soeben zum

28.

Kg7—h8

Stützpunkt diente, wird jetzt mit

29. D c 7 — e 7

den Bauern auf der Königsseite

30.

vortheilhaft verbunden. 14.

.

.

.

15.

Sc3—d5

16. D d 3 — g 3 : 17.

f2—f4

18.

b2—b3

.

De7—f6f

31. D f 6 — h 6 :

a7—b6: Kh8—g8 und

gewinnt

Sf6—h5

leicht in Verbindung mit den F r e i -

Sh5—g3:

bauern.

Lg4—h5

Zweiter Angriff.

Sc6—a5

[s. das nächste Diagramm.] 18

Sd7—b6t

Sa5—c4:,

1.

(d2—d4)

(d7—d5)

2.

(c2—c4)

(d5—c4:)

2.

e2—e4.

J e t z t kann

das Aufziehen des Bauern b 7 — b 5

Schw. die Deckung des Gambit-

würde in der beigedruckten Stel-

bauern versuchen oder die Spielart

lung, wegen 18. S d 5 — f 6 ,

der zweiten Vertheidigung wählen.

nicht

Erste Abtheilung.

28

Erste Yertheidigung.

Zweite Vertheidigung.

(2. Angriff.)

(2. Angriff.)

3

b7—b5

4.

a2—a4

c7—c6

5.

a4—b5:

c6—bö:

6.

b 2 — b 3 , auf 6. S b l — c 3

würde L c 8 — d 7 folgen. 6

e7—e5

7.

d4—d5(od.A.) a 7 — a 5

8.

b3—c4:

b5—b4

1.

(d2—d4)

(d7—d5)

2.

(c2—c4)

(d5—c4:)

3.

(e2—e4)

e7—e5

4.

d 4 — d 5 oder wie in der

Veränderung d 4 — e 5 : 4

f 7 — f 5,

diese Oeffnung auf der Königsseite ist höchst wichtig, sie beeinträchtigt das Centrum und schwächt

und ich lasse dahin gestellt, welche

den Angriff.

P a r t e i sich im Vortheil befindet.

rathsam, den L ä u f e r b a u e r n gegen

A, Zur ersten Vertheidigung.

mit bei der Rochade der T h u r m

(2. Angriff.) 7.

d 4 — e 5 : dieser Zug, statt

7. d4—d5, würde gezwungen sein, wenn man 5. b 2 — b 3 vor dem Abtausch des Thurmbauern gethan, und

Schwarz darauf 5. e 7 — e 5

geantwortet hätte. 7

Lf8—b4f

8. K e l — e 2

Dd8— d l f

9. K e 2 — d l :

Lc8—b7

10.

b3—c4:

b5—c4 :

11.

Lfl—c4:

Lb7—e4 :

12.

f2—f3

Le4—c6

13.

Lei—b2

Sg8—e7

Auch hier weiss ich nicht zu entscheiden, ob Weiss besser steht.

Ueberhaupt ist es

e4 abzutauschen, namentlich dasogleich wirksam wird. 5. L f l — c 4 : ( o d . B . ) S g 8 — f 6 6. S g l — f 3

Lf8—d6

7.

e4—f5:

Lc8—f5 :

8.

0—0

9. S b l — c 3

0-0 Sb8—d7

Das Spiel hat als Folge der Züge e2—e4 und f 7 — f 5 einen ganz andern

Charakter

angenommen,

als in dem ersten Angriffe bei e2—e3.

Es ist jetzt auf beiden

Seiten frei geworden. Der Bauer d5 gewährt hier keinen Vortheil, weil Schwarz dafür einen ebenso günstig gestellten Königsbauern besitzt.

Die Vereinzelung des Bauern auf

B. Zur zweiten Vertheidigung.

der offenen Thurmlinie pflegt die-

(2. Angriff.)

sen bedenklichen Angriffen auszusetzen, hier scheint derselbe aber wirksam vordringen zu können.

[s. das nächste Diagramm.] E s ist für Weiss nicht nothwendig, auf c4 sogleich zu nehmen.

Erstes Spiel.

29

Schwarz.

Schwarz,

Weiss.

Weiss.

5.

Sbl—c3

6.

f2—f3

Sg8—f 6

5. K e l — d l :

Einfacher umd eben so gut wäre e 4 — f 5 • und nachher

Lfl—c4:

6.

f 2 — f 4

7.

Sbl—d2

Lc8—e6 g7—g6

Sb8—d7!

Die Deckung des Bauern c4 würde

Mit dem Vorrücken des f-Bauern

nicht gelingen, daher ist es besser,

einen

ihn gegen Erlangung eines A n -

S c h r i t t muss man in den

A n f a n g e n vorsichtig sein, da der

griffs aufzugeben.

Z u g den K ö n i g vor und nach der

8. L f l — c 4 :

Rochade bloss stellt, ohne selbst

9. S d 2 — c 4 :

anzugreifen, hier ist er aber zu-

10. K d l — c 2

lässig.

Le6—c4: 0—0—0 Sd7—c5

und Schwarz hat eine vortheilhafte

6

Lf8—c5

i Stellung.

7. L f l — c4:? Dieses ist nicht

Er konnte auch ®och>

anders spielen, z. B. 5. S b 8 — c 6 r

rathsam, es sollte L e i — g 5 gesche- 6. f 2 — f 4 , L c 8 — g 4 f ; 7. L f l — e 2 , hen, um den Springer zu fesseln i O-O-Of; 8. L e i — d 2 , L g 4 — e 2 f ; und dem A n g r i f f e auf der Königs- ; 9. S g l — e 2 : , L f 8 - b 4 ; 1 0 . S b l - c 3 , seite vorzubeugen. i S g 8 — e 7 , die Spiele stehen gleich. 7

fö—e4:

8. D d l — e 2 ,

worauf Schwarz

I

Dritter Angriff.

mit V o r t h e i l rochirt. 8. f 3 — e 4 :

1.

(d2—d4)

(d7 — d 5 )

wäre,

2.

(c2—c4)

(d5—c4:)

wegen

8. S f 6 — g 4 ,

noch

schlimmer fiir Weiss.

3. S b l — c 3

c7—c5,

zog Schwarz hier e7—e5, so reduVeränderung. (2. Angriff. 2. V e r t e i d i g u n g . ) , cirte sich das Spiel durch 4. d 4 - e 5 : 1 oder 4. d 4 — d 5 auf frühere V a [s. das nächste Diagramm.] 4.

d4—e5:

Dd8—dlf

I rianten.

Erste Abtheilung.

30 4.

d4—d5

5.

e2—e4

6.

e4—d5:

7

e7—e6 e6—d5:

Lf 1—c4;

und W e i s s wird mit den B a u e r n im C e n t r u m vorgehen.

Schwarz

Lf8—d6

k o n n t e sich diesem P l a n e vielleicht

Sg8—e7

wirksam

D i e Spiele sind gleich, nur h a t

widersetzen,

wenn

er

3. f 7 — f 5 that.

W e i s s einen kleinen V o r t h e i l des

5.

A n g r i f f s bewahrt.

6. D d l — b 3

W i r haben oben b e m e r k t , dass sich Schw. die V e r t e i d i g u n g er-

c4—dö:

c6—dö: Dd8—d7

7.

Sgl—f3

e7—e6

8.

Sf3—eö

Dd7—c7

9. L e i — d 2 .

W e i s s h a t den

leichtert, wenn er das Gambit nicht

A n g r i f f , er würde i h n aber verlo-

a n n i m m t . E r k a n n dies auf drei

r e n h a b e n , wenn er auf den Ge-

A r t e n , mit 2. e 7 — e 6 , c7—c6 u n d

winn des Bauern b7 mit L f l — b ö

c 7 — c 5 t h u n , jedoch verdient das

u n d D b 3 — a 4 gespielt hätte.

erstere Spiel, e 7 — e 6 , den Vorzug. 2.

c 7 — c 5 ? ist deshalb nicht

Bei der N i c h t a n n a h m e des Gambits ist 2. e 7 — e 6 g u t ,

obgleich

vollkommen gut, weil 4. c 4 — d 5 : ,

dies den L ä u f e r c8 f ü r den A u g e n -

Dd8—dö:;

blick einschliesst. D e r B a u e r c7

4. e 2 — e 3 ,

c5—d4:;

5. S b l — c 3 , D d ö — d 8 ; 6 . e 3 — d 4 : ,

ist hier

zum

Gegengambit

be-

e 7 — e 6 folgt u n d Schw. um einige

s t i m m t , welches W e i s s ebenfalls

Z ü g e im R ü c k s t a n d bleibt.

zu dem Z u g e e 2 — e 3 veranlsssen

D e r Z u g 2. c7—c(5 geschieht in

wird. Die Folge wäre etwa:

d e r Absicht, den B a u e r n dö, wenn

1.

(d2—d4)

(d7—dö)

er genommen w i r d ,

ersetzen

2.

(c2—c4)

(e7—e6)

u n d zugleich die c-Linie zu öffnen.

3.

Weiss

wird

aber,

zu

ohne weitere

Veranlassung, nicht n e h m e n , und d a n n ist der S p r i n g e r b 8 vorläufig behindert,

was indess liier kein

wesentlicher Nachtheil sein mag. 1.

(d2—d4)

(d7—dö)

2.

(c2—c4)

(c7—c6)

Sbl—c3

c7—cö

ü b r i g e n s könnte hier auch 3. f 7-f ö geschehen. ' 4.

e2—e3, bei der A n n a h m e

des von Schwarz gebotenen Gambits w ü r d e ebenfalls kein Vortheil zu erlangen sein. 4

Sg6—f 6 ,

3.

Sbl—c3

Sg8—f6

dies

4.

e2—e3

Lc8—f5

Zuge, weil der S p r i n g e r gefesselt

W e n n statt des L ä u f e r s

e7—e6

geschah

vorigen

und dadurch das V o r r ü c k e n des

gezogen w i r d , so folgt 5. f 2 — f 3 ,

Bauern

3, L c 5 — h 6 ;

7.

sicht gewesen. Dieser U e b e r g a n g

8. D b 3 - e 6 f ,

zu einem offenen Spiele wird aber

Lc4—e6:, De7-e6:; f7—e6:

d as Spiel schnell

aus-

geglichen h a b e n würde. 7.

d2—d4

Lc5—b6

8.

Sf3—g5

De6—e7

9.

f 2—f4

Sg8—f6

10.

f4—eö:

11. K g l — h l 12.

d6—e5: Sb8—c6

d 4 — d 5 . E s ist hier wenig

U n t e r s c h i e d , b e s t i m m t aber kein N a c h t h e i l f ü r W e i s s vorhanden.

Zweiter Angriff. ( V e r ä n d e r u n g . 3. V e r t e i d i g u n g . ) In

den

kurz

oft zu t h e u e r e r k a u f t . dieser A r t .

[s. das vorhergehende D i a g r . ] 5.

d2—d4

e5—d4:

6.

0—0

d4—c3:

W e i s s nimmt nun nicht 6. S b l c 3 : , weil als A n t w o r t c 7 — c 6 geschehen k a n n ;

er bietet

einen

zweiten B a u e r n an, der am besten nicht genommen wird. 7.

vorhergehenden

V a r i a n t e n w i r d man auf der Seite v. d. L a s a , L e i t f a d e n für Schachspieler.

D e r fol-

gende Angriff liefert ein Beispiel

4. Aufl.

b2—b4

82

Zweite Abthfeilung.

Erstes

Gegenspiel.

(2. Angriff. Veränderung. 3. Verth.) 7. .... Lc5—b4: 8. D d l — a 4 f Sb8—e6 9. Lc4—b5 c3—c2 10. Lb5—c6f Ke8—f8, der König geht nicht nach d8 wegen: 11. Da4—b4:, c 2 — b l : D ; 12. T a l — b l : , b7-c6:; 13. Db4c3, Sg8—f6; 14. e4—e5 etc. 11. Lc6—b7: Lc8—b7: 12. Da4—b4: c2— b l : D 13. T a l — b l : Lb7—e4: 14. T f l — e l f7—f5 15. Sf3—g5 De7—d7 16. Sg5—e4: f5—e4: 17. Db4—e4: Ta8—c8 18. L e i — a 3 Sg8—f6 19. De4—c4 und wird bei guter Stellung den noch fehlenden Bauern zurückgewinnen. Zweites

Gegenspiel

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Weiss.

7.

(3. Vertheidigung.) "Wir wollen jetzt untersuchen, weshalb als Antwort auf 4. Sglf 3 nicht Sg8—f6 folgte..

*jt 4 mm i i t * m* t i

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Schwarz.

i

A n h a n g zur Veränderung.

\

(desselben Angriffs). I

8. S b l — c 3 : Sg8—f6 9. Sc3—d5 Sf6—d5: 10. e4—d5: 0—0 11. L e i — b 2 . Lc8—g4 12. a2—a4 a7—a5 13. T f l ^ e l De7—d8 Schwarz wird den gewonnenen Bauern behalten.

Lc5— b6

i s

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M M ass

4 Sg8—f6 5. d2—d4. Dieser Zug, der auf 4. d7—d6 gewagt war, führt jetzt zu einem offenen und sichern Spiele. Wird der Bauer d4 genommen, so geht e4—e5 vor oder Weiss richtet sich nach der folgenden Ausführung. 5. . •. . . 6. 0—0 7. S b l — c 3 :

eö—d4: d4—c3: d7—d6

Viertes Spiel. — Läuferspiel. 8.

e4—e5

9.

Sf3—eö :

10. T f l — e l

d6—e5:

ten werden wir die Züge ö. Ddl-

0—0

a4f, 5. D d l — b 3 und ö. Ldö—c4 oder b3 erwähnen, hier machen

Lc8—e6

11. Lc4—e6:

f7—e6:

12. Ddl—b3

Lc5—b6

13. S e 5 — f 3 , behält den Angriff und gewinnt

den Bauern

wir nur noch darauf aufmerksam, dass ö. d2—d4, eö-d4:; 6. c3-d4:, Lc5—b4f;

7. S b l — c 3 , Sf6-d5:!

8. e4—dö:, Dd8—dö:; 9. Sgl-f3, L c 8 — g 4 : ; 10. L e i — e 3 die Par-

zurück. Vierte 1.

83

Vertheidigung.

tie gleichgestellt hätte. ö. . . . . Sf6—dö: Würde Schwarz rochiren, so ge-

(e2—e4)

(e7—eö)

2. ( L f l — c 4 )

(Lf8—c5)

schähe 6. Ldö—c4, um nach 6.

d7—dö

Lc8—g4 die Dame auf d3 zum

3.

(c2—c3)

Wie die zweite Verteidigung 3. Dd8—g5 kann auch der Gegenangriff

6.

3. d7 — dö dadurch

umgangen werden, dass der Anziehende 3. S g l — f 3 thut.

Wir

dürfen uns daher nur kurz bei der gegenwärtigen Verteidigung aufhalten. Sie ist darauf berechnet, den Läufer c4 zu entfernen und mittelst der geöffneten Damenlinie dahin zu wirken, dass d2 und zugleich die Officiere des weissen Damenflügels zurückgehalten werden.

Tausche stellen zu können.

Der vorgeschobene Bauer

e4—dö: Erste

Spielart

6

0—0

7.

Sgl—e2

8.

d2—d4

9.

Se2—d4:

Lcö—d4:

c3—d4:

Tf8—e8t

10.

f7—fö eö—d4:

11.

Lei—e3

g7—gö

12.

0—0

und wird den

Bauern behalten. Zweite Spielart. Schwarz.

c2—c3 wird so für Weiss lästig. E s giebt manche Varianten, bei welchen Weiss das Spiel auflösen und ausgleichen kann, will er aber den Gewinn des Bauern behaupten, was nicht unmöglich ist, so muss er dem Nachziehenden ein offenes Figurenspiel gestatten. 4. Lc4—dö:

Sg8—f6

ö. D d l — f 3 .

In den Varian-

Wei99.

Zweite Abtheilung.

84

f7—fö

Z w e i t e V a r i a n t e . (4. Verth.)

Sgl—e2

e5—e4

[s. das vor. Diagramm.]

8. Df 3—g3

0—0

6. 7.

. . . .

9.

d2—d4

.

10. Dg3—d3:

c7—c6

11.

c3—c4

b7—bö

12.

c4—b5: *

c6—b5:

Auf 12. c6—d5:

5. D d l — b 3

e4—d3:

geschähe

6.

14.

0—0

7.e4—d5:, L c 8 — f 5 : 8. S g l — f 3 , 13.

Lc8—a6

Tfl—dl

Dd8—b6

15. D d 3 — f 3

Sb8—d7-

16.

e 4 — d 5 w e n n die Dame

6. Db3-d5: nimmt, folgt Dd8-d5:,

Sbl—c3. 13.

Sf6—d5:

L e i — f 4 mit der Aussicht,

den Bauern zu behaupten. E r s t e V a r i a n t e . (4. Verth.) Schwarz.

X I 4kSL m Iis t i i i i t % A . i

f 7 — f 6 ; 9. (damit nicht der Bauer d2 durch L f 5 — d3 oder e5 — e4 aufgehalten werde) d2—d4, eöd4:;

10. c3—d4:, L c 5 — b 6 mit

gleichem Spiel. 6

Dd8—g5

7. D b 3 — a 4 f

Lc8—d7

8. Da4—e4

Ld7—f5,

in der Absicht, den König nach d8 zu ziehen, falls e5 genommen würde. 9. D e 4 — f 3

e5—e4

10. D f 3 — g 3 11.

Dg5—g3:

h2—g3:

Sb8—d7

mit bequemerer Stellung. Dritte Variante.

(4. Verth.)

[s. das vor. Diagramm.]

Nm ® m h^b 1 WbI a Weiss.

5. D d l — a 4 f 6.

Ld5—f7f

5.

Ld5—c4

Sf6-r-e4:

Schwarz hätte auf 5. L d 5 — b 3 ebenso gespielt.

Es konnte dann

c7—-c6

6. D d l — e 2 , L c 5 - f 2 f ; 7. K e l - f l ,

K e 8 - -f8

f 7 — f 5 folgen und das Spiel sich etwa gleichstellen.

7. Da4—b3

S f 6 - -e4:

8.

Sgl—f3

Se4— f 2 :

9.

Thl—fl

S f 2 —-d3f

10.

Kel—dl

D d 8 - f6 und Schwarz steht gut.

6. D d l — a4f

Ke8—f8

7.

Lc5—f2f

Sgl—f3_

oder wohl einfacher 7. f 7 — f 6 mit gleichem Spiele.

Fünftes Spiel. — Läuferspiel. FÜNFTES W i r wenden uns jetzt zu den

85

SPIEL. 7. 0 — 0 , S g 8 — f 6 Veranlassung

andern Angriffen, welche an der

gäbe.

Stelle von 3. c2—c3 vorkommen

5

Sg8—e7 (oder D d 8 — f 6 )

können. Zunächst bietet sich folgende, schon angedeutete Spiel-

6.

f2—f4

a r t dar.

7.

0—0

und Schwarz steht sicher, da der

Erster Angriff. 1.

e2—e4

2.

Lf 1—c4

3.

Sgl—f3.

0—0 Kg8—h8

Bauer f 4

e7—e5 Lf8—c5 Schwarz

durch

ferneres

Vor-

rücken , wegen d 6 — d 5 , nicht ge-

kann

fährlich werden kann.

Zweiter Angriff

d u r c h 3. Sb8—c6 zu einer Variante des Springerspiels gelangen.

1.

(e2—e4)

(e7—eö)

Unrichtig wäre hingegen 3. Sg8-

2. (Lf 1—c4)

(Lf8—c5)

f 6 , denn die Folge würde sein:

3. D d l — h 5

4. Sf3—eö:, Sf6—e4:;

5.-Lc4-

4.

Sgl—f3

f 7 f , K e 8 — f g ; 6. D d l — f3, Lcö-

5.

Sf3—g5

f2f;

6. K e l — d l

7. K e l — e 2 ,

d7—d6;

8.

D f 3 — e 4 : , d 6 — e 5 : ; 9. T h l — f l . A m einfachsten ist: 3

d7—d6

Geschieht jetzt 4. c2—c3, so

7.

Lc4—f 7 f

Dd8—f6 '

d7—d6 Df6—f2f g7—g6 Ke8—e7

8. D h ö — e 2

Df2—e2f

9. K d l — e 2 :

Lc8—g4f

10. K e 2 — e l

Sg8—f6

zieht L c 5 — b 6 o d e r D d 8 — e 7 , wo-

und man überzeugt sich, dass der

mit die P a r t i e auf die dritte Ver-

Angriff der "Weissen, namentlich

theidigung des vierten Spiels re-

vom 5. Z u g e a n , übereilt war.

•ducirt wird. 4. S g 8 — f 6 gestattet

Uebrigens konnte Schwarz dem-

hingegen

der

selben auf verschiedene A r t be-

•weissen Bauern auf e4 und d4,

gegnen, z. B. 3. D d 8 — e 7 ; 4. S g l -

"Weiss kann indess noch einen an-

f3, Sg8—f6

d e r n Angriff versuchen.

S f 3 — g 5 , S g 8 — f 6; 6. L c 4 - f 7 f ? ,

die

Vereinigung

(oder d7—d6;

5.

4.

d2—d4

e5—d4:

K e 8 — d 8 ; 7. D h 5 — h 4 , T h 8 — f 8 ;

5.

Sf3—d4:

"Weiss würde,

8. L f 7 — c 4 , S f 6 — g 4 ! ; 9. 0 — 0 ,

•wie wir glauben, im Nachtheile

Tf8—f2:) ;

bleiben, wenn er zu 5. c2—c3,

f2f;

5. D h ö — e ö : , Lcö-

—c4:? ö.

e4—dö: Erste

im N a c h z u g e " gegeben, sie aber gewöhnlich als fehlerhaft bezeich-

6. d4—dö machen

konnte.

ö.

Spielart.

...

ScÜ—aö,

net. Zwar ist es nicht der Angriff

mit diesem Zuge weicht Schwarz

4. d 2 — d 4 , e ö — d 4 : ;

der drohenden, im 2ten Angriffe

ö. e4—eö,

d 7 — d ö ! , oder ö. 0—0, S f 6 — e 4 : ;

der zweiten Spielart

6. T f l — e l , d 7 — d ö ;

7. Lc4-dö:,

Gefahr aus, und sucht für das

8. S b l ^ c 3 , Ddö-hö ;

Opfer eines Bauern selbst den An-

Dd8—dö:;

erörterten

u. s. w.,

griff zu bekommen. Weiss könnte

welchen man für bedenklich hielt,

6. d 2 — d 3 thun, worauf L f 8 — c ö ;

wohl aber der noch näher liegende

7. 0 — 0 , 0 — 0 folgt und sich das

Z u g 4. S f 3 — g ö .

Spiel wahrscheinlich

9. S c 3 — e 4 : , L f 8 — e 7

Indess ist es

zweifelhaft, ob Schw. nicht auch hierbei ein gleiches Spiel behält. 4.

Sf3—gö

ausgleicht.

Gewöhnlicher ist 6. Lc4—bö+. 6.

Lc4—böf

c7—c6,

hier könnte auch Lc8-d7; 7.Ddl-e2,

Sechszehntes'Spiel. — Zweispringerspiel im Nachzuge. Lf8—d6 ; 8. Lbö—d7f, Dd8-d7:; 9. c2—c4, c7—c6 geschehen. 7. dö—c6: b7—c6: Erster Rückzug. 8. Lb5—e2 h7—h6 Als zweiten Rückzug betrachten wir Lb5—a4. Weiss könnte auch den Läufer auf b5 stehen lassen und D d l — f 3 ziehen. Hierauf folgt: Dd8—c7; 9. Lbö-a4, Lf8d6 ; 10. d2—d3, 0—0; 11.0—0, h7—h6 ; 12. Sgö—e4, Sf6—e4: und Schwarz behält den Angriff. 9. Sg5—f3 e5—e4 10. Sf3— eö Dd8-d4, einfacher- gestaltet sich das Spiel mit Lf8—d6; 11. d2-d4, Dd8-c7; 12. f 2 - f 4 , 0—0; 13.0—0,c6-c5; 14. c2—c3, Tf8—d8; 15.Sbl-a3, cö-d4:; 16. Sa3-bö, Dc7-b6; 17. Sb5-d4:, Ld6-c5; 18.b2-b4, Td8d4: oder 17. c3-d4:, Lc8-a6 und Weiss kann d4 nicht behaupten. 11! f2—f4, statt dessen könnte 11. Seö—g4, Lc8—g4:; 12. Le2—g4:, Sa5—c4, denn bei e4—e3; 13. Lg4—f3, e 3 — f 2 f gewinnt Schw. zwar einen Bauern, kann ihn aber nicht lange schützen; 13. c2—c3, Dd4—b6; 14. b2-b3, Sc4—eö mit sehr günstiger Stellung, indem der Springer nach d3 zu gehen droht. 11 Lf8—c5 12. Thl—f 1 Dd4—d6, oder Lc4—d6.

129

13. c2—c3 Sa5—b7 14. D d l — a 4 Sb7—d8 15. b2—b4 Lc5—b6 16. S b l — a 3 Lc8—e6 17. Sa3—c4 Le6—c4: 18. Le2—c4: 0—0 19. L e i — a 3 Sf6—dö 20. b4—bö c6—cö 21. g2—g3 und Weiss steht, obwohl um einen Bauern stärker, doch .nicht günstig. Zweiter

Rückzug.

(1. Spielart. 2. Yertheidigung.) 8.

Lbö—a4 Schwarz.

Weiss.

8 Lf8—d6 Dieser Zug ist nicht der beste, wir führen aber eine Partie mit demselben aus, um zu zeigen, welche Stärke überhaupt im schwarzen Spiele liegt. Besser wäre 8. h7—h6; 9. Sgö—f3, eö—e4: 10. Ddl—e2, Lc8—e6; 11. Sf3—eö, Dd8—d4; 12. La4-c6f, Saö-c6:; 13. Seö-c6:, Dd4-cö; 14. De2-a6,

v. d. L a s a , Leitfaden itir Schachspieler. 4. Aufl.

9

Zweite Abtheilung.

130

L e 6 — c 8 ; 15. b 2 — b 4 , D c 5 — c 2 : ;

22.

Thl—h3

16.Da6-b5,Dc2-clf;

23.

T h 3 — g 3 , dieser Zug bleibt

17.Kel-e2,

c5—c4

ohneWirkung und der Thurmkann

D e l — h l : und gewinnt. 9.

44. K g 2 — f 3

h6—h5

45. K f 3 — e 3

h5—g4:

Neunzehntes Spiel. — Schottisches Gambit. 46. 47.

h3—g4:

Kg6—f7

7..

o3—d4:

Ke3—d4

Sc5—b3f

8.

Sbl—c3

48. K d 4 — c 3

Sb3—a5:

9.

Lei—e3

10.

a2—a3

Das Spiel bleibt unentschieden. Zusatz

zum 2ten

Gegenspiele.

(2. Abth. 2. Verth.)

11. D d l — d 3

181 Lc5—b6 Lc8—g4 0—0 Dd8—e7 Lg4—f3:

Die Verdoppelung des f-Bauern nach der Rochade ist zuweilen bedenklich, wenn das Weiterrücket des Bauern

gehemmt

und

ein

Angriff gegen den König gemacht wird.

Hier hat Weiss aber bei

einiger Vorsicht keine Gefahr zu befürchten. 12.

g2—f3:

De7—d7

13. K g l — g 2

Sf6—h5

14.

Sc3—e2

Sc6—e7

15.

Se2—g3

Sh5—g3:

Weiss.

16.

h2—g3:

D e r letzte Zug, welcher hier für

17.

Lc4—a2

Ta8—d8

Weiss die Rochade war, ist min-

18.

Tal—dl

c7—c6

der gut als das früher erwähnte

19.

Tfl—hl

5. c2.—c3.

20.

Thl—h5,

d7—d6

5 6.

c2—c3

Sg8—f 6,

Se7—g6 besser

wäre

e4—dö: 20

nach diesem Zuge kann Weiss die

21.

Bauern auf der Mitte vereinigen,

22.

es könnte aber d4-c3:; 7. S b l - c 3 : ,

d6—d5

d5—e4: f3—e4:

Dd7—g4!

Tdl—hl

Td8—d4:

23. D d 3 — c 3

Td4—e4:,

S g 8 - e7 oder am besten folgendes

statt dessen konnte 23. D g 4 - e 4 : f

Spiel gewählt werden: 6. L c 8 - g 4 ;

24. f 2 — f 3 , De4-d3; 25. L e 3 - d 4

7. D d l — b 3 , L g 4 - f 3 : ; 8 . L c 4 - f 7 f ,

(Dc3—d4t;

26. Dc3-c2, T f 8 - d 8

K e 8 - f 8 ; 9. L f 7 — g 8 : , T h 8 — g 8 : ;

27. T h l — e l

10. g 2 - f 3 : , g 7 - g 5 ; 11. ( D b 3 — e 6 ,

D d 3 - e 2 f ; 26. K g 2 — h 3 , L b 6 - d 4 :

T g 8 — g 6 ; 12. D e 6 — h 3 , K f 8 - g 8 )

27. T h l — e l

K g l — h l , Dd8—f6;

Spiel geschehen.

12. f 3 — f 4 ,

oder T h 5 — f 5 ) mit etwa gleichem

g5—f4:; 13.Db3—b7:, Df6—g5;

24.

Th5—h7:

Lb6—d4

14. D b 7 — a 8 f , Sc6-d8; 15. e4-e5,

25.

Le3—d4:

Te4—d4:,

c 7 — c 6 und gewinnt.

mit diesem Zuge ist das Spiel ver-

Zweite Abtheilung.

182

loren, indem 26. T h l — h 4 , Sg6h 4 f ; 27. T h 7 — h 4 : folgt.

Schw.

konnte aber durch 25. S g 6 — f 4 f das Spiel unentschieden machen. Schwarz.

*

4

1

#7777iy/, J) WBfrmi A.

221

# J ,• • ' / '# //77777//A —— ///////*

|

(Anhang der ersten Fortsetz. 6.

3. Vertheidigung. 2. Angriff.) [s. das vorige Diagramm mit Hinzufügung von 6. d7—dö.] 7.

Lc4—d5

8.

e4—dö

9.

Seö—g4

Sf6—dö: Lf8—e7 am besten wäre

wohl 9. 0 - 0 . 9 10.

Th8—g8 Sg4—f2

Dd8—dö:

11. D d l — f 3

Ddö—f3:

12.

g2—f3:

Sb8—c6

13.

c2—c3,

oder 13. S b l -

c3, S c 6 — d 4 ;

14. Sc3—dö, Sd4-

c 2 f .; 15. K e l — d l , L c 8 - f 5 und steht besser. Sc6—eö

13 14.

d2—d4

Seö—f3f

15.

Kel—e2

Sf3—h4:

16.

Lei—f4:

Lc8—g4f

17.

Sf2—g4:

Tg8-g4:

und Schwarz ist im Vortheile.

Seö—g4:

Sf6—e4:

Bemerken wollen wir beiläufig,. dass 6. d 7 — d ö ; 7. S g 4 - f 6 f , Dd8f6:;

8. S b l — c 3 ,

Df6—g6;

Ddl—f3, Lf8—d6;

9.

10. Sc3-dö:

für Schwarz verfehlt wäre, da nun Lc8-g4 nicht ohne Verlust dieses Läufers geschehen kann. 7.

d2—d3.

Wenn jetzt 7.

D d l — e 2 geschähe, so folgte Dd8e7, auf 7. d2 - d4 antwortet Schw. hingegen mit Lf'8—e7. 7

Se4—g3

8.

Lei—f4:

9. D d l — e 2 f

Sg3—hl:! Dd8—e7

10.

Sg4—f6f

Ke8—dg

11.

Lf4—c7f

Kd8—c7:

12.

Sf 6 — d ö f

Ke7—d8

13.

Sdö—e7:

L f 8 — e7:

14.

Sbl—c3

Th8—e8

und ist beträchtlich im Vortheil. Weiss kann den Spring'er h l nicht erobern.

B e i 14. D e 2 — g 4 wäre.

Dritte AbtheiluDg.

222

ebenfalls Th8—e8 geschehen, indess konnte dann auch folgendes Spiel, um die Officiere rascher zu entwickeln, gemacht werden: d 7 — d 6 ; 15. Dg4—f4, T h 8 — g 8 ; 16. Df4-f 7:, T g 8 - f 8 ; 17. Df 7-h7:, S h l - g 3 ; 18. L c l - d 2 oder S b l - d 2 , L c 8 - f 5 u. s. w. "Wir müssen übrigens noch eine andere Spielart beim 9ten Zuge erwähnen und gehen deshalb auf die hier dargestellte Position zurück. Schwarz.

I * n

Vierte

Veränderung

(2. Angriff.) Schwarz.

\\ eiss.

Ä. ut Ss 1 n 1

i

i



1

«

{

9. L f 4 — g 5 Lf8—e7, auf f 7 — f 6 folgt 10. S g 4 — f 6 f •und Ddl-e2 mit starkem Angriff. 10. D d l — e 2 h7—hö! 11. Sg4—f 6f Ke8—f8, bei 11. De2-e5, f 7 - f 6 ; 12. Sg4f 6 f , Ke8-f7 ; 13. De5-d5f, K f 7 g 7 gewinnt Schwarz. 12. De2—e5 Sb8—c6!, oder auch d7—d6. 13. S f 6 — d 7 f Kf8—g8 und hat ein gutes Spiel.

5 Lf8—g7! Der Zug des Läufers beabsichtigt nicht die Behauptung des gewonnenen Bauern, sondern will nur dem schwarzen Spiel die freiere Entwickelung verschaffen. Erste Fortsetzung. (2. Angriff. 4. Vertheidigung.) 6. S e 5 — g 4 : , ausserdem kommt 6. d2-d4 in Betracht. 6 d7—d5 7. S g 4 — f 2 , bei 7. e4-d5?, Dd8—e7f; 8. K e l - f 2 , L g 7 - d 4 f ; 9. K f 2 — g 3 , L c 8 — g 4 f ; 10. Kf3g 4 : , S g 8 — f 6 f gewinnt Schwarz. ; Gegen 7. d2—d3 oder 7. S b l - c 3 i geschieht d5—e4: Auf 7. c 2 - c 3 | könnte verschieden fortgefahren ! werden, z. B. mit d5-e4:; 8. D d l | a4f, Sb8—c6; 9. D a 4 — e 4 f , D d 8 ! e7 u. s. w. d5—e4: ; 7.

Sechstes Spiel. — Königsspringergambit. Zweite

•es k ö n n t e auch 7. S g 8 - e 7 ; 8. e4d5:, 0 — 0 oder 8. D d l - f 3 , d 5 - e 4 : Sf2—e4:

9.

d2—d3

auch S f 6 — e 4 : ;

Fortsetzung.

(2. A n g r i f f . 4. V e r t e i d i g u n g . )

und dann 0 — 0 folgen. 8.

223

Schwarz.

Sg8—f6 0-0, I

10. d3-e4:, D d 8 -

I

I

*

J

4

if

d l f ; 11. K e l - d l : , S b 8 - c 6 giebt f ü r Schwarz ein gutes Spiel. 10.

Sbl—c3

J



B

% ¿

Tf8—e8

11.

Lf 1—e2

Sb8—c6

12.

Lei—f4:

Sf 6 — e 4 :

13.

d3—e4:

A

% i

l

l

km

oder 13. S f 2 -

« 4 : , Sc6-d4. 13 14.

Lg7—c3f b2—c3 :

6.

Te8—e4:

d2—d4

Sg8—f6,

nicht zu empfehlen ist L g 7 - e 5 :

15. D d l — d 8 f

Sc6—d8:

16.

Lf4—c7 :

Lc8—g4

!

17.

0—0—0

Te4—e2:

j Se5-c4, Sf6-e4:.

18. T d l — d 8 f

Ta8—d8:

| geschähe S f 6 — e 4 : ; 8. L e i — f 4 : ,

19.

Lc9—d8:

7.

Lfl—c4,

nähme

Weiss

7. L c l - f 4 : , so folgte d 7 — d 6 ;

8.

Auf 7. S e 5 - g 4 :

Lg4—f5

I D d 8 — e 7 ; 9. D d l — e 2 , L g 7 — d 4 : ;

20. K c l — d l

Tc2—c2:

| 10. c2—c3, h 7 — h 5 mit günstigem

21.

Thl—f 1

Lf5—e4

! Spiel f ü r Schwarz.

22.

Tf 1 — f 4

Tc2—c3:

j endlich 7. S b l - c 3 , so ergäbe sich

Tc3—c6

I d a r a u s d 7 — d 6 ; 8. S e 5 — d 3 , 0 - 0 ;

23. L d 8 — f 6

Thäte Weiss

I n P a r t i e n , in denen L ä u f e r auf i 9. L e i — f 4 : , Sb8-c6 oder 9. Sd3F e l d e r n von ungleicher F a r b e , mit ! f 4 S f 6 — e 4 : ; einem B a u e r n auf der einen Seite J e8;

10. Sc3-e4:, T f 8 -

11. L f l - d 3 , d6-dö.

mehr, ü b r i g bleiben, ist eine E n t - j 7 0-0, scheidung des Spieles nicht wahr- | Schwarz kann auch sehr gut mit scheinlich, aber immerhin befindet : d 7 — d 5 f o r t f a h r e n u n d die Comsich die numerisch stärkere P a r t e i bination 8. e 4 - d 5 0 — 0 ; 9. L c l im Vortheil. D e r Gegner wird da-

f 4 : , S f 6 - d 5 : oder 9. 0 — 0 , c7-c5

hin trachten, den L ä u f e r zu behal-

veranlassen.

ten, denn nach dem A b t a u s c h der L ä u f e r gewönne das Uebergewicht des B a u e r n sehr an Bedeutung.

8.

S e 5 — f 7 : oder L e i — f 4 : ,

d7—d6. 8

Dd8—e7.

224

Dritte Abtheilung.

hiermit entzieht sich Schwarz dem Angriff, den Tf8-f7:; 9. L c 4 - f 7 f , Kg8—f7:; 10. e4—e5 zur Folge gehabt haben würde, der aber an sich für Weiss auch noch keinen Yortheil brächte. 9. Sf7—göf, bei 9. e4—eÖ, d7—dö; 10. 0—0, De7—f7:; 11. e ö — f 6 L g 7 — f 6 : ; 12.Lc4—b3, Sb8—c6; 13. c2—c3, L f 6 — h 4 : ; 14. T f l - f 4 : , Lc8-fö bleibt Weiss auch im Nachtheil. 9 d7—d5 10. Lc4—b3 h7—h6 11. Sbl—c3, oder 11. e4-e5,

h6—gÖ:; 12. h4—gÖ:, Sf6—h7? 13. Ddl—d3, Sh7-g5:; 14. Lb3döf, Lc8—e6; 15. Ld5-b7:, De7b4f; 16. Sbl-c3, Db4-b7: u. s. w. 11. .... c7—c6 12. Ddl—e2 h6—g5: 13. h4—g5: Sf 6—e4:, denn wird der Springer durch Sc3---e4 genommen, so gewinnt ihn Tf8—e8 zurück. 14. Sc3—dö: c6—d5: 15. Lb3—döf Lc8—e6 16. Ld5—e4: Sb8—c6 17. d4—dö Le6—fö u. behält den gewonnenen Officier.

SIEBENTES SPIEL. Das vorige Spiel lehrte die Vertheidigung gegen den frühen Durchbruch der Bauernkette. Gegenwärtig soll der Angriff geändert werden, zunächst wollen wir dabei aber auf einige fehlerhafte Gegenzüge hinweisen. Die Erläuterung der correcten Vertheidigung gegen den ausdauerndsten Angriff versparen wir für die folgenden Spiele. 1. e2—e4 e7—eö 2. f2—f4 eö—f4: 3. S g l — f 3 g7—gö 4. L f l — c 4 , 4. c7-c6 hätte die Rochade oder h2-h4 zur Folge. Das freiwillige Auflösen der Bauern durch gö-g4 wird aber Gegenstand des 9ten und lOten Spieles sein. Es gilt, gerade im 4ten Zuge, für die stärkste Art der Vertheidigung.

Erstes Gegenspiel. 4 Dd8—e7? 1 Der Zweck dieses Zuges, augenj blicklich eine Deckung des Bauern ; e4 zu erheischen, bleibt unerreicht, j da Schwarz nach Wegnahme des ; Bauern, wegen der Stellung von Dame und König auf einer Linie, in Verlegenheit geräth. 5. d2—d4! De7—64^, oder L f 8 — g 7 wie im Anhange.

Siebentos Spiel. — Königsspringergambit.

6. K e l — f 2 De4—f5 7. T h l — e l f Lf 8—e7 8. T e l — c 5 Df5—g4, Df5—f'6 hätte S b l - c 3 zur Folge. 9. L c 4 — f 7 f Ke8—f8 10. Lt'7—g8: Th8—g8: 11. Ddl— d3 Tg8—g7 12. Te5—f5f Kf8—g8 13. h2—h3 Dg4—g3+ Die Dame steht jetzt ungünstig. 14. K f 2 — f 1 d7—d6 15. S b l — c 3 Lc8—f 5: 16. Dd3—f5: gö—g4 17. L e i — f 4 : Tg7— f 7 18. D f 5 - c 8 t Tf 7—f8 19. Dc8—e6f u. s. w. A n h a n g zum ersten Gegenspiel. Schwarz.

übrigen Streitkräfte zu gewinnen. Einige Beispiele hier und bei späteren Gelegenheiten werden den Angriff, für welchen sich keine ganz bestimmten Regeln im Voraus geben lassen, doch im Allgemeinen anschaulich machen. Schw. muss den Punkt f 7 decken, seine Steine möglichst concentriren und gegen die des Gegners abtauschen, vor Allem aber dahin streben, den König sicher zu stellen. Der Charakter der Partie ist durch das Opfer entschieden. Weiss muss schnell zu einer Figurenpartie übergehen und sein Centrum deshalb zur Unterstützung des Angriffs vorrücken und öffnen. Nur selten tritt der Fall ein, dass Weiss drei Bauern für den Officier erhält. Ist er dann noch im Besitze seines Centrums, so wird er das geschlossene Spiel beizubehalten suchen und sich auf die Stärke der Bauern verlassen. 7.

5 Lf8—g7 6. S b l — c 3 g5—g4 Gewöhnlich, wenn der Springer f 3 angegriffen wird und auf gö oder eö keinen guten Platz findet, lässt man ihn nehmen, um Zeit zu einer starken Entwickelung der v. d. L a s a , Leitfaden für Schachspieler.

225

0—0

g4—f 3:

8. Sc3—d5 f 3—g2 : 9. Tf 1—f 2 De7—d8 10. L e i — f 4 : d7—d6 11. D d l — h 5 Lc8—e6, c7—c6 hätte auch L f 4 —g5 zur Folge. 12. L f 4 — g 5 Dd8—d7 13. e4—e5 d6—eö : 14. S d 5 — c 7 f Dd7—c7: 15. L c 4 — e 6 : mit der Aussicht auf den Gewinn der Partie. 1. Aufl.

15

226

D r i t t e Abtheilung.

Zweites

Gegenspiel.

1.

(e2—e4)

(e7—e5)

2.

(f2—f4)

(e5—f4 - .)

8.

Lei - f 4 :

Sb8—c6

9.

c2 -c3

Sc6—aö

Lc4 -d3 11. Ddl -d2

f7—f 6

10.

3. ( S g l — f 3 )

(g7—gö)

4. ( L f l — c 4 )

d7—d6?

12.

5.

h2—h4

gö—g4

13.

6.

Sf3—g5

Sg8—h6

14.

7.

d2—d4

Lf8—g7

15.

d4 -d5 Ld3 - b ö f b2 - b 4 c3 - b 4 :

Sh6—g8 c7—c5 Ke8—e7 c5—b4: f6-gö:

Wenn hier f7 —f6 geschah, so

16.

konnte der Spr. nach e6 gehen,

17.

es wäre aber besser, dann Lcl-f4:

18. Lgö - f 6 f Sg8—f6: 19. 0 — 0 u. ist im Yortheil.

zu ziehen.

ACHTES 1.

e2—e4

e7—eö

2.

f2—f4

e5—f 4:

3.

Sgl—f3

g7—gö

4.

Lfl—c4

Lf8—g7

Der Angriff kann auf zweierlei Art fortgesetzt werden.

Zuvör-

derst erörtern wir 5. h2—h4, welches direct auf Sprengung der Bauern und auf Vereinzelung von f 4 abgesehen ist. Später betrachten wir g2—g3, dem aber noch andere, das weisse Spiel zunächst

4. L f 8 — g 7

ist vollständig ge-

nügend , aber langwieriger als 4. gö—g4.

5.

Lg7—f6 h7—h6

SPIEL. h4 nöthigt Schw. zu dem Gegenzuge h7-h6, obgleich danach der Springer g8 auf seinem Platze eingeschlossen steht 6. d2—d4 d7—d6 Der nächste Zug des Weissen wird entweder die Rochade oder c2—c3 sein. S b l — c 3 ist weniger gut, weil der Springer dort keine bedeutende Wirksamkeit liat und das Oentrum ohne Unterstützung bleibt,

mehr entwickelnde Züge voraus gehen müssen. Die Yertheidigung

Lf4 -g5f b4- -aö :

Erste 7.

Spielart.

Sbl—c3

c7—c6,

diese Abwehr ist üblich, aber nicht durchaus nöthig; es könnte statt dessen Sb8—c6 oder Lc8—e6 in

Erster Angriff.

Frage kommen. Gegen Letzteres

h2—h4

spielt Weiss am besten 8. Ddl-e2.

h7—h6

Das Vorrücken des Bauern nach

8.

h4—g5:

h6—gö:

Achtes Spiel. — Königsspriagergambit. 9. T h l — h 8 : Lg7—h8: 10. K e l — f 2 od. s. den Zusatz. 10 gö—g4 11. D d l — h l Lh8—g7, •dieser Zug ist besser als Dd8-f6 oder g 4 — f 3 : 12. Dhl~- h ö d6 —d5 Sc3-—d5: c6-- d 5 : 13. 14. Lc4-- d 5 : Dd8-—e7 Sg8-—f6 15. Sf3-- g ö Ld5Ke8 —f8 16. -f7f Sf6-- e 4 f 17. Dh5-—g6 De7-—e4: 18. Dg6-- e 4 : L g 7 —d4f 19. Sg5-- e 4 : K f 8 -—f 7: 20. K f 2 -- f l Kf7-—e6 21. Se4-—d6f und Schwarz gewinnt. Z u s a t z zur ersten Spielart. scliwai

w eiss.

10. S f 3 — e 5 d6—eö: Dd8—f6 11. D d l — h 5 12. d4—e5: Df6—g7 13. e5—e6 Lc8—e6:, es kann auch S g 8 — f 6 gezogen •werden, nur muss dann auf 14.

227

e 6 — f 7 f nicht K e 8 — f 8 (wegen 15. L e i — f 4 : ) , sondern Ke8—e7 geschehen. 14. L c 4 — e 6 : Sg8—f6 15. L e G — f 7 f Ke8—e7 16. D h 5 — g 6 Dg7—f 7 : und Schwarz gewinnt. Zweite

Spielart.

Schwarz. I

% J t

i i

\r

*

I

** !

t

i

t

t

!

j

wm^mkiam ei

ä

ö i

7. c2—c3. Dieser Z u g ist im Gambit sehr wesentlich. Er deckt nicht allein d4, sondern gestattet der Dame auf b3 den Läufer c4 zu verstärken, b7 anzugreifen und auf b5 Schach 'zu drohen. Letzteres giebt zuweilen der Dame Gelegenheit, nach g5 zu gelangen. Uebrigens konnte Weiss den Angriff auch mit 7. D d l — d 3 fortsetzen. Hieraus hätte sich dann Sb8—c6; 8. h4— g 5 : , h 6 — g 5 : ; 9. T h l — h 8 : , L g 7 - h 8 : ; 10. e4-e5, ( L h 8 — g 7 ; 11. S b l — c 3 , Sg8-h6) oder K e 8 — f 8 ; H . D d 3 - h 7 , Lh8g7 ; 12. Dh7 — hö, Sg8 — h 6 ; 15*

Dritte Abtheilung.

228 13. S f 3 — g ö : ,

L c 8 — g4

nebst

aufzugeben, deu S p r i n g e r opfern

S e 6 — d 4 : ergeben, wobei Schwarz

u n d L c l - f 4 : nehmen. A u c h D d l -

im V o r t h e i l bleibt.

b 3 k ö n n t e geschehen u n d Dd8-e7 ;

D i e V e r t e i d i g u n g nach 7. c2-

9. 0 — 0 , g 4 - f 3 : zur F o l g e haben.

c3 k a n n auf verschiedene A r t er-

8.

folgen.

9. D d l — f 3 :

Entweder rückt g5—g4,

was gerade j e t z t zu empfehlen ist,

Lei—f4:

g4—f3: Lc8—e6

D i e V e r ä n d e r u n g wird in einer ge-

v o r , oder es wird D d 8 — e 7 , Sb8-

spielten P a r t i e die F o l g e n des et-

d 7 — b 6 , S — c 6 oder c 7 — c 6 gezo-

was weniger g u t e n Z u g e s D d 8 - e 7

gen.

betrachten.

g5—g4

hat zum

eine F i g u r e n p a r t i e

Zweck, rascher

N a c h L c 8 - e 6 e n t s t e h t die F r a g e ,

E n t s c h e i d u n g h e r b e i z u f ü h r e n , die

ob W e i s s , da er bereits um eine

andern Z ü g e suchen hingegen das

F i g u r schwächer ist, dem Tausche

Spiel geschlossen zu halten und

ausweichen soll? d 4 - d 5 und L c 4 -

ohne E r w e i t e r u n g

Terrains

d 3 bieten sich in dieser B e z i e h u n g

die schwarzen S t r e i t k r ä f t e besser

d a r , aber das E r s t e r e würde dem

zu ordnen.

mit

des

ent-

C e n t r u m seine K r a f t nehmen u n d

c4,

das Spiel in der M i t t e zum V o r -

welcher ohne Zweifel im G a m b i t

theil f ü r den V e r t h e i d i g e n d e n ab-

spricht,

Sb8—d7—b6

da es den L ä u f e r

der lästigste Angriffstein ist, be-

sperren.

droht,

wäre ein bedeutender Z e i t v e r l u s t .

diesem letzteren

Zwecke

am besten.

Der Rückzug Lc4 — d3

D a h e r wird W e i s s dem Tausche nicht ausweichen u n d sich weiter

Erstes

Gegenspiel.

7



zu entwickeln suchen.

g5—g4!

H ö r t f ü r Weiss der V o r t h e i l

10.

Sbl—d2

Sg8—e7

L e 6 - c 4 : und 11. S b 8 - d 7 wäre min-

der bequemeren Position, ohne den

der gut, wie folgende V a r i a n t e zei-

Rückgewinn

Gambitbauern,

gen m a g : 11. S d 2 — c 4 : , S b B — d 7 ;

auf, so ist der A u s g a n g der P a r t i e

12. 0 — 0 , D d 8 — e 7 ; 13. L f 4 - d 6 : ,

theoretisch entschieden, denn das

c 7 — d 6 : ; 14. S c 4 — d 6 f , K e 8 - d 8 ;

des

kann

15. S d 6 — f 7 f , K d 8 - e 8 ;

Dies

d 6 f , K e 8 — d 8 ; 17. S d 6 - f 7 + , K d 8 -

würde e i n t r e t e n , wenn gegenwär-

e 8 o d . K d 8 - c 8 ; 18. e4-e5, T a 8 - b 8 ;

Uebergewicht

des' B a u e r n

sich dann geltend machen.

16. S f 7 -

tig der S p r i n g e r nach g l zurück-

19. D f 3 - g 4 , T h 8 - h 7 ; 20. D g 4 - f 5 ,

ginge u n d

T h 7 - h 8 ; 21. D f 5 - g 6 nnd gewinnt.

Dd8—e7 ; Ddl—e2,

S g 8 — f 6 darauf folgten.

Weiss

wird deshalb, um den Angriff nicht

11.

h4—hö

Le6—c4:

H ä t t e W e i s s r o c h i r t , so that dies

Achtes Spiel. — Königsspringergambit.

229

S c h w a r z nach dem T a u s c h e auf

macht ist sicher, wenn man Z e i t

•c4 ebenfalls.

zur allmäligen E n t w i c k e l u n g der

12. 13.

Sd2 — c 4 : Sc4—e3

b7—b5

S t r e i t k r ä f t e g e w i n n t , j e d e Ueber-

Sb8—c6

eilung inuss dabei sorgsam ver-

u n d bleibt im Vortheile.

mieden werden. I n d e s s glückt die

Y e r ä n d e r u n g des ersten Gegen-

in allen Fällen.

V e r t h e i d i g u n g d a r u m doch nicht D i e K u n s t des A n g r i f f s besteht

spiels.

1 i i t

besonders in der schnellen Vereini-

Schwarz.

* II * Jt Ü

t

g u n g überlegener

Kräfte

gegen

einen P u n k t , u n d wenn dies nicht f ü r den Augenblick möglich ist, in der

f o r t d a u e r n d e n Beschäfti-

g u n g der bereits thätigen S t ü c k e des Feindes. 12. D g 3 — g 6 f 13.

\

yveias. 9

0—0

Ke8—f8 Lc8—d7

14.

Tal—el

Ld7—e8

15.

Dg6—g3

Ta8—d8

16.

e4—eö

. . . .

B e r e i t s wiederholt haben

Dd8—e7

wir

Sbl—d2

Sb8—c6

d a r a u f h i n g e w i e s e n , dass ein U n t e r -

11. D f 3 — g 3

f7—f6

schied zwischen der B e n u t z u n g des

10.

D a s Spiel, in welchem eine P a r t e i

Centrums in einem geschlossenen

u m einen Officier stärker ist, lässt

Spiele u n d in einer F i g u r e n p a r t i e

sieht nicht an gewisse R e g e l n bin-

existirt. D a s V o r r ü c k e n der Mittel-

den.

bauern in einer sich zum offenen

D a s Uebergewicht des Steins

e n t s c h u l d i g t die unregelmässigen

Spiele eignenden

Z ü g e , wenn sie n u r auf A b t a u s c h

in der R e g e l alle starken Angriffe

Partie,

wohin

d e r F i g u r e n oder d a r a u f h i n z i e l e n ,

f ü h r e n müssen, b e d i n g t fast immer

die eigenen Stücke zu concentri-

die Auflösung des Centrums.

r e n u n d möglichst u n t e r einander

bildet gewöhnlich d e n W e n d e p u n k t

zu decken.

des Spieles, darf aber erst dann

E s kommt

zunächst

Es

d a r a u f an, den drohenden A n g r i f -

mit Aussicht

fen des Gegners zu widerstehen

nommen werden, wenn die U n t e r -

u n d die Z a h l der Blossen zu ver-

s t ü t z u n g des A n g r i f f s im C e n t r u m

mindern.

Der

Sieg der

-

Uebei -

auf E r f o l g vorge-

bereits gehörig vorbereitet ist.

Dritte Abtheilung.

230 16 17.

d6—eö:

j

Zweites

f6—f5,

!

(1. Angriff.

d4—eö:

eö hätte als vereinzelter Bauer in

Gegenspiel. 2. Spielart.)

Schwai

einer wenig lebhaften Partie geringere Bedeutung. Hier verleiht aber das Zusammenwirken mit den Officieren dem Bauern

grossen

Werth. Schwarz.

* i t m*m

i

X

I

*

SL m

'

&

v\ eiss.

*

7.

. . • .

Dd8—e7

Der Zug der Dame wird nöthig, sobald D d l - b 3 geschieht, er mag >Ö-

I

Weiss.

18.

Lf4—g5

h6—g5:

19.

Tfl—föf

Leg—f7

Tfö—f7f

D e 7 — f 7:

21.

Lc4—f7:

Kf8—f7: Sg8—e7

23.

Tel—flf

Kf7—g8

24.

Sd2—e4

Th8—h6

25.

h4—hö

Th6—e6

26.

Se4—f 6f

Kg8—h8

27.

h5—h6

Lg7—f8

28. D g ö — g 4

Te6—eö:

29.

Sf6—d7

Lf8—h6:

30.

Sd7—eö:

Sc6—eö:

31. D g 4 — h 5 und entscheidet das Spiel.

freien Moment hat, statt Sb8—c6 oder -d7 oder c7—c6 geschehen.

20.

22. D g 3 — g 5 :

also auch jetzt, wo Schwarz einen

Gewöhnlich wird es dabei nur auf eine Umstellung der Züge hinauskommen, wenn die weisse D a m e später nach b3 geht. 8.

0—0.

Auf den ersten

Blick scheint die Rochade nach der Seite, auf welcher der Thurmbauer gezogen ist, gewagt zu sein; wenn man aber bedenkt, dass Schw. nicht ohne Nachtheil den Bauern h4 nehmen kann und für den Fall,, dass er mit seinem Bauern nach g4 vorrückt, Weiss den Springer nach el

zurückzieht oder ihn auf f 3

opfert, so wird man sich überzeugen, dass das Rochiren in der gegenwärtigen L a g e des Spiels wohl

Achtes Spiel. — Königsspriugergambit.

231

Schwarz.

das Jieste war, was Weiss thun konnte. 8

Sb8—d7

Der Springer hat die Absicht, auf 9 . D d l - b 3 nach b6 vor den Bauern j b7 zu gehen, um den Läufer c4 | zu bedrohen und den Läufer c8 j verfügbar zu machen. Demnächst j empfehlen wir die Rochade nach ; c8 und halten die Yertheidigung für überwiegend. Wenn nämlich der K ö n i g sicher gestellt ist, kann der Angriff gegen die Rochade des Anziehenden mit Nachdruck unternommen und der Vortheil des Gambitbauern

geltend

gemacht

werden. 8. Sb8—c6 mag ebenfalls geschehen , nur muss dann auf 9. D d l — b 3 , a7—a6 zum Schutz des Feldes'bö geschehen, während der Läufer c8 erst nach dem Zuge ;

Weiss.

Wir empfehlen auch hier

9.

S b 8 — d 7 . Der Z u g L c 8 — e 6 wäre unzeitig gewesen, nämlich: Lc4—e6:, f7—e6:;

10.

11. h 4 — g ö : ,

h 6 — g 5 : ; 12. S f 3 — g 5 : , D e 7 - g ö : : 13. Db3-b7:, Dg5-h4; 14. L c l - f 4 : u.s.w. Uebrigens sei noch bemerkt, dass,.statt D d l — b 3 , a 2 — a 4 kein übler Z u g gewesen wäre. 10.

Lc4—bö:,

der Läufer

S c 6 — d 8 frei wird. Die Steine des j konnte auch nach d3 zurückgehen Schwarzen scheinen hierbei weni- ! und das Trennen der Bauern dein Zuge a.2-a4 überlassen. Geschähe ger gut als nach der andern Spiel- i aber nachher g ö — g 4 , so müsste art geordnet zu sein. ! sich auch dieser Springer nach e l Endlich ist der ebenfalls schon : zurückziehen. erwähnte Z u g c7-c6, obgleich da- : 10 c6-- b ö : durch b7 gedeckt ist und b7—bö ! i 11. h4—gö: h6-—gö: möglich wird, mit dem Uebelstande ; 12. D b 3 — b ö f Sb8 —d7 verknüpft, dass er d6 ohne Stütze ; 13. D b ö — g ö : De7-- g ö : lässt. Die V e r t e i d i g u n g wird da- I 14. S f 3 — g Ö : Lg7-- h 6 durch in der hier angegebenen \ lö. L e i — f 4 : Lh6-- g ö : Stellung wenig gefördert. 16. L f 4 — g ö : f 7-- f 6 1 [s. das nächste Diagramm.] für den Weiss hat drei Bauern 8 c7—c6 j 9. D d l — b 3

b7—bö

gewonnen, es stehen aber

232

Dritte Abtheilung.

die vereinzelten schwarzen Bauern ! gerade günstig, um die weissen am

Erstes

geschlossenen Vordringen zu hindern. Das Spiel mag daher ungefähr gleich sein.

1.

(e2—e4)

(e7—e5)

2.

(f2—f4)

(e5—f4:)

3. ( S g l — f 3 )

(g7—gö)

4. ( L f l — c 4 )

(Lf8—g7)

d2—d4

d7—d6

Bei den vorhergehenden Varianten war h2-h4 geschehen, um die Bauern zu trennen, die folgenden Spiele unterscheiden sich namentlich dadurch, dass die Sprengung mit dem Zuge g2-—g3 versucht wird. Weiss hätte auch im 5. Zuge rochiren können. Die Fortsetzung gö—g4;

6. L e i — f 4 : ,

g4—f3:;

7. D d l - f 3 : würde ihm dann einen guten Angriff gewähren. Schwarz spielt deshalb auf 5. 0 — 0 besser 5. h7—h6. Demnächst lenken die Züge 6. d2—d4, d7-d6; 7. c2-c3 auf unsere Hauptvariante ein. 6.

c2—c3

7

Sg8—e7

Am besten scheint Dd8—e7

zu

sein, welches wir nicht näher er-

Zweiter Angriff.

5.

Gegenspiel.

(2. Angriff.)

h7—h6

örtern. Dieser Zug würde gezwungen gewesen sein, wenn Weiss vorher 7. D d l - b 3 that. Auch Sb8-c6: i | 8. D d l — a 4 , K e 8 — f 8 könnte geschehen. Nicht gut ist aber 7. c7c6 und 7. Lc8—e6.

Ebenso ist

7. Sb8-d7; 8. g2-g3 für Schwarz nicht ganz unbedenklich. 8.

g2—g3

gö—g4!

Der Zusatz betrachtet Zug f4-g3:?. Hätte Weiss 8. h2-h4 gethan und auf Se7 -g6 9. h4-hÖ vorgerückt, so ging Sg6 nach e7 zurück und auf g 2 — g 3 folgte dann mit Vortheil Lc8—h3.

TJebrigens giebt

es in ähnlichen Positionen noch eine andere Spielart, durch welche Schwarz, jedoch mit Verlust seines Bauern, mitunter zum Angriff gegen den König g l

gelangen

kann. Er wartet nämlich, bis f 4 mit g 3 — f 4 : genommen wird, und zieht erst dann g ö — g 4 .

Lässt

Der Zug c7-c6 wäre für Schwarz

sich aber der Angriff damit nicht

minder bequem, denn Weiss könnte

durchsetzen, so kann das Gewicht

dagegen folgenden Angriff machen:

der

7. D d l — b 3 , Dd8-e7 ; 8. Sf3-g5:,

Schwarz sehr lästig werden.

De7—gö:;

9. L c 4 — f 7 f , K — f 8

oder d8; 10. 0 — 0 und hat ein gutes Angriffsspiel. 7.

0—0

weissen

9.

Mittelbauern

Sf3—h4

für

f4—f3

Weiss hat nun noch die Wahl, den Springer zu opfern, wobei die

. . . .

f - L i n i e ganz offen wird, oder er

A c h t e s Spiel. — K ö n i g s s p r i u g e r g a m b i t .

kann sein Spiel geschlossen halten und einen günstigen Moment für h2—h3 abwarten. W i r führen Letzteres nicht aus, weil bereits mehrere Beispiele eines geschlossenen Spieles mitgetheilt sind. Der Nachziehende wird hier lange Zeit brauchen, bis er die feste weisse Stellungdurchbrechen und endlich zum Angriff übergehen kann. Das Uebergewicht des Bauern muss aber bei gehöriger Vorsicht zuletzt doch für ihn zur Geltung kommen. 10. S h 4 — f 3 : g4—f 4 : 11. D d l — f 3 : 0—0 12. L c 4 — f 7 f Kg8—h8 I n einigen Fällen ist es vortheilliafter, mit dem Könige nach h7 (oder h2) zu gehen, weil dadurch der Bauer h6 gedeckt wird, und wenn es nach Abtausch der Figuren zur Entscheidung durch die Bauern kommt, der König bereits um eine Reihe näher steht, also gewöhnlich ein Tempo dadurch gewonnen haben wird. Die Felder h7 und h2 sind aber vor den feindlichen Angriffen weniger als die Ecken geschützt, daher wird man sie meist nur dann benutzen ¡ können, wenn wenigstens im Centrum kein Durchbruch des Gegners zu gewärtigen ist. 13. D f 3 — h 5

Se7—g8

Schwarz wird sieb in seiner Position behaupten.

233

Z u s a t z zum ersten Gegenspiel.

8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.

. . Sf3-- g 5 : K g l -—hl Lc4-- f 7 f Lf7- —e6f Le6 - f 7 t L e i - —g5: e4-—e5 e5-—e6f Lg5- - f 4 t D d l - —b3f Db3-—a3f b2-- b 4 L f 4 -—b8: b4-—b5 Lb8-—d6 u.

f 4 -- g 3 : g 3 :- h 2 f h6-—g5: KeS-- d 7 Kd7 —e8 Ke8-—d7 c7-- c 6 d6-—d5 Kd7-- c 7 Kc7 —b6 Kb6-—a6 K a 6 —b6 a7-—a5 Th8-—h6 Kb6-—b5: steht günstig

Zweites Gegenspiel. (2. Angriff.) 1. 2.

(e2—e4) (f2—f4)

(e7—e5) (e5—f4:)

3. ( S g l — f 3 ) 4. ( L f l — c 4 ) 5. (d2—d4)

(g7-g5) (Lf8—g7) (d7—d6)

Dritte Abtheilung.

234 6.

(c2—c3)

( h 7 — h6)

langen. W i r geben darüber eine

7.

(0—0)

c7—c6?

Variante im Anhange. I n anderen

8.

g2—g3

g5—g4

ähnlichen

g4—f 3:

Deckung des Läufers durch S b l - a 3

9.

Lei— f4:

Füllen

ist

aber

die

10. D d l — f 3 :

Dd8—f6

das Yortheilhafteste, weil dadurch

11. D f 3 — l i 5

Df6—g6

der sonst schwer zu verwendende

12. D h 5 — g 6 : 13.

Lf 4 — d 6 :

14.

Sbl—d2.

Springer thätig wird. W i r führen

f7—g6:

deshalb auch diese Spielart hier

Sg8—f6 Weiss

besitzt

aus.

zwar nur zwei Bauern gegen einen

8

Springer, hat aber dennoch kein

9.

Sa3—c4:

übles Spiel, da diese Bauern ge-

10.

h2—h4

rade

das

Centrum

L e 6 —c4: Sb8—d7 gö—g4

einnehmen.

Die Spiele des gegenwärtigen

Uebrigens hätte Weiss auch nicht

2teu Angriffs können durch h2-h4

die Dame zu tauschen gebraucht,

in die Kategorie des ersten A n -

sondern konnte 11. e 4 — e 5 oder

griffs übergehen ; g 5 — g 4 ist hier

11. S b l — d 2 ziehen.

nicht rathsam, jedoch wollen wir damit noch nicht behaupten, dass

Drittes

es den Verlust des Spieles herbei-

Gegenspiel.

führen würde.

(2. Angriff.)

11.

H

#

Ü

t * t

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41 I i

* Jt

| il

i

!

'S

Lei— f4:

g4—f 3:

12. D d l — f ß :

Dd8—f6

13.

e4—e5

14.

d4—eö:

Df6—c6

d6—e5:

15. D f 3 — g 3

Lg7—f8

16.

eö—e6

f7-e6:

17.

Sc4—eö

Dc6—cöf

18. K g l — h l

0 - 0 - 0

*

i

19.

b2—b4

Dc5—b6

20.

Seö—f 7

Th8—h7

f

!

21.

Sf7—d8:

Th7 — g7

22. D g 3 — d 3

Kc8—d8:

23.

Lf4—eö

Tg7—g4

8. S b l — a 3 , man würde durch

24.

Tf 1 — f 8 f

Kd8—e7

L c 4 — e 6 : die Auflösung des Dop-

25.

Tf8—g8:

Tg4—h4f

pelbauern h e r b e i f ü h r e n , aber zu-

26.

Leö — h2 und gewinnt.

7

Lc8—e6

gleich einen stärkeren Angriff er-

235

Neuntes Spiel. — Königsspiingergambit. A n h n n g zum 3ten Gegenspiel.

16.

Sc4—e5:

Sc6—e5:

(2. Angriff.)

17.

Sf3—e5:

Lg7—eö:

[s. das vorige Diagramm mit Hinzufügung von 7. Lc-8—-e6.]

18.

Lei—f4:

Le5—d'6

19. D b 3 — b ö +

Dc8-d7

8.

L c 4 - -e6:

f7-—e6:

9. D d l - - b 3 h2—- h 4 10. 11. 12. 13.

Dd8 —c8

20. D b ö — h ö f

Ke8-d8

21.

Dd7—e8,

Tal— dl

gö _ g 4

auf K d 8 — c 8 folgt 22. b2-b4 und

S f 3 -- h 2

g4-

der Läufer d6 kommt in Gefahr.

Sh2-- f 3

e6-—eö

22. D h ö — f 3

d6-- e ö :

23.

d4—.eö:

14.

S b l - -a3

Sg8-—e7

lö.

Sa3--c4

Sb8-— c6

Kd8—e8

Lt'4—d6:

c7—d6:

24. D f 3 — g 3 : und erlangt drei Bauern für einen Springer.

NEUNTES

SPIEL.

1.

e2—e4

c7—e5

meistens der einer Figurenpartie

2.

f2—f4

eö—f4:

ist, hier andeuten können.

3.

Sgl—f3

g7—gö

4.

Lfl—c4

gö—g4

5.

Sf3—eö

Dd8—h4f

6. K e l — f 1

. . . .

Das Vorrücken des Bauern erweist

sich

als

das

wirksamste

Erste

Spielart.

Gegenspiel. Allerdings bekommt Weiss, wenn er den Springer f3, wie im nächsten Spiele, preisgiebt,

6.

f4—f3!

Die Stärke des schwarzen Spiels

einen sehr starken und dauernden j b e r u h t in dem Angriff gegen den Angriff, dieser reicht aber doch | K ö n i g , deshalb kann man den nicht h i n , um das Spiel unent- P u n k t f 7 unbeschiitzt lassen, obschieden zu machen. 4. S f 3 — e ö , | gleich auch mit demselben Erfolge geschehen welches uns jetzt beschäftigen soll, | zunächst Sg8 — h6 ist noch weniger genügend, zumal i könnte. 6. f 4 — f 3 , welchem man der

Angriff

dabei

alsbald

auf

den Namen des „ Gambit G o c h -

Schwarz übergeht. Die Combina- j r a n e " beigelegt h a t , ist jedoch tionen sind indess sehr verwickelt, i darum vortheilhafter für Schwarz, aber auch so zahlreich, dass wir ; weil sich dabei dem Weissen mehr nur durch einige derselben den i Gegenzüge darbieten, die sämmtCharakter der Spielart, welcher I lieh zu seinem Nachtheile und

Dritte Abtheilung.

236

meistens in sehr glänzenden Y a rianten ausgehen. Erstes Gegenspiel. (1. Spielart.) 7. 8. würde 8 9. 10. 11. 12. 13. 14.

Lc4—f 7 f Ke8—e7 L f 7 — g 8 : . Auf L f 7 - b 3 L f 8 — g 7 folgen. Th8—g8: g2—f 3: d7—d6 Se5—g4: Tg8—g4: . f3—g4: Lc8—g4: Ddl—el Dh4—h3f Kfl—gl Lf8—g7 Del—e3 Lg4—f3 und gewinnt. Man sieht, dass namentlich die Xiäufer in Verbindung mit der Dame dem weissen König lästig sind. Auf die schnelle und passende Entwickelung dieser Steine mass Schwarz daher vorzugsweise Bedacht nehmen. Wollte Weiss den Damentausch früher herbeiführen und 8. Ddle l ziehen, so geschah f 3—g2 : j-; 9. K f l — g 2 : , Dh4—h3f und demnächst L f 8 — g 7 .

Schwarz.

*

mmimAmA I t t J L

8. 9. Kf 1-—f2 10. Lc4-—f 1 11. Kf2-—el 12. Sf7-- h 8 : 13. K e l -- e 2 d2-—d4 14. 15. Ke2-—d3

Dh4—h3f d7—d5 Sf6—e4f Dh3—h5 f3—f'2f Dh5~e5 Se4—c3f De5—el und gewinnt.

Drittes Gegenspiel. (1. Spielart.) [s. das vorige Diagramm.]

Zweites Gegenspiel. (1. Spielart.) £s. das nächste Diagramm.]

7. g2—f3: Sg8—f6 8. Seö—g4:. Auf Se5-f7: folgt d7-dö; 9. Sf7-h8:, g4-f3: etc. 8. d2 — d4 betrachtet der Zusatz. 8. .... Sf6—g4: 9. ' f 3 — g 4 : Dh4—h3f

7. S e 5 — f 7 : Sg8—f6 8. g2—g3. Wenn der Thurm h8 genommen würde, so folgte: S f 6 — e 4 : ; 9. D d l — e l , f 3 — ; 10. K f 1—e2, Dh4—h3 u. s. w.

10. K f l — e l . Der Zug K f l - f 2 würde Sb8-c6; 11. d2-d4, Th8-g8 zur Folge haben. 10 d7—d5 11. Lc4—e2 Dh3—h4f

23T

Neuntes Spiel. — Königsspringergambit.

12. K e l — f ' l

h7—h5

und Schwarz behauptet den Yor-

11. K e 3 — d 3 12.

Se5—f 7 :

Z u s a t z zum 3ten Gegenspiel.

Fünftes

Schwarz.

Schwarz.

Weiss.

Weiss.

8.

d2 —d4

d7—c!6

9.

Seö - g 4 :

10.

f 3 —g4:

Sf6—g4: Lc8—g4:

11. D d l —d3 12. K f l —e2 13. T h l — e l

Lg4—h3f

14. Dd3-—b3

Lf8—e7

Lh3—g2 Lg2—e4: und gewinnt.

Gegenspiel.

(1. Spielart.) [s. das Diagramm Seite 236.] g2—g3

8. K f l — f 2 9.

Dh4—h3f Sg8—f G

S b l — c 3 . Auf d2-d3 folgt

d7-d6; 10. Se5-f7:, d6-d5 etc. 9 10. Kf 2 — e 3

Gegenspiel.

(1. Spielart.)

(1. Spielart.)

7.

Sc6—b4f und gewinnt.

theil der Stellung.

Viertes

Sb8—c6

Dh3—g2f Lf8—h6f

7.

d2—d4

Sg8—h6

Die gegenwärtige Spielart ist sehr merkwürdig, weil Weiss, obgleich vollständig im Besitz des Centrums, dennoch das Spiel nicht gesperrt zu halten vermag.

Ver-

möge des Angriffs gegen den König f l kann Schw. die Mitte umgehen und die Entscheidung durch die Manöver der Officiere herbeiführen, oder wenigstens nach Auflösung des Spieles den Vortheil seines Bauern behaupten.

Das»

Weiss den Springer h6 nicht nehmen darf, ergiebt sich leicht, aber die Züge D d l — d 2 , g 2 — f 3 : und g 2 — g 3 erfordern eine genauere Entwickelung. Beiläufig wollen wir auch e r -

Dritte Abtheil ung.

238

wähnen, dass 7. S g 8 - f 6 ebenfalls eine für Schwarz gute Spielart wäre. A . (5. Gegenspiel. 1. Spielart.) 8. D d l — d 2 f3—g2f Dies wäre auch der Gegenzug auf L c l - f 4 oder - h 6 : gewesen. 9. D d 2 — g 2 : d7—d6 10. Seö—d3 Sb8—c6 11. L e i — e 3 Lf8—g7 12. c2—c3 Lc8—d7 13. S b l — d 2 0—0—0 und Schwarz ist im Vortheil. B . (5. Gegenspiel. 1. Spielart.) Schwarz.

17. Lc4—f 7 : Lf8~g7 und Schwarz steht besser. C. (5. Gegenspiel. 1. Spielart.) [s. das vorige Diagramm.] 8. g2—g3 Dh4—h3f 9. K f l — f 2 Dh3—g2f 10. K f 2 — e 3 f7—fö Wenn der Angriff gegen den König nicht ein günstiges Resultat für Schwarz gäbe, würde dessen Dame in Gefahr kommen. 11. e 4 — f 5 : , oder Seö—d3, wie im Anhange. Auf 11. S b l - c 3 folgt c7—c6; 12. Ke3-d3, d7-d6; 13. L c l - h 6 : , d6-e5:; 14. Lh6-f8:, T h 8 — f 8 : und Schw. steht besser. 11 d7—d6 12. Lc4—f 1 Sh6—föf Schwarz wird das Spiel gewinnen. Z. B.: 13. Ke3 — e4 d6—döf 14. K e 4 — f 4 Lf8—h6+ 15. K f 4 — g 4 : Th8—g8f 16. Seö—g6 Tg8—g6f 17. Kg4—hö Sfö—g'3f etc. A n h a n g z u C.

8. 9.

g2-- f 3 : Seö —g4:

10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

f3-—g4: D d l - —d3 K f l -—e2 L c l - —f4 Ke2-- d l S b l - —d2 Kdl - c l

d 7 - -d6 Sh6— -g4: Lc8— -g4: L g 4 - -h3f Th8— - g 8 T g 8 - -g2t Sb8 —-d7 Lh3— 0-0--0

(5. Gegenspiel.

1. Spielart.)

[s. das nächste Diagramm.] 11.

Seö— d3, bei 11. Ke3-d3,

fö—64^;

12. K d 3 — e 4 : würde

d7—dö; 13. L c 4 — d ö : , f 3 — f 2 f entscheidend sein. 11. . . . . 12. S d 3 — f 4 13. K e 3 — e 4 :

fö—e4: Sh6—föf Dg2—f2

Neuutes Spiel. — Königsspringergambit.

239

bei durch 10. S b l — c 3 , c 7 — c6 ; 11. h2 — h3 u. s. w. mindestens der Bauer f 3 verloren gehen. 10. K f l — e l 11.

Dh3—g2

Sd3—f2

und

nachher

L c 4 — f 1. W i r können dieses Spiel nicht schliessen,

ohne noch einer be-

sonderen, obgleich weniger guten V e r t e i d i g u n g des S a l v i o ,

Sg8-

f 6, in der folgenden Spielart zu gedenken. 14. D d l — e l

Df2 — d4f

15.

Ke4—föf

Lf8—e7

16.

Kf5—g4:

Dd4—c4:

17. K g 4 — f 3 :

b7—b6

18.

Del—e4

Dc4—e4y

19.

Kf3—e4:

Lc8—b7f

20.

Sf'4—dö

Sb8—a6

Dritte i !

Spielart.

Schwarz.

mit besserem Spiel. Wenn man im fünften Gegenspiele den 7. und 6. Z u g der Schw. vertauscht, kommt man auf die folgende zweite Spielart. Zweite

Spielart.

[s. das folgende Diagramm.] 6 7.

Sg8—h6 d2—d4

d7—d6?

Sg8—f6

6

Wenn Weiss danach 7. L c 4 — f 7 f thäte, so folgte mitVortheil Ke8-e7.

Dieser Zug ist nur anscheinend gut,

7. D d l — e l !

weil er den Springer e5 zum Rück-

8. K f l — e l :

d7—d6

züge nöthigt; f 4 - f 3 wäre stärker.

9.

d6—dö

Seö—f 7 :

Dh4—elf

8.

Se5—d3

f4—f'3

10.

Lc4—dö:

Sf6—dö:

9.

g2—g3

Dh4—h3f

11.

Sf7—h8:

Sdö—f6

A m besten ginge die Dame nach

Weiss hat bei diesem Tausche

e7 zurück, indess würde auch hier-

keinen Schaden gehabt, weil er

240

Dritte Abtheilung.

Thurm und 2 Bauern für seine

13.

beiden Officiere bekommt.

14. L e i — f 4 :

12.

d2—d3

Lf8—gl

ZEHNTES

Sbl—c3

c7—c6 Lg7—h8:

Das Spiel steht ungefähr gleich.

SPIEL.

Wenn im Springergambit der Bauer

4. g5—g4

vorgezogen

wird, bieten sich drei Spielarten dar, von denen wir die eine, S f 3 — e 5 , soeben erläutert haben.

E s bleibt jetzt noch übrig, die

Polgen des Zuges 5. L c 4 — f ? ^ und das Opfer des Springers f 3 zu betrachten, durch welches das „Gambit M u z i o " gebildet wird. 5. Lc4—i'7^ giebt keinen besonders starken Angriff' und findet deshalb nur selten Anwendung. e2—e4

e7—eö

entscheidet Sc6—eö:; 12. d4-eö:,

2.

f2—f4

eö—f4 :

L d 6 — c ö f ; (13. L c l - e 3 , Sf6-d5);

3.

Sgl—f3

g7-g5

13. K g l — h l , S f 6 — g 4 . Auf 11.

gö—g4

L e i — e 3 thut Schwarz Dd8—e7.

1.

4.

Lfl—c4

5. L c 4 — f 7 f

Ke8—f7 :

6.

Kf7—e8!,

Sf3—eö+

K f 7 — e 6 ; 7 . D d l — g 4 f , Ke6-eö:; 8. D g 4 — f ö f , K e ö — d 6 ; 9.d2-d4 wäre für Schwarz verderblich. 7. D d l — g 4 :

Sg8—f 6

Die* Veränderung erwähnt den

11 12.

Sc6—d8:

Lf4—cl:

13. 14. lö. 16.

T f l — cl: Tel—el Sbl—c3 Sc6—dö:

Sf 6— e4 :

Lf8—d6,

d7—dö Ke8—d8 :

Lc8—f 5 und ist bedeutend im Vortheil.

minder guten Zug D d 8 — f 6 . 8. D g 4 — f 4 :

Ld6—f 4 :

Veränderung,

bei 8. d 7 — d 6 ; 9. S e 5 — f 3 , L f 8 -

[s. das nächste Diagramm.]

g7 ; 10. 0 — 0 hätte Schwarz eine

7

sehr beschränkte Stellung.

8. D g 4 — h ö f

Ke8—e7

9.

Df 6 — f 7 :

9.

0—0,

auf 9. d2—d4

Dd8—f 6 Seö—f7

folgt Sb8-c6; 10. c2-c3, Dd8-e7 ;

10. Dhö—eöf

Df7—e6

11. 0 — 0 , Sc6—eö: u. s. w.

11. Deö—h8:

Sg8—f6

9 10. 11.

d2—d4

Th8—f8

Gewöhnlich kann man in ähn-

Sb8—c6

lichen Stellungen die eingeschlos-

S e ö — c 6 : , bei 11. c2—c3

sene Dame gewinnen.

Zehntes Spiel. — Königaspringergambit. Schwarz.

241

3.

Sgl—f3

g7—g5

4.

Lf 1—c4

g5—g4

Drei Arten, den Angriff bei A u f opferung des Springers

fortzu-

setzen, sind hier gebräuchlich, liefern aber sämmtlich ein für den ersten Spieler nicht vortheilhaftes Ergebniss.

Indess erfordert die

V e r t e i d i g u n g viel Umsicht und Ausdauer.

Zunächst kommt die

Rochade in Frage, dann, jedoch als 12.

0—0

bereits weniger bedeutend 5. d2-

d7—d6

13.

Sbl—c3

14.

Tfl—f4:

Sb8—d7

15.

d2—d4

De6—f7

16.

e d - e5

Lf 8- - g 7

d4 und endlich 5. S b l — c 3 .

c7—c6

E s kann nicht die Absicht sein, hier die fast unzähligen Combinationen dieser Figurenpartien zu

Nach d6-eö:; 17. d4-eö:, Sd7-e5: würde b2-b3 die Dame befreien. 17.

eö—d6f

Ke7—d6:

18. D h 8 — d 8 19.

Tf4—f3

müssen hinreichen.

im

Vortheil. Man kann für Schwarz

wöhnlich schon in der Eröffnung herbeigeführt wird.

noch einige andere Varianten versuchen , die Dame wird aber stets gerettet werden, weshalb es überhaupt nicht rathsam ist, auf ihre Einschliessung zu spielen.

Auch ganze

Spiele sollen nicht aufgestellt werden, weil die Entscheidung ge-

b7—b6 und bleibt

erschöpfen: einige Andeutungen

Wenn

Schwarz die eigene Dame bereits nach f 6 gesetzt hat, scheint er am besten als Antwort auf das spätere D h 5 — e ö t nach d8 mit dem Könige auszuweichen.

Erster Angriff. 5.

. 0—0

g4—f3:

6. D d l — f 3 : . Mankönntehier die Spielart 6. d 2 — d 4 , f 3 — g 2 : ; 7. L c 4 — f 7 f versuchen, Schwarz würde aber durch 6. d 7 — d ö ; Lc4—d5:, Lc8—g4

7.

verhindern,

dass die Linie f für den Thurm der Weissen frei wird.

Erste Vertheidigung. G a m b i t Muzio. 1.

e2—e4

2.

f2—f4

e7—e5 eö—f4:

v. d. L a s a , Leitfaden ftir Schachspieler.

(1. Angriff.) 6

Dd8—e7

Wir werden später D d 8 — f 6 ! in I. Aufl.

16

Dritte Abtheilung.

242

der A b s i c h t t h u n lassen, die Ver- , A n h a n g e i n i g u n g d e r feindlichen M i t t e l -

zur ersten

gung.

Vertheidi-

(1. Angriff.)

b a u e r n zu h i n d e r n . 7.

d 2 — d 4 . A m besten m a g

7. D f 3 - f 4 : , D e 7 - c 5 f ; (8. K g l - h l ,

KÉPI

D c 5 — c 4 : ; 9. D f 4 — e 5 f , D c 4 - e 6 ; 10. D e 5 — h 8 : , D e 6 - g 6 ; 11. D h 8 e 5 f , K e 8 — d 8 ; 12. De5—f4,

Sg8-

h 6 ; 13. d 2 — d 4 ) oder 8. d 2 — d 4 , D c 5 — d 4 f ; 9. L e i — e 3 , D d 4 - c 4 : ; 10. D f 4 — e ö f sein. 7

Sb8—c6

W ä r e f 4 durch L f 8 — h 6 gedeckt w o r d e n , so würde L e i — f 4 den7

noch nehmen. 7. d 7 — d 6 betrach-

d7—d6

Schon einen Z u g f r ü h e r k o n n t e

tet der A n h a n g . 8. D f 2 — f 4 :

Lf8—h6,

d 7 — d 6 geschehen u n d veranlasste

u n r i c h t i g wäre S c 6 — d 4 : ; 9 . L c 4 -

dann u n g e f ä h r dasselbe Spiel. W ä r e

f 7 f , Ke8—d8;

10. S b l - c 3 , Sg8-

aber 6. d 7 - d 5 ; 7. L c 4 - d 5 : , c7-c6

h 6 ; 11. D f 4 — f 2, c7-c5; 12. Sc3-

gezogen w o r d e n , so k o n n t e mit

dö, D e 7 — f 7 : ; 13. L c l - g ö f , L f 8 -

Yortheil

e 7 ; 14. D f 2 — h 4 und gewinnt.

A u c h schon im 5. Z u g e k o n n t e

9.

L c 4 — f 7 f , bei 9. D f 4 - c 7 : f ,

Lh6—cl:; erlangte

10. L c 4 - f 7 f , D e 7 - f 7 :

Schwarz eine

entschei-

nehmen.

d 7 — d ö geschehen, es würde dann aber am besten e 4 — d 5 : genommen haben. W e i s s wird nachher d 2 — d 3 t h u n , f 4 dabei gewinnen

dende Uebermacht.

und, je nachdem sich Schwarz ver-

Ke8—d8

9 10. D f 4 — f 2 ,

8. L d 5 — f 7 f

ungünstig

für

theidigt,f 7 oder c7 mit überlegene-

W e i s s ist auch 10. D f 4 - g 3 , L h 6 -

r e r M a c h t angreifen. D e r Gewinn

c l : ; 11. D g 3 — g 7 , L c l - e 3 t - d 4 :

von

10

Lh6—cl:

drei B a u e r n

scheint

dabei

sicher zu sein.

11.

Tfl—cl:

De7—f6

8.

Lei—f4:

Lc8—e6

12.

Lf7—g8:

Df6—f2j

9.

d4—dö

Le6—d7

13. K g l — f 2 : u n d ist im Yortheil.

Th8—g8:

10.

e4—eö

11.

Lf4—e5:

12.

Leö—d4

Spiele.

d6—e5: f7—f6 mit

gutem

Zehntes Spiel. — Königsspringergambit.

Zweite

Vertheidigung. (1. Angriff.)

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7 Lf8—h6, hiermit hindert Schwarz die Vereinigung der Mittelbauern nicht und gestattet deshalb dem Bauern e4, später gedeckt vorzudringen, wodurch Schwarz, zumal wenn der weisse Springer über c3 oder d2 nach e4 gelangt, in seiner Entwickelung beträchtlich aufgehalten wird. 7. d2—d4 Dd8—f 6, ginge die Dame nach h4, so folgte 8. S b l — c3, Sg8—e7; 9. g2—g3, f 4 — g 3 : ; 10. h2—g3:, Dh4—h3; 11. Tf 1—f 2, d7-dö; 12. Sc3-d5:, Se7—d5:; 13. Lc4-d5:, Lc8-g4; 14. D f 3 — f 7 f , Ke8-d8; 15. Öf7f6f, Ke8-e7; 16. L c l - h 6 : u. s. w. 8. e4—eö Df6—f5 Ginge die Dame nach d6, so nöthigte sie zwar zu dem Zuge c2-c3, welcher den Springer b l von c3 ausschliesst. sie entfernte sich

243

aber auch von der Seite des Königs, auf welcher später der Angriff unwiderstehlich werden möchte. 9. S b l — c 3 Sg8—e7 10. Sc3—e4 Lh6—g7 11. Lc4—d3 Df 5—e6 12. L e i — f 4 : Se7—g6 13. Se4—gö De6—e7 14. L f 4 — e 3 0—0 Die Rochade nach der Königsseite ist in diesem Gambit oft bedenklichen Angriffen ausgesetzt. Das Fehlen des Bauern g7 macht die Deckung des Königs noch schwieriger, als wenn dieser Bauer nach g6 gezogen wäre und dadurch eine, bereits S. 177 als gewöhnlich minder günstig bezeichnete Stellung veranlasst hätte. 15. Df3—h5 .h7—h6 16. Sg5—f 7: Tf 8—f7: 17. Dh5—g6: De7—e6 18. Dg6— h7f Kg8—f8 19. Ld3—g6 Tf7—flf 20. T a l — f l f Kf8—e7 21. Dh7—g7f u. s. w. Dritte

Vertheidigung. (1. Angriff.) [s. das vorige Diagramm.]

6 Dd8—f 6!, um womöglich, wenn f4 genommen wird, die Dame zu tauschen. Diese Vertheidigung ist wirksamer alä die früheren, obwohl auch bei ihr besondere Uebelstände nach dem Zuge e4—eö hervortreten. Den 16*

Dritte Abtheilung.

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Königsbauern wird nämlich Weiss

A n h a n g zur ersten Spielart.

sogleich ebenfalls preisgeben, um

(3. Vertheidigung. 1. Angriff.)

die feindliche Dame noch ungünstiger zu stellen und eine offene Linie zum Angriff gegen den König zu gewinnen, oder, falls der Bauer nicht genommen würde, die Möglichkeit zur Vereinigung der Mittelbauern zu erlangen.

Schw.

kann indess alle Schwierigkeiten überwinden. 7.

e4—e5

Df6—eö:,

7. c2-c3, Sb8-c6 wäre für Schwarz günstiger. 8.

d2—d3. Ein anderer An-

griff, 8. b2—b3, bei welchem wir dahin gestellt sein lassen, ob der

[s. das vorige Diagramm.] 6. 7.

(e4-—eö)

8.

(d2-— d3)

gender Variante nicht rathsam: 8. b2—b3, S b 8 — c 6 ;

9.

(Lf8 - c ö f ) Lcö —e3

9. ( K g l - - h l ) 10. L c l - —e3 :

De5-- e 3 :

11. D f 3 - —h5

De3 —e7

12.

Sg8-—f6

S b l - —c3

13. Dhö-- h 6 14. Dh6-—f 4 :

d7-— d6 Sf6 - g 4

15.

Sc3--. K g l — g 2 , auch K f 2 würde das Spiel nicht mehr retten. o

Kgö— f4

7. K g 2 — f 2 3.

c5—c4!

d3—c4:

Kf4—e4:

2

diesen

Bauer

Kd6—e7:

3. K d 4 — e 5

fö—f4

4.

gö—g4

g

3-f4:

5. K e 5 — e 4 ,

hier würde dö-

d6f, K e 7 — e 8 das Spiel remis gemacht haben.

9. K f 2 — e 2

Ke4—d4

5

10. K e 2 — f 3

Kd4—c4:

6.

11. K f 3 — e 4

Kc4—b3 und gewinnt.

nothwendig

Kd7—d6

Ke7—d6 f4—f5.

Man

betrachte

die Stellung der beiden getrennten Bauern f ö und d5.

Stände

der schwarze König auf e7, so könnte er keinen der Bauern angreifen und erobern,

ohne dem

andern das Vorrücken zur Dame zu gestatten. g4—g3

6 i

4f

7. K e 4 — f 3 8.

dö—d6

9. K f 3 — g 2 : 10. K g 2 — f 3

Kd6—eö g3—g2 Keö—d6: Kd6—e5

11. K f 3 — g 4 und gewinnt, indem er deu Bauern f ö Weiss.

Weiss gewinnt.

nachher

wieder verlässt und mit dem K ö nige b6 und bö nimmt.