Kunst und Geschichte: Band 1 Altertum [14. Auflage. Reprint 2019] 9783486752892, 9783486752885


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German Pages 117 [124] Year 1926

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Table of contents :
EINLEITUNG
I. Die orientalische und die ägälsche Kunst
II. Griechische Baukunst
III. Vier griechische Kultur- und Kunststätten
IV. Die Götter
V. Die Bildnerei
VI. Griechische Bildnisse und griech. Tracht
VII. Malerei
VIII. Pompeji
IX. Rom
X. Aus römischen Provinzen
INHALT
Alphabetisches Inhaltsverzeichnis
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Kunst und Geschichte: Band 1 Altertum [14. Auflage. Reprint 2019]
 9783486752892, 9783486752885

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Luckcnbacli, Kunst und Geschichte, Teil I.

Druck und Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.

KUNST UND GESCHICHTE VON

H. LUCKENBACH ERSTERTEIL:

ALTERTUM MIT 280 ABBILDUNGEN DARUNTER 4 IN VIERFARBENDRUCK

VIERZEHNTE AUFLAGE

M Ü N C H E N U N D B E R L I N 1926 DRUCK UND V E R L A G V O N R. O L D E N B O U R G

EINLEITUNG. I. Die Anfänge der Kultur und Kunst. Nur langsam steigt der Mensch zu höherer Kultur empor. In der älteren Steinzeit, die etwa bis 10000 v. Chr. dauert, hat er noch keine Haustiere, Ackerbau treibt er nicht, die Töpferei ist ihm unbekannt. Allmählich blüht die bildende Kunst auf, und es überrascht der künstlerische Trieb und die scharfe Naturbeobachtung. Viel höher steigt der Mensch der jüngeren Steinzeit. Er versteht den Stein zuzuhauen oder zu schleifen und zu polieren. Er ist zum Ackerbauer geworden, hält Haustiere, kennt die Kunst des Spinnens und Webens und

formt Töpfe, wenn auch ohne Drehscheibe. Die Toten werden meist als liegende Hocker mit Beigaben beerdigt. Im Norden unseres Vaterlandes ist oft das Grab mit gestreckter Leiche durch gewaltige Steine bezeichnet. Die neolithische Zeit endigt bei uns etwa 2000 v. Chr., in anderen Ländern noch später, im Orient viel früher mit dem Gebrauch der Metalle, von denen zuerst die Bronze, erheblich später das Eisen verwendet wird. J e t z t geht der Mensch hoher Kulturstufe rasch entgegen.

II. Die ägyptische, mesopotamlsche und ägäische Kunst. Lange bevor Griechenland die Lehrmeisterin der Menschheit wurde, sehen wir im Orient bei verschiedenen Völkern eine hohe, in sich geschlossene Kultur erblühen. Vor allem haben Ägypten, Mesopotamien und die Völker des Ägäischen Meeres eine eigenartige Kunst aufzuweisen, deren genauere Kenntnis wir erst allmählich durch Entdeckungen und Ausgrabungen gewinnen. Wir sehen in den genannten Ländern eine Baukunst entstehen, der wir, so fremd sie auch unserem Empfinden sein mag, hohe Bewunderung nicht versagen können. Das Kunstgewerbe ist glänzend entwickelt (S. 15). Aber auch die Plastik und Malerei h a t treffliche Leistungen aufzuweisen: so zeichnen sich die Künstler bei der Darstellung von Tieren durch gute Naturbeobachtung und Frische der Auffassung aus (S. 13 u. 14). Bei den Ägyptern entwickelt sich eine Bildniskunst, die in den anderen Ländern, Griechenland eingeschlossen, bis zum 4. J a h r hundert nicht ihresgleichen h a t ; der Körper allerdings wird, wie auch bei den Assyriern und Babyloniern, konventionell behandelt (S. 10). Reliefs und Malereien befremden trotz vieler Vorzüge durch die falsche Perspektive. Überhaupt gelangt man nicht zu voller Freiheit: Werke wie den Hermes des Praxiteles oder den sterbenden Gallier, Gemälde nach unseren Anschauungen bringen erst die Griechen hervor, deren höhere Leistungen wir besonders auch in den Göttergestalten bewundern. 1. Die ägyptische Kunst. Die alten Königsgräber, die Pyramiden, gehören meist dem alten Reich von Memphis (2800—2200) an, der Tempelbau erreichte seine höchste Blüte unter den Herrschern des neuen Reiches

von Theben (1600—1100). Statuen und Reliefs waren stets bemalt, aber auch die Wände und Säulen der Tempel prangten in vollen Farben. 2. Die mesopotamlsche Kunst. In Ägypten finden wir zuerst die Säule in mannigfaltigen Formen ausgebildet, in Assyrien und Babylon fehlt sie meistens. Rundskulpturen sind im Verhältnis zu den Reliefs selten. Die Reliefs vielfach aus Alabaster, die Malereien auf gebrannten Tonplatten. 3. Die ägäische (kretlsch-mykenlsche) Kunst kennen wie erst seit kurzer Zeit. Bekannt ist das erfolgreiche Streben des deutschen Forschers Schliemann ( t 1890), durch Ausgrabungen in die älteste griechische Geschichte Licht zu bringen. In Tiryns, Mykenä und T r o j a war er tätig, während erst Ende des letzten J a h r h u n d e r t s in Kreta, dem Sitze des Minos, der Ausgangs- und Mittelp u n k t der ägäischen Kultur entdeckt wurde. An der Stelle des alten Knosos wurden die Reste eines herrlichen Palastes entdeckt, mit dessen Pracht verglichen die Burgen von Troja und auf dem griechischen Festland einfach erscheinen. Trotzdem bleibt f ü r uns die ganz anders geartete Burg von Tiryns am lehrreichsten, weil an ihre Art in mehr als einem P u n k t die griechische Baukunst später a n k n ü p f t . T i r y n s (S. 18 u. 19): Den niedrigen Hügel umgibt eine Mauer aus gewaltigen Steinen; späteren Geschlechtern schienen die Kyklopen sie zu solchen Massen aufgetürmt zu haben. Eine Rampe f ü h r t e zu dem einzigen Tor; wer auf ihr in feindlicher Absicht dem Eingang sich zu nähern versuchte, gab die unbeschildete Rechte preis. Durch Torbauten mit Vor- und Hinterhalle kam man 1*

4 zum Palast. Er bestand aus einer Reihe von einstöckigen Gebäuden mit flachem Dache, die um große Höfe gruppiert waren. In M y k e n ä beachten wir außer den Kuppelgräbern vor allem das berühmte Löwentor, das die Stürme der Zeiten überdauert hat (S. 20 u. 21). Ferner k o m m t f ü r uns die S t ä t t e des von "Homer besungenen T r o j a in Betracht, von dessen vielen Schichten die sechste der gleichen Zeit angehört wie die Burgen von Tiryns und Mykenä. Dies m u ß also die Burg sein, die der Dichtung so reichen Stoff geboten h a t (S. 16 u. 17). Die Gebäude dieser alten Zeit haben alle recht-

eckigen Grundriß 1 ), und es ist von höchster Wichtigkeit zu sehen, wie die Grundformen auf J a h r h u n d e r t e hinaus ihre Geltung behielten. Die alten Torbauten mit Vorund Hinterhalle bilden die Grundform aller späteren Propyläen (Fig. 107), und deutlich verrät das griechische Haus der klassischen Zeit seine Abstammung von der alten Palastanlage: hier wie dort ist das Megaron der Hauptwohnraum (S. 30). Aber auch das Wohnhaus der Götter, der Tempel, nimmt vom Megaron seinen Ausgangspunkt (S. 27). ') Ü b e r den R u n d b a u vgl. S. 4 u n t e n .

III. Die griechische Baukunst. War in der mykenischen Zeit die H a u p t a u f g a b e der Baukunst die Errichtung von Burgen und Königspalästen gewesen, so t r a t in späterer Zeit dafür der T e m p e l ein, der sich aus dem Herrenhaus entwickelte. Der einfache Antentempel entspricht im Grundriß ganz einem Megaron, das in der Vorhalle zwischen den Wandenden (Anten) zwei Säulen aufweist. W a r jedoch das Dach beim Männersaal flach gewesen, so wurde es beim Tempel schräg, es entstand das Satteldach und an den Schmalseiten die dreieckigen Giebelfelder. Außer dem Antentempel bilden sich andere Formen aus (S. 27). Das Innere des Hauses, die Cella, war bei größeren Bauten meist dreischiffig; im Mittelschiff befand sich das Bild der Gottheit, gefertigt aus Holz, Stein, Erz oder aus Gold und Elfenbein. Das wichtigste Bauglied war die S ä u l e ; wir scheiden die dorische von der ionischen Säule; erst später, gegen das Ende des 5. J a h r h u n d e r t s , t r a t die korinthische dazu. Die dorische und die ionische Säule unterscheiden sich wesentlich auch durch ihre Verhältnisse. Bei der dorischen Säule ist der untere Durchmesser 4- bis 5 % mal in der ganzen Säule mit Einschluß des Kapitells enthalten (1 : 4 bis 5y 2 ), erst in Bauten der Spätzeit wird dieses Maß überschritten ( 1 : 6 1 4 ) . Dagegen ist die ionische Säule 8- bis 10 mal so hoch als der untere Säulendurchmesser. Es hat also bei gleichem unteren Säulendurchmesser die ionische Säule ungefähr die doppelte Höhe einer dorischen (S. 22 bis 24). In ältester Zeit wurden die Säulen und das Gebälk aus Holz, die Wände, wenigstens in ihren oberen Teilen, aus Lehm gebildet (so ursprünglich am Heräon in Olympia, S. 34). Allmählich verdrängte der Stein das andere Material, zumeist Kalkstein, der mit Stuck überzogen war, dann Marmor. Die Wirkung des Baues wurde durch Bemalung e r h ö h t ; durch kräftige Farbengebung hoben sich einzelne Glieder scharf voneinander ab. Es versteht sich von selbst, daß auch der Tempelbau eine Entwicklung zeigt: hier sei bloß einiges erwähnt. Betrachten wir die drei dorischen Tempel in Olympia (S. 34 u. 35), so sehen wir, daß bei dem ältesten, dem im 7. J a h r h u n d e r t erbauten Heräon, die Schmalseite fast dreimal in der Langseite enthalten ist, und daß 6 Säulen an der Schmalseite auf 16 an der Langseite kommen ( 6 : 16), während bei dem Metroon des 4. Jahrhunderts die Langseite nicht einmal das Doppelte der anderen

Seite mißt (Säulenzahl 6 : 1 1 ) . Der Tempel des Zeus (5. J a h r h u n d e r t ) steht in dieser Beziehung, wie auch zeitlich, in der Mitte ( 6 : 13). J e älter dorische Bauten sind, desto wuchtiger und schwerfälliger pflegen sie zu sein, die Säulen sind dann kurz und gedrungen, wie in Paestum (S. 25) und beim Schatzhause der Athener (S. 22); an den jüngeren Tempeln werden sie schlanker. Bei einer dreischiffigen Cella erscheinen in älterer Zeit die Seitenschiffe als schmale Gänge (S. 29 u. 36), später werden sie breiter (S. 46). Zunächst sind dorische und ionische Bauart streng geschieden, später werden sie häufig in der Weise gemischt, daß zu einem dorischen Äußern ionische (oder korinthische) Formen im Innern hinzutreten. H a t t e man früher beim dorischen Bau Säulen im Innern zu verwenden, so setzte man wohl zwei Reihen übereinander (S. 29 u. 47), später konnte für zwei aufeinanderstehende dorische Säulen die schlankere und höhere ionische Säule eintreten (S. 51). In der römischen Architektur sehen wir häufig die zwei oder drei verschiedenen Säulenarten am Äußeren eines Baues verwendet (S. 100 u. 102). Die viereckige Bauweise war von Norden her vorgedrungen und hatte die ursprünglich in Südeuropa heimische R u n d h ü t t e verdrängt. Die ältere Übung erhielt sich in den Kuppelgräbern, die sich an manchen Orten gefunden haben. Am bekanntesten ist eines von Mykenä, das f r ü h e r Grab des Atreus benannt wurde (S. 21). Es scheint kein Zufall zu sein, daß auch in späterer Zeit gerade bei Gräbern die runde Form angewandt wird. Erinnert sei an die Grabmäler der Cäcilia Metella und des Hadrian in Rom (S. 103) und an das des Diokletian in Spalato (S. 117). Aber auch über die Gräber hinaus bleibt der Rundbau oder die Tholos bestehen. Eine Tholos von unbekannter Bestimmung erwähnt Homer in dem Hofe von Odysseus' Palast, und in Athen war das Amtshaus der Prytanen ein R u n d b a u , der amtlich Skias hieß, gewöhnlich aber nur Tholos genannt wurde. Seit dem Ende des 5. J a h r h u n d e r t s wird dann der R u n d b a u häufiger: in Olympia, Delphi und Athen findet er sich (S. 24, 27, 34, 45), und bei den Römern erinnert an das uralte runde Bauernhaus der Italiker der runde Tempel der Vesta (S. 98). Eine weitere Entwicklung der Rundtempel sind die Kuppelbauten, unter denen das Pantheon hervorragt (S. 105), bis schließlich in der Sophienkirche in Kon-

5 stantinopel d a s R u n d mit dem Rechteck zu einer Einheit | eine großartige, die ganze Breite des Burgberges einverschmolzen wird. nehmende Anlage s c h a f f e n wollte, ohne sich u m die R e c h t e An den f ü r uns wichtigsten S t ä t t e n in Griechenland, der A t h e n a Nike u n d der A r t e m i s B r a u r o n i a zu k ü m m e r n der Akropolis von A t h e n , den Festplätzen von Olympia j (S. 47). In den S t ä d t e n selbst war das S t r a ß e n n e t z unu n d Delphi liegen die verschiedenen B a u t e n in willkür- | regelmäßig, u n d erst allmählich e n t s t a n d eine neue S t ä d t e licher Lage z u e i n a n d e r ; eine A u s n a h m e bilden die Schatzb a u k u n s t . Leider k e n n e n wir von keiner der zahllosen häuserterrasse in O l y m p i a u n d die D e n k m a l s t r a ß e a m N e u g r ü n d u n g e n A l e x a n d e r s u n d der Diadochen den geheiligen W e g in Delphi. Aber den Tempeln w a r ihr Platz nauen P l a n . A b e r schon vor A l e x a n d e r h a t t e n sich in d u r c h den u r a l t e n K u l t vorgezeichnet, wie das ErechPriene die neuen G e d a n k e n d u r c h g e s e t z t : ein regeltheion an das Dreizackmal u n d den hl. Ö l b a u m g e b u n d e n mäßiges S t r a ß e n n e t z u n d wundervolle P l a t z a n l a g e n , wie war. S o d a n n aber w a r der Sinn f ü r einheitliche BebauM ä r k t e u n d Tempelbezirke (S. 31). Das E r b e der Grieung größerer Flächen noch nicht erwacht. Seiner Zeit chen t r a t e n , wie in a n d e r e n Dingen, a u c h hier die Röscheint Mnesikles vorauszueilen, der in seinen Propyläen mer an.

IV. Die Bildnerei bei den Griechen. Bei keinem a n d e r e n Volke vermögen wir in der K u n s t ein so unablässiges Aufsteigen von u n b e h o l f e n e m A n f a n g bis z u r höchsten Blüte zu verfolgen, u n d gerade in d e m a l l m ä h l i c h e n W e r d e n u n d Wachsen liegt der Reiz, den das S t u d i u m der griechischen K u n s t mit sich bringt. Alle s p ä t e r e Bildnerei, sowohl die des Mittelalters wie der Renaissance und der Neuzeit, ist nicht in dem Maße s e l b s t ä n d i g wie die griechische u n d wird durch ältere Vorbilder wesentlich beeinflußt. Der F o r t s c h r i t t bei den Griechen erfolgt n u r stufenweise, o h n e S p r u n g ; wo der Meister a u f h ö r t , da setzt der Schüler wieder ein: nach u n d n a c h wird die N a t u r bezwungen u n d in den Stein g e b a n n t . S t a t u e n wie der Apoll von T e n e a werden von J a h r z e h n t zu J a h r z e h n t vollkommener gestaltet, bis Polyklet in seinem Doryphoros, Praxiteles in seinem Apollon u n d Lysippos in seinem Schaber (S. 62 bis 65) Vollendetes bringen. Das Problem der fliegenden Nike, frühzeitig begonnen, wird von Päonios zu glänzendem Abschluß g e b r a c h t (S. 70). Die zähnefletschende Medusa wird zu d e m Schauer erregenden Bild der Medusa Rondanini (S. 75). Die K ö p f e des Zeus zeigen uns, wie zuerst die körperliche F o r m erobert und d a n n der seelische Gehalt hineingelegt wird (S. 56). Bei den Göttergestalten, die uns h e u t e als e t w a s Selbstverständliches v o r k o m m e n , dürfen wir nicht vergessen, daß die Griechen das erste Volk waren, das nicht wie Semiten und Ä g y p t e r das Göttliche in dämonischer Scheußlichkeit oder Ungeheuerlichkeit sucht, sondern in der kristallreinen t y p i s c h e n Verk l ä r u n g der einzelnen Erscheinungen menschlichen Wesens; vgl. z. B. Fig. 19 m i t Fig. 135. Bildungen wie Sieg, Schlaf, F l u ß werden ein unvergängliches R u h m e s b l a t t in der Geschichte der Griechen sein (S. 69, 70, 85). D i e m ä n n l i c h e G e s t a l t . Schon bei Beginn der S k u l p t u r sehen wir den Griechen seine m ä n n l i c h e n Gestalten n a c k t darstellen (Fig. 139); die Sprache der Nacktheit ist ihm die Sprache der Poesie. Und n u n m a c h t er sich d a r a n , das zu bilden, was wir einen T y p u s nennen, eine allgemeingültige G r u n d f o r m , in der die wesentlichen Merkmale aller Menschen sich vereinigen. Dabei h a t er ein angeborenes Gefühl f ü r die Tektonik des K ö r p e r s : er weiß, d a ß der Körper sich aus vielen Teilen z u s a m m e n setzt, deren jeder seine besondere F u n k t i o n h a t . So b a u t er den Körper gewissermaßen a u f , indem er das eine Stück auf das andere setzt oder ihm a n f ü g t . Besonders

scharf ist diese Z u s a m m e n s e t z u n g a u s g e d r ü c k t in den Linien, die Beine u n d Leib v o n e i n a n d e r t r e n n e n ; m a n spricht v o m »antiken Beckenschnitt«. Bei der S t a t u e von Tenea (Fig. 139) b e g n ü g t sich der K ü n s t l e r noch m i t den Leistenfurchen, die Oberschenkel u n d Bauchgegend t r e n n e n ; beim Kasseler Apoll (Fig. 140) ist die fünfteilige Beckenlinie da, eine Eigenheit der griechischen S k u l p t u r (und der von ihr abhängigen).

6

dargestellt.

; ! j [

Neben dieses Merkmal t r i t t ein zweites, das sog. griechische Profil. W ä h r e n d in der N a t u r Stirn u n d Nase in s t u m p f e m Winkel z u e i n a n d e r stehen u n d der Nasenrücken selten in gerader Linie v e r l ä u f t , wird in der griechischen K u n s t im Laufe des 5. J a h r h u n d e r t s eine von der Nasenspitze über Nase u n d Stirn hinlaufende gerade oder doch fast gerade Linie üblich. D a d u r c h wird der K o n t u r streng und wirkungsvoll vereinfacht, der Nasenrücken flach und breit (Fig. 145, 146, 170, 172, 183). Bei der G e w a n d f i g u r ringt der Körper m i t dem Gewand um die O b e r h e r r s c h a f t : bald siegt das Gewand (Draperiefigur, Fig. 161 u. 162), bald der K ö r p e r (Fig. 160), bald wird ein Ausgleich geschaffen (Fig. 130, 132, 154, 177, 178). Das Gewand selbst im A n f a n g s t a r r u n d leblos (Fig. 161), d a n n m i t Zipfeln versehen u n d in schöne Falten gelegt (Fig. 5 8 A t h e n a , Fig. 138, 192), schließlich

6

Drei

Köpfe

in

ihrem

d u r c h die (Fig. 92).

Ionier zu

Gesichtswinkel:

b) Nike von Brescia.

a) Deidameia aus Fig. 79. übergroßer Zierlichkeit

entwickelt

Im s c h a r f e n G e g e n s a t z dazu b r i n g t die d o r i s c h e

c) Beethovens Totenmaske.

in d e r D u r c h b i l d u n g des m ä n n l i c h e n K ö r p e r s , d u r c h seine Siegerstatuen erwarb er sich dauernden R u h m .

A m be-

S k u l p t u r des Z e u s t e m p e l s in O l y m p i a g r ö ß t e S c h l i c h t h e i t

k a n n t e s t e n ist sein D o r y p h o r o s , in d e m er seinen Z e i t -

( F i g . 7 8 ) , die h e r r s c h e n d b l e i b t ( F i g . 9 7 , 151, 1 6 2 , 1 9 6 ) ,

g e n o s s e n das Ideal der s t e h e n d e n j u g e n d l i c h - m ä n n l i c h e n

bis die a t t i s c h e S k u l p t u r des P a r t h e n o n s d o r i s c h e

F i g u r e r r e i c h t zu h a b e n s c h i e n ( F i g . 141).

und

i o n i s c h e A r t zu voller H a r m o n i e einigt ( F i g . 1 5 4 u. a.).

In g a n z a n d e r e r W e i s e löst P r a x i t e l e s das P r o b l e m

D i e F o l g e z e i t reich an s t e t s n e u e n E r f i n d u n g e n ( F i g . 131,

d e r S t e l l u n g ; er v e r b i n d e t m i t s e i n e n F i g u r e n eine S t ü t z e ,

136, 137,

165).

d i e s e a b e r ist n i c h t zufälliges B e i w e r k , sondern e i n n o t -

D e r a r c h a i s c h e n P e r i o d e der P l a s t i k e n t s t a m m e n Fig. 161, 139, 173, 174, 138, 5 8 , 92, 181, ,

u

. 2.

Höchste

B l ü t e n sind die t h r o n e n d e F r a u und das D e n k m a l Tyrannenmörder,

dessen

S k i z z e hier v o r g e f ü h r t

richtige

Ergänzung

in

der einer

Pheidiasgilt als der g r ö ß t e B i l d hauer

des

Alter-

t u m s . In e r h a b e n e r Schönheit

stellt

er seinen Z e u s Olympia

in

und

Athena

die

dar.

Das

H a t t e P r a x i t e l e s sich an P o l y k l e t insofern a n g e s c h l o s s e n , als e r das S p i e l b e i n z u r ü c k s e t z t e , so s e t z t L y s i p p es in s e i n e m H e r a k l e s v o r , d e u t l i c h e r n o c h s t e l l t er sich P o l y k l e t m i t s e i n e m S c h a b e r e n t g e g e n , in d e m er einen n e u e n K a n o n g l a u b t e g e s c h a f f e n zu h a b e n ( F i g . 144). Durch

L y s i p p sind alle K r ä f t e

e n t f e s s e l t , es g i b t

nichts mehr, was nicht bewältigt werden könnte.

Rhodos und Alexandreia.

Apollon,

ster

und

Pheidias

Statuen wahre

der s t e r b e n d e n Charakteristik

Pergamon,

In P e r g a m o n e n t s t a n d e n die G a l l i e r , die d u r c h ihre

sich

auszeichnen

natur-

(S. 69

u. 7 3 ) .

Bruder

N a c h P e r g a m o n m ö c h t e m a n a u c h a m l i e b s t e n den F a u s t -

selbst

k ä m p f e r s e t z e n , der m i t » u n e r b i t t l i c h e r W a h r h e i t einen

o d e r e i n i h m n a h e s t e h e n d e r K ü n s t l e r sein ( F i g . 140). ist M y r o n ,

Helden der

auch

der

Palästra« wiedergibt

der g r o ß e A l t a r g e b a u t

sich als s c h a r f e r B e o b a c h t e r des N a t ü r l i c h e n e r w i e s ; den

gewaltiger

flüchtigsten Moment

( S . 5 4 u. 5 5 ) .

der B e w e g u n g des n a c k t e n

Aber

G r i e c h e n l a n d fällt n i c h t m e h r die F ü h r u n g zu, s o n d e r n den n e u e n R e i c h e n u n d S t ä d t e n , b e s o n d e r s

muß

Zeitgenosse

v o n der a l t e n E r h a b e n h e i t ist g e b l i e b e n ( F i g . 147 u. 1 4 8 ) .

nos g l e i c h t d e m des Kasseler

älterer

be-

D i e G ö t t e r w e r d e n v o n i h m a u f die E r d e her-

Antlitz derParthe-

wie wenn es S c h w e -

Pheidias

nicht mehr

D a d u r c h e r h ä l t der K ö r p e r eine s t a r k e

B i e g u n g u n d z e i g t sich in der g a n z e n a n m u t i g e n B e w e g lichkeit.

im

Parthenon

Des

Glied, o h n e das die F i g u r e n

stehen können.

n i e d e r g e f ü h r t u n d uns m e n s c h l i c h n ä h e r g e b r a c h t ; n i c h t s

wird.

w ä r e n , u n d S c h ö p f e r des A p o l l o n

wendiges

männ-

Kühnheit

Hier

wurde

Figuren

leidenschaftlicher

von

Bewegung

E b e n s o frei und k ü h n sind W e r k e

rho-

K u n s t r i c h t u n g , wie der L a o k o o n ( S . 7 4 ) .

Das

lichen K ö r p e r s w u ß t e er p l a s t i s c h d a r z u s t e l l e n . S o holt der

discher

Diskoswerfer,

Hauptgewicht

die S c h e i b e s c h w i n g e n d , zum W u r f e aus,

und

(S. 67).

m i t seinen

liegt

auf

der

äußeren

Form,

man

soll

i m n ä c h s t e n A u g e n b l i c k m u ß die L a g e aller Glieder völlig

s t a u n e n u n d s t a u n t w i r k l i c h ü b e r die t e c h n i s c h e M e i s t e r -

verändert sein;

so ist der S a t y r h e r a n g e s p r u n g e n ,

um

schaft.

die F l ö t e n a u f z u h e b e n , und prallt plötzlich z u r ü c k ,

nur

s i c h e i n e g r o ß e F r e u d e a m G e n r e h a f t e n und I d y l l i s c h e n ,

m i t den Z e h e n den B o d e n b e r ü h r e n d ( F i g . 151 und 152). W a s M y r o n und P h e i d i a s für A t t i k a b e d e u t e t e n , das w a r P o l y k l e i t o s für die P e l o p o n n e s .

S e i n e S t ä r k e und

s e i n e B e d e u t u n g lag in der T e c h n i k des E r z g u s s e s und

die

in

N e b e n dieser R i c h t u n g a u f s W i r k u n g s v o l l e zeigt Alexandreia

Später gibt

Rom

den

den

Nil

entstehen

Künstlern

läßt

dankbare

(S. 69).

Aufgaben,

u n d W e r k e wie die S t a t u e des A u g u s t u s ( S . 1 1 0 ) zeigen n o c h e i n m a l das g a n z e r e i c h e K ö n n e n der a l t e n Z e i t .

7

V. Die griechische Malerei. H i n t e r den B i l d h a u e r n s t a n d e n die Maler nicht z u r ü c k ; a b e r v o n den W e r k e n der g r o ß e n F a r b e n k ü n s t l e r ist kein einziges auf u n s g e k o m m e n . Einigen E r s a t z b i e t e n die W a n d m a l e r e i e n , die in P o m p e j i u n d a n d e r e n O r t e n in griechischem Geist, vielleicht a u c h d u r c h griechische K u n s t h a n d w e r k e r a u s g e f ü h r t w u r d e n u n d eben d e s w e g e n so hohe B e w u n d e r u n g v e r d i e n e n , weil große K ü n s t l e r d a r a n nicht beteiligt sind. Fig. 210 gibt eine Vorstellung von der A r t der W a n d malerei. E i n z e l n e Bilder b e f i n d e n sich in einer Archit e k t u r , die n a t ü r l i c h n u r Schein ist u n d u n s lediglich d u r c h Malerei v o r g e t ä u s c h t wird. So s i n d a u c h der

E r o t e n f r i e s u n d die Bilder m i t der O p f e r u n g der Iphigenie, mit der Medeia u n d m i t d e m P o l y p h e m Teile größerer W ä n d e (S. 89 u. 91). In Ä g y p t e n hataen w i r a u c h auf Heiz g e m a l t e Bildnisse g e f u n d e n . Sie lagen auf d e n Gesichtern v e n M u m i e n . Sie s t a m m e n aus d e r römischen Kaiserzeit, z u m e i s t , wie es s c h e i n t , aus d e m zweiten J a h r h u n d e r t (S.91) . Der W a n d m a l e r e i n a h e s t e h e n Mosaiken, von d e n e n m a n c h e nachweislichauf G e m ä l d e z u r ü c k g e h e n , S. 92 u.93. P r o b e n griechischer Z e i c h e n k u n s t bieten die Vasen, die den T o t e n m i t ins G r a b gegeben w u r d e n , und d e r e n viele H u n d e r t e auf u n s g e k o m m e n sind (S. 8 2 — 8 5 ) .

VI. Das kaiserliche Rom. S e i t d e m das G r i e c h e n t u m politisch o h n m ä c h t i g gew o r d e n u n d die S t ä d t e A t h e n , Rhodos, P e r g a m o n u n d A l e x a n d r e i a d e m römischen Reiche einverleibt w a r e n , w u r d e R o m d e r M i t t e l p u n k t der alten K u l t u r w e l t . Die griechische u n d hellenistische K u n s t war schon f r ü h e r siegreich in R o m eingezogen, j e t z t erhielt sie u n t e r r ö m i s c h e m E i n f l u ß ihr besonderes Gepräge. E s e n t wickelt sich ein griechisch-römischer P r u n k s t i l , u n d es e n t s t e h t e i n e r ö m i s c h e R e i c h s k u n s t , die g l e i c h e r m a ß e n den O s t e n wie den W e s t e n b e h e r r s c h t , obwohl die einzelnen L ä n d e r a u c h besondere Eigenheiten a u f w e i s e n . In der B a u k u n s t e r h a l t e n Bogen u n d Gewölbe erh ö h t e B e d e u t u n g . Zürn T o n n e n - u n d Kreuzgewölbe gesellt sich die K u p p e l . O f t sind Säule u n d Gebälk n u r z u m ä u ß e r e n S c h m u c k da, u n d die Säule w i r d als H a l b säule ein Teil der W a n d (Fig. 228). — Z u n ä c h s t w i r d auf das Ä u ß e r e , auf den baulichen K ö r p e r , der den R a u m u m g r e n z t , das H a u p t g e w i c h t gelegt, u n d wir h a b e n es, wie beim griechischen T e m p e l , mit a u s g e p r ä g t e m K ö r p e r stil zu t u n . Bei a n d e r e n B a u t e n , wie beim P a n t h e o n u n d der Basilika des M a x e n t i u s , k o m m t es den K ü n s t l e r n in erster Linie auf die R a u m w i r k u n g an, u n d die A u ß e n a n s i c h t verliert a n B e d e u t u n g ( R a u m s t i l ) . Die S t a d t R o m selbst b e k a m u n t e r den K a i s e r n ein g l ä n z e n d e r e s G e w a n d , eine P r a c h t in B a u t e n w u r d e e n t f a l t e t wie s e i t d e m in keiner S t a d t der Welt. Cäsar m a c h t e den A n f a n g , u n d A u g u s t u s t r a t a u c h hier d a s E r b e a n ; von i h m e r w ä h n t S u e t o n i u s die Ä u ß e rung, er h a b e R o m als Ziegelstadt v o r g e f u n d e n u n d h i n t e r lasse es als M a r m o r s t a d t , u n d a u s f ü h r l i c h b e r i c h t e t A u g u s t u s selbst ü b e r seine B a u t ä t i g k e i t im M o n u m e n t u m A n c y r ä n u m . Der g r o ß e S t a d t b r a n d u n t e r Nero b r a c h t e der S t a d t g e r a d e S t r a ß e n u n d neue H ä u s e r . In der A u s f ü h r u n g g r o ß e r ö f f e n t l i c h e r B a u t e n f u h r e n besonders die Flavier ( V e s p a s i a n , T i t u s u n d D c m i t i a n ) , s o d a n n T r a j a n u n d H a d r i a n f o r t . A b e r a u c h nach dieserZeit b l ü h t e die B a u k u n s t , u n d bis zu C o n s t a n t i n dem Großen w u r d e n s t a u n e n s w e r t e B a u t e n e r r i c h t e t , w ä h r e n d die Plastik rascher verfiel. Die g r o ß e n B a u g e d a n k e n , die zuerst im 4. J a h r h u n d e r t in G r i e c h e n l a n d a u f g e t r e t e n waren, w u r d e n u n t e r den K a i sern folgerichtig d u r c h g e f ü h r t . Das alte F o r u m R o m a n u m bot noch eine d u r c h Zufall e n t s t a n d e n e , von G e b ä u d e n der v e r s c h i e d e n s t e n A r t b e g r e n z t e Fläche dar. Dagegen s c h u fen Cäsar u n d A u g u s t u s in ihren F o r a B a u g r u p p e n n a c h einheitlichem P l a n . Den H ö h e p u n k t erreicht das T r a j a n s -

f o r u m , das F o r u m , Basilika,Tempel u n d zwei Bibliotheken nach w o h l d u r c h d a c h t e m Plan z u s a m m e n s c h l i e ß t . Cäsar b e g a n n a u c h auf dem Marsfelde zu b a u e n , noch m e h r sein Nachfolger. So e r b a u t e dieser hier sein M a u s o l e u m , w ä h r e n d sein F r e u n d u n d Schwiegersohn A g r i p p a T h e r m e n u n d das P a n t h e o n hier anlegte. D a s P a n t h e o n w u r d e s p ä t e r n a c h einem B r a n d e in a n d e r e r F o r m d u r c h H a d r i a n wieder a u f g e b a u t (S. 104 u. 105). Von a n d e r e n B a u t e n b i e t e t unser H e f t das M a r cellustheater, das flavische A m p h i t h e a t e r , die T r i u m p h bögen des T i t u s u n d C o n s t a n t i n , die T h e r m e n des C a r a calla, das G r a b m a l H a d r i a n s sowie die Basilika des M a x e n t i u s (S. 100 bis 107). R o m w a r im A l t e r t u m eine wasserreiche ist es bis h e u t e geblieben: in a u s g e d e h n t e n floß u n d fließt das Wasser der S t a d t zu. Vor der S t a d t w a r e n die L a n d s t r a ß e n s t u n d e n w e i t d e n k m ä l e r n u m g e b e n (S. 103).

Stadt und Leitungen den T o r e n von Grab-

So w a r R o m j a h r h u n d e r t e l a n g die erste S t a d t der W e l t , bis es gegen das E n d e der Kaiserzeit von seiner stolzen H ö h e h e r a b s a n k . Die Reste der alten B a u t e n verleihen noch h e u t e der S t a d t ein c h a r a k t e r i s t i s c h e s G e p r ä g e ; im Zeitalter der Renaissance a b e r w u r d e n sie als u n ü b e r t r e f f l i c h e Vorbilder b e t r a c h t e t u n d halfen eine neue B l ü t e der B a u k u n s t h e r b e i f ü h r e n . Von R o m aus erhielten a u c h Gallien u n d D e u t s c h l a n d höhere K u l t u r . W o h l e r h a l t e n k ü n d e t noch h e u t e die P o r t a Nigra in Trier von der M a c h t des alten R o m s , mit dem Limes g r e n z t e n die R ö m e r ihr Gebiet nach a u ß e n a b (S. 114 bis 116). S t ä d t e wie Trier, Köln, S t r a ß b u r g , Regensburg, A u g s b u r g u n d K e m p t e n v e r d a n k e n römischer G r ü n d u n g ihr Dasein u n d teilweise noch ihre heutigen S t r a ß e n z ü g e . Der Osten des Reiches ist selbständiger. Die Großa r t i g k e i t der P l ä n e , wie sie das F o r u m T r a j a n s b i e t e t , k e h r t hier a n vielen Stellen wieder, so in S p a l a t o u n d im f e r n e n Baalbek (S. 117). Bezeichnend ist die Vorliebe f ü r k u p p e l ü b c r d e c k t e Z e n t r a l b a u t e n u n d die ü b e r a u s reiche, an die Barockzeit des 17. J a h r h u n d e r t s e r i n n e r n d e F a s s a d e n g e s t a l t u n g . Übrigens s t e h e n sich in der s p ä t e r e n B a u k u n s t zwei S t r ö m u n g e n gegenüber, von denen die eine E i n f a c h h e i t u n d R u h e e r s t r e b t (Spalato), die a n d e r e nicht frei von U n r u h e u n d Ü b e r l a d u n g ist (Baalbek). W e n n es e r l a u b t wäre, A u s d r ü c k e , die f ü r das 17. u n d 18. J a h r h u n d e r t g e p r ä g t sind, auf die alte Zeit zu ü b e r t r a g e n , s o w ü r d e n wir von Klassizismus u n d Barock sprechen.

8

Die Anfänge der Kultur und Kunst.

Fig. 1. Ä l t e r e S t e i n z e i t (1—4). 1. Das Keßlerloch bei Thayngen im Kanton Schaff hausen, eine Höhlenwohnung. — 2. Weidendes Renntier, auf Renntierhorn eingeritzt. — 3. Harpune aus Renntierhorn zum Fischfang. — 4. Werkzeug aus Feuerstein zum Schneiden. J ü n g e r e S t e i n z e i t (5—11). 5. Feuersteinbeil mit Holzschaft. — 6. Grab mit zusammengekrümmtem Skelett (liegender Hocker), Tongefäß mit Speise und Trank und durchbohrter Steinhammer als Beigaben. — 7. Pfahlbaudorf. — 8. Megalithgrab. — 9. Feuersteindolch. — 10. Tongefäß mit Bandornament. — 11. Tongefäß mit Schnurverzierung.

Ägypten.

F i g . 2.

Pyramide

Fig. 4.*

Ein

von

Gizeh,

Tempel

zu

Königsgrab nach

Karnak,

2800.

wiederhergestellt.

Fig. 3. E i n

Obelisk.

Fig. 4 a . G r u n d r i ß

dazu.

Der W e g z u m T e m p e l v o n S t a t u e n d e r d e m G o t t heiligen Tiere u m g e b e n , v o r d e m E i n g a n g zwei Obelisken u n d S t a t u e n des K ö n i g s . D a s T o r g e b ä u d e ( P y l o n ) a u s zwei mächtigen Türmen. D e r T e m pel a u s drei Teilen, d e m H o f , d e m Säulensaal u n d dem Allerheiligsten, a n d a s sich N e b e n r ä u m e anschließen. Der Hof m i t Säulenhallen g e schmückt.'— B l ü t e des T e m p e l b a u e s i m neuen Reich (1600—1100), w ä h r e n d die P y r a m i d e n m e i s t d e m alten Reich a n g e h ö r e n (280&—2200). Fig. 5.

Ägyptischer

T e m p e l ,

Hof

und

Pylon.

10

Fig. 6

Fig.

F i g . 6. M ä n n l i c h e r Kopf. Kairo. F i g . 7. Prinzessin Nofret. Kairo. A l t e s R e i c h . D i e H o l z s t a t u e , die e i n e n h o h e n B e a m t e n d a r s t e l l t , ist b e k a n n t u n t e r d e m N a m e n „ D o r f s c h u l z e " . D a s H o l z w a r einst m i t einer d ü n n e n b e m a l t e n S t u c k s c h i c h t ü b e r z o g e n . — D e r Kopf d e r N o f r e t weist reiche B e m a l u n g a u f .

8.

Prinz

Rahotep

und

s e i n e G e m a h l i n N o f r e t . Kalkstein. F i g . 9. Königsstatue des mittleren Kairo. R e i c h s ( S e s o s t r i s I.). Kairo. D i e s i t z e n d e n F i g u r e n s i n d auf V o r d e r a n s i c h t b e r e c h n e t . D e r l a n g e k ü n s t l i c h e B a r t u n d d a s b i s auf d i e S c h u l t e r n h e r a b f a l l e n d e i Kopftuch bezeichnen den König.

11

F i g . 10. T o t e n g e r i c h t , P a p y r u s b l a t t a u s e i n e m T o t e n b u c h e . Auf der Wage wird von Anubis (mit Schakalkopf) d a s Herz des Verstorbenen gewogen. Vor der Wage der ibisköpfige T h o t h , der das Ergebnis des W ä g e n s verzeichnet; neben ihm sein heiliges Tier, der H u n d s a f f e . R e c h t s auf dem T h r o n Osiris, links Isis.

UNTER

t Xnfn'olt

JJCa/a rahi

raA!

XaiaraAf

Fig. 11. G r a b s t e i n a u s d e r Z e i t v o n 1 3 5 0 — 1 1 0 0 . Stuttgart. Im oberen Felde der Verstorbene vor Osiris, Isis und Horus (mit Falkenkopf), im unteren Felde bringt der Sohn den verstorbenen E l t e r n ein T o t e n o p f e r d a r Beachte die Relieftechnik!

A E G Y P T E N u AETHIOPIEN. Fig.

12.*

F i g . 13. S a r g d e c k e l in M u m i e n f o r m . Kalkstein. München. An einer K e t t e eine Brusttafel mit vier k a u e r n d e n G ö t t e r g e s t a l t e n . D a r u n t e r die Sonnenscheibe.

12

Assyrien und Babylon.

Fig. 14.* D i e E u p h r a t - u n d T i g r i s l ä n d e r .

Fig. 15.* D i e S t a d t

Babylon.

A l t - B a b y l o n w a r eine kleine S t a d t von e t w a zwei Q u a d r a t k i l o m e t e r G r u n d f l ä c h e , u m g e b e n von einem b r e i t e n S t a d t g r a b e n . N a c h Nlnlves U n t e r g a n g (606) wird Babel ausschließliche Residenz. N e b u k a d n e z a r f ü g t die N e u s t a d t m i t s t a r k e n M a u e r n u n d p r a c h t i g e n TQrmen hinzu. Die ganze S t a d t j e t z t großer als R o m z u r Kaiserzeit, H e r o d o t ü b e r t r e i b t ins U n g e h e u r e . Im Süden der A l t s t a d t d e r große T e m p e l M a r d u k s , des S c h ö p f e r s H i m m e l s u n d d e r E r d e n . Nördlich d a v o n d e r große T u r m , der in 6 Stufen emporsteigt u n d d a s H a u s des O o t t e s t r ä g t (vgl. den T u r m in F i g . 16). In N W d e r A l t s t a d t auf d e r Akropolis ( h e u t e K a s r ) d e r H a u p t p a l a s t , in d e m auch A l e x a n d e r d . G r . residierte. D e r s ü d l . Teil v o n Sargon ( 7 1 0 - 7 0 5 ) u n d N a b o p o l a s s a r (625—604) e r b a u t ; im N O dieses Teiles a n d e r i n n e r e n S t a d t m a u e r die h ä n g e n d e n G ä r t e n der S e m i r a m i s . Der nördlich d e r S t a d t m a u e r liegende Teil des P a l a s t e s von N e b u k a d n e z a r (604 - 5 6 1 ) h i n z u g e f ü g t . In d e r N e u s t a d t von demselben H e r r s c h e r der N o r d p a l a s t , in dem A l e x a n d e r 3 2 3 s t a r b ; j e t z t R u i n e n h ü g e l Babil ( = B a b y l o n ) .

Fig. 16. P a l a s t v o n C h o r s a b a d ( D u r - S c h a r r u k i n = Sargon II. von 710—705.

Sargonsburg).

Von den größeren u n d kleineren Höfen aus sind die Säle u n d Z i m m e r z u g ä n g l i c h . S t u f e n p y r a m i d e sind noch vier Stockwerke leidlich e r h a l t e n . Alles aus B a c k s t e i n .

Flache D ä c h e r .

Von

der

13

Fig. 17.

Fig. 18.

Der assyrische

L ö w e n j a g d zu P f e r d e , voran der König:

König Assurnasirpal

(884—860).

Hinter ihm ein Diener mit Bogen und Fliegenwedel. Das Schriftband läuft quer über die Figuren, das Haar in zahllose regelmäßige Löckchen geordnet.

Fig. 19.

Geflügelter mit Adlerkopf.

Dämon

Scharfe Umgrenzung der Muskelpartien wie auch in Fig. 1&

14

Fig. 20.

M a l e r e i aus einem Grabe zu Medum in Ägypten. Bunte Gänse und Enten, am Boden grünes

Fig. 21.

Fayencerelief

Fig. 23.

aus Knosos (Kreta).

Altes Reich.

Gras.

Fig. 22.

Wandmalerei

aus Knosos.

D i e R e l i e f s z w e i e r G o l d b e c h e r aus dem Kuppelgrab von Waphio (südl. von Sparta).

1. E i n f a n g e n w i l d e r S t i e r e : In d e m a n zwei S e i t e n b e f e s t i g t e n N e t z ein sich ü b e r s c h l a g e n d e r S t i e r , r e c h t s u n d l i n k s j e ein d e m N e t z e n t r o n n e n e r S t i e r ; d e r e i n e s t ü r m t d a v o n , d i e H i n t e r b e i n e h o c h in d i e L u f t w e r f e n d , d e r a n d e r e m i t e m p o r g e h o b e n e m V o r d e r k ö r p e r h a t z w e i s e i n e r N a c h s t e l l e r ü b e r r a n n t . D i e m a n g e l n d e P e r s p e k t i v e z e i g t sich in d e n F e l s z a c k e n , d i e z u m Z w e c k d e r R a u m f ü l l u n g ü b e r d e n R i n d e r n a n g e b r a c h t sind. Der ganze Becher Fig. 24,,. 2 . R i n d e r a u f d e r W e i d e : In d e r M i t t e ein S t i e r u n d v o n d i e s e m h a l b v e r d e c k t e i n e K u h , d a h i n t e r ein s c h n u p p e r n d e r v o r n ein a n d e r e r f o r t g e t r i e b e n w i r d u n d d e n K o p f h o c h in d i e L u f t h e b e n d b r ü l l t . W o h l d u r c h d a c h t e K o m p o s i t i o n : k l a r e S c h e i d u n g in M i t t e u n d F l a n k e n , W i r k u n g d u r c h K o n t r a s t e .

Stier,

während

15

Fig. 24. Das

ägäische

Kunstgewerbe.

Kreta und Mykenä (4 aus Waphio, 10 und 11 aus Rhodos). 1. u n d 3. Kretische Vasen (sog. Kamäresvascn). — 2. Alabasterbecher m i t großen H e n k e l n . — 4. Goldbecher aus W a p h i o . — 5. Nestorbecher ( G o l d ) ; llias X I 6 3 2 — 6 3 7 . — G. Sarkophag m i t G o l d s c h m u c k ; E r g ä n z u n g . — 7 . — 9 . Gestanzte G o l d b l ä t t c h e n m i t S c h m e t t e r l i n g , B a n d m u s t c r u n d T i n t e n f i s c h z u m S c h m u c k der hölzernen Sarkophage, in denen die T o t e n bestattet w u r d e n . — 10. u n d 11. Vasen m i t stilisierten Seetieren.

16

Troja.

Fig. 25.

Der

Hügel

von Troja,

Fig. 26.

von Norden aus dem Simoeis-Tale gesehen.

ö s t l i c h e B u r g m a u e r u n d O s t t o r d e r VI.

Heute heißt der Hiigel Hissarlik.

Schicht

1 die s t a r k geböschte Mauer der VI. Schicht m i t ihren V o r s p r ü n g e n , die n u r z u m S c h m u c k e d i e n e n ; 2 ( n i c h t deutlich) d a s O s t t o r zwischen den beiden M a u e r n ; 3 B u r g m a u e r der V I I I . Schicht auf S c h u t t (4) s t e h e n d ; 5 Q u a d e r f u n d a m e n t d e r S ä u l e n h a l l e des r ö m i s c h e n A t h e n a bezirks. Die V I . Schicht mit ihren stolzen Mauern h a t S c h l i e m a n n (1822—1890) nicht m e h r e r b l i c k t . Seit 1871 w i e d e r h o l t auf Hissarlik a u s g r a b e n d , s t a r b er in dem G l a u b e n , in der II. Schicht ( e t w a 2000 v . C h r . ) die Burg des P h a m o s g e f u n d e n zu h a b e n . E r s t 1893 u n d 1894 f a n d D ö r p f e l d die h e u t e noch 5 m h o h e n B u r g m a u e r n der VI. Niederlassung, die mit der B u r g von T i r y n s u n d M y k e n ä gleichzeitig sind.

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Fig. 28.* S c h n i t t d u r c h d e n

Burghügel.

(Die H ö h e n m a ß e sind im V e r h ä l t n i s zu d e n L ä n g e n m a ß e n d e r größeren wegen ü b e r t r i e b e n , ä h n l i c h wie bei einer Reliefkarte.)

Fig. 27.* K ä r t c h e n v o n T r o j a .

Deutlichkeit

T r o j a h a t eine günstige Lage, auf e i n e m Hügel a m K r e u z u n g s p u n k t e v o n zwei f r u c h t b a r e n E b e n e n . D a s Lager der Griechen lag zwischen den Vorgebirgen Sigeion u n d R h ö t e i o n oder zwischen den s p ä t e r e n G r a b h ü g e l n des Achilleus u n d A j a s . A n d e r e suchen d a s Lager im W e s t e n von T r o j a a n d e r K ü s t e . — D e r Hügel w a r seit u r a l t e r Zeit b e w o h n t . M a n u n t e r s c h e i d e t n e u n Schichten o d e r AnSiedlungen. Die u n t e r s t e a u s der Steinzeit lag n a h e ü b e r d e m gewachsenen Felsen. Die I I . w a r die ä l t e r e B u r g . Die V I . Ansiedlung, ebenfalls eine Burg, e r h o b sich in T e r r a s s e n ; d e r obere Teil, die ganze M i t t e , w u r d e mit ihren G e b ä u d e n bei d e r A n l a g e d e r I X . Ansiedlung, d e r Akropolis des römischen Ilion, d u r c h P l a n i e r u n g z e r s t ö r t . Von d e m römischen A t h e n a b e z i r k in Fig. 28 d e r T e m p e l u n d die Säulenhalle s i c h t b a r .

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Fig. 29.»

P l a n d e r II. u n d VI. A n s i e d l u n g v o n

Troja.

T r o j a I I : B e a c h t e die beiden T o r e m i t d o p p e l t e m Verschluß, v o r dem W . - T o r die mit großen S t e i n p l a t t e n g e p f l a s t e r t e R a m p e , im Innern d a s P r o t h y r o n u n d h i n t e r d e m H o f e das Megaron mit Vorhalle. Bei einem zweiten G e b ä u d e Ist d e r R a u m h i n t e r d e r Vorhalle In zwei Gem ä c h e r geteilt ( F r a u e n g e m a c h ? ) . A n d e r e G e b ä u d e sind z e r s t ö r t . T r o j a V I : Das e r h a l t e n e S t ü c k d e r M a u e r n 300 m lang. B e a c h t e die P f o r t e , 3 Tore, 3 T ü r m e , d e n B r u n n e n u n d zahlreiche W o h n r ä u m e . Die Mauern im N . u n d W . ( e t w a 200 m ) w u r d e n etwa 5 5 0 v . Chr. f ü r die M a u e r n v o n Sigeion a b g e t r a g e n . T r o j a VI k a n n als d a s T r o j a der Sage gelten, a b e r größere Ü b e r e i n s t i m m u n g zwischen D i c h t u n g u n d F u n d e n herrscht n i c h t . H o m e r s T r o j a ist eine S t a d t , u n d d a s skälsche T o r suchen zu wollen ist vergebliches B e m ü h e n . H a u p t w e r k : D ö r p f e l d , T r o j a und Ilion, 1902. Luckenbach, Kunst und Geschichte. I

2

18

Tiryns. 1500—1200. D i e B u r g v o n T i r y n s liegt auf einem Isolierten Hügel, der 300 m lang ist und bis zu 18 m über der Ebene a u f r a g t . Nördlich liegt die kleinere Unterburg, im Falle der Gefahr ein Zufluchtsort für die Bewohner der Stadt," die sich am Fuß des Berges ausdehnte. O b e r b u r g . Doppelt sind die MauerzQge an den beiden Eingängen, am Haupteingang im Osten eine äußere und eine Innere Festungsmauer, Im Westen zum Schutz der großen Treppe vor der Palastmauer ein gewaltiger halbkreisförmiger Vorba i (Fig. 31,,). In den J a h r e n 1884 und lbdj(iaTO> C * JU 1— C/3 O CJ CL JZ

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26

Fig. 52.

Dorisches

Aus Durin, Baukunst der Griechen. Luckfnbach, Kunst und Geschichte, Teil I.

Gebälk.

Verlag von Alfred K r o n e r , Leipzig. Druck und Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.

27

Die Tempelarten.

Fig. 5 3 . *

Dorischer

(aus

der

Nähe

Fig. 55.* (Schatzhaus

1.

Wohnraum

2.

Megaron

ohne

3.

Megaron

mit

oder

ohne

von

Vorhalle.

Säulen. Säulen

Antentempel.

4.

Prostylos.

5.

Doppelantentempel.

Rundtempel

von

Fig. 54.*

Delphi'.

ionischer

Antentempel Megara

6.

Philippeion Rundtempel

Fig. 56.*

in O l y m p i a ) .

(Niketempel

in

mit

Olympia,

erhöhter

A m p h i p r o s t in A t h e n ,

Cella.

ylos

vgl. Fig. 45).

Amphiprostylos (Niketempel

7. u n d

8.

in

7. Z e u s t e m p e l 8.

Athen).

Peripteraltempel. in

Olympia.

Parthenon.

Fig. 5 7 . *

D i e T e m p e l a r t e n.

D i e U r f o r m des H a u s e s ( 1 ) ist r e c h t e c k i g u n d e i n r ä u m i g , es h e i l l t M e g a r o n ; b a l d w i r d es d u r c h die V o r h a l l e v e r g r ö ß e r t ( 2 ) . A u s d e m zweiteiligen M e g a r o n ( M e g a r o n m i t V o r h a l l e ) e n t w i c k e l t sich n i c h t n u r d a s s p a t e r e H a u s , s o n d e r n a u c h d e r T e m p e l . D a s Megaron mit zwei S ä u l e n z w i s c h e n d e n A n t e n ( 3 ) ist d e m A n t e n t e m p e l ( t e m p l u m in a n t i s ) g l e i c h . W e n n d i e S ä u l e n d e r g a n z e n B r e i t e d e r V o r d e r s e i t e v o r t r e t e n , s o h a b e n w i r d e n P r o s t y l o s ( 4 ) . D u r c h V e r d o p p e l u n g d e r V o r h a l l e e n t s t e h e n d e r D o p p e l a n t e n t e m p e l ( 5 ) u n d d e r A m p h i p r o s t y l o s (6). Die r e i c h s t e F o r m w e i s t d e r T e m p e l m i t S ä u l e n u m g a n g ( P e r í p t e r o s ) a u f . D i e s e r T e m p e l w ä r e o h n e d e n S ä u l e n u m g a n g m e i s t ein D o p p e l a n t e n t e i n p e l , so d e r Z e u s t e m p e l in O l y m p i a (7), s e l t e n e r ein A m p h i p r o s t y l o s , so d e r P a r t h e n o n a u f d e r B u r g v o n A t h e n ( 8 ) . N e b e n d e n r e c h t e c k i g e n T e m p e l n f i n d e n s i c h a u c h R u n d t e m p e l . D i e s e h a b e n eine k r e i s r u n d e C e l l a , d i e r i n g s v o n e i n e r S ä u l e n s t e l l u n g u m g e b e n ist ( P e r í p t e r o s ) .

28

Fig. 58. T e m p e l

auf Ä g i n a .

Mitte des Westgiebels.

In K a r b e n e r g ä n z t v o n A.

Furtwängler.

K l i s c h e e v o n K. B r u c k m . m n ,

I . u i k e n h i c h . Kunst und t i e s c h i c h t e . Teil 1.

München.

1 'ruck und Verlag von K. Oldenbuurg, M ü n c h e n und Berlin.

29

Fig. 60.

Der Zeustempel

v o n O l y m p i a im

Querschnitt.

Vgl. S. 3 6 .

B e i klelinertn T e m p e l n w a r das Innere ein einziger R a u m , bei größeren wurden durch zwei doppelstockige Reihen von Säulen drei Schiffe g e b i l d e t ; Im mittleren das Bild der O o t t h e i t . Die beiden Seitenschiffe durch eine Zwischendecke in zwei S t o c k w e r k e (eine obere und eine untere Oalerle) zerlegt.

Haus und Stadt (Priene).

30

Das

am

Hofe

liegende'

Megaron m i t Vorhalle der H a u p t r a u m Troja

ist

schon

II und T i r y n s

in und

bleibt es viele J a h r h u n d e r t e h i n d u r c h , so a u c h in P r i e n e . Aus den zahlreichen n e b e n e i n a n d e r liegenden G e b ä u den der alten Zeit ist ein einziges G e b ä u d e , d a s geworden.

Erst

hellenistischen

Haus,

in

der

Zeit

ent-

s t e h t d a s P e r i s t y l h a u s , bei dem allen

der

Säulengang

Seiten

gleich

auf hoch

ist u n d die G e m ä c h e r ringsum

gleichmäßiger

ver-

teilt sind. Vgl. Fig. 203—205, 207.

Fig. 6 1 . •

H a u s i n P r i e n e (4. J a h r h . v. Chr.)

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Fig. 64. G r u n d r i ß zu Fig. 61.

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Fig. 63. T i r y n s . Fig 62 - 6 5 . »

Vier H a u s g r u n d r i s s e

Fig.65. P e r i s t y l h a u s a u f D e l o s . im gleichen M a ß s t a b .

Priene.

Fig. 66.*

Ein S t ü c k

der Stadt

31

Priene

in

Kleinasien.

6YMNA SION

fISCHMAÄKT

Fig. 67.*

Das R a t h a u s ,

ohne D a c h dargestellt.

Fig. 68.*

rrrrirr

Priene,

Plan zu Fig. 66.

Priene, neugegründet um 350. Terrassenförmig am Abhang eines Hügels liegend. Straßen von Ost nach West und von Nord nach Süd, rechteckige Häuserviertel. In der Mitte der Stadt der Markt, auf drei Seiten von Hallen umschlossen, mit Ruhebänken versehen und mit vielen Denkmälern geschmückt. Nördlich, l'/i m höher gelegen, die 116 m lange heilige Halle. Am östlichen Ende dieser Halle das Rathaus (Buleuterlon) mit 600 Sitzplätzen und das Amtshaus der Prytanen mit einem Innenhof. Weiter nördlich das Gymnaslon und das Theater, östlich neben der Agora das Asklepiosheiligtum mit Tempel, Altar und Hallen für die Heilung Suchenden, nordwestlich von der Agora das hochgelegene Atbenaheillgtum, von Alexander d. Or. gestiftet. Auf Stufen zum Heiligtum empor, durch den Torbau (Propyläen) in den Hof zum Altar und weiter zum Tempel des Baumeisters Pytheos.

Das Theater.

32

Fig. 69.

Ein g r i e c h i s c h e s Theater

im 5. Jahrh. nach Dörpfeld.

D a s B ü h n e n h a u s , u r s p r ü n g l i c h ein Zelt (aKr)vri), ist hier als ein einstöckiger, viereckiger Bau g e d a c h t , dessen M i t t e sich m i t e i n e r Halle an die O r c h e s t r a a n s c h l i e ß t . Ein b r e i t e r U m g a n g , der wie In Fig. 70 zugleich als Ablauf des Regenwassers d i e n t e , t r e n n t die O r c h e s t r a v o n d e n S i t z p l a t z e n . Auf der O r c h e s t r a t r a t e n z u s a m m e n mit dem Chor die Schauspieler a u f , erst s p ä t e r auf d e r e r h ö h t e n B ü h n e . So wenigstens die g e w ö h n l i c h e A n n a h m e .

Fig. 70.

T h e a t e r in

Epidauros.

D e r Z u s c h a u e r r a u m wird d u r c h einen breiten U m g a n g , d a s Diazoma, in eine obere A b t e i l u n g von 20 Sitzreihen und in eine u n t e r e von 32 geschieden. Aufsteigende T r e p p e n bilden keilförmige A u s s c h n i t t e (KepKtbei), u n t e n 12, oben 24. Die O r c h e s t r a ist k r e i s r u n d , in der Mitte s t a n d wohl der A l t a r des Dionysos (Öun^Ari).

33

Fig. 71.

T h e a t e r zu

Orange.

In d e r römischen Zelt w a r die O r c h e s t r a n u r ein Halbkreis, gespielt w u r d e auf einer e t w a s e r h ö h t e n B ü h n e , h i n t e r d e r sich d a s B ü h n e n g e b ä u d t In 2 o d e r 3 Geschossen e r h o b . Die B ü h n e n w a n d w a r von 3—5 T ü r e n d u r c h b r o c h e n u n d reich m i t Säulen u n d Nischen g e s c h m ü c k t . R e c h t s Jnd links v o r s p r i n g e n d e Seitenflügel mit Z u g ä n g e n auf die B ü h n e . — In Orange das lange u n d schmale B ü h n e n g e b ä u d e mit den u n t e r e n Sitzreihen g u t e r h a l t e n .

( D u r m , B a u k u n s t der Römer.)

Fig. 72. T h e a t e r z u A s p e n d o s in Kleinasien. D a s T h e i t e r zu A s p e n d o s Ist d a s b e s t e r h a l t e n e u n t e r allen a n t i k e n T h e a t e r n . Der zweite R a n g ist d u r c h einen Bogengang (53 A r k a d e n ) abgeschlissen. — „ E i n e n R u h m e s t i t e l im römischen T h e a t e r b a u bildet das organische Z u s a m m e n f a s s e n v o n B ü h n e u n d Z u s c h a u e r r a u m zu einem a r c h i t e k t o n i s c h e n G a n z e n " ( D u r m ) .

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Fig. 8 5 . * Der

Haupteingang

im S O .

r a t h o n und Ä g o s p o t a m o i . Halle

der

Die heilige

Der heilige Straße

Bezirk

von

Delphi.

Plan. D e n k m ä l e r für die Siege von

Ma-

A u f dem F e s t p l a t z H a l o s die F e i e r z u r E r l e g u n g des D r a c h e n P y t h o n d u r c h A p o l l o n .

f ü h r t in W i n d u n g e n zum T e m p e l .

Die

A t h e n e r wohl f ü r S a l a m i s ( 4 8 0 ) g e w e i h t .

Im

D e n k m ä l e r in d e r Nähe d e s T e m p e l s : D r e i f u ß von P l a t ä ä , Wagenlenker,

Tempel Dreifüße

h i n t e r der Cella d a s A d y t o n ,

der S i t z d e r

Pythia.

des Qelon und s e i n e r B r ü d e r ( S i e g bei H i m e r a 4 8 0 ) ,

Alexanderjagd.

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Die Propyläen.

Fig. 103.*

Die Propyläen

des Mnesikles.

Ausgeführt in den Jahren

437—432.

Auf d e r Bastion, die o b e n in der N i k e b a l u s t r a d e e n d i g t , der Tempel der A t h e n a Nike. Hier ist der T e m p e l bloß a n g e d e u t e t , auf der B a l u s t r a d e fehlt das Metallgeländer, vgl. Fig. 45.

Fig. 104.»

D i e P r o p y l ä e n d e s M n e s i k l e s , nach dem ursprünglichen Plan ergänzt.

N W Flügel

Vorhalle

Fig. 105.

Hinterhalte

S c h n i t t durch die

Propyläen.

Der s o n s t dorische B a u h a t im Innern die ionische S ä u l e zugelassen.

•ATHEN-

TIRyNS

H

T R O I A lt

Fig. 106.*

D i e A k r o p o l i s , von Westen aus gesehen.

In d t r M i t t e l w a n d d e r P r o p y l ä e n sind die fünf T ü r ö f f n u n g e n s i c h t b a r ; r e c h t s der P a r t h e n o n .

Fig. 107.*

T o r h a l l e n im gleichen Maßstab.

Zwei S e i t e n w ä n d e , T o r w a n d m i t einer oder m e h r e r e n (5) T ü r ö f f n u n g e n . Ohne S ä u l e n oder zwei Säulen zwischen den A n t e n (wie b e i m A n t e n t e m p e l ) oder S ä u l e n v o r h a l l e (wie beim P r o s t y l o s ) . _

Fig. 108.

Die Propyläen

mit ihren Seitenbauten.

AUSqEFÜHftTEU

Pt_>HNj.

Grundriß.

Die Propyläen b e s t e h e n a u s Vor- u n d H i n t e r h a l l e . In der t r e n n e n d e n M i t t e l w a n d fünf T o r e . In d e r Vorhalle helfen zweimal drei Ionische Säulen d e D e c k e t r a g e n . Von d e n g e p l a n t e n seitlichen Hallen u n d Flügeln, die d e n B u r g f e l s e n in seiner g a n z e n B r e i t e bedecken t o l l t e n , k a m nur der N W - F l ü g e l zur A u s f ü h r u n g . I m S W - F l ü g e l w a r der Eckpfeiler A schon e r r i c h t e t , als m a n auf d e n A u s b a u verzichtete u n d einen k ü m m e r l i c h e n Abschluß h e r b e i f ü h r t e .

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Pergamon.

54

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Fig. 117.

Die

Burg und der große Altar von

Pergamon.

Links der große A l t a r b a u , wahrscheinlich von König E u m e n e s II. (197—159) e r b a u t . D e r eigentliche O p f e r a l t a r b e f a n d sich im Innern auf der großen P l a t t f o r m und ist hier nicht dargestellt. R e c h t s auf einer höheren Terrasse d e r Tempel d e r A t h e n a , u m g e b e n , v o n zweigeschossigen S ä u l e n h a l l e n . D a h i n t e r das T r a j a n e u m , d e m Kaiser T r a j a n z u E h r e n e r b a u t .

R e c h t s u n d links von Z e u s sind zwei Gegner niedergesunken, d e r eine v o m Blitz g e t r o f f e n . Die Ägis mit der Linken s c h ü t t e l n d , schleud e r t Zeus mit der R e c h t e n einen zweit e n Blitz gegen den König d e r Giganten, d e n schlangenfüBigen P o r p h y r i o n ; dieser h a t die Linke mit e i n e m Tierfell u m wickelt u n d s c h w a n g wohl mit der a n d e r n H a n d ein Felsstück zum W u r f . Die Schlange seines r e c h t e n Beins w a r im Kampf mit dem von oben herabs c h w e b e n d e n Adler des Zeus begriffen.

Fig. 118.

Z e u s g r u p p e des p e r g a m e n i s c h e n

Frieses.

55

Fig. 119.*

Der grobe Altarbau

zu

Pergamun.

Über einem Sockel von etwa 2 , 5 0 m erhob sich auf allen vier Seiten und an den T r e p p e n w a n g e n ein Fries, den K a m p f d r r G ö t t e r m i t den Oiganten darstellend. E r war ursprünglich 130 m lang und 2 , 3 0 m h o c h . Der gröBte Teil ist e r h a l t e n und befindet sich in B e r l i n .

Athena

reißt

den

ge-

flügelten A l k y o n e u s an den Haaren

fort;

ihre

heilige Schlange h a t ihn umwunden

und

ver-

setzt ihm eben den tödlichen B i ß in die rechte B r u s t . Vergebens fleht für ihn seine M u t t e r , die fruchtspendende

Erd-

göttin

(Tri),

dem

Boden

emporsteigend.

Die

aus

jugendlich

zarte

Nike s c h w e b t heran, um die

siegreiche

Athena

zu bekränzen.

In mehr

als einer Beziehung erinnert Alkyoneus an den Laokoon

der

berühm-

ten Gruppe S . 74.

Fig. 120.

Athenagruppe. 4*

Die Götter.

Fig. 121. A r c h a i s c h e r Z e u s aus Bronze. Olympia. Vor 500 entstanden.

Fig. 122. Kopf des D r e s d e n e r Die ganze Gestalt Fig. 132.

Zeus.

Fig. 124 u. 125. E l i s c h e K u p f e r m ü n z e n ('HXe(ujv) mit dem Z e u s d e s P h e i d i a s ; vgl. S. 29 u. 36.

Fig. 123.

Z e u s von O t r i coli.

Vatikan.

Die Formen des altertümlichen Zeus ernst und streng; Spitzbart, Haupthaar mit Löckchen; Reif, H a a r b a n d und zweites Band zur Bildung des Haarschopfes-, einige Locken fallen über die Schultern. Daran anschließend und auf die höchste Stufe gebracht der Zeus des Pheidias, auf Münzen erhalten, schön und edel, „Einfalt und stille Größe" sind seine Merkmale. Freier Fig. 122 und 181,5. Anspruchsvoller, ins Gewaltige, ja Unnatürliche gesteigert der Kopf von Otricoli. Auf den Kopf des Pheidias scheint die Christusbildung des Mittelalters zurückzugehen.

57

Fig. 126.

Hera

Ludovisi. museum.

Rom, Thermen-

K ö n i g l i c h e W ü r d e u n d w e i b l i c h e M i l d e z e i g e n sich in diesem K o p f w u n d e r b a r v e r e i n i g t . E r s t in r ö m i s c h e r Z e i t e n t s t a n d e n , a b e r in A n l e h n u n g a n die K u n s t d . P r a x i t e l e s .

Fig. 128.

Apoll vom

Belvedere,

vgl. Fig. 135.

Drohend und siegesbewußt richtet der G o t t seinen stolzen B l i c k In die F e r n e ein H e l f e r d e r B e d r ä n g t e n aus a l l e r Not»

Fig. 127.

Kopf der D e m e t e r Brit. Museum.

von

Knidos.

D i e G ö t t i n „ z e i g t steh n i c h t d e r A u ß e n w e l t , s o n d e r n ist g a n z d e r e i g e n e n E m p f i n d u n g h i n g e g e b e n " . M i t leiser W e h m u t s c h e i n t sie der v e r l o r e n e n T o c h t e r zu g e d e n k e n .

Fig. 129. A t h e n a d e s M y r o n , aus der Gruppe »Athena und Marsyas«. F r a n k f u r t a. M.

59

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Fig 2 1 6 * P l a n v o n R o m .

- ROM ZUR KAISERZEIT

95

Fig. 217.*

Die Mitte von

Rom.

\ on den sieben Hügeln sind der P a l a t i n u s u n d C a p i t o l i n u s g a n z d a r g e s t e l l t , die übrigen n u r z u m kleinen Teile s i c h t b a r , im N O Quirinalis, Vlmlnalis und Esquilinus, im SO d e r Caelius, im S W d e r A v e n t i n , vom P a l a t i n d u r c h ein tiefes Tal m i t d e m Circus M a x i m u s geschieden. W n b e t r e t e n die S t a d t von Süden h e r auf d e r Via A p p i a . Vor unseren Augen liegt d a s von S e p t i m l u s S e v e r u s e r b a u t e S e p t i z o n i u m ( S e p t l z ) . Auf der Via t r i u m p h a l i s nähern wir u n s d e m Bogen des C o n s t a n t i n (A. C.). Links h a b e n wir d e n P a l a t i n m i t den Palästen d e s A u g u s t u s , Tiberius u n d Septimius Severus, d e m von A u g u s t u s n a c h d e r S c h l a c h t bei A k t i o n e r b a u t e n T e m p e l des Apollon und dem s p ä t e r e n t s t a n d e n e n S t a d i u m . A m C o n s t a n t i n s b o g e n , in dessen N ä h e sich d a s g e w a l t i g : A m p h i t h e a t e r der F l a v i e r , d a s sog. Kolosseum, e r h e b t , biegen wir im reihten W i n k e l u m und gehen, z u n ä c h s t w i e d e r u m am F u ß e des P a l a t i n s , auf den T i t u s b o g e n ( A . T . ) zu, den von H a d r i a n e r b a u t e n Doppeltempel d e r Venus u n d R o m a z u r R e c h t e n . H i n t e r d e m T i t u s b o g e n fällt die S a c r a via bis z u m F o r u m R o m a n u m . An der Basilika des C o n s t a n t i n , dem Tempel des R o m u l u s u n d d e m T e m p e l des A n t o n l n u s u n d der F a u s t i n a v o r b e i g e h e n d , kommen wir auf d a s F o r u m Rom a n u m , von d o r t steigen wir auf d e m Clivus C a p i t o l i n u s z u m Tempel des J u p p i t e r O p t i m u s M a x i m u s e m p o r . Dem Capitolium liegt auf einer a n d e r e n K u p p e des gleichen Hügels die A r x gegenüber. Nordöstlich vom F o r u m R o m a n u m liegen die Kaiserfora, die Fora des Cäsar, A u g u s t u s , Vespasian ( = f o r . Pacis), N e r v a und T r a j a n .

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CARCER

L A C V S CVRTIVS

FORUM der Republik iradoppeltexi

Maiss(ab.

Fig. 218.*

Fora von

Rom.

Arcus Augusti. T.Antonini et F a u s t i n a . Arcus Sept. Severi. Arcus Tiberii. Arcus Titi. T . Castoris. Career T . Concordiae. Columna Traiana. C u n a Julia. Aedes D. Juìii. Puteal i-ibonis et Marsvas. Miliarium a u r e u m . T . Martis Ultoris. P o n i c u s d e o r u m ConRostra. [sentium. Regia. T . Saturni. Saxum Tarpeium. T . Jani. T . Jovis Capitolini. T . Rotr.uli, T . Sacrae Urbis. T . Vespasiani, Umbilicus. Aedes Vestae. Vortumnus.

97

Fig. 219».

Die

Kaiserfora.

U n t e n in d e r M i t t e d a s von Vespasian e r b a u t e F o r u m Pacis, im T e m p e l d e r P a x die T e m p e l s c h ä t z e von J e r u s a l e m ; weiter das schmale F o r u m des N e r v a mit d e m Tempel d e r M i n e r v a . D a h i n t e r n e b e n e i n a n d e r d a s kleinere F o r u m Caesaris ( = F o r u m J u l i u m ) mit dem T e m p e l der V e n u s G e n e t r i x , d e r S t a m m u t t e r des julischen H a u s e s , u n d d a s größere d e s A u g u s t u s . Auf diesem erhob sich der T e m p e l des M a r s U l t o r , in dem die v o n den P a r t h e r n im J a h r e 20 v. Chr. z u r ü c k g e g e b e n e n römischen Feldzeichen a u f b e w a h r t w u r d e n . A m großa r t i g s t e n w a r die A n l a g e des T r a j a n : a n d a s v o n Säulenhallen u m g e b e n e F o r u m schloß sich die Basilica Ulpia an. Es folgten zwei Bibliot h e k s g e b ä u d e u n d zwischen ihnen die T r a j a n s s ä u l e , Fig. 227; schließlich d e r T e m p e l des T r a j a n . Links oben die A r x m i t d e m T e m p e l d e r J u n o M o n e t a , ein S t ü c k des K a p i t o l s , das T a b u l a r i u m u n d d a v o r ( n a c h u n t e n zu) ein Teil des F o r u m R o m a n u m m i t den a n l i e g e n d e n G e b ä u d e n , Fig. 220 u. 221. Links u n t e n R u n d t e m p e l des R o m u l u s u n d das T e m p l u m S a c r a e Urbis

98

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DAS

FORVM DER

Fig. 2 2 0 * .

Das

Forum

der

K O M AN V.W

K A I S E H / E I T

Kaiserzeit.

D e n H i n t e r g r u n d b i l d e t d e r m o n s C a p i t o l i n u s m i t s e i n e n zwei E r h e b u n g e n , d e m C a p i t o l i u m m i t d e m J u p p i t e r t e m p e l links u n d d e r A r x m i t d e m T e m p e l d e r J u n o M o n e t a r e c h t s . D a h i n t e r T i b e r und J a n i c u l u s . ( D i e B a s i l i c a A e m i l i a i s t zu k l e i n u n d u n r i c h t i g g e z e i c h n e t , vgl. den G r u n d r i ß . )

99

Fig. 221.* D a s F o r u m

Romanum.

Plan.

Auf der Sacra Via a m T e m p e l des A n t o n i n u s u n d der F a u s t i n a vorbei, zwischen d e m C ä s a r t e m p e l u n d der Regia w e i t e r g e h e n d , s o d a n n d u r c h den A u g u s t u s b o g e n schreitend k o m m e n wir auf das F o r u m R o m a n u m . Der P l a t z ist u m g e b e n von Basiliken, T e m p e l n und d e m R a t h a u s e (Curia Julia). Auf d e m P l a t z der J a n u s t e m p e l , seit Casars Zeit die R e d n e r b ü h n e und s p ä t e r der S e v e r u s b o g e n . H i n t e r d e n T e m p e l n der Concordia und des Vespasian d a s T a b u l a r i u m (Archiv), d a h i n t e r der capitolinische Hügel m i t seinen zwei E r h e b u n g e n , dem C a p i t o l i u m links u n d der A r x rechts. — U n t e n links der heilige Bezirk des P o n t i f e x Müximus, sein A m t s g e b ä u d e (die Regia), der V e s t a t e m p e l und das V e s t a l i n n e n h a u s ( A t r i u m Vestae).

100

Fig. 225.

Fig. 222.

Rundtempel d(s Mars Ultor auf d e m K a p i t o l , darin zwei Feldzeichen u n d ein Adler ( s p a t e r im T e m p e l des M a r s auf d e m F o r u m Augustl). H ö r . c. IV 15, 6.

Augustus auf einer columna r o s t r a t a z u r E r i n n e r u n g a n den Sieg ü b e r S e x t u s P o m p e i u s bei Naulochos. Imp(erator)

Caesar.

Fig. 223.» R o s t r u m v o m T i b e r i u s b o g e n In O r a n g e ; m i t den b e i d e n Z a p f e n w u r d e es v o r n in d e n B u g des Schiffes e i n g e b a u t .

Fig. 227. D i e T r a j a n s säule. Fig. Auf von Die

Mar(ti)

Fig. 224.» T e m p e l d e s C a s t o r u n d

Pollux.

D e r römische T e m p e l e r h e b t sich auf h o h e m U n t e r b a u u n d Ist n u r von einer Seite zugänglich. D e r T r e p p e n a u f g a n g Ist vielf a c h als R e d n e r b ü h n e g e s t a l t e t u n d d u r c h rostra g e s c h m ü c k t .

Fig. 228. M a r c e l l u s t h e a t e r .

Ultfori).

Fig. 226. M a r s y a s auf d e m F o r u m R o m a n u m , ein Sinnbild d e r s t ä d t i s c h e n Freiheit. H ö r . s. I 6, 120.

Fig.229. D i e M a r k AurelsSule.

227. Die Säule w u r d e zum A n d e n k e t ; a n die K ä m p f e e r r i c h t e t , in d e n e n T r a j a n die D a k e r (in dem h e u t i g e n R u m ä n i e n ) besiegt h a t t e . der Säule f r ü h e r T r a j a n , j e t z t S t . P e t r u s . — Fig. 228. Das M a r c e l l u s t h e a t e r w u r d e 13 v . C h . eingeweiht. Es zeigt die V e r b i n d u n g G e w ö l b e b a u mit rein d e k o r a t i v e r S ä u l e n a r c h i t e k t u r . Vergl. das flavische A m p h i t h e a t e r S. 102 u n d die P o r t a Nigra S. 116. — Fig. 229. Reliefs erzählen die Ereignisse d e r Kriege, die M a r k Aurel mit d e n g e r m a n i s c h e n M a r k o m a n n e n zu f ü h r e n h a t t e . Auf der Säule f r ü h e r M a r k Aurel, j e t z t Apostel P a u l u s .

Rom, Triumphbögen.

101

Die Siegestore mit überwölbtem Durchgang wurden zur Erinnerung an den Triumph errichtet. Sie dienten zugleich als Postamente f ü r den nirgends erhaltenen Statuenschmuck (meist T r i u m p h a t o r auf Quadriga). Abgesehen von dem Standbild zwei Teile, oben ein niedriges Scheingeschoß (sog. Attika), unten eigentlicher Bogen; Säulen auf hohen Sockeln tragen das Gesims und gliedern die Mauerflächen. Der T i t u s b o g e n wurde zum Gedächtnis des Sieges über die J u d e n und die Zerstörung Jerusalems erbaut, aber erst unter Domitian geweiht. Ein Tor, eingebundene Dreiviertelsäulen. Der Konstantinsb o g e n wurde zum Andenken an den Sieg über Maxentius im Anfang des vierten J a h r h u n d e r t s errichtet. D r e i Tore, freistehende Vollsäulen. (Der größte Teil der Architekt u r und des bildnerischen Schmuckes r ü h r t von f r ü heren Denkmälern her.)

Fig. 230.

D e r T i t u s b o g e n in seinem jetzigen Zustande.

Fig. 231.* D e r T i t u s b o g e n ergänztem Aufsatz.

mit

Fig.232.* Der K o n s t a n t i n s b o g e n mit ergänztem Aufsatz. Rechts das Kolosseum.

Rom, das Kolosseum.

102

Fig. 2 3 3 .

Das F l a v i s c h e

Fig. 2 3 4 .

Amphitheater,

Amphitheatrum

ergänzt.

Vor dem B a u die m e t a sudans,

F l a v i u m , seit dem

frühen M i t t e l a l t e r

links der colossus Neronis.

Kolosseum

genannt.

E r b a u t von V e s p a s i a n und T i t u s für e t w a 4 5 0 0 0 M e n s c h e n . 4 8 , 5 m h o c h . D o r i s c h e , I o n i s c h e u n d k o r i n t h i s c h e H a l b s ä u l e n v o r den P f e i l e r n d e r drei u n t e r e n S t o c k w e r k e ; k o r i n t h i s c h e P l l a s t e r a n d e r M a u e r d e s v i e r t e n S t o c k w e r k s .

Rom, Engelsburg und Appische Straße.

Fig. 235.

103

D i e E n g e l s b u r g m i t d e r E n g e l s b r ü c k e , im Hintergründe links die Peterskirche.

Das O r a b d e n k m a l des H a d r i a n (moles H a d r i a n i , E n g e l s b u r g ) im Lauf d e r Zeiten sehr v e r ä n d e r t : d e r R u n d b a u , d e r auf q u a d r a t i s c h e m Sockel a u f s e t z t e , schloß mit einem Kegeldach ab, wie d a s G r a b d e r Cäcilia Metella in Fig. 236. Vom p o n s Aelius n u r noch drei m i t t l e i e Bogen a n t i k .

Fig. 236. V i a A p p i a b e i

Rom.

Die L a n d s t r a ß e n a u ß e r h a l b d e r S t a d t waren mit G r a b d e n k m ä l e r n b e s e t z t . D a s R u n d g r a b auf der rechten Seite ist das der Caecilia Metella, m e h r links im V o r d e r g r u n d e s t e h t der d r i t t e Meilenstein. Die Plastik bleibt h i n t e r der A r c h i t e k t u r z u r ü c k . L u c k e n b a c h , K u n s t u n d Geschichte I. 7

Rom, das Pantheon.

104

Fig. 237.*

Das Pantheon.

Blick ins Innere von der Vorhalle aus; ergänzt.

E i n von Agrippa e r b a u t e s P a n t h e o n (Tempel f ü r Cäsar, Mars, V e n u s u n d a n d e r e G ö t t e r ) b r a n n t e im J a h r e 110 a b . An diesen Bau erinnert m e r k w ü r d i g e r w e i s e die a u ß e n an der Vorhalle befindliche Inschrift M. Aggrippa L. f . c = o c , a 1) Ö o£ «* c O E ïSd 'S I c ao «ÛS -o s S S .E a •Ir>t -o•o XJ 3 g ^ i ï i 8 "O 3ì ~ M 3 Cc = >£ e c « N 3S 3 » c s O 3 «.-5 «O Sf i » " _ ce-5 CE 1/5 c c o c™ « S C M- = EU GfQ i « "••g £ ï X 2 _: Q0.Í « bo í J"-I? 5 tu «> C/5 > •= E X . = 'ë « . : »g S o m t Q a c àt%S ? • . c . •S •a tJ £ « c - 'S U ~ »> " F. a " c ? ccS '•OCLÜ-SÜ 3 S C^-o « = L. »,'OÇ' " cu ÏS o c S « • 3 ^ SS Eo B WJ N « = H S

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