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German Pages 485 [250] Year 1976
COLLECTANEA
Heinrich Hübschmann
XXXVI
Kleine Schriften zum Armenischen
Heinrich Hübschmann Kleine Schriften zum Armenischen
1976 Georg Olms Verlag Hildesheim • New York
Herausgegeben von Rüdiger Schmitt
1976 G eorg Olms Verlag Hildesheim • New York
INHALT
V
Inhalt . ... Einführung .. . ....... . .. ... .
IX
l . Ueber die steUung des annenischen im kreise de r indogermanischen
sprachen . . . .
. ............. . ... ..................... .
Aus: Zcilschrift für,-ergleichcndt. Sprachf0r$Chung 23.18,75, 5-49
2. Ueber Aussprache und Umschreibung des Altannen.ischen
46
Aus: Zeitschrift der Oc.u1sc,hen Moracnländische11 Gesellschaft 30, 1876, Sl-73
3. Iranisch-armenische Namen auf karta, kert, gird .... .
67
Aus: Zeitschrift dier Deutschen Morgerilindischen Gesellschaft 30. 1876~ 138-141
4. Anzeige von S. Dervischjan, Armeniaca I. ......... . . .... , . . . . . .
71
Au.s: Zcit~hrift der OeutscM'n Morgcl]ländischcn Gesellschaft 30. 1876, 774-779
S. Anneniac.a .. , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
77
Aus: Zd1sehrift für wraleic.ht-Ddc Sprachfonchu1:1g 23. 1877, -400.407
6. Anzeige von P. de Lagarde, Armenische Studien . . . .
8S
Aus: Litcn1riK'hcs Ccntr•lblatt für Deuuchland 1879, Sp. 844.846
7. Entgegnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
88
Au$; Zi:i1$ehrift def' Deutschen MOfgcnlind~hu Gesellschaft 34. 1880. Anhang
s. 1·11 8. Arme niaca 1. . .......... . .. ... ......... . .
99
Aus: Zeitschrift 6er Oe-1,uschtn Morgt:nländisdltn Gc~lls('h•ft 35. 1881. 168-180
9. Armcn.iaca II .. ,...... . ... . ............................... . 112 Aus: Zc.itschrift der Deutschtn MorgenlindiS('hen GesellschaR 35, 1881. 654-664
10. A.rmeniaca III. ........ .. . . ..... , ............•.. .
123
Aus : Zci1schrifl Georc01ms, H iklc:s~lm, 1976 Prinled in Cerm:tny Hc-ntc-llung: S1ntaS &. Cramer CmbH, 6901 Leutershausen 1S8NJKhmant1. Oic UmSC"h~!bung du iranlschert Sprad,~n und des Armenischen. Lcipz.ig 1882. S. 31-39
V
12. Armenisehe Studien. I. Grundzüge der armen ischen Etymologie.. ErSter Theil. .. . . .... .... .... .. .. ........ . 152 Ltipzi,i 18&3, S. UI-VI und 1·9.5
A,1, : Li1,:rnrischts Ce-ut:Jeticn Morsct1lfod:iSlop,che Studien bqann u 1868 an der Unh'enitit Jena, wo er noch bei August Sdlkichtt böne, doch schon im nich.sten Jahre gjng er nach Tübingen, splttt ftlch Leipzig und schlicSlich nach München, wo t:r im Februar 18n mit einer iranlstischen. bei Manin
H:11u1 angefertigten Arbch ("Ein Zoroas1rbches Lied (Capltel JO des Yasna) mit ROckskht auf die Tradition übeTSttzt und e rklärt") promo"lert wurde. Nach "'-'Chercn Fonchunitn auf iranististhem und auch den crncn auf armenistischem Cebtet, die Ul.ffl Teil gd'6rder1 wurden du~h eine Untemützun.J der Bopp-Stiftun.e, h.abilit~rte sich Hübsthmtnn im Jahre 187S iur &ri.sche Spnc-hffl In Ltipzig • sein Probcvortng Mim HabilitationskoUoquium war der epochemachende Beitn.g
·•Ueber die Stellung des armenischen im krtlse der ind0gt::rmanlschen sprachen" Un dimm Sand Nr. 1) •, wo tr im folgenden Jahre :wm Extraordinarius t rnannt wurde. Bereits 1877 folgte er aber einem Ruf nach Stralburg. und hier wirkte er dann 11$ ordentlicher Profc:s:sor der vc:rglcichendcn Sprachwiuenschaft an dtr Kaiser-WH• htlms,Uni,~rSitlt bil 1U dnan riel zu frühen Tod • er wu.rdc: S9 Jahre < •• der ihn am 20. Januar 19080.n F'mburg i.Br.) "'incn a u1 Kiocm Schaffen ri&.. HUbschmanM Fonchuna-en konzentrierten skh. bc:i allem univenalisdsc:hen Weitblick. auf d,rei Schwerpunkte: zunächst die lnni..stik und von da au.sattifond dann dlcArmenisük und auch die allgemeine Indogermanistik. Im folgenden ist Heinrich Hübschmann vor allem als Armc.nologe 1:u w0rdigen: seine Ve:rdlenslc auf iranlsli• schc.m Gt:bict und in der indoeermaniK.hcn Sprachwiucmchaft • hier ist an cnur Scc:Ue das A.b laut·Buc:h Ober ""Das indoeermaabc:M: Vocalsyste:m.. (Stn.lbu.rg 188.S) 1:u nennen • t anne:11 deshalb nur summarbch darge:stclh werdca: Seine Studien umfalten sämtliche Ptrkidcn der iranischen Sprad1.gachich1t: YOffl Avcstischtn au.sathend {vgl. die Dl.ucrtation und "Zur Casuslehre''. München 1875, wo pri.mlr der Kasusgc.brauch Im Avesta behandelt Ist), wandte. er 1,kh spltcr, als für ihn das Armenische immer srirkcr der Kem scinu Forschungen eewordcn war, der "Etymologie uM Laudehre der osseti.K-he.n Sprache" (Stn&burs 1887) und in dc:n ""Penisehen Studien" (Slra&burg 189,S)dtt mittel• und ntupt"rs.kc:hcn Lautlehre und Eiymoiop zu. In den Mittelpunkt seines Schaffens rückte ab« von etwa 1875 an dJJ Armenische-, für des1cn Vcrstindnis er &eine sonstigen, Insbesondere iranistlsc:hcn Kenntnisse fruchtbar -iu machen verstand wie keiner vor lhm: Anfangs war er selbst der Klncnclt Yothcrrschendcn These vom lrt.nl.schcn Charakter dt1 Armenischen ccfolgt. die in vtnehiede:nc:n SpKlartm vm.m cn •'VN1c., ah deren "bc:s:tbcgriindete" tt st.lbst die des Wic:nc:,- Un,uisten Friedrich Mülk-r bc:zeidmcte2. Ln KlOffll Quc:h '"Zur Cuuslchre" (München 1875; das Vor,1,"0ft lst aber •om O11:tobff 1874), in das
IX
er ku~ Skiuen des Kasusgebrauch5 auch der mittel• und nruinnisdtcn Sprachtn mit aufnahm. sah er sich vor die Frage gestelJt, wie es denn n un mi1 dem Armenischen 1tehe. Er hatte offenbar seine Z"·cifd an der Richtigkeit der damals ma&gebenden Anschauung, denn nur bei dieser Sprache ist er auf die prinzipielle Frage nach ihrem Charakter ausdrücldich zu sprechen gekommen: In zwei Punkten schienen sich ihm "wohlbegründeleZweifel'' (S. JJJO>erheben :tu lassen. die er aber, hier S. 158), "selbst :tu widerlegen wie er später ~lber g~tand (in Nr. 12, S. 3 suchte··. nämlK:h hinsichtlich des dem Iranischen fremden Singular•lnslrumen1alis auf -b und der den iranischen Lautgesetun z.uwidcrlaufenden Verbalendung •s der 2. Person Singularis. Hübschman.11 schloß diese seine ersten Awföhrungen 2:um Armenischen S. 3340 mit den Sitien: "'Einen andern triftigen Grund aber, um das Armenische vom Iranischen losz.ureissen und als eigenen Sprachzweig neben Iranisch und Indisch zu stellen, finde kh zur Zeit nicht. Und wtnn sich a uch öfter das Armenische in lautlichen Erscheinungen. ... den europäischen Sprachen i-uneigt. so kann es dabei immer von Haus aus iranisch sein. Im Uebrigen muss man z.ugtStehen. dass die ,-·olle Aufklärung der Etymok,gie dt::$ Ann. und d ie genaue Bcstimmuna seiner Stellung :z.u den iranischen Verwandten eines der vielen Probleme ist. die d ie iranische Philologie noch zu lösen hat".
=
Oer Lösung dieses Problems wandte sich der 26jährige Hübschmann. der bisher ja praktisch nur als 'irani$cher Philologe· hen·oraetreten war. anscheinend unmittelbar darnach zu. und ~war so. d.aS er zunächst einmal bei den Mechitharisten von San Lauaro gründlich Armenisch lernte. 8lalan) - nA.«rll~, allir. letluui, laphd auflecken - l&1Ht,1, la,Hbo, lizellec.ken - ).~tx(;) (cf. a uch arm. luu zunge),li(- plana) voll'), europ.zia(,ia,t-..u--1 füllen, europ. pla, lwanal waschen -. trl.V),'w, loga11al baden - M,;-, lat--o, luis licht 2) = luz (lus+ber - lucifer), lvsi.n mond - ltma, lu floh') p«lex, ls-eZ hören - europ. k 1lus, die ursp. ,.,.'l.lnel lu = k 1lu erscheint im aorist: lway ich hörte, lur nachricht, gerüchl, lJdumd, verlassen = europ. lik, J~in1JJ, lrik (vulgär) »foot~pavement « = europ. plllra flur, estrich, 111/sand lllsen = europ. l•g (?), klaml - deglutfre, ail = alius, gail wolf') europ. wlka, und für das sumxalo l: magil klaue, nage! = europ. naglua. Die w,l. mar ist wie im europ. gespalten in mar und mal-'): mcr'anil sterben und nraltl terst~n, zerstampfen. b) arm. .,., ,-•, J - europ. r: sirl hen - wr, khirtn schweiss= iäeW,, kerp form, gestalt = COfPU8, tp.gr schwager - dufe, as4 stern - &a,·fe, dustr tochler - :tvy&,f'/f!, grt.sel arbeiten - wirken, ;=lero).', kard le.ber = jtfflr, mard mensch = fleo-,;(),, Nrd rose ;=poho,,, lle64o,,, berel - ga (skr. saoya z. ltm,ya) aufzustellen, verbietet das neu~rsisobe cap link, aus skooya. entstanden, die übercinslimmung von arm. alu:ak: link mit z. haeya ist darum nur zufällig. Diesen drei arm worte~ ~l ari~er form sieben gegenüber: a1..,., auge - curop. aki2), 1tus~ ne1sc~ - europ. memsa, tsnOt kinnlade: - europ. gttt-, 4"n, thur - europ. dkvar (gemäss der lautversch.iebung) magi! klaue, kralle = europ. ""91'a, naghla nage) (gegcnm,c; skr. Mk/Ja, np. "41,..,n, OS$CI. ••Jx), enlli-, l!nili-, unter, europ. andhara (lauUicll entspräche bcss,r l!nd, mit instrumental unter, sonst aber von verschiedener bedeultmg). Arm. amis monat = e.urop. mtns hat neben sieb ntah in 111Mik - skr. mAs. Arm. sirt hera gehört durch sein i - e zu europ. -k 1crd„ sonst könnte sein s auch aus # ..- z. e, skr. k (h, d hen) enstanden sein. Arm. M• - europ. anghi hat ;; oller
= skr. ah.i-, lx,, neben sich. -nld.s grOß ist entschieden =
europ. mtg, nicht = arisch ttta,gh. Sonach stehen hier die arisc.hcn formen zu den europäischen im verhällniss etwa wie 3: 9 - 1: 3. Dass übrigens manche der angeführten unterschiede zwischen arisch und europäisch rein zullllige sein mögeri, zeigt der obige f~ll, dass einem sb. saiya = 1.. havya = arm. aAeak ein perSlSChCS mp - skavya gegenübersteht. Andere untcrsohiede aber beruhen darauf, dass die einen spi-achcn eine ncbenförm aurg~bcn haben_, die die andem bewahrten, wie es bei europ. aki - ar. akih.i; eu.rop. mtnsa """"' ar. tndsaa), curop. angkli = ar. aghi mit rücksicht aur das armenische der fall gewesen sein mag. ,vieder andere beruhen auf irrigen annahmen Fick's, i. b. bei europ. di\va,a ar. dvara, wo das arische dvam nur 1 1 Doch bez-weiße ich dQ, da die uup. bedeutung von ;alllQ.k.\ gar nicht •trde•, sondern •troekena: isL und die herl~itun; \'Oft ,g a.ug u bedenk.lieh isl. Sonst ~IUe inan j,a gaM•OÜ. - 8kt. k&ham selze11 können wie " ' secbs n~~ 1$l, doch ttlau.bl die ursp. l'erstl1iede·nhctL der · bedeulm1g die
gle1ch.tct:rung d ieser worte niebl. S) Oocb findet Slch auch IJMkh augen, aus ariM"h ak.,M. 1) et dbrigem Job. Schmidt, TOCA-lismu~ 1, p. :U..
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dem sansktit z.u. liebe angenommen ist, da z. di-4,a ebensowohl nuf dvara als auf dhoora zurückgehen kann. Und d ie entgcgensetzung von europ. gham erde und ru-. gam., fewi hat doch nuch ihre bedenken: zcnd um kann aus_g 1am sowohl wie aus gh1um entstanden sein, und gehört ronächsl zu sla visch ee,n--l-ja; dllS sunskrit wird allein die aspiration aufgegeben haben. Und ebensogut kann slav. Q.ffi ich aus agh.1am entstanden sein und tu z. a.rem gehören, man braucht darum nicht das slavolctt. pron. der t. p. vom arischen loszurcissen und zum europäischen zu stellen. Kurz,. diese laut.liehen dirfercnzen sind zum grösst.en t.heil wohl erst im sonderleben der einzelnen sprachen entstanden und beweisen das nicht, was Fick sie beweisen lassen will. 4-) Den letzten punkt, der hier zu crörtern wäre, die frage nach dem verhAllniss des arm. sprachschal.7..es zu dem der curop. sprachen, muss ich vor der band auf sieh beruhen las-sen, da der gr~re lheil der armenischen worte etymologisch noch nicht aurgeklärt ist.. Nach obigem liesse sich erwarten, dass man zahlreiche europ. worte im armenischen wiederßnden würde, und wenn ich von den bei Fick als europiHseh angerührten bei ßUchtigem überblick nur etwa zwanzig im armenischen ßnde, so erklärt sich dies wohl daraus, dass gerade der mehr europäische thcil des wort.schatzes von den bisherigen armenistcn weniger beachtet wurde, weil dieselben orienlalisten w1d jedenfalls nicht specieUe-re kcnncr der curop. sprachen waren: Pctermann, Windisehmann, do Lagardo, Fr. MQller. Dass für einen kenner des rorop. worlscbalzes im arm. manches zu finden ist. will ich an einem beispieic icigen. Im arm. giebt es ein demonstratives pronominalsuffix s, das mit einem angehängten a auch als selbstständiges demonstratlvpronomen : sa - dieser aufü:ilt. Es lag nahe, dies sa „ skr. sa w .setzen, doch verbietet es das arm. lautgcsetz1 demgcmäss s:kr. sa zu Jia.1 a hätte wcrclen müssen. Mir ist darum die etymologie d ieses s dunkel geblichen, bis ich bei Fick, spracheinhcit p. 263, Ins, dass das demonslralivc. pronomcn k 1i durchaus auf die curop. sprachen bt.'sc.tu·ä ukl sei : x,r,..o,, l x1:1, lal. ~ lit. sris, ksl. si, germ. hi = d ieser. Nun lässt sich jenes arln. s den Jautgesell.cn nach ohne weil.crcs = ursp. kti setzen, und wenn dies k 1i mit dem europ. k•i laullich und der bcdcutung nnch ,;usammantriffi, .so werden wir beide auch ohne weiteres idcntifiei.ren. Und so
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(38)
werden durch künOige studicn sieh sicher noch tohlrcicbe ,europäische' worte im armenischen nachweisen Jassen. Durcll den letzl'l.! f;-, ~, ufu, 11, 'l!. -R T
T
X
Also ist die Rtlhenfolge des &rmeplsehea A.lpbbetes du.rchaus
dieselbe wie die des griecbiscben, nur , ieJfach unterbrochen durcb die Zeichen fa.r die dem Armeniaeheii e.igent.bo.mlicbeo La.ute, welche das Griechisebe nicht baue. Die Zahl der Zeichen aber, io denen beide Alphabete zusammeostimmeo, ist 22, die Zahl der dem Arme.o.isebeD eigenthOmlicben Buch1taben J, 1 Also wird du d&Diehscbe Alphabet. tior ein aus dem grieehiscben amgebildetes gewesen aeiu. Dau d„ pen,iscbe (peblm>..!!>J .c l a. L , , n u ~ ~ ; :t> > c , e ~ 'P \D n
„
=
uod mau wird iu folgendem E:rgeboiss gelangen : arm. h ~ gr. ,, aber aram. :, ; Armen. ood Gr. baben keinen Ersatz. fDr aram. l v; I; 2 gr. 11, aber anm. n; i_S gr. E, aram. o, wlhreod
=
unten u
~
= gr. '1, syr•
=
=
.&
M sich findet (w-Are du aram. .llphabet
die Vorlage gewesen, so bitte- weoig1te.n.s im Arm. zuerst u •, dann
l... ~ kommen moueo, i -
und
f
aber sta.nden sich oabe, wie 'Aie somit (froher iehon "on de Lagarde) gegebeoe trklltung des Wonea. möcbt.cn wir uiebt verwerfen, aber der Ver( bllte alle Bedenken , d ie sicl1 gegen dieselbe geltend ;nachen lassen, a.n(o.hreD sollen. Die h1dog. Gn111dlorm dei Wortes ist sparglt 1o~ , die curop. .spl,agh1a.n, woraus , wean wir mit dem Verf. annehmen , dv.; l'p im Arm. iu pi, w11rde, ein
a.rm. phait1i oder ,pAaldz,i deu Laol,geset:z:en gemihlS hlue hervorgehen müssen, Stau Jessen erscheint phaitsal.n. Das ai dieser Form setzt ein ursp. al. oder o.~ (cf. luuT - pater1 klwfr NOOlar) voraus, und ts wcist auf ursp. g 11 nicht .9"/,, 1 hin. Di~
ba.t der Verf. nicht gesehen 1 er bemerkt nur 1 da.s:s 11ai entweder Eut.$telhmg oder höchstens etwa. eine Art Vrddbi1·ung des aus dem ul'"$prllngliehen a abgeschwlchten ,:. Vocals•1 sei und ben1ft sieb ad skr. ph'lw.n (plihan) r Solche Bemerkungen müssen dem Leser die Ubelste Meinung \'On der Sprachwissenschaft des Verf. einflössen. Aber es finden sich noch schlimmere als diese. p, 10 wird
f"'l!!J!'="L -
hl.oklid vorladen, benachrichtigen 1 erkll.rl als Zusamme11s.et.iuog aus zwei Wuntln, bo ...... gr. t:pc in 'l''J!Ai n11d ).ok!, )11,t. l· sterben, merey- heisst:
75
{778)
verletien I n ruiebten, die Stelle beisaL also: deo ll'eder A.bnmao nocb die Jatus urlet..zen (vernichten) könoeo. - p, 68 wird ,das a.rm. Z..hl'fl'Ort filr zwei : e-rku, allerdings naeb Bopp's V:orgaoge, wieder au, dvciu erklart: ,: Voraeblag, r d) k .....- v, u ßu ! - Leider nimmt es der Verf. a.ocb mit dem Arm, selbst oiebt allzugenau. p. 85 wird ntrkhini· Eunuch ,erli:l&rt u s einem aogenom• meoeo 11er - Mann, del'll vorb&nde.ueo kin - Fra.a (l:!!linucb .Mannweib !) ll.O.d dem Suffu i. D11 Wort hlU.e daoo. nach uoMTer An~icbt doch 11drolt::ni, niebt n.f:'rkkit1i lauteo möueo. Den Wtgesetzen nach mau 'rlerkhitu· aris einem 'i.J~r~l(u~ tterkklni
=
=
=
ent.8ta11deo aeio uod TOD dieser Form bitte der V.erf. bei eeioer UntersucbGng ausgeben sollen. p. 66 bezeichnet der "Verf. die Zusammen,i.ellung TOn arm. ord:- mit gr. Hode als „-&eblec.bt", weil die Sc,b.reib&rt yorde es nicht erlaube. Wo bleibt denn aber dies y z:. B. io omoraxt glücklich, nus ugi sehwanz+ a,,t,'OT ( - a + bhara) nicht agiavor = ageaf)()T sondern age1,·0r mit schwanz versehen1 aus ordi sohn suffix ak: QY'deak söhnchen, im gcmetiv: ordekl.
+
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So lautet r.u lb l) he:rr der genitiv Wrfn, des instrumental aber tcrtitnb, z.u kt(f.nkh leben der genitiv l«Pui.?, m ltaltt bcrg der gen. lerln, der inslr. ler-dmb. Dieses ea nrird gelegentlich auch iu l zusammengezogen, doch ·w ird dieses 6-, wo es den accent ,•erlie1·t, nicht wie das aus i gesteigerte e zu i, sondern zu e gcsehwächl, z. b. in amt,, jeder rn; amcau, genctiv a,neni. Unser t4- isl in den angerührten fällen aus primärem ya oder sccundärem ia hervorgegangen, kanr, aber o.uch andern ursprungs sein. So möchlc keankk leben durch kei:m1, auf kivan = skr. jtvana zurückgehen ; drirm schnee1 gen. dreau wird aus dzivan (- dziman, ursp. gh 1i-man oder gh.lema,1, skr. 1itma,a) hervorgegangen sein : der nominaliv ddt.Ym wurde zu deltm = t.Uiun, der gcn.itiv d,ir. sire5er, aber S. p. sirtd31 so müssen wir, um das ca der 3. p. 1.u erklären, annehmen, dass sirl:3( aus sircas(-, sirc3b _aus sir«IJb entstand. Denn dass sirea.5 nicht etwa aus sir~ durch einfluss des accentes henorging, beweisen die aoriste S. p . ebiik, ekb', tglt. Der accent steigert (im arm.) überhaupt keinen vocat, el' erhält nur den bereits gesteige rten, cf. tlUits von latsanB, aus •imt.sa-nel, t;3:Ui,J von 31'3:an& aus *3-u(~anel, anas von anitsa.ntl aus *a11itsanel. Ist aber si.rt3i aus sire«-3€ enlstanden, so wird auch im pas-siv sireaay aus si-rta36y hervorgegangen
+
1) Ur mU!J.$ au.s U air a:: rnantJ en~landen .sein, wie tiffl herrin au.s U kin _. frau tnlslanden Uil, nkbt etwa aus ti 1,;-i,t, da dieses tu tkin bitte werden mnssen.
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+
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sein, und wir haben am::unehmen, dass die verba, welche t im präsensslamm haben, ihren aoriststamm mittelst des suffixes ea-5 (präs. s-ir--e,..m, aor. sir-t43--i) bilden. b) Die ansieht, d8S$ das armenische eine iranische sprache sei, ist iunAchst dadurch hervorgerufen worden, dass man d ie zahlreichen aus dem persischen entlehnten worle Cür original hielL Ich habe in meiner ahnandlung Ober die slellung des armenischen im kreise der indog. sprachen (ieit.schr. XXIIl, t heA.) das vorhandensein solcher lehnworte constalirt und zwar zunächst folgende worle als entlehnt bezeichnet: akah, ambox., =t, asp- (zu aspart, bippodrom vergl. nachträglich neupersisch
asp-rk), crag, cank-cang, casd, catak1,-µ,, nfr.-w, f►. Jfiiller .iO wcll ich mich eri11ntrte 1 aclnen unmfllclbt.ru utlCl verdienten Vor: ,gbger, den er, wie lda uuWuta., gcbnnt hat&e, n ~ ciline, und IO dff Schein enlidehca koan1e1 ah ob lclri t..n E.ia.-enlhdai-. mit Pr. J~Ue,, •bt.ich~eb de IAgonltl• Schrill 1 ~ wollte. Eio .olch& EuivfJRtindni• lw!itand natürlich nie. At. au.n gleich danuf meine ~\bh1ndluug ,,Uebor Au.wipnache. und Urn.cllrclbung de. Altan'tlc.oi.ehen·• ZtliiC.h. d. D. M. G. XXX, ~ flg. crteMc.nco w&r, undt.e ich cin En.m• pl.u U de IAfUrd4, der 1nir, darc:h tine Conupondet1.&kutc, duld,• ...t "'-1 -..rtt bff'm1ng, da." bq;.wgcm., lh1n;c.ht b:ald tlunh dl1J A.u'4:ige lhl'Q Wertoa .tühuen t\l kGm.1eu·1 etc. In -einem
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•) Ou.l Wvrtl•ul wcl» kh uld1t mvltr, d11, kb ill~ K•rt.11 nkht uu,hr bo.i1u ~ ldt liil t&. .-p■ ,,u,lio.: p bt.. l!t ...,_" tJr1~11 }'alle wäre ke.111 ¼wcltel, dlWI Ucr. den rk Lagar,k (;(!plündert. und bcifJwillig dCMlell ~ A,nen vt1"Achwicge11 hätte.. Aue h iAt ,II: 1Agcm"4. ~rt.cia ch i n der ße. urthcilung Ue:r nig'!ucn und der fttmJeu l:''chlcr, Der Mitfot111Cher wird wegen ein~ leichten oder ac.hwcren Fehlers ;uit unerbittlicher Strenge (Joch nicht. ohne .P reudc ,k Lt,gc,nk"•) :m den PrRnger gci.tclli, und u werJcn di e wcitgchcn-.U.tcn }'olgcrungc.n aus diCACm J,' ehler ~ c n ; Ji.1liv von da;i. f).ti,, , 11trisehc" p i t ar Vuter ( 1.!31) bleibt troU. de T.atJtuv4 be:3tehcu. Bca&e.r • b voo J/tJ.,.,wt1f uod V~/1,c,·~ kann sieh rU Ea9(lrtk lfath holen vom Rof. in 'Pick'• W örterbuch 11 1 700. (Xur ist l~ 13, 83 dem Metrum gcmiiti!i nicht p i taca sondern pta cn MI lesen). Ucbrigcna werden Gründe dureb einen Macht&prucb do LafJ'1J•,k'r,.
95 Getak {'ll62) it& ""chi ,·orhanden, vgl. Fa.uaikl& von Byzam (1832), S. 19, Z. 8 • · u. ~a var: (1688) m~ we~ v-MI. •yivar:ia.na 1eiu. Wer keinen Uutertcliiod uiacM i:" itebeo • ud y. kann e.e aJlcrdin,:is z.u Altpcn. x h y i, rl tl ittellcn. Dua du h.ebr, 'Q>Yiii:>ntt -aJtpert. 1 layil,r:a für de La.!/Ol'tk nfohts be"'C14t, d~ir bürgt hinliing. 1ic1' der voo E utiog gefundene ligyrt, aram. Name dca Xcn:ea: Nl:>.,"'On. Sun Hund ( 1710) trennt de Ulgarlffs von gr. 11.t"•0>r und &teilt eo zu zd. 1 Japllyaona (.- in der Nacht 1"eihmd), wie Hund und Dieb gtJJannt werden. N11th wcld'icn fAn~eeet:cn oder tlir wtlcbca Publikum? Wer nlc'M wciss1 du tC k in im Armcnisehcn z.1.l t.i lt in werden müale (2217). h~t die Ge8C.tie deiJ Jrm. Voealismus nicht bcSfi.O'en, uod wer gal gehen su 1kr. gl ,teilt (4.88), oder ot.h acht in u-t-h s.crlcgt. und au~ o k t e rklirt (1757), kennt die cinfach,tc.n Geeetzc des arm. uud imldien Con.t0nMfümm oicht. Du berühmte Lo~rd.o'a', lat. (thUr1ttn , altnord. ,rrdr , lit~ llrklas, ksl. ,·nl-0 (})oln. rgerm. l ist. im Armanischen zu i gewordC.ll: 1m.· dass nicht - µ~ , arisch mdi o.m-ia Monat-== skr. mdsa, µ,i,,, 11tensis-; • w)rd z.u
••·a,.y
+
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altir. mf; di-e.m, sauge, .?-lj(ta'fo, lat. ftktre, ~sl. ~ . altir. dJ,.(h suxit; li voll (aus J>l2-yo· , ,dti~). gr. ,rÄ.tJ•()YJ·, , lat~ plt-mvs, dazu l-nu.111- ich fülle (aus *ü-ntH?i), ai.r. l{ncuin ich fülle, alUat.
,x,pibn1M1t. e) Unp. ausl1UJ.Umdes r (A.) und fl bleiben. Sonaeh musst& aus idg. p?fllr 3l'ID. *hayir , aus idg. ,n.lltlr arm. *,uii?Jir , 1lUS idg. hhrMl-r i'.\rtn, bl.«yir werden (vgl. wegen des i altir. a.l.hir , ,ndthir I brdthir). Nach dem a.nn. Auslaut&• gesette füllt. aber der Voeal der ursprünglich let1.len Silbe aus1 also entst.Md llf1ir aus •hayi'r, und nachdem ä überall zu a ge• worden w:1r, mair aus *mt.i,11ir, d.bair aus • t,l dyi'r. Die indogenn. Grundformen des Genit,jvs unserer \ VO!Ur waren ~ . *mntro.,. *hhrotros. Aus artuu = äqoTpov wissen wir, das., idg. lr zwischen Vocalen - arm. ur ist; aus mard {J~oTO, und vit fo n andern Filllen, dass urspr. ausl. os im Ann. stets: :ibflUll-. .ilso mus.st.t idg. *palr0$ im A.m,. zu haur, *mdh-0$ 'l.U nl(lur, •!;hrlltr()a i u elbaur werden. Tochter hei$si dus.tr , ent.stnndcn i uniic.hst aus *dusti--r fö.r *dtMt-M". lit. dukd, ksl. diUti Als Grnndfonn wll.re eigentlich dhUf]h. 1ttT ITT11nsetun (Job. Schmidt., Kubn'a Ztscbr. 25, 116). Hier rnus"te I. sieb erhalten , da es nicht. zwischen Vocalen stand. Im Griechischen wurde für den !llten Gen. {tv7are6' durch Einfh.1:ss des Ace. ,9-vyar{ea ein neuer Gen. ,'i-tJra'f~ gebildet, ebenso verfuhr das AnnelUscbe UJ1d bildete so einen Gen. *dusttr(o.J), aus dem. gcseh:m!ssig dater en~t:md. - D~r Bruder. ~es G::1-t~n beisst. t.mgr entstanden durch • t ~ aus •ta.tvtr ~~ •uu~ """' ~«'i(>, sk.r. dh:t„ So llsst sich vennut.ben. da.sa s 2.wisehen Vocalen gleich wie t behandelt. wurde, d. h. in y überging. Nimmt man daiu, das5 anl. .w im Arm. als k/, erscheint, vgl. khun Schlaf - s"kr. 81Xlprw.4, kluTt:n 1) Schweis., = i.~~. lJc,W, von der Wn:. arlid scbwitum, dass der Voeal ~ d11,reh ut$-pr. vornngehendes " :t.U o gefärbt werden kann, v_gl. f.P"l~ .,,. Flq70"11, Werk, dR.Ss der
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1) d• Lagude (Arm. Stud.) u,rl~ d1.1 Wort In. l ain, lfl'Oz;u 11lt.h~ nöUiigt.. Z11 fflonfir aw.Ut .,. um_ hartit, da, abw akr nicht ,,bnit~, MGdera ,.glatt, eber1" bedeutc,t und wegen, aiD011 r \"011 nJ:a,-Vf ete. au trell..lle-tt bt..
a
~,!!~ct.nt:!:, ~~i=:~~~;;.i.:.krif,;!_em au., *ho--~nn und
1) do l..gude nellt du Wort &\I 'Zd. oretna, d.. or In kt1'tre91ur. conJglrt; ohne Gnmd. Piu Wort k,oma'll n11r ~1nMal "or und !idne 1 n.. de11t1o~g k•nnte bisher Nii:i.m&nd. D» Z4!1ud • Phi. Cll°""'ry 11•t nro:ku, =irlbo••·
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Voc.al der let.zten Silbe im Arm. ausfällt, so ergiebt sich aller· dings arm. klwir Scbwest.or - idg. STN.alir. Der Genitiv des Wort.es lautete· idg. $Vt!;IT()8. Wo a urspr. vor Consonanten stand. ist. es im Armenischen ausge-falJen: z-gt-nu,vt :r.iehe mich lin -= ltt>1VfA-tu, filr l ta-a,v-µ.ai, gi"n Kaufpreis =- s h . t.-a..tnll8 , lat. u&u,-m. t cm ich bin sh. asnU; gar~ufl. Frühling - zd. vafl.ltra.. Da.nach sollte st'UrOI im Ann. iu *1.·l,.e r werden, in ,vahrheit. lautet. die ll'orm kJier. A.uffinJig ist, dass im Nom. ~ iu o gefärbt., im Gen. !Ll.s e geblieben ist, Dio Flexion des Worle$ ist folgende : Nom. Ace. kluJir, Gen. Dat. kl~r, Abt. kJu:re, Istr. kJ1.erb, Plur. Nom. klwrkl~ Ace. klw,-1, Gen. Oal A.bl. kherla, lstr. kherbklt. Oß'enbar ist klu:w -kh, klwr-s aus •k!UJtr-kh , •kMir-~ ent• standen , wit) demnach l,,a.rwk.h Väter 11us • l,airklt etc. enU;tanden sein wird.
4) ea bleibt nur in der leUten Silbe, ausaerh&lb dieser wird es zu e; 5) innerhalb des Armenischen können ~ e, o als solche (d. h. wenn sie nicht durch Einfluss der folgenden Conson&nten vorher zu i und u geworden sind) ~iemals ausfallen. Beispiele für A oör, g. hamburi; anoil, g. am.!i; lroia, g. ku,i (also: i und u au:saerhalb der letzten Silbe geben stets 11uf altere& 2 und oi rorück t); Z) cimarit, g. cJma.rti; si'rt, g. $rti; art.si·v, g. art.,t,i; augut, g. augti;- brut, g. brti; d1CStr, g. dster; S) iM.1;, ~- lJ.iJ.,.,; in.th, g. lrnltl; t.mu"", g. umhiikan (g,w. t.mnd"'n geschrieben); 4) lttan, g. mc>l""'; hreay, g. hrei (aus •nrey,), aorisl 3 p. ~ ,. aber 1 p. ""1;'1$i; 5) M-an, g. h,ranoy; get, g. getoy; hol, g. ho¼J, eto. etc. Die.se Gueh:e kommen bei der Dcclina.tion und Conjugat.ion
So f'!illt auch etwss Licht auf das ¼ahlwori. vi e r im
Ann. W enn dem "$kr . ~1UV,,..04 im Arm. 4,...J,:J,,, dem skr.
al>-lmryuut,gera (mit o) und deren Deutung billigen, Diesen Namen von 2'(m1.xOB"rau1 Ton~tlbO_r zu b ·ennen, geht doch nicht an ; darin ist aber dos a durch die b'l'iechischen und lateiniscl1en Scbreibweiti_e.n gesic.he:t,, w~hrend ge"cn o oder ,,, S