Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte: Band 5 Jahr 1894 [Reprint 2020 ed.] 9783112358306, 9783112358290


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German Pages 730 [753] Year 1897

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Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte: Band 5 Jahr 1894 [Reprint 2020 ed.]
 9783112358306, 9783112358290

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JAHRESBERICHTE FÜR

NEUERE

DEUTSCHE LITTERATÜRGESCHICHTE UNTER MITWIRKUNG

VON'

J. BOLTE, L. BÜRGER, W. CREIZENACH, K. DRESCHER, G. ELLINGER, E. ELSTER, W. GOLTHER, C. GURLITT, 0. HARNACK, 0. VON HASE, A. HAUFFEN, K. HEINEMANN, A. HOFMEISTER, G. KAWERAU, K. KEHRBACH, A. KOESTER, G. LIEBE, R. M. MEYER, V.MICHELS, J.MINOR, ERNST MÜLLER, F.MÜNCKER, E.NAUM ANN, L.PARISER,O.PNIOWER, A. REIFFERSCHEID, H. REIMANN, RICH. ROSENBAUM, A. SAUER, W. SCHEEL, ALWIN SCHULTZ, AD. STERN, V. VALENTIN, 0. F. WALZEL, A. VON WEILEN, R. M. WERNER, G. WINTER, G. WITKOWSKI, R. WÖLK AN, TH. ZIEGLER MIT B E S O N D E R E R

UNTERSTÜTZUNG

VOX

ERICH SCHMIDT HERAUSGEGEBEN VOX

JULIUS ELIAS UND MAX OSBORN.

FÜNFTER BAND (JAHR 1894).

LEIPZIG. G. J . G Ö S C H E N ' S C H E

VE R L A G S H A N D L U N G .

1897.

W ährend die Hauptmasse unserer Berichte in diesem Jahre frühzeitiger herausgehen konnte als sonst, hat sich die Ausgabe des verhältnismässig schmalen Registerheftes über Gebühr verzögert. Ohne jede Schuld der Redaktion. Denn durch verspätete Manuskriptablieferungen waren wir gezwungen, zwischendurch die Vorbereitung zu den neuen Bänden zu betreiben, und als das Register, zu dem ohnehin schon seitens unserer Mitarbeiter nicht so beigesteuert wurde wie ehedem, zum Druck gelangen sollte, war die Zeit schon so wesentlich vorgeschritten, dass wir auf den Druck des sechsten Bandes eilig bedacht sein mussten. So tritt denn das letzte Heft dieses Bandes fast gleichzeitig mit dum ersten des neuen Berichtes hervor. Die Redaktion sieht sich in die Zwangslage versetzt, hier von ihrer eigenen Arbeit sprechen zu müssen. Thatsächlich aber wird diese Arbeit für zwei Herausgeber, die ihre gesamte Lebensthätigkeit auf die Dauer unmöglich allein in der Leitung der Jahresberichte suchen können, kaum mehr zu bewältigen sein, wenn es ihnen nicht gelingen sollte, dem Redaktionskörper neue Hilfskräfte zuzuführen. Da nun überdies der Herausgeber, der in kritischer Zeit die Bearbeitung des Kapitels IV, 2b übernehmen musste, durch persönliche Verhältnisse in seiner Thätigkeit zeitweilig aufgehalten war, so wird man ihm zu gute halten, dass er seinem Notenapparat nicht den vollständigen Text, wie er ihn beabsichtigt hatte, beigeben konnte. Die Besprechung der bedeutenden Erscheinungen in diesem Schlussteilc seines Berichtes wird im nächsten Bande nachgetragen werden. Ein Haupthemmnis liegt für die Thätigkeit der Redaktion nach wie vor im fortdauernden Wechsel der Mitarbeiter. Doch wir haben die Hoffnung aufgegeben, ihm mit Erfolg entgegenzutreten. Denn ebenso, wie wir im vergangenen Jahre für den gegenwärtigen Bericht eine Reihe von neuen Besetzungen ankündigten, so müssen wir auch heute schon wieder zahlreiche Veränderungen im Mitarbeiterkreise des künftigen Bandes feststellen. Zunächst ist der Beitritt Adolf Hofmeisters anzuzeigen, der noch für 1894 im letzten Augenblicke, da Ernst Jeep uns im Stiche liess, eine doppelte Arbeitslast auf sich nahm. Er entriss uns einer grossen Verlegenheit und darf unserer aufrichtigen Dankbarkeit gewiss sein. Dank auch schulden wir vor allem Richard Rosenbaum, weil er von dem in allerletzter Stunde zurücktretenden Max von Waldberg, dessen Entschluss freilich durch Krankheit bedingt war, die Erbschaft zweier umfangreicher Jahrgänge (IV, 3) opferwillig übernahm. Es folgt die Liste der weiteren Verschiebungen: Literaturgeschichte (I, 1) übernimmt Franz Muncker von Otto Harnack, der an Veit Valentins Stelle den allgemeinen Goethe-Abschnitt (IV, 8a) bearbeiten wird; Geschichte des Buch- und Schriftwesens (I, 3) geht von Oskar von Hase auf Ludwig Burger über, Kulturgeschichte (I, 4) von Georg Liebe auf Alwin Schultz, Geschichte der Schriftsprache (I, 7) von Willy Scheel auf Wolfgang Golther, dem wir hierdurch aufs neue verpflichtet worden. Im Kapitel Geschichte der Metrik, das Jakob Minor zu unserem lebhaften Bedauern aufgiebt, werden wir Franz Saran als neuen Mitarbeiter begrüssen. Ebenso haben wir uns die Mitwirkung Max Friedlaenders für die Geschichte der Musik (an Stelle Heinrich Reimanns), Rudolf Wolkans

für die Geschichte der Lyrik im Reformationszeitalter (an Stelle Georg Ellingers'), schliesslich die Teilnahme Theobald Zieglers für ein Kapitel gesichert, das neu zu schaffen ist: auf den Wunsch Richard M. Meyers nämlich haben wir von der Didaktik des 18. und 19. Jahrhunderts die Geschichte der Philosophie und Theologie abgetrennt, um für dieses Gebiet einen besonderen Fachmann zu gewinnen. Karl Drescher rückt nun an den Platz Ludwig Parisers (III, 2), der seinerseits das Kapitel Didaktik des 17. Jahrhunderts (III, 5) übernimmt. Dafür löst Victor Michels in IV, 1c Franz Muncker ab. Der Goethe-Teil bringt durch den Umstand, dass der erkrankte Karl Heinemann durch Georg Witkowski ersetzt wird, eine weitere Veränderung. Einen Verlust, der uns auch persönlich sehr nahe geht, erleiden die Jahresberichte durch den vorläufigen Rücktritt Albert Kösters. Seit der Begründung unseres Unternehmens hat er treu zu unserer Sache gehalten, und nur dringende andere Verpflichtungen vermochten ihn zum Scheiden zu bewegen. Seinen Platz wird Ernst Müller einnehmen. In den Reccnsionen, die den Jahresberichten zuteil wurden, kehrt die Klage über das Anwachsen unserer Bände und die damit verknüpfte Preiserhöhung immer wieder. Die Frage, wie dem abzuhelfen sei, hat sich die Redaktion selbst schon seit Jahr und Tag vorgelegt. Wir haben darum eine neue allgemeine Fixierung des Gesamtumfaugs vorgenommen unter dem Gesichtspunkte, die Bände kleiner zu gestalten, ohne dass der Charakter der Darstellung berührt wird. Sie hat die Billigung unserer Mitarbeiter gefunden, und so dürfen wir erwarten, in Zukunft der Oeffentlichkeit weniger angeschwollene und wohlfeilere Jahresbände vorlegen zu können. Wenn von unseren Kritikern hier und da die Erwähnung eines Aufsatzes vermisst wird, so sind uns in den meisten Fällen diese Dinge thatsächlich nicht entgangen, und wir bemerken hier ganz allgemein, dass es bei der Feststellung der Bibliographie häufig durchaus unmöglich ist, diese oder jene Zeitschrift, bezw. diesen oder jenen Band einer Zeitschrift rechtzeitig zu erlangen. Es wird stets aufgezeichnet, was fehlt, um im nächsten Bande nachgetragen zu werden. Bei den Werken der englischen Litteratur wird man grösstenteils einen Kreis finden als Zeichen dafür, dass dem Referenten das Werk unzugänglich war. Während in früheren Zeiten von den eingeforderten englischen Büchern etwa die Hälfte einging, haben wir für das Jahr 1894 nur ein einziges Buch erhalten. Die Firma A. A s h e r & Co. in Berlin hat wie immer tapfer ausgeholfen. Ebenso fühlen wir uns den Firmen H e i n r i c h W e l t e r in Paris und R. F r i e d l ä n d e r & S o h n in Berlin für ihr liebenswürdiges Entgegenkommen in bibliographischen Fragen lebhaft verpflichtet. Gleichfalls können wir nicht unterlassen, dem Buchhändler Herrn O s k a r A r n s t e i n , der jetzt als Sekretär in die Redaktion eingetreten ist, für die grossen Dienste, die er uns Jahr aus, Jahr ein leistet, unsere aufrichtige Erkenntlichkeit zu bezeugen. Wir wollen endlich nicht vergessen zu erwähnen, dass einzelne unserer Mitarbeiter ihren Notenapparat nach der Bibliographie des „ E u p h o r i o n " und nachdem „ J a h r e s b e r i c h t ü b e r G e r m a n i s c h e P h i l o l o g i e " ergänzt haben; die Redaktion erkennt gern den Vorteil an, der daraus erwachsen ist. Wer uns sonst noch unterstützt und gefördert hat, dem haben wir am Schlüsse des Bandes auf einer besonderen Tafel unseren Dank ausgesprochen.

Berlin W. Matthäikirchstr. 4 II-

JULIUS ELIAS.

MAX

OSBORN.

Inhaltsverzeichnis. I. Allgemeiner Teil. 1. L i t e r a t u r g e s c h i c h t e . Von Dr. Otto Harnack, Professor an der Technischen Hochschule zu Darmstadt. 2. G e s c h i c h t e der d e u t s c h e n P h i l o l o g i e . Von Dr. W o l f g a n g G o l t h e r , Professor an der Universität Rostock. 3. S c h r i f t - und B u c h w e s e n . Von Dr. Oskar v o n H a s e in Leipzig. 4. K u l t u r g e s c h i c h t e . Von Dr. G e o r g Liebe, Assistenten am Staatsarchiv zu Magdeburg. 5. V o l k s k u n d e . Von Dr. Adolf Hauffen, Professor an der Universität Prag. 6. Die Litteratur in der Schule. Von Dr. E r n s t N a u m a n n , Professor am Friedrich Wilhelms-Gymnasium zu Berlin. 7. G e s c h i c h t e der n e u h o c h d e u t s c h e n S c h r i f t s p r a c h e . Von Dr. W i l l y Scheel in Berlin. 8. G e s c h i c h t e der Metrik. 1893, 1894. Von Dr. Jakob Minor, Professor an der Universität WTien. 9. K u n s t g e s c h i c h t e . Von Dr. Cornelius Gurlitt, Professor an der Technischen Hochschule zu Dresden. 10. M u s i k g e s c h i c h t e . Von Professor Dr. H e i n r i c h R e i m a n n , Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek zu Berlin. 11. S t o f f g e s c h i c h t e . Von Dr. J o h a n n e s B o l t e , Oberlehrer am Königstädtischen Gymnasium zu Berlin. 12. G e s c h i c h t e des U n t e r r i c h t s - und E r z i e h u n g s w e s e n s . Von Professor Dr. Karl Kehrbach in Berlin. 13. P o e t i k und ihre Geschichte. Von Dr. R i c h a r d Maria Werner, Professor an der Universität Lemberg, vgl. Bd. » D«R JBL.

II. Von der Mitte des 15. bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts. 1. A l l g e m e i n e s . Von Dr. Max O s b o r n in Berlin. 2. L y r i k . Von Dr. G e o r g E l l i n g e r , Oberlehrer an der 6. Städtischen Realschule zu Berlin. 3. Epos. Von Dr. A d o l f H a u f f e n , Professor an der Universität Prag. 4a. Drama. Von Dr. W i l h e l m Creizenach, Professor an der Universität Krakau, b. Hans Sachs. Von Dr. Karl Drescher, Privatdocenten an der Universität Bonn. 5. D i d a k t i k . 1893,1894. Von Dr. Adolph Hofmeister, Kustos der Universitätsbibliothek zu Rostock. 6. L u t h e r und die Reformation. Von Dr. Gustav K a w e r a u , Professor an der Universität Breslau. 7. Humanisten und Neulateiner. Von Dr. G e o r g E l l i n g e r , Oberlehrer an der 6. Städtischen Realschule zu Berlin.

Inhaltsverzeichnis.

III. Vom Anfang des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. 1. A l l g e m e i n e s . Von Dr. A l e x a n d e r R e i f f e r s c h e i d , Professor an der Universität Greifswald. 2. L y r i k . Von Dr. L u d w i g P a r i s e r in München. 3. E p o s . Von Dr. A l e x a n d e r R e i f f e r s c h e i d , Professor an der Universität Greifswald. 4. D r a m a . Von Dr. J o h a n n e s B o l t e , Oberlehrer am Königstädtischen Gymnasium zu Berlin. 5. D i d a k t i k . Von Dr. V i c t o r M i c h e l s , Professor an der Universität Jena.

IV. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 1. A l l g e m e i n e s . a) L i t t e r ä t u r g e s c h i c h t e . Von Dr. A d o l f S t e r n , Professor an der Technischen Hochschule zu Dresden. b) P o l i t i s c h e Geschichte. 1893,1894. Von Dr. Georg W i n t e r , Archivar am Staatsarchiv zu Stettin. c) M e m o i r e n , T a g e b ü c h e r und B r i e f w e c h s e l . Von Dr. F r a n z Munck e r , Professor an der Universität München. d) Die d e u t s c h e L i t t e r ä t u r und das Ausland. Von Dr. Adolf S t e r n , Professor an der Technischen Hochschule zu Dresden. 2. L y r i k . a) Von der Mitte d e s IS. J a h r h u n d e r t s b i s zu den F r e i h e i t s k r i e g e n . Von Dr. A u g u s t S a u e r , Professor an der Universität Prag. b) V o n den F r e i h e i t s k r i e g e n b i s z u r G e g e n w a r t . Von Dr. J u l i u s E l i a s in Berlin. 3. Epos. 1893, 1894. Von Dr. R i c h a r d Rosenbaum in Berlin. 4. D r a m a und T h e a t e r g e s c h i c h t e . Von Dr. A l e x a n d e r von W e i l e n , Privatdocenten an der Universität Wien. vgl. B4. e DER JBL. 5. D i d a k t i k . Von Dr. R i c h a r d M. M e y e r , Privatdocenten an der Universität Berlin. 6. L e s s i n g . Von Dr. E r i c h S c h m i d t , Professor an der Universität Berlin. 7. H e r d e r . Von Dr. E r n s t N a u m a n n , Professor am Friedrich-WilhelmsGymnasium zu Berlin. 8. Goethe. a) A l l g e m e i n e s . Von Professor Dr. Veit Valentin in Frankfurt a. M. b) L e b e n . Von Dr. K a r l H e i n e m a n n , Oberlehrer am Kgl. Gymnasium zu Leipzig. c) L y r i k . Von Dr. O t t o P n i o w e r in Berlin. d) Epos. Von Dr. G e o r g W i t k o w s k i , Professor an der Universität Leipzig. e) D r a m a . Von Dr. G e o r g W i t k o w s k i , Professor an der Universität Leipzig. 9. S c h i l l e r . Von Dr. A l b e r t K ö s t e r , Professor an der Universität Marburg. 10. R o m a n t i k . Von Dr. O s k a r F. W a l z e l , Privatdocenten an der Universität Wien. 11. D a s j u n g e D e u t s c h l a n d . Von Dr. E r n s t E l s t e r , Professor an der Universität Leipzig. vgi. BÌ. O DEI JBL. Autorenregister. Sachregister. Siglenregister. B e m e r k u n g e n f ü r den Gebrauch. Druckfehlerverzeichnis. Danktafel.

I. Allgemeiner Teil. 1,1

Literaturgeschichte. Otto Harnack. M e t h o d i s c h e s : Allgemeine historische Wissenschaft N. 1. — Literaturgeschichte: Anfgaken und Methode N. IS; Betrachtungsweise N. 24. — Litterarische Kritik N. 33. — L i t e r a t u r g e s c h i c h t e : Gesamtdarstellungen: allgemeine N. 3S: deutsche N. 41; literarhistorische Betrachtungen in umfassenden Geschichtswerken N. SO. — Lokale Litternturgesohichte N. öS — Verschiedenes N. 61. — Gesammelte Aufsätze N. Bö. — P r a k t i s c h e s : Ueber den litterarischen Betrieb im allgemeinen N. 73. — Hilfsmittel N. 86. —

In Anknüpfung1 an den vorjährigen Bericht weisen wir zunächst auf einige Besprechungen hin, welche die dort aufgeführten m e t h o d i s c h e n Schriften über die a l l g e m e i n e h i s t o r i s c h e W i s s e n s c h a f t von Villari1), Stoeckert 2 ) und Bernheim3) (vgl. JBL. 1893 I 1: 2/4) noch erfahren haben. Aus unserem Berichtsjahre nennen wir sodann vorerst zwei Schriften, welche das Verhältnis der Geschichte zu anderen Wissenschaften behandeln: von P f l e i d e r e r 4 ) und von W i n d e l b a n d 5 ) . Der erstere, der die Bedeutung der Geschichte für die Theologie behandelt, hebt besonders das Verdienst Hegels hervor, der den Gedanken der „immanenten Vernunft in der Geschichte" zum Siege geführt habe; der letztere bestimmt den eigentümlichen Charakter historischen Erkennens gegenüber dem Naturerkennen, indem er die Erfassung und Rekonstruktion des Einzelnen, nicht die Ergründung allgemeiner Gesetze als sein Ziel hinstellt.6) — Herbert Spencers Philosophie der Geschichte würdigte Busse") in einer klaren und ruhigen Darstellung, die aber am Schluss in entschieden formulierten Widerspruch auslief. B. ist der Meinung, dass eine Erklärung des historischen Prozesses bloss aus der Kausalverknüpfung unzureichend, dass ein Finalzusammenhang erkennbar sei und erkannt werden müsse, nicht im Sinne der überwundenen Teleologie, sondern im Sinne der „Zielstrebigkeit", die sich nach innerem Gesetz notwendig verwirklicht. — Von streng religiösen, aber nicht dogmatischbestimmten, sondern mehr mystisch-empfundenen Grundlagen aus sucht Steffensen, mit Schelling verwandt, eine Geschichtsphilosophie zu ermöglichen und vorzubereiten; aus seinem hs. Nachlass gab E u c k e n 8 ) Auszüge, zu denen er ein Vorwort hinzufügte. 9-1 ') — Rocholls im vorigen Jahrgang behandeltes Werk (JBL. 1893 I 1:15) fand noch Besprechung 12 ). — M o n o d s 1 3 ) Buch über die Meister der Geschichtsschreibung, welches in Renan, Taine und Michelet Haupttypen historischer Arbeitsweise darstellt, gab B a m b e r g e r 1 4 ) zu feinen Bemerkungen Anlass. M. sieht in Renan den Kritiker, in Taine den Feststeller der Thatsachen und ihres Zusammenhangs, in Michelet den Darsteller. Seine Sympathie ruht merklich auf dem letztgenannten. — Ueber die Bedeutung des Genies in der Geschichte handelte S c h i l d e r 1 5 ) 1) x Bär 20, S. 11/2; BllHSch. 11, S. 123,160. — 2) X ib.; BllHSch. 11, S. 106. — 3) X BLU. S. 222; KonsMschr. S. 217. - 4) 0. P f l e i d e r e r , Theologie u. Geschichtswissensch. Rektoratsrede. B., J.Becker. 4°. 22 S. M 0,75. — S) W. W i n d e l b a n d , Gesch. u. Naturwissensoh. Rektoratsrede. Strassbnrg i. E., Heitz. 27 S. M. 0,60. — 6) X A - K n ö p f l e r , Wert u. Bedeutung d. Studiums d. Kirchengesch. Rektoratsrede. Münoheu, Korff. 4°. 34 S. M. 1,00. — 7) K. B u s s e , H. Spencers Philos. d. Gesch. G. Beitr. z. Lösung sociolog. Probleme. Diss. Halle a. S. (L., Focki. 114S. — gl K. Steffensen, Z. Philos. d. Gesch. Auszfige aus seinem hs. Nachl. Mit Vorw. v. R. E u c k e n . Basel, Reich. XXXVI, 411 S. M. 6,00. — 9) X U.M. W e n l e y , The logic of hist.: ScottishR. 24, S. 297-319. — 10) X F - M e h r i n g , Z. hist.-materialist. Methode: HZ. 12*, S. 142/8, 170/5. — 11) X H. C u n o w , Sociologie, Ethnologie u. roaterialist. Geschichtsauffassung: ib. S. 549-59, 591-603. — 12) X L R s - 20. s< 186/8. — 13) G. M o n o d , Les maitres de l'hist.: Renan, Taine, Michelet. Paris, Calmann Le»y. 312 S. Fr. 3,50. |[RCr. 38, S. 422/4.]| - 14) L. B a m b e r g e r , G. Monod Aber Renan, Taine, Michelet: DRs.81, S. 151/6. — 15) O X Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte.

V.

(1)1

I

1 : 16-22

O. H a r n a c k , Litteraturgeschichte.

in einer mir unzugänglich gebliebenen Schrift, welche nicht günstige Beurteilung fand. — Dem geschichtlichen Unterricht wollte Kriegsinann 1 6 ) als ausschliessliches Ziel die Erweckung des Staatsbewusstseins zuweisen, mit besonderer Beziehung auf den von der deutschen Historikerversammlung zurückgewiesenen Vortrag des Direktors Martens, welcher dieselbe These verfochten hatte.17) — Ueber die A u f g a b e n und M e t h o d e der L i t t e r a t u r g e s c h i c h t e äusserte sich E l s t e r 1 8 ) in einem gedrängten Vortrag, welcher das Verdienst hat, mit grosser Schärfe augenblickliche Mängel des Betriebes hervorzuheben. Wenn eine solche Selbstkritik sicherlich anzuerkennen ist, so' muss man doch dagegen einwenden, dass E. zu sehr als Schuld angesehen hat, was eine charakteristische Eigentümlichkeit der gegenwärtigen wissenschaftlichen Arbeit überhaupt und, wie ihre Beschränkung, so auch ihr Vorzug ist: die sorgfältige und exakte Materialsammlung. Mit einem noch so gut gemeinten Machtspruch: so könne es nicht länger fortgehen, ist dabei nicht allzu viel gethan. Und ein wenig zusammenhangslos ist die Mahnung, sich zur Vertiefung der literarhistorischen Erkenntnis an die Ethiken zu halten, in welchen wir „jetzt brauchbare Ergebnisse finden". (Der Vf. scheint besonders Wilhelm Wundt im Auge zu haben, den er öfters citiert.) Es hat zu jeder Zeit Ethiken gegeben, welche dem jeweiligen Standpunkt der Zeit entsprachen, und ob gerade die jetzigen eine besonders lange gesicherte Da,uer versprechen, ist nicht zu entscheiden. Sicher aber wird es für den Literarhistoriker immer von Wert sein, wenn er auch aus diesen Quellen Erkenntnis schöpft; ob er es thut, wird von seiner ganzen Geistesrichtung und Ausbildung abhängen und sich nicht durch Forderung erzwingen lassen. Interessant ist aber jedenfalls, wie E. selbst sich diese Quellen zu Nutze machen will. Er fragt einerseits nach den speciellen Gemütseigenschaften und der eigentümlichen Form der Phantasiebethätigung, welche für die einzelnen Dichter bestimmend sind, andererseits nach den Normen, die zur Wertschätzung poetischer Gebilde dienen. Bei der letzten Frage, welcher der grösste Teil der Schrift gewidmet ist, fällt besonders auf, wie sehr E. den empirischen Boden verlassen und sich der theoretischen Betrachtung ergeben will, indem er es abweist, aus der Wirkung* des Kunstwerkes die Normen zu gewinnen, angeblich weil es sich hierbei um „rein subjektive Wünsche" handle. Es handelt sich aber hierbei gerade um Thatsachen, welche zu beobachten sind und meines Erachtens den sicheren empirischen Boden für die Ermittlung der Normen bieten. E. dagegen will diese aus drei Quellen erschliessen: 1. aus dem durch das Kunstwerk dargestellten Leben, 2. aus den allgemeinen Gesetzen der ästhetischen Anschauung, 3. aus den besonderen Gesetzen der poetischen Darstellungsmittel. Aber die Frage ist eben, wie diese „Gesetze" zu finden sind. Uns von „Normen" zu „Gesetzen" zurückzuführen, damit ist noch wenig gethan. Was nun E. aus den drei Quellen erschliessen •will, das zeugt von einem regen Gedanken- und Empfindungsleben; aber es hat nicht die zwingende logische Schärfe des Zusammenhangs, welche von derartigen systematischen Erwägungen zu verlangen ist; wir erhalten mehr Aneinanderreihung von Gedanken als logische Entwicklung (man sehe z. B., wie S. 12 und 13 das, was mit den Gemiitshedürfnissen des Dichters in Uebereinstimmung steht, durch das Mittelglied des „Bedeutsamen" plötzlich den Charakter der „Allgemeingültigkeit" erhält). Auch das Schlussresultat, welches als die drei Gruppen von Normen der Beurteilung die logischen, die ethischen, und die „formalen, im engeren Sinne poetischen" nennt, kann wohl nicht befriedigen, da in Beurteilung von dichterischen Kunstwerken die ersten beiden der letztgenannten nicht gleichgestellt werden dürfen und weil in dieser letzten das 19„Poetische" durchaus nicht durch die Bestimmung des „Formalen" erschöpft wird. "20) — Zu einer Reihe von Betrachtungen über Aufgabe und Methode gab die Begründung der neuen litteraturgeschichtlichen Zeitschrift „Euphorion" Anlass. Aus einem Kollegienheft Wilhelm Scherers veröffentlichte E r i c h Schmidt 2 1 ) einen Abschnitt über „Wissenschaftliche Pflichten", der in kurzen eindringlichen Sätzen sich über die „Berufsmoral" des Gelehrten ausspricht. Wie sich aus dem obersten Gebot „nach der Wahrheit zu streben" höhere und niedere Pflichten entwickeln, wird dargelegt und mit besonderem Nachdruck betont, dass nicht alle Forschungsgegenstände gleichwertig sind, dass es Pflicht des Forschers ist, dem keine „befehlende Stelle" seinen Platz anweist, diesen sich selber da zu wählen, wo es nach dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft am nötigsten ist, wo die wichtigsten Probleme der Erforschung harren. — In einem2 offenen Briefe an den Herausgeber des „Euphorion", A. Sauer, äussert Schönbach 2 ) den

A. S c h i l d e r , D. Bedeutung d. Genies in d. Gesch. L„ Dnncker & Humblot. III, 37 S. II. 1,00. |[LCB1. S. 1484. (Ungünstig.)]! — 16) G. K r i e g s m a n n , D. Staatsbewusstsein als Ziel d. gesch. Unterr.: DWB1. S. 414/5. — 17) X E G r o t h , Bemerkungen z. Geschichtsnnterr. Progr. L„ (Fock). 28 S. II. 0,80. — lg) E. E l s t e r , D. Aufgaben d. Litt.-Gesch. Akad. Antrittsrede. Halle a. S., Niemeyer. II, 22 S. M. 0,80. |[LCB1. S. 1108/9; II. N o c k e r : NFPr. N. 10775.]| — 19) X A P h i l i p p i , Vom Wert d. dtsch. Litt.-Gesch,: Grenzb. 4, S. 219-26. —20) X N e c k e r , üeber Litt.-Gesoh.: BLU. S. 577(9, 693/5. — 21) W. Scherer, Wissensch. Pflichten. Ans e. Vöries. (Mitget. v. E r i c h S c h m i d t ) : Euph. 1, S. 1/4. — 22) A.E.

O. H a r n a c k , Litteraturgeschichte.

I

1 : 23-40a

Wunsch nach möglichst eifriger wissenschaftlicher Behandlung der neuesten, nachklassischen Litteraturgeschichte; man kann dem nur aufrichtigst beipflichten. Was Sch. dazwischen hinsichtlich der heutigen Verbreitung unserer klassischen Litteraturwerke bemerkt, scheint mir doch zu pessimistisch geurteilt. Dass Goethes Tod an sich keinen Einschnitt in der Litteraturgeschichte bildet, ist gewiss richtig; aber wenige Jahre nach seinem Tode vollzieht sich doch ein deutlicher Wechsel der Zeiten, etwa mit dem Tode Platens, Immermanns, Chamissos und dem Aufkommen Hebbels, Ludwigs und Frey tags; auch die politische Dichtung des „Jungen Deutschland" in den dreissiger Jahren ist eine andere als die der Achtundvierziger Freiligrath und Kinkel. Sehr hiibsch ist, was Sch. über die Bedeutung äussert, welche die wissenschaftliche Erforschung der neuesten Litteratur für die zeitgenössische litterarische Produktion2 3 gewinnen kann. — In einem zweiten Briefe an den Herausgeber spricht H a r n a c k ) den Wunsch aus, dass zwischen den im Programm des „Euphorion" unterschiedenen Specialuntersuchungen und Aufsätzen allgemeineren Inhalts keine allzugrosse Verschiedenheit herrschen möge, und entwickelt an dem Beispiel der wissenschaftlichen Arbeitsweise Goethes die Forderung, dass die Empirie der Einzelbetrachtung überall den Ausgangspunkt bilde, aber stets mit der Absicht, zur Erkenntnis eines Ganzen und seines inneren Zusammenhangs vorzuschreiten. — IJeber die B e t r a c h t u n g s w e i s e der „Litteraturwissenschaft" hat Froehde 2 4 " 2 5 ), der schon im vorigen Berichtsjahr ihr Wesen zu bestimmen suchte, nochmals gehandelt und in klassifizierender Methode ihr Verhältnis zur Kunst- und Sprachwissenschaftgekennzeichnet. Er schematisiertdie Litteraturwissenschaft ineineallgemeine (Encyklopädie, Geschichte, Methodologie) und eine besondere, welche wieder in reine (Litteraturlehre und Litteraturgeschichte) und eine angewandte (Herstellung der Litteraturwerke; müsste heissen „Herstellungslehre") zerfällt. Er stellt fest, dass sie mit der Sprachwissenschaft das Objekt gemein habe, aber im Forschungsprinzip abweiche, dagegen mit der Kunstwissenschaft in dem letzteren übereinstimme, aber im Objekt getrennt sei, — Ueber die Gesichtspunkte, welche für die Beurteilung der litterarischen Entwicklung in Betracht kommen, sich zu äussern nahmen öfters Anlass die Kritiker von N e r r l i c h s 2 6 ) Buch über das Dogma vom klassischen Altertum, welches gegen die gesamte ideale Betrachtung, von der unsere eigene klassische Epoche erfüllt war, aufs heftigste vorgeht. — Dagegen brach eine Lanze für den Klassizismus Baecker 2 7 - 2 ").3 0 —3 2 Ein Beispiel ultramontaner Behandlung der Litteraturgeschichte gab H i l d e b r a n d " ) . — Hier sei auch kurz der Betrachtungen gedacht, welche jetzt gern über l i t t e r a r i s c h e K r i t i k angestellt werden. Es macht sich dabei immer mehr die Neigung geltend, sich mit rein ästhetischen oder rein historischen Massstäben nicht zu begnügen, sondern die Schriftwerke nach ihrer Bedeutung für den allgemein menschlichen oder den speciell sittlichen Fortschritt zu bemessen. In mehreren Aufsätzen seiner Zeitschrift „La Cultura" hat der im vorigen Jahre verstorbene B o n g h i 3 3 ) sich in diesem Sinne geäussert und sich dabei auf Tolstoi, besonders dessen Vorrede zu Maupassants Romanen berufen. Auch die Notwendigkeit fester Voraussetzungen der Kritik, bestimmter „Vorstellungen vom Schönen, Wahren, Guten" wurde von B. betont. Es bedarf keines Beweises, dass auf dieser Bahn sich die Kritik immer weiter von der litteraturgeschichtlichen Arbeit entfernen würde. — Dagegen trat für eine streng nach historischen Massstäben arbeitende Kritik P u g l i s i - P i 35 c o 3 4 ) ein in dem interessanten Aufsatz: „II feticismo nell' arte e la critica moderna". ) — Taines kritische Methode (JBL. 1893 I 1:62—75) fand noch durch B e r n f e l d 3 6 ) Besprechung. — Ola Hansson und A. E. Schönbach wurden als Kritiker von N e c k e r 3 7 ) charakterisiert. — L i t t e r a t u r g e s c h i c h t e . Von G e s a m t d a r s t e l l u n g e n fanden der a l l g e m e i n orientierende „Katechismus" von Stern 38 ) (JBL. 1893 I 1: 76) und Karpeles 39 ) ausführlicheres Buch (JBL. 1893 I 1:90) noch Besprechung. — Harts Geschichte der Weltliteratur (JBL. 1893 I 1:77) schritt vorwärts 40 " 40 »). — S c h ö n b i c h , Offener Brief an d. Herausgeber: ib. S. 4-12. — 23) 0. H a r n a c k , Offener Brief an d. Herausgeber: ib. S. 12/6. — 24) X M. W e r n e r , Neuere dtsch. Litt-Gesch. Offener Brief: AZg". 1898, N. 322. - 25) 0. F r o e h d e , Litt.-, Kunst- n. Sprachwissensch.: NJbbPh. 149, S. 1-13. — 2 6 ) P. N e r r l i o h , D. Dogma vom klass. Altertum. L., C. L. Hirschfeld. XIV, 400 S. M. 7,50. |[Zeitgeist N. 22: F. M n n e l t e r : DWB1. S. 479-80: R. O p i t z : BLU. S. 273/6.]| (S. u. IV 5.) — 27) P. B a e c k e r , E. Wort fDr dKlassizismus: AKBll. 9, S. 25/8. - 28) X E. v. S a l l w ü r c k , C . F . H e r m a n n , D. Bildungsideale d. Deutschen [Basel, Reich. 1892' 98S. M. 1,20]: DB11EUH. 21, S. 5. - 29) K. W a l c k e r , D. schöne Litt. o. d. polit.-soc. Entwicklung: Geg. 46, S. 55/6. — 3 0 ) R . H i l d e b r a n d . E. Stflckchen ultrimont. Litt-Gesch.: ZDU.8, S. 217/9. — 31) X D i e c k , Bemerkung zu „E. Stöckchen nltramont. L i t t G e s c h " : ib. S. 4 1 2 / 3 . - 3 2 ) X S t . y. S y c h o w s k i , Hieronymus aU Litterarhist. E. quellenkrit. Untersuch, d Schrift d.Heil.Hieronymus „De Tiris illustribus." ( = Kirchengesch. Stnd. 2. Bd.. 2. Heft.) Münster,Schöning)!. VIII, 198 S. M. 4,60. — 3 3 ) R . B o n g h i , La Critica: Cultura S. 113/6, 145/8, 385/7. — 34) M. P u g l i s i - P i c o , II feticismo n e l l ' a r t e e la critica moderna. ( = Note di Letteratura Contemporunea.) Acirealr, Donzuso. 110 S. L. 8,00. — 35) X B e r g , D. Ultima ratio d. Kritik: Zuschauer 1, S. 84/9. — 36) S. B e r n f e l d , Taines krit n. Iii st. Essais: Zeitgeist N. 39. — 37) M. N e c k e r , Zwei Kritiker: Ola Hansson, A. E. Schönbach: BLU. S. 241/4. — 38) X Anglia 34, S. 74/5. - 3 9 ) X - 4 0 ) J. H a r t , Gesoh. d . W e l t l i t t . u . d . T h e a t e r s aller Zeiten u. Völker. 1. Bd. (— Hausschatz d. Wissens Bd. 15.) B , Pauli. VI, 847 S. II. 7,50. |[Zuschauer 1, S. 574/5; TglRs". N. 134; Ges. S. 963/4.]' (Vgl. JBL. 1895 I 1, wo d. vollstand. Werk besprochen wird.) — 4 0 a ) O X K. F a u l m a n n ,

(1)1*

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1 : 41-48

0. H a r n a c k , Literaturgeschichte.

Von d e u t s c h e n Literaturgeschichten gelangte die von L e i x n e r s 4 1 ) rasch zur dritten Auflage. — Wilhelm Scherers Werk, seit langer Zeit unter Edw. S c h r ö d e r s 4 2 ) pietätvoller Fürsorge, erschien in 4 3siebenter Auflage. — Von Vilmars immer noch lebenskräftigem Buche gab S t e r n ) die vierundzwanzigste Auflage heraus; bekanntlich ist Vilmars Text seit langer Zeit stereotypiert, dagegen führt St. seinen Anteil, die Literaturgeschichte seit Goethes Tode, in jeder Auflage gewissenhaft weiter. Diesmal hatte er insbesondere die schwierige Aufgabe, der seit den achtziger Jahren aufgekommenen „modernen" Richtung historisch gerecht zu werden. Er hat das in einem Schlusskapitel gethan, welches die Mängel der seit 1870 massgebenden schlaffen Behaglichkeitslitteratur kräftig zeichnet und daraus die Notwendigkeit einer Reaktion ableitet; die Art und Weise dieser Reaktion beurteilt er jedoch als durchaus verfehlt und findet in ihr keine verheissungsvolle Triebkraft. — Die Fortschritte der neuen unter Goetzes 4 3 ") Leitung stehenden Bearbeitung von Goedekes fundamentalem Werke werden in den betreffenden Einzelabschnitten der JBL. verzeichnet und besprochen. — Die im vorigen Jahrgang behandelten Litteraturgeschichten von Borinski 44 ) (JBL. 18981 1 :89) und von Koch4r>) (JBL. 1893 I 1 :88) fanden in verschiedenen Zeitschriften noch Besprechung. — Das wichtigste Ereignis auf diesem Gebiete aber war die Vollendung der von M a r t i n 4 6 ) fortgeführten und neubearbeiteten „Geschichte der deutschen Litteratur" von Wilhelm Wackernagel. Schon 1879 war der erste, das Mittelalter behandelnde Band zu Ende geführt; erst 1894 war der zweite abgeschlossen, der freilich zum grössten Teil eine neue Arbeit ist. Nur für das 16. Jh. und für den allgemeinen Abschnitt über das 17. lag Wackernagels Ausarbeitung vor; alles Weitere ist selbständige Leistung M.s. Das Buch im ganzen stellt sich dar als ein treffliches Hilfsmittel zum wissenschaftlichen Studium der Literaturgeschichte. Charakteristisch sind die jedem Zeitabschnitt vorausgeschickten Darstellungen der Sprachentwicklung und der Fortschritte des Versbaus; sie leihen dem Ganzen die philologische Grundlage, welche auch .Wackernagel seinem Anteil gegeben hatte. Dass die Anmerkungen unter den Text gesetzt sind und verhältnismässig viel Raum einnehmen, zeigt gleichfalls, dass man ein Buch mehr zum Studium als zur Lektüre vor sich hat. Trotzdem ist der Text auch durchaus lesbar gehalten; die Sprache ist knapp und prägnant, aber nicht dunkel; die Ausdrücke massvoll, aber sehr absichtlich und bezeichnend gewählt; jeder rednerische Schmuck ist verschmäht. Bei aller Kürze ist die möglichste Reichhaltigkeit erstrebt; es werden viele Namen genannt, die in anderen Litteraturgeschichten fehlen; dagegen werden die bedeutendsten Dichter verhältnismässig kurz behandelt. Letzteres ist insofern gerechtfertigt, als wohl jeder, der sich mit den Klassikern und anderen hervorragenden Persönlichkeiten näher beschäftigen will, sich zu den Monographien wenden und nicht in der „Literaturgeschichte" Rats erholen wird; aber gerade für das blosse fortlaufende Studium der Litteratur wird mancher doch wohl nähere Auskunft über Lessing, Goethe, Schiller, besonders auch über die ihnen gewidmeten Schriften wünschen. Dankenswerter Weise ist auch die neueste Litteratur bis auf Spielhagen, Heyse und Gottfried Keller (K. F. Meyer nicht mehr) einbezogen. In den kurzen, manchmal herben Urteilen ist eine Hinneigung zu konservativen, protestantisch-religiösen Bestrebungen wahrzunehmen. Ueber Heine urteilt M. so streng, dass selbst die erschütternden Gedichte der „Matratzengruft" ihm kein mildes Wort abringen. Im „Ueberblick über die wissenschaftliche Prosa seit der Mitte des Jh." ist die Auswahl der behandelten Gelehrten keine glückliche; der Blick ist auf der Oberfläche 7haften geblieben; nur so lässt es sich erklären, wenn z. B. unter den Historikern W ilhelm Giesebrecht genannt, Jakob Burckhardt nicht erwähnt wird. Sehr treffend und eindringlich ist in allen Perioden die landschaftliche Verwandtschaft der einzelnen Dichter hervorgehoben, so dass wir ein Bild der Litteraturbewegung in den einzelnen Stammgebieten Deutschlands erhalten, welches sich mit der47 Darstellung der territorialen, mundartlichen Sprachentwicklung trefflich verbindet. ) — Aus Frankreich haben wir zwei literarhistorische Werke zu erwähnen: erstens das als Unterabteilung einer Anthropologie auftretende Buch von L e t o u r n e a u 4 8 ) , das sich freilich hauptsächlich mit der Litteratur der Im Reiche d. Geistes. III. Gesch. d. Wissenschaften, anschaulich dargest. Wien, Haitiehen. XVI, 941 S. Hit 13 Taf., 30 Beil. n. 220 Text-Abbild. M. 15,00. |[COIRW. 22, S. 251; N&S. 76, S. 151.]| — 41) 0. v. L e i m e r , Gesch. d. dtsch. Litt. 3. Aufl. L., Spamer. VIII, 1124 S. Mit 411 Text-Abbild, u. 50 Taf. H. 14,00. — 42) W. Scherer, Gesch. d. dtsch. Litt. 7. Anfl. g e sorgt T. E d w . S c h r ö d e r . B.. Weidmann. XII, 822 S. II. 10,00. - 43) A. F. C. Vilmar, Gesch. d. dtsch. Nationallitt. 24. vorm. Anfl. Mit e. Anh.: D. dtsch. Nationallitt. v. Tode Goethes bis z. Gegenw. Her. v. Ad. S t e r n . Marburg n.L„ Elwert. XII, 746 S. M. 7.00. ||COIRW. 22, S. 101/2.JI - 4 3 a ) K. Goedeke, Grondriss (JBL. 1893 IV l a : 2 ) . |[A. S a n e r : Euph. 1, s . 139-44; BLU. S. 269-70.]| (Bd. 6 wird besprochen JBL. 1895 IV la.) — 44) X LCB1. S. 89-91. (Günstig, jedoch mit Ausstellungen.) - 45) X ZDÜ. 8, S. 146/8; LCB1. S. 827; HLN. 9, S. 246/8; W1DM. 76, S. 512; Zuschaner 1, S. 94/5; AkBll. 8, S. 248; BLU. S. 83/4; COIRW. 22, S. 174; Gynin. 12, S. 573/5; PaedA. 36. S. 308/9; DWBI. S. 251/2. — 46) W. Wackernagel, Gesch. d. dtsch. Litt. E. Hansbuch. 2. Aufl. Neu bearb. u. zu Ende geführt v. E. M a r t i n . 2. Bd. Basel, Schwabe. XVI, 710 S. M. 13,20. ![KonsMschr. S. 438; ZGymn. 28, S. 373/7.]| — 47) X W. B e u t e r , Litteraturknnde, enth. Abriss d. Poetik u. Gesch. d. dtsch. Poesie. 15. Aufl. Freiburg i. B., Herder. VIII, 253 S. M. 1,20. (16:143.) — 48) Ch. L e t o u r n e a u , L'evolution

0. H a r n a c k , Literaturgeschichte.

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1 : 49-62

Urvölker beschäftigt, kürzer das klassische Altertum und das Mittelalter behandelt und die Neuzeit kaum berührt, von deutscher Litteratur das Nibelungenlied mit völliger Verständnislosigkeit bespricht und keine neueren deutschen Dichter nennt; für die Zukunft prophezeit der Vf., dem das eigentlich ästhetische Empfinden abgeht, wohlgefällig eine Dichtung, welche die modernen socialen und wissenschaftlichen Ideen mit den Mitteln des melodiösen Verses, des reichen Kolorits und des reinen Stils zum Ausdruck bringen soll. — Das zweite Buch, von D i e t z 4 9 ) , gehört einer Sammlung von Literaturgeschichten an und bringt zuerst die englische, dann die deutsche. Das Hauptgewicht ist auf die Anführung von Proben aus dichterischen wie aus Prosawerken gelegt, die nur durch einen knappen erklärenden und biographischen Text verbunden werden; das Hildebrandslied macht den Anfang und Fritz Reuter schliesst ab. Die Auswahl ist im ganzen wohlgelungen, und der Text zeugt von Kenntnis und Urteil; leider sind die Uebersetzungen der poetischen Stücke unbefriedigend; grossenteils in Prosa oder gar in Alexandrinern, und trotz des Verzichts auf Nachbildung der Versform doch auch inhaltlich nicht getreu. Ganz unerhört ist die S. 480 gegebene Erweiterung des „Königs von Thüle" zu einem elfstrophigen Gedicht (Tonnelle ist als Vf. genannt); nur wenige lyrische Gedichte sind befriedigend in Uebersetzungen von Schure wiedergegeben. — Wir fügen hier die l i t e r a r h i s t o r i s c h e n B e t r a c h t u n g e n an, diesichim Rahmen u m f a s s e n d e r G e c h i c h t s w e r k e als ein ergänzendes Element der politischen, kulturhistorischen und wirtschaftsgeschichtlichen Darstellung zugesellen. An erster Stelle sei L i n d n e r s 0 0 ) kurzgefasste „Geschichte des deutschen Volks" genannt. L. will klar und bündig schreiben; aber er wird dabei banal. Seine Charakteristiken, mögen sie Persönlichkeiten oder ganze Perioden betreffen, erheben sich nicht über das Selbstverständliche, das mit Aplomb verkündigt wird. Lessing wird „so wenig wie Friedrich der Grosse jemals von seinem Ehrenplatz in der Geschichte des deutschen Volkes gestossen werden." Herder „huldigte dem Genius der Menschheit, selbst ein grosses Genie". „Mühelosigkeit des Lebens und des Erfolges ist Sterblichen nie ganz verliehen, aber so viel von ihr zu teil werden kann, hat Goethe genossen." — L a m p r e c h t s 5 1 ) gedankenreiche „Deutsche Geschichte" wird nach ihrer Vollendung eine ausführliche, zusammenhängende Besprechung erfordern.52"55) — Speciell vom katholischen Standpunkte behandelte W i d m a n n 5 6 ) die Geschichte des deutschen Volkes. — Roethes trefflicher Vortrag „Die deutschen Kaiser und die deutsche Litteratur" (JBL. 1893 I 1:103) wurde noch recensiert57). — Auf dem Gebiete der l o k a l e n L i t e r a t u r g e s c h i c h t e tragen wir zunächst eine dankbare, von landsmannschaftlichem Gefühl getragene Besprechung nach, welche Baechtolds hervorragendes Werk (JBL. 1893 I 1: 110) erfuhr 59 ). — Sodann sei ein Vortrag S e h r o e d e r s 5 9 ) genannt, der die Mecklenburgische Litteratur behandelt und sein Material wesentlich der im vorigen Jahrgang behandelten Untersuchung von Lorenz (JBL. 1893 I 1:111) entnimmt. Der Vf. gesteht letzteres selber ein und liefert so in seiner bis auf Lauremberg reichenden Darstellung zu Lorenz fleissig gesammelten Daten die verknüpfende Ausführung.59") — Eine Broschüre über deutsche Dichtung im Elsass 60 ) ist mir leider unzugänglich geblieben. — Hier seien noch v e r s c h i e d e n e Arbeiten angereiht, welche die Literaturgeschichte in einzelnen Beziehungen unter bestimmten Gesichtsspunkten betrachten. Ein anspruchsloser, sympathischer Aufsatz von R e u s c h 6 1 ) handelt über den Ausdruck der Vaterlandsliebe in der Litteratur. — Eine ganze Geschichte Deutschlands in gesammelten Gedichten suchte T e t z n e r 6 2 ) zu geben; im ganzen mit Glück und Gelingen, wenn auch der Wunsch nach möglichst lückenlosem historischem Fortschritt den Herausgeber dazu führte, manche poesielose Reflexionsdichtung um ihres historischen Inhalts willen aufzunehmen. Einiges hat er auch selbst beigesteuert, um Lücken litt, dans les diverses races humaines. (— Bibl. anthropol. N. 15.) Paris. Bataille ft Cie. VII, 575 S. — 49) H. D i e t z , Les litt, étrangères. (Angleterre—Allemagne.) Paris. Colin & Co 622 S. — 50) Th. L i n d n e r , Gesch.d.dtsch. Volkes. 2Bde. St., Cotta. XII, 342 S.; X, 888 S. M. 10,00. IfVossZgB. N.82.]| — 51) K. L a m p r e o h t , Dtsch. Gesch. Bd.4 n.5, T. 1. B.,Gaertner. XV, 488 S.; XIII, 358 S. à M. 6,00. |[F. M e h r i n g : HZ. 12', S. 443/8, 475-80; BllHSch. 41, S. 56/7.]| - 52) X Dayid Müller, Gesch. d. dtsch. Volkes in korzgefasster ûbersichtl. Darstellung. 15. Aufl. Bes. von F r . J u n g e . Ansg. für d. Schulgebr. B., Vahlen. XXXVI, 512 S. Hit 6 Kart. II. 6,00. — 53) X E - E. M e l c h e r , Gesch. d. dtsch. Kaiser n. Könige T. Preussen nebst Karfürsten v. Brandenburg mit BeitTr. z. Gesch. d. Wenden u. alten Deutschen. B., Fontane & Co. VI, 373 S. M. 6,00. (D. Titel ist irreführend ; d. Buch giebt nnr brandenburg. Gesch.) — 54) X M e y e r , Bilder ans d. Gesch. d. dtsch. Volkes. 1. Bd. Dtsch. Stammesgesch. Dtsch. Kaisergesch. Gera, Th. Hofmann. 606 S. M. 5,00. |[C0IRW. 22, S. 239-40.]| — 55) X B. G e b h a r d t , Dtsch. Kaisersaal. Gesch. d. dtsch. Kaiser in Biogr. St., Union. X, 787 S. M. 15,00. j(Bär 20, S. 33S.]| — 56) S. W i d r o a n n , Gesch. d. dtsch. Volkes. Paderborn, Schöningh. XII, 908 S. M. 8,00. ||ZChrK. 7, S. 158/9; KZEU. 43, S. 570/1; BLU. 8. 187/8; StML. 46, S. 319; Kath. 2, S. 276/9.]| - 57) X G. E l l i n g e r : DLZ. S. 334. — 58) NZürcherZg. 1892, N. 275. — 59) C a r l S c h r o e d e r , Mecklenburgs Anteil an d. dtsch. Nationallitt, bis z. Ende d. 17. J h . Schwerin i. M„ B&rensprung. 40 S. M. 1,00. |[LCB1. S. 1810/2.]| (Vgl, III 1:208.) — 5 9 a) Ueliersicht aber d. Leistungen d. Deutseben in Böhmen auf d. Gebiet d. Wissensch., Kunst u. Litt. Her. T. d. Ges. z. Förderung dtsch. Wissensch., Kunst u. Litt, in Böhmen 1891 u. 1892. Prag (J. G. Caire). 161, 169 S. à M. 2,00. |fA. J o h n : ÖLB1. 3, S. 102,3.)| — 6 0 ) O Ed. H a l t e r , D. dtstih. Muse im Elsass. E. Gesprich. Strassburg i. E., C. F. Schmidt. 39 S. M. 0,50. — 61) G. A. R e u s c h , Heimat- U.Vaterlandsliebe in Dichtermund u. Völkerleben: NB1IEU. 22, S. 73-97. — 62) F. T e t z n e r , Dtsch. Gesch. in Liedern dtsch. Dichter. 2 Tie.

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1 : 63-87

0. H a r n a c k , Literaturgeschichte.

auszufüllen, und dabei ein hübsches dichterisches Talent gezeigt. — Ueber 6 3die Bedeutung des deutschen Adels in der Litteraturgeschichte schrieb E c k a r d t ) , die Eisenbahn in der Litteraturgeschichte verfolgte ein Anonymus64). — Von g e s a m m e l t e n A u f s ä t z e n und Essays zur Litteraturgeschichte sind die Michael Bernays gewidmeten Studien (JBL. 1893 65 I L: 118) sehr viel besprochen und ihrem Werte nach sehr ungleich befunden worden ). — Auch die neue Sammlung von Wilhelm Scherers „KleinenSchriften" (JBL. 1893 I 1:117) wurde noch besprochen 66 ); 68 ebenso die Essays von Weigand 61 ) und de 6Vogüe ) (JBL. 1893 I 1:120, 126). — Eine charakteristische Sammlung, von L y o n 9 ) herausgegeben, erschien zu Rudolf Hildebrands siebzigstem Geburtstage. Die Verbindung von literarhistorischem und sprachwissenschaftlichem Forschen, besonders in der Ausnutzung feiner Beobachtung der lebenden Sprache für die Erkenntnis poetischer, seelischer Wirkungen, das Interesse für den volkserziehenden Einfluss literarhistorischer und sprachforschender Arbeit, diese Eigenschaften, welche Hildebrands persönliches Schaffen kennzeichnen, suchen seine Schüler in ihren Beiträgen bald von dieser bald von jener Seite wiederzuspiegeln 70 " 1 '). — Eine Sammlung fi'anzösischer Essays über deutsche Litteratur von L e F e v r e - D e u m i e r " 1 ) blieb leider unzugänglich. — Im Folgenden mögen einige Schriften zusammengestellt werden, welche die p r a k t i s c h e Seite des l i t t e r a r i s c h e n B e t r i e b s i m a l l g e m e i n e n , den Schriftstellerberuf und das Verhalten des Publikums behandeln. Wohlverdienter Massen hat S c h ö n b a c h s 7 3 ) hübsches Buch „Ueber Lesen und Bildung" es zur vierten Auflage gebracht, der gewiss noch andere folgen werden. Es ist ein Verdienst, in einer überhasteten Zeit, die Kunst, ruhig zu lesen und an einem Buche Freude zu haben, die Menschen wieder zu lehren. Bei der Auswahl und Würdigung der Litteratur fintie ich allerdings, dass Sch. manchen modernen Schriftstellern einen zu grossen Wert beilegt, und nicht verständlich ist mir, warum den fünf allgemein betrachtenden Abschnitten nun ein sechster über „Henrik Ibsen" beigefügt ist, als wäre in Ibsen, den ich wahrlich auch zu schätzen weiss, der Messias der Litteratur erschienen. An sich ist dieses Kapitel übrigens durchaus massvoll gehalten und wird für jeden, möge er persönlich zu Ibsen stehen wie er wolle, von grossem Interesse sein. 14 " 15 ) — Ueber die Veröffentlichung von „Nachlass- und Vortragslitteratur" äusserte sich L o r m " ) sehr ungehalten; „Enqueten-Unfug" (vgl. Huret und seine Nachfolger) wies S t o e s s e l 1 1 ) zurück. — Urteile über die Lage der Schriftsteller in Deutschland lauteten meist sehr ungünstig, wobei die Schuld bald mehr in den allVerhältnissen, bald mehr auf Seite der Schriftsteller selbst gefunden gemeinen wurde 1S~82). — Die Schriftstellerkongresse wurden von H i l d e b r a n d 8 3 ) streng beurteilt. — Zwei Aufsätze beschäftigen sich mit der Verbreitung der Litteratur in weiteren Volkskreisen 84 " 85 ). — Unter den praktischen H i l f s m i t t e l n zur Litteraturforschung dürfen billig an erster Stelle diese Jahresberichte 86 ) genannt werden, welche thatsächlich schon überall als unentbehrlich anerkannt sind und in zahlreichen Besprechungen weit überwiegend Lob und nur in einzelnen Punkten nicht Tadel, sondern freundschaftliche Ratschläge empfangen durften. Einer der Herausgeber, S z a m a t ö l s k i 8 6 " ) , berichtete über sie auf der 47. Versammlung deutscher Philologen. — 87 Die „Jahresberichte über die Erscheinungen auf dem Gebiete der deutschen Philologie" ) stehen ihnen er( = UB. N. 3278-83.) L., Reclam. 360, 360 S. II. 1,20. — 63) ß. E c k a r d t , D. dtsch. Adel in d. dtsch. Litt. Biogr.-krit. Essays. Eingel. v. 0. ». U e c h t r i t z . B., Stargardt. 164 S. M. 4,00. (Aus DAdelsbl.l — 64) H. G., D. Eisenbaun in d. Litt.-Gesch.: NWienerTBI. N. 48. — 65) X HLN. 9, S. 384; B. S e u f f e r t : BLZ. S. 235/7 (ungünstig); WJDM. 75, S. 655; 0. H u r n a c k : PrJbb. 75, S. 377/8; ÖLB1. 3, S. 77/8; DRs. 78, S. 477; F. M u n c k e r : ZVLR. 7, S. 10U/8; ECr. 37, S. 356/7. 66) x ÜLBI. 3, S. 208/9. - 67) X 0- H a r n a c k : PrJbb. 75, K. 379. - 68) X GS n t t n e r : ML. 63, S. 112/6 („Gesch. Zeitbilder"). — 69) 0. L y o n , Festschr. z. 70. Geburtst. Rud. Hildebrands in Aufsätzen z. dtsch. Sprache u. Litt, sowie z. dtscli. Unterr. (— 3. Ergänzungsheft zu ZDU. Bd. 8.) L., Teuhner. IV, 364 S. M. 4,00. (Vgl. I 2 : 5 1 . ) — 70) X F - S a n d e r , Deo Patriae Litteris. Ges. Vortrr. u. Aufsätze. Breslau, Sperber. VII, 247 S. M. 3,00. |[Grenzb. 4, S. 591/2.JI - 71) X A. Kluckhohn, Vortrr. u. Aufsitze, lier. y. K. Th. H e i g e l n. A. W r e d e . München, Oldenbourg. V, 509 S. Mit Bild. M. 6,50. 72) O J. L e F e v r e - D e u m i e r , Célébrités allemandes. Essais bibliogr. .et litt. Paris, Firmin-Didot. 4°. 293 S. — 73) A. E. S c h ö n b a c h , - Ueber Lesen u. Bildung. Umschau u. Ratschläge. 4. Aufl. Graz, Leuschner & Lubensky. XIII, 257 S. Ii. 2,80. |[Fran 1, S. 277; Ges. S. 836.]| — 74) X M i x M e y e r , Ueber Lesen u. Bildung: Zeitgeist N. 6. — 75) X J B a y e r , D. dtsch. Dichtung u. d. dtsch. Haus. I—VIII: DDichtung. 15, S. 75/7, 97-101, 122/5, 148-51. 176/9, 201/3. — 76) H. L o r m , Nachlass- u. Vortrags-Litt. : Geg. 45, S. 86/8. - 77) A. S t o e s s e i , Enquêten-Unfug: ib. S. 394/6. — 7g) X 0. T. L e i x n e r , Randglossen z. dtsch. Schrifttum: Eal. aller Deutschen S. 198-200. — 79) X K - K r ü g e r , D. litt. Carrière: Kritik 1, S. 124/8. — 80) X W e d d i g e n , Dtsch. Dichter Loos oder Staat u. Dichter. E. Betrachtung zu Nutz u. Frommen Aller: InternatLB. N. 4/6. — 81) X A - S t o e s s e l , Schulen u. Cliquen: Geg. 45, S. 69-71. — 82) X A - R e i c h e n b a c h . Aus d. litt. Geschäftspraxis d. Neuzeit: Zuschauer 1, S. 22,8. — 83) M a r t . H i l d e b r a n d , Schriftsteller-Kongrcsse: ML. ., Spirgatis. 4". 16,43 S. Hit 1 Tat. M. 15,00. |[L. Fr.: LCBt. S. 1462/3.]| — 107) E. T., Privatsamml. lat. Bibeln: CBlBibl. 11, S. 89. (London, Sotheran & Co.) — 108) 205. Kat. T. Alb. Cohn. Seltene n. kostbare Bücher, grösstenteils ans d. XV. u. XVI. Jh. B., Alb. Cohn. 72 S. M. 1,00. — 109) Rr., D. Litt. d. Signete: BörsenMDBuchh. S. 674. — 110) 1'. H e i t z , D. Zürcher Bücherroarken bis z. Anf. des 17. Jh. E. bibliogr. u. bildl. Nachtr. zu C. Radolphis u. S. Vögelins Arbeiten über Zürcher Dr uckwerke. Her. durch d. Stiftung T. Sohnyder Y. Wartensee. Zürich, Fäsi & Becr. Fol. 4S S. Mit 3» Abbild. M. 7,00. — 111) X 0. v. H a s e , P. Kristeller, D. it.il. Buchdrucker- u. Verlegerzeichen (JBL. 1893 I 3 : 114): LCBI. N. 447/9. — 112) [F. Van d e r H a e g h e n , R. V a n d e n B e r g h e u. Th. J. I. A r n o l d ] , Marques typogr. dus imprimeurs et libraires qui ont exercé dans les Pays-Bas, et marques typogr. des imprimeurs et libraires belles établis à l'étranger THUC I. u. II. ( = Extr. de la Bibliotheca belgica.) Gand, Vyt. 16°. 891 Marques typogr. Fr. 20,00. —113) A. Se y 1er, Gesch. d. Siegel. ( = Bibl.d. Kunst-u. Kulturgesch. N. 8.)L., Friesenhahn. 111, 383 s. M. 5,00. — 114) P. H e i t z , Originalabdr. v. Formschneider-Arbeiten d. XVI. u. XVII Jh. N. F. Taf. LXXXIV—CXXIX. Strassburg i. E., Heitz. Fol. XI S. Mit 46 Taf. M. 10,00. |[0. T. H a s e : LCB1. S. 1262/3.)! - 115) id., D. Zierinitialen in d. Drucken d. Thomas Anshelm (Hagenan 1516—23). E. Beitr. z. Gesch. d. Holzschnitts. ( = D. Initialschmuck in d. elsäss. Drucken d. XV.o.XVI. Jh. 1.Reihe.) ebda. 4". 20S. Mit20Tuf. M.6,00. 1(0. v. H a s e : LCB1. S. 1303 ] - 115a) D u c de Riv o l i , Les missels vénit. Descript.,illust., bibliogr. Étude sur l'art delagrav.sur boisa Venise de 1481 à 1600. Paris, Rothschild. 5Lfgn. àôOS. à Fr. 50,00. —

0 . v. H a s e , Schrift- und Buchwesen.

I 3 : 116-130

eine reichausgestattete Studie zur Holzschneidekunst in seinem Werke über die Venediger Miggale. — Bei der grossen Bedeutung, die der in Deutschland geborene Kupferstich als Bücherschmuck in seiner engen Verknüpfung mit vielen Werken der neueren deutschen Litteratur erlangt hat, ist es willkommen, dass unter die kleinen Handbücher, die von der Generalverwaltung der kgl. Museen in Berlin herausgegeben werden, eine übersichtliche Darstellung des Kupferstiches von dem besonders hierzu geeigneten Direktor des Berliner Kupferstichkabinets L i p p m a n n 1 1 6 ) aufgenommen worden ist. — Das 1., 3. und 8. Kapitel von der Stechkunst in Deutschland bis auf Dürer und vom Kupferstich bis zum Ende des 16., sowie im 17. und 18. Jh. in Deutschland, auch die angeführte Litteratur des Kupferstichs und die Darstellung seiner Technik werden dem Litteraturforscher sich als nützliche Hülfe erweisen. — Eine reiche Ergänzung hierzu bietet J e s s e n s 1 1 7 ) Ornamentstich-Katalog des Berliner Kunstgewerbemuseums. Ist die Anordnung, die sich die Vorzüge der bereits veröffentlichten Kataloge der gleichartigen Sammlungen von Wien und Leipzig zu Nutze machen konnte, im wesentlichen nach kunstgewerblichen Gesichtspunkten erfolgt, so bieten die trefflichen Namen- und Sachregister doch die Möglichkeit der Benutzung für Forschungszwecke, zudem sind Schreibvorlagen, Chiffern und Monogramme, Drucktypen, illustrierte Bücher und Bachornamente in einer besonderen Gruppe „Schrift und Druck" zusammengefasst TS. 340—81), nur die Sammlung der Schreibvorlagen erweist sich als reichhaltig. — Verzeichnisse wertvoller Sammlungen, z. T. aus Rudolf Weigels und Wilhelm Lübkes Besitz, haben H i e r s e m a n n 1 1 8 ) und Jos. Baer 1 1 9 ) veröffentlicht. Was soll aber der englische Umschlag bei H.s trefflichem, durch und durch deutschen Kataloge N. 112? — Eine Fülle von bildlichem Bücherschmuck legt D e t z e l 1 2 0 ) in seiner christlichen Ikonographie, nicht nach Schulen und Meistern, sondern nach den Vorwürfen geordnet, vor ; dabei verfolgt er das Ziel, dem Bücherschmucke christlicher Kunst beschränkende Regeln aufzuerlegen : Warum solle, was weltlichen Auftraggebern, z. B. Max I., zugestanden sei, die Kirche allein nicht berechtigt sein, vom Künstler zu verlangen, dass er bei Darstellung religiöser Werke auch ihre Traditionen befrage und berücksichtige? — Für die Verbindung von Buch und Bild hat neuerdings ein wahrer Feinschmecker auf diesem Gebiete, G r a n d - C a r t e r e t m ) , ein besonderes Organ geschaffen. „Le livre et l'image" mit seinem reichen liebenswürdigen Inhalt verdient liebevolle Beachtung der Bücherliebhaber. — G r a n d - C a r t e r e t 1 2 2 - 1 2 3 ) selbst behandelt das illustrierte Buch in England, Deutschland und der Schweiz, wobei er die gegenwärtige Bewegung in Deutschland trefflich schildert; den russischen Abbildungen hat er eine besondere Arbeit gewidmet.124"126) — Einen fremdartigen Auswuchs des Bücherschmuckes, die ExtraIllustration, schildert T h a u s s i g 1 2 7 ) an hervorragenden Beispielen dieses individuell von Liebhabern, planmässiger, aber reizloser von Buchhändlern in England gepflegten und von Amerika überbotenen Brauches, dabei stellt er Gott sei Dank fest, dass Deutschland in dieser Büchernarrheit, ehrliche in sich abgeschlossene Bücher mit fremden Federn zu schmücken, nichts geleistet habe; auch von Frankreich ist ihm derartiges nicht bekannt. — Die D r u c k s c h r i f t von 78 Sprachen-Alphabeten giebt übersichtlich das Büchlein des alten B a l l h o r n 1 2 8 ) wieder, aber warum fehlt das lateinische Abc, und warum wird das deutsche in dem sonst deutsch abgefassten Buch auf dessen letzter Seite mit englischem Begleittexte gebracht? Zu der gesperrt wiedergegebenen Bemerkung, dass das Buch durchgängig in Letternsatz hergestellt ist, hätte der Zusatz gehört, dass diese 13. Auflage anastatisch hergestellt ist. Gerade für ein derartiges Werk, das scharfe klare Schriftzüge verlangt, eignet sich Abklatsch vorn Stein durchaus nicht. — Mit Recht hat man de Brysche 1 2 9 ) Initialen von neuem als ein Musterbüchlein veröffentlicht. — Eine ausgiebige Sammlung von Schriften und insbesondere Initialen alter und neuer Zeit giebt namentlich für die Vertreter der graphischen Künste P e t z e n d o r f e r s 1 3 0 ) in 2. vermehrter Auflage erschienener 116) F. L i p p m a n n , D. Kupferstich. Mit 110 Abbild. Handbacher d. Kgl. Museen zu Berlin.) B., Spemann. 1S93. 223 S. M. 2,50. (Vgl. I 9.) —117) P. J e s s e n , Kut. d. Ornamentstich-Samml. d. Kunstgewerbe-Mus. Mit 200 Abbild. L., Seemann. VIII, 480 S. M. 7,50. —118) K. W. H i e r s e m a n n , Cat. N. 112. Engravingsand etchings ofold and modern Masters. L., Hiersemann. 1893. 81 S. — 119) J o s . B a e r , Bibl. W. L&bke. 2. A b t Malerei n. Kupferslichkunde vom frühen MA. bis z. nenesten Zeit. Frankfurt a. M., Baer & Co. 104 S. — 120) H. D e t z e l , Christi. Ikonographie. E. Handb. z. Verständnis d. Christi, Kunst. Bd. 1. D. bildl. Darstellungen Gottes, d. allerseligsten Jungfrau u. Gottesmutter Maria, d. guten u. bösen Geister u. d. göttl. Geheimnisse. Freiburg i. B., Herder. XVI, 587 S. Mit 220 Abbild. M. 7,00. — 121) J. G r a n d - C a r t e r e t , Le livre et l'image. Bev. documentaire ill. mensuelle. Bd. I-III. Paris, Fontaine (É. Bindean). 1893-94. 336, 356, 320 S. — 122) i d . , Le livre ill. à l'étranger. Angleterre — Allemagne — Suisse: Le livre et l'image. 3, S. 129-49. —123) i d . . L'image Susse: ib. 2, S. 189-208. — 124) X L® , i v r e il1- en 1893. Livres ill. d'images documentaires. — Livres ill. de compositions de fantaisie: ib. 1,S. 106-13. (Gez. „Un vieux bouquiniste".) — 125) X J- A d e l i n e , Hist. du livre par les prospectus: ib. 2, S. 272-85 ; 3, S. 150-62. — 126) X E - B e l l a , A Coll. of Posters. The ill. cat. of the flrst exhibition. London. Royal Aquarium. 48 S. — 1271 E. T u u s s i g , Extra-illustr. Bûcher: BôrsenblDBuchh. 61, S. 816/8. — 128) F. B a l l h o r n , Alphabete oriental, und occident. Sprachen. 13. unver&nd. Aufl. WUrzburg, Ballhorn & Cramer. 1893. IV, 80 S. M. 4,50. — 129) O J. T. u. J. I. d e B r y , Initialen. E. Alphabet vom J. 1596. Nach d. Originalkupfern. Muster-Büchlein l'ûr Künstler u. Kunstgewerbetreibende. B., Stargardt. 4". 24 Taf. mit 2 S. Text. M. 4,00. — 130) L. P e t z e n d o r f e r , Schriften-Atlas. E. Samml. d. wichtigsten Jahresberichte fftr neuere deutsche Literaturgeschichte.

V.

(1 ) 3 a

I 3 : 181-146

0. v. Hase, Schrift- und Buchwesen.

Schriften-Atlas. — Die Pflicht möglichst genauer orthographischer Wiedergabe der Titel führt zur Untersuchung über den Wandel in Gebrauch gewisser Buchstaben. Hör n 131 ) hat dankenswert die Erörterung des Schriftgebrauchs von tJ und V, I und J in Fraktur- und römischer Schrift eingeleitet. In den Schlusssätzen seiner Darlegungen erklärt er es für wünschenswert, dass man in Deutschland zu einem übereinstimmenden, eindeutigen Gebrauch der Antiqua-Buchstaben LT, V, I, J, u, v, i, j gelangt. „Hat ein preussischer Minister die deutsche Orthographie geregelt, so kann ein anderer Minister auch etwas über die lateinische verfügen"; an diesen kurzer Hand vom Vf. gemachten Vorschlag zur Güte wäre wohl der Wunsch zu knüpfen, dass vor derartiger Reglementierung weitere gründliche Arbeiten auf diesem Gebiete dem Minister die peinlichen Erfahrungen seiner Vorgänger ersparten. — Die Frage der Anwendung deutscher oder lateinischer Buchstaben bleibt im Flusse 132 ). Gute Beobachtungen, allerdings weniger auf Grund von Hss. als von Mitteilungen der Gelehrten, von kritischen Ausgaben und Facsimiledrucken, bietet für die Entwicklung der deutschen Satzzeichen und Redestriche Glöde 1 3 3 ), der über die Anwendung in der mittelhochdeutschen und Uebergangsperiode handelt und bei der Darstellung der historischen Entwicklung die beiden Hauptgruppen durch die Erfindung der Buchdruckerkunst scheidet. — Gill hoff 1 3 4 ), der die Majuskelfrage abseits vom orthographischen Hader135) behandelt, verlangt als Regeln im Interesse der Einheit und der Schule grosse Anfangsbuchstaben nach Absätzen, nach einem Punkt und bei Eigennamen. 136 ) — Einen frisch geschriebenen Führer für den, der druckt und drucken lässt, für Setzer und Korrektoren, Herausgeber, Vf. und Verleger hat Landi 1 3 1 ) veröffentlicht. — Ueber die Lothringer W a s s e r z e i c h e n veröffentlicht W i e n e r 1 3 8 ) eine wertvolle Studie mit zahlreichen Nachbildungen und einem vollständigen Verzeichnis von alten Papiermühlen (die ältesten von Ville sur Sailla [1381] und von Saint-Die [1464]); willkommen ist der Abdruck des französischen Papiertarifs von 1741, der die Namen aller gebräuchlichen Papiersorten anführt. — Marabini 138 ») unternimmt eine bayerische Papiergeschichte, die er wie billig mit Nürnberg beginnt. — Der greise Lempertz 1 3 8 b ) liefert von neuem Beiträge zu den alten Wasserzeichen. — P i e k o s i n s k i 1 3 9 ) bietet einen reichhaltigen Atlas von Wasserzeichen aus Hss. in polnischen Archiven und Bibliotheken, insbesondere aus der Jagellonischen Universitätsbibliothek zu Krakau. — Die neueste Errungenschaft ist die Herstellung künstlicher Wasserzeichen durch Satinagedruck, worüber N e u b u r g e r 14°) berichtet. — Eine der litterarhistorisohen Wissenschaft dienende, wohlgeordnete B i b l i o g r a p h i e stellt fortan Sauer 1 4 1 ) zusammen, die von den Fachmännern mannigfach zu Rate gezogen wird. — Der Bibliographie im weiteren Sinne, der „Booklore", soll das 1894—96jährlich in vier Heften erscheinende vornehme Sammelwerk neuer Einzelbeiträge von angesehenen Bücherkennern „Bibliographica"142) dienen. — Einen durch Aeusserliches bestimmten Ueberblick über die Bibellitteratur knüpft der Bookworm an die bibliographisch verzeichneten Bestände des Bibelhauses von Geo. Cläre143) in London. — W i l l i M ü l l e r 1 4 4 ) stellt gelegentlich der allerdings nötigen Nachprüfung von Copingers Bibelwerk ein Verzeichnis der lateinischen Bibelausgaben des 15. Jh. in der Göttinger Universitätsbibliothek auf.145) — Ein bisher ungeschriebenes Kapitel der Bibliographie liefert C l o u s t o n 1 4 6 ) in seinem sorgfältigen Werke über den Ursprung irnd die Geschichte der hieroglyphischen Bibel. Diese seltsamen BibelAuszüge, die einzelne Worte durch figürliche Sinnbilder ersetzen, werden von der Augsburger Stammausgabe Mattspergers und Bodenehrs von 1687 bis zur Gegenwart durch alle Länder verfolgt und unter Wiedergabe von Bildern beschrieben. Eine Schreib- u. Druckschriften aas alter u. neuer Zeit nebst Initialen, Monogrammen, Wappen, Landesfarben n. herald. Motiven för d. praktischen Zwecke d. Kunstgewerbes. St., J. Hoffmann. Fol. X, 126 Taf. M. 21,00. — 131) E. H o r n , Z. Orthographie v. U und V, I und J. E. hist.-typogr. Erörterung: CBlBibl. 11, S. 385-400. — 132) X E. L o h m e y e r , Sollen wir mit dtsch. oder 1st. Buohstaben schreiben?: BurschensohBlI. 8, S. 79-30. (Dazu: A. B e i n e c k e : ib. S. 80/1.) — 133) 0. G l i d e , D. hist. Entwickl. d. dtsoh. Satzzeichen u. Redestriche: ZDU. 8, S. 6-22. — 134) J. G i l l h o f f , Z. Majuskelfrage: Paed. 16, S. 304-13. 135) X D- Orthographieelend: Grenzb. 4, S. 235/6. — 136) X K o g l e r , D. Dehnungsfrage in nnserer Rechtschreibung. Progr. d. Colleg. Borromaeum. Salzburg. 1892. 42 S. |[G. H e l m e r : ÔLB1. 3, S. 143.] | - 137) S. L a n d i , Tipographia I. Guida per qui stampa e fa stampare; compositori e correctori, revisori, autori ed editori. Mailand, Hoepli. 1892. XIX, 280 S. L. 2,50. — 138) L. W i e n e r , Études sur les filigranes des papiers lorrains. Nancy, S. Wiener. 1893. 78 S. Fr. 15,00. |[J. G r a n d - C a r t e r e t : Le livre et l'image 3, S. 93/7.]| — 138a) E. M a r a b i n i , Bayerische Papiergesch. Nach archival. Quellen verf. 1. T. D. Papiermühlen im Gebiet d. weiland freien Reichstädt Nürnberg. Nürnberg, J. Ph. Saw. 147 S. mit 100 Abbild., 6 Taf. u. 1 Earte. M. 4,50. — 138b) H . ^ ï i e m p e r t z , Gesch., Papierstndien, Wasserzeichen. Einige Erinnerungsbll. an d. 23. JahresVersaronil. d. HansGV. zu Köln. Köln, Lempertz. 11 Bll. u. Schlusswort. —139) F. P i e k o s i n s k i , Sredniowieczne Znaki Wodne zebrane z r^kopisów przechowanych w Archiwach i Bibliotekach polskich, glöwnie krakowskich, Wiek XIV. Krakowic, Nakladem Akademii Umiejetnosoi. 1893. 4°. 34 S. 77 Taf. (Privatdr.) — 140) A. N e u b u r g e r , D. Herstellung kdnstl. Wasserzeichen : TypogrJb. 15, S. 9-12, 17/8.— 141) (11:98, S. 179-236, 424-90, 658-92, 832-52.) - 142) O Bibliographica. A mag. of bibliography in twelve quaterly parts. P a r t i . London, Paul, Trench, Trübner &Co. 128 S. Sh. 10,00. I[C. H a e b e r l i n : CBlBibl. 11, S. 406; 0. H : ib S. 572.]| — 143) [ B o o k m a k e r ] , A Bible Library : BookWorm. S, 217-24. —144) W i l l i M a l l e r , D. Biblia Latina .d. 15. Jh. in d G6ttinger Univ.-Bibl. ( = N. 48, S.89-95.) - 145)X&. V i l l a , Deutschland u. d. Bibel: DEKZ. 8, S. 77/8. — 146) W. A. C l e u B t o n , Hieroglyphic bibles, their origin and hist, a hitherto unwritten chapter of bibliography. With facs. and illnstr. and a new hieroglyphic

0. v. Hase, Schrift- und Buchwesen.

I 3 : 147-169

neue Miniaturbibel von L a i n g mit farbigen Bildern dieser besonders in England eingebürgerten Spielart wird dem Leser im Anhange nicht erspart. — Bahlmann 1 4 1 ) verdankt man eine Bibliographie der deutschen und ins Deutsche übersetzten katholischen Katechismen bis zum Ende des 36. Jh. 148 ) — Elze 1 4 8 *) ergänzt seine früheren Aufsätze über die slovenischen protestantischen Katechismen, Postillen und Gesangbücher durch die Beschreibung von vier Gebetbüchern des 16. Jh. — Die Bibliographie der meist auf Frankreich weisenden epischen lateinischen Dramen des Mittelalters (JBL. 1893 I 3 :120) ergänzend, giebt B a h l m a n n 1 4 0 ) eine Uebersicht der ausschliesslich in Italien zur ersten Entwicklung gelangten wirklichen lateinischen Dramen, insgesamt 26, z. T. verschollene Werke. Die Tragödie der antiken Mythologie und Geschichte entnommen nach Senecas Vorbild, die Komödie, meist derbe Liebesund Kupplergeschichten, nach Terenz, gelegentlich auch nach Plautus, Dramatisierung der neuesten geschichtlichen Ereignisse ohne wesentlichen Einfluss des klassischen Dramas, sind auch in Deutschland hs. verbreitet, gedruckt und bald beliebt geworden, bis Wimpfeling und Reuchlin hier das humanistische Drama begründeten. — Zur Bibliographie des Columbus giebt Harrisse 1 5 0 ) in einem scharfen kritischen Angriffe wider die kgl. Akademie für Geschichte in Madrid sorgfältige Berichtigungen. — Eine kleine Nachlese zur Bibliographie der Paracelsisten im 16. Jh. hält wiederum S u d hoff l 5 1 _ l 5 1 i l ), der nunmehr mit einer kritischen Arbeit über die Gesamtheit der Paracelsischen Schriften vorgeht. — Hans Sachs-Litteratur stellt Braun 1 5 2 ) zum 400jährigen Geburtsjubiläum zusammen. — Roth 1 5 3 ) widmet dem Gelehrtengeschlechte Lorich eine Bibliographie. — Das „Freie deutsche Hochstift" hat eine Faustausstellung mit Katalog veranstaltet. Heuer 1 5 4 ) giebt zur Bibliographie desSpiesschenFaustbuchs Beiträge, danach ist das Exemplar der Breslauer Universitätsbibliothek das 17. Exemplar, ein bisher unbekannter neuer Abdruck der Ausgabe von 1590 als Zarncke d 2 einzureihen; das Exemplar der gereimien Bearbeitung in der kgl. Bibliothek zu Berlin ist wohl ein Abdruck des Originalverlegers Alexander Hock in Tübingen nach der Ausgabe von i588. — Eine Antiquarkataiog Wegs bietet 420 Schriften zum Faustbuch 155 ), den Vor-Goetheschen Bearbeitungen, zu Goethes Faust und den Faustdichtungen nach Goethe, ein anderer eine Lessingbibliothek 156 ), ein dritter151) die deutsche Litteratur von 1750—1850, zumal Goethe.'58) — Die Jahreslitteratur über Goethe wird wie üblichim GJb. durch Geiger 1 5 9 ) eingehend verzeichnet. — I s r a e l 1 6 0 ) , ein verdienter sächsischer Schulmann, stellt die Schriften von Pestalozzi und über ihn zusammen. — Die deutsche Shakespeare-Gesellschaft161) bietet in dem Gesamtverzeichnis zu den ersten 30 Bänden ihrer Jbb. eine gute Uebersicht der Shakespeare-Bewegung in Deutschland und veröffentlicht durch P. v o n B o j a n o w s k y 1 6 2 ) ihr Bibliotheksverzeichnis. — Cohn 1 8 3 ) giebt die Shakespeare-Bibliographie der J. 1892—93 nach den Ländern geordnet, wobei neben England-Amerika nur Deutschland eine Rolle spielt. — Die Inhaltsübersicht der Shakespeare-Gedächtnisbibliothek164) zu Birmingham weist unter 9312 Werken in 54 Gruppen an deutscher Shakespeare-Litteratur 2261 Werke auf. — Als ein berufener Kenner der Universitätsgeschichte greift K a u f m a n n 1 6 5 ) die aus bibliographischen Aufzeichnungen hervorgegangene Arbeit H o r n s 1 5 6 ) (JBL. 1893 I 3:136), die aus 12000 Dissertationen und Disputationen Mitteilungen bot, wegen der Art der Benutzung dieses an sich wertvollen Materials scharf an. 167-168 ) — Von Bibliographien zur Förderung wissenschaftlicher Landeskunde von Deutschland wird die Bibliotheca Hassiaca A c k e r m a n n s 1 6 9 ) dauernd auf dem Laufenden erhalten; sie weist schon den fünften Nachtrag des 1883 erschienenen verdienstlichen Werkes auf. — Die bayerische bible told in stories by F. A. L a i n g . Glasgow, Bryce >4 Son. 316 S. Mit 25 Taf. Sh. 21. — 147) P. B a h l m a n n , Deutschlands Katechismen bis z. Ende d. 16. Jh. Mit e. Beil.: Taf. des Christi. Lehens (ca. 1480). Münster, Regenaberg. 80 S. M. 1,60. kath. |[LCB1. S. 1658/9.]| - 148) O X E - V o n l l i é m e , Z. Bibliogr. d. Trierer Heiligtumsbacher: KBlNiederdSpr. 17, S. 57/8. — 148a) Th. E l z e , D . sloven.-protest. Gebetbücher d. 16. Jh.: JGGPÔ. 15, S. 15-22. — 149) P. B a h l m a n n , D. lat. Dramen ä. Italiener im 14. u. 15. Jh.: CBlBibl. 11, S. 172/8. - 150) H. H a r r i s s e , Ch. Colomb et les Académiciens espagnols. Notes pour servir à l ' h i s t . de la science bibliogr. en Espagne au XIX. siècle: ib. S. 1-70. — 151) K. S u d h o f f , E. Nachtr z. Bibliogr. d. Paracelsist en im 16. Jh.: ib. S. 169-72. (Vgl. JBL. 1893 I 3 : 124.) - 151a) id., Versuch e. Kric. d. Echtheit d. Paracelsischen Schriften, Bd. 1 : Bibliographia Paracelsica. B„Reimer. XIII, 722 S. M. 18,00. - 152) J. B r a u n , Huna Sachs-Litt Z. 400j. Geburtsjabil. d. Hans Sachs znsammengest.: NachrBnchh. 1,S. 249-50, 258/9,276/7. (Vgl. II 4h.) — 153) F. W. E. B o t h , D. Gelehrtenfamilie Loriohins aus Hadamar. Biogr.-bibliogr. Mitteil.: CBlBibl. 11, S. 368-83. — 154) O. H e u e r , Z. Bibliogr. d.Spiesschen Faustbaches: BFDH. 10, S. 83/6, 274/7. (Vgl. II 3:41.) — 155) Faust. Kat. N. 32. L„ M. Weg. 15 S. — 156) Lessing-Bibl. E. überaus reichhaltige Samml. y. Schriften von u. über G. E. Lessing. Eat. N. 31. ebda. 23 S. — 157) Dtsch. Litt. v. 1750—1850. E. reichhaltige Samml. v. Büchern n. Bildnissen mit bes. Berücksicht. y. Goethe. Eat. N. 35. ebda. 66 S. — 158) O Goethe-Bibl.: ChWGV. 8, S. 20. — 159) IX- G e i g e r ] , Goethe-Bihliogr.: GJb. 15, S. 312-62. — 160) O A. I s r a e l , Versuoh e. Zusammenstell, d. Schriften v. u. über Pestalozzi. Zschopau, Gensei. 105 S. M. 3,00. — 161) Geaumt-Verzeichnis zu d. Bänden I - X X X d. Jb.: JbDShakespeareGes. 29, S. 410-90. — 162) P. v. B o j a n o w s k y , Eat. d. Bibl. d. dtsch. ShakespeareGes.: ib. S. 365-409. — 163) A. C o h n , Shakespeare-Bibliogr. 1892 u. 93: ib. S. 324-64 ~ 164) The Shakespeare memorial library: BookWorm. S. 205/6. — 165) G. K a u f m a n n , Z. Gesch. d. akad. Grade u. Disputationen: CBlBibl. 11, S. 201-25. — 166) E. H o r n , Vorläufige Antwort an Herrn Prof. Kaufmann: ib. S. 278/9. — 167) X F o e k , Bibliogr. Monatsber. über neu erschienene Schul- u. Univ.-Schriften. Jahrg. V. L., Fook. 152 S. M. 2,00. (Vgl. JBL. 1893 I 3 : 137.) — 168) X Klussm a n n , System. Verzeichnis d. Ahhandl., welche in d. Schulschriften s&mtl. an d. Programmtausche teilnehmenden Lehranst. erschienen sind. 2. Bd. L., Teubner. 1893. VII, 285 S. II. 5,00. |[BBG. 30, S. 318.]| — 169) E. A c k e r m a n n , Repert. d. landeskundl. Litt, für d. Preuss. Regiernngsbez. Kassel d. éhemal. Enrfürstentums Hessen. 5. u. 6. Nachtr. u. Autoren-Reg. für

(l)3a*

I

3 : 170-188

0. v. Hase, Schrift- und Buchwesen.

Bücherei170) ist nicht im Sinne des von Maximilian II. veranlassten vierbändigen Prachtwerkes Bavaria, sondern als landeskundliche Ergänzung eines Verzeichnisses ausgewählter Jugendschriften gedacht. — Zu erwähnen ist, dass S t e f f e n h a g e n n l ~ 1 " 2 ) bei bibliographischer Durchprüfung von Schmidts Repertoire bibliographique strasbourgeois die Notwendigkeit vorsichtiger Benutzung erweist. — Auch im deutschen Auslande werden die Schriften zur Landeskunde 173 " 176 ) gewissenhaft verzeichnet.177) — Zur Bibliographie der Volkskunde in Italien liegt ein wichtiges Werk P i t r è s 1 7 8 ) vor, das in 6 Abteilungen: I. Novelline, Racconti, Leggende, Facezie; II. Canti e Melodie; III. Giuochi e Canzonette infantili; IV. Indovinelli, Formole, Voci, Gerghi; V. Proverbi; VT. Usi, Costumi, Credenze, Pregiudizi sich gliedert. — An bibliographischem Material enthält das Jahrbuch 179 ) der Pariser Gesellschaft für Folklore nur das Verzeichnis der Zeitschriften, die sich mit der Volkskunde beschäftigen. — Eine wertvolle bibliographische Gabe verdankt man dem Teilhaber des alten Verlagshauses Macmillan and Bowes 1 8 0 ): ein Verzeichnis der zu Cambridge gedruckten oder darauf bezüglichen Schriften mit einem Anhang von Jenkinson, enthaltend ein Jahresverzeichnis der Cambridgedrucke von 1521 — 1650. Bücherschmuck aus Cambridger Drucken ist dem Katalog vorausgeschickt, der ausführliche Index ist als besonderes Büchlein erschienen. — Wierzbo wski 1 8 1 ) bietet den 3. Band seiner polnischen Bibliographie des 15. und 16. Jh., die insgesamt 3200 Werke umfasst und reichliche Register aufweist.182) — Mühlbrecht 1 8 3 ) hätte seine Schrift „Die Bibliographie im Dienste des Buchhandels" wohl auch „Der Buchhandel im Dienste der Bibliographie" bezeichnen können; denn die Verzeichnung neuerer Bücher wird in Deutschland zum grössten Teile von Buchhändlern geleistet. Die bibliographische Uebersicht der lit ter arisch en Arbeiten des Vf. (N. 1—196") kennzeichnet ihn selbst als unermüdlichen Bibliographen. — R ü s s e l s 1 8 4 ) Gesamt-Verlagskatalog des deutschen Buchhandels ist nunmehr mit Abschluss des Bandes Ausland (XV) und des Ergänzungsbandes (XVI) vorläufig durchgeführt. Der Verlag des deutschen Reiches von Aachen bis Zwickau umfasst 11 Bände, darunter Berlin und Leipzig Doppelbände, OesterreichUngarn füllt 3 Bände, darunter einen für Wien, die Schweiz und das übrige Ausland je 1 Band, die Ergänzungen des 16. Bandes sind auf 9 Bände angewachsen, ein Vorband „0" giebt Vorwort, General-Firmenverzeichnis und Nachzügler, leider noch kein Vf.- und Künstlerverzeichnis. Die Anordnung nach Ländern und Städten, für den Hauptteil willkommen und für Beurteilung der Verlagsplätze von Bedeutung, erschwert doch den gleichzeitigen Abschluss der Ergänzungen auch für die Zukunft. Der Musikalienverlag fehlt fast gänzlich in dem Verzeichnis. Der Buchverlag ist annähernd vollständig in diesem Werke grossen Stils vertreten, das auf 1200 Bogen an 800000 Titel wiedergiebt, davon viele, die bisher weder in Verlagskatalogen noch Bibliographien verzeichnet waren. Die Zusammenfassung der 'Terlagskataloge hat nicht schädigend, sondern anregend auf die Veranstaltung von Einzelverzeichnissen, namentlich der kleinen Verleger, gewirkt. — Von den Verlagskatalogen systematisch arbeitender grösserer Verlagshandlungen haben sich die festlichen von Vahlen 1 8 5 ) und P a r e y 1 8 6 ) in Berlin zu Sonderbibliographien ihrer Gebiete ausgewachsen. — Als eine liebevoll und förderlich in die neue deutsche Litteratur sich eingrabende Buchhändlerarbeit ist der schmucke Verlagskatalog von L i e b e s k i n d 1 8 7 ) hervorzuheben, der eine Reihe von Biographien, Auszügen aus Dichtungen, sowie Aufsätzen und Besprechungen darbietet. — Die ständige bibliographische Hauptarbeit für den Buchhandel leistet die J . C. Hinrichssche Buchhandlung188) in Leipzig, deren Thätigkeit doch auch den Ausgangspunkt für wissend. Hauptteil n. d. Nachtr. 1—6. Bibliotheea Hassiaca. Kassel, Selbstverl. 18, 21, 18 S. M. 0,75. — 170) Bayer. Bücherei. Versuch e. Samml. geroeinverständl. Werke über bayer. Vaterland u. Volkstum. Zuenmmengcat. n. her. vom BezlrkBlehrerver. Würzburg. Würzburg (Ballhorn u. Cramer). VII. 89 S. M. 0,40. — 171-172) G. S | t e f f e n b a e e ] n , C. Schmidt, Répert. bibliogr. strasbourgeois (JBL. 1893 I 3 : 7 2 ) : LCB1. S. 285,1540/1. —173) X W i l h . H a a s , Bibliogr. z. LandeBk. T. Niederôsterr. im J . 1894: L BVLNiederöstr. 28, S. 492-528. — 174) X B r a n d s t e t t e r, Repert. «ber d. in Zeit- nnd Sammelschriften 1812—90enth. Aufsätze n. Mitteilungen Bchweizergesch. Inhalts (JBL. 1893 1 4:486): BTJRS. 61, S. 665. — 175) X K y m m e i . Bibliotheea Baltica. Werke z. bait. GeBCh. n. Landeelt. Biga, N. Eymmel. 57 S. (Antìqu. Eat. N. 55.) — 176) O X A. P o e 1 c h a u , D. livlind. Oesch.-Litt. im J . 1892 n. 93. ebda. 12». 92, 111 S. M. 1,00. — 177) X F. H o l t z e , D. Berolinensien d. Peter Hafftitz ( = 1 4 : 292, N. 1). — 178) O 6 . P i t r è , Bibliografia delle tradizioni popolari d'Italia con tre indici speciali. Turin-Palermo, Clansen. XX, 603 S. L. 25,00. — 179) O Soc. des traditions pop. au palais du Trocadéro. Annnaire des traditions pop. 19. année. Paris, Lecheralior. IV, 165 S. — 180) B. B o w e s , A cat. of books printed at or relating to the Unir., Town and County of Cambridge from 1521 to 1893, with bibliograph. and biograph. notes. Cambridge, Macmillan & Bowes. XXXII, 516 S. Sh. 10. |[NachrBuchh. 1, S. 425.]I (Index 67 S.) — 181) O T h . W i e r z b o w s k i , Bibliographica Polonica XV ad XVI ss. Vol. IU, continens numéros 2001-320. Warschau, Eowalewski. XI, 391 S. I[P.: CBlBibl. 11, S. 324/5.]| (Vol. I 1889 XI, 304 S.; Vol. II 1891 XV, 351 S.) — 182) X L. C l a r e t i e, Bibliogr. Uuselmane. Notes d'un profane à l'exposition d'art Muselman : Le livre et l'image 2, S. 209-17. — 183) O. M f i h l b r e c h t , D. Bibliographie im Dienste d. Bnchh. B., Pnttkammer 4 Mühlbrecht. 32 S. M. 1,00. — 184) TA. R u s s e l l ] , Ges. Verl.-Kat. d. dtsch. Buchh. u. d. mit ihm im direkt. Verkehr stehenden Auslandes. 15. Bd.: 5.-8. Lfg.; 16. Bd.: 1. Abt. 30.-36. Lfg.; 2. Abt. 21. u. 22. Lfg.; 4. Abt. 12.-27. Lfg. — Bd. 0 . : Vorw., General-Firmenyerzeichnis, Nachzügler. Münster, Russell. IV, S. 705-1266; XX, S. 4705-5762; XII, S. 3169-3484: XXXII, X, S. 1729-4158; VI, 288,92, IV, X, 1 S . à L f g . M. 0,60. (Bd. 0 wurde nicht berechnet.) |[£.: NachrBuchh. 1, S. 521/4.]| - 185) F. V a h l e n , Verl.-Eat. 1870—94. B., Vahlen. 91 S. — 186) P. P a r e y , Verl.-Eat. B.,Parey. 212 S. — 187) A. G. L i e b e s k i n d , Verl.-Verzeichnis. L„Liebeskind. VIII, 184 S. — 188) X D - Erscheinungen d. dtsch. Bnchh.: NachrBuchh. 1, S. 69-70. — 189) [Erschienene Neuigkeiten

Ö. v. H a s e , Schrift- und Buchwesen.

I 3 ! i8«-âiè

schaftliche Zusammenstellungen bildet. Sie veröffentlicht täglich 189 ) die erschienenen Neuigkeiten des deutschen Buchhandels, nach den Yerlagshandlungen geordnet, ihr wöchentliches 190 ) Verzeichnis ist nach Wissenschaften in 17 Abteilungen gesondert, dabei erhält jede Nummer ein Register mit den Vf.-Namen und Stichworten der Titel. Auch erscheinen noch 12 alphabetische Monatsregister. — Monatliche191) Uebersichten geben die bedeutenderen Erscheinungen in 16 Gruppen. — Der Vierteljahrs-Katalog192) der Neuigkeiten, nach den Wissenschaften geordnet mit alphabetischem Register, wird auch in Sonderausgaben für einzelne Gruppen abgegeben. — Der Halbjahrskatalog193), an den sich die Monatsregister und Vierteljahrskataloge genau anschliessen, ist das massgebendste Verzeichnis. Der seit 1851 erscheinende Fünfjahrs Katalog, früher durch ein Repertorium ergänzt, ist zuerst 1886—90 mit Sachregister verbunden worden. — Von dem seit 1812 erscheinenden allgemeinen Bücher-Lexikon der deutschen Litteratur seit 1700 von Heinsius veröffentlicht B o l h o e v e n e r 1 9 4 ) den 19. Band, die J. 1887—92 umfassend. — Daneben ist von Kaysers seit 1833 ausgegebenem Bücherlexikon (von 1750 beginnend) der 27. Band durch W e t z e l 1 9 5 ) zur Ausgabe gelangt. Das Nebeneinander dieser drei vortrefflichen Werke erscheint als eine Vergeudung von Kraft des Buchhandels, die anderweit besser zu verwenden wäre. — Da gute neue Systeme praktische Verwertung heischen dürfen, ist daneben als Bücherverzeichnis nach sachlicher Anordnung G e o r g s 1 9 6 ) Schlagwort-Katalog sehr willkommen, nur bedeuten 12 Bogen für ein Jahr ein zu langsames Vorwärtsschreiten. — Bücherverzeichnisse von grossem Werte für die Verbreitung gewisser Zweige der Litteratur sind die systematischen Lager-Kataloge der Leipziger Grossbuchhandlungen, namentlich Koehlers 197 ) und Volckmars198), die, den deutschen Sortimentsbuchhandlungen als Vertriebsmaterial geliefert, die für weite Kreise wichtigsten Gebiete, aber auch schon wissenschaftliche Handbücher in geschickter Auswahl behandeln; ähnlich, teilweise auf besonderen Gebieten, die Lagerverzeichnisse von Staackmann 199 ) und von Fock 2 0 0 " 2 0 1 ), der ausserdem eine monatliche Rundschau des deutschen Büchermarktes veröffentlicht. — Fast, ebenso bestimmend wirken für weite Kreise die anmutig geschmückten Weihnachtskataloge 202-208 ). — Bibliographien der aus dem Deutschen in die hauptsächlichsten Kultursprachen übersetzten Bücher liefert alljährlich Mühlbrecht 2 0 9 ), für die osteuropäischen Sprachen Pech 2 1 0 ). — Der französische Jahreskatalog, herausgegeben von J o r d e l l 2 1 1 ) , steht inmitten von Lorenzens Monats- und Generalkatalog des französischen Buchhandels. — Vicaire 2 1 2 - 2 1 3 ) bietet ein Handbuch für Bücherliebhaber über die Litteratur des 19. Jh. — Das praktisch doch gut zu handhabende Buchungetüm der Reference Catalogue214), bestehend aus den alphabetisch geordneten englischen Verlagskatalogen der noch vom Verleger vertriebenen Bücher, umfasst laut des voran geschickten Gesamtverzeichnisses gegen 87000 Werke. — Für die den öffentlichen Bücherversteigerungen verfallenen Bücher giebt der Book-Prices-Current215) die nötige Kunde. — Als vierter Nachtrag zu dem Amerikanischen Bücher-Katalog von 1884—90 ist das raisonnierende Verzeichnis der 1893 in Amerika erschienenen Bücher, darunter d. Atsch. Buchhandels. Mitget. y. der J . C. Hinrichsschen Buchh. : BörsenblDBucbh. 61, N. 1-302. — 190) Wöchentl. Verzeichnis d. ersch. n. d. vorbereiteten Neuigkeiten d. dtsch. Bnchh. 52 Nrr. nebst 12 Monatsreg. 53. Jahrg. I,., Hinrichssche Buchh. 1336 S. II. 7,50. — 191) Monatl. Uebersicht d. bedeutenderen Erscheinungen d. dtsch. Buchh. 13 Nrr. ebda. 208 S. M. 1,50. — 192) Vierteljahrskat. d. Neuigkeiten d. dtsch. Buchh. Nach d. Wissenschatten geordnet. Mit alphab. Heg. 49. Jahrg. ebda. 884 S. M. 7,00. (Sonderansgaben: Theologie und Philosophie; Medizin, Naturwissenschaften u. Mathematik; Erz. u. Unterr., Jugendschriften; Eriegswissensch., Fferdekunde u. Karten; Bau- und Ingenieurwissensch.; Haus-, Land- n. ForstWissenschaft.) — 193) Verzeichnis d. im dtsch. Buchhandel neu erschienenen u. neu aufgelegten Bücher, Landkarten, Zeitschriften etc. 2 Bde. ( = Halbjahrskat. N. 192/3.) L., J . C. Hinrichs. 290 u. 332 S.; 293 u. 827 S. M. 10,80. — 194) K. B o l h o e v e n e r , W. Heinsius, Allg. Bücher-Lei. 19. Bd. 1889 bis Ende 92. 2. Abt. L., Brockhaus. 4°. VI, 772 S.; 851 ä . M. 61,50. — 195) Chr. Gottl. Eayser, Vollst. Bacher-Lexikon, enthalt, d. vom J. 1750 bis Ende d. J. 1890 im dtsch. Buchh. ersch. Bücher u. Landkarten. 27. Bd. Bearb. v.-O. W e t z e l . L., Weigel Nachf. 4®. 993 S. M. 36,00. — 196) C. G e o r g , Schlagwort-Eat. II. Bd. 1888-92. 6 - 1 1 . Lfg. Hannover, Cruse. S. 161-352. à M. 1,30. - 197) Litt. Sertiments-Kat. 1894—95. Mit alphab. Saçh- u. Schlagwortreg. L., Eoehler. IV, 352 S. — 198) Systemat. Lagerverzeichnis. Mit ausführl. Schiagwörterverzeichnis. L„ Volckmar. 12°. VII, 292, 146 S. — 199) Baar-Sortiments-Eat. XXVII. Jahrg. L., Staaokmann. 256 S. — 2 0 0 ) Barsortiment Lagerverzeichnis 1894 - 9 5 . L., Fock. 147 S. — 201) [G. F o c k ] , Leipz. Litt.-Berichte. Bs. auf allen Gebieten d. dtsch. Büchermarktes. U. Jahrg. (12 Nrr.) ebda. 4°. 263 S. M. 2,00. — 2 0 2 ) X Weihnachtskat. 1894. L., Hinrichs. 92 S. — 2 0 3 ) X Litt. Weihnachtskat. 1894. L„ Eoehler. 128, 44 S. - 204) X K. H e i n e m a n n , Litt. JB. f ü r 1894 u. Weihnachtskat. 24. Jahrg. L., Seemann. 132 S. — 2 0 5 ) X I " - Weihnachtskat. 1894. L., Volckmar. 4. 88 S. - 2 0 6 ) X Weihnachts-Alm. Mit Ealendarium u. eingedr. Bildern. Freiburg i. B., Herder. 62 S. — 2 0 7 ) X E. E r a u s , Christi. Biicherschatz. 111. Weihnachtskat, f ü r s evang. Haus. Zugleich Eat. d. Ver. v. Verlegern christl. Litt. 16. Jahrg. L., Ver. v. Verlegern christl. Litt. 160 S. M. 0,50. — 2 0 8 ) X V- O t t m a n n , Was soll ich lesen? Weihnachtsalm. 1894. Aensserungen dtsch. Männer u. Frauen, eingel. v. H. H e i b e r g . Nebst e. Bs. über d. neueren Erscheinungen d. Büchermarktes. B., Pfeilstüoker. 112 S. M. 0,50. — 2 0 9 ) 0 . M ü h l b r e c h t , Uebers. aus d. dtsoh. in d. dän., engl., franz., holländ., ital., norweg., schwed. n. span.Sprache: BSrsenblPBuch. 61, S. 3078-83. (Ferner: NachrBuchh. 1, S. 498-500, 526,8.) - 210) T. P e c h , Uebers. aus d. dtsch. in d. slav., d. magyar., runiûn. u. andere osteurup. Sprachen: ib. 60, S. 606/9 ; 61, S. 3856-60. — 211) O D. J o r d e l l , Cat. ann. de la librairie franç. pour 1893. Paris, Nilsson. 246 8. Fr. 10,00. — 212-13) O G. V i c a i r e , Man. de l'amateur de livres du XIX. siècle (1801—93). Editions originales, ouvrages et périodiques ill., romantiques etc Préf. de M. T o u r n e u x . Paris, Rouquette. XIX. 177 S. Fr. 10,00. — 214) The Reference-Cat. of Current Lit. Contain, the full titles of books now in print and on sale with the prices a t which they may be obtened of all booksellers and an index contain, of 87000 References. London, Whitacker & Sons. 6464 S. (Nicht im Handel.) (Index 515 S.) — 215) Book-Prices-Current. A record of the prices a t which books have been sold a t auction, from Dec. 1892 to Nov. 1893

t 3 : 218-247

Ö. v. ÎHase, Schrift- und Buchwesen.

mancherlei deutscher, ausgegeben worden216). — Ueber die wichtigén Antiquarkataloge gewährt das CBlBibl. regelmässige Uebersichten2 n ). — Unter den mancherlei Fachbibliographien berücksichtigt die Bibliotheca philologica 218 ) B l a u s die Neuphilologie in weitem Umfange. — G r e t h 1 e i n s 219 ) allgemeiner deutscher Theater-Katalog, von dem die erste Abteilung vorliegt — die zweite soll das Autorenregister bringen —, dient im wesentlichen dem Handel. — Einen gründlichen Versuch zu einer Auswahl von Jugendschriften legt B e y l 2 2 0 ) unter besonderer Berücksichtigung der paritätischen Verhältnisse Bayerns vor. — Hirt 2 2 1 ) bietet in sachlicher Anordnung ein wertvolles Verzeichnis der Unterrichtsschriften seines umfassenden Verlages. — Im Auftrage der Hamburger Jugendschriften-Kommission stellt W o l g a s t 2 2 2 ) über Bilderbuch und Illustration beachtenswerte, durchweg gesunde Grundsätze auf. — Unter den volkstümlichen Bibliographien populärer katholischer Litteratur223"224)hat dieOberdörffers 2 2 5 ), als vom Centraikomitee der Vereinigungen der arbeitenden Stände veranlasst, praktische Bedeutung. — Als ersten Band einer Bibliographie der socialökonomischen Litteratur hat St am m h a m m er 226 ) die Bibliographie des Socialismus und Kommunismus, etwa 8000 Schriften, alphabetisch, aber mit ausgiebigem Sachregister dargeboten. — In der internationalen Bibliographie der gedruckten Werke über Krieg und Kriegswissenschaft bis 1880 lässt P o h 1er226") der Geschichte der einzelnen Kriege im з. Bande die Kriegsgeschichte einzelner Staaten, einzelner Städte und einzelner Heere in drei Heften folgen. — Das Z e i t u n g s w e s e n , dessen Begriff und Geschichte N e u k a m p 227) in kurzer Fassung behandelt, ruft naturgemäss mehr klein gemünzte Aufsätze hervor als Bücher von Gewicht. — Gegenüber dem 250jährigen Jubiläum der „Gazette de la France", deren Begründer man als ersten Journalisten feiert228"229), wird gelegentlich einiger Zeitungsjubiläen230"234) darauf hingewiesen, dass in Deutschland eine Reihe von Zeitungen ins 17. Jh. zurückreichen235). — Zur Geschichte der Zeitungen 236 ) giebt W a l z e l 2 8 1 ) einen Beitrag für die Wiener Journalistik; auch das ältere Hamburger Zeitungswesen 238) ist näher geschildert worden. — Für Frankreich behandelt F o u r n e l 2 3 9 ) , an Renaudot anknüpfend, die Tagespresse des 17. Jh. sehr anregend unter Benutzung gleichzeitiger Stiche; G r a n d - C a r t e r et 2 4 0 ) führt die Tagesblätter im Spiegel des Bildes vor. — B i e n e n s t e i n 2 4 1 ) erörtert kundig Stand und hohe Aufgabe der Tagespresse. — Aus der Presse verschiedener Farben 242 ) hebt K e i t e r 2 4 3 ) das Aufgebot der katholischen Presse samt ihren Hülfskräften heraus. — Die gesamte Ordre de bataille des diesjährigen Zeitungswesens ist wie alljährlich aus den amtlichen Preisverzeichnissen der kaiserlichen Postämter zu Berlin 244 ) und Wien 245 ) zu ersehen, sowie aus S p e r l i n g s 2 4 6 ) Adressbuch und G r a c k l a u e r s 247) deutschem Vol. V n . London, Elliot StocV. 530 S. Sh. 27/6. — 216) The ann. american cat. 1693. Fonrth suppl. to the american cat. 1884—90. New-York, Offlee of the Pullishers Weekly. 362 S. Sh. 15,00 — 217) Antiqu. Kataloge: CBlBibl. 11, S. 95/6, 150/2, 199-200, 247/8, 295/6, 343, 431/2, 525/6, 581/3. - 218) A. B l a u , Bibliotheca Philologien oder viertelj&hrl. ejütemat. Bibliogr. d. auf d. Gebiete d. klass. Philologie n. Altertumswissenschaft, sowie d. Neuphilologie in Deutschland n. d. Auslände nen erschienenen Schriften n. Zeitschriften-Aufsätze. Unter Mitwirk. v. F. K u h n her. VIII. Jahrg. 1894. 1 . - 4 . H e f t Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. 66, 82, 78, 78 S. M. 4,80. — 219) O K. G r e t h l e i n , Altg. dtsch. Theater-Kat., e. Verzeichnis d. in Bruck u. Handel befindl. Bühnenstücke u. dramat. Erzengnisse. 13 Lfgn. Münster i. W., Kussel!. IV, 808 S. à M. 1,20. — 220) IJ. B e y l ] , Verzeichnis ausgew. Jugendschriften. Zusammengest. auf Grand v. Beurteilungen d. verschied. Wegweiser и. FShrer durch d. dtsch. Jngendlitt. für d. XII. Hauptversaroml. d. bayer. Volksschullehrer-Ver. Würzburg, Stuber. VIII, 42 S. — 221) F. H i r t . Unterrichtsmittel-Verzeichnis in sachl. Anordn. L., Hirt & Sohn. 64 S. M. 1,00. — 222) H . W o l g a s t , Ueber Bilderbuch u. Illustration. Hamburg (C. Kloss). 22 S. II. 0,40. — 223) X Litt.-Verzeichnis für erwachsene kath. M&dchen gebildeter Stände. Augsburg, Seitz. 24 S. (Gratis.) — 224) O X M - H o h n e r l e i n , Wegweiser durch d. pop.-wissensohaftl. kath. Litteratur. 1. Lfg. Horb, H. Christian. 80 S. M. 0.50. — 225) P. O b e r d S r f f e r , Verzeichnis geeigneter Bücher u. Btthnenst&oke fftr kath. Vereinsbibl. Her. im Namen d. Central-Komitees d. Vereinigungen d. arbeitenden St&ude. Köln, Bachem. 1893. VIII, 60. 23 S. M. 1,00. — 226) J. S t a m m h a i n m e r , Bibliogr. d. Socialismus u. Kommunismus. Jena, Fischer. 1893. IV, 303 S. M. 10,00. |[X. X.: CBlBibl. 11, S. 132,3; K. K ( a u t s k y ) : N Z S t . i 2 i, s. 25/6.]| — 226a) O J. P o h l e r , Bibliotheca historico-militaris. Systemat. Uebersicht d. Erscheinungen aller Sprachen auf d. Gebiete d. Kriege u. Kriegswissensoh. seit Erfindung d. Buchdruckerkunst bis z. Schluss d. J. 1880. Bd. 3, Heft 1-3. Kassel, Kessler. 440 8. II. 14,00. — 227) E. N e u k a m p , Begriff u. Gesch. d. Zeitungswesens: Handwörterb. d. Staatswissensch. 6, S. 805/8. — 228) X W . G o l d b a u m , D Ahnherr d. Journalisten (Th. Kenaudot): NFPr. N. 10573/4. — 229) O L. G e i g e r , D. erste Journalist: Geg. 45, S. 119-21 — 230) X Z. 150j. Bestehen d. Braunschweig. Anzeigers: VossZg. N. 592. (Stift. Herzog Karls I.) — 231) X 75j. Jubil. d. in Ratzeburg erscheinenden LauenburgZg.: AVGLauenburg. S. 120/5. — 232) X Ad. M ü l l e r - P a l m , Z. SOj. Jubil. d. NStuttgTBl.: BLU. S. 222. - 233) X D. Jubil. d. Flieg. Bll. [100. Bd.): Daheim S. 288. (Dass. ÜL4M. 71, S. 363/5; s. u. I 4 : 137.) — 234) x F- S t . , E. Zeitungsjubil.: DPB1. 27, S. 133. - 235) X Zeitungs-Jubil.: KVZg. N. 9. — 236) O O t t o L e h m a n n , Z. Gesch. d. Zeitungen: NorddAZg. N. 392. — 237) 0. F. W a l z e ) , E. V. Zenker, Gesch. d. Wiener Journalistik (JBL. 1892 I 4:168) : ADA. 20, S. 192/5. - 23$) O X Z- Entwicklungsgesch. d. Hamburg. Zeitungswesens. ( = Mitteilung, d. Innung d. Buchdrucker-Prinzipal-Ver. N. 75.) Hamburg, Schlotte. (Nähere Angaben unerreichbar.) ¡[NachrDBuchh. 1, S. 332/3JI (Angeschlossen an d. Journ. für Buchdruckerkunst.) — 239) V. F o u r n e l , Les origines du journalisme. Le nouvelliste au XVII. siècle : Le livre et l'image 1, S. 273-87. — 240) J. G r a n d - C a r t e r e t , Le journal dans l'image: ib. S. 197-210. — 241) K. B i e n e n s t e i n , D. Tagespresse. Aus: Drei Essays, N. 2. ( = Kult.- u. Litt.-Bilder. Her. v. R. H. G r e i n z . N. 3.) Neuwied,Sohupp. 38 S. M. 0,60. — 242) D. farblose Presse: StML. 47, S. 615/6. — 243) H. K e i t e r , Handbüchlein d. kath. Presse Deutschlands, Oesterreichs, d. Schweiz u. d. Ver. Staaten. Regensburg, Selbstverl. IV, 80 S. M. 1,20. — 244) Preisliste d. durch d. kaiserl. Post-Zeitungsamt in Berlin u. d. kaiser], Postanst. d. Reichs-Postgebiets im J. 1894 zu beziehenden Zeitungen, Zeitschriften. B. (W. H. Kühl). Pol. VII, 366 S. M. 4,70. (Vgl. JBL. 1893 I 3 :168.) — 245) Preis-Verzeichnis d. in d. österreich.ung. Monarchie n. im Auslände erscheinend. Zeitungen u. period. Druckschriften für d. J. 1894. Bearb. v. d. K. E. PostzeitungsAmte I in Wien. Wien (E. v. Waldheim). 4°. VII, 222 S. M. 2,00. (Vgl. JBL. 1893 I 3 : 169.) — 246) H. 0 . S p e r l i n g , Adressbuch d. dtsch. Zeitschriften u. d. hervorragenden polit. Tagesbll. Hand- u. Jb. d. dtsch. Presse. 35. Jahrg. L„ Exped. d. Zeitschriften-Adiessb. VI, 170, 72, 122 3. 91. 4,00. (Vgl. JBL. 1893 I 3 : 170.) — 247) 0. G r a c k l a u e r , Dtsch.

ö. v. Hase, Schrift- und Buchweseii.

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3 : 448-269

Journaikataloge. — H e t t l e r s 2 4 8 ) Versuch einer Inhaltsangabe deutscher Zeitschriften, auch der wissenschaftlichen Fachblätter, erweist sich als mit ungenügenden Kräften unternommen. — M a c k i e 249) reicht den jungen Journalisten ein flott geschriebenes Handbuch, das guten Einblick in die Technik des Zeitungswesens und die Standesvertretung der Tagespresse in England bietet. — S t e f f e n 2 5 0 ) erörtert deren Verhältnis zum geistigen Leben.251) — Der berühmte amerikanisch-englische Zeitschriftenkatalog des kürzlich verstorbenen P o o l e 252 ), in neuer Ausgabe unter Beteiligung von Fletcher, enthält in seinem Hauptteile die J. 1802—81, in den Nachtragsbänden die J. 1882—91.253'256) — Das B i b l i o t h e k w e s e n beschäftigt immer weitere Kreise. Die a l l g e m e i n e B i b l i o t h e k e n k u n d e hat durch die italienische Uebersetzung von P e t z h o l d s 257) bewährtem Handbuche Förderung erfahren. — Aus Italien selbst stammt G a r i n o s 2 5 8 ) Bibliosophie, allgemeine Gedanken über den Begriff des Buches und die Anordnung der Bibliotheken. — Ueber Bau, Einrichtung, Aufstellung und Katalogisierung von Bibliotheken äussert sich Eichler 2 5 9 ).— Es geben S c h w e n k es 260 )Erneuerung von Petzholds Adressbuch der deutschen Bibliotheken und D z i a t z k o s 2 6 1 ) Entwicklung der wissenschaftlichen Bibliotheken Deutschlands (JBL. 1893 I 3 : 193/4) nach wie vor zu weiteren Erörterungen Anlass. — G r a e s e l 2 6 2 ) hat für die in kurzer Zeit geschaffene, angemessene Bibliotheksausstellung der deutschen Universitäten in Chicago einen Katalog ausgearbeitet. — Ueber den Weltkongress von Bibliothekaren in Chicago, dem aber vom Auslande nur drei Fachmänner, darunter von Deutschland N ö r r e n b e r g 2 6 3 ), beiwohnten, hat dieser eingehend berichtet, dabei den Plan einer Organisation der Fachgenossen mit regelmässigen Konferenzen für Deutschland von Neuem anregend. — Aus ä l t e r e n B i b l i o t h e k e n ist der von 0 m o n t 264) mitgeteilte Katalog der Büchersammlung des Erzbischofs Bernhard II. von St. Jacob von Compostella (1226) hervorzuheben. — W a t t e n b a c h 2 6 5 ) äussert sich zu den ältesten Bibliotheken in Strassburg. — Ein anschauliches Bild von Bibliotheken des Mittelalters, der Renaissance und darüber hinaus gab C l a r k 2 6 6 ) in einer Vorlesung, die durch Augenblicksbilder an der Wand belebt war, und auch im Abdruck mit einzelnen Bildern nach Hss. und Druck, und wo alte Bibliothekseinrichtungen noch erhalten sind wie in Zütphen, Hereford und Casena auch in unmittelbaren Abbildungen geschmückt ist. — Eine erwünschte Ergänzung zu den Bücherverzeichnissen des Mittelalters, bei denen sich G. Becker und Th. Gottlieb mit Recht im wesentlichen auf Bibliotheken beschränkt haben, giebt für das Ordensland Preussen P e r l b a c h 2 6 7 ) durch die Nachweise aus Einzelbüchern unter Feststellung der Besitzer nach Universitätsmatrikeln. — Da von der Bibliothek des Augsburger Humanisten Sigismund Gossembrot nicht, wie von der Peutingers, ein vollständiger Katalog vorhanden ist, hat J o a c h i m sohn 2 6 8 ) aus Hss. und Randnoten ein alphabetisches Verzeichnis herzustellen versucht; die Arbeit ist durch dankenswerte Ausführungen über die Herstellung dieser Büchersammlung ergänzt. — Eine erschöpfende, wertvolle Arbeit haben S c h w e n k e und L a n g e 2 6 9 ) der Silberbibliothek Herzog Albrechts von Preussen gewidmet. Nach einer das Bibliothekswesen und Buchgewerbe unter Herzog Albrecht beleuchtenden Einleitung werden Entstehung und Schicksale der von seiner prunkliebenden Gemahlin Anna Marie zusammengebrachten Silberbibliothek von 20 Bänden urkundlich nachgewiesen. Die eingehende Beschreibung, Gruppierung und kunstgeschichtliche Journ.-Kat. für 1894. Zusammenstell, v. Aber 2700 Titeln dtsch. Zeitschriften. 30. Jahrg. L., Gracklauer. 71 S. M. 1,35. (Vgl. JBL. 1893 I 3 : 171.) — 248) O A. H e t t l e r , Inhaltsang. d. vichtigsten in Deutschland u. d. dtsch. Sprachgebieten d . Auslandes erscheinenden Zeitschriften. Oynhausen, Hettler. (N&here Angaben unerreichbar) | [ R r . : BörsenblDBuchh. 61, S. 3556 (vernichtend).]! — 2 4 9 ) J o h n B. M a c k i e , Modern journalism. A Handb. of instruction and coansel for the young Journalist. London, Lockwood A Son. VIII, 144, 48, 16 S. Sh. 2. — 2 5 0 ) O X X G. F. S t e f f e n , Ans d. mod. England. E. Ausw. Bilder n. Eindrücke. Vom Vf. verra, u. umgearb. dtsch. Ausg. Aas d. Schwed. v. O. R e y h e r . L., Hobbing. VIII, 439 S. M. 7,00. (Darin Kap. über d. „Fresse u. d. g e i s t Leben"; besonders gedr. in NachrBuchh.) - 251) X W. F. B r a n d , D. engl. Fresse: SchlesZg. N,555. — 252) O W. F. P o o l e , Index to periodical litt. Eev. ed. Boston n. New-York, Honghton, Mifflin & Co. 1893. 1442, 483, 476 S. D. 16,00. |[0. H ( a r t w i g ) : CBlBibl. 11, S. 280/2 (sehr anerkennend). j | - 253) X C. K i r r e n b e r g , W. F. Poole: CBlBibl. 11, S. 526/8. — 254) X Streiflichter auf amerik. Zeitangswesen: NachrBuchh. 1, S. 589-90, 607,9. — 255) X P h . B e r g e s , Was v i r v. d. Reklame auf d. Welt-Austell. za Chicago lernen können. Dargelegt in sechs Briefen. B., Exner Ss Co. 33 S. M. 1,00. (Sonderabdr. a n s „D. Reklame.") — 256) X Zeitschriften u. Bücher in Rassland ira J. 1892 : NachrBuchh. 1, S. 165/6,177/8,182/3,212/4,224/5,257/9,284/6. — 257) G. P e 17. h o 1 d , Mannuale del bibliotecario. Trad. y. G. B i a g i e G . F u m a g a l l i . Mailand,Hoopli. 16». XX,364, CCXIII. S. L. 7,50. | [ E . G . L e d o s : PolybibU'.71,S.455/6.]| — 258) O C. P. G a r i n o , Bibliosofia. Il liber (sao deflnizione) e la biblioteca (sno ordinamento), idée generali. Sussari, G. Dessi. 1893. |[NAnt. 50, S. 171.11 (Näheres nicht festzustellen). — 2 5 9 ) F. E i c h l e r , Bibliothekstechnisches: CBlBibl. 11, S.308-19. - 2 6 0 ) LCB1.S.449. — 261) ib. S. 327/8. — 262) A. G r a e s e l , Dtsch. Unterr.-Ausstell. in Chicago 1893. Spec.-Kat. d. Bibl.-Ausstellung (Gruppe IX d. Univ.-Ausstell.). B„ Trowitzsch & Sohn. 1893. X, 44 S. |[S — n : LCB1. S. 327/8.JI (Nicht im Handel.) — 2 6 3 ) C. N ö r r e n b e r g , Kongress u. Konferenz d. Bibl. in Chioago: CBlBibl. 11, S. 70/7, 97-103. — 2 6 4 ) H. O m o n t , Cat. de la bibl. de Bernard II., archevêque de Saint-Jacques - de - Coropostelle (1226): BECh. 54, S. 327-33. — 2 6 5 ) W. W i t t e n b a c h ] , Aelteste Bibl. in Strassburg: ZGOKh. 9, S. 178. — 266) J . W. C l a r k , Libraires in the Médiéval- and Senaissance-Periodas. Mit 7 Abbild. Cambridge, Macmillan & Bowes. 61 S. Sh. 2/6. — 267) M. P e r l b a c h , Z. Gesch. d. Btcherwesens im Ordenslande Preussen: CBlBibl. 11, S. 153-63. — 2 6 8 ) P . J o a c h i m s o h n , Ans d. Bibl. Sigism. Gossembrots: ib. S. 249-68, 297-307. — 2 6 9 ) P. S o h w e n k e u. K. L a n g e , D. Silberbibl. Herz. Albrechts v. Preussen n. seiner Gemahlin Anna Maria. Festgabe d. Kgl. u. Univ. Bibl. Königsberg i. Pr. z. 350j. Jubelfeier d. Albertus-Univ. Mit 12 Taf. n. 8 Textillustr. L., Hiersemann. 4". 40 S. Mit 12 Taf. Geb.M.25,00. ||M. F . : CBlBibl. U , S. 566/8; H. E h r e n b e r g : AltprMschr. 31, S. 497/9; VossZg.N. 347; Daheim30,

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3 : 270-282

Ö. y. H a s e , Schrift- und Buchwesen.

Würdigung, bei der der Einband die Hauptsache ist, weist die Herkunft eines Bandes aus München, der Heimat des Herzogs, zweier aus Nürnberg nach, während die übrigen 17 zwar in Königsberg fabrikmässig hergestellt sind, aber auf deutsche, niederländische und italienische Einflüsse, insbesondere auf Nürnberg, Augsburg und Frankfurt, Wittenberg und Leipzig, Münster und Antwerpen hindeuten. 12 Tafeln mit Lichtdrucken von Sinsel & Co. geben die Silbertechnik überraschend treu wieder. — P e t r i 27°) gewährt bei einer Arbeit über das Album des Lichtenberger Konvents in den 1575 von der Wittenberger Fakultät herausgegebenen Sakramentsschriften Luthers eine Schilderung der 4000 Bände umfassenden wertvollen Kirchenbibliothek St. Salvator zu Zellerfeld. Begründer war M. Kaspar Calvör, geb. 1650 zu Hildesheim. — S c h i l l i n g 2 7 1 ) weist in den gedruckten Flugschriften der Zwickauer Ratsschulbibliothek eine wichtige Quelle für die Geschichte der Reformation und des 30 jährigen Krieges nach, wobei er Mitteilungen aus den Spottgedichten über Tilly, insbesondere aus dem Leipziger Konfekt macht. — lieber die Entführung der fürstlichen Liberei zu Tübingen 1635 durch Kurfürst Maximilian nach München wird in der SchwäbKron. berichtet 212 ); S p i t t a 2 7 3 ) legt in seinem Lebensabrisse des Tübinger Universitätsbibliothekars Tafel (1796—1863) dessen Wirken für Swedenborg dar, das trotz der ihm bei Antritt auferlegten Verpflichtung, der Herausgabe Swedenborgscher Schriften zu entsagen, sein Lebenswerk verbleiben durfte. — Eine Muster-Leistung zur Geschichte deutscher Büchersammlungen ist v o n H e i n e m a n n s 2 7 4 ) völlig umgearbeitete Darstellung der Wolfenbüttler Bibliothek von Anbeginn bis zu der Gegenwart, die durch des Vf. eigene, mächtig umgestaltende Thätigkeit ihr Gepräge gewonnen hat. — S t e f f e n h a g e n 274") veröffentlicht zur Geschichte der Kieler Universitätsbibliothek eine Verordnung Herzog Karl Friedrichs vom J. 1724, die er, soweit sie sich auf gewisse Leistungen wie u. a. den Pflichtexemplarzwang (JBL. 1891 I 4 : 139) der schleswig-holsteinschen Drucker und gelehrten Vf. bezieht, als rechtsgültig und nur auf dem Wege des Gesetzes aufhebbar verficht, während er einzelne von ihm als nicht mehr praktisch befundene Bestimmungen für von selbst gefallen erachtet. — K o c h 2 7 5 ) berichtet in seiner Abhandlung von der Berlinischen Gesellschaft für deutsche Litteratur über die jetzt 830 Werke umfassende Bibliothek dieser 1815 begründeten, um 1880 entschlafenen Vereinigung und bespricht als Abschlag auf einen vollständigen Katalog mit einer genaueren Beschreibung der Hss., soweit sie für die deutsche Sprachforschung wichtig sind, die hierfür weniger bedeutsamen N. 462/8, 470/1. — L e i t s c h u h s 2 7 6 ) Geschichte der wertvollen kgl. Bibliothek zu Bamberg nach der Säkularisation, ein Ausschnitt aus einer geplanten Gesamtdarstellung, bringt den aktenmassigen Nachweis der Selbständigkeit dieser Anstalt als eine Schutzschrift wider Angriffe. — In die Geschichte der österreichischen Bibliotheken im 18. Jh. führt der von W e i s s 277 ) entworfene Lebensabriss Gottfrieds Freiherrn van Swieten zurück, der gleich seinem Vater Präfekt der k. k. auch Hofbibliothek in Wien war (1777—1803) und seine künstlerischen Neigungen dieser Anstalt zu teil werden liess. — H. v o n Z w i e d i n e c k - S ü d e n h ö r s t 278) berichtet über Geschichte und Neueinrichtung der steiermärkischen Landesbibliothek zu Graz und bricht dabei eine Lanze für numerus currens. 279 ) — Powell 2 8 0 ) giebt ein Buchblatt des Marquis von Macciucca mit originellen Lesegesetzen für die Entleiher wieder.281) — Unter den Begründern von P r i v a t b i b l i o t h e k e n wagt sich in G r i s e b a c h 2 8 2 ) einmal ein deutscher Dichter mit seiner Büchersammlung an die Oeffentlichkeit. Anschaulicher und ehrlicher kann der Gegensatz zwischen einer Eigenbücherei und einer allgemeingültigen öffentlichen Bibliothek samt den sich daran anschliessenden vielen Privatbibliotheken, die nur Hausbedarf, Handwerkszeug und Fachergänzung zu einer S. 335.] j (Vgl. 19.) — 270) E. P e t r i , D. Album d. Lichtenberger Konvents auf d. Calrörachen Kirchenbibl. zu Zellerfeld : NEZ. n, S. 646-67. — 271) A I . S c h i l l i n g , D. Bedeutungd. Zwickauer Batsschulbibl. für d. polit. Gesch.: MAVZwickan. 4, S. 7 8 - 9 6 . - 2 7 2 ) E. N„ D. Tübinger Bibl. im 30j. Krieg: Sohw&bKron. N. 289. — 273) H. S p i t t a , J. F. I. Tafel: ADB. 37, S. 346/8. — 274) O T. H e i n e m a n n , D. Herzogl. Bibl. zu Wolfenbüttel. E. Beitr. z. Gesell, dttch. Büchersumml. 2. völlig umgearb. Aufl. Mit 4 bildl. Darstell. Wolfenbüttel, Zwissler. VIII, 345 S. M. 6,00. |[E. S ( t e f f e n h u g e ) n : LCBI. S. 1842/3; VossZg. N. 352; BerlBörsCour. N. 556.11 — 274a) E. S t e f f e n h a g e n , Z. Gesoh. d. Kieler Unir.-Bibl. Uitteil. n. Aktenstücke. 1. E. Yerordn. d. Herz. Karl Friedrich. Kiel, Univ.-Buchh. 15 S. II. 1,U0. (Sonderabdr. aus ZSchlH.) - 275) J. K o c h , D. ehemal. Berlinische Ges. für dtsch. Spr. u. ihre Bikchersamral. Progr. d. Dorotheenst&dt. Realgymn. B. (Gaertner). 4°. 32 S. M. 1,00. irCOIKW. 22, S. 330; G. K a r p e l e s : VossZg? N. 314; NatZg» 30. Sept.j| (Vgl. I 7 : 187.) - 276) O F. L e i t s c h u h . Gesch. d. kgl. Bibl. zu Bamberg nach d. Säknlarisation. Mit d. Bildn. J. H. Jäcks. Bamberg, Bachner. IV, 34 S. M. 1,00. |[0. H.: CBlBibl. 11, S. 568; L. T. B o o k i n g e r : ArchirZ. 5, S. 305/6.]| — 277) K. W e i s s , G. Frhr. ran Swieten: ADB. 37, S. 271/2. — 278) O H. v. Z w i e d i n e o k - S Q d e n h o r s t , D. steierm&rk. Landesbibl. am Jobannenm in Graz. In ihrer gcsch. Entwickl. u. nenen Einrichtung aus Anlas* d. Eröffn. d. neuen Bibliotheksgebäades am 16. Nor. 1893 geschildert. Graz, Landesbibl. 1893. 24 S. Mit 7 Taf. [S — n : LCBI. 8. 1382/S.JI (Priratdr.) - 279) O X W. G r e i f f e n h a g e n , Gesch. d. esthl&nd. Sffenll. Bibl.: BKELK. 4, S. 343-50. — 280) G. H. P o w e l l , A remarkable bookplate: BookWorm. S. 49-50. — 281) X V. Ad v i e l l e , La bibl. de Napoléon à Sainte-Hélène. Paris, Lecheralier. 4°. 33 S. Fr. 1,00. — 282) E. G r i s e b a c h , Katalogd.Bücher e. dtsch. Bibliophilen mit litt. n. bibliogr. Anm. Nebst e. Portr. - R:id. nach d. Pastellgem&lde von M. Liebennann. L., Drugnlin. VI, 288 S. M. 6,00. |[• S o h w a l m , D. hess. Post-

G. Liebe, Kulturgeschichte.

I 4 : 261-286

gründliche Würdigung erfahren; als allgemein bedeutsam hervorgehoben seien die Studien über Franz, den Gründer (gest. 1517), Gabriel (gest. 1529), Lamoral (1621—76), Eugen (1652-1714), Karl (1733—1805).«1-263») _ Die Postwertzeichenkunde nimmt (loch allmählich eine zu weitgehende Bedeutung für sich in Anspruch. Die Monatsschrift „Austria-Philatelist" 264) bezeugt leider, wieviel Fleiss und Eifer unter der Härte des heutigen Lebens noch für Nichtigkeiten aufgewendet werden. Die Beigabe von Porträts nebst Biographien von Sammlern eröffnet jedenfalls einen bequemen Weg zur Unsterblichkeit.265) — B i e d e r m a n n 2 6 6 ) bringt aus Weimarer Akten eine Nachricht über Bemühungen um Verbesserung einer Thüringer Landstrasse im 16. Jh., die trotz der Klagen der betroffenen Nürnberger Kaufleute vergeblich blieben. 267-268 ) — Territorial- und L o k a l f o r s c h u n g . Hier sei zunächst eines a l l g e m e i n e n Werkes gedacht, das seine Aufgabe, Schilderungen aus allen deutschen Gauen zu bieten, zwar nicht auf dem Wege der Forschung, aber in äusserst gefälliger und unterhaltender Weise löst. Trinius 2 6 0 ) führt uns im dritten Bande seines „Alldeutschland" in den Harz, an die Seeküsten, in das Riesengebirge, die sächsische Schweiz und die Mark. Wäre nur neben der Natur der Mensch mehr berücksichtigt worden, und fänden sich nur häufiger Betrachtungen wie die über die aufkommende Würdigung der sächsischen Schweiz im 18. Jh.27u~272) — Für die Provinz P r e u s s e n liegen einige Arbeiten rein lokalgeschichtlichen Charakters vor273"275»). — In P o s e n hat das Jubiläumsjahr der Vereinigung mit Preussen mehrfach den Anstoss zur Beleuchtung des deutschen Einflusses gegeben 276 ). P i e t s c h 277) gewährt in der Fortsetzung seiner Geschichte von Kempen ein Bild der Verfolgungen, denen die evangelische Gemeinde und damit das Deutschtum ausgesetzt war. — Kades 278 ) Gründungsgeschichte von Meseritz, die allerdings vor die hier zu behandelnde Periode fällt, interessiert durch die berechtigten Bemühungen um Verdeutschung des polnischen Namens einer durchaus deutschen Stadt. — In S c h l e s i e n ist Markgrafs 2 7 9 ) Arbeit über den Breslauer Ring eine wertvolle Ergänzung zu Genglers einschlägigen allgemeinen Ausführungen. Die äusserst gediegene quellenmässige Darstellung geht davon aus, dass der Ring zu Handelszwecken von Anfang an in gewaltigem Umfang als Herz der Stadt angelegt wurde, und behandelt, durch einen Plan unterstützt, besonders ausführlich die Buden und das Rathaus.280'281) — Für die Mark hat Lindenberg 2 9 2 ) seine in vielen Skizzen bewährte Kenntnis der Reichshauptstadt zu einem grösseren Werke verwendet. Es handelt sich hier um das aller modernste B e r l i n , dessen Schilderung die Rückblicke auf die Vergangenheit nur stilvoll machen sollen wie die Butzenscheiben das moderne Zimmer. Der Zweck aber, unterhaltend über alle auch weniger hervortretenden Seiten der Weltstadt zu unterrichten, ist trefflich erfüllt. Die sehr zahlreichen Illustrationen fallen aus dem Rahmen der sonstigen opulenten Ausstattung bedenklich heraus. 283-285») — Als ein immer wieder zu Erklärungsversuchen reizendes Rätsel erweist sich der Name Berlin, neuerdings von Krupka 2 8 6 ) in Königgrätz als slavisches brlin = Gegend wesen unter Landgraf Wilhelm IX., nachherig. Kurfürst Wilhelm I.: HesBenland S. 44/7. — 2 6 1 » X G. S t e i n h a u B e n , Z. Gesch. d. hriefl.Gelegenheitsverkehrs: AFT. 22, S. 19-27. — 262) X F . W a c h t e r , Errichtung e. regelmässigen direkt. Dampfschiffahrt zwischen ESln, Dasseldorf n. London, resp. Hamburg u. Havre: BGNiederrh. 8, S. 149-210. — 2 6 2 a ) X 0. T e s d o r p f , Z. Gesch. d. Berlin-Hamb. Reihefahrt: ZVHarabG. 9, S. 183-201. — 263) X H- B ä s c h , Z. Verkehrsleben im IS. Jh.: MGNM. S. 22/4. — 2 6 3 a) X D., D. letzte Eckensteher: Bär 20, S. 387, 4 3 4 . ' - 264) Austria-Philatelist. Hl. Mschr. für d. Gesamtinteressen d. Poetwertzeichenkunde. Her. v. A. E c k e r t . 1. Jahrg. Heft 1-6. Prag, Calye. 220 S. Mit Abbild, u. Taf. U. 4,00. — 265) X L. B e r g e r , D. Postwertzeichen d. Herzogt. Braunschweig nebst e. kurzen Abr. d.braunBOhweig.Postgesch. L., Senf. VII, 188 S. M. 4,00. — 266) K. B i e d e r m a n n , Miscellen: ZKultU. 2, S. 80/1. - 267) X M. K r i e l e , D. Regulierung d. Elbschiffahrt 1819-21. ( = Abhandl. d. staatswissensch. Seminars zu Strassbnrg. Her. y. G. F. K n a p p . N. 13.) Strassbnrg i. K, Trübner. XV, 187 S. M. 5,00. - 2 6 7 a ) X D. Sprache d. Schiffe: KVZg. N. 582. — 268) L. v. H ö r m a n n , WirtshausBChilder n. -Sprüche: MttncliNN. N. 198. — 269) A. T r i n i u s , Alldeutschland in Wort u. Bild. 3. (Schluss-)Bd. B., Dfimmler. 8». VIII, 384 S. M. 5,40. |[BLD. S. 361.JI (Vgl. JBL. 1 4 : 28.) - 270) X i d . , Kreuz u. Quer. Wanderfahrten. Minden, Bruns. 8°. VII, 233 S. M. 3,00. — 271) X J- C- H e e r , Im dtsch. Keich. Beisebilder. Zürich, A. Müller. III, 296 S. M. 4,00. — 272) X w - H a r b n t t - D a w s o n , Germany and the Germans. 2 vols. London, Chapman. Sh. 26. |[SaturdayR. 77, S. 207/8.] — 273) X F r - Tribakeit, Chronik. Schildernng a. d. Leben d. preuss.-littanischen Landbewohner d. 18. u. 19. Jh., her. v. A. n. P. H o r n . Insterburg (Königsberg i. P., Gräfe £ Unzer). 111,111,47 S. M.2,00. |[FBPG. 7, S. 321.]| — 274) X S c h u c h , Nachrichten über Lapin u. a. Hospitalgüter T. Danzig. Danzig, Bertling. 4°. VI, 104 S. M. 6,00. _ 275) X c - D o r n , Gesch. Bückblicke anf Stadt u. Festung Tliorn: Bär 20, S. 465/8, 480,2,490/1. — 275a) X G - K ä h l e r , Gesoh. d. Festungen Danzig u. Weiohselmünde bis z. J. 1814. 2 Bde. Breslau, Koebner. 1893. X, 507 S.; V, 533 S. M. 40,00. IIGGA. S. 984-1001.JI — 276) X F r . H e n g s t e n b e r g , Gesch. d. Deutschtums i. d. Pror. Posen vor d. ersten Anfall an Preussen. Progr. Bawitsch. V, 91 S. Mit 1 PI. — 277) P. P i e t s c h , Beitrr. z. Gesoh. d. Stadt Kempen i. Posen. III. Gesch. d. evangel. Gemeinde. Progr. Kempen. 4°. 18 S. — 278) K. K a d e , Gründung u. Namen T. Stadt u. Schloss Meseritz. Mit Plan T. 1780. Meseritz, Hang. 1893. 85 S. M. 1,00. — 279) H. M a r k g r a f , D. Breslauer Bing u. seine Bedeut. für d. Stadt. Mit Plan vom Anf. d. 19. Jh. ( = Mitteil, aus d. Stadtarch. zu Breslau. N. 1.) Breslau, Morgenstern. IV, 92 S. M. 1,50. IfLCBl. S. 1590/1.]| — 280) X K- W o l f , Schlesien vor u. unter d. preuss. Herrschaft. Für Jung u. Alt. L„ Spamer. IV, 152 S. M. 1,40. — 281) X A. J o n e t z , Brieg: ZBK. 5, S. 25-33, 105-10, 181/6. — 282) P. L i n d e n b e r g , Berlin i. Wort u. Bild. Mit 244 Illustr. B., Dümmler. VIII, 612 S. M. 7,50. |[BLU. S. 639; Bär 20, S. 243.JI — 283) X i d . . Am Kaiserhofe zu Berlin. B„ Siegismund. III, 151 S. M. 2,00. — 284) X Typen u. Bilder. Mit Abbild. B„ Fischer. VII.llOS. M.2,00. — 2 8 5 ) X W . B o n n e l l , Ueber d. läntwickl. Berlins von seiner Gründung bis in d. Neuzeit: MVGBerlin. S. 31/3. — 285a) X H »• Z o b e l t i t z , Wie Berlin wächst: VelhKlasMh. 1, S. 43-55. — 286) A. K r u p k a , D. Name Berlin: Didask.

(1)5*

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4 : 287-323

Gr. L i e b e , Kulturgeschichte.

am Teichgatter angesprochen. 281 " 288 ) — Mit dem Bilde der Stadt in früheren Perioden beschäftigt sich eine Reihe kürzerer Skizzen in angemessener Beschränkung auf die neuere Zeit, in der von einem Charakter der Stadt erst zureden ist. 2S9-2il3 ) — Einzelheiten hauptsächlich architektonischer Art haben Beachtung gefunden. 294 " 296 ) — Das von M e i c h e r 2 9 7 ) als Geschichte der nordwestlichen Neumark bezeichnete W e r k behandelt nur das Amt Zehden und dessen Dörfer, die Darstellung der älteren Zeit besteht in einem Aneinanderreihen von Urkunden und Regesten. Eine Beschränkung auf die Neuzeit, da der Streit zwischen Stadt und Amt Zehden über die Dienste und die städtische Statistik manches Lehrreiche bietet, wäre von Nutzen gewesen. — Ein erschöpfendes Bild städtischen Wesens für eine bestimmte Periode giebt S c h w a r t z 2 9 8 ) für Königsberg i. N . 2 9 9 ) — Eine belletristische Skizze v o n S c h w a r t z k o p p e n s 3 0 0 ) über Freienwalde enthält Notizen über die Entwicklung des Bades seit der Zeit des Grossen Kurfürsten. 300 ») — Unter den Hansestädten konnte H a m b u r g das 50jährige Stiftungsfest seines verdienstvollen Geschichtsvereins begehen; es wurde von S c h r ä d e r 3 0 1 ) und W o h l w i l l 3 0 1 a ) verherrlicht. — Die in ihrer Anspruchslosigkeit ganz ausgezeichneten humoristischen Schilderungen K o p a l s 3 0 2 ) vom alten soliden Geschäftsleben haben die 2. A u f l a g e zu verzeichnen. 303 " 304 ») — F ü r S c h l e s w i g - H o l s t e i n macht ein A r t i k e l R ö s e i e r s 3 0 5 ) auf die Kunstschätze von Schloss Emkendorf aufmerksam. 306 " 301 ) — A u s H a n n o v e r sind einige Einzelstudien anzuführen 308 " 311 ). — Die P r o v i n z S a c h s e n erfreut sich bei ihrer bunten territorialen Zusammensetzung eines vielseitig regen geschichtlichen Interesses. Unter den zusammenfassenden Lokalgeschichten 312 " 313 ) giebt die Fortsetzung von B o r k o w s k y s 3 1 4 ) W e r k e über Naumburg in belebter Sprache ein Bild des bürgerlichen Lebens einer regsamen Gemeinde in ihrer Glanzzeit, dem 16. Jh. — Ein zum ersten Mal 1873 gehaltener Vortrag S t i e r s 3 1 5 ) knüpft an einen Gang durch Wittenbergs Erinnerungsstätten eine populäre Darstellung der geschichtlichen Ereignisse. — E c k a r t s 3 1 6 ) Blätter aus der Geschichte Nordhausens, bestimmt, die Freude an der Heimat zu pflegen, bieten zerstreut auch Einzelheiten von weiterem Interesse, wie die Anlage der Wasserkünste 1546 und 1598. — Unter den Darstellungen einzelner Perioden sind mehrere aus der Zeit des grossen Krieges zu nennen, so die von H e r t e l 3 1 1 ) veröffentlichten Aufzeichnungen des Pfarrers von Bottmarsdorf, mit ergreifender Schilderung des Wiederaufbaus. 3 1 8 " 3 1 9 ) — In einer Vergleichung der verschiedenen Erklärungen des Namens Erfurt entscheidet R e i s c h e l 3 2 0 ) sich für die einfachste: Furt des Erpo. — Zur Erklärung des Wahrzeichens von Wernigerode führt J a c o b s 3 2 1 ) eine Kriegsanekdote von 1674 an. 322 " 323 ) — N. 157. (Ans A F T . 22, S. 678.) — 287) X F. C l a n s w i t z , Aeltere n. neuere Erklärungen d. Kamens Berlin: MVGBerlin. S. 41/2. — 288) x H. N., Ueber d. Entstehung d. Namens Berlin: DAdelsbl. S. 772. - 289) X G. E a r p e l e s , Vor vierzig J.: B&r 20, S. 290-300. — 290) X K - S t i c h l e r , Vor ffinfzig J. Gesch. Erinner, e. Alt-Berliners: BerlTBl. N. 3, 0, 11. — 2 9 0 a ) X E. S c h i l d , Berlin im J. 1813: B&r 20, 8. 23/1. — 291) X K - H o l z h a u s e n , Berlin Tor hundert J. (Nach franz. Memoiren): Zeitgeist N. 11. — 292) X K - B l i t z , Berlin im ürteil unserer Poeten. Vortr. Ref.: ASNS.93, S. 152. — 2 9 3 ) X F. C l a a s w i t z , Krit. Uebersicht Aber d. Litt. z. Gesch. Berlins. ( = SVGBerlin. Heft 31 [B., Mittler. 180 S. H.3,00J, N.3.1 — 294) X H- B r e n d i c k e , E. berühmte Berl. Ecke: Bär 20, S.564/6. — 295) X K. G e o r g , Blick auf d. grossen Jftdenhof: ib. S. 303. — 2 9 5 a ) x M e y e r , Kulturgeschichtliches v. d. Langen Brücke in Berlin: VoBsZg. N. 470. — 296) X V. L a y o r r e n z , D. Denkmäler Berlins u. d. Volkswitz. Mit Illustr. 2. Aufl. B., Larerrenz. 117 S. M. 1,00. — 297) E . M e l o h e r , Gesch. d. nordwestl. Neumark. Aus amtl. Quellen bearb. Frankfurt a. 0. (Königsberg i. N., J. G. Striese). VI, 258 S. M. 4,00. — 298) F. S c h w a r t z , E. Henechenalter im Frieden: SVGNeuinark. 2, S. 62-126. — 299) X G - W i n k e l , D. Wappen u. Siegel d. St&dte, Flecken u. Dörfer d. Altmark u. Priegnitz. Magdeburg, Baensch. X.80S. M. 2,50. — 3 0 0 ) y . S c h w a r t z k o p p e n , Ausm&rk. Vergangenh. u. Gegenw.: NatZgB. N. 374. — 300 a ) X H- G16 d e , Heimatl. Bilder ans alter Zeit. Beitrr. z. Heimatkunde u. Kulturgesch. d. Odergegend an der m&rk.-pommerschen Grenze. B., Mittler. 1893. XII, 150 S. M. 3,00. |[B&r 20, S. 12.]| — 3 0 1 ) T h . S c h r ä d e r , D. 50j. Stiftungsfest d. Ver. für Hamb. Gesch.: ZVHambG. 9, S. 1-34. — 301a) A. W o h l w i l l , Festrede z. Feier d. 30j. Jnbil.: ib. S. 51-76. — 302) G. K o p a l , Aus d. Hamb. d. 60er J. Federzeichn. aus d. Hamb. Kaufmannsleben. III. T. C. S c h i l d t . Hamburg, Verl. d. „N. Börsen-Halle''. 1893 140 S. M. 1,50. — 303) X w - S t i e d a , Hamb. Gewerbetreibende im Ausland: ZVHambG. 9, S. 421-48 — 304) X K. S i n g e r , Hamburg: WIDM. 76, S. 167-94. - 3 0 4 a ) X D. St. JaoobikiTche in HamE - holst. Dichterburg: Zinnendekoration. S. 81. — 3 0 5 ) W. R ö s e l e r , Schloss Emkendorf: NatZgB. N. 27. 306) X st&dtehen: B&r 20, S. 398/9. (Eutin.) — 307) X H. H e i b e r g , Kiel: VomFelsz.Meer. 2, S. 444-50. — 3 0 7 a ) X C. M a h r t , Ost-Holstein: Quellwasser 18, S. 682/4. — 308) X J. B r e c k w o l d t , Hist. Nachrichten über d. Elbinsel Altenwerder. Mit 8 Kart. Harburg, Dankwerts. 60 S. M. 1,50. — 309) X F- M a h l e r t , Chronolog. Abriss d. Gesch. Göttingens. Göttingen, Peppmüller. 32 S. M. 0,60. - 3 0 9 a ) X E - S i e r c l c e , Brannschweig: Gartenlaube S. 124/7.— 310) X A . T r i n i u s , Goslar: WIDM. 76, 8. 349-60, 415-27. - 3 1 0 a ) X A. E l l i s s e n , Einbeck im 16. Jh.: ZHarzV.27, S. 540-66. — 311) X T h . E o k a r t , Burg Scharzfels i. Gesoh. u. Sage. 2. Aufl. ( = Gesch. sfidhann. Burgen u. Klöster N. 2.) L , Franke. 26 S. M. 0,50. — 312) X O. B r a u n s , Halle a. S.: VomFelsz.Meer. 2, S. 406-12. — 313) X E - S t r a s s b u r g e r , Heimatskunde y. Aschersleben. Progr. Aeehersleben. 4°. 16 S. — 314) E. B o r k o w s k y , Aus d. Vorgangenh. d. Stadt Naumburg. Forts. (D.Stadt im 16. Jh.) Progr. Naumburg. 39 S. (D. 1. T. ist 1893 erschienen.) — 315) G. S t i e r , Denkwürdigkeiten Wittenbergs i. gesoh. Anordnung. Vortr. Dessau, Kahle. 32 S. M. 0,40. — 316) Th. E c k a r t , Gedenkbll. aus d. Gesch. d. ehemal. freien Beichsstadt Nordhansen. L., Franke. IV.54S. M. 1,00. — 317) G. H e r t e l , Nachrichten über Bottmarsdorf während d.30j. Krieges: GBllMagdebnrg. 29, S. 248-61. — 318) X A - D & n i n g , Stift u. Stadt Quedlinburg im 30j. Kriege. Quedlinburg, Selbstverl. 65 S. — 318a) x H ä n s e l m a n n , 2 Briefe aus Kriegsnöten: ZHarzV. 27, S. 282/4. (Quedlinburg 1642.) — 319) X G. P o p p e , Kriegserlebnisse e. Heygendorfer Einwohners 1306—13: MansfelderBll. 8, S. 149-54. — 320) G. R e i s c h e l , D. Name Erfurt: MagdZg». N. 27. — 321) E. J a c o b s , D. Wahrzeichen y. Wernigerode: ZHarzV. 27, S. 301/3. — 322) X E. S o h i l d , Z. 350j. Jubil. d. Garnisonkirche in Torgau: DEB11. 19, S. 461-80. — 322a) X J- E. P i e t s e h , Z. Gesch. d. Schlosses Lichtenburg 1542-1850: PAVTorgau. 7, S. 61,». (Urkk. aus d. Turmknopf.) - 323) X H. G u t b i e r , D. Hainich. E. Beitr. z.

G. L i e b e , Kulturgeschichte.

I 4

: 324-348

Aus dem K ö n i g r e i c h S a c h s e n liegen mehrere Darstellungen volkstümlichen Lebens vor 324 " 321 ). — Was T h ü r i n g e n betrifft, so ist G e b h a r d t s 3 2 8 ) Arbeit über Molschieben in ihrer Beschränkung auf das Zuständliche eine sehr erfreuliche Leistung. Hauptsächlich auf Kirchenbüchern beruhend, bietet sie eine Reihe wirtschafts- und sittengeschichtlicher Mitteilungen, worunter die Notizen über die Folgen des 30jährigen Krieges hervorzuheben sind. 3 2 9 - 3 3 0 ) — H e s s e n hat in dem Werk des verewigten M ü n s c h e r 3 3 1 ) eine ausgezeichnet gründliche Wiedergabe seiner Geschichte erhalten; die Gruppierung des Stoffes ist vortrefflich, die Darstellung freilich recht nüchtern. Zu bedauern ist nur, dass sie nach der alten Schule fast einzig die politische Geschichte berücksichtigt, die Kultur indessen, z. B. die hier so lehrreiche Verwaltungs-Organisation vernachlässigt.332-332"')— Einige Veröffentlichungen über Frankfurt a. M. seien hier angeschlossen333"333'1). — Für W e s t f a l e n hat ein Führer 334 ) durch Soest neben der politischen nur die Baugeschichte im Auge. 335 ) — In der R h e i n p r o v i n z entfaltet sich vorzugsweise in den niederrheinischen Gegenden rege historiographische Thätigkeit. Der Schlussband von J a c o b s 3 3 8 ) Werk über das ehemalige Stift Werden behandelt die Geschichte der Pfarreien nach der Säkularisation. — K u h l s 3 3 ' ) Geschichte der Stadt Jülich ist mit dem dritten, von 1742 — 1815 reichenden Teile zu Ende geführt.— Duisburg hat durch A v e r d u n k 3 3 8 ) zum ersten Male eine allseitige historische Würdigung gefunden, welche die wirtschaftsund kulturgeschichtlichen Momente stark berücksichtigt. — H a u p t m a n n 3 3 9 ) bietet eine Geschichte der 1887 abgebrannten Wallfahrtskirche und des damit verbundenen Marktes zu Pützgen bei Bonn. 340 * 342 ) — Ein erfreuliches Zeichen der im allgemeinen — z. B. touristisch — viel zu wenig gepflegten Beachtung der R e i c h s l a n d e ist das Steigen der sie behandelnden litterarischen Produktion. T r i n i u s 343 ) nimmt in seiner fesselnden Vogesenwanderung mehr als es sonst seine Art ist, Rücksicht auf die Lebensweise der Bewohner; von Wert sind die Nachrichten der Einleitung über das deutschnationale Element. — A l b e r s 3 4 4 ) giebt in einer historischen Untersuchung über die kaiserliche Besitzung Urville nach einer, durch eine Karte unterstützten, lehrreichen Einleitung über die wechselnde Verschiebung der Sprachgrenze eine Darstellung der früheren Besitzverhältnisse, die bisher wenig bekannt waren, obgleich das Gebiet, der alte Niedgau, das Feld erbitterter Grenzkämpfe bildete. — Auch das als Garnison jetzt vielgenannte Mörchingen 345 ) erfahrt eine Darlegung seiner deutschen Vergangenheit unter den Wild- und Rheingrafen. 346_34Sa ) — F o e r s t e r s 3 4 1 ) mit hohem Geschmack ausgestattetes Werk will ein Bild vom baulichen Charakter des alten wie des neuen Strassburg geben; besondere Beachtung finden die wertvollen alten Hausbauten. 341a ) — Die Schrift H e r r e n s c h n e i d e r s 3 4 8 ) über Horburg knüpft an die Fundamente eines Römerkastells eine lange und breite Betrachtung der römischen Geschichte; das auf diesem Kastell errichtete Schloss der Mömpelgarder Nebenlinie giebt Anlass zu einer ausführlichen Heimatsk. Langensalza, Wandt. 12°. 48 S. M. 0,50. — 324) X 0 . H i n k e , D. dtsch. Oberl.iositzer nach seiner Sprache u. Kleidang, Sitten n. Festen: Gebirgsfreund 6, S. 25/7, 55/6, 62/4, 77/9. — 325) X A - L i p p o l d . Vor 100 J. Leipz. Messbilder mit Orig.-Zeichn.: ZLeipzMesBverband. S. 93/6. - 326) X w K i r c h b a c h , Dresdener Leben: ML. 63, S.33-41,383-60. — 327) X Bnnte Bilder ans d. Sachsenlande. Für Jngend n. Volk. Her. v. s&chs. Pestalozzi-Ver. II. L„ Klinkhardt. VIII, 504 S. U. 3,00. — 328) H. G e h h a r d t , Ans d. Gesch. d. Dorfes Molschleben. Gotha, Schlôssmann. IV, 106 S. M. 1,60. — 329) X & J a c o b . D. Ortsnamen d. Herzogtums Meiningen. Hildhnrghansen, Kesselring. III, 150 S. M. 4,00. |[ÔLB1. 3, S. 626/8-]| (S. n. I 5:417.) — 330) X W i e m e r , Schloss Molsdorf in Thüringen in Vergangenh. n. Gegenw. Gotha, Glaeser. 11,18 8. M. 0,50. — 331) F. M 6 n s c h e r . Gesch. y. Hessen. Marburg, Elwert. XI, 550 S. Mit 1 Bild. M. 6,00. |[C0IRW. 22, S. 639-44.]| — 332) X Hess. Städte n. hess. Land vor 100 J . : Hessenland S. 4/8, 21/2, 30/2,42/4,60/2,70/2,104/6. — 3 3 2 a ) X E - S c h i l d , D. Schlosskirche zu Hartenfels: Pfarrkirche 10, S. 155/7. (Erste evang. Kirche.) — 333) O C. R e i f f e n s t e i n , Frankfurt a. M„ d. freie Stadt, in Bauwerken u. Strassenbildern. 1. Heft. (Mit 2 färb. u. 10 Lichtdr.-Taf.) Frankfurt a. M., JQgel. 12 S. M. 16,00. — 3 3 3 a ) X R - J u n g , 11 Jhh. Frankfurter Geschichte: FZg. N. 24. — 334) Soest in Vergangenh. u. Gegenw. 4. Aufl. Mit 1 Abbild, u. Stadtpl. Soest, Nasse. 16°. 36S. M. 0,75. — 335) X K. F r h r . T. d. H o r s t , D. Kittersitze d. Grafschaft Ravensberg u. i . Fürstentum Minden. B., Stargardt. XIV, 212 S M. 6,00. |[DAdelsbl. S.489-90.]| — 336) P. J a c o b s , Gesch. d. Pfarreien im Gebiet d. ehemal. Stifts Werden. II. Dasseldorf, Schwann. S. 233-544. M. 4,00. |[LHandw. 33, S. 179-81.]] (Vgl. JBL. 1893 I 4:414.) — 337) J. K ü h l , Gesch. d. Stadt Jülich insbes. d. früh. Gymnasiums. III. 1742-1815. Jülich, Fischer. VIII, 341 S. M. 5,00. |[WZ. 13, S. 213/4.]] (Vgl. JBL. 1893 1 4 : 412 ; 6:182.) - 338) H. A v e r d u n k , Gesch. d. Stadt Duisburg bis z. endgfilt. Vereinigung mit d. Hause Hohenzollern. 1666. Mit e. alten Stadtpl. 1. Abi Duisburg, Ewich. 343 S. M. 5,00. |[WZ. 13, S. 130.]| — 3391 F. H a u p t m a n n , St. Adelheidis-Pützchen. 2. Aufl. ( = Bilder aus d. GeBCh. v. Bonn. N. 2.) Bonn, Hauptmann. 45 S. M. 0,50. — 340) X J- G r o s s , Beitrr. z. Gesch. d. Aachener Reichs. Aaohen, Cremer. IV, 237 S. M. 3,00. — 341) X H. v. A c h e n b a c h , Gesch. d. Stadt Siegen. 2 Bde. Siegen, Vorländer. 2 Bll„ 463 S ; 2 Bll., 585 S. (Nicht im Handel.) |[MhComeninsG. 35, S. 336/7.JI — 342) X H - K n i e b e , Bilder aus Saarbrückens Vergangenh.I. Saarbrücken, Schmidtke. V, 283 S. M. 2,60. (Novellist. Schilderungen vom 15.-17. Jh.) — 343) A. T r i n i n e , D. Vogesen in Wort und Bild. Mit 23 Lichtdr.-Vollbild. Karlsruhe, Nemnich. IX, 449 S. M. 10,00. — 344) J. A I b e r s , D. Kaiserl. Besitzung Urville i. L. E. Beitr. z. Gesch. d. alten Niedgaus. Mit kolor. Karte. Progr. Metz. 4°. 64 S. — 345) Mörchingen : MagdZgB. N. 26/7. — 346) O v. W e s t p h a l , Metz vom Beginn d. ersten franz. Kaiserreichs bis zu seiner Wiedervereinig. mit d. dtsch. Reich. 1804—1871. L., Lang. XX, 364 S. M. 3,00. (Titel-Ansg.; z. 1. Male erschienen 1878.) — 3 4 6 a ) X Ch. P f i s t e r , L'Alsace sous la domination française. Nancy, Berger-Levranlt. 27 S. |[ZGOBh. 9, S. 345/6.]| — 347) E. F o e r s t e r , Strassburg d. Hauptstadt d. Reichslandes Elsass-Lothringen. Mit 2 Chromotaf., 6 Tonfarbenbild. n. 30 Abbild. Strassburg i. E., Bull. 95 S, M. 4,00. — 3 4 7 a ) X A. S., Strassburg u, seine Bauten: ZGORh. 9, S. 735/6, - 348) E. A. H e r r e n s c h n e i d e r , B6merkastell

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4 : 349-372

G. L i e b e , Kulturgeschichte.

Belehrung- über die ältere Württembergische Geschichte. Soviel zur Charakteristik einer Art von Lokalgeschichte, über der nicht Klio, sondern die Danaiden gewaltet haben. 349~350a) — Aus B a d e n wird für Heidelberg 3 5 1 ) eine wertvolle Veröffentlichung geliefert in dem Einwohnerverzeichnis des vierten Stadtquartiers aus (lern J. 1600, das in einer Art Civilstandsregister Nachrichten über Schulbesuch und Dienstbotenlöhne, in den Anmerkungen lehrreiche Erörterungen der Erwerbsverhältnisse bietet. 352 " 352a ) — Die amtliche Beschreibung des Königsreichs W ü r t t e m b e r g 353 ) ist zum. Abschluss gelangt. 353a ~ 354a ) — Ueber B a y e r n ist ein zusammenfassendes Werk in Angriff genommen. 355 " 359 ) — Ein überaus anziehender Stoff hat eine fesselnde Darstellung durch L u i s e v o n K o b e l l 360 ) gefunden, die, durch persönliche Beziehungen begünstigt, eine Fülle von Zügen zu geben vermag, die den von den ersten Königen auf das geistige Leben geübten Einfluss wiederspiegeln. 361 ) — Unter den zahlreichen Arbeiten über einzelne Ortschaften gebührt der Landeshauptstadt der erste Platz. Eine aktenmässige Geschichte des städtischen Museums von D e s t o u c h es 3 6 2 ) behandelt zunächst das im 15. Jh. als städtisches Zeughaus errichtete Gebäude, sodann die Sammlungen, deren Grundlage, wie in Hamburg, die von früher her aufbewahrten alten Waffen bildeten, während sie jetzt, vereint mit der einzig dastehenden Maillinger-Sammlung, die graphische Darstellungen umfasst, ein Bild der verschiedensten Seiten alten Bürgerlebens gewähren. — G r a f R a m b a l d i 3 6 3 ) giebt zu den zahlreichen neuen Strassennamen der letzten Jahrzehnte Erklärungen historischen und biographischen Charakters. 3 6 4 ) — Die Memminger Chronik von Clausz, 1826—92, hat, von einem Privatmann angelegt und ursprünglich nur für die Familie bestimmt, mit den mittelalterlichen Chroniken die Buntheit des Inhalts und den Reiz des subjektiven Interesses gemein. Vom Herausgeber D ö d e r l e i n 365 ) nach Kategorien geordnet und durch Anmerkungen erläutert, bietet sie vieles Originelle, beispielsweise über die Geselligkeit. 3 6 6 ) — L o m m e r s 367 ) Geschichte von Waldmünchen enthält Einzelnes über das patriarchalische Stadtregiment und das bürgerliche Leben im 17. und 18. Jh., besonders über das von den Bürgern geübte Jagdrecht. - Bayersdorf, das den Mittelpunkt der Hohenzollernherrschaft in Franken bildete, bis die Absiedlung französischer Kolonisten Erlangen emporhob, hat durch H u t z e l m a n n 368 ) eine vorwiegend regestenmässige Darstellung gefunden. 369 370a ) — Aus der Pfalz liegt über Landau ein mit trefflichen Abbildungen nach Originalen der Zeit ausgestattetes Werk von H e u s e r 3 7 1 ) vor, worin neben den von sachkundiger Feder gegebenen Beschreibungen typischer Belagerungen vom Anfang des 18. Jh. die vom Kommandanten Melac aus seinem Tafelsilber geschnittenen Notmünzen vieles Interesse erwecken werden. — Ueber Frankenthal (JBL. 1893 1 4:460), das bereits im Vorjahre eine kurze historische Behandlung erfahren, sind Aktenstücke des 16. und 17. Jh. durch H i l d e b r a n d 372 ) zur Veröffentlichung gelangt, unter denen eine Kapitulation mit vertriebenen u. Grafenschloss Horburg mit Streiflichtern auf d. röm. u. elsäss. Gesch. Colmar, Barth. IV, 240 9. M. 3,00. — 3 4 9 ) X M L o r t z , Gesch. d. eyang.-reform. Gemeinde Oberseebach-Schleithal. Strassburg i. E„ Heitz. XVI, 88 S. M. 1,50. |[ZGORh. 9, S. 349.]| — 3 5 0 ) X L- K i e f e r , Gesch. d. Gemeinde Balbronn. S t r a s s b u r g i. E., Noiriel. IX, 360 S. M. 5.00. |[KCr. 38, S. 454.]I — 3 5 0 a ) X A. S„ Allerlei aus dem alten Colmar: ZGOKh. 9, S. 344. — 351) Neues Arch. f ü r d. Gesch. d. Stadt Heidelberg u. d. rhein. Pfalz, her. v. K. C h r i s t . 2. Bd., 3. Heft. Heidelberg, Koester. S. 129-92. M. 0,60. — 3 5 2 ) X G. M e i d i n g e r , Un mot sur l'Allemagne. Manheim et ses habitants. Le Hayre, Colin. 35 S. — 3 5 2 a ) O F. P r o s s a r d , Rippoldsau il y a quarante a n s : EUES. 62, S. 113-22. — 3 5 3 ) X W ü r t t e m b e r g , d. Königr. E. Beschreib, v. Land, Volk u. Staat. Her. v. Kgl. statist. Bureau. 3. Bd. St., Kohlhammer. XVI, 935 S. Mit Abbild. M. 4,00. — 3 5 3 a ) X J- H a r t roann. Vor 100 J . : BBSW. S. 305-11. — 3 5 4 ) X P- W e i z s ä c k e r , H o h e n s t a u f e n : ib. S. 134-50. (Gesch. u. litt. Würdig.) — 3 5 4 a ) X E- M a j e r , D. Gründ. u. d. ersten Bewohner F r e u d e n s t a d t s : ib. S. 243,6. (Für d. J. 1600.) - 3 5 5 ) M. S c h w a n n , III. Gesch. y. Bayern. 2. Aufl. 1. Lfg. St., Südd. Verl.-Inst. S. 1-32. M. 0,40. (Vgl JBL. 1892 I 4 : 700.) - 3 5 6 ) X F. B a u m a n n , Gesch. d. Allgäu. 32. Heft. Kempten, Kösel. S. 577-640. M. 1,20. (Vgl. JBL. 1893 I 4 : 4 4 0 . ) — 3 5 6 a ) X A y. S t e i c h e l e , D. Bistum Augsburg. 40. Heft. Augsburg, B. Schmid. S. 673-768. k M. 1,30. — 3 5 7 ) O Schriften d. Ver. f ü r d. Gesch. d. Bodensees u. seiner Umgeh. 22. Heft. Lindau, Stettner. IV, 162, 77 S. M. 7,00. (Vgl. JBL. 1893 I 4 : 4 3 9 . ) — 3 5 8 ) X A - S t e i n b e r g e r , Aus Bayerns Vergangenh. I Bd. Aus d. älteren u d. Beginn d. mittleren Gesch. II. Bd. Aus d. Ende d. mittleren u. d. neueren Gesch. Regensbnrg, Nat. Verl.-Anst. 268, 171 S. M. 2,40. — 3 5 9 ) X C h r . G r u b e r , D. landeskundl. Erforsch. Altbayerns im 16., 17., 18. Jh. ( = Forschung, z. dtsch. Landes- u. Volksk.. her. y. A. K i r c h h o f f . N. 4.) St., Engelhorn. 77 S. Mit Karte. M. 3,00. — 3 6 0 ) L u i s e y. K o b e l l , Unter d. yier ersten Königen Bayerns. Nach Briefen u. eig. Erinnerungen. 2 Bde. München, Beck. VII, 199 S.; V. 258 S. M. 0,10. |[NatZg. N. 148, 151.]| (Vgl. IV l b : 410.) — 361) X J. B e c k , Charakterköpfe aus B a y e r n : SchorersFamilienbl. N. 3. — 3 6 2 ) E. y. D e s t o u c h e s , Gesch. d. hist. Museums u. d. Maillinger-Samml. d. Stadt München. Mit 13 Abbild. München, Lindauer. 123 S. M. 2,00. — 3 6 3 ) C. G r a f v. R a m b a l d i , D. Münchener Strassennamen u. ihre Erklärung. München, P i l o t y . 346 S. M. 3,00. (Vgl. Sammler A . N. 148.) — 3 6 4 ) X 0- Frhr. v. Völderndorff, Harmlose Plaudereien e. alten Müncheners (JBL. 1893 IV l c : 4 0 ) : KonsMschr. S. 895/6. — 3 6 5 ) F. C l a u B S , Memminger Chronik 1 8 2 6 - 9 2 , her. v. F. D ö d e r l e i n . Mit Abbild. Memmingen, Hartnig. VII. 354 S. M. 6,00. — 3 6 6 ) X Franconian city Rothenburg o. d. Tauber. London, N n t t . Sh. 6. — 3 6 7 ) F. X. L o m m e r , Gesch. d. oberpf&lz. Grenzstadt Waldmünchen. II. T . : Innere Gesch. Amberg, P u s t e t . 83 S. M. 1,20. — 3 6 8 ) C h r n . H u t z e l m a n n , Gesch. d. Stadt Bayersdorf u. d. Schlosses Scharfeneck. Erlangen, Merkel. 71 S. M. 1,00. — 3 6 9 ) O L. R ö s e l , A l t - N ü r n berg. Gesch. e. dtsch. Stadt im Zusammenh. d. dtsch. Reichs- u. Volksgesch. Mit Titelbild u. hist. Plan. 1. Hälfte Nürnberg, Korn. 320 S. M. 3,50. — 3 7 0 ) O Alt-Nürnberg. Kulturgesch. Bilder aus Nürnbergs Vergangenh. 1. Lfg. S a t h a u s , Regiment u. Rat (14 Taf.). Nürnberg, Heerdegen. 8 S. M. 4,00. — 3 7 0 a ) D. Germ. Mns. in Nürnberg (Geschäftliches, Organisation, Verwalt.): BerlTBl. N. 152. — 371) E. H e u s e r , D. Belagerungen y. Landau 1702 u. 1703. Mit 6 Lichtdrucktaf., 1 Lithogr. u. vielen Abbild. Landau (Kausaler). XL, 208 S. M. 4,00. — 3 7 2 ) F r . H i l d e b r a n d , Quellen z. Gesch. d. Stadt

G. L i e b e , Kulturgeschichte.

I 4 : 373-415

niederländern behufs Ansiedlung (1562) als für die Gewerbegeschichte wichtig geNannt sei. 373 ) — Aus O e s t e r r e i c h sind neben einer volkstümlichen Gesamtdarstellung 314 ) einige Arbeiten über die Hauptstadt zu nennen. S c h l ö g l 3 7 5 ) bietet unter der ermüdenden Wiederkehr von Schilderungen aus dem Genussleben des modernen Wien wenigstens Erinnerungen aus der Vergangenheit des Grabens.376"318) — M o s e 379) skizziert die Verwaltung des Marktes Neünkirchen nach Protokollen des Marktrats. 380-380») — Mit Tirol 381-385 ) beschäftigt sich eine Anzahl Einzelstudien. — J. von Zahns schöne Sammlung zur steierischen Kulturgeschichte (JBL. 1893 I 4:481) hat verdiente Würdigung gefunden 386 ). — In Böhmen hat der Egerländer Volkscharakter im Spiegel der Dialektdichtung einen warmen Anwalt an J o h n 3 8 1 ) erhalten 388 ). — P e t e r s 3 8 9 ) Schilderungen von Burgen des Herzogtums Schlesien erweisen sich durch starke Berücksichtigung der Sage als wesentlich populären Zwecken dienend. 390 391») — Für Siebenbürgens Geschichte von hohem Wert ist, dass der von dem verewigten T e u t s c h 3 9 2 ) unternommene Abriss noch die Zeit der Wahlfürsten (1526—1699) behandelt.393 394 ) — Für die S c h w e i z hat H o t z 3 9 5 ) geschickt das anziehende Thema behandelt, die wirtschaftliche und politische Bedeutung Basels aus der durch hydrographische Verhältnisse bedingten günstigen Verkehrslage der Stadt a b z u l e i t e n . 3 9 6 " 3 9 7 ) — Von S e r a p h i m s 3 9 8 ) populärer Geschichte der O s t s e e p r o v i n z e n liegt der erste Band vor. 399 " 400 ) — K l ö s t e r , S t i f t e r , O r d e n . Hier sind eine Anzahl Einzeldarstellungen zu nennen, die sich — meist den Federn von Ordensangehörigen entstammend — mit Benediktiner- und Kapuzinerklöstern beschäftigen 401 ~ 4, °). — In gefälliger Form bringt eine Schrift W e n i g e r s 4 M ) über das Eisenacher Dominikanerkloster die Resultate der Forschung zum Ausdruck, um dessen Zusammenhang mit den Begebenheiten der Welt, im besonderen der thüringischen Geschichte, zu schildern. — Der Löwenanteil des Interesses fällt stets dem Jesuitenorden zu; unter den einschlägigen Werken hat das von R e u s c h 4 1 2 ) besondere Aufmerksamkeit erregt.413"414) — Eine tendenziöse Sammlung 415 ) führt eine Reihe von Urteilen hervorragender Protestanten zu Gunsten des Ordens vor, die teils ohne den Zusammenhang nicht verständlich Frankenthal. I. Mit 4 Abbild. Frankenthal, Göliring 30 S. M. 1,00. — 373) X C. M e h l i s , D. Drachenfels bei D i r k heim a. d. H. 1. Abt. mit e. topogr. Fl. ( = Stud. z. älteren Gesoh. d. Rheinlande. N, 11.) L , Duncker & Humblot. 32 S. M. 1,60. - 374) o F r . M a y e r . Gesch. d. österr.-ungr. Monarchie. D. Jagend u. d. Volke erz. Mit58 Abbild. Wien, Tempsky. X,320S. M. 4,80. |[C01RW. 22, S. 699-700.]| — 375) F r . S c h l ö g l , Aas meinem Felleisen. 1. Bd. A. Europäisches. I. Niederösterreich a. Wien. ( = Deutsch-österr. Nationalbibl. N. 127/8.) Wien, Weichelt. 62 S. M. 0,80. — 376) X D - Name „Wien": BerlTBl. N. 230. (Ans JBAVWien.) - 377) X H S c h i i t t e r , E. Engländerin über Wien (Letters and journal of Lady Coke): WienZg. N. 108. — 3 7 t ) X E. Z e t s c h e , Ans d. Umgebungen Wiens. St., Dtsch. Terl.-Anst. V, 132 S. Mit 90 Vollbild. M. 5,00. |[BLU. S. 456/7.]| — 379) H. M e s e , D. bürgert. Leben im kaiserl. Markt Nennkirchen 1690—1708: Neunkirohener Bezirks-Bote S. 101/7. — 380) X A - B n r g e r s t e i n , Aufklärungen Ober d. „Stock im Eisen" in Waidhofen an der Yps n. in Pressbnrg: BVLNiederösterr. 28, S. 219-22. (Vgl. JBL. 1893 I 4 : 468a.) - 3 8 0 a ) O J. P u n t s c h e r t , Denkwürdigkeiten d. Stadt Hetz. 2. Anfl. Mit Holzschn. Wien, Eonegen. IS, 416 n. CXI S. M. 12,00. — 381) X F. S t r a g a n z , Beitrr. z. Gesch. Tirols. I. Frogr. Hall. 41 S. — 382) X H. S e m p e r , Wanderungen u. Eonsstndien in Tirol. 1. Bd. Innsbruck, Wagner. 282 8. M. 2,00. — 3 8 2 a ) O i d . , D. hist. Abt. d. Tiroler Landesausstell. 1893: ÖUR. 16, S. 75-92. — 383) X Chr. S c h n e l l e r , Beitrr. z. Ortsnamenkunde Tirols. 2. Heft. Her. y. Zweigver. d. Leo-Ges. für Tirol u. Vorarlberg. Innsbruck, VeTeinsbuchh. III, 112 S. M. 2,00. (S. u. I 5 : 4230 - 384) X G- K., D. Lage d. dtsch. Volkstums in Südtirol: TglBsB. N. 270. — 385) X D. Vordringen d. Italiener in Tirol: ib. N. 208. — 386) ÖLB1. 3, S. 201/3; BLU. S. 37/8. — 387) A. J o h n , D.Egerland n. seine Dialektdichtung: LJb. 4, S. 12-33. — 388) X E. Wanderung durch bShm. AdelsschlÖBser: DAdelsbl. S 1006/9. — 389) A. F e t e r , Burgen n. Schlösser im Herzogtum Schlesien. N.F. Teschen, Prochaska. III, 253 S. M.3,60. — 390) O J- P a u l e r , Gesch. y. Ungarn unter d. Arpaden. Pest(Ak.). XXIII, 1457 S. (Nicht im Handel) |[UngR. S. 330/4.]| — 391) X J e k e l f a l u s s y , D. Intelligenz in Ungarn u. d. Ungarntom: UngR. S. 303-30. — 391a) X Ed. W e r t h e i m e r , Erzherz. Rainers Reise durch Ungarn: ib. S. 1-39. — 392) G. T e u t s c h , Abr. d. Gesoh. Siebenbürgens: AVSbnbgL. 26, S. 6-59. — 393) X K - P r ü l l , Magyaren u. Siebenbürger Sachsen : Kai. aller Deutschen S. 148-50. — 394) X S c h m i d k n n z . V . d. Deutschen in Siebenbürgen : Geg. 46, S. 52/5. — 395) B. H o t z , Basels Lage u. ihr Einfluss auf d. Entwickl. u. Gesch. d.Stadt. Frogr. Basel. 4°. 28S. — 396) X W. v. M f t l i n e n , Verzeichn. d. Burgen, Schlösser u. Ruinen im Kanton Bern dtsch. Teils. Bern, E i p r d . d. Tagbl. 34 S. M. 0.50. — 397) X G i l g T s c h u d i , Glarus u. Säckingen: .IbSchwG. 18, S. 1-156. ||ZGORh. 9, S. 177.]| - 398) E. S e r a p h i m , Gesch. Liv-, Est- u. Kurlands v. d. „Aufsegelung" d. Landes bis z. Einverleib, in d. russ. Reich. 1. Bd. Bis z. Untergang livlünd. Selbständigkeit. Eeval, Kluge. VUI, 425 S. M. 6,50. — 399) X D- Charakter d. Balten in Gegenw. u. Vergangenh. : BaltMsohr. 41, S. 147-72. — 400) X G- S i t z e n , D. alten dtsch. Herzogtümer Estland, Livland, Kurland : Kai. aller Deutschen S. 155-64. — 401) O J. B. Greve, Gesch. d. Benediktiner-Abtei Abdinghof bei Paderborn. Nach d. Tode d. Vf. Her. t . F. J . G r e y e . Paderborn, Junfermann. 231 S. Mit Titelbild. M. 2,75. IrStML. 46, S. 565/6; H. W u r m : LRs.'20, S. 200; L. L e o n h a r d : LHandw. 33, S. 46/7; B. A l b e r s : StMBCO. S. 325/7.]| - 402) X B. A l b e r s , Z. Gesch. d. Benediktinerordens in Polen: StMBCO. S. 194-232. - 403) X c E. Besuch in d. Abtei Seckau: HPBI1. 114, S. 363-76. - 404) F. B a u m g a r t e n , Aus d. Gengenbacher Klosterleben (Schlues): ZGORh. 9, 8. 240-60. (Vgl. JBL. 1893 I 4 : 507.) — 405) X M H e t z e n a u e r , D. Kapuzinerkloster zu Innsbrack. III. y. J. Findl. Innsbruck, Rauch. VIII, 192 8. M. 1,60. irLCBl. 8.1449JI — 4 0 6 ) X M e l c h i o r , Frauen-Chiemsee: StMBCO S. 605-16. - 407) F. E n d l , Gesch. d. ehemal. Nonnenklosters St. Bernhard bei Horn: BVLNiederöstr. 28, 8. 455-76. (17.-19. Jh.) — 408) D. Trappistenkloster Oelenberg i. E.: DPB11. 27, 8. 290/3, 298-301, 306/9. — 409) X K o r t h , Verhandl. über Hausweberei im Kloster d. Tertiarier zu Köln: AnnHVNiederrh. 56, 8. 180/8. — 410) X F. J. S c h m i t t , D Banthätigkeit d ehemal. Präraonetratenser-Abtei Allerheiligen: ZGORh. 9, S. 274-83. — 411) L. W e n i g e r , D. Dominikaner in Eisenach. ( = SGWV. N. 199.) Hamburg, Verlagsanst. 44 S. M. 0,80. - 412) F r . R e u s c h , Beitrr. z. Gesch. d. Jesuiten-Ordens. München, Beck. IV, 266 S. M. 5,00. | [ P a u l G r a f y . H o e n s b r o e c h : DLZ.8.579-81; G . B o s s e r t : ThLZ. 19,S.891/4; LCB1.S.887; O . Z ö c k l e r : ThLBI. 15,8.221/3.JI — 4 1 3 ) X H e n n e am B h y n , D. Jesuiten, deren Gesoh., Verfass , Moral, Politik, Beligion u. Wissensch. 3. Aufl. L., Spohr. 107 S. M. 1,50. — 414) X E w a l d ( A m t s g e r i c h t s r a t ) , D. Sittenlehre d. Jesuiten beleuchtet aus Escobar: DEBI1. 19, 8. 21-45, 96-114. — 415) Protestantisehe Urteile über d. Jesuiten im Lichte gesch. Wahrheit an d. Hand y. Aussprüchen preass. Könige, Staatsmänner u. a.

I 4 : 416-426

G. Liebe, Kulturgeschichte.

sind, teils nur einzelnen Persönlichkeiten gelten — eine aus Janssen zur Genüge bekannte Methode. — T h o eines 4 1 6 ) antwortet neuerlich auf Berners Kritik seiner 416a Schrift (JBL. 1892 III 1:38; 1893 III 1:77/7a). ) Einen lehrreichen Beitrag zur Vielseitigkeit des Ordens liefert H o f f m a n n 4 1 1 ) in der ausführlichen Darstellung der Spekulationsgeschäfte des P. Lavalette, Superior des Ordens auf den Antillen, sowie der Verurteilung der Societät zum Ersatz der dadurch veranlassten Verluste und der daher 1761 erfolgten Auflösung in Frankreich. — Eine Geschichte der 4mit der Gesellschaft Jesu eng verknüpften Bonner Sodalität giebt Hauptmann 1 8 ) unter Voranschickung eines kurzen Berichts über die marianischen Kongregationen überhaupt. — B e s o n d e r e Volkselemente. Hier zeichnet sich die Gruppe der Réfugiés durch eifriges Festhalten an ihren Besonderheiten, aber auch durch liebevolles Vertiefen in ihre Vergangenheit aus, wovon in den mit Rührigkeit fortgesetzten, teilweise in zweiter Auflage erschienenen und um sechzehn neue Hefte vermehrten Geschichtsblättern419) ein schönes Denkmal vorliegt. Von weiterem Interesse ist beispielsweise der in Frankenthal von ihnen geübte industrielle Einfluss. — Das mit jedem Bande bedrohlicher anwachsende Volumen von Tollin s 420 ) Geschichte der Magdeburger Kolonie ist bei dem glücklicherweise letzten auf 1327 Seiten gestiegen und erneut das Bedauern, dass so reiches Material so wenig Verarbeitung gefunden hat. Hier war der Stoff zu einem lebensvollen Bilde geboten; statt dessen ist gleichsam nur ein hugenottisches Lexikon herausgekommen. Auch der Humor, den unbestreitbar der Vf. in seine Selbstbiographie legte, kann dafür nicht entschädigen. Ueber den Gottesdienst und die Beamten der Gemeinde wird der Interessent die ausführlichste Auskunft vorfinden, doch sind Behauptungen wie die, dass die Universität Halle aus der dortigen Ritterakademie La Fleurs hervorgegangen sei, abzuweisen, und die Möglichkeit, einer auf dieselbe Art entstandenen Universität Magdeburg wird jedem Kenner der lokalen Verhältnisse als miissige Phantasie erscheinen. — T h i e l es 421 ) Jubiläumsschrift für die wallonische Kirche ebenda giebt einige Nachrichten über die Verdienste des Magdeburger Augustiner-Konvents um die Reformation.122 ) — Die Entstehung 423 der wenig ausgebreiteten Sekte der Sabbatharier sucht Kohn ) in einer überaus sorgsamen Untersuchung durch die in Siebenbürgen mehr wie überall infolge der Reformation gestiegene Wertschätzung der Bibel und ihrer Bewahrer, der Juden, zu erklären. Lehre und Geschichte der mit Strenge verfolgten, jetzt dem Untergang nahen Sekte sind nach grossenteils unedierten Hss. dargelegt. — Von den dem Judentum gewidmeten Werken seien zuerst die allgemeineren Charakters erwähnt. Bäck 4 2 4 ) will die Geschichte des jüdischen Volkes einem weiteren Kreise durch sein bis 1848 reichendes Lesebuch zugänglich machen, als dies durch die grösseren Werke von Grätz u. a. möglich war. Zunächst für Juden bestimmt, ist das jetzt in zweiter vermehrter Auflage erschienene Büch bei seiner Uebersichtlichkeit auch für andere dankenswert. Nur selten tritt eine einseitig jüdische Anschauung zu Tage, wohl aber eine auch anderswo bemerkbare Beschränktheit der Quellen. So tritt im Mittelalter allgemein den Leiden gegenüber die Schilderuug des Erwerbslebens zurück und damit der von den 4Juden geübte oft anregende, oft schädliche wirtschaftliche Einfluss. — L o m b r o s o 2 5 ) bemüht sich in seiner ethnologischen Untersuchung den Rassenunterschied des Judentums anderen gegenüber möglichst klein darzustellen; bedauerlich nur, dass ihn seine Geringschätzung der gegenteiligen Ansicht dazu führt, schmutzigen Verleumdungen (S. 17) eines halbwissenschaftlichen Fanatismus Gehör zu geben. — Bahr s 426 ) nach bekanntem Rezept gefertigte Sammlung von Interviews über den Antisemitismus interessiert mehr durch die Beschreibung der Intérieurs als durch die unauthentischen Aeusserungen gegenüber einem für die

Ravensburg, Eitz. 16 S. M. 0,20. — 416) N. T h o e m e s , 'D. Dankesschuld d. preuss. Staats u. Volks gegen d. Jesuiten. Erit. Briefe an d. preuss. Hausarchiv. Dr. E. Berner, sowie d. Heransg d. PrJbb. u. d. FBPG. Frankfurt a. M., Foesser. 76 S. M. 0,60. — 416a) X K- W„ Ans Bekehrungsgeschichten d. Jesuiten: ZTVolksk. 4, S. 91. — 417) F r i d . U o f f m a n n , E. betrüg. Bankerott im J. 1761. E. Kap. ans d. Gesch. d. Jesuitenordens. ( = Flugschr. d. evang, Bnndes. N 91.) L., C. Brann. 36 S. M. 0,25. ||ThLB. 17, S. 221 .]| — 418) F. H a u p t m a n n , D. Junggesellen-Sodalität unter d. Tit. „Mariü-Reinigung". ( = Bilder ans d. Gesch. T. Bonn.) Bonn, Hauptmann. 114 S. M. 1,00. — 419) GBIlHugenottenV. Zehnt II, Heft 9-10; Zehnt III, Heft 1-10; Zehnt IV, Heft 1-4. (D. Kolonien in Göttingen, Altona, Billigheini, Frankenthal, Halle a. S., Bückebnrg, Dornholzhausen, Bohrbaoh, Mannheim usw.) Magdeburg, Heinrichshofen. 33 S.; III, 48 S.; 19, 24, 26, 20, 64, 40, 30, 59, 45, 56 S. M. 0,50; 0,60; 0,40; 0,50; 0,60; 0,40; 1,20; 0,80; 0,60; 1.00; 0,90; 1,20. ¡[KonsMschr. S. 103; ThLB. 17, S. 221.JI — 420) H. T o l l i n , Gesch. d. franz. Eolonie v. Magdeburg (JBL. 1893 I 4 : 527) III. Bd.. Abt. 1, C. (Schluss). Magdeburg, Faber. VIII, 1327 S. M. 18,90. |[LCB1. 46, S. 1449-50; O. T s c h i r s c h : DLZ. S. 1579-82; ThLB. 17, S. 125; R. S e t ü e p f a n d t : MHL. 22, S. 215/7; DEKZ B .8,S.89.]| (Vgl.III 1:168.) — 421)E.Thiele,Einlad.z.Festgottesdienstz.Feierd.200j. Jubil.d. walloniech-reform. Kirohe in Magdeburg nebst Abr. ihrer GeBch. Magdeburg (Faber). 11 S. (Privatdr.) — 422) X S p i e l m a n n , D.Mennoniten u. ihre Bedeut. für d. Eult. in Nassau: AnnVNassanG. 26, S. 137-44. — 423) S. E o h n , D. Sabbatharier in Siebenbürgen. Ihre Gesch., Litt. u. Dogmatik. Budapest, Singer & Wolfner. VIII, 296 S. M. 7,00. — 424) S. B ä c k , D. Gesch. d. jfid. Volkes n. seiner Litt. 2. Aufl. Frankfurt a. M„ Kaufmann. VIII, 546 S.; V, 104 u. XII S. M. 4,00. — 425) C. L o m b r o s o , D. Antisemitismus u. d. Juden im Lichte d. mod. Wissensch. Autoris. dtsch. Ausg. v. H. E u r e 11 a. L„ Wigand. V1H, 114 S. Mit 1 Tab. M- 2,00. |[NAnt. 51, S. 873/4JI — 426) H. B a h r , D. Antisemitismus. E. internal Interview. B., Fischer. VIII, 215 S.

G. L i e b e , Kulturgeschichte.

I

4 : 426a-458

Juden voreingenommenen Frager. 428a ) — Den Judenhass Voltaires führt K l e Pip e r e r 4 2 7 ) wunderlich auf den Berliner Bankier Hirschel zurück; fruchtbarer ist der Gedanke seines litterarischen Gegners, des portugiesischen Juden de Pinto, vom Rassenunterschied innerhalb der Juden selbst. — L e n z 4 2 8 ) giebt die Ansicht des katholischen Prälaten S. Brunner wieder, deren Kern bildet, dass nicht die Religion, sondern die Nationalität das Entscheidende sei. — So schwerwiegend die Frage der Stellung des Judentums zu den deutschen Universitäten ist, muss es doch zweifelhaft erscheinen, ob die Veröffentlichung von Z ö l l n e r s 4 2 9 ) umfangreicher Schrift wohlgethan war. Die Titel eines ehrlichen Mannes und eines bedeutenden Astrophysikers wird dem Verblichenen kein Einsichtiger bestreiten; die Häufung dieser beständig den Gegenstand wechselnden Polemik aber kann trotz der Berechtigung vieler Einzelheiten nur unerquicklich wirken. 4 3 0 - 4 3 1 ) — Von Untersuchungen einzelner Gemeinden giebt Stern 4 3 2 ) als Fortsetzung seiner Publikationen eine solche über Zahl und Steuern der Nürnberger Judenschaft im 14. u. 15. Jh., der Kieler im 18. Jh. 432a ~ 433 ) — F r a n k l - G r ü n 4 3 4 ) erörtert den traurigen Einfluss der schlesischen Kriege auf die Geschicke der Juden von Kremsier infolge der Beschuldigung des Einverständnisses mit dem Feinde. — P o p p e r 435 ) bringt mehrere hierher gehörige Erlasse der Prager Gemeinde zum Abdruck, die anfangs des 7 jährigen Krieges ihren Patriotismus bekunden sollten. — Eine Monographie ist von S a m t e r 4 3 6 ) dem Joh. Peter Spaeth (Moses Germanus) gewidmet, der Ende des 17. Jh., innerhalb weniger Jahre vom Katholizismus zum Protestantismus, Katholizismus, Judentum hinüberschwankte. 437 ) — Unter den kleineren eingesprengten Völkerbruchstücken sind die Zigeuner von P i s c h e l 4 3 8 ) zum Gegenstand einer Arbeit gemacht worden, die sich mit dem misslungenen Versuch ihrer Ansiedlung in Thüringen anfangs des Jh. beschäftigt; ein Wörterverzeichnis ist beigefügt. 439 ) — F a m i l i e n g e s c h i c h t e n . Aus der grossen.Zahl der adligen Geschlechtern gewidmeten Werke seien hier nur wenige, durch Wert des Stoffes oder der Darstellung ausgezeichnete, herausgehoben. Der dritte Band der Geschichte des Geschlechts von Tümpling führt die gründliche und reich ausgestattete Familiengeschichte, die W. v o n T ü m p l i n g 4 4 0 ) zusammenstellt, zum Ende. — In dem Rückblick auf die Geschichte des rheinischen Geschlechts der Hammerstein, von Pauls 4 4 1 ), ist der Abschnitt über den Abt Johann von Kornelimünster besonders anziehend. — Die ausführliche Regestensammlung des Gräflich Mirbachschen Archivs zu Harff von K o r t h 4 4 2 ) ist durch ein Register nutzbar gemacht. 443 " 446 ) — Eine Anzahl heraldischer Publikationen schliesst sich hier naturgeinäss an. 4 4 1 - 4 5 4 ) — Mehrfach sind auch bürgerliche Familien Gegenstand der Darstellung geworden. 455 " 458 ) — Die bekannte M. 2,00. — 4 2 6 a ) X D. Antisemitismus, wie er ist: Grenzb. 2, 3. 10/8, 150/7, 248-53. — 427) W. K l e m p e t e r , Voltaire u. d, Jeden. Vortr. B„ Bibliogr. Bureau 35 S. M. 0,50. — 428) H. L e n z , Judenlitt. u. Litteraturjuden. Münster, Russell. II. 67 3. M. 0,90. — 429) F. Zöllner, Beitrr. z. dtsch. Judenfrage mit akad. Arabesken als Unterlagen zu e. Reform >1. dtsch. Univ. Mit 3 Taf u. 8 Faos.-Briefen (1880). Her. r. M. W i r t h . L.. Mutze. XXXIII. 755 3. M.4,00. — 430) X Werlh o f , D. Jude als Ackerbauer u. Handwerker: Nation". 11, S. 379-80. — 431) X R - M a r k g r a f , Z. Gesch. d. Juden auf d. Messen in Leipzig v. 1664-1839. Diss. Rostock. 93 S. — 432) M. S t e r n , D. israelit. Bevölkerung d. dtsch. Städto. F,. Beitr. z. dtsch. St&dtegesch. Mit Benutz, archival. Quellen. III. Nürnberg im MA. 1. Hälfte Kiel, Selbstverl. S. 9-94. M. 3,00. (Vgl. JBL. 1892 I 4 :806.; — 4 3 2 a ) X S c h m i d t , De coniuratione Judneorum (1540): MGNM. 3. 102/4. — 433) X A< G l a s e r , Gesch. d. Juden in Strassburg. V. Karl d. Gr. bis auf d. Gegenw. Strassburg i. E.. Noiriel. 88 S. M. 2,00. — 434) A. F r a n k l - G r ü n , D. Folgen d. österr. Erbfolgekrieges für d. Juden Kremsiers: MLWJ. 38,' S. 272-80, 323-30. — 435) M. P o p p e r , Beitrr. z. Gesch. d. Juden in Prag: ib. S. 371/9, 414-21, 467-72. — 436) N. S a m t e r , Joh. P. Spaeth (Moses Germanus), d. Proselyt: ib. S. 178-85. — 437) X D. K a u f m a n n , Z. Gesch. jüd. Familien. II. R. Jair Chajjim Bacharach (1638-1702) u. seine Ahnen Trier, S. Mayer. VIII, 139 3. M.4,00. |(M. S t e i n s c h n e i d e r : DLZ. S. 1547/9.JI (Vgl. III 1:183.) — 4 3 » R. P i s c h e l , Beitrr z. Kenntnis d. dtsch Zigeuner. Halle a. S., Niemeyer. 4°. 50 S. M. 2,00. (Aus Festschr. %. 200j. Jubelfeier d. Univ. Halle-Wittenberg. — 439) X Halle u. d. Halloren. Mit Abbild, d. Stadt Halle, d. Burg Giehichenstein, sowie Hallorenbildern aus d. J. 1601. L., Verl. z. Greiften. 24 3. M. 0,75. — 440) W. v. T ü m p l i n g , Gesch. d. Geschlechts v. Tümpling. 3. (Schluss-)Bd. (Gesch. d. erloschenen Häuser Posewitz u. Casekirchen.) Weimar, BSlilau. VI, 385, 42, 167 S. M. 14,00. (Vgl. JBL. 1892 I 4 : 791.) — 441) E . P a u l s , Z. Gesch. d. Burggrafen u. Freihorrn y. Hammerstein: AnnHVNiederrh. 58, 3. 183/9. — 442) L. K o r t h , D. Gräfl. Mirbachsche Arch. zu Harff: ib. 57, S. 1-348. — 443) X E. G r a f v. F u g g e r , D. Seinsheims u. ihre Zeit. E. Familien- u. Kulturgesch. 1155-1890. München, Piloty n. Löhle. 270, 268 8. M. 50,00. '[KBGV.42, S.87; DAdclsbl. 3.428/9,447/9 ]| - 444) X H. Z ö g e y. M a u t e u f f e l u . E. v. N o t t b e c k , Gesch d. Familie Z6ge v. Manteuffel esthländ. Linie. Rev.al (F. Wassermann). IV, 186 S. Mit 1 Stammtaf. M. 5,00. HDHerold. 25, S. 63: DAdelsbl. S. 249-50.J] — 445) X Chron. d. vorroal.Reicheherren, jetzigen Grafen u. Freiherren zu Egloffstein. Würzburg(WailandscheDr.). 356S. M. 10,00. |[DAdelsbl. S.845/6.]| — 445a) X K- A r e n d t , Blumenlese aus d. Gesch. d. Burg Vianden u. d. Nassau-Viandener Grafengeschlechts. Luxemburg, Bück. 4°. 31 S. Mit Ornamenten u. 2 Tut. M. 6,00. — 446) X GB„ D. Adel im Spiegel d. Litt.: DAdelsbl. S. 679-80. (Vgl. I 1 : 63.) - 447) X S t . K e k u l e , Ueber d. Bedeut. d. Heraldik, SphragUtik u. Genealogie u. ihre Beziehungen zu anderen Wissenschaften u. Künsten. Vortr. B., Stargardt 23 S. M. 0,80. (Vgl. DHerold. 25, S. 136-43.) — 448) O Festschr. z. Feier d. 25j. Bestehens d. Ver. „Herold", Red. v. A. M. H i l d e b r a n d t , ebda. HI, 236 S. Mit Abbild., 18 Taf., 1 Stammtaf. M. 20,00. — 449) X i ' S e y l e r , Gesch. d. Siegel. ( = III. Bibl. d. Kunst- u. Kulturgesch. Bd. 6.) L., Friesenhalin. VIII, 383 S. M. 5,00. — 450) X M - G r i t z n e r , Handb. d. Ritter- u. Verdienstorden aller Kulturstaaten d. Welt innerhalb des 19. Jh. L., J . J . Weber. 12». XIV, 618 3. Mit 760 Abbild. M. 12,00. |[F. W.: DHerold. 25, S. 39.]| - 4 5 0 a ) X id-, Landes- u. Wappenkunde d. brandenb.-preuss. Monarchie. Gesch. ihrer einzelnen Landesteile, deren Herrscher u. Wappen. B., C. Heymann. XXII, 310 S. M. 12,00. J[LCBI. S. 1451.]| — 451) X Cl. E i s s e l , Hess. Wappenbuch. Städte- n. Ortswappen. Giessen, y. Mfinchow. 1893. _IV, 78 S. Mit Abbild. M. 8,00. |[DHerold. 25, S. 37.]| - 452) X M. B a c h , Die Wappensammlnng d. Kgl. affentl Bibliothek in Stuttgart: DHerold. 25, S. 69-70. — 453) X W. Z a h n , Altm&rk. Wappen u. Blutzeichen: ib. 25, 3. 8/9. — 454) X M B a u m g a r t e n , Z. Fugger-Wappen: ib. 25, 3. 125. — 455) X Genealog. Handb. bürgerl. Familien. I. Her. t . Ver. „Herold". 3. Bd. B., Bruer. 12°. VIII, 404 S. Mit Abbild, u. 13 Wappentaf. M. 6,00. Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgesohichte. V. (1)6

I 4 : 459-486

G. L i e b e , Kulturgeschichte.

Magdeburger Predigerfamilie Sucro betreffend, ist ein kurzer Nachtrag 459 )zu Pröhles Artikel in der ADB. erschienen.459») — E i n z e l n e P e r s o n e n . Die enge Auswahl, welche hier getroffen werden muss, wird einer Arbeit von K r o n e s 4 6 0 ) über Zierotin, den mährischen Staatsmann und Schwager Wallensteins gedenken, einen durch politische Thätigkeit, humanistische Bildung und wegen seiner weiten Reisen merkwürdigen Mann; sein Tagebuch einer 1591 zur See nach Frankreich unternommenen Fahrt enthält interessante Bemerkungen über Niederdeutschland. — Von Thomasius Bedeutung für unsere geistige und sprachliche Entwicklung entwirft O p e l 4 6 1 ) ein fesselndes Bild in der Einleitung zu den Schriften „Von der Nachahmung der Franzosen" und „Vom elenden Zustand der Studenten", die einen wichtigen Schritt jener Entwicklung bezeichnen.462"464") — Das 4. Bändchen von B ü l a u 465 ) behandelt neben Naundorf! einen Prätendenten des 16. Jh., ein verstossenes Mitglied der ausgestorbenen Linie der Reuss von Plauen. — Von einer neuen Seite gewürdigt wird Herzog Karl August durch B o j a n o w s k i 4 6 6 ) . — Jahn hat als Kämpfer für deutsches Volkstum unter geringer Berücksichtigung des turnerischen Elements durch S c h u l t h e i s s 4 6 1 ) formvolle Darstellung gefunden. — P e c h t s 468 ) Autobiographie liefert eine Anzahl mit dem Auge des Malers geschauter Charakterköpfe, beispielsweise aus dem Frankfurter Parlament.469) — Zur K u l t u r der G e g e n w a r t . . Unter der Ueberfülle der Arbeiten, welche Fragen der modernen Kultur behandeln, werden hier nur solche zu berücksichtigen sein, die diese Fragen im Zusammenhang geschichtlicher Entwicklung beleuchten. Der zweite Band von R ö h r i c h s 4 7 0 ) umfangreichem Werk hat zum Gegenstandeseiner drei Abschnitte: 1. Geld, Kapital und Kredit; 2. den Socialismus und die Umsturzparteien; 3. den Staat, und es giebt im zweiten Teil eine Entwicklung des deutschen Socialismus. 411-412 ) — H o b s o n s 4 1 3 ) Entwicklung des modernen Kapitalismus unter dem Einfluss der Maschine berücksichtigt besondere Lohnverhältnisse, Frauenarbeit und den Einfluss auf das Stadtleben und ist durch zahlreiche graphische Tabellen unterstützt. — V o r s t e r 4 7 4 ) bekämpft die akademische Opposition gegen den Kapitalismus einseitig, aber mit dem richtigen Gedanken vom unheilvollen Einfluss des Gymnasiums. 414a ) - Zur. Bekämpfung der Arbeiternot auf dem Lande befürwortet H e r g e l 475) Wiederherstellung der Interessengemeinschaft mit dem Besitzer durch Naturallöhnung und Gewährung von Pachtland. 476 " 418 ) — Auf dem Kampfplatze der Frauenfrage überwiegt leider das Interesse für das nur wenigen erreichbare Frauenstudium und damit ein unfruchtbares Streiten über die Grenzen der Befähigung. P. M ü l l e r 4 7 9 ) steht der Zulassung zu medizinischen Specialfächern nicht unfreundlich gegenüber, fordert aber von den Frauen dieselbe Vorbereitung und Dauer wie vom Manne. 480-482 ) - P o p p e r 483 ) sieht in der Frauenbildung, für deren mangelhaften ökonomischen Wert er nicht blind ist, ein Mittel zur Ethisierung der GesellschaftsOrdnung.483a"486) — Fruchtbarer sind Arbeiten, welche mit bestehenden Verhältnissen |[DHerold. 25, S. 91/2.JI — 456) X E- E c k a r t , Gesch. d. Familie Eckart. 2 Tlo. (I. 1690-1866, II. 1867-1878.) M. D e s s o i r : DLZ. S. 340.JI (Vgl. JBL. 1693 I 7 : 36.) — 146) O X X E - W a g n e r , D. posit. Wissen d. Lehrers in d. dtsch. Sprache. D. Gramm., Stillehre, Metrik, Poetik u. dtsch. Litt.-Gesch. in übersiohtl. Darstell. E. prakt. Hülfsbuch für Lehrer u. Schulamtskandidaten z. Yorbereit. auf d. verschied. Examina, sowie e. Leitfaden für höh. Lehranst. 3. Aufl. Langensalza, Schulbuchh. 12». V i n , 119 S. M. 1,00. — 1) K. W o t k e , K. Burdach, Vom MA. z. Reformation. 1. Heft. (JBL. 1893 II 1 : 7 3 ) : ZÖG. 45, S. 418-20. — 2) E. H a e n d c k e , D. mundartl. Elemente in d. elsüss. Urkk. d. Strassb. Urkundenbuches. ( = AUatSl N. 5.) Strassburg i. E„

W. S c h e e l , Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.

1 7:3-12

B e c h s t e i n 3 ) in einem eigenen Aufsatze besprochen, der Material und Methode zwar sehr lobt, selbst jedoch die weittragende Bedeutung derartiger Arbeiten für die Kenntnis der Grundlagen unserer Schriftsprache sicher nicht genug würdigt. —Von den übrigen zahlreichen Besprechungen 4 ) Brandstetters seien hier nur H e u s l e r und besonders K a u f f m a n n genannt, die eigene neue Gesichtspunkte hinzufügen. — Ebenso ist auch die Arbeit von Scheel, die die schriftsprachliche Entwicklung der Rheinlande und zwar der Metropole Köln behandelt, in Recensionen 5 ) berührt worden: so von M a r t i n , ferner in einem auf der Jahresversammlung des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung zu Köln gehaltenen Vortrage über die Kölner Mundart von B l u m s c h e i n 6 ) . — Die ältere dialekt - kölnische Schriftsprache vor dem Eindringen des Neuhochdeutschen in Kanzlei und Buchdruck bespricht und interN ö r r e n b e r g 7 ) an der Hand seltener Kölnischer Druckwerke. — Sehr wichtig essant ist für die Entwicklung der Stilformen die Arbeit von J o a c h i m s o h n 7 a ) , der die Entstehungsgeschichte des Kanzleihandbuches, das wir unter dem Namen „Formulare und deutsch Rhetorica" kennen, auf breitester Grundlage giebt und nach einer Besprechung der Ausgaben die verschiedenen Abschnitte des Buches durchgeht, aus dessen 3. Teile er in scharfsinnigster Weise mit Benutzung vieler hs. Quellen den Entstehungsort und den Redaktor der Sammlung, Bernhart Hirssfelder, eruiert. Die Thätigkeit des letzteren bei der Kompilation der übrigen Teile hat J. in eindringendster Untersuchung dargelegt und deren Quellen und Vorlagen (besonders Niklas von Wyle) im einzelnen erörtert. — Weitere Forschungen, die aus neuem Material die Kanzleisprache der neuhochdeutschen Frühzeit beleuchteten, sind in unserem Berichtsjahre nicht erschienen; auch der sprachgewaltige L u t h e r ist nur in einem Aufsatz von K1 a i b e r 8) behandelt worden, der eine Erklärung und Erläuterung dunkler Worte und Stellen in Luthers Werken giebt; über seine Stellung in der Sprachgeschichte, die im Bericht des vorigen Jahres zu Kontroversen Anlass gab (JBL. 1893 I 8:29—31), wird erst ein bindendes Urteil gefällt werden können, wenn die Aktenmassen der einzelnen Städte, wie die Tausende und aber Tausende von Druckwerken sprachlich näher untersucht sind; ich glaube, dass der Ehrenplatz, den Scherer unserem Reformator gab, durch diese Forschungen bestätigt werden wird. Dass Luther durchaus nicht überall in der sprachlichen Entwicklung voranging, zeigt deutlich die Sprachgeschichte der rheinischen Lande, wo gerade durch die Katholiken eine Gemeinsprache im besten Sinne in Köln geschaffen worden ist. — Aus dem 16. Jh. ist ausserdem nur die Sprache des H a n s S a c h s in zwei Arbeiten von J a m e s 9 ) und S h u m w a y 1 0 ) bearbeitet worden, die beide die starke Konjugation in übersichtlichen Tabellen vorlegen. In der Einleitung betont Sh. die Wichtigkeit der Sprache des Hans Sachs neben der Luthers, weil er nicht durchaus den Dialekt Nürnbergs schreibt, sondern sich, wie Luther, an die kaiserliche Kanzlei anlehnt und ihm auch das gemeine Deutsch nicht fremd ist. Leider sind die Vf. beider Arbeiten nicht auf die hs. Quellen zurückgegangen; vielleicht hätten sich daraus interessante Vergleichungspunkte ergeben, vielleicht hätte sich auch ein Blick auf die Sprache Nürnbergs, wenn auch ganz im allgemeinen, geben lassen, da ja gerade diese Stadt ihres Verhältnisses zur kaiserlichen Kanzlei wegen sprachlich die grösste Wichtigkeit hat. (Vgl. II 4 b.) — Von hier aus möchte ich sogleich auf die drei G r a m m a t i k e r d e s 16. J h . übergehen, mit denen sich W e i d l i n g 1 1 ) und C. M ü l l e r 1 2 ) im Berichtsjahre beschäftigt haben. W. giebt mit seiner Ausgabe des C l a j u s einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis der Fixierung unserer Schriftsprache im 16. Jh. Die umfangreiche Einleitung berichtet zuerst kurz über das Leben des Clajus nach Perschmann, verzeichnet sodann die Ausgaben seiner Grammatik, deren letzte in das J. 1720 fällt. Der Hauptteil der Einleitung gliedert sich in einen sprachlichen und einen historischen Abschnitt. Die Darstellung des Laut- und Formenstandes (S. VII—XXXII) deckt vorzüglich das Verhältnis des Clajus zur Luthersprache auf, das ja auf dem Titel Trllmer. TII, 48 S. II. 1,50. — 3) R. B e c h s t e i n , D. Lnzerner Mundart n. d. nhd. Schriftspr.: ZDU. 8, S. 561-71. (Ree. d. drei Aufs&tze R. Brandstetters: Prolegomena zu e. nrkundl. Gesch. d. Lnzerner Älandart. Einsiedeln, Benziger. 1S90. 88 S.; D. Reception d. nhd. Schriftspr. in Stadt nnd Landschaft Lnzern 1600—1830. ib. 1891. 90 S.; D. Lnzerner Kanzleisprache 1250-1600. [Sonderabdr. ans GFröO. 47, S. 257-317.] Vgl. JBL. 1891 1 8 : 5 ; 1892 I 6 : 9-11.) — 4) X Brandstetter, D. Eecept. d. nhd. Schriftspr. — id., D. Lnzerner Kanzleispr. (JBL. 1891 1 8 : 5 ; 1892 I 6 : 9-11). |[L. T e b l e r : ZDPh. 26, S. 137; F. K a u f f m a n n : AIndogermSprAK.4, S.72,3: A. L e i t z m a n n : ib. S.50/1; K. W e i n h o l d : ASNS. 90, S.408; A. H e u s l e r : ADA.20, S.26/9.]| - 5 ) X W Scheel, Jaspar Y.Gennep (JBL 1893 1 8:9). |[KBlVNicderdSpr. 17,S.48,71/2;KB1 WZ. 12,S.36; E. 11 a r t i n : ADA.20, S. 400/1. ]| — 6) G. B l n m s c h e i n , Ueber d. Kölner Mundart: RhGBll. 1, S. 137-49. - 7) [C. K i r r e n b e r g ] , Altköln Sprachdenkmäler: KZg. N.404. — 7 a ) F. J o a c h i m s o h n , Ans d.Vorgesch.d. „Formulare u. dtsch. Rhetoria": ZDA. 26, S. 24-121.— 8) K. H. K l a i h e r , Lutherana: ZDPh. 26, S. 30-58, 430/1. (Vgl. ib. S. 281.) — 9) A. W. J a m e s , D. starken Praeterita in d. Werken v. Hans Sachs. Diss. München. 83 S. — 10) D. B. S h u m w a y , D. ablautende Verbura bei Hans Sachs. E. Beitr. z. Formenlehre d. Deutschen im 16. Jh. Diss. Göttingen. 152 S. — 11) F. W e i d l i n g , D. dtsch. Grammatik d. Job. Clajus nach d. ältesten Druck t . 1578 mit d. Varianten d. übrigen Ansg. ( = Aeltere dtsch. Grammaliken in Neudrucken. H e r . v . J o h n H e i e r . Bd.2.) Strasshurg i. E„ Trttbner. LXXVI, 179 S. M. 6,00. (Anch als Diss. Freiburg i. B. 32 S.) — 12) C. M a l l e r , Laurentius

I 7 •. n-17

\V. Scheel, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.

der Grammatik besonders hervorgehoben ist, und zeigt, dass hauptsächlich die Bibel von 1545 benutzt wurde. Sehr interessant ist die Zusammenstellung aller in der Schriftsprache ausgestorbenen oder durch ihre Bildung hervortretenden Wörter (S. XXXIII—XLII), zu denen Belege aus Dietz, Grimm, Sanders, Weigand, Campe usw. (S. XXXIII) gegeben werden. Ein Anhang (S. XLII—XLIII) behandelt die Aenderungen in den späteren Ausgaben. Der historische Teil (S. XLVI) bespricht das Verhältnis des Clajus zur lateinischen Grammatik des 16. Jh. (S. XLVI—LVII) und darauf zu den Vorgängern in der deutschen Grammatik also vorzüglich zu Oelinger und Albertus (S. LVII—LXXI), die W. weit tiefer stellt als den Clajus, der Luthers Sprache zum sprachlichen Vorbild erhob und nach dem Vorgange der lateinischen Grammatik feste Regeln aufstellte. Den Beschluss machen Bemerkungen zur äusseren Geschichte der Grammatik (S. LXXI—LXXVI), die sich aber auf Zeugnisse für die Verbreitung und Benutzung des Clajus in den bekannten Grammatiken des 17. Jh. beschränken. Erwünscht wäre vielleicht zur allseitigen Beleuchtung gerade seines Werkes ein weiterer Ausblick, nach Burdachs Vorgange, auf die Entwicklung der von ihm geschilderten Luthersprache gewesen; mit dem Veralten dieser Luthersprache fällt auch ihre Grammatik im Beginn des 18. Jh. (zu S. LXXV) und muss zeitgemässeren Bearbeitungen Platz machen. Die merkwürdige Uebereinstimmung der genannten beiden Vorgänger des Clajus, nämlich des A l b e r t O e l i n g e r und des L a u r e n t i u s A l b e r t u s (eine Ausgabe des letzteren von 'M. wird im nächsten Berichtsjahr zu verzeichnen sein), die schon Raumer, Heinr. Rückert und AI. Reifferscheid zu Hypothesen veranlasste, sucht M. durch nochmalige genaue Prüfung der bis jetzt vorgebrachten Gründe, besonders der Angaben der den Grammatiken beigegebenen Empfehlungsschreiben und Begleitgedichte in einfachster Weise dahin zu erklären, dass wir in diesen scheinbar einander benutzenden Autoren Einen Vf. vor uns hätten, der in Würzburg als Laui'entius Albertus eine Grammatik des Deutschen fertig gestellt und nach seiner Uebersiedlung nach Strassburg diese seine Darstellung für das Bedürfnis von Ausländern umgearbeitet hätte, eine Annahme, durch die nicht nur die Aehnlichkeiten, sondern auch die Verschiedenheiten beider Werke aus der veränderten Tendenz vollkommen ihre Erklärung fänden. Zum Schluss giebt M. der Vermutung Raum, dass auch die Namen (Laur-entius-Oel-inger) in eins zusammenfallen könnten. Ich kann natürlich auf die genaue Beweisführung hier nicht eingehen; eine nochmalige Untersuchung der Sachlage wird sich jedenfalls aufs genaueste mit dieser bis jetzt sehr einleuchtenden Hypothese zu beschäftigen haben. — In das 17. Jh. führt uns B u r d a c h 1S) durch die Besprechung des Gesetzes vom sogenannten Hiatus, das E r n s t S c h w a b e v o n d e r H e y d e und, nach seinem Vorgange, Martin Opitz aufgestellt hatte. — Ferner giebt G r a e f 1 4 ) von einer in Wolfenbüttel gefundenen Ausgabe des d e u t s c h e n S p r a c h v e r d e r b e r s (1647) Nachricht, die abgesehen von ganz geringen Abweichungen mit der 1650 in Cocays „Teutschem labyrinth" abgedruckten übereinstimmt. — Die sprachlichen Bestrebungen des Jh. behandelt B i s c h o f f 1 8 ) in seiner Biographie H a r s d ö r f f e r s in dem Kapitel über die fruchtbringende Gesellschaft (S. 45 ff.), das nach einem nur das übliche bietenden Ueberblick über die Entwicklung der Schriftsprache dann aber für das 17. Jh. ein Bild von dem Anteil und Zusammenhang Harsdörffers mit sprachlichen Problemen, vorzüglich der fruchtbringenden Gesellschaft giebt und besonders auf den Inhalt seiner Schrift „Specialen philologiae Germanicae" eingeht, in der sich Harsdörffer über die Fremdwörter und ihre Berechtigung, über orthographische Fragen, ja sogar über die Anfertigung eines deutschen Wörterbuches usw. auslässt; freilich mag er weit hinter Schottel und seinen Werken zurückstehen; trotzdem rühmt B. an ihm Belesenheit, gesundes Urteil und ehrliche Begeisterung. Auch über Harsdörffers bekannten „Poetischen Trichter" erhalten wir nähere Auskunft, wie überhaupt im weiteren Verlauf der Darstellung über die sprachlichen Interessen der Gesellschaft und ihrer Mitglieder. — Zusammen mit Bischoff in der Festschrift des Pegnesischen Blumenordens berichtet S c h m i d t 1 6 ) über die Tendenzen dieses Ordens in seiner Lebensbeschreibung S i g m u n d v o n B i r k e n s ; doch sind nur Sprachreinigungsbestrebungen zu verzeichnen.— Für das 18. und 19. Jh. gewährt das Berichtsjahr reichere Ausbeute. Eugen Wolff 1 7 ) hat über Gottsched und seine Stellung in der deutschen Sprachgeschichte für dieses Gebiet fast die förderndste Abhandlung des ganzen Jahres geliefert, vielfach aus unbenutzten Quellen schöpfend. Er zeigt uns Gottscheds vielverzweigte Thätigkeit nicht für die Poesie, sondern für die deutsche Sprache und benutzt dazu Albertos n. Alb. Oelinger. ( = 1 1 : 6 9 , S. 140-51.) — 13) K. B u r d a c h , Z. Gesch. d. nhd. Schriftspr. ( = 12:50, S.291-323.) HO. L y o n : ZDU. 8, S. 427-30 ; 0 . E h r i s m a n n : LBIGRPh. 16, S. 74.|| — 14) H. G r a e f , E. bis jetzt onbek. gebliebene Aosg. d. dtscb. Sprachverderbers: ZDU. 8, S. 185/6. — 15) (III 1 : 1 9 1 ; 2 : 22.) — 16) (III 1 : 1 9 3 ; 2:23.) - 17) E n g . W o l f f , Ueber Gottscheds Stellung in d. Gesch. d. dtsch. Sprache. ( = 1 1 : 69, S. 208-97.) (Tgl. auch ZDU. 3, S. 633-83, 713-57, 789-831.)

W. S c h e e l , Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.

I 7 : 172s

besonders ausser den Lehrbüchern und Schriften Gottscheds den umfangreichen Briefwechsel aus seinem Kreise und dem seiner Gegner. Wenn ich im folgenden einen Gang durch die übersichtlich disponierte Abhandlung W.s mache, vermag ich natürlich keineswegs auf alle Einzelbeobachtungen einzugehen, sondern muss mich darauf beschränken, die Wege zu weisen, die W. gewandelt ist. Gottsched fordert zuerst Deutsch gegenüber dem Latein der Gelehrten und dem Französischen der vornehmen Kreise der damaligen Zeit (S. 209 ff.), er wendet sich gegen die Einmischung von Fremdwörtern aus diesen beiden Sprachen und stellt das Deutsche, was Prägnanz und Kürze des Ausdrucks angeht, weit über sie (S. 217 f.). Er fordert ferner die Stärkung der Gemeinsprache, des „wahren Hochdeutschen" (S. 220), und war selbst zu einer derartigen sprachgeschichtlichen Mission durch den Umstand besonders gerüstet, dass er, der Ostpreusse, nach Sachsen kam, dort seine der Gemeinsprache nicht sehr fern stehende Mundart zum grössten Teile abwerfen konnte und nun zu einer gewissen Reinheit der Schriftsprache vorzudringen vermochte (S. 220 ff., besonders S. 225). Provinzialismen und Spuren des Dialekts verfolgte Gottsched überall mit seinem Zorn, sowohl in den mitteldeutschen, wie in den rheinischen Mundarten (S. 226 ff.), ja sein Einfluss erstreckte sich über das ganze deutsche Sprachgebiet hin bis nach Bayern und Oesterreich (S. 239 ff.); natürlich hat auch die Schweiz seine Aufmerksamkeit erregt (S. 257 ff.); hier hinein spielt ja sein Streit mit den Schweizern, die er erst als Freund, dann als Feind durch seine Kritiken zu einer Gemeinsprache hinführte (S. 257 ff.). Als seine dritte Forderung bezeichnet W. das „korrekte Deutsch", und zwar will Gottsched bemerkenswerter Weise keineswegs der Sprache Gesetze geben, sondern den an guten Schriftstellern beobachteten Sprachgebrauch durch Empfehlung einführen. 18) W. bespricht sodann ausführlich (S. 268 ff.) die grammatischen Schriften Gottscheds, beleuchtet richtig seine durchaus folgerichtige und gesunde Abwendung von der Nachahmung Luthers (S. 270) und berichtet über Gottscheds Kampf gegen die Kanzleisprache (S. 271 ff.). Als letztes fordert Gottsched „Elegantdeutsch" ('S. 281) und wird dadurch nicht zum wenigsten der Erbauer der Fundamente, auf denen die „klassischen" Dichter dann den herrlichen Bau ihrer Sprache aufführen konnten (S. 289). Den Schluss macht ein Blick auf Gottscheds Dichtersprache und seine Forderungen darüber und berührt dabei auch den Kampf gegen die Sprache Klopstocks und der Züricher (S. 290/6). — Einer dieser klassischen Dichter, B ü r g e r , hat, wie uns S a h r 1 9 ) nach Aeusserungen von Lenz, Woltmann, Schlegel, Althof usw., die eine kleine, aber treue Gemeinde Bürgers bildeten, schildert, als Professor der deutschen Sprache in Göttingen (seit 1784) seine Ansichten und Bestrebungen in den Einladungsblättern zu seinen Vorlesungen über deutsche Schreibart auf Universitäten (1787) ausgesprochen. Der Gedankengang dieses Schriftchens wird von S. näher angegeben;, die Bemerkungen Bürgers sind freilich ziemlich allgemein gehalten, sie drehen sich hauptsächlich darum, das Sprachstudium auf die Höhe der übrigen akademischen Studien zu heben (S. 346); sprachliche Fragen im engeren Sinne werden nicht berührt ; derartiges behandelt der Dichter in einem erst aus seinem Nachlass gedruckten Aufsatze „Rechenschaft über die Veränderungen in der Nachtfeier der Venus", aus dem S. (S. 346—52) einzelne vortreffliche Bemerkungen heraushebt: so Bürgers Ansicht über die Bedingungen, unter denen ein Gedicht klassisch ist, ferner Bemerkungen über Sprachgebrauch und Sprachrichtigkeit20), die durchaus neuesten Anschauungen entsprechen und gegen Wustmann geschrieben sein könnten (besonders S. 347); ja Bürger betont sogar Adelung gegenüber den Wert der Mundarten (S. 350), doch tritt er natürlich auch für die deutsche Spracheinheit und eine sich über die Mundarten erhebende Schriftsprache ein. Wir finden also bei ihm durchaus gesunde Ansichten; hätte er zehn bis fünfzehn Jahre länger gelebt, „wäre er vielleicht ein Genosse der Brüder Grimm und ihres Lebenswerkes geworden." Jedenfalls darf er in einer Sprachgeschichte des 18. Jh. nicht übergangen werden. — An Sahrs Schrift schliessen sich zwei ähnliche Aufsätze an: B ö h m e 2 1 " 2 2 ) schildert uns J. H. Campes Verdienste um die deutsche Sprache, besonders aus der Schrift über die Reinigung und Bereicherung der deutschen Sprache (1791—95) und giebt in einer zweiten Arbeit Mitteilungen aus F r i e d r i c h H e b b e l s Gedanken über die Sprache. — Die Beobachtungen an den Werken der grossen Dichter und Schriftsteller führen uns in das Ende des 18. und das 19. Jh. hinein. G o e t h e s Sprache ist mehrfach Gegenstand der Darstellung geworden. Zuerst erläutert ein Anonymus 23) - 1 » ) X W . N . 2 0 2 . ) - 1 9 ) J. S a h r , G. A. Bftrger als Lehrer d. dtsch. Sprache. ( = I 1: 69, S. 310-54.) — 20) (X = N.202a.) — 2t) K. Böhme, J H. Campes Verdienste nm d. dtsoh. Sprache: MDSprV(Berlin). 5, S. 51-64. — 22) id., Mitteil, ans F. Hebbels Oedanken Aber d. Sprache: ib. S.5-16. — 23) D. dtsch. Kanzleistil ver 100 J : Didask. N. 33. — 24) [D.

I 7 : 24-35

W. S c h e e l , Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.

in einem kurzen Aufsätzchen durch Besprechung des Gesuches vom 28. Aug. 1771, in dem Goethe den Rat seiner Vaterstadt um Aufnahme in die Zahl der Advokaten bittet, die Verschiedenheit dieses Geschäftsstiles von der Sprache im „Götz" und im „Werther", die zeitlich nicht weit abliegen. — Ferner giebt S a n d e r s 2 4 ) aus „Dichtungund Wahrheit" Auszüge, ähnlich wie in seinem Stil-Musterbuche (Berlin 1886).— T o e w s 2 * " ) handelt über das Verbum im „Tasso". — Endlich wendet sich K n a u t h 2 5 ) gegen die sonst allgemein vertretene Ansicht, dass Goethes Sprache im Alter einen degenerierenden Charakter trage, und zeigt in eingehender Darstellung, dass ein in sich vollständig abgeschlossener Altersstil, der sich schroff von der Schreibart der Jugend und der der Blütezeit und Mannesjahre sondert, zwar eine seltene Erscheinung ist, aber doch keineswegs unerhört genannt werden darf. Die neuen Erkenntnisse und die Erweiterung seines Gesichtskreises im Alter, griechische, serbische, orientalische, j a chinesische Litteratur, all diese „Erze ferner Weltteile, in deutschen Hütten geschmolzen", reinigen seinen Stil und bringen die Sprache seines Alters hervor. Sie wird nach Wortform, Wortbildung, Wortgebrauch und Wortstellung besprochen. K. sieht in diesem Stil das abschliessende Glied einer reichen Entwicklung: Neues Leben, neue Lieder — neue Sprache (S. 9). — Sehr fördernd kann auch T h a 1 m a y r s 26) Behandlung von W i e 1 a n d s Sprache genannt werden. E r betrachet an den drei Hauptwerken Wielands: Oberon, Musarion und Agathon Formenlehre, Wortbildung, Wortbedeutung und Syntax des einfachen und zusammengesetzten Satzes und betont die Wichtigkeit der Sprache Wielands als Schöpferin einer feineren Umgangssprache, seine Anmut und Grazie gegenüber Klopstockschem Pathos. — Ausser M e n g e s 21 ) Recension von Willomitzers Aufsatz über die Sprache in H e b e l s rheinischem Hausfreund ( J B L . 1891 I 8 : 2 8 ) kommen sodann des leider inzwischen verstorbenen T o m a n e t z 2 8" 29 ) Arbeiten über G r i l l p a r z e r i n Betracht. E r behandelt hierin als Fortsetzung seiner Studie über den Wortschatz des Dichters ( J B L . 1893 I 8 : 1 1 5 ) die Syntax und die Präpositionen in Grillparzers Prosa und weist auch hier dessen enge Fühlung mit dem heimatlichen Dialekte nach. — Auch an den n e u e s t e n S c h r i f t s t e l l e r n u n d D i c h t e r n werden sprachliche Beobachtungen gemacht. So behandelt D e y e 3 0 ) die Sprache in Richard Wagners Nibelungen und will besonders dessen altertümliche Formen rechtfertigen; W u n d e r l i c h 3 1 ) setzt seine Beobachtungen an der Sprache des neuesten deutschen Schauspiels fort; B l ü m n e r 3 2 ) berichtet über den bildlichen Ausdruck in den Briefen des Fürsten Bismarck. — So hat uns diese Reihe von Abhandlungen bis in die jüngste Zeit geführt, der wir eine einheitliche Schriftsprache verdanken. Jhh. haben an ihrer Entwicklung arbeiten müssen, und die Schriftsprache des 15. oder 16. Jh. unterscheidet sich gewaltig von dem Deutsch, das wir heute schreiben. Der Unterschied wird recht deutlich in den Arbeiten, die sich mit der Modernisierung der Luthersprache befassen, in den Erneuerungen der Bibel und des kleinen Katechismus; diese Fragen werden in verschiedenen Recensionen 3 3 " 3 4 ) berührt. — In grossen Zügen skizziert die verschiedenen Vorgänge und Einheitsbestrebungen K l u g e 3 5 ) , der im Entwicklungsgange der Gemeinsprache drei Stufen unterscheidet: lexikalischen Ausgleich,grammatische Einigung, phonetischeEinheitsbestrebungen. Letzteres ist noch in weitem Felde; die grammatische Regelung der Rechtschreibung und Formenbildung von Luther bis Lessing wird kurz gezeichnet; der lexikalische Ausgleich an einer Reihe von Beispielen, besonders mit Heranziehung des schweizerischen Dialekts, erläutert. — Aber nicht nur der schweizerische Dialekt, sondern alle Mundarten des deutschen Vaterlandes haben mehr oder weniger Teil an der Schriftsprache, haben beigesteuert zu dem grossen Sprachendom, in dem wir jetzt weilen dürfen. Daher halte ich es für nötig, wenigstens einen Blick auch auf die M u n d a r t e n f o r s c h u n g dieses Jahres zu werfen. Zwar würde es über den Rahmen des Berichtes hinausgehen, auf diesem Gebiete Vollständigkeit zu erzielen; es sollen nur die Erscheinungen, zunächst die g r a m m a t i s c h e n , hier ihren Platz finden, die die Beziehungen der Schriftsprache zur Mundart besonders betonen oder sonst für unser Gebiet Interessantes darbieten. Das ganze S a n i e r s t , Aus Goethes Wahrheit n. Dichtung. (9. B.): ZDS, 8. S. 331-34. — 2 4 a ) P- T o e w s , Ueber d. Verbum in Goethes „Tusso". Dis. Heidelberg. 45 S. — 25) P. K n a u t h , V. Goethes Sprache u. Stil im Alter. Dias. Leipzig. (Fock.) 4°. 46 S. |[B. U. M e y e r : DLZ. S. 1228/9.]| — 2 6 ) F. T h a l m a y r , Ueber Wielands Klassizität, Spraohe n. Stil. Progr. d. Staatsrealsch. Pilsen (C. Maasch). 42 S. — 27) K. M e n g e : ZDÜ. 8, S. 708/9. - 2 8 ) K. T o m a n e t z , Studien z. Syntax in Grillparzers Prosa. Progr. Wien. 29 8. (Vgl. J B L . 1893 I 8 : 1 1 5 . ) — 2 9 ) i d . , D. Präpositionen in Grillparzers Prosa: ZÖG. 45, S. 873-82. — 3 0 ) R. D e y e , D. Sprache in K. Wagners Musikdrama „D. Bing d. Nibelungen": MünchNN. N. 33. - 31) H. W n n d e r l i o h , Z. Sprache d. neuesten dtsch. Schauspiels. I I . : NHJbb.4, S. 115-42. (Vgl. J B L . 1893 1 8 : 96.) - 32) (IV l b : 265.) — 3 3 ) X & G r o s s e , G. Leuchtenberger, D. Sprache im VI.Lutherschen Katechismus. Zeitgemässe Betracht, n. Vorschläge. (B„ Gaertner. 1891. 39 S. M. 0,80): DB11EU". 21, S. 22. — 34) X D. Bibel. 2.Abdr. Hallo a . S . 1892. (JBL. 1892 I I 6 : 1 7 . ) |[H. K o h r s : ZDÜ. 8, S. 211/2; M. H e y n e : ADA. 20, S. 350/2-11 (Bec. Y. der Bibel nach d. deutschen Uebersetzung D. Martin Luthers. Im Auftr. J . Deutschen erang. Kirchenkonferenz durchgesehene Ausg. 2. Abdr. JJalle a. S., y. Canstein. 1892.) — 35) F. K l u g e , Ceber d. Entsteh.unserer Sohriftspr. ( = Wiss. Beihefte z. ZADSprV. 2. Reihe

W. S c h e e l , Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.

I 7 : 36-64

Gebiet der Mundartenforschung- umfasst in einer bibliographischen U e b e r s i c h t das Buch von Mentz (JBL. 1893 18 : 17), zu dem mehrere Recensionen36), besonders die von B e h a g h e l , zu erwähnen sind. — Heber die Arbeiten am Sprachatlas des deutschen Reiches, dem gewaltigen Lebenswerke G. Wenkers und seiner Gehülfen, berichtet auch in diesem Jahre W r e d e 3 7 ) , indem er die 1894 fertig gewordenen Kartenblätter bespricht und die aus ihnen zu gewinnenden Resultate in übersichtlichster Weise zusammenstellt. — Kleine Beiträge und Ergänzungen für Süddeutschland giebt dazu B r e n n e r 3 8 ) , auf die auch Wrede in seinen Ausführungen zurückkommt. — Beginnen wir nun von Norden ausgehend einen Gang durch das gesamte deutsche Sprachgebiet. B e r n h a r d t 3 9 " 4 0 ) behandelt den angeblichen Einfluss des Dänischen auf die niederdeutsch-schleswigschen Mundarten und weist nach, dass die fraglichen Ausdrücke auch in anderen räumlich ganz getrennten deutschen Gebieten vorkommen. —' G l ö d e 4 1 " 4 2 ) giebt in ganz grossen Zügen einen Ueberblick über die niederdeutsche Litteratur und ihr Verhältnis zur hochdeutschen, ohne Neues zu bieten, und druckt in einer Notiz einen Brief aus dem J. 1749 ab, in dem ein alter Bauer sich über das Abnehmen der niederdeutschen Sprache beklagt.43) — K u p k a 4 4 ) behandelt den heutigen Dialekt des Kreises Guben unter steter Bezugnahme auf ältere Stufen der Mundart, wie sie in Gubener Drucken oder Aufzeichnungen des 16. und 17. Jh. noch Vorscheinen, und auf die heutige Schriftsprache.45) — Regere Thätigkeit hat sich für die fränkischen Mundarten entwickelt: S c h m i t z 4 6 ) untersucht die „Mischmundart" in dem Gebiet zwischen Kleve, Aachen, Gladbach und Düsseldorf, besonders im Gegensatz zum Hochdeutschen. — B. S c h m i d t 4 7 ) zeichnet den Vokalismus der Siegerländer Mundart, ebenfalls durchgängig unter Bezugnahme auf die neuhochdeutsche Schriftsprache. Hierher gehört auch eine Recension H ö f e r s 4 8 ) , der Leidolfs Behandlung der Naunheimer Mundart scharf kritisiert, trotzdem aber die Sammlung des Materials für die so zersplitterten fränkischen Dialekte anerkennt. 49 " 50 ) — Wir kommen nach Lothringen, für das die Arbeiten von W i t t e 5 1 " 5 2 ) vorzüglich in Betracht kommen, der sowohl für die ältere als auch die jüngere Zeit (nach 1870) das deutsche Sprachgebiet Lothringens und seine Wandlungen behandelt.53) — Für das 15. Jh. giebt J. M e i e r 5 4 ) ebenfalls für Lothringen aus einem Itinerar über die Reisen Kaiser Friedrichs III. ein Zeugnis über die deutsche Sprachgrenze und die romanische Nationalität der Bevölkerung von Metz. — Nach Elsass hinein führen uns die sehr anerkennenden Recensionen M a r t i n s 5 5 ) über Kahl und Menges (JBL. 1893 I 8 :23/4), sowie die von S o c i n 5 8 " 5 7 ) über Lienharts Laut- und Flexionslehre des mittleren Zornthaies im Elsass; nach Schwaben desselben S. sowie H e u s l e r s 5 8 ) Besprechungen von Bohnenberger (JBL. 1892 I 6 : 30).— Auch E r b e 5 9 ) gehört hierher, der unter ganz unnötigen Ausfällen gegen norddeutsche Sprache und Aussprache die Leser der schwäbischen Kronik dazu bringen will, die allergröbsten Verstösse in der schwäbischen Aussprache des Schriftdeutschen fallen zu lassen. — Für die Schweiz sind die Arbeiten von S c h i l d 6 0 " 6 2 ) zu nennen. Er veröffentlicht in diesem J. als zweiten Teil seiner Behandlung der Brienzer Mundart den Konsonantismus und bespricht die Arbeiten von E. Hoffmann über den Vokalismus von Basel-Stadt und Wisslers Suffix-i in der Berner, bezw. Schweizer Mundart. — Der erste Teil seiner eigenen Arbeit wird von H o f f m a n n - K r a y e r 6 3 ) reeensiert. — Ueber Bayern finden wir eine reichere Litteratur in der von B r e n n e r und H a r t m a n n 6 4 ) herausgegebenen Zeitschrift „Bayerns Mundarten", deren einzelne Aufsätze nicht alle aufgezählt werden können. — Von

Heft 6, S. 1-15.) — 361 BBG. 30, S. 178; Anglia 4, S. 167/9; A. H o l d e r : Alemmnia 22, S. 282/5; C. H. B i e r w i r t h : MLN. 9, S. 119-20; 0 B e h a g h e l : LBIGRPh 15, S. 220. — 37) F. W r e d e . Berichte aber WenWers Sprachatlas: ADA. 20, S. 95-110, 207-24, 320-34. (D. Berichte d. J. 1893 sind in d. KBIVNiederdSpr. 17, S. 15/6, 32 aufgeführt [vgl. JBL. 189318:15].) — 38) 0. B r e n n e r , Z. Sprachatlas d. dtsch. Reiches: Bayerns Mundarten 2, S. 269-73. (Vgl. dazu F. W r e d e : ADA. 20, S.322/3 Amn.) - 39-40) J. Be r n h a r d t , Einfluss d. Dänischen?: KBIVNiederdSpr. 17, S. 80/2. — 41) 0. G l ö d e , D. Stellung d. niederdtsch. Dialekts u. seiner Werke z. hochdtsch. Schriftsprache u. Litt. ( = 1 1 : 69, S. 35-61.1 — 42) id., D. niederdtsoh. Sprache vor 150 J.: KBIVNiederdSpr. 17, S. 37/8. — 43) X 0. B r e m e r , Z. Emsläader Hochdeutscn: ib. S. 12. — 4 4 ) P. K u p k a , D. Mundart d. Kreises Guben: NiederlausitzM. 3, S. 275-82, 367-77. - 45) X — » — . Mundartliches: Hessenland S. 326/7. — 46) (15:26.) — 47) B. S c h m i d t , D. Vokalisraus d. Siegerländer Mundart. G. Beitr. z. frink. Dialektforsch. Halle, Niemeyer. 139 S. M. 3,60. (Als Berl. Diss. 103 S.) — 48) A. H a f e r , J. Laidolf, D. Mannheimer Mundart. E. lautl. Untersuch. (Diss. Jena. 1891. 93 S.): LBIGRPh. 15, S. 112/3. — 49) X L - S a t t e r l i n , D. Genetiv im Heide Iberger Volksmund. Festschr. d. Heidelb. Gymn. Progr. N. 607». Heidelberg. 4". 15 S. - 50) H. R e i s , Syntakt. Stnd. im Anschluss an d. Mundart v. Mainz: BGD8. 18, S 475-510. (S. u. N. 116.) — 51) H. W i t t e , D. dtsch. Spraohg ebiet Lothringens u. seine Wandlungen v. d. Feststell, d. Spraohgrenze bis z. Ausg. d. 16. Jh. ( = Forsch, z. dtsch. Landes- u. Volksk. Her. v. A. K i r e h h o f f . Bd. 8, Heft 6.) St., Engelhorn. III, 129 S. Mit 1 Karte. M. 6,50. — 52) id., Nat. u. polit. Strömungen in Elsass-Lothringen in Vergangenh. u. Gegenw. III. Sprache n. Bevölkerung nach 1870: AkBlI. 9, S. 66/9. (Vgl. IV 1 b : 463.) — 531 X Ber. aber dtsch. Sprachinseln in Frankreich: TglRs". N. 26. - 54) J. M e i e r , D. dtsch. Sprachgrenze i'i Lothringen im 15. Jh.: BGDS. 18, S.401/2. — 5 5 ) X E- M a r t i n : ADA. 20, S. 84/6; K. W e i n h o l d : ASXS. 90, S. 408/9. - 56) A. S o c i n : ZDPh. 26, S 137/8. — 57) id.: LBIGRPh. 15. S 290/1. - 581 A. H e u s l e r : ADA. 20, S. 29. - 59) K. E r b e , Schwäbisch u. Schriftdtsch.: SohwäbKron. N. 58, 64. - 60) P. S c h i l d , D. Brienzer Mundirt II. T. Konsonantismus: BGDS. 18, S.301-93.— 61) X 'd., E Hoffmann, D. mundartl. Vokalismus T. Basel-Stadt (Basel, Geering. VI, 94 S. M. 2,00): ZDPh. 26, S. 138-40. — 62) id., H. Wissler, D. Suffix-i in d. Berner resp. Sohweizer Mundart (Diss. Barn. 1892. 40 S.): LBIGRPh. 15, S. 148/9. — 63) E. H o f f m a n n - K r a y e r , P. Schild, Brienzer Mundart. 1. T.: Allg. Lautgesetze u. Vokal ismus (Diss. Göttingen. 1991. 106 8.): ib. S. 76/8. (Entgegn. d. Vf.: ib. 16, S. 38-40.) — 64) Bayerns Mundarten her. y. 0. B r e n n e r n. A. H a r t m a n n . Jahresberichte fftr neuere deutsche Litteratnrgeschiohte.

V.

(1)11

I 7:65-81

W. Scheel, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.

dort gelangen wir nach Böhmen und Oesterreich:6 6Gradl 6 5 ) setzt seine Forschungen über die Mundarten Westböhmens fort, R i t s c h e l ) behandelt das Prager Deutsch, N a g l e i ) stellt den Vokalismus der bayerisch-österreichischen Mundart historisch dar. — Ganz nach dem Osten führt uns K e i n t z e l s 6 8 ) Lautlehre der Mundarten von Bistritz und Sächsisch-Regen, also der beiden kulturell und volkswirtschaftlich wichtigsten Gemeinden im nordöstlichen Siebenbürgen, die ihrem Ursprung nach jedoch gerade an die westlichen deutschen Dialekte anknüpfen611), so dass damit unser Rundgang durch die Mundarten deutscher Lande beendet ist. — In den Bereich der Mundartenforschung treten auch die Bearbeitungen mundartlichen W o r t s c h a t z e s , die B r e n n e r 7 0 ) mit seinem Aufruf zu Dialektwörtersammlungen besonders für Bayern einleiten möge. — Fortsetzungen erschienen zum grossen „Schweizerischen Idiotikon" 71 ), und zu H. von P f i s t e r s 7 2 ) Idiotikon von Hessen ein Ergänzungsheft. — In einem nachgelassenen Aufsatze B i r 1 i n g e r s 7 3 ) sind bemerkenswerte Wörter und Wortverbindungen aus Schriften schlesischer Vf. von 1680—1760, unter denen sich auch Daniel Stoppe befindet, zusammengestellt: besonders interessieren alte medizinische Kunstausdrücke in den Arbeiten einiger schlesischer Aerzte. dieser Zeit. — Für die niederrheinischen Mundarten fasst L e i t h ä u s e r 74 ), der schon 1891 begonnen hatte, die zahlreichen Gallizismen des Niederrheins zu sammeln, umfangreicheres Material in einer zweiten Sammlung zusammen, die den Anteil der einzelnen Mundarten genauer absteckt und auch einen Blick auf die angrenzenden Dialekte (z. B. Hessens und Thüringens) gestattet. Wir sehen in den Bezeichnungen für gewerbliche Ausdrücke starke fremde Einflüsse, so z. B. in den terminis technicis der Besatzindustrie von Elberfeld und Barmen, der Eisenindustrie von Remscheid-Solingen, die teils aus Frankreich direkt, teils aber auch durch Handelsbeziehungen über Holland zu uns gelangt sind. Eine zweite Gruppe bilden Soldatenund Kriegsausdrücke, ferner Tier- und Pflanzennamen, am stärksten endlich sind die Ausdrücke für den Verkehr und das tägliche Leben vertreten. — Mit der Umgangssprache des Niederrheins beschäftigt sich G l o e l 7 5 ) , jedoch mehr in grammatischsyntaktischer Beziehung. — Für die Mundart des Taubergrundes, also des nordöstlichen Badens, hat H e i l i g 7 6 ) lexikalisch-gi'ammatische Beiträge gesammelt, für den Wortschatz des oberen Saalegebietes Z a p f 77 ). — H i m m el s t o s s 78 ) setzt seine Beiträge aus dem bayerischen Walde auch in diesem J. fort ("JBL. 1892 I 6 : 34; 1893 1 8:114).™) — Neben den Mundarten, die aus ihrem unerschöpflichen Quell der Schriftsprache neues Leben zufliessen lassen, stehen als wichtiger Zufluss die S p r a c h e n der v e r s c h i e d e n e n S t ä n d e . Die Studentensprache hat aus Anlass des Jubiläums der Universität Halle-Wittenberg eine zweifache Behandlung erfahren. Erstlich hat der „Deutsche Abend" in Halle, die Professoren und Docenten B u r d ac h 80 ), Strauch, John Meier sowie eine Anzahl Studierender, in gemeinsamer Arbeit zwei Werke herausgegeben, die für die Studentensprache des 18. Jh. in Halle von grösstem Interesse sind: das Idiotikon der Burschensprache aus dem J. 1795 von Chr. Fr. B. Augustin und die Studentenlieder Kindlebens vom J. 1781. Die ausserordentlich frisch und anziehend geschriebene Vorrede B s orientiert über die literarhistorische Stellung beider Werke und die Persönlichkeiten Augustins und Kindlebens. Die Publikation des Idiotikons lässt uns einen Blick thun in die Hallische Studentensprache am Ende des vorigen Jh. und zeigt in ihren fortlaufenden Anmerkungen das Schicksal jedes damals für Halle als studentisch geltenden Ausdrucks an (S. XII—XIII): viele sind in die Litteratursprache, viele in die Umgangssprache übergegangen, viele leben in der Sprache der heutigen Studenten fort, einige sind in die vulgäre Rede hinabgesunken, einige ganz verschwunden. — Ferner hat J o h n Meier 8 1 ) allein in breiterer Ausführung die Hallische Studentensprache besonders nach Hallischen Quellen gezeichnet. Er behandelt die verschiedenen Quellen der Studentensprache und zwar zuerst (S. 5—19) den Anteil der Gaunersprache mit ihren allgemein bekannten Ausdrücken wie Kies, Moos usw.; Bd. 2. München, Kaiser 304 S. II. 8,00. (S. bes. S. 161-304.) — 65) H. G r a d l , D. Mundarten Westböhmens (Forts, a n s Bd. 1, S. 8 1 - 1 U ) : ib. S. 207-42. | [ P r . J a o o b i : BBG 30. S.- 110/4; F r K a u f f m a n n : LBIGRPh. 15, S 220-222. (K. bespr. d. 1. T.)]| — 6 6 ) A. R i t s c h e l , Prager D e u t ach: PhonetSt. 6, S. 129-33 |[J. J e n t : BBG. 30, S 6>5.]| — 67) W. N a g l , D. Voltalismus nnserer Mundart, hist. beleuchtet (bayer.-österr.l: HVLNiederöstr. 28, S. 421-54. (Jetzt auch besonders: Wien, C. Fromme. IV, 124 S. M 2,00) — 68) G. K e i n t z e l , Lautlehre d. Mandart"n v. Bistritz u. Sächa.-Regen. Mit Berücksicht. abweichender Lautverhältnisse in d. sächs. Ortsdialekten d. Umgob.: AVSbnbgL. 26, S. 133-222. — 6 9 ) X G. O. K i e c h , Ueber d. Bistritzer Mundart, verglichen mit d. moselfrfwik.: BGDS. 17, S. 347-411. (Als Tübinger Diss. 64 S.) — 70) O. B f r e n n e r J, Ueber m u n d a r t l . Wörtersamml.: Bayern! Mundarten 2, S. 2S1,3. — 71) Schweiz. Idiotikon: Heft 26/7. Frauenfeld, J. Huber. S. 768-1088. & M. 2,OD. |[L. F r e y t a g : COIRW. 22, S. 692/3 (vgl. ib. S. 1771 || (JBL. 1893 I 5 : 15; 8 : 1 0 9 . ) - 72) H. t . P f i s t e r , Idiotikon t . Hessen. 2. Ergänzungsheft Marburg, Elnrert. 49 S. M. 1,20. — 73) A. B i r l i n g e r , Lexikalisches: ZDPb. 26, S.235-55. (Vgl. il>. 20, S. 238-47, 349-60, 497-95.) - 74) J . L e i t h ä u s e r , Gallizismen in niederrhein. Mundarten. II. Progr. d. Realgymn. Barmen, Steinborn & Co. 4". 25 S. M. 1,00. (Vgl. N. 86, 195 a.) — 75) H. G l o e l , Niederrhein. Deutsch. ( = I 1 : 69, S. 62-70.) - 761 0. H e i l i g , Beitrr. v.u e Worterb d. ostfränk. Mundart d. Taubergrundes. Beil. zu d. Progr. d. Grossherzogl. B:id. Realschule zu Heidelberg. Heidelberg. 4". 20 S. — 77) L. Z a p f , Aus d. Wortschätze d. bayreuth.-fränk. Mundart im oberen Saalegebiet: Bayerns Mundarten 2, S. 261/8. — 7 8 ) M. H i m r o e l s t o s s , Ans d. bayer W a l d : ib. S. 243-61. 79) X E. M a r t i n , Haarigel und Haarenle. ( = I 1 : 2, 8. 129-33.) — 8 0 ) (I 4 : 4 9 ; 5 : 293.) |[M. H e y n e : ADA. 22, S. 253/8.]| - 81) (I 4 : 4 9 a . ) — 82) X F - T e t z n e r , Dtsch. W i r t e r b .

W. S c h e e l , Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.

I 7 : 81-96

sodann (S. 19—37) den Einfluss der Antike, der sich ausser in Anklängen der Mythologie, besonders in Worten und Wortelementen aus dem Altertum zu erkennen giebt: es sind Bildungen wie Grobität, Filzität usw.; daran schliessen sich alle dii* anderen Ausdrücke, die auf klassische Bildungsart zurückzuführen sind, z. B. das rätselhafte Fidibus (S. 24), ferner die griechische Endung -ms (S. 26/7), eine lange Reihe bildend von der Zeit an, da das Latein noch lebende Sprache war, bis auf die allemeueste Zeit (S. 37). Es folgen die französischen Elemente, deren Aufnahmezeit sich auf das 17. und 18. Jh. beschränkt (S. 37—41). Dazu kommen (S. 41—59) Ausdrücke der Umgangssprache, die ihre eigentliche Bedeutung eingebüsst und studentisches Gewand angezogen haben. Den Schluss machen Proben aus den Tafelliedern der Hallisch-akademischen Zeitgenossen aus den J . 1785 - 90 (Berlin 1820), sowie der Anfang des 5. Aktes von Romeo und Julie aus Fr. Chr. Laukhards Annalen der Universität zu Schiida (1, S. 301 ff.; 1798). — F ü r die übrigen Standessprachen 82 ) sind nur kleinere Aufsätze zu verzeichnen: so behandelt S t e i n e c k e 8 2 ' ) die B e r g mannssprache, ferner ein Anonymus 83 ) die W e i d m a n n s s p r a c h e , beide jedoch mehr vom Standpunkte des Sprachreinigers aus. — Z i e m e r 8 4 ) bespricht die Plauderei Haberlands über m i l i t ä r i s c h e Terminologie (JBL. 1893 I 8 : 99). — R e h o r n 8 5 ) will das Wort „Sergeant" aus dem Deutschen erklären. — Auf L e i t h ä u s e r s 8 6 ) Bericht über die kaufmännische Verkehrssprache in den Rheinlanden ist schon oben hingewiesen worden. — Ueber G a u n e r s p r a c h e und -namen handeln zwei Anonymi 87 " 88 ). — Bei dem grossen Einigungsprozess der neuhochdeutschen Gemeinsprache, den uns, wie oben erwähnt, K l u g e 8 9 ) in grossen Zügen geschildert hat, ist die E i n i g u n g d e r A u s s p r a c h e noch am weitesten zurück. Gerade wie bei dem lexikalischen und grammatischen Ausgleich zwischen den einzelnen Dialekten jede Mundart etwas beisteuert, aber in anderen Stücken wieder Fremdes annehmen muss, so darf auch die Einigung der Aussprache des Schriftdeutschen- nicht dadurch erzielt werden, dass ein einzelnen* Dialekt als massgebend hingestellt, sondern dass eine über dem Mundartlichen stehende Aussprache angestrebt wird. - In ersterem Sinne schildert Schmolke, über dessen Arbeit F r a n k e i n diesem J. berichtet, sorgfältig die in den gebildeten Kreisen Brandenburgs übliche Aussprache. F. wird jedoch nicht zu der Ansicht bekehrt, dass eine vollständige Einheitlichkeit der Aussprache des Schriftdeutschen überhaupt erstrebenswert oder erreichbar wäre; in jedem Falle wird hier dem Niederdeutschen, dort dem Oberdeutschen eine allzu grosse Verleugnung seines Dialektes zugemutet. — F e l s b e r g 9 1 ) bestreitet die Allgemeingültigkeit eines einzelnen Dialektes und stellt, parallel der mitteldeutschen Herkunft unserer Schriftsprache im allgemeinen, auch für die Aussprache eine Beobachtung der allgemein mitteldeutschen Eigentümlichkeiten als fruchtbar hin, freilich mit Berücksichtigung davon, dass das Oberdeutsche auf die Entstehung, das Niederdeutsche auf die Weiterbildung der Schriftsprache einen grossen Einfluss gehabt hat. — Ebenso strebt Z i m m e r m a n n 9 ' 2 ) eine gewisse Einheitlichkeit an, indem er das Schwanken und die daraus entstehende Unsicherheit im Lehren einer vorbildlichen Aussprache an Beobachtungen im Seminar zu Meersburg in Baden erläutert und über wichtige Fälle eine Einigung zu erzielen sucht, mit denen der Recensent R u d o l p h nicht immer einverstanden ist. — Eine gewisse Einigung in der Aussprache ist bis jetzt nur in der Bühnensprache unserer grossen Theater erzielt, wie sie auch in den beiden Schriften V i e t o r s 9 3 94 ), die in Recensionen berührt werden, als Norm angegeben ist. — Haben wir so an der Hand der diesjährigen Erscheinungen die Entwicklung der Schriftsprache von ihren Anfängen an verfolgt, so wenden wir uns nun zu den Arbeiten, die den j e t z i g e n S t a n d d e s N e u h o c h d e u t s c h e n charakterisieren und erläutern, Schwächen und Mängel ergänzen, sowie Schäden und Fehler, die sich eingeschlichen, ausmerzen wollen. Im a l l g e m e i n e n würdigt die deutsche Sprache und Art Hess in seinem bekannten Buche, das in diesem Jahre eine Besprechung von R o e d i g e r 9 5 ) erfahren hat, die das auch für weitere Kreise Anregende und Belehrende hervorhebt. — H i l d e b r a n d 9 6 ) setzt wiederum seine wie immer ( = UB. N. 3168-70.) L., Reclam. 331 S. M. 0,60 |[C. h\: TglRsB. N. 37.]| — 8 2 a ) V. S t e i n e c k e , D. dt seh. Bergmannssprache: ZADSprV. 5, 8. 106-14. — 83) Z. Weidmannssprache: ZDS. 8, S 258,9 (Vgl. ib. S. 341/2.) - 84) II. Z i e m e r : Gymn. 12, S. 429-30. - 85) K. R e h o r n , Sergeant: MDSprV(Berlin). S, S. 83/9. - 86) . Knnst d. Rede

J . M i n o r , Metrik.

1893, 1894.

I 8 : 13-14a

Die einfachste Form ist daher der zweigliedrige Takt, und zwar der fallende f j*; ihm koordiniert ist der dreigliedrige, als dessen einfachste Form M. mit Wundt die amphibrachische • ® • betrachtet, wo eine Hebung sowohl durch eine vorausgehende, als durch eine folgende S e n k u n g hervorgehoben wird (auch hiermit stehen aber die Experimente M.s [S. 304] in Widerspruch, nach denen beim subjektiven R h y t h m u s nie amphibrachische Bewegung erscheint). Kompliziertere F o r m e n kommen dann mit Hilfe des Gedächtnisses z u s t a n d e ; es ist ein stetes Inbeziehungsetzen, ein V o r f ü h r e n von Analogie und Gegensätzen, wobei die r h y t h m i s c h e n Elemente, die durch Unterschiede in der Tonhöhe, Tonstärke und Toridauer ausgezeichnet sind, bei i h r e r Wiederkehr natürlich als Wiederholungen auffallen. Das Prinzip der W i e d e r h o l u n g liegt also dein Rhythmus zu G r u n d e (vgl. das Accentsystem der hebräischen Sprache und den Parallelismus der Satzglieder in der alttestamentlichen Dichtung). Die Elemente des subjektiven R h y t h m u s ermittelt M. zunächst an Schalleindrücken, diu mit gleicher Qualität und Intensität in gleichen Intervallen (am günstigsten bei 0,3 oder 0,2 Sekunden, nicht unter 0,1 und nicht über 1,5, ganz aufhörend bei '1,25 Sekunden nach den Experimenten) auf einander folgen und längere Zeit fortdauern. W i r — auch die an den R h y t h m u s nicht Gewöhnten? — glauben dann (fälschlich) stärker betonte herauszuhören, die periodisch w i e d e r k e h r e n ; die Eindrücke werden nicht einzeln gehört, sondern zu G r u p p e n zusammengefasst; zwischen je zwei Gruppen fallt eine leere Zeit; der R h y t h m u s ist meistens ein fallender. Werden die Schläge nicht in gleichen Intervallen geführt, so tritt (wie ich schon in meiner Metrik |s. o. N. 1, S. l.'5/4] gezeigt habe) die Zeitordnung stellvertretend f ü r den Accent ein: es erscheint nicht immer der zweite, vierte, sechste usw. Schall betont, sondern die durch die gleiche Zeitdauer von einander getrennten. Mit diesen rhythmischen Gruppen streitet aber n u n in der Musik eine andere Gruppenbildung, die durch das innere Zusammenfassen der Töne (den musikalischen Gedanken, die P h r a s i e r u n g ) gebildet wird u n d hauptsächlich auf der Qualität der Töne beruht. J e mehr unsere A u f m e r k s a m k e i t auf die Tonfolge gerichtet ist, umsomehr tritt die A u f m e r k s a m k e i t auf r h y t h m i s c h e Verhältnisse z u r ü c k , und besonders die mannigfachsten Zeittäuschungen treten ein. Der R h y t h m u s wird n u r behauptet, indem er wie jede gleichmässige Bewegung mechanisch oder automatisch wird (linke Iland beim Klavier). Diese Grundsätze wendet M. n u n auch auf den gesprochenen Vers an, indem er vorausschickt, dass die metrische Litteratur ihm f ü r seine Zwecke sehr wenig zu bieten habe. Ich m u s s dagegen protestieren; denn es wird sich zeigen, dass ich in meiner ihm wohlbekannten Metrik die meisten Probleme vor ihm in Angriff genominen, teilweise ganz ähnlich beantwortet habe, in dem Resultat aber freilich von ihm abweiche, aus guten Gründen wie sich noch (s. u.) ergeben wird. Auch M. beschränkt sich, wie ich, auf den neuhochdeutschen Vers, der allein der experimentellen Beobachtung zugänglich sei; auch er nimmt ihn n u r in freier, künstlerischer Deklamation 14 "), nicht in skandierender Sprechweise zur Grundlage. Den Unterschied des poetischen R h y t h m u s von dem musikalischen leitet er, wie ich, zunächst aus der Natur des Rhythmizomenon ab. W ä h r e n d es die Musik mit E m p f i n d u n g e n zu thun hat, hat es die Poesie mit nach logischen Zusammenhängen zu Sätzen geordneten Worten zu thun, die schon in der Prosa eine feste Betonung haben, so dass die Poesie mit einem schon rhythmisierten Material arbeitet. Durch den Sinn bedingte kleinere rhythmische Abschnitte durchbrechen den metrischen A u f b a u der Versfüsse beständig (bei mir: Antagonismus zwischen Versfuss und Wortfuss, zwischen natürlicher und künstlicher Betonung) und bestimmen erst den ganzen R h y t h m u s seinem Charakter nach. Neu ist M.s E r k l ä r u n g : unsere A u f m e r k s a m k e i t wird dadurch beständig (wie durch die musikalische P h r a s i e r u n g ) von dem R h y t h m u s als solchem abgezogen; daher ist oft eine Zeitlang die freieste Behandlung des R h y t h m u s möglich, ohne dass wir ästhetisch etwas vermissen. Wie jede künstlerische D u r c h b i l d u n g die Natur des Stoffes zu respektieren hat, so ist auch ein völlig regelmässiger Wechsel des Bedeutsamen und des minder Bedeutenden uns zuwider, weil dabei (wie beim blossen Skandieren) das logisch Unbedeutende in gleicher Weise hervortritt wie das Bedeutsame (ebenso in meiner Metrik). Völlige Regelmässigkeit wäre der A u s d r u c k einförmiger G e d a n k e n b e w e g u n g (bei mir: es ist nicht die erste Aufgabe des Dichters, korrekte Verse zu machen). In betreff des Anteils der Quantität, die M. mit Recht alseinen unglücklichen Namen bezeichnet (ich habe zwischen Quantität als der natürlichen Silbendauer und zwischen der T a k t d a u e r genau unterschieden), wirft M. den Metrikern vor, dass sie über den Anteil der Zeitfaktoren an dem R h y t h m u s keine bestimmte Antwort geben; ich habe die ganz bestimmte Antwort gegeben, die durch die von M. selbst a n g e f ü h r t e n Experimente gestützt wird, dass sie n u r dort in Betracht kommt, wo der R h y t h m u s nicht durch den regelmässigen Wechsel von H e b u n g und S e n k u n g ohnedies gesichert ist. Aber M. selber führt uns in diesem P u n k t e

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J . M i n o r , Metrik;

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nicht weiter. Er schickt voraus, dass, wenn unsere Aufmerksamkeit von dem Rhythnius abgelenkt und auf den Sinn gerichtet ist, besonders die Zeit Wahrnehmung so gut wie abgeschnitten wird. Dann aber untersucht er doch die Bedeutung der Quantität für den Rhythmus und er findet sie in denselben Punkten, wie ich in meiner Metrik: 1. In der Silbendauer, wobei es sich zeigt, dass die betonte Silbe immer auch eine längere Dauer hat; 2. in den Pausen zwischen den Silben, Worten und Versenden zur Markierung der Gruppen und grösseren Abschnitte (ich war wohl der erste, der auf die Bedeutung der Pausen auch im gesprochenen Vers aufmerksam gemacht hat); 3. In der Taktdauer. Aber in Bezug auf die Frage, in wie weit sie gewahrt wird, kommt auch M. nicht weiter als die früheren Metriker vor mir. Obwohl er sie als Wesentliche Bedingung aller komplizierten rhythmischen Bildungen betrachtet, so ijdäss siöh nirgendwo ein rhythmischer Wechsel unserer Erlebnisse nachweisen lässt, der. ihref. g i n i öntbehrt"j findet er sie im gesprochenen Vers bald gewahrt, bald Vollständig ßreisgcsgebdn. Ö i e S Tenderiz zur 1Einhaltung der Taktdauer ist allerdings vorhanden, aber sie dient nur zur Einleitung des Aütöinatismus und des geregelten Portganges der Bewegungen (also doch!). Ja sogar die Tendenz zur Einhaltung einer absoluten Taktdauer ( = 1 Sekunde) die M. als die natürliche Länge der Auf« inerksamkeitsperiode betrachtet, ist durch Experimente erwiesen. Wir empfinden, giebt er zu, alle Verletzung der Taktgleichheit als ein rhythmusauflösendes Element. Zwei Tendenzen der poetischen Deklamation (vgl. Sievers und meine Metrik) stehen sich gegenüber: die taktierende oder skandierende, die das Interesse an dem Rhythmus, und die phrasierende oder gruppierende, die das Interesse an dem Inhalt zum Ausdruck bringt. Eine sinnvolle Deklamation nötigt zu beständiger Aufgebung des Rhythmus, und auch die Taktgleichheit wird, wie jede künstlerische Regel, bald eingehalten, bald aufgehoben (wann und wo kann also der Psychologe so wenig bestimmen wie die bisherigen Metriker). Auf Wiederholung beruhen beide Arten des Vortrages: dort handelt es sich um die Wiederkehr gleicher Zeitabschnitte, hier um die Wiederaufnahme gleich oder ähnlich gebauter Gruppen, ja oft sogar beträchtlich ungleicher, je mehr die Aufmerksamkeit von dem Rhythmus ab und auf den Sinn gelenkt ist (das heisst doch: je weniger von Rhythmus die Rede sein kann!). Worin besteht denn aber nun der Rhythmus des gesprochenen Verses? Wie sich im Rhythmus das Unbetonte dem Betonten unterordnet, so bilden sich auch im gesprochenen Vers logische Gruppen in einem System abgestufter Betonungen, die sich unter der Herrschaft einer Hauptbetonung in eine rhythmische Gruppe zusammenschliessen, die für das Ohr des Hörenden so markiert wird. Für die Poesie sei (gegenüber der Musik) ein relativ unregelmässiger Betonungswechsel charakteristisch; aber auch hier giebt es zwei Extreme: die Annäherung an die Regelmässigkeit im Wechsel betonter und unbetonter Silben und die Annäherung an die vollkommene Willkür und Auflösung aller Regeln. Aber „die einzelne rhythmische (!) Gruppe kann durchaus rhythmischen (!) Charakter haben, auch wenn sie nicht durch eine zweite wieder aufgenommen wird und von einer Markierung des gleichen Zeitfortschrittes keine Rede sein kann . . . Soll aber ein grösseres rhythmisches Ganzes entstehen, das einen ästhetisch befriedigenden Eindruck macht, so muss die rhythmische Gruppe von anderen gleich oder ähnlich gebauten wieder aufgenommen werden und zwar, falls die Pausen sich nicht in unangenehmer Weise vordrängen sollen, mit gleichen Pausen zwischen den Gruppen, womit von selbst eine gewisse Gleichheit in der Markierung der Hauptbetonungszeiten gegeben ist" (also doch! vgl. meine Metrik. Ja „die rhythmischen Gruppen können, wenn sie unter sich gleich gebaut sind, ihrerseits gerade die Einheit der Taktgleichheit garantieren", dies in wörtlicher Uebereinstimmung mit meiner Metrik). Aber da die logischen Gruppen in der Regel (!) vermöge der Subordination der Betonungsstufen in denselben unmittelbar als entsprechende rhythmische Gruppen (!) für das Ohr ins Gewicht fallen, so haben sie eine die Taktgleichheit beständig durchkreuzende Bedeutung nicht nur wegen der Abschnittbildung, sondern vor allem wegen ihres in sich abgeschlossenen Betonungssystemes. Diese logische Gruppenbildung nun ist es, die Zusammenfassung nach dem Sinn, die, indem sie beim Deklamieren in einem der logischen und emotionellen Bedeutung entsprechenden System von Betonungsstufen zum Ausdruck kommt, die kleinsten rhythmischen Einheiten konstituiert; als solche gelten unserem Erfassen also die logischen (rhythmischen) Gruppen, nicht die Takte. Eine grössere Kombination rhythmischer Gruppen, die an sich ganz unrhythmisch wirkt wegen allzulanger Ungleichheit der Einzelgruppen, erscheint ferner sofort rhythmisiert, wenn sie als Ganzed wiederholt wird; ja sogar wenn sie nur teilweise wiederholt wird, und die rhythmisierende Wirkung erstreckt sich dann auch auf die nicht wiederholten Teile; sie wird in ihrem Effekt noch gesteigert, wenn sie durch eine folgende reicher gegliederte in entwickelterer Form wieder aufgenommen wird. Die Wiederholung sich entsprechender rhythmischer Teile ist das eigentlich synthetische Element des Rhythmus. Diese Ausführungen des Vf. sind in allen

J. Minor, Metrik.

1893, 1894.

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Punkten unhaltbar, so weit sie nicht auf den jedem Metriker wohlbekannten Satz hinauslaufen, dass das metrische Schema in jedem Gedicht verlassen und wiederhergestellt wird. Sie beruhen auf dem fundamentalen Widerspruch, dass der Vf. die logischen Gruppen, weil auch die Sprache schon ihren Rhythmus hat, mit den rhythmischen Gruppen zusammenwirft, ohne durch die oben angezeigte (!—!) Tautologie auf seine petitio principii aufmerksam zu werden. Es ist freilich richtig, dass auch die logischen Gruppen ihren Rhythmus haben; als die Bedingungen des Rhythmus aber, um den es sich hier handelt, hat M. selber die Elemente aufgezeigt: darunter regelmässig wechselnde betonte und unbetonte Silben und Quantität; er hat ferner oft genug darauf hingewiesen, dass die einzelnen Faktoren der Rhythmusbildung einander ersetzen können. Während es sich in der logischen Gruppe um freien Wechsel betonter und unbetonter Silben handelt, handelt es sich in den rhythmischen Gruppen, ausser bei gleicher Quantität, um regelmässigen Wechsel von betonten und unbetonten Schällen oder Tönen. Die beiden Begriffe sind also nicht gleichwertig und können nicht vertauscht werden. Aus M.s Darstellung ergiebt sich bloss, dass hier von Rhythmus überhaupt nicht die Rede sein kann. Sonst wäre jeder Prosatext, der ja immer in rhythmischeGruppen zerfällt, im ästhetischen Sinne rhythmisch. Dasselbe Resultat ergiebt sich, wenn M. die automatische Taktgleichheit leugnet, während unsere Aufmerksamkeit vom Rhythmus ab und auf den Sinn gelenkt wird: hier ist also auch überhaupt kein Rhythmus vorhanden, und unsere vorstellende Thätigkeit jedenfalls nicht mit dem Ordnen der Zeiteindrücke, sondern mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Anders verhält es sich natürlich mit der Wiederholung gleicher oder ähnlicher Gruppen, wo entweder die eine Bedingung (regelmässiger Wechsel von Hebung und Senkung) oder die andere (gleiche Taktdauer) erfüllt ist, oder wo sich bei grösseren Kombinationen diese Bedingungen in einer höheren Einheit erfüllen (französischer Vers, Klopstocks Odenverse). Gerade die Gattungen aber, deren metrisches Schema am freiesten ist, also Knittelverse, freie Klopstocksche Rhythmen usw. kommen unter M.s Gesichtspunkten am wenigsten zur Geltung. Denn hier findet, wenn die Senkung fehlt, gar keine Ueber- und Unterordnung statt, trotz der logischen Gruppen! Oder wenn die Anzahl der Senkungen rasch und stark wechselt, wiederholen sich ganz unähnliche Figuren. Wo steckt hier der Rhythmus? Also gerade die Versarten, die dem musikalischen Rhythmus am nächsten stehen, würden nach M. unsere Aufmerksamkeit von dem Rhythmus ablenken auf den Sinn; M. verwechselt hier selber das metrische Schema mit dem Rhythmus, wie er uns Metrikern vorwirft. Man lese nur die Knittelverse des Faust oder Goethes hohe Oden anders als taktierend! Man kann es gar nicht, der Takt stellt sich von selber immer her. In Wahrheit aber bestätigen alle von M. angeführten Experimente meinen Satz: bei regelmässigem Wechsel von Hebung und Senkung ist die ohnedies garantierte Taktdauer gleichgültig; bei freiem Wechsel von Hebung und Senkung wird der Rhythmus nur durch Einhaltung der Taktdauer aufrecht gehalten, wo er nicht überhaupt höheren dichterischen Absichten geopfert wird. Diesen Satz bestätigen zunächst die Experimente von Sievers und dem Amerikaner Bolton (bei M. S. 317, 406), wonach wir, wenn wir einen zweizeitigen und einen dreizeitigen Takt unmittelbar hinter einander schlagen, die Taktdauer unwillkürlich einhalten, d. h. die drei Schläge des zweiten Taktes erfolgen unwillkürlch rascher als die zwei Schläge des ersten (vgl. das ganz gleichbedeutende Experiment bei Minor [s. o. N. 1; S. 13/4]). Ferner kommt M. selber oft genug auf den Satz zurück, den ich gleichfalls meiner Metrik zum Grunde gelegt habe, dass die einzelnen Faktoren der Rhythmusbildung einander teilweise ersetzen können: es kann im musikalischen Rhythmus die Qualität des Tones (Tonhöhe) für den Accent eintreten (z.B. bei Orgelspiel; Wundt und Lobe, der den rhythmischen Accent überhaupt nicht gleichbedeutend mit stärkerer Betonung hält); es können sich auch Zeitdauer und Betonung in grossem Masse vertreten (Lobe; Riemann: Accent auch durch geringe Dehnung der auf den Schwerpunkt fallenden Note möglich). Und so giebt M. selber zu: jedes der beiden Elemente kann die dominierende Stelle im Rhythmus übernehmen, wenigstens für eine kurze Zeitstrecke; und: wenn die Schläge in ungleichen Zeiten folgen, tritt die Zeitordnung stellvertretend für die Betonung ein. Soll im Verse überhaupt von Rhythmus die Rede sein, so müssen diese allgemeinen Bedingungen auch für ihn gelten. Aus ihnen ergiebt sich aber mein Satz mit Notwendigkeit. Das Experiment, wonach ungleichzeitige Takte neben einander gestellt zur Einhaltung der Taktgleichheit drängen, ist aber für die Metrik auch sonst noch von Wert: denn da die Zeiteinteilung im Inneren der Takte beim Sprechvers nicht eingehalten werden muss (vgl. Sievers und meine Metrik), so liegt gar kein Grund mehr vor, im Hexameter etwa den Spondeus und den Daktylus als gleichzeitige Takte zu betrachten und eine künstliche Notenschrift zu ersinnen, in der sie beide gleich viel viertel oder halbe Noten ausmachen. Auch in seiner Verwendung des Namens Metrik kann ich dem Vf. nicht Recht geben. Er verwirft die herkömmliche Bedeutung, nach der Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte.

V.

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J. M i n o r , Metrik.

J893, 1894.

Metrik der speciellere (auf den poetischen Text bezogene) Teil der Rhythmik ist, weil sie ihm eine beständige Quelle der Verwechslung des metrischen und des rhythmischen Gesichtspunktes zu sein scheint. Metrik ist für ihn bloss ein System von Regeln und Symbolen für die sinnfällige Wiedergabe der Mittel, die dem Spielenden zur Verfügung stehen, um die von dem Komponisten beabsichtigten rhythmischen Eindrücke zu erkennen und zu verwirklichen, kurz gesagt: die (immer mehr oder weniger unvollkommene) Fixierung für das Auge durch Noten und Versschemen (S. 289, 297, 317, 394, 415 ff.). Der Begriff des Taktes ist für ihn ein rein metrischer; Takte sind metrische Einheiten, vom Rhythmus unterschieden (wie verhält sich dazu aber die „taktierende Tendenz" beim Vortrag der Verse?). Ich kann nicht finden, dass mit dieser Unterscheidung etwas gewonnen sei; denn wenn auch das Wort Metrik hier in der Musik und im gesprochenen Vers dasselbe bedeutet, so werden von M. dafür die Worte Rhythmus und Rhythmik ebenso zweideutig verwendet: was M. den Rhythmus des gesprochenen Verses nennt, hat mit den allgemeinen Bedingungen des Rhythmus eben so wenig zu thun, wie früher in der sogenannten Metrik eine durchgängige Anwendung der Prinzipien des Rhythmus auf einen besonderen Fall stattfand. Wir werden also besser auch künftig die ältere Bedeutung des Wortes beibehalten und es sub inteso verstehen, wie M. das Wort Rhythmus. M.s Untersuchung enthält noch eine Menge, zum grössten Teile freilich schon von Früheren angestellter Experimente und Beobachtungen, die für die Metrik fruchtbar werden können. Z. B. diejenigen über den fallenden und steigenden Rhythmus (S. 280, 285/6, 299, 426). Auch nach der Meinung der Physiologen und Psychologen ist es bloss konventionell, wenn in unserer Notenschrift immer die erste Note die betonte ist (Wundt); derselbe physikalische Rhythmus kann physiologisch sehr verschieden sein, je nachdem die Aufmerksamkeit, durch die Betonung geleitet, verschieden einsetzt (Mach). Auch nach dem Musiktheoretiker (Riemann) sind beide Taktformen berechtigt, je nachdem ein Ton als die gesteigerte oder die abgeschwächte Wiederholung des vorigen betrachtet wird. Aber M. führt doch Experimente an (S. 286,426), die fast alle die natürliche Neigung (und nicht bloss bei den Deutschen, sondern auch bei den 15 Amerikanern) zeigen, den betonten Schall als den taktbeginnenden zu hören. ) — Recht im Gegensatz zu M. steht v o n D u b c z y ñ s k i 1 6 ) ganz auf dem Standpunkt Brückes. Die Taktgleichheit gilt ihm heute noch, wie bei den antiken Völkern und bei den alten Deutschen, überall als Gesetz; die geringste Verletzung empfinden wir lästig, als Knittel- oder stolpernde Verse (!). Das skandierende Hersagen von Versen durch Kinder wird als natürliche Grundlage des Rhythmus auch für den gesprochenen Vers herangezogen; mit Brücke betrachtet D. den Rhythmus gern losgelöst von Sinn und von Worten an sinnlosen Lauten bimbam. D. arbeitet noch mit dem Kymographion; für die übrigen Experimente stehen ihm keine Apparate zur Verfügung. Sein Hauptgegenstand ist die physiologische Wirkung der Musik und des Verses auf den Körper. Dass eine solche besteht, beweist nicht bloss die Heilswirküng, welche die Alten und die Wilden dem Rhythmus zuschreiben, sondern auch die neueren Untersuchungen Dogiels über den Einfluss der Musik auf den Blutkreislauf. In einem erkenntnistheoretischen Exkurs betrachtet der Vf. die Zeit als eine Relation, die nicht direkt zu beurteilen ist, weil sie nicht als Zeit percipiert werden kann, sondern die nur an einem Masse zu messen ist. Um dieses Mass ausfindig zu machen, konstatiert der Vf. zunächst aus Versuchen, dass wir in einer Minute meistens 70—80 Arsen lesen, beim Hexameter durchschnittlich 70—75, niemals aber unter 60; interessant ist, dass dieselben Menschen denselben Text an verschiedenen Tagen mit verschiedener Geschwindigkeit lesen. Die Atemperiode entspricht dem nicht: wir machen in der Minute nur 16—20 Atemzüge, und das Atemholen wird beim mündlichen Vortrag ausserdem künstlich geregelt. Aber der Herzschlag mit seinen 60—80 Kontraktionen in der Minute entspricht. Versuche haben dem Vf. gezeigt, dass der Pulsschlag mit dem Tempo der Rede zunehme. Nun sind wir uns des Herzschlages freilich nicht bewusst, weil wir an ihn gewöhnt sind; aber der Vf. sucht nachzuweisen, dass zwischen dem Herzen und dem Ohr in den Gefässen des Blutumlaufes ein Zusammenhang bestehe, dass also der Aortenstoss auf das Ohr einen direkten Reiz ausüben könne. Glockenschläge die mit dem Aortenstoss zusammenfallen, sind dem Vf. deutlicher, andere die dazwischen fallen, undeutlicher erklungen. Ebenso will er gefunden haben, dass bei einem Deklamator die Pulsschläge und die Arsen zusammenfallen. Er schliesst daraus, dass uns das Sprechen weniger anstrengend sei und angenehmer klinge, wo die Geschwindigkeit des Sprechens mit dem Herzschlag gleichen Schritt hält. Als praktische Folgen für die Metrik v. d. Vortrags. L., J . J. Weber. XVI, 281 S Mit 16 Abbild. II. 4,50. — 15) X E - S i e v e r s , Grandzüge d. Phonetik z. Einfährang in d. Stndiam d. Lautlehre d. indogerm. Sprachen. 4. rerb. Aufl. ( = Bibl. indogerrann. Grammatiken, bearb. v. B. D e l b r ü c k , K. F o y , W. H O b s c h m u n n u. a. 1. Bd.) L„ Breitkopf & Härtel. 1893. XVI, 298 S. M. 5,00. — 16) A. J. R. v. D n b e z y n s k i , Beurteilung u. Begriffsbildnng d. Zeitintervalle in .Sprache, Vers n. Musik. Psycho-philoß. Studie v.Stand-

j . M i n o r , Metrik.

1893, 1894.

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will der Vf. daraus ableiten: 1. dass Verse mit vielen Senkungen (jambische und trochäische Trimeter und Tetrameter) ungleich schneller gelesen werden müssen als z. B. daktylische- Verse, weil bei der Pulsfrequenz oder Hebungszahl von 70 Schlägen in einer Minute dort 280, hier nur 210 Silben zu sprechen seien; 2. dass uns am Eingang des Verses Unregelmässigkeiten, d. h. ungleichwertige Silben nicht stören, während sie (Brücke) nach der zweiten Arse schon störend wirken: weil sich hier die Geschwindigkeit der Sprache dem Masse bereits zu akkomodieren beginnt (aber doch nicht bei jedem Verse von neuem?). Endlich glaubt der Vf. beobachtet zu haben, dass auch die Pulsfrequenz des Zuhörers, besonders des aufmerksameren, sich nach der des Sprechers regelt . . . Die Ausführungen des Vf. sind recht anfechtbar — wie kommt es, dass viele Menschen trotz Puls und Herzschlag vollkommen unrhythmisch sind? — und seine Versuche flössen mir wenig Vertrauen ein. Was an ihnen wahr ist, hat schon Dogiel erkannt, der der Musik nicht bloss Einfluss auf den Blutkreislauf der Menschen und Tiere zuschrieb, sondern auch Veränderungen in der Atmung mit diesen Schwankungen des Blutkreislaufes in Verbindung brachte. Hervorhebung verdient, dass auch D. (mit Berufung auf Vierordt, Mach und Hermann) unsere Empfindlichkeit für gleiche Intervalle bei einer Geschwindigkeit zwischen 0,3 und 0,4 Sekunden am schärfsten findet; am meisten bei 0,375 Sekunden, wo Unterschiede von 0,05 (Mach, 0,046 Vierordt) Sekunden empfunden werden. Bei 0,3 Sekunden wird ein Unterschied von 3,3 °/0, resp. 5 °/0 noch erkannt; bei langsameren Schlagfolgen, über 0,3, wird das Urteil immer weniger sicher, bei 1,4 ist die Hälfte der Urteile falsch, wobei kleine Zeiträume gewöhnlich für grösser, grosse gewöhnlich für kleiner genommen werden. Ich will auch nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen, dass die Zahl von 70 Arsen in der Minute an Meumanns Untersuchungen eine Stütze findet, der für eine rhythmische Gruppe durchschnittlich eine Sekunde rechnet. — Ueber die physiologischen Grundlagen der rhythmischen Empfindungen handelt auch das einleitende Kapitel der nachgelassenen Schrift von B i l l r o t h 1 7 ) : „Wer ist musikalisch?" Vf. betrachtet den Rhythmus als ein wesentliches, mit unserem Organismus innig verbundenes Element des Musikalischen: Rhythmus des Atmens, des Herzschlags, der Körperbewegungen (Gehen, Marschieren, Tanzen). Nach dem Gesetze der Mitbewegungen werden wir umgekehrt durch den Rhythmus zur Bewegung mit fortgerissen. Sehr interessant sind besonders die statistischen Angaben von Militaristen über die Prozentsätze von Rekruten, die schwer oder nie rhythmisch marschieren lernen; es giebt also Menschen, denen (trotz Atemholen und Herzschlag!!) das rhythmische Gefühl nicht angeboren und auch nicht beizubringen ist. Körperund Gedankenbewegungen scheinen dem Vf. im Mittelalter weit langsamer gewesen zu sein als jetzt, daher die langsameren Rhythmen. Auf dem Rhythmus beruht die Popularität und daher die Langlebigkeit der Komposition; ohne einen sehr deutlich decidierten Rhythmus lebt kein Volkslied besonders lange. Eintöniger Rhythmus macht die Musik langweilig, übermässig rascher Wechsel im Rhythmus spannt uns ab. Von dem Rhythmus der Bewegung unterscheidet B. den ruhenden Rhythmus, die Symmetrie im Räume (Meumann bekämpft diese Uebertragung bildlicher Ausdrücke auf andere Vorstellungsarten). In dem Kapitel über die Beziehungen von Tonhöhe, Tonklang und Tonstärke zu unserem Organismus ist besonders das Ueberspringen von einem Sinnescentrum zum anderen interessant: Trompetenklang oder Pfeifenton ruft dem einen die Vorstellung von gelb, die Kirchenglocke anderen violett, der Violinton rotviolett vor; die Vokale A = schwarz, E = halbviolett, I = hellgelb, O = dunkelviolett, U = braungrau. Das Ueberspringen von Sinneswahrnehmungen auf Empfindungen und von Empfindungen auf Bewegungen wird durch sehr lehrreiche Beispiele, auch aus der Tierwelt, belegt. — A c c e n t l e h r e . Ueber den natürlichen Rhythmus der neuhochdeutschen Sprache, über die Quantitäts-18) und Betonungsverhältnisse der Prosa, liegen so gut wie gar keine besonderen Arbeiten vor, so dringend gerade dieses Gebiet die Sprachforscher zu einer Bearbeitung herausfordert. Besonders die Accentlehre wünschte ich durch meine Metrik aus dem langen Winterschlaf herausgerissen zu haben. H o f f m a n n Krayer 1 9 " 2 0 ) in Zürich hat in seinem Aufsatz namentlich seine Beobachtungen über Gleichgewichtserscheinungen (unabsehbar für unabsehbar) mit einigen Zusätzen der Schule zugänglich gemacht. So unhaltbare Behauptungen, wie menschheit mit dem Nebenaccent (vgl. menschheit lebt), werden hoffentlich bald ganz verschwinden. Wenn H. meint, dass man etwas Abschliessendes über die Betonung ohne viele Belege aus den indogermanischen und ausserindogermanischen Sprachen nicht werde bieten können, so teile ich diese Ansicht nicht; ich rate vielmehr bei der Stange zu bleiben und die lebende Sprache zur alleinigen Lehrmeisterin zu wählen. Mit Recht aber punkte d. Physiologie. L., Litt. Anst. (A. Schulze). 50 S. M. 2,00. — 17) T h. B i 11 r o t h, Wer ist musikalisch ?: DEs. 81, S. 78-106. — 18) X A. H e n s 1 e r, G. Burghauser, D. nenhochdtsch. Dehnung d. mittelhochdtsch. kurzen Stammvokal» (JBL. 189118:80): DLZ. 1893, S.333/4. - 19) E. H o f f n i a n n - K r a y e r , Z. Accent u. Sprachrhythmns: ZDU. 8, S. 757-63. - 20) id., Stärke,Höhe,Länge. E. Beitr. (1)13*

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8 : 20-23

J . M i n o r , Metrik.

1893, 1894.

lässt sich H. durch die doppelte Bedeutung des Wortes Accent (1. Hervorhebung einer Silbe oder eines Wortes; 2. mundartlicher Tonfall, z. B. sächsischer Accent) darauf führen, auch den Tonfall in Betracht zu ziehen. Ich habe schon in meiner Metrik, leider zu selten, die Qualität der Töne bei der Accentlehre berücksichtigt. E s ist heute meine Ueberzeugung, dass die Tonhöhe bei der Betonung, namentlich im Satzaccent, eine viel grössere Rolle spielt. Wie der Musikästhetiker Lobe gezeigt hat, dass der rhythmische Accent keineswegs immer identisch ist mit stärkerer Betonung, dass vielmehr der Accent auch durch die Tonhöhe vertreten werden kann, so ist auch der prosaische Accent keineswegs bloss Tonstärke. In „ein edles pferd" herrscht bei ruhiger Sprechweise aufsteigender Accent; will ich aber das Attribut betonen („ein edles pferd duldet keinen sporn"), so ist „edles" nicht stärker, sondern nur höher betont. Accent ist nicht immer Tonstärke, er ist nur Auszeichnung, die Auszeichnung kann auch durch die Tonhöhe geschehen. — Auf solche Gedanken führt auch der Aufsatz von H i l d e b r a n d 2 1 ) über „rhythmische Bewegung in der Prosa". E r geht von dem Unterschied zwischen der deutschen und der französischen Betonung aus, die den Unterschied zwischen Haupt- und Nebenaccent nicht kennt und dem Zusammentreffen der beiden Accente auszuweichen sucht: der Franzose sagt statt Vorlesung immer vörlesüng (man übersehe hier nicht die feinen Bemerkungen von L i n d a u 2 2 ) über den Accent im französischen Vortrag). Mit Recht sagt H., dass vorlesen genau so viel Zeit in Anspruch nimmt wie vorzulesen oder vorgelesen; der „Raum" zwischen den beiden Accenten bleibe offen, wenn keine unbetonte Silbe eingeschoben ist. Anders als Hoffmann, namentlich vom Standpunkt der Tonhöhe aus, beurteilt H. das sog. Rücken des Accentes in ansehnlich und unansehnlich, in ünausfüllbar und unaiisfullbär. Aus füllen, sagt er, wird ausfüllen, wobei „aus" höher gelegt wird, als die Tonlinie der Stammsilben ist, aber füll in seinem Tonrechte keineswegs verkürzt wird: ebenso aus sehen: ansehen. Kommt nun noch eine betonte Vorsilbe un hinzu, so besteht das Bestreben, un noch höher zu legen, an tritt zurück, sehen müsste noch mehr zurücktreten — d. h. die künstliche Abstufung der Töne würde zu künstlich, man kehrt daher wieder zum Natürlichen, zum Möglichen zurück, und die Sprache behilft sich mit dem regelmässigen Wechsel von Hebung und Senkung, wobei es ihr, da alle Silben Anspruch auf Accent haben, gleichgültig ist, ob unabsehbar oder unabsehbar betont wird (vgl. dagegen nur ünabwendbar, unausdenkbar). Solche Betonungen ziehen durch Analogie noch andere ähnliche Fälle in ihren Bereich, ohne das Schwanken ganz zu beseitigen. Betonungen wie wahrscheinlich und notwendig will H. aus den Substantiven (Wahrscheinlichkeit, Notwendigkeit) erklären; sie werden um so fester, weil sie dem Bedürfnis des Verses entgegen kommen. — Eine die Betonung betreffende Specialfrage, nämlich die Hebung des schwachen e, behandelt auf Grund eines sehr reichen Materials V o g t 2 3 ) . Für uns kommt nur der auf die neuere Litteratur bezügliche Teil der Abhandlung in Betracht. Die mittelhochdeutsche Dichtung der Blütezeit sucht das schwache e bekanntlich aus der Hebung nicht bloss am Versschluss,sondern ganz zu verbannen. In der neuhochdeutschen Zeit werden solche Hebungen erstens durch die Dehnung der Stammsilben (daraus folgt die Unmöglichkeit der Verschleifung in Fällen wie mäneger), zweitens durch das Gesetz des regelmässigen Wechsels von Hebung und Senkung (daraus folgt die Unmöglichkeit ein Wort wie dienete mit Nebenton auf zweiter Silbe zu brauchen) unentbehrlich. Bei den Meistersingern können die Endsilben, besonders die auf -er und -el, sogar wie im frühmittelhochdeutschen in der Hebung stehen, während die Stammsilbe in der Senkung steht (meister: her); am häufigsten im Teuerdank (helden: standen), wo alle Arten der Endsilben -e vorkommen, während Hans Sachs nur das -er so reimt (wer : götter), Hans Sachsens Schüler Puschmann aber auch in der Theorie alle diese Fälle nur dann strafbar findet, wenn „man klügeln will oder in die Schärfe merkt." Seit Opitz kommen, da der Wortaccent jetzt beachtet und regelmässiger Wechsel von Hebung und Senkung Gesetz wird, nur mehr dreisilbige Wörter in Betracht, in deren Beurteilung und Anwendung keine Uebereinstimmung herrscht. Opitz braucht sie nicht bloss im Versinnern (selbst wenn kein -e in der Senkung folgt), sondern auch in der Cäsur des Alexandriners, nie aber im stumpfen Reim. Zesen betrachtet das Flexions-e in dreisilbigen Wörtern als kurz, besonders in Komposita (obsiegen), nur — er (prediger) bezeichnet auch er als anceps, jedoch eher kurz als lang, aber in der Vershebung lässt er sie sowohl im Innern als in der Cäsur gelten und deutet nur an, dass die mittlere Silbe auch kurz sein müsse; in seinem Reimregister stehen daher schwer : förderer: wagenschmeer, aber auch Spree: bessere: irdische, obwohl er weiss, dass die dreisilbigen eigentlich unter die Daktylen gehören. Schottel dagegen betrachtet sie, auch bei unbetonter Mittelsilbe, schon nur mehr als

z.Phyeiol.d. Accentnat.mit Bpeo.Berücks. d. Deutschen. Hatilitutionssctar. Zürich. 1892. IX,51 S. — 21) R.H i l d e b r a n d , Rhythro. Bewegung in d. Prosa: ZDU.7, S.641/7. — 22) P . L i n d a u , Bemerkungen über Regien. Insceniernng: NftS.65, S.85-106,227-42. (Bes.

J. Minor, Metrik.

1893, 1894.

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8 : 28-24

eine „Vergünstigung- oder Uebersehung", und Birken lässt sie überhaupt nur als Daktylen gelten, obwohl er in der Praxis das betonte e 'mitunter nicht entbehren kann. Hunold spottet über Reime wie Schlesier : peiniger, die sehr übel klappen; trotzdem hat im 18. Jh. nur Goethe solche Reime bloss daktylisch verwendet, während Lessing, Schiller (dieser besonders, vgl. Jungfrau von Orleans Könige : Höh und die Preussenhymne „nicht Ross noch Reisige : sichern die steile Höh") usw. keinen Anstoss an e im Reime nehmen. Im Versinnern ist betontes 6 ganz gewöhnlich. Nur Moriz lässt (hei-)liger nur als * nicht als " gelten. Voss betrachtet sie in der natürlichen Betonung auch als kurz; aber aus rhythmischen Gründen, und zwar aus Gründen nicht des Accentes sondern der Quantität (weil die betonte Silbe an Dauer gewinnt), findet er sie gerade an den starkbetonten Stellen des Verses, im Versschluss, in der Cäsur tauglich, aber auch in der Pause (?) am Wortschluss (während im Wortinnern flüchtigeren unmöglich sei). W. Schlegel lässt es im Versinnern bei seltenem Gebrauch, aber nicht in der Cäsur und im Versschluss gelten; Brücke beschränkt es auf die minder betonten Arsen. Die Dichtung des 18. Jh. lässt es, wenigstens bei schwacher Mittelsilbe, an allen Stellen, in der Cäsur des Alexandriners, in der letzten Hebung des fünffüssigen Jambus usw. so gut wie im Versinnern gelten (auch Wieland, den ich Metrik S. 120 mit Bezug auf Sauer S.26 ausgenommen hatte); Goethe verbindet sogar Hiatus damit (vgl. meine Metrik S. 179—80) und lässt in der Pandora eine schwere Senkung folgen („freundlicher Meerwünder schreitend"), aber dennoch braucht Goethe die -e in dem Tasso und in der Claudine seltener als in der früheren Iphigenie. Und wenn sie in seinen ältesten Trimetern häufiger vorkommen, besonders im Versschluss, so ist er hier durch das antike Schema beeinflusst, dessen ^ er nachzubilden trachtet. Darum hat er auch später in der Ueberarbeitung und in den neuen Partien der Helena die e im Versinnern getilgt, aber gerade am Versende (entsprechend dem antiken o) beibehalten. Aus dem Briefe an Schiller über die Phädra (1805) ergiebt sich, dass Goethe das Problem mit der antikisierenden Metrik von Seite der Quantität auffasste (der ohnedies kurze Vers würde dadurch noch kürzer, und der Schauspieler knicke gleichsam zusammen!), und dem entspricht in den Lesarten zur Helena die Praxis, in solchen Fällen der Taktdauer durch Zerdehnung nachzuhelfen: erschiitterendes schien Goethe besser als erschütterndes. In den fünffüssigen Jamben der Helena hat sich Goethe Anapäste nicht gestattet, daher finden sich hier die e weit häufiger als je zuvor, wobei er wieder nach dem obigen Grundsatze dem Vers durch eine folgende schwere Senkung Fülle zu geben sucht. Vogt hat ganz Recht, wenn er diesem Prinzip seine Zustimmung erteilt: denn bei der taktierenden Deklamation der Weimarer Schule wurde das e so stark betont, dass es eine schwere Senkung (unmittelbar vor folgender starker Hebung) aushalten konnte, was im fünffüssigen Jambus bei unserer Vortragsweise nicht möglich wäre. Schade, dass sich der Vf. die höchst lehrreichen Beobachtungen Heines gelegentlich der Mitarbeit an Immermanns Tulifäntchen (Elster 7, S. 262—75 passim) hat entgehen lassen. — V er s 1 e h r e. In seiner feinsinnigen Art und Weise, die auchBekanntes (s. o. N. 12, unter Aa)als neu erscheinen lässt, handelt H i l d e b r a n d 2 4 ) über den g e m i s c h t e n R h y t h m u s (d. h. die Mischung schreitender und hüpfender, oder besser zweisilbiger und dreisilbiger Versfüsse). Von den drei möglichen Formen der Mischung (1. verschiedene Zeilen derselben Strophe gehen in verschiedenem Rhythmus, vgl. Schillers Erwartung; 2. die verschiedenen Strophen desselben Gedichtes gehen in verschiedenem Rhythmus, vgl. Schillers Eleusisches Fest) behandelt H. nur den dritten, wo die Mischung in derselben Verszeile auftritt; und auch hier unterscheidet er wiederum die beiden Fälle, wo die verschiedene Bewegung an eine strenge Regel gebunden ist (der von Zeile zu Zeile um einen Fuss vorrückende Daktylus in der Klopstockschen Nachbildung der sapphischen Strophe lässt uns kühl) und den anderen, wo die Bewegung frei mit dem Inhalt wechselt, wie in Goethes Erlkönig (es dürfte aber kaum : „er hat den | Knaben wohl | in dem | Arm" und „manch bunte | Blumen sind | an dem | Strand", zu lesen sein, sondern: „Knaben | wohl in dem" und „Blumen | sind an dem"). Das historische Fundament des Artikels ist sehr schwach, H. selbst muss es wiederholt ausbessern. Zuerst findet er darin eine ganz neue Erscheinung, die er auf den Einfluss der Herderschen Volkslieder zurückführen möchte, obwohl Herder sich der Freiheit mehr aus Bequemlichkeit als aus höheren Kunstabsichten bediene (war nicht im gesungenen Lied, auch im Gesellschaftslied des 17. und 18. Jh. die Auflösung einer längeren Note in zwei kürzere seit jeher gestattet?). Dann aber findet er sie, wie er meint, bloss aus bequemer Nachlässigkeit, auch in Wielands Oberon, in Goethes freien Rhythmen (die auch für H. im Grunde eigentlich gehobene Prosa sind), in Schillers „Schlacht", in improvisierten Versen usw. Diese Untersuchung muss auf Grund eines weniger zufälligen Materiales neu geführt werden. — S.236,7.) —23)F. V o g t , V.¿.Hebung¿.schwachen e. E.Beitr.•/.Gesell, d.dteeh. Versbaus.(=12:50, S. 150-79.) — 24) R. H i 1 d e b r n d,

t 8 : 25-27

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Zu Beobachtungen über den H e x a m e t e r hat H i l d e b r a n d 2 5 ) eine Stelle in meiner Metrik (S. 3) 'den Anlass gegeben, wo ich ihn auf Grund seiner mir damals allein zugänglichen Ausführungen über den Rhythmus der Auszählsprüche, in denen er ganz mit Zelle übereinstimmt, zu den deutschnationalen Metrikern gerechnet habe. In den beiden Aufsätzen will er keineswegs zu den krittlichen Verkleinerern des deutschen Hexameters gezählt werden. Er geht von dem Daktylus aus und wirft den Deutschen, besonders in der Schule, vor, dass sie die zweite Kürze unwillkürlich zu verlängern bestrebt seien; also cörporä, münerä sagen (aber das ist doch bloss ausserhalb des Hexameters der Fall, wenn nicht wiederum die starkbetonte Silbe des nächsten Versfusses darauf folgt?), während die richtige Betonung sei: münera, cörpöra. Solche Daktylen findet der Vf. nun auch instinktiv im deutschen Hexameter bevorzugt: „hab ich den | markt und die | strässen doch | nie so | einsam ge|sehen"; und er macht aufmerksam, dass auch die Musiker Daktylen mit Nebenaccent auf der ersten Senkungssilbe behandeln, z. B. Beethoven in „freudvoll und leidvöll", oder „wir hätten gebaüet ein stättliches Haus". Sogar im alten römischen Daktylus falle auf die erste der beiden Kürzen ein Prosaton. (Den Namen Daktylus leitet Hildebrand mit Aristides von „Finger" ab: die drei Glieder des Fingers und des Daktylus stehen in dem absteigenden Grössenverhältnis; das Hauptglied grösser als zweite, das zweite grösser als das dritte — also nach dem Gesetz des goldenen Schnittes, den ich in meiner Metrik (S. 211) zuerst auf die Teile des Hexameters angewendet habe). — In dem zweiten Aufsatze betrachtet H i l d e b r a n d 2 6 ) den Hexameter als einen Vers von gemischtem Rhythmus. Der dreisilbige Versfuss ist der bevorzugte, dem im vorletzten Fuss seine Stelle gewahrt ist; aber auch dem zweisilbigen Versfuss bleibt am Schluss, im letzten Fuss, sein Recht gewahrt. Also nicht der hüpfende Rhythmus allein, sondern die Mischung des hüpfenden und des schreitenden Rhythmus charakterisiert den Vers. H. zeigt an etlichen Stellen aus lateinischen, griechischen und deutschen Dichtungen, dass dem letzten Daktylus (oder den beiden letzten Daktylen) gern ein Spondeus vorausgeht, der mit ihm abwechselt und also die Vorliebe für die Mischung der Versfüsse an vierter und fünfter Stelle (bezw. dritter und vierter Stelle) verrät. Die genauen statistischen Untersuchungen von Drobisch, auf denen meine Aufstellungen in der Metrik (S. 285) beruhen, hat H. nicht zu Rate gezogen. Er erklärt die Erscheinung aus dem Gesetz des Gegensatzes: die verschiedenartigen Versfüsse heben sich gegenseitig in ihrer Wirkung, indem sie nebeneinander treten. Ich glaube vielmehr, dass sie in ein noch ungeschriebenes, aber sehr notwendiges Kapitel der Metrik gehört, das von der Bewegung handelt: der lebhafte dreisilbige Versfuss wird durch den ruhigeren zweisilbigen gestaut und aufgehalten, und umgekehrt der trägere zweisilbige durch den muntereren dreisilbigen wieder beflügelt, und auf diesem Antagonismus beruht die gleichmässige, nicht zu lebhafte und auch nicht zu träge Bewegung des Verses. Erst im Zusammenhang mit dem Kapitel von der Bewegung wird man förderlich über das Ethos der Versfüsse und Verse handeln können. — Mit dem T r i m e t e r Goethes beschäftigt sich ausser Vogt (s. o. N. 23) auch N i e j a h r 2 7 ) in seiner Studie über die Helenadichtung. Er unterscheidet nicht zwei (Harnack), sondern drei Perioden in Goethes Trimeterdichtung: I. 1800—2, wo Goethe ohne genaue Kenntnis des griechischen Verses an die Arbeit geht, G. Hermanns griechische Metrik verschmäht, aber mit ihrem Vf. 1800 über Prosodie und Rhythmik sich unterhält, und sich an das Muster und die Lehx-e W. von Humboldts (Uebersetzung des Agamemnon von Aeschylos und ein hs. Aufsatz über den Trimeter) anlehnt. So entsteht das Helenafragment mit kunstloser Behandlung des neuen Masses: zu lange und zu kurze Verse; (spärliche) dreisilbige Füsse nach Muster des Aeschylos und seines Uebersetzers; monopodische Bewegung wie bei J. E. Schlegel und Ramler (Wieland ist übersehen trotz meinem Hinweis). Obwohl Goethe selber bekennt, dass er „nur so nach allgemeinen Eindrücken" arbeite, lässt N. sich verleiten, die Goetheschen Verse auf die strenge Regel des antiken tragischen Trimeters hin zu prüfen, wonach der Anapäst (ausser bei Eigennamen) nur im ersten Fuss statthaben kann, während es sich sonst nur um Tribrachys (- '«) und falschen Daktylus (- i «) handelt. Da er nun keinen Zweifel gelten lässt, dass man „von Vä|ter Ere|bus melde" zu lesen habe undnicht„von vä|terE|rebusmel[de", ferner dass eine Form wie „erfolgte" als Tribrachys aufzufassen sei, so hat er es leicht, auch diese Regel nicht bloss bei Goethe, sondern in der deutschen Trimeterdichtung überhaupt bestätigt zu finden. Ich frage nur, worauf sich diese Unterscheidung der Versfüsse gründet, und ob je ein deutscher Dichter, der nicht zugleich Philologe war, etwas anderes als Jamben und Anapäste im Trimeter verwendet hat? Nach N. hat Goethe auch das von Humboldt gelernt, und Gemischter Rhythmus: ZDU. 8, S. 1T3-S3. — 25) id., Z. Daktylus, d. dtsch. u. l.itein., auch r. Hexameter: ib. S. 1/6. (S. auch PrJbb. 75, S. (36-41.) - 26) id., Z. Hexameter: ib. S. 89-94. — 27) J. N i e j a l n - , Goethes Helena: Euph. 1, S. 81-109.

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I 8 : 27-80

ebenso die Anwendung der Cäsur; die Mängel liegen nur in der Behandlung der Rilbenmessung' (¡also nicht in der Unkenntnis des antiken Verses ?). II. 1807 und 8: In der Pandora (die im „Prometheus" wirklich nur bis zum Abgang der Elpore erschienen ist, obwohl noch vier Hefte der Zeitschrift herauskamen) macht sich Vorliebe für zweisilbige Senkungen geltend; aber im Halleschen Theaterprolog wieder strenge Jamben wie bei Ramler, dessen Einfluss sich auch in der Archilochischen Epodenform (Trimeter wechseln mit jambischen Dimetern) des Fragmentes vom „Löwenstuhl" zeigt. Der Einfluss Riemers und das Studium der Metrik von Hermann bestimmen Goethe : III. 1825—30. Unter Riemers und Göttlings Einfluss erhält Goethe (jetzt erst?) eine sichere Anschauung von dem Wesen des antiken Verses und er bildet ein festes Stilprinzip im Anschluss an die Form des altgriechischen Verses aus. Bei der Umarbeitung des Helenafragmentes und in den neugedichteten Partien handelt es sich nach N. besonders um die Vermehrung der Senkungen (vgl. dagegen Vogt N. 23), daher wird Synkope absichtlich vermieden. Muster ist aber jetzt nicht mehr Aeschylos, sondern Euripides. Auch sonst findet N. peinliche Nachbildung der Antike: die dreisilbigen Füsse seien auf die erste bis vierte Versstelle beschränkt; der Iktus falle meistens auf die erste Silbe eines neuen, mehrsilbigen Wortes, wenn die Länge aufgelöst ist; die Cäsur gewöhnlich im dritten, seltener im vierten Fuss. Mich haben seine Ausführungen in keinem Punkte überzeugt; am allerwenigsten die (bloss chronologische) Periodisierung, denn schon aus diesem Auszug wird man ersehen haben, dass die Perioden im wesentlichen sich decken. — Während über den englischen f ü n f f ü s s i g e n J a m b u s aus der jüngsten Zeit zahlreiche Untersuchungen vorliegen28"284), die künftig vielleicht auch der deutschen Metrik zu gute kommen werden, kann es sich im Deutschen, wo seit Zarncke, Dannehl und Sauer gerade der fünffüssige Jambus das Lieblingsthema einer freilich oft nach der von dem Vorgänger ererbten Schablone arbeitenden Untersuchung geworden ist, bloss noch um Ergänzungen handeln. So vervollständigt S c h l ö s s e r 2 9 ) die Arbeiten Dannehls und Sauers über den fünffüssigen Jambus bei Zachariä, indem er die von diesen übersehenen Bruchstücke einer Jambenübersetzung von Miltons verlorenem Paradies (in dem Vorbericht zum zweiten Teil der hexametrischen Uebersetzung 1763) und die Jamben in „Tayti" 1777 einer Untersuchung nach dem Muster Sauers unterzieht. Neues ergiebt sich weder für die Geschichte des fünffüssigen Jambus noch für den Vers Zachariäs, dessen Vorliebe für stumpfe Ausgänge (auch auf nebentoniges [nicht „unbetontes"] é) allerdings 1763 noch nicht Gesetz ist, der aber in seiner Vermeidung des Hiatus, in seiner Bevorzugung langer Perioden (nach Zarnckes unglücklichem Ausdruck, d. h. des durch 20—30 Zeilen hindurchgehenden Antagonismus zwischen Satzschluss und Versschluss) und in der freien Handhabung des Enjambement seine aus den älteren Forschungen wohlbekannten Züge zeigt. Leider beurteilt auch Sch. das Enjambement noch immer allein nach der zufälligen Zusammengehörigkeit der Satzglieder (der Genetiv vom regierenden Substantiv getrennt usw.), obwohl die Redepausen mehr von der Länge der einzelnen Satzgliederund von der Struktur des ganzen Satzes abhängig sind; in „treueste, || gefälligste Gefährtin" z. B. liegt gar kein Enjambement vor, weil hier auch in der raschesten Prosa jeder eine Pause einhalten muss ; vgl. „ordentliche, II brave Leute" und „ordentliche junge Leute"! — Eine sehr lehrreiche Arbeit über den K n i t t e l v e r s bis auf Goethe verdanken wir F l o h r 3 0 ) . Der Name, von den leoninischen Hexametern auf die deutschen Alexandriner mit Innenreimen übertragen, wird dann auch von den ähnlich kurzen Nachzüglern der alten Reimpaare tadelnd gebraucht; in der Litteratur kommt er zuerst bei Canitz (1677) vor, Wernicke gebraucht ihn dann für das französische poème burlesque. Der Hans Sächsische Vers, den F. nicht als silbenzählend, sondern als den altdeutschen Reimvers betrachtet, wird nach den strengen metrischen und stilistischen Vorschriften Opitzens als altfränkisch empfunden, und er muss dem Alexandriner in der Kunstdichtung das Feld räumen; nur im Sinngedicht sind, vermöge der Volkstümlichkeit des Inhaltes, die vierfüssigen Jamben, allerdings meistens in strophischer Gliederung, nie ganz geschwunden. Es leben aber die von den Litteraten verachteten Reimpaare in den Versen der Spruchsprecher, Pritschmeister und der unstudierten Handwerker auf Schützenfesten, in Festdichtungen und Gelegenheitsgedichten aller Art, in Improvisationen fort, veredelt durch das derKunst(S. bes. S. 95-102; Tgl. anoh IV 8 e.) — 28) X H - C l a g e s , D. Blankvers in Thomsons Seasons n. Youngs Night-Thoughts. Diss. Halle a. S. 1892. 57 S. — 2 8 a ) X P. K n p k a , Ueber d dramat. Vers Thomas Dekkers. Diss. Hille a. S. 1893. 37S. — 2 8 b ) X G m i l E i s t e , D.Blankrers in d.Dramen G.Chapmans. Diss. Halle a. S. 1892. 63 S. — 280) X C. K n a n t , Ueber d. Metrik Bob. Greens. Diss. Halle a. S. 1890. 65 S. - 2 8 d ) X B B o y l e : EnglSt. 19, S. 274/6, 278/9. (CTeber N.23-28o.) — 29) K. S c h l ö s s e r , D. flnffüss. Jambus bei Zachariä: VLG. 6, S. 119-23 — 30) 0. F l o h r , Gesch. d. Knittelverses v. 17. Jh. bis z. Jngend Goethes. ( = Berliner Beitrr. z. german. n. roman. Philol. Verölfentl. v E. E b e r i n g . Germ. Abt. N. 1.) B„ C. Vogt. 112 S. 11.2,40. |[R. M. M e y e r : DLZ. S. 1196/7; LCBI. S. 1066/7.]| (E.Teil anch als Berliner Diss. 1893. 42 S.) —

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dichtung gemässe Streben, den Accent besser zu beobachten und den regelmässigen Wechsel von Hebung und Senkung, sowie von männlichen und weiblichen Endungen einzuhalten. Auch werden von den Kunstdichtern die älteren Dichter des 16. Jh. um ihres treuherzigen nationalen Inhalts wegen gelesen und belobt, trotz ihrer kunstlos gescholtenen Form. Die Kunstpoesie nimmt dann den Pritschmeistern den Reimvers aus der Hand, zunächst um ihn als Waffe gegen die Pritschmeister selbst zu gebrauchen in mimischer (ausspottender) Satire. (Hier vermisse ich bei F . den rechten Uebergang. Es sollte gesagt sein, dass das Wesen des Reimverses für die Opitzianer zunächst in dem besteht, was Hunold später die Licentia poetica nennt: nämlich in der Freiheit I) von den strengen metrischen Vorschriften Opitzens, also 1. von dem Accentgesetz, oder 2. von dem regelmässigen Wechsel von Hebung und Senkung, und II) von den strengen stilistischen Vorschriften Opitzens. Und es hätte starke Betonung verdient, dass unsere Kunstdichter, indem sie ohne Beachtung der Versfüsse regellose Verse zu schreiben sich vornahmen, ohne jedes feste, seit Opitz gültige metrische Prinzip arbeiteten und gerade so darauf geführt wurden, sich allein dem Gehör zu überlassen.) So verspottet Gryph zuerst die ungleichen Versfüsse in parodistischen Reimen und Versen, die absichtlich schlecht und stümperhaft sein sollen; während später Weise und Frisch im Drama, in der Satire Sacer, Zeitler, Callenbach namentlich die Verletzung des Accentgesetzes parodieren und auch andere Kunstdichter Personen aus dem Volk in Knüttelversen redend einführen. Der Hofdichter Canitz, der die Reimpaare auch in höfischen Festdichtungen vorfand, ist dann der erste, der, nicht andere verspottend, sondern im eigenen Namen, in Knittelversen redet, die also keine satirische Absicht mehr haben, sondern in ihrem launigen, gemütlichen Ton ihm zu vertraulichen Ergiessungen, zu heiterer Selbstironie und zu gelegentlichen Improvisationen, auf die er selber gar keinen litterarischen Wert legt, willkommen sind. Der achtsilbige bui'leske Vers in den Episteln des Franzosen Scarron veranlasst ihn, sich in ähnlicher Form mit seinem Freunde Willnitz zu unterhalten, wobei er sich in diskreter Weise nur gelegentlich einen Verstoss gegen den Wortaccent erlaubt, die vierfüssigen Jamben auch zu volkstümlichen Strophen (aab ccb) gliedert und auch im Stil eine leise Färbung von der Pritschmeisterdichtung entlehnt. In seiner Umgebung folgen andere, darunter sogar ein Freifräulein, ohne jede litterarische Ambition seinem Beispiel; erst die wenigen Proben, die sich später im Anhang hinter seinen Gedichten ans Licht wagen (1700), finden sofort auch in der Litteratur Nachfolge. Wernicke parodiert, seine eigenen Alexandrinerheroiden, indem er „Dieselbe im Scherz orler Burlesque" (so 1701, dagegen schon 1704 „Dieselbe in Knittelversen") und in derb humoristischem Tone folgen lässt. Hunold redet über die Knittelverse in seiner Poetik: „Stehen am meisten unter Protektion der Licentia poetica" — „Unter guten Freunden in scherzhaften und lustigen Dingen noch üblich"; „Sie sollen ohne Kunst eine Kunst in sich haben, sein gar nicht so leicht zu machen." In Hamburg, wo sie durch die in der Gelegenheitsdichtung fortlebenden niederdeutschen Reimverse und durch die in den Opernrecitativen und in der Fabel aufgekommenen vers libres begünstigt werden, finden wir sie bei Brockes, Riche.y usw. 1738 giebt Renner schon „eine Handvoll Knittelverse" heraus, von verschiedenen Vf. und immer noch in Gelegenheitsgedichten und in Sendschreiben; aber auch Quodlibets (Zusammenstellungen von dem Sinn nach nicht zusammengehörigen Gedanken und Versen) werden beliebt. Auf Koromandel, Philander von der Linde, Günther, Picander-Henrici folgen die Dichter von Fabeln und Erzählungen, die sich wie Le Passes und Riederer der Knittelverse bedienen; Drollinger und noch Zachariä dichten in B. Waldis Manier. Als die besten gelten Gottsched die von Geander an der Oberelbe (Hofrat Müldener) 1729, die bei überwiegend regelmässigem jambischem Rhythmus doch fehlende und mehrsilbige Senkungen aufweisen und stilistisch den Ton des Hans Sachs so überraschend treffen sollen, dass ein Neudruck erwünscht wäre. Gottscheds empfehlende Aeusserungen sind bekannt; er lässt sie zum Scherz gelten und verlangt archaisierenden Ton; seine eigenen Versuche und die seiner Frau stehen unter dem Einfluss des Canitz. E r rät auch die englischen Knittelverse von Butlers Hudibras im Versmass des Originals zu übersetzen; Riedel und Schubart wiederholen die Aufforderung, die dann Soltau (1787) erfüllt. In den Kämpfen zwischen den Gottschedianern und den Schweizern wird der Knittelvers wieder, zuerst von Gottscheds Schülern (Rosts Epistel des Teufels an die Kunstrichter), dann auch von anderen (Cronegk) zur Satire und Parodie verwendet. Mit Recht hat der Vf. sein Thema nicht bloss von der metrischen, sondern auch von der stilistischen Seite behandelt und nicht allein die Geschichte eines Versmasses sondern auch die einer Dichtungsgattung geschrieben, beide Gesichtspunkte sind hier nicht von einander zu trennen. Es steckt ein ganzes Kapitel der travestierenden und parodistischen Litteratur in der Geschichte des Knittelverses. Von Haus aus beruht ja die satirische Wirkung auf der Beiseitesetzung der Opitzischen

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Stilregeln: alles was seit Opitz verpönt war, die harten Synkopen und die Apokopen, das fehlende Personalpronomen bei Anfangsstellung' des Verbs, die freie Wortstellung(das Adjektiv nachgesetzt) wird hier gesucht; gemeine und unedle Wörter, archaistische Formen und Wendungen sind beliebt; eine einfache Syntax, die nur das chronologische Nacheinander, keine logische Unterordnung kennt-, gehört zum Stil. In den Reimen dominieren die Füllsel und Flickwörter, die typischen Adjektive wie fein, lobesam usw., und die so bequemen Diminutiva auf -lein und -gen; auch die Häufung der Reime dient oft der stets beabsichtigten komischen Wirkung. Sehr gern lässt die Knittelversdichtung das Gedicht selbst im Gedicht entstehen und nach dem berühmten Muster des Hans Sachs werden Datum und Absendung des Gedichtes mitgereimt. Der Bänkelsängertön wird namentlich in den Aufrufen des Publikums („Merkt, Christen!" — „Denkt, Christen!") nachgeahmt, oft sogar in privaten Episteln, die sich bloss an einen Freund wenden; aber auch der Vortrag von Marktschreiern, Guckkastenmännern ist beliebt. Immer aber ist die Dichtungsgattung entweder ein Brief oder ein Gelegenheitsgedicht.30") — Mit dem S t r o p h e n b a u beschäftigt sich allein das Programm von B ü c k mann 3 1 ), das die Verwendung des Verses von 7 Hebungen im deutschen Strophenbau zum Gegenstand hat. Der Vf. will dazu beitragen, die Lehre vom deutschen Strophenbau von äusserlichen und zufälligen Einteilungsgründen (wie der Anzahl der Verse, der Stellung der Reime) zu befreien, und einer Einteilung das Wort reden, die das Wesen der Strophen trifft: nämlich der Einteilung nach der Art, wie die Takte zum Kolon, das Kolon zur Periode, die Perioden zur Strophe verbunden sind. Hierin ist Westphal sein Vorgänger; aber wie dieser so hat auch B. sich nicht immer von dem Fehler zu weit getriebenen Schematisierens frei gehalten, und es macht oft den Eindruck, als ob sich die verschiedenen Strophenformen nicht in lebendigen Dichtungen, bei denen die Form dem Dichter sehr oft gar nicht klar zum Bewusstsein kommt, sondern als ob sie sich auf dem Papiere als Schemata auseinander entwickelten; dazu verleitet freilich auch die gewohnte Terminologie (z. B. eine Strophe entsteht durch „Waiseneinschub", was doch nur als Erkenntnisgrund für den Metriker, nicht als Erklärungsgrund richtig ist), die den Mangel einer psychologischen Grundlegung auf diesem Gebiete recht fühlbar macht. B. geht von der Entwicklung des siebenhebigen Verses aus: das viertaktige, stumpf ausgehende Kolon fordert ein Gegengewicht und so entsteht der deutsche Vollvers, die Langzeile; neben dem Gesetz des Gegengewichtes wirkt aber auch das Streben nach Abwechslung im Gleichwertigen (Differenzierung), das, um den Vers bei öfterer Wiederholung vor Eintönigkeit zu bewahren, die Zusammenziehung von Hebung und Senkung in eine Silbe mittels Dehnung der Hebungssilbe bewirkt, also den weiblichen Ausgang, der die beiden letzten Takte umfasst (x ¿). So entsteht der Berner Vers (4 m[ännlich] + 4 w[eiblich]), der dem Pavierton, der Lindenschmiedstrophe, der Lieblingstrophe Luthers, Goethes Sänger, Günthers und Bürgers Lenore u. a. zu Grunde liegt. Seine Umkehrung (4 w + 4 m) ist der Nibelungenschlussvers, dessen beide letzten Hebungen in den Kinderreigen oft auf eine Silbe fallen (einsilbiger Dehnschluss ••, Brachykatalexis). Von da ist dann nur ein weiterer Schritt, die letzte Hebung durch eine Pause zu ersetzen, und es entsteht der Nibelungenvers (4 w + 3 m), den also B. mit Recht als einen Vers von 7 Hebungen, aber von 8 Takten betrachtet und nicht (wie Wilmanns) aus dem romanischen Zehnsilbler, sondern aus den selbwachsenen Kinder- und Volksreimen ableitet.32) B. erörtert die verschiedenen Formen, die der Nibelungenvers annehmen kann, je nach den Cäsuren (männliche oder weibliche Hauptcäsur, Nebencäsur im ersten Glied) und nach dem Rhythmus (jambisch oder trochäisch, mehrsilbige oder fehlende Senkungen). In Bezug auf den Rhythmus folgt B. dem Beispiel Stoltes, und sehr feinsinnig weiss er die verschiedenen, durch Auflösung oder Zusainmenziehung (d.h. mehrsilbige oder fehlende Senkungen) entstehenden Formen auf die verschiedenen Taktarten zu beziehen; freilich geht es auch hier wie bei Stolte nicht ohne die beliebte Verwechslung des rhythmischen und des metrischen Gesichtspunktes ab, vorder ich in meiner Metrik hoffentlich nicht vergeblich gewarnt habe: „Das Wandern ist des Müllers Lust — das Wandern" kann in 8 Takten komponiert werden, ein 7hebiger Vers ist es nicht. Aus dem zweigliedrigen Nibelungenvers entsteht durch Verdoppelung die einfachste Form der Strophe, die Halbstrophe (erste Hälfte der Nibelungenstrophe). Zweimal zwei Nibelungenverse (= 2 Halbstrophen) bilden den vielgebrauchten Hildebrandston; drei Nibelungenverse + einem Vollvers die Nibelungenstrophe. Aus den Verbindungen des 7hebigen Verses mit dem Gudrunverse (4 w + 4 w) und mit dem alten Vollverse (4 m . + 4 m), sowie mit mehr-

3 0 a ) X H. StekVer, D. Versbau im niederdtsch. Narrenschiff (JBL. 1892 1 7 : 10; I I 5 b : 6). |[W. S ( e e l r a a n n ) : KBIVNiederdSpr. 16, S. 62; L. H ö l s c h e r : ASNS. 90, S. 339-40.]| — 31) L. B Q c k m a n n , D. Vers v. 7 Hebungen im dtsch. Strophenban. Progr. Lüneborg (L., Fock). 1893. 4". 38 S. |[B. M. M e y e r : DLZ. S. 973.]| — 32) X X (1 5 : 321.) Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgesehiohte. V. (1)14

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J. Minor, Metrik.

1893, 1894.

gliedrigen Perioden entstehen massenhafte Strophenbildungen, die B. sorgfältig verzeichnet und mit Beispielen belegt. — E i n z e l n e m e t r i s c h e P r ob 1 e ra e. Das E n j am b e m e n t behandelt B o r i n s k i 3 3 ) , der in ihm das gemeinsame Ki-iterion der asynartetischen Verse der Alten sehen will (?). Eine Pause scheint ihm am Ende eines jeden Verses unentbehrlich; sie des Enjambements wegen schwinden zu lassen, sei ein künstlerisch durch nichts gerechtfertigter pedantischer Naturalismus, der unter Umständen (z. B. in Lessingschen Jamben) zu einem grenzenlosen Getratsch veranlassen könnte (!). Als die Wurzeln der Uebereinstimmung von metrischen Einheiten und Sinneseinheiten („des bäurischen Zwanges des Reihenschlusses primitiver Kunst") betrachtet B. den Reim und die Allitteration. Die mittelalterliche Lyrik kenpt zu Anfang kein Enjambement, erst Wolfram steht frei gegen die rohen Schaaren von Bundschuhreimereien auf. Auch bei Shakespeare und bei Ronsard (hier unter Berufung auf Vergil) findet B. den Uebergang von steifer Aengstlichkeit zu bewusster Freiheit in der Sinnfügung. Erst Malherbe verbannt das Enjambement wieder, und nicht bloss die Praxis der französischen Klassiker, sondern auch die Theorie der Encyklopädie (s. v. Enjambement) vertritt einen rigorosen Standpunkt. Durch Weise und Gottsched wird dieser auch in Deutschland herrschend und erst durch Klopstocks Oden, die freiestes Enjambement gestatten, und durch Lessings Jamben durchbrochen. Goethe bevorzugt die Form des Enjambements, wo der Vers dem Sinne nach in seinem Vorgänger beginnt („Versvorschlag"), auch bei Sophokles sei sie beliebt und auch bei Schiller ist sie, wenn auch nicht so häufig wie bei Goethe, so doch beliebter als der „Vers nach schlag" (wenn der Vers erst in den ersten Silben des folgenden seinen syntaktischen Abschluss findet). Unter den modernen scheine Grillparzer beweisen zu wollen, dass im Dramenvers auch ohne die sich überstürzende Unruhe Nathanscher Enjambements Geist, Freiheit und Leben herrschen können; Heyse begünstige einen leichten Versnachschlag. . . Auch B., wie Schlösser (s. N. 29), rechnet nur mit der syntaktischen Gliederung, nicht mit den Redepausen, die von dieser oft ganz unabhängig sind. Auch er berücksichtigt nicht das Tempo des Vortrages: in einer langsamen, feierlichen pathetischen Klopstockschen Ode ergeben sich Pausen von selber leichter als in dem raschen, lebendigen Vers des Nathan, dessen Ende doch unmöglich jedesmal durch eine Pause zu markieren ist! Denn auch die Ansicht, dass der Vers nur durch die Pause ein metrisches Ganze werde, muss ich bestreiten. — Ueber die Seele des R e i m e s handelt K i r c h b a c h 3 4 ) sehr einsichtig, aber ohne Kenntnis der älteren Litteratur, die ihm vieles vorweggenommen hat. Nach K. ist ein musikalischer Wert des Reimes überhaupt gar nicht vorhanden. Die Freude am Reim beruht wie die an dem Echo einfach auf dem Vergnügen an jeder Nachahmung überhaupt; nicht aber der Gleichklang als solcher erfreut uns um seiner selbst willen, sondern nur der Gleichklang der lebendigen, bedeutungsvollen Worte zu einem geistigen Zwecke. Wie Poggl u. a. sagt auch K.: wir freuen uns, zwischen gleichen Lauten auch einen Sinnesbezug herauszufinden; ihn aufzusuchen werden wir eben durch die Nachahmung d Laute veranlasst, denn jede Nachahmung ist zugleich Betonung und fordert zur Vergleichung heraus. Nicht im Gleichklang also, sondern in dem durch den Gleichklang herausgefundenen geistigen Verhältnis zwischen den gleichklingenden Worten liegt der Reim, die „Seele des Reimes". Er dient daher immer auch als Nebenmittel zur Unterstützung des geistigen Nachdruckes, den wir auf gewisse Anschauungsfolgen und Ideengänge legen. An anderen Stellen, besonders der strophischen Gedichte, versieht er freilich oft auch bloss leichthin den äusserlichen Zweck der antiken Cäsur, die dem Ausruhen und Atemschöpfen des Redners entspricht. Der Vf. giebt Beispiele seelenloser Reime besonders aus der nachklassischen neueren Dichtung, der er den Vorwurf macht, dass sie über dem pedantischen Streben nach äusserer Richtigkeit der Gleichklänge das Gefühl für die viel wichtigere geistige Accentuierung der Reimbegriffe verloren habe. Ich kann ihm aber nicht in der Beurteilung aller angeführten Beispiele Recht geben und ihm auch nicht den Vorwurf ersparen, dass er das musikalische Element des Reimes missachtet: durch die Wiederholung derselben Laute wird die Aufmerksamkeit eben doch auch auf die Laute selbst, auf das Materielle des Tones gelenkt, und die einzige Wirkung von Harmonie erzielt, freilich nur in der unvollkommenen Weise, deren der gesprochene Vers fähig ist. 35 ) — Ueber den H i a t u s in der deutschen Poesie handelt wenig förderlich N e u b u r g e r 3 6 ) , dem nicht bloss die elementaren Vorkenntnisse auf philologischem Gebiete überhaupt, sondern auch der rechte Begriff des Hiatus im besonderen fehlen, — 33) K. B o r i n e k i , D. Ueberffihrung d. Sinnes über d. Veraschluea n. ihr Verbot in d. neueren Zeit. ( = Stnd.z. Litt.-Gaach. M.Bernays gewidmet [JBL. 1893 I 1:118], 9. 41-60.) — 34) Vf. K i r c h b a c h , D. Seele d. Reimes: ML. 62, S. 491/4. — 35) X A. Z n k e r t o r t , Ueber d. Stabreim: MADSprV(Berlin). 4, S. 10-21. - 36) E. N e u b u r g e r , Ueber d. Hiatus in d. dtsch.

C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

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obwohl Scherers g r u n d l e g e n d e A r b e i t nun in den v o n E r i c h S c h m i d t und B u r d a c h 3 7 ) herausgegebenen „Kleinen Schriften" bequem zugänglich ist. E r betrachtet s o g a r das Zusammentreffen v o l l e r und langer V o k a l e als Hiatus und sucht aus zusammengerafften Beispielen v o n Otfried bis auf den Grafen v o n Schack und aus der Unvermeidlichkeit des Hiatus in der grammatikalisch richtigen Prosa zu beweisen, dass die V e r m e i d u n g des Hiatus nicht national, sondern der griechischen Prosodie entnommen sei (ebenso Kruse, s. oben). —

1,9

Kunstgeschichte. Cornelius

Gurlitt.

K u n s t l e h r e N. 1. — K u n s t k r i t i k N. 15. — K u n s t g e s r h i c h t o : Allgemeine Darstellungen N. 75. — Topographie: Allgemeines N. 118; Schlesien N. 121; Sachsen N. 124; Thüringen N. 126; Bayern N. 127; Württemberg N. 137; Reichslande N. 140; Rheinlande N. 143; Westfalen N. 14C; Pommern N. 147; Westpreussen N. 148; Ostpreuesen N. 149: Anhalt N. 151; Oesterreich N. 152; Schweiz N. 159. — Haierei der Renaissance: Frühzeit N. 160; Dürer N. 169; Philipp Hainhofer N. 190; Hans Holbein d. Ae. N. 191; Hann Baidung gen. Grien N. 194 ; Chrph. Amberger, M. Oi Ilaewald, S. Behain, W. Haber, P . Flötner, H. Burgkmair N. 197; Jörg Breu, Hans Mnr-lich, Jost de Negker N. 200; J. lleintz, W. Traut. F. Sustris, Jan Thomas N. 204: Sammlungen N. 208; L. Cranach N. 209; B. Bruyn N. 212. — Bildhauerei N. 215. — Barockkunst N. 2i>. Zeitalter Friedrichs d. Gr. N . 240. — Uebergang »om Rokoko zur klassischen Schule N. 250. — Klassische und romantische Periode N. 268. - Neuere und neueste Zeit: H. Ilakart N.282; B. Piglhein N. 283; H Baiseli N. 286; K. Stauffer-Bern N. » 0 9 ; A. Boecklin N. 311; F. Ton Uhde N. 315; M. Liebermann N. 318: F. Stuck N. 322; M Klinger N. 324; H. Thoma N. 3 Ì I ; H. Pudor N. 340a; Humoristen N. 341; W . Friedrich, H. Hendrioh, H Prell, F. Röber N. 346. - Bildnerei N. 350. — Architektur N. 362. — Kunsthistoriker N. 400. — S p e c i a l g e b i e t e : Vervielfältigende Künste N. 410. - Gartenbau N. 426. — Kunstgewerbe. N. 429. —

Kunstlehre. Das meist besprochene und wohl auch meist gelesene Buch des Berichtsjahres war W o e r m a n n s 1 ) Schrift: „ W a s uns die Kunstgeschichte lehrt", die in rasch aufeinander folgenden A u f l a g e n erschien. Man erkennt an diesem E r f o l g e zunächst das Bedürfnis der Menge, sich von einem bewährten K e n n e r alter und neuer Kunst leiten und in das Verständnis der ihr so oft fremdartigen neueren Schaffensart einführen zu lassen. Denn dies ist der vortrefflich erreichte Z w e c k des W e r k e s . Die Ansicht, die in manchen Besprechungen auftauchte, dass es den j e w e i l i g e n Gegnern des K r i t i k e r s missfallen werde, hat sich im allgemeinen nicht bewahrheitet. Bei manchen, j e nach der Parteistellung hin und her zerrenden A u s stellungen, die aber sich nicht zu einer wirklichen A b l e h n u n g steigerten, zeigt sich, dass W . der W e l t so recht eigentlich aus dem Herzen sprach, als er einen versöhnenden W e g zum Verständnis suchte und nach keiner Richtung hin schroff auftrat. F o l g t man seinen Ausführungen, so erscheint manches in der Kunstdebatte leidenschaftlich gesprochene W o r t recht unnötig. Freilich bleibt ein kritischer P u n k t unerledigt, der nämlich, dass W . sich nur der meisterhaft behandelten Kunst zuneigt, nur diese, nicht aber die Stümperei gelten lassen will, nur v o n ihr spricht. Damit ist aber eine g r o s s e L ü c k e im Kreise der Beweisführung offen geblieben, vielleicht weniger für die ältere, als für die j e w e i l i g neue und neueste Kunst, um die es sich doch eigentlich handelt. W . meint nun, es g e b e ein festes Urteil darüber, was Stümperei sei und was nicht. Man müsse das Gute gelten lassen, in welcher F o r m es erscheine, das Schwache aber ablehnen. A l l der Streit der „ R i c h t u n g e n " kommt aber, meines Ermessens, doch wohl daher, dass die Vertreter verschiedener Kunstanschauungen jenen der anderen mit dem leidenschaftlich verfochtenen Anspruch auf Richtigkeit nur ihrer Ansichten vorwerfen, schlecht, ungenügend, stümperhaft zu sehen, zu zeichnen, zu malen, zu komponieren, dass sie sich gegenseitig die W ü r d e der Meisterschaft absprechen. Mit dem bei W . vorherrschenden liebenswürdigen Z u g e wohlwollenden Verständnisses ist mithin leider nicht sehr v i e l gethan. Bellen hilft hier nichts, hier muss gebissen werden. D i e A l t e n — man sehe Pechts weiter unten zu besprechendes Buch — halten immer noch die Jungen f ü r „Schwindler", und die Jungen lachen über den Ruhm vieler Alten, die einst als Meister gepriesen wurden. D e r Massstab dafür, was schön, gut, echt, meisterhaft in der Kunst ist, bleibt ungefunden, j a der W e g zum Entdecken des Schönen im bisher für stümperPoesie: Didask. 1893, S. 571/2. — 3 7 ) W . Scberers Kleine Schriften her. y. K. B u r d a c h o. E r i c h S c h m i d t (JBL. 1893 I 1 :117); 2. Bd., S. 375. — 1) K. W o e r m a n n , Was uns d. Kunstgesch. lehrt. Einige Bemerk, fiber alte, neue n. neueste Malerei. Dresden, Ehlermann. I V , 202 S. M. 3,00. |[H H e l f e r i c h : Zuknnft 7, S. 135/9; F. S e b a s t i a n : Ges. 8. 689-91; K u r d L a n g e : LCB1. S. 443/4; A d . B a r t e l s : Didask. N. 140; C a r l N e u m a n n : PrJbb. 76, S. 370/3; Kunstchr. 5, S.482; H. R o s e n h a g e n :

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C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

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obwohl Scherers g r u n d l e g e n d e A r b e i t nun in den v o n E r i c h S c h m i d t und B u r d a c h 3 7 ) herausgegebenen „Kleinen Schriften" bequem zugänglich ist. E r betrachtet s o g a r das Zusammentreffen v o l l e r und langer V o k a l e als Hiatus und sucht aus zusammengerafften Beispielen v o n Otfried bis auf den Grafen v o n Schack und aus der Unvermeidlichkeit des Hiatus in der grammatikalisch richtigen Prosa zu beweisen, dass die V e r m e i d u n g des Hiatus nicht national, sondern der griechischen Prosodie entnommen sei (ebenso Kruse, s. oben). —

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Kunstgeschichte. Cornelius

Gurlitt.

K u n s t l e h r e N. 1. — K u n s t k r i t i k N. 15. — K u n s t g e s r h i c h t o : Allgemeine Darstellungen N. 75. — Topographie: Allgemeines N. 118; Schlesien N. 121; Sachsen N. 124; Thüringen N. 126; Bayern N. 127; Württemberg N. 137; Reichslande N. 140; Rheinlande N. 143; Westfalen N. 14C; Pommern N. 147; Westpreussen N. 148; Ostpreuesen N. 149: Anhalt N. 151; Oesterreich N. 152; Schweiz N. 159. — Haierei der Renaissance: Frühzeit N. 160; Dürer N. 169; Philipp Hainhofer N. 190; Hans Holbein d. Ae. N. 191; Hann Baidung gen. Grien N. 194 ; Chrph. Amberger, M. Oi Ilaewald, S. Behain, W. Haber, P . Flötner, H. Burgkmair N. 197; Jörg Breu, Hans Mnr-lich, Jost de Negker N. 200; J. lleintz, W. Traut. F. Sustris, Jan Thomas N. 204: Sammlungen N. 208; L. Cranach N. 209; B. Bruyn N. 212. — Bildhauerei N. 215. — Barockkunst N. 2i>. Zeitalter Friedrichs d. Gr. N . 240. — Uebergang »om Rokoko zur klassischen Schule N. 250. — Klassische und romantische Periode N. 268. - Neuere und neueste Zeit: H. Ilakart N.282; B. Piglhein N. 283; H Baiseli N. 286; K. Stauffer-Bern N. » 0 9 ; A. Boecklin N. 311; F. Ton Uhde N. 315; M. Liebermann N. 318: F. Stuck N. 322; M Klinger N. 324; H. Thoma N. 3 Ì I ; H. Pudor N. 340a; Humoristen N. 341; W . Friedrich, H. Hendrioh, H Prell, F. Röber N. 346. - Bildnerei N. 350. — Architektur N. 362. — Kunsthistoriker N. 400. — S p e c i a l g e b i e t e : Vervielfältigende Künste N. 410. - Gartenbau N. 426. — Kunstgewerbe. N. 429. —

Kunstlehre. Das meist besprochene und wohl auch meist gelesene Buch des Berichtsjahres war W o e r m a n n s 1 ) Schrift: „ W a s uns die Kunstgeschichte lehrt", die in rasch aufeinander folgenden A u f l a g e n erschien. Man erkennt an diesem E r f o l g e zunächst das Bedürfnis der Menge, sich von einem bewährten K e n n e r alter und neuer Kunst leiten und in das Verständnis der ihr so oft fremdartigen neueren Schaffensart einführen zu lassen. Denn dies ist der vortrefflich erreichte Z w e c k des W e r k e s . Die Ansicht, die in manchen Besprechungen auftauchte, dass es den j e w e i l i g e n Gegnern des K r i t i k e r s missfallen werde, hat sich im allgemeinen nicht bewahrheitet. Bei manchen, j e nach der Parteistellung hin und her zerrenden A u s stellungen, die aber sich nicht zu einer wirklichen A b l e h n u n g steigerten, zeigt sich, dass W . der W e l t so recht eigentlich aus dem Herzen sprach, als er einen versöhnenden W e g zum Verständnis suchte und nach keiner Richtung hin schroff auftrat. F o l g t man seinen Ausführungen, so erscheint manches in der Kunstdebatte leidenschaftlich gesprochene W o r t recht unnötig. Freilich bleibt ein kritischer P u n k t unerledigt, der nämlich, dass W . sich nur der meisterhaft behandelten Kunst zuneigt, nur diese, nicht aber die Stümperei gelten lassen will, nur v o n ihr spricht. Damit ist aber eine g r o s s e L ü c k e im Kreise der Beweisführung offen geblieben, vielleicht weniger für die ältere, als für die j e w e i l i g neue und neueste Kunst, um die es sich doch eigentlich handelt. W . meint nun, es g e b e ein festes Urteil darüber, was Stümperei sei und was nicht. Man müsse das Gute gelten lassen, in welcher F o r m es erscheine, das Schwache aber ablehnen. A l l der Streit der „ R i c h t u n g e n " kommt aber, meines Ermessens, doch wohl daher, dass die Vertreter verschiedener Kunstanschauungen jenen der anderen mit dem leidenschaftlich verfochtenen Anspruch auf Richtigkeit nur ihrer Ansichten vorwerfen, schlecht, ungenügend, stümperhaft zu sehen, zu zeichnen, zu malen, zu komponieren, dass sie sich gegenseitig die W ü r d e der Meisterschaft absprechen. Mit dem bei W . vorherrschenden liebenswürdigen Z u g e wohlwollenden Verständnisses ist mithin leider nicht sehr v i e l gethan. Bellen hilft hier nichts, hier muss gebissen werden. D i e A l t e n — man sehe Pechts weiter unten zu besprechendes Buch — halten immer noch die Jungen f ü r „Schwindler", und die Jungen lachen über den Ruhm vieler Alten, die einst als Meister gepriesen wurden. D e r Massstab dafür, was schön, gut, echt, meisterhaft in der Kunst ist, bleibt ungefunden, j a der W e g zum Entdecken des Schönen im bisher für stümperPoesie: Didask. 1893, S. 571/2. — 3 7 ) W . Scberers Kleine Schriften her. y. K. B u r d a c h o. E r i c h S c h m i d t (JBL. 1893 I 1 :117); 2. Bd., S. 375. — 1) K. W o e r m a n n , Was uns d. Kunstgesch. lehrt. Einige Bemerk, fiber alte, neue n. neueste Malerei. Dresden, Ehlermann. I V , 202 S. M. 3,00. |[H H e l f e r i c h : Zuknnft 7, S. 135/9; F. S e b a s t i a n : Ges. 8. 689-91; K u r d L a n g e : LCB1. S. 443/4; A d . B a r t e l s : Didask. N. 140; C a r l N e u m a n n : PrJbb. 76, S. 370/3; Kunstchr. 5, S.482; H. R o s e n h a g e n :

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C. ( j ü r l i t t , Kunstgeschichte.

haft Erklärten ist nicht freigelegt. Die Kunstgeschichte lehrt W. nicht und uns allen nicht, gerecht zu sein: denn wo es kein Gesetz giebt, wie in der Kunst, giebt es kein Recht, und wo kein Recht ist, kann auch keine Gerechtigkeit walten. Nach wie vor wird der eine die mit sich selbst unfertigen grossen Anreger feiern, der andere die Könner, je nach der Art des Urteiles, nach der Grondlage der urteilenden Persönlichkeit. Wohl aber verdient W.s Buch die erlangte Verbreitung, weil es mit ausserordentlichem Geschick und, wie bei dem geistvollen und vielerfahrenen Vf. nicht anders zu erwarten, mit weitem Blick das Material ordnet und es zahlreichen Lesern gewiss zum ersten Mal begreiflich macht, warum die ihDen so missfallenden Werke anderen ehrliche Begeisterung wecken, unter welchem „Gesichtswinkel", wie das Ding jetzt heisst, die moderne Kunst zu betrachten ist, und welches ihr Verhältnis zur alten sei.2 4) — In seinem Buche „Zwischen den Künsten" vertritt B i e 5 ) seine Vorliebe für induvidualistische Kunst gegenüber der formalen durch eine Darleguug seiner ästhetischen Anschauungen. Er betont gleich Woermann, dass jeder JFörderer der Kunst Realist, das heisst ein Mann sein müsse, der seine persönliche Stellung zur Naturerscheinung darzubieten habe, nicht aber zum Typus hindränge, also zur Darstellung einer abgereiften Naturerfahrung. Er giebt damit Kunde von der allgemein veränderten Stellung der Kritik, die sich namentlich auch darin äussert, dass die Kritiker nicht mehr „urteilen" sondern ihr Verhältnis zum einzelnen Kunstgegenstand, und zwar ihr augenblickliches Verhältnis, darzustellen suchen. — Sich philosophierend über diese Fragen Klarheit zu schaffen, versuchte C a r s t a n j e n 6 ) i n einem sehr lesenswerten Aufsatz. „Schön" ist ihm eine individuelle Charakteristik unseres ästhetischen Verhaltens, bezeichnet also nicht eine Eigenschaft der Dinge, sondern unser Verhältnis zu den uns wohlgefallenden Dingen. Er wendet sich hierin im Grundinhalt seines Gedankenganges gegen jenen Woermanns, welcher die alte Ansicht Kants modifiziert aufnahm, dass es eine allgemein anerkannte, also aprioristische Schönheit gebe, und stimmt mir in meinem Satze zu: „Schön ist was gefällt; für mich ist schön, was mir gefällt; für andere anderes." 7 ) Weiterschreitend untersucht dann C. die Gründe des Gefallens auf Grund psychologischer Betrachtungsweise. Er weist zunächst nach, dass das Gefallen nicht auf einzelnen Eigenschaften des Gegenstandes beruhe. So habe man die Verhältnisse als einen Grund der Schönheit bezeichnet: Aber welche? und warum? Sind die Türme des Kölner Domes zu. hoch, wie der Engländer Fergusson sagt, um schön zu sein, oder sind sie schön, weil sie so hoch sind? Giebt es ein Gesetz der Verhältnisse, oder machen die Verhältnisse selbst sich Gewohnheitsgesetze? Hier schweigt die alte Aesthetik! Form, Gehalt, Materie sind 0. nichts als ein physiologischer Reiz, es besteht kein kausaler Zusammenhang zwischen diesem und dem ästhetischen Urteil. Es kommt also sicher keine feste, allgemein giltige, geregelte Beziehung zwischen Objekt und Urteil zu stände, sondern nur ein durch die Verhältnisse bedingtes; es ist Aufgabe der Aesthetik, die Beziehungen klar zu legen, unter welchen die Urteile sich bilden, nicht die Urteile als Grundlage für die Beziehung zu fassen. Nur scheinen diese Beziehungen mir ausschliesslich durch die Individualität des Urteilenden, dessen Sinneserfahrung und Formengefühl bedingt zu sein. Also das „Ich" ist der Massstab des Urteils, das Wert und Recht nur für das Ich hat. Ordnen sich meinem Urteil viele unter, so bin ich eine starke Persönlichkeit, wie es der starken künstlerischen Persönlichkeit gelingt, viel beifällige Urteile auf sich zu lenken. Ein künstlerisch Unfertiger (Stümper) kann ein grosser Mann sein und die Kunst der Könner (Meister) über den Haufen werfen, ein Mann von sehr starkem Urteil und Kraft der Rede des Meisters Werk in den Augen der Menge verächtlich, das des Stümpers bewundert machen. Und so bleibt es wohl bei obigem Satz: „Schön ist, was gefällt"; und das ganze Gerede von „ewigen Gesetzen der Schönheit" ist Ein grosser Irrtum, die Aesthetik des 18. und 19. Jh., namentlich die romantische, eine Wissenschaft vom Wert etwa der Scholastik oder der Astrologie, interessant als Denkmal ihrer Zeit. — Wohl aber sind für die Künstler und die Kunstfreunde jene Untersuchungen anregend, welche das Wesen der Kunst beschreibend festzuhalten und erklärend zugänglicher zu machen trachten. Findet man auch nicht die über der Kunst schwebenden Gesetze, nach welchen sie notwendig zu bilden hat, so findet man leichtlich jene, nach welchen sie schuf, das heisst die Bedingungen, aus welchen heraus sich das Werk in Künstlerhand bildete. „Das Wesen der architektonischen Schöpfung" nennt S c h m a r s o w 8) seine an der Leipziger Universität gehaltene Antrittsrede, in welcher

TglRs®, N. 58; ML. 63, S. 541;.H. A. L i e r : Kunstchr. 5, S. 382; RepKnnstw. S. 199-200.]| - 2) X C. G n r l i t t , Woermann ii. Hildebrund: Geg. 45, S. 313,5. (Ueber N. 1.) — 3) X Ad. R o s e n b e r g , D. Lehrer d. Kunstgesch. o. d. nene Knnst: (irenzb. 2, S. 264-70. (UeberN. 1.) - 4 ) X E - N e u l i n g , D. Konstgesch. e. lebendige Wissensch.: WoserZg. N. 17139-40. (Ueber H.l.) — S) 0 . B i e , Zwischend. Künsten. Beitr. z mod. Aesthetik: FrB. S, S. 353-63,476-85,605-21,705-22,821-35,903-18,966-1016. |[Kunatw.8,S.20(301 (189-iuUBaohersch.) — 6 ) F . C a r s t u n j e n , „Schön 3 : Kanstw.8,S. 129-34,145,188. — 7 ) X M - K 1 e i 11 . Aesthetik unf niilurwiHsensch. Urundluge: NatarwusenschWsehr. N. 26. — 8) A. S c h m a r s o w , D. Wesen d. Architekt. Schöpfung. L., Hierse-

C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

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9 : 8-20

er in diesem Sinne die ästhetische Behandlung der Baukunst aus der seit dem 18. Jh. beliebten Manier der Zergliederung der Bauformen zur Würdigung der Raumwirkung hinzuführen beabsichtigt. Denn der Aussenbau erscheine der Plastik verwandt, im Innenbau, wo der Mensch den Mittelpunkt seiner Schöpfung darstelle, sei die Baukunst erst ganz ihrem Wesen nach verständlich, sie umrahmt hier den Menschen. Hier steckt gewiss ein durchaus richtiger und auch geschickt ausgeführter Gedanke, freilich keineswegs ein neuer, wie man beim Lesen des Vortrages zu glauben sich angeregt fühlt. — Aus gleichem Grunde beschäftigte Hildebrands Problem der Form(JBL. 18931 11: 19) in so vielfacher Weise gerade die besten Köpfe. Denn es ist das Buch ein Rechenschaftsbericht über die von dem trefflichen Bildhauer für seine eigene Produktion festgestellten Gesetze. Aber auch hier ist die Produktion das Ursprüngliche, Gebietende, das Gesetz das Entlehnte, — nicht umgekehrt, wie Hildebrand vielleicht selbst manchmal glauben mag 9 " 141 ). — K u n s t k r i t i k . In 7. Auflage erschien des Grafen S c h a c k 1 5 ) Werk über seine Gemäldesammlung, deren Schicksal durch seinen Tod in Frage kam und daher in der Tagespresse vielfach besprochen wurde 16 ). Je mehr sich die Kunstgeschichte mit der wichtigen Zeit der Entstehung der modernen deutschen Kunst beschäftigt, nämlich mit den Zeiten, da Schwind, Feuerbach, Böcklin nach dem Ausdruck ihrer Ideale ringend dem Alten entgegentraten, um so lebhafter ist die Zustimmung der Kunstkritik zu den Thaten Sch.s. Freilich werden auch Zweifel an ihm laut. Aber es beweist schon der starke Absatz der Buches, dass die von Schack ausgehende Anregung heute noch nachwirkt. Liest man aber das Buch selbst, so spürt man doch deutlich, dass Sch.s Kennerschaft noch stark durch seine geschichtliche Bildung und seine dichterische Auffassung beeinträchtigt wurde, dass er rein künstlerisch nur in bedingter Weise zu sehen vermochte, dass also die Zweifel, welche gerade die von ihm geförderten Künstler gegen seine Kennerschaft ausgesprochen haben, nicht Ergebnisse schwarzen Undankes, sondern eines inneren Missverstehens sind. — Mit Schack wetteifert P e c h t 1 1 ) um die Ehre, in frühen Zeiten die Talente erkannt zu haben, welche Münchens Kunstruhm darstellen. Seine Autobiographie ist fliessend geschrieben, aber hinterlässt den Eindruck, als sei man einer sehr liebenswürdigen, doch keineswegs einer sehr ernsten Persönlichkeit begegnet. Unter dem Ernst ist hier sicher nicht Griessgrämlichkeit und auch nicht Pedanterie zu verstehen, sondern das Streben, die dem Manne verliehenen Gaben durch Selbstzucht zur vollen Entfaltung zu bringen. Es ist ja kein Wunder, dass P., selbst Maler und mitschwimmend in dem künstlerischen Fahrwasser Münchens, überall an jenen Künstlererscheinungen Gefallen fand, die in der ihm geläufigen Richtung sich neben ihm vorwärts bewegten, dass er ein Befreier der koloristischen Schule der Malerei und des Kunstgewerbes wurde, die mit ihm emporwuchs, ein Befreier von der unverständigen Kritik der durch die Wissenschaft zur Besserwisserei gekommenen Aesthetiker, dass er einer künstlerischen Anschauung der Kunst die Bahn öffnete. Mit Recht beglückwünschte man ihn daher zu seinem 80. Geburtstag18"19). Neben Pietsch hat er hierin zweifellos das meiste in Deutschland gethan, in dieser Beziehung überragt er auch den freilich „später aufgestandenen" Schack ganz erheblich. Aber wenn es schon ein grosses Verdienst ist, dass er sich rühmt, kein Talent verkannt zu haben, das später zu ehrlich erworbenem Ruhm kam, so bleibt er doch noch der Parteimann, der manchem diesen Ruhm nicht gönnt, ihn nicht für ehrlich erworben hinzunehmen vermag. Wenn er die um Manet „Schwindler" nennt und Thoma, den von ihm einst so bitter Angegriffenen, auch jetzt noch nicht namhaft macht, so zeigt sich eben, dass er sicher nicht alle, sondern nur die schulgerechten Talente seiner Zeit verstand. Dass Feuerbach und Böcklin in ihm früh Verteidiger fanden, ist sein Ruhm, dass er Makart und Defregger über sie stellte, seine Schwäche. — Den gleichen kritischen Ruhm haben die Isachlebenden für einen verstorbenen Berliner Schriftsteller durch erneute Herausgabe seiner für Tagesblätter geschriebenen Aufsätze beansprucht. Auch die Kritiken von T i t u s U l l r i ch 2 0 ) begleiten die Hauptereignisse der Kunstgeschichte, namentlich der Geschichte der Malerei seit 1852, soweit sie in Berlin mann. 30 S. M. 1,00. |[H. W ö l f f l i n : RepKnnstw. 17, S. 141/2: MÖaterrMusKnnstlnduBtr. 9, S. 13G.]| — 9> X K n r d L a n g e : LCBI.S.731/4; H . G r i m m : DLZ. 8.116/8; W . v. S e j d l i t z : EepKanstw. 17,8.46/8; O. H u r n u c k : PrJbb. 77, S.160: J. L e s s i n g : Knnstchr. 5, S. 437,467.] | - 10) X ( = N. 2.) - 11) X Konr Lange, D. künstler. Erz. d. dtsch Jug. (JBL. 1893 111:2). IfGrenzb. 2, S. 83-90; AVB11.9,S. 73/4.]! — 1 2 ) X R.H o ch e g g e r, L>. künstler. Erz.d. dtsch. Jng.: Zinnendekoration. 5, S. 66/7,74/5,S2,3,90. —13) X W. Koopmann, D. Entsteh, d. Kunstwerkes (JBL. 1893111:26). |[H. W . : LCB1 S. 445; 0. H a r n a c k : P r Jbb. 77, S. 160.]| — 14) X AI. ßiegl, Stilfragen (JBL. 1893 I 1 1 : 25). |[LCB1. S. 21; K. B 5 e k : Knnstchr. 6,S. 254,6.]| - 1 4 a ) X E m i l K o c h , D. Kunst als Gegenstand d. Gymn.-Unterr.: NJbbPh. 150,8.131-45,170/7. - IS) A d . F r . G r a f v. S o h a c k , Meine Gemfildegal. 7. Aufl. Nebst e.Anh., enth. e. vollst. Verzeichnis d. Gem&lde-Saroml. nach Nummern. St., Cotta. VII, 384 S. M.3,00. — 16) X B. B e c k e r : Nation,,. 11, S. 452/4; B ü l t s 62, 8. 620/1; A I . B r a n n : ÜL4M. 72, 8. 844/5 ; 0. P a n i z z a : Zuschauer 1, S. 601/4; IllZg. 102, S. 528,9; BerlTBI. N. 192, 205; W i l h . S c h m i d t : AZgB. N. 179; H. H i r t h : Knnstchr. 5, S. 441/6. — 17) ( I 4 : 468; I T l e : 6 6 . ) |[M. N e c k e r : BLU. S. 753/5; M a x S c h m i d : ML. 63, S. 1618-20; Geg. 46, S. 180/4; A d . B o s e n b e r g : Grenzb. 4, S. 261/8.JI - 18) X F - T - B e b e r , F. Pecht z. 80. Geburtst.: Knnst (Ar A l l e 9, S. 2/6. — 19) X H. V., F. Pecht z. 80. Geburtst.: NorddAZg. N. 461. — 2 0 ) T. U l l r i c h , Krit. Aufs&tze Uber Knnst, L i t t u. Theater. B., Gsertner. V I I , 352 S. Mit Bildn. M, 4,50. -

I Ö : 20-25

C. G u r i i t t , Kunstgeschichte.

in öffentlichen Ausstellungen zu sehen waren. Delaroche, Gallait, Leutze, Fr. Preller, Cornelius, Knaus, C. F. Lessing usw. erscheinen nach einander. Die Auswahl aus seinen Arbeiten — um eine solche handelt es sich doch — ist sichtlich in der Absicht geschehen, nachzuweisen, das auch (J. das Gute alsbald erkannt habe und somit seiner Zeit voraus geeilt sei. Ein Lob Böcklins vom J. 1860 ist ja wirklich eine kritische That. Aber im allgemeinen ist seine Kritik Nacherzählen der im Bilde dargestellten Thatsachen, nicht Nachempfinden des künstlerischen Wertes. U. bleibt trotz mancher erfreulichen Züge ein Kritiker der romantischen Aesthetik, und es ist ihm so wenig wie anderen gelungen, aus dieser heraus sich von der Ueberschätzung des geschichtlichen oder poetischen „Inhalts" frei zu machen. — Ludwig Pietschs 70. Geburtstag gab den Anstoss, sich auch mit diesem Kritiker zu beschäftigen. Wenn er L u d w . S t e t t e n h e i m s 2 1 ) Lob über sich ergehen lassen muss, dass er anspruchsvoller Mittelmässigkeit und gespreizter Talentlosigkeit mit herbem Tadel entgegenträte, so muss man dagegen erinnern: Gerade, dass er Gutes tadle und gegen die Mittelmässigkeit zu milde urteile, ist der oft erhobene, gerechtere Vorwurf gegen den viel gepriesenen und viel geschmähten Hauptvertreter der älteren Kritik in Berlin. — Der Wunsch sich über den Stand der künstlerischen Dinge im allgemeinen klar zu werden, tritt auch in diesem Jahresabschnitt deutlich hervor. Ich greife einige Versuche heraus, die mir als typisch scheinen. So A l d e n h o v e n s 2 2 ) Aufsatz „Die Kunst und das Publikum". Ein offenes Geständnis, dass er nicht verstehe, was die Neuen wollen: So haben wir als Quartaner die Farben unseres Tuschkastens verwendet! sagt er von einer schattenlosen Landschaft. Ihm ist die Richtung der Impressionisten kaum mehr als eine Verirrung, zumeist wohl ein Beweis allgemein vorherrschender Unfähigkeit. Es ist immerhin psychologisch merkwürdig, dass ein grundgescheiter Mann wie A. sich niemals fragt, ob der Grund des Missverstehens nicht etwa doch in ihm liege, nicht in dem Sinne, in welchem H e l f e r i c h 2 3 ) von ihm redet: „Er ist ein guter Mann; er ist sehr ästhetisch; aber hat gar keine Ahnung von der Kunst!", sondern in dem, dass er in seiner Jugend aufnahmefähig für vielerlei Kunst war, und dass er nun es nicht mehr ist, dass seine Sinne vorzeitig zu stumpf wurden, um sich neuem Fassen zu erschliessen, dass ihm gerade seine Aesthetik einen Riegel vor die Erweiterung seines Schönheitsempfindens schob. Man kann von Kunst eine Ahnung haben, ohne aller Kunst gerecht werden zu können. Winckelmann hatte mehr als eine solche Ahnung, hatte aber gewiss über die Skulpturen des Zeustempel in Olympia ähnlich geurteilt wie der Bildhauer Hähnel: Es ist erfreulich zu sehen, dass es auch Griechen gab, die nichts gekonnt haben! Nicht das Unverständnis im allgemeinen macht A., der hier nur als Beispiel für viele Gleichwertige genannt sein soll, unfähig zur Kritik, sondern die Meinung, die Kunst müsse sich nach seinem Verständnis richten. Man kann andererseits heute öfters lesen, was früher undenkbar war, dass nämlich ein Kritiker selbst sagt, er bespreche den und jenen Künstler nicht, nicht weil er ihm unwürdig hierzu erscheine, sondern weil er ihn nicht verstehe! Bisher hat es geheissen: Jener Künstler ist ein Narr, den der ästhetisch Gebildete und noch viel mehr der Kritiker von Beruf nicht ohne weiteres versteht. Denn die alte Aesthetik forderte von der Kunst Unterordnung, während die heutige in ihr Förderung sucht. Ob nun die „Alten" oder die „Neuen" schliesslich Recht behalten, ob die moderne Kunst voll Unsinn oder voll Sinn ist, das wird doch unentschieden bleiben. Denn auch kommende Zeiten werden kein gerechtes Urteil zu fällen vermögen. Auch sie werden von den für sie massgebenden Lebensbedingungen aus bedingt richtig urteilen. Man muss die Geschichte der Wertschätzung etwa eines Franz Hals verfolgen, um sich hierüber klar zu werden. Aber die, welche der zeitgenössischen Kunst zustimmen, weil sie sie verstehen, weil sie mit den Künstlern gleichgestimmt sind, werden dauernd für die Kunstgeschichte grösseren Wert haben; sie sind die berufenen Erklärer ihrer Zeit, nicht jene, welche als Fremdlinge in ihren eigenenTagen hausen. — Den Wunsch, sich wenigstens über die äusseren Vorgänge, das Hin und Her des Kampfes zu unterrichten, wird man wieder am besten durch die Fachblätter befriedigen. Ihre Reihe wurde im letzten Bericht aufgezählt, ebenso wie in diesem der sich anbahnende Sieg der modernen Art kritischer Besprechung erwähnt wurde. Einzelnen Blättern sei aber noch besondere Aufmerksamkeit zugewendet. So dem „Kunstwart"24"25), welchen F. A v e n a r i u s auf der von vornherein eingenommenen vornehmeren Höhe erhielt. Diese äussert sich nicht im Nichteinmischen in die Tagesfragen, sondern gerade durch kräftige, aber allem Cliquenwesen fremde Parteinahme. Die Ausstellungsund Kunstberichte von P a u l S c h u m a n n , A l b e r t D r e s d n e r , A l f r e d F r e i h o f e r , O s k a r B i e usw., das ernste Streben nach ästhetischer Klärung, nach Vertiefung, ohne dadurch die Frische aufzugeben, die weitsichtige Art der

21) L. S t e t t e n h e i m , L. Fleisch: FrBl®. N. 301. - 22) C. A l d e n h o v e n , D. Knnst u. d. Publikum: Nation". 11,S. 183/5. — 23) H. H e l f e r i c h , Kunstausstellungen in i. Fremde: Zukunft S, S. 72/9. — 24-25) X D. Kunstwart: WIDM. 75, S. 521. —

C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

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Berichterstattung über alle Vorkommnisse in den verschiedenen Kunstgebieten inachen auch für den Historiker das Blatt zu einer Art Denkmal der Zeit. Die Arbeiten von J u l i u s E l i a s in der „Nation" gehören zu jenen, in welcher sich ein Aufmerksamer den Kunstwerken gegenüber selbst beobachtet und von seinen Erfahrungen vor diesen Nachricht giebt: Kritik ist das Kunstwerk, gesehen durch ein Temperament. Das „Atelier" hat sich mehr und mehr eine führende Stellung unter den Blättern erobert, welche im Kampfe oder doch in der Durchführung bestimmter Anschauungen zum Siege ihrer Aufgabe sehen. H a n s R o s e n h a g e n , der Leiter des Blattes, fleht mit Frische und heilsamer Rücksichtslosigkeit für die Sache und namentlich für die Berliner Verhältnisse; F r i e d r i c h F u c h s , G e r h a r d R o m i n t , W i l l y P a s t o r , M a x S c h m i d , R o b e r t M i e l k e , P.TWa 11 é , J . v a n E y c k usw. stehen ihm zur Seite. Der „Kunstsalon", das Organ der trefflichen Amsler und Ruthard tschen Kunsthandlung in Berlin, litt unter dem Umstände, dass er zugleich kunstgeschichtlichen Zwecken dienen wollte. Auch hier ist aber das zur Tagesgeschichte Gegebene das Bessere: F r e d W a l t e r in München, C l e m e n s S o k a l in Wien, H e i n r . B o t h m e r in der Schweiz lieferten, die deutschen Kunstverhältnisse beschreibende, Aufsätze. Leider war ihm ein wunderlicher Kultus mit halbschürigen künstlerischen und schriftstellerischen Talenten, eine grosse Unklarheit in der redaktionellen Mache beschieden. Im Okt. erschienen statt des Kunstsalon „Wochenberichte" mit nicht weniger als drei Gratisbeilagen, die das Blatt völlig ungeniessbar machten ; sie bewiesen, dass die Firma hinsichtlich ihres Redakteurs einen schweren Fehlgriff gethan hatte. 2 6 " 2 8 ) — Bemerkenswert ist die Schwenkung der ZBK. von C. v o n L ü t z o w 2 9 ) , deren neuer Jahrgang mit einem der neuen Kunst sich zuwendenden Aufsatz des Herausgebers eröffnet wurde, der sich auf Bierbaums Arbeiten stützt. Die Berichterstattung über die Ausstellungen usw. ist auch zumeist an jüngere Kräfte übergegangen, unter denen H. H i r t h als beachtenswert hervortritt. — Ebenso waltet über Pechts „Kunst für Alle" entschieden der Geist zum mindesten der Duldung für das Neue und auch die politischen- und Wochenschriften sind mehr und mehr zur Anerkennung der jüngeren Kunst übergegangen. H e r m a n n H e l f e r i c h s ( E m i l H e i l b u t s ) Aufsätze in der „Zukunft" werden in diesen Blättern mehrfach als besonders reife Früchte eines mit der Gesamtleistung der Weltkunst innig Vertrauten und als Meisterwerke fein durchbildeten Stiles sowie tiefer Sachkenntnis Erwähnung finden. — Francquarts Schriftchen über den „Schaupöbel" hat den Dresdener Maler E h r e n b e r g 3 0 ) zu einer anonymen Entgegnung angeregt, die an Verbissenheit und Erregtheit nichts zu wünschen übrig lässt. Der Ankauf der Pietà von Klinger durch die Dresdener Galerie sowie P. S c h u m a n n s 3 1 ) und W o e r m a n n s 3 2 ) Aufsätze über diese bieten ihm den Anlass zu einer Darlegung seines idealistischen Standpunktes. Belehrung wird man in seiner Schrift nur insofern finden, als es wissenswert ist, den Grad gegenseitiger Erbitterung und plumpen Missverstehens kennen zu lernen. — In ähnlichem Tone ist F e d d e r s e n s 3 3 ) Broschüre gehalten, gleichfalls, soviel ich weiss, das Werk eines Malers, den die neue Kunst beiseite zu drücken droht oder bereits beiseite gedrückt hat. — Streitentfachend, nicht streitmildernd, wie sie wohl sollte, hat auch die Schrift des Mediziners F r i t s c h 3 4 ) gewirkt, der die neue Kunst nach den Anschauungen des Anatomen zu prüfen vornahm, um ihr ihre Fehler vorzuhalten. — Natürlich wusste sie Entgegnungen hervorzurufen. Namentlich suchte der Maler A u g . v o n H e y d e n 3 5 ) in ruhiger, würdiger Sprache die Künstler vor der von Ueberhebung, ja Schulmeistern nicht freien Beurteilung zu bewahren, indem er Fritsch eine für den Zweck nicht genügende Methode der Beurteilung vorwarf, dessen Ansicht bekämpfend, dass die modernen Maler absichtlich hässliche Modelle wählten und dass sie nicht richtig zu zeichnen vermöchten. Dabei ist zu beachten, dass H. ja selbst künstlerisch zu den „Alten" gehört. — Auch hierin bot Klinger das eigentliche Kampfobjekt; neben ihm waren L. von Hofmann, Exter usw. die zumeist besprochenen Künstler. F r i t s c h 3 6 ) antwortete wieder auf diese Schrift, ohne wesentlich Neues zur Frage beizubringen. 37 ) — „Fort mit der Censur in der bildenden Kunst" heisst eine weitere Broschüre 38 ), die sich gegen die „Jury" für Aufnahme von Bildern auf den Ausstellungen überhaupt oder doch gegen die jetzige Arbeitsart dieser Aufnahmerichter äussert. Im Grunde weiss sie bessere Vorschläge in dieser

2 6 ) X H. H ä f k e r , D. Kunst in Berlin: Ges. S. 1616-20. - 2 7 ) X M G C o n r a d , Aus d. llünchener Kaustieben: ib. S. 122/4, 246-50, 376/9, 924-34, 1092/3, 1210/1. — 2$) X W i l h . M e y e r , Aas d. Frankf. Kanstleben: ib. S. 1093/5. - 2 9 ) C. v. L ä t z o w , Nene Bahnen in d. Kunst: ZBK. 5, S. 1/6 — 3 0 ) [K. E h r e n b e r g ] , D. neue Kunst u. d. „Sehaupöbel". V. e. Mitgliede d. „Schaupöbels". Dresden, Union (Herzag & Schwinge). 39 S. 91. 0,60. (Vgl. JBL. 1893 I 11 : 49. 54.1 — 31) P. S o h u m a n n : DresdAnz. N. 306. — 3 2 ) K. W [ o e r r a a n n J : DresdJourn. 20. Mai 1893. — 3 3 ) M. F e d d e r s e n , D. Entartung d. Münch. Kunst. München, Scholl. 33 S. M. 1,00. — 34) 0 . F r i t s c h , Unsere Körperforraen im Lichte d. mod. Kaust. B., Habel. 39 S. M. 0,80. |[J. L e v i n : Geg. 45, S. 403-10; H. A. L i e r : Kunstchr. 5, S. 377-S2.]| - 35) A. r. H e y d e n , Aus eigenem Rechte d. Kunst. E. Wort z. Abwehr. R., Fontane. 24 S. M. 0,50 |[BLU. S. 702.JI — 3 6 ) G. F r i t s c h , Ne sntor supra crepidam! B.,Habel. 3 6 S . M.0,80. — 3 7 ) X Du B o i s - E a y m o n d , Naturwissensch, u. bild. Kunst. L., Veit & Co. 1891. 64 S. M. 1,20. |[WIDM. 75, S. 144.JI — 38) Fort mit d. Censur in d. bild. Kunst! E. Reformschrift gegen d. J u r y -

C, G u r l i t t , Kunstgeschichte.

I 9 : 39-72

Frage auch nicht zu geben, sondern ruft nur die Gerechtigkeit der-Erwählten an: als ob es im Kunsturteil eine Gerechtigkeit gäbe!—Ruhiger und sachlicher äussert sich in gleicher Frage abermals A u g . v o n H e y d e n 3 9 ). — Die eigentlichen personlichen Streitigkeiten der Berliner bespricht H e l f e r i c h 4 0 ) in einer ihrem Werte angemessenen Behandlung. Als ob die unter direkter Beeinflussung Kaiser Wilhelms II. erfolgte Prämiierung der Frau Vilma Parlaghi irgendwie ein Unrecht sei, anderen von den Künstlern selbst getroffenen Wahlen gegenüber. — In einem zweiten Aufsatz wendet H e l f e r i e h 4 1 ) sich gegen die Akademien und deren Künstlerzüchtung mit einem Humor, dessen Schärfe zumeist in der klaren Erkenntnis begründet ist, dass seine berechtigte Abneigung gegen diese „bombastischen Institute" deren Bestand doch nicht beeinträchtigen wird.42"43) — Je mehr die zünftige Kritik durch die Thatsache des Emporsteigens der von ihr so lange Zeit Verketzerten an die Wand gedrückt wurde, desto eifriger war man bemüht, die Künstler selbst um ihre Ansicht zu fragen, Bestätigung ihrer Ansichten von „berufenster Seite" suchend. Freilich nicht überall mit gewünschtem Erfolge, namentlich nicht mit dem, nun ein abschliessendes Urteil zu erlangen. Denn die Künstler selbst erweisen sich zumeist in der Betrachtung der Kunst als noch einseitiger als der ärgste der von ihnen verhöhnten Kunstschreiber. So wurden denn eine Anzahl von Meistern ausgeholt, ohne dass dadurch viel Gutes zu Tage gekommen wäre. Wohl aber ist denjenigen, die freiweg ihre Einseitigkeit bekannten, dieser Freimut oft herzlich schlecht bekommen. So hat R e i n h o l d B e g a s 4 4 ) „Aphorismen über Kunst" drucken lassen und in diesen eine Anzahl von Ansichten über das Verhältnis der Bildnerei zu Bestellern und Kritikern niedergelegt, welche natürlich mancherlei Widerspruch hervorriefen, gerade weil er ein hervorragender Künstler ist. Dass er unter „Realismus" das Betonen des Nebensächlichen zu verstehen scheint, ist immerhin bei einem Manne mit so offenen Augen als ein Beweis dafür merkwürdig, dass er von alle dem, was über diese Fragen geschrieben und geredet wurde, nichts gehört oder doch nichts gelernt hat. Seine fast wegwerfenden Aeusserungen über Cornelius stehen nicht in rechtem Verhältnis zu dein lebhaft betonten Wunsche der Hochhaltung aller Kunst, denn auch Cornelius ist daseinsberechtigt trotz Begas! Wie alle Künstleräusserungen, und mit Recht, sind die Aphorismen im Grunde eine Selbstverteidigung. — Aehnlich hat sich F r a n z L e n b a c h 4 5 ) über die moderne Malerei geäussert — natürlich vom Standpunkt seines eigenen Schaffens aus; L a d e w i g 4 6 ) hat Ferdinand Keller befragt, durch Amsler und Ruthardts Wochenberichte sind ganze Reihen von Künstlern zur Enthüllung ihrer Gedanken angeregt worden. — Selbst der Präsident der Londoner Akademie S i r F r e d e r i c L e i g h t o n 4 1 ) sah sich veranlasst, sieh über die deutsche Kunst zu äussern. Neues hat auch er nicht vorgebracht, wohl aber bewiesen, dass selbst eine so hervorragende Stellung nicht zu einem weitsichtigen Urteil befähigt, wenn diesem nicht ein zielklares Studium und die besondere Befähigung, welche den Kritiker ausmacht, zu Grunde liegt; dass, wenn auch die Kritiker in künstlerischer Beziehung oft dilettantisch urteilen, Künstler ebenso oft in kritischer Beziehung nicht Besseres leisten. — Im Gegensatz hierzu ist es nicht uninteressant, Leighton im Lichte deutscher Kritik 48 ) zu betrachten. — Bierbaums „Aus beiden Lagern" (JBL. 1893 I 11:50; 12:262) wurde Veranlassung zu einer ergötzlichen Auseinandersetzung über das Wesen der Kritik zwischen M a x S c h m i d 4 8 a ) und S e r v a e s 4 8 b ) . — Die Frage, inwiefern die neue Kunst eine nationale und daher lebensfähige sei, suchten mehrere Kritiker in verschiedener Weise zu erörtern, indem sie, nach ihrem Ursprung forschend, sich über ihr Wesen Klarheit zu schaffen trachteten; Muthers und Woermanns Arbeiten boten hierzu vielfach die Anregung. Häufig sind diesen Besprechungen auch solche kunstgeschichtlichen Inhalts beigefügt 49 " 12 ). — R o s e n wesen unserer grossen Kunstaussteil. Kunstausstellungen.

B., Fontane.

V. C. B. u. H. W.

IX, 37 S.

41) i d . . Malerisch: Zukunft 9, S. 413/8.

Düsseldorf, Lintz.

19 S.

M. 0.50. — 39) A. v. H e y d e n , J u r y u.

M. 0.50. — 40) H. H e l f e r i c h , Medaillenwirtschaft: FrB. 5, S. 1261/5. —

- 42) X

w

- S c h ö l e r m a n n , Freilioht!

Ei. Plein-air-Stttd. 2. Aull. F r a n k f u r t a . M.,

Jäger. 35 3. M. 1,00. — 43) X F. Servaes, Berliner K a n s t f r ä h l i n j (JBL. 1S93 I 11 : 43): W I J M . 7>, S. 525. - 44) R. B e g a « . Aphorismen über Kunst: Zukunft6.S.610/3. — 45) F. L e n b a c h , M a l t e c h n i k u . Akad.: ib 5,S.214/8. | [ L u i s e v. K o b e l l : DB.4, S. 88-93: Ennstchr. 5, S. 45/6; M a x S c h m i d : ML. 03, S. 14S6/S.J | — 46) P. L a d e w i g , Künstlergespräche: DB. 4, S. 336-41. — 47) S i r F r e d e r i c L e i g h t o n , On german Art: ArtJourn. Jan. — 48) ( = N. 23.) — 4 8 a ) M a x S c h m i d , Z. Abwehr: ML. 63, S. 123/4. 4 8 b ) F. S e r v a e s , Kunstkritik u. Berufskritik: FrB. 5. S. 83/5. — 49'. X E - D„ Ursprang u. Wesen d. mod. Malerei: DWB1. 7, S. 5613, 574:6. — 50) X A. L i e r , D. mod. Kunst u. d. Kunstgesch.: BLU. S. 257-60. — 51) X E r n s t L e h m a n n , Z. Kunst u. Kunstgesch.: ib. S. 390/3. — 52) X Einzug d. mod. Kunst: ib. S. 290/1. — 53) X F. S e r v a e s , D. Herkunft d. mod. Malerei: N&S. 70, S.202-16. — 54) X 13 D e h i o , D. Malerei d , 1 9 . J h . beleucht. v. e. Jüngeren: PrJbb. 76, S 122-33. - 55) X H- R o t e n h a g e n , D. germ. Beweg, in d. mod. Malerei: TglRs 8 . N. 35. — 56) X Nat. Knust u. Realismus: NatZg. N. 2 - 57l X c - G u r l i t t . Was ist dtsoh. K u n s t ? : Kai. aller Dtsoh. S. 207-13. — 58) X c. A l d e n h o v e n , Mod. Kunstgesch: Nationß. 11, S.552/6. - 59) X E - L e h m a n n , Z. Kunstgesch.: BLÜ. S. 806/8. — 6 0 ) X B. B e c k e r , Technische Probleme mod. Malerei: Nation11. 11, S. 332/4. — 61) X c - G u r l i t t , Z. Kunstgesch.: Geg. 45, S. 25/7. — 62) X i d . , Z. Kunst u. Kunstgesch.: ib. S. 103/4. — 63) X F r . H e r m a n n , D. dtsch. S&le im Louvre: VossZg. N. 602. - 64) X H. H i r t h , D. Publikum u. d. mod. Malerei: WIDM. 75, S. 622/7. - 65) X 0- P a n i z z a , Knnst u. Künstlerisches aus München: Zuschauer 2, S. 64/7 — 66) X A. K r u h l , Im Zeichen d. Kunst: Kritik 1, S. 85-91. 67; X F< K n n e r t , Aus unserem mod. Kunstleben: NZS'. 12', S. 398-96, 428-36 — 68) X Glossen zu d. Aufs. „Aus unserem mod. Kunstleben" v. F. Kunert: ib. 8. 709-14. - 69) X Kunstkrit. Spaziergänge: Grenzb. 4, S. 323/8. — 70) X H.

C. G u r l i t i , Kunstgeschichte.

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9 : 71-85

b e r g 7 3 ) erklärt, die „neue Kunst" sei im Grunde nur eine „Leimrute für Gimpel", entstanden, um eine Parteiherrschaft neuer Personen herbei zu führen, die aber auf „Lug und Trug gebaut" sei. In diesem Tone behandelt er die Münchener secessionistische Bewegung. Das mag dem ganz um sein Ansehen gekommenen Nachfolger Nicolais in der „berlinischen" Art der Kritik nicht übel genommen werden, aber ist hier doch festzustellen für jene, die die streitenden Parteien später einmal studieren wollen. Sehr bemerkenswert ist die Antwort R.s 14 ), in der er sich verwahrt, gehässige Ausdrücke in seiner „ruhigen Darlegung des Thatbestandes" verwendet zu haben. — K u n s t g e s c h i c h t e . Auf dem hier zu behandelnden Gebiete der neueren deutschen Kunst gab es verschiedene a l l g e m e i n e D a r s t e l l u n g e n 1 5 ) . Das gross angelegte K u h n sehe 16 ) Werk rückt in der eigenartigen Anordnung vor, dass jedes Heft Bogen aus allen drei Teilen (Malerei, Architektur und Plastik) bringt, freilich zunächst mit entschiedener Bevorzugung der Baukunst. — Das altbewährte Müllersche allgemeine Künstlerlexikon erschien in dritter,von S i n g e r 7 1 ) , völlig überarbeiteter Auflage. Da ja überhaupt die neuere deutsche Kunstgeschichte seit dem Erscheinen der letzten Auflage (1882) grosse Fortschritte machte, hat das Lexikon vielfache Erweiterungen erfahren müssen. — Unter den für den Schulgebrauch bestimmten kunstgeschichtlichen Lehrbüchern erlebten die von Graul 1 8 " 1 9 ) je eine dritte Auflage, jenes von M. v o n B r o e c k e r 8 0 ) einezweite, S a c k e n s 8 1 ) Katechismus der Baustile eine elfte, B u c h n e r s 8 2 ) Leitfaden der Kunstgeschichte eine fünfte, W a r n e c k e s 8 3 ) Vorschule der Kunstgeschichte eine zweite Auflage. Dass G. die neuere Kunst nicht mehr überarbeitete, überrascht bei seiner sonstigen Stellung zur modernen Kunst und bei seiner unbedingt weiter gehenden Sachkenntnis. Es scheint sich nur um einen Nachdruck der älteren Auflage zu handeln. Gerade von ihm, der doch thatsächlich inmitten der Kunstbewegung unserer Tage steht, hätte man erwarten sollen, dass erder Auffassung unserer Zeit Raum gebe, die in der Kunst von 1810—20 nicht mehr eine Auferstehung aus dem Nichts, sondern die Fortentwicklung einer starken Strömung auf Klassizismus und Romantik erblickt. Man muss den Mut unserer Väter dem unmittelbar hinter uns Liegenden gegenüber gewinnen und sich von der Kunsthistorie, wie sie 1850—1860 zusammengebraut wurde, nicht über Gebühr imponieren lassen! — Das von der ausgezeichneten Berliner Kunsthandlung Amsler und Ruthardt herausgegebene, wissenschaftlich durchgearbeitete Verzeichnis von Photographien 84 ) nach Werken der Malerei, ein Hülfsmittel ersten Ranges für das vergleichende Studium der Gemälde umfasst nun bereits in seiner vierten Lieferung die deutsche Kunst bis auf Dürer, Cranach und Holbein und bietet in seiner sorgfältigen Durcharbeitung ein vorzügliches Hülfsmittel für die Kunstgeschichte. — Ein neues Lehrbuch dieser Wissenschaft trat mit in den Wettbewerb ein, und zwar von dem inzwischen leider verstorbenen Goeler von R a v e n s b u r g 8 5 ) . Es hat eine thunlich knappe Form gewählt, um in der Kürze viel zu bieten. Es verzichtet auf jede Ausschmückung des Thatsächlichen durch schriftstellerische Durchbildung, sondern giebt das Gerippe, dem der Vortragende und der Lernende selbst das Seine hinzuzufügen hat. Dabei ist es eine tüchtige wissenschaftliche Leistung, welche beweist, dass der Vf. nicht bloss aus zwei Lehrbüchern ein drittes machte, sondern dass er den Stand der jeweiligen Specialforschungen festzustellen bemüht war. Eine systematisch klare Gliederung des Stoffes — bei der es natürlich ohne Härten in der Scheidung und Verbindung verwandter Kunstwerke nicht abgeht — eine kurze, klare Charakterisierung, eine vorsichtige Auswahl der zu erwähnenden Werke geben dem Buche einen hervorragenden Lehrwert. — Trotz der eigentümlichen Erscheinungsart, dass nämlich der dritte, die Renaissance behandelnde Band zuerst in Heften ausgegeben wird, ist R o s e n h a g e n , Mod. Kunst: TglRsB. N. 200. — 71) X A3. R o s e n b e r g , D. Atsch. Knnstansstell. 1894: Grenzb. 4, S.559-69. — 72) X F - S t a h l . D. Lebensfrage d. mod. Knnst: Kritik 1, S. 311/4. — 73) i d . . Vom Hexentunzplatz d. neuen dtseh. Malerei: Grenzb. 1, S. 435-42. — 74) E. Wort für d. neue dtsch. Kunst mit Entgegnung: ib. S. 633-41. — 75) X Denkmäler d. Knnst. Z. Uebers. ihres Entwicklungsganges v. d. ersten kfinstl. Versuchen bis zu d. Standpunkte d Gegenw. bearb. v. W. L ü b k e u. C v. L ü t z o w . 7. Aufl. K l a s s . - A u s g . (36. Lfg.) Mit 196 Tai. St., Neff. Fol. IV, 450 8. M. 36.00. (Dass. Stahlstioh-Ausg. M. 92,00.) — 76) Alb. K u h n , Allg. Knnstgesch. Mit Aber 1000 III. u. mehr als 120 ganzseit. artist. Beil. 6. Lfg. (Z. 1. u. 2. Bd.) Einsiedeln, Benziger. S. 177-240 ; 97-112. M. 3,00. (JBL. 1893 I 11 : 66.) — 77) Allg. Künstlerlex. Leben u. Werke d. berühmtesten bild. Künstler. 3. Aufl., vorbereitet v. Herrn. A l e x . M ü l l e r , her. v. H. W. S i n g e r . 1. Halbbd. Frankfurt a.M., Litter. Anst. 288 S. M.6,30. — 78) R- G r a u l , Bilderatlas z.Einfahr, in d. Knnstgesoh. Schulausg. d. kunsthist. Bilderbogen. 3. Aufl. L., Seemann. 4°. IV, 104 9. M. 3,60. (JBL. 1893 I 11 :59.) — 79) i d . . Einführ, in d. Knnstgesch. Textbuch z. Schulausg. d. kunsthist. Bilderbogen. 3. Aufl. ebda. VI, 128 S. M. 1,40. — 80) M v. B r o e o k e r , Kunstgesch. im Grundriss d. kunstliebend. Laien z. Stud. u. Genuss. 2. Aufl. Göttingen, Vandenhoeck ft Ruprecht. X, 164 S. Mit 41 Abbild, M. 2,60. |[Geg. 46, S. l l l . j l — 81) Ed. S a c k e n , Katechismus d. Baustile oder Lehre d. architekt. Stilarten v. d. ältesten Zeiten bis auf d. Gegonw. 11. Aufl. Mit 103 Abbild. L., J. J. Weber. 12». XII, 196 S M. 2.00. — 82) W. B u c h n e r , Leitfaden d. Kunstgesch. Für höh. Lehranst. u. d. Selbstunterr. bearb. 5. Aufl. Mit 87 Textabbild. Essen,Baedeker. X,179S. M.2,80. (JBL. 1893 I 11 : 58.) — 83) G. W a r n e c k e , Vorschule d. Knnstgesch. Textbuch zu d. kunstgesch. Bilderbuch. 2 Aufl. L., Seemann. VIII, 98 S. M. 1,00. (JBL. 1893 I 11: 57.) — 84) Verzeichnis r . Photographien nach Werken d. Malerei bis z. Anfang d. 19. Jh. nach knnstwissensch. Gesichtspunkten geordn. 3. u. 4. Lfg B., Amsler & Röthardt. S. 279-562. M. 10,00. — 85) F r . F r h r . G o e l e r T. R a v e n s b u r g , Grundriss d. Kunstgesch. B., C. Duncker. XII, 478 S. Mit 9 Fig. M.6,00. |[S. H u b e r : LHw. 33, S. 684/7; VosBZg. N. 250; ChristlKunstbl. N. 8; TglRsB. Jahresberichte für neuere deutsche Litteratnrgeechiohte.

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C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

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A l w i n S c h u l t z ) allgemeine Geschichte der bildenden Künste im J. 1894 noch nicht in das hier zu behandelnde Gebiet eingetreten. Jedenfalls aber zeigt es sich schon im ersten Hefte, dass hier ein mit ausserordentlichem Aufwand ausgestattetes Werk an die Oeffentlichkeit kommt, über welches eingehend zu berichten sein wird. — F r a n t z 8 7 " 8 8 ) Geschichte der christlichen Malerei gelangte nun zum Schluss, indem auch ein Bilderheft beigefügt wurde. Leider fehlt in diesem Buche die Behandlung der für diese Besprechung massgebenden Zeit. Mit der Reformation endet das im katholischen Sinne das Christentum auffassende Buch, welches in ruhiger Form die besondei'en Anschauungen des Vf. kund giebt und somit auch auf den nicht in gleicher Weltauffassung Stehenden belehrend und anregend wirkt. Freilich klebt diesen katholischen Büchern der gleiche Fehler an wie den „aufgeklärten", der nämlich, dass sie den Stand der Weltanschauung von heute auf vergangene Zeiten erstrecken. Wie die liberalen Gelehrten jeden wissenschaftlich Vorwärtsstrebenden und gar Antiklerikalen vergangener Zeit als Parteigenossen ansprachen, so thun die Katholiken, als habe die römische Kirche zu allen Zeiten eine Einheit der Gleichgesinnten gebildet, als hätten alle Gläubigen sich auf das Programm der Centrumspartei von jeher eingeschworen. — Wegen ihres Textes und, für die hier vorliegenden Zwecke, namentlich auch wegen der sehr reichen Illustrierung ist K a e m m e l s 8 9 ) illustrierte Weltgeschichte an dieser Stelle zu empfehlen. Die bildliche Ausstattung geschah namentlich durch Wiedergabe zeitgenössischer Bildund Kunstwerke, die in hervorragender Weise geeignet sind, die Zeitstimmung auf den Beschauer zu übertragen und somit den kulturgeschichtlichen Lehrwert des Buches zu steigern. Das 17. und 18. Jh. bilden im wesentlichen den Inhalt der beiden stattlichen Bände. — Unter den neueren, weitere Gebiete umfassenden Publikationen sind die Bilder aus der Kunstgeschichte von L e i t h ä u s e r 9 0 ) zu nennen. Ob es ein wirkliches Bedürfnis war, die an sich verständigen und klaren, aber keineswegs hervorragenden, doch für den Laien lehrhaften Berichte über die Forschungen anderer, nachdem sie in den Zeitungen ihre Pflicht gethan, in einen Band zu vereinen, lasse ich dahingestellt. — Origineller ist das Buch von E n g e l s 9 1 ) , ob es gleich weder als wissenschaftliche Forschung noch in illustrativer Es ist das Buch Beziehung eine Förderung unserer Erkenntnis herbeiführt. eines Mannes, der mit Herzenswärme an seine Aufgabe herantrat und sie mehr mit den Trieben eines frommen Sammlers wie mit der Absicht kritischer Sichtung behandelte: Ein Buch, an dessen Entstehen er selbst gewiss durch Jahrzehnte die grösste Freude hatte. — Merlos Werke übet die Kölner Künstler schritt in lieferungsmässigem Erscheinen fort. Die unter F i r m e n i c h U i c h a r t z 9 2 ) vollzogene Bearbeitung des berühmten Buches hat, dies ist schon jetzt deutlich ersichtlich, dessen Wert noch ausserordentlich gesteigert 93 " 94 ). — Von M u t h e r s 9 5 ) Geschichte der Malerei im 19. Jh. erschien der dritte Band. Wieder begleitete das Buch eine Reihe von Besprechungen, in welchen der erreichte Fortschritt in der Erkenntnis dankend anerkannt wurde, aber sich auch Widerspruch gegen die Art der Benutzung fremder Quellen erhebt96). In diesen Bande bespricht M. die „Jungen" aller Kunstvölker, ist er mithin in jenem Gebiete, in dem er sich völlig heimisch fühlt, als einer der „dazu gehört". Das, was das Buch auszeichnet, ist vor allem die Beherrschung des Ganzen durch eine Persönlichkeit, die auf das Ich, nicht auf die Meinung der „strengen Wissenschaft" begründete Auffassung des Werdeganges und der Werte der Kunst. Vergleiche ich M.s Buch mit dem so vieler anderer, so ist das eine ein solches, welches überall an die bestehende Lehrmeinung anstösst, weil es von einem Selbstdenkenden geschrieben ist, so bieten die anderen tüchtige Gelehrtenarbeit, welche ergründet, wie man über den Gang der Dinge nach den neuesten Forschungen zu denken habe. M. scheut sich nicht, von anderen einen Satz, einen Abschnitt wörtlich zu entlehnen, wenn nur der Gedankengang der seine ist; andere glauben, wenn nur die Wortstellung eine neue ist, über die fremden Gedanken frei verfügen zu dürfen. Ihnen ist der Gang der Kunstentfaltung endgültig klar gelegt, sie geben nur Bestätigungen der Darstellungsart, die Schnaase, Lübke und ihre Zeitgenossen feststellten. M. hat es N. 169.]| — 86) A l w i n S c h n i t z , Allg. Gesch. d. lrild. Künste. 3. Bd., 1. Lfg. B„ Grote (Snp. Conto). S. 1-48. M. 2,00. ![Bär 20, S. 519; VossZg. N. 560.]| - 87) E. F r a n t z , Gesch. d. christl Malerei. 15.-17. Lfg. Freiburg i. B„ Herder, s . 673-950. M. 7,00. |[Kath. 2, S. 378-80; ThLB. 17, S. SS.]( (.TBL. 1893 I 11 : 68.) - 88) i d . , Bilder z. Gesch. d. christl. Malerei, ebda. 72 Taf. n. 7 S. Text. I I 5,00. — 89) (II 1 : 1 ; III 1 : 2.) — 9 0 ) G. L e i t h ä n s e r , Bilder aus d. Kunstgesch. Hamburg, Verlagsanst. VII, 228 S. II. 3,00. - 91) & E n g e l s , D Darstellungen d. Gestalten Gottes d. Vaters, d. getreuen u. gefallenen Engel in d. Malerei. E. knnsthist. Stud. mit 112 Abbild, auf 65 Taf. Progr. Luxemburg. 4°. VI, 94 S. — 92) J. J . Merlo,Köln.Künstler. Her.T.E.Fi rm e n i c h - R i c h a r t z (JBL. 1893111:71). 5.U.6 Lfg. Düsseldorf, Schwann. S.321-480. i M. 1,50. I[J. n e 1 b y : R AC. 4, S. 491; H. d e C u r z o n : RCr. S6, S 382; LCB1. S. 125.1! - 93) O A. W i n t t e r l i n , Württemb Künstler in Lebensbildern. Mit 22 Bildn. in Holzschn. St., Dtsch, Verlagsanst. IX, 498 S. M. 5,00. |[KBGV. 42, S. 136.]| — 94) O K a r o l i n e M u r a u , Wiener Malerinnen. Dresden, Pierson. XII, 127 S. M. 2,00. — 95) R. M u t h e r , Gesoh. d. Malerei im 19. Jh. (JBL 1893 I 11:276.) 3. Bd. Mit 442 Illnstr. G. Hirth, München. IX, 757 S. M. 15,00. |[Max S c h m i d : ML. 63, S. 829-30; J. S.: LCB1. S. 1380/2; WIDM. 76, S. 503/9; BerlBörsCour. N. 6'); A l f . G o t t h . M e y e r : NatZg. N. 319; H. A. L i e r : ZBK. 5, S. 219-23.]! — 96) X T h . W o l f f , Grosse Kunüt u. kleine E i n s t e ; BerlTBl. N. 60. - 97) X Gesch. d. dtsch. Kunst. (JBL. 1893

C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

I 9 : 97-125

endlich gewagt, hiermit für ein immerhin beschränktes Gebiet zu brechen. Hoffentlich kommt bald die Errettung auch aus der formalistischen Gesamtanschauung der Kunstgeschichte, aus der Trennung nach „Stilen" — als sei das Wesen der Baukunst darin zu suchen, ob Spitzbogen oder Rundbogen angewendet würden! Ist dieser Umschwung einmal vollzogen, so wird die Welt staunend sich fragen, wie es ihr möglich war, die stumpfe Betrachtungsart der Kunstgeschichte als eine grosse That zu feiern 91 " 101 ). — Einzelne Sonderarbeiten seien hier angezogen. G u r l i t t 1 0 2 ) brachte einen auf Leischings (JBL. 1893 1 11:9) Buch lo;i ) sich aufbauenden, seine Aesthetik heranziehenden Text zu einigen Bildern Reynolds. — Von der grossartigen Herausgabe der Kupferstiche und Holzschnitte alter Meister, welche unter Führung L i p p m a n n s 104 ) die Reichsdruckerei in Berlin mustergültig veranstaltet, erschien ein weiteres, 50 Blätter umfassendes, Heft. — Das von Hanfstaengel in München vorbereitete Prachtwerk über die Kgl. Galerie zu Dresden, zu welchem H. Lücke den Text liefert, wurde angezeigt 105 ). — Das Sei dlitzsche 1 0 6 ) Portraitwerk schritt bis ins Zeitalter des 30jährigen Krieges vor. — Besonders vielseitige Aufschlüsse über Kunst und Künstler vorwiegend des 16. Jh. 1 0giebt der Katalog der Portraitsammlung des Erzherzogs Ferdinand, welchen K e n n e r " ) herausgab 108 " 117 ). — T o p o g r a p h i e . Die beschreibende Darstellung der Bau- und Kunstdenkmäler in Deutschland nahm ihren stetigen Fortgang. Ihr Zweck ist ja nicht lediglich ein kunstgeschichtlicher, sondern mehr noch ein kunsterzieherischer, insofern als sie den Gemeinden und den Behörden ein Mittel an die Hand geben soll, für Erhaltung des geschichtlich und künstlerisch Wertvollen zu wirken. Daher machte sich auch eine Reihe von Versuchen bemerkbar, welche die Folgerung der Darstellung, nämlich die Fürsorge für die Erhaltung der Denkmäler, weiter auszubilden suchten. So gab E r m i s c h 1 1 8 ) einen kurzen, aber vielseitigen abwägenden Ueberblick über den 119 allgemeinen Stand der Erhaltungsfrage in verschiedenen Staaten ). — Aehnliche Ziele verfolgt die Denkschrift 120 ) betreffend den staatlichen Schutz der Denkmäler im Herzogtum Braunschweig. — Von L u t s c h s 1 2 1 ) Verzeichnis der Denkmäler S c h l e s i e n s wurde der Band über den Reg.-Bezirk Oppeln durch die Bearbeitung der Fürstentümer Oppeln und Ratibor und der freien Standesherrschaften Beuthen und Pless vollendet. Die Städte Oppeln, Ratibor, Gleiwitz, Beuthen und andere Orte bieten mancherlei Bemerkenswertes, wenn gleich das Gesamtergebnis ein für die Entwicklung der neueren deutschen Kunstgeschichte nicht sehr reiches ist. — W e r n i c k e m ) , ein Gelehrter mit glücklicher Hand im Finden von Aktennachrichten, schrieb einen Aufsatz zur Künstlergeschichte von Liegnitz. — Umfangreicher ist der gut illustrierte Aufsatz von J o n e t z m ) über Brieg und namentlich über seine vornehmen Renaissancebauten. — In S a c h s e n nahm G u r l i t t 1 2 4 ) die infolge von Steches Tod ruhende Arbeit wieder auf, indem er den Band Leipzig-Land lieferte. Gegenüber den Stecheschen Bänden wurde die illustrative Seite etwas stärker betont, namentlich wurde die zeichnerische Wiedergabe auf alle vorkommenden Zeichen, Marken und Muster erstreckt. Auch hier ist das Ergebnis nicht ein eben sehr reiches, wenn schon an Malereien und Schnitzwerken der Zeit um 1500 nicht unbedeutende Arbeiten auftreten. Namentlich die Madonna aus Eythra und die Pietà aus Taucha sind hervorragende Werke sächischer Schnitzkunst. — Auf einzelnen Bauten zu Stolpen machte ein besonderer, Archivalien heranziehender Aufsatz G u r l i t t s 1 2 5 ) aufmerksam. — Die Schlosskirche zu Torgau, I 11:61.) |[H. G r o s s e : DBÜEUD. 21, S. 47; Kunstgewerbe^. 5, S. 46.]| — 98) X F - Reber, Gesch. d. Malerei (JBL. 1S93 I 11:61). |[TglRs B . N. 1; M a x S c h m i d : ML. 63, S. 7C2.]| — 99) A. 11g, Kunstgesch. Charakterbilder (JBL. 1893 111:106): WIDM. 75, S. 524. - 100) X B - Haendcke, D. Pannerträger (JBL. 1S93 I 11 : 217): LCB1. S. 1148/9. — 101) X w - Lübke, Grnndriss d. Kunstgescli. (JBL. 1S93 I 11 :56): VossZg. » . 570. — 102) C. G u r l i t t , Josh. Reynolds: V. Fels z. Meer. 2, S. 168-76. — 103) x K o n r . L a n g e : LCB1. S. 1036/8; i d . : Grenzb. 1, S. 531-42; WIDM. 75, S. 139. — 104) Kupferstiche u. Holzschnitte alter Meister in Kachbildungen. Her. v. F. L i p p n i a n n . 5. Mappe, ß., Reichsdr. Folio. 50 Bll. mit 1 S. Text. M. 100,00. — 105) VosBZg. N. 592. — 106) Allg. hiet. Portraitwerk. Neue Ausg. (JBL. 1893 I 11 : 74.) II. Abt.: D.Zeitalter d. 30j. Krieges (1600—70). 13.-19. Lfg. München, Verlagsanst. für Kunst u. Wissensch. Fol. à 10 Taf. Mit 10 Bll. Text, à M. 1,00. |[J. S a h r : ZDU. 7, S. 651-69.]| - 107) Fr. K e n n e r , D. Porträtsaminl. d. Erzherz. Ferdinand v. Tirol: JKSAK. 15, S. 147-259. |[J. J u v e c z e c k : ÖLB1. 3, S. 174/6.]| (JBL. 1893 1 11: 76.) — 108) X F. Bole, Sieben Meisterwerke d. Malerei (JBL. 1893 I 11:73). |[A. E.: HPB11. 113. 8. 460/4: ÖLB1. 3, S. 61.]| - 109) X W. W u n d e r e r , F. Bender, Klnss. Bildermappe (JBL. 1892 I 5 : 105): BBG. 30, S. 417/8. — 110) X M a x F. F r i e d l ä n d e r , Nachbildungen älterer Kupferstiche: VossZgB. N. 16/7. — 111) X D- Ausstell, v. Werken d. Holzsohneideknnst d. 15. bis 18. Jh.: VossZg. N. 45. - 112) X A. G. H o r s t , D. hist. Samml. d. Münchner Künstlergenossenschaft: Kunstchr. 5, S. 169-74. — 113) X Hebers, d. kunsthiBt.Sammv lungen d. Allerhöchst. Kaiserhauses. L„ Litt. Anst. (A. Schult«). 390 S. Mit4 Grundrissen. M. 2,00. — 114) X - Kades, Leopold I. als Förderer der Kunst: Kunstchr. 5, S. 10/3, 40/2. — 115) X B u d d e , D. neubegTünd. Samml. v. Gemälden alter Meister zu Strassburg i. E.: DWB1. 7, S. 149-53. — 116) X B u d . W a c k e r n a g e l , TJeber Altertumsammlungen. Festrede. Basel (B. Beich). 40 S. Mit 3 Taf. M. 2,00. — 117) X E. A. S t ü c k e l b e r g , D. hist. Museum in Basel: NZürichZg. 27. April. — 118) H. E r m i s c h , D. Fürsorge d. Staats für d. Erhalt, d. Denkmäler d. Vergangenh.: LZgU. N. 153. — 119) X KBGV. 42, S. 93/7. — 120) Denkschrift betr. d. stanti. Schutz d. Denkmäler im Herzogt. Brannschweig. Wolfenbüttel, Zwissler. 16 S. M. 0,50. — 121) H. L u t s c h , Verzeichnis d. Kunstdenkmäler d. Prov. Schlesien. 4. Bd. (1. u. 2. Hälfte: JBL. 1893 I 11 : 82). Breslau, C. Korn. XVI, 444 S. M. 7,20. — 122) E W e r n i c k e , Z. Künstlergeseh. v. Liegnitz: SchlesiensVorz. 5, N. 10. — 123) • K a h n , B. Haendcke, Schweizer Malerei (JBL. 1893 I 11:216): Kunstchr. 5, S. 158-62. — 214) X G. Koetschau, Barthel Beham (JBL. 1893 I 11 : 228). |[W. y. S e y d l i t z : RepKunstw. 16, S. 73/4 ; Th. v. F r i m m e l : Kunstchr. 5, S. 241/2.J) - 215) X L - M -. Adam Krafts Stationen zu Nürnberg: ChristlKunstbll. N. 8. — 216; X P- •>• B é e , Veit Stoss: BayerGewerbeZg. N. 15. - 217) X T., P. Vischers Grabmal d. Kurfarsten Friedrichs d. W.: D. österr.-ung. Bildhauer u. Steinmetz N. 27. — 218) A. K l e m m , Jörg Syrlin d. Ae.: ADB. 37, S. 166,8. — 219) i d . , JSrg Syrlin d. Jung.: ib. S. 168/9. — 220) J . W i e h e e r , D. Admonter Plastiker Thaddaeus Stammel: StMBCO. S. 651/8. — 221) X W i l h . S c h m i d t , S. Troger: ADB. 38, S. 634. — 222) A. I l g , D. Fisoher Y. Erlach. I. Leben u. Werke Joh.

C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

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: 222-234

solche blieb es auch trotz seines erstaunlichen Umfanges. Vielleicht wäre wohl auch möglich gewesen, sein Material noch weniger nach einem Buchplane, sondern vielleicht gar lexikalisch zu ordnen, um dann, an der Hand einer solchen Materialsammlung, in künstlerischer Behandlung die Art und das hohe künstlerische Verdienst Fischers darzustellen, wozu I. ja, wie allbekannt, im hohen Grade befähigt ist. So wird ihm über kurz oder lang irgend jemand das Fett aus seinem Buch wegschöpfen, um die eigene Suppe damit zu schmalzen. Diese Bedenken mögen ausgesprochen sein im Gefühl des Dankes für die ausserordentlich reichen Ergebnisse des 20jährigen Sammelfleisses, denen gegenüber eine im Rahmen dieses Berichtes zu haltende Besprechung sich als völlig machtlos erweist. Es ist nur gut, auf die Planlosigkeit der Forschung über die Berliner Baugeschichte hinzuweisen, um zu erkennen, wie hoch I.s Arbeit vom rein wissenschaftlichen Standpunkt einzuschätzen ist. — In engem Zusammenhang mit diesem Hauptwerk stehen weitere Publikationen I l g s 2 2 3 " ' 2 2 4 ) ; so jene über das Palais Kinsky in Wien, eines der glänzendsten Barockwerke der Kaiserstadt, wobei auf die im Hauptwerke fehlende Illustration um so stärkeres Gewicht gelegt wurde. Der Bau wurde von Hildebrand für den Feldmarschall Daun mit vollendetem Geschmack errichtet als ein Zeichen des hohen Kunstsinnes der österreichischen Grossen jener Zeit. Aehnliche, vorwiegend bildliche Darstellungen bietet das W e r k über die stattlichen Hausthore der Barockzeit Wiens. — Ein zweites Buch, das die Kunstgeschichte der Barockzeit ruckweise um ein tüchtiges Stück vorwärts brachte, ist das H a g e r s 2 2 5 ) über Wessobrunn. Der Vf. giebt hierin nicht nur die Kunstgeschichte des berühmten Klosters, sondern namentlich eine Darstellung des Kunsttreibens der im Schutze des Klosters im 16., 17. und 18. Jh. blühenden Schule von weithin wandernden Stukkatoren, Bildhauern und Architekten. Diese Darstellung wirft ein plötzliches Licht über die Möglichkeit rascher Stilverbreitung durch eine einzige wohlgeschulte Künstlerverbindung, welche Verwandtschaft, Heimatsgemeinschaft und die Ueberlieferung, nicht aber irgend ein geschriebenes Gesetz zusammenhielt. Es ist somit ein Einblick nicht nur in die Kunstgeschichte der betreffenden Zeit, sondern auch in den Werdeprozess für andere Zeiten der Kunst gegeben, der geradezu überraschend ist. Denn die Erkenntnis vom gewaltigen Wert eines solchen „Kunstnestes" auf das ganze Schafifen weiter Gebiete muss dahin führen, andere solcher Nester auszuheben, deren es an den oberitalienischen Seen, im Bregenzer Land, in Tirol und den Ostalpen sicher noch giebt. Freilich erscheint zunächst Wessobrunn so gross, dass man sich schwer vorstellen kann, dass Aehnliches sich oft wiederholt habe 2 2 6 ) (s.o.N. 127).— Diese dem süddeutschen Barock gewidmeten Werke werden durch mehrere biographische Arbeiten ergänztW-m«), Nach wie vor bot die Berliner Kunstgeschichte des 17. und 18. Jh. ein reiches, vielleicht im Verhältnis zu wichtigeren oder doch gleich bedeutenden Zweigen der Barockkunst, zu viel bearbeitetes Gebiet. Leider wirken aber noch die einzelnen Kräfte in völlig unsystematischer Weise; sie suchen sich gegenseitig durch überraschende Entdeckungen zu überflügeln. Namentlich klebt der archivalischen Erforschung noch ein Zug von Dilettantismus an, der nur in den Arbeiten von Seidel völlig überwunden erscheint. Es wird noch zu viel „mit heisser Feder" gearbeitet, mit dem Bedürfnis, das Gefundene rasch an die Oeffentlichkeit zu bringen. In den österreichischen Urkunden und Regesten wurden 1894 wieder auf 215 Seiten über 1100 die Kunst betreffende Aktenstücke veröffentlicht: Aus dem k. u. k. ReichsFinanz-Archiv von K r e y c z i 2 3 0 ) , aus dem k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv von H. v o n V o l t e l i n i 2 3 1 ) . — A n solchen Arbeiten eines ruhig schaffenden Fleisses erkennt man die Schäden der Berliner, durch des alten Nicolai Geistreichigkeit noch heute gründlich verfahrenen Kunstbeschreibung. J o s e p h s 2 3 2 ) Werk über dieParochialkirche giebt einen klaren Bericht von Entstehung und Durchbildung eines Baues, zu welchem der von Nicolai zum grossen Meister erhobene Nering den Entwurf lieferte. Sein erster Plan von 1694 ist eine rein holländische Saalkirche, von höchst bescheidenem Kunstwert, die zweite ausgeführte leitet J. auf St. Maria della consolazione in Todi zurück. Es wird mir schwer, an eine solche direkte Entlehnung zu glauben; ich meine vielmehr, dass hier noch unerschlossene Einflüsse sich geltend machten, um Nerings schwaches Können plötzlich zu einer so ansehnlichen und seinem sonstigen Schaffen gegenüber fremdartigen Leistung zu steigern. — Nerings gesamte künstlerische Persönlichkeit behandelt eingehend B o r r m ä n n 233). Er ist zwar der Ansicht, dass Bernh. Fischers T. E r l a c h d. Vaters. Kinsky auf d. F r e i u n g in W i e n . —

Wien,

Wien,

Konegen.

L6wy.

16 S.

X I I I , 819 S.

M i t Bildn. u. 1 T a b .

Mit

in

30 T a f .

2 2 4 ) i d . , Portale v. W i e n e r Profanbauten d. 17. n. 18. Jh.

Lichtdr.

60 Lichtdr.

M. 20,00.

M . 25,00.

W i e n , Schroll.

2 2 5 ) Cr. H a g e r , D . Bauthätigkeit in Kloster W e s s o b r u n n n. d. Wessobrunner Stukkatoren. 16 A b b i l d , u. 9 Taf. A Z g B . N . 26. ( = N . 135.) arch.:

ib.

M . 5,00.

227) X

H

-

A

( A u s : O b e r b a y r A . 48, S. 195-521.)

2 3 0 1 F. K r e y c z i : J K S A K . 15, S. I - X L V I I I .

S. I L - C L X X I X .

G r u n d archiyal. Quellen.





- L i e r , P . T r o g e r : A D B . 38, 8. 633/4. — 2321

D. J o s e p h ,

B „ Bibliogr. Bureau.

-

176 S.

223)

i d , D. Palais M. 60,00.

Mönchen (G. F r a n z ) .

328 S.

— Mit

2 2 6 ) i d . , Z. Gesch. d. Barocks u. Kokoko in A l t b a y e r n : 228) X

i d . , Joh. T r a n t m a n n : ib. S. 518/9. —

229)

X

2 3 1 ) H . v. V o l t e l i n i , A n s d. k. u. k. H o f - , H a u s - u . S t a a t s -

D . Parochialkirche VI,



|[MÖstrMusKunstlnd. 9, 'S. 153.]] 18 S. u. 2 B l l . Text.

in Berlin.

M i t 11 Holzschn.

1694—1894. M. 2,50.

E. b a u - u. kunsthist. Stud. auf

|[CBlBauverw.

KepKunstw. 17,S.278-80.J| — 2 3 3 1 B . B o r r m a n n : Joh. A r n . N e h r i n g : D B a u Z g . S. 501/3, 553/9. — 2 3 4 ) X

S. 312; G

C.

Gurlitt:

- Galland, D . grosse

(1)16*

I

9 : 234-255

C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

nicht Nering sondern der Pariser Architekt Blondel das Zeughaus entwarf. Hiermit ist Nerings Bedeutungslosigkeit besiegelt. Denn was er sonst schuf, zeigt so sehr die Spuren der Mittelmässigkeit, dass es wahrlich ein verfehltes Unternehmen — wenigstens im Sinne einer gerechten Verteilung des Studiums über die ganze Barockarchitektur ist, auf diesen Künstler dritten Ranges immer wieder die Aufmerksamkeit hinzulenken, den Hunderte von kaum berücksichtigten Baumeistern weltferner Klöster in den Thälern der Alpen oder dem mitteldeutschen Berglande an Können und an Eigenart übertreffen. Zudem sind die Schlüsse B.s, nach welchen er Nerîng u. a. das Pürstenhaus zuschreibt, mehr als gewagt; es fehlt für sie immer noch an einer einigermassen ernsthaft zu nehmenden Stilvergleichung. 234 ) — Gelegentlich der 200jährigen Wiederkehr des Tages, da Andreas Schlüter 235 ) nach Berlin berufen wurde, besprach B o r r m a n n 236 ) dessen Lebenswerk. Um die, wie mir scheint, im Augenblicke wichtigste Frage, welchen Anteil Schlüter am Berliner Schlossbau gehabt habe, und in wie weit fremde Hände thätig waren, schlängelt er sich mit der Wendung, „Schlüter sei auf freieren malerischen Wechsel der Formen ausgegangen", habe demnach einmal mit der festen Hand eines italienischen Meisters, das andere Mal mit der eines in Baukunst dilettierenden Bildhauers geschaffen. Ich hoffe noch, dass es in dieser Angelegenheit einstens so ergehen wird, wie in den vielen anderen zur Berliner Baugeschichte. Eines Tages wird ein dort Einheimischer dasselbe ^entdecken", was ich in meinem Buche über Schlüter schon vor Jahren darlegte, und von dem Augenblicke an wird es als wahr hingenommen werden. Solange aber dort jene Leute das grosse Wort führen, die über die Bannmeile von Berlin hinaus Barockkunst nicht studierten, müssen natürlich die Berliner Meister als ganz besonders gestaltete, das Unmögliche leistende gepriesen werden 231-238 ). — Die Wiederherstellung des Flügels am Schlosse zu Königsberg i. Pr., von dem Ehrenberg nachwies, dass ihn ein Architekt Schultheis von Unfried, nicht aber Schlüter erbaute, wurde durch K n a p p e 2 3 9 ) bewirkt. Es nähert sich dieser Bauteil in den Formen demjenigen am Berliner Schloss, welcher italienischen Palastmotiven folgt. — Die von der Berliner kunstgeschichtlichen Gesellschaft veranstaltete Ausstellung 2 4 0 ) (JBL. 1893 I 11 : 259) von Kunstwerken aus dem Z e i t a l t e r F r i e d r i c h s des G r o s s e n brachte noch eine Reihe von Untersuchungen über einzelne Gebiete hervor. So arbeitete S ar r e 2 4 1 ) über die Erzeugnisse der Silberschmiedekunst, G r a u l 2 4 2 ) über das Mobiliar, W. v o n S e y d I i t z 2 4 3 ) über das Porzellan der Meissener Fabrik, S t e t t i n er 2 4 4 ) über jenes von Vincennes und Sèvres. — Die wertvollsten Nachrichten aber brachte S e i d e l 2 4 5 ) in seinem Aufsatz über das Bildhaueratelier Friedrichs des Grossen und über F. G. Adam, S. Fr. Michel und J. P. A. Tassaert, die Meister, welche es inne hatten. — In engstem Zusammenhang mit diesem Aufsatze steht eine zweite Reihe, in welcher S e i d e l 2 4 6 " 2 4 ' ) seine archivalischen Forschungen über Friedrich den Grossen als Sammler fortsetzt, und ein Artikel über ein Pastellbild J. E. Liotards; sodann aber auch eine Betrachtung Grauls 2 4 8 ) über die französische Malerei am Hofe Friedrichs. — Derselben Zeit und der auf sie folgenden gehören W o e r m a n n s 249 ) umfassende Untersuchungen über die vorzugsweise in Dresden thätigen Maler Ismael und Anton Raphael Mengs an, jene Meister, die den Wandel zum Klassizismus so mächtig vorbereiteten. — Die Zeit dieses U e b e r g a n g e s v o m R o k o k o zu der k l a s s i s c h e n S c h u l e in Deutschland gewinnt für die Kunsthistoriker sichtlich an Interesse. Dies äussert sich in der wachsenden Zahl der Studien über die Kunst dieser Zeit. Neben den Biographien über die Maler Traunfellner, über die Künstlerfamilie Thomann von Hagelstein und Tischbein, und anderen, die durch den Fortgang der ADB. 250 " 252 ) bedingt waren 253 ), erscheinen die grossen Bildhauer der Zeit wieder häufiger in der Litteratur. — Eine sehr lesenswerte Studie über den alten Schadow lieferte G e i g e r 254 ). Es war bisher Sitte, Schadow als „Vorläufer" der höchsten Kunst in der Bildnerei zu nennen und Tassaert eine kleine Huldigung dafür darzubringen, dass er der Berliner Plastik vorausgegangen sei. Mir will scheinen, als Knrfllrst (JBL. 1893 HI 1 : 128). |[F. B i c h t e r : DWB1. 7, S. 252; J. N e u w i r t h : ÖLB1. 3, S. 17/9.J] - 235) X P- W a l l e , Schlüters Eintritt in d. Dienst d. Gr. Kurf»raten: VoesZg. N. 364. — 236) R. B o r r m a n n , A. Schlüter: CBlBuuw. S. 317/9, 330/2, 350/1. — 237) X A - H a i w a s , A. Schlüters Masten sterbender Krieger. B., Stalin. 22 Anfnahmen. II. 25,00. — 238) X F. E i s e l e n , D. Umbau d. langen Brücke in Berlin: DBanZg. S. 017/8, 625/7, 632/3. — 239) P. K n a p p e , D. Wiederherstell. d. Urofriedschen Flügels am Schlosse zu Königsberg i . P . : CBlBauverw.S.38/9. — 2 4 0 ) X W . G r e t o r , D. alte Eanst in Berlin: Zukunft 9, S. 279-81. (Vgl. auch Kunstgewerbe!)]. 5, S. 162.) — 241) F r . S a r r e , Erzengnisse d. Silberschmiedekunst: JPrK. 15, S. 26-40 - 242) K. G r a u l , D. Mobiliar: ib. S. 127-35. — 243) W. v. S e y d l i t z , D. Porzellan d. Meissener Fabrik: ib. S. 135/9. — 244) E. S t e t t i n e r , D. Porzellan v. Vincennes u. Sfevres: ib. S. 140-57. — 245) P. S e i d e l , D. Bildhaneratelier Friedrichs d. Gr.: ib. S. 101-76. - 246) i d . , Friedrich d. Gr. als Sammler: ib. S. 49-57, 81-93. — 247) i d . , Pastellbildnis d. Grafen Fr. Algarotti v. J. E. Liotard: ib. S. 122/4.— 248) R. G r a u l , Franz. Malerei am Hofe Friedrichs d. Gr.: GrapbKfinste. 17,' S 11-22. — 249) K. W o e r m a n n , Ismael u. A. R. Mengs: ZBK. 5, S. 7-14, 82-91, 168-76, 208-15, 235-93. — 250) X H. A. L i e r , J Traunfellner: ADB. 38, S. 511. — 251) X W i l h . S c h m i d t , Thormann v. Hagelstein: ib. S 65/6. — 252) x L - K a t z e n s t e i n , J. Tischbein u. seine Brüder: ib. S. 362-71. — 253) X G e i g e r , Berliner Knnstaasetell. v. 1798: MVGBerlin. S. 31/3. — 254) id., Vom alten Schadow: WIDM. 77, S. 80-95, 224-39, 314-21. - 255) X E - L e h m a n n ,

C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

I

: 256-272

9

sei die Zeit nicht fern, in der man von Tassaert zu Schadow und endlich zu Rauch und seiner Schule den langsamen Rückgang erkennen wird, derart, dass zwar die Künstler an persönlichem Gehalt eine steigende Linie, das allgemeine Können um sie herum abereine fallendeLinie darstellt. Mirwenigstens scheint, als seien Büsten von dem Werte, wie sie Tassaert schuf, in der ersten Hälfte des 19. Jh. nur sehr spärlich wieder aufgetaucht. Ueber die Schäden der idealistischen Auffassung der Bildniskunst, die nicht den Menschen darstellte, sondern des Künstlers erhabenere Vorstellung von ihm, kann man deutlich an den Bildnissen Goethes erkennen. 255 ) — Den Maler und Architekten Friedr. Thouret behandelt W i n t t e r l i n 256 ), indem er somit auch in den Goethekreis 257 ) einführt. — Der für die ADB. zu liefernde Aufsatz über A . Trippel fiel L i e r 2 5 8 ) zu259-260,). — Wenn es gleich um einen Dänen sich handelt, so ist doch J u l . L a n g e s 2 6 1 ) Buch über Thorwaldsen hier zu nennen, eine der feinsinnigsten Darstellungen der künstlerischen Bestrebungen jener Zeit. Die in Thorwaldsen wirkende Mischung von Eigenart und einer in der Darstellung fremder Ideale schwelgenden Phantasie, von nationaler Selbständigkeit, die unwillkürlich sich äussert, und beabsichtigter Internationalität, von einer in den Skizzen sich deutlich äussernden Rokokoempfindung und dabei dem Streben, die dieser eigene Schärfe der Charakteristik zu mildern, — alle die Züge einer nach Normen suchenden Zeit sind hier meisterhaft dargelegt. Da ist einer, der den Klassizismus „schon wieder" historisch versteht, nachdem er an der Kenntnis der junghellenischen Plastik durch die moderne Kunstauftässung sich durchgerungen. 292 ) — Die Geschichte der jüngeren Berliner Bildner erhielt eine starke Anregung durch die von der Grimmstiftung öffentlich ausgeschriebene Aufgabe, die Entstehungsgeschichte des Denkmals Friedrichs des Grossen in Berlin zu behandeln. Von den beiden Bearbeitungen von M e r c k l e 2 6 3 ) und M a c k o w s k y 264 ) stand nur die letztere mir zur Berichterstattung zur Verfügung. Der Vf. behält sich in dieser ein W e r k über die Reiterdenkmale vor, welche die Ratlosigkeit der modernen Plastik ihren monumentalen Aufgaben gegenüber dringend erfordere. Es wäre sehr wünschenswert, dass er den Künstlern, die sich nicht zu helfen wissen, recht bald den erlösenden Rat erteile. Was er über Schinkels Stellung zu seinen Vorgängern, über die Sachlage in Rom zu Anfang des Jh. sagt, hätte ebensogut vor 30 Jahren geschrieben werden können. Das Studium des 18. Jh. hat diesen Reformator der Denkmalplastik noch nicht beschäftigt; der Rat, den dieser die Kunst Rauchs „noch" Verstehende uns erteilt, dürfte vielleicht der sein, zu Rauch zurückzukehren. Sonst ist seine kleine Arbeit brav und lesenswert, der Inhalt ein Blick in das intimere Treiben am preussischen Hofe und in die bei der Denkmalbildung zu Grunde liegenden Absichten und idealistischen Ziele. 285-267 ) — Ueber die k l a s s i s c h e u n d r o m a n tis c h e P e r i o d e der deutschen Malerei lag tiefes Schweigen. Die spärlichen sie behandelnden Werke konnten im Grunde nicht mehr thun als festzustellen, dass zwischen der Kunst von Cornelius und Rauch und der von heute eine gleiche Kluft liegt, wie zwischen Rokoko und Klassizismus. Gerade die wenigen zu erwähnenden Arbeiten bekräftigen den Bruch. Die Jul. Schnorr von Carolsfeld-Ausstellung in Frankfurt am Main brachte einen Ueberblick über die Gesamtthätigkeit des Künstlers, von der der Katalog 2 * 8 ) seiner dort vereinten Werke Kunde giebt. Dies war die Veranlassung, dass mehrere Federn sich zu seiner Charakteristik regten 269 211 ). Den meisten Schriftstellern kam es darauf an, Schnorrs Stellung zur Kunst von heute festzustellen, wobei denn meist die Erkenntnis hervortrat, dass sein fördersamer Einfluss bereits mit den 50er Jahren abschloss. — L u d w i g Richters Lebenserinnerungen, dieser Hausschatz des deutschen Volkes, erschienen in 8. Auflage, herausgegeben von H e i n r i c h R i c h t e r 2 1 2 ) . Als Schriftsteller wie als Künstler überdauert der schlichte Mann seine vornehmen Zeitgenossen. — Ueber ihn, ferner über Carl Madjera, namentlich aber über seinen Vater Joseph von Führich berichtet die schon im letzten Bande erwähnte von

Goethes

Bildnisse

S . 121/3. Trippel:



n. d. Zarnckesche S a m m l . : A. F r h r . y .

257) X

A D B . 38.

S. 621/5

B a s l e r J b . 18, S. 187-219. — Lange, 144 S. —

Thorwaldsens

Berger,

259)

X

263)

O

X

X

K. M e r c k l e ,

X V , 200 S.



2 6 4 ) H. M a c k o w s k y , 265) X

M . 0,25.

J n l . Schnorr v. Carolsfeld,

E.

A. W i n t t e r l i n ,

256)

M . 5,00.

M. 5,00.

G.

Bächel.

E.

F. T h o u r e t :



Beitr.

25$)

A D B . 33,

H. A. L i e r ,

z. B a s e l e r

E. kunstgesch. Umriss. -

Uebers. v. M a t h i l d e

Mann.

|[VossZg. N . 218;

Jul.

261)

B., Siemens.

L e o p . G u s t a y , Thorwaldsens 50j. Todestag:

262) X

A.

Kunstgesch.:

G e m ä l d e r . Rode im K g l . K a m m e r g e r i c h t : M V G B e r l i n . S . 86/7. -

d. Menschen.

D . Friedrichsdenkm. nach d

E . Kietschel,

M i t Abbild, u. Bildn.

J. Schnorr



XII,

Didask. N . 69.

Aktenmäss. Gesch. u. Beschreib, d. M o n a m e n t s .

LCB1. S. 1342;

B.,

G. A . : B ä r 20, S. 531; Grenzb. 2, S. 191/2.]|

E n t w a r f e n Schinkels n. Rauchs. 1822 - 3 6 .

B., C . V o g t .

64 S.

M . 1,80.

Z. 50j. G e d e n k t a g e d. Vollend. d . M o d e l l s z. Kauchsohen Reiterstandbild F r i e d r i c h s d. G r . : VossZg. N . 318. — 2 6 6 )

Jnl. D i s s e l h o f f ,

Knauer).

S. 249-58, 276-85.

Burckhardt-Werthmann,

D . Denkm. Friedrichs d. Gr. in Berlin.

Mit 1 Lichtdr.



Z B K . 5,

U e b e r Goethes Ansicht v. d. K u n s t : MontageK. N . 20. -

Holtze,

260) X

Darstellung

D

M i t 8 V o l l b i l d , n. 16 T e x t i l l n s t r .

Besser.

feld.



X V , 112 S.



267)

veranat. y. Freien Dtsch. H o c h s t i f t Z.

TglBs®.

100j. N.

Gebnrtst.: 69.

-

2

Aufl.

Rauch u . d. D u r c h l a u c h t :

X

M i t A b b i l d , n. 1 T a f e l .

y. Carolsfeld. Gedenkbl.:

d. S c h ö p f e r d. L u t h e r d e n k m a l s .

M . 2,50.

271) X

J-

B ä r 20, S. 326.

in F r a n k f u r t n. M .

I[V. V a l e n t i n :

BerlBSreCour.

Kaiserswerth,

N . 140.

Schnorr

y.



Carolsfeld:

268)

Kat. d. A u s s t e l l , r .

J u l i u. A u g . 1894.

D W B 1 . 7, 270)



Bachh. d. Diakonissen-Anst.

S . 392/4;

X K .

niZg.

102,

S.

F r a n k f u r t a. M. ( G e b r .

Didask.

Woermann, 338.

X

72 S. Werken

N . 176.JI J. —



Schnorr

272)

(IV

y.

269)

X

Carolslc

: 62.)

I 9 : 273-280

C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

H. von Wörndle 2 1 3 ) herausgegebene Sammlung ausgewählter Schriften des L u k a s Ritter v o n F ü h r i c h , eines österreichischen Verwaltungsbeamten. Vieles ist fein empfunden, das Ganze von echter Religiosität getragen, ohne dass man in den Aufsätzen ein tieferes Menschentum, eine starke Eigenkraft bemerkte. — Woltersdorff 2 " 4 ) vollendete sein Essai sur la vie et les oeuvres de Rodolphe Toepffer. Zumeist gilt es zwar dem Schriftsteller. Aber auch die Stellung zur zeitgenössischen Kunst, namentlich zu den Anfängen der Landschaftsmalerei in der Schweiz, zu Calame, zur Alpenlandschaft findet Erwähnung. 275) — Eine Beschreibung von Anselm Feuerbachs Leben und Wirken! Sicher eine der schönsten Aufgaben, die dem Kunsthistoriker winken: den Mann zu schildern, der, durch den Realismus der auf ihn folgenden Zeit prophetisch hindurchschauend, das kommende Streben nach selbständig empfundener, geschlossener Form im Geist erkannte und mit allen Kräften ihm sich hingab, der darum noch heute Vielen zu wenig wahr, anderen zu klassisch, den ganz Alten zu persönlich, zu willkürlich erscheint. Er ist für die Welt nie modern gewesen und wird es nie sein, seine Zeit ist auch heute noch nicht gekommen und wird nie kommen, so wenig wie die Rethels. Was er schuf, ist zu abstrakt, zu sehr innerlich verarbeitet, um je der Menge gefallen zu können. Ihm winkt wohl die Hochachtung der Kunstgeschichte und das Achselzucken derjenigen, denen die Kunst Freuden bringen „soll". Das alles hat der Vf. der Lebensbeschreibung, der wegen der treuen Freundschaft in trüben Tagen und wegen seines frühen Verständnisses der Eigenart Feuerbachs hochverdiente A l l g e y e r 2 1 6 ) wohl empfunden. Aber er hat nicht jenen Ueberblick über die zeitgenössische Kunst, um dem Leser die Wandlungen in der Entwicklung des Malers und der Menschen klar zu machen, er bringt in dankenswerter Weise Thatsächliches, Neues die Fülle, er würzt es mit Funken von Feuerbachs Geist, er ordnet diese in die Folge der Lebensgeschichte ein, — aber es fehlt ihm die Kraft, diese zu runden, als ein Ergebnis des Mannes, der Zeit, der Weltströmungen und des diese überhastenden Vorwärtsdrängens schriftstellerisch zu gestalten. WieMuther richtig ausführt, ist A. trotz des unmittelbaren Verkehrs mit dem Freunde dem Wesen des Künstlers nicht gerecht geworden, wenn ihm auch für die liebevolle Darstellung des Lebensganges dauernd zu danken sein wird. Mich machte eine Stelle im Vorwort des Buches stutzig, nach welchem dem Vf. die Benutzung der Briefe Feuerbachs an seine Mutter, die beste Kennerin des Wertes ihres Sohnes, und anderer Akten von der Direktion der Berliner Nationalgalerie versagt wurde, welche diese vor Jahren von Frau Feuerbach erwarb. Etwa 1890 ersuchte mich die Mutter, infolge eines Aufsatzes über den Künstler, ich solle dessen Leben schreiben. Die Benutzung jener Akten, welche sie für mich erbat, wurde auch ihr versagt, wie ich hörte, weil ein Beamter der Galerie ein Werk über Feuerbach vorbereite. Ich schwieg damals, da die Angelegenheit zunächst mich persönlich betraf. Frau Feuerbach schrieb mir in ihi'em Unmute, sie wolle in ihrem Testament jenen Wunsch nochmals niederlegen. Ob dies geschah, weiss ich nicht. Jedenfalls aber ist jenes Werk jetzt (1896) noch nicht erschienen, und es zweifeln die, welche den betreffenden Beamten kennen, daran, dass es je, sicher nicht in einer des Meisters Grösse nur einigermassen entsprechenden Form erscheinen werde. Ich möchte aber fragen: Sind die aus Staatsmitteln erkauften Akten für die Beamten oder für die Nation da? Der neue Direktor der Sammlung giebt vielleicht Aufschluss hierüber. — Unter den Künstlern, welche abseits von der grossen Heeresstrasse sich eigenartig entfalteten, ist Anton Burger erst jetzt, nach seinem Tode, zu vollen Ehren gelangt, durch eine Sonderausstellung217) sowie durch Schilderungen Anna Spiers 2 1 8 " 2 1 9 ). Aehnlich wie Spitzweg und der Hamburger Kauffmann ist er ein Genremaler älterer Schule, der seiner Zeit zu schlicht und zu helläugig war, um als „bedeutend" und „stilvoll" zu gelten. — Eine wahre Entdeckung brachte für die meisten v o n Berl e p s c h 2 8 0 ) durch sein Buch über Gottfried Keller als Maler. Auch hier ging dem Buche eine Ausstellung von Werken des berühmten Dichters voraus, die den wundervollen Mann von dieser Seite kennen lehrte. Aber erst durch B.s feinsinnige Auffassung ist uns das technisch nicht genügend geschulte, aber künstlerisch um so weiter dringende Naturerfaseen des tiefsinnigen Schweizers nahe geführt worden. Das ist nicht Dilettantismus, sondern jenes Schaffen des ohne Arme oder doch ohne den allzeit fertigen Gebrauch dieser geborenen Malers. Meinte man einst, das Können

— 273) L. Sitter T. Fahrich, Ausgew. Sohriften. Her. 7. A. y. W ö r n d l e (JBL. 1893 1 11 :293). |[A. v. M a l e r : ÔLB1. 3, S. 176/7; G. G r u p p : LRs. 20, S. 135(6.]| — 274) H. W o l t e r s d o r f f , Essai sur 1» rie et les œuvres de Rodolphe Toepffer (JBL. 1893 I 11:324). II. Progr. Magdeburg, Baensch. 29 S. - 275) X E d - B ° d > Notes sur la peinture alpestre: BUKS. 62, S. 318-37. — 276) J- A l l g e y e r , Ans. Feuerbach. Sein Leben u. seine Kunst. Mit e. in Kupfer gest.Selbstbildn. d. Künstlers u. 38 Text-Illustr. in Autotypie. Bamberg, Buchner. XIV, 432 S. M. 8,00. |[R. M u t h e r : Zeit S. 89-90, 105/7; F. B i e f f e i : FZg. N. 24.J| — 277) D. Ant. Burger-Ausstell, in Frankfurt a. M.: Didask. N. 19. — 278) A n n a 8 p i e r , A. Barger: KnnstUZ. 8, S. 57-80. — 279) i d . , A. Borger: FZg. N. 316. — 280) H. F. v. B e r l e p s c h , G. Keller als Maler. Nach seinen Erzählungen, seinen Briefen u. d. kftnstl. Nachl. dargest. L., Seemann. V, 152 S. M. 2,75. |[F. A r e n a r i u s : Kw, 8, S. 109;

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mache den Künstler, so lehrt Keller, dass ohne dieses das Empfinden Herzerquickendes zu leisten vermag. 2 6 •) — N e u e r e u n d n e u e s t e Z e i t . Während Pechts Buch eine erneute Lobpreisung Hans M a k a r t s bringt, glaubt von V i n c e n t i 2 8 2 ) ihn bereits gegen Unterschätzung verteidigen zu müssen, indem er in Wort und Bild seine Werke nochmals vorführt. — Nachrufe wurden einer Anzahl Münchener Künstler gewidmet durch verschiedene Federn 2 8 3 ) in den Journalen, keinem mehr als dem in noch jungen Jahren verstorbenen B r u n o P i g l h e i n . Der gut illustrierte Aufsatz B ö h m s 2 8 4 ) dürfte zunächst den besten Ueberblick über die Leistung des Mannes, jener von B e c k e r 2 8 5 ) über seine Persönlichkeit bieten. — Sodann war es H e r m a n n B a i s c h s Tod 2 8 6 ), der die lebhafteste Teilnahme erregte. 2 8 "" 3 0 8 ) — Die leidige K a r l Stauffer-Angelegenheit 3 0 9 ), derentwegen im Vorjahr schon so viel Tinte geflossen war, hielt B i n s w a n g e r 3 1 0 ) für nötig von der psychiatrischen Seite zu beleuchten, wobei er dann zu Ergebnissen kam, die eigentlich nichts anderes bewiesen, als dass seine Wissenschaft noch sehr mit der Stange im Nebel herumfahre. Die sich daran knüpfenden Misshelligkeiten werden besser nicht weiter erwähnt. — Ueber A r n o l d B ö c k l i n erschienen zwei trefflich illustrierte Aufsätze von F. v o n O s t i n i 3 1 1 ) und M e i s s n e r 3 1 2 ) , welche Kunde von der wachsenden Begeisterung für den Meister geben. — Voll feiner Beobachtung ist H e l f e r i c h s 3 1 3 ) Vergleich zwischen M u n k a c z y , dem Mann der Reklame, und Böcklin. 314 ) — Ebenso hat Bierbaums Buch 3 1 5 ) über F r i t z v o n U h d e ( J B L . 1893 1 11:352) die zustimmende Besprechung seiner Anschauungsgenossen hervorgerufen. — M e i s s n e r S 1 4 ~ 3 1 7 ) behandelte den Münchener Meister in seiner lebhaft anerkennenden und sorglich um das Verständnis bemühten Art in zwei Aufsätzen. — Den Dienst, welchen Bierbaum Uhde und Stuck leistete, that K ä m m e r e r 3 1 8 ) in einer eingehenden Besprechung seiner Kunstart für Max L i e b e r m a n n , wähi'end Th. W o l f f 3 1 9 ) diesen allein als Radierer betrachtete. — Otto F e l d 3 2 0 ) u. a. 3 2 1 ) giebt einen Ueberblick über sein Schaffen und über seinen wachsenden Einfluss auf das jüngere Geschlecht. — Bierbaums Buch über F r a n z S t u c k ( J B L . 1893 I 11:359) veranlasste eine Anzahl von Besprechungen 322 ) und mehr oder minder selbständigen Behandlungen desselben Themas, von welchen namentlich jene von A n n a S p i e r 3 2 3 ) als ein gutes Mittel zum Verständnis seiner Art um der reichen Illustrationen willen hervorgehoben zu werden verdient. — Max K l i n g e r s jüngerer Ruhm drang mächtig in die Weite. Die sorgsame Pflege, welche dieser am Dresdener Kupferstichkabinet fand, brachte ihn einem französischen Kritiker, Michel 3 2 4 ), nahe, der sich in begeisterter Form über den jungen Meister äusserte, dem er den ersten Platz in der deutschen Kunst neben Menzel zuwies. — G u r l i t t 3 2 5 ) schildert ihn auf Grund persönlicher Bekanntschaft. — Die „Brahmsphantasien" und andere Neuschöpfungen brachten dem Leipziger Künstler lebhafte Zustimmung 32 ®" 328 ). — Die in seiner Vaterstadt erscheinende ZBK. söhnte J . P r o e l s s : Vom Fels z. Meer 2, 8. 262/4.]| — 281) X C. B r n n , G. Keller als Maler. ( = Njbl. her. v. d. Stadtbibl. in Zürioh auf d. J . 1894.) Zürich (Faesi ü Beer). 4". 31 8. Mit Bildn. u. 6 Taf. M. 8,00. — 282) K. T. V i n o e n t i , Z. 10. Todest. H. Makarts: Kunst für Alle 9, S. 17-20. — 283) X Vom Fels z. Meer 2, S. 41; IllZg. 103, S. 103; H. B o s e n h a g e n - TglRs®. N. 166; M a x S o h m i d : ML. 63, S. 944/6; VossZg. N. 327; ÜL&M. 72, S. 904; J . E l i a s : FreisZg. 22. Juli. (Charakteristik u. persönl. Erinnerungen.) — 284) G. B 6 h m , B. Piglhein: KnnstUZ. 2, S. 81-90. — 285) B. B e o k e r , B. Piglhein: Nation". 11, 8. 626/7. - 286) X ÜL«M. 72, S. 743; IllZg. 102, S. 586/7; Vom Fels s. Meer 2, S. 30; TglRs». N. 116; A. R [ o s e n b e r g ] : ZBK. 5, S. 259-62. — 287) X J o l i . M a x , Carl v. B l a a s : AlIgKnnstChr. 6, S. 289-98. - 288) X F - P e c h t , W. Y. Lindensehmit: Kunst für Alle 9, S. 344/6. — 289) X Th. Horsohelt: ib. S. 37-41, 52/9. — 2 9 0 ) X A. F e l l i n , Edm. Kanoldt, d. Illustrator u. Landschafter: Daheim 30, S. 56/8. — 291) X • V [ o s e ] , L. Bokelmann: TglRsB. N. 90, 97. - 292) X E S t i n k e l b e r g , L. BoMmunn: Kunst für Alle 9, S. 149-51. - 293) X Änd. B e r g e r , E. dtsch. Maler-Radierer (B. Mannfeld): AlIgKnnstChr. 6, S. 457-62 — 294) X C. v. L ü t z o w , L. Carl Müller: GraphKünste. 17, S. 1-10. — 295) X H H o l l a n d , K. Trost: ADB. 38, S. 653/6. - 296) X K. E., G. Engelbach: VossZg. N. 589. - 297) X E - S c h - > Johannes WölfFle: BB8W. S. 190/2. — 298) X H - A. L i e r , Gust. Taubert: ADB. 37, S. 429-38. — 299) X P y l . R- Fr- K. Suhrland: ib. 8.141. — 3 0 0 ) X Z . lOOj. Geburtst. d. Hofmalers W. Hensel: VossZg. N. 3 1 0 / 1 , 3 1 6 . - 3 0 1 ) X w - S i l l e m , CbristofTer Stthr: ADB. 37, s . 139-41. - 302) X H. A. L i e r , K. B. Stürmer: ib. 8. 51/2. — 3 0 3 ) X i d . , K. G. Ad. Thomas: ib. 38, S 91. — 304) X E d . D a e l e n , A. Tidemand: ib. S. 243/6. - 305) X Gerhardt v. Reutern: BaltMsehr. 41, S. 294-312, 333-74,494-511. — 3 0 6 ) X H. A. L i e r , P. v. Tiesenhausen: ADB. 38, S. 289-90. - 307) X W. B e r n h a r d i , Friedr. Tieck: ib. 8. 247-51. - 3 0 8 ) X H e r m i n e V i l l i n g e r , W. Hasemann u. sein Kftnstlerheim im Sehwarzwald: VelhKlasMh. 1, 8.297-305. — 3 0 9 ) X 0. Brahin, K.Stauffer (JBL. 1893 I 1 1 : 1 6 ) : WIDM.73,S.24/5. — 310) R o b . B i n s w a n g e n K.Stauffer-Bern: DR. 1, S. 109-25. - 311) F. v. O s t i n i , A. Böcklin: VelhKlasMh. 2, 8. 31-51. — 312) F. H. M e i s s n e r , A. Böcklin: KunstUZ. 1, S. 21-34. — 313) H. H e l f e r i c h , Munkaczy u. Böcklin: Zukunft 9, S. 497-504. - 314) X Böcklin: BURS. 63, S. 416. — 315) X F. K u n e r t : NZSt. 12', S. 695/6; J . 8.: LCB1. 8. 22; E. A l t k i r c h : Zuschauer 2, 8. »80/1. — 316) F. H. M e i s s n e r , F. v. Uhde: WIDM. 75, S. 19-42. - 317) i d . , E. Besuch bei F. v. Uhde: Zukunft 6, S. 331/4. — 318) L. K ä m m e r e r , M. Liebermann. (Erweit. Abdr. aus JBK.) L., Seemann. 17 8. Mit Abbild, u. 5 Taf. M. 5,00. — 319) Th. W o l f f , M. Liebermann als Radierer: BerlTBl. N. 580. — 320) O t t o F e l d , M. Liebermann: NftS. 30, S. 309-19. — 3 2 1 ) X E r n s t L e h m a n n , M. Liebermann: BLU. S. 369-71. — 322J X S p . : WIDM. 76, S. 128; Mux S c h m i d : ML. 63, S.821; F. H. M e i s s n e r : FrB.5,8. 143/5. — 323) A n n a S p i e r , F. Stuck: WIDM 76, 8. 545-63. — 324) E. M i c h e l , M. Klinger: GBA. 35, 8. 361-83. — 325) C. G u r l i t t , M. Klinger: Hundt für Alle 9, 8. 65-75, 81/5. — 326) X F. A v e n a r i u s , Neues y. Klinger: TglRa». N. 24/5. —

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sich mit seiner Art aus und liess seinen Verehrern das Wort32!)"330), und selbst R o s e n berg 33011 ) erkannte an, dass er in der Plastik „eine ziemlich grosse Gewandheit" und dass er „tüchtig zeichnen gelernt habe". — H a n s T h o m a widmet B i e r b ä u m 3 3 1 ) eine längere Besprechung. — Es äusserte sich W e i z s ä c k e r 3 3 2 ) über die Lithographien des Luxemburgers H. P i d o l l und des Frankfurters S t e i n h a u s e n , als zweier hervorragender Vertreter der Kunstverjüngung auch in diesem Gebiet. — Graul 333 ) tritt für J o s e f S a t t l e r s , der Dürers verwandte, Zeichnungsweise ein. 334) — Dem Oesterreicher H a n s S c h w a i g e r widmete G r a u l 3 3 5 ) eines der vornehm ausgestatteten Hefte der Graphischen Künste. 33 «" 3 «) _ H e i n r i c h Pudor 3 1 0 *) veranstaltete eine „Einer-Ausstellung", in der er mit eigenen Werken gegen die Massenausstellungen protestieren wollte. Ueber den Wert seiner Bilder und Skulpturen, die ich nicht einmal sah, ist hier nicht zu urteilen. Wie immer leiden die dem Katalog beigegebenen Aufsätze bei gutem Grundgedanken unter dem Umstände, dass P. sich selbst hoch, vielleicht viel zu hoch hält. Einen derartigen Irrtum können die Menschen, die auf Bescheidenheit halten, am wenigsten vertragen. Mir will scheinen, dass, was iD seinem Katalog steht, sehr verständig und bei unbefangener Durchsicht für P. einnehmend sei, trotz mancher Uebertreibungen, und dass man sehr unrecht thut, sich über einen Mann zu empören, weil er sich vielleicht zu gewaltsame Mühe giebt, nicht so zu sein wie die anderen alle. So viel ich weiss, hat er noch keinen geschädigt durch seine Eigenart ausser sich selbst und die, welche unbedingt glauben, die Welt könne nur glücklich sein, wenn alle in einer Uniform stecken. Jedenfalls sind mir seine kurzen Aufsätze lehrreicher als viele längere der Weisesten im Senat der Kritiker. — Der H u m o r i s t e n unter den Zeichnern zu gedenken, gab das Erscheinen des 100. Bandes der „Fliegenden Blätter" Veranlassung. F r e d W a l t e r 3 4 1 ) widmete ihnen einen reich illustrierten Aufsatz. — Wilhelm Busch wurde von P a u l Ernst 3 4 2 ) und F u c h s , Adolf Oberländer343) von F u c h s 3 4 4 ) allein charakterisiert. — Hier ist wohl auch das Buch Ol in das 3 4 5 ) über „Freund Allers" zu nennen. Die kräftige Ablehnung, welche Avenarius diesem Afterrealisten bot, war gewiss allzu aufdringlicher Lobhudelei gegenüber am rechten Platze. — W o l d e m a r F r i e d r i c h s Wandmalereien im Gymnasium zu Wittenberg erklärt der Direktor der Anstalt G u h r a u er 346 ) in einem Vortrage. — V a n d e r l i n d e n 3 4 7 ) preist die Kunst H e r m a n n H e n d r i c h s nicht ohne weidliches Schimpfen auf jene, welche ihm in seiner Begeisterung nicht zu folgen vermögen; H e r m a n n P r e l l und F r i t z R ö b e r werden als Historienmaler grösseren Stiles gefeiert.348"3411) — Am bescheidensten ist die schriftstellerische Ernte wieder hinsichtlich der B i l d n e r ei. Es sind zu verzeichnen nur der, anlässlich der Fertigstellung des grossen Brunnenwerkes inDresden geschriebene, treffliche Aufsatz von P a u l Schumann 3 5 0 )über Robert Diez, der Nachruf zu Victor Tilgners Tod von Sokal 3 5 1 ), Nachträge zur Lebensbeschreibung des Wiener Bildners Hans Gasser von Waizer 3 5 2 ), ein Aufsatz über Robert Cauer, den Bildhauer von allerhand „herzigen" Süssigkeiten, von R o s e n b erg 353 ). — Erwähnt 354 ) seien hier ferner die liebevolle Betrachtung des Lebens eines wenig beachteten niederösterreichischen Kirchenbildhauers, Josef Angeler von Reimar 3 5 5 ) und eine Nachricht 356) über einen Tafelaufsatz Karl Winterhalters. In der Frage des Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I. ergriff die „Bauzeitung" wiederholt das Wort. F r i t s c h 3 5 7 ) wendet sich noch einmal gegen die Aufstellung des Nationaldenkmales in der Achse des Schlossportales mit der ihm eigenen Ruhe 327) X i d . , M. Klingers Cyklus „Vom Tode": Kw. 8, S. 60/1. — 328) X A l f r . G o t t h . M e y e r , M. Klingers Brahmsphantasien: ML. 63, S. 170/7. - 329) X H a n s W. S i n g e r , Ii. Klingers Gemälde: ZBK. 5, S. 49-31. — 330) X A S e e m a n n , D. Klinger-Ausstell. in Leipzig: Kunstchr. 5, S. 203/0. — 3 3 0 a ) A. B o s e n b e r g , D. Haler a. Radierer II. Klinger: ib S. 208/9. — 331) O t t o J. B i e r b a u m , II. Thoma: Ges. S. 1017-30. - 332) H. W e i z s ä c k e r , H. Fidoll n. Steinhausen: GraphKünste. 16, S. 90/6. — 333) B. G r a u l , J. Sattler: ib. S. 102/4. — 334) X p - J e s s e n , J. Sattler, e. dtscli. Zeichner: Kunstgewerbe^. 6, S. 25. — 335) B. G r a u l , Hans Schwaiger (Aus: GraphKünste.) Wien, Ges. för vervialfält. Kunst. Fol. IS S. Mit 3 Taf. u. 21 Abbild M. 9,00. — 336) X D- Affenmenschen v. Gabr. Max: Grenzb. 3, S. 432. — 337) X P e c h t , F. T. Defregger: Kunst für Alle 9, S. 209-13. — 338) X i d - . Jul. Adam: ib. S. 50/1. — 339) X C. Ltttzow, F Simm: ZBK. 5, S. 15-20. — 340) X G F u c h s , Alb. Keller: AUgKunstChr. 6, S. 2-10. — 3 4 0 a ) H. P u d o r , Einer-Ausstell. Kat. d. Ausstell, v. Werken d. bild. Kunst. 2. Aufl. Mit e. Vorw. L., Selbstverl. 19 S. 0,65. - 341) F r e d W a l t e r , E. Jubil.-Stud.: KunstUZ. 1, S. 75-118. — 342) P a u l E r n s t , W. Busch: ML. 63, S. 20/3. — 343) G. F u c h s , W. Busch: AUgKunstChr. 6, S. 33/7. - 344) id., Ad. Oberländer: ib. S. 37/8 — 345) A l e x . O l i n d a , Freund Allers. E. Künstlerleben. Mit Bildern v. (J. W. Allers. St., Union. X, 336 S. M. 20,00. |[Joh. P r o e l s s : Gartenlaube S. S20; F. A v e n a r i u s : Kunstw. 8, S. 121/2.]| — 346) H. G u h r a n e r , D. Wandgemälde in d. Aula d. Gymn. zu Wittenberg. Festrede. Progr. Wittenberg, Wattrodt. 14 S. Mit 1 Taf. — 347) Ch. V a n d e r l i n d e n , H. Hendrich: AUgKunstChr. 6, S. 193-200. — 348) H. V., H. Prell. E. dtsch. Geschichtsraaler: NorddAZg. N. 204. — 349) F. Räbers Untergang d. nord. Götterwelt u. d. Erscheinen d. Christentums: ZBK. 5, S. 97-101. — 350) P. S c h u m a n n , Bob. Diez: Kunst für Alle 9, S. 129-34, 145-54. — 351) Cl. S o k a l , V. Tilgner: AUgKunstChr. 6, S. 101/6. — 352) R. W a i z e r , Biographisches Aber Bans Gasser: Carinthia 1, S. 72-80, 148-54, 178-83. — 353) Ad. E o s e n b e r g , Bob. Cauer: Daheim 30, S. 840,3. — 354) X E. Jul. Hähnel, Litt. Reliquien (JBL. 1893 I 11: 21): TglBs». N. 25. — 355) S. B e i m a r , Jos. Angeler: Neukirchner Bezirksbote S. 97/9. — 356) K. Winterhalters Tafelaufsatz: Gartenlaube S. 292. — 357) K. E. O. F r i t s c h , Noch einmal d. Frage d. Nationaldenkmals für Kaisor Wilhelm I.:

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und Sachlichkeit. — Theoretisch behandelte die Frage A l b e r t H o f m a n n 3 5 8 ) in einem Vortrage: Die Gestaltung von „Nationaldenkmälern", welche im wesentlichen einen Ueberblick über Inhalt und Wert der älteren Denkmäler und die daraus sich ergebenden Nutzanwendungen bietet359"3591). — Die Geschichte der Denkmale im allgemeinen bespricht Rieh. M. Meyer 3 6 0 ), indem er auf deren Vergänglichkeit weist. — Solche zu hemmen, ruft v o n O i d t m a n n 3 6 1 ) zum Schutze der älteren Werke dieser Art auf. — A r c h i t e k t u r . Die Frage des protestantischen Kirchenbaues, welche durch das Werk der „Vereinigung Berliner Architekten" angeregt worden war, fand eine gründliche Behandlung auf dem ersten Kongress für denKirchenbau des Protestantismus. Die „Vereinigung" gab einen eingehenden Bericht 362 ) über den Verlauf sowie über die Hauptvorträge (J. Otzen, Nik. Müller, Gorn. Gurlitt, Otto March, Orth, C. Doflein usw.) heraus. — Das Ergebnis der Berliner Besprechung war ein sehr erfreuliches. War es das Ziel gewesen, gegen die formalistisch-gotisierenden Bestrebungen der im Kirchenbau noch vorherrschenden Romantik zu Gunsten einer klaren Zweckstrebigkeit Sturm zu laufen, so war der Erfolg geradezu überraschend. Ernstlich hielten die Romantiker kaum stand, das ihnen als Norm geltende sog. „Eisenacher Regulativ" wurde völlig verleugnet, dem Grundgedanken, dass die religiösen Anschauungen der Gemeinde und die aus diesen sich ergebenden Forderungen der Liturgie den Ausschlag der „Tradition" gegenüber zu geben habe, wurde nur schwach widersprochen. Eine umfangreiche Litteratur schloss sich dem Kongress an, aus welcher Marchs 3 6 3 ) treffliche Bemerkungen und S a l z m a n n s 384 ) Vortrag genannt sein mögen364»). — Die planmässige Erforschung des deutschen Bauernhauses und der dabei entwickelten Volkskunst ist in das Arbeitsprogramm des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieur vereine aufgenommen worden365). — Die somit gegebene Anregung äusserte sich dann auch im Erscheinen mehrerer hierher gehöriger Arbeiten. K o s s m a n n 3 6 6 ) veröffentlichte eine sehr gediegene Abhandlung über das alemannische Bauernhaus, Eisenlohrs ältere Arbeit hierüber in wertvoller Weise ergänzend. — Das Thüringer Bauernhaus fand auf der Erfurter Gewerbeausstellung eine praktische Darstellung36~). — In gleichem Sinne gehalten ist E i g l s 368 ) noch umfangreichere Veröffentlichung über das Salzburger Bauernhaus und zwar vorzüglich über den Pinzgau, wo die auch hier meist aus Holz errichteten ländlichen Bauten in eingehendster Weise geschildert werden. — Aehnlich B ü n k e r 3 6 9 ) über die deutsch-ungarischen Bauernhäuser. — Diese neuen Aufnahmen erfolgten in einer von der früheren, zumeist von Anthropologen ausgehenden Darstellung abweichenden, nicht bloss die Grundrissverteilung und das äussere Bild, sondern das Wichtigste, die Konstruktion, berücksichtigenden Art. — In gleicher Richtung wirkte Gruners (JBL. 1893 I 11 : 166) kleines Buch, welches noch kürzlich besprochen wurde 370 ). — Hier sind auch die den Burgenbau betreffenden Arbeiten hervorzuheben, die ebenfalls auf die Erkenntnis des alten Wohnungswesens neben der des Festungswesens hinzielen311"372). — Dem volkstümlichen Schmuck der Häuser, namentlich der Hausmalerei 373 ) in den Alpen, wendete man gleichfalls das Augenmerk zu. — Eine Frage von allgemeinem künstlerischen Interesse beschäftigte die Architekten aufs lebhafteste: die des Städtebaues, der Gestaltung der Strassen auch nach der ästhetischen Seite hin. Der Aachener Professor Henrici, der Wiener Camillo Sitte, in minder weitblickender Art noch der Kölner Stübben haben in jüngster Zeit die Ansichten nach dieser Richtung hin ganz umgeformt. Theoretisch behandelte H e n r i c i 3 7 3 " ) die Angelegenheit nochmals in einem sehr beachtenswerten Aufsatze: „Einiges zur Beachtung bei Anlage von Strassen, Plätzen und Gebäuden auf unebenem Gelände". — Die von K. E. 0. Fritsch und A. Hofmann meisterhaft redigierte und in allen dem Fortschritte dienenden Fragen führende „Deutsche Bauzeitung" widmete überhaupt dieser Frage viele Aufmerksamkeit373b). — Die Fertigstellung des ReichstagsDBauZg. s. 57/9. — 358) Alb. H o f m a n n , D. Gestaltung d..Nationaldenkm.: ib. S. 1S1/7, 193/6. — 339) X p - W a l l é , D. neueste Entwurf ffir d. Kaiser Wilhelra-Denkm. in Berlin: Atelier N. 6. — 3 5 9 a ) O X X H. M a e r t e n s , D. dtsch. Bildsäulen-Denkm. d. 19. Jh. 11. 15. Heft. St., J. Hoffmann, à 4 Lichtdr. n. 4 BU. Text. S. 45-65. |[VossZg. N. 572 ]| — 360) R i e b . M. M e y e r , D. Schicksale d. Denkmäler: Nation^. 11, S. 713,'S. — 361) ( 1 4 : 2 2 a . ) — 362) Vereinig. Berliner Architekten. 1. Kongress ffir d. Kirchenbau d. Protestantismus. Abgeh. in d. Neuen Kirche zu Berlin am 24. n. 25. Hai 1894. B. (Greve). 60 S. — 363) 0. M a r c h , Unsere Kirchen: BayreuthBU. 17, S. 160/7. — 364) S a l z m a n n , D. Kirchenban d. Protestantismus: DPB1. 27, S. 398/9. — 3 6 4 a ) X J L - Sponsel, D. Franenkirche zu Dresden (JBL. 1893 I 11 : 162i. |[A. y. O e c h e l h ä u s e r : NASächsG. 15, S. 338-41; C. G n r l i t t : RepKunstw. 16, S. 278-80.]| — 365) X planraäss. Erforsch, d. dtsch. Bauernhauses. Arbeitsprogr. d. Verbandes dtsch. Architekten n.. Ingenieure: CBlBauverw. S. 363. (S. auch DBauZg. N. 479.) — 366) B. K o s s m a n n , D. Bauernhäuser im bad. Schwarzwald. (Aus ZBauwesen.) B„ Ernst & Sohn. Folio. 26 S. Mit 108 Abbild, u. 6 Taf. M. 12,00. (Vgl. I 4:218.) — 367) CBlBauverw. S. 272. — 368) J- E i g l , D. Salzburger Gebirgshans. Wien, A. Lehmann. Fol. IV, 40 S. Mit 67 Teitillustr. u. 37 Taf. M. 30,00. — 369) J. R. B a n k e r , Typen y. Bauernhäusern aus d. Gegend y. Oedenberg in BShmen. lAus MAnthrGesWien.) Wien, (A. Holder) 4°. 16 S. Mit 14 Abbild. M. 1,60. |[Alb. H o f m a n n : DBauZg. S. 473/4 ; 0. M a r m o r e k : ÜL&M. 72, S. 794/5.]| — 370) X Diäask. N. 205. — 371) X p - C l e m e n , Tiroler Burgen. Wien, Braumfiller. XV, 141 S. Mit Abbild. M. 5,00. — 372) X A n t . P e t e r , Burgen u. Schlösser im Herzog! Sohlesien. Teschen, Prochaska. XVIII, 253 S. M. 5,00. — 373) X K - A t z , Tiroler Hansmalerei: BepKnnstw. 17, S 436/8. — 373a) K. H e n r i c i , Einiges z. Beachtung bei Anlage v. Strassen, Plätzen u. Gebäuden anf unebenem Gelände: DBauZg. S. 501/2, 507,9. - 373b) X »>• S. 5/6, 65/7, 70/2, 123/5, 133/5, 377/9, 608-10. — 374) K. E 0. F r i t s o h , D. BeichsJahresberiohte ffir neuere dentsohe Litteraturgeschiohte. V. (1)17

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C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

gebäudes und die keineswegs freundliche Stellung, welche Kaiser Wilhelm II. zu diesem Bau und zu seinem Schöpfer Paul Wallot nahm, brachte eine ganze Litteratur zu Wege. Das sachlich Wertvollste durften die Fachgenossen des Künstlers über den Bau gesagt haben; so F r i t s c h 3 1 4 ) , der dem Erbauer freundschaftlich nahe steht, ohne sich hierdurch in seiner ausserordentlichen Klarheit des Urteils bestimmen zu lassen. — S t r e i t e r 3 7 5 ) vermochte, als Mitarbeiter Wallots (1888—94) in alle Einzelheiten eingeweiht, dabei ein denkender Kopf, dem Wesen seines Meisters trefflich zu folgen. — Auch R a p s i 1 b e r 3 7 6 ) liess eine Broschüre erscheinen, worin er die Baugeschichte, die Baubeschreibung und einen Lebensabriss des Künstlers gab, welche den späteren Arbeiten meist zu Grunde gelegt wurden. — Besonders lebhaft wurde der Ton durch die unverständige und eben in diesem Unverstand harmlose Kritik, mit welcher C. v o n L ü t z o w 377 ) den Bau und die Berliner Baukunst überhaupt abkanzelte. Sie gab zu scharfen Entgegnungen Anlass 378 " 380 ). — Mit des Wiener Architekten K. von Hasenauer Tod trat die grosse Frage seines Lebens: welchen Anteil er neben Semper am Entwurf der Wiener Museumsbauten habe, wieder lebhafter hervor. Wie Hasenauer sich bei Lebzeiten sehr bemühte, die Anerkennung als eigentlicher Erfinder jener Bauten auf sich zu lenken — ich habe ein Schreiben dieses Inhalts selbst in Händen gehabt —, so beeilte sich auch die Wiener Presse 381 ) nach seinem Tode diese Ansicht zu verbreiten. — Dies gab dem Sohne Gottfried Sempers, M a n f r e d S e m p e r 3 8 2 ) , Veranlassung, die Sachlage unter Beibringung eines grossen Aktenmateriales klar zu legen, aus welchem deutlich hervorgeht, wie Semper nicht nur als Künstler, sondern auch als Mensch seinem einstigen Genossen überlegen war. und wie viel mehr die Bauten seines als des jüngeren Architekten Geistes sind. — In den Besprechungen 383 " 388 ) von Hasenauers Lebenswerk klingt diese Frage überall an. — Von den, anderen verstorbenen Architekten gewidmeten Nachrufen sind die auf Denzinger von G. v o n B e z o l d 3 8 9 ) , auf C. Lipsius von G u r l i t t 3 9 0 ) , auf O. Sommer 301 ~ 302 ) von zwei Ungenannten hervorzuheben. — Biographien von Baumeistern verschiedener Jhh. und Epochen seien hier kurz angemerkt 393 " 399 ). — Der Tod hat unter den K u n s t h i s t o r i k e r n wieder seine Ernte gehalten und somit auch zu Nachrufen Anlass gegeben. Die Erinnerungen an Ludwig Pfau sind freilich lediglich dem Dichter gewidmet gewesen. — Aber die Nachrufe auf Robert Dohme von S e i d e l 4 0 0 ) und J o r d a n 4 0 1 ) , auf Hubert Janitschek von H. v o n T s c h u d i 4 0 2 ) , auf Julius Meyer 403 ) von R o s e n b e r g 4 0 4 ) , auf Quirin Ritter von Leitner von H e i n r . Z i m m e r m a n n 4 0 5 ) , auf Valentin Teirich, den Wiener Architekten und Herausgeber italienischer Kunstdenkmäler, von Lier 4 0 ®), auf Moritz Thausing von Th. v o n F r i m m e l 4 0 7 ) , auf Sulpiz Boisseree 408 ) und auf Joh. Trost wiederum von L i e r 4 0 9 ) , geben über die deutsche Kunstforschung weitere Aufschlüsse. — S p e c i a l g e b i e t e : V e r v i e l f ä l t i g e n d e Künste. Das Handbuch Lippmanns (JBL. J893 I 11:411) über die Kupferstechkunst besprach S i n g e r 4 1 0 ) , indem er bei manchem Widerspruch in speciellen Fragen die Gesamtanlage als eine treffliche pries. — Einen populären Ueberblick über die Holzschnittkunst gab S o n d h e im 411 ). — Ein Sondergebiet, die Kupferstecher Mährens, hat sich S c h r ä m 4 l 2 ) zur Bearbeitung gewählt. Sein Verzeichnis bringt zwar mancherlei dankenswertes Neues, leider aber nicht über den wichtigsten der Stecher, überWenzel von Olmütz, indem hier lediglich Schmids und Lehrs Forschungsergebnisse kurz wiedererzählt werden. — L e h r s 4 1 3 ) hau»: DBauZg. S. 553/6, 565/6, 577-30, 589-92, 597-600. — 375) R. S t r e i t e r , D. neue Reichstagshaus in Berlin t . P. Wallot. E. baugesch. Dirstell. (Aus CBlBauverw.) B , Ernst & Sohn. Folio. 23 S. Mit 17 Abbild, a. 5 Taf. M. 5,00. — 376) II. R a p s i l b e r , D. Reichstagshaus in Berlin. E. Darstell. d. Baugesch. u. d. künstlerischen Ausgestnlt. d. Hauses. B., Siemens. 80 S. Mit 2 lllustr. M. 1,80. [VossZg. N. 574.]| - 377) C. v. L ü t z o w , D. neue Reichsgebände in Berlin: NFPr. N. 10815. — 378i X K. Th. 0. F r i t s c h , D. Urteil e Kunsthistorikers aber d. neue Architektur Berlins: DBauZg. S. 505-10. — 379) X If. S c h l i e p m a n n , Vom neuen Reichstag.sgebäude. E. Stud. über d. Fragen d. Monnmentalkunst: TglRs B . N. 165/6, 168. — 380) X c. O n r l i t t , Wallot u. d. Reichstagshaus: VelhKlasMli. 1, S. 241-56. — 381) FrBlw. N. 5. — 382) M. S e m p e r , Hasenauer u. Semper: ABauZg. S. 57-63, 71-82, 85-96. (Mit 6 Taf.| - 383) X D o d e r e r , K. Frhr. v Hasenauer: ib. S. 29-31. — 384) X Frhr. t . Hasenauer: SchorersFamilienbl». N. 5. — 385) X J - T - F a l k e , Hasenauer als Künstler: K Frhr WienerZg. N. 10. — 386) X R a n z o n i , Haseuauer: Didask. N. 10. — 387) X Hasenauer: ÜL&M. 71, S. 362. - 388) x F e l d e g g , K. v. Hasenauer: CBlBauverw. S. 13/1. — 389) G. v. B e z o l d . F. J. v. Denzinger: CBlBauverw. S. 82. (S. auch C a r l W e b e r : SüddBauZg. S. 72/6; DBiuZg. S. 111/3.) — 390) C. G u r l i t t : Const. Lipsius: ib. S. 157/8. (S. auch DBauZg. S. 195) — 391) K„ 0. Sommer: ib. S. 76. - 392' L , O.Sommer: DBauZg. S. 110/1. — 393) X H-K o 11 a n d , Ivo Thürmer: ADB. 33, S. 221/2. — 394) X G - V e e s e n m e y e r , Ferd. Thrän: ib. S. 127. — 395) X J- S t a m m l e r , Joh. G. Müller, Architekt u. Dichter. (1822 - 49): SchwRs. 4, S. 41-54, 167-76. — 396) X L T r i e s c h t i k , Joh. G. Miller: ABauZg. S 7/8. - 397) X W e i s s , H. Tschorte: ADB. 38, S. 716/8. (Mit Dürer bekannt gewesen.) - 3 9 8 ) X A. K l e m m , Aberlin Tretsch: ib. S. 577/9. — 399) X C. v L ü t z o w , Z. Gedächtnis Friedr. Schmidts: Kunstchr 5, S 531/4. (8. a u c h : ÖLB1. 3, S. 465.) — 400) P. S e i d e l , R. Dohme: RepKunstw. 17, S. 3/9. - 401) M J o r d a n , R. Dohme: JPrK. 15, S. 3/4. — 402) H. T. T s c h u d i , Hub. Janitschek: RepKunstw. 17, S. 1/7. (Vgl. JBL. 1893 I 11:401,3.) - 403) X J"l- Meyer: JPrK. 15, S. 61/4. — 404) Ad. R o s e n b e r g , Jul. Meyer: Kunstchr. 5, S. 4 2 5 - 3 0 . - 405) l l e i n r . Z i m m e r m a n n , Quirin Ritter T Leitner: JKSAK. 15, S. 393-405. — 406) H. A. L i e r , Val. Teirich: ADB. 37, S. 550/2. - 407) Th. v. F r i m m e l , Moritz Thausing: ib. S. 660/4. — 408) X Sulpiz Boisser&e: DEB11. 19, S. 846 52. — 409) H. A. L i e r , Joh Trost: ADB. 33, S. 653. - 410) W. S i n g e r : RepKnnstw. 17, S. 165/8. - 411) M. S o n d h e i r a , Ueber d. dtsch. Holzschnitt: BFDH. 10, S. 123-37. — 412) W. S c h r ä m , Verzeichnis mährischer Kupferstecher aus d. Zeit vom J. 1480 bis z. Gegenw. Auf Grund gedr. u. hs. Quellen. Brünn, Winiker. 40 S. M. 0,60. — 413) M. L e h r s , D. dtsch. u. niederländ. Kupferstich d. 15. Jh. in

C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

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setzte seine Specialstudien über den Kupferstich des 15. Jh. fort, indem er die Sammlungen zu Gotha, Karlsruhe, Sigmaringen, Donaueschingen und Danzig einer Untersuchung unterwarf. — Die von Strassburg aus mit besonderem Eifer betriebenen Studien der älteren Formschneiderkunst rückten um ein erhebliches Stück mit H e i tz 444"416) fleissigen Arbeiten vorwärts. — Einen Holzschnitt von 1562 und, hieran anknüpfend, die unterscheidenden Merkmale zwischen Dürers und Hans Springinklees Kunstart erörtert W i l h . S c h m i d t 4 ' 7 " 4 2 1 ) . — In einer Studie wird das Werk William Ungers, Karl Koeppings, Wilhelm Hechts, Johannes Sonnenleiters sowie die moderne Lithographie von Graul 4 2 2 " 4 2 3 ) zusammengefasst, während er die Radierung an anderer Stelle besonders umfassend behandelt424). — Die neue Zeitschrift „Pan" kündigt v o n S e i d l i t z 425 ) an. — Einen längeren Aufsatz über den G a r t e n b a u der letzten Jhh. liefert B i e 426 ), die fortschreitende Sachkenntnis hinsichtlich der geschichtlichen Entwicklung in diesem von Dilettantenhand viel geplagten Gebiete zusammenfassend421"428). Auch im K u n s t g e w e r b e vollzog sich ein starker Wandel hinsichtlich der als erstrebenswert aufgestellten Ziele. Die Siege der Schotten in der grossen Kunst, der plötzlich erwachte Sinn für die prärafaelitische Kunst Englands, die Weltausstellung von Chicago und die von ihr ausgehende Bekanntschaft 429 )mit amerikanischer Gleichgültigkeit gegen Reinheit hinsichtlich der geschichtlichen Stile leiteten den raschen Umschwung ein. — Ein Vortrag des Direktors im Berliner Kunstgewerbemuseum, L e s s i n g s 4 3 0 ) , die auf Gurlitts Veranlassung vom Berliner Kunstgewerbemuseum veranstaltete Ausstellung von Werken des Engländers Walter Crane 431 ), die dann wandernd Deutschland durchzog, bereiteten die Schwenkung weiter vor432"433). — Das Kunstgewerbe verliess seine alten stilistischen Bahnen. Hierin liegt an sich weder etwas Befremdliches noch etwas zu Bekämpfendes. Die Engländer, die uns bisher als „geschmacklos" — Woermann würde sagen als „Stümper" — erschienen, sind jetzt für uns geschmackvoll und Meister. Dieser Umschwung ist natürlich, ist das Recht der Kunst wie des Kunstgewerbes, ein Zeugnis seiner Lebenskraft, wie auch die „Alten" zetern mögen. Minder löblich ist der rasche Abfall der deutschen Tagesästhetiker von ihren alten Idealen, und nun gar die überraschende Fixigkeit, mit der sie das eben von ihnen selbst Vertretene für Unsinn und die neue Kunst für das allein Richtige erklärten. Während früher die „Ueberzeugung" und die „charaktervolle" Starrheit der Ansicht den Kritiker zu Ansehen brachte, jeder, der einmal zu einer Ansicht gelangte, die ihm richtig schien, alles was gegen diese war, kurz und klein kritisierte, so ist jetzt das „Finden" zu Ehren gekommen. Die junge Welt der Kunstschreiber geht um wie der brüllende Löwe, um eine unerkannte Schönheit der Welt vorzuhalten und ihr die Sünde unter die Nase zu reiben, dass jene noch unbekannt sei! InErmangelung einerleitenden Person ist nur im Kunstgewerbe eine Theorie vielfach angepriesen worden. Meurer 4 3 4 ) hat das Verdienst, ein vertieftes Studium der Pflanze angeregt zu haben, als ein Heilmittel gegen den stilistischen Schematismus und gegen die Altertümelei im Kunstgewerbe. Er hat das in eigenen Schriften und neuerdings wieder in einem zum Abdruck gelangten Vortrag dargelegt und dabei namentlich einen individualisierenden Unterricht gefordert, einen solchen, der die Schüler und das Naturvorbild seiner Eigenart nach behandelt. Freilich hinkt der böse Teil hinten nach: Dass er nämlich selbst ein System fand und an sein System glaubt, dass er die Pflanze geometrisch erfassen zu können glaubt, und dass er ein Verstehen dieses Systems mit dem künstlerischen Erfassen der Natur zu verwechseln scheint. Wenn wir nicht einen Crane bekommen, der uns die Pflanze im Muster lebendig macht, werden uns alle M.s nichts helfen. Dazu kommt, dass M. glaubt, Rom allein biete die nötigen oder doch brauchbaren Pflanzen. Crane hat sie hinter jeder Hecke zu finden gewusst. — Selbst die Vornehmen unter den Kunsttheoretikern schreiten kleinen Samml. (JBL. 1893 I 11 -.413): RepKnnstw. 17, S. 348-65. — 414) (I 3:114.) |[ZGORh. 9, S. 734/5.]| — 415) (13:115.) j[G. ». T i r e y : RepKnnstw. 17, S. 225/7.]) — 416) P. H e i t 2 , Dietrich v. Bern (Sigenot). 14 Strassb. Orig.-Holzstöcke aus e. „allen Bibliographen völlig unbekannten Ausg." d. 16. Jli. S t r a s b u r g i. E„ Heitz. IV S. u. 6 Ell. M. 1,50. — 417) W i l h . S c h m i d t , II. Springinklee: RepKunstw. 17, S. 39. — 418) X l d -< Johannes Thurneysser: ADB. 38, S. 229. — 419) X A. L i e r , A. Tischler: ib. S. 373/4. — 420) X W n n s c h m a n n , Jak. Sturm: ib. 37, 8. 20/1. (N. 428-30 behandeln Kupferstecher.) — 421) X D- Kfinstlerklub St. Lucas: DWB1. 7, S. 200/2. (Düsseldorf.) — 422) R. G r a u l , D. Ausstell, v. Werken gruph. Kunst in Wien 1894: GraphK&nste. 17, S. 23-42. — 423) i d . , D. vervielfältig. Kunst d Gegen». 33. H e f t : з. Bd. D. Radierung d. Gegenw. in Europa u. Nordamerika. Wien, Ges. f ü r vervielfältig. Kunst. Folio. VII, 268 S. Mit eingedr. Fig. u. 6 Taf. M. 80,00. — 424) X Kupferstichsamml. aus d. Niichl. S. M. d. Königs Ferdinand v. Portugal. Versteig, zu Köln d. 29. Nov. 1893 u. d. folg. Tage durch J. M. Heberle. Köln (J. M Heberle). XI, 201 3. M. 3,00. — 42S) W. V S e y d l i t z , P a n : Zukunft 9, S. 319-23. — 426) 0. B i e , D. Gartenbaukunst: WIDIt. 75, S. 635-52, 690-706. — 4 2 7 ) X P. J e s s e n , Gartenanlagen u. Gartendekoratianen: Kunstgewerbe!)]. 5, S. 180/3. — 428) X L. K r a u s e , Aus P. Laurembergs Tageb : BGSostock. S. 41-64. (Gartenbau während d. 30 j. Krieges.) — 429) X w - B o d e , D. Kunst in d. Ter. Staaten. Eindrucke v. e. Besuch d. Weitausstell, in Chicagc: ZBK. 5, S 137-45, 162/8. - 430) J u l . L e s s i n g , D. amerik. Kunstgewerbe. Referat: Kunstohr. 5, S. 211. — 431) X R ü c k l i n , E. engl. Musterzeichner: ZMnsterzeichner. N. 2. — 432) X Borrm a n n , E. Ansstell. v. Erzeugnissen d. amerik. Kunstgewerbes: CBlBauverw. S. 98-100. — 433) X L. G m e l i n , Architektonisches aus Nord-Amerika: DBanZg. S. 453/5, 481/3, 485/7, 495/8, 520/2, 532¡8, 566-70, 582/3. — 434) M. M e u r e r , D. Ziele и. Bedingungen d. Naturformenstud. an technischen Kunstschulen u. meine Bestrebungen auf diesem Gebiete. Dresden, R ü h t -

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sehr rasch und, wie uns scheinen will, nicht ohne Sprünge in der einmal gewiesenen Richtung weiter. Der feinsinnige Hamburger Museumsdirektor Li c h t w a r k 4 3 5 ) hätte vielleicht in seinem Werkchen „Makartbouquet und Blumenstrauss" einen kurzen Auszug aus jenen Anschauungen beifügen können, mit dem wir alle Makarts Siegeszug einst begrüssten; sie waren so thöricht nicht; wenigstens hat sich niemand ihrer zu schämen, ausser eben denjenigen, welche in der kritischen Charakterfestigkeit ihre Ehre suchten. Diese Anmerkung soll die Freude über L.s geistreiche, auf die Pflege der natürlichen Blume gegenüber der Blumenverbildung hinzielende Arbeit sonst nicht beeinträchtigen. — Buss 4 3 6 ) behandelt die kunstgewerbliche Frage mit Ruhe, jedoch zugleich auch mit völliger Absage von jenen Ueberzeugungen über schön und kunstgemäss, die er einst mit gleicher Sachlichkeit verteidigte. Auf dem bisherigen Wege sei, so sagt er, kein Heil zu finden. Es wird auch auf dem jetzigen nur durch starke Persönlichkeiten, nicht durch ein System oder allein durch den Weg gefunden werden. — Auch438-439 L u t h m e r 4 3 7 ) , der Frankfurter Meister, äussert sich zum Problem. ) Versuche, die Künste des „Amateurs" und „Dilettanten" — Lichtwarks heranzuziehen und heranzubilden, damit sie der echten Kunst eine grössere Menge von Empfänglichen entgegenführen, verdienen die grösste Beachtung. Wie der für die Kunstpflege Hamburgs unermüdlich thätige Mann durch die Darstellung Hamburgs im Bilde, durch die Berufung moderner Künstler zum Malen des den Museumsbesuchern Bekanntesten im naturalistischen Sehen zu schulen trachtet (man vergleiche dazu den Aufsatz von Elias 4 4 0 ) über eine gelegentliche „Berlinische Ausstellung" im Rathause), so hat er durch Ausstellungen von Dilettantenarbeiten und Amateurphotographien und durch an diese geknüpfte Vortragsreihen seinen Weg weiter verfolgt. Es giebt wohl keinen Museumsdirektor, der mehr als er seinen Posten als einen volkserzieherischen betrachtet, der gründlicher mit jener „Vornehmheit" brach,die zumeist auf selbstgefälliger Trägheit beruht 441 " 442 ). — An der Spitze der kunstgewerblichen Veröffentlichungen stehen die Kataloge zweier Museumsleiter : B r i n c k m a n n 4 4 3 ) 444 und J e s s e n ) . B. giebt in einem starken Bande an der Hand der fast ausschliesslich durch seine Bemühung zusammengebrachten Sammlung eine Darstellung der gesamten Geschichte des Kunstgewerbes. Spielt in dieser naturgemäss das Oertliche oder doch das Norddeutsche eine besonders wichtige Rolle, so gelang es B. doch auch aus allen ferner liegenden Gebieten Stücke und zwar meistens solche ersten Ranges aufzubringen, an die sich dann die gewerbegeschichtlichen Betrachtungen anknüpfen. Die sorgfältige Illustrierung macht das Buch besonders wertvoll, in welchem einer der grössten Kenner seines Faches die Summe seines Wissens niederlegte. J., der Bibliothekar des Berliner Museums und wohl der beste Kenner des Ornamentstiches, gab in seinem Katalog ebenfalls eine Geschichte des ganzen Kunstgebietes, 'welche das früher für dies Gebiet Erschienene weit hinter sich lässt, dabei aber doch 4 die praktischen Zwecke der von ihm geleiteten Anstalt vorwalten lässt. — R i e g l 4 5 ) schlägt die Begründung von Museen für Volkskunst vor, in welchen gesammelt werden soll, was die häusliche Werkstätte an Eigenartigem lieferte, und durch welches aufzuzeichnen sei, wie sie diese Arbeiten herstelle. In der Schilderung des Unterschiedes zwischen Sklaven-, Haus- und Lohnarbeit, des Nebenzweiges zur Fabrikarbeit, der verschiedenen meist mit Vernichtung endenden Versuche, die Hausindustrie zu „heben", bietet das Buch sehr viel Anregendes, wie denn R. sich überall als Mann von selbständiger Gedankenarbeit äussert. — Die Geschichte der Töpferkunst scheint im Berichtsjahre besonders begünstigt. Graesses seit Jahrzehntenim Gebrauch befindlicher „Guide" wurde durch J a e n n i c k e 4 4 6 ) erneut aufgelegt und umfasst jetzt 5200 Marken von keramischen Erzeugnissen. Während deutsche Autoren hier die französische Sprache für ihre Arbeit wählen, zeigt das Dictionnaire de la Céramique 447), dass in Frankreich ein derartiges Werk noch bei gänzlicher Unkenntnis deutscher Töpferei entstehen kann. — Hier mag auch der Aufsatz über Christoph Feilner 448 ) erwähnt sein, jenen Töpfer, welcher um 1800 im Verkehr mit den Künstlern Berlins sein Gewerbe erhob und neben March der Schöpfer einer Berliner Kunstkeramik wurde. — Die Goldschmiedemann. 12°. 39 S. II. 0,60. — 435) A. L i c h t w a r k , Makartbouquet n. Blumenstrauss. München, Verl.-Anst. für Kunst u. Wiesensch. 64 S. B . 1,80. — 436) G. B n s s , Unser Kunstgew.: FrB. 5, S. 729-38. — 437) F. L u t h m e r , Unsere Bestrebungen im Ornament: DBauZg. S. 50/1. - 438) A. L i c h t w a r k , Wege u. Ziele d. Dilettantismus. München, Verlagsanst. ttr Kunst n. Wissensch. 88 S. M. 1,80. — 439) i d., D. Bedeut. d. Amateur-Photogr. Halle a. S., Knapp. 4". 72 S. Mit 17 Taf. u. Abbild. II. 10,00. — 440) J- E l i a s , D. Berlinische Ausstellung im Bathanse: NationB. 11, S. 415/6. — 44t) X L. P i e t s e h , Knnst u. Photogr.: VelhKlasMh. 2, S. 385-99. — 442) X F - S e r v a e s , Frauenarbeit in d.mod.Kunst: Frau 1, S. 224-30. — 443) J. B r i n c k m a n n , D. Hamb. Uns. für Kunst u. Gewerbe. E. Fahrer. L., Seemann. XIII, 827 S. H i t 431 Abb. M. 15,00. |[J. L ( e s s i n g ) : NatZg. N. 674 ; Kunstgewerbebl. 5, S. 191-200.JI - 444) P. J e s s e n , Kat. d. Ornamentstichsiimml. d. kgl. Kunstgewerben]™, zu Berlin, ebda. VIII, 450 S. M. 7,50. |[MÖstrMusKunstInd. 9. S. 285,6.] [ - 445) A. R i e g l , Volkskunst, Hausfleiss n. Hausindustrie. B„ Siemens. III, 82 S. M. 2,00. |[MÔstrMiisKunstInd. 9, S. 136.j| — 446) J- G. Th. Graesse, Guide de l'amateur de porcelaines et de faiences augro. par F. J a e n n i c k e . Dresden, Schönfeld. VI, 236 S. II. 8,00. — 447) Dictionnaire de la céramique. Paris, Libr. de l'art. 260 S. Fr. 30,00. |[J. V. v. F a l k e : BepKunstw. 16, S. 302/4.]| — 448) Im Hanse meines Grossvaters, d. Töpfers Chrph. Feilner: NorddAZg. 1893, N. 8, 12, 14, 16/7, 20. — 449)

C. G u r l i t t , Kunstgeschichte.

I

9 : 449-477

kunst hat vor Allen der Geschichtsschreibung guten Anhalt geboten, schon wegen ihrer Verbindung mit dem Kupferstich. So hat L e h r s 4 4 9 ) aus seiner streng fachwissenschaftlichen Thätigkeit eine lehrreiche kunstgewerbliche Studie abgezweigt, indem er das gestochene Vorlagewerk für Goldschmiede zusammenstellte, welches die in Sammlungen verstreuten Blätter des Meisters E. S. ausmachen. — Einzelne Goldschmiedewerke der Renaissance behandelt Bosch 4 5 0 ' 4 5 2 ). — Dem Wiener Goldschmiede Dietrich widmet L i s t 4 5 3 ) einen Aufsatz. — Den Niederländer Paulus van Vianen, einen der hervorragendsten Meister am Hofe Kaiser Rudolfs II., und sein Werk schildert eingehend M o d e r n 454), während v o n D r a c h 455 ) den hessischen Uhrmacher Jost Burgi und dessen für Kassel, den Kaiserhof und andere Besteller gelieferte, seiner Zeit berühmte Werke zum Gegenstand der Untersuchung macht. — Aus dem Nordosten bringen uns zwei Arbeiten Kunde, welche die Kunstfertigkeit der Goldschmiede auch jener Landesteile in glänzendem Licht zeigen. Namentlich ist die „Silberbibliothek" Herzog Albrechts von Preussen, die S c h w e n k e und L a n g e 4 5 6 ) beschreiben, ein hervorragendes Erzeugnis prunkvoller Kleinkunst. — Ueber die Stiche des Goldschmiedes M. Z., wahrscheinlich Matthias Zündt, handelt ein Aufsatz von R i t t e r 4 5 1 ) . — Zur Glockenkunde kamen mehrere Beiträge 458~459), ausser den in denlnventarisationswerken niedergelegten Untersuchungen über dieses Gebiet. — Die Waffenkunde fand in B ö h e i m s 4 6 0 ) stattlicher Publikation über die in Wien bewahrten Objekte eine erfreuliche Bereicherung. Bei der Sachkenntnis des Vf. und dem grossen Stoffreichtum der dortigen Sammlung konnte er einen vollständigen Ueberblick über den Stand der wissenschaftlichen Forschung auf diesem Gebiete geben. Die Anordnung des Stoffes ist eine chronologische, die Vertretung der deutschen Waffen in seinem neuen Werke eine ansehnliche.— In einer Besprechung461) der namentlich durch Leon Robert mit Unterstützung des Ministers Freycinet bewirkten Veröffentlichung des „Musée d'Artillerie" in Paris wird auf den auch für die deutsche Gewerbegeschichte wichtigen Inhalt dieser reichhaltigen Sammlung hingewiesen. — Die Schätze der namentlich durch ältere Stücke ausgezeichneten Sammlung Zschille in Grossenhain bei Dresden, welche inzwischen an das historische Museum zu Dresden überging, wurden umfassend von F o r r e r 4 6 5 ) publiziert. — M. v o n E h r e n t h a l 4 6 3 ) , der Direktor dieses Museums, behandelte auf Grund archivalischer Forschungen die Wittenberger Plattnerwerkstatt des Hans Eryngk und Andreas Rockenberger, wobei es zur Feststellung einer Anzahl erhaltener Arbeiten in Dresden, Wien und Paris usw. kommt. — Umfassende Studien über das Waffenwesen der Zeit von 1500 lieferte Böheim 4 6 4 ). — Einer älteren Zeit gehören zumeist die mit figürlichen Darstellungen reich verzierten Elfenbeinsattelan, welche v o n S c h l o s s e r 465) an gleicher Stelle nach Kunstwert und ikonographischem Inhalt beschrieb. — Ueber die Geschichte der Glasmalerei 466 " 470 ) lag nicht viel Neues vor 411-477 ). — M. L e h r s , Vorlügen f ü r Goldschmiedegravierungen vom Heister E. L . : ZChrK. 7t S. 235-43. — 4 5 0 ) H. B ö s c h , E. märk. Faroilienschmuck aus d. Anf. d. 17. Jh.: M Q N M . S. 73(9. - 451) i d . , E. Pokal d. Nürnberger Goldschmieds Elias L e n k e r : ib. S. 1/8. 4 5 2 ) i d . , Selbstbildnis d. Goldschmieds Nik. W e i l e r : ib. S. 114/6. — 4 5 3 ) C. L i s t , D . Wiener Goldschmied Dietrich: M B l A l t V W i e n . 29, S. 9. 4 5 4 ) U . M o d e r n : JKSAK. 15, S. 60-102. • - 4 5 5 ) C. A l l i a r d v . D r a c h , Jost Bnrgi, Kammeruhrmucher Rudolf9 11. Beitr. zu Beiner Lebensgesch. n• Nachrichten y. d. Arbeiten desselben: ib. S. 15-44. — 4 5 6 ) ( I 3 : 269.) |[H. E h r e n b e r g : RepKunstw. 16, S. 397/S.JI — 4 5 7 ) F. B i t t e r , Matth. Zündt, d. Meister d.Kraterographie: MÖstrMosKunstlDd. 9, S. 72/4. — 4 5 8 ) X J- G e i s s b e r g e r , Beitr. z. Glockenkunde: St. Leopolds Bl. 8, N. 3/4. — 4 5 9 ) X J. R o t h e , Gesch. d. Glockengiesserei in d. P r o f . Posen: ÜHGPosen. 8, S. 411/3. — 4 6 0 ) W . B ö h e i m , Album hervorrag. Gegenstände aus d. Samml. d. Allerh. Kaiserhauses. Wien, L ö w y . Folio. 29 S. Mit 50 Taf. in Lichtdr. u. Textillustr. M. 50,00. |[MÖstrMusKunstlnd. 9, S. 53.j| — 4 6 1 ) MÖstrMusKunstlnd. 9. S. 111/2. 4 6 2 ) R . F o r r e r , D. Waffensamml. d. Stadtrate Rieh. Zscbille iu Grossenhain. 2 Bde. B., Mertens. 31 S. Mit 236 Taf. in Lichtdr. M. 1,60. — 4 6 3 ) M. v. E h r e n t h a l , E, sächs. Plattnerwerkstatt zo Wittenberg: NASSchsG. 15, S. 299 312. — 4 6 4 ) W . B ö h e i m , D . Zeugb&cher d. Kaisers Maximilian 1. (Schluss) beschrieben u. erläat.: JKSAK. 15, S. 295-391. — 4 6 5 ) J. V S c h l o s s e r , Elfenbeinsättel d. a u s gehenden M A . : ib. S. 260-94. — 4 6 6 ) X J. M e r z , D. Glasgemälde iu d. Barfüsserkirche zu A u g s b u r g : ChristlKunstbl. N. 10. — 4 6 7 ) X H s t ä h e l i n , E. Glasgemälde in Unter-Bnssnang aus d. J. 1591: ThurgauischeBVtG. 33, S. 16/9. — 4 6 8 ) X D . Glasgemälde d. Klosterkirche ZQ Königsfelden: AnzSchwAlt. S. 339-97. — 4 6 9 ) X D- Wandgemälde im Beiuhaus zu O b e r A e g e r i : ib. S. 363/6. — 4 7 0 ) X F. J., Drei Chnrer Glasmaler d. 16. Jh. (1589): ib. S. 403/4. — 471) X ( I 3 : 467.) — 4 7 2 ) X E. P a z a u r e k , Kunstschmiede n. Schlosserarbeiten d. 13. bis 13. Jh. aus d. Samml. d.Nordböhm. Gewerbemus. iu Reichenberg. Reichenberg. 5 S. Mit 30 Taf. in Lichtdr. M. 35,00. — 4 7 3 ) X M z u r S t r a s s e n , Spitzen d. 16.bis 19. Jh. Aus d. Samml. d. Kunstgewerbemus. zu Leipzig. 2 Tie. Text v. M. H e i d e n . ( = Ornament, n. kunstgewerbl. Sammelmappe N. 4/5.) L . , Hierseiuann. ä 25 Lichtdr.-Taf. M. 60,00 — 4 7 4 ) X F r . S c h i l d e , A n s d. kunstgewerbl. Abteil, d. grossherz. Mus. zn Schwerin: Kunstgewerbeiii. 5, S. 87-90. — 4 7 5 ) X M o s e r , D. Kunstgew.- u. Handwerkerschule zu Magdeburg 1793—1893: ib. S. 4/7. — 4 7 6 ) X O t t o S c h u l z e , D . Bedeut. d. dekorat. Malerei d. Fläche im Heim: Zinnendekoration. 5, S. 33-40. — 4 7 7 ) X T h . V o l l b e h r , D . Kunstgew. u. d. Künstler: ib. S. 27. —

I 10 :

1-S

H. R ei m a n n , Musikgeschichte.

1,10 Musikgeschichte. Heinrich Reimann. A l l g e m e i n e s : Bibliographisches N. 1. — Musikphilosophie und -Im tili N. 4. — Akustik N. 21. — M u s i k g e s c h i c h t e : Quellen N. 22. — Zusammenfassende Darstellungen N. 23. — Lokale Musikgeschichte N. 27. — Musikinstrumente N. 30. — Sammelwerke N. 34. — E i n z e l n e m u s i k a l i s c h e F o r m e n : Lied N. 88. — Oppr N. 57. — E i n z e l n e M u s i k e r u n d K o m p o n i s t e n : Tgolino von Orvieto, H. Buchner N. 68. — Palestrina und Orlando di Lasso N. 70. — F. Soriano, S. Calvisius, Monteverdi, D. Strnnck, Joach. Meyer N. 86. — J. S. Bach N. 91. — Händel, Ch. D. F. Schubart N. 94. — J. A. Hiller, Gluck N. 97. — Mozart N. 99. — F. W. Rust N. 101. — Beethoven N. 102. - TU. Körner N. 109. — K. M. Ton Weber, J. L. F. GlückN. 111. — Mendelssohn N. 115. — R. Schumann, I. Moscheies N. 120. — Jenny Lind N. 124 — C. Loewe N. 125. — Rieh. Wagner: Facsimileausgabe, Uebersetzungen, Briefe N. 128; Biographie N. 139; Kritik N. 146; zn einzelnen Werken N. 160; Bayreuther Festspiele N 176 — Liszt N. 185. — Smetana, Raff N. 190. — Gounod, Flotow, N. Gade, R. Franz M. 193. — H. von Bfilow N. 200. — A. Rubinstein M. 230. — Ph. Spitta K. 246. — Tschuikowski, Johanna Jachmann-Wagner, Hermine Spiess, Jenny Meyer, Aloyse Krebs-Michnlesi, Em. Faisst, Alex. Ritter N. 252. — Joh. Strauss N. 262. — E. Hanslick N. 272. — F. Erkel, A. Bruckner, Herrn. Levi, M. Zenger, R. Leoncavallo, F. Masoagni N. 273. —

A l l g e m e i n e s . Wie im vergangenen Jahre eröffnet auch diesmal ein b i b l i o g r a p h i s c h e s Werk V o g e l s 1 ) den Bericht: er hat nun als Bibliothekar der Musikbibliothek Peters in Leipzig deren Katalog herausgegeben. Wie alle bibliographischen Arbeiten des Vf., so zeichnet sich auch diese letztere durch ausserordentliche Sorgsamkeit und Genauigkeit aus. lieber die Vollständigkeit der Bibliothek selbst ein Urteil zu fallen, gehört nicht zu unserer Aufgabe, die sich im vorliegenden Falle wesentlich mit dem Wert der rein bibliothekarischen bezw. bibliographischen Arbeit des Vf. zu beschäftigen hat. Und in dieser Hinsicht seien einige Bemerkungen gestattet. Ich kann mich weder mit der Anordnung des Kataloges im ganzen noch im einzelnen einverstanden erklären. In letzterer Hinsicht schwankt nämlich die Anordnung zwischen systematischer Folge (nach den Titeln) und alphabetischer (nach den Vf.). Doch das mag in Rücksicht auf praktische Beweggründe geschehen sein. Was jedoch die systematische Anordnung des Ganzen betrifft, so weicht sie von jedem bibliothekarischen System ab und bedarf, vom Standpunkt der Bibliothekwissenschaft betrachtet, einer Umgestaltung. Namentlich ist mir unklar, wie der Vf. „Biographien" und „Monographien" (das letztere ist doch die allgemeinere Bezeichnung) trennen konnte. Den Anfang machen allgemeine encyklopädische Schriften (Kataloge, Lexika, Encyklopädien); dann folgen „Periodika". Nunmehr müssten die einzelnen Kategorien etwa so aufeinander folgen: III. Philosophie (inkl. Akustik) und Kritik. IV. Theorie im engeren Sinne: a) allgem. Musiklehre; b) Generalbass; c) Gesangstheorie; d) Instrumentale Theorie. V. Geschichte: a) Quellen; b j Gesamtdarstellungen bezw. Darstellungen einzelner Perioden; c) Lokalgeschichte; d) Geschichte einzelner theoretischer Disciplinen; e) einzelner Formen usw. «) Gesangsmusik (Lied, Oper usw.), ß) Instrumentalmusik (Sonate, Symphonie usw.); f) Geschichte der Instrumente; g) Sammelwerke. VI. Einzeldarstellungen (Monographien) in historischer Folge. Dies Prinzip, das ich im wesentlichen auch diesen Berichten zu Grunde gelegt habe, hat sich bis jetzt vollkommen bewährt. — Die Donebauersche Autographensammlung in Prag verzeichnete B a t k a 2 ) und gab dazu als Vorwort eine in vertraulichem Plauderton gehaltene Erläuterung, die an Joh. Strauss gerichtet ist. — R i e m a n n s 3 ) Musiklexikon erschien in vierter Auflage. Das Werk ist ein unentbehrliches Nachschlagebuch geworden, das man immer zur Hand hat. Der Vf. ist eifrigst bemüht gewesen, den Text zu berichtigen und zu ergänzen. Wenn er nur auch den Sieg über sich selbst errungen und von der Darlegung seiner Lieblingstheorien in so ausgedehntem Umfange abgesehen hätte. — M u s i k p h i l o s o p h i e u n d - k r i t i k . Ein bedeutsames, ich möchte fast sagen, grundlegendes Werk besitzen wir nunmehr in B i l l r o t h s 4 ) Aufsätzen: „Wer ist musikalisch?" Da die Schrift nach des berühmten Vf. Tode (1896) in erweiterter Form erschienen ist, so wird die eingehende Würdigung dieses ausserordentlichen, dem Helmholtzschen nahezu ebenbürtigen Werkes erst später zu erfolgen haben. — Eine Schrift des bereits in den 30er J. unseres Jh. verstorbenen Göttinger Privatdocenten Krause, von V e t t e r 5 ) herausgegeben, enthält recht viel Ueberspanntes in gespreizter Ausdrucksform z. B.: „Beethovens Kompositionen sind Weltgemälde mit darüber schwebender Schwermut und unbesiegbarer Heldenkraft". Ferner: „Es ist ein eigener 1) E. V o g e l , Kat. d. Musikbibl. Peters. L„ Feters. 168, 161 S. M. 18,00. |[M. S e i f f e r t : AMusZg. 21, S. 27.JJ — 2) K. B a t k a , Aus d. Musik- n. Theaterwelt. Beschreib. Verzeichn. d. Antogr.-Samml. Fritz Donebauer in Prag. Prag, Selbstverl. LXXX. 150 S. M. 4,00. — 3) H. R i e m a n n , MuBikltx. 4 vollst, umgeurb. Aufl. L., Hesse. 1210 S. M. 10,00. |[J. M e r k e l : MnsWB). 25, S. 349-50; F. X. H a b e r l : KirchenmusJb. 20, S. 125.]| — 4) X X (I 8 :17.) (Erschien nach d. Tode Billroths in erweit. Form als Schrift, v. E. H a n s l i c k her. [1896], u. wird später bespr.) — 5) K. Chr. F. Krause, Z.

H. R e i m a n n , Musikgeschichte.

I 10 : 6-19

Grund, warum wir keine Dichter wie Händel, Haydn, Mozart, Beethoven, haben; — denn gegen diese ist selbst Goethe in seiner Art wie ein blinder Heide (!!). Es ist in ihnen Nachtwachen und Nachtwandeln der Ideen" (!!). Besser sind die aphoristischen Entwürfe zu „Vorlesungen über die Theorie der Musik". — Einen recht günstigen Eindruck machen W. W o 1 f f s 6 ) Aufsätze über Tonmalerei, musikalische Vorstellung von Schlaf und Tod, Unhörbares in der Musik usw. Der Vf. besitzt eine sichere musikalische Litteraturkenntnis und die Gabe einer wohlabgerundeten, feinen Darstellung. — Unbedeutend dagegen, sind und auf ausgetretenen. Gleisen wandeln. M o g a v e r o s 7 ) „Note destetica musicale". In bunter Reihe und ohne inneren Zusammenhang bietet der Vf. Bilder aus dem Leben Chopins, Beethovens, Berlioz, Schumanns, Mozarts usw. mit einem abschliessenden Exkurs: L'influenza della musica e la critica". — Ebenso oberflächlich behandelte S c h u c h t 8 ) die öffentliche Musikübung in Hinsicht auf die verschiedenen Komponisten und die lokalen Musikcentren Europas, während B i e°J eine recht einseitige Interpretation des Wagnerschen Wortes: „Deutsch sein, heisst eine Sache um ihrer selbst willen thun" gab. — Den pädagogischen Wert der Hausmusik entwickelte S m e n d 1 0 ) in einein zu Soest gehaltenen Vortrage, worin er zugleich recht praktische und darum beherzigenswerte Ratschläge für eine gute Auswahl des musikalischen Materials für gedachten Zweck gab. — Dass die „moderne Kunstmusik" zu kompliziert und deshalb dem Verständnis des grossen Publikums verschlossen, dass dies früher anders gewesen,und Wagner ein Thor sei zu glauben, seine Werke, insbesondere sein „Ring" sei eine nationale Errungenschaft für das deutsche „Volk"; dass ebenso „Liszt, Brahms, Raff, Rubinstein" absolut nicht volkstümlich seien, beklagte R ö c k n e r " ) . Tolstoi verlange, jeder solle für alle schaffen; folglich müsse populärer komponiert werden. Der Vf. ist offenbar mit unserer „populären" Musik, die den Bedürfnissen des „Volkes" entspricht, nicht recht bekannt. Wir raten ihm, die Werke von Strelewicz zu studieren. Was unsere grossen Meister betrifft, so waren Bach, Mozart, Beethoven ebenso wenig für die Zeitgenossen „populär" wie Wagner und die Seinen. — Eine sorgsame Abwägung der Ansichten Hartmanns und Hanslicks über das Schöne in der Musik, ihr Wesen und ihre Wirkung überhaupt giebt M o o s l 2 J. Die schliessliche Entscheidung fällt für Hartmann gegen Hanslick aus 13 ). — Ein Aufsatz A r e n d s 1 4 ) wendet sich speciell gegen die Oberflächlichkeit der musikalischen Kritik. Es kommt nicht bloss darauf an, „etwas Richtiges" zu schreiben, das aber so allgemein gehalten sei, dass es eben jeder sagen und schreiben könne; der Kritiker solle sich immer und überall als Sachkenner, im allgemeinen wie im besonderen, erweisen. — Ueber Kunst und Kritik ergeht sich R e i s s m a n n 15 J in breiten Redewendungen, als handelte es sich um eine Darstellung der paläontologischen Urgenese der Kunst, während als Gegensatz hierzu R o s e n t h a 1 l 6 J Zukunftskritik treibt. Er wendet sich gegen das „Autoritätsprinzip und die Festlegung der Nuancen" in der Musik. Der sogenannte Objektivismus ist die „Bankerotterklärung des künstlerischen Gestaltungsvermögens" und „Tradition" ist die „Krücke der Objektivität". Die „Technik" wird heutzutage wegen der Ueberproduktion an Technikern gering geachtet. In ihr liegt aber die wahre Kunst. Bachs Kontrapunkt ist eben auch nur „Technik", und „ r ^ / y hiess bei den Alten in specie: die „Kunst". So sehr wir im ersten Punkt mit dem Vf. übereinstimmen, so sehr beklagen wir den Irrtum im zweiten Falle. Bachs Kontrapunkt ist mehr als blosse Technik, ist Seele, Geist, Leben, Blut: kurz alles, was zu Bachs Individualität überhaupt gehört, sein ganzes, volles, übermenschlich grosses „Ich". Und das war doch sicherlich mehr als eine „technische" Maschine! — Mit der „neuesten Programmmusik" befasst sich E h r l i c h , 7 " 1 8 ). Seitenlang zählt er philosophischmusikalische Litteratur auf zu Gunsten der Programmmusik; ja er kommt zuletzt sogar auf den nicht einmal sonderbaren, weil gar zu billigen Gedanken: „Jedes Musikstück sei eigentlich Programmmusik, insofern es eine bestimmte Stimmung ausdrücke!" Alle Programmmusiker haben also Recht, namentlich auch Berlioz. Nur einer nicht: F. Liszt! Dessen „lange" Programme versuchten jeden Takt ohrgerecht zu legen. Der Vf., dessen eigentümliche Beziehungen zu Liszt wir leider im vorigen J B . rückhaltslos darlegen mussten, mag über Liszt denken wie er will; das sei

Theorie d. Musik. Aus d. ha. Nachl. d. Vf. her. v. R. V e t t e r . Weimar, Felber. 75 S. M. 1,60. — 6) W. W o l f f , Oes. mueikästh. Aufsätze. St., Grüninger. IV, 51 S. M. 1,20. |[A. S e i f f e r t : AMosZg. 21, 3. 423/4; E. R ( o c h l i c h ) : NZMosik.61, S. 511; VossZg. N. 132]| (Erschienen zuerst in d. NBerlMusZg. u. im „Klavierlehrer.") - 7) G. M o g a v e r o , Note d'estetica ransicale. Palermo, Clausen. 93 S. — 8) J- S c h u c h t , D. Tonkunst in d. Kulturstaaten am Ende d. 19. J h : : NZMusik. 61, S. 2/3, 13/5. — 9) 0. B i e , Etwas fiber nat. Kunst: AMusZg. 21, S. 501/3. - 10) J . S m e n d , Ueber d. erzieht. Wert d. Hausmusik. Dortmund, Crnweli. 23 S. M. 1,00. — 11) H. H ö c k n e r , Mod. Musik u. Volkstümlichkeit: Geg. 45, S. 23/5. — 12) P. M o o s , Ed. v. Hertmann gegen E i Hanslick: AMusZg. 21, S. 395/6. 418-20,437/3. —13) X A. C. K a l i s c h e r , Philosophen n. Astronomen d. 17. Jh. u. d. eth. Seite d. Musik: N&S. 70, S. 352-33. — 14) M. A r e n d , D. Aufgaben d. Kritikers : MusWBI. 25, S. 1/2, 13/4. 25/6. - 15) A R e i s t i n t a n n , Kunst u. Kritik; Künstler u. Kritiker: NZMusik. 61, S. 37 8, 49 51. — 16) M. R o s e n t h a l , Präludien zu e. Musikkritik d. Zukunft: Zeit 1, S. 169-70. |[(0. L e s s m a n n ) : AMusZg. 21, S. 681/2.]| — 17) H. E h r l i c h , Neueste Programm-Musik: Geg. 45, S. 134/6. — 18) X i d - > Musiker u. Publikum: ib. 46, S. 217/8. — 19)

I 10

: 19-25

H. Reimann, Musikgeschichte.

ihm seit der „Rhapsodie" unbenommen. Aber der obige Satz ist nicht wahr. Liszts Progamme sind nicht „lang", sondern so knapp wie möglich (ausser wo ein ganzes Gedicht [Mazeppa] den Vorwurf bildet), noch will Liszt jemals ,jeden Takt" ohrgerecht zurechtlegen. Das letztere ist eine Verleumdung! — Einen ähnlichen Kunstverfall, den des Gesanges, und zwar durch Wagnersche Musik, beklagte K o h u t 1 9 ) . Wagner stellt „an das brutale (!) Material" der Stimme und die Kraft der Lungen unerhörte Anforderungen; das „Singen mit der Brust" ist Hauptsache. Als Beweis führt der Vf. seinen „Schwiegervater" Mannstein an, des weiteren Rietz und Hiller! Auch inItalien könne man seit LampertisTode nicht mehr singen! Nur die Rückkehr zur italienischen Gesangsschule werde dem drohenden Verderben abhelfen! Demgegenüber ist zu betonen: Verdi, Meyerbeer, sogar Mozart in einzelnen Partien (z. B. Konstanze, Donna Anna), Beethoven, Weber (Euryanthe, Eglantine, Rezia) stellen ebenso starke Anforderungen an die Stimme wie Wagner. Dass freilich so viel unfertige, nur halb ausgebildete Sänger sich sofort als „Wagnersänger" aufthun, schadet ihnen und der Sache. Was ferner die Stimmausbildung betrifft, so giebt es weder eine italienische noch eine deutsche, sondern nur eine natürliche Methode. Das Specifikum der „italienischen Methode" bereitet wesentlich zu italienischem Gesänge (nach Sprache und Charakter der Musik) vor; wir Deutsche bedürfen für unsere deutsche Musik „deutscher Methoden", um unsere (nicht italienischen) Vokale, Konsonanten, Silben und Worte gesangsmässig richtig sprechen zu lernen. — Die wahre2 0 historisch berechtigte musikalische Form der Orgelsonate entwickelt R e i m a n n ) in einer Reihe von Einzelkritiken. — Aus dem Gebiet der A k u s t i k habe ich nur einen, aber einen vortrefflichen Beitrag zu verzeichnen: P l a n c k 2 1 ) weist aus praktischen Erfahrungen im Konzertsaale nach, dass die moderne Vokalmusik sich in der temperierten Stimmung bewegt. Durch das Akkomodationsvermögen des an die Temperatur gewöhnten Ohres wird dies ermöglicht. Aber es giebt Fälle, bei denen der praktische Einfluss der „natürlichen" Stimmung nachweisbar ist. Der hierzu mitgeteilte praktische Fall (Aufführung einer Schützschen Motette durch den Chor der kgl. Hochschule) ist ein sehr lehrreiches Exempel. Gewisse Akkordfolgen führen bei temperierter Stimmung zu Erhöhung oder Vertiefung der Normalhöhe. Die einschlägige Korrektur erfolgt jedesmal an betreffender Stelle durch den Einfluss der „natürlichen" Stimmung. — M u s i k g e s c h i c h t e . Als hervorragendes Q u e l l e n werk sind hier in erster Reihe die „Denkmäler deutscher Tonkunst in Oesterreich" 22) zu nennen. Die Seele des Unternehmens ist Guido Adler, der hierfür wie heutzutage kein zweiter befähigt ist. Er verfügt nicht bloss im weitesten Umfange über die dazu gehörigen musikgeschichtlichen Kenntnisse: sein ruhiges, besonnenes Urteil, sein klarer Verstand und seine von aller ehrgeizigen Nebenabsicht weit entfernte, der reinsten Kunst gewidmete Begeisterung verbindet sich mit einem ungemein praktischen Blick, der für ein solches Unternehmen doppelt wertvoll ist, wenn es eben mehr bedeuten soll als eine bloss momentane Wiederbelebung längst vergessener Meister in Zeichen und Formen, die ein schnelles abermaliges Vergessen — diesmal auf ewig — sicher verbürgen. Gerade in letzterer Hinsicht sind die österreichischen Denkmäler den von der preussischen Kommission herausgegebenen „Denkmälern deutscher Tonkunst" weit voraus, wie denn auch in Oesterreich die Mitarbeiter entschieden glücklicher, weil weniger engherzig, gewählt sind. Im Verlauf unseres Berichtsjahres sind die ersten zwei Bände in Halbbänden erschienen: 1,1 enthält des durch seinen „Gradus ad Parnassum" wohlbekannten J. J. Fux Messen, von J. E. Habert vorzüglich redigiert; 1,2 G. Muffats erstes Florilegium, von H. Rietsch höchst sorgsam herausgegeben; II, 1 bietet Motetten von Fux, und 11,2 das zweite Florilegium Muffats, von denselben Herausgebern. Nach diesen überaus gelungenen Publikationen darf man den weiteren Folgen, namentlich der Publikation der berühmten Trientiner Hss., mit Musikstücken von Dufay, Binchois usw., mit freudiger Spannung entgegensehen. — Eine z u s am m e nf a s s e n d e Dar s t e l l u n g der Musikgeschichte „in usum delphini" bietet Ko the 2 3 ), eine Kompilationsarbeit ähnlicher Art G e b e s c h u s 2 4 ) . — Das Unglaublichste aber an Nachlässigkeit, Flüchtigkeit, Unwissenheit, was je unter dem Namen einer „Geschichte der Musik" auf den Büchermarkt gekommen, leistete Keller 2 5 ). Der Raum ist hier zu kurz bemessen, all das zu wiederholen, was ich in meiner Kritik dieses Buches in den BLU. angeführt habe. Ich verweise A. K o h u t , Vom Verfall d. Gesangesknnst. E. inusik.-ästhet. Betracht.: Bühne & Leben 2, S. 166/7, 178/9. — 2 0 ) H. B e i m a n n , Orgelsenaten. Erit. Gänge: AMnsZg. 21, N. 40/6. — 21) M. P l u n c l c , D. natürl. Stimmung in d. tnod. Vokalmusik. L„ Breitkopf & Härtel. 26S. U. 0 , 7 5 — 22)Denkmale dtsch.Tonknnstin Oesterr. Her. v. G. A d l e r . Bd.I. 1. n . 2 . H ä l f t e . Wien, Artaria. XI, 142 S.; X, 146 S. M. 17,00. |[Signale N. 40;SchwMnsZg. N. 15; (R. E i t n e r ) : MhMnsikgeBch. S. 205;E. H ( a n s l i c k ) : NFPr. N. 10629; II. S e i f f e r t : AHnsZg. 21, S. 215/6; LCB1. S. 684; Kirchenchor S. 9; Mus. aacr. 8.5.J| - 23) B. K o t l i e , Almas d. Musikgesch. 6. Aafl. L , Lenokart. 816 9. M. 2,00. — 24) J. G e b e B c h n s , Gesch. d. Musik v. d. ältesten vorchristl. Zeiten Ms anf d. Gegenw. B., A? Schnitze. 272 S. M. 3,00. — 25) 0. K e l l e r , Gesch. d. Musik. ( = III. Bibl. d. Knnst- n. Knltnrgesch. Bd. 4.) L.,

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daher darauf, kann mir aber doch der Ergötzlichkeit wegen nicht versagen, wenigstens einige K.sche Quidproquos anzuführen; Aubers Oper: Léocadie, erscheint bei ÏZ. als „Léo ladi"; „La dot de Luzette" als: „La dos de Lucatte"; Glinkas „Ruslan und Ludmilla" als „Russland und Ludmilla"; von Wagner heisst es, er liege „in der Nähe des Festspielhauses (!) zur ewigen Ruhe gebettet". Die beigegebenen Bilder sind fast durchweg zum Entsetzen (vgl. z. B. das Joachimportrait); einzelne sind mit einander verwechselt; „Meyerbeer" z. B. ist als „Méhul" bezeichnet! Doch genug. — Zu etwas Erquicklicherem, wie es der dritte Band der Ambrosschen Musikgeschichte, von K a d e 2 6 ) bearbeitet, bietet! Der Bearbeiter ist allzu konservativ gewesen ; nicht einmal die Seitenzahlen der zweiten und dritten Auflage weichen von einander ab, jede Seite ist in der dritten genau an derselben Stelle gebrochen, wie in der zweiten ! Hat der Bearbeiter etwa eine „Stereotypauflage" korrigiert? Einzelne (nicht alle) Citate sind ergänzt, Druckfehler und anderweitige Versehen im Text wie in den Notenbeispielen sind (allenthalben, nicht immer) verbessert. Vieles, was einer Umgestaltung dringend bedurft hätte, ist genau so geblieben wie früher. Unter denen, welche mit Mitteilungen und Beiträgen den Herausgeber unterstützten, hatte der Vf. die Güte, auch mich in der Vorrede aufzuführen. Leider wurde: H. Riemann in Charlottenburg gedruckt. — L o k a l e M u s i k g e s c h i c h t e nach archivalischen Quellen behandelt ein Aufsatz H e i d s 2 1 ) über das Dresdener Kreuzkantorat. Dasselbe wird 1542 zuerst erwähnt. Den Kernpunkt der Arbeit bildet die Aufzählung sämtlicher Kantoren von 1240 bis auf unsere Zeit. Die Lebensschicksale, das künstlerische Wirken eines jeden Kantors ist, soweit es möglich war, eingehend geschildert und den wichtigsten und berühmtesten unter diesen Kantoren, z. B. Rüling, Neander, Homilius (1755—85), Ch. Theod. Weinlig (Lehrer Wagners), E. Jul. Otto (gest. 1875) ist besondere Beachtung unter Hinzufügung eines Verzeichnisses ihrer Werke geschenkt. — Regesten über die Münchener Hofkapelle giebt W a l t e r 2 8 ) . Das Material dazu stammt aus der Hinterlassenschaft des verdienstvollen Kustos der Münchener Musikbibliothek, J. J. Maier. — In einer ausserordentlich eingehenden und umfangreichen Abhandlung behandelt H e i n r . W e b e r 2 9 ) d i e Geschichte des liturgischen Gesanges im Bistum Bamberg, von der frühesten Zeit, der der Mutterdiöcesen Bambergs und des heiligen Bonifatius, beginnend bis zum 18. Jh. Der zweite Abschnitt der Monographie betrifft den deutschen Kirchengesang vom 11. Jh. ab, die Einwirkung der Reformation, eine Geschichte und Kritik der fränkischen Kirchengesangbücher u. dgl. — An Beiträgen zur Geschichte einzelner M u s i k i n s t r u m e n t e verzeichnen wir zunächst F r e n z e i s 3 0 ) Schrift über die Orgel. Das Werkchen enthält eine nicht immer geschmackvoll zusammengestellte Anthologie von Gedichten, Aussprüchen berühmter und unberühmter Männer (Dichter, Komponisten, Schriftsteller) über die Orgel und ihre Meister. — Ein wenig anspruchsvoll nannte B i e 3 1 ) die skizzenhafte Beschreibung einiger Tasteninstrumente der kgl. Instrumentensammlung- in Berlin: „Geschichte des Klaviers", wogegen K r e b s 3 2 ) einen wirklich sehr dankenswerten Beitrag zur Instrumentalgeschichte mit dem Aufsatz über Kaspar Tieffenbrucker lieferte. — Die seltsamen, aus dem Bronzealter stammenden, in Dänemark sehr zahlreich gefundenen und im Museum zu Kopenhagen verwahrten, trotz ihres hohen Alters von 2500 Jahren aber wohl erhaltenen „Luren" (Hörner aus Bronze, den römischen Heerhörnern ähnlich) beschreibt H a m m e r i c h 3 3 ) . Die Windung des Instrumentes ging vom Mundstück unter dem rechten Arme nach rückwärts, so dass der mit Hängezierat und ornamentierten Platten versehene Schallbecher (Stürze) oberhalb des Kopfes nach vorn gerichtet war. Unwichtig sind die vom Vf. aufgeworfenen Fragen: ob man auf den „Luren" zweistimmig geblaseD, und wie viele Naturtöne (Obertöne) im Bronzezeitalter als bekannt anzusehen sind. — An S a m m e l w e r k e n sind vor allen anderen S p i 11 a s 34 ) musikgeschichtliche Aufsätze zu erwähnen, nicht bloss weil sie einen so überaus reichen Inhalt bieten und als letzte und reifste Frucht eines ungemein arbeitsvollen und ergebnisreichen, leider zu früh abgeschlossenen Forscherlebens veröffentlicht wurden, sondern wegen ihrer thatsächlichen wissenschaftlichen Bedeutung. Wohl waren die Aufsätze fast sämtlich einzeln in Zeitschriften schon vorher veröffentlicht worden, aber sie haben Friesenhahn. 438 S. M. 4,00. |[II. S e i f f e r t : AMusZg. 21, S. 184; H. R e i m a n n : BLU. S. 728.|| 26) A. W. Ambro», Gesob. d. Musik. 3. Aufl. 3. Bd. Her. v. O. K a d e . L., Leuokart. 1893. 640 S. II. 12,00. (Vgl. JBL. 1892 I 9 :12; 1893 I 13:15.) — 27) K. H e l d , D. Kreuzkantorat zu Dresden. Nach archiy. Quellen bearb.: VjsMuaikwiasenach. 10, S. 239-410.— 2 t ) K. W a l t e r , Archiv. Eloerpte über d. herzogl Hofkapelle in Manchen: KirchenransJb. 20, S. 76-87. — 29) H e i n r . W e b e r , D. Kirchengesang im Fflrstbistum Bamberg. E. Beitr. z. Gesch. d. Kircbenges. in Ostfranken. ( = 2. Vereinsschr. d. Görres-Ges. z. Fliege d. Wies, im kath. Dentsohl.) KSln, Bachem. 1893. VIII, 64 S. II. 1,20. |[3tML. 46, S. 457/8; J. V e i t h : ÖLB1. 3, S. 3/4; M. H e i m b n c h e r : Kath. 1, S. 91/2.JI — 3 0 ) R. F r e n z e l , D. Orgel n. ihre Meister. Dresden, Naumann. 145 S. . II. 1,20. — 31) 0. B i e , D. Gesoh. d. Klariere: Daheim 30, S. 615/8. — 32) C. K r e b s , Kasp. Tieffenbrncker, d. älteste dtsch. Geigenbauer: VossZg. N. 383. — 33) A. H a r a m e r i c h , Stud, fiber d. altnord. Lnren im Nationalinns. zn Kopenhagen: VjsKusikwissensoh. 10, S. 1-32. — 34) (II 2:54.) |[MusRs. N. 16; ScUwMusZg. N. 11; RiMusIt. N. 4; Jahresberichte für neuere deutsche Litteratnrgeschichte. V. (1)18

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alle eine gründliche Durcharbeitung erfahren. Soll ich unter den vorzüglichen Arbeiten die vorzüglichsten erwähnen, so nenne ich: „H. Schütz" (Begleitwort zu der von Spitta kurz vor seinem Tode abgeschlossenen Gesamtausgabe der Werke); „Die Anfänge madrigalischer Dichtung"; „Bachiana"; die Kritik über Jansens Ausgabe der schriftstellerischen Werke Schumanns und den Aufsatz über die „Ballade". Die von Schülern Sp.s vielgerühmte und als musterhaft g-epriesene Arbeit über „Sperontes singende Muse" halte ich in ihrem Endresultat: Sperontes sei der Schlesier J. Sigismund Scholz gewesen, für verfehlt. Die Beweise, die Sp. hierfür beibringt, sind teils zu wenig erschöpfend, teils zu wenig überzeugend. Auch sonst findet sich gerade in diesem Aufsatz so manches (vgl. die Beziehungen gleicher Melodien zu einander und ihre Entwicklung aus einander), was vom rein musikalischen Standpunkte nicht annehmbar erscheint. Ich komme darauf im nächsten JB. gelegentlich zurück. — Von L a M a r a s 3 5 ) „Musikalischen Studienköpfen", dem wohlbekannten, trefflich geschriebenen und mit sorgfältig gearbeiteten Verzeichnissen versehenen Werke, und zwar von dessen erstem, die Romantiker enthaltenden, Bande, ist bereits die siebente Auflage erschienen. Das Buch wird sich in dieser erweiterten und teilweise umgearbeiteten Form sicher neue Freunde erwerben36). — P a y e r 3 7 ) (nicht: Poyer) veröffentlichte fünf Briefe, und zwar zwei von Weber, je einen von Marschner, Lindpaintner und Spohr. Inhaltlich sind sie unbedeutend; nur der Lindpaintnersche ist zur Charakterisierung dieser eitlen, selbstgefälligen Künstlernatur interessant. — E i n z e l n e m u s i k a l i s c h e F o r m e n : L i e d . Das laufende Jahr hat auf diesem Gebiet ein Riesenwerk zum Abschluss gebracht. Erks Liederhort erfüllt seine Aufgabe, ein „allgemeines deutsches Volksgesangbuch" zu sein, in hohem Masse. Die wertvollsten deutschen Volkslieder alter wie neuer Zeit sind hier in reicher Auswahl zusammengetragen, kritisch gesichtet und historisch kommentiert. Damit ist zunächst der deutschen Litteratur wie der deutschen Kunst ein so grossartiger Zuwachs zu teil geworden wie niemals seit Menschengedenken. Aufnahme haben nur Volkslieder gefunden; der höfische, der Meistergesang und die „Gesellschaftslieder" des 16. und 17. Jh., desgleichen die seit dem Neuerwachen der alten Volkslieder alsbald entstehenden volkstümlichen Lieder des 18. und 19. Jh. — gemeiniglich als „Kunstlieder" bezeichnet — sind ausgeschlossen. Dafür sind niederdeutsche, selbst altniederländische Lieder ohne Bedenken aufgenommen worden. Beides mit Recht. Ist das Verdienst, dieser Sammlung das Leben gegeben zu haben, zunächst Erk zuzuschreiben, so ist nichtsdestoweniger ein mindestens gleicher Teil dem Herausgeber, Böhme 3 8 ), zu überweisen. Der Plan des Werkes, das höchst mühsame Quellen verzeichnis, dieLittei'aturangaben, Wort- und andere Erklärungen, die Register usw. sind ausschliesslich B.sWerk. Seiner jahrelangen, mühevollen und vor allem sehr uneigennützigen Arbeit in erster Reihe, demnächst den hochherzigen Spenden der Kaiser Wilhelm 1. und Wilhelm II. verdankt das deutsche Volk ein monumentales Werk, wie es keine andere Nation besitzt. Eine genaue und vollkommen erschöpfende Kritik an dem Buche zu üben, alle seine Einzelheiten zu prüfen, dazu halte ich mich nicht für befähigt; ich meine überhaupt, dass dies bei dem Umfange des Werkes und der Unmasse des verarbeiteten Stoffes schlechterdinge ausser dem Bereiche der Kraft eines einzelnen Menschen liegt. Aber ich hatte bei der Herausgabe einer grösseren Sammlung geistlicher Lieder reichliche Gelegenheit, die Richtigkeit der angegebenen Melodien (3, S. 624 ff.), sowie der Litteraturangaben zu prüfen. In ersterer Hinsicht habe ich gar manche Unrichtigkeiten bemerkt, die zu korrigieren hier nicht der rechte Platz ist. In letzterer Hinsicht wären ab und zu genauere Citate (Angabe der Seitenzahl) erwünscht. Ich muss es ferner als einen Mangel bezeichnen, dass B. die in seinem „Altdeutschen Liederbuch" so vortrefflich bewährte Methode des Druckes der Melodien in den alten Typen aufgegeben hat, offenbar eine Cession an Erk, der in den alten Melodien weniger sicher bewandert war. Doch sehen wir angesichts der Grösse und Bedeutung dieses Liederwerkes von diesen Mängeln ab und freuen wir uns eines solchen Besitzes. — Eine Sammlung litauischer Kirchengesänge (aus dem 18. und 19. Jh.) von H o f f h e i n z 3 9 ) muss deshalb hier erwähnt werden, weil die litauischen Lieder zum nicht geringen Teil Umbildungen deutscher Melodien sind. Eigentümlicher Weise ist der Zeilenumfang dieser Melodien zumeist auffallend kurz (häufig nur 2 Zeilen), auch für recht lange Texte. Die Melodien sind 4stimmig gesetzt. Spitta tadelt dies; die Weisen seien nur melodisch, nicht harmonisch gedacht. Die letztere Scheidung muss ich im Prinzip bekämpfen; jeder Melodie — auch der einfachsten Signale N. 67; N4S. 76, S. 286; LCB1. S. 863/4; C. K ( r e b s ) : VossZg. N. 452, 454-11 — 35) L a M u r i , Musikal. Studienköpfe. Bd. 1. Romantiker. 7. urogearb. Aufl. Mit Portrr. L., Schmidt & Günther. VII, 417 S. il. 3,50. |[0. L ( e s s m a n n ) : AMusZg. 21. S. 637.]| — 36) O J. A. F u l l e r - M a i l l a n d , Masters of gennan music. London, Osgood Sh. 5. |(J. S. S ( h e d l o c k ) : Ac. 46, S. 219 ]| - 37) O. P a y e r , Fünf Briefe berühmter Tondichter: NZMusik. 61, S '25/7. — 3}) (1 5 : 299; I I 2 : 3 9 . ) ||KVZg. N. 359; Grenzb. 2, S. 572/3; VossZg. N. 524; LCB1. S. 1SS9-90; NorddAZg. N. 329.]| — 39) W. H o f f h e i n z , Giesmin Balsai. Litauische Kirchengesänge. Her. v. d. Litauischen litt. Ges. in Tilsit. Heidelberg, Winter. 4°.

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gregorianischen — liegt ein harmonisches Element zu Grunde, und zwar dasjenige, auf dem das Tonsystem, dem die Melodie angehört, beruht. Eine andere Frage ist es freilich, ob jener 4stimmige Satz dem Wesen der Melodie in der angedeuteten Hinsicht auch immer entspricht. Diese Frage würde ich im vorliegenden Falle mit „nein" beantworten. — Das von K o t h e und Scholz 4 0 ) herausgegebene katholische Gesangbuch ist zwar nur für religiöse Zwecke bestimmt, aber wegen einiger wertvoller und selten zu findender Volksmelodien, die es enthält, beachtenswert. — F u c h s 4 1 ) Melodienalbum erwähne ich lediglich als trauriges Beispiel musikalischer Geschmackslosigkeit. Geistliche Volksmelodien mit Guitarren-, bezw. Zitherbegleitung in marschund tanzartigen Rhythmen! — Von Reimanns im vorigen Jahre erwähnten 4 2Liedersammlungen (JBL. 1893 I 13:44/5) handeln zwei Aufsätze von R. Weber ' ) und K r e t z s c h m a r 4 3 ) . — Eine sehr willkommene Fortsetzung, aber hoffentlich noch nicht den Abschluss bildet L e w a l t e r s 4 4 ) fünftes Heft der niederhessischen Volkslieder. L. verfügt über ansehnliche Litteraturkenntnis und den richtigen Geschmack. Das letztere zeigt sich in dem einfachen, aber guten 2- oder 3stimmigen Satze, in welchem er die Lieder mitteilt. — Eine verdienstliche Arbeit S e y f e r t s 4 5 ) behandelt das volkstümliche Lied von 1700—1800. Verwunderlich ist nur, warum das Lied im Singspiele (J. A. Hiller, André, Reichardt, Neefe, Himmel usw.) von der „selbständigen Liedkomposition" getrennt und dadurch eng Zusammengehöriges auseinandergerissen wird. Auch muss ich bestreiten, dass Hillers Lieder, namentlich die Kinderlieder, lediglich als „Mittel zur Gesangsbildung" anzusehen sind. In diesen verschiedenen Liedformen tritt uns vielmehr Volks- und Mode- (meinetwegen auch Kunst-) Gesang in ihrem Widerstreit sehr drastisch vor die Augen. Recht gut sind J. P. A. Schulz und seine Nachfolger: André, Neefe, Reichardt behandelt. Die süddeutschen Liedersänger werden dagegen nur gestreift. Die Umgestaltung des volkstümlichen Liedes zum 2—3 stimmigen Chorliede (Kinder-, Studenten-, Gesellschaftslieder) und zahlreiche Notenbeispiele bilden den Schluss dieses Aufsatzes, zu welchen Max F r i e d l a e n d e r dankenswerte Zusätze und Berichtigungen gegeben hat. — Ein Anonymus46) verlangt, dass das Volkslied die Grundlage des Gesangsunterrichts auf den Gymnasien bilden müsse. Dies sei das beste Mittel gegen die Verbreitung elender Gassenhauer. Ein frommer Wunsch nach beiden Seiten hin. — Ueber Veränderungen von Volksmelodien, und zwar von solchen, die (der Regel entgegen!) Vei'besserungen sind, handelt B l e i s t e i n e r 4 7 ) , während die Depravation der Melodien auf den Kneipen und die schlechte Wahl der Lieder von L o r e n t z e n 4 8 4fl) getadelt werden. In einem späteren Aufsatz giebt L. nebst einer Kritik des Lahrer Kommersbuches (41. Auflage) eine annehmbare Auswahl guter Kneiplieder. — Eine im „Daheim" enthaltene Mitteilung aus „Souvenirs de la Mm« de Créquy de 1710 à 1803" enthält eine Erklärung dreier Damen v. St. Cyr, wonach der ursprüngliche Text zur Melodie der preussischen Nationalhymne50) von Mrae de Brinon, einer Aebtissin v. St. Cyr, und die Melodie von Lully ist. Eingehendere Beweise werden hierfür nicht erbracht. — Ein Vortrag Max F r i e d l a e n d e r s 5 1 - 5 3 ) erörterte die Beziehungen des Hauffschen Volksliedes „Morgenroth" zu Gedichten Günthers usw. sowie die Herkunft der Melodie. In ähnlicher Weise wird das bekannte triviale „Lied vom Kanapee", dessen früheste Form aus dem J. 1740 nachweislich ist, behandelt. Dieser zweite Teil des Vortrags wurde noch in mehreren anderen Zeitschriften veröffentlicht. — Das ursprünglich russische, aber in Deutschland ganz volkstümlich gewordene Lied: „Schöne Minka, ich muss scheiden" bespricht55 ein Anonymus54). — Das specielle Gebiet des Männergesanges betrifft ein Aufsatz ), der ganz sachgemäss einen Abriss seiner Geschichte von Mich. Haydn bis Reichardt giebt. — Eine vortreffliche Sammlung volkstümlicher Männerchöre enthält R e i s e r s 5 6 ) Liederkranz. — O p e r . Die hierher gehörige Schrift von P f o h l 5 7 ) ist aus einer Sammlung Hamburger Musikkritiken entstanden, aber trotzdem kein schlechtes Buch. Schon dass allen diesen Einzelarbeiten ein gemeinsames Ziel gegeben ist, nämlich: „Die IV, 113 S. M. 5,00. | [ P h . S p i t t a : VjsMusikwissensch. 10, S. 216-21-11 — 40) W. K o t h e u. E. S c h o l z , Kath. Gesang- o. Gebetbuch. Im Auftr. d. Dekanatsamtes d. Grafsch. Glatz Zusammengest. u. her. 3. verm. u. verl). Aufl. Habelschwerdt, Franke. 12°. XVI, 206 S.; VIII, 211 S. M. 1,20. — 41) J . F u c h s , Melodien-Album mit geistl. Liedern. Für d. Zither bearb. St., Selbstverl. 64 S. (Nicht im Handel.) — 42) B. W e b e r : BLU. S. 515/6 — 43) [H. K r e t z s c h m a r ] : Grenzb. 1, S. 53/5. — 44) (I 6 : 3 1 3 . ) — 45) B. S e i f e r t , D. musikal.-volkstOml. Lied v. 1770-1800: VjsMusikwissensch. 10, S. 33-102. (Vgl. Nachtrr. u. Berichtigungen T. M a x F r i e d l a e n d e r : ib. S. 234.) — 46) D. Volkslied auf d. Gymn.: Grenzb. 1, S. 535/7. 47) G. B l e i s t e i n e r , Aenderungen d. Volksmundes an bekannten Liedern: VjsMusikwissensch. 10, S. 474-82. — 48) [Th. L o i e n t z e n ] , Ueber d. Singsang auf d. Kneipen: BurschenschBll. 8, S. 107-10. (Vgl. dazu H. G i l l i s c h e w s k i : ib. S. 136/7.) — 49) i d . . Unsere Kommerslieder: ib. S. 177-85. (Vgl. dazu H. O i l l i s c h e w s k i : ib. 8. 248/9.) — SO) H. v. S. z. T., Z. Melodie d. preuss. Nationalhymne; Daheim 30, S. 588. — 51) M a x F r i e d l a e n d e r , Ueber einige volkstüml. Lieder d. 18. Jh. ( = I 1 : 8 6 a , S. 400,3.) (Vgl. dazu F. D e t t e r , Ber. »her d. Philologenver. in Wien: ZDPh. 26, S. 400/5.) — 52) X (U 2 = 55.) — 53) X M. F r i e d l a e n d e r , D. Lied v. Kanapee: Grenzb. 2, S. 573/4. — 54) D., „Schöne Minka, ich muss scheiden": Bär 20, S. 98,134. — 55) D. dtsch. mehrstimm. MfLnnergesang n. seine hervorragendsten Vertreter. I . : Daheim B . 30, N. 46, 52. — 56) A. E e i s e r , Liederkranz aus Schwaben. St., Nitzschke. 456 S. M. 2,00. — 57) F. P f o h l , D. mod. Oper. L.,Beissner. 401 S. M. 5,00. |[0. B i e : AMusZg. 21, S. 400/1; H. K e i m a n n : BLU. S. 729-30; NZMusik. N. 22/3; RiHusIt. N. 3; Schw&bKron.

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Strahlenbrechung der Kunst Wagners im Schaffen der Gegenwart zu zeigen", spricht für eine sorgsame Ueberarbeitung der Augenblicksarbeiten. Vortrefflich ist die Analyse des Corneliusschen„Barbiers",ferner die vonGoldmarcks „Merlin", Verdis „Otello", Smetanas „Verkaufter Braut", Tascas „A Santa Lucia". Dem Urteil über Mascagnis „Cavalleria" und „Amico Fritz", die zu günstig wegkommen, Verdis „Falstaff", der zu ungünstig beurteilt wird, stimme ich nicht bei; auch sonst hätte ich Nebensächliches (unkorrekte und aus dem Klavierauszug bezogene Musikbeispiele, Unkorrektheiten und Absurditäten im Ausdruck, z. B.: „Der Tod schreitet in den dumpfen Schlägen der grossen Trommel über die Scene") zu tadeln. Aber das Gute überwiegt bei weitem. — Interessant und belehrend behandelt K r e b s 5 8 ) das Musikdrama in Spanien. — Stoessel 5 ") wendet sich gegen einen Aufsatz Heubergers, der über die Geringschätzung und die Vernachlässigung klagte, die Dichter der Oper gegenüber an den Tag legen. Ein guter Dichter, meint der Vf., braucht den Musiker nicht, um sein Ziel und seinen Kunstzweck zu erreichen. Andererseits muss der Operntextdichter zum grössten Teil auf seine künstlerische Selbständigkeit verzichten, er wird nur Handlanger für den Komponisten. Die Polemik ergiebt als Resultat, dass Wagner der einzig vernünftige Mensch und Künstler war. — Zu ähnlichem Resultate hätte G r a f 6 0 ) gelangen müssen, wenn er seinen Grundgedanken streng verfolgt hätte. Die Oper entstand aus einer „zufällig falschen Auffassung der griechischen Tragödie bei Gelegenheit des Wiederbelebungsversuches derselben zur Zeit der Renaissance". Sie wurde Modeschöpfung und damit allen Wandlungen der Mode unterthan. Daher ihre mannigfachen, oft sich widersprechenden Formen. Dieser an sich richtige und fruchtbare Gedanke wird leider vom Vf. nicht ausgeführt. Ueber Monteverdi, Gluck gerät er mit einem Salto mortale auf Wagner, dessen Opernmusik im wesentlichen „symphonische Musik zu Bühnenbildern" sei. Der Vf. zeigt damit, dass er das Wesen des Dramas ganz äusserlich auffasst. Schon Lessing betont bekanntlich, die fortschreitende „innere" Handlung als das Wesentliche des Dramatischen. Nun, wenn in diesem Lessingschen Sinne irgend ein Wagnerscher Opernakt eminent dramatisch ist, dann ist es der 2. Akt des „Tristan", den der Vf. gerade als Beispiel für „undramatische" symphonische Musik zu einem lebenden Bilde bezeichnet. — E r t e l 6 1 ) will die Formen der modernen Oper behandeln, bietet aber ein konfuses Durcheinander von Einzelheiten und zeigt, dass er für solche Aufgabe weder Kenntnisse, noch Beruf, noch Geschick hat. — Sehr zeitgemäss wendet sich M a u k e 6 2 ) gegen das Missverständnis Wagners seitens der modernen Komponisten Italiens (Mascagni, Franchetti), Frankreichs (Chabrier), Deutschlands (Hummel, Umlauft usw.). Sie kopieren und geben nichts oder nur verschwindend wenig Eigenes. Am deutlichsten tritt dies bei der Anwendung des dramatischen Pathos vor Äugen. Wenn bei Mascagni (im Freund Fritz) der alte Rabbi in die geringsteEmotion gerät, oder (in den Rantzau) der Schulmeister hinausgeworfen wird, geht ein Getöse im Orchester los, als ob der Himmel einfiele. Der Vf. hat gewiss Recht; in dem Unwesentlichen, ja in dem Falschverstandenen wähnt man Wagners „wahre" Originalität, und so ahmt man sie in gröbster Manier nach63). — WieGrillparzer seinerzeit für die Italiener und gegen die deutsche Oper, insbesondere gegen den „Freischütz" und die „Euryanthe" Webers zu Felde zog, und welche jammervolle Kabalen die Aufführung des „Freischütz" in Wien gänzlich erfolglos machten (das Schiessen auf der Bühne war polizeilich untersagt, die Darstellung des Einsiedlers und Samiels wurde aus religiösen Gründen verboten), stellt B a t k a 6 4 ) trefflich dar und hebt in dem Kampfe der Deutschen gegen die Italiener (Cera und Barbaja) namentlich die Verdienste des Hofrats Mosel gebührend hervor. Leider krankt Wien heute noch an dem 1816 durch die Truppe Ceras (die Borgondio!) ihm eingeimpften Italianismus.65) — Eine interessante briefliche Mitteilung Rubinsteins an Herrn Rud. Loewenstein über seine Ansichten von der Oper überhaupt und insbesondere von der durch ihn selbst kultivierten geistlichen Oper verdanken wir einer Dame: M a r g a r e t e Toeppe 6 6 ). Rubinsteins innerstes Gefühl beleidigte der Christus, der Samson, Josua, Elias, Paulus „im Frack", wie er bei unseren landläufigen Oratorienaufführungen zu sehen ist. Das Oratorium hat einen dramatischen Kern, es bedarf keiner so spannenden Handlung, keiner so packenden Auftritte, keiner „Liebesgeschichte" wie die Oper. Aber es kann des dramatischen Kernes, folglich auch der dramatischen Vorführung nicht entraten. Darum soll die geistliche Oper an Stelle des Oratoriums61) treten. —

N. 174; N4S. 76, S. 286; Ges. S. 1382,i3-, MusWBi. 25, S. 322/3, 337,9J| — 58) C. K r e b s , D. Musiiidrama in Spanien: VossZg®. Jl. 60;1. — 59) A. S t o e s s e ) , Textdichter u. Komponisten: Geg. 45, S. 294,7. — 60 J M. G r a f , D. Opernproblem: Didask. N. 278. — 61) P. E r t e 1, D. Formen d. mod. Oper: Bühne & Leben 2, S. 702,3, 719-21. — 62) W. M a u l t e , Ueber d. falsche Pathos in d. dramat. Musik: BerlK. 1, S. 2 7 2 / 6 . - 6 3 ) X K a r e i l , Naturgesch in d. Oper: Didask. N. 44. (E. Humoreske.) — 64) B. B a t k a , Grillparzer n. d. Kampf gegen d. dtsch. Oper in Wien: Grillparzerjb 4, S. 119-44. | [ 0 . B ( i e ) : AUnsZg. 21, S.360J| - 65) X ° - M.-M., D. Hoftäny.ed. früheren Jhh : Daheim11.30, N. 1. — 66) H a r g a r e t e T o e p p e , A. Eobinetein, Christus. Geistl. Oper (L., Senff. 66 S. M.1,00 [Textbuch]): Zukunft 9, S. 456-01. — 67) X C. G - d „ D. Entwicklung d.

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E i n z e l n e M u s i k e r und K o m p o n i s t e n . Den musiktheoretischen Traktat des U g o l i n o von O r v i e t o (1450) übersetzte K o r n m ü l l e r 6 8 ) , während gleichzeitig H a b e r 1 sehr dankenswerte „bio-bibliographische" Mitteilungen über Ugolino machte, von denen ich besonders den Nachweis erwähnen muss, dass Ugolino da Orvieto als identisch mit Ugolino da Civitavecchia anzusehen ist. — Den alten Organisten am Münster in Konstanz, H a n s B u c h n e r , der ebenfalls als identisch mit dem „Meister Hans von Konstanz" zu betrachten ist, betrifft ein Aufsatz des Konstanzer Organisten von Werra69). — Eine grosse Anzahl Schriften und Aufsätze brachte das Berichtsjahr über P a l e s t r i n a und O r l a n d o di L a s s o . War doch 1B94 gerade das 300. J . seit Palestrinas und Orlandos Tode verflossen. Wir erwähnen zunächst die, in welchen Palestrina und Orlando gemeinsam behandelt werden. Zuerst den Aufsatz Th. S c h m i d s * 0 ) , eines ausserordentlich feinen Kenners und gründlichen Forschers, sodann den Vortrag R e b e r s 1 1 ) : eine einfache, aber verständnisvolle Darlegung der Bedeutung beider Meister, endlich W a l t e r s 7 2 ) ebenfalls sehr sorgsamen und gründlichen Essay. — Palestrina allein, und zwar seine Bedeutung im 16. und seine Verbreitung und Würdigung im 19. Jh. beleuchtet in seiner lichtvollen und überzeugenden Art S p i t t a 7 3 ) . E r geht davon aus, dass jene Musik der Italiener, die ihren Höhepunkt in Palestrina erreicht, nicht „autochthon", sondern aus Belgien, Nordfrankreich und England nach Italien gekommen sei. Das Madrigal in nordischer Polyphonie sei für die italienische Kunst grundlegend geworden. Später habe man sich dieser Polyphonie, bei der jede Stimme ihre Selbständigkeit strengstens vertritt, entwöhnt und sich an bestimmte, usuelle Akkordfolgen gewöhnt. So entstand der Fundamentalbass. Palestrina verhalte sich zu Orlando wie etwa Bach zu Händel. Dieser Vergleich ist wohl doch etwas zu systematisch, nicht minder der andere: die Messen und Hymnen Palestrinas verhielten sich zu den gleichen Kompositionen der Kunstitaliener, wie italienische Madrigale zu deutschen, niederländischen und französischen Liedern. Ist damals überhaupt ein so strenger Unterschied in nationaler Beziehung zu konstatieren? Ist der weltliche Gesang wesentlich verschieden vom geistlichen? Und nicht vielmehr nach Melodie, Charakter und Ausführung nahezu identisch? Somit glaube ich auch nicht, dass Palestrinas Hauptbedeutung auf der Vereinigung zweier verschiedener Elemente, eines weltlichen (Madrigal) und eines geistlichen (polyphoner Figuralgesang), beruhen könne. — Seinem Meister Spitta folgt S e i f f e r t 7 4 ) in der wohlbegründeten Betonung des Satzes, dass Palestrina den Höhepunkt einer lange vorhergegangenen Kunstentwicklung (deren Boden freilich nicht durchweg Italien war) bilde, dass nach Palestrina ein völliger Umschwung vor sich ging und eine ganz neue und gänzlich verschiedene Kunst unter Beseitigung der bisher geltenden Prinzipien entstand. — Eine, bescheidenen Ansprüchen allenfalls genügende, Kompilation ist L a n g e s 1 5 ) Palestrinaartikel. — Den höchsten Ansprüchen an die Kritik sollte eigentlich S a n d b e r g e r s 1 6 ) Werk über Orlando entsprechen. Man hatte gerade von diesem Vf. eine endgültige Lösung so vieler offener Fragen erwartet. Leider scheint das zum Orlandojubiläum veröffentlichte erste Buch dieses Werkes etwas schnell fertig gestellt worden zu sein. Wenigstens macht es nicht den Eindruck, als wenn der Vf. des reichen Materiales, das er zusammen getragen, vollkommen Herr sei. Ueber wichtige Dinge, wie z. B. über das Geburtsjahr, bleiben wir trotz seitenlanger Erörterungen im Unklaren und müssen uns begnügen, als Resultat zu vernehmen: des Vf. „persönliche Meinung" sei, Orlando ist 1530 (und nicht 1520 oder 1532) geboren. Eine rein „persönliche" Meinung ohne stützende Gründe, noch dazu im schreienden Widerspruche zu so glaubhaften Quellen, wie sie das Münchener Grabdenkmal und die Datierung von Sadelers Portrait bilden (nach denen Oiiando zweifellos 1532 geboren), ist wissenschaftlich wertlos. — Ein Landsmann Sandbergers, v o n D e s t o u c h e s 7 7 ) , feiert Orlando als „Münchener", als einen „von den Unseren", als Leiter „unserer Hofkapelle" „zu Ruhm und Ehre unserer Stadt München". Auch der Vf. vermag sich dem Schwanken Sandbergers gegenüber nicht für 1532 als Geburtsjahr auszusprechen. Und doch heisst es deutlich genug: „Post lustra ac hyemes sena bis acta duas"; da Orlando 1594 gestorben, ist er, bei einem Alter von 62 J., 1532 geboren. D. giebt genaue Auskunft über die Vermögens- und Oratoriums. T . I I . : Daheim». 30. N. 8. — 6 8 ) U. K o r n m ü l l e r , Musiklehve d. Ugolino v. Orvieto (1450): Kirchenmuslb 20, S. 19-40. (Dazu gehören : F X. H a 1) e r I . B i o - B i b l i c g r . Kotr/en über Ugolino: ib. S. 40,9.) — 6 9 ) E . v . W e r r a , J o h . Büchner (1483—1540): ib. S . 8 8 - 9 2 . — 7 0 ) T h . S c h m i d d J . , P r i n c i p e B m n s i c u e : ib. S . 4 9 76. — 71' J . K e b e r , Vortr. z . F e i e r d . g r o s s e n M e i s t e r d Tonkunst Giovanni da P a l e s t r i n a u. Oriundo di Lasso. Progr. d. t g l . buyer, höh. weibl. Bildongsanst. Aschriffpnburg (Wailandt). 24 S. — 7 2 ) C. W a l t e r . P a l e s t r i n a n Orlando: HPB11. 113, S. 777-S04, 673-89. — 7 3 ) P h . S p i t t a , Palestrina im 16. n. 19. J h . : DKs. 79, S . 74-95. — 7 4 ) M. S e i f f e r t , P a l e s t r i n a Aneli e. Gedenkbl. zn seinem 800. Todest,: AMusZg. 21, S . 65/7, 81/3. — 7 5 ) K. L a n g e , Palestrina. E. Erinnernngsbl.: NZMnsik. 61, S . 178/9, 190/1, 222,4, 280/1, 290,2 — 7 6 ) A. S a n d b e r g e r , Beitrr. z. Gesch. d bayer. Hofknpelle tinter Oliando di La ¡¡so. 1. Buch. L „ Breitkopf & H i r t e l . 119 S. M 3 00. |[C. K r e b s : VjsMusikwissensch. 10, S 225/7; F . X. H a b e r l : KirchenmnsJb. 10, S . 120,2; W. B a u m k e r : LHundw 83, S . 728/9.]| — 7 7 ) E . v. D e s t o u c h e s , Orlando di Lasso. E . Lebensbild z. 3. Centenn. seines Todest, Manchen, I,entner. 110 S . M. 1,5Q.

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H. R e i m a n n ; Musikgeschichte,

Familienverhältnisse des Meisters niid seiner Nachkommen, über die Orlandohäuser auf Münchens feuchtfröhlichem „Platz!"; über die Bedeutung des Musikers schweigt sich der Vf. aus. — Das Werk, welches D e c l e v e ' 8 ) gewissermassen als Vertreter der Heimat Orlandos (Hennegau) seinem grossen Landsmanne widmete, hat als fast einziges Gute und Lobenswerte eine schöne Ausstattung aufzuweisen. Sonst ist es (inhaltlich) flüchtig und unkritisch abgefasst. — Vortrefflich dagegen und höchst anerkennenswert ist wiederum Th. S c h m i d s 1 9 ) Orlandostudie. — P o r g e s 8 0 ) führt aus, es sei an Palestrina und Orlando das vor allem bewundernswert, dass in ihren Werken „die schrankenlos sich ergiessende Ekstase in strenge Kunstform gefasst und idealisiert werde. Palestrinas Heimat sei der Himmel, sein Auge daher immer nach oben gerichtet; Orlando sei realistischer, gehöre der Erde an." — Auch B u s s l e r 8 1 ) und S e i f f e r t 8 2 ) fixieren den Unterschied zwischen beiden Meistern ähnlich83"85). — Den Lebensgang und die Thätigkeit F r a n c e s c o S o r i a n o s (geb. 1549, gest. nach 1621) entwickelt Haberl 8 6 ) in einer bewundernswert klaren und meisterhaft übersichtlichen Weise, in Form von Regesten. — Den berühmten Leipziger Theoretiker S e t h C a l v i s i u s hat eine grössere Arbeit B e n n d o r f s 8 7 ) zum Gegenstande. Der Vf. betrachtet zunächst Calvisius Vorläufer: Gafur, Glarean, Zarlino, ohne über diese Musikgelehrten etwas Neues beizubringen, und stellt sodann die Theorie des Gelehrten in ziemlich klarer Form dar, wobei namentlich Calvisius Uebersicht über die Musikgeschichte von Interesse ist. — K r e t z s c h m a r 8 8 ) , den ausgezeichneten Leipziger Musikforscher, finden wir bei seinem Lieblingsthema, der altitalienischen Oper.'' Er weist nach, dass M o n t e v e r d i s „Incoronazione di Poppea" den Geist, aus dem das Musikdrama im Kreise Florentiner Hellenisten hervorging, am reinsten und sichersten repräsentiert. — Auch S e i f f e r t 8 9 ) kehrt mit einer trefflichen Untersuchung über den Orgelmeister D e l p h i n S t r u n c k (1601—94) zu seinem eigentlichen Arbeitsfelde zurück. — Einem Kollegen Struncks in Wernigerode, dem Organisten J o a c h i m Mayer (1607- 78) widmet J a c o b s 9 0 ) einen längeren Artikel, der, wie so viele Arbeiten sogenannter Schüler Spittas, sich in Aufzählungen von Rechnungen, Emolumentenskalen, Erzählungen von persönlichen Verhältnissen usw. des Langen und Breiten ergeht und über die Hauptsache: die Stellung und Thätigkeit in der Kunst, recht wenig bringt. Eine dürftige „Hochzeitsmotette" ist alles, was über die künstlerischen Leistungen Mayers mitgeteilt wird. — Die Oertlichkeit, den Johannneskirchhof in Leipzig, wo B a c h begraben wurde, und die unbekannte Grabstätte Bachs auf ihm (eichener Sarg, flaches Grab) beschreibt nach archivalischen Quellen Wustrn ann 9 1 ); er kommt zu dem Resultat: da Bachs Grab bald neu belegt wurde, sei es aussichtslos, seine Gebeine zu finden; ein Resultat, das, wenn Hiss Entdeckungen und Forschungen nicht trügerisch sind, bereits ad acta gelegt ist. — Nicht mit den sterblichen Ueberresten, sondern mit dem Unsterblichen bei Bach, mit seiner „Kunst der Fuge" beschäftigt sich Riemann 9 2 ). Er giebt eine, bis auf die Phrasierungszeichen, wohlgelungene Analyse jenes Bachschen Wunderwerkes, während R u t h a r d t 9 3 ) Anweisung erteilt, womit „Bachstudien" am besten beginnen. — Von H ä n d e l sprechen zwei Arbeiten von S t e i n 9 4 ) und F l e i s c h e r 9 5 ) ; jener beschreibt das Händelhaus in Halle, dieser erklärt das daselbst gefundene, angeblich von dem jungen Händel benutzte Klavier für „unecht", d. h. aus späterer Zeit als Händeis Jugend stammend. — Ch. F. D. S c h u b a r t s Aufenthalt in Augsburg, seine erspriessliche Thätigkeit als Musiklehrer und Redakteur der Schwäbischen Chronik, sein Auftreten gegen den jesuitischen, quacksalbernden Pfarrer Gassner, das zur endlichen Katastrophe und Verhaftung Schubarts führte, schildert lebendig und überzeugend Simmet 9 6 ). — J. H. H i l l er, der Begründer des deutschen Singspiels, der Komponist zahlreicher volkstümlicher Lieder, der „Vater des deutschen Kinderliedes", hat endlich durch i[H. R e i m a n n : BLU. S. 730; NZMusik. 61, S. 321; LHandw. 33, S. 155/6.]| — 78) J D e c 1 i v e , Boland de Lassos, sa vie et ses renrres. (Her. v. d. Soc. d. sciences, des arts et des lettres de Hennegau.) Moos, S. Loret 242 S. |[M. S e i f f e r t : AMnsZg. 21, S. 375; Kirchenmusjb. 10, S. 119.]| — 79) T h. S c h m i d , Orlando di Lasso: StML. 47, S. 265-86. — 80) H. F o r g e s , Z. 300j. Todest Orlando di Lassos: NZMnsik. 61, S. 301/2. — 81) L B [ u s s l e r J , Orlando Lisso: NatZg. N. 358. — 82) M. S e i f f e r t , Orlando di Lasso: AMasZg. 21, S. 331/2. - 83) X c G - d . , Orlandos Lassus: DaheimB. N. 42. — 84) x w . F r o n m G l l e r - L i n d a u , Z. 300j. Todest. d. Orlando di Lasso: Sammler V N. 70. — 85) X E J. H a r t m a n n, Orlando di Lasso: ÜL&M. 72, S. 40/2. — 86) F. X. H a b e r l , Lebensgang n. Werlte d. Francesco Soriano: Kirchenmusjb. 20, S. 95-103. — 87) K. B e n n d o r f , Sethus Calvisius (1556 -1C15) als Musiktheoreliker: VjsMusikwüsensch 10, S. 411-70. (D. Aufs. ist e. erweit. Diss.) - 88) H. K r e t a s r Ii m a r , Monteverdis „Tncr.rnnnzione di Poppea": ib. S 483-530. — 89) M. S e i f f e r t , Alte Orgelmoister. I. Delphin Strunck (K.01-94): AJlusZg. 21, S.617/9. (Vgl. auch ADB. 36, S.665,7.) — 90) E. J a c o b s , D. Organist Joach. Mayer in Wernigerode (1607—78). E. Beitr. z. Gesch. d. Mas. seiner Zeit, bes. d. Orgel: VjsMusikwissenscli. 10, S. 146-202. — 91) G. W ö s t m a n n , Bachs Grab: Grenzb.4,S. 117-26 — 92) H. R i e m a n n , Katech. d. Fugen-Komposition. 3 T. Analyse v. J S. Bachs „Kunst d. Fuge." ( = III. Katech. v M. H e s s e. N. 29.) L., Hesse. VIII, 166 S. M. 1,50. — 93) A. R ö t h a r d t , Bachstadien: DaheimB.30, N. 3S. — 94) P h . S t e i n , D. Händel-IIaas in Halle a S.: IllZg. 102, S 18. — 95) 0. F l e i s c h e r , D. angebt. Händel-Klavier in Halle a S.: AMnsZg. 21, S 41. - 96) JJ. S i m m e t , J). Dichter, Publizist n. Musiker Cli. Fr. D. Sohnbart in Aogsbnrg 1774-75 (JBL. 1893 IV 2 a : 59). Progr.

tt. R e i m a n n , Musikgeschichte.

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P e i s e r s 9 7 ) wohlgelungene Arbeit die verdiente Würdigung erfahren. Singt man doch heute noch „Ohne Lieb und ohne Wein", den „Aeolus", „Schön sind Rosen und Jasmin" und „Als ich auf meiner Bleiche"! — E i n e n s e h r annehmbaren Beilrag zur Gluck-Biographie verdanken wir Funck 9 8 ). — Zur Mozartforschung spendete wiederum E n g l " ) einen ausgezeichneten Beitrag, aus dem wir vor allem die erneute und hoffentlich endgültige Ablehnung der Friedlaenderschen Verrufserklärung gegen Mozarts Wiegenlied (JBL. 1893 I 13:83) hervorheben. Sonst bietèt E. einen Nachweis über Mozarts Taufnamen: Johannes Chrysostomus (nach dem Kalenderhei Ilgen), Wolfgang (nach dem Grossvater mütterlicherseits), Theophilus (nach dem Taufpaten). Dazu kommt als Firmname: Sigismund. 1770, bei Gelegenheit seines Aufenthaltes in Italien, wandelte Mozart Theophilus in „Amadeo" um ; ferner eingehende biographische Nachrichten über Mozarts Söhne: Karl und Wolfgang 100 ). — Den tüchtigen Sonatenkomponisten F.W. R u s t , e i n e n Vorgänger Beethovens, suchte P r i e g e r 1 0 1 ) der Vergessenheit zu entreissen. — Von und über B e e t h o v e n hat der JB. zunächst einen Brief an L. Spohr 1 0 2 ), betreffend die Subskription auf die „Missa solemnis", eine von P r i e g e r 1 0 3 ) verfasste Gelegenheitsschrift über die Entstehungszeit und die Beurteilung der Beethoven sehen Symphonien, sowie einen Artikel K a l b e c k s 1 0 4 ) über Beethovens Heimstätten zu verzeichnen. — Unbedeutend sind: K a l i s c h e r s , 0 5 ) Aufsatz, der die Beziehungen BeethovenszurFürstin JosephinevonLichtensteindarlegensoll, aber wiederum unter einem sensationslüsternen Titel ein „Nichts" enthält (vgl. Beweisführungen wie: die kunstsinnige Fürstin wird — wie viele andere Gräfinnen, Baroninnen und Fürstinnen — Beethovens Schülerin gewesen sein; die „Beziehungen" reduzieren sich darauf, dass Beethoven für F. Ries einen Bittbrief an die Fürstin schrieb), und W i r t h s 1 0 6 ) langatmiger, in unleidlich anmassendem Stil geschriebene Deutung des Allegretto derA-dur-Symphonie. Von Wagners unsterblicher Erläuterung dieser Symphonie als einer „Apotheose des Tanzes" ausgehend, sieht W. im zweiten Satze die „Ruhe vom Tanze": das „Einschlafen". Ueber den Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. — Auf Reimanns Apostrophe wegen der angeblichen, von K u h a c 1 0 1 ) behaupteten Entlehnung der Hauptmotive der Pastoralsymphonie aus kroatischen Volksliedern (JBL. 1893 I 13:80) antwortet dieser, ohne jedoch die Sache vollständig klar zu legen und die Entlehnnng sicher nachzuweisen. — Einen dankenswerten Aufschluss über das Originalprogramm zu Beethovens Ballettmusik : „Die Geschöpfe des Prometheus" bringt ein Anonymus 108) bei. Es handelt sich um ein Ballett von Salv. Vigano, dessen Text verloren war und von Friedr. Rust hergestellt worden ist. — Wohlgemeint, aber für die Musikgeschichte nicht sehr ergiebig ist M ü s i o l s ,09 ) Schrift über Th. K ö r n e r , desgleichen was R o e d e r 1 1 0 ) über die Laute und Guitarre des Dichters von „Leyer und Schwert" berichtet. — Eine recht oberflächliche und unmusikalische Plauderei, keine Kritik, ist L i n d a u s '") Bericht über die Jubiläumsaufführung von Karl Maria v o n W e b e r s „Freischütz" in Dresden. — Die ursprüngliche Form derselben Oper, insbesondere die dem jetzigen Anfange vorausgeschickte Scene desEremiten und der Agathe beschreibt ein Anonymus 112 ). — Recht pedantisch-trocken und der Form nach fast schülerhaft zu nennen ist ein Exposé von J o s s 1 1 3 ) über Weber als Schriftsteller. — Einem vergessenen Liederkomponisten („Herz mein Herz, warum so traurig", „In einem kühlen Grunde"), J. L. F. G l ü c k , widmet L a n g 1 1 4 ) einen Immortellenkranz. — M e n d e l s s o h n s 1 1 5 ) freundschaftliche und künstlerische Beziehungen zu Schumann stellt W a s i e 1 e w s k i 1,6 ) im ganzen überzeugend dar, während S p i t t a s 1 n ) Veröffentlichung eines Mendelssohnschen Briefes, in welchem sich ein lobendes UrteilMendelssohns über Schumanns „Paradies und Peri" befindet, doch für die supponierte HerzensAugsburg (J. P. Hiraroer). 1893. 32 S. — 97) K. P e i s e r , Joh. Ad. Hiller. E. Beitr. z. Musikgesch. d. 18 Jh. L , Hug & Co. 136 S. M. 2,40. ![M. S ( e i f f e r t ) : AMusZg. 21, S. 678; E. R ( o c h l i c h ) : NZMusik 61, S. 547/8.JI — 98) H. F u n c k , Glucks zweimal. Zusammentreffen mit Klopstock am Hofe Karl Friedrichs v. Baden: Enph. 1, S. 790/2. — 99) J. E. E n g l , Studien über W. A. Mozart. 2. F ( = 13 JB d. Internat. Stift. „Mozarteum.") Salzburg, v. Kiesel. 38 S. M. 0,50. - 100) X E. neues Mozart-Bildnis: IllZg. 101, S 74. — 101) E. P r i e g e r . Friedr. Wilh. Rust. E. Vorgänger Beethovens. Köln, P. P. Tonger. 32 S. M. 0,30. - 102) L. van Beethoven, Brief nn L Spohr: AMusZg. 21, S.663 —103) [E. P r i e g e r ) . BeethovenFest. yeranst. zu Bonn. Bonn (J. F. Carthaus). 83 S. |fG. E ( n g e l ) : VossZg. N. 272.JI (Nicht im Handel.) — 104) X M K a l b e c k , Beethovens Heimstätten: VelhKlasMh. 2, S. 611-20. — 105) A. C. K a l i s c h e r , Fürstin Josephine v. Lichtenstein in ihren Beziehungen zu Beethoven: Summier*. N. 126. — 106) M. W i r t h , D. Allegretto v. Beethovens A-Dnr-Symphonie u. e. Bischen (!) diese selbst: MnsWBl. 25, S 53/4, 65/6, 77/8, 93(4, 105/6, 117/8, 129-30, 145/6. — 107) F. X . K u h a S , Antwort auf d. Beetnovensche Entlehnnngsfrage: AMusZg. 21, S. 381-96, 420/1, 438-40. — 108) R. B., Zu Beethovens PrometheusMusik: ib S. 142/3. — 109) R. M n s i o l , Th. Körner u. seine Beziehungen z Mnsik. Ratibnr, Simmieh. 1893. 96 S. M. 1,50. IfWIDM. 75, S. 525.]| — HO) E. R o e d e r , Th. Körners Saitenspiel: Didask. N. 6. - l l l l P. L i n d a u , D. 500. Auffuhr, d. „Freischatz" in Dresden: NFPr. N. 10683. — 112) D. urspringl Form v. Webers Freischütz: DBühneng. 23, S. 195/6. (Vgl. au oh TglRs». N. 129.) — U3) V. J o s s , K. M. v. Weber als Schriftsteller. Prag (Selbstverl.l. 11 S. (Sonderabdr. aus d. JB. d. Lese- u. Redehalle d. dtsch. Studenten in Prag.) — 114) P. L a n g , Z. 100. Geburtst e. weltberühmten unbekannten Spiel manns (J. L. F. Glück): Daheim". 30, N. 1. — U5> O (IV l c : 5 5 ) - 116) W. J. v. W a s i e l e w s k i , F. Mendelssohn u. R. Schumann: DR. 3, S.329-41. - 117) X F. Mendolssohn-Bartholdy, Brief an Ewer & Co. in London. (Veröffentl. v. Ph S [ p i t t a ] ) :

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1 0 : 118-131

H. R e i m a n n , Musikgeschichte.

freundschaft beider nicht so beweiskräftig ist, als Sp. es wünscht. Schumanns Verehrung für Mendelssohn steht über allen Zweifel. Mendelssohns menschliche Eigenart, seine Exklusivität und manches andere lassen den Gedanken nicht aufkommen, dass er ein ebenso rückhaltloser Bewunderer der Kunst Schumanns, wie dieser der seinigen war. — 118 Sehr verdienstvoll ist die Mitteilung ungedruckter Briefe Mendelssohns an Taubert ), desgleichen S e i f f e r t s 119) Ergänzung zu den bisher bekannten Loreleyfragmenten. — J a n s e n 1 2 0 ) giebt (im Anschluss an Hanslicks Mitteilungen über Vesque von Püttlingen im musikalischen Skizzenbuche) eine Darstellung der Verhandlungen R o b e r t S c h ü m a n n s mit Vesque gelegentlich der geplanten Verlegung der Neuen Zeitschrift für Musik von Leipzig nach Wien und Schumanns CJebersiedlung dahin. Obwohl der Plan fehlgeschlagen war, blieben doch die freundschaftlichen Beziehungen beider einander sehr sympathischen Männer gleich rege und aufrichtig 121 ). — An 122 123 I g n a z M o s c h e i e s 100. Geburtstag erinnerte Vogel " ). — Eine ganz seltsame,fast unbegreifliche Schrift ist, was W i l k e n s 1 2 4 ) über J e n n y Lind veröffentlichte. Fast eine Profanierung evangelischen Geistes durch einen hyperorthodoxen, sich in den Dunst abstruser Schwärmerei verlierenden „Dr. der Theologie und Philosophie in Kalksburg bei Wien". Seine phantastisch-religiöse Verzückung, die infolge mangelhafter musikalischer Kenntnisse jeden Augenblick ins Lächerliche umschlägt, feiert in der Lind die „Christin als Primadonna ihrer Zeit". Die Künstlerin, so meint er (S. 15), studierte eifrigst „im Gehorsam gegen Gottes Gebot, weil sie wusste, was sie durch Gottes Gnade sein konnte, also sein sollte." „Himmlischer Glanz", „Leuchten prophetischer Inspiration" — sind bei der Lind Kleinigkeiten. Von der „Regimentstochter" in der Darstellung der Lind sagt der Vf. wörtlich: „Das Cisternenwasser des 'Es rückt an, Frisch darauf, Es ist da, Passt auf verwandelte dieser Gesang in Johannisberger"! Und endlich: „Die Jenny Lind war eine strenggläubige Christin, die. nie aus der Taufgnade gefallen ist". Wer sich hiefür interessiert, findet in R e i m a n n s Recension (BLU.) eine reiche Blütenlese ähnlicher Kraftaussprüche. — Bei C a r l L ö w e , dem Balladenkomponisten, hat man „den alten Sturm, die alte Müh" zu bestehen. Kritiklose Enthusiasten sind es ausnahmslos, die über ihn schreiben und alle Lobesepitheta auf ihn erschöpfen. W o s s i d l o 1 2 5 ) will nun gar durch Analysen den Schatz Löwescher Balladen der Allgemeinheit erschliessen. Als ob das nötig wäre. Die Löweschen Balladen samt und sonders, die schönsten, die schönen wie die geringwertigen (denn auch solche giebt es) erschliessen sich rätselund mühelos dem Willfährigen. Lowes Gaben waren beschränkt. Unbestreitbar Grosses hat er nur auf dem Gebiete der „Ballade" geleistet. — Vielen anderweitigen Arbeiten merkt man die schwielige Hand des Handwerkers an, und es ist geradezu unbegreiflich, wie R u n z e 12«-127-) behaupten kann: „Eine grosse Anzahl der berühmtesten Wagnermotive: Fafner, Gral, Siegfrieds Heldenmotiv, mit (sie!) die bekanntesten Stellen aus dem Holländer, Tristan, Walküre, kommen schon bei Löwe vor". Nur ein musikalischer Dilettantismus ohne Gleichen kommt auf solche Gedanken. Von der reich besetzten Tafel, auf der der Vf. Lowes Ruhm dem gläubigen Leser serviert, fällt auch ein Brosamen auf dessen Freund und Textdichter Giesebrecht. — Von unheimlicher Reichhaltigkeit ist die R i c h a r d Wagner-Litteratur dieses Jahres. Wir mussten darauf verzichten, all die Berichte über die Bayreuther Aufführungen zu verzeichnen. Sie bilden allein für sich eine ganze, eigene Litteratur. Wir haben nur diejenigen Aufsätze erwähnt, die nicht als blosse „Kritiken" der Aufführungen von 1894 zu gelten haben, sondern sich mit den Prinzipien der Wagnerfrage und Bayreuths befassen. — Die vortrefflich gelungene F a c s i m i l e a u s g a b e des Meistersingertextes 128 ) eröffne die lange Reihe der Wagnerschriften. — Demnächst sei eine italienische ( T o r c h i 1 2 9 ) ) und eine englische U e b e r s e t z u n g ( E l l i s ) 1 3 0 ) von „Oper und Drama" erwähnt. — Es folgen zwei überaus 1 3 dankenswerte Briefpublikationen. Fünfzehn Briefe Wagners an E l i z a Wille 1 ), geb. Sloman, die Gattin des 1851 aus Hamburg nach Zürich übergesiedelten Journalisten Wille, in VjsMusikwissensch. 10, S. 230. — 118) F. Mendelssohn n. W. TaaViert. Mit ungedr. Briefen r. Me ndelasohn: DR. 1, S. 67-73. — 119) M. S e i f f e r t , Mendelssohns Loreley-Skizzen: AMnsZj. 21. S. 393,9. - 120) F. G. J a n s e n , Bob. Schumann u. Vesque y. Püttlingen: Grenzb. 3. S. 20-33. — 121) X K o h n t , D. Stiefmutter Klara Schamanns. Fersönl. E r i n n e r n n g e n : BerlTBlN. 55. — 122) B. V f o g e l J , Z. 100. Geburtst. v. I. Moscheies (geb. 30. Mai 1794): NZ Musik, 61, S. 229-30. — 123) X z ' 100. Geburtst. v. I. Moscheies: VossZg N. 246. — 124) C. A. W i l k e n s , Jenny Lind. G. Cäcilieubild aus d. evang. Kirche' Gütersloh, Bertelsmann. 66 S. M.0,80 |[E. L n t l i i r d t : ThLBl. 15, S 300; KjnsMschr. S. 1113; H. R e i m a n n : BLU.S.730/l.]| (Sonderabdr. ausBGl. 15. S. 107-28, 143-59, 188-203.) —125) W. W o s s i d l o , C. Löwe als Balladenkomponist. B„ Schlesinger. 71 S. M. 1,00. |[0. L ( e s s r a a n n ) : AMusZg. 21, S. 665.]| — 126-27) M. R a n z e , L. Giesebrecht n. C. Löwe, Z. 350j. Gedenkfeier d. Stettiner Männerstiftsgymn B , U. Dancker. 34 S M. 0,80. — 128) R. Wagner, D. Meistersinger y. Nürnberg. (Facs.-Ausg. d. Textes.) Mainz, Schott. 4°. 82 S. M. 12,50. — 1291 O id., Opera e dramma. Trad. italiana, eseguita sulla seconda ed. tedesca di L. T o r c h i . Annotata e illastr. dal tradnttore con esempi masicali. 2 Vol. ( = Bibl. artistica N. 2/3.) Torino, Fratelli Bocca. 221, 261 S L. 6,00. — 130) id., Prose works, transl. by W. A. Gl I i s . V. 2. Opera and dramaLondon, P. Kegan. Sh. 12/6. — 131) id., 15 Briefe. Her. y. E l i z a W i l l e . B., Paetel. 163 S. M. 2,00. |[VossZg. N. 608;

H. R e i m a n n , Musikgeschichte.

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1 0 : 132-145

dessen Villa zu Mariafeld Wagner mit Herwegh, Gottf. Keller, Moleschott, Mommsen usw. häufigen Verkehr pflegte; und die Briefe an Aug. Rockel, den Gesinnungsund Leidensgenossen Wagners aus den sturmbewegten Dresdener Maitagen. Die Briefe an Frau Wille zählen unbedingt zu den schönsten und lichtvollsten Blättern der Lebensgeschichte des Meisters. Eine keineswegs aufdringliche, fortlaufende kommentierende Erzählung verbindet die in den Briefen berührten Thatsachen mit einander und macht den Genuss dieser auserlesenen Schriftstücke noch um vieles reizvoller. Die Röckelbriefe verdanken wir der trefflichen L a Mara 1 3 2 ). Sie sind nach „Waldheim" adressiert, wo der unglückliche, zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe „begnadigte" Freund dreizehn Jahre (bis 1862) zubrachte. Wagner sucht durch Uebersendung von Lektüre (Feuerbach, Schopenhauer, den „Ring des Nibelungen" usw.), durch Trosteszuspruch, Erörterungen über kunstphilosophische und musikalische Fragen das bedauernswerte Los des Unglücklichen nach Kräften zu erheitern und zu lindern133). — Wiederum habe ich über die Praeger-Angelegenheit (JBL. 1892 19:95/6; 1893 1 13:112) zu berichten. Die von C h a m b e r l a i n 134 135) veröffentlichten „echten" Briefe Wagners an den Londoner „Freund" geben Anlass dazu. Ich kann meine im vorigen J. ausgesprochene Ansicht auch nach Kenntnisnahme dieser Publikation nicht ändern. Gegen eine Sprache, wie sie sich der Herausgeber gegen Praeger erlaubt („Sumpf von dummer Bosheit, der einen anekelt"), muss man vom Standpunkt des litterarischen Anstandes protestieren. Dass Wagner mit Praeger befreundet, dass er ihm seiner Zeit aufrichtig sympathisch gesinnt war, lässt sich nicht hinweg disputieren. Wenn es nun gar endlich feststeht, dass Praeger die letzten 20 J. seines Lebens erblindet war, so ist für mich damit das Briefrätsel vollkommen gelöst. Der arme, bedauernswerte, blinde Mann ist ein Opfer seiner Hülfslosigkeit geworden. Im übrigen meinte er es ehrlich, auch wo er irrte, und ein „Freund" Wagners war er doch, trotz Chamberlain. — Auf einige nicht erhebliche Jugendbriefe Wagners 136 ), die im BerlBörsCour. veröffentlicht wurden, sei hier kurz hingewiesen. — Interessanter ist der Brief Wagners an Th. H e l l 1 3 7 ) ( K . G. Th. Winklcr), woraus sich die Thatsache ergiebt, dass Wagner 1841 es übernommen hatte, im Verein mit dem Pariser Bibliothekar Anders eine grosse Beethovenbiographie zu schreiben. Die indirekte Veranlassung zu diesem geplanten Unternehmen bot Schindlers gleichartige, aber ganz ungenügende Arbeit. — Auf das Verhältnis Wagners zu Ludwig II. einerseits und zu von der Pfordten andererseits wirft ein anderer Brief Wagners 1 3 8 ) ein grelles Licht. Derselbe Brief, 1866 geschrieben, enthält den bezeichnenden Satz: „Mit Deutschlands Wiedergeburt und Gedeihen steht und fällt das Ideal meiner Kunst." — Auf dem Gebiet der W a g n e r b i o g r a p h i e ist in erster Reihe G l a s e n a p p s 1 3 9 ) Werk, von dem der erste Band (Ibis 1843 reichend) in dritter, gänzlich umgearbeiteter Auflage erschienen ist, zu erwähnen. Wir behalten uns vor, eine eingehende Würdigung dieses monumentalen und von keiner anderen Wagnerbiographie bis jetzt erreichten Werkes nach seinem vollständigen Erscheinen zu geben. — Gut gemeint, aber eine dünne Leistung ist H e i n r i c h s 1 4 0 ) Wagnerbüchlein 14 '). — Ein Angriff gegen Dingers bekanntes Wagnerwerk, in welchem C h a m b e r l a i n 1 4 2 ) dem genannten Vf. Unzuverlässigkeit bei Thatsachenangaben in hochfahrender Rede vorwarf, führte zu einer gründlichen Abwehr von Seiten D i n g e r s , worauf es „stille ward". Der Streit betraf Wagners Stimmung bei Uebernahme des Dresdener Kapellmeisterpostens und seine Teilnahme an dem Maiaufstand. — Für die letztere Frage erstand ein neuer Zeuge in einem Deutsch-Amerikaner: R. Roempler, dessen Wahrhaftigkeit gut beglaubigt ist, und der nach S m o l i a n s 1 4 3 ) Mitteilung erzählt, dass Wagner durch gedruckte Zettel sächsische Truppen gegen die drohende preussische Invasion angefeuert habe144). Man darf darauf gespannt sein, wie Chamberlain diesen „Kronzeugen" wiederum ä la Praeger vernichten wird. — Die Kabalen, die in München gegen Wagner angezettelt wurden, stellt W i t t m e r 1 4 5 ) dar. Etwas Neues bringt er zur Sache nicht bei. — Sehr reichhaltig ist die Litteratur zur W a g n e r k r i t i k im allgemeinen.

Ihrem

A. H ( e i n t z ) : AMueZg. 21, S. 693.]I — 132) (IV l c : 5 6 . ) |[0. B i e : AMasZg. 21, S. 423; SohwMasZg. N. 18; E. R ( o c h l i c h ) : NZHnsiV. 61, S. 588/9; DBdhneng.23, S. 267.]| — 133) X S c h ö n a i c h , R. Wagner u. A. Rockel: WienTBl. S . 208. — 134) ( I V 1 c : 57.) |[LCB1. S. 798/9.JI — 135) X E - Wagner. Echte Briefe an F. Präger. Her. v. H. S t . C h a m b e r l a i n . Uit Vorw. T. H. y. W o l z o g e n . Bayreuth, Grau. 124 S. M. 1,60. |[0. B i e : AHasZg. 21, S. 423.]| (Erweit. Abdr. v. N. 134.) — 136) Briefe d. jungen R. Wagner: BerlBörsCour. N. 206. — 137) R. Wagner, Brief an K. G. Th. Winkler (Th H e l l ) : AMusZg. 21, S. 5/7. — 138) id., Brief » e r d. bayer. Zustände im J. 1866 an Jul. Fröbel: FZg. N. 249. (Abdr. aas Vom Felsz. Meer.) — 139) C. Fr. G l a s e n a p p , D. Leben R. Wagners in 6 Büchern dargest. 1. Bd. (1813-43). L , Breitkopf A Härtel. 418 S. I I . 7,50. |[LCB1. S. 1707/8; VossZg B . N. 41.]| — 140) H e i n r i c h , R. Wagners Leben n. Schaffen n. d. Nibelnngenring. Dresden, Lehmann. 12°. 95 S. H. 0,60. — 141) X H - T - Wolzogen, Recollections of B. Wagner. Transl. by A . u. C. S i m p s o n . Bayreuth, Giesel. 103 S. M. 1,20. — 142) H. St. C h a m b e r l a i n , Unter uns. An d. Herausgeber d. BayreuthBll.: BayrenthBlI. 17, S. 73/8. (Erwiderung v. D i n g e r : ib. S. 272/6.) — 143) R. R o e m p l e r , E. Erinnerung an R. Wagner. Hitget. y. A. S m o l i a n (nnter d. T i t . : Wagner als Revolntionär): MusWBI. 25, S. 321/2. (Vgl. Nachtr. v. F r . L a t t i c h : ib. S. 540.) — 144) X S c h ö n a i c h , R. Wagner n. d. Maiaufstand in Dresden: WienTBl. N. 231. — 145) G. W i t t m e r , B. Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgesohichte. V. (1J19

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1 0 : 146-164

H. Rei mann, Musikgeschichte.

altbewährten Grundsatze getreu zetern die Grenzb. 146 ) gegen Wagner und sprechen viel Erbauliches über die erlahmende Teilnahme an Wagners Werken. Auch im Gewandhause zu Leipzig habe man billigerweise von dem Todestag des Meisters in diesem J . keine Notiz genommen. „Wer überhaupt in Leipzig Wagner hören will, der gehe ins Theater, oder auf die — Wachtparade"! — Ebenso gut „brüllt" ein anderer Löwe: W. Hoffmann 1 4 1 ), über Wagnersche „Tonungetüme". Wagnersche Akkorde und Wagnersche Orchesterbehandlung „scheuchen gleich einem nebelhaften Gespenst jeden Realismus CO und jedes frische Leben von der Bühne." — Ist schon die Wirkung, die dieser P. Abraham redivivus ausübt, verblüffend, weil unfreiwillig komisch, so bleibt sie doch noch zurück hinter der, die H e n n i g 1 4 8 ) als reissender Wolf im Schafsfell erreicht. Unter dem friedsamen Titel „Zur Verständigung" tadelt er — als ganz selbstverständlich — an Wagner die Breite, Unbeholfenheit und Unklarheit der Darstellung, den Schwulst der Sprache, die unglaublichen Längen im „Tristan" und die Aufzählung der 35 Meisterweisen in den „Meistersingern", weist nach, wodurch Wagner sich um die ganze Wirkung des „Charfreitagszaubers" bringt, und wie weder König Marke, noch Hans Sachs, noch Eva irgend wie erklärbare Charaktere seien, wie Brünhildens Kampf mit Siegfried um den Ring abstossend wirke, und der Mangel polyphoner Musik bei Wagner geradezu unerträglich sei. Und das nennt H. „Verständigung"! 1 4 9 - 1 5 0 ) — Da ist mir doch F i e d l e r 1 5 1 ) noch lieber, der uns Wagner stracks „aus der Musikantenhölle" heraufbeschwört und uns erzählt, welch wohlverdiente Qualen der „Meister" auszustehen habe. — Eine gerechte und keineswegs übertriebene Anerkennung Wagners nebst einer energischen Zurückweisung des grassierenden Mascagnidusels, über dem man unser rüstig strebendes musikalisches Jungdeutschland vergesse, enthält T r a u d t s 1 5 2 ) Artikel. 1 5 3 - 1 5 4 ) — Speciellere Aufgaben aus dem Gebiete des Musikdramas behandeln eine Reihe von Schriften, deren vorzüglichste C h a m b e r l a i n s 1 5 5 ) Voi'trag über die Bedeutung des Todes bei Wagner ist. Der Tod, als das Aufgehen in der Allgemeinheit, der Verlust des Ichs, das Aufhören des Egoismus, ist die vollendete That der Liebe. Da mit dem Tode die Individualität aufhört, wird durch den Tod des Meisters Art erst recht und vollständig erkannt. Aus letzterem ergiebt sich die Bedeutung des Todes für die dramatische Handlung. Ist jener Gedanke die sittliche Auffassung des Todes, so ist dieser die künstlerische. Der Tod wird die versöhnende That des Lebens; er führt zur Verklärung, zur Erlösung (Holländer und Senta, Tannhäuser und Elisabeth, Elsa, Tristan usw.). — Die strenge Einheit künstlerischer Grundanschauung, welche gerade Wagner charakterisiert, bringt es von selbst mit sich, dass man zwischen den Einzelwerken eine Fülle von TJebereinstimmungen und Parallelismen, philosophischdichterische, wie musikalisch-dramatische findet. E r n s t 1 5 6 ) , vor allem aber zwei von H. v o n W o l z o g e n 1 5 1 ) inspirierte Artikel bieten hierfür sehr interessante Einzelheiten. 158 ) — Während in die dramatischen Fusstapfen Wagners wohl nur Weingartner und Strauss zu treten wagten, hat der rein musikalische Stil Wagners sich viel allgemeiner verbreitet und zahlreiche Nachahmer gefunden. Dass diese Nachahmung nicht überall glücklich war, dass teilweise blosse Kopien zu Tage gefördert wurden, zeigt A n t o n S e i d l 1 5 9 ) und weist auf Amerika hin, das sich in dieser Hinsicht von jeder platten Wagnernachahmerei fern hält. — Z u e i n z e l n e n W e r k e n Wagners liegen eine ganze Reihe von Aufsätzen, Analysen vor. Zunächst A r t h u r S e i d i s 1 6 0 ) Monitum an die Rienzisänger und Kapellmeister, die Verzierung im ersten Takt der bekannten As-dur-Arie, die übrigens kein „Mordent", sondern ein Doppelschlag ist, nicht wie gewöhnlich von oben, sondern von unten anfangend zu machen. Der Doppelschlag „von unten" ist keine Wagnersche Erfindung ; der Vf. hätte sich darüber aus jedem guten theoretischen Werke belehren und vor allem erfahren können, dass „Mordent" und „Doppelschlag" ganz andere Dinge sind. — Eine Anzahl Tannhäuser-161) und Lohengrinführer 162 " 164 ) geben zu Wagoer in München: MusWBl. 25, S. 161/2, 173/4, 213/4, 225/6. — 146) Z. Wagnerkultus: Grenzb. 1, S. 508-10. — 147) W . H o f f m a n n , D. Rieh. Wagner-Taumel. E. Mihnrnf gegen d. Verfall d. Künste. L„ Siegismund & Volkening. 54 S. M.0,80. |[AMusZg. 21, N. 2-2/3; Signale N. 2 7 ; BayreuthBil. 17.S. IV-VI.] 1 —148) 0. R H e n n i g , Z. Verständigung. E Beitr. z. WagnerSache. L „ Reinboth. 34 S. M. 1,00. — 149) o X R i e c h e t t i . Note wagneriane. Milano, M. Kantorowicz. 1893. 113 S. L. 1,00. — 1 5 0 ) O X S. U r s i n i - S c u d e r i , Ricc. Wagner e Topera sua. Studio critico sulla (cosi detta) questione wagneriana. Palermo, Clausen. 33, XI S. Ij. 1,25. — 151) F. F i e d l e r , Aus d. Musikantenhölle. E. Urteil über R. Wagner im Jenseits. Graz, Wagner. 4 7 S . M. 1,25. — 1 5 2 ) V. T r a n d t , Wagner u.d.Italiener: BerlR.1, S.36-40. — 153) X D Bich. Wagnermuseum, u. d. Zukunft d. Wagnertums. E. Aufruf an d. Wagnerianer. L. u. Baden-Baden, C. Wild. 33 S. M. 0,50. (Erweit. Abdr. aus d. MusWBl.) — 1541 X M. H é b e r t , Tetralogie. Tristan & Iseult, Parsifal. Trois moments de la pensée de R. Wagner: APC. 27, S. 235-43, 335-63, 411-29. — 155) H. S t . C h a m b e r l a i n , D. Beleutnng d. Todes hei Wagner. (Gedächtnisrede am 13. Febr. 1893 im Neuen Wagnerver. Wien): BayreuthBil. 17, S. 30-40. — 156) A. E r n s t , D. Uebereinstimmung d. einzelnen Scenen in d. Dramen Wagners: ib. S. 234/9. — 157) Musikal.-dramat. Parallelen. Beitr. z. Erkenntnis T. d. Musik als Ausdruck. Ges. v. mehreren Wagnerianern, erläut. durch Einen fH. V. W o 1 z o g e n ] : ib. S. 139-51, 313-41. — 158) X J . B e y e r , üeber d. Dramatische in R. Wagners Tondichtungen: NLB11.1, S. 56/7. —1591 A n t o n S e i d l , Wagner influence on present-day oomposers: NAB. 158, S. 86-93. — 160) A r t h u r S e i d l , D. Mordentim „Bienzi": MnsWBl. 25, S. 481,493/4. — 161) X F. P f O h l , Führer durch R. Wagners Tannhäuser. 3. Aufl. L., Beinboth. 68 S. M. 1,00. — 162) X A - J a h n , Leitfaden zu R. Wagners „Lohengrin." ebda. 52 S. M. 1,00. — 163) X F. P a n z e r . Lohengrin-Stud. Halle a. S „ Niemeyer. 60 S. M. 1,60. — 164) X A. H e i n t z , R. Wagners Lohengrin. Nach Dichtung u. musikal. Entwickl. d. Werkes dargest.:

H. R e i t n a n n , Musikgeschichte.

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weiteren Bemerkungen nicht Anlass. — Dafür sei eines satirisch beginnenden, aber ernst und würdig endenden Aufsatzes 165 ) gedacht, der sich gegen die hyperkritische 166 Textauslegung im Tristan ) wendet. „Blaue Streifen stiegen im Westen auf — Auf ruhiger See vor Abend — Erreichen wir sicher das Land — Cornwalls grünen Strand." Tristans Schiff auf der Fahrt von Westen nach Osten erblickt Cornwall im Osten. Bezögen sich also jene Streifen auf Cornwall, so müsste Wagner „Osten" geschrieben haben. Man gab nun die aller unsinnigsten und thörichtesten Erklärungsversuche, um den „Westen" zu retten, wandte sich sogar an die „Deutsche Seewarte", deren Direktor Niemeyer die vortreffliche Naturbeobachtung Wagners bestätigte, aber ebenfalls „Osten" für „Westen" forderte. Der Vf. betont nun mit Nachdruck, dass Haarspalterei in der Kritik zu nichts führe; „Westen" ist eben ein Schreibfehler. „Dormitat interdum" usw. Man setze, wenn es einem um die Richtigkeit in solcher unglaublich kleinlichen Nebensache zu thun sei, „Osten" ein, oder lasse „Westen" stehen und — grüble einer poetischen Licenz1 6nicht nach. ,67 ) — „L'œuvre d'art169la plus magnifique 8 de ce siècle" nennt E h r h a r d ) den „Ring des Nibelungen" ) und preist, im Gegensatz zu dem „kühleren" Frankreich, Deutschland, weil hier Wagnersche Kunst triumphiere und Wagners Werke den Menschen in Fleisch und Blut übergegangen seien. Wie doch der Schein täuscht! — Nicht1 so begeistert, auch nicht so tief und verständnisvoll lässt sich D é l a L a u r e n c i o ™ ) über „Parsifal" vernehmen.1 7— Doch ist seine Auseinandersetzung klar und ansprechend, während D r ö n e w o l f 1 ) von Parsifalbegeisterung überströmt und insbesondere die „christliche" Heilslehre als Grundgedanken des Festspiels nachweist. Durch Leiden führt der Weg zum Heil; wo die Kraft des Mitleids für andere den eigenen Wunsch, das eigene Ich überwindet, da ist Erlösung. — Viel reservierter zeigt sich H a r d e n 1 7 2 ) dem gleichen Thema gegenüber. Er hält klug und vorsichtig die Mitte zwischen den Empfindsamen „vom Stamme Hanslicks" und den Schwarmgeistern, die vor Wagners Parsifal auf die Knie sinken und „Gebete lallen." H. giebt lediglich eigene, äussere, teilweise sogar recht äusserliche Eindrücke wieder. Zu einer erkenntnisvollen Wertschätzung des Werkes selbst scheinen, trotz der gelehrten litterarischen Einleitung, seine Mittel nicht zu reichen 173 ). — Wagners Faust-Ouverture hat einen neuen Erklärer gefunden, v a n S a n t e n - K o l f f 1 7 4 ) , nachBülow freilich wie eine Ilias nach der Odyssee. Trotz der unendlichen Ausführlichkeit dieser neuen Analyse steht in Bülows kurzer Schrift entschieden zehnmal mehr und zwanzigmal Besseres, als bei S.-K. — Wagners Unfähigkeit als „Baumeister" erweist schlagend Bayer 1 7 5 ). Die Einrichtung, das Orchester unsichtbar zu machen, die schwitzenden Angesichter der armen Musiker mit ihren wütenden Armund Gesichtsbewegungen dem Publikum zu entziehen, hat schon Rubinstein die Freude an der Tannhäuser-Ouverture verdorben. Darum, und weil Maler und Bildhauer musizierende Engel ebenfalls mit unverdeckten Instrumenten (und Pausbacken!) darstellen, sei auch das Wagnersche „verdeckte Orchester" unkünstlerisch und ein Nonsens. Der ganze Baustil des Bayreuther Theaters sei nicht normal, daraus lasse sich also auf keine normale Musik schliessen. Denn normale Musik lässt sich auch in normalem Baustil unterbringen! — Eine Apologie der materiellen wie künstlerischen Leitung der B a y r e u t h e r F e s t s p i e l e verfasste K o c h 176). Er berücksichtigte und betonte vorzugsweise die Konsonanzen und reinen, ungetrübten Akkorde des „deutschen Olympia", während im Gegensatz zu ihm M a u k e 1 7 7 ) ein kräftig Wort von den Dissonanzen zu reden weiss. Fremdländische Sänger werden bevorzugt, ein schlimmes Günstlings- und Protektionswesen reisst ein, die Höhe der Eintrittspreise verwehrt gerade so vielen Besten den Zutritt. Auch die Aufführungen sind nicht mehr auf der Höhe der Zeit.178"180) — C h a m b e r l a i n s 1 8 1 ) Märchen vom Tode Parsifals scheint auf den ersten Blick nicht hierher zugehören. Allein das Ganze ist eine — recht wenig geschickte Allegorie auf den Tod Wagners und die182Weiterführung der Festspiele durch Parsifal-Wagners Sohn: Lohengrin-Siegfried. ) Parsifal stirbt, als eben AMusZg. 21, N. 1-18. — 165) D. Atsch. Seewarte n. Wagners „Tristan u.Isolde": Geg.46,S. 168-71. — 166) O M . K u f f e r a t h , Tristan et Iseult. Paris, Fiscltbacher. 367 S. Fr. 500. | | O . B i e : AMusZg. 21, S. 241.]| — 167) X F. P f o h 1, Führer durch E. Wagners ätsch. Nationaloper P D. Meistersinger T. N (Irnberg." E. Essay. 2. Aufl. L., Reinboth. 63 S. M. 1,00. — 168) A. E h r h a r d . L'anneau du Nihelnng de R. Wagner. Clermont-Ferrand ( Selbst ver!.;. 3S S. (Conference faite à l'Amphithéâtre de lu Fao. d. Lett, de Clermont-Ferrand.) — 169) X H. F o r g e s , R. Wagners Bihnenfestsp.: „D. Bing d. Nibelungen." E. Stud. 3. (Tit.-)Anfl. M&nchen, Merhoff. .64 S. M. 1,00. — 170) L. D e l a L a n r e n c i e , La légende de Parsifal et le drame musical de R. Wagner. 2. éd. Nantes, E. Grimand. 104 S. — 171) O. D r ö n e w o l f , E. Parsifal-Aufföhrung in Bayreuth. Bayreuth, Heuschmann. 37 S. M. 1.00. |[DEKZ. 8. S. 6(7, 15,6.][ — 172) M. H [ a r d e n J , Parsifal: Zukunft 8, S. 376-84. — 173) O C. T. G a t t y , fi. Wagner Parsifal, the argument, the mns. drama. London, Schott. Sh. 2. — 174) J . Tan S a n t e n - K o l f f , D. Faust-Ouverture WeTden u. Wachsen. Geschichtliches, Biographibches, Aesthetisches. ( Z. 50 j. Jubil. ihrer ersten Aufffthr.) : BayreuthBll. 17, S. 240/8, 368-75. - 175) J. B a y e r , R. Wagner als Baumeister: NFPr. N. 10757. — 176) M. K o c h , Ans Bayrenth: DWB1. 7, S. 394/6, 416/8. — 177) W. M a u k e , Akkorde a. Dissonanzen Tom dtsch. Olympia: Ges. S. 1215-30. — 178) O E. E. C u t h e l l , A Bayrenth-Pilgriroage. 2 V. London, Low. Sh. 12. — 179) O P. H. W a d d e l l , Parsifal of R. Wagner at Bayrenth 1894. London, Blackwoods. Sh. 2,6. — 180) X Le programme de Bayreuth: BURS. 62, S. 187/8. — 181) H. St. C h a m b e r l a i n , Parsifals Tod. E. Härchen: BayreuthBll. 17, S. 152-60. — 182) X Siegfr. Wagner: SchorersFamilienhl».

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1 0 : 183-191

H. R e i m a n n , Musikgeschichte.

Lohengrin von seiner Ausfahrt zurückkehrt. Lohengrin soll jetzt des Amtes als Gralshüter walten. Er besinnt sich, dass soeben ein Pfingstwunder (!) an ihm geschehen sei: „Die Flamme war ihm bis tief ins Herz gedrungen"; „dort warf sie helles Licht auf manches, was ihm bisher dunkel ( ! ) geblieben war" und zeigte ihm „eine neue Welt." Er vernahm bis dahin nie gehörte Stimmen, und „die Gnade des heiligen Geistes hatte es gefügt., dass Lohengrin-Siegfried nunmehr die Sprachen der anderen Wesen gleich seiner eigenen verstand." „Und diese Erleuchtung war ein letztes Vermächtnis Parsifals!" Aus der Märchensprache in gemeine Prosa übersetzt, heisst das: so wurde aus dem Architekten Siegfried Wagner der junge „Meisler" von Bayreuth, der alle Fähigkeiten eines Komponisten, Dirigenten, Regisseurs kraft jenes „Pfingstwunders" in sich vereinigt. — Dass unter solchen Umständen alte, treue Anhänger des Meisters, die an jenes „Wunder" nicht zu glauben im stände sind, um die Zukunft Bayreuths besorgt sind, zeigten L e s s m a n n s , 8 3 ) Ausführungen. — Andererseits hebt jetzt München als gefährlicher Rivale Bayreuths sein Haupt stolz empor und dachte bereits 1892 alles Ernstes daran, ein eigenes Wagnertheater 184 ) zu errichten. Der Plan wurde zurückgelegt; dafür trat die Münchener Oper mit sehr rühmenswerten Aufführungen hervor. — Einen reichen Zuwachs hat die Lisztlitteratur zu verzeichnen, vornehmlich durch L a M a r a s 1 8 5 ) dritten Band der Lisztbriefe: der „Briefe an eine Freundin". Die Briefe stammen aus den J. 1855—69 und 1878—86; der letzte ist vom 7. Juli datiert, also etwa 4 Wochen vor Liszts Tode geschrieben. Schon diese Daten gestatten einen Schluss auf die Reichhaltigkeit der Sammlung. Wagners und seiner Werke .Schicksale, Liszts gute und schlimme Erfahrungen während seiner Weimarer Kapellmeisterschaft, alle die unzählbaren Beziehungen und Bekanntschaften, die Liszts nimmer ruhende Natur aller Orten anknüpfte, der bunte Wechsel persönlicher, musikalischer (die ungenannte Adressatin war einst seine Schülerin) und politischer Mitteilungen (die Adressatin, Tochter eines Diplomaten, war an der Redaktion politischer Zeitungen beteiligt und hatte weitverzweigte diplomatische Verbindungen), all dies giebt jener Briefsammlung neben ihrem geschichtlichen Wert noch den besonderen Reiz einer ausserordentlich unterhaltsamen Lektüre. 186 ) — In ihrer Unmittelbarkeit wirkte diese „Biographie in Briefen" viel eindringlicher als L i n a R a m a n n s 1 8 7 ) grosses biographisches Werk, das nunmehr mit dem sehr umfangreichen zweiten Teile des zweiten Bandes abgeschlossen vorliegt. Dass die Vf. das Beste gewollt und erstrebt hat, wird jeder zugeben; indessen Wollen und Vollbringen sind zweierlei. Für die positiven Ereignisse in Liszts Leben ist das Werk eine sichere Quelle. Aber es fehlt der Vf. die Gabe, den Stoff zu konzentrieren, ein einheitliches Bild zu geben und alle die zahlreichen bunten Farben, in welchen dieses Bild strahlt, zu einer rechten Farbenharmonie zu vereinigen. Schon bei den einfachsten Klavierwerken Liszts ergeht sie sich in so überschwenglichen Redensarten, dass ihr die Sprache bei den grossen Oratorien und symphonischen Werken naturgemäss ganz versagt. Das ist kein Reden mehr, sondern ein Stammeln. Zum Unglück ist die Diktion der Vf. eine sehr unbeholfene, bombastische und ekstatisch-übertriebene, die gar häufig eine der guten Absicht entgegengesetzte Wirkung erzielt. Die Vf. will das Beste, gewiss. Aber die Form, in der sie ihre Arbeit der Welt bietet, schadet der Lisztsache mehr, als sie ihr nützt. Einzelheiten, die dies näher erläutern und beweisen, findet man in R e i m a n n s Recension.188) — Eine flüchtige Zusammenstellung der Verdienste Liszts um den deutschen Tonkünstlerverein gab S i m o n 1 8 9 ) auf Grund zahlreicher, in dem Kahutschen Musikverlage befindlicher Briefe. — Zu den musikalischen Grössen, die erst nach dem Tode zu gebührender Anerkennung gelangt sind, gehört S m e t a n a , dessen „Verkaufte Braut" als wirksames Antidoton gegen das Gift der Sonzognisten erst 1892 bei Gelegenheit der Wiener Ausstellung entdeckt wurde. Smetana, dem Neid das Leben verbitterte, und der am 21. Okt. 1874 von Taubheit befallen wurde, hat seine „tragische" Biographie der Welt in der Form eines wundervollen Streichquartetts „Aus meinem Leben" hinterlassen. Eine Biographie in Worten widmet dem trefflichen Künstler ein Landsgenosse: H l a v ä c 1 9 0 ) , während P a y e r 1 9 1 ) in dankenswerter WeiseSmetanas komische Opern bespricht und ihnen in der Litteratur die ehrenvolle Stelle zwischen Cornelius und Götze anweist, mit denen beiden Smetana geistig verwandt ist. — Wie das Schickte 9. — 183) 0. L e s s m a n n , D. Zukunft Bayreuths: FrB. 5, 8. 930/4. — 184) E. Wagnettheater in München: Geg.45,S. 161/3. — 185) (IV l o : 58.) |[E. H ( a n s l i c k ) : NFPr. N. 10845; Didask. N. 22; LCB1. S. 1086/7; LHw. 32. S. 300/1; 0. B i e : AMusZg. 21, S. 69-71 ; Signale N. 26; Geg. 43, S. 207; GazMusMilano. N. 13; WIDM. 75. S. 145; ib. 76, S. 510; N i S . 76, S. 286.J| — 186) O F. Liszt, Letters coli., ed. by La Mara, transl. by C o n s t a nee B a o h e . 2 Yols. London, Grevel. Sh. 28. |[SaturdayR. 77, S. 477/8; J. J. S h e d l o o k : Ac. 46, S. 74.]| — 187) L i n a H a m a n n , F. Liszt. Bd. 2, Abt. 2. (Schiuse.) L., Breitkopf & Härtel. 531 S. M. 9,00. |[R. P o h l : NZMusik. 61, S. 61/2; LCB1. S. 288; J. L.: Frau 1, S. 344; H. R e i m a n n : BLU. S. 697/9.]| — 188) X M- C h o p ( C h a r l e s ) , Führer durch F. Liszts sinfon. Dichtungen. N. 1/4. 3. Aufl. L.,Rossberg. 32 S. M. 1,00. — 189) P. S i m o n , F. Liszt als Förderer d. Allg. Dtsch. Musik ver.: NZMusik. 61, S. 237-40. — 190) F. H l a v ä f t , F. Smetana. E. biogr. Skizze: N&S. 68, S. 175-82. — 191) 0. P a y e r , D. kom. Opern F. Smetunas: AMusZg. 21,

H. R e i m a n n , Musikgeschichte.

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10 : 192-220

sal mitunter begangene Sünden rächt, weist Z i e h n 1 9 2 ) an R a f f nach, der Wagners Lohengrin heftig befehdete, schliesslich aber in seiner „Leonorensymphonie" sich Wagn ersehen Geistes so voll zeigt, dass eine Reminiscenz an Wagner der anderen folgt. Den vornehm empfindenden, aber etwas weiblich gearteten G o u n o d , dessen Ideale die deutschen Künstler Mozart, Weber, Mendelssohn und Meyerbeer waren, charakterisiert vortrefflich G u m p r e c h t 1 9 3 ) , in viel knapperer Form ein Ano194-195 nymus ). — Von F l o t o w , der in manchen Stücken Gounod dem Wesen nach sehr ähnlich ist, handelt ein anderer Anonymus 196 ). — Auch N i e l s W. G a d e s poetischmusikalische Natur hat, abgesehen von ihrer nordischen Eigenart, etwas Weiches, Weibliches. Seinen von seiner Tochter, D a g m a r Gade 1 9 ") veröffentlichten Briefen und Aufzeichnungen verdanken wir einen höchst interessanten Einblick in das eigenste Wesen des mit Schumann und Mendelssohn so innig verbundenen dänischen Meisters. Ein reiner, edler Künstler und ein unendlich liebenswerter Mensch, das ist der kurze Gesamteindruck all dieser Aufzeichnungen. — Dem unsterblichen Liedersänger Rob. F r a n z , einer Halloren-Kraft und -Kernnatur dem Aeusseren nach, ist in dem F r e i h e r r n von P r o c h â z k a 1 9 8 ) ein ausserordentlich tüchtiger und sachkundiger Biograph erstanden. Ein Büchlein von kleinem Umfange, aber von grossem Wert für die richtige Schätzung dieses Liedermeisters, der übrigens redend und sich offen mitteilend in den von W a l d m a n n 1 9 9 ) veröffentlichten Gesprächen eingeführt wird. — Es folgt nunmehr eine kurze Uebersicht über einen Teil der fast unèrschôpflichen Litteratur, die der Heimgang zweier Grossen: H a n s v o n B ü l o w s und Rubinsteins zu Tage gefördert hat. Bezeichnend ist, dass von Rubinstein bereits eine Anzahl Biographien existieren, von Bülow — mit Ausnahme der kleinen B. Vogelschen Schrift noch keine. Und in der That ist es eine unendlich schwere Aufgabe, eine Natur, wie Bülow zu fixieren, eine Natur, scheinbar aus allerlei Widersprüchen zusammengesetzt, und doch in sich so fest gefügt und einheitlich: scheinbar so wandelbar, und doch so stet und treu, so klcinlich und doch so riesengross, so beissendwitzig und bitter-sarkastisch, und doch so harmlos einfach und kindlich gut. P f e i f f e r s 2 0 0 ) Studien bei Bülow geben hierfür — obwohl sie nur einen verhältnismässig kleinen Wirkungskreis Bülows betreffen — einen herrlichen Beweis. —.Von den zahllosen Nachrufen an Bülow geben wir dem We 11 i s 201 ) zweifellos den Preis. „Die mächtigste, bedeutsamste Persönlichkeit unseres nationalen Musiklebens ist dahin gesunken." Das ist mit wenig Worten alles und nicht zu viel gesagt. Bülows „ehrfurchtsvolle Leidenschaft für Beethoven", „seine unablässige, plan massige Arbeit" für diesen seinen Helden stehen im Mittelpunkte dieses Nachrufes, wie sie im Mittelpunkte Bülowschen Denkens und Empfindens standen. — Die Macht der Bülowschen Persönlichkeit, namentlich dem „süssen Konzertpöbel" gegenüber, den Sonderling, der „mit dem blitzblanken Schwerte der Skepsis der Modernen auf die Suche nach Wundern" ging, den anderen „Baumeister Solness", den feinen Geist, der malgré lui so oft die Zuflucht zu trivialen Spässen (?) nahm, alle diese Rätsel stellt H a r d e n 202); aber er löst sie nicht. Sein Blick haftet auch hier wieder an der Oberfläche. — Rührend und teilweise ergreifend sind Z a b e l s 2 0 3 " 2 0 5 ) Mitteilungen über die letzten Lebenstage Bülows, höchst pietätvoll und von inniger Verehrung diktiert seine „Gedenkblätter" 206 ). — Von den übrigen Nachrufen, die den Dirigenten und Pianisten Bülow in warmen, ja begeisterten Reden preisen, aber seine produktive Kraft gering anschlagen, erwähne ich den von B u s s l e r 2 0 1 ) , von S t e r n f e l d 2 0 8 ) , der übrigens Bülows Verdienste um2 1die Wagnersohe Kunst mit ganz besonderer Emphase feiert, 0 V o g e l 209), T a u b e r t 218 )219 , H i r s c h f e l d 2 1212)0, sodann neben anderen 212 " 215 ) auch einige ausserdeutsche " ). — P o r g e s ) bezeichnet Bülows künstlerische Individualität sehr treffend als das Resultat Wagnerschen und Lisztschen Geistes. S. 515-60. — 192) B. Z i e h n , Baffe „Wagnerfrage" u. „Leonore": ib, N. 19-26, 50-52. — 193) 0. Q u m p r e o h t , Ch. Gounod: WIDM. 76, S. 454-64. — 194) Ch. Gounod: Daheim 8 . 30, N. 3. —195) O C. S a i n t - S a e n s , Ch. Gonnod et le Don Jnan de Hozart. Paris, Ollendorff. 16°. 44 S. — 196) U., F. v. Flotow: Bär 20, S. 206. — 197) D a g m a r G a d e , Niels W. Gade, Aufzeichnungen u. Briefe. Autoris. Uebers. aus d. Dan. Basel, Geering. 279 S. M. 4,00. |[LCB1. S. 326; F h . S p i t t * : VjsHusikwissensch. 10, S. 114/5; H. R e i m a n n : BLU. S. 100/1.]| — 198) B. F r h r . v. P r o c h ä z k a , B. Franz. ( = ÜB.N.S273/4 [Musiker-Biographien N. 16].) L., Keolam. 12°. 167 S. II. 0,40. — 199) W. W a l d m a n n , B. Franz. Gespräche aus 10 J . I t , Breitkopf & Hirtel. 168 S. 11.3,00. — 2 0 0 ) T h . P f e i f f e r , Stud, bei H. y. Bfilow. 5. Aufl. B„ Luckhardt. 123 S. M. 3,00. |[GazMusHilano. N. 35; MusTimeB. N. 616; E. B ( o e h l i c h ) : NZMusik. »1, S. 589; VossZg. N. 282.]| - 201) H . W e l t i , H. v. Bfilow: NationB. 11, S. 306/7. (Vgl. auch TglBs". N. 37, 39.) - 202) M. H [ a r d e n ] , H. v. Bülow: Zukunft 6, S. 385/8. — 203) E. Z a b e l , Z. Erinn. an fi. v. Bfilow: NatZg. N. 130. - 204) i d . . Am Beerdigungstage H. T. Bülows: ib. N. 197. — 205) i d . , H. v. Bfilow. Gedenkbll. ans seinen letzten Lebensjahren. Hamburg, Gräfe & Sillem. 56 S. M. 1,00. |[VossZg. N. 282; BerlTBl. N. 217.JI — 2 0 6 ) X Bubinstein fiber Bfilow: F r B l w . N. 52. — 207) I) Zur deutschen L i t e r a t u r g e s c h i c h t e des 16. Jh. haben wir endlich wieder einmal ein grosses zusammenfassendes Werk zu nennen, das freilich auch von einem lokalen Gesichtspunkt ausgeht. W o l k a n 8 2 ) hat seinen früheren Studien über die Geschichte der deutschen Dichtkunst und des deutschen Geisteslebens in Böhmen (JBL. 1890 II 1 : 1 3 ; 1891 II 1 : 1 ; 1892 II 1:42; 1893 II 1:89) nun als Abschluss einen stattlichen Band folgen lassen, der die „Geschichte der deutschen Litteratur in Böhmen bis zum Ausgange des 16. Jh." darstellt. Er bildet ntlit den älteren Arbeiten zusammen nun ein schönes Denkmal des Eifers, mit dem heute die Deutschböhmen auch mit der Waffe wissenschaftlicher Arbeit gegen die wilden czechischen Gegner ihre Nationalität verteidigen. Man darf diesen Gesichtspunkt nicht aus den Augen lassen, wenn man das Buch vornimmt. Es ist für die deutsche Sache in Böhmen g e w i s s nicht ohne Wichtigkeit, dass einmal ein zuverlässiger, gründlicher Gelehrter, der einen höchst achtbaren Fleiss sein eigen nennt, alles sammelt, was an deutscher Geistesarbeit aus dem schönen Lande hervorgegangen ist. Sonst könnte man ernstlich die Frage aufwerfen: besteht nicht ein Missverhältnis zwischen der wahren Grösse und allgemeinen Bedeutung des Stoffes und dem riesenhaften Umfang dieses Buches, das vom Verlage, wohl mit Hülfe einer öffentlichen Unterstützung, mit beneidenswert schönem Papier und grossen Antiqualettern ausgestattet ist, so dass es nun noch gewaltiger dareinschaut als es in Wahrheit ist? Es fehlt an dieser Stelle naturgemäss der Raum, alles das auszusprechen, was man gegenüber dem W.schen Buche empfindet, alle seine grossen Verdienste und hohen Vorzüge zu beleuchten und seine unleugbaren Schwächen zu kennzeichnen. Nur das Wichtigste kann hier herausgehoben werden. W. hatte ursprünglich die Absicht, den älteren Teilen seines Werkes „Böhmens Anteil an der deutschen Litteratur des 16. Jh.", von denen der erste eine vortreffliche Bibliographie, der zweite eine Auswahl von Texten gebracht hatte, als dritten Teil eine zusammenfassende Darstellung dieses „Anteils" nachzuschicken. Aber der Plan erweiterte sich. Zum wirklichen Verständnis des Humanismus des Reformationsjh. ergab sich ein Zurückgehen auf den Humanismus des 15. und 14. Jh. als unumgänglich notwendig. Und so kam der Vf. allmählich dazu, die ganze Zeit bis zum Schlüsse des 16. Jh., genauer noch bis zum J. 1618, da in Böhmen die Sturmglocke zum grossen Kriege geläutet wurde, in den Kreis seiner Betrachtung zu ziehen. Ein einleitendes Kapitel über die „Entwicklung des deutschtums in Böhmen" (1) giebt die Grundlage. Ein zweites, sehr willkommenes über „Schulwesen" (II) steht ihm zur Seite. Es folgt der „Humanismus" (III), von seinen Anfängen unter Karl IV. bis zur Mitte des 16. Jh. gesondert aus dem Ganzen des Stoffes herausgehoben. Sodann schliessen sich zwei, nicht sehr geschickt von einander abgegrenzte Abschnitte an: „Höfische Dichtung" (IV) und „Das 14. und 15. Jh." (V). Das bei weitem umfangreichste Kapitel „Das 16. Jh." (VI) macht den Schluss. Während W. erklärt, dass die Behandlung der ältesten Zeit ihm am wenigsten Mühe gemacht habe, da er hier am meisten sich auf Vorarbeiten habe stützen können, und während er die Arbeit über das 14. und 15. Jh. die unerfreulichste und auch unerspriesslichste nennt und offen eingesteht, dass hier sich der Kritik am meisten Angriffspunkte bieten, glaubt er in der Darstellung seiner letzten, auch uns hier hauptsächlich interessierenden Epoche die Stärke seiner Arbeit zu sehen. In der That hat der Vf. als Frucht unermüdlichen Suchens und Forschens hier eine ungeheure Fülle von Material herangebracht, die uns überhaupt erst in stand setzt, die Entwiklung der deutschen Dichtung und der deutschen Prosa in Böhmen zu verfolgen. Zum ersten Male wird uns hier die ganze litterarische Ueberlieferung, die gedruckte wie die hs.liche, gesichtet und geordnet, vorgeführt. An allen Punkten und Enden wird unsere Kenntnis tüchtig gefördert. Und wenn gar manches mitgeteilt wird, was wir wohl entbehren könnten, so wird das durch die zahllosen neuen Aufschlüsse, zumal über das geistliche und weltliche Lied sowie über das Drama, wieder gut gemacht. Die hohe Bedeutung des Erzgebirges wird hervorgehoben, Joachimsthal besonders als Heimstätte des deutschen Wesens gerühmt, seines grossen Pfarrers Johann Mathesius vielseitige Wirksamkeit eingehend an verschiedenen Stellen gewürdigt. Auch andere hervorragende Persönlichkeiten: Bohuslous Lobkowitz von Hassenstein, Cl. Stephani, Nik. Hermann, J. Krüginger, kommen zur Geltung. Indessen sie erscheinen nicht, wie wir es wünschen.

Fratelli Tieves. 455 S . i n 2 B d n . : S . 1-279; S.280-455. L.3,00; 2,00. (Darin bes. zu merken: S. 1-51: L. A. F e r r a i , Francesco I. e Carlo V.; S. 282-316: C. P a o l i , Oli scrittori politici del cinquecento; S. 317-68: G. C a r d u c c i , L'Orlando Furioso ; S. 369-408: E. N e n c i o n i , Torquato Tasso; S. 409-55: O. M a z z o n i , La lirica del cinquecento.) — 79) A. V e n t u r i , Natura del Rinascimento": NAnt. 40, S. 440-59. — 80) Th. K ü k e l h a u s : DLZ. S. 268-70 - 81) X P- Roden, Shakespeares „Sturm" (JBL. 1893 II 1:81). |[Ges. S. 284; JbDShakespeoreGes. 29-30, S. 311/2; J. Z ( u p i t z a ) : ASNS. »3, S. 182/3.]| — 82) R. W o l k a n , Gesch. d. dtsch. Litt, in Böhmen bis z. Ausg. d. 16. Jh. ( = Böhmens Anteil an d. dtsch. Litt. d. 16. Jh. 3.T.) Frag,

M. O s b o r n , Allgemeines des 15./16. Jahrhunderts.

II 1 : 82-85

Sie werden ziemlich äusserlich hingestellt, mit allen notwendigen thatsächlichen Angaben über ihr Leben und ihre Werke. Aber sie werden nicht als ganze Menschen gezeichnet, nicht charakterisiert, nicht in ihrer individuellen Eigentümlichkeit gepackt und lebendig gemacht. Wir sehen sie nicht, wir können uns keine Vorstellung von ihnen machen. Wir durchschauen und begreifen aber auch nicht den Gehalt ihres poetischen Schaffens, das Wirken und Gelten ihrer Persönlichkeit im geistigen Leben ihrer Zeit. Nur den Rohstoff bekommen wir vorgesetzt. Als ein besonders in die Augen fallendes Beispiel sei auf die dreizehn grossen Seiten hingewiesen, auf denen der interessante und wichtige Theobald Hoeck behandelt wird (S. 364 — 76). Da giebt W. eine lange Reihe von gewiss trefflich ausgewählten Proben aus den Gedichten, die immer nur durch einige spärliche Zeilen Textes von einander getrennt sind. Aber das ist keine Charakteristik, kein Wiedererschaffen der Persönlichkeit, wie wir es ersehnen. Es sind zusammengeklebte Fetzchen, jedoch kein volles, einheitliches Bild. Die vornehmste Aufgabe des Literarhistorikers, die Dinge in sich aufzunehmen und sie aus seinem Geiste wieder werden zu lassen, diese Aufgabe, die auch seine höchste ist, weil sie fast eine produktive ist wie die des schöpferischen Künstlers, — sie hat der Vf. nicht gelöst. Wie bei diesem einen Beispiel so ist es allenthalben. W. hat sich nicht über seinen Stoff emporgeschwungen. Man sieht ihn in seinem Museum arbeiten. Der Schweiss ist nicht genügend abgetrocknet. Und man braucht nicht Baechtolds wundervolle Geschichte der deutschen Litteratur in der Schweiz, die dem Vf. nach seinem eigenen Worte als Muster vorschwebte, zum Vergleich heranzuziehen, um diesen Mangel zu empfinden. Doch darf man darüber auch das Gute nicht vergessen oder unterschätzen, das wir dem Werk W.s verdanken. Diese umfassende und erschöpfende Sammlung und Sichtung des Stoffes (soweit sich das unter den heutigen Umständen ermöglichen Hess) ist eine Leistung von dauernder Geltung. Auch die vielfachen ungenauen Einzelheiten, welche die im nächsten Jahrgange zu verzeichnenden, eingehenden Besprechungen des Buches berichtigen und verbessern, ändern daran nichts. (Auf die Anzeige von R. Fürst [Euph. 2, S. 649—57], die eine vortreffliche kurze Inhaltsangabe des Ganzen bringt, sei hier schon im voraus hingewiesen.) Wenn jedoch W. sagt, seine schwergelehrte Arbeit möchte „der Wissenschaft zu Liebe geschrieben sein, aber ihr nicht allein und nicht zuletzt dem deutschen Volke in Böhmen", so muss man sagen, dass er diesen letzten Teil der selbstgestellten Aufgabe noch nicht erfüllt hat. Wir dürfen aber auch das gewiss zuversichtlich von ihm erwarten. Er ist vielleicht zur Zeit der Einzige, der es kann, und ohne Zweifel der Berufenste dazu. Nur müsste er sich entschliessen, über sein Buch nun wieder ein Buch zu schreiben, das seinerseits nicht nur Benutzer, sondern auch Leser fände. Und er muss sich vornehmen, nach seinem tiefen Sinn das heilige litterarhistorische Gebot zu befolgen, das einer unserer Meister einmal aufgestellt hat: „Du sollst nicht töten, sondern lebendig machen!" — Was wir hier von Wolkan selbst erhoffen, das hat, um Kleineres mit Grösserem zu vergleichen, mit der knappen Studie von Lorenz über Mecklenburgs Anteil an der deutschen Nationallitteratur (JBL. 1893 I 1:111; II 1:86; III 1:136) S c h r ö d e r 8 3 ) versucht. Das Heftchen, aus einem Vortrag und aus Zeitungsaufsätzen entstanden, giebt freilich auch nicht viel mehr als Lorenz Materialsammlung, über deren Trockenheit es sich nur wenig erhebt. Manche Proben, die Lorenz nicht gebracht hatte, werden von Sch. mitgeteilt. Gelegentlich des Reinke de Vos finden sich ein paar Zusätze über das Tierepos (S. 13/5), und vom Drama der Reformationszeit wird ein wenig ausführlicher gesprochen (S 25—30). — Von der8 4 kurzen Uebersicht über die deutsche Litteratur des 16. und 17. Jh., die Z i p p e r ) für ein polnisches Sammelwerk schrieb, kann ich nur nach W e r n e r s Anzeige berichten. Danach ist sie eine völlig unzulängliche Stümperei : „Nicht durch ein Wort", urteilt WT. nach einigen Belegen im einzelnen, „verrät der Herr Vf., dass er etwas zu sagen hat, und so kann man nur den — Mut bewundern, mit dem er an die Darstellung ging." — In seinem illustrierten Hans Sachs-Buch, das an anderer Stelle des näheren besprochen wird, hatte Genee 8 5 ) die Absicht, den Dichter aus seiner Zeit und seiner Stadt heraus zu zeigen. Er widmete darum Altnürnberg- und seiner Kultur, seiner Kun^t, seinem religiösen und Geistesleben, seinen Handwerkern und Gelehrten, seinen Meistersingern und Theateraufführungen manche Seiten, die uns jedoch nichts Neues bringen, das Altbekannte niemals in neuer, dagegen öfters in künstlich zurechtgemachter Beleuchtung. Doch mag in den bekannten „weiteren Kreisen" daslnter-

Haase- X T I , 5 3 8 S. M . 2 0 , 0 0 . — 8 3 ) ( 1 1 : 5 9 ; I I I 1 : 2 0 8 . ) — 8 4 ) A. Z i p p e r , D . d t s c h . L i t t . d. 1«. u. 17. Jh. ( = A l l g . L i t t - G e s c h . mit I l l u s t r . 3. T. N e u e r e L i t t . - G e s c h 1. P e r i o d e : D. Zeiten d. H u m a n i s m o s u. d. Reform. [ W a r s c h a u , S. L e w e n t a l . 1891. 564 S. B u b . 2,25], S. 1 9 6 - 2 3 6 ) |[KwH. 8, S. 2 9 7 - 3 0 2 ; A M. W e r n e r : Euph. 1, S. 148/9.JI ( D . poln. T i t e l l a u t e t : „Literatura n i m i e c k a w i e u k u 16. i 17. [Dziejie l i t e r a t u r y p o w e z e c h o é j z i l l u s t r a c y a m i . Tom. III. Dzieje l i t e r a t u r y n n w o z y t n é j . Okres p i e r w s z y : Czasy huraunizmu i reformacyi.") — 8 5 ) (II 4 b : 12.) — 8 6 ) X L . Pariser, H . Sachs, L u t h e r , Fischart etc. (JBL. 1893

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esse für die Epoche, in der Hans Sachs stand, durch G.s Buch immerhin gefördert werden.86) — Einen höchst inhaltvollen, viel Neues bietenden, an trefflichen Anregungen reichen Aufsatz hat von R e i n h a r d s t ö t t n e r 8 1 ) über Volksschriftsteller der Gegenreformation in Altbayern veröffentlicht. Trotz allen Stimmen, die sich hier nicht minder als sonst im Reiche für eine Verbesserung der Kirche erhoben, hatte die Reformation in den wittelsbachischen Ländern doch keinen Roden. Freilich, ohne Zweifel und Spaltungen ging es auch hier nicht ab. Noch 1546, beim Tode Luthers, ja noch in der ersten Regierungszeit Albrechts V. (1550—79) schwankt die Wage in Altbayern; dann freilich neigt sie sich rapide zu Gunsten des Katholizismus. Nun wird München das „zweite Rom", und von hier sowie von Ingolstadt aus beginnen die Jesuiten mit planmässigem Bedacht vorzugehen. Die bayerischen Fürsten sind nun die vornehmste Stütze der Kurie in Deutschland: Es ist fürchterlich, so ruft der Jesuit Konrad Vetter aus, „was dieser Trach (Luther) in den allerschönsten Stiften und Klöstern dises gantzen Lands I sowol im Obern als Nidern Bayrn I mit seinem Trachenschwantz vn[d] Sawrüssl für eine Verwüstung vnnd Grewel würde angericht haben", hätten nicht „die hertzhafften Löwen | vrind unbewegliche Säulen der alten Catholischen Religion | oder die durchleuchtigiste Fürsten vnnd Hertzogen von Bayrn" ihm gewehrt (S. 50). Treffend führt R. aus, dass für die ruhige Entwicklung der humanistischen Studien und friedlichen Künste das Fernhalten von der neuen Lehre während des 16. Jh. nicht schlecht für Bayern war, dass aber nach dem dreissigjährigen Kriege, als alle Blüten hinweggefegt waren, Bayern, „gerade weil es den Kampf um die geistige Freiheit im vorigen Jh. mitzukämpfen verabsäumt hatte", nicht auf frühere Errungenschaften zurückgreifen konnte und darum schwerer als die übrigen Einzelstaaten in unserem Vaterlande unter den Folgen litt, viel langsamer erst sich wieder erholen konnte. Mit feinem Sinne wird hier der Grund aufgedeckt, warum nach dem grossen Kriege der katholische Süden Deutschlands lange Zeit hindurch so beträchtlich und so überraschend hinter dem protestantischen Norden zurückblieb. Sodann wendet sich R. seinem eigentlichen Thema zu Nicht auf das will er aufmerksam machen, was Theologen, Staatsmänner, Kirchenlehrer verfasst haben, nicht auf die scharfen dogmatischen Erörterungen, Lieder, gelehrten Dialoge, Jesuitendichtung und -spiele — das alles ist so ziemlich gesichtet und ausgeschöpft. Sondern er will den Blick der Forscher auf das lenken, was für die niederen Schichten und was aus ihnen heraus geschrieben wurde, und er verspricht hier sehr interessante litteratur- wie besonders sprachgeschichtliche Ei*gebnisse. Die Streiter für Rom mussten deutsch schreiben, „dem einfältigen völcklein zu gut, welches das latein nit allenthalben versteet", wie Cochlaeus einmal sagt; die Protestanten sprachen deutsch — also muss man „das gegenteil auch im Teutschen dem volck fürhalten". Das war ein gewaltiger Umschwung; denn seit 1369 soll so gut wie nichts über religiöse Dinge in deutscher Sprache abgefasst worden sein. Nun werden deutsche geistliche Gesänge den protestantischen gegenübergestellt; Luthers und der Seinen Lieder gehen oft unversehrt über (so „Christum wir sollen loben schon Der reinen Magd Marie Sohn, Soweit die liebe Sonne leucht"), oder Stücke aus den Psalmen und den Evangelien werden, auch vielfach nach Luthers Uebersetzung, in Verse gebracht. Die Dialoge werden als wirksame populäre Form bevorzugt. R. giebt Proben dafür (S. 58—(51). Streite und Zwiste hat in massenhaften deutschen Schriften u. a. der Barfüssermönch Kaspar Schatzger ausgefochten. Wir sehen ihn (S. 63—71) in seinen Heften und Büchern, die für die bayerisch-oberpfälzische Mundart seiner Zeit sehr interessant sind, jedenfalls die Sprache des damaligen München treu wiederspiegeln, im Kampfe mit Joh. von Schwarzenberg, mit Osiander, mit dem Pfarrer Antonius Zymmermann. Der letztere hatte gepredigt, Christus habe, als er zur Vorhölle hinabstieg, die höllische Pein gespürt. Schatzger stellte dagegen ein leidenschaftliches „Beduncken" auf, dessen Erfolg war, dass der arme Pastor „gefenglich angenummen" wurde. Als besonders hervorgetretene antilutherische Vei'lagsfirmen macht R. folgende namhaft: Schobser, Nik. Henricus, Adam Berg in München; Sartor, Eder, Weissenborn in Ingolstadt; dazu noch einige in Straubing und Amberg. Einen weiten Leserkreis hatten die Schriften des schon genannten Konracl Vetter (S. 76/7), der wütend und und mit verbissener Gehässigkeit gegen Luther tobte. Joh. Nas (S. 77/9), Laurentius Forer (S. 79—80) und Adam Walasser, der sich besonders um die Einführung und Verbreitung der antireformatorischen Lieder verdient machte, werden erwähnt. Der bedeutendste aber von allen ist Aegidius Albertinus. „In seinen umfangreichen Werken spiegelt sich die Anschauung, welche man in der Hauptstadt des Südens in den ersten J. des 17. Jh. über die Reformation hatte". Er schreibt bereits ganz ruhig, „wie ein überlegener Sißger". Der Schluss von R.s Aufsatze (S. 86—118) ist der

II 1 : 88; 3 : 5 0 ; 4 : 2 8 ) : BBG. 30, S. 315. — 87) K. v. R e i n h a r d s t ö t t n e r , VolVaschriftEteller a. Gegenreform. in Altbayern:

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II

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Charakteristik dieses geschickten Schriftstellers gewidmet, dessen polemische Werke ein echtes Denkmal der Gegenreformation sind. Er ist ein so nüchterner, starrer Philister, dass ihm die Kunst des Schönschreibens alle anderen, auch die Malerei, übertrifft und die Künstler lediglich als „eitele, liderliche, verschlagene, arglistige, unverschambte und gottlose Leut" erscheinen. Er ist so asketisch und fleischfeindlich, dass ihm die Ehe nur ein notwendiges Uebel ist, dass er Komödien und Schauspiele ingrimmig hasst. Den ungemein lesenswerten Ausführungen hat R. eine Reihe von Quellennachweisen fS. 118—39) angefügt. — W e d d i g e n 8 8 ) hat seine knappe „Geschichte der Einwirkungen der deutschen Litteratur auf die Litteraturen der übrigen europäischen Kulturvölker der Neuzeit" in zweiter Auflage herausgegeben. — F a g u e t s 8 9 ) Studien über die französische Litteratur des 16. J h . seien nicht vergessen. — M c C l u m p h a 90 ) erinnerte wieder an Herfords bekanntes Werk über die litterarischen Beziehungen zwischen England und Deutschland. — Ganz kurz nur seien die Arbeiten verzeichnet, die von der w i s s e n s c h a f t l i c h e n B e t ä t i g u n g des 16. Jh. handeln. G. v o n K r e s s 91 ) veröffentlicht eine Studie über gelehrte Bildung im alten Nürnberg und das Studium der Nürnberger an italienischen Hochschulen. — Die bibliographischen Zusammenstellungen R o t h s 0 2 ) über die Gelehrtenfamilie Lorichius aus Hadamar sowie die Studie F a l k s 9 3 ) über zwei Bürgermeister und „treugebliebene Katholiken": G. Agricola in Chemnitz, den ersten grossen Mineralogen der neueren Zeit und Begründer der Bergwerkskunde, und J. Hass in Görlitz, der (übrigens stark von dem Einfluss der lutherischen Sprache zeugende) Ratsannalen hinterlassen hat, haben schon an anderen Stellen Erwähnung gefunden. — Auch über die Schriften H a r t m a n n s 9 4 ) und S u d h o f f s 9 5 - 9 6 ) über Paracelsus ist an anderem Orte näheres zu finden; zu den Gedenkartikeln, die der 400. Geburtstag Hohenheims im Vorjahre hervorgerufen hat (JBL. 1893 II 1 : 100/5), sind noch einige nachzutragen 97 " 190 ). — Ein Hauptvertreter der medizinischen Theorien des Paracelsus war Leonhard Thurneisser. Ihm hat H e i d e m a n n 1 0 ' ) eine Skizze gewidmet, die auch die vielseitige litterarische Thätigkeit Thurneissers, seine Schriften über Magie und Alchimie," seine Vorbereitungen zu einer Chronik und einer Karte der Mark Brandenburg usw. berücksichtigt. 102 " 104 ) — Peter von Andlau, der als Gelehrter in Basel wirkte, in seinem „Libellus de Cesarea monarchia" den Ansatz zur Bildung eines deutschen Staatsrechts schuf und in den ersten Jahren der Universität eine Rolle spielte, hat in H ü r b i n 105 ) einen Biographen gefunden. Die Studie enthält beachtenswertes Material zur Kenntnis des gelehrten Lebens in der zweiten Hälfte des 15. Jh. Dass von Briefen die Rede ist (S. 211), die Sebastian Brant an Peter von Andlau schrieb, sei noch besonders bemerkt. — Ein Anonymus 106 ) handelte nach den Quellen kurz über Matthias Kretz, den ersten Vorstand der von Aventin ins Leben gerufenen Ingolstädter gelehrten Gesellschaft, den langjährigen Domprediger in Augsburg und München. Kretz ist ein eifriger Verehrer des Erasmus; er hat, wie er in einem (S. 13/4) auszugsweise wiedergegebenen Briefe mitteilt, des grossen Humanisten Abhandlung vom christlichen Ritter öffentlich auf der Kanzel erklärt und eine Schrift verfasst, in der er nachweisen wollte, dass Erasmus kein Lutheraner sei. „Jetzt", d. h. 1530, meint der Briefschreiber, wäre eine solche „Apologie" nicht mehr nötig, da jetzt jeder von Erasmus wisse, dass er „catholicissimus" ist. 107 " 109 ) — Unter den k u l t u r g e s c h i c h t l i c h e n Erscheinungen 110 ), die in unser Gebiet fallen, hat neben einer englischen Arbeit von B a x 1 1 1 ) zunächst und vor allen anderen eine ausgezeichnete Studie S t e i n h a u s e n s 1 1 2 ) Anspruch auf Beachtung. Sie handelt von den Anfängen des französischen Litteratur- und Kultureinflusses auf Deutschland in der neueren Zeit und will die Gründe und allmähliche Ausbreitung FKLB. 2. S. 46-139. (Auch Sonderabdr. : Manchen, Franz. 9+ S.; nicht im Handel.) — 8S) F. H. 0. W e d d i g e n . Gesch. d. Einwirkungen d. dtsch. Litt, auf d. Litt. d. übrigen europ. Kulturvölker d. Neuzeit. 2. (Titel-(Ausg. L„ Wigand. 183 S. M. 2,00. — 8 9 ) E. F a g u e t , 16. siècle. Étude litt. Paris. Lecène. XXXIII, 426 S. Fr. 3,50. [RIE. 27. S. 188: ECr. 37, S. 131/4; BSProtFranç. 43, S. 108: L. G e i g e r : NatZg. N. 122.]l (Daraus i d . , Calvin éorivain: RPL. 92, 9. 648-61.) — 9 0 ) Ch. F. M c C l u n i p h a . C. H. Herford, The litt, relations of England and Germany. (Cambridge 18S0i: MLN. 9 l , S. 45/9. — 91) G. v. K r e s s , Gelehrte Bildung im alten Nürnberg u. d. Studium d. Nürnberger an italien. Hochschulen. ( = m 5 : 8 ; 2, S. 14-50.) — 92) (I 3 :153.1 — 93) (Il 6 : 20.) - 94) (II 6 : 279 ) — 95) (II 5:53.) IfBLChrSchw. 24, S. 173/4.JI — 9 6 ) (II 5 : 5 4 . ) - 97) X L a s s w i t z , Z. Erinnerung an P a r a c e l s u s : Nation«. 11, S. 183/5. — 9 8 ) X F- L a m p e r t , Theophr. Paracelsus. E. Oedcnkbl. post f e s t u m : Fr&nkKur. 28 Mars. — 9 9 ) X Paracelsus: NZ. 12', Leonh. S. 436/9. — 1 0 0 ) x K. K i e s e w e t t e r , Theophr. P a r a c e l s u s : ÜL4M 71, S 241/2. - 1011 J. H e i d e m a n n , Thurneisser zum T h u m : ADB. 38, S. 220/9. — 102) X N. P a u l u s , G. Pictorius y. Villingen: LUw. 33, S. 721/2. (Arzt d. 16. Jh.) - 103) X T. S t e i n , 350 J . (Kopernikus): SchorersFamilienbl 16, S. I I I . ' - 104) X G B e r t h o l d , Joh. Fabricius u. d. Sonnenflecken. Nebst e. E i k u r s «her D. Fabricius. L., Veit. 60 S. M. 1,80. ||LCB1. S. 1567.]| — 105) J. H a r b i n , Peter T. Andlau: KathSchwBII. 10, S. 207-37, 285-318. (Vgl. dazu P. A l b e r t : ZGORh. 9, S. 524/5.) - 106) M. Kretz. E. bayer. Gelehrter d. 16. J h . : HPBI1. 114, S. 1-19. - 107) X A - B a c h r a a n n , Zach. Theobald: ADB. 37, S 682/4. - 108) X E. S c h a u m k e l l , D. Eechtsgelehrte Franciscus Balduin als Ireniker u. Historiker. Progr. Güstrow. 4". 34 S. — 1 0 9 ) X T h . B r a n d i , Manfr. Meyer, Wig. Hundt (JBL. 1892 II 1 : 62; 1893 I I 1 : 96) : HZ. 73, S 512,3. - 110) X Alw. Schultz, Dtsch. Leben im 14. u. 15. Jh. (JBL. 1891 I 5 : 16; 1892 I 4 : 21; II 1 : 63; 1893 I I 1 : 115): LRs. 20, S. 19-20. - H l ) E. B . B a x , German society at t h e close of the MA. London, Sonnenschein. Sh. 5. — 112) (I 4 : 8 6 ; IV I d : 12.) — 113) X R i c h .

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dieses Einflusses, der etwa von 1670—1730 seinen Höhepunkt erreichte, im 16. Jh. verfolgen. St. möchte dies Thema eingehender und „schärfer" erörtern, als es bisher geschehen ist. Es war nicht das erste Mal, dass Frankreich eine massgebende Einwirkung auf die Kultur undLitteratur Deutschlands gewann. Das römisch gewordene Gallien war dem Westen Germaniens durchaus ein Vorbild. Später ist namentlich die Epoche des Rittertums von Bedeutung; die ganze Erscheinung ist lediglich oder doch wesentlich ein Produkt des französischen Einflusses. Das 14. und 15. Jh. zeigen dann in Deutschland einen kräftigen nationalen Aufschwung und eine hohe selbstständige Entwicklung, deren Hauptfaktor das Bürgertum war. Nun aber, im 16. Jh., beginnt von neuem das Vorbild der westlichen Nachbarn in unserem Vaterlande eine massgebende Rolle zu spielen, und St. stellt den Satz auf, dass diesem Umstände jetzt ganz ähnliche Thatsachen zu Grunde liegen wie einstens in der Ritterzeit. Damals war das wesentlichste Element zunächst die „Ausbildung eines bestimmten Lebens- und Bildungsideals, das zur Nachahmung reizte": des ritterlichen Gesellschaftsideals, das sich in Frankreich entwickelt hatte. So war es auch zu Beginn des Reformationsjh. Jetzt freilich ist es ein anderes Ideal: das Ideal des Hoflebens, das in dem reichen,glänzenden,heiteren Paris Franz des Ersten heranwächst. Paris als Hauptstadt des festesten und einheitlichsten monarchischen Staatswesens in Europa ward mehr und mehr der führende Ort des Weltteils, der Sitz der Bildung. Und wenn auch damals Italien noch einen grossen Kultureinfluss besass und Spanien begann, einen solchen auszuüben, so ist es doch erklärlich, dass zumal die benachbarte und wenigstens seit 1550 in einem unaufhaltsamen Niedergange befindliche deutsche Nation auf Frankreich als auf ein „gesellschaftliches Musterland" hinblickte. Wie uns ferner als wichtige Vernrittlungserscheinung im Mittelalter die direkte Verbindung beider Länder, teils durch die Kreuzzüge, teils durch Reisen der Deutschen nach Frankreich, entgegentritt, so ist es auch nun. Die Reiselust beginnt im Verlaufe des 16. Jh. zu einer Modekrankheit, zu einer Reisesucht zu werden. Schon um 1500 sehen einige deutsche Fürsten den französischen Hof als die beste Erziehungsstätte für ihre Söhne an; auf der viel besuchten Pariser Hochschule war schon lange unter den vier Nationen eine von Germania. Wie in der Epoche der Troubadoure und der Minnesänger sind es auch nun ganz naturgemäss die Frankreich zunächst gelegenen Gebiete, der Elsass, die Pfalz, das Rheinland, die Niederlande, die einen Vermittelungsboden für den französischen Einfluss bieten. Am wichtigsten ist jene allmähliche Vervollkommnung einer neuen gesellschaftlichen Bildung, der höfischen, nach der man sich in Deutschland besonders in der zweiten Hälfte des Jh. um so mehr zurichten beginnt, als jetzt das Bürgertum aus seiner führenden Stellung gedrängt wird und mit der wachsenden Bedeutungder Territorialfürsten die zahlreichen Höfe mehr in den Vordergrund treten. Der geistige wie politische Niedergang Deutschlands entwickelt dann eine nicht bloss auf Frankreich gerichtete Fremdsucht, die sich jedoch immer entscheidender und ausschliesslicher gallischem Leben und gallischer Sprache zuwendet. Hinzu kommen nun noch verschiedene Momente, die den Sieg des französischen Kultureinflusses vollkommen machen, die jedoch eine mehr accidentelle Bedeutung haben und nicht die essentielle, die man ihnen von vielen Seiten beilegt: Karls V. aus den Niederlanden mitgebrachte französische Bildung, die auch zum grossen Teil durch ihn hervorgerufene französische Färbung des diplomatischen Verkehrs, weiter die Einwirkung der vertriebenen und massenhaft zugewanderten Kalvinisten, schliesslich die politischen Momente, die Verbindung des protestantischen Deutschlands mit dem aufstrebenden und sogar nach der römischen Kaiserkrone blickenden französischen Königtum. Für alle diese Punkte bietet St. aus der Fülle seines Reichtums an Wissen zahlreiche treffende Beweise und Erläuterungen. Wir hören Näheres über die Kalvinisten in Deutschland und ihre Thätigkeit, über die politischen Agenten Frankreichs in unserem Vaterlande, über die allgemein zur Mode gewordenen Bildungsreisen, vor allem über das Leben an den Höfen (S. 367—72). Hofieute und Vornehme werden immer mehr das Vorbild der Massen; die in sich ruhende, selbstbewusste Kraft des Bürgertums schwindet. Auch auf die Sprache wirkt alles das — die einwandernden französischen Fremdwörter zeigen es — und auf die Litteratur. St. weist auf die zunächst für adelige Kreise geschriebenen, nachher als „Volksbücher" populär gewordenen Prosaromane hin, zumal die Amadisromane, dann auf Fischart, der wie sein Lehrer Caspar Scheit ein Freund der französischen Litteratur ist, auf die neuen „welschen Liedlein" und „franckreichischen gesenglein" usw. (S. 374/5). Sodann geht der Vf. auf die Uebersetzungen und Nachahmungen französischer Bücher sowie deren Verbreitung ein, die er nach den seit 1564 auftretenden buchhändlerischen Messkatalogen kontrolliert. Hier ist allerdings im 16. Jh. noch nicht allzu viel zu finden. Schliesslich werden noch die an Zahl zunehmenden Wörterbücher, Sprachlehren und Sprachlehrer, meist zugewanderte Kalvinisten, herangezogen (S. 377 — 80). An der Schwelle des 17. Jh. ist dann der französische Einfluss vollständig durch-

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gedrungen. St., der die schädlichen, ja oft verderblichen Folgen der deutschen Ausländerei keineswegs verkennt, spricht offen die zweifellos berechtigte Ansicht aus, dass jener französische Einfluss auf die Deutschen teilweise recht günstig gewirkt hat. Vor allem betont er sehr fein, „dass die französische neue gesellschaftliche Kultur den Deutschen, der in theologischem Eifer und Interesse zu ersticken drohte, wieder verweltlichte. Ohne die weltliche Kultur des neuen Frankreich, die ja freilich die Frivolität und Verderbtheit nicht ausschliesst, ist der antikirchliche Zug der späteren Zeiten, namentlich des 18. Jh., nicht denkbar." 113 ) — Zum Verkehrsleben 114 des 16. Jh. ) und zur Geschichte des Kaufmannstandes wird einiges gemeldet: S i m o n s f e l d 1 1 5 )1 1 6brachte noch eine Nachricht über den Fondaco dei tedeschi in Venedig, L i e b e s ) Notizen über die Anfänge der lombardischen Wechsler im Mittelalter gehören nur mittelbar hierher, S t a u b er 1 1 7 ) berichtete von Augsburger Kaufleuten in Afrika und Vorderindien im J. 1505. — Hier sei auch die ausgezeichnete Studie S t i e d a s 1 1 8 ) genannt, die eingehende Mitteilungen über die hansisch-venetianischen Handelsbeziehungen bringt, obschon sie nur die erste Hälfte des 15. Jh. in den Kreis ihrer Betrachtungen zieht. Von hohem Interesse sind namentlich die sorgfältig zum Drucke gebrachten „Urkunden" (S. 119—81), meist Geschäftsbriefe an 119 den aus Lübeck stammenden Grosskaufmann Hildebrand Veckinchusen. ) — Einige Beiträge zur Schul-120) und Universitätsgeschichte121) schliessen sich an. Buchwald 1 2 2 ), der fleissige Erforscher der Zwickauer Akten und Hss., giebt ein fesselndes Bild aus der Wittenberger Studentengesellschaft. Die Stadt Zwickau geleitete mit der gleichen Fürsorge, die sie ihren Knaben auf ihrem wohlberühmten Gymnasium angedeihen liess, ihre Jünglinge auf die Hochschule. Meist wandten sie sich nach Wittenberg, und der Stadtschreiber von Zwickau, M. Stephan Roth, hielt ein wachsames Auge über sie. Die Zwickauer Studenten nun sandten von Wittenberg aus eine grosse Zahl von Briefen an Roth, die einen reichen kulturhistorischen Schatz bergen. B. hat schon früher daraus geschöpft (s. u. N. 139). Nun giebt er die 33 lateinischen Briefe eines einzelnen aus der Schar, des Simon Wilde, mit einer Einleitung heraus. Der junge Mann berichtet seinem Gönner über alles, was in der Lutherstadt vorgeht, über seine Studien, sein Leben, seinen Verkehr. Er schickt ihm kleine Geschenke, denen er lateinische Gedichte beifügt, erzählt mancherlei von der litterarischen Hetzjagd, die Heinz von Wolfenbüttel entfesselte, auch von Spukgeschichten, vor allem aber von neuen buchhändlerischen Erscheinungen (S. 84/5). Wilde war Mediziner, wurde später Arzt zu Eisleben und war im J. 1546 persönlicher Zeuge von Luthers Hinscheiden, dem er vielleicht schon früher näher gestanden hat. — Einen „Blick in die Justizpflege des 16. Jh." warf von Zeschau 1 2132)4 nach archivalischen Quellen. — In einem populären Vortrage stellte Alb recht ) das Wissenswerte über Adam Ries und die Anfänge unserer Rechenlehre zusammen. — Ueber Lukas Geizkofler, dessen Erinnerungen viel Stoff bieten, um das süddeutsche Leben in der ersten Periode der Gegenreformation verstehen zu lernen, berichtete, ebenfalls in einem Vortrage, Foss 125 ). — Von den vielfachen Reisen, (s. o. N. 112), ist einiges die im 16. 126 Jh. 128 von Deutschland aus unternommen wurden zu notieren132 " ), ferner von Hochzeiten, fürstlichen 129-130 ) wie bürgerlichen 131 ), von 133 135 Schmäusen ) und Trinkgelagen " ).—Zwei Mitteilungen schliessen sich an, die von dem Elend der Pest136"131) Kunde geben.138) — Was von den wichtigsten und unmittelbarsten Quellen zur Kenntnis der allgemeinen Zustände unserer Zeit, von B r i e f e n u n d M e m o i r e n , im Berichtsjahre ans Licht gekommen ist, sei hier kurz verzeichnet. Buchwalds Sammlung (JBL. 1893 1 6 : 1 1 3 ; 111:155; 6 : 4 8 ) wurde wiederholt besprochen139). Ihr stellt sich eine M ü l l e r . II. Manlik, D. Leben u. Treiben d. oberdtsch. Bauern (JBL. 1893 I I 1 : 1 2 7 ) : ÖLB1.3, 9.299-300. - 114) X (I *• 263.) — U S ) H. S i m o n s f e l d , Z. Gesch. d. Fondaco dei tedeschi in Venedig (1441): ZKultG. 1, S. 323/5. - 116] 6 . L i e b e , D . Anfänge d. lombard. Wechsler im dtsch. MA.: ib. S. 273-80. — 117) A. S t a u b e r . Augsburger Kaufleute in Afrika u. Vorderindien, 1505: Bayerland 3, S. 89, 101. — 118) W. S t i e d a , Hansisch-venetian. Handelsbeziehungen im 15. Jh. Festsohr. d. Landesunir. Rostock z. 2. Säkularfeier d Univ. Halle a. S. Rostock, Druck d. Univ.-Bnchdr. (Adlers Erben) XII, 192 S. M. 5,00. (Vgl. auch I 4 : 206-216.) — 119) X L - E i d , D. Bäckerstrike zu Speier 1479: Bayerland 3, S 461/4. — 120) X JH o l l w e e k , Z. Gesch. d. bayer. Schulwesens im 16. J h . : HPBU. 114, S. 713-49. — 121) X B - B r u g i , Gli studenti tedeschi e la S. inquis. a Padova nella 2. metà del sec. 16. Venezia. 19 S. |[CBlRechtswesen. 13, S. 406.]| (Sonderabdr. a a s AU1V. Bd. V.) — 122) G. B n o h w a l d , Simon Wilde a n s Zwickau. E Wittenberger Studentenleben z. Zeit d. Reform.: MDGLeipzig. 9, S. 63-111. — 123) W. T. Z e s c h a u , E. Blick in d. Justizpflege d. 16. J h . Nach archivili. Q u e l l e n : NiederlansitzMag. 4, S. 175-211. — 124) G. A l b r e c h t , Ad. Ries n. d. Entwicklung unserer Rechenkunst. ( = SGV. N. 184.) P r a g , Haase. 20 S. Fl.0,20. — 125) R. F o s s , Geizkofler, e. Lehensbild aus d. Reformationszeit Vortr., geh. in HGBerlin. Ref.: SBQGBerlin. (an MHL 22), S. 1. — 126) X K K u n z e n. W . S t e i n , Reiseberichte. (Forschungen z Gesch. d. Hansa in hollind. n. niederrhein. Arcb.l: HansGBll. 7, S. X-XXXI. (Tgl. auch I 4:124/5.) — 127) X (I 4 : 1 2 6 . ) - 128) X ff 4 : 1 2 7 . ) — 129) X (I 4 : 4 3 . ) — 130) X (I 4 : 4 3 a . ) - 131) X M. W e h r m a n n , Z. Hochzeit Rektor P. Treskows in Guben (1606): MNLGAU. 3, S. 263/5. - 132) X (I 4 : 5 0 . ) — 133) X 0 1 5 : 1 0 5 . ) — 134) X M. K n i b b e , Ber. über e Gasterei auf d. Trinkstube, 1599. Mit Beil.: PAVTorgan. 7, S. 26, 87-94. (Vgl. I I 5 : 1 0 5 . ) — 135) X E. hess. Mässigkeitsyer. ans d. J . 1601: Hessenland S. 13/5. 136) X A L e i c h t , E. Pestrechnung a u s d. 16. J h . : MVGMeissen. 3, S. 326-30. — 137) X L. G e i g e r , Beri. lUtsverordnung gegen d . P e s t (1585): VossZg». N.8. — 138) X H. R e g l i n g , Niedergang d . ö f f e n t l . S i c h e r h e i t um d. Wende d. 16. J h . : Bär 20, S. 300/3. — 139) X T h K o l d e : ThLBl. 15, S. 334/5; G. K a w e r a u : DLZ. S. 324/5; Jahresberichte f ü r neuere deutsche Litteraturgeschichte.

V.

(2)3

II 1 : 140-154 II2-.1

G. E l l i n g e r , Lyrik des 15./16. Jahrhunderts.

Publikation T s c h a c k e r t s 1 4 0 ) an die Seite, die ungedruckte Briefe „zur allgemeinen Reformationsgeschichte" aus Hss. der Universitätsbibliothek in Göttingen, meist in wörtlichem Abdruck, in einzelnen Fällen in kurzen Inhaltsangaben, mitteilt. Ihre Hauptbedeutung ist an anderer Stelle gewürdigt worden. Hier sei nur noch einmal von einem anderen Gesichtspunkt aus auf die Briefe des Eobanus Hessus an Hieronymus Baumgärtner 141 ) (N. 1,2, 5) aufmerksam gemacht, in denen der Gelehrte von seiner Vergilübersetzung, von einem Gedicht, das er verfasst (S. 4), und von seinem Epicedium auf Albrecht Dürer (S. 6) spricht. In einem Schreiben (N. 11) bestätigt F. Myconius den Empfang eines Briefes von Joh. Spangenberg und seiner „Margarita", in einem anderen (N. 21) beklagt D. Milesius den „miserandum statum" der Universität Königsberg, in einem dritten (N. 24) macht P. Eber Mitteilung über Geburt und Taufe eines Enkels des Erasmus, Sohnes von Erasmus Tochter Helena, sowie über den Rückgang der Pest in Wittenberg. Ein dankenswertes Register „zur Ausnutzung der Briefe" hat T. angefügt. — Albrecht Dürers herrliche Künstlerbriefe und Aufzeichnungen sind nun in diplomatisch genauem Abdruck durch die Ausgabe des gesamten schriftlichen Nachlasses von L a n g e und Fuhse 1 4 2 ) allgemein zugänglich gemacht. — Von Kunst und Künstlern handeln meist auch die Korrespondenzen des Augsburger Patriziers Philipp Hainhofer, von denen DOering 1 4 3 ) einen kleinen Teil veröffentlicht hat. Hainhofer, der weitverzweigte Beziehungen zu den meisten deutschen und verschiedenen auswärtigen Höfen unterhielt, erweist sich in seinen deutschen, französischen, lateinischen, italienischen und spanischen Briefen teils als politischer Korrespondent, teils als Ratgeber und Agent für alle Angelegenheiten der Kunst und des Kunstgewerbes. Aus dem massenhaften Material hat D. nur einen kleinen Ausschnitt gegeben, nämlich einen Teil der Briefe Hainhofers an den Herzog Philipp II. von Pommern-Stettin, mit dem er in enger Verbindung stand. 144 146 Sie bieten eine reiche Fülle höchst lesenswerter Partien. " ) — Ein Eingehen auf v o n Bezolds 1 4 ") Studie über die Anfänge der Selbstbiographie muss für das nächste Jahr aufgespart werden. — Aus den Publikationen über Memoiren und Stammbücher 148 " 151 ) hebe ich den Abdruck der „Jerusalemfahrt" des Heinrich von Zedlitz (1493) hervor, den R ö h r i c h t 1 5 2 ) veranstaltete. Der Text, der schon früher auszugsweise bekannt gemacht war, ist besonders wertvoll durch die Reichhaltigkeit der Nachrichten über Hin- und Rückreise auf ziemlich ungewohnten Wegen, über Mitreisende und über die heiligen Stätten selbst. Er ergänzt so die gleichzeitigen kürzerenBerichte von der Fahrt des Kurfürsten Friedrich des Weisen und des Herzogs Christoph von Bayern. Die Schilderung ist sehr ausführlich, aber sehr trocken. In Venedig und Rhodus wird der Schreiber ein wenig lebendiger und wärmer. Die Hauptsache ist natürlich überall der „Aplas". Heinrich von Zedlitz glaubt alles, was ihm von Legenden erzählt und von Seltsamkeiten aufgebunden ist. „Man gewaist vns auch den steinn, do das loch Inne ist, do der han gesessenn hat vnd gekreet" (S. 195). — Zum Schlüsse sei noch auf den b i b l i o g r a p h i s c h e n Beitrag von Roth 153 ), der wieder eine kleine Nachlese zu Hain und Weller giebt, und auf den Katalog seltener und kostbarer Bücher des 15. und 16. Jh. hingewiesen, den Albert Cohn, mit reichem illustrativen Schmuck, herausgegeben hat 154 ). —

11,2

Lyrik. Georg Ellinger. K i r c h e n l i e d : Evangelisches Lied: Allgemeines N. 1; einzelne Diohter N. 3. — Katholisches Lied N. 17. — Tinferisohes Lied N. 19. — M e i s t e r g e s a n g : Allgemeines N. 22; einzelne Singer und Lieder N. 30. — V o l k s l i e d : AHLUM. S. 668/9;.HZ. 72, S 372; ChristlWelt. N. 46. - 140) (116:155.) (25 N. 1527-69; Separatabdr. au« AbhGWGdttingen. Bd. 40.) — 141) X N i k . M ü l l e r , Beitrr. z. Briefir. d. filteren Hieronymus Baumgartner u. seiner Frau: MVGNörnberg. 10 S. 241-66. - 142) (I 9:169.) — 143) (I 9 :190.) - 144) X J - K a m a n n , Ans d. Briefw. e. jungen Nürnberger Kaufmanns im 16. Jh.: MGNM. S. 9-22, 45-56. — 145) X F. Stiere, Wittelsbaeher Briefe (JBL. 1892 II 1 : 8 3 ; III 1 : 6 ; 1893 II 1 : 1 5 3 ) . |[J. H i r n : ÖLB1.3, S. 266/7; LCB1. S.916/7.]| — 146) X F. W. E. R o t h , E. Brief d. Stanisi. Hosius, Bischof y. Warsc hau 1538: CBlBibl. 11, S. 125. - 1 4 7 ) X X (IT l « : 77.) —148) X H. S c h r 6 d e r , H. r. Schweinichens Lehr- u. Wanderjahre : WIDM. 38, S. 497-507. — 1 4 9 ) X A. T. R a h d e n , D.Stammbuch Christophers T. Sacken auf Dübenalken, 1577—1618: VHSG. 21, S. 9-32. Mit 4 Taf. — 150) X F. T. K r o n e s . Karl v. Zierotin n. sein Tageb. v. 1591: ZEultG. 2, S. 1-30. — 151) X (I 4 : 129.) — 152) B. R ö h r i c h t , D. Jernsalemfahrt d. Heinrich v. Zedlitz, 1493: ZDPV. 17, S. 98-114, 185-200, 277-301. — 153) (I 3:105.) — 154) (I 3 :108.) —

II 1 : 140-154 II2-.1

G. E l l i n g e r , Lyrik des 15./16. Jahrhunderts.

Publikation T s c h a c k e r t s 1 4 0 ) an die Seite, die ungedruckte Briefe „zur allgemeinen Reformationsgeschichte" aus Hss. der Universitätsbibliothek in Göttingen, meist in wörtlichem Abdruck, in einzelnen Fällen in kurzen Inhaltsangaben, mitteilt. Ihre Hauptbedeutung ist an anderer Stelle gewürdigt worden. Hier sei nur noch einmal von einem anderen Gesichtspunkt aus auf die Briefe des Eobanus Hessus an Hieronymus Baumgärtner 141 ) (N. 1,2, 5) aufmerksam gemacht, in denen der Gelehrte von seiner Vergilübersetzung, von einem Gedicht, das er verfasst (S. 4), und von seinem Epicedium auf Albrecht Dürer (S. 6) spricht. In einem Schreiben (N. 11) bestätigt F. Myconius den Empfang eines Briefes von Joh. Spangenberg und seiner „Margarita", in einem anderen (N. 21) beklagt D. Milesius den „miserandum statum" der Universität Königsberg, in einem dritten (N. 24) macht P. Eber Mitteilung über Geburt und Taufe eines Enkels des Erasmus, Sohnes von Erasmus Tochter Helena, sowie über den Rückgang der Pest in Wittenberg. Ein dankenswertes Register „zur Ausnutzung der Briefe" hat T. angefügt. — Albrecht Dürers herrliche Künstlerbriefe und Aufzeichnungen sind nun in diplomatisch genauem Abdruck durch die Ausgabe des gesamten schriftlichen Nachlasses von L a n g e und Fuhse 1 4 2 ) allgemein zugänglich gemacht. — Von Kunst und Künstlern handeln meist auch die Korrespondenzen des Augsburger Patriziers Philipp Hainhofer, von denen DOering 1 4 3 ) einen kleinen Teil veröffentlicht hat. Hainhofer, der weitverzweigte Beziehungen zu den meisten deutschen und verschiedenen auswärtigen Höfen unterhielt, erweist sich in seinen deutschen, französischen, lateinischen, italienischen und spanischen Briefen teils als politischer Korrespondent, teils als Ratgeber und Agent für alle Angelegenheiten der Kunst und des Kunstgewerbes. Aus dem massenhaften Material hat D. nur einen kleinen Ausschnitt gegeben, nämlich einen Teil der Briefe Hainhofers an den Herzog Philipp II. von Pommern-Stettin, mit dem er in enger Verbindung stand. 144 146 Sie bieten eine reiche Fülle höchst lesenswerter Partien. " ) — Ein Eingehen auf v o n Bezolds 1 4 ") Studie über die Anfänge der Selbstbiographie muss für das nächste Jahr aufgespart werden. — Aus den Publikationen über Memoiren und Stammbücher 148 " 151 ) hebe ich den Abdruck der „Jerusalemfahrt" des Heinrich von Zedlitz (1493) hervor, den R ö h r i c h t 1 5 2 ) veranstaltete. Der Text, der schon früher auszugsweise bekannt gemacht war, ist besonders wertvoll durch die Reichhaltigkeit der Nachrichten über Hin- und Rückreise auf ziemlich ungewohnten Wegen, über Mitreisende und über die heiligen Stätten selbst. Er ergänzt so die gleichzeitigen kürzerenBerichte von der Fahrt des Kurfürsten Friedrich des Weisen und des Herzogs Christoph von Bayern. Die Schilderung ist sehr ausführlich, aber sehr trocken. In Venedig und Rhodus wird der Schreiber ein wenig lebendiger und wärmer. Die Hauptsache ist natürlich überall der „Aplas". Heinrich von Zedlitz glaubt alles, was ihm von Legenden erzählt und von Seltsamkeiten aufgebunden ist. „Man gewaist vns auch den steinn, do das loch Inne ist, do der han gesessenn hat vnd gekreet" (S. 195). — Zum Schlüsse sei noch auf den b i b l i o g r a p h i s c h e n Beitrag von Roth 153 ), der wieder eine kleine Nachlese zu Hain und Weller giebt, und auf den Katalog seltener und kostbarer Bücher des 15. und 16. Jh. hingewiesen, den Albert Cohn, mit reichem illustrativen Schmuck, herausgegeben hat 154 ). —

11,2

Lyrik. Georg Ellinger. K i r c h e n l i e d : Evangelisches Lied: Allgemeines N. 1; einzelne Diohter N. 3. — Katholisches Lied N. 17. — Tinferisohes Lied N. 19. — M e i s t e r g e s a n g : Allgemeines N. 22; einzelne Singer und Lieder N. 30. — V o l k s l i e d : AHLUM. S. 668/9;.HZ. 72, S 372; ChristlWelt. N. 46. - 140) (116:155.) (25 N. 1527-69; Separatabdr. au« AbhGWGdttingen. Bd. 40.) — 141) X N i k . M ü l l e r , Beitrr. z. Briefir. d. filteren Hieronymus Baumgartner u. seiner Frau: MVGNörnberg. 10 S. 241-66. - 142) (I 9:169.) — 143) (I 9 :190.) - 144) X J - K a m a n n , Ans d. Briefw. e. jungen Nürnberger Kaufmanns im 16. Jh.: MGNM. S. 9-22, 45-56. — 145) X F. Stiere, Wittelsbaeher Briefe (JBL. 1892 II 1 : 8 3 ; III 1 : 6 ; 1893 II 1 : 1 5 3 ) . |[J. H i r n : ÖLB1.3, S. 266/7; LCB1. S.916/7.]| — 146) X F. W. E. R o t h , E. Brief d. Stanisi. Hosius, Bischof y. Warsc hau 1538: CBlBibl. 11, S. 125. - 1 4 7 ) X X (IT l « : 77.) —148) X H. S c h r 6 d e r , H. r. Schweinichens Lehr- u. Wanderjahre : WIDM. 38, S. 497-507. — 1 4 9 ) X A. T. R a h d e n , D.Stammbuch Christophers T. Sacken auf Dübenalken, 1577—1618: VHSG. 21, S. 9-32. Mit 4 Taf. — 150) X F. T. K r o n e s . Karl v. Zierotin n. sein Tageb. v. 1591: ZEultG. 2, S. 1-30. — 151) X (I 4 : 129.) — 152) B. R ö h r i c h t , D. Jernsalemfahrt d. Heinrich v. Zedlitz, 1493: ZDPV. 17, S. 98-114, 185-200, 277-301. — 153) (I 3:105.) — 154) (I 3 :108.) —

G. E l l i n g e r , Lyrik des 15./16. Jahrhunderts.

II 2 :

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gemeines N. 36; einzelne Landschaften N. 38; Liedersammlungen N. 39; ältere Lieder N. 42; Uebergang zum neueren Volkslied N. 54; neueres Volkslied N. 56; Beziehungen zur Musik N. 82. —

K i r c h e n l i e d . Eine eingehendere und umfassende Arbeit über das e v a n g e l i s c h e Kirchenlied im al 1 g e m e i n e n ist in diesem Berichtsjahre nicht zu verzeichnen.') Nur eine Gattung ist einer etwas genaueren Betrachtung unterzogen worden: B o y 2 ) hat die Passionslieder der evangelischen Kirche in einem grösseren Ueberblicke zu würdigen gesucht. Die von ihm gegebene Darstellung bringt keine neuen und bedeutenden Gesichtspunkte, legt aber im grossen und ganzen ansprechend die wichtigsten Epochen und die Hauptleistungen der besprochenen Gattung dar. Von Wert scheint mir der Hinweis auf die Entstehung der berühmten Lieder Joh. Heermanns: „Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen" und „Jesu, deine tiefen Wunden." Beide Lieder sind bekanntlich von Betrachtungen des heil. Augustin über das Leiden Christi abhängig. B. stellt die Behauptung auf, dass die unmittelbare Vorlage Heermanns nicht Augustin selbst gewesen sei, sondern dass man zwischen dem lateinischen Original und dem deutschen Liede noch ein Bindeglied anzunehmen habe: „Ein solches Bindeglied ist die evangelische Erbauungsliteratur, deren inniger Zusammenhang mit dem evangelischen Kirchenliede noch viel zu wenig untersucht worden ist." Als Beleg für seine Behauptung druckt der Vf. die deutschen Bearbeitungen, die Martin Moller in seinem Erbauungsbuche den betreffenden Augustinschen Stellen hat zu teil werden lassen, ab, und es lässt sich in der That nicht bestreiten, dass eine Anlehnung Heermanns an eine derartige Bearbeitung dadurch sehr wahrscheinlich wird. Genaueres könnte allerdings erst eine eingehende Untersuchung ergeben. — Von den e i n z e l n e n D i c h t e r n ist Erasmus Alberus durch S c h n o r r v o n C a r o l s f e l d 3 ) in seiner vortrefflichen Biographie gewürdigt worden (S. 103—12). Ausser den beiden weltlichen Volksliedern, die nachweislich von Alberus verfasst sind (Liliencron 4, N. 57—187, auch bei Wackernagel Bd. 3; in der Hs. werden die Daten der Entstehung mitgeteilt: 14. Aug. 1550 und 10. Jan. 1551), möchte Sch. ihm noch ein in der gleichen (Dresdener) Hs. überliefertes Lied „wider die Feinde des Evangelij" zuschreiben. Zur Begründung seiner Hypothese führt Sch. eine hs. Notiz an, durch die dieses Lied mit den beiden vorhergenannten Liedern gewissermassen in Verbindung gesetzt wird. Da der Vf. selbst seine Vermutung nicht allzustark betont, so muss man wohl darauf verzichten, hier zu einem einigermassen sicheren Resultate zu gelangen. Noch unsicherer ist das Urheberverhältnis bei zwei anderen Liedern der gleichen Hs., die Sch. wegen ihres ähnlichen Inhalts wohl sonst für Alberus in Anspruch zu nehmen geneigt wäre: „Erhalt vns herr bey deinem wort, gebessert" und „Ach du arger Heintze, was hast du gethan." Von den drei anderen weltlichen Liedern, die dem Dichter zugeschrieben werden, hält Sch. nur seine Autorschaft bei dem Liede „von Grickel Interim" (gegen Agricola gerichtet) für wahrscheinlich, weil Form und Inhalt ebenso auf den Dichter hinweisen wie die Thatsache, dass es von dem Liede einen Druck giebt, der vermutlich aus einer Magdeburger Presse hervorgegangen ist. Eine vortreffliche Betrachtung hat Sch. den Kirchenliedern gewidmet, ihre Entstehungszeit (ungefähr zwischen 1545 und 50) sowie die (teilweise, wie es scheint, verlorenen Drucke) und die Zahl der noch erhaltenen 14 wirklichen Kirchenlieder festgestellt. Ebenfalls die bibliographischen Angaben (S. 222) bieten noch manche schätzbaren Nachweise. — Sehr glücklich hat auch W. K a w e r a u 4 ) über die Lyrik des Alberus gehandelt; seine Darstellung, die auch die gegen Karl V., Herzog Moritz und das Interim gerichteten polemischen Volkslieder berührt, wird auch neben Schnorr noch ihren Wert behalten. — Von den Forschungen, welche V o g e l 5 ) über Lieder des Alberus, Widebram und Pincier angestellt, verdienen namentlich die Ausführungen über Widebram Interesse. Es handelt sich um das bei Wackernagel (5, S. 323) abgedruckte Lied: „ W i r leben wie ein Wandersmann", für das seit 1886 ältere Zeugnisse beigebracht worden sind, die als Autor Friedrich Widebram nennen. Nun sind die ersten vierzehn Zeilen in einer Leichenpredigt überliefert, die ein sächsischer Hofgeistlicher dem Sohne des Kurfürsten August von Sachsen gehalten hat. Da der Kurfürst erst zwei Jahre vor dem Tode seines Sohnes WTidebram als Kryptokalvinisten vertreiben liess, hält V. es für ausgeschlossen, dass der Hofprediger ein von dem verjagten Ketzer verfasstes Lied citiert habe. Aus dieser Thatsache wie aus dem Zustande des bei Wackernagel vorliegenden Textes schliesst der Vf., wie mir scheint, mit Recht, dass nur die letzte Hälfte des Liedes von Widebram herrührt, der auch wahrscheinlich

1) O X H. G r o s s e , Th. Meyer, D. Kirchenlied, e. ästhet. Untersuch. (JBL. 1391 I 12:194 : DBllEÜ". 21, S.30/1, — 2) F. B o y , D. Fassionslieder d. evang. Kirche: KM. 13, S. 281-93. — 3) F. S c h n o r r v. C a r o l s f e l d , Erasm. Alberus. E. biogr. Beitr. z. Gesch. d. Reformationszeit (JBL 1893 I I 6 : 1 4 6 ) . Dresden, Ehlermann. 1893. V I I I , 232 S. M. 6,00. HLCB1. S. 630-H (Vgl. I I 5 : 1 1 3 . ) — 4 ) W. K a w e r a u , Erasm. Alberus in Magdeburg (JBL. 1893 116:147): GBllM;igdeburg. 28. S. 1-62. (Vgl. I I 5:115.) — 5 ) A . V o g e l , Beitrr. z. nas ¡attischen Kirchenliederdichterkunde: BlIHymn. 8, S. 84/5, 102/6,

2(3)*

II 2 : 6-20

G. E l l i n g e r , Lyrik des 15./16. Jahrhunderts.

die Stropheneinteilung hergestellt hat. Betreffs der ersten Hälfte des Liedes möchte ich einer früheren Aufstellung Linkes beipflichten, der in dem ersten Teile die (vielleicht von dem oben erwähnten Hofprediger Martin Mirus verfasste) Uebersetzung eines ebenfalls in jener Leichenpredigt erhaltenen lateinischen Gedichtes sieht. — Unter den biographischen Skizzen, welche in dem vorliegenden Jahrgange der ADB. den Vertretern des evangelischen Kirchenliedes gewidmet sind, ragt die Charakteristik, die Z a h n 6 ) von Valentin Triller entwirft, durch Sachkenntnis und eindringende Sorgfalt hervor. Die dürftigen Lebensnachrichten, die über Trillers irdische Laufbahn nur spärliches Licht verbreiten, werden zusammengestellt, und die Nachricht von der Vertreibung Trillers wegen abweichender Lehrmeinungen mit Recht als mit dem, was wir sonst von ihm wissen, unvereinbar bezeichnet. Dann wendet sich Z. dem höchst merkwürdigen Gesangbuch (1555, Titelauflage mit neuer Widmung und Vorrede 1559) zu, das wegen seiner Originalität und der offenbar beabsichtigten Unabhängigkeit von den Wittenberger Gesangbüchern eine so eigentümliche Stellung innerhalb des protestantischen Kirchenliedes einnimmt; auch diese Partie orientiert vortrefflich über die einschlägigen Fragen. — Michael Tham, der Herausgeber des grossen deutschen Gesangbuches der böhmisch-mährischen Brüder, hätte wegen der Wichtigkeit der in Betracht kommenden Fragen wohl eine eingehende Darstellung verdient. Diese wird ihm in dem vorliegenden Artikel7) nicht zu teil; auch weist die Skizze recht bedenkliche Angaben auf, die sich doch wohl hätten vermeiden lassen. Nach dem Vf. sollen die Lieder wohl fast alle ohne Ausnahme aus dem Czechischen übersetzt sein; bekanntlich lässt sich das nach Wolkans 8 ) Ermittlungen nur von 77 unter 348 nachweisen; ebenso sollen nach des Vf. Angabe im Hornschen Gesangbuche die meisten Lieder aus dem Czechischen stammen, während das thatsächlich nur bei 9 der Fall ist. — Bloss eine unbedeutende Notiz findet sich über den Kirchenliederdichter des 16. Jh. Chr. Thalheimer9). — Auch die kurze Biographie von Gregor (Georg) Sünderreiter kommt über einige dürftige Angaben nicht hinaus10). — Noch spärlicher sind JohannesTrache,BenediktThaurer undEsajas Tribauer bedacht ll ~ 13 ); etwas mehr hätte sich über diese Kirchenliederdichter des 16. Jh. doch auch trotz des spärlichen Materials sagen lassen. — Wenigstens etwas eingehender ist der Artikel, der den beiden Kirchenliederdichtern Valentin Thilo 14 ) (1579—1620) und seinem gleichnamigen Sohne (1607—62), dem Freunde Simon Dachs, gewidmet ist; er zählt die Lieder auf, bei denen es feststeht, ob sie vom Vater oder vom Sohne herrühren. Bei dem Liede: Mit Ernst, o Menschenkinder, giebt der Vf. kurz die heute meist allgemein angenommene Ansicht wieder, nach der die ältere Fassung von dem Vater, die jüngere Form, in der das Lied dauerndes Besitztum geworden ist, von dem Sohn herrühre. Ein Urteil über diese Frage äussert der Vf. nicht; vielleicht würde sich eine erneute Prüfung der Mühe verlohnen; in der vorliegenden Arbeit, wo es sich um eine Zusammenfassung der einigermassen gesicherten Resultate handelte, war allerdings keine Veranlassung dazu. — Abraham Suarinus (1563—1615) erhält eine kurze Notiz 15 ); Abraham Tellers (1609—58) Leben 16 ) ist kurz erzählt worden, ohne dass auf seine Thätigkeit als Dichter geistlicher Lieder näher eingegangen wäre. — Auf dem Gebiete des k a t h o l i s c h e n Liedes sind nur wenige Arbeiten zu verzeichnen. Ein von H a r t m a n n n ) veröffentlichtes, aus dem Anfang des 17. Jh. stammendes Marienlied hat fast nur lokale Bedeutung. — In recht ausführlicher Darstellung handelt E i c k h o f f 1 8 ) über das Lied: „Es ist ein Ros entsprungen" und betont, da es sich in dem Liede um ein Marienlied handelt, die Richtigkeit der Lesart: Ros gegenüber dem neuerdings wieder beliebten Reis. Gewiss ist seinen Ausführungen zuzustimmen. — Für das Verständnis der t ä u f e r i s c h e n Liederdichtung in den österreichischen Ländern leisten die Untersuchungen des zu früh verstorbenen J. von Beck, die L o s e r t h 1 9 - 2 0 ) zugänglich gemacht hat, und L.s ebenfalls auf Grund der Studien Becks gearbeitete Biographie Balthasar Hubmaiers vortreffliche Dienste. Hier werden die dankbaren Motive aufgezeigt, durch deren Verwendung die täuferische Liederdichtung in ihren Märtyrerliedern einen so unmittelbaren und lebensvollen Eindruck hervorzubringen weiss (vgl. z. B. S. 469 in N. 19 das so häufig auftretende wirksame Motiv von der Rache Gottes, die die trifft, die das unschuldige Blut der Märtyrer vergossen haben; wichtig auch S. 469: „Sein [des Täufers] Herz könnt man 118-29, 131/2. - 6) J. Z a h n , Val. Triller: ADB. 38, S. 615/8. (Vgl. II 6:278.) — 7) 1. n.. Mich. Tham: ib, 37, S. 649. (Vgl. II 6 : 277.) - I I X B . Wölkau, D. Kirchenlied d. böhm. Brüder (JBL. 1891 II 2 : 31: MhComeninsG. 3, S. 101. — 9) 1. n., Chrn. Thalheimei: ADB. 37, S. 645/6. — 10) i d . , G. Sünderreiter: ib. S. 156/7. - U) i d . , Joh. Traohe: ib. 38, S. 488/9. — 12) i d . , Benedikt Thanrer: ib. 37, S. 660. — 13) i d . , Esajas Tribauer: ib. 38, S.695. — 14) i d . , Val. Thilo u.Sohn: ib. S.42/3. — 15) id., Abr. Saarinns: ib. 37, S. 102/3. — 16) id., Abr. Teller: ib. S. 555/6. - 17) A. H a r t m a n ! , Ans Altmünchen. G. Lied: MschrHVOberbay. 3, S. 40/5. 18) P. E i c k h o f f , Z. Liede: „Es ist ein Ros entsprungen": BllHymn. 8, S. 182/8. — 19) J. L o s e r t h , J. V. Beck, D. Anabaptisrans in Tirol (JBL. 1892 II 1 : 2 9 ) : AÖG.78, S.427-604. (S namentl. S. 469, Anm. 4 n. 565.) — 20) i d . , Dr. Balth. Hnbnaier u. d. Anfänge d. Wiedertanfe in Mähren (JBL. 1893 II 1 : 25: 6:181). Brünn (0. Winiker). 1893. VIII, 217 S. Mit 1 Lichtdr. M. 2,40. (S. namentl. S. 191, Str. 1 n. 3 d. ergreifenden Liedes d. Wieder-

G. E l l i n g e r , Lyrik des 15./16. Jahrhunderts.

II 2 : 21-28

nicht verbrennen, sie wurfens zuletzt in einen See)." — Die Besprechung der Wiedertäufer-Hs., die U n g e r 2 1 ) vor zwei Jahren begonnen (JBL. 1892 II 2 : 11), findet jetzt die sehnlichst erhoffte Fortsetzung. U. reiht, wie er angefangen, die Lieder nach Ländern ein. Für Kärnten bringt die Hs. keine Belege, wohl deshalb, weil, wie U. vermutet, die Bewegung hier weniger intensiv aufgetreten ist; einige Belege über die erfolgten 10 Hinrichtungen von Kärntner Wiedertäufern und einem Widerruf zweier Wiedertäufer vom J. 1538 werden mitgeteilt. Dagegen erhalten wir für Mähren ein sehr ausführliches Lied in 35 zwölfzeiligen Strophen; es schildert die Verfolgung, die die Brüder in den J. 1619—22 in Pribitz zu erdulden hatten, und ihre schliessliche Vertreibung. Der Vf. ist einer der Vertriebenen. An poetischem Wert scheint mir das Gedicht hinter den früher veröffentlichten zurückzustehen; litterarhistorisch bietet es dagegen viel Interessantes, so die merkwürdige Einleitung, wo der Dichter von der Verfolgung spricht, die die Frommen zu erdulden haben, und dabei mit Abel anfängt; auch der Anfang der Strophe 34 ist für die täuferische Gesinnung ungemein charakteristisch; in der Bitte für die Feinde tritt wiederum die bereits vor zwei Jahren hervorgehobene Parallelisierung mit Christus hervor. Knapper, frischer, volkstümlicher sind die beiden weiter mitgeteilten Märtyrerlieder; das eine stammt aus Oesterreich unter der Enns, es ist von dem Liederdichter Christoph Hueter verfasst und schildert die Ermordung des Schusters Hans Gurtzheim zu Wien 27. Juni 1548 (bemerkenswert sind die mystischen WTendungen, Str. 9, auch der in der Mystik fortwährend wiederkehrende Vergleich von dem Gold, das im Feuer erprobt wird, Str. 12; Str. 29 wiederum Parallelisierung mit Christus); das zweite erzählt den Tod des württembergischen Webers Hans Missel, der zu Warthausen in Württemberg, 13. Dec. 1571, hingerichtet wurde. Einige dankbare Motive, die U. aus den Quellen mitteilt, und welche an die oben bei Gelegenheit der Beckschen Publikation erwähnten Motive erinnern, hat sich der Dichter merkwürdigerweise entgehen lassen. Die neu bekannt gegebenen Stücke bestätigen im ganzen das Urteil, das sich dem Leser schon bei der Lektüre der ersten Hälfte der Edition U.s aufdrängte: In diesen Liedern treten uns die tiefe, innige, weltverachtende Frömmigkeit und die todesmutige, unerschütterliche Bekenntnistreue der Täufer ergreifend entgegen. — M e i s t e r g e s a n g. Die oberflächlichen a l l g e m e i n e n Ausführungen W e d d i g e n s 2 2 ) (JBL. 1891 II 2:20) sind in der Separatausgabe nicht gehaltvoller geworden; eine ebenfalls wenig erfreuliche Anthologie aus dem Meistergesang ist beigefügt.-— Wertvoll sind die Mitteilungen, welche H a r t m a n n 2 3 ) aus Pester Meistersingerhss. giebt, die aus Nürnberg stammen. H. bringt ein alphabetisches Verzeichnis der Singer, zählt die Lieder und Töne auf und gewährt als Beilage 20 Liedtexte, die von Hans Sachs, Daniel Holzmann, Hans Winder, Jobst Zolner, Ambrosius Metzger, Jörg Holzbock, Heinrich Wolf, Hans Steinlein, Johann Georg Mozner herrühren, teils anonym sind. Die angehängten Aktenstücke bringen nicht viel Neues; wichtig dagegen ist der von dem Vf. (S. 39 ff.) gegebene Exkurs über die Bezeichnungen: Fechter und „approbiert Fechtmeister", die in den Pester Hss. je einmal Hans Sachs zu teil werden, wie denn auch in einer anderen, hauptsächlich von Georg Hager verfassten Berliner Hs. Hans Sachs einmal als Fechter bezeichnet wird. Ob sich aber aus diesen Benennungen etwas Sicheres ergeben wird, ist sehr fraglich; es ist wohl als wahrscheinlicher zu betrachten, dass es sich um eine irrige Nachricht handelt, zumal auch aus Hans Sachsens Dichtung: der Fechtspruch, hervorzugehen scheint, dass der Dichter die Fechtkunst nicht gelernt hat. — Mit dem zuletzt behandelten Gegenstande berühren sich auch die wertvollen Mitteilungen H a m p e s 2 4 ) , der u. a. einige bisher unbekannte hs. Dichtungen mitteilt. — Aus der Münchener Hs. Olm. 5102 legt K e i n z 2 5 ) ein launiges Gedicht des Meistersängers Daniel Holzmann vor, in welchem Meistertöne in scherzhafter Weise aufgezählt werden.26) — Auf die wertvollen Beiträge, die Mummenhoff, Keinz und Martin zur Geschichte des Meistergesanges geliefert haben, soll im nächsten Jahresbericht zurückgekommen werden 27 ); ebenso auf die interessanten Mitteilungen von S t r e i n z 2 8 ) über den Meistergesang zu Iglau in Mähren. — Auf die Prosaauflösungen von Meistergesängen hatte Bolte bereits in seiner Ausgabe von Valentin Schumanns Nachtbüchlein (1893) aufmerksam gemacht und dort nachgewiesen, dass Val. Schumann 5 Meistergesänge des Hans Sachs in ttnferbischofs Leoni. Schiemers.) - 21) Th. U n g e r , Deber e. Wiedertänfer-Lierterhs. d. 17. Jh.: JGGPÖ. IS, S. 23-35,187-98. (Vgl. II 6 : 274.) — 22) 0. W e d d i g e n , D. dtsch. Heistergesang. Mit e. litteraturgesch. Einl. n. Ausw. v. Probestücken. B., Friedberg & Mode. 100 S. M. 1,00. ||A. S c h r ö t e r : BLU. S. 648; Ii. F r e y t a g : COIRW. 22, S. 694/5.], - 2 3 ) A. H a r t m a n n , Dtsch. Meisterliederhss. in Ungarn. E. Beitr. z. Gesch. d. Meisterges. Festgabe ?.. Hans Sachs-Jub. 5. Nor. 1894. München, Kaiser. 10t S. M. 2,40. (Tgl. II 4 b : 63.) — 24) Th. H a t n p e , Sprachsprecher, Meistersinger u. Rochzeitlader, vornehmt, in Nürnberg: MGNM. S. 25-44, 60,9. — 25) F. K e i n z , Altdtsoh. Kleinigkeiten. 13: ZDA. 38, S. 145-60. (Vgl. II 3 : 3 . ) 2 6 ' X X E. G o e t z e , Hans Sachsens Gemerkbüchlein: ZVLR. 7, S. 439-48. (Tgl. II 4 b : 10.) — 27) O X X A. L. S t i e f e l , Hans Sachs-Forschnngen. Festschrift z. 400. Geburtstagsfeier d. Dichters. N&rnberg, Raw. VII, 472 S. M. 6,00. (Vgl. 113:25; 4 b : 60.) — 28) O X X F. S t r e i n z , D. Meistergesang in M&hren: BGDS. 19, S. 131-73. — 29) F. P f a f f , Karls Hecht:

II 2:29-3«

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Prosa umgesetzt hat; bei fünf anderen Stücken ist der gleiche Vorgang ebenfalls mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Eine ähnliche Prosaauflösung des Meisterliedes: Karls Recht, teilt P f a f f 2 9 ) jetzt aus einer Freiburger Hs. des 16. Jhh. mit.29") — Wir kommen zu e i n z e l n e n M e i s t e r s ä n g e r n u n d - l i e d e r n . Aus Wolf Bautners Liederhs. zieht S t r e i n z 3 0 ) zehn Stücke von Strassburger Meistersängern (Joh. Ulrich, Martin Gümpel, Georg Ichinger, Joseph Schmierer und Simon Otthofer) nach Liedanfängen, Strophenbau und -zahl aus und fügt dazu noch zwei schon längst unzweifelhaft mit Recht für Wolfbart Spangenberg in Anspruch genommene Poeme. Mit Ausnahme eines einzigen Gedichtes liegen sämtlichen Gedichten religiöse Stoffe, bezw. kirchliche Vorwürfe, zu Grunde. Str. giebt einige Texte, Umschreibung zweier biblischen Stellen (Klagelieder Jeremiä, Psalm), beides von Joh. Ulrich; ferner ein Lied zur hundertjährigen Jubelfeier der Reformation, im wesentlichen eine Verherrlichung des göttlichen Wortes; schliesslich das einzige weltliche, relativ gelungenste Lied: Die frölich Mayenzeit von M. Gümpel; es zeigt namentlich am Anfang in der Naturschilderung eine gewisse Frische und Mannigfaltigkeit; die beiden letzten Strophen, die geistliche Nutzanwendungen geben, sind dann matter. — Aus Berliner, Dresdener und Weimarer Hss. stellt Bolte 3 1 ) sechs Meisterlieder des jüngeren Georg Hager von Nürnberg (geb. um 1560, gest. um 1645) zusammen. Das erste: Sankt Franziscus und Sankt Petrus (1588 gedichtet), behandelt einen weitverzweigten und in vielfachen Fassungen vorliegenden bekannten Schwankstoff; das zweite: der Krokodilfang im Prediger-Kloster, bezieht sich auf ein 1596 in Nürnberg vorgefallenes Ereignis und gehört in die Reihe der so vielfach vorkommenden Spottlieder auf missglückte Jagden. N. 3 schildert die Sommerlust in der Buchenklinge, einem Lustort in der Nähe von Nürnberg, anmutig und reizvoll, während N. 4 eine recht trockene und kahle Aufzählung der „Umgebungen von Nürnberg" veranstaltet. Das fünfte Lied berichtet nach einer kurzen epischen Einleitung, welche Waren in Nürnberg meistens ausgerufen werden, das sechste ist ein von dem bereits hoch in den Fünfziger stehenden Meister an seine spätere Frau während der Brautschaft gerichtetes Liebeslied. Am meisten Beachtung scheinen mir N. 3 und 6 zu verdienen, N. 3 wegen des auch von B. besonders hervorgehobenen Naturgefühls, das sich mit einer sonst im 16. Jh. nicht häufig vorkommenden Stärke äussert, N. 6 wegen der Formen der volkstümlichen Liebeslyrik, die hier in den Meistergesang herübergenommen worden sind. — Wertvolle Proben aus Erlanger, Weimarer und Berliner Hss. (teilweise den gleichen wie oben) reiht B o l t e 3 2 ) nach ihrem gemeinsamen Inhalt an; er teilt 18 Meisterlieder mit, die Märchen- und Schwankstoffe behandeln und begleitet sie mit reichen Nachweisen, auch eine kurze, aber trotzdem sehr belehrende Uebersicht über die Stoffkreise des Meistergesanges wird (S. 53) entworfen. Die Vf. der aufgefundenen Meisterlieder sind: Hans Sachs, Benedikt von Watt, Georg Hager, Ambrosius Metzger, Hans Deisinger; vier Lieder sind anonym. — Aus einer Berliner Hs. hebt Bolte 3 3 ) ein Lied des Nürnberger Meistersingers Friedrich Beer aus, welches dadurch ein gewisses Interesse gewinnt, dass es ein Kapitel (41) aus dem Faustbuch von 1587 bearbeitet. Da das Lied bereits Juni 1588 gedichtet worden ist, sieht man zugleich, wie schnell sich das Faustbuch verbreitet hat. — Zwei Meisterlieder des Nürnbergers Heinrich Wolff legt Bolte 3 4 " 3 5 ) aus einer, Gottscheds Nachlass entstammenden, Weimarer Hs. vor; das eine behandelt Wallensteins Tod (gedichtet 5. Aug. 1635), das andere den Sieg des sächsischen Generals Arnheim bei Liegnitz (gedichtet 16. Aug. 1635). Auch ein später gedichtetes Meisterlied Wolfis, nicht minder ein stofflich nahestehender Meistergesang von Hans Sachs sind bei B. zu finden. — . V o l k s l i e d . Den a l l g e m e i n e n Grundbegriffen: Kunstdichtung und Volksdichtung, sucht B e r g e r 3 8 ) zu Leibe zu gehen. Er stellt fest, in welchem Sinne Herder den Begriff Volksdichtung der Kunstdichtung entgegensetzt, weist auf die engere Auffassung und Beschränkung der beiden Ausdrücke hin, wie sie sich bei Arnim, Brentano und den Brüdern Grimm Bahn brach, und gelangt, indem er die wichtigsten Definitionen der Volkspoesie prüft, zu dem Resultate, dass ein durchgreifender und prinzipieller Unterschied zwischen Kunst- und Volkspoesie überhaupt nicht vorhanden sei. Im Anschluss an Scherer führt er dann den Unterschied zwischen Volks- und Kunstpoesie im wesentlichen auf den Unterschied zwischen geschriebener und mündlich überlieferter Dichtung zurück; ferner wird noch hervorgehoben, welche Bedeutung für die Verbreitung des Volksliedes der Melodie zukommt. Was die an erster Stelle erwähnte Unterscheidung betrifft, so ist es unzweifelhaft richtig, dass die Hauptmerkmale der Technik des Volksliedes durchaus auf die Art ZVLB. 6, S. 397/9. - 2 9 a ) X E. M u m m e n h o f f , D. Versammlungsorte d. Meistersinger: Fr&nkKur. N. lfr. (Vgl. II 4 b : 84.) — 30) F. S t r e i n z , Z. Gesch. d Meistergesangs in Strassburg: JbGElaLothr. 9, S. 76-82. — 31) J. B o l t e , 6 Meisterlieder G. Hogers: Alemannia 22, S. 169-84. - 32) i d . , Märchen- u. Schwankstoffe im dtsch. Meisterliede: ZVLB. 7, S. 449-72. (Vgl. II 4 b : 81.) — 33) i d . , E. Meisterlied v. Doctor Faust: Euyh. 1, S. 787/8. — 34) i d . , E. Meisterlied auf Wallensteins Tod: U b . 3, 8. 20/5. - 35) i d . , D. Hfcrehen vom Geratter Tod: ZVVolksk. 4, S. 37-40. — 36) A. E. B e r g e r , Volksdichtung u.

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t l 2 : 37-40

ihrer Ueberlieferung zurückzuführen sind. Muss man nun hierin dem Vf. zustimmen, so ist es doch fraglich, ob er sich im Rechte befindet, wenn er wie den Unterschied zwischen Volks- und Kunstepos, so auch den zwischen Volks- und Kunstlied für gegenstandslos erklärt. — Eine für jeden Freund des Volksliedes erfreuliche Gabe verdanken wir der Sorgfalt B o l t e s und E r i c h S c h m i d t s 3 1 ) . Aus dem Nachlasse Reinhold Köhlers haben sie fünf im Weimarer Schlüssel verein gehaltene Vorträge herausgegeben und einen sechsten bereits gedruckten hinzugefügt. Würdiger wie durch diese Publikation und den einleitenden Nachruf konnte das Andenken des teuren und liebenswerten Mannes nicht geehrt werden. — Ueber das deutsche Volkslied e i n z e l n e r L a n d s c h a f t e n ist Verschiedenes gearbeitet worden. Eine knappe, aber lehrreiche Charakteristik des Volksgesanges in Oesterreich-Ungarn hat H a u f f e n 3 8 ) entworfen. Er spricht zunächst über den Dialekt im Volksliede und weist ganz richtig darauf hin, dass die Behauptung Hoffmanns von Fallersleben, das Volk singe durchweg im hochdeutschen Dialekt, sich nicht halten lasse. Die Verwendung der Schriftsprache beschränke sich vielmehr auf bestimmte Gegenden (Mitteldeutschland, Ober- und Mittelrhein); in anderen Teilen der deutsch sprechenden Länder finde sie sich im wesentlichen nur bei den Volksliedern, die einem höheren Stoffkreise angehören (den älteren Balladen und Liebesliedern höheren Stiles). Den Unterscheidungsmerkmalen, die H. hier für den Dialekt aufstellt, wird man zustimmen können, wenn auch wohl im einzelnen noch Modifikationen eintreten müssen. Nach einem Ausblick auf den augenblicklichen Bestand des deutschösterreichischen Volksliedes und einer Uebersicht über die einzelnen Sammlungen wendet sich H. den Liedergattungen zu, die fiir die deutsch-österreichischen Länder charakteristisch und in ihnen allein vertreten sind, den Almliedern, Jägerliedern, Schnadahüpfeln. Hübsch sind bei den ersten beiden Gattungen kurz die Motive charakterisiert, die sich aus den behandelten Stoffgebieten ergeben; ausführlich und lehrreich wird über die Schnadahüpfel gehandelt (vgl. namentlich S. 12 über das Schnadahüpfel als Tanzweise). Ausser den Hochgebirgsgegenden ist- namentlich in den sog. Sprachinseln das deutsche Volkslied in eigentümlicher Weise weiter entwickelt worden. Für das siebenbürgische Volkslied sind vornehmlich die Hochzeitslieder und die Totenklagen charakteristisch; neben ihnen finden sich natürlich auch Lieder, für die wir im deutschen Volksliede Analogien nachweisen können; nicht so reich wie bei den Siebenbürger Sachsen hat sich die Entwicklung bei den Deutschen im ungarischen Bergland gestaltet, sehr reich dagegen wieder bei den Bewohnern der deutschen Sprachinsel Gottschee, deren Lieder wir eingehend im nächsten Berichtsjahr betrachten werden. Auch das historische Volkslied in Oesterreich wird nach seinen wichtigsten Stoffen durchgenommen, hierauf ein Blick auf die Lieder geworfen, die Oesterreich mit Deutschland gemeinsam sind; ebenfalls die geistliche Volkslyrik, die Kinderlieder, sowie sonstige Denkmäler volkstümlicher Poesie, wie Haussprüche und Grabschriften, werden kurz gewürdigt. 38 ») — Die jetzt mir vollständig iu drei Bänden vorliegende L i e d e r s a m m l u n g von Erk verfolgt, wie der Herausgeber B ö h m e 3 9 ) selbst sich ausdrückt, den Zweck, „das Wertvollste von allen in alter und neuer Zeit gesungenen Volksliedern in reicher und kritischer Auswahl darzubieten, um von der lyrischen Volkspoesie der Deutschen ein Gesamtbild zu geben, den Zusammenhang zwischen altem und neuem Liede und den Entwicklungsgang erkennen zu lassen, und dadurch zunächst der Wissenschaft zu dienen, nebenbei auch gebildeten Freunden des Volksgesanges in Stunden der Erholung durch die dargebotene frische Naturpoesie gemütliche Ünterhaltung und edle Erheiterung zu verschaffen." Ob eine derartige populäre Absicht, wie sie in den letzten Worten angedeutet ist, bei einem Werke von solcher Ausdehnung überhaupt in Betracht kommen kann, bleibe dahin gestellt. Wir haben es hier naturgemäss nur mit dem wissenschaftlichen Werte der Sammlung zu thun. Den Grundstock des Werkes bilden die reichen Aufzeichnungen noch im Volke lebender Lieder, die Ludwig E r k sich angelegt hatte. Wer, gleich mir, schon Gelegenheit gehabt hat, den hs. Nachlass Erks zu benutzen, wird wohl nicht ohne ein Gefühl der Ehrfurcht die Hingebung bewundert haben, mit der der bescheidene Mann alle seine Kräfte in den Dienst der grossen Aufgabe seines Lebens gestellt hat, und jeder wahre Freund des deutschen Völksliedes müsste schon deshalb dem vorliegenden Werke zu lebhaftestem Dank verpflichtet sein, weil es die reichen Erträgnisse der Arbeit Erks nun einem jeden zugänglich macht. Indessen hat es B. bei E r k s Sammlungen nicht bewenden lassen, er hat auch die gedruckten älteren und neueren Liederbücher durchgearbeitet und aus eigenen Liederaufzeichnungen manches hinzugethan. Aus dem so gewonnenen Material hat er nun wieder eine Auswahl getroffen, um so eine Art von Durchschnittsbild der Leistungen im deutschen Volksgesange zu erreichen. Die Auswahl verdient KnnsMieMung: N&S. «8, S. 76-96. — 37) (I 5:1.) -

38) (I ß: 283.) -

38 a) X X (I 5 :388.) — 39) (I 5 : 299.) — 40)

II 2 :

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alles Lob; dieses Urteil bezieht sich auf die Gesamtanlage, im einzelnen ergeben sich naturgemäss manche Meinungsverschiedenheiten; indessen ist hier nicht der Ort, derartige Dinge zur Sprache zu bringen. Hervorzuheben ist ferner der Fleiss, den B. aufgewendet, und die Hingebung, mit der er die übernommene Aufgabe erfasst hat. Demnach kann man sagen: der Herausgeber hat in dem vorliegenden Sammelwerk das geleistet, was sich nach seinen bisherigen Arbeiten von ihm erwarten liess. Dieses Urteil schliesst nun allerdings keineswegs aus, dass der Liederhort, wenn man den Massstab an ihn legt, mit dem man jede kritische Ausgabe zu messen berechtigt ist, vieles zu wünschen übrig lässt. Zunächst wird man mit der Behandlung der aufgenommenen Texte aus der älteren deutschen Zeit (das 16. J h . eingeschlossen) und anderen germanischen Dialekten sich nicht einverstanden erklären können. B s darf an dieser Stelle davon abgesehen werden, dass die Uebersetzungen aus niederländischen Volksliedern fast überall arge Versehen aufweisen; wichtiger ist es noch, dass der Herausgeber sich mit der Sprache und den wichtigsten litterarhistorischen Gesichtspunkten für die Beurteilung der deutschen Dichtung des 16. J h . zu wenig vertraut zeigt. Gerade dadurch erklärt es sich, dass er bei manchen Textdeutungen sehr schnell seine Entscheidung trifft, während jemand, der mit dem 16. J h . vertrauter ist, erst lange zwischen verschiedenen Deutungen schwanken und auch dann sich noch mit einiger Vorsicht entscheiden würde. Ich greife ein beliebiges Beispiel heraus. In dem Tendenzliede des Ludwig Hailmann: „Lobt Gott, ihren frommen Christen", N. 278 (Bd. 2, S. 78/9) werden die Worte: („Zum Waffen wollen wir greifen,) — Den Harnisch legen an, — Den Paulus hat geschlagen, — In seiner Liberei" von B. folgendermassen erklärt: „Die geistliche Rüstung, die Paulus durch seine Bücher geschmiedet hat." Natürlich handelt es sich aber gar nicht um Bücher, sondern nur um eine einzige Stelle, nämlich die allbekannten Worte: Epheser VI, 13—17. Schon dadurch müsste die Deutung Liberey=Bibliothek zweifelhaft werden, und jedenfalls war die Frage zu erwägen, ob wir es nicht hier mit dem im 16. J h . und gerade speciell auch in der Volksdichtung so häufig vorkommenden Worte liberei=livree, also in diesem Falle: Rüstung, zu thun haben. Dem entspricht es denn nun auch, dass sich B . mit den wichtigsten litterarhistorischen Voraussetzungen des älteren deutschen Volksliedes auffallend wenig vertraut zeigt. Bd. 3, S. 297 wird zu dem Jägerliede: „Es wollt ein Jäger jagen" die sonderbare Bemerkung gemacht: „Dass dieses unsaubere Jägerlied zu einer geistlichen Umdichtung (einem Adventliede „Der geistliche J ä g e r " genannt) Anlass geben konnte und dieses in katholischen Gesangbüchern gedruckt werden konnte, begreifen wir heutzutage nicht." Man muss aus dieser Bemerkung den Schluss ziehen, dass B. die Tendenz der geistlichen Parodien unbekannt ist. Diese aber ging von so entschiedenen moralischen Gesichtspunkten aus, dass heutzutage gewiss Niemand Grund hat, sich darüber zu entrüsten. Indem man nämlich die beliebte Melodie des Liedes beibehielt und sich möglichst eng auch an den Text anschloss, wollte man die „fleischlichen Buhllieder" verdrängen und sie durch geistliche ersetzen, d. h. man wollte das Volk gewöhnen, eiuen von allen Anstössigkeiten gereinigten und in den Dienst der Religion gestellten Text zu der liebgewordenen Melodie zu singen. Auch mit der Textrekonstruktion kann man keineswegs überall zufrieden sein; manche Lieder des 16. Jh., bei denen über die beste der vorliegenden Fassungen bereits seit Uhland ein Zweifel nicht mehr bestehen konnte, werden nach minderwertigen Texten abgedruckt. Bei manchen, namentlich neueren Volksliedern werden jüngere Fassungen als Haupttext abgedruckt, während die ältesten manchmal nur mit ihren Anfangszeilen in die Anmerkung gesetzt werden (vgl. z. B. 1, S. 488; 2, S. 329, 333, 349, 480 ; 3, S. 576/7). Man könnte nun eine derartige Anordnung verstehen und sogar bei einer Volkssammlung von der Anlage des ursprünglichen Liederhortes für die einzig zweckmässige halten, wenn zunächst als Haupttext die am meisten charakteristische der noch im Volke lebenden Formen gegeben und darauf rückwärts schreitend das Lied bis zu seiner ältesten Fassung verfolgt würde, so weit das noch möglich ist. Indessen ein solches Prinzip hat B. keineswegs verfolgt; überhaupt sieht man nicht recht ein, welche Gesichtspunkte für die Anreihung des Textes massgebend gewesen sind. Hier hätte vieles gebessert werden können, denn die Benutzung des umfangreichen Werkes wird durch diese Art der Anordnung entschieden erschwert. Sollte ferner wirklich, wie B. beabsichtigte, ein Bild von dem allmählichen Werden und Wachsen des Volksliedes gegeben werden, so musste bei den einzelnen Liedern alles herbeigezogen werden, was geeignet ist, uns die Entstehungsgeschichte erkennen zu lassen. Das ist aber keineswegs geschehen; ich führe wieder ein Beispiel an. Das Lied: „Als wir jüngst in Regensburg waren" (1, S. 459) ist die völlige Umdichtung eines alten Gesellschaftsliedes, das wahrscheinlich aus dem endenden 17. oder dem beginnenden 18. Jh. stammt; B. führt von diesem Liede nur die erste Strophe an; sollte man aber wirklich eine Vorstellung von der Umbildung erhalten, die das Volk vorgenommen hat, so musste der ganze Text mitgeteilt werden.

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II 2 : 40-43

Raum zu derartigen Mitteilungen und zur Vervollständigung einzelner nur in fragmentarischer Form aufgenommener Lieder hätte sich leicht schaffen lassen, wenn B. notorisch unechte Lieder wie den Rattenfänger von Hameln oder die schwäbische Tafelrunde entweder stillschweigend bei Seite gelassen oder nur kurz angeführt, wenn er ferner eine Reihe von älteren deutschen Stücken, die für jeden Leser entbehrlich sind, nicht unter die Volkslieder, mit denen sie gar nichts zu thun haben, gestellt, sondern sich hier ebenfalls mit kurzen Verweisungen begnügt hätte. Auch zahlreiche ganz belanglose Erklärungen, wie die nachfolgende zu Lied N. 53 gegebene (1, S. 182), wären am zweckmässigsten fortgeblieben: „Gier nach Reichtum bringts bis zum scheusslichen Verbrechen des Giftmords und gemeine Behandlung des Leichnams ist das Schlussglied in der Kette der teuflischen Bosheit. Doch der Zeuge der Blutthat ist da und Strafe ereilt den Mörder, der seinen Tod vor Augen sehend in der Verzweiflung die Geldsucht verwünscht, die ihn auf die Bahn des Verbrechens trieb." Ebenso gern würde man auf manche höchst fragwürdige historische Deutungen verzichtet haben, so wenn zu den Schlussstrophen des Liedes N. 122, die man im höchsten Falle auf die oppositionelle Stimmung der ländlichen Kreise gegen die von der Kurie namentlich im 15. und beginnenden 16. Jh. ausgeübten finanziellen Bedrückungen zurückführen darf, die Bemerkung gemacht wird: „Die drei Schlussstrophen klingen halb heidnisch : aus ihnen spricht der Hass der neubekehrten Sachsen gegen die Papen, die beim Begräbnis Opfergeld für die Seelenmesse forderten". Als eine billigen wissenschaftlichen Ansprüchen vollständig genügende Bearbeitung des weitschichtigen Materials kann demnach die neue Form, in der der Liederhort vorliegt, nicht betrachtet werden. Aber kein Einsichtiger wird diese Thatsache benutzen, um dem Herausgeber daraus einen Vorwurf zu machen. B. hat vielmehr, wie nochmals hervorgehoben werden möge, gethan, was in seinen Kräften stand. Es wäre die Aufgabe der Regierung gewesen, ihm noch einen mit den allgemeinen litterarhistorischen Voraussetzungen, deren Kenntnis bei der Bearbeitung eines derartig wichtigen Einzelgebietes unmöglich entbehrt werden kann, gründlich vertrauten Mitarbeiter an die Seite zu stellen. Dann hätte das, was jetzt an dem Werke sich störend geltend macht, mit Leichtigkeit beseitigt werden können. Indessen auch so, wie der Liederhort heute vorliegt, wird er für jeden Freund des deutschen Volksliedes ein notwendiges Hülfsmittel bleiben. — Eine wesentliche Bereicherung unserer Kenntnis des deutschen Volksliedes bildet die Sammlung von L e w a l t e r 4 0 ) , welche uns vortrefflich den augenblicklichen Liederbestand Niederhessens vorführt. Natürlich besteht der grösste Teil von L.s Buch aus bereits bekannten Liedern, für die L. gute Nachweise beigesteuert hat, aber das Buch bietet auch manches neue Material, für das die Volksliederforschung alle Ursache hat dankbar zu sein, zumal eine Reihe schöner Melodien — auch für bereits bekannte Texte — hier zum ersten Male mitgeteilt wird. Manches allerdings, was L. als nicht belegbar anführt, ist bereits bekannt (vgl. z. B. für das Lied 2, N. 9, unten N. 66/7 und Erk-Böhme 2, S. 469; das Lied, obschon offenbar kein eigentliches Volkslied, ist geschichtlich um deswillen ausserordentlich lehrreich, weil es eben erst anfängt zersungen zu werden und man deshalb den Prozess der volkstümlichen Umbildung fast mit Händen greifen kann. 5, S. 47 knüpft wenigstens in den Anfangsworten an ein aus fliegenden Blättern des 18. Jh. bekanntes Volkslied an und scheint ein parodistisches Seitenstück sein zu sollen; es liegt allerdings hier in recht zerrütteter Form vor.) Im übrigen aber bieten die von L. zum ersten Male mitgeteilten Texte 2, N. 4,16; 3, N. 5,23; 4, N. 25, 46; 5, N. 13, 17, 19—21, 32, 39, 42, 45, 48—51, 53/5, 60, 63 ausserordentlich dankenswertes Material für die Erkenntnis der Fortbildung des Volksliedes in unserem Jh. Wir sehen deutlich, wie der Volksgesang ältere formelhafte Elemente übernimmt und sie auf neue Stoffgebiete überträgt, wie auch selbständigere Neubildungen versucht werden. Eine starke Neigung zur Sentimentalität weist z. B. das Lied 3, N. 23 auf, bei dem sich der gleiche Vorgang wiederholt wie oben bei 2, N. 9. Anknüpfung an kunstmässige Elemente findet sich ebenfalls; 5, N. 19 entspricht in seinen beiden ersten Zeilen, was L. nicht hervorgehoben hat, dem Anfang von Kaspers Lied im Freischütz, nachher schliesst sich eine selbständige Nachdichtung daran. Für die Fragen nach der Entstehung des Volksliedes gewinnen auch die Weiter- bezw. Umdichtungen der Hauffschen Lieder, die L. mitteilt (2, N. 37; 3, N. 44), eine gewisse Wichtigkeit. 41 ) — Auch die noch dem vorigen Berichtsjahr angehörenden ostpreussischen Volkslieder, die der verstorbene F r i s c h b i e r 4 1 » ) gesammelt hat, bringen schönes Matérial; unbekannte Stücke sind freilich in der Sammlung so gut wie gar nicht vertreten, aber für die Umbildungen von Liedern und Liedfragmenten, wie sie sich in einer ziemlich abgeschIo s s e n e n Landschaft vollzogen haben, kann man hier manche interessanten Belege finden. — (I 5:3X3;) - 41) X (I 5:314.) — 41a) (1 5:816.) — 42) OX X f 5:315.) — 43) O X X • Jahresberichte für neuere deoUohe Lttteraturgegohiohte. V.

T o l l e r , D.Liederdichter (2)4

Ii 2 : 42-62

G. E i l i n g e r , Lyrik des 15./16. Jahrhunderts.

Aus einem Sammelbande ä l t e r e r deutscher L i e d er 4 2 " 4 4 ) teilt A. Schmidt 4 4 ») einige wertvolle Stücke mit; einzelne bereits bekannte Lieder in bemerkenswerten Fassungen; hervorzuheben ist namentlich das S. 123 erwähnte Lied von Hans Sachs auf die Belagerung von Wien durch die Türken 1529. — Ein „Reygenlied" von Sant Grobian, von dem wir seit Zarnckes Ausgabe des Narrenschiffes bereits 2 Strophen kennen, teilt J o h n M e i e r 4 5 ) vollständig mit; der Dialekt weist auf das oberrheinische Gebiet; der vorliegende Abdruck wird aus der Mitte des 16. Jh. stammen. Dem Lied liegt, wie schon Zarncke bemerkte, das 72. Kapitel des Narrenschiffes zu Grunde, doch ist das dort aufgespeicherte poetische Material von dem Dichter des Liedes nicht ohne Selbständigkeit verarbeitet worden. — Zwei poetische Volkslieder, von denen das eine in niederdeutscher, das andere in hochdeutscher Sprache abgefasst ist, teilt v o n H a n s e n 4 6 ) aus dem Revaler Stadtarchiv mit. N. I stammt aus dem J. 1554 und schildert den Krieg, den der deutsche Orden gegen den Erzbischof Wilhelm von Brandenburg und dessen Koadjutor Christof von Mecklenburg führte; das zweite ist im J. 1601 entstanden und knüpft an die polnisch-schwedischen Wirren, die Streitigkeiten im Hause Wasa an; die Stadt Riga wird in dem Liede ermahnt, nicht sich Schweden anzuschliessen, sondern dem Polenkönige treu zu bleiben. — Bartholomäus Theiler, nach Angabe eines Druckes von 1621 der Vf. eines Liedes auf die Schlacht bei Moncontour (eine Zürcher Hs. nennt als Vf. des Liedes Bartli Reygell), hat in R o e t h e 4 7 ) einen Biographen gefunden. R. schildert den Dichter in seiner antihugenottischen Tendenz, die ihn zu Uebertreibungen und vielleicht auch zu bewussten Unwahrheiten verführt, und in seinem schweizerischen Nationalstolz. Die Darstellung des Liedes wird als klar aber trocken gekennzeichnet. — Das bereits durch Reinhold Köhler nach einer Weimarer Hs. bekannt gegebene Lied auf die Belagerung von 4Magdeburg durch Wallenstein, dessen Vf. N. Rittershaus ist, wird von R u b e n s o h n 8 ) nach einer Berliner Hs., die jener Weimarer offenbar als Vorlage gedient hat, abgedruckt und mit guten Bemerkungen begleitet. — Von den Mitteilungen B o l t e s 4 9 " 5 0 ) über niederdeutsche und niederländische Volksweisen kommen für das deutsche Volkslied in Betracht die beiden von B. nach Amsterdamer Aufzeichnungen wiedergegebenen Melodien zu dem Volksliede: „Laet de blaue Flagg' mael weinen", von dessen Text sich leider nur der Anfang erhalten hat, der schon bei Müllenhoff „Sagen, Märchen und Lieder usw." zu finden ist. Ferner giebt B. ebenfalls nach einer Amsterdamer Hs. eine Melodie zu dem Liede: Pierlala, die älter ist als die bisher bekannten und hier angeführt werden muss, da das im 17. Jh. entstandene gemacht, auch in niederländische Lied, verkürzt und teilweise dadurch unverständlich Deutschland bekanntlich eine gewisse Popularität erlangt hat.51"53) — Einen U e b e r g a n g z u m n e u e r e n V o l k s l i e d bedeutet S p i t t a s 5 4 ) mustergiltiger Aufsatz: Sperontes Singende Muse an der Pleisse. Er ist in diesem Jahre mit manchen Verbesserungen neu gedruckt worden, und es ist hier gewiss angezeigt, nochmals auf diese vortreffliche Arbeit hinzuweisen, die für musikalische und literarhistorische Untersuchimg eines Liederbuches ein ausgezeichnetes, namentlich methodisch höchst wichtiges Vorbild aufstellt. — Aus dem 18. und 19. Jh. sind fliegende Blätter nachgewiesen; F r i e d l a e n d e r 5 5 ) hat diese Beobachtungen in bestimmtem Kreise fortgesetzt. — Aus der Litteratur zum n e u e r e n V o l k s l i e d teilt P i c h l e r 5 8 ) eine Reihe von Schnadahüpfeln, Kinderliedern und anderen kleineren volkstümlichen Stücken aus Tirol mit.5""59) — Eines der von ihm beigebrachten Lieder vom Pater Guardian giebt 60 Diels ), W e i n h o l d und E n g l e r t noch Gelegenheit zu Nachträgen von Fassungen aus verschiedenen deutschen Landesteilen; auch eine französische und eine englische Form wird angeführt und eine Melodie mitgeteilt. Ein bisher nur unvollständig bekanntes Volkslied, einen steyermärkischen Raufjodl, teilt Weinhold 6 1 ) vollständig aus einem gedruckten Liederbuche des 17. Jh. mit Melodie mit. — Aus dem Spessart sammelt E n g l e r t 6 1 1 ) eine Reihe von Wiegenliedern mit lehrreichen Erläuterungen und Varianten. — Eine ganz vortreffliche Untersuchung hat Bolte 6 2 ) dem Kinderliede vom Herren von Ninive zu teil werden lassen, die den scheinbar sinnlosen Text Ifatthis Zöllner: AnzSohwG. 9. 65/6. — 44) O X X F - w E. R o t h , Mitteilungen ans Hss. u. Mteren Druckwerken: ZDPh. 26, S. 58-70. (Vgl. II 5:81.) — 44 a) A. So hm i d t , E. Saromelbd. dtsch. Lieder aus d. J. 1529 in d. Grossherzogl. Hofbibl. zu Darastadt: CBlBibl. 11, S. 113-30. — 45) (I 5 : 296; II 5:102.) — 46) 0. v. H a n s e n , Publikat. aus d. Revaler Stadtaroh. VI. Dichtungen: BKELK. 4, S. 134-61. — 47) G. B o e t h e , Barth. Theiler: ADB. 37, S. 673. — 48) (III 1: 27; 2 : 4.) - 49) (I 5:317.) - 50) X (I 5 : 295; n 5:103.) — 51) O X X C. S c h i d d e k o p f , D. Breslauer Judenlied Jakobs t . Ratingen: KBlNiederdSpr. 17, S. 6-10. — 52) O X X K. S p r e n g e r , Zu Soltaus hist. Volksliedern: ib. S. 34/5. — 53) O X X F. F r e i i n s d o r f , Zn Soltans Volksliedern: ib. S. 51. — 54) Fh. S p i t t a , Sperontes Singende Muse an d. Pleisse. ( = Musikgesoh. Aufsätze [B., Gebr. Paetel. VIII, 471 S. M. 9,00], S. 175-295.) (Vgl. 110:34.) — 55) M. F r i e d l a e n d e r , D.Lied vom Kanapee: VjsMusikwissensch 10, S. 203-15. (Vgl. 110:52.) — 56) (I 5:303.) — 57) X J. P o m m e r , 252 Jodler u. Jnchezer. N. F. (JBL. 1393 15:266.) Wien, Rebajr t Robitschek. 1893. XII, 212 S. II. 2,50. - 5 8 ) X K. H. G r e i n z u.J. A. K a p f e r e r , Tiroler Volkslieder. 2. F. (JBL. 1893 1 5:263.) L.,Liebeskind. 1893.16». XI, 185S. M. 1,50. _ 59)X(Iä:303.) — 60)(15:330,1.) — 61) (13:310.) - 61a) (15:336.) - 62) (I 5 : 329; III 2:3.) — 63) (I 6 : 311.) - 64) R. S p r e n g e r , Zu Uhlands Volksliedern n. Simrocks dtsoh. Mythol.

G. E l l i n g e r , Lyrik des 15./16. Jahrhunderts.

tl 2 : 63-82

wenigstens stückweise aufzuhellen geeignet ist. A n der Hand zweier Citate aus den Briefen der Herzogin Elisabeth Charlotte und eines weiteren Zeugnisses aus dem 17. Jh. weist er nach, dass die erste Zeile des Liedes ursprünglich entweder: „Da kommen wir Gecken und Nonnen her" oder „Hi kommen wir käkken Nonnen her" gelautet haben muss. — Von den durch G e i d e r n - C r i s p e n d o r f 6 3 ) aus der Herrschaft Burgk geholten Liedern sind 6 schon bekannt, wenigstens in nah verwandten Fassungen. Hervorzuheben ist nur der vorliegende Text des Liedes: Es war einst eine Jüdin (N. 1), der von allen mir bekannten anderen sehr zahlreichen Fassungen ganz erheblich abweicht; das wichtigste Motiv: die Werbung der Judentochter um den Schreiber und seine Forderung, dass sie erst Christin werden müsse, fehlt hier ganz, und auch sonst sind die realen Verhältnisse, die dem Liede zu Grunde liegen, ziemlich verwischt. Das einzige unbekannte Lied (N. 2) ist jüngeren Datums; merkwürdig ist es, dass das Gedicht eine Nachbildung von Heines: Ich hatte einst ein schönes Vaterland (Elsters Ausg. 1, S. 263) ist; die erste Strophe lehnt sich ziemlich genau an Heine an, die beiden letzten sind eine freie Weiterführung. Es wäre von hohem Interesse, wenn sich etwas über die Art feststellen liesse, in der Heines Gedicht auf diese Weise in volkstümliche Kreise verpflanzt worden ist (etwa durch Vermittlung einer populären Melodie, was wohl das Wahrscheinlichste wäre). — Eine Notiz S p r e n g e r s 6 4 ) berichtigt ein kleines Missverständnis in einer mythologischen Bemerkung, die ühland (Abhandlung 3, S. 123,3. Aufl.) zu einem Volksliede beisteuert. — S c h e l l 6 5 ) druckt ein bergisches Volkslied ab, das eine kurze Schilderung des Soldatenlebens giebt; einzelne Teile sind bekannt, das Ganze in dieser Fassung meines Wissens nicht. — Von den drei Volksliedern aus Mecklenburg, die |Glöde 6 6 ) veröffentlicht, ist nur das dritte echt und aus anderen Fassungen bereits bekannt (die vorliegende ist sehr verwahrlost; charakteristisch die Schlusswendung, wenn auch in ähnlicher Form schon belegt); die beiden ersten, zu denen S c h e r m a n n 6 1 ) noch einige Varianten aus dem Spessart weiss, während E n g l e r t 6 8 ) und K r ö n i g 6 9 ) Fassungen aus Studentenkreisen, aus Tirol, Lindau, Mittelfranken, Bamberg und dem nördlichen Thüringen heranziehen, sind neueren Ursprungs. Bemerkenswert ist, dass sowohl Sch. als G. ihre Lieder von ganz alten Leuten haben singen hören.'o-™») — Ebenfalls neueren Datums, wenn auch mit Benutzung älterer Wendungen, scheint ein aus Südungarn von D ö r f l e r 7 1 ) mitgeteiltes Volkslied zu sein. — Ein ganz hübsches Liedchen der Ofener Schwaben giebt ebenfalls D ö r f l e r 1 2 ) bekannt. — Zwei wichtige Varianten zu dem Liede: Es ritten drei Reiter wohl über den Rhein (Erk-Böhme 1, S. 188), fand M ä t y ä s 7 3 ) in der Ofener Gegend. In der ersten aus dem Dorfe Szent-Ivän stammenden Fassung ist ausser einigen bemerkenswerten formellen Varianten noch wichtig, dass die Diebe sich nicht für Grafen und Herren, sondern für Goldschmiede ausgaben; die zweite in Solymär aufgezeichnete ist vor allem durch die sonst nicht überlieferten Reden der Räuber nach der Blutthat von Interesse. — Ganz neuen Ursprungs ist das von H e i l i g 7 4 ) aus Baden entnommene Volkslied. — Ein Aufsatz von R a d e m a c h e r 7 5 ) : Maisitten am Rhein, bringt einige dankenswerte Zusammenstellungen von volkstümlichen Liedern und Liedfragmenten am Rhein. — Dasselbe leistet für Bremen ein ganz gut orientierender Aufsatz von P o s t 7 6 ) . Doch sind die benutzten Texte fast durchweg, wenn auch teilweise in anderer Fassung, bereits bekannt. Immerhin sind die Mitteilungen brauchbar, zumal der Vf. auch gleichartige Texte anderer Landschaften zum Vergleich heranzieht. — Manches Hübsche fällt für die volkstümliche L y r i k in der Sagensammlung F a b e r s 7 7 ) ab. 70 " 81 ) — Die reichhaltige Arbeit E i t n e r s 8 2 ) , die des Liedes B e z i e h u n g e n z u r M u s i k erörtert und nach der rein musikalischen Seite hin in einem anderen Abschnitte besprochen wird, bietet auch in den litterarhistorischen Beziehungen des Volksliedes viel Bemerkenswertes. Wichtig ist z. B. die Thatsache (25, S. 151), dass Konrad Paumann (gest. 1473) in seinem Lied: Weiblich Figur, kein Volkslied als Cantus firmus hat; wir haben es also hier im 15. Jh. schon mit einem für das Unterhaltungsbedürfnis der vornehmeren Gesellschaft berechneten Kunstlied (Gesellschaftslied) zu (JBL. 1893 I 5 : 260): Urquell 4, S. 33/4. ( V g l . I 5 : 287.) — 65) 0. S ob e i l , Bergisches Volkslied (JBL. 1393 I 5 : 293); ib. S. 20. — 6 6 ) 0. G l ö d e , Volkslieder aus Mecklenburg (JBL. 1893 I 5 :297/8): ib S.71/2. — 67) L. S c h e r m a n n , Volkslieder ans d. Spessart: ib. S. 144/5. — 6 8 ) A. E n g l e r t , Zu d. Liedern: „In d. Gartens dnnkler Laube" u. „Hüde kehrte. Wandergmann zurück": ib. 5, S. 93/5, 138)9. — 6 9 ) F. E r S n i g , In d. Gartens dunkler Laube: ib. S. 195. — 7 0 ) X H. M e r k e n 9 , Altes Kölner Stndentenlied; Volkslied: ib. 4, S. 173. (D. mitget. Volkslied e. Bauernlied aus d. Kölner Gegend.) — 7 0 a ) X L. F r ä n k e l , Zu „E. Volkslied im Studentenmund" (JBL. 1893 I 5:25-2): ib. S. 174. (Bestätigt d. längst bekannte Thatsache, dass d. Lied: „Ich ging in e. Nacht [in d. ältesten Fassungen aus d. 16. Jh. „Es sass ein Eul und spann11 u. „loh ging bei eitler Nacht"] auch als Studentenlied fortlebt.) — 71) A. F. D ö r f l e r , Dtsch. Volkslied ans Bildung (JBL. 1893 I 5 : 2 7 2 ) : ib. S. 274. — 72) i d . , Volkslied d. Ofener Schwaben: ib. 5, 8. 230. — 73) L. M ä t y ä s , Zu d. Liede: „Es kamen drei Diebe aus": ib. S. 262/3 — 74) 0. H e i l i g , Volkslied, ges. y. Burschen in Grötzingen bei Karlsruhe (Baden): ib. 8.286. — 75) ( I 5 : 63.) — 76) ( I 5 : 343.) — 77) K. W . F a b e r , Sagen u. Volksgebräuche aus d. Sund-Gau (JBB. 1893 I 6 : 1 4 ) : JbGElsLothr. 9, 8.4-75. — 78) X ( I 5 : 3 0 9 . ) — 7 9 ) X d 5 : 2 8 8 . ) — 8 0 ) X ( ' 5 : 287.) - 81) X ( I ä : 302.) - 82) B. E i t n e r , D. alte dtsch. mehrstimm. Lied (JBL 1893 I 1 3 : 4 6 ) : MhMusikgeaoh. 25, S. 149-55, 164-79, 183-204, 207-20 ; 26, S. 1-14, 17-22, 25-83, 35-42, 47-54, 67-64, 67-82, 87-103, 106-35. —

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A. Efauffen, Epos des 15./16. Jahrhunderts.

thun. In dieselbe Thatsachenreihe gehört die (26, S. 107 erörterte) Möglichkeit, dass Georg Vogelhuber (Anfang des 16. Jh.) die Melodien, die den Cantus firmus bilden, selbst erfunden hat. Der auch für die textliche Seite des Volksliedes so wichtige Uebergang zum Sologesang wird angebahnt durch die Lieder mit Lautenbegleitung; 26, S. 27 erste "Versuche in Deutschland sind die 15 Lieder mit Arnoldt Schlick (geb. um die Mitte des 15. Jh.) Am Schluss weist E. kurz auf das wichtige Faktum des Eindringens der italienischen Villanellen in Deutschland hin; ihrem Einfluss gelingt es, den kontrapunktischen Gesang vollständig zu verdrängen: die Oberstimme gelangt bald zur ausschliesslichen Herrschaft; die übrigen Stimmen werden, wenn es auch bei ihnen zunächst nicht ganz an selbständiger Führung fehlt, im wesentlichen als Begleitung verwendet. —

11,3

Epos. Adolf H a u f f e n . Erzählende Dichtungen (Sigenot, Wigalois) N. 1. — Volksbücher: Lucidarius N. 6; Galenspiegel und Reinice de Voss N. 8; Magelone N. 16; Melusine N. 16a. — Schwanke: V. Schumann N. 19; Einzelnes N. 20: Hans Sachs N. 22; G. Wickram N. 28. — J. Fischart N. 31. — Faust N. 38. — Chroniken nnd Geschichtsschreiber: Schwei/. N. 43; Süddeutschland N. 47; Oesterreich N. 50; Mitteldeutschland N. 56; Norddeutsohlaud N. 68. —

Die Anzahl der Arbeiten auf unserem Gebiete ist in diesem Berichtsjahre gering; auch zusammenfassende Darstellungen fehlen, dagegen sind ein paar ausgezeichnete Monographien zu verzeichnen, die durch die erschöpfende Behandlung eines begrenzten Stoffes reiche Ergebnisse für unseren ganzen Zeitraum zu Tage gefördert haben. Unter den neueren Erscheinungen') über e r z ä h l e n d e D i c h t u n g e n verdient besondere Beachtung S c h o r b a c h s 2 ) Ausgabe des sogenannten jüngeren S i g e n o t aus dem Dietrichsepenkreise nach dem lange verloren geglaubten ältesten Druck: Heidelberg 1490. Diese auch wegen ihrer 43 Holzschnitte wertvolle, in einem einzigen vollständigen Exemplar erhaltene Inkunabel ist in Lichtdruck getreu nachgebildet. Die Einleitung bringt bibliographische Beschreibungen der zahlreichen Sigenotdrucke von 21490—1661, wodurch unsere bisherigen Kenntnisse (vgl. Goedekes Grundriss l , S. 250) wesentlich berichtigt und ergänzt werden. — Aus einer Münchener Hs. des 15. Jh. teilt K e i n z 3 ) ein grösseres Bruchstück einer Erzählung in Reimpaaren mit, die einen Stoff der Gesta Romanorum (bei Keller S. 148 ff.) vom Harnisch des toten Ritters ziemlich getreu nach der Vorlage und in schwäbischer Mundart wiedergiebt. — E d w . S c h r ö d e r 4 ) weist nach, dass die bekannte Bearbeitung des Volksbuches vom W i g a l o i s in jüdisch-deutschen Reimen von Josel Witzenhausen ins 16. Jh. fällt, gleichzeitig auf eine spätere Umarbeitung in travestierender Prosa (1786) hinweisend. — Dem sächsischen Schulmeister Georg Thym (1520—60), der bekanntlich über den schönen braunschweigschen Sagenstoff vom Thedel von Wallmoden ein nüchternes moralisierendes Gedicht in Reimpaaren verfasst hat, widmet Z i m m e r m a n n 5 ) eine kurze Skizze. — Reiche Förderung 6 ) brachte das Berichtsjahr den deutschen V o l k s b ü c h e r n . Die ganz ausserordentliche Monographie von S c h o r b a c h 7 ) über den L u c i d a r i u s verbreitet durch die sichere Beherrschung eines ungeheuren Materials über ein bisher sehr dunkles und verworrenes Gebiet völlige Klarheit. Wenn die Untersuchung auch im wesentlichen bibliographischer Natur ist, so bietet sie doch auch für die Literaturgeschichte überaus wichtige Ergebnisse dar. Aus der grossen Masse der verschiedenartigen, unter dem Titel Lucidarius (und ähnlich) vorhandenen Hss. und Drucke hebt Sch. zwei bestimmte Werke heraus, den deutschen Lucidarius und das lateinische Elucidarium. Der Lucidarius ist eigentlich die erste deutsche Encyklopädie. In drei Abschnitten werden in Gesprächsform das Wesen Gottes, die Schöpfung und die Beschaffenheit der Welt, die Bedeutung und die kirchlichen Einrichtungen des Christentums, endlich das Leben nach dem Tode und das jüngste Gericht besprochen. Sch. 1) X s. Englert, Heinrichs Buch (JBL. 1892 11 3 : 7; 1893 II 3 : 3a). |[K. K o c h e n d ö r f f e r : DLZ. S. 12/4; A . L e i t z m a n n : LBIGRPh. 15,S. 108/9; J. E. W a c k e r n e l l : Alemannia 21, S. 294/7.]| — 2) (I 3:106 ) - 3) (II 2:25.) — 4) Edw. S c h r ö d e r , Ans d. Nachgesch. d. Wigalois: ZDA.33, S. 111/2. — 5) P. Z i m m e r m a n n , G. Thym: ADB. 38, S. 234/5. — 6) O X Histori, e. fast kurzweilige, t . d. schönen Elisa, e. Eünigs Tochter aus Portugal, u. Grave Albrechten v. Werdenberg, wie d. dieselbe aus ires Vaters Hof entführet u. nach Til ausgestandenen Abentheuern, glücklich in sein Heimat nach Sargans gebracht hat. Lustig u. anmutig zu lesen u. dem schwäb. Volk z. Nutzen u. Vergnügen aus alter Geschrift gezogen, auch nunmehr z. ersten mal in Druk ausgehen duroh e. fahr. Schueler. Strassbnrg i. E., Heitz. 96 S. M. 3,00. — 7) K. S c h o r b a c h , Studien Uber d. dtsoh. Volksbuch Luoidariaa u. seine Bearbeitungen in fremden Sprachen. ( = QF. N. 74.) Straes-

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A. Efauffen, Epos des 15./16. Jahrhunderts.

thun. In dieselbe Thatsachenreihe gehört die (26, S. 107 erörterte) Möglichkeit, dass Georg Vogelhuber (Anfang des 16. Jh.) die Melodien, die den Cantus firmus bilden, selbst erfunden hat. Der auch für die textliche Seite des Volksliedes so wichtige Uebergang zum Sologesang wird angebahnt durch die Lieder mit Lautenbegleitung; 26, S. 27 erste "Versuche in Deutschland sind die 15 Lieder mit Arnoldt Schlick (geb. um die Mitte des 15. Jh.) Am Schluss weist E. kurz auf das wichtige Faktum des Eindringens der italienischen Villanellen in Deutschland hin; ihrem Einfluss gelingt es, den kontrapunktischen Gesang vollständig zu verdrängen: die Oberstimme gelangt bald zur ausschliesslichen Herrschaft; die übrigen Stimmen werden, wenn es auch bei ihnen zunächst nicht ganz an selbständiger Führung fehlt, im wesentlichen als Begleitung verwendet. —

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Epos. Adolf H a u f f e n . Erzählende Dichtungen (Sigenot, Wigalois) N. 1. — Volksbücher: Lucidarius N. 6; Galenspiegel und Reinice de Voss N. 8; Magelone N. 16; Melusine N. 16a. — Schwanke: V. Schumann N. 19; Einzelnes N. 20: Hans Sachs N. 22; G. Wickram N. 28. — J. Fischart N. 31. — Faust N. 38. — Chroniken nnd Geschichtsschreiber: Schwei/. N. 43; Süddeutschland N. 47; Oesterreich N. 50; Mitteldeutschland N. 56; Norddeutsohlaud N. 68. —

Die Anzahl der Arbeiten auf unserem Gebiete ist in diesem Berichtsjahre gering; auch zusammenfassende Darstellungen fehlen, dagegen sind ein paar ausgezeichnete Monographien zu verzeichnen, die durch die erschöpfende Behandlung eines begrenzten Stoffes reiche Ergebnisse für unseren ganzen Zeitraum zu Tage gefördert haben. Unter den neueren Erscheinungen') über e r z ä h l e n d e D i c h t u n g e n verdient besondere Beachtung S c h o r b a c h s 2 ) Ausgabe des sogenannten jüngeren S i g e n o t aus dem Dietrichsepenkreise nach dem lange verloren geglaubten ältesten Druck: Heidelberg 1490. Diese auch wegen ihrer 43 Holzschnitte wertvolle, in einem einzigen vollständigen Exemplar erhaltene Inkunabel ist in Lichtdruck getreu nachgebildet. Die Einleitung bringt bibliographische Beschreibungen der zahlreichen Sigenotdrucke von 21490—1661, wodurch unsere bisherigen Kenntnisse (vgl. Goedekes Grundriss l , S. 250) wesentlich berichtigt und ergänzt werden. — Aus einer Münchener Hs. des 15. Jh. teilt K e i n z 3 ) ein grösseres Bruchstück einer Erzählung in Reimpaaren mit, die einen Stoff der Gesta Romanorum (bei Keller S. 148 ff.) vom Harnisch des toten Ritters ziemlich getreu nach der Vorlage und in schwäbischer Mundart wiedergiebt. — E d w . S c h r ö d e r 4 ) weist nach, dass die bekannte Bearbeitung des Volksbuches vom W i g a l o i s in jüdisch-deutschen Reimen von Josel Witzenhausen ins 16. Jh. fällt, gleichzeitig auf eine spätere Umarbeitung in travestierender Prosa (1786) hinweisend. — Dem sächsischen Schulmeister Georg Thym (1520—60), der bekanntlich über den schönen braunschweigschen Sagenstoff vom Thedel von Wallmoden ein nüchternes moralisierendes Gedicht in Reimpaaren verfasst hat, widmet Z i m m e r m a n n 5 ) eine kurze Skizze. — Reiche Förderung 6 ) brachte das Berichtsjahr den deutschen V o l k s b ü c h e r n . Die ganz ausserordentliche Monographie von S c h o r b a c h 7 ) über den L u c i d a r i u s verbreitet durch die sichere Beherrschung eines ungeheuren Materials über ein bisher sehr dunkles und verworrenes Gebiet völlige Klarheit. Wenn die Untersuchung auch im wesentlichen bibliographischer Natur ist, so bietet sie doch auch für die Literaturgeschichte überaus wichtige Ergebnisse dar. Aus der grossen Masse der verschiedenartigen, unter dem Titel Lucidarius (und ähnlich) vorhandenen Hss. und Drucke hebt Sch. zwei bestimmte Werke heraus, den deutschen Lucidarius und das lateinische Elucidarium. Der Lucidarius ist eigentlich die erste deutsche Encyklopädie. In drei Abschnitten werden in Gesprächsform das Wesen Gottes, die Schöpfung und die Beschaffenheit der Welt, die Bedeutung und die kirchlichen Einrichtungen des Christentums, endlich das Leben nach dem Tode und das jüngste Gericht besprochen. Sch. 1) X s. Englert, Heinrichs Buch (JBL. 1892 11 3 : 7; 1893 II 3 : 3a). |[K. K o c h e n d ö r f f e r : DLZ. S. 12/4; A . L e i t z m a n n : LBIGRPh. 15,S. 108/9; J. E. W a c k e r n e l l : Alemannia 21, S. 294/7.]| — 2) (I 3:106 ) - 3) (II 2:25.) — 4) Edw. S c h r ö d e r , Ans d. Nachgesch. d. Wigalois: ZDA.33, S. 111/2. — 5) P. Z i m m e r m a n n , G. Thym: ADB. 38, S. 234/5. — 6) O X Histori, e. fast kurzweilige, t . d. schönen Elisa, e. Eünigs Tochter aus Portugal, u. Grave Albrechten v. Werdenberg, wie d. dieselbe aus ires Vaters Hof entführet u. nach Til ausgestandenen Abentheuern, glücklich in sein Heimat nach Sargans gebracht hat. Lustig u. anmutig zu lesen u. dem schwäb. Volk z. Nutzen u. Vergnügen aus alter Geschrift gezogen, auch nunmehr z. ersten mal in Druk ausgehen duroh e. fahr. Schueler. Strassbnrg i. E., Heitz. 96 S. M. 3,00. — 7) K. S c h o r b a c h , Studien Uber d. dtsoh. Volksbuch Luoidariaa u. seine Bearbeitungen in fremden Sprachen. ( = QF. N. 74.) Straes-

A. H a u f f e n , Epos des 15./16. Jahrhunderts.

II 3 : 7 - 1 ! »

erweist, dass Herzog Heinrich der Löwe zwischen 1190 und 95 zu Braunschweig von seinen Kaplänen nach lateinischen Vorbildern den Lucidariiis herstellen liess. Das Buch fand ausserordentliche Verbreitung. Sch. giebt die genaueste bibliographische Beschreibung von 42 Hss., von 1200 bis ins 17. Jh. hinein, und von 82 Drucken vom Ende des 15. bis zum Anfang des 19. Jh. Nur ein kleiner Teil davon war uns bisher bekannt. Auch die Geschichte des Textes hat Sch. zum ersten Mal untersucht. Danach zerfallen die Hss. in zwei Gruppen, von denen die Fassung B die Grundlage der Drucke geworden ist. In diesen hat der Text mannigfache Veränderungen und Umgestaltungen erfahren, so 1534 durch J. Cammerlander im protestantischen Sinne, während die jüngeren Ausgaben immer mehr das theologische Element zu Gunsten der länderbeschreibenden Abschnitte einschränken. Als Quellen des Lucidarius weist Sch. nach: 1. das Elucidarium des Honorius Augustodunensis, ein dogmatisches Handbuch zum Gebrauche für Theologen. Der Lucidarius ist also weder identisch mit dem Elucidarium, noch eine Uebersetung davon; er hat nur daraus geschöpft. 2. und 3. des Honorius Imago mundi und Gemma anirnae. 4. die Philosophia mundi des Wilhelm von Conches. Sch. bespricht ferner den dänischen Lucidarius (eine freie Bearbeitung), den mittelniederländischen und den czechischen Lucidarius (Uebersetzungen des deutschen Werkes), endlich die zahlreichen in den verschiedensten Sprachen nachzuweisenden Uebersetzungen des Elucidarium. Als Fortsetzungen dieser mit musterhafter Sorgfalt und geradezu verblüffendem bibliographischen Wissen durchgeführte Untersuchung verspricht Sch. eine kritische Ausgabe des Lucidarius und eine Monographie über Honorius. — Einige sprachliche Bemerkungen zum E u l e n s p i e g e l 8 ~ 9 b ) und zum R e i n k e de Voss 1 0 - 1 0 ' 1 ) hat S p r e n g e r 1 1 - 1 2 ) veröffentlicht. — Die im Vorjahre erwähnten plattdeutschen Bearbeitungen dieser beiden Volksdichtungen durch T a n n e n 1 3 " 1 4 ) sind in Sonderausgabe erschienen.15) — Ein im Berichtsjahre eröffnetes Unternehmen Sauers, die „Bibliothek älterer deutscher Uebersetzungen", soll auch unserem Gebiete durch die Veröffentlichung von Uebersetzungen fremder Novellen und Volksbücher des 15. und 16. Jh. neues Material zuführen. Im ersten Bändchen giebt B o l t e 1 6 ) die von ihm in Gotha aufgefundene Originalhs. von Warbecks Uebersetzung der französischen M a g e l o n e heraus. Das Volksbuch von der schönen Magelone hat in Warbecks Fassung bis in die letzten Jahre immer wieder neue Auflagen erlebt und eine ausserordentlich grosse Verbreitung gefunden; gerade darum ist der Abdruck des ursprünglichen Textes und die monographische Behandlung des ganzen Stoffes in der Einleitung dazu sehr willkommen. Mit weit ausgreifender Gelehrsamkeit schildert B. (alle Ergebnisse der grossen Magelonelitteratur verwertend und seinerseits bereichernd) die Entstehung des französischen Originals, ferner auf Grund neu erschlossenen Materials das Leben Veit Warbecks, zeichnet den Einfluss der französischen Litteratur in Deutschland zu Beginn des 16. Jh. mit Ausläufen, deren Bedeutung weit über den besonderen Zweck hinausgeht, vergleicht Warbecks Uebersetzung mit dem Originale und mit dem ersten Druck (dessen Varianten im Anhang verzeichnet sind) und stellt endlich die Bibliographie der zahllosen Mageloneausgaben bei fünfzehn Nationen zusammen. — B i l t z 1 6 a ) handelt über die Verdeutschung des französischen M e l u s i n e Romans durch den Berner Schultheissen Thüring von Ringoltingen 1456 und über den ersten Druck dieser Arbeit 1474. n " 18 ) — Auch in der Litteratur über ältere S c h w ä n k e steht eine Ausgabe B o l t e s 1 9 ) im Vordergrunde: V a l e n t i n S c h u m a n n s Nachtbüchlein (1559), die aus dem Vorjahre nachzutragen ist. Dem sorgfältigen Neudruck sind eine Einleitung über Schumanns Leben, über seine schriftstellerische Eigenart und seine Quellen (u. a. Hans Sachs und eine Züricher Bibelübersetzung 1531), ferner ein Anhang verwandter Schwänke und Meisterlieder des 16. Jh. und Anmerkungen beigegeben. Die letzteren barg i. E., Trabner. X, 276 S. M.6,50. — 8) O X Goebe 1, Till Galenspiegels wunderbare u. seltsame Abenteuer. Nach d. Volksbuche d. Jug. erz. Mit 5 Farbendruckb. von W. Schäfer. Wesel, Dttms. 12°. 72 S. M.0,50. — 9 ) O X E F r i e d e 1, Till Eulenspiegel: Bär 20, S. 7/9, 19-21, 34/5, 46/8, 58/9, 70/1, 80/1, 91/2. 105/8. - 9 a ) O X i d ' Z- Eulenspiegel-Legende mit bes. Micks. auf Berlin u.d.Mark Brandenbarg: BrandenburgiaN. 10.— 9 b) O X X Chr. W a l t h e r , Z.Gesch.d Volksbuches v. Ealenspiegel: JbVNiederdSpr. 19, S. 1 - 6 7 . - l O l O X A Hof m e i e t e r . D . V f . d. jüngeren Glosse z. Reinke Voss: ib. S. 113 21 - 1 0 a ) X J - w Moller u. H. Logeman, D. hystorie van Rey naert (JBL. 1893 I I 3:141. [fJ.Nagl: ÖLB1.3, S. 620/1; H . H i r t : Anglia». 34, S. 72/3. ]| - 1 1 ) K. S p r e n g e r , Z.Till Galenspiegel: ZDPh. 27, S. 249-50. - 121 id.. Zu Reinke de Voss: ib. S. 315/6. — 13) K. T a n n e n , Tyl Uulenspeegels eerste weltvoart in 6 historien mit vööreedeu T. Lessing, niyn bestvaar n. my. Bremen, Hampe. XII, 83 S. M. 2,00. — 14) id., Reinke Vos. 2. Uplaage, ebda. LIII. 243 S. M. 6,00. — 15) X J N n g l , K. Tannen, Niederdtsch. Hauptu. Heldenbach (JBL. 1893 II 3 : 6 ) : ÖLB1. 3, S. 622/3. — 16) J. B o l t e , D. schöne Magelone, aus d.Franz. Ubers, t . Veit Warbeck 1527. Nach d. Originalhs. her. ( = Bibl. älterer dtsch. Uebers. her. v. A. Sauer. N. I.) Weimar, Felber. XLV1I, 87 S. M.S,00. — 16a) (15:260; 11:12.) — 17) X (HI 3:1.) |[KonsMschr. S.447/8.JI (Enthält in gewandtem, zweckdienlicher Ueberarbeit.: Fortunat, Alexander u. Ludwig, Oktavianus, Melusine, Loher u. Maller, schöne Magelone, Heinrich d. Löwe, Schildbürger, Oriseldis, Apollonias v Tyras, Genovefa, Kaiser Karl, Haimonskinder, Eulenspiegel, Flos u. Blankflos, Gerhard v. Köln, Herzog Ernst, Fierabras, 7 Schwaben, Schwabenritter, Oberon, Faust.) — l g ) X S t r o h s c h n e i d e r , Mittelf.-änk. Prosalegenden (Schluss). Progr. Prag. 1893 31 S. (Schluss d. Barbara u. d. vollstand. Agathalegende nach e. Prager Hs. v. ca. 1400, samt e. Wörterverzeichnis. D. ersten Teile 1891—92[35u.26S.]i — 19) J. B o l t e , Val. Schumanns NachtbBchlein 1559. ( = BLVSt. N. 197.) Tübingen,

II

3 : 20-40

A. H a u f f e n , Epos des 15./16. Jahrhunderts.

liefern zu den einzelnen Motiven eine erstaunliche Fülle von Parallelen aus allen Litteraturen und eine Untersuchung ihrer Beziehungen zu Schumanns Schwänken. Ein reichhaltiges Namen-, Sach- und Wortregister beschliesst die Ausgabe. — Ein bereits länger bekanntes E i n z e l b l a t t eines Amisdruckes versetzt E d w. S c h r ö d e r 2 0 ) in die Offizin des älteren Johannes Prüss in Strassburg (um 1483). — Eine Parallele zu Paulis Schwank vom Eiszapfen-Kinde bringt v o n R e i n h a r d s t ö t t n e r 2 1 ) aus G. Brunmylleus 1560 bei. — Die Schwänkesammlung des H a n s S a c h s , die 6 o e t z e M ) besorgt, hat mit dem 2. Bande ihren Abschluss gefunden, worin 187 Schwanke (acht darunter zum ersten Male) veröffentlicht werden. Ein Vorwort giebt für die ganze Sammlung die Gesichtspunkte an, die für die Textgestaltung massgebend waren. Beigefügt sind Nachträge zu den Anmerkungen des 1. Bandes sowie eine Zusammenstellung der Stoffquellen für die Schwänke. Alle Vorzüge, die im Vorjahre dem 1. Bande 23 ) nachgerühmt werden konnten, gelten auch für den zweiten. - Den Humor derSachsschen Schwänke hat S e m l e r 2 4 ) mit Rücksicht auf ihre Verwertung im deutschen Unterrichte behandelt und die einzelnen Stücke je nach der dargestellten Situation in 4 Gruppen geteilt: Der Tölpel gegenüber den Dingen, der Tölpel gegenüber dem Schelm, der Schelm gegenüber dem Schelm, Tölpelei und Schelmerei gegenüber geistig-sittlicher Ueberlegenheit und dem Humor. — Näher kann ich auf diese und verwandte Arbeiten 25-27 ) nicht eingehen, um nicht dem besonderen Hans Sachs-Abschnitt des Berichtsjahres vorzugreifen. — Bibliographischer Natur sind die Beiträge28) zu G e o r g W i c k r a m . — B a r a c k 2 9 ) beschreibt eine (in Strassburg aufbewahrte) bisher unbekannte Ausgabe des Rollwagenbüchleins vom J. 1556, die im Anfang zwölf Stücke mehr enthält, als die erste Ausgabe des J. 1555. — Nachträge zu Goedekes Verzeichnis vonWickrams Schriften liefert B o l t e 3 0 ) mit gelegentlichen Bemerkungen zur Stoffgeschichte. — Zur Fischartlitteratur 3 1 " 3 4 ) sind diesmal nur kleinere Beiträge zu verzeichnen. Ein hübscher Fund gelang A d o l f S c h m i d t 3 5 ) : Das Bücherzeichen Fischarts in einem Darmstädter Exemplar des Valerianus 1567. Das dem Aufsatze in einer guten Nachbildung beigegebene, hervorragend schöne Zeichen rührt von Jost Amman her. Es hat rechts die Worte: Insignia J. Fischarti Mentzer V. J. D., links: Jove fovente gignitur Minerva, oben Non cuius vis vector. Das Wappen ist ein — redendes, indem es durch entsprechende Embleme den Namen Fisch-art andeutet. 36 Berichtigungen und Nachträge zur Bibliographie des 3Bienenkorbs liefert E n g l e r t ). — In einer eingehenden Untersuchung hat H a u f f e n 1 ) den zweiten Teil von Fischarts Ehezuchtbüchlein mit dessen Quellen verglichen und die Arbeitsweise Fischarts an zahlreichen Beispielen beleuchtet, zum Schlüsse auch die Beziehungen zwischen Fischart und Tobias Stimmer in grossen Zügen skizziert. Auch auf die merkwürdige Thatsache wird hingewiesen, dass Fischart, der verschiedene weitabliegende Quellen oft seitenlang nahezu wörtlich abgeschrieben hat, die reiche Ehelitteratur der Zeit für das Mittelstück des Ehezuchtbüchleins gar nicht benutzt. — In seinem Vortrage über die F a u s t s a g e wandelt N o v e r 3 8 ) auf oft betretenen Pfaden. Er führt die Zeugnisse über den historischen Faust und die einzelnen Faustbücher vor, teilweise im Anschluss an Kiesewetter39), und er bespricht darin in wenig fruchtbarer Art die Bearbeitung der Faustsage bei Marlowe, in den Puppenspielen, bei den neueren Dichtern, endlich bei Goethe. — Zum Spiesschen Faustbuch bemerkt K l u g e 40), dass das Abenteuer mit den vollen Bauern (S. 84 des Neudruckes) schon vor 1587 bei J. J. Wecker 1582 De Secretis (S. 43) vorkommt. — Zur Bibliographie Selbstveri. A. Ver. 1893 XXIV, 439 S. (Nur für Mitglieder.) — 20) Edw. S c h r ö d e r , D.alte Druck d. Pfaffen Amis: ZDA.38, S. 112. — 21) K. v. R e i n h a r d s t ö t t n e r , Zu Joh. Paulis „Schimpf u. Ernst": ZV LR. 7, S. 473/4. (Zugleich in d. Festschrift d. ZVLR. z. Hans Sachs-Feier [ = I I 4 b : 62J. S. 74/5; vgl. II 5 : 124.) — 22) E. G o o t z e , Hans Sachs Sämtliche Fabeln n. Schwanke (JBL. 1893 I I 3 : 20) 2. Bd ( = NDL. N. 126-34.) Halle a. S., Niemeyer XXXI, 640 S. M.5,40. (Vgl. II41>:3.) — 23) X A - T. W e i l e n , Dass. 1. Bd. (JBL. 1893 II 3 : 20): ZÖG. 45, S. 786/7. - 24) Chr. S e m l e r , D. Schwanke d. Hans Sachs u. d Koroische: ZDU. 8, S. 95-114. (Vgl. II 4h : 103.) — 25) X M - S., D. Engelhut, e. Schwank d. H. Sachs n. seine Quelle. ( = II 2 :27, S. 352; vgl. II 4b : 69.) - 26) X E - H a u e i s , E. Lobspruch d. Stadt Salzburg. Mit e lilteraturgesch. Einl. n. Wort- u. Sacherkl&rnngen. (Aus MGSalzburgL. Bd. 34.) Wien, Konegen. 35 S. Mit 2 Abbild. M. 1,00. (Vgl. I I 4 b : 8.) — 27) x 8- S a m h a b e r , Hans Sachs. Vortr. ( = Beil. zum „Volksboten".) Linz (Wimmer). 4°. 15 S. (Mit sehr schönen Uebersetzungsproben. Nicht im Handel. Vgl. II 4b :47a.) — 28) X J H o c h s t e t t e r , G. Wickram: BAlsaoe. 45, S. 45-60. (E. Besprech. d. im J. 1866 ersch Stöberschen Büchleins über W.) — 29) |K. A.] B [ a r a c k ] , Zn Jörg Wickranis Rollwagenbüchlein: CBlBibl. 11, S. 491. - 30) J. B o l t e , Zu G. Wirkrains Schriften: Alemannia 22, S. 4V8. (Vgl. I I 5 :122.) — 31) X J. Fischart, D. Jesuitenhatlpin. Sat. Gedicht, (--r Meyers Volksbücher N. 1055.) L., Bibliogr. Inst. 44 S. M. 0,10. (In sprachlich modernisierter Fassung.) — 32) X A - E n g l e r t , A. Hauffen, J. Fischarts Werke (JBL. 1893 I I 3 : 4 7 ) : Euph. 1. S. 807-15. — 33) X 0. G l ö d e , F. Galle, D. poet. Stil Fischarts (JBL. 18^3 I 8 : 35; 1 1 3 : 4 3 ) : ASN3. 91, S. 278-80. (Vgl. H 5 : 87.) — 34) X L. I ' ' r l n k e l , A. Alslclen, l'ischarts GeschichtsHitterung (JBL. 1891 II 3 : 2 2 ; 1892 II 3 : 3 2 a ) : LBIGBPh. 15, S. 109-10. (Vgl. II 5 : 88.) - 35) Ad. S c h m i d t , D. Bücherzeichen Joh. Fischarts in d. Grossherzogl. Hofbibl. zu Darmstadt: QBUHVHessen. 14. S.474/6. (Vgl. JBL. 1893 I 3 : 238.) - 36) A. E n g l e r t , Z. Bibliogr. d. Fischarischen Bienenkorbes: Alemannia 22, S. 48-53. — 37) A. H a u f f e n , D. Quellen ». Fischarts Ehezuchtbüchlein: ZDPh. 27, S. 308-50. — 38) J . N o v e r , D. Faustsage u. ihre poet Gestaltung. ( = SGWV.N.201.) Hamburg, Verlagsanst. 45 8. M. 0,80. (Vgl. 111:21.1 39) X Kiesewetter, Faust in der Gesch. u. Trad. (JBL. 1893 II 3 : 28.) |[L. F r & n k e l : ASNS. 92, S. 180,1; WIDM. 75, S. 400.]| - 40) F. K l a g e , Z. Spiesschen Fanstbuch: ZVLR 7, S. 111. — 41) (I 3:154.) - 42 > 0. H e u e r , Faust in Gesch.,

A. H a u f f e n , Epos des 15./16. Jahrhunderts.

II 3 :

41-57

desselben Faustbuches verzeichnet H e u e r 4 1 ) ein bisher unbekanntes Breslauer Exemplar o. O. u. J., das wahrscheinlich einen Abdruck der Ausgabe von 1590 darstellt. Ausserdem zeigt er, dass das Kopenhagener und das Berliner Exemplar des gereimten Faustbuches (Tübingen 1588) völlig miteinander übereinstimmen. — In hübscher zusammenhängender Darstellung schildert H e u e r 4 2 ) die reichhaltige Frankfurter Faustausstellung des J . 1893 ( J B L . 1893 III 3 : 8), indem er die bemerkenswertesten Gegenstände, einzelne historische Faustzeugnisse, Volksbücher und Liederdrucke, einzelne Zauberbücher, die aus Fausts Schule stammen, seltene Drucke, Theaterzettel, Bildwerke zu Faustdramen besonders hervorhebt. — In aller Kürze sei noch der zahlreichen Arbeiten über C h r o n i k e n u n d G e s c h i c h t s s c h r e i b e r unseres Zeitraumes gedacht 43 ). In die S c h w e i z führen 44 ) uns zwei biographische Artikel: den 1589 geborenen Solothurner Staatsmann Hans Jacob von Staal, der eine Familienchronik mit genauen Nachrichten über die eidgenössischen Ereignisse seiner Zeit hs. hinterliess, behandelt F ä h 4 6 ) . — Dein Vater der schweizerischen Geschichtsschreibung Aegidius Tschudi widmet O e c h s l i 4 6 ) eine ausführlichere Darstellung, indem er sowohl dessen bewegtes politisches Wirken im Dienste der katholischen Partei der Schweiz, als auch dessen reiche, das ganze Gebiet der Schweizer Altertümer und Geschichte umspannende litterarische Thätigkeit eingehend würdigt. — Auf s ü d d e u t s c h e m Boden 47 ) sind J o a c h i m s o h n s 4 8 ) quellenkritische Untersuchungen zur städtischen und klösterlichen Geschichtsschreibung Augsburgs im 15. J h . zu nennen. J . charakterisiert die einzelnen Chronisten, besonders Mülich, Burkard Zink, Wilhelm Wittwer und deren Beziehungen zu Meisterlin. 48 ') — Die geographischen und ortsgeschichtlichen Arbeiten über Altbayern im 16., 17. und 18. J h . würdigt G r u b e r 4 9 ) im einzelnen: Die Kartographie, die Studien über die Bodenform, die Gewässer des Landes, die Pflege der Ortskunde, Beobachtungen über das altbayerische Volk und seine Eigenart. In den beiden letzten Kapiteln sind besonders Westenrieders Arbeiten über München und die Münchener berücksichtigt. — Mehrere Beiträge wurden zur ö s t e r r e i c h i s c h e n Geschichtsschreibung 5 0 ' 5 1 ) veröffentlicht. In dem umfangreichen (an der Wiener Hofbibliothek aufbewahrten) hs. Nachlass des Wolfgarg Lazius hat M i c h a e l M a y r 5 2 ) den Plan einer grossen, aus den Quellen gearbeiteten Geschichte Oesterreichs von ihren Anfängen bis auf die Epoche des Vf. als den Mittelpunkt der ganzen vielgestaltigen Schriftstellern des Wiener Humanisten entdeckt. Diese sorgfältige kritische Untersuchung gewährt auch dem Literaturhistoriker die Gelegenheit zu mannigfacher Ausbeute. — Drei Historikern aus der Umgebung des Kaisers Maximilian I. wurden biographische Artikel gewidmet. Max Treitz-Sauerwein, den Geheimschreiber und Mitarbeiter an den Schriften des Kaisers, schildert v o n L i I i e n e r o n 5 3 ), indem er besonders ausführlich Treitz Anteil an dem „Weisskunig", dieser wichtigsten autobiographischen Arbeit Maximilians, darlegt. Der erste Teil (die Vorgeschichte: Friedrichs III. Vermählung und Krönung) sowie der zweite Teil (Maximilians Jugendzeit und Vermählung) rühren wahrscheinlich im wesentlichen von Treitz her; der dritte Teil (Maximilians Kriegsfahrten) ist nach dessen eigenen fragmentarischen Erzählungen und Diktaten von Treitz redigiert, jedoch nicht abgeschlossen worden. — Den Hofkaplan des Kaisers, den 1513 verstorbenen Ladisias von Suntheim, der u. a. geographische Darstellungen österreichischer und süddeutscher Länder mit wichtigen Nachrichten zur alten Wirtschaftsgeschichte und Topographie veröffentlicht hat, charakterisiert v o n H e y d 5 4 ) ; den Ehrenhold Karls V., Kaspar Sturm, der nach einem Ausspruch Maximilians den satirischen Versuch „Die vier namhaftesten Königreiche" (Frankfurt 1538) unternahm, behandelt R o e t h e 5 5 ) in einer knappen Skizze. — Aus M i t t e l d e u t s c h l a n d 5 6 ) ist die eingehende Besprechung der Zwickauer Annalen des Matthäus Winter durch K l o t z 5 7 ) anzuführen. Nach vereinzelten Angaben älteren Datums gewährt sie regelmässigen Bericht für die J . 1590—1640 (abgesehen Sage ».Dichtung: B F D H . 1 0 , S . 3 9 * - 5 2 * . ( V g l . 1 1 1 : 2 2 . 1 — 4 3 ) X A . Hegler, Geist n. Schrift bei Seb. Frank (.TBL. 1893 II 3 : 6 2 1 . |[G. K a w e r a u : GGA. S. 76-80: J . H. M a r o n i e r : ThT. N. I.JI — 4 4 ) X F - 3 < Pol'trelig. Testament d. Chronisten Barthnl. Anhorn: AnzSchwG. S 89-92. (Anfang d. 17. Jh.) — 45) F. F&h, H J . y. Staal: ADB. 37, S. 329-30. — 4 6 ) W. O e c h s l i . Aeg. Tschudi: ib. 38, S. 729-44. — 47) O X X Th. L n d w i g , D. Kenstanzer Geschichtsschreibung bis z. 18. Jh. S t r a s burg i. E , Trübner. VIII, 271 S. II. 6,00. — 4 8 ) P. J o a c h i m s o h n . Z. atädt. u. klösterl- Geschichtsschreibung Augsburgs im 15. J h . : Alemannia 22, S. 1-32,123-59. pHVSchwaben 21, S.181/2.)| - 4 8 a ) X W . V o g t . D. Augsb. Chronik d.Cl. Sender bis 1512: ZHVSchvaben.21,S. 1 4 9 - 6 4 . - 4 9 ) C h r n . G r u b e r , D . l a n d e s k u n d l . E r f o r s c h . Altbarernsim 16., 17.u. 1 8 . J h . ( = FDLV.8.Bd.,N 4.)St., Engelhorn 77 9. Mit 1 Karte. M.3,00. — 5 0 ) X Eberh. Windeck o.sein Sigmundbuch: CBIBibl.71,S. 433-83. — 5 0 a ) X J L o s e r t h , Kleine Beitrr. z. Gesch. Eberh. Windecks, d. Biographen d. Kaisers Sigismund: MVGDB. 32, S. 18-24. - 51) X M. K l i m e s c h , Geschichtsschreiber d. ehemal. Cisterzienser-Stiftes Goldenkron: ib. 9.158-70,256-72. - 5 2 ) M i ch. M ;iy r, Wolfg. Laoius als Geschichtsschreiber Oesterreichs. E. Beitr. z. Historiogr. d. 16. Jh. Mit Nachtrr. z. Biogr. Innsbruck, Wagner. IV, 91 S. M. 1,80. |[J. S e e m f l H e r : Euph. 1, S. 153/5JI — 53) R. v. L i l i e n c r o n , Max Treitz-Sauerwein: ADB. 38, S. 559-62. — 5 4 ) W. v. H e y d , Ladisias v. Snntheim: ib. 37, S. 161/2. — 55) G. R o e t h e , Casp. Sturm: ib. S 41/2. — 56) X Chrn.Meyer, Quellen z. Gesch. d. Stadt Hof (JBL. 1893 I I 3 : 8 5 ) : LCBI. S. 1622. — 57) H. K l o t z , D. Zniokauer Annalen d. Matth. Winter:

II3

: 58-63

II4a:i-6

W . C r e i z e n a c h , Drama des 15./16. Jahrhunderts.

von den zwei Lücken 1613—18 und 1624—26), und zwar vor allem Familienereignisse, dann aber auch kulturhistorisch wertvolle Nachrichten über städtische Angelegenheiten, Gewerbe, Marktverkehr, Schützenfeste, kirchliches Leben, Ortsgeschichte usw. — Aus N o r d d e u t s c h l a n d 5 8 " 6 0 ) sei hervorgehoben F. S o h r o e d e r s 6 1 ) Ausgabe der klevischen Chronik des Johannes Turck, der fals Fortsetzer Gerts) die Ereignisse seiner Heimat von 1452 bis zum Aussterben des klevischen Herzogshauses 1609 erzählt. Neben K l e v e sind auch die Nachbarländer berücksichtigt. Die Benutzung und Mitteilung reichen urkundlichen Stoffes macht die Chronik wertvoll. — A u s dem Mikrochronologikon des märkischen Chronisten Peter Hafftiz druckt H o l t z e 6 2 ) die für die Berliner Geschichte von 1440—1597 reichenden wertvollen Bestandteile ab und versieht sie mit Erläuterungen. Neben zahlreichen Sagen sei hervorgehoben die Geschichte des Rosshändlers Kohlhase (S. 34—42), Hexen in Berlin (S. 51/2) und die Berichte über des bekannten Alchymisten Thurneysser Aufenthalt in Berlin (S. 79—83). 83 ) —

11,4 a) Drama. Wilhelm

Creizenach.

Zusammenfassende Darstellungen N. 1 . — Mittelalterliches Drama: einzelner Landschaften N 4; Weihnachtsspiele N. 6; Theophilusdrama N. 8; geistliches Drama und kirchliche Kunst N. 16. — Dialogische Werke N. 17. — Bahnengeschichte einzelner Landschaften und Städte N. 19. — Estherdramen N. 24. — Dramatiker des 16. Jh.: F. Rebhun N. 26; A . Seitz N. 28; Joh. Baamgart N. 29; Job. Kasser N. 30; Tob. Stimmer N. 31; Joh. Teckler, B. Tharam, H. Tilesins N. 3 t ; M. Bindehart N. 37. — Fortlehen des geistlichen Volksdramas N. 33. -

Eine z u s a m m e n f a s s e n d e D a r s t e l l u n g des deutschen Dramas im späteren Mittelalter ist in dem Berichtsjahre nicht versucht worden, doch wurde die Sammlung mittelalterlicher Spiele von F r o n i n g ' ) ( J B L . 1891 I I 4 : 3 ) und der erste Band der Geschichte des neueren Dramas von Creizenach 2 ) (JBL. 1893 I I 4 : 1 ) Wiederholt besprochen. 3 ) — Auch zur Geschichte d e s m i t t e l a l t e r l i c h e n Dramas in e i n z e l n e n L a n d s c h a f t e n oder Städten ist nur wenig neues Material ans Licht gezogen worden. W a c k e r n e l l s 4 ) Aufsatz über die altdeutschen Passionsspiele in Tirol hat den Charakter einer vorläufigen Mitteilung. Der Vf. giebt uns einen Ueberblick über die Tiroler Passionshss., die seit seiner bekannten früheren Publikation über diesen Gegenstand (1887) neu entdeckt wurden, und über die wir Näheres erfahren werden, wenn einmal — was hoffentlich recht bald der Fall sein wird — die von W . schon längst geplante Ausgabe dieser Spiele erscheint. Den wichtigsten Zuwachs bilden ein Bozener Text, ein Sterzinger Text von 1551 sowie ein Text, der sich nach Amerika verirrt hat, und über den Schmidt-Wartenberg in den Publications of the Modern Language Association (Baltimore 1890) berichtete. — Dass auch in Bayreuth zur Zeit des ausgehenden Mittelalters das geistliche Drama beliebt war, ergiebt sich aus dem merkwürdigen Requisitenverzeichnis, das B r u n c o 5 ) aus den dortigen Kirchenbaurechnungen zum ersten Male buchstabengetreu veröffentlicht hat. Es werden da u. a. ein Regenbogen, sechs Hüte für die Teufel, „drei heidnische huett dem kaiser" und ein Schwert für den Apostel Paulus erwähnt. Die „Beiträge zur Geschichte der deutschen W e i h n a c h t s s p i e l e " , die K o p p e n 6 ) veröffentlicht hat, sind von sehr ungleichem Werte. Das erste Kapitel, über die lateinischen Weihnachtsdramen ist sowohl, was die Litteraturkenntnis, als auch was die Arbeitsmethode des Vf. betrifft, durchaus ungenügend. Ergiebiger ist Kap. II, worin das hessische Weihnachtsspiel mit dem Sterzinger verglichen wird, das dem Vf. in einer Abschrift Zingerles vorlag; es wird gezeigt, dass beide Spiele MAVZwickau. 4, S. 97-121. — 58) O X E. H a n g e . D. niederdtscli. Bischofschronik bis 1S53. ( = Osnahrücker Geschiohtsquellen. 2. Bd.) Osnabrück (Backhorst). L X I V , 381 S M. 10,00. |[LCB1. S. 1558/9.]| — 59) X p - B a h l m a n n , Newe Zeitung y. d. erschrSoklichen Wunderzeichen. Münster. 139 >: ZVtGWestf. 52. S. 227/9. — 6 0 ) O X K - K o p p m a n n , Magister Nik. Ratze, V f . d. ..Bokeken von dem R e p e " : BGRnstm*. S. 88/9. - 6 1 ) F. S c h r o e d e r , D. Chronik d. Joh. T ö r c k : AUVNiederrh. 58, S. 1-175. — 62) ( I 3 :177; I I 0 : 227.) - 63) X E. G- S c h u l t h e i s s , D. Geographische in Hartmunn Schcdels Liber chronicarum. 1493: Globus 65, S. 6-11, 27-32. (Mit 5 Abbild, u. 1 Karte.) — 1) X H. H o l s t e i n : ZDPh. 26. S. 563/6; J. E. W a c k e r n e l l : ÖLB1. 2. S. 238/9; R. S c h n e i d e r : C0IRW. 21, S. 104/5. — 2 ) x F. V [ o g t ] : LCB1. S. 245/7; K. D z i a t z k o : WSKPh. S. 326/8 ; S t . G r a f T a r n o w s k i : Przeglad Polski 114, S. 392/9; R. R e n i e r : GSLIt. 24, S. 436/9. — 3) X E. M o n t a n u s , D. ältesten Volksschauspiele: Didask. N. 85. (Vgl. FränkKtir. N. 190.) - 4 ) J. E. W a c k e r n e l l , D. altdtsch. Passionsspiele in Tirol. Wien, St. Norbertus. 18 S. M. 0,36. — 0 ) W . B r u n e n , Verteidigung Wilh. Holles gegen d. Dr. phil. M. Bendiner: AGOborfranken. 19, S. 25. — 6 ) (I 4 : 35.) |fA.

II3

: 58-63

II4a:i-6

W . C r e i z e n a c h , Drama des 15./16. Jahrhunderts.

von den zwei Lücken 1613—18 und 1624—26), und zwar vor allem Familienereignisse, dann aber auch kulturhistorisch wertvolle Nachrichten über städtische Angelegenheiten, Gewerbe, Marktverkehr, Schützenfeste, kirchliches Leben, Ortsgeschichte usw. — Aus N o r d d e u t s c h l a n d 5 8 " 6 0 ) sei hervorgehoben F. S o h r o e d e r s 6 1 ) Ausgabe der klevischen Chronik des Johannes Turck, der fals Fortsetzer Gerts) die Ereignisse seiner Heimat von 1452 bis zum Aussterben des klevischen Herzogshauses 1609 erzählt. Neben K l e v e sind auch die Nachbarländer berücksichtigt. Die Benutzung und Mitteilung reichen urkundlichen Stoffes macht die Chronik wertvoll. — A u s dem Mikrochronologikon des märkischen Chronisten Peter Hafftiz druckt H o l t z e 6 2 ) die für die Berliner Geschichte von 1440—1597 reichenden wertvollen Bestandteile ab und versieht sie mit Erläuterungen. Neben zahlreichen Sagen sei hervorgehoben die Geschichte des Rosshändlers Kohlhase (S. 34—42), Hexen in Berlin (S. 51/2) und die Berichte über des bekannten Alchymisten Thurneysser Aufenthalt in Berlin (S. 79—83). 83 ) —

11,4 a) Drama. Wilhelm

Creizenach.

Zusammenfassende Darstellungen N. 1 . — Mittelalterliches Drama: einzelner Landschaften N 4; Weihnachtsspiele N. 6; Theophilusdrama N. 8; geistliches Drama und kirchliche Kunst N. 16. — Dialogische Werke N. 17. — Bahnengeschichte einzelner Landschaften und Städte N. 19. — Estherdramen N. 24. — Dramatiker des 16. Jh.: F. Rebhun N. 26; A . Seitz N. 28; Joh. Baamgart N. 29; Job. Kasser N. 30; Tob. Stimmer N. 31; Joh. Teckler, B. Tharam, H. Tilesins N. 3 t ; M. Bindehart N. 37. — Fortlehen des geistlichen Volksdramas N. 33. -

Eine z u s a m m e n f a s s e n d e D a r s t e l l u n g des deutschen Dramas im späteren Mittelalter ist in dem Berichtsjahre nicht versucht worden, doch wurde die Sammlung mittelalterlicher Spiele von F r o n i n g ' ) ( J B L . 1891 I I 4 : 3 ) und der erste Band der Geschichte des neueren Dramas von Creizenach 2 ) (JBL. 1893 I I 4 : 1 ) Wiederholt besprochen. 3 ) — Auch zur Geschichte d e s m i t t e l a l t e r l i c h e n Dramas in e i n z e l n e n L a n d s c h a f t e n oder Städten ist nur wenig neues Material ans Licht gezogen worden. W a c k e r n e l l s 4 ) Aufsatz über die altdeutschen Passionsspiele in Tirol hat den Charakter einer vorläufigen Mitteilung. Der Vf. giebt uns einen Ueberblick über die Tiroler Passionshss., die seit seiner bekannten früheren Publikation über diesen Gegenstand (1887) neu entdeckt wurden, und über die wir Näheres erfahren werden, wenn einmal — was hoffentlich recht bald der Fall sein wird — die von W . schon längst geplante Ausgabe dieser Spiele erscheint. Den wichtigsten Zuwachs bilden ein Bozener Text, ein Sterzinger Text von 1551 sowie ein Text, der sich nach Amerika verirrt hat, und über den Schmidt-Wartenberg in den Publications of the Modern Language Association (Baltimore 1890) berichtete. — Dass auch in Bayreuth zur Zeit des ausgehenden Mittelalters das geistliche Drama beliebt war, ergiebt sich aus dem merkwürdigen Requisitenverzeichnis, das B r u n c o 5 ) aus den dortigen Kirchenbaurechnungen zum ersten Male buchstabengetreu veröffentlicht hat. Es werden da u. a. ein Regenbogen, sechs Hüte für die Teufel, „drei heidnische huett dem kaiser" und ein Schwert für den Apostel Paulus erwähnt. Die „Beiträge zur Geschichte der deutschen W e i h n a c h t s s p i e l e " , die K o p p e n 6 ) veröffentlicht hat, sind von sehr ungleichem Werte. Das erste Kapitel, über die lateinischen Weihnachtsdramen ist sowohl, was die Litteraturkenntnis, als auch was die Arbeitsmethode des Vf. betrifft, durchaus ungenügend. Ergiebiger ist Kap. II, worin das hessische Weihnachtsspiel mit dem Sterzinger verglichen wird, das dem Vf. in einer Abschrift Zingerles vorlag; es wird gezeigt, dass beide Spiele MAVZwickau. 4, S. 97-121. — 58) O X E. H a n g e . D. niederdtscli. Bischofschronik bis 1S53. ( = Osnahrücker Geschiohtsquellen. 2. Bd.) Osnabrück (Backhorst). L X I V , 381 S M. 10,00. |[LCB1. S. 1558/9.]| — 59) X p - B a h l m a n n , Newe Zeitung y. d. erschrSoklichen Wunderzeichen. Münster. 139 >: ZVtGWestf. 52. S. 227/9. — 6 0 ) O X K - K o p p m a n n , Magister Nik. Ratze, V f . d. ..Bokeken von dem R e p e " : BGRnstm*. S. 88/9. - 6 1 ) F. S c h r o e d e r , D. Chronik d. Joh. T ö r c k : AUVNiederrh. 58, S. 1-175. — 62) ( I 3 :177; I I 0 : 227.) - 63) X E. G- S c h u l t h e i s s , D. Geographische in Hartmunn Schcdels Liber chronicarum. 1493: Globus 65, S. 6-11, 27-32. (Mit 5 Abbild, u. 1 Karte.) — 1) X H. H o l s t e i n : ZDPh. 26. S. 563/6; J. E. W a c k e r n e l l : ÖLB1. 2. S. 238/9; R. S c h n e i d e r : C0IRW. 21, S. 104/5. — 2 ) x F. V [ o g t ] : LCB1. S. 245/7; K. D z i a t z k o : WSKPh. S. 326/8 ; S t . G r a f T a r n o w s k i : Przeglad Polski 114, S. 392/9; R. R e n i e r : GSLIt. 24, S. 436/9. — 3) X E. M o n t a n u s , D. ältesten Volksschauspiele: Didask. N. 85. (Vgl. FränkKtir. N. 190.) - 4 ) J. E. W a c k e r n e l l , D. altdtsch. Passionsspiele in Tirol. Wien, St. Norbertus. 18 S. M. 0,36. — 0 ) W . B r u n e n , Verteidigung Wilh. Holles gegen d. Dr. phil. M. Bendiner: AGOborfranken. 19, S. 25. — 6 ) (I 4 : 35.) |fA.

W. C r e i z e n a c h , Drama des 15./16. Jahrhunderts.

II 4a : 7-19

miteinander verwandt sind und auf eine gemeinsame Quelle hindeuten. In Kap. III sucht der Vf. für die Weihnachtsspiele von St. Gallen und Erlau eine gemeinsame lateinische Grundlage zu rekonstruieren; in Kap. IV strebt er die Einwirkung eines verlorenen Erlösungsspieles auf die Weihnachtsspiele des Mittelalters nachzuweisen, doch sind seine Ausführungen wenig überzeugend. Kap. V endlich behandelt Hans Sachsens Christi Geburtsspiel in seinem Verhältnis zum volkstümlichen Weihnachtsspiel (vgl. II 4b :86a). 7 ) — Die französischen D r a m a t i s i e r u n g e n d e r T h e o p h i l u s s a g e hat ein ausgezeichneter Kenner der geistlichen Litteratur, S e p e t 8 ) , besprochen; für die deutsche Litteraturgeschichte ist die von ihm aufgestellte Meinung von Interesse, dass der niederdeutsche Theophilus auf das französische Drama zurückgehe, das 1384 in Aunai (Eure et Loire) aufgeführt wurde. — Dieser Ansicht ist jedoch S t r o h m a y e r 9 ) entgegengetreten, der die Abhängigkeit des deutschen Theophilus von einem französischen Vorbild in Abrede stellt. Doch ist es ihm nicht vollkommen gelungen, die für ein französisches Vorbild sprechenden Umstände zu entkräften. Es ist doch sehr auffallend, dass der Helmstädter Theophilus ganz wie der des Rutebeuf mit einem Monolog des abgesetzten Theophilus beginnt, und dass wie in den französischen Mirakeldramen eine Predigt in extenso in das Stück eingefügt ist, durch deren Anhörung Theophilus in Reuegedanken versinkt. St. vermutet, ein Passionspiel, in dem Magdalena durch eine Predigt bekehrt wurde, möge vielleicht den Anlass zu dieser Scene gegeben haben. Beachtenswerter ist eine andere Aufstellung St.s; er bestreitet, dass die französischen Judennamen im Trierer Theophilus etwas für den französischen Ursprung des Stückes bewiesen, und meint, der Dichter könne auf diese Namengebungen sehr wohl dadurch gekommen sein, dass im 14. und 15. Jh. so viele aus Frankreich vertriebene Juden sich in den Rheingegenden aufhielten. 10-15 ) — Einen interessanten Beitrag zur Geschichte des Verhältnisses zwischen dem g e i s t l i c h e n D r a m a u n d d e r k i r c h l i c h e n K u n s t enthält W e b e r s 1 6 ) Schrift über bildliche Darstellungen der Kirche und Synagoge. Mit grosser Belesenheit und feinem Spürsinn hat W. ein Material von erstaunlicher Reichhaltigkeit zusammengebracht und einer kritischen Besprechung unterzogen, die ihm von Seiten der Kunsthistoriker reichen Beifall eingetragen hat. Auch der Literaturhistoriker wird in W.s Schrift Belehrung und Anregung finden und die Tendenz des Vf., bei Uebereinstimmungen zwischen dem geistlichen Drama und der bildenden Kunst das Drama als den gebenden und die Kunst als den empfangenden Teil zu betrachten, ist gewiss im allgemeinen berechtigt. Doch enthalten gerade seine Ausführungen über das Drama manches, was zum Widerspruch herausfordert, so namentlich die Hypothese (S. 35 ff.), die Streitscene zwischen Ecclesia und Synagoga sei schon im 10. Jh. in den Kirchen vorgeführt worden, um dem Volke einen Ersatz für die althergebrachten Streitgedichte zwischen Frühling und Winter zu gewähren. Auch ist es dem Vf. entgangen, dass für die Vorführung der Synagoge mit verbundenen Augen sich schon im Tegernseer Antichrist ein Beispiel findet (vgl. Creizenach, Geschichte des neueren Dramas 1, S. 85). — Schliesslich seien noch zwei d i a l o g i s c h e W e r k e aus der Erbauungsliteratur flüchtig erwähnt: ein Gespräch zwischen Gott und der menschlichen Seele, das R o t h 1 7 ) aus einer Hs. des 15. Jh herausgegeben hat, und die Unterredung zwischen dem heiligen Anseimus und der Jungfrau Maria, von der ein Aufsatz G r a f f u n d e r s 1 8 ) handelt. — Zur B ü h n e n g e s c h i c h t e e i n z e l n e r L a n d s c h a f t e n u n d S t ä d t e im Reformationszeitalter wären nur ein paar kurze Notizen zu verzeichnen. Aus den Torgauer Stadtrechnungen ergiebt sich, wie T a u b e r t 1 9 ) mitteilt, dass im J. 1535 die Darsteller einer Historie von Joseph (deutsch oder lateinisch?) ein Fass Bier erhielten. 1535 wurde auch Agricolas bekannte Tragödie von Johannes Hus in der Nicolaikirche aufgeführt, die schon damals keinen kirchlichen Zwecken mehr diente. Bei einer 1549 vom Schulrektor geplanten Terenzaufführung ist es gleichfalls zweifelhaft, ob es sich um das Original oder um eine Uebersetzung handelt. Ausserdem bespricht T. eine Plautusauffiihrung, die am 1. Jan. 1553 veranstaltet wurde und S c h l o s B a r : BLU. 1893, S. 790.]| - 7) X E - G e h m l i o h , D. dtsoh. Weihn:iohtsapiel d. MA.: LZg B . N. 154. — 8) M. S e p e t , Un drame relig. au IIA.: Le Miracle de Théophile. Paris (Retani-Brayt. 33 S. (Sonderabdr. ans SHMaine.) — 9) H. S l r o h m a y e r : Boiuania 23, S. 601/7. — 10) X K - D r e s c h e r , B. Haage, Dietr. Schernberg (JBL. 1891 II 4 : 8 ) : LBIGRPh. 14, S. 86/9. — 11) X E. W a s s e r z i e h e r , Carl Schröder, Redent. Osterspiel (JBL. 1893 I I 4 : 4 ) : COIRW. 21, S. 571. — 12) X D. Redentiner Osterspiel vom J. 1464: KonsMschr. S. 337-61. (Uebers. ins Neuhochdtsch.) — 13) O X X c - S o h u m a n n , Z. Redentiner Osterspiel: KBlVNiederdSpr. 17, S. 75/6. - 1 4 ) X K - D r e s c h e r , T. Mansholt, D. K&nzelsauer Fronleichnamsspiel (JBL 1892 II 4 : 1 2 ) : LBIGRPli. 15, S. 293/4. —15) O X X A. K l e i n k n e c h t , 6 dtsch. Fronleichnamsspiele: SohwâbKron. N. 44. — 16) P. W e b e r , Geistl. Schauspiel u. bild. Kunst in ihrem Verhältnis erläut an e. Ikonographie d. Kirche u. Synagoge. E. kttnsthist. Stud. Mit 10 Abbild, in Lichtdr. u. 18 Textbild. St., Ebner A Seubert. 152 S. M. 4,00. — 17) F. W. R R o t h , Mitteilungen ans Hss. u. älteren Druckwerken: ZDPh.26, 9.58/9. — 18) O P. G r a f f u n d e r , Z. Anselmus: JbVNiederdSpr. 19, S. 155-63. — 19) 0. T a u b e r t , Torgauer Theateraufführungen im Reformationszeitalter. Vortr. Referat: PAVTorgau. 7, Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgesohiohte. V. (2)5

I I 4 a : 20-29

W . C r e i z e n a c h , D r a m a des 15./16. J a h r h u n d e r t s .

z w a r v o n S t u d e n t e n der U n i v e r s i t ä t W i t t e n b e r g , die der P e s t w e g e n n a c h T o r g a u v e r l e g t w o r d e n war. V o r d e r Komödie spielte m a n eine allegorische Scene, die 1554 in W i t t e n b e r g im D r u c k e r s c h i e n : P a t e r A l b i s f r e u t sich ü b e r die E i n t r a c h t d e r beiden Schwesterstädte L e u c o r i s (Wittenberg) u n d Argelia ( T o r g a u ) . — Gelegentlich der A u f f ü h r u n g eines Spiels vom r e i c h e n Mann u n d L a z a r u s d u r c h B ü r g e r in C h u r 2 0 ) am S o n n t a g Laetare 1541 w i r d in den R a t s p r o t o k o l l e n a u s d r ü c k l i c h b e m e r k t , es sei „ g a r g l ü c k l i c h e n u n d wol g a n g e n , g a r n i e m a n d t k e i n s c h a d e n nit g e s c h ä c h e n " . 2 1 ) — V o n G a e d e r t z 2 2 ) B u c h ü b e r das n i e d e r d e u t s c h e S c h a u s p i e l ist eine n e u e Titelauflage erschienen. 2 3 ) — D u r c h seine U n t e r s u c h u n g ü b e r E s t h e r im d e u t s c h e n u n d lateinischen D r a m a des Reformationszeitalters hat S c h w a r t z 2 4 ) die R e i h e der A b h a n d l u n g e n v e r m e h r t , in d e n e n die D r a m e n des 16. J h . n a c h stofflich z u s a m m e n g e h ö r i g e n G r u p p e n b e t r a c h t e t werden. E t w a ein V i e r t e l h u n d e r t D r a m e n sind besprochen u n d z w a r n i c h t n a c h der c h r o n o l o g i s c h e n R e i h e n f o l g e , s o n d e r n nach i h r e r A b h ä n g i g k e i t von den b e i d e n D r a m e n , die d e r Vf. als die in erster L i n i e m a s s g e b e n d e n erweist, n ä m l i c h der „ H e s t e r " des H a n s S a c h s u n d dem „ H a m a n u s " des N a o g e o r g u s . Der Vf. hat nicht n u r m e h r e r e seltene D r u c k e , s o n d e r n auch i n t e r e s s a n t e s n e u e s hs. Material h e r a n gezogen, so z. B. die dialogischen I n h a l t s a n g a b e n , die bei einer A u f f ü h r u n g von N a o g e o r g s H a m a n in Z ü r i c h 1601 den einzelnen A k t e n vorangestellt w u r d e n , f e r n e r eine lateinische E s t h e r a von F a b r o n i u s (1600) u n d ein M ü n c h e n e r J e s u i t e n d r a m a , das v o r allem d e s h a l b m e r k w ü r d i g ist, weil der Dichter das S t ü c k des protestantischen Streiters N a o g e o r g u s a u s g i e b i g benutzte. — U n t e r den B e s p r e c h u n g e n der S c h w a r t z schen A b h a n d l u n g sei die von S i n g e r 2 6 ) b e s o n d e r s h e r v o r g e h o b e n . D e r Vf. berichtigt ein o f f e n b a r e s V e r s e h e n in dem A b d r u c k der e r w ä h n t e n dialogischen Inhaltsa n g a b e n ( S y l n a n g lies S.ylvanus), b e s c h r e i b t einen auf d e r Züricher S t a d t b i b l i o t h e k befindlichen seltenen D r u c k des M a g d e b u r g e r E s t h e r s p i e l s v o n Voith aus d. J . 1537 u n d weist darauf hin, d a s s sich zwischen den E s t h e r s p i e l e n des Voith u n d des H a n s Sachs einerseits u n d den E s t h e r s c e n e n im f r a n z ö s i s c h e n „Mistere d u viel testament" a n d e r e r s e i t s m e r k w ü r d i g e U e b e r e i n s t i m m u n g e n finden, die n o c h eine n ä h e r e Betrachtung verdienen — Z a h l r e i c h e r sind die n e u e n Mitteilungen ü b e r einzelne h e r v o r r a g e n d e D r a m a t i k e r d e s 16. J h . F r i e s 2 6 ) erörtert die F r a g e n a c h dem G e b u r t s o r t P a u l R e b h u n s . E r ist geneigt, d e r A n g a b e S c h w i n d e l s im T h e s a u r u s bibliothecalis G l a u b e n zu s c h e n k e n , w o n a c h R e b h u n in der österreichischen Stadt W a i d h o f e n an der Ibs geboren w u r d e . W i e F . mit Recht h e r v o r h e b t , k a n n es n u r z u r B e s t ä t i g u n g dieser A n g a b e dienen, dass R e b h u n s B r u d e r in d e r W i t t e n b e r g e r Matrikel 1542 als „ J o a n n e s P e r d i x A u s t r i a c u s " bezeichnet wird. A u s s e r d e m g e l a n g es F., die E x i s t e n z einer F a m i l i e R e b h u n in W a i d h o f e n im 16. J h . u r k u n d l i c h n a c h z u w e i s e n . Im Z u s a m m e n h a n g mit diesen Mitteilungen berichtet er ü b e r die lutherischen S y m p a t h i e n der B e w o h n e r dieser g e w e r b f l e i s s i g e n Stadt u n d ü b e r die auffallend z a h l r e i c h e n W a i d hofener, die im 16. J h . in W i t t e n b e r g studierten. 2 7 ) — U e b e r die „ T r a g e d i " des A l e x a n d e r S e i t z ( S t r a s s b u r g 1540) berichtet B o l t e 2 8 ) u n d v e r v o l l s t ä n d i g t damit das Bild, das L i n d e r von diesem m e r k w ü r d i g e n M a n n entworfen hat. Mit R e c h t bezeichnet B. es als einen Beweis der g e i s t i g e n F r i s c h e des alten Mannes, dass er sich noch die n e u e F o r m des biblischen D r a m a s aneignete, ü b e r deren V o r z ü g e er sich in d e r V o r r e d e verbreitet. S e h r charakteristisch ist a u c h die a u s f ü h r l i c h e A n w e i s u n g z u r I n s c e n i e r u n g , wo u. a. die K o s t ü m e u n d die A n o r d n u n g des feierlichen Z u g e s der D a r s t e l l e r zum S c h a u p l a t z g e n a u v o r g e s c h r i e b e n w e r d e n . D a s Stück selbst ist eine V e r b i n d u n g der P a r a b e l n vom g r o s s e n A b e n d m a h l u n d v o n den k l u g e n u n d thörichten J u n g f r a u e n . Unter denen, die sich zum Mahl b e g e b e n , befinden sich auch die K a i s e r J u l i a n u s u n d T r a j a n u s ; i h r e U n t e r r e d u n g e n mit den Aposteln am H i m m e l s t h o r bilden den eigentlichen K e r n des Ganzen. — Dem „Gericht Salomonis" (1561) v o n J o h a n n B a u m g a r t , P f a r r e r in M a g d e b u r g , einem s e h r d ü r f t i g e n u n d weitschweifigen Machwerk, s u c h t W. K a w e r a u 2 9 ) d a d u r c h e i n i g e s Interesse a b z u g e w i n n e n , dass er es als ein t y p i s c h e s E r z e u g n i s der d a m a l i g e n S c h u l d r a m a t i k betrachtet und mit a n d e r e n D r a m a t i s i e r u n g e n des n ä m l i c h e n Stoffes vergleicht, wobei jedoch die a u s w ä r t i g e n D r a m e n u n d a u c h die lateinischen S. 30. — 20) F. J., Schauspielaufführung in Chur: AnzSchwG. S. 95. — 21) X J- Baechtold, Schweiz. Schauspiele d. 16. Jh. (JBL. 1893 II 4 : 1 1 . ) [W. C ( r e i z en a c h ) : LCB1. S. 89; F. P f a f f : Alemannia 22, S. 92; R. S e u f f e r t : GGA. S. 839-40.]| — 22) K. Th. G a e d e r t z , D. niederdtsch Schauspiel. Z. Kulturleben Hamburgs. 2 Bde. Neue, um 2 Vorw. verro. Ausg. Hamburg, Verlagsanst. XVIII, 258 S.; XXXI, 286 S. M. 8,00. |[L. F r a n k e l : ASNS. 93, S. 171/3-11 (Vgl. III 4 : 18.) — 23) x F. L e i s t , Gesch. d. Theaters in Bamberg (JBL. 1893 III 4 : 2 9 ) : BHVBamberg. N. 55 (278 S.). (Enth. nichts Bemerkenswertes für d. ältere Zeit.) — 24) R u d . S c h w a r t z , Esther im dtsch. u. neulat. Drama (JBL 1893 I 10 : 35>. Oldenburg u. L., Schulze. VII, 276 S. M. 4,00. |[W. C ( r e i z e n a c h ) : LCB1. S. 899-900; R. F r i e d r i c h : BLU. S. 663/4 ]| - 25) S . S i n g e r , Ueber N. 24: Bund". S. 255/6. — 26) G. F r i e s , War P. Rebhun, d. erste dtsch. Kunstdramatiker, aus Waidhofen an d. Ibs gebürtig?: BVLNiederösterr. 28, S. 311-32. — 27) O X X W. K a w e r a u , J. Greff in Magdeburg: GBllMagdeburg. 29, S. 154-77. — 28) J. B o l t e , E. protest. Moralität y. Alex. Seitz: ZDPh. 26, S. 71/7. — 29) W. K a w e r a u , Joh. Baumgarts

W . C r e i z e n a c h , Drama des 15./16. Jahrhunderts.

I I 4a : so38

Dramen Birks und Evrards unberücksichtigt bleiben. Das Merkwürdigste an dem Stück sind die von der Haupthandlung unabhängigen Kontrastscenen, in denen uns bestechliche, thörichte und feige Richter vorgeführt werden; der Vf. zeigt eingehend, wie in diesen satirischen Scenen charakteristische Tendenzen jener Zeit zum Ausdruck kommen. Was die unflätigen Derbheiten Baumgarts betrifft, so sucht Janssen gegenüber K. die mildernden Umstände hervorzuheben. — Johann R a s s e r s Spiel von der Kinderzucht, das 1573 zu Ensisheim im Elsass aufgeführt und 1574 gedruckt wurde, galt bisher für verschollen. Jetzt ist dieses Spiel in der Baseler Universitätsbibliothek auf eine eigentümliche Weise ans Licht gezogen worden. Es hat nämlich gegen Ende des 16. Jh. ein Buchbinder eine Anzahl Exemplare — offenbar als Makulatur — erworben und daraus durch Aufeinanderkleben der Blätter sich einen Ersatz für Pappdeckel zum Einbinden von Büchern hergestellt. Nun ist es gelungen, die einzelnen Blätter aus einem solchen Einband loszulösen und auf diese Weise ein Exemplar herzustellen, über dessen Inhalt B i n z 3 0 ) lehrreich berichtet. Zunächst stellt er fest, dass der Dichter ein guter Katholik und Pfarrer in Ensisheim war, in einer gereimten Vorrede erzählt er von seinen Predigten über das Thema der Kinderzucht. Die Grundidee des Spieles ist nicht neu; die Hauptpersonen sind das fromme Hänslein, das von seinen Eltern zur Schule geschickt wird, dann die Universität bezieht und endlich den Posten eines königlichen Rates erhält; ihm gegenübersteht der böse Knabe Aleator, der von seiner Mutter verhätschelt wird und als Dieb am Galgen endigt. Der Jude Ulman, der ihn zum Diebstahl verführt hat, wird gleichfalls aufgehängt; zum Schluss des Stückes holt ihn der Teufel vom Galgen herunter. Die Aufführung nahm zwei Tage in Anspruch, das Personenverzeichnis umfasst 113 Nummern. Die Handhabung der dramatischen Form ist die zu jener Zeit in der Schweiz und im Elsass übliche; die Gerichtsverhandlung wird besonders ausführlich dargestellt. — Die Quelle von T o b i a s S t i m m e r s „Comedia" (1580) hat B o l t e 3 1 ) in einer Fabel des Burkhard Waldis nachgewiesen; für ein bei Stimmer vorhandenes komisches Motiv, das bei Waldis fehlt, vermutet der Vf. direkte oder indirekte Entlehnung aus einer italienischen Komödie. 32 " 33 ) — Die wichtigsten Daten aus dem Leben J o h a n n e s T e c k l e r s hat B o l t e 3 4 ) festgestellt; er hat dessen Schauspiel „König Dauids und Michols Heyrat und Hochzeit" (1572) kurz charakterisiert. — H o l s t e i n 3 5 " 3 8 ) berichtet über B a l t h a s a r T h a m m s Spiel von der Märtyrerin Dorothea (1594) und über das Leben des H i e r o n y m u s T i l e s i u s (gest. 1566), eines eifrigen Vorkämpfers der Reformation, dem wir bekanntlich die Erhaltung von Schernbergs Spiel von Frau Jutten verdanken. — Die Reformationsdramen M a r t i n R i n c k h a r t s werden in einer Dissertation von M i c h a e l 3 1 ) ausführlich besprochen. Er analysiert den Inhalt dieser Dramen und weist nach, dass Rinckhart im „Indulgentiarius confusus" sich an Andreas Hartmanns Curriculum vitae Lutheri sklavisch anschloss, dass er jedoch daneben auch manches aus der gleichfalls auf Hartmann beruhenden Tetzelocramia Kielmanns entlehnte. Alsdann wird die dramatische Technik Rinckharts sehr eingehend und verständig erörtert; allerdings würde dieser Abschnitt noch mehr gewonnen haben, wenn der Vf. auch die Praxis anderer zeitgenössischer Dramatiker in ausgedehnterem Masse zur Vergleichung herangezogen hätte. Besondere Erwähnung verdient die Kritik der episodischen Situationsbilder, in denen Rinckhart noch am ehesten etwas von eigenartiger dramatischer Begabung zeigt, sodann die Besprechung der scenischen Anweisungen, die, wie der Vf. mit Recht hervorhebt, uns interessante Einblicke in das Bühnenwesen jener Zeit gewähren. Auch sucht er festzustellen, inwieweit Rinckhart, der im grossen und ganzen auf dem Boden der Dramatik des 16. Jh. steht, durch die mitten in seine Laufbahn fallende Opitzsche Reformbewegung beeinflusst wurde. — Um das F o r t l e b e n d e s g e i s t l i c h e n V o l k s d r a m a s in Luzern wusste man seit längerer Zeit. Es gedieh dort fröhlich noch bis in das 17. Jh. hinein. B r a n d s t e t t e r 3 8 ) , dem wir schon mehrere hübsche Mitteilungen über diese Spiele verdanken, berichtet jetzt ausführlich über „die Aufführung eines Luzerner Osterspiels im 16.—17. Jh., teilweise nach neu aufgefundenen Quellen", die leider nicht genauer bezeichnet sind. Er bietet uns damit einen höchst anziehenden und vergnüglichen Beitrag zur Geschichte des Volksdramas. Die Aufführung umfasste den ganzen Zeitraum von der Schöpfung bis zur Ausgiessung des heiligen Geistes und nahm zwei Tage in Anspruch. Nicht nur die dramatische Technik, sondern auch der Inhalt ist Gericht Salomonis: V L G . 6, S. 1-36. — 3 0 ) - Venusnarr in d. dtsch. Satire d. 16. Jh.: Kyffh4u8er8, S. 48/9. — 1 0 9 ) 0 X X J . C r a n s t o u u , Satirical poems of the time of the Reformation. Edinburg, Scottish Text Society. (Weitere Angaben unerreichbar.) |[Ath. 1,8.344.11 —110) W. K a w e r a u , D. Reformation u . d. Ehe (JBL. 1892 I 4 : 37; I I 5 b : 28; 1893 II 6:191). ( = Schriften d.Ver. f i r Reformationsgesch. Bd. 39.) Halle a. S„ Niemoyer. 1892. 104 S. M. 1,20. \[(i. E ( l l i n g e r ) : NatZg. 1893, N. 293]| — 111) J. N o v e r , D. Tiersage (JBL. 1893 I 5 : 2 2 1 ; II 3 : 1 3 ) . ( = SGWV. N. 164.) Hamburg, Verlagsanst. 1893. 48 S. U. 1,00. — 112) W. K a w e r a u , Z. Gesch. d. dtsch. Tierdichtung (JBL. 1893 II 3 : 5 4 ) : GBllMagdebnrg. 28, S. 264-82. — 113) (II 2 : 3 . ) — 114) X S t e r n , E. dtsch. Dichter d. Reformationszeit: Grenzb. 1,

I I 5 :114-126

A. H o f m e i s t e r , Didaktik des 15./16. Jahrhunderts. 1893, 1894.

Biographie des F a b e l d i c h t e r s Erasmus Alberus 114 ); gleichzeitig hat K a w e r a u 1 1 5 ) ihm als dem mannhaften Streiter gegen das Interim ein Denkmal gesetzt.116) — Aus BerlinerMeistersängerhss.hebtHampe 1 ") zwei P a r a b e l n heraus, die von den drei Ringen, niedergeschrieben 1605, und die vom „Mann im Syrerland", nach dem Buch der Beispiele, aber mit weiter ausgeführtem allegorisierendem Schlüsse. — Zur Forschung über die S ch w a n k b ü c h e r ist zu bemerken, dass die Bibliographie des „Pfarrers vom Kalenberg" in den Berichtsjahren wertvolle Bereicherungen erfahren hat. Zuerst fand A d o l f S c h m i d t 1 1 1 * ) in der Hof bibliothek zu Darmstadt den bis jetzt ältesten datierten Druck (Heidelberg, Knoblochtzer 1490) auf, der zugleich noch zwei vollständig mitgeteilte Stücke über die Fische, wann sie am besten sind und womit sie scherzweise verglichen werden, und am Schluss die gereimte Geschichte vom Ritter Alexander (Trimunitas) enthält. — Einen noch älteren, aber undatierten Druck (Augsburg, Pflanzmann 1470—80?) beschreibt K. M e y e r 1 1 8 ) nach einem Münchener Bruchstück, ebenso eine niederländische Ausgabe Amsterdam 1613 (Univ.-Bibl. Göttingen), die sich selbst als „neu übersehen" bezeichnet und noch als Prosaauflösung eines deutschen Gedichtes erkennbar ist. Die erste, noch nicht aufgefundene, niederländische Ausgabe ist als die direkte Vorlage der von Edw. Schröder 1887 (JbVNiederdSpr. 13, S. 129—52) veröffentlichten englischen Prosaübersetzung anzusehen, nicht das niederdeutsche Gedicht, von dem P r i e b s c h 1 , 9 ) ein neues Bruchstück entdeckt hat.120) — Lappenberg, dessen 1854 erschienene Ausgabe des „Ulenspiegel" noch heute als eine höchst beachtenswerte Leistung zu bezeichnen ist, ging auf Grund seiner Vorlage, des Strassburger Druckes von 1519, von der Ueberzeugung aus, Murner sei nicht etwa bloss als Uebersetzer, sondern für den grössten Teil geradezu als Vf. des beliebten Volksbuches anzusehen, und er glaubte es daher als nebensächlich unterlassen zu dürfen, das Verhältnis der ältesten erhaltenen Ausgaben zu einander und zu einer vorauszusetzenden niederdeutschen Ausgabe näher zu untersuchen. Seitdem ist 1868 ein älterer, gleichfalls Strassburger, Druck von 1515 aufgetaucht und 1884 durch H. Knust veröffentlicht worden ( N D L . N. 55/6); und Scherer hat die selbständige Stellung der Kölner Ausgabe von 1538 nachgewiesen. Auf dieser durch eine undatierte Antwerpener Ausgabe verstärkten Grundlage unterzieht W a l t h e r 1 5 1 ) die ganze Eulenspiegelfrage einer eingehenden Nachprüfung, deren Ergebnis kurz dahin zusammen zu fassen ist, dass mindestens drei niederdeutsche Ausgaben des Eulenspiegel vorhanden gewesen sein müssen. Die erste von 1483 mit der im Antwerpener Drucke erhaltenen Vorrede ist in Ostfalen, am wahrscheinlichsten in Braunschweig, entstanden. Eine Erweiterung durch Schwänke mitteldeutscher (Erfurter?) Herkunft fand bald statt, womit sich zugleich ein Eindringen mitteldeutscher Wendungen und Namensformen verband. Frühestens nach 1490 erschien eine neue Ausgabe, zu der die Vorrede im Kölner Drucke gehört; eine dritte Ausgabe, die den beiden Strassburger Drucken zu Grunde lag und wahrscheinlich gemischte Sprachformen zeigte, muss nach der daraus entlehnten Vorrede der Grieningerschen Ausgaben um 1500 entstanden sein; Murners Anteil an diesen Ausgaben ist höchstens der eines wenig sorgsamen Uebersetzers. Diese Resultate werden gewonnen durch umsichtigste Beachtung und Beleuchtung aller in Betracht kommenden Umstände, sodass auch für das richtige Verständnis der Historien selbst ein sehr grosser Schritt vorwärts gethan ist. (Vgl. auch I I 3 : 8 — 11, 13.) — B o l t e 1 2 2 ) ergänzt Goedekes Nachrichten über Georg Wickrams Schriften sowohl in Bezug auf andere Fundorte wie auf Goedeke unbekannt gebliebene Ausgaben, Quellen und spätere Benutzungen. Interessant ist, dass sich das von Wickram im „Goldfaden" mitgeteilte Lied „Gross leyd und schmertz Hat mir mein hertz Vor einem jar beladen" auch in einem fliegenden Blatte o. O. u. J. der Berliner kgl. Bibliothek unter dem Titel „Der Goldfaden" findet. (Vgl. auch I I 3:28—30.)—Der von Hartmann und Bossert schon früher aus der Heidelberger Universitätsmatrikel geführte Nachweis, dass der Vf. des Volksbuches von Peter Lewen wirklich Achilles Jason Widmann hiess, ergänzt K o 1 b m ) durch Nachrichten aus den Kirchenbüchern und Salzamtsakten von Schwäbisch-Hall; auch das Urbild des Peter Lew, Peter Düsenbach, ist als Priester und Kaplan zu Schwäbisch-Hall 1486 urkundlich nachzuweisen.124) — L i m b a c h s 125 j Idee einer Sammlung von ausgewählten P r i a m e l n in neuhochdeutscher Uebertragung ist als eine durchaus ansprechende zu bezeichnen, zumal neben den bekannten Sammlungen von Keller und Euling noch eine Menge s. 82-91. 187-98. (Heber N. 113.) - 115) ( I I 2 : 4 . ) — 116) X W . Braune, Erasmus Alberns, Fabeln (JBL. 1392 I I 5b : 27). |[G. B ( l l i n g e r ) : NatZg. 1893, N. 390; W. K a w e r a u : AZgB. 1893, N. ICO; LOB1. 189:1, 8. 156.JI - 117) T h . H a m p e , Zwei Parabeln v. Meistersingern: VLG. 6, S. 102-10. — 117a) ( = N. 93.) — US) K. M e y e r , 2 Ausgaben d.Gesch. d.Pfarrers vom Kalenberg. ( = 1 3 : 4 8 , 8 . 6 2 / 6 ) - 119) E. P r i e b s c h . , E. viertes Bl. ans d. nieders&chs. Pfurrherrn vom Kaienberge: JbVNiederdSpr. 18, S. 111/3. — 120) X E d w . S c h r ö d e r , Z. Litt. d. Pfarrers vom Kaienberge: KBIVNiederdSpr. 17, S. 75. — 121) Ch. W a l t h e r , Z. Gesch. d. Volksbuches vom Eolenspiegel: JbVNiederdSpr. 19, S. 1-79. — 122) (II 3 : 3 0 . ) - - 123) Chr. K o l b , D. Vf. u. d. Held d. Peter Lew (JBL. 1893 I I 3 : 23,: VLG. 6, S. 110,4. — 124) X (H 3 : 21.) - 125) H. L i m b a c h , Priameln. E. ausgew. Samml. altdtsoh. Sinngedichte mit erläst. Vorw. (JBL. 1S93 I 5 : 303). Dresden, Albanus. 1892,

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

Ii 5:126-130 Ii 6:1-2

Stoß' hier und da verzettelt ist. Die Uebertragung selbst freilich ist, wie S t r a u c h an verschiedenen Beispielen nachweist, nicht immer gelungen. — Das Leben des ersten Sammlers deutscher S p r i c h w ö r t e r Anton Tunnicius (der Vf. schreibt mit Seb. Franck Tunicius) hat F r a n k e l l 2 6 ) dargestellt. — Eine sehr umfängliche, mühevolle und lehrreiche Untersuchung über die Quellen der Franckschen Sprichwörtersammlung legt P u s c h 1 2 7 ) vor. Als solche Quellen macht Seb. Franck selbst Tappius und Tunnicius namhaft. Die Sammlung des Tappius, über dessen Leben, Ausgaben und Arbeitsweise P. sich näher ausspricht, hat Franck sehr stark benutzt, allerdings auch beträchtlich erweitert; viel freier steht er dem Tunnicius, dessen zweite Ausgabe von 1515 ihm vorlag, gegenüber, sei es, weil er vieles davon schon früher gegeben hatte, sei es, weil beschränkte Kenntnis des Niederdeutschen ihn bewog, manches wegzulassen, was ihm nicht ganz verständlich oder als Sprichwort unbekannt war. So kommt es, dass er von den 1362 Sprichwörtern des Tunnicius 11/1 unbenutzt lässt (nicht umgekehrt, wie Frankel in dem eben angeführten Artikel unter besonderer Berufung auf P. behauptet). 128 " 130 ) —

11,6 Luther und die Reformation. Gustav Kawerau. A l l g e m e i n e R e f o r m a t i o n s g e s c h i c h t e N. 1. — K a t h o l i s o h e K i r c h e : J . U. Surgant N . 8 ; S t . F r i d o l i n N . 9 ; Leipziger Universität N. 10; Albreoht von Mainz N. 12; Th. Mnrner, J. Tetzel N. 13; V. Bild N. 16; K. Wimpinu, J. L. Vires, K. vor. Miltitz N. 17; G. Agricola, J. Hass N.20; J. Wild N.22; M. Kretz N. 23; J.Winzler N. 24; C. Kling N. 25; M. Heiding N. 26; G. Witzel N. 27; 6 . Lorichius N. 28; W. Seidl N. 29; Wolfg. Mayer N. 30; Theob. Thamer N. 32; D. Manch N. 31; J. Keihing N. 35; L. Sarins, A. Tanner N. 36; Th. C'hrSn N. 38; L. Geizkofler N. 39. — Jesuiten N. 40. — Nonnenklöster N. 41. — Katholische Katechismen N. 43. — Schulwesen N. 47. — Gegenreformation N. 49. — E v a n g e l i s c h e K i r c h e ; L u t h e r : Gesamtausgaben N. 51. — Funde N. 53. — Neudrucke N. 54. — Zur Kritik einzelner Schriften N. 60. — Briefwechsel N. 62. — Bibel: Die vorlutherische N. 66; die revidierte Lotherbibel N. 69; Schulbibel N.75. — Lieder N.81. — Katechismus N. 85. — Sprachliches N. 108. — Biographie: Th Kolde N. 110; A. Berger N. 112; Bildnisse Luthers N. 116. — Einzelne Funkte N. IIS. — Lebensende N. 123. — Lutherstatten N. 129. — Theologie und Weltanschauung N. 132. — Ultramontane Lutherpolemik und Abwehr N. 148. — Q u e l l e n p u b l i k a t i o n e n N. 153. — G e s c h i c h t e d e r R e f o r m a t o r e n u n d d e r R e f o r m a t i o r i s z e i t : Allgemeines N. 156. — Besonderes: Die lutherischen Gebiete: Sachsen N. 64; Thüringen N. 178; Schlesien N. 182; Oesterreich N. 182»; Süddeutschland N. 192; Nürnberg und Franken N. 196a; Hessen N. 205; Ostfriesland N. 207; Niedersachsen N. 208; Schleswig-Holstein N."21ft; Mecklenburg N. 219; Brandenburg N. 224; Freussen N. 228. — Die reformierten Gebiete: Schweiz N. 232; Elsass-Lothringen N. 236: Worms N. 244; Grafschaft Schweinsberg N. 245; Pfalz N. 246; Niederrhein N. 256; Niederlande N. 259. — Reformierte Flüchtlinge N. 264. — Kleine Gruppen und Sektierer: Wiedertäufer N. 266; Böhmische Brüder N. 276; Schwenkfeldianer N. 278. —

Allgemeine Reformationsgeschichte. Um mit etwas Gutem zu beginnen, werde der erfreulichen Thatsache zuerst gedacht, dass Rankes Standard1 werk ), seine „Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation" in 7. Auflage in der Gesamtausgabe neu erschienen ist. Sind wir in vielen Einzelerkenntnissen auch erheblich weiter gekommen, für die Gesamtauffassung lernen wir immer wieder von dem Meister. —= Janssen, „Deutschlands grösster und deutschester Geschichtsschreiber," wie die HPB11. ihn benennen, ist über der Ausarbeitung vom 7. und 8. Bande seiner Geschichte des deutschen Volkes gestorben. Beide Bände sollten die im 6 Bande begonnene Darstellung der Kulturzustände des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters bis zum Beginn des 30 jährigen Krieges zum Abschluss bringen — ursprünglich in nur Einem Bande. Aber bei dem Charakter der Arbeit als eines grossen Citatenarsenals wuchs das Material zu 2 starken Bänden an. Janssens Schüler, Freund und Biograph P a s t o r 2 ) hat die Schlussredaktion der hinterlassenen Mss. und die Ergänzung der fehlenden Kapitel in gleicher Arbeitsweise und gleicher Tendenz in verhältnismässig sehr kurzer Zeit vollendet. Der 7. Band enthält die Ausführungen über Schulen und Universitäten, Bildung und Wissenschaft, Büchercensur und Buchhandel. Hier sind die Abschnitte Naturwissenschaften, Heilkunde, Theologie und Philosophie bei den Katholiken und Uebertragungen der XV, 106 S. M. 2,00. |[Ph. S t r a n o h : DLZ. 1893, S. 366/7.]) - 126) L. F r a n k e l , Ant. Tunicius: ADB. 33, S. 791/3. — 127) K. F u s c h , Ueber Seb. Francks Spricliwörtersaraiul. vom J. 1541. Frogr. Hildburghausen (Godow). 4°. 42 S. — 128) X R. S p r e n g e r , Zu einzelnen Stellen mittelniederdtsch. Dichtungen: JbVNiederdSpr. 17, S. 90/6. (Zu Botes Boek van veleme rode S. 95/6.) — 129) X D a m k ö h l e r , Zu mittelniederdtsch. Gedichten: ib. 19, S. 109-12. (Zu Botes Boek van veleme rode.) - 130) O X Vetter, Lehrhafte Litt. u. 14. u. 15. Jh. (JBL. 1890 II ä : 1): COIRW. 21, S. 281/2. 1) L. v. Ranke, S&mtl. Werke. 3. Gesamtausg. 1.-6. Bd. Dtsch. Gesoh. im Zeitalter d. Reformation. 7. Aufl. L., Duncker & Humblot. XII, 351 S.; VI, 391 S.; XI, 435 S.; VII, 395 S.; VII, 383 S.; VII, 376 S. M. 36,00. — 2) (I 4 : 9 ) ; 7. Bd. Schulen u. Univ., Wissensch, u. Bild, bis z. Beginn d. 30j. Krieges. Her. v. L. F a s t o r . 1.-12. Aufl. XLV1I, 660 S. II. 6,00. |[F. F a u l s e n : DLZ. S. 142; G. L o e s c h e : JGGFÖ. 15, S. 214/5; LCB1. S. 781,2; M. S c h m i t z : MHL. 22, S. 302/5;

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

Ii 5:126-130 Ii 6:1-2

Stoß' hier und da verzettelt ist. Die Uebertragung selbst freilich ist, wie S t r a u c h an verschiedenen Beispielen nachweist, nicht immer gelungen. — Das Leben des ersten Sammlers deutscher S p r i c h w ö r t e r Anton Tunnicius (der Vf. schreibt mit Seb. Franck Tunicius) hat F r a n k e l l 2 6 ) dargestellt. — Eine sehr umfängliche, mühevolle und lehrreiche Untersuchung über die Quellen der Franckschen Sprichwörtersammlung legt P u s c h 1 2 7 ) vor. Als solche Quellen macht Seb. Franck selbst Tappius und Tunnicius namhaft. Die Sammlung des Tappius, über dessen Leben, Ausgaben und Arbeitsweise P. sich näher ausspricht, hat Franck sehr stark benutzt, allerdings auch beträchtlich erweitert; viel freier steht er dem Tunnicius, dessen zweite Ausgabe von 1515 ihm vorlag, gegenüber, sei es, weil er vieles davon schon früher gegeben hatte, sei es, weil beschränkte Kenntnis des Niederdeutschen ihn bewog, manches wegzulassen, was ihm nicht ganz verständlich oder als Sprichwort unbekannt war. So kommt es, dass er von den 1362 Sprichwörtern des Tunnicius 11/1 unbenutzt lässt (nicht umgekehrt, wie Frankel in dem eben angeführten Artikel unter besonderer Berufung auf P. behauptet). 128 " 130 ) —

11,6 Luther und die Reformation. Gustav Kawerau. A l l g e m e i n e R e f o r m a t i o n s g e s c h i c h t e N. 1. — K a t h o l i s o h e K i r c h e : J . U. Surgant N . 8 ; S t . F r i d o l i n N . 9 ; Leipziger Universität N. 10; Albreoht von Mainz N. 12; Th. Mnrner, J. Tetzel N. 13; V. Bild N. 16; K. Wimpinu, J. L. Vires, K. vor. Miltitz N. 17; G. Agricola, J. Hass N.20; J. Wild N.22; M. Kretz N. 23; J.Winzler N. 24; C. Kling N. 25; M. Heiding N. 26; G. Witzel N. 27; 6 . Lorichius N. 28; W. Seidl N. 29; Wolfg. Mayer N. 30; Theob. Thamer N. 32; D. Manch N. 31; J. Keihing N. 35; L. Sarins, A. Tanner N. 36; Th. C'hrSn N. 38; L. Geizkofler N. 39. — Jesuiten N. 40. — Nonnenklöster N. 41. — Katholische Katechismen N. 43. — Schulwesen N. 47. — Gegenreformation N. 49. — E v a n g e l i s c h e K i r c h e ; L u t h e r : Gesamtausgaben N. 51. — Funde N. 53. — Neudrucke N. 54. — Zur Kritik einzelner Schriften N. 60. — Briefwechsel N. 62. — Bibel: Die vorlutherische N. 66; die revidierte Lotherbibel N. 69; Schulbibel N.75. — Lieder N.81. — Katechismus N. 85. — Sprachliches N. 108. — Biographie: Th Kolde N. 110; A. Berger N. 112; Bildnisse Luthers N. 116. — Einzelne Funkte N. IIS. — Lebensende N. 123. — Lutherstatten N. 129. — Theologie und Weltanschauung N. 132. — Ultramontane Lutherpolemik und Abwehr N. 148. — Q u e l l e n p u b l i k a t i o n e n N. 153. — G e s c h i c h t e d e r R e f o r m a t o r e n u n d d e r R e f o r m a t i o r i s z e i t : Allgemeines N. 156. — Besonderes: Die lutherischen Gebiete: Sachsen N. 64; Thüringen N. 178; Schlesien N. 182; Oesterreich N. 182»; Süddeutschland N. 192; Nürnberg und Franken N. 196a; Hessen N. 205; Ostfriesland N. 207; Niedersachsen N. 208; Schleswig-Holstein N."21ft; Mecklenburg N. 219; Brandenburg N. 224; Freussen N. 228. — Die reformierten Gebiete: Schweiz N. 232; Elsass-Lothringen N. 236: Worms N. 244; Grafschaft Schweinsberg N. 245; Pfalz N. 246; Niederrhein N. 256; Niederlande N. 259. — Reformierte Flüchtlinge N. 264. — Kleine Gruppen und Sektierer: Wiedertäufer N. 266; Böhmische Brüder N. 276; Schwenkfeldianer N. 278. —

Allgemeine Reformationsgeschichte. Um mit etwas Gutem zu beginnen, werde der erfreulichen Thatsache zuerst gedacht, dass Rankes Standard1 werk ), seine „Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation" in 7. Auflage in der Gesamtausgabe neu erschienen ist. Sind wir in vielen Einzelerkenntnissen auch erheblich weiter gekommen, für die Gesamtauffassung lernen wir immer wieder von dem Meister. —= Janssen, „Deutschlands grösster und deutschester Geschichtsschreiber," wie die HPB11. ihn benennen, ist über der Ausarbeitung vom 7. und 8. Bande seiner Geschichte des deutschen Volkes gestorben. Beide Bände sollten die im 6 Bande begonnene Darstellung der Kulturzustände des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters bis zum Beginn des 30 jährigen Krieges zum Abschluss bringen — ursprünglich in nur Einem Bande. Aber bei dem Charakter der Arbeit als eines grossen Citatenarsenals wuchs das Material zu 2 starken Bänden an. Janssens Schüler, Freund und Biograph P a s t o r 2 ) hat die Schlussredaktion der hinterlassenen Mss. und die Ergänzung der fehlenden Kapitel in gleicher Arbeitsweise und gleicher Tendenz in verhältnismässig sehr kurzer Zeit vollendet. Der 7. Band enthält die Ausführungen über Schulen und Universitäten, Bildung und Wissenschaft, Büchercensur und Buchhandel. Hier sind die Abschnitte Naturwissenschaften, Heilkunde, Theologie und Philosophie bei den Katholiken und Uebertragungen der XV, 106 S. M. 2,00. |[Ph. S t r a n o h : DLZ. 1893, S. 366/7.]) - 126) L. F r a n k e l , Ant. Tunicius: ADB. 33, S. 791/3. — 127) K. F u s c h , Ueber Seb. Francks Spricliwörtersaraiul. vom J. 1541. Frogr. Hildburghausen (Godow). 4°. 42 S. — 128) X R. S p r e n g e r , Zu einzelnen Stellen mittelniederdtsch. Dichtungen: JbVNiederdSpr. 17, S. 90/6. (Zu Botes Boek van veleme rode S. 95/6.) — 129) X D a m k ö h l e r , Zu mittelniederdtsch. Gedichten: ib. 19, S. 109-12. (Zu Botes Boek van veleme rode.) - 130) O X Vetter, Lehrhafte Litt. u. 14. u. 15. Jh. (JBL. 1890 II ä : 1): COIRW. 21, S. 281/2. 1) L. v. Ranke, S&mtl. Werke. 3. Gesamtausg. 1.-6. Bd. Dtsch. Gesoh. im Zeitalter d. Reformation. 7. Aufl. L., Duncker & Humblot. XII, 351 S.; VI, 391 S.; XI, 435 S.; VII, 395 S.; VII, 383 S.; VII, 376 S. M. 36,00. — 2) (I 4 : 9 ) ; 7. Bd. Schulen u. Univ., Wissensch, u. Bild, bis z. Beginn d. 30j. Krieges. Her. v. L. F a s t o r . 1.-12. Aufl. XLV1I, 660 S. II. 6,00. |[F. F a u l s e n : DLZ. S. 142; G. L o e s c h e : JGGFÖ. 15, S. 214/5; LCB1. S. 781,2; M. S c h m i t z : MHL. 22, S. 302/5;

II

6 : 2-4

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

h. Schrift in die deutsche Sprache bei Katholiken und Protestanten von P. geliefert. Der 8. Band behandelt die volkswirtschaftlichen, gesellschaftlichen und religiös-sittlichen Zustände, schliesslich auf 200 Seiten das Hexenwesen und den Hexenprozess. Hier stammen die Abschnitte über die allgemeine sittlich-religiöse Verwilderung, die Zunahme der Verbrechen und die Kriminaljüstiz aus P.s Feder. Sicherlich ist hier eine Fülle von Materialien zur Kultur- und Sittengeschichte des 16. Jh. aufgehäuft, woraus jeder, der sich mit diesen Materien beschäftigt, dankbar vieles wird lernen können; aber die Tendenz ist auch so durchsichtig, die Mache so deutlich erkennbar, dass das Urteil über diese Art von Geschichtsschreibung nicht schwer ist. Im 1. Bande war z. B., um das Lichtbild katholischer Frömmigkeit am Ende des Mittelalters zu zeichnen, mit Vorliebe aus der katholischen Erbauungsliteratur geschöpft, die da beschrieb, wie das christliche Leben sein soll; jetzt werden mit gleicher Vorliebe die Strafpredigten der evangelischen Prediger excerpiert, um die Nachtbilder zu gewinnen, die zur Zeichnung der schrecklichen Wirkungen der „kirchlichen Revolution" erforderlich sind. Gilt es, Laster zu schildern, so wird den Protestanten gern der Vortritt in Beispielen aus ihren Kreisen und neidlos der breiteste Raum zugestanden; handelt es sich um etwas Gutes, so gilt ein anderes Prinzip, und muss wirklich auch den Gegnern ein Lob gespendet werden, so wird es möglichst verklausuliert, und alsbald für die abschwächende Gegenwirkung gesorgt. Wie sehr hier auch P. Erbe des Janssenschen Verfahrens ist, dafür nur eiii Beispiel. Es handelt sich (7. S. 544) um die Frage, ob Luther bei seiner Bibelübersetzung sich einer der mittelalterlichen Uebersetzungen bedient hat. Streng methodisch ist diese Frage bisher nur von W. Walther in seiner Schrift „Luthers Bibelübersetzung kein Plagiat" (1891) untersucht worden, mit dem Ergebnis, dass keine Abhängigkeit besteht. Statt nun anzuerkennen, dass hier zuerst streng methodisch dieser Nachweis geführt ist, und die Annahmen früherer Forscher dadurch wertlos geworden sind, hüllt P. sein Urteil in vornehme oder vorsichtige Zurückhaltung: „Ob Luther sich auch noch als Hülfe einer älteren deutschen Uebersetzung bediente, ist streitig". Und dazu: „Wie bedenklich die ganze Sache steht, zeigt am besten die Thatsache, dass ein Forscher wie Walther eine eigene Abhandlung gegen Krafts Abhandlung zu schreiben sich veranlasst sah!" Also wenn ein geschulter Forscher gegen vages, unmethodisches Gerede früherer Schriftsteller zu Felde zieht und endlich Klarheit schafft, dann „steht die ganze Sache bedenklich"? Es ist die echte Janssensche Kunst — für Tendenzschriftstellerei höchst bequem —, sich hinter den Zwiespalt protestantischer „Autoritäten" zurückzuziehen, anstatt die Stimmen zu wägen. Auf P a u 1 s e n s Besprechung des 7. Bandes sei besonders hingewiesen. L o e s c h e s Urteil geht dahin, dass das Verfahren, mit zusammengeleimten Zetteln Geschichte zu schreiben, im 7. Bande augenscheinlich Bankbruch erleide. — Der Jesuit B a u m g a r t n e r 3 ) liefert einen Auszug aus dem 7. Bande und versichert dabei: „Unbefangenen Protestanten wird es nicht entgehen, dass Janssen und Pastor zwar ihre religiöse Ueberzeugung nirgends aufgeben oder verhehlen, dass sie aber mit grosser Ruhe und Unparteilichkeit an ihre Aufgabe herantreten, dass sie Licht und Schatten sehr gerecht verteilen usw." Diese „Unbefangenen" müssen zugleich etwas einfältig sein. Wir stimmen ihm dagegen zu, wenn er weiter sagt: „Schon als Nachschlagebuch und bibliographisches Repertorium hat der Band einen Wert, den kein praktischer Geschichtsforscher und kein Bibliophile sich entgehen lassen wird." — Eine Anzeige, die ein Anonymus (in HZ. 72, S. 326) der Janssen-Biographie Pastors gewidmet hat, setzt das Jesuitenblatt 4 ) in hellen Zorn; sie wird als charakteristisches Zeugnis für den in „gewissen deutschen Gelehrtenkreisen" herrschenden Mangel an „religiöser Duldsamkeit, wissenschaftlicher Unbefangenheit und litterarischem Anstand" an den Pranger gestellt. Der Entrüstungsartikel schlägt dabei auf J. Loserth als den vermeintlichen Vf. los, der aber nur durch einen Irrtum zum Vf. der anonym erschienenen Recension gestempelt wird. Der anonyme Kritiker stösst sich besonders daran, dass der Vf. von Janssen behauptet, er sei persönlich „gutmütig" und doch zugleich „fanatisch und bigott' gewesen. Wir anderen, die wir unter unseren katholischen Zeitgenossen schon öfters dieser Kombination begegnet sind, werden das schwerlich für eine so ungeheuerliche Behauptung ansehen. Es ist aber einfach eine Verdrehung des Thatbestandes, wenn diesen „gewissen deutschen Gelehrtenkreisen" imputiert wird, sie hassten Janssen, weil er „gläubiger Katholik" gewesen. Schliesslich behauptet der Vf., Specifikum der „katholischen" Geschichtsschreibung sei es, im Gegensatz zu der „noch herrschenden protestantischen, jüdischen und atheistischen", ohne Gereiztheit, Hass und Vorurteil an die Prüfung der christlichen Vergangenheit heranzutreten, von katholischen Dingen etwas zu verstehen, katholische Persönlichkeiten, Gebräuche und Anschau-

G. E. H&AB: LES. 8. »1; ÔLBI. 3, S.362.]| (Vgl. II 1 : 77.) — 3) A. B a u m g a r t n e r , Dtsch. Bildung n. Wissenseh.im 16. Jh.: StML.46, 8.233-34. — 4) E. Wissenschaft!. Urteil Uber Janssen : ib. 47, S. 40,2. (Dazu S. 110/2 u. „Berichtigung" S. 364.) - 5) O.

II

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

6 : 5-12

ungen nicht blindlings zu lästern und zu verzerren usw. Eine gute Portion Selbstbewusstsein scheint auch zu den Vorzügen dieser Geschichtsschreibung zu gehören. — B o s s e r t 5 ) widmet dem 7. Bande der Janssenschen Geschichte eine ausführliche Besprechung, weist die Tendenz nach, gemäss der die einzelnen Abschnitte zur Erreichung des beabsichtigten Totalbildes gearbeitet sind, macht auf Vergessenes oder Verschwiegenes, auf falsche Schlüsse aus Quellencitaten, Verschiebungen des Thatbestandes usw. aufmerksam, tritt auch dem Bearbeiter und Herausgeber Pastor in der Frage über Joh. Hoffmeisters Lebenswandel und Lebensende, über welcher B. mit N. Paulus in Streit geraten ist (1893 II 6:6/8), noch einmal energisch und mit einer Reihe beachtenswerter Einwendungen gegen die „Rettung", die Paulus unternommen und Pastor eifrigst acceptiert hat, entgegen. — Z i m m e r m a n n 6 ) unterzieht H. Baumgartens Geschichte Karls V. und von Bezolds deutsche Reformationsgeschichte .kritischen Betrachtungen und sagt ersterem Gehässigkeit und Verdrehung des wahren Sachverhalts in der Beurteilung Leos X. und Clemens VII. sowie in der der Talente und persönlichen Eigenschaften Karls V. nach; Bezolds Darstellung sei inkonsequent, da sie die Reformation bald hoch rühme, bald verurteile. Aus beider Schriften sei immerhin viel zu lernen, vor allem, wie wenig die Reformation für die Bildung und geistige Erneuerung des Volkes geleistet habe. — Die ausführliche Besprechung, die K o 1 d e *) den zwei Bänden deutscher und schweizerischer Reformationsgeschichte des Deutsch-AmerikanersPh. Schaff (JBL. 1893 II 1 : 6a; 6 : 3 ) gewidmet hat, verdient neben ihren kritischen Berichtigungen einzelner Aufstellungen des New-Yorker Gelehrten besonders Beachtung wegen der lichtvollen Darstellung des Lebens- und theologischen Entwicklungsganges des inzwischen verstorbenen Kirchenhistorikers und wegen der prinzipiellen Erörterungen der Aufgabe, die von dem Kirchengeschichtsschreiber zu lösen sei. — K a t h o l i s c h e K i r c h e . Den in neuerer Zeit viel genannten Vf. des Manuale Curatorum, den Baseler Pfarrer von St. Theodor und Professor J o h a n n U l r i c h S u r g a n t (gest. 1505) behandelt ein kurzer Artikel von B e r n o u i 11 i 8 ). Die Charakteristik des ehedem so weit verbreiteten Manuale könnte reichhaltiger und eingehender sein. — Dem schon 1498 verstorbenen Franziskaner S t e p h a n F r i d o l i n hat P a u l u s 9 ) einen Artikel gewidmet, der zwar über die Lebensgeschichte des Mönches nicht viel zu melden weiss, aber aus seinem 1491 gedruckten Predigtwerke „Schatzbehalter" sowie aus mehreren Hss. über seine Lehre und Predigtweise manche Mitteilung enthält. München besitzt von ihm in Cgm 4439 eine geistliche Unterweisung für die Schwestern von St. Clara; anderes hatten Veesenmeyer in Ulm und V. Hasak. Aus der Hs., die letzterer besass, sind vom katholischen Pressverein der Diöcese Seckau seine Vorträge über die Psalmen hochdeutsch herausgegeben worden (Graz 1887); ersterer hat in seiner Sammlung von Aufsätzen zur Erläuterung der Kirchengeschichte (Ulm 1827) über die in seinem Besitz befindliche Hs. Bericht erstattet. Aus allem ergiebt sich das Bild eines Ordensmannes, den P. einem Staupitz als Gesinnungsgenossen an die Seite setzen möchte. Vielleicht hilft sein Aufsatz dazu, dass die verschollenen Hss. wieder auftauchen, und Gelegenheit gegeben werde, den ohn e Zweifel beachtenswerten Prediger und Erbauungsschriftsteller noch vollständiger kennen zu lernen. — Der Aufsatz über die L e i p z i g e r U n i v e r s i t ä t imJ. 1502 von G e s s , 0 ) zeigt, wie im Schrecken über die Gründung der Wittenberger Universität Herzog Georg eine Reform seiner Hochschule beschliesst. Gutachten über die Gebrechen der Leipziger Universität werden von sämtlichen Docenten eingefordert. Was für Missstände kommen hier betreffs der Vorlesungen, des Promotionswesens, des Cliquenwesens und des Lebenswandels der Universitätslehrer zu Tage! Wimpina ist der einzige unter den Theologen, über den nicht Klage geführt wird, einer von denen, deren Gutachten dann der Herzog seiner, freilich wenig erfolgreichen, Reformation der Universität zu Grunde legt. Es ist ein kultur- und sittengeschichtlich höchst interessantes Material, das diese Gutachten ergeben, zugleich eine urkundliche Beleuchtung der Zustände am Ende des Mittelalters, die sich hier ganz anders zeigen als in Janssenscher Schönmalerei. — Einen der Buchdrucker der Leipziger Universität, Jakob Thanner, behandelt W u s t m a n n 1 1 ) . Wann der erste Teil seines letzten grossen Verlagswerkes „Alle Kirchengesang und gebeth" von Chr. Flurheim erschienen ist, hätte der Vf. mühelos aus Wackernagels Bibliographie des deutschen Kirchenliedes N. 288 ersehen können, statt sich auf Vermutungen einzulassen. — Der Artikel über die Wahl A l b r e c h t s von Brandenburg zum Erzbischof B o s s e r t . D. Wirkung d. Reformation traf Schule ti. Bildung nach Janssen: AELKZ.27, S.677-80, 701/4, 725-30. — 6 ) ( 1 1 1 : 9 . ) — 7 ) T h . K o l d e : ThStK.67, S.173-200. — S) A. B o r n o u i l l i , J . C . S u r g a n t : ADB.37, S. 165/6. — 9 ) N. P a u l u s , D.FranzisItaner St. Fridolin. E. Nürnberger Frediger d. ansgeh. HA.: HPB11. 113, S. 465-83. — 10) F. O e s e , D. Loipls. Univ. im J. 1502. ( = 1 4 : 6, 9. 177-90.) — 11) (I S : 58.) — 12) J. G a s s , Z. Mainzer Biscbofswahl vom J. 1514: Rath. 2, S.9-26. — 13) (115:84.)

Jahresberichte für neuere deataohe Litteraturgesohiohte. V.

(2)8

II 6:12-18

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

v o n M a i n z , verfasst durch G a s s 1 2 ) , kommt zu dem bekannten Ergebnis, dass lediglich finanzielle Rücksichten den Ausschlag gaben, da er persönlich die Palliumskosten tragen wollte und dem Domkapital für die Leistung dieser Zahlung bessere Garantie zu bieten schien als seine Konkurrenten. G. hebt hervor, dass die Palliumskosten, bezw. der von den Fuggern geleistete Vorschuss von 21000 Dukaten Albrecht veranlasste, sich um die Ablassvertreibung in Rom zu bewerben. So „begann jene unheilvolle Ablasspredigt, die der Anlass zum Ausbruch der abendländischen Glaubensspaltung wurde." — Da der Neudruck der T h o m a s M u r n e r s c h e n Narrenbeschwörung von S p a n i e r 1 3 ) in die Zeit vor Beginn des Reformationskampfes weist, Murner nur als den Satiriker der mittelalterlichen Kirche zeigt, so kann hier von einer Besprechung abgesehen werden. Es sei aber auf die sorgfältige Recension von J o h n M e i e r verwiesen. — B r e c h e r s 1 4 ) biographischer Artikel über J o h a n n T e t z e l hält sich an das von Körner in seiner bekannten Schrift über den Ablassprediger Erforschte. Wir wünschten noch grössere Unterscheidung zwischen dem, was wir sicher wissen, und dem, was in den Berichten über diesen von der öffentlichen Meinung Verfolgten doch immerhin kritisch anfechtbar ist und auch von katholischer Seite für unbewiesen erklärt wird, so z. B. in betreff der Innsbrucker Ehebruchsaffaire. 15 ) — Drei Quartbände Briefe, die im Archiv des bischöflichen Ordinariats zu Augsburg aufbewahrt werden und bisher zum grössten Teil unbenutzt waren, bilden die Unterlage für das Lebensbild des Augsburger Humanisten und Mönches V e i t B i l d , das S c h r ö d e r 1 6 ) gezeichnet hat. Geboren 1481 in Hochstädt, in Ingolstadt beim Studium von dem Poeta Jakob Locher Philomusus und dem Mathematiker Joh. Stabius besonders angeregt, kommt Bild 1500 als Pfarrschreiber an St. Ulrich in Augsburg. Seine Gedichte schaffen ihm die Gunst des Kanonikus Bernhard von Waldkirch, durch den er in bessere Stellen befördert wird; er ist auf dem bequemen Wege in geistliche Benefizien, dabei lebt er dahin in humanistisch leichtfertiger Lebensanschauung. Da treibt ihn tötliche Krankheit plötzlich zur Einkehr, und er tritt 1503 als Novize bei St. Ulrich ein; um seiner Kränklichkeit willen blieb er frei von der Uebernahme von Klosterämtem; man liess ihm Müsse zu wissenschaftlicher Beschäftigung und zum Lehren. Seine Sprachkenntnisse waren anfangs sehr gering, doch bessert sich bald seine Latinität; seine griechischen Kenntnisse blieben elementar; noch 1522 fängt er an, im Interesse des Bibelstudiums hebräisch zu lernen, aber mit geringem Erfolge. Intensiver sind seine mathematischen Studien; er wird ein gesuchter Nativitätensteller; er versteht Sonnenuhren zu konstruieren und astronomische Kalender anzufertigen. Er gehört ferner zu den ersten Freunden Luthers und der Reformation in Augsburg: er korrespondiert lebhaft mit Oekolampad und Spalatin. Aber seit dem Bauernkrieg erlahmt sein Interesse; von Oekolampad scheidet ihn dessen Abendmahlslehre, die Korrespondenz mit Spalatin schläft ein; aber langsamer als sein Fi'eund Peutinger wendet er sich ab. 1529 stirbt er in seinem Kloster. Sch. giebt uns ferner von 318 Briefen der Bildschen Briefsammlung Regesten, 18 davon werden am Schluss durch B e d a G r ü n d l zum Abdruck gebracht: darunter 2 Briefe Bilds an Luther, 21. Sept. 1518 und 16. April 1520, 6 Briefe Spalatins an Bild (1518—24), einer von Bild an Spalatin, 4 Briefe Oekolampads usw. Aus den vorangehenden Briefregesten seien besonders 4 Briefe des späteren Wiedertäuferapostels Joh. Denk vom J. 1520 hervorgehoben und ein Brief Bilds an Th. Murner, April 1522. Die Briefe an Pirkheimer hatte schon früher Heumann gedruckt, Briefe von Adelmann, Locher. Oekolampad, Spalatin, Amann, Eilenbog, Peutinger F. A. Veith herausgegeben, auch Braun Notitia de codd. mss. einiges aus dieser Briefsammlung schon veröffentlicht. Höchst dankenswert ist jetzt diese Gesamtübersicht über diesen Briefschatz. Leider sind die Abdrucke der Briefe im Anhang ziemlich fehlerhaft und schlecht korrigiert. — In einem Nachtrage zu seinen früheren Forschungen über K o n r a d W i m p i n a (JBL. 1893 II 6 : 2 1 ) publiziert N. M ü l l e r 1 1 ) das im Leiningschen Archiv zu Amorbach aufgefundene Testament des Frankfurter Theologen von 1530, und er beleuchtet die mancherlei Legate desselben, an denen ihm mit Recht beachtenswert erscheint, dass der reiche Prälat zwar für seine Familie fürstlich sorgt, auch sonst allerlei Bedürftige und Arme reichlich bedenkt, aber kein einziges Legat für rein kirchliche Zwecke aussetzt, nicht einmal für sich selbst eine Messstiftung macht. Dagegen zeigen seine Stiftungen frappante Aehnlichkeit mit den Gedanken, die in den evangelischen Kastenordnungen niedergelegt waren. „Der mittelalterliche Theologe und Kirchenmann wurde noch am Ende seines Lebens auf einem Gebiet des praktischen Christentums zum Anhänger und Anwalt seines grössten Gegners Luther." Nebenbei erinnert M. daran, dass die neuerdings von Ehrle nicht ohne Tendenz gegen die - 14) A. B r e c h e r , Job. Tetzel: ADB. 37, S. 605/9. - 15) X w - A - W e g e n e r , E. Ablassbrief Tetzeis: Bär 20, S. 206. 16) (II 6 : 2 1 . ) — 17) N. M a l i e r , Ueber Konr. Wimpina. Niichtr.: ThStK. 67, S 339-62. - 18) F. K a j s e r , Joh. L. Vires

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

Ii 6 : 13-22

reformatorischen Bemühungen um Armenpflege ausgespielte Schrift des Humanisten Vives über städtische Armenpflege von 1526 durch den Strassburger Reformator Kaspar Hedio ins Deutsche übertragen und der Strassburger evangelischen Bürgerschaft zugeeignet wurde. — Hierbei sei der sorgfältigen Studie von K a y s e r 1 8 ) über J o h a n n L u d w i g V i v e s gedacht, die aber, während sie sonst die Uebersetzungen seiner Schriften ins Deutsche sorgsam notiert, gerade bei dieser Schrift den Hinweis auf Hedio vergisst. — F a l k " ) bringt aus Joannis Rerum Mogunt. II 381 und aus einer hs. Sammlung der Epitaphien und Totenschilde des Mainzer Domes von 1727 Genaueres über Tod und Begräbnis des durch Luthers Geschichte berühmt gewordenen K a r l v o n M i l t i t z bei. — Den Mineralogen G e o r g A g r i c o l a , Bürgermeister von Chemnitz, und den Görlitzer Bürgermeister J o h . H a s s stellt F a l k 2 0 ) wegen ihrer Anhänglichkeit an die katholische Kirche trotz ihres Lebens in evangelischer Umgebung zusammen. Beide sind aber auch zugleich bemerkenswerte Zeugen von Missbräuchen beim Ablasshandel. Denn ersterer führt darüber Klage, dass Anne vom Segen des Ablasses — der Instruktion zuwider — thatsächlich ausgeschlossen wurden; „für diese Missbräuche der Unterbeamten (?) musste dann Tetzel herhalten und büssen." Letzterer bezeugt aber bekanntlich schon für den Ablass von 1509 Titzeis Wort: „So balde der Pfennige ins Becken geworfen und klunge, so balde wäre die Seele gen Himmel", ein Zeugnis, dem gegenüber nur der schwache Trost bleibt, dass ihm dies Wort durch andere berichtet war, und dass Geschwätz und Verleumdung damals schon thätig gewesen sein würden. 21 ) — In der Zusammenstellung der zahlreichen Arbeiten, die wir P a u l u s 2 2 ) für die Geschichte der katholischen Theologen des 16. Jh. verdanken, wie sie von uns früher (JBL. 1893 II 6:5—19) gegeben ist, fehlte doch noch eine Publikation, die uns erst jetzt vorliegt und hier zunächst nachgetragen werden soll. Sie behandelt den Mainzer Franziskaner und Domprediger J o h a n n W i l d (Ferus), der nicht allein einer der fruchtbarsten und hervorragendsten katholischen Prediger der Reformationszeit gewesen ist, sondern auch Züge an sich trägt, die es erklärlich machen, dass seine Schriften dem römischen Index verfielen, und dass man evangelischerseits ihn unter die „testes veritatis" (so E.G. Dieter ich, Altorf 1723) rechnen konnte. P. bemüht sich, gestützt auf die Münchener Vorräte an Drucken seiner Schriften, den schlichten äusseren Lebensgang (geb. um 1495, gest. 8. Sept. 1554) aufzuhellen, besonders aber seine kirchliche Stellung klarzulegen und nach Kräften zu entschuldigen, den Mann möglichst vollständig f ü r den Katholizismus zu retten. Er hebt seine Friedensliebe hervor, die ihn die Polemik gegen Luther — den er nie nennt — meiden liess; er erkennt den Freimut an, mit dem er die Missstände an der Kurie,auch Missbräuche im Heiligenkult tadelt. Wild unterscheidet eben zwischen ecclesia romana und curia romana. In der Rechtfertigungslehre aeeeptiert er Luthers Formeln, auch das sola fide, versteht aber unter fides die fides formata, und er lehrt die Verdienstlichkeit der nach der Rechtfertigung vollbrachten Werke, bleibt also doch auf dem Boden der katholischen Heilslehre. So erklärt es sich, dass zunächst einzelne seiner Schriften — mit deren Veröffentlichung er erst 1550 anfing — censuriert wurden, 1551 sein Kommentar zu Johannes durch die Sorbonne, 1559 durch dieselbe sein Matthäuskommentar. Inzwischen erhob sich der Dominikaner Dominikus Soto 1554 in besonderer Schrift gegen den Johanneskommentar; der Franziskaner Michael Medina suchte dagegen 1558 den heimgegangenen Ordensgenossen von jedem Vorwurf in scharfer Antikritik zu reinigen. Nun wurde 1580 durch den portugiesischen Inquisitor auch sein Kommentar zum Römerbrief auf den Index gebracht. 1583 erweiterte die spanische Inquisition diese Censur auch noch auf einen alttestamentlichen Kommentar (zu Ecclesiastes) — endlich setzt Sixtus V. 1590 sämtliche Schriften donec corrigantur auf den Index; der Index von 1596 bestätigt dies Verdikt. P. bemüht sich, dies Urteil der Kurie als eine Uebereilung zu kennzeichnen, wie er auch sonst schon mehrfach die Indexarbeit des 16. Jh. als eine teilweise sehr leichtfertige, summarisch und flüchtig gefertigte anerkannt hat. Auch für die nach römischem Mass wirklich censurbedürftigen Schriften sucht er mancherlei Entschuldigungen hervor: teils sind es bei seinen Lebzeiten, aber hinter seinem Rücken von anderen, teils erst nach seinem Tode edierte Schriften, Aufzeichnungen, die nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt waren. Das wird richtig sein, aber sind diese Schriften, denen die vorsichtige Feile für die öffentliche kirchliche Censur fehlt, nicht ganz besonders wertvolle Zeugnisse seines kirchlichen Standpunktes? Die Ausrede des Sixtus Senensis, Wilds Matthäuskommentar sei von Ketzern vor der Druck-

(1492-1540) I.:HJb.lö,S.307-53. (Vgl.II 7:42.) — 19; F . F a l k , D e s K.T.Miltitz Tod U.Begräbnis 1529: Kath.2,S,477/9. - 20) i d . , D. Bürgermeister G. Agricola u. J. Hasse: HFB11.113, S. 140/8. (Vgl. I I 1 : 9 3 . ) — 21) X F- H - B e u s e h , P . Sylvius: ADB.37, S.286/7. (Nach d. Forschungen ». Seidemiinn n. N.Paulus.) — 22) (II 6:20.) - 23) (II 1:106.) — 24) N. P a n 1 u s , Joh. Winzler,e.Pran-

(2)8*

II 6 :23-26

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

legung verfälscht worden, erneuert P. nicht. Ich finde aber auch bei ihm keine Berücksichtigung der Angabe bei Aubertus Miraeus (Scriptores saec. XVI s. v.): Censores Roinani 1574 suis typographis inhibuerunt opera eius distrahi sine facultate. Ich irre wohl nicht, wenn ich Paulus 2 3 ) auch für den Vf. der gehaltreichen Studie über den Mitarbeiter an der Confutatio, den Augsburger Matthias K r e t z , halte. Der Artikel zeigt ganz seine Art und beruht gleich den seinigen auf den in München zu findenden hs. und gedruckten Materialien. Nach der Ingolstädter Matrikel nimmt er Haunstetten bei Augsburg als seinen Geburtsort an. In Ingolstadt wendet Kretz sich 1516 der Theologie zu, nachdem er in Wien und Tübingen humanistische Studien getrieben hatte. Er wird Vorsteher der von Aventin gegründeten Ingolstädter sodalitas litteraria. Kurze Zeit ist er Domprediger in Eichstädt, seit 1521 predigt er im Augsburger Dom. Hier gerät er mit der evangelischen Partei in heftige Kämpfe, besonders infolge seiner Predigt von der Beichte 1524. Der Vf. macht auf die freundschaftlichen Beziehungen, die Kretz zu Erasmus unterhielt, aufmerksam, besonders auf Grund der in Burschers Spicilegium veröffentlichten Briefe des Kretz. 1531 verlässt er Augsburg und wird Stiftsdekan in Moosburg, aber schon 1533 Dekan der Liebfrauenkirche in München. Er nimmt atn Wormser Colloquium 1540 Teil, stirbt aber schon 1543. Der Aufsatz bietet viele Berichtigungen älterer Angaben über Kretz. — Einen wenig bekannten schwäbischen Gegner der Reformation führt uns Paulus 2 4 ) in dem Franziskaner J o h a n n W i n z l e r vor, der um des Eifers willen, mit dem er die neue Lehre bekämpft, 1523 aus Nürnberg und einige Monate später auch aus Basel weichen musste. Als Guardian von Lenzfried bei Kempten wird er in Kampf mit den evangelischen Geistlichen von Kempten verwickelt, worüber P. aus einer Münchener Hs. (Cgm. 4259) Interessantes mitteilt. Er macht dabei die Litterarhistoriker darauf aufmerksam, dass die meisten schwäbischen Vorkämpfer des Katholizismus im 16. Jh. „eine wahre Meisterschaft in Handhabung der deutschen Sprache" bekundeten; die Litteraturgeschichte habe hier noch eine alte Ehrenschuld abzutragen. Im Bauernkriege flüchtet Winzler nach Ulm, wo ihm aber auch das Predigen verboten wird. Als Guardian von Landshut richtet er 1529 ein längeres Schreiben an eine wankelmütige Klosterfrau, das (Cgm. 9057) in München erhalten geblieben ist. Dasselbe enthält teilweise direkte Polemik gegen Luthers De votis monasticis. Ueber die späteren Lebensschicksale des streitbaren, erst 1554 gestorbenen Mannes vermag P. nur wenige Notizen beizubringen. Betreffs des Verhaltens Winzlers beim Wormser Religionsgespräch wird man erst Bosserts Gegenrede auf den Angriff, den P. hier gegen ihn richtet, abwarten müssen. — Einen weit bekannteren aus den Söhnen des h. Franziskus schildert uns Paulus 2 5 ) in seinem Aufsatz über Conrad K l i n g , den Erfurter Domprediger, der seit 1525 in seinen Predigten und auch litterarisch die katholische Sache verficht, als Kanzelredner vielen Beifall findet, sich Verdienste um die Erhaltung einer katholischen Partei in Erfurt erwirbt und der Weiterverbreitung der Reformation wirksam entgegentritt. Aber auch er ist kein korrekter Katholik; er tritt wiederholt für die Rechtfertigungslehre des Regensburger Interims entschieden ein, und seine Schriften stehen daher donec corrigantur im Index. Seine kirchliche Stellung würde noch deutlicher hervorgetreten sein, wenn P. die an ihn gerichteten Briefe Witzeis in den Epistolarum libri IV (Lips. 1537) herangezogen hätte. Da sehen wir, wie ihn zeitweise gerade der Gegensatz, in dem er sich zu den Pseudocatholici Erfurts — die Kanoniker sind gemeint — befindet, so mutlos macht, dass er sein Predigtamt aufgeben will, dass er überhaupt nicht nur mit den Evangelischen, sondern ebenso mit Leuten seiner eigenen Kirohe zu kämpfen hat. Die Schilderung, die Witzel (Bl. 04) von dem Wesen dieser Unverbesserlichen giebt, qui confidünt suis in ceremoniolis et solis constitutionum observantiis, die nur die Sünden der Evangelischen sehen und diese convitiis exagitant, volunt puri esse ab errore omni, gehört doch wohl mit zum Verständnis der Position Klings. — Eine sehr tüchtige Studie liefert Paulus 2 6 ) über M i c h a e l H e i d i n g , Sidonius, den Mitarbeiter am Augsburger Interim und dank dem kaiserlichen Waffenglück (letzten) Bischof von Merseburg. Zu den biographischen Aufsätzen, die in den letzten Jahren von Winter, Kawerau und Hundhausen über ihn veröffentlicht waren, liefert er mit Hülfe der Schätze der Münchener Bibliothek zahlreiche Ergänzungen, namentlich über die litterarische Gegnerschaft, die sich im evangelischen Lager gegen einzelne seiner Schriften erhoben hatte. Freilich wird man aus seiner Berichterstattung nicht verstehen, was eigentlich die scharfe Polemik gegen Heldings Predigten von der Messe hervorgerufen hatte. Am Schluss verteidigt er seinen Lebenswandel gegen die schweren Anschuldigungen des Flacius: er bringt allerlei Zeugnisse bei, die von ziskanerd. 16. Jb.: Kath. 1, S. 40-57. — 25) i d . , Konr. Kling, e. Erfurter Domprediger d. IG. Jh.: ib. S. 146-63. — 26) (15:13.) — 27)

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

I I 6 : 27-30

seiner „Ehrbarkeit" reden. Man wird hier nur die Frage aufwerfen müssen, welchen Massstab denn wohl die Zeitgenossen an die „Ehrbarkeit" eines Priesters anlegten, ob ihnen jemand, der aus jüngeren Jahren Kinder besass, darum wohl sein Lebenlang als „unehrbar" galt, ob also diese Leumundszeugnisse das beweisen, was sie beweisen sollen. Lesen wir doch, dass z. B. in den Regensburger Visitationsprotokollen die Zechpröpste oft von Pfarrern, die zwei und mehr Kinder hatten, aussagen: sie „sein aines priesterlichen wandels berümpt"! (Vgl. HPB11. 114, S. 722.) — P a u l u s 2 1 ) macht darauf aufmerksam, dass G e o r g W i t z e l 1546 unter dem Namen Gersones Landavus den Dialog „Causa tarn diuturnae calamitatis ecclesiastici status in Germania" und unter dem gleichen Namen 1562 noch einmal seine 1539 unter eigenem Namen erschienenen „Drey Gesprechbüchlin" ausgehen liess; ebenso dass er sich in der Auslegung des 57. Psalmes 1547 und in der Schrift Pro Evangelistarum . . . peste repr'imenda admonitio 1565 unter dem Namen Bonifacius Britannus verbirgt. Letzteres ist von besonderem Interesse, da dieser Bonifacius Britannus Luthers Vater gelegentlich als „Mörder" bezeichnet; dieselbe Anklage hatte ja bekanntlich Witzel schon 1535 vorgebracht. Der vermeintliche zweite Zeuge für diesen Flecken auf Luthers Familiengeschichte erweist sich also nun als identisch mit dem ersten. P. freilich hält „durch dies Zeugnis Witzeis, gegen welches im 16. Jh. niemals ein Widerspruch sich hören liess", die Sache für erledigt. Andere werden mit Köstlin „das völlige Schweigen aller anderen gleichzeitigen Gegner" Luthers doch für einen Gegenbeweis erachten, sowie den Umstand, dass, wer sich der Justiz um Todschlags willen entziehen will, doch nicht an einen Ort übersiedelt, wo er unter derselben sächsischen Oberhoheit blieb. — Dem Konvertiten G e r h a r d L o r i c h i u s gilt eine andere Studie des fleissigen und gelehrten P a u l us 2 8 ). Aus Hadamar in Nassau gebürtig (um 1485) erhält Lorichius in der Vaterstadt nach Beendigung der Universitätsstudien Verwendung im Kirchen- und Schuldienst; als Pfarrer an der dortigen Aegidienkirche schliesst er sich begierig der Reformation an, verheiratet sich auch, wendet sich aber jedenfalls vor 1536 wieder ab, „so ich bei derselbigen Sekte nichts sehe oder höre, das einer Reformation gleichsehen möge". Mit einem lateinischen Katechismus Institutio catholicae fidei 1536 tritt er unter die katholischen Schriftsteller, aber unter die reformerischer Tendenz. Er eifert für die communio sub utraque und bekämpft leidenschaftlich den Priestercölibat. In seiner Schrift De missa publica (1536) eifert er gar gegen die Privatmessen, die er als Quelle alles Uebels betrachtet. Er hat inzwischen in Wetzlar Stellung gefunden, aber sein erasmianischer Mittelweg schafft ihm, wie er im Pastorale 1537 klagt, Feindschaft von beiden Seiten. 1542 verdrängt ihn die Reformation auch aus Wetzlar; nach einem Aufenthalt in St. Johannisberg verschafft ihm Heiding in Mainz eine Unterkunft. Er beschäftigt sich, da er ohne Amt ist, litterarisch, z. B. mit der Uebersetzung Witzelscher Predigten ins Lateinische, schreibt auch Erläuterungen zu Georg Wickrams Verdeutschung der Metamorphosen Ovids (1545). Eine Streitschrift, die er gegen die „Schmähbüchlein der Rottengeister" ausgehen lässt, veranlasst durch ihre Ausfälle auf die protestantischen Stände seine Ausweisung aus Mainz, ein A k t politischer Rücksichtnahme des Erzbischofs Sebastian auf Hessen und Kurpfalz. Von einem nicht näher bekannten Versteck aus schreibt er jetzt eilfertig Scholien zum Alten und Neuen Testament, die er mit Ausfällen gegen die Lutheraner würzt. 1547 wird er Pfarrer zu Worms, ist Mitglied der erzbischöflichen Kommission, die 1549 in Nassau das Interim einführt, und nimmt an der Mainzer Synode desselben Jahres Teil. Nachdem er noch eine Hs. aus Ludwigs des Frommen Tagen, eine Reformationsordnung vom Aachener Konzil 817, veröffentlicht hat, scheint er bald darauf verstorben zu sein. Schon 1559 setzte Rom seine sämtlichen Schriften auf den Index. Am Schluss des Aufsatzes sucht P. über die Söhne des Lorichius und über verschiedene Namensvettern Klarheit zu schaffen. — Mehr als 30 Bände hs. Nachlasses auf der Münchener Staatsbibliothek liefern P a u l u s 2 9 ) die Unterlage für ein Lebensbild des sonst fast unbekannten Benediktiners W o l f g a n g S e i d l (Sedelius). 1491 in Maurkirchen geboren, auf der Landshuter Lateinschule vorgebildet, besuchte er nur wenige Monate hindurch 1516 die Universität Ingolstadt; denn er trat noch in demselben Jahre ins Benediktinerkloster Tegernsee ein. Wissenschaftliche Neigungen spielten hierbei mit; er erlernt hier das Griechische. Mit der Liebe zur Poesie verbindet sich die zur Musik; mit dem Münchner Kapellmeister Ludw. Senil tritt er in freundschaftlichen Verkehr und Austausch. Ebenso ziehen ihn Astronomie und Mechanik an. Er schreibt aber auch einen Traktat De arte praedicandi und erwirbt sich solchen Ruf als Prediger, dass er 1532 nach München berufen wird, wo er regelmässig die Kanzel besteigt. München N . P a n l n s ] , Psendonyme Schriften v. G. Witzel : Kath. 2, S. 473/7. — 28) i d., Gerh. Lorichius, e. Konvertit d. 1«. Jh. : ib. 1, S. 503-28. — 29j id.,D. Benediktiner W. Seidl. E.bayer. Gelehrterd. 16. Jh.: HPBI1.113, S. 165-85. — 30) id., Wolfg. Mayer, E. hayer. Cieter.

II

6 : 30-39

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

vertauscht er 1550 auf einige Zeit mit Augsburg, wird 1551 nach Trient gesandt, 1553—55 predigt er in Salzburg. Nur Weniges seiner Schriften wurde gedruckt, manche grössere Arbeit blieb Ms. Nach seiner Rückkehr nach München liess er einen „geistlichen Laienspiegel" zur Warnung des Volkes vor dem Luthertum 1559 ausgehen. 1560 zog er sich nach Tegernsee ins Kloster zurück, wo er 1562 starb. — Nicht weniger unbekannt ist der Cisterzienserabt W o l f g a n g M a y e r , geb. 1469, gesti 1544 in Alderspach, über den zwar schon vor 100 Jahren ein Ingolstädter Professor Steph. Wiest vier Programme geschrieben (1788—92), über den wir aber jetzt aus seinem hs. in München erhalten gebliebenen Nachlass Näheres durch den unermüdlichen P a u l u s 3 0 ) erfahren. Ausser zahlreichen Gedichten (in Clm. 1851) verfasst er 1518 die Annalen von Alderspach (Clm. 1012), bearbeitet eine ältere Geschichte der Passauer Bischöfe (ebda.), verfertigt einen Briefsteller deutsch und lateinisch (Clm. 3299); eine Erklärung der Benediktinerregel von seiner Hand scheint verloren zu sein. Erhalten aber sind zwei Schriften gegen Luther: Votorum monasticorum tutor 1526 (Clm. 2886) gegen Luthers De votis monasticis, mit Anerkennung mancher Missstände in den Klöstern seiner Tage, und In aliquot Lutherana paradoxa dialogus 1528 (Clm. 2874), ein Dialog zwischen Abt und Mönch über Kirche, Schrift, Sakramente usw., der im Dogma katholisch ist, dabei aber in der Offenheit, mit der die Schäden und Missbräuche besprochen werden, den Vf. an Erasmus erinnert. Mayer schilt auf die Unsittlichkeit der Priester, den Weltsinn der Bischöfe, die Ueberspannung der Papstgewalt, die zu grosse Menge kirchlicher Satzungen, den Missbrauch im Ablasswesen. In Klagen und Trauern über die verworrenen Zeitverhältnisse ersehnt der bitter enttäuschte Klostergelehrte den erlösenden Tod. 3 1 ) — Der Artikel von K r a u s 3 2 ) über den Konvertiten T h e o b a l d T h a m e r ist von erstaunlicher Dürftigkeit. Die spärlichen Litteraturangaben reichen bis 1857; aber 1858 erschien die Dissertation von Hochhuth und 1861 desselben gründliche Studie über Thamer und Landgraf Philipp (ZHistTheol. S. 165 ff.). Was nützen also dem Benutzer eines Sammelwerkes wie der ADB. so unzulängliche Beiträge? 3 3 ) — Das Wenige, das über das Leben des Wormser Domscholasters D a n i e l M a u c h bisher aus Pantaleon (Prosopographie und Heldenbuch) bekannt war, vervollständigt F a l k 3 4 ) durch Hinweis auf die in Nauseas Epp. Miscell. libri X. enthaltenen Briefe desselben aus den J . 1530—40, bringt auch aus anderen Quellen manches über ihn bei und zeigt ihn uns im Verkehr mit Witzel, Ferus, Oporinus, Hosius usw. Er starb 19. Mai 1567. — Die Lebensgeschichte des Jesuiten J a k o b R e i h i n g (geb. 1579), seinen überraschenden Uebertritt zum evangelischen Bekenntnisse, die Versuche seiner Ordensmitglieder, erst diesen Uebertritt zu vertuschen, dann den Ausgetretenen zu verleumden und zu beschimpfen, zugleich ihn . mit Versprechungen zurückzulocken oder den weltlichen Arm gegen ihn aufzubieten, endlich seine gegen die römische Kirche gerichteten Revokationspredigten schildert in populärer Art S c h a l l s 3 5 ) kleine Schrift. — Von dem gelehrten Kölner Karthäuser L a u r e n t i u s S u r i u s (gest. 1578) stellt R e u s c h 3 6 ) knapp die Daten seiner einfachen Lebensgeschichte und die Titel seiner Werke zusammen. — In ähnlicher Weise ist der Artikel R e u s c h s 3 7 ) über den Jesuiten A d a m T a n n e r (gest. 1632) gehalten, wobei besonders die sehr verständigen Urteile desselben über Hexerei und Hexenprozesse hervorgehoben werden, aber auch der Angriffe gedacht wird, die ihm dafür widerfuhren. — Den Führer der Gegenreformation in Krain, Fürstbischof T h o m a s C h r ö n (geb. 1560, gest. 1630), schildert E l z e 3 8 ) . Von evangelischem Vater stammend, aber durch einen Onkel in jesuitische Erziehung gebracht, konvertiert er 1586, beginnt 1597 mit dem Eifereines Renegaten die Gegenreformation, bei der er, abgesehen davon, dass er viele evangelische Kirchen zerstört oder weggenommen hat, auch in Menge evangelische Bücher (meist slowenische) hat verbrennen lassen. — Den Tiroler L u k a s G e i z k o f l e r (gest. 1620), dessen Familie und besonders seine Reisen kennzeichnet F o s s 3 9 ) in anschaulichen Bildern einem weiteren Leserkreise nach A. Wolfs Buch von 1873. Theologen wie Pfauser, Canisius und Nas finden dabei mehrfach Erwähnung. Er schildert jene süddeutschen Kreise, in denen man selbst nicht genau wusste, ob man Protestant oder Katholik war, und vertritt zienserabt d. 16. Jh.: HJb. 15,S.575-88. — 31) X F. H i p l e r , MonnraentaCromeriana. Hart. Cromers Gediohte, Synodalreden u. Hirtenbriefe. Braunsberg, Wiehert. 1893. VIII, 147 S. U 2,40. — 32) F. X. K r a n e . Theob. Thamer: ADB. 37, S. 650.— 33) X A. T. S c h a l t « , Hermann n. Petras Thyraens: ib. 33, S. 237/3. (Sehr summarisch.) — 34) F. F a l k . D. Wormser Dorfscholaster Dr. D. Manch: Kath. 2, S. 27-44. — 33) J . S c h a l l , Dr. Jak. Reihing, erst Jesnit, dann (Konvertit) evang. Christ. 1579—1623. ( = Schriften ffir d. dtsch. Volk, her v. Ver. f&r Rnformationsgesch. Heft 24.) Halle a. S , Niemeyer. 28 S. M. 0,15. — 36) F. H. R e n s c h , Laurent. Sarins: ADB. 37, S. 166. — 37) i d . . Ad. Tanner: ib. S. 330/2. — 38) Th. E l t e , Thomas (Chrön), FGrstbisohof v. Laibuch: ib. 38, S. 71/3. — 39) R. F o s s , Lebensbilder ans d. Zeitalter d. Reformation.

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

II

6

: 40-47

den Standpunkt, dass ein Katholik, der den Katholizismus bessern will, ohne Protestant zu werden, vergebliche Arbeit treibt. — R e u s c h 4 0 ) bringt aus Döllingers Nachlass Auszüge aus Briefen der ersten Ordensgenerale des Jesuitenordens, die aus den Jesuitenkollegien in München und Ingolstadt stammen und interessantes Detail fiir die Erkenntnis des Geistes; der Diplomatie und Verwaltungspraxis des Ordens bieten. So erhält Canisius 1560 einen sanften Verweis, dass er den General an die Erfüllung eines gegebenen Versprechens erinnert hat; denn jedes Versprechen der Ordensgubernatoren sei unter der conditio majoris obsequii divini und des majus bonum communitatis zu verstehen. Ein Memoriale von 1596 lässt erkennen, wie sehr damals schon die Strenge der Ordensregel in den bayerischen Kollegien erschlafft war; auch über die tief gesunkene Keuschheit der Beichtväter des Ordens wird Klage geführt, mit der charakteristischen Wendung: constat, quod tandem etiam principibus innotuit, non defuisse ex nostris etiam confessariis, qui . . . in turpitudinem fuerint prolapsi (S. 263). — Die Nachrichten, welche F a l k 4 1 ) aus verschiedenen Chronisten über die mehr oder weniger gewaltsame Reformation norddeutscher, besonders lüneburgischer, N o n n e n k l ö s t e r und den Widerstand, den dabei häufig die Klosterfrauen leisteten, zusammenstellt, dienen einem grossen litterarischen Zukunftsunternehmen: wie die alte Christenheit aus der Lesung der Märtyrerakten Mut in Verfolgungszeiten schöpfte, so müssten die Drangsale frommer OrdensJeute durch die böse Reformation zu einem grossen Erbauungsbuche zusammen getragen werden, um den in der Gegenwart um ihrer Religion willen Verfolgten Mut und Vertrauen einzuflössen. „Schaffen wir den Unserigen ein solches Mittel der Ermutigung!" Danach scheint schon wieder „diocletianische Katholikenverfolgung" in deutschen Landen zu wüten. — Von ähnlichen Drangsalen und gleicher Standhaftigkeit von Ordensfrauen berichtet ein Anonymus 42 ) aus dem Thurgauischen Dominikanerinnenkloster Katharinenthal in den J. 1529 und 30 nach späteren Aufzeichnungen einer Konventualin, die aber noch Augenzeuginnen jener Tage gekannt hatte. — B a h l m a n n 4 3 ) führt in seiner auch die Katechismen aus früherer Zeit berücksichtigenden Schrift für das 16. Jh. 28 k a t h o l i s c h e K a t e c h i s m e n auf, 17 Originalschriften und 11 Uebersetzungen. ( F a l k liefert in seiner beachtenswerten Recension Berichtigungen und Ergänzungen dazu; so weist er einen Trierischen Katechismus von 1589 und den Bilderkatechismus des Jesuiten Joh. Bapt. Romanus [Gratz 1589] nach.) Ferner werden Katechismuspredigten von Clichtoveus, Heiding und Scöpper registriert; endlich wird die nur in einem einzigen Exemplar erhaltene „Vermahnung und Tafel" (vgl. Kath. 711, S. 380) vollständig abgedruckt. Es wird von F. bereits ein Corpus catechismorum saeculorum XV. et XVI. in Aussicht genommen, das innerhalb der MGP., eventuell in Verbindung mit der Görres-Gesellschaft, erscheinen solle. — R o t h 4 4 ) erinnert daran, dass in dem Buch des Wormser Pfarrers von St. Johann Konrad Distel „Summa Oder kurtzer begriff, ober [vber?] die Lehr usw." (1580) „eine Art Katechismus für im Wissen Vorgeschrittene" — also nach gewöhnlichem Sprachgebrauch doch kein Katechismus! — enthalten sei und nennt jenen daher „einen vergessenen Katecheten", bringt auch einige Notizen über das Leben des Mannes sowie über ein Buch desselben bei, in welchem er Heldings Evangelien postille „in Fragstuck abgekürtzt" bearbeitet hat. — Anknüpfend an eine Aeusserung Georg Eders 1569 über das Vorhandensein von4 5 Katechismusunterricht auch schon vor Luthers Auftreten, vervollständigt P a u l u s ) die Liste der katholischen Katechismusarbeiten des 16. Jh. durch Hinweis auf Jodocus Lorichius christliche Kinderlehre 1582, die nach ausdrücklicher Erklärung des Vf. nur solches enthalte, was „in der christlichen Kirche beständiglich gehalten", und bestätigt diese Angabe durch Hinweis auf eine kleine Schrift von Johann Freiberger von 1515, die den gleichen Memorierstoff wie Lorichius, nur in anderer Reihenfolge, biete. (Er hätte auch auf Geffckens Bilderkatechismus des 15. Jh. verweisen können, wo sich im wesentlichen die gleichen Memorierstücke vorfinden.) Im übrigen werden einige irrige Angaben anderer über katholische Katechismusschriften berichtigt und zuletzt wird von des Canisius kleinstem deutschen Katechismus ein Druck nachgewiesen, der bereits dem J. 1556 angehören wird. Danach würde dieser 2 Jahre früher erschienen sein, als Braunsberger angenommen hatte. — Von der lateinischen Ausgabe dieses kleinsten Katechismus (1556), von dem nur ein Exemplar (München, Staatsbibliothek) gegenwärtig bekannt ist, bietet der Canisiusforscher R e i s e r 4 6 ) einen Neudruck. Er findet sich einer Ingolstädter lateinischen Grammatik von 1556 als Anhang beigefügt. — H o l l w e c k 4 7 ) giebt aus den Regensburger Visitationsprotokollen von 1559 ( = N.35, Heft 23.) Halle a. S„ Niemeyer. 48 S. M.0,15. — 401 F. H. R e u s c h , Archiv»]. B e i t r r . z . G e s c h . d. Jesuitenorden»: ZKG. 15, S. 90-107,261-82. - 41) (II 1:53.) - 42) E. Stack Schweiz. Reformationsgesoh.: HPB11.113, S. 579-87. - 4 3 ) ( 1 3 : 1 4 7 ; I I 5:11.) - 4 4 ) (15:14.) — 4 5 ) ( I 5 : 1 2 . ) — 4 6 ) J . B . R e i s e r , PCanisias.SnrarouÄoctrinae Christ itin.ie per qo&estiones t r a d i t a e et ad captnm rodioroin accommodato,d. i. d. kleinste lat. Katechismus d . s e i . P. C. Passau, Abt. 16". X, 21 S. 11.0,40 |fN. P a o l o s : Kath. 2, S. S66/6.][ — 4 7 )

II 6:23-26

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

legung verfälscht worden, erneuert P. nicht. Ich finde aber auch bei ihm keine Berücksichtigung' der Angabe bei Aubertus Miraeus (Scriptores saec. XVI s. v.): Censores Roinani 1574 suis typographis inhibuerunt opera eius distrahi sine facultate. Ich irre wohl nicht, wenn ich P a u l u s 2 3 ) auch für den Vf. der gehaltreichen Studie über den Mitarbeiter an der Confutatio, den Augsburger M a t t h i a s K r e t z , halte. Der Artikel zeigt ganz seine Art und beruht gleich den seinigen auf den in München zu findenden hs. und gedruckten Materialien. Nach der Ingolstädter Matrikel nimmt er Haunstetten bei Augsburg als seinen Geburtsort an. In Ingolstadt wendet Kretz sich 1516 der Theologie zu, nachdem er in Wien und Tübingen humanistische Studien getrieben hatte. Er wird Vorsteher der von Aventin gegründeten Ingolstädter sodalitas litteraria. Kurze Zeit ist er Domprediger in Eichstädt, seit 1521 predigt er im Augsburger Dom. Hier gerät er mit der evangelischen Partei in heftige Kämpfe, besonders infolge seiner Predigt von der Beichte 1524. Der Vf. macht auf die freundschaftlichen Beziehungen, die Kretz zu Erasmus unterhielt, aufmerksam, besonders auf Grund der in Burschers Spicilegium veröffentlichten Briefe des Kretz. 1531 verlässt er Augsburg und wird Stiftsdekan in Moosburg, aber schon 1533 Dekan der Liebfrauenkirche in München. Er nimmt am Wormser Colloquium 1540 Teil, stirbt aber schon 1543. Der Aufsatz bietet viele Berichtigungen älterer Angaben über Kretz. — Einen wenig bekannten schwäbischen Gegner der Reformation führt uns Paulus 2 4 ) in dem Franziskaner J o h a n n W i n z l e r vor, der um des Eifers willen, mit dem er die neue Lehre bekämpft, 1523 aus Nürnberg und einige Monate später auch aus Basel weichen musste. Als Guardian von Lenzfried bei Kempten wird er in Kampf mit den evangelischen Geistlichen von Kempten verwickelt, worüber P. aus einer Münchener Hs. (Cgm. 4259) Interessantes mitteilt. Er macht dabei die Litterarhistoriker darauf aufmei'ksam, dass die meisten schwäbischen Vorkämpfer des Katholizismus im 16. Jh. „eine wahre Meisterschaft in Handhabung der deutschen Sprache" bekundeten; die Litteraturgeschichte habe hier noch eine alte Ehrenschuld abzutragen. Im Bauernkriege flüchtet Winzler nach Ulm, wo ihm aber auch das Predigen verboten wird. Als Guardian von Landshut richtet er 1529 ein längeres Schreiben an eine wankelmütige Klosterfrau, das (Cgm. 9057) in München erhalten geblieben ist. Dasselbe enthält teilweise direkte Polemik gegen Luthers De votis monasticis. Ueber die späteren Lebensschicksale des streitbaren, erst 1554 gestorbenen Mannes vermag P. nur wenige Notizen beizubringen. Betreffs des Verhaltens Winzlers beim Wormser Religionsgespräch wird man erst Bosserts Gegenrede auf den Angriff, den P. hier gegen ihn richtet, abwarten müssen. — Einen weit bekannteren aus den Söhnen des h. Fi'anziskus sehildert uns Paulus 2 5 ) in seinem Aufsatz über C o n r a d K l i n g , den Erfurter Domprediger, der seit 1525 in seinen Predigten und auch litterarisch die katholische Sache verficht, als Kanzelredner vielen Beifall findet, sich Verdienste um die Erhaltung einer katholischen Partei in Erfurt erwirbt und der Weiterverbreitung der Reformation wirksam entgegentritt. Aber auch er ist kein korrekter Katholik; er tritt wiederholt für die Rechtfertigungslehre des Regensburger Interims entschieden ein, und seine Schriften stehen daher donec corrigantur im Index. Seine kirchliche Stellung würde noch deutlicher hervorgetreten sein, wenn P. die an ihn gerichteten Briefe Witzeis in den Epistolarum libri IV (Lips. 1537) herangezogen hätte. Da sehen wir, wie ihn zeitweise gerade der Gegensatz, in dem er sich zu den Pseudocatholici Erfurts — die Kanoniker sind gemeint — befindet, so mutlos macht, dass er sein Predigtamt aufgeben will, dass er überhaupt nicht nur mit den Evangelischen, sondern ebenso mit Leuten seiner eigenen Kirche zu kämpfen hat. Die Schilderung, die Witzel (Bl. 04) von dem Wesen dieser Unverbesserlichen giebt, qui confidünt suis in ceremoniolis et solis constitutionum observantiis, die nur die Sünden der Evangelischen sehen und diese convitiis exagitant, volunt puri esse ab errore omni, gehört doch wohl mit zum Verständnis der Position Klings. — Eine sehr tüchtige Studie liefert Paulus 2 6 ) über M i c h a e l H e i d i n g , Sidonius, den Mitarbeiter am Augsburger Interim und dank dem kaiserlichen Waffenglück (letzten) Bischof von Merseburg. Zu den biographischen Aufsätzen, die in den letzten Jahren von Winter, Kawerau und Hundhausen über ihn veröffentlicht waren, liefert er mit Hülfe der Schätze der Münchener Bibliothek zahlreiche Ergänzungen, namentlich über die litterarische Gegnerschaft, die sich im evangelischen Lager gegen einzelne seiner Schriften erhoben hatte. Freilich wird man aus seiner Berichterstattung nicht verstehen, was eigentlich die scharfe Polemik gegen Heldings Predigten von der Messe hervorgerufen hatte. Am Schluss verteidigt er seinen Lebenswandel gegen die schweren Anschuldigungen des Flacius: er bringt allerlei Zeugnisse bei, die von ziskaner i. 16. Jb.: Kath. 1, S. 40-57. — 25) > d., Konr. Kling, e. Erfurter Donprediger d. 16. Jh.: ib. S. 146-63. — 26) (15:13.) — 27)

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

II 6 : 27-30

seiner „Ehrbarkeit" reden. Man wird hier nur die Frage aufwerfen müssen, welchen Massstab denn wohl die Zeitgenossen an die „Ehrbarkeit" eines Priesters anlegten, ob ihnen jemand, der aus jüngeren Jahren Kinder besass, darum wohl sein Lebenlang als „unehrbar" galt, ob also diese Leumundszeugnisse das beweisen, was sie beweisen sollen. Lesen wir doch, dass z. B. in den Regensburger Visitationsprotokollen die Zechpröpste oft von Pfarrern, die zwei und mehr Kinder hatten, aussagen: sie „sein aines priesterlichen wandels beriimpt"! (Vgl. HPBll. 114, S. 722.) — P a u l u s 2 7 ) macht darauf aufmerksam, dass G e o r g W i t z e l 1546 unter dem Namen Gersones Landavus den Dialog „Causa tam diuturnae calamitatis ecclesiastici status in Germania" und unter dem gleichen Namen 1562 noch einmal seine 1539 unter eigenem Namen erschienenen „Drey Gesprechbüchlin" ausgehen liess; ebenso dass er sich in der Auslegung des 57. Psalmes 1547 und in der Schrift Pro Evangelistarum . . . peste repr'imenda admonitio 1565 unter dem Namen Bonifacius Britannus verbirgt. Letzteres ist von besonderem Interesse, da dieser Bonifacius Britannus Luthers Vater gelegentlich als „Mörder" bezeichnet; dieselbe Anklage hatte ja bekanntlich Witzel schon 1535 vorgebracht. Der vermeintliche zweite Zeuge für diesen Flecken auf Luthers Familiengeschichte erweist sich also nun als identisch mit dem ersten. P. freilich hält „durch dies Zeugnis Witzeis, gegen welches im 16. Jh. niemals ein Widerspruch sich hören liess", die Sache für erledigt. Andere werden mit Köstlin „das völlige Schweigen aller anderen gleichzeitigen Gegner" Luthers doch für einen Gegenbeweis erachten, sowie den Umstand, dass, wer sich der Justiz um Todschlags willen entziehen will, doch nicht an einen Ort übersiedelt, wo er unter derselben sächsischen Oberhoheit blieb. — Dem Konvertiten G e r h a r d L o r i c h i u s gilt eine andere Studie des fleissigen und gelehrten P a u l u s 2 8 ) . Aus Hadamar in Nassau gebürtig (um 1485) erhält Lorichius in der Vaterstadt nach Beendigung der Universitätsstudien Verwendung im Kirchen- und Schuldienst; als Pfarrer an der dortigen Aegidienkirche schliesst er sich begierig der Reformation an, verheiratet sich auch, wendet sich aber jedenfalls vor 1536 wieder ab, „so ich bei derselbigen Sekte nichts sehe oder höre, das einer Reformation gleichsehen möge". Mit einem lateinischen Katechismus Institutio catholicae fidei 1536 tritt er unter die katholischen Schriftsteller, aber unter die reformerischer Tendenz. Er eifert für die communio sub utraque und bekämpft leidenschaftlich den Priestercölibat. In seiner Schrift De missa publica (1536) eifert er gar gegen die Privatmessen, die er als Quelle alles Uebels betrachtet. Er hat inzwischen in Wetzlar Stellung gefunden, aber sein erasmianischer Mittelweg schafft ihm, wie er im Pastorale 1537 klagt, Feindschaft von beiden Seiten. 1542 verdrängt ihn die Reformation auch aus Wetzlar; nach einem Aufenthalt in St. Johannisberg verschafft ihm Heiding in Mainz eine Unterkunft. Er beschäftigt sich, da er ohne Amt ist, litterarisch, z. B. mit der Uebersetzung Witzelscher Predigten ins Lateinische, schreibt auch Erläuterungen zu Georg Wickrams Verdeutschung der Metamorphosen Ovids (1545). Eine Streitschrift, die er gegen die „Schmähbüchlein der Rottengeister" ausgehen lässt, veranlasst durch ihre Ausfälle auf die protestantischen Stände seine Ausweisung aus Mainz, ein Akt politischer Rücksichtnahme des Erzbischofs Sebastian auf Hessen und Kurpfalz. Von einem nicht näher bekannten Versteck aus schreibt er jetzt eilfertig Scholien zum Alten und Neuen Testament, die er mit Ausfällen gegen die Lutheraner würzt. 1547 wird er Pfarrer zu Worms, ist Mitglied der erzbischöflichen Kommission, die 1549 in Nassau das Interim einführt, und nimmt an der Mainzer Synode desselben Jahres Teil. Nachdem er noch eine Hs. aus Ludwigs des Frommen Tagen, eine Reformationsordnung vom Aachener Konzil 817, veröffentlicht hat, scheint er bald darauf verstorben zu sein. Schon 1559 setzte Rom seine sämtlichen Schriften auf den Index. Am Schluss des Aufsatzes sucht P. über die Söhne des Lorichius und über verschiedene Namensvettern Klarheit zu schaffen. — Mehr als 30 Bände hs. Nachlasses auf der Münchener Staatsbibliothek liefern P a u l u s 2 9 ) die Unterlage für ein Lebensbild des sonst fast unbekannten Benediktiners W o l f g a n g S e i d l (Sedelius). 1491 in Maurkirchen geboren, auf der Landshuter Lateinschule vorgebildet, besuchte er nur wenige Monate hindurch 1516 die Universität Ingolstadt; denn er trat noch in demselben Jahre ins Benediktinerkloster Tegernsee ein. Wissenschaftliche Neigungen spielten hierbei mit; er erlernt hier das Griechische. Mit der Liebe zur Poesie verbindet sich die zur Musik; mit dem Münchner Kapellmeister Ludw. Senfl tritt er in freundschaftlichen Verkehr und Austausch. Ebenso ziehen ihn Astronomie und Mechanik an. Er schreibt aber auch einen Traktat De arte praedicandi und erwirbt sich solchen Ruf als Prediger, dass er 1532 nach München berufen wird, wo er regelmässig die Kanzel besteigt. München N. Pau 1 n s ], Pseudonyme Schriften T. O. Witzel: Kath. 2, S. 473/7. — 28) id., Gerh. Lorichius, e. Konvertit d. 16. Jh.: ib. 1, S. 503-23. — 29) i d., D. Benediktiner W. Seidl. E. bayer. Gelehrter d. IS. Jh.: HPBll. 113, S. 165-83. — 30) i d., Wolfg. May er, E. bayer. Ciatar.

I I 6 : 30-39

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

vertauscht er 1550 auf einige Zeit mit Augsburg1, wird 1551 nach Trient gesandt, 1553—55 predigt er in Salzburg. Nur Weniges seiner Schriften wurde gedruckt, manche grössere Arbeit blieb Ms. Nach seiner Rückkehr nach München liess er einen „geistlichen Laienspiegel" zur Warnung des Volkes vor dem Luthertum 1559 ausgehen. 1560 zog er sich nach Tegernsee ins Kloster zurück, wo er 1562 starb. — Nicht weniger unbekannt ist der Cisterzienserabt W o l f g a n g M a y e r , geb. 1469, gest.- 1544 in Alderspach, über den zwar schon vor 100 Jahren ein Ingolstädter Professor Steph. Wiest vier Programme geschrieben (1788—92), über den wir aber jetzt aus seinem hs. in München erhalten gebliebenen Nachlass Näheres durch den unermüdlichen P a u l u s 3 0 ) erfahren. Ausser zahlreichen Gedichten (in Olm. 1851) verfasst er 1518 die Annalen von Alderspach (Olm. 1012), bearbeitet eine ältere Geschichte der Passauer Bischöfe (ebda.), verfertigt einen Briefsteller deutsch und lateinisch (Clm. 3299); eine Erklärung der Benediktinerregel von seiner Hand scheint verloren zu sein. Erhalten aber sind zwei Schriften gegen Luther: Votorum monasticorum tutor 1526 (Clm. 2886) gegen Luthers De votis monasticis, mit Anerkennung mancher Missstände in den Klöstern seiner Tage, und In aliquot Lutherana paradoxa dialogus 1528 (Clm. 2874), ein Dialog zwischen Abt und Mönch über Kirche, Schrift, Sakramente usw., der im Dogma katholisch ist, dabei aber in der Offenheit, mit der die Schäden und Missbräuche besprochen werden, den Vf. an Erasmus erinnert. Mayer schilt auf die Unsittlichkeit der Priester, den Weltsinn der Bischöfe, die Ueberspannung der Papstgewalt,, die zu grosse Menge kirchlicher Satzungen, den Missbrauch im Ablasswesen. In Klagen und Trauern über die verworrenen Zeitverhältnisse ersehnt der bitter enttäuschte Klostergelehrte den erlösenden Tod. 31 ) — Der Artikel von K r a u s 3 2 ) über den Konvertiten T h e o b a l d T h a m e r ist von erstaunlicher Dürftigkeit. Die spärlichen Litteraturangaben reichen bis 1857; aber 1858 erschien die Dissertation von Hochhuth und 1861 desselben gründliche Studie über Thamer und Landgraf Philipp (ZHistTheol. S. 165 ff.). Was nützen also dem Benutzer eines Sammelwerkes wie der ADB. so unzulängliche Beiträge? 33 ) — Das Wenige, das über das Leben des Wormser Domscholasters D a n i e l M a u c h bisher aus Pantaleon (Prosopographie und Heldenbuch) bekannt war, vervollständigt F a l k 3 4 ) durch Hinweis auf die in Nauseas Epp. Miscell. libri X. enthaltenen Briefe desselben aus den J . 1530—40, bringt auch aus anderen Quellen manches über ihn bei und zeigt ihn uns im Verkehr mit Witzel, Ferus, Oporinus, Hosius usw. Er starb 19. Mai 1567. — Die Lebensgeschichte des Jesuiten J a k o b R e i h i n g (geb. 1579), seinen überraschenden Uebertritt zum evangelischen Bekenntnisse, die Versuche seiner Ordensmitglieder, erst diesen Uebertritt zu vertuschen, dann den Ausgetretenen zu verleumden und zu beschimpfen, zugleich ihn-mit Versprechungen zurückzulocken oder den weltlichen Arm gegen ihn aufzubieten, endlich seine gegen die römische Kirche gerichteten Revokationspredigten schildert in populärer Art S c h a l l s 3 5 ) kleine Schrift. — Von dem gelehrten Kölner Karthäuser L a u r e n t i u s S u r i u s (gest. 1578)stellt R e u s c h 3 6 ) knapp die Daten seiner einfachen Lebensgeschichte und die Titel seiner Werke zusammen. — In ähnlicher Weise ist der Artikel R e u s c h s 3 7 ) über den Jesuiten A d a m T a n n e r (gest. 1632) gehalten, wobei besonders die sehr verständigen Urteile desselben über Hexerei und Hexenprozesse hervorgehoben werden, aber auch der Angriffe gedacht wird, die ihm dafür widerfuhren. — Den Führer der Gegenreformation in Krain, Fürstbischof T h o m a s Chrön (geb. 1560, gest. 1630), schildert E l z e 3 8 ) . Von evangelischem Vater stammend, aber durch einen Onkel in jesuitische Erziehung gebracht, konvertiert er 1586, beginnt 1597 mit dem Eifereines Renegaten die Gegenreformation, bei der er, abgesehen davon, dass er viele evangelische Kirchen zerstört oder weggenommen hat, auch in Menge evangelische Bücher (meist slowenische) hat verbrennen lassen. — Den Tiroler L u k a s G e i z k o f l e r (gest. 1620), dessen Familie und besonders seine Reisen kennzeichnet F o s s 3 9 ) in anschaulichen Bildern einem weiteren Leserkreise nach A. Wolfs Buch von 1873. Theologen wie Pfauser, Canisius und Nas finden dabei mehrfach Erwähnung. Er schildert jene süddeutschen Kreise, in denen man selbst nicht genau wusste, ob man Protestant oder Katholik war, und vertritt zienserabt d. 16. Jh.: HJb. 15,S.575-88. — 31) X F . H i p l e r , MonuraentaCromerianu. Mart. Cromers Gedichte, Synodalreden q. Hirtenbriefe. Braunsberg, Wiebert. 1893. VIII, 147 S. M 2,40. — 32) F. X. K r a u s . Theob. Thamer: ADB. 37, S. 650. — 33) X A S c h u l t e , Hermann n. Petrus Thyraeus: ib. 38, S. 237/3. (Sehr summarisch.) — 34) F. F a l k , D. Wormser Dorfscholaster Dr. D. Manch: Kath. 2, S. 27-44. — 35) J. S c h a l l , Dr. Jak. Beihing, erst Jesuit, dann (Konvertit) evang. Christ. 1579—1623. ( = Schriften für d. dtsch. Volk, her v. Ver. für Boformationsgesch. Heft 24.) Halle a. S , Niemeyer. 28 S. M 0.15. — 36) F. H. B e u s o h , Laurent. Sarins: ADB. 37, S. 166. — 37) i d . . Ad. Tanner: ib. S. 330/2. — 38) Th. E l z e , Thomas (ChrSn), Fürstbischof v. Laibnch: ib. 38, S. 71/3. — 39) B. F o s s , Iiebensbilder aus d. Zeitalter d. Reformation.

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

II

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: 40-47

den Standpunkt, dass ein Katholik, der den Katholizismus bessern will, ohne Protestant zu werden, vergebliche Arbeit treibt. — R e u s c h 4 0 ) bringt aus Döllingers Nachlass Auszüge aus Briefen der ersten Ordensgenerale des Jesuitenordens, die aus den Jesuitenkollegien in München und Ingolstadt stammen und interessantes Detail für die Erkenntnis des Geistes; der Diplomatie und Verwaltungspraxis des Ordens bieten. So erhält Canisius 1560 einen sanften Verweis, dass er den General an die Erfüllung eines gegebenen Versprechens erinnert hat; denn jedes Versprechen der Ordensgubernatoren sei unter der conditio majoris obsequii divini und des majus bonum communitatis zu verstehen. Ein Memoriale von 1596 lässt erkennen, wie sehr damals schon die Strenge der Ordensregel in den bayerischen Kollegien erschlafft war; auch über die tief gesunkene Keuschheit der Beichtväter des Ordens wird Klage geführt, mit der charakteristischen Wendung: constat, quod tandem etiam principibus innotuit, non defuisse ex nostris etiam confessariis, qui . . . in turpitudinem fuerint prolapsi (S. 263). — Die Nachrichten, welche F a l k 4 1 ) aus verschiedenen Chronisten über die mehr oder weniger gewaltsame Reformation norddeutscher, besonders lüneburgischer, N o n n e n k l ö s t e r und den Widerstand, den dabei häufig die Klosterfrauen leisteten, zusammenstellt, dienen einem grossen litterarischen Zukunftsunternehmen: wie die alte Christenheit aus der Lesung der Märtyrerakten Mut in Verfolgungszeiten schöpfte, so müssten die Drangsale frommer Ordensleute durch die böse Reformation zu einem grossen Erbauungsbuche zusammen getragen werden, um den in der Gegenwart um ihrer Religion willen Verfolgten Mut und Vertrauen einzuilössen. „Schaffen wir den Unserigen ein solches Mittel der Ermutigung!" Danach scheint schon wieder „diocletianische Katholikenverfolgung" in deutschen Landen zu wüten. — Von ähnlichen Drangsalen und gleicher Standhaftigkeit von Ordensfrauen berichtet ein Anonymus 42 ) aus dem Thurgauischen Dominikanerinnenkloster Katharinenthal in den J. 1529 und 30 nach späteren Aufzeichnungen einer Konventualin, die aber noch Augenzeuginnen jener Tage gekannt hatte. — B a h l m a n n 4 3 ) führt in seiner auch die Katechismen aus früherer Zeit berücksichtigenden Schrift für das 16. Jh. 28 k a t h o l i s c h e K a t e c h i s m e n auf, 17 Originalschriften und 11 Uebersetzungen. ( F a l k liefert in seiner beachtenswerten Recension Berichtigungen und Ergänzungen dazu; so weist er einen Trierischen Katechismus von 1589 und den Bilderkatechismus des Jesuiten Joh. Bapt. Romanus [Gratz 1589] nach.) Ferner werden Katechismuspredigten von Clichtoveus, Heiding und Scöpper registriert; endlich wird die nur in einem einzigen Exemplar erhaltene „Vermahnung und Tafel" (vgl. Kath. 711, S. 380) vollständig abgedruckt. Es wird von F. bereits ein Corpus catechismorum saeculorum XV. et XVI. in Aussicht genommen, das innerhalb der MGP., eventuell in Verbindung mit der Görres-Gesellschaft, erscheinen solle. — R o t h 4 4 ) erinnert daran, dass in dem Buch des Wormser Pfarrers von St. Johann Konrad Distel „Summa Oder kurtzer begriff, ober [vber?] die Lehr usw." (1580) „eine Art Katechismus für im Wissen Vorgeschrittene" — also nach gewöhnlichem Sprachgebrauch doch kein Katechismus! — enthalten sei und nennt jenen daher „einen vergessenen Katecheten", bringt auch einige Notizen über das Leben des Mannes sowie über ein Buch desselben bei, in welchem er Heldings Evangelienpostille „in Fragstuck abgekürtzt" bearbeitet hat. — Anknüpfend an eine Aeusserung Georg Eders 1569 über das Vorhandensein von Katechismusunterricht auch schon vor Luthers Auftreten, vervollständigt P a u l u s 4 5 ) die Liste der katholischen Katechismusarbeiten des 16. Jh. durch Hinweis auf Jodocus Lorichius christliche Kinderlehre 1582, die nach ausdrücklicher Erklärung des Vf. nur solches enthalte, was „in der christlichen Kirche beständiglich gehalten", und bestätigt diese Angabe durch Hinweis auf eine kleine Schrift von Johann Freiberger von 1515, die den gleichen Memorierstoff wie Lorichius, nur in anderer Reihenfolge, biete. (Er hätte auch aufGeffckens Bilderkatechismus des 15. Jh. verweisen können, wo sich iin wesentlichen die gleichen Memorierstücke vorfinden.) Im übrigen werden einige irrige Angaben anderer über katholische Katechismusschriften berichtigt und zuletzt wird von des Canisius kleinstem deutschen Katechismus ein Druck nachgewiesen, der bereits dem J. 1556 angehören wird. Danach würde dieser 2 Jahre früher erschienen sein, als Braunsberger angenommen hatte. — Von der lateinischen Ausgabe dieses kleinsten Katechismus (1556), von dem nur ein Exemplar (München, Staatsbibliothek) gegenwärtig bekannt ist, bietet der Canisiusforscher R e i s e r 4 6 ) einen Neudruck. Er findet sich einer Ingolstädter lateinischen Grammatik von 1556 als Anhang beigefügt. — H o l l w e c k 4 7 ) giebt aus den Regensburger Visitationsprotokollen von 1559 (= N. 35, Heft 23.) Halle a. S„ Nieraeyer. 48 S. M. 0,15. — 401 F. H. R e u s c h, Archiv»]. Beitrr. z. Gesch. d. Jesuitenordens: ZEG. 15, S. 90-107,261-82. - 41) (II 1:53.) — 42) E. Stück Schwei«. Reformationsgesoh.: HPBU. 113, S. 579-87. - 4J) (13:147; II 5:11.) - 44) (15:14.) — 45)(15:12.) — 46) J.B.Reiser, P. Canisius,Sninmudoctrinae christianae per qnaestiones traditaeet ad captum rudiomni accommodata, d. i. d. kleinste lat. Kateohismns d.sei. P. C. Passau, Abt. 16°. X,21 S. M.0,40 |[N. Paulus: Kath. 2, S. 365,6.]| — 47)

I I 6 : 48-51

G. Kawerau, Luther und die Reformation.

Auszüge in betreff des S c h u l w e s e n s , sendet aber auch allgemeine Erörterungen über die kirchlichen Zustände, besonders auch über den Bildungsstand und das sittliche Leben des damaligen bayerischen Klerus voraus, auf die ich aufmerksam machen möchte, wenn sie auch nur bereits Bekanntes bestätigen. Gegen den — in dieser Allgemeinheit allerdings schiefen — Satz, dass Luther der Begründer des -Volksschulwesens gewesen sei, protestiert er unter Berufung auf das bayerische Schulwesen des 16. Jh., das auch vor und ohne Luther bestanden habe; es verdanke seine Einrichtung vielmehr dem älteren Humanismus. Dabei versteht er freilich unter Volksschule anderes als die, die Luther zu ihrem Begründer machen. — Hier sei auch ein katholischer Zeitungsaufsatz48) angeschlossen, der aus Nerrlichs Buch über das Dogma vom klassischen Altertum (vgl. I 1 : 26) mit Behagen excerpiert, was dort Nachteiliges über die italienischen Humanisten gesagt ist. — S c h e i c h l 4 9 ) giebt in Beispielen, die zumeist erst dem 17., seltener dem 16. Jh. entnommen sind, Bilder aus den Bekehrungsarten, mit denen die G e g e n r e f o r m a t i o n in Oesterreich arbeitete, und zeigt, welche Religionsheuchelei dadurch erzeugt, in welchem Masse zugleich aber auch der Volksaberglaube nicht nur geduldet, sondern direkt begünstigt wurde. (Vgl. auch III 1: 106/2, 164/5.) 50). — E v a n g e l i s c h e K i r c h e : L u t h e r . Der 9. Band der Weimarer Ges a m t a u s g a b e 5 1 ) , der auf dem Titel 1893 trägt, aber erst zum neuen Jahre ausgegeben wurde, ist ein Ergänzungsband zu den Schriften, in denen uns die initia Lutheri bis zum Wartburgaufenhalt vorliegen; er enthält Nachträge, Ergänzungen, und Berichtigungen zu Bd. 1—6 und 8; Bd. 7 ist leider noch nicht erschienen. Nachgetragen sind teils Stycke, die schon längst bekannt waren, aber zurückgestellt oder für einen Supplementband aufgespart wurden, weil sie Luther nur indirekt oder unsicher zuzuweisen waren: so Agricolas eigenmächtige Ausgabe der Vaterunserpredigten 1518; (J. K. F. K n a a k e und P. P i e t s c h ) , die von Luther nicht anerkannte Ausgabe seines Sermons vom ehelichen Stand 1519 (J. K. F. K n a a k e ) , Amsdorfs Auszug aus den Vaterunserpredigten 1519 (G. Koffmane und P. Pietsch), Cranachs Passional Christi und Antichristi 1521 mit den Originalbildern in Faksimile (G. Kawerau); dazu verschiedene bisher zurückgestellte Dokumente: Bucers Bericht über die Heidelberger Disputation und eine Aufzeichnung Luthers über dieselbe (J. K. F. K n a a k e ) , Luthers Ausgabe der Thesen Ecks 1519 (G. Koffmane), seine Eintragungen ins Wittenberger Dekanatsbuch 1515, 1517—18,1520 (E. T h i e l e ) . Dazu die Nachträge neuer Funde: Luthers Hs. seiner Auslegung von Psalm 110 (E. A. D o l e s c h a l l und P. P i e t s c h ) , die in allen Exemplaren der Acta Augustana durch die kurfürstliche Censur geschwärzte Stelle, die nur in dem Zwickauer Exemplar unversehrt geblieben ist (G. B u c h w a l d ) , Luthers Hs. zum Sermon von den guten Werken und zu Ein Urteil der Theologen zu Paris (N. M ü l l e r ) , zwei Thesenreihen 1519 (?) und 1520 (G. K o f f m a n e ) . Diese Stücke waren bereits inzwischen von den Entdeckern schon anderweitig veröffentlicht worden. Aber es werden auch zahlreiche Nachträge geboten, die hier zum ersten Male ans Licht kommen: Buchwald veröffentlicht die von ihm in Zwickau gefundenen Randbemerkungen Luthers zu Augustin, Anselm, Tauler und Tritheim (1509—16); ferner Randbemerkungen zu einem hebräischen Psalter (1516—20), G. K a w e r a u die Glossen Luthers auf dem in Nordhausen wieder entdeckten Bl. XLI. des Wolfenbüttler Psalters, Thiele Luthers Predigten aus der von Tschackert entdeckten Königsberger Hs., K. S t e i f f Luthers Entwurf eines Schreibens an den Papst (1518), J. K. F. K n a a k e den Entwurf seines „Erbietens" von 1520. Zu diesem reichen Inhalt kommen zahlreiche Einzelnachträge und Berichtigungen zu früheren Bänden hinzu, auch 7 vorzüglich facsimilierte Hss.-Proben aus der Zeit von 1509—21. Also ein Supplementband von mannigfaltigem, teilweise höchst wertvollem Inhalt. In den Randbemerkungen haben wir teilweise die ältesten bisher bekannt gewordenen Proben seines Geistes und seiner Arbeitsweise; in anderem höchst erwünschte Ergänzungen zu bereits Bekanntem. Da hier ferner für einzelne Schriften, deren Drucke längst bekannt waren, die Hss. Luthers als neue Funde hinzukamen, so lag es nahe, jetzt für die interessanten Fragen nach dem Verhältnis der Wittenberger Drucke zu Luthers Niederschrift in Bezug nicht nur auf den Text, sondern auch auf die Orthographie und Interpunktion durch womöglich „photographisch getreuen" Abdruck dieser Hss. sicheres Material zu beschaffen. P. P i e t s c h hat auf die Lösung dieser Aufgabe grössten Fleiss verwandt; wieweit es freilich möglich ist, durch Typendruck diese „fast photographische Treue" in der Reproduktion einer Hs. zu schaffen, darüber sei auf die Bemerkungen in Gust. K a w e r a u s Recension hingewiesen. J o h . L u t h e r macht in seiner Besprechung des Bandes darauf auf(II1:120.) — 48) D. Humanismus in neuerer protest. Beleuchtung: KYZgB. N. 570. — 49) (III 1:163.) — 50) X K. L f i t o l f , Z. Gegenreformation in d. Konstanter Diöceee: KathSchwBll. S. 453-77. — 51) II. Luther, Werke. Krit. Geaamtausg. 9. Bd. Weimar, BAhlan. XVI, 806 8. II. 23,00. |[G, K a w e r a u : ThLZ. 19, S. 189-94; A. R e i f f e r s c h e i d : DLZ. S. 649-52.]! (Mit Naohbild. v. 27

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

I I 6 : 52-55

merksam, dass die reizvolle Bordiiie, die jeden Band der Weimarer Ausgabe ziert, und als „nach Lukas Cranach" bezeichnet wird, das Monogramm J F (Hans Franck?) trägt, somit nach Basel weist und gleich anderem Material von Lotther aus der Frobenschen Druckerei bezogen sein werde. Die Scholia in librum Genesis (S. 329), welche den Königsberger Predigtband eröffnen, werden richtiger mit Kolde (GGA. 1895, S. 582) für Luthers fleissige Vorbereitungsarbeit auf seine Genesispredigten, als für Nachschriften der gehaltenen Predigten zu erklären sein. So erklärt sich auch am leichtesten, dass die Scholia zwei Kapitel weiter reichen als die Predigten selbst.— Die neuen Bände der unter Redaktion von H o p p e 5 2 ) rüstig vorschreitenden amerikanischen Lutherausgahe. die mir leider nicht zu Gesicht gekommen sind, bringen in Band 9 Luthers grösseren (späteren) Kommentar zum Galaterbrief und die noch übrigen exegetischen Schriften über neutestamentliche Texte zum Abdruck (JBL. 1893 II 6 : 52). Für jenen grossen Kommentar hat H. die alte Uebersetzung des Justus Menius gründlich nach dem lateinischen Original revidiert, den Sermon über 1. Joh. 5, 4. 5 hat er neu übersetzt. Die Schrift Moibans „Das herrliche Mandat Jesu Christi", die Walch in diesem Bande vollständig mit abgedruckt hatte (vgl. Erl. Ausg. 63, S. 344), hat er dagegen nicht wieder reproduziert. Im 3. Bande siud für die Genesispredigten Buchwalds Zwickauer Funde verwertet, die Predigten über die zehn Gebote (Decem praecepta Wittenbergensi praedicata populo 1518) und die Annotatt. in Deuter, sind neu übersetzt, dagegen ist die von Buchwald entdeckte Vorlesung über das Buch der Richter wegen ihrer „fragmentarischen und auch sonst zweifelhaften Beschaffenheit" nicht aufgenommen. Die Missourier scheinen in dem Bearbeiter ihrer Lutherausgabe einen respektablen Gelehrten nicht allein von tüchtiger Arbeitskraft, sondern auch von wissenschaftlicher Arbeitsweise gefunden zu haben. — Schon im vorigen Jahresbericht war Gelegenheit gewesen, der grossen F u n d e zu gedenken, die B u c h w a l d 5 3 ) in Jena gemacht hat (JBL. 1893 II 6:56/8). Inzwischen liegt ein genauerer Bericht vor, worin er erzählt, wie ein von ihm im Weimarer Archiv gefundener Brief der ernestinischen Herzöge ihn zunächst veranlasste, die Archivakten über die Jenaer Lutherausgabe genau zu durchforschen. Hier fand er in einem Briefe Poachs aus dem J. 1564 „M. Rörers Bücher" erwähnt, „so itzt in der Liberey zu Jhena verwaret". Er reiste daher nach Jena, wo man ihm alsbald 20 Quartbände mit meist Rörerschen Nachschriften von Predigten, Vorlesungen und Tischreden Luthers aufwies. Aber da ein schon 1883 von B. in Zwickau entdecktes Register Predigtjahrgänge aufzählte, die hier noch fehlten, so suchte er weiter und entdeckte bei einem neuen Besuch in Jena zunächst 11 Oktavbände Lutherana und einen Oktavband Bugenhagiana, teilweise ungebunden und defekt; da er nun nach den fehlenden Bogenlagen „die gesamten Hss. der Jenaer Universitätsbibliothek" durchsuchte, fand er zwar nicht die fehlenden Bogen, aber noch zwei ganze Oktavbände Lutherana, teilweise Autographa! Wundersame Gedanken erweckt dieser Bericht bei dem mit Jenaer Bibliotheksverhältnissen Unbekannten in betreff der Ordnung, Instandhaltung und Katalogisierung der dort befindlichen Hss. Um so lebhafter muss der Dank sein, der dem unermüdlichen Entdecker gebührt. Nun wird auch sicher nicht abermals der reiche Besitz Jenas an Luthermss. in Vergessenheit geraten; B. selbst ist ja in voller Arbeit, den Schatz zu heben und zu verarbeiten. Vorliegender Aufsatz giebt bereits eine sehr förderliche Zusammenstellung und Ordnung des Inhalts dieser Bände. — Der von Z i m m e r 5 4 ) besorgte N e u d r u c k der Schrift „An den christlichen Adel" bietet für 20 Pfennige einen massig modernisierten, lesbaren Text und dazu eine grosse Anzahl erläuternder Anmerkungen, für die besonders Benraths und Knaakes Ausgaben benutzt sind. Die kurze Einleitung verzichtet freilich auf jede Einführung in die Fragen, zu denen der Inhalt der Schrift Anlass gegeben hat. Das Titelbild (S. 5) ist verkleinerte Nachbildung nicht eines der Wittenberger Drucke, sondern eines Leipziger Nachdrucks ( = Knaake Nummer E); das hätte dem Leser doch wohl gesagt werden müssen. — Köstlin hatte 1874 (Hallesches Osterprogr. S. 8) daraufhingewiesen, dass in Förstemanns Ausgabe der Wormser Rede Luthers nach Spalatins Aufzeichnung (Urkundenbuch 1842, S. 69 ff.) eine Textlücke sein müsse, hatte aber auf seine Anfrage im Archiv den Bescheid erhalten, dass Förstemanns Abdruck vollständig sei. B u r k h a r d t 5 5 ) hat nunmehr doch ermittelt, dass bei der Abschrift 2 Seiten überschlagen HolzBehn. v. 7 Hss.-Facs.) — 52) i d., S&mtl. Schrifteil, her. v. J. G. Waloh. Aufs neue her. im Aaftr. d. Hinist, d. dtsoh. ovang.-luth. Synode v. Missouri, Ohio n. anderen Staaten. Neue rev. St er.-Ausg. 9. Bd. Ausleg. d. Neuen Testaments (Schlnss). — 3. Bd. Auaieg. d. Alten Testaments (Forts. Predigten über d. erste Booh Mosis n. AnBleg. über d. folg. biblischen Bücher bis zu d. Psalmen [excl.J) St. Lonis, Uo. (Zwickau, Schriften-Ter. d. sep. evang.-lnth. Gemeinden). 1893 u. 94. 4°. XIII, 1895 S.; VII, 1973 s. M. 15,00; M. 17,00. |[B. B. W a r f i e l d : PresbytRefB. Okt.-Heft.]| (Bes. Y. F. A. Hoppe.) - 53) G. B u o h w a l d , Jenaer Lutherfunde: ThStK. 67, S. 374-92. — 54) H. Z i m m e r , M. Luther, An d. Christi. Adel dtsch. Nation. ( = Heyers Volksbücher N. 1099-1100.) L., Bibliogr. Inst. 16°. 98 S. M. 0,20. — 55) C. A. H, B u r k h a r d t , Luthers Wormser Rede in Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgesohiohte. V. (2)9

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G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

worden sind, und giebt daher jetzt einen vollständigen Abdruck der ganzen Rede. Die grosse Lücke beginnt bei Förstemann S. 71a Z. 16 v. o. hinter „lere". — Von Luthers berühmtem Aufruf an die deutschen Städte, Schulen zu gründen, hat I s r a e l 5 6 ) in seiner verdienstlichen, wegen zu geringer Teilnahme leider nicht weiter fortgeführten Sammlung von Neudrucken pädagogischer Schriften des 16. und 17. Jh., deren erstes Heft sie bildete, noch eine neue Auflage veranstaltet, der auch die auf die Schulen bezüglichen Abschnitte aus Melanchthons „Unterricht der Visitatoren" beigefügt sind. Beide Schriftstücke sind die klassischen Dokumente des dem Gymnasialwesen sich zuwendenden Interesses der sächsischen Reformatoren, der Verwendung der humanistischen Studien für die Heranbildung der Diener in Kirche und Staat nach dem Ideal einer sapiens et eloquens pietas. Dabei sei an den prächtigen Facsimiledruck erinnert, den I. durch Drugulinsche Kunst 1883 zum Lutherfest von der Schrift „An die Ratsherrn" veranstaltete, der in der Flut der Erzeugnisse jenes Jahres nur wenig bekannt geworden zu sein scheint. — E n d e r s 6 7 ) giebt einen Neudruck (nebst Einleitung) von Luthers „Brief an die Fürsten zu Sachsen von dem aufrührischen Geist" Juli 1524, darauf Münzers grimmige Replik „Hochverursachte Schutzrede und Antwort wider das geistlose, sanftlebende Fleisch zu Wittenberg", Nürnberg Okt. 1524, und drittens Valentin Ickelsamers Apologie Karlstadts gegen Luther „Klage etlicher Brüder", Rothenburg a. T. März 1525: letztere beide Schriften sind selten, und daher ihr Neudruck sehr erwünscht; Luthers Brief ist zwar oft gedruckt, aber noch nicht in der kritischen Weim. Ausg., und ist hier beigegeben, da Münzer beständig auf Einleitung ihn Bezug nimmt. Auf einzelne Desiderien in Betreff der geschichtlichen macht K a w e r a u s Besprechung aufmerksam. — E. M ü l l e r 5 8 ) legt eine verkürzende und den Stoff auf die einzelnen Evangelien verteilende Verarbeitung des exegetischen Materials aus Luthers Schriften vor, das der fleissige Württemberger Eberle 1856 zu den Evangelien zusammengetragen hatte. Den Stoff, den seither schon Eberle in seiner 2. Auflage nachgetragen, und der dann weiter durch Enders in der 2. Auflage der Erl. Ausg. und durch Buchwald bekannt gemacht worden ist, kennt er nicht. Es ist, wie Bossert ermittelt hat und scharf formuliert, ein „verdünnter Abguss jenes Erstlingswerkes Eberles", ohne dass der Vf. sagt, in welcher Weise er diesen excerpiert hat, „trotz formeller Vorzüge ein Rückschritt". Im 4. Teile ist ausser Eberle auch anderes benutzt, aber wie in den früheren Teilen ohne Angabe des Fundortes. — Die Ausgabe von Luthers Erklärung des Galaterbriefs, die der rührige Calwer Verlagsverein 59 ) veröffentlicht hat, bietet unter Benutzung der geschickten Arbeit von Chr. G. Eberle „Luthers Epistelauslegung" eine aus Luthers älterem und jüngerem Kommentar (1519 und 35) zusammengesetzte, Zeitgeschichtliches streichende, auch sonst kürzende Kompilation, die natürlich für wissenschaftliche Zwecke nicht geeignet ist, aber allen, denen es nur um Einblick in die eigentliche Schriftauslegung und erbauliche Schriftanwendung zu thun ist, ein bequemes Hülfsmittel bietet. Freilich hat der Leser hier niemals Luthers Text selbst vor sich, da beide Kommentare lateinisch geschrieben sind, sondern den modernisierten Text der beiden alten deutschen Uebersetzungen (von Vincentius Heidnecker [Obsopöus?] 1525 und Justus Menius 1539). Mit grosser Geschicklichkeit sind beide Auslegungen zu gegenseitiger Ergänzung in einander geschoben, mitunter so, dass inmitten eines Satzes der Uebergang aus der einen in die andere erfolgt. So viel ich verglichen habe, fand ich dabei nirgends eine Alterierung der Gedanken Luthers, wenn auch jene Uebersetzungen teilweise sehr frei verfahren. — Zur K r i t i k e i n z e l n e r S c h r i f t e n weist K o l d e 8 0 ) nach, dass die von ihm schon früher erwiesene Thatsache, es seien in Schmalkalden 1537 Luthers „Schmalkaldische Artikel" gar nicht offiziell von den Ständen beraten und angenommen worden, aus einer kleinen Intrigue Melanchthons zu erklären ist, der an der Fassung, die die Abendmahlslehre hier durch Luther erhalten, Anstoss nahm, über diese scharfe Fassung dem Landgrafen Philipp meldete, sie sei gegen den ursprünglichen milderen Entwurf Luthers durch Bugenhagen hineingebracht, und daher riet, die Stände möchten sich einfach auf die Confessio Augustana und die Wittenberger Konkordie berufen. Diese Anschuldigung Melanchthons gegen Bugenhagen, auf deren Bedeutung übrigens auch schon Kawerau (ThStK. 62, S. 806/7) Spalatins Wiedergabe: ThStK. 67, S. 151/6. — 56) A. I s r a e l , U. Luther, 1. An d. Badherren aller stedte deutsches lands. Nach d. 1. Ausg. gedr. zu Wittenb. 1524. 2. Y. Schalen. Letzter Abschn. ans d. Unterr. d. Visitatoren eto. Nach d. 1. Ausg. gedr. zu Wittenb. 1528. Zweite, mit e. Einl. n. sprach!. Erläuterungen verm. Ansg. ( = Samml. Belten gewordener päd. Schriften d. 16. n. 17. Jh. N. 1.) Zschopan, Rasehke. 52 S. M. 1,00. — 57) L. E n d e r s , Ans d. Kampf d. Schwärmer gegen Lnther. 3 Fingschriften (1524-25). ( = NDL. N. 118.) Halle a. S„ Niemeyer. 1893. XVIII, 55 S. M.0,60. |[G. K a w e r a u : ThLZ.19, S. 276/7; W. W a l t h e r : ThLBl. 15, S. 166.]| — 58) E. M a l l e r , Lnthers Erklärung d. h. Schrift. I.-m. (D. Evang. Matthaei. — D. Evang. d. Markus u. Lnkas. — D. Evang. Johannis.) IV. D. Apostelgeschichte n. d. Brief an d. Römer. Gütersloh, Bertelsmann. 1893—94. 619 S. ä M. 1,50. |[G. B o s s e r t : ThLZ. 19, S. 494/5, 640; KonsMschr. S. 1108/9; E. B r e e s t : ThLBl. 17, S. 123.]| — 59) M. Lnthers Erklärung d. Briefes St. Fanli an d. Oalater. Calw n. St., Calwer Verl.-Ver. 12°. 368 S. M. 1,00. - 60) Th. E o l d e , Z. Gesch. d. Schmalkald. Artikel: ThStK. 67, S. 157-60. — 61) id., üeber d. Echtheit d. Lnther zn-

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

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aufmerksam gemacht hafte, erhält, wie K. weiter ausführt, volle Bestätigung durch das in Zangemeisters photographischem Faksimile (1883) zugänglich gemachte Autograph der Schmalkaldischen Artikel, das thatsächlich in dem betreffenden Artikel den ursprünglichen milderen und den hineinkorrigierten schärferen Text zeigt. — K o 1 d e 6 1 ) erörtert auch, dass von der unter Luthers Werken (lateinisch Erl. Ausg. opp. var. arg. 7, S. 370 ff., deutsch Bd. 31, S. 411 ff.) abgedruckten Schrift Convocatio concilii liberi (1534) der lateinische Text das Original sein müsse, dass aber Luther weder der Uebersetzer ins Deutsche, noch auch der Vf. des lateinischen Textes sein werde. Den wahren Vf. sucht K. in den Kreisen der humanistischen Expektanten. Er versucht wahrscheinlich zu machen, dass Luthers Name, der auf dem Titel der lateinischen Ausgabe in dem Abdruck der Gesamtausgaben steht, in dem bisher nicht wieder entdeckten Originaldruck gar nicht gestanden haben werde. — Zu Luthers B r i e f w e c h s e l bringt uns F i j a l e k 6 2 ) einen interessanten Beitrag. In einem Krakauer Druck von 1521 befinden sich Erlasse des päpstlichen Legaten in Polen, Zacharias Ferreri, der schon 1520 Sigismund I. zu einem strengen Edikt gegen die Einführung Lutherischer Bücher bewog (3. Mai), unter diesen auch das der deutschen Lutherforschung verborgen gebliebene Mahnschreiben an Luther vom 20. Mai 1520, das zu vollständigem Abdruck gebracht wird. Es ist reich an salbungsvoller Rhetorik, mit der Luther bewiesen wird, dass er instrumentum malum sei und Busse thun müsse.63) — Zu dem apokryphen Briefe Kaiser Ferdinands an Luther, 1. Febr. 1537, den Burkhardt Luthers Briefwechsel (S. 275) noch ohne eine Bemerkung über seine Unechtheit registriert, bringt ß o s s e r t ®4) die Nachricht bei, dass der 1600 aus Purgstein in Untersteiermark vertriebene Prediger Joh. Durchdenbach dem Herzog Friedrich von Württemberg eine Abschrift dieses Briefes überbrachte, die er selbst von dem Freiherrn zu Heberstein erhalten hatte. — B u c h w a l d 6 5 ) teilt aus Rörers hs. Sammlung in Jena Luthers bisher fehlenden Brief vom 14. Jan. 1546 an König Christian III. mit, der neben dem Dank für ein Geldgeschenk mancherlei „neue Zeitung" enthält. — J o s t e s 6 6 ) überrascht die gelehrte Welt mit dem Anspruch, den Uebersetzer der durch den Druck verbreiteten v o r l u t h e r i s c h e n Bibelübers e t z u n g in der Person des Dominikaners (?) Meister Johannes Rellach entdeckt zu haben, der um 1450 seine Arbeit gefertigt habe. Damit würde nicht nur der oft vermutete waldensische Ursprung dieser Uebersetzung definitiv abgethan sein, sondern es müssten auch die Hss. dieses Uebersetzungstypus, die bisher für erheblich älter gehalten wurden, sämtlich in die zweite Hälfte des 15. Jh. heruntergerückt werden! Von hier aus erhebt sich ein schweres Bedenken gegen die „Entdeckung". W i r kommen darauf zurück, wenn wir W . Walthers gewichtige Entgegnung zu besprechen haben werden. — K n e l l e r s 6 7 ) Besprechung des Waltherschen Werkes über die mittelalterliche deutsche Bibel (JBL. 1891 I I 6 : 20) lässt dem bibliographischen Teil dieser Arbeit unbedingte Anerkennung widerfahren; nur am Schlüssteil stösst er sich an der zum „Schaden des Buches" hervortretenden „religiösen Polemik" des Vf.; durch tendenziöse Deuteleien schädige er die Wahrheit und helfe die konfessionellen Vorurteile schüren. Die Beweise, die der Jesuit hierfür vorbringt, sind sehr dürftig; denn sie laufen darauf hinaus, dass er Walther vorwirft, hier und da eine Quellenstelle nicht ganz richtig gedeutet zu haben, oder dass er selbst versichert, hier anderer Ansicht zu sein. Inwiefern damit religiöse „Polemik" erwiesen ist, verstehe ich nicht. Es beweist aber, wie empfindlich man in K.s Lager ist; es gehört wohl zur Taktik, dass der Arbeit eines Protestanten, auch wenn man ihre positiven Ergebnisse mit Dank acceptieren kann, eine Warnungstafel beigefügt werden muss. — R i n n s 6 8 ) Aufsatz beabsichtigt, einem weiteren Leserkreise die Ergebnisse der Waltherschen Forschung mitzuteilen. — Die Schrift von K a m p h a u s e n 6 9 ) enthält auf den ersten 20 Seiten die Rektoratsrede, in der er als alter langjähriger Mitarbeiter am Werk der B i b e l r e v i s i o n die unvergängliche Bedeutung der Lutherschen Bibelübersetzung rühmt, sodann die „Textverwilderung" der späteren Bibeldrucke schildert und erklärt, endlich in grossen Zügen den Gang des Revisionswerkes darlegt. Die Anmerkungen dazu (S. 21/6) bringen, in reicher Fülle und zugleich trefflich gewählt, Erläuterungen und Materialien zur Charakterisierung der Uebersetzungsarbeit Luthers sowie der gesohrieb. Schriftchens „Convocatio Conoilii liberi Christian! eto.": ZKfl. 16, S. 91/7. — 62) J. F i j a l e k , Mahnschreiben d. p&pstl. Legaten in Polen Zaeb. Ferreri an M. Lothar, 20. Mai 1520: HJb. 15, S. 307-53. (Nachträg]. Verbesserungen auf S. 589.) — 63) x Tb. K o l d e , 2 Lntherbriefe (JBL. 1893 I I 6:59): ZKG. 14. S. 603/7. — 64) G. B o s s e r t , Joh. Durchdenbach, e. österr. Exulant in Württemberg. Kirohendienst: JGGPÖ. 15, S 38. — 65) G. B n c h w a l d , E. noch ungedr. Brief Luthers an König Christian i n . t. Dänemark: ThStK. 67, S. 769-73. — 66) F. J o s t e s , D. „Waldenserbibetn" n. Meister Joh. Kellach: HJb. 15, S. 771-95. — 67) A. K n e l l e r : StML. 45, S. 392/7. — 68) H. R i n n , D. dtscb. Bibelübers. im MA.: ChristiW. 8, S. 97-102,124/7,159-62,200/4.-69) A. Kam p h a n s e n , D. berichtigte Lotherbibel. Rektoratsrede mit Anm. B , Reuther & Reichard. 66 S. M. 1,50. |[F. F a y : ThLZ. 19, S. 619-20; H. H o l t z m a n n : DLZ. S. 1507/8; ThLBl. 17, S. 171.]| (Vorher ohne Anra.

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G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

Revisionsarbeit, wie dieselbe sowohl in der Probebibel, wie in abermals ersichtlichem Fortschritt in der „durchgesehenen Ausgabe" von 1892 vorliegt. — Einen geharnischten Protest gegen die revidierte Lutherbibel hat der Vertreter missourischen Luthertums in Deutschland, W i l l k o m m 1 0 ) , schon in einer zweiten vermehrten Auflage ausgehen lassen. E r giebt- zwar zu, dass Luthers Arbeit sachlich und sprachlich hier und da eine Verbesserung vertrage, doch bestreitet er der heutigen wissenschaftlichen Theologie das Recht, an Luthers Werk Revision zu üben, da sie darauf ausgegangen sei, Luthers „christologisierende Anschauungen" in der Auffassung des Alten Testaments zu bekämpfen und durch entsprechende Aenderungen das Verständnis für einen „stufenmässigen Fortschritt der alttestamentlichen Heilserkenntnis" zu ermöglichen. Besonders anstössig ist ihm die Aenderung in Hiob 19, 25, 26, obgleich er selber einräumen muss, dass es sich dort um einen „lutherschen Irrtum" handelt. Die Grundsätze des Vf. für Bibelexegese sind so von dogmatischen Voraussetzungen beherrscht, dass eine Verständigung zwischen ihm und „wissenschaftlichen" Theologen allerdings ausgeschlossen ist; die Fundamentalsätze aller Methodik der Bibelerklärung müssten verleugnet werden, wenn man seinem Mahnworte Folge geben wollte. — Die Besprechung der revidierten Bibel von K o h r s 7 1 ) geht wenig auf Einzelnes ein. — J e h l e 7 2 ) kritisiert in seiner sorgsamen Weise Inkonsequenzen und Unrichtigkeiten im Register der durchgesehenen Lutherbibel. Zugleich führt er Beschwerde darüber, dass die mühsamen Zusammenstellungen von Bedenken, die er nach Erscheinen der Probebibel veröffentlicht hatte, um Unebenheiten, Ungleichheiten usw. zu beseitigen, so wenig von Seiten der Kommission Berücksichtigung gefunden haben, und dass Kamphausen in seiner Brochure (s. o. N. 69) so leicht und von oben herab diese Beiträge zur Bibelverbesserung abthut. Das scheinen sie uns allerdings nicht verdient zu haben, und wir verstehen seine Erregung darüber, dass „man der Lutherbibel nicht die Vollendung gegeben, die man ihr hätte geben können". 1 3 - 7 4 ) — Das Referat über die Bremer S c h u l b i b e l von W i t t e 7 5 ) kommt zu dem Ergebnis, dass „sie zwar noch hier und da verbesserungsfähig ist, im grossen und ganzen aber das von Tausenden gefühlte Bedürfnis nach einem Bibelauszuge für die Schulen in mustergültiger Weise befriedigt". Unzweifelhaft werde sie sich ihren Wirkungskreis erobern und nach und nach in die deutschen Schulen einziehen. Eine Beeinträchtigung der Lutherschen Vollbibel stehe durch ihren Dienst so wenig zu erwarten, dass sie vielmehr dazu beitragen werde, die Lutherbibel dem deutschen Volke wert und vertraut zu machen. — Auch S c h l i e r 1 6 ) tritt mit erfreulicher Entschiedenheit für das pädagogische Bedürfnis ein. Den Schülern statt der Bibel ein „biblisches Lesebuch" in die Hand zu geben, den Namen „Schulbibel" oder gar „Familienbibel" perhorresziert er freilich, da er so laute, als solle damit die Bibel selbst beseitigt sein. Der richtige Zeitpunkt, an dem der Jugend die Bibel in die Hand zu geben sei, sei nicht schon der Beginn des Konfirmandenunterrichts, sondern erst der Tag der Konfirmation. Am besten sagt ihm unter den vorhandenen Versuchen, dieses Schulbuch uns zu liefern, die Bremer Schulbibel (trotz dieses von ihm abgelehnten Titels) zu. Doch ist auch diese seines Erachtens zu umfangreich. — Dass die Schulmänner 17 ), die sich auf der X I X . rheinischen Religionslehrerversammlung über die Frage: Gehört die Schulbibel oder die Vollbibel in die Hände der Schüler? ausgesprochen haben, mit gleicher Entschiedenheit für die Notwendigkeit einer Schulbibel eintreten würden, konnte man von ihnen als Männern der Schulpraxis erwarten. Ihre Vorträge verdienen beachtet zu werden wegen der Vielseitigkeit der dabei berücksichtigten Gesichtspunkte, wegen der Energie), mit der gerade im Interesse grösserer Liebe des Volkes zur Bibel und besserer Bekanntschaft mit ihr für die Schulbibel plädiert, und wegen der Würde, mit der die gesalbte Beredsamkeit pastoraler Gegner der Schulbibel beantwortet wird. — Auch der Bericht W . N e u m a n n s 1 8 ) über den Vortrag von Weck, der das gleiche Thema auf der IV. schlesischen Religionslehrerversammlung behandelte, zeigt, dass der Vortragende den gleichen Standpunkt vertrat, und dass die Teilnehmer einstimmig die beiden Hauptthesen (Notwendigkeit der Schulbibel in höheren wie niederen Schulen und Empfehlung der Bremer Schulbibel als der den Anforderungen der Schule am besten entsprechenden) annahmen. 19 ) — Dagegen fällt das an eine Anzeige der Schrift von in „Halt« was du hast".) — 70) 0. H. Tb. W i l l k o m m , Was int v. d. beabsichtigten Rev. d. Lutherachen Bibel Bibers, zu halten? 2. yerm. Aufl. Zwickau, Schriftenverl. d. sep. evang.-lutb. Gem. 12°. 32 S. M. 0,10. — 71) H. K o h r s , D. Bibel in d. Hebers. Lathers. Durchgesehene Ausg.: ZDU. 8, S. 210/2. — 72) Fr. J e h l e , D. Beg. d. darchges. Lutherbibel: NKZ.5. 8. 761-73. (Vgl. JBL. 1893 II 6 : 72 ) — 73) X D - notwendigen Verbesserungnn d. Latherschen BibeUbers. 2. Aufl. Gütersloh, Bertelsmann. 20 S. I I 0,20. — 74) X M. H e y n e , D. Cansteinsohe Lutherbibel: ADA. 20, S. 350/2. — 751 L. W i t t e , D. Bremer Schalbibel: ZERU. 5, S. 307-1«. — 76) S o h i i e i , Bibel, Schulbibel, Bibl. Lesebuch: NKZ. 5, S. 988-1001. — 77) Ist d. Einführung e. Schalbibel notwendig? Verband], d. XIX. rhein. Religionslehrerrers.: ZERU. 6, S. 18-40. — 7 t ) W. N e u m a n n , 4. Vers, evang. Seligionslehrer an höh. Schulen d. Fror. Schlesien. (Ber.): ib. 5, S. 282/5. — 79) X E v e r s , D.

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

II 6 : ao-S7

Bahnisch (JBL. 1892 II 6 : 23) sich anschliessende Votum eines Anonymus 80 ) aus dem Pfarrerstande gegen die Einführung der Schulbibel aus. Grund: das christliche Volk werde Anstoss an der Verdrängung (?) der Vollbibel nehmen; der Gefahr aber, die für die Jugend in den geschlechtlich anstössigen Stellen liege, werde durch „unauffälliges Uebergehen beim Schulunterricht" wirksamer begegnet als durch Beseitigung. — Der anonyme Vf. 81 ) eines Aufsatzes über Luthers L i e d „Wir glauben all an einen Gott" rügt mit Recht die verbreitete Angabe, dass es Luthers Umdichtung des Apostolikum sei, und weist nach, dass er vielmehr das Nicäno-Constantinopolitanum zu Grunde gelegt habe. Es werden ferner ältere und jüngere Versuche der gleichen Umdichtung mitgeteilt, und richtig wird hervorgehoben, dass die Melodie nicht von Luther 8stammt, sondern schon im Anfang des 15. Jh. vorhanden gewesen ist. — S p r e n g e r 2 ) verteidigt in Luthers Weihnachtslied die herkömmliche Deutung des „Susannine"-Wiegenlied unter Hinweis auf die Sitte des Kindelwiegens, die auch im evangelischen Deutschland noch längere Zeit fortbestand. — Hochhuth 8 ' 2 ») stimmt dieser Deutung bei unter Berufung auf einen älteren Aufsatz von Vilmar (in PastoraltheologBll. 10, S. 46 ff.). — B ö t t i c h e r 8 3 ) tritt dafür ein, dass in „Ein feste Burg" die Worte „er hilft uns frei aus aller Not" nicht, wie Bechstein wollte, ein „frei helfen" in Analogie von „frei lassen" cum accusativo voraussetzen, sondern dass „uns" der Dativ und „frei" adv. sei = in unbeschränkter Herrschergewalt. 84 ) — Ein sehr wertvolles Stück seiner Jenaer, teilweise auch schon Zwickauer Lutherfunde hat B u c h w a l d 8 5 ) herausgegeben und bearbeitet in einer Schrift, die für die Entstehung des Grossen wie des Kleinen K a t e c h i s m u s von grösster Bedeutung ist. Auf die Entstehung des Grossen Katechismus werfen Licht die in Jena aufgefundenen Predigten, nämlich Rörers Nachschriften von drei Cyklen Lutherscher Predigten über den Katechismusstoff, vom 18. Mai, 14. Sept. und 30. Nov. 1528 ab, also ein dreimaliger praktischer Predigtversuch, auf Grund dessen und im Anschluss an welchen oft bis auf den Wortlaut Luther im Anfang des J. 1529 seinen Grossen Katechismus — das Muster für die Katechismuspredigten der Pfai'rer — ausarbeitete. Auf Grund ferner seiner Zwickauer Funde (JBL. 1893 II 6:48/9) giebt B. ein gegen frühere Annahmen wesentlich verändertes Bild von der Entstehung des Kleinen Katechismus. Schon im Jan. 1529 sind die drei ersten Hauptstücke auf Tafeln in Plakatform erschienen, im März erscheinen 4. und 5. Hauptstück in gleicher Weise. B. lässt dann durch Bugenhagen, der in Hamburg die Reformation einführt, diese Tafeln in niederdeutscher Sprache zu einem Büchlein vereinen, so dass wir in dem Hamburger Druck von 1529 (ohne Luthers Vorwort) die älteste Buchausgabe zu erblicken hätten (April und Mai). Im Mai erfolgt die Herstellung der (verlorenen, in drei Nachdrucken aber erhaltenen) Wittenberger editio princeps, gleich darauf eine gleichfalls verlorene zweite Ausgabe. Am 13. Juni schon kommt die dritte gemehrte und gebesserte Ausgabe zur Versendung, die in einem Exemplar des Germanischen Museums — freilich8 5nur in Trümmern — erhalten geblieben ist. Ganz ähnlich hatte Gust. Kaweraus ») Anzeige der Schrift Buchwalds zur Wittenberger Stadt- und Universitätsgeschichte (JBL. 1893 II 6 :48) bereits aus den hier vorliegenden Briefstellen die Entstehungsgeschichte zu rekonstruieren versucht, nur dass ich als erste Ausgabe die Tabulae selbst gezählt, also nicht zwischen der Buchausgabe vom Mai und der vom Juni noch eine weitere Ausgabe einschalten wollte. Inzwischen habe ich von einem Katechismusnachdruck Kenntnis erhalten, der einen Text enthält, der zwischen der editio princeps und der „gemehrten und gebesserten" die Mitte hält; möglichenfalls ist hier die Spur einer zwischen beiden stehenden Wittenberger Ausgabe zu finden, und es würde somit Buchwalds Deutung der betr. Briefstelle erwünschte Bestätigung erhalten. In der Einleitung giebt der Vf. eine sehr vollständige Zusammenstellung aller Arbeiten und Predigten Luthers über Katechismusstoffe von 1516—28; die drei Reihen Katechismuspredigten von 1528 werden harmonistisch in drei Kolumnen abgedruckt, die wörtlich daraus in den Grossen Katechismus übernommenen Stelleu kenntlich gemacht. Einzelne Berichtigungen bringt die Recension von E n d e r s. Von selbständigem Werte ist die eingehende Anzeige von C o h r 86 s , der sich durch sie als gründlichen Kenner der Katechismusgeschichte einführt. ) — Mit Befriedigung begrüssen wir es, dass die tüchtige Katechismusbearbeitung von K a f t a n 81) eine zweite Auflage erlebt hat, in der der Schalbibelfrage auf d. 19. evang. Beligionslehrerrers. PB1. 27, S. 254/6. — 122) E. S o h i l d , Z. 3 5 0 j . Jubil. d. Garnisonkirche *u Torgau, d. ältesten ursprünglich evang. Gotteshauses: DEB1I. 19, S. 461-80. — 123) N. P a u l u s , E. kath. Augenzeuge über Luthers Lebensende: H J t . 15, S. 811/9. — 124) L. B. L o r r e n z , La iln de Luther d'après les dernières recherches hist. 2. éd. revue et augm. Paris, Betaux. VIII, 72 S. FI. 2,00. — 125) P. M a j u n k e , Oes. LutherSchriften. 4 Tie. in 1 Bd. 1. Luthers Lehensende. E. hist. Untersuch. 5. Aufl. 2. D. hist. Kritik aber Lathers Lebensende. 2. Aufl. 3. E. letztes Wort an d. Luther-Dichter nebst neuen Nachtrr. 2. Aufl. 4. Luthers Testament an d. dtsch. Nation. Seine letzten Schriften, seine letzten Worte u. seine letzte — That. 2. Aull. Mainz, Kupferberg. 100, 106, 52 S.; VIII, 285 S. Mit 1 Faks. M. 5,00. |[Polybibl [ '. 71, S. 81/2, 188/9.]| - 126) id., Nene Aufgabe z. „Lntherforschnng" : HPB11. 113, S. 257-64. — 127) i d . , Job. Aurifaber: ib. 114, S. 418-28. — 12g) i d . , Bozius u. Sedulius: ib. 113, S. 419-30. 129) J . K ö s t l i n :

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

II

6 : 129-136

Ueber L u t h e r s t ä t t e n ist einiges erschienen. Die Anzeige, die K ö s t l i n 1 2 9 ) zu Wittes Festbericht (JBL. 1893 I I 6 :109) geschrieben hat, verdient hier Erwähnung wegen ihrer Mitteilungen über die beim Umbau der Schlosskirche begonnenen Nachforschungen an den Gräbern der beiden Wittenberger Reformatoren. Er berichtet (S. 631), dass Melanchthons Grab damals geöffnet und das Skelett wohl erhalten gefunden ist, dass aber ein Befehl von höchster Stelle weitere Nachforschungen inhibierte. A n Luthers Grab wurde daher nur auf 1,40 Meter Tiefe das Erdreich sondiert, ohne dass man bis zu dieser Tiefe auf ein Grabgewölbe oder einen Sarg stiess. Da aber auch sonst in Wittenberg die Gräber damals sehr tief angelegt wurden, so enthält dieses Ergebnis kein Verdachtsmoment, als sei das Grab leer, and keine Bestätigung der erst im 18. Jh. auftauchenden Sage, Bugenhagen usw. hätten während des schmalkaldischen Krieges Luthers Leichnam heimlich foi'tgeschafft, um ihn vor Beschimpfung zu schützen. Dagegen spricht vor allem, dass Bugenhagen selbst später in seinem Bericht über die Belagerung Wittenbergs 1547 schreibt, er und andere seien nicht geflüchtet, um bei Luthers Grabe zu bleiben. 130 ) — L e e 1 3 1 ) schildert einen Besuch in der Lutherstadt Wittenberg und eine Besichtigung der bekannten, oft beschriebenen Stätten reformationsgeschichtlicher Erinnerungen, etwas pathetisch mit den Empfindungen eines andächtigen Beschauers. — Luthers T h e o l o g i e u n d W e l t a n s c h a u u n g rückt nunmehr in unseren Gesichtskreis. S a n d e r 1 " ) hat seinen aus Anlass des Lutherjubiläums im Nov. 1883 in Breslau gehaltenen und damals gedruckten Vortrag in einer Sammelausgabe seiner Vorträge und Aufsätze noch einmal der Oeffentlichkeit vorgelegt. Er entwickelt in ansprechender Art Luthers sola fide nach Entstehung, Bedeutung und Uebereinstimmung mit dem Schriftzeugnis; e r z e i g t , wie früh der Kirche die evangelische Grundlehre getrübt wurde, und in welcher Weise auch ein Augustin noch zurückbleibt hinter der Erkenntnis Luthers. 133 ) — Einen der wichtigsten Punkte aus der Theologie der Reformatoren, das Verhältnis ihrer Lehre vom liberum oder richtiger vom servum arbitrium zu ihrem Gottesbegriff und die Frage nach den Wurzeln des letzteren,behandelt S t a u b 1 3 4 ) in einer leider druckfehlerreichen und auch stilistisch nicht tadelfreien Abhandlung. Der Abschnitt über Luther beschäftigt sich nur mit der Schrift De servo arbitrio und Kattenbuschs Abhandlung dazu (1875); die Ergebnisse der letzteren, dass ein ursprünglich religiös gefasstes Problem durch Einfluss der Gotteslehre der Nominalisten sich in ein metaphysisches umsetzt und damit verworren wird, erkennt er wesentlich an, nur dass er auch schon in der metaphysisch gefassten Erbsündenlehre eine zweite Quelle der Verwirrung des Problems findet. Gründlichere Studien zeigt der Abschnitt über Zwingli, mit dessen Schriften er sich in umfassender Art beschäftigt hat. Er sucht hier nachzuweisen, in welchem Masse sich Zwingli schon früh, von Thomas von Aquino ausgehend, mit Aristoteles, dann mit Plato, aber auch mit den Stoikern, besondere mit Seneca beschäftigt habe, und sucht namentlich bei letzteren die Wurzeln des Gottesbegriffes, der sich bei Zwingli geltend macht, ohne dabei in Abrede zu stellen, dass gewisse nächstliegende Anknüpfungen bei Picus von Mirandula gegeben waren. Der Abschnitt, der den Spuren einer Bekanntschaft Zwingiis mit der griechischen Philosophie nachforscht, scheint mir das Dankenswerteste an dieser Schrift zu sein. Ihre daneben hergehende Polemik gegen die Ritschlsche Gotteslehre interessiert uns hier nicht weiter. — B o y 1 3 5 ) sucht in Luthers Lehre vom Predigtamt die Antinomie in den Aussagen, dass das Schliisselamt nicht einem Klerus, sondern dem Glauben und den Gläubigen gehört, und dass Gott das Predigtamt eingesetzt habe, so zu lösen, dass er letzteren Satz dahin verstehen will: Gott giebt die für das Predigtamt erforderlichen Charismata. Dem Vf. scheinen Luthers Erörterungen über diese Materie und die grosse Streitlitteratur, die seit Höflings „Grundsätzen evangelisch-lutherischer Kirchenverfassung" über das rechte Verständnis der Lehre Luthers vom Amt erschienen ist, doch nur sehr fragmentarisch bekannt zu sein; sonst würde er nicht in einem Artikelchen mit etlichen zufälligen Citaten Entscheidung zu treffen versuchen, wenn auch anzuerkennen ist, dass sein Urteil massvoll und verständig ist. — Das viel besprochene Thema „Luthers Lehre vom Gottesdienst" behandelt R i e t s c h e l 1 3 6 ) , ausgehend von den vier Arten Gottesdienst, die Luther selbst gelegentlich (Erl. Ausg. opp. lat. 24, S. 476) aufzählt. Gottesdienst im eigentlichen Sinn ist für Luther das ganze aus dem Glauben geborene, in Nächstenliebe und Berufserfüllung sich erzeigende Christenleben. Von hier aus kommt er nach R. zum Gottesdienst im engeren Sinne aus dem Prinzip der Nächsten-

Th&tK. 67, S. 625-36. —

130) X

Bei Luther u. Melanchthon. durch d. Glanben. n. nach

seiner

Dr

- Macaulay,

( = 1 1 : 70, S. 1-32.) — 1 3 3 ) X

Bedeut.

für

Lather-Anecdotea.

London, Tract. Soc.

16°.

Sh. 0/6. —

131)

H. L e e ,

E. Reisebild: Sammler A . N . 64. — 1 3 2 ) F. S a n d e r , Luthers Grnndlehre: d. Rechtfertigung allein uns:

A. N e u b e r g ,

Luthers ßechtfertigangslehre nach seiner gesch. Stellung

PastoralBlIHorail. 36, S. 361-75. —

freiheit z. Gotteslehre bei M. Luther u. H u l d r . Zwingli.

Disa.

Zürich,

134)

M. S t a u b ,

E. Seemann.

D. Verhältnis

I I , 129 S.

d. menschl. W i l l e n s -

Fr. 4,00.



135)

M. B o y ,

D. Predigtamt nach d. Lehre Luthers u. d. luth. Bekenntnisschrifteu: Halte was du hast 17, S. 249-50. — 1 3 6 ) G. R i e t s c h e l , Jahresberichte f ü r neuere deutsche Littenturgeschiohte.

V.

(2)10

II 6 : 137-140

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

liebe heraus, da diese verpflichtet, auch den Nächsten zu Heilserkenntnis zu führen. Wie der Hausvater so in Liebe im Hausgottesdienst die Hausgenossen lehrt, so der öffentliche Gottesdienst als ein erweiterter Hausgottesdienst das noch lehr- und zuchtbedürftige Pfarrvolk. So kommt Luther zu seinem rein pädagogischen, katechetischen Kultusbegriff. Zugleich regt sich aber auch bei Luther der Gedanke, dass hiermit der gläubigen Gemeinde nicht Genüge geschieht: daher sein Phantasiebild eines noch zu schaffenden Gottesdienstes für die, die mit Ernst Christen sein wollen, als notwendige Folge der rein pädagogischen Betrachtung des öffentlichen Gottesdienstes — aber eben die Verwirklichung dieses Konvertikelgottesdienstes lehnt er dann doch selber ab, und das mit Recht. Daneben aber bietet er selbst an zahlreichen Stellen eine Auffassung des öffentlichen Gottesdienstes dar, die jene pädagogische Betrachtung selbst korrigiert, indem sie den Kultus als gemeinsamen Ausdruck des Glaubens, Bekennens und Dankens zu deuten sucht. Und zwar handelt es sich dabei nicht nur um den unmittelbaren Ausdruck eines Bedürfnisses der gläubigen Gemeinde, sondern die Vereinigung gründet sich besonders auf die Stiftung des Abendmahls zum Gedächtnis der Erlösung und auf die Gnadengabe seines Wortes. Die schöne, auf gründlichen Studien ruhende Abhandlung bietet eine wertvolle Ergänzung zu der Schrift von Gottschick über das gleiche Thema (1887), wenn sie auch meines Erachtens mehr systematischen Zusammenhang in Luthers verschiedene Gedankenreihen bringen will, als thatsächlich vorhanden gewesen sein wird. — Kolde 1 3 7 ) veröffentlicht den Bericht zweier Kulmbacher Prediger, Johann Schnabel und Leonhard Eberhard, über ihren Besuch in Wittenberg im Sommer 1538, wobei sie sich Rats erholt hatten über Ordination, Eherecht und Ehegerichtsbarkeit, Visitation und Kirchenzucht (Akten des Nürnberger Kreisarchivs). Dabei teilen sie zugleich das von Melanchthon ihnen übergebene Wittenberger Ordinationsritual mit, die älteste bisher bekannt gewordene Form desselben. Daran schliesst sich die Antwort der Ansbacher Prediger auf diesen Bericht, der besonders dadurch interessant ist, dass er den Ordinationsritus mit Handaullegung bedenklich findet, und Examen, Präsentation und Einführung für völlig ausreichende Berufung und Weihung erachtet. K. vergleicht das Ordinationsformular von 1538 mit dem 1883 von G. Rietschel publizierten, erweist letzteres als eine etwas spätere und nicht von Luther selbst herrührende Ueberarbeitung, deutet ausserdem hin auf den interessanten Bericht über die von Luther 1542 an Amsdorf vollzogene Ordination zum Bischof von Naumburg (in „Neue Mitteilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen" II.) sowie auf den Nürnberger Ordinationsstreit von 1543, und erinnert damit die Liturgiker an grosse Gebiete, die noch geschichtlicher Durchforschung harren. — Die schöne Festrede von Lenz 1 3 8 ) sucht Luthers Lehre von der Obrigkeit von dem Centrum seiner religiösen Erfahrung aus zu verstehen; er zeigt, wie er von seiner Erkenntnis des fessellos allmächtigen und doch zugleich gnädigen Gottes aus zum Begriff der Gottesordnung auch in der dem Menschen anbefohlenen Schöpfung gelangt. Von hier aus kann er auch die Gottesordnung einer Obrigkeit gewinnen, die göttlichen Rechtes und von göttlichen Gnaden ist, und doch von sich aus nichts mit dem Christentum direkt zu schaffen hat: ein Amt der Friedenserhaltung, des Rechtsschutzes, der Förderung irdischer Wohlfahrt, ein Amt des Schwertes und des Zornes, mit wesentlich negativen Funktionen. Erst wenn der Träger der obrigkeitlichen Gewalt zugleich Christ ist, beginnen für ihn bestimmte Pflichten gegen das Wort Gottes, es erwächst die positive Pflicht, dem Evangelium den Zugang zu sichern. L. weist speciell nach, dass Luther von einer freien Kirche im freien Staat nichts wusste und dass er seinem religiösen Ideal nicht untreu wurde, als er die Landeskirche zu bauen begann. 139 ) — K ö h l e r s 1 4 0 ) Schrift kommt hier in Betracht, insofern sie die viel verhandelte Frage nach dem Abhängigkeitsverhältnis der Hessischen (Homberger) Reformatio von Luthers „deutscher Messe" behandelt. Er lehnt ebenso einen massgebenden Einfluss jener Schrift Luthers wie eine geistige Autorschaft des Landgrafen Philipp ab, verweist dagegen auf spiritualistisch franziskanische und waldensische Einflüsse, die bei dem Südfranzosen und ehemaligen Franziskaner Franz Lambert, dem Hauptvf., sicher mitgewirkt hätten; den Radikalismus und die abstrakte Konstruktionsweise der Kirchenverfassung erklärt er für einen „echt französischen" Einschlag. Ausserdem finde sich das litterarische Vorbild wahrscheinlich in Eberlins „15 Bundesgenossen", am nächsten im 10. Bundsgenoss. Doch will er nicht behaupten, dass dieser das „unmittelbare Original" der Homberger Reformation gewesen; doch sei freilich zu vermuten, dass Lambert die Schrift gekannt habe. Der bürgerliche Radikalismus und die naturrechtliche Auffassung seien bei Lambert aus Einflüssen der schweizerischen Reformation abzuleiten. Danach erschiene

Luthers Lehre vom Gottesdienst: ib. 18, S. 1-21, 65-79. — 137) Th. K o l d e , Z. Geseh. d. Ordination u. d. Kirchenzncht: ThStK.67, S. 2X7-44. - 13t) M. L e n z , Luthers Lehre T. d. Obrigkeit: FrJbb. 75, S. 426-41. — 139) X B. B e s s , Luther n. d. landesherrliche Kirchenregiment. E. Vortr. Marburg, Ehrhardt. 23 S. M. 0,40. — 140) W. K ö h l e r , Hess. Kirchenverfoss.

Gr. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

II 6 : ui-iso*

die hessische Reformatio als ein Mixtum compositum aus allen möglichen Strömungen und Gedankenkreisen. Am dunkelsten ist mir dabei der seit Ritsehl mehrfach wiederholte Hinweis auf specifisch franziskanische Ideen. Was K. darüber (S. 8) ausführt, hat, soviel ich erkennen kann, recht wenig mit den Gedanken der Homberger Reformation zu thun.141) — Auch das bedeutsame Werk von R i e k e r 1 4 2 ) verdient hier genannt zu werden, insofern hier im Gegensatz zu herrschenden Ansichten der Nachweis unternommen wird, dass das Ideal der Reformatoren nicht eine dem Staate gegenüber unabhängige und selbständige Kirche, sondern ein Staat und Kirche untrennbar vereinigendes Gemeinwesen gewesen sei, in dem zwar getrennte weltliche und geistliche Funktionen unterschieden werden, für das aber doch an der Anschauung festgehalten wird, dass in aller Verschiedenheit der Glieder die Einheit des Leibes bestehe. Somit sei das Landeskirchentum kein Widerspruch zu dem Ideal der Reformatoren, noch weniger ein Abfall von ihren kirchlichen Grundanschauungen gewesen. Er betont stark das Fortwirken der mittelalterlichen Weltanschauung von der Einheit des christlichen Körpers und ebenso den Zusammenhang des landesherrlichen Kirchenregimentes mit der schon vor der Reformation sich bildenden Stellung der Landesherren zur Kirche ihrer Territorien. — P a u l 1 4 3 ) zeigt seinen Zuhörern, wie in Luthers Christentum mit seinem Gottvertrauen, seiner Hochschätzung der Arbeit, der bürgerlichen Tugenden Genügsamkeit, Unterthanentreue usw. wertvolle Unterlagen für eine Gesundung der socialen Verhältnisse dem deutschen Volk dargeboten seien.144) — 145 Die populäre Schrift von R i n n ) weist das persönliche Glaubensleben Luthers als die starke Quelle seiner gesamten häuslichen und öffentlichen Lebensführung und Berufsarbeit nach. 146 " 141 ) — W e i t b r e c h t 1 " ) erinnert an das Wiederaufleben katholisch-kirchlicher Wissen-, schaft um 1830 als einer von Anfang an mit der Absicht bewusster und durchdringender u l t r a m o n t a n e r P o l e m i k gegen Luther und den Protestantismus erfüllten; an die bayerische Streiterschar Görres, Philipps, Jarke, Jörg mit ihrem Hass gegen das protestantische Preussen, Kettelers Hirtenbrief bei der Bonifaciusfeier 1855, Döllingers Lutherskizze 1851: auf der Gegenseite, in der A b w e h r , an die Kurzsichtigkeit der Hengstenberg-Stahlschen Kreise, die das Dogma verkündeten, Rom sei gar nicht der Feind, mit dem die evangelische Kirche zu kämpfen habe. Er erinnert an den Vorläufer des Evangelischen Bundes, den „Protestantischen Bund" von 1852, dem die Kreuzzeitung protestantischen Zelotismus und unkatholischen Eifer vorwarf, als er zum Widerstand gegen römische An- und Uebergriffe meinte mahnen zu müssen; ferner an Geizers Protestantische Monatsblätter (1852—70) mit ihrem reichen Rüstzeug protestantischer Polemik, an das Erscheinen der Haseschen Polemik 1862 usw. Das Wormser Lutherdenkmal und Janssens Geschiehtswerk bilden weitere Etappen im Kampf. Unser schnell lebendes Geschlecht bedarf von Zeit zu Zeit solcher Rückblicke. — An der F e y sehen 149 ) Zusammenstellung von Urteilen Luthers über das Papsttum muss man bedauern, dass sie ihre zahlreichen Citate nach der Jenaer Lutherausgabe giebt statt nach einer der heutigen Tags gebräuchlichen; da nur die deutschen Bände jener Ausgabe benutzt sind, so ist viel Material aus Luthers Werken dabei unberücksichtigt geblieben. Das „Deus vos impleat odio Papae" oder, wie der Vf. auch sagt, „die Stärkung der evangelischen Christen im Geisteskampf der Gegenwart" ist bei dieser Blütenlese leitender Gesichtspunkt gewesen. — „Trierer Lutherstudien" nennt 1F5 e0 y 1 5 0 ) eine zweite Streitschrift, weil sie sich gegen den Trierer Professor E i n i g " ) wendet, der in einer Kontroverse mit Beyschlag auch die landläufigen Anschuldigungen gegen Luther wieder vorgebracht hatte. F. beleuchtet Döllingers Wandlungen in seinem Urteil über Luther, den Charakter der Tischreden, Luther und die Ehe, seine Heirat, sein Verhalten zu Landgraf Philipps Doppelehe und dergleichen Punkte, wie sie fort und fort in ultramontaner Polemik wieder aufgetischt werden. Seine Gegenrede geschieht meist durch Citate aus Köstlin, Kolde, W. Walther usw., ruhig und verständig; trotzdem werden freilich bei nächster Gelegenheit die gleichen im Zeitalter d. Reformation. Giessen, v. Münchow. V, 97 S. II. 1,60 — 141) X S. F r i e d r i c h , Luther u. d. Kirchenyerfass. d. Reformatio Ecclesiarum Hussiae y. 1526. Dias. Giessen. (Darmstadt, Bergstr&sser.) V, 40 S. M. 0,60. — 142) K. R i e k e r , D. reehtl. Stellung d. eyang. Kirche Deutschlands n. ihrer gesch. Enlwiokl. bis z. Gegenw. L„ Hirschfeld. XV, 488 S. M 10,00. |[E. S e h l i n g : ThLZ. 15, S. 356; id.: DZKR. 4, S. 223/9.]I — 143) W. P a u l , Luther als Helfer in d. soc. Not d. Gegenw. Vortr. Osterwieok, Zickfeldt. 20 S. M. 0,25. — 144) X E - A l b e r t z , Luther kein dtsch. Nationalheiliger, aber e. dtsch. Prophet: EM. 14, S. 107-20. (Gut geschrieben.) — 145) H. R i n n , Luther, e. Hann nach d. Herzen Gottes. (=: Schriften f&r d. dtsch. Volk, her. y. Ver. für Reformationsgesch. N. 21 ) Halle a.S„ Niemeyer. 1893. 54 S. M.0,15. - 146) X W. W a l t h e r , D. Bedent. d. dtsoh. Reformation f&r d. Gesundheit unseres Volkslebens. Vortr. (Aus AELKZ.) L„ Dörffling & Franke. 24 S. M. 0,40. | [ E ( r n s t ) L ( u t h a r d t ) : ThLBl. 15, S. 21; A. L a n g g u t h : ib. 17, S. 90.]| (Vgl. JBL. 1393 II 6:193.) — 147) X N. R e c o l i n , Où était le protestantisme ayant Luther et Calyin? Paris (Buttner-Thierry). 12°. 26 S, — 148) R. W e i t b r e c h t , Angriff u. Abwehr. Z. Gesch. d. konfess. Polemik im 19. Jh. IV. D. Schwesterkirche. ( = Flugschriften d. Evang. Bundes N. 90) L., C. Braun. 27 S. M 0,20. — 149) C. F e y , Urteile Dr. M. Luthers Aber d. Papsttum. Aus seinen Schriften zusammengetragen. 2. Aufl. ebda, m , 50 S. M. 0,25. |[R. B e n d i x e n : ThLBl. 16, S. 310/1.]l — ISO) i d . , Trierer Lutherstud. E. Beleuchtung d. neuesten röm. Angriffe gegen Luther. 2. Taus. L., Buchh. d. Eyang. Bundes. 62 S. M. 0,60. |[R. B e n d i x e n : ThLBl. 16, S. 310/1; C. R ö n n e c k e : ib. 17, S. 209.]] — 150a) P. E i n i g , Luthers Nachfolger, e. Führer z.

(2)10*

II 6 : 151-U4

6. Kawerau, Luther und die Reformation.

Anschuldigungen ungeschwächt wieder zum Vorschein kommen. — Im J. 1874 hatte ein Konvertit Arndt 1 5 ') im Verlage der Berliner „Germania" sich über Luther hergemacht und in zusammengerafften richtigen und falschen Citaten aus dessen Werken ihn als einen auf jedem Punkte sich selbst widersprechenden, „lügnerischen" Menschen zu erweisen gesucht. Das Pamphlet erregte damals in norddeutschen evangelischen Kreisen einiges Aufsehen: man war diese Sorte von Konvertitenlitteratur und dieses leichtfertige Spiel mit Citaten — dazu bei der Citationsweise des Vf. mit fast unkontrollierbaren Citaten — noch nicht gewöhnt. Die „Kreuzzeitung" öffnete ihre Spalten nicht nur Klagen und Anfragen betreffs dieser Schrift, sondern auch einer eingehenden kritischen Abfertigung, auf die der Vf. von Rom her höhnisch replizierte, er habe jetzt keine Zeit und Gelegenheit, seine Citate nachzuschlagen. Dies Machwerk mit seinen Fehlern, Flüchtigkeiten, Entstellungen und seiner bodenlosen Citationsweise erlebt jetzt nach 20 Jahren einen unveränderten Neudruck! Die Citate des Vf. stammen zum grössten Teil aus der älteren lateinisch geschriebenen jesuitischen Pamphletlitteratur; denn er citiert auch deutsche Schriften Luthers häufig mit lateinischem Titel. Teilweise nennt er völlig unverständliche Titel (z. B. in 1. und 2. Auflage S. 41: „Ann. ad Due. 23", soll heissen: Deuteromion Mose cum annotationibus cap. 23; dies Kapitel aber umfasst in der Erl. Ausg. 12'/2 Seiten, auf denen man, wenn man Lust hat, das Citat nachsuchen kann!). Die Tischreden citiert er bald, je nach dem Buch, aus dem er abschreibt, als Eislebener Ausgabe, bald als Aurifaber, bald als Goldschmidt; er citiert „1. T. p. 305" und so häufig, sagt aber nirgend, welche der vielen Lutherausgaben er meint, und ob deutsche oder lateinische Teile; kurz, er beweist mit den meisten Citaten, dass er Luther gar nicht selber gelesen hat. Er citiert Agricolas bekanntes, von Luther bekämpftes Wort „An den Galgen mit Mose" (S. 36J keck als Lutherwort usw. Er scheint also in 20 Jahren noch immer keine Zeit gefunden zu haben, Luther selbst aufzuschlagen und seine falschen Citate richtig zu stellen. Und dabei steht auf dem Titel dieser unredlichen Schrift das gute Lutherwort: „Wer einmal lügt, der ist gewiss nicht aus Gott und soll in allen Dingen fortan verdächtiglich gehalten werden"!152) — Q u e l l e n p u b l i k a t i o n e n . Buchwald 1 5 3 ) hat mit seiner schnell fördernden Editionskunst das von G. Rietschel (vgl. dessen Schrift über Luther und die Ordination Wittenberg, 1883) wieder ans Licht gezogene und bereits in verschiedenen Richtungen verwertete Wittenberger Ordinandenregister zunächst als Festgabe zum Halleschen Universitätsjubiläum für die J. 1537—60 herausgegeben; die eigenen Zuthaten beschränken sich auf die Zufügung fortlaufender Nummern, ferner auf die Anfertigung eines Personen- und eines Ortsregisters. Neben dem Wittenberger Album, dem liber Decanorum facultatis theologicae und den von Köstlin edierten Registern der Baccalaurei und Magistri der philosophischen Fakultät bietet dieses Ordinandenverzeichnis ein höchst wertvolles Dokument für Personalien aus der evangelischen Theologenschaft. Da in Wittenberg nicht nur die kursächsischen Geistlichen, sondern auch die schlesischen, lausitzischen, die siebenbürgischen, daneben auch pfälzische, pommersche usw. Geistliche in Wittenberg examiniert und ordiniert wurden, so ist hier eine Fundgrube für die Specialkirchengeschichte zahlreicher Gebiete erschlossen. Höchst interessant ist auch der Einblick, der sich hier in die Vorbildung der Pfarrer zu jener Zeit ergiebt. In grosser Zahl werden zunächst besonders die Dorfgemeinden mit unstudierten, dem Handwerkerstande entnommenen Predigern aus Not versorgt; aber es ist statistisch zu belegen, wie dieser clerus minor immer mehr abnimmt, die Zahl der Studierten wächst. Gern hätte man ja gesehen, dass B. zu den einzelnen Namen gleich Angaben hinzugefügt hätte, wo sie in jenen anderen Wittenberger Registern etwa zu finden sind, oder wo sie im Briefwechsel der Reformatoren genannt werden; das wäre freilich eine mühsame und langwierige Arbeit, die nun der Benutzer je nach seinen Bedürfnissen allmählich selber zu seinem Handgebrauch sich herstellen muss. In dem beigefügten Ortsregister sind mir bisher folgende Versehen aufgestossen, die ich hier notieren will: S. 132 lies bei Freiburg 1659; N. 136 unter Magdeburg 939 statt 933; N. 137 unter Niemegk lies 1115; N. 139 ist unter Schweinitz 1858 zu tilgen und dafür das fehlende Schwerin 1858 einzufügen. — Das Hallesche Universitätsjubiläum hat uns als erwünschte Gabe die von den Beamten der Universitätsbibliothek besorgte Herausgabe154) eines zweiten Teiles des Albums der Wittenberger Hochschule gebracht, der von Ostern 1560 bis Okt. 1602 reicht. In Ausstattung und Einrichtung gleicht er durchaus dem ersten, einst von Förstemann herausgegebenen. Besonders erfreulich hath. Kirche. Trier, Panlinns-Dr. 88 S. U. 0,15. |[C. R ö n n e c k e : ThLBl. 17, S. 135/6.]| — 151) A. A r n d t , BUtenstrauss AQB Luthers Werken, enth. seine Ansichten Aber 36 Punkte d. Christi. Glaubens in mehr als 300 Citaten. Für Katholiken n. Protestanten ges. 2. Aufl. B., Germania. 44 S. M. 0,35. — 152) X Dr. T h a l h e i m ( = J. A. P ö t s c h ) , D. wahren Verdienste Lnthers um d. Volkeschnle. Z. Lehr n. Wehr dargest. ( = P&d. Vortrr. n. Abhandl. her. Y. J . P ö t s o h . N. 4.) Kempten, Kösel. 29 S. II. 0,30. — 153) G. B n c h w a l d , Wittenberger Ordiniertenbnoh. 1537 - 60. L., Wigand. V, 141 S. M. 10,00. — 154) Albnm acudemiae Yitebergensis ab a. Ch. MDLX nrqne ad a. MDC1I. Vol. II. Snb anspiciis bibliothecae

G. Kawerau, Luther und die Reformation.

II 6 •. 155-15-

ist, dass ein Registerband über Personen- und Ortsnamen für beide Teile folgen und Förstemanns unverständliche Schrulle, im Interesse intensiverer Forschung kein Register beizufügen, endlich gut gemacht werden soll. Leider konnte dieser Registerband nicht rechtzeitig fertig gestellt werden. Ein Vorwort von G. Na et ebus orientiert über die Universitätsdokumente, welche die Bibliothek von der alten Wittenberger Hochschule in Aufbewahrung hat, sowie über frühere Publikationen aus der Matrikel. Beachtenswert sind die bis 1573 reichenden Berichte der Rektoren über die Zeitverhältnisse, die Witterung, Himmelserscheinungen, die politischen Ereignisse des Tages, z. B. über den Naumburger Fürstentag, die Bartholomäusnacht usw. G. Major giebt bei seinem Rektorat 1561 eine Selbstbiographie. Interessant ist auch eine Verordnung über die Rektoratswahl, die — nebenbei bemerkt — auch deutliche Auskunft über die Art, wie die Orgel beim Gottesdienste verwendet wurde, gewährt. — Tschackert 1 5 5 ) veröffentlicht aus Hss. der Göttinger Bibliothek Briefe von Eob. Hess (20. Jan. 1527, 7. Apr. 1528 und vor 15. Juni 1530), Joh. Hambach, Prediger zum Crafftshofe in Nürnberg (1528 mit Nachrichten über die reformatorischen Anfänge in Würzburg); von Luther ein Bedenken von 1529 (erst im Nachtrage S. 57 bemerkt T., dass es schon [de Wette 3, S. 465ff.] gedruckt war); von Justus Jonas (3. Febr. 1531 und 20. Jan. 1535); von dem Nürnberger Lesemeister Mich. Rotting (1533, über Osianders Absolutionsstreit), Domin. Sleupner (über dieselbe Sache); von Veit Dietrich an Scheurl (über die Frage, ob die römische Kirche ein stabulum porcorum sei) und einen Brief von 1539 (über den evangelischen Kultus in Nürnberg); von Friedr. Myconius (1539), eine Fürsprache der sächsischen Theologen und Räte auf der Rückkehr vom Wormser Religionsgespräch für die evangelischen Christen in Worms, 20. Jan. 1541; einen Brief Bugenhagens an Mörlin, 5. Febr. 1544; eine Verfügung des Herzogs Moritz von Sachsen an den Leipziger Rat zu Gunsten des Camerarius, 12. März 1545; Osianders Aufkündigung seines Nürnberger Kirchendienstes wegen des Interims, Nov. 1548; einen Bericht M. Frechts über seine Gefangenschaft, 15. Nov. 1551,und einen späteren Brief vom 28. Apr. 1552; einen Brief des jüngeren Just. Jonas 1551 (nur als Regest); einen Scheltbrief Joach. Mörlins an Funck, 9. Nov. 1551; David Milesius an M. Chemnitz, 29. Okt. 1553, mit mancherlei Nachrichten aus Königsberg; ein von Stigel ausgefertigtes Zeugnis für einen Jenaer Studenten 22. Mai 1556; Joh. Schelhamers Schreiben an den Nürnberger Rat 1565 wider die dortigen Schwenkfeldianer (Regest); einen Brief Paul Ebers von 1567 und endlich einen Brief des Nürnberger Predigers Joh. Kauffmann von 1569 wegen einer seinen Kollegen anstössig gewesenen Predigt. Dem bunten Konglomerat von Briefen, deren Hauptmasse jedoch aus Nürnberg stammt, sind vom Herausgeber zahlreiche wertvolle erläuternde Anmerkungen und Register beigegeben. Befremdlich ist der hohe Preis, für den das Heft von 57 Seiten verkauft wird. — G e s c h i c h t e der R e f o r m a t o r e n und der R e f o r m a t i o n s z e i t : Allg e m e i n e s . Die in dem „Ehrendenkmal"156) vereinigten Biographien dienen populär erbaulichen Zwecken. Mit Ausnahme des Lebensbildes des Fr. Myconius von dem bekannten sächsischen Theologen Meurer kommen sie aus der Feder von streitbaren Theologen der lutherischen Kirche in Missouri: E. G. W. Keyl hat (S. 26—114) Luther behandelt, J. F. Köstering Melanchthon, Bugenhagen, Spalatin, Jonas, Cruciger und Spengeler [so!]. Bekanntschaft mit den neueren Forschungen fehlt; es sind volkstümlich gehaltene, dabei den Geist des missourischen Luthertums mehr oder weniger deutlich bekundende Bearbeitungen nach dem biographischen Material, wie es durch Meurer, Pressel usw. hergerichtet war. Dem Referenten bieten diese Lebensbilder daher wesentlich unter dem Gesichtspunkte ein Interesse, dass hier zu beobachten ist, was jenen Missouriern an Luthers und seiner Gefährten Leben und Werk besonders bedeutsam erscheint. Es wird z. B. betont, dass Luther freie Pfarrwahl der Gemeinden gelehrt habe, dass er kein Fürstenknecht gewesen, dass er in Marburg die „List, Heuchelei und Betrug" der Zwinglianer durchschaut habe, dass nur „Scheinheilige" sich an Luthers Derbheit stossen. Karlstadts und Münzers Auftreten erscheint als direkte Anstiftung des Satan. Was ein missourischer Lutheraner selber an Nachahmung Lutherscher Derbheit zu leisten vermag, möge man (S. 199) nachlesen. Merkwürdig freundlich wird dabei noch Melanchthon behandelt, wenn auch natürlich sein späteres Leben wesentlich als warnendes Exempel dargestellt wird, um zu zeigen, wohin falsche Friedensliebe und wohin Unionsversuche führen. Aber seine „vielfachen Verfehlungen" werden doch noch freundlich zu entschuldigen gesucht. — Hechtenbergs 151 ) für Volksschulen berechneten Bilder aus der Kirchengeschichte zeigen in uniy. Halensis ex autographo editnm. Halle a. S., Niemeyer. 4". XIX, 498 S. U. 24,00. — 155) P. T s c h a c k e r t . Ungedr. Briefe z. allg. Reformatioasgesch. Ans Hss. d. EAnigl. Ünir.-Bibl. in Güttingen. [Abb: AbhGWGöttingen.] Göttingen, Dieterich. 4°. 57 S. M. 6,40. (Vgl. II 1 : 140.) — 156) Ehrendenkm. treuer Zeugen Christi. E Samml. kuragefasster chriatl. Lebensbilder ans alter a. neuer Zeit. Z. Erbauung f&r evang.-luth. Christen. 1. Bd. Mit 8 Portrr. u. e. Titelbild. 2. Aufl. Zwickau, J. Herrmann. 12°. VII I, 320 S. M.2,26. — 157) A. H e c h t e n b e r g , Bilder ans d.Kirchengesch,

I I 6 : 158-164

G. Kawerau, Luther und die Reformation.

ihren reformationsgeschichtlichen Abschnitten einen bedauerlichen Mangel an Bekanntschaft mit der Geschichtsforschung. Staupitz ist der Vorsteher des Erfurter Klosters (S. 35), Ablass bedeutet Vergebung der Sünden (S. 36), Luther übersandte seine 95 Thesen dem Papste (S. 38); die Leipziger Disputation schloss damit, dass Eck Luther zu dem Geständnis reizte, auch ein Konzil könne irren ('S. 39); die sächsische Kirchenvisitation begann um das J. 1529 (S. 43); die Confessio Augustana wurde am 25. Juni 1530 in lateinischer und deutscher Sprache vorgelesen; Kaiser Karl hielt 1529 den Reichstag in Speier ab usw. Und wie naiv ist der Satz (S. 44): „So lange Luther lebte, kam es nicht zum Kriege; denn er riet dringend zum Frieden!"158"160)—Ein gedankenreicher Aufsatz vonDilthey 1 6 1 ) erinnert daran, dass das Wesen der reformatorischen Glaubenslehre sehr ungenügend durch den Hinweis auf die wiedererweckte paulinische Rechtfertigungslehre erfasst werde, auch nicht durch Hinweis auf die Lehre von der Schrift. Die höhere Stufe der reformatorischen Religiosität wolle vielmehr erkannt sein in Zusammenhang mit der Entwicklung der germanischen Gesellschaft: gegenüber der hierarchischen Disciplin wird das Recht geltend gemacht, sich mit der unsichtbaren Ordnung der Dinge selber auseinanderzusetzen; der germanische Geist löst sich los von der Bildlichkeit des religiösen Vorstellens; im Berufsleben wird der Spielraum für die im Glauben erhaltene Kraft erkannt; derselbe soll sich in der weltlichen Gesellschaft und deren Ordnung bethätigen. Charakteristiken der Loci Melanchthons, der Schrift Zwingiis De vera et falsa religione und der Institutio religionis christianae von Calvin schliessen sich an als der drei Repräsentanten der altprotestantischen Dogmatik, wobei namentlich Calvin weit 142 höher in seiner Selbständigkeit und Eigenart ge wertet ist, als es von Ritsehl geschah. ) — 163 E u g e n Wolff ), der für Kürschners Sammelwerk schon den Band bearbeitet hatte, der Luthers Schriften in Auswahl enthält (JBL. 1891 II 6: 3a), hat nun auch für dasselbe Werk das Kirchenlied des 16. und 17. Jh. zusammengestellt. Da er Luthers Lieder schon in dem früheren Bande berücksichtigt hatte, so fehlen diese hier ganz. Die Sammlung beginnt mit den katholischen Dichtern Witzel, Querhammer, Schweher und Ulenberg; auf diese folgen erst in seltsamer und das Verhältnis des katholischen zum evangelischen Kirchenlied doch wohl verschiebender Anordnung die lutherischen Sänger der Reformationstage, von denen nur Speratus, Hovesch, Alberus, B. Waldis, N. Hermann Anfnahme gefunden haben. Es schliessen sich an aus der 2. Hälfte des 16. Jh. B. Ringwaldt, Ph. Nicolai und weiter aus dem 17. Joh. Heermann, M. Rinckart, Jos. Stegmann, P. Gerhardt, G. Neumark; die Reformierten sind durch Joach. Neander vertreten. Etwa 200 Seiten sind somit dem evangelischen Kirchenlied gewidmet — P. Fleming und die Königsberger werden in anderem Zusammenhang Berücksichtigung finden. Den Schluss des Bandes bilden die katholischen Sänger des 17. Jh.: Fr. Spee (mit fast 250 Seiten!) und Angelus Silesius. Der breite Raum, der Spee eingeräumt ist, zeigt, dass W. den Begriff „Kirchenlied" sehr weit und unklar gefasst hat. Er giebt die Lieder des 16. Jh. nach Wackemagels „Deutschem Kirchenlied." TJeberraschender Weise hält er den Vf. dieses Werkes für Wilhelm Wackernagel! Dass dieForschung seit dem Erscheinen diesesBuches doch einige Schritte vorwärts gethan, ist dabei unbeachtet geblieben. So wäre „Allein Gott in der Höh sei Ehr" jetzt, wenn doch der „erste Druck" massgebend sein sollte, niederdeutsch nach dem Rostocker Gesangbuch von 1525 zu geben gewesen; erst 1539 taucht es in hochdeutscher Form auf. Bei Joh. Heermann ist, so viel ich verglichen habe, nicht die editio prineeps der Devoti Musica Cordis von 1630, sondern die Ausgabe von 1636 mit ihren teilweise stark abweichenden Lesarten herangezogen. Ueber M. Rinckarts „Nun danket alle Gott" wird die alte Legende wiederholt, dass wir in ihm das Jubellied hätten, mit welchem Rinckart 1644 „die ersten Anzeichen" des Friedensschlusses begrüsst haben solle. Aber seit 1881 ist bekannt, dass das Lied schon 1630 in dem „Jesu-Hertz-Büchlein" mit der sehr schlichten Bestimmung „nach dem Essen" steht, also als Gratiaslied gedichtet worden ist. Ueber die Auswahl für eine solche Sammlung werden die Wünsche immer weit aus einander gehen. Nach meinem Geschmack fehlt doch manches Lied ersten Ranges aus dem 16. Jh., z. B. Was mein Gott will, das gescheh allzeit. — Besonderes: D i e lutherischen Gebiete. Was Sachsen anbetrifft, so habe ich die neue Melanchthonbiographie von Schäfer 164 ) in keiner dermirzugänglichen Bibliotheken angetroffen, auch keine Recension gesehen. Schon der Umfang lässt Gütersloh, Bertelsmann. 80 S. M. 0,30. — 158) X H- L e n k , D. Reichstag zn Augsburg im J. 1530. Barmen, Wiemann. III, 166 S. M. 2,00. — 159) X F - Book, D. relig. Volkslitt. d. evang. Kirche Deutschlands in e. Abrias ihrer Gesch.: DPB1.27, S. 300/3, 308-11, 315/7. (Nach H. B e c k [JBL. 1893 II 6 :187].) — 160) X A. T h i r l i n g , Information u kirchl. Tonkunst: AZgB. N. 31/2. — 161) W. D i l t h e y , D. Glaubenslehre i. Reformatoren: PrJbb. 75, S. 44-86. — 162) X S. F r i t s c h e l , D. Lehre vom Einderglauben in d. luth Kirche d. 16. Jh.: KirchlZ. (Nordamerika) 18, N. 4. - 163) Eng. W o l f f , D. dtsch. Kirchenlied d. 16. u. 17. Jh. (JBL. 1893 II 2 : 3; i n 2 : 8.) ( - DNL. N. 206.) St., Union. XXII, 497 S. M. 2,50. — 164) O B. 8 c h & f e r, Ph. Melanchthons Leben, aus d. Quellen darge st. Gütersloh, Bertelsmann. VIII,288 S. M. 3,60. (Uit liildn.) (Vgl. II 7:30a.)

G. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

II 6 :105-173

vermuten, dass es sich nicht um eine Arbeit handelt, die wissenschaftlichen Zwecken dienen will. — Cohrs 1 6 5 ) bringt das Fragment eines im Drucke abgebrochenen Melanchthonschen Katechismus von 1528 zum Abdruck, das Stephan Roth in Zwickau in einem einzigen Exemplar uns aufbewahrt hat; es war von mir wieder aufgefunden bei meinen Studien zu Kaspar Güttel, und zum Zwecke der Veröffentlichung von mir kopiert worden. Die letzte Arbeit daran hat mir C. auf meinen Wunsch abgenommen, der eine sehr sorgfältige Einleitung voraufschickt; darin weist er, nach, dass der Druck erst Ende 1528 erfolgt sein kann; er geht brieflichen Aeusserungen schon aus dem Ende des J. 1527 nach, die da zeigen, dass Melanchthon zur Abfassung eines Katechismus angetrieben wird und eine solche auch verspricht. Er nimmt an, dass Melanchthon seine Arbeit, nachdem bereits zwei Bogen gedruckt waren, abbrach, da er erfuhr, dass Luther an seinem grossen Katechismus arbeitete, und zwar gern abbrach, da er neuem Streit mit Agrícola über Busse und Gesetz damit entgehen konnte. So erklärt sich dieser Torso, der schon in der Auslegung des 3. Gebotes abbricht mit Steph. Roths hs. Notiz: „So ferne ists gemacht, und der Herr Philip, will ferner nichts dran machen." — Das aus Hartfelders Nachlass von H e r r m a n n 1 6 6 ) herausgegebene zweite Heft Melanchthonscher declamationes enthält die Reden De gradibus discentium(CR.ll,S.98ff.),De ordine discendi(CR.ll,S.209ff.),De restituendis scholis (11, S. 487 ff.), De studiis linguae Graecae(ll, S. 855 ff.). Es ist bei der Auswahl also das Interesse an dem Praeceptor Germaniae bestimmend gewesen. Geschichtliche Einführungen, bibliographische Nachweisungen, Lesartenverzeichnisse und Anmerkungen sind beigefügt. — W i l h e l m Meyer 1 6 1 ) beschreibt die Göttinger Hs. Luneb. 99, die eine Nachschrift einer Vorlesung über Ciceros Officia enthält, als deren Vf. er Melanchthon und als deren Zeit er 1555 ermittelt. Er teilt aus ihr höchst interessante Proben mit: Aeusserungen über Cicero, über Melanchthon selbst und den Wittenberger Kreis, über Künstler, Dichter, Theologen und andere Gelehrte seiner Zeit, über Völker, Länder und Städte, über die Stände, Kaiser, Könige und Fürsten, Adel und Geistlichkeit usw., kurz: er hat den Anekdotenschatz, mit dem Mclanchthon seine Vorlesungen würzte, herausgehoben. Daneben ist einleitend vortrefflich über Melanchthon als Docent, über die Art seines Vortrages im Kolleg und die Art der Nachschriften seiner Vorlesungen gehandelt. Man darf sich freuen, dass der treffliche Göttinger Philologe jetzt seine 168 scharfsinnigen und sorgsamen Studien den Hss. der Reformationszeit zugewendet hat. ) — Eine wunderliche Arbeit ist der Artikel T s c h a c k e r t s 1 6 9 ) über Johann Toltz. Aus „Unschuldigen Nachrichten" 1724 (S. 1073/4) entnimmt er ein Verzeichnis der 1526 erschienenen Schriften dieses Erbauungsschriftstellers, ohne eigene Nachprüfung; da dort vermutet ist, vielleicht könne der Wittenberger Kanonikus Johann Doelsch de Feldkirchen Vf. sein, so stellt er biographische Notizen über diesen, besonders nach Enders (4, S. 187), voran. Von diesem Doelsch muss er aber richtig melden, dass er 1523, und zwar als Gegner Luthers, gestorben ist, was jenem Artikelschreiber von 1724 unbekannt war. Nun überlässt er dem Leser, sich das Wunder zu erklären, dass der 1523 Gestorbene plötzlich drei Jahre später als gut lutherischer Erbauungsschriftsteller auftaucht. Er hätte aus der grösseren Schrift von Toltz, „Der heiligen Schrift Art, Weise und Gebrauch", sehen können, dass der Vf. dort erklärt, er citiere die Psalmen nach Luthers Zählung, nicht nach der der Vulgata; also benutzte er Luthers Psalmenübersetzung von 1524. Hätte er ferner des mit Toltz doch wohl identischen Johann Doltz Schrift Elementa pietatis in quinqué diálogos brevissimos conjecta (ohne Jahr) herangezogen, so hätte er gesehen, dass Doltz dort Stücke aus Luthers kleinem Katechismus wortgetreu übersetzt, also noch mindestens 1529 geschriftstellert hat. Hier bedarf es also gründlicher Nachbesserung-.1'0"171) — Petri 1 7 2 ) bespricht das in der Zellerfelder Kirchenbibliothek aufbewahrte Album, welches den 1575 in Wittenberg erschienenen Sakramentsschriften Luthers beigebunden ist. In dieses haben im Jahre darauf die Teilnehmer am Lichtenberger Konvent, d. h. die sächsischen Theologen, die auf Kurfürst Augusts Befehl die schwäbisch-sächsische Konkordienformel zu beraten hatten, sich mit frommen Sprüchlein eingezeichnet, Selnecker mit seinem bekannten Liederverse „Lass mich dein sein und bleiben", der freilich schon 1572 gedruckt gewesen ist. Seine Hs. des Verses zeigt dem Druck gegenüber charakteristische Varianten. Nähere Nachrichten über jene bedeutende Kirchenbibliothek aus Kasp. Calvörs Vermächtnis eröffnen den Artikel. — R. Hofmann 1 7 3 ) liefert eine fleissige und tüchtige Studie über die Reformations— 165) 7. C o h r s , E. Melanchthonsches Katechismusfragment: ZPTh. 16, S.235-58. — 166) [M. H e r t m a n n ] , Ph. Melanchthon, Declamationes. Ausgew. n.her. vonK. H a r t f e l d e r . 2. Heft. ( = LLD. N. 9.) B., Weidmann. XVI,38S. II. 1,00. (Tgl.II7:8.) - 167) W. M e y e r , Melanohthons Vorlesung aber Cioeros Ofñcia. 1555: NGWGöttingen. S. 146-81. — 168) X E - B e h r , Z. Charakteristik Helanchthons: DPB1. 27, S. 156/7, 192/4. - 169) P. T s c h a o k e r t . Joh. Toltz: ADB. 38, S. 430/1. — 170) X w T ü m p e l , E. hs. Kantionale Joh. Walthers vom J. 1545: Siona. 19, S. 60/4. — 171) X s - I s s l e i b , D. Interim in Sachsen. 1648 - 52: NASäohsG. 15, S. 193-263. — 172) E. P e t r i , D. Albnm d. Lichtenberger Konvents anf d. Calvärschen Kirohenbibl. zu Zellerfeld: NKZ. 5, S. 646-67. — 173) B. H o f m a n n , Beformationsgesoh. d. Stadt Pirna. Nach nrknndl. Quellen dargest. Glauchau, Peschke. 1893. III, 329 S. M. 4,00. |[G. B e s s e r t : TliLBl. 15, S. 213/4; 6 . K u i r e r a n : ZKG. 15, S. 147.JI -

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174-178

G. Kawerau, Luther und die Reformation.

geschichte der Stadt Pirna auf Grund reichhaltiger lokaler Urkunden und Akten, im Anschluss an des Vf. 1887 erschienene Abhandlung über die kirchlichen Zustände Pirnas vor Einführung der Reformation. Letztere beginnt 1539, am 21. Juli, mit der ersten Visitation durch Jonas, Spalatin und Genossen, über die ebenso wie über die zweite gründlichere von 1540 und die dritte von 1555 genauer Bericht gegeben wird. Neue Materialien hierfür gewährte der einst dem Ratsarchiv entwendete, seit 1885 wiedergewonnene Codex Lauterbach. Die in diesem befindliche Kirchenordnung Lauterbachs, d. h. seine Darlegung, wie sich das gottesdienstliche Leben thatsächlich in Pirna gestaltet hatte, wird als Beilage abgedruckt. Für die Lebensgeschichte dieses Lutherschülers und ersten Superintendenten der Stadt ergiebt sich manche schöne Ausbeute. Die Schulgeschichte der Stadt unter der Einwirkung der Reformation und der Einfluss der letzteren auf das sittliche Leben sind mit Sorgfalt behandelt. In einer Beilage tritt der Vf. mit gewichtigen Gründen dafür ein, dass Pirna, und nicht Leipzig, die Geburtsstätte des Ablasspredigers Tetzel gewesen sei. — Der Nachtrag, den Burkhardt 1 1 4 ) aus neu aufgefundenen Akten zu seiner 1879 erschienenen „Geschichte der sächsischen Kirchen- und Schulvisitationen" bringt, bietet für die Literaturgeschichte nur das Eine, dass er (S. 77) den Entwurf zu einem Passus des späteren Visitationsbuches mitteilt. — Die ersten 5 aus einem Cyklus von 9 Vorträgen, in denen G. Müller 175 ) vor einem Kreise von Beamten über die Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der sächsischen Landeskirche Bericht erstattet hat, liegen uns in einem Bande vereinigt, für den Druck wohl auch erweitert, mit Anmerkungen, Beilagen und Register ausgestattet, als ein wertvoller Beitrag besonders auch zur Geschichte der sächsischen Kirche im 16. Jh. vor. Sie behandeln die Quellen und das Gebiet der Landeskirche, das landesherrliche Kirchenregiment, die kirchlichen Behörden, die Kirchenvisitationen und Kirchenordnungen, Bekenntnis, Bekenntnisverpflichtung und Censur. Der Vf. beherrscht dabei nicht nur die sächsische Litteratur in seltenem Masse, sondern ist auch seit Jahren mit den das Kirchen- und Schulwesen betreffenden Schätzen des Dresdener Archivs im weitesten Umfange vertraut. Daher bietet er nicht nur eine sehr brauchbare übersichtliche Zusammenstellung des bereits von anderen Erforschten, sondern auch auf Schritt und Tritt Ergebnisse eigener archivalischer Forschung. Am eingehendsten ist dabei mit gutem Grunde das 16. Jh. behandelt. In Texte wie in den Anmerkungen sind mancherlei Archivalien zum Abdruck gebracht, die auch für die sächsische Theologengeschichte Ausbeute gewähren. — Geffckens 1 7 B ) Aufsatz korrigiert die verbreitete Annahme, dass 1543 in Leipzig ein Konsistorium errichtet worden sei; vielmehr ist die Wahrnehmung der konsistorialen Verwaltung und Judikatur einstweilen dem unter Fürst Georg von Anhalt eingesetzten Merseburger Konsistorium übertragen worden; erst 1550 ist, als Heiding Merseburger Bischof wurde, in der Person des Juristen Dr. Reifschneider das Merseburger Konsistorium „nach Leipzig transferiert" worden. Der Aufsatz teilt ferner ein Memorial von 1587 „Gebrechen des Konsistorii zu Leipzig" mit, das besonders die Unsicherheit in Handhabung der Ehegerichtsbarkeit beleuchtet. Dies giebt dem Vf. Anlass, auf die sächsische Eherechtlitteratur des 16. Jh. näher einzugehen und betreffs der drei Materien: Gradverbote, Sponsalien und Ehescheidungsgründe, die Schwankungen in der Lehrweise der evangelischen Kanonisten jener Zeit zu beleuchten.111) — T h ü r i n g e n . Für Friedrich Myconius ist eine wertvolle Quelle durch Redlich 178 ) leicht zugänglich gemacht worden. Es war bekannt, dass er 1527 im Gefolge des Herzogs Johann Friedrich in Düsseldorf war und hier am 19. Febr. mit dem Kölner Franziskaner Johann Korbach (Joh. Heller aus Korbach) siegreich disputierte. Den seltenen Bericht hierüber, der hernach aktenmässig den Verlauf der Disputation beschrieb (vgl. Herzogs Realencykl. 2. Aufl. 10, S. 401), hat jetzt R. meinem Neudruck mitgeteilt. Danach wäre Myconius vollständig Sieger in der Disputation geblieben und der Franziskaner zur Anerkennung der evangelischen Lehre gezwungen worden. Leider ist Korbachs Gegenschrift, die hernach gegen diesen Bericht ausgegangen sein soll, noch nicht wieder ans Licht gekommen. Hat man sonst wohl Myconius selbst zum Vf. jenes Berichtes gemacht, so beschränkt sich R. vorsichtig darauf, diesen als einen vom sächsischen Standpunkt aus, aber völlig sachlich und geradezu aktenmässig verfassten Bericht zu bezeichnen. — Dem Erfurter Arzt und Professor, dem Maecen der Humanisten, Georg Sturtz, der auch Luther bei seiner schweren Erkrankung in Schmalkalden und drei Jahre später Melanchthon in ähnlicher Lage in Weimar behandelte, gilt ein kurzer, aber sorgsamer Artikel von 174) C. A. H. B n r k h a r d t , D. älteste Kirchen- u. Schulvisitation im Sstl. Thüringen. 1527: ThStK. 67, S. 773-82. — 175) G. M a l i e r , Verfassungs- n. Vervaltnngsgesch. d. sächs. Landeskirche. 9 Vöries. ( = BSàeheKG. N. 9.) 1. T. L., Barth. 272 S. Mit Ann. n. Beili. M. 4,00. (2.T. ebda. N. 10. 820 S. M.4,50.) — 176) H. G e f f c k e n , Z. älteren Gesch. n. ehegerichtl. Praxis p. Leipz. Konsistoriums: DZKR. 4, S. 7-67. — 177) X H. N o b b e , D. Snperintendentenamt, seine Stell, n. Anfg. auf d. erang. Kirchenordnungen d. 16. Jh.: ZEG. 15, S. 44-93. — 178) 0. R e d l i c h , D. Düsseldorfer Beligionsgespräch Tom J. 1527:

Gr. K a w e r a u , Luther und die Reformation.

I I 6 : 179-189

G. Müller 1 7 9 ). — Es führt uns B ä r w i n k e l 1 8 0 ) nach Erfurt, und er zeigt uns einen 15H9 aus Anlass der Wahl des evangelischen Predigers Joh. Gallus zum Rektor entbrannten Theologenstreit, da der Erwählte die mit der Investitur verknüpften Festlichkeiten mitmachte und dadurch in Verdacht kam, sein evangelisches Bekenntnis verleugnet zu haben. Zu Poach, der bei dieser Affaire auch beteiligt gewesen war, liefert B u c h w a l d s Recension einige Mitteilungen. 18 'j — Schlesien. Dem schlesischen Theologen Siegmund Suevus (geb. 1526, gest. 1596), dessen Thätigkeit besonders den Städten Lauban und Breslau angehört, behandelt E r d m a n n 1 8 2 ) , wobei auf die Charakteristik seiner Predigtweise besondere Sorgfalt verwandt wird. Am bekanntesten ist er wohl durch seine Registerarbeiten zu den Gesamtausgaben der Lutherschen Werke geworden. — Für O e s t e r r e i c h - B ö h m e n stellt Wolkan 1 8 2 a ) aus der reichhaltigen Flugschriftenlitteratur, ohne dass ihm neue archivalische Quellen zur Verfügung ständen, ansprechend die Beziehungen des Joh. Sylvius Egranus und den auf- und niedersteigenden Einfluss Karlstadts auf die Gemeinde in Joachimsthal dar. Das Lebensbild des Egranus, das er hierbei zeichnet, bedarf mehrfacher Berichtigung und Vervollständigung. Es sei hier nur noch darauf verwiesen, dass auch Georg Witzeis Epistolarum libri IV Lips. 1537 eine Quelle für des Egranus späteres Leben bilden, denn die Briefe Bl. Oob und Rr (adressiert M. J. E.) sind an ihn gerichtet. — Während Loesche noch mit der Arbeit an seiner grossen Mathesiusbiographie beschäftigt war (JBL. 1893 II 6:149—51), ist ihm flugs A m e l u n g 1 8 3 ) mit einem Buche zuvorgekommen, das in zwiefacher Weise von fremder Arbeit zehrt. Der Theolog und Litteraturhistoriker Vilmar hatte sich, zunächst in lexikalischem Interesse, mit den Schriften des Mathesius beschäftigt und dann einen seiner hessischen Schüler, den 1892 verstorbenen Pfarrer Christian Müller, zu Mathesiusstudien angeregt. Ausser einer vollständigen Mathesiusbibliographie hatte dieser zahlreiche Vorarbeiten für eine Biographie hinterlassen. Dieser Nachlass wurde A. übergeben; dazu kamen dann Loesches Vorarbeiten in zahlreichen Publikationen. Auf diese Studien zweier anderer gestützt konnte A. in verhältnismässig kurzer Zeit ein Lebensbild fertigen, das inhaltlich allen früheren Arbeiten über Mathesius bedeutend überlegen ist. Was er als sein Eigenes hinzubrachte, das ist der Standpunkt, von dem aus, und der Ton, in dem hier das Leben des Lutherschülers erzählt ist. Der Standpunkt ist der pietätvoller Verehrung des „lieben und werten Zeugen der lutherischen Kirche", kraft deren er „den Glaubenshelden der Jugendzeit unserer Kirche nicht als kühler Kritiker gegenübersteht, sondern als demütiger, lernbegieriger Schüler zu Füssen sitzt" (S. VII). Der Ton aber ist dadurch gegeben, dass seine Schrift „nicht eine wissenschaftliche Arbeit im engeren Sinne des Wortes," sondern für einen weiteren Kreis bestimmt sein soll. Daher ist trotz des guten und reichen Quellenmaterials meist auf Quellennachweise verzichtet; dagegen fehlt es nicht an erbaulichen Wendungen und allerlei Zeugnisablegen einem „schwachgläubigen und zerfahrenen" Zeitalter gegenüber. Am Schlüsse erhalten wir eine Bibliographie der „wichtigsten" Schriften des Mathesius, die sich freilich mit der seither von Loesche veröffentlichten nicht entfernt messen kann (S. 241/6); ferner zwei Predigten (S. 249—67), Proben seiner Gebete (S. 268—70), seiner Dichtungen (darunter die Pastoralregeln, S. 271—82), endlich zwei seiner Fabeln (S. 282/4). — L o e s c h e 1 8 4 - 1 8 5 ) giebt in Ergänzung seines Aufsatzes vom J . 1891 über die „Kirchenordnung" von Joachimsthal von 1551 einen vollständigen, genauen Abdruck derselben, d. h. genauer des Berichts, den Mathesius einem Freunde über Lehre und Ceremonien in Joachimsthal erstattet hat, nach der grossen Postille des Mathesius, Nürnberg 1570. Die editio princeps von 1567 scheint er um deswillen hierbei nicht zu Grunde gelegt zu haben, weil ein Exemplar derselben ihm in der Wiener Bibliothek nicht zur Verfügung stand. — Von dem Melanchthonianer Johann Major teilt L o e s c h e 1 8 6 ) ein hs. in der Bibliothek zu Joachimsthal erhaltenes lateinisches Lobgedicht auf den Bürgermeister Valentin Mulcius von Schlaggenwald mit, datiert 24. Jan. 1553; denn derselbe hatte dem Joachimsthaler Gymnasium ein Exemplar von Gessners Historia animalium gestiftet. 181 " 188 ) — Ausführlich handelt N i c o l a d o n i 1 8 9 )

DBergGV. 19. S. 193-213. |[0. R e d l i o h : ZKG. 15. S. 477/8.]| — 179) G. M ü l l e r , G. Stnrtz: ADB. 37, S. 54/6. — 180) R. B & r w i n k e l , E. Blick in d. Kirchengesch. Erfurts im letzten Drittel d. 16. Jh. Progr. Erfurt. 1893. 4°. 20 S. |[G. B u o h w a l d : ThLBl. 15, S. 31.]| — 181) X 0. B u r k h a r d t , D. Einfuhr, d. Reformation in d. reuas. Ländern, zngleioh e. Beitr. z. Kirchengeach. dieser Länder. L„ Werther. 47 S. II. 1,00. — 182) D. E r d m a n n , S. Suevua: ADB. 37, S. 129-35. — 182a) R. W o l k a n , D. Anfänge d. Reformation in Joachimsthal. (Ans MVGDB.) Prag, (Haase). 29 S. (Nieht im Handel.) — 183) K. A m e l o n g , M. Joh. Mathesiaa, e. lnth. Pfarrherr d. 16. Jh. Sein Leben n. Wirken, unter Benntznng d. hs. Nachlasses d. sei. Pfarrers Chrn. Müller dargest. Gütersloh, Bertelsmann. 284 S. Mit Bildn. M. 3,60. — 184) X 0 . L o e s c h e , J . Mathesins. E Lehens- n. Sittenbild ans d. Reformationszeit. 1 Bd. Gotha, Perthes. XXI, 639 S. M. 10,00. — 185) id., D. evang. Kirchenordnnngen Oesterreichs: JOGPÖ. 15,S 11/4,49-57. - 186) id., E.nngedr. Gedicht r. Joh. Major. Hnmanistischerang. Stimmnngsbild ans Böhmen: ib. S. 154/6. — 187) X A. H o r c i c k a , D. Lateinsohulo in Schlaggenwald (1554—1624). E. Beitr. z. Gesch. d. Reformation. Progr. Prag. 39 S. — 188) X H. G r a d l , D. Reformation im Egerlandc. Nach d. Quellen dargestellt. Eger, GStz. V, 266 S. M. 5,00. |[W. H i o k e : MVGDB®. S. 74/5.]| (S. u. III 1:160.) - 189) A. N i c o Jahresberichte für neuere deutsche Litteratnrgeschichte.

V.

(2)11

I I 6 : 190-194

G. Kawerau, Luther und die Reformation.

über den am 12. Sept. 1524 in Wien gerichteten Bürger Kaspar Tauber, mit sehr reichhaltigem Litteraturverzeichnis — wer citiert freilich heutigen Tages noch Luthers Briefe nach Aurifabers Ausgabe? Ein Widerspruch scheint mir darin zu bestehen, dass N. auf S. 428 Tauber seine Anregungen von den von Wittenberg ausgehenden Ideen erhalten lässt, auf S. 426 dagegen sein Evangelium das „des deutschen Städters zu Beginn des 16. Jh.", das „Resultat der mittelalterlichen Mystik und der Unzufriedenheit mit den kirchlichen Zuständen" nennt; es ist doch nicht so, dass Luther das „zum Reformator machte, was alle Welt damals dachte und fühlte." — Der Aufsatz von Elze 190 ) über den Reformator in Krain und Begründer der slovenischen Schriftsprache und Litteratur, Primus Trüber, ist eine im ganzen kürzende, im einzelnen neue, eigene Forschungen verwertende Revision seines Artikels in Herzogs Realencykl. 16, S. 56 ff.»»1) — Süddeutschland. Der gelehrte katholische Kulturhistoriker Grupp 192 ) hat in einem schön ausgestatteten, mit interessanten Bildern, Ansichten und einer Karte des Pagus Retiensis geschmückten Bande die Reformationsgeschichte des Rieses, genauer freilich die Geschichte der Oettingenschen Fürsten in der Reformationszeit mit Benutzung von viel archivalischem Material geschrieben. In das laute Lob, das die katholische Presse dem Buche gespendet, wird der, dem es wirklich um die Geschichte der Reformation zu thun ist, leider nur mit starken Einschränkungen einstimmen können. Denn das reformationsgeschichtliche Material wird fast erdrückt von kulturgeschichtlichem Detail, z. B. von Inventarbeschreibungen des fürstlichen Hausgeräts; und auch in den der Reformationsgeschichte gewidmeten Abschnitten haftet das Interesse des Vf. überwiegend an den Personen der Mitglieder des fürstlichen Hauses, nicht an der kirchlichen Bewegung und den kirchlichen Zuständen. Das Rezept, nach dem seine „katholische Ueberzeugung" mit der Reformation umgeht, entwickelt er (S. 155/6). Er entschuldigt die Grafen und beschuldigt um so schwerer die Theologen als die eigentlichen Stürmer und Dränger, deren Eitelkeit, Neuerungssucht, Anmassung und Herrschgelüste die Fürsten zu Schritten fortrissen, deren Konsequenzen diese nicht völlig übersahen. Bei den Fürsten ist es die an sich löbliche Sorge, den beklagenswerten damaligen Zustand der Kirche zu bessern, bei den Theologen die Tendenz, die kleinen Päpste zu spielen. So wird denn der Bauernkrieg folgendermassen „erklärt". Die Bauern befanden sich ganz wohl; nicht die Not, sondern der Uebermut trieb sie zur Empörung; die Schuld daran fällt aber auf die lutherischen Schriften mit ihrer religiösen Aufwühlung. Von dem Briefwechsel des Grafen Ludwig vonOettingen mit Luther scheint dem Vf. Karrers Veröffentlichung (ZLuthKTh. 1853) unbekannt geblieben zu sein. Vergeblich sucht man eine nähere Charakteristik der führenden Theologen, z. B. Kargs. Doch fehlt es natürlich in den mitgeteilten Archivalien nicht an dankenswertem Material, so sei Luthers Brief an Graf Ludwig über das Regensburger Religionsgespräch (S. 88) hervorgehoben; auch die Notiz, dass sich in den Oettingenschen Religionsakten zwei gleichzeitige Abschriften der Confessio Augustana befinden (S. 75). Die Besprechung dieses Buches durch Paulus bringt wertvolle bibliographische Mitteilungen über den 1539 aus Oettingen ausgewanderten altgläubigen Mag. Wolfgang Hermann (Kyriander). — Pressel 1 9 3 ) bietet in seiner Ausgabe- der Predigten des Joh. Brenz vier vollständige Predigten, aus achtzehn anderen Auszüge, ausserdem auch je eine Predigt des jüngeren Joh. Brenz und des Balthasar Bidenbach, des Nachfolgers des Reformators. Die vorangeschickte Biographie bemüht sich im Ton und in der Vorliebe für die Anekdote volkstümlich zu sein. Dass weder Melanchthon noch Brenz das theologische Doktordiplom erhielten, „soll bis heute manchen vergeblich darnach Strebenden trösten" (S. XXIX), auch den Vf.? In den Litteraturangaben fehlt die bekannte Hartmann-Jägersche grosse Biographie. — Votteler 194 ) zeichnet sachkundig das Lebensbild des Reutlinger Schulmanns und.Predigers Hans Schradin, der mit kurzer Unterbrechung, die das Interim herbeiführte, von 1523 bis an seinen Tod 1560 im Dienst der Vaterstadt gestanden, in der Abendmahlsfrage scharf und entschieden für Luther Partei ergreifend, dabei aber zugleich sowohl in betreff der Beseitigung der Heiligenbilder wie in radikaler Vereinfachung des Kultus den Einfluss der Schweizer Reformation bekundend. Die interessanteste Episode bietet sein Auftreten den Wiedertäufern gegenüber 1527, wo Reutlingen nicht ganz erfolglos den Versuch machte, durch sachliche, freundliche Belehrung auf Schwärmer einzuwirken. Den l a d o n i , Kasp. Tauber: ADB. 37, S. 423/9. — 190) Th. E l z e , Primus Traber: ib. 3S, S. 669-74. — 191) X A. C z e r n y , D. Anfinge d. Reformation in d. Stadt Steyr 1520—27: BFrancisco-Carolinnm. N. 52. — 192) 6 . G r u p p , Oetting. Gesch. d. Reformationszeit. Reformationsgesch. d. Bieses. Uit Bildern n. Ansichten. Nördlingen, Th. Reisohle. X, 160 S. M. 3,50. f[N. F a n l a s : HPB11. 113, S. 455/9; K. Ba : ZHVSohwaben. 1893, S. 238; F. F a l k : Eath. 1, S. 673/4; id.: HJb. 15, S. 447; G. B o s s e r t : ThLBl. 15, 8. 236/7, 287.JI — 193) P. P r e s s e l , Johannes Brenz, Württembergs Reformator. Aasgew. Predigten. Mit e. einl. Monographie. ( = D. Predigt d. Kirche Bd. XXIV.) L , F. Richter. 1893. XLI, 109 S. M. 1,60. |[ThLBl. 15, S. 255.]| — 194) F. V o t t e l e r , Joh. Schradin, d. Genosse Matthäus Albers. E. Beitr. z. Reformationsgesch. Reutlingens.

G. Kawerau, Luther uud die Reformation.

II

6 : 195

Brief, den Capito nach Schradins plumpem Angriff auf den Zwinglianer Konrad Sam an ihn richtete, scheint mir V. feindlicher gedeutet zu haben, als er gemeint war (S. 29—30); die ungetrübte Fortsetzung ihrer freundschaftlichen Beziehungen wäre sonst schwer begreiflich. — Eine sehr gründliche und schätzenswerte Arbeit hat Germann 1 9 5 ) über den lutherischen Hebraisten Joh. Forster, der zugleich als praktischer Kirchenmann und als schroffer Parteigänger Luthers an verschiedenen Städten in Deutschland, auch in der Grafschaft Henneberg (Schleusingen), thätig gewesen ist, als Festschrift veröffentlicht. Zu schon bekanntem Material hat der Sammelfleiss des Vf. manch neues Stück hinzugefügt, vor allem den in Gotha aufgefundenen ausführlichen Bericht Forsters über seine Erlebnisse in Augsburg (1535—38), eine Quelle allerersten Ranges für die Kämpfe der lutherischen und zwinglischen Partei in dieser Stadt mit dem wertvollsten Detail aus der städtischen Kirchengeschichte. S. 61—320 nimmt der Abdruck dieses Berichtes mit seinen Dokumentenbeilagen ein. Da G. das umfängliche Aktenstück in die Biographie einschiebt, auch sonst sämtliche Stücke aus Forsters Briefwechsel, längst Gedrucktes wie Ungedrucktes, vollständig im Text der Lebensgeschichte mitteilt, so bekommt diese freilich formell etwas Chronikenhaftes, die eigene Darstellung und Verarbeitung des Stoffes verschwindet hinter dem Abdruck sämtlicher Dokumente für eine Geschichte Forsters, aber die Mitteilung und Zusammenstellung dieser Materialien ist selbst höchst dankenswert, und der urkundliche Charakter des Werkes gestattet auch dem, dessen theologische Beurteilung der Vorgänge von der G.s abweicht, sich überall aus den Dokumenten selbst zu informieren. Joh. Forster, in seiner Zwickauer Periode auch Forsthemius sich nennend, ist nach G. 1496 geboren, als Sohn eines ehrsamen Augsburger Schlossers, keineswegs — wie man aus seinen Kenntnissen im Hebräischen hat schliessen wollen — Proselyt aus dem Judentum; ein Schüler Veit Bilds, studiert er seit 1515 in Ingolstadt, wird unter Ecks Dekanat 1520 Magister artium und ediert hier 1521 sein von Reuchlin bevorwortetes hebräisches Lexikon, siedelt aber schon im Sommer nach Leipzig über, geht von dort 1522 an die von Leonh. Natter eröffnete humanistische Schule in Zwickau; doch er verliess schon nach Jahresfrist dies Schulamt, da durch Schuld des Rektors und der Zeitverhältnisse die Schule nicht in Blüte kam. G. nimmt jetzt einen ersten Wittenberger Aufenthalt Forsters an, für den freilich direktes Zeugnis fehlt; er zieht (S. 320) auch diese Vermutung wieder zurück, da ein inzwischen aufgefundener Brief vielmehr auf einen kurzen Zwischenaufenthalt in Böhmen führt. Jedenfalls ist er schon Sommer 1524 wieder zu Zwickau im Schulamte thätig. (Der Brief Forsters S. 27/8, datiert Sylvestri 1526, ist übrigens nach bekannter Rechnung vom 31. Dec. 1525, nicht 1526, zu verstehen.) Es folgt ein Wittenberger Aufenthalt von 1530-35, wo er neben seiner Thätigkeit als Lehrer des Hebräischen zugleich als Prediger Verwendung findet. Im Zusammenhang mit den Konkordie-Verhandlungen erfolgt seine Berufung nach Augsburg ins Predigtamt: die drei Jahre, die er hier zubringt als Vertreter des norddeutschen Luthertums unter Amtsgenossen, die mehr oder weniger stark von Zwingli beeinflusst sind, büden durch die lebensvollen detaillierten Aufzeichnungen Forsters den ausführlichsten, aber auch inhaltlich hochinteressanten Abschnitt des Buches. Den verschiedenen Geist beider Reformationen in seiner Ausprägung nicht nur in der Abendmahlslehre, sondern vor allem in Fragen des Kultus und der Verfassung, in der verschiedenen Stellung zur kirchlichen Sitte, zu den Schwenkfeldern, in den laxeren oder strengeren Anschauungen über den Lebenswandel des Geistlichen — Forster selbst wird der „Weinfeuchte" beschuldigt — lässt sich hier ganz vorzüglich studieren; eine treffliche Quelle ist hierfür erschlossen, freilich, was man nicht vergessen darf, zugleich eine Parteischrift des Lutheraners gegen die ihm höchst unsympathische Gegenpartei. Aus „jämmerlicher Löwengrube erlöst", geht Forster 1539 als Professor des Hebräischen an die Tübinger Universität, erwarb auch hier den theologischen Doktor. Aber auch von hier wird er verdrängt, wahrscheinlich weil sein scharf geschnittenes, polemisches Luthertum den massgebenden Persönlichkeiten in Württemberg ungelegen war. Die Nürnberger Kirche schafft ihm als Propsteiverwalter an St. Lorenz eine vorübergehende Beschäftigung; er wird 1542 von Nürnberg der dem evangelischen Bekenntnis sich anschliessenden Stadt Regensburg als Prediger zugesendet (1542), aber nach 3 Monaten nach Nürnberg zurückgerufen, um bald darauf dem Grafen Wilhelm von Henneberg zur „Anrichtung des evangelischen Kirchendienstes" überlassen zu werden. Hier wirkt er, in Luthers Geist 1543—47 das Kirchenwesen organisierend. Leider sind die späteren Lebensjahre Forsters in Merseburg und Wittenberg, seine „Melanchthonische" Zeit, nur noch ganz kurz an-

Progr. d. Gymn. Reutlingen, (C. Bnpp). 1893. 50 S. — 195) W. G e r m a n n , D. Joh. Förster, d. Henneberg. Reformator, e. Mitarbeiter n. Mitstreiter D. M. Luthers. In nrkandl. Nachrichten nebst Urkk. . Gr Kurfürst als evang. Charakter (JBL. 1S93 III 1 :88). ||K. B r e y s i g : LCB1. S. 988,9; F. H i r s c h : MHL. 22, S. 455.JI 174) Vi. K i b b e c k , E. Brief filier d. erwarteten Uebertritt d. Gr. Kurfürsten z. Katholizismus: FBPG. 7, 8. 207/8. — 175) ( = N 10.) - 175a) X K. A l b e r t , P. Granberg, Ph. J. Spener (JBL. 1893 III 1 : 90); ThLBl. 15, S. 391. - 176)F. F r e n s d o r f f , Briefe König Friedrich Wilhelms I. v. Preu&6en an Heiniann Keinhold Pauli. Her. u. eingel. Göttingen, Dietrich. 58 S. II. 3,60. |[A. N ( a n d e ) : FBPG. 7, S. 2C0/1.]| — 177) A. t . W i n t e r f e l d , König Friedrich Wilhelm I. v. Preussen als oberster Landesbischof: Bär 20, S. 165,8. — 178) X Verfügung Friedrich Wilhelms I. gegen zu lange Predigten: ib. S. 519. — 179) F. W o l f f , Preussen u. d. Protestanten in Polen 1724. Progr. d. Andreas-Realgymn. B. (R. Gaertner). 4°. 30 S. |[Fr. I l o l U e : FBPG. 7, S. 6I7/8.JI — 180) C. G r n b e r , D. Sahburger Emigranten. Progr. Marienbnrg (L. Giesow). 1893. 71 S. ||F. H i r s c h : MHL. 22, S. 26.]| (Vgl. JBL. 1893 IV 8d : 7.) — 181) F. W a g n e r , Z. Gesch. d. Jesuiten-Mission in Altona: ZVlIambG. 9, S. 633/8. — 182) (I 4 :437.) |[H. L. S t r a c k : ThLBl. 15, S. 559-60.JI — 183) E. W e b e r , Virorum clarornm saeculi XVI et XVII epistolae selectae. E codioibus ms. Göttingensibas edidit et adnotationibus instrnxit. L., Tenbner. X, c 195 S. M. 2,40. — 184) O X X - Geisthirt, Schmalkaldia litterata, d. i. bist. Beschreibung 191 gelehrter Lente, wciche in d. Stadt Schmalkalden u. d. dahin gehörig. Ortschaften geboren, sowohl daselbst als an anderen Orten d. gemeine Beste im weltl. u. geistl. Regiment, wie auch auf Academien u. geringeren Schalen befördert u. noch befördern, nach aiphabet. Ordnung aufgestellt. ( = ZVHennebergG.N. 12.) Schmalkalden [F. Wilisch). 4". VIII,96S. M. 2,00. — 185) O X X M. D e s s o i r , Gesch. d. neueren dtscli. Psychol. 1. Bd. V. Leibniz bis Kant. B., C. Duncker. XIII, 439 S. U. 13,50. I[A. D r e w s : PJb. 77, S*557-64J| - 186) X W. Dilthey, D. natnrl. System d. Geisteswissenschaften im 17. Jh. (JBL. 1893 III 1 ; 110): MliComeninsG. 3, S. 104. — 187) X E> G e o r g e , L. Geiger, Berlin 16S8-1840 (JBL. 1892 I 4 : 586; III 1 : 5 9 ; IV l b : 4 7 ) :

(3)2*

III 1:188-20«

AI. R e i f f e r s c h e i d , Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts.

standen mir D i t t m a r s 1 8 8 ) Mitteilungen aus dem Tagebach des Fürsten Christian von Anhalt-Bernburg zu Gebote. — Kleine Berichtigungen zu Büngers Buch über M. Bernegger (JBL. 1893 III 1:109) gab J a c o b l8!i - ,i, °) auf Grund eigener Nachforschungen im Strassburger Archiv. Darnach lag Kaspar Bernegger eine Arbeit seines Vaters über Strassburgs Verfassung vor, als er einen Abriss der verfassungsgeschichtlichen Entwicklung seiner Vaterstadt zu geben gedachte. Kaspar Bernegger war ferner nach J . nicht Geschäftsträger der Stadt Strassburg am franzosischen Hofe, wie Bünger angab, sondern führte nur von Strassburg aus die Korrespondenz mit dem Geschäftsträger der Stadt in Paris. — Recht dankenswert war B i s c h o f f s 1 0 1 ) Monographie über das Leben und die vielseitige litterarische Thätigkeit Georg Philipp Harsdörfers, die er zu einem richtigen Zeitbilde zu gestalten wusste. Sehr störend ist es, dass die Noten hinter jedem Kapitel, dessen Umfang nicht durch Kolumnentitel angedeutet wird, versteckt sind. — Den Abschnitt über Harsdörfer als Mathematiker und Naturphilosophen hat R u d e l 1 9 2 ) beigesteuert. — Gegenüber der breiten Darstellung Bischoffs hebt sich die gedrängte S c h m i d t s " 1 3 ) in seinem Aufsatz über Sigmund Birken vorteilhaft ab. Schade, dass er nicht tiefer eingedrungen ist. 1 9 4 ) — Zur kritischen Geschichte der deutschen Publizistik 1 9 5 " 1 9 6 ) ist ein neuer tüchtiger Beitrag von M a y r - D e i s i n g e r 1 ! l 7 ) geliefert worden, der leider unter Ausschluss der Oeffentlichkeit erschienen ist. — Von den Briefen des berühmten Publizisten S. Pufendorf veröffentlichte V a r r e n t r a p p 1 1 1 8 ) weitere zwei und nach einer Greifswalder Hs. Auszüge aus anderen. Charakteristisch ist Pufendorfs Aeusserung, als er gefragt worden, ob er Otto Wilhelms von Königsmark Thaten beschreiben wolle: „Graf Otto Wilhelms seine Sachen sind sehr denkwürdig; es gehören dazu aber 1. sehr gute Journals und Memoires, nam ex nihilo nihil fit und muss man keine Historie aus dem Kopfe machen à la française, 2. thut man auch solche Arbeit nicht für nichts". 1 9 9 ) — Die Ergebnisse seiner Studien über das Verhältnis des Grossen Kurfürsten zu den Hochschulen legte V a r r e n t r a p p 2 0 0 ) vor. Friedrich Wilhelm hegte lebhafte Teilnahme für wissenschaftliche Forschung. Er erliess strenge Edikte gegen den Pennalismus und sorgte trotz des Widerstrebens der Lutheraner für die Berufung irenisch gesinnter Lehrer. Er begründete eine neue Hochschule zu Duisburg und versah sie mit tüchtigen Gelehrten. Nur kurze Zeit beschäftigte ihn der uferlose Plan einer brandenburgischen Universaluniversität der Völker, Wissenschaften und Künste. 201 " 204 ) — Aus dem Fache der L i t e r a t u r g e s c h i c h t e 2 0 5 ) ist eine vortreffliche Abhandlung zu erwähnen, die ein bisher völlig vernachlässigtes Gebiet, dessen Wichtigkeit für die Geistesgeschichte des 17. und 18. Jh. nicht zu verkennen ist, erschlossen hat: B o r i n s k i s 2 0 6 ) Buch über den spanischen SchriftstellerGracian, den Vater der beiden wichtigsten Elemente der modernen Bildung, der Theorie des Geschmacks und der Praxis der Weltklugheit, die man damals Politik nannte. In einem zweiten Teile behandelte er die Hoflitteratur in Deutschland und besonders die Hofdichtung des 17. J h . — Während Borinski in seinem Buche nachdrücklich die Wichtigkeit der Untersuchung des spanischen Einflusses auf die deutsche Litteratur des 17. Jh. hervorgehoben, untersuchte S t e i n h a u s e n 2 0 " ) die Anfänge des französischen Litteratur- und Kultureinflusses in Deutschland. — Den Anteil einer bestimmten Landschaft an der deutschen Litteratur bis zum Ende des 17. Jh. behandelte K. S c h r ö d e r 2 0 8 ) in einem Vortrage. E r zählte eine Reihe von Schriftstellern auf, die entweder in Mecklenburg geboren oder dort wirkend sich in der Dichtung mehr oder weniger versucht haben. Man darf ihm zugestehen, dass die Mecklenburger auch im 17. Jh. nach ihrem geistigen Vermögen sich am litterarischen Schaffen beteiligt haben. —

Bür 20, S. 470. — 188) O X X M.'Dit tm a'r, Aas d.Tageb, d.Firsten Christian d. J.y. Anluilt-Bernliurg: GBlIMagdebnrg.29, S.90-136. — 189-90) K. J a c o b , Zu Matth, u. K:isp Bernegger: ZGOKh. 9, S. 519-23.— 191) Th. B i s c h o f f . Georg Philipp Harsdörfer. E. Zeitbild ans d. 17. Jh. (— Fcstschr. z. 250j. Jubelfeier d. Pegnes. Blnmenordens, gegründ. in Nürnberg um 16. Okt. 1644. [Nürnberg, J. L. Sohrag. XVI, 532 S. M. S.00J, XVI f . u. S. 1-300,405-74.) (Mit vielen Abbild.; Tgl. III 2:22.) — 192) K. R u d e l , Harsdörfer uls mathemat.-naturphilns. Schriftsteller. ( = ebda. S. 301-403.) — 193) A u g . S c h m i d t , Sigmund v. Birken, gen. Betulius. 1626-81. ( = ebda. R. 475 532.) — 194) X M - S c h ü s s l e r , Jubil. d. Blnmenordens: ÜL&M. 72, S. 774/5. — 195) X J - Gebaner, D. Publizistik Ober d. böhui. Aufstand v. 1618 (JBL. 1S92 III 1 : 02). |[L. Vi er e c k : MHL. 22, S. 56-60; HZ. 73, S. 176.]| — 196) A. P r i b r a m , J. Haller, D. dtsch. Publizistik in d. J. 1668-34 (JBL. 1892 III 1:63): HZ. 72, S. 106. — 197) O X X M a y r - D e i s i n g e r , D. Flugschriften d. J. 1618-20 u. ihre polit. Bedeutung. Hab.-Schr. München. 1893. 95 S. — 198) K. V a r r e n t r a p p , Briefe Pufendorfs an Falaiseau, Friese u. Weigel: HZ. 73, S. 59-67. — 199) X S- E c k , A. Eébelliau, Bossnet historien du protestantisme (JBL 1S92 III 1 : 6 8 ; 1893 111 1 : 121): ThLZ. 19, S. 45/8. — 200) (I 4:57.) tfA. N ( a t i d é ) : FBPG. 7, S. 255,6; F. H i r s c h : MHL. 22, S. 455/6; HZ. 73, S. 177/S.]| — 201) X G. Galland, D. Gr. Kurfürst u. Moritz v. Nassau (JBL. 1S93 III 1 : 123): VossZg. N. 100. - 2 0 2 ) X i d - , D - Gr. Kurfürst u. d. Wunderglaube. Nach archivai. Quellen. 1. Friedr. Wilh. u. d. naturwissensch. Wunder. II. Friedr. Wilh. u. d. Zaubeiwesen: Zeitgeist N. 46, 48. — 203) X Mosen, D. Leben d. Prinzessin Charlotte Amélie de la Trémoille (JBL. 1892 III 1:70). [[A. T m e n : HT». 5, S. 243-53; Hessenland S. 55,6.11 — 204) X K. Fester, Kurfürstin Sophie v. Hannover (JBL. 1893 III 1:127). |[DWB1. 7, 8. 12; C. S p a n n a g e l : DLZ. S. 655; HZ. 72, S. 560.]| - 205) X H. Hettner, Litl-Ofcscli. III 1 (JBL. 1893 III 1:134): PrJbb. 75, S. 371. - 206) (I 4 : 8 5 ; III 2:37). |[K. H.: LCB1. S. 1674/5; ZV LR. 7, S. 1-27.JI —

AI. R e i f f e r s c h e i d , Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts.

III l:2ü7-2io III 2:1-5

Ueber die bedeutendsten französischen Schriftsteller des 17. Jh. veröffentlichte Faguet 2 0 ") in 13. Auflage geschmackvolle, für ein weiteres Publikum bestimmte Studien, ohne wissenschaftlichen Wert. — Das Andenken eines in der deutschen Litteraturgeschichte verschollenen Mannes, Joh. Wilh. Steinauers aus Naumburg, eines Parteigängers Gottscheds, erneute G ü n t h e r 2 1 0 ) . —

111,2

Lyrik. Ludwig Pariser. Hochzeilslioder N. 1. — Vollbilder N. 3. — Geistliche Lyriii: F. von Speo N. 7; G. Trekel N. 10; 11. Tliomasius N. 11; M. A. von LAwenstern N. 12; D. Trommel N. 13; 1'. Gerhardt N. 14; J. und A. Tribbecliow N. Iii; Landgraf Friodrioh Jakob von Hessen-Hornburg N. IS; G Torstenen N. 19 — Wcltliclie Kunstlyrilt: Prgnitzschäfer N. 22; schlesische Dichter: A. Tsclierninir N. 25, Clirpli. Köler N. 2fi. V. vnn Logau N. 2S. J. P. Titz. N. 29, Chrn. Günther N. 33; Hofdichtung N. 37; J. Troclitcr N. 30; R von Hagedorn S. 39; J. Ginn. Lose N. -10; D. Triller N. 41. —

An bibliographischen Arbeiten haben wir keinen Zuwachs erhalten; ebensowenig haben einzelne Perioden aus der Geschichte der geistlichen oder weltlichen Lyrik unseres Zeitraums Bearbeiter gefunden. Die Mehrzahl der zu besprechenden Schriften fördert lediglich die Kenntnis biographischer Einzelheiten.1) Aus der „Vitae Pomeranorum" betitelten Sammlung der Universitäts-Bibliothek zu Greifswald teilt Adam 2 ) den Inhalt von 31 niederdeutschen H o c h z e i t s l i e d e r n mit, die er nach dem Namen des Bräutigams alphabetisch geordnet hat. Zumeist in den patricjschen Kreisen der pommerschen Städte entstanden, bieten sie mancherlei kulturhistorisch Interessantes in derb humoristischen Schilderungen. Die Sammlung umfasst einen Zeitraum von etwa 70 Jahren und hört mit dem J. 1700 auf. Die ältesten Hochzeitscarmina sind lateinisch, ihnen folgen zunächst halb hochdeutsche und halb lateinische, denen sich zuweilen ein plattdeutscher Schwank anschliesst, bis endlich um die Mitte des 17. Jh. das Latein ganz verdrängt wird. Mit der in Vorpommern gegen den Schluss des 17. Jh. zur Herrschaft gelangten Orthodoxie nehmen alsbald die ausgelassenen Hochzeitsgedichte ein Ende. — Für die Geschichte des V o l k s l i e d e s ist diesmal wenig Material hinzugekommen.3) Ein Gebiet, welches seit Reinh. Köhlers grundlegender Arbeit „Um Städte werben" 4[Arch. für Litt.-Gesch. 1870, S. 228 ff.] wenig Beachtung ¡Fand, hat R u b e n s o h n ) durch die Herausgabe der „Werbung Hertzoges Albrecht "von Friedlandt an Jungkfr'au Mägdeburgk (1623)" bereichert. R. fand das Gedicht in einem Exemplar der deutschen Poemata von Opitz aus der Meusebachschen Sammlung. Ein persönlicher Bekannter von Opitz, der Strassburger Nikolaus Rittershaus — seit 1634 Professor der Jurisprudenz in Altdorf, — hat es neben andern Gedichten dort eingeschrieben. Der Herausgeber vermutet, dass Rittershaus, dessen Familie aus Braunschweig gebürtig war, selbst die Werbung gedichtet hat. Seit der Belagerung Braunschweigs durch Herzog Heinrich Julius (1(305) stand es mit Magdeburg in einem Freundschafts- und Unterstützungsverhältnis, dem von Seiten Braunschweigs durch dieses Gedicht Ausdruck gegeben werden sollte. Es hat 8zeilige Strophen und sowohl die Sprache wie die verwendeten Motive sind volkstümlich gehalten; die Verstechnik verrät jedoch, dass der Vf. dem Kreise der Opitzianer nahe stand. Der Dichter dieser Brautwerbung folgt im grossen und ganzen den geschichtlichen Vorgängen aus den J. 1625—29. Er lässt Wallenstein zuerst durch seinen Obersten freundlich um die Stadt anhalten und dem abgewiesenen Freier durch die Jungfrau Magdeburg den Rat geben, nach Halberstadt zu ziehen und sich dort am Ofen zu wärmen. Köhler, welcher das Gedicht nach einer Weimaraner Hs. mitgeteilt hat, bezeichnet es als das älteste der Gattung. R. fügt die Abweichungen seiner Vorlage von der Weimaraner Hs. hinzu, aus denen erhellt, dass letztere die Kopie eines „verständnislosen" Schreibers ist — vermutlich nach dem Berliner Exemplar. — Wallensteins Verhältnis zu Kaiser Ferdinand und seine5 Ermordung behandeln drei czechische Volkslieder aus dem 17. Jh., die Zibrt ), teils aus 207) (I 4 : 8 6 . ) — 208) (I 1 :o9.) — 2 0 9 ) E. F a g u e t , Dix-septième siècle, ét. litt. 13. éd. ( = Nouv. ßibl. litt.) Paris, Lecène, Oudin & Cie. VII, 480 S. — 210) O. G a n t h e r . Ans Gottscheds Briefwechsel: MDGesLeipzig. 9, S. 47-fiO. _ 1) X A. L e i t z m a n n , G. Ellinger, Kirchenlied n. Volkslied (JBL. 1892 III 2 : 6): LBIGRPh. 15, S. 80/1. (L. bemängelt d. nnrichtige Verhältnis zwischen d. Stoffmasse u. d. gegebenen Raum. Ellinger selbst aber hat schon [S. 15] d. ihm auferlegte Beschränkung beklagt.) — 2) K. A d a m , Niederdtsch. Hochzeitsgedichte d. 17. u. 18. Jh aus Pommern: JbVNiederdSpr. 19, S. 122-30. — 3) O X (I Ö : 329.) - 4) (III 1 : 27.) — 5) C. Z i b r t , Céské pisnê o Waldsteinovi a HarantoTi ze XVII. a XVIII,

AI. R e i f f e r s c h e i d , Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts.

III l:2ü7-2io III 2:1-5

Ueber die bedeutendsten französischen Schriftsteller des 17. Jh. veröffentlichte Faguet 2 0 ") in 13. Auflage geschmackvolle, für ein weiteres Publikum bestimmte Studien, ohne wissenschaftlichen Wert. — Das Andenken eines in der deutschen Litteraturgeschichte verschollenen Mannes, Joh. Wilh. Steinauers aus Naumburg, eines Parteigängers Gottscheds, erneute G ü n t h e r 2 1 0 ) . —

111,2

Lyrik. Ludwig Pariser. Hochzeilslioder N. 1. — Vollbilder N. 3. — Geistliche Lyriii: F. von Speo N. 7; G. Trekel N. 10; 11. Tliomasius N. 11; M. A. von LAwenstern N. 12; D. Trommel N. 13; 1'. Gerhardt N. 14; J. und A. Tribbecliow N. Iii; Landgraf Friodrioh Jakob von Hessen-Hornburg N. IS; G Torstenen N. 19 — Wcltliclie Kunstlyrilt: Prgnitzschäfer N. 22; schlesische Dichter: A. Tsclierninir N. 25, Clirpli. Köler N. 2fi. V. vnn Logau N. 2S. J. P. Titz. N. 29, Chrn. Günther N. 33; Hofdichtung N. 37; J. Troclitcr N. 30; R von Hagedorn S. 39; J. Ginn. Lose N. -10; D. Triller N. 41. —

An bibliographischen Arbeiten haben wir keinen Zuwachs erhalten; ebensowenig haben einzelne Perioden aus der Geschichte der geistlichen oder weltlichen Lyrik unseres Zeitraums Bearbeiter gefunden. Die Mehrzahl der zu besprechenden Schriften fördert lediglich die Kenntnis biographischer Einzelheiten.1) Aus der „Vitae Pomeranorum" betitelten Sammlung der Universitäts-Bibliothek zu Greifswald teilt Adam 2 ) den Inhalt von 31 niederdeutschen H o c h z e i t s l i e d e r n mit, die er nach dem Namen des Bräutigams alphabetisch geordnet hat. Zumeist in den patricjschen Kreisen der pommerschen Städte entstanden, bieten sie mancherlei kulturhistorisch Interessantes in derb humoristischen Schilderungen. Die Sammlung umfasst einen Zeitraum von etwa 70 Jahren und hört mit dem J. 1700 auf. Die ältesten Hochzeitscarmina sind lateinisch, ihnen folgen zunächst halb hochdeutsche und halb lateinische, denen sich zuweilen ein plattdeutscher Schwank anschliesst, bis endlich um die Mitte des 17. Jh. das Latein ganz verdrängt wird. Mit der in Vorpommern gegen den Schluss des 17. Jh. zur Herrschaft gelangten Orthodoxie nehmen alsbald die ausgelassenen Hochzeitsgedichte ein Ende. — Für die Geschichte des V o l k s l i e d e s ist diesmal wenig Material hinzugekommen.3) Ein Gebiet, welches seit Reinh. Köhlers grundlegender Arbeit „Um Städte werben" 4[Arch. für Litt.-Gesch. 1870, S. 228 ff.] wenig Beachtung ¡Fand, hat R u b e n s o h n ) durch die Herausgabe der „Werbung Hertzoges Albrecht "von Friedlandt an Jungkfr'au Mägdeburgk (1623)" bereichert. R. fand das Gedicht in einem Exemplar der deutschen Poemata von Opitz aus der Meusebachschen Sammlung. Ein persönlicher Bekannter von Opitz, der Strassburger Nikolaus Rittershaus — seit 1634 Professor der Jurisprudenz in Altdorf, — hat es neben andern Gedichten dort eingeschrieben. Der Herausgeber vermutet, dass Rittershaus, dessen Familie aus Braunschweig gebürtig war, selbst die Werbung gedichtet hat. Seit der Belagerung Braunschweigs durch Herzog Heinrich Julius (1(305) stand es mit Magdeburg in einem Freundschafts- und Unterstützungsverhältnis, dem von Seiten Braunschweigs durch dieses Gedicht Ausdruck gegeben werden sollte. Es hat 8zeilige Strophen und sowohl die Sprache wie die verwendeten Motive sind volkstümlich gehalten; die Verstechnik verrät jedoch, dass der Vf. dem Kreise der Opitzianer nahe stand. Der Dichter dieser Brautwerbung folgt im grossen und ganzen den geschichtlichen Vorgängen aus den J. 1625—29. Er lässt Wallenstein zuerst durch seinen Obersten freundlich um die Stadt anhalten und dem abgewiesenen Freier durch die Jungfrau Magdeburg den Rat geben, nach Halberstadt zu ziehen und sich dort am Ofen zu wärmen. Köhler, welcher das Gedicht nach einer Weimaraner Hs. mitgeteilt hat, bezeichnet es als das älteste der Gattung. R. fügt die Abweichungen seiner Vorlage von der Weimaraner Hs. hinzu, aus denen erhellt, dass letztere die Kopie eines „verständnislosen" Schreibers ist — vermutlich nach dem Berliner Exemplar. — Wallensteins Verhältnis zu Kaiser Ferdinand und seine5 Ermordung behandeln drei czechische Volkslieder aus dem 17. Jh., die Zibrt ), teils aus 207) (I 4 : 8 6 . ) — 208) (I 1 :o9.) — 2 0 9 ) E. F a g u e t , Dix-septième siècle, ét. litt. 13. éd. ( = Nouv. ßibl. litt.) Paris, Lecène, Oudin & Cie. VII, 480 S. — 210) O. G a n t h e r . Ans Gottscheds Briefwechsel: MDGesLeipzig. 9, S. 47-fiO. _ 1) X A. L e i t z m a n n , G. Ellinger, Kirchenlied n. Volkslied (JBL. 1892 III 2 : 6): LBIGRPh. 15, S. 80/1. (L. bemängelt d. nnrichtige Verhältnis zwischen d. Stoffmasse u. d. gegebenen Raum. Ellinger selbst aber hat schon [S. 15] d. ihm auferlegte Beschränkung beklagt.) — 2) K. A d a m , Niederdtsch. Hochzeitsgedichte d. 17. u. 18. Jh aus Pommern: JbVNiederdSpr. 19, S. 122-30. — 3) O X (I Ö : 329.) - 4) (III 1 : 27.) — 5) C. Z i b r t , Céské pisnê o Waldsteinovi a HarantoTi ze XVII. a XVIII,

III 2 :

6-15

L . P a r i s e r , Lyrik d. 17./18. Jahrhunderts.

älteren Drucken, teils nach Hss. der Krakauer Bibliothek veröffentlicht. Ob sie mit deutschen Liedern zusammenhängen, kann ich wegen Unkenntnis der czechischen Sprache nicht beurteilen. — Aus den Sammlungen italienischer Madrigale und Cauzonetten von Orazio Vecchi, Giovanni di Macque und Ippolito Busi hat B o l t e 6 ) die Originale von 7 deutschen Liedchen veröffentlicht, welche sich in dem Liederbuch C h r i s t o p h v o n S c h a l l e n b e r g s in deutscher Uebersetzung befinden (vgl. J. Hurch: ASNS. 87, S. 46). — Die katholische Dichtung innerhalb der g e i s t l i c h e n L y r i k hat in dem Berichtsjahre keinen Bearbeiter gefunden. — Gebhards Monographie über F r i e d r i c h v o n S p e e (JBL. 1893 III 2:11) wird von einem Anonymus 7 ) zu jesuitenfreundliche Gesinnung vorgeworfen. 8 ) Sowohl die oberflächliche Art, wie die Trutznachtigall besprochen wird, wie die Darstellung von Spees Verdiensten um die Beseitigung der Hexenprozesse wird abfällig k r i t i s i e r t . — Die Vorbilder für die geistlichen Deutschen Epigrammata von G e r h a r d T r e k e l (1645) hat R o e t h e 1 0 ) in den lateinischen Epigrammen des Johann Steinmetz gefunden. R. charakterisiert die ersteren als triviale Machwerke voll anspruchsvoller dogmatischer Ausfälle gegen die Ketzer; obendrein sei der Vf. der schwierigen, aus dem Lateinischen entlehnten Form nicht Herr geworden. — Der Augsburger Rechtsgelehrte H i e r o n y m u s T h o m a s i u s , obschon von grösserer Bedeutung auf dem Gebiete des Dramas, gehört wegen seiner „Sonn- und Festtagsandachten" in den Kreis unserer Besprechungen. Wie schon der Titel verrät, hatsich Thomasius die Sonn- und Feiertagssonette des Andreas Gryphius zum Muster genommen. Auf Grund der Vorarbeiten Creizenachs berichtet R o e t h e " ) von dem abenteuerlichen Leben und den Werken des Thomasius. Erweist auf sein technisches Geschick hin, das sich besonders in wilden Scenen, Sturm- und Gewitterschilderungen offenbare. Dagegen verfällt er andererseits auch in die Fehler seiner schlesischen Lehrmeister, deren Bombast, Sentimentalität und übel angebrachte Gelehrsamkeit er selbst bei Motiven verwertet, die er aus den Evangelien herüber genommen hat. Die ihm mangelnde Reife des Geschmacks zeigt sich auch, wenn er in seiner geistlichen Lyrik burschikose Ausdrücke verwendet. — Der 300. Geburtstag von M a t t h a e u s A p e l l e s v o n L ö w e n s t e r n hat A l b r e c h t 1 2 ) veranlasst, die Erinnerung an den begabten schlesischen Dichter und Musiker wieder aufzufrischen. Zwar ist die auf ihn angewendete Bezeichnung „ein vergessener Dichter", insofern nicht zutreffend, als sowohl die ADB., Gervinus, Koberstein als auch die musikgeschichtlichen Sammelwerke Auskunft über Löwenstern geben; unter dem Namen: Matthaeus Apelles ist er bei Goedeke verzeichnet. Das Kriegselend, das die Wallensteinschen und Mansfeldschen Truppen — im Dienste der Gegenreformation — in seine schlesische Heimat brachten, gab seinen ersten Liedern die Grundstimmung. Die Gewandtheit der schlesischen Dichter in der Beherrschung lind Kombinierung der Formen besitzt auch er, unterstützt durch ungewöhnliche musikalische Begabung. Während er den Alexandriner nur ausnahmsweise anwendet, liebt er es, seine Kirchenlieder durch antike Strophenformen neben dem Reim auszuschmücken. Eine Sapphische und eine Alkäische Ode von ihm werden noch heute in evangelischen Gemeinden gesungen und finden sich unter den Nummern 212 und 584 im brandenburgschen Provinzialgesangbuch. Von ihm rühren auch Psalmenparaphrasen her (z.B. ein schönes Auferstehungslied nach Psalm 121) und geistliche Oden, die ihn als vortrefflichen Uebersetzer lateinischer Hymnen zeigen. — Charakteristisch für die Weise dichtender Dilettanten aus geistlichem Stande ist die grösstenteils aus geistlichen Liedern bestehende Sammlung „Nickerische Poesie" des Pfarrers D a v i d T r o m m er aus Plauen, die M. v o n W a l d b e r g 1 3 ) bespricht. Abgesehen von dem Mangel jeglicher dichterischer Eigenart verrät sie in ihrer unbeholfenen Nachahmung Flemings einen solchen Mangel an Technik, dass sie selbst bei anspruchslosen Zeitgenossen nur spöttische Aufnahme fand. — L a n d w e h r ' 4 ) hält es für unrichtig, dass man die ihrer Zeit bahnbrechende Biographie P a u l u s G e r h a r d t s von E. G. Roth (JBL. 1893 III 2:21) wieder neu aufgelegt hat. Man sei jetzt über den Lebenslauf Gerhardts besser unterrichtet und besitze insbesondere über seine Jugendjahre mehr Material, als in der neuen Bearbeitung des Buches durch Lommatzsch wiedergegeben sei. Er verlangt eine neue wirklich kritische Biographie des Dichters. — Zu einer solchen bietet L a n d w e h r 1 5 ) selbst Hülfsmittel, und er bringt namentlich über die erste Lebenshälfte Gerhardts völcn (Böhm. Lieder Ober Waldstein n. Harant ¡ms d. XV]]. u. XVIII. Jh.) ( = SBGWPragPi'. 1393 [Prag, KisnAi. M. 12.00), N. 10 ri5 8.].) — 6) J. B o l t e , Zn d. v Chrph. v. Schallenberg fibers. itivi. Liedern: ASNS. 02, S. 6Ó/S. - 7) Enph. 1, S. 164. — 8) X o. H e l l i n g h a n s : Gymn. 12, S. 540. — 9 ) X Val. Thflmig: ADB. 38, S. 169. — 10) G. K o e t h e, Gerh. Trekel: ib. S. 562. — 11) i d . , Hieron. Thomasius: ib. S. 104 7. - 12) G. A l b r e c h t , E vergessener Dichter. (Matth. Apelles T. L&wenstern): NatZg. N. 254. (D. gleiche Anfs., nur um einige Citate vermehrt, in d. SchlesZg. N. 282.) — 13) 11. T. W a l d b e r g , D. Trommer: ADB. 38, S. 641. - 14) H. L a n d w e h r : FBPG. 7, S. 257. - 15) i d . , P. Gerhardt: VossZgB.

L. P a r i s e r , Lyrik d. 17./18. Jahrhunderts.

III 2 : le-is

manches Neue auf Grund archivalischer Quellen. Nähere sicher beglaubigte Daten über sein Leben reichten bisher nur bis zu seinem 44. J. herab — eine Befremdende Thatsache bei einer Persönlichkeit wie Gerhardt, dem schon zu seinen Lebzeiten allgemeine Anerkennung und Liebe entgegengebracht wurde. So folgt z. B. in der Rothschen Lebensbeschreibung auf das Geburtsjahr gleich das J. 1651, in welchem Gerhardt als Predigtamtskandidat in Berlin lebte. L. giebt zunächst an der Hand urkundlicher Belege den Stammbaum der aus Eilenburg gebürtigen Mutter des Dichters, der sich, mütterlicherseits, bis zur Reformationszeit verfoigen lässt. Mit seinem Bruder Christian besuchte Paulus die Landesschule in Grimma, das sog. Muldanum. Ein erhaltenes Schulzeugnis aus dem J. 1625 nennt seine, natürlich lateinischen, Verse erträglich. Die langen Jahre zwischen seiner Immatrikulation auf der Hochschule zu Wittenberg, wo er am 2. Jan. 1628 als Theolog inskribiert wurde, und der Zeit seines ersten Berliner Aufenthaltes weiss L. allerdings auch nur durch Vermutungen auszufüllen. Aus der Bezeichnung des Berliner Ministeriums: „S. S. theol. cand., welcher sich allhier bei uns in des Churf. Kammergerichtsadvocati Herrn Andreas Bertholds Hause befindet" zu schliessen, dass Gerhardt bei Berthold — seinem späteren Schwiegervater — Hauslehrer gewesen ist, hält L. der allgemeinen Annahme gegenüber, mit Recht für unzulässig. Dass er schon in jener Zeit (vor 1651) den! Bertholdschen Hause nahe stand, bekunden ein Trauerlied und ein Hochzeitscarmen, welche er auf Freunde jener Familie gedichtet hat. L. macht es wahrscheinlich, dass Gerhardt im Verkehr mit den bedeutenderen Berliner Liederdichtern Michael Schirmer und Burchard Wiesenmayer stand, die beide am Gymnasium zum Grauen Kloster, einem der geistigen Sammelpunkte des damaligen Berlin, thätig waren. Ein Lobgedicht Gerhardts auf Schirmer spricht für L.s Annahme. Wie schon frühere Biographen Gerhardts, benutzt auch L. das Datum der ältesten Ausgabe von Crügers Praxis pietatis (1648), welche 18 Lieder Gerhardts enthält, um dessen ersten Berliner Aufenthalt und die Entstehungszeit jener Lieder festzustellen. Aus der Mittenwalder Amtsperiode wird das glückliche Familienleben des Dichters, das sich in seiner gleichzeitigen Lyrik wiederspiegelt, geschildert; der schöne Lobgesang: „Ein Weib, das Gott den Herren liebt", soll seiner Hausfrau Anna Maria Bert-hold zu Ehren in Mittenwalde gedichtet sein. Gegen die Ansicht, Gerhardt habe im Auftrage der Kurfürstin Luise mehrere sonst dieser selbst zugeschriebene Kirchengesänge verfasst, wendet L. ein, dass hierzu einmal das notwendige Bindeglied eines Verkehrs zwischen beiden nicht nachgewiesen sei, und dass weder im Königl. Hausarchiv noch in den zahlreichen anderen Dokumenten jener Zeit irgend ein Anhalt hierfür geboten sei. Aus dem Gerhardts zweiten Berliner Aufenthalt gewidmeten Abschnitt ist die klar abgewogene Darstellung des oft geschilderten Streites zwischen dem grossen Kurfürsten und seiner lutherischen Geistlichkeit hervorzuheben. Das milde Verfahren des Kurfürsten, der Gerhardts wegen seine Kirchenpolitik zwar nicht umstossen konnte, ihm aber das Befolgen der Edikte so viel als möglich zu erleichtern suchte, wie andererseits die starre Konsequenz Gerhardts werden verständlich, dem als übei'zeugungstreuem Lutheraner jener Zeit der Synkretismus ein Greuel sein musste. L. weist auf den Widerspruch zwischen Gerhardts Handeln und der in seiner Lyrik ausgesprochenen Gesinnung hin: in seinen Liedern, die voller Langmut und voll herzlichen Erbarmens gegen seine Mitmenschen sind, findet sich kein Zug, der auf dogmatische Halsstarrigkeit schliessen lässt; seine Gutachten gelegentlich des Berliner Religionsgespräches vom J. 1662 zeigen Gerhardt als Kind seiner Zeit, „während aus seinen Dichtungen sein eigentlicher innerer Mensch zu uns spricht". — Von Zinzendorf sehr geschätzt waren die geistlichen Lieder des in früher Jugend in Geisteskrankheit verfallenen J o h a n n e s T r i b b e c h o w . Sein Vater, der Lübecker Superintendent A d a m T r i b b e c h o w — über beide schreibt S chumann 1 6 " 1 7 ) — hatte sich schon in Kirchenliedern versucht und eine hymnologische Ausführung des Symbolum Ignatianum: „amor meus crucifixus est" gedichtet. Die geistige Richtung des Sohnes, von dem 4 Lieder in das Freylinghausensche Gesangbuch aufgenommen wurden, ist durch pietistische Einflüsse (A. H. Francke in Halle) bestimmt worden. — Aus einem geschriebenen hessen-homburgschen „Gesang- und Liederbüchlein" vom J. 1730 teilt R o t h 1 8 ) die Anfänge von 4 geistlichen Liedern mit, welche 1734 als N. 291, 1561, 1563 und 1842 des hessen-homburgschen Gesangbuches gedruckt worden sind. R. stellt die Abweichungen des gedruckten Textes von der Hs. fest, aus denen der Druck als die schlechtere Fassung der Lieder ersichtlich wird. Vf. der 3 letzten Nummern ist der L a n d g r a f F r i e d r i c h J a k o b v o n Hessen-Homburg. — Dem reformierten Mystiker G e r h a r d t T e r s t e e g e n , dem Vf. der oft aufgelegten Sammlung: „Geistliches Blumengärtlein inniger Seelen" ist von einem N. 12/4. — 16) A. S o h n m a n n , Joli. Tribbechow: ADB. 88, S. 598-600. — 17) i a . , A. Tribbechow: ib. S. 597/9. — lg) F. W,

III 2 : 19-23

L. P a r i s e r , Lyrik d. 17./18. Jahrhunderts.

anonymen Autor 19 ) eine biographische Skizze gewidmet worden. Der klare Sinn Tersteegens, den er, ungeachtet seiner schwärmerischen Frömmigkeit, ungesunden sektiererischen Neigungen gegenüber bewies, und die Bedeutung seines umfassenden brieflichen Verkehrs mit den „Erweckten" — die er dazu vermochte, sich nicht von der Kirche loszusagen — werden hervorgehoben. Als Uebersetzer beschäftigte er sich mit den erbaulichen Schriften besonders derjenigen Mystiker, die Pierre Poiret in seiner Lettre sur les principes et les caractères des principaux auteurs mystiques hervorhebt. Seine geistlichen Lieder, von denen ein grosser Teil zur privaten Erbauung bestimmt ist, während gerade die kleine Zahl seiner Gemeindelieder seinen dichterischen Ruhm begründete, werden, was Innigkeit und Formvollendung anbetrifft, den Dichtungen des Angelus Silesius und Joachim Neanders an die Seite gestellt. 20-21 ) — Den Uebergang zur w e l t l i c h e n K u n s t l y r i k bilden die P e g n i t z s c h ä f e r . Sie bezeichnet B i s c h o f f 2 2 ) mit Recht als die Führer jener süsslich geistlichen Richtung, welche sowohl auf katholischer wie auf protestantischer Seite von der Mitte des 17. Jh. ab die kirchliche Dichtung zu beherrschen anfängt. Der Stifter des Ordens Harsdörffer zeigt sich in seinen vielen geistlichen Liedern selbst noch unberührt von dieser Geschmacksverirrung; seine nüchterne Natur sowohl wie seine ernste Frömmigkeit bewahrten ihn davor, in die „Spielweise" zu verfallen, die seine weltlichen Dichtungen kennzeichnet; jene Ausartung ist vielmehr auf Dilherr und Birken zurückzuführen. Harsdörffers geistliche Lieder sind in seinen verschiedensten Werken zerstreut, so in den Gesprächsspielen, inNathan und Jotham, im Schauplatz usw.; auch zu den Erbauungsschriften seines Freundes Dilherr hat er solche beigetragen. Seine lehrhafte Art vernichtet gewöhnlich die poetische Wirkung seiner alle Lebensverhältnisse umfassenden Lieder. Auffallend bei dem sonst so trockenen Wesen Harsdörffers ist seine Hinneigung zu mystischen Schriften, von denen er sowohl italienische (Novarini) wie spanische (heilige Theresa) übersetzt hat. Dieser Zug zeigt sich auch in seiner Auffassung des hohen Liedes, die er in der Vorrede zu Dilherrs 1654 erschienener Betrachtung über dasselbe ausspricht. Eine Nachdichtung des Hymnus: „Salve mundi salutare" vom heiligen Bernhard sowie ein kraftvolles Gebet Daniels in derselben Sammlung zeigen Harsdörffer als würdigen Nachfolger der älteren Meister des deutschen Kirchenliedes. Auch manchen Strophen seiner Andachtsgemähle (vgl. S. ]55 ff.) ist dichterischer Schwung nachzurühmen. Wenn auch Harsdörffers hauptsächliche Bedeutung in seinen didaktischen Schriften zu suchen ist, und seine Lyrik dementsprechend auf dem Gebiet des geistlichen Liedes am erspriesslichsten erscheint, so ist doch auch in seinen weltlichen Dichtungen — und mit diesen kommen wir zur Besprechung der weltlichen Kunstlyrik überhaupt — eine ganz bestimmte Eigenart ausgeprägt. — Seine kunsttheoretischen Anschauungen, auf italienischem Boden gebildet, stehen in bewusstem Gegensatz zu dem Klassizismus eines Opitz. Sein Ideal fand er in der italienischen Schäferpoesie, und italienische und spanische Vorbilder führten ihn dazu, jenen „Barockstil" auszubilden, dessen Pflege der Pegnitzorden sich angelegen sein liess. In seinen Gedichten, worin zwar metrische Verstösse nicht selten begegnen, suchte er den Daktylen und Anapästen gegenüber den von Opitz bevorzugten Versmassen Eingang zu verschaffen, ß. hat eine Auswahl Harsdörfferscher Gedichte, sowohl selbstverfasster wie übersetzter, seiner vortrefflich geschriebenen und wohl erschöpfenden Biographie des Nürnberger Patriciers beigegeben. Auch der bibliographische Anhang ist viel detaillierter als das bei Goedeke gegebene Verzeichnis der Werke Harsdörffers. — Das Jubelfest des Pegnesischen Blumen-Ordens hat neben der für den Orden wichtigeren Persönlichkeit Harsdörffers auch die Erinnerung an die Dichtungen S. von Birkens wieder hervorPoesie gerufen. Anknüpfend an Justinus Kerners Charakteristik der Birkenschen (im Morgenblatt für gebildete Stände 1834, N. 257) hat A. S c h m i d t 2 3 ) ein Lebensbild „Floridans" entworfen und seine einzelnen Werke kurz analysiert. Er bemerkt mit Recht, dass bisher niemand, der sich mit dem Dichter Birken beschäftigte, verabsäumt habe, seine geschmacklosen Reimhäufungen, seinen „sonderbar verzogenen Strophenbau" und die äussere Form seiner Gedichte lächerlich zu machen, deren Niederschrift die Bilder von Kronen, Pokalen usw. wiedergiebt. Man müsse ihm vom Standpunkt der poetischen Technik und des Geschmacks seiner Zeit und Umgebung gerecht werden und die Mühe nicht scheuen, unter der allerdings bedenklich grossen Masse seiner Poesien die von wirklichem Empfinden zeugenden und auch in der Form schlichten Verse herauszusuchen. Von seiner Lyrik ist heute nur noch Einiges aus seinen geistlichen Liedern lebendig geblieben (in den Gesangbüchern der evangelisch-lutherischen Gemeinden in Bayern und Württemberg). Floridans poetische E. B o t h , Mitteilungen a a s Hss. o. älteren Druckwerken: ZDPh. 26, S.58-70. - 19) 1. u , Gerh. Tersteegen: ADB.37,S.576/9. — 20) X i d - , Cl. Thieme: il). S. 759-60. — 21) X A - I ' i e r > J - T i l 1 '- ib. 38, S. 302/3. (Herrenhuter Liederdichter aus Mähren.) 22) T h . B i s c h o f f , Philipp Harsdörffer. ( = 1 1 1 1 : 1 9 1 , S. 1-480) - 23) A. S c h m i d t , S.V.Birken. (=1111:193,8.480-532.)

L. Pariser, Lyrik des 17./18. Jahrhunderts.

I I I 2 : 24-28

Birkenwälder, wie sein Amarantengarten sind eine bunte Sammlung von Liebesgedichten und den verschiedensten Gelegenheitsarbeiten. Die besonders zahlreichen Hochzeitscarmina enthalten die in unserem Zeitraum bei solchen Anlässen beliebte Mischung von Lüsternheit und Frömmelei. Ein anderer Teil der Birkenschen Poesien kennzeichnet sich als allegorisch verkleidete Lobgesänge auf seine einzelnen Gönner, so die „Guelfis" auf den Herzog August von Braunschweig-Lüneburg, die „Amalfis" auf Octavio Piccolomini und sein Haus; sogar dem Blasenstein des letztgenannten Mäcens ist in den „poetischen Lorbeerwäldern" ein besonderer Sang gewidmet. Sch. weist auf die reiche Briefsammlung aus Birkens Nachlass hin, die sich, neben hs. vorhandenen Werken, noch iin Besitz des Blumenordens befindet. Namentlich zwei Stammbücher Birkens, mit Eintragungen aus dem Freundeskreise des Dichters dürften für den Literarhistoriker von Interesse sein. Auch aus seiner Uebersetzung des ersten Buches von Vergils Aenei's, welche der Orden gleichfalls im Ms. aufbewahrt, wäre wohl die Mitteilung einer Probe wünschenswert. — Aus den Altdorfer und Tübinger Universitätsmatrikeln hat Pariser 2 4 ) den spärlichen biographischen Daten Herdegens über Joh. Tepelius einiges Neue hinzugefügt. Die 1673 zu Giessen verfasste „geküsste Lysis" ist eine schwülstige Naturbetrachtung, die vollständig unter dem Einflus Birkens steht, sowohl hinsichtlich der geschraubten Ausdrucksweise, wie in der Verstechnik. — Im entsprechenden Verhältnis zu ihrer quantitativen Beteiligung an der Lyrik unseres Zeitraumes pflegt sich auch die Forschung mit den Gedichten der sch les i s c h e n P o e t e n zu beschäftigen. Hic erit Opitio par, nisi maior erit, war einst dem Schützling von Opitz und Löwenstern A n d r e a s T s c h e r n i n g prophezeit worden. Und nicht nur seine Altersgenossen, auch die jüngere Generation — u. a. Morhof — stellte ihn Opitz an die Seite. In Wirklichkeit war er nur sein getreuester Anhänger und Nachahmer und hat es selten über die dem Schlesier angeborene Gewandtheit in der Beherrschung des Formellen gebracht. Nicht zum wenigsten mag hieran die ihm mangelnde Freiheit in der Wahl seiner Stoffe schuld gewesen sein. Es war eben grösstenteils bestellte Arbeit, die er zu den verschiedenen Familienereignissen seiner Gönner liefern musste. Tscherning war sich dessen wohl bewusst, und wehmütig klagt er seinem Wohlthäter Löwenstern, dass er „viel auf andrer Befehl 2vnnd gegebene Masse der Zeit" habe hinschreiben müssen. Sein Biograph Hippe 5 ) macht auf die reichhaltige Sammlung der Korrespondenzen Tschernings aufmerksam, die sich auf der Breslauer Stadtbibliothek befindet; Aus einem Sammelband der Königl. Bibliothek zu Berlin teilt R u b e n s ö h n 2 6 ) Uebersetzungen, grösstenteils aus klassischen Dichtern, von C h r i s t o p h K ö l e r mit. Der begabte schlesische Dichter — der Biograph von Opitz und Lehrer Hofmannswaldaus — hat sie während seiner Strassburger Studienjahre, in denen er mit Zinkgref und Moscherosch verkehrte, gedichtet und 1627 herausgegeben. Wir finden darunter auch das anakreontische Trinkliedchen %-yy • pUcuvn nivec wieder; mit dessen verschiedenen Verdeutschungen sich Kochs Untersuchung im Vorjahre beschäftigte (JBL. III 2 : 32). K. wollte keine wortgetreue Uebersetzung geben, sondern hat nur den Grundgedanken des Originals beibehalten und diesen zu einem deutschen Trinklied mit Refrain erweitert, das sich durch Wohllaut und Sangbarkeit auszeichnet. Durchaus deutsch in seinem Empfinden und seiner metrischen Gestaltung ist auch Catulls „Vivamus mea Lesbia et ainemus" geraten, während dessen Hymenäus: „vesper adest" in engem Anschluss an das Original wiedergegeben ist. Auch in einem Rondeau weiss er sich auf das Glücklichste dem damals in Deutschland noch wenig bekannten romanischen Vorbild anzuschmiegen. Die Beherrschung der fremden Formen, die Gewandtheit und der Reichtum der Sprache Kölers ist so auffallend, dass man kaum einen Dichter aus der ersten Hälfte des 17. Jh. zu lesen glaubt. Man muss mit R. bedauern, dass Kölers schöne Begabung später in Schlesien „an dem Elend des Alexandriners" zu Grunde gegangen ist." Die mitgeteilten Proben aus dem Berliner Exemplar (es scheint ein Unikum zu sein), denen R. weitere nebst einer Würdigung des Dichters folgen lassen will, 27rechtfertigen wohl den Wunsch nach einer ausführlichen Monographie über Köler. ) — Ein Epicedion F r i e d r i c h v o n L o g a u s , das weder in der Gesamtausgabe von 1654, noch bei Eitner sich findet, veröffentlicht Kopp 2 8 ) nach einem Druck der Königl. Bibliothek zu Berlin. Es ist 1642 gelegentlich des Todes der Freifrau von Niemitz gedichtet und insofern für die Biographie des Dichters von Interesse, als aus Zeile 16 das bisher unbekannte Todesjahr von Logaus erster Gattin sich bestimmen lässt. K. giebt einen unverkürzten Abdruck des Gedichts und einige Erläuterungen. — 24) L. P a r i s e r , J. Tepelius: ADB. 37, S. 573. — 25) M. H i p p e , A. Tscherning: ib. 38, S. 714/6. — 26) M. E l b e n s o h n , Gedichte v. Christoph KSier: Euph. 1, S. 293-305. — 27) X E - Denkmal für P. Fleming: SohSnbnrgGBll. S. 61. (F.s Denkmal in seiner Vaterstadt Hartenstein betr.) — 28) A. K o p p , R nnbek. Gedicht Logans: CBlBibl. 11, S. 106-11. — Jahresberichte für neuere deutsohe Litloratnrgesohiehte. IV. (3)3

III' 2 :29-ss

L. P a r i s e r , Lyrik des 17./18. Jahrhunderts.

Nach L. H. Fischers Biographie hat M a r k g r a f 2 9 ) einen Lebensabriss des Gelegenheitsdichters J o h a n n P e t e r Titz veröffentlicht. Die zahlreichen Hochzeitsund Leichencarmina (vgl. Goedeke 32, S. 139—40) des durch den 30jährigen Krieg aus seiner schlesischen Heimat Vertriebenen heben sich nicht aus der Masse ähnlicher Erzeugnisse heraus. In „2 Büchern von der Kunst, hochdeutsche Verse und Lieder zu machen" suchte er die Opitzschen Theorien im einzelnen weiter auszuführen. Obwohl er in seinen späteren Jahren dem Königsberger Dichterkreis räumlich nahe lebte und ihm auch äusserlich insofern verbunden war, als er unter dem Namen „Tityrus" in ihn aufgenommen wurde, liess doch seine schlesische Sonderart, die er durch einen, noch erhaltenen, Briefwechsel mit seinen Freunden in der Heimat sich zu wahren wusste, es zu keinem intimeren Verhältnis mit den preussischen Dichtern kommen.30"32) Die Biographie und die Gedichte C h r i s t i a n G ü n t h e r s haben auch in dem Berichtsjahr ihre alte Anziehungskraft bewahrt. Keinem anderen Dichter unseres Zeitraums wurde eine gleiche Teilnahme zugewendet. Die wertvollste Vorarbeit für eine kritische Ausgabe der Güntherschen Gedichte, seit Berth. Litzmanns Textkritik, hat K o p p 3 3 ) geliefert. Während ein grosser Teil der neueren Litteratur über Günther sich damit begnügte, uns Hypothesen über die beiden Leonoren zu bescheren oder, wie das anspruchsvolle Wittigsche Buch, Schweidnitzer Lokalstudien und Kirchenbuchauszüge zu bringen, hat sich K. der Mühe unterzogen, noch einmal genau die auf der Berliner Bibliothek befindlichen Ausgaben der Gedichte zu vergleichen und an der Hand der Steinbachschen Biographie das Leben Günthers in ein chronologisches regestenartiges System zu bringen. Viele für die Zeitfolge der Gedichte und den Lebenslauf Günthers wichtige Thatsachen waren dem ohnehin unzuverlässigen Steinbach unbekannt, weil die hierfür besonders wichtige „Nachlese" erst 1742, vier Jahre nach dem Erscheinen seiner Schrift über Günther, herauskam. Dementsprechend hat K. auch alles neuere Quellenmaterial berücksichtigt. Hoffentlich lässt nun die kritische Ausgabe der Güntherschen Werke, welche durch K.s Arbeit bedeutend erleichtert ist, nicht mehr lange auf sich warten. — Aus dem bisher nicht bemerkten Akrostichon: Magdalena Eleonora Jachmannin, welches die Verse eines geistlichen Liedes von Günther (S. 90 der Sammlung Breslau und Leipzig, bei Hubert) ergeben, schliesst K a r l H o f m a n n , 3 4 ) dass die Nachricht des ersten Biographen Günthers, Steinbach, die Schweidnitzer Leonore habe den Familiennamen Jachmann geführt, nicht unbegründet ist. Die Idylle zu Ruschkowitz (JLB. 1893 III 2 :40) will H. auf Grund der eigenen Angabe des Dichters in den Juli des J . 1714 verlegen. Die Namen Magdalis, Lenchen, Lorchen, Leonore und Olorena (durch Umstellung der Buchstaben aus Leonora) nimmt er aussschliesslich für die Schweidnitzer Leonore in Anspruch, welcher er folglich auch alle Gedichte zuweist, die einen dieser Namen enthalten. In den Gedichten, wie auch schon im „Theodosius" hat H. einige Anspielungen Günthers auf Leonorens Schwester Maria Euphrosina herausgefunden, welche sie in einem recht unvorteilhaften Licht erscheinen lassen. Sie war dem Liebesverhältnis ihrer Schwester nicht geneigt und hat sich wohl dadurch den Groll des Dichters zugezogen. Auch Leonorens Bruder Georg Kaspar, einstigen Mitschüler Günthers auf der Gnadenschule zu Schweidnitz, lernen wir kennen. H. macht noch auf die häufige Verwendung von Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten in den Güntherschen Gedichten aufmerksam und belegt seine Beobachtung mit einer Reihe von Beispielen. — Fulda nahm an, dass Günthers Gedicht „Selbstzufriedenheit" (DNL. 38, S. 138) zu der Zeit entstanden sei, als die Bewerbung des Dichters um die Hofpoetenstelle in Dresden gescheitert war. S p a n i e r 3 5 ) hat in der letzten Strophe dieses Gedichts das Akrostichon: „In Jauer" gefunden und schliesst hieraus auf eine Entstehungszeit während der Wanderung des Dichters von Breslau nach Lauban. (Dec. 1719 bis Jan. 1720). Diese genauere Datierung würde zu der Angabe eines anderen Gedichts über den behaglichen Aufenthalt Günthers in Jauer passen (DNL. 38, S. 203). Sp. weist ferner auf biblische Reminiscenzen bei Günther hin und begründet ausführlicher die von Imelmann 1879 in den „Grenzboten" behauptete Uebereinstimmung zwischen Bürgers Leonorenballade und Günthers Gedicht ,.An Leonore" (DNL. 38, S. 206) hinsichtlich des Titels und der Strophenform. Das beiden Gedichten äusserlich Gemeinsame zeigt sich allerdings nur, wenn man die erste Fassung der Eingangsstrophe von Bürgers Ballade mit der ersten Strophe des Güntherschen Gedichts vergleicht. Sp. erwähnt noch ein in Günthers Lyrik verwendetes Motiv, das 29) H. M a r k g r a f , J . P. Titz: ADB. 33, S. 389-90. — 30) X L - F r a n k e l , J. Ettlinger, Chrn. Hofmann v. Hofmaansiraldau (JBL. 1891 III 2 : 27): LBIGRPh. 15, S. 226/8. (Anerkennend, mit einigen Zusätzen z. Gesch. d. v. H. benatzten Stoffe.) — 31) X O- H e l l i n g h a n s , E. Friebe, Chrn. Hofmann v. Hofmannswalduus Grabschriften (JBL. 1893 III 2 : 3 8 ) : Gymn. 12, S. 640. - , 32) X K. Hofmann, Mühlpfort (JBL. 1893 III 2 : 3 9 ) . |[LCB1. S. 91/2; H. L ö s c h h o r n : DLZ. S. 1164/5.]| — 33) A. K o p p , Biogr.-krit. Studien Uber J . Chrn. Günther: Enph. 1, S. 718-44. — 34) K a r l H o f m a n n , Neues z. Leben u. Dichten J . Chrn. Gunthers: ZDPh. 26, S. 81, 225/9. — 35) II. S p a n i e r , Zu J . Chrn. Gunthers Gedichten: ZDPh. 26. S. 77-81.

L. Pariser, Lyrik des 17./18. Jahrhunderts.

III 2 : 36-39

auch in der Neigung des jungen Goethe zu Annette 3 (Dichtung und Wahrheit [Ausg. 1. H.] B. 7, S. 102/3) wiederkehrt. — D e m b o w s k y 6 ) prüft die Gedichte Günthers auf ihren ethischen Gehalt hin und zieht zum Vergleiche die Goethesche Lyrik heran. Im Kreise einer solchen Betrachtung kann sich Günthers dichterische Persönlichkeit nicht von ihrer günstigen Seite zeigen. Eine so haltlose, allen Sinnenreizen zugängliche Natur kann nicht schwer wiegen, wenn man an sie nur den Massstab des Sittengesetzes legt. D. weist zwar die grausame Ablehnung des „untauglichen Subjekts" zurück, welche Gervinus befürwortet und hält Goethes bekannten Ausspruch über Günther, der ihm zugleich den Anlass zu seiner Vergleichung beider Dichter bot, für zutreffend. Allein bei aller Anerkennung, die er der Gefühlswärme Günthers, der Anmut und Leichtigkeit seiner Sprache zollt, gelangt er doch zu dem Schluss: „Keines seiner Gedichte ist ein Kunstwerk, Einheit und Geschlossenheit der Komposition fehlt selbst den Liedern." Wir können den Standpunkt D.s nicht teilen, welcher Günther vorwirft, dass seine Poesie die eigentliche Aufgabe eines jeden Kunstwerks, die Befreiung des Geistes von jeder trüben Erdenstimmung nicht zu erfüllen vermag. Gerade der Umstand, dass diese Lieder aus dem persönlichsten Interesse ihres Dichters entsprungen sind, hat ihnen ihre Frische bewahrt und hebt sie weit über die Lyrik seiner deutschen Zeitgenossen hinaus. Man wird den Wert dieser Dichtungen gerechter beurteilen, wenn man die poetischen Produktionen jener Epoche zum Vergleiche wählt, als wenn man Goethes gewaltige — unter einem so viel günstigeren Geschick gereifte — Persönlichkeit neben den jugendlichen schlesischen Dichter stellt. Vieles, was D. als eine Schranke, die dem dichterischen Können Günthers gezogen war, oder als Manier erscheint, wird sich dann, wie der von D. gerügte rhetorische Schwulst als eine Verirrung des Zeitgeschmacks erweisen. D.s Abhandlung, reich an anregenden Gedanken über Günthers lyrische Veranlagung, z. B. über seine Stärke in der elegischen Epistel, geht nur zu weit in dem Verlangen nach einer reinen Kunstform in einer Epoche unserer Litteratur, die noch mit einer unausgebildeten Sprache und der Herrschaft ausländischer Vorbilder ringen musste. — B o r i n s k i s 3 1 ) Studien über die H o f d i c h t u n g in Deutschland kommen für unseren Abschnitt nur insofern in Betracht, als in ihnen die Poesie der Politiker gestreift wird. Die mit „Flatterien" verzierte Dichtung, welche an den deutschen Fürstenhöfen ihr Unwesen trieb, wird von B. auf die französischen Hofpoeten, namentlich auf Boileau zurückgeführt—eine Quelle, die schon von den Zeitgenossen erkannt wurde. Die in der deutschen Hofdichtung auffallende Bevorzugung der Form des „heroischen Gedichtes" erklärt B. durch ihren Bezug auf den „Heroe" in der Politik. Bei Besser, Neukirch usw. ist fortan „heroisches Gedicht" gleichbedeutend mit einem Lobgedicht auf den zu feiernden Herrscher. Durch seine Festearmina und Bettelgedichte verdiente der aus Dresden stammende Deutsch-Franzos J o h a n n T r o e m e r sich am sächsischen und russischen Hof seinen Lebensunterhalt. Durch sein gebrochenes Deutsch gelang es ihm, die Aufmerksamkeit hoher Gönner auf sich zu lenken. E r i c h Schmidt 3 8 ) rühmt ihm Talent für realistische Schilderungen, namentlich von Hoffesten und Volksbelustigungen, nach. Unter anderen volkstümlichen Stoffen hat er auch die Sage vom Schmied zu Jüterbogk in Knittelversen behandelt. Seine Schriften, die in erster Linie kulturhistorisches Interesse bieten, geben ein trauriges Bild von dem litterarischen Geschmack, der in der ersten Hälfte des 18. Jh. am sächsischen Hofe herrschte. — Die Gedanken, welche F r i e d r i c h v o n H a g e d o r n über Erziehung und Bildung ausgesprochen hat, werden in einer Abhandlung von Meinhold 3 9 ) zusammengefasst. Hagedorn war selbst fest durchdrungen von seinem Beruf als Erzieher, da er „oft Wahrheiten lehre, die wirklich verdienten gepredigt zu werden," und hielt es für die höchste Aufgabe des Dichters, seine Zeitgenossen sittlich und geistig emporzuheben. In seinem „Horaz" erklärt er, auf welchem Wege der Dichter dieser Pflicht genügen solle. Der philanthropische Zug seines Jh., der auch ihn beseelte, mag durch seinen Aufenthalt in England gefördert worden sein, wo er Sinn für Wohlthätigkeit und die Neigung, ärmere Volksklassen in ihrem Bildungsstreben zu unterstützen, in grossem Stil kennen gelernt hatte. Auf seine ethischen Anschauungen haben, wie er selbst berichtet, die Essays von David Hume eingewirkt. Als ein Anklang an die Tugendlehre Shaftesburys kennzeichnet sich Hagedorns Ideal, Tugend und Schönheit in der Lebensführung gleichmässig zu bethätigen. Seine Religion gründet sich allein auf die Moral und erscheint beinahe dem Dogma abgeneigt. Jedoch, wenn er auch einer sich nach aussen kundgebenden Frömmigkeit abhold war und dem Pietismus, wie ihn das 18. Jh. ausgebildet hatte, unsympathisch gegenüberstand, beweisen andererseits Briefe an Bodmer und jüngere — 36) J. D e m b o w ä k i , Günther n. Goethe. Eth. Stadien z. lyr. Dichtung. Progr. LycV (A. Glanert). 34S. (Vgl. IV8c.) — 37) II 4 : 8 5 ; III 1 :206 ; 3 : 2 . ) — 38) E r i c h S c h m i d t , J . Troamer: ADB. 38, ».636/9. - 39) F. L. M e i n h o l d , Hagedorna

(3)3»

1112:40-41 1113:1-2

A. R e i f f e r s c h e i d , Epos des 17./18. Jahrhunderts.

Anakreontiker, dass ihm das Christentum heilig war. Die Freude an geselliger Heiterkeit — der für Hagedorns Lyrik besonders charakteristische Zug — gewinnt durch den guten Geschmack des welterfahrenen Hamburgers erst ihre ästhetische Berechtigung. M. weist an Urteilen von Schmidt und Klopstock nach, wie Hagedorns heiteres Lebensprinzip von dem jüngeren Geschlecht richtig verstanden wurde. Sein Ankämpfen gegen alles, was ihm als Unnatur und Ueberkultur erschien, wird in seinem geselligen Leben und in seiner litterarischen Thätigkeit verfolgt. In dem was er „Weisheit, der Seele Majestät" nennt, ist die Summe seiner Gedanken über die Vollkommenheit menschlicher Bildung enthalten. Diese aus der Lebenserfahrung geschöpfte Weisheit stellt Hagedorn als erstrebenswerteres Gut vor die Gelehrsamkeit, da sie allein Zufriedenheit und innere Freiheit verschaffe, Schein und WTahn verachten lehre. — Eine pädagogische Verirrung aus dem Beginn des vorigen Jh. ist die „Singende Geographie" des Magisters J o h a n n C h r i s t i a n L o s e , aus welcher S c h w a r t z 4 0 ) erheiternde Proben mitteilt. Ob das zu Hildesheim im J. 1708 erschienene Buch zuerst die Lyrik für den geographischen Schulunterricht in Anspruch genommen hat, wie Sch. behauptet, ist uns unbekannt. Dass der junge Goethe nach einer ähnlichen Methode in der Erdkunde unterrichtet wurde, wissen wir aus dem ersten Buche von Dichtung und Wahrheit. Die Gedächtnisverse über „OberYssel", welche Goethe uns überliefert hat, unterscheiden sich wenig von den Reimen des Magisters Lose. — D a n i e l T r i l l e r , der selbst seine moralischen und physikalischen Gedichte im Vergleich zu seiner Thätigkeit auf epischem Gebiet als geringe Gaben bezeichnet hat, ist in seinem langen Leben den verschiedensten litterarischen Einflüssen zugänglich gewesen. Seinem trockenen „urprosaischen" Wesen habenaber alle Anlehnungsund Entlehnungsversuche nicht abhelfen können. Wir haben ihn als Uebersetzer des Anakreon (JBL. 1893 I I I 2:32) kennen gelernt und können sonstige Früchte seiner klassischen Bildung oft in den Fussnoten seiner, sechs Bände umfassenden, Gedichte wiederfinden. E r i c h S c h m i d t 4 1 ) zählt die einzelnen Vorbilder für den poetischen Betrieb des als Arzt und akademischen Lehrers wohlverdienten Mannes von Opitz bis auf Brockes auf und weist im einzelnen darauf hin, wie vollkommen es Triller geglückt ist, die teleologische Naturbetrachtung des „grossen Brooks" nachzuahmen. In seiner religiösen Dichtung folgt er dem Sannazaro, ohne jedoch dessen antike Elemente mit aufzunehmen. Ein gewisses Talent nach der formellen Seite hin kann Triller als Uebersetzer zugestanden werden. Für seinen poetischen Ruhm war es verhängnisvoll, dass er noch die Umwälzungen, welche die vierziger Jahre des vorigen Jh. in der deutschen Litteratur hervorriefen, als Schaffender miterleben sollte. Von den Schweizern verspottet und von den Gottschedianern im Stich gelassen, konnte der alte Triller, welcher schon in seinen Mannesjahren eine höchst unselbständige Natur war, sich in den litterarischen Händeln nicht mehr zurecht finden, die Klopstocks Auftreten vorbereiten halfen. Seine letzten poetischen Bemühungen bestanden in einer geschmacklosen und elend versifizierten Polemik gegen den Dichter des Messias. —

111,3

Epos. Alexander Reifferscheid. Volksbücher N. 1. — Faust N. 5. — Schwanke N, 6. — Grimmelshausen N. 7. — Christian Wei6e N. 9. — Diedericlis von dem Werder AriostftbeTsetzung N. 10. — Robinson und Robinsonnden N. 11. —

Auch in diesem Berichtsjahre liegt nicht Eine grössere Arbeit über die Entwicklungsgeschichte des Epos vor, nur kleinere Beiträge und Notizen sind zu verzeichnen. Für die V o l k s b ü c h e r ist so gut wie gar nichts geschehen.1) B o l t e 2 ) wies zwei Bilderbogen des 17. und 18. Jh. nach, die im Kupferstich die Hasenjagd der sieben Schwaben darstellen, teilte die in schwäbischer Mundart abgefassten Begleitverse mit und gab verschiedene nützliche Notizen zur Geschichte des von AurGedanken v. sittl. u. geist. Bildung. Diss. L . (Mehnert). 41 S. — 4 0 ) P . S c h w a r t z , Geographie nach Noten: VossZg B . N. 9-10. — 41) E r i c h S c h m i d t , D. T r i l l e r : ADB. 38, S. 608-15. — 1) X O. K l « . D. Buch d. Abenteuer. Fünfundzwanzig Geschichten d. dtscli. Volksbüchern nacherr.. Mit 16 Abbild. Gütersloh, Bertelsmann. V I I I , 692 S. M. 3.60. (F.. neue Bearbeit. d. dtsch. Volksbücher für d. Jag. In d. „IlaimonBkindern" Tiecks Bearbeit. benutzt, in „DoktorFaust" Aurbachers Erneuerung.) — 2 ) J- B o l t e , Zwei Flügbll. T. d. 7 Schwaben:

1112:40-41 1113:1-2

A. R e i f f e r s c h e i d , Epos des 17./18. Jahrhunderts.

Anakreontiker, dass ihm das Christentum heilig war. Die Freude an geselliger Heiterkeit — der für Hagedorns Lyrik besonders charakteristische Zug — gewinnt durch den guten Geschmack des welterfahrenen Hamburgers erst ihre ästhetische Berechtigung. M. weist an Urteilen von Schmidt und Klopstock nach, wie Hagedorns heiteres Lebensprinzip von dem jüngeren Geschlecht richtig verstanden wurde. Sein Ankämpfen gegen alles, was ihm als Unnatur und Ueberkultur erschien, wird in seinem geselligen Leben und in seiner litterarischen Thätigkeit verfolgt. In dem was er „Weisheit, der Seele Majestät" nennt, ist die Summe seiner Gedanken über die Vollkommenheit menschlicher Bildung enthalten. Diese aus der Lebenserfahrung geschöpfte Weisheit stellt Hagedorn als erstrebenswerteres Gut vor die Gelehrsamkeit, da sie allein Zufriedenheit und innere Freiheit verschaffe, Schein und WTahn verachten lehre. — Eine pädagogische Verirrung aus dem Beginn des vorigen Jh. ist die „Singende Geographie" des Magisters J o h a n n C h r i s t i a n L o s e , aus welcher S c h w a r t z 4 0 ) erheiternde Proben mitteilt. Ob das zu Hildesheim im J. 1708 erschienene Buch zuerst die Lyrik für den geographischen Schulunterricht in Anspruch genommen hat, wie Sch. behauptet, ist uns unbekannt. Dass der junge Goethe nach einer ähnlichen Methode in der Erdkunde unterrichtet wurde, wissen wir aus dem ersten Buche von Dichtung und Wahrheit. Die Gedächtnisverse über „OberYssel", welche Goethe uns überliefert hat, unterscheiden sich wenig von den Reimen des Magisters Lose. — D a n i e l T r i l l e r , der selbst seine moralischen und physikalischen Gedichte im Vergleich zu seiner Thätigkeit auf epischem Gebiet als geringe Gaben bezeichnet hat, ist in seinem langen Leben den verschiedensten litterarischen Einflüssen zugänglich gewesen. Seinem trockenen „urprosaischen" Wesen habenaber alle Anlehnungsund Entlehnungsversuche nicht abhelfen können. Wir haben ihn als Uebersetzer des Anakreon (JBL. 1893 I I I 2:32) kennen gelernt und können sonstige Früchte seiner klassischen Bildung oft in den Fussnoten seiner, sechs Bände umfassenden, Gedichte wiederfinden. E r i c h S c h m i d t 4 1 ) zählt die einzelnen Vorbilder für den poetischen Betrieb des als Arzt und akademischen Lehrers wohlverdienten Mannes von Opitz bis auf Brockes auf und weist im einzelnen darauf hin, wie vollkommen es Triller geglückt ist, die teleologische Naturbetrachtung des „grossen Brooks" nachzuahmen. In seiner religiösen Dichtung folgt er dem Sannazaro, ohne jedoch dessen antike Elemente mit aufzunehmen. Ein gewisses Talent nach der formellen Seite hin kann Triller als Uebersetzer zugestanden werden. Für seinen poetischen Ruhm war es verhängnisvoll, dass er noch die Umwälzungen, welche die vierziger Jahre des vorigen Jh. in der deutschen Litteratur hervorriefen, als Schaffender miterleben sollte. Von den Schweizern verspottet und von den Gottschedianern im Stich gelassen, konnte der alte Triller, welcher schon in seinen Mannesjahren eine höchst unselbständige Natur war, sich in den litterarischen Händeln nicht mehr zurecht finden, die Klopstocks Auftreten vorbereiten halfen. Seine letzten poetischen Bemühungen bestanden in einer geschmacklosen und elend versifizierten Polemik gegen den Dichter des Messias. —

111,3

Epos. Alexander Reifferscheid. Volksbücher N. 1. — Faust N. 5. — Schwanke N, 6. — Grimmelshausen N. 7. — Christian Wei6e N. 9. — Diedericlis von dem Werder AriostftbeTsetzung N. 10. — Robinson und Robinsonnden N. 11. —

Auch in diesem Berichtsjahre liegt nicht Eine grössere Arbeit über die Entwicklungsgeschichte des Epos vor, nur kleinere Beiträge und Notizen sind zu verzeichnen. Für die V o l k s b ü c h e r ist so gut wie gar nichts geschehen.1) B o l t e 2 ) wies zwei Bilderbogen des 17. und 18. Jh. nach, die im Kupferstich die Hasenjagd der sieben Schwaben darstellen, teilte die in schwäbischer Mundart abgefassten Begleitverse mit und gab verschiedene nützliche Notizen zur Geschichte des von AurGedanken v. sittl. u. geist. Bildung. Diss. L . (Mehnert). 41 S. — 4 0 ) P . S c h w a r t z , Geographie nach Noten: VossZg B . N. 9-10. — 41) E r i c h S c h m i d t , D. T r i l l e r : ADB. 38, S. 608-15. — 1) X O. K l « . D. Buch d. Abenteuer. Fünfundzwanzig Geschichten d. dtscli. Volksbüchern nacherr.. Mit 16 Abbild. Gütersloh, Bertelsmann. V I I I , 692 S. M. 3.60. (F.. neue Bearbeit. d. dtsch. Volksbücher für d. Jag. In d. „IlaimonBkindern" Tiecks Bearbeit. benutzt, in „DoktorFaust" Aurbachers Erneuerung.) — 2 ) J- B o l t e , Zwei Flügbll. T. d. 7 Schwaben:

A. R e i f f e r s c h e i d , Epos des 17/. 18. Jahrhunderts.

III 3 : 3-10

bacher in seinem Volksbuch von den sieben Schwaben verarbeiteten älteren Erzählungsstoffes. 3 " 4 ) — Was hinsichtlich des Fortlebens der F a u s t s a g e ( J B L . 1892 III 3 : 4 ) vermutet worden, sieht sich jetzt T i l l e 8 ) selbst genötigt, zuzugeben: er hatte den medizinischen Schriftsteller B. Chrph. Faust, Doktor der Medizin und Hofrat zu Bückeburg, ohne Grund mit dem Schwarzkünstler identifiziert. — Das wenige, was sich über die S c h w a n k Sammlung des Joh. Talitz von Lichtensee sagen lässt, die zuerst 1645 unter dem Titel: „Kurtzweyliger Reyszgespann" erschien, stellte P a r i s e r 6 ) zusammen. Danach enthielt die besonders in Süddeutschland beliebte Sammlung ursprünglich 216 Stücke, Apophthegmen, Schwänke und historische Anekdoten, nach den Ständen und Berufsklassen geordnet. In späteren Ausgaben von 1655 bis 1702 wurde sie um 113 Nummern vermehrt. Talitz selbst hatte aus Pauli, Kirchoff und deutschen Uebersetzungen italienischer Novellen geschöpft, sein Buch wurde ausgeschrieben von Petrus von Memel. — Stilgebauers treffliche Arbeit über G r i m m e l s h a u s e n s 7 ) Dietwald und Amelinde (JBL. 1893 III 3: 12) wurde mehrfach anerkennend besprochen. 8 ) — Ueber die Romane des 17. Jh. liegt nichts von Bedeutung vor: das Programm von D a u 9 ) ist nicht einmal als ein Anlauf zu einer wirklichen Untersuchung zu bezeichnen. Dem Titel des Programms nach will er das Verwandtschaftsverhältnis des Simplicissimus und der „drei ärgsten Erznarren" C h r i s t i a n W e i s e s feststellen. In der Arbeit selbst geht D. darauf aus zu zeigen, dass Weises Roman ein Seitenstück zum Simplicissimus ist. In dem Begriffe des Seitenstücks liegt seiner Ansicht nach ein Zweifaches: das eine muss die Ergänzung des anderen sein, damit ein abgerundetes symmetrisches Gesamtbild der betreffenden Sphäre zu stände komiht; dann sind die ethischen Tendenzen beider Stücke in Betracht zu ziehen. Das Abrundende findet D. nun darin, dass Grimmelshausen in das wilde Kriegs- und Lagerleben, Weise in die bürgerlichen friedlichen Verhältnisse nach dem Kriege einführt. Beide schildern aber als wahre Realisten das Selbsterlebte; die Verschiedenheit des Stoffes ist also, da der eine schon wahrend des Krieges, der andere erst nach dem Kriege lebte, ganz selbstverständlich. Nach D. spiegeln beide Romane die im volkstümlichen Leben kursierenden Ansichten wieder. Zuerst werden die von beiden Schriftstellern gemeinsam behandelten Gegenstände besprochen. Zunächst der Aberglauben, ohne Rücksicht auf Amersbachs verdienstliche Zusammenstellungen (JBL. 18911113:3; 18931113:6). Während Grimmelshausen noch unter dem Banne des Aberglaubens steht, macht Weise, seiner rationalistischen Lebensauffassung entsprechend, die Abergläubischen lächerlich. Schwächen und Verirrungen derZeit gegenüber nehmen beide denselben moralischen Standpunkt ein, ohne dass daraus irgend etwas im Sinne der Arbeit zu folgern wäre. Ohne Bedenken kann man D. zugeben, dass beide Romane fast alle Seiten des socialen Lebens ihres Kreises berühren und dass jeder eine reiche Fundgrube für die Kulturgeschichte ist. Man braucht deshalb nicht D. beizupfliohten, dass beide auch innerlich verwandt seien in Tendenz und Methode, mittels deren die Tendenz durchgeführt werde. Sie haben grosse Aehnlichkeit wegen ihres auch von D. mit Recht behaupteten lehrhaften Charakters. D. hätte jedenfalls besser gethan, wenn er seinen ersten Gedanken, den der Haupttitel „Die kulturgeschichtlich wichtigsten Romane usw." verrät, ausgeführt und beide Romane auf ihren Wert für Kulturgeschichte geprüft hätte. Bei dieser Untersuchung hätte er auch wohl aus inneren Gründen feststellen können, dass der Simplicissimus lange vor seinem Erscheinen verfasst worden, so dass die beiden Romane trotz der zeitlichen Nähe ihi'es Erscheinens doch nicht als zeitgenössische Erzeugnisse aufzufassen sind. — Im Anschluss anWitkowskisMonographie über D i e d e r i c h v o n dem W e r d e r versuchte F a s o l a 1 0 ) eine Würdigung der Sprache der A r i o s t ü b e r s e t z u n g . Er beschränkte sich auf Betonung und Reimverbindung und gab Belege für die starke Betonung der Endungen -lieh, -ig, -isch, für die häufige Accentuierung lebendig, elend, für die Reimverbindungen beleidigt : geschädigt, je : sie, jeder : wieder. Seltsamer Weise wundert er sich über die Infinitivform sprachen (: Sachen), obgleich er selbst „bespracht er sich" unabhängig vom Reime nachweist, ein Blick in Lexers mittelhochdeutsches Wörterbuch hätte ihn ausreichend orientiert. Am wenigsten befriedigt, was F. über die volkstümliche und mundartliche Färbung der Uebersetzung bietet; man erkennt sofort, dass ihm, dem Italiener, hier das rechte Sprachgefühl ZVVolksk. S. 130/7. — 3) X F. G o e b e l , Till Eulenspiegels wunderbare u. seltsame Abenteuer. Nach d. Volksbuche d. Jug. erz. Mit 5 Farbendr. Wesel, Dünis. 12°. 7 2 ' S . M. 0,50. — 4) X w - B l a c k , New Fortunatas. New ana rev. edit. London, Low. 8h. 2/6. — 5) A. T i l l e : ZVLR. 7, S. 492. — 6) L. P a r i s e r , J . Talitz v. Lichtensee: ADB. 37, S. 363. — 7 ) X 0' B e l l i n g h a u s , K Aroersbach, Aberglaube, Sagen u. Märchen bei Grimmelshausen (JBL. 1892 III 3 : 6 ) : Gyran. 12, S. 541. - 8) x F f - J o s t e s : LRs. 20, S. 136; E. F r i e d r i c h : BLU. S. 84; E. P e t z e t : BBG. 30, S. 629-30; A. y. W e i l e n : ZOG. 45, S. 787. — 9) A. D a u , ]). kultnTgeBCh. wichtigsten Romane d. 17. Jh. I. D. Simplicissimus u. Chrn. Weises Drei Ärgste Erznarren. E. Beitr. z. Feststellung d. Verwandtschaftsverhältnisses heider Romane. Progr. Schwerin (Bärensprung). 4°. 33 S. I[0. G l ö d e : ASNS. 93, S. 339-42.JI - 10) C. F a s o l a , Diederichs v. d. Werder Übersetz, d. AriostV ZVLR. 7,

1113:11-17 1114:1-3

J. Boite, Drama des 17./18. Jahrhunderts.

fehlt. Leicht wird es ihm dagegen, die Uebersetzungsfehler namhaft zu machen, die Werder aus mangelhafter Kenntnis des Italienischen begangen. Wichtig ist der Nachweis, dass Werder seiner Uebersetzung des „Orlando furioso" von Ariost 76 Strophen aus Bojardos „Orlando innamorato" einverleibt hat. — Einen wertvollen Beitrag zur Geschichte des Robinsonstoffes lieferte H i p p e " ) in seinem Aufsatze über Henry Nevils Isle of Pine, welche, 1668 zu London erschienen, solchen Beifall fand, dass sie, mehrfach übersetzt, verkürzt und erweitert, fast im ganzen westlichen Europa ein Jh. lang die Geister beherrschte. Das Stoffgebiet, aus dem Defoe schöpfte, war also kein neues, der Robinson Crusoe ist vielmehr aus dem Geschmack und dem Geiste seiner Zeit hervorgewachsen.12"15) — Zur Geschichte der Robinsonaden steuerte K l e e m a n n 1 6 ) einige Notizen bei: Der „Geistliche Robinson" ist der Titel einer neuen Ausgabe von Zucchellis merkwürdiger Missions- und Reisebeschreibuhg, für die dieser Titel nur ein lockendes Aushängeschild war. Nach einer Angabe Stolles in seiner Bibliotheca anonymorum ist der „Schlesische Robinson" vielleicht von dem Rektor des Breslauer Elisabethanums, Chrn. Stieff, verfasst. Der „Moralische Robinson" rührt von einem Studierenden der Theologie, Kettner, her, der sich in ihm „an diesem und jenem, darüber er doch zum Inspektor nicht gesetzet, reiben" wollte. K. führt endlich den Titel einer Robinsonade auf, deren Vorhandensein bisher nicht bekannt war: den „Eilfertigen Robinson". — In einer Replik gegen J. ten Brink in Leyden macht U l l r i c h 1 1 ) darauf aufmerksam, dass nicht nur der „vermakelijke Avanturier", ein Schelmenroman des Nicolaus Heinsius später in Deutschland unter der Maske einer Robinsonade erschienen ist, sondern dass noch eine grosse Reihe anderer Werke, die vor dem Defoeschen Robinson ausgegeben worden, in Deutschland nach 1719 mit dem Robinsontitel auf den Markt kamen. So trachteten auch später noch andere Werke durch Annahme des Robinsontitels sich einen grösseren Leserkreis zu erwerben. —

111,4

Drama. Johannes Bolte. Uebergangszeit: A . Thalaus N. 1; St. Egl N. 2. — Englische Komödianten: Fortunatnsdramen N. 3; Singspiele N. 4; W . Eiohelin N. 5 ; BUhneneinrichtung N . 6; Miles gloriosos N. 7. — Wallensteindraraen N . 8. — A . Gryphius N. 9. — D . Symonis N . 10. — Moliere-Uebersetzer N. 12. — Schulkomödie N. 13. — Jesnitendramen N. 14. — Theatergesohiohte einzelner St&dte (Danzig, H a m b o r g ) N . 17. — Wandertruppen: A. Elenson and J. Velten N. 19; U . D. Treu N. 20; Prinz yon Arkadien N. 21; J. A . Stranitzky N. 22; Suppig N. 23; A . 0 . Uhlioh, holländische Gesellschaften N. 24. — Weltliche VolksECkanspiele: Faust N. 25; Don Juan N . 29. — Niederländische Dichter N. 30. —

Der U e b e r g a n g s z e i t aus dem 16. in das 17. Jh. gehört der Lausitzer Pfarrer A n d r e a s T h a r ä u s an, dem H o l s t e i n 1 ) einen kurzen Artikel widmet. Der litterarische Wert seiner gereimten Klage der Frau Gerste und des Herrn Flachs (1609) und seines dramatischen Weiberspiegels (1628) hätte sich schärfer bestimmen lassen, wenn H. auf die Quellen beider Stücke eingegangen wäre; die Komödie beruht nämlich auf einem lateinischen Gespräche des Erasmus und auf einem deutschen Zwischenspiele aus Tecklers Heirat Davids und Michals (1572). Dass Tharäus 1610 einen wendischen Katechismus schrieb, den Leskien im Archiv für slavische Philologie (Bd.2) besprochen hat, sei hier nur im Interesse der Vollständigkeit nachgetragen.1») — Zu den beiden Fastnachtsspielen des wackeren Regensburger Schreiners S t e f f a n E g l , die H a r t m a n n 2 ) 1893 aus der Hs. veröffentlicht hatte, trägt derselbe Vf. einige Notizen über einzelne Ausdrücke „Meister von hohen Sinnen", „Hansel frischer Knecht", über die Hobelscene und über die Familie Egls nach. — Dem Einfluss der e n g l i s c h e n K o m ö d i a n t e n auf die Entwicklung des deutschen Schauspiels hatte Harms 1892 in einer Monographie (JBL. 1892 III 4:3) über zwei deutsche F o r t u n a t u s d r a m e n 3 ) nachgespürt; Drescher bemerkt dazu, dass das Schauspiel des Hans Sachs (1553), auf dem der hs. Kasseler Fortunat beruht, S. 189-205. — 11) M. H i p p e , E. vor-Defoesohe engl. Robinsonade: EnglSt. 19, S. 66-104. — 12) X & Niedergesäss, A l e x . Selkirk, d. ältere Robinson. F i r d. dtsch. Jug. bearb. ( — CB. f ü r d. Jug. N . 322.) S t , Union. 64 S. I I . 0,40. — 1 3 ) X Defoe, Bobinson Crusoe, i l l u s t London, Hutchinson. Sh. 3/6. — 14) X > Robinson Crusoe Mariner. ( = Childrens Library.) London, Union. Sh. 2/6. — 15) X • Bobinson Crusoe, illust. ( = Anchor Series.) London, Hutchinson. Sh. 2. — 1 6 ) S. K l e e m a n n , Z. Gesch.d. Bobinsonuden: Euph. 1, S. 603/4. — 17) H. U l l r i c h , Zu Z V L K . 6, S. 239: Z V L R . 7, S. 230/1. — 1) H. H o l s t e i n , Andr. Tharaeus: A D B . 3 7 , S. 654. — 1 a ) O X X A. H o f m e i s t e r , Jochim Schlnh: BGRostocV. 3, S. 90/1. — 2 ) A . H a r t m a n n , Zu d. Begensburger Fastnachtsspielen (JBL. 1393 I I I 4 : 2 ) : Bayerns Mundarten 2, S. 235/9. 3 ) K. D r e s c h e r : L B l O B P h . 15, S. 257,«; A. v. W e i l e n : D L Z . S. 1035,«; A . C h u q u e t : RCr. 33, S. 3 I S ; VossZg. N. 84;

1113:11-17 1114:1-3

J. Boite, Drama des 17./18. Jahrhunderts.

fehlt. Leicht wird es ihm dagegen, die Uebersetzungsfehler namhaft zu machen, die Werder aus mangelhafter Kenntnis des Italienischen begangen. Wichtig ist der Nachweis, dass Werder seiner Uebersetzung des „Orlando furioso" von Ariost 76 Strophen aus Bojardos „Orlando innamorato" einverleibt hat. — Einen wertvollen Beitrag zur Geschichte des Robinsonstoffes lieferte H i p p e " ) in seinem Aufsatze über Henry Nevils Isle of Pine, welche, 1668 zu London erschienen, solchen Beifall fand, dass sie, mehrfach übersetzt, verkürzt und erweitert, fast im ganzen westlichen Europa ein Jh. lang die Geister beherrschte. Das Stoffgebiet, aus dem Defoe schöpfte, war also kein neues, der Robinson Crusoe ist vielmehr aus dem Geschmack und dem Geiste seiner Zeit hervorgewachsen.12"15) — Zur Geschichte der Robinsonaden steuerte K l e e m a n n 1 6 ) einige Notizen bei: Der „Geistliche Robinson" ist der Titel einer neuen Ausgabe von Zucchellis merkwürdiger Missions- und Reisebeschreibuhg, für die dieser Titel nur ein lockendes Aushängeschild war. Nach einer Angabe Stolles in seiner Bibliotheca anonymorum ist der „Schlesische Robinson" vielleicht von dem Rektor des Breslauer Elisabethanums, Chrn. Stieff, verfasst. Der „Moralische Robinson" rührt von einem Studierenden der Theologie, Kettner, her, der sich in ihm „an diesem und jenem, darüber er doch zum Inspektor nicht gesetzet, reiben" wollte. K. führt endlich den Titel einer Robinsonade auf, deren Vorhandensein bisher nicht bekannt war: den „Eilfertigen Robinson". — In einer Replik gegen J. ten Brink in Leyden macht U l l r i c h 1 1 ) darauf aufmerksam, dass nicht nur der „vermakelijke Avanturier", ein Schelmenroman des Nicolaus Heinsius später in Deutschland unter der Maske einer Robinsonade erschienen ist, sondern dass noch eine grosse Reihe anderer Werke, die vor dem Defoeschen Robinson ausgegeben worden, in Deutschland nach 1719 mit dem Robinsontitel auf den Markt kamen. So trachteten auch später noch andere Werke durch Annahme des Robinsontitels sich einen grösseren Leserkreis zu erwerben. —

111,4

Drama. Johannes Bolte. Uebergangszeit: A . Thalaus N. 1; St. Egl N. 2. — Englische Komödianten: Fortunatnsdramen N. 3; Singspiele N. 4; W . Eiohelin N. 5 ; BUhneneinrichtung N . 6; Miles gloriosos N. 7. — Wallensteindraraen N . 8. — A . Gryphius N. 9. — D . Symonis N . 10. — Moliere-Uebersetzer N. 12. — Schulkomödie N. 13. — Jesnitendramen N. 14. — Theatergesohiohte einzelner St&dte (Danzig, H a m b o r g ) N . 17. — Wandertruppen: A. Elenson and J. Velten N. 19; U . D. Treu N. 20; Prinz yon Arkadien N. 21; J. A . Stranitzky N. 22; Suppig N. 23; A . 0 . Uhlioh, holländische Gesellschaften N. 24. — Weltliche VolksECkanspiele: Faust N. 25; Don Juan N . 29. — Niederländische Dichter N. 30. —

Der U e b e r g a n g s z e i t aus dem 16. in das 17. Jh. gehört der Lausitzer Pfarrer A n d r e a s T h a r ä u s an, dem H o l s t e i n 1 ) einen kurzen Artikel widmet. Der litterarische Wert seiner gereimten Klage der Frau Gerste und des Herrn Flachs (1609) und seines dramatischen Weiberspiegels (1628) hätte sich schärfer bestimmen lassen, wenn H. auf die Quellen beider Stücke eingegangen wäre; die Komödie beruht nämlich auf einem lateinischen Gespräche des Erasmus und auf einem deutschen Zwischenspiele aus Tecklers Heirat Davids und Michals (1572). Dass Tharäus 1610 einen wendischen Katechismus schrieb, den Leskien im Archiv für slavische Philologie (Bd.2) besprochen hat, sei hier nur im Interesse der Vollständigkeit nachgetragen.1») — Zu den beiden Fastnachtsspielen des wackeren Regensburger Schreiners S t e f f a n E g l , die H a r t m a n n 2 ) 1893 aus der Hs. veröffentlicht hatte, trägt derselbe Vf. einige Notizen über einzelne Ausdrücke „Meister von hohen Sinnen", „Hansel frischer Knecht", über die Hobelscene und über die Familie Egls nach. — Dem Einfluss der e n g l i s c h e n K o m ö d i a n t e n auf die Entwicklung des deutschen Schauspiels hatte Harms 1892 in einer Monographie (JBL. 1892 III 4:3) über zwei deutsche F o r t u n a t u s d r a m e n 3 ) nachgespürt; Drescher bemerkt dazu, dass das Schauspiel des Hans Sachs (1553), auf dem der hs. Kasseler Fortunat beruht, S. 189-205. — 11) M. H i p p e , E. vor-Defoesohe engl. Robinsonade: EnglSt. 19, S. 66-104. — 12) X & Niedergesäss, A l e x . Selkirk, d. ältere Robinson. F i r d. dtsch. Jug. bearb. ( — CB. f ü r d. Jug. N . 322.) S t , Union. 64 S. I I . 0,40. — 1 3 ) X Defoe, Bobinson Crusoe, i l l u s t London, Hutchinson. Sh. 3/6. — 14) X > Robinson Crusoe Mariner. ( = Childrens Library.) London, Union. Sh. 2/6. — 15) X • Bobinson Crusoe, illust. ( = Anchor Series.) London, Hutchinson. Sh. 2. — 1 6 ) S. K l e e m a n n , Z. Gesch.d. Bobinsonuden: Euph. 1, S. 603/4. — 17) H. U l l r i c h , Zu Z V L K . 6, S. 239: Z V L R . 7, S. 230/1. — 1) H. H o l s t e i n , Andr. Tharaeus: A D B . 3 7 , S. 654. — 1 a ) O X X A. H o f m e i s t e r , Jochim Schlnh: BGRostocV. 3, S. 90/1. — 2 ) A . H a r t m a n n , Zu d. Begensburger Fastnachtsspielen (JBL. 1393 I I I 4 : 2 ) : Bayerns Mundarten 2, S. 235/9. 3 ) K. D r e s c h e r : L B l O B P h . 15, S. 257,«; A. v. W e i l e n : D L Z . S. 1035,«; A . C h u q u e t : RCr. 33, S. 3 I S ; VossZg. N. 84;

J . Boite, Drama des 17./18. Jahrhunderts.

III 4 : 4-9

aus der Augsburger Textfamilie des deutschen "Volksbuches (1530) hervorgegangen sei, während für den Fortunat der englischen Komödianten (1620) der Frankfurter Text (zuerst 1551) Quelle war. Ferner macht er auf die offenbare Verwandtschaft aufmerksam, die zwischen der Zweikampfscene des in derselben Kasseler Hs. erhaltenen „Ariodante" und dem Kampfe Edgars und Edmunds in Shakespeares „König Lear" bestehe. — Boltes Materialiensammlung zur Geschichte des strophischen S i n g s p i e l s (JBL. 1893 III 4 : 7 ) ist gleichfalls von mehreren Seiten 4 ) einer wohlwollenden Kritik unterzogen worden; einige kleinere Nachträge, wie beispielsweise die Varianten eines späteren Abdruckes von „Singing Simpkin", liefert dabei von Weilen. — Wertvolle Nachrichten über die zu Anfang des Jh. herumziehenden Komödiantenbanden hat T r a u t m a n n 5 ) aus dem Stadtarchive von Rothenburg ob d. Tauber veröffentlicht. Um 1604 reichte dort W. E i c h e l i n von Strassburg, der schon aus einer Nördlinger Supplik bekannt ist, sein aus zwölf Stücken bestehendes Repertoire ein. Nur drei biblische Stoffe finden sich darin: Daniel in der Löwengrube; Susanna und der verlorene Sohn; sonst lauter weltliche Historien: 4. Zwei Ritter aus Burgund (Hans Sachs); 5. Vincentius Ladislaus (gereimt nach Heinrich Julius von Braunschweig); 6. Annabella von Montferrat (Marston); 7. Celide und Sedea; 8. Pyramus und Thisbe; 9. von Melone, einem vertriebenen Könige aus Dalmatia; 10. von Ludovico, einem Könige aus Hispania; 11. von einem ungehorsamen Kaufmannssohn; 12. von einem alten Römer (Botzarhio?),' so seinem Sohne wegen eines jungen Weibes des Guts enterben wollen (wohl das Pickelheringsspiel von der schönen Maria und dem alten Hahnrei). Neun von diesen Titeln kehren in der erwähnten Nördlinger Eingabe wieder; ausserdem 13. Romeo und Julitha (Shakespeare). 1614 traf der bekannte Engländer John Spencer auf der Reise von Nürnberg nach Heidelberg in Rothenburg ein und gab mehrere Vorstellungen, ebenso 1654 Georgius Joliphus. Spencer hatte dabei die Genugthuung, an einigen Soldaten, die sich bei einer Aufführung ungebührlich betrugen, eine schnelle Justiz ausgeübt zu sehen. — Ein Schulprogramm von A. van der Velde,«) das die Entstehung des englischen Schauspielerstandes, die E i n r i c h t u n g der B ü h n e , den Anteil des Publikums und der Kritik anschaulich vorzuführen sucht, verdient hier genannt zu werden, da die englischen Verhältnisse ja vielfach für die deutschen massgebend wurden. Allerdings schöpft der Vf. nicht immer direkt aus den Quellen und steht nicht überall auf der Hohe der Forschung; doch ist der Zweck, den Gebildeten in die Lektüre der Shakespeareschen Dramen einzuführen, durch die übersichtliche Zusammenfassung vieler Einzelheiten vollkommen erreicht. — Die Arbeit von G r a f 7 ) über die komische Figur des M i l e s g l o r i o s u s beschränkt sich nach dem Referate von Glöde darauf, die Entwicklung dieser Gestalt auf der englischen Bühne vom Thersites von 1537 an bis auf Beaumont und Fletcher vorzuführen, ohne auf deutsche Seitenstücke wie den Vincentius Ladislaus einzugehen. — Teilweise führt uns auch das Büchlein von Vetter 8 ) über Wallenstein in der d r a m a t i s c h e n D i c h t u n g des Jahrzehnts seines Todes nach England. V. liefert sorgsame Inhaltsangaben der drei lateinisch-deutschen Schulkomödien des lutherischen Stettiner Rektors Micraelius (1631—33) voll frostiger Allegorien, analysiert dann den 1637 erschienenen Fritlandus des Löwener Professors Vernuläus, eine rhetorische, vom habsburgischen Standpunkte aus geschriebene Schulübung, und die romantische Tragödie des Engländers Glapthorne (1639), die durch die fahrenden Komödianten auch nach Deutschland gebracht wurde, wie ein Berliner Theaterzettel aus dem J . 1690 beweist. Auch das 1858 von Thomas veröffentlichte italienische Gedicht Fulvio Testis, eines Bewunderers Wallensteins, auf dessen Ermordung wiederholt V. Seine Bemerkungen über die (S. 35) erwähnte Bremer Ankündigung erledigen sich dadurch, dass dies seither durch Könneckes Bilderatlas allgemein zugänglich gewordene Dokument nicht „gleich nach dem 30jährigen Kriege", sondern erst 1688 entstanden ist. Eine Beeinflussung von Schillers Wallensteindichtung durch das Stück des Vernuläus, die der Vf., Göttling folgend, mit einigen Klauseln zur Erwägung stellt, wird man bei nüchterner Prüfung der Sachlage schwerlich annehmen. — Die schon früher von uns charakterisierte Arbeit Wysockis über A n d r e a s G r y p h i u s (JBL. 1893 III 4:14) beurteilt Max K o c h 9 ) im ganzen anerkennend; doch vermisst er namentlich eine Untersuchung des Jesuitendramas und seines EinP.: Hessenland S. 124. — 4) X A. r. W e i l e n : DLZ. S. 460/1; DRs. 78, S. 478; C. K r e b s : VjsMusikwissenseb. 10, S. 228/9; B. II. M e y e r : ML. 63, S. 926; A. C h n q n e t : BCr. 88, S. 318/9. — 5) K. T r a u t r a a n n , Engl. Komödianten in Rothenburg ob d. Tauber: ZVLR. 7, S. 60/7. — 6) A. v a n d. V e l d e , Engl. BühnenverMltnisse im 16. n. 17. Jh. Progr. Görlitz (Gretsel). 4°. 39 S. — 7) O H. G r a f , D. Miles gloriosus im engl. Drama bis z. Zeit d. Bürgerkriege. Diss. Rostock. 1892. 58 S. 110. G l ö d e : LBIGRPh. 14, S. 243/5.JI — 8) Th. V e t t e r , Wallenstein in d. dramat. Diebtang d. Jahrzehnts seines Todes (Micraelius — Glnpthorne — Fulvio Testi). Frnnenfeld, Huber. 42 S. M. 2,00. (Vgl. IV 9:100.) — 9) M. K o c h :

III 4 :

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J. B o i t e , Drama des 17./18. Jahrhunderts.

flusses auf den protestantischen Tragiker und stellt sich in der Beurteilung der Einwirkung der holländischen Poesie mehr auf die Seite Kollewijns. — Einen verschollenen Zeitgenossen von Gryphius bespricht W ö h r m a n n 1 0 ) in dem hinterpommerschen Zesianer D a n i e l S y m o n i s (1637—85), der als einundzwanzigjähriger Student zu Königsberg 1658 ein fünfaktiges Drama „Aeneas und Dido" in affektiertem Stile nebst einer vollständigen Prosaübersetzung der vergilischen Aeneis veröffentlichte, es aber glücklicherweise bei diesem ersten Versuche hat bewenden lassen. u ) — Dem Anonymus, der 1670 als erster M o l i è r e - U e b e r s e t z e r auftrat und in der „Schaubühne englischer und französischer Komödianten" fünf Stücke: L'amour médecin, Les précieuses ridicules, Sganarelle, L'avare, Georges Dandin für die lebendige Bühne verdeutschte, widmet E l o e s s e r 1 2 ) eine eindringende und fruchtbare Untersuchung. Die Auswahl hat nicht gerade die höchsten Leistungen des französischen Dichters getroffen, sondern die für das deutsche Publikum wirksamsten Stücke, die diesem bekannte Motive behandelten, aber durch Vertiefung dieser Motive und Verfeinerung der Technik etwas Neues boten. Die Vergleichung der Uebersetzung mit dem Originale lässt den Anonymus als „einen Mann des Theaters ohne modern-litterarische oder tiefere klassische Bildung" erscheinen, „der mit praktisch erworbener Kenntnis des Französischen und mit grosser Gewandtheit in der deutschen Umgangssprache ausgerüstet ist". Indem E. jedes Stück für sich untersucht, gelangt er dazu, aus den stilistischen Eigentümlichkeiten einen zweiten Verdeutscher, von dem der „Avare" bearbeitet wurde, zu vermuten. Zum Schlüsse stellt er die frühesten Einwirkungen Molières auf deutsche Dichter dar. — Zur Geschichte der protestantischen und katholischen S c h u l k o m ö d i e sind einige vereinzelte Beiträge geliefert worden. J a c o b 1 3 ) druckt die deutsche Inhaltsangabe eines dreiaktigen Stückes ab, das 1676 auf dem kursächsischen Schlosse Hartenfels zur 100jährigen Jubelfeier der Konkordienformel gespielt wurde. Religio irrt trauernd umher, von Spes getröstet. Der Kurfürst beschliesst infolge einer Traumerscheinung das Einigungswerk, wogegen die höllischen Furien Calumnia, Discordia und Dubitatio vergeblich sich auflehnen. Schliesslich steigt der Morgenstern in der Morgenröte empor und verkündet den anbrechenden Tag. Chöre und Arien sind eingelegt, auf die scenische Ausstattung, die Wiedergabe des Erdbebens und das Feuerwerk war offenbar viel Sorgfalt verwandt. Leider erfahren wir nicht, wer Dichter und Darsteller waren. — Die dramatische Thätigkeit der J e s u i t e n hat in Zeidler14) einen eifrigen Erforscher gefunden. An seinen früher an dieser Stelle besprochenen „Studien" (JBL. 1891 III 4:15a; 1893 III 4:21) freilich hebt D r e s c h e r hervor, dass er öfter durch die Sympathie für seinen Gegenstand zu weit geführt werde und an einer wichtigeren Frage, der nach dem Verhältnis von Andreas Gryphius zu den Jesuitendramen, zu flüchtig vorbeigeeilt sei. — Z e i d l e r s 1 5 ) Fortsetzung seiner Arbeit über den Pater Ferd. Rosner und andere dem Orden angehörige Theaterdichter ist mir leider nicht zu Händen gekommen. 16 ) — Die T h e a t e r g e s c h i c h t e e i n z e l n e r S t ä d t e ist im Berichtsjahre wenig gefördert worden. Abgesehen von einigen Besprechungen 11 ) des für unsere Periode wertlosen Buches von Rub (JBL. 1893 III 4:32) über die D a n z i g e r Bühne, haben wir nur eine neue (Titel-)Ausgabe von G a e d e r t z 1 8 ) 1884 erschienenem Werke über das niederdeutsche Schauspiel H a m b u r g s zu verzeichnen. Im Vorworte führt der Vf. über mangelnde Anerkennung seiner Arbeiten Klage und liefert einige Nachträge zu den niederdeutschen Dramatikern der neueren Periode. — Unsere Kenntnis der W a n d e r t r u p p e n dagegen wird durch einen glücklichen Fund Z i m m e r m a n n s 1 9 ) erfreulich vermehrt. Ferdinand Albrecht, ein jüngerer Bruder des in der Litteraturgeschichte bekannten braunschweigschen Herzogs Anton Ulrich, hegte trotz mancher Wunderlichkeiten eine lebhafte Neigung für die dramatische Kunst. Er liess nicht nur 1677 in dem neuerbauten Komödiensaale des Beverner Schlosses den jüngst durch Oreizenach edierten „Tugend und Liebesstreit" und 1680 „Sidonia und Theagenes" mit dem Nachspiele vom arglistigen Schuldner durch seine Hofbedienten aufführen, sondern er beherbergte auch 1680 die beiden bedeutendsten Prinzipale ihrer Zeit, A n d r e a s E l e n s o n und J o h a n n V e l t e n , LBlGKPh. 15, S. 393/5. — 10) M. W e h r m a n n , D. Symonis: ADB. 37, S. 233/9. — Ul X O. B e l l i n g h a u s , B. Habner, Prodromns poetious v. A. A. v. Haugiritz (JBL. 1893 I I I 4 :17): Gymn. 12, S.540/1. — 12) A. E l o e s s e r , D. älteste dtsch. Uebersetz. Moli&rescher Lastspiele (JBL. 1893 I S : 95; III 4 :19). ( = Berliner Beitrr. z. gern». u. rem. Philol. veröffentl. r . E. E b e r i n g . Germ. Abt. N. 3.) B„ C. Vogt. 1893. 78 S. M. 1,80. |[LCB1. S. 1067.]| - 13) F. J a c o b , üeber e. 1676 auf d. Schlosse Hartenfels aufgef. Theaterstück: PAYTorgau. 7,S. 32/6. — 14) K. D r e s c h e r : LBIGBPh. 15, S 256/7; A. C h n q a e t : RCr. 33, S. 317. - 15) O X X Z e i d l e r , Jesuiten u. Ordensleute als Theaterdichter (Schluss; JBL. 1893 III 4 : 23) : BVLNiederSstr. 28, S. 12-43. — 16) O X X E n d ) , Ueber d. Schuldramen u. Komödien d.Piaristen mit spec. Berücksicht. d. dramat. Aufführungen am Piaristen-Gymn. zu Horn im 17. u. 18. Jh. Progr. Wien. 56 S. — 17) X Friedrich.: BLU. S. 219; NAS. 70, S. 412: LCB1. S. 685; E. K i l i a n : DLZ. S. 307/8. — IS) (II 4 a : 22.) — 19) P. Z i m m e r m a n n , E.

J. Boite, Drama des 17./18. Jahrhunderts.

I I I 4 : 20-24

mit ihren Truppen bei sich und verkehrte mit den Schauspielern recht ungezwungen, so sehr er sonst öffentlich seine fürstliche Würde zu wahren bedacht war. Seine von Z. im Wolfenbütteler Archive entdeckten Tagebuchnotizen, deren ausführliche Publikation hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt, bezeugen dieses Interesse nachdrücklich; denn dort hat der Fürst nicht bloss die Titel der dargestellten Stücke, sondern auch Inhalt und Rollenverteilung verzeichnet und selbst die einzelnen Mitglieder der Truppe (Elenson hatte, die Lehrjungen abgerechnet, zehn Personen bei sich; Velten dagegen neunzehn, darunter vier Frauen und drei Kinder) in ihren Leistungen jind persönlichen Verhältnissen charakterisiert. Elenson gab z. B. „Romeo und Juliette oder den Streit zwischen den Montagesern und Cappalitanern", den „dollen Marschalk aus Spanien", das „Martyrium Polyeuctus"; Velten spielte u. a. den „berühmten römischen General Andronicus", „die moralische Tragikomödie Le Cid oder Liebesgeschichte Rodorigen und Chimena" und den bürgerlichen Edelmann Molières. — Ein Zeitgenosse dieser Prinzipale war der von Li er 2 0 ) in einem kurzen Artikel behandelte M i c h a e l D a n i e l Treu. Geboren um 1634, kam er 1669 mit seiner Bande nach München und erhielt, nachdem er zum Katholizismus übergetreten war, eine Anstellung als bayerischer Hofbedienter. Seine Lüneburger und Münchener Vorstellungen sind uns wenigstens den Titeln nach bekannt. Er blieb, obwohl ihn eine französische und später eine italienische Gesellschaft zeitweilig in den Schatten drängte, in München und starb hier 1708. — Wie eine Aktion Treus beschaffen war, davon vermag vielleicht eine 1701 zu Bonn vor dem bayerischen Prinzen Clemens Joseph gespielte Komödie, „Der falsche P r i n t z 2v1 o n A r c a d i e n " eine Vorstellung zu gewähren, deren Veröffentlichung durch Brenner )nunmehr abgeschlossen ist. Die letztenScenen enthalten eineFestaufführung des närrischen Dorfschulmeisters, die, im bayerischen Dialekt abgefasst, die Nachahmung des Peter Squenz deutlich verrät. B. hat aus dem gedruckten Argumente, auf das in den JBL. zuerst hingewiesen wurde, den in der Münchener Hs. fehlenden zweiten Teil ergänzt, ist aber auf die weiteren litterarhistorischen Fragen nicht eingegangen. — Die unsicheren Traditionen über den Begründer der Wiener Volksbühne J o s e f A n t o n S t r a n i t z k y hat v o n W e i l e n 2 2 ) vortrefflich gesichtet und aus den Akten berichtigt. Stranitzky, 1676 in Steiermark geboren und zum ärztlichen Berufe vorbereitet, trat 1699 als Marionettenspieler in Augsburg auf, kam dann in Verbindung mit dem Salzburger Hilverding und Naffzer und liess sich 1707 in Wien als Arzt und Komödiant nieder. Seit 1712 spielte er im Komödien hause an der Kärtnerthorbastei. Er trat als Hanswurst in der Maske eines salzburgschen Kraut- und Sauschneiders auf und errang als Schauspieler wie als Schriftsteller grosse Erfolge. Sein Kalender, seine Reisebeschreibung und die von Weiss analysierten hs. Hauptaktionen zeigen den Einfluss Grimmelshausens, Callenbachs und Abrahams a Sancta Clara. Die Ollapotrida Fuchsmundi dagegen spricht W. ihm ab. — Dem Dresdener S u p p i g , der 1731 —50 im Rollenfache der jüngeren Liebhaber und Chevaliers Mitglied der Neuberschen Gesellschaft war, ist ein kurzer Artikel L i e r s 2 3 ) gewidmet. — In derselben Truppe der Neuberin machte ein jüngerer Landsmann Suppigs, A d a m G o t t f r i e d U h l i c h , seine Lehrzeit durch, dem H e i t m ü l l e r 2 4 ) eine gründliche und frisch geschriebene Monographie widmet. Uhlich, der 1737 von bitterer Not getrieben mit siebzehn Jahren die Wittenberger Universität verliess, gehörte nach einander der Gesellschaft der Neuberin, Schönemanns, Ackermanns und Schuchs als Schauspieler, Sekretär und Hausdichter an, wusste sich an den verschiedensten Orten mit ausdauerndem Fleisse in jede Lage zu schicken und stand lange in eifrigem Briefwechsel mit dem gestrengen Gottsched. Als Schriftsteller entwickelte er eine grosse Fruchtbarkeit; Schäferstücke, allegorische Vorspiele, bürgerliche Komödien wie „der faule Bauer", Uebersetzungen wie die, Cats „Aspasia" nachgebildete, „Elisie" usw. gingen aus seiner raschen Feder hervor. Sein Ende ist in Dunkel gehüllt; bald nach 1756 muss er gestorben sein. Dieser hübschen Arbeit hat H. einen Aufsatz über die Vorstellungen angehängt, die 1740 und 41 von zwei h o l l ä n d i s c h e n G e s e l l s c h a f t e n in Hamburg veranstaltet wurden. Er benutzt dazu die auf der Hamburger Stadtbibliothek erhaltenen Theaterzettel, lässt aber in der Zuweisung der hier genannten Titel an die dramatischen Autoren manche Lücken. Das Repertoire enthält teils Uebersetzungen französischer Schauspiele von Corneille, Molière, Theater in Bevern: BrannschwAnz. N. 76-81. — 20) H. A. L i e r , Mich. D. Tren: ADB. 33, S. 579-80. — 21) O. B r e n n e r , Altbayer. Sprachproben ans d. 18. Jh. D. Prinz v. Aroadien (Sohlass; JBL. 1892 III 4 : 28): Bayerns Mondarten 2, S. 161-81. — 22) A. T. W e i l e n , J. A. Stranitzky: ADB. 37, S. 765-74. — 23) H. A. L i e r , Suppig: ib. S. 164/5. — 24) F. H e i t m ü l l e r , I. A. G. Uhlich. II. Hollind. KomSdianten in Hamborg (1740 n. 41). ( = TheatergeschE. N. 8.) Hamburg, Voss. Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte. V. (3)4

III 4 :

25-31

J . Bolte, Drama des 17./18. Jahrhunderts.

Scarron, Montfleury, Hauteroche, Palaprat, teils holländische Originalstücke von Vondel, Zevecote, Wouthers, Isaak Vos, Laugendijk, Pluymer usw. Auch Gramsbergens Pyramus und Thisbe, „in das Hochdeutsche bekannt unter dem Nahmen von Peter Sequens" (lies Squenz) ward am 15. Mai 1741 gegeben. — Unter den w e l t l i c h e n V o l k s s c h a u s p i e l e n , die auf alte Tradition gegründet sich bis in unsere Tage fortgepflanzt haben, nimmt das aus Marlowes25) genialer Dichtung erwachsene deutsche Schauspiel vom Doktor F a u s t noch immer das hauptsächliche Interesse für sich in Anspruch. Einem der Puppenspieltexte, mit denen die Untersuchungen über die Entwicklung dieses Dramas bisher operiert haben, nämlich dem von Carl Engel 1874 und 82 veröffentlichten (E), hat B r u i n i e r 26 ) die Existenzberechtigung zu entziehen gesucht, indem er in einem besonderen Buche die Angabe Engels, er habe das Stück um 1862 zu Berlin aus der Hs. eines Puppenspielergehilfen kopiert, als unwahr bekämpft. Er zeigt vielmehr durch einen neuen Abdruck von E, dem er die übereinstimmenden Stellen der übrigen Texte beifügt, dass Engel seinen Text selber aus jenen zusammengeflickt und mehrfach mit Rücksicht auf dramatische Effekte willkürlich abgeändert habe. Die Beweisführung B.s erscheint überzeugend; und wenn man zunächst noch die Möglichkeit gelten lassen möchte, dass Engel durch einen anderen getäuscht sein konnte, so widerspricht doch das völlige Schweigen, das Engel diesem Angrifie auf seine Glaubwürdigkeit entgegensetzt, auch dieser Annahme. C r e i z e n a c h betont in seiner Anzeige, dass auch er bisher E als ein im 19. Jh. entstandenes Gemisch von Texten betrachtet habe, die verschiedenen Entwicklungsstufen des Volksschauspiels angehören, und dass es für die Rekonstruktion des Entwicklungsganges des letzteren nicht viel ausmache, ob man die nivellierende Bearbeitung einem Schauspieler zuschreibe oder dem Herausgeber Engel. Er macht auch darauf aufmerksam, dass die an Sprichwörterweisheit reiche Rede des Hanswurst an Faust aus der Rede, die Mephistopheles im Faustbuche von 1587 (und zwar in Simrocks Modernisierung) hält, hervorgegangen sei. — K r a u s 2 ") protestiert gegen die ihm von Ellinger (JBL. 1893 III 4 : 4 2 ) zugeschriebene Ansicht, das „pragerische Comödilied" vom Doktor Faust gebe den Inhalt eines in Prag während des 17. Jh. aufgeführten Faustdramas wieder, weist aber jetzt die Fassung C des Puppenspieles dem 18. Jh. zu. — Die von Kraus herausgegebene böhmische Fassung erkennt v o n W e i l e n 2 8 ) als ein wichtiges Bindeglied zwischen Marlowe und den neueren deutschen Puppenspieltexten an. — Werners 2 9 ) 1891 erschiene Ausgabe des Don J u a n aus dem Repertoire der Laufener Schiffer (JBL. 1891 III 4 : 3 2 ; 1892 III 4 : 4 0 ) und seine ausführlichen Mitteilungen über dies eigentümliche Liebhabertheater aus den Salzburger Hss. und Akten sind in den seither erschienenen Besprechungen mit verdienter Anerkennung willkommen geheissen worden; nur gegen die Untersuchung über das Verwandtschaftsverhältnis der älteren dramatischen Behandlungen des Don Juan-Stoffes haben S z a m a t ö l s k i und D r e s c h e r Einspruch erhoben. Sz. bestreitet, dass der Laufener Text die verlorene alte Hauptaktion getreuer wiedergebe als die Puppenspiele, unter denen er die Strassburger Fassung für wertvoller erklärt als den Engeischen Text; er will auch keine doppelte Fassung für die Hauptaktion annehmen, sondern sieht diese als eine Uebersetzung von Gilibertis italienischem Schauspiel (1652) an, die später teilweise nach der Commedia dell' arte von 1657 überarbeitet wurde. Ebenso hebt D. hervor, dass in der Laufener und der Engeischen Recension nicht die Haupttypen zweier Entwicklungsreihen vorliegen, sondern dass sich die erste ebenso an Giliberti anschliesse, näher sogar als Engels Text, und nur in Einzelheiten der Commedia dell' arte folge. — Anhangsweise sei noch auf zwei Werke von V e r w e y 3 0 " 3 1 ) hingewiesen, die sich zur Aufgabe stellen, das grosse Publikum Hollands für die bedeutenderen n i e d e r l ä n d i s c h e n D i c h t e r des 17. Jh., Hooft, Bredero, Vondel zu erwärmen. Der Vf. giebt zu diesem Zwecke Auszüge aus ihren Werken, unterbrochen durch längere Textstellen. Eine Förderung der wissenschaftlichen Forschung hat er nicht angestrebt. — X, 143 S. II. 2,30. |[A. C h u q u e t : BCr. 39, S. 319.]| - 25) O Chr. Marlowe, La t r i ' i q a e hist. du dooteur Faust. Paris, Gastier. 32 S. — 2 6 ) J . W. B r u i u i e r , Faust vor Goethe. Untersuchungen. I. D. Engeische VolksachaoEpiel Doktor Joh. Faust als Fälschung erwiesen. Halle a. S„ Niemeyer. VIII, 107 S. SI. 2,80. |[W. C r e i z e n a o h : LCB1. S. 930/l.]| — 27) E. K r a u s , Erwiderung: ZDPh. 26, S. 141/2. (G. E l l i n g e r : ib. 26, S. 142.) - 23) A. v. W e i l e n , A. Kollmann, Dtsoh. Puppenspiele. 1S91. — E Kraus, D. b5hm. Pappenspiel v. Doktor Faust 1891 ( J B L . 1391 I I I 4 : 2 8 , 31): DLZ. S. 111. — 2 9 ) S. S z a m a t ö l s k i : ADA. 20, S. 47-52; K. D r e s c h e r : LBIGRPh. 15, S. 251/6; A. C h u q u e t : BCr. 38, S. 316/7. — 3 0 ) A. V e r w e y , Nederlandsche Dichters met Proza (Hooft, Bredero). Amsterdam, Van Loy en Gerlings. 1893. 120,141 S. Fl.2,00. |[G. K a l f f : Gids 4, S. 100/9.]| — 31) i d . , Sene Inleiding tot Voudel. Amsterdam, W. Versluys. 1892. 668 S. Fl. 7,20. |[G. K a l f f : Gids 4, S. 96-100.]! —

V. M i c h e l s , Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.

III 5:1

111,5

Didaktik. Victor Michels. Gesamte Ideenbildung N. I. — Streben nach freierer Wellbildung: Balth. Graciun N. 2; Ph. Harsd8rfer N. 3; Sprachgesellsehaften N. 10. — Religiöse Bewegung N. 12. — Gelehrte Arbeit: Justus Lipsius N. 39; Geschichtsschreiber N. 40a; S. Pnfendorf N. 44; Jak. Thomasius N. 50; Briefwechsel N. 51. — Philosophische Aufklärung: Psychologie N. 54; J . Ch. Storni, W. von Tschirnhans N. 67; Leibniz N. 59; Christ. Thomasins N. 62; A. Rüdiger N. 71. — Gottsched N. 72. — Didaktiker der Gottscliedschen Geschmacksrichtung: B. L. Tralles N. SO; Familie Sucro N. 81. —

Für das historische Verständnis der g e s a m t e n I d e e n b i l d u n g des 17. Jh. hat D i l t h e y 'J ausserordentlich viel gethan. Wie hat sich das natürliche System der Geisteswissenschaften entwickelt? Wir müssen auf ältere Aufsätze D.s zurückgreifen, mit denen der in das Berichtsjahr fallende zusammengehört, um den Gedankengang seiner Ausführungen ganz klar zu legen. A. Drei Motive — so hatte D. bereits 1891 darzuthun begonnen — waren in der Metaphysik und Theologie des Mittelalters zu einem Ganzen vereinigt: das religiöse Motiv, das in aller Metaphysik auf den älteren Entwicklungsstufen herrscht, vorzüglich aber in der ganzen Kultur der östlichen Völker dominierte, das ästhetisch-wissenschaftliche, das die Griechen in seiner das europäische Denken bestimmenden Gestalt ausgebildet haben, und das dritte, welches D. das regimentale nennt, das in den Lebensbegriffen und der nationalen Metaphysik der Römer ausgesprochen ist. Bei den Römern bildet die Stellung des Willens in den Verhältnissen von Herrschaft, Freiheit, Gesetz, Recht und Pflicht den Ausgangspunkt des Weltverständnisses und der metaphysischen Begriffsbildung. „Vom Rechte aus werden für den römischen Geist Willensherrschaft, Zweckmässigkeit, Utilität und Regel zu Organen für das Gewahren und Begreifen schlechthin." „So geht aus dem Recht in alles Denken der Begriff der naturalis ratio und der Ueberzeugung von der Unverbrüchlichkeit der ihr entsprechenden Lebensordnung über." „Hieraus ergiebt sich dann eine höhere Stufe des geschichtlichen Bewusstseins bei den Römern, verglichen mit dem der Griechen." „Die Unverbrüchlichkeit der erworbenen Rechte giebt ihnen Grundlage und Inhalt für die Konception vom Fortschreiten der Geschichte und der civilisatorischen Weltherrschaft Roms." Die Vermischung von römischem und griechischem Geist in der späteren Stoa, die Verbindung von Nomos und Logos, wie D. es ausdrückt, Imperium und Vernunftzusammenhang schuf eine Philosophie, die für die römischen Lebensbegriffe eine möglichst feste Grundlage suchte und diese in dem unmittelbaren Bewusstsein fand. Angeborene Ideen werden empirisch gesichert durch den consensus gentium: Sittengesetz, Rechtsbewusstsein, Freiheitsbewusstsein, Göttesbewüsstsein; sie sind das Fundament von Lebensbegriffen, die unerschütterliche Grundlage, durch welche wir das Universum zu uns in ein Verhältnis setzen. V o m griechischen Beweis Gottes aus der gedankenmässig schönen und zweckvollen Vollendung der Welt gelangt man zu einem Götter und Menschen umfassenden Gesetz. So entsteht der Begriff des Naturrechts, die Grundlage einer allgemeinen Rcchts- und Pflichtenlehre. B. Im Mittelalter waren die drei Motive verschmolzen. Bei dem UebergangzurNeuzeitmachtensichindessen,wieD. weiter ausführt(JBL. 1892 II 1:1),die Widersprüche geltend, die aus der Verwendung der verschiedenartigenBestandteile entsprangen. Während des 15. und 16. Jh. tritt eine grosse Umänderung in der Lebenshaltung der Menschen ein und „bringt zunächst eine umfangreiche Litteratur hervor, in welcher menschliches Innere, Charaktere, Passionen, Temperamente geschildert und der Reflexion unterworfen werden". D. verfolgt das Band, das Seneca, Marc Aurel, Epiktet, Plotin, Tacitus mit der geistlichen Litteratur der Meditationen und Soliloquien verbindet und sich weiter zu Petrarca schlingt, der als Schöpfer der neuen Litteratur feinsinnig gewürdigt wird. Macchiavelli überträgt die neue Anschauung vom Menschen auf die Politik. Eine neue Form nimmt dann die humanistische Bewegung in der zweiten Hälfte des 16. Jh. an, nachdem die Führung über die Niederlande (Erasmus) an Frankreich übergegangen ist. „Hier tritt die Renaissance als Form der Bildung einer grossen aristokratischen Gesellschaft in der mächtigsten Monarchie auf. Daher hat sie hier zuerst alle lebendigen Kräfte der Gesellschaft, alle Realitäten juristischer, politischer und ästhetischer Art erfasst. Unter diesen Umständen entsteht eine grossartige Auffassung des römischen Rechts, ein über die Italiener hinausreichendes Verständnis der Historie und eine die nationale Dichtung leitende Poetik." D. führt das im einzelnen aus und zeigt, wie solche Verhältnisse Montaigne 1) W. D i l t h e y , D. Autonomie d. Denkens, d. konstruktive Rationalismus u. d. pantheistische Monismus nach ihrem Zusammenhang im 17. Jh.: AGPhilos. 7, S. 23-91. (Vgl. AGPhilos. 4, S. 604-31; 5, S. 337-40; C, 60-127, 225-56, 347-79,

(3)4*

III 5 : 1

V. M i c h e l s , Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.

voraussetzt — „nouvelle figure, un philosophe iinpremedite et fortuit." In Deutschland nimmt die Bewegung entsprechend den besonderen Verhältnissen, die hier herrschen, einen vorwiegend religiösen Charakter an. Mit der Auflösung der theologischen Metaphysik des Mittelalters vollzieht sich „die Verlegung des religiösen Instinktes aus dem kosmischen Drama in das persönliche Verhältnis zu dem Christus mit den leidensvollen Zügen und zu dem traulicher und näher gefühlten Gottvater." 1. „Das griechische Christentum war in der Bildlichkeit anschaulichen Denkens verblieben. Sein intellegibler, transscendenter Kosmos war das Gegenbild des anschaulich gegebenen Kosmos. Seine Transscendenz überschritt nirgends das anschauliche Denken. Es lebte in dem übersinnlichen Schauspiel der Trinität, der ewigen Zeugung und einer Welt von göttlichen Kräften." „Der germanische Geist löste sich los von der Bildlichkeit, welche als Erbe Griechenlands die theologische Metaphysik der abendländischen Völker beherrscht hatte." 2. „Das römische Christentum war regimental. Der römische Geist konnte den religiösen Prozess nur als an ein neues geistliches Imperium gebunden denken . . . Die Fides implicita "war der Gehorsam von Unterthanen." D. zeigt, wie der Kern der reformatischen Religiosität nicht in der Erneuerung der paulinischen Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben enthalten ist, sondern in der Loslösung des Individuums von der regimentalen religiösen Ordnimg, welche der römische Geist geschaffen hatte. Das hängt zusammen mit dem gesteigerten Selbstgefühl der Personen. Männern wie Luther und Zwingli erschien, wie D. treffend sagt, „die ganze katholische hierarchische Disciplin als ein dämonischer Mechanismus, welcher die Seele von ihrem Gott absperrt. Darum zerschlugen sie diese Schranken. Sie erfassten wieder ihr ursprüngliches Recht, mit der unsichtbaren Ordnung der Dinge sich selber auseinanderzusetzen." „Der religiöse Ausdruck hiervon war, dass der Mensch einsam mit Gott sich auf seinem eigenen Wege nur durch seine eigene Arbeit sein Verhältnis zu dem Unsichtbaren bildet." „Erst bei den nordischen Völkern tritt der religiöse Prozess in die Unsichtbarkeit. Er erfasst seine völlige Verschiedenheit von den anschaulichen Denkvorgängen, wie sie in den Formeln und Beweisen des griechischen Dogma wirksam sind, und er löst sich von dem äusseren Apparat von Mitteln, Disciplin und Werken in einem Gehorsam heischenden geistlichen Imperium los, wie dieser von dem römischen Herrschergeiste geschaffen worden war. Indem Luther dies vollbringt, schliesst in ihm vollends die tiefste Bewegung des Mittelalters, das franziskanische Christentum und die Mystik ab, und zugleich beginnt in ihm der moderne Idealismus." „Aus dem Leben, den religiös-sittlichen Erfahrungen stammt ihm alles Wissen über unser Verhältnis zum Unsichtbaren und bleibt daran gebunden. Und so tritt das intellektuelle Band des Kosmos, das die Vernunftwesen an die Weltvernunft bindet, zurück hinter den moralischen Zusammenhang." 3. Ein neues sittliches Lebensideal, bestehend in der Entfaltung der natürlichen Anlagen und und dem lebensfrohen Wirken in der Welt, war in Italien vorbereitet (uomo universale), in Frankreich (vgl. Rabelais „Gargantua" Kap. 57), England (Thomas Morus „Utopia") und auch Deutschland aufgegriffen (Gregor von Heimburg, Pirckheimer, Hutten). Es wirkte zunächst auch auf Luther und Zwingli (die D. in ihrer Gegensetzlichkeit vortrefflich charakterisiert). „Luthers germanische Aktivität fand sich abgestossen von jedem Werk ohne wirkende Kraft, von jeder Arbeit ohne Leistung. In der Weltthätigkeit selbst, in dem Berufsleben erfasste er den von Gott gegebenen Spielraum für die im Glauben enthaltene Kraft." Die katholische Religiosität „löst gewissermassen die Substanz der Person auf und behält nur einen Teil der Menschennatur, das Nacherleben Christi, das schmelzende Gefühl der Liebe: . . . Die Religiosität Luthers wehrt sich gegen den Schnitt in die ganze lebendige Menschennatur, durch den die Passionen von dem Gottverwandten losgelöst werden. Sie setzt dem mönchischen ein menschlich volles Ideal gegenüber, welches die ganze menschliche Lebendigkeit in das religiöse Verhältnis aufnimmt und in ihm zur christlichen Vollkommenheit erhebt." D. weist daDn aber auch mit grosser Schärfe auf die schwachen Seiten der reformatorischenBe wegung. „Die Reformation hebt den ungeheuren Widerspruch des katholischen Kirchensystems auf, welches für die tiefinnerliche, weitabgewandte Lebensstellung eine weltbeherrschende Organisation erstrebt hatte; aber sie ist nicht im stände, aus sich heraus eine neue Ordnung der Gesellschaft zu gestalten." C. Weiter zeigt nunD., wie sich zunächst der Gedanke einer natürlichenReligion vorbereiten konnte. Ein „religiösuniversalistischer Theismus" hatte sich schon vor Luther gebildet, d. h. „die Ueberzeugung, dass die Gottheit in den verschiedenen Religionen und Philosophien gleicherweise wirksam gewesen sei und noch heute wirke." Schon im Mittelalter bei einzelnen entwickelt (Friedrich II.), bei den Italienern des 15. Jh. ausgebildet (Erzählung von den drei Ringen), wird er von Erasmus, Reuchlin, Mutian und den Erfurter Humanisten übernommen, als w ahre Theologie im Reuchlinschen Streit verfochten. Er war lebendig bei den Spiritualisten. Luther warf sich ihm entgegen und erneute die Paulinische Rechtfertigungslehre. Er trennte sich von Zwingli, sagte sich

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III

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los vonErasmus und über liess die Spiritualisten der Verfolgung1: „Die Danaidenarbeit der theologisch-metaphysischen Systembildung begann in dieser Kirche von neuem." Gleichwohl führten verschiedene Umstände zur Stärkung der neuen Bewegung: I. Die Zersplitterung der Konfessionen und das stärker werdende Toleranz- und Friedensbedürfnis lässt den Menschen dieses Zeitalters in noch unbestimmten Umrissen die Anschauung einer allen frommen Menschen gemeinsamen Wahrheit auftauchen. Coornhert, anknüpfend an den Rationalismus des Erasmus, bereitet dafür in den Niederlanden den Boden, wo nach ihm der Zwang der Verhältnisse diese Ideen ausbreitet (Koolhaes, Duifhuis, Peter van Hoft, Oldenbarneveldt). Arminius in Leyden leitete die grosse Friedenstendenz Coornherts in engere theologische Bahnen. Die niederländische Bewegung griff nach England hinüber (John Haies, Falkland, Chillingworth, Jeremy Taylor), wo auch die Independenten Gewissensfreiheit forderten (Milton), und nach Amerika (Roger Williams). In Deutschland entstand bei Calixt „die Idee eines gemeinsamen Lehrbegriff's, in welchem die Konfessionen sich vereinigen könnten." Um von dieser Anschauung einer allen Religionen gemeinsamen Wahrheit zu dem Begriff einer natürlichen Theologie (Thomas Morus, Jean Bodin, Bacon, Herbert von Cherbury usw.) zu kommen, bedurfte es des Gedankens von der Rationalität des gemeinsamen Kernes aller wahren Religion, der seinerseits den Begriff natürlicher Anlagen, angeborener moralischer und religiöser Kräfte voraussetzt. Für dessen erneute Ausbildung aber war die im Humanismus wirksame und in der niederländischen Philologie kulminierende Erneuerung der römischen Stoa von Bedeutung. II. Ein zweiter Vorgang, der das natürliche System und seine Macht vorbereitete, vollzog sich im Schosse der Kirchen selber und bestand in der Entstehung des historisch-kritischen Denkens und in der Auflösung des Dogmas von innen. D. unterscheidet drei Richtungen innerhalb der Theologie des 16. Jh.: die kirchliche Theologie, den moralischen Rationalismus und das, was er transscendentale Theologie nennt. 1. Dadurch, dass das Prinzip der Tradition, welches die einheitliche kirchliche Theologie des Katholizismus zusammengehalten hatte und, wie dies später immer deutlicher wurde, weniger die Kontinuität der Entwicklung bezeichnete als „die fortschreitende Bestimmung des Willens zu einem System von Gesetzen, deren keines zurückgenommen, jedes vielmehr nur näher interpretiert werden durfte", vom Protestantismus verworfen wurde, war man bei der Unsicherheit und dem Zwiespalt der Konfessionen zu fortwährender wissenschaftlicher Erforschung der Grundlagen des Christentums getrieben. So entstand infolge des Kampfes a) ein grosser Fortschritt der historischen Kritik (Prüfung der kirchlichen Tradition: Flacius); b) die Ausbildung der Hermeneutik (Streit über die Sufficienz der heiligen Schrift; der „goldene Schlüssel" des Flacius; Richard Simon, Franz, Glassius). 2. Die zweite theologische Richtung, der Rationalismus, wird von Erasmus begründet und wurzelt in der humanistischen Aufklärung der Valla und Vives. Erasmus bekämpft siegreich Luthers Willenslehre und beginnt schon, obwohl sich geschickt akkommodierend, die Dognaatik zu unterminieren. Von ihm führt eine gerade Linie zu Coornhert, den Socinianern und Arminianern, von da zu den Deisten. „Das Epochemachende im sociniomischen System liegt in der hellen, scharfen und klaren Durchführung des Prinzips, dass das neue protestantische Christentum sich vor der humanistischen, erasmischen, historischkritischen, formalen und moralischen Vernunft des grossen vorwärtsschreitenden Jh. rechtfertigen müsse." Hugo Grotius „geht in seiner Apologie des Christentums von dem Zusammenhang der Menschen mit Gott und dem Streben derselben, zur Glückseligkeit zu gelangen, aus." Er prüft die Quellenberichte und schliesst aus den Wundern und der Auferstehung auf ein göttliches Mandat Christi. Derartige Bestrebungen mussten zu einer verbesserten Interpretation und Hermeneutik führen. Eine grammatisch-historische Methode der Hermeneutik bildet sich aus durch Buxtorf, Joh. Alph. Turretin, Wetstein. Die erste Form der historischen Interpretation ist die Akkomodationstheorie. Gottes Wort passt sich den bestimmten historischen Verhältnissen an, in denen es wirken soll. Historisch und kritisch prüfen Arminianer und Socinianer die Dogmen. Die Stärke der socinianischen Dogmenkritik beruht darin, dass der Zusammenhang, die innere Verkettung der Dogmen Gegenstand der Kritik wird (die Lehre von der ursprünglichen Vollkommenheit des Menschen, der Erbsünde, von Christi Opfer und der Satisfaktion, der Trinität und Gottmenschheit). 3. Die transscendentale oder spekulative Theologie hat sich aus der Mystik entfaltet. Ein religiös universaler Pantheismus bildete sich in dem revolutionären Chaos, das die Namen Hubmaier, Denck, Hetzer, Grebel, Karlstadt, Münzer, Schwenckfeld etc. bezeichnen, und tritt klar in Sebastian Franck hervor, den D. im Gegensatz zu anderen Forschern als Begründer der modernen Geschichts- und Religionsphilosophie charakterisiert. *In Frankreich vollzog Jean Bodin in seinem hs. verbreiteten „Heptaplomeres" eine Verbindung mit dem moralischen Rationalismus. Er betont die Verwandtschaft aller Religionen und wirft die Frage auf, wie die Einzelreligionen sich

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zu der Naturreligion und unter einander verhalten. Das Kriterium der wahren Religion kann er nicht entdecken Eine Entscheidung ist für die Seligkeit nicht erforderlich. „Mit dieser Richtung auf die natürliche Religion, welche nunmehr für die Seligkeit zureichend gefunden wird, gehen die Probleme aus der Hand der Theologen in die der Philosophen über." D. weist den Einfluss der römischen Stoa, den er vielleicht etwas überschätzt, auf Petrarca, Salutato, Aretin, Valla, Agricola, Zwingli nach. III. Die in den kirchlichen Dogmatiken des 16. Jh. gemachten Versuche, das theologischmetaphysische System zu retten, zeigen nur seine Selbstauflösung. „Melanchthon ist für Deutschland das Mittelglied, welches die alten Philosophen und deren Tradition in den mittelalterlichen Schriftstellern mit dem natürlichen System des 17. Jh. verbindet. Dies natürliche System ist bei ihm schon in allen Grundzügen fest verzeichnet." In einer feinsinnigen Analyse der Ansichten Melanchthons, die wir nicht in ihren Einzelheiten wiederholen können, zeigt D., wie nach Melanchthon, der in seinen philosophischen Anschauungen, was bisher nicht genügend beachtet war, in allererster Linie durch Cicero beeinflusst ist, sowohl die Wissenschaften als der christliche Glaube ihre letzten Bedingungen im natürlichen Lichte („lumen naturale") haben. Die Uebernahme der paulinischen Rechtfertigungslehre nebst ihren Voraussetzungen hatte die unvermeidliche Folge, dass Melanchthon immer mehr von den metaphysischen Bestimmungen des älteren kirchlichen Dogmas in seine Glaubenslehre ( „ L o c i communes") zurückzunehmen genötigt war und so dem wahren protestantischen Geiste, den die erste Auflage zeigt, sich entfremdete. Zwingiis Dogmatik ( „ D e vera et falsa religione" 1524) war überhaupt spekulativer angelegt. Er geht gemäss seinem universalistischen Theismus aus von dem allgemeinen Begriff der Religiosität, dem die ganze Menschheit durchwaltenden Gottesbewusstsein. Er gewinnt den Zusammenhang mit dem historischen Christus und den Rechtsgrund für die reformatorische Dogmatik nur dadurch, dass ihm die Bibel die Manifestation Gottes ist und ihTe Auslegung von göttlichem Geiste geleitet wird. Bei Kalvin dagegen, einer ganz romanischen regimentalen Natur, ist das absolute Machtwirken Gottes der Ausgangspunkt, und „das gefahrvolle, aber willensmächtige Dogma von der Unverlierbarkeit der Gnade" bezeichnet „den äussersten Punkt menschlicher Selbstgewissheit". Da aber Kalvin jede auch formale Hülfe der Philosophie verschmäht und der Standpunkt der Gnadenmacht wichtige Elemente der christlichen Religiosität, so die Anforderungen des Gesetzes an jeden Menschen, das biblisch ausgedrückte Bewusstsein der Verantwortung, das Recht Gottes zu ewigen Strafen, das im Glaubensprozess enthaltene Bewusstsein der Mitwirkung des Menschen an der Erzielung des Heils, gar nicht zu erklären vermag, so „findet sich die Dogmatik doch überall auf die Unerkennbarkeit ihres letzten Zusammenhanges, auf das Mysterium oder, was dasselbe ist, auf die skotistische Willkür in Gott und die Verurteilung der menschlichen Neugier zurückgeworfen." So werden die Geister von dem historischen Christentum ab- und zur Behauptung der Autonomie des religiösen Bewusstseins hingedrängt. Zuerst stellte Herbert von Cherbury den Satz auf, die Vernunft besitze in sich selbst das Vermögen aller, auch der religiös-moralischen Wahrheiten. Bedeutend für die Folgezeit wurde derjenige Teil seines Werkes, in welchem er die Möglichkeit wahrer Erkenntnis zu erweisen unternahm und durch das Zusammenwirken von natürlichem Instinkt, äusserer und innerer Erfahrung und diskursivem Denken begründete. Die allgemeine Uebereinstimmung ist das Merkmal der höchsten Wahrheiten. Seine Lehre ist nach D. der Versuch, „das Problem des Erkenntnisvermögens durch die Lehre der Stoa von dem instinctus naturalis und den notiones communes aufzulösen." „Die Sonderung der vier Faktoren der Erkenntnis, die Bestimmung der überwiegenden Bedeutung des instinctus naturalis, als welcher die höchste und absolut unantastbare Instanz bildet: diese Lehre bildet den moralischen Rationalismus des 18. Jh. bis zu Kant und Jacobi". „Das Problem der Erkenntnis konnte er aber im Sinne objektiver Giltigkeit desselben nur dadurch auflösen, dass er, wiederum im Einverständnis mit den Alten, die Gewähr für die objektive Bedeutung der Evidenz und der Allgemeingeltung in der Verwandtschaft der menschlichen Vernunft mit der objektiven Vernunft des Universums fand." So bildet sich, nachdem das theologisch-metaphysische System im 15. und 16. Jh. erschüttert ist, auf dem neuen Boden einer mündig gewordenen Wissenschaft ein neues wissenschaftliches System, welches allgemein gültige Prinzipien für die Führung, des Lebens und die Leitung der Gesellschaft gewährte. D. Den Mut, diese am meisten verwickelte und schwierigste aHer Aufgaben zu lösen, gewann schliesslich die menschliche Vernunft durch die ausserordentliche Steigerung der Souveränität des Menschen gegenüber der Natur und die Erschliessung des Universums durch das rechnende Denken (Kopernicus, Kepler, Galilei, Bacon). 1. Die Autonomie der menschlichen Vernunft in Bezug auf die sittliche Lebensführung der Einzelperson ist zuerst von Bacon in England und von Charron in Frankreich ausgesprochen worden. Bacon löst die moralische Wissenschaft völlig los von der Theologie. „Die

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III ö : 1

sittlichen Ordnungen stehen unter einem Naturgesetz." Von ihtn ist jedem Menschen ein Bewusstsein mitgegeben, welches freilich verdunkelt sein kann. Das äussere Merkmal dieses Gesetzes ist der consensus. „Die Herrschaft dieses Naturgesetzes begreifen und fördern, heisst, es psychologisch auffassen." So entsteht die Aufgabe, „nicht bloss die Regeln des sittlichen Lebens aufzustellen, sondern über die Mittel der Unterordnung unserer Affekte unter das natürliche Gesetz praktische Sätze abzuleiten." Oharron geht davon aus, dass das Fundament der Weisheit ist, sich selbst zu studieren und kennen zu lernen. Der Mensch soll seine moralische Gebrechlichkeit und seine miserable Lage kennen lernen: die Generalregel der Weisheit aber empfängt er von der Natur selber, da die Moral von Religion und Kirche unabhängig ist. Lebensideal ist die prud'hominie. „Die wahre prud'hommie ist männlich und edel, lachend und freudig, immer sich selbst gleich und beständig; sie geht mit festem, stolzem Tritt, sie hält immer ihren Kurs inne, sie blickt nicht seitwärts, nicht rückwärts, sie ändert ihren Schritt und ihre Weise nicht nach Wind, Zeit und Gelegenheiten." Die Regeln für diese prud'hommie giebt die Natur. In uns ist die allgemeine Vernunft (raison universelle) durch die Natur gelegt. „Daher sagt die Doktrin aller Weisen aus: wohl leben heisst secundum naturam leben: das höchste Gut ist mit sich übereinstimmen." 2. Die zweite grössere Aufgabe war die Ordnung der europäischen Gesellschaft. „Aus den Prinzipien der biblischen Schriften war nur Ein folgerichtiges Ideal des Gemeinlebens abzuleiten: eine auf Bruderliebe und Gemeinsamkeit des Besitzes gegründete theokratische Ordnung. Der Widerspruch derselben mit den thatsächlichen Lebensbedingungen erwies sich. So fand man sich auf die politische Philosophie angewiesen. Hierbei war das juristische und politische Denken der Römer und der von ihnen bedingten griechischen Autoren, wie des Polybius, überall leitend." Macchiavelli hat zuerst „den regimentalen Gedanken der römischen Welt unter den neuen Bedingungen der modernen Völker zur Geltung gebracht." Ihm folgten Guicciardini, Paruta und Botero. Im Norden haben zwei „vor. der römischen Stoa genährte und erfüllte Schriftsteller" diesem echtrömischen Prinzip der Staatsraison eine mehr systematische Gestalt gegeben: Scioppius (Paediae politices, herausgegeben von Conring 1613) und Justus Lipsius (Politica 1612). Als wahrere Fortbildungen der Staatsraison des Macchiavelli dürfen die Schriften des Paolo Sarpi über die venetianischen Regierungsmaximen (1615) und das Testament Richelieus gelten. Aber vorher wurde in Frankreich infolge der religiösen Bürgerkriege und der Protestantenverfolgungen das Recht der Fürsten und Unterthanen untersucht. Die Bartholomäusnacht rief die Schrift des Hotomanus „De iure regum libri tres" (Basel 1585) hervor. Hubert Languet in seiner Schrift „Vindiciae contra tyrannos" (1569) benutzte zuerst den griechisch-römischen Begriff des Staatsvertrages, um das Recht des Widerstandes gegen den Monarchen abzuleiten. „Nicht minder stark waren die Gründe für die Ausbildung eines allgemein gültigen, mit dem Richteramt der Vernünft ausgestatteten Naturrechts, welche zu dieser Zeit in den "socialen und politischen Gegensätzen und Forderungen enthalten waren." „Diesen Anforderungen an ein der7 Zeit entsprechendes staatsrechtliches und politisches System haben nun drei grosse W erke für das Zeitalter entsprochen: die Staatslehre des Bodin 1577, die Politik des Althus 1603 und das Völkerrecht des Hugo de Groot 1625." „Bodin ist der grosse Theoretiker der absoluten Monarchie, welche die Gewissensfreiheit achtet und die Wohlfahrt des Ganzen zu verwirklichen strebt." „Die allgemeinen Grundlagen alles geselligen Lebens der Menschen sind die göttlichen und natürlichen Gesetze; alle Fürsten der Erde sind den göttlichen Gesetzen unterworfen, und es steht nicht in ihrer Befugnis, diesen entgegen zu handeln." Bodin leugnet die Pflicht des Gehorsams, wo das göttliche Gesetz und die Grundgesetze der Natur verletzt werden. „Auf diesen Grundlagen entsteht die Regierungsgewalt vermittelst des Staatsvertrags. Bodin schliesst jede Teilung der Staatsgewalt, sonach auch jede staatsrechtlich bestimmte Mitwirkung anderer Faktoren mit dem Souverän aus" („princeps legibus solutus est"). „Die Monarchie allein ist im stände, das demokratische Prinzip der Gleichheit und das aristokratische der Abmessung von Pflichten und Rechten im Staate zu verbinden." Im klaren Anschluss an ihn und im klaren Gegensatz zu ihm hat Althus zuerst die „Majestät" des Volkes proklamiert und der Volksversammlung als ihr unzerstörbares Recht die Ausübung der parlamentarischen Befugnisse zugeschrieben. Hugo Grotius geht aus von dem Begriff einer allgemeinen Jurisprudenz. Alles Recht beruht auf der Uebereinkunft; diese aber holt ihre verpflichtende Kraft aus dem natürlichen Recht. „Das Naturrecht", lehrt Grotius, „ist so unveränderlich, dass es selbst von Gott nicht verändert werden kann . . . . So wenig Gott bewirken kann, dass zwei mal zwei nicht vier ist, ebensowenig kann er bewirken, dass das, was seiner inneren Natur nach schlecht ist, nicht schlecht sei." Das Problem ist, die allgemein gültigen und notwendigen Begriffe und Sätze des Naturrechts aufzufinden; dafür verwertet Grotius sowohl die analytische (indirekte, stoisch-römische) Methode,

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die den naturrechtlichen Charakter eines Begriffs oder Satzes aus dem consensus gentium herleitet, als die synthetische oder direkte, die ihn aus der Natur des Menschen in der Gesellschaft ableitet. So sucht Grotius das Recht der privaten Notwehr, des Privateigentums, die Personenrechte (erworben u. a. durch Zeugung), das Strafrecht zu begründen. E. Alle diese Bewegungen führen schliesslich zur Herbeiführung eines in naturgegebenen, evidenten Begriffen und Sätzen ruhenden natürlichen Systems. „Der Fortschritt vollzieht sich in der Durchführung eines autonomen rationalen Systems: der Konstruktion des Universums durch die Vernunft." Zwei Formen bilden sich: die deistische Lehre vom Universum, begründet durch den Begriff des Descartes von der Maschine der Welt („Der ganze materielle Mechanismus ist nach ihr nur Instrument für die konstruktive Vernunft in der Gottheit und der Einzelperson"), und die pantheistische oder panentheistische Lehre, „angelegt in dem Panpsychismus, welcher nach Aufgabe der substanzialen Formen vom antik mittelalterlichen Vernunftsystem als Erklärung des Lebens in der Natur aus einwohnenden psychischen Kräften übrig blieb." Schon von den Okkamisten Pierre d'Ailly, Joh. Charlier Gerson, Raimund von. Sabunde, Nicolaus von Cusa vertreten, mit phantastischer Naturerklärung von Reuchlin, Agrippa, Paracelsus, mit alexandristischem Naturalismus von Pomponazzi ausgebildet, erlangte er seinen Höhepunkt in Giordano Bruna, Spinoza, Shaftesbury. D. bemüht sich zum Schluss den Einfluss der Stoa auf Spinoza nachzuweisen. — Die Linien, die Dilthey gezogen hat, lassen sich weiter verfolgen. An das, was über das Ideal des Uomo universale gesagt wird und die Unfähigkeit der Reformation, dieses neue Lebensideal in Wirklichkeit umzusetzen, sähe man gern eine Schilderung des S t r e b e n s n a c h f r e i e r e r W e l t b i l d u n g angeknüpft, die auch im Deutschland des 17. Jh. zum Durchbruch kommt. Das hat nun freilich B o r i n s k i 2 ) nicht geleistet, der die Hoflitteratur an den spanischen Jesuiten B a l t h a s a r G r a c i a n anknüpft; aber er hat wenigstens wertvolle Bausteine dafür geliefert. Wenn man von Diltheys Ausführungen kommt, so empfindet man den Mangel an Durcharbeitung des Stoffs und Schärfe der Darstellung in dem gelehi'ten Buche doppelt schmerzlich. Wer die einschlägige Litteratur mehr oder weniger gut kennt, wird von B. vielfache Förderung erfahren; aber mit Recht betont dieser selbst, dass er sich auf ein wenig betretenes Gebiet begiebt: da hätte er doch seinen Lesern etwas mehr zu Hülfe kommen sollen. In vier sehr lehrreichen Kapiteln schildert er den Vf. des „Oráculo Manual", das uns Schopenhauer erneuert hat, als einen Mann von bitter pessimistischen Ansichten über die Menschenwelt, die er in ihrer Nichtigkeit, Kleinlichkeit, Bosheit und Elendigkeit im „Criticón" abkonterfeit. B. setzt diese „unabhängige Rücksichtnahme auf das Unzuverlässige, Trügerische der Werterscheinung" in Beziehung zu der „bald in Frankreich sich systematisch krystallisierenden allgemeinen Erkenntnis von der Unhaltbarkeit des naiven Illusionismus der Renaissance". Gracian will enttäuschen; er hat aber auch ein sehr positives Ideal. Er will den Mann ziehen, der die Welt versteht und sich ihr gegenüber aufrecht zu halten weiss. Dieser Welt gegenüber sind die Klugheitsregeln geboten, die Gracian lehrt. B. betont den defensiven Charakter, den sie zunächst haben. Vor allen Dingen handelt es sich darum, zwei Fähigkeiten virtuos auszubilden: vorauszusehen und abzuwarten. Den Mann, der die Kunst des Abwartens begreift, die darin besteht: die Dinge reifen zu lassen, hat Gracian in der verlorenen Schrift „El varón atento" geschildert; den, der die Kunst der beherrschenden Voraussicht inne hat, die auf der Ausübung der „moral anatomía del hombre" beruht, behandelt er im „Discreto". Wer beide vereinigt, kann durch seine Fähigkeiten die Menschen leiten als der wahre Held, der „Heroe", der im Kampfe mit der Welt seinen Mann steht. Am unfehlbarsten wird man den Mann, der dieser Aufgabe völlig gewachsen und auf der Höhe ist („el hombre en su punto"), daran erkennen, dass er die Fähigkeit besitzt, auf dem Markte des Lebens in jedem Augenblick die rechte Wahl zu treffen. Diese Fähigkeit des Auswählens, die nur durch eine allgemeine Durchbildung („cultura") erworben wird, ist der Geschmack („gusto"), und B. führt diesen für die ästhetischen Theorien des 17. Jh. und der Folgezeit so wichtigen Begriff auf Gracian zurück. Der Geschmack giebt dem Menschen die Sicherheit des Auftretens. Er ist unentbehrlich für den Helden. Denn der Höhepunkt des Geschmacks besteht darin, dass man es in der Ausbildung seiner Persönlichkeit so weit gebracht hat, dass die Menschen — um B.s Worte zu gebrauchen — „ihren instinktiven Hass und Widerwillen gegen den bevorzugten Mitmenschen aufgeben und in dem wohlthuenden Eindruck seines Wesens, gleichsam im Genüsse seiner schönen Natur, sich entschädigt finden für den unausbleiblichen, immerwährenden Stachel, den seine Ueberlegenheit und gar seine herrschende Stellung ihnen auferlegt." Das aber nennt Gracian „galantería" und er hat, wie B. weiter ausführt, ein feines Verständnis auch für die Wirkung liebenswürdiger Schwächen, die mit dem Heldentum verbunden sind. Auch 509-45; s. »och JBL. 1892 II 1 : 1 . ) — 2) (I 8 : 85; III 1 : 206 ; 2 : 87.) |[LClil. S. 1674/5 (tadelt d Stil).]| — 3) (III 1:191/3;

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III 5 :

4-33

den Ausdruck „schöne Seele" möchte B. auf Gracian zurückführen; ob mit Recht, bleibe dahingestellt. Der eigentliche Beruf des für die beherrschende Stellung in der Welt gebildeten Mannes aber ist der des Staatsmannes, des „Politico". So linden sich die Ideale des 17. Jh. bei Gracian bereits vereinigt, und B. weist die direkten Einflüsse auf die Hoflitteratur in Deutschland nach, insbesondere auf Thomasius und auf Christian Weise. — In einer Anmerkung hebt Borinski auch den Zusammenhang von P h i l i p p H a r s d ö r f e r s Bestrebungen mit den Idealen der Hofschule hervor. Ihm, dem Stifter des pegnesischen Blumenordens, gilt eine etwas langatmige Biographie von Bi s c h o f f 3 ) in sechs Kapiteln: 1. Lebensskizze, 2. Fruchtbringende Gesellschaft, 3. Frauenzimmergesprächsspiele , 4. Hirtenorden an der Pegnitz, 5. Philipp Harsdörfer als didaktisch-religiöser Schriftsteller, 6. Mathematisch-naturwissenschaftliche Schriften. Das alles ist mit grosser Belesenheit behandelt, ohne dass der Versuch, Harsdörfer zu „retten", recht geglückt wäre. Für die Lebensskizze ist das hs. Harsdörfersche „Familienbuch" benutzt. Auszüge sind sehr reichlich eingestreut; auch ist zum Schluss eine Bibliographie und eine Anthologie „Poetisches aus Harsdörfers Werken" angefügt. Bildet B.s Aufsatz den Hauptteil der umfangreichen, mit schönen Illustrationen geschmückten Festschrift zum 250jährigen Bestehen des Blumenordens, so wird man doch auch die knappe Biographie des zweiten Stifters Siegmund von Bircken durch August Schmidt recht lesbar finden.4"9) — ImGrunde genommen ist es gleichfalls dasStreben nach weltmännischer Bildung, einer Bildung die mit der der übrigen Nationen wetteifern kann, was bei den Bemühungen der S p r a c h g e s e l l s c h a f t e n hervortritt. Sie haben diesmal, ausser dass das einschlägige Kapitel bei Bischof Harsdörfers Beziehungen zur „Fruchtbringenden Gesellschaft"10) im wesentlichen auf Grund des bekannten Quellenwerks von Krause darstellt, keine Behandlung erfahren. Doch sei bemerkt, dass G r a f 1 1 ) zu seiner Dissertation über den „Spracliverderber" (JBL. 1893 III 5 : 6) einen Nachtrag bringt, indem er eine Ausgabe nachweist, die zu „Cölln. Vor den Minnenbrüder im Loret. Anno. MDCLXVII" erschienen ist und die Vorlage für den Abdruck in Cocays „Teutschem Labyrinth" zu sein scheint. — Weniger Förderung als im Vorjahr hat die Kenntnis der r e l i g i ö s e n B e w e g u n g erfahren. Ein Buch wie Grünbergs Spener (JBL. 1893 III 1: 90; 5 : 22) fehlt diesmal. 12 ) — Von Katholiken erfreut sich Abraham a Sancta Clara13"15) dauernder Popularität; auch hat v o n S c h u l t e 1 6 ) dem Jesuiten Petrus Tyräus einen Artikel gewidmet; unter den Protestanten haben ausser ein paar gelehrten Theologen 11-2 ') und Predigern 22 " 28 ) des 17. Jh., der gutartige Schwärmer Johann Tennhart (gest. 1721) durch T s c h a c k e r t 2 9 ) , F. Brekling (gest. 1711) durch M o l t e s e n 3 0 ) , der Erbauungsschriftsteller und der Dogmatiker Ph. J. Tilemann gen. Schenck, durch B e s s 3 ') Behandlung gefunden. B. giebt eine kurze Charakteristik der Schriften: „Tägliche Opfer aller Christen in geistreichen Andachten und schönen seelenrührenden Gebehten auf alle Morgen und Abend der gantzen Wochen gerichtet, Breslau 1673" und „Sechzehn Stufen des Gnadenthrons Jesus Christus, begreiffend acht Vorbereitungen und soviel Danksagungen auf jedweden Tag in der Woche vor und nach dem Gebrauch des heiligen Abendmahls, Cöthen 1680". Als Vorbild habe das 4. Buch der „Imitatio Christi" gedient. — August Hermann Franckes Leben ist von A r m i n S t e i n 3 2 ) zu einer populären Biographie verarbeitet worden, die uns nicht zugänglich war. — Der Famulus Franckes in Leipzig, Mitbegründer des „Collegium philobiblicum" und spätere Dekan der Nikolauskirche zu Berlin, Johann Kaspar Schade (1666—98), ist durch L o m m a t z s c h 3 3 ) behandelt worden, der seine deistischen Neigungen, den 2 : 22.) — 4) x H. P f e i l s c h m i d t , Deutschlands älteste litt. Gesellschaft: FZg. N. 178. — 5) X 0. B e r i n g e r , Z. 2ä0j Jnbil. d. Pegnes. Blnmenordens: IllZg. 102, S. 709-10. (Schilderung d. Irrhains mit Illustr.) — 6) X id., D. Irrhainfest d. Pegnes. Blnmenordens: ib. 103, S. 134. (Mit Illustr.) — 7) X H. B [ ö s c h ] , D. 250j. Jabelfeier d. Pegnes. Blnmenordens: Gartenlaube S. 372. — 8) X A l t c 8 Neues ans d. Pegnes. Blumenerden (JBL. 1893 III 6 : 3 ) : WIDM. 75, S. 655. — 9) X 0. M„ D. Stifter d. Pegnitzordens. E. JnbiL-Betrachtung: Sammler*. N.81. — 10) X HarsdSrfer u. d. dtsch. Sprache: NatZg. N. 650. — 11) H. G r i f , E. bis jetzt nnbek. gebliebene Ausg. d. dtsch. Sprachverderbers: ZDU. 8, S. 185/6. — 12) X (III 1 : 175a.) — 13) X H. J. D i e c k m a n n , Abraham a Sancta Clara: Sammler*. N. 78. — 14) X B - Predigt d. Abraham a Sancta Clara: ib. N. 82. — 15) X M - B e c k , Abraham a Sancta Clara: LZg B . N. 79. — 16) A. v. S c h u l t e , P. T h y r i a s : ADB. 38, S. 238. — 17) X J- C. v a n S l e e , Ewald Teelinok: ib 37, S.528.—18) X i d . . W. Teelinck: ib. S. 527/8. — 19) X C. E. C a r s t e n s , Nie. Teting (N. Knutsen): ib. S. 590/2. — 20) X p - T s c h a c k e r t , Th. Thnmm: ib. 38, S. 169-71. — 21) X L S t i e d a , Zwei ESnigsberger Gelehrte d. 17. n. 18. Jh. D. beiden Schreiber (Tater u. Sohn): AltprMschr. 31, S. 385-430. (1. Art. Bebandelt D. Mich. Schreiber, ord. Prof. d. Theolog. an d. Univ. zn Königsberg, geb. 1662, gest. 1712; mit ausfahrt. Schriftenverzeichnis.) — 22) X C h r n . M e y e r , Job. E. Teichmann: ADB. 37, S. 541/2. — 23) X w - H a r l e s s , W. Teschenmacher: ib. S. 582/4. — 24) O X L a m p a r t e r , Jac. Fabricins: Pfarrhans 10, S. 181/2. (Hofprediger Gustav Adolfs.) — 25-26) X (>n 1 :172.) (JBL. 1893 m 5 : 19.) — 27) X Ueber N. 25/6: MhComeniusOes.3, S.236/7. — 28) O X X C D 1:171.) I[J. H e i d o m a n n : MhComeninsG. 3, S. 228-31.JJ — 29) P. T s c h a c k e r t , Joh. Tennhart: ADB. 37, S. 570/1. — 30) O L. J. M o l t e s e n , Fredrik Brekling et Bidrag tit PietismenB Udviklings Historie. RSbenhavn, Schönberg. 1893. IV, 188 S. |[G. D a h l m a n n : ThLIll. 15, S. 574]| - 31) B. ß e s s , Ph. Joh. Tilemann, gen. Schenok: ADB. 38, S. 297/8. — 32) O X X A r m i n S t e i n [ = H. N i e t s c h m a n n ] , A. H. Francke, Zeit- n. Lebensbild ans d. Periode d. dtsch. Pietismus. 3. Aufl. ( = Dtsch. Geschichte- n. Lebensbilder. 3. Bd.) Halle a. S., Waisenhaus. Xni, 353 S. Mit Bild. II. 3,60. — 33) S. Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgesohichte. V. (3)5

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V. M i c h e l s , Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.

Hass gegen alle Heuchelei und die mancherlei Gewissensnöte, mit denen Schade zu kämpfen hatte, entwickelt und auch eine eingehende Bibliographie anfügt. — Für Zinzendorf 34 ) sucht v o n N a t z m e r 3 5 ) , wie es scheint, ein Nachkomme von Zinzendorfs Stiefvater, durch Auszüge aus dem hs. Tagebuch des jungen Grafen in etwas umständlicher Weise und mit ermüdender Weitschweifigkeit den Beweis zu führen, dass die Wahl des Hofmeisters Crisenius für Zinzendorf eine recht unglückliche war und die schlechte Behandlung, unter der der junge Graf im Franckeschen Institute zu leiden hatte, im wesentlichen auf diesen zurückzuführen sei. Allerhand Einzelheiten sind von Interesse, die Figuren der Mutter und Grossmutter werden greifbare Persönlichkeiten.36) — Von dem uns nicht zugänglichen Buch B u r k h a r d t s 31 ) über die Brüdergemeinde, das schon 1893 erschienen ist, ersieht man aus K o 1 d e s Recension, dass es zwar keine kritische Geschichte, aber ganz geschickt gearbeitet ist. — Dem Mitbegründer der Brüdergemeinde, dem treuen Mitarbeiter Zinzendorfs, Joh. Töltschig, gilt ein biographischer Artikel von L i er 3 8 ). — Noch schwächer fliessen die Einzelbeiträge für die g e l e h r t e A r b e i t des 17. Jh. Durch Halms Aufsatz in den Münchener Sitzungsberichten (1882) sind N e i d h a r t s 3 9 ) Forschungen über die Jenaer Reden des J u s t u s L i p s i u s angeregt. Seine Arbeit zerfallt in zwei Teile. Zum Leben bemerkt N., Lipsius habe jedenfalls gelogen, als er angab, er habe in Rom Fehler und Schäden der Kirche durchschaut und sich, da er schon vorher zur „wahren" Religion hinneigte, daraufhin zum Protestantismus bekehrt. Die in der zweiten Jenaer Rede angegebenen Umstände vertragen sich nicht mit den Thatsachen. N. macht sehr wahrscheinlich, dass Lipsius, um auf jeden Fall eine Professur in Jena zu erhalten, sich für einen Protestanten ausgegeben und als solcher gelebt hat. Auch Magister scheint er sich genannt zu haben, ohne es gewesen zu sein. Wahrscheinlich hatte ihn Camerarius veranlasst nach Jena zu gehen. Seine, ein Vierteljahr lang dauernde, Wirksamkeit in Jena war glänzend. Er ging fort: 1. weil er überhaupt nicht die Absicht hatte, sich in Jena festzusetzen, sondern die Stelle nur als Durchgangsstation betrachtete; 2. weil es ihm in Jena nicht behagte, teils wegen der schwachen Besoldung, teils wegen der mangelnden Zuhörer; 3. weil es ihm schwer fiel, sich durch die Mittel zu halten, durch die er empor gekommen war. Die Jenaer Reden des Lipsius aber zerlegt N. im zweiten Teil in zwei Klassen: die acht Reden, die 1607 zu Darmstadt in einem Bande erschienen, und die Rede „De calumnia". N. bringt neueAgumente dafür, dass Lipsius wirklich der Vf. der acht Reden war. 40 ) — Unter den G e s c h i c h t s s c h r e i b e r n hat W e g e 1 e •o«) den sächsischernestinischen HofhistoriographenTentzel behandelt (1659—1707). — T o e p p e n 4 1 ) g i e b t eine Zusammenstellung sämtlicher Elbinger Geschichtsschreiber und Geschichtsforscher. — K r a u s k e 4 2 ) zeichnet das Bild des Polyhistors Thulemeyer (1642—1714), der eine Zeitlang als Historiker und Rechtsgelehrter in Frankfurt ein glänzende Rolle spielte, aber infolge der Schwächen seines Charakters ein schmähliches Ende nahm.43) — Samuel Pufendorf hat P a u l M e y e r 44 ~ 45b ) eine Abhandlung gewidmet, in der er das Geschlecht der Pufendorfe in Form eines Stammbaums überschauen lässt und ein Verzeichnis der Werke und Briefe Samuels giebt. 46 " 49 ) — Aus der Biographie des J a k o b T h o m a s i u s von S a c h s e 5 0 ) hebe ich hervor eine Bemerkung über Aristoteles in der Rede „Pro Aristotele quod iure suo usus fuerit negans idoneum Ethicae auditorem esse juvenem", mit der Thomasius 1653 sein Amt als Professor der Moral in Leipzig antrat: er beklagt die nach der früheren Ueberschätzung des Aristoteles eingetretene Vernachlässigung. S. bemerkt, die Stelle in der verlorenen Leichenrede Carpzovs, wonach Thomasius die heidnischen Autoren gehasst hätte, dürfe bei den bekannten Anschauungen Carpzovs nicht urgiert werden. Beiläufig wird erwähnt, dass Thomasius in einer Denkschrift vom Juli 1676 eine BeL o m m a t z s e h , Joh. Easp. Schade: A D B . 37, S. 319-25. — 3 4 ) X H. Eoy, Zinzendorfs Anweisungen für d. Missionsarbeit (JBL. 1893 I I I 6 : 32): T h L B l . 15, S. 190. — 3 5 ) Gn. E. r , N a t z m e r , D . Jugend Zinzendorfs im Lichte ganz neuer Quellen. Eisenach, W i l s e n s . X I I , 264 S. U . 4,60. |[LCB1. S. 1096; P . G r ü n b e r g : D L Z . S. 1251/3; EonsMschr. S. 773; L Z g B . N. 73.J| — 36) X B . E r d m a n n s d ö r f f e r , Gn. E. y. Natzmer, Lebensbilder aus d. Jh. naoh d. grossen dtsch. Kriege ( J B L . 1892 I I I 1 : 43): D L Z . 8. 944/6. — 3 7 ) O 6 . B u r k h a r d t , D . Brüdergemeinde. 1. T. Entsteh, u. gesch. Entwickl. d. Brüdergemeinde. Im A n f t r . d. Unit&tsältesten-Eonferenz bearb. Gnadau, Unitätsbuchh. 1893. V I I , 216 S. 11.1,50. |[MhComeniusG.3, S. 101; T h . E o l d e : T h L B l . 15, S. 223/4.]| — 3 8 ) H . A. L i e r . Joh. Töltschig: A D B . 38, S. 429-30. — 3 9 ) B. N e i d h a r t , D e Jnati Lipsi Tita Jenensi orationibnsqne ab eo habitis. Progr. Passau. 1893. 41 S. — 4 0 ) X J- C. v a n S l e e , Joh. Gerardi Tan Teerens (Terentius): A D B . 3 7 , S. 528. — 4 0 a ) F. X. W e g e l e , W . E. Tentzel: A D B . 3 7 , S. 571/2. — 41) M . T o e p p e n , D . Elbinger Geschichtsschreiber u. Geschichtsforscher in krit. Uebers. vorgefahrt. ( = ZWeBtprGV. 32, S. 1-200.) Danzig, Bertling. 1893. 200 S. M. 3,00. — 4 2 ) O. E r a n s k e , Heinr. Günther T. Thulemeyer (Thulemar): A D B . 38, S. 159-60. — 4 3 ) X C. G r ü n h a g e n , Georg Thebesins: ib. 37, S. 665(6. — 4 4 ) P a u l M e y e r , S. Pufendorf. E. Beitr. z. Gesoh. seines Lebens. P r o g r . Grimma (Schiertz). 31 S. — 4 5 ) X i d . , S. P f u f e n d o r f : L Z g B . N . 131. — 4 5 a ) X i d . S. Pufendorf. E. id-, Gedenkbl. zu seinem 200j. Todestage: I U Z g . 103, S. 461/2. (Mit Illustr.) — 4 5 b ) X S. Pufendorf. Vortr. Referat: VossZg. N . 502, 504. — 4 6 ) O X X ( H I 1 :197.) — 4 7 ) X A - t . E i s e n h a r t , E. Tentzl: A D B . 37, S. 672/3. — 4 8 ) X i d . , Joh. Otto Tabor: ib. S. 337/9. — 4 9 ) X F - B a t z e l , DaT. T a p p e : ib. S. 389-90. ( V f . e. „Ost-Indianischen Reisebeschreibung", Hannover u. Wolfenbüttel 1704.) — 5 0 ) K. S a c h s e , Jak. Thomasius: ib. 38, S. 107-12. — 51) R. B e c k , M. Christian Daums

V. M i c h e l s , Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.

III 5 : si-63

schränkung der klassischen Lektüre befürwortete und der Aufführung1 der biblischen Dramen des Schönaus das Wort redete. — Den B r i e f w e c h s e l des Zwickauer Rektors Christian Daum hat Beck 5 1 " 5 2 ) in verschiedener Weise ausgenutzt. Daums Beziehungen zu Leibniz waren bereits durch Gottsched („Anecdota quaedam Leibnitiana" Leipzig 1750), durch Diestel (Archiv für Literaturgeschichte 11, S. 349 ff.) und durch B. selber (in den MAVZwickau. 1888) erörtert. B. druckt neuerdings die beiden Briefe von Leibniz an Daum und das Schreiben Daums an Leibniz vom J. 1666 wieder ab. Ausserdem weist er hier auf die Beziehungen zu Friedrich, Rappolt, Jakob Thomasius, Chr. Fr. Franckenstein, Kaspar Löscher, dem Vater Valentin Löschers, Kaspar von Barth, Joachim Feller usw. hin, und giebt zu Daums hs. Briefwechsel eine Art gelehrten Kommentar. Ein Bild von packender Hässlichkeit erhalten wir von dem greisen Kaspar von Barth durch einen Brief Fellers an Daum. Fellers Persönlichkeit hat B., seine Zwickauer Programme stark benutzend, auch ausführlicher behandelt: seine Jugendjahre und Jugendlehre, sein Verhältnis zu Barth, zu Haus und Familie, zu Zwickau und Daum, die ihm gewordenen Ehren und Anerkennungen. — K e l l e r 5 3 ) weist in einer Notiz auf den Briefwechsel von Hermann van der Hardt (geb. 1660, gest. als Professor der orientalischen Sprachen zu Helmstädt). Er befindet sich in der Hof- und Landesbibliothek zu Karlsruhe und enthält Schreiben an Francke, Spener, Leibniz usw. F. Lamey hat 1891 (JBL. 1891 III 5:1) ein Verzeichnis der Adressaten veröffentlicht. — Was die p h i l o s o p h i s c h e A u f k l ä r u n g angeht, so wird es genügen, D e s s o i r s 5 4 ) Geschichte der P s y c h o l o g i e hier zu erwähnen, in der die verschiedenartigsten Persönlichkeiten herangezogen und eine Reihe interessanter Probleme, die auch die Litteraturgeschichte berühren, freilich mehr gestreift als gelöst werden.55"56) — Den occasionalistischen Cartesianer J o h a n n C h r i s t o p h o r u s S t u r m hat F a l c k e n b e r g 5 7 ) , den durch seine Beziehungen zu Leibniz bekannten Mathematiker und Philosophen Ehrenfried W a l t h e r v o n T s c h i r n h a u s hat L i e b m a n n 5 8 ) biographisch behandelt. — Wenig bietet die Forschung über Leibniz. War Leibniz Determinist oder Indeterminist?, so fragt Nithack 5 9 ). Er kommt zu dem Resultat, „dass die Unsicherheit in der Leibnizschen Theorie von der Willensfreiheit vor allem dadurch entstanden ist, dass er Begriffen, die in der Philosophie längst eine bestimmte Prägung erhalten hatten, eine neue Bedeutung gab; deshalb ist es möglich, ihn zugleich als Deterministen und Indeterministen hinzustellen". — Ein nicht zugängliches Werk C e s c a s 8 0 ) über I.eibniz Metaphysik und Erkenntnistheorie bekämpft besonders die Ansicht Kuno Fischers, dass die prästabilierte Harmonie in Leibniz System notwendig und fest begründet sei, — wie ein Recensent, T o c c o , behauptet, mit Glück. 61 ) — Unter den Vätern der Aufklärung ist C h r i s t i a n T h o m a s i u s reichlich bedacht. L a n d s b e r g 6 2 ) teilt sein Leben in drei Perioden. Die erste gelte bis 1678 oder richtiger bis zur Bekanntschaft mit Pufendorfs „Apologia". „Als ein wohl beanlagter und wohl erzogener Professorensohn und Professuranwärter war er in Frankfurt eingezogen, als der Christian Thomasius unserer Kulturgeschichte verliess er es, als Rationalist und Aufklärer, kampflustig und siegvertrauend." Nach einer kürzeren holländischen Reise (1679) und einigen Jahren äusserer Ruhe und innerer Sammlung, während deren er in Leipzig praktizierte und Privatvorlesungen im üblichen Stile hielt, folgte 1684—90 die zweite, die Glanzepoche, in der Thomasius als Rationalist und Sturmgeist Kritik an dem Bestehenden übt. Er bleibt nur stehen vor zwei Haltepunkten: der reinen, im Sinne des ersten Jh. gefassten christlichen Religion und vor der durch den Herrscher repräsentierten Staatsallmacht. „Ein zorn- und witzsprühender Eiferer gegen alles Niedere und Beschränkte, gegen alle Schulen und Regelzwang, mehr niederreissend als autbauend, mehr Vertreter des sogenannten gesunden Menschenverstandes und Agitator als Gelehrter, trotz aller gelegentlich dabei an den Tag gelegter Gelehrsamkeit." Thomasius, so führt L. aus, sei vor allen Dingen ein impulsiver, stets durch die Stimmung des Moments beherrschter Charakter gewesen. Die dritte Periode beginne 1690, zeige ihn in Halle als Pietisten und bedeute keine Vertiefung. Die pietistische Selbstbetrachtung und Selbstzergliederung Beziehungen z. Leipziger gelehrten Welt nährend d. sechziger J. d. 17. Jh. Progr. Zwickau, Zückler. 1893 —94. 4°. 16, 39 S. — 52) id., Ana d. Leben Joach. Fellners. Nach hs. Qnellen d.Zwickaaer: MAVZwickau.4,S. 24-77. — 53) [L. K e l l e r ] , Hermann v. d. Hardt in seinen Briefen an Spener, Francke etc.: MhComeninsG. 3, S. 277. — 54) (III 1:185.) |[VossZg B . N. 8 ; P. v. L i n d : AltprMschr. 31, S. 376/8.]| — 55) X W. B o l i n , Spinoza. G. Kultur- n. Lehensbild ( = Geisteshelden. Her. T. A. B e t t e l h e i m . N. 9.) B„ E. Hofmann A Co. VIII, 176 S. M. 2,00. |[F. J o d ) : DLZ. S. 1126/7.|| — 56) O X L. B r u n s c h v i c g , Spinoza. Paris, Alcun. 231 S. — 57) B. F a l c k e n b e r g , Joh. Christophorns Sturm: ADB. 37, S. 39-40. — 58) O. L i e b m a n n , E. W. y. Tschirnhans: ib. 38, S. 722/4. — 59) A. N i t h a c k , Darstellungen u. Kritik d. Lehre Leibniz v. d. menschl. Wahlfreiheit. Diss. Halle a. S. 46 S. — 60) G. C e s c a, La Metafisica e la teorica della conoscenza del Leibniz. Padova,Drnoker e Senigallia. 1888. 44 S. L. 2,00. |[F. T o c c o : AGPhilos. 7, S. 133/9.]| — 61) X M - K r o n e n b e r g , Leibniz u . d . prenss.Ak.d. Wissenschaften: VossZgB.N.4. — 62) 0. L a n d s b e r g , Chrn. Thomasius: ADB.33, S. 93-102. — 63) (I 4 : 463.) —

(3)5 •

III 5:64-66

V. M i c h e l s , Didaktik des 17.,'18. Jahrhunderts.

führe zum Separatismus. Die Mitarbeiterschaft an Arnolds Kirchen- und Ketzergeschichte bleibt noch im einzelnen nachzuweisen. Die metaphysischen Grübeleien leiten ihn jedoch schliesslich zu Heiterkeit und Reife. In den juristischen Arbeiten vollzieht sich die Emancipation von Pufendorf. L. fasst sein Urteil dahin zusammen: „Thomasius ist kein tiefer Philosoph und Denker, kein gelehrter Forscher und Sammler gewesen, sein Blick haftete meist bloss am unmittelbar Praktischen, sein Verstand leugnet kurzweg alle Probleme, denen er nicht gewachsen ist; der Dauer seiner einzelnen Arbeiten stehen ihre geringe formale Durcharbeitung und ihre Zersplitterung im Wege. Aber er ist ein Mann von sprudelndem Ideenreichtum, von intuitiver, selbst bei historischen Fragen der richtigen Lösung zustrebender Genialität, und seine Werke, häufig denselben improvisierten Charakter tragend wie seine Lehrvorträge, haben, wie diese, auf eine zahlreiche Zuhöi'erschaft, so auf das Publikum seiner Zeit im weitesten Masse gewirkt: durch den Reiz einer frischen Unmittelbarkeit, durch die Gewalt einer wuchtigen Persönlichkeit". — Auf Thomasius Leipziger Zeit und den Wegzug nach Halle lässt L a n d s b e r g 6 3 ) ausserdem in einer Gelegenheitsschrift helles Licht fallen. Seine auf Dresdener Aktenmaterial gestützten Darlegungen gipfeln in der Schilderung der biographischen Bedeutung, die der Schrift „Erörterung der Ehe- und Gewissensfrage, ob zwei fürstliche Personen im römischen Reiche, deren eine der Lutherischen, die andere der Reformierten Religion zugethan ist, einander mit gutem Gewissen heiraten können" in Wahrheit zukommt. Die Ehe des Herzogs Moritz Wilhelm von Zeitz mit der Prinzessin Maria Amalia von Brandenburg hatte ihre politische Bedeutung. Der Herzog, in staatsrechtlich unklarer Stellung gegenüber Kursachsen, im Streben nach Selbständigkeit, suchte den Anschluss an Brandenburg. Thomasius kannte, was er in seinen autobiographischen Darstellungen zu verschleiern für gut fand, die einschlägigen Verhältnisse genau und hat unbedingt beides voraussehen müssen, sowohl den Erwerb der Zeitzer und Brandenburger Gnade als den Verfall in die äusserste kursächsische Ungnade, als er die Eheschrift herausgab. Es wird an der Art, wie die von Leipzig und Wittenberg aus gegen Thomasius erhobenen Anklagen in Dresden behandelt wurden, gezeigt, dass von dem Augenblick ab, in dem sich Thomasius einfallen liess, die contre raison d'Etat seiner Kurf. Durchlauchtigkeit zu Sachsen geschlossene Ehe des Herzog Moritz von Zeitz zu vereidigen, ihn auch der Minister Haugwitz und die Hofkreise fallen Hessen. L. kommt zu dem Resultat, dass Thomasius, für den die Leipziger Verhältnisse unmögliche geworden waren, sowohl „diese sächsische Krisis wie die brandenburgische Lösung derselben mit aller Ueberlegung und feiner Geschicklichkeit auf Einen Schlag durch die Eheschrift herbeigeführt habe." Nicht berührt ist dabei ein Punkt, auf den neuei'dings O p e l 6 4 ) hinweist, dass nämlich Thomasius bereits in einem der Schreiben vom 7. und 10. Okt. 1688, auf welche Pufendorf am 16. Okt. 1688 antwortete, „der in Halle zu begründenden neuen Universität und vielleicht auch schon seiner in Aussicht genommenen Uebersiedlung von Leipzig nach Halle" gedachte. Dabei kommt des Thomasius Verhalten wiederum in ein anderes Licht. Vor dem Wegzug von Leipzig begab sich Thomasius zum Herzog Moritz, der ihn sofort nach Berlin empfahl. L. teilt das Antwortschreiben Kurfürst Friedrichs III. vom 31. März (10. April) 1690 an den Herzog mit, dass er emphatisch die „eigentliche Begründungsurkunde der Universität Halle" nennt. Ein kurfürstlicher Haftbefehl ist entgegen der Angabe des Thomasius wahrscheinlich nie erlassen worden, so dass es sich um einen einfachen Wegzug von Leipzig, nicht um eine Flucht handelt. Im April 1690 aber erging dann auf Veranlassung des Oberkonsistoriums der Schöppenspruch, dass Thomasius zur Haft zu bringen, gegen ihn mit der Specialinquisition zu verfahren und er artikelsweise zu vernehmen sei. Doch kam der Befehl nicht zur Ausführung, da der Handel dem Kurfürsten vorgelegt wurde, und man in Dresden gegen Brandenburg nichts direkt Feindliches zu unternehmen wagte. Im Juli 1691 konnte Thomasius seine Mobilien nach Halle schaffen lassen. 1692 versuchte der neue Kurfürst Johann Georg IV. auf neue Beschwerde der Leipziger einen Schritt gegen Thomasius in Berlin, der im wesentlichen erfolglos blieb. Nach dem Uebertritt Friedrich Augusts des Starken zum Katholizismus aber vollzog sich ein völliger Umschwung. Es ist bekannt, dass der Oberkonsistorialbefehl vom 3. Dec. 1697, der zum Streit gegen Thomasius aufrief, durch ein kurfürstliches Toleranzedikt vom 27. März 1698 annulliert wurde. L. schildert dann weiter die Rückberufungsunterhandlungen in den J. 1705 und 1709. Im J. 1705 suchte man vergeblich den in Ehesachen als tolerant geltenden Thomasius von Dresden aus für ein günstiges Gutachten im Coselschen Handel zu gewinnen, das man dem Gutachten des Oberkonsistoriums entgegenstellen wollte. Die Berufung selbst scheiterte besonders daran, dass man Thomasius in Leipzig nicht anstellen 64) ( = N. 68.) — 65) X s. F r e y , Chrn. Thomasius: VolkeZg. N. 832. — 66) F. F r e n s d o r f s Halle o. Göttingen. Bede z.

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III 5 :

66-75

konnte, ohne den Ordinarius der Juristenfakultät, den alten Geheimrat Born, zu brüskieren, was Thomasius selbst nicht wollte. Man kam unmittelbar nach Borns Tode 1709 auf die Berufung zurück; doch liess sich Thomasius von Brandenburg-Preussen halten. Mit dem Herzog von Zeitz blieb Thomasius in freundschaftlichen Beziehungen. 1708 wurde er herzoglicher Geheimrat. Sein Briefwechsel von 1708—18, den L. in einer Ordnungstabelle überschauen lässt, ist interessant für die Geschichte des Herzogs, der in seiner Politik gegenüber Kursachsen durchaus unglücklich war und durch seinen Aufsehen erregenden Uebertritt zum Katholizismus am 18. April 1717, den er am 16. Okt. 1718 rückgängig machte, nicht nur nicht die Gunst König Augusts gewann, sondern auch das protestantische Stift Naumburg verlor. 85 ) — Auch F r e n s d o r f f 6 6 ) wirft in einer Göttinger Festrede einen Blick auf Thomasius. In dem Kampf gegen die Pedanterie erblickt er seine Hauptthätigkeit. „Die Richtung auf das Brauchbare ist die Losung, die in Halle ausgegeben wird und weithin Aufnahme findet". — Ebenso enthält natürlich S c h r ä d e r s 6 7 ) „Geschichte der Friedrichs-Universität zu Halle" Kapitel, die Thomasius und Francke gewidmet sind, wie auch eine kurze Schilderung Chrn. Wolfis und anderer Hallenser. In den Anlagen (2, S. 353/4) ist die Bestallung für Thomasius publiziert. — Die Schriften „Von Nachahmung der Franzosen", „Vom elenden Zustand der Studenten", „Von der Pflicht eines evangelischen Fürsten, die Besoldungen und Ehrenstellen der Kirchendiener zu vermehren" hat O p e l 6 8 ) herausgegeben mit einer eingehenden Einleitung, die das Leben des Thomasius bis zum Beginn der Streitigkeiten mit den Pietisten schildert, die Anlässe der edierten Schriften ausführlich erörtert, und mit recht nützlichen Anmerkungen. 69 ) — Das berühmte Programm „Von Nachahmung der Franzosen", mit dem Thomasius seine Vorlesungen über Balthasar Gracian eröffnete, hat ausserdem S a u e r 7 0 ) durch einen Neudruck bequem zugänglich gemacht. — B o r in s k i 7 0 a ) schildert des Thomasius Verhältnis zu Gracian, charakterisiert die „Philosophia aulica" und widmet dem Gegner der „Thomasischen Geisterlehre", dem „Zoilus aller Hofhasen und Hofgecken", dem Bannerträger des „Realismus", Gabriel Wagner, Realis de Vienna, eine eingehende Betrachtung. Ein Gegner der Leibnizisch-Wölfischen Philosophie und zugleich Schüler von Thomasius, dessen starke Beeinflussung durch Graciansche Gedanken Borinski entgangen ist, war A n d r e a s R ü d i g e r ; seine Moralphilosophie entwickelt C a r l s 7 1 ) . — Ueber G o t t s c h e d wird das langerwartete abschliessende Buch wohl nicht von E u g e n W o l f f 7 1 - 7 3 ) geschrieben werden. W. beginnt seine Darstellung mit der Schilderung von Gottscheds Stellung zur deutschen Sprache, indem er sich mit ein paar Worten gegen Danzels Bemerkung wendet, dass Gottsched in der Philosophie seiner Zeit wurzele. Es ist wahrlich für den Historiker ein recht unzureichender Grund, dass Gottsched nach W. auf dem Gebiet der Sprache mehr geleistet hat. Ueber Gottscheds Rationalismus, der auch bei den grammatischen Bestrebungen unverkennbar ist, wird man sich von seiner Stellung zur Wölfischen Philosophie aus am besten orientieren können. W. schildert Gottsched als Beförderer des „Deutschen" (im Gegensatz zu anderen Sprachen), des „Gemeindeutschen", des „Korrektdeutschen" und des „Elegantdeutschen". Seinen Fehler sieht er hauptsächlich darin, dass er die Verschiedenheit der Poesie- und Prosasprache nicht genügend erkannt habe. Förderlich scheinen mir die an zweiter Stelle gebrachten Ausführungen über Gottscheds Philosophie, obgleich ich manches schief finde, so vieles, was über Leibniz gesagt wird, über Malum iypochondriacum und Sentimentalität usw. Recht klar wird Gottscheds, in den Dissertationen niedergelegte, Lehre über den Influxus physicus behandelt. W.s Ausführungen können als Kommentar zu Danzels allzu knapper Darstellung mit Nutzen verwertet werden. Der Vf. zweifelt nicht, dass Knutzen (was Benno Erdmann aus „historischen" Gründen geleugnet hatte) von Gottsched mit beeinflusst ist und räumt die chronologischen Schwierigkeiten aus dem Wege. Verdienstlich zeigt er, dass Gottsched in seinem rasch zusammengestellten „System" die „Institutiones philosophiae Wolffianae" von Thümmig 7 4 ) bisweilen wörtlich ausgeschrieben hat. Gottsched giebt aber eine selbständige Definition der Philosophie, die er sehr bezeichnend als Anweisung zur Glückseligkeit definiert. Es hängt das damit zusammen, dass nach ihm die Sittlichkeit auf dem Verstände beruht. Ein starker mechanistischer Zug bei Gottsched wird von W. betont: er tritt auch in dem hervor, was Gottsched über Kunst und Religion lehrt. Aus der Beobachtung des Gesetzes vom zureichenden Grunde entsteht ihm die natürliche Dichtkunst. „So Feier d. Geburtstages S. Maj. d. K a i s e r s n. Königs um 27. Mai 1894. Göttingen, Dietrich. 28 S . M. 0,40. (Vgl. I 12.) — 6 7 ) W. S c h r ä d e r , Gesch. d. Friedriohs-Univ. zu Halle. I . - I I . (FBL. 1393 I 6 : 110). B., Dämmler. V I I I , 640 S . ; V, 588 S. M. 81,00. (Vgl. I 12.) 6 8 ) O (I 4 : 4 6 1 . ) — 6 9 ) X E - Hallenser Professor vor 200 J . : B e r l T B l . N. 363. (Anknüpfend an d. Herausg. d. „Kleinen dtsch. Schriften« v. Chrn. Thomasins.) — 7 0 ) (I 4 : 462.) |[LZgB. N. 94.]! — 7 0 a ) ( = N. 2.) — 71) W. C a r l s , Andr. Rüdigers Morulphitosophie. ( = Abhandl. 2. Philos. n. ihrer Gesch. Her. v. B . E r d m a n n . N. 3.) Halle a. S., Xiemej-er. 51 S. M. 1,20. — 7 2 ) (I 7 : 1 7 . ) — 7 3 ) E n g e n W o l f f , Gottsched im Kampf nm d. A u f k l ä r u n g : Z D U . 8 , S . 6 8 3 - 8 4 , 713-57, 7 8 9 - 8 3 1 . — 74) X O. L i e h m a n n , L. Ph. T h ü m m i g : ADB. 38, S. 1 7 7 , 8 . - 75) J . Reicke, Zu J o s . Chr. Gottscheds L e h r -

III

5 : 75-88

V. M i c h e l s , Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.

pflegen geschickte Poeten," heisst es bei ihm, „die wahrscheinlichsten Fabeln nach dem Muster der Natur zu erfinden", — Gottscheds „Kritische Dichtkunst" in nuce, bemerkt W. Gottscheds fortgeschrittene Ansichten in der Staatsphilosophie führt W. auf Miltons „Defensio pro populo Anglicano" zurück. Gottsched verteidigt das Recht, zu revoltieren. Im „kirchlichen Teil der Staatslehre" predigt er mit ungleich grösserer Entschiedenheit als Ch. Wolff und Thiimmig Toleranz. In dem Kapitel „Gottscheds agitatorische Stellung in den philosophisch-theologischen Zeitkämpfen" sind ein paar Einzelheiten von Interesse. Gottscheds absprechende Bemerkungen über das Märchen von D. Fausten als InbegTiff alles Aberglaubens werden notiert, für Gottscheds Stellung zur Orthodoxie neue Zeugnisse beigebracht. W. betont mit Recht die rühmlichen Seiten in Gottscheds Verhalten, verkennt aber die Schwächen, die Gottscheds Stellung auch hier hat. Eingehender alsDanzel berichtet er über die Gesellschaft der Alethophilen. — Ausführlich erörtert S e u f f e r t Gottscheds75) Verhältnis zu Pietsch, dessen Theorie der Dichtkunst in den vonReicke namhaft gemachtenDisputationen er „in manchem Betracht bedeutender" findet, als umfangreichere Poetiker vor und nach Pietsch. Gegen Braitmeier, der ohne jeden Beweis behauptet hatte, Pietsch huldige noch der Lohensteinschen Geschmacksrichtung, betont S. mit Recht, dass Pietsch als Klassizist und Gegner des Schwulstes erscheine. Seine Vorläufer sind noch nachzuweisen. 76 " 79 ) — Von den D i d a k t i k e r n d e r G o t t s c h e d s e h e n G e s c h m a c k s r i c h t u n g war B a l t h a s a r L u d w i g T r a l l e s bei Goedeke (42, S. 18) sehr unvollständig behandelt. Seine Gegenschrift gegen Friedrichs des Grossen „De la littérature allemande", in der er sich selbst und Haller als die grössten deutschen Dichter hinstellt und Weisse und Lessing als Nachahmer Molières gelten lässt, aber gegen „Götz von Berlichingen" heftig polemisierend beklagt, dass Lessing im „Nathan" die deutsche Sprache, „von Goethe angezettelt, geflissentlich zu verderben bemüht gewesen", ist dort nicht einmal erwähnt. Nun schildert ihn uns H i p p e 8 0 ) sehr wohlwollend als Mann von „gewaltigem, man könnte sagen polyhistorischem" Wissen, dem es bei ausserordentlicher Vielseitigkeit der Interessen eine beneidenswerte Arbeitskraft und Schaffensfreudigkeit möglich machten, neben seiner angestrengten, bis ins höchste Alter geübten Praxis eine litterarische Thätigkeit von grossem Umfange zu entfalten. — Auch über die F a m i l i e S u c r o bietet derselbe Paragraph bei Goedeke unzulängliche Angaben. Wie weit hier P r ö h l e 8 1 - 8 6 ) alles klärt, vermag ich nicht zu sagen. Ich vermisse Rücksichtnahme auf K. Schüddekopf „K. W. Ramler bis zu seiner Verbindung mit Lessing", ein Buch, das mir momentan nicht zugänglich ist, wo aber (S. 34) unter Polemik gegen die 1. Auflage von Goedekes „Grundriss" Johann Georg Sucro als Herausgeber des „Druiden" genannt wird. P. scheidet den Vater Christopherus Sucro (1685—1751), der wegen seiner hervorragenden pietistischen Leichenpredigten erwähnenswert ist, und dessen drei Söhne. Christophorus Josephus (nicht Christian Joseph; 1718—56) ist nach ihm Vf. der „Versuche in Lehrgedichten und Fabeln" (1747), des „Herbstes" und der „Landluft" (1748) und Herausgeber des „Druiden" (1749). Johann Georg (1722—86) war Prediger wie der Vater. Als das eigentlich schriftstellerische Talent der Familie aber ist Johann Josias zu betrachten, Popularphilosoph und Dichter, frühestens 1724 in Magdeburg geboren und 1760 gestorben. Ueber sein Leben weiss freilich auch P . nicht viel mehr als ganz unsichere Vermutungen beizubringen. Seine Werke sind ausser den beiden Abhandlungen „Die vergnügte Einsamkeit" und „Der moralische Nutzen der Poesie", die P. nicht zu Gesicht bekommen hat: 1746 ein Gedicht über die „beste Welt" (Halle), 1747 eine „Sammlung auserlesener Gedichte", nicht vor 1757 der erste Band des Prosawerks „Erfahrungen", 1759 „Ueber den Epiktet und seine Lampe". P . nimmt Einfluss des letztgenannten Werkes auf Wieland an, der den alten Magdeburger Domprediger jedenfalls während des Aufenthalts in Kloster-Bergen kennen lernte und wohl auch den Söhnen einiges Interesse schenkte. Auch die 1760 erschienenen „Parallelen von S * * * *, erster Band, erstes Stück", schreibt P. dem Johann Josias zu. Ein Sohn von Johann Georg ist Georg Wilhelm, dessen Sohn Friedrich Wilhelm Karl (1789—1861).87-88) — jahren auf d. KSnigsberger Univ. (JBL. 1S92 III 5:29). |[B. S e n f f e i - t : GGA. S. 909-25; 0. F. W a l s e l : ZÓG. 45, S.930/l.]| — 76) X •! ihrem Tagebucher DresdGBlI. 3, S. 105-13. — 133) A. K e s s l e t : LRs. 20, S. 96/7. — 134) (IV 3 : 5 2 . ) — 13S) F. W i l l o m i t z e r , F. Giehne, Stadien aber J. P. Hebel. ( = N. 134): Enph. 1, S. 417. — 1 3 6 ) X K - M e n g e : ZDU.8, 5. 708/9. — 137) X J- F- Hebel, Alemann. Gedichte im allemann. Orig.-Text. Mit Bildern nach Zeichnungen y. L. Richter. 3. Aufl. L., Wigand. VIII, 232 S. II. 4,00. — 138) O E. II. Arndt, Werke, 1. einheitl. Ausg. seiner Hauptschriften. Bearb. v. H. M e i s n e r . 3. n. 4. Bd. Gedichte. Yollstäind. Samml. 1. n. 2. T. L., K. F. Pfau. 342, 310 S. ä M. 3,00. |[A. O h o r n : Dichterheim 14, S. 515/6; G. M o r g e n s t e r n : GeB. S. 963.]| — 139) O K. W a s s m a n n s d o r f , 2 Briefe E. II. Arndts ans d. J. 1842—60: MschrTnrnwesen. 13, N. 2. — 140) (IV 5 : 664.) - 141) (IV 5 : 563.) |[ThLB. 17, S. 243; R. G e e r d s : DLZ. S. 586/9 (vermisst d. Benutzung d. Briefe Arndts an Bnnsen n. an Johanna Motherby); R. G e o r g : Bär 20, S.327.]| — 142) X E. M. A r n d t : TglKs». H. 197. — 143) X LCB1. S. 1378/9. — 144) X Th. K ö r n e r , Leier n. Schwert. ( - Allg. Volksbibl. N. 23.) Nensalza, Oeser. 48 S. M. 0,10. — 145) A. S a u e r : DLZ. S. 904/5. — 146) X 0. H a r n a c k , Th. Körners Kriegslieder: PrJbb. 77, S. 370/1. — 147) X Unbek. Verse y. Th. Körner: FZg. N. 212. (Ans Peschel [ = N. 145] abgedr.) — 148) H. Z i m m e r , Th. Körners Leben u. Werke. ( = Meyers Volksbacher N. 1039.) L., Bibliogr. Inst. 16°. 44 S. M. 0,10. — 149) X w . E. P e s c h e l , Handschriftliches ans d. Körnermns. zu Dresden: WestöstlRs. N. 1. — 150) G o t t l . K r a s s e , E. Brief Chrn. Gottfr. Körners: ZVLR. 7, S. 217-20. — 151) F. B l a n c k m e i s t e r , Th. Körners Vorfahren: DresdGBU. 3, S. 142/4. — 152) H. H o h e n f e l d , Körners Ideale. Dtsch. Franengestalten anB d. Dichters Leben n. Liedern. Mit 6 Iii. n. e. Begleit-

(4)16b*

I V 2a: 153-162 I V 2b: 14 J. E l i a s , L y r i k : Von den Freiheitskriegen bis zur Gegenwart. ment von P. Darbes und Antonie Adamberger als Emilia Galotti nach einem Gemälde im Besitz ihres Sohnes Alfred Ritter von Arneth. 153 ) — Zwar nicht zu einer „Lebensbeschreibung" S c h e n k e n d o r f s , wohl aber zu einer Geschichte seiner Familie veröffentlicht Knaake 1 5 4 ) neue Beiträge, die einer genaueren Auswahl bedurft hätten. Die Familie stammt aus der Neumark und lässt sich bis auf den Urgrossvater des Dichters zurück verfolgen. Schon im Anfang des 18. Jh. lebte ein Karl Oswald von Schenkendorff in Tilsit. Des Dichters Vater, der Kriegsrat Georg Heinrich von Schenkendorf, charakterisiert sich selbst in einem bemerkenswerten Schreiben (25. Okt. 1798) als einen energischen, thätigen, frommen Mann, der über der Bewirtschaftung seines Gutes die philosophische Lektüre und die Bibel nicht vergisst („die Hypochondrie kenne ich nur dem Namen nach; das sicherste Mittel, sie zu verbannen, ist Thätigkeit"). Die Geschichte dieses Gutes und der Niedergang des Familienvermögens wird bis zum Tode der Mutter des Dichters (10. Nov. 1830) verfolgt. — S p r e n g e r 1 5 5 ) hat dem Texte der Schenkendorfschen Gedichte die ihm bisher versagte Aufmerksamkeit gewidmet. Die zahlreichen neueren Ausgaben sind alle unveränderte Abdrucke von A. Hagens Ausgabe (St., Cotta; 1862); diese ist im ganzen sorgfältig angelegt, bietet auch hin und wieder eine treffliche Verbesserung. Eine Kollationierung dieser Ausgabe mit dem Text in „Max von Schenkendorfs Poetischem Nachlass" (Berlin 1832) und den übrigen ersten Drucken beweist aber, dass Hagen doch an manchen Stellen willkürlich verfahren ist. — Unter den Beilagen zu den Briefen Gneisenaus an Prof. Joh. Blas. Siegling in Erfurt teilt Pick 1 5 6 ) auch ein a n o n y m e s G e d i c h t aus den Freiheitskriegen mit: „Abendfeyer. Zur Todesfeyer des Oberjägers Ernst Siegling von Seinen trauernden Freunden, B. G. H. L. R. S. Gestorben den ruhmvollen Tod für's Vaterland, bey Crepi, am 28. Juny 1815." »"- 1 5 9 ) — In der ADB. wurden 1893 und 1894 drei Schriftsteller besprochen, die wir hier in chronologischer Reihenfolge anfügen. R e u s c h 1 6 0 ) bringt auf Grund von Mitteilungen aus Freiburg und Konstanz die wichtigsten Daten aus dem Leben des katholischen Schriftstellers Joh. A n t . S u l z e r (1752—1828) bei, dessen „Gedichte" 1792 erschienen sind. — M e n d h e i m 1 6 1 ) verzeichnet das Notwendigste über G e o r g F r i e d r . T r e i t s c h k e (1776—1842), ohne denVersuch einer Charakteristik zumachen. In seinen Gedichtsammlungen (1817 und 1841) hätten die romantischen Einflüsse leicht nachgewiesen werden können. — Stieda 1 6 2 ) macht uns mit dem kais. russischen Leibarzt K a r l B e r n h . T r i n i u s (geb. zu Eisleben 1778; gest. zu Petersburg 1844) bekannt, dessen in Zeitschriften gedruckte Gedichte erst nach seinem Tode von zwei Freunden gesammelt wurden (Berlin 1848). Ein kritisches Urteil über diese Gedichte lehnt St. ab. — b ) Von den Freiheitskriegen bis zur Gegenwart. Julius Elias. Allgemeines N. 1. — Schwaben N. 5. — Charlotte Stieglitz N. 21. — Mich. Beer nnd Ed. von Schenk N. 22. — Fluten N. 23. — Aug. Kopisch N. 26. — F. Kückert N. 27. — F. von Bodenstedt N. 32. — Annette Ton Droste-Hdlshoff N. 37. — F. Freiligrath N. 39. — G. Herwegh N. 44. — Hoffmann von Fallersleben N. 46. — E. Geibel N. 51. — Alex. Kaufmann N. 55. — G. Kinkel N. 57. - L. Giesebrecht N. 57 a. — K. J. Ph. Spitta und IC. Gerok N. 58. — Ad. Graf von Schack N.64. — Lokalforschung: Mark Brandenburg N. 76. — Anhalt N. 82. — Sachsen N. 83. — Hessen N. 84. — Bheinlande und Westfalen N. 88. — Baden N. 91. — Elsass N. 92. — Bayern N. 107. — Oesterreich: Allgemeines N. 111; J. G. Fellinger N. 117; J. B. Deinhardstein N. 119; Grillparzer N. 124; N. Lenau N. 129; F. Hebbel N. 153; A. Grün N. 156; A. Tschahuschnigg N. 161 ; L. A. FrankI N. 163; K. G. Ton Leitner N. 166; J. Mauthner N. 168; R. Hamerling N. 169; Frauen N. 174; H. Rollett N. 182; F. von Saar N. 193; II. Albert N. 187; A. Graf Ton Wickenburg N. 188; A. von Goldschmidt N. 190; R. Lothar N. 191; „jüngstes Wien" N. 192; Dialektdichtung N. 193; Tirol: Allgemeines N. 199, I. Zingerle N. 203, Ad. Pichler N. 204, J. von Schnell N. 208, H. Ton Vintler N. 209, H. Ton Giirn N. 213. — Schweiz: Allgemeines N. 214; K. R. Tanner N. 216; H. Leuthold N. 217; K. F. Meyer N. 220; O. Suterineister N.221; F. Oeser N. 222; F. Heminerli N.223; J. Winteler N. 224. — Luxemburg N. 225. — Baltische Lande N. 226. — J. V. »on Scheffel (Josephine Scheffel) N. 239. — F. Th. Vischer N. 250. — Th. Storm N. 258. — L. Eichrodt N. 259. — F. GregorOTius N. 264. - K. Werder N. 265. — K. Stauffer-Bern N. 266. — Nachgelassene Dichtungen: E. Dorer N. 267; F. Nietzsche N. 268; T. Ullrich N. 269; Kaiser Wilhelm I. N. 270; Graf Moltke N. 271; Verschiedene N. 273. — Dialektdichtung: F. Reuter N. 284; Kl. Groth N. 286; F. Ton Kobell N. 291; K. Stieler N. 293; Nik. Sturm, Anny Schäfer N. 295; F. Stoltze N. 297; M. Bnck N. 300; A. Sailer, C. Weitzmann N. 304; W. Bornemann, J. J8rs, J. Brinokmann N. 306; H. Köselitz N. 309. — Zeitgenössische Dichtung: Allgemeines N. 310; ältere Gruppen N. 333; jüngere Gruppen N. 374; Fruueu N. 397. — Socialistische Tendenzdichtung N. 407. — Einzelne Gedichte und Lieder N. 415. — Geistliche Dichtung N. 450. — TJebersetzungen N. 454. — Sammlungen N. 457. —

Eine Handvoll Briefe, von F r a n z o s 1 ) dargeboten, leitet die wenigen Beiträge a l l g e m e i n e r Art ein, die das Berichtsjahr 1894 ergeben hat. Sie sind im wesentlichen wort T. H. L i n g g . München, Verl. d. „AUg. Kunstchr." 48 S. M. 1,25. — 153) X B. Kogge, Th. Körner, E. Sänger n. e. Held: Gymn. 12, S. 651. — 154) E. K n a a k e , Neue Beitrr. zu e. Lebensbeschreibung M. T. Schenkandorfs: MLLG. 4, S. 1-15. — 155) R. S p r e n g e r , Zn Max T. Schenkendorfs Gedichten: ZDPh. 27, 8. 211/5. — 156) (IV l c : 3 1 . ) — 157) X Gedichte e. jungen Wehrmanns d. Befreiungskriege: Ferd. v. Pflsters: BurschenschBU. 8, S. 92/3, 137/9. — 158) X H. M ü l l e r - B ö h m , 2 Dichter d. Befreiungskriege: Bär 20, S. 103/5.— 159) X E- anonymes Lied ans d. Zeit d. Fremdherrschaft: Hessenland 8, S. 98.— 160) F. IL R e u s c h , J.A.Sulzer: ADB. 37, S. 150/1. —161) M. M e n d l i e i m , G. Fr. Treitzschke (so!): ib. 38, S. 558. — 162) L. S t i e d a , K. B. Trinius: ib. S. 619-21. — 1) (IV 2 a : 50.) — 2) ( I V 2 a : 1.) — 3) P. J. T h i e l , Gedichte u. Gedaohte: Zuschauer 1, S. 16/8. — 4 ) K . P r e s e r ,

J. Elias, Lyrik: Von den Freiheitskriegen bis zur Gegenwart.

IV 2b : 5-s

aus Wiener Sammlungen geflossen und charakterisieren Deinhardstein, Helmina von Chezy, Karl Beck, ferner Georg Herwegh nicht übel. Ein gereimtes Schreiben Joh. Christoph Friedrich Haugs, das eine Käsesendung ganz witzig begleitet, fällt in eine frühere Zeit. Josef von Hormayr entpuppt sich als Beschützer aufkommender Talente; er „schenkt" Deinhardstein den Stoff zu einer Ballade. Helmina von Chezy, die merkwürdig bewegliche Frau, erscheint bei dem neuen Direktor des Burgtheaters als Bittstellerin für ihren Sohn Wilhelm, der Dramen verbricht; es kommt ihr gar nicht darauf an, Deinhardstein mit Goethe zu vergleichen. Ein anderer Brief lässt trübe Schatten fallen auf das melancholische Lebensende der Dichterin. Herwegh stellt 1866, aus seinem schweizerischen Asyle, Beck journalistische Dienste für Politik und Feuilleton in Aussicht. Zwei Briefe Becks endlich erzählen lebhaft von deutschem Poetenelend. — Tetzner 2 ) bringt aus Gedichten, die sich über das ganze 19. Jh. verteilen und auch vor den ödesten Reimereien nicht Halt machen, eine Geschichte Deutschlands zusammen. Er beginnt mit der teutonischen Urzeit und endet, nach gut gegliederten Kapiteln, bei den kolonialen Bemühungen der neuen Reichsregierung. T. will nicht stofflichem Interesse gedient haben; seiner patriotischen Empfindung war, so sagt er, das einzelne Gedicht niemals Geschichtsquelle, vielmehr Glorifikation der historischen Thatsache. Unter den historisierenden Lyrikern standen seinem Herzen Dahn, Lingg und Moser am nächsten. — In Thiels 3 ) Aufsatz „Gedichte und 'Gedachte'" ist von der Geschichte der Lyrik nicht viel die Rede. Er verurteilt die Reflexionspoesie und will nur von Naturanschauung etwas wissen. Die Tendenzdichtung ist ihm verhasst: Die Revolutionslieder von 1848 ebenso sehr wie heute der gereimte Socialismus Karl Henckells. — Ebenso heftig lässt sich Preser 4 ) in einer Buchkritik über die dürre gereimte Prosa aus, die sich in der neuzeitigen Litteratur für Lyrik ausgeben möchte. — In seinem Buche über des persönlichsten und intimsten S c h w a b e n lyrikers Hauspoesie5), einer, wenigstens stofflich, sehr interessanten Veröffentlichung (s. JBL. 1895 IV 2b), erörtert Krauss 6 ) geschickt die Frage, warum Eduard Mörike die politische Lyrik nicht gepflegt habe, da er doch im sublimen wie im gewöhnlichen Sinne ein Gelegenheitsdichter, ein künstlerischer Objektivierer der eigenen Lebenserfahrungen gewesen sei. Er findet den Grund in Mörikes überaus zarter Seelenverfassung, die vor der dichterischen Gestaltung der höchsten Gefühle — Liebe zur Mutter, Liebe zum Vaterlande — ängstlich zurückbebte. Auf der anderen Seite aber beweist K. aus Briefen Mörikes an seinen Lebensfreund, den Pfarrer Wilhelm Hartlaub, dass der Mensch Mörike keineswegs stumpf gewesen sei gegen die grossen politischen Ereignisse, deren Zeuge er während eines langen Daseins sein durfte. Er hat Partei ergriffen, doch auf seine Weise: in seinem Innern, still, gerecht abwägend. Nach aussen hin tönte sein Wort nicht, aber dem Freunde vertraute er sich ganz an. Das J. 1848 findet ihn auf der Seite des Volkes, doch für Georg Herweghs tragikomische Niederlage hat er nur Worte schneidenden Hohnes. Als wackerer Schwab hasst er zunächst Preussen; aber, da ihm Preussens Sendung aufdämmert, versöhnt er sich gemach mit seiner antiborussischen Empfindung. Die Gründung des neuen deutschen Reiches erfüllt auch seine Jugendträume; sie findet ihn als guten deutschen Patrioten.7) — Krauss 8 ) bringt für den Briefwechsel zwischen Schwind und Mörike (JBL. 1890 IV 2 : 81), der bekanntlich, soweit die Briefe Mörikes in Betracht kommen, mehr als lückenhaft ist, einige Ergänzungen aus dem Briefcorpus des Freundes Hartlaub, das in fünf umfangreichen und kaum benützten Bänden die königliche öffentliche Bibliothek in Stuttgart besitzt. Dort findet sich in Abschrift ein vollständiges Schreiben Mörikes an Schwind (also das sechste, das uns überhaupt bekannt ist) und ein Rest brieflicher Andeutungen über sein Verhältnis zu Schwind. Jener Brief, vom 18. Juli 1888, sollte Schwinds Bedenken zerstreuen, Mörike habe nur so lange geschwiegen (nach Schwinds Brief vom 28. Mai), weil er etwa mit den Blättern zur „schönen Lau" unzufrieden wäre. Er geht nun die Stücke enthusiastisch durch und giebt die „simplen Beifalläusserungen" wieder, die in seinem Familienkreise bei der Betrachtung der Zeichnungen laut geworden. Aus den Notizen, die zumeist von Besuchen Schwinds handeln, ist etwa noch anzumerken erstens die Thatsache, dass es Mörike gewesen, der die Korrespondenz mit Schwind suchte und anbahnte, sodann das folgende Stückchen Charakteristik: „Er (Schwind) ist allerdings ein unruhiger Gast, der einen auch ziemlich in Atem hält. In seinem Wesen liegt eine gewisse Gewaltthätigkeit, vor welcher die meisten wohl scheu zurückweichen. Das Genialische an einem Menschen aber hab Fides. E. Essay aus d. Dichterwalde: Hessenland 7, S. 85/7. (Anknüpfend an e. Epos A. Weidenm&ilers.) — 5) R. Krause, E. Mörike als Gelegenheitsdichter. Ans seinem nllfägl. Leben. Mit zahlr. erstmals gedr. Gedichten Mörikes n. Zeichnungen v. seiner Hand. St., DtBch. Verl.-Anst. 1895. XI, 188 S. M. 3,00. |[H. M e i s n e r : DLZ. S. 1640/7; DRs. 81, S. 176; DK. 4, S. 378; Grenzb. 4, S. 89-90; SchwäbKron. N. 228; TglRs". N. 248/9.J| — 6) i d . , Ed. Mörike n. d. Politik: Euph. 1, S. 129-36. — 7) X Ed. Mörike v. d. Politik: BerlTBl. N. 413. (Nach N. 6 ; dazu auch Didask. N. 192.) — 8) R. Kraasa, Z. Briefw. zwischen Schwind n. Mörike:

IV 2b:9-20

J . E l i a s , L y r i k : Von den Freiheitskriegen bis zur Gegenwart.

ich nicht so leicht wie bei ihm gefunden." — Eine geistliche F e d e r 9 ) beschreibt, nach bekannten Quellen, humoristisch Mörikes Pfarridyll in Cleversulzbach, sein zwischen Seelsorgerpflichten, die er warmen und mildthätigen Herzens erfüllte, und Dichterträumen friedlich geteiltes Leben. — K r a u s s 1 0 ) , der jüngste, keineswegs von Ueberschätzung freie Sachwalter des Schwabenparnasses, beschäftigt sich enthusiastisch mit dem Grafen Alexander von Württemberg. Aber es gelingt auch ihm nicht, uns das Bild einer ursprünglichen dichterischen Persönlichkeit zu vermitteln, trotzdem er die Worte nicht spart. Graf Alexander ging in den Spuren Lenaus, und seine Vorliebe für das unerschrockene Lebensgefühl des Mittelalters hat sich an romantischen Vorbildern gestärkt. Anlass zur Erinnerung bot der 50. Todestag des Grafen, und bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, dass die Firma Reclam eine Gesamtausgabe seiner Schriften schon früher besorgt hat (Uß. N. 1481/3). n ) — Als vor J a h r und Tag das Urbild der „schönen Müllerin", die greise Hedwig von Olfers, starb, und ihre nachgelassenen Poesien an das Licht kamen ( J B L . 1893 IV 2 b : 22) da stieg auch die reizende und liebe Erscheinung Wilhelm Müllers wieder besonders lebhaft im Andenken der Zeitgenossen herauf. Zu seinem hundertjährigen Geburtstag nun hat C u r t M ü l l e r 1 2 ) eine populäre Gesamtausgabe der Gedichte und Epigramme hergestellt, deren Anordnung und Textgestaltung pietätvoll auf die ersten, von Müller selbst besorgten Editionen sich gründet; u. a. sind die Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhomisten so wiederholt worden, wie der Dichter sie gab. Biographie und Charakteristik aber lassen einiges zu wünschen übrig. — Nicht viel besser gedieh freilich die Mehrzahl der Gelegenheitsartikel 13 ), die dem volksmässigen Lyriker gewidmet sind; mit aller Oberflächlichkeit wird Schwab benutzt: Worte, die das Wesen des Mannes berühren, findet eigentlich nur W e l t i 1 4 ) in einem graziösen Artikel — und Grazie, Frische, Lieblichkeit entsprechen Müllers Natur. Auf den Flügeln freundlicher Musik wird sein Nachruhm durch die Welt, in die Zukunft getragen. E r war kein grosser, aber ein echter Poet, der am farbigen Abglanz das Leben erkannte und festhielt; in der Romantik war er vielleicht die gesundeste Erscheinung, das Bild blühender, goldener Jugendkraft. Die naive Ausdrucksweise des deutschen Volksliedes ward ihm zur natürlichen Sprache; es reinigte und vereinfachte seine Empfindung. Die „Müllerlieder" seiner ersten und die „Griechenlieder" seiner letzten Epoche nehmen die echte Kunst in ihre Mitte: Spiel und Masken dort und gereimter Gedankenschwung hier. Tiefe und Inbrunst des Gefühls war Müllers Sache nicht; Gott und Liebesleidenschaft blieben aus seinem dichterischen Anschauungskreise gebannt. Doch Weltfreudigkeit strömte aus seiner lebendigen Phantasie. — Sehr ansprechend schildert H e i l b o r n 1 5 ) das Jünglinghafte im Dasein und Dichten Müllers, während G e i g e r 1 6 ) über dem Dichter auch den Gelehrten Müller nicht vergisst. — Ein Anonymus 1 1 ) hört aus den Freiheit heischenden Melodien der „Griechenlieder" den Grundton des geistigen Kampfes gegen die damals in Deutschland herrschende Reaktion; auf diese Weise gilt ihm Müller als ein Vorläufer der politischen Lyriker, die die nächsten Jahrzehnte hervorbringen. — Luise und Wilhelm Hensels Schwester Wilhelmine starb am 2. Dec. 1893, zweiundneunzig J a h r alt, vergessen und verschollen in Berlin; an die litterarischen Beziehungen ihrer Jugend, an ihre schlichten Poesien erinnert E m m a R e x 1 8 ) ; ihre Kreise waren die Kreise Wilhelm Müllers. — Einen Schwaben, Karl Schmidlin, der in der grossen Zeit mit Grund übersehen wurde, zieht W e i l e r 1 9 ) aus der Dunkelheit hervor. Allein sein Enthusiasmus für Schmidleins litterarische Leistungen überzeugt nicht. Als Mensch war der WTangener Pfarrer gewiss sehr liebenswert; seine L y r i k ist herkömmlich. 1844 schrieb er ein „Weberlied", das Hilfe, heischt für die Not der Armen und über Württembergs Grenzen hinaus bekannt geworden ist. — Einen jüngeren Bauernpoeten, der aber nichts weniger als ein Naturdichter ist, schildert K r a u s s 1 9 * ) : Christian Wagner aus Warmbronn (geb. am 5. Aug. 1835; seine erste Sammlung erschien verhältnismässig spät, 1885). Das bischen naive dichterische Empfindung scheint eine unglückliche Halbbildung in Wagner verschüttet zu haben; seine Specialität, die „Blumengedichte" — entstanden aus dem intensiven Verkehr mit der freien Gottesnatur —, nimmt sich noch am erfreulichsten aus: Die Genesis der Blumengattungen, der bescheidenen wie der stolzen, wird nicht ohne Phantasie und Schwung des Ausdrucks geschüdert. 2 0 ) —

BLU. S. 143/8. — 9) E. Mörikes Pfarrhaas: Pfarrhans 10, S. 93/4. — 10) R. K r a n s s , Graf Alexander v. Württemberg: BLU. S. 417-20. — U ) X T h . K e r n e r , Alexander Graf y, Württemberg: ÜL&M. 71, S. 119. - 12) C u r t M ü l l e r , Wilh. Müller, Gedichte. Mit biogr. Einl. u. Votw. ( = UB. N. S261/4.) L.,Reolam. 352 S. M. 0,80. - 1 3 ) X L F r a n k e l : LZgB. N. 120; A. K o h u t : N4S. 76, S. 235-50; B. O p i t z : BLU. S. 625/8; ÜL4M. 72, S. 1054/5; NorddAZg. N. 470; SchwäbKron®. N. 234; SchlesZg. N. 702; BerlBSreCour. N. 470; R. P l ö h n : DDiohterheim. 14, S. 499-501; P. W e r n i c k e : Didask. N. 235. — 14) H. W e l t i , Wilh. Müller: VcssZgB. N. 40. — 15) E. U e i l b e r n , Wilh. Müller: ML. 63, S. 1249-51. — 16) L. G e i g e r , Wilh. Müller: FZg. N. 278. — 17) s., Z. Erinnerung an Wilh. Müller: WeserZg. N. 17225/6. — 18) E m m a R e x , Wilhelmine Hansel: Qnellirasser 18, S. 345/6. — 19) K. W e l l e r , D. Dichter K. Schmidlin: BBSW. S. 170/9. - 1 9 a ) R. K r a u s s , Chrn. Wagner: AZg®, 1893, N. 171. — 2 0 ) X

J. E l i a s , Lyrik: Von den Freiheitskriegen bis zur Gegenwart. IV 2b : 21-23 C h a r l o t t e S t i e g l i t z und ihr selbstgewähltes Schicksal lässt die Geschichtsschreiber und Literarhistoriker nicht zur Ruhe gelangen. Gegen Treitschke, der Charlottes Selbstmord nicht aus dem Altruismus, sondern aus dem Egoismus zu erklären versucht hatte, führt Geiger 2 1 ) neues Material ins Feld: einen göttlich groben Brief Theodor Mündts, der den eiteln und empfindlichen Charakter des Heinrich Stieglitz ohne jede Rücksicht blossstellt. Es handelte sich um die Herausgabe der sittlich-psychologischen Erläuterungs- und Rechtfertigungsschrift „Charlotte Stieglitz. Ein Denkmal", die allein „ein freies Werk" der „Pietät" Mündts war. Der Vf., im Besitze eines ausgiebigen, von Stieglitz hergeliehenen hs. Materiales, hatte Charlottes Gatten die erste Hälfte des fertigen Ms. zur An- und Durchsicht übermittelt. In diesem Ms. nun hatte Stieglitz durch Streichen, Auskratzen, Aendern, Nuancieren in einer Weise gewütet, dass Mündt alle seine Absichten, die auf die Feststellung der reinen Wahrheit zielten, über den Haufen geworfen sah. Stieglitz fühlte sehr wohl, dass er in der Schrift keine beneidenswerte Rolle spiele, als der Schwächling, der durch eine ungeheure Opferthat zu einem „neuen Menschen" umgeschaffen werden soll. Auf diesen neuen Menschen in Stieglitz eben hatte Mündt gerechnet, dessen Seele von der grossen und schönen Aufgabe ganz erfüllt war. Er hatte sich insofern arg getäuscht, als Stieglitz sein eigenes Bild stark idealisiert wünschte vor der Oeffentlichkeit, während Mündt sagte: Die Oeffentlichkeit verlangt ehrliche Aufschlüsse. Vor allem war es Stieglitz unlieb, dass auf sein und Charlottens Geschlechtsleben helle Lichter fielen. Aber die Erörterung gerade dieses Punktes hielt Mündt für unerlässlich, mit Fug. Der Brief bestätigt, dass Stieglitz kein ganzer Mann ~war, und verstärkt ein sehr wichtiges Motiv. Mündt setzte seinen Willen durch. G. hat gewiss ein bedeutendes Zeugnis zur Entstehungsgeschichte des Mundtschen „Denkmals" herbeigeschafft; warum aber gerade dieser Brief die absolute „Wahrheit" über Charlotte Stieglitz enthalten soll, das ist nicht recht zu begreifen. Die seelischen Motive so ungeheurer Thaten bewegen sich nicht in Einer Richtung nur. Aus ganz heterogenen Gefühlen mischt sich oft der Entschluss: Die Gründe, in ihrer Vielseitigkeit, werden zu ahnen, allenfalls zu deuten, nicht aber zu stabilieren sein wie ein Felsen von Erz. Warum sollte Charlotte das, was sie für Stieglitz gethan, nicht zugleich für sich selbst haben thun können? Neben der Opfergesinnung, der Liebe zu ihrem Gatten, könnten es recht wohl auch der Kleinmut, die bittere Entdeckung, sie sei in dieser Ehe die Enttäuschte, gewesen sein, die den Entschluss in ihr förderten, zum Dolche zu greifen. Vielleicht enthalten die Anschauungen Treitschkes und Mündts doch nicht so unvereinbare Gegensätze, wie man bisher angenommen hat. Der Brief von Regis über Stieglitz (JBL. 1893 IV 2b: 30) rückt in eine neue Beleuchtung: Er enthielt u. a. die unglaublichsten Invektiven gegen Mündt. Kein Zweifel, dass Stieglitz selbst diese Abneigung dem Kindergemüte des Regis eingeimpft hat. — Mitteilungen aus einem Briefwechsel Michael B e e r s und E d u a r d von S c h e n k s (JBL. 1893 IV 2b:32) setzt Manz 2 2 ) fort. Sie betreffen zumeist Beers dramatische Arbeiten und Verkehr mit der Bühne (s. JBL. 1895 IV 4). Die Lyrik streift nur die Erwähnung eines „Gedichts auf das Riesengebirge" (Werke S. 387 ff.) und Beers Stellung zu Platen. Sie finden sich bei Schelling, und der „unnahbare" Platen erschliesst sich ihm in einer Kontroverse über Poesie und Politik. Platen fährt mit Beer nach Haus und liest ihm seine Polenlieder in bester Stimmving vor. „Ich sehe dich lächeln", so schreibt Beer weiter an den reaktionär gesinnten Freund, „denn du glaubst an die Milde des moskowitischen Philipps und an die Milde seines Alba in Warschau. Der ungläubige Platen aber lässt in seinen Elegien einem herzzerreissenden Jammer über das Schicksal des armen geknechteten Volkes freien Lauf, dem nur zwischen der russischen Peitsche zu Hause oder dem hilflosen Elend der Fremde die Wahl bleibt" (München, 4. Febr. 1833). — Dem Centennarium P l a t e n s voraus eilt eine sehr umfangreiche Studie des Grenobler Litteraturprofessors Besson 2 3 ), der so eifrig bemüht ist, seinen Landsleuten die deutsche Dichtung näher zu führen. In seiner Arbeit über Platen wagt er den Wettstreit mit deutscher Forschimg; ja er fühlt sich den deutschen Forschern gegenüber in der Rolle eines „Retters": Er fordert voll anerkennende Gerechtigkeit für Platen, der in seinem Vaterlande noch immer zu den verschmähten Grössen gehöre. Er ist stolz darauf, die grösste und am weitesten ausgreifende Studie über den Dichter geschrieben zu haben. Dabei verzichtet er auf alles gelehrte Beiwerk, und er beherrscht doch als Forscher die ansehnlichsten Stoffmassen: Die tiefer gehenden Exkurse in die romantische Dichtung, in die Geschichte des Sonetts, in das Verhältnis deutscher Poesie zur morgenländischen bezeugen es reichlich. Es war sein Ziel, vor allem ein lesbares Buch zu schreiben. Man folgt A. S a u e r , B. Krause, Fr. Notters Gedichte (JBL. 1894 IV 2b-.17): DLZ. S. 790/1. (Lobt d. geschickte Anordnung; betont im übrigen mit Becht Notters starke Abhängigkeit T. d. grösseren Schwaben.) — 21) L. G e i g e r , D. Wahrheit über Charlotte Stieglitz: Geg. 46, S. 151/2. — 22) G. M a n z , Uich. Beer u. Ed. v. Schenk: NAS. 76, S. 42-54. — 23) P. B e s s o n , Platen. fit.

IV 2b : 24-26 J. Elias, Lyrik: Von den Freiheitskriegen bis zur Gegenwart. seinen Versuchen, Platens widerspruchsvolle Persönlichkeit zu erklären und den innersten Menschen hervorzukehren, seiner psychologischen Methode, nicht bloss aus den Dichtungen die Natur des Individuums abzuleiten, auch in die Interpretation der Dichtungen die Natur des Individuums gleichsam hineinzuschreiben, seinen geschmackvollen Analysen der Werke überhaupt mit gespannter Teilnahme. Rein sachlich mag das meiste bekannt sein, was er giebt; wie er es giebt, das aber ist neu. Aus seiner frischen Begeisterung für Platen springt ein leichtesPeuer auf den Leser über, mag er sonst sie teilen oder nicht. Der Stoff ist auf sieben Kapitel verteilt: Leben und Charakter; die Jugendwerke; die Ghaseln; die Sonette; die Oden und die Polenlieder; die Eklogen, Idyllen, Hymnen, Epigramme und das komische Epos; das Theater. Im einzelnen wäre hervorzuheben das, was B. über den Wandel in Platens religiösen Anschauungen, über seinen Patriotismus und Napoleonhass, über seine Freiheitsideen, über seine Abneigung gegen die Menge, über seine anziehende und abstossende Liebesempfindung, vor allem aber über sein latent-melancholisches Naturgefühl sagt. Im Resumé stellt sich B.s Auffassung so: Die Einheit in Platens Existenz macht der wachsende Hass gegen das Vulgäre, die immer exklusiver sich gestaltende Vorliebe für die feinsten rein litterarischen Qualitäten aus. Er beginnt mit Volksliedartigem und schwelgt im Patriotismus. Dann mischen sich in den ursprünglichen Ton die Accente der romantischen Ironie. Der Poet wird ihm ein aussergewöhnliches Wesen, geschieden von der Masse der Sterblichen. So wird er ein Schüler der Romantik: Eingeborner Stolz, gesteigertes Selbstgefühl befestigen in ihm diese Theorie der systematischen Verachtung. Er trennt sich aber an der Stelle von den Romantikern, wo ihre taumelnde Anbetung der Einbildungskraft, der Inspiration und ihre Verneinung der litterarischen Form beginnen. Das hohe Künstlertum der Alten geht ihm auf. Aus der leitenden Idee: „Die Kunst soll nicht die Dienerin der Menge sein" entsteht ihm die schwelgerische Liebe für das Schöne und Erhabene, der Abscheu gegen das Mittelmässige, Hässliche, Halbe. So wird Platen, der Freiheit liebende Aristokrat, ein Schüler der Alten. So flieht er Deutschland, so wird Italien das Land seiner Sehnsucht. Bei den Alten findet er sein Ideal einer absoluten Schönheit verwirklicht. Der pindarische Hymnus erscheint ihm als der Gipfel aller dichterischen Kunst. Es ersteht der vielseitige Meister der Form, als den man ihn anstaunen muss. So stellt sich in ihm die gesunde Reaktion gegen die germanische Formverachtung und Formvernachlässigung dar. Die deutsche Sprache wird seiner Kunst das geschmeidigste Instrument. Seinem flüssigen und klaren Ausdruck haftet keine Spur des Zwanges an. B. lässt deutlich genug erkennen, warum Platen gerade einem französischen Naturell wert und teuer werden musste. — Platens Nachlass hat in München Diisel 2 4 ) auf ungedruckte Poesien hin durchgesehen. Er hat eine Reihe Distichen aufgefunden, unter denen ein geistvolles Epigramm auf Napoleon, sowie ein Zeugnis von seinem Goethekultus bemerkenswert sind; ferner sind vorhanden eine reizende Huldigung für Riickert in Sonettenform und recht seichte Reflexionsreimereien auf ein vergangenes Jugendideal. Die Kleinigkeiten stammen aus der Zeit von 1818 bis 24.25) — Uebrigens mehren sich die Dokumente, dass Platen in seiner italienischen Zeit doch nicht so ganz unnahbar und menschenfeindlich gewesen sei, wie man anzunehmen geneigt ist. In dem Briefwechsel des Maler-Poeten August Kopisch, der Jessen 2 6 ) vorgelegen hat, finden sich dafür neue Belege. Aus der Korrespondenz Platens mit dem Grafen Friedrich Fugger war manches darüber bekannt, aber jetzt erst erfährt man aus Kopischs Briefen (Platens Schreiben sind noch nicht gedruckt), wie ehrlich, tief, rückhaltlos und fruchtbar diese Freundschaft gewesen ist, die zwar nur ein persönliches Zusammenleben von drei Monaten aufweist, in geistigem Sinne aber ein Leben überdauerte. Die Briefe befinden sich im Besitze der Romanschriftstellerin Clarissa Lohde, der Witwe Karl Boettichers, der diese Dokumente bei der Herausgabe des Kopischwerkes wegen ihres allzu persönlichen Inhaltes unbenutzt gelassen hatte. Die italienischen Wanderbriefe des Künstlers an die Mutter in Breslau sind frisch und schwungreich, wenngleich nicht ohne eine naive Eitelkeit geschrieben, die besonders seine ersten Erfolge bei dem kunstbegeisterten Kronprinzen Friedrich Wilhelm anstacheln. Auf seine vielseitigen dichterischen Pläne, auf seine Improvisationsgabe, auf seine malerischen Leistungen werfen die an Platen gerichteten Briefe allerlei interessante Lichter; er kennt die Grenzen seiner Kunst oder Künste; er ehrt in Platen die überragende Natur, aber lässt es sich auch nicht nehmen, über Platens Absonderlichkeiten dann und wann ein ehrliches Wort zu sagen oder ehrliche Aeusserungen anderer Freunde zu hinterbringen; er macht ihn zum Mitwisser seiner Herzensnöte, seiner materiell oft schwierigen Lebenslage, seiner körperlichen Leiden, seiner Hoffnungen und Fehlschläge, bis durch die Gunst des preussischen Thronfolgers in seiner liogr. et l i t t : AnnFLBordeanx. S. 188-288. (Auch als Sonderà r.; Tgl. IV l d : 6 . ) — 24) [F. D u s e l , ] A. Graf v. Platen, Gedichte. (Ungedr. Nachl.): DDichtnng. 15, 3.8, 89,163. — 25) X H e l l i n g h a u s , E. Hellmuth, Beitrr. z. lyr. Technik Platens (JBL. 1893 IY 2 b : 3 8 ) : Gymn. 12, 8.543. - 26) 0. J e s s e n , Kopisch in Italien: Bär 20, S. 394/7, 408-10, 415/9, 428-30, 439-42, 451/4, 46S/5,

J. Elias, Lyrik: Von den Freiheitskriegen bis zur Gegenwart,

IV 2b •. 27-37

Existenz die grosse glückliche Wendung eintritt. Kopischs Briefe sind von schöner, malerischer Anschaulichkeit, seine Charakteristiken der Künstlerwelt, die ihn umgiebt, oft eindrucksvoll, zumal die Schilderung seines fürstlichen Gönners von treffender Sachlichkeit. Hier und dort anekdotischer Litteratenklatsch: Raupach sagt, Platens Verse seien Sekundanerarbeit, worauf ein Ironiker ihm entgegnet: „Das wäre ja prächtig; da dürfte man sich ja nur an eine Schulthür stellen, so könnte man die Dichter greifen bei den Füssen wie die Hammel". Ferner schöne Gedanken über Lyrik, eingehende Verbesserungsvorschläge zur Odentechnik, endlich ein vollständiger Entwurf zu einer Komödie in aristophanischer Form. — Aeltere Erscheinungen über Friedr. Rückert fanden Besprechungen21). — Seine schwierige Arbeit, aus Rückerts Nachlass die Uebertragungen aas dem Persischen zu heben und sie in der Anordnung der Originale zu bieten, setzt Bayer 28 " 30 ) unermüdlich fort; ihm ist streckenweise auch eine kaum zu bewältigende Entzifferungsthätigkeit zugefallen. Im Berichtsjahre legt er zwei Publikationen vor: Die politischen Gedichte Saadis und die umfangreiche Fortsetzung von Firdosis Königsbuch (Schahnahme: Sage XV—XIX; vgl. JBL. 1890 IV 2:117; 3:83). Bei der Beurteilung dieser wertvollen Nachbildungen — die freier sind bei Saadi als bei Firdosi — wird das letzte Wort allemal der Orientalist haben. Aber der Literarhistoriker wird gern feststellen, dass im sprachlichen und dichterischen Ausdruck hier von Rückert Vieles und Gutes geleistet worden sei; dass unsere Dichtung, zumal ihr germanischer Teil, durch den Aufschluss eines neuen Gebietes orientalischer Poesie, nicht unwesentliche Bereicherung erfahren hat; dass insbesondere in der Firdosi-Verdeutschung Schack in der äusserlichen Geschmeidigkeit der Form Rückert zwar übertrifft, Rückert aber in der Sprache weit persönlicher, innerlich kräftiger als Schack ist. Einen Teil seiner IJebertragung hatte Rückert direkt in ein Exemplar von Schacks Werk eingetragen, das B. auf diese Weise als Quelle dienen musste. Das Rückertsche Ms. der 14. Sage ist übrigens verloren gegangen. Von Saadis politischen Gedichten, die nun dem „Diwan" (JBL. 1893 IV 2b: 44) gesondert folgen, kommt der erste, allgemeine Weisheiten enthaltende Teil unserem Geschmacke noch am nächsten. In der gelehrten Einleitung setzt B. sehr hübsch die Geistes- und Gefühlsverwandtschaft des alten Saadi und Rückerts auseinander; beide neigen dem Lehrhaften zu und pflegen mit innerer Befriedigung die didaktisch-moralische Poesie. Am anderen Ende ihres dichterischen Interesses steht die Liebe. Die Geschichte der deutschen Saadi-Uebersetzungen, von Ochsenbach bis Rückert, fasst B. knapp zusammen. Das Ms. stammt wahrscheinlich aus den 40er Jahren; B.s ausführliche Anmerkungen, die die historischen Verhältnisse und Personen in Saadis Epoche zu erläutern suchen, beruhen teilweise auf Rückerts Vorarbeiten. — Aus Saadis „Gulistän", einem gleich dem Koran weitverbreiteten Volksbuche, in dem sich Anekdoten, Geschichtsdarstellungen, Erzählungen mit klugen Sprüchen und witzigen Exempeln mischen, hat Rückert 3— ebenfalls während der 40er Jahre — die Verse herausgezogen und übersetzt; Bayer 1 ) hob sie aus dem hs. Schatze und drückt auch die zugehörigen sachlichen Erläuterungen Rückerts ab. — Neben Rückert, populärer als er, doch in seinem Schatten, steht Friedr. von Bodenstedt 3 2 ). Es erschienen neue, an „Editlam" gerichtete Briefe 33-34 ) aus seinem Nachlass, die litterarisch recht belanglos sind und menschlich den Schreiber als eitlen, auf Huldigungen und Auszeichnungen erpichten Mann zeigen. Sie sind während der englischen Reise geschrieben, die Bodenstedt Frühjahr und Sommer 1859 zum Zwecke seiner Shakespearestudien unternahm. Er schildert das Zigeunerwesen und den lebhaften Haushalt Alex. Herzens sehr nett. Ueber Freiligrath: Er „macht den Eindruck eines grundehrlichen, anspruchslosen und vortrefflichen Menschen, dessen revolutionäre Üeberschwenglichkeiten gar nicht in Einklang zu bringen sind mit seinem übrigen Wesen". Ein schwacher Menschenkenner, hält Bodenstedt Freiligraths Frau für „die Hauptquelle seiner revolutionären Einflüsse". — Wiesbaden hat sein Bodenstedtdenkmal35"36) erhalten, eine Bronzebüste, von Berwald nach Photographien und einer Totenmaske herkömmlich modelliert. — Annette von D r o s t e - H ü l s h o f f s Briefwechsel37) mit Levin Schücking (JBL. 1893 IV 2 b: 81; s. u. IV 3:472) ist von der Kritik im wesentlichen freudig begrüsst 475/7,487-90. — 27) X H e l l i n g h a u s , F. Reuter, D. Erlanger Freunde F. Rückert u. J . Kopp. — O . A r n d t , F. Rüokert. — E. Herford, F. Rfiokert u. seine Bedent. als Jngenddichter (JBL. 1S93 I V 2 b : 39-41 t : Gymn. 12,9.543/4. — 2 8 ) E. A. B a y e r , F i r d o s i s Kinigsbuch (Schahnarae) fibers, y. F. Rückert. Ans d. Nachl. her. II. Sage XV-XIX. B„ d-. Pauline, d. Kinderfrenndin. E. Erz. ebda. 12". 64 S. M.0,20. — 143) X id.. Wie Heinrich y. Eichenfels z. Erkenntnis Gottes kam. E Erz: ebda. 12°. 47 S. M. 0,20. — 144) X M - I 5 0 kurze E r zählungen f ü r d. J n g . Neue Ausg. m. c. Vorw. v. F r . B r a u n . (2. Aufl.) ebda. 12 o . 144 S. M. 0,75. — 145) X i d - D. g u t e Fridolin u. d. böse Dietrich. E. lehrreiche Gesch. f ü r Eltern u. Kinder. Neue Ausg. (2. Aufl.) ebda. 12°. 168 S. M. 0,75. — 146) X id , Ausgew. Kinderschrr. Neue Ausg. luit o. Vorw. v. F r . B r a u n . 15 Bde. 2. Aufl. ebda. 12°. 176, 163, 144, 143, 168, 144, 160, 163, 124, 136, 140, 128 S. mit j e l Titelbild, à M. 1,00. - 147) X id., Ludwig, d. kleine A u s wanderer. Blüten, d. blühenden Alter gewidiu. Nene Ausg. mit e. Vorw. v. F. B r a u n . 2. Aufl. ebda. 12°. 104 S. M. 0,50. — 148) X i d " Ausgew. Erzählungen. 5 kurze Er?, für d. J a g e n d v. W. W e r t h e r . (— Universalbibl. f ü r d. J a g . N. 326.) St., Union. 64 S. M. 0,20. — 149) X id., Genovefu. Erz. In neuer Bearb. her. v. M. W e b e r . ( = Jugendfreude. Ausgew. Jugendschriften her. y. M. W e b e r . 1. Serie, 4. Bd.) F r a n k f u r t a. M., Foesser Nach f. IV, 93 S. Mit 3 Taf. M. 1,25. — 150) X Genoveva. E. d. schönsten u. rührendsten Gesch. d. Altertums, neu erzählt f ü r alle guten Manschen, bes. f ü r Mütter u. . K i n d e r . . ( — Meyers. Volksbücher N. 977/8.) L. u. Wien, Bibliogr. Inst. 16". 122 S. M.0,20. — 151! X 'd-, Le Rosier, suivi d e : la Mouche. Trad. de l'allemand par L. F r i e d e ) . Tours, l í a m e & Fils.' 1892. 12°.' 107 S.' Avèo grav. '— 152) X >d.< La croix de bois. Trad. de l'ail, par L. F r i e d e t , ebda. 1891. 12". 107 S. Avec grav. — 153) X id., La Chartreuse. T r a d . de l'ail, p a r L. F r i e d e t , ebda. 1392. 12". 107 S. Avec gray. — 154) X id., Le serin, suivi de L a chapelle de la forêt. Trad. de l'ail, par L. F r i e d e ! ebda. 1892. 12°. 107 S. Avec grav. — 155) X id., Eustaohe, épisode des premiers t e m p s du christianisme. Trad. de l'ail, par L. F r i e d e t , ebda. 1892. 12°. 103 S. Avec grav. — 156) X id-, Sept nouveaux contes pour les enfants. Trad. de l'ail, par L. F r i e d e t , ebda. 1892. 12°. 107 S. Avec grav. — 157) X id., Théophile, le petit eremite. Trad. de l'ail, par L. P r i e d e l . 16. éd. obda. 1892. 12". 107 S. Avec grav. — 158) X >d. L a famille chrétienne, snivie de nouvelles historiettes. Trad. de l'ail, par L. P r i e d e l . 15. éd. ebda. 1892. 12°. 107 S. Avec gray. — 159) X id.. Le rossignol, suivi de Deux f r è r e s . Trad. de l'ail, par L. F r i e d e l . ebda. 1892. 12°. 107 S. Avec grav. — 1 6 0 ) X id-* Le P e t i t ramoneur. Paris, I m p r . Liévens. 4°. 11 S. - 161) X Le Myosotis, suivi d e : Hist. d ' u n gros sou. L'anneau magique. Trad. et imité de Schmid. Limoges, Ardant £ Co. 32°. 64 S. Avec gray. — 162) X Les dangers de l'étnurderie. Trad. e t imité d u chanoine Schmid, ebda. 12°. 107 S. Avec grav. — 163) X Oeuvres du chanoine Schmid. Contes. Trad. nouv. ebda. 240 S. Avec grav. — 164) X L'Ignorance et ses inoonvéniants. Trad. et imité d u chanoine Schmid, ebda. 12°. 108 S. Avec gray. — 165) X id., Irlanda, contessa di Bretagna. Milano, P . Carrara. 16°. 92 S. — 1 6 6 ) X id-. Altri cento racconti pei fanciulli, ebda. 16°. 126 S. — 1 6 7 I X id.. Il rosaio: racconto dedicato all'adoloscenza. ebda. 16°. 94 S. — 168) X id.. Le uova di pasqua. ( = Bibl. pei fanciulli N. 34.) ebda. 90 S. Con tavolu. - 169) X id., I due fratelli. ( = ebda. N. 38.) ebda. 91 S. Con tavola. — 170-71) X Contes allemands du temps passé. Extr. des recueils des f r è r e s Grimm et de Simrock, Bechstein, Franz Hoffmann, Musaeus, Tieok, Schwrib, Winter etc. Aveo la légende de Lorely. Trad. p a r F é l i x F r a n k et K. A l s l e b e n et précédés d'ane introd. p a r M. E d . L a b o u l a y e . 3. éd. Paris, Perrin & Co. 1892. S I , 473 S. — 172) X Arnold, Fritz auf d. Lande. ( = Elementary texts.) London, Bivington, Sh. 3/6. — 173) X K. F. Becker, Ulysses u. d. Kyklop, by W. S. L y o n ebda. Sh.0/9. — 174) X Franz Hoffmann, Heute mir, morgen dir. With notes by J . H. M a n d e . Oxford. Wareh. Sh. 2,00. — 175) X H. W. y. Riehl, D. vierzehn Nothelfer, by B. E. M a c n a g h t e n , London, Sonnenschein. Sh. 1,60. — 176) X J* Trojan, Struwelpeter jun., transi, from the german. London, Jarrold. Sh. 1/6. — 177) A. B l i e d n e r , A. G. Eberhards Hannohen u. d. Küchlein, her. v. M. J a h n (JBL. 1893 I 7 : 8 7 ) : PâdStud. 15, S. 117/9. — 178) X G. Eberhard, Ilannchen u. d. Küchlein. E. Idylle. ( = Meyers Volksbücher N. 979-80.) L., Bibliogr. Inst. 16°. 95 S. M. 0,20. - 179) F r. B r ü m m e r , K. StSber: ADB. 36, S. 274/5. — 180) X E - Frommel, Ges. Schrr. Erzählungen f ü r d. Volk. Aufsätze u. Vortrr. mannigf. Inh. in e. fortlauf. Reihe y. Bdchn. 10. Bdch. Nachtsohmetterlinge. B., Wiegandt & Grieben. VIII, 227 S. Mit Bild. M. 2,50. — 181) X M a x i m . S c h m i d t , Volkserzählungen. Gesamtausg. In 12 Bdn. München, Seitz à Schauer. 1893 - 94. 135, 160, 168, 224, 216, 138, 240, 178, 174, 196, 224, 220 S. à M. 2,50. — 182) X J- s t e c k , D. Tharerwirt, e. Tiroler Held y. J. 1809. Gesch. Erz. ( = Tiroler Volksbücher 1. Bd.) Innsbruck, Wagner. 1892. V, 270S. M. 1,60. - 183) F. K a t t , B. Auerbach: BurschenschBU. 7, S. 44/6. - 184) X F - E n g e l , Auerbachs B dramat. Eindrücke (JBL. 1893 IV 3 : 3 1 4 ) : Zeitgeist 1893, N. 14/5 — 185) X - Auerbachs Schriften. Volksausg. 1.-60. L f g . St., Cotta, à 3 Bogen, à M. 0,25. — 186) X id., La seconde mère. Trad. de l'ali, par B. M e y e r . Paris, Gédalge. 270 S. — 187) X i d , La fille aux pieds nus, nouvelle. Imité de l ' a i l , avec de l'autorisation de l'auteur, par J . G o u r d a u l t . 3. éd. Paris, Hachette & Co. 207 S. (Mit 72 Grav. y. B. Vantier ) F r 2,00. - 188) [A. B e t t e l h e i m u. V. C h i a v a c c i ] , Letzte Dorfgänge, Kalendergoschichten u. Skizzen ans d. N a c h l . v. L. Anzengruber. St., Cotta. VIII, 487 S. M. 5,00. |,DRs. SI, S. 319; L. G ( e i g e r ) : Nation!). 11, S. 646; E. H e i l b o r n : Geg. 45. S. 343,4: N i S . 70, S. 135; TU. y. S o s n o s k y : DR. 4,

(4)16/*

IV 3 : i88a-208 R. Rosenbaum, Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. und Skizzen gesammelt vorgelegt. Diese Handlungsweise entsprach den Absichten des Dichters, der die Drucke und Mss. zu diesem Zwecke selbst zurechtgelegt hatte. Die Herausgeber sind dadurch gegen den Vorwurf geschützt, dass manches Minderwertige ans Tageslicht kam, wozu in erster Reihe die drei „Mären aus alter Zeit" zu rechnen sind. In diesem Sattel war der feine Charakteristiker nicht gerecht. 189a~18!l) — Den Reigen der Vf. historischer Romane eröffne A. R. Karl S p i n d l e r , dem Frankel 1 9 0 ) eine Charakteristik widmet. F. schliesst sich an Goedekes bekannte Verhimmelung an und motiviert sie gleichfalls durch den Hinweis auf die bedeutenden Zeitbilder mit dem politischen, fast_ modern gezeichneten Hintergrund. Spindlers Roman „Der Bastard" (1826) gilt auch F. für eines seiner bedeutendsten Werke. Auf der Höhe seines Schaffens zeige ihn „Der Jude" (1827), ein Sittenbild aus dem 15. Jh., wo auch die Charakteristik am meisten in die Tiefe gehe. Spindler war einer der fruchtbarsten, auch vielgelesensten Schriftsteller der 30er und 40 er Jahre. Es fehlte ihm aber an Ruhe und Selbstzucht, um seine bedeutenden Anlagen richtig* zu verwerten.191) — L. F. S t o l l e s Wirksamkeit wird gleichfalls von Frankel l 9 2 ), allerdings recht abschätzig beurteilt. Mehr als seine Romane machten ihn die Zeitschriften bekannt, die er begründete und redigierte, namentlich die „Gartenlaube", die ursprünglich als Beilage erschienen ist, jedoch bald zu einem verbreiteten Organ heranwuchs. (Unter einer „ausgedehnten" Zeitschrift1 9 3denkt sich F. wohl eine weitverbreitete?).— Auch L. Storch widmet F r a n k e l ) seine Feder. Er findet, dass die Anfänge Storchs romantische Uranlage verraten; das Stoffliche und Abenteuerliche waltet bei ihm vor. Dafür, dass Storch auch in seiner späteren Produktion die Traditionen der Romantik in gewissem Sinne fortsetzt, hat F. einen deutlichen Beleg in dessen Uebersetzung aus dem Französischen des Keratry „Friedrich Styndall oder die verhängnisvollen Jahre" 1828, die sämtlichen Biographen bisher entgangen war, gefunden. — F. W. L. T a r n o w s k i wird von Brümmer 1 9 4 ) mehr als Mensch denn als Schriftsteller gerühmt. — D a h n s 1 9 5 ) „Erinnerungen" sind an anderer 1Stelle genügend gewürdigt 98 199 200 worden. ) — In gleicher Weise genüge für Ebers ) Selbstbiographie " ) der Hinweis auf eine andere Besprechung dieser JBL.201 206) — 207 Adolf Glaser widmet F o k k e ) liebevolle Aufmerksamkeit. „Herzerquickende Treuherzigkeit und Einfalt" rühmt er besonders an seinen historischen Romanen und lobt es, dass dabei die höchsten Probleme der Menschheit dennoch einen würdigen Ausdruck finden. Er ergeht sich des weiteren im Anschlüsse daran in allgemeinen Betrachtungen über diese Romanspecies, wobei er sich vielfach mit Julian Schmidts Aeusserungen über den gleichen Gegenstand berührt. Und als Folge dieser Betrachtungen spielt er Glasers Tendenzlosigkeit in politischer Beziehung gegen Gustav Freytags Zweckmässigkeit als bedeutenden Vorzug aus. — Gustav F r e y tag selbst, das hervorragendste Talent in dieser Gruppe, ist durch Roth 2 0 8 ) einsichtig und gerecht vor einem Zuhörerkreise von Schülern charakterisiert worden. Gerade vor einem solchen Publikum ist der einleitende Kanonendonner gegen die moderne Richtung der Litteratur zum mindesten ein gefährlich Spiel, besonders wenn der Vortragende s;ch genötigt sieht, von den sogenannten „Verirrungen", die er aufzuzählen vergessen hat, zu den „unbestreitbaren Verdiensten" sich zu wenden, um seinem Helden ein Ehrenplätzchen in dem verpönten Bannkreis anzuweisen. Die kurze Skizze von Freytags Lebensgang nennt mit Recht Walter Scott und Dickens unter denen, die am nachhaltigsten auf den Dichter gewirkt haben. Unbestreitbar liegt auch Frey tags Slärke in der Meisterschaft des Stils, die R. mit wenigen gedrungenen Worten scharf hervorhebt. Für den grossen Erfolg des Romans „Soll und Haben" 196 197

S. 377; II. N e c k e r : NFPr. N. 10671.]! _ 188a) X A - M a l l e r - G n t t e n b r u n n , L. Anzengrnber. ( = Im Jh. Grillparzers. Litt.- n. Lebensbilder ans Oesterreich [JBL. 1893 IV 4 : 270], S. 150-89.) (Betrachtet yornehml. d. draniat. Arbeiten; für d. erzählenden Werke fällt nichts ab.) — 189) X L. Anzengrnber, D. Schandfleck. E. Dorfgescli. 3. Aufl. ( = Anzengrubers Dorfromane. 1. Bd.) L., Breitkopf & Härtel. 422 S. M. 3,50. — 190) L. F r & n k e l , A. B. K. Spindler: ADB. 35, S. 200/2. — 191) X K. Spindler, D. Bastard. G. dtsch. Sittengesch. aas d. Zeitalter Kaiser Rudolfs II. 4 Tie. St., Ualcemes. 12°. 254, 264, 233, 193 S. M. 3,00. — 192) L. F r a n k e l , L. F. Stolle: ADB. 36, S. 786/8. — 193) i d . . L. Storch: ib. S. 439-42. — 194) F. B r a m m e r , Fr. W. Ladisl. Tarnowski: ib. 37, S. 402. — 195) (IV lc:52/3.) — 19$) X F. Dahn, Jnlian d. Abtrünnige. Gesch. Roman in 3 Bd. L., Breitkopf & Härtel. 1893. 284, 489, 603 S. M. 21,00. ffGrenzb. 1, S. 495-504; 1. h.: DDichtnng. 15, S. 127; 0. J.: N&S. 67, S. 135/6; W. E r e i t e n : StML. 46, S. 285-302, 413-40.]| - 197) X W o l f g a n g , F. Dahn, Jnlianns de Afrallige: NedSpect. S. 41/3. — 198) (IV l e : 9 1 / 2 . ) |[DDichtung. 13, S. 104, 179-80; WIDH. 76, S. 124/5; LCB1. 1893, S. 1759; C. Z i e g l e r : DBUEU®. 21, S. 2; H. K l e i n : Presse 1893, N. 93.]| - 199) X i d . , Ans meiner Kindheit: DDiohtung. 13, S. 98-103. (E. Brachstück ans N. 198.) — 200) X T h - V e r n a l e k e n , D. Lebensgesch d. 6 . Ebers mit Rftcks. auf d. Frfbelsche Anst. in Keilhan: Paed. 15, 3. 387/8. (Ebenfalls e. BruohstBok aas N. 198, S. 193 ff.) — 201) X G Ebers, Oes. Werke. 1.-44. Lfg. St., Verl.-Anst. a 5 Bogen, ä II. 0,60. |[DRs. 77, S. 475; L. F r e y t a g : COIBW. 21, S. 499, 22, S. 235/6; Qacllwasser 18, S. 826.]I — 202) X i d -. Im Schmiedefener. Roman ans d. alten Hamberg. 2 Bde. St., Dtsoh. Verl.-Anst. 304, 307 S. M. 10,00. — 203) X Kleopatra. Hist. Roman. 9., neu durchges. Anfl. ebda. X, 272 S. II. 8,00. |fL. F r e y t a g : COIRW. 22, S. 235/6; BUR8. 61, S. 628/9.]! — 204) X id., Cleopatra, a Romanoe. Transl. by M a r y J . S a f f o r d . 2 vol. London, Low. Sh. 6. — 205) X W o l f g a n g : Ober N. 203: NedSpect. S. 177/8. — 206) X id., Per aspera. From the german by C l a r a B e l l . 2 yol. 18°. London, Low. Sh. 4. - 207) A. F o k k e , Hist. Romane: Geg. 46, S. 41/3. - 208) K. R o t h , G. Freytag. Rede, geh. 1894 im kgl. Realgymn. in Stattgart:

R. R o s e n b a u m , Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. IV 3 :209-220 wird neben den Zeitumständen auch ein innerer Grund betont, nämlich die persönlichen Vorzüge des Dichters, die in seinem Gemüt und der davon gefärbten Auffassung des Lebens wurzeln. Der Einklang Freytagscher Theorie und Praxis in Bezug auf das Kunstgesetz ist zu Unrecht in Gegensatz gestellt zu Spielhagens etwas schärfer formulierter Kunstübung und müsste erst bewiesen werden, um recht glaubhaft zu sein. Niemand zweifelt, dass auch Freitag sich oft an Modelle hielt, um seine Figuren mit realem Leben zu füllen. Wir stimmen jedoch mit R. darin voll überein, dass es ein ungerechter Vorwurf gegen Freytags „Ahnen" ist, als habe er zu viel antiquarische Gelehrsamkeit hinein verflochten. — Statt der Charakteristik begnügt sich Weber 2 0 9 ) mit weitläufigen Citaten aus Frey tags Werken und Anführung von 0. von Leixners Worten. Ihm gilt Kunz von der Rosen als Schlüssel zu Freytags sämtlichen Charakteren; und Kunz von der Rosen wieder als geschichtliche Vertiefung des idealen Typus. Also hie Idealismus, hie Realismus! In der Würdigung des Dichters aber, namentlich seiner epischen Schöpfungen, weichen W.s Ergebnisse von denen Roths nicht ab. W. nennt „Soll und Haben" ganz treffend eine „Stadtgeschichte" iin Hinblick auf den weiten Boden, den vor 1855 die Dorfgeschichte gewonnen hatte, ja er hat seine Begeisterung für den Idealismus eines Kunz von der Rosen schon vergessen und preist nun auch den2 1 0 Sieg des Realismus, den dieser Roman Freytags entschieden habe. — S p r e n g e r ) hat im 2. Bande, 1. Abteilung der „Bilder aus der deutschen Vergangenheit" einen Uebersetzungsfehler Freytags entdeckt: statt „Thorgeld für das Höllenfeuer" soll es richtig heissen „Abhülfe gegen das Höllenfeuer".211) — Bartels 2 1 2 ) wehrt sich mit Recht dagegen, dass Conrad Alberti seinen Börsenroman „Schröter u. Cie." als eine Fortsetzung von Freytags „Soll und Haben" angesehen wissen möchte. Eine ausführliche Inhaltsangabe bekräftigt diese Abwehr.213"214) — Nahe Verwandtschaft mit Freytags Epen in ungebundener Sprache zeigen stofflich auch die einiger anderen Dichter, in erster Reihe J. V. v o n S c h e f f e l s . So verfolgt Zernin 2 1 5 ) des Dichters Besuche auf der Wartburg, die für Scheffel und seinen poetischen Beruf eine Art symbolischen Heiligtums bedeutete, und kennzeichnet das nahe Verhältnis, in das er zu dem langjährigen Kommandanten der Festung, Bernhard von Arnswald, getreten war. Ihn charakterisiert Z. mit Hilfe von Aufzeichnungen des Nachfolgers eines Bruders des Genannten. Bernhard von Arnswald stand als junger Offizier dem Grossherzog Karl August von Weimar gegenüber, der wieder Goethe auf das Zeichentalent des Autodidakten aufmerksam machte. Seit 1840 war er Schlosshauptmann auf der Wartburg. Kleine poetische Erinnerungen an Scheffels Verkehr und Freundschaft mit ihm werden wachgerufen. Z. gedenkt bei Gelegenheit des vorletzten Besuches Scheffels im Thüringer Land (Sept. 1873) eines Festspieles ' unter dem Titel „Der Brautwillkomm auf der Wartburg im September 1873", das anlässlich der „Hochgezitsnachfeier" des Erbgrossherzogs zur Darstellung kam. Darin treten der Reihe nach auf: Frau Aventiure, der getreue Ekkard, König Etzel, Chrimhilde, Landgraf Hermann mit den sieben Meistersingern, die heilige Elisabeth und zum Schluss Luther als Junker Georg, der den Segen über das junge Fürstenpaar spricht. Dieses Festgedicht ist bloss seinerzeit in der Eisenacher Zeitung-216veröffentlicht 2worden, fehlt also in allen Sammlungen der Scheffeischen Gedichte. ) — A r t a r i a 1 7 ) zeichnet das Bild der Herzogin Hedwig von Schwaben nach Scheffels Quelle und bringt den historischen Charakter mit dem dichterischen in Einklang. Die herben Züge der geschichtlichen Hedwig soll Scheffel demnach nicht gefälscht, sondern nur verklärt haben. Wenn auch nichts darüber überliefert ist, so steht die dichterische Figur in keinem unvereinbaren Gegensatz zu dem Original, dem die poetischen Empfindungen gar wohl zuzutrauen sind. Stärkere Eingriffe in die geschichtlichen Thatsachen hat sich der Dichter allerdings bei Ekkehard selbst gestattet. Die St. Galler Chronik weiss nur von einem durch körperliche Schönheit ausgezeichneten Pförtner zu erzählen, den Scheffel noch mit vielen anderen Gaben des Himmels und der Erde ausgestattet hat. 218-219 ) — Aus der Hochflut von Aufsätzen grösseren und kleineren Umfanges über den Dichter von „Dreizehnlinden", Fr. W. W e b e r , verdient einzig Keiters 2 2 0 ) Studie Beachtung. An der Hand der Werke Webers lernen wir das Leben, die LebensBBSW. N. 14/5. — 2 0 9 ) L u d w . W e b e r , Q. Freytag, e. aoc. n. kultnrhiet. Dichter. Vortr. ( = Samml. theo), n. soc. Beden n. Abhandl. IV. Serie, 3. Lfg.) L„ Wallmann. 1893. 32 S. M. 0,40. |[LZgB. N. 109.]| - 210) R. S p r e n g e r , Zu G. Frey tugs „Bildern ana d. dtsch. Vergangenheit": ZDÜ. 7, S. 502/3. — 211) X K. L a n d m a n n , Zu G. Freytags „Ahnen": ib. S. 271. — 212) A d . B a r t e l s , E. Forts, v. G. Freytags „Soll n. H a b e n " : Didask. 1893, N. 195. - 213) X 0 . Freytag, Soll n. Haben. For Scheel use by H a n b y C r n m p . London, Whittacker. 12°. Sh. 2/6. — 214) X i a > E r h e b u n g Prenssens. By S i e p m a n . London, Rivington. Sh. 2. — 215) G Z e r n i n , J. V v. Scheffel anf A. W a r t b u r g : Didask. N. 38. — 216) i d . , J. V. v. Scheffel in Rom: Sammler A . 1893, N. 107. (Aus d. NorddAZg.) — 217) R A r t a r i a , Herzogin Hedwig, d Heldin des „ E k k e h a r d " : Gartenlaube S. 364/5. — 218) X Jungdentschland 3, S. 30. — 219) X The t r u m p e t e r . By J . V. v. Scheffel. Transl. b y J e s s i e B e c k and L o u i s e L o r i m e r . W i t h introd. by T h . M a r t i n . London, Blackwoods. Sh. 3/6. |[Ac. 44, S. 149.]| — 2 2 0 ) H. K e i t e r , Fr. S. Weber, D . Dichter v. „Dreizehnlinden". E. Stud. 4., Term. u. verb. Aufl. Mit e. P o r t r . P a d e r b o r n ,

IV 3 : 221-232 R. R o s e n b a u m , Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. auffassung und die weitgesteckten Ziele des greisen Dichters auf den verschiedensten Gebieten seiner Wirksamkeit kennen und schätzen. In die Worte „Bete und arbeite" könnte man diese aufschlussreichen Kapitel kurz fassen. Mag man auch politisch anders denken als der Centrumsabgeordnete Weber und sein Gefolgsmann und Biograph K., so gesteht man dem erfahrenen Manne gerne das Recht zu, über die Mitwelt von hoher Warte aus zu urteilen, in Sprüchen, die oft den Xenien unserer Klassiker nahekommen (S. 17). Es ist recht bemerkenswert, dass der erste Plan zu dem weitverbreiteten Epos thatsächlich erst in das J. 1874 oder 75 fällt, da der Dichter schon das sechzigste Lebensjahr überschritten hatte. Ein Brief Webers an den Gymnasialdirektor Werneke in Montabaur giebt darüber sicheren Aufschluss (S. 10). Weiss man die manchmal übertriebenen Lobpreisungen K.s auf das richtige Mass herabzumindern, so erhält man eine durchsichtige Analyse des Hauptwerkes, seiner äusseren und inneren Schönheiten. Weber zeigt sich auch als Meister in der Komposition, im geschlossenen Aufbau und in der streng einheitlichen Durchführung der Handlung (S. 51—56). Die Andeutungen K.s über die Stilmittel sind allerdings etwas kärglich (S. 56—60) und hätten füglich auf Kosten der angehängten Moralpredigt an die junge Dichtergeneration, sich an Weber „zu bilden", ausgedehnt werden können. Dieses Zöpfchen (S. 61/4), offenbar nur zur Füllung des letzten Bogens berechnet, nimmt sich recht verwunderlich aus: „Unsere jungen Dichter sollten immer zu 'Dreizehnlinden' zurückkehren und an dem herrlichen Werke die Gesetze der Dichtkunst studieren, die immer dieselben sind, und von Weber mit dem Instinkt des Dichters und dem feinen Takt des Künstlers befolgt sind."— H o e b e r s 2 2 1 ) Festschrift kenne ich bloss aus der tadelnden Recension der IJonsMschr.. die mit Recht hervorhebt, dass eine Paraphrase poetischer Werke in Prosa keine litterarhistorische Würdigung ist; dazu kommt der reklamehafte Ton, in dem geradezu katholische Propaganda mit der Dichtung getrieben wird und das Hineinziehen fremder Elemente zu gleichem Zwecke. — Vielfach einseitig, zum grössten Teil im Lob überschwenglich ist die übrige Serie von Festartikeln, die alle mit bekannten Daten arbeiten. 222 " 226 ) — B r i e g e r 2 2 1 ) allein betrachtet Webers neuestes Epos „Goliath" ganz sachlich. Er findet die Darstellungsform ganz und gar an die Art der Einschachtelung der Romantiker gemahnend. Der Dichter giebt eine Rahmenerzählung, in der er selbst in Beziehung zu den handelnden Personen tritt. Das Epos hat bekanntlich mit dem biblischen Helden nichts zu schaffen. Vielmehr geht der Stoff auf eine norwegische Geschichte zurück, die der Maler Magnus dem Dichter erzählte. „Goliath" ist ein Hoheslied der Entsagung über das Grab hinaus, dessen Hauptfiguren weniger unsere Sympathie als unsere bewundernde Ehrfurcht wecken. 228 ) — Ein anderer Dichter, der nach seinen Stoffen gern in die deutsche Vorzeit greift, J u l i u s W o l f f 2 2 9 ) , erzählt die Geschichte seines Erstlingswerks „Till Eulenspiegel redivivus". Was er aus seiner zartesten und zarten Jugend bei der Gelegenheit verrät, bleibe dem Biographen zur Verwertung vorbehalten. Volkstümliche Sagen und Heldengestalten zogen ihn besonders an, vorzüglich Till Eulenspiegel und der Rattenfänger von Hameln. Er wählte vorerst den ersteren zum Helden seines Gesanges und — schrieb darauf los, ohne Plan, ohne Fabel und Handlung, was ihm gerade einfiel. Das ist karger Verrat an den Geheimnissen seiner Werkstatt. — Richtig und dankenswert, ist S p r e n g e r s 2 3 0 ) Lesefrucht, dass ein Vers im 12. Abenteuer der „Lurlei" auf eine Bemerkung Uhlands in seinen „Hoch- und Niederdeutschen Volksliedern" zurückgehe. — Wenden wir uns vor einer landschaftlichen Durchstreifung des Gebietes den D i a l e k t d i c h t u n g e n zu, so gebührt vorerst ein kurzes Wort den a l l g e m e i n e n Betrachtungen M ö l l e r s 2 3 1 ) , der zu erweisen sucht, dass die Zeit der poetischen Hegemonie des Dialekts in Deutschland vorüber ist. Nur der LJeberdruss an der hoffnungslos gewordenen Politik habe den Dialekt in den fünfziger Jahren begünstigt, und dieser Strömung verdankten grosse Talente ihre plötzlichen Wirkungen. Doch muss auch M. gestehen, das wirkliche Volkspoesie in der „Dialektsprache"(?) auch in ganz besonderen Fällen entstehen könne. Seine Untersuchung stützt sich aber auf ganz subjektive Geschmacksurteile und ist deshalb mehr anregend als ergebnisreich. — F r i t z R e u t e r lässt Möller voll gelten. In ihm feiert auch Do e n g e s 2 3 2 ) den grössten deutschen Humoristen, nicht so sehr wegen der entschiedenen Naturwahrheit Schöningh. 64 S. M. 0,90. — 221) O K. H o e b e r , Fr. W. Weber. Sein Leben n. seine Dichtungen. Mit P o r t r . o. Fnca. ebriii. 108 S. M. 1,00. |[K. K ö n i g : Daheim N. 30; O. K.: KonsMsclir. S. 778.]| - 2 2 2 ) X L - W a t t e n d o r f f , Fr. W . Weber: KZEU. 43, S. 289 301, 337-51 — 2 2 3 ) X Noch einmal A. Dührs niederdtsch. Homerübersetz : ib. 92, S. 192/7. - 264) X > . z " d. niederdtsch. Homerübersetz. v. A. Duhr: ZDU. 8, S. 261/3. — 265) X >< i ¡5- niederdtsch. Litt, im 19. Jh.: ib. S. 684-90. — 266) H. B a u c h , Humorist. Erzählungen in schles. Mundart 1. n. 2. Bdch. (2., Venn. Aufl. I. Quietschvergnügt. Schnoken. II. Huoh de Schläsing! Schnoken.) Breslau, Goerlich. IV, 156 S.; IV, 154 S. ä M. 1,25. — 267) H. K & s e l i t z , Verwerrts Volk. Humoresken. Gedichte u Geschichten in er/.gebirg. Hundart. 11. Heft. Annaberg, Gräser. 1893. 12°. 50 S. M. 0,30. — 268) E. J e e p , G. K. 0 v. Struensee: ADB. 30, S. 645/7. — 269) T«. F r a n k e l , R. G. M. Springe!: ib. 35, S. 319-21. - 270) F r . B r a n d e s , II. Ch. Steinhart: ib. S. 710/1. - 271) Fr. B r 5 m m e r , J. D. H. Temme: ib. 37, S. 658-60. — 272) 0. Justinns, Häusl. Bilderbogen. (Aus d. litt. Nachl.) Her. v. K. P r ö l l . Breslau, Schles. Buchdr. XIII, 311 8. M. 4,00. - 273) M. N e c k e r , E. Bildungsdichter: ML. 62, S. 525/6 - 274) R. Lindau, Ges. Romane u. Novellen. 5. Bd.

R. R o s e n b a u in, Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893,1894.

IV 3 : 274-273

jene Schriftsteller versteht, die nur Bildung, aber keine Natur, keine Leidenschaft, keine Persönlichkeit zeigen. Ihr deutlichstes Kennzeichen soll es sein, dass sie sich im Anfang, meist mit ihrer Erstlingsarbeit, ganz ausgeben, um in der Folge nur von dem einmal erworbenen Ruhme zu zehren. Diesen Bildungsdichtern schreibt er die Schuld an dem historischen Romane zu, gegen dessen Bestand er eifert. Die Dichter dieses Schlages schreiben „poetische Surrogate, wo es gilt in die Tiefe der menschlichen Seele zu tauchen". Und als solch einer gilt ihm Waldmüller. — Ganz im Gegensatz dazu wird Rud. L i n d a u anlässlich des Erscheinens seiner „Gesammelten Romane und Novellen" 274) von N e c k e r als ein Mann von umfassender Welt- und Menschenkenntnis gepriesen und darin der Grund gesucht für Lindaus Meisterschaft in der Zeichnung' excentrischer Charaktere. Denn, so folgert N., diese Neigung für Weltmüdigkeit und elegische Betrachtungsweise steht in ursächlichem Zusammenhange mit der Welterfahrenheit des weitgereisten Dichters. Aber den Humor als Gegenmittel vermisst man an seinen Figuren fast durchaus. Bemerkenswert ist ferner, dass in den wenigen Novellen, die auf deutschem Boden spielen, die Heimat immer als etwas Enges und Beengendes empfunden wird. Auch das mag auf die langjährige Abwesenheit von Deutschland und die Gewohnheit, in der Fremde zu leben, zurückzuführen sein. So erscheint denn Rudolf Lindau, wesentlich ein Sittenmaler und Realist, meist als ein vornehmer Skeptiker, wenn man ihn nur nach seinen Werken und den darin vertretenen Anschauungen beurteilt. 275 ) — P a u l L i n d a u s „Hängendes Moos" hat eine Uebersetzung ins Niederländische erfahren 276 ), aber dort nur den Eindruck eines „aangename tijdkorter" hervorgerufen. — 277 Humor bis zur Drolligkeit entfaltet H e i n r . S e i d e l ) in dem neuesten Bande seiner „Gesammelten Schriften" 278 ), worin der Dichter Anekdote an Anekdote reiht, aus deren Summe sich das Lebensbild des Schöpfers von „Leberecht Hühnchen" ergiebt. Ohne Effekthascherei und Bildungswut, ganz -wie wir es von dem ruhigen Erzähler gewöhnt sind, entrollt er eigenartig seinen Werdegang vor uns, bescheidene Anfänge an rühmlichere Erfolge reihend. Voll traulicher Pietät gedenkt er seiner Vorfahren, den Stammbaum bis auf Hermes den Biedermann zurückführend, der „Sophiens Reise von Memel nach Sachsen" beschrieben hat. Die Jugendjahre in Perlin (1842—52) zeigen insofern ein eigenes Gepräge, als der kleine Heinrich neben natürlicher Kindlichkeit doch auch einen Hang zum einsiedlerischen Leben zeigt und die einsamen Stunden durch gierige Lektüre verkürzt. Auf Robert Reinicks köstliches ABC-Buch führt er seine Neigung zum Märchen zurück, und er giebt dem Literarhistoriker direkte Fingerzeige, wo die Quellen seiner „Schwimmenden Insel" und „Erika" zu finden sind. Auch eine fabulierende Tante Therese aus Wittenburg wird beschuldigt, das Phantastische in dem Kinde gross gezogen zu haben. Ihrer Weise "ist" in der "Erzählung „Der " schwarze See" Mn Denkmal gesetzt. In "der folgen-' den Schweriner Gymnasiastenzeit findet manche ergötzliche Schnurre ihr Plätzchen. Ein reger Sammeleifer des Knaben bildete die Brücke zu einer intimeren Kenntnis der Natur, als sie in dem Alter für gewöhnlich Platz hat. Die ersten litterarischen Regungen des Quartaners fallen in das Gebiet des Humoristisch-Satirischen, sozusagen eines Klassen-Kladderadatsch, der aus alten Jahrgängen komischer und burlesker Schriften seine Hauptnahrung sog. Am meisten begeisterten die Knabenseele Uhland, Heine und Andersen unter den Deutschen, Cooper, Walter Scott und Bulwer unter den Ausländern, alles natürlich in Uebersetzungen, dazu Gil Blas, Don Quixote, Immermanns Münchhausen, E. T. A. Hoffmann, Tristram Shandy, Gullivers Reisen, später erst Goethe, merkwürdiger Weise nur in geringem Masse Schiller. Uhland war und blieb der Hauptanreger. In Hannover verbrauste Seidel seine Studentenjahre als Hörer des dortigen Polytechnikums (1860—62). In diese Zeit fallen nur einige Lieder und Gedichte, wohl aber auch die Anfänge einer Erzählung, in der Seidels Freund und Verbindungsbruder Karl Hohn eine entscheidende Rolle spielen sollte. Karl Hohn ist also nach des Dichters eigenem Bekenntnis das Urbild des Leberecht Hühnchen (S. 220/4). Das praktische Leben führte den jungen Ingenieur nach Güstrow, wohin Karl Hohn dem Freunde gefolgt war, um zwei Jahre lang zu bleiben (1863—64). Seidel selbst blieb aber noch bis zum Herbst 1866 in seiner alten Stellung. Um jene Zeit ging er nach Berlin, um seine Studien auf der Gewerbeakademie fortzusetzen Hier erweiterte sich sein litterarischer Bekanntenkreis ungemein. Friedrich Eggers führte ihn in den litterarischen Sonntagsverein „Tunnel über der Spree" ein, der am 3. Dec. 1827 von M. G. Saphir und dem Schauspieler Lemm nach dem Vorbilde der Ludlamshöhle in Wien als eine Art Ulkverein begründet worden war (S. 262—71); Seidel bringt recht interessante Mitteilungen darüber. Im Herbst 1868 verliess der Keisegef&hrten. 6. Bd. Zwei Seelen; D. Gast. B., Fontane & Co. 378, 392 S. M. 3,00. |[M. N e c k a r : NFPr. N. 10802; S. S.: NatZg. N. 266.]| — 275) X W-. Liebesheiraten. Roman, etda. 201 S. M. 3,00. — 276) P. Lindau, Hängendes Moos: NedSpect. S. 391. - 277) X H - S e i d e l , Ges. Schrr. 11. Bd. Neues Glockenspiel. (2. Samml. d. Gedichte.) 12. Bd. Berliner Skizzen. L , Liebeskind. 1893. XI, 277 S.; VII, 304 S. M. 6,00. [[Presse«. 1893, N. 283.]| — 278) i d . , Ges. Schrr. 13. Bd. Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte. V. (4) 16 T w 0 prisoners, a novel. London, Simpkin. Bh. 1. — 337) X ', Harzer Hans. E. Dorfgesch. L., Gressner H Schramm. 12°. 52 S. M. 0,50. — 366) X i d < Sonntag d. Grossvaters. Erz. ebda. 12°. 52 S. M. 0,50. — 367) J. B a e c h t o l d , Gottfr. Kellers Leben. Seine Briefe u. Tagebfleher. 2 Bde. (1819 - 5 0 , 1850—61.) B., Besser. 1893 - 94. VII, 460 S.; VII, 544 S. Mit Bild. M.6,00; 11. 8,00. |[e. a . ( E r i c h S c h m i d t ) : DBs. 81, S. 475/6; A. S a u e r : DLZ. S. 1387-90; M. N e c k e r : BLU. S. 1/4; BURS. 63, S. 416/7; J. V. W i d m a n n : Nation». 11, S. 334/8, 571/3; SchwRs. 1893: 2, S. 738; H. F.: SchwäbKron. N. 16; M. N e c k e r : NFPr. N. 10635; S. S c h o t t : AZgB. 1893, N. 301; Br.: WeserZg. N. 17008/9, 17209; r.: TglRa«. 1893, N. 293,5; 1894, N. 163,4; Geg. 45, S. 351; O. B r a h r a : FZg.N.61.]|

R. R o s e n b a u m , Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. IV 3 : 368-373 der Malerei und Schriftstellerei, hervor. Mehr als es naturgemäss hier geschehen konnte, beschränkt sich B. im Folgenden darauf, als „Vor- und Zwischenredner", zumeist aber in rein sachlichen Anmerkungen unter dem Text und im Anhang, Personen und Orte durch thatsächliche Angaben näher zu bestimmen. Der zweite Abschnitt (Mai 1840 bis Nov. 42) ist den Lehrjahren auf der Münchner Akademie gewidmet. Durch den erneuten Aufenthalt in der Heimat (bis Okt. 1848), mit die wichtigste Phase in Kellers Leben, weil in jener Zeit die endgiltige Entscheidung für die Dichterlauf bahn fiel, geleiten uns köstliche Tagebuchaufzeichnungen, herrliche Briefe an bedeutende Zeitgenossen, ein originelles Traumbuch. Die Heidelberger Universitätszeit (Okt. 1848 bis Apr. 50) bringt u. a. Licht in die herzlichen Beziehungen zu Herrn. Hettner und zu der hochbegabten Tochter des Hofrats Christian Kapp, Johanna, der einstigen Flamme Hoffmanns von Fallersleben. Mit einem Wort, es ist das ganze Erdreich aufgewühlt, in dem die zartesten Fäserchen des „Grünen Heinrich" wurzeln. Alle Personen der Dichtung, alle Geschehnisse, alle Orte kehren in [Jrphänomenen zurück, und es wird lehrreich und ergötzlich zugleich sein, die realistische Dichtung an den realen Vorgängen messen zu dürfen. Und gerade wegen des Reichtums, den wir an Kellers Geist und Phantasie bewundern, wegen der Vielseitigkeit seiner Bestrebungen ist dieser erste Band der wertvollere; denn er lässt die gewordene Vielheit uns als eine Schritt für Schritt werdende erkennen und zwar in einem Zickzack von Tragik und Humor, der des echten Künstlers eigenste Himmelsgabe ist. Dieses Aufjauchzen wechselt mit dem Aufstöhnen auch noch in der Berliner Zeit Kellers, die den 2. Band eröffnet (Apr. 1850 bis Dec. 55). Für diese Periode stand dem Herausgeber ein Schatz von Briefen an F. Freiligrath, Wilh. Baumgarten, vornehmlich aber an H. Hettner zur Verfügung, dessen feinsinnige Bemerkungen dem Dichter eine bevorzugte Stelle in der Geschichte der Aesthetik und Geisteswissenschaft überhaupt sichern Keller entpuppt sich darin direkt als „der" Mitarbeiter an Hettners Buch über das moderne Drama, dem die besten Ideen ihren Ursprung danken. Wieviel bei diesen Briefwechseln noch abfällt für die Erklärung und Deutung von Kellers eigenen Werken und für seine Charakteristik als Mensch, Politiker, Denker und Künstler lässt sich wieder nur durch eine Hindeutung auf den dargebotenen Reichtum vermerken. Für die folgenden sechs J. (1855—61), die Keller neuerdings in seiner Heimat verbrachte, bis zu seiner Ernennung zum Staatsschreiber, machen gleichfalls die Briefe an Freunde den Hauptinhalt für die Darstellung aus. Der Freundeskreis wird natürlich immer weiter; die Urteile werden immer reifer: sie erstrecken sich auf ein stets sich vergrösserndes Gebiet menschlicher und künstlerischer Anteilnahme. B. hat seine Aufgabe auf das beste gelöst, mögen auch einzelne Nörgler jetzt, da die zwei Bände ihnen vorliegen und in so rascher und dabei gründlicher Verarbeitung vorgelegt sind, mit einer Weisheit herausrücken, die den Städtväterri eignet, „wenn sie vom Rathaus gehen". Im allgemeinen ist dem Herausgeber alle erdenkliche Anerkennung geworden; durch Ergänzungen oder Berichtigungen im einzelnen, die fast jede der grösseren Recensionen bringt, soll ihm nur der Dank für die herrliche Gabe geboten werden. 368 ) — Ausdrücklich genannt zu werden verdient P n i o w e r s 3 6 9 ) Aufsatz, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die poetischen Bekenntnisse Kellers im „Grünen Heinrich" an den realen Zeugnissen zu messen. P. hat nur in einigen Punkten probeweise angedeutet, in welcher Art der Dichter das Erlebte künstlerisch gesteigert hat. Treffliche Bemerkungen über den Lyriker Keller werden uns geboten. — Was im übrigen zu Kellers Lebensgeschichte in die Oeffentlichkeit getreten ist, muss als verschwindend gering bezeichnet werden gegenüber der angedeuteten Fülle in Baechtolds Biographie. Es soll hier nur ganz zusammenfassend als Ergänzung vermerkt werden. Brennings 370 ) Buch (JBL. 1892 IV 3:108) ist noch mehrfach zustimmend besprochen worden. — Auch F r e y s 3 1 1 ) „Erinnerungen", die durch den Hauch des Persönlichen sich auszeichneten, haben ihre Erweiterungen für die zweite Auflage zum grössten Teil aus Baechtolds Veröffentlichung gezogen. Dem Bändchen ist ein nach einer Photographie hergestelltes Bildnis des Dichters aus seinen besten Mannesjahren beigegeben. Die Baumgartnerschen Kompositionen der Lieder „An mein Vaterland" und „Auf der Ufenau", deren Originale im Besitze der Frau Pfäfflin-Baumgartner sind, sind als Facsimiles beigeheftet. — Ganz persönlicher Art sind die Erinnerungen eines anonymen 372 ) Malers aus dem „achtbaren Norden", der aus Begeisterung für den „Grünen Heinrich" sich schriftlich an Keller wandte und dem Dichter Vorschläge für eine Umarbeitung unterbreitete. Er giebt den Inhalt der Unterredungen wieder, die er mit Keller bei seinen (Sohon in 3. Aufl. erschienen.) - 368) X >d., Gottfr. Keller in Heidelberg u. Berlin (1848 - 55). Nuch d. Briefen mitget.: DRs. 77, S. 35-62 ; 78, S. 194-224, 348-7«. (Ale Gaumenreiz ans N. 367 im voraus dargeboten.) - 3 6 9 ) 0. P n i o w o r , Gottfr. Kellers Jngend: VossZgB. JJ.8-10. — 3 7 0 ) X D. J a c o b y : DLZ. 1893, S. 83/5; WIDM.73,S.717. — 371) A. F r e y , Erinnernngen an Q. Keller. 2. Aufl. Mit G. Kellers Bild n. 2 Facs. Kompositionen Baumgartners. L , H Hassel. 1893. VII, 184 S. M. 3,00. (Vgl. JBL. 1881 IV 3 : 142,3.) — 372) W. P„ Erinnerungen an G. Keller: Geg. 43, S. 389-91. — 373) M. K. v. S t e r n , 15.

IV 3:3-8-880

R, R o s e n b a u m , Epos des 18./19. Jahrhunderts.

1893,1894.

wiederholten Besuchen pflegte. Der Vermittlung' dieses Mannes sollen wir es danken, dass Keller mit Storm in einen Briefaustausch trat. Neben persönlichen und sachlichen Beobachtungen veröffentlicht der Anonymus auch seinen Briefwechsel mit dem Dichter. Am bemerkenswertesten ist die Stelle, worin Keller seinem Korrespondenten dankt., „dass die Judith im .,retouchierten Heinrich" noch jung genug auftritt, nicht als Matrone". Sein letzter Besuch bei dem kranken Dichter fällt in den Apr. 1890. Die Mitteilungen sind von Anfang bis zu Ende überaus interessant. — M.R. von S t e r n s 3 7 3 ) Interview des Dichters in Bezug auf seine Stellung zur Socialdemokratie birgt nur eine deutliche Wiederholung des aus allen Werken hervorleuchtenden Axioms: „Das höchste Recht ist die Macht der Persönlichkeit." — Ein derartiges prosaisches Ausfragen ist zum mindesten ebenso kleinlich, wie die wörtliche Herübernahme einer Stelle aus dem „Grünen Heinrich" zur Lösung einer theologischen Schulfrage314). — Verhältnismässig gering ist dem Interesse an der Biographie und dem BildungsgangKellers gegenüber der ästhetische Anteil an seinen Werken. Der von B a e c h t o l d 3 1 5 " 3 7 6 ) veröffentlichte Nachlass fand in den Berichtsjahren noch immer einen enthusiastischen Wiederhall in den Litteraturzeitungen und in der Presse. Mehr denn anderswo musste sich bei dieser Gelegenheit jedermann nehmend und wiedergebend verhalten. Die Nachlassschriften konnten bereits in fünfter Auflage erscheinen. — Von gründlicher Kenntnis und umfassendem Verständnis für Kellers Dichterphysiognomie ist S a i t s c h i k s 3 7 7 ) Untersuchung getragen. Wie in seinem Essay über Gotthelf schickt S. auch diesmal einen Abschnitt von zusammenfassender Würdigung voraus, dem sich synthetisch die Beweise, aus den einzelnen Werken gezogen, nicht ohne ermüdende Wiederholungen, anreihen. S. hat Kellers Grundeigentümlichkeiten richtig und in der Tiefe des Wesens erfasst und glücklich Kellers Pantheismus mit Gotthelfs Individualismus konfrontiert. Aus diesem Prinzip heraus gelang ihm auch die Deutung von Kellers Charakteristik. Keller, ein Demokrat in des Wortes bester Deutung, ist hingestellt als selbständige und erziehende Erscheinung. E r musste eindringlich auf seinem ureigensten Schaffensgebiet, der psychologisch-humoristischen Novelle, verfolgt und begriffen werden. Das hat S. auch von einer entsprechenden Höhe der Gesichtspunkte aus gethan und sich jeder kleinlichen Kritik dabei enthalten, wenn er auch nicht blind verhimmelnd den Spuren des Genius nachging. Umsichtige Kenntnis fremder Litteraturen berechtigte S. zu einer Bewertung des Kellerschen Humors, der „objektiv, selbstbewusst, frei von jeder Befangenheit, zur abgeklärten Weltanschauung wird" und deshalb des Kranzes wert ist, den die Welt dem Dichterhaupt erst flechten wird. Es ist auch eine ganz richtige Beobachtung S.s, dass Keller, einer der am meisten realistischen Erzähler, sich von der Manier nicht lossagen konnte, seine Phantasie von ganz seltsamen Ausgangspunkten her die Lebenswahrheit an das Licht ziehen zu lassen (S. 174/5); aber das ist eben auch ein Stück seiner Originalität. Als Novellist verschmilzt er in seinem Talente den romantischen Zug mit dem rationalistischen in einer unnachahmlich organischen Weise (S. 202). Er hat darin seine Zeit begriffen und die Zeit glücklicherweise auch ihn bei Lebzeiten. Kellers Lyrik glaubt S. am besten durch das Wort „biedere Aufrichtigkeit des Gefühls" kennzeichnen zu dürfen und den Hauptmangel seiner geschichtlichen Novellen sehr seltsam damit begründen zu müssen, dass die geschichtliche Wirklichkeit keine humoristische Behandlung zulasse. — Die Leidensgeschichte des „Grünen Heinrich" hat sich R u n k e l 3 7 8 ) aus den Darbietungen der letzten Jahre herausgeschält, um in einer Apotheose Baechtolds seine Bewunderung für den Dichter und den Biographen auszugiessen, während ein Anonymus 379 ) des Herausgebers Standpunkt vollständig missversteht, indem erBaechtold tadelt, dass er sich entgehen liess, „die erfindende, belebende und steigernde Kraft" schärfer zu betonen, die der Dichter seinem ersten Roman gegenüber bethätigt hat. Diesen Fehler teilweise gut zu machen strebt sein Versuch an. Und sein Ergebnis: Es giebt im „Grünen Heinrich" mindestens ebensoviel Abweichungen von der Wirklichkeit wie Uebereinstimmungen mit ihr, hat keinen Anspruch auf Originalität. Das Wettern gegen die übliche Litteraturbetrachtung steht mit der eigenen Thätigkeit des Anonymus aber keineswegs im Gegensatz. Sollte er vermeinen, hinter Kellers Aussprüchen über die „Totengräber" sich verschanzen zu können, so sei er doch wieder daran erinnert, dass derselbe Keller eine Geschichte der poetischen Motive als wünschenswerte Aufgabe der Litterarhistorie zuwies. — Von ferne rührt

Besuch bei G. Keller: SchwRs. 1893 : 2, S. 500/2. (Abgeflr. aus M. R. r . Steins LBollSchweiz, 1892 —93, N. 12; wiederholt nachgedr., so in: Didaslr. 1893, N. 271; DPB1. 26, S. 380/1; NFPr. 1893, 11. Nor.) — 374) Or., G. Keller Ib. d. Katechism.: PB11EU. 20, S. 98. (Abdr. e. Stelle ans d. „Grünen Heinrich". 3. Aufl. 1, S. 122if. Z. schwellenden Frage d. Katechism.Unterr.) — 375-376) J. Baechtold, G. Kellers Nachgelass. Schrr. u. Dichtungen (JBL. 1892 IV 3 :106). |[A. S a u e r : DLZ. 1893, S. 504/6: — s.: LCB1. 1893, S. 761/3; E r i c h S c h m i d t : DRs. 77, S .472/3; M . N e o k e r : BLÜ. 1893, S. 2/4; - n - : DDichtuug. 13, S. 149-51; Grenzb. 1893: 1, S. 42/5; F. Y ( e t t e r ) : SchwRs. 1893: 1, S. 92/4; Geg. 45, S. 351; J . V. W i d m a n n : Nation®. 10, S. 178-81; Kw. 6, S. 83/4; K. H e n c k e l l : NZSt. 11», s. 655 6 0 ; 0. P n i o w e r : VossZgB. 1893, N. 19; B r . : WeserZg. 1893, N. 16738; F. A r n i m : WienTBl. 1893,N.217; E n d . L o t h a r : NFPr. 1893, 21. Mai.]| — 377) ( = N. 359, S. 83-203.) — 378) F. R u n k e l , D. grüne Heinrich: Zeitgeist N. 27. — 3 7 9 ) G. Kellers grüner Heinrich: Grenzb. 3, S. 33 40. — 3 S 0 ) F. W i c h -

R. R o s e n b a u m , Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. IV 3 : 38i-s8» an ein ähnliches Ziel im engsten Rahmen die zusammenfassende Behandlung' der Frauengestalten Kellers durch W i c h m ann 3 8 0 ). Eine richtige Beobachtung scheint es zu sein, dass zwischen der äusseren Beschreibung und dem Abbild des inneren Lebens das Lachen steht, eine Eigentümlichkeit Kellerscher Charakteristik, die aber so mannigfaltig ausgedeutet wird und mühelos ausgedeutet werden kann, dass das gewonnene Destillat von Erkenntnis im Augenblick mit dem Satz von zu Boden gefallenem Untersuchungsstoff eine unlösliche und nur zu natürliche Verbindung eingeht. An der Eigenart des Dichters und seiner Themata liegt es, dass er fast ausnahmslos deutsche Frauen schildert, und sein Realismus ist das bedeutendste Hindernis romanhafter Liebeserklärungen. Tiefer gründet die Bemerkung W.s, dass Kellers Frauen im Verhältnis zu den Männern vielfach „als den Mann provozierend" sich zeigen. Doch auch dabei scheint weniger eine allgemeine Auffassung von dem Wesen des Weibes als meistens ein technischer Kunstgriff die Ursache zu sein, namentlich dort, wo der Humor zu seinem Rechte kommen soll. — Eine Art zeichnerischen Kommentars zum „Grünen Heinrich" ist das Neujahrsblatt der Züricher Stadtbibliothek vom J. 1894, das fünf Zeichnungen Kellers aus seiner reiferen Malerzeit reproduziert, dazu ein Oelgemälde von Tschudis und die Leemannsche Radierung von Kellers Porträt uns vor Augen führt. Der beigefügte Text von B r u n 3 8 1 ) erklärt ausdrücklich, dass die Reproduktionen nicht des künstlerischen Wertes halber, sondern bloss aus Pietät für den Dichter weiteren Kreisen geboten werden. B. schildert die Künstlerlaufbahn Heinrich Lees und misst an ihr diejenige Gottfried Kellers, immer betonend, dass der künstlerische Wert seiner Hinterlassenschaft an sich geringfügig und unbedeutend sei und nur für die Auffassung des Dichters von förderndem Nutzen sein werde. Er schliesst sich dabei eng an die bekannten Publikationen an. Zu dem Zwecke leichterer Uebersicht fügt B. ein Verzeichnis des künstlerischen Nachlasses des Dichters an nach dem Katalog, der bei Gelegenheit der Kellerausstellung im Sommer 1893 veröffentlicht wurde, und ergänzt es. Des weiteren sind da,nn noch einige kleine Aufsätze Kellers, die in dem Anhange zu den nachgelassenen Schriften und Dichtungen bereits verzeichnet vorliegen, von B. abgedruckt worden. Sie bieten die Handhabe zu einem Urteil über Keller als Kunstkritiker, das weitaus günstiger ausfällt als das über Keller den Malerschüler. — H. E.383 v o n B e r l e p s c h s 3 8 2 ) Schrift über den gleichen Gegenstand war mir unzugänglich. ) — Die Gottfried Keller-Ausstellung386 selbst haben B o l z a 3 8 4 ) und F r e y 3 8 5 ) besprochen, über die Gottfried Keller-Stiftung ) ging eine gleichlautende Notiz durch die Zeitungen.387) — Mit Gotthelfs und Kellers Auftreten begann für die schweizerische Litteratur eine neuePeriode, die durch K o n r . F e r d . M e y e r s Wirksamkeit eine seltene Ausgestaltung nach einer neuen Seite hin erfahren hat. S a i t s c h i k 3 8 8 ) ist in der schon oben angedeuteten Weise' aüch den Spuren dieses Genius nachgegangen und hat eine Analyse seines Werkes gegeben, die an Prägnanz und Ergründung die schon besprochenen übertrifft. Es ist ihm gelungen, die dichterische Physigonomie Meyers auf eine, wenn auch umständliche, so doch zutreffende Formel zu bringen, die in allem Wesentlichen den Kern der ausschweifenden Charakteristik birgt. Sie vertrete hierselbst die Stelle einer weitschichtigen Umschreibung: „Die verworrenen Seelenvorgänge, die dunkle Grenze, welche das Bewusste von dem Unbewussten scheidet, die Ursprünge einer in ihren Ergebnissen klaren That, die ihren Weg durch die Winkelgänge eines starken und leidenschaftlich erregten Willens bahnt, der Zwiespalt der Seele, die Entstehung und Wirkung des Dämonischen und Schrankenlosen, die Natur des Traumes, der Vision und des religiösen Empfindens, — nicht auf der sonnigen Oberfläche, sondern aus der gestaltlosen Tiefe schöpft Meyer Motive, Handlung und inneren Reiz seiner Werke, über die sein bildnerisches Vermögen eine Fülle von Gestalten und Formen ausgiesst" (S. 317). Wunderbar .abgegrenzt gegen seiner berühmten Landsleute Talente ist darin die Eigenart des jüngeren Genossen, der Kreis seiner Fähigkeiten sorglich umzirkelt und für den kühneren Blick auch die Grenze gedeutet, über die hinaus der Vorzug: sich in Schwäche wandelt. S. hat hier mehr als in den anderen Aufsätzen auch darauf Bedacht genommen, die fremden Einflüsse aufzudecken, denen sich Meyer nicht immer ganz entziehen konnte. „Die altertümlichen Wendungen, der robuste Klang, die eigenartigen, von einem naiven Zug getragenen Gleichnisse sind in ihrem Grundton gleichsam Keller abgelauscht." S. ist auch der Entwicklung von Meyers Sprachkunst eindringlicher nachgegangen und hat schon bei seiner Lyrik auf m a n n . G. Kellers Frauengestalten: DDichterheim. 14, S. 218-21,242/5,262/7. - 381) C. B r u n , O. Keller als Maler. ( = Njbl.. her. T. d. Stadtbibl. in Zürich auf d. J. 1894.) Zürich, Faesi & Beer (B., Besser in Komm.). 4°. 31 S. Mit Bild. n. 6 Taf. JH. 3,00. — 382) O H. E. T. B e r l e p s c h , G. Keller als Maler. Nach seinen Erzählungen, seinen Briefen u. d. .künstler. Nachl. dargest. I>., Seemann. V, 152 S." Mit Abbild, n. 4 Taf. M. 2.75. - 383) X 6 . Kellers Maler zeit: BerlTBl. 1893, N. 428. — 384) B o l z a , G. Keller-Ausstell. in Zürich: ML. 62, S. 471. — 385) Ad. F r e y , G. Keller-Reliquien: DRs. 76, S. 4¿6/3. - 386) G. Keller-Stiftung: BerlTBl. 1893, N. 194. - 387) X G. Keller, Sieben Legenden. 5. Aufl. B., Besser. 12» V, 133 S. M. 3.C0. — 388) ( = N. 359, S. 205-317.) - 389) C. F. Meyer, Angela Borgia. Tnidnz. di M a r i a P o l i Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte. V. (4)16 £

I V 3 : 390-402 R. R o s e n b a u m , Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894, den wesentlichen Zug, eine gewisse „bildhauerische Starrheit" der Phantasie und die aus dem Gesagten sich ergebende wehmütige Resignation mit Nachdruck hingedeutet. Er ist dem Hinweis auf die Schwächen der Komposition nicht ausgewichen und hat andererseits durch deutliche Fingerzeige über die reichhaltige Handlung, den Stil und die „gemeisselte Schönheit" der Sprache Bericht erstattet. S. findet, dass der Dichter, je weiter er schreitet, desto mehr an Vollendung gewinnt, und ergeht sich in einer bewundernden Auseinandersetzung über die letzten drei Novellen, die sämtlich auf italienischem Boden spielen. — Dies mag auch der vornehmste Grund dafür sein, dass die Italiener schon im J. 1888 „Die Hochzeit des Mönchs", 1889 „Die Versuchung des Pescara" in Uebersetzungen von P. Valabrega willkommen hiessen, denen sich im Berichtsjahre die würdig ausgestattete Verdeutschung der „Angela Borgia" durch M a r i a P o l i - H a r d m e y e r 389 ) anreiht. — Für die Beurteilung der eigenartigen Bündnergeschichte „Jürg Jenatsch" ist durch H a f f t e r s 3 9 0 ) ganz aus den Quellen gezogenes und anziehend geschriebenes Werk, das von berufenen Historikern äusserst lobend besprochen wurde, dem Litteraturforscher eine zuverlässige Handhabe zur Vergleichung geboten. — Bisher hat nur H a u g 3 9 1 ) den Versuch gemacht, das neue Material zu verwerten. H., der zu Unrecht darüber staunt, dass Haffter den Namen K. F. Meyers in seinem Quellenwerk auch nicht einmal erwähnt, bezeugt nunmehr den Scharfsinn, mit dem der Dichter in den Zeitgeist eingedrungen sei und preist die Anschaulichkeit, mit der er die politischen Verhältnisse in lebensvollen und lebenswahren Zügen zu fesselnder Darstellung verarbeitete. Es ist nur begreiflich, dass der Held der Bündner Wirren unter der Lupe des Historikers betrachtet, viel von dem Idealismus verliert, den ihm des Dichters Neigung eingeflösst hat. In den Hauptcharaktereigenschaften aber ist Jenatsch hier wie dort „ein Mann voll unerschöpflicher Geisteskraft, voll glühender Leidenschaft, zielbewusst und energisch, tapfer und gewandt, trotzig und gewaltthätig". Der eigentliche Ansporn alles Thuns ist auch bei dem historischen Helden die Vaterlandsliebe. Die Abweichungen in den Einzelheiten entziehen sich hier der Wiedergabe. Selbstverständlich ist das Ende des Bündner Prädikanten in Wirklichkeit auch ein anderes als der in der Dichtung wohl motivierte Untergang. Im grossen Ganzen aber verschiebt sich durch die historische Forschung das Bild des Freiheitshelden nicht bedeutend von dem, das der Dichter aus künstlerischer Intuition von ihm entworfen hat. — F r i e d r . M e y e r 392 ) vergleicht Richard Voss Trauerspiel „Jürg Jenatsch" mit der epischen Darstellung K. F. Meyers. — O e s t e r r e i c h . Die Feier des 100. Geburtstages von C h a r l e s S e a l s f i e l d (Karl Postel) (1793—1864) hat vornehmlich in der Presse Anlass zu Festartikeln 393 ' 399 ) gegeben, die mir fast alle unzugänglich blieben. — Was an selbständigen Publikationen bekannt wurde, ist aber ganz unzulänglich. So hat M e i s t e r 40 °) ein, ich möchte sagen, antidiluvianisch anmutendes Elaborat von Anekdoten und Dokumenten, verbrämt mit lobhudelnden Phrasen, in die Welt gesetzt, dem nur in einem Punkte Beachtung geschenkt werden kann. M. bemerkt, dass ein Lieblingsplätzchen in der Heimat des Dichters den Namen „Siegelfeld" führe — allerdings nur in der Katastralmappe des Bezirkes! — und stellt die Vermutung auf, dass Postel in pietätvoller Erinnerung daran sich den Namen Sealsfield beigelegt habe (S. 5/6). Das ganze Schriftchen trägt in allen Zügen den Stempel des Dilettantismus zur Schau. — Leider ist der Vf. einer gutgemeinten Dissertation des Deutschen nicht so weit mächtig, um auch nur entfernt dem Ziele nahe zu kommen, das er sich steckte. Der Amerikaner F a u s t 4 0 1 ) setzt uns eine Stiluntersuchung über Sealsfields Werke vor, an der nur der Wille zu loben ist. Ich vermeide es deshalb, ihm eine langatmige Vorlesung darüber zu halten, welches die tausend Dinge sind, die dazu gehören, da ihm schon das erste, die Kenntnis der Sprache, so ganz abgeht. Zuverlässiger ist sein Schlussabschnitt, der den Einfluss des mährischen Dichters auf die amerikanische Litteratur behandelt, falls man von litterarischem Einfluss bei Plagiaten reden darf. F. weist nämlich nach, dass die amerikanischen Novellisten Kapt. Mayrie Reid, W. G. Simms und Helen Jackson einzelne Partien aus Sealsfields Werken einfach wörtlich in ihre Schriften herübergenommen haben. — Dankenswert ist F a u s t s 4 0 2 ) Publikation von H a r d m e y e r . Milano, Hoepli. 1893. 249 S. L 3,50. - 3 9 0 ) E. H a f f t e r , G. Jenatsoh. E. Bnit.r. z. Gesch. d. BQndoer Wirren. Davoa, Richter. XIX, 552 S. M. 5,00. |[ — ch - : LCB1. S. 1759; Tli. y. L i e b e n a u : KathSchwBll. 9, S. 593/4.]| 391) Ed. H a a g , J. Jenatsch in d. Gesch. a. Poesie: BLU. S. 401/3. — 392) F r i e d r . M e y e r , „J. Jenatsch«, Trauorsp. in 5 A „ nach K. F. Meyers gleichmim. Roman v. K. Voss: SchwRs 1893: 1, S. 373-83 — 3 9 3 ) O X L - S m o l l e , Ch. Sealsfield: NFPr. 189?, 3. März. — 394) X K a r p e l e s , Ch. Sealsfield. Z. 100. Jährest, seiner Gebart: WienTBI. 1893. N.62. - 3 9 5 ) X A . S i e z a l t , Ch. Sealsfield. E Erinnerungsbild z. 3. März 1893: DZg. N. 7608. - 3 9 6 ) X A S m i t a l , E berühmter M&hrer. (Ch. Sealsfield): NWienTBl. 1893, N.62. — 3 9 7 ) X O. M e i s t e r , Ch. Sealsfield: WZg. 1893, 8. Marz. — 3 9 8 ) X A - S m i t a l , D. „Unbekannte" in d. dtsch. Litt. Gedenkbl. zu Ch. Sealsfields Gebortst : FZg. 1893, N. 60/1. - 3 9 9 ) X A u g . W e i s s , E. Amerikaner über Ch. Sealsfield: WZg. 1893, 2. Juli. — 4 0 0 ) 0. M e i s t e r , Erinnernngen an Sealsfield-Postel. Anl&ssl. d. 100. Jährest, seiner Gebart, v. briefl. a. mfindl. Mitteil. v. persönl. Bekannten n. Verwandten d. Dichters bearb. Wien,Gr&ser. 1892. V I I I , 40 S. M. 0,80. — 401) A . B. F a u s t , Ch. Sealsfield (C. Postel), Materials for a biogr.; a stndy of bis style; his influence apon american litt. Diss. Baltimore (Friedenwald & Co.). 1892. 53 S. — 4 0 2 ) i d . , Unpnblish. letters of

Ii. Hosen b ä u m , Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. IV 3 : 403-413 43 Briefen des Dichters, wovon 25 hier zum ersten Male erscheinen. Die übrigen sind in unvollständiger Fassung schon gedruckt gewesen, hier nun diplomatisch genau wiedergegeben. Die ersten 20 Briefe an seine Freundin Elise Meyer in Schaffhausen liegen aber nur in Auszügen vor, die die Adressatiii daraus gemacht hat. Die Originale sind von der Besitzerin vernichtet worden. Die Briefe entstammen den letzten fünf Lebensjahren des Dichters und zeigen auch in diesen spärlichen Resten den scharfen Blick des amerikanischen Bürgers in den politischen Ereignissen Europas. So schreibt er am 2. Apr. 1860: „Seit ich das deutsche Parlament in Frankfurt tagen gehört habe, erwarte ich wenig mehr von Deutschland als höchstens Recensionen. Da sind sie Meister — im Kritisieren nämlich." Und zwei Jahre später spricht er es mit vollster Zuversicht aus, dass „Deutschland trotz Apathie und Phlegma einer Umgestaltung entgegengeht, und das schliesslich Preussen berufen ist, an die Spitze desselben zu kommen". Die Bemerkungen über die zeitgenössische Litteratur zeigen ihn selbst gleichfalls als besseren Kritiker denn als Dichter. Was er über Gutzkow, die Brüder Humboldt, Hackländer, Jeremias Gotthelf usw. sagt, ist ein Beweis seiner umfassenden Lektüre und seines eindringenden Verständnisses. Ohne höhere Bedeutung sind dagegen die übrigen Briefe an die Schwester der Schaff hausener Freundin, Marie Meyer, und an Heinrich Ehrhard, den Verleger seiner Werke. Die einen berühren häusliche, die anderen geschäftliche Fragen. Der Abdruck ist in Anbetracht des fremdländischen Herausgebers ziemlich korrekt. 403 ) — Müller-Rastatt 4 0 3 *) feiert Sealsfield als den „ersten deutschen Vertreter des exotischen Romans, den er über das Niveau, auf das seine Vorgänger in Frankreich und England, Bernardin de St. Pierre und J. F. Cooper, ihn gestellt hatten, weit hinausgehoben und zum Kulturroman ausgebildet hat." — Ein Vergleich mitAdalb. S t i f t e r s Schaffen, den Müller-Rastatt 4 0 4 ) in dem gleichen Artikel durchführt, gipfelt in der Gemeinsamkeit eines Vorzuges und eines Mangels, ganz abgesehen von der sonstigen Verschie.denheit beider Individualitäten, die jede Vergleichung ausschliesst. Sealsfield und Stifter, beide verschmähen es, sich den hergebrachten Gesetzen der Komposition zu fügen, sie sind formlos wie kaum ein anderer Schriftsteller ihrer Zeit. Beide haben ein hervorragendes Verdienst um die psychologische Kleinmalerei, die bei dem einen beim Individuellen stehen bleibt, während der andere sie vermöge seiner umfassenden Kenntnis von Ländern und Völkern, ins Typische, Rassenhafte zu steigern vermochte. Aus diesem Unterschiede lassen sich schliesslich die Eigenheiten in Sprache und Stil und technischer Kleinarbeit enträtseln. — Schlossar 4 0 5 ) hat sich einen breiten Raum für Stifters Leben und Werke gegönnt, aber ihn doch nur mit bekannten oder oberflächlichen Bemerkungen gefüllt. — F. N e u m a n n s 4 0 6 ) Beitrag zu Stifters Biographie, eine Verquicküng von' Anekdotischem, Jügendhistöröhen,' Dokumenten und Urteilen Fremder über des Dichters Werke, scheint sein Schwergewicht in den formelhaften Briefen gekrönter Häupter oder ihrer Beauftragten an die Witwe des Dichters 407 zu 409 haben. Wenn nur die Einkleidung wenig-stens nicht so offlziös-zeitungshaft 4wäre. " ) — 10 Eine richtige Einschätzung des Stifterschen Talentes ist N e u b e r g ) gelungen. Vielleicht ist es nicht ganz glücklich, heute noch einen Dichter an dem Massstab der Grundsätze des „Laokoon" zu messen; wenigstens will es nicht viel bedeuten, wenn es nachzuweisen gelingt, dass er sie beachtet hat. Die „Studien" sind gewiss das beste Werk Stifters trotz der nicht wegzuleugnenden Schwäche, dass sie einer bedeutsameren psychologischen Vertiefung entbehren. Stifters Stärke liegt eben auf einem anderen Gebiete, das N. richtig in die Worte fasst: „Die Grossartigkeit der Natur hat er tief studiert, die Grossartigkeit der Menschenseele aber nicht." Und die Versuche, sich der Eigenart Jean Pauls zu nähern, schlugen nun vollends fehl; denn es gebrach ihm so durchaus an Humor. 411 ) — Daran hatte Ed. P o k o r n y , ein ganz vergessener Landsmann Stifters, eigentlich [Jeberfluss. Seine Begabung liegt, wie ein Anonymus 412 ) durch den Neudruck reichlicher Proben ausführt, schon auf dem Grenzgebiete des Grotesken und Parodistischen. Lange vor Bret Hartes „Condensierten Romanen" hat schon Pokorny seine Vorliebe für übermütig phantastische Komik in der Parodierung französischer Sensationsromane eines Eugene Sue einerseits, in der Verspottung „widerlicher Blaustrumpf-Optimistlerei" andererseits bethätigt. Und darum sind nicht bloss seine Stoffe, sondern ist auch seine Manier veraltet, und es besteht keine Aussicht, ihn, auch nur als Oh. Sealsfield: Pul>l. of the mod. lang, assoc. of America 8, S. 341-402. (Auch als Separatabdr.) — 4 0 3 ) X A - W e i s s , W a r Sealsfield e . M ö r d e r ? : WienTBl 1893, N. 193. — 4 0 3 a ) K. M i l l e r - R a s t a t t , Ch. Sealsfield u. A. S t i f t e r : BLU. 1893, S. 81/3. — 4 0 4 ) ( = N. 403a.) - 4 0 5 ) A. S c h l O B s a r , A. S t i f t e r : ADB. 36, S. 218-28. — 4 0 6 ) F. N e u m a n n , A. S t i f t e r . Beitrr. za seiner Biogr. Progr. d. Realsoh. Pilsen. 1893. 33 S. - 4 0 7 ) X J- J A in m a n n , Friedberg u. A. S t i f t e r : D 7 . g w . N. 7593. — 4 0 8 ) X A. S c h l o s s a r , Z. 25. Jährest, d. Todes A. S t i f t e r s : WZg. 1893, 1./2. Febr. — 4 0 9 ) X Za A. Stifters T o d e s t . : F r B l w . 1893, N. 25. — 410) A. N e u b e r g , A. Stifter a. seine „ S t a d i e n " : LZg». N. 64. — 4U) X Brigitta. NOT. V. A. S t i f t e r in stenogr. Schrift ü b e r t r . u . autogr. r . H a n s H e r g e t . ( = Renters Bibl. f ü r Gabelsberger Stenogr. N. 23.) Dresden, W. Renter. 61 S. M. 1,00. (Vgl. I 3 : 11.) - 412) E. deutschlrilim. Humorist: Bohemia 1893, N. 328, 334/3, 356. — 413) M. Seich, Ausgew.

(4)16 e*

IV 3 :413-416 R. R o s e n b a u m , Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. Lokalschriftsteller gefasst, zu beleben. Seine Eigentümlichkeiten zeigen eine nahe Verwandtschaft mit den litterarischen Anfängen Fritz Mauthners. Leider hat der Anonymus die im ersten Artikel versprochenen biographischen Daten für Pokorny in der Folge nicht beigebracht. Vielleicht nimmt sich seiner auch einmal die „Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Litteratur in Böhmen" an, die eine „Bibliothek deutscher Schriftsteller aus Böhmen" begründet hat, worin nach einem weitgefassten Programm die litterarischen Denkmäler Deutschböhmens nach und nach zum erneuten Abdruck gelangen sollen, um „die nationalen Errungenschaften dieses Stammes in das allgemeine Bewusstsein zu rufen." Der erste Band dieser Bibliothek brachte Moritz R e i c h s ausgewählte Werke, deren Herausgabe Fürst 4 1 3 ) anvertraut war. F. hat sich seiner Aufgabe mit treffsicherer Hand entledigt. In dem biographischen Teil der Einleitung (S. 1—32) zeichnet er das Milieu, aus dem Reich hervorging, den Kreis lokaler Schriftsteller, der sich um die Mitte unseres Jh. in Prag versammelte, und das eitle Ringen des sehr begabten Jünglings, sich eine Existenz als Schriftsteller zu gründen. Reich hat in jungen Jahren, körperlich und geistig schwer leidend, seinem Leben ein Ende gemacht (1857; bei F. S. 30 der Druckfehler 1859). Der Frühreife seines Geistes verdankte er einen gewissen Abschluss seiner philosophischreligiösen und socialpolitischen Anschauungen, aber zu einer Reife litterarischen Könnens hat er es begreiflicherweise nicht gebracht. F. stand Reichs Nachlass und Briefwechsel zur Verfügung, und in Verbindung mit den gedruckten Werken Reichs, die einzeln meist in österreichischen Zeitungen und Zeitschriften erschienen, hat er ein Charakterbild des Dichters entworfen, das man als abschliessend bezeichnen darf (S. 33—45). Reichs Gedichte „kranken an einer wirren und zügellosen Phantasie, vielen fehlt die Fähigkeit, den aufgenommenen Gedanken auch konsequent und pointiert bis zu Ende zu führen." Auf dem epischen Gebiet, dem Hauptfelde Reichs, liegt der Schwerpunkt seiner Thätigkeit in der liebevollen Beschäftigung mit der Heimat. Seine Dorfgeschichten stehen weniger unter dem Einflüsse Jeremias Golthelfs als unter dem Ranks, des Erzählers der „Geschichten aus dem Böhmerwalde". Minder gut sind seine Novellen, deren Wirkung vornehmlich ein Mangel an Knappheit, Einheit oder Wahrscheinlichkeit Abbruch thut. Was wir endlich über das nachgelassene Romanfragment „Friedel" und die Tragödie „Saul und David" erfahren, genügt, um mit dem Herausgeber zufrieden zu sein, dass er von einem Abdruck Abstand nahm. F. hat vielmehr neben den bereits gedruckten epischen Werken Reichs, die er in Novellen, Nachtstücke und Humoresken gliedert, nur bei den „Gedichten" von dem ungedruckten Nachlass grösseren Gebrauch gemacht. Die von Alfred Meissner ein Jahr nach Reichs Tode herausgegebene Sammlung „An der Grenze" ist natürlich unberücksichtigt geblieben. Knappe Anmerkungen geben über die Hilfsmittel F.s Rechenschaft. Die Bibliographie erfährt zum Schluss noch eine dankenswerte Ergänzung durch die Angabe der Fund- und Druckorte kleinerer Erzählungen und Feuilletons von Reich. — Zweier vergessener Schriftsteller von ganz lokaler Bedeutung, der Egerländer G e o r g Helm und B r a u n von B r a u n t h a l , gedenkt John 4 1 4 ), von einem sogenannten „nationalen" Standpunkt aus sie betrachtend. — Einen engeren Landsmann Sealsfields, den Novellisten Em. S t r a u b e , hat B r u m m e r 4 1 5 ) kurz behandelt. — Rob. H a m e r l i n g s Leben und Dichtungen zu charakterisieren, hat sich Sch weichel 4 1 6 ) vorgenommen. Den Lebensgang hat er in grossen Zügen recht äusserlich geschildert, bei der Besprechung der Werke ist er aber mehr in die Tiefe gegangen. Den Grundgedanken der epischen Dichtungen hat er mit grosser Genauigkeit enthüllt und daraus den Kern von Hamerlings Lebensphilosophie entwickelt. Schade, dass er nicht etwas genauer auf des Dichters philosophischen Nachlass „Die Atomistik des Willens" wenigstens vergleichungsweise eingegangen ist. Sch. steht nicht blind bewundernd dem Lebenswerke des Mannes gegenüber, der in farbenprächtigem Gewände den Gram und das Siechtum seines Lebens den vom Pesthauch des Pessimismus eingegebenen Motiven anvertraut hat, sondern er deutet richtig Hamerlings Schaffen als „die vernichtende Kritik an der modernen Gesellschaft und ihrer Gesittung" und zollt der hochragenden Phantasie des Dichters vermöge ihres unerschöpflichen Reichtums die gebührende Bewunderung. Ebenso kennt er wie der Dichter selbst die Schwächen seiner Dramen, die nicht für das Licht der Lampen geschaffen sind; er tadelt mit Recht den Mangel an Straffheit in der Komposition des Romans „Aspasia", dessen einzelne Teile als solche im hohen Grade bewundert zu Werk«. Her. v. R. F ü r s t ( = Bibl. dtsch. Schriftsteller ans Böhmen. Her. im Anftr. d. Oes. z. Ford, dtscli. Wissensch., Kunst «. Litt, in Böhmen. N. 1.) Prag, Tempsky. XV, 285 S. Mit Portr. M. 2,00. — 414) [ A l o i s ] J [ o h ] n , Vergessene Egerländer Schriftsteller. Z. Krinn. an 0. Helm n. Braun v. Brannthal: LJb. 4, S. 54/9. - 415) F r . B r t n i m e r , Em. Straube: ABB. 37, S. 333,4. — 416) K. S c h w e i c h « ! , R Hamerlings Leben n. Dichtlingen: NZS1. II 1 , S. 673-30, 707-12, 735-44. —

R. R o s e n b a u m , Èpos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. IV 3 = 417-434 werden verdienen, und lässt Hamerling den Lyriker nur als einen „der glänzendsten Vertreter der philosophischen Dichtung" gelten, deren Töne in Oesterreich zuerst Lenau angeschlagen hat. — Panegyrischer ist schon M ü l l e r - G u t t e n b r u n n s 4 " ) kurze Studie gehalten, die den Dichter als einen Seher der Zukunft preist, in dem man einst einen nationalen Heros feiern werde; denn „urgewaltig und einzig sind die Töne, die er anzuschlagen vermochte, wenn er sein Volk besang'." Den hohen Grad von Ingrimm der Satire, die im „Homunculus" herrscht, wird niemand bestreiten, aber ob ihn jedermann gutheissen wird, ist eine andere Frage, auch nur vom ästhetischen Standpunkt aus. Ganz müssig wäre es schliesslich zu fragen, ob es nicht vielleicht doch noch einen Deutscheren als den sogenannten „deutschesten" Dichter Hamerling gegeben hat oder giebt.4 8— Nur mit Widerwillen vermerken wir hier der Vollständigkeit halber B r u k n e r s ' ) Tendenzschrift, die sich mit Brosamen vom Tische des Vf. von „Rembrandt als Erzieher" genährt hat. Wer sich so mit den bunten Flicken einer zusammengerafften Belesenheit auf ein selbstgebautes Thrönchen schwingt, den lässt man am besten die Kehle sich heiser schreien mit seinen wüsten Unflätigkeiten und seinem mystischen Verehrungsgewinsel. Hat doch das Königlein vergessen, seinen Bettelsack abzulegen. Und vollends unfördersam bleibt ihm, sich anzuklammern an den Altar der Freundschaft, an dem einst Hamerling und sein Vater gestanden hatten. Die paar freundlichen Worte, die der überlebende Dichter an ihn gerichtet hat, scheinen ihn so ganz verwirrt zu haben, dass er, sie der Mitwelt darbietend, sich berechtigt glaubt, gleich als Richter über alles und jedes sein419Urteil abgeben zu müssen. — Aus den fünf Briefen Hamerlings an Moritz Schleifer J verrät sich des Dichters wahrer Anteil an einem im Stillen vergrabenen Talent. Schleifer (1817—77) war der Sohn des als Freund Lenaus bekannten Dichters Leopold Schleifer und verbrachte sein Leben als Justizbeamter. Als engerer Landsmann wendet er sich in schon vorgerückten Jahren an Hamerling mit der Bitte um Beurteilung seiner hs. übersandten Dichtungen. Der Dichter antwortet mit klaren und einsichtigen Besprechungen, geht dem bescheidenen Manne mit Ratschlägen an die Hand, wie er seine Mss. am besten verwerten könne, und tröstet ihn schliesslich mit der Aussicht, sie einmal in einem „Alpenländischen Dichterbuche", das er damals (1870) plante, zu verwenden. Adolf Pichler hat eine Auswahl aus den Sonetten und Balladen Schleifers im Herbst 1878 veranstaltet. Für Hamerling kommt neben Persönlichem sein in diesen Briefen oft wiederholtes Interesse für die Volks- und Kunstpoesie der österreichischen Alpenländer vornehmlich in Betracht. — Ueber sein Verhältnis zur Musik und zu Musikern redet420 der Dichter in einem Briefe vom 6. Febr.4211888, dessen Adressat unbekannt ist ). — Aus einer Zeitungsreplik und -duplik " 423 ) erhellt, dass die eigentliche Schreibung des Namens „Hammerling" lautet, die der Dichter eigenmächtig später fallen liess. 424-425 ) — Tebbe 4 2 6 ) hat die in seiner Münsterländischen Heimat spielende Dichtung Hamerlings „Der König von Sion" mit der historischen Quelle verglichen, das ist mit Hermann von Kerssenbroicks Geschichte der Wiedertäufer. In der Charakteristik der Hauptpersonen (Jan von Leyden, Divara und Krechting) ist der Dichter vollständig von der Ueberlieferung abgewichen, die Nebenpersonen hingegen sind den Originalen getreuer dargestellt. — Aus Hamerlings Nachlass traten ein Bändchen Gedichte 42 ') und eines mit kleineren Erzählungen 428 ) in die Oeffentlichkeit, von denen das erstere als eine willkommene Ergänzung zu des Dichters politischer Ueberzeugung, das letztere zu seiner Kunst, anspruchslos und natürlich kleine Begebenheiten wiederzuerzählen, zu begrüssen ist. Die sieben Erzählungen 429 haben keinen tieferen Gehalt; sie sind nach venetianischen Lokalsagen frei 430 bearbeitet. ) — Die illustrierte Ausgabe von „Amor und Psyche" ) konnte schon in 9. Auflage erscheinen.431,) — Ueber das432von H. Brandstetter ausgeführte Denkmal brachten die Zeitungen manche Nachricht. " 433 ) — P e t e r R o s e g g e r s „Persönliche Erinnerungen an Robert Hamerling" hat Speier 4 3 4 )in einem Vortrage gewürdigt. Gleich Hamerlings eigenen Bekenntnissen in den „Stationen meiner Lebenspilgerschaft" findet er sie „ausgezeichnet durch eine un417) A. M & l l e r - G u t t e n b r u n n , R. Hamerling. ( = Im Jh. Grìllparzers. fJBL. 1893 IV I a : 32], S. 137-49.) - 418) B. B r u k n e r , Hamerling nls Erzieher. Hambarg,Verlagsunst. 1893. YIII, 133 S. 11.2,00. |[LCBl. 1893, S. 1200; S t ü h l e n : COIRW. 21, S. 300/l.jl — 419) M. N., Briefe y. B. Hamerling: AZgB. 1393, N. 71. — 4201 E. Brief R Hamerlings: DDichtung. 14, S. 103. — 421) X Hamerling oder Hammerling?: AZgB. 1393, N. 132. — 422) X K S c h r a u f , R. Hamerling: ib. N. 134. — 423) X Nochmals Hamerling: ib. N. 139. - 424) X J- A l l r a r a , D. junge Hamerling im Waldviertel: DZgW. N. 7600. — 425) X id., Hamerlings letzte Heimfahrt: ib. N.7736. — 426) H. T e b b e , Hamerlings Dichtung „D. König v. Sion" n. ihre gesch. Grundlage. Progr. Münster. 1893. 4°. 20 S. |[L. H ö l s c h e r : ASNS. 92, 3. 234; O. H e l l i n g h a n s : Gyran. 12, S. 544.JI — 427) X J. A l l r a m , Letzte Griese aas Stiftinghaus: NWienTBl.N. 76. (Ueber R. Hamerling; Tgl. dazu WIDM. 76, S. 252; NFPr. 1893, 26. Okt.) — 428) R. Hamerling, Was man Bich in Venedig erzfihlt. (Nach ita). Quellen. Hamburg, Verlagsanst. 96 8. M. 2,00.) |[0. H a r n a c k : PrJbb. 78, S. 327/3; WIDM. 76 S. 252; NFFr. 1893, 26. Okt.]| - 429) X id-. D. Raub d. Venezianerinnen. Nachgelass. Us. ( = N. 428, S. 11/6): DZgW. 1893, N. 7826. — 430) X id., Amor u. Psyche. E. Dicht in 6 Ges. III. v. P. Thumann. 9. Aull. (Neue bill. Ausg.) L., Titze. 4«. 142 S. Mit Textabbild. u. 8 Lichtdr. M. 12,00. — 431) X (IV 1 d : 67.) - 432) X J - A l l r a m , D. Hamerlingdenkm. im niederSsterr. Wald viertel: IllZg. 101, S. 159. — 433) X id., D. Hamerlingdenkm. im Waldviertel : Likalanz. (Presse) 1893, N. 192. — 434) M. S p e i e r , P. K. Roseggers

IV 3:435-45« R. R o s e n bäum, Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. geschminkte Wiedergabe des Thatsächliehen, durch das Vermeiden geistreich-gespreizten Stiles und berechneter Ziererei." — Den gleichen Dienst hat dem Dichter Rosegger eine bunte Schar von Verehrern zu seinem 50. Geburtstag geleistet. Fast jede belletristische Zeitschrift und bedeutendere Tageszeitung brachte einen Festartikel, der auf die Vorzüge des beliebten Erzählers mehr oder minder gründlich einging; in allen wird die schlichte Natürlichkeit als der Kern seiner Dichternatur bezeichnet, die Urquelle seiner Kraft neben der Begabung in der Beschränkung auf das Heimatliche aufgezeigt; aber eine literarhistorische Würdigung war von diesen Seiten auch nicht zu erwarten. Hervorhebung verdient bloss der Vortrag Gr oschs 4 3 5 ), eines Duisburger Lehrers, der selbst als Volks- und Jugendschriftsteller in seiner Thüringer Heimat und seinem jetzigen niederrheinischen Aufenthaltsort bekannt ist. — Gelungen und gediegen ist die Festgabe 436 ) der Verlagsbuchhandlung „Leykaul" in Graz, die eine Menge persönlicher Erinnerungen aus der ersten litterarischen Zeit Roseggers vereinigt. Neben Adalb. Swoboda und Rudolf Falb kommen auch F. Dawidowsky, der damalige Direktor der Grazer Handelsakademie, und Sacher-Masoch zu Worte. Eine bunte Reihe trefflicher Illustrationen ziert das Buch. 437"445) — Die reichsten und schönsten Bekenntnisse flössen uns wie immer vom Gefeierten selbst zu. R o s e g g e r 4 4 S ) enthüllt uns bisher unbekannte Proben der von ihm selbst und für sich selbst geschriebenen „Sonntagsblätter", die von Gottergebenheit und Beobachtung fremder äusserer und innerer Vorgänge überströmen. Für Humor ist in diesen ernsten Betrachtungen kein Platz. Drollig tritt der Humor schon in den zwei Bänden „Meine Gedanken" zu Tage, Aufzeichnungen, die am 16. Mai 1864 beginnen, deren Publikum eine einzige befreundete Person ausmachte. Eigentümlich ist es, dass der Vf. sich im Feuilleton seiner Zeitung schon autobiographisch zu betrachten begann. — An diese Enthüllungen reiht sich das Memoirenwerk „Gute Kameraden" das hier schon früher besprochen wurde, woraus die interessanten Mitteilungen über Anzengruber, Anastasius Grün, Berth. Auerbach, Friedr. Schlögl, F. Kürnberger, Rudolf Falb und die Schauspielerin Josefine Gallmeyer hervorzuheben sind. — Recht persönlich in der gewohnten Art schildert der Dichter heimatliche und fremde Erlebnisse und Eindrücke in 44 zu einem Buche zusammengefassten Aufsätzen 448 ). — Seine Werke erfreuen sich einer ungeteilt freundlichen Aufnahme449 452). — Wie wenig Kenntnis die Kirchliche Monatsschrift 453) von Roseggers Leben und steinen Schriften hat, beweist nicht blos der Umstand, dass sie ihn zu einem Oberösterreicher stempelt, sondern an einen Wagen mit Zola spannt, um mit dieser Biga über modernen Materialismus zu triumphieren. 454) — Einen Roseggers Bildungsgang ähnlichen Weg, vom Buchbinder zum Novellisten, hat der Tiroler M. S t i c h e l b e r g e r (1841- 91) zurückgelegt. S c h l o s s e r 4 5 5 ) hat die Erinnerung an ihn aufgefrischt. — In Oesterreichs Herz, in Wiener Blut und Luft, leiten ups die sauber und geschmackvoll gesammelten Werke F r i e d r . S c h l ö g l s , die L e m m e r m e y e r 4 5 6 j mit einem instruktiven Vorwort über des Dichters Leben und Streben ausgestattet hat. Die drei Bände sind echte Kulturbilder aus dem Volksleben der alten Kaiserstadt an der Donau. Es gehörte zu den letzten Plänen des im J. 1892 verstorbenen Schriftsteilere, dem ein trauriges Erdenlos beschieden war, seine Werke so vorzulegen, wie sie nunmehr aus den Händen des Herausgebers hervorgegangen sind. Die Einteilung in „Wiener Blut", „Wiener Luft" und „Wienerisches" geht auf Schlögls eigenen Willen zurück. Unverändert und unverkürzt, wie sie der Dichter selbst in den J. 1872, 1875 und 1882 der Lese weit vorlegte, so erscheinen sie hier wieder. Es sind nur persönl. Erinnerungen an R. Hnmerling: BFDH. 9, S. 277-83. — 4 3 5 ) H. G r o s c h , Rosegger als Volkserziehor. (— Samml. paed. Vortrr. her. y. W. M e y e r - M a r k a u . 6. Bd., 4. Heft.) Bielefeld, Helmich. 1393. 17 S. M 0,50. |[F. E n g e l : BerlTBl. 1893, N . 3 8 3 ; Didask. 1893, N. 179 (abgedr. aus d. BerlBörsConr.)]| — 436) Gedenkschr. an d. 50. Gebartal. P Roseggers. Her. t . d. Verlagsbuchli. „Leykaul". Graz, Leykam. 1893. 111 S. Mit 15 III. II. 2,00. ¡[A. S c h l o s s a r : BLU. S. 534/5.J| — 4 3 7 ) X E< H e i l b o r n , F. K. Rosegger. Zu seinem 50. Geburtst.: Nation". 10, S. 670/3. - 4 3 8 ) X H K i e n z l , P . K. Rosegger: Geg. 41, S. 149-50. — 4 3 9 ) X P h S t e i n , P . K. Rosegger. E. Glückwunsch z. 31. J u l i 1893: FeuilletZg. 1893, N. 473. (Abgedr. u. a. Sammler». 1893, N. 90.) — 4 4 0 ) X F - S i k i n g , A. Prasch u. Rosegger: FrauenZg. 1893, N. 4. (Her. Aber e. Festvortr. d. Mannheimer Hoftheaterintendanten über Roseggers Entwicklungsgang.) — 441) X H- v > Zu Roseggers 50. Geburtst.: NorddAZg. 1893,N.354. — 442) X F- E n g e l , D. 50j. Rosegger: BerlTBl. 1893,N.333. - 4 4 3 ) X L. S a l o m o n , P. K. Rosegger: IllZg. 101, S. 129-30. — 444) X Rosegger: Jungdeutschland 3, S. 40/1. — 4 4 5 ) X Medaille z. Erinn. an d. Feier d. 50. Geburtst. Roseggers: JllZg. 103, S. 634. — 4 4 6 ) P. K. R o s e g g e r , Meine litt. Flegeljahre: ML. 62, S. 14/5,27-30. — 447) X H. K l e i n , Rosegger u. seine Freunde: Lokalunz. (Presse) 1893, N. 83. (Besprech. d. Buches „Gate Kameraden 11 [JBL. 1893 IV 1 c : 86J.) - 448) X P K. Rosegger, Spaziergänge in d. Heimat. Nebst e. Anh.: Ausflüge in d. Fremde. Wien, Budapest u . L . , Hartleben. VII, 432 S. M. 4,00. |[A. S c h l o s s a r : BLU. S. 53t/4; G. G.: COIRW. 22, S. 636.J| — 4 4 9 ) X G — n , Neues v. Rosegger: NatZg. 1893, N. 225. (Besprech. y. „Allerlei Menschliches".) — 4 5 0 ) X P K. Roseggers Schriften. Volksansg. (In 100 Lfgn.) 1./8. Lfg. Wien, Hartleben. 384 S.; S. 1-96. i M. 0,35. — 451) X M., P a t e r Mayr, d. W i r t an d. Mahr. ( = N. 450, S. 1-96): Lokalanz. (Presse) 1393, N. 304. - 4521 X Buch f ü r u. y. Rosegger: Presse N. 164. — 453) Monatsumschau: Zola u. Rosegger, 2 Zeugen wider d. Materialismus: KM. 12, S. 730/3. — 454) X Roseggerhetze: Didask. N. 91. (Aus: NZQrchZg.; verteidigt d. Dichter gegen d. Anschuldigung d. Ignoranz, Unaufrichtigkeit, Doppelzüngigkeit, d . Antisemitismus usw. wegen seines Votums in d. Heinedenkmal-Frage.) — 4 5 5 ) A. S c h l o s s a r , M. Stichelberger: ADB. 36, s . 165/6. — 456) F. L e m m e r m e y e r , Fr. Schlögl, Ges. Schriften. Kleine Kulturbilder aus d. alten Kaiserstadt an d. Donau. 3 Bde. I. Wiener Blut (mit Bildn.); II. Wiener L u s t ; III. Wienerisches. Wien, Hartleben. 1893. VIII, 356 S.; VIII, 359 S.;

R. R o s e n b a u m , Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. IV 3 : 457-4S4 leise Verschiebungen in der Anordnung- der Aufsätze aus technischen Gründen nötig gewesen. Der Wiederkehr von F. v o n S a a r s 60. Geburtstag verdanken wir eine Reihe von Festartikeln, die vielfach an seine neuesten Werke sich angliedern. Ueber den Rahmen der Huldigungen hinaus geht R ü t t e n a u e r s 4 5 7 ) Würdigung. 458~462) — F. K ü r n b e r g e r s nachgelassene Novellen hat L a u s e r 463) herausgegeben, und O p i t z hat im Anschluss an deren lobende Besprechung die Grenzen des Talentes Kürnbergers, vielleicht ein wenig zu weit, gezogen 464 " 465 ). — Der seit langen Jahren in Triest ansässige Thüringer R u d . B a u m b a c h 4 6 6 ) erzählt seine Anfänge. Der Stoff zur Alpensage „Zlatorog" wurde ihm von dem Triester Professor Wilh. Urbas vermittelt, der damals an einer Landeskunde des Herzogtums Krain arbeitete. Die Sage handelt von dem weissen goldgekrönten Geinsbock, der das Alpenparadies der weissen Frau (Rojenice) bewacht und schliesslich zerstört. Der Schauplatz der Sage ist Triglaw (Terglow), der höchste Punkt der Julischen Alpen. Das Gedicht entstand 1874—75 in dem Krainer Bad Veldes. Baumbach selbst dankt die weite Verbreitung der Dichtung dem Umstände, dass Josef Lewinsk.y sie in sein Vorleseprogramm aufnahm. — Z u p i t z a 467 ) hat in drei Vorträgen die Ergebnisse seiner Forschung nach den Quellen einiger Stücke aus Baumbachs „Abenteuern und Schwanken" zum besten gegeben, worüber an anderer Stelle der JBL. ausführlicher berichtet wird. — Auch der ungarische Dichter M a u r u s J ö k a i finde hier ein Plätzchen 468 " 410 ). Die F r a u e n auf unserem Gebiete der Litteratur sind produktiver, als 4 die Geschichte davon Notiz nimmt. Der G r ä f i n H a h n - H a h n hat A lin da J a c o b y 7 1 ) ein novellistisches Lebensbild gewidmet, das richtiger ein Andachtsbuch genannt zu werden verdiente. In einem Streite der Künstler mit den Historikern dürfte es ihr ergehen, wie der Fledermaus im Kampfe der Vögel mit. den vierfiissigen Tieren. — Wesentliche Mitteilungen über die Briefe der A n n e t t e v o n D r o s t e - H ü l s hoff an ihren langjährigen Freund Levin Schücking, von Theo S c h ü c k i n g 4 7 2 ) voll Pietät herausgegeben, sind an anderen Stellen schon früher gemacht worden. Wir lernen daraus mehr das warme Herz und den liebenswürdigen Humor der uns heute so ehrwürdig erscheinenden Dame als die geniale Künstlerin kennen.473) — Gleich anziehend in ihren menschlichen Eigenschaften ist L u i s e von F r a n ç o i s gewesen. Ihr Tod rief eine Flut von Nekrologen hervor, unter denen die von H a r t 174 wig" )) M a r i e v o n E b n479 e r - E s c h e n b a c h 475"476), E l l i n g e r 477), P o p p e n b e r g 4 7 8 ) und P. v o n S z c z e p a i î s k i ) jeder in seiner Art Treffliches bieten, teils durch persönliche Erinnerungen, teils durch eine feinfühlige Analyse der Werke sich auszeichnend. — Auf ihnen allen fusst die Monographie von H e d w i g B e n d e r 4 8 0 ) , die mit liebevoller Versenkung in das Studium der Lebensgeschichte und Schriften ihrer Heldin ein knappes und dabei vorzügliches Schriftchen geliefert hat. Das herrliche und herzliche Wesen des alten Fräuleins, ihre freundschaftlichen Beziehungen zu Gustav Freytag, Marie von Ebner-Eschenbach und Konrad Ferdinand Meyer allein schon sichern der Vf. der „Letzten Reckenburgerin" ein Plätzchen in der Literaturgeschichte. 48 , - 4 8 3 ) — Eine bescheidene Freundin der Werke der M a r i e N a t h u s i u s hat sich der Mühe unterzogen, die umfangreiche Lebensbeschreibung, die wir von ihr besitzen, auf ein handlicheres Mass herabzumindern 484). Sie stützt sich dabei vornehmlich auf das grössere Werk und flicht nur seltener Eigenes ein. Im übrigen lag es in ihrer Absicht, VIII, 376 S. M. 9,00. |[F. S c h n ü r e r : OLM. 2, S. 727; A. S c h l o s s a r : BLÜ.S.334/5] - 457) B. B ü t t e n a u e r , F . v . S a a r : BLU. 1893, 8. 769-72. — 458) X E- L o t h a r , F. v. Saar: NFPr. 1893, 30. Sept — 459) X G - S c h o e n a i c l i , F. v. Saar. Z. (Ï0. Geburtst. : WienTBI 1893, N 270. - 4 6 0 ) X F - Z w e y b r ü c k , F. v. Saar: F r B l w . 1893, N. 270. - 461) X H- 1 GcIcb m a n n , F. v. Saar. Zu seinem 60. Gebortet.: Lokalanz. (Presse) 1893, N. 27". — 462) X K. P r ö I I , F. v. Saar als Novellist n. Lyriker: NatZg. 1893, N. 27. — 463) F. nürnberger, Novellen. Aus d. Nachl. d. Dichters her. v. W. L a u s e r . St., Dtsch. Verlagsanst. 1893. V, 315 S. M. 4,00. |[R. O p i t z : BLU. 1893, S. 451/4.JI — 464) X M - N e o k e r , Wiener Erzähler: NFPr. N. 10671. (Bespr. Anzengrubers Nachl., d. Gräfin Christiane Thun „Härchen n. Erzählungen" n. d. „Novellenbach' ans d. Nachl. F. Nissels u. Alexander Schindlers rJal. v. d. Traun].) — 465) X A - S t o e s s e l , Wiener Erzähler: G.eg. 45, S. 168-70. (Fr. Schlftgl; V. Chiavacci, Ed. P5tzl u P. SchSnthan werden besprochen.) — 466) R. B a u n i b a c h , Hein Erstlingswerk: Zlatorog: DDichtung. 16, S. 232/3. — 467) (I 11 : 32.) - 468) X Jökais Leben: UngR. 14, 3. 123/7. (Ausz. aus d. Festaohr. d.PetSfiges., her. v. L . N é v y . ) — 469) X Jökaijubil.: ib. S. 101-23. (Naoh d. Ber. d. „Pester Lloyd" v. 7. Jan. 1894.) - 4 7 0 ) X D. 100000 Gulden M. Jôkais: FZg. N. 343. (Nach d. Pester Lloyd.) — 471) A l i n d a J a c o b y , Ida Gräfin Hahn-Hahn. Novellist. Lebensbild. Mit Bild. Mainz, F. Kirohheim. 224 S. H.3,00. |[S. Ch.: Kath. 2, S. 380/2; SfcML. 47, S. 621/2; II. K e i t e r : LH«. 33. S. 360/1.]| — 472) Briefe v. Annette v. Droste-HfilshoJf u. L. Sohlicking, her. v. T h e o S c h ü o k i n g . L„ Grnnow. 1893. XI, 362 S. M.4,00. | [ B e t t y P a o l i : AZg« N. 25; Th. W o l f f : Zeitgeist 1893, N. 48,]| (JBL. 1893 IV l c : 7 4 ; 2 b : 81.) — 473) X Annette v. Droste-Hfilshoff, D. Spiritus familiaris d. Rosst&usohers. D. Hospiz auf d. Grossen St. Bernhardt. D. Arztes Vermächtnis. Mit Einl. V. F. L e m m e r m e y e r . ( = Volksbibl. f6r Kunst u. Wissensch., her. y. R. B e r g n e r . N. 11. Abt. für Lyrik n. Epik. Heft 3.1 L., Brückner. 12°. 102 S. M. 0,30. — 474) O H a r t w i g , Z. Erinn. an Luise v. François: DRs. 77, S. 456-61. — 475) M a r i e v. E b n e r - E s c h e n b a c h , Luise v. François. Erinnerungsbll.: VelhKlasMh. 1893 - 94 : 2, S. 18-30. — 476) i d . , Lnise v. François: NFPr. N. 10597. — 477) G. E l l i n g e r , Luise v. François: Nation". 11, S. 59-61. — 4 7 8 ) F . P o p p e n b e r g , D. letzte Reokenburgerin: ML. 62, S. 644/5. — 479) P. v. S z c z e p a n s k i , Lnise v. François: Daheim 1893, N. 30. 4 8 0 H e d w i g B e n d e r , Luise v. François. ( = 8GWV. N. 208.) Hamburg, Verlagsanst. 36 S. M. 0,80. — 481) X C l o t i l d e v. S c h w a r t z k o p p e n , Luise Y.François: Vom Fels z. Meer 2, S. 193/8. — 482) X E m m a L a u t e r - R i c h t e r , Lnise v. François: ÛL4M. 71, S. 98. — 483) X Luise v. François: IllZg. 101, S. 453. — 484) Marie Nathusius. E. Lebensbild. In

I V 3 : 485-513 R. R o s e n b a u m , Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893,1894. mehr die Frau, Mutter und gottergebene Christin als die Schriftstellerin zu schildern, und deshalb fiel das bezügliche 13. Kapitel unendlich mager und unergiebig aus. Das Ganze will, wie ein Recensent richtig bemerkt, mehr ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Pfarrhauses als zur deutschen Literaturgeschichte sein. Die frommen Erzählungen haben noch immer ein grosses Publikum, wie man aus den zahlreichen Drucken ersieht.485 490 ) — Der ADB. verdanken wir eine Reihe ausführlicherer oder kürzerer Charakteristiken, deren Ausführlichkeit allerdings nicht immer im richtigen Verhältnis zu der Bedeutung der behandelten Person steht. Es wurde dargestellt F a n n y L e w a l d S t a h r durch H e n r i e t t e G o l d s c h m i d t 491-492 ) in einem wenig anziehenden Artikel, an dem ein gewisser Atavismus des Stiles sich unangenehm bemerkbar macht, F r a n z i s k a v o n S t e n g e l durch B r ü m m e r 493), L u c i e H e n r i e t t e v o n Suhr durch Carstens 4 9 4 ), W i l h e l m i n e v o n S y d o w durch Mendheim 4 9 5 ), F a n n y von T a r n o w und F r a n z i s k a v o n T a u f f k i r c h e n ebenfalls durch M e n d h e i m 4 9 6 491 ) und die Oestei-reicherin A n n a A n t o n i e v o n T h a l e r durch Sauer 4 9 8 ). — Aus Pierre Lotis Aufzeichnungen über seine Verehrerin und Uebersetzerin C a r m e n S y l v a giebt M a r i e v o n G l a s e r 499) einen schmalen Auszug. Auch hier ist es mehr das Ewig-Weibliche als das Geniale, das den Gegenstand der Darstellung bildet. — Die Werke der Dichterin auf dem Throne erwerben sich durch Uebersetzungen immer mehr Freunde in fremden Ländern 500-501 ). — An den englisch sprechenden Romanlesern hat auch O s s i p S e h u b i n ein anhänglicheres Publikum als an ihren Landsleuten. Die Kritik allerdings geht mit ihr strenger ins Gericht, wie eine Besprechung ihrer Gesamtwirksamkeit in der WestmR. zeigt 502 " 503 ). — Sie selbst hat in einem wunderlichen, naiven Artikel 504 ) sich Rechenschaft über ihre himmlische Sendung gegeben. — Diesen Dienst hat B e r t h a v o n S u t t n e r zu ihrem 50. Geburtstage G l ü c k s m a n n 5 0 5 ) mit mehr Berechtigung und in glücklicherer Fassung erwiesen. G. schildert die Jugendzeit der in Prag geborenen Komtesse Kinsky, die mütterlicherseits mit der Dichterfamilie Körner verwandt ist, ihren Bildungsgang und die wesentlichen Grundgedanken ihrer litterarischen Bestrebungen, die nicht einzig nach dem tendenziösen Buche „Die Waffen nieder" beurteilt werden dürfen 506 " 501 ). — Diesen Rang aber gesteht man einer anderen Landsmännin, M a r i e v o n E b n e r - E s c h e n b a c h , anstandslos zu. Ihre gesammelten W T erke 508 ) wurden in Nord und Süd mit einem wahren Enthusiasmus willkommen geheissen, mit einer Begeisterung, die sich nur mit der vergleichen lässt, die in neuerer Zeit Gottfried Keller entgegenrauschte. Der würdigen Dame, die wir nun auch in efflgie aus dem der Gesamtausgabe beigegenen Bildnisse kennen lernen, schallte nur ein einstimmiger Ruf der Bewunderung entgegen, als ihr letztes Werk in die Oeffentlichkeit kam, die Erzählung „Glaubenslos?" 509 ). — Im Anschluss an diese Publikationen zeichnete die unter dem Namen J u l i u s K e h l h e i m 5 1 0 ) schreibende Landsmännin der Frau von Ebner ein Miniaturbildchen von der Dichterin, das ihr in allen Zügen gerecht wird. — Auch B e e r 5 1 0 " ) hat mit glücklichem Verständnis die „feine gütevolle Ebnersche Ironie" mit Lupe und Pincette untersucht.511-513) — neuer Duriteli, v. G. 6. M. e. Vorw. v. M. v. N a t h u s i u s . Gotha, Perthes. VI, 226 S. Mit Portr. M.4,00. ¡[Ad. S c h r o e t e r : BLU. S. 293/4; W. B a l i : Pfarrhaus 10, S. 79.|| - 485) X i d « Botenfrau. D. Kassette. U.Sonntag, e. Schule d. Himmels. Wo wächst der Glflcltsbanm ? 4 Erz. 2. Aufl. Herborn, Nass. Kolportagever. 12'. 179 S. M. 0,60. - 486) X W j wächst d. Glücks haunt? E. Erz. 2. Aufl. ebda. 12°. 71 S. M. 0,25. 487) X i d . D. Botenfrau. E. Erz. 2. Aufl.. ebda. 12°. 55 S. AI. 0,20. — 488) X i d -. Tagebuoh e. armen Fräuleins. ( = III. Jugendbibl. her v. Th. W e y l e n . 6. Bdoh.) Hamburg u. B„ Bruer t Co. 92 S. M. 0,25. — 489) X id., Martha, d. Stiefmutter. Marie. 2 Dorfgesch. Boarb. y. Ad. M a r t i n . L., Werther. 12°. 62 S. M. 0,75. — 490) X Bankerott. V. Marie Nathusius, bearb. v. H. v. W e g e r n . ebda. 12°. 48 S. M. 0,75. — 491) H e n r i e t t e G o l d s c h m i d t , Fanny Lewald-Stahr : ADB. 33, S. 406-11. - 492) X Fanny Lewald, The mask of beauty. Transl. by M a r y M. P l e a s a n t s . III. New-York, R. Bonners Sons. 16°. IV, 340 S. Doli. 1,00. — 493) F. B r a m m e r , Franziska v. Stengel: ADB.36,8.48. — 494) C. E. C a r s t e n s , Lucie Henriette T.Suhr: ib.37, S. 139. — 495) M. M e n d h e i m , Wil'clmine Friederike Karoline v. Sydow: ib. S. 282. — 496) id., Fanny Tarnow: ib. S. 399-402. — 497) id., Franziska Gräfin v. Tanffkirchen-Engelburg: ib. S. 453. — 498) A. S [ a n e r ] , Anna Antonie Thaler: ib. S. 644. 4 9 9 ' M a r i e v. G l a s e r , D. Verbannte. (Pierre Loti über Carmen Sylva): FrauenZg N. 13. — 500) X Carmen Sylva, La servitude de Pélesoh, conte antobiograph. Trad, de l'ali, par L. B a c h e l i n et J. B r u n aree une introd. et nn comment. ( = Bibl. contemp.) Paris, Lemerre. 173 S. Fr. 3,50. - 501) X Carmen Sylva, Da due sfere. Romanzo. Trad, autor, di L. C e r r a c h i n i ed E. T a f e l . Firenze, G. Civelli. 4°. 185 S. L. 4,00. — 502) The novels of Ossip Schubin. ( JBL. 1893 I T I d : 53): WeslmR. 140,8.653-61. — 5031 X Ossip Schubin, Leafless spring, a novel, from the German by M a r y J. S a f f o r d . Philadelphia. 12°. Sh. 6. — 504) id.. Mein Erstling: „Niklas Z.": DDichtung. 15, S. 12/3. — 505) H. G l ü c k s m a n n , Bertha v. Suttner. Zu ihrem Geburtst.: Presse 1893, N. 157. — 506) X Rob r a n . Bertha v. Snttner: Frani, 9.653/8. — 507) X Bertha v. Suttner, Lay down your arms. Autobiogr. 2. cd. London, Longman. Sh. 1/6. — 508) Marie y. Ebner-Eschenbach, Ges. Schriften. 1.-6. Bd. (Auoh in Lfg.) B„ Gebr. Paetel. 189.3. 219, 405, 408, 483, 307, 294 S. Mit Bild. M.21,00. irErich S c h m i d t : DRs. 77, S. 153/7; K. P r o l i : DWB1. S. 132; K. J.: N&S. 67, S. 415; P. v. S z o z e p a n s k i : VelhKlasMh. 1393: 1, S. 474/5; WIDM. 73, S. 570; J. R.: LZgB. 1893, N. 123.]| (VrI. JBL. 1892 IV 3 : 218.) - 509) X id-, Glaubenslos? En. ebda. 1893. 221 S. M. 3,00. |[M. N e c k e r : BLU. 1893, S. 737-40; Geg. 45, S. 271; II. L : Frau 1, S. 344; M. N e c k e r : NFPr. 1893, 3. Nov.; z. k. 1.: Lokalanz. (Presse) 1893, N. 283.]| — 510) J. K e h l h e i m , Marie v. Ebner-Eschenbach. E. litt. Stud.: Bohemia 1393, N. 71. — 510a) L. B e e r , E. iron. Schriftstellerin: Nation". 11, S. 363/6. — 511) X Marie v. Ebner-Eschenbach, Lotti, d. Uhrmacherin. Erz. 3. Aufl. B., Gebr. Paetel. 217 8. M. 4,00. — 512) X Two Countesses. Transl. by Mrs. W a u g h . London, Unwin. Sh. 1/6. — 513) X Bozena: racconto. Traduz. di E. T a f e l e L. C e r a o c h i n i . Firenze.

R. Rosenbaum, Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. IV 3 : ö u - ö g u Was sonst noch an epischer Litteratur von Frauen produziert oder vom Publikum begehrt wird, von der Marlitt bis zu der hinter dem Pseudonym Adalbert Meinhardt sich verbergenden Jüngsten mag aus der Zusammenstellung der entsprechenden Bibliographie in den Anmerkungen ersehen werden514"549). — Eine zusammenfassende Darstellung der modernen Richtung ist von keiner Seite versucht worden. Im folgenden soll auch mehr durch eine Zusammentragung des Materials als durch weitläufige Beschreibung ein Ueberblick über die Lage gegeben werden. Das„Sammelbuch moderner Prosadichtung", das F l a i s c h l e n 5 5 0 ) unter dem Titel „Neuland" herausgab, begegnete recht geteilter Aufnahme. Es ist vor allem ganz unmöglich, auf so beschränktem Räume den einzelnen Elementen zu gewähren, dass sie sich frei entfalten. Durch eine ad hoc verfasste Skizze wird niemand sein Licht ganz leuchten lassen können. — 551 Der Vergötterung Heinz Tovotes durch Schettler ), der uns sogar schon 552 Citate aus den Briefen des Dichters darbietet, tritt Harlan ) mit Ueberlegenheit und Ironie entgegen, die ganze Sorglosigkeit und monotone Wiederholung ihrer selbst an den Modernen hervorhebend. Auen Ompteda wird bei dieser Gelegenheit wacker durchgehechelt. — Hermann Sud er mann als Erzähler erscheint Poppenberg 5 5 3 ) als die Vereinigung des Besten, was war und was ist. Denn er schreibt ihm die Vorzüge der alten Schule insgesamt zu und erhebt sie durch den Hinweis auf die „eminent plastisch-dramatische Technik" auf das Piedestal des Ungeahnten. Der Grundsatz dürfte nicht allgemeine Anerkennung finden, dass in der modernen Epik das Erzählen durch das Darstellen Grenze abgelöst werden solle, schon aus dem Grunde nicht, weil die ohnehin fliessende 554 558 bei extremer Beachtung dieses Axioms schliesslich ganz verwischt würde. ) — L u d w i g F u l d a als Novellist muss sich von Necker 5 5 0 ) recht väterliche Ratschläge erteilen lassen, die darin gipfeln, er möge seine Finger von der modernen Art lassen; dazu sei er nicht veranlagt. — Eine ähnliche Tendenz durchzieht die Auseinandersetzungen, in denen Gerhart Hauptmann als Erzähler von Kempe 560 ) behandelt wird. K. findet so gar nichts ausgesprochen Modernes in Hauptmanns Novellen, dass er nicht übel Lust hat, ihn von einer weiteren Gemeinschaft mit seinen Gesinnungsgenossen zu warnen.591) — Max Nordaus Weizen beginnt auf fremden Fluren zu blühen. Besonders der französische Uebersetzer seiner „Gefühlskomödie" nimmt ihn als Fleisch von Le Monnier. 16°. 278 S. L. 2,50. — 514) X Elise Marlitt, Romane. 2. Aufl. In Lfgn. L., Keil, a 3-4 Bogen. iL II. 0,30. — 515) X Marie Sophie Schwartz, Romane. III. Ansg. In Lfgn. Wien, Bondy. & 3-4 Bogen, ä M. 0,40. — 516) X Karoline Pichler, Aasgew. Erz. Her. v. A. P e t e r s d o r f . 4 Bde. B„ J. Gnadenfeld & Co. 12». XXIII, 252 S.; III, 217 S.; III, 261 8.; III, 278 S. j e M. 2,50. • 517) X HL. D schwarze Fritz. Novelle. D. Badeaufenthalt. Erz. in Briefen. ( = Allg. VolksbiM. N. 27/9.) Neusalza, Oeser. 5«, 74 S. M. 0,30. - 518) X K., Karoline Pichler: WienTBl. 1893, N. 186. — 519) X Elise Werners ges. Romane n. Novellen. III. Ansg. In 75 Lfgn. L„ Keil. ä 3-4 Bogen, i M. 0,40. — 520) X ead., Fiamme, racconto. Trad, dal tedesco della sign. G i o v a n n a D e n t i . 4. ed. ( = Bibl. ainena ad ana lira ¡1 volume N. 390.) Malland, Frat. Treves. 328 S. L. 1,00. — 521) X Marie Olfen, Erz. Weimar, Felber. 1893. III, 421 S. M. 6,00. |[R. F r i e d r i c h : BLU. 1893, S. 759; H. K e i t e r : LHw. 33, S. 360/1; K. F r . : NatZg. 1893, N. 151.]| - 522) X Ottilie Wildermnths ges. Werke. Her. v. ihrer Tochter A d e l h e i d W i l d e r m u t h . III. v. F. Bergen. In Lfgn. St., Union 1893. & 3 Bogen, ä M. 0,40. |[E. N.: ThLBl. 14, S. 256; H. E. y. B.: AZgB. 1893, N. 294; Quellwasser 18, S. 826.] | - 523) X w - Heimbarg, Ges. Romane n. Novellen. Mit III. In Lfgn. L., E. Keils Nchf. 1 3-4 Bogen, ä M. 0,40. — 524) X id.. A fatal misunderstanding and other stories. Transl. New-York, Worthington. Doli. 1,25.—525)XGods will. By Ilse Frapan. Transl. by H e l e n A. H a c d o n e l l . London, Fisher ünwin. 1893. Sh. 1/6. |[J. - S t a n l e y L i t t l e : Ac. 44, S. 436.]| — 526) X F - D , Erzählerinnen. (Ilse Frapan, Klara Eysell, Olga Wohlbraok): DDichtung. 15, S. 151/2. — 527) X Elise Polko. (Z. Feier ihres 70. Geburtst.): VoaaZg. 1892, N. 51. — 52t) x I d a Boy-Ed, „E. Kind". L„ Reissner. 1893. 122 S. M. 2,00. |[K. P r S l l : DWB1. 6, S. 132.]| — 529) X A n n a E m m o r i c h - M l l l e r , E. dtsch. Dichterheim: NorddAZgB. 1893, N. 30/1. (Ueber Luise Mfihlbach.) — 530) X E. Luise Mfihlbach-Erinn.: Didask. 1893, N. 212. — 531) X B r a m m e r , Margareta Spörliu: ADB. 35, S. 277. — 532) X E o k e r t (Pfarrer u. Rektor), E. evang. Yolkssohriftstellerin (Johanna Spyri): DEKZ. 7, S. 343-50, 363/4. — 533) X M - N e c k e r , Ada Christen: AZg». 1893, N. 30. — 534) X Emmy v. Dincklage: FrauenZg. N. 1. (Abdr. aus Ad. Briegers Kritik in BLU.) — 535) X Julie Ludwig: Gartenlaube S. 772. — 536) X F - M a u t h n e r , Sara Kainz-Hutzler: NationB. 10, S. 606/8. — 537) X Emma Watke-Biller: IllZg. 100, S. 324. — 538) X Emilie Ringseis, D. Königin Lied. (JBL. 1892 IV 3 : 148): HPB1I. 112, S. 619-21. — 539) X Luise Westkirch, 6 Novellen aus d. Alltagsleben: Rauch. (B., Ales:. Dnncker. 1893. 276 S. M. 3,00): DWB1.6, S. 132. — 540) X Tli. v. S o s n o s k y , E. Marriot: BLU. S. 116/8. — 541) X & S t e i n e r , Mod. Dichtung: FrauenZg. N. 6. (Abdr. aus d. LMerkur.) — 542) X Ueber Luise Otto: BURS. 63, S. 414/5. — 543) X Anna Croissant-Rnst: FrauenZg. N. 1. — 544) X Etwas Erz&hlungslitt.: Anna Croissant-Bnst, Feiernbend u. andere M&nohener Geschichten. Manchen, Dr. E. Albert. 146 S. M. 2,00. |[Ed. B e r n s t e i n : NZ»i. 11«, S. 268-70.]! — 545) X Louisa Piohler, Daughter of Rome, a romance of the falherland. L., Digby & L. Sh. 3/6. (Luise Pichler ist d. Pseudonym K r Luise Zeller.) — 546) X O t t o V o r b e c k , Erzählerinnen: Frieda v. Bülow, Goswina v. Berlepsch, S. Melnec ( = Clementine BSttger), Ulrich Frank ( = Ulla Wolff): DDichtung. 14, S. 179-80. — 547) X E. R o e d e r , Litt. Streifzüge. IV.: Ossip Schubin, Bertha v. Suttner, Frieda Nier, Joachim v. Dttrow, Margarethe Marie v. Oertzen, Ida Boy-Ed: Didask. N.200. — 548) X H - C o n r a d , Ad. Meinhardt: NatZg. N. 80. — 549) X Ad. Meinhardt, „Heinz Kirchner". Aus d. Briefen e. Matter an ihre Mutter. B., Gebr. Paetel. 1S93. 178 S. M. 3,00. j[Frau 1, S. 345.]| - 550) (IV l a : 16.) [[KonsMschr. S. 665/6.j| - 551) P. S c h e t t l e r , H. Tovote: Ges. 1893, S. 290/5. — 552) W. H a r l a n , 2 Realisten (Ompteda u. Tovote): ib. S. 764/9. — 553) F. P o p p e n b e r g , 3udermanns Ronan: ML. 63, S. 1601/6. — 554) X Sndermann als Erzfchler: WZg. 1893, 28. Jan. — 555) X H. Sudermann, Es war. St., Cotta. 582 S. M.5,00. |[NWieoTBI. N. 328.JI — 556) X The wish by H. Sudermann. Transl. by Miss L i l y H e n k e l . London, Fisher Unwin. Sh. 6. |[W. S h a r p : Ac. 46, S. 508.]| — 557) X w Südermann, La fata del dolore: romanzo trad, da E. T a f e l e L. C e r r a c c h i n i . Mailand, M. Kantorowicz. 277 S. L. 1,00. — 558) X L - W o l f g a n g , H. Sndermann: NedSpect. S. 178. — 559) M. N e c k e r , L. Fulda als Novellist: BLU. S. 49-51. - 560) W. K e m p e , G. Hauptmann als Novellist: DWB1. 7, S. 10/2. — 561) X E. B., 2 Novellen G. Hauptmanns: NZät. i | i , s. 107-12. — 561a) X M - Nordau, Comedie du sentiment. Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgeschichte. V. (4)16£

IV 3 :561&-616 R. Rosenbaum, Epos des 18./19. Jahrhunderts. 1893, 1894. seinem Fleische für seine Landsleute in einer grossspurigen Einleitung in Anspruch 56U-563)_ —

Setzt sich für Herrn. Bahr „und seine Bücherei" H o l l a e n d e r 5 6 4 ) 545 mit bestem Können ein, ihn einfach für ein Original erklärend, so bietet Karl Kraus ) all sein Können auf, um uns Bahr „überwinden" zu helfen; der Ton allerdings, in dem er sich abmüht, dürfte ihm wenig Beifall bei vornehm denkenden Litteraten einbringen. — Auf die gewaltige P r o d u k t i o n im Bereiche der epischen Dichtung gerade in den letzten Jahren und deren parteiliche Kritik sei durch die folgenden Noten hingewiesen.56®-616) — Trad, de l'alleraand aveo one lettre-pref. par A. D i e t r i c h . Paris, Westhauser. 1892. >L1II, 345 S. Fr. 8,30. — 562) X id., La commedia del sentimento, romanzo trad, da C a m i l l o A n t o n a - T r a v e r s i . Mailand, Max Kantorowicz. 218 S. L.3,50. — S63) X >4" Analisi d'anime: novelle. ebda. 16". 208 S. L 2,00. — 564) F. H o l l a e n d e r , V. H. Bahr n. seiner Bftoherei: FrB. 4>, S. 82/9. — 565) K. K r ü n s , Z. Ueberwindung d. H. Bahr: Ges. 1893, S. 627-38. — 566) X D mod. Litt, in biogr. Binzeldarstell. 2 Bde. Mit je 3 Bild. 1. K. Frenzel, A. Glaser, H. Heiberg. 2. K. Bleibtren, D. v. Liliencron, W. Walloth. L„ W. Friedrich. III, 55. 58, 80 & ; III, i21, 111, 103 S. M. 2,00. (Vgl. JBL. 1891 IT 3 : 233, 235/8; 1892 IT 3:221.) — 567) X V. Romanroarkt u. d. Novellenbörse: Grenzb. 4, S. 127-35,269-77,461-72. — 568) X & B o e d e r , Litt. StreifzAge. III.: Didask. N. 89. — 569) X Ed. B e r n s t e i n , Etwas Erzlhlungslitt. (G. H. Schneideck, Im Osten Berlins. G. Landauer, D . Todesprediger. Franz Wolff, Welke Bl&tter): NZ 8 t . II s , S. 260-70. — 570) X F - S e r r a e s , Dtsch. Erzlhlungskunst. E. Jahresechan: ML. 62, S. 716-20, 731/6. — 571) X F P o p p e n b e r g a E. H e i l b o r n , 2 Generationen im Boman: ib. 63, S. 1192/9, 1223/8. — 572) X H . C o n r a d , Nene erzählende Dichtungen: DWB1. 6, S. 330/2. — 573) X v- Gottschall, Neue Boinane: AZgB. 1893, N. 26. — 574) X L - S a l o m o n , Nenere dtBch. Erz&hler: IllZg. 100, S. 176/7. — 575) X ^ - T . S z c z e p a h s k i , Neues v. Büchertisch: VelhKlasHh. 1892—93: 1, S. 123/7. — 576) X ü - . Neues y. Btchertisoh: ib. 1893 - 9 4 : 1, S. 121/6. — Nene Romane u. Novellen: ib. 577) X K. y. T h a l e r , Neue Romane u. Novellen: NFPr. 1S93, 18. u. 15. Apr. — 578) X 1. Juli. — 579) X Becent gerraan Action: Blackwoods Mag. 149, S. 45-71. (Behandelt: Ebers, VOBB, Ebner-Eschenbaoh, Bauer, Franzos, Hillern, Wyl.) — 580) X Dass.: ib. 163, S. 87-108. (Bebandelt: Heyse, Hauptmann usw.) — 581) X ^ T i n H e e m s t e d e [ L e o T e p e ] , Neuere kath. Dichtungen: LBB. 20, 8.1/4. — 582) X H. K e i t e r , Neue ep.Diohtungen: LHw.33, S. 114/9. (A. Schile, J. Seeber, E. Macke.) — 583) X Dagobert y. Amyntor (Gerb. v. Amyntor), D. Skizzenbuch meine« Lebens. I.T. (JBL. 1893 IV l o : 6 4 . ) |[Z.: AMZg.68, S.233; Ad. B a r t e l s : Didask. 1893, N.207; J . K ( a s t a n ) : BerlTBl. 1893, K N. 331.JI — 584) X - Bleibtreu als Abschreiber: Grenzb. 53: 1, S. 153/4. — 585) X K. Domanig, Kleine Erz. Mit Zeichnungen y. Ph. Schnmaoher. Innsbruck, Wagner. 1893. 131 S. M. 2,00. |[Kath. 1, S. 575J| — 586) X A. Dove, Caraoosa. Hist. Boman ans d. 13. Jh. 2 Bde. St., Cotta. 399, 380 3. M. 10,00. |[Ed. L a n g e : BLU. S. 195/8; G. E g e l h a a f : DWB1.7, S. 347/8.]| — 587) X E. Eckstein, Lisa Toscanella. Novelle. In stenogr. Schrift tbertr. u. autogr. y. Ad. S o h ö t t n e r . ( - Beuters Bibl. für Gabelsberger Stenogr. Bd. 24.) Dresden, W. Reuter. 49 S. M. 0,90. (Vgl. I 3:11.) — 588) X W-. Monk of the Ayentine. Transl. by H e l e n H u n t - J o h n B s o n . Boston, Roberts Broth. II, 196 S. Sh. 4/6. — 589) X Ed. Engel, I and It and other stories. Autor, transl. by C. B. London, Norgate t Co. 75 S. Sh. 1. — 590) X 0. S [ c h u l t z ] , G. Engel. (D. Hungerdorf. Novelle. [2. Aufl. B., Bibliogr. Bur. 102 S. M. 1,00]; Zanberin Circe. Berliner Liebesroman. [5. Aufl. ebda. 276 S. M. 3,00]): Qnellwasser 18, S. 750. — 591) X G. Falke: Ges. 1893, 3. 570/3. — 5 9 2 ) X f . Gerstaeoker, Each for himself. London, Routledge. Sh. 2. — 593) X W. Hackl&nder, Caserne allemande. ( = Chefs d'muvre du si&cla ill. N. 57.) Paris, libr. ill. 1893. 16°. 96 S. Aveo gray. Fr. 0,50. - 594) X >• b„ E. Yolksdiehter (H. Hansjakob): DDichtung. 13, S. 226/7. - 595) X H- Heibergs ges. Werke. In 80 Lfgn. L„ W. Friedrich, ä 3 Bogen. ä M. 0,40. |[0. W.; NAS. 71, 3. 291.JI — 596) X H. Hobrecht, Luther auf d. Wartbnrg 1530. Frankfurt a. IL, Mahlau A Waldschmidt. 1893. 54 8. M. 1,75. |[0. H a r n a o k : PrJbb. 74, S. 552/3.]| — 597) X Ad. B a r t e l s , Bücher u. Menschen. 21. HeinT. HoffmannDonner: Didask. N. 229-80. — 598) X A. W. E r n s t , G. Kastropp: Geg. 42, S. 121/3. — 599) X Gr-, D. Trauerspiel d. Romanciers: FrBlw. 1893, N. 45. (Meissner u. Hederich.) — 6 0 0 ) X 0. H a r n a c k , H. Kruse, D. kleine Odyssee. E. Seegesch. L., Hirzel. 1892. YII, 149 S. M. 2,00. |[PrJbb.74, S. 551/2.]| — 601) X 0. Lyon, Erzählungen. ( = Modern german series.) London, Rivington. Sh. 0/9. — 602) X L. E w e r s , Mauthner als Romancier: ML. 63, S. 1473-80. — 603) X E. Ne u b & r g e r , J. J. Mohr: Didask. N. 25. — 604) X F. S e r v a e s , W. y. Polenz: ML. 62, S. 377/9. — 6 0 5 ) X Briefe y. 0. v. Sedwitz, mitget. v. K. y. T h a l e r : AZgB. N. 25/7. — 6 0 6 ) X A. Baron Roberts, Lou. From the German by J e s s i e H a y n e s . (— International library.) London, Heinemann. Sh. 2/6. — 607) X J- H. Mackay, D. Anarchisten. B„ Harnisch £ Co. 1893. XVI, 285 S. M. 2,00. |[0. H a r n a c k : PrJbb. 74, 3. 553/4; Grenzb. 4, S. 95/6.]| — 6 0 8 ) X H. Schaumbergers ges. Werke. 9. Bd. Aus d. Mappe d. Verstorbenen. Kleinere Erzählungen, Aufsitze u. Briefe. 3. Aufl. Wolfenbättel, Zwissler. III, 206 S. M. 2,00. — 609) X Prince SchSnaich-Carolath, Melting snows. Transl. by M a r g a r e t S j m o n d a . London, Niromo. Sh. 5. I[W. S h a r p : Ac. 46, S. 508.]| - 610) X s - S c h . , K. Spitteier: AZg B . 1893, N. 42. — 611) X L. B e e r , E. dtsch. Novellist — e. ital. Novellistin (B. Stratz n. Mathilde Serao): Nation11. 11, S. 139-41. — 612) X Paris u. Berlin als litt. Hauptstädte. (D. „Roman Parisien" u. d. „Berliner Boman" in ihrer gesch. Entwickl.): StrassbPost. 1893, N. 242. — 613) X Th. v. S o B n o s k y , K. Torresani: BLU. S. 161/3. — 614) X 0 . Weddigens ges. Werke. 4. Bd. Epische u. dramat. Dichtungen. 2. Aufl. Wiesbaden, Beohtold & Co. VII, 392 S. M. 4,00. — 615) X E. Wiehert, La seryante de Grita. Trad, du lithnauien par L o u i s d e H e s s e m . (Petite bibl. uniy.) Paris, Fayard. 1892. 160 S. — 616) X P o p p e n b e r g , E. tragikom. Roman (E. v. Wolzogen): NationB. 11, 3. 496/7. -

R. M. M e y e r , Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.

IV 5 : 1-2

IV, 4 Drama. Alexander von Weilen. [Der Bericht über die Erscheinungen des Jahres 1894 wird im sechsten Bande nachgeliefert.]

IT,5 Didaktik. Richard M. Meyer. D i d a k t i s c h e L i t t e r a t u r : Gottsched N. 1. — Geliert N. 2. — Haller N. 6. — Creuz, Chr. J. Snoro, Kabener N. 7. — Zachariii, Thfimmel N. 10. - Jean Paul N. 15. — P o p u l a r p h i l o s o p h e n : H. S. Reinaras, J. Mö9er N. 18. -Forster N. 22. — Lichtenberg N. 28. — Joh. Jos. Suero N. 31. — Mendelssohn, Nicolai N. 32. — J. G. Pfranger N. 36. — J. Tandler N. 38. — H. Lorm N. 40. — Eng. Dühring, H.W. Riehl N. 42. — L. Büchner, E. Haeckel N. 49. — Seitenströmungen, Kultur der Zukunft N. 60. — U e b e r g a n g z u r P h i l o s o p h i e : Graf KeyserlingN. 65. — R. Hamerling N. 67. — P h i l o s o p h i e : Einleitung, Geschichte der Philosophie N. 68. — Kant N. 83. — J. I?. J. Tafel N. 109. — Pichte N. 110. — Joh. Josua Stutzmann N. 114. — Schölling N. 115. — Hegel N. 118. — G. P. Thaulow N. 125. — F. H. Jacobi N. 127. - K. Chr. F. Krause N. 129. — Herbart N. 133. — Schopenhauer N. 138. — E. von Hartmann, Ph. Mainlaender, K. Peters N. 151. — Nietzsche N. 158. — L. Feuer buch, J. Frohsohammer, K. L. Michelet, M. Carnére, Rob. Zimmermann, II. Laztrus, Kuno Fischer N 182. — F.Trenielenburg, K. Ch. Planck, G. TeichmQller, H. Lotze, R. Steiner, Gust. Engel, B. Wille, Philosophie der Gegenwart N. 200. — Philosophische Specialgebiete: Logik, Psychologie N. 215; Áesthetik N. 226; Moralwissenschaft, Ethik, ReHgionsphilosophie N. 228; Geschichtsphilosophic N. 238a. — T h e o l o g i e : Aufgaben in der Gegenwart N. 239. — LavaterN. 240. — Lavaterscher Kreis: J. G. Müller, J. J. Stolz, Bengel, Mi oh. Hahn N 240c. — J. A. Tafinger, H. Thiersch N. 244. - A. F. W. Sack, W. A. Teller, Hengstenberg, Tholuok, F. H. R. von Frank, D. R. F. Grau N. 246. — Schleiermacher N. 362. — K. L. A. Sydow, F. Sander, Mich. Banmgarten N. 267. — G. D. TeutsohN. 271. — F. S. G. Sack, Leop. Schnitze, L. K. Möller N. 275. — Prediger N. 285. — Historische Richtung: F. Ch. Baur, F. D. Strauss N. 307; A. Ritsehl N. 320. — Reformierte Theologen: K.J. SudholF, Klafft N. 338. — F. L. ron Bamberg, Dominikas, F. von Schreiber. J. Thaler N. 340. Katholisch« Thealogen: J. A. Möhler, A. Theiner, F. Hettinger N. 350. — Jüdische Theologen N. 353. — H i s t o r i k e r : Niebuhr N. 354. — K. von Schlözer, F. Wilken, Ranke, Döllinger, Moramsen N. 356. — F. GregoroTius N. 366. — A. von Gutschmid, R. Pauli N. 369. — Politische Historiker: S. Sagenheim, J. Janssen N. 371; Treitschke, H. Baumgarten, W. Manrenbrecher N. 374. — A. KluckhohnN.380. — Lokalhistoriker N. 381. - P h i l o l o g i e : „Dogma vom klassisohen Altertum" N.397. — Chr. A. Lobeck, K. Lohrs N. 398. — A. Nauck, H. Sanppe, W. S. Teuffei N. 399. — Archäologen: Brnnn, Cnrtins, G. L. F. Tafel N. 401a. — Orientalisten: Dillmann, L. Znnz, H. Bragsch N. 410. — D. Massmann, A. Zeune, A. Essenwein, B. ten Brink N. 422. - Romanisten: F. Diez, Karoline Michaelis N. 426. — Ueborsetzer: Joh. und G. Chr. Tobler, G. Thudlohum, E. Eckstein, R. Genie N 439. — K u n s t l e h r e u n d - k r l t i k N.445. — E n t f e r n t e r e D i s c i p l i n e n : Juristen (A. F. J. Thibaut, Ad. Exner) N. 471: Nutionalökonomen N. 474; Statistik und Mathematik in der Anwendung N. 487; AerzteN. 489; Physik (Heimholte, H. Hertz) N. 503; Anthropologie, Ethnographie, Botanik, Astronomie, Stenographie N. 518. — J o u r n a l i s t e n : J. Möser, L. Wekhrlin N. 525. — Moralische Wochensohriften N". 530. — II. P. Sturz, J. D. Symanski, M. Eisner, österreichische Journalisten N. 531. — ]>. Spitzer N. 540. — Satiriker, Humoristen, „Pamphletsohreiberei1' N. 545. — P o l i t i k e r : Uebersiohten N. 551. — Einzelne (E. M. Arndt) N. 560. — Agitatoren: J. J. Sturz, K. Marx, F. Lassalle, A. von Thadden-Trieglaff, Lothur Buoher N. 567. — Parlamentarier: R. v. Bennigsen, L. Baiuberger, Graf Caprivi, F. W. Weber, F. Schmeykal N. 582. — W. von Humboldt N.599. — Paedagogen N. 606. — Z e i t k r i t i k u n d V o l k s e r z i e h u n g : J.G.Hamann, J. Möser N. 621. — F.L. Jahn N. 627. — P.de Lagarde N. 634. — V. Hehn, H.Grimm N. 639. — M. Stirner N. 650. — B. Wille N. 651. — Friedensbewegung, religiöse und ethische Bewegung N. 655. —

In der Behandlung der D i d a k t i k des am meisten didaktischen Zeitraums der Weltlitteratur lässt sich als Grundzug auch diesmal eine entschiedene Begünstigung der Ethik feststellen, wobei die auf Ausbildung einer persönlichen Vollkommenheit gerichteten Tendenzen vor denen der socialen und allgemeinen Ethik den Vorzug erhalten. [Jeberall wird mehr die Theorie beachtet als die Praxis, und Scherers Ideal einer empirischen Ethik scheint den Augen völlig entschwunden zu sein; wenigstens fehlt es ganz an Monographien in dieser Richtung, und die Psychologie so interessanter Gestalten wie Geliert oder Forster wird über ihrer rein litterarischen Würdigung vernachlässigt. An G o t t s c h e d ist freilich keine Psychologie zu studieren. Dennoch hat Eug. Wolff 1 ) in seiner, sonst fast nur Kleinigkeiten nachtragenden Recensión des Buches von Reicke eine genauere Würdigung der geistigen Physiognomie des Mannes (S. 75) vermisst; er selbst sucht durch Andeutungen über Gottscheds Familie und Mitteilungen aus seiner Umgebung dies Ziel zu fördern. — Viel feinere und ernstere Probleme als der vierschrötige Orthodoxe der Aufklärung bietet G e l i e r t der historischen Auffassung mit seiner Mischung von sächsischem Pietismus und französierendem Weltton. F r e n z e l 2 ) hat sein religiöses Wirken einer sehr sorgfältig disponierten Untersuchung" unterzogen, deren Hauptwert in den mit grossem Fleisse ausgezogenen Briefstellen liegt. Doch ist auch die Darstellung von Gellerts theologischer Stellung und besonders die seiner vielseitigen pädagogischen 1) (Ol 5:75.) ||Eug. W o l f f : LBIGRPh. 15, S. 78-80.]| — 2) K. 0. F r e n z e l , üeber Gellerts relig. Wirken. Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgeschichte. V. (4)17

R. M. M e y e r , Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.

IV 5 : 1-2

IV, 4 Drama. Alexander von Weilen. [Der Bericht über die Erscheinungen des Jahres 1894 wird im sechsten Bande nachgeliefert.]

IT,5 Didaktik. Richard M. Meyer. D i d a k t i s c h e L i t t e r a t u r : Gottsched N. 1. — Geliert N. 2. — Haller N. 6. — Creuz, Chr. J. Snoro, Kabener N. 7. — Zachariii, Thfimmel N. 10. - Jean Paul N. 15. — P o p u l a r p h i l o s o p h e n : H. S. Reinaras, J. Mö9er N. 18. -Forster N. 22. — Lichtenberg N. 28. — Joh. Jos. Suero N. 31. — Mendelssohn, Nicolai N. 32. — J. G. Pfranger N. 36. — J. Tandler N. 38. — H. Lorm N. 40. — Eng. Dühring, H.W. Riehl N. 42. — L. Büchner, E. Haeckel N. 49. — Seitenströmungen, Kultur der Zukunft N. 60. — U e b e r g a n g z u r P h i l o s o p h i e : Graf KeyserlingN. 65. — R. Hamerling N. 67. — P h i l o s o p h i e : Einleitung, Geschichte der Philosophie N. 68. — Kant N. 83. — J. I?. J. Tafel N. 109. — Pichte N. 110. — Joh. Josua Stutzmann N. 114. — Schölling N. 115. — Hegel N. 118. — G. P. Thaulow N. 125. — F. H. Jacobi N. 127. - K. Chr. F. Krause N. 129. — Herbart N. 133. — Schopenhauer N. 138. — E. von Hartmann, Ph. Mainlaender, K. Peters N. 151. — Nietzsche N. 158. — L. Feuer buch, J. Frohsohammer, K. L. Michelet, M. Carnére, Rob. Zimmermann, II. Laztrus, Kuno Fischer N 182. — F.Trenielenburg, K. Ch. Planck, G. TeichmQller, H. Lotze, R. Steiner, Gust. Engel, B. Wille, Philosophie der Gegenwart N. 200. — Philosophische Specialgebiete: Logik, Psychologie N. 215; Áesthetik N. 226; Moralwissenschaft, Ethik, ReHgionsphilosophie N. 228; Geschichtsphilosophic N. 238a. — T h e o l o g i e : Aufgaben in der Gegenwart N. 239. — LavaterN. 240. — Lavaterscher Kreis: J. G. Müller, J. J. Stolz, Bengel, Mi oh. Hahn N 240c. — J. A. Tafinger, H. Thiersch N. 244. - A. F. W. Sack, W. A. Teller, Hengstenberg, Tholuok, F. H. R. von Frank, D. R. F. Grau N. 246. — Schleiermacher N. 362. — K. L. A. Sydow, F. Sander, Mich. Banmgarten N. 267. — G. D. TeutsohN. 271. — F. S. G. Sack, Leop. Schnitze, L. K. Möller N. 275. — Prediger N. 285. — Historische Richtung: F. Ch. Baur, F. D. Strauss N. 307; A. Ritsehl N. 320. — Reformierte Theologen: K.J. SudholF, Klafft N. 338. — F. L. ron Bamberg, Dominikas, F. von Schreiber. J. Thaler N. 340. Katholisch« Thealogen: J. A. Möhler, A. Theiner, F. Hettinger N. 350. — Jüdische Theologen N. 353. — H i s t o r i k e r : Niebuhr N. 354. — K. von Schlözer, F. Wilken, Ranke, Döllinger, Moramsen N. 356. — F. GregoroTius N. 366. — A. von Gutschmid, R. Pauli N. 369. — Politische Historiker: S. Sagenheim, J. Janssen N. 371; Treitschke, H. Baumgarten, W. Manrenbrecher N. 374. — A. KluckhohnN.380. — Lokalhistoriker N. 381. - P h i l o l o g i e : „Dogma vom klassisohen Altertum" N.397. — Chr. A. Lobeck, K. Lohrs N. 398. — A. Nauck, H. Sanppe, W. S. Teuffei N. 399. — Archäologen: Brnnn, Cnrtins, G. L. F. Tafel N. 401a. — Orientalisten: Dillmann, L. Znnz, H. Bragsch N. 410. — D. Massmann, A. Zeune, A. Essenwein, B. ten Brink N. 422. - Romanisten: F. Diez, Karoline Michaelis N. 426. — Ueborsetzer: Joh. und G. Chr. Tobler, G. Thudlohum, E. Eckstein, R. Genie N 439. — K u n s t l e h r e u n d - k r l t i k N.445. — E n t f e r n t e r e D i s c i p l i n e n : Juristen (A. F. J. Thibaut, Ad. Exner) N. 471: Nutionalökonomen N. 474; Statistik und Mathematik in der Anwendung N. 487; AerzteN. 489; Physik (Heimholte, H. Hertz) N. 503; Anthropologie, Ethnographie, Botanik, Astronomie, Stenographie N. 518. — J o u r n a l i s t e n : J. Möser, L. Wekhrlin N. 525. — Moralische Wochensohriften N". 530. — II. P. Sturz, J. D. Symanski, M. Eisner, österreichische Journalisten N. 531. — ]>. Spitzer N. 540. — Satiriker, Humoristen, „Pamphletsohreiberei1' N. 545. — P o l i t i k e r : Uebersiohten N. 551. — Einzelne (E. M. Arndt) N. 560. — Agitatoren: J. J. Sturz, K. Marx, F. Lassalle, A. von Thadden-Trieglaff, Lothur Buoher N. 567. — Parlamentarier: R. v. Bennigsen, L. Baiuberger, Graf Caprivi, F. W. Weber, F. Schmeykal N. 582. — W. von Humboldt N.599. — Paedagogen N. 606. — Z e i t k r i t i k u n d V o l k s e r z i e h u n g : J.G.Hamann, J. Möser N. 621. — F.L. Jahn N. 627. — P.de Lagarde N. 634. — V. Hehn, H.Grimm N. 639. — M. Stirner N. 650. — B. Wille N. 651. — Friedensbewegung, religiöse und ethische Bewegung N. 655. —

In der Behandlung der D i d a k t i k des am meisten didaktischen Zeitraums der Weltlitteratur lässt sich als Grundzug auch diesmal eine entschiedene Begünstigung der Ethik feststellen, wobei die auf Ausbildung einer persönlichen Vollkommenheit gerichteten Tendenzen vor denen der socialen und allgemeinen Ethik den Vorzug erhalten. [Jeberall wird mehr die Theorie beachtet als die Praxis, und Scherers Ideal einer empirischen Ethik scheint den Augen völlig entschwunden zu sein; wenigstens fehlt es ganz an Monographien in dieser Richtung, und die Psychologie so interessanter Gestalten wie Geliert oder Forster wird über ihrer rein litterarischen Würdigung vernachlässigt. An G o t t s c h e d ist freilich keine Psychologie zu studieren. Dennoch hat Eug. Wolff 1 ) in seiner, sonst fast nur Kleinigkeiten nachtragenden Recensión des Buches von Reicke eine genauere Würdigung der geistigen Physiognomie des Mannes (S. 75) vermisst; er selbst sucht durch Andeutungen über Gottscheds Familie und Mitteilungen aus seiner Umgebung dies Ziel zu fördern. — Viel feinere und ernstere Probleme als der vierschrötige Orthodoxe der Aufklärung bietet G e l i e r t der historischen Auffassung mit seiner Mischung von sächsischem Pietismus und französierendem Weltton. F r e n z e l 2 ) hat sein religiöses Wirken einer sehr sorgfältig disponierten Untersuchung" unterzogen, deren Hauptwert in den mit grossem Fleisse ausgezogenen Briefstellen liegt. Doch ist auch die Darstellung von Gellerts theologischer Stellung und besonders die seiner vielseitigen pädagogischen 1) (Ol 5:75.) ||Eug. W o l f f : LBIGRPh. 15, S. 78-80.]| — 2) K. 0. F r e n z e l , üeber Gellerts relig. Wirken. Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgeschichte. V. (4)17

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R. M. M e y e r , Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.

Wirkung nicht ohne Verdienst. Nachdem F. (S. 16) sehr gut ausgeführt, wie Geliert die theologischen Richtungen seiner Zeit in sich ohne rechte Vermittlung neben einander hergehen lässt und jede feste Formulierung vermeidet — „man hat den Eindruck förmlicher Dogmenflucht" (S. 17) — begegnet es ihm aber doch, den dogmatischen Inhalt seiner Werke zu überschätzen. Tritt uns wirklich ausdrücklich christliche Ethik entgegen, wenn Amynt lieber die grösste Dürftigkeit erduldet als sich durch falsches Zeugnis bereichert (S. 38)? Ich sehe nicht, was Mendelssohn oder Diderot anderes gelehrt haben würden. Nur wo Geliert geistliche Dichtung giebt, sucht er streng orthodox zu sein, so in dem „Christ", bei dessen hypochondrischer Herstellung und Durchprüfung (S. 37) man an Tasso denken muss, wie sich auch sonst merkwürdige Berührungen zwischen dem Leipziger Professor und dem Höfling von Ferrara zeigen. Aber in solchen Fällen ist mehr die Gewissenhaftigkeit des Lehrers, der seinen Schülern nichts Unerlaubtes vorsetzen will, als seine eigene Strenggläubigkeit wirksam; wie weit er sich von der sonst entfernen konnte, zeigt auch nach des Vf. Urteil die „Schwedische Gräfin" (S. 40). Die Hauptwirkung lag denn auch nicht sowohl in Gellerts Bekenntnistreue, als in seiner ganzen Erscheinung (S. 33), in seiner persönlichen Fürsorge für die, die ihm näher getreten waren (ein lehrreiches Beispiel seiner andauernden Bemühung S. 45), in seiner Specialität der brieflichen Seelsorge (S. 53/4). Hervorzuheben wäre noch gewesen, wie Gellerts Betonung der Gleichheit aller guten Menschen bei den zaghaften und gedrückten unteren Kreisen zündete; F. selbst bemerkt mit Recht, wie die Fabeln alle Stände heranziehen (S. 38) — nicht ohne Absicht. So waren denn nicht bloss seine äusseren Erfolge (S. 46/7), sondern auch die rein moralischen (S. 57/8) bedeutend, und manchen Renommisten mag die Sanftmut des Dulders (S. 35) bekehrt haben (S. 59); bei etwas härteren Gemütern waren die Bedenken Goethes und seines Gewährsmannes (ib.) doch wohl begreiflich. Beweisen doch schon die auf Gellerts Namen erfundenen Fälschungen (S. 65), wie leicht die Leser zu rühren waren; und nur ganz leise erst wagte die Kritik nach seinem Tode (S. 68) sich hören zu lassen. Auch F. in seinem abschliessenden Urteil (S. 70) lässt sich den wirklichen Geliert noch vielfach durch die blosse Idealfigur seiner Anhänger verdecken, obwohl der redlich und schmerzvoll strebende Kämpfer auch der Literaturgeschichte mehr wert sein sollte als hundert, die nie gefehlt haben. — Schullerus 3 ) hat in einem gut geschriebenen Volksbüchlein den praeceptor Germaniae viel unbefangener angeschaut. Wie er den Mut betont, mit dem der schwächliche Mann offene Anklagen zu erheben wagt (S. 14), so tadelt er auch, sogar übertreibend, die Einkleidung als „meist misslungen, oft unverantwortlich platt und roh, verständlich nur aus seiner Zeit, welche durch die Flut von Gelegenheitsgedichten an die abenteuerlichsten und albernsten Einkleidungen gewöhnt war" (S. 18).4) Die kulturhistorische Bedeutung Gellerts, z. B. in seiner Zeichnung der Frauen (S. 17, 24) und der Armen (S. 29) wird mit Recht angemerkt; nur was dem Kind seiner Zeit von Frivolität anhaftete, wird (S. 19) auch hier zu sehr weggeleugnet. Der jüngere Geliert, den man dem gereiften gegenüber leicht übersieht, wird mit geschickter Benutzung einer Schilderung aus dem „Jüngling" (S. 9) anschaulich porträtiert, der Stil der Fabeln (S. 13) gut charakterisiert. Ueberall verdient das Werkchen das Lob, das auch K ö s t e r5 ihm zu teil werden lässt, ebenso wie der von Sch. früher veranstalteten Auswahl ), in der er nur eine Probe von Gellerts Drama vermisst. — Ungünstig und, wie uns scheint, zu ungünstig wurde Widmanns6) Buch über H a l l e r von F ü r s t besprochen. Wenn er die Einleitung tadelt, in der er „eine Zusammenfassung der prägnantesten Gruppen der Staatsromane" (S. 614) allerdings erwarten durfte, oder für den Grad der Unabhängigkeit Hallers von seinen Quellen genauere Angaben wünscht (S. 616), kann man ihm recht geben; dass er aber Engels „Fürstenspiegel" anders nennen würde, als Widmann ihn genannt hat (S. 617), das war nicht der Mühe wert in einer Recension hervorzuheben, die für die Vorzüge von Widmanns Buch keinen Raum hat. — Von anderen Lehrdichtern sind Creuz durch Bion 7 ), Ch. J. Sucro durch 8 Pröhle ) behandelt worden. Der letztgenannte Sprössling einer didaktischen Musterfamilie, der noch die Theologen Christopherus und Johann Georg Sucro sowie der Popularphilosoph Johann Josias (s. u. N. 31) angehören (welch letzterer übrigens auch selbst Lehrgedichte geschrieben hat), verfasste 1748 einen „Herbst" und eine „Landlust", deren Verhältnis zu Thomson und Kleist P. nicht feststellen konnte, da Bautzen, Reichel. 73 S. M. 1,20. |[LZgB. 24. D«o.) (Dass. als Leipz. Diss.) — 3) A. S c h u l l e r u s , Gellerts Leben u. Werke. ( = Meyers Yolkshüoher N. 1020.) Ii., Bibliogr.Inst. 44 S. M. 0,10. |[L. G o r e l : Zuschauer 2, S. 129-30.]| — 4) X A. L e i t z roann, H. Handwerck, Stnd. über Gellerts Fabelnstil (JBL. 1391 IV 6 : 2 : 1892 IV 5 : l o ) : LBIGRPh. 15, S. 60. — 5) X A. Schullerus, Gellerts Dichtungen (JBL. 1891 IV 6 : 3 / 4 ; 1892 IV 5 : 2 ; 1893 IV 5 : 5 ) ; |[DDiohtung. 15, S. 180; A. K ö s t e r : ADA. 20, S. 88.JI — 6) II. Widmann, A. v. Hallers Staatsroniane (JBL. 1893 IV 5 : 2 ) . |[R. F ü r s t : Euph. 1, S. 614/8; LCBI. S. 729; B i c h . F r i e d r i c h : BLÜ. S. 260/1.]| — 7) U. B i o n , Beitrr. z. Eenntn. d. Lebens u. d. Schriften d. Dichters Fr. K. Eas. T. Creuz. T. I u. II. Diss. Manchen. 48 S. — 8) (III 5 : 8 2 . ) — 9) J. P a w e l , E. ungedr. Brief Babeners an Gleim:

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sie auf der Berliner Bibliothek fehlen; daneben war er Gelegenheitsdichter aus Not und Satiriker aus Neigung-, — Er leitet uns zu dem typischen Satiriker der Zeit 'über, zu R a b e n e r , von dem P a w e l 9 ) einen ungedruckten Brief vom Apr. 1747 an Gleim zum Abdruck bringt, der über das Weggehen aller seiner Leipziger Freunde beweglich klagt. „Noch vor zehn Jahren hatte ich alle meine Freunde in Leipzig um mich. Jezo fehlen mir Gärtner, Ebert, Zachariä, Giesecke, Klopstock, Schmidt, der ältere Schlegel, Cramer und alle diese, die noch leben, sind in Niedersachsen. Ich habe es nur Gellerts seinem verdorbenen Magen zu danken, dass er in Leipzig bleibt und sich nicht nach Braunschweig wagt. Spannen sie uns auch etwa Schlegeln (gemeint ist Johann Adolf) noch ab, so werde ich bei meiner Einsamkeit auf den verzweifelten Einfall kommen, mich zu hängen, oder, welches noch widernatürlicher ist, ein Gottschedianer zu werden." — Zimmers 10 ) Z a c h a r i ä wurde von Petz et und S c h l o e s s e r besprochen; letzterer findet an der Arbeit ausser in der Ausgabe des „Renommisten" keine grosse Förderung. — R o s e n b a u m s , 1 1 4 ) Artikel über T h ü m m e l wird dagegen als abschliessend bezeichnet werden können. Auf eine knappe Biographie folgt die Würdigung des Autors, wobei R. auf den bestimmenden Einfluss Mosers (S. 173) hinweist. Ueber die Lascivität in den „Reisen" urteilt der Biograph ebenso gerecht wie über die „wertvollen Dokumente echt dichterischer Begeisterung und Bekenntnisse ernsten, zielbewussten Schaffens" in Thümmels berühmtestem Werke (S. 175). R. hätte vielleicht erwähnen können, dass der „etwas plumpe Scherz, einem Mädchen von einem Ritter statt der Blattern die Liebe einimpfen zu lassen" (S. 175) nur auf der Ausführung des Titels zum fünften Bilde der Neuen Heloise Rousseaus beruht, welches „L'inoculation de l'amour" unterschrieben ist; und er hat in seiner Charakteristik gerade dieses Gedichts sich etwas zu sehr von dem blumenreichen Stil der Zeit anstecken lassen. Dafür vermehrt er sein um Kenntnis und Auffassung des Dichters der „Wilhelmine" erworbenes Verdienst noch durch einen musterhaften Druck der ersten Ausgabe sowie durch biographische Nachrichten über den Bruder und den Stiefsohn Moritz Augusts von Thümmel, die beide seine didaktische Neigung teilen, d.er ältere in beachtenswerten Aphorismen, der jüngere durch einen schwachen Erziehungsroman. Ueber einen vierten „Dichter" dieses Namens, Hans Adolf, den 1851 in Kassel gestorbenen Oberhofmarschall, bringt R. leider keine Nachricht, und doch hätte dieser Hofpoet mit seinem „Schatten kühler Denkungsart" und „des Lebens Unverstand" (die beide ihm wenigstens Büchner geflügelte Worte [18. Aufl., S. 208] zuschreibt) die von Moritz August zu August Wilhelm herabführende Stufenleiter so wirksam abschliessen können.. — J e a n P a u l hat in J o s e p h M ü l l e r s 1 5 ) unkritischem Lobewerk eine Verhimmelung erfahren, hinter der Nerrlichs Enthusiasmus (JBL. 1890 IV 3:33) beschämt zurückbleibt. An dem Schriftsteller gesteht er noch gewisse Schwächen zu, Unfähigkeit zur Charakterdarstellung, zu fester Form, Unsicherheit des Geschmacks; der Mensch aber ist ihm ganz „durchsichtiger Cherub", und der „breite Erdenbengel", den sein Bewunderer Vischer in dem hübschen Gedicht auf Jean Paul damit untrennbar verbunden sah, wird von M. völlig verflüchtigt. Das liegt auch zum Teil an der unhistorischen Auffassung, die nirgends fragt, was dem Helden eigen oder mit Lehrern und Zeitgenossen gemein ist; die Hauptschuld aber trägt eine leidenschaftliche Parteilichkeit, die denn auch auf jeden Gegner mit den verwerflichsten Waffen einhackt (Schleiermacher S. 107, F. Th. Lange S. 144, Gervinus „ein kritischer Aasgeier" S. 379, der Spinozismus „die elendeste Form religiösen Empfindens" S. 426). So bleibt das Buch schliesslich eine systematisch angeordnete Anthologie aus Jean Paul mit störenden Randnoten des Sammlers.16) — Immerhin durchdringt das Buch ein aufrichtiger Ernst, den man in K o h u t s 1 7 ) neuestem Fabrikat so sehr wie jede andere gute Eigenschaft vermisst. — An der Spitze der deutschen P o p u l a r p h i l o s o p h e n stehtHermann S a m u e l R e i m a r u s , merk würdig durch seine posthumen Beziehungen zu Männern wie Lessing und Strauss, in seinem Charakter wie in seiner Schriftstellerei ein Prototyp der Aufklärungsperiode; als solches zeichnet ihn G e i g e r 1 8 ) in einem Säkularartikel ,9 - 20 ). — Auch J u s t u s Moser, der inmitten der Aufklärung so vielfach die Reaktion andeutet, ist in einem Zeitungsaufsatz 21 ) gefeiert worden; eine kritische Würdigung seiner ganzen Persönlichkeit lässt immer noch auf sich warten. — Eaph. 1, S. 788-90. — 10) H. Zimmer, Zacharias (JBL. 1893 H I 5 : 3 8 ; IV 3 : 6 ; 5 : lb). |fE. P e t z e t : ZV LR. 7, S. 242/4; B. S o h l ö s s e r : LBlGRPh. 15, S. 150/1 -JJ — U) B. R o e e n b a u r a , M. A. y. Thümmel: ADB. 38, S. 171/7. — 12) id., M. A. v. Thümmel, Wilhelmine. Abdr. d. 1. Ausg. (1764). ( = DLD. N. 48.) St., Göschen. XII, 64 S. U. 1,20. — 13) i d . , H. W. y. Thtmmel: ADB. 37, S. 176/7. — 14) i d . , A. W. y. Thümmel: ib. S. 177. — 1$) J e u . M ü l l e r , Jean Paul u. seine Bedeut. für d. Gegenw. Manchen, Lüneburg. 436 S. II. 9,00. |[B. M. M e y e r : ML. 63, N. 42.]| — 16) X J e » Paul: HPB1L 114, S. 62/4. (Nach N. 15.) — 17) (IV l a : 27.) |[R. M. M e y e r : ML. 63, S. 861; C h r n . M o r g e n s t e r n : Zuschauer 2, S. 91 J | — 18) L. G e i g e r , H. S. Keimarus. (Z. 200. Gebortet.): FZg. N. 354. — 19) X E. 1»., H. S. Reimarus: Schw&bKron. N. 300. — 20) X JM z. Erinn. an H. S. Reimarus: VossZg. N. 598. — 21) D„ Just. Moser: NatZg. N. 10, 18. — 22) (IV l o : 88a.) —

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Dagegen ist F o r s t e r , Gelehrter, Popularphilosoph und Politiker wie Moser, im Berichtsjahr vielfach wissenschaftlich behandelt worden. L e i t z m a n n 2 2 ) hat seine Briefveröffentlichungen fortgesetzt. Sein Vortrag über Forster 23 ) wurde von Chuquet, seine Ausgabe der Briefe und Tagebücher 24 ) sowie die von ihm veranstaltete Auswahl aus Forsters Schriften 25 ) wurden vielfach besprochen und als Ausgangspunkt für weitere Ausführungen benutzt. R. M. M e y e r begann die Briefe und Tagebücher mit dem daraus entstandenen Meisterwerk der „Ansichten vom Niederrhein" in den Hauptpunkten zu vergleichen. — W e s t e n b e r g e r 2 6 ) hat Forster zum hundertsten Todestag ein etwas deklamatorisches, sonst aber zur Orientierung ganz geeignetes Gedenkblatt gewidmet, G u g l i a 2 1 ) über seinen Aufenthalt in Oesterreich geschrieben. — Das vortreffliche Buch Laucherts über die schriftstellerische Thätigkeit L i c h t e n b e r g s 2 8 ) fand verdiente Anerkennung 29 ); nur tadelt S e u f f e r t die Druckeinrichtung und die Einteilung nach Gattungen und giebt dabei die befremdende Ansicht zum besten, Lichtenbergs Name gehöre mehr in die Geschichte der Philosophie als in die der schönen Litteratur, „obwohl seine Urteile über die Göttinger Dichter einen guten Kern haben, obwohl seine Sprache und sein Stil auf Selbständigkeit und Abhängigkeit von ausländischen Vorbildern untersucht werden müssen". Mir scheint im Gegenteil, dass dieser Meister deutscher Prosa in der „schönen Litteratur" einen viel bedeutenderen Platz einnimmt, als man ihm gemeiniglich anweist; und wenn S. uns auf Lichtenbergs philosophische Schriften hinweist, so ist an seine Reisebriefe, seine humoristischen und vor allem seine polemischen Aufsätze zu erinnern, die alle die Geschichte der Litteratur weit mehr angehen als die der Philosophie. So gut die Franzosen La Rochefoucauld zu ihren Klassikern rechnen, und wir selbst Schopenhauers litterarische Bedeutung anerkennen, ist auch Lichtenberg in die erste Reihe unserer „kleinen Klassiker" zu stellen. — Auch S e u f f e r t s Recension von Wilbrandts Auslese 30 ) wird dem Schriftsteller nicht gerecht, während er über den Herausgeber etwa die Ansicht des Referenten ausspricht. — Der Popularphilosoph J o h. J o s . S u c r o ist von P r ö h i e 3 1 ) gleichsam neu entdeckt worden, ohne dass dieser doch über die Persönlichkeit viel Sicheres hätte feststellen können. Mit seinem „Epiktet" soll er „einige Anregungen für Wielands spätere leichte Behandlung von Stoffen aus dem Gebiete der römisch-griechischen Philosophie und Geschichte" gegeben haben. Ausser Lehrgedichten und populärphilosophischen Schriften hinterliess er eine Dankpredigt, die an Gedanken in Jahns Volkstum erinnern soll. Von M o s e s M e n d e l s s o h n wird eine Anekdote erzählt 32 ); eine Erlanger Dissertation von S a n d e r 3 3 ) behandelt seine Religionsphilosophie. — Dass F r i e d r i c h N i c o l a i nicht immer der mürrische Alte war,als der er nun fortlebt, hat man oft übersehen; A l t e n k r ü g e r s 3 4 ) tüchtige Abhandlung verdient deshalb doppelten Dank. Der leider bald nach Fertigstellung seiner Dissertation verstorbene Vf. hat mit Fleiss und Glück Nicolais brieflichen Nachlass durchsucht und dabei auch u. a. Jugendarbeiten ein „episch-didaktisches Gedicht in unmöglichen Hexametern zum Preise Klopstocks" (wie W i t k o w s k i sich ausdrückt) entdeckt, welches durch Pyras „Tempel der wahren Dichtkunst" angeregt war, und „Freundschaftliche Briefe" die A. dem Muster Gellerts, W . richtiger dem der „Freundschaftlichen Briefe" Gleims von 1746 zuschiebt. Dazu kommt die „Untersuchung, ob Milton sein Verlorenes Paradies aus neuen lateinischen Schriftstellern ausgeschrieben habe", die Nicolai als Erstlingsschrift 1753 selbst herausgab. Das Gedicht hatte sein Bruder Samuel Gottlob, die Briefe sein Freund Patzke veröffentlicht. Diese Schriften werden nun in lichtvoller Analyse vorgeführt (der Milton S. 2, 32/3; das Gedicht S. 29—30; die Briefe S. 38/9) und kurz kommentiert. Mit Kapitel I I I „Briefe über den itzigen Zustand der schönen Wissenschaften in Deutschland" steuert A. dann schon in Nicolais Reifezeit hinüber, wobei er (S. 61) eine direkte Mitarbeit Lessings an den Briefen verneint. Kapitel IV. bespricht die „Bibliothek der schönen Wissenschaften und freyen Künste", wobei speciell Nicolais vielbesprochene „Abhandlung am Trauerspiele" (S. 68/9) durchgenommen wird. In echt historischer Weise nimmt A. seinen Stand23) (IV l o : 88.) (Vgl. auoh JBL. 1898 I T 5 : 3 1 . ) — 24) (IV l c : 8 9 . ) |[Grenzb. 1, S. 354-83; A. S a u e r : DLZ. S. 1101,2; B. M. M e y e r : ADA. 20, S. 311/7.]I — 2 5 ) G. Förster, Ausgew. kleine.Schriften. Her. v. A. L e i t z m a n n . ( = DLD.N.46/7.) L., Gäsohen. XX, 165 S. M. 3,00. |[M. K ( o o h ) : LCB1. S. 1219-20; M a i C. P. S c h m i d t : ASNS. 93, S.344/6; BLU. S.446,7; LZgB. N. 82; VossZg. N. 298; A. C ( h u q a e t ) : HCr. 38, S. 319-20.]| — 26) G. W e s t e n b e r g e r , O. Forster, e. Gedeukbl. zu seinem 100. Todeet.: LZg B . N. 4. — 27) E. G u g l i a , G. Forster in Oesterr.: WienZg. N. 718. — 2 8 ) X Liepmannsohns Autogr.Kat. (n. a. Briefe v. Schopenhauer, Lichtenberg usw.): BerlBörsCour. N. 314. - 2 9 ) F. Lanchert, G. Chr. Lichtenbergs schriftstellerische Thätigkeit in chronologischer Uebersicht (JBL. 1893 IV 5:26/9). JfRich. F r i e d r i c h : BLU. S. 663; A. S a u e r : DLZ. S. 303/4; B. S e u f f e r t : Eupb. 1, S 163/5)1 — 3 0 ) A. Wilbrandt, Lichtenbergs ausgew. Schriften (JBL. 1893 IV 5:24). |[B. S e u f f e r t : DLZ. S. 363/4; Eaph. 1, S. 165/7.J' — 31) ( H I 5 : 84.) 32) X P- C l a n s w i t z , Wie Moses Mendelssohn T. d. Einquartierung befreit wurde: MVGBerlin. S. 120/1. — 3 3 ) D. S a n d e r , D. Beligionsphilos. M. Mendelssohns. Diss. E r langen. 65 S. — 3 4 ) E. A l t e n k r ü g e r , F. Nicolais Jagendschriften. B., C. Heymann. VII, 113 S. M.2,00. |[R. M . M e y e r : ML. 63, S. 1497,8; G. M o r g e n s t e r n : Ges. S. 963; LZg«>. N. 146; G. W i t k o w s k i : ZDPh. 28, S. 4Ü7/8.JI (Daraus T. 1 als

R. M. Mey Dégénérescence. Trad. par A u g . D i e t r i c h . 2 Vol. Paris, Alcan. Fr. 7,50; 10,00. - 6 3 0 ) X F r a n c e s c h i n i , M. Nordan in d. Klemme: NWienTBl N.248 - 631) X K. S t n r m h o e f e l ,

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IV 5 : 632-634

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E. Th. A. Hoffmanns (S. 142), konnte Jahn nicht vor der Wut der Demagogenhetze retten, und was man in seiner Natur nur von Fehlern finden konnte — wenig war es nicht (S. 147) —, das ward ihm nun zum Verhängnis. „Seine ganze Art, der Ueberschuss körperlicher und geistiger Energie, das Vorwiegen des Willens über Verstand und Phantasie führte ihn darauf hin, in einem praktischen Leben sich zur Geltung zu bringen. Das Turnwesen beweist seine Fähigkeit zu organisieren, zu leiten, zu herrschen — aber es galt doch ihm selbst nur als Vorbild eines öffentlichen Lebens im grossen. Erst ein freies politisches Gemeinwesen, wie es Jahn stets forderte, hätte ihm den rechten Platz gewähren können; Natnrgaben, Erziehung, Erfahrungen stempelten ihn zu einem politischen Agitator, zu einem Volksredner—, aber dieser sein eigentlicher Beruf konnte in dem damaligen Preussen nur in einzelnen Proben sich zeigen" (ib.). Nun gar in Gefangenschaft, unter Aufsicht! „Das Stillsitzen fiel ihm schwer" (S. 152). Endlich kommt denn auch die Befreiung; für sein Turnen geht ein günstiger Stern auf (S. 165/6), und nach seinem Tode sollte es sich zeigen, wie reiche Saat er ausgesät hatte fS. 175/6). So schreitet die Erzählung zu tröstlichem Ende fort, einfach, nicht zu apologetisch, und nur durch den Zwang der Motti vor jedem Kapitel zuweilen (wie bei dem wenig passenden Ci tat S. 162; S. 13 und 23 wird Goethe ungenau citiert) aus der rechten Bahn gelenkt. In den Anmerkungen erörtert Sch.(S. 192) die Frage der drei Farben; aus der Turnfehde giebt er (S. 194) ein paar charakteristische Proben. Wohlunterrichtet ist er durchaus, seines Gegenstandes voll, dabei ohne Fanatismus; und so wird sein Buch hoffentlich leisten, was die Vorgänger nicht konnten : den wirklichen Menschen Jahn statt der Idealfigur oder des Zerrbildes seinen lieben Deutschen nahe bringen. 631 " 63 ' 2 ) — Eine einzelne Episode aus Jahns Leben erzählten die Schönburgischen Geschichtsblätter 633 ): wie er der Einweihung eines Turnplatzes in Waldenburg beiwohnt. Von einer Ansprache Jahns wird (S. 31) ohne genauere Angaben berichtet. — Zu einer ganz anderen Natur gelangen wir jetzt. Auch P. d e L a g a r d e hat Anfeindung eher herausgefordert als gescheut und vermieden; eine geringe aber begeisterte Zahl von Anhängern bilden seine Leibgarde, sogar gegen jede Kritik. Ist so schon das Urteil über ihn selbst erschwert, weil das Uebermass der Vergötterung provociert, so wird es doppelt schwierig, über seine Biographie zu reden. Schwer und peinlich ist es, als kühler Referent über ein Buch urteilen zu sollen, dass so ganz aus warmer Liebe hervorgeflossen ist wie die von A n n a d e L a g a r d e 6 3 4 ) geschriebenen Erinnerungen aus dem Leben ihres Gatten. Glücklicherweise habe ich über das Schriftchen selbst wenig anderes zu sagen, als dass es eben die schlicht und liebevoll veranstaltete Gedenkschrift der treuen Lebensgefährtin Lagardes ist, anspruchslos und durch mannigfache Mitteilungen aus Briefen und Erinnerungen höchst dankenswert (Lagarde über das Beten S. 21; über die „Lumpentheologie" S. 33; „die schäbige Reformation des 16. J h . " S. 28; Ewald S. 22; Joh. Schulze ß. 59; Fiesko „zeigt den sonst so viel mit hohlen Phrasen arbeitenden Schiller als Kenner menschlichen Herzens und unmenschlich-menschlicher Politik" S. 43; Hamlet und Byrons Sardanapal ib.; Lagarde als Lehrer S. 51; seine körperliche Kraft S. 53: „Wenn ich einen üblen Ausgang der Kraftproben besorgte, z. B. als er einmal zwei riesengrosse Schränke ganz allein von einer Wand nach der andern umstellte, dann fertigte er mich, ganz unangestrengt, damit ab, man müsse nur den Schwerpunkt treffen"). Aber nur natürlich ist es, dass ich mit der unbedingten Bewunderung nicht übereinstimmen kann, doppelt begreiflich bei einer Kampfnatur wie Lagarde, deren Verteidigung oft genug nur auf Kosten anderer durchzuführen ist. So würde ich den bekannten Brief an Napoleon III. (S. 97/8) unerwähnt lassen, wenn die Vf. nicht zur Rechtfertigung Lagardes die Briefe Mommsens und S.ybels (S. 98) herangezogen hätte. Thatsächlich liegt die Sache aber da ganz anders: die beiden Historiker hatten dem Kaiser Dank abzustatten, bei Lagarde war das in keiner Weise der Fall; und sie baten um nichts, er aber — um einen Orden. Erklärt man das (S. 99) für eine Jugendthorheit ohne Bedeutung, so lassen wir das gern gelten, müssen aber doch fragen, wie Lagarde bei einem anderen Briefsteller geurteilt hätte. Er betont selbst zwar mit allem Nachdruck, man dürfe nur auf das Ganze, nicht auf Einzelheiten sehen, wenn man Menschen beurteilen wolle (S. 123) ; er selbst hat aber in seiner Polemik niemals Bedenken getragen, aus Einzelheiten jeder Art weit gehende Schlüsse auf den Charakter zu ziehen. In welch mindestens sonderbarer Weise hat er sogar (z. B. in „Aus dem deutschen Gelehrtenleben") Kleinigkeiten aus vertraulicher Unterhaltung oder Korrespondenz noch nach Jahren zur Begründung von strengen Gesamturteilen verwandt! Freilich fällt dies mit vielen anderen Erscheinungen unter eine grosse Rubrik: es gehört zu Lagardes unglaublichem Mangel an Selbstkenntnis. Es ist ihm nie eingefallen, zu F. L. Jahn: BLU. S. 449-52. — 632) X K - F r o s t , Vater Jahn: NorddAZg. N. 269. - 633) Turnvater Jahn in Waldenburg. (Nach Aufzeichn. v. Zeitgenossen): SchönburgGBll. 1, S. 26. — 634) A n n a d e L a g a r d e , Paul de Lagarde. Erinnerungen

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uutersuchen, ob denn Er den an alle Welt gestellten Forderungen genüge; darin ist er durchaus Theologe. Er verlangt immer wieder mit schönen, beredten und tiefen Worten Raum für Persönlichkeit, für Individualität (S. 26, 32, 4L, bes. S. 29); aber nie hat er einer fremden Persönlichkeit gerecht zu werden verstanden. Der Gelehrte, der in seiner Kritik so streng ist, erlaubt sich persönliche Anfeindung bis nahe an die Grenze der Verleumdung auf den unsichersten Grundlagen. Hierfür giebt gerade der Fall Roediger (8.128/9), den die Vf. zu seiner Entlastung anführt, einen bezeichnenden Beleg. Lagarde hat einfach angenommen, ein Gutachten müsse von dem Orientalisten Roediger verfasst sein; er hat dafür schlechterdings keinen Anhalt als seine Vermutung. Nun weist der Sohn Roedigers ihm nach, dass er geirrt hat; Lagarde erklärt dies denn auch öffentlich, fügt aber, durchaus unberechtigt, die Behauptung hinzu, er habe dem Professor ohne seine Schuld Unrecht gethan (S. 129), und betont dabei in irreführender Weise, dass ihn ein offizielles Aktenstück dazu verführt habe — ein offizielles Aktenstück allerdings, das er doch aber in rein privater und unoffizieller Weise interpretierte, das ihm zu der von ihm geäusserten Autorschaftsvermutung durchaus keine offizielle Berechtigung bot! Dennoch ist an Lagardes gutem Glauben auch hier nicht am geringsten zu zweifeln, er hatte von sich so oft die treffendsten Ansichten über solche Fragen gehört, dass er sich unbedingt auch die richtige Praxis zutraute, wie gute Kunsttheoretiker meinen, ihre Bilder müssten doch jedenfalls gut gemalt sein. Die tiefe, fast kindliche Naivetät, die in solchen Widersprüchen hervortritt, gewinnt uns schliesslich aber mehr für den Mann, als diese selbst uns verletzen. Der übertriebene Kultus, den man auch an sein frisches Grab, wie an das von F. Th. Vischer und anderer bannen wollte, wird solche Schwächen hochmütig bestreiten; die milde Liebe seiner Biographin durfte sie übersehen. An Vischer erinnert Lagarde übrigens auch, wenn er unverhohlen (S. 44) einige Barbarei wünscht und damit in die Kette jener Aussprüche einmündet, deren bekanntester Heinrich Leos Wunsch nach einem rechtschaffenen Kriege ist. Und diesem selben Geist ist gleich darauf (S. 45) die zarteste der Künste, die Musik, mehr noch als die Gelehrsamkeit! Ganz sentimental schildert er (S. 95) das alte Wetzlar. Man glaube nicht, dass eine ursprünglich weiche Natur nur durch Berufungsgeschichten (S. 33, 62/3; S. 83) verbittert worden sei — denn die Verbitterung ist (trotz S. 139) wohl doch nicht ganz bei einem Manne zu bestreiten, der Deutschland nahe daran sieht, ins Nichts zu versinken (S. 135). Jene Missgeschicke waren hart, obwohl schliesslich noch Grössere als Lagarde ebenso schlimm oder schlimmer gefahren sind: ich nenne nur Lagardes Lieblinge Moltke und Jakob Grimm. Aber sie wurden doch durch grosse und frühe wissenschaftliehe Erfolge gemildert, und durch persönliche Tröstungen, wie sie nicht jedem unbeförderten Gelehrten zu teil wurden. Auch dass der schwere Druck des pietistischen Vaters alles verschuldet haben soll, scheint uns eine Erklärung, die das angeborene Naturel Lagardes zu gering einschätzt. Er gehört zu den vielen, die einen unbefriedigten Ehrgeiz für die sichere Bürgschaft eines von der Welt unterdrückten Herrschertaients halten, und war hart, wo man an diese Saite rührte; er gehörte zu den wenigen, die die Menschen mit wahrer Leidenschaft liebten, und wechselte im Urteil über die Menschheit, über die deutsche Nation vor allem mit echter Leidenschaft zwischen liebender Verkennung und tiefstem Erfassen. Dass sein Ringen nicht unbelohnt blieb, mochte auch sein wissenschaftliches Lebensziel nicht erreicht, sein politisches ganz verfehlt werden, das beweist dies Buch: wir sehen hier, dass sein schönes Gebet erhört ward: „Lieber Gott, gieb uns Menschenblumen, Rosen so gut wie Disteln, auch etwas Sonnenschein und blaue Luft von oben und aus der Zukunft zu trinken" (S. 29). — Neben diesem Buche verschwindet, was andere zur Biographie 635 " 636 ) oder zur Beurteilung Lagardes 637 ) schrieben. 638 ) — Mit V. H e h n ist es nicht viel anders. Einer schreibt einen Auszug aus S c h i e r n a n n s 6 3 9 ) Lebensbild640), mehrere aus Anlass dieses Buches Betrachtungen über ihn 641 " 644 ), Steig 6 4 5 ) und R i e h . M. M e y e r 6 4 6 ) suchen die grossen Linien in seiner Entwicklung auf — aber was will das schliesslich alles besagen, sobald ein neues Buch von dem alten Meister selbst erscheint. Die Reisebilder aus Frankreich und Italien 641 ) waren ja schon stückweise in der AZgB. erschienen, und in dieser Form hatten wir sie schon besprochen; nun aber, da sie als geschlossenes Buch vorliegen, wirken sie thatsächlich wie eine neue Erscheinung. Hinzugekommen ist aus Hehns Papieren eine glänzende „Geschichte Italiens in Deutschland, d. h. der Meinungen aus seinem Leben. Gfittingen, Dieterichsche Univ.-Buchh. 191 S. M. 2,00. |[AkB». 9, S. 229.]| — 635) X — ' —. P a o 1 4« Lagarde, Einiges aus seinem Leben: TglRs". N. 214. - $36) X C a u e r , P. de Lagarde, Erinnerungen. (S. o. N. 634): DWB1. 7, S. 551. — 637) X C h r n . G r o s s , Panl de Lagarde n. d. Relig. d. Zukunft: DEB11. 19, S. 229-58. - 63S) X p - d e Lagarde, Dtsch. Sohriften. 2. Reihe, Heft 4 (JBL. 1893 1 1: 158): BLU. S. 637/8. — 639) (I 2 :36.) |[H. G r i m m : DLZ. S. 940/2; LCB1. S. 1244/5.|| — 640) Aus d. Lehen V. Hehns: KVZg. N 468. — 6 4 1 ) X K F r o s t , V. Hehn: NorddAZg. N. 327. - 642) X 0- I m m i s c h , V. Hehn: BLU. S. 609-12. — 643) X V. Hehn: VomFels z. Meer 2, S. 46. - 644) X M. H a b e r l a n d t , V. Hehn: WienZg. N. 146/7. — 645) R. S t e i g , V. Hehn: NatZg. N. 612. - 646) R. M. M e y e r , V. Hehn: ML. 63, S. 1480/3. — 647) V. Hehn, Reisebilder aus Italien u. Frankreich. St., Cotta. XX, 372 S. M. 5,00. ¡[BaltMschr. 41, S. 582/8;

IV 5 :64s-651

R. M. Meyer, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.

der Deutschen über Italien" (S. V) : Italien und Shakespeare als deutsche Nationalidole (S. VI), Ursachen dieser „heiligen Lüge" (S. VII), dieser „absoluten Anbetung Italiens" (S. VIII), Formen der Italomanie (S. IX), Wilh. Müller als Typus (S. XIII), Umschwung (S. XIX). Sch. selbst vergleicht diese älteren Reisebilder (S. VI, XIX) einsichtig mit dem späteren Werk über Italien; ich muss gestehen, dass das Buch, das er uns neu geschenkt hat, mir lieber 648 ist als jener etwas gezwungene Kodex paradigmatischer Vorbewunderung Italiens. ) — Die Begeisterung für Italien und die Antike, für Goethe und Bismarck teilt mit Hehn ein ihm sonst nicht allzu sympathischer anderer Vertreter der ästhetischen Nationalerziehung: H. Grimm, den ein Landsmann Emersons, Stearns, in begeisterten Worten als Propheten des deutschen Idealismus und der neuen, germanischen Kulturepoche feiert649). — Trat schon in diesen Männern: Lagarde, Hehn, H. Grimm, der Gegensatz gegen die „Menge" und die idola fori stark hervor, so sind sie doch alle, jeder in seiner Art, Heroenverehrer und durch diese Form des Ahnenkultus von den radikalen Autonomisten getrennt. Deren schroffster Typus ist M. S t i r n e r , von Ola Hansson 6 5 0 ) glücklich zum Heros der Heroenfeinde gemacht. H. charakterisiert nur ausschliesslich sich selbst mit dem Geständnis, es werde einem schwer, Stirner und Nietzsche auseinanderzuhalten (S. 94). Wo er Stirners Buch (S. 94 ff.) in ausführlicher Analyse wiedergiebt, referiert er nicht schlecht; wo er (S. 119) sämtliche Aphorismen Nietzsche auf einen einzigen Tropfen Quintessenz — das egoistische Prinzip — auspressen will, da zeigt sich der Hypermoderne als atavistischer Definitionsanbeter. So geht es mit ihm überall: er ist ein altmodischer Populärphilosoph, der den Mantel nach dem neuesten Winde hängt und das Rosenöl der „wesentlichen Charakterzüge" aus einer voll lebenden Persönlichkeit nach gut scholastischer Methode aus Nietzsche auspresst, wie Hegelianer es aus Goethe oder Napoleon heraus gedrückt haben. Ueberhaupt ist eine bewegliche Natur für ihn unfassbar; den starren Stirner, der sich auf Ein Aperçu vereidigt, versteht er nicht schlecht, den „Metaphysiker des Anarchismus" (welche Definition freilich auf buddhistische Philosophen noch viel besser passen würde). Und weil Stirner sich mit dem breiten Auseinanderlegen Einer Idee begnügt hat, so hatte er es leicht, friedlich zu sein und der „schmerzlosen Entwicklung" der neuen Welt (wie H. auf S. 136 meint) im voraus zuzustimmen: die Frage der Verwirklichung lag ja überhaupt schon ausserhalb seines Horizonts. — Die Vorstellung, als müsse ein „Anarchist" ein blutdürstiges Ungeheuer sein, kann nichts besser widerlegen als B r u n o Willes® 51 ) „Philosophie der Befreiung". Es sind gutmütige Träumereien einer kindlichen Natur, die alle Zweifel an einer besseren Methode der Erziehung dadurch zu widerlegen glaubt, dass sie (S. 106 ff.) in einem — Zukunftsbild aus dem 22. Jh. die Angaben über „blühende Gesundheit" oder glänzende Kenntnisse in Sperrschrift druckt. Wer kann den Argumenten eines Mannes widerstehen, der unter den günstigen Wirkungen der amerikanischen Freiheit dies anführt : „Schon die Kinder entwickeln diese Tugenden, so springen sie zuweilen spielend auf den sausenden Eisenbahnzug und wieder ab" (S. 237). Ist dieser modern-idyllische Zug nicht allein eine zwingende Ueberredüng zum amerikanischen Glück? Dieselbe entwaffnende Harmlosigkeit aber, die in dergleichen Kleinigkeiten hervortritt, beherrscht das ganze Buch. Sie zeigt sich in der rührenden Kritiklosigkeit, der Bahr (S. 248) ein virtuoser Psycholog, Mackay (S. 375) ein Schriftsteller von „blendender Dialektik" und der „Buddhistische Katechismus" (S. 126 usw.) eine zuverlässige Quelle ist. Sie zeigt sich in der Unbefangenheit, mit der Spinoza oder Tolstoi (S. 31), Nietzsche und Laotse (S. 188), J. Moser (S. 188) und Heinse (S. 199) neben den unerträglichsten Agitationsschmökern citiert werden wie Gleiche neben Gleichen ; der „Lichtgeist Wekhrlin" (S. 203) vertrüge trotz seinen Vorzügen solche Gesellschaft schon eher. Sie zeigt sich in dem rührenden Vertrauen, mit dem W. glaubt, bei einem „allgemeinen Drängen der Ackerbauer nach den fruchtbarsten Ländereien, der Bergleute nach den ergiebigsten Bergwerken" (S. 379) werde sich der Streit glatt durch eine vernünftige Vereinbarung schlichten lassen. Diese Harmlosigkeit macht das Buch freilich aber auch so flach, wie es ist. Kein Gedanke wird ausgedacht, kein Begriff vertieft. „Mein Ziel ist der freie Vernunftmensch" (S. 11, vgl. S. 28, 39) — als ob nicht z. B. Christentum und Aufklärung und Socialdemokratie ebenfalls „die wahre Freiheit" und „die wahre Vernunft" auf ihr Programm setzen könnten! „Absolute Gewaltlosigkeit" wird zwar (S. 112/3) verworfen, wie aber die Freiheit der Zukunft gehütet werden soll, darüber macht W. sich noch viel weniger als französische Anarchisten (wie Jean Grave in seiner „Société future") eine Vorstellung. In der Stimmung, aus der das Buch hervorGrenzb. 2, S. 429-31; H. Grimm: DRs. 80, S. 156/6.][ — 648) X L - F r i e d U n d e r , V. Hehn, Kulturpflanzen u. Haustiere. 6. Aufl. (JBL. 1893 I 4:13): DBs. 81, S. 314/6. — 649) E. Amerikaner fibor H. Grimm: DBs. 78, S. 155/7. — 650) 0. H a n s s o n , M. Stirner. ( = N. 464, S. 91-186.) — 651) B. W i l l e , Philosophie d. Befreiung du rob d. reine Mittel. Beitrr. z,

R. M. M e y e r , Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.

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gewachsen ist, kann man ja viel Berechtigtes finden: dass die „Gesetzesseuche" (S. 237) eingedämmt werden muss, dass die Socialdemokratie (S. 299—300) nur eine neue Form der Gewaltherrschaft anstrebt, dass die „Ethischen Gesellschaften" in ihi-en Predigern leicht ein intolerantes Pfaffentum entwickeln können (S. 258/9), — das alles wird man leicht billigen; aber wer den Individualismus predigen will (S. 40 Anm.), der muss doch etwas mehr Individualität besitzen als dieser wohlwollende, breit und oft geschmacklos („Ströme unsichtbaren Blutes vergiesst er tagtäglich" S. 206) predigende Landpastor anarchistischer Konfession. 652 ) — Etwa denselben Standpunkt eines idyllischen Anarchismus vertritt mit mehr Geist das merkwürdige Büchlein „Vom Baume der Erkenntnis"65*). Wer nur die zahlreichen, hübsch und einfach erzählten Geschichtchen, besonders des VII. Abschnittes (Lebensphilosophie und Umgangsregeln S. 327 ff.) liest, der würde einfach glauben, eine zeitgemässe Erneuerung von des alten J. J. Engel „Philosophen für die Welt" vor sich zu haben; die Schilderung des Gymnasialdirektors und seiner Frau (S. 426 ff.), oder die von dem zu gut verheirateten Pastor (S. 414) oder gär die Grossstadtidylle (S. 447) sind ganz in seinem Geschmack. Und dann tönt plötzlich in leidenschaftlichen Apostrophen (S. 319) oder direkten Reminiscenzen (S. 315) die Sprache La Mennais herein! La Mennais und J. J. Engel! Eine wunderbare Mischung, die man aber begreift, wenn man das entscheidende Losungswort des Anonymus hört: „Zurück in den Bedürfnissen!" (S. 320). Oder, wie er es altväterisch erläutert: „Drei Dinge das wichtigste auf Erden sind: Ein eigenes Heim, ein braves Weib und ein guter Imbiss auf dem Tische" (S. 55). Wie Rousseau will er eine Zurückentwicklung, und der Anarchist berührt sich in dieser Forderung mit dem Hochtory: während ein Socialdemokrat wie L u x 6 5 4 ) nicht müde wird, gerade in der Entwicklung der grossen Städte den Triumph der modernen Entwicklung zu sehen (Lux, S. 124/5), wiederholt unser anarchistischer Anonymus das Feldgeschrei des Bismarck von 1848, Lagardes und ihrer hochkonservativen Genossen: „Vernichtung der grossen Städte" (S. 459)! Und wie man hier sieht, dass der sanfte Moralprediger, der so witzig und hübsch über die Ehe spricht (S. 395 ff.; über das von Jacobsen in Frau Fönss, von C. Busse in den „Jugendstürmen" behandelte Problem der zweiten Ehe S. 408) und so nett altmodisch den Weihnachtstisch von 1619 gegen den von 1891 ausspielt (S. 190), auch recht stürmisch sein kann, wenn eben statt des Philosophen für die Welt der „Gläubige" seine Worte spricht, so hören wir ihn denn auch ganz radikal Todesstrafen gegen seine „Volksfeinde" aussprechen (S. 127). Er will die Aufhebung des Staates (S. 135); wie die englischen Independenten oder die amerikanischen „Missourier" in kirchlicher, will er in v/eltlicher Hinsicht die Gemeinde zum alleinigen Träger der Ordnung machen: „Die regierende Gewalt muss in die Gemeinde verlegt werden, dass jedes Mitglied seine Angelegenheiten selbst besorgen kann. Das natürlichste Recht geht dir verloren, wenn du nicht fort und fort Gebrauch davon machst" (S. 137) — womit an die wichtigste aller politischen Systemfragen, die der Vertretung, gerührt wird. Im Grunde geht aber der Vf. über den Gemeinde - Anarchismus noch hinaus und kommt zu Stirners Individualchaos: „Was mir gesund ist, das thu ich. Was mir nicht gesund ist, das unterlasse ich. Das ist mein Gesetz, mein Gebot. Das Gesetz bin Ich. Der Staat bin Ich. Die höchste Autorität bin Ich" (S. 328). So auch in moralischer Hinsicht: „Es fragte einer: Muss ich immer die Wahrheit sagen? Du kannst ungestraft vor den Leuten lügen, aber nicht ungestraft vor dir selber" (S. 304). Dennoch wird diese unbedingte Autonomie des Individuums durch altruistische Rücksichten eingeschränkt: „Du darfst nichts besitzen, was ein anderer nicht auch hat" (S. 288). Es gilt doch also nicht unbedingt, dass der Mensch für sich und nicht für andere da ist (S. 48)! oder dass es, wie Vf. einmal gut Stirnerisch sagt, „nichts mehr giebt" (S. 138). Es giebt sogar eine künftige Religion (S. 274 ff.), in der Gott einen gewissen Platz behält (S. 322); es giebt eine zukünftige Gesellschaftsordnung nach dem „Tag der Erkenntnis" (S. 468) und eine Kunst der Zukunft, zu der in Heinses Ton (S. 387) aufgerufen wird. Aber Nationalitäten giebt es dann nicht mehr (S. 139, 470); der Individualismus hört eben bei der Einzelperson auf und gestattet der Kollektivpersönlichkeit nicht mehr, sich geltend zu machen. Bei solchem Radikalismus kann der Vf. natürlich über Egidy und Frau von Suttner (S. 355) nur wohlwollend lächeln; der Socialismus ist ihm eine neue Verkleidung des alten Wahns (S. 141). Und dieser Hypermoderne schwärmt dann wieder für die einfachen Geburtshäuser Schillers, Goethes, Fichtes, Jean Pauls, für Mozarts, Beethovens, Luthers Zimmer (S. 57), verwirft den Pessimismus als Schwäche (S. 364) und Zola und Ibsen als Geistesroues (S. 356). Das Buch, dessen Vf. wohl ein Arzt (S. 256)

Päd. d. Menschengeschlechts. B., S. Fischer. TII, 39» S. II. 5,00. [[VossZgB. N. 30; p. B a r t h : BLU. S. 436/7.]| — 652) X Schriften v. Anarchisten (Mackay — B. Wille): Grenzb. 4, S. 95/6. — 653) V. Banne d. Erkenntnis. Verbotene Früchte e. freien Geistes. Basel, Schweiz. Verl.-Dr. 16°. T i n , 471 S. M. 4,50. — 654) 11. L u x , Et. Gäbet n. d. Ikariscbe Kam-

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E r i c h S c h m i d t , Lessing.

aus der Schweiz (S. 461) oder aus Bayern ('S. 457) ist, der Helmholtz Adelserhebung (S. 88) ironisiert und Schopenhauer überwunden hat (S. 237, 250, 261, 356, 466), bildet ein so charakteristisches Symptom einer bestimmten, seit einiger Zeit sich stärker hervordrängenden Geistesrichtung, wie mir noch keins vorgekommen. Von der modernen Kultur übersättigt wie Rousseau, aber ohne sein Pathos, sind diese Männer kulturhistorische Eklektiker, die mit der Sitteneinfalt des Urchristentums die Geistesbildung Fichtes und mit einem radikalen Weltbürgertum im Sinne der französischen Revolution das stille deutsche Heim Ludwig Richters vereinigen möchten. Das Werkchen, dem Tolstoi das Motto schenkte, und das danach in Deutschland nicht gedruckt werden konnte, bietet nichts desto weniger für den Geistesstand der besten Kreise gerade des deutschen Volkes, für ihre Zeitkritik und die Ideale ihrer Volkserziehung ein für den Kulturhistoriker unschätzbares Dokument. — Die gleiche idyllische Stimmung, dieselbe Feindschaft gegen den modernen Staat mit seinem Militarismus findet man auch in jener, von unserem Anarchisten so gutmütig belächelten F r i e d e n s b e w e g u n g 6 5 5 - 6 5 6 ) ; die gleiche Stimmung, dieselbe Feindschaft gegen die moderne Kirche mit ihrer r e l i g i ö s e n Polemik in E g i d y s Anhängerschaft 8 5 '- 6 6 0 ), die er ja gleichfalls mit der der Frau von Suttner zusammenstellt. 6 6 1 - 6 6 2 ) Aehnliche Stimmungen trafen wir bei Riehl, bei Lehrs; es fehlen daneben freilich auch nicht sogar theologische Rektorreden 663 ), die den Krieg begeistert als den Vater aller guten Dinge feiern. — Den bestimmtesten Ausdruck findet diese ganze Strömung aber in der „ E t h i s c h e n B e w e g u n g " , die Krieg und Klassenhass, staatliche und kirchliche Engherzigkeit auf dem Wege der Erziehung beseitigen möchte. Ihr Kulturideal beschreibt J o d l 6 6 4 ) , der es historisch auf Kant (S. 3) zurückleitet und die Entwicklung von Nordamerika her 6 6 5 ) vorführt, um zum Schlüsse (S. 18) die Uebereinstimmung mit Kant nochmals zu betonen. Ueber ihre Organisation 6 6 6 ) und ihre Erziehungsaufgaben handeln andere Aufsätze; wieder andere beurteilen die ganze Bewegung 6 6 1 - 6 6 9 ), — oder einzelne Erscheinungen derselben 610 ), meist in ziemlich skeptischer Weise, aber ohne die edeln Absichten zu verkennen 6 1 '). Ihrem Hauptvertreter in Deutschland, G. von Gizycki, hat B o l i n 6 7 2 ) ein Denkmal gesetzt und auf sein Grab die Fahne der Hoffnung gepflanzt. Und ist es nicht an sich schon ein erfreuliches Zeichen, dass die ethische Verbesserung als solche wieder von grossen Vereinigungen auf die Fahne geschrieben wird ? und nicht ein charakteristisches, dass wir mit der Belehrung der Menge durch den einzelnen Didaktiker anfingen und mit dem zur Ausbildung des eigenen Selbst vereinigten Bund schliessen können? —

IV,6 Lessing. Erich Schmidt. Ausgaben N. 1. — Briefe N. 3. — Leben N. 5. — Voltnire N. 9. — Dramen N. 10. — Antike N. 27. — Laokoon N. 28. — „Tod" N. SO. — Dramaturgie N. 31. - Psychologie N. 36. — Thtologie N. 38. - Ernst und Falk N. 40. Politik N. 41. —

Ausgaben. Lachmann an Lehrs 1 ), 3. April 1838: „Bin ich nicht ein Narr gewesen, dass ich mir den Lessing habe aufladen lassen? Hab' ich aber auch wissen können, dass die Texte so niederträchtig schlecht sind." Wieviel nachzubessern blieb, zeigt wiederum M u n c k e r s 2 ) zehnter Band, der zunächst die zweite Hälfte der Hamburgischen Dramaturgie bringt, mit sehr konservativer, bisweilen zu behutsamer rounismus. St., Dietz. XII, 294 S. II. 1,50. - 655l X G S t o y , Weltfrieden: Kritik 1, S.688-94. - 6 5 6 ) X R . 6 r e l l i n g , Krieg d. Kriege: ib. S. 133/6. — 657) X M. v. E g i d y , Leitworte. B., Vereinig, z. Verbreit. Egidysoher Gedanken. 12°. 13 S. M. 0,10. |[BBG. 30, S. 177/8, 443ì Grenzb. 1, S. 424-34.|J - 65») X D- „ V o r s c h r i f t « , „Einiges Christentom" y. Egidy. AELKZ. 26, s. 132/3. — 659) X E g i d y , Vorurteil — Ideal: Zuschauer 2, S. 443/9. — 660) X H. S c h m i d k u n z , Egidys Fortschritte: ib. S. 167-74. — 661) X L e i x n e r , Laienpredigten fBr d. dtsch. Hans. Ungehaltene Reden e. Ungehaltenen. B., Ver. d. Bacherfreunde. IV, 252 S. M. 4,00. |[KonsMschr. S. 1217/9; A. S c h r o e t e r : BLU. S. 612/4.]! — 662) X M. C a r r i è r e , Relig. Reden n. Betrachtangen für d. dtsch. Volk ». e. dtsch. Philos. 3. verm. Aufl. L., Brockhaus. 1893. XXVII, 365 S. II. 7,00. |[K. W e i t b r e c h t : BLU. S. 382/3]| — 663) X (I 1 = . 651.]| — 32) L. H i r z e l , E. Brief Schillers: Euph. 1, S . 136. — 3 3 ) NeneB v. n. über Schiller: DDiohtnng. 16, S. 149-50. — 34) L. G e i g e r , Z. Gesch. i . Schiller-KSrnereohen Brirfw.: AZg B . N. 251. — 35) R. K r a u s s , Neues y. Schiller u. vom Marbaclier Schillerhans: BBSW.

A. K ö s t e r , Schiller.

IV

9 : 36-50

beachten, dass von den Danneckerschen Briefen, die im Litterarischen Nachlass der Frau Karoline von Wolzogen (1, S. 473 ff.) sehr ungenau gedruckt sind, die Originale in Marbach liegen. Den Schluss macht die Anzeige von Schillers Tod, die Wilhelm von Wolzogen an den Pfarrer Frankh schickte, 13. Mai 1805. — Der interessante Brief von Schillers Vater (Solitüde, 28. Juli 1795), den E r n s t M ü l l e r 3 6 ) aus den Schätzen des Weimarer Dichterarchivs mitteilte, ist ganz aus der Drangsal der letzten Lebenstage des Alten heraus geschrieben: der Verleger Michaelis in Neustrelitz sendet weder Honorar noch Freiexemplare, auf der Solitüde besteht das Spital noch fort, der Hof hält sich natürlich fern, die Feinde hausen im Land, die Teurung dauert an; aber der tapfere Obristwachtmeister verliert den Mut nicht und hofft auf bessere Zeiten. Auf dieses Schreiben des Vaters erfolgte der Brief Schillers an Cotta (bei Jonas N. 883); Bezug nehmen auch die Briefe N. 893 und 894. — Endlich hat E r n s t M ü l l e r 3 7 ) noch zwei Briefe der früh verstorbenen jüngsten Schwester Schillers an ihre Mutter aus dem Marbacher Archiv hervorgezogen; sie zeigen uns das frische muntere Mädchen in einem grossen Kreise befreundeter Familien und vergegenwärtigen uns dadurch das Ansehen, das die Schillersche Familie genoss. — Die Cottasche G e s a m t a u s g a b e 3 8 ) von Schillers W e r k e n ist nun vollendet und zeigt, wie schon im vorigen Jahrgang betont war, grosse Sorgfalt. Die Bände 10—16 enthalten die Prosaschriften, eine Nachlese zu den Gedichten und den Nachlass. Unter die Recensionen sind jetzt auch die von Minor wieder ans Licht gezogenen Arbeiten aus der Stuttgarter Zeit aufgenommen, unter die Lyrica ausser den Gedichten der Anthologie auch der Wechselgesang zwischen Leontes und Delia und die neu aufgefundenen Xenien. Viel Pietät ist dem Nachlass zugewandt; so weit es möglich war, sind die Kettnerschen Studien benutzt worden, für den Demetrius natürlich noch nicht. — Was uns über das kgl. sächsische Privileg für Schillers Werke 39 ) von D i s t e l 4 0 ) mitgeteilt wird — es sind nur Daten, nicht der Wortlaut selbst —, ergänzt die Angaben Schmidts in seinem Buche über Schillers Sohn Ernst (JBL. 1893 IV 9 : 21). — Bei der Untersuchung von Schillers P r o s a s c h r i f t e n 4 1 ) wendet sich stets das Hauptinteresse den philosophischen Arbeiten 42 " 47 ) zu. B r a s c h 4 8 ) scheint mir den jungen Schiller als Philosophen zu unterschätzen. Eklektiker war er ja, und auch nur Dilettant. Aber darin, wie er auf seine Art die Elemente seines Eklektizismus zu einer wirklichen Anschauung des Weltenplanes abrundete und diese Anschauung bald im wissenschaftlichen Essay, bald wieder in schwärmerischen Dichtungen mit fester Ueberzeugung kundzugeben wusste, darin zeigt sich doch von früher Jugend an eine gleich starke Begabung für die Philosophie wie für die Dichtung. Mittelbaren Einfluss von Leibniz erkennt B. an; unmittelbare Einwirkung von Plato oder Spinoza leugnet er dagegen mit guten Gründen. — Mehr mit Schillers Philosophie unter dem Einfluss Kants beschäftigt sich B e r g e r 4 9 ) . E s ist bei diesem Buche einiges in Dunkel gehüllt. Zunächst: Wo und von wem ist es mit was für einem Preise gekrönt worden? Sodann: Warum ist es erst 1894 erschienen, da es doch schon 1889 fertig abgeschlossen war und zu seinem Schaden die wichtige Litteratur der neunziger Jahre unberücksichtigt gelassen hat? Es sind auch einige methodische Ausstellungen zu machen, besonders in den Anfangspartien, wo u. a. die von Oemler gefälschten Briefe Schillers an Karl Moser noch als historische Quelle benutzt werden. Aber nichtsdestoweniger ist das schlank und klar geschriebene, dabei aber gar nicht oberflächliche Buch zur Einführung in Schillers ästhetische Anschauungen recht zu empfehlen; es dringt nicht so tief wie z. B. das Werk von Gneisse 50 ) (JBL. 1893 IV 9 : 3 8 ) , ist dafür aber auch nicht so dunkel und schwerfällig. Es hält, was sein Titel verspricht, und führt die allmähliche Ausbildung der Schillerschen Aesthetik, besonders sein Ringen um die Ergründung des objektiven Charakters des Schönen, dem Leser vor. An diesem letzten Punkte tritt B. in Gegensatz zu Harnack, dessen Ansicht bekanntlich die ist, dass Schiller sich in der S. 14-25. (Korrektoren auf S. 61.) — 36) E. M i l l e r , E. Brief v. Schillers Vater: ZVLR. 7, S. 216/7. — 37) i d . . Zwei Briefe v. Nanette Schiller. Ans d. Marbacher Schillerarch. : SchwäbKron". N. 216. — 38) Schillers sämtl. Werke in 16 Bdn. (JBL. 1893 IV 9 : 29.) Mit Einl. v. K. Goedeke. Bd. 10-16. St., Cotta. VIII, 230 S.: 264 S.; XII, 364 9.: VIII, 248 S.; 265 S.; VIII, 427 S.; X, 451 S. à M. 1,50. |[(>: DEs. 80, S. 159; 81, S.475.]| — 39) X F - M u n c k e r , E. nene Sohillerausg. : AZgB. N. 279. — 40) Th. D [ i s t e ] l , Z. kgl. sächs. Privilege für Schillers Werke: DresdAnz.N. 117. — 4 1 ) X Schiller, Gesch. d. Abfalls d. vereinigten Niederlande v. d. span. Hegierung. ( = Meyers Volksbücher N. 1064/8.) L , Bibliogr. Inst. 329 S. M. 0,50. — 42) X id., Morceanx choisis, publiés avec des notices et des notes en franç. par B. Lé v-y. Nonv. éd. ( = Class, allem.) Paris, Hachette. XXIII, 547 S. Fr. 3,00 - 43) X M - B r a s o h , Schiller als Mediziner. Z. 9. Mai, d. 90. Todest. d. Dichters: LeipzTBl. N.228. — 44) X G. Kühnemann, D. Kantischen Stnd. Schillers. (Diss. Marburg. 1839. 38 S.): VossZg». N. 47. — 45)XF- Montargis, L'Esthétiqne de Schiller (JBL. 1892IV9:35). [ [ L o n c h a m p s : Polybiblk. 70, S. 47/8; A. K ö s t e r : DLZ. S.617;9.]| — 46) X G- H e i n e , D. Verhältnis d. Aesthetik z. Ethik bei Schiller. Côthen, Elvers (Schettlersche Buchta.). 56 S. M.0,80. (Anch als Leipz. Diss.) — 47) O X J ä g e r , Schillers „Hören' vom Spiel n. d. erste Spielkongress in Berlin: ZTurnenJngendspiel. N. 4/7. — 48) M. B r a s c h , Ueber Schillers Jagendphilosophie I., II. E. Stud. z. 10. Nov.: LeipzTBI 6 . N. 573, 576. — 49) K. B e r g e r , D. Entwickl. v. Schillers Aesthetik. Gekr. Preisschrift. Weimar, Bühlau. IV, 325 S. M. 4,00. |[R. F r i e d r i c h : BLU. S. 199-200; Ehf : LCB1. S. 523; H. ü n b e s c h e i d : ZDU. 8, S. 604/7.J| — 50) X WIDM. 75, 9. 272; Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgesohichte. V. (4)31

IV 9 : 61-69

A. K ö s t e r , Schiller.

Arbeit am Kallias vergeblich bemüht habe, zur Ergänzung1 von Kants Lehre jenen objektiven Charakter des Schönen festzustellen, und deshalb in den ästhetischen Briefen wieder neben Kant stehe in der Erkenntnis des subjektiven Charakters des Schönen. Diesen Rückzug Schillers giebt B. nicht zu. — Zur Würdigung Schillers in der Gegenwart hat ausser L i t z m a n n 5 1 ) auch B e r g 5 2 ) einen kleinen Beitrag geliefert, indem er die Bürgerrecension des Dichters von neuem beleuchtet und zu dem Schluss kommt: Schiller hat Bürger überhaupt nicht verstanden, sonst würde er so ungerecht und hochmütig nicht haben sprechen können. Bürger, der mit Lenz, Grabbe, Hoffmann und Heine das Schicksal teilt, vom Philister wegen seiner Morallosigkeit gerichtet zu werden, ist in Wahrheit ein viel besserer Erzieher als Schiller, weil er des Volkes echte Sprache redet und ausserdem als Dichter rhythmisch viel feiner fühlt als Schiller. Jene ganze Auseinandersetzung zwischen Jena und Göttingen ist nach B.s Meinung noch heute aktuell als ein erster Kampf zwischen Idealismus und Realismus. 53 ) — Bei Betrachtung der Gedichte 5 4 " 6 5 ) stelle ich zwei Aufsätze voran, die ganze Gruppen von Gedichten ins Auge fassen. Rehorns 6 6 ) Abhandlung ist nur ein Referat über einen Vortrag; das muss ihre trockene Form entschuldigen. Im einzelnen bringt R. lehrreiche Belege dafür, wie eng sich Schiller in der „Würde der Frauen" und verwandten gleichzeitigen Gedichten an Humboldts Horenaufsätze „Ueber den Geschlechtsunterschied und dessen Einfluss auf die organische Natur" und „Ueber die männliche und weibliche Form" anschliesst. Bis zu der etwas dispositionslosen Anordnung des Stoffes hin lässt sich die Verwandtschaft erkennen; und keiner hat das klarer gesehen als Humboldt selbst, der bei dieser Gelegenheit wieder an Schiller die grosse Kunst rühmt, den Gedanken und Empfindungen vieler die unvergängliche poetische Form zu geben. — Was Röhricht 6 7 ) mitteilt, sind nicht eigentlich „Bemerkungen zu Schillerschen Balladen", denn die Tauchersagen, die er aus Gervasius von Tilbur.y, Salimbene und Franciscus Pipinus anführt, hat Schiller gewiss nicht gekannt; die kleinen Notizen über die Rhodische Drachensage und den „Gang nach dem Eisenhammer" sind ohne Belang. — Ueber e i n z e l n e G e d i c h t e sind mit gutem Erfolge Untersuchungen angestellt worden. E i c k h o f f 6 8 ) verweist zum „ G a n g nach dem E i s e n h a m m e r " auf Hirschbergs Geschichte der Grafschaft Moers (1893, S. 50 ff.), wo von Johann, dem Sohne des Stifters der Linie Moers-Sarwerden, erzählt wird, er sei ein rachsüchtiger Herr gewesen, habe sich in französischen Urkunden Graf von Saverne genannt, und seine zweite Gemahlin habe Kunigunde geheissen. Das stimmt allerdings auffallend zu Schillers Ballade, in der dann „Savern" die Französierung nicht von Zabern, sondern von Sarwerden ist. — Nach etwas exaltierter Polemik gegen frühere Erläuterer des „ L i e d e s von der G l o c k e " (Götzinger, Viehoff, Düntzer und selbst W. von Humboldt) trägt Wenzig 6 9 ) eine neue Deutung des Gedichts vor, von der man rühmen muss, dass sie aus einem Gusse ist und in den Grundzügen das Richtige trifft. W. erkennt, dass Schiller unter dem Symbol des Glockengusses und in der Reihe der bürgerlichen Scenen, die er entrollt, drei verschiedene Formen des menschlichen Zusammenlebens schildert: den Familienbund, die staatliche Organisation und eine Gesellschaftsform der Zukunft, die Vereinigung' der Menschen zu einer liebenden Gemeinde. Ob sich der Dichter das genau so begrifflich klar entwickelt hat, wie es hinterdrein der Kommentator thut, mag dahingestellt sein; in Einzelheiten kann man noch immer eine andere Meinung haben als w. Vor allem überträgt er ohne weiteres den Sprachgebrauch des ausgehenden neunzehnten Jh. auf das achtzehnte. Dadurch entstehen arge Missdeutungen. Die ganzen Seiten 10 und 11 sind Unsinn, weil W. in V. 93 und 101 das Wort „Wahn" als „Täuschung" fasst, während es nach Schillers VossZgB. N. 6 ; E h f . : LCB1. S . 74/5; F. M u n c k e r : B B Q . 30, 8. 278-80.JI - 51) B. L i t z m a n n , Was bedeutet Schiller für d. Litt. d. Oegenw.?: DR. 4, S. 196-203. — 5 2 ) L e e B e r g , Bürger u. Schiller: Zuschauer 1, S. 507-12. - 5 3 ) X J - S c h a l l , G. A. Bftrger u. seine Beziehungen zu Schwaben IV. Bürger u. sein Kritiker S c h i l l e r : B B S W . 9. 121/3. (Enth. für Schiller nichts Neues.) — 5 4 ) X Schillers Gediohte. Mit Eiul. Illustr. Ausg. ( = Illustr. Volksausg. klass. Meisterwerke.) B., Minerva. VI, 164 S . M. 1,50. (Unzuverlässiger Text, schwache Illustr.) — 5 5 ) X id., Gedichte. ( = Allg. Volks-Bibl. N. 34/9.) Neus a l m i. S., Oeser. V, 40 S . ; 101 S . ; II, 169 S . M. 1,15. (Preiswürdige Aasstatt.) — 5 6 ) X s - M - P ' • Schullitt.: ÖÜK. 16, S. 133/7. (Enth. e. B e t t u n g Düntzers.) — 5 7 } X Schiller, Poesies lyriques. Avec notices et notes par L S c h m i t t . 6. ed. Cours snp. Paris, Delagrave. VIII, 53 8. — 5 8 ) X (IV 5 : 104.) (E. rechter Sekundaneraufsatz.) - 5 9 ) X E r i c h S c h m i d t , tJeher d. Xenienhss. ( = I 1 : 8 6 a , S . 95/6.) (Ist inzwischen durch d. Xenienausg. überholt.) — 6 0 ) X Erich Schmidt a . B. Suphan, Xenien 1796 ( J B L . 1893 IV 9 : 5 6 ) l [ S c h m i t t - C a s s e l : Gymn. 12, S. 599-610; E r n s t M ( t t l l e r ) : BBSW. 3 . 9 5 / 5 ; W. K f a w e r a u J : MagdZg. 1893, N. 5 6 6 : A. C h u q u e t : RCr. 37, S. 254.]| - 61) X E Grosse. D. Künstler r . Schiller ( J B L . 1890 IV 1 2 : 8 1 ) : Gymn. 12, S . 96 — 6 2 ) X B R o t h e , D. Ideal n. d. Leben (Schiller). E. pftd. Arbeit. Progr. d. 1. Bürgersch. zu Eisleben. Eisleben (Schneider) 4°. 7 S . — 6 3 ) X S t e i n , Mitteil, übor d. Namen Moros u. Dämon: PraiisKathVolkesch. 3, S. 7. (Soh6pft nnr aus Goedekes hist.-krit. Ausg. u. d. Sedez-Ausg. r . Schillers Gedichten, her. v. Meyer 1845.) — 6 4 ) X K u g l e r , Zu Schillers Kampf mit d. Drachen: ZDU. 8, S. 704/5. — 6 5 ) X D S a n d e r s , Zu Schillers Gedicht „D. dtscli. M u s e " : ZD9. 7, S . 219-22. — 6 6 ) F. R e h o r n , W. v. Humboldts Aufsätze über d. Unterschied d.Geschlechter u. ihr EinAuas auf d. Lyrik S c h i l l e r s : B F D H 10, S . 362-74. — 6 7 ) R. R ö h r i c h t , Bemerk, zu Schillerschen Balladen: ZDPh. 26, S . 105/7. 6 8 ) B. E i c k h o f f [Sprechzimmer 3 J : ZDU. 8, S. 851. — 6 9 ) K. W e n z i g , D. Gedankenzusammenh. in Schillers „Lied » . d.

A. K ö s t e r , Schiller.

IV

9 : 70-78

Sprachgebrauch hier „das blosse Wähnen" im Gegensatz zum Wissen bedeutet, so wie Richard Wagner das Wort noch brauchte, als er seiner Bayreuther Villa den Namen gab. Aus derartigen Missdeutungen sieht man, wie weit wir schon von der Ausdrucksweise des 18. J h . entfernt sind, und wie dringend nötig uns ein Hiilfsmittel ist, das uns den Sprachgebrauch unserer Klassiker festlegt; kommt ein grösserer Thesaurus noch nicht zu stände, so könnte die gemeinsame Arbeit einiger Gelehrter vielleicht vorläufig ein Hülfsbuch in kleinerem Umfange schaffen. — Das Motto der Schillerschen „Glocke" wird nach S p r e n g e r s 7 0 ) Vermutung der Dichter aus Lichtenbergs Aufsatz über „Glockentaufe" (Göttinger Taschenkai. für 1782, S. 26—39) gewonnen haben. 7 1 - 1 3 ) — So ziemlich das Unerhörteste an Interpretation eines Schillerschen Gedichts leistet sich S c h n e i d e w i n 7 4 ) bei Gelegenheit der „ G ö t t e r G r i e c h e n l a n d s " . Wer in der Kunst des Missverstehens so weit selbst den Grafen Stolberg übertrumpft, wer in der sehnsüchtigen Elegie nichts als den Preis des Polytheismus findet und wer dabei so von allen Musen verlassen ist. für den hat allerdings Schiller nicht gelitten. Damit erledigt sich zugleich Sch.s Frage, ob man das Gedicht in der Schule behandeln solle: Wenn der Lehrer es kann, gewiss gern; sonst lieber nicht. Dem schönheitsdürstenden Jüngling sollte man die „Götter Griechenlands" nicht vorenthalten. — Zwei kleine Aufsätze von G a s s n e r 7 5 " ' 6 ) über Schillers „ S p a z i e r g a n g " haben nur bescheidenen Wert. Kann die mitgeteilte Disposition vielleicht Schülern das Verständnis erleichtern, so ist der Vergleich mit Goethes „Ilmenau" nur geeignet, Verwirrung anzurichten. Das Motiv der Wanderung, an die sich eine Vision anschliesst, ist weit verbreitet; in allem aber, was jenseits dieser Einkleidung liegt, ähneln sich die beiden Gedichte gar nicht. — H o e n i g 7 7 ) hat einem Jugendgedicht Schillers, dem „ T r i u m p h d e r L i e b e " , einen fördernden Aufsatz gewidmet. Bekanntlich hat Schiller selbst zugestanden, er habe das Gedicht „auf Veranlassung der Nachtfeyer der Venus von Bürger geschrieben." H. stellte sich daher die Aufgabe, Schillers Leistung mit dem Bürgerschen Vorbild und dieses wieder mit dem lateinischen Pervigilium Veneris zu vergleichen. So ist eine zweiteilige Abhandlung entstanden, in deren erstem Abschnitt H. eingehend darlegt, wie Bürger sich philologisch den lateinischen Text gestaltete, um ihn dann sinn- und wortgetreu zu übersetzen, wie er aber durch seine etwas brutale Eigenart gar nicht zum Uebersetzen geschaffen war und daher trotz seinem Bemühen, antik zu sein, in diesem Gedicht doch immer ein redseliger Anakreontiker des 18. J h . blieb. Bei dem Vergleich mit den späteren Ueberarbeitungen der „Nachtfeier" stellt sich obendrein heraus, dass Bürger mit immer grösserer Einseitigkeit die Form, und nur die äussere Form, peinlich verbesserte, säuberte, polierte. Er suchte seinen Versen (in diesem Punkt ein Vorläufer der Romantiker) ganz abgesehen von ihrem Inhalt eine rein musikalische Wirkung zu verleihen und erlag dabei leider der Gefahr, von einer Redaktion zur anderen die Eigenart des Gedichtes immer mehr zu vernichten. Lernt man nun so die Bürgersche „Nachtfeier" kennen, dann erscheint Schillers „Triumph der Liebe" durchaus nicht als eine Nachahmung, sondern fast als eine Palinodie. H. zeigt mit Sorgfalt, dass schon das Motiv der Venushymne in der Anthologie ganz Schillerisch ist, dass hier die Leidenschaft frei und wild mit der Form schaltet, dass mythologische Einkleidung dem Dichter nur Mittel zum Zweck ist, dass er stets nur das Ganze, die entzückte Verherrlichung der höchst vergeistigten Liebe im Auge hat und daher in Einzelheiten oft unklar ist, während Bürger gerade auf das Detail sein Augenmerk richtet und darüber die Logik des Ganzen ausser Acht lässt. Nur wo einmal in kleinen Nebenmotiven Schiller mit seinem Vorgänger übereinstimmt, da stellt sich ungewollt auch wörtlicher Zusammenklang mit Bürgers brünstiger „Nachtfeier" ein. — Endlich hat N e u h ö f f e r 7 8 ) Schillers V e r g i l ü b e r s e t z u n g e n untersucht und ist dabei zu dem bekannten Resultat gekommen, dass den Dichter das gewählte Metrum, die Stanze, die er sehr frei behandelt, zu vielen Auslassungen und Erweiterungen verleitet habe. Das lässt sich durch eine Zusammenstellung der Veränderungen am lateinischen Text leicht erweisen; und eben diese Musterung einzelner Glocke". Progr. d. König-Wilhelms-Gyran. Breslau (Gutamann). 1°. 19 S. — 70) R. S p r e n g e r , Zu Schillers Glocke: ZDU. 8, S. 131. — 71) X (I H : (E. ziemlich willkürlich znsammengest. Antholog. ; Schillers „Lied v. d. Glocke" macht in d. Rubrik „Verschiedene GÎockenstimmen" d. Anf.t - 72) X B- R e i n . Anschannogstaf. für d. Glockengnss, unter bes. BerQcksioht. v. Schillers Lied T. d. Glocke. Gotha, Perthes. 4°. 4 S. Text. U. 3,00. |[BBG. 30, S. 446; KoosMsohr. S. 671/2.JI - 73) X D. Lied T. neuen Civilprozess. (Frei nach Schiller.) V. e. Juristen. ' = Festschrift d. dtsoh. Juristeurer. in Prag.) Prag, Ehrlich (Knauer). 4 S. Fl. 0,15. (Parodie auf d. Lied v. d. Glocke.) — 74) II. S c h n e i d e w i n , E. zusammenfassende Behandl. d. Schillerschen Gedichtes „D Götter Griechenlands": ZDU. 8, S. 252/7. — 75) J. G a s s n e r , Schillers „Spaziergang" u, Goethes Gedicht „Ilmenau": ib. S. 235/7. — 76) id., Z. Disposition d. „Spazierganges" v. Schiller: ib. S. 242/4. — 77) B. H o e n i g , G. A. Bürgers Nachtfeier d. Venus n. Schillers Triumph d. Liebe in ihrem Verhältnis zu d. lat. Perrigilium Veneris: NJbbPh. 150, S. 177-92, 223-31, 321-32. — 78) R N e u h ö f f e r , Schiller als Cebersetzer Vergils. Progr. d. Gymn.

(4)31*

IV

9 : 79-88

A. K ö s t e r , Schiller.

Stellen verleiht der Abhandlung Wert. Man kann hier Belege finden, wie frei und selbständig, selbst bei engem Anschluss an ein Original, Schiller sich seine antike Idealwelt ausmalte. Auch künftige Forscher greifen gewiss noch einmal zu diesen bequem dargebotenen Materialien. Aber der ganze Geist, in dem die Monographie von N. verfasst ist, fordert zum Widerspruch auf. Man muss Schillers LTebersetzung nicht wie ein Schulexercitium censieren; solch ein Fest für den Blaustift, bei dem der Magister immer nur an einzelnen Stellen haftet, immer nur nörgelt, dagegen für den Gesamteindruck des Gedichts und für die Gesamtabsicht des Dichters keinen Blick hat, solch ein Fest durfte selbst ein Lessing sich doch nur bereiten, als er noch sehr jung war. Unsere Ansprüche an eine kritische Untersuchung sind heute grösser. Wir erwarten bei der Würdigung einer poetischen Uebersetzung vergangener Tage die Beantwortung zweier Fragen: Was hat hier der Poet für alle Zeiten, und was hat der Uebersetzer, der Gelehrte für seine Zeit geleistet? Stiluntersuchungen im weitesten Sinne werden die Grundlage zur Beantwortung bilden, dann kann im ersten Fall das ästhetische, im zweiten Fall das historische Urteil sich mit Zuversicht hervorwagen. Bei N. fehlt beides; über blosse Statistik kommt er nicht hinaus. — An die Spitze der Betrachtung von Schillers D r a m e n 1 9 " 8 1 ) stelle ich ein Programm von K e t t n e r 8 2 ) , das unter der a l l g e m e i n e n Ueberschrift „Schillerstudien" eine Reihe von selbständigen Aufsätzen enthält, die an den geeigneten Stellen einzureihen sind. Die Sammlung wird eröffnet durch einen Datierungsversuch der drei Dramenverzeichnisse, die wir von Schillers Hand besitzen. Das grösste unter ihnen, das im Facsimile dem Schillerschen Kalender beigegeben ist, setzt K. in den Sommer 1802, wie ich glaube, mit Unrecht. Die Hs verrät zu deutlich, dass dies Register gar nicht in einem Zuge hingeschrieben ist. Besonders auf der ersten Seite zeigt jeder einzelne Dramentitel eine besondere Beeinflussung der Hs. Ich glaube, dass die Niederschrift dieser drei Seiten sich über viele Jahre hinzieht, von 1797 bis 1804; auch aus der Reihenfolge der Titel, die der Dichter in grossen Zwischenräumen sich notierte, wird noch manches zu schliessen sein. Richtig scheint mir die Datierung der beiden anderen Verzeichnisse. Das eine (bester Druck jetzt: Schillers Nachlass, her. von Kettner 2, S. 95 Anm. 2) setzt K. in das Frühjahr 1804, das andere (ib. S. 80, Z. £0 ff.) in die Zeit vom Okt. 1797 bis März 1799. Die erste Zeile darin („Der Genius. Das Kind") deutet K. als den frühesten Doppeltitel der „Kinder des Hauses". — Eine Ausgrabung ist anzuschliessen. Man hat Koberstein 83 ) keinen besonderen Dienst erwiesen, indem man einen Aufsatz vom J . 1838, den der Vf. nie der Veröffentlichung oder auch nur der Ueberarbeitung für wert erachtete, ans Licht zog. K. betrachtet sehr einseitig und ohne Zusammenhang mit dem ganzen Bau der Stücke den Schluss einer Reihe von Tragödien. Seine Fragestellung ist stets die: Was bleibt von Menschen und menschlichen Verhältnissen am Schluss des Stückes übrig, das uns über den miterlebten Zusammenbruch aller Grösse, Schönheit und Herrlichkeit trösten könnte? Bei einer solchen Betrachtung, die von falschen Prämissen ausgeht, wundern wir uns natürlich nicht, dass ein ganz unerwartetes Resultat zu Tage tritt, nämlich: jenes Schicksal, das den Menschen erhebt, indem es ihn zermalmt, haben nur Shakespeare und Goethe darstellen können, während Lessing und Schiller (wenn wir die „Jungfrau von Orleans" ausnehmen) die Forderung nie erfüllt haben. — Wenden wir uns den einzelnen Dramen zu! Eine kleine Krähwinkeliade erzählt uns S t r u c k 8 4 ) . Die Väter der Stadt Stralsund hatten so grosse Besorgnis, es möchten durch eine Aufführung der „ R ä u b e r " 8 5 ) die guten Sitten der Bürger gefährdet werden, dass sie dem Prinzipal Tilly, als er 1783 das Stück spielen lassen wollte, in letzter Stunde die Erlaubnis dazu verweigerten. Und dieses Verbot blieb trotz aller Proteste des Publikums, ja selbst trotz eines Theaterskandals im J . 1794 bis ans Ende des J h . bestehen. Erst dem Direktor Doebbelin gelang es, am 15. Dec. 1799 eine Räuberaufführung in Stralsund zu stände zu bringen. — Unter dem Sondertitel „Die Komposition von K a b a l e und L i e b e " 8 6 ) hat K e t t n e r 8 7 ) die Einheitlichkeit des Stückes erörtert. Aeusserlich ist sie so unangreifbar, wie nur je bei Schiller. K. verlegt die drei ersten Akte auf einen Tag, den vierten und fünften Akt auf den nächstfolgenden. Für diese Ansetzung spricht das ganze Gefüge der Handlung; und nur die eine Stelle „Wir haben gestern den Präsidenten Warendorf, (Sohneil). 1893. 4°. 41 S. — 7 9 ) X L- Bellerinann, Schillers Dramen (JBL. 1891 IV 1 0 : 8 7 ) : Gymn. 12, S. 423/4. — SO) X F . H. Landwehr, Dichterische Gestalten in gesch. Treue (JBL. 1893 I V l a : 5 ; 9 : 8 4 ) : LCB1. S. 564. — ( 1 ) X H K n i s p e l , Schillers Dramen auf d. Grossherzogl. Hottheater in Darmstadt. Theatergesch. Rückblick z. Schiller-Cyklus. Darmstadt, (Zernin). 51 S. M. 0,75. — 82) G. K e t t n e r , Schillerstndien. Progr. Pforta. (Naumburg a. S., Sieling.) 4°. 54 S. - S3) (IV 6 : 1 6 . ) — 84) F. S t r u c k , D. Verbot d. Käuberaufflhrungen in Stralsund: StralsnndZg. N. 89. — 8 5 ) O X F *• Schiller, The Robbers. Transl. into English by E. S t . P e u r a o n. ( = German olass. plays N. 9.) Dresden, Pierson. 1S93. 110 8. II. 1,00. — 8 6 ) X J . M i n o r , D. 2. Aufführung r. Kabale n. Liebe in Frankfurt a. I I . : Enph. 1, S. 608. (Korrigiert d. v. E. Mentzel als „Sonntag, d. 2. Hai 1784" angegebene Datura d. 2. Aufführung in „Montag, d. 3. Hai". Sonntags wurde in Frankfurt nicht gespielt.) — 8 7 ) ( = N. 82.) — 8 8 ) J . H e r z o g , D. Prinz T. Asturien.

A. K ö s t e r , Schüler.

I V 9 : 89-101

im Haus gehabt . . . . morgen hat der Major den Dienst", nur diese Stelle, auf die gestützt Bellermann die Handlung über drei Tage verteilt, scheint zu widerstreiten. Aber selbst diese Worte weiss K. zu verteidigen. Ist somit an der äusseren Kontinuität der Handlung nichts auszusetzen, so ist dagegen die innere Einheit um so stärker verletzt. K. weist, wie andere Forscher vor ihm, darauf hin, dass mit dem dritten Akt eine neue Intrigue beginnt; er erörtert vor allem genauer als seine Vorgänger die Stellung der Lady im Drama. Die Inkongruenzen sind ja deutlich. K. zerlegt die beiden Auftritte der Lady in vier Halbscenen und glaubt noch erkennen zu können, dass von diesen ursprünglich die erste und vierte an einander schlössen und die Katastrophe der Maitresse bis zu ihrer demütigen Entsagung vorführten, „die Tragödie eines weiblichen Karl Moor", die vielleicht nach Lessingscher Technik eine Episode des vierten Aufzuges gebildet hat. Die jetzigen Widersprüche, die mangelhafte Eingliederung der Milfordscenen sind erst ein Resultat der späteren Umarbeitung, bei der Schiller vielleicht allzu sehr den Forderungen der Mannheimer Bühne und ihres Intendanten nachgab und aus der Partie der Lady eine grosse Paraderolle für Madame Rennschüb machte. — Es gewährt ein lebhaftes Interesse, mit Schillers „Don Carlos" den „Prinzen von Asturien" von de Enciso zu vergleichen, den H e r z o g 8 8 ) für die deutsche Bühne bearbeitet hat. In manchen Punkten berührt sich dies Drama, das sich, wie neuere Forschung zeigt, eng an die Geschichte hält, mit dem mittleren der drei Pläne Schillers. Alles dreht sich um den Konflikt zwischen Vater und Sohn. Im einzelnen aber den Zusammenhang beider Tragödien nachzuweisen, ist an der Hand von H.s Werk unmöglich, weil man nicht erkennen kann, ob sich der „Bearbeiter" stark von Schiller hat beeinflussen lassen. Der „Prinz von Asturien", so wie ihn H. uns bietet, zeigt in der Scene, in der Carlos seinen Beichtvater fragt, ob die Kirche für Vatermord Vergebung bieten könne, starke Anklänge an das deutsche Drama. Aber wir wissen nicht, auf wessen Rechnung sie zu setzen sind. 8 ') — Einige Blätter mit Notizen über den „ W a l l e n st ein" 9 0 " 9 7 ) haben sich im Nachlass 98 ) von D. F. Strauss gefunden; sie enthalten Aphorismen, die für den Autor interessant, für die Interpretation nicht besonders fördernd sind, teils paradox (die Gestirne, an die Wallenstein glaubt, und von denen schon der Prolog redet, sollen nur „der poetische Ausdruck für den Drang des Lebens" sein), teils längst widerlegt (Wallensteins Schwanken, Charakter des Oktavio). Obwohl Strauss sich selbst die Unbefangenheit nimmt durch ein Spähen nach der Idee und Moral des Stückes, so enthält doch seine Skizze manche knappe anregende Einzelbemerkung: Wallenstein wird als eine Mischung von Macbeth und Hamlet aufgefasst, von Ehrgeiz und Bedenklichkeit; die Gräfin Terzky ist dagegen das ganz, was er nur halb ist, und zeigt sich ihm deshalb in der grossen Ueberredungsscene weit überlegen. Auffällig, wenn nicht gar auf Irrtum beruhend, ist die Mitteilung, Strauss habe in den dreissiger Jahren in Berlin den Wallenstein so abgeteilt gesehen, dass noch der ganze jetzige erste Akt von „Wallensteins Tod" zu den „Piccolomini" gehörte. Kann das noch Ifflandsche Tradition sein ? — An Einzelbemerkungen zu dem Gedicht ist nur eine der Miscellen zu verzeichnen, wie sie S p r e n g e r 9 9 ) jährlich dutzendweise in die Welt schickt: in „Wallensteins Lager" V. 856 seien die Worte „unmittelbarer und freyer" attributive, nicht substantivierte Adjektive und daher nicht mit grossen Anfangsbuchstaben zu schreiben. — Zur Vor- und Nachgeschichte des Dramas haben wir je einen Beitrag. Von den Wallensteindramen, die Vetter 1 0 0 ) mustert und die an anderer Stelle zu besprechen sind, hat nur eines, das Stück von Nicolaus Vernulaeus, ein paar Anklänge an Schillers Tragödie. Ob aber nun diese Uebereinstimmungen zufällig sind, oder ob wirklich Schiller seinen Vorgänger benutzt hat, bleibt fraglich; V. hat weder das eine noch das andere beweisen können. — Unter den Nachahmungen des „Wallenstein" hat kurze Zeit das Stück von Benjamin Constant von sich reden gemacht; aber wenn auch in Frankreich die erste und einzige Auflage schnell vergriffen war und gute Freunde deshalb von einem Erfolg des Dichters redeten, in Deutschland kann man doch heute wie vor neunzig Jahren nur lächeln über das kümmerliche Opus. Dennoch ist uns eine Abhandlung wie die von Gl a u s er 1 0 1 ) Trauersp. in 3 Aofz. d. Don Ximenes de Enciso. Für d. dtsch. Bahne bearb. Wien, Friofc. VIII, 118 S. M 2,80. |[H. K a l b e e l t : NWieoTBl. N. 44; 6. F r u b e r g e r : WienTBl. N. 168; RPL. 1, S. 32.J| -- 89) X 0. P f U l f , D. Gesch. e. uoglaokl. FBrstensohnes: StIIL. 4?, S. 136-61, 294-324, 383-413, 544-70. (Gesch. d. Don Carlos mit Benutzung v. Büdingen [JBL. 1891 IV 10:73] Publikation.) - 90) O X F. v. Schiller, Wallenstein. Her. y. W. H. C a r r u t h New-York, Holt £ Co. 79,220 S. Doli. 1,00. — 91)Xii-.Wallenstein. Trilogie avec notices et notes par L. S o h m i t t . 5. ed. Cours snp.) Paris, Delagrave. VIU, 71 8. - 92) X K. B r e n 1, Schillers „Wallenstein": ModLanguages. 1, S. 12/4, 29-30. (G. Bibliogr., d. d. dtsch. Forscher nichts Neues bietet.) — 93) X F. R i e d l , Sohillers Wallenstein als trag. Charakter. Progr. Laibach. 64 S. — 94) X M. Mi 11 e r , Schillers Wallenstein. Trier, Stephanus. 1893. 292 S. M.1,20. |[A. J o n a s : ZGymn. 28,8.370/1. J| — 95) X (HI 1 : 26.) — 96) X W. H e n k e , Litt. Miscellen: AZgB. N. 242. ^Schillers Thekla: e. Kettung.) - 97) X 0. H e l l i n g h a a s , J. Iraelmann, Herder n. Schillers Wallenstein (JBL. 1893 IV 7 : 8 ; 9:92): Gymn. 12, S. 342. — 98) Ungedrucktes aus d. Nachlasse t. D. F. Strauss: DK. 2, S. 103-10. — 99) K. S p r e n g e r , Zu Schillers „Wallensteins Lager": ZDÜ. 8, S. 125. — 100) (I 11: 24; IU 4 : 8.) — 101) C. G1 a u s e r, Le Wallenstein de Benjamin Constant (mit e. Tab.). Progr. st&dt. höh. Handelssch.

IV 9 : 102-110

A. K ö s t e r , Schiller.

willkommen, weil sie einmal in geschickter Darstellung und auch mit Hülfe zweier Tabellen den Grad der Abhängigkeit des „Wallstein" vom „Wallenstein" feststellt. Constant wählte gerade dieses Stück, weil er es für die nationalste deutsche Tragödie hielt und weil er, wie Schiller selbst, gewisse Analogien zwischen dem Friedländer und Napoleon fand. Die Vorsätze für seine Umdichtung, die er in der Vorrede aussprach, sind gewiss zu billigen; die dramatische Kraft Constants aber war gering. Er hatte die ausgesprochene Absicht, soweit es nötig war, das deutsche Stück der französischen Bühne anzupassen, um es in Paris spielen lassen zu können. Blosses Uebersetzen war dabei unmöglich. Da er kein Genie war, das neue Bahnen finden konnte, so rettete er von Weimarer Eindrücken, was ihm effektvoll schien, kürzte die wohlberechnete Schillersche Scenenfolge, strich das Personal auf fünf Haupt- und sechs Nebenpersonen zusammen (wobei Oktavio und Max zu Gallas und Alfred wurden) und folgte im übrigen den klassischen französischen Bühnentraditionen, indem er Passionen an Stelle wirklicher Charaktere setzte, Einheit von Ort und Zeit durchführte und daher die Handlung lächerlich überstürzte. Ganz wegfallen musste Wallensteins Lager, das Bankett bei Terzky und alles, was mit Wallensteins astrologischem Glauben zusammenhängt. Von dem Lokalkolorit, um das sich Schiller so sehr gemüht hat, ist bei Constant nichts zu spüren. Nur hie und da hat er passende Schillersche Verse als Flicken auf seinen löcherigen Bettlermantel gesetzt. Zwei Irrtümer in der Abhandlung G.s wollen wir dem Nichtdeutschen verzeihen: seine Ansicht,1 dass die echte Tragödie nur in der Gunst des Hofes blühen könne, und dass Schillers Wallenstein (S. 9) im J. 1615 spiele. — Die Dramen Schillers, deren Reihe mit „ M a r i a Stuart" 1 0 2 " 1 0 8 ) beginnt, unterwirft G a u d i g 1 0 9 J einer eingehenden Betrachtung. Sein unbefangenes Urteil ist erfreulich; durch Gustav Frey tags „Technik des Dramas" mit ihrem Schematismus oder auch durch die Vergleichung mit Shakespeare ist früher das Urteil über Schillers Dramen oft ungünstig beeinflusst worden. Diese Gefahr hat G. glücklich vermieden. Jedem Drama ist eine besondere Abhandlung gewidmet, die init kleinen Variationen stets die Abschnitte enthält: Geschichte der Abfassung; der Dichter und sein Stoff; die geschichtlichen Voraussetzungen und Quellen; der Gang der Handlung. G. kennt alles Wichtige aus der einschlägigen Litteratur und hat es frei verarbeitet; besonders Bellermann hat ihm gute Dienste geleistet. Dabei bleibt nur zu bedauern, dass G. zu viel des Guten mitteilt. Das Buch ist unnötig aufgeschwellt. Auch ist es immer ein missliches Unternehmen, zugleich für die Schule und für das Haus zu schreiben; ich glaube wenigstens nicht, dass der Hausvater, der G.s Buch in die Hand nehmen soll, sich gern auf jeder Seite als „Schüler" behandeln lässt. Am wenigsten gelungen ist die Analyse der Stücke. Scene für Scene wird betrachtet, Aufbau und Bedeutung für den Fortschritt der Handlung festgestellt; dazwischen aber mischt G. Einzelerläuterungen ein, und sogar Nachträge zu den historischen Voraussetzungen. Zwar suchen dann Ueberblicke über die einzelnen Akte und schliesslich ein Rückblick über das ganze Stück in die unübersichtlich gewordene Masse wieder Klarheit zu bringen. Aber es ist zu spät; das Ganze bleibt verworren. Man kann eben eine Analyse, die wirklich diesen Namen beanspruchen darf und die also des Dichters Absichten und seine Technik, sowie die Beziehung aller Teile des Kunstwerks zum Ganzen erklärt, nicht sorgfältig genug von allen fremden Bestandteilen freihalten. Eine Analyse, die wortreicher ist als die Dichtung selbst, trägt zum Verständnis kaum noch bei. Nimmt man sich jedoch die Mühe, die Darlegungen G.s für eigenen Gebrauch wieder zum Bilde zu konzentrieren, so bietet das Buch manche Belehrung. Zum Nachschlagebuch eignet es sich nicht, weil ein Register fehlt. — Ueber den früher so gern durch kurzsichtige Erklärer verbreiteten Irrtum, der dann von überempfindsamen Bühnenkünstlerinnen noch verstärkt wurde, als habe Schiller in seiner Maria Stuart trotz dem Wortlaut der Dichtung eine unschuldig Leidende darstellen wollen, über diesen Irrtum sind wir wohl endgültig hinaus. Die Quintessenz der Motivierung des Dramas liegt in den Worten „Gott würdigt mich, durch diesen unverdienten Tod die frühe schwere Blutschuld abzubüssen". Und wenn der Dichter der Geschichte auch Zugeständnisse hat machen müssen, so erkennen doch die Historiker, besonders seit den Bresslauschen Untersuchungen über die Kassettenbriefe, die sichere geschichtliche Divination Schillers mehr und mehr an. Sehr verständnisvoll spricht sich darüber M i c h a e l 1 1 0 ) in einer populären Studie aus. — Aussig. 56 S. — 102) O X A. R h o a d e a . F. v. Schiller, Maria Stilart. Boston, Heath & Co. 2 4 , 2 3 2 S . Doli.0,65. — 1 0 3 ) O X F. y. Schiller, Mary S t u a r t ( = Mod. translations.) London, Bell. Sh. I. — 104) X Marie Stuart. ( = Bibl. litt, des écoles e t des familles.) P a r i s , Gautier. 36 S. Fr. 0,10. (Prosa-Uebers. d. wichtigsten Scenen d. Dramas.) — 105) X id., Marie Stuart. Extr. reliés p a r des analyses. A r e c notes et notices par L. S c h m i t t . 5. éd. Class. allem. Les a u t e u r s d u progr.) P a r i s , D e l a g r a r e . V, 66 S. — 106) X * Marie Stuart. Tragédie. T e x t e allem, préc. d'une analyse l i t t , de Mme. de Staël et publié a r e c des notes explicatives p a r T h . F i x . Nouy. éd. ( = Claas, allem.) Paris, Hachette. X, 212 S. F r . 1,50. — 107) X G- S t o r m , Maria S t u a r t . Uebers. y. P. W i t t m a n n . München, Mehrlich. 264 S. Mit Abbild, u. T a f . M. 5,00. ¡[H. F u n o k : LRs. 30, S. 90/1; R.: StML. 46, S. 319-20; H. S.: Ges. S. 96»; LCB1. S. 1135.J; - 10g) X J . E n g e l , M. Philippson, Hist. du r è g n e de Maria Stuart (JBL. 1893 IV 9 : 103): MHL. 22, S. 309-11. — 109) (I 6 : 40.) — HO) W .

A. Köster, Schiller.

I V 9 : 111-146

Indem er Schillers „ J u n g f r a u v o n Orleans" 1 1 1 " 1 4 9 ) gegen die Angriffe der „unverständigen Kritik" in Schutz nimmt, hat B a u m g a r t 1 5 0 ) doch wohl nicht den Kern der Vorwürfe, die gegen das Drama erhoben werden, getroffen, trotz seines diktatorischen Tons und seiner vielen Unterstreichungen. Nicht die Berechtigung des Wunders in der Kunst überhaupt oder in dieser Tragödie im speciellen gilt es nachzuweisen. Die steht über allem Zweifel. Die Frage ist vielmehr, ob Schiller,die rechten künstlerischen Mittel zu Gebote standen, um in diesem Italie das Wunder überzeugend zu machen. Und da sage ich mit vielen „Nein". Des Dichters Absicht ist klar und herrlich; aber das visionäre Mädchen leibhaft in Fleisch und Blut hinzustellen, ist ihm nun einmal nicht gelungen. Diese Jungfrau ergreift nur manchmal unbewusst das Rechte, oft handelt sie ganz bewusst nach Motiven; ihre Entschlüsse sind abwechselnd durch Hellsehen und durch begriffliches Denken veranlasst. Sie weiss ihre eigenen Gefühle so klar zu analysieren, dass es schwer hält, an ihren blinden Gehorsam zu glauben. Wo nun vollends B. an das Deuten der tragischen Handlung kommt, da kann man ihm unmöglich folgen. Ist das etwa die Aufgabe des Interpreten einer Dichtung, dass er das bunte phantasievolle Bild verflüchtigt zu einer windigen „Idee"? Von dem ganzen reichen Schicksal der Jungfrau bleibt bei B. nichts übrig, als: es ist der typische Entwicklungsgang eines Idealisten. — Da. ist V a l e n t i n 1 5 1 ) dem Dichter doch viel mehr gerecht geworden; er operiert doch wenigstens stets mit jener ganzen Welt des schönen Scheins, die Schiller die Hauptsache ist; ihm sind die Menschen doch eben auch Menschen, nicht blosse Symbole. Aber auch er ist auf einem Wege, den viele schon zu ihrem Schaden betreten haben. Gewiss hat V. darin recht, dass die „Jungfrau von Orleans" und der „Kampf mit dem Drachen" sich in einem Problem berühren, nämlich in dem der Ueberhebung und Selbstgerechtigkeit des Christen und seiner Läuterung zum freiwilligen Gehorsam, zur Demut. Aber das ist doch in diesem Drama nur ein Motiv neben anderen —, nicht das einzige; ja, schon indem man es zum Hauptproblem erhebt, muss man hier einen Teil der Handlung über Gebühr in den Vordergrund schieben, dort einen anderen gewaltsam zurückdrängen. Man sieht an V.s sonst so hübschem Vortrag wieder, wie gefährlich es ist, ein grosses Kunstwerk auf eine einzige Formel bringen zu wollen. — Eine kleine Notiz möge bei diesem Drama den Schluss machen: Johannas Abschied von der Heimat am Ende des Vorspiels, den Düntzer in seinen Erläuterungen mit dem Abschied des Philoktet bei Sophokles zusammengestellt hat, möchte E n g l e r t 1 5 2 ) lieber vergleichen mit der ersten Idylle des Theokrit: Scheidegruss des Hirten Daphnis. — M i c h a e l , D. Schuld Mari» Stuarts: NÄS. 71, S. 92-108. — 111) X v. Schiller, D. Jungfrau v. Orleans. Mit 10 Illustr. ( = Hl. Volksausg. klass. Meisterwerke.) B., Litt.-Ver. „Minerva*. 60 S. SI. 0,50. - 112) X Jeanne d'Arc. Texte all., publié avec un argument analytique, une notice litt., des éclaircissements et des notes par Edm. B a i l 1 y. 5 éd. ( = Class. id allemands) Paris, Hachette. LII, 276 S. Fr. 2,50. - 113) X -> Jeanne d'Arc. Ed. olass. du texte allemand avec Introd. et comment, par E. H e n r y . Paris, Belin. X X X n i . 333 S. — 114) X M. Jeanne d'Arc. Ed. class., préo. d'une notice litt, pur M. E. H a l l b e r g . ( = Coll. des ant. ail. prescrits pour les classes et les examens du baccalauréat.) Paris, Delalain. XX, 196 S. Fr. 1,25. — U5) X i^., Jeanne d'Arc. Kxtr. reliés par des analyses. Avec notes et notices par L. S c h m i t t . 5. éd. ( = Cours sup. de langue allemande. Les auteurs du progr.) Paris, Delagrave. V, 57 S. - 116) X ' Jeanne d'Arc. Trad. franç. par Ad. R e g n i e r . Nouv. éd. Paris, Hachette. VIII, 179 S. Fr. 3,00. — 117) O X i d - The Maid of Orleans. ( = Mod. translations.) London, Bell. Sh. 1. - 118) X A. C [ h u q u e t ] , Ueber N. 113: RCr. 37, S. 389. (D. reichhaltige — vielleicht zu reichhaltige -- Komm, wird mit Ausnahme einiger gewagter Etymologien sehr gerühmt.) — 119) X & E l s t e r , F. UllBperger, d. schwarze Ritter (JBL. 1890 IV 12:129): ADA. 20, S. 204/5. - 120) X Les poètes de Jeanne d'Arc. ( = N o u v . bibl. pop. N. 401.) Paris, Gautier. 36 S. Fr. 0,10. — 121) X J- B a r b i e r , Jeanne d'Arc. Drame en oinq actes, en vers, avec choenrs. Ed. spéc. pour la jeunesse. Avec une lettre de Jules Barbier. Musique de Ch. Gounod. Dauxlème mille. Paris, Bricon. 108 S. (Diese Bearbeit. für d. Jugend rührt v. H. D a r b é l i t , Priester d. DiScese v. Bayonne, her.) — 122) X id., Jeanne d'Aro. Drame-opéra et 5 actes et en verB. Musique de Ch.Gounod. Thème et Biographie. St.-Etienne. Théolier. 16 S. — 123) X & M a g n i n , AJeanned'Arc libératrice, ode eymphonique. Paroles de Vie et J. B a r b i e r . Orléans, Michau. 16 S. — 124) X A b b é R i v e t , Ode symphonique à Jeanne d'Arc, libératrice, par E. Magnin, paroles de Vié et Barbier, exécutée dans la cathédrale d'Orléans. Les 7 et 8 mai 1894. Orléans, Herluison. 25 S. — 12S) X L Gaillard, Jeanne d'Arc, drame hist. en 7 actes, d'après les pièces de Barbier, Baju. Chauffour et les histoires de Jeanne. Grovy, Roux. 60 S. — 126) X J e h a n G r ' e e c h , Jeanne d'Arc. Drame en cinq actes. Avec choeurs et couplets. Paris, Bricon. 95 S. — 127) X Th. d ' O r l é a n s , Jeanne d'Arc. Drame. Vanves, Imp. franciscaine missionaire. 62 S. — 128) X P. V. D e l a p o r t e , La revanohe de Jeanne d'Arc d'< Di« Braut v. Messina. (r= III. Volksausg. v. klass. Meisterwerken.) B , Litt. Ver. „Minerva". 48 S, H. 0,30. — 155) x (I 6 :82.) — 156) X (I 6 : 44.) (Wünscht, dass durch e. vergleich. Betracht, d. Motive verwandter Dichtungen d. dtsch. Unterr. in d. Schule vertieft werde.) — 157) X A. K ö s t e r , J. B. Gerlinger, D. griech. Elemente in Schillers Braut v. Hessina (JBL. 1893 IV 9:127)- DLZ. S. 436. — 158) ( = N. 82.) — 159) X d 6:81.) - 160) X F. v. Schiller, Wilhelm Teil. Schausp. Mit 12 Illustr. ( = III. Volksausg. klass. Meisterwerke.) B., Litt.-Ver. „Minerva". 54 S. d H. 0,50. — 161) X >1. 4,50. (Leider sehr schlecht gedruckt.) — 3) (IV 1 a : 6 ; lb:195.) — 4) F. N i t z s c h , D. romant. Schale u. ihre Ginwirkung auf d. WisBensohaften, namentl.

(4)32*

IV 10 :

fi-13

0. P. W a l z e l , Romantik.

überstellten, der vulgären Regel das souveräne Genie, dem Konventionellen die Natur. Den mächtig fördernden Einfluss der Romantik auf die historischen Wissenschaften, auf Jurisprudenz und Ethik rasch überblickend, verweilt N. endlich des längeren bei den Verdiensten, die Schleiermacher sich um die Theologie erworben hat. Er hat gelehrt, Religion und Theologie zu unterscheiden, die Religion als etwas unmittelbar Lebendiges und Unreflektiertes anzuerkennen und doch auf theologischem Gebiete wissenschaftlicher Kritik und Systematik zu huldigen. Wenn Schleiermacher in dieser Richtung der Aufklärungskritik sich anschliesst, so hat er doch im Gegensatz zu ihr die Person Christi neben seiner Lehre wieder in den Vordergrund gestellt. Wie, Schleiermacher erwarb sich auch de Wette Verdienste um die Würdigung religiöser Vorstellungen. Durch diese Romantiker hat man gelernt, Sinn zu haben für das Individuelle in der Auffassung der Kirchengeschichte; eine Erfassung, wie sie Hase in seinem „Franz von Assisi" giebt, ist erst durch die Romantik möglich geworden. — H a r n a c k 5 ) hingegen macht einen wohl vergeblichen Versuch, sich der Einwürfe zu erwehren, die Minor und, an diesen sich anschliessend, Walzel gegen seine Auffassung des inneren Verhältnisses der R o m a n t i k e r zu den K l a s s i k e r n Goethe und Schiller vorgebracht hatten (JBL. 1892 IV 10 : 2/4; ADA. 20, S. 70/5). H. möchte, ohne mit einem Worte der eigentlichen Kernpunkte zu gedenken, aus Bernhardis im Vorjahre hier ausführlich gewürdigten Mitteilungen (JBL. 1893 IV 10: 39) herauslesen, dass die Romantik den beiden Klassikern fremd und verständnislos gegenüber gestanden. Thatsächlich ergeben auch seine Citate nur, dass der alternde Tieck auf Schiller und Goethe wenig gut zu sprechen war; das hatte auch vor Bernhardi niemand bezweifelt. Wie nahe indessen die Schlegel den Klassikern gekommen sind, wie wenig selbst Schiller verschmähte, bei den Romantikern eine Anleihe zu machen, das hat ein von H. übersehener Aufsatz Walzeis schon im Vorjahre neuerlich klargestellt ( J B L . 1893 IV 10 : 12). — Weniger subjektiv gedenkt der Romantik eine Studie C o 11 i n s «), die H e b b e l s V e r h ä l t n i s z u r Weltanschauung der R o m a n t i k erwägt. Inden einleitenden Bemerkungen wird die romantische Weltanschauung knapp charakterisiert, ihr Subjektivismus erörtert. Die Romantik sei in ihrem Bestreben, die Gottheit wieder in ihre Rechte einzusetzen, zuletzt zu einer völligen Vernichtung aller eigentlichen Menschennatur gekommen. Hebbel versuche dann von neuem, das romantische Problem zu lösen, Göttliches und Menschliches in Beziehung zu setzen. C. zeigt dann im einzelnen auf, wo Hebbel sich in dieser Bemühung mit der Romantik berühre, und wo er von ihr abweiche. 7 ) — Dem S c h l e g e l s c h e n K r e i s e ist im Berichtjahre keine grössere Arbeit gewidmet worden. Unsere Kenntnis der Aesthetik A. W. S c h l e g e l s wird wenig gefördert durch das schwächliche Büchlein von P i c h t o s 8 ) . Der Vf. beklagt (S. 31), dass die Berliner Vorlesungen von 1801—4 nur durch Hayms Analyse uns bekannt sind! Auch im übrigen fehlt ihm jegliche nähere Kenntnis der einschlägigen Litteratur. Wären ihm indes auch nur die wichtigsten Grundlagen für eine Studie über W. Schlegels Aesthetik bekannt gewesen, er hätte doch durch seine äusserlich chronologische Aneinanderreihung Schlegelscher Ideen nie etwas Greifbares erzielt, mag er immer einige Belesenheit in philosophischer Litteratur zu gelegentlichem Aufputz verwerten können. — P o p p e n b e r g 9 ) überblickt Schlegels polemische Epigramme und möchte durch ihre Kommentierung einen Wunsch ihres Vf. erfüllen. Er erklärt kenntnisreich, aber nicht erschöpfend. Ausführlich werden nur die Invektiven gegen Merkel, Goethe und Schiller besprochen, die partielle Berechtigung der gegen den letztgenannten gerichteten aber nicht erwogen. In Bausch und Bogen thut er die übrigen ab. Die in der „Ehrenpforte" enthaltenen Epigramme wurden nicht berücksichtigt. Den Reim Merkel: Ferkel hat Goethe — wie P. zeigt — aus dem Schlegel-Tieckschen Sonett in seinen Neuen Alkinoos übernommen. — E. M e y e r 1 0 ) möchte im Gegensatze zu May (JBL. 1892 IV 10:25) die letzte Strophe des „Arion" von Schlegel nicht Arion, sondern Periandern zuweisen, ohne freilich M a y n ) in seiner Ansicht irre zu machen. — G u g l i a 1 2 ) verwertet A. W. Schlegels Schilderung der Hochzeit vom Kaiser Franz und Kaiserin Maria Ludovika in seiner Biographie der genannten und giebt reiches Material zur Kommentierung. — Von der „Oesterreichischen Zeitung", die F . S c h l e g e l vom 24. Juni bis zum d. Theol.: PrJbb. 75, S. 321-36. — 5) 0. H u r n a c k , E. Beitr. z. dtsch. Romantik: DWB1. 7, S. 406/8. - 6) J . C o l l i n , D Weltansohannng d. Romantik u. Fr. Hebbel: Grenzb. 1, S. 141-52, 244-57. (Vgl. JBL. 1895 IV 4.) — 7) X 0. E. Donner, D. Eindose W. Meisters auf d. Roman d. Romantiker (JBL. 1893 IV 8d : 32; 10 :13): Gymn. 12. S. 96. - 8) N. M. P i c h t o s , D. Aesthetik A. W. v. Schlegel* in ihrer gesch. Entwickl. B„ C. Vogt. 108 S. M. 1,80. |[R. F r i e d r i c h : BLÜ. S. Ö98.]| — 9) F. P o p p e n b e r g , Romant. Xenien: VossZg B . N. 46/7. — 10) E. M e y e r , Zn Schlegels Arion: ZDU. 8, S 131/5. — 11) 0 . H a y , Noch einmal zn Schlegels Arion: ib. S. 410/1. — 12) (IV l b : 3 8 6 ; 8 b : 59.) - 13) 0. F. W a l z e l , E. V. Zenker, Gesch.

O. F. W a l z e l , Romantik.

IV 10 : 14-34

16. Dec. 1809 herausgegeben hat, berichtet W a l z e l 1 3 ) ; er fügt einige Notizen über F. Schlegels Redakteurthätigkeit in Oesterreich hinzu. — Aus bisher unveröffentlichten Stellen der Briefe D o r o t h e a s an Schleiermacher teilt J o n a s 1 4 ) eine hübsche, sympathisch gehaltene Schilderung der äusseren Persönlichkeit K a r o l i n e n s und des ersten Zusammenlebens beider Frauen in Jena (Herbst 1799) mit. Weitere Briefstellen bezeugen, wie rasch Dorotheas günstiges Urteil ins Gegenteil umgeschlagen ist. Diskret führt J. nur wenige Belege an, die natürlich auch Karolinens Beziehungen zu Schelling berühren. — Ein grosszügiges Bild von T i e c k s Persönlichkeit für die ADB. zu entwerfen, hat B e r n h a r d i 1 5 ) leider nicht verstanden. Sein umfangreicher Artikel setzt sich aus einer verwirrenden, endlosen Reihe von Titeln und bibliographischen Notizen zusammen, denen eine erkleckliche Anzahl von Briefstellen aus romantischen Kreisen angefügt ist. Von einer tiefer begründeten Würdigung des Mannes oder seiner einzelnen Schriften ist keine Rede. Auch das Biographische ist summarisch genug abgethan. Immerhin wird der Forscher die von B. angehäuften Notizen mit Gewinn ausbeuten können, werden diese Notizen einem künftigen Darsteller willkommenes Material sein. — In huldigenden Stanzen schildert S c h a c k 1 6 ) sein persönliches Verhältnis und sein Zusammensein mit dem greisen Tieck. 17 ~ 25 ) —• Für D o r o t h e a T i e c k hat B e r n h a r d i 2 6 ) auf engem Räume Erfreulicheres geleistet als für ihren Vater. Nach ihren Briefen an Uechtritz wusste er das Tragische ihres Daseins anziehend zur Geltung zu bringen. — Die Bedeutung, die der Begriff „sich einfühlen" für N o v a l i s 27 - 23) habe, suchte Z i e g 1 e r 29 ) im grösseren Zusammenhange zu ergründen. — Den greisen S c h e l l i n g schilderte T i t u s U l l r i c h 3 0 ) hübsch aus eigener Anschauung anlässlich der fünfzigsten Wiederkehr seines Todestages. In übersichtlicher Zusammenfassung teilt U. das Wesentlichste der Schellingschen Philosophie mit und feiert panegyrisch seine grosse That, dass er dem Realismus sein positives Recht eingeräumt habe. — Schärfer urteilte L e h m a n n 3 1 ) ; anknüpfend an die zweite Auflage von K u n o F i s c h e r s 3 2 ) Schelling, möchte er das Urteil Fischers in ungünstigem Sinne einschränken.33) — Als Hölderlinforscher an dieser Stelle schon mehrfach genannt, hat M ü l l e r - R a s t a t t 3 4 ) eine fleissig gearbeitete, dem Dichter jedoch wenig kongenial geratene Biographie geliefert. Dreizehn im Anhange mitgeteilte, dem auf der Stuttgarter Bibliothek verwahrten Nachlasse Hölderlins entstammende Gedichte, wenn auch nicht durchaus ungedruckt, so doch hier zum ersten Male bequem zugänglich, verleihen dem Büchlein seinen Hauptwert. Das rein Lebensgeschichtliche, durch umfängliche Citate aus Hölderlins Korrespondenz erhellt, steht im Vordergrunde; vorsichtig und behutsam, gelegentlich allerdings gegen Litzmann polemisierend (S. 57, 97, 99), umgeht M.-R. gern die Fragezeichen von Hölderlins Existenz. Hölderlin ist ihm kein „blutleerer Heiliger" (S. 34), aber seine Beziehungen zu Diotima werden ins Allerplatonischeste hinübergespielt (S. 79). Litzmann bezweifle mit Unrecht Jügels Bericht über die gewaltsame Lösung seiner Beziehungen zum Hause Gontard. Die Katastrophe von Bordeaux wird mit relativ geringfügigen Enttäuschungen motiviert (S. 142); hier, wie in der ausführlichen Beschreibung von Hölderlins Wahnsinn vermisst man die unumgänglich nötige psychiatrische Terminologie. Wozu wird immer wieder (freilich, ohne dass auch hier das Wort erschiene) auf neurasthenische Momente in Hölderlins Leben hingewiesen, wenn die Hauptfrage nicht erledigt ist, ob sein Wahnsinn erworben oder angeboren war? Jeder Psychiater könnte die Frage nach dem vorliegenden Materiale beantworten. Einzelheiten sind gut herausgearbeitet: der gerade für Hölderlins Charakter ungünstige Einfluss der Klosterschule (S. 11), der traurige Zustand des Tübinger Stifts (S. 21), die innere Unmöglichkeit, Priester zu werden (S. 49), die zersplitternde Arbeit der auf Waltersd. Wiener Journalistik (JBL. 1892 I 4 :168; IV 1 b : 147; 5 : 227): ADA. 37, S. 79-85. — 14) (IV l c : 43.) — 15) W. B e r n h u r d i , L Tieck: ADB. 38, S. 251-76. - 16) A. Y. G r a f v. S c h a c k , Episteln u. Elegien. St., Cotta. VIII, 233 9. M. 3.00.— 17-18) X A - S a u e r , H. Prodnigg. Ueber 'Piecks Sternbald (JBL. 1892 IV 10:30): ÖLB1. 3, S. 397/8. — 19) X B - Steiner, L. Tieck u d. Voiksbacher (JBL. 1893 II 3 : 1 2 a ; III 3-. 1; IV 10:41). [[R. F r i e d r i c h : BLU. S. 261; G. K l e e : Enph. 1, S. 413 ; M. K ( o c h ) : LCB1.S.486.JI — 20) X p S z c z e p a n s k i , L. Tieck, Werke her. T. G. Klee IJBL. 1892 IV 10:27): VelhKlasMh. 1, S. 475. — 21) X G - K l e e , Zn E. Kades Besprechung meiner Tieckausg. (JBL. 1893 IV 10 : 37): ZDC. 8, S. 77/8. (Kleine Nachtrr. n. Berichtigungen.) — 22) X ¡d-. Tiecks Leben n. Werke. ( = Meyers Volksbücher N. 1028/9.) L , Bibliogr. Inst. 16°. 95 S. M. 0.20. |[LZg«. N. 69.JI (Erweit. n. verb. Abdr. ans N. 20.) — 23) X L T 'eck, D. Geheimnisrolle. Novelle. ( = ebda. N. 1097/8.) 103S. M.0,20. — 24) X J- Bolte. Uucedorns (JBL. 1893 IV 10:351. |[R. C z e r n y : ÖLB1. 3, S. 702; B. H o e n i g : ADA. 20, S. 317-20.JI — 25) X T - Carlyle, Tales by Musaena, Tieck and Richter. Transl. 2 vol. London, Chapmann. Sh. 2/6. — 26) W. B e r n h a r d i , Dorothea Tieck: ADB 38, S. 216/7. — 27) X J Bing, Novalis (JBL. 1893 IV 10:47). |[Grenzb. 1, S. 657/8: Prjbb. 75, 8. 378/9: R. F r i e d r i c h : BLU. S. 263; M. K [ o c h J : LCB1. S. 361/2.JI — 2G) X E - H ö h e r , Novalis (F. v. Hardenberg). Zu seinem Todest.: LZg". N. 36. (Schw&chl. Ausz ans d. Bnche Bings.) — 29) T h . Z i e g l e r , Z. Genesis e. isthet. Begriffs: ZVLR. 7, S. 113-20 - 30) (IV 5 :116.) — 31) (IV 5 :115.) - 32) (IV 5:117.) - 33) X (IV 8b : 57.) 34) K. M ü l l e r - R a s t a t t . F. Hölderlin. Sein Leben n. sein Dichten. Hit e. Anh. nngedr. Gedichte Hölderlins. Bremen, Hampe. 183 S. M. 3,00. |[G. M o r g e n s t e r n : Ges. S. 962; TglRs®. N. 65; R. F r i e d r i c h : BLU. S. 262; II. K ( o c h ) : LCB1.

IV

10:35.«

0 . F. W a l z e l , Romantik.

hausen folgenden Epoche (S. 66), Hölderlins Beziehungen zum landgräflichen Hofe zu Homburg (S. 102), sein allmähliches Verschlossen werden (S. 118), seine endgültige Abkehr von der Philosophie und seine religiösen Wandlungen (S. 120). Die Freunde und Vorbilder: Neuffer, Magenau, Stäudlin, Schelling, Hegel, Heinse, sind gut charakterisiert, ebenso seine Beziehungen zu Schiller. Die Dichtung, insbesondere die Lyrik Hölderlins dient leider der Biographie zum Substrat, während das umgekehrte Verhältnis wünschenswert wäre. Dass seine schwäbische Heimat ihm echtes Naturgefühl leiht, ist beiläufig erwähnt, aber nicht weiter verwertet (S. 4). Zwei Epochen der Schillernachahmung werden, freilich mit einzelnen Unrichtigkeiten, festgestellt (S. 39ff.); dass Diotima ihn zur lyrischen Selbstbefreiung leitete, haben andere schon besser dargethan. Ueber Hyperion (S. 57, 111), Empedokles (S. 107ff.), dann über den geplanten Gustav Adolf erfahren wir nichts Neues; die Gedichte der absteigenden Entwicklungszeit sind auf mehrere Phasen verteilt (S. 121, 127, 133, 145). Die Schlussbetrachtung ergeht sich in einem durchaus verfehlten Vergleiche Hölderlins und der Romantiker. Ist er wirklich populärer als Tieck? Von den Recensenten des Buches stimmt K o c h mit M.-R. für den Jügel-Varnhagenschen Bericht und gegen Litzmann. — B u s s e 3 5 ) aber möchte neben Schiller auch Novalis, (Wackenroder und Jean Paul zum Vergleiche herangezogen sehen. Einen Ausdruck Hölderlins verwertend, vergleicht er diesen „siechen Schwächling" in seiner Sehnsucht nach dem Grossen und Starken mit Jacobsens Niels Lyhne. — Feinsinnig, in den biographischen Fragen vorsichtig, in der Erörterung der litterarhistorischen Probleme den intimen Kenner der Zeit bewährend, zeichnet S a u e r 8 4 ) für populäre Zwecke ein Bild Hölderlins, das sich im wesentlichen mit Wilbrandts Auffassung deckt. S. sieht in Hölderlin einen Klassiker; er lehnt jede Verwandtschaft mit der Romantik ab. Goethes freie Rhythmen, durch die erste echte Sammlung seiner Gedichte von 1789 Hölderlin nahegerückt, befreien ihn von den beengenden Fesseln Schillerscher Reimstrophentechnik. 1796—98 steht er auf der Höhe, von jeder Nachahmerschaft befreit. In den patriotischen Sängen Hölderlins töne etwas von der machtvollen Rhetorik Arndts und Schenkendorfs, von dem heroischen Opfermute Körners. 37 " 40 ) H e i d e l b e r g e r K r e i s . Unsere ganze Erkenntnis A r n i m s und B r e n t a n o s ist auf eine neue Grundlage versetzt worden durch ein Buch, das in gleicher Weise durch überraschende Fülle neuen Materials, wie durch sorgsam umsichtige Verarbeitung sich auszeichnet. S t e i g 4 1 ) erschliesst mit H e r m a n G r i m m s Unterstützung zum ersten Male den Zutritt zu den Papieren des Arnimschen Familienarchivs und giebt, die reichen Schätze der kgl. Bibliothek zu Berlin dazu verwertend, ein abgerundetes, beinahe erschöpfendes Bild der Beziehungen Arnims und Brentanos. Er begnügt sich nicht, das gesamte ihm zugängliche Material hinzuwerfen; in sorgfältiger, vertrauenswürdiger Auswahl sucht er das literarhistorisch und menschlich Wichtige heraus und ordnet es einer knappen, aber an mannigfachen Forschungsergebnissen reichen Darstellung ein. Während andere Briefwechseleditoren, den Kommentar unter den Text verweisend, sich meist auf kurze biographische und bibliographische Notizen beschränken, konnte St. die einzelnen Persönlichkeiten, um die sich die Briefe drehen, plastisch hinstellen, konnte insbesondere bei den Dichtungen und Schöpfungen der beiden Korrespondenten länger verweilen. Dort liegen eindringliche archivalische Studien zu Grunde, denen die Berichtigung mehrerer Daten entkeimte, hier schreitet St. zur Analyse oft schwer zugänglicher Büchlein vor. Wer sich mit Arnim oder Brentano beschäftigt, wird dieser St.schen Analysen nicht entraten können, die bei aller Kürze, das Bibliographische in Anhangsform abthuend, wichtige neue Aufklärungen geben, Masken lüften, Quellen oder erlebte Züge nachweisen (S. 7, 29: Hollin; S. 9: Ehenschmiede; S. 19: Godwi; S. 26: Ponce; S. 36: Ariel, zu dessen Vorbildern Schiller und Matthisson erhoben "werden; S. 57: lustige Musikanten; S. 131: Rosenkranzromanzen; S. 158 wird die Autorschaft der von Sophie Mereau herausgegebenen „Spanischen und italienischen Novellen" [Penig 1804—6], überzeugend Brentano zugewiesen, vgl. S. 356; S. 228: Goldfaden; S. 286: Dolores, usw.). Insbesondere ist eine wissenschaftliche Erforschung der Lyrik beider erst jetzt möglich geworden, da durch den Briefwechsel und durch St.s Zuthaten Chronologie, Anlass und teilweise auch Vorbild festgestellt ist. Schier unmöglich ist es, Einzelheiten hier anzuführen, da man, von verschiedenster Seite an das Buch herantretend, immer Wichtiges und Neues antreffen wird; nicht nur der Historiker der Romantik, auch der Volksliedforscher, dann der Psycholog, sie alle werden aus dem Buche zu lernen S. 798; DLZ. S. 1142.]] — 3 5 ) K. B o s s e , Nene Beitrr. z. Litt.-Geacb.: VossZg». N. 22. — 3 6 ) A. S a u e r , F. Hölderlin. ( = S S V . N. 189.) Frag, Haase. 20 S. Fl. 0,15. |[D. J a c o b y : DLZ. S. 1134/5.]) - 37) X " 4 . , F. Hölderlin in Frankflirt: Didask. N. 164. (Abdr. d. S. 8-15 v. d. Vortr. N. 36.) - 3 8 ) x Hölderlin in Hilmburg: FZg. N. 37. (Notizen über Lokales.) — 3 9 ) x c . C. T., B. Litzmann, Hölderlins Leben (JBL. 1890 IV 13 : 30): Fran S. 626. — 4 0 ) X K - P r ö l l , Einsamer Wipfelsang (F. Hölderlin): Kai. aller Deutschen S. 201/6. — 41) R. S t e i g , A. v. Arnim n. 01.Brentano. ( = A. y. Arnim n. die ihm pahe standen. Her. v. H. G r i m m u. R. S t e i g . I. Bd.) St., Cotta. IX, 376 S. Mit 2 Bild. M. 7,00. |[SchwäbKron. N. 127;

0. F. W a l z e l , Romantik.

IV 10 : 41

haben. Hier nur das Wichtigste: Die ersten sechs Kapitel geben eine zum Teil urkundlicher Forschung entnommene Darstellung des Jugendlebens beider, ihrer Vorfahren und ihrer nächsten Verwandten (vgl. z. B. S. 12 eine hübsche Stilprobe der jungen Schwester Brentanos, Sophie), sie geleiten die beiden Freunde an den Rhein, Arnim dann in die Schweiz und nach Frankreich, Brentano nach Düsseldorf. Schon früh zeigen sich die Interessen, denen ihre Hauptarbeiten huldigen (Arnims Vorliebe für Volksmärchen und Volkslieder: S. 24; Brentano mit älterer deutscher Poesie beschäftigt: S. 29); im J. 1802 bereits ist Arnim sich über das Programm seiner gesamten schriftstellerischen Thätigkeit klar (S. 38), während er sich erst 1803 zur Dichterlaufbahn entschliesst (S. 64). Das 7. Kapitel giebt uns endlich ausführliche Aufschlüsse über Brentanos Beziehungen zu Sophie Mereau; hier insbesondere hat sorgfältige Forschung manches Dunkel erhellt, manche irrige Behauptung verschwinden gemacht. Schritt für Schritt lassen sich jetzt die Umwege und die Irrpfade verfolgen, auf denen Brentano der einzigen Frau nahe gekommen ist, die ihn zu energischem Zusammenfassen hätte anhalten können (über Sophie und ihren und Brentanos Sohn Achim vgl. auch S. 111, 121, 123, insbes. S. 294). In den Kapiteln 8 und 9, die Arnim nach England, Brentano nach Berlin verfolgen, bereitet sich ihr folgenreichstes Unternehmen, das Wunderhorn, vor. Diese Abschnitte, dann die dem Wunderhorn selbst gewidmeten Kapitel 10 und 14 (auch die dazwischenliegenden 11 — 13 sind zu berücksichtigen), lassen nicht nur die Entstehung des Werkes von Schritt zu Schritt verfolgen, sie werfen auch auf den persönlichen Anteil der Herausgeber, auf die Echtheitsfrage ganz neue Lichter. St. musste sich dem erdrückenden Materiale gegenüber mit Sichtung und Kommentierung begnügen; hier aber haben vor allem neue Untersuchungen einzusetzen. Jetzt erst kann man aus authentischen Dokumenten erkennen, welche Zwecke die beiden Herausgeber mit der Volksliedersammlung verbanden, warum sie dem gesammelten echten Materiale so viel des Eigenen beigaben. Gerade für eine Entstehungeschichte dieser „Ipsefakten" ist St.s Buch schier unerschöpflich. Arnim, der schon frühe Volklieder weiterdichtet (S. 37), hält von Anfang an das Prinzip fest, nicht eine philologische Textausgabe von Volksliedern, sondern ein wohlfeiles Volkliederbuch für jedermann zu schaffen (S. 132). Brentano schwankt und möchte Arnim gelegentlich zu treuerem Festhalten am überlieferten Texte bewegen; schliesslich freuen sich aber beide, wenn gewiegte Volksliedkenner, wie Elwert, ihre Ipsefakta für echt nehmen (S. 146, 157, 172/3, 229, 231, 235). Thöricht wäre es, ihnen diese Freude zum Vorwurf zu machen; auch Goethe war mit jenen Ipsefakten ganz einverstanden (S. 152,160,163, 169); seine Urteile werden von den beiden Freunden gebucht, ebenso wie die anderer Zeitgenossen (Docen S. 160, Runge S. 161, Fr. Schlegel S. 163, Varnhagen S. 184 usw.). St. fügt auch die wichtigsten, auf die Veröffentlichung des Wunderhorns bezüglichen buchhändlerischen Anzeigen ein (S. 150, 178). Das 11. und 12. Kapitel erstreckt sich über Arnims Aufenthalt in der Heimat (1806) und in Göttingen. Wichtige Nachrichten über Tiecks Aufenthalt in Heidelberg lassen sich den Briefen Brentanos entnehmen (S. 192, 233); sehr interessant ist die von St. in vollem Umfange wiedergegebene Sammlung preussischer Kriegslieder, die Arnim für die Soldaten des napoleonischen Krieges drucken liess (S. 196). Auch an ihr kann man seine Behandlungsweise von Volksliedern studieren. Kapitel 13 ist der Unglückszeit gewidmet; sie hat auch in Arnims Leben eingegriffen; bei Jena fielen zehn Vertreter seines Namens (S. 208). In Kapitel 14 gesellt sich die „Trösteinsamkeit" zum Wunderhorn. Fortab gehen die Wege beider Freunde auseinander; Kapitel 15 zeigt Arnim in Berlin, während Brentano in Landshut an den Folgen seiner übereilten Verbindung mit Auguste Busmann komisch und zwiespältig genug leidet. Kapitel 16 umspannt die Zeit bis zu den Freiheitskriegen, Kapitel 17 die J. von 1813—15. Wie bald dann der äussere Verkehr, nicht der Freundschaftsbund sein Ende genommen, erhellt aus der Thatsache, dass St. nur mehr für ein kleines, „Ausklänge" überschriebenes Schlusskapitelchen Stoff übrig behielt. In dieser allerknappsten Inhaltsangabe ist ein Moment noch nicht berücksichtigt, das dem Briefwechsel einen ganz eigenen Charakter leiht: Die Fülle literarhistorisch hochinteressanter kritischer Urteile, die oft auf die litterarische Stellung beider Freunde ein ganz neues Licht werfen: Voran divinatorisch tiefe Aeusserungen Brentanos über den Dichter Arnim (S. 266/7); dann neben scharfen Urteilen über Schiller („Die Braut von Messina" wird „alarkisch" genannt S. 70, vgl. Fr. Schlegel an Wilhelm S. 520; Teil S. 115) nicht minder scharfe Worte über romantische Genossen, die man wohl als nächste Verwandte der beiden Freunde fassen möchte, so insbesondere über Tieck und über seinen Oktavian (S. 72, 96, 115ff.; über Tiecks Rother S. 251). Mit erstaunlichem Unverständnis wird über Novalis immer wieder abgeurteilt (S. 41, 51, insbes. S. 128). Gehässig klingt, was über Fr. Schlegel vorgebracht wird (S. 59, 67, 273, 299); Dorothea (S. .18) und Rahel werden fast immer mit antijüdischer Witzelei genannt. Varnhagen, dem Bettina

IV

1 0 : 42-55

0. F. Walz el, Romantik.

die jetzt von St. veröffentlichten Papiere vertrauensvoll, aber auch mit merkwürdiger Naivetät in die Hand gegeben hatte, schnitt denn auch rücksichtslos heraus, was ihm nicht passte (vgl. insbes. S. 295, 298). Görres Deutsche Volksbücher werden nicht besser behandelt (S. 221) als Büschings und von der Hagens Volkslieder (S. 220). Seckendorf dient nur der Ironie (S. 279). Dagegen wird niemand ein jugendlich überspanntes Lob Vermehrens ernst nehmen (S. 27). Das Verhältnis zu Reichardt bleibt sich nicht immer gleich (S. 114, 134, 276). Ferner: Z. Werner S. 212, feinsinnig über den Dialog H. von Kleists S. 344, über Aug. Winkelmann S. 175. Reiche Urteile über Gelesenes fehlen nicht. Schelmuffsky, der Liebling beider, klingt immer wieder an. Bemerkenswert ist das Interesse für Klinger (S. 161, 2J2), eine gelegentliche Aeusserung über Greilinger (S. 133) oder über Luther (S. 141). Von altdeutscher Litteratur, inbesondere von deutschem Folklore ist viel die Rede (S. 106 verhimmelt Brentano die mittelhochdeutschen Tristandichtungen ; S. 24 Musäus; S. 95 über Scotts Minstrelsy, S. 128 über Otmars „Volkssagen", S. 211 über Benedicte Naubert). Theoretische Diskussionen sind v e r h ä l t n i s m ä s s i g selten (S. 237 s p r i c h t Arnim von Rhythmik des Volksliedes). Eine innige Hoch S c h ä t z u n g Goethes durchzieht das ganze Werk. — Die Anzeigen des Steigschen Buches machen im ganzen einen wenig erfreulichen, unwissenschaftlichen Eindruck. Während selbst Carrière 4 2 ) sich nur begnügt, eine ziemlich oberflächliche Inhaltsangabe mit nicht immer glücklich gewählten Citaten zu verbrämen, während einige längst Bekanntes heraussuchen und das wirklich Neue und Interessante übersehen, gefallen sich andere in einer völlig unzeitgemässen Bekämpfung der beiden Romantiker. Beinahe möchte man die fast durchgehende Behauptung, dass Romantik und Arnim und Brentano längst vergessen seien, bezweifeln, wenn man diese Erscheinungen mit einer nur bei der Beurteilung zeitgenössischer Tendenzen üblichen Schärfe bestritten sieht. — Mit vollem Rechte 4 3hat denn auch ein moderner Litteraturbewegung geneigter Recensent, P o p p e n b e r g ) , die aktuelle Bedeutung des Buches hervorgehoben und neben einer glücklichen Gegenüberstellung der „drei Lieben des tollen Clemens" (Sophie Mereau, Auguste Busmann, Bettina), dann neben richtigen Bemerkungen über Arnims und Brentanos Verhältnis zum deutschen Vaterlande an gut gewählten Belegen feinsinnig den Nachweis geführt, dass gerade in den Briefen beider Freunde Keime moderner Stimmungspoesie, Ansätze zu einer neuen Art der Naturbetrachtung anzutreffen seien. Jene anderen aber möchten am liebsten Arnim und vor allem Brentano mit ihren eigenen Waffen annihilieren. Vertreter der Wissenschaft sollten zu zeigen versuchen, was aus dem Buche zu lernen ist; dilettantenhaft aber mutet es an, wenn sie eine unzweifelhaft reiche wissenschaftliche Gabe vor dem grossen Publikum entwerten wollen, indem sie auf einzelne Missurteile der beiden Romantiker hinweisen. Von solchem Gesichtspunkte aus halten auch die Briefwechsel unserer Klassiker, hält insbesondere der Briefwechsel Schillers und Körners nicht Stich.44"47) — In wohlthätigem Gegensatz zu solchen Invektiven steht eine aus dem vollen geschöpfte Sammlung G r i m m s c h e r 4 8 ) Aperçus, die dem Steigschen Buche zur Begleiterin dienen soll. Aus intimster Kenntnis heraus führt G. seinen Leser in die Familie Brentano ein, stellt den unbeständigen, völlig dem Momente hingegebenen, halb italienischen, katholischen Brentano und den, Protestantismus, Deutschheit und preussischen Adel mit Bewusstsein repräsentierenden Arnim einander gegenüber, vergleicht feinsinnig den Briefstil der beiden mit dem des 18. Jh., kontrastiert Goethe-Schiller und Arnim-Brentano und erhofft für das 20. Jh. eine neue Erfassung des Gesamtbegriffs der Romantik, die heute in einzelne Individualitäten zu zerfallen scheint. — Briefe W. von Humboldts an Arnim, Savignys Berufung nach Berlin betreffend, teilt H a y m49) mit; sie entstammen den J. 1809 und 10 (S. 120, 128, 130).5°-51) — Ein ungedruckter Beitrag Brentanos zur Trösteinsamkeit, der „Brief einer Apfelhüterin", den Brentano später in seinem „Philister" verwertet hat, und dessen S t e i g s 5 2 ) Buch (1, S. 251, 253) gedenkt, wurde von ihm selbst zum Abdruck gebracht. Brentano macht Recensionen der Leipziger Litteraturzeitung lächerlich, indem er neben ihre Kraftstellen ähnlich klingende Citate aus Erdmann Uhsens „Wohlinformierten Poeten" abdruckt.53"55) — Leider nur das erste Kapitel einer vielversprechenden Arbeit über K. W u l k o w : Zeitgeist N. 20; N&S. 76, S. 153; R. F r i e d r i c h : BLU. S. 599.]l - 42) M. C a r r i e r e , A. v.Arnim a. Ol. Brentano: AZg®. N. 155. — 43) F. P a p p e n b e r g , Zwei Romantiker: Nation 8 . U, S. 584/6. — 44) X G e i g e r , Arnimu. Brentano: FZg. N. 149. — 45) x R- M. M e y e r . Arnim u. Brentano: ML. 6S, S. 1291/5. — 46) X p S e l i g e r , A. v. Arnim: F NatZg. N. 364, 366. — 47) X - V i o l e t , A. v. Arnim u. Cl. Brentano. (Nach ihren Briefen): VossZg». N. 34/5. — 48) H. G r i m m , A. v. Arnims Briefw. mit Cl. Brentano: DRs. 79, S. 194-206. — 49) ( I V l o : 2 0 ; 5 : 601.) - 50) X (1 5 : 298.) |[LZg B . N. 84.]| — 51) X A. v. Arnim, Dnbek. Aufsätze u. Gedichte (JBL. 1892 IV 10 : 39; 1893 IV 10 :61): DDichtong. 15, S. 152. — 52) B. S t e i g , E. ungedr. Beitr. Cl. Brentanos zu Arnims TrSsteinsamkeit: Eaph. 1, S. 124/8. — 53) O X Ans d. Liepmannsohnschen Autogr.-Kat.: BerlBörsConr. N 430. (Briefe v. Cl. Brentano.) — 54) X Cl. Brentano, Chronika e. fahrenden Schfilers. Fortges. u. vollend. v. A. v. d. Elbe. 7. Anfl. Heidelberg, Winter. 12°. III, 263 S. H. 5,00. — 55) X D - bittere Leiden unseres Herrn Jesu Christi. Nach d. Gesichten d. Dienerin Gottes A. Katharina Emmerich, aufgez. v. Cl. Brentano. Nach d. 4. Anfl. d. v. P. Schmöger her. Lebens n. Leidens Jesn Christi v. P. W i g g e r m a n n . Regensbnrg, Pustet. VIII,375 8.

0. F. Walzel, Romantik.

IV 10 : 68-61

Brentanos Jugenddichtungen liegt in K e m p n e r s 5 6 ) Dissertation vor. Nach ein paar raschen Bemerkungen über die in Klingemanns Memnon veröffentlichten Dichtungen sucht K. den Ideengehalt des „Godwi" auszuschöpfen. Er stellt die „vollblütige hedonistische Weltanschauung" des Buches fest, deren Grundlagen ethische und sociale Willkür, ausschliessliche Berücksichtigung individueller Anlagen, Anbetung des Genusses, vor allein der Sinnlichkeit, sind. Diese Weltanschauung leitet K., sorgfältig das Individuelle jedes der Vorbilder heraushebend, von Heinse, von Tiecks Lovell und von seinem zahmeren Sternbald, von der Lucinde und endlich von den ethischen Programmpunkten des Athenäums her. Das Athenäum wirkt auf Brentano auch in kunstphilosophischen Auseinandersetzungen anregend; Kunstgespräche auf dem Gebiete der Malerei und Plastik sind wiederum durch Heinse und Tieck, dann durch die romantischen Gemäldedichtungen vorbereitet. Für alle diese Anregungen empfänglich, erweist sich Brentano doch als stärkstes Temperament unter den damaligen Romantikern; er weiss der Rede sein Siegel aufzudrücken, und nicht nur äusserlich hat er sich jene Tendenzen angeeignet. Ja, bei aller Uebereinstimmung mit der romantischen Parteidoktrin hat er noch Gelegenheit gefunden, in den gedanklichen Elementen des Godwi einen guten Teil seines widerspruchsreichen Wesens zur Geltung kommen zu lassen.57) — B e t t i n a s Geburtsjahr dürfte nach G e i g e r s 5 8 ) Ausführungen doch das J. 1788 sein; Steigs5 9Annahme 1785 (JBL. 1892 IV 10:52) scheint weniger begründet. — G e i g e r ) veröffentlicht auch aus einem ungedruckten Briefe Tiecks an Böttiger vom J. 1835 ein scharfes Urteil über90 die Glaubwürdigkeit des Briefwechsels mit einem Kinde und über Bettina selbst. ) — Wichtiges, auf K a r o l i n e v o n G ü n d e r o d e bezügliches Material hat Geiger 6 1 ) zu Frankfurt a. M. in Privatbesitz gefunden. Er hat es in zusammenhängender Darstellung mitgeteilt. Geistige und freundschaftliche Beziehungen, dann einige wenige Momente ihres Lebens treten in neues Licht. Herder und insbesondere Jean Paul sind von Jugend auf ihre Lieblinge (S. 10). Savigny vermittelt ihr das romantisch-abfällige Urteil über Schiller (S. 34, 43; vgl. S. 74). Die Briefe des jungen Ehemanns Savigny, munter, unbefangen, aber herzlich seicht, spielen zwischen Freundschaft und Liebe. (Die von ihm S. 32 erwähnten „Veillées du chateau" haben Frau von Genlis zur Autorin.) Aufrichtig und, obwohl weiblich feinfühlig, doch scharf Karolinens dichterische Schwächen treffend, kritisiert ihre Jugendfreundin Lisette Nees von Esenbeck die Poesien der Günderode (S. 54 ff.), deutet auf ihre geringe Kenntnis der Grundgesetze der Sprache und warnt sie vor Originalitätssucht. Lisettens eigenes Märchen „Die Geschichte von dem armen Klausner" (S. 49 ff.) ist freilich ein ganz schulgerechtes romantisches Exercitium mit Karfunkelstein und blauer Blume. Sie empfiehlt der Freundin Tieck, die beiden Schlegel, insbesondere Friedrich, Goethe und Novalis zu lesen; ihr Gatte Nees fügt Schelling hinzu (S. 66). Anknüpfend an Lisettens Kritik spricht G. einige Worte über die Dichtungen der Günderode (S. 69 ff.), findet ihre Lyrik und einzelne ihrer Prosastücke bedeutsam, ihre Dramen, die zweimal das Motiv verbrecherischer Geschwisterliebe behandeln, unbedeutend, gedenkt auch der gleichzeitigen Besprechungen ihrer Arbeiten. Litterarhistorisch wertvoller als die Briefe Savignys und Lisettens sind die mitgeteilten Schreiben Clemens Brentanos. Er preist (freilich, wie G. S. 117 meint, unaufrichtig) die Poesien der Adressatin, möchte ihr gern einen Teil des unendlichen Stoffes abtreten, der ihm täglich zuwächst (S. 94), findet hübsche Worte für das Glück seiner Ehe mit Sophie Mereau (S. 91, 98), für seine Bewunderung Heinses (S. 112) und Goethes (S. 99). Sein vorletzter Brief (S. 108) gefällt sich in mystisch-schmerzlichen Wollustakkorden. Ein vorsichtig zurückhaltendes Antwortschreiben Karolinens (S. 114), von Bettina verwertet, kommt hinzu. Bettinas Briefe (S. 123 ff.) selbst gehören zu den herzerfrischendsten, die sie uns geschenkt hat; sie bestätigen (S. 160, 164) den Bericht, den sie von ihrer ersten Bekanntschaft mit Goethes Mutter gegeben hat. G. benützte die Gelegenheit, mit scharfen Ausfällen gegen R. Steig Bettinas Büchern Glaubwürdigkeit abzusprechen, mindestens einen Mittelweg zwischen Steig (JBL. 1892 IV 10:52) und den schärfsten Gegnern der historischen Quellenschriftstellerin Bettina zu empfehlen. Karolinens Beziehungen zu Creuzer, ihre phantastischen Pläne eines gemeinsamen Lebens, endlich ihr Selbstmord kommen nach mehr oder minder authentischen Quellen zur Darstellung (S. 168 ff.), unter denen Clemens Brentanos Brief an Arnim (bei Steig S. 190)

Hit Abbild. M. 2,20. — 56) A. K e m p n e r ( = K e r r ) , Cl. Brentanos Jngenddichtnngen. (Absclin. 1: D. Ideengehalt d. Godwi.) Dies. Halle a. S. 33 S. — 57) X & E B a r t h e l , Brentano-Anekdoten: Qnellwasser 18, S. 281/4, 297/8, 314/C, 329-30. — 5t) [L. S e i g e r ] , Wann ist Bettina geboren?: FZg. N. 165. (Naoh d. AZg. Vgl. auoh FranenZg. N. 21.) - 59) i d . , E. Urteil über Bettinas Brief w.: GJb. 15, S. 296/7. — 60) X Bettina T. Arnim, Dies Bneh gehört d. König. I. T. D. Erinnerung abgelansehte Gespriche n. Erz&hlnngen. Dresden, Jaenieke. 142 S. M. 1,00. - 61) It. G e i g e r , Karoline T. Gftnderode n. Jahresberichte für neuere deutsche LUteraturgesohiehte. V. (4)33

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O. F. Walzel, Romantik.

eine Hauptrolle spielt. Leider ist, wie von berufenster Seite gezeigt wurde, das Material nicht mit der nötigen Sorgfalt und insbesondere nicht mit der unerlässlichen Detailkenntnis bearbeitet worden (vgl. JBL. 1895).62) — Geiger 6 3 " 6 4 ) selbst hat sein Buch unter seinen mächtigen journalistischen Schutz genommen und schon vor der Veröffentlichung die wichtigsten Resultate in zwei Feuilletons mitgeteilt, deren erstes die Dichterin würdigt, deren zweites ihr Leben und jene oben angeführten Briefe analysiert, ohne über die Grenzen der Buchpublikation hinauszugehen. In Nachtragsform berichtet er endlich, dass die bisher unbekannten Briefe Creuzers an die Günderode in den Besitz der Heidelberger Bibliothek gelangt sind, jedoch erst nach 50 Jahren veröffentlicht werden dürfen. (Sie6 5 haben jedoch seitdem in Erwin Rohde ihren Herausgeber gefunden.) — E l l i n g e r s ) Besprechung von Geigers Buch stimmt dem Herausgeber in allem bei, auch in der Polemik gegen Steig, und bietet eine sorgfältige, verständnisvolle Analyse.66-67) — Von n o r d d e u t s c h e r R o m a n t i k ist zu berichten, dass ein Stammbuchblatt Zach. Werners 6 8 ) vom 11. Mai 1816, an J. L. Deinhardstein gerichtet, zum ersten Male abgedruckt wurde. Es setzt sich zusammen aus einem Sonett, „Ordnung des Heils" überschrieben, und aus ein paar Worten in Prosa, die zu Thaten, nicht zu Liedern auffordern.69*13) — Deutungen von Schlemihls Schattenverlust stellen sich, so wenig Neues auf diesem Sondergebiete der Chamissokritik zu sagen ist, immer wieder ein. S c h r ä d e r 7 4 ) erneuert die Ausführungenseines nicht näher citierten Zeitungsartikels und setzt zunächst fest, dass Schlemihl des Dichters eigenes Ebenbild sei. Der Schatten aber ist nach Sch. „kurz und bündig die Ehre vor den Menschen oder was man sonst auch den guten Namen nennt". Ein Blick in die Uebersicht der Schlemihldeutungen, die Walzel (DNL. 148, S. LVII) giebt, belehrt, dass Sch. ausgefahrene Wege wandelt.757)6 — Eine populär gedachte Schilderung des Botanikers Chamisso giebt K r o n f e l d ) . Neue Daten sind nicht beigebracht; Du Bois-Reymonds Studie wird nach keiner Richtung erweitert. — Ein Porträt des Lieutnants von Chamisso in der Uniform 7des Regiments von Goetze wurde nach einer Lithographie neu zum Abdruck gebracht* ), die aus dem Besitze des 1894 verstorbenen letzten und ältesten Sohnes Chamissos stammt.78"81) — Ueber E. T. A. H o f f m a n n hat E l l i n g e r 8 2 ) , der sich schon mehrfach als feinsinnigen Kenner des Dichters bewährt hat (JBL. 1890 IV 3 : 49), ein sympathisches Buch geschrieben. Seine Auffassung der Persönlichkeit Hoffmanns ist allerdings manchem Einwände begegnet. So treffsicher er die gegensätzlichen Züge im Charakter des Dichters aus den Eigenheiten seiner ostpreussischen Heimat entwickelt (S. 2 ff.), dem Menschen nimmt er seine bezeichnendsten Merkmale durch eine stark idealisierende Schilderung. War Hoffmann in Posen wirklich nur ein Prinz Heinz unter falstafflschen Genossen (S. 24/5)? Ist es nötig, aus dürftigen Zeugnissen seine Vaterlandsliebe wahrscheinlich zu machen (S. 58)? Wäre er uns weniger wert, wenn er wirklich eitel gewesen ist (S. 93)? Auch die Beziehungen zu seiner späteren Gattin Micheline Rorer (S. 19 ff., 198), dann zur Bamberger Julia (S. 61) dürfte E. weniger vom Standpunkte einer Rettung fassen. Das Kapitel über Hoffmanns Persönlichkeit (S. 91 ff.) ist denn auch etwas mager ausgefallen. Um so lehrreicher handelt E. von den dichterischen Eigenheiten Hoffmanns (S. 171 ff.). Seine älteren Beobachtungen weiter ausgestaltend, zeigt er neuerlich die eigentümliche Mischung realistischen Schanens und ausgesprochener Neigung zum Wunderbaren auf. G. H. Schubert ist auf diesem Felde Hoffmanns wichtigster Gewährsmann. E. legt dar, wie Hoffmann Stimmung und Spannung zu erwecken weiss; als Stimmungsmittel dient ihm auch die Rahmenerzählung. Hoffmanns Neigung, Farben, Töne und Düfte zu mischen ihr« Freunde. St., Dtsch. Verl.-Anat. 193 S. Mit Bild. 11.3,50. |[LZgB. N. 143; DR. 4, S. 378.]| — 62) X i d . Neues y. Bettina Arnim: KFPr. N. 10791. (Abdr. d. Briefes Bettinas an d. Günderodo v. Apr. 1306 [N. 61, S. 1591T.J mit ausfahrt. Einl.) — 63) id., E. Frankfurter Dichterin z. Zeit d. Romantik: FZg. N. 249, 254. — 64) i d . , Nochmals d. Oft aderode: ib. N. 266. — 65) 6 . E [ i l i n g e r ] , Z. Gesch. d. dtsch. Romantik: NatZg. N. 668, 671. — 66) X T'< G e i g e r , Mitteilungen aber Briefe Goethes an d. GOnderode. Vortr. geh. in GDL. Ref.: VessZg. N. 259. — 67) X Karoline v. Ganderode: BerlTBl. N. 273. (Kurze Notiz aber d. hs. Nachl.) — 68) Bunte Reihe. Ungedr. Briefe u. Gedichte: DDiohtnng. 16, S.299. — 6 9 ) X F- Poppenberg, Z. Werner (JBL. 1893 IV 10:68). |[A. S c h r o e t e r : BLD. S. 296/7; LCBI. S. 1066/7.]| — 70) X E - R o v e , Z. Werner in Berlin 1805/7: Bir 20, S. 372/4. — 71) X Fr. Baron de la Motte Fouqud, Sintram n. seine Geführten. E. norddtseh. Erzähl, nach A. Direr. (TitelanBg. d. 7. Bd. d. ausgew. Werke.) Brannschweig, Schwetsohke. 12°. 192 S. II. 2,00. — 72) X i d . Undine. E. Erz&hlung. L., Fiedler. 16°. 143 S. M. 1,20. — 73) X id.. Undine. Trad, de J. T h o r el. Illustr. de Marold et Nittis. Paris, Dentu. 233 S. Fr. 2,00. — 74) H. S c h r ä d e r , ChamissoB Peter Sohlemihl u. sein Schatten: ZDS. 7, S. 201-10. — 75) X 0. H e l l i n g h a u s , J. Schapler, Chamissos Peter Schlemihl (JBL. 1892 IV 10:63): Oyran. 12, S. 542/3. — 76) (IV 8 a : 49, S. 81/6.) — 77) R. K., Lieutnant v. Chamisso: Daheim N. 30. - 78) X Ad. T. Chamisso, Peter Schlemihl. 111. T. H. Looschen. (=111. Elzevier-Ausg. Bd. 1.) L , Seemann. 16». V, 149 S. DI. 2,00. — 79) X ¡ 4 . Ausgew. Gedichte. L., Fiedler. 16°. 238 8. M. 1,50. — 80) X Ad. S e h A t t n e r , Ausgew. Gediohte v. A. v. Chamisso. In stenogr. Schrift iibertr. u. autograph. ( = Reuters Bibl. f i r Gabelsbergor Stenogr. Bd. 22.) Dresden, Reuter. 55 S. II. 0,90. (Vgl. I 3:11.) — 81) X A Chamisso, Frauen-Liebe n. Leben. E. Lieder-CykluB. 111. r . E. Klein u. R. E. Kepler. St., Greiner & Pfeiffer. 9 Bilder, 16 BII. Text. M. 6,50. — 82) G. E l l i n g e r , E. T. A. Hoffmann. Sein Leben u. seine Werke. Hamburg u. L , Voss. XII,

0. F. W a l z e l , Romantik.

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1 0 : 83-85

und die Verbindung solcher verschiedenen Sinneseindrücke stilistisch zu verwerten, hätte an Petrichs reiche Sammlung verwandter romantischer Bestrebungen angeknüpft werden können (S. 174). Den bleibendsten Wert schreibt E. jenen Dichtungen zu, die der Zeit Hoffmanns angehören. In ihnen kommt seine Beobachtungsgabe am besten zur Geltung; insbesondere Berlin hat so durch ihn einen poetischen Zauber gewonnen (S. 111). Hoffmanns eigene Persönlichkeit tritt aus gleichem Grunde fast in allen Dichtungen auf (Erlebtes: insbes. in Klein Zaches S. 11, im Majorat S. 17, 117, im Spielerglück S. 142; Hoffmann als Vorbild seines Salvator Rosa S. 143). In einzelnen wird den Quellen der Dichtungen Hoffmanns nachgegangen, das jeweilige Vorbild aufgezeigt. Diderot-Goethes Rameau hat Hoffmanns Dialogtechnik beeinflusst (S. 80, 127). Novalis und Wackenroder, dann Tiecks Sternbald und sein gestiefelter Kater wirken nach (S. 33/4, 78 ff., 130, 147). Als eins der ältesten Vorbilder erscheint neben Schillers Geisterseher der „Genius" von Grosse (S. 15). Das Motiv der Doppelgänger wird in Fouques „Zauberring" aufgedeckt (S. 119). Jean Paul möchte E. nur für Hoffmanns Anfänge in Anspruch nehmen (S. VII, 16, 39); er und Arnim (S. 125) scheinen doch mehr auf Hoffmann gewirkt zu haben, als E. annimmt. Auch Chamissos „Schlemihl" (vgl. S. 104) wäre häufiger heranzuziehen gewesen, so beim goldenen Topf und insbesondere als gegensätzliches Vorbild des Klein Zaches. Feinsinnig wird Callot nahegebracht (S. 75). [Jeber die grösseren Dichtungen Hoffmanns hörte man gerne mehr. Gut aufgezeigt wird, wie die Gestalt Cardillacs in Hoffmann sich entwickelt hat (S. 139), doch der Kater Murr, in dem E. Hoffmanns reifste Dichtung erblickt, kommt, zumal nach der Seite seiner Technik, zu kurz. Unmittelbar nach dem Ausbruche der Krankheit Hoffmanns stellt E. ein Erlahmen seiner dichterischen Kraft fest (S. 163); nur weni£>' Erfreuliches glückt ihm noch, so die „Datura fastuosa", die Haimatochare, über deren Autorschaft E. wie Walzel denkt (S. 226). Dem Musiker und Musikkritiker Hoffmann ist E. gerecht geworden wie kein anderer. Sorgsam und bis ins kleinste werden seine Kompositionen analysiert, ihre Vorbilder aufgezeigt (Mozart S. 26, 30, 53, Gluck S. 46, Beethoven S. 65). Der Komposition von Fouques Undine ist ein besonderes Kapitel gewidmet, ihr Einfluss auf Lortzings Vertonung wahrscheinlich gemacht (S. 105, 111, 189—90). E. verwertet den gesamten musikalischen Nachlass Hoffmanns (S. V). Der Musikkritiker Hoffmann erscheint in den Anmerkungen mit dem bisher unbeachteten Aufsatze über alte und neue Kirchenmusik (S. 201 ff.); seine Urteile über Mozarts Don Juan (S. 84) und über Webers „Freischütz" (S. 153) werden streng und unparteiisch geprüft. Ueber die Untersuchung gegen Hoffmann in Sachen Jahn-Kamptz konnte E. nichts Urkundliches zu Gesicht bekommen und musste Wellmers Bericht auf guten Glauben übernehmen (S. VI, 156 ff.). Ueber Hoffmanns Freunde urteilt E. sehr scharf (Hitzig S. 35, 124, Werner S. 40, Kunz S. 62, die Dresdener Wasserdichter S. 86, Contessa S. 128). Nur Koreff (S. 128) und Devrient (S. 125) erscheinen in besserem Lichte. Ausführlich wird zuletzt der dichterischen und musikalischen Nachwirkung gedacht. Heine, Chamisso, Grabbe, Alexis, Gaudy, Hauff, Hebbel, Otto Ludwig, Gottfr. Keller, Storm, nicht aber der Kongenialste unter den Lebenden, Theodor Fontane, sind dort Lortzing und Marschner, Schumann, Wagner und Offenbach hier in Anspruch genommen. Ueber Hoffmanns Wirkung auf Frankreich wäre eine eindringlichere 83Studie, in der Art von Betz Buche über Heine und Frankreich, noch zuschreiben. - 84 ) — H. von W o l z o g e n 8 5 ) setzte seine umfangreiche Studie über Hoffmann im Berichtsjahre fort, ohne sie zum Abschlüsse zu führen. Unmittelbaren Gewinn wird die Wissenschaft aus ihr nicht ziehen können. Der Vf. wendet sich auch nicht an sie, noch weniger an ein nur populärer Darstellung zugängliches Publikum. In romantisch unklarer, mehr andeutender als ausdeutender Form schreibt er über den Romantiker für einen allerengsten Kreis, der sich als berufener Nachfolger romantischer Kunst fühlt. Das Mystische und Musikalische in Hoffmanns Erscheinung gelangt zu einseitiger, fast übertreibender Darlegung; zur Interpretation wird alles Magische herangeholt, das in den romantischen Strömungen mit unterläuft; dass gelegentlich der magische Anstrich nur die Folge eines unklaren und verworrenen Spiels mit nicht ganz durchdachten Vorstellungen ist, bemerkt W. freilich nicht, dessen Stil gerade nach dieser nicht immer erquicklichen Seite romantischer terminologischer Wortwitze rüstig weiterschreitet. Im ganzen bleibt sein Aufsatz ein interessantes Dokument für die Art und Weise, in der Schüler Richard Wagners geistige Erscheinungen erfassen, die als Vorläufer des Meisters in Anspruch genommen werden. In dem Probleme „E. T. A. Hoffmann und Richard Wagner" bleibt ihr Hauptinteresse dem Zweitgenannten gewahrt. Ihn besser zu erkennen, hat W. seine Arbeit geschrieben, nicht zur tieferen Erfassung Hoffmanns.

230 S. M. 5,00. I[Geg. 46, S. 350.]| — 83) X L. G e i g e r , E. T. A. Hoffmann: NatZg. N. 544. — 84) X K B u s s e , E. E. T. A. Hoffmann-Bioirr: VossZgB. N. 50. — 83) H. v. W o l z o g e n , E. T. A. Hoffmann. II. T. (JBL. 1893 IV 1 0 : 9 4 ) :

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0. F. Walzel, Romantik.

— Neben Ellinger bietet die allerdings schon vom Sept. 1892 datierte, Einleitung, die Lautenbacher 8 6 ) seiner vierbändigen Auswahl Hoffmannscher Schriften voraussendet, nichts Neues. Die mit unnötiger Breite vorgetragenen Angriffe gegen Litteratur-und Musikhistorik, die allerdings bis vor kurzem mit Hoffmann sich wenig beschäftigt hatten, sind durch Ellingers Buch nichtig geworden. L. giebt eine ausführliche Biographie, er sucht Hoffmanns Gestalt innerlich und äusserlich festzulegen, zerbricht sich unnötig den Kopf über Hoffmanns Religiosität, weiss aber von dem Musiker und von dem Dichter nur sehr wenig Erspriessliches zu sagen.81-89) — Einen Brief Hoffinanns an einen Musikverleger (Berlin, 27. Sept. 1807) bringt die „Deutsche Dichtung"90) zum ersten Male.91"92) — Die an sich schon sehr breit geratenen Mitteilungen über Ernst S c h u l z e s Verhältnis zu Cäcilie Tychsen (JBL. 1891 IV 11:84; 1892 IV 10:78) finden eine noch weit breitere Fortsetzung in zwölf umfangreichen Artikeln93), die nach dem Tagebuche des Dichters und nach mannigfachem ungedruckten Briefmaterial seine Beziehungen zu Adelheid Tychsen erörtern. Sympathischer wird Schulze auch jetzt nicht. Das am Totenbette der Schwester angesponnene Liebesgeplänkel mit Adelheid spiegelt sich ähnlich wie die spätere Phase der Liebe zu Cäcilie in Schulzes Selbstbetrachtungen. Von der Frivolität, mit der Schulze anfangs über Cäcilie geurteilt hatte, ist weniger zu spüren. Diesmal scheint er von Anfang an ernster gefesselt zu sein. In unerquicklicher Redseligkeit kommentiert er jedes Wort und noch mehr jede noch so unbedeutende Handlung Adelheids und schliesst heute auf Liebe, morgen auf Abneigung, in ewigem Wechsel. In Wirklichkeit spielt Adelheid zwischen Schulze und seinem Freunde Wening eine recht ungeschickte Rolle. Sie kokettiert mit dem jungen Dichter, lässt gelegentlich ein paar Worte von Liebesgram einfliessen, ist aber thatsächlich mit Wening verlobt Wening wiederum, selbst anderweitig gebunden, hütet sich wohl, dem Freunde oder der Braut die Augen zu öffnen, und lässt diese zuletzt sitzen. Schulze endlich nimmt den Schmerz verschmähter Liebe ins Grab hinüber. Durchaus ungesunde, haltlose, schiefe Verhältnisse, qualvoll aufrecht erhalten durch die Unaufrichtigkeit der einen, die Schwäche der anderen. Auch Schulzes Beteiligung am Befreiungskriege, dann zeitweilige Reisen retten ihn nicht aus seinen seelischen Konflikten. Wenn man Schulze endlich und endgültig von Adelheid getrennt glaubt, weiss er doch immer wieder anzuknüpfen. Erst am Rande des Grabes ist er befreit, kann Adelheid mit Ruhe sprechen und erklärt dem Bruder, er wolle, auch wenn er durch ein Wunder genesen sollte, nie wieder nach Göttingen zurückkehren. Im ganzen bringt die Veröffentlichung der Tagebuchblätter und Briefe der Litteraturgeschichte wenig Gewinn, und nur ein feiner, geschulter Psychologe wird das Material förderlich und aufklärend benutzen können. — Innerhalb des Umkreises der s c h w ä b i s c h e n R o m a n t i k spielt die Uhlandlitteratur des Berichtsjahres nicht jene Rolle, die ihr durch die zahlreichen neuen Ausgaben der jüngsten Zeit in früheren Berichten zu teil wurde. Hirzel 9 4 ) druckt zwei Briefe Uhlands vom 21. Okt. 1824, die beide nach Bern gerichtet sind und um Zusendung von mittelhochdeutschen Hss. bitten. Ein erschöpfender Kommentar ist zugefügt, der jedoch die Notwendigkeit der ganzen Veröffentlichung nicht nachweist.95"101) — Ein umso willkommeneres Geschenk ist die billige und handliche Ausgabe von Uhlands Volksliedersammlung, die Herrn. Fischer 1 0 2 ) bündig und treffsicher einleitet. Zwei Bände umfassen die Texte der Volkslieder; der dritte bietet die „Abhandlung über die deutschen Volkslieder", der vierte die Anmerkungen zu dieser Abhandlung. Nicht aufgenommen wurden die von Holland im vierten Bande der „Schriften" abgedruckten Anmerkungen zu den Volksliedern. Die Einleitung orientiert über den Begriff des Volkliedes, thut einen raschen historischen Ueberblick, würdigt Herders einschlägige Bemühungen und charakterisiert nicht ganz richtig das „Wunderhorn". Uhlands auf das deutsche Volkslied gerichtete Bemühungen BayreuthBU. 17, S. 82-72. — 86) E. T. A. Hoffmann, Ausgew. Werke in 4 Bdn. Hit Ein], y. J. L a n t e n b a c h « r . ( = Cottaaohe Bibl. d. Weltlitt. 'N. 236, 238, 240, 242.) St., Cotta. 294, 236, 234, 348 S. à H. 1,00. |[VossZg. N. 163: 0. W.: Ni9. 76, S. 153.JI — 87) X id-, Ausgew. Werke in 6 Bln. ( = ebda. N. 33/9.) 250, 206, 204, 324, 247, 263 S. à M. 0,50. - 88) X id., Mademoiselle de Scodéry, chronique da temps de Louis XV. (=: Petite bibl. diamant N. 37.) Paris, Boulanger. 127 S. Fr.0,60. — 89)Xi'd-. D. sohinsten Sagen d. Mass. Altertums nach seinen Dichtern u. Erzählern. ( = Bibl. d. Ges.-Litt. d. In- n. Ansl. N. 746-55.) Halle a. S„ Hendel. VIII, 414'S.; IV, 404 S. Uit 2 Tnf. II. 3,50. — 124) X Pfarrhaus Gomaringen: Pfarrhaus 10, S. 46/7. — 125) E. W e c h s l e r , W. Hauff:

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das sorglos und gewandt über Schwierigkeiten weghüpfe, die dem Genie qualvolle Stunden bereiten. Seine andauernde Beliebtheit erklärt W. aus der Thatsache, dass Hauff auf dem geistigen Niveau der Mittelschicht des deutschen Lesepublikums stehe. Er sei der Dichter des philiströsen Bürgertums, aber er habe verstanden, Philistrosität mit romantischen Arabesken zu umranken. Die Märchen, in denen Hauff sein Bestes gegeben habe, vergleicht W. mit den höher stehenden Dichtungen Andersens und mit den Wielandisch zugerichteten von Musäus. Als Novellist sei er Anempfinder. Die einzelnen Novellen kritisierend, bezeichnet W. als Hauffs Steckenpferd Satire gegen litterarisches Cliquenwesen. Er macht aus inneren Gründen wahrscheinlich, dass Hauff seinen Mann im Monde bona fide nach Claurenschem Muster gearbeitet habe, wie er sich ein andermal an Tieck oder E. T. A. Hoffmann anlehnte. Die „Sängerin", die Hauff niemals als satirische Nachahmung ausgegeben habe, bewege sich ja gleichfalls in Claurenschen Bahnen. Ueber das Verhältnis der Memoiren des Satan zu Hoffmann wäre mehr zu sagen gewesen. Den Lichtenstein kritisiert W. scharf, nennt ihn aber doch ein ,jugendschönes Werk". Hauff, meinte er, wollte unbewusst eine Rittergeschichte schreiben, die, hätte er sie als Knabe gelesen, ihm Thränen der Begeisterung entlockt hätte. Die geringe Glätte seiner lyrischen Gaben wird zuletzt zum Brauche der schwäbischen Schule in Gegensatz gebracht.126"140) —

IV, 11

Das junge Deutschland. Ernst Elster. [Der Bericht über die Erscheinungen des Jahres 1894 wird im sechsten Bande nachgeliefert.] WIDM. 76, S. 695-708. — 126) X M e n d b e i m . Hauffs Leben u. Wecke. ( = Heyers Volksbücher N. 1019.) L. u. Wien, Bibliogr. Inst. 16°. 57 3. U. 0,10. |[Zuschauer 2, S. 129-30.]| (Einleit. Y. JBL. 1892 IV 10:116.) — 127) X E. W e o h s l e r , E. neae Hauffauagabe: NatZg. N. 239. (Besprach, r. C. Flaischlens Ausg.: JBL. 1891 IT 3:93.) — 128)X w Hauff,Mirchen. Firth, LSwensolm. 320 S. Mit Bild. M. 2.50. — 129) X id. D Karawane. Härchen. ( = Allg. VolkBbibl. N. 10/1.) Neusalza i. S., Oeser. 104 S. M. 0,20. — 130) X >d-. Caravan. ( = Mod. translations.) London, Bell. Sb. 1. — 131) X >&< The inn in the Spessart, transl. by S. M e n d e l , ebda. Sb. 1. — 132) X id., Lichtenstein. E. romant. Sage. ( = Allg. Volksbibl. N. 4-11.) Neusalza i. S., Oeser. 372 S. M. 0,80. — 133-134) X id.. Lichtenstein. Bd. 1-3. ( = Die besten Romane d. Weltlitt. Nene Ausg. Serie III, Bd. 13/4.) Teseken, Prochaska. 16°. 134, 193, 100 S. ä II. 0,50. — 135) X id . Lichtenstein. Roman hist. Avec notices et notes par L. S c h m i t t . 5. ¿d. ( = ConrB snp. de langne allem.. Lea auteurs du programme.) Paris, Delagrnre. VIII, 65 S. — 136) X id., D. letzten Ritter Y. Marienburg; D. Bettlerin Y. Pont des Arts; D. Sängerin. ( = Allg. VolkBbibl. N. 18-22.) Neusalza i. S., Herrn. Oeser. 68, 114 n. 56 S. M. 0,50. (3 Tie. in 1 Bd.) —137) X id-. Othello. Novelle. ( = ebda. N. 47.) 47 S. II. 0,10. — 138) X id-, Jud Süss; D. Bild d. Kaisers. ( = ebda. N. 14/7.) 174 S. M. 0,40. (2 T. in 1 Bd.) — 139) X id., Phantasien im Bremer Ratskeller. E. Herbstgeschenk für Freunde d. Weins. ( = ebda. N. 54.) 52 S. II. 0,10. — 140) X id., Phantasien im Bremer Ratskeller. 111. r. A. Niemeyer. ( = III. Elzerier-Ausg. Bd. 3.) L., Seemann. 16°. 135 S. M. 2,00. —

0. P. Walzel, Romantik.

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das sorglos und gewandt über Schwierigkeiten weghüpfe, die dem Genie qualvolle Stunden bereiten. Seine andauernde Beliebtheit erklärt W. aus der Thatsache, dass Hauff auf dem geistigen Niveau der Mittelschicht des deutschen Lesepublikums stehe. Er sei der Dichter des philiströsen Bürgertums, aber er habe verstanden, Philistrosität mit romantischen Arabesken zu umranken. Die Märchen, in denen Hauff sein Bestes gegeben habe, vergleicht W. mit den höher stehenden Dichtungen Andersens und mit den Wielandisch zugerichteten von Musäus. Als Novellist sei er Anempfinder. Die einzelnen Novellen kritisierend, bezeichnet W. als Hauffs Steckenpferd Satire gegen litterarisches Cliquenwesen. Er macht aus inneren Gründen wahrscheinlich, dass Hauff seinen Mann im Monde bona fide nach Claurenschem Muster gearbeitet habe, wie er sich ein andermal an Tieck oder E. T. A. Hoffmann anlehnte. Die „Sängerin", die Hauff niemals als satirische Nachahmung ausgegeben habe, bewege sich ja gleichfalls in Claurenschen Bahnen. Ueber das Verhältnis der Memoiren des Satan zu Hoffmann wäre mehr zu sagen gewesen. Den Lichtenstein kritisiert W. scharf, nennt ihn aber doch ein ,jugendschönes Werk". Hauff, meinte er, wollte unbewusst eine Rittergeschichte schreiben, die, hätte er sie als Knabe gelesen, ihm Thränen der Begeisterung entlockt hätte. Die geringe Glätte seiner lyrischen Gaben wird zuletzt zum Brauche der schwäbischen Schule in Gegensatz gebracht.126"140) —

IV, 11

Das junge Deutschland. Ernst Elster. [Der Bericht über die Erscheinungen des Jahres 1894 wird im sechsten Bande nachgeliefert.] WIDM. 76, S. 695-708. — 126) X M e n d b e i m . Hauffs Leben u. Wecke. ( = Heyers Volksbücher N. 1019.) L. u. Wien, Bibliogr. Inst. 16°. 57 3. U. 0,10. |[Zuschauer 2, S. 129-30.]| (Einleit. Y. JBL. 1892 IV 10:116.) — 127) X E. W e o h s l e r , E. neae Hauffauagabe: NatZg. N. 239. (Besprach, r. C. Flaischlens Ausg.: JBL. 1891 IT 3:93.) — 128)X w Hauff,Mirchen. Firth, LSwensolm. 320 S. Mit Bild. M. 2.50. — 129) X id. D Karawane. Härchen. ( = Allg. VolkBbibl. N. 10/1.) Neusalza i. S., Oeser. 104 S. M. 0,20. — 130) X >d-. Caravan. ( = Mod. translations.) London, Bell. Sb. 1. — 131) X >&< The inn in the Spessart, transl. by S. M e n d e l , ebda. Sb. 1. — 132) X id., Lichtenstein. E. romant. Sage. ( = Allg. Volksbibl. N. 4-11.) Neusalza i. S., Oeser. 372 S. M. 0,80. — 133-134) X id.. Lichtenstein. Bd. 1-3. ( = Die besten Romane d. Weltlitt. Nene Ausg. Serie III, Bd. 13/4.) Teseken, Prochaska. 16°. 134, 193, 100 S. ä II. 0,50. — 135) X id . Lichtenstein. Roman hist. Avec notices et notes par L. S c h m i t t . 5. ¿d. ( = ConrB snp. de langne allem.. Lea auteurs du programme.) Paris, Delagrnre. VIII, 65 S. — 136) X id., D. letzten Ritter Y. Marienburg; D. Bettlerin Y. Pont des Arts; D. Sängerin. ( = Allg. VolkBbibl. N. 18-22.) Neusalza i. S., Herrn. Oeser. 68, 114 n. 56 S. M. 0,50. (3 Tie. in 1 Bd.) —137) X id-. Othello. Novelle. ( = ebda. N. 47.) 47 S. II. 0,10. — 138) X id-, Jud Süss; D. Bild d. Kaisers. ( = ebda. N. 14/7.) 174 S. M. 0,40. (2 T. in 1 Bd.) — 139) X id., Phantasien im Bremer Ratskeller. E. Herbstgeschenk für Freunde d. Weins. ( = ebda. N. 54.) 52 S. II. 0,10. — 140) X id., Phantasien im Bremer Ratskeller. 111. r. A. Niemeyer. ( = III. Elzerier-Ausg. Bd. 3.) L., Seemann. 16°. 135 S. M. 2,00. —

Autorenregister. Ab.'ifi, L. 1 4 : 9 6 . Abee, V. IV 2b: 244. Achelis, Th. IV 5 : 49, 161, 204. Achenbach, H. v. 1 4 : 341. Ackermann, K. 13:169. Adam, K. I 4 : 129: I I 1 :151; III 2 : 2. Adamek, E. I S : 411. Adams, 6. 1 4 : 7 . Adeline, F. 13:125. Adickes, E. IV 5 : 89, 105. Adler, F. IV I d : 70; 2b : 368. — G. I 10 : 22. Advielle, V. 1 3 : 281, Agreotti, A. IV 8e : 57. Ahlheim, A. 1 6 : 16. Ählwardt, W. 1 3 : 18. Ahn, F. 1 3 : 92, 416. Ahrens, H. I 12 : 185. Albers, B. 14:401/2. — J. I 4 : 344. Albert, Ed. IV 2 b : 116. - I I . IV 1 d : 9. — M. I I 7 : 24. — P. I I 1 : 105. — R. I I I l : 175a; 5 : 12. Albertz, E. I I 6 : 144. Albrecht, A. I 7 : 223; II 6: 91. — G. I 4 : 464u; 5 : 9 0 ; 111:124; III 2 : 12. — K. IV 5 : 36/7; 6 : 23. Aldenhoven, C. 1 9 : 22, 58, 160. Aldrlch, S. J. 1 3 : 55. Alexander, W. F. I 10:115; I V 1 c : 55. Alexejew, W. I V l b : 2 7 3 . Alhard T. Dracta, G. 1 9 : 455. Allers, C. W. LV 1 b : 279. Allgeyer, S. 1 9 : 276. Allmers, H. IV 2b:344/7 ; 3:313b. Allram. J. IV 2b : 171; 3 : 424/5, 427, 432/3. Aisleben, K. IV 3 :170/1. AltenkrOger, E. IV 5 : 34. Althaas, F. IV I g :69a. Altkirch, E. 1 9 : 315. Amalfi, G. I 11 : 5 a. Ambrassat, A. II 6 : 96. Amelnng, K. II 6 : 183. Amerlan, F. II 4b: 41. Aoiersbach, K. 1 5 : 5 . Ammann, J. J. IV 3 : 407. Amsel, G. 1 7 : 216. Amyntor, Gerhard v., s. Dagobert r. Gerhardt. Andersson, A. I I 5 : 29. Andrü, J. 1 5 : 150. — R. 1 7 : 169. Andrea, E. 14:178. Andreas-Salome, Lon. IV 5 : 175. Andrian, F. v. 1 5 : 1 2 7 . Andrich, S. I 10 : 249. Anster, J. I V 8 e : 1 0 0 . Antona-Traversi, C. IV 3 : 562. Apfelstaedt, M. IV 2 b : 319. Arber, E. 1 3 : 386. Arend, M. I 10 :14. Arendt, K. I 4 : 445a. — 0. IV 3 : 247 ; 9 : 194. Arent, W. IV 2 b : 282. Aresin-Fatton, J. M. R. II 1 : 64. Arke, B. IV 1 b : 341; 1 c : 37.

Arminins, W. IV 2 b : 82. Arndt, A. II 6 : 151. — R. IV l b : 376; 5 : 592. — W. I I I 1: 129, 134, 136; IV 8n: 52,3, 66; 8b : 1, 2; 8d : 1; 8o : 1/2. Arneth, A. Ritter v. IV I b : 5, 390. Arnheim, F. III 1 : 145; IV l b :47, 77. Arnim, F. IV 3 : 375/6. Arnold, Urs. IV 5 : 486. — C. F. IV 5 : 241 a. — F. II 6 : 265. — Th. J. J. 1 3 : 112. Arnoldt, E. IV 5 : 100. — R. I 12 : 183. Artaria, R. I 4:137a, 483a; IV 3:217. Asmns, F. 1 5 : 394. Ath, F. W. t. IV 5 : 560. Ate, K. 1 9 : 164, 373. Anfleger, 0. 1 9 : 128/9. Aufeberg, Th. I 5 : 169. Avenarius, F. 1 9 : 280, 326/7, 345. Averdunk, H. 1 4:338. Baasch, E. 1 4 : 213; IV l b : 464. Bacciocoo, F. A. IV 1 Ii: 90. Baoh, M. I 4 : 43a; 9 :167, 184, 452; I I 1: 130. Bache, Constance. I 10: 186. Ilachelin, L. IV 3:500. Bachmann, A. II 1 : 3, 107. Ba«ehtold, J. III 5 : 78: IV l c : 78; 3 : 357, 367/8, 375/6; 5 : 439-40 ; 6 :19. Bäck, S. 1 4 : 424. Baecker, P. I I : 27. Baege, W. I I I l : 28. Bähring, G. IV 1 b : 233. Baer, J. I 3 : 119; 4 : 226. Bärwinkel, R. II 6 : ISO. Bäumker, W. I 10 : 76. Bahder, K. y. 1 7 : 102. Bahlmann, P. 1 3:147, 149 ; 4 : 3 3 ; 6 : 40; II 3 : 59; 5: 11, 32; 6 :43, 270; 7 : 17. Bahlsen, L. 1 4 : 524; 11 : 49. Bahr, H. 1 4 : 426. Bailleu, P. IV lb : 76; lc : 6. Bailly, Edm. IV 9 : 112. Baldamus, A. I 2 : 18; III 1 : 2; IV 1 o : 69. Baldi, A. 1 6 : 92/3. Ballhorn, F. 1 3 : 128. Bamberger, L. 11:14-, 4 : 2 3 ; IV l a : 25; l b : 3 1 8 ; 5 : 590. Barack, K. II 3 : 29. Barbier, J. IV 9 : 121/2. Bardachzi. F. II 4b : 47. Barewicz, W. 1 11 : 55. Baring-Gould, S. 1 5 : 219. Bartels, Ad. 1 9 : 1 ; I I 4 b : 12; IV 1 c : 23, 44; 1 d : 10, 57; 2b : 91, 352, 383 ; 3 : 212, 583, 597; 5 : 533. — P. 1 4 : 200a. — W. 1 6 : 142. Barth, P. IV 5 : 207, 2.'9. — Th. IV 1 a : 25; 5 : 485, 589. Barthel, G. E. IV 10 : 57. Bartold, W. IV 1 b : 457. Bartholomaens, W. 1 6 : 97-100. Basedow, H. v. IV 8e : 35. Bassermann, H. I 12 : 60.

Jahresberichte für neuere deutsche Litteratnrgesohiohte.

V.

Batka, R. I 10 : 2, 64. Bauch, G. 1 9 : 209; II 7 :40. — H. IV 3 : 266. Bauer, A. 1 7 : 114. - F. IV 8 c : 9. — G. I 6 : 52. — H. I I I 1 : 37. — L. 1 6 : 12, 18, 87/8 ; IV 10 : 100. — Marianne. I 5 : 71a. Baumann, F. 1 4 : 356. — Fr. L. IV 1 b : 432. — J. IV 8e : 91. Baumbach, K. 1 3 : 412. — R. IV 3 : 466. Baumeister, A. I 12 : 50. Baumgärtel, M. 1 3 : 464. Banmgart, A. 1 5 : 96. — II. IV 9 : 150. Baumgarten, F. 1 4 : 404. — H. II 1 : 48; IV 6 : 41. — M. T . 1 4 : 454. Baumgartner, A. II 1 : 77 a; II 6 : 3. — H. IV 5 : 219. — R. I 7 : 140. Baur, J. F. IV 1 b : 126. — W. IV 1 b : 144; 3 :484; 5 : 250, 276, 279. Bayer. I 4 : 236. — E. I 4:41. — E. A. IV 2 b : 28, 30/1. — J. I 1:75; 10:175. Beamish, J. S. 116:115. Bechstein, R. I 7 :3/4; II 4 b :67. Beck, J. 14:361. — Jessie. IV 3:219. — J. T. IV 5: 313. — M. I I I 5:15; IV 7 :14. — P. IV 2a:130; 2b:302 ; 5:348. — R. I I I 5:51/2. Beoker, Benno. I 9:16, 60, 285. — Bernh. IV 5:262. — H. IV 8 a : 57. — K. Th. I 12:239. — Th. I 6 : 4 ; 7:160; IV 6:29; 8 d : 38. — W. II 5:44 Beer, A. I 4:164; IV lb:87/9. — L. IV 2b :374, 406 ; 3:510a, 611. Begas, R. I 9:44. Behaghel, 0. 1 7 : 36, 113, 201. Uehr, E. I 5:89; II 6 :168. Bahrends-Wirth, R. IV lb:353 Behrens, D. I 2:21; IV 5:427. Beiesel, St. I 3:26. Bell, Clara. IV 3 : 206. Bella, E. 13:126. Bellaidi, P. I V l b : 1 5 1 . Bellesheim, A. II 1:17, 76; 5:16; I I I 1:36; IV 1 c : 68. Beilot, E. IV 2 b : 412. Beloir, E. IV 2 b : 150. — G. T. I 4:50, 151; I I 1 :132. Beizig, R. t . IV 2b : 500. Benda, A. 1 5 : 339. Bendel, T. IV 5 : 597. Bender, Hedwig. IV 3 : 480. — M. I 12 : 2. — 0. 1 7 : 112. Bendixen, R. II 6 :150; I I I 1 :45. Benedikt, E. 1 3 : 431. Benedix, R. 1 8 : 9.

(4)34

Autorenregister. Benkard, Chrn. I T 1 a : 44. Benn, A. W. IV 8 a : 79. Benndorf, E. I 10 : 87. Berbig, F. 1 4 : 7 4 : 1 2 : 1 8 1 . Berdrow, H. 1 4 : 1 0 2 . Berendt, M. IV 6 : 152/3. Berg, L. I 1 : 35; 4 : 113; IV l a : 2 1 ; 2 a : 75, 97, 99; 2 b : 64, 321, 394, 403, 405, 408 ; 6 : 149, 624 ; 9 : 52. — M. v. IV 1 b : 342. Bergemann, P. I 12 : 6. Berger, A. I I 6 :112. — A. Frhr. v. I 9 : 257; IV 8 a : 46. — A. E. I I 1 : 56; 2 : 86; 6 : 120. — K. IV 9 : 49. — Ii. I 4 : 265; IV 1 b : 316/7. — Bad. I 9 : 293. — 8. I 3 : 25. Berges, Ph. 1 3 : 255. Bergfeldt, Th. IV l b : 338/9. Berghoeffer, Ch. 1 3 : 299. Bergner, R. IV 3 : 473. Beringer, 0 . I I I 5 : 5/6. Berkowicz, M. 1 5 : 3 9 1 . Berlepsch, H. E. v. I 9 : 280; IV 3 : 3 8 2 . Berlit, G. I 2 : 52, 55; 12: 93. Bern, U. IV 2 b : 502. Bernbeck, K. I I I 1 : 1 5 1 ; IV 1 c : 1. Berner, G. IV 5 : 575. — K. I I I 1 : 148. Bernfeld, S. I 1 : 3 6 ; IV 5 : 8 7 . Bernhardt, F. v. IV 1 0 : 27. — W. I 9 : 3 0 7 ; IV 1 0 : 1 5 , 26. Bernhardt, J . 1 7 : 3 9 - 4 0 . Bernonilti, A. I I 6 : 8 . Bernow, L. 1 5 : 1 5 5 . Bernstein, E. IV 1 b : 475; 3 : 544, 569. — M. 1 3 : 425. Bertheau, C. I 12 : 10; II 6 : 218; 7 : 3 5 ; IV 5 : 270. Berthold, A. IV 1 b : 204. — G. I I 1 : 1 0 4 . BOBS, B. 11 6 : 1 3 9 , 205/6; 1 1 1 5 : 3 1 . Beseon, P. IV l d : 6 ; 2 b : 23. Bettelheini, A. I 4 : 467; I I I 5 : 55; IV l d : 4 3 ; 2 b : 186; 3 : 1 8 8 ; 5 : 6 2 7 ; 8 « : 7. Betz, E. IV 1G : 33. Beyer, C. IV 1 b : 444. — J . I 10 :158. — Th. I 12 : 191. Beyl, J . 1 3 : 220. Beyschlag, W. IV 2 b : 367. Bezold, F. 7. II 1 : 1 4 7 : IV 1 c : 77. — G. T. 1 9 : 127, 389. Biadene, L. IV 5 : 435. Biagie, O. 1 3 : 257. Biberfeld, C. IV 2 b : 317. Bie, 0 . 1 9 : 5 , 426; 1 0 : 9 , 31, 57, 63, 135, 166, 185. Biedermann, F. v. 1 3 : 4 0 6 / 7 ; I I I 1: 157. — K. 1 4 : 2, 83, 186, 212, 266; IV 1 b : 12. — W. T. I V 8 a : 67, 9 5 ; 8 c : 5 0 ; 8 d : 3 3 a ; 8 e : 3 6 , 78, 83, 110, 117. Biegeleisen, W. 1 5 : 188. Bielschowsky, A. IVIb:410; 8a: 62/3, 66; 8 b : 1/2, 49, 54 ; 8 e : 6 9 . 77. Bienemann, F. 1 4 : 1 8 5 ; 1 1 1 1 : 1 5 6 ; IV 5 : 3 9 6 Bienenstein, E. I 3 : 241; IV 2 b : 71. Bierbanm, 0. J . I 9 : 331, 338; IV 2 b : 379; 5 : 547. Bierwirth, C. H. 1 7 : 3 6 . Biese, A. I 4 : 1 2 0 a ; IV 2 b : 323, 3 2 6 : 5 : 68, 210, 225, 233. Biesendahl, E. IV l b : 4 2 2 . Bigelow, P. IV l b : 3 6 7 . Billroth, Th. 1 8 : 1 7 ; 10: 4; IV 5 :500a. Biltz, E . I 4 : 2 9 2 ; 5 : 260; 1 1 : 1 2 . Binder, F. I I 5 : 2 3 . Binding, E . I V l b : 2 2 4 . Binswangen B. 1 9 : 310. Binz, G. II 4 a : 30; 5 : 3 5 . Bion, U. IV 5 : 7. Birlinger, A. 1 7 : 7 3 . Bisehoff, Th. I 7 : 1 5 ; I I I 1 : 1 9 1 ; 2 : 2 2 ; 5:3. Bitaube. I V 8 d : 1 7 . Bitzins, A. IV 5 : 2 9 7 . Black. W. I I I 3 : 4 . Blanckmeister, F. I 1 2 : 1 4 5 ; I I I 1 : 38; IV 2 a : 28, 151. Blaset. I I I 1 : 3 4 : IV 8 d : 6 ; 8 e : 1 0 . Blatz, F. 1 7 : 1 0 3 . Blau, A. 1 3 : 2 1 8 . Bleeck, L. I I 6 : 2 4 1 .

Bleibtren, K. IV 1 b : 170, 182. Bleisteiner, G. I 1 0 : 4 7 . Bliedner, A. IV 3 :177. Blind, K. IV 5 : 575. Blösch, E. III 5 : 8 7 ; IV 5 : 3S1. Btoete, J . F. D. I 1 1 : 1 1 . Blondel, G. II 1 : 4 0 . BIoos, G. IV 3 : 3 . Bios, W. IV l b : 8 . BUimel, E. IV 2 a : 76. Blümlein, C. 1 5 : 3 1 5 : 1 1 2 : 4 2 . Bl&mner, H. I 7 : 3 2 ; IV l b : 265; 6:27. Blnm, H. IV 1 b : 243/4, 267. Blumenstengel, E. I 9 :173. Blumenthul, H. I 3 :413. Blnnischein, G. 1 7 : 6 . Bobe, L. III 1 : 1 3 3 . Bock, A. IV 2 a : 100; 8 a : 3 8 , 8 8 ; 8 b : 27a, 56/8; 8 e : 9 3 ; 1 0 : 3 3 . — F. I I 6 :159. Bockenheimer, E. G. IV 1 b : 108. Bode, W. I 4 : 5 1 4 ; 9 :429. Bodewig, R. III 1 : 2 1 , 84. Boeok, C. T. d. IV 1 b : 150, 247. Böck, B. I 9 : 1 4 . Böckler, 0. II 1 : 1 . Böheim, W. I 9 : 460, 464; II 1 : 66. Böhm, G. I 9 : 284. — J . I 4 :36. — M. I 1 2 : 96. — 0 . I 6 : 38. Böhme, E. IV 2 b : 280. — J . I 5 : 299. — F. M. I 10: 38 ; II 2 : 39. — R. I 2 : 5 8 ; 7:21/2. Böhtlingk, A. I V l d : 5 5 . Bölsche, W. IV 5 :53, 177. Börner, A. II 7 :16. Boenisch, P. 1 4 : 1 7 4 a . Börckel, A. I 4 : 4 6 ; IV l c : 3 . Boesch, H. 1 4 : 2 7 n , 61a, 244, 253 a, 263; 5 : 81, 355 ; 9:450/2; II 1 : 1 1 4 ; 4b : 37; III 1 : 2 9 ; 5 : 7 . Boesser, E. IV 2 b : 468. Bötffihr, H. J . II 6 : 230. Boettcher, F. IV 5 : 555. BAttger, L. I 9 :147. Bötticher, Ad. I 9 :149. — G. I 8 : 7 : II 6 : 8 3 ; IV 8 e : 3 9 . — P. II 6 : 229. BolTerio, A. IV 5 : 60. Bognslawski, A. v. IV 1 b : 169 Bojanowsky, P. v. I 3 : 1 6 2 ; 4 : 4 6 6 ; IV 1 b : 433 ; 8 b : 52. Bolhoevener, E. I 3 :194 Bolin, W. III 5 : 5 5 ; IV l d : 4 3 ; 5 : 6 7 2 . Boll, F. II 4 b : 53. Botte, J . 1 5 : 1 , 295, 316/7, 319, 329; 11:29-31, 46; I I 2:31/5, 37, 41a, 49-50, 62; 3 : 1 6 , 19, 30; 4 a : 28, 31, 34; 4 b : 80/1 ; 5 : 9, 67, 103, 106, 122; 7 : 3 0 , 38; III 2 : 3 , 6 ; 3 : 2 . Boltenstern, P. v. IV 9 : 179. Bolza. IV 3 : 384. Bondi, G. IV 2 a : 30. Bone. E. I 6 : 125. Bonghi, R. I 1 : 33. Bonn, F. IV 2 b : 357. Bonnatté, Edro. I I 5 : 100. Bonnard, A. II 6 : 246. Bonnell, W. I 4 : 285. Bookmaker. I 3 : 143, 317. Boos, H. I 4 : 93 ; IV 6 : 40. Borgias, E. I 12 : 20. Borinski, E. I 4 : 85; 8 : 3 3 ; III 1 : 2 0 6 ; 2 : 37; 5 : 2; IV 2b : 397. Borkowsky, E. I 4 : 314. Bormann, E. IV 1 d : 49. — W. IV 2b : 219, 350 ; 3 : 328. Bornhak, F. IV 1 b : 431. Borostyäny, F. v. I 10 : 273. Borowsky, M. I 3 : 310. Borrmann, R. 1 9 : 233, 236, 432. Bosquet, E. I 3 : 470. Bosse, F . I 12 : 225. Bossert, G. 1 4 : 4 1 2 ; II 1 : 3 2 , 35; 5 : 5, 27; 6 : 5 , 58, 64, 110, 112, 173, 192, 197, 203, 263, 272; IV 5 : 343/4. Bothmer, H. IV 2 b : 215. Bouchet, E. IV 8 a : 85. Bouffier, F. IV 2b-.496, 533. Bouralière, De la, M. A. I 3 : 71. Bowes, R. I 3 : 180. Boy, J . 1 3 : 372. — M. II 6 :135. — P. I I 2 : 2. Boy le, R. I 8 : 2 8 d .

Brägelmann, B. IV 5 : 238b. Bräutigam, L. IV 2 b : 96, 342. Brahra, 0. IV 2 b : 266. Brahn, M. IV 5 : 138. Braig, C. IV 5 : 69. Brand, A. I 12 : 190. — W. F. I 3 : 251. Brandenburg, E. I I 1 : 35, 39. Brandes, Fr. IV 8 : 270. — G. I 4 : 1 1 3 ; IV l a : 3, 21; l b : 9 4 , 483; 1 d : 36; 1 0 : 2 . Brandi, Th. I I 1 : 109. Brandis, E. I 5 : 427. — E . G . IV 2 a : 141; 5 : 569. Brandl, A. I 1 1 : 4 0 ; IV l d : 1, 43, 49. Brandt, P. IV 2 b : 492. — S. I 12 : 66. Brandstetter, F . L. I 3 :174. — R. I I 4 : 38. Branky, T. I 7 : 212. Brasch, A. H. IV 5 : 55 a. — M. 1 10 : 229; IV 5 : 81, 157, 191, 571; 6 : 26; 9 : 43, 43. Brassington, W. I 3 : 472. Braun, A. I 9 : 16. — Clara. IV 2 b : 489. — F. IV 3 : 144, 146/7. — J . 1 3 : 152; I I 4 b : 6 7 a . — 0 . IV l a : 14; 2 b : 310. — Th. I 1 2 : 1 2 3 Braungart, R. I 4 : 246. Brauns, l>. I 4 : 312. Braunsberger, 0. I I 1 : 7, 14 ; 5 : 16. Brausewetter, E. IV l d : 11, 49. Brecher, A. I I 6 : 1 4 . Breckwoldt, J . I 4 : 308. Brede, A. IV 2 b : 498. Bredl, S. I 12 : 147. Breest, E. II 6 : 58. Breitner, A. IV 2 b : 239. Bremer, 0 . I 7 : 43. Brendicke, H. I 4 : 2 9 4 ; III 1 : 140. Brenner, 0. I 7 : 38, 64, 70, 109, 150; I I I 4 : 21. Brentano, L. I 4 : 189; IV 5 : 484. Brettes. IV 9 : 1 4 0 . Breul, E. IV 8 a : 82; 9 : 92. Breyer, E. I 12 : 33. Breymann, H. I 2 : 2 4 ; IV 5 : 426. Breysig, E. I I I 1 :129, 132, 138, 146, 171, 173. Brieger, A. IV 2 b : 168, 319, 321, 336 ; 3:227 — Th. Ì 4 : 509: I I 6 : 1 1 8 , 119. Brinckmann, J . I 9 : 443. Brinkmann, Ad. I 4 : 221. Brinzinger. IV 2 b : 254. Brociner, M. IV 2 b : 111 ; 3 : 309. Brockhaas, H. 1 4 : 6 . Brode, R. I I I 1 : 140; IV 1 b : 2. Bröcker, E . I 4 : 91. — M. T. I 9 : 80. Broemel, M. I 4 : 472. Broicker, Charlotte. IV 6 : 39. Browne, G. I 5 : 219-20. Bruckner, A. IV 2 b : 285. Bruder, P . I 12 : 205. Brudnick, E. I I 6 : 94. Brückner, A. IV 3 : 252. Brammer, F. I 1 2 : 1 8 2 ; IV 2 b : 74, 234, 263 ; 3 : 179, 194, 271, 358, 415, 493, 531; 5 : 388, 465; 1 0 : 113a. Brfinnert, E. IV 2 b : 473. Bruinier, J . W. I I I 4 : 26. Brun, C. I 9 : 281 ; IV 3 : 381. — J . IV l c : 9 ; 3 : 5 0 0 . Branco, W. II 4 a : 5. Brunei, G. I 3 : 22. Bruuk, A. I 5 : 346. Brunner, A. I 6 : 67; 7 : 203. — Seb. IV I b : 378. Bruno, C. G. IV 2 b : 318. Bruns, J . I 2 : 15. Brunschviog, L. I I I 5 : 56. Brugi, B. II 1 : 1 2 1 . Brugsch, H. IV l o : 7 6 ; 5:415/6. Brukuer, B. IV 3 :418. Bry, J . T. u. J . J . de. I 3 : 1 2 9 . Bryk, v. IV 5 :625. Bücher, B. IV 1 b : 290. Buchholtz, Ar. IV 2 b : 233. — H. I 5 : 257. Bachholz, G. IV l b : 3 S 3 . Buchner, W. 1 6 : 7 3 ; 9 : 8 2 ; IV l b : 165/6, 300/1; 8 e : 37. Buchruoker, 0. IV 5 : 2 5 4 . Bachwald, G. I 3 : 3 5 6 ; 1 2 : 1 5 8 ; I I I : 122; 6 : 6 3 , 65, 85, 153, 180.

Autorenregister. Bachwald, G. v. IV 1 b : 458. Budde, K. I 9 : 1 1 5 ; IV 2 b : 3 8 . Bloher, K. I 4 : 166/6a; IV 5 : 479. Büchner, L. IV l b : 486: 5 : 572. — W. IV 8 b : 50; 8 e : 58. Bflckmann, L. I 8 : 3 1 . Bülau, F. 1 4 : 4 6 5 . Bttlow, G. v. II 7 : 3 6 . — W. T. IV L B : 272. Bunker, J . R. 1 5 : 362 : 9:36!). Büttner Pfänner Mi Thal, F. I 9 : 1 5 1 . Buhlers. I 4 : 1 3 3 . Bulle, H. IV 2 b : 2 7 8 . — 0 . IV 8 a : 90. Bulthaupt. H. I 1 0 : 2 5 5 ; IV l d : 3 0 , 54; 3:41. Band, L. IV 2 b : 488. Bunge, R. l V l b : 1 1 9 . Barchard, G. I I 4 b : 7 , 111; IV 3 : 2 4 0 . Burckhard, M. E. IV 2 b : 195. Burckhardt. D. I 9 :191. Biedermann, Th. II 6 : 234. Werthmann, D. I 9 : 259. Barditeli, K. I 7 :13, 80; 8 : 37 ; 12 :169. Bardenu, A. IV 5 :148. Barg. J . I I I 1 : 79. Bürge rätein, A. I 4 : 380. Burggraf, J . IV 9 : 178. Barghanser, G. I 6 : 74 : 7 : 170; IV 8 e : 42. Barkhardt. IV 2 b : 441. — 0. A. H. I I 1 : 1 2 9 ; 6 : 55, 174. — G. III 5 : 3 7 . — .1. I 4 : 43. — 0 . 1 4 : 167; II 6 : 1 8 1 . Burt, H. v. IV l b : 2 9 6 ; 1 c : 32. Busch. I 4 : 254a. — R. I 2 : 3 3 ; 4 : 5 1 4 . — W. IV 5 : 3 0 3 . Buschmann, J . 1 6 : 6 1 / 2 : 12:204. Busa, G. I 9 : 436. Busse, C. IV 2 b : 370 ; 5 : 443; 10: 35. 84. — K. 1 1 : 7 . — L. IV 5 : 78. Bussler, I,. I 10 : 81, 207, 230, 250. — W. IV 1 b : 16. Calliano, C. I 5 :158. Cantor. M. I I 5 : 51. Caprivi, Leo Graf v. IV 5 : 592. Cardauns, H. III 1 : 80/1. Carducci, G. I I 1 : 78. Carlander, C. M. I 3 : 316, 352. Carls, W. III 5 : 71; IV 5 : 231/2. Carlson, E. I I I I : 155. Carlyle, Th. IV 3 : 120; 8 d : 36. Carmen Sylva. IV 1 c : 9. Caro, J . I 4 : 143. Carrière, U. I 8 : 1 ; IV 2 b : 385 ; 10: 42. Carruth, W. H. IV 9 : 90. Carstanjen, F. 1 9 : 1 . Carstens, C. E. I 1 2 : 9 0 ; I I 6 : 2 1 6 ; 1 1 1 5 : 1 9 ; IV 2 a : 70; 2 b : 76; 3 : 494; 5 : 1 2 5 , 616. — A. I 5 : 328. Cartellieri, A. I 3 : 20; IV l b : 145. Cartier, A. I 3 : 8 1 . Cascorbi, P. I 5 : 402 ; 7 : 209. Caspari, R. H. II 6 : 100. — 0 . IV 5 : 203. Caaer, P. I 6 : 9 ; IV 5 : 636. Cerraochini, L. IV 3 : 501, 513, 557. Cesca, G. I I I 5 : 60. Challier de Grandchamps. P. 1 3 : 4 2 6 . Chamberlain, H. St. I 10:134/5, 142, 155, 181; IV l c : 57. Chatelain, É. 1 3 : 1 . Chiavacci, V. IV 2 b : 111 ; 3 : 188. Chmelarz, E. I 9 : 203. Chop (Charles), M. I 10 : 188. Christ, K. I 4 : 351. Christen, Ada. IV 2 b : I I I . Chuquet, A. I 3 : 3 6 g ; III 4 : 3 / 4 , 14, 24, 29; IV l c : 16a, 88; 2 a : 66; 3 : 35, 4 1 , 6 7 ; 5 : 2 5 ; 6 : 3 8 ; 9 : 2 , 60. 118. Ciaassen, J . IV 2 b : 465. Clages, H. I 8 : 28. Clarac, E. IV S e : 51. Claretie, L. I 3 : 182. Clark, J . W. I 3 : 266. Clausa, J . I 9 : 143. Clegg, J . I 3 : 389. Giemen, P. I 2 : 59 ; 9 : 143, 371. Cloetta, W. I 11 : 1 0 . Clouston, W. A. I 3 : 146. Claudio, A. I 3 : 72/4 a.

Claussner, E. IV 2 b : 491. Clanswitz, P. 1 4 : 287, 293; IV 5 : 32. Cobden-Sanderson, T. J . 1 3 : 477. Cock, de. 1 5 : 3C4. Cohausen, K. A. v. 1 4 : 229. Cohn, A. 1 3 : 163. Cohrs, F. I I 6 : 85, 165. Colville. J . IV S : 135. Collin, J . I 3 : 434; IV 10 : 6. Conrad, H. IV 1 d : 31; 2 b : 349, 352; 3 : 340 a, 548, 572. — J . I 12 : 105. — M. G. I 1 : 8 4 ; 3 : 425; 9 : 27; IV 5 : 56S, 580; 1 0 : 113. Conway, W. 1 9 : 169. Correvon, Ch. I I I 1 : 40; IV 5 : 330/2. Coyecque, E. 1 3 : 76. Crarape, R. 1 6 : 7/8. Crane, L. 1 5 : 223. Cranstonn, J . 1 1 5 : 109. Creighton, M. I I 1 : 7 ; IV 5 : 221. Creizenach, W. I I 4 a : 21, 24; 6 : 108; I I I 4 : 26; IV 3 : 29; 6 : 1 3 ; 8 a : 52/3, 6 6 ; 8 b : 1/2; 8d : 1; S e : 1/2. Cremer. I 12:233. Culpieux-Jamin. I 3 : 43. Cuno, F. W. I I 6 : 249-50, 254. Cunow, H. 1 1 : 11. Curtius, C. 1 3 : 307. — E. IV 5 : 4 0 6 . — F. IV l d : 3 2 ; 5 : 298. Corzon, H. do. 1 9 : 92. Cuthell, E. E. I I « : 178. Cutting, S. W. IV 8 e : 113. Czerny, A. II 6 : 192. — E. IV 10 : 24. Czygan, P. IV l b : 135/6. Aadelsen, H. v. 1 6 : 1 0 5 / 7 . Daelen, Ed. 1 9 : 3 0 4 . Dahlmann, G. I I I 5 : 30. Dahms, G. 1 4 : 4 9 4 . Dahn, F. IV l b : 306; l c : 5 2 / 3 a ; 2 b : 336 ; 3 : 1 9 5 . Damköhler, E. I I 5 : 1 2 9 ; 6 : 1 0 8 . Dammann, A. 1 6 : 116. Damus, E. IV 1 b : 404. Daniels, E. IV 1 b : 70. Darbölit, II. IV 9 : 1 2 1 . Dan, A. I I I 3 : 9 ; IV 2 b : 308 ; 3 : 259. Daubenspeck, H. 1 7 : 215. David, J . J . IV 2 b : 377. Dechent, II. IV 5 : 3 3 8 . Decker, F. I 1 1 : 1 ; IV 8 e : 123. Decläve, J . I 1 0 : 7 8 . Dehio, G. I 9 : 5 4 . — J . W. 1 4 : 253. Dehmel. E. IV 2 b : 385. Dehn, P. I 3 : 4 0 9 ; 5 : 2 5 5 ; IV 1 » : 9 . Deininger, W. I 9 : 1 5 8 . Delalain, P. 1 3 : 3 8 1 . Delaporte, P. V. IV 9 : 1 2 8 . Delbrück, H. I 8 : 1 5 ; IV l b : 0 4 , 161, 163, 374/5. Delisle, L. 1 3 : 4 9 , 95. Delius, L. IV 10:116. Delmont, T. IV 9 : 1 3 3 . Delvigne, A. I I 5 : 4 . Dembowski, J . I I I 2 : 36; IV 8 c : 11. Demmler, P. IV 5 : 6 2 2 . Dennert, E. IV 5 : 5 6 a. Dernbnrg, F. IV 3 : 296; 5 : 590 Dersch, 0 . I 1 2 : 2 1 9 . Descostes, F. IV 9 : 1 3 9 . Descreux, V. IV 2 b : 144. Dessoir, M. 1 6 : 1 4 5 ; I I I 1 : 1 8 5 ; 5 : 5 4 ; IV 5 : 224 ; 6:36/7. DestoucheB, E. v. I 4 : 3 6 2 ; 1 0 : 7 7 . Detter, F. I 1 : 8 6 a ; 5 : 2 8 3 ; 8 : 1 2 ; 1 0 : 5 1 ; IV 6 : 1 2 . Dettmer, H. I I 6 : 269. Detzel, H. 1 3 : 1 2 0 . »eye, R. 1 7 : 3 0 . Diebow. P. IV 5 : 2 6 5 . Dieck, H. I 1 : 3 1 ; IV 2 a : 4 3 . Dieckmann, H. J . I I I 5 : 1 3 . Diederiohs, V. IV 5 : 3 1 8 . Diehl, K. IV 1 b : 482. Dielitz, Th. 1 4 : 4 2 . Diels, H. 1 5 : 3 3 0 : 1 1 2 : 6 0 . Diemar, H. II 1 : 3 ; I I I 1 : 9 8 , 100. Dierauer. J . I I I l : 127. Dieter, H. IV 2 b : 198. Dietrich, A. IV 3 : 5 6 1 a ; 5 : 6 2 9 . — R. 1 1 1 1 : 4 1 . Dietz, A. IV 2 a : 26; 8 b : 35 a/6. — E. I I I 1 : 4 2 ; IV l b : 2 0 9 , 218. — H. I 1 : 4 9 ; IV 9 a : 9 .

Dilthey, W . II 6 : 1 6 1 ; III 6 : 1 ; IV 8 a : 47 a. Dinger, H. I 10 :142. Dirksen, C. 1 5 : 344. Dissel, A. van. IV 1 d : 67; 3 :431. Disselhoff, J . I 9 : 1 7 1 , 266; II 6 : 2 0 2 ; IV l b : 235/6. Disselnkötter, H. IV l b : 4 2 . Distel, Th. IV 2 a : 7/8; 9 : 1 8 , 2-2,40. Dithmar, G. Th. IV 2 a : 12. Dittmar, M. I 4 : 1 8 1 ; I I 5 : 6 2 ; I I I 1 i 93 188 Dittrich, M.' IV 1 b : 433. Dobson, A. 1 9 : 1 7 2 . Dodever, v. I 9 : 3 8 3 . Döderleiu, F. 1 4 : 3 6 5 . Doenges, W. IV 3 : 2 3 2 ; 8 b : 4 2 a ; 9 : 8 . Dördel, E. IV 6 : 4 . Dörfler, A. F. 1 1 1 : 3 3 ; 1 1 2 : 7 1 / 2 ; IV 2 a : 122. Döring, 0 . 1 9 : 1 9 0 : 11 1 : 1 4 3 . Dörpfeld, F. W. I 12:80/1. Dohany, C. IV 5 : 167. Dolleris, A. 1 3 : 3 7 9 . Domeier, H. I 4 : 2 3 7 . Dominicus. J . IV 6 : 2 5 . Donalies, H. IV 1 b : 69. Donat, K. v. IV 1 b : 303. Donner, J . 0 . E. IV 3 : 1 8 . Donti, Giovanna. IV 3 : 5 2 0 . Dören, A. 1 4 : 2 1 0 . Dorn, C. 1 4 : 2 7 5 . Dowrtiel, J . 1 6 : 1 0 / 1 . Drenokhahn, 0 . I 4 : 7 2 . Drescher, K. II 4 a : 1 0 , 14; 4 b : l l / 2 , 14, 72/3, 7 6 ; I I I 4 : 3 , 14; IV 4 : 2 9 ; 8 e : 22. Dresdner, A. IV 2 b : 4 0 5 . Dressel, K. I 3 : 326. Drews, A. IV 6 : 207, 223. - P. I I 5 :15. Drexler, K. 1 9 : 1 5 5 . Dreyer, M. 1 5 : 1 3 . Drönewolf, 0 . I 1 0 : 1 7 1 . Droysen, G. II 1 : 3 6 ; I I I 1 : 1 3 . Drygalski, A. v. I V l b : 6 8 . Duboc, J . IV 1 b : 203 ; 2 a : 7 7 ; 5 : 525/5 a. Du Bois-Eeymond, E. I 9 : 3 7 . Du Cane, H. A., La Baron. IV 1 b : 140. Dnden, K. 1 7 : 2 1 9 . Dfthr, A. IV 3 : 2 6 1 . Dühring, E. IV 6 : 4 2 . Dührsen, W. 1 4 : 1 0 8 . Dümmler, F. IV 1 b : 380. Düning, A. I 4 : 3 1 8 ; III 1 : 2 3 a, 84. Dfintzer, II. IV 2 b : 335; 6 : 2 4 ; 8 a : 52/3, 66, 68, 70 ; 8 b : 1/2, 23, 3 5 ; 8 c : 5, 18, 43; 8 e : 4 , 18, 46. D l s e l . F . I 5 : 398; IV 2 a : 78; 2 b : 2 4 ; 8 e : 118. DAssel, U. I 5 : 7 7 . Düllo, G. IV 1 b : 217. Du Moulin-Eckart, R IV l b : 4 0 9 . Dancker, C. v. I I I 1 : 1 2 3 . Dunger, H. 1 5 : 320 : 7 : 1 7 4 . Darmayer, J . I 6 : 1 4 4 . Durrieu, P. 1 3 : 25, 27. Duschinsky, W. IV 1 d : 16. Datczynski, A. J . R. v. 1 8 : 1 6 . Dvofäk, M. III 1 : 1 1 2 . Dziatzko, K. 1 3 : 4 8 , 94, 100/4, 300, 316, 427; II 4 a : 2 ; 7 : 3 . Eberhard, G. I 10 : 255; IV 5 : 1 8 . Ebering, E. I 8 : 30; I I I 4 : 1 2 . Eberlein, G. IV 2b : 376. Ebers, G. IV 3 : 198/9. Eberstein, A. Frhr. v. IV 1 b : 401. Ebner, A. I I 5 : 1 6 . — Th. IV 2 b : 303. Ebner-Eschenbach, Marie v. IV 2 b : 174/6; IV 3 : 475/6. Eck, S. I 4 : 185; I I I 1 : 1 9 9 . Eckart, R. 1 1 : 63; 4 : 1 3 4 , 4 5 6 ; 5 :379, 395; IV 2 b : 463/4. - Th. 1 4 : 311, 316; 5 : 1 8 9 . Ecke, A. 1 4 : 498a. — C. IV 5 : 327. Eckener, H. IV 5 : 557. Eckert, A. I 4 : 264; IV 3 : 532. Eckstein, E. I 5 : 406; 7 : 141/3, 171; IV 2 b :4Ö5; 3 : 11; 5 : 442. Edel, A. 1 6 : 67. Edgar, J . I 4:227; IV l d : 3 0 ; 2 b : 369. Egelhaaf, G. I I 1 : 47, 55; IV 3 : 586. Eger. I 6 : 364. Egger, A., Ritter v. Möllwald. I V 1 c : 25.

(4)34*

Autorenregister. Eggers, K. IV 2 b : 287. Egidy, M. v. IV 6 : 657, 659. Ehrenberg, F. I 12 : 115. — H. 1 3 : 269; 4 : 3 8 ; 9 : 1 4 3 , 146, 456; I I 1 : 54. — K. I 9 : 30. — B. IV 1 b : 464. Ehrenthal, M. v. I 4 : 203 ; 9 : 463. Einhard, A. I 10 : 168; IV 6 : 343/4. — L. IV 5 : 561. Ehrismann, G. I 7 : 13; I I 6 : 108. Ehrlich, H. I 10 :17/8, 242. Eichler, F. 1 3 : 259. Eickhoff. F. I I 2 : 1 8 . — E. IV 9 : 68. Eid, L I I 1 : 119. Eigl, J . 1 9 : 368. Einig, P . 1 1 6 : 1 5 0 a. Eisel, B. 1 5 : 239. Ei seien, F. 1 9 : 238. Eisenberg, L. I 10 : 263. Eisenhart, A. v. I I 5 : 6 6 , 7 2 ; I I I 5:47/8. Eisenmann, E . I 3 : 4 3 5 . Eisschill. K. IV 2 b : 358. Eitner, B. I 10 : 2 2 ; I I 2 : 82. Eitzen, F. W. 1 7 : 1 9 0 / 1 Elias, J . I 1 : 8 6 ; 9 : 283, 440. Ellinger, G. 1 5 : 2, 253; I I 5 : 1 0 1 , 110,116; I I I 4 : 2 7 ; IV 3 : 477; 5 : 3 5 ; 8 : 3 8 ; 10 : 66, 82. EUis, W. A. I 10 : 1 3 0 . EUissen, 0 . A. I 4 : 310 a ; IV l b : 476; 5 : «10. Elm, H. IV 1 b : 434. Eloesser. A. I I I 4 : 1 2 . Elpons, F . T. IV 1 Ii: 329. Elsenhans, Th. IV 5 : 176. Eiste, Emil. I 8 : 28 bElster, E. I 1:18; IV 8 a : 52/3, 6 6 ; 8 b : 1/2; 8 e : l / 2 , 62, 77/8,117: 9 : 1, 119, 164, 169. Elze, Th. 1 3 : 91, 1 4 8 a : I I 6 : 3 8 , 1 9 0 ; Emier, J . I I 1 : 43. Emmerieb • 11511er, Anna. IV 3 : 5 2 9 . Enden, L. I I 6 : 57, 85. Endl, F . I 4 : 407; I I I 4 : 1 6 . Endres, K. IV 1 b : 328. Engel, F. IV 3 : 184, 435, 442. — G. I 10 : 103, 233. — J . IV 9 : 1 0 8 . — K. I 1 1 : 14. Engelmann, Th. IV 5 : 512. Engels, F. I 4 : 471; IV 1 b : 487. — M. 1 9 : 9 1 . Engl, J . E. I 10 : 99. Engler, A. 1 6 : 86. Englert, A. 1 5 : 278, 309. 323/4, 326, 331, 333, 336, 353/4, 390, 436 ; 7 : 1 5 1 ; 11 : 34; I I 2 : 60, 61 a, 6S, 78; 3 : 32, 36; 5 : 20, 94, 9 7 ; IV 2 a : 13; 8 e : 17; 9 : 152. Erb, W. 1 4 : 499. Erbe, E . I 7 : 59; IV 2 b : 459. Erdmann, B. I I I 5 : 7 1 ; IV 5 : 231/2. — Chr. Fr. D. I 1 2 : 9 ; I I 6 : 1 8 2 ; IV 5 : 384. — K. 1 7 : 1 9 9 . — 0 . I 2 : 1 4 ; 7 : 1 1 4 ; IV 8 o : 6 . Erdmannsddrffer, B. I I I 1 : 1 3 1 , 143; 5 : 36; IV 1 b : 18, 427. Eriehson, A. I 12 : 1 5 6 ; II 6 : 238. Ermisch, H. 1 9 : 118. Ernst, A. 1 10 : 1 5 6 . — Ad. W. IV 2 b : 217, 264, 339; IV 3 : 598. — F . IV 5 : 59. — Hanno. IV 2 b : 411. — Otto. IV 2 b : 180, 325, 349, 374, 393. — Paul. I 9 : 342. Ernsthausen, A. v. IV 1 c : 23. Ertel, P. I 10 : 61. Escher, B . I I 6 : 232; IV 5 : 382. Eskuche, G. IV 3 : 4 5 ; 8 d : 7. Estermann, M. I 4 : 30 a, 228. Eneken, B. I 1 : 8 : IV 5 : 202. Eyers, F. IV 2 b : 3 2 0 . — Mai. 1 3 : 394/5; I I 6 : 79; IV 3 : 50. Ewald, (Amtsgerichtsrat). I 4 : 414. — 0. I 1 : 94. Ewers, L. IV 3 : 602. Ewert, M. I 1 1 : 4. Einer, H. IV 1 b : 132. Eye, A. v. 1 4 : 24. d'Eylao. I 3 : 287/8, 383. Eynatten, Carola Freiin y. 1 5 : 1 5 1 . Eyssenhardt, T. I 3 : 308, 419

Faber, K. W. I I 2 : 77. Fabian, E. I 4 : 138. Fabricius, F. I 4 : 99. — W. I 12 : 161. F&h, F. I I 3 : 45. F&ulliammer, A. IV 1 b : 99. Fagnot, E. 11 1 : 89; I I I 1 : 209; IV 2 b : 144. Falck, P. Th. IV 2 a : 127; 8 c : 20. Falckenheiner. W. I I I 1 : 154. Falk, F. I 12 : 232: I I 1 : 53, 58, 93; 5 : 1 7 ; 6 : 1 9 - 2 0 , 34, 41, 192. — J . II 5 : 1 1 . Falke, G. IV 2b : 381. — J . y. I 4 : 2 8 a : 9 : 385, 447. Falkenberg, B. III 5 : 57; IV 5 : 114. Falkenegg. Baron v. IV 5 : »98 a. Farinelli, A. I V I d : 64; 8 a : 2 4 ; 8 b : 3 0 ; 8d : 34. Fasola, C. 1 1 1 3 : 1 0 . Fanlmann, K. I 1 : 40 ;i. Faust, A. B. IV 3 : 401,2. — R. IV 2 b : 421. Fanth, A. IV l b : 102. Fay, F. B. IL 6 : 6». Fechner, H. I 12 : 75; IV 11) : 27. Feddersen, M. I 9 : 33. Federn, C. IV 5 : 180. Fehleisen, E IV 1 b : 324. Feilberg, G. I 5 :148, 264. Feld, 0 . I !) : 320. Feldegg, F. v. I 9 : 388 Feldmann, M. l V l b : 1 7 5 . Felgel-Feldegg, V. IV 2 b : 183. Fellin, A. I 9 : 290. Felsberg, 0 . I 7 : 91. Ferber, H. I 4 : 1 7 6 . Ferrai, L. A. I I 1 : 78. Ferrerò, G. I 4 : 493. Fenillette. IV 9 : 13G. Fey, C. II 6 : 149-50. Feyerabend, Jh. W. IV 5 : 323. Fiedler, F. I 10 : 1 5 1 . Fiehn, W. I 6 : 108;9. Fielitz, W. IV 8 a : 52/3, 66; 8 b : 1/2; 8 c : 4 ; 8d : 1; 8 e : 1/2. Fieyens-Gavaert, H. I 9 : 182. Fijalek, J . I I 6 : 62. Filtsch, Eng. IV 8 a : 42. Fink, E. I 4 : 194. Firmenich-Riclmrtz, Ed I 9 : 1 6 1 , 2 1 2 . Fischbach, F IV 2 b : 42. Fischer, A. S. IV 2 b : 495. — E. I I I 1 : 142. — G. I I I 1 : .3, 43. 84. — Heinr. I 3 : 449; IV 10 : 102, 105. — K. IV 5 : 553, 606 ; 8 a : 2 0 ; 10 : 32. — Knno. IV 1 d : 26/7 ; 5 : 117. — L. IV 1 b : 9S. — L. H. I 6 : 1 3 2 . — W. I 4 : 195. Fitger, A. IV 2 b : 312. Fitte, S. I I I 1 : 130. Fix, Th. IV 9 : 106, 162. Flaisohlen, C. IV 1 a : IC; 3 : 550. Flathe, Th. IV 1 b : Uli ; 5 : 582. Fleischer, 0. I 10 : 95. Fletoher, W. Y. I 3 : 475. FlieBS, W. IV 5 : 502. Flint, W. I !t : 319. Flohr, 0. I 8 : 30. Flothow, C. y. IV 5 : 97. Flügel, 0. IV 5 : 1 3 7 . Fock, G. I 3 : 1(17, 201. FSdransperg, II. Ritter y. IV l c : 38. Foerster, E. 1 4 : 223 a, 347. — Ed.. I 12 : 89. — F. W. IV 5 : 95. — K. IV 2 b : 87. — B. IV 6 : 8 . — W. I 2 : 1 9 - 2 0 ; IV l c : 7 3 ; 5 : 4 2 8 , 522. Fogowitz, A. H. IV 3 : 2 0 . Fokke, A. IV 3 : 2 0 7 . Fontane, Th. IV 1 c : 49; 3 : 297, 299-300, 303. Forrer, E. I 3 : 51 ; 9 : 462. Forst, II. I 4 : 216. Forster, E. IV l c : 2 1 . — J . M. IV 1 b : 414. — Helene y I 4 :490. Foss, E. I 4 : 34. — E . I 6 : 1 1 7 , 120; I I 1 : 1 2 5 ; 4 : 3 9 ; 6 : 3 9 ; IV I c : 7 1 a . Fonrnel, V. 1 3 : 239. Foy, K. I 8 :15. Frankel. J . IV 5 : 77. — L. I 2:1/2; 5 : 9, 32, 50, 175, 243,

259, 276, 408, 437 ; 7 : 1 4 8 ; 1 1 : 4 , 1 3 , 26, 38/9; I I 2 : 7 0 a ; 3 : 3 4 , 3 9 ; 4 a : 22; 5 : 8 8 , 9 8 , 1 2 6 ; 7 : 9 , 3 9 : 1 1 1 2 : 3 0 ; IV 1 d : 39, 58; 2 b : 13, 1 2 2 , 1 6 1 , 4 4 1 : 3 : 1 9 0 . 192/3, 269, 288, 313 ; 5 : 3 9 , 426, 535, 613a; 8 b : 5 ; 8 e : 69-70, 84; 1 0 : 9 6 , 103. Frahm, L. I 5 : 8 6 . Franceschini, B IV 5 : 6 3 0 . Franck. H. 1 7 : 1 3 2 . Frank, F. IV 3:170/1. ] y 5 ; 253. Franke, C. I 2 : 3 ; 5 : 3 3 8 ; 7 : 9 0 ; I I 2 : 3 8 a. Frankfurter, S. I 12 : 67. Frankl. L. A. IV 2 b : 128, 158. Frankl-Grfin, A. 1 4 : 4 3 4 . Franklin, A. IV 1 d : 14. Frantz, E. I 9:87/S. Franz, AI. 1 9 : 1 5 3 . — R. I 6 : 41, 139. Franzen, A. 1 6 : 1 4 1 . Franzi szi, F. I 5 : 7 5 , 304. Franzos, K. E. IV 1 a : 20; 2 a : 50, 129 131; 2 b : 1 ; 8 b : 8 . Franz-Voneisen. IV 2 b : 529. Fraustadt, F. II 5 : 7 6 . Fredericq, P. 1 5 : 294. Frege, F. C. A. IV 1 b : 86. Freiberg, A. v. IV 5 : 543. Freiligrath-Kroecker, Kato. IV 2 a : 2. Frennsdorf, F. I I 2 : 53. Frensdorf, F. I I I 1 : 1 7 6 ; 5 : 6 6 : IV 1 b : 21. Frenzel. K. I I 4 b : 12; IV l a : 7 ; 1 d : 48/8a; 3 : 338 ; 5 : 5 4 2 . — K. 0 . IV 2 a : 31; 5 : 2 . — R. I 10 : 30. Fresenius, A. IV 8a:52/3, 66 ; 8 b : 1/28d : 1; 8 e : 1/2, 92. Frendenberg, J . IV 5 : 423. Freuler, B. 1 5 : 97. Freund, B. l V l b : 3 1 5 . — W. G. I I 6 : 253. Frey, A. IV 3 : 371, 385. — C. I 12 : 130. — E. IV 1 b : 215. — S. III 5 : 65. Freybe, A. I 5 : 39,91,351; II 5 : 68-70: 6 : 219; IV 2 b : 127. Freyert, Fr. I I 4 b : 30. Freytag, L. I 5 : 32, 115, 152, 163, 168, 230, 363; G: 42; 7 : 7 1 ; I I 2 : 2 2 ; IV 3 : 201, 203, 259, 360. Frick, O. 1 6 : 40. Fricke, W. IV 5 : 111. Friebe, M. I 4 : 71; 1 2 : 1 9 5 . Frieberger, G. IV 5 : 541. Friedberg, E. II 6 : 203. Friedel, E. II 3 : 9/9u. — L. IV 3 : 151/9. Friedländer, E. 1 4 : 62. — J . IV 5 : 152/3. — L. IV 5 : 648. — Max I 1 0 : 4 5 , 51/3; I I 2 : 5 5 ; IV 2 a : 15/7; 2'b : 433. — Max F. 1 9 : 110, 197/8. — M. J . IV 8d : 22. . Friedmann, A. IV 1 c : 10; 5 : 464. Friedrich, A. IV 2 b : 407. — J . IV 5 : 350. — B. I 2 : 18, 41; II 4 a : 24; 4 b : 12, 36; III 3 : 8 ; 4 : 1 7 ; 5 : 7 6 ; I V l a : 5 , 21; 1 d : 3 7 ; 2 b : 6 6 , 112/3, 226, 311; 3 : 59, 521: 5 : 6, 29, 35, 2 4 0 a ; 9 : 4 9 ; 10 : 8, 19, 27, 34, 41, 91, 97. — S. 1 1 6 : 1 4 1 Fries, G. II 4 : 26. — W. I 12 : 28. Frimmel, Th. y. 1 9:188/9, 208, 214, 407. Frischauf, E. 1 5 : 68, 70/1. Fritsch, G. 1 9 : 34, 36. — K. E. T. 0. 1 9 : 357, 374, 378. — V. v. I 1 1 : 5 2 . Fritschol, S. I I 6 : 162. Fritz. I I 5 : 61. — G. I 3 : 451. Fritze, A. 1 1 2 : 1S9. Froehde, 0. 1 1 : 25. Froelilich, G. I 12 : 230; IV 5 : 606. Fröhliger, M. 1 3 : 9 . Frohnhäuser, L. III 1 : 85. Fromm, E. IV 5 : 86. Frommel, E. IV l b : 3 4 9 ; Ic:85; 2 b : 60; 5 : 283 ; 6 : 3 9 . Froning, B. IV 5 : 390. Fronmüller-Lindau, W. I 10 : 84.



Autorenregister. Frossard, F. I 4 : 352 a. Frost, K. IV 5 : 632, 641. Fronde, J . A. II 7 : 22. Fruberger, G. IV 9 : 88. Fuchs, Ed. IV 5 : 477, 562, 569. — G. I 9 : 340, 343/4. — J . I 10 : 41. — K. I 5 : 129. Fürst, E. IV I a : 41 ; 1 c : 89; 3 : 79/9, 413; 5 : 6 . Fugger, E. Graf v. I 4 : 443. Fuhse, F. II 1 : 142. Faid, L. 1 5 : 100. Fulda, L. I 4 : 5 1 2 ; IV 2b : 6 4 a ; 5 :197. Faller-Mailland, J . A. I 10 : »6. Fumagalli, G. 1 3 : 257. Funck, A. IV 1 b : 127. — H. I 4 : 144; 10 : 98; IV l b : 6, 2 a : 54; 5 : 304; 428/9; Ii) : 79; 9:107. Funcke, 0. IV 5 : 294. Funk, F. X. v. II 5 : 78. — G. I 12 : 44. Funke, A. I 6 : 76, 80. Cade, Dagmar. 1 1 0 : 1 9 7 . Gaedechens, C. I 4 : 25S. Gaedertz, K. Th. I I 4 a : 22; III 4 : IS; IV 1 b : 52/3 ; 3 : 2 3 3 . Gaffre. IV 9 :13S. Gagliardi, E. IV l b : 3 7 0 . Gaidoz, II. 1 5 : 1 ; II 5 : 98. Gaillard, L. IV 9 : 1 2 5 . Gaimo, C. P. I 3 : 2 5 8 Gali, P. IV 1 b : 82. Galland, J . IV l b : 3 2 0 . Galle, Fr. II 5 : 8 7 . Galli, R. I 3 : 9 8 . Gander, C. I 5 : 84, 197. Gänsen, J . I 12 : 40/1. Ganser, A. IV 5 : 6 7 . Garbelli, F. I 3 : 311. Gardi, A. IV 2 b : 319. Gardiner, A. I 5 : 2 2 1 . Gareis, K. I 1 2 : 1 3 5 . Garlepp, Br. IV 1 b : 310/1. Gasoh, A. IV 2 b : 511. Gass, J . I I 6 : 1 2 . Gassner, J „ IV 8 c : 30 : 9 : 75/6. Gatty, C. T. 1 1 0 : 1 7 3 . Gaudig, H I 6 : 4 0 ; IV 9 : 1 0 9 . Gauthier, J . I 3 : 344. Gautier, Th. IV 3 : 1 0 8 a . Géay. IV 9 : 134 Gebauer, II. I 4 : 1 6 3 ; IV 1 b : 437 a. Gebeschus, J . I 1 0 : 2 4 . Gebhardt, B. I 1 : 55; IV 1 b : 5, 147, 195. 239, 403 ; 5 : 356. 602. — H. I 4 : 3 2 8 . — 0. T. I 3 : 2 5 . Gedike, A. IV 2 a : 5 1 . Geering, Th. I 4 : 1 9 3 a. Geffcken, H. II 6 :176; IV l b : 465. Gehmlich, E. I 5 : 4 1 ; 1 2 : 3 4 , 208; II 4 : 7 . Geib-Gross-Rohrheim, K. A. IV 5 : 6 1 . Geich. I 4 : 1 5 1 . Geiger, L I 3 : 1 5 9 , 229 ; 9:253/4; 12:74, 99.110; n 1 : 8 9 , 137 ; IV la : 18, 29; l b : 35, 41, 137, 442; l c : 4 ; I d : 18; 2 b : 1 6 , 21, 310; 3 : 7 8 , 83, 188; 5 : 1 8 , 35, S6, 411/2, 614/5; 6 : 38; 8 a : 4, 18, 32, 40, 52/3, 66, 74, 80; 8 b : 1/2, 3a, 9. 11, 14/5, 20; 8 d : 2 7 , 42; 8 e : 31: 9 : 3 4 ; 1 0 : 4 4 , 55, 58, 61-64, 66, 83. Geiser, K. IV 2 b : 220. Geissberger, J . I 9 : 458. Geissler, F. Ad. I I 4 b : 105. Geldern-Grispendorf, C. v. I 5 : 3 1 1 ; II 2:63. Gemss. I 7 : 1 5 6 . Genée, E. II 1 : 8 5 ; 4 b : 2,12, 39, 110; IV 1 d : 56. Genth. I 5 :122. Georg, C. I 3 : 1 9 6 . George, R. 1 4 : 295; III 1 : 1 7 , 86, 187; IV 1 b : 308 ; l c : 2 1 , 5 2 ; 2 a : 141; 2 b : 3 3 , 77/8; 5 : 5 0 4 . Gerber, P . IV 3 : 324. Gerbert, C. I 4 : 1 6 8 . Gerhardt, D. v. IV 1 c : 35. Gerland, E. I V l c : 9 1 . — 0. I 4 : 1 2 8 , 458; IV l b : 4 5 3 ; 1 c:81 ; 3:39. Germann, W. I I 6 : 1 9 5 . Gerok, Gast. IV 2 b : 62.

Gerok, K. I I I 1 :44. Gerschmann, H. IV 3 :10. Gerstenberg, H. IV l c : 4 4 ; 2 b : 46. Gesky, Th. IV 2 b : 40/1. Gess, F. I 4 : 63; 12 : 1 4 4 ; I I 6 : 10; IV 5 : 3 7 8 . Gesterding, K. 1 1 2 : 103. Giehne, F. IV 2 a : 134; 3 : 52. Gierds, R. IV 2 a : 141. Giese, A. 1 4 : 522. Gilchrist, J . IV 5:57/8. Gildemeister, 0. IV 2 b : 2 6 5 . Gillhoff, J . I 3 :134; 5 : 43, 380/1, 384; 7 : 1 5 5 , 181, 198. — L . 1 4 : 122. Gillischewski, J . I 1 0 : 4 9 . Gindely, A. I I 1 : 42; I I I 1 : 1 5 9 . Giradin, M. II. IV 5 : 472. Girgensohn, J . II 1 : GS. Girg, A. 1 3 : 3 . Gizycki, G. v. I 5 : 2 2 6 . — Lily v. I 5 : 226; IV l b : 4 3 9 . Glage, M. IV 5 : 3 2 4 . Glasenapp, C. Fr. I 1 0 : 1 3 9 . — G. v. IV 2 b : 228, 238; 5 : 1 7 8 . Glaser, A. 1 4 : 4 3 3 . — E I 5:47. — Marie v. IV 3 : 499. Glauser, Ch. I I I 1 : 30; IV 9 :101. Glöde, II. I 4 : 300a. — 0. I 2 : 6 0 ; 3 : 1 3 3 ; 4 : 1 7 5 a ; 5 : 8 5 , 88, 120, 246, 337, 432 ; 7:41/2, 154, 225; 1 1 : 8 ; 1 1 2 : 6 6 ; 3 : 3 3 ; 1 1 1 3 : 9 ; 4 : 7 ; IV 2 b : 420, 422; 3 : 234/5, 253/4, 256, 262/5. Gloel, H. 1 7 : 7 5 , 123. Glogan, G. IV 5 :163. Glossner, M. IV 5 : 1 8 5 , 215. Glücksmann, H. IV 2 b : 186; 3 : 461,505. Gmelin, A. I 9 : 1 6 6 . — L. 1 9 : 4 3 3 . Gnad, E IV 2 b : 212. Gneist, E. t . IV l b : 4 6 9 - 7 0 . Goebel, F. I I 3 : 8 ; I I I 3 : 3. — J . I 2 : 46. Goedeke, E . I 1 : 4 3 a ; IV 3 : 1 . Goedel, G. I 7 : 1 9 5 a . Goeken, Ida. l V l b : 1 9 S . Göring, H. I 3 : 40, 45; IV 5 :170. Goeler v. EavenBburg, Fr. Frhr. I 9:85. Goette, R. 1 4 : 1 1 8 Goetze, E. I 1 1 : 2 7 ; II 2 : 2 0 ; 3 : 2 2 ; 4 a : 10; 4b : 1 , 3, 6, 57, 77, 102; IV 3 : 1 ; 8b:41. Goldbaura, W. I 3 : 2 2 S . Goldbeck, E. IV S c : 3 3 . Goldberg, P. I 4 : 7 9 ; 1 2 : 2 3 6 . Goldberger, Ph. I 5 : 6 9 . Goldhan, A. H. IV 8 a : 83; 8d : 29. Goldschmidt, Henriette. IV 3 : 4 9 1 . — M. I 4 : 9 0 . — P. IV 1 b : 12, 143, 160, 28S. Golling, J . 1 9 : 1 7 0 . Golther, W. I 5 : 33, 415; 6 : 56; II 4 b : 70. Gorel, L. IV 5 : 3 . Gothein, E. I 4 : 1 9 3 a ; IV l b : 4 3 0 . Gotthold, C. I I I 1 : 2 2 , S4. Gottschalg, A. W. IV 9 : 190. Gottschall, R. v. I I 4 b : 29; IV 1 d : 51; 2 b : 64; 8b : 4 2 c ; 8 e : U 7 ; 9 : 5 . Gourdault, J . IV 3 :187. Graoklauer, 0 . 1 3 : 247. Gradl, H. 1 5 : 2 5 ; 7 : 6 5 ; 1 1 6 : 1 8 8 ; III 1 : 1 6 0 . Graef, H. I 7 : 1 4 ; III 5 :11. Graesel, A. I 3 : 262. Graf, A. I I I : 9. — E. 1 8 : 2 . — H. I 1 1 : 4 5 ; I I I 4 : 7 — M. I 10: 60. Graffunder, P. I 5 : 1 3 7 . Grand-Carterot, J . I 3 : 3 1 , 121/3, 138, 240, 285. Granderath, Th. IV 5 : 3 2 2 . Granichstätten, E. IV 8 e : 111. Granier, H. I 4 : 254; IV 2 a : 37. Grasberger, H. IV 2 b : 176. Grassunder, P. I I 4 : 1 8 . Granert, H. 1 4 : 1 9 2 ; 1 1 1 1 : 1 2 8 ; IV l b :416b. Graul, R. 1 9 : 78/9, 242, 248, 333, 335, 422/3. Gr'eech, Jehan. IV 9 :126. Grefe, A. IV 2 b : 139 : 3 : 241. Gregori, F. I V l d : 2 9 . Greif, M. I I 4 b : 109.

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Greiffenhagen, W. I 3 : 279. Greinz, E. H. I 5 : 290. 303 ; II 2 : 58/9; IV 2 b : 206. Grellet, J . I 3 : 351. Greiling, E. I 3 : 425; IV 5 : 656. Gresse, End. IV 1 a : 2. Grethiein. K 13:219. Grêtor, W. 1 9 : 240. Grave, F. J . I 4 : 401. Grimm, F. I 3 : 32. — H. I 2 : S; 5 : 200a, 228: 9 : 9 ; I I 1 : 1 ; IV l a : 30; 5 : 639 ; 7 : 2 5 ; 8a : 30; 8 b : 5 2 ; 10 : 41, 48. — 0. I 12 : 8 7 . Grimme, H. F. I I 6 : 236. Griot, K. IV 2 b : 137, 149. Grisebach, E. I 3 : 282; IV 2 a : I I I ; 5 :149. Gris Wold, W. A. IV 3 : 3. Gritzner, M. I 4 : 450/50a. Grobbel, T. I V l b : 1 7 1 . Grodtczinsky, N. 1 4 : 511. Gröber, G. I 5 : 4. Groene, J . I 11 : 44. Grössler, H. I I 5 : 2S. Groos, K. I I 5 : 57. Grosch, H. IV 3 : 435. Gross, Chrn. IV 5 : 637. — J . I 4 : 340. Grosse, E IV 5 : 445. — H. I 7 : 33; 9 : 97; 12 : 2 3 5 ; I I 2 : 1; IV 2 a : 72; 2 b : 59. — Jul. IV 1 c : 63. Grosser, R. I 12 : 1S4. Grot, A. IV 2 b : 64. Groth, E. I 1 : 17 ; 4 : 522. Grothe-Harkänji. H. IV 2 b : 481. Grotowsky, P. IV 1 b : 250,277 ; 2 b : 466. Grotthuss, J . E. T. IV l a : 10; 2 a : 9 6 ; 2 b : 135, 226. Grove, G. I 10 : 115; IV l c : 55. Growoll, A. 1 3 : 466. Gruber, Chrn. I 4 : 359; II 3 : 4 9 ; I I I 1 : 180; IV 1 b : 22. Gruel, L. I 3 : 470. Grimberg, K I 4 : 174. — P. I I I 5 : 35. Gründler, Ad. [V 2 b : 48. Grüuhagen, C. I 4 : 188, 215; I I I 5 : 43. Grundmann, R. IV 5 : 99. Gruner, Jnst. ». IV l c : 2 2 / 2 a . Grunzel, J . I 4 : 100. Grupp, G. I 4 : 10; 9 : 273; I I 6 : 192; IV 2 b : 451. Gtldner, H. IV 7 : 8 . Günther, E. I V l b : 1 1 2 . — F. IV 3 : 117, 122. — G. I 9 :169. — 0 . 1 1 2 : 1 2 6 ; 1 1 1 1 : 2 1 0 ; 5 : 7 7 ; IV l a ; 31; 2 a : 2 4 ; S b : 2 7 . — R. IV 1 b : 111. — S. I I 5 : 43/9, 5 2 ; IV 8 a : 5 3 a . Guglia, E. IV 1 b : 1, 95, 113, 212, 386 ; 5 : 27, 123 ; 8 b : 59; 1 0 : 1 2 . Guhrauer, H. 1 9 : 3 4 6 . Guibert, L. I 3 : 7 4 b . Gumplowicz, L. IV 5 : 552. Gumprecht, O. I 1 0 : 1 9 3 . Gundert, E. I 12 : 94, 227. Gundlach, M IV l b : 4 3 . Gurlitt, C. 1 9 : 2 , 10, 57, 61/2, 102, 124/5, 232, 325, 364 a, 380, 390. Gustav, Leop. I 9 : 2 6 2 . Gutbier, H. 1 4 : 3 2 3 . — M. IV 8 b : 62. Gutersohn. IV l b : 3 1 . Gutjahr, E. A. I I 4 b : 105/6 ; I I I 1 : 4 5 . Haack, Fr. I 9 : 1 3 2 . Haagen, F. IV 2 b : 232. Haarhaus, J . R. IV 8 b : 23, 29. Haas, A. I 5 :107. — Wilh. I 3 :173. Haase, E. I 5 : 8 0 , 249. - - G. IV l b : 4 4 3 ; l c : 2 . — K. I 5 : 278, 327, 334, 361, 393. Haasler, E. I 9 : 1 9 7 . Haborkorn. I 7 :179. Haberl, F. X. I 10: 3, 68. 76, 86. Haberlandt, M. I 5 : 2 1 ; IV 5 : 6 4 4 . Habs, R. I 4 : 2 4 5 ; IV 5 : 5 2 . Hach, E. I 4 :24S. Hackel, H. I 1 2 : 2 1 0 . Haeberlin, C. 1 ä : 142, 282, 321 ; IV 3:296 Haebler, K. I 3 : SS. Haeck, D. IV, l d : 4 9 . Häckermann, A. IV 3 :92.

Autorenregister. Hâfker, H. I 9 : 2 6 . Hähoel, F. IV 2 b : 108a. — K. 1 6 : 1 3 , 4 5 ; IV 2 a : 5 5 ; I ß ; 8 e : 95. Hâmmerle, A. IV 2 b : 197 Haenchen. Ph. E. IV 5 : 3 3 9 . Haendoke, E. 1 7 : 2 . Haendke, B. 1 9 : 1 5 9 , 204. Hänaelmann, IJ. I 4 : 3 1 3 a. Haese, II. IV 3 : 285. 303. Haencsner, J . I 1 2 : 6 4 . Halfter, E. IV 3 : 3 9 0 . Hager, Gg. I 9 : 1 3 0 , 225/6. Hahn, A. 1 10:276. Halbfass, W. I 4 : 37. Hallberg. M. E. IV 9 : 1 1 4 . Haller, E A. IV 3 : 3 4 4 . Hailing, K. I 6 : 89; IV 2 b : 68 Hallwich, H. 1 1 1 1 : 3 1 . Halter, Ed. I 1 : 6 0 ; I I 5 : 77. HalwaB, A. I 9 : 237. Hamann, 0 . IV 5 : 5 6 Bamberger. Joe. IV 1 b : 128. Hamilton, Elisabeth. IV 5 : 206.

8c:

— W. I 3 : 296. Hamm, A. II 6 : 9 7 . Hammer, W. I 5 : 4 2 2 . — W. A. IV 2 b : 183. Hammerich, A. I 1 0 : 3 3 . Hämmerte, A. J . I 1 2 : 1 4 9 . Hampe, Th. I 4 : 5 0 a ; 1 1 2 : 2 4 ; 4 b : 5 9 , 94; 5 : 1 1 7 . Hanby Crump. IV 3 : 2 1 3 . Hanebnth, K. I 1 1 : 2 0 . Hange, H. IV 8 e : 106. Hann, F . G. I 3 : 3 3 ; 9 : 1 5 2 , 168. Hans, J . IV l c : 8 6 . Hansen. 6 . y. I I 2 :46. — J . I 3 : 3 6 o / 6 d ; I I 1:15/6. Hansjakob, H. IV l c : 8 7 . Hanslick, E. I 10 : 4, 22,185, 231, 272 ; IV 1 c : 60/1. Hansson, Ola. IV 5 : 464, 650. Hanstein, A. v. I 1 2 : 1 1 2 ; I I 4 b : 19: IV 2 a : 81 ; 5 : 5 5 : 8 e : 5 S . Harbntt-Dawson, W . I 4 : 2 7 2 . Hardegg, J . t . IV 1 b : 328. Harden, I i . I 10:172. 202. Harder, F. IV 2 b : 456. Harlan, W. IV 3 : 5 5 2 . Harless, W. I I I 5 : 2 3 . Harnaok, 0 . I I : 23. 65, «7 ; 9 : 1 3 ; IV I a : 2 ; l b : 230, 357 ; 2 a : 1 4 6 ; 2 b : 30, 226 ; 3 : 1 0 , 41, 257, 313 a, 428, 696, 600. 607 ; 5 : 460, 601; 8 e : 7 7 / 8 , 84/5; 1 0 : 5 . Harrisse. H. I 3 : 1 6 0 . Hart, H. IV 2 a -.82. — J. I 1 : 4 0 ; II 4 b : 31. Härtel, W. y. 1 1 2 : 6 8 . Hartfelder, K. 1 1 2 : 5 7 ; II 5 : 5 0 ; 6 : 1 6 6 ; 7 : 8 , 15. Hartmann, A. I 5 : 8 2 ; I I 2 : 1 7 , 23; 4 b : 6 3 , 82, 97; I I I 4 : 2 . — F. I 7 :114, 206; I I 1 : 9 4 ; 6 : 279. — G. IV 6 : 3 5 . — H. I 5 : 4 8 ; IV l d : C l . — J . I 4 : 1 8 3 , 3 5 3 a ; IV l b : 100. — J . v. IV 1 b : 334. — K. A. M. IV l d : 17a. — 0. I 7 : 6 4 . — R. J. I 1 0 : 8 5 . Härtung, B. IV 5 : 1 5 5 . Hartwig, 0 . I 3 : 3 6 , 252; 1 2 : 1 0 4 ; IV 3:474 ; 5:590. Haizen-Mfiller, A. N. I I I 1 : 1 0 4 . Hasbaoh, W. 1 4 : 1 6 6 a . Hase, K. y. IV l o : 8 3 . — 0 . v. 1 3 : 1 1 1 , 114/5,361,371,438. Hashagen, F. 1 1 6 : 2 1 1 . Hasse, M. IV 8 a : 3 3 ; 8 e : 3 4 . HasBelt, W. y. IV 1 Ii : 148. Hassencamp, R. IV l c : 4 0 ; 3 : 5 9 . Hassler, K. D. IV 2 b : 3 0 4 . Hasslwander, F . IV 2 a : 83. Hatton, J . IV 8 e : 98. Haneis, E. I I 3 : 2 6 ; 4 b : 8. Hauffen, A. I 5 : 20, 269,271,275,283; n 2 : 38; 3 : 37; 5 : 94/5. Hang, Ed. IV l a : 4 3 ; 3 : 3 9 1 ; 5 : 240 o. Haupt, H. I 12 : 58. Hauptmann, F. I 4 : 109, 122, 339, 418; II 1 : 5 0 . Hans, D. IV 5 : 297. Hausburg, (Hauptmann). IV 2 b : 521. Hanser, Ch. I 5 :168. Havers, J . I 6 : 50/1.

Hawelka, E. I 4 : 107. Hayra, R. IV 1 c : 20; 5 : 376; 1 0 : 49. Haynes, Jessie. IV 3 : 606. Hazlit«, W. C. 1 3 : 294, 398. Hébert, M. I 10 : 154. Hebler, K. I V l d : 2 4 . Hechtenberg, A. II 6 : 157. Heemstede. L. y. IV 2 b : 453 ; 3 : 581. Heer, G, I I 5 :71. — J. C. I 4 : 271. Hehn, V. IV 5 : 647 Heiberg, H. I 4 : 307. Heidemann, J. I 3 : 62; II 1 :101 ; I I I 5:28. Heiden, II. I 9 : 473. Heidenheimer, H. IV 8 b : 25. Heigel, K. Th. I 1 : 7 1 : 4 : 1 9 2 ; I I I 1 : 1 2 8 ; IV 1 b : 130, 4 1 6 b ; l c : 1 3 ; 3 : 329 ; 5 : 380, 528. — K. y. IV 1 b : 411. Heigl, F. I 4 :139 ; 5 :140. Heilborn, E. IV 2 a : 8 4 ; 2 b : 15, 37, 310; 3 : 188, 297, 339, 437, 571. Heilbnt, E. s. Hermann Helferich Heilig, 0 . I 5 : 98, 332, 396, 416 ; 7 : 76 ; II 2 : 74. Heim. J . I 3 : 444. Heimann. F. C. 1 3 : 3 6 c . Heimbncher, M. I 10 :29. Heims, P. G. IV 5 : 47. Hein, W. I 5 : 38. Heine, G. IV 9 : 46. — 0 . I 4 : 469; IV l c : 7 2 . Heineck, H. I I 5 : 28. Heinecke. H. I 6 : 97-100. Heinemann, E. I 3 : 204; IV 1 a : 31 ; 3 : 24, 74; 8 a : 42, 52/3, 58, 61, 67/8; 8 b - . 1 2 ; 8 c : 3 4 ; 8 1 : 5 ; 8 e : 2 5 . 28. — 0. y. I 3 : 274; IV 6 : 6. Heinisch, H. I 12 : 176/7. Heinke, F. IV 1 b : 366. Heinrich. I 10 :140. — E. IV 1 b : 167. Heinrichs. A. IV 1 b : 362. ~ E. I 6 : 129; IV 2 b :538. Heintz, A. I 10 : 131, 164. Heintze. A. I 7 : 209. Heinze, H. I 6 : 33, 35. — M. IV 5 : 72. Heinzel, R. IV 8 a : 52/3, 66 ; 8 b : 1/2. Heise, K. I 9 : 148. Heitmann, A. I 4 : 522a. Heitmüller, F. I I I 4 : 24; IV S a : 52/3, 6 6 ; 8 b : 1/2. Heitz, P. I 3 : 1 1 0 , 114/5; 9:414/6. Heibig, J. I 5 : 418. Helby, J . I 9 : 92. Held, E. I 10 : 27. Helferich, Hermann. 1 9 : 1 , 23, 40/1, 48, 313. Ilelfert. J. A. Frhr. y. I 3 : 3 6 a ; 5 : 277; IV l o : 94; 5 : 577. Hell, Th. I 5 : 27. Hellen, E. y. d. IV 8 a : 52/3, 66; 8 b : 1/2. Heller, E. IV 2 b : 214. — L. IV 2 b : 2 9 2 . — S. IV 2 b : 495. HellinghaUB, 0. II 4 b : 101; I I I 2 : 8 , 31; 3 : 7 ; 4 : 1 1 ; IV 2 b : 25, 27 ; 3 : 426 ; 8o : 28, 37 ; 8 e : 15/6; 9 : 9 7 ; 10 : 75, 105. Hellmann, G. I I 5 : 48. Hellwig, P. I 6 : 110. Helmer, G. 1 3 ' - 1 3 6 . Heimerstein, K. IV 2 b : 5 0 5 , 509. Helmken, F. Th. I 9 :145. Heimlich, V. I 4 : 256. Henokell, K. IV 2 b : 413 ; 3 : 375/0. Hendley, T h . H. I 3 : 478. Hengstenberg, F r . I 4 : 276. Henke, 0. IV 1 c : 84. — W. IV 9 : 96 Henkel, H. IV 3 : 6 9 ; 8 a : 6 3 a ; 8 c : 12; 8 e : 8. — Lily. IV 3 : 556. Henne am Rhyn, 0. I 4 : 94, 413. Hennig, C. E. I 10 :148. Henrich-Wilheliui, Hedwig. 1 4 : 4 8 0 . Henrici, E. I 6 : 120; 9 : 373 a/3 b. Henry, E. IV 9 :113. Honsel, S. 1 12 : 78. Heraens, M. I 4 : 66. Heresford-Webb, H. 8. IV 3 :129. Herford, C. H. IV 1 d : 22/3. — E. I 4 : 23. Hergel, C. I 4 : 476. Herget, H. IV 3 : 1 0 1 .

Hermann, A. 1 5 : 1 3 5 . — A. y. I 10 : 267. — E. 1 4 : 1 1 1 ; 6 :110,142; H 41>: 112; IV 1 a : 4. — Fr. 1 9 : 63. — Th. I 12 : 85. Herrenschneider, E. A. 1 4 : 348. Herrmann, M. I I 4 b : 12, 78, 86; 6 : 1 6 6 ; 7 : 4, 8, 23. — 0. IV 1 b : 24 a, 51/2, 64, 78. Hertel, G. 1 4 : 44, 317; 12 : 132; I I I 1 : 24. 84. Hertz, M. I 12: 136; IV l c : 76; 3 : 3 3 0 . Hertzberg, G. I 4 : 58; 12 : 106/9. Herzfelder, J . IV 2 b : 163; 5 : 4 5 2 ; 9 : 1 7 1 . Herzog, J . IV 9 : 88. Hesse, M. I 10 : 92. Hessel, K. 1 6 : 1 2 6 . Hessem, L. de. IV 3 : 615. Hettinger, F. IV 5 : 352. Hettler, A. 1 3 : 24S. Hetzenaller, M. 1 4 : 405 Hener, 0 . 1 3 : 1 5 4 ; 1 1 : 2 2 ; II 3:41/2. Henser, E . 1 4 : 371. Hensler, A. I 7 : 4 , 58; 8 : 4, 18. Henwes, J . I 6 : 68: IV 8 e : 19. Heyesi, L. I I 4 b : 17, 52; IV l a : 2 8 . Hewett, W. T. IV 8 e : 114. Heyck, E. I 4 : 48; 12 : 159; I I I 1 : 9 Heyd, H. I 12 : 228. — W. II 3 : 54. Heyden, A. v. 1 9 : 35, 39. Heydenreich, E. 1 4 : 1 9 7 . Heyne, M. 1 7 : 34, 80, 126; I I 6 : 7 4 . Heyse, P. IV 2 b : 333; 8 e : 6. Hicke, W. II 6 : 188. Hidber. I 5 : 244. Hiersemann, K. W. 1 3 : 118. Hildebrand, E. I V l c : 2 1 . — Fr. 1 4 : 372. — Mart. I 1 : 83. — R. I 1 : 3 0 ; 5 : 3 2 2 ; 7 : 9 6 ; 8 : 1 4 , 2 1 , 24/6; IV 2 a : 42, 44 ; 8 c : 1 3 . 3 1 . Hildenbrand, F. J. I 12 :175. Hille, Fr. I 4 : 458 a. — P. IV 9 : 149. Hiller, F. v. IV 1 b : 185. Himmelstoss, M 17:78. Hinke, O. 1 4 : 324. Hintze, 0. 1 4 : 193. Hipler, F. II 6 : 31. Hippe, M. 1 3 : 2 » ; I I I 2 : 2 5 ; 3 : 1 1 ; 5 : 80. Hirn, J. II 1 :145. Hirsch, F. I 4 : 67; I D 1 : 129, 141, 171. 173,180,200; l V 8 b : 4 4 ; 9 : 1 8 3 . — H. IV 1 b : 471. — P. 1 3 : 7 . Hirschberg, Jul. IV 2 b : 523. Hirschfeld. G. l V l b : 2 9 5 . — R. I 10 : 211; 10:269. — L. y. IV 1 b : 188. Hirt, A. IV 8 d : 9. — F. 1 3 : 221. — H. I I 3 : 10. — P. 1 6 : 110. H i r t h , H. I 9 : 16, 64. Hirzel, L. IV 1 a : 1; 9 : 3 2 ; 10 : 94. His, E. 1 9 : 1 9 3 . Historiens. I 9 :192. Hitz, Luise. I 4 : 4 8 0 a ; IV 2 b : 6 4 / 4 a . Hlaräö, F. I 10 : 190. Hobson, J. 1 4 : 473. Hoche, R. I 12 : 86. Hochegger, R. I 3 : 334 ; 9 : 1 2 ; IV 5 : 2 1 3 / 4 , 611. Hochhuth. 1 1 6 : 8 2 a. Hochstetten J . II 3 : 28. Hoddick, F. I I : 92. Höher, Ed. IV 2 b : 47; 10 : 28. — K. IV 3 : 221. Höfer. I 5 : 433. — A. I 7 : 48. Höffding, H. IV 5 : 8.3. Höfler, M. 1 5 : 54, 118, 146. Höhn, W. II 6 : 196. Hölscher, D. I 4 : HO. — L. I 8 : 3 0 a ; IV 3 : 43, 68, 426; 9 :174. 1 4 : 259 Hoenig, B. I 11 : 3 ; IV 2 a : 64, 101, 116/8; 9 : 7 7 ; 1 0 : 2 4 . — F. IV 1 b : 149, 332/3. Hönnicke. 13. 1 5 : 265. Hoensbroeck, Panl Graf. I 4 : 412. Hörmann, Angelica v. IV 2 b : 180. — L. y. I 4 : 268 ; 5 : 73, 307, 356; IV 2 b : 193.

Autorenregister. Hörth, 0. IY 2 b : 297/8 ; 5 : 454. Hoferer, M. 1 5 : 870 ; 6 : 72; IV de -.41, 49. Hoft'heinz, W. I 10 : 39. Hoffraann, F. 1 4 : 417. — F. G. H. IV 8 8 : 8 2 . — Georg. 1 4 : 522; VI 2 b : 286. — Hans. IV 2 b : 861. — H. 1 7 : 209; IV l d : 40. — K. 1 1 6 : 89. — M. 1 6 : 145. — 0. 1 2 : 9 ; 5 : 1 5 0 ; IV 7 : 2 6 . — W. I 10 : 147. Krager, E. I 7 : 63; 8 : 19-20. Hoffmeister, H. W. I 12 : 37. Hoffs, F. van. I 7 : 205. Hofraann, Alb. 1 9 : 353, 369. — K. IV 2 : 34. — M. I 12 : 199. — R. II 6 : 173; III 1 : 117. Hofmeister, Ad. I 1 2 : 7 ; II 6 : 220; III 4 : 1 a ; IV l b : 1 5 8 . Hofmiller, J. I 10 : 260, 277; IV 5 :175. Hofstede de Groot, C. I 9 : 208. Hohenfeld, H. IV 2 a : 152. Hohenhausen, Elise v. IV 2 b : 136. Hohlfeld, P. IV 5:131. Hohnerlein, M. 1 3:224. Holder, A. I 7 : 3 6 ; IV 2 b : 300/1; IV 10:106. Holdermann, K. IV 3 : 50. Hollaender, Ale. II 1 :46. — F. IV 3 : 564. Holland, H. I 9:295, 393; IV 2 b : 295. Hollweck, J . II 1:120; 6 : 47. Holstein, H. I 12 :186; II 4 a : 1, 35/6; 7 : 9 - 1 0 : III 4 : 1. Holthof, L. II 4 b : 24. Holtze, F. I 3 : 177; 4 :105/6, 149; 9 :260; II 3 : 62; 6 : 226/7; I I I ! : 179. Holtmann, K. I 4 : 500; II 6 : 6 9 ; IV 1 c : 84; 5 :325. Holz, A. IV 2b:390. Holzbock, A. II 4 b : 59; III 1 : 26; IV 9:95. Holzer, Jos. I 12 : 212. Holzhansen, K. 1 4 : 2 9 1 . Hopfen, H. IV 3 : 340 d. Hoppe, F. A. II 6 :52. HoriiSka, A. 1 12: 211; II 6 : 187. Horn. I 12:84. — A. 1 4:273. — E. I 3:131, 166 ; 12 : 153, 155. — M. IV 8 a : 5 2 . — P. 1 4:273. — W. V. 1 5 : 1 7 1 . Hornburg. IV 9 :146. Hörne, H. P. 1 3 : 473. Horner, E. IV 1 b : 46. Horst, A. H. 1 9 : 1 1 2 . — K. Frhr. v. d. 1 4 : 335. Horwitz, M. 1 7 : 177. Hosäns, W. I 12 :39. Hottenroth, Fr. I 4 : 227/7 a. Hotz, K. 1 4:395. Houssaye, H. 1 3:420. Hovorka, J. 1 3 : 377. Hruschka, A. 1 5 : 3 2 . Huber. Aug. III 1:121. — F. P. IV 9 :147. — S. I 9 : 8 5 ; IV 5 : 7 6 . Illhbe-Schleiden, W. IV 5 :169. Hübler, F. IV 1 d : 59; 3 : 26. Hubschmann, W. 1 8 : 1 5 . Hüffer, H. IV l b : 77; l c : 47; 2b : 55/6. Hülter, C. IV l a : 12; 2 b : 9 0 . Harbin, J. II 1:105. Hütter, H. IV 5 : 518. Hallmann, K. 1 7 : 1 9 3 . Hultgren, F. K. I 12 :16. Hundt, F. 1 5 : 170. Hunger, F. W. 1 6 : 1 0 2 . Hunt-Johnson, Helen. IV 3:588. Hunziker, J. I 12 : 38. — 0. I 12:240. Huth, H. 1 6 : 1 3 1 . Hutter, J . 1 5 : 76. Hutzelmann, Cbrn. I 4 : 368. Huyssen, G. IV l b : 3 5 0 . Hymmen, v. IV l b : IIb. Ichenhiiuser, Eliza. I 4:496 a. Iken, J . F. IV 5 : 241, 249. Ilg, Alb. I 9 : 222/4; IV 2 b : 112; 8 a : 13. Ilgen, Th. IV 1 b : 141, 143. Ilwof, F. I 5 : «5; IV 2b : 128, 166. Imbert, H. I 10 : 271.

Imelmann, J. I 6 : 30; IV 8 c : 23, 29; 8 e : 55. Imme. I 5 : 414. Immich, M. 111:34; IV 1 b : 62, 64, 71. Immisch, 0. IV 5 : 153, 642. Ingwer, J. I 3 : 425 a. Ipsen, P. L. I 7 : 120. Irmer, G. III 1 : 16. Isenbeck, J. IV 1 b : 38. Isolani, E. I 4 : 136; IV 3 : 57. Israel, A. I 3 : 160; II 6 : 56. Isleib, S. II 6:171. Ives, F. E. 1 3 : 4 6 1 . Iwanowius, Ii. I 4 : 153. Jackson, W. P. IV 5 : 36». Jacob, F. I 3 :60; 5:145; III 4 :13. — G. I 4 : 329 ; 5:417. — K. III 1:190. Jacobowski, L. IV 5: 558. Jacobs, Ed. I 4:84, 247, 321; 10:90; II 6:258. — P. I 4 : 336. Jacobsohn, M. IV l c : 6 9 a . Jacobus, Joh. IV 1 c : 93. Jacoby, Alb. I 12 :140. — Alinda. IV 3:471. — D. I 4 : 8 9 ; IV 2 b : 2 1 6 : 3 : 1 , 370; 8 a : 52/3, 66; 8b : 1/2, 38; 8c : 4 ; 8d : 1 ; 10:36. Jadart, H. 1 3 : 7 8 / 8 a . Jaden, H. Frhr. v. IV 2 b : 184. Jäger, 0. III 1 : 1 ; IV l b : 9 , 192; 9:47, 181; 10:104. Jahns, M. I V l b : 3 0 5 . Jänecke, U. IV 5:586. Jaennicke, F. I 9 : 446. Jaensch, Th. I 4 : 526. Jagié, V. I 3 :90. Jahn, A. I 10 :162. Jahuke, H. II 4 b : 33. Jakobi, Fr. IV 2 b : 216. Jaksch, A. v. I 4 : 1 3 8 a; 5 : 143. James, A. W. I 7 : 9 ; II 4 b : 87. Jan, F. IV 8 e : 3 0 . — J. Y . I 8 : 2. Jauicke, E. II 6:214; IV 1 b : 157; 5 : 392/3. Jansen, F. G. I 10 :120. — K. IV 1 b : 134, 407. Jarosch, A. l V 2 b : 2 4 0 . Jastrow, J. I 1: 88. Jeanroy, A. IV 5 : 426, 428. Jeep, E. IV 3 : 268. Jehle, Fr. II 6:72. Jeitteles, A. I 7 : 111 ; IV 2b : 449. Jekelfalussy, J. I 4 :391. Jeltinghaus, H. II 5:63. Jent, J. I 7 : 66. Jentsch, H. I 4 : 8 8 . — E. I I 5:73/4; IV l b : 2 0 3 : 2 b : 3 3 ; 5 : 556 ; 8 a : 4 7 . Jenzig, L. IV 5:621. Jessen, 0. IV 2 b : 26. — P. I 3:117 ; 9 : 334, 427, 444. Jetter, P. 1 4 : 66a. Jiriczek, 0. 1 5 : 6 , 18. Joachimsohn, P. 13:268 ; II 3:48 ; 5:63. Jockusch, W. IV 1 b : 485. Jod!, F. III 5 : 55; IV 5 :165, 628, 664, 666. Johanson, II. IV l a : 11. John, A. I 1:59 a; 4 : 387; IV 2b : 114, 358; 3 : 4 1 4 ; 8 b : 6 3 . — V. IV 5 : 474. Jonas, F. IV 1 c :43; 9 :31, 94; 10:14. Jones, E. E. Constance. IV 5:206. Jonetz. A. I 4:281. — G. t . I 9 : 123. Jordan, M. 1 9 : 4 0 1 . — R. 1111:46. — W. IV 2 b : 333. — W. A. IV 2 b : 372. Jordell, D. 1 3 : 2 1 1 . Joseph, D. I 9 : 232. — E. IV 8 b : 1/2. 52/3, 66 ; 8d : 1; 8 e : 1, 33. Jost-phson, H. II 4 b . 13; IV 5:261. Joss, V. I 10:113; II 4 b : 20. Jostes, F. I 7:130; l i 6 : 6 6 ; III 3 : 8 ; IV 2b : 37 ; 8 c : 34; 9:26. Jürges, P. I 3 :101. J&rs, H. IV 2 b : 307; 3:260. Jung, R. I 4 : 3 3 3 a ; IV 5:371, 389. Junge, Fr. I 1:52. Junghans, F. W. IV I h : 81: 1 c : 30. Jureczeck, J. I 9:107. Justus. IV 8 e : 105.

K a d e . E. 1 4 : 278. — 0. I 10:26. — R. I 3 : 6 4 ; 12:14. Kaemmel, 0. II 1 : 2 ; III 1:2/3; IV 1 b : 436 ; 5:582. Eämmerer, L 1 9 : 1 9 0 , 318. Eaftan, Th. II 6: 87. Kahl, W. I 4 : 1 3 0 ; IV l b : 2 5 2 . Eaindl, R. 1 5 : 131. Kaiser, P. III 1: 47/9. — R. I 5 : 240. Kaisser, B. I 12 :238. Kalbeck, M. I 10:104; IV 5 : 540; 9: 88. Kalff, G. III 4:30/1. Kalischer, A. 0. I 10:13, 105. — S. IV 8a:52/3, 66 ; 8 b : l / 2 . Kaiweit, P. 1 4 : 4 5 . Kamann, J. II 1:144. Kamphausen, A. II 6 : 69. Kanner, H. IV 5:486a. Kaungiesser, 0. l V l b : 3 2 1 . Kapferer, J. A. II 2 : 58. Kappes, K. 1 1 2 : 2 1 5 . Kareis, J. IV 8a : 56. Karell, L. I 10 : 63. Karpeles, G. 1 3:275; 4 : 289; IV 1 d : 69; 2 b : 64, 271; 5:192; 8 b : 63. — R. IV 3:394. Kastel, A. 1 5 : 30. Kastan, J. IV 3 : 583. Eatona, L. I 5 :33 Eatscher, L. IV 1 b : 93; 2 b : 182, 474. Eatt, F. IV l c : 5 0 ; 3 : 102, 112, 237. Eattenbach, F. IV l c : 8 4 . Eatzenstein, L. 1 9 : 25*2. Eauffraann, F. 1 7 : 4 , 65; IV 6 : 3 8 ; 7 * 22 Kaufmann, D. I 4 : 437; III 1 :182. — G. I 3 : 1 6 5 ; 12: 165. Kauteky. K. I 3 :226 ; 4:476; II 1 : 2 2 ; IV 1 b : 475. Kautzsch, Rud. I 3:30/1. Kawerau, G. II 1:139; 3 : 43; 5 : 6 , 98; 6 : 51, 57, 85a, 173, 197, 224, 244; 7 : 9 ; III 1:172. — W. 1 12:113, 119; 1 1 2 : 4 ; 4 a : 2 7 , 29; 5 : 8 4 , 104, 110, 112, 115/6; 6 : 212/3; IV 9:60. Kayser, F. II 6 : 1 8 ; 7:42. Keane, H. A. 1 7 : 1 0 4 . Kock, K. H. IV 2 b : 341; 8e : 54. Keferstein, H. IV 5 : 608. Kehlheim, J. IV 3:510. Kehrbach, K. I 12:49, 65, 72, 76,157, Kehrein, V. 1 6 : 1 1 3 . Keidel, G. 0. 1 5 : 241. Keintzel, G. 1 7 : 6 8 . Keinz, F. II 2 : 2 5 ; 3 : 3 ; 4 b :83. Keiper, W. IV l b : 239; 2 a : 67. Eeiter, E. IV 2 b : 194. — H. I 1: 90; IV 3 : 220, 471, 521, 532. Eekule, St. 1 4 : 447. Eelber, L. 1 1 6 : 1 1 4 Kellen, Toni. IV 2 b : 99, 225. Keller, L. 1 3 : 5 9 ; 1 1 1 : 2 0 ; 4 b : 9 2 ; 6 : 2 7 5 ; III 5:53. — 0 . I 10:25. Kellner, H. 0. II 4 b : 1 5 , 65; IV 2 b : 423; 8 a : 31, 50; 8 o : 4 0 ; 8 e : 4 6 , 117. Kemke, J. 1 3 : 9 2 . Kempe, W. IV 3 : 560. Kempner, A. IV l d : 30; 2b : 387, 392; 10:56. Kenner, Fr. 1 9 : 1 0 7 . Kerausoh, J . l V l b : 1 2 9 . Kern, F. IV 2 b :57a. Kerner, Th. IV 2 b : 11; 5 : 475; 10: 113. Kerr, A., s. A. Kempner. — L. H. IV 3 :131. Eerschbauiuer, A. 1 4 : 187. Kessel, K. v. III 1:135. Kettner, G. IV 8 c : 44; 9:82,87, 158, 175/6. Eeuffer, II. 1 3 : 1 9 . Eeussen, H. II 1:70. Keussler, F. v. IV 5 : 360. Keyserling, A. Graf. IV l c : 2 6 ; 5 : 6 5 . Keysser, Ad. 1 3 : 36c. Khull, F. 1 7 : 183, 224. Kiefer, L. 1 4 : 350. Kiehue, H. IV 2 b : 315/6. Kienzl, H. IV 3 : 438. Kiepert, A. IV l b : 313; 5 : 583. Kieser, H. IV 5 : 296. Kiesewetter, K. II 1 : 1 0 0 ; IV 7 : 9. Kiesow, K. I 11 :48. Kilian, E. III 4 : 17.

Autorenregister. Kingsley, Ch. II 5 : 3. Kinkel, Johanna. IV 2 b : 57. Kinzel, K. I 8 : 7 : I I 4 k : 34; IV 2 b : 457. Kirchbach, W. I 4 : 326 ; 8 : 34. Kirchberg, Th. I 7 : 135. Kirchhoff, A. I 3:357-60, 362/3, 428/9; 4 : 359; IV 2 a : 30. Kirchner, F. IV 5 : 8 2 b. Kirsch, P. IV 2 b : 115. Kisch, G. 0. I 7 : 69. Kissel, C. I 3 : 350; 4 : 451. Kitton, P. G. I 3 : 460. Kiy, V. I 6 : 37; II 4 b : 11, 27. Klahre, R. IV 8 c : 26. Klaiber, K. H. 1 7 : 8 . Klapper, M. I 5 : 180 Klatte, A. IV 2 b : 100. Klee, G. I I 3 : 17; I I I 3 : 1 ; I V 3 : 360; 10 : 1 6 , 19, 21/2. Kleemann, S. I I I 3 : 16. Klein, A. I 3 : 44. — H. IV 2 b : 176; 3 : 198, 447. — M. 1 9 : 7 . Kleinecke, R. I 10 : 262. Kleinknecht, A. I I 4 : 1 5 Kleinschmidt, A. IV 1 b : 141 ; 5 : 379. Kleinwächter, E. II 6 : 242. — F. IV 3 : 13. Kleist, B . T. IV 1 b : 309. Klemm, A. I 9 : 218/9, 398. Klemperer, W. I 4 : 427. Kieme, C. r. IV 6 : 15. Klimesch, M. II 3 : 51. Klitsoher, G. II 4 b : 8 5 ; IV 5 : 403. Kloeppel, P. I 3 : 414. Klotz. H. I I 3 ' 57. Kluokhuhn, A. II 6 : 1 0 2 ; III 1 : 7. Klage, F. I 5 : 133; 7 : 35, 89, 180, — J . I I 3 : 40 Klassmann, B. I 3 : 168. Knaake, E. IV 2 a : 154. Knabe, K. 1 1 2 : 2 2 1 Knackfass, H. I 9 :181. Knapp, G. F. I 4 : 1 7 3 , 2'>7. — P. IV 8 d : 8. — T. I 4 : 175. Knappe, P. I 9 : 239. Knauer, G. IV 5 : 320. Knanth, P. 1 7 : 2 5 ; 8 : 28c. Kneller, A. II 6 : 67. Knibbe, H. II 1 : 134. Kniebe, H. I 4 : 342. Kniepf, A. IV S e : 90 Knipping, V. I I l : 45. Knispel, B . IV 9 : 81. Knod, G. I 12 : 59; I I 5 : 24; 7 : 14. Knöpfler, A. I 1 : 6. — J . I 12 : 7 i : Knötel, R. I 4 : 156. Knoop, 0 . I 5 : 94, 185. Knortz, K. IV 9 : 182 Knossala. A. 1 6 : 103. Knothe, H. 1 4 : 8 0 , 110 a. Kobell, Louise r. I 4 : 360 ; 9 : 4 5 ; IV l b : 410; l c : 13. Kober, J . B. I V l b : 4 l 2 . Koch, A. I 12 : 175; IV 8 a : 102. — D. 1 5 : 1 . — E. I 9 : 14a. — E. 1 6 : 5 ; 9 : 1 8 0 . — J . I 3 : 275 ; 7 : 1 8 7 . — K. I 4 : 523. — L IV 2 b : 145. — M. I 1 : 8 6 ; 1 0 : 1 7 6 ; l l : 4 0 ; I 1 4 b : 49; III 4 : 9 ; 5 : 76; IV l c : 20, 40, 68; 1 d : 5, 22/8; 2 a : 5 6 l 7 ; 2 b : 226, 250, 255, 337 ; 3 : 1 , 41, 96; 5 : 2 5 . 461, 531: Sa : 24, 37, 41/2, 44/5, 52/3, 58, 60, 63, 66,8, 83, 89, 92, 97,8 ; 8 b : 1/2; 8d : 2, 24, 35; 8 e : 0, 12,16, 23, 28, 58, 62, 69, 78, 86, 88, 94/5, 109, 115, 117, 123; 9 : 185; 10 : 19,27, 34. Kochendörffer, K. I I 3 : 1 . Koeber, E. v. IV 3 : 8 5 . Koedderitz. III 1 : 1 , 143; IV l c : 7 a . Kögel, R. IV 5 : 277 ; 8 a : 3 7 ; 8 b : 5 ö . Köhler, G. I 4 : 2 7 5 a . — K. I 4 : 509; III 1 : 1 7 1 . — 0 . IV 2 b : 4 6 8 . — R. I 5 : 3 7 8 ; 1 1 : 3 5 ; 1V6-.21. — Bich. I 4 : 1 a . — W. I I 6 :140. Köhncke, H. I 1 2 : 2 4 6 . Koehne, C. II 1 : 22. König, F. W. 1 4 : 47: 12:168. — R. II 6 : 1 1 7 ; IV 3 : 2 2 1 . — W. I 6 : 4 2 , 3 ; IV 8 a : 9 9 .

Könnecke, G. I 3 : 6 3 ; I I 4 b : 6 5 ; III 1:38 Koppen, F. r. IV l b : 2 7 0 , 302, 435. — W. II 4 a : 6 ; 4 b : 8 6 a . Köselitz, H. IV 2 b : 309 ; 3 : 267. Köster, A. IV 2 b : 3 1 8 ; 5 : 5 ; 6 : 9 ; 8 a : 59; 8 c : 38; 8 d : 2 4 ; 8 e : 9 , 61, 7 7 ; 9 : 45, 157. Köstlin, H. A. I I 6 : 237. — J. 116:129. Kötschau, K. I 9 : 1 6 9 . Kofel, H. I 3 : 4 6 7 ; 9 : 4 7 1 . Kogler, Ter. I 3 :136. Kohl, H. IV 1 b : 254, 256, 263'4. Hohn, S. 1 4 : 4 2 3 . Kohrs, H. 1 7 : 3 4 : 1 1 6 : 4 1 . Kohut, A. I 1 0 : 1 9 , 121; IV l a : 2 7 ; l b : S 3 , 283; 2 b : 13, 121; 5 : 1 7 , 542a, 546. Kolb, Chr. 1 1 5 : 1 2 3 . Kolbe. J . I I 6 : 93. Kolberg J . I I 1 : 54. Kolde, Th. II 1 : 1 3 9 ; 6 : 4 , 60,1,63, 137; I I I 5 : 3 7 . Koldewey, F. 1 1 2 : 8 , 47 , 52. 178, 216; I I 7 : 3 2 , 37; IV 5 : 4 0 1 . Kollmann, P. IV 1 b : 459. Konemann, B. 1 4 : 496 a. Kont, J . IV 6 : 27. Kopal, G. 1 4 : 302. Kopp, A. I I I 2 : 2 8 , 3 3 ; IV 2 b : 437, 445. Koppmann, K. 1 2 : 6 1 ; 4 : 2 5 2 u ; 1 2 : 148; I I 3 : 6 0 ; 6 : 2 2 1 . Korner, E. I 3 : 5 0 . Kornmüller, U. I 1 0 : 6 8 . Korsmann, B. I 4 : 2 1 8 . Korth, L. I 3 : 3 6 e ; 4 : 4 0 9 , 442. Kortzfleisch, v. IV 1 b : 156. Koschwitz, Ed. IV l b : 3 5 7 ; l d : 2 1 ; 3 : 2 ; 5:434 ; 6 : 3 5 Koser, B. 1 4 : 1 5 4 , 180; IV 1 b : 27/7 a, 45, 49 a, 56/7, 146. Kossmann, B. 1 9 : 3 6 6 . Kothe, B I 10 :23. — J . 1 9 : 459. — W. I 1 0 : 4 0 . Kraeger, H. l V l d : 3 0 ; 2 a : 6 5 ; 2 b : 331; 3 : 4 1 . Krämer, 11. IV 1 b : 279. Krafft, K. 1 4 : 39. Kraft, G. I 6 : 4 4 ; IV 9 : 1 5 6 . Kralik, R. 1 5 : 277. Krallinger, II. I 12 : 229. — J . B. 1 6 : 75, 8 1 ; IV 8d : 11; 9:159. Krantz, F. IV l b : 4 3 6 . Krass, M. 1 1 2 : 2 2 6 . Kratochvil, V. I 3 : 3 6 h . Kraus, E. I 3 : 207; III 4 : 27. — F. X. I I 6 : 3 2 . — K. IV 2 b : 1 9 2 ; 3 : 5 6 5 . — 0 . I 3 : 4 1 0 ; IV l c : 7 0 . — V. v. II 1 : 4 . Kranse, Gottl. IV 2 a : 150. — K. I I 7 :29. — L. 1 9 : 4 2 8 . — R. 1 5 : 5 7 . Krauske, 0. 1 4 : 1 4 8 ; III 1 : 1 4 6 ; 7, 153; 5 : 4 2 ; IV 1 b : 49, 85. Kraasa, F. S. I 1 1 : 4 0 ; IV 1 0 : 9 5 . — G. I 4 : 249a. — N. IV 2 b : 311. — E. I 2 : 4 0 ; 1 2 : 1 1 ; II 7 : 2 1 ; IV 2 b : 6, 8, 10, 19a; 3 : 3 1 8 ; 9 : 3 5 . — S. I 5 : 348. Kraut, Marie Y. I V l b : 1 7 9 . Krebs, C. I 10 : 32, 34, 58, 76; I I 1 : 5 7 ; III 4 :4. Kreiten, W. I 1 1 : 1 6 ; IV 2 b : 3 7 ; 3 : 196. Kreowski, E. IV l b : 108, 110; 2 b :218. Kress, G. y. I I 1 : 91. Kretschmann, H. 1 6 : 29. Kretschmer, P. 1 7 : 1 1 3 . Kretzschmar, II. I 3 : 5 ; 1 0 : 4 3 , 88; IV 5 : 3 9 0 a. — J . I I 6 : 208. Kreutzberg, P. IV 1 d : 34. Kreyczi, F. 1 9 : 2 3 0 . Kreyenborg, G. IV l b : 155; 3 : 223. Krickau, K. IV 10 :107. Kriegsmann, G. 1 1 : 1 6 . Krielo, M. 1 4 : 2 6 7 . Krönig, F. II 2 : 6D. Krohn, Camilla. 1 1 0 : 278; IV 1 b : 398. Kronenberg, M. I I I 5 : 6 1 ; IV 3 : 1 4 ; 5 :124, 142.

Krones, F. v. I 4 : 4 6 0 ; II 1 : 1 5 0 ; IV 5 : 3 8 6 . Kronfeld. M. I 5 : 1 1 6 ; IV 8 a : 4 9 ; 1 0 : 76. Kronsbein, Tr. 1 3 : 8 . Krüger, C. I 6 : 1 3 6 . — C. A. IV 1 b : 359. — R. I 1 : 79 Krahl, A. I 9 : 66. Krumm, H. IV 2 b : 286 Krambach, C. I 6 : 3 , 94. Krummacher. M. 1 6 :132 ; IV 8a : 78, SO. — Marie. IV 3 : 1 1 0 . Krapka, A. I 4 : 286. Krasch, B. 1 4 : 150. Krase, II. IV 2 b : 335 Krnske, R. II 6 : 276. Knbin, F. I 7 :158. Kûgelgen, C. W. v. IV 5 : 261. Kahn, B. IV 5 : 296. — K. I I 6 : 98. — V. IV 5 : 1 3 4 . K&hnel, P . I 5 :426. K&hnemann, E. IV 5 : 102/3; 7 : 16, 19-21. Kükelhans, Th. II 1 : 8 0 . Kûntzel, G. I I I 1 : 1 0 3 ; IV 1 b : 174. Kappers, B. I 6 : 50. Kürschner, J . I 1 : 8 9 ; IV l b : 2 9 6 ; 1 c : 32. K Gstör, A. I 4 :177. Kufferath, M. 1 1 0 : 1 6 0 . Kugler, A. II 2 : 81. — F. I 5 : 302; IV 9 : 64. Kuh, E. IV 2 b : 63, 113. Knhaü, F. X. I 10 :107. Kühl, J . 1 4 : 337: 12 : 207; IV 1 b : 406. Kuhn, A. I 9 : 76. — F. I 3 : 218. — K. IV 3 : 5 1 . Knknln, R. I 3 : 3 2 5 ; I I 7 : 2 a. Kulckmann. I 5 : 347. Kummer, K. F. I 6 :134. Kunert, F. I 9 : 6 7 , 315. Kuntze, F. 1 6 : 75, 92/3; 7 :149. Kunze, K. I 4 : 2 0 8 ; I I 1 :126. Kupka, P. 1 7 : 4 4 ; 8 : 2 8 a . Kars, V. I V l b : 1 7 4 . Kurt, N. IV 5 : 1 5 1 . Kurz, F. IV 1 b : 221. Karze, F. I I 1 : 8 . Kvacsula, J . III 1 : 1 6 6 . Kymmel, N. I 3 :175. Laboulaye, Ed. IV 3:170/1. Lackner. II 6 : 95. Lackowitz. W. IV l b : 3 4 S . Ladewig, P. I 9 : 46. Längin, Th. I 3 : 20 ; IV 3 : 53. Lagarde, Anna de. IV 5 : 634. Lahmann, J . F. IV 2 b : 359; 8 e : 1 3 . Lahnor, H. I V 8 e : 8 8 . Uhrssen, H. IV 5 : 596. Laing, F. A. I 3 :146. I 10 : 35, 132, 185; IV La Mara. 1 c : 56, 58. Lambel, H. 1 5 : 2 7 0 ; 6 : 6 3 . Lamey, F. I 3 : 20. Lammers, Mathilde. I 4 : 4 9 1 . Lamparter. HI 5 :24. Larapel, J . 1 3 : 4 . Lampert, F. II 1: 9 a Lamprecht, K. I 1: 51 ; 4 :11/2; II 1 : I. Landall, J . II 4 b : 32. — M. 1 5 : 187; 1 1 : 9 , 4 0 ; IV 3 : 6 . — S. R. IV 5 : 470. Landi, S. I 3 :137. Landmann, K. IV 3 : 2 1 1 . Landsberg, E. I 4 : 463; III 5 : 6 3 ; IV 5 : 365, 471. — 0. I I I 5 : 62. Landsberger, J . I 3 : 65, 364. Landsteiner. K. I 5 :272. Landwehr, H. II 6 : 224; I I I 1 :12, 139, 171; I I I 2 : 14/5; 5:26/8. Lang, P. I 10: 114; II 6 : 1 1 3 Lange, Edra. II 1 : 6 0 : III 1 : 1 6 ; IV 2 a : 25 ; 3 : 5 S 6 ; 5 : 6 ^ 6 . — F. II 6 : 8 9 ; IV l b : 4 6 S . — Helene. I 4 : 486 ; 10 : 257 ; IV 5 : 438. — 11. 0 . 1 3 : 57. — J u l I 9 : 261. — K. I 3 : 269 ; 9 : 456 ; II 1 : 142. — Konr. I 9 : 1 0 3 , 174 — Knrd. I 9 : 1, 9. - M a i . II 5 : 5 3 ; IV l d : 35. — P. IV 1 d : 33. — R. I 5 : 364; 1 0 : 7 5 .

Autorenregister. Langenbruch, W. 1 3 : 4 6 / 7 . Langguth, A. 1 1 6 : 1 4 6 ; IV 1 b : 372. Langwerth v. Simmern, H., Frhr. r. IV I i i : 4 6 7 . Lanzky, P. IV 5 : 1 7 4 Laplane, Vicoiate de. IV 8 a : 8 7 . Larisch, B. I 12: 202. Laschitzer, S. 1 5 : 274. Lasswitz, K. I I 1 : 97; IV 5 : 226/7, 556. Laurencie, L. de la. I 10:170. Lauser, W. IV 3 : 463. Lautenbacher, J . IV 1 0 : 3 6 . Lauter-Richter, Emma. IV 3 : 482. Laverrenz, V. I 4 : 2 9 6 . Lechner, E. I I I : 18. Ledebur, L. IV 3 : 226. Leder, I>. E. IV 5 : 0 2 7 . Ledos, E, G. 1 3 : 257. Lee, H, II 6 :131. Le Feyre-Deumier, J . I I : 72. Legros, E. IV 9 :132. Lehfeldt, F. 1 9 : 1 7 6 . Lehmann, Ernst. 1 9 : 5 1 / 2 , 59, 255, 321; IV 6 : 1 1 5 ; 8 a : 5 ; 1 0 : 3 1 . — M. IV l b : 5 8 , 91. — Osk. IV 5 : 5 3 0 . — Otto. I 3 : 26. — R. 1 6 : 1 4 0 ; IV 5 :140,150, 156, 397. Lehmensick, P. 1 5 : 266. Lehnert, R. II 1 : 2 5 . Lahrs, K. IV 5 : 393. — M. 1 9 : 413, 449. Leibig, O. IV 1 b : 345. Leicht, A. II 1 : 1 3 6 . Leighton, Sir Frederic. I 9 : 4 7 . Leinibach, K. 1 6 : 1 3 8 . Leinnng, W. 1 5 : 1 9 5 . Leipold, E. 1 8 : 7 . Leisewitz, C. IV 5 : 523. Leist. F. II 4 a : 2 3 . Leite, R. 1 6 : 1 1 4 . Leithäoser, G. I 9 : 9 0 . — J . I 7 : 74, 86. Leitsohuh, F. I 3 : 2 7 6 ; IV l b : 4 1 6 ; 5 : 343/4. Leitzmann, A. I 7 : 4; I I 3 : 1 ; III 2 :1-, IV l a : 34: l c : 1 6 a / 8 , 20 , 8 3 a ; 2 a : 4 7 ; 5 : 4, 22/5, 600. 604. Leixner, O. v. 1 1 : 4 1 , 78; IV 5 : 4 4 . Leinann, J . IV 9 :135. Lemcke, B . 1 4 : 7 5 ; 12:193. — P . IV 1 b : 424. Lemke, E. 1 5 : 1 2 3 . Lemmen, A. 1 4 : 7 8 : 12:231. Lemmermayer, F. IV 2 b : 339 , 351; 3 : 456, 473 ; 5 : 4 0 a. Leroonnyer, J . IV 3 : 4 . Lempertz, H. 1 3 : 1 3 8 b. Lenbach, F. v. 1 9 : 45. Lenk, H. I I 1 : 3 7 : 6 : 1 5 8 ; IV 5 : 238. Lentner, F. 1 5 : 2 7 9 . Lenz, H. I 4 : 4 2 8 . — H. II 6 : 1 3 8 ; 7 : 1 9 ; III 1 : 7 7 ; IV 1 b : 120. Leo, F. A. IV 1 d : 43/4. Leon, V. IV 6 : 3 2 . Leonhard, L. 1 4 : 4 0 1 . Leonhardi. G. IV 5 : 2 8 5 . Lequien, M. IV 5 : 9 2 . Le Soudier, H. 1 3 : 4 6 5 . Lessing, J . 1 9 : 9, 430, 443. Lessmann, O. I 1 0 : 1 5 , 35, 125, 183, 235, 263. Letourneau, Ch. I 1 : 4 8 . Lettan, G. IV 7 : 18. Lettow-Vorbeck, 0. v. IV l b : 115. Letz, K. IV 2 a : 20. Leuohtenberger, G. I 6 : 32. Lavin, J . I 9 :34. Levv, B. IV 8d : 12; 9 :42. Levy-Bruhl, L. IV 5 : 1 2 8 . Lewalter, J . I 5 : 3 1 3 / 4 ; 1 0 : 4 4 ; II 2:40/1. Lewes, L. IV l d : 3 7 ; 8 b : 39. Leyen. F. y. d. I 2 : 5 4 . Lhote, A. 1 3 : 75. Lichtenbeld, A. I I 4 : 3 2 ; IV 8 d : 4 1 . Lichtwark. A. I 9 : 435, 438/9. Liebe, G. 1 4 : 1 0 , 101, 124, 127, 155, 252; I I 1 : 1 1 6 , 128. Liebenau, Th. v. I I I 1 : 1 0 8 ; IV 3 : 390. Liebermann, B. IV 1 b : 154. Liebmann, 0 . I I I 5 : 5 8 , 74; IV 5 : 8 0 , 446. Liebeskind, A. G. 1 3 : 1 8 7 . Liebknecht,' W. 1 7 : 1 8 8 . Liehner, L. IV 2 b : 4 2 6 .

Liepmann, 0 . IV 5 : 8 4 . Lier, II. A. I 9 : 1 , 34, 50, 94, 207, 227/8, 250, 258, 298, 302,3, 306, 406, 409, 419; III 2 : 21; 4 : 20, 23 ; 5 : 38; IV 1 c : 63.4 ; 2 b : 367 ; 5 : 347. — L. IV l b : 4 4 2 , 452. Lilie, M. I 5 : 2 8 0 ; III 1 : 3 3 . Liliencron, ü . v. IV 2 b : 3 8 2 . — R. v. II 3 : 5 3 . Lilienthal, W. IV 2 b : 321. Limbach, H. II 5 :125. Limbonrg, M. IV 5 : 9 3 . Lind, P. 7. I I I 5 : 54. L i n d a u , ? . I 4 : 1 4 6 a ; 8 : 22; 1 0 : 1 1 1 ; IV 2 b : 3 3 9 . Lindecke, E . I 6 :139. Linden, A. T. IV 8 b : 22. Lindenborg. IV 2 b : 52. — P. I 4:282/3. Lindenborn, A. I I 6 : 252. Linder, F. 1 5 : 1 6 1 . Lindner, F. IV 1 d : 63; 2 b : 472. — Th. I 1 : 5 0 : II 1 : 6 . Lingg, II. IV 2 a : 152. LinhufF, M. I 7 :192. Linke, 0 . IV 2 b : 172. Linnig, Fr. I 6 : 1 2 1 / 2 ; 7 : 97. Linsenmeyer, A. I I 5 : 1 9 . Lippe, Grar. IV 1 b : 64. Lippert, J . I 4 : 503. Lippmann, E. 0 . y. IV 8 c : 41/2; 8e : 122. - F . I 3:116; 9:104. Lippold, A. I 4 : 325. Lipps, Th. IV 5 : 2 1 8 . LipBius, G. H. I 3 : 405. List, C. I 9 : 4 5 3 . Littig, F. I 4 : 1 8 . Litzmann, B. IV 6 : 5 , 11, 14, IS, 3 4 ; 9:51. Lobèck,' Chr. A. IV 5 : 398. Lochner y. Hottenbach, 0. Frhr. I 9 : 135, 163, 180, 183, 229. Löber. IV 5 : 257. Löhner, R. 1 6 : 2 ; 7 : 1 1 4 . Ldhrer. I 6 : 9 0 . Löns, H. IV 2 b : 319. Loesche, O. II 5 : 9 8 ; 6 : 2, 184,6, 271. Lóscher, F. ü . IV 2 b : 4 4 0 . Löschhorn, H. I 3 : 4 ; II « : 212; 7 : 1 0 ; I I I 2 : 3 2 ; IV l b : 4 3 7 b ; 5 : 5 8 2 . Lòwen, E. 1 10 : 265. Löwenberg, J . I I 5 : 5 9 ; IV 5 : 5 9 5 . Löwenfeld, R. IV l d : 6 8 . Loewenthal, E. IV 2 b : 314. Löwisoh, M. I 4 : 5 1 8 . Loewy, S. I 10 : 263. Lohmann, P. IV 2 b : 483. Lohmeyer, E. I 3 : 1 3 2 ; 4 : 2 1 a . — K. 1 1 2 : 7 9 : 111 5 : 7 6 . — Th. I 5 : 424/5; IV 5 : 5 3 2 . Lombroso, C. I 4 : 4 2 5 . Lommatzsch, 3. III 5 : 3 3 ; IV 6 : 246, 275, 289. Lommer, F. I 4 : 3 6 7 . Lonohamps. IV 9 : 4 5 . Lorck, C. B. I 3 : 437, 439, 464/5. Lorenz, 0 . IV 1 b : 75; 2 b : 2 1 3 ; 5 : 482. — P. IV 8 « : 119. Lorentzen, Th. I 10:48/9; I I I 1 : 8 8 , 110/1. Lorimer, Louise. IV 3 : 2 1 9 . Lorm, H. I 1 : 7 6 ; IV 2 b : 125, 176, 351 ; 5 :40. Lorrenz, L. B. II 6 :124. Lortz, M. I 4 : 349. Losch, Fr. I 5 : 3 7 7 . Loserth, J . II 1 : 2 3 / 4 ; 2 : 1 9 - 2 0 ; 3 : 50; 6 : 2 7 1 , 273/8a; I I I 1 : 8 , 167. Lothar, R. IV 3 : 9, 375/6, 458. Lothholz, G. IV 5 : 4 0 0 . Lotze, H. IV 5 : 220, 235. Lorera, R. IV 2 b : 399. Ludassy, J . y. IV 5 :159. Ludorff, A. I 9 :146. Ludwich, A. IV 1 o : 71 ; 5 :398 ; 6 : 1 ,

22.

Ludwig. C. IV 5 : 7 5 . — K. IV 2 b : 4 7 6 . — Th. I I 3 :47. Ludwigs, G. IV 2 b -.389. Libke, W. I 9 : 7 5 . Lötholz, F. 1 1 2 : 4 2 . LBttich, Fr. 1 1 0 : 1 4 3 . Lfttzow, C. y. I 9 : 2 9 , 75, 294, 339, 377, 399. Lurion, R. de. 1 3 : 3 4 4 . Luthardt, E. I 1 0 : 1 2 4 ; I I 6 : 1 4 6 .

Jahresbericht» f&r neuere deutsche Litteraturgesohiohte.

Y.

Luther, P. IV 5 : 2 3 9 a. Luthmer, F. 1 9 : 4 3 7 . Lutolf, K. 1 1 6 : 5 0 . Lutsch, H. 1 9 : 1 2 1 . Lux, II. IV 5 : 654. Lyon, 0 . 1 1 : 6 9 ; 2 : 4 3 , 47; 5 : 3 3 8 , 364 ; 6 : 1 , 142; 7 : 1 3 , 107; 8 : 3 ; I I 4 b : 4 4 ; IV 2 b : 3 5 8 ; 5 : 5 8 2 . — W. 8. IV 3 : 1 7 3 ; 5 : 3 7 5 . Haag, A. IV l b : 186; l c : 29. Macaulay, Dr. I I 6 : 1 3 0 . Mc. Clumpha, Ch. F. I I 1 : 90. Macdonell, Helen A. IV 3 : 525. Mack, H. I 4 : 2 1 3 a ; I I I 1 : 9 0 . Mackel, E. I 4 : 1 7 ; 5 : 4 0 0 , 407. Hackie, John B. 1 3 : 249. Mackowsky, H. I 9 : 2 6 4 ; IV l b : 4 0 . Macnaghten, R. E. IV 3 : 1 7 5 . Mäder, R. II 6 : 8 6 . Hähly, J . IV 2 b : 419, 224. Mährte, F. 1 6 : 1 9 . Hämpel, K. 1 1 2 : 1 9 . Ilaertens, II. 1 9 : 359a. MSser, J . 1 3 : 443. Magnabal, S. G. I V 8 e : 7 5 . ¡«agnin, E. IV 9 : 1 2 3 . Mahrenholtz, R. III 1 : 1 2 5 ; IV 9 : 1 4 9 . Mahrt, C. 1 4 : 307a. Mai, E. IV 1 b : 213, 218. Mair, A. 1 5 : 279. — S. I 5 : 435. Majer, E. I 4 : 354a. Majersky, Ad. v. IV 2 b : 474. Majunke, P. I I 6 :125/8. Haler, A. v. 1 9 : 273. Malmström, 0 . I I I 1 : 145. Malo, H. II 6 : 106. Mararoth, F. IV 3 : 236. Mandel. R. 1 5 : 56. Mangold, F. I 12 : 88. Manke, W. 1 4 : 485. Manlik, M. 1 6 : 60. Mann, F. 1 3 : 3 3 1 ; 6 : 2 1 ; 1 2 : 3 5 . — G. I 12 : 30. — Mathilde. 1 9 : 261. Hanns. P. II 1 : 29. Mannteuffel, G. v. 1 5 : 319. Hanz, G. IV 2 b : 22. Marabini, E. I 3 : 1 3 8 a ; 4 : 198. March, 0 . 1 9 : 363. Harcks, E. 1 3 : 3 6 m ; IV l b : 3 ; 5 : 3 7 7 . Mareee, L. de. IV 2 b : 460. Margnillier, A. 1 9 : 1 6 7 a. Marholm, Laura. I 4 : 495; IV 3 : 332. Markgraf, H. 1 4 : 152, 279; I I I 2 : 2 9 . — R. 1 4 : 431. Markhauser. I 4 : 8 ; IV l b : 9. Markschelfel, K. IV 5 : 613. Markus, P. IV 2 a : 52. Marmorek, 0 . 1 9 : 369. Marnet, W. 1 3 : 10. Maronier, J . H. I I 3 : 43. Harquez, 0. 1 4 : 2 5 1 a. Marr, Elisabeth. I 10 : 228. Marschalk, H. I 10:224. Harsliall, Ed. IV 2 b : 435. — W. 1 5 : 1 1 9 . Hartens, E. I 12 : 234. UaTtin, Ad. IV 3 : 489-90. — E. I 1 : 4 6 ; 7 : 5, 5 5 , 7 9 ; I I 4 b : 9 5 ; 5 : 8 1 / 2 ; IV 2 b : 92/3; 10: 1. — Th. IV 3 : 2 1 9 . Hartus, H. I 12 : 220. Marx, Th. IV l d : 4 6 . Matha-Wastl, J . de. I 12:213. Mathe, Bertha. IV 2 b : 478. Mathi, J . 1 6 : 1 7 . Matthes. I 4 : 7 3 ; 12:198. Matthias, C. I 5 : 3 6 5 . — E. I 6 : 1 ; 1 2 : 1 9 6 ; I I 7 : 1 1 , 25. — Th. I 6 : 5 / 6 , 17, 41, 4 8 ; 7 : 1 1 7 ; IV 7 : 2 4 . Hatthis, G. II 6 : 243. Matthys, Emma. I 5 : 340. Mütyas, L. I 5 : 1 3 4 ; II 2 : 1 3 . Hatzke, E. IV 5 : 436. Haude, J . H. IV 3 : 1 7 4 . Mauerhof, E. IV 9 : 1 8 0 . Mauke, W. I 10 :62, 177, 285. Haul, J . 1 3 : 4 6 9 . Maurer. J . III 1 : 3 6 ; IV l b : 125. Mauthner, F. IV 3 : 5 3 6 ; 5 : 1 7 3 . — J . IV 2 b : 168. Max, Joh. I 9 : 2 8 7 . May, M. 1 7 : 1 3 3 . — 0 . IV 1 1 : 1 1 . Maydorn, B. 1 5 : 4 0 3 .

(4)35

Autorenregister. Mayer, Ant. I 3:366. — Fr. I 4:374. — Gast. IT l b : 4 8 4 ; 5 : 570. — Jos. I 12:70. Mayr, M. II 7 :20. — Mich. 1 1 3 : 5 2 . — S. I 4 : 5 6 ; 5 : 325 ; 7:147. Deissinger, K. III 1:197; 5 : 4 6 . Mazzoni, G I I 1:78. Medung, 0 . I 5:114. Hehler, J. B. IV 1 a : 8 ; 1 b : 489. Mehlis, C 1 4:373. Mehring, F. I 1:10, 51; 4 : 11; III 1 : 83; IV l a : 3 ; 2b : 388. — S . I 8:11. - T h . I 3 : 308 ; 7 : 186; IV 2 a : 107; 2b:340 Meiohe, A. 1 5 : 1 7 9 . Meidinger, O. 1 4 : 352. Meier. John. I 4 : 4 9 a ; 5 : 2 9 6 ; 7 : 5 4 , 81; 12:170; II 2 : 4 5 ; 5:102; 6:108. Meinardus, 0. III 1:129, 137. Meinecke, F. IV 1 b : 3, 173, 257. Meinbold, F. L. III 2 :39; 5 : 8 8 ; IV 2 a : 29. — J . IV 1 c : 84. Meisner, H. I 3 : 36 : IV 1 c : 44; 2 a : 138; 2 b : 5; 10:91 Meissner, F. H. I 9 : 3 1 2 , 316/7. — K. 1 2 : 6 . Meister, F. I V l b : 3 6 4 . — J . I I 7 : 9. — 0. IV 3 : 397, 400. Meixner, A. I 6:133. Meieher, E. E. I 1 : 5 3 ; I 4 :297. Melchior. I 4:406. Meli. A. II 1:30. MenSik, F. I 4 : 205. Mendel, Ch. I 3:22. — S. IV 10:131. Mendheim, M. IV 2 a : 161; 2 b : 89; 3 : 1 9 , 89-90, 93, 495/7 ; 5 : 300; 10: 126. Méneval, J.-E. de. IV 1 c : 11. Menge, K. I 7 :27, 214 : IV 2 a : 136. Monges, H. I 6:391, 430/1; 7:213 Henken, G. IV 5 : 293. Menn, M. l V l d : 1 7 . Mensch, Ella. IV 3 : 2 8 9 ; 5:51. Mensing, 0. I I 6:109. Menzel, F. IV 10 :111. Menkle, K. I 9 : 263. Merkel, J . 1 1 0 : 3 . Merkens, H. I 5 : 79, 385; 1 1 2 : 7 0 ; IV 2 a : 14. Merkle, J . IV l b : 4 1 9 - 2 1 . — 8. 1 4 : 1 0 . Merlo, J. J. 1 9 : 9 2 . Mertens, W. I 3 : 1 4 . Merwin, F. IV 2b:319. Merz, J. I 9:466. Mestorf, J. I 5 :55/6. Metz, A. IV 8 b : 48. — H. II 1:59. Metzger, E. 1 4 : 5 . Meurer, M. 1 9 : 4 3 4 . Mewias, F. III 1:155. Meyer, Alex. IV 8 a : 3 2 . — Alfr. Gotth. 1 9:94, 328. — B. IV 3:186. — Chrn. I 4 : 1 5 9 ; III 5 : 2 2 ; IV l b : 44; 5:391. — E. IV 8 d : 2 1 ; 9:168; 10:10. — Erich. IV 1 b : 452. — E. H. I 5:75. - F . I 4 : 295a. — Fi. I 6 : 95. — Friedr. IV 3 : 392. — G. I 7:118. — G. A. IV 8 a : 48. — H. IV 1 b : 74. — Heinr. IV 7 : 27, 29. — Job. I 1:54. — Jul. I I 6 : 204. — J. B. IV 1 b : 466. — K. I 3 : 1 0 3 ; I I 5:118. — Konr. Ferd. IV 2b:474. — L. 1 3 : 4 2 ; 4:123. — Mai. I 1 : 7 4 ; IV 5:166. — Paul, i n 5:44/5 b. — Baph. I 7:105. — R. M. I 1 : 8 6 ; 5:191; 7:25, 216; 8:1/2, 30; 9 : 360; IV l a : 2 0 ; 3 56 ; 5 : 15, 17, 24. 34, 43, 366, 646 IV 8 a : 42, 54 ; 8 c : 7; 8d : 37; 8e 72, 117; 9 : 7 ; 10:45. — W. II 6 : 167. — Wilh. I 9 : 28.

Meyer-Altona, E. 1 9 : 1 4 1 . — y. Waldeck, F. I V l e : 9 5 . Meysenbug, M. v. IV 1 b : 473. Mezger, G. I V 2 b : . 6 3 . Michael, E. II 4:i:37. — W. IV 1 b : 427 ; 9:110. Michaad, E. IV 5 : 239. Michel, E. 1 9 : 324. — Fr. IV l d : 4 7 . Michels, V. II 4 b : 91; 6 : 196a/7a; 7 : 9 ; IV 6 : 3 . Middendorf. IV 2 b : 7 1 . Mielke, G. IV 5 :321. — R. I 4:516. Miklau, J. III 1:126. Uilohhöfer, A. IV 5 : 405. Milchsaok, G.. 1 3 : 305. Miller, M. IV 9 : 94. Minor, J. I 1: 96; 5:263; 8 : 1 ; II 4b: 50; IV 2 a : 114/5; 2 b : 134; 5 : 534; 8a :42; 8 b : 42; 8 c : 18, 22, 24 ; 8d : 35; 8e :32, 87, 125 ; 9 : 9 , 15, 86. Mirbt, K. 1 1 2 : 1 2 9 . MiBchke, C. II 6 :92. Modeon, H. 1 9 : 454. Möller, C. III 1 : 50; IV l a : 37; 2 a : 95; 3:231. Mörath, A. I 4 : 211. Moser, A. IV 2 b : 349. Mogayero, G. I 10: 7. Mogk, E. 1 5 : 93. Mohr, L. 1 5 : 368. Mokrauer-Maine, 0. IV l b : 4 4 6 . Molden haner, F. IV lb:191. Moleschott, Elsa. IV 1 c : 93. Moll, A. 1 4 : 1 4 5 . Mollat, G. IV l b : 114, 193. Mollwald, E. y. IV 8 a : 11. Molsdorf, W. 1 3 : 1 0 4 . Moltesen, L. J. III 5 : 30. Hontaille. I 4 : 225. Monod, G. 1 1 -. 13; IV 1 b : 140. Montanus, 0. IV 5 :127, 590. — E. II 4 a : 3 . — F. IV 2 b : 318. Moos, P. 1 1 0 : 1 2 . Morel, G. I 11 :54; IV 9:71. — L. I 3:457. Morf, H. IV l d : 2 . Morgenstern, Chrn. IV 5 :17, 670. — E. IV 3 : 7 8 . — G. IV l b : 109; 2 a : 138; 5 : 3 4 ; 10:34 Morley, H. IV 8 e : 74, 101. Morold, M. IV 2 a : 5 3 . Morrillot, P. IV 3 :2. Mords, W. O'C. I V l b : 3 0 4 . Morsch, H. IV 8 a : 98; 8 e : 67. MOBS, H. I 4 : 379 ; 5:159. Mosen, R. IV 3 :111. Moser, F. 1 9:475. — P. III 1:51. Moszkowski, A. I 10 : 237, 264. Macke, R. IV 5:12». M&hlan, A. IV 1 d : 13. Mühlbrecht, 0. 1 3:183, 209. Mflhlen, A. I V l b : 1 2 2 . Mühlhansen, A. IV 5:422. Mülinen, W. v. 1 4:396. Müllenbach, E. 1 4 : 5 1 3 . Müllensiefen, P. IV 5 : 292. Müller, A. I 12 :128. — Ang. I 9:159. — C. 1 5 : 139; 7:12. — Curt. IV 2 b : 12. — E. 1 4 : 5 4 ; II 6:58. — Ernst. IV 9:13, 27, 36/7, 60. — G. I 12:82; IV l b : 8 5 4 . — Georg. 1 4 : 1 6 2 ; 12:91, 146; II 6:175, 179. — Gnst. A. IV 5 : 2 4 0 a ; 8 b : 8 a , 16, 44/6. — Hans. IV l b : 4 2 5 . — Herrn. Alex. I 9:77. — H. F. IV 8 d : 5. — Jos. IV 3:86/7; 5.15. — L. I 5 : 5 2 ; IV l b : 2 2 0 . — N. II 1 : 1 4 1 ; 6 : 1 7 . — P. I 4 : 479. — Hich. I 8 : 1 1 ; II 1:113. — Rod. I 9 :156. — Wilh. IV l b : 1 4 . - W i l l i . 13:144. Bohn, H. IV 1 b : 153; 2 a : 158. Franenstein, G. I 12:241. — -Fraureuth, K. IV 3 : 1 , 16. Gutteubrunn, A. IV 3:188 a, 417. Holm, E. IV 3 : 297.

Müller-Palm, Ad. I 3 : 232 ; IV 5 : 550. Rastatt, K. IV 3 :403a/4; - 10: 34. Müllner, L. IV 2 b : 256. Mülverstedt, G. v. I 4:165. Münscher, F. 1 4 : 3 3 1 . Münz, B. IV 2 b : 64 ; 5 :189, 193. Mnenzer, 0. IV 2b:518/9. Muff, Chr. 1 6 : 1 1 6 , 1 1 9 . Mugnier, F. I 3 : 28. Mahlert, F. I 4 :309. Maller, J. W. I 5 : 318; II 5 :10. Mummenhoff, E. II 1 : 67; 2 : 29 a ; 4 b : 9, 13, 84; IV 8e:14. Mnncker, F. I 1 : 2 6 , 65; 6 : 89, 142; II 7 : 1 3 ; IV l a : 1 4 ; 2b:67/8, 293; 3 : 1 , 31, 71/2, 80; 6 : 2 ; 8 d : 5; 8 e : 78, 117; 9:39, 50. Muralt, E. de. IV 1 b : 183. Mnraa, Karoline. I 9 : 94. Müsiol, K. I 10:109. Muther, R. I 9 : 95, 276. Matzenbecher, A. IV 3:312, 317. Kaaf, A. I 5 :23. Nagel, Joh. II 3 :10. Nageler, G. I 5 :166. Nagl, J. W. I 7 : 6 7 ; II 3 : 1 5 . Nathansen, W. I 4:231, 238 a. Nathusius, M. y. IV 3:484. Natorp, 0. I 12:48; IV 5:251. — P. IV 5 : 237. Natzmer. Gn. E. v. III 5 :35; IV l b : 323, 336. Naudé, A. III 1:136, 146, 176, 200; IV l b : 59-60, 66/7. — W. II 1 :45. Naumann, E. I 6 : 65; IV 7 : 23, 29, 31. — F. IV 5:573. Nebe, A. I 12:18. Nebelang, A. I 12:197. Necker, M. I 1:18, 20, 37; 9 : 1 7 ; II 4 b : 59; IV l a : 39; l c : 4 9 , 51/2, 54, 60, 66 ; 2b : 128, 177, 249-50, 363; 3 : 10, 78, 188, 273/4, 279-80, 296/7, 375/6, 464, 509, 533, 559 ; 5 : 469. Needon, R. I 5:147. Neff, J. I 12:56. Neidhart, R. III 5:39. Nentwig, H. I 3 : 99. Nenzioni, E. II 1: 78. Nerrlich, P. I 1 : 2 6 ; IV 3 r 87 ; 5 : 397. Nestle, fi. IV 5 : 2 4 1 a . Netoliczka, 0. I 6:64. Neubauer, Fr. IV 1 b : 147. Neuberg, A. II 6:133; IV 3 : 410. Neubürger, E. I 2 : 2 5 ; 4 : 1 4 1 ; 8 : 3 6 ; IV 3:603. — F. I 10:226. Neubörger, A. I 3:140. NeuhBffer, R. IV 9:78. Neukamp, E. I 3 : 227. Neuling, E. 1 9 : 4 . Neumann, C. I 9 : 1 . — E. I 8 : 1 3 ; IV 5:78. — Franz. I 6 : 1 1 2 ; IV 3 : 406. — H. I 10:241. — Karl. IV 5 : 409. — K. J. IV 3:77. — W. I 3 : 2 6 ; II 6:78. Hofer, 0. IV 8 a : 32. Strela, K. IV l b : 13; 3 : 2 3 . Neuwirth, J. I 9 :185a, 159, 169, 170a, 234; II 1:142. Ney, J. 11 6:248,251. Nicklas, J. I 6 :12, 18. Nicoladoni, Al. II 4 b : 92/3; 6:189, 199 271. Nicoti L. IV l b : 461, Nida, C. A. y. IV 2 b : 494, 51ä. Niederegger, A. IV 2 a : 61. Niedorges&ss, R. III 3:12. Niejahr, J. 1 8 : 2 7 ; IV 8 a : 62; 8e : 124. Niemann, A. IV 1 d : 50; 5 : 466. Niemeyer, Ed. IV 6:16 a. Nietscbmann, H. III 5:32. Nietzsche, F. IV 2 b : 268; 5:181. Niggli, A. I 10 : 282. Nissel, Caroline. IV l o : 5 1 . Nithack, A. III 5:59. Nitzsch, F. IV 9 : 4 . Nobbe, H. II 6:177. Noe, H. 1 4 : 1 2 1 . NSeldeke, W. I 6 : 7 7 ; IV 1 b : 72; 2 a : 63. Nórrenberg, C. I 3 : 253, 263, 323/4; 7:7. Nordau, M. IV 3:563.

Autorenregister. Nostitz-Rieneck, B. I T 5 : 605. Nottbeck, E. y. 1 4 : 444. Noyer, J. I 11:21; 1 1 3 : 3 8 ; 5:111; IV 8e : 72. Nusch, A. 1 6 : 1 2 0 . Oberhreyer, M. IV 1 b : 15. Oberdörffer, P. 1 3 : 225. Obser.K. I 2 :18: IV l b : 427; 5: 401 a. Ochs, S. I 10:255. Oechelhäoser, A. v. I 9 : 364:i. Oechsli, W. 1 1 3 : 4 6 . Oelsner, Elise. I 4:492. Oergel, G. I 4 :64/5; 12:102. Oertel, E. 6 . J. I V l b : 1 7 7 . Oesterreich, H. 1 4 : 214. Oetker, F. 1 3:422. Oetter, P. IV 5 : 414. Offner, M. IV 5 : 68. Ohorn, A. I V l b : 1 2 4 , 271,445; 2 a : 138. Oidtmann, E. v. I 4 : 22 a; 9 : 361. Olinda, Alex. I 9:345. Ollendorf, Irene. IV 2 b : 291. Omont, H. 1 3:264. Ompteda, L. Frhr. y. IV I b : 451. Oncken, W. III 1 : 152, 156; IV 1 b : IS, 20, 180. Ondrusch. K. 1 5 : 412. Ongania, F. I 3 : 66. Opel, J. 0. I 4:461; III 1 : 1 4 ; 5:64, 68. Opitz, E. I 1 : 2 6 : IV 2 a : 8 6 ; 2 b : 1 3 ; 3 : 282. 287, 463. Oppenheimor, F. IV 2 b : 380. d'Orlenns, Th. IV 9 :127. Ortjohann, F. 1 4 : 21. Ortner, H. 1 6 : 1 5 . Osborn, M. I I : 86; 9 : 169; II 4b : 18; 5:98/9; IV 8 a : 32. Osten, Jenny y. d. IV 11.: 442. Osterraann, W. I 12:4; IV 5:135. Ostini, F. t . 1 9 : 311. Oswald, J. G. IV 2 b : 257. Osztoya, A. H. v. I I I : 42. Ott (Baurat). I 9 :142. — B. I B: 35. Ottens, J. 1 6 : 6 . Ottmann, V. I 3:208. Otto, E. 1 4 : 32, 199. — F. IV 2b:470. — G. 1 3 : 340. Paehler, R. I 12 :187. Paetow, W. IV 3 : 302, Pahner, E. I 12 : 237. Pallmann, J . IV 8e : 12 — K. II 1 : 62. Panizza, 0. 1 5 : 58, 227 ; 9 : 16, 65. Pannier, K. 1 3 : 421. Pantcnins, Th. H. IV 1 c ; 13, 27, 32, 46, 49, 69; 3 : 301. Panzer, F. 1 1 0 : 163. Paoli, Betty. IV 2 b : 37; 3 : 472. — C. I 3 : 23; II 1 : 78. Pappritz, R. III 1 : 52. Papudoff, C, IV 1 b : 394. Pardellian, P. I V l b : 4 6 1 . Parey, P. 1 3 : 186. Paris, G. 1 2 : 2 7 . Pariser, L. III 2 : 2 4 ; 3 : 6 . Parisiiis, A. II 6:225. Parmentier, J . IV 1 d : 3 ; 8 a : 86. Partsch, J. 1 4:464. Pasch, K. IV 5:462. Pastor, L. I 4 : 9; 6 : 140; II 1 : 77; 6 : 2 ; IV l b : 4 , 452 ; 5:373. — W. I 10: 280. Pandler, A. I 5 : 61, 179, 418a. Paul, A. II 4 b : 11. — H. I 2 : 1 0 ; 7:136. — W. II 6:143. Panier, J. 1 4 : 390. Paulig, F. R. IV 11>:399. Pauls, E. 1 4 : 4 4 1 . Panlsen, F. I 4 : 8 2 ; II 6 : 2: IV 5:68, 599 Paulus, N. I I 1:102; 5:12/3, 18, 20, 22/3, 30 ; 6 : 9, 22-30, 45/6,123, 192. Pawel, J. IV 2 a : 34/5, 40 ; 3 :44; 5 : 9 . Pawlecki, J IV 2b:461/2. Payer, 0 . I 10:37, 191. — R. y. IV 8 c : 4 6 . Pazaurek, E. 1 9 : 472. Pearson, E. 8t. IV 9 : 85. Pech, T. 1 3 : 2 1 0 . Pechmann, W. v. IV 5 : 245. Pecht, F. I 4 : 4 6 8 ; 9:17, 288, 337; IV 1 c : 66.

Peiser, K. I 10: 97. Périer, G. II 1 :5. Perktold, F. I 6 :115. Perlbach, M. I 3 : 267. Perles, II. I 3:400. Péris, A. I 1 :93. Pesch, T. IV 5:341. Peschel, W. E. IV 2 a : 149. Peschkau, E. I 4:137; IV 21): 230. Pestalozzi, F. 0. IV l c : 2 8 . Petelenz, K. I 6:124. Peter, A. I 4 : 389 ; 9:372. — J. I 5:267. Peters, Th. I 4:223. Petersdorf, A. IV 3 : 516. Petersdorff, H. v. III 1:155; IV 1 c : 68; 2 b : 231; 5:366. Petersen, R. IV 9 :188. Pétri, E. I 3 : 2 7 0 ; II 6:172. — F. IV 2 a : 58; 3:28. — J . I 4:497; IV 3:10. Petzendorfer, L. I 3:130. Petzet, E. III 3 : 8 ; IV 5:10. Petzhold, G. I 3 : 257. Petzsch, G. I 4:202. Pey, A. IV 9 :170. Pfaff, F. 1 5:14,258; 1 1 2 : 2 9 ; 4a:21. Pfeiffer, Th. I 10 :200. Pfeilschmidt, H. III 5 : 4 . Pfister, A. IV 9:17. - C h . 1 4 : 346 — H. v. I 7 : 72. — M. IV 5 : 346. Pfleiderer, 0. I 1: 4 ; IV 5 : 236, 238, 307, 663. Pflugk-Harttong, .1. v IV 1 b : 138/9. Pfohl, F. I 10:57, 161, 167, 221. Pfaif, O. IV 9:89. Pfnngst, A. 1 3:335. Philippi, A. 1 1 : 1 9 ; 4 : 489. - F r . 1111:95. Philippson, M. IV 1 b : 363. Pichler, A. I 5 : 308; II 2 : 5 6 ; IV 2 b : 199-200. — F. III 1:161. Pich tos, N. M. IV 10 : 8. Pick, A. IV l a : 32; l b : 1 6 4 ; l c : 3 1 ; 2 a : 156 ; 5 : 345 ; 8 b : 7 . Piekosiitski, F. 1 3 : 1 3 9 . Pieper, A. I I 1:17. — J. I 12:54. Pierson, W. IV 1 b : 397. Pietsch, J. E. I 4:322 a. — L. I 9 : 4 4 1 ; I V l b : 3 0 ; l c : 0 5 ; 2 b : 236. — P. 1 4 : 277 : 7 : 211. Piger, F. I 5 : 72. Pihan, Abbé. IV 9 :142. Pilz, H. IV 2 b : 83. Pinelli, s. A. y. Freiberg. Pirenne, H. I 3 : 3 ; II 1:52. Fischöl, R. I 4 : 438. Pistor, J. III 1:11. Pitrè, G. I 3 :178. Pitnckowski, M. IV 5:413. Planck, M. I 10: 21. Pleasants, Mary M. IV 3 : 492. Plew, J. IV 1 b : 121. Plöhn, R. IV 2 b : 13. Pniower, 0. II 7 :10; IV 3 : 369, 375/6; 8e : 117. Poelchan, A. I 3:176. Pölzl, J. I 6:58, 70; IV Se:48. Poeschel, J. I 7 : IIS. Pötsch, J. A. 116:151/2. Pohl, R. I 10:187 ; IV 1 c : 59. Pohler, J. I 3:226a. Poli-Bardmeyer, Maria. IV 3 : 389. Politicus. I 3 :423. Polko, Elise. IV 2 b : 4 7 9 , 530. Pommer, J. II 2:57. Poole, W. F. I 3:252. Popek, A. I 11:23; IV 9:173. Popp, K. 15.-144 Poppe, G. I 4:319; II 1 : 2 6 ; 6:267. Poppenberg, F. IV 2 a : 87; 3 : 59a, 307, 309, 478, 553, 571, 616; 5 : 527, 620 ; 6 : 3 8 ; 10:9, 43, 115. Popper, M. I 4:435, 483. Porchat, J. I V 8 d : 3 . Porges, H. I 10:80, 169. 220, 234. Portig, G. IV 8 a : 44; 81) : 33; 9: 4. Poruck, J. IV 5 : 62. Poschinger, H. Bitter y. IV 1 h : 282, 293; l c : 2 2 c : 5:577. Post, A. H. I 5 : 343; II 2:16. Poten, B. IV 1 h : 159, 216, 312. Powell, G. H. 1 3 : 280.

Prato. St. I 11: 5. Preger, K. II 1: 61. Prem, S. M. 1 5:312, 357/8; 6 : 9 1 ; II 4 b : 21 ; IV 1 a : 40 ; 2a : 48 ; 2b : 203, 208, 353 ; 8 a : 6; 8d : 24; 8 e : 2 9 ; 9:56. Preser, K. IV 2 b : 4 . Presset, P. I I 6:193. Preuss, G. III 1:128; IV l b :55. Preyer, W. I 3 : 40; IV 8 a : 65. Pribram, A. m 1 : 9 , 114/6, 120, 196; IV 1 b : 18. Priebatsch, F. II 1:52. Priebsch, D. I 3 : 3 4 . — R. I 5:131; II 5:119. Prieger, E. I 10:101, 103. Primer, P. I V 8 e : 4 4 . Primozié, A. I 6:84. Prinz, P. IV 1 b : 395. Prochazka, B. Frhr. y. I 10:198. Procyk, A. I 7:106. Prôhle, H. I, 1 2 : 5 1 ; III 5 : 8 1 / 6 ; IV 1 b : 84 ; 2 a : 94 ; 2b:306, 424/5, 428 ; 5 : 8, 31, 286/7. Prüll, K. I 4:393, 519; 12:21; IV 2 b : 187, 204 ; 3:272, 462, 509, 528; 10:40. Proelss, J. 1 9 : 280, 345. — R. IV l b : 96; 2 a : 8 8 . Proescholdt, L. I 11 :14, 37, 40, 45; IV 1 d : 42, 44. Prosch, F. 1 7 : 1 7 0 ; IV 2 b : 134; 8a:96. Proschke, Hermine. I 5:162. Prnmers, E. IV 2 a : 6. Prnner, J. I I 5 : 2 . Prutz, H. I 4 : 60; 12:134, 137; III 1:78. Prybila, P. I V l b : 1 3 1 . Pucsko, A. IV 2 b : 117. Pndor, H. 1 9 : 3 4 0 a . Puglisi-Pico, M. I 1:34. Puis, A. IV 2b :148. Puntschert, J. I 4:380 a. Pusch, K. II 5 :127. Putnam, G. H. I 3 :353. Puttkammer, Alberta y. IV 2 b : 403. Pyl, Th. I 9 :299. Quaritch, B. I 3 : 24. Quilling, P. I 5 :397. Quistorp, B. y. I V l b : 1 7 4 . Raadt, J. de. I 4 : 240. Babus, L. IV 5 : 79, 90, 234. Raché, P. 1 1 2 : 1 2 5 . Rachel, M. II 4 b : 74. Rachfahl, F. 1 4 : 1 6 1 . Bademaoher, C. I 6 : 7,63,78 ; III 2:75. Rades, P. y. 1 9:114. Radlkofer, M. I 4 : 5 2 ; II 5:46. Radulescu-Motru, Const. IV 5 :107. Raeder, A. I 4 :40. Rahden, A. y. I I 1:149. Rahn, J. R. I 9:213. Baible, G. F. IV 1 b : 423. Eaich, J. M. IV l b : 3 7 8 . Ramann, Lina. I 10:187. Ramhaldi, C. Graf y. I 4 : 363. Bamberg, G. I 10:266. Rank, J. I 5 :24. Bansohoff, G. IV 5:194. Banzoni, E. 1 9:386. Bapsilber, M. I 9 : 376. Baschdorff, 0 . I 4:222. Raseg, A. y. 1 4:525. Rathgeher, Jul. IV 1 b : 415, 418. Bathlef, G. IV 1 b : 242. Rathmann. IV 5:278. Ratzel, F. III 5:49. Bausch, A. I 12:27. Bauschenplat, A. IV 11>:275. Baynal. IV 9:137. Reuleaux, F. I 7:179a. Beber, J. I 10:71; 12:15. — F. y. I 9:18. Rehros. 0. I 5 :176/8. Recolin, N. II 6 : 147. Redgrare, G. R I 3 : 67. Redlich, K. Chr. IV 2 a : 62; 3 : 1 : 8 a : 52/3, 66 ; 8 b : 1/2; 8c : 3, 47 ; 8 d : 1, 33. — 0. I 4 : 239; II 6 : 178. Rée, P. J. I 9 : 205, 216. Regener, Fr. IV 5 : 607, Regling, H. II 1 : 138. Regnier, A. IV 9 :116. Rehorn, F. IV 9 : 66. — K. I 7 : 85.

(4)35*

Autorenregister. Rehsener, Maria. I 5 : 28. Reichel, R. I 8 : 66. Reichenbach, A. I 1 : 82, Reii-hl, Ed. I 5 : 421. Reioke, R. IV 5 : 85. Relffenstein, C. 1 4 : 333. Reifferscheid, A. H C : 51. Reimann, H. I 10 : 20, 25, 57, 77, 124, 187, 197, 251. R e i m » , S. I 9 : 355. Rein, B. IT 9 : 72. — W. IV 5 : 136. Reinach, S. I 9 :185. Reinecke, A. I 3 :132. Reinhardstöttner, K. » . I I 1 : 87; 3 : 21; 5 :124. Reinhardt, H. I I I 1:107. — K. I 12: 17. Reinitz, E. IV 5 : 104; 9 : 58. Reinle, K. E. 1 5 : 3 2 1 ; 8:32. Reinetein, Th. I 11:15. Reis. E. IV 5 :132. — H. I 7 :60. 116. Reisohel, G. I 4 : 320 ; 6 :428. Reiser, A. I 10 : 56. — J. ß. I I 6 :46. Reissmann, A. I 10:15. Heiterer, K. I 6 : 74, 99 a, 164. Reils, E. W. IV 5 : 88. Remer, P. IV l b : 357; 5 : 529. Remns, E. I 4 : 207. Renatos, Job., s. J. Frhr. y. Wagner. Renier, R. II 4 a : 2. Renouard. Ph. I 3 : 77. Rentzell, v. I V l b : 335. Eeeoh, C. I 10 : 252. Rethwisch, E. I 12 :1. Ren, II. I I 6 : 86. Rensch, F. H. I 4:412; I I 5 :20, 98; 6:21, 36/7,40; I V l b : 2 3 4 ; 2a: 160; 5:385. — O. A. I 1:61; 5:37. RensB, Ii. Y. IV l c : 3 6 . — R. I 3:36g. Renter, W. 1 1 : 4 7 ; 6:143. Rex, Emma. IV 2b : 18. Reyer, E. I 3 : 320, 327. Reyher, O. I 3 : 250; IV 1b:307. Rezek, A. I I I 1:109. Rhoades, A. IV 9:102. Ribbeck, W. I I I 1:174. Ricchetti, A. I 10:149. Richter. A. I 4:55; 5 :435; 7:146, 161; 12:36; I I 4b:98/9; 7 : 2 ; IV 5 : 200. — Fr. I 9:234. — H. I 9:272; IV l c : 6 2 . - K I 12:36. — O. I 12:180; IV 2 a : 11, 132. — P. E. I 3:298. — R. IV 10:101. — Wilh. I 12 : 242, 244. Rieber, X. IV 2b: 507. Bieder, O. 1 4 :22. Riedl, F. IV 9:93. Rieffei, F. 1 9:276. Riegl, A. I 4:191; 9:445. Riehmann, J. IV 3:77 a. Riehl, B. 19:127. — W. H. y. IV lb:472 ; 5:43. Rieker, K. I I 6:142. Riemann, H. I 10:3, 92; IV 5 : 274. Rienäcker, Fr. I I I 1:54. Ries, J. I 7:113. Riese, A. IV 1 a : 19. Rietschel, G. 116 :136. Rien, W. N. du. 13:35. Riggenbach, B. II 6 : 245. Ringholz, O. IV lb:426. Rinn, H. 11 6:68,145. Ritschel, A. I 7:66. Ritter, Eng. IV 5:434. — F. I 9:457. — H. I 4:3. — M. I H 1:6. Rittner, K. H. IV l b : 4 6 2 ; l e : 2 4 . Rivet, Abbé. IV 9:124. Rivoli, Duo de. I 3:115a. Robert, A. I 10 : 223. —tornow, W. I 1:91. Roberts, W. 1 3:295. Robertson, J. 6. IV 3:7. Roboisky, H. I V l b : 2 4 5 . Robran, F. IV 3 : 506. Rochette, A. IV 9:130. Roch lieh, E. I 10:6, 97, 132, 200. Rockinger, L. y. I 3 : 361, 276 ; 4:98. Rod, Ed. 1 9:275.

Rodenberg. J. I 10:225, 246; IV5:514. Röckner, H. 1 10:11,238. Roeder, E. I 10 :110; IV 2 b : 79, 163, 349; 3 : 547, 568. Roediger, M. I 5:92; 7 : 95, 175, 204; 8 : 4 ; IV 8 a : 52/3, 66; 8 b : l / 2 ; 8 d : l ; 8e : 1/2. Röhrich, W. I 4:470: IV 5 : 554. Röhricht, R. II 1:152; IV 9: 67. Roll, L. 14:51. Römer. A. IV 3:246. RSmheld, F. IV 5 : 618. Roenipler, R. 110:143. Rönnecke, C. II 6:150/u. Roeschen, A. I 5 : 285. Rosei, L. I 4 : 369: II 4b: 23. Röseler, W. I 4:305. Rösemeier, H. II 1:19. Rosiger, F. IV 3:30. Rössler. A. IV 2a: 133. — C. IV l b : 161, 469 ; 5:144. Rössner, 0. I 7 :157. Roethe. a. I 2:38; 12:24: I I 2:47; 3:55; 5 : 25, 34, 45. 55; III 2:10/1; IV 1 b : 206 ; 8 » : 52.3, 66 ; 8b : 1/2; 8 c : 4 ; 9:166. Koetteken, H. IV 3:98. Regge, B. I l l 1:55/6; IV lb:360. Rohde, 0. 1 1 1 : 8 . Rohrscheidt, K. v. I 4:201. Rollet, H. IV 8 b : 6/6a. Roloff, G. IV l b : 295, 402. — 0. IV l b : 171. Rooses, II. I 3:84. Koquette, A. I 3:300. — 0. IV l o : 5 0 ; 3 : 290. Rosegger, P. K. IV 5 : 439. Rosenbanra, R. IV 3:32/3,35/3 ; 5:11/4 ; 8 a : 93. Rosenberg, Ad. I 9 : 3, 17, 71, 73, 286, 330a, 353, 404; lc:66. Rosenburg, H. IV 2b: 146. Rosenhagen, H. 1 9:1, 55, 70, 283. Rosenstein, A. I 7 :139. Rosenthal, G. 1111:46/7. — L. IV 5 :106. — M. I 10:16. Roser, H. I I 6:105. Rost, A. I 3 :398. — R. IV 6 : 33. Roth, E. IV 3 : 208. — Elise IV 2 b : 536. — F. W. E. 1 3 : 56, 105, 153. 355,417 ; 4:459a; I I 1:92, 146, 163 ; 2:44; 4 :17; 5 : 14, 31; 6 : 44; 7 : 28; III 2 : 1 8 : IV 5:521. — V. I 5 : 99. Rothan, G. IV l b : 225. Rothe, B. I 6:49; IV 9:62. Roustan. L. IV 2 b -.134. Rouy, H. IV 9 :141. Rowe, E. IV 10 : 70. Roy, B. IV 1 c : 100. Rubensohn, M. II 2:48; I I I 1.27; 2 : 4, 2«. Rubinstein, Susanna. IV 5 :156. Rude, A. I 12 : 172. Rudel, K. I l l 1 :192. Rudolph, L. I 4:522/4; 7:92, 21G; IV 2b-.459 ; 5:213. Rudow, W. IV l a : 3. Rtbsam, J. I 4 : 260. R&cker, A. W. IV 5 : 510. RQcklin. I 9 : 431. Rüdiger, 0 I 4:69. Röhl, F. IV 5 : 369, 406. Rühle, P. IV 2 a : 89. Rfimelin, G. I 7 : 167/8, 194; IV 5:476; 10 :118. Rnepprecht, Chrn. 1 3 : 21 ; 4 :125. Rbthling, P. IV 5 : 370. Kfithning, G. III 1: 94, 97. Rftttenauer, B. IV l a : 24; 3:340 b, 457. Ruland, C. II 4b : 54; IV 8a : 21, 26, 41. — W. I 5 : 174. Rommelsberger, 1. I 12:175 a. Runge, F. II 3: 58. Runkel, F. IV 2a : 90; 2b :86, 88, 97; 3 :378; 5:222, 526; 9 : 4 . Runze, F. W. I I I 1 : 57. — M. I 10:126/7; 12:77. Russell, A. I 3 :184 Ruthardt, A. I 10 : 93. Ryssel, V. I 11 : 7. Saalfeld, G. A. I 7 :172, 182. Sabin, S. IV lb:314.

Sacher-Masooh. L. IV 2b: 130, 157, 170, 299. Sachs, K. I 2: 28; IV 5:437. Sachse. R. I 12 : 25/6; III 5 :50. Sachsen-Weimar, Prinz Bernhard v. IV l c : 15a. Sack, E. I 5 : 299; IV 2b : 414. Sacken, Ed. I 9:81. Sackur, E. I 5 : 252. Saenger, S. IV 8a:77. Saeuberlin, L. I 4:457. Safford, Mary J. IV 3 :204, 503. Sahr, J. I 7:19-20, 202a; 9:106; IV 2 a : 91, 123. Saint-Saöns, C. I 10:195. Saintonges, J. C. I 5:173. Saitschik, R. M. IV 1 a : 43 ; 3:359, 377 388 Saligèr, W. I 5 : 245 ; 6: 10/1, 36,115; II 4:33; IV 3:26. Salis, A. v. IV 1 c : 80. Sallmann, K. II 6 :110; IV 5: 325. Sallwörck, E. v. I 1:28; 3 : 328; 4 : 505 ; IV 1 d : 37, 53 ; 5:611 Salomon, L. IV 1 b : 197; 2b : 64, 134; 3 : 294, 319, 443, 574 ; 5 : 587. Salpius, F. v. IV lb:231. Saltarino, Signor. I 4:160. Salzmann. I 9:364. — E. I 6:20. Samhaber, E. II 3:27. Samson, H. y. IV 2b: 277. Samter, N. I 4 : 436. Sanchez y Mognel. IV 8e:75. Sandherger, A. I 10:76. Sanden, A. y. IV 6:30. Sander. D. IV 5:33. — F. I 1:70; 11:2; I I 6 :132; 7 : 26; IV l b :454 : 5 : 268, 308. — H. I I 1:27; IV 2b:210. Sanders, D. I 7 :24, 121 ; IV 2 b : 272 ; 9:29, 65. Sandler, Chr. I 3:365. Santen-Kolff, .1. van. I 10:171. Sarrazin, J. I 12:245; IV 3:356. Sarre, F. I 9:150, 241. Sartori, P. I 5:103, 349. Sattler, J. I 3:339. Sauer, A. I 1:86, 98 ; 3:141; 4:462; 113:16; 111 5:70, 76; IV l c : 4 2 , 45,50; 2a: 59, 102, 105, 145 ; 2b:20; 3:1, 17. 375/6, 498; 5:24, 29, 461; 8a : 52/3, «6; 8h : 1/2; 8d : 3. 35; 8e:l/2, 27/8, 71, 77, 84, 109; 9:26; 10:18. 36/7. — B. IV 5 : 402. — II. IV 8b: 37. Saul, D. IV 5:82/2 a. Savigny de Moncorps, V»«, de. I 3:456. Say, L. I 4 : 474a. Sayous, E. I 9:175. Schaarschmidt, E. I 3:96. — P. IV 5:258. Schacht, A. I 5:196. — H. IV 2b:328. Schack, D. Th. v. IV 5:171. Schädel, L. I I 1:47, 65. Schäfer, D. I I 1: 28. — H. I 6:108/9. — J. W. 1 8 : 6 . — Karl. I 9:139. — P. I 12 : 69. — R. I I 6:164; 7:30a; IV 8 e : 84. — Th. 1 4 : 92; 8:5. Schaeffer, P. I 5:7. Schaeffle, A. IV 6 : 480. Schafheitlin, A. IV 2b: 396. Schalk, J. IV 8a:39. Schall, J. II 6:35; I V 2 a : 1 0 6 ; 9:53. Schaller, J. IV 8 c : 15. Schanz, Frida. IV 2b:202, 485. — Pauline. IV 2h:486. Scharf, L. IV 2b:393. Scharwächter, Fr. I 4:178. Schauberg, F. I 5 : 233. Schaumkell, E. I I 1:108. Scheel, J. J. I 12:246. Scheffler, II. I 7 :174. — K. I 7:108, I I I , 176, 209-10. Scheich], F. II 6 : 49, 264; III 1:162/3. Schell, 0. I 5:104/5, 109-10,142,335; II 2:65. Schemann, L. IV 5:139. Schendel, R. IV 5: 68. Schenk zu Schweinsberg, Frhr, G. IV 8 a : 9. Schenk, K. IV 3:361. Sohenkendorff, E. v. I 4:522a.

Autorenregister. Schenk», H. I 10 : 232, 281. Scherdlio, E. 1 5 : 235. Scherenberg, E. IV 1 b : 278 ; 2 b : 352.3. Scherer, C. IV 8 : 4 0 . — K. IV 2 a : 3 9 ; 8 b : 1 7 , 53; S c : 19. Scherling, E. IV 3:116, 123. Schermann, L. II 2 : 6 7 . Schettler, P. IV 3:551. Schiemann, Th. I 2 : 36; II 6 : 231; IV 1 c : 27; IV 5 : 639 : 8 c : 10; 8 e : 7 6 . Schiff, E. IV 5 : 468, 495, 515. Schild, E. I 4 : 290», 322, 332a; 9 : 1 2 5 a ; II 6 : 122. — P. 1 7 : 6 0 / 2 . Schilde, Fr. 1 9 : 4 7 4 . Schilder, A. I I : 15. Schiller, H. I 6 : 57. 78, HO; 9 : 1 3 3 ; IV 6 : 2 8 . — J n l . IV 5:671. Schilling, G. IV 6 : 3 1 . — L. I 4:179. — M. I 3:271. Schiliraana, H. IV 2 b : 467. Schimpff, G. v. IV 1 k : 176, 437. Schindler, F. IV 5 : 230. — K. I 12:53. Schirren, C. III 1:155; IV l b : 4 5 8 . Schischminov, J. D. IV 2 a : 120. Schlegel, B. 1 5 : 1 4 9 . Schlegelmicli, Fr. IV 5 : 248. Schleicher, A. 1 5 : 3 1 . Schleiden, E. I V l b : 2 8 8 . Schienther, P. IV 2 a : 98; 2 b : 386; 3 : 297 ; 8 a : 3 . ' . Schlesinger, C. IV 1 b : 319. Schley, F. 1 3 : 6 . Schlieben, A. 1 4 : 1 3 5 . Schliepmann, H. I 9:379. Schlier. II 6 : 76. Schling, E. II 6 : 207. Schütter, H. I 4 : 377 ; IV 1 b : 189-90, 232, 381. Schloback, 0. I 4 : 249. Schlögl, Fr. I 4 : 375 ; IV 2 b : 111. Schloener. I 2 : 4 5 . . Sohlösser, R. I 8 : 2 9 IV 2 a : 3 0 a, 69; 3 : 3 4 ; 5:10. Sohlossar, A. 1 3 : 3 0 6 ; 5:299, 315; 112:42; 4 a : 6 ; 4b:S6a; l V l a : 1 4 ; 2 b : 46, 112, 123, 151, 166/7, 173,196, 310; 3:405, 408, 436. 448, 456. Schlosser, J. v. 1 9:465. Schmarsow, A. 1 9 : 3 . Schmeisser, E. IV 2 b ; 59. Schmelzer. I 6 :104. Schraid, Charlotte. IV 2b:531. — Heinr. Aifr. I 9 :194, 198, 201. — Max. I 9 : 1 7 , 45, 48 a, 94, 98, 283, 322; IV 5 : 2 5 . — 0. I 10 :258. — Th. I 10: 70, 79. — Wilh. I 9 :199, 202. Schmidkunz, H. I 4 : 394; IV 2 b : 391; 5 : 1 4 6 , 660. Schmidt, A. I I 2 : 4 4 a ; III 2 : 2 3 ; IV 8 b : 39; 8 d : 4 . — Ad. II 8 : 3 5 ; 5 : 9 3 , 117a. - A u g . I 7 : 1 9 ; III 1 : 1 9 3 ; 5 : 3 . — B. 1 7 : 4 7 . — Erich. I 1 : 2 1 , 86; 2 : 6 6 ; 5 : 1 , 284; 8 : 3 7 ; II 2 : 3 7 ; 4 b :48; H I 2 : 3 8 , 41; IV l a : 33; l c : 49; 2b:258, 330; 3 : 42, 61, 81, 297, 310. 375/6, 509; 6 : 1 2 ; 8 a : 5 2 / 3 , 66; 8 b ; 1/2; 8 c : 4 , 35/6; 8 d : l ; 8e : 25, 31, 108; 9 : 5 9 ; 10:117. — Ferd. IV 1 b : 152, 270, 302, 435. — Friedr. I 12 : 97. — F. A. I 4 : 522a. — K. A. I 6 : 84. — Maxim. IV 3:181. — Max C. P. IV 2 a : 4 5 ; 3 : 3 5 ; 5 : 3 5 ; 6:38. — R. I 4 : 432 a; II 4 b : 9 0 . — Rud. IV 3 : 60. — Wilh. 19:221,251, 417/8; I V 5 : 1 5 0 . — Willi. I 9 : 1 6 . Neuhaus, P. 1 4 : 2 7 . Treptow a/E. II 7 : 9. Schmit, Karl. I 12 : 224. Schmitt, F. J. 1 4 : 410. — Heinr. I 6 : 25. — L. 1 1 6 : 2 1 7 ; IV 8 b : 24,28; 8 e : 5 2 ; 9 : 57, 91, 105, 116, 161; 10: 135. Kassel. IV 9 : 60. Schmitz, J. P. I 5 :392; 7 :144. — M. II 6 : 2 ; IV l b : 2 3 8 ; 2 b : 5 2 7 . — W. I 5 : 2 6 ; 7 : 4 6 ; 9 : 1 3 1 ; II 1:76.

Schmotler, G. 1 4 : 1 4 8 , 161, 210; II 1 : 33; III 1:146/7; IV 1 b : S5, 437 b. Sohnedermann, F. IV 9 : 4 , 177. Schneider, A IV 2 b : 2 2 3 , - C M . IV 5 : 487. — F. IV 5:113. — G. IV 8 e : 59. — G. H. 1 1 2 : 1 6 0 . - P h i l . I 9 : 1 8 0 ; II 6 :201a. — R. I 6 : 56, 142; II 4 a : 1; 4 b : 6 6 ; IV 2 b : 4 5 7 . — W. IV 5:229. Schneidewin, M. IV 2 b : 3 4 9 ; 8 e : 7 8 ; 9 : 74. Schneiderwirt, F. 1 3 : 36 (. Schnaidt, K. IV 5 : 573. Schneller, Chr. I 4 :383 ; 5 : 423. Schnorr y. Carolsfeld, F. II 2 : 3 ; 5 : 1 1 3 ; IV l b : 2 2 9 . Schnür er, F. I V l a : 4 ; 2 b : 2 0 » ; 3 : 456. Schnütgen, A. 1 9 : 1 9 4 . Schöber, L. I 12:217. Schölermann, W. I 9:42. Schoen, H. IV 5 : 320. Schönaich, G. I 1 0 : 133, 144; IV 3:459. Scbönbach, A. E. I 1 : 22, 73; 2 : 16; IV 1 c : 46. Schöne, A. IV 2 b : 249, 255; 0 : 1 7 . Schöner, G. 1 5 : 4 1 9 . Schönlank, B. 1 4 : 1 5 8 ; II 1 : 22. Schoepke, O. IV 9:167. Schöttner, Ad. IV 10 : SO. Scholtze, A. I 12 : 209. Scholz, E. I 10:40. — Fr. 1 3 : 4 5 . — G. IV 1 b : 337. Sohonecke, W. 1 1 2 : 2 9 . Schorbach, K. 1 3 : 53, 102, 106; 3:2 7 Schott, Th. III 1:170; IV 5:281. Schräder, H. I 4 : 9 7 , 112; 5 : 3 7 2 4, 382/3; 7:159, 1625; IV 8 c : 2 ; 8 e : 120/1; 10:74. — Th. I 4 :301. — W. III 5 :67. Schräm, W. I 9:412. Schramm, H. IV 2b:484. Macdonald, H. IV 5 : 567. Schrattenthal, K. IV 2 b ; 4 0 1 , 497. Schranf, A. II 5 : 58. — K. IV 3 : 422. Schreck, E. 1 12:31; IV 5:336, 612. Sohreiber, Charlotte. I 3 : 5 2 . — H. II 1 : 2 1 . — W. I 3 : 51. Schrempf, (Jh. IV 8 a : 4 3 u . Schrey, F. 1 3 : 1 2 / 3 . Sohröder, A. II 5 : 2 1 ; 6 : 1 6 . — Carl. I 1 : 5 9 ; II 1:83. — E. IV 1 b : 276, 365. — Edw. I 1 : 4 2 ; 2 : 3 9 ; II 3 : 4 , 20; 5:107, 120; IV 5 : 425 ; 8 a : 52/3, 66, 8b : 1/2; 8 c : 4 ; 8 d : l . — E. A. 1 4 : 8 . — F. 1 1 1 3 : 6 1 . — H. II 1:148. — K. I I I 1 : 208. — E. 1 2 : 3 1 ; 5 : 253. — Eich. I 11: 50; IV 1 b : 205. — W. 1 6 : 3 3 / 4 . Schroer, A. IV l d : 3 7 , 42; 7 : 3 0 . — K. J. IV 8 a : 6 , 30; 8 c : 3 4 . Schröter, A. 1 4 : 1 5 9 ; II 2 : 22; 5 : 98; IV 1 a : 16; IV 2 b : 7 1 , 217, 227; 3 : 484 ; 5 : 563, 601, 661; 8 e : 7 2 , 82; 10:69. q_ j y g . 25 Schröttner, A. IV 3 : 334, 587. Sohnbert, A. 1 4:488. — Ed. 1 1 5 : 5 3 . — -Feder, Kläre. 1 4 : 4 8 1 . Schnbin, Ossip. IV 3:504. Schach, H. 1 4 : 274. Schacht, J. I 10:8. Schücking, Theo. IV 3 :472. Schüddekopf, C. II 2 : 5 1 ; IV 1 c : 41; 2 a : 4 1 , 49, 112; 3 : 7 6 ; 6 : 1 0 ; 8 e : 2 4 . Schürer, E. IV 5:309. Schüssler. M. II 4 b : 59; III 1 : 1 9 4 ; IV 3 :251; 5 :353. Schütze, E. Th. II 6 : 8 8 . Schngay, E. IV l b : 9 7 . Schalenbarg, 0. IV 1 c : 101. — G„ T. d. IV LB:327. — W., T. 1 5 : 64, 156, 198. Schulleras, A. I 5 : 8 ; IV 5 : 3 .

Schalte, A. y. II 4 a : 30; 6 : 3 3 ; III 1:98, 120 ; 5:16, 351. Schaltess, F. IV 3:106. — K. I 5:252. Schaltheiss, A. IV 3 :12. — F. G. I 4:126, 467; II 1 : 1 2 7 ; 3 : 6 3 ; IV 5:627. Schultz, Alwin. I 9:86. — 0. I 2 : 32: IV 3 : 590 ; 5 : 433. Schnitze, Fr. I 4 : 2 1 7 . — Marie. IV I b : 413. — Otto. IV 5:419. -Sigmar IV 8 c : 8; 9b : 31. — V. IV 6 : 38. — W. I 3 : 354. Schulz, Bernh 16:111. — E. I 4:146, 234. — Ernst. IV 8 e : 63. — F. I 5 :186. — Hans. I l 1 : 3 6 . — E. III 1:58. Schatze, Adolf. IV 2 b : 4 4 8 . — E. 0 . I 4:163. — Otto. I 6:21/2; 9:476. Schamann, A. I 12: 22/3, »2; III 2 :16/7 ; IV 2 a : 33 ; 5:38«, 489. 617. — C. I 5 : 4 2 9 ; II 4 a : 13. — G. II 4 b : 14. — P. I 9 :31, 169, 350. Schuppe, W. IV 5:217. Schuster, A. I 6:108/9. — G. I 4 : 9 5 ; IV l b : 3 7 . Schwalb, M. II 6 : 111; IV 5 :267. Schwalm, J. I 4 :261. Schwan, E. IV 3 :8. Schwann, M. I 4 :355; IV 2 b : 324. Schwartz, F. I 9:150. — P. I 4 : 142, 298; III 2 : 40; IV lb:73. - R a d . II 4 a : 2 4 . Schwartzkoppen, y. I 4 :300. — Clotilde y. IV 3:481. Schwarz, C. 1 1 1 : 3 6 . — H. I 3 : 447. — W. IV 9 b : 51. Schwarze, Th. 1 3 : 6 1 . Schwebel, 0. 1 4 : 1 5 . Schweichel, E. 1V 2 b : 169, 378 ; 3 : 4 1 6 . Sohweiger-Lerchenfeld, A. Frhr. y. I 4 : 224. Sehweinbarg, S. I 5 : 3 6 . Schweitzer, Ch. II 4 b : 8 9 . Schweizer, P. I 3 : 3 6 1 ; IV 5:382. Schwemann, A. I 4 : 1 7 2 ; IV 1 b : 91 a. Schwenk, R. 1 7 : 1 0 8 , 1 3 1 . Schwenke, P. 1 3 : 2 6 9 ; 9:456. Schwerins, J . IV 2 b : 250, 255. Schwill, F. IV 1 b : 26. Sebastian, F. 1 9 : 1 . Seeber, J. I 5 : 1 6 0 ; 11:16. Seeberg, E. IV 5 : 255/6. Seeley, J. P. IV 8 a : 78. Seelmann, W. I 8 : 3 0 a ; II 5 : 9 , 37/3. Seemüller, J. II 1 : 7 2 ; 2 : 5 2 ; 6:271. Seemann, A. I 9:330. Seibt, R. IV 2 b : 2 7 6 . Seidel, U. IV 2 b : 3 5 5 ; 3:277/8. — P. I 9:245/7, 400; IV l b : 3 9 . Seidensticker, Ósw. I 3 : 8 7 b. Seidl, Ant. I 10:159. — Armin. I 4 : 1 9 2 ; IV l b : 4 l 6 b . — Arth. I 10:160. Seiffert, M. I 10:6, 22, 25, 74, 78, 82, 89, 97, 119, 247. Seitz, E. I 7 :173. — K. I 4 : 7 7 ; 12:203; IV 2 b : 4 7 1 . Seliger, P. IV l c : 5 0 ; 2 b : 4 6 ; 9 : 2 6 ; 10:46. Sello, G. I 12:179. Semler, Chr. II 3 : 2 4 ; 4 b : 103. Seiumig, U. IV 9:19-21. Semper, H. I 4:382/2a; 9 : 1 5 8 a . — M. I 9:382. Seuckler, Hauptmann. IV l b : 9 2 . Sepet, M. II 4 a : 8 ; IV 9:144. Sepp, J. N. I 5 : 1 1 3 ; 9:176. Seraphim, E. I 4 : 398. — J . W . IV 2 a : 27. Seryaes, F. 1 9 : 48 b, 53, 442; IV 2 b : 318; 3:570. 604. Seuffert, B. 1 1 : 6 5 ; II 4a : 21; III 6 : 7 5 ; IV 1 c : 3 9 ; 2 a : 1 0 4 ; 2 b : 156, 416; 3 : 65, 67, 75 ; 5:29-30 ; 6 : 3 8 ; 7 : 2 2 ; 8 a : 72 ; 8 d : 4 0 . Setzepfandt, E. I 4:420. Sevin, L. IV 3 :50. Seydlite, W. y. 1 9 : 9, 187, 194, 208, 214, 243, 425.

Autorenregister. Seyfert, B. I 10:45. Seyler, A. I 3:113; 4:449. Shairps, J. I 4 : 508. Sharp, W. IV 3 : 556, 609. Shedlock, J. S. 110 : 36, 186; IT 5 :511. Shumway, D. B. I 7 : 1 0 ; II 4 b : 8 8 . Siech, P. I T 2b:362. Siepman. I T 3:214. Siercke, E. I 4:309 a Siering, E. IT 2 b : 452. Sieroka. O. I V 8 e : 4 ö . Sievers, E. 1 8 : 3 , 1 2 , 1 5 . Sigwart, Chph. IT 6:216. Siking, F. IT 3:440. Silbergleit, H. 1 4:182. Sillem, W. I 9 :301. Simmel, G. IV 5:559. Simmet, L. I 10:96. Simon, F. I 10:189. Simond, Ch. I T l b : 2 5 . Simons, E. I I 6:256/7. Simonüfeld, H. II 1:115. Simpson, A. I 10:141. Singer. H. W. I 9 : 77, 329. — L. IV 3:66. — B. I 4:304. — S. I 5 : 1 6 7 ; 11:14; II 4 a : 25. — W. I 9:410. Sintenis, Fr. IV l a : 2 2 . Sinzheimer, S. IV 8 a : 8 4 ; 8 b : 61; 8e:96. Sittard, J. I 10 : 222. Sitzen, G. 1 4:400. Skowronnek, Fr. I 12:139. Skranp, K. I 8 : 1 4 a . Slee, J. C. van. II 6 : 259-62; III 5 : 17/8, 40. Slezak, A. IV 3:395. Sraend, J. I 10:10. Smital, A. IV 3 : 896. 398. Smolian, A. I 10:143. Smolle, L. IV 3 : 393. Snell, 0 . 1 4 : 2 5 1 . Socin, A. I 7 :56/7; IV 5:241 a. Sodenr, G. IV 5:238 c. SDhnii. I 4 : 1 1 1 ; 6 : 1 1 0 ; 7 : 9 3 ; IT 3: 105; 9 : 3 . Sobnrey, H. I 5:42, 66. Sokal, Cl. I 9 :351. — Ed. IV 5 : 492. Sommer, 0. I 4 487. — W. IV 2 b : 360. SommerTogel, C. I 3:80. Somogyi, Ed. IT l b : 3 9 2 . Sonden, P. III 1 :105. Sondheim, M. I 9:411. Sonnenbnrg, E. IT 5:501. — F. IT l b : 2 6 9 . Sophus. IT 5:168. Sosnosky, Th. t . I 7 : 2 1 0 ; I T l b : 3 5 7 ; 2 b : Sil, 384 ; 3:188, 306, 540, 613. Sozonovic. I T 2 a : 121. Spanier, M. II 5:80, 83/5 ; 6 : 1 3 ; I I I 2:35 Spannu'gel, C. I 4 :190; III 1:13,144, 204; IV 5:86. Spannenberg, L. III 1:59. Sparfeld, E. HI 1:60. Specht, F. IV 5 : 524. — F. A. I 9:134. Speier, II. IV 3 : 434. Sperling, H. 0. I 3:246. Speyer F. IV 10:105. Spiegel, D. 1 4:500. Spielhagen, F. IV 2 b : 339. Spielmann, C. 1 4 : 4 2 2 ; I V l b : 1 8 1 . Spier, Anna. I 9 : 278/9, 323. Spies, Minna. I 10:255. Spiess, B. I 12:188. Spitta, H. I 1:273; IV 5:109. — Ph. I 10 : 34, 39, 73, 117, 197 ; Q 2:54. Spitzer, S. 1 5 : 1 0 6 . Spreer, L. IV 5:225. Sprenger, R. I 5 : 53, 117, 247, 248, 287/8 ; 7:152/3; II 2:52, 64, 79-80; 3:11/2; 5 : 1 2 8 ; 6 : 82, 84, 107; IV 2 a : 155; 2 b : 147, 418, 446; 3 : 7 0 , 210, 230, 255 ; 8 c : 25. 27, 39 ; 8 d : 20 ; 8 e : 9 7 ; 9:70, 99; 10:108, 110, 112. SprSsser. III 1 : 5; IT l b : 17. Staoke, L. III 1 : 4 ; I T 1 b : 12. Stälielin, H. I 9 : 467. St&lin, F. v. III 1 : 87. Stage, C. IT 5 : 252, 264, 309-10. Stahl, F. I 9 : 72: Stamm, A. III 1 : 106. Stammhammer, J . T . 13:226; I V I b:474.

Stammler, J. 1 9:395. Stanley-Little, J. IV 3 : 525. Starcke, E. IT 1 d : 33. Starzer, A. II 7 :12. Stanb, M. I I 6:134. Stanbor, A. II 1:117. Standenmeyer, H. IT 5 : 242. Stock, J. IT 3 :182. Stoffen, G. F. 1 3 : 250. Steffenhagen, E. 1 3:171/2, 274/4 a. Stehle, B. 1 5 : 29, 300. Steichele, A. y. I 4 : 356 a. Steiff, K. 1 3 : 68, 70, 82/3, 89, 385. Steig, R. I 2 : 4 ; 7 : 1 2 7 ; IT 5 : 240b, 645 ; 7 : 2 8 ; 8 c : 4 8 , 51; Se:112; 10: 41, 52, 114. Steiger, J. 1 6 : 79. Stejskal, K. 1 6 : 1 3 4 . Stein, A. IT 9:174. — Armin. Siehe H. Nietschmann. — H. I 3 : 79; IT l b : 2 0 0 . — L. II 5 : 7 ; 7 : 1 3 ; IV 3 : 1 3 . — Ph. I 1 0 : 9 4 ; I V l b : 4 1 7 ; 2 a : 9 2 ; 3 :109. 439 ; 7 : 1 3 . — T. I I 1 : 1 0 3 . — W. II 1: 126; IV 9:63. Steinberger, A. I 4 : 358 ; 5 :157. Steinocke, V. I 7 : 8 2 a . Steiner, R. IV 3 : 5 4 1 ; 5:207. 516; 6 : 1 4 7 ; 8a:51/3, 66,68; 8 b : l / 2 , 1 3 ; 8e:78. Steinhäuser, W. I 10:261. Stoinhansen, G. 1 4 : 1 , 25, 68, 86, 111 116/7, 261a; 12 : 243; II 1 :112; III 1 :207; I T l d : 1 2 Steinke. A. III 1 : 62. Steinmeyor, J. IT 5 : 163. Steinschneider, J. I 11:14. — M. I 4 : 81, 437. Steinthal, H. IV 5:133. Stelter, K. IV 2 b : 35. Stengel, E. 1 2 : 7 , 22/3, 29-30; IV 5 : 432. Stenglin, F. v. IV 1 c : 97. Stephens, T. A. IV 8 e : 26. Stern, Ad. I 1 : 4 3 ; II 5:114; IV 1 a : 4; l c : 21; 3:22, 58, 113. — Alfr. IT 1 b : 3, 148, 196, 208. — Bernh. I T 2b:64/5. - F r . IV 8 a : 16. — J. IV 5 : 477, 569. — M. 1 4 : 432. — M. R. v. IV 3 : 373 ; 5:44. Sterne, C. 1 5:46, 238. Sternfeld, R. I 10:208. Stettenheim, L. I 5 : 268 ; 9 : 2 1 ; IV 8 a : 32. Stettiner, P. I 4 : 6 1 ; 12:143. — R. 1 9:244. Steude, E. G. IV 2b:332. Steusloff. I 12:206. Stiassny, R. 1 9:194/5, 200. Stiohler, K. 1 4 : 290. Stiokelberger, H. I 5:301. Stieda, L. III 6 : 2 1 ; IV 2 a -.162. — W. I 3 : 3 6 1 ; 4:26, 209, 303; II 1:118. Stiefel, A. L. I 1 1 : 2 8 ; II 2 : 2 7 ; 4 b :47 a, 60, 68, 74/5. Stier, E. 1 8 : 1 0 . — G. I 4:315. Stieye, F. III 1 : 20. Stinkelberg, E. 1 9 : 292. Stock, M. IT 2 b : 8 0 . Stoddard, F. H. IV 6:436. Stöoker, Ad. IT 5:295. Stftokl, A. II 5 : 1 : IV 5:76. Stoeckle, J . IV 2 b : 239. Stöcklein, J. 1 4 : 1 1 5 ; 7:98. Stoessel, A. I 1:77, 81; 10:59; IV 2 b : 3 9 5 ; 3:465. Stoffel, J . I 6 : 4 7 ; IV 8 d : 9 . Stoklaska, 0. IV 2 b : 115. Stoll, A. IV 5:357. Stolle, 0. I 5:180 a. Stolz, F. 1 7 : 1 1 3 . Stoy, G. IV 5:055. Strack, H. L. III 1:182. Straeter, B. T. I V 8 e : 7 7 . — E. II 4 h : 22. Straganz, F. 1 4 : 381. Strassburger, E. 1 4 : 313. Strassen, M. ZUT. I 3 : 467; 9 : 473. Straub, J . I 2 : 64. — L. W. 1 6 : 31. Stranch, Ph. II 5 :41/2, 125. — t . IV 2 a : 22. Stranmer, F. I 5 : 83.

Stranss, Ad. IV 1 d : 72. Strehlke, F. IV 2 b : 454. Streinz, F. II 2 : 28, 30. Streiter, R. I 9 : 375. Streitberg, W. 1 5:420. Strele, R. T. 1 5 : 44/5. Strickler, J. II 6 : 233. Strodtmann, Ad. II 1 a : 3; IV 10 : 2. Strohmayer, H. II 4 a : 9. Strohschneider, J. II 3 : 18. Stromberger. II 6: 256/7. Struck, F. IV 9 : 84. Struve, W. 1 4 : 257. Studnitz, F. t . IV 1 b : 343. Stfickelberg, E. A. 1 9 : 117. Stühlen. I 6 :122; II 1 : 8 ; IV 1 o : 87 : 3 : 418. Stfimcke, H. IV 2 b : 226/7; 3 : 340; 8 c : 21.

Stüve, G. IT 5 : 566. Stumvoll, R. 1 5 : 1 9 5 . Sturm, A. IV 2 b : 366, 510. — J . IV 2b : 364/5. Sturmfeder. IV 8e : 107. Stnrmhoefel, K. 1 ( 1 : 2 ; IV 5 : 584, 631. Sudhoff, K. 1 3 : 151/la; II 1 : 9 5 / 6 ; 5 : 53/4. Sütterlin, A. 1 3 : 373. — L. I 7 : 49. Suphan, B. II 4 b : 64, 100; 1V 2 b : 43; 3 : 1 ; 7 : 1 5 ; 8 a : 28, 52/3, 64, 66, 76; 8 b : 1/2, 4, 22 a, 40-40a, 60,75; 8 c : 1, 4 ; 8d : 1; Se : 66; 9 : 11 Sutermeister, 0. IV 3 : 361. Suttner, Bertha v. IV 2 b : 474. — G. t . I I : 68. Svatek, J. III 1 :109. Swanwick, Anna. IV 8 e : 43, 53. Sybel, H. v. IV l b : 24, 240/1. Sychowski, St. v. I I : 32. Sydow, Marie. IV 5 : 290. Symonds, Margarethe. IV .3 : 609. SzafranBki, T. I 4 : 136 a; IV 1 b : 246. Szamatölski, S. I 1 : 86 a; III 4 : 29. Szczepariski, P. v. IV 2 b : 174; 3 : 296/7, 479, 509, 576/6 ; 9 : 26; 10 : 20. Tafel, E. IV 3:501, 513, 557. Tanera, C. I V l b : 1 0 7 . Tangermann, W. IT 5:46, Tannen, K. II 3:13/4. Tarneller, J. I 5:413. Tarnowski, St., Graf. II 4a: 2. Taube, Helene v. IT 1 o: 26; 5 :66. Taubert. E. E. I 10 : 210, 253. — 0. II 1:133; 4 a : 1 9 ; 5:105. Tausch, E. II 5 :8. Taussig, E. 1 3 : 1 2 7 . Tebbe, H. IT 3 : 426. Teitge, L. II 6 : 90. Teltnann, E. IT 2 b :64a. Tenhagen, F. 1 5 : 251. T6not, F. II 5:92. Tepe, Leo, s. L. v. Hemstede. Tirey, G. v. 1 9:194, 196, 415. Tesch, P. 1 0 : 9 6 . Tesdorpf, 0. I 4:262a. Teske, C. I 3:341; 9:210. Tetzner, F. 1 1 : 6 2 ; 4 : 2 1 a ; 5 : 399; 7:82, 129-30; IV 2 a :1; 2 b : 2. Teubor, D. IV l d : 7 1 . Teutsch, F. IV 5:271/4. — G. 1 4:392. Teweles, H. IV 1 a : 13; 2 b : 113. Tewes, H. 1 6 : 5 4 . Tews, J. 1 3 : 3 3 1 . Thaler, K. v. 1 4:495; IV l b : 1 6 3 ; l c : 76; 2 b : l S 5 ; 3:577/8, 6C5. Thalhoim, Dr. II 6:152. Thalmayr, F. I 7 : 2 6 ; IT 3 : 64. Thamm, A. IV 1 b : 249. Thaussig, E. I 3:293. Theden, D. IV 3:133. Theen, II. 1 5 : 1 9 0 . Theer-Söby, H. 1 5 : 1 1 1 . Thiel, F. J. IV 2 b : 3. Thiele, E. 1 4 : 4 2 1 . — R. IV 2 a : 141; 5 : 563. Thikötter, Jul. IV l c : 8 4 ; 5:333. Thimm, R. 1 2 : 1 2 : 4 : 3 1 ; I I 4 b : 5 1 ; IV 1 b : 187: 2 a : 1 1 9 ; 5:619. Thimme, Fr. IT 1 b : 143. Thoemes, N. I 4:416; III 1:148. Thoma, A. III 1: 63. Thomas, C. 1 3 : 396. — R. 1 7 : 1 3 8 . Thomassin, Ch. IT 9:148.

Autorenregister. Thompson, E. M. 1 3 : 2 . Thomson, A. F. ü . L. IV 11): 408. Thorel, J . IV 10: 73. Thormälen, G. I 3 : 3 6 9 . Thrämer, Ed. I 12:95. Thudichnm, Fr. I I 5 : 6 4 ; IV 1 Ii: 65; 5 : 441. Thüinmel, W. II 6 : 255. Thüna, L. Frhr. y. IV 11): 71. Thürling, A. II 6 :160. Tienken, Chr. G. I 3 : 4 1 1 ; 4:514. Tille, A. I 4:29-30, 34 a, 35 a ; 5:22, 237; 1 1 : 9 ; I I 5 : 9 8 ; III 3 : 5 ; IV 5 : 1 6 0 ; 8 « : 116. — J. 1 5 : 1 8 1 . Tischer, 6 . A. HI 1 : 64. Titchener. IV 5 : 221. Titze, Betty. IV 2 h : 275. Tobler, A. 1 2 : 2 6 ; 7:113; 11:17; IV 1 c : 74; 5 : 4 2 9 - 3 1 ; 6 : 2 0 — G. 1 5 : 2 9 1 / 2 ; I I 2 : 4 3 . — L. I 4 : 3 2 a ; 7 : 4 . Meyer, W. 1 4 : 2 0 ; 5:410. Tocco, F. III 5 : 60. Todt. IV 5 : 263. Tönnies, T. IV 5 :238 a. Toeppe, Margarete. I 10 : 66. Toeppen, M. III 5 : 41; IV 5 : 395. Toews, P. IV 8 e : 60. Toldo, P. I I I : 51. Tollin, H. I 4 : 4 2 0 ; III 1:168/9; IV 1 b : 405. Tomanetz, K. 1 7 : 2 8 / 9 . 1 1 4 . Tomberger, F. 1 4 : 504. Torchi, L. I 3 : 314; 10 :129. Totzke, A. III 1 : 46. Tonchet. IV 9:131. Tonla, F. IV 5 : 63. Tourneux, M. 1 3 : 212/3, 286, 382. Tonrnier, G. II 1 : 4 9 . Trapp-Ehrenschild, v. IV l b : 3 2 5 . Traudt, V. I 10:152; IV 2 b : 85, 319. Traumann, G. IV 1 d : 28. Trautmunn, K. I 9 :128; III 4 : 5. Treichel, A. 15:101,112,128,193/4,345. — H. IV 2 a : 5. Treitsohke, H. v. IV 1 a : 6 ; 1 b : 194/5; 10:3. Treuenfeld, B. ». IV 1 b : 116. Treuheit, II I 11 : 53. Trentler, M. IV 2 b : 243. 'l'reutsch v. Buttlar, K. III 1 : 1 5 1 ; IV 1 b : 442. Trinius, A. 1 4 : 269-70, 310, 343; IV 2 b : 253; 3 : 245. Trinks, F. IV 1 b : 450. Tripet, M. 1 3 : 351. Trippenbach. II. IV 2 b : 51. Trog, C. 1 5 : 1 7 2 . Troachke, Th. Frhr. y. IV 1 b : 328. Trost, K. I 11 : 25; IV 1 a : 36; 8 a : 43. — L. y. IV l o : 9 0 ; 10 : 119. Trtttzschler. H. ». IV 1b : 54. Truxa, H. II. III 1 : 11»; IV l a : 38: 2 b : 178. Trieschtik, L I 9 : 396. Tsohackert, P . II 1 : 140; 5 : 2 6 ; 6 : 1 5 5 , 169, 215, 222/3, 228, 235, 247, 266; III 5 : 20, 29; IV 5 : 2 4 4 , 247, 288, 317, 319; 7 : 17. Tscherny, A. 1 5 : 1 8 2 . Tschirch, 0 1 4 : 131, 420; III 1 : 18, 168, 171. Tschudi, Gilg. I 4 : 397. — H. t . 1 9 : 402. Tschuprow, A. 1 4 : 507. Tümpel, H. 1 4 : 19; 5 : 4 0 1 . — W. I I 6 : 170. Tümpling, W. v. 1 4 : 440. Tuer, A. W. 1 9 : 1 7 7 . Türck. H. IV 1 d : 25/öc, 27; 5 : 164, 198/9. T ü r k , G. IV 1 b : 351. Turalirz, K. I 6 : 82; IV 9 :155. Tnpetz, Th. UL 1 : 1 5 , 159. Turban. T. IV 5 :182. Taxen, A. III 1 : 203. Veberschaer, II. I I I 1 : 6 5 . üechtritz, 0 . y. IV 2 b : 226. Uellner, V. IV 3 : 50. Uhl, W. II 5 : 47. Uhlbach, F. IV 2 b : 245. Uhle, Th. IV 2 a : 93. Uhlhorn, 0. IV 5 : 266. Uhlig, G. I 12 :174. Uhlmann-Bixterheide. IV I a : 12; 2 b : 90.

Ullrich, H. I 1 1 : 5 0 ; 1 1 1 3 : 1 7 ; IV 8 e : 33. — T. I 9 : 2 0 ; IV 5:116, 368, 449; 10 : 30. Ulm A. I 3 : 384. Ulmann, H. II 1 : 34 , 44 , 73; IV 1b : 207. Ulrich, F. IV 2 b : 456. Unbescheid, H. I 2 : 42: 6 : 1 4 . 46; IV 8 e : 94, 9 : 4. 26/7, 49, 179, 186. Unger, J . IV 5 :473. — Th. I I 2 : 21; 6 : 274. Ungern-Stemberg, E. Frhr. v. IV I a : 9. Unsel'd, W. I 5 : 388. Uphnes, G. K. IV 5 : 214. Urban, M. I 5 : 182 a, 306. Ursini-Scuderi, S. I 10 : 150. Usener, H. 1 4 : 4 , 24a. Vaohon, M. I 3 : 455. Vahlen, F. I 3 :185. Valdardini, A. IV 5 : 96. Valentin, V. I 6 : 57, 69 ; 9 : 1 7 8 , 268; 11 4 b : 59, 110; IV 5 : 447 ; 6 : 28; 8 a : 1/2, 32; 8 e : 47, 78 ; 9 : 151. Valentine. W. W. 1 7 : 1 0 1 . Vallèe. IV 9:143. Vanden Berghe, R I 3:112. Vander Haeghen, F. I 3 :112. Vanderlinden, Ch. I 9 : 347. Vanderstetten, E. I I 4 b : 4 5 . Vanselow, J . IV 2 b : 3 1 9 . Varnhagen, II. I 3 : 2 9 ; 11 : 41. Varrentrapp, C. I 4 : 5 7 ; 1 2 : 9 8 ; I I I 1 : 1 9 8 , 200. Veeck, 0 . IV l o : 84. VeeBenmeyer, G. I 9 : 3 9 4 . Veith, J . I 10:29. Velde, A. y. d. III 4 :6. Vénde, N. E. IV l d :73a. Venturi, A. I I 1: 79. Verena, Sophie. IV 2 b : 532 Vermeulen, G. I 9 : 1 6 9 ; I I 6:200)1 b. Vernaleken, Th. I 7 : 1 8 4 , 197, 222; IV 3 : 200. Vernes, M. IV 5:320. Verriele. A. IV 5 : 94. Veraényi, G. I 5:305. Verwey, A. 1114:30/1. Vetter, B. I 4 :501. — Ferd. I 4 : 2 1 9 ; IV 2 b :217; 3 : 375/6. — R I 1 0 : 5 ; 1 2 : 4 6 ; IV 5 : 130. — Th. 1 1 1 : 2 4 ; III 4 : 8 ; IV l d : 60; 3 : 2 5 ; 9 :100, Vicaire, G. 1 3 : 2 1 2 / 3 . Viereck, L. I I 1:42, 52; III 1 : 1 5 , 195. Vietor, W. I 7 : 93/4. Vignols, L. I 4 :184. Villa, K. I 3 : 145. Villinger, Hermine. I 9 : 308. Vincenti, K. y. I 9 : 2 8 2 ; IV 8 a : 12. Vingtrinier, A. I 3 : 69. Vinycomb, J. I 3 : 348. Violet, F. IV 2 b : 296; 10:47. Virck, H. I I 1 : 3 4 ; 5 : 2 6 . Visoher, K. IV 2 b : 256. Vookeradt, H. I 6 : 71 ; IV 8 e : 50. Völker. I 12 : 214. Vogel, A. I I 2 : 5. — B. I 10 :122, 209, 236. — E. 1 3 : 2 8 4 : 1 0 : 1 , 248. — 0. IV 8 c : 4 5 . — Th. IV 8 c : 32. Vogel y. Glarus. I 11 : 5 4 ; IV 9 : 71. Vogelsang, W. I 12:83. Vogl, E. I 6 : 55. Vogt, Fei. IV 1 d : 20. — Friedr. I 5 : 1 8 , 49, 95 ; 8 : 23, 63; II 4 a : 2; 5 : 6 0 . — 0 . I 5 : 184. — W. I I 1 : 71. Voigt, A. IV 8 b : 3. — L. I 8 : 6 . Volkelt, J. IV 5 : 7 3 . Volkmer, F. I 5 : 2 5 3 . Volksmann, E . I 5 : 56, 250. Vollbehr, Th. 1 9: 477. Vollmer, F. I V 8 e : 4 0 . Voltolini, H. y. I 9 : 231. Volz, B. IV 1 b : 199, 363, 456. Vorbeck, 0 . IV 3 : 3 4 6 c, 546. Vorbrodt, G. IV 5 : 2 0 5 . Voretzsch, C. I 5:282. — M. IV 5 :188. Vorländer, K. IV 3 : 1 ; 5 : 8 6 .

Vormeng, K. IV 1 b : 356. Vorster, J . 1 4 : 474. Voss, G. 1 9 : 1 6 5 , 291; IV 2 b : 72. Votteler, F. I I 6 :194. Voulliäme, K 1 3 : 96. 148. Vrchlieky, J. I V l d : 7 0 . Volpinus, Th. II 7 : 31. Wachler, H. E. IV 2 b : 329. Wächter, F. I 4 : 262. Wackernagel, R. 1 9 : 1 1 6 . Wackernell, J . E I 5 : 3 1 6 : 8 : 1 1 ; I I 2 : 4 1 a ; 3 : 1 ; 4 a : l , 4; IV 8 e : 8 3 ; 9 * 31 Waddell, P. H. I 10: 179. Wächtler, W. I V l b : 3 8 7 . Wagner, Ad. I 4 : I 6 6 a . — C. IV 5:363. — E. 1 6 : 1 4 6 . — F. III 1:181. — H. I 12 :141. — J. 1 5 : 1 9 ; 6 : 3 9 . — J . A. y. 1 5 : 256. — J. Frhr. y. I I 1: 60. — K. I 5 : 3 6 0 ; IV 2 b : 4 7 7 . — P. IV 5 :394. - R IV 1 b : 297. Wahle, J . IV 8 a : 52/3, 66; 8 b : 1/2; 8 c : 4 ; 8 d : 1; 8 e : 1/2. — R IV 5:211/2. Waitz, S. I 4 : 484. Waizer, R I 9 : 352. Walcker, K. I 1 : 29, I 3 : 424. Waldberg, M. y. III 2 : 13. Waiden, B. IV 5 : 464. Waldmann, F. IV l c : 4 2 ; 2 a : 125; 8 b : 19. — W. I 10:199. Waldow A. 1 3 : 442, 445. Walesch, II. 1 5 : 1 0 8 . Wällade. W. IV 5:118,9, 121. Wal tat, G. IV 1 b : 48. Walle, P. I 9:235, 359. Wallon, H. IV 9 :145. Walter, C. I 10 :72. - F . I I 1 : 4 1 ; IV 9 : 2 3 . — Fred. I 9:341. — G. I I 6 : 57. — K. I 10:28. - K a r o l i n e . IV 2 b : 279. Walther, Ch. 1 1 5 : 1 2 1 . - H I 4:111. — W. II 1 : 7 5 ; 6 : 1 4 6 : IV 6 : 3 8 . Watzel, 0 . F. 1 3 : 237; 1 1 : 1 9 ; III 5 : 7 5 ; IV 2 a : 60; 5 : 534; IV 8 c : 37; 8 e : 78, 81; 10 :13. Waniek, G. IV 2 a : 46; 2 b : 126. Warfleid, B. B. 1 1 6 : 5 2 . Warker, N. 1 5 : 1 9 9 . Warnecke, F. I 3:337-40 ; 9 : 1 8 6 , 2 1 1 . — G. 1 9 : 8 3 . Warsohauer, A. I 4 : 2 0 4 . Waser, Hedwig. IV 5 : 240. Wasielewski, W. J. y. 1 1 0 : 1 1 6 . WaBserzieher, E. I 4 : 1 1 2 a ; 5 : 3 ; 7 : 221; I I 4 a : 11; IV 2 b : 4 2 9 . Wassraannsdorf, K. IV 2 a : 139. Wattenbach, W. I 3 : 2 6 5 ; IV 5:424. WattendorIF, L. IV 3 : 222. Waugh, Mrs. IV 3 :512. Wauwermans, P. I 3:436.. Weber, A. I 9 : 1 8 0 ; II 6 : 2 0 0 . — C. I 9 : 389. — E. I I 7 : 6 ; III 1:183. — F. I 4 : 7 0 . — H. I 4:200. — Hans. IV l d : 5 2 . — Heinr. I 10:29. — Ludw. IV 3 : 209. — M. I 5 : 2 1 8 ; IV 3:149. — 0. I 4 : 2 4 1 ; III 1:120. — P. I I 4 a : 16. — R I 10:42. — Kob. IV 2 b : 221. — S. 1 5 : 1 2 4 . Wechsler, E. IV 10:125, 127. Weokerling, A. III 1:124. Wedde, J. IV 2 b ; 414. Weddigen, 0 . y. 1 1 : 8 0 ; I I 1 : 8 8 ; 2 : 22; IV 5:340. Weech, F. Y. I 4 : 1 4 4 ; 1 2 : 1 0 1 ; IV 5:367. Wegele, F. X. I I 7 : 1 8 ; I I I 5 : 40 a. Wegener, Ii. I 1 1 : 4 . — W. A. I I 6 : 1 5 . Wegern, H. y. IV 3 : 1 2 4 , 490. Wehrmann, K. 1 4 : 255. — II. 1 1 2 : 1 9 2 , 1 9 4 ; I I 1 : 1 3 1 ; I I I 4 :10.

Autorenregister. Weiche», H. 6 . B. IV 2 b : 159. Weidling, F. 1 7 : 1 1 : 1 1 5 : 3 9 . Weiffenbacli, W. II 6 : 241. Weigall, Lady Rose. IV l b : 1 7 9 . Weigand, W. IV 5 :463. Weigel, H. III 1:161. Weilen. A. y. I 5 : 51; II 3 :23; 4b : 3, 16; I I I 3 : 8 ; 4 : 3 , 22, 28; IV l d : 5 ; 2 a : 103; 2 b : 118; 3 : 1 , 78; 8 c : 3 4 ; 8 d : 5 ; 8 e : 11. Weimer. IV 1 b : 80. Weingart, U. 1 1 5 : 3 3 . Weinhold, K. I 2 : 1 3 ; 4 : 2 9 , 177 a ; 5 : 1 , 6, 15, 38, 50, 60, 102, 166, 183, 299, 310, 330, 395 ; 7 : 4, 55; II 2 :61; 4b-.61; IV l c : 7 5 ; 2 b : 211; 8a:34/5; Weis, L. IV 3 : 8 5 ; 5 :46, 64, 105, 140, 184. Weise, 0 . 1 5 : 1 0 9 . Weiss, A. IV 3 : 3 9 9 , 403. — A. M. III 1 : 1 3 . — J . 1111:113. — J . B. y. IV l b : 10. — K. I 3 : 2 7 7 ; 9 : 397; IV 5 : 3 8 7 . Weissenfeis, R. IV 9 b : 3 2 . Weissentnrn, E. 1 4 : 235. Weitbrecht, C. II 4 b : 16. — G. IV 5 : 3 3 5 . — R. 1 1 6 : 1 1 8 ; 1 1 1 1 : 6 6 ; I V 2 b : 3 3 0 , 352, 396, 4(13, 414 : 5 : 3 4 2 , 593, 662. Weizsäcker, H. 1 9 : 3 3 2 . — P. I 4 : 3 5 4 ; IV l b : 4 4 0 ; 3 : 6 3 . Weller, K. IV 2 b : 19. Welti, H. I 10:201; IV 2 b : 14. Weltner, A. J . IV 2 b : 9 0 7 . Weltrich, R. IV 2 b : 3 1 0 . Wenck, K. II 1 : 7 2 . Wendland, P. 1 2 : 6 3 : 1 1 : 6 . Wendlandt, W. I 4 : 5 2 2 ; IV 5:665. Wendt, H. IV 5 : 3 2 5 . Weniger, L. 1 4 : 4 1 1 . Wenley, R. M. I 1 : 9 ; IV 5 :154/5. Wenzig, K. IV 9 : 6 9 . Werckshagen, C. IV 5 : 261, 269. Werlhef, B. v. I 1 : 4 3 0 . Werner, C. IV 2 b : 132. — E. I 12:201. — J . I 4 :10. — E . IV 2 b : 286. — R. M. I 1 : 2 4 ; 6 : 1 2 4 ; II 1 : 8 4 ; 5 : 7 9 ; IV 2 b : 164,181; 8a:62/3, 66; 8b : 1/2 ; 8 c : 4, 18; 3 d : l ; 8 e : l / 2 . Wernersdorf. 0 . T IV l b : 3 4 0 . Wernicke, A. IV 5 : 5 5 a , 89. — E. I 9 : 1 2 2 . — F. I 1 1 : 5 6 ; IV 2 b : 13. Wernly, B. IV 3 : 341. Werra, E. v. I 10:69. Wertheimer, Ed I 4 : 3 9 l a ; IV l b : 178, 384; 1 c : 7; l d : 1 9 . Werther, W. IV 3 : 1 4 8 . Weryho, I.. IV 1 b : 488. Weskamp, A. III 1 : 13. Wessely, J . E. 1 7 : 1 2 8 ; 9 : 206. Westarp, A., Graf y. IV 1 b : 268. Westenberger, G. IV 6 : 26. Westerberg, I 4 : 233. Westermayer, G. II 7 : 33. — H. II 6 : 203. Westphal, 0 . 1 4 : 3 1 6 . Wetzel, 0. 1 3 : 1 9 5 . Weyler, Th. IV 3 :188. Wichmann, F. IV 3 : 380 ; 8 d : 2 3 . — H. I 10 : 227. Wichner, J . I 5 : 162; 9 : 220. Widdern, G. v. IV 1 b : 330. Widmann, J . V. IV 3 : 375/6; IV 2 b : 401. — S. 1 1 : 56. — S. P. IV 8d : 19. Wiegand, W. I 2 : 37; IV 1 b : 27. Wiehr, E. IV l b : 34, 173. Wiemer, E. 1 4 : 3 3 0 . Wiener, E. 1 3 : 440. — L. 1 3 : 1 3 8 . Wierzbowski, Th. 1 3 : 1 8 1 . Wieser, F. R. v. 1 5 : 130. Wigand, P. I 4 : 1 0 4 ; 5 :350.

Wiggerniann, P. IV 10:55. Wilckens, R. IV 1 b : 344. WiMenbruch, E. v. IV 2 b : 371. Wildermuth, Adelheid. IV 3 : 522. Wilhelrai, H. IV 2 b : 237. Wilke, E. 1 7 : 1 0 8 . Wittens. C. A. I 10 : 124. Wille, B. IV 5 : 208 a. 651. — Eliza. 1 1 0 : 1 3 1 . — J. I 12:63. — R. IV 1 b : 133 ; 1 c : 31. Willkomm, 0. H. Th. II 6 : 70. Willmann, 0. IV 5 : 397. Willomitzer, F. IV 2 a : 135. Wilmowski, Gnst. v. IV l c : 15. Wimmeis. I 12: 32. Winckelmann, 0 . I 12 : 12; II 1 : 6 9 ; 6 : 239. Winckler, G. IV 2 b : 6 1 a . Windelband, W. I 1 : 5; IV 5 : 70, 229. Windhaas, G. I 4 : 76; 12: 218. Winkel, G. I I : 299. Winkler, M. IV 2 a : 126. Winkworth, Susanna. II 5 : 3 . Winter, G. I 4 : 1 3 ; III 1:15, 67; IV 1 b : 61, 68, 195, 197, 230, 237, 410/1; 1 c : 16, 27. — 0 . IV 3:125/6. Wintera, Ii. II 5 : 20; III 1:158. Winterfeld, A. v. III 1 : 1 7 7 ; IV 7 : 1 1 ; «Vintterlin, A. 1 9 : 93, 256. Wintzingeroda-Knorr, L. Frhr. y. II 1 : 5 1 ; III 1:165. Wippermann, C. IV 1 b : 228, 373. Wirth, A. I 12 : 173. — Chrn. IV 5 : 1 0 3 . — M. 1 4 : 429: 10:106. Witkowski, G. I 1 : 8 6 ; IV 2 a-.23; 5 : 34/5; 8 b : 2 6 ; 8 e : 7 , 68, 77-80, 102, 117. Witt, A. IV 2 b : 129. Witte, E. A. IV l b : 280. — H. I 7 : 5 1 / 2 ; IV l b : 4 6 3 . — L. II 6 : 75. Wittenhans. I 12 : 223. Wittich, K. III 1 : 2 5 , 32, 92, 94, 97. — W. I 12:222. Wittmann, C. Fr. II 4 b : 108. — H. II l b : 2 8 ; IV S a : l S . — P. IV 9 : 1 0 7 . Wittmer, G. I 10:115. Wlisloeki, Q. V. 1 6 : 1 1 9 , 1 2 7 . Wölfflin, H. 1 9 : 8 . Woermann, K. 1 9 : 1 . 32, IS9, 219, 270. Wörndle, H. y. IV 5 167. Woeter, E. I V l d : 7 4 . Wohlbrack, Olga. IV 2b : 537. Wohlwill, A. 1 4 : 301 a. Wolf, G. II 1 : 18. — K. I I : 280. — II. 1 4 : 1 9 6 . Wolff, Eng. I 7 : 17/8, 185, 196, 202; II 6 : 1 6 3 ; I I I 5 : 7 2 / 3 ; IV 2 a : 36; 2 b : 288, 290; 5 : 1 ; 7 : 2 2 ; 8 a : 1 3 ; 8 b : 3 3 ; 9 : 6. — F. III 1 : 179. — H. 11 7 :11. — H. L. 1 6 : 127. — Jul. IV 3 : 229. — Th. I 9 : 9 6 , 319; IV 2b : 265; 3 : 297, 472. — W. I 10 : 6 Wolfgang. IV 3 : 197, 205, 558. Wolfram, L 1 5 : 342. Wolfsgruber, C. IV 1 b : 385. Wolgast, H. 1 3 : 222. Wolkan, R. II 1 : 82; 6 : 182a, 271. Wolter E. IV 9 : 1 . Woltersdorff, H. 1 9 : 274; IV 3 : 3 5 5 . Wolzogen, H. y. I 1 0 : 1 3 5 , 157; IV 1 c : 56; 1 0 : 8 5 . Worp, J . A. I 11 : 47. Wossidlo, R. 1 5 : 10/1, 387. — W. I 10 : 125. Wotke, K. I 7 : 1; 12 : 55; II 1 : 72; 7 : 2 a , 7, 9.

Wrede, A. I 1 : 71; IV 5 : 380. — F. I 7 : 37. Wülcker, R. IV 1 d : 22/3, 42. Wünsche. A. 1 5 : 261/2. — 0. IV 8 a : 55. Wünschmann, AI. 1 2 : 53. Wulckow, R. I 1 : 8 6 ; IV l d : 2 5 ; 1 0 : 41. Wunderlich, G. 1 5 : 366 ; 6 : 53. — II. 1 7 : 3 1 , 124/5; II l b s 71; 7 : 5 ,

10.

Wunderer. W. 1 9 : 1 0 9 . Wnndt, W. IV 5 : 217. Wundtke, M. IV 2b : 191. Wunschniann, E. I 9 : 420; II 5 : 56. Wurm, K. I 4 : 401; II 5 : 16. Wurth, L. IV 1 d : 38. Wurzbach, A. y. 1 9 : 162. Wustmann, G. 1 3 : 58, 367/8, 370; 5:364 ; 7:200,207; 10:91; 116:11; IV 2 a : 18. Wutke, K. 1 4 : 170/1. Wuttke, R I 4 : 169; III 1 : 101; IV 1 b : 437 b. Wychgram, J . I 4 : 522 ; 6 : 1 3 7 ; IV 5 : 38; 9 : 21, 181. Wylie, J . W. IV 2 b : 100. Wyss, G. y. II 5 : 1 3 . Zabel, E. I 10 : 203/5; IV l a : 1 2 ; 2 b : 64; 5:421. Zahn, J . II 2 : 6 ; 6 . 2 7 8 . — W. I 4 : 4 5 3 . Zaiss, J . IV 1 b : 346. Zapf, L. I 7 : 77. Zehrt, K. IV 5 : 349. Zeidler, J . III 4 :15. Zeissberg, II. y. III 1 : 1 1 8 ; IV 1 b: 332. Zeitz, K. IV 1 b : 347. Zell, B. W. IV 2 b : 4 0 2 . Zenker, E. V. IV 1 b : 219. Zernial, U. 1 6 : 110. Zernin, G. IV 2 b : 246 ; 3:215/6. Zeschan, W. y. II 1 : 1 2 3 . Zetsche,.E. I 4 :378. Zibrt, C. 1 1 1 2 : 5 . Ziegert, M. IV 1 d : 62. Ziegler, C. IV 3 : 1 9 8 , 304. — Th. I 1 2 : 1 3 ; 1 1 5 : 3 6 ; 6 : 240; IV 8 e : 7 8 ; 10:29. Ziehen, J . IV 1 d : 73. Ziehn, B. 1 1 0 : 1 9 2 . Ziel, E. IV l a : 23; 2 b : 327. Zieler, G. II 4 b : 3 8 . Zielinski, Th. IV 5 : 399. Ziemer, H. I 7 :84, 112/3, 134; II 6 : 54; IV 2 b : 456. Zimmer, F. IV 2 b : 493. — II. IV 2 a : 148. Zimmermann, A. I I 1 : 9 - 1 0 ; 6 : 6 ; III 1:9. — H. 1 9 : 1 0 5 . — J . N. 1 7 : 92. — 0. II 7 : 3 4 . — P. I 12:43, 45; 1 1 3 : 5 ; 6 : 2 1 0 ; III 4 : 1 9 ; IV l b : 4 5 5 ; 5 : 3 1 6 ; 6 : 6 . Zingerle A. 1 5 : 212. Zinke, A. 1 5 : 1 2 5 . Zipper, A. II 1: 84. Zobeltitz. H. y. I 3 : 3 4 2 ; 4 : 2 8 5 a ; III 1 : 6 8 ; IV 2 a : 10. Zöckler, 0 . I 1 : 1 1 2 ; IV 5 : 259. Zöge y. Manteulfel, U. I 4 : 1 4 4 . Zöpfl, G. IV 1 b : 416 a. Zsohech, F. l V 8 a : 9 1 ; 8 b : l S ; S d : 3 2 . Zschommler, II. IV 3 :111. Zuckertort, A. 1 8 : 35. Zürn, L. I 6 : 5 9 , 85; IV 3 : 1 8 . Zumbini, B. IV 3 : 27. Zunk, P. IV 8 b :42b. Zupitza, J . I 5 : 395; 11:32; II 1 : 8 1 ; IV 3 : 25, 467 ; 7 : 3 0 . Zurbonsen, Fr. 1 6 : 135. Zweig, E. IV 8 a : 32. Zweybrück, F. IV 3 : 460. Zwiedineck-Südenhorst, H. y I 3 : 2 7 8 ; III 1 : 1 0 , 175; IV l b : 1 9 , 27.

Sachregister. Aachen. 1 4: 340; 7:46. Abälard, P. IV l c : 77. Abbt, Th. IV 6: 224. Abdinghof. 14:401. Alexis, H. IV 3:10, 102. Abel, 0. IV 1 a : 6. Abendlund. 1 4 : 6 . Aberglaube. 1 4 : 1 3 8 - 4 4 ; 5: S9-9I, 96-101, 136. (S. .inch Volksglauben ) Abraham aS. Clara. III 4: 22; 5 :13/5. Abschlussprüfung. 16:29. Abstemius, L. I 11: 5 a. Accentlehre. I 8:1, 2, 18-23, 25, 30. Accidenz-Ausstattung. I 3 : 447. Acerbi, G. IV 1 c:96. Ackermann, E. IV 2b:57. — H. I I 6:112. — K. E. I I I 4:24; IV 3:65; 6: 14. Adalbert, Prinz t. Bayern. IV 10:113. Adam, F. G. 1 9: 245. — J. 1 9 : 338. Adamberger, Antonie. IV 2a: 152. Addison, J. I I I 5 :79. Adel. 1 1 : 6 3 ; 4 : 446. Adelung, J. Chr. IV 3: 66. Adler, Fr. IV 1 a: 13; 2b : 363. Admont. I 9: 220. Aerzte. 115:53/7. Aerztin. I 4 : 254/5. Aeschylos. IV 1 o : 20, 90; 6: 27; So: 124. Aesop. I 6: 236. Aesthetik. 16 :76, 145; IV 5 :224,226/7. — Psychologische. 1 9 : 7 . Afrika. I 6:117/8. Agrargesohichte. I 4 : 173/7 a. Agricola, G. I 12 : 8; I I 1: 92; 5 :58; 6:20; 7:6. — Joh. H 2 : 3 ; 4a:19: III 5: 1. — Rud. I I 7 :32. junior. I I 7: 40. Agrimensoria, de. 1 3 : 2 6 . Ahlefeldt, D. v. I I I 1: 133. — Elise Gräfin y. IV 3 :106. Ahmed, Eari (Buchbinder). I 3:478. Ailly, P. d\ I I I 5 :1. Aissi, Demoiselle de. IV 8 d: 42. Akademie s. Sohule. — der Wissenschaften, Berliner. IV 5: 352, 601. Akademisches Leben. I 4: 47/9 a. Akustik. 110:21. Albert, Känig y. Sachsen. IV 1 b: 432/7; 2 b : 83. — Hich. IV 2 b : 187. — E. d'. 1 10: 275. Alberti, C. IV 3 : 212. Albertim, J. B. v. IV 10:1. Albertinus, Aeg. I I 1: 87. Alberus, Erasmus. I I 2:3/5; 5:114/6; 6:163. Albreoht, Erzherzog. IV 1b: 123. — V., Herzog v. Bayern. I I 1:87. — Herzog v. Mecklenburg. I 12:148. v. Preussen. 1 3:269; 9:456: 116:228. — T. Mainz. 116:12,118. — Kaiserlicher Mfinzpächter. I 4: 168. Albumbl&tter. IV 2b:529-36. Aleander, G. I I 1:17. Alethophilen. I I I 5: 72/3. Alexander, Graf v. Württemberg. IV 2b: 10/1. — I., Kaiser v. Russland. IV 1 b: 120. — II., Kaiser T. Bussland. IV 1 b: 298, 377. — de Villedieu. 117:16. Alexandriner. I 8:23, 30; IV 2a:24. AlexiB, W. IV l a : 6 ; 10:82. Alfred, Herzog T. Sachsen - KoburgGotha. IV 1 b : 449. Allers, C. W. 1 9: 345. Allitteraticn. I 8: 33, 35; IV 3:29. Allmers, H. IV 2b:342/8; 3:313a/3b. Almanache. 14: 132; IVla:14/6; 2b: 310/4. Almlieder. I 6 : 283; I I 2 :38.

Alponsage. IV 3 :466. Alphabete. I 3:115, 123-30. Alphen, H. Tan. IV 1 o : 93. Aisleben, A. I I 5 : 88/9. Altenstein, K. Frhr. v. Stein z. IV 1b: 208. Altdorf. I 4:36. Alterturaswissenschaft. IV10: 1,41,94. Altewerder. I 4 : 308. Althaus, F. IV 1 c : 69 a. Althus, J. 117:31. Altmark. I 4 : 299. Altmühl. IV 8 d : 19. Alurokriomachie. IV 3:1. Alvensleben, Albr. Graf. IV lb:4U2. Amadeus IX., Herzog Y. Mailand. I 3 :28. Amalfi, Herzogin v. I 11: 48. Amandus, P. I I 6 :228. Amateure. I 9:439. Arnheiter, Chr. I 9: 197, 199, 20S. Ambrosius, Johanna. I V 2 b : 4 0 1 . Ambühl. IV 9:166. Amelonghi. I 11:51. Amerika. IV 9:182. Amis, Pfaffe. II 3 : 20. Amman, J. I 3:337/8 ; I I 3:35. Amphibrachys. I 8 : 12/3. Amsler Ss Röthardt. I 9 : 25, 84. Ämyntor, Gerhardt r. IV 1 o : 35; 4 : 583. Anakreon. IV 2a: 56. Anakreontik. IV l c : 41; 6 :27; 9 : 77. Anapäst. I 8 : 23, 27. Andernach. I 4:216. Andersen, H. Ch. I 5:235; IV 10:125. Andlan, P. v. I I 1:105. André. Joh. 110:45. Anemtller, G. IV 1 b : 150. Angeler, J. I 9 : 355. Anhalt I 9 : IM. Anhorn, B. II 3 : 44. Anna Amalia, Herzogin v. SachsenWeimar-Eisenach. IV t b : 4 4 0 ; l o : 41; 8 c : 29. — Dorothea v. Kurland. IV 2 a : 152. — Marie y. Preussen. I 3 : 269. Annalen, Zwickaner. I I 3:57. Anneke, Franziska. IV 1 a : 44. Anschtttz, R. IV 8 e : 32. Anseimus, St. II 4 a : 18. Anshelm, Th. 1 3 :115. Antependien. I 3 : 51. Anthologien. IV l a : 10/3; 2a: 1, 62; 2b: 314-22. Anthropologie. I 1 : 48. Antiquariat. I 3 : 384. Antiquarkataloge. I 3 : 108, 217, Antiquaschrift. I 3 :132/3. Anzengruber, L. IV l d : 49; 3 : 10, 188/9, 447, 464; 5 : 539. Aphorismen. IV 2 b : 535. Apiarins s. Biener. Apotheken. I 4 : 252. Appel, J. W. IV 3 : 16. Arbeiterbibliotheken. I 3 : 225. Arbeiterlyrik. IV 2b : 407-12. Archaioplutos. I 11: 38. Archenholz, J. W. y. IV 8 e : 31 ; 9 : 31 ; 8 d : 27. Arohiy d. Arnimschen Familien. IV 10: 41. Archive (s. Briefwechsel u. Handschriften). I I I 1:171. In: Andernach I 3 : 36 d. Berlin I 3: 36 b, 36 n. Dankerode a. H. IV 3 : 25. Dresden IV 2a : 149. Duisburg I 3 : 36d. Frankreich I 3 : 3 6 m, 325. Graz I 3:361. Harff I 3 : 36 e. Haseldorf I I I 1 : 133. Ingweiler IV 2a : 20. Kempten I 3 : 36 f. Köln I 3 : 36 c. Leipzig I 3 : 58. Linz a. Eh. I 3 : 36 d. Mirbach I 4:442. München IV 10 : 119. Reval I I 2 : 46. Rom I 3 : 48. Rothenburg o.T. 1114:5. Strassburg i. E. I I 7 :19. Weimar I 3:36 n. Wien I 3 : 36 h. Wolfenbhttel I I I 4 : 19. Zürich I 3:361.

Jahresberichte für neuere deutsche Litteruturgesohichte.

V.

Archivwesen. I 3 : 36a-36n. Arotin, P. H I 5 : 1. Argens, Marquis d\ I V 1 b : 36. Ariodante u. Ginevra. I I I 4 : 3. Ariost, L. 111:47. Aristophanes. IV 6 : 27. Aristoteles. I I I 5 : 50; IV 6 : 27. Armeeordnung. I 4 : 259 a. Armiuianer. I I I 5 :1. Arminins, J. I I I 5 :1. Arndt, E. M. I 6 :104; I V l b : 144/5, 203; 1 c : 21,84; 2 a : 138-42; 5 : 289, 345, 377, 563/5,600, 608, 627; 10 : 36. — J. I I 6 : 211. — W. IV 8 a : 66. Arndts, L. v. IV 5 : 467. Arneth, A. v. IV 1 h : 5, 68, 390; 1 c : 67; 2 a : 152; 5 : 272. Arnim, Bettina v. IV l o : 93; 5 :131 j 10: 1, 41, 43, 58-62, 65. H. G. v. H I 1 :16/7. — L. A. v. 1 5:298; 11:46; I I 2:36; IV 1 c : 20; 6 : 601; 10 : 1, 41-62, 61, 82, 102, 118. — S. y. IV 8 c : 51. Arnold. IV 3 : 172. — Gottfr. I I I 5 : 62. Arnstein, Henriette v. IV 3 : 80. Arnswald, B. v. IV 3 : 215. Artisten. I 4 : 160. Aschersleben. I 4 : 313. Astrologie. I 4 :142. Atelier, D. (Zeitschrift). I 9 :25. Atlantis. I 11:2. Auhor, D. F. E. I 10: 25; IV l o : 60. Auerbach, B. IV l a : 6; l o : 27, 50, 60, 65/6, 93; 3 : 183/7, 447; 6 : 352, 539; 10:113. Auersperg, Graf A. A. T. S. Anast. Grfin. Auffenberg, J. v. IV 1 c : 33. Aufklärung. I 6 : 94; 12 :146; I I I 5 : 54-66; IV 5 : 86, 140, 236. Aufsatz, Deutscher. 1 6 : 2 , 18,21/2, 29-39, 105/7. Angsburg. I 4 : 192, 356a; 9 : 466; I I 1:71; 5:46. Augsburger Allianz. I I I 1-: 120. August, Herzog v. Gotha. IV 1 c : 4/5. — Kurfürst v. Sachsen. 13 : 64; I I 2 : 5. — II. d. Starke, Kurfürst y. Sachsen. IV l b : 437b. — m . , Kurfürst v. Sachsen. IV 2 a : 7/8. Angusta Viotoria, Kaiserin. IV 1 b : 371. Augnstin, Chr. F. B. 1 7 : 80. Augustinus. I I 2 : 2; IV 1 o : 77. Aurbacher, L. I 66 : 128; H I 3 : 1/2. Aurifaber, J. I I 6 :127. Ausbuttern. I 5 : 55. Aueonius. I V 8 o : 3 3 . Aussprache d. Deutschen, I 7 : 90/4. Ausstellungsberichte. I 9 : 26. Ausstellungsjury. I 9 : 38. Ausstellungswesen. I 9 : 38. Austerlitz, R. IV 1 a : 13. Auswanderung. I 4 : 184. Auszählung d. Sprache. I 7 : 216/7. Autobiographien. I 1 : 1; IV 2b : 362. Autographen. I 3 : 37-41', 291; 10:2. Autonomie d. Vernunft. H I 6 : 1. Avenarius, F. 1 9 : 345. Aveutin, J. I I 1 :106; 7 : 19. Ayrenhoff, K. v. I V l b : 46. Ayrer, J. I 11: 30; IV l d : 3. Baader, F. v. IV l o : 17; 5 : 238, 362, 558, 600. Baoh, J. 8. 1 3 : 5; 10:16. 91/3; 251. Bacharach, J. C. I I I 1:182. Bachgesellschaft. 1 3 : 5 . Bacon, F. I 11:2; H I 5 : 1 . Badeleben. I 4 : 41/2. Baden. I 4 : 351/2 a; 7 : 76; 9:137,366; IV 2 a : 54. Bächel, E. 1 9 : 259. Baeohtold, J. IV 3 : 371, 378. B&hr, K. IV 5:139.

(4)36

Sachregister. Bahr, P. IV 1 a : 12. Bären aufbinden. I 7 :158. Bahnsen, J. IT 5 : 149. Bahr, H. IV 3 : 564/5; B : 651. Bahrrecbt I 4 :101; 5 : 53. Baisch, H. 1 9 : 286. — 0. IV 2b : 274. Balbionn. I 4 : 850. Baldnng, Hann, gen. Qrien. I 9 :194/6. Ballade. I 6 : 108/9, 142; 10 : 34,125/7; IV 2 a : 116; 2 b : 156, 161, 460; 3: 20; 8e : 13. Ballettmusik. I 10 : 108. Balsambuchlein. I 4 : 253 a. Baltische Dichter. IV 1 a : 10, 42; 2 b : 226-38. Baltz, Johanna. I V l a : 12. Bamberger, L. IV 5 : 590. — W. IV 3 :139. Bandella, II. I 11: 39, 48. Banär, J. III 1: 89. Bannbegang (Bonn). I 4 : 109. Barclay, Alex. II 5 : 76. Barden. IV 2 a : 59-61. Barlaam n. JoaBaph. I 11:6. Barmen. I 7 : 74. Barock. I 9 : 127, 149, 160, 222. Bartels, Ad. IV 1 a : 37. Barth, K. v. i n 5 : 51/2. Barthälemy de In Sorge. I 3 : 72. Bartholdi, J. S. I V 8 d : 3 2 . Bartsoh, K. I 5 :10/1. Basedow, J. B. I 12 : 43/4. Basel. I 4 : 395; 7 : 60/ >. Base, Bezifferter. I 10:251. Bastlösereime. I 5 : 332/6. Bathori (Kardinal). I 9 : 149. Bauch, H. IV 3: 266. Baucher (Buchdrucker). 1 3 : 7 1 . Bandissin, Graf Wolf v. IV 1 o : 50. Bauer, Chrn. IV 2h : 19a-20. — J. IV 1 a : 27. Bauern. III 1:10. Bauernhau. I 9 :366. Bauernbefreiung. I 4 : 173/4. Bauernfeld, E. v. IV 1 c : 61, 58, 60. Bauernhaus. I 9 : 365-70. Bauernhoohzeit. IV 3 :1. Bauernkriege. II 1 : 20/2, 26-30; III 1:108. Bauernlied. IV 3:41. Bauernpoeten. IV 2b : 19a-20. Baukunst. I 6 : 110; 9 : 8, 377-80. Baumbach, Kud. 111 : 32; IV l a : 20; 3 : 466/7. Baumgartner, H. II 1 :140/1. Baumgart, H. IV 8d : 39; 8e : 77. — J. II 4 a : 2». Baumgarten, H. II 1 : 56; IV l b : 3; 5 : 269, 376/7, 668. — W. IV 3: 367. Baumknlt. 1 5 : 1 1 3 , 1 1 8 . Bauopfer. I 5 : 56. Baur, F. Chr. I 12 : 151; IV 6 : 238 a, 245, 308. Bauzeitung, Deutsche. I 9 : 373 b. Bayern. I 4:98. 198, 249 a, 366-73; 7:64, 70; 9:127; II 1:87. Bayersdorf. I 4 :368. Bayreuther Festspiele. I 10:128, 176-84. Beamtentum. I 4 : 148-53; m 1:146. Beaumarchais, P. A. Caron de. IV 8 e : 25. Beaumont, F. i n 4 : 7; IV 9:168. Bebel, A. IV 1 b : 191; 5:568. Bechstein, L. 1 6:230/5. — E. 12:60/1. Beck, H. IV 5:600. — J. y. U1-.24. — K. IV 2h : 1; 9:18. Becker, H. IV 8 a : 57. — K. F. IV 3:173. Beckerath, H, y. IV 6 :563. Beckh, W. IV 2 b : 107. Beckmann, Fr. IV 6:416. Beckmesser, S. I 10:277. Bedjan, P. 1 1 1 : 7 . Bedeutungswandel. I 6:140; 7:137-55. Beeke, Joost van der. I 9:161. Beer, F. II 2:33. — Mich. IV 2 b : 22. Beethoven, Ii. van. I 3 : 284; 10:5, 11, 101/8, 137; IV 1 c:23, 93 ; 5 : 398 ; 8 b : 5 5 ; 10:82. Befreiungskriege. IV 1 d : 3; 10:93. Begas, B. IV l c : 6 6 ; 6 : 398. Belum, Barthel. I 3 :337/8. — S. I 3:337/8; 9:199.

Beiträge, Bremer. IV 1 d : 3. Bekker. F. IV 5:398. Bellamy, E. IV 1 a : 22; 3 :16. Bellarmin, R. II 1:15. Belleforest, F. 1 1 1 : 4 8 . Bellermann, L. IV 1 a : 29. Belustigungen d. Verstandes u. Witzes. IV 3:3?. Bender, W. IV 5 : 228. Bendixen, J. IV 1 a : 37. Benediktbenren. I 9 :127. Benediktiner. I 4 : 401/4; 12:149. Benedix, R. IV 1c: 51. Bengel, J. A. IV 5:241. Benn, Alf. IV 8 a : 79. Bennigsen, R. v. IV l b : 1 2 0 , 313/4; 5:584/9. Benzel-Sternau, K. Chr. E. Graf v. IV 3:270. Beownlf, I 6:130. Berchtentag. 1 4 : 3 0 a. Berg. 14:211. — Ad. II 1: 87. — Leo. IV 2b : 394. Bergbau. 14:194/5,197. Bergk, Th. IV 5:39S. Bergmann. I 6 :424, 427/8. Berk, Ad. IV l a : 14. Berkholz, G. IV l e : 103. Berlepsch, Goswina v. IV 3 : 546. Berlichingen, G. v. IV 8 e : 12. Berlin. I 4:193/3a, 282-96 ; 9:104, 232, 236, 238, 276, 440, 444, 448; IV 1 a:29; 3:57; 5:366, 416; 10:82. Berlinismus. IV 5:236, 421. Berlioz, H. I 10:220; IV l e : 60; 2 b : 46. Bern. I 4 :167; 7 :60/2; 9:159. Bernadotte, J. B. J. Marschall y. IV 1 b : 173/4. Bernauer, Agnes. I 11:19. Bernays, M. I 1:65; IV 6 : 398. Bernburg. 19:151. Bernegger, Kasp. III 1:189-90. Bernhard II., Erzbischof. I 3 :264. Bernhardi, Th. v. IV l b : 2 3 0 ; l c : 2 7 ; 10:5. — W. y. IV 5 :65. Bernhardy, G. IV 6:398. Beroaldus, Ph. II 4 b : 76. Beromünster. I 4: 228. Bertha (Göttin). 1 5 : 6 4 . Berthold, A. 1112:15. Beruf (im VolkBmunde). I 5 :379. Berzelius, J J. v. IV l c : 9 1 . Beschwörungen (s. auch Segen). I 5 : 124, 129, 132, 134. Bossel, Fr. W. 112:134; IV 6:523. Besser, J v. IV 1 a : 42. Bethlen, Gabor. III 1:106. Betzel, G. IV 2b : 109-10. Beulwitz, Karoline v. IV 9 : 4. Benthen. 1 9 : 1 2 ! . Bevölkerungsstatistik. I 4:180/7, 351. Bewegnng (im Metrum). I 8:26. Beyschlag, W. IV 2b : 367; 5:337. Bibeln (s. auch Luther). I 3:49, 103, 107, 114, 144, 146; 5:384; 6:94, 133; 7:34; IV 8 e : 8 8 ; 9:177. Bibelerklärung. 112:145. Bibelkritik. III 6:1. Bibellitteratur. I 3 :143/6. Bibelrevision, n 6:69-72. Bibelsprüche. IV 2 b : 478. Bibellibersetzung. II 3 : 19; 6 : 2 , «6/8.

Bibliographie. I 3: 14/5, 141-226a; 12:3; II 1:153/4; IV 3:1/5. Bibliophilen. I 3 : 282, 286, 294. Bibliosophie. I 3 : 268. Bibliotheoa Hassiaca. I 3 : 169. — philologica. 1 3 : 2 1 8 . Bibliothek d. schönen Wissenschaften. IV 5:34. Benutzungsstatistik. I 3 : 299, 303. Einrichtung. I 3 : 259, 266. Bibliotheken (B. auch Gesindebibliothek, Magazin bibliothek, Schulbibliothek, Volksbibliothek) 13:225,261,264-336 ; 4 : 84. In: Amerika I 3 : 319-24. Bamberg I 3 : 276. Basel II 4 a : 30. Berlin I 3 :18, 309; IV 10 : 41. Canada I 3 : 319. Chambéry I 3 :28. Chicago I 3 : 321. Dresden U 4b : 63. Frankfurt a. M. I 3 : 283. Frankreich I 3: 36m. Graz 1 3:278. Greifswald III 2 : 1 . Italien I 3 : 48, 311/3. Ithaka (Amerika) I 3 : 321. Karlsruhe I 3:

20. Kiel I 3 : 274 a. Köln I 3 : 36 o. Krakau I 3 : 139. Lauban I 12 : 9. Leipzig I 3 : 58, 284, 321. Madrid I 3 : 2 7 . München I 3 : 21, 302; 4: 125; II 4b : 53. Nürnberg II 4b : 9, 65. Oesterreich I 3 : 277. Paris I 3 : 28. Schweden I 3 : 316. Strassburg i. E. I 3 : 265, 385. Stuttgart IV 10 : 34. Trier I 3 :19. Tübingen I 3 : 272. Venedig I 3 : 66. Weimar IV 8 e : 117. Wien I 3: 310; IV 3:78. Windsor I 3 : 317. Wolfenbüttel I 3 : 274, 305. Zellerfeld I 3 : 270. Zürioh IV 3:381. Zwickau I 3:271. Adressbuch. I 3 : 260, 326. Kunde. I 3 : 257. Bibliotheks-Gesetze. I 3 : 322/3. Ausstellung. I 3 : 262. Katalog. I 3 : 268, 301. Statistik. I 3 : 325. Technisches. I 3 : 26°/9. Wesen. 1 3:257-335. Bidenbach, B. II 6 :193. Biedermann, W. v. IV 8 a : 67, 96. Bienenzauber I 5:111. Biener (Apiarius, Buchdrucker). 13:355. Bier. I 4 : 237. Bierbaum, O. J. 1 9 : 29, 48a; IV l a : 16; 2 b : 390/1. Bierdorf. I 9 :149. Biester, J. E. IV 5 : 86. Bild, Veit. II 5 : 21; 6 :16, 195. Bilddruck. 1 3 : 3 0 , 5 1 . Bilderbogen. III 3 : 2. Bilderbücher. I 3 : 222. Bilderhandschriften. I 3 : 24, 26, 28. Bildersehmuck. I 3 :120/1. Bildersprache. I 3 : 30. Bildkunst. IV 8 a : 41. Bildung. I 4 : 81/2; II 1 : 112. Bildungsdichter. IV 3 : 273. Bildungsvereine. I 12 : 53. Billroth, Th. 1 10:272; IV 1 c : 50 60/1; 6:496-501. Bindemann, E. Chrpb. IV 3 : 19. Bing, Just. IV 10 : 28. Binzer, A. I V 2 a : l . - D. A. v. IV 2b : 434. Biologie. IV 7:22. Birk, S. II 4 a : 29. Birken, Sigm. v. I 7 :16; III 1 :193; 2:23; 6:4. Bisohofschronik, Niederdeutsohe. II 3:68. Bischofsspiel. I 12 : 205. Bismarck, Adam Aug. v. IV 2a:4'>. - Karl Alex. v. IV 1 b : 289. — Fürstin Johanna. IV 1 b : 287/8. - O.Fürst. 1 7 : 3 2 ; 12:166; IV 1 b : 191, 202/1, 238, 210, 242,244,254-89,292/4, 306, 303, 367, 373, 376/7, 410, 465; 1 c : 14, 22b, 26, 84; 2 a : 4 6 ; 6 : 6 5 , 398, 575, 647. Bistorius, C. IV 3 : 1 . Bistritz. I 7 : 68/9. Bitanbe. IV 8 b : 2. Bitzius, A. IV 297. Bla&s, C. v. 1 9 : 287. Blätter, Fliegende. I 4 : 137/7a; 9:341. Blanc, L. IV 3 :14. Blankenburg, Chrn. Frdr. v. IV 2 a : 132. — Mor. V . IV 5 : 576, 590. Blaumäntelohen. I 6 : 246. Bleibtreu, K. IV 3 : 566, 684. Blieskastel. I 9 : 136. Blondel, F. I 9 : 233. Blücher, Fürst. IV 1 b : 168, 179, 181. Blum, J. Chm. IV 2 a : 49. — R. IV l b : 5,214; 5 : 663; 9:18. Blume, L. IV 8c : 6. Blumen auf Gr&bern. I 5 :116. Blumeubach, J. F. IV 1 a : 33; 3 : 61; 5 : ¿24, 658. Blumengedichte. IV 2b : 19a. Blumenorden, Pegnesisoher. I 7 : 16; III 2 : 2 2 ; ö ; 3/9; IV 2 b : 107. Blumenthal, 0. IV 1 a : 27. Bluntschli, J. K. v. IV 1 c : 13. Blutsegen. I 6 :125. Boccacoio, G. I 11 : 50; II 4b : 72; IV 1 c : 41. Boccalini, T. I I I : 51. Bock, Ed. 1 1 2 : 89. Bodenstedt, F. v. IV 1 c : 48, 58, 60, 66,76; l d : 3; 2b : 32/6,65/6; 5 : 416. Bodiu, J. i n 5 :1. Bodmer, J. J. 1 6 : 1 4 2 ; I V l o : 7 8 ; 3:29, 65; 6:384; 9:166.

Sachregister. Boeckh, A. IV 5 : 354, 398, 508. Böoklin, A. I 9 : 1 6 , 19, 311/4; IV 1 e : 65. Böhlendorf, K. U. v. IV l a : 1 0 , 42. Böhm, Chr. I 12:96. — K. 1 V 8 » : 9 I : . Böhme, J. IV 5 : 242. Böhmen. 1 4 : 2 4 1 , 387/8; 7 : 6 5 / 7 ; II 1 : 8 2 ; IV 21>: 116. Böhmer, J. Fr. IV 5 : 389. Böhnhasen. I 4 : 2 0 0 a. Boek, J. M. IV 9 : 23. Börne, L. IV f>: 558. Boethius. I 12:7. Boettge, A. IV 2 a : 7 . Böttger, Clementine — S. Heiner. Böttiger, K. A. I 12 :71; IV 1 a : 29; 3:68; 5:615; 9:31. Bohn, K. IV 3 : 2 7 8 . Boie, H. Ch. IV l c : 4 2 ; 2 a : J 9 , 69, 95. Boisseree, II. IV 5 : 354. — Sulpiz. I 9 : 4 0 8 ; IV 5:389. Bojardo, M. M. Gruf. III 3 : 10. Bokelmann, L. I « : 291/2. Bonapart ist nimmer stolz. IV 2 a : 13. Bonifacius Britannns. I I 6 : 27. Bonitz, H. 1 1 2 : 6 7 / 8 , 2 1 2 . Bonn. I 4 : 109, 418; III 1: 122. — F. IV 2 b : 3 5 7 ; 5 : h 4 5 . Bonstetten, Albr. T. I I 7 : 12. Bopp, Fr. IV 5 : 3 9 8 ; 10: l. Bormann. Edw. IV l a : 2 7 . Borne, Theodorich v. (Dirk Borne). I 3:83. Bornemann, W. IV 2 b : 306. Bornemissa, P. I I 7 : 4 1 . Borstell, K. H. L. y. IV l b : 2 3 1 . Bossnet, J . B. IV 8 c : 2 3 . Bote, H. 115:128(9. Botero, ßioir. I I I 5 : 1 . Bothe, F. H. I V 8 d : 9 . Bottmarsdorf. I 4 : 317; I I I I : 21. Bouehet, E. IV 8 a : 85. Boalanger, E. IV I b : 331. Bonrget, P. IV 1 d : 4. Bouyer (Buchdrucker). 1 3 : 7 1 . Boxberger, R. IV 3 :27. Boy-Ed, Ida. IV 3 : 528, 547. Bozen. I 9 : 164. Bozins. I I 6 : 1 2 8 . Braohmann, J . I 12:195. — Lnise. IV 1 d : 3. Brackel, Ferdinande y. IV 1 a : 12. Bradford. W. 1 3 : 8 7 . Bruhm, O. IV 3 : 16. Brahms, J . Phantasien. I 9 :326; 10:271; IV l o : 6 0 . Branconi, Frau y. IV 8 c : 19. Brandenbarg. I 4 : 1 3 1 ; 282-300 a ; 7:90. — F. W. Graf y. 1 4 : 149. — Wilhelm y. 1 1 2 : 4 6 . Brandes, G. I 2 : 5 9 ; IV 5:469-70. Brandis, Chr. Aug. IV 2 a : 140. Brandstetter, H. IV 3 : 432/3. Brandt, F. H. IV 8 a : 2 2 . Brant, Seb. I I 1 : 1 0 5 ; 2 : 4 5 ; 6:73/6, 83/4, 95. Brantöme, P . de. I V 8 d : 4 0 . Brantseh, Sim. IV 2 a : 2 7 . Brater, K. IV 6 : 377. Bratianu. IV 11): 377. Braun, Karl. IV 1 b : 3 2 2 ; 5 : 5 9 . — y. Brannthal, K. J . IV 3:414. Braunau. 1 4 : 1 0 7 . Braunsberg. I 9:149. Brannschweig. I 4 :150, 309 a ; 9 : 1 2 0 ; IV 1 a : 28. Brautsuppe. I 5 : 8 3 . Kray, 0 . C. H. Graf y. IV l b : 4 1 0 . Bredero, G. A. 1 1 1 4 : 3 0 . Breitkopf, Gregorins. I 3 : 58. Breitkopf & Härtel. I 3 : 3 7 1 ; IV 1 o : 68. Brekling, F . 1 1 1 5 : 3 0 . Brendel, Frz. IV 1 o : 58. Brennecke, J . A. IV 3 : 1 . Brenner-Enkervoerth, A. J. y. I 9:199. Brenning, E. IV 3 : 370. Brentano. Bettina s. Bettina y. Arnim. Brentano, Cl. I 6 : 2 9 8 ; I I 2 : 3 6 ; IV l o : 6 0 ; 5 : 1 3 1 ; 1 0 : 1 , 41/8, 52/7, 61, 102, 118. — Lqjo, IV 5 : 4 8 6 . — Sophie. IV l a : 3 3 ; 3 : 8 0 ; 10:41. — B n s m a n n , AuguBte. IV 10:41, 43. — M e r e a u , Sophie. IV 10:41, 43,61.

Brenz, Joh. I I 6 : 1 9 3 . Breslau. I 4 : 152, 279; IV 2 b : 3 1 7 . Bret-Harte, F. IV t a : 22; 3:412. Bren, Jörg. I 9 : 200. Briefe. I 4 : 2 6 1 a , 469; I I 1 : 1 2 2 , 133-46; 7 : 6 ; 1 1 1 1 : 1 8 3 ; I V l b : 1 1 7 . Briefmarken. I 4 : 264/5. Briefwechsel. IV 1 c. — I I 5 : 21, 28; IV 2 a : 34/5, 40; 3 : 4 1 . Brieg. I 4 : 2 8 1 ; 9:123. Brieger, Ad. IV 3:531. Brienz. I 7:60/2. Brinckmann, J . IV 2 b : 308 ; 3:259. Brink, B. ten. I 2 : 39; IV 5 : 425. — J . ten. 1 1 1 3 : 1 6 . Brinon, M m c de. 1 1 0 : 6 0 . Brion, Friederike. IV 8 b : 31, 44/8,91. Brix. IV l c : 66. Brockes, B. H. I 6 : 1 3 0 ; 8 : 30; IV 2 a : 5 8 ; 3 : 2 8 ; 5:288. Bronner, F. X. IV 8 a : 97. Brooke, St. A. IV 6 : 39. Broxtermann, Th. W. IV 3 : 7 7 a. Embach, P. 1 3 : 3 5 6 . Brnckner, A. 1 10 : 274. Brüdergemeinde. III 5 : 37. Brüder, Mährische. I I 1 : 24. Brügge. I 4 : 207. Brugsch, H. IV l c : 76; 5:416-21. Bruneti&re, F. IV l d : 4 . Brnnfels, 0. I I 7 : 28; IV 5:521. Brani, Lionardo. I I 7 : 7 . Brann, H. y. IV 5 : 402. Branner, H. IV 5 : 5 5 8 . — Leonh. I I 6 : 244. Branner, Seb. IV 2 a : 42. Brunnmylleus, G. 1 1 3 : 2 1 . Bruno, Giord. I I I 5 : 1 . Brunold, F. IV 2 b : 77-81. Bruyn. B. 1 9 : 2 1 2 / 4 . Bucer, M. I I 6 : 237 ; 7 :7, 19. Buchbinderkaust. I 3 : 467-478. Buchdruck. I 3 : 4 8 - 1 1 3 , 381, 451 ; 6 : 94; I I : 77. I n : Amerika I 3 : 87 a. Augsbnrg I 3 : 64/5. Bearu I 3 : 7 4 . Berlin I 3 : 6 2 . Belgien I 3:84/5. Biedenkopf I 3 : 6 3 . Cambridge 1 3 : 180. Cettinje I 3 : 90. Chalonssur-Marne Ij;3:76. D y e r n f u r t h l 3 : 6 5 . England 1 3 :86/7,458. Frankfurt a. 0 . 1 3 : 6 1 . Frankreich 1 3:69-80. Freiberg 1 3 : 6 1 . Fulda 1 3 : 6 3 . G e n f l 3 : 81. Hamburg I 3 : 308. Hanau I 3 : 63. Uersfeld I 3 : 63. Hessen I 3 : 63. Italien I 3 : 66, 97. Kassel I 3 : 63. Konstantinopel I 3 : 93. Krakau I 3 : 90. Kroatien I 3 : 90. Limoges I 3 : 73/4 b. Lübeck I 3 : 5 7 . Lyon I 3 : 69-70. Mailand I 3 : 6 6 . Mantua I 3 : 68. H a r b u r g i. H. I 3 : 63. Mecklenburg I 3 : 361. Modena I 3 : 68. New-York I 3 : 87. Niederlande I 3 : 82/3. Oesterreich I 3:91/2. Oxford I 3 : 86. Palermo I 3 : ti6. P a r i s I 3 : 70, 76/7, 97. Poitiers I 3 : 71. Portugal I 3 : 88. Rheims I 3:78/8 a. Einteln I 3 : 6 3 . Bom I 3 : 6 6 . Schmalkalden I 3 : 6 3 . Rostock I 3:361. Sedan I 3 : 7 9 . Spanien I 3:88/9. Speier I 3 : 5 6 . St. Lö I 3 : 7 4 a. Strassbnrg i. E. I 3 : 6 1 . Torgau 1 3 : 6 0 . Ulm 1 3 : 5 4 . Venedig I 3 :66/7. Wien I 3 :366. Zürich I 3:111. Buchdruokerfachzeitsohriften. 13:442/9. Buchdruckermarken, s. Druckermarken. Buchdruckertarif. I 3 : 440. Buohdruckeryerein. I 3 : 440. Buohdruckerzeiohen. I 3 : 6 3 , I I I . Buoher, L. IV 6 : 4 3 , 571-80. Buchgewerbe. I 3:437-66. Buchgewerbemnseum. I 3:437. Buchhändler, s. Buchhandel. Buchhändleradressbuoh. I 3:393, 400. Buchhändlerbörsenblatt. I 3:394. Buchhändlerkataloge. 1 3 : 2 1 1 / 5 . Bnchhändlermesse. I 3 : 362. Bnchhändlersperre. I 3:362. Buchhändleryereinigung. I 3 : 380. Buchhändlerzeitschriften. I 3 : 378, 390/1, 394/8. Buchhandel. 1 3:183/4, 363-413. I n : Amerika I 3 : 392. Berlin I 3:399. Böhmen I 3 :377. Dänemark 13:379. Dyernfurth I 3 : 65. England I 3 : 389-92. Frankreich I 3:381/4. Genf I 3 : 8 1 . Grenoble I 3 : 7 2 . Hessen I 3 : 6 3 . Italien I 3 : 376.

Leipzig I 3 : 362, 398. London I 3 :387. Mecklenburg I 3 : 361. Paris I 3:76. Buchhandlnngsdeputierte. 1 3 : 363. Buchherstellung. I 3:22. Bachillustration. 1 3 : 1 1 7 , 122/7. Buchmalerei. I 3: 30. Bnchner, Hans (Meister Hans v. Konstanz). I 10:69. Buchstaben. I 3 : 134. Buchta, R. IV 5:519. Buchwald, G. I I 1:139. Buchwesen. I 3. — Back, Mich. IV 2 b : 300/3. Bücherausstellung. I 3 : 4K6. Bücherentleihgeseize. I 3:280. Bücherkataloge. I 3 : 216, 267. Bücherlexikon. I 3 : 194/5. Büchersammler. I 3 : 285, 294, 392. Bücherschmuck. I 3:114-27, 180. Bücherverbote. 1 3 : 4 1 6 . Bücherversteigerungeu. I 3 : 216, 289-91, 388. Bücherverzeichnis. I 3:188-93, 300. Bücherzeichen (s. auch Ex-libris). I 3 : 111, 336-52. Büchmann, G. I V 8 d : 4 2 . Büchner, L. IV 5 : 49-51, 139. Bühel, Hans vom. I 12 : 222. Bühne s. Schauspiel, Theater. Bühneneinrichtnng. I I I 4 : 6. Bühnensprache. I 7 : 93. Bühnenstücke, Kathol. I 3 : 225. Bülow, Frieda y. IV 3 : 546. — F r . W. v. Dennewitz, General. IV l b : 167, 173/4. — Gabriele v. IV 1 b : 237, 403; 1 c : 21. — Hans y. 1 10: 20(1-29; IV 1 c : 59-60, 66: 2 b : 46; 5 : 571. — Hein, y, IV 1 b : 237. 327. Bünderlin, Joh. I I 6 : 271. Bürger, Auguste (Molly), geb. Leonhart. IV 2 a : 98, 111, 116. — Dorette, geb. Leonhart. IV 2 a : 98, 116.

— Elise, geb. Hahn. IV 2 a : 98, 106, 108. — G . A . 1 6 : 104; 7 : 1 9 , 202a; 1 1 : 3 3 ; IV I d : 3; 2 a : 21, 73-124; 3 : 2 0 ; 8 b : 58; 8 c : 8; 9 : 52/3, 77. Denkmal. IV 2 a : 109-10 a. Bürgerknnde. I 4 : 522. Bürgerschule siehe Schulen. Bürgertum. 1 4 : 1 1 , 15, 31/2. BüBChing, J. G. IV 5 : 560; 10 : 41. Bugenhagen, J. I 12 : 172; I I 6 : 60, 85, 156/6. Bulthaupt, H. IV 2 b : 359. Bulwer, J . IV 3 : 268. — Lord L. IV 8 d : 29. Bunsen, Chr. K. Josias Frhr. y. IV 1 b : 233; 2 a : 141; 5 : 3 5 2 . Bunyan, J . IV 1 d : 1. Bunzlan. I 4 :179. Buondelmonti, Ipolito. I 1 1 : 38. Burckhardt (Familie). I 4 : 457. — Jak. I 1 : 46. Burdach, K. I I 1 : 72. Burgen. I 4 : 335, 389, 396; 9 : 371/2. Burger, Aut. I 9 : 277/9. Burgverliese. IV 3 :16. Burgi, Jost. I 9 : 455. Burgkmair, Hans, d. J . 1 3 : 337/8; 9:199. Bnrsa animi. I 12 : 11. Burschenschaft. I 12 :160/5. Burschensprache. I 12 : 169. Busch, Wilh. I 9 : 342; IV 1 a : 27. Busche, Herrn, v. d. I I 7 : 32. Busi, Ipolito. I I I 2 : 6. Busse, C. IV 1 a : 14 ; 2b : 386/7 ; 5 : 6 5 2 . Butzbach. I 4 :199. Buxtorf, J . I I I 5 : 1 . Byron, Lord. IV 1 o : 68; 5 : 128, 465, 634; 8 b : 21, 61; 8 c : 96, 124. Caballero, Fernan. IV l a : 38. Caesar. I 3 : 1 . Cäsur. 1 8 : 1 , 12, 23, 27, 31. Cagliostro, B. I 4 :146; IV 8 e : 62/3. Calarne, Al. I 9 : 274. Calderon de a Barca, P. IV 1 d : 64 ; 8 e : 75. Calixt, G. III 6 : 1 . Kallenbach, F. I 8 : 30; I I I 4 : 22. Callot, J . IV 10 : 82. Calvin, J. I I 6 : 161, 238; I I I 5 : 1 . Calvinisten. I I 1 : 1 1 2 .

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Sachregister. Calvisius, Seth. I 10 : 87. Calvör, K. 1 3 : 270. Camerarius, J. I I 7 : 7. Cammerlander, J. I I 3 : 7. Caropanella, Th. I 11: 2. Campe, J . H . I 6 : a. Carlyle,Th. IV I b -.20; 3:255; 8d : 36. Carmen Sylva, Königin v. Rumänien. IV 1 b : 377; 1 c : 9, 26; 3 : 499-501 ; 5:65. Carmina academica. IV 2b : 456. Carolina Augnsta, Kaiserin v. Oesterreich. IV l b : 385. Carpzow, J. B. I 6 : 139; m 6 : 50. Carrière, II. IV 1 o : 93; 6 : 188. Carteeianer. III 5 : 67. Casati, Alfonso. III 1 :107. — Girolamo. III 1 : 107. Cuspari, K. IV 6 : 301/3. Castagna, G. B. I I 1 : 15. Cato. 1 12 : 7. Cats, J . III 4 : 24. Catull. 1 3 : 1 . Caner, B. I 9 : 353. Censnr. I 3 : 63, 104, 417, 426; 4 : 89; IV 2 a : 21; 2 b : 132, 156; 5 : 8 6 . Cervantes, M. I 1 1 : 49. Chabrier, E. I 10 : 62. Chamisso, A. v. I 1 : 22; 6 : 104, 136; IV 3 : 103; 10: 1, 74-82. Chapelain, J. IV 1 d : 13. Chardin, Chevalier. IV 8 c : 46. Charron, P. 1 1 1 6 : 1 . Chasot (General). IV l b : 35, 62/3. Chénier, A. IV l d : 1 7 a . Cherbury s. Herbert. Chézy, Helmina v. IV 2b : 1, 102/3; 10:113. Chiavacei, V. IV 3 : 465. Chicago. I 9 : 429-30, 433. Chiffern. I 3 :117. Ohillingworth, W. III 6 :1. Chlnesentnm. 1 4 : 6 . Chilori, D. I 3 : 326. Chodowieoki, D. IV 3:310. Cholevius, L. IV 8d : 4. Chrestien de Troyes. IV 1 d : 11. Christ, J. Fr. IV 1 o : 78. Christen, Ada. IV 2 b : 177; 3:533. Christentum. III 5 : 1 . — Franziskanisches. III 5 : 1 . Christian d. J., Fürst y. Anhalt-Bernburg. m 1:188. — IV., König v. Dänemark, m 1:14. — Friedrich, Herzog v. Augustenbnrg. IV 9:31. Christoph, Herzog y. Mecklenburg (Koadjntor). II 2 : 4 6 . v. Württemberg. 1 1 2 : 1 1 . Chroniken. 13:30/1, 114; II 1 : 2 9 ; 3: 48/8 a, 61; IV 3:217. Chryseus, J. I I 6 : 98. Chur. 1 9 : 470. Cicero. I 3 : 1 ; 12:24; III 6 : 1 . Cisterzieneer. I 12:147. Citatensammlnngen. I 1:91/5; IV 2 b : 529-36. Civilisation. 1 4 : 7 . Claar, E. IV 2 b : 369. Clairobscur-Druck. I 9:204. Clajns, J . I 7 : 1 1 ; II 6:39-40. Clarendon-Press. I 3:86. Claudius, M. 1 6 :104,128 ; IV 1 a : 37 ; 1 c : 17 ; l d : 3; 2a:71/2; 3:51/5. Clauren, H. ( = Heun). IV 10 :125. Clausevitz, K. v. IV 6 : 380. Clausius. IV 2 a : 2 1 . Clavtjo, J . IV 8e : 25. Clodiua. IV 8 o : 19. — C. A. H. IV 3 : 24. Clftver, Ph. I 4:464. Cocay, J. I 7:14. Coccius, H. II 6:245. Coehlaeus, J. II 1 : 8 7 ; 6:123. Coloma, B. L. IV l a : 3 8 . Colines, Simon de (Verleger). I 3:77. Collin, J . IV 8e : 109. Columbus-Ausstellung. I 3:27.

Columbus-Bibliographie. I 3:150. Comenins, A. I 12:15-23, 175, 181, 200; IV 1 b : 233. Feier. I 12:20. Litteratur. I 12:1!). Como, Kardinal y. II 1 : l.r>. Company of stationers of London. I 3 : 386. Concbes, W. v. II 3 : 7 . Conrad, M. G. IV l a : 1 0 ; 3:310. Conradi, H. IV 2 b : 383. Conrady, E. v. IV 3: 233. Conring, H. III 5 : 1 . Conscirnco. H. IV 1 d : 65. Constant, B. IV 9 :101. Contraotus, H. 1 1 2 : 8 7 . Contessa, K. W. IV 10:82. Conz, K. Ph. IV 10:118. Cooper, J F. IV 3 : 403 a. Coornhert, D. III 5 :1. Cordus, Eor. II 7 : 29-30. Corneille, P. III 4 :24; IV 1 c : 93. Cornelius, P. (Komponist). I 10 : 57; IV 1 c : 5 8 ; 2 b : 4 6 . — P. y. (Maler). I 9 : 20, 44, 267; IV 5 : 398. Corpus scTiptornm ecolesiasticornm. I 3:1. Corrodi, A. IV 1 a : 43. Cotta, J. G. IV 8 b : 2; 9 : 14. Cottasche Karten-Almanache. I 3 : 52. Conlin, A. J. 1 1 1 : 3 8 . Court, A. III 1:170. Crambambuli, Lied vom. IV 2 a : 19. Cramer, J. A. IV l c : 78; 6 : 9 . — K. G. IV 3:16 Cranach, L. d. Ae. 1 3 : 337/8, 341; 9 : 84, 208/9; 12 : 104; I I 6 : 51. Crane, W. 1 9 : 4 3 1 . Cranz, A. F. IV 3 :1. Creizenach, W. II 4 a : 16. Creuz, F. K. Kas. v. IV 2 a : 30 a; 5 : 7, 224. Crenzer, G. Frd. IV 10 : 61, 63/4. Crispi, F. IV 1 b : 285. Croissant-Rust, Anna. IV 1 a : 16; 3 : 543/4. Cromwell, 0. I 11 : 25. Cronegk, J. F. Frhr. v. 1 8 : 30. Crnciger, K. II 6 : 156. Crusianer. I 12 :145. Crusins, Ph. I V l a : l t . Curtins, E. I 6 : 29, 104; IV 5 : 404/8. — G. IV 6 : 398. Czerny, K. l V l c : 6 8 . Dahlen. I 9:166. Dahlmann, K. F. IV l a : 6 ; l b : 1 9 l ; 6:663. Dahn, F. I 6:117/8; IV l o : 13, 52, 63,3a; 2 a : 1; 2b : 336/7; 3:10, 195/7; 5:558. — Therese. IV 1 c : 52. Daktylus. I 8 :1/2, 13, 16, 23, 25/7. Dalberg, J. v. I I 7 : 7. — K. Th. v. IV 1 a : H6; 6:345. Danneker, Frau. IV 9 : 35. Danse macabre s. Totentänze. Dante. IV 1 c : b8, 77; 3 : 27. Dantebibliothek. I 3:321. Danzel, Th. W. III 6:72/3; IV l c : 60; 6:398. Danzig. I 4 :274/5a; 9:413. Darbes, F. IV 2 a : 152. Darjes. IV 5:601. Darmesteter. I 7:138. Darwin, Ch. IV 6:65, 149. Daudet, A. I V l c : 6 0 . Daum, Chr. 1115:61/2. J)anmen halten. I 7:159. Daumer, F. IV 5:558. Dann, Feldmarschall. I 9:223. David, J. J. IV 2b:377. Davont, L. N., Marschall y. IV l b : 138, 174. Dawidowsky, F. IV 3 : 436. Dayrison, B. IV l e : 5 8 , 93; 2 b : 4 6 . Daxelhofen (Hauptmann). IV 2 b : 220. Dee, J. I 4:143. Deecke, E. IV 1 b : 134. Defoe, D. III 3:11/5; IV 3 :10. Defregger, Fr. I 9:19, 337. Dehmel, B. IV 2 b : 384/5. Dejanre (Komponist). IV 8 d : 27. Deinhardstein, J. t . II 4b : 108/9; IV 2b :1, 119; 10:68. Deisinger, II. I 11: 29-, I I 4 b : 80. Deismus. III 5 : 1 , 33.

Deklamationsstücke. IV 2b : 637/8. Delaroche. P. 1 9 : 20. Delphi. IV 8e : 55. Demant, Chrph. 1 1 2 : 1 4 . Demetrius. I 11 : 23. Denok, J. III 5 : 1 . Denis, J. N. C. M. IV 2 a : 61. Denk, J. I I 6 :16. Denkmäler. I 9 : 118-20; III 1 : 146. Denkwürdigkeiten. I I I 1 : 151. Denzinger, F. J. v. I 9 : 389. Derfflinger, G. III 1 : 142. De Sanctis, Fr. IV 1 c : 93. Descartes, R. III 5 : 1. Des Periers, B. IV 8 c : 33. Detroit, Elvira IV 2 b : 46. Deutsch im Unterricht. I 12 : 22/3, 71, 89, 93, 95, 187, 195, 201, 204, 214. Deutsche Treue I 4 :112 a. Deutschland. I 4 : 269-72; IV 2 b : 2. Deutschtum. IV 2b : 113/6, 1411-60; 7 : 24. — in d. Ostseeprovinzen. IV 2 b : 226-37. Deym, F., Graf. IV l b : 5. Devrient, Ed. IV 1 c : 59, 66. — Ludw. IV 10:82. — 0. IV 8 a : 107. Dialekt s. Mundarten. Dialektdichtung. IV 2b : 84/6, 92/3,95, 193/9, 284-3U9; 3 : 231-67. Dialog. II 4 a : 17. Dichter, norddeutsche. I 6 : 134. — österreichische. I 6 : 133/4. — süddeutsche. I 6 : 134. Dichteralbum, Internationales. IV 2b : 314. Dichterinnen. IV 2 b : 174-81, 397-406. Dichtung, christliche. IV 2b : 480. — orientalische. IV 2 b : 28-30. — politische. 1 1 : 22; IV 2b : 156,161. — socialistische. IV 2b : 237, 408, 410/1. — symbolische. IV 2 b : 405. — tendenziöse. IV 2b : 3. — vaterländische. IV 2b : 53, 466-74. Diclitnngsgattungen. I 6 : 126, 142. Dickens, Ch. IV 1 c : 60; 3 : 10, 208. Dictionary of national biography. IV l d : 1. Diderot, D. IV 1 d : 1; 10: 82. Didaktik. II 5. - III 6. - IV 6. Diebsglauben. I 5 : 136. Diesterweg, J . W. A. I 6 : 94; 12 : 70. Dieterich. IV 2a : 102/3. Dietrich (Goldschmied). I 9 : 453. — V. 1 6 : 1 5 5 . — y. Bern. I 3 : 106. Dietz, A. IV 8 a : 25. Dietzsoh, E. IV I n : 44. Diez, Fr. 1 2 : 1 9 - 3 5 ; IV l c : 73/4; 6 : 430/7, 440. — B. 1 9 : 350. Dilettantismus. I 9 : 438; IV 6 :147, 398 Dilherr, J. M. 1 1 1 2 : 2 2 . Dillingen. I 9 : 135; II 1 : 16. Dillmann, Aug. IV 5 : 410. Dilthey, W. II 1 : 74; IV 7 : 22. Dincklage, Emmy v. IV 3 : 634. Dingelstedt, Fr. IV 1 a : 6; 1 c : 13,58, 60, 66 ; 2b : 46. Diplomatik. 1 3 : 3 . Dipodien. I 8 :12. Dirnböck, J. IV 2 b : 112. Disputationen. I 3 : 166/6; 12 : 98, 153, 193. Disputationsbändler. 1 3 : 361. Distel, K. II 5 : 1 4 ; 6 : 44. Dithmar (Familie). I 4 : 458. Dooen, B. J . IV 10: 41. Doebbelin, Th. IV 9 :85. Döderlein, L. Ch. W. IV 5 : 398. Döhnert. IV 2a : 21. Döllinger, I. v. IV 5 : 361/3, 558. Doelsch, J. II 6 :169. Döring, J. v. IV 2 a : 112. Dörpfeld, Fr. W. I 6 : 94; 12 : 80/5. Dörr, Fr. IV 1 a : 37. Doflein, C. 1 9 : 362. Dogmenkritik. III 5 : 1 . Dohme, B. 1 9 : 400/1. Dohna, Graf. IV 1 b : 137. Doktorpromotion. I 12 : 153. Doktrinale. 1 1 7 : 1 6 . Domanig, K. IV 3 : 585. Dominikaner I 4 : 411; 12 :145. Dominikus, J . IV l a : 32; 5 : 345.

Sachregister. Donaueschingen. I 9 ; 413. Donebauer, F. I 10 : 2/3. Don Juan. III 4 : 29. Donner, J. 0. E. IV 8 a : 35. Don Quixote IV S : 232. Dop. IV 1 b : 62f. Dorat, C. IV 1 c : 40/1. Dore, G. IV 1 c : 65. Dorer, E. IV 2b : 267 ; 5 : 461/8. Dorfgeschichte. IV 3 : 183/!). Dorfschulmatrikel. I 12 : 23«. Dorfschulwesen. I 12 : 234, 236/7, 213. (S. auch Volksschalwesen.) Dorgelo, H. I 12 : 7. Dornavias, K. II 5 : 95. Domröschen. 1 5 : 2 3 8 : 1 1 : 2 6 Dorsch, E. IV 1 a : 44. Dortmund. I 9 : 146. Dostojewski, F. IV 1 a : 21: 3 : 10. Dove, A. IV 1 b : 1; 3 : 586. Drachen. I 5 : 198. Drachenfels. I 4 : 373. Drachmann, H. 1 5 : 263. Drama. II 4. III 4. IV 8 e. — I 6 : 40/6, 68, 130, 133/4, 136. (S. anch Schauspiel, Theater.) — bürgerliches. IV 9 : 176. — französisches. I 6 : 126. — humanistisches. I 3 : 149. — lateinisches. I 3 : 149. — phantastisches. IV 10 : 1. Dramatik. I 6 : 40. Dramatisches in d. Musik. I 10: 60,15S. Dramaturgie. IV 6 : 32. Dramenschlüsse. IV 9 : 83. Dranmor, I V l a : 4 3 . Drechsel, J. de Nurenberga. I 3 : 70. Dreikönigsbrauch, Nürnberger. I 3 : 70. Dreisinger, H. II 2 : 33. Drescher, K. II 4 b : 74. Dresden: I 4 : 326; 9 : 31/2, 105, 364 b, 462/3. Dreyer, M. I V l a : 1 6 . Droste-Hülshoff, Annette y. IV l a . f i , 12; l c : 46, 52; 2b : 37; 3 : 42, 472/3. Droysen, J. G. II 1 : 1 0 ; IV l a : 6 ; 1 b : 50; 1 c : 1. Druck, ältester. 13:105. (S. auch Bnchdruok.) Druckereien. I 3 : 79. Druckerraarken. I 3 : 66, 69, 71, 75, 109-13. Druckerverantwortlichkeit. I 3 : 426. Druckschrift. I 3 :128-37. Drucksprache. I 7 : 5, 7. Drucktypen. 1 3 : 1 1 7 . Drniden. III 5 : 81/6. Du Bois-Reymoud, E. IV 1 0 : 76. Dftbi, H. IV 5 : 401 a. Dühr, A. IV 3 : 261/5. Dühring, E. IV 5 : 42, 113, 558. Danteer, H. IV l b : 439; l c : 6 0 . Dürbach, Anna Luise, s. Anna Luise Karsch. Dfirer, A. I 3 : 337/8; 9 : 8 4 , 169-90, 333, 397, 417; II 1 : 1 , 140, 142; 6 : 200/2. DBrow, J. v. IV 3 : 547. Düsseldorf. I 7 : 46; 9 : 143. DniChujs, H. III 5 : 1 . Duisburg. I 4 : 338. Dnlon (Pastor). IV 6 : 249. Dumeiz (Domdechaut). IV 3 : 59; 8b:25. Dnmouriez, Ch. F. IV l c : 17. Duncker, M. IV 1 b : 2/3, 191. Durohdenbach, J. II 6 : 64. Duyse, P. van. IV 1 d : 65. Dy Ry, Familie. I 4 : 128; IV 3 : 39. Ebeling, Fr. W. IV 3 : 19. Ebenau, K. IV 1 c : 73. Eber, P . I I 1 : 1 4 0 ; 6:155. Eberhard, A. G. IV 3 :177/8. — L. I I 6 : 1 3 7 . Eberle, Chr. G. I I 6 : 58. Eberlein, G. IV 2 b : 376. Ebers, G. IV l a : 2 0 ; l c : 5 4 ; 1 4 : 3 : 3 : 198-206, 579. Ebert, J. A. IV 5 : 9. Ebner-Eschenbach, Marie v. IV 1 a : 20, 3»; 2 b : 111,174/5; 3 : 10,480,508-13, 579. „Ecce! Schubart v. Ala". IV 2a : 130. Eck, L. v. I I 7 : 33. Eckart (Familie). I 4 : 456. Eckensteher. 1 4 :263a. Eckermann, J. P. IV i b ; 439; 1e:27. Eckstein, E. IV l a : 2 0 ; 3 : 587.

Edda. I 6 :130. Edelsheim, G. L. Frhr. v. IV 1 b : 75. Eder, G. II 1 :15. — (Verleger). II 1:87. Edler, K. E. I V l a : 39. Egelhaaf, G. 1 1 1 : 1 1 . Eggers, Fr. IV 1 c : 50; 3 : 278. Eggert, Ed. IV 2 b : 451. Egidy, M. v. IV 5 : 5)8, 607-60. Egl, St. III 4 : 2. Egloffstein, v. (Familie). I 4 : 44). Egranus, J. S. II 6 : 182 a. Ehe. I 4 : 16. — u.Liebe. 115:110. — -Litteratur. II 3 : 37. Ehrhard, H. IV 3 : 402. Eichelin, W. III 4 : 5. Eichendorff, J. v. I 6 : 104; IV 1 c : 50, 65, 87; 1 0 : 1 , 91/2. Eichhorn, J. 1 3 : 61. — J. G. IV l a : 34; 5 : 289, 354, 558. Eichrodt (Hauptmann). IV 1 b : 325. — L. l V 2b : 259-62. Eichsfeld. 1 1 1 : 5 1 . Eichstädt. I 9:131; IV 8b :2. Eierlesen zu Ostern. I 5 :67. Eierspiele z. Ostarzeit. I 4:34 a. Eigennamen als Gattungsnamen. I 4 : 18. — (s. auch Vornamen). I 5:399, 406. Einbeck. I 4 : 237, 310a. Einem, Charlotte v. IV 2a : 65; 3:42. Eingemauerte. 1 5 : 1 . Einsiedler u. Engel. I 11: 8. Einspänniger. 1 4 : 258. Einzug, Fürstlicher. I 4 : 44/4 a Eisenach. 1 4 : 4 1 1 . Eisenbahn. I 1:64. Eisenhart, A. v. IV l b : 410; l c : 13. Ekhof, K. IV 6 : 33. Ekkehard. IV 3 :217. Elberfeld. I 4 : 190; 7 : 74; 9:143. Elenson, A. 1114:19. Eleonore, Herzogin v. Braunschweig. IV 1 b : 454. Elgardns, N. E. H l : 15. Eliot, George. IV 1 c : 93. Elisabeth, Königin v. Preussen. IV 1 b : 401. — v. Schönau. IV 1 c : 77. Elischer, R. IV 8 a : 36. Glsass-Lothringen. I 7 : 55/7; 9 : 140, 194. Elster, K. IV 1 a : 21. Elwert, A. IV 10:41. — J. G. IV 9:14. Emerson, R. IV 5 :180. Emmerich, Katharina. IV 10 : 55. Emmy V.Württemberg. lVlb:140. Empfindsamkeit. IV 2 a : 65; 3:41. Empirie. I 1 :23. Enciso, Don Ximenes de. IV 9:88. Encke, J. F. IV 5 : 522. Encyklop&disten. IV 1 c : 2. Endrulat, B. F. J. IV 1 c : 50. Engel, Ed. IV 3 : 589-90. — J. J . I 6 : 1 2 8 ; IV 5 : 6, 652. — K. III 4 : 26, 29. Engelbach, G. 1 9:296. Engelhardt, Helene v. IV 1 a : 10. Engelsgesänge. IV 2 b : 452. Engstatt. 1 9 : 1 6 6 . Enjambement. I 8 : 2 9 , 33. Enckendorf (Schloss). I 4 : 305. Enkomien, ironische. II 5:95. Enqueten. I 1 : 77. Ensisheim. II 4 a : 30. Entwicklung, geistige. I 4 : 57-110a. Epiktet. III 5 : 1 . Epistolographie, humanistische. II 7: 2. Epos. II 3. i n 3. IV 3. - I 6 : 1 6 , 65, 107. — Mittelalterliches. IV 3 :328. — Althochdeutsches u. mittelhochdeutsches. 1 6 : 1 1 0 . — Höfisches. I 6:120. — Komisches. IV 3 : 1, 32/8. Erasmus, D. II 1:106, 140;' 5 : 95,100; 6 : 2 3 ; 7:22/3, 32, 42; III 4 : 1 ; 5 : 1 ; IV 3:59. Erast, Th. II 6 :246. Erbanungslitteratur. I I 2 : 2 . Erbunterthänigkeit. I 4 :175/7. Erdkunde. I 6:108-10. Erdmann, E. E. IV 5:126. — W. IV 1 o : 72. Erfurt. I 4 : 320; 9 : 367. Erk, L. 1 5 : 299,319; 10: 38; II 2 : 39.

Erkel, F. 1 10 : 273. Erläuterungsschriften. I 6 : 40/8, 50/5. Ernesti, J. A. IV 1 c : 78. Ernestianer. I 12:145. Ernst, Herzog v. Schwaben. IV 10:107. — d. Fromme, Herzog v. Gotha. 112:2*. — II., Herzog v. Koburg-Gotha. IV 1 b : 222, 238, 444,16; 1 c : 27. — August Konstantin, Herzog v.Weimar. IV 1 c : 2. — 0. IV 2 b : 388. Ernsthausen, A. E. v. IV 1 c : 23. Erthal, Fr. L. v. IV 5:313/1. Eryngk, H. 1 9 : 463. Erziehnngsideal d. Hofmanns. 1 12 : 243. Erziehungswesen. I 12. — Christlichdeutsches. I 12:4. Eschenmayer, Ch. A. v. IV 10:118. Eschenburg, J. .T. I V 2 a : 1 1 6 ; 3 : 6 5 . Esel in d. Litteratur. I 4:135. Esmarch, R. I V l a : 3 7 . Essenwein, A. v. IV 5 : 424. Esslair, F. IV 1c:66. Estherdramen. I I 4 a : .24. Estiennes, Annalen d. 1 3 : 7 7 . Ethik. I 1 : 18, 33; IV 5:228-32. Ethische Bewegung. IV 5 : 664-70. Ethos d. Versfüsse u. Verse. I 8 : 2 6 . Ettal. 1 9 : 1 2 7 . Eulenburg, Ph. Graf. IV 2 b : 373. Entenspiegel. II 3 : 8/9b, I I , 13, 15; 5 - 1 2 1 ; III 3 : 3; IV 3:229. Enripides. I 6 : 70; 1 1 : 1 : IV 6 : 27; 8 e : 5 1 , 124. Eutin. I 4 : 306. Evers, Fr. IV 1 a : 16. Evrard. II 4 a : 29. Ewald, H. A. IV 5:591, 634. Ex-libris (s. auch Bücherzeichen). — I 3:316, 336-52; 9:211. Einer, Ad. IV 5:473. — Fr. I 12:67/8, 212. Exter, Jnl. I 9:35. Extra-Illustrationen. 1 3 : 1 2 7 . Eyb, A. v. I I 7 :10/1. Eyck, Jan van. I 9:188/9. Eylert, R. F. I V t e : 8 2 . Eysell, Klara. IV 3 : 526. Eythra. 1 9 : 1 2 4 . Fabel. I 6:105/7, 126, 140, 142; II 5:114/6; IV 2 a : 6 1 . Faber, Felix. II 7 5. Fabliaux. 1 1 1 : 1 0 . Fabricius, Andr. 1 1 5 : 2 8 . — Georg. II 7:6,37. — Jac. III 5 :24. — Joh Montanas. II 7:31. Fahimer, Johanna. IV 8 b : 49. Faisst, Em. I 10:259. Falb, Rud. IV 3 :436, 447. Falck, A. (Minister). IV l b : 2 8 2 . Falieri, Marino. IV 9:176. Falk. Adalb. IV 5 .558. Falke, D. 1 1 1 : 5 0 . — G. IV 3:591. Falkenegg. Baron v. IV 5:598 a. Falkland. III 5 : 1 . Fallmerayer, Ph. J. IV 5 : 352, 409. Falstaff. IV 3:232. Familienchroniken. 1 4 : 2 , 273. Familiengeschichten. I 4:440-59 a. Familiennamen. I 4:17/8, 20; 5:400, 407-12. Familienroman. IV 3 : 1 2 . Farben. I 4:111a, 157. Farbendruck. I 3 : 461. Fastelabend. I 4 : 26. Fastnacht. I 4 : 33. Fastnachtsbräuche. I 5 : 40/1, 62. Fastnachtsspiele. II 4 b : 52, 56, 72. Faust, B. Chrph. III 3: 5. — Faustsage. Faustdichtung. I 3 : 1 6 4 ; 4 :83; 6 : 4 5 ; 11 r21/2; I I 3 : 3 8 - 4 2 ; III 3 : 5 ; 4:25/8. Faustausstellung. I 3 : 1 5 4 ; II 3 : 4 2 ; IV 8 a : 25. Faustbearbeitungen. I 3:155. Faustbuch. I 3 : 1 5 5 ; 5 : 1 1 7 ; II 2 : 3 3 . Fechner, H. Th. IV 1 b : 27; 5:226. Feder, J. G. H. IV 5:224. Federzeichnung. I 3 : 30. Fehrs, J. H. I V t a : 3 8 . Feilner, Chrph. I 9 : 448. Felbiger, J. v. 1 12 : 70, 226, 231. Feller, J. III 5 : 51/2. Fellinger, Joh. Gg. IV 2 b : 112, 117. Feiner, M. I V l b : l S l .

Sachregister. Ferdinand I., Kaiser, II 7 :40. — Herzog v. Brannschweig. IV 1 b : 69 f. — Albrecht Y. Braunschweig. III 4 : Fergusson. J. 1 9 : 7 . Ferreri, Zachar. II 6:62. Festzeiten. I 4 : 29-30 a, 33/5 a. Feuchtersieben, F. v. IV 2 b : 127. Feuerbach, A. 1 9:19, 16, 276. — L. IV 1 c : 93; 5:182, 231 Feuerbestattung. I 4 : 2 3 a . Feuerordunng. I 4 : 259. Feuersegen. I 6 :125/6. Feuillet, 0. IV 1 d : 4. Feyerabend (Buchhändler). I 3 : 361. Fibel. I 6 : 9 4 ; II 6:37. Fichte, J. G. I 12 : 99, 163; IV l b : 1441, 191; l d : 3 ; 5:110/3, 140, 228, 352, 55», 601, 652; IV 8 b : 13; 8 e : 65; 9 : 3 1 ; 10:1. Fielding, H. IV I d : 63; 3 :6/7. Figuralgesang. I 10:73. Fieltsch, Gag. IV 8 a : 42. Finolr, F. A. v. IV l b : 6 7 . Finckonstein, £inek v. IV 1 b : 402. Firoks, K. Y. IV l a : 10, 42; 2 b : 235. Firdosi. IV 2 b : 28-30. Firks, Alma Y. IV 2 b : 5 1 . Firmenschilder. I 7:207. Fischart, Joh. II 1:15, 112; 3:31/7; 5 : 86-97. Fischer, Alex. IV 1 a : 10. — Chrph. Andr. II 1 : 24. — Kuno. I 2 : 5 6 ; IV 5:194/9; 8 e : 4 6 , 58, 80. — W. G. IV 3 :1. — Y. Erlach, J. B. 1 9:222. Fischerlieder. IV 2b:516. Fitger, A. IV l c : 6 6 ; 2 b : 3 1 2 , 360. Flachsland, Karoline (s. auch Herder). IV 8 e : 3 0 . Flaoine, M. i n 6 : 1 . Flaischlen, C. IV I n : 16; 3 :550. Flaubert, G. IV 5:463. Fleming, F. I I I 2 : 1 3 , 27; IV 1 a : 10, 42. Fletcher, J. I 11:49; III 4 : 7 ; IV 9:158. Flintzer, H. IV 1 b : 441. Florido. IV 2 a : 2 1 . Flötner, P. 1 9 : 1 9 9 . Flotow, F. Y. 1 1 0 : 1 9 6 . Flottwell, C. Chrn. III 6 : 7 6 . Flugschriften. I 3 :271. Flurnamen. I 4:177 a; 5:425/6. Flussmanu. I 6: 424. Folklore (s. auch Volkskunde). 1 5 : 2 2 ; IV 10:41. Folien, A. A. IV J e : 7 3 . — K. IV 3 : 1 0 9 ; 5:427. Folter. I 4:106. Fonk. I 4:106. Fontane, Th. IV 1 a : 20; 1 c : 49-50, 76; 3 :10, 20, 2W-303; 10 : 82. Forer, Laur. I I 1 : 87. Form. I 9 : 9 . Formenlehre I 7 : 109-12. Former, J. H. S. IV 6 : 224. Formscboeider I 3 :114; 9 : 414/6. Formulare u. deutsch. Rhetorica. II 5:65. Forster, Gg. IV l c : 88/9, 93; 2 a : 132; 5 : 2 2 / 7 ; 8 a : 29. — Joh. II 6 :195/6. Forstwesen. I 4 :180. Fortunatas. III 3 : 4 ; 4 : 3 . Foscolo, Ugo. IV 8 a : 90; 8 b : 18; 8 d : 32. Fouquä, F. de la Hotte. II 4 b : 71; IV 1 c : 60; 3 : 9 9 ; 10:1,71/3,82,103. Fourier, F. M. Ch. IV 3 :14. Frankel, S. I 1 1 : 6. Frakturschrift. I 3 :132/3. Franchetti, A. I 1 0 : 62. Franeiscus Pipinus. IV 9 : 67. Franck, Seb. I I 3 : 4 3 ; 4 b : 75; 5:5/8, 69-50, 127; H I 5 : 1 . Franoke, Aug. Herrn. I 12: 28, 129, 227; H I 5 : 32/3, 53. — H. G. B. IV 2 a : 111. Franckenstein, E. A. Frhr. v. IV l b : 319. Francois, Louise Marie Y. IV 3:474-83; 8 a : 108. Francqnet, E. y. 1 9 : 30. Frank, D. Y. IV 5 : 264/8. — Ulrich. IV 3 : 646. Frankenstein, Chr. III 6 : 51/2.

Frunkenthal. I 4 : 372. Frankfurt a. M. 1 4 : 90, 333/3 a; 6 : 78; IV 8 d : 4. Frankh, Luise. IV 9 : 35. Frankl, L. A. Y. IV 2 b : 111, 163/5. Frankreich. I 1: 48/9; 4 : 86, 127/8; IV 1 d : 2-20. Franseoki, F. Y. IV 1 b : 311. Franken, J . J. A. A. II 5 : 90. Franz I., Kaiser. IV 10 : 12. — n „ Kaiser. IV 1 b : 189, 384. — I., König Y. Frankreich. I 3 : 20. — II., Räkdczy. III 1: 126. — Joseph, Kaiser Y. Oesterreich. IV l c : 8. — Bob. I 10: 198/9; IV l c : 58. Franzos, K. E. IV l a : 20; 3 : 579. Frapan, Ilse. IV 3 : 626/6. Frau, D. weisse. I 5 :15, 183. Frauenarbeit. I 9 : 442. Frauenberg. I 9 : 149. Franpnbilduog. I 12 : 241; IV 2 a : 29. Frauenchiemsee. 1 4 : 406. Frauendichtung. IV 2 b 174-181. Franenfrage. 1 4 : 479-98 a. Frecht, II. I I 6 :155. Freiberger, Joh. II 5 : 1 2 ; 6 : 45. Freiburg i. B. 1 9:139, 196. Freidanks Bescheidenheit. IV 1 d : 3. Freienwalde. I 4 : 300. Freiheitsdichtung. IV 2 b : 117/8, 139. Freiheitskämpfer. IV 3 : 9>. Freiligrath, F. I 1 : 22; IV l a : 6; l c : 44, 47; 2h : 39-42 ; 3 : 367; 5 : 39; 10:113. Freimaurerei. I 4 : 91/6; IV 2 a : 116. Freischütz, D. IV 3 : 109. Freiwaldau. 1 4 : 1 9 4 . Fremdwörter. I 6 : 30, 140; 7 : 17, 167-200; U 1 :112; IV 6 : 6*7. Frensdorf, F. I V l b : 2 1 . Frenze!, K. IV 3 : 566. Fresenius, A. IV 8:66. FreadenBtadt. I 4 : 354 a. Freund8chaftssohwärmerei. I 4 :119. Freycinet, Ch. L. de. 1 9 : 401. Freytag, G. I 1 : 22; 5 : 315; 6 : 40, 104, 117/8; 7 : 2 0 1 ; 12:201; IV l a : 6 ; l b : 3; l o : 27, 60, 66/6; l d : 3 ; 2 b : 167; 3 : 10, 207-14, 480 ; 5 : 272, 397; 9 : 1 0 9 . — L. 1 6 : 107, 117/8. Friok, 0. 1 6 : 40. Frieden, ewiger. IV 5 : 398, 666/6,663. Friedenshand. IV 2 a : 6. Friederiah, Matth. II 5:98. Friederike Sophie Wilhelmine Markgrifln v. Bayreuth. 1111:151. Friederikenalbum (s. Friederike Brion). IV 2 b-.91. Friedländer, DaY. IV 8 d : 9 . — Helene. IV 2 b : 179. Fridolin, Stephan, I I 6 : 9 . Friedrich III., Kaiser. IV l h : 298, 359-63, 37 7, 410. — IL, D. Gr., König Y. Frenssen. I 1: 50; 4 : 95, 154 ; 9:240, 246/8, 263/5, 267; 10:251; 1115:80; IV l b : 1 0 , 23-85, 403; l o : l , 2, 68; 2 a : 2 1 , 37; 3:266 ; 5:68, 224. — König v. Württemberg. I 12 :150; 5 :476. — III., Kurfürst y. Brandenburg. III 5:63/4. — d. Weise, Kurfürst v. Sachsen. II 1:162. — Landgraf Y. Hessen. IV l b :462. — August, König Y. Sachsen. III 6 : 6 3 ; IV 1 b : 177; 2a-.11. — Eugen, Herzog Y. Württemberg. IV l b : 4 1 8 ; 9 : 35. — Franz II., Grossherzog Y. Heoklenburg-Sohwerin. IV 1 b : 466. — Jacob, Landgraf Y. Hessen-Homburg. III 2:18. — Wilhelm I., König T. Preussen. I 4:105, 163; IV l b : 1 8 . IL IV 1 b : 91/2. III., König Y. Preussen. IV 1 a : 29; 1 b : 208, 226, 400, 402/3. IV., König Y. Preussen. I V 1 b : 191, 194, 222/3, 225, 227, 230, 257, 401; 2 b : 26. I., d. Gr., Kurfürst Y. Brandenburg. I 4 :67, 67; 12:98; U I 1 : 129-45, 200. — Herzog Y. Braunschweig. IV l b : 156/7.

Friedrich, Herzog Y. Sachsen-Altenburg (1596). I 3 : 60. — Woldemar. I 9 : 346. Friedrike Sophie Wilhelmine, Markgrälin Y. Rayreuth. III 1 : 151. Fries, Augustin. I 3 : 1 1 1 . — J . F. IV 5 : 224, 238. Friesen, K. Fr. I 12 :160, 165. Fritsch, K, E. 0. 1 9 : 357, 373 b. Fritzhans, Joh. 116:213. Frohen, Joh. IV 3 : 69. Frobenius, Aur. n 1 : 1 . Froböse (Rektor). I 12 : 206. Fröbel, Fr. IV 3 : 200; 5 :530. — Jul. I 1 0 : 1 3 8 ; IV 1 b : 2 l 4 ; 1 c : 66. Frohsohammer, J . IV 5 :183/6, 238. Frommel, E. IV 1 c : 86/6; 3 :180. Froschaner (Buchdruoker). I 3 : 111. Froschiade, D. IV 3 : 1. Froschmäusler, D. IV 3 : 1. Frühlingsbr&uche. I 5 : 44/9, 63, 82,84. Frnndsberg, G. v. II 1 : 61. Frydag s. Theophilus. Füger, Friedr. IV 3 : 63. Führich, Jos. Y. 1 9 : 273. — L. Y. IV 5 :467. Fürbitte. I 4 : 101. Fürstenberg, Franz. 1 12 : 225. — (Diplomat). IV 1 b : 55. Fürstenerziehung. I 12 : 97. Fürstenfeld. I 9 : 128. Fürstenschule s. Schulen. Fürstenwerth, L. II 1 : 35. Fftssener Frieden. III 1:128. Fugen. I 10: 92. Fugger, D. 1 4 : 1 9 4 , 454. — Graf Friedr. IV 2b : 26. Fnhse, F. I 9 :169. Fulda, L. IV 1 a : 20; 2 b : 374; 3:559. Funoke, 0. IV 6 : 294. Fnnk, K. W. F. Y. IV 9 : 33. Furtmeyr, Perchtold. I 3 : 30/1. Fuss im Volksglauben. I 5 : 1 0 3 . Fax, J. J. I 1 0 : 22. «abelsberger, F. X. 1 6 : 9 , 15. Gade, Niels W. I 10:197. Gagern, H. v. IV l b : 191; 6:663. Galanteria. III 5 : 2. Galilei, Gal. III 5 : 1 . Gallait, L. 1 9 : 2 0 . Gallmeyer, Joseflne. IV 3 : 447. Gallus, Joh. n 6:180. Garcaeus (Pfarrer). I 4 :131; III 1:18. Garmisch. I 9 :127. Garnier, Claude. I 3 :73. Gartenbau. I 9:426/8. Gartenlaube, D. IV 3 :192. Garwe, Chr. IV 5:224, 558. Gasser, Hans. I 9 : 352. Gaudeamus igitur. IV 2 a : 21; 2 b: 435/7. Gaudy, F. L. H. W. Y. IV 3 :103/4; 10:82. Gaunersprache. I 7 : 81, 87/8. Gazette de la France. I 3:228. Gebetbüoher. I 3 :148 a. Gebnrtstagsgedichte. IV 2 a : 25. Gedichte, Berliner. IV 2 b : 416. — Historische. 1 1:62. — Neulateinische. IV 2 a : 6 1 . — Niederdeutsohe. III 2 : 2 . — Religiöse. IV 2b:475-80. Gedichtsammlungen. IV 2 b : 457-538. Gedike, F. I V l a : 2 9 . Geffcken, J. IV 1 h : 363. Gefühlsleben. I 4 :116-23. Gegenreformation. II 1:15, 42, 61, 87; III 1 : 6 , 15, 165, 159-64. Geibel, E. I 6 :104, 108/9; I I 4 b : 71; IV l a : 6; 1 o:13 t 58, 66, 76; 2b:51/3, 64a, 57; 10:113. — Johannes. IV 2 b : 52, — Paul. IV 2 b : 8 6 . Geigenbau. I 10:32. Geiger-Schauenberg, M. I 3:373. Geisteswissenschaften. U I 5 : 1 . Geizkofler, Luk. II 1:122; 6:39. Gelaze. I I 1:132/5. Geld. I 4:122; 6:381. Gelegenheitsgedichte. IV 2 a : 26/8; 2 b : 646. Geliert, Chr. F. I 6:104, 128; 1 1 : 8 ; 12:216; IV l c : 7 2 , 78 ; 2 a : 31, 61; 3 : 7 ; 6:2/5, 9, 34, 43, 530. Geizer, H. IV 6:298/9. Genast, E. IV 9:187. Genie, R. U 4 b : 52, 56; IV 5:444. Genelli, B. IV 2 b : 46.

Sachregister. Genie. I 1 : 1 5 . ßsniebriefe. IY 2 a : 67. Genlis, Urne. de. I T 10:61. Gennep, Jaspar t . 1 7 : 5 . Genealogie. I 4 :447, 455. Gentz, F. v. IV l b : 232; 5 : 600. — H. I T 8b :1. Georg, Herzog v. Sachsen. I 1 2 : 1 4 4 : IY 1 b : 450. — Markgraf y. Brandenburg. I I 6:204. Gerber, Chrn. IY 2 a : 2 8 . Gerhardt, D. Y., S. Gerhard Y. Aroyntor. — P. I 6 : 104; I I 6 : 1 6 3 ; I I I 2:144/5. Gerlach, L. v. IV 1 c : 22 a/2b: 5:558.' Gerot, K. IV l c : 8 5 ; 2b.-58-60 ; 5:272, Gerson, J . Ch. 1 1 1 5 : 1 . Gersoner LandaYus. I I 6:27. Gerstaecker, F. IV 3:592. Geratenberg, Heinr. Wilh. IV 2 a : 2 6 , 67; 3 : 4 4 ; 6 : 6 . Gervasius Y. Tilbury. IV 9 :67. Gewinns, G. G. 1 2 : 1 8 ; IV l a : 6 ; 1 b : 5 ; l c : 5 0 , 6H, 69/9a, 93; 2 e : 9 8 ; 5:15. Gesang. I 8 : 1 , 12/3; 10:73. Gesangbuch. I 6 : 9 4 ; 1 0 : 4 0 ; I I 2 : 7 . Gesangskunst. 1 1 0 : 1 9 . Gesangsmethoden. 1 1 0 : 1 9 . Gesangschule. I 10:19. Gesangsunterricht. I 10: 46. Geschichte. 11:50/7; 3:149; 6:97-100, 108-11, 117/8; 1 2 : 7 9 ; IV 2 a : 1; 7 :19. Geschichtsforschung. III 5 : 4 1 ; IV 5 :65, 324. Geschichtslitteratnr. I 3:176. Geschichtsphilosopbie. I 1 : 8-11; IV 5 : 2 2 4 , 238 a, 398. Goschichtsschreibnng. 111:77:3:43-63; 7 : 1 8 , 20/1; III 6 : 4 0 a / 3 . Geschichtsunterricht. I 12:53. Geschmack. I 4 : 8 5 ; I I I 5 : 2 . Geselligkeit. 1 4 : 5 1 1 / 3 . Gesellenwesen. I 4:158. Gesellschaft d, Alethophilen. III 6:72/3. — Berlinische ffir deutsche Litt. I 3 : 275. — Deutsche. I 12:23. — Fruchtbringende. I 7 : 1 5 ; III 5:3-10. GesellschaftBdrainen. IV 1 3 : 1 1 . Gesellsohaftslieder. I 1 0 : 4 5 ; 112:82; 7 : 4 0 ; IY 3 : 4 1 . Gesenins, W. 1 1 2 : 1 2 9 . Gesetzessprache. 1 7 : 1 8 7 , 2 1 4 / 5 . Gesinnungsdiohter. IV 2 b : 156. Gesner, Andr. 1 3 : 1 1 1 . Gespenster. I 5 :198. Gespräch zwischen Gott u. d. menschlichen Seele. I I 4 a : 17. Gespräche im Reiche d. Toten, D. IV 3 : 3 3 . Gessler, F. IV 2 b : 9 1 . — Graf Karl Y. IY 2 a : 132; 9 : 4 . Gessner, H. IV 3 : 6 2 . — Salomon. I 1 2 : 2 3 ; IV l c : 7 2 , 96; 3 : 6 2 ; 5 : 384. Gesta Romanorum. I I 3 : 3 . Gesundheitswesen. I 4 :250/7. Gevatter Tod. 1 1 1 : 3 0 . Gewerbe. I 4 :199-205; 12:175. Geyser, Chr. G. IV 3 : 63. Gherardi, E. 1 1 1 : 4 9 . Giesebrecht, L. I 10:126/7; 1 2 : 7 7 : IV 2b : 5 7 a . — W . Y . I 1 : 4 6 ; 6 : 1 0 4 ; IV 5:398. Giesecke s. Schelter. Giftmädchen, D. I 5:237. Gigerl. 1 7 : 1 4 6 / 7 . Gildemeister, 0 . IV 5 : 5 9 0 . Giliberti. III 4 :29. Gilm, H. Y. IV 2 b : 213. Ginderioh, Matth. I I 6:207. Giraldi, Lilio Gregorio. II 7 : 7 . Giseke, L. IY 5 : 9 . Gizycki, G. Y. IV 5 : 672. Gladbach. I 7 : 46. Glagon, 0 . IV 3 : 2 3 3 . Glapthorne, H. I 11: 24; III 4 : 8 . Glaser, Ad. IV 3 :207, 566. Glasmalerei. I 9 : 466-70. Glassins, S. III ß : 1. Glauner, W. 1 1 2 : 9 4 . Gleichen-Russwurm, Emilie Y. IV 9 : 3 5 . Gleim, J . W. L. I 6 : 1 0 6 ; IV l c : 4 0 / 1 , 78; 2 a : 1, 21, 23, 34-44, 116; 3 : 4 4 ; 6:9; 6:6; 8e:24. Gleiwitz. I 9:121.

Gleyre, G. IV 1 c : 65. Glinka, Mich. I 10:25. Glocke. I 4 :249 a ; 5 : 1 9 8 ; 10: 52. Glockenknnde. I 9:458/9. Glockentaufe. IV ä ^ O . Glöckner, Thomas. I 3 : 89. Glöckner, G. IV 3 : 356. Glottau. I 9 :149. Gluck, C. W. Y. I 10 : 60, 98; IV 2 a : 5 4 ; 10:82. Glück (Propst). III 1 :157. — J . L. F. I 10:114. — u. Unglück. 1 5 : 1 . Glückwnnschbrief. IV 2 a : 50. Gneisenau, N. Y. IV 1 b : 14, 161, 162/5, 180; 1c : 31; 2 a : 1 5 7 . Gneist, Rud. IV 1 b : 292. Gnomisches IV 2b:529-36. God saYe the King. IV 2 a : 9-11. Gaben, A. y. IV 1 b : 310. Goeckingk, L F. G. Y. IV 2 a : 116. Goedeke, K. IV 2 a : 141; 3 : 1 , 1 6 , 78, 190; 8 a : 69. Görres, J . IV 1 c : 66; 1 d : 3 ; 5 : 1 1 4 ; 1 0 : 1 3 , 41. Görtz, Graf. IV 3 : 59. Gösohen, G. J. IV 9 : 33. Goethe, Alma Y. IV 8 b : 35. — Aug. Y. IV 1 c : 20, 27. IV 8 a : 3, — Catharina Elisabeth 8 b : 3, 35, 38/9; 1 0 : 6 1 . — Christiane Y. IV 8 b : 2. — Cornelie. I V 2 a : 2 6 ; 8 a : 2 5 ; 8 b : 3 5 a . — Friedr. Georg. IV 8 b : 35. — Hans Chrn. IV 8 b : 35. — Elisabeth. IV 8 d : 4. — Joh. Casp. IV 8 b : 35; 8 d : 4. — J. W. Y. IV 8. — 1 1 : 22/3, 46, 49; 2 : 3 6 ; 6 : 32, 18, 70/7, 104, 108/9. 117/8, 128, 130, 133/5, 137, 142; 8 : 2, 12/3, 23/4, 27, 30, 33; 10 : 5 ; 12:145; I I 4 b : »9-101; IV 1 a : 17, 21,31,33/4; 1 b : 75, 113, 386, 439; 1 c : 4, 11, 13, 17, 20, 27, 32, 41/2, 50 58,60/1,65/6, 68, 72/3, 93, 96: 1 d : 3; 2 a : 22, 26, 100, 126; 2 b : 112, 126, 134. 138; 3 : 6/7, 61, 215; 6 : 102/3, 139, 224, 238, 352, 354 , 398, 442, 463, 489, 513, 636, 568, 600/1, 627, 647, 652; 6 : 1 6 ; 7 : 1 3 , 15, 19, 21, 24; 9 : 4 , 9 , 3 1 , 8 3 ; 1 0 : 6, 9, 36, 41, 48, 61. — Lyrik IY 8c. — I 6 : 31; IV 1 o : 93; 2 a : 127; 8 b : 32; 9 : 4 . Adlern. Taube IV 8 c : 8. Alexis u. Dora IV 8 c : 38. An d. Mond IV 8 c : 9. An Werther IV 8 c : 49. Aussöhnung IV 8 c : 49. Bürgerpflicht IV 8 c : 51. Cantate z. Reformationsjubil&nm IV 8e : 2. Chinesisch-deutsche Jahresund Tageszeiten IV 8 c : 50. D. Göttliche IV 8c : 10, 32. Demoiselle Sohmehling IV 8 c : 19. Deutscher Parnass IV 8 c : 12. Elegien IV 1 c : 96. Epigramme IY 6 : 224. Epiphanias IV 8 c : 25. Epilog zn Schillers Episteln IV Glocke IV 8 c : 43/4. 8 c : 3. Erlkönig I 8 : 24; 8 c : 13,26. Friederikenlieder IV 8 c : 20. Fischer I 8:12. Ganymed IV 8 c : 9-10. Geheimnisse IV 8 e : 2. Gesang d. Geister IV 8 c : 9-tO, 32. Grenzen d. Menschheit IV 8 c : 10, 32. Hans Sachsens poetische Sendung II 4b: 54 ; IV 8 b : 41; 8 c : 4; 8 e : 2. Harzreise im Winter IV 5 : 345; 8 c : 10, 32. Heidenröslein IV 8 c : 21. Ilmenau IV 8 c : 2 8 - 3 1 ; 9:75. Invektiven IV 8 c : 12. Kaiserin Marie Louise IV l a : 2. Karlsbader Gedichte Y. 1810 IV 8 c : 4 ; 8 e : 2 . König v. Thüle I 1 : 49-50; 8 c : 9. Künsters Erdenwallen IV 5:139. Künstlers Morgenlied IV 8 c : 8. Legende IV 8c : 2, 4. Leipziger Lieder IV 8 c : 18. Letztes Gedicht IY 8 c : 51/3. Mahomets Gesang IV 8 c : 8,23. Mailied IV 8 c : 11. Marienbader Elegie IV 8 c : 49. Maskenzug Y. 1818 IV 8 e : 2. Meine Göttin IV 8 c : 10, 32. Metamorphose d. Pflanze IV 8 c : 30. Miedings Tod IV 8 b : 41; 8 c : 4; 8 e : 2. Mignon IV 8 c : 9. Müllerin Verrath IV 1 c : 74. Musen u. Grazien in d. Mark IV 8 c • 12, 39. Neuer Alkinoos IV 1 0 : 9 . Parabel IV 8 c . 4; 8 e : 2. Pindar IV 8 c : 8. Prometheus IV 8 c : 9 , 3 2 . PseudogoethescheGedichte IV 8o : 1/2. Sänger I 8 : 31; 8 c : 27.

Seefahrt IV 8o : 10. Sprache IV 8o : 8. Sprüche IV 8 c : 42. Trilogie d. Leidenschaft. IY 8 c : 49. Wär' nicht d. Auge sonnenhaft IV 8 c : 41. Wandelnde Glocke IV 9 c : 45. Wanderers Stnrmlied IV 8 c : 9, 11, 32. West-östl. Divan IV 9 c : 46. Willkommen n.Abschied I V 8 c : l 1 . Xenien IV 8 c : 12, 35/8, 48. Zueignnng IV 8 c : 33. Goethe, J.W.v. Epos IV 8d.— Falke IV 8e: 32/3. Guten Weiber IV 8 d:3,40. Hermann u. Dorothea I 6:16, 47,75/6,128; IV 3 : 45; 5 : 6 0 5 ; 8b : 2, 39; 8 d : 4-21. Märchen IV 8 d : 3 9 . Korelle IV Sd : 3, 41. Beineke Fuchs IV 8 d : 38. Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter IV 8 d : 3. Wahlverwandtschaften IV 8 b : 33; 8 d : 42. Werther IV 1 c : 17, 27, 41/2, 58, 60, 96; 3 : 4 1 ; 8 b : 20; 8 d : 22-32. Wilhelm Meister I 6 : 134; IV l o : 17, 60; 6 : 3 7 7 ; Sc : 41; 8 d : 3 , 29, 33/7; 1 0 : 7 . — D r a m a I V 8 e . - I V 8 b : 3 2 . Claudina Y. Villa Bella I 8 : 23; IV l o : 10. Clavigo IV 8 e : 6, 13, 26/9. Egmont I 6 : 73/4; IY 8 e : 6, 37-43. Epimenides Erwachen IV 8 e : 67. Elpenor IV 8 e : 36. Fastnachtspiele IV 8 e : 8. Faust I 2 : 36; 3 : 155; 6 : 1.1/4, 45/6; 8 : 1 2 ; 12 : 222; I I 3 : 38; IV lo : 27, 60, 93; 3 : 1 1 0 ; 5 : 128, 238, 398; 8 b : 20, 6 1 ; 8 c : 4 1 ; 8 e : 6 , 8 , 68-125; 9 : 4 , 166. Fischerin IV Se : 34/5. Geschwister I V 8 e : 6. G ö t z I 6 : 1 2 8 ; I I I : 6 2 : 1 1 1 5 : 8 0 : IV l a : 2 ; l o : 27; 2 a : 116; 3 : 1 6 , 60; 8 b : 32; 8 e : 6, 12-23, 25. Grosskophta IV 8 e : H2/4. Iphigenie auf Tauris 1 6 : ; IV 1 o : 96 ; 8 c : 6, 44-55. Jahrinarlctsfest zu Plundersweilern IV 8 e : 8. Laune d. Verliebten IV l c : 96; 8 e : 6, 11. Mitschuldigen IV 8 e : 6. Natürliche Tochter IV 8 e : 6,65. Neuste aus Plnndersweilern IV 3 : 6 9 ; 8 e : 8. Pandora I 8 : 27. Pantomimisches Ballett Y. 1782. IV 8 e : 2. Requiem f ü r d. Fürsten Y. Ligne IV 8 e : 2. Satyros IV 8 e : 24. Schillers Totenfeier IV 8 b : 43; 8 e : 2, 66; 9 : 1 1 . Stella IV 5 : 37; 8b : 49; 8 e : 6, 30/1. Tusso I 8 : 23; 12 : 222; I I 1 : 7 8 ; IV l c : 9 6 ; 8 b : 5 0 ; 8 e : 6 , 56-61. — Antikes Theater IV S b : 14. Dicht u n g u. Wahrheit I 6 :78; IV 8 b: 23/7. Campagne in Frankreich IV 8 b : 2 8 , 52. Farbenlehre I 2 : 36; IV 8 a : 52/!. Homerische Frage IV 8 b : 14. Italienische Reise I 6 : 7 7 ; I V : 8 b : 14/6, 29-30. Nachlass IV 3:58. Paulinzelle IV 8 b : 1. Propyläen IV l o : 96. Ramean IV 10:82. Schweizer Reise IV 8 b : 4. Tagebücher IV 8 b : 1, 12. Tag- n. Jahreshefte IV 8 a - 6 7 ; 8 b : 1. — Ottilie Y. I V l c : 2 7 . Bibliothek. 1 3 : 1 5 7 / 8 . — Bildnisse. I 9 : 255; IV 3 : 63; 8 a : 5, 21/2.

Biographien. IV 6 b : 31 /3. - - D e n k m ä l e r . IV 8 a : 11/7. Erinnerungsstätten. IV 8 a : 19-24. Feier. IV 8 a : 34. — -Gedenktafel. IV 8 a : 7 - 1 0 . Gesellschaften n. -Vereine. IV 8 a : 25-32, 35. England IV 8 a : 80/1. Hans zu Frankfurt. IV 8 a : 19,21. — -Litteratnr. I 3 : 159; IV 8 a : 25, 74. Museum. IV 8 a : 16; 8 b : 4t>. — -National-Museum. IY 8 a : 2 1 . Schiller-Archiv. I 3 : 36 n ; I I 4 b : 54, 100; IV 8 a : 29. Götschen, Fran. IV 3 : 5 9 . Göttingen. I 4 :309. Göttinger Hainbund. IV l d : 3 ; 2 a : 62/9; 3 :41-63. Göttling, K. I I I 4 : 8. Götz Y. Berlichingen. I I 1 : 62/3. — J . N. IV 1 c : 39; 2 a : 34, 45/6. Goeze, J . M. IV 6 : 38. Gogol, N. IV 3 : 10. Gohlis. IV 9 : 18. Goldencron (Stift). I I 3 : 61. Goldmarck, K. I 10 : 57. Goldschmidt, A. Y. IV 2 b : 190. Goldschmiede. I 4 :204/5: 9 : 190, 449-57. Goldsmith, 0 . IV 1 d : 62.

Sachregister. Goltz, Bogumil. IV 1 c : 50. Goncourt, Ed. n. J. de. IV &: 463. Gontard, Snsette. IV 10: 34. Goslar. I 4:110, 359, 310. GosBembrot, Sigism. I 3 : 268. Gotha. I 9 : 413. Gotter, F. W. IV 2a : 69; 5 : 459. Gottfried y. Strasburg. I 6 : 107. Gotthelf, Jer. IV 1 a : 43 ; 3 : 359-66, 402, 413. Gottschall, B. T. IV 2 b : 340; 3: 573; 6:450. Gottsched, J. Chrph. 1 7 : 1 " , 185, 196, 202, 221; 8:3(1, 33; 1 2 : 2 2 , 146; 1114:24; 5:51/2, 72-80; I V l a : 1 7 ; 1 c : 78; 2 a : 3«, 53; 3 : 2 2 ; 6 : 1 , 224, 446. — Wilhelmine Albertitz. IV 1 a : 17. Goalart, S. 1 1 1 : 4 8 . Goiraod, Ch. I 10:193/6. Grab auf d. Heide. IV 2 b : 77, 81. Grabbe, Chrn. D. IV l c : 5 8 ; 9 : 5 2 ; 1 0 : 82.

Gutschriften. I 5 : 357/9. Grabsteine. I 4 : 22 a. Graoian, B. I 4 : 85; III 1 : 206; 5 :2, 70, 70a. Graesse, J. G. Th. 1 9 : 446. Grammatik. 1 6 : 2 , 19, 21/2, 120, 146; 7 :102/8; 12 : 27. Grammatiker. I 7:11/2, 14/7, 19, 21. Gramont, Herzog v. IV 1b': 240/1. Gramsbergen, P. III 4 : 24. Graphologie. I 3 : 40/7. Grafs, K. Th. IV 1 a : 10. Gratulationsgedichte. IV 2 a : 27. Gran, E. IV 5 : 269-61. Granden?.. I 9 : 148. Grunert, H. IV 1 b : 205, 416 b. Grebel, E. III 5 :1. Greilinger, G. IV 10:41. Gregor XIII., Papst. I I 1 : 1 5 . — ». Tours. 1 1 1 : 7 . Gregorovius, F. I 7:201; IV 1 c : 67a/8; 2 b : 66, 264; 5 : 366/8. Greif, Ii. II 4 b : 52; IV 2 b : 358. Greinz, R, H. IV 1 a : 40. Grenzbegehung im Volksbranch. 15:71. Grieohisch. I 12: 26/6; 12 : 214. Grieohenlieder. IV 2 b : 14, 17. Grien s. Baidung, Hans. Griepenkerl, F. B. E. I 12 : 178. — W. B. IV 1 c : 68. Gries, J. D. IV 1 0 : 1 . Griesbach, J. G. IV I a : 33. Grlllparzer, F. I 6S134; 7:28/9; 8 : 3 3 ; 1 0 : 6 4 ; IV l c : & 8 ; l d : 6 4 ; 2 b : 124/8; 5:463, 636; 8b:20/1. Grimm, Fr. Meleh. I V l d : l . — Herrn. I 1 1 : 2 3 ; IV 5 : 366, 649; 8 a : 30; 8 e : 4 6 ; 9 : 9 . — J. 1 2 : 3/7, 11/2; 6 : 200-29, ¿33/5, 247; 6:104, 126; 7 : 1 2 6 ; 12:93/5; I I 2 : 3 6 ; IV l b : 1 9 1 ; l c : 2 7 ; 3 : 170/1; 5 :398, 647; 7 : 2 6 ; 10:1, 102. — W. 1 2 : 3 , 11/2; 5 : 200-29, 233'r, 247 ; 6:104, 126; 7 : 126; II 2 : 36; IV 3:170/1; 10 :1. Grimmelshausen, H. J. Chr. v. I 5 :5; 7 : 1 8 3 ; III 3 : 7 / 9 ; 4 : 2 2 ; I V 3 : 1 2 . Grimminger, Ad. IV 2 b : 334; 3 : 286. Griesbach, E. 1 3:282. Grobian, St. 1 5:296. GrobianoB. II 5:100/2. Gröllhesel, P. 1 5:267. Groningen. I 4 : 208. Groot, H. de. III 5 : 1 . Groschlag, Frhr. v. IV 3 : !,9. Grosse, J. IV 1 c : 60, 66. — E. IV 10: 82. Grossenhain. I 9:462. Grossmann, G. F. W. IV 2 a : 21. Grosssortiment. I 3:403. Groth, Kl. IV l a : 3 7 ; l c : 5 0 ; 2 a : l ; 2 b : 286-90 ; 3 : 267/8. Grotius, H. III 6 : 1 . Grotthuss, J . F. y. IV 1 a : 10. Gr An, Anast. IV l o : 5 8 ; 2b : 112, 156-60 ; 3:447; 5 : 4 4 2 . Gr&nhagen, C. IV 1 b : [0. Grunewald, Matth. I 9:198. Gr&nwald, Mart. I 12 : 236. Gruber, C. IV l b : 22; 8d : 6. Gruner, Just. y. IV 1 a : 29; 1 b : 137; 1 c : 21. Gruppello, Gabriel de. 1 9 : 1 4 3 . Gruppe, 0. F. 1 1 1 : 2 3 . Gruter, Janns. II 7 : 6 ; III 1:183.

Gryphius, A. I 8 : 3 0 ; 12:192; III 4 : 9 , 14. Guardian, Pater. 1 5 : 330/1. Guben. 1 4 : 8 8 ; 7:44. Gudrun. I 6:107, 120, 142; 8 : 31. Gümpel, Mart. II 2:30. Günderode, Karoline y. IV 10:61/7. Günther, J. Chrn. I 6:130; 8:30/1; 10:51/1; III 2:33/6; IV 2 a : 2 1 ; 8 c : 11. — y. Reutlingen (Buchdrucker). I 3:53. Güssfeldt, P. IV 5 : 397. Guhrauer, G. E. IV l c : 6 0 . Guicciardini, Fr. III 5 : 6 . Guilbert y. Nogent. IV l c : 7 7 . Guitarre. I 10:41. Guiuppenberg, Ambr. y. II 1: 36. — H. y. IV 1 a : 16. Gurlitt, Com. 1 9 : 7 , 160, 276, 36?, 430. — L. I 9:236. Gustav III., König y. Schweden. IV 1 b : 77. — Adolf, König y. Schweden. III 1 : 37-88. Gustaviade, D. IV 3 :1. Gustel y. Blasewitz. IV 9 : 22. Gutenberg-Bibeln. I 3 : 49. Denkmal. I 3 : 50, 439. Drucke. I 3 : 94. — -Gesellschaft. I 3:94/5. — -Halle. I 3 :439. Guts Iluths, J. Chr. F. 1 6 : 9 4 . Gutschmid, A. y. IV 5 : 369, 398. Gutzkow, K. IV 1 a : 6 ; 1«:27, 50/I, 68/9, 66; 3 :402; 5 :139, 397; 9:10. Gymnasium s. Schalen. Huarhaus, J. IV I a : 14. Haas, K. de. I V l a : 4 4 . Haberfeldtreiben. I 6 : 68/9. Hackel. H. 1 1 2 : 71. Hackenschmidt, Chrn. IV 2 b : 100. Hackert, Ph. IV 8 b : 2. Hackländer, F. W. IV l c : 5 8 , 94; 3 : 2ö", 402, 593. Haeckel, E. IV 6 : 52/i, 558. Hähnel, E. J. I 9 : 2 3 ; IV 1 c : 63. Handel, G. F. I 10: 94/5. Händellwus in Halle, I 10 ; 94. H&ndelklayier. I 10 : 95. Härtel s. Breitkopf u. Härtel. Häusser, L. IV 1 b : 451; 1 c : 50; 5:380. Hafftitz, P. I 3 :177; II 3:62; 6:227. Hagbart u. Signe. II 4 b : 70. Hagedorn, F. y. 1 6 : 104, 130; III 2 : 3 9 ; IV 1 a : 18; 1 c : 72; 2 a : 21, 29. Hagel, Christine (Bibi). IV 1 c : 40. Hagemann, Laura. IV 2 a : 63. — Lucie Juliane (yerm. Meister). IV 2 a : 63. Hagen, A. IV 2a : 156/6. — K. IV 2 b : 197. — F. H. y. d. 1 2 : 17; IV 10:1, 41. Hager, G. I I I : 29; II 2 : 23, 31/2. — H. I 3 : 111. — J. 1 3 : 469. Hahn im Volk&brauch. I 6 : 57. — Elise (verm. Bürger). IV 2 a : 106. Hahn, Ida Gräfin. IV 1 a : 6; 1 c : 66; 3:471. Hailmann, L. II 2 : 39. HaimonBkinder. III 3 : 1. Hainhofer, Ph. 1 1 1 : 1 4 3 . Hainich. I 4 : 323. Halbe, M. IV 1 a : 16. Halberstadt. I 4 : 252. Haies, J. III 5 : 1. Hallart, General y. III 1 : 156. Halloren. I 4 : 439. Haller, A. y. III 5 : 8 0 ; IV l a : 18; 1 c : 50; 2 a : 30, 58; 3 : 13, 28; IV 6:6. — L. IV 5 : 558. Hallervord, J. 1 3 : 361. Halle a. S. I 4 : 312; 7 : 80/1. Halm, F. s. E. Frhr. y. Münoh-Bellinghausen. Hals, F. 1 9 : 2 3 . HalBbandprozess. I V 8 e : 6 4 . Hamann, J. G. IV 1 c : 79; 5 : 238, 261, 622; 7 : 18. — H. 0. IV 2 a : 67. Hambach, J. I I 6 : 155. Hamburg. I 4 : 66, 147, 213, 231, 258, 301/4a; 9 : 438/9, 443; IV 6 : 2 8 8 : 7:15.

Hamel, B. IV 3 : 29. Hamerling, R. 1 6 : 1 3 4 ; IV l c : 5 1 ; 1 d :66; 2 b : 6 6 , 169-73; 3:416-34; 5 : 6 7 , 544. Hammer-Purgstall, F. y. IV 2 b : 112. Hammerstein, Burggrafen y. 1 4 : 441. Handel. I 4 : 213/6. Handelsakademie, Wiener. I 3 : 310. Handarbeiten, weibliche. I 12 : 92. Handelssprache. I 7 :190/1. Handschriften (s. auoh Archiye, Bibliotheken, Briefwechsel). I 3 :16-36, 44, 284; IV 2a : 25. In: Amsterdam II 2: 49-50. Aurich I I 6:207. Augsburg 116: 16. Berlin I 3 : 1 8 ; 11: '¿9; II 2 : 32/3, 48. Dresden II 2 : 3. Dnrlach I 3 : 20. Erlangen I 11: 29; II 2 : 32. Erlau II 4a : 6. Ettenheimm ünster 13:20. Freiburg i. B. II 2:29 a. Göttingen I 3 : 16/7; II 6 : 155, 167. Gotha II 6 : 195; IV 1 c : 2. Heidelberg I 3 :32. Helmstedt II 4 a : 8. Hildesheim I 3 : 99. Jen» I I 6 : 53, 65. Kassel III 4 : 3. Lichtenthai I 3 : 20. München I 3 : 2 1 ; 4 :125; I I 3 : 3 ; 6 : 9 , 23/4, 29-30; III 4 : 2 1 ; IV 1c : 90. Münster II 6 : 269. Pest II 2 : 23; 4b : 82. Pirna II 6 : 173. Bastatt I 3 : 20. Reichenau I 3 : 20. Riga IV 1 c : 42. Salzburg III 4 : 29. St. Blasien 13:20. St. Gallen II 4 a : 6. StrasBburgi. E. II 6:251. Trier 13:19. Villingen I 3 : 20; Weimar II 2 : 32, 34, 48. Wien I 11 : 29. Zellerfeld II 6:172. Zürioh IV 1 c : 42. 78. Hand8chriftenbeurteilung. I 4 :123. Handschriftenherstellung. I 3 : 30. Handschriftenillustration. I 3 : 30. Handschriftenvervielfältigung. 13: 3fi/6. Handschriftenyerzierungon. I 3 : 26. Hango, H. I V l a : 3 9 . Hannover. 1 4 : 3 0 8 - 1 1 . Hansa. I 4 : 206/3; III 1 : 90. Hansjakob, H. IV 1 c : 87; 3 : 694. Hanslick, E. I 10 : 12, 272; IV 5: 499. Hanswurstspiel. I 5 : 279. Hardenberg, K. A. Fürst y. IV 6 : 601. — F. v. (Novalis). IV l c : 27, 50,68; 6 :149, 238; 10: I, 27/9, 35, 41, 61, 82. Hardt, H. y. d. III 5 : 53. Harfe, D. sprechende. 1 5 : 1 . Harkort, F. IV l b : 316/7. Harms, O. IV 5 : 269. Harnack, Ad. IV 5 : 558. — 0 . IV 8a : 62. Harrer (Sächsischer Kammermeister). I 4 : 162. Harries, H. IV 2 a : 10. Harsdörffer, G. Ph. I 7 :15; III 1:191/2; 2 : 2 2 ; 5:3-10. Hart, H. IV l a : 12, 16. — J. IV l a : 12, 16. Hartenfels. I 4 : 332 a. Hartfelder, K. 1 12 : 55-66; II 7 :8,19. Hartlaub, W. IV 2 b : 6, 8. Hartleben, 0. E. IV 1 a : 16. Hartmann, A. II 4 a : 37. — E. V. I 10:1-'; IV 5:149, 151,352, 556. — Isr. I 12: 227. — M. IV l c : 6 6 ; 2 b : 1 6 2 ; 5 : 590. Härtung, G. L. IV 9:31. Harzgendorf. 1 4 : 3 1 9 . Hase, K. A. IV 10:4. — K. B. I 4:469; IV l c : 7 2 ; 6 : 398. — K. v. IV 1 c : 83; 5 : 272, 314/5, 350. Hasemann, W. 1 9 : 308. Hasenauer, K. v. I 9:381/8. Hasner, L. v. IV tb:3-: 94. Hieronymus. I 1 :32. Hildeberley Turonensis. IV 6:12. Hildebrand, Ad. 1 9 : 8. — (Architekt). I 9 : 223. — B. I 1 : 7 0 ; 2 : 42-56; 6 : 1 , 3/4; 12 93; IV 8 a : 107.

Jahresberichte Iftr neuere deutsche Litteraturgeeohiehte.

V.

Hildebrandslied. I 1 : 49; IV 2b : 95. HildebrandBton. 1 8 : 3 1 . Hildegard v. Bingen. IV 1 o : 77. Hildesheim. I 4:133, 251. Hilfsmittel, litterarische. I 1 : 86-97. Hille (Familie). I4:4i>8a. — Peter. IV 1a:12, 16. Hillebrand, K. IV 6 : 590. Hiller, F. IV 2 b : 46. — J. A. I 10 : 45, 97. Hillern, Wilhelmine v. IV 3 : 579. Hilverding, J. i n 4 : 22. Himmel, F. H. 1 1 0 : 46. Hippel, Th. G. t . IV 1 a : 10; 1 c : 79. Hirsch, A. IV 5 : 502. Hirssfelder, B. I 7 : 7 a ; II 6: 65. Hirt, A. IV 8b : 3a, 8a, 15/6; 8d : 9. Hirtenlieder. I 6 : 304. Hirtenorden. III 6 : 3/9. Hirtz, D. IV 2 b : 99-103. Hirtel, G IV 3 : 103. — L. IV 3 : 67. Histori t . d. schönen Elisa. II 3 : 6 . Historiker. III 5 :40a/3; IV 5:364-96. Hitzig, J . Ed. IV 10 :82. Hobrecht, M. IV 3 : 596. llocustift, Freies deutsches. IV 8 a : 19, 25, 33. Hochzeiten. I I I : 129-31. Hochzeitsbräuche. I. 5 : 66, 68/9, 79, 83, 88. Hochzeitslieder. III 2 : 2. Hock, A. 1 3 : 154. Hoeck, Th. II 1 : 82. Hölderlin, F. IV l d : 3 ; 5 : 448; 10: 34-40. Höllenbau. I S : 240. Hölty, L. I 6 : 1 0 4 ; 1 1 : 3 ; IV I d : 3; 2 a : 63/4. Höltel, Ed. 1 3 : 374. Höpfner (Leipziger Professor). IV 8b : 27 a. Höpli, U. 1 3 : 376. Hörmann, Angelica v. IV 2 b : 180/1. Hofdichtung. III 2 : 37. Hofer, A. IV 1 b : 124-30. Hoffmann, A. 1 3 : 359. — E . T . A . IV l o : 3 2 ; 3 : 1 0 6 ; 5 : £ 2 7 ; 9:52; 10 : 82-90, 125. — F. IV 3 : 170/1, 174. — G. I 12 : 2l0. — H. (Struwelpeter). IV 5 : 620/1. — Hans. IV 2 b : 361/3. — Herrn. I I 1 : 28. — -Donner, H. IV 2b : 283 ; 3 : 597. — T. Fallersleben, F. IV l a : 6 ; l o : 44,50,58; l d : 3 ; 2b : 46-50; 3:367. — -Borer, Mioheline. IV 10: 82. Hoffmeister, J . II 6 : 5. Hoffory, J . 1 1 1 : 1 1 . Hoffstätter. IV 1 b : 99. Hofkalender, Gothaisoher. IV 1 b : 7. Hofleben. 1 4 : 25; I I 1:112. Hoflied, bürgerliches. I 4 :118. Hoflitteratur. III 1 : 206 ; 6 : 2. Hofmann, A. I 9 : 373b. — L. v. 1 9 : 36. — L. A. IV l b : 9 9 . Hofmannswuldau, Chrn. t . III 2 : 31. Hofmeister, Ad. II 5:107; IV 3 : 254. Hofmeisterwesen im 18. Jh. 1 1 2 : 34. Hofnamen. 1 5 : 4 1 3 . Haft&nze. I 10:65. Hohenheim, Franziska v. IV 9 : 17. Hohenlohe-Schillingsffirst, Fürst v. IV 1 b : 282. Hohenstaufen. I 4 : 364. Hohenzollernsagen. I 5 :192. Holbein, H. I 9 : 84, 191. — d. J. 1 9:204. Holberg, L. I 11:49; IV l a : 21. Holcroft. IV 8 b : 2. Holland, W. L. IV 10:102. Holstein-Mengersen, M. Gräfin r. IV 1 a : 12. Holtei, K. IV l c : 4 9 ; l d : 3 ; 2 b : 6 1 . Holzbau. I 4 : 221/3. Holzbook, J. H 2:23. Holzmann, D. I I 2 : 23, 25. Holzschneidekunst. I 3:116a. Homann, J . B. I 3:365. Homberger, H. IV 6 : 590. Homer. I 6:16'7, 60, 83/4, 142; 1 1 : 1 ; IV l o : 17, 27, 96; 2a : 102; 6 : 600; 8 d : 2 , 7; 9:31. Homerfibersetzung. IV 3 : 49. Homeyer, J . M. I 10 : ;61. Homilius (Kantor). I 10: 27.

(4)37

Sachregister. Honorius Augustodunensis. II 3 : 7. Hooft, J . P . III 4 : 30. Hopfen, H. I T 1 « : 20; l e : 6 0 ; 3 : 340 »-40 d. Horawitz, A. II 7 :19. Horzz. I 3 : 1 ; 6 : 3 2 ; 1 2 : 7 ; II 7 : 2 ; I T 1 c : 78, 96 ; 2 a : 6fi. HorazQbersetznngen. I T 2 a : 66. Horburg. I 4 : 348. Hormayr, J. v. I T 2 b : l . Horn, K. I 12 :161. Horschelt, Th. 1 9 : 289. Horst, P. van. H I 6 : 1. Hothain, Ch. I T 1 1 : 2 0 . Hotomanus, Fr. (Hotmann, Hottomann). III 6 : 1. Honwald, R T. 1 6 : 1 2 8 . Hoven, F. W. v. I T 9 : 1 4 . Hoverbeok, J. t . III 1 : 1 3 7 ; I T 5 : 590. Hovesoh, N. I I 6:163. Hoym, Minister v. 1 4 : 2 1 6 . Hroewitba. I 11:39. Haber, F. I T 9:31, 33, 168, 176. J g . 199. Hubmaier, B II 2:19-20; i n 1 : 1 6 7 ; 5:1. Hüningen. I I I 1:121. Hürnen Seyfrid. I 7:105. Hueter, Chrph. II 2 : 2 1 ; 6 : 274. Hfiterichsehe Gemeinschaft. II 1 : 2 4 ; m 1:167. Hnfeieen. I 4 : 246. Hnfeland, Chr. W. I T 6 : 364. Hufnagl, J . I T 2b : 39-41. Hugenotten. 1 4 : 4 1 9 - 2 2 ; 1 1 1 1 : 1 0 . Hugenpolt. I 9 : 143. Humanismus II 7. — II 1 : 1, 82, 84;

m 6:1.

— älterer. I I 7 : 1 0 . — in Spanien. I I 7 : 42. — in Ungarn u. Siebenbürgen. I I 7 :40. Humboldt, A. v. IT 1 c : 14, 76, 90, 93; 3 : 402; 6 : 39, 398, 416, 622, 601. — Karoline v. I T 1 b : 237; 1 o : 18, 31. — W. T. I 8 : 27; I T l b : 207, 237, 403; 1 o : 16a/8, 20/1, 88, 90 ; 3 : 402; 5 : 113, 287, 364, 377, 398, 463, 602/4, 606 ; 8 e : Q 2 , 124; 9 : 30, 66, 176; 10: 49. Horn«, D. U I 2 : 3 9 . Hammel, .1. N. I 10 : 62. Humor. I 4 :136/7 a, 296. Hunold, Qhr. F. 1 8 : 23, 30. Husohke, Ph. E. IT 6 : 575, Huther, A. I T 8 e : 15. Halten, U. r . II 7 : 24/6, 28; III 5 : 1 . Hyrtl, J . I T 6 : 491/5. Ibsen, H. I T 1«:60/1; 6 : 224. Iehinger, G. I I 2 : 3 0 . Ickelsamer, T. H G : 67. Iekstadt, A. v. I T 6 : 380. Idealismus. I 6 : 1 0 4 ; III 6 : 1 . Ideal d. Humanität. I T 1 a : 2 . Ideen, augeborne 1 1 1 5 : 1 . Ideenbildung. III 5 : 1 . Idyllendichtung. IT 3 : 4 6 . Iffland, A. W. I T l c : 1 7 , 88; 6 : 600; 9:98. * Iherlng, E. t . I T l b : 2 5 8 / 9 ; 5:471/2, 668. Ikonographie, christliche. I 3:120. Ilg, A. I 9:190. Ilgen, K. D. I T 1 o : 20; 5:601. - Th. I T l b : 141, 143. Illisy, J. I I I : 42. Illuministen. I T 6:380. Illustrationen. I T 2 a : 3 1 . Imbroioh, Th. ( = v. Traden). I 3 : 6 9 . Immermann, K. I 1 : 2 2 ; 6 : 1 2 8 ; I T 3:105/8 a; 6:287. Impressionisten. I 9 : 2 2 . Index librorum prohlbitorum. I I 6 : 2 2 . Individualismus. II 1 : 1 . Individualität. I T 7 : 22. Industrie. I 4:188-98. Ingang der hymel. I 3:105. Ingolstadt. 1 9 : 1 6 3 . Ingweiler. I T 2 a : 2 0 . Initialen. I 3:116, 129-30. Inkunabeln (s. auch Wiegendrucke). I 3 : 69, 71,88,96; 1 1 3 : 2 . Inquisition. I 3:69. Inscriptiones. I 12:104. Instruktionen für Lehrer. 1 1 2 : 1 7 7 . Instrumentalgesohichte. I 10: 30/3. Interpunktion. I 7 : 2 2 6 ; I T 6 : 3 5 .

Intoleranz. III 1:124. Ironische Bestrebungen. III 1 :166, 171. Irrenwesen. I 4:252 a. Irrlichter. I 6:198. Irving, H. I T 8 e : 9 8 . Iselin, J. J. I T 5 : 224, 384. Israel, 0 . II 6:276. ItälianismuB im Opernwesen. I 10 :66. Jachmann, Magdalena Eleonora. III 2:34. — -Wagner, Johanna. I 10 : 253/4; IT 1 c : 60;1. Jackson, Helen. I T 3 : 401. Jacobi, Fr. H. III 5 : 1 ; I T 1 c : 16a/7, 40, 79 ; 5:128, 238, 354, 600. — J. G. I T 1 c : 40/1 ; 2 a : 21, 24, 40. Jacobs, Fr. I 6 : 1 2 8 ; I T 2 a : 3 3 . Jacobson, J. P. I T l a : 2 1 ; 10:35. Jacobv, L. IT 2 b : 378. Jägerlatein. 1 6:398. JHgerlieder. I T 2b : 46. Jagdrecht. I 4 : 367. Jagdwesen. I 4:178. Jahn, F. h. I 4 : 467; 12:160/1, 164; I T 6 : 3 1 , 630, 627, 631/3; 10:82. — IL IT 3 :178. Jahrbücher, Hallische. I T 6 :126,397. Jahresberichte. I 1 :86/8. Jakob, L. H. IT 1 c : 82. Jambus, fünffüssiger. 1 8 : 2 , 23, 28/9: I T 3:34. Jan v. Leyden. I T 3:426. Janitschek, H. I 9:402. — Maria. I T l a : 16; 2 b-.405/6. Janssen, J. I I 1 : 77; 4 a : 29; I T 1 b : 4, 8, 10. Jean Paul s. J . P. F. Richter. Jeanne d'Arc. I 3 : 6 2 ; 11:20; I T 9 : 111-49. Jer a. I T 9 : 9. Jenatsch, G. I T 3 : 390/2. Jensen, Wilh. I T 1 a : 26, 37; 2b : 334; 3 : 283/7. Jentsch, K. IT 1 b : 203; 8 a : 47. Jér&me, König v. Westfalen. I T 1 b : 140f, 461. Jerusalem (Abt). I 12 :186. — J . F. W. I T 6 : 36. Jerzembsky, M. IT 2 a : 127; 8 c : 20. Jesuiten. 1 3 : 4 1 6 : 4 : 4 1 6 / 8 : 1 2 : 1 9 5 ; I 1 1 : 15; 6 : 4 0 ; III 1:181; IT 6 : 3 8 0 . Jesuitendramen. I 12 : 242; I I 4 a : 24; U I 4 : 9, 14/5. Jesuitenstil. I 9 :135. Joachim • . , Kurfürst v. Brandenburg.

n 6: 221.

Joachimsthal. II 1 : 82. Jodler. I i : 283, 310. Johann, Erzherzog (Reiohsverweser). I T l b : 5. — Herzog v. Mecklenburg. I 12 : 148. — Markgraf v. Küstrin. I 4 : 142. — v. Moers-Sarwerden. I T 9 : 68. — Georg IT. v. Sachsen. III 6 : 63. — Wilhelm, Kurfürst v. Sachsen. I 9 : 143. Johannesname. I 4 :19. Johannisberg. I 6 : 47. Johnson, S. I 3 : 292. Jökai, M. IT 3 : 468-70. Joliphus, G. m 4 : 5. Jonas, J. II 6 :165/6. Jonast, D. I 3 : 382. Jordan, S. I T l b : 2 1 1 . — W. I T 2 b : 338, 372. Josefi-Gspiel. I 5 :304. Joseph II., Kaiser. I T l b : 1 0 , 14, 378-81; 2 a : 2 7 . — im Drama. II 4 a : 19. Josua-Botel. I 3 : 26. Joukowsky, W. A. I T 1 c : 2 7 . Journale. I 12: 43/6; I T 6:34. Jonrnalietenhandbuch. I 3:249. Journalistik (s. auch Zeitungen). 1 3 : 237; I T 6:625-48. Jouraalkatalog. I 3 : 247. Judä, J. II 7 : 31. — L. H 7 : 3 1 . Jude, D. ewige. I 11:14. Juden. 1 4 : 295, 424-37; 5 : 3 6 , 187, M l ; I I 4 a : 8 ; I I I 1 : 1 0 ; IT 6:352, 366. Jügel. I T 10:34. Jülioh. I 4:161, 337. Jünglingsverein. I T 7:1/7. Jürs, H. IT 2 b : 3 0 7 ; 3 : 260.

Jugeuddichtungen. I T 2 b : 75. Jugendlitteratur. I 3 : 370. Jugendschriften. 1 3 : 170, 220, 222; 6:26/8. Jugendschriftsteller. I 12 : 87; I T 3 : 113-82, 435. JugendBpiele s. Tolksspiele. Julian, D. heil. I 11:9. Junge Deutschland, D. I 6 : 1 3 4 ; I T 1 a : 3; 3 : 56. Jungfrau Maria. I I 4 a : 18. Jungfrau v. Orleans s. Jeanne d'Arc. Junggesellen. I 4 : 2 4 a, 418. Jung-Stilling, J. H. I T 1 o : 79-80. Junker, H. I T 8 a : 20. Juristendeutsch. I T 2 a : 124. Jus«, C. I T 5:398. Justinns, 0. I T 3 : 272. Jutten, Frau. I I 4 a : 36. Kachelofen. I 3 : 64. Kärnten. I 5 :166; 9 :152. Kästner, Abr. G. I T 5 : 9, 224. Kaftan,. J. I T 5 : 568. Kahnis, K. Fr. A. I T 5 : 658. Kainz-Hutzler, Sara. I T 3:536. Kaiser u. Abt. I 11 : 33. Kaisersage. I 5 : 253, 255. Kaiserlieder. I T 2 b : 4 6 6 , 46S, 471. Kaisertum. I 1 : 56. Kalb, Charlotte v I T 9 : 4. Kalbeok, M. I T l a : 2 7 . Kalcher (OrganistI. IT l c : 13. Kalenberg, Pfarrer vom. I 3 : 1 0 3 ; II 5 : 1 1 7 a - 2 0 ; I T 2 b : 156 Kalender. I 1 : 8 9 - 9 0 ; 3:14/5, 114; 4 : 1 3 2 ; 6 : 9 4 : II 1 : 1 5 ; 5 : 47-52. Kamann, J. I T 8 e : 14. Kamerun I 6 :117/3. Kamptz, K. A. Chr. H. v. IT 10:82. Kamyn (Goldschmiedfarailie). I 4 : 204. Kanne, A. I T 5 : 339. Kanoldt, E. 1 9 : 290. Kant, I. 1 9 : 6 : 12: 134; I I 1 : 1 ; III 5 : 1; I T l c : 20, 26, 58, 79, 88; l d : 17; 5 : 37, 65, 69, 83-109, 113, 123, 224. 238c, 601, 669 : 7:19, 21/2, 24; 9 : 31, 44. 49. Kanzelhumor. I 4 : 136. Kanzlei, B5hmlso.be 17:1. Kanzleibeamte. 1 7 : 1 . Kanzleibandbuoh. I 7 : 7 a . Kanzleisprache. I 7 : 1/7. Kapp, Chrn. I T 3 : 367. — Fr. IT 5 : 590. — Johanna. I T 2 b : 46; 8 : 367. Kapf (Lieutenant). I T 9 : 15. Kapuziner. I 4 : 405. Karadschitsch, Tue. IT 8 b : 8 a. Karl T., Kaiser. II 1 : 34;9, 55/7, 78, 112; IT l b : 3 ; 8 a : 12. — König v. Rumänien. I T l b : 3 7 7 ; l c : 16. — XII., König v. Schweden III 1:155. — Alexander, Grossherzog v. SaohsenWeimar. I T l b : 4 4 1 . — Erzherzog v. Oesterreich. IT 1 b: 123. — II., Herzog v. Münsterberg-Oels. I 12: 201. — Anton, Fürst v. Hohenzollern. I T lb:238. — August, Herzog v. Sacheen-Weimar. I 4 : 4 6 6 ; I T l b : 7 « , 438; l e : 2 , 11, 40; 3 : 5 9 , 215; 8 a : 2 2 ; 8 b : 8, 62; 8 c : 28, 31. — Eugen, Herzog v. Württemberg. I T l b : 417; 9 : 14. — Friedrich, Markgraf v. Baden. I T l b : 427-80, 439 ; 2 a : 54. Herzog v Holstein. I 3 : 2 7 4 a . — Konstantin, Prinz v. Hessen-Botenburg. IT 1 b : 101. Karlsakademie. I T 9 :17. Karlsbad. I T 9 : 31. Karlsruhe. I 9 :413. Karlstadt, A. B. III 5 : 1 . Karoline, Prinzessin v. Wales. I T lb:451. — Luise, Prinzessin v. Sachsen-Weimar. IT 1 b : 439. Karolinger. I 3 : 30. Karneval in Köln. I 5 : 62. Karnickel. I 5 : 372. Karsch, Anna Luise. IT 2a : 50/1; 3 : 4 0 . Karten. I S : 52. Kartenspiel im Tolksglauben. I 5:101. Kartoffel. I 4 : 238. Kastropp, G. I T 3 : 598.

Sachregister. Kataloge. I 3 :185-213. Katechismen, I 3 : 1 4 7 , 8 a ; I I 5:11/6; 6 :28, 43/6. Katechismusuntorricht. I 12 : 234. Katharina, Königin v. Westfalen. IV l b : 140; 1 c : 6. Kaufönann, Herrn. I 9 : 2 7 9 . — Joh. I I 6 : 155. Kaufmann, Alex. IV 1 c : 47, 52; 2b : 55/7. — Chr. IV 1 c : 42. Kaufmannsgilden. I 4 : 209-10. Kaufmannsstund. II 1 : 114/9. Kaufringer. I 1 1 : 8. Kanlbach, W. v. IV 1 c : 58. Kavaliererziehung. I 12 : 243. Kayoer. P. C. I V 8 e : 6 2 . Keck, K. H. IV 1 a : 37; 2b . 341. Keil, Bob. IV 8 a : 103. Keiter, H. I V l a : 1 2 . Keller, Mb. I 9 : 340. — Ford. I 9 : 46. — Gottfr. I 1 : 4 6 ; 6 : 1 2 7 ; 9 : 280; 1 0 : 1 3 1 ; 1 1 : « : IV l a : 4 3 ; l c : 2 8 . 50, 59-60, 66, 93; l d : 3 ; 3 :10, 359, 367-87, 508 ; 5 : 397 ; 6 : 19; 10 : 82. — G. V. IV 3 :344. — -Jordan, Hormine. IV 1 a : 14. Kempen. I 4 : 277. Kennerschaft. I 9 : 16. Kepler. J . III 5 : 1 . Keramik. I 9 -. 446/8. Kerkener (Dechant). I 4 : 84. Kern, F. I 2:62/3: IV 8 e ; 44, 61. Kerner, Friederike. IV 10:113, 118/9. — Jost. IV 5 : 312, 476; 10:113-20. Kerssenbroick, H. v. IV 3 : 426. Ketteier, E. v. IV 5 -. 558. Kettenreim. I 5 : 324. Kettner, Vf. d. „Moralischen Bobinson." III 3 :16. Keyserling, A. Graf v. IV l c : 26; 5 : 65. — Karoline Charlotte, Gräfin. IV 1 c : 26. Kiel. I 4 : 307. 432. Kielland. A. I V l a : 2 1 . Kierkegaard, S. IV 5 : 140. Kiesewetter. K. I 1 1 : 2 1 ; IV 8 e : 7 0 . — M. IV 1 a : 14. Kietz, E. B. IV l c : 66. Kind, J . Fr. IV 3 :109. Kinder. IV 2 b : 530. — im Volksglauben. I 5 : 107/9. Kinderbibliothek. I 12 : 87. Kinderlieder (s. auch Kinderspiele). I 5:179.320-43; 10:45, 97; I I 2 : 56-60, 62; IV 2b : 365. Kinderreime. I 8 : 31/2. Kinderspiele. I 5 : 73, 80, 86, 320, 329, 343 Kindleben, Chr. W. 1 7 : 80; 12 : 114, 169; IV 2 s : 21. Kinkel, H. 1 1 : 22; 12 : 204; IV 1 c : 23, 51; 2 b : 57, 66 ; 5 : 563. — Johanna. IV 2 b : 57. Kipper n. Wipper. I 4 : 168/9; III 1 : 101/2. Kirche u. Synagoge. I I 4 a : 16. Kirchenbau. I 9 : 143,147. 232, 362/4 a. Kirchengebete. IV 2b : 476, 478. Kirohengesang. I 10 : 28, 39. Kirohengesangbücher. I 10 : 28. Kirchengeschichte. 1 1 : 6 . Kirchenlied. I I 1 : 8 7 ; 2 : 1 - 2 1 ; I I I 2 : 7-21; IV 5 : 37, 352. Kirchenpaner, G. H. IV 2 b -. 277. Kirchensperre, Braunauer. I I I 1:158. Kirohhoff, W. IV 5 : 398. Kirchspielsohule s. Schule. Kirschner, Lola, s. 0s9ip Scbnbin. Kissling, R. IV 9 :165. Kitte Bisch. IV 3 : 234. Kiy, V. I I 4 b : 11. Klaar, A. I V I a : 1 3 . Klagenfurt. I 9 : 1 6 8 : Klaiber, J . 1 2 : 64. Klassik, Deutsche. IV 10 : 4/5. Klassiker. 1 3 : 1 ; 6 : 108/9,126; 12:25/6; IV 2 a : 1. Klassikerverlag. I 3 : 367. Klassisches Altertum. I I : 26/9, 48. Klarier. I 10 : 31. Kleinkindererziehung. 1 12 : 34. Kleist, Chr. E. v. I 6 : 1 4 2 ; IV l c : 78; 5:8. — H. t . I 6 : 1 5 ; IV l d : 4 9 ; 8 : 95/7; 5 : «27; 10 : 41.

Kleinens Wenzelaus, Kurfürst v. Trier. IV 3 : 5 9 Klenze,*Cl.' IV l c : 7 5 . Kletke, H. IV 1 c : 65. Kleve. I 7 : 46. Kliefoth. Th. F. D. IV 5 : 269. Kling, K. I I 6 : 25. Klinger, F. M. v. 1 4 : 44; IV 10 : 41. — Mi«. I 9 : 31, 35, 324-30». Klöster. 1 4 : 401-14: 11 1 :53. Klopffleisoh (Disputationshändler). I 3 : 361. Klopstock, F. G. 1 6:134/5,140, 142; 7 : 1 8 , 26; 8 : 1 3 , 24, 33; 1 0 : 9 8 ; 12 : 22: IV 1 c : 17, 41, 78, 96; ld : 59; 2 a : 42/4, 52/8; 3 : 19, 22-31, 44; 5 : 9, 34, 377, 472, 531, 600; 1 0 : 1 1 8 . — Meta. IV 3 : 24. Kloster-Bergen. I I I 5 : 81/6. Klosterdichtungen. IV 3 : 42. Kluckhohn, A. IV 5 : 380. Kinghardt, A. I 10 : 279. Knaus, L. I 9-. 20; IV l o : 65. Knebel. Henriette v. IV 1 b : 439. — K. L. V. IV 2 a : 34; 9 : 3 1 . Kneiplieder. I 10 : 48/9. Knigge. Frhr. Ad. v. IV 1 c : 88; 5 : SSO. Knittelvers. 1 8 : 1 , 13, 30. Knoblechtzer, H. 1 3 : 1 0 6 . Knortz. K. IV 1 a : 44. Knutsen, N. III 5 :19. Knutzen, M. III 5 : 72/3. Kobell, Frz. v. IV 1 c : 13, 66; 2 b : 291/2. — Ferd. v. IV l b : 410; l c : 13. Koberger, H. 1 3 : 115. Koberstein, A. IV 1 c : 50. Koburg. I 7 : 91. Koch, M. IV 3 : 105. Kochlewski (Schaler d. Coraenius). I 12:15. Köchly, H. IV 1 c : 50; 5 : 397. Köhler, K. F. 1 3 : 403. — L. IV l c : 5S. — B. I I 2 : 3 7 ; IV 7 : 3 1 ; 8 a : 10«. Köler, Chrph. III 2 : 26. Köln. I 7 : 5/7; 9 : 92, 145; IV 10 : 3. — Paul v. 1 3 : 89. König, Eva. IV 6 : 4 . — Heinr. IV 3 : 268. Königsberg i. N. 1 4 : 298. — i. Pr. I 9 : 239. Könitz (Schloss). I 9 :126. Köpken, F. v. I V 2 a : 4 0 . Koepping. K. 1 9 : 422. Körner, Chrn. G. IV 2 a : 132, 150/1; 8b : 33; 9 : 4, 34. — Joh. (Hans). IV 2 a : 151. — Joh. Gottfr. IV 2 a : 151. — Sophie Margarethe. IV 2 a : 151. — Th. I 10 : 109-10; IV l b : 5 ; 2 a : 143-63 ; 2 b : 112. 118; 10 : 36. - - M u s e u m . IV 2 a : 152. Körte, K. G. IV 2 a : 35. Köselitz, H. IV 2 b : 309 ; 3 : 267. Köstlin, K. B. IV 5 : 448; 8a : 107. Kohlhase, M. I I S : 62. Kohimayr, F. IV 1 0 : 2 5 . Kohlrausch, H. F. Th. IV 5 : 601. Kollewijn, B. A. III 4 : 9. Kollmann, I. IV 2 b : 112. Kolmar. 1 4 : 3 5 0 a. Kolon. I 8 : 31. Kolonien, deutsche. 1 6 : 1 0 8 / 9 , 117/8. — französische. III 1 : 1 6 8 . Kolportagebuchhandel. I 3 :406-12. Kommersbuch. I 10 : 49; IV 2 b : 513, 518. Kommerslieder. I 10 : 49; IV 2 a : 21; 2 b : 456. Kommunismus. I 3 : 226; I I 1 : 2 4 ; IV 3 : 1 3 . Komödie, aristophanische. IV 2 b : 26. — lateinisohe. I 3 :149. Komödianten, englische. III 4 : 3/6. Komponisten. I 10 : 7/8, 11. Koneberg, H. I 12 : 87. Konfekt, Leipziger. I 3 : 271. Kongresse. I 1 : 8 3 . Konkordienbuoh. I I 1 ; 15. Konrad v. Würzburg. IV 2 a : 116. Kontrapunkt. I 10 :1«. Konzil zu Konstanz. I 3 : 30/1. Konzilbeschlfiese. 1 5 : 4 . Koornhert s. Coornhert. Kopernicus, N. III 5 : 1 . Kopisoh, A. IV 2 a : 1; 2b :'2«. Korbach, J . I I 6 :178. Koreff, J . Ferd. IV 10 : 82.

Korner, J . IV 1 c : 5 i . Kosegarten, L. Th. IV l o : 17; 3 : 1 ; 5 : 600 ; 9 : 3 1 . Kospoth-Stiftung. I 12 : 201. Kossnth, L. IV 11): 392. Kotzebue. A v. IV 1 a : 33; 8 d : 42. Krämer, H. I V l b : 2 7 9 . Kräuter (Goethes Diener). IV 1 c : 27. Krafft (Pfarrer). IV 5 : 339. Kramer, Charlotte. IV 3 : 24. - J A . IV 3 : 24. Krautz. A. I I 4b : 70. — Camille. I 3 : 465. Kranewitter, F. I V l a : 4 0 . Krasicki. I. v. IV 3 : I. Kraus, V. IV S a : 93. Krause, K. Chr. F. I 1 0 : 5 ; 1 2 : 4 6 ; IV 5 : 129-31, 234. Krause, F. X. 1 9 : 1 4 0 . Kraut, Marie v. IV l b : 179. Krebs-Miohalesi, Aloyse. I 10 : 258. Kreditverhältnisse, deutsche. III 1:103. Kretz, K. I V l a : 4 4 . — Matth. I I 1 : 1 0 6 ; 6 : 23. Kreutzer, Jules. IV 8d : 27. Kreutzlieder. IV 2 a : 21. Kreuzaufflndung. I 1 1 : 7. Kreyssig, F. I 12 : 222. Krieg, 30j. I 3 : 271; 4 : 131, 817(8 a; 6 : 1 4 0 ; 12 : 189 , 201; III 1:12-103. — Niedersäohsischer. I I I 1 : 1 4 . — v. 1870/1. IV lb:324/8; l d : 2 1 . Kriegk, G. L. IV 5 : 390. Kriegsgeschichte. I 3 : 2 2 6 a . Kriegslieder. I 5 : 315; IV 2b : 420/2. Kriegswissensrhaft. I 3 : 226 a. Kriminalpolizei. I 4 :147. Kriminalroman. IV 3 : 2 7 1 . Kritik. I 1:83/7; 10:14/6; IV 5 : 4 4 4 f. Kröger (Lübeck). IV lb:52/3. Krosseri. 1 9 : 1 4 9 . Krüdener, Juliane v. IV 5:558. KrAginger, J . I I 1 : 8 2 . Kruse, H. I V 2 b : 3 3 5 ; 3 : 600 : 8 c : 2 0 . Krusenstern, A. J . IV l b : 2 3 0 . Kucknok. I 5 : 2 8 7 . KQchler, C. I V 8 e : 7 1 . Ktferlied. IV 2 a : 20. Kükelhan, L. IV 3 : 4 3 . Kthne, G. I V I o : 6 6 . KAhnemann, E. IV 7 :13. Ktnstlerlexieon. I 9 : 7 7 . Kfintzel, G. I V l b : 1 7 1 . Kürnberger, F. IV 2 b : 149-50 ; 3 : 4 4 7 , 463/5 ; 5 : 6 8 9 . Kngler, Frz. IV l c : 5 0 . Kultur, deutsche. I 4 : 9 - 1 5 . — moderne. I 4:499-502, 508. KnltureinllUBS, französischer. I I 1:112. Kulturentwicklung. I 4 : 3 . Kulturgesohiohte. 1 4 . — IV 8 b : 2. — Zeitschrift für. 1 4 : 8 . Kulturideal. 1 4 : 3 . Kulturpflanzen. 1 4 : 6 a . Kulturpoesie. IV 2 b : 6 4 . Kunersdorf. I 6:142. Kunst, Bildende. 1 9 . - I I 1 : 1 , 1 4 3 ; IV 8 a : 1/5. — Berliner. 1 9:20,42/3. — MOnchener 19:15/7,48 a,48b, 65,73, — für Alle. I 9 : 2 9 . Kunstakademien. 1 9 : 41. Kunstballade. IV 2 a : 118. Kunstgeschichte. I 6 : 1 2 6 . Kunstgewerbe. I I 1:143. Kunsthandel. I 9:190. Kunstlehre. IV 5 : 4 4 4 f. Kunstlieder. I 10:38. Kunstmusik. I 10:11. Kunstrichtungen. 1 9 : 1 . Kunstsalon. I 9 : 2 6 . Knnstschmiederei. I 9:472. Kunstwart, D. 19:24/6. Kunstwebereien. I 4 : 240. Kunstwissenschaft. I l : 25. Kuhz, K. F. IV 10:82. Kupferdrnck. 1 3 : 7 8 a. Kupferstich. I 3 : 11«; 9 : 104, 410/1. Kuranda, I. IV l b : 2 1 9 . Kurfürst v. Hessen. I 5 : 314. Kurs, V. IV 1 b : 174. Kurz, H. 1 2 : 4 0 . — Isolde. IV 1 a : 14. Kurzschrift. I 3 : «-15. Kuss, D. IV 2b:481/2. Kutzbach (Familie). IV 2 a : 94. Kyd, B. 1 1 1 : 4 7 . Kyffhäueereage. I 5:254.

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Sachregister. I«, schwaohes, nebentoniges. I 8 : 2 3 . Lais, E. I 8 : 3 0 . Labadie, Job. de. 1 1 1 1 : 1 7 5 . Lachmann, K. I 2:13/6; IV l o : 7 5 ; 5 : 3 9 8 . 440; 1 0 : 1 Länderkunde. I 6:106/7. La Fnyette, La PrinceBse de. IV 9 : 1 7 6 . Lafontaine. J . I 6 : 6 5 ; 1 1 : 4 . Lagnrde, P. de. IV 5 : 352, 397/8, 413. 558. 634/8. 652. Lngo Maggiore. IV 8 d : 34. Laistner. L. IV 1 c : 50. Lalli, G. B. 1 1 1 : 5 1 . Lamai (Türkischer Schriftsteller d. 16. Jh.). 1 1 1 : 5 a . Lambert, F. 1 1 6 : 1 4 0 . — J . H. IV 5 : 224. La Hennais, F. K. de. IV 5 :175, 652. La Mettrie, J . 0 . de. IV 1 d : 1. Lantpert, F. l V l b : 4 1 1 . Landau I 4 : 371. — I. I I 6 :123. Landauer, G. IV 3 : 5 6 9 . Landeskunde. I 3 :173/5; I I 3 : 4&. LandesT&ter. IV 2 a : 21. Landkarten. I 3 : 195, 365. Landolt, J . I V l c : 2 9 . — Margarete. IV l e : 2 8 . — Sal. IV 1 c : 28. Landrechte. I I 5 : 6 3 . Landschaftsmaler. I 9:274/5. Landschulwesen. I 4 : 78-80. (S. auoh Volksschulwesen.) Landehut. 1 9 : 1 3 2 . Landskneohte. I 9 : 1 9 9 . Landsmannschaften. I 12 :161. Landwehr, H. IV Se : 10. Landwirtschaft. I 1 2 : 2 1 9 : III 1 : 1 0 . Landwirtsohaftsechule. I 12:175. Lange, Friedr. I V l b : 4 6 8 . — F . A . IV l b : 4 7 6 ; 5:609-10. — K. I 9 : 1 6 9 . — S. G. IV l e : 7 8 . Langenberg. 1 9 : 1 4 3 . Langendijk, P. III 4 : 2 4 . Langewisohe, W . IV 2 b : 8 8 . Languet, H. I I I 5 : 1 . Lanz (Bildhauer). IV 3 : 341. Lappe (Journalist). IV 3 : 92. La Roche, G. M. Frank T. IV 1 c : 40. — Maximiliane. IV 3 : 59. — Sophie y. IV l o : 4 0 - , 3 : 7 , 59. — (Hofrat). IV 3 : 5 9 . Lasker, Ed. IV l b : 3 1 5 , 313; 5 : «5, 590. Laeki. J . I 4 : 1 4 3 ; I I 6 : 2 7 6 . Lassalle, F. I 10 : 229; IV l b : 293/4, 477-86 ; 5 : 1 1 3 , 416, 558, 570/2. Lassberg, J . Frhr. y. IV 1 0 : 1 . Lasso B. Orlando, Latein im Unterricht I 1 2 : 7 , 17, 52, 192, 195. 214, 234. Lateinschulen. I 12 :174-213. Laternenlieder. I 5 : 3 3 7 . Laube. H. I 1 1 : 2 3 ; IV l a : 6 ; 1 c : 50/1, 60, 66. Lauber, Dieb. I 3 :30/1. Lauchstädt. IV 3 : 1 . Laudon, G. E. Frhr. y. IV 2 a : 1. Lauenburg. I 4 :108. Laukhard, Fr. Chr. I 7 : 8 1 ; IV 5 : 5 6 2 . Lauremberg, P. I 9 : 4 2 8 . Laurentius Albertus. 1 7 : 1 2 . Lausitz. 1 4 : 1 1 0 a , 324. Lautensack, H. 8. 1 3 : 337/8. Lauterbach, J . I I 7 : 2. Layater, J . K. I 4 : 1 4 4 : IV 1 b : 428/9; 1 c : 42, 79 ; 5 : 37, 224, 236-42, 384, 438; 8 b : 19. Lazarus, M. IV 5:191/3, 398. Lazius, W. I I 3 : 52; 7 :20. Lebe), J . I I 7 : 4 1 . Leben, Htusliohes. 1 4 : 16-23a. Lebeneideale. 1 1 1 5 : 1 . Lechleitner, F. IV l a : 4 0 . LeClere, Jeannette Philippine. IV 3 : 3 9 . Leconte de Liele, Ch. M. I V I d : 2 0 . Ledeganck, K. IV 1(1:65. Legende. I 5 : 1 9 1 ; I I 3 : 1 8 . Legerlotz, G. 16:117/8. Legion, Deutsche. IV 2 b : 44. Lehnwörter. I 6 : 1 4 0 . Lehrbücher. I 12:43, 91, 192. — d. Kunstgeschichte. I 9 : 78-85. Lehrer. I 12 : 34, 197, 245. Lehrerbesoldung. I 12:205. Lehrerbildung. 1 12:230/1. Lehrerbildungsanstalten. 1 6 ; 183.

Lehrerbildungswesen. I 12 : 225/7. Lehrerdichtungen. IV 2 b : 461/2. Lehrerkonferenzen. I 12 :227. Lehrerprüfung. I 12:236. Lehrerseminar. I 1 2 : 7 5 . Lehreryereiu. I 12:246. Lehrerversamrolungen. I 12:92. Lehrpl&ne. I 6 : 5/6, 108/9, 120; 1 2 : 17, 185, S i l . Lehre, K. IV l c : 7 1 ; 5 : 398. Leibniz, G. W. y. III 5:51/3, 58-61, 71/3; IV 5 : 1 4 0 , 224; 9 : 4 8 . Leiouenbeg&ngnie, fürstliches. I 4 : 4 5 . Leinengewerbe. I 4 :188-90, 192. Leipzig. 1 4 : 325, 431; 9 : 1 2 4 ; IV 8 b : 27. Leipziger Dichterrerein. IV 1 d : 3. — Husenkrieg. IV 1 a : 31. Leisewitz, J . A. I 6 : 4 4 ; IV 3 : 42. Leisinger, Elisabeth. I 10:278. Leitner, A. y. IV 2 b : 112. — K. G. y. IV 2 b : 112, 128, 166/7. — Quirin y. 1 9 : 405. Leisner, 0 . v. IV 3 : 209; 5 : 44, 661. Lektionspl&ne. I 12:181. Lektionssystem. I 12 :197. Lektüre. 1 6 : 2 , 20, 26, 78, 140, Lemierre (Diohter d. „Guillaume Teil"). IV 9 : 1 6 6 . Lemm, Fr. W. IV 3 : 2 7 8 . Lernmennayer, Fr. IV 8 a : 25. Lonau, N. IV l a : 6 : l c : 49, 51, 58; 2 b : 10, 129-50 ; 3 : 416; 5 : 39, 442; 10:113. Lengefeld, Charlotte y. IV 9 : 4 . Lenker, E. I 9 : 4 5 1 . Lenorenmotiy. I 5 :168, 243. Lentner, Fr. IV 1 c : 66. Lenz, J . E. M. IV l a : 2, 10, 42; l c : 42; 2 a : 125/6; 6 : 236 ; 8 b : 1 9 ; 8 c : 20; 9 : 5 2 . Leo, H. IV 1 o : 70; 5 : 398, 647. — XIII., Papst. IV l b : 320. Leonard, N. G. IV 8 d : 3 2 . Leonoayallo, B. I 10:284. Leonhart (Familie). IV 2 a : 101, — G. IV 2 a : 101. Leontios y. Neapolie. I 1 1 : 6 . Leopardi, G. Graf. IV l c : 6 9 a . Leopold V., Erzherzog y. Oesterreich. III 1:107. — Fürst y. Anhalt-Dessau. I 12:133. — I., Kaiser. I 9 : 2 0 6 ; III 1:109-28. — Prinz y. Hollenzollern. IV 1 b : 377. Le Passes. I 8 : 3 0 . Lepsius, B. IV 5 : 4 1 6 . Lermontoff1, M. IV l a : 2 1 . Lesebücher. I 6 : 1 0 , 50/1, 94-126,130. Lesehalle s. Volkslesehalle. Lesen. 1 1 : 7 3 / 4 Lesser, F. C. 1 5 : 1 7 5 . Lessing, C. F. 1 9 : 20. — G. E. IV 6. - I 1 : 46, 50 ; 6 : 4», 104, 133, 135 ; 8 : 23, 33; 1 0 : 6 0 ; 12:30; 1115:80; I V l b : I O ; lo:17, 6 0 ; l d : 6 4 ; 2 a : 34; 3 : 7 , 34; 5:34/5, 37, 224, 238, 377, 531, 540, 558 ; 7 : 1 5 , 2 2 ; 8 e : 6 ; 9 : 83, 87. Abhandlungen über d. Fabel I 6 : 6 5 , 142. Alcibiades IV 6 : 2 7 . Antiquar. Briefe IV 6 : 2 ; Emilia Galotti IV 2 a : 152; 6 : 1 5 , 17; 8 e : 25. Ernst u. Falk IV 6 : 40. Erziehung d. Menschengeschlechts IV l b : 10; 5 : 324, 528. Fabeln I 6 : 6 4 . Faust 1 6 : 4 5 . Guelferbytana IV 6 : 7 . Hamburgisehe Dramaturgie 1 6 : 6 2 : IV 6 : 2 , 31, 36/7. Homer IV 6 : 2 7 . Horoskop IV 6:12/8. Kleonnis IV 6 : 2 7 . Laokoon 1 6:67/8, 60/1; IV l o : 2 3 ; 6:27/9, 36/7; 8d : 38. Litteraturbriefe IV 5 : 3 7 . Lyrik IV 6 : 2 7 . Minna y. Barnhelm 1 6 : 128; 1 2 : 2 0 1 ; IV 6 : 1 4 . Nathan I 6 : 6 4 ; 1 1 1 5 : 8 0 ; IV l a : 2 8 ; l b : 10: l c : 6 0 ; 5 : 3 7 ; 6:20/6. Oden IV 6 : 2 7 . Philota» IV 6 : 1 1 . Bettungen d. Horaz IV 6 : 2 7 . Sara Sampson IV 6 :10. Spartaous IV 6 : 27. Theatralische Beltr&ge IV 1 c : 78. Theologische Schriften IV l e : 79; 6 : 3 8 . Voltaire-Uebereetzung IV 6 : 9 . Wie d. Alten d. Tod gebildet IV « : 27. Wolfenbütteler Fragmente IV l b : 1 0 . Bibliothek. I 3 : 1 5 6 . - - H a u s . IV 6 : 7 . Lessingiana (Pseudolessing. Sohrifteo). IV 6 : 2 , 8/9.

LeBBingstudien. IV 6 : 2 7 . Lettern, Glagolitische. I 3 : 90/1. Letternlexikon. I 3 : 9 4 . Leu, St., Graf (Ludwig, König v. Holland). IV 8 b : 60. Leuthold, H. IV l a : 4 3 : l c : 6 6 ; 2 b : 217/9. Leutsch, K. v. IV 5 : 398. Leutze, E. 1 0 : 2 0 . Leyesque, J . S. IV 8 e : 11. Leyetzow, Ulrike y. IV 8 a : 18, 21; 8 c : 49. Leri, H. 1 10:276. Lewald, A. I V l d : 3 . — Fanny. IV l a : 6 ; l o : 2 7 , 66, 9 3 : 3:491/2. Lewalter, J . IV 2 b : 84/5. Lewes, G. H. IV l c : 93. Lewinsky, J . IV 3 :466. Lexikographie. IV 2 b : 105/6. Leyden, J . y. I I 6 : 2 6 8 . (S. auch Johann v. Leyden.) Liberalismus. I 12:78. Lichtdruck. I 3 : 4 4 8 . Lichtenberg, G. Ch. IV l c : 8 8 ; 6 : 28/9, 224, 238, 531, 640. 558 ; 9 : 7 0 . Lichtenberger Konyent I 3 : 270. Lichtenburg. I 4 : 3 2 2 a . Lichtenstein, Josephine Fürstin v. I 10:106. Lichtwer, M. G. 1 6 : 1 0 4 ; IV 2 a : 6 1 . Liebenstein, G. v. IV 1 c : 41. — Herr y. IV 3 : 74. Lieber, Fr. I V l a : 4 4 . Liebermann, M. I 9:318-21. Liebesdiehtung. I 4 : 1 1 8 ; 6 : 1 2 6 ; IV 2b-.117, 481/2. Liebig, J . y. IV 1 c : 13. 58, 91, Liebstöckl, H. I V l a : 1 3 Lieder. I 3 : 3 7 3 ; 10 : 38-56; I I 5 : 8 5 ; IV 2 a : 6 . — Czechische. I I I 2 : 5. — Deutsche, in latein. Uebersetzung. IV 2 b : 4 5 4 . — Geistliche (a. auch Kirohenlied). I 6 : 126, 140; 1 0 : 38. 41; I I 2 : 1 - 1 9 ; 6 : 2 7 4 ; IV 2b:450/3. — Historische. IV 2 a : 3-14. — Serbische. IV 8 b : 6 a. — Volkstümliche (s. auch Volkslied). I 6 : 2 8 0 ; 10;61/4; IV 2a:17/8. Liederbücher. I 1 0 : 3 8 ; IV 2b:508-2S. Liedersammlungen. I 10:42/3. Liegnitz. I 9 : 1 2 2 . Lier, L. I V l b : 4 4 2 . Liga, deutsche, III 1 : 2 0 . Lignerolles, Graf y. 1 3 : 288/9. Lilien, drei. 1 6:285/6. Lilienoron,D.v. IV l a : 1 6 ; 2 b : 3 7 9 - 8 2 : 3 : 566. Linck, W. II 6 :197. Lind, Jenny. I 10 :124. Lindau, P. IV l c : 6 0 ; IV 3 : 2 7 6 ; 6 : 540. — B." I 3 : 274/5. Linde, Philauder y. d. 1 8 : 30. LindenBOhmiedetrophe. I 8 : 3 1 . Lindensohmit, W. v. 1 9 : 288. Liudpaintner, P. J . y. I 10:37. Lingg, H, IV 1 c : 13, 66; 2 a : 1, 152; 2 b : 3 3 4 ; 3 : 286. Liotard, J . E. 1 9 : 247. Lippmann, F. 1 9 : 1 9 1 . Lipps, Th. 1 6 : 1 4 2 . Lipsius, Const. I 9 : 390. — Just. III 5 : 1 , 39. — B. M. IV 5:327/8. Liscow, Ch. L IV l c : 7 8 . Lisola. F. P. y. III 1:115. List, F. IV l b : 194; 5 : 475. Listn, Hofr&tin. IV 2 b : 9 5 , 106. Liszt, Ed. IV 1 c : 58. — F. I 10:17/8, 185/9, 220, 231; IV 1 b : 4 4 6 ; 2 b : 4 6 ; l c : 2 7 , 50, 68-60, 68, 93. Lithographen. I 3 : 4 4 4 , 459. Lithographie. I 9 : 4 2 3 . Litterarkonyention. I 3 : 4 3 0 . Litteratur, Bulgarische. IV 1 d : 72. — Chinesische. IV 8d : 33; 8 e : 36. — Czechische. IV 1 d : 70/1; 3 : 7 8 . — Deutschhöhmisohe. IV 3:413/4. — Deutsche. I 3 : 3 0 5 ; im Auslande IV l d . — In Frankreich IV ld:2/9; in Bulgarien IV l d : 72; in Holland I d : 66/7; in Bussland IV l d : 68. unter fremdem EinflUss. IV 1 : 1 0 . - E n g l i s c h e . IV l d : 22-63 ; 3 : 1 0 ,

Sachregister*. Litteratur, Französische, t 3 : 3 0 5 ; I I I I : 2 0 7 ; IT l d : IB. 10-21; 3 : 1 0 . Frauen-, IV 3 : 471-549. Geistlich«. III 5 : 1 . in der Sehale. I 6. Littanisohe. IV 1 d : 74. Niederländische. IV 1 d : 65/6. Oesterreichische. IV 3 : 399-470. Populärwissenschaftliche. I 3:224. Russische. IV l d : «8/9; 3 :10. Schwäbische. IV 2 b : 5-20; 3 : 3 1 4 - 2 7 : 10:94-140. — Schweizerische. IV 3 : 341-92 — Spanische. IV l d : 64. — Ungarische. IV 1 d : 73/3 a. — Unsittliche. I 3 : 411. LitteraturarohiTe. I 1 : 98/7. Litteraturgesohichte. I 1. II 1. I I I 1. IV l a . IV l d . — I 6 : 126, 130-42. — Leitfäden d. 1 6 : 133-46. — Lokale. I 1 : 58-60; IV l a : 28-44. Litteraturströmungen, moderne. IV 2b: 328. Litteraturzeitungen. IV 8 b : 2. Liturgischer Gesang. I 10 : 28. Litzmann, B. I V I a : 2 . — C. C. T - IV 10 : 34. Lirland. IV 7 : 1 5 . Livres d'Heures. I 3 : 28. Lobkowitz, Bohnslous, T. Hassenstein. II 1:82. Lobeok, Ch. A. IV 1 o : 71; 5 : 398. Loeper, G. v. IV 1 a : 30. Löher, F. y. I V l b : 4 1 1 . Löhlein (Hauptmann). IV 1 h : 325. Lösoher. K. III 5 : 51/2. — V. I I I 5 : 51/2. L«sohhorn, H. IV 1 b : 437 b. Lösung d. Znngenbändchens. I 5:54. Löwe, K. I 10:125/7; 1 2 : 7 7 ; IV 2b : 5 7 a . Loewenberg, J . IV l a : 12. Löwenstein, Bad. IV 1 b : 263. Löwenstern, M. A. v. III 2 : 12. Löwenthal, Sophie. IV 2 b : 134/5, 137. Löwy, Mor. IV 1 o : 51. Logan, F. v. III 2 : 28. Logik. IV 5 : 216/8. Lommatsch, Chrn. Gotth. IV 2 a : 7/8. London. I 9 : 1 9 8 a . Longfellow, H. W. IV 2b : 105. Loosbräuohe. I 5 : 52. Loosbuoh. I I 5 : 46. 107. Lope de Vega. I 1 1 : 48; IV 1 d : 64. Loreleilegende. IV 3:170/1. Lorenz, K. I I 1 : 83. — Ottok. IV 5 : 558 ; 8d : 39. Loriohius (Familie). I 3 : 153; 4 : 459 a; I I 1 : 92. — Gerh. I I 6 : 28. — Jodocns. I I 6 : 45. — Job. I I 5 : 1 2 . Lora, H. IV l a : 38; 2 b : 3 6 1 ; 5 : 4 0 . Lornsen, Uwe Jens. IV 1 b : 407/8. Lortiing, G. A. IV 2 b : 340; 10 : 82. Loschwitz. IV 9 : 22. Lose, J . Chrn. III 2 : 40. Lothar. R. IV 2 b : 191. Lothariustype. I 3 :102. Lothringen. I 7 : 51/4. Loti, Pierre. IV 3 : 499. Lotiohias. P„ Seknndns. I I 7 :31. Lotther, M. I I 7 : 32. Lotze, H. I 7 :201; IV 5 : 20S/6, 220, 228, 235. Louis Eugen, Herzog •. Württemberg. IV » : 35. — Ferdinand, Prinz v. Preussen. IV l b : 118/9. Louise T. Sayoyen. I 3 : 20. LonTier, F. A. IV 8e : 83. Lueidarius. I I 3 : 7. Lüden, H. 1 6 : 2 9 . LudUmshöhl«. IV 3 : 278. Lndwig d. Bayer. IV 10 :107. — I., König y. Bayern. I 9 : 1 3 6 ; I I 4 h : 53; IV l c : 7 a , 13; 10:119. — IL, König y. Bayern. I 10 : 138; IV l b : 410/2; l c : 1 3 , 66; 5 : 3 6 6 . — X V I , König y. Frankreich. IV 1 c : 4. — König y. Holland. IV 2 b : 112; 8 b : 60. — Prinz y. Bayern. IV 1 b : 414. — Herzog y. Mailand. I 3 : 28. — Engen, Herzog y. Württemberg. IV 9 : 17. — Grnno, Prinz v. Hessen-Homburg. III 1 : 1 5 4 . — — — — — — — — —

Lndwig, Julie. IV 3 : 535. — Otto. I 1 : 22; IV l c : 50, 66; l d : 3, 49; 1 0 : 8 2 . Ludwigsburg. IV 9 : 1 4 . Lübeck. 1 4 : 248; I I 5 : 9 . Lübke, W. 1 3 : 1 1 9 ; 9 : 95, 160; IV 1 c : 50. Lüoke, F. IV 5 : 308. — H. 1 9 : 105. Lüsching, E. 1 9 : 103. Lützow, L. A. W. Frhr. y. IV 1 b : 14. Luise, Grossherzogin v. Baden. IV l b : 431. — Herzogin y. Sachsen-Weimar. IV l c : 11; 8a : 22; 9 : 31. — Königin v. Preussen. I 6 : 128; IV 1 b : 150/5. — Knrfürstin v. Brandenburg. III 2 : 15; IV 1 b : 401. — Dorothee, Herzogin y. Kobnrg-Gotha. IV 1 b : 442; l o : 2 , 4. — Henriette y. Oranien. III 1 : 1 3 9 . — Ulrike y. Sohweden. IV 1 b : 77/8. Lukas, J . I 12 : 70. Lukaris, Cyr. I 3 : 93. Lukrez. 1 3 : 1 . Lnlly, G. B. I 1 0 : 5 0 . Laren (Musikinstrumente). I 10:33. Lustspiel. IV 2 a : 24. Luther, M. 1 6 : 1 0 4 , 107 ; 8 : 3 1 ; 9 : 180; I I 1 : 1 , 87, 122 ; 5 : 9 8 ; 7 : 7 , 16: I I I 5 : 1 ; IV 5 : 37, 269,354,441, 558, 652 ; 8 c : 4 2 , 63: 10:41. An d. christlichen Adel I I 6 : 5 4 . Bibelübersetzung 116:69-80; IV 2 a : 43/4, 68; 5 : 3 5 4 . Brief an d. Fürsten zu Sachsen y. d. aufrührerischen Geist U 6 : 5 7 . Briefe I 6 : 1 2 8 ; II 6:62/4. Commentar z. Galaterbrief II 6 : 51. Convocatio conoilii liberi I I 6 : 61. Deutsche Messe I I 6 :140. Entwurf e. Schreibens an d. Papst I I 6 : 51. Katechismus 1 7 : 3 3 ; I I 6 : 8 5 - 1 0 7 . Lieder 1 6 : 1 4 0 ; 116:81/4. Predigten 1 1 6 : 5 1 . Sakramentsschriften 1 3 : 270. Sehmalkaldisoher Artikel I I 6 : 60. Sermon yom ehelichen Stand II 6:51. Lutherana. 1 7 : 8 . Luther-Bildnisse. I 1 2 : 1 0 4 ; I I 6 : 1 1 6 . — -Denkmal. I 9 : 266. Lnttermerck, B. I V l a : 87. Luttringhausen. I 9 :143. Lux, A. IV 8d : 19. Luxemburg. IV 2 b : 225. Luzern. 1 7 : 3 . Lyon, 0 . IV 3 : 601. Lyrik. I I 2. III 2. IV 2 a : 2 b. — Arbeiter-. IV 2b : 407-12. — Baltisohe. IV 2 b : 226-31. — Bardische. IV 2 a : 59-60. — Frauen-. IV 2 b : 397-406. — Geistliche. I I 2 : 1 - 2 1 ; Hl 2 : 7-19; IV 2 a : 3 3 ; 2 b : 450/3. — Höfische. I 6 :120. — Modernste. IV 2b : 370-96. — Politische IV 2 b : 17, 126. — Revolutionäre. IV 3 : 41. — Schwäbische. I V 2 b : 5 - 2 0 ; 10:94-140. — SocialistiBche. IV 2b : 408, 411/2. — Volksmässige (s. auch Volkslied). IV 2 b : 13. Naoarius y. Montenegro. I 3 : 90. — J. I 11:42. Macanlay, Th. B. IV 5 : 65, 271. Maochiayelli, N. I I 1 : 19; III 5 : 1. Maociucca, Marquis y. 1 3 : 280. Macdonald, E. J . J . A. IV 1 b : 175. Mackay, J . H. IV l a : 16; 3 : 607 ; 5 : 651/2. Mao Meohan, Arch. I I 4 b : 73. Macqne, G. di. I I I 2 : 6. Madjera, K. 1 9 : 273. Madrigal. I 10 : 34. 73. M&dchenlitteratur. I 3 : 223. Mädohenschule s. Sohulen. Mädchenunterrioht. I 12 : 241. Mähren. I 9 :153, 412; I I 1 : 24. Männergesang. I 1 0 : 55/6. Märchen. 1 5 : 1 , 264/6; « : 104/7, 126. Märohenstoffe. I 5 : 258-63. Märtyrerlieder, täuferische. I I 2:19-20. Mässigkeitsbestrebungen. I 12 : 53. Magdeburg. I 4 : 70, 181, 223, 420/1, 459 ; 9 : 475; I I 2 : 48; I I I 1 : 91/4, 134. Magelone. • 3:16/7.

Magenau, R. F. H. v. IV 10 :34. Maglione, B. 1 3 : 290. Magnetismus. I 4 : 144. Magnus, Ed. IV 1 o : 65. Mahlmann, Aug. IV 2 a : 11. Maier, J . J . I 10 : 28. Maifeste. I 5 : 64. Maimon, S. IV 5 :106. Mainländer, Pb. IV 5 : 156. Major, G. I I 6 :154. — Joh. n 6 : 186. Majuskelfrage. I 3 :134. Makart. H. 1 9 : 19, 282, 435. Malersobule, Baseler. I 9 :191. — Brixener. I 9 : 1 5 8 a. — Kölner. I 9 :160/2, 212/4. — Ulmer. I 9 : 167. Malherbe, F. de. IV 8 c : 23. Mallinckrodt, K. y. IV 1 b : 319; 5 : 591. Halm, J . J . I V l a : 10. Maltitz, G. A. Frhr. v. IV 2 b : 45. Maine, A. 1 3 : 383. Manchester. I 9 : 1 9 2 . Mandnizzo, L. I I 1 : 1 5 . Mannfeld, B. 1 9 : 293. Mannheim. I 4 : 352. Mansfeld. I 4 :195. Manteuffel, E. v. IV 1 b : 253. — 0. Th. y. IV 1 b : 257. — Zöge y. 1 4 : 444. Mara, M , o e , geb. Schmebling. IV 8 c : 19. Maro Aurel. III 5 : 1 . March, 0 . 1 9 : 362/3. Mari, Prof. (Japaner). IV 8 a : 94. Marie, Königin y. Bayern. IV l b : 413. — Herzogin y. Braunsohweig-Lüneburg. IV 1 b : 455. — Herzogin y. Mailand. I 3 : 28. — Landgräfln y. Hessen. IV l b : 4 5 2 . — Amalie v. Brandenburg. I I I 5 : 63. — Beatrix, Mutter d. Kaiserin Maria Ludovioa. IV 1 b : 386. — Feodorowna, Kaiserin v. Russland. IV l b : 419-20. — Louise, Kaiserin v. Frankreich. IV 1 b : 140. — Lndoyika, Kaiserin y. Oesterreich. IV 1 b : 386; 8 h : 59; 1 0 : 12. — Paulownai Grossherzogin y. SaohsenWeimar. IV l b : 439 ; 3 : 63. — Theresia, Kaiserin y. Oesterreich. IV l b : 5 , 87/9. Hymne. IV 2 a : 4. Marienklänge. IV 2 b : 452. Marlenlieder. 112:17/8. Marias, Viktor. 1 3 : 1 . Markgrafen y. Brandenburg. I I 1 : 52. Mar litt, Elise. IV 3 : 514; 5 : 398. Mario. IV 5 :113. Marlowe, C. I 1 1 : 21, 55; I I 3 : 38; I Q 4 : 25, 28; IV 8 e : 73/4. Marnef, Gebr. y. I 3 : 71. Marriot, E. IV 8 : 540. Marsan, Graf St. IV l a : 29. Marschner, H. I 1 0 : 87; IV 10 : 82. Marsohrhythmen. I 1 0 : 41. Marseillaise. IV 2 b : 419. Marston, J . III 4 : 5. Marterln. I 5 : 357/8. Martin (Architekt). I 9 :136. — Th. H. 1 1 1 : 2 . Marx, K. I V l h : 3 5 5 , 487 ; 5 : 1 1 3 , 238 a, 477, 569. Mascagni, P. I 10 : 57, 62, 152, 285. Masius, H. 1 6 : 104. Massmann, H. F. IV l b : 158; 5 : 422. Masson, D. IV 3 : 26. Massow, C. IV 5 : 574. — (Familie y). IV l o : 41; 3 : 75. Materialismus. I 1 :10/1. Materialsammlung. I 1 : 1 8 . Mathematik. I I 5 : 49-52. Mathesins, J . I I 1 : 8 2 ; 6 :183/5. Matrikeln. 112 :191. — In: Dillingen 112:101. Greifswald 1 4 : 6 2 ; 12:103. Matthäi, A. I V l a : 14. — K. IV 2 a : 38; 8b : 17, 53; 8o:19. Matthisson, F. y. I T 2 a : 63; 9 : 31; 10:41. Matthy, K. IV l b : 3. Manch. D. I I 6 : 3 4 . Maupassant, Guy de. IV 1 a : 21; 3 : 1 0 ; 5:468. Manrenbrecher, W. IV 5 : 3 7 8 . Manthner, Fr. IV 3 : 4 1 2 , 602. — J . IV 2 b : 168. Max, Herzog in Bayern. IV 1 c : 1 3 ; 10:113.

Sachregister. Max. Gabr. 1 9:336. Maximilian I., Kaiser. I 9 : 464; II 1: 1, 19: 3:53/5: IV 8 e : 1 2 . — II., Kaiser. II 1:15. 40/1. — Kaiser v. Mexiko. IV l o : 8 . — II., König t . Bayern. IV l b : 4 1 0 ; 1 c : 13. 66, 90. — Kurfürst y. Bayern. I 3:272. — I. Joseph, König v. Bayern. IV I e : 13. May, 0. IV 10:10. Mayer, Joachim. I 10:90. — K. IV 10:113. — Wolfg. 116:30. Mayerpeck, W. I 3:64. Mecklenburg. I »-. 210; II 1:83. Meditationen. III 5 : 1 . Heersburg i. B. 1 7 : 9 2 . Meibom. II 7 :32. Meier (Vf. d Grenadiriade). IV 3 : 1 . Meineke, Aug. IV 5:398. Meiner, C. IV 1 k: 35. Meinhardt, Ad. IV 3:548/9. Meiningen. I 9:133. Meissen. I 4:242/3: 9 : 243. Meissner, A. I 6:128, 138: IV l c : 58-60, 66, 93; 3: 78, 413, 599. — A. G. IV l a : 4 1 ; 8:78/9. — B. IV 9:166. Meister d. Amsterdamer Kabinets. I 9:191. — d. Todes Mariae. I 9:161. — ES. I 9:44». — MZ. I 9 : 456. — F. IV l b : 8 6 4 . — J . K . IV 2 a : 63. — Lucie Jnliane. IV 2 a : 63. Meistergesang. II 2 : 22-30 ; 4 b : 10, 64/6, 82/4. MeUte rlieder. II 3:19. Meistersinger. I 8 : 2 3 ; 11:29; IV 2b:92/3, 99. Meizner, Aug. IV 2b:275. Melao, Graf r . 1 4 : 3 7 1 . Helanehthon, Ph. 1 3 : 3 7 ; 12:104,172; I I 6:66, 60, 156, 161, 164/7; 7:7/8, 31, 34; III 5 : 1 ; IV 5 : 325. Meli, Giov. IV 1c :69 a. Melissas, P. II 7 :6; III 1:183. Melneo, 8. IV 3:546. Melodie. 1 8 : 1 , 1 2 , 19, 20/1:10:39. Melusine. I 5 : 259-60; 11:12; II 3:16a. Memmingen. I 4:365 ; 9:163. Memoiren. II 1:1, 148-52; IV 3:80. Menoken, A, L. IV l b : 7 7 . Mendelssohn, M. IV l c : 2 0 ; 5:32/3, 224, 558. 601; 6:36. Bartholdy, F. I 10:115/9, 197; IV l o : 5 5 , 60, 66, 7«. Mineral, C. F. de. IV l o : l l . Mengs, A. Baph. I 9 : 249. — Ismael. I 9 : 249. Menins, J . II 6:59. Henken, G. IV 5:293. Mennoniten. I 4:422. Hensurbild. I 12 :171. Mentzel, Elisabeth. IV 2 b : 84/5; 8 a : 25. Menzel, A. I V l o : 6 5 . Meroier, L. S. IV 9 :176. Merck, J. H. IV 5:531. Merkantilsystem. 1 9 : 1 5 1 . Merkel, Garlieb. IV 10:9. Merope. IV 6:35. Meseritz. I 4:278. Mesmer, Fr. A. IV 10:113, 119. Messkataloge. II 1:112. Messneramt. I 12:238. Metapher. I 6:140; IV 5 : 225. Metastasio, P. A. D. B. IV l c : 4 1 ; 3:65. Methode. I 1:18-32; 4:11. Methodik. I 6 : 4 0 ; 12:5/7, 89; IV 9:78. Methodologie. I 6:1-50. Hetoxa, N. I 3:93. Metrik. I 8. — I 6:136, 142,146; IV 2a:27, 56, 61; 6:398, 600. — Begriff d. 1 8 : 1 , 12/3. — d. Volksliedes. IV 10:41. Metrum, anapaestisohes. I 6:142. — ¡arabisches. I 6:142. — trachäiBches. I 6:142. Metternich, C. W., Fürst. IV 1 b: 231/2; 2 b : 132. Metz. 1 4:346; 7:54. Metzger, A. 1 1 1 : 2 9 .

Metzger, Ambros. II 2:23,33. Menrer, Wolfg. II 7 : 6 . Meusebach, Gertrud T. I V 2 b : 4 6 . Mensebachsohe Sammlung. III 2 : 4 . Meyer, Aug. Ferd, IV 2b:77. — Elise. IV 3:402. — Fl. IV 6:95. — Frdr. Ludw. Wilh. IV 2 a : 116. — Heinr. IV 3:63. — Jak. IV 3 : 60. — Jenny. I 10:257. — Jürgen Bona. IV 1 b : 42, 466. — Julius. I 9:403. — Konr. Ferd. I 7:201: IV 1»:20, 43; 2 b : 220 ; 3 : 388-92, 480. — Nik. IV 8 b : 2 . — H. M. IV 8 o : 8 . Meyerbeer, G. IV l c : 1 4 . Michaelis (Bnohhündler). IV 9:36. — J. B. IV l c : 4 0 ; 2 a : 4 0 . — J. D. IV 3:65. — de Vasconcelles, Carol. IV 5:438. Miohaleui s. Krebs. Michel. D. deutsche. I 4 : 112. — S. Fr. I 9 : 245. Miohelet, J. I 1:13/4. — K. L. IV 5 :187. Michels, V. II 4 b : 10. Mickwitz, J . IV 2 b : 236. Micraelius, J. I II : 24; III 4 : 8. Migerka, Helene. IV 1 a : 39. Mikado. IV 1 a : 27. Miles gloriosus. HI 4 : 7. Milesius, D. II 1 : 1 4 0 ; 6:155. Militärwesen. I 4 : 154/7. Miller, Joh. M. IV 2 a : 65, 106 ; 3:41. Milow, St. 1 6 : 1 3 0 . Milton, J. i n 5 : 1, 72/3; IV l d : 59; 3 : 26, 29, 34 ; 5 : 34. Miltitz, K. T. II 6 : 19, 119. Mimbach. I 9 :136. Hinckwitz. J. IV 1 e : 90. Minden. III 1:144. Miniaturen. I 3 : 25/6. Miniaturbibel. I 3 : 146. MSnlSde. I 7 : 154. Minnesang. I 6 ; 142. Minnesinger. IV 1 c : 41; 2a : 40, 116. Minor, J. I 6 : 1 4 2 ; IV 3 : 2 9 ; 10:5. Minucoi, M. II 1 : 1 5 . Miquel, Joh. t . I V l b : 2 1 0 . Miras, M. II 2 : 5. Missalalphabete. I 3 :115. Missale. I 3 ; 115 a ; 4 : 249. Mistere du viel testament. II 4 : 25. Mitsommer. I 5 : 4 8 . Mittelalter. 1 1 : 48; 4 : 7, 10, 14. — u. Neuzeit. III 5 ; 1. Mittenwald. I 4 :126; 9 :127. Mittscherlich, Fürst. I 6 : 256. Mode. I 4 : 227 a. Modegesaug. I 10 : 45. Möller, Greg. I 12 :181. — J. A. IV 5 : 350. — L. K. IV 5 : 283/4. Mörchingtin. I 4 : 345. Mdrike,E. IV lo:65/6: 2 b : 5/9; 3:316. Marlin, Joaoh. Q 6 :155. Möser, Alb. I 6 : 1 3 8 ; IV l a : 1 4 ; 2 a : 1 ; 2b : 349-50. — Justus. IV 5 : 21, 377, 525/7. 538, 624/6, 651. Mohnike, G. Chr. Fr. IV 5 : 565. Mohr, J. J. IV 3 : 603. — L. IV 2b : 84/5. Mohrungen. IV 7 :1/7. Mohrungsee. IV 7 :1/7, 16. Moldenhauer, F. IV l b : 192. Moleschott, J. I 10 :131; IV l o : 93; 5 : 490. — Sophie. IV 1 o : 93. Moliire, J. L. P. III 5 : 8 0 ; IV 1 d : 14/6. Moller, M. II 2 : 2. Molmann, F. I 12 : 54. Molsdorf. I 4 : 330. Molschleben. I 4 : 328. Moltke, H. Graf. I 6:117/8; 7 : 2 0 1 ; IV l b : 222, 295-308, 324/8; l c : 32; 2b : 271/2; 5 : 658, 634. — Marie Grifin. IV l b : 307, 308. Mommsen, Th. 1 6 : 29, 117/8; 10:131-, IV 5 : 364/5, 397/8, 647. Mond im Volksglauben. I 5 : 104,250. Moniteur. IV 9:176. Monod, G. IV l b : 140. Monogramme. I 3 :117. Monopodien. I 8 :12, 271. Mont, P. de. I V l d : 6 » .

Mont S. Miohel. I 4 :127. Montaigne, M. E. de. I 4:126; III 5 : 1 . Montesquieu, Chr. de. IV 1 d : 1; 5:113. Montez, Lola. I V l b : 2 2 l . Montfleury, A. J. III 4 : 24. Montgelas, M. J. Graf y. IV 1 b : 4101. Monti, V. IV 1 c : 96. Monumenta Germaniue historioa. 1 3 : 1 . Montererdi, CI. I 10 : 60, 88. Moralphilosophie. III 5 : 1/2, 71/3. Mordspektakel. IV 1 d : 3. Moreau, J. V. I V l b - . l l l . Morgenland u. Abendland in d. KnnBt. 14:6. Morillot, P. I 11: 51. Moritz T. Sachsen. II 2 : 4 . — Wilhelm r . Zeitz. III 5 : 63. Moriz, K. Ph. 1 8 : 14, 23 ; IV 3 : 57; 5:224. Morone, G. II 1 :15, 17. Morsoh, H. I V 8 e : 4 « . Morns, Th. I 11: 2; III 5 : 1. Moscheies, J. I 10 : 122/3. Mosen, J. IV 1 o : 45, 49, 66 ; 3 :111/2; 10: 113. — B. IV 3 : I I I . Mosengeil (Konsistorialrat). IV 8 b : 8. Moser, Fr. K. T. IV 3 : 56; 6 : 1 1 . - K a r l . IV 9 : 49. Moses Germanus. I 4 : 437. Mossmann, X. 1 3 :36g. Motherby, Johanna. IV l c : 1 9 ; 2a: 141. Motivgeschiohte. IV 2 a : 66. Mottl, F. IV 8 e : 67. Moucoutour, Schlacht T. 1 1 2 : 47. Moyses, D. 1 3 : 364. Mozart, K. I 10 : 99. — W. A. I 10 : 99-100, 251, 272; IV l o : 2 3 , 6 0 ; 8e : 93; 10:82. Mozner, J. G. I I 2 : 23. Muoedorns. IV 10 : 24. Mügge, Th. IV 3 : 268. Mühlbach (Ingenienrhauptmann). IV1 b: 297 — Luise. IV 1 c : 65, 76; 3 : 529-30. Mühlen, A. IV l b : 122. Mühlbausen. II 1 : 49. Müldener (Hofrat). I 8 : 30. Mühlpfort, H. III 2 : 32. Muelich, H. 1 9 : 9, 202. Möllenhoff, K. II 2 :49-60. Müllensiefen. J. IV 5 : 292. Müller, C. H. IV 3 :1. — F. IV 3 : 60 — Friederike. IV 2 a : 106. — Friedr. v. IV 1 b : 439. — Heinr. IV 2 b : 450. — Joh. t . IV l o :71a. — Joh. G. I 9 : 395/6; IV l a : 3 4 ; l o : 71 a; 5 : 239, 377. Gottwerth. IV 1 a : 37; 6:270. — Karl. IV 2 a : 105; 2b : 356. — L. Karl. I 9 : 294. — Nik. I 9 : 362; IV l a : 44. — 0. IV 3 : 319-22. — Thr. IV 5 : 398. — W. I 6:104; IV 1 a : 44; 2 b: 14,17,82. Strübing, Aug. IV 5 : 398. H. IV 1 b : 209. Müllner, Ad. 1 7 : 1 8 6 . Münch, Fr. IV 1 a : 44. Münch-Belllnghansen, E. Frhr. v. ( = F. Halm). IV 1 a : 6, 38; 2b : 112. München. 1 4 : 125, 362/4 ; 9:134/5;

10:28; n 1:87.

Münchener Dichterkreis. IV 3 : 328-40 d. Münster. I 4 :33. — E. Fr. H. Graf. IV l b : 157. — Seb. II 5 : 61. Münzer, Th. II 6 : 57,156, 267; III 5:1. Muffat, G. 1 1 0 : 2 2 . Mnncker, Fr. 1 6 : 1 4 2 ; IV 3 : 26, 29. Mundarten (s. auch Dialekte). I 1 : 4 6 ; 7 :19, 35, 36-79, 195a; II 1 : 27; IV 2 b : 84/6. — im Volksliede. I 5 : 283. Mundartenforschung. I 7 : 36-79. Mündt, Th. IV 2 b : 21. Munokaczy, Mich. I 9: 313. Hunzinger, K. I 10 : 282. Murmellius, J. 1 1 2 : 8 ; II 7 :15a/7. Murner, Th. II 5 : 78-85,121; 6:13,16. Husaeus, J. K. A. 1 5 : 235; 6 : 1 0 4 ; IV 2 a : 64; 3 : 7, 113-20, 170/1; 10: 25, 41, 125. Musoulus, A. II 6 : 98/9. Musenalmanache. IV 2 a : 62, 102/3, 116; 2b : 310/3; IV 3 :19.

Sachregister. Musenkrieg. IV S b : 28/7. Museum, Germanisches. IV 8e : 122. Musik. I 8:1/2, 12/3, 16/7, 2ñ, 31, 34; 10 : 73; II 1 : 57; IV 3 : 420; 5:465, 472, 499, 634 ; 8 » : 37-40. Musikästhetik. I 10 : 6/7, 12/3, 19. Musikalien. I 3 :284. Mueikalienhandel. I 3 : 400. Musikalienkatalog. I 10: 1. Musikbibliographie. I 10 : 1 . Musikbibliothek. I 3 : 294, 314; 10:28. Musikdrama I 10 : 58. Musikgeschichte. I 10 : 22-37 Musikhandschriften. I 10: 22. Musikinstrumente. I 10 : 29, 33. Musikkritik. I 10 ; 4-20, 57. Musiklexikon. I 10 : 3. MnsikphiloBophie I 10 : 4-20. Musikverlag. I 3 : 371. Muskate. I 7 : 151. Musterstücke. I 6 :126/8. Muther, R 1 9 : 4 9 . Mntian III 5 : 1. Mutier, W. IV 5 : 647. Myconius, F. II 1 : 140; 6 : 155/6, 178. Mylius, Christi. IV 1 c : 78 — Rosila. IV 1 a : 19. Mystik. I 3 : 20; II 2 : 21; 5 : 1/8; III 5:1. Mystizismus. IV 5 :128, 140. Mythologie. I 3 : 149; 5 : 64, 92/4; 6 : 104, 107-10. Nachdrucke. I 3 : 362, 366, 429. Nachlaeslitteratur. I 1 : 76. Nachtwächterlieder. I 5 : 300. Nägelsbach, K. F. IV ü : 398. Nahrang. I 4 : 235/8 Kamen. I 5 : 412, 422. Nainengebung. I 4 : l7-21a; 5:429-36 Namenkunde. I 7 : 143. Namensagen. I 5 :179, 198. Naogeorgus, Th. II 4 a : 24. Napoleon I. I 6 : 15; IV l b : 115-43, 190, 194, 240/1; 1 c : 4, 11, 21; 5 : 175; 8 b : 2 2 a ; 9 : 101. — I I , Herzog T. Reichstadt. IV 1 b : 189-90. — III. IV l b : 318, 377; l c : 58. Narrenspiegel. I 3 : 114. Narva, Sohlaoht bei. III 1:156. Nas, J. I I 1 : 15, 87; 6 : 39. Nassau. I 4 : 229, 422. NathUBiue, 6 . IV 3 : 106. — Marie. IV 3 : 484-90. „Nation, D." 1 9 : 2 5 . Nationaldenkmäler. 1 9 : 359,9a. Nationalgalerie. I 9 : 276. Nationalgef&hl. I 4 : 111/3. Nationalhymne, preussische. I 1 0 : 5 0 ; IV 2 a : 9-10. Nationalhymnus. IV 2b : 423, 426/7. Nationalitäten d. Universität Leipzig. I 12 -. 145. Nationallied, schlesw.- holsteinsches. IV 2 b : 429-30. Nationalmu8eum, Germanisches. IV 3:60. Natorp, B. Chr. L. I 12 : 48; IV 5 : 251. Naturbetrachtung, dichterische. IV 2 b : 80. Naturforscher. II 5 : 53-62. Naturgefühl. I 4 : 120-20 a. Naturgeschichte u. Symbolik. I 4:97. Naturkunde. I 6 : 105/9. Naturpoesie. IV 2b : 117. Naturrecht. III 5 : 1. Natnrsohildernngen. IV 2b : 463/5. Naturstudium. I 9 : 434. Naturwissenschaft. I 1 : 5 ; IV 8 a : 49-57. Naubert, B. IV 10 : 41. Nauck, Aug. IV S : 398/9 Naumann, Fr. IV 5 : 330(2, 558, 573. — J. G. IV 2 a : 132; 9 : 189. Naumburg. I 4 : 314. Naundorf. I 4 : 465. Naunheim. I 7 : 48. Neander (Kantor). I 10 : 27. — Aug. IV 5 : 558. — Joach. II « : 163 Neefe, Chrn. G. I 10 : 45. Nees y. Esenbeck, Chr. G. IV 10 : 61. — Lisette. IV 10 : 61. Negker, Jost de. 1 9 : 203. Nekrassow, Nik. Alexójewitach. IV 1 c : 95. Nemo. I 1 1 : 46.

Neologisches Wörterbuch. IV 2 a : 36. Neologismen. IV 5 : 398, 614. Nering, J. A. 1 9 : 232/3. Nerrlich, P. IV 3 : 80, 8". Nervosität. I 4 : 499. Nesihet-ul-Muluk. IV 8 c : 46. Nettelbeck, J. 1 6 : 1 2 8 . Nettesheim, Agrippa v. II 7 : 2. Neuber, Joh. IV I b : 81. — Karoline, in 4:23/4: IV la:17. Neuffer, Chr. L. IV 10 : 34 Neuhaidensieben. I 4 : 37. Neujahrswünsche. I 4 : 27/7a. Neuland. IV 1 a : 16; 3 : 550. Neulateiner. II 7. — II 1 : 77. Neumann, Balth. I 9 : 136. — Franz. IV 5 : 398. — K. G IV 2 a : 22. — K. Waldemar. IV 2 b : 108/9. Neumark. I 4 : 297/8. — G. II 6 : 163. Neumarkt, Joh. v. 1 7 : 1 . Neun im Volksglauben. I 5 : 102. Neunkirchen. I 4 : 379. Neuzeit. I I 1 : 1. Nevile, Henry, Isle of Pine. III 3:11. Newton, I. IV 2 a : 42; 5 : 107. Nibelungenlied. 1 1 : 4 8 ; 6 : 1 6 . 107, 110, 117/8, 142; IV l c : 26/7; l d : 3. Nibelungenvers u. -atrophe. I 8 : 31. Nicolai, Fr. 1 9 : 73, 232: IV 1 c : 42; 2 a : 37, 132 : 5 : 34/5, 562. — Phil. II 6 : 163. Nicolovius. G. H. L. IV 1 c : 20; 5:601. Niebuhr, B. G. IV 1 b : 1, 451; 1 c : 75; 2 a : 68; 3 : 127/9; 6 : 289, 354/5. Niederdeutsch. I 12 : 7, 24; II 5:9-11, 37/8, 83, 68-70, 99,118-20, 121, 126/9. Niederdeutsches Schauspiel. II 4 a : 22. Niederdeutschland. I 5 : 283, 317, 363, 390, 395. Niederlande. 1 5 : 224, 317/8, 395; II 1 :15/6. Niederrhein I 7 : 74/5. Niemand u. Jemand. I 11: 46. Niendorf-Suckow, Emma. IV 2 b : 132; 10:113/3 a. Hier, Frieda. IV 3 : 547. Nieritz, G. IV 3:130/1. Niethammer. F. J. IV 8 b : 2. Nietzsohe, Fr. IV l a : 2 1 ; I c : 6 0 / 1 ; 2 b : 268; 6 : 62, 158-80, 238, 558/9, 650/1. Niklas im Volksbrauch. I 5:64. Nikolaus I., Kaiser v. Kussland. IV 1 b : 230. — v. Cusa. III 5 : 1 . — v. Lüttich. I I 5:19. Nimptsch, Leocadia v. IV 2 b : 4 6 . Ninive, Herr v. 1 6:324. Nissel, Frz. IV 1 c : 51; 3 :464. Nitzsch, J . W. IV 5:325. Nomsy, J. I I I : 46. Nonnenlieder. IV 3:41. Noidan, M. IV 3:561/3; 5:628/9. Nordhausen. I 4:316. Nermalsohulen. I 12:226. Normen d. Poesie. I 1:18. Nostiz, K. v. I 12 : 201; IV 1 b : 77. Noten. 1 8 : 1 , 12/3. Notmünzen. I 4:371. Novalis s. Fr. v. Hardenberg. Novela picaresca. IV 3:12. Nürnberg I 4:158, 369-70a, 432; 7 : 10; II 1:44, 85, 91; 4 b : 9, 13, 56-60. Nuhe, K. IV 2 b : 84/5. Numerus curreus. I 3:27S. Nuntiaturberichte II 1:13/5, 17. Nyenborgh, J. v. I 11:38. Nymphenburg. I 9:128. Nythard, H. I I 7 :5. Oberkirch, Baronin v. IV 1 c : 10. Oberammergau. I 9 : 1 2 7 . Oberländer, Ad. 1 9:343. Oberseebach. I 4 : 349. Ochs, P. IV 2b:417. Ochsenbach, N. IV 2 b : 28-30. Octoechos. I 3:90. Oecolampadiut, J. II 6 : 16; 7 : 7 . Oehlensohläger, A. IV 1 a : 21. Oelbermann, fl. IV 2 b : 8 8 , 91. Oelinger, A. 1 7 : 1 2 . Oertzen (Familie v.). IV 2 a : 69. — Margarethe Marie v. IV 3 : 547. Oeser, A. F. IV 1 a : 17. — F. H. IV 2b: 222. — Friederike. IV 3 : 65.

Oesterley, H. 1 1 1 : 8 . Oesteren, Laska v. IV 1 a : 13. Oesterreich. I 4 : 96, 164, 187, 374-94; 7:65/7; 9:152, 222. Oesterreìcher, A. I I 4 b : 94. Offenbach, J. IV l c : 60; IV 10 :82. Ohr in Gleichnissen. I 5:383. Oken, L. IV 5: 601. Olbrich, C. IV 8 a : 59; 8e : 9. Oldenbarneveidt, J. van. III 5 :1. Oldendorp, Joh. II 6:219. Olearius, G. IV 2 a : 151. Olfers, Hedwig v. IV 2 b : 12. - Marie v. IV 3:521. Olivier (Philanthropinist). I 12: 39. Ollapotrida Fuchsmundi. III 4:22. Oluhausen, M. IV 9 : 1 4 Olympia. I 9 : 23. Ompteda, G. T. IV 3:552. Ondermark, M. II 6:207. Oper. I 10 :57-67, 88. Operntextdichter. I 10:59. Opitz. M. I 6 : 1 2 6 , 140; 7 : 1 3 ; 8 : 2 , 23, 30. Oppeln. I 9 :121. Oppen. M. v. I 4:165. Oppenheim, H. B. IV l c : 9 3 . Oratorium. I 10:67. Orden. I 4 : 450. Ordenserziehung. I 12:244. Orgeln. I 4 : 247/8 ; 10 : 30. Orgelkompositionen. I 10:251. Orge lmeister. I 10:89-90. Orgelsonate. I 10:20. Orgelvirtuosen. I 10 : 261. Orientreise. I 4 : 125 Originalgenies. IV & : 446. Orlando di Lasso. I 10:70/3, 76-85; II 4 b : 53. Ornamentstich. I 3 :117 ; 9 :444. Orosius. 1 3 : 1 . Orsbeok, J. H. v. 1 1 2 : 2 3 1 . Orth (Architekt). I 9 : 362. Orthodoxie. I 12 :145. Orthographie. 1 3 : 1 3 5 / 6 ; 6:21/2: 7 : 15, 185. 218-24. Ortlepp, E. 0. IV 9 :18. Ortsnamen. I 5 : 414-23, 425/6. Ortsneokereien. I 5 : 396. Orvieto s. Ugolino. Osiander, A. II 1:15, 87 ; 6:155, 203. Osnabrück. I 4 : 217 ; III 1:95. Ossian. IV 2 a : 111. Osterbränche. I 5 : 42/3, 67. Osterspiel. I 4 : 3 5 . Ostfriesisch. I 7 : 1 9 5 a . Oetpreussen. I 9 :149. Ostschweiz. I 4 : 20. Ostseeprovinzen. I 4:399-400; 12:95/6. Otfried v. Weissenburg. IV l d :3. Otloh. IV 1 c : 77. Otmar (-Naohtigal), J. K. Chr. IV 10:41. Otthofer, S. I I 2 : 30. Otto, Luise. IV 2 b : 334; 3 : 286, 542. Otway, Th. IV 9 :176. Otzen, J . I 9:362. Oudinot, N. Ch IV l b : 1 7 4 . Overberg, B. I 12 : 226. Ovid. I 3 : 1 ; II 7 :5. Overhage, H. IV 2 b : 452. Oyró, d \ I V l b : 1 0 8 . Fächer, M. I 9 : 158 a, 167 a. Paohler, F. IV l a : 38; 2 b : 112. Pädagogik. I 12. — I 6 : 94, 107,110, 126; IV 5 : 136, 224, 265, 380, 397, 601, 606-21, 627. Pädagogium. I 12 : 187. Pafraet, R. I 3 : 82. Paganini. IV l o : 32. Painter, R. I 11 : 48. Paläographie. I 3 :1/5, 23/4. Palaprat. III 4 : 24. Palestrina, G. da. I 10 : 70/5, 80/2; IV 1 c : 60. Palthen, J. F. v. IV 2 a : 25. Pan. I I 9 : 425. Pantenius, Th. H. IV 1 c : 26. Pantheismus. III 5 :1. Paoli, Betty ( = Elisabeth Glück). IV l c : 66; 2b:176. Pape, J . IV l a : 12. Papier. I 3 : 138/8 a, 381, 455 ; 4 :198. Pappenheim, G. H. Graf. III 1 : 33/4. — Jenny v. IV 5 : 65. Paperdoff. C. I V l b : 3 9 4 . Parabel. 16:126,142 ; II 4 a : 28 ; 5:117. Paracelsisten. I 3:151 ; II 5:54.

Sachregister. Paraoelsns, Th. I 3:63, 151 a; I I I : 94-100: 6 : 6 3 ; HI 5 : 1 . Paradeisspiel. I 6 : 274. Paria. I 9 : 63, 461; IV 7 :13. — G. 1 1 1 : 8 , 1 4 . Pariser, L. II 1:86. Parlaghi, Vilma. I 9 : 4 0 ; IV 1 b: 283. Parlament, Frankfurter. I 9:469. Parodien. II 2:39; IV 9:73. Paruta, P. DI 6 : 1 . Pascal, B. IT l c : 2 6 ; 5:65, 128. Passionslieder. II 2 : 2 . Psssionsspiele in: Höritz 1 5:267 73; Krain I 5 : 275; Tirol II 4 a : 4. Fusion, Fr. IV 6 : 627. Pastor, W. IV 1 a : 16. Pater Guardian I 11:34. Pathos. I 10:62. Patzke. J. 8 IV 6:34. Paul IV., Papst. 117:31. — H. I 6:142. Pauli, U. Reinh. III 1:176; I V l b : 2 l . — J. I 11:5a, 29, 32; II 3:21. — K. IV 5 : 370. Paulus, N. IV 6:39o. PaTierton. 1 8 : 3 1 . Pecht, F. I 4 : 468 ; 9 : 1, 29, 282; IV I c : 66. Pegnitzsohtfer. III 2 : 2 2 ; IV 2 b : 107. Pegnizer, J., v. Nürnberg. I 3:89. Pellieo, 8. IV 3 : 236. Pennälismus. I 4 : 5 7 ; 12:98. Pentameter. 1 8 : 1 . Peroy, Th. IV l d : 6 8 ; 7:30. Periode (rhythmisoh). I 8:31. Pernetty. A. J. IV 5:224. Perrin, P. I V 8 d : 3 2 . Perücke. 14:231/2. Perthes, Frdr. I V l b : 4 ö l . Pervigiliutn Veneris. IV 9:77. Peesimismns. IV l d : 4 . Pestalozzi, J. H. 1 3 : 1 6 0 ; 6 : 9 4 ; 12: 36/7; IV l c : 2 0 ; 6:601. Pestalozzianer. I 12:38/9. Peter Friedrieh Ludwig, Herzog v.Oldenbnrg. IV I b:460. Peters, Ed. 1 3 : 284; 10:1. — E. IV 5:167. Petersen, J. W. IV 9:17. Peterson, E. F. L. IV 1 a : 10. - L IV l u : 4 2 . PettflgeBellsohaft. IV 3:468. Petrarea, Fr. IH 6 : 1 ; IV 1 o: 41,77. Petrejns (Buchhändler). 1 3 : 356. Petri, J. IV I a : 1 2 ; 2b:392. Petrioh, H. IV 3 : 1 » ; 10:82. Petronins. IV l o : 4 1 ; 2a:40. Petras, d. flimmelepfürtner. 1 5 : 1 . — T. Hemel. III 3 : 6 Pentinger, K. I 8:268; II 1:71. Pfäfflin-Banmgartner, Fran. IV 3 :371. Pfalz 19:136. Pfan, L. IV 5:461/9. Pfauser (Theolog). II 6:39. Pfeffel, G. K. 1 6 : 1 0 4 . Pfefferkorn, J. II 7 :14. Pfeiffer, F. IV l o : 4 4 Pfeilsehmidt, H. IV 2 b : 107. Pfeilsehrifter, Jnlie ». I 10:283. Pfenninger, J. K. IV 2 a : 116. — Magdalena. IV 8 b : 54. Pflngstlied. 1 5 : 6 3 . Pflster, F. T. IV 2 a : 168. Pflanzenknltns. I 5:47. Pflanzenwelt. I 4:120. Pflanzmann, J. 13:103. Pfleiderer, 0. IV 6:558. Pflichten des Literarhistorikers. 11:21. Pflichtexemplare. I 3 : 274a. Pfordten, 0. v. d. I 10:138. Pfranger, J. G. IV 5:36/7; 6:23. Philanthropie. IV 2 a : 29. Philanthropinismns. 112 : 34, 42/5, 176. Philipp, Landgraf T.Hessen. I 12:12; I I 1:39, 57. Philologie. 1 3 : 2 1 8 ; 6 : 1 ; 12:60/1; III 5 : 1 . Philosophie. IV 7:22. Photographie. 1 9 : 4 4 1 . Phototypographie. I 3:35/6. Physiologie. 1 8 : 1 , 13. — d. Sohreibens s. Graphologie. Piaristendramen. III 4:16. Pioander-Henrici, Ohr. Fr. I 8:30. Piohler, Ad. IV l a : 1 4 , 40; 2b:204/6; 3:419. — Earoline. IV 2b:207; 3:516/8. — Laisa. IV 3 : 546.

Picoolomini. III l : 35. Pick, A. IV 2h : 100, 105/6. Pico V. Mirandola. II 7 : 7. Pedoll, H. 1 9 : 332. Pier lala, Volkslied Tom. II 2 : 49-50. Pierson, W. 1 6 : 1 0 4 . Pietismus. 112:129, 145; III 5:62.68. Pietsch, J. V. III 5:75; IV 2 a : 58; 3 * 28 — £. i 9:19, 21; IV l e : 6 5 ; 6:468. Pigage, N. de. I 9:136. Piglhein, B. 1 9 : 284/5. Pilze, In die, gehen. I 7 : 157. Pincier. II 2 : 6. Pindar. I V l c : 9 0 . Pinzgau. I 9 : 368. Pirkheimer, W. II 5 : 9 5 ; 6 : 1 6 ; III 5:1. Pistorins. IV 8e : 18. Pitaral. IV 9 : 176. Pins, Probst. IV 1 b : 381. Platner, E. IV 5 :105. Planck, E. Ch. IV 5 : 201. Planitz. C. T. d. IV l u : 27. Fluten, A. Graf T. 1 1 : 22; IV 1 c : 69a; 1 d : 6; 2 b : 22/6, 64 ; 5 : 423. Plato. 1 4 : 1 2 9 ; 1 1 : 2 ; IV 9:48. Plattnergeverk. I 4 : 203. Plantas. 1 3 : 1 , 1 4 9 ; 11:44; 114a:19; IV 6 : 2 7 . Plantin-Moretns. I 3 : 84/5 Plestjesohew, AI. IV 1 d : 69. Plettenberg, W. T. II 5 : 26. Pllnins. I 3 : 115. Plotin. III 5 :1. Pluymer (holländ. Dichter). III 4:24. Poaoh, A. II 6:180. Poe. E. A. IV 3:10. Poesie, Gesetze d. I I : 18. — nationale. IV 7 : 24. Poetik. I 1 : 4 7 ; 6:132, 142/4, 146; III 6:1. Pfttzl, Ed. IV 3 : 465. Poggio, F. I 11: 5a. Pohl, B. IV 1 c : 59. Point, P. III 2 :19. Pokomy, Ed. IV 3:412. Polemik, nltramontane. II 6 : 148, 160 a/1. Polen. I 5 :186. Polenz, W. T. IV 3 : 604. Politieo. III 6 : 2 . Polko, Elise. IV 3 : 527. Polling. I 9 :127. Pols, Schwertfegerfamilie. I 4 : 202. Polyphonie. I 10 : 73. Pommern. I 4 : 99; 9 :147, 190. Pomponatns, s. Pomponazzi. Pomponazzi, P. III 6 :1. Poole, W. F. 1 3 : 253. Poppelsdorf. I 9 :144. Porträts, historische. II 1 :12. Portr&twerk. I 9:106. Porzellanindnstrie. I 4 : 241/3. Posch, Joh. Ch. IV 2 a : 31. Posen. I 4 : 204, 276/8; 9 : 459. Postel, E. — Charles Sealsfleld. Postwesen. I 4 : 260/5. Poth, 3. F. IV 5 : 398. Potooki, Graf T. IV 8 b : 2. PoyTre, H. 1 3 : 74. Praohtwerke. IV 2 b : 483-96. Prades, de, Vorleser Friedrichs d. Gr IV l b : 43. Präger, F. I 10 :134/5; IV 1 c: 57,60. Pr&monstratenser. I 4 :410. Prätendenten. I 4 : 465. Prag. 1 4 : 205,435 : 7 : 66. Prangerl. IV 1 c : 13. Prasch, A. IV 3 : 440. Praun, N. II 4b:91. Predigten. 1 3:1»; II 1:77; 5:17-20; IV 2 b : 478. Prell, H. I 9 : 348. Preller, Fr. 1 9 : 2 0 ; IV 2 b : 4 6 ; 5:398. Preser, C. IV 2 b : 84/5. Presse. I 3 : 243, 251/7, 420, 425a; s. a. Zeitungswesen. Pressfreiheit. I 3 : 406/7, 420, 424. Pressge>e15 6, 239. Schmalkaldia litterata. I 4:87; I I I 1:184. Schmeller, J. A. I V 10 :1. Schmerling, A.. Sitter v. IV 11>:390; 1 c : 94; 2 b : 158 Schmeykal. F. I V l b : 3 9 l : 5 : 597. Schmid, Chrph » . I V 3 :136-69. — Hermann. I V l c : 6 6 . — Konr. Arnold. I V l c : 78; 5 : 9 . — in Koro. I I 4 k : 68 Schmidlin, K. IV 2 b : 19. Schmidt, Ad IV l a : 6 . — Ch. D. I V 5 : 334/5. — Erioh. I V 3 : 6 : 8 e : 46, 124. — Friedr. I 9 :399. — Georg. I V 8 a : 6 0 ; 8e : 23. — Hans W . IV I b : 441. — Joh. Christoph. I V 1 o : 78. — Julian. I V 1 a : 30; l o : 6 5 ; 3 : 207; 5 : 398. — K. I V 8 e : 85. Cabanis, R. I V l a : 2 7 . — -Wartenberg. I ! 4 a : 4 . Schmiedel, B. F. I 12: 106.9. Schmierer, Jos. I I 2:30. Schminken I 4:334. Schmölln. I 9 :147. Schmoller, G. I V 1 b : 85, 437 b. Schmuck. I 4:244. Schnaase, K I 9 : 95. Schnabel, Joh. 1 1 6 : 1 3 7 . Schnadahüpfl. I 5 : 283, 303, 307/8; I I 2 ' 38 56 Sohneideck! G. H. I V 3 : 569. Schneider, Eulog. IV 5:561. Schnell, J. v. I V 2 b : 208. — wie der Gedanke. I 11:35. Schneller, Jul. I V 2 b : 112. Schnellpresse. I 3 : 446. Schnorr v. Carolefeld, Julius. I 9 : 268-71. — L u d » . I V 1 e : 59. Schobser, H. Hl:87. Schoen, H. Th. v. I V 5 : 398. — Barth el. I 3 : 337/8. Schönaich, Chr. 0 . Frhr. v. I V 2 a : 36; 3:22 — -Carolath. Emil Prinz y. I V 2 b : 370; 3:609. Schönemann. J. F. I I I 4 : 2 4 . Schönheit. 1 9 : 6 . Schöning, K. W . v. I V 1 b : 309. Schönkopf, Kätchen. I V 8 b : 32. Sobönthan, F. I V 3 :465. Scholte-Nollen, J. I V S e : 18, 23. Scholtz, J, I V 1 b : 152. Soholz, G. I V 1 b : 337. — J. Sigism. I 10:34; I I 2:54. — W. I V 1 b : 262. Schon&ns, J. I I I 5:50. 8chopenhauer, A. I 2 :36; 7 :201, 211; I I I 5 : 2 ; I V 1 c:50, 56, 58, 87 ; 5:40, 138-50, 294, 238, 558, 607, 652; 8 b : 14. Sohoppe, C. 8. Scioppins. Schottel, J. G. I 7 : 1 5 ; 8 : 23. Sohradin, H. I I 6:194. Schraudolph, J. I 9:136. Schreib- u. Rechenmeister. I 12:29, 179. Sohreiber. F. y. I V 5:346. — M. H I 6:21. SchreibsachTerst&ndige. I 3 : 46. Sehreibvorlagen. I 3 :117. Sehrempf, Chr. I V 5:305. Schrey-Johnen-Socin-System. 1 3:12. Schreyer, H. I V 8 a : 9 8 ; 8d :2. Schrey vogel, Josef. I V 1 b : 99. Schrift, Gesch. i. I 3:24. Schriftgießerei. I 3 : 450. Schriftproben. 1 3 : 6 6 , 7 1 .

Schriftsprache. I 7. - 1 3 : 9 1 ; 5:283. Schriftsteller, Mecklenburgische. I I I 1 : 208. — Französische. I I I 1 : 209. Schriftstellerlekt&re. I 6 :16/18. ächriftstellertum. I 1: 73-85. Schriftwesen. I i . Schröder, F L. I 11:49; I V 6 : 5 , 34. - Rieh. I V 3 : 233. Derrient, Wilhelmine. I V 1 c : 66, 93 Schróer, K. J. I V 8 o : 79, 97. Sehrökinger, K. I V 2 b : 112 Schubart, Dr. I 9:208 — Chr. F. D. 1 8 : 3 0 ; 10:96; IV 1 a : 2 ; 2 a : 128-30. — W. E. I V 8 c : 48 Schubert, F. I 10:272; I V 2 b : 138. — G. H. v. 1 6 : 128; IV 10:82. — Joh. E I V 2 a : 23. — B. IV 1 a : 13. Schubin, 0. I V l a : 20; 3:502/4, 547. Schuch. F. I I I 4 : 2 4 . Schuckmann, F. Frhr. v. I V 5:601. Schücking, L. I V l c : 4 6 ; 2 b : 37; 3 : 472. Schfiddekopf, K. I V 2 a : 34/5. Schule, Joh. 14:192. Schüleraufführungen. I 12:201. Schülerball. I 12 :197. Schölerbibliothek I 3 : 326. Scnülerregeln. I I 5:32/3. Schülertracht. I 12:197. Sohfitz, H. I 10: 34. Schugay, E. I V 1 b : 97. Schuh im Volksglauben I 5 : 103. Schulabschluss. I 6 : 107. Schulaktus. I 12 : 24. Schulausgaben. I 6 : 56-93, 137 Schulbibel. 1 12 : 5/6; I I 6 : 75-80. Schulbibliothek. I 3 : 322,3 ; 12 : 92. Schulbacher. I 3 : 360; 12 : 216. Schuldisputationen. I 12 : 153. Schuldrama. I I 1 : 77. Schulen (Akademie, Bargerschule, Fürstenschüle, Gymnasium, floohschnle, Jesuitenschule, Lateinschule, Lyceum, Mädchenschule, Kormalschule, Pädagoginm, Philanthropin, Piaristenschnle, Privatsohule, Realgymnasium, Ritterakademie, Seminar, Universität, Volksschule) I 12. — l 4 :1/1 a, 57-66a, 69-80 ; 6 : 1,18-20, 50/5, 95, 102-13, 116-26, 132,136; I I 1 : 77: I V 5 : 397, 599-601. Baden I

.

12 : 174, 215, 228. Bayern I 6 : 18, 130; 12 : 175/7, 229. Berlin 1 6 : 9 4 ; 12:99,180, 220 ; I V I c : 20. Bingen u.E. I 12 : 205. Bonn I 12 : 100, 204. Brandenburg I 12 : 180/4. Braunschweig I 12 : 178, 216, 225. Burg 112 : 196. Crossen I 4 : 74 ; 12 : 181. Danzig I 12 : 191. Dillingen I 12 : 101. Dorpat I 12 : 96. Dramburg I 13 :190. Duisburg 112 : 98. Erfurt I 4 : 64/5; 12 : 102, 234. Frankenthal I 12 :175. Frankfurt a. 0. I 12 : 98. Fraustadt I 4 : 7 1 ; 12:195. Freiburg i. B. I I 1 : 1 5 . Freistadt I 12 : 210. Friedberg i . H . 1 4 : 76; 1 2 : 218. Georgenbnrg (Ostpr.) I 12 : 230. Gera I 12 : 47. Göttingen I 12 : 24,185. Greifswald I 4 : 62 ; 12 : 103; I V 2 a : 25. Grimma I 1 2 : 4 7 ; I I I 2:15. GroesBtrehlitz I 12:202. Grossumstadt i. H. I 12:219. Guben I 12:53. Günzbnrg I 1 2 : 1 7 5 a. Halle a. S. I 4 : 47 , 49/9a, 58/9; 12:28,104-33; I I I 5:63/7; I V 2a:21. Hamburg I 4 : 6 9 ; 12:10, 43. Hannover I 12:185/6, 217. Heidelberg I 4 : 48; 12:174. Herford 1 12:206. Hessen I 12:187/9 , 218/9 , 221/2. Hetterscheid i. Westf. I 13 : 233. Ilfeld I 12:186. Itzehohe I 4 : 7 7 ; 12 : 203. Jena I 12 : 27. Jülich I 12 :207. Karlsruhe 112:215. Kassel I 12 : 222. Koblenz I 12:231/2. Königsberg i/Pr. I 12:78, 98,134-43. Königslutter I 12:216. Krakau I 12:53. Landsberg i. Bay. 112:229. Laubau I 12:200. Leipzig I 4 : 6 3 ; 6 : 7 8 ; 9 : 8 ; 12 : 25/6, 144/6. 237; I I 6 : 1 0 ; I I I 5 :63; I V 2a : 22/4. Lüneburg I 12:8. Magdeburg I 4 : 7 0 ; 12:51,132,197. Mthlhausen I 4:72. Manchen I 6:18. Münster i. W . I 12 : 226. Nauen I 12 :182. Nen-

Uaaseri bei Worms I 12 : 1?5. Neustettin I 12 : 191. Oels I 12 : 201. Oesterreich I 6 :13; 12 : 210/3, 224. Paderborn I 12 : 242. 244. Pforta I 12: 199. Pommern 112:190/4. Posen I 12:195. Prag I 12: i47; I V 3 : 7 8 . Prenzlau I 12 : 183. Preussen l 12 : 180-207, 220/3. Regensburg I 12 : 176/7. Rheinlande I 12 : 204/7. Rheydt I 12 : 223. Rossleben 1 4 : 7 3 ; 12 : 198. Rostock I 12 : 7. 148. Kgr. Sachsen I 12 : 208/9. Prov. Sachsen I 12 : 196/9. Salzburg I 12 : 149. Saros Patak I 12:15. Siebenbargen I 12 : 239. Schlaggenwald i. Böhmen I 12 : 211. Sohlesien I 12 : 200/2. Schleswig-Holstein I 12 : 203. Stargard i. P I 12 : 192. Steinheim a. M. I 12:232. Stettin I 4 : 7 5 ; 13:77, 191, 193. Strasburg i. E. I 12 :12/3, 156. Trier I 12:231. Tübingen I 6 : 142; 12 : 150,'2. Uelzen I 12:217. Waidhofen a. d. Thaya I 12 : 224. Wenden i. Livland I 12:96. Wien I 12 : 213. Wiesbaden I 12 : 187/9. Wildeshausen i. Oldenburg I 12:179. Wintzingerode I 12 : 235. Wittenberg I 9 : 346; 12 : 98,144: I I 1:122; 6:154. Wittstock I 12:184. Wolkenstein I 12 : 208. Wolfenbüttel 1 12 : 43. Württemberg I 12 : 227. Zittau I 4 : 79-80; 12 : 336. Zürich I 12 : 240. Sohulfeiern. 113:106/9; I V 2 b : 468/9, 471. Schulgeld. I 12 : 205. Schulgeschichte. I 12 : 2. Schulgesetze. I 12 : 8, 239. Schulkomödie (s. auch Schuldrama, Jasuitenkomödie). I 12 : 242. Schulkonferenzen. I 12:227. SchullektOre. I 12 : 25/6. Schüller, P. 15:291/2. Schullern, H. v. I V 1 a : 40. Schulmeistern. I 12 : 232. Schulordnungen. I 6 : 9 4 ; 1 2 : 8 , 17, 172/3, 181, 206, 216, 218, 236, 239; I I 1:24. Schutprograrame. I 6:4/6,10/1,13,15, 29, 41, 44, 115; 12 : 187/9. Schulräume. I 12 :182. Schulreform. I V 5 : 65. Schultheis v. Unfried. I 9 : 339. Schulthess, Barbara, I V 8b : 4, 49. - (Schuldheiss), Joh. Gg. I V 1 c : 78. Schulte, Ad. I V 2 b : 8 8 . Sohultz, A l w . I I 1:110. Schulversäumnis. I 13 : 240. SohulweBen. I I 1 :24, 77, 83, 120; 6 : 4 7 ; I V 5 : 380. Schulz, Friedr. I V 9 :176. - v. Gielsdorf. I V 5:247. Sohulze, A. M. I 12 :92; I V 5:617. - Ernst I V 10:1, 93. - Joh. I V 5:634. - Leop. I V 6:276/9. Sohulxucht. I 13:244. Schumacher ( V f . d. Preuflsenhymne). I V 2 a : 9-10. - G. F. I V 1 a : 37. - Ph. I V 3:585. Schumann, G. I V l a : 2 7 . - Clara. I 10:121; I V l o : 5 8 . 66. - Rob. I 10 : 34, 115/7, 120,197, 272; I V 1 c : 58, 66; 10:82. - Val. I I 2 : 2 9 ; 3 : 1 9 . Schundlitteratur. I 1:85. Schurle-Murle. I 7:148/9. Schurz, A . I V 2 b : 138/9. Sohwab, Frida. I V 2 b : 282. - GuBt. I V 3:121/6, 170/1; 10:113, 121/4. Schwabe, s. Suevua. - t . d. Heyde, E. 1 7 : 1 3 . Schwaben. I 7 :58/9-, I V 2 b : 5-20. Schwabenberg, Henriette v. I V 2 b : 46. Schwinke. I I 3:19-30. Schwaiger, H. 1 9 : 3 3 S . Schwanenservice. I 4 : 242. Schwankbacher. I I 5:117a-24. Schwanritter. I 11:11. Schwanthaler, L. M. I V 8 a : 11. Schwartz, Marie Sophie. I V 3:515. Schwarzenberg, Adam Graf v. I I I 1 : 129-30. Schwarz, Sophie v. I V l a : 1 0 . Schwarzburg. I 9:126. Schwarzenberg, Steph. v. I I 5:22/3.

(4)38*

Sachregister. Schwarzenberg, J . v. II 1 : 6 0 , 8 7 ; 5 : 22. Schwarzerloh. IV 7:16. Schwarzkopf, 6 . I V l a : 2 7 , 39. Schwarzwald. I 4 : 218, 230. Schweden. III 1:21/3, SS, 87/8. Schweher, Chr. S. II 6:163. Schweinichen. H. y. II 1:148 Schweiz. I 4 : 2 0 . 2;», 395/7 ; 7 : 60 3, 71; 9 : 2 0 4 ; IV 2b:214/5. Schwenckfeld, Kasp III 5 : 1 . Schwerin. I 9:474. — Otto T. I 4 : 67; III 1 : 1 4 1 . Schwerttanz. I 5 : 70. Schwind, H. y. I 9 :16; IV 21): 8. Sohwindel, G. J. II 4 a : 2 6 . Schwnr onter d. Basen. I 5 : 60/1. Soippius, Kafp. III 5 : 1 . Soott, W. IV 1 o: 50; 3 : 1 0 , 208; 10:41. Sealsfield, Ch. IV 3 : 393-404. Berkas. 1 4:403. Secession d. Künstler. I 9 : 7 3 . Seckendorf, F. H. Reichegraf T. IV 1 b : 65. — K. S. t . IV 8:22. — Ii. T. IV 10:41. Sedolins e. Wolfe. Seidl. Seebach, Joh. Wilh. T. IV 2 a : 33. — Job. Gottfr. IV 2 a : 69 Seele, Schöne. III 5 : 2 . Seelenkalt. 1 6 : 3 8 . Seibt, F. IV 2 b : 276. Seidel, H. IV l a : 2 2 ; 2 b : 355 ; 3 : 277-82, 287. Seidenbender, J. F. III 1:124. Seidenindnstrie. 1 4 : 1 9 3 a. Seidl, J . G. IV 2 b : 112, 167. — Wolfg. I I 6:29, 123, 128. Seifert, J. I I 5 : 76. Seinshaim (Familie). I 4:443. Seitz, A. 1 1 4 : 2 8 . Seiyert, J. II 7 : 4 1 . Selbstbiographie. II 1:147. Seid, A. v. 1 1 2 : 6 3 . Selkirk, Alex, i n 3:12. Seinecker, N. II 1 : 1 5 ; 6 :172. Se'emannslieder. IV 2 b : 515. Semler, J. L. I 12:129. Semper, G. I 9:381/8: IV 1 c : 50,66,93. Seneca. 1 3 : 1 4 9 ; 1 1 7 : 5 ; i n 5 : 1 ; IV 6:27. Send, Lndw. II 6 : 29. Senn, Joh. IV 2 b : 151. Sentenzen. IV 2b:585. SeptemoaetrensiB, Th. I 3 : 6 8 . Serao, Mathilde. IV 8 : 6 1 1 . Sercambi, G. I 11: 6. Bosenheim. IV 8 b : 4 6 . — Friederike y„ b. Friederike Brion. Sette, Camillo Ansei. I 9 : 3 7 3 a . Seuberlich, B. I V l a : I 0 . Seuffert, B. IV 3 :60. Senme, G. 1 6 : 1 2 8 . Sentter, Matth. I 3:365. Serres. I 9 : 243. Seyb (Hauptmann). IV 1 b : 325. Seydlitz, Fr. W. v. IV 1 b : 64. Shaftesbury, A. A. C. y. III 2 : 39; 5:1. Shakespeare, W. 1 3 : 161/4; 6 :40, 86, 126, 135; 11: 38-44, 49; III 4 : 3, 5,19; IV1 c : 27,50/1,58,93; 1 d : 21-35, 87-41, 48-67; 3 : 59; 5 : 476, 634, 647; 6 : 1 6 ; 7 : 2 4 ; 8 e : 6; 9 : 4 , 83, 98, 109; 10:109. Shelley. B. S. I V 8 e : 9 6 . Siber, Ad. I I 7 : 6. Sibmacher, Joh. I 3 : 337/8. Sicherheitswescn. I 4 : 258/9a. Sidney, Fh. I 11: 44. Sidonia n. Theagenes. III 4 :19. Siebel, C. IV 2 b : 88. Siebenbirgen. I 4 : 393/4 ; 7 : 68/9. Siebengestirn, Alchimistisch. IV8e:116. SiebensohMfer. 1 1 1 : 7 . Sieben Soliwaben. I 11 : 31. Siegel. I 3 :113. Siegen. 1 4 : 3 4 1 . Siegerland. I 7 : 47. Siegeslied. IV 2 a : 23. Siegfriedsage. I 6 :110. Siegling, E. IV 2 a : 157. — J. B. IV l o : 3 1 ; 2 a : 157. Siemens, W. y. IV l c : 92/2a. Siemienski, L. IV 8e : 32. Sieyers, E. 1 6 : 1 4 2 . — 0. I 1 1 : . 3; IV 21.: 273. SifriduB (Rsotor). I 12 :218.

Sigenot, D. jüngere. II 3 : 2. Sigismnnd I. y. Polen. II 7 : 40. — Berth. IV 5 : 613. 8igmaringen. I 9 : 413. Signete. I 3 : 109. Silben. I 8 : 12. Silberkammer. I 4 : 239. Silbertechnik. I 3 : 269. Silesins, Angelas. II 6 :168. Silvester II. I 11: 9. SilyeBtersuge. I 5 : 252. Silvio, Enea. II 7 : 2. Shnanowitz. Lndovike. IV 9 : 14. Simm, F. 1 9 : 839. Simms, W. G. IV 3 : 401. Simon, H. IV 5 : 563. — Ii. IV 5 : 563. — R. III 5 :1. Simplicissimus s. H. J. Chr. y. GriinmolshauBen. Simrock, K. I 6 :107, 117/8; IV 1 c : 75; l d : 8 ; 2 a : 1; 2b : 57; 3 : 170/1. Siading, Chrn. I 10 : 280. Singspiel. I 10 : 45, 97; III 4 : 4. Sinngedichte. IV 2 a : 27. Sinnsprüche. IV 2 b : 274. Sismondi, J. C. L. de. IV 1 d : 19. Sittengeschichte. 1 4 : 4, 43-56 a. Sittenroman. IV 3 :12. Sitzen, D. I 4 : 24. Siyers, J. v. IV 2 b : 233. Sixtnssage. I 5 : 251. Skaldengesänge. IV 2 b : 873. Skulenyerse. I 8 : 1 2 . Sleidan, J. I 12 :12; I I 1 : 15. Slenpner, D. II 6 :155, 203. Smetana, F. 1 10 : 57,190/1. Smets, W. IV 1 a : 42; 2 b : 232. Sneewittchen. 1 6 : 238. Soccue. I 3 :19. Socialdemnkratie. IV 3 : 373; s. anch Socialismns. Sociale Entwicklung. I 4 : 148-60. — Frage. IV 2 b : 408. Socialismns. 1 3:226; 4:474/8, 484, 510; IV 3 : 1 3 ; 6 :113, 652. Soeialwissenschaft. I 4 : 470/3. Sooinianer. i n 5 : 1 . Sociologie. I 1 : 8, 11. Sodalitftt. I 4 : 418. SShne Giaffers. I 1 1 : 5 , Sftmmering, S. Th. y. IV 8 b : 2; 5:131. Soest. I 4 -. 334. Soetheer, A. IV 5 : 590. S o « . E. IV 8 e : 27. Sokrates. I V 8 e : 5 9 . Soldat, D. sterbende. I 5 : 309. Soldatenlieder. I 5:302, 818; IV 2a :3; 2 b : 108, 417/8, 420/2, 512, 517. Solger, K. W. F. IV 1 0 : 1 . Soliloqnien. III 5 : 1 . Solingen. I 4 : 202. Solis, V. I 3 : 837/8. Solitüde (Stuttgart). IV 9 : 36. Sölten, D. W. 1 8 : 30. Sommer, Hans. I 10:281. — H. H. IV 2 b : 76. — Joh. 115:112. — 0 . 19:391/2. Somnambulismus. 1 4:144. Sonate. I 10:20. Sennenleiter, Joh. I 9:422. Sonnenm&rchen. I 5:238. Sonntagsschule. I 12:53. Sophie, Kurffirstin y. Hannover. III 1:204. — Erzherzogin y. Oesterreich. I V 1 c : 8. — Grosshereogin y. Sachsen. IV l b :441; 8a: 66. — Friederike Wilhelmine, Markgr&fin y. Bayreuth. I V l o : l / 2 . Sophokles. I V l c : 3 2 ; 6 : 2 7 ; 9:152, 176. Sorg, Ant. I 3:104. Soriano, F I 10:86. Sortimentsbuchhandel. I 3 : 357/9. Sotheby (Buchh&ndler). I 3 ! 383. Soto, D. U 6:22. Soyaox-Sohanz, Frida. IV 2b:402. Spaeh, L. I V l c : 2 3 . Spalatin, G. I 9:180; II 6 :16, 156. Spalding, J. J. IV 1 c : 40/1; 6 : 224. Spamer. 0. I 3:370. Spangenberg, Cyr. II 5:28. — J. n 1:140. - W o l f b a r t . II 2 : 3 0 ; 5:112. Speckbacher, Jos. IV 1 b : 130. Spectator. i n 6:79.

Spee, F. II 6:163; Iii 2 : 7 . Spencer, H. 1 1 : 7 . - J. III 4 : 5 . Bibliothek. I 3:293. Spener, Fh. J. I 6 :128; III 1:175a; 5:12. 53; IV 2 a : 28. Spengel, F. IV 5 : 398. Spengeibach. I 5 : "8. Spengler. L. 116:156. Speratus, F. 11 6 :163. Sperontes s. Scholz. Speyer. I 9:136. Sphinx locuta est. IV 1 d : 49. Sphragistik. I 3 :113; 4 :447. 449. Spiegel z. Desenberg, Graf F. A. IV 1 b : 234. Spiel. 115:106/7. — yom reichen Mann n. Lazarus. II 4:19. Spielhugen,F. I 1 :46; IV l a : 2 0 ; l c : 60; 2 b : 339; 3:10,208,304/7 ; 5 : £65. Spielkarten. I 3:53. Spiess, Chrn. H. IV 3:16. — Hermine. I 10 : 255/6. Spindler, A. R. K. IV 3:190. Spinnrad. I 4:245. Spinoza, B. III 5 : 1 . 55/6; I V l b : 2 7 5 ; 1 c:79. 93; 5:15, 149. 661; 9:48. Spiritismus. I 5 :141; IV 10 :116. Spiritnalisten. III 5 : 1 . Spitta, K. J. Ph. IV 2 b : 5 8 . - Fh. 1 10:240-51; 12:76; IV 8 a : 105. Spitteier, K. IV 2 b : 375; 3:610. Spitzen. I 9:473. Spitzer, Dan. IV l a : 2 7 ; 5:540/4. Spitzweg, K. 1 9 : 2 7 9 . SpSrlin. Margareta. IV 3:531. Spohr, L. I 10:102. Spondeue. 1 8 : 1 , 13, 26. Spottlieder. I 3:271; 6:326/7; I V 2 a : 13. Sprache. I 7. — 1 6 : 94/6, 140, 142; 12 : 27, 206; IV2b:92/3; 5:224, 332: 7 :25. Bismarck I 7 : 32. Goethe I 7:23/5; IV 8 a : 58-60. Grillparzerl 7:28/9. Hebel 1 7 : 2 7 ; IV 2 a : 136. Herder 16:65. Kant IV 5:89. Krause IV 5:131. Lohrs IV 5:398. Luther 1 7 : 8 , 33; 116:108/9; I V 2 a : 4 0 . Nietzsche IV 5 :175. Hans Sachs I 7 : 9 - 1 0 ; II 4b:87/9. Schiller IV 9 : 6 9 . K. Wagner I 7:30. Welcker IV 5:398. Wieland I 7:29. Spraohatlas. I 7:87. Spraehdumuiheiten. I 7 : 200a-15. Sprachentwioklung. I 1:46. Sprachgebiet. I 6:95. Sprachgehrauch. I 7:201/3. Sprachgeschichte. I 7. — I 6:142. SpTaohgesellschaften (s. auch Gesellschaften, Deutsche). I 7:15/6; III 5:10. Sprachinseln. I 5 : 283 ; 7 : 6 3 ; II 2:88. Sprachmengerei. I 6:94. Sprachreinigung. I 7:16, 167-215. Sprachscherze. I 5 : 344/9. Sprachyerderber, deutscher. I 7 :14; HI 5:11. Sprachwissenschaft I 1:25, '69. Sprecher y. Bernegg, J. A. IV 3:358. Sprechtakte. 1 8 : 1 . Sprechyers. 1 8 : 1 , 12/3. Sprickmann, A. M. IV 3 : 42. Springborn. I 9:149. Springer, R. G. M. IV 3 : 269. Springinklee, G. 1 9 : 4 1 7 . Spruohsprecher. I 8:30. Spr&che. I 6:350/9; IV 2b:529. Sprüchwörter (s. auch Redensarten). I 5:179, 360/4, 366, 387/8 ; 6 : 2 ; II 5:126/7. Sprnngikten. I 8:12. Spukgeister. I 5:148. Spyri, Johanna. IV 3 : 532. Staat, J . H. y. II 3 : 44. StaatsbewusstBein. I 1 : 16. Stadelmann, H. IV 2 b : 6 3 . Stadion, Graf F. y. IV l o : 4 0 . Stadius, G. 1 1 5 : 5 2 . Stadtrechte, Deutsohe. I 4:100. Stidtegedichte, neulateinische. 117:41. Stadl, Anna Louise Germaine y. IV l c : 58; l d : 18/9; 5 : 605. St&ndeyerhandlungen. III 1:132. St&ndeweeen. I 4:153. St&udlin, G. F. IV 10: 34. Stagel, Elsbeth. I V l c : 7 7 .

Sachregister. Stahl, F. J. l y l b : 194; 5 : 569. Stuhr, A. IT 1 c : 27, 58, 60, 65, 93. Stamm, R. IV 5 : 416. Stammbuch. I 4:129-30; II 1:149; IV 8 o : 47. Stammbuchverse. IV 2b:529, 535. Stammet, E. 1 9 : 220. Standeserziehnng. 1 12:243. Standessprachen. I 7 : 74. 81, 82 a 8, 91/4, 187, 190 1. 193/6, 214/5. Stanley, H M. ' IV 1 o : 68. Stanzen. IV 3 : 7 4 ; 9 : 7 8 . Starklof, K. Chrn. L. IV 3:317. Statistik. I 3 :14/5. Stauffer-Bern, E. I 9:309-10; IV 2 b : 266. Steche, R. 1 9 : 1 2 4 . Steffens, H. IV 3 : 1 1 0 ; 5:6-27; 8 b : 57; 10 : 1 . Steffensen, K. I 1 : 8 . Stegmacher. IV 8 b : 8.. Stegmann, Josna. II 6:163. Stegmannsdorf. I 9 :149. Steig, R. IV 10:61, 65. Stein, Charlotte Y. IV 2b : 134; 8 b : 12, 50/1; 8c : 5 ; 8d : 40; 8e : 58; 9:4. — Fritz v. IV 2 a : 4 8 . — H. IV 1 b : 200. — K F. H. Frhr. t. IV l b : 114, 144, 146/8; l c : 2 l ; IV 5:385, 398. — Marq. y. II 5 : 34. — n. Bein klagen. I 7:160. Steinalter, Job. Wilh. III 1:210. Steindrucher. I 3 :444. Steiner, R. IV 5 : 207. Steingaden. I 9 :130. Steinhart, H. Ch. IV 3 :270. Steinhansen, W. 1 9 : 332 Steinheuer, H. IV 2 b : 263. Steinhöwel, H. 115:41/2. Steinlein, Hans. II 2 : 23. Steinmetz, Job. III 2:10. — K. F. y. IV 1 b : 312. Steinsägen. I 5:105, 156, 186, 193 Stelter, K. IV 2b : 88, 334 ; 3 : 286. Stelzhamer, F. 1V 2 b : 196; 5 : 539 Stengel. IV 3 : 1 . — Franziska v. IV 3 :493. Stenographie s. Knrzschrift. Staphani, Cl. I I 1:82. Stern, Ad. IV 1 a : 14. — Fr. IV 8 a : 16. — K. W. y. IV 2b:234. — Ri M. v. IV l a : 1 0 ; 2b:237. Sterne, Lanr. IV 5:596. Sternhals. Joh. II 5:55. Stettenheim, J . IV 1 a : 27; 1 c : 60. Stettin. III 1:135. Stenb, L. I ä : 410; IV 1 c : 13, 66; 3:329. Steuerwesen. I 4:166. Stiborins, A. II 5 : 4 9 . Stichelberger, H. IV 3:455. Stieff, Christ. III 3 : 1 6 . Stieglitz, Charlotte. IV 2b .21. — H. IV l c : 66; 2b : 21. Stielet, K. IV 2 b : 293/4 ; 5 : 467. Stifel, Mich. II 5 : 51. Stifte. I 12: 156/7. Stifter, Ad. IV 3 : 403a-ll. Stigel, Joh. II 6:155. Stil. 1 6 : 1 2 6 ; 9 : 9 5 ; IV 2 a : 56, 58, 136; 5:413. StiliBtik. I 6:142, 146; 7:121/2, 200 a-15. Stillleben, Fr. — Chrn. F. Strackerjan. Stimmer, Tob. II 3 : 3 7 ; 4a : 31. Stinde, J. IV l a : 2 7 ; 3:287. Stipendien. I 12:163. Stirner, Max. IV 5 : 238, 650, 652. — Sophie Margarethe, verm. Kfirner. IV 2 a : 151. Stoa. 1115:1. Stock, Dora. I V l a : 4 1 . Stock im Eisen. I 4 : 380. Stockfleth, H. A. I V 8 d : 3 7 . Stockhausen, Joh. Chr. IV 5 : 3 5 . Stöber, Ad. IV 2 b : 92/8. — Aug. IV 2 b : 92/3. — Ehrenfried. IV 2b : 92/3. — K. IV 3:179-82. Staffier, Joh. II 5:50. Stoffgesohiohte. I 11. — II 2:30/1; IV 2a:40, 64, 116, 120/2. Stolberg am Viahtbaoh. I 4:196. — Graf Ch. y. IV 1 c : 17; 2 a : 67; 8 : 4 4 ; 5:354, 600.

Stolberg. F. L Graf zn. IV1 d : 3 ; 2a : 66/8, 132; 3 : 4 4 ; 9 :74. — Sophie Gräfin. IV 2a : 132. Stoll. Joh. t . IV 2 b : 120. Stolle, L. F. IV 3 :192. Stolp. I 9 :147. Stolpen. I 9 : 125. Stolterfoth, Adelheid Y. I V 2 b : S 9 . Stoltze, F. IV 2b : 297/9. Stolz, Alban. IV 2a : 136; 5 :352. — J . J . IV 5:240. Stolze, Fr. IV 5:524. Stoppe, Daniel. I 7 : 73. Storch, L. IV 3:193. Storck, W. IV l a : 12. Storm, Th. IV l a : 3 7 : l o : 6 5 ; l d : 3 ; 2 )> : 25S ; 3:310|1; 10:82. Strachtitz, M. Graf y. IV 2 b : 122; 5 : 398. Strack, Ad. IV 8 c : 18. Strackerjan. Chrn. F. IV 3:312. Strafrecht. I 4:105. Stralsund. III 1: 90. Stranitzky, J. A. I I I 4 : 22. Strasburg i. E. I 4 : 847/7'a, 433; 7 : 2 ; 9:142, 148, 194; 1 2 : 1 2 ; II 1: 46/8; IV 7 :15. Strussenbau. I 4:266. Strassenbezeiohnnngen. I 7 : 207. Stratner, Jak. II 6 : 225. Strato, R. IV 3 : 611 Straube, E. IV 3 :415. Strauss, D. F. IV l a : 6; l c : 50, 66, 93; 5:238, 310/3, 398, 590; 8 c : 49; 9 : 9 8 ; 10: 113. — Joh. I 10 : 262-71. Strecker, W. IV 5 : 295. Strehlke, H. I V 8 e : 8 1 . Streiter, J. IV 2b : 152. Streitgedichte. II 4 a : 16. Stricker, D. I 3 : 20. Strindberg, A. IV 1 a : 21. Strobel, W. I 2 : 37. Strodtmann, A. IV l c : 4 4 ; 2a : 102, 112. Stromer. Heinr., Y. Auerbach. I 3 : 58. Strophenbiiu. 1 8 : 1 , 12, 31 f. Strubberg, F. A. IV 3 : 313. Struensee, G. K. 0. y. IV 3 : 268. Strunck. D. I 10 : 89. Struve, G. y. IV 1 b : 228. Stuck, F. I 9 : 322/3. Studenten I 12 : 99, 105/9, 134, 150, 238; IV 2a : 22/4; 3 : 111; 8b : 26/7. Studentenauszug. I 12 :167. Studentenleben. I 12:158/9; II 1:122. Studentenlexikon. I 12 : 169. Studentenlieder. 1 10 : 45, 48/9; 12 : 169; IV 2a : 21/3; 2b : 415-49. Studentensprache. 1 7 :80/1 ; 12:169-70. Studententum. I 12 :158-71 ; IV 3 : 33. StudentenYerzeichnisse. I 12 : 101. Studium generale. I 12 :102. Stümperei. 1 9 : 1 , 7. Stürmer, K. B. I 9 : 302. Stukkatoren. I 9 : 225. Stumpf, J"h II 5 : 43. Stundenpläne. I 12 : 208, 218. Sturm, Casp. II 3 : 55. — Chrph. Arn. IV 5 : 288. — Jak. 1 9 : 420; 1 2 : 1 2 ; 1 1 1 : 6 9 ; 6 : 239; 7 : 1 9 . — Joh. I 1 2 : 1 3 ; I I 5 : 3 6 ; 6 : 240; 7:7. — Jul. IV 2 b : 364/6. — J . Chr. III 5 : 57. — Nik. IV 2b : 295. — u. Drang. I 6 : 45 ; IV 1 a : 2; lc : 42; 2 a : 116. Sturtz, Georg II 6 : 179. Sturz, F. W. 1 12 : 47. — H. P. IV 2a : 116; 5 : 531. — J . J . IV 5 : 567. Stuss, H. I 12 : 22. — Just. Chrn. I 1-2 : 23. Stutzmann. J. J . IV 5:114. Stuve, Hermann. II 7 :17. — J. I 12 : 45. — J . E. B. IV 5 : 566. Stymmelias, Chr. II 7 : 36. Suarinus, Ahr. II 2 : 15. Subjektivismus. II 1 : 1 . Suckow, Fr. J . Ph. v. IV 3 :92. — K. Ad. IV 5 : 465. — Emma Y., s. Emma Niendorf. Sacro (Familie). I 4 : 459; III 5:81/6. — Ch. J . IV 5 : 8 . -Christoph. IV 5 : 8, 286.

Sncro, F. W. E. 1 12 : 5l. - J G . IV 5 : 8, 287. — Joh. Jos. IV 5 : 31. Sudendorf, H. F. M. IV 5 : 392. — Jul. IV 5 : 393. Sudermann, Heinr. II 1 : 70. — Horm. IV 1 a : 20/2; 1 d : 66; 3 : 10, 553/8. Sudhoff, K. J. IV 5 : 338. Sue. Eugen. IV 1 o : 51; 3 : 412. SAnderreuter, G. II 2 :10. SSpfle, E. F. I 12 : 52. — Th. IV 8e : 31. Süssrailch, J . P. IV 5 : 474. Sävern, J. W. IV 5 : 601; 8d : 9. Suevus, Sigm, 1 12 : 9: II 6:182. Sufficienz (d. hl. Schrift). III 5 : 1. Suffrian, Ch. W. L. Ed. I 12 : 86. Sugenheim, S IV 5 : 371. Suhr, Christ. I 9 : 301. — Lucie Henriette v. IV 3 : 494. Suhrland, R. Fr. E. 1 9 : 299. Sulzer (Familie). IV 5 : 489. — F. J . IV 5 : 384. — Joh. Ant. IV 2a : 161. — J. G. I 6 : 94; 1-2:201; IV l c : 7 8 ; 5 : 224, 446. — Simon. II 6:235. Suntheim, Lad. v. II 3 : 54. Suppantscbitsoh, J . A. IV 2 b : 112, 123. Suppig. III 4 : 23. Suppius, Chph. Enreb. IV 2 a : 33. Surgant, Joh. II 6 : 8. Surius, Laur. II 6 : 36. Suso, H. IV 1 c : 77. Sustris, F. 1 9 : 206. Sutellius, Joh. II 6 : 208. Sutermeister, 0. IV 2b : 221. Suttner, Bertha y. IV 3 : 505/7 ; 547. Swiiin, John. 1 3 : 460. Swanwiok, Anna. IV 8e : 103. Swedenborg, E. I 3:273; IV 5:108/9, 242. Swerinckhuizen, Easp. II 6 : 259. Swift, J . IV 3:10. Swieten, G. Frhr. v. 1 3 : 277. — H. Yan. I 4 : 89. Swoboda, Ad. IV 3 : 436. Sybel, H. v. I 6 : 104; IV 1 b : 3, 191, 194, 207, 242/4, 281, 313, 321, 377; 5 : 377, 634. Syeoram, E. I 11:47. Sydow, F. y. IV 3 : 93/4; 5 : 300. E. L. A. IV 5 : 267. — Wilhelmine Y. IV 3 : 495 Sylburg, F. II 7 : 37. Sylva, Carmen. IV 2 b : 398-400. SylYanus, Joh. II 6 : 247. Symanski, J . D. IV 5:632. Symbol. I 3 : 30. Syraonis, D. III 4 : 10. Sympathiemittel. I 5 : 119-21. Synagoge. I i 4a : 16. Syntax. I 7 :113-20. Syrlin, Jörg, d. Aelt. I 9 : 218. — Jirg, d. Jang. I 9 : 219. System, D. natarliohe. III 5 : 1. — theologisch-metaphysisches. 1115:1. Szamatolski, S. 1 2 : 66. Tabak. I 4 : 238 a. Tabernaemontanue, J . II 5 : 56. Tacitus. III 5 : 1. Taddel, Chrn. Lndw. IV 2 a : 32. Tadey, E. Chrn. I 12 : 90; IV 5 : 616. Tafel, J . F. L. 1 3 : 273; IV 5 :109, 409. — d. Christi. Lebens. II 5 : 11. Tafellieder. 1 7 : 8 1 . Tafinger, J . A. IV 5 : 244. Tagebacher. 1 4 : 2 , 131, 165, 460; II 1 : 148-52. TagesbUtter. I 3 : 246. Tnine, H. I 1 :13/4; IV 1 b : 93. Takt (im Vers). I 8 :1/2, 12/3, 16, 31. Talitz, Job., y. Liohtensee. III 3 : 6. Talleyrnnd, Ch. M. de. IV 8 b : 22a. Talvj (Therese Albertine Louise y. Jacobe). I 2 :4. Tandler, J . IV 5 :39. Tangl, H. IV 5 : 386. Tanner, A. II 6 : 37. — E. R. IV 2b : 216. Tanz. I 8 : 1 , 14; II 5 : 8 5 . — im Volksmunde. I 5 : 10. Tanzrhythmen. I 10 : 41. Tappe, D. III 5 : 49. — E. I 2 :1/2; II 5 : 127.

Sachregister Tarlarotli. fl. IV 6 : 885. Tamov, Fanny y. IV 3 : 496. — Joh. I I 6 : 223. — P. II 6 : 222. Tarnoweki, F. W. L. IV 3 :194. Tasca, P. I 10 : 57. Taschentücher. I 3 : 51. Tassaert, J. P. A. 1 9 -. 245, 254. Tasso, T. II 1 : 7 8 ; IV l o : 41; 3 : 27; 8e:5tf. Tassoni. A. IV 2 a : 116. Tost, H. I I 6 : 21«. Tasteninstrumente. I 10 : 31. Tating, Harens Alpinns. II 7 : 33. Taube. F. W. y. IV 5 : 560. Tanber, .1. S. IV 2 b : 162. — K. I I 6 :189. Taubergrnnd. I 7 : 76. Tanbert, 6 . 1 9 : 298. — W. I 10 : 118. Taubmann, F. II 7 : 39. Taucha. I 9 :124. Tanohnitz, K. Chrph T. 1 3 : 367. Tauenzien, F. B. 0 . Graf v. IV 1 b : 79. Taufe. I 3 :59. Tauffkirchen, Franziska y. IV 3 : 497. Taulow, Th., y. Bosenthal. I 3 : 36 h. Taunus. I 4 :178.' Taurellus, NiV. II 5 : 57. Tanrinus, Jak. II 6 : 260. Tausen, Job. I I 6 : 217. Tausend u. e. Nacht IV 2 a : 102. Tante, G. F. IV 5:137. Taxis (Familie). I 4 : 260. Taylor, B. IV I d : 1. — J. III 5 : 1. Teohen, H. I I 6 : 220. Teckler, J. II 4 a : 34; III 4 :1. Teelinek, E. III 5 :17. — W. III 5 : 1 8 . Teerens, G van. III 5 :40. Tegerniseer Antichrist. II 4n : 16. Teichmann, J. E. III 5 : 22: IV 5 : 391. Teichmüller, G. IV 5 : 202. Teirich. Val. I 9 : 406. Teling, N. III 5 :19. Telldenkmal. IV 9 -. 165 Telldramen. IV 9 :166. Teller, Abrah. II 2 : 1 6 : IV 5 : 247. Tellkampf, Ad. IV 3 : 233. Teilsage. I 5 : 244; IV 3 : 860. Temme, J. D. H. IV 3 : 271. Tempeltey. E. IV 1 o : 50. Tempo d. Bede. 1 8 : 1 , 38. Tendenzdichtung. IV 2 b : 3, 407-12. Tengler, Dir. II 5 : 66. Tennemann, W. G. IV 5 : 80. Tenner, K. Ch. IV 2b : 74. Tennert, W. IV 2b:280. Tennhart, Joh. III 5 : 29. Tensdorpff (Lübecker Familie). IV 2 a : 95. Teutzel, W. E. III 5 : 40 a. Tentzl, E. III 5 : 47. Tepelius, J. i n 2 : 24. Terentius, G„ s. Teerens. Terenz. 1 3 : 1 , 26,149; 12 : 7; I I 4 a : 19-, 7:4/5. Terstegen, G. I I I 2 :19. Tertiarier. I 4 : 409. Teschenmacher, W. III 5 : 23. TesBin, K. Gnst. Graf. IV l b : 47. Testament d. Hnndes. I 1 1 : 5 a . — Neues. I 12 : 25/6. Testi. F. III 4 :8. Tetens. Joh. Nik. IV 5 : 224. Tethinger, J . I I 7 :21. Tettenborn, Fr. K. Frhr. y. IV l b : 138. Tetzel, J. I I 6 : 1 4 , 20, 118. Teubuer, B. G. 1 3 : 368. Teuerdank. I 8 : 23. Teufel. 1 5:145/6. 165/6, 179, 198, 261/2; 1 1 : 55; I I 5 : 98/9. Teuffei, Hans Chph. y. I I 5 : 25. — W S. IV 5 : 401. Teuthorn, G. F. IV 5 : 390 a. Teutsch, G. D. 112 : 72/3; IV 5:271/4. Teutsches Labyrinth. III 6 : 11. Tewel«», H. I V l a : 13. Textor (Familie), IV 2a : 26; 8 b : 35/7. — Joh. IV 8 b : 37. — J . W . IV 8 a : 25; 8 b : 36. Thaekeray, W. M. IV 3 :10. Thadden, W. y. IV 5 : 575. Thaer, A. IV 5 : 523. Thaler, Anna Antonie y. IV 3 :498. — Jos. IV 5 : 347. Thalheimer, Chr. II 2 : 9 .

Tham, Mich. 1 1 2 : 7 ; 6 : 277. Tharoer, Theob. II 6:32. Thamm, B. II 4 a : 3 5 . Thanner, Jak. I 3 : 5 8 ; II 6:11. Thar&us, A. III 4 : 1 . Thaulow, G. F. IV 5:125. Thaurer, Bened. II 2 :12 Thausing, M. I 9:407. Theater ts auöu Urania, Niederdeutsch, Oper, Schauspiel. Sehulkomödie). I 4: 38-40; 7:31; IV 5;485. In: Augsburg III 4 : 22. Annai II 4 a : 8. Bayreuth 110:175; I I 4 a : 5 Berlin I 4 : 4 0 ; III 4 : 8 ; IV 9:98. Bevern III 4 : 1 9 Bonn III 4 : 2 1 . Bozen I I 4a:4. Bremen 1114:8. Chur II 4 a : 20. Danzig III 4:17. Darmatadt IV 9 : 8 1 . Elberfeld I 4 :39. Frankfurt a./M. IV 9:86. Hamburg III 4 : 1 8 , 24. Hartenfels III 4:13. Horn III 4 :16. Laufen 1114:29. Leipzig IV 2 a : 2 4 ; 8 b : 27; 8 e : 5 . London IV 8 d : 3 0 ; 8 e : 98-100. Lüneburg III 4 : 2 0 . Luzern II4a:38. MannheimIV9:87 Hänchen I I 4a: 24; 4 b : 52; III 4:20. N8rdlingen III 4 : 5 . Nürnberg I I 4 b : 5 2 . Oldenburg IV 3:317. Posen I 4 : 3 8 . Prag III 4 : 2 7 . Salzburg IV 8 e : 2 9 . Sterzing II 4a: 4, 6. Stralsund IV 9 : 84. Torgau II 4 a : 19. Weimar I I 4 b : 52. Wien II 4 b : 52; III 4 : 2 2 . Zürich II 4 a : 24. Theatorkatalog. I 3 : 219. Theaterzettel. 1 3:308. Thebesius, G. III 5:43. Thedering, Herrn. II 7 :6. Theile, Ch. W. IV 5:317. Theiler, Barthol. ( = Key gell, Bartli.) II 2:47. Theiner, A. IV 5:351. Theismus. III 5 : 1 . Theokrit. IV 9:152. Theologia deutsoh. II 5 : 3 . Theologie. I 1 : 4 ; 3 : 2 0 ; 12:12«, 145, 151; III 6 : 1 : IV 1 0 : 4 . — lietupbysische. III 5 : 1 . — Spekulative. III 5 : 1 . — Transcendentale. III 5 : 1 . Theophilus (Frydag?). I 12 :10. — Joh. II 7 :35. Sage. I I 4 a : 8. Thesaurus d. deutschen Sprache d. 18. Jh. IV 9 : 69. Thibaut, A. F. J. IV 5 : 471, 601. Thiele, H. IV 5:316. — H. y. IV 5:366. Thieme, Cl. III 2:20. Thierseh, B. IV 2 a : 10: 2 b : 424. — Fr. Th. I 12:50; IV l o : 1 3 . — H. IV 5 : 245, 558. Tbiess. J. IV 5:270. Thikötter, Jul. IV 1 o : 84. Thile, Chr. A. IV 5:336. — Hermann y. IV l c : 6 8 . Thilo, G. W. M. 1 1 2 : 7 5 . - J o h . IV 5:319. — Val. I I 2:14. Thiloninus Philymnus. 1 1 7 : 3 0 . Tholde. E. I I 6:205. Tholuck, F. A. G. 1 1 2 : 1 2 9 ; IV 5:253. Thoma, H. I 9:19, 331. Thomae, Maro. I I 6:266. — Nik. 116:251. Thoman, P. IV 5:348. Thomann y. Hagelstein (Familie). I 9:251. Thomas, Caly. IV 8e:102. — Jan. 1 9 : 207. — J . G. Chrn. IV 5 : 389. — E. G. Ad. I 9 : 303. — L. I 12:91. — y. Imbroioh. II 6 : 275. — a Kerapis. II 5 : 4 ; III 5 : 3 1 . Thomasarchiy (Strussburg i. E ). II 7:19. Thomasius, Chrn. I 4 : 46113: 12 : 27, 110; III 5 : 2 , 62-70a; IV 5:231/2. — H. III 2 : 1 1 . — Jak I 12:25/6; III 5:50/2. — y. Zirclaria. I 3:20. Thomsen. J. H. IV l a : 3 7 ; IV 2 a : 7 0 . T h o n . 1 4 : 214, 275. Thorwaldsen, A. B. 19:261(2. Thouret. F. 1 9:256. Thr&n, F. 1 9:394. Thrändorf. I 4 : 96. Thr&mer, Th. y. I 12:95. Thudichum, G. IV 5:441. Thfimen, Dayida ». IV 2 h : 4 6 .

Thfimig, V. I Ü 2 : 9 Thfimmel, A, W. v. IV 5:14. — H. Ad. IV 5:11. — H. W. y. IV 5 : 1 3 . — H. A. y. IV 3 : 35/8. 78 ; 5:11/2. Thüumig. L. Ph. III 5 : 72/4. Thünen, J H. y IV 5 : IIS. Thüngen, Joh. Karl Reichsfrhr. v. III 1:123. Thüring r. Ringoltingen. I 11:12. Thüringen. I 4 :328-3«; 9 :126, 367. Thürmer, Ivo. I 9 : 393. Thugut. J. G. y. IV 1 b : 382. Thuleraeier, W. H. v. III 1:153. Thulemeyer. H. G. v. III 5:42. Thumann. P. IV 3:430. Thutuni. Th. 1 1 1 5 : 1 . Thun, Gr&fln Christiane. IV 3:464. — -Hohenstein, Leo Graf y. I 12:67/8, 212; IV 5:605. Thum, Fidel y. III 1:127. Thnrneisser, Leonh.,2. Thnrn. 1 3 : 6 2 ; II 1:101; 3 : 6 3 . — Joh. I 9:418. Thym, G. I II : 32; II 7 : 34. Thyrom, G. II 3 : 5. Tbysius, A. II 6 : ->61. Tiaden, E. IV 5:394. Tibull. 1 3 : 1 . Tidemand, A. 1 9 : 304. Tieck. Dorothea. IV 10 : 26. — Friedr. I 9 : 307. — L. I 6:104; 1 1 : 4 6 ; IV l a : 6 ; 1 c : 27,50.65/6, 73; l d : 6 4 ; 3:98-101, 120, 170/1; 5 : 39, 65, 354, 398; 10:1, 3, 5, 9, 15-26, 34, 41-56, 61. 82,125. Tieekmann, Gust. IV 1 b : 16. Tiedge, Chrph. A. IV 3:89-91. Tieffenbruoker, K. I 10:32. Tiefurt. IV l a : 2 8 . Tielke (Artilleriehauptmann). IV l a : 17. — Joh. Jouch. IV 2 a : 2 5 . Tierdichtung. II 5:111/2. Tiere im Volksglauben. I 5:110/1,124. Tierepos. 1 1 1 : 8 3 . Tiernamen. I 5:430/3. Tiersage. IV l d : 3 . Tiesenhausen. H. y. I I 1:68. — P. y. 1 9:306. Tiffernus, Mioh. I 12 :11. , Tileman gen. Schenck. J. Fh. III 5:31. TilesiuB, H.

I I 4 a : 36.

Tilgner, V. I 9 : 3 5 1 ; IV 8a:12;6. Tilisch, Gl. II 5:45. Till Gulenspiegel. IV 3 : 229; s. auch Eulenspiegel. Tilliv-h, E. G. A. 1 1 2 : 3 9 . Tillier, Jh. IV 6:381. Tilly (Theaterprinzipal). IV 9 : 8 4 . — J. T. Graf v. I 3 : 271; III 1 : 32. Timann. Joh. I I 6:215. Tirol. I 4 : 381,6 : 7 : 373 ; 9:158 a, 371. Tirolerlieder. IV 2 a :1. Tischhein (Künstlerfamilie). I 9 : 253/4. Tischgebet. I 4 : 2 8 a. Tischler, A. 1 9 : 4 1 9 . Tischsitten. 1 4 : 2 8 a. Titelius, Joh. 1 1 7 : 3 8 . Tittmann. F. J. 1 2 : 38. Titz, J. P. I 1 1 : 3 9 ; III 2:29. Toaste. 1 4 : 2 8 . Tobin, J . I 11: 49. Tobler, G. Ch. IV 5 : 440. — J. IV 6 :439. — J . G. I 12:38. — Sal. IV 3:357. Tocqueville, A. I V l b : 2 l 2 . Tod. I 5:380, 387/8; 10:155. Todaustragen. I 5:82. Todi, S. Maria della Consolazione. I 9 * 232 Töltschig, J. 1115:38. Tölz. 1 9 : 1 2 7 . Toepffer, R. I 9 : 2 7 4 ; IV 3 : 355 /6. Ttppen, H. I 12:79. Told, F. I . IV 2 b : 118. Toleranz. III 1:171; 5 : 1 . Toll, Karl Ferd Graf y. IV 1 b : 180, 230. — B. y. IV 5:396. Tolle, H. I 12:24. Tolstoi, Graf L. 1 1 0 : 1 1 ; I V l a : 2 1 ; 3 : 1 0 ; 5 : 6 2 . 651/2. Toltz, Joh. n 6:169. Tonkunst. I 10:22. Tonmalerei I 10:6. Tonnenabschlagen. I 5:85,

Sachregister. Toneor, J. H. 11 6 : 2 0 6 . Torgau. I 4 : 322 ; 9 :125 a : I I 5 : 1 0 5 . Torquatus, Georg. II 5 : 6 2 ; 6 : 2 U . Torresani, K. Baron v. IV 3 : 6 1 3 . Tossanus, Daniel. II 6 : 2 4 9 . — P. II 6 : 2 5 0 . Totenbestattung. 14:22/3 Totenbretter. 1 4 : 2 2 ; 5 : 3 8 . Totenmahl. 1 5 : 3 9 . Totenschau. IV 8 a : 9 9 108. Totentänze. I I 5 : 9 - 1 0 . Tour-Landry, O. de U II 5 : 3 4 . Toyote, H. IV l a : 16; 3 : 1 0 , 551/2. Trach, J. II 7 :15. Trache, Job 112:11 Trachten. I 4 : 224-30, 233. Tragik. I 6 : 4 0 : IV 5 :175. Tragödie. 1 3 : 1 4 9 ; 6 : 4 0 . 4 3 ; IV 9 : 176. Traites, B. L III 6 : 3 0 . — J. ß . IV 5 : 6 0 1 . Trapp, E. Ch. I 1 2 : 4 3 , 45; IV 5 : 3 9 7 . Trappisten. I 4 : 4 0 8 Trattner, Joh Th. Edler v. I 3 : 3 6 6 . Tratziger, A. II 5 : 4 4 Trauergedicht. IV 2 a : 25. Traumdeutung. I 5 :137. Traun, Jul. v. d. s. AI. Schindler. Traunfellner, J. I 9 : 2 5 0 . Traut, W. I 9 : 205. Trautmaiin, F. IV 5 : 388. — Joh. I 9 : 228. Trautmannsdorff, Perd. F&rst v. IV 1 b : 383. Travemünde. I 4 : 255. Trecbsel, Balth. I 3 : 70. — Joh. I 3 : 7 0 . — Melch. I 3 : 70. l'reitschke, G. F. IV 2 a : 162 — H. T. 1 7 : 2 0 ! ; IV l b : 3 , '208. 240, 318, 451; 5 : 3 7 3 / 6 , 476, 558, 590. Treitz-Sauerwein. Max II 3 : 53. Trekel, G. III 2 :10. Tremellins, Joh. II 6 : 248. Tremoille, H?nri Charles de la. III 1:139. — Charlotte Amélie de la. III 1 :203. Trench. I 7 : 1 3 8 . Trenck, Friedrich v. d. I V l b : 8 2 f . Trendelenburg, F. IV 5 : 2 0 0 . Trescho, S. Fr. IV 7 :16/7. Tressau, Graf. IV l c : 4 0 . Tretsch, A. 1 9 :398. Treu, M. III 4 :20. Tribauer, Ks. II 2 : 1 3 . Tribbeohow, A III 2 : 17. — J. III 2 :16. Tribrachys I 8:27. Trier. 1 4 : 78. Triller, D. III 2 : 4 1 . — Val II 2 : 6 ; 6 : 2 7 8 . Trimeter. I 8 : 23, 27 Trinius, K. B. IV 2 a : 163. Trinkerorden. I 5 : 295. Trinkhorn v. Oldenburg. I 5 : 248. Trinklieder. IV 2 a : 2 1 . Trinklitteratur. II 5 : 1 0 3 / 5 . Trinksprfiohe. I V 2 b : 46. Trinkstubenordnung. I I 5 : 1 0 5 . Trippel, A. I 9 : 258. Tristandichtungen. IV 1 0 : 4 1 . Trithemius, Joh. II 7 : 1 8 . Triumphlied d. Mesen. IV 2 a : 2 4 . Trochäus. 1 8 :1/2, 13. Troemer, J. III 2 : 3 8 . Troger, P. I 9 : 2 2 7 . — S. I 9 : 2 2 1 . Trojan, J. IV 3 :176. Tromlitz, A. r. (eigentl. Witzleben). IV 1 o : 66. Trommer, D. 1 1 1 2 : 1 3 . Tross, E. I 3 :384. Trost, Joh. 1 9 :409. — K. I 9 : 2 9 5 . Trostlieder IV 2 a : 21. Trotzendorf I 12:172. Trozka, A. E. Graf. III I : 31. Trüber, P. I 3 : 9 1 ; II 6 : 1 9 0 Truchsess, Thomas v. Wetzhausen. II 7:14. Trübel, Eokhart z. I I 5 : 2 4 . TrBbner, J V. 1 3 : 3 8 6 . Trunkenheit I 5 : 385. Tsohabuschnigg, Ad. y. IV 2 b : l 6 1 . Tschaikowsky, P . I 10 :252. Tscharner, V. B. v. III 5 : 8 7 . Tscherbe, E . I 9 : 397. Tscherning, A . III 2 : 25.

Tsehirnhaus, W. E. v. III 5 : 5 8 . Tschischka, F. IV 5 : 387. Tschudi, Aeg. II 3 : 4 6 . Tucher, Ant. II 1 : 67. Tuckermann. P II 6 : 210. Tübingen. II 5 : 6 4 . Tümpling, y. (Familie). I 4 : 4 4 0 . Türkengefahr. III 1:117/9. T u g e n d u. Liebesstreit. III 1 : 19. Tulichius, H. 112:8:117:32. „Tunnel über d. Spree". IV 3 :278. Tunnicius, A. II 5 : 1 2 6 / 7 . Turck, Joh. 1 1 3 : 6 1 Turgenjew, J. IV l c : 6 0 . 65 ; 3 : 1 0 . Turnen. I 4 : 256/7; 1 2 : 8 2 , 197. Turnliederbtcher. IV 2 b : 46, 514. Turretin, J. A. 1 1 1 5 : 1 . Twain, Mark. IV l a : 2 2 . Twordowski. I 1 1 : 5 5 . T y c h s e n . Adelheid. IV 1 0 : 93. — C&cilie. IV 1 0 : 9 3 . Typen, Cyrillische. I 3 : 9 0 / 1 . Tyräus, P . III 6 : 1 6 .

Veckinchnsen, II. II 1 : 1 1 8 . Velten, J. III 4 : 1 9 . Verne. 1 4 : 1 0 2 / 4 . Verbrechen. I 4 : 1 4 5 / 7 . Verden. I 4 : 3 3 6 Verdeutschung. IV 5 : 1 3 1 . Verdi, G. I 1 0 : 5 7 ; I V 1 c : 14, 60. Vereinswesen. 1 3 : 1 4 / 5 Verfassungsgeschichte. I 4 : 1 2 . Vergil. 1 3 : 1 . 26; 6 : 6 0 ; 1 2 : 7 ; II 7 : 5 ; IV 1 c : 96; 2 a : 5 8 : 9 : 7 8 , 179. Vergnügungen, OefTentliche. I 4 : 3 1 / 2 . Verkehr, Geselliger. I 4 : 2 4 / 8 a. Verkehrswesen. I 4 : 2 6 0 / 8 Verlagskataloge I 3:184/7. Verlagsrecht. I 3 : 4 2 7 , 9 . Verlagsvertrag. I 3 : 435. Vermählungen, Fürstliche. I 4 : 4 3 , 3 a , 46. Vermehren, B. IV 1 0 : 4 1 . Vernazza, G. IV 3 : 7 7 . Vernuläus, N. I 11 :20, 24; III 4 : 8 ; IV 9 : 1 0 0 . Vernunftheiraten. I 4 : 1 1 7 . Verordnungssprache. 17:187,214/5. Vers. 1 5 : 320; 6 : 142; 8 : 1 , 1 2 , 24 IT., 31. Versbau. I 1 : 46. Versfasse. 1 8 : 1 , 12. Verskunst. IV 9 : 77. Verschluss 18:1. Vesque v. Püttlingen. I 1 0 : 1 2 0 . Votter, Konr. II 1 : 87. Vettori, F II 1 : 1 9 Vexierkarten. I 3 : 5 2 . Vianden. I 4 : 4 4 5 a Vianen, Paulus v I 9 : 454. Viardot, Pauline. IV 1 c : 65. Vieweg, F., & Sohn. I 3 : 372. Vigano, ä, I 1 0 : 1 0 8 . Vigne d'Octon. I V l d : 8 . Villanellen. 1 1 2 : 8 2 . Villaume, P. 1 1 2 : 4 4 Villingen. 1 3 : 2 0

Uebersetzungen. 1 1 : 4 9 ; I V 2b:69-71, 454 6. Uechtritz, F. v. IV 1 0 : 2 6 . Ugolino da Civitavecchia I 10:68. — v. Orvieto. I 1 0 : 6 8 . ü h d e , Fritz y. 1 9 : 3 1 5 / 7 . Uhland, J. L. IV 1 c : 32. 44. — Ii. 1 5 : 287 : 6 : 00/1, 87/8, 104, 108-10, 135, 142; 7 : 2 0 1 : II 4 6 : 7 1 ; IV 1 b : 191; 2 b : 102/4, 156 ; 3 : 2 3 0 , 367; 1 0 : 1 , 94-113, 117/8. Uhlich, A. O. III 4 : 24. Uheen, Erdmann. IV 1 0 : 5 2 . ü k e r l , Fr. I V 5 : 6 1 4 . Ulenberg, Easp. II 6 : 1 6 3 . ülllla. I 6 : 1 3 3 : 1 2 : 2 2 . Ullrich, Titus. I V . 2 b : 269; 5 : 4 4 9 . Ulm. I 7 : 7 a ; 9 : 2 1 8 , 9 Ulrich, Herzog v. Mecklenburg. 1 3 : 3 4 1 . — Herzog y. Württemberg. II 7 : 21. - y. Lichtenstein, IV 2 a : 40. - Joh II 2 : 30. Ulrikh d. Busnnt. I 3 : 20 Ultramontanismus. I 1 : 3 0 / 2 , 5 6 . Umfried, 0 . L. IV 8 e : 8 4 . Umgangssprache I 7 : 75, 123/4. Umlauft, J. I 1 0 : 6 2 Ungarn. I 4 : 390/3. Unger, Karoline. IV 2 b : 137. — W. 1 9 : 4 2 2 . Uniform. I 4 : 1 5 5 / 6 . Union. IV 5 : 325, 575. Universal - Universität. 1 1 2 : 9 8 ; III 1:200. Universitäten s. Schulen. Universitätsgerichtsbarkeit. 1 1 2 : 1 5 0 . Universitätslehrer-Gehälter. 1 1 2 : 1 0 5 . Universitätsvorlesungen. IV 8 b : 13. Unruh, H. V. V. IV l c : 2 2 c . Unterricht. I 1 : 1 6 / 7 . — Deutscher. I 6 : 1 , 4 , 60/1, 56-146. Uuterrichtswesen. I 6. Urbas, Wilh. IV 3 : 4 6 6 . Urhebergesetz. 1 3 : 4 2 1 , 4 3 0 / 1 . Urheberrecht. I 3 : 427, 432/4, 436. Urkunden. I 3 : 3 3 . Urkundenlehre. 13:3. IJrville. I 4 : 344. Usener, H. IV 5 : 397. Utopien. I 4 : 4 7 2 ; IV 3 : 1 4 . Uz, J. P . I V l c : 4 1 , 72; 2 a : 2 1 , 40, 47/8 : 3 : 3 5 .

Vilraar, A, F. C. 1 6 : 1 1 0 ; IV 5 : 261. Vinoennes I 9:244. Vincke, E. Fr. Gg. Frh. v. IV 1 b : 191, 194, 235/6 ; 5 : 5 6 4 Vingles, J. de. I 3 : 7 4 . Vintler, H. v. I 1 1 : 8 ; IV 2 b : 2 0 9 - 1 2 . Visoher, F. Th. IV1 o : 6 8 , 9 3 ; 2 b : 256;7; 5 : 1 5 , 175, 398, 447, 634; 1 0 : 113. Visitationsausschreiben. I 1 2 : 2 3 4 Vives, J. L. II 6 : 1 7 / 8 ; 7 : 4 2 ; III 5 : 1 . Vögelin, E. 1 3 : 3 5 8 Völcker, G. I 12 : 88 Völderndorff, 0. v. 1 V 1 C : 1 S . Völkerkunde. I 6 :105/7. Vogel, Christine. IV 3 : 5 9 . Vogelhuber, G. II 2 : 8 2 . Vogesen. I 4 : 342. Vogl, J. N. IV 2 a : 1. Vogler, G. J. I V l c : 1 8 . Vogt, K IV 5 : 3 9 8 . Voigt, Gottl. IV 9 : 3 1 . Voigt-Rhetz, Konst. B. v. IV 1 b : 332/3. Voigts, Fr. IV 1 a : 37. Voith, V. 114a:2">. Vokale. 1 8 : 1 7 . Vokalmusik. I 1 0 : 2 1 . Volkert (Volohardusi s. Coornliert. Volkmann, R. IV 5 : 4 9 1 . Volksballaden. 1 5 : 1 , 284, 315. Volksbibliotheken. I 3 : 3 2 0 , 327-35. Volksbildung. I 4 : 503/7, 514,6. Volksbräuche. I 5 : 37, 52/7, 66-88. Volksbücher. I 3 : 1 1 4 ; II 3 : 6 - 1 7 , 40/1;

Vademecum. I 1 2 : 5 4 . Vahlen, J. IV 5 :397. Valabrega, P. IV 3 : 389. Valdek, R. IV 5 : 5 3 5 / 6 . Valentin, V. I 6 : 4 6 , 1 4 2 ; IV 8 a ^ 5 , 6 2 . Valla, L. 1 1 1 : 8 1 : 1 1 1 5 : 1 . Valory, Marquis v. 1 4 : 154; IV 1 b : 56. Viin den sali boeuen. II 5 : 6 7 . Varnbüler, F. Frhr. v. I V l b : 2 8 2 . Varnhugen. K. A., v. Ense IV 1 b : 158; 1 c : 50, 93 ; 3 : 1 0 6 ; 1 0 : 3 4 , 41. Varrentrnpi», C. IV l b : 3 . Varro. 1 3 : 1 . Vater, J. IV 5 : 6 0 1 . Vaterland. I 6 : 97-100, HO. 128/7. Vaterlandsdichter. I 6 : 1 3 5 . Vaterlandsliebe. 1 : : 61. Vaterunser. IV 5 : 4 3 . Vaudal, A. IV 1 b : 120. Vecchi, Orazio. III 2 : 6 .

III 8 : 1 / 4 ; IV 2 b : 3 1 ; 1 0 : 1 9 , 41. Volkscharakter I 4 : 1 1 4 / 5 . Volksepos. I 6 : 1 0 7 . Volsfeste. I 4 : 3 2 a . Volksgedicht. I 1 2 : 2 3 9 . Volksgesang. I 1 0 : 4 5 . Volksglauben (s. auoh Aberglauben). I 6 : 95, 102-17, 147/8; II 6 : 4 9 . Volkskunst. I 9 : 445. Volkskunde 1 6 . — I n : Baden I 5 : 1 4 / 5 . Bayern 1 5 :16. Bern 1 5 : 3 4 . Böhmen I 5 : 20, 23/4, 36. Butzbach I 5 : 35. Klsass I 5 : 2 9 - 3 0 . Geldern I 5 : 25. Italien I 3 : 178. Mähren I 6 : 32. Mecklenburg I 5 : 10/3. Meiningen 1 5 : 3 1 . Oesterreich I 5 : 2 1 . P a r i s 1 3 : 1 7 9 . Pommern 1 5 : 2 2 a. Schlesien I 5 :17/8. Siebenbürgen 1 5 : 8 , 19, 33, 283. Tirol I 5 : 2 7 . Volksleben. I 4 : 3 2 . Volkslesehall«.. I 3 : 3 3 4 . Volkslied. I ^ : 280-96; 1 0 : 3 8 ; I I

Sachregister. 1 : 2 4 ; 2:36-81; III 2 : 3 ; IV l c : 8 4 ; 2 a : 15-21, 116; 2b:415-49; 5 : 4 4 2 ; 8 c : 13; 9 : 31 ; 10 : 41,102,112 Altbielitz I 5 : 312. Bayern I 5 : 303. Bulgarien IV 2 a : 120. Burgk 15:311. Eleass I 5 : 300. Flandern I 5:297. Gattschee I 5:283 Hessen I 5 :313 ; 10:44; II 2:40. Kroatien 110:107. Livlond I 5:319 Meissen 1 5:388. Mitteldeutschland I 5 : 283 , 311/2. Niederdeutichland I 5 : 283 , 316. Niederlande I 5:317. Oberdeutschland I 5 : 283, 300/9. Oesterreich I 5 : 283, 304/6; II 2:38. Ostprenssen 15:316; 112:41a. Schweiz I 5:301/2,321. Siebenbürgen I 5 : 283, 297. Steiermark I 5 : 309-10. Tirol I 5 : 309. Ungarn I 5 : 283. Volksliedersaromlangen. I 5 : 297-309, 311/5, 317/9. Volkslitteratur. I 1: 84. Volksmärchen. IV 10:41. Volksmedizin. 15:118-24. Volksmelodie. I 10:40/1, 47. Volkfschanspiele. I 4:36/7; 5 : 267-79. Volksschriftsteller. II 1 : 87; IV 3 : 1 1 3 82, 435. Volksschalbücher. I 12: 91. Volksschulwesen I 12:225-40. Volksspiele. 1 4:521/1 a, 52ia/4. Volkstrachten. I 4 : 229-30. Volkstum, Deutsches. 14 : 516-20,525/6. Volksweisen. II 2:49-50. Volkswirtschaft. 1 4 : 9 , 163/7. Volkswitz. I 5 :396/8. Vollmar, F. T. I V l b : 1 9 1 . Voltaire, F. M. A. de. I 4 : 427; 1 1 : 5 ; IV 1 b : 35, 45, 442/3; 1 o : 2, 27, 68, 96; 3 : 1 9 ; 5 : 38, 140, 238 ; 6 : 9 . Vondel, J . r a n den. III 4 : 24, 30. Vornamen (s. auoh Eigennamen). I 4 :19, 21 ; a : 401/5. Vorstellungskreise. I 6 : 97-100. Vortrag, Deutscher. 1 6 : 2 , 21/2; 8:1/2, 12/4 a, 16. Vos, Isaak. I 11:46; III 4 : 24. Voss, J . H. 1 6 : 8 3 / 5 ; 8 : 2 3 ; 1 1 : 3 ; IV l c : 17, 27, 96; 2 a : 64/5; 3:43-51; 5:398, 600: 8 b : 5 6 ; 8 d : 7 . — Rieh. IV 1 a : 20; 3 : 392, 579. — Sophie Marie Gräfin T. IV 1 c : 12. Vrchlicki, Jar. IV 1 d : 70. Vulpius, Chrn. A. IV 3:16. — Christiane. IV 8 d : 4 . Wachstein; E. U. y. IV l c : 6 4 . Wackenroder, W. IV 10:1, 35, 82. Wackernagel, Ph. IV 3 : 300. — W. I 6 : 9 4 . Wichter, L. IV 3 :16. Waffenkunde. I 9 : 460, 465. Wagner, Ad. IV ü : 558. — Chrn. IV 2b :19a. 20; 3 : 3 1 8 — Gabr. III 5 : 70a. — H. L. IV 8e : IIS. — Jos. Maria. IV 1 c : 44. — Bich. I 7 : 3 0 ; 10:11, 19, 25, 27, 57, 59-60, 62/3, 106,128-83, 185, 220. 234, 277, 284/5; I I 4 b : 71, 105; IV l b : 4 1 1 ; l c : 1 3 , 23, 27, 50, 56-61, 66, 68; 2 b : 46; 5:149, 179, 366, 398, 499 ; 7 : 2 4 ; 9 : 69: 10 : 82, 85. Motive. I 10:126 7. — -Museum. I 10 :153. — -Nachahmung. I 10:159. — -Theater. I 10:184. — Siegfr. I 10:181/2. — S. auch Jaohmann. Wahrzeichen. I 4 : 321, 380. Waidhofen. II 4:26. Waitz, G. IV 5:380. Wal asser, Ad. II 1:87. Walch, K. F. IV l a : 3 4 . — J . G. IV 5:37. Waldis, B. I 8 : 3 0 ; II 4 a : 3 1 ; 6:163; IV l a : 10; l d : 3 . Waldeck, Reichsgraf G. Fr. T. III 1:136. Waldmärchen. I 4 : 367. Waldmüller, Et. IV 3 : 273. Waldnumen. I 5 :428. Wallenstein, A. y. I 6 : 6 5 ; 1 1 : 2 4 : II 2 : 4 8 : 111 1:25-30 : 4 : 8 ; IV 7:31. — -Festspiel. I 4:36. Wallfahrtskirchen. I 9 :149. Wallmoden, Thedel v. II 3 :5. Wallonisch-Reformierte. I 4:421. Wallot, P. I 9 : 374-80. — W. IV 2 b ; 3 8 9 ; 3:566.

Wallpach, Arth. y. I V l a : 4 0 . Walpole, H. I V 8 e : 9 6 . Walter, F. IV 2 b : 279. Walther, W. 1 1 6 : 2 . — y. d. Vogelweide. I 6:16, 107; IV l d : 3 ; 2b : 107. Walzel, 0 . F. IV 10 : 5, 74, 82. Wandgemälde. I 9:163/4, 166, 469. Wartburg, D. IV 3:215. Wasen, Hans y. I 3:111. Wasserdichter, Dresdener. IV 10:82. Wasserjnngfraaen. I 5:198. Wasserkunst. 1 4 : 3 1 6 . Wasserzeichen. I 3 : 66. 138-40. Watt, B y. 1 1 1 : 2 9 ; II 2 : 3 2 Weber, Barthel. I I 4 b : 9 . — Beda. IV 5:352. — Fr. W. IV 3 : 220/8 ; 5:593/5. — K. M. y. I 10:37, 64, 111/3, 272; IV l c : 13: 8 e : 9 3 ; 10:82. — Paul s. Barthel Weber. — Veit. IV 9:166. Webster, J. 1 1 1 : 4 8 Wecker, J. J. II 3 : 40. Wfdde, J. IV 2 b : 414 Weddigen. 0 . IV 3 : 614. Wegele, F. X. II 8 : 19. Wehrenpfennig, W IV l b : 3 . Weib, D. 1 4 : 1 4 5 . Weidensee, E. II 6:212. Weidmannssprache. I 7:83. Weigel, Erh. I 12:27. — Rud. I 3 :118. Weibnachten. I 4:29-30 a, 35/5 a ; 5 : 50/1, 71a, 75. Weihnachtskataloge. 1 3 : 202/8. Weihnachtslied. IV 2b:448. 476/7 Weihnacbtssingen (d. Dorfschullehrer). D. I 12:245. WeihnachtBspiel. I 5 : 277; II 4 a : 6. Weilen, Jos. y. IV 1 c : 60. Weiler, Nik. I 9 : 452. Weilheim. I 9:127. Weimar. IV 1 a : 33; 7 : 2 1 ; 8 b : 1/2. Wein. I 10:52. Weinleben. II 6:225,6. Weingartner, F. I 10:159. Weinhold, K. IV l a : 3 , 8 3 . Weinlig, Ch. Th. I 10:27. Weise ( = Melodie). 1 8 : 30, 33. — Chrn. III 3 : 9 ; 5 : 2 . Weishaupt, Ad. IV 5 : 380. Weiss, Jul. IV 1 a : 27; 1 d : 4. Weisse, Chrn F. I 12:106,9; III 5 :80; IV 1 d : 61; 3 : 35. Weissenborn (Verleger). II 1:87. Weissmann, H. IV 2b:278, Weitling, W. IV 5:113. 562 Weitzmann, C. IV 2 b : 305. Weizsäcker. J. IV 5:380. Wekhrlin, L. IV 5 : 528/9, 601. Weloker, Fr. G. IV 1 b : 191; 1 c : 73; 5 : 398, 440. Wellington, A. W. Herzog t . IV l b : 162, 179. Welltner, A. IV 10:82. Welser, Philippine II 1:66. Weltanschauung. IV 10 : 6. Weltbildung 1115:2. Weltgeschichte. 1 9:89. Weltherrschaft (Roms). III 5 : 1 . Weltlitteratnr. I 1:38-40 a; IV 3:330. Wenden. 1 5 : 1 9 7 . Wendler, Joh. IV 2 a : 31. Wenzel, Cl. I 12:231. — y. Olmatz. I 9 : 41!. Werder. D. y. d. III 3 . 1 0 . — K. IV 2 b : 265. Werner, A. M. 1 6 : 1 4 2 . - E l i s e . IV 3:519-20. — Zach IV 10 :1, 41, 68-70, 82. Wernicke, Chrn. I 8 :30. Wernigerode. 1 4 : 8 4 , 2 4 7 , 321. Wertheroper. I V 8 d : 2 7 . Wessel, Wilh. 1 3 : 6 3 . Wessobrunn. I 9 -. 127. 225. Westenrieder, L. IV l c : 1 3 . Westfalen. 1 4:334/5; 6 : 9 8 ; 9 : 1 4 6 ; IV 1 a : 12. Westkirch, Luise. IV 3 : 539. Westphal, K. I 8 : 1 ; IV 5:398. Westpreussen. I 9:148. Wetstein, J . R. III 5 :1. Wette, W. M. L. de. IV 5 : 601; 10: 4. Wettlauf. I 5 : 70. Wettringen. I 5 : 76 Weygaud (Verleger). IV 1 o : 42. Weyrauch, A. H r . IV l a : 10, 42.

Weyssenbach, R. I 3 : 111. Wioherley, W. IV l d : 6 1 . Wiohert, E. IV 1 a : 20; 3:615. Wichlinghusen. I 9:143. Wichtelmännchen I 5 : 247. Wickenburg, Albr. Graf y. IV 1 a : 39; 2 b : 188. Wickram, G. I 1 1 : 3 2 ; II 3:28-30 5 : 1 2 2 ; 6 : 28. Widebram, Friedr. II 2 : 5. Widmnnn, Ach. J. 1 1 5 : 1 2 3 — J. V. IV l a : 14. 43. Wiedemunn, Th. IV 1 b : 1. Wiedertäufer. I 3:59, 83; II 1:23/4; 6 : 266-75; III 1 : 1 6 7 ; IV 3 : 426. Wiegand, W. IV 1 b : 27. Wiegendrucke (s. auch Inkunabeln). I 3 : 94-108. Wiegenlieder. I 5: 336. Wieland, Chrph. M. I 6 : 1 3 5 ; 7 :26; 8 : 23, 27; 1115:81/6; IV l a : 3 3 / 4 ; l c : 4, 11, 17, 40/2, 72, 96 ; 2 a :24, 36, 104; 3 : 59-73 , 77a/8, 80; 8 b : 14; 8 c : 29; 10:125 Agathon 1 7 : 2 6 ; IV l c : 9 6 ; 3 : 7 . Aristipp IV 1 c : 9 6 . Comische Erzithlungen. IV 3 : 36. Diogenes IV 1 c : 40, 96. Don Sylyio IV 1 : 4 0 ; 3 : 7 . Erzählnngen IV 1 c : 40. Grazien IV l o : 40. Idris IV 1 c : 27, 40. Musarion I 7 : 2r>. Neuer Amadis IV l c : 40. Oberon I 7 : 2 6 ; 8 : 2 4 ; IV l a : 3 4 ; l c : 9 6 . Teutscher Merkur IV 1 c : 4, 10. Uebersetzungen IV 1 c : 96. Wien. 1 4:375/8 ; 9 : 222, 3S2/8, 460. — jüngstes. IV 2 b : 192. Wienbarg, L. IV 1 a : 37. Wier, Joh. II 6 : 246. Wiesenmayer, B. III 2:15. Wigalois. II 3 : 4 . Wigand, G. 1 3:369. Wilamowitz-Möllendorf, U. y. IV 5:442. Wilbrandt, A. IV l c : 8 0 ; 3:339 ; 5 : 398; 10:36. Wilcken, P. I V l b : 1 3 4 . Wild, Joh. I I 5 : 20 : 6 : 22. Wilda, Ed. IV l a : 3 7 . Wilde, S. 1 1 2 : 1 5 8 : 1 1 1 : 1 2 2 . Wildenbruch, E. v. I 6 : 1 3 0 ; IV 2 b : 371; 3:308/9. Wildermnth, Ottilie. IV 3 : 522. Wildscliiitzenlieder. 1 5 : 283. Wilhelm 1., Kaisor y. Deutscht» nd. I 6 :128; IV 1 b : 213, 238, 240-53, 295, 3W, 377, 410; l c : l ä , 85; 2 b : 270. — II., Kaiser v. Deutschland. I 9:46, 374; IV 1 b : 245, 359, 364-72. — I., König y. Württemberg. IV 10 : 102. — II IV 1 b : 422. — Prinz y. Bayern. I 12:97. — Erzherzog. IV 1 b: 123 — IX., Landgraf y. Hessen. IV lb:452. — -Nationaldenkinal. I 9:357-61. Wilken, F. IV 5:357. Willamovius, Ch. R. IV 7 :1/7. Wille, Br. IV 5:651/3. — Eliza. I 10:131. — J. G. IV 8 d : 22. Willeroer, J. v. IV 5 : 388. — Marianne y. IV 8 a : 20. Hänschen. IV 8 a : 20. Williams, Roger. III 5 : 1 . Willomitzer, Jos. IV 1 a : 13. Wilmowski, K. y. IV l c : 1 5 . Wilmsen, Fr. Ph. 1 6 : 9 4 . Wimpheling, J. I 12:12; II 4 b : 75; 7 • 2a. Wimpina, C. 1 1 6 : 1 0 , 1 7 . Winckelmann, J. J. IV 3 : 77. Wind u. Menschen. I 4:121. Windeck, E. II 3 : 50-50 a. Winder, H. II 2 : 2 3 . Windischgrätz, A. C. F., Fürst y. IV 1 b * 219 388 Windthorst, L. y IV l b : 3 1 9 ; 5 : 590. Winkelmann, Aug. IV 10:41. Winkelschnlen. I 12:29, 237. W i n k l « , K. G. Th. I 10:137. Winteler, Jost. IV 2 b : 224. Winter, Matth. II 3: 57. — Peter y. IV 1 e : 13. Winterfeldt, H. K. General y. IV 1 b : 59-60. Winterhalter, K. I 9:356. Winzler, J II 6 :24. Wirtshäuser. I 4 : 268. Wirtshaussprüche. 1 5:356.

Sachregister. Wissenschaft, Historische. I l : 1-17. Wissenschaftslehre. IV 7 :22. Witkowski, G III 3 :10. Witt, K. 1 1 2 : 78. Witte, K. IV 5:614 Wittelsbacher, D. I 12:97; I I 1:145. Wittenberg. I 4:203, 815; 9:209,463; II 4 a : 19, 26; 6 : 1 5 3 Wittgenstein, Fürstin. IV 1 c : 27. Wittwer, W. II 3 :43. Witzel, G. II 6 :27, 163. Witzenhatisen, Josel. II 3 : 4 . Wochenschrift, Stralsnnder. IV 3 : 92. Wochenschriften, Moralische. 1 3 : 3 0 8 ; IV 5:630. Wölffle, J. 1 9:297. Wöilner, J. Ohr. v. I I i : 106,9; IV 3 : 1 ; 5:86, 248, 275 Woermann, k. I 9 : 6; IV l a : 14. Wörterbücher. I 2:8-10; II 1:112; IV 3 : 28; 7 :25. Woeter, B. IV 1, 14. — Hedwig. IV 1 a : 38; 2 b : 178. — Heinr. II 2 : 23, 34. — Hugo. IV 8 a : 39; 8 c : 15. — Joh. 1 3 : 1 1 1 . — Nanette. IV 2 b : 138. Wolfenbüttel. IV I a : 28. — Heinz t . 1 1 1 : 1 2 2 Wolff, Chr. v. IV l c : 2 0 ; 5:113,14:), 224, 238, 474. - E n g . IV 8 d : 24. — Franz. IV 3 : 569. — Heinr. 1 1 1 : 3 0 . — Jul. IV l a : 20; l c : 2 6 , 44 ; 3: 229-30 ; 5 : 65, 398. — Olla s. Ulrich Frank. — W. IV 7 : 1/7. Wolfram y. Eschenbach. 1 6 : 1 0 7 ; IV l d : 3, 11. Wolke, Chr. H. I 6 : 9 t . ' Wollenweber, L. A. IV l a : 4 4 . Wolzogen, E. y. IV 3:616. — Karoline v. IV l a : 3 3 ; 9:35. — W.Y. IV 8 b : 2; 9:35, 176. Worterklärnng. I 7 : 137-61!. Wortfüsse. 1 8 : 1 .

Wortschatz. I 7 : 70/9, 126-36. Wonthers, D. III 4:24. Würfel, Chr. IV 3:28. Würfelspiel. 115:106. Wlrfl, Chrph. IV 2 a : 58. Wüittemberg. I 4 : 1 8 3 , 353/4a; 9 : 137/8. — Alex. Graf v. IV 2b: 10: 10:113. Würzburg, Eonr. v. IV 8 c : 27. Wunderhorn. IV 10.-41, 102, 118. Wandt, W. IV 5: 558. Wupperfeld. I 9 :143. Wussow, Alex. v. IV l c : 65. Wutke-Biller, Emma. IV 3 :537. Wuttke, H. IV 9:18. Wyl, W. IV 3 :579. Wyle, N. T. I 7 : 7 a ; II 5:65. Wyss, G. v. IV 5 : 382/3. Xenien.

I 12 : 34; IV 2 a : 58.

York, H. D. L. Graf v. 171/2.

IV l b : 14,

Zabel, E. IV 3 :183. Zachariä, J. F. W. 1 8:28, 30; IV l c : 72; 3:32/4; 5:9-10. Zainer, Joh. I 3:53. Zannen, sich zauen. I 7:152. Zarncke, Fr. 1 3 : 3 2 1 ; 1 1 2 : 4 5 ; IV 3:34, 63 ; 5:398 Sammlung. IV 8 a : 5. Zauberei. I 5:127/8, 130, 135, 198. Zaubergeld. I 5:135. Zauberaagen. I 5:179. Zedlitz, Heinr. y. II 1:152. — J. Ch. Frhr. v. IV 2b : 121; 3 : 300; 5:86. Zeitblom, B. 1 9 : 1 6 7 . Zeitler. I 8 :30. Zeitschriften-Adressbueh. I 3 : 246. Inhaltsangabe. 1 3 : 248. Katalog. I 3 :252. Zeitungen (s. auch Jonrnalistik). II 1:2, 36, 77. Dresden IV 3 :109 Hamburg I 3 : 308. Leonberg IV 3: 318 NewYork 13 :87. Sondershausen IV 3 : 93. Torgau I 3: 60. Wien IV 1 b : 219. Zeitungs-Amt (Berlin). I 3:244. Jubiläen. I 3:230,5 Preislisten. I 3:244/5. Zeitungswesen. 1 3:227-56; II 1:77. Zell b. Oberstaufen. I 9 :163. Zeller, Luise = Luise Pichler. — Ed. IV 5 : 81/2, 601.

Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgeschiohte.

V.

Zenger, M. I 10:277. Zesen, Ph. y. I 7 :183: 8 : 23 Zengdruck. I 3:51. Zeughaus. I 4 : 3G2. Zeune, Aug. IV 5 : 423. Zeyecote, J. III 4:24. Ziegert, M. IV 8 a : 25. Ziegler, Jak. 1 1 1 : 3 6 . — Luise y. I V 8 e : 3 0 . Ziehenaus, Chrph. I 3 : 357. Zielstrebigkeit. 1 1 : 7 Zierbuchstaben. 1 3 : 1 1 5 . Zierfiguren. I 3:66. Zierotin, K. y. I 4 : 4 6 0 ; II 1:150. Zierrat in Handschriften I 3:25. Zigeuner 14:438: IV 2 a : 116; 2 b: 33/4. Zigno, Giac. IV 1 e : 96. Ziller, T. 1 6 : 9 4 . Zilliug (Speziell. IV 9 : 14. Zimmer, H. IV 3 :32. Zimmermann, H. y. I I I : 23. — J. G. IV 1 c : 42, 88 ; 5 : 224, 236. — J. J. IV 9:166. — Eob. IV 8 b : 21. Zincgref, J. W. I V 8 e : 1 1 2 . Zingerle, I. y IV 2 b : 203 Zink, B. II 3 : 48. Zinzendorf, N. L. Graf y. III 5 :34/5 Zither. I 10:41. Zoll, E. IV l a : 2 1 ; l b : 3 5 8 ; 1 c : 60/1: 3:10, 12, 453; 5:463, 652. Zollikofer. G. J. IV 1 a : 17. Zollner, M. II 2 :43. Zolltarif. 1 4 : 2 1 1 Zolner, Jobst. II 2 : 23. Zschille (Walfensamraleri. I 9:462. Zsohokke, H. 16:128; IV 3:16,341-55; 5:271, 398. Zucker, U. 1 9 : 1 8 0 . Zündt, H. U 1 3 : 337,8. — M. I 3:337/8; 9 : 457. Zürich. I 4 : 2 0 ; IV 2 a :23. Zumsteeg, J. E. IV 2 b : 138. Zunftleben. 14:200/1. Zungenb&ndchen u. Lösnng. Zungenübungen. I 5 : 343/5. Zunz, L. IV 5:411/3. Znst&nde, Gesellschaftliehe, Deutschlands. 1 4 : 9 . Zwickau. I 4 : 1 3 3 ; II 3:57. Zwingli, ü . II 6 : 134, 161; III 5 : I ; IV 5:325 Zymmerraann, Ant. II 1: 87.

(4)39

Siglenregister. a) Siglen für einzelne Zeitschriften. AAALA. Atti della r. Accademia di Archeologia, Lettere e belle Arti AAW. Aus allen Weltteilen Ac. The Academy AChrK. Archiv für christliche Kunst ADA. Anzeiger d. Zeitschrift für Deutsches Altertum ADB. Allgemeine Deutsche Biographie ADLZg. Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung AELKZ. Allgemeine Evangelisch-Lut. KirchenZeitung AGNM. Anzeiger d. Germanischen Nationalmuseums AHVN. Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein * AJPh. American Journal of Philology AkBll. Akademische Blätter AltprMschr. Altpreussische Monatsschrift ALVKS. Archiv für Landes- und Volkskunde d. Provinz Sachsen AMZ. Allgemeine Missionszeitschrift AMZg. Allgemeine Militär-Zeitung AnnELScPol. Annales de l'école libre des sciences politiques AnzSchwG. Anzeiger für Schweiz, Geschichte AÖG. Archiv für Oesterreichische Geschichte APC. Annales de Philosophie Chrétienne APT. Archiv für Post und Télégraphié ASNS. Archiv für d. Studium der neueren Sprachen ASPh. Archiv für Slavische Philologie ASTP. Archivio per lo Studio delle Traditioni Popolari Ath. The Athenaeum AZg B . Beilage d. Allgemeinen Zeitung BAUBay. Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns BBG. Blätter für d. Bayerische Gymnasialschulwesen BBRW. Blätter für d. Bayerische Realschulwesen BBSW. Besondere Beilage d. Staatsanzeigers für Württemberg BCChrSchw. Bibliographie und litterarische Chronik d. Schweiz BECh. Bibliothèque de l'École des Chartes BFDH. Berichte d. Freien Deutschen Hochstifts BGDS. Beiträge z. Geschichte d. Deutschen Sprache BG1. Der Beweis des Glaubens BGLIA. Bibliothek der Gesamt-Litteratur des In- u. Auslandes. BHLPFr. Bulletins Historiques et Littéraires de la Société du Protestantisme Français BiogrJbA. Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde (Iwan Müller)

BKELK. Beiträge z. Kunde Esth-, Liv- und Kurlands BLChrSchw. Bibliographie und litterarische Chronik d. Schweiz BllHSch. Blätter für das Höhere Schulwesen BllThPBBihl. Blätter z. Theorie und Praxis d. Bibliothekswesens BLIT. Blätter für Litterarische Unterhaltung BLVSt. Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart. BPh WS. Berliner Philologische Wochenschrift BScFB. Bulletin scientifique de la France et de la Belgique BSCMHAlsace. Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace BURS. Bibliothèque Universelle et Revue Suisse BWKG. Blätter für Württembergisehe Kirchengeschichte CAC. La Chronique des Arts et de la Curiosité. CBlBibl. Centralblatt für Bibliothekswesen CBlUVPreussen. Centralblatt für die gesamte Unterrichts-Verwaltung in Preussen ChrJGImpr. Chronique du journal général de l'Imprimerie et de la Librairie ChWGV. Chronik d. Wiener Goethe-Vereins CMC. Casopis Musea Krâlovstvi Ceského COIRW. Centraiorgan für d. Interessen d. Realschulwesens CR. Corpus Reformatorum CRPhThL. Critical Review of theological and philosophical Littérature DB11EU. Deutsche Blätter für Erziehung und Unterricht DEB11. Deutsch-Evangelische Blätter DEKZ. Deutsche Evang.-Kirchenzeitung Didask. Didaskalia (Beiblatt z. Frankfurter Journal) DLD. Deutsche Litteraturdenkmale DLZ. Deutsche Litteraturzeitung DNB. Deutsche Nationalbühne DNJb. Deutschnationales Jahrbuch DNL. Deutsche Nationallitteratur DPB1. Deutsches Protestantenblatt DR. Deutsche Revue DRs. Deutsche Rundschau DSB11. Deutsch-sociale Blätter DWB1. Deutsches Wochenblatt DZG. Deutsche Zeitschrift für d. Geschichtswissenschaft DZKR. Deutsche Zeitschrift für Kirchenrecht DZg. Deutsche Zeitung (Wien) DZSF. Deutsche Zeit- und Streitfragen EHR. English Historical Review. EKZ. Evangelische Kirchenzeitung

Siglenregister. EPL. Entretiens Politiques et Littéraires EBPHL B . Études réligieuses, philosophiques, historiques et littéraires. Partie bibliographique. Euph. Euphorion. FBPG. Forschungen z. Brandenburgischen u. Preusaischen Geschichte FDLV. Forschungen zur deutschen Landes- u. Volkskunde. . FFFGAV. Für d. Feste nnd Freunde d. GustavAdolf-Vereins FKLB. Forschungen z. Kultur- u. Literaturgeschichte Bayerns FrB. Freie Bühne für modernes Leben FrBlW. Wiener Fremdenblatt. FrSchZ. Freie Schulzeitung FZg. Frankfurter Zeitung GBA. Gazette des Beaux Arts. GDL. Gesellschaft für Deutsche Litteratur Geg. Die Gegenwart Ges. Die Gesellschaft GFröO. Geschichtsfreund (Mitteilungen d. Historischen Vereins d. 5 Orte) GGA. Göttingische Gelehrte Anzeigen GJb. Goethe-Jahrbuch HBGF. Hallische Beiträge zur Geschichtsforschung HJb. Historisches Jahrbuch (Grauert) HPB11. Historisch-Politische Blätter HT. Historisk Tidsskrift (Dänemark) HTB. Historisches Taschenbuch HZ. Historische Zeitschrift (v. Sybel) IllZg.

Illustrierte Zeitung

JbbPTh. Jahrbücher f. protestantische Theologie JBG. Jahresberichte der Geschichtswissenschaft JBGPh. Jahresbericht über Germanisehe Philologie JBHSW. Jahresberichte für d. höhere Schulwesen JBL. Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte JbPSTh. Jahrbuch lür Philosophie und spekulative Theologie. JbSAK. Jahrbuch d. kunsthistorischen Sammlungen d. Allerhöchsten Kaiserhauses JbSchwG. Jahrbuch für Schweizer Geschichte JDTh. Jahrbuch für deutsche Theologie JEc. Journal des Economistes JEd. Journal of Education JGGPO. Jahrbuch d. Gesellschaft für Geschichte d. Protestantismus in Oesterreich JGVV. Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft JHGA. Jahrbuch d. Heraldischen Gesellschaft Adler JKSAK. Jahrbuch d. Kunsthistorischen Sammlungen d. Allerhöchsten Kaiserhauses JllZg. Illustrirte Zeitung JNS. Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik JPrK. Jahrbuch der Preussischen Kunstsammlungen JSav. Journal des Savants KAW. Kirchlicher Anzeiger für Württemberg KBGV. Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der Deutschen Geschichts- und Altertumsvereine KB1GRW. Korrespondenzblatt für d. Gelehrtenu. Realschulen Württembergs

KB1WZ. Korrespondenzblatt d. Westdeutschen Zeitschrift für Geschichte und Kunst KM. Kirchliche Monatsschrift KRÖ. Kritische Revue aus Oesterreich KunstUZ. D. Kunst unserer Zeit KVZg. Kölnische Volkszeitung. Kw. Kunstwart KwH. Kwartalnik Historyczny KZEU. Katholische Zeitschrift für Erziehung und Unterricht KZg. Kölnische Zeitung LBIGRPh. Litteraturblatt für Germanische u. Romanische Philologie LBIHSch. Litteraturblatt für d. Höhere Schulwesen (Beil. zu BllHSch.) LCB1. Litterarisches Centralblatt LChR. The Lutteran Church Review LHw. Litterarischer Hand weiser LJb. Litterarisches Jahrbuch für die Interessen der Deutschen Nordwestböhmens (A. John) LLB. Leipziger Litteraturberichte LLD. Lateinische Literaturdenkmäler d. 16./17. Jh. LRs. Litterarische Rundschau für d. katholische Deutschland L&K. Literatur og Kritik LZgB. Wissenschaftliche Betlage d. Leipziger Zeitung MA. Le Moyen-Age M ADSpr. Mitteilungen d. Allgemeinen Deutschen Sprachvereins MD. Moderne Dichtung MGESchG. Mitteilungen d. Gesellschaft für deutsche Erziehungs- u. Schulgeschichte MGNM. Mitteilungen aus d. Germanischen Nationalmuseum 1IGP. Monumenta Germaniae Paedagogica MHL. Mitteilungen aus d. Historischen Litteratur Ä1IÖG. Mitteilungen d. Instituts für Oesterreichische Geschichtsforschung ML. Magazin für Litteratur d. In- und Auslandes MLLG. Mitteilungen d. Littauischeu litterarischen Gesellschaft MLN. Modern Language Notes MLWJ. Monatsschrift für Litteratur und Wissenschaft d. Judentums MNEKR. Mitteilungen u. Nachrichten für d. Evangelische Kirche in Russland MNLGAU. Mitteilungen d. Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie u. Urgeschichte Mus 0 Museum (Groningen) MVGDB. Mitteilungen d. Vereins für Geschichte d. Deutschen in Böhmen M WB1. Militär- Wochenblatt NAnt. Nuova Antologia NAR. North American Review Nation 8 . Nation (Berlin) NationNY. Nation (New-York) NB11EU. Neue Blätter aus Süddeutschland für Erziehung und Unterricht NDL. Neudrucke deutscher Litteraturwerke d. 16. und 17. J h . NedSpect. De Nederlandsche Spectator NFPr. Neue Freie Presse NHJbb. Neue Heidelberger Jahrbücher NJbbPh. Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik NKZ. Neue Kirchliche Zeitschrift NLB11. Neue Litterarische Blätter NQ. Notes and Queries (4)39*

Siglenregister. N&S. Nord u. Süd NYCritic. New-York-Critic NZ. Neue Zeit (Stuttgart) OEKZ. Oesterreichische evangelische Kirchen„ zeitung_ QLB1. .Österreichisches Litteraturblatt OUR. Österreichisch-Ungarische Revue Päd. Pädagogium. PB11KHS. Pastoralblätter für Katechetik, Homiletik uud Seelsorge PEGS. Publications of the English GoetheSociety PKZ. Protestantische Kirchenzeitung PMLA. Publications of the Modern Language Association of America P P S A . Publikation aus d. Kgl. Preufsischen Staatsarchiven P r J b b . Preussische Jahrbücher PZSF. Pädagogische Zeit- und Streitfragen Q,F. Quelleu u. Forschungen z. Sprach- u. Kulturgeschichte d. germanischen Völker QR. Quarterley Review RAFr. Revue de l'Art Français RB. Revue Bleue RBibl. Revue des Bibliothèques RCr. Revue Critique d'histoire et de littérature RDM. Revue des deux Mondes RepKunstw. Repertorium der Kunstwissenschaft RESS. Revue de l'Enseignement Secondaire et Supérieure RH. Revue Historique RhBUEU. Rheinische Blätter für Erziehung u. Unterricht RhGBU. Rheinische Geschichtsblätter. RiCrLI. Rivista Critica della Letteratura Italiana R I E . Revue Internationale de l'Enseignement R P L . Revue Politique et Littéraire RQChrA. Römische Quartalschrift für Christliches Altertum und Kunst RSIt. Rivista Storica Italiana. RThPh. Revue de Théologie et de Philosophie RTP. Revue des Traditions Populaires SammlerA. D. Sammler (Tägliche Beilage d. Augsburger Abendzeitung) SammlerB. D. Sammler (Berlin) SBB. Sammlung Bernischer Biographien SBllflU. Süddeutsche Blätter für die höheren Unterrichtsanstalten. SchlZg. Schlesische Zeitung SchwäbKron. Schwäbische Kronik (Beiblatt z. Schwab. Merkur) SGV. Sammlung gemeinnütziger Vorträge (Prag). SGWV. Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge SÖMZ. Streffleurs Oesterreichische Militärische Zeitschrift StMBCO. Studien u. Mitteilungen aus d. Benediktiner* u. d. Cistercienser-Orden StML. Stimmen aus Maria Laach StNPhl. Studies and Notes in Philology and Littérature TglRsB. Unterhaltungsbeilage d. Täglichen Rundschau (Berlin) ThJB. Theologischer Jahresbericht ThLBl. Theologisches Litteraturblatt ThLZ. Theologische Litteraturzeitung ThQ. Theologische Quartalschrift ThStK. Theologische Studien u. Kritiken

ThT. Theologische Tijdschrift. ThZSchw. Theologische Zeitschrift aus der Schweiz TNTLK. TijdBchrift voor Nederlandsche Taal- en Letterkunde TRHS. Transactions of the Royal Historical Society UB. Universal-Bibliothek ÜB&T. Über Berg u. Thal ÜL&M. Über Land u. Meer UZ. Unsere Zeit VGAnthr. Verhandlungen d. Gesellschaft für Anthropologie VHSG. Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie VLG. Vierteljahrsschrift f. Litteraturgeschichte VVPK. Vierteljahrsschrift für Volkswirtschaft, Politik u. Kulturgeschichte VWPh. Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie WFrBl. Wiener Fremdenblatt WIDM. Westermanns Illustrirte Deutsche Monatshefte WKK. Wiener Kommunalkalender WRDK. Wochenrundschau für dramatische Kunst, Litteratur und Musik WSKPh. Wochenschrift für Klassische Philologie WTB1. Wiener Tagblatt W W K L . Wetzel u. Walters Kirchenlexikon. WZ. Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte u. Kunst ZADSprV. Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins ZBK. Zeitschrift für Bildende Kunst ZDA. Zeitschrift für Deutsches Altertum ZDKG. Zeitschrift für Deutsche Kulturgeschichte ZDMG. Zeitschrift d. Deutschen Morgenländischen Gesellschaft ZDPh. Zeitschrift für Deutsche Philologie ZDS. Zeitschrift für Deutsche Sprache ZDU. Zeitschrift für d. Deutschen Unterricht Zeitgeist. D. Zeitgeist (Montagsbeilage z Berliner Tageblatt) ZERCJ. Zeitschrift für d. evangelischen Religionsunterricht ZFChrVL. Zeitschrift d. christlichen Volkslebens ZFSL. Zeitschrift für neufranzösische Sprache u. Litteratur ZGORh. Zeitschrift für d. Geschichte d. Oberrheins ZKG. Zeitschrift für Kirchengeschichte ZKWL. Zeitschrift für kirchliche Wissenschaft u. kirchliches Leben ZLIHSch. Zeitschrift für lateinlose höhere Schulen ZÖG. Zeitschrift für d. Oesterreichischen Gymnasien ZPrGL. Zeitschrift für Preussische Geschichte und Landeskunde ZPTh. Zeitschrift für Praktische Theologie ZSchlH. Zeitschrift d. Gesellschaft für Schleswig-Holstein* Lauenburgische Geschichte ZSRGG. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung ZVK. Zeitschrift für Volkskunde ZVLR. Zeitschrift für Vergleichende Litteraturgeschichte u. Renaissance-Litteratur ZV Volksk. Zeitschrift des Vereins für Volkskunde ZWTh. Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie

Siglenregister. b) Abkürzung znr Bezeichnung' der übrige» Zeitschriften. A. Archiv, Archives, Arkiv. — AbhAk. Abhandlungen d. Akademie (d. Wissenschaften). — AbbL. Abhandlungen für Landeskunde. — AG. Archiv für Geschichte. — Alm. Almanach. — Ann. Annalen, Annales. — Ant. Antiquarisch. — Anz. Anzeiger. — AV. Altertumsverein

rique. — MGG. Mitteilungen d. Gesellschaft für Geschichte. — Mh. Monatshefte. — Mschr. Monatsschrift. — MSH. Mémoires de la Société Historique. — Mus. Museum, Musik. — MusV. RIusealverein. — MVG. Mitteilungen d. Vereins für Geschichte N. Neu, Nouveau, Nuovo usw. — NF. Neue Folge. — Njbl., Njbll. Neujahrsblatt, Neujahrsblätter. — NN. Neueste Nachrichten

B . Beiträge. — BAc. Bulletin de l'Académie. — BB1. Börsenblatt. — Bblgr Bibliographie. — BG. Beiträge z. Geschichte. — BHV. Bericht d. Historischen Vereins. — Bibl. Bibliothek. •— BK Beiträge z. Kunde. — Bl., BU. Blatt, Blätter. — BLVA. Berichte d. . Landesvereins für Altertumskunde. — BMH. Bulletin du Musée Historique. — BVGW. Berichte über d. Verhandlungen d. Gesellschaft d. Wissenschaften. — BVL. Blätter d. Vereins für Landeskunde

Q. Quartalschrift. — QB. Quartalsblatt. — QuBllHV. Quartalsblätter des historischen Vereins

CB1. Centraiblatt. — Chr. Chronik. — Cr. Critique. — COI. Centraiorgan für d. Interessen

R . Revue, Review. — Rep. Repertorium. — Rh. Rhein, Rheinisch. — Ri. Rivista.— Rs. Rundschau SB. Sitzungsbericht, Sitzungsberichte. — SBAk. Sitzungsberichte d. Akademie (d. Wissenschaften). — Sbnbg. Siebenbürgen. -- Sch. Schule. .— SchlH. Schleswig-Holstein-Lauenburg. — Schw. Schweiz, Schweizerisch. — Soc. Société, Society, Sociedad. — Spr. Sprache, Sprachforschung. — St. Studien. — SVG. Schriften d. Vereins f. Geschichte

D.

Deutsch

E.

Erdkunde. — Erz. Erziehung

I\

Forschungen

G. Geschichte. — GBl., GBU. Ueschichtsblatt, Geschichtsblätter. — Ges. Gesellschaft. — GFr. Geschichtsfreund. — GV. Geschichtsverein. — GQ. Geschichtsquellen — GW. Gesellschaft d. Wissenschaften H . Historisch, Histoire, Historique usw. — HG. Historische Gesellschaft. — HT. Historisk Tidsskrift. — HV. Historischer Verein I . Institut. — It. Italia, Italiano J . Journal. — JB. Jahresbericht, Jahresberichte. — Jb. Jahrbuch. — Jbb. Jahrbücher. — JbHV. Jahrbuch d. Historischen Vereins. — JbVG. Jahrbuch d. Vereins für Geschichte. — JHh. Jahresbefte KB1. Korrespondenzblatt. — KB1VL Korrespondenzblatt d. Vereins f. Landeskunde. — KG. Kirchengeschichte. — KL. Konversationslexikon Ii. Litteratur, Litterarisch usw. — LB. Litteraturbericht. — LB1. Litteraturblatt. — LK. Landeskunde. — LVA. Landesverein für Altertumskunde M. Mitteilungen, Mémoires. — MA. (MAlich.) Mittelalter (-•- lieh). — MAc. Mémoires de l'Académie. — Mag. Magazin. — MB1., MBU. Monatsblatt, Monatsblätter. — MDG. Mitteilungen der deutschen Gesellschaft. — MDSH. Mémoires et Documents de la Société Histo-

Ö. Oesterreich, Oesterreichisch P. Preussisch. — Paed. Pädagogik, pädagogisch. — PAV. Publicationen des Altertums-Vereins. — Ph. Philologie. — Philos. Philosophie. — Pr. Presse

T. Transactions. — Tb. Taschenbuch. — TB1. Tageblatt (Tagblatt) V. Verhandlungen. — Vjh. Vierteljahrshefte. — Vjs. Vierteljahrsschrift. — Vt. Vaterländisch. — Ver. Verein WB1. Wochenblatt Z. Zeitschrift. — Zg. Zeitung. — ZGG. Zeitschrift d. Gesellschaft für Geschichte. — ZHV. Zeitschrift d. Historischen Vereins Beispiele für Verbindungen: JbMünchG. Jahrbuch für Müuchener Geschichte BVGWLeipzig. Berichte über d. Verhandlungen d. Gesellschaft d. Wissenschaften in Leipzig UngR. Ungarische Revue MVAnhaltG. Mitteilungen d. Vereins für Anhaltische Geschichte u. Altertumskunde MhMusikG. Monatshefte für Musikgeschichte S VGBerlin. Schriften d. Vereins für d. Geschichte Berlins NASächsG. Neues Archiv für Sächsische Geschichte ZVHambG. Zeitschrift d. Vereins für Hamburgische Geschichte — usw.

Bemerkungen für den Gebrauch. An dieser Stelle sei nochmals das „Handbuch zu Litteraturberichten" von .T. Jastrow (Berlin, Gaertner 1891) rühmend genannt, dem die technische Einrichtung sich im wesentlichen anschliesst. 1. Die D i s p o s i t i o n ist jedem einzelnen Abschnitte vorangedruckt und im Text, auf den allein sie sich bezieht, durch Absätze und Sperrung der Stichwörter kenntlich. 2. Die Stellung der A n m e r k u n g s z i f f e r vor oder hinter dem Punkt am Ende eines Satzes charakterisiert die nähere oder fernere Zugehörigkeit des unten angeführten Buches zum Text. 3. Neben den Werken des B e r i c h t s j a h r e s sind nur in Ausnahmefällen Schriften des unmittelbar vorhergegangenen Jahres besprochen. Die Litteratur der auf das Berichtsjahr folgenden Zeit blieb durchweg ausgeschlossen, ausser wo es sich um einzelne Recensionen der 1894 erschienenen Arbeiten handelt. Als J a h r e s z a h l ist zu jeder in den Anmerkungen citierten Schrift die des Berichtsjahres (für Bd. 5 also 1894) hinzuzudenken, insofern eine andere nicht ausdrücklich genannt ist. Wo bei Lieferungswerken, Zeitschriften usw. Lieferungstitel und Bandtitel verschiedene Jahreszahlen tragen, ist der l e t z t e r e als massgebend betrachtet worden. 4. Die B e d e u t u n g d e r Z e i c h e n in den Anmerkungen sind folgende: X Hier sei dem Titel nach angeführt X X Hier sei angeführt unter Vorbehalt genauerer Besprechung im nächsten Jahrgang O Unzugänglich blieb (IV 8a : 10) Hier ist ein Titel einer Arbeit bezw. ein Bericht ausgefallen zu Gunsten von IV, 8 a N. 10. |[ ]| schliesst das Verzeichnis der Recensionen ein. 5. Ein Verzeichnis der zur Abkürzung von Z e i t s c h r i f t e n - u n d Z e i t u n g s t i t e l n verwendeten Siglen findet sich hinter dem Sachregister. Ausserdem sind folgende Abkürzungen angewendet: Hs., Hss. = Handschrift, Handschriften; hs. — handschriftlich; Ms., Mss. •-= Manuskript, Manuskripte; Vf. = Verfasser, Verfasserin; Jh., Jhh. = Jahrhundert. Jahrhunderte. 6. Das A u t o r e n r e g i s t e r verzeichnet nur die Verfasser der besprochenen Arbeiten, zu denen auch die Recensionen gerechnet werden. JDie Art der angeführten Werke wird durch die Kapitelzahl einigermassen gekennzeichnet. 7. Im S a c h r e g i s t e r beachte man überall Zusammenstellungen wie Bibliotheken, Drama, Schulen, Sprache. 8. Die Z a h l e n in d e n R e g i s t e r n usw. sind aus folgenden Beispielen zu verstehen: II 3 : 4 = II, 3 N. 4. — I I 3 : 4 - 5 = II, 3 N. 4 - 5 . - II 3 : 4; 6 : 7 = 11, 3 N. 4; II, 6 N. 7. 9. Die Verfasser von selbständigen Werken wie auch namentlich von Dissertationen, Programmen, Festreden usw. sowie von Zeitschriftenaufsätzen werden dringend ersucht, ein Exemplar an die JBL. einzusenden oder die Einsendung seitens ihres Verlegers zu veranlassen. Bei Abhandlungen, die an entlegenen Stellen veröffentlicht sind, wäre die Redaktion schon für den blossen Hinweis (vielleicht mit kurzer Angabe des Inhalts) dem Autor zu Dank verpflichtet. 10.' Die Adresse der Redaktion findet sich am Schlüsse der Vorrede, die der Verlagshandlung auf dem Titelblatt, die der einzelnen Mitarbeiter im Inhaltsverzeichnis.

Druckfehlerfoericlitigung. I 1 : 86 Note lies R. W u l c k o w . — I 3 : 61 Note lies R. S c h w a r z e . — I 4 : 122 Note lies J. G i l l h o f f . — I 4 : 138a Note lies C a r i u t h i a S. 7-15, 43-51. — I 4 : 218 lies E o s s m a n n . — I 4 : 3 1 1 Note lies S c h w a r z f e l s . — I 4 : 420 Note lies T s c h i r c h . — I 4 : 522 Note lies W e n d l a n d t . — 1 6 : 4 5 Note liess ( = N. 13.). — I 6 : 46 Note lies (== N. 14.). — I 7 : 129 Zeile 1 lies T e t z n e r . — I 9 : 9 Note lies S e i d l i t z . — I 9 : 3 0 Zeile 1 lies F r a n c q u e t . — I 9 : 157 Note lies M B l A l t V W i e n . I 9:203 Zeile 1 lies d e N e g k e r . — I 9 : 204 Zeile 2 lies H e i n z . — I 9 : 243 Zeile 1 bezw. Note lies S e i d l i t z . — I 10 : 260 Zeile 1 bezw. Note lies H o f m i l l e r . — I 1 2 : 1 2 Zeile 3 lies W i n c k e l m a n n . — I 12 : 104 Zeile 2 lies N a e t e b u s . — II 5 : 6 5 Zeile 7 lies B. H i r s s f e l d e r . — II 6 Inhaltsverzeichnis Zeile 12 lies S a c h s e n N. 164. — II 7 : 9 Note lies K. W o t k e . — IV l a : 37 Zeile 22 lies H. S c h i f f . — IV 1 b : 357 Note lies S o s n o s k y . — IV l b : 442 Note lies T r e u t s c h v. Buttlar. — IV 1 d Inhaltsverzeichnis Zeile 2 lies C h é n i e r und L e c o n t e . — IV 2 b Inhaltsverzeichnis Zeile 7 u. N. 119 Zeile 2 lies J. B. D e i n h a r d s t e i n . — IV 2 b Inhaltsverzeichnis Zeile 7 lies A. v o n T s c h a b u s c h n i g g . — Ebda. Zeile 9 lies F. v. S a a r N. 183. — Ebda. Zeile 17 lies S. S a i l e r . — Ebda, lies H. J ü r s . — IV 3 : 456 Zeile 2 bezw. Note lies L e mm e r m a y e r. — IV 5 : 64 Note lies W e i s . — 1V 5 : 170 Zeile 1 bezw. Note lies G ö r i n g. — IV 5 : 261 Note lies H. J o s e p h s on. — IV 5 : 335 Note lies W e i t b r e c h t . — IV 5 : 375 Note lies W. S. L y o n . — JBL. 1893 IV 8a : 31 Zeile 5 lies A. R i e s e . — IV 8 a : 34 Note lies K. W e i n h o ld. — Im Autorenregister fehlt: H e u e r , O. IV 8a : 25; 8 e : 69.

Druck yon C. H. Schulze & Co. in Gräfenhainichen.

Bemerkungen für den Gebrauch. An dieser Stelle sei nochmals das „Handbuch zu Litteraturberichten" von .T. Jastrow (Berlin, Gaertner 1891) rühmend genannt, dem die technische Einrichtung sich im wesentlichen anschliesst. 1. Die D i s p o s i t i o n ist jedem einzelnen Abschnitte vorangedruckt und im Text, auf den allein sie sich bezieht, durch Absätze und Sperrung der Stichwörter kenntlich. 2. Die Stellung der A n m e r k u n g s z i f f e r vor oder hinter dem Punkt am Ende eines Satzes charakterisiert die nähere oder fernere Zugehörigkeit des unten angeführten Buches zum Text. 3. Neben den Werken des B e r i c h t s j a h r e s sind nur in Ausnahmefällen Schriften des unmittelbar vorhergegangenen Jahres besprochen. Die Litteratur der auf das Berichtsjahr folgenden Zeit blieb durchweg ausgeschlossen, ausser wo es sich um einzelne Recensionen der 1894 erschienenen Arbeiten handelt. Als J a h r e s z a h l ist zu jeder in den Anmerkungen citierten Schrift die des Berichtsjahres (für Bd. 5 also 1894) hinzuzudenken, insofern eine andere nicht ausdrücklich genannt ist. Wo bei Lieferungswerken, Zeitschriften usw. Lieferungstitel und Bandtitel verschiedene Jahreszahlen tragen, ist der l e t z t e r e als massgebend betrachtet worden. 4. Die B e d e u t u n g d e r Z e i c h e n in den Anmerkungen sind folgende: X Hier sei dem Titel nach angeführt X X Hier sei angeführt unter Vorbehalt genauerer Besprechung im nächsten Jahrgang O Unzugänglich blieb (IV 8a : 10) Hier ist ein Titel einer Arbeit bezw. ein Bericht ausgefallen zu Gunsten von IV, 8 a N. 10. |[ ]| schliesst das Verzeichnis der Recensionen ein. 5. Ein Verzeichnis der zur Abkürzung von Z e i t s c h r i f t e n - u n d Z e i t u n g s t i t e l n verwendeten Siglen findet sich hinter dem Sachregister. Ausserdem sind folgende Abkürzungen angewendet: Hs., Hss. = Handschrift, Handschriften; hs. — handschriftlich; Ms., Mss. •-= Manuskript, Manuskripte; Vf. = Verfasser, Verfasserin; Jh., Jhh. = Jahrhundert. Jahrhunderte. 6. Das A u t o r e n r e g i s t e r verzeichnet nur die Verfasser der besprochenen Arbeiten, zu denen auch die Recensionen gerechnet werden. JDie Art der angeführten Werke wird durch die Kapitelzahl einigermassen gekennzeichnet. 7. Im S a c h r e g i s t e r beachte man überall Zusammenstellungen wie Bibliotheken, Drama, Schulen, Sprache. 8. Die Z a h l e n in d e n R e g i s t e r n usw. sind aus folgenden Beispielen zu verstehen: II 3 : 4 = II, 3 N. 4. — I I 3 : 4 - 5 = II, 3 N. 4 - 5 . - II 3 : 4; 6 : 7 = 11, 3 N. 4; II, 6 N. 7. 9. Die Verfasser von selbständigen Werken wie auch namentlich von Dissertationen, Programmen, Festreden usw. sowie von Zeitschriftenaufsätzen werden dringend ersucht, ein Exemplar an die JBL. einzusenden oder die Einsendung seitens ihres Verlegers zu veranlassen. Bei Abhandlungen, die an entlegenen Stellen veröffentlicht sind, wäre die Redaktion schon für den blossen Hinweis (vielleicht mit kurzer Angabe des Inhalts) dem Autor zu Dank verpflichtet. 10.' Die Adresse der Redaktion findet sich am Schlüsse der Vorrede, die der Verlagshandlung auf dem Titelblatt, die der einzelnen Mitarbeiter im Inhaltsverzeichnis.

Druckfehlerfoericlitigung. I 1 : 86 Note lies R. W u l c k o w . — I 3 : 61 Note lies R. S c h w a r z e . — I 4 : 122 Note lies J. G i l l h o f f . — I 4 : 138a Note lies C a r i u t h i a S. 7-15, 43-51. — I 4 : 218 lies E o s s m a n n . — I 4 : 3 1 1 Note lies S c h w a r z f e l s . — I 4 : 420 Note lies T s c h i r c h . — I 4 : 522 Note lies W e n d l a n d t . — 1 6 : 4 5 Note liess ( = N. 13.). — I 6 : 46 Note lies (== N. 14.). — I 7 : 129 Zeile 1 lies T e t z n e r . — I 9 : 9 Note lies S e i d l i t z . — I 9 : 3 0 Zeile 1 lies F r a n c q u e t . — I 9 : 157 Note lies M B l A l t V W i e n . I 9:203 Zeile 1 lies d e N e g k e r . — I 9 : 204 Zeile 2 lies H e i n z . — I 9 : 243 Zeile 1 bezw. Note lies S e i d l i t z . — I 10 : 260 Zeile 1 bezw. Note lies H o f m i l l e r . — I 1 2 : 1 2 Zeile 3 lies W i n c k e l m a n n . — I 12 : 104 Zeile 2 lies N a e t e b u s . — II 5 : 6 5 Zeile 7 lies B. H i r s s f e l d e r . — II 6 Inhaltsverzeichnis Zeile 12 lies S a c h s e n N. 164. — II 7 : 9 Note lies K. W o t k e . — IV l a : 37 Zeile 22 lies H. S c h i f f . — IV 1 b : 357 Note lies S o s n o s k y . — IV l b : 442 Note lies T r e u t s c h v. Buttlar. — IV 1 d Inhaltsverzeichnis Zeile 2 lies C h é n i e r und L e c o n t e . — IV 2 b Inhaltsverzeichnis Zeile 7 u. N. 119 Zeile 2 lies J. B. D e i n h a r d s t e i n . — IV 2 b Inhaltsverzeichnis Zeile 7 lies A. v o n T s c h a b u s c h n i g g . — Ebda. Zeile 9 lies F. v. S a a r N. 183. — Ebda. Zeile 17 lies S. S a i l e r . — Ebda, lies H. J ü r s . — IV 3 : 456 Zeile 2 bezw. Note lies L e mm e r m a y e r. — IV 5 : 64 Note lies W e i s . — 1V 5 : 170 Zeile 1 bezw. Note lies G ö r i n g. — IV 5 : 261 Note lies H. J o s e p h s on. — IV 5 : 335 Note lies W e i t b r e c h t . — IV 5 : 375 Note lies W. S. L y o n . — JBL. 1893 IV 8a : 31 Zeile 5 lies A. R i e s e . — IV 8 a : 34 Note lies K. W e i n h o ld. — Im Autorenregister fehlt: H e u e r , O. IV 8a : 25; 8 e : 69.

Druck yon C. H. Schulze & Co. in Gräfenhainichen.

Für die bereitwillige und liebenswürdige Unterstützung bei den vorbereitenden Arbeiten ist die Redaktion den folgenden Herren zu lebhaftem Danke verpflichtet: Hermann

/l/sAm/-Berlin,

Dr. Ham

Prof. Dr. F. .Mmc&er-München, cand. phil. Oiio-München,

Bodmer-Züxioh,

Dr. Ludwig

cand. phil. Goym-Berlin, Dr. Friedr.

Z?«se/-Berlin,

Pomer-München,

cand. phil. Peisc/i-Berlin,

cand. phil. -Ew>&-München,

Prof. Dr. S. M.

Prem-Bielitz,

Prof. Dr. Ernst

Elster-Leipzig,

Bibliothekar Dr. Richard Preuss- Berlin,

cand. phil. Karl

.fWm-München,

Freiherr Alfred von Äewte-Breslau,

Dr. /Vite-Berlin,

Dr. Richard

Dr. Rudolf

Dr. Eduard SacA-Frankfurt a. M.,

cànd. phil.

Fürst-Prag,

Rosenbaum-Prag,

cand. phil. Hjalmar

Goldschmidt-Müncben,

Schacht,

cand. phil. Montague Jaco&s-Berlin,

Oberbibliothekar Dr. Willi.