Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 18 (2016): Redaktion: Bellingradt, Daniel; Stöber, Rudolf; Merziger, Patrick; Böning, Holger 9783515116169

In einem programmatischen Aufsatz erörtert Holger Böning den Umgang mit statistischen Daten zur deutschsprachigen Presse

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German Pages 353 [360] Year 2016

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Table of contents :
Inhalt
Vorwort
Aufsätze
Holger Böning (Bremen):
Gedanken zu den Möglichkeiten und Erfordernissen einer Statistik
des frühneuzeitlichen Pressewesens im deutschen Sprachraum
Jürgen Wilke (Mainz):
Von der Wahrhaftigkeit zur Gerechtigkeit. Die historische
Herausbildung von Normen des journalistischen Handelns
Hendrik Michael (Bamberg):
»Wir Weltstädter!« Handlungs- und Deutungsmuster eines neuen
Journalisten am Fallbeispiel Hugo von Kupffer (1853–1928)
Erik Koenen (Bremen):
Erich Everth als Leitartikler der ›Vossischen Zeitung‹ (1921–1923).
Journalismus als Krisen- und Zeitdiagnostik der frühen Weimarer
Republik
Sebastian Weinert (Berlin):
Ein »Belehrungsfeldzug großen Stils«. Die Reichsgesundheitswoche
als frühe Form des Campaigning
Miszellen
Jürgen Babendreier (Bremen):
Keine »Bomben im Keller«, aber Geschichte im Magazin.
Diskursive Anmerkungen zur Raubgutrecherche in der
Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Maria Hermes-Wladarsch (Bremen):
Digitale neue Welten: Bericht über ein DFG-Projekt zur
Digitalisierung der vollständigen deutschsprachigen Zeitungen des
17. Jahrhunderts an der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Buchbesprechungen
Bibliografie
Register der im Textteil der Aufsätze behandelten wichtigsten Personen und Sachen
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Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 18 (2016): Redaktion: Bellingradt, Daniel; Stöber, Rudolf; Merziger, Patrick; Böning, Holger
 9783515116169

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JbKG Band 18 · 2016

Franz Steiner Verlag

Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte herausgegeben von Daniel Bellingradt Holger Böning Patrick Merziger Rudolf Stöber

Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte Band 18

Publiziert mit Unterstützung der Stiftung Presse-Haus NRZ

J

Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte JbKG 18 (2016)

Franz Steiner Verlag

jahrbuch für kommunikationsgeschichte Herausgegeben von Daniel Bellingradt (Erlangen), Holger Böning (Bremen), Patrick Merziger (Leipzig) und Rudolf Stöber (Bamberg) beirat

Frank Bösch (Potsdam), Hans Bohrmann (Dortmund), Norbert Frei (Jena), Dagmar Freist (Oldenburg), Hans-Dieter Heimann (Potsdam), Joan Hemels (Amsterdam), Arnulf Kutsch (Münster), Maria Löblich (Berlin), Michael Schmolke (Salzburg), Reinhart Siegert (Freiburg), Bernd Sösemann (Berlin), Jürgen Wilke (Mainz) redaktion

Wilbert Ubbens, Mendestr. 25, 28203 Bremen, [email protected] rezensionen

Jun.-Prof. Dr. Daniel Bellingradt, Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Buchwissenschaft, Katholischer Kirchenplatz 9, 91054 Erlangen, [email protected] Jun.-Prof. Dr. Patrick Merziger, Universität Leipzig, Institut für Kommunikationsund Medienwissenschaft, Burgstr. 21, 04109 Leipzig, [email protected] www.steiner-verlag.de/jbkg Hinweise zur Manuskriptgestaltung unter www.steiner-verlag.de/programm/jahrbuecher/ jahrbuch-fuer-kommunikationsgeschichte/publikationsrichtlinien.html

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. © Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2016 Druck: Laupp & Göbel, Nehren Satz: Annegret Ullmann, Ganderkesee Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier. Printed in Germany. ISSN 1438-4485 ISBN 978-3-515-11604-6 (Print) ISBN 978-3-515-11616-9 (E-Book)

Inhalt Vorwort………………………………………………………………5 AUFSÄTZE Holger Böning (Bremen) Gedanken zu den Möglichkeiten und Erfordernissen einer Statistik des frühneuzeitlichen Pressewesens im deutschen Sprachraum.………7 Jürgen Wilke (Mainz) Von der Wahrhaftigkeit zur Gerechtigkeit. Die historische Herausbildung von Normen des journalistischen Handelns…………24 Hendrik Michael (Bamberg) »Wir Weltstädter!« Handlungs- und Deutungsmuster eines neuen Journalisten am Fallbeispiel Hugo von Kupffer (1853–1928)..………51 Erik Koenen (Bremen) Erich Everth als Leitartikler der ›Vossischen Zeitung‹ (1921–1923). Journalismus als Krisen- und Zeitdiagnostik der frühen Weimarer Republik.........…………………………………………………….…78 Sebastian Weinert (Berlin) Ein »Belehrungsfeldzug großen Stils«. Die Reichsgesundheitswoche als frühe Form des Campaigning....…………………………111

MISZELLEN Jürgen Babendreier (Bremen) Keine »Bomben im Keller«, aber Geschichte im Magazin. Diskursive Anmerkungen zur Raubgutrecherche in der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen…………………………129

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Inhalt

Maria Hermes-Wladarsch (Bremen) Digitale neue Welten: Bericht über ein DFG-Projekt zur Digitalisierung der vollständigen deutschsprachigen Zeitungen des 17. Jahrhunderts an der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen …………………………………………………………………….143 Buchbesprechungen ..………………………………………………156 Bibliografie (Wilbert Ubbens, Bremen).……………………………..…206 Register ……………………………………………………………352

VORWORT

Für den 18. Band des Jahrbuches für Kommunikationsgeschichte gibt es nach der Erweiterung des Herausgeberkreises im letzten Jahr eine weitere Veränderung anzuzeigen. Arnulf Kutsch hat sich entschieden, mit seiner Pensionierung als Professor für historische und systematische Kommunikationswissenschaft der Universität Leipzig auch aus dem Herausgeberkreis des Jahrbuchs für Kommunikationsgeschichte auszuscheiden, um sich vermehrt seinen Forschungsprojekten widmen zu können. Damit verlässt uns einer der Ideengeber und Gründer des Jahrbuchs. Von ihm ging vor gut zwei Jahrzehnten angesichts zunehmender Geschichtsvergessenheit in den Kommunikations-, Medien-, Publizistik- und Buchwissenschaften die Initiative zur Schaffung eines Forums aus, das historisch orientierten Fragestellungen einen Ort geben will. Wir als Mitherausgeber bedanken uns für seine unermüdliche Arbeit für eine stärkere Präsenz einer kommunikationsgeschichtlichen Perspektive, besonders aber für sein engagiertes und kollegial-freundschaftliches Wirken als Mitherausgeber. Der erste Aufsatz in diesem Jahrbuch ist ihm als kleiner Dank gewidmet. Arnulf Kutsch wird dem Jahrbuch als Mitglied des Beirates erhalten bleiben; wir wissen, dass er sich weiter intensiv in die Debatten des Faches einmischen wird. Wir freuen uns darüber und werden das Jahrbuch in seinem Geist fortführen. Daniel Bellingradt – Holger Böning – Patrick Merziger – Rudolf Stöber

Holger Böning

GEDANKEN ZU DEN MÖGLICHKEITEN UND ERFORDERNISSEN EINER STATISTIK DES FRÜHNEUZEITLICHEN PRESSEWESENS IM DEUTSCHEN SPRACHRAUM Dem Freund und Kollegen Arnulf Kutsch zum Abschied von der aktiven Herausgeberschaft des ›Jahrbuchs für Kommunikationsgeschichte‹ nach zwei Jahrzehnten. 1. NUTZEN EINER ZEITUNGSSTATISTIK In dem von Dir, lieber Arnulf,1 mitgegründeten und herausgegebenen ›Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte‹ kommt, wenngleich mehrere Beiträge von Walter J. Schütz sich der praktischen Zeitungsstatistik widmen, das Wort Zeitungsstatistik nicht häufiger als zehn Mal, im Zusammenhang mit der Frühen Neuzeit überhaupt nicht vor. Zweimal bist Du es selbst, der sich um Fragen der Zeitungsstatistik Gedanken macht, erstmals nämlich in einem Beitrag über die Korrespondenzen im deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik, in dem es um die Rekonstruktion und sekundärstatistische Analyse eines medialen Sektors geht.2 Sodann hast Du in einer Rezension der Dissertation von Thomas Birkner, die 2012 unter dem Titel »Das Selbstgespräch der Zeit« für sich beansprucht, die Geschichte des Journalismus in Deutschland 1605–1914 geliefert zu haben, darauf hingewiesen, welcher Erfahrung, Kenntnisse und Umsicht es bedarf, mit Statistiken so umzugehen, dass daraus nicht groteske Verfälschungen der Realität entstehen. Ein Beispiel: Als »politische« Richtung für das Gros der Tagespresse finden sich in den Zeitungskatalogen von Mosse, die bis zum Ende der 1920er Jahre die Grundlage der Pressestatistik bildeten, Eigenangaben der Verlage wie »unabhängig«, »überparteilich« oder »neutral«. Diese Eigenangaben fanden ihren Weg in die sekundäre Zeitungsstatistik von Paul Stoklossa aus dem Jahre 1909, die dann wiederum von Birkner als Indiz für die »Überparteilichkeit« des zeitgenössischen Journalismus gewertet wird. Jeder, der selbst einmal einen eigenen Blick in die hier in Frage kommenden Zeitungen geworfen hat, weiß um die Berechtigung Deiner Frage: »Wer aber hat je geprüft, ob in den Zeitungsfabriken tatsächlich ein überparteilicher Journalismus betrieben wurde?«3 1

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Dieser Vortrag wurde während des Symposiums am 17. Juli 2015 in Leipzig gehalten, das anlässlich des Ausscheidens auf dem Universitätsdienst zu Ehren von Arnulf Kutsch stattfand. Das Hauptthema waren Fragen der Zeitungsstatistik. Der Vortragscharakter wurde beibehalten, ergänzt sind lediglich Hinweise zur Forschungsliteratur. Arnulf Kutsch / Friederike Sterling / Robert Fröhlich: Korrespondenzen im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Rekonstruktion und sekundärstatistische Analyse eines medialen Sektors. In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 13, 2011, S. 154–176. Arnulf Kutsch: Rezension von: Thomas Birkner: Das Selbstgespräch der Zeit. Die Geschichte des Journalismus in Deutschland 1605–1914. Köln: Halem 2012. In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 12, 2012, S. 211f.

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Holger Böning

Zugleich aber weist Du auf die Unabdingbarkeit und Nützlichkeit einer Zeitungsstatistik hin, und betonst zugleich – mir besonders am Herzen liegend –, dass für nicht wenige Bereiche der Geschichte der deutschen Presse und des deutschen Journalismus zuerst einmal eine ganz basale Quellenforschung erforderlich sei. Was damit gemeint ist, erläuterst Du in Deiner gemeinsam mit Erik Koenen verfassten Studie zur Presseforschung im geisteswissenschaftlichen Milieu, die Ihr als Epitaph für Günther Ost bezeichnet habt, hat dieser Wissenschaftler sich doch mit seinen von ihm gegen Ende der 1920er-Jahre entwickelten und in kleineren Fallstudien erprobten innovativen Vorschlägen zur Methode der Zeitungsstatistik wichtige Verdienste erworben.4 Seine Vorschläge wurden nach 1933 nicht weiter verfolgt. Erst Walter J. Schütz hat in den 1950er Jahren erneut an Ost angeknüpft, sein Ziel war es nicht zuletzt, es künftigen Pressehistorikern leichter zu machen als ihren heutigen Kollegen, die zu den Zeitungen in den ersten Jahrhunderten ihres Bestehens oft nicht einmal die notwendigsten Daten zu Auflagen, Preisen, Nebenausgaben, Leserschaft, Vertriebsgebieten oder politischen Tendenzen zur Verfügung haben.5 2. VORARBEITEN ZU EINER PRESSESTATISTIK Für die Grundlegung einer Pressestatistik – mit einer Zeitungsstatistik allein ist es für die Frühe Neuzeit nicht getan –, wird man Anregungen aufzunehmen haben, die insbesondere von der Karl Bücher-Schule ausgingen. Neben Hjalmar Schachts Bestandsaufnahme der Zeitungen des Deutschen Reiches von 1898 6 sei Gerhard Muser genannt mit seinen 1918 erschienenen »Statistischen Untersuchungen über die Zeitungen Deutschlands«, die sich dem Zeitraum von 1885 bis 1914 widmeten. 7 Auf dem Internationalen Statistischen Kongress in Kopenhagen war es 1907 dann Karl Bücher selbst, der Erhebungsparameter und -ziele benannt hat. Um vier Punkte ging es ihm vor allem, wir werden sehen, wieweit sie Geltung auch für eine Pressestatistik der Frühen Neuzeit haben können: 1. nämlich um die Zahl der Zeitungen in regionaler Aufgliederung, bezeichnet als »territoriale Dichte«, 2. um die Zahl der in den Städten und Gemeinden erscheinenden Zeitungen, die »lokale Dichte« also, 3. um die Höhe der Auflage im Verhältnis zur Bevölkerungszahl oder die »soziale Intensität der Zeitungswirkung« und 4. endlich um die Erscheinenshäufigkeit oder die

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Erik Koenen / Arnulf Kutsch: Presseforschung im geisteswissenschaftlichen Milieu. Ein Epitaph für Günther Ost. In: Stefanie Averbeck / Arnulf Kutsch (Hg.): Zeitung, Werbung, Öffentlichkeit. Biographisch-systematische Studien zur Frühgeschichte der Kommunikationsforschung. Köln: Halem 2005, S. 110–144. Beate Schneider / Walter Schütz (Hg.): Europäische Pressemärkte. Annäherungen an eine länderübergreifende Zeitungsstatistik. / European Press Markets. Developing Comparative Statistics on Newspapers. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2004. (= Relation. Beiträge zur vergleichenden Kommunikationsforschung. Communication. Research in Comparative Perspective. N.F./n.s. 1, 2004). Hjalmar Schacht: Statistische Untersuchung über die Presse Deutschlands. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. III. Folge, Bd. 15, 1898, S. 503–525. Gerhard Muser: Statistische Untersuchungen über die Zeitungen Deutschlands 1885–1914. Leipzig: Reinicke 1918.

Möglichkeiten und Erfordernisse einer Statistik

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»zeitliche Intensität der Zeitungswirkung«. Außerdem ging es Bücher um die Höhe der Bezugs- und Anzeigenpreise.8 Das wäre, wüsste man wenigstens zu diesen Punkten Genaues für die gesamte Zeit, in der eine periodische Presse erschien, schon eine ganze Menge, wir sind jedenfalls für die ersten beiden Jahrhunderte, das 17. und 18., längst nicht so weit, wie von Bücher gefordert, ja, wenn man einmal von dem Grundlagenwerk zu den Zeitungen des 17. Jahrhunderts von Else Bogel und Elger Blühm absieht, stehen wir noch immer ziemlich am Anfang einer systematischen Bestandsaufnahme für die Frühe Neuzeit.9 Ich möchte somit danach fragen, welchen Sinn und Nutzen eine Pressestatistik der Frühen Neuzeit haben könnte, welche Vorarbeiten dazu bereits geleistet wurden und was endlich zu tun ist, um zu einer solchen Statistik zu gelangen, die Aussagekraft hat und mehr leistet als Schätzungen, auf die wir bis heute angewiesen sind. Ich möchte – Sie werden es vermuten – ein Loblied auf empirisch gegründete Forschungen singen, die sich der Quellen annehmen, ein Loblied auf Anstrengungen, die sich dem Gegenstand Presse mittels eigenen Schauens und Begreifens – im eigentlichen Sinne dieses Wortes – verpflichten, denn ohne eigene Auseinandersetzung mit den Quellen und Kenntnis ihrer Quantität und Qualität ist alle Theorie, die für die Entstehung von Presse und Öffentlichkeit in der Frühen Neuzeit als eine der maßgeblichen Entwicklungen hin zur Moderne ohne Frage höchst bedeutsam ist, nichts anderes als schnell verfliegender Schall und Rauch, ohne Beweiskraft für den Charakter historischer Zustände. Ein Loblied endlich mag mein Beitrag somit auch sein auf diejenigen Historiker, die sich den Blick nicht durch fremde Vorauswahl begrenzen lassen und selbst hineinsteigen in das Meer von Quellen, das uns vergangene Zeit erschließt, ein Loblied auf einen Positivismus, der nicht unbedingt jeden metaphysischen Gedanken ausschließen muß, der aber doch Wert legt auf die Materialbasis einer Wissenschaft, auf Quellenerschließung und Quellenkenntnis also, die dann am Ende allein auch Statistiken ermöglicht. Warum, wozu brauchen wir die »Quelle«? Oder, um diese Frage sogleich mit einem schönen Goethe-Wort, das zu einem festlichen Anlass doch nicht fehlen sollte, zu beantworten: »Ganz allein durch Aufklärung der Vergangenheit lässt sich Gegenwart begreifen.«10 Ich habe, um auch Persönliches zu sagen, Anfang der siebziger Jahre zu einer Zeit studiert, da in der historisch orientierten Literaturwissenschaft die Aufgeschlossenheit für Textarten außerhalb der hohen Literatur zwar zunahm, im Ganzen aber in großen Teilen der Fachliteratur pejorative Charakterisierungen der Sach- und Gebrauchsliteratur, zu der die periodische Literatur gehört, ja der Aufklärung insgesamt, die mit der 8

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Karl Bücher: Ergebnisse einer Zeitungsstatistik für das Deutsche Reich im Jahre 1885 und 1906. In: Bulletin de l’Institut International de Statistique, 1908, S. 176–181, 188–191. Else Bogel / Elger Blühm: Die deutschen Zeitungen des 17. Jahrhunderts. Ein Bestandsverzeichnis mit historischen und bibliographischen Angaben. Bd. 1.2. [Nebst:] Bd. 3: Nachtrag. Bremen: Schünemann [Bd. 3: München u.a.: Saur] 1971 [Bd. 3: 1985] (= Studien zur Publizistik. Bremer Reihe. Deutsche Presseforschung. Bd. 17, I–III). Johann Wolfang Goethe: Tag- und Jahreshefte. In: Johann Wolfgang Goethe: Sämtliche Werke, Propyläen-Ausgabe, Bd. 38, [1928], S. 382.

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Holger Böning

Entwicklung von Zeitungen und Zeitschriften engstens verbunden ist, noch häufig waren. Urteile wie »Als Zeitalter der Aufklärung gilt das 18. Jahrhundert, das mit dem Licht der Vernunft glaubte, jedes Lebensproblem lösen zu können. Die Dichtung schrumpfte ein«,11 wurden selbst in seriösen, in zahlreichen Auflagen erscheinenden Literaturgeschichten mit großer Selbstsicherheit verkündet. Auch noch in den ersten Sozialgeschichten der deutschen Literatur in den 1980er Jahren galt als gesichert, dass die Aufklärung wesentlich eine literarisch-philosophische Bewegung war und ihre zeitliche Begrenzung um das Jahr 1800 zu finden sei.12 Dies war immerhin ein Fortschritt, galt doch zuvor oft der »Sturm und Drang« als die literarische Erscheinung, an der die Aufklärung angeblich zerschellte. Als weitgehend unzweifelhaft wurde vorgetragen, dass die Aufklärung vorwiegend Selbstaufklärung der Eliten gewesen sei und den Weg zu breiteren Bevölkerungskreisen weder gesucht noch gefunden habe. Quellengattungen wie Zeitungen, Intelligenzblättern oder Kalendern wandten sich nur wenige Außenseiter zu. Das gilt für die Germanistik jener Zeit wie für die Geschichtswissenschaften, in denen das Bewusstsein dafür, welche Bedeutung diese Medien für die Kommunikationsverhältnisse der Vergangenheit und buchstäblich jede historische Forschung haben, äußerst schwach ausgeprägt war: Noch immer kommt es vor, dass man Zeitungen als Quellen nicht eigenen, sondern minderen Wertes begreift. 3.

NEUERE FORSCHUNGEN ALS GRUNDLAGE EINER KÜNFTIGEN PRESSESTATISTIK: BEISPIEL FUGGER-ZEITUNGEN Mit der Aufklärung, die Goethe 1811 zum Verständnis der Gegenwart verlangt, ist es nicht so einfach. Grundlegendes Problem für die Frühe Neuzeit ist, dass unsere Kenntnis der Quellen, der Akteure und Rezipienten historischer Information und Kommunikation noch immer viel zu gering, viel zu wenig erforscht und höchst lückenhaft ist. Die Folge davon waren Fehlbeurteilungen nicht nur in der Öffentlichkeitsforschung und verzerrte Bilder von den Kommunikationsverhältnissen ganz besonders im 17. Jahrhundert. Als ein erstes Beispiel dafür, wie empirische Forschung unser Bild von der Vergangenheit vollständig verändern kann, möchte ich Projekte zur handgeschriebenen Zeitung, insbesondere zu den sogenannten Fugger-Zeitungen nennen, Projekte also zur Genese des modernen Nachrichten- und Pressewesens. Es wurde lange darüber diskutiert, wie die gedruckte periodisch erscheinende Zeitung eigentlich entstanden sei. War sie, wie bis heute behauptet, etwa eine Verstetigung der sogenannten Neuen Zeitungen, die zu besonderen Anlässen erschienen und Teil jener Flugpublizistik waren, bei der man für die Frühe Neuzeit bis 1815 von mindestens 100.000 Drucktiteln wird ausgehen dürfen, wenngleich Schätzungen angesichts der Forschungsdesiderate wenig

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Aufklärung. In: Hermann Pongs: Das kleine Lexikon der Weltliteratur. 6. erweiterte Aufl. Stuttgart: Union Verlag 1967, Sp. 153. Wolfgang Ruppert: Volksaufklärung im späten 18. Jahrhundert. In: Rolf Grimminger (Hg.): Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Bd. 3: Deutsche Aufklärung bis zur Französischen Revolution 1680–1789. München: Hanser 1980, S. 341–361.

Möglichkeiten und Erfordernisse einer Statistik

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seriös sind?13 Oder verdankte sie sich einer Verkürzung der Erscheinungsabstände, mittels derer sie sich aus den seit 1588 erscheinenden Messrelationen entpuppte? Oder – dritte Annahme – war die gedruckte Zeitung das logische Resultat eines Nachrichtenverkehrs, der bereits seit längerem durch handgeschriebene Zeitungen vermittelt wurde und sich stetig verdichtet hatte, wie schon der Kulturhistoriker Georg Steinhausen gemeint hat?14 Ein großes Erschließungsprojekt zu den Fugger-Zeitungen an der Österreichischen Nationalbibliothek15 sowie Forschungen von Cornel Zwierlein16 und Oswald Bauer17 lassen es inzwischen nicht mehr zu, diese drei Annahmen gleichberechtigt nebeneinander zu nennen: Praktisch alles, was wir zu dieser Quellengattung bisher gewusst haben, ist korrigiert worden und dies allein deshalb, weil ForscherInnen diese Zeitungen endlich tatsächlich in die Hand genommen und analysiert haben. Die lange Zeit üblich gewesene Einbettung der handgeschriebenen, insbesondere der FuggerZeitungen, in vorwiegend wirtschaftliche Zusammenhänge war eine reine Erfindung, die sich der Konkurrenz von Zeitungswissenschaft und Wirtschaftsgeschichte in ihrem Kampf »zweier neuer Fächer um das symbolische Kapital der wissenschaftlichen Seriosität« verdankt, in der letztere zu beweisen suchten, dass die Fuggerzeitungen insbesondere eine Quelle der Wirtschaftsgeschichte seien.18 Die lange vertretene Vermutung, es habe sich um ein internes Informationsblatt des Fuggerschen Unternehmens gehandelt, ist ebenso falsch. Cornel Zwierlein hat in seinen Arbeiten darauf aufmerksam 13

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Zur Flugpublizistik vgl. Daniel Bellingradt: Flugpublizistik und Öffentlichkeit um 1700. Dynamiken, Akteure und Strukturen im urbanen Raum des Alten Reiches. Stuttgart: Steiner 2011. Georg Steinhausen: Die Entstehung der Zeitung aus dem brieflichen Verkehr. In: Archiv für Post und Telegraphie 23, 1895, S. 347–357. Zu den Ergebnissen: Katrin Keller / Paola Molino: Die Fuggerzeitungen im Kontext. Zeitungssammlungen im Alten Reich und in Italien. Wien: Böhlau 2015 (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 59). Cornel Zwierlein: Discorso und Lex Dei. Die Entstehung neuer Denkrahmen im 16. Jahrhundert und die Wahrnehmung der französischen Religionskriege in Italien und Deutschland. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006 (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 74) sowie Cornel Zwierlein: Gegenwartshorizonte im Mittelalter: Der Nachrichtenbrief vom Pergament- zum Papierzeitalter. In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 12, 2010, S. 3–60. Oswald Bauer: Zeitungen vor der Zeitung. Die Fuggerzeitungen (1568–1605) und das frühmoderne Nachrichtensystem. Berlin: Akademie-Verlag 2011 (= Colloquia Augustana, 28). Siehe auch Martin Welke / Jürgen Wilke (Hg.): 400 Jahre Zeitung. Die Geschichte der Tagespresse im internationalen Kontext. Bremen: edition lumière 2008 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 23) sowie Volker Bauer / Holger Böning (Hg.): Die Entstehung des Zeitungswesens im 17. Jahrhundert: Ein neues Medium und seine Folgen für das Kommunikationssystem der Frühen Neuzeit. Bremen: edition lumière 2011 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 54). Detailliert dazu Cornel Zwierlein: Fuggerzeitungen als Ergebnis von italienisch-deutschem Kulturtransfer. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken, 90, 2010, S. 174f.

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gemacht, dass die Fugger sehr schnell bankrott gemacht hätten, wären die sehr wenigen Nachrichten über Wechselkurse und Marktpreise in den Fugger-Zeitungen ihre einzige Entscheidungsgrundlage für den Handel gewesen.19 Allerdings muss man ja davon ausgehen, dass es neben wirtschaftlichen Informationen im engeren Sinne sicher auch die mit hohen Kosten erlangten, in den Fugger-Zeitungen dominierenden politisch-militärischen Nachrichten und Informationen aus allen europäischen Ländern waren, deren Besitz eine wesentliche Grundlage der Fuggerschen geschäftlichen Erfolge bildete; konnten und mussten doch gerade auch sie zur Entscheidungsgrundlage bei Geld- und Warengeschäften werden. Die Fugger-Zeitungen, das aber ist das Entscheidende, waren nämlich gar keine Fugger-Zeitungen, sondern Zeitungen, die bereits Teil des gewöhnlichen Nachrichtenverkehrs in Europa waren. Ihr Name verdankt sich ausschließlich der Tatsache, dass sie von den Fuggers gesammelt und sorgfältig ausgewertet wurden. Schon Hans Fugger hatte erkannt, dass seine internationalen Kontakte, die er zum Nachrichtenaustausch nutzte, ein wichtiger Aktivposten auch für seine geschäftlichen Interessen waren. Kontrolle über und Auswertung der Nachrichtenströme verschafften Einfluss und Macht. Von einer primär wirtschaftlichen Informationsfunktion dieser Zeitungen kann keine Rede sein. Wirtschaftsnachrichten machen nur 6 Prozent der gesamten Nachrichten aus.20 Die 16.000 Fugger-Zeitungen bieten nichts anderes als einen Ausschnitt aus der Medienlandschaft des 16. Jahrhunderts, der dank der Sammelleidenschaft vor allem Octavian Secundus Fuggers erhalten blieb. Im Gegensatz zu älteren Auffassungen ist nun sicher, dass es sich bei den Zeitungsschreibern nur in einigen Fällen um Mitarbeiter des Fuggerschen Unternehmens gehandelt hat. In der Mehrzahl der Fälle waren es vielmehr professionelle »Novellanten«, aber auch Privatpersonen, die etwa im Umfeld des Kaiserhofes anzusiedeln sind oder die mit den Heeren auf den Kriegsschauplätzen der Zeit unterwegs waren, die die Zeitungen verfassten. Die von den Fuggers gesammelten Zeitungen verdankten sich dem seit der Mitte bereits des 15. Jahrhunderts blühenden Nachrichtenhandel in Norditalien, der gegenüber dem im deutschen Sprachraum weit fortgeschritten war. Was als serienmäßiges Zusammenkopieren von Nachrichtenextrakten und Briefen aus der Diplomatie begann, führte in Rom und Venedig zu einem neuen Milieu von Schreibspezialisten, ehemaligen Sekretären, anstellungslosen Humanisten, die nun berufsmäßig das Extrahieren und Zusammenstellen von Informationsbriefen übernahmen. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts standen für jeden, der bezahlen konnte, professionelle Zeitungsschreiber zur Verfügung, die nun einen Teil jener Nachrichtenbeschaffung und Abfassung von Berichten übernahmen, die zuvor als Aufgabe der Diplomaten gegolten hatte; es entwickelte sich ein schnell expandierender Markt für Nachrichten. Die Zeitung als Instrument politischer Kommunikation entstand – immer noch handgeschrieben – also nicht, wie Habermas gemeint hat, aus dem kaufmännischen, sondern aus dem diplomatischen Milieu, wo in der Regel Nachrichten von Fachleuten für Fachleute verfasst wurden, sie erhielten keineswegs, wie Habermas von den als 19 20

Zwierlein (2010) S. 176 (wie Anm. 18). Bauer (2011) Kapitel VII.: Die Fuggerzeitungen und ihre Inhalte (wie Anm. 17).

Möglichkeiten und Erfordernisse einer Statistik

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»Privatkorrespondenzen« bezeichneten handgeschriebenen Zeitungen behauptet hat, »vor allem natürlich Nachrichten aus dem internationalen Handelsverkehr«.21 In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gab es dann bereits zahlreiche wöchentlich berichtende Zeitungsschreiber, Ende der 1560er Jahre war die geschriebene Zeitung europaweit verbreitet, sie kam als kultureller Transfer von Italien auch nach Deutschland. Für die traditionelle druck- und pressehistorische Sichtweise mag es eine Überraschung bedeuten, zu welcher Leistungsfähigkeit es ein auf handschriftlicher Vervielfältigung beruhendes Informations- und Wissensverbreitungssystem bringen konnte. Zu ihm gehörte ein Mann wie Johann Carolus, ebenfalls Herausgeber einer wöchentlich erscheinenden handgeschriebenen Zeitung, ihm verdanken wir, wie inzwischen gut bekannt, den Übergang zur periodischen gedruckten Zeitung, die also ganz unzweifelhaft aus dem periodischen, durch die Post ermöglichten Nachrichtenverkehr in Europa hervorgegangen ist. Wer sich die Mühe macht, die handgeschriebenen mit den gedruckten Zeitungen zu vergleichen, wird vor allem Übereinstimmungen zwischen diesen Gattungen feststellen, denn beide sind sie Resultate desselben Nachrichtenverkehrs und Nachrichtenhandels. Die Behauptung von Habermas, dass die zur Veröffentlichung gelangenden Nachrichten – er meint damit jene in den gedruckten Zeitungen – zu den Restkategorien des an sich verfügbaren Nachrichtenmaterials gehört hätten, ist frei erfunden. Der Philosoph und Soziologe hat sich die empirische Grundlage für seine Theorie geschaffen, indem er sie von Hermann Bode übernommen hat, der 1908 in seiner Dissertation »Anfänge der wirtschaftlichen Berichterstattung« so apodiktisch wie falsch geschrieben hatte: »Die Zeitung war ein Nachrichtenorgan zweiter Ordnung, während der Brief im 17. Jahrhundert noch ganz allgemein als die zuverlässigere und schnellere Nachrichtenquelle galt.«22 Diese Behauptung disqualifiziert sich schon durch die Information, der Brief sei schneller gewesen, waren doch alle Nachrichten auf dieselben Verkehrsmittel angewiesen. Die Realität sah anders aus: In den geschriebenen wie den gedruckten Zeitungen stellt die politisch-militärische Berichterstattung mit 75 Prozent aller Nachrichten den Schwerpunkt dar, daneben finden gesellschaftliche Ereignisse, Feierlichkeiten, höfisches Zeremoniell, Religion und Konfession, Kriminalfälle und wirtschaftliche Berichte Eingang. Alles Gerede vom »Sieb der inoffiziellen Nachrichtenkontrolle der Kaufherren und der offiziellen Nachrichtenzensur durch die Verwaltungen«, die laut Habermas für deutliche Unterscheidungsmerkmale zwischen geschriebenen und gedruckten Zeitungen gesorgt hätten, erweist sich als unbegründet. 23 In der Realität gibt es lediglich bessere und schlechtere Zeitungen, seien sie geschrieben oder gedruckt. Die in der Pressegeschichte zumeist vorgenommene grundlegende Unterscheidung zwischen handgeschriebener und gedruckter Zeitung kann ebenso wie die Auffassung, sie hät21

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Jürgen Habermas: Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Mit einem Vorwort zur Neuauflage 1990. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1990 (= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, 891), S. 77f. Alles Habermans (1990) S. 78 (wie Anm. 21); Hermann Bode: Die Anfänge wirtschaftlicher Berichterstattung in der Presse. Eine volkswirtschaftliche Studie als Beitrag zur Geschichte des Zeitungswesens. Diss. Heidelberg. Pforzheim: Gebr. Bode 1908, S. 25. Bauer (2011) Kapitel VII (wie Anm. 17).

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ten in krassem Gegensatz zueinander gestanden, nur als veraltet bezeichnet werden, im Gegenteil sind sie Bestandteile »ein- und desselben Kommunikationskreislaufs«,24 die eigentlich wichtige Unterscheidung wären zwischen geheimen und öffentlich zugänglichen Nachrichten vorzunehmen. 25 Ich habe diesen für die Presseentwicklung in der Frühen Neuzeit bedeutenden Übergang etwas ausführlicher behandelt, weil er am Beispiel aktueller Forschungen anschaulich zeigt, zu welchen Ergebnissen man dadurch kommen konnte, dass man die zehntausende von Briefen endlich einmal zu einer genauen Analyse in die Hand genommen, Namen und Orte identifiziert sowie Schauplätze und Akteure, die die Texte erwähnen, verzeichnet hat. Jetzt erst sind mit den gewonnenen Daten statistische Aussagen möglich. Mit anderen Worten: Die Forschungen, die hier geleistet wurden, sind vorbildlich, zumal nun durch die Digitalisierung der Quellen deren Ergebnisse für Jedermann nachprüfbar sind. 26 Ein ähnlicher Arbeitsaufwand ist für die gesamte Presse des 17. und 18. Jahrhunderts nötig, will man zu etwas gelangen, was mit Recht als Pressestatistik bezeichnet werden kann.27 Unter den zeitgenössischen Vorarbeiten dafür erscheinen mir Joachim von Schwarzkopfs zahlreiche Arbeiten erwähnenswert, insbesondere 1795 seine Schrift »Ueber Zeitungen. Ein Beytrag zur Staatswissenschaft«.28 Ohne Zeitungen, so dieser Autor, 24

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Paola Molino: Die Fuggerzeitungen: zwei Seelen, ein Leib. In: Keller/Molino (2015) S. 99– 136 hier S. 105 (wie Anm. 15). Siehe ebenfalls Katrin Keller: Die Fuggerzeitungen: Ein Literaturbericht, in: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 14, 2012, S. 186–204 sowie die Arbeiten von Zwierlein (wie Anm. 15). Dazu Holger Böning: »Gewiß ist es / daß alle gedruckte Zeitungen erst geschrieben seyn müssen«. Handgeschriebene und gedruckte Zeitung im Spannungsfeld von Abhängigkeit, Koexistenz und Konkurrenz. In: Gerhild Scholz Williams / William Layher (Hg.): Consuming news. Newspapers and print culture in early modern Europe (1500–1800). Amsterdam: Rodopi 2008 (= Daphnis. Zeitschrift für Mittlere Deutsche Literatur und Kultur der Frühen Neuzeit (1400–1750), 37. Jg. 2008, 1/2), S. 203–242, sowie: Heiko Droste: »Einige Wiener briefe wollen noch publiciren“. Die Geschriebene Zeitung als öffentliches Nachrichtenmedium. In: Bauer/Böning (2011) S. 1–22 (wie Anm. 17). Weiter wichtig: Wolfgang Behringer: Fugger und Kommunikation. In: Johannes Burkhardt (Hg.): Die Fugger und das Reich: Eine neue Forschungsperspektive zum 500jährigen Jubiläum der ersten Fuggerherrschaft Kirchberg-Weißenhorn. Augsburg: Wißner 2008 (= Studien zur Fuggergeschichte, 14), S. 245–268; Wolfgang Behringer: Fugger und Taxis. Der Anteil Augsburger Kaufleute an der Entstehung des europäischen Kommunikationssystems. In: Johannes Burkhardt (Hg.): Augsburger Handelshäuser im Wandel des historischen Urteils. Berlin: Akademie Verlag 1996, S. 241–248; dazu mit weiterer Literatur: Wolfgang Behringer: Fuggerzeitung, in: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 4, Stuttgart: Metzler Verlag 2006, S. 95–98. http://fuggerzeitungen.univie.ac.at/ [22.4.2016]. Siehe zur Erforschung der frühneuzeitlichen Presse Daniel Bellingradt: Periodische Presse im deutschen Sprachraum der Frühen Neuzeit. Forschungsbericht. Early modern periodical press in German speaking Europe. Research report. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens, 69, 2014, S. 235–248. Joachim von Schwarzkopf: Über Zeitungen. Ein Beitrag zur Staatswissenschaft. Frankfurt a.M.: Varrentrapp und Wenner 1795. Unter den zahlreichen Arbeiten dieses Autors über

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würde »der Mensch ein Maulwurf seyn, der dumpf in seinen Erdschollen wühlt«. 29 Ebenso wichtig aus dem Jahre 1790 ein »Allgemeines Sachregister über die wichtigsten deutschen Zeit- und Wochenschriften«, mit dem erstmals der Versuch gemacht wird, deren wichtigste Inhalte zu benennen. Schwarzkopf wie die Autoren dieser räsonierenden Bibliographie nehmen die allgemeine Zeitungslektüre im Jahrzehnt nach der Französischen Revolution als feststehende Tatsache. Im »Sachregister« heißt es weiter: Durch die Zeitschriften wurden die Kenntnisse, welche sonst nur das Eigenthum der Gelehrten waren, und in Büchern aufbewahrt wurden, die der größre Theil der Nation nicht verstand, nicht lesen konnte, und nicht lesen mochte [...] allgemein in Umlauf gebracht, gereinigt, und in die allgemeine Volkssprache übertragen, und giengen nun gleich einer bequemen Scheidemünze durch aller Hände. Alle Entdeckungen, Versuche und Berichtigungen, welche sonst nur Gelehrten bekannt wurden, die oft gerade den wenigsten Gebrauch davon machen konnten, wurden nun allen Volksklassen mitgetheilt, man lernte solche überall kennen, sie wurden nachgemacht, verbessert, beibehalten oder verworfen. Und endlich die öffentlichen Rügen so mancher Sünden wider Recht, Menschenliebe, Wissenschaft und gesunden Menschenverstand hatten auf die niedern Volksklassen den wohlthätigsten Einfluß; sie lernten die Rechte der Menschheit kennen, wurden auf manche Misbräuche aufmerksam gemacht, lernten einsehen, daß vieles, was sie für nützlich und anständig gehalten hatten, thöricht, nachtheilig, und unanständig sey, und wurden dadurch geneigt gemacht, es abzuändern.30 Wichtig erscheint mir aus dem Jahre 1802 endlich noch eine »Intelligenzblätterkunde für den nicht unterrichteten Privatmann«, die Anleitung zur Nutzung der Anzeigenblätter geben will, dazu deren Titel auflistet und meint: »Intelligenz-Blätter sind schon zum Theil laute Stimmen des Volkes, und werden es wahrscheinlich mit der

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Zeitungen, Intelligenzblätter und Kalender in allen deutschen Ländern sowie im europäischen und außereuropäischen Ausland kann die hier genannte als zentral gelten. Der Publizist Joachim von Schwarzkopf (1766–1806) kann als erster Zeitungshistoriker bezeichnet werden, der auf der Grundlage einer ungewöhnlich breiten Quellenkenntnis die Frühzeit der Zeitung und besonders die periodische Presse des 18. Jahrhunderts beschrieben hat. »Das Alltägliche«, so lautet der erste Satz seines Büchleins, »entgeht bisweilen der Aufmerksamkeit mehr als eine seltene Erscheinung«. Ziel von Schwarzkopfs ist es, die Zeitung in ihrer historischen Entwicklung und »als Beytrag zur Staatswissenschaft« »in ihrer aktuellen politischen Funktion und Bedeutung« darzustellen. Entsprechend schrieb die ›Allgemeine Literatur Zeitung‹ in ihrer Rezension: »Der in dieser Schrift untersuchte Gegenstand, der Ursprung und die Verbreitung unserer heutigen Zeitungen, verdiente längst eine historische Entwickelung; aber wer durfte dergleichen bey den vorhandenen dürftigen Hülfsmitteln, und den Schwierigkeiten, auch nur Materialien zur Geschichte der berühmtesten Blätter zusammen zu bringen, wagen.« In: Allgemeine Literatur Zeitung, Nr. 124, April 1798. Ebd. [Johann Heinrich Christoph Beutler / Johann Christoph Friedrich GutsMuths]: Allgemeines Sachregister über die wichtigsten deutschen Zeit[-] und Wochenschriften. Voran als Einleitung ein raisonnirendes litterarisches Verzeichniß aller in diesem Jahrhundert bis jetzt erschienenen periodischen Blätter, nach Dezennien gearbeitet und mit einem Namenverzeichniß aller dabei befindlichen Mitarbeiter. Leipzig: Weygand 1790, Vorwort, S. II–IV.

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Zeit noch mehr werden.«31 Geht man der Entstehung einer bürgerlichen Öffentlichkeit nach, die sich, was einem kulturrevolutionärem Wandel gleichkommt, für die Fortentwicklung der Gesellschaft verantwortlich fühlt, wird man auch diese ab 1722 erscheinende Quellengattung berücksichtigen müssen. Ihnen liegt die genial einfache Idee zugrunde, der Öffentlichkeit ein regelmäßiges Medium zur Verfügung zu stellen, in dem Gegenstände und Dienstleistungen jeder Art angeboten und nachgefragt werden können. Frappierend ist die Ähnlichkeit mit dem Internet. Disparates steht unverbunden nebeneinander, darauf wartend, dass es von Lesern genutzt wird. Schnell erhalten zahlreiche Intelligenzblätter neben den Anzeigen auch einen redaktionellen Teil und übernehmen im »Dreigestirn« der periodischen Presse ihre spezifischen Aufgaben. Sie bieten in vielerlei Hinsicht praktische Lebenshilfe und erreichen die Leser über Jahrzehnte als einziges lokales Presseerzeugnis noch in der entlegensten Provinz. Vielerorts werden die – anders als in Preußen – oft aus privater Initiative in etwa 250 Orten entstehenden Intelligenzblätter zum Spiegel und Hilfsmittel des gesamten bürgerlichen Lebens. Sie leisten einen Beitrag, die lokalen, regional begrenzten Öffentlichkeiten zu einer nationalen, die Grenzen der Kleinstaaten vernachlässigenden Öffentlichkeit zu verknüpfen.32 Ganz besonders die Intelligenzblätter erreichten Leser in allen Bevölkerungskreisen. Hierbei spielten aber auch die in den uns vorliegenden Pressegeschichten ebenfalls noch wenig berücksichtigten Zeitungen eine bedeutende Rolle, die sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts um ein neues Lesepublikum auch in den unteren Ständen bemühten. Das Zeitungsschreiben war zu einem einträglichen Geschäft geworden. Ein frühes Beispiel für den Versuch, neue Absatzmärkte zu erschließen, ist der ab 1745 erscheinende ›Wandsbecker Mercur‹. Er unterhält mit respektlos interpretierten Nachrichten – spöttisch-satirische Meldungen »Aus Capadocien« greifen hamburgische Lokalereignisse auf. Senat und Geistlichkeit rufen nach Zensur. »Ein erfolgreiches Unternehmen«, rechtfertigt der Verleger sich, sei nur durch eine Zeitung möglich, die nicht nach »dem Geschmack der Gelehrten und Erfahrenen« geschrieben sei, sondern dem Fassungsvermögen »der Einfältigen und geringen Leuthe« genüge, »welche [...] den größten Hauffen in der Welt« ausmachten.33

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[Johann Barthold Stiebritz]: Die Intelligenzblätterkunde für den nicht unterrichteten Privatmann; enthaltend eine Beispielsammlung der vorzüglichsten Intelligenzartikel, eine kurze Anweisung[,] sie richtig abzufassen, und ein alphabetisches Verzeichniß der bekanntesten Intelligenzexpeditionen, welche Anzeigen zur öffentlichen Bekanntmachung annehmen. Weimar: Gebr. Gädicke 1802, S. 4. Die Schrift ist Joachim von Schwarzkopf und Rudolph Zacharias Becker gewidmet. Zum Intelligenzwesen die leider noch nicht publizierte Habilitationsschrift von Astrid Blome: Das Intelligenzblatt. Regionale Kommunikation, Alltagswissen und lokale Medien in der Frühen Neuzeit. Habilitationsschrift Univ. Hamburg 2009. Einen Überblick gibt Holger Böning: Pressewesen der Aufklärung – Intelligenzblätter und Volksaufklärer. In: Sabine Doering-Manteuffel / Josef Mancal / Wolfgang Wüst (Hg.): Pressewesen der Aufklärung. Periodische Schriften im Alten Reich. Berlin: Akademie Verlag 2001, S. 69–119. Dazu detailliert Holger Böning: Periodische Presse. Kommunikation und Aufklärung. Hamburg und Altona als Beispiel. Bremen: edition lumière 2002 (= Presse und Geschichte –

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Neben solchen, ihre Entstehung stärker wirtschaftlichen Überlegungen verdankenden Blättern entstehen seit den 1780er Jahren aber auch etwa dreihundert Periodika, die vorwiegend aufklärerischem Engagement verpflichtet sind. Titel wie ›Das räsonnirende Dorfkonvent‹, ›Zeitung für Städte, Flecken und Dörfer‹, ›Der bayerische Landbot‹, ›Der Volksfreund‹ – dieser Titel erscheint bereits vor dem ›L’Ami de peuple‹ von 1789 in Frankreich – oder ›Aufrichtige Volkszeitung‹ verraten, dass die ländliche Bevölkerung angesprochen werden sollte. Bereits seit der Mitte des 18. Jahrhunderts entstand eine praktische Reform- und Erziehungsbewegung, die auf die Popularisierung aufklärerischen Denkens und Handelns bei den unteren Ständen, besonders bei der bäuerlichen Bevölkerung gerichtet war und von den Zeitgenossen als Volksaufklärung bezeichnet wurde. Sie entstand um die Mitte des 18. Jahrhunderts aus der gemeinnützig-ökonomischen Aufklärung als aufklärerische Privatinitiative und kann als eine Art Bürgerinitiative bezeichnet werden, die zunächst vorwiegend darum bemüht war, die bäuerliche Bevölkerung zum Zwecke der Nutzung in der Landwirtschaft mit den neuen Erkenntnissen aufklärerischer Naturerforschung bekannt zu machen. Seit den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts wandelte sie sich, indem sie ihr auf die wirtschaftliche Aufklärung begrenztes Konzept aufgab und nun bemüht war, darüber hinaus zum Zwecke der sittlich-moralischen, religiösen und politischen Erziehung auf das »Volk« einzuwirken.34 4. DAS PROJEKT »DEUTSCHE PRESSE« Auf den hier genannten und weiteren Vorarbeiten aufbauend wäre eine große Anstrengung wünschenswert, mittels derer die tatsächlich erschienene periodische Literatur erfasst und nach ihren wichtigsten bibliographischen Daten und Inhalten beschrieben würde, um zu einer Grundlage für eine Pressestatistik zu gelangen. Wir haben in Bremen die Konzeption zu dem Projekt »Deutsche Presse« entwickelt und gemeinsam mit Dir, Arnulf, mit Rudolf Stöber und Werner Greiling versucht, dieses als langfristiges Akademieprojekt zu etablieren.35 Grundgedanke des Projekts ist, dass Ort für Ort und in enger Zusammenarbeit mit regionalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Bibliotheken und Archiven die gesamte publizistische Produktion von den Anfängen bis 1815 bearbeitet werden soll. Abgeschlossen ist die Arbeit an den die Titel chronologisch darbietenden Orts-

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Neue Beiträge, Bd. 6), Kap. 4: Strukturveränderungen auf dem Zeitungsmarkt: Erste Bemühungen um »gemeine Leser«. Zu den populären Zeitungen und Zeitschriften zuletzt Holger Böning: Zeitungen und Zeitschriften für das »Volk«. Von den Anfängen bis in das 19. Jahrhundert. In: Reinhart Siegert (Hg.): Volksbildung durch Lesestoffe im 18. und 19. Jahrhundert. Voraussetzungen – Medien – Topographie. Educating the People through Reading Materials in the 18th and 19th Centuries. Principles – Media – Topography. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit Peter Hoare und Peter Vodosek. Bremen: edition lumière 2012 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 68), S. 141–180. Dies ist trotz empfehlender Gutachten nicht gelungen, da die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften offenbar nicht zwei Pressevorhaben gleichzeitig fördern wollte und dem fraglos ebenso förderwürdigen Projekt »Gelehrte Journale und Zeitungen als Netzwerke des Wissens im Zeitalter der Aufklärung« den Vorzug gab. Dazu: https://adwgoe.de/forschung/forschungsprojekte-akademienprogramm/gjz18/ [22.4.2016].

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bibliographien für Hamburg und die Nachbarorte Altona, Schiffbek, Wandsbek und Harburg mit 1.200 Periodika sowie für Braunschweig-Wolfenbüttel mit den Orten Blankenburg, Hildesheim, Goslar, Helmstedt, Holzminden und Schöningen mit gut 400 Periodika. Für Leipzig – als Messeplatz und Universitätsstadt von überragender Bedeutung – sind 2.500 periodische Schriften erfasst.36 Alle periodischen Pressegattungen werden gleichermaßen berücksichtigt. Beginnend mit den ersten gedruckten Kalendern des 15. Jahrhunderts über die Zeitungen seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts und die sich seit dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts explosionsartig vermehrenden Zeitschriften bis hin zu den in den zwanziger Jahren des aufgeklärten Säkulums entstehenden Intelligenz- oder Anzeigenblättern haben wir es – hier sind bisher nur Schätzungen möglich – mit wohl mindestens zwanzigtausend periodischen Schriften in deutscher Sprache zu tun. In allen bisher bearbeiteten Orten konnten wir doppelt so viele Periodika auffinden, wie zuvor bekannt waren; insbesondere die Zahl der Zeitschriften ist weit größer, als von Joachim Kirchner verzeichnet, der die von ihm bearbeiteten Blätter nicht in die Hand nehmen konnte, was eine unabdingbare Voraussetzung für jede Klassifizierung und inhaltliche Zuordnung oder mit anderen Worten: für jede Pressestatistik ist.37 5. POLITISCHE UND LITERARISCHE ÖFFENTLICHKEIT Was den Nutzen von Quellenerschließung und -beschreibung angeht, möchte ichmich auf einen mir wesentlichen Aspekt beschränken. Sie alle kennen jenes Modell einer literarischen Öffentlichkeit, die – als eine Art Übungsfeld für ein bürgerliches Publikum – einer politischen Öffentlichkeit vorangegangen sein soll. Mir erscheint dies als Musterbeispiel einer Theoriebildung ohne Quellen. In den von uns bisher bearbeiteten Orten lässt sich die Herausbildung einer politischen Öffentlichkeit als ein mehr als eineinhalb Jahrhunderte dauernder Prozess beobachten, der seinen Ausgangspunkt ganz sicher nicht in irgendwelchen literari36

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Dort detailliert zur Konzeption. Bisher erschienen: Holger Böning (Hg.): Deutsche Presse. Biobibliographische Handbücher zur Geschichte der deutschsprachigen periodischen Presse von den Anfängen bis 1815. Kommmentierte Bibliographie der Zeitungen, Zeitschriften, Intelligenzblätter, Kalender und Almanache sowie biographische Hinweise zu Herausgebern, Verlegern und Druckern periodischer Schriften. Bd. 1.1, 1.2, 1.3: Holger Böning / Emmy Moepps (Bearb.): Hamburg. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog 1996; Bd. 2: Holger Böning / Emmy Moepps (Bearb.): Altona, Bergedorf, Harburg, Schiffbek, Wandsbek. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog 1997; Bd. 3.1, 3.2: Britta Berg / Peter Albrecht (Bearb.): Regionen Braunschweig / Wolfenbüttel – Hildesheim – Goslar. 1. Braunschweig. 2. Blankenburg – Clausthal – Goslar – Helmstedt – Hildesheim – Holzminden – Schöningen – Wolfenbüttel. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog 2003. Gleichwohl ist Kirchners Werk natürlich als frühes Grundlagenwerk zur Zeitschriftenliteratur zu würdigen. Siehe: Joachim Kirchner (Bearb.): Bibliographie der Zeitschriften des deutschen Sprachgebietes bis 1900. Bd. 1. Von den Anfängen bis 1830. Mit einem Titelregister von Edith Chorherr. Stuttgart: Hiersemann 1969. Bd. 4: Edith Chorherr (Bearb.): Register zur Bibliographie der Zeitschriften des Deutschen Sprachgebietes von den Anfängen bis 1900. 1. Teil: Alphabetisches Titelregister. Stuttgart: Hiersemann 1989.

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schen Debatten, sondern in der mit dem frühen 17. Jahrhundert beginnenden Zeitungslektüre durch ein neues, sich schnell vergrößerndes Publikum hat. Nach dem Erscheinen der ersten gedruckten Zeitung 1605 in Straßburg stehen die Nachrichtenblätter schon in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts – hier spielt der Dreißigjährige Krieg mit rapide wachsenden Informationsbedürfnissen eine große Rolle – den Lesern flächendeckend zur Verfügung, 1650 erhält Leipzig die erste echte Tageszeitung,38 im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts hat sich auf dem Zeitungsmarkt – mit acht gleichzeitig erscheinenden Zeitungen allein in Hamburg und Altona – eine scharfe Konkurrenz herausgebildet. Die Wirkungen des neuen Mediums sind kaum zu überschätzen: Obrigkeitliches Geheimwissen wird öffentlich; die allgemein zugängliche, regelmäßige Information gewährt Einsicht in das Funktionieren des Politischen und führt zur ausgeprägten Weltbezogenheit des sich neu herausbildenden bürgerlichen Publikums. Das neue Medium verändert schleichend, doch unaufhaltsam die Wahrnehmung des Lesers und seine mentale Einstellung zur Sphäre der Herrschaft. Wenn die Politik und ihre Akteure nicht mehr im höheren Glanz des Ungewöhnlichen, sondern als durchaus irdisch erscheinen, werden sie auch für die Untertanen zu diskussionsfähigen Objekten. Das aber ist eine fundamentale Voraussetzung für Aufklärung und politische Moderne.39 Schnell werden die Zeitungen zum wichtigsten weltlichen Lesestoff. Sie erzeugen das Bedürfnis nach zusätzlichen Mitteln der Information. Flugschriften, Broschüren und erste politische Zeitschriften – alles »Kinder und Früchte der Zeitungen«, wie Kaspar Stieler als erster Pressetheoretiker 1695 schreibt.40 Sie ermöglichen Diskussionen und erhöhen die Vertrautheit mit den Spielregeln des Politischen. Die Zeitungen markieren den ersten Akt einer regelrechten Welteroberung, ein weiterer Schritt wird im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts durch Zeitschriften vollzogen, die den Zugang zu den Wissenschaften ermöglichen. Die so hergestellte Öffentlichkeit befreit die Welterkenntnis von theologischen Zwängen. Eine neue Bedeutung erhalten die Naturwissenschaften. Früh, bereits in den 1680er Jahren, erscheinen erste populärwissenschaftliche Zeitschriften.41

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Arnulf Kutsch / Johannes Weber (Hg.): 350 Jahre Tageszeitung. Forschungen und Dokumente. 2. durchgesehene Auflage. Bremen: edition lumière 2010 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 51). Dies alles sind Grundgedanken der Publikationen von Johannes Weber. Siehe insbesondere Johannes Weber: Straßburg 1605: Die Geburt der Zeitung. In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 7, 2005, S. 1–26; Johannes Weber: Deutsche Presse im Zeitalter des Barock. Zur Vorgeschichte öffentlichen politischen Räsonnements. In: Hans-Wolf Jäger (Hg.): »Öffentlichkeit« im 18. Jahrhundert. Göttingen: Wallstein 1997 (= Das achtzehnte Jahrhundert / Supplementa; Bd. 4), S. 137–149. Kaspar Stieler: Zeitungs Lust und Nutz. Neudruck der Ausgabe Hamburg 1695. Hg. von Gert Hagelweide. Bremen: Schünemann 1969, S. 54. Dazu Uta Egenhoff: Berufsschriftstellertum und Journalismus in der Frühen Neuzeit. Eberhard Werner Happels Relationes Curiosae im Medienverbund des 17. Jahrhunderts. Bremen: edition lumière 2007 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 33) sowie Flemming Schock: Die Text-Kunstkammer. Populäre Wissenssammlungen des Barock am Bei-

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Am Ende des faszinierenden Weges zur Aufklärung steht die Eroberung moralischer Deutungshoheit. Was bereits am Ende des 17. Jahrhunderts in ethischen Urteilen eines selbstbewussten neuen Lesepublikums aufkeimt, kulminiert in den zwanziger Jahren des 18. Jahrhunderts in den großen Debatten, deren Ort die Moralischen Wochenschriften werden. Hier findet sich eine neue Haltung der Diesseitigkeit, des aktiven Gestaltens nach Grundsätzen der Vernunft und in eigener Verantwortung, die in jenen gebildeten Ständen auf Zustimmung stößt, die seit einem Jahrhundert damit begonnen hatten, sich von allein geistlich bestimmten Wertmaßstäben zu lösen. Nun werden sie dazu aufgefordert, die neu gewonnenen Sichtweisen und Wertmaßstäbe auch auf das eigene Alltagsleben und auf die Gestaltung aller persönlichen und gesellschaftlichen Beziehungen anzulegen.42 In einer Zeit, da die Untertanen in den absolutistisch regierten Territorien Deutschlands von direkter gesellschaftlicher und politischer Mitwirkung ausgeschlossen sind, schwebt den Moralschriftstellern das Idealbild eines Bürgers vor, der sich für das Gemeinwesen verantwortlich fühlt, über Verbesserungen und Reformmöglichkeiten nachdenkt und diskutiert, eingreift, wo ihm dies möglich ist, und tätig an den gemeinschaftlichen Aufgaben mitwirkt. Bürgerliche Lebenswelt und Öffentlichkeit stellen hier durchaus keine getrennten Räume dar. Das 17. Jahrhundert erweist sich als eine Epoche von Veränderungen, die auf der Grundlage eines in wichtigen Grundzügen bereits im 16. Jahrhundert entstehenden Post- und Nachrichtenwesens ein vollständig neues Medien- und Kommunikationssystem hervorbringen. Auf deren Basis kann sich im 18. Jahrhundert die Aufklärung entfalten. In den Zeitungen, Zeitschriften und Intelligenzblättern lässt sich verfolgen, wie der Boden für eine praktische Reformbewegung bereitet wird, die für die spezifische Ausprägung der deutschen Aufklärung von größter Bedeutung ist. Wer wissen möchte, was ein bürgerliches Publikum während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts diskutierte, kommt nicht an dem Projekt »Gelehrte Journale und Zeitungen als Netzwerke des Wissens im Zeitalter der Aufklärung« vorbei, in dem die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, die Universitätsbibliothek Leipzig und die Staatsbibliothek München die wichtigsten deutschen Rezensionsjournale inhaltlich erschließen – ein Korpus von 520.000 Druckseiten, ausgewählt aus mehreren hundert gelehrten Journalen. Hier wird der gesamte Literatur-, Presse- und Wissensbetrieb der Aufklärung sichtbar.43 Mustert man ebenfalls den Markt der literarischen Zeitschriften,

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spiel der ›Relationes Curiosae‹ von E. W. Happel. Köln: Böhlau 2011 (= Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, Bd. 68). Die damit verbundenen Prozesse sind detailliert dargelegt bei Holger Böning: Welteroberung durch ein neues Publikum. Die deutsche Presse und der Weg zur Aufklärung. Hamburg und Altona als Beispiel. Bremen: edition lumière 2002 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 5), sowie: Böning (2002) (wie Anm. 33). Dazu insbesondere Thomas Habel: »Gelehrte Journale« der Aufklärung. Zur Entstehung, Entwicklung und Erschließung deutschsprachiger Rezensionszeitschriften des 18. Jahrhunderts. Bremen: edition lumière 2007 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 17); Claire Gantet / Flemming Schock (Hg.): Zeitschriften, Journalismus und gelehrte Kommunikation im 18. Jahrhundert. Festschrift für Thomas Habel. Bremen: edition lumière 2014 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 81); Stefan Dietzel / Maja Eilham-

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dann fällt es schwer, etwas zu entdecken, das der Konstruktion einer »literarischen Öffentlichkeit« entspricht. Dass die Literatur – darin der Musik sehr ähnlich – seit dem frühen 18. Jahrhundert eine neue Rolle zu spielen beginnt und für ein bürgerliches Lesepublikum Bedeutung erlangt, ist unverkennbar. In ihr findet eine mit der frühen Aufklärung einsetzende geistige Neuorientierung, die mit ihren Säkularisierungsbestrebungen den eigentlichen Anlass für Auseinandersetzungen gibt, zwar Ausdruck, doch ihrem Charakter nach beziehen die in den zwanziger Jahren des 18. Jahrhunderts einsetzenden Debatten ihren Stoff nicht aus der Literatur. Die unzähligen literarischen Kompilationen, die beim Publikum zu dieser Zeit vor allem Anklang fanden, befriedigten ein wachsendes Bildungs- und Unterhaltungsbedürfnis, lange bleiben sie didaktischen Konzepten der Moralischen Wochenschriften verhaftet. Die Literatur wird als eines unter anderen Mitteln begriffen, den Leser im Einklang von Vernunft und Religion zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft zu erziehen, ihm bürgerliche Tugenden und neue Sichtweisen der Welt zu vermitteln. Die Vorstellung jedenfalls, es sei im 18. Jahrhundert um die Ausweitung der literarischen Kritik auf alle Wissenschaften und selbst auf politisch-gesellschaftliche Gegenstände gegangen, widerspricht der Chronologie, wie sie die Quellen zeigen. Genau die umgekehrte Abfolge ist beobachtbar: bevor sich eine literarische Kritik institutionalisieren kann, ist sie in den gelehrten Zeitungen und Zeitschriften gegenüber wissenschaftlichen Publikationen und in den Moralischen Wochenschriften gegenüber menschlichem Verhalten und gesellschaftlichen Verhältnissen eingeübt worden. Hier, in den ersten politischen Zeitschriften im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts44 und dann in der gesamten gemeinnützig-aufklärerischen Presse sind jene, eine politische Öffentlichkeit konstituierenden Kräfte zu entdecken, »die auf die Entscheidungen der Staatsgewalt Einfluss nehmen wollen« und »an das räsonierende Publikum« appellieren, »um Forderungen vor diesem neuen Forum zu legitimieren«. Dass, um darauf noch einmal zurückzukommen, auch die »Institutionen der Kunstkritik, Literatur-, Theaterund Musikkritik« ihren Anteil an der Konstituierung des »mündigen oder zur Mündigkeit sich verstehenden Publikums« haben, ist unbestreitbar.45 7. NOTWENDIGKEIT DES POSITIVISMUS Meine Schilderungen haben Ihnen, so hoffe ich, vermitteln können, dass es mir in meinem Plädoyer für eine Hinwendung zu den Quellen nicht allein um bibliographische Erbsenzählerei geht, sondern um die möglichst umfassende Rekonstruktion von Prozessen und Traditionen, die auch für uns Heutige noch von Bedeutung sind. Allerdings erscheint mir auch die Erbsenzählerei nicht ganz nutzlos, wenn sie dazu führt, groteske Fehlurteile über die literarische und publizistische Produktion zu korrigieren. Der Zuwachs an Kenntnissen, was Auflagenzahlen, Abonnements- und Bezugsbedin-

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mer: Gelehrte Journale und Zeitungen als Netzwerke des Wissens im Zeitalter der Aufklärung. Ein Langzeitprojekt der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (2011–2025). In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 17, 2015, S. 167–193. Johannes Weber: Götter-Both Mercurius. Die Urgeschichte der politischen Zeitschrift in Deutschland. Bremen: Edition Temmen 1994. Habermas (1990) S. 103 (wie Anm. 21).

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gungen, Preise, Herausgeber und Beiträger angeht oder die Höhe der Gehälter von Journalisten, publizistische Strategien, Erscheinungsweise oder Vertriebsformen über Post, Buchhandel und Straßenverkauf durch Zeitungsausrufer, Werbung und Anzeigen sowie nicht zuletzt die Leserschaft, scheint mir nicht gering zu schätzen zu sein. Für die einzelne Quelle mag gelten, dass sie selbst an sich noch sehr wenig ist oder bedeutet, es vielmehr auf den Blick und die Fragen ankommt, mit denen man ihr gegenübertritt. Für die Charakterisierung von historischen Entwicklungen kann allerdings auch der Zuwachs an Wissen und Erkenntnissen von Interesse sein, der sich durch die Kenntnis von Quantitäten ergibt, denn ohne diese Kenntnis kann es keine Pressestatistik geben, auch keine Einsicht in die historischen Kommunikationsverhältnisse, bei deren Erforschung zwar für einen gewissen Zeitraum die Beschränkung auf die periodischen Druckmedien verständlich und produktiv war, wenn man bedenkt, wieviel mehr wir heute durch eine solche Forschungsorientierung über Kalender,46 Zeitungsextrakte,47 Messrelationen48 sowie populäre Bücher, Zeitungen und Zeitschriften49 wissen, es auf die Dauer aber nötig ist, auch alles das einzubeziehen, was es handgeschrieben oder gedruckt an Geschriebenen Zeitungen, Briefkorrespondenzen, Flugpublizistik, Liederdrucken, Chroniken, Gebrauchsliteratur und Bilddrucken gab. 46

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Siehe unter den zahlreichen Werken zum Schreibkalender von Klaus-Dieter Herbst besonders Klaus-Dieter Herbst (Hg.): Astronomie, Literatur, Volksaufklärung. Der Schreibkalender der Frühen Neuzeit mit seinen Text- und Bildbeigaben. Bremen: edition lumière [und] Jena: Verlag Historische Kalender Drucke 2012 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 67). Esther-Beate Körber: Zeitungsextrakte. Aufgaben und Geschichte einer funktionellen Gruppe frühneuzeitlicher Publizistik. Bremen: edition lumière 2009 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 46); Esther-Beate Körber: Zeitungsextrakte. Kommentierte Biobibliographie einer funktionellen Gruppe frühneuzeitlicher Publizistik. Bremen: edition lumière 2012 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 47). Neben Ulrich Rosseaux: Die Entstehung der Messrelationen. Zur Entwicklung eines frühneuzeitlichen Nachrichtenmediums aus der Zeitgeschichtsschreibung des 16. Jahrhunderts. In: Historisches Jahrbuch, 124, 2004, S. 97–123, jetzt Esther-Beate Körber: Messrelationen. Geschichte der deutsch- und lateinischsprachigen »messentlichen« Periodika von 1588 bis 1805. Bremen: edition lumière 2016 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 92); Esther-Beate Körber: Messrelationen. Biobibliographie der deutsch- und lateinischsprachigen »messentlichen« Periodika von 1588 bis 1805. Bd. 1.2. Bremen: edition lumière 2017 [in Vorb.] (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 93. 94). Dazu die Quellendokumentation und -erschließung von Holger Böning / Reinhart Siegert: Volksaufklärung. Biobibliographisches Handbuch zur Popularisierung aufklärerischen Denkens im deutschen Sprachraum von den Anfängen bis 1850. Bd. 1: Holger Böning: Die Genese der Volksaufklärung und ihre Entwicklung bis 1780. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog 1990; Bd. 2.1 und 2.2: Reinhart Siegert / Holger Böning: Die Volksaufklärung auf ihrem Höhepunkt 1781–1800. Mit Essays zum volksaufklärerischen Schrifttum der Mainzer Republik von Heinrich Scheel und dem der Helvetischen Republik von Holger Böning. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog 2001; Bd. 3.1–3.4: Reinhart Siegert: Aufklärung im 19. Jahrhundert – »Überwindung« oder Diffusion? Mit einer kritischen Sichtung des Genres »Dorfgeschichte« aus dem Blickwinkel der Volksaufklärung von Holger Böning. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog 2016.

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Es sollen – kurzum – jene Quellen wieder zugänglich gemacht werden, die für die Frühe Neuzeit das Gedächtnis fast aller Wissenschaften bilden, die Gespräche und Debatten der Zeitgenossen dokumentieren und uns ihre Motive und ihr Selbstverständnis nahebringen. Das Prinzip des forschenden Bibliographierens, das die intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit den Quellen in den Mittelpunkt stellt, soll bloße Buchhalterei verhindern. Sollte ich ein einfaches wissenschaftliches Glaubensbekenntnis formulieren müssen, so könnte es wie folgt lauten: Ich meine, dass die Zeit derjenigen, die vor allem im 19. Jahrhundert darum bemüht waren, die Quellengrundlage der Geisteswissenschaften zu erschließen und zu erweitern, viel zu schnell zu Ende gegangen ist. Fehlende Quellenkenntnis und Ahnungslosigkeit gegenüber dem Reichtum der literarischen und publizistischen Tradition vergangener Jahrhunderte hat zu festgefügten Vorurteilen geführt, die unter Germanisten und Historikern beständig von Generation zu Generation weitergegeben werden. Gerade die Literaturwissenschaft ist anfällig für Fehlurteile, wenn sie ihr Interesse allein auf den engen Kanon literarischer Höchstleistungen richtet und dann auch noch die Erkenntnisse der anderen historischen Fachdisziplinen ignoriert. Insoweit also noch einmal: Ein Lob einem Positivismus, der die Theoriebildung selbstverständlich nicht ablehnt, der aber ebenso selbstverständlich darauf besteht, dass die theoretischen Gebäude ihr Fundament auf Quellen gründen. Dann – und nur dann – werden wir eines Tages eine befriedigende Pressestatistik für die Frühe Neuzeit haben. Dass ich mit einem solchen Wissenschaftsverständnis nicht allein bin, sondern Mitstreiter habe wie Dich, lieber Arnulf, seit gut zwei Jahrzehnten, das weiß ich zu schätzen und das gehört zum Wertvollsten im Leben eines Wissenschaftlers. Zusammenfassung Der Beitrag erörtert auf der Grundlage der historischen und aktuellen Vorarbeiten für eine Zeitungs- und Pressestatistik der Frühen Neuzeit deren Bedeutung für eine quellenbasierte Geschichte der frühneuzeitlichen Kommunikationsverhältnisse sowie besonders des Nachrichten- und Pressewesens. Summary Based on historical and current preliminary studies of newspaper and press statistics of the early modern period this article discusses the relevance of such statistical data for a source based history of communication, specifically for a history of news and newspapers. Korrespondenzanschrift Prof. Dr. phil. habil. Holger Böning, Bibliotheksstraße (Poststelle SuUB), Postfach 330 160, 28359 Bremen Email: [email protected] Holger Böning ist Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Geschichte der deutschen Presse und war bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2015 Sprecher des Instituts Deutsche Presseforschung der Universität Bremen. Heute leitet er dort zwei DFG-Forschungsprojekte.

Jürgen Wilke

VON DER WAHRHAFTIGKEIT ZUR GERECHTIGKEIT Die historische Herausbildung von Normen des journalistischen Handelns 1. EINLEITUNG Als zu Beginn des 16. Jahrhunderts, ausgelöst durch Johannes Gutenbergs technische Erfindung, über aktuelle Vorgänge in der Welt auch in gedruckter Form berichtet wurde, geschah dies noch, ohne dass dafür ein normativer Rahmen bestanden hätte. Es handelte sich hier um ein Novum, für das keine Regeln oder regulativen Prinzipien, Wertmaßstäbe oder Maximen existierten. Zwar hatte es zuvor schon handgeschriebene Nachrichten und Zeitungen gegeben, die bestimmten Absichten folgten und auf gewisse Erwartungen abgestellt waren.1 Doch wurden diese üblicherweise individuell verbreitet oder erreichten nur begrenzte Zahlen von Empfängern. Das änderte sich mit den gedruckten Nachrichtenblättern, den so genannten Newen Zeytungen, die eine erste publizistische Gattung des Pressewesens darstellten. Durch ihre Produktion und ihre Verbreitung in der Öffentlichkeit, die sie zumindest prinzipiell für jedermann zugänglich machte, mussten dafür ein normativer Rahmen und Verhaltensregeln erforderlich werden. Wie ist es dazu gekommen und wie wurde der Bedarf danach erfüllt? Dies ist die Frage, dem der folgende Beitrag nachgehen will, eine Frage, die trotz der Menge pressehistorischer Literatur in der Publizistikwissenschaft bisher gesondert in dieser Form kaum gestellt worden ist.2 Der Zeitraum, den ich dabei umspannen möchte, erstreckt sich vom Beginn des 16. bis ins späte 18. Jahrhundert. Das hat einfach damit zu tun, dass der Prozess der Normbildung und des Normwandels in der Frühzeit der Presse sich historisch ziemlich lange hinzog. Um diesen Prozess zu untersuchen, können m.E. vier verschiedene Quellen herangezogen werden. Diese besitzen für die hier interessierende Fragestellung z.T. aber 1

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Holger Böning: Handgeschriebene und gedruckte Zeitung im Spannungsfeld von Abhängigkeit, Koexistenz und Konkurrenz. In: Volker Bauer / Holger Böning (Hg.): Die Entstehung des Zeitungswesens im 17. Jahrhundert. Ein neues Medium und seine Folgen für das Kommunikationssystem der Frühen Neuzeit. Bremen: edition lumière 2011 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 54), S. 23–56. Auf marxistisch inspirierter Basis vgl. Jörg Jochen Berns: Parteylichkeit und Zeitungswesen. Zur Rekonstruktion einer medienpolitischen Diskussion an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert. In: Walter F. Haug (Hg.): Massen/Medien/Politik. Berlin: Argument-Verlag 1976. S. 202–233. Dto in: Jörg Jochen Berns: Die Jagd auf die Nymphe Echo. Zur Technisierung der Wahrnehmung in der Frühen Neuzeit. Bremen: edition lumière 2011 (= Presse und Geschichte, Bd. 53), S. 3–35. Von sprachwissenschaftlicher Seite vgl. Jens Gieseler: Vom Nutzen und richtigen Gebrauch der frühen Zeitungen. Zur sogenannten Pressedebatte des 17. Jahrhunderts. In: Gerd Fritz / Erich Straßner (Hg.): Die Sprache der ersten deutschen Wochenzeitungen im 17. Jahrhundert. Tübingen: Niemeyer 1996 (= Medien in Forschung und Unterricht, Serie A, Bd. 41), S. 259–285. Thomas Schröder: Maximen des Informierens. In: Gerd Fritz / Erich Straßner (Hg.): Die Sprache der ersten deutschen Wochenzeitungen im 17. Jahrhundert. Tübingen: Niemeyer 1996 (= Medien in Forschung und Unterricht, Serie A, Bd. 41), S. 287–314.

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nur eine mittelbare Aussagekraft, weil sie intentional nicht unbedingt (und zumal nicht systematisch) darauf abzielten, einen generellen normativen Rahmen journalistischen Handelns zu schaffen.3 Im Einzelnen handelt es sich um folgende Quellen: 1. Titel der Druckwerke 2. Rechts- und Gesetzestexte 3. Zeitungstheoretische Schriften 4. Journalistische Selbstzeugnisse und Programmschriften Schon aus Quellengründen wird die Normbildung im Wesentlichen im deutschsprachigen Raum verfolgt werden, doch wird auf Parallelen in Europa zumindest bei den Titeln der Druckwerke hingewiesen. 2. TITEL DER DRUCKWERKE Es mag überraschend erscheinen, zunächst lediglich die Titel der Druckwerke als Quellen für unsere Frage heranzuziehen. Das insbesondere, wenn man von heutigen Zeitungen ausgeht. Aber als paratextuelle Elemente haben Titel ihre spezifische Bedeutung.4 In der Frühzeit der Presse enthalten sie nämlich tatsächlich Indizien für Leitmaximen und Wertprinzipien, denen dieses Medium und das journalistische Handeln folgen (sollten). Ihre Verbreitung in der Öffentlichkeit erforderte solche an das Interesse der Leser appellierenden Titel, worauf die in jüngerer Zeit intensiv erforschten handgeschriebenen Zeitungen noch verzichten konnten. 5 Deshalb bleiben diese hier auch ausgeblendet.6 3

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Hier von »journalistischem Handeln« zu sprechen, mag wie eine vorschnelle Modernisierung klingen, gab es den Journalistenberuf in dieser frühen Zeit doch noch gar nicht. Seine Funktionen verteilten sich noch auf die Korrespondenten sowie die Drucker, eine eigene redaktionelle Funktion fehlte gar. In den deutschen Quellen werden noch verschiedene Berufsbezeichnungen verwendet, häufig Zeitungsschreiber, aber auch Zeitungsverfasser, Zeitungsträger, Zeitungssammler oder einfach Zeitunger, ferner altertümlich Avisenschreiber oder Nouvellist. Die so bezeichneten Personen agierten im Prinzip zumindest teilweise schon wie spätere Journalisten, weshalb der Ausdruck »journalistisches Handeln« im Sinne einer Präfiguration gerechtfertigt ist. Vgl. Gérard Genette: Paratexte. Das Buch vom Beiwerk des Buches. Frankfurt, New York: Campus 1989, S. 58–102. Vgl. dazu Cornel Zwierlein: Discorso und Lex Dei. Die Entstehung neuer Denkrahmen im 16. Jahrhundert und die Wahrnehmung der französischen Religionskriege in Italien und Deutschland. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006 (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 74). Cornel Zwierlein: Gegenwartshorizonte im Mittelalter. Der Nachrichtenbrief vom Pergament zum Papierzeitalter. In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 12, 2010, S. 3–60. Mario Infelise: From merchant’s letters to handwritten political avvisi: notes on the origins of public information. In: Francisco Bethencourt / Florike Egmond (Hg.): Cultural Exchange in Early Modern Europe. Bd. III: Correspondence and Cultural Exchange in Europe 1400–1700. Cambridge: Cambridge University Press 2007, S. 22–52. Zsuzsa Barbarics / Renate Pieper: Handwritten newsletters as means of communication in early modern Europe. In: Francisco Bethencourt / Florike Egmond (Hg.): Cultural Exchange in Early Modern Europe. Bd. III: Correspondence and Cultural Exchange in Europe 1400–1700. Cambridge: Cambridge University Press 2007, S. 53–79. Andreas Würgler: Nationale und transnationale Nachrich-

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Die erste, schon erwähnte Gattung von Druckwerken zur allgemeinen Unterrichtung waren die Neuen Zeitungen, deren früheste erhaltene wohl aus dem Jahr 1508 stammt: ›Copia der Newen Zeytung auß Presilg landt‹. Außer dem Bestandteil »Zeitung«, der zum Gattungsbegriff werden sollte und semantisch so viel wie Nachricht bedeutete, enthält der Titel lediglich einen Hinweis auf den Schauplatz des geschilderten Geschehens, nämlich eine Handelsexpedition nach Brasilien. Einen gewissen Wertgehalt besitzt der Titel lediglich durch das Attribut »newe«, womit auf den Neuigkeitsgehalt abgestellt wird. Später hat man dies als Merkmal der Aktualität definiert. Diese hatte zwei Seiten: Einerseits resultierte daraus ein Postulat an die Zeitungsschreiber und Drucker, Neuigkeiten zu beschaffen bzw. aktuelle Nachrichten zu bevorzugen und so schnell wie möglich zu veröffentlichen. Zum anderen war die Aktualität gewiss sowohl ein Werbefaktor für den Verkauf der Neuen Zeitungen als auch ein Versprechen an die Leser, dass sie etwas erfuhren, was sie bis dahin noch nicht wussten. Seit 1508 sind jährlich in Deutschland so gut wie durchgehend Neue Zeitungen gedruckt worden und sind nachgewiesen. Die spätere Forschung hat sie bibliographisch erfasst und versucht, von dem Erhaltungsbestand auf die einstmalige Gesamtzahl zu schließen. Eine erste Sammlung legte Emil Weller noch im 19. Jahrhundert vor. Sie umfasste (bis 1599), ohne die jeweiligen Derivate und späteren Nachträge, 877 Titel. 7 Im 20. Jahrhundert hat Helmut W. Lang jahrzehntelang weitere Neue Zeitungen zusammengetragen, was ihre Zahl (bis 1600) auf mehr als 2.800 ansteigen ließ.8 Hinzu

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tenkommunikation 1400–1800. In: Europäische Geschichte Online: http://ieg-ego.eu/de/ threads/europaeische-medien/nachrichtenkommunikation [5.8.2015]. Heiko Droste: »Einige Wiener Briefe wollen noch publiciren«. Die Geschriebene Zeitung als öffentliches Nachrichtenmedium. In: Bauer/Böning (2011), S. 1–22 (wie Anm. 1). Oswald Bauer: Zeitungen vor der Zeitung. Die Fuggerzeitungen (1568–1605) und das frühmoderne Nachrichtensystem. Berlin: Akademie Verlag 2011 (= Colloquia Augustana, Bd. 28). Katrin Keller / Paola Molino: Die Fuggerzeitungen im Kontext. Zeitungssammlungen im Alten Reich und in Italien. Wien: Böhlau 2015 (= Mitteilungen des österreichischen Instituts für Geschichtsforschung, Ergänzungsbd. 59). Das heißt nicht, dass in den handschriftlichen Nachrichtenbriefen nicht auch schon auf Absatz und Lesererwartungen hin reagiert worden wäre. Zwierlein unterscheidet in der handschriftlichen italienischen Nachrichtenkommunikation der frühen Neuzeit zwei Typen: neben der sozial exklusiven »diplomatischen dispacci-Kommunikation« die auf Nachfrage ausgerichtete »avvisi-Kommunikation«, letztere schon geformt »im Sinne der Bewirkung großer inhaltlicher Neutralität und Kritiklosigkeit aufgrund der Öffentlichkeit und Zensur«. Vgl. Zwierlein (2006) S. 272 (wie Anm. 5). Weller, Emil (Hg.): Die ersten deutschen Zeitungen. Mit einer Bibliographie (1505–1599). Stuttgart 1872. Reprograf. Nachdruck. Hildesheim: Olms 1962. Helmut W. Lang: Die Neue Zeitung des 16. und 17. Jahrhunderts. Vorläufer, Konkurrenz, Ergänzung? In: Martin Welke / Jürgen Wilke (Hg.): 400 Jahre Zeitung. Die Entwicklung der Tagespresse im internationalen Kontext. Bremen: edition lumière 2008 (= Presse und Geschichte, Bd. 23), S. 117–122. Helmut W. Lang: Die Verdrängung: Periodische Zeitung vs. Neue Zeitung, In: Volker Bauer / Holger Böning (Hg.): Die Entstehung des Zeitungswesens im 17. Jahrhundert. Ein neues Medium und seine Folgen für das Kommunikationssystem der Frühen Neuzeit. Bremen: edition lumière 2011 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge,

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kamen nochmals mehr als 1.200 in den Jahren von 1601 bis 1700. Ihren Höhepunkt erreichte die Gattung also im 16. Jahrhundert, und zwar mit einer fast permanenten Steigerung, nach Dekaden gezählt. Darauf folgte ein ebenfalls nahezu sukzessiver Rückgang im 17. Jahrhundert, bedingt vor allem durch die Ausbreitung der periodischen Zeitung seit 1605. Bei den Neuen Zeitungen handelte es sich häufig um mehrseitige Druckwerke, zum Teil aber auch um Einblattdrucke, die über bestimmte einzelne Ereignisse, mitunter aber auch über mehrere berichteten. Nach Inhalt und Form waren sie heterogen. 9 Der Ereignisbezug wurde in die oft additiv und barock ausformulierten Titel aufgenommen. Aufgenommen wurden in die Titel jedoch weitere Elemente, die für die Suche nach den normativen Leitprinzipien, unter denen sie produziert und verbreitet wurden, bedeutsam sind. Der am häufigsten gemachte Zusatz ist zum ersten Mal bei einer von Weller verzeichneten Neuen Zeitung aus dem Jahr 1515 anzutreffen (Nummern im Folgenden nach dieser Quelle):

Neue worhaffte gezeittung, der kriegßleuff [...]. (1515, Nr.6) Zum ersten Mal wurde hier, soweit überliefert, in einem Zeitungstitel der Anspruch auf wahrhaftige Berichterstattung verkündet. Seit Anfang der 1520er Jahre trat dieses Etikett dann fortwährend auf, »wahrhaftig« (zumeist »warhafftig« geschrieben) gerann zu einer feststehenden Titelformel. Wahrheit und Faktentreue wurden damit zur journalistischen Primärnorm erhoben. Um nur einige beliebige Beispiele aus verschiedenen Jahrzehnten zu geben:

Warhafftige Newe zeyttung von der Stat Wien [...]. (1529, Nr. 52)

Warhafftige zeitungen: aus dem Feldlager bey Gengen. (1556, Nr. 169)

Warhaffige newe Zeytung von dem yetzigen Sieg der vnsern [...]. (1564, Nr. 269)

Wahre Newe Zeytung. [...] (1574, Nr. 422)

Warhafftige Neuwe zeittung, von der Statt Bonn. [...]. (1584, Nr. 613) Unter den fast 900 von Weller angeführten Druckwerken weisen zwischen einem Viertel und einem Drittel der Titel das Attribut »warhafftig« auf, die sonstigen Ausgaben noch ausgenommen. Damit wollten die Schreiber bzw. die Drucker die geschilderten Ereignisse ausdrücklich beglaubigen, nicht nur für den Leser, sondern präventiv vermutlich auch der obrigkeitlichen Zensur gegenüber. Und dies geschah nicht nur bei den in diesem Medium dominierenden militärischen und politischen Ereignissen, für die die obigen (nur verkürzt zitierten) Beispiele stehen. Den Wahrheitsanspruch erhob man vielmehr auch bei anderen Vorkommnissen, über die berichtet wurde. Dem potentiellen Eindruck, es handle sich um Erfundenes und Vorgetäuschtes, sollte hier jedenfalls entgegengetreten werden:

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Bd. 54), S. 79–86. Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16). Hg. von der Bayerischen Staatsbibliothek in München in Verbindung mit der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Stuttgart: Hiersemann 1993– 2000. Vgl. Kristina Pfarr: Die Neue Zeitung. Empirische Untersuchung eines Informationsmediums der frühen Neuzeit unter besonderer Berücksichtigung von Gewaltdarstellungen. Diss. Mainz 1994. Lang (2008) (wie Anm. 8). Lang (2011) (wie Anm. 8).

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Zwo Warhafftige Newe Zeittung, Die erste von Zweyen Engeln, welche man für die Stadt Oppenum an dem Rheinstram bey einem Bildstock drey Tag und Nacht nacheinander gesehen hat. [...] (1594, Nr. 791) x Zwo Warhafftige Zeitung vnd erschröckliche Geschichten, so sich in der Statt Stralsundt begeben, wie daß es Blut und Schwefel geregnet [...]. (1597, Nr. 843) x Zwo warhafftige Newe Zeitung, die Erste, von den Grausammen [...] Wunderzeichen [...]. (1599, Nr. 874) Eine solche Praxis spricht dafür, dass in der frühen Neuzeit vielfach auch dem nach heutigen Vorstellungen Unwahrscheinlichen und Wunderbaren durchaus Faktizität zugemessen wurde und diese nicht weniger als tatsächlich geschehen ausgegeben werden konnten wie durch die alltägliche Erfahrung verifizierbare Ereignisse. Dem lag nicht zuletzt eine moralisierende Absicht vieler dieser Druckwerke zugrunde. Sie stehen zudem in einer größeren Tradition der Beglaubigungsstrategien, die für Prosaberichte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit auch sonst kennzeichnend waren und wodurch sich diese ausdrücklich von der fiktiven Literatur absetzen wollten.10 Sprachgeschichtlich tritt der Begriff »wârhaft« zum ersten Mal im 9. Jahrhundert auf.11 Er ist im 14. Jahrhundert zuerst nur im mystischen Schrifttum und in Mitteldeutschland nachweisbar und wurde im 16. Jahrhundert vor allem von Martin Luther verwendet und in Umlauf gebracht. Zudem verlor er den lokalen Charakter und fand auch in Oberdeutschland Eingang. Die erste als »wahrhaftig« ausgewiesene Newe Zeytung hatte 1615 Jobst Gutknecht in Nürnberg gedruckt. Leider ist bei den meisten dieser Blätter der Druckort unbekannt oder die Druckvermerke sind irreführend, so dass sich nicht prüfen lässt, wie sich dieses Etikett ausbreitete und ob und wo es vielleicht lokale Gebrauchszentren gab. »Wahrhaftig« wurde jedenfalls zum »Beteuerungswort« der Berichterstattung und meinte »von Wahrheit redend«, »aufrichtig«, »zuverlässig«, »auf Wahrheit beruhend«. Den theologischen Wurzeln entsprechend, besitzt der Begriff eine moralische Note und resultiert aus dem alttestamentarischen Gebot (dem achten des Dekalogs), kein falsches Zeugnis zu geben. Philosophisch entsprach seine Bedeutung dem korrespondenztheoretischen Wahrheitsbegriff, dem die Annahme der Entsprechung von »res« und »verba« zugrunde liegt.12 Neben dem Begriff »wahrhaftig« sind in den Titeln der Neuen Zeitungen auch verschiedene Varianten – allerdings viel seltener – anzutreffen. Nahezu gleichbedeutend muten Titel wie die folgenden an, deren adjektivische Komponente von »wissen« abge-

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Vgl. Hannes Kästner / Eva Schütz: Beglaubigte Information. Ein konstitutiver Faktor in Prosaberichten des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. In: Textsorten und literarische Gattungen. Dokumentation des Germanistentages in Hamburg vom 1. bis 4. April 1979. Hg. vom Vorstand der Vereinigung der deutschen Hochschulgermanisten. Berlin: Erich Schmidt 1983, S. 450–469. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. In: http://woerterbuchnetz.de/ DWB/?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GW02687#XGW02687 [7.4.2015]. Vgl. Markus Enders / Jan Szaif (Hg.): Die Geschichte des philosophischen Begriffs der Wahrheit. Berlin, New York: de Gruyter 2006.

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leitet ist und die für das steht, was gewusst wird. Als Synonyme nennt das Grimmsche Wörterbuch hierfür »wahr«, »zutreffend«, »zuverlässig«. 13 x Gewisse neue zeittung von der statt Münster [...]. (erstmals 1535, Nr. 78,) x Gewisse Newe Kriegs Zeytung [...]. (1558, Nr. 225) Mehrfach verstärkten die Neuen Zeitungen den Beteuerungsgrad noch durch Kombination der Attribute: x Gewisse vnd Warhafftige Newe Zeytung, von den Schiffen [...]. (1573, Nr. 412) x Warhafftige vnd gewisse Newe zeytung. [...] (1541, Nr. 136) Weitere, mit den bisherigen verwandte Etikettierungen finden sich in einigen anderen Neuen Zeitungen: x Glaubhafftige zeyttung vnd bericht [...]. (1540, Nr. 128) x Warhafftige vnd grüntliche Zeytungen [...]. (1557, Nr. 219) x Warhaffte, auch gantz glaubwirdige Newe zeytung [...]. (1559, Nr. 232) x Neüwe Zeittung. In welcher Kurtzlich ordentlich vnd warhafftiglich nach aller vmbstendigkeit erzelet wirdt [...]. (1566, Nr. 293) x Gründliche vnd Warhafftige newe Zeytunge [...]. (1580, Nr. 516) x Zeittungen, oder zween vnterschiedliche, kurtze, warhaffte vnd denckwirdige Bericht [...]. (1591, Nr. 731) x Newe Zeytung. Kurtze, jedoch gründtliche, vnd wahrhaffte Beschreibung [...]. (1593, Nr. 771) Außer weiteren Beglaubigungsformeln (»glaubwürdig«) und Bedeutungskriterien (»denkwürdig«) wird in nicht wenigen Fällen die Eigenschaft »gründlich« aufgerufen. Dieser Begriff ist im Mittelhochdeutschen seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts nachweisbar, zunächst wiederum ebenfalls in mystischen Schriften. Laut Grimmschem Wörterbuch steht er »in verbindung mit begriffen, die eine irgendwie geartete geistige thätigkeit oder haltung zum ausdruck bringen, wobei gr. die qualitätsvorstellung‚ ›bis auf den Grund, bis ins letzte, tiefgehend, nicht oberflächlich‹ beisteuert.«14 Damit wird über das Wahrheitspostulat hinaus ein zusätzliches, mit ihm verbundenes Prinzip der Absicherung und Vertiefung von Information aufgestellt. Schließlich verbindet sich der Anspruch auf Wahrheit nicht selten mit (teilweise auch für sich stehenden) funktionalen Elementen, die den emotionalen Gehalt der Nachrichten in den Titeln der Neuen Zeitungen evozieren, insbesondere bei Unglücks- und Verbrechensmeldungen, Naturkatstrophen oder anderen sensationsheischenden Vorkommnissen: x Sehr grewliche, erschröckliche, vor vnerhörte warhafftige Newe zeyttung [...]. (1561, Nr.747) x Eyn ware, Erschröckliche, vnd Erbermtliche Neue Zeitung. [...] (1564, Nr. 276) x Warhafftige, Erschreckliche Neue Zeitung [...]. (1570, Nr. 367) x Ein Warhafftige und Erbermliche Neuwe Zeitung [...]. (1573, Nr. 416)

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Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. In: http://woerterbuchnetz.de/ DWB/ ?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GG14738#XGG14738 [7.4.2015]. http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GG31157 #XGG31157 [7.4.2015].

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Am Rande sei hier noch vermerkt, dass die Beteuerung des Wahrheitsgehalts in den Titeln der aktuellen Druckwerke keine bloß deutsche Eigentümlichkeit war. Dergleichen ist auch in den französischen Canards anzutreffen, die mit den Neuen Zeitungen zu vergleichen sind.15 Sie kamen ebenfalls in den verschiedenen Untergattungen vor (Verbrechen, Unglücke, Wundererscheinungen etc.) und verwendeten unterschiedliche Formeln (Nummerierung nach Seguin): »Le vray discours [...]« (1577, Nr. 5), »Discours veritable [...]« (1606, Nr. 32), »Discours très veritable [...]« (1612, Nr. 64), »Récit veritable [...]« (1623, Nr. 58), »Histoire véritable [...]« (1623, Nr. 76), »Récit veritable et espouventable [...]« (1627, Nr. 216) Auch die in England im 16. und frühen 17. Jahrhunderten erschienenen Vorläufer der (periodischen) Zeitung, die sogenannten Corantos, wählten in erheblicher Zahl derartige Titel. Zu den Varianten, die dort vorkamen, gehörten »True and plaine report« (1573), »True Discourse« (1685), »True lamentable discourse«, »True credible report« (1600), »True and Admirable Historie« (1603) und »True relation« (1621).16 Mit dem Auftreten und der Ausbreitung der zunächst wöchentlich erscheinenden periodischen Zeitungen seit dem ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts ging die Produktion Neuer Zeitungen zurück, wenn auch nicht linear.17 In der zweiten Jahrhunderthälfte sind insgesamt kaum mehr als 150 zu ermitteln, in der letzten Dekade waren es nur noch 12. Dabei traten trotz einer großenteils gleichbleibenden Thematik gewisse Veränderungen auf. Allein schon der Begriff Zeitung wurde seltener gebraucht und durch andere Bezeichnungen wie Abriss, Bericht, Beschreibung etc. ersetzt. Damit reagierten ihre Hersteller vermutlich darauf, dass die periodischen Nachrichtendrucke den Zeitungsbegriff für sich reklamierten und den Einzeldrucken streitig machten. Nichtsdestotrotz finden sich bis ans Ende des 17. Jahrhunderts vereinzelte Beispiele, die immer noch die alte Titelformel benutzten x Eine warhafftige Newe Zeitung [...]. (1697) x Warhafftige Newe Zeitung [...]. (1693)18 Im Vergleich zu den Neuen Zeitungen sind die Titel der periodischen Zeitungen im 17. Jahrhundert hinsichtlich der Entstehung eines normativen Rahmens für das journalistische Handeln weitgehend nichtssagend. Nicht wenige von ihnen blieben in der Frühzeit sogar titellos, weil sie im Abonnement vertrieben wurden. Sie erhielten allenfalls einen Jahrestitel. So war es schon bei der Straßburger ›Relation‹, die 1605 am Anfang der periodischen Presse in Deutschland steht. Der Jahrestitel insinuierte immerhin so etwas wie den Nachrichtenwert, wenn er den Inhalt mit »Fürnemmen und gedenckwürdigen Historien« angab. Die Titel selbst, die vorkamen, nahmen eine inhaltlich unspezifische, formelhaft-standardisierte Prägung an. Jetzt benannte der Begriff 15

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Vgl. Jean-Pierre Seguin: L’Information en France. Avant le périodique. 517 canards imprimés entre 1529 et 1631. Paris: Maisonneuve & Larose 1964. Vgl. M. A. Shaaber: Some forerunners of the newspaper in England. Philadelphia 1929. Reprint. London: Cass 1966. S. 360–366. Lang (2008), S. 119f. (wie Anm. 8). Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17). Hrsg. von der Bayerischen Staatsbibliothek in München in Verbindung mit der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Stuttgart: Hiersemann 1993–2000.

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Zeitung nicht mehr die einzelne Nachricht, sondern bildete einen Gattungsbegriff für eine Sammlung von Nachrichten und damit für ein periodisch wiederkehrendes Medium. Als Zusätze kamen in den Titeln Angaben zur Erscheinungsweise (wöchentlich), zum Erscheinungstag oder der Bezug zur Institution der Ordinari-Post hinzu. Später traten auch metaphorische oder figurative Titel (Merkur, Kurier) auf. Lediglich sehr vereinzelt finden sich im 17. Jahrhundert noch Spuren normativer Maximen in Zeitungstiteln, etwa in zwei Züricher Organen. Eine erhaltene Zeitungsausgabe des Druckers Johannes Hardmeyer (?) von 1623 trägt den Titel: ›Wochentliche / vngefelschte Newe Zeittung / Vnd Relation / auß den Glaubwirdigsten Sendbrieffen aller Orten / Stett und Landen zusamen getragen‹. 19 Eine andere aus der Offizin Wolf aus dem gleichen Jahr nannte sich ›Newe Vnpartheysche Zeitung und Relation [...]‹ 20 Beide Titel erinnern noch stark an die alten Neuen Zeitungen, bringen aber Varianten normativer Art ins Spiel: Die Versicherung, die Nachrichten seien nicht gefälscht, beteuert den Wahrheitsgehalt ex negativo. Aufhorchen lässt insbesondere aber, dass hier, soweit feststellbar, erstmals unparteiische Berichterstattung versprochen wird. Dieses Adjektiv war zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich jung, denn von dem positiven Korrelat »parteiisch« sagt das Grimmsche Wörterbuch, dieses sei gegen Ende des 15. Jahrhunderts gebildet worden und habe folgende Bedeutung angenommen: »für oder gegen eine partei (person oder sache) aus vorliebe, leidenschaft, eigennutz u.s.w. eingenommen und dadurch im urtheile und handeln befangen oder ungerecht«.21 Unparteiisch bezeichnet das Gegenteil dazu, nämlich »ohne üble parteilichkeit, unbeeinflusst, unvoreingenommen, unbefangen, gerecht, ehrlich, lauter u.ä.«.22 Nach Jörg Jochen Berns wurzelt die Parteilichkeit in der Rechtssphäre, hat außer der gerichtlichen aber auch eine militärische und religiöse Dimension.23 Von dort wird Unparteilichkeit auf das periodische Zeitungsmedium übertragen, laut Berns auch als »Schutzvokabel, die einen bestimmten Funktionsträger des Nachrichtenwesens gegen Regreßforderungen gefeit machen sollte«.24 Zudem sei von einem reaktiven Prozess auszugehen: »Die Notwendigkeit der Beteuerung der Unparteilichkeit verrät das alltägliche Vorherrschen von Parteilichkeit.«25 19

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Else Bogel / Elger Blühm (Hg.): Die deutschen Zeitungen des 17. Jahrhunderts. Ein Bestandsverzeichnis mit historischen und bibliographischen Angaben. 2 Bde. Bremen: Schünemann 1971. Bd. 1, S. 53. Bogel/Blühm (1971) Bd. 1, S. 55–57 (wie Anm. 19). Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. In: http://woerterbuchnetz.de/ DWB/ ?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GP01009#XGP01009 [7.4.2015]. Deutsches Wörterbuch von Jakob und Wilhelm Grimm. In:http://woerterbuchnetz.de/ DWB/?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GU09239#XGU09239 [7.4.2015]. Jörg Jochen Berns: Nochmals zur »Parteylichkeit«. Entstehungsbedingungen, Kriterien, Geltungsbereich. In: Astrid Blome / Holger Böning (Hg.): Presse und Geschichte. Leistungen und Perspektiven der historischen Presseforschung. Bremen: edition lumière 2008 (= Presse und Geschichte, Bd. 36), S. 67–75, hier S. 68. Dto in: Jörg Jochen Berns: Die Jagd auf die Nymphe Echo. Zur Technisierung der Wahrnehmung in der Frühen Neuzeit. Bremen: edition lumière 2011 (= Presse und Geschichte, Bd. 53), S. 37–45. Berns (2008) S. 69 (wie Anm. 23). Ebd.

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Das damit deklarierte Darstellungsprinzip taucht zunächst gelegentlich noch in einer Jahreschronik, in anderen Druckwerken religiöser und politischer Art sowie in Jahres- und Untertiteln von Zeitungen auf.26 In der Nr. 92 der ›Altonaischen Relation‹ von 1688 bekundete auch ein Zeitungsherausgeber seine Entschlossenheit »alles Unpartheysch zu Relatieren«.27 Das Prinzip sollte dann im 18. Jahrhundert programmatische Relevanz bekommen, und zwar durch den ab 1712 zunächst ›Holsteinischen‹ und ab 1731 ›Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten‹, die seinerzeit wichtigste und schließlich auflagenstärkste deutsche Zeitung des 18. Jahrhunderts.28 Durch sie wurde die Unparteilichkeit geradezu zu einer journalistischen Leitnorm für die damalige deutsche Zeitungspresse. Wie diese zu verstehen war, hat der Herausgeber in dem »Vorbericht an den geehrten Leser« in der ersten Ausgabe vom 22. Juni 1712 wie folgt ausgeführt: Es sind verhoffentlich billige Ursachen, die uns bewegen / diese Correspondence zu eröffnen / umb damit die curieusen Gemüther Cimbriens und umliegender Oerter zu unterbreiten / die man aus folgender Einrichtung unser Correspondence ersehen mag. Den zuforderst bemühen wir uns nur allein um die glaubhafftesten und bewehrtesten Nova oder Zeitungen / die man gleichsam concentrirt allhie beyeinander finden wird / dadurch man vertrauet / den curieusen Leser aus der verdrießlichen Verwirrung in mehrere Gewißheiten zu setzen. Ferner ists eine unpartheyische Relation die uns vergnüget und damit die Liebhaber zu versichern / daß man nichts von allem zurück halten wird / es sey en faveur dieser oder jener hohen Parthey / wodurch wir nur durch unsere Correspondencen Gewißheit haben mögen; und sol dieses verhoffentlich jede privat Persohn so interesse am allgemeinen nimmt / belieben / weil zugleich versichert wird, daß niemahlen aus interisirter Passion die Wahrheit so verkehret / noch verkleinert werden. Das ist gewissermaßen das klassische Programm einer Informationszeitung des 18. Jahrhunderts. Die genannten Prinzipien sollten keineswegs nur auf Kriegs- und Friedenshändel angewandt werden, sondern auch auf Neuigkeiten aus der gelehrten und kunstliebenden Welt. Versprochen wurde dem Leser verlässliche Unterrichtung, was durchaus auch als Beitrag zur Unterhaltung verstanden wurde. Unparteilichkeit bedeutete zudem keine farblose Neutralität. Vielmehr sollte nichts, wie es so schön heißt, aus »interesirter Passion« zurückgehalten oder verkehrt werden. Verschiedene Seiten zu berücksichtigen, das erfüllt im Grunde bereits so etwas wie die Forderung nach Ausgewogenheit. Der Vorteil für den Zeitungsherausgeber besteht auch darin, dass er nicht für den Gehalt der Nachrichten einstehen muss: »Unparteilichkeit stellt er demnach am ehesten dann her, wenn er eine möglichst große, kontrastreiche Pluralität perspek26

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Vgl. Holger Böning / Emmy Moepps: Deutsche Presse. Biobibliographische Handbücher zur Geschichte der deutschsprachigen Presse von den Anfängen bis 1815. Bd. 1.1. Hamburg. Von den Anfängen bis 1765. Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog 1996, Nr. 25, 169, 196. Bogel/Blühm (1971) Bd. II, 1972, S. 172, 193 (wie Anm. 19). Zitiert nach Adolf Wohlwill: Hamburg während der Pestjahre 1712–1714. In: Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, Bd. 10,2, 1892. Hamburg 1893, S. 289–406, hier Sp. 24. Zit nach Böning/Moepps (1996) Bd. 2, 1997, Sp. 4 (wie Anm. 26). Vgl. Holger Böning: Dem Bürger zur Information und Aufklärung. Die ›Staats- und gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten‹. In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 14, 2012, S. 5–41.

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tivengebundener – und in dieser Bindung authentischer – Nachrichten in seinem Blatt versammelt.«29 3. RECHTS- UND GESETZESTEXTE Eine zweite Quelle zur Rekonstruktion der Entstehung eines normativen Rahmens journalistischen Handelns bilden Rechts- und Gesetzestexte. Sie haben einen normativen Charakter sui generis. Bekanntlich dauerte es nur wenige Jahrzehnte nach der Erfindung der Drucktechnik, bis die rechtliche Normierung der Produkte, die sie hervorbrachte, einsetzte. Kern dieser Normierung war die Zensur, d.h. die Überprüfung und Erteilung bzw. Untersagung der Druckerlaubnis.30 Der Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg war der erste, der 1486 eine Zensurkommission für sein Bistum errichtete. Im frühen 16. Jahrhundert wurde die zunächst rein kirchliche Zensur staatlicherseits übernommen und sukzessive durch eigene Kontrollmaßnahmen ergänzt. Dies geschah in den Reichstagsabschieden und Polizeiordnungen, die auf den Reichstagen des 16. Jahrhunderts beschlossen wurden und rechtssetzenden Charakter hatten. 31 Ihr Ziel war es, dem ungeordneten Druckerhandwerk legale Grenzen zu setzen. Eingeführt wurden somit Kontroll- und Verbotsnormen. Diese betrafen aber das Druckwesen generell. Sie waren also nicht speziell auf publizistische Medien i.e.S. und das journalistisches Handeln gerichtet, sondern betrafen im Grunde alles, was gedruckt wurde, also auch die Neuen Zeitungen des 16. Jahrhunderts. Nachdem 1521 auf dem Wormser Reichstag die Schriften Martin Luthers verboten worden waren, forderte der Nürnberger Reichstagsabschied von 1524, »Schmachschrifft[en] und Gemählde« anzuzeigen und »gänzlich abzutun«.32 Im Grundsatz wird damit – juristisch gesprochen – der Ehrenschutz zu einem primären Verbotsprinzip erhoben. Gründe wurden dafür noch keine angeführt. Das Verbot der Schmähschriften wurde in den folgenden Jahrzehnten mehrfach erneuert. Der Reichstagsabschied von Speyer 1529 dekretierte die Vorzensur, für alle Werke »so darin Mängel befunden«. 33 Worin diese bestehen sollten, blieb offen, was im Grunde jederlei Konkretisierung erlaubte. Im Reichstagsabschied zu Augsburg ein Jahr später wurden beide Formulierungen wiederholt, zugleich aber auch eine Nachzensur eingeführt. Im Reichstagsabschied zu Regensburg 1641 wurden die Schmähschriften abermals verboten, jetzt mit der Begründung, dass sie »gemeinen Frieden nicht wenig verhinderlich und verletzlich seynd, auch zu allerhand Unruhe und Weiterung gelangen möchten«. 34 29 30

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Berns (2011), S. 12 (wie Anm. 2). Vgl. Ulrich Eisenhardt: Die kaiserliche Aufsicht über Buchdruck, Buchhandel und Presse im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (1496–1806). Ein Beitrag zur Geschichte der Bücher- und Pressezensur. Karlsruhe: C.F. Müller 1970 (= Studien und Quellen zur Geschichte des deutschen Verfassungsrechts, Bd. 3). Vgl. Rudolf Stöber: Deutsche Pressegeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 3. Aufl. Konstanz: UVK Verlagsges. 2014, S.100–103. Jul. August Collmann: Quellen, Materialien und Commentar des gemein deutschen Preßrechts. Berlin: Wilhelm Besser 1844, S.1. Hervorhebungen hier wie im Folgenden im Original. Collmann (1844) S. 2 (wie Anm. 32). Collmann (1844) S. 4 (wie Anm. 32).

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Damit wurden die Bewahrung öffentlicher Ruhe und Ordnung, sozusagen die Staatsräson, zum Zensurprinzip erklärt. Die Polizeiordnung von 1648 klagte, dass gegen diese Bestimmungen weiter verstoßen werde. Nichts sollte gedruckt werden, »so der Catholischen allgemeinen Lehr, der heiligen Christlichen Kirchen ungemäß und widerwärtig, oder zu Unruhe und Weiterung Ursach geben, desgleichen auch, wie das Namen haben möchte [...]«.35 Ausdrücklich sollte dies unabhängig von Rang und Namen gelten, »es treffe gleich hohe, niedrige, gemeine oder sondere Personen [...]«.36 Im Abschied des Kreistags zu Erfurt 1567 wurde abermals Klage geführt über Schmähschriften und aufrührerische Traktate und auch darüber, daß »nicht weniger andere hochschädliche unwahrhaffte Gedichte entweder unter dem Schein neuer Zeitungen [!] oder Pasquillen, hin und wieder spargirt werden [...]«;37 und dass nicht nur geringere Personen, sondern Kurfürsten, Fürsten und Stände, »ja auch unsere Kaiserliche Person selbst angetastet« würden.38 Werde dem weiter straflos zugesehen, so werde dadurch »ein solch Mißvertrauen und Verhetzung zwischen allerseits hohen und niedern Ständen erwecket, welches wohl unversehenliche Empörung und viel Unheyls verursachen möchte«.39 Der Reichstagsabschied zu Speyer 1570 blies in das gleiche Horn, sprach von der »vermessene[n] ungescheute[n] Frechheit deß lästerlichen Druckens, Mahlens und Schmähens«40 und führte weitere Kontrollmaßnahmen ein (Verbot von Winkeldruckereien, Buchdruckereid, Impressum, Konfiskation). Die Reformierte und gebesserte Polizeiordnung von 1577 wiederholte noch einmal das, was in den Reichstagsabschieden zuvor verordnet worden war: dass keine Bücher, »groß oder klein«, ohne Besichtigung durch die Obrigkeit gedruckt werden durften und begründete dies mit der »Pflantzung und Erhaltung Christlicher Lieb und Einigkeit, und Verhütung Unruhe und Weiterung, so daraus erfolgen möcht [...]«.41 Ein Rahmen von grundlegenden Rechtsnormen bestand also schon, als zu Beginn des 17. Jahrhunderts die periodische Zeitung als Medium der Massenkommunikation auftrat. Die generell geltenden Regeln waren lediglich auf das neue Medium anzuwenden. Dabei dürfte wegen dessen Inhalt weniger die theologische Lehrgemäßheit von Bedeutung gewesen sein als der Persönlichkeitsschutz, da die Potentaten und die gesellschaftliche Elite im Vordergrund der Berichterstattung standen. Allerdings blieb dies weithin Postulat, denn der frühneuzeitliche Staat tat sich schwer, die Zensur reichsweit durchzusetzen, was auch deshalb schwierig war, weil der föderale Territorialismus und die konfessionelle Spaltung in Deutschland eine gleichmäßige Kontrolle erschwerten. Gleichwohl mussten im Prinzip, wie schon die Neuen Zeitungen, so auch die periodischen Blätter einer vorherigen Prüfung durch den Zensor unterzogen werden. In Fällen, in denen das nicht geschah, konnte die Nachzensur eingreifen. Die kaiserlichen Reichsgesetze blieben im gesamten 18. Jahrhundert in Geltung, sie wurden wiederholt 35 36 37 38 39 40 41

Collmann (1844) S. 6 (wie Anm. 32). Ebd. Collmann (1844) S. 10 (wie Anm. 32). Ebd. Ebd. Collmann (1844) S. 12 (wie Anm. 32). Collmann (1844) S. 15 (wie Anm. 32).

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durch Wahlkapitulationen, Patente und Dekrete bekräftigt und von Seiten der Landesherren ergänzt.42 Die Ära eigener Pressegesetze begann erst im 19. Jahrhundert. 4. ZEITUNGSTHEORETISCHE SCHRIFTEN Als eine dritte Quelle für die historische Normbildung journalistischen Handelns können die frühen zeitungstheoretischen Schriften herangezogen werden, die in Deutschland im 17. Jahrhundert entstanden. Die zuvor bereits behandelten Neuen Zeitungen waren, obwohl sie in einer großen Zahl von Exemplaren gedruckt wurden, noch nicht zum Gegenstand erkennbarer Reflexionen und Diskussionen geworden. Dies änderte sich erst, als dieses Medium eine periodische Erscheinungsweise annahm. Sie erhöhte offenbar dessen Sichtbarkeit und rief zeitgenössische Gelehrte unterschiedlicher Couleur auf den Plan. Nach einem lexikalischen Eintrag in Christophorus Besoldus’ »Thesaurus Practicus« (1629), der in nachfolgenden Auflagen ergänzt wurde, erschienen mehrere dieser Schriften zwischen 1676 und 1695. Man hat sie je nach ihrer Argumentation in solche für und wider die Zeitung klassifiziert bzw. von »Gegnern« und »Befürwortern« gesprochen.43 Den negativen Standpunkt ihrer Gegner vertraten Ahasver Fritsch (»Discursus de Novellarum«, 1676) und Johann Ludwig Hartmann (»Unzeitige neue Zeitungs-Sucht«, 1679), den positiven ihre Befürworter Christian Weise (»Schediasma Curiosum de Lectione Novellarum«, 1676), Daniel Hartnack (»Erachten von Einrichtung der Alten Deutschen und neuen Europäischen Historien«, 1688), Tobias Peucer (»De Relationibus Novellis«, 1690) und Kaspar Stieler (»Zeitungs Lust und Nutz«, 1695). Bei den Verfassern dieser Schriften handelte es sich um Juristen, Theologen und Pädagogen, also Gelehrte, denen normatives Denken eigen war. Peucer war der Verfasser der ersten (gleichwohl theologischen) Dissertation zum Zeitungswesen. Lediglich Hartnack verfügte auch über praktische Erfahrung als Zeitungsherausgeber. Stieler war Autor vor allem sprachwissenschaftlicher und literarischer Werke. »Die Parameter für die gelehrte Beurteilung der Zeitung«, so Hedwig Pompe, »orientieren sich stark an rhetorischer Systematik mit ihren zahlreichen Regularien für stilistische, philosophische, ethische und politische Dimensionen des Wissens.« 44 Die Argumente gegen die Zeitungen (oder zumindest gegen deren Zugänglichkeit für jedermann) sind vor allem auf zwei Vorwürfe gegründet: Die als bedenklich empfundene Neugier, ja eine hypertrophe, »unzeitige« Neuigkeitssucht, in der sie ihren Ur42 43

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Vgl. Eisenhardt (1970), S. 135–139 (wie Anm. 28). Karl Kurth (Hg.): Die ältesten Schriften für und wider die Zeitung. Brünn, München, Wien: Rudolf M. Rohrer Verlag 1944. Ina Timmermann: »vernünftig raisonniren lernen«. Politische Meinungsbildung und -äußerung im Vorfeld »bürgerlicher Öffentlichkeit« am Beispiel »zeitungstheoretischer Schriften« des 17. und 18. Jahrhunderts. Ein kommunikations- und medienhistorisches Dissertationsvorhaben. In: Großbothener Vorträge, III, 2002, S. 33–72. Jürgen Wilke (Hg.): Die frühesten Schriften für und wider die Zeitung. Christophorus Besold (1629), Ahasver Fritsch (1676), Christian Weise (1676), Tobias Peucer (1690), Johann Ludwig Hartmann (1679), Daniel Hartnack (1688). Baden-Baden: Nomos 2015 (= Reihe ex libris Kommunikation, N.F., Bd. 17). Hedwig Pompe: Famas Medium. Zur Theorie der Zeitung in Deutschland zwischen dem 17. und dem mittleren 19. Jahrhundert. Berlin, Boston: de Gruyter 2012 (= Communicatio, Bd. 43), S. 133.

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sprung haben, einerseits. Zum anderen sind es die Falschmeldungen, die von den Zeitungen angeblich verbreitet würden. Schon Fritsch wird nicht müde, Klage zu führen über die »nicht selten erdichteten Neuigkeiten«.45 Nachrichten würden erfunden und die Leser damit getäuscht. Zudem enthielten die Neuen Zeitungen häufig »bloße Torheiten«46 oder verfolgten bisweilen »politische Geheimzwecke«.47 Ex negativo wird also auch hier die Wahrhaftigkeit der Berichterstattung als Primärnorm postuliert. »Man muss die Wahrheit sagen, Lügen und falsches Gerede überhaupt meiden und alles unterlassen, was zur Erbauung des Nächsten nichts beiträgt.« 48 Fritsch plädiert für harte Strafen: »Das Verbrechen, das Fabrikanten falscher Nachrichten begehen, kann Betrug genannt werden.«49 Kerkerhaft, Verweisung oder Prügelstrafe hält er für gerechtfertigt, »insbesondere wenn durch die Verbreitung der Nachrichten (Neuen Zeitungen) die Bürgerschaft in Unruhe versetzt wurde, oder wie es bisweilen vorkommt, andere Schäden daraus entstehen.«50 Allerdings soll berücksichtigt werden, »in welchem Geiste und in welcher Absicht jemand neue Zeitungen ausdachte, ob lediglich aus Torheit oder um dem oder jenem gefällig zu sein, von dem er sich irgendwie einen Vorteil oder Nutzen erhofft, in welchem Fall der Betrüger eine härtere Strafe verdient.« 51 Johann Ludwig Hartmann sekundierte Fritsch in seiner drei Jahre später vorgelegten Schrift. Er bringt im Wesentlichen die gleichen Argumente gegen »unnütze Curiosität und schändlichen Fürwitz«.52 Und bezüglich der Zeitungen schlägt er in die gleiche Kerbe: »Ist nun gleich manchmal etwas warhafftiges an ihren Avisen und Novitäten / so laufft doch gemeiniglich viel unwarhafftiges mit unter / die Welt will doch betrogen sein [...]«.53 Ausdrücklich spricht Hartmann von »Lügen-Handwerck«54 und rät dem Zeitungsschreiber zu Selbstkritik und Gewissenserforschung: »Frage dich nach dem achten Gebott / ob du mit Avisen und neuen Zeitungen weidlich ins Land gelogen / etwas vor gewiß und warhafftig ausgebreitet und spargirt, da doch alles erstuncken und erlogen gewesen?«55 Eine höchst zweifelhafte Konsequenz der Zeitungen sieht Hartmann darin, sich eine eigene Meinung über die geschilderten Vorgänge zu erlau45

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Ahasver Fritsch: Diskurs über den heutigen Gebrauch und Missbrauch der »neuen Nachrichten«, die man »Neue Zeitungen« nennt. Zit nach: Jürgen Wilke (Hg.): Die frühesten Schriften für und wider die Zeitung. Baden-Baden: Nomos 2015 (= Reihe ex libris Kommunikation, N.F., Bd. 17), S. 47–60. Hier S. 49. Hervorhebung hier und im Folgenden im Original. Fritsch (2015) S. 55 (wie Anm. 45) Ebd. Fritsch (2015) S. 58 (wie Anm. 45). Fritsch (2015) S. 59 (wie Anm. 45). Ebd. Ebd. Johann Ludwig Hartmann: Unzeitige Neue Zeitungs-Sucht und Vorwitziger Kriegs-Discoursen Flucht. Zit. nach: Jürgen Wilke (Hg.): Die frühesten Schriften für und wider die Zeitung. Baden-Baden: Nomos 2015 (Reihe ex libris Kommunikation, N.F., Bd. 17), S. 135–158. Hier S. 145. Hartmann (2015) S. 149 (wie Anm. 52). Hartmann (2015) S. 150 (wie Anm. 52). Ebd.

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ben, mit seinen eigenen Worten: »das unzeitige Splitter-richten / da man sich unterstehet allerley Urtheil zu fällen«56. Christian Weise veröffentlichte seine Schrift, die das Lesen der Zeitungen befürwortete, im gleichen Jahr wie Fritsch sein Anti-Traktat. Er gestand durchaus ein, dass »es nicht an Beweisen [fehle], die lehren, dass derartige Berichte nur wenig von Torheit entfernt sind«.57 »Natürlich«, so führte er – rhetorisch ein Oxymoron einsetzend – weiter aus, »bei so zahlreichen Wünschen der Interessenten, bei so mannigfachem Haschen nach ungewissem Gerede scheint Wahrheit suchen zu wollen nichts anderes zu sein, als in der Dämmerung den Mittag zu suchen«.58 Und wenn die Zeitungsmacher »schon das Wahre vom Falschen nicht abzusondern vermögen, doch das Papier nicht mit solchen Erzählungen vollschreiben wollten, die ohne Schaden für die Leser übergangen werden könnten«.59 Damit berührt Weise die normative Seite der Nachrichtenauswahl. Im Übrigen aber geht es ihm mehr darum, den Nutzen der Zeitungen für alle möglichen Sachgebiete und für die verschiedensten Berufe zu erweisen. Daniel Hartnack setzt sich in seiner Schrift, die die Geschichtsschreibung als weiteren gedanklichen Horizont aufspannt, ebenfalls mit den Argumenten der Gegner der Zeitung auseinander. Er relativiert jedoch deren Berechtigung in mehrfacher Hinsicht, führt dafür spezifische Randbedingungen an und macht zugleich praktische Vorschläge, wie man ihnen begegnen kann. Die Forderung, »daß der Novellist allemahl mit sehr wichtigen Sachen alle vier Blätter erfüllen sollte«, hält er für »ein unbilliges begehren«: »Wo soll er nun allemahl so viel wichtiges hernehmen / wenn nicht so viel wichtiges / als man gern zu wissen verlanget passiret«.60 Zudem unterzieht er den Vorwurf der Lügenhaftigkeit einer moralphilosophischen Differenzierung. Sie mutet vielleicht etwas sophistisch an: Ein anderes ist etwas falsches reden / ein anders lügen. Denn nicht ein jeder lueget also fort wenn er falsch redet. Denn das falsche hat sein Absehen auff die Sache / wenn dieselbe nicht mit unserm Verstande übereinstimmet. Die Lügen aber ist ein Rath und Vorsatz des Willens. Derohalben ist es keine Schmach einem vorrücken daß er falsch rede; denn irren ist menschlich. Aber eine grosse Schmach ist / und die zu rächen / wenn man zu einem ehrlichen Mann sagt / daß er lüge / denn lügen ist teuflisch. [...] Ist demnach ein anderes lügen / ein anders Lügen nachreden. Kein ehrlicher Mann lüget: Aber ein ehrlicher Mann kan wol reden was erlogen ist / entweder daß ers schlechter Dings erzehlet / oder daß er nicht vermuthe / daß es eine Lügen sey.61 56 57

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Hartmann (2015) S. 151 (wie Anm. 52). Christian Weise: Interessanter Abriss über das Lesen von Zeitungen. Zit. nach: Jürgen Wilke (Hg.): Die frühesten Schriften für und wider die Zeitung. Baden-Baden: Nomos 2015 (Reihe ex libris Kommunikation, N.F., Bd. 17), S. 61–104. Hier S. 65. Weise (2015) S. 65 (wie Anm. 57). Ebd. Daniel Hartnack: Erachten von Einrichtung Der Alten Teutschen und neuen Europäischen Historien. Zit. nach: Jürgen Wilke (Hg.): Die frühesten Schriften für und wider die Zeitung. Baden-Baden: Nomos 2015 (= Reihe ex libris Kommunikation, N.F., Bd. 17), S. 159–192. Hier S. 176. Hartnack (2015) S. 179 (wie Anm. 60).

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Überdies verschiebt Hartnack das Problem auf die Seite des Empfängers der Botschaft: Der Verstand den der Leser von dem Nouvellisten erfordert / daß er solle unterscheiden können ob die Relation wahr oder falsch / den muß er auch bey sich selbsten haben / die Umbstände erwegen / und dafern er aus demselben einen Zweiffel bekomt / die Continuation erwarthen. So muß es der Nouvellist selbsten machen / und kann er inzwischen dem Leser nicht anders rathen; wer nun so viel thut als er vermag / der thut so viel als der mächtigste Herr. 62 Als erster schlägt Hartnack ein journalistisches Prüfkriterium vor, das in der Folgezeit häufig wiederholt werden sollte, nämlich daß »die Relation daher desto wahrhafftiger [sey] / weil es von so vielen Orten confirmiret werde.«63 Eine Bestätigung von anderswoher bzw. aus anderen Quellen sollte den Wahrheitsgehalt erhärten, was freilich nur dann der Fall sein konnte, wenn die Korrespondenten tatsächlich aus verschiedenen Quellen schöpfen konnten.64 Im Grunde kündigt sich hier schon das moderne journalistische »Vier Augen-Prinzip« an.65 Tobias Peucer ist in seiner Dissertation um eine sachliche Würdigung des Zeitungswesens bemüht. Das hebt ihren wissenschaftlichen Charakter von den teilweise tendenziösen Traktaten seiner Vorgänger ab. Peucer beschäftigt sich vor allem mit den Inhalten der Zeitungen und behandelt wie niemand vor ihm die Probleme der Nachrichtenauswahl (womit er geradezu am Anfang dieser Forschungstradition steht). 66 Die Kenntnis von Begebenheiten führt er auf zwei Quellen zurück, auf »Autopsie, wenn jemand die Ereignisse selbst mit angesehen hat, oder durch Erzählung anderer, die das, was sie geschehen sahen, anderen erzählen«. 67 Dabei wird dem Augenzeugen die größere Glaubwürdigkeit zugemessen. Ferner wird Urteilskraft verlangt, »damit glaubwürdige Dinge von leeren ausgestreuten Gerüchten und leichtfertige Verdächtigungen und tägliche Sachen und Vorgänge von öffentlichen und zwar denkwürdigen 62 63 64

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Hartnack (2015) S. 180 (wie Anm. 60). Hartnack (2015) S. 173 (wie Anm. 60). Als Zar Peter der Große 1701 vor dem Hamburger Rat Klage führte, dass die Hamburger Zeitungen ungeziemende und von der Gegenpartei ersonnene Nachrichten verbreiteten, machte der Rat in seinem Erwiderungsschreiben darauf aufmerksam, »dass es unmöglich sei‚ ›ohne genugsame Gegenberichte in den Erzählungen von weit entlegenen Begebenheiten alle Mal das Wahre von dem Unwahren zu unterscheiden‹ und dass, wenn man die Zeitungsschreiber verbindlich machen wollte, nur unanfechtbare Nachrichten zu bringen, ›unausbleiblich alle gedruckten Zeitungen aufgehoben und abgestellt werden müssten‹.« Zit nach Böning/Moepps (1996) Sp. 24 (wie Anm. 26). Vgl. Leif Kramp / Theo Dersjant: Unter vier Augen. In: medium online, 6, 2010, S. 52–53. http://www.mediummagazin.de/archiv/2010-2/ausgabe-6-2010/unter-vier-augen/ [8.2.2016]. Vgl. Jürgen Wilke: Nachrichtenauswahl und Medienrealität in vier Jahrhunderten. Eine Modellstudie zur Verbindung von empirischer und historischer Publizistikwissenschaft. Berlin, New York: de Gruyter 1984, S. 56–58. Tobias Peucer: Über Zeitungsberichte. Zit. nach: Jürgen Wilke (Hg.): Die frühesten Schriften für und wider die Zeitung. Baden-Baden: Nomos 2015 (= Reihe ex libris Kommunikation, N.F., Bd. 17), S. 105–128. Hier S. 113.

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Ereignissen unterschieden werden«.68 Weitere Erfordernisse formuliert Peucer wie folgt: »Zum Willen des Berichterstatters rechne ich seine Glaubwürdigkeit und Wahrheitsliebe: dass er nicht etwa aus Voreingenommenheit für eine Partei schuldhaft etwas Falsches beimische oder nicht ganz sichere Dinge oder Vorgänge von großer Bedeutung niederschreibe.«69 Peucer sieht die Abhängigkeit der Zeitungsmacher von den Quellen und betont die Sorgfaltspflicht bei der Prüfung: »Und deshalb muss man darauf sehen, ob ein Ereignis der jüngsten Zeit aus verschiedenen Gegenden gleichzeitig gemeldet und durch die Zeugnisse mehrerer bestätigt wird. Wenn diese uebereinstimmen, so machen sie die Erzählungen wahrscheinlich, so dass der Erzähler selbst auf diese Weise entschuldigt werden kann [...].«70 Andererseits empfiehlt aber auch er Vorsichtsmaßregeln bei dem zur Veröffentlichung würdigen Stoff. Geheimzuhaltende Vorgänge dürften nicht publiziert werden, auch moralische Normen seien zu achten: »es solle nichts eingefügt werden, was den guten Sitten oder der wahren Religion schadet: z.B. Obszönitäten, auf scheußliche Art vollbrachte Verbrechen, gottlose Ausdrücke der Menschen, die für fromme Ohren abstoßend sind.«71 Sachverhalte ohne große Bedeutung, so Peucer, sind in den Zeitungen eher zu entschuldigen als in der Geschichtsschreibung. Tobias Peucer war der erste, der auch Regeln für die Form und den Stil der Zeitungsnachrichten aufstellte. Wenn der Zeitungsschreiber nicht dem Zufall des faktischen Geschehens folge, sei eine bestimmte Anordnung nötig. Immer müsse man das Augenmerk auf »jene sechs bekannten Umstände [...] richten [...]: Person, Sache, Ursache, Art und Weise, Ort und Zeit.«72 Damit nahm er gewissermaßen die in der journalistischen Praxis später kodifizierten so genannten W-Fragen vorweg. Wortwahl und Stil, so Peucer, dürften »weder der eines Redners noch der eines Dichters sein«.73 Verständlichkeit ist hier die Primärnorm. »Diese Absicht erreicht er [der Erzähler], wenn er sich teils einer reinen, teils einer klaren und kurzen Sprache bedient [...] Deshalb sind dunkle Worte und eine verworrene Ordnung zu vermeiden.« 74 Am weitesten gediehen ist der Diskurs über Maximen des journalistischen Handelns dann bei Kaspar Stieler, dessen Schrift »Zeitungs Lust und Nutz« eine normative mit einer funktionalen Betrachtung verbindet. Einschlägig relevante Bemerkungen finden sich an zahlreichen Stellen, vorzugsweise aber in drei Kapiteln. In dem Kapitel über den Stoff der Zeitungen erläutert er, daß »[a]lles was in der Welt vorgehet giebet Materie zu den Zeitungen«, »es sey wahr oder scheinwahr und vermeintlich wahr«. 75 Um das eine vom anderen zu scheiden, empfiehlt Stieler zuverlässige Korrespondenzen, Sorgfalt bei der Nachrichtenauswahl, »nicht jedwedem Geschrey« zu trauen. 76 Er 68 69 70 71 72 73 74 75

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Ebd. Peucer (2015) S. 114 (wie Anm. 67). Peucer (2015) S. 116 (wie Anm. 67). Peucer (2015) S. 119 (wie Anm. 67). Peucer (2015) S. 112 (wie Anm. 67). Ebd. Ebd. Kaspar Stieler: Zeitungs Lust und Nutz. Vollständiger Neudruck der Originalausgabe von 1695. Hg. v. Gert Hagelweide. Bremen: Schünemann 1969, S. 29. Stieler (1969) S. 31 (wie Anm. 75).

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billigt, Verfängliches und Gefährliches zu unterdrücken, insbesondere was Ruf und Ehre der Potentaten und die Ruhe im Land angeht, zumal »Satyrische Schriften / spöttische Durchhechelungen und Pasquille« (wofür er den drastischen Ausdruck »Speyvögel-Handwerk« einführt).77 Zugleich relativiert aber auch Stieler zu hohe Ansprüche und spezifiziert, woraufhin die Nachrichten geprüft werden sollen. Ausdrücklich wird der Unterschied zur Dichtkunst vermerkt.78 Sorgfalt rangiert vor Schnelligkeit: Gleichwol kan es allezeit so genau nicht abgehen / daß nicht ein erdichtetes wesen mit unterlaufe / und dann ist nur darauff zu sehen / ob die Relation wahrscheinlich sey oder nicht? Ob Zeit und Umstände übereinstimmen / und ob das Naturell derer Personen wovon geschrieben wird / auch also beschaffen sey / wie die Zeitung meldet? Wo nicht; so muß die Bestätigung der Märe erwartet werden: Ingleichen auch / ob von andern glaubhaften Oertern dergleichen einläuft / ungeachtet / ob der Vorgang etwas später ans Licht gebracht werde.79 Der Postmeister müsse »den einlauffenden Dingen im Zweifel Glauben zustellen [...] / bis er eines andern und bessern berichtet wird. Welchenfals er sich nicht zu schämen hat / in folgender Zeitung anzuführen: Es continuire nicht / es wolle vielmehr das Gegenteil verlauten / man habe nunmehro eine gewissere Nachricht etc.« 80 Damit werden die nachträgliche Richtigstellung und die »perpetuierliche Selbstkorrektur« zur Journalistenpflicht erhoben.81 Stieler kennt aber auch die Fälle, dass etwas Unwahres auf obrigkeitlichen Befehl in die Zeitungen eingerückt wird, wobei der Zeitungsschreiber als Untertan gehorchen müsse. Das liegt im Wesen der von ihm zweifelsfrei unterstellten vorsorgenden absolutistischen Herrschaft: »Die Ursach ist / daß der Stat vielmals erfordert / etwas Ungegründetes unter das Volk zu bringen / wenn es dem gemeinen Wesen zuträglich ist.« 82 Generell plädiert Stieler dafür, wichtige, »weit aussehende Sachen in öffentlichen Druck zu bringen«:83 »Da doch die Zeitungen von Dingen handlen solten / die ganz von privat-Sachen entfernet sind / und allein dem gemeinen Wesen gehören.« 84 Für »Bagatellen«, »Lumpen-Sachen« oder »Alfanzereyen« (d.h. Torheiten) sei da kein Platz. 85 Im Kapitel »Von den Zeitungssammlern und Ausgebern« behandelt Kaspar Stieler die Eigenschaften, die Personen dieser Spezies besitzen müssen. Er erstellt für sie geradezu ein Anforderungsprofil. Als erstes nennt der das Bemühtsein um zuverlässige Korrespondenzen, als zweites den Fleiß, ferner Witz und Klugheit, Behutsamkeit, Unparteilichkeit, außerdem »[n]icht allzuleichtgleubig sein«, 86 Standfestigkeit (»nicht von iedem Winde hin und wieder bewegen lassen«),87 »Höf- und Freundlichkeit«,88 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87

Stieler (1969) S. 33 (wie Anm. 75). Vgl. Pompe (2012) S. 157 (wie Anm. 44). Stieler (1969) S. 32 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 34 (wie Anm. 75). Vgl. Berns (2008), S. 69 (wie Anm. 23). Stieler (1969), S. 35 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 48 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 38 (wie Anm. 75). Ebd. Stieler (1969) S. 48 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 49 (wie Anm. 75).

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»gute Manier«89. »Im übrigen«, so fügt Stieler, auf frühere Aussagen rekurrierend, hinzu, »finden sich noch andere Beschaffenheiten [...] als die Liebe zur Warheit / Zucht und Erbarkeit / samt der Frömmigkeit«.90 Unumgänglich sind ferner der Besitz der nötigen finanziellen Mittel und die Freigiebigkeit. Schon Tobias Peucer hatte die Entstehung der Zeitung außer auf die menschliche Neugierde auf das pekuniäre Gewinnstreben zurückgeführt. Dem folgt auch Stieler, wenngleich er das journalistische Handeln um des »schnöden Gewinstes« willen ablehnt.91 Aus »Geldbegier«92 sollte der Zeitungsschreiber nicht zum Zeitungsverfälscher werden, ökonomische Interessen dürfen nicht im Vordergrund stehen. Die Aufgabe, die der Zeitungsmacher zu erfüllen hat, verlangt sozusagen Tugendhaftigkeit. Doch darf man auch nichts Unmögliches verlangen: »Nicht ist zuverneinen [!], daß auch ein Zeitungs-Schreiber ein Mensch sey / der nicht vollkommen ist / und irren kann [...].«93 Mehrfach kommt Stieler in »Zeitungs Lust und Nutz« auf Regeln für die Sprache der Zeitungen zu sprechen. Er bekämpft vor allem den Fremdwortgebrauch. 94 Zum wünschenswerten Zeitungsstil heißt es: [...] er muß einfältig / aber doch auch munter; gleich fliessend / doch auch hurtig und sinnreich seyn. Alles gekünstelte und gezwungene findet darinnen keine statt. Die Rede-Kunst kann anderweit ihre Zierde erweisen: Wortwandlungen oder Blumwerk gehören in die Zeitungen nicht / so wenig als Poetische Grillen und neu erfundene Worte. [...] Unterdessen ist keine geringe Kunst / Zeitungen zu schreiben / daß es eine Art habe [...].95 Den oft erhobenen Vorwurf der Sprachverderbnis lässt Stieler nicht gelten, »weil die Zeitungen darzu nicht in Gebrauch kommen / daß man daraus die Wolredenheit erlerne / sondern allein wisse / was vor Händel in der Welt getrieben werden«. 96 Ein eigenes, seine Schrift abschließendes Kapitel hat Kaspar Stieler dem Zeitungsrecht und »falscher Zeitungen Bestrafung« gewidmet. Von einem eigenen Zeitungsrecht hatte bis dahin noch niemand gesprochen, vermutlich hat Stieler den Begriff selbst geprägt. Schon zu Anfang ordnet er dieses Recht der »Kayserl. und Königlichen Hoheit« zu, »so wol als das Münzschlagen«.97 An mehreren Stellen rechtfertigt er die Aufsicht und Zensur, und zwar auch gerade zur Entlastung des Zeitungsschreibers: »daß ein Aufseher darüber gehalten wird / welcher die Novellen censiret und prüfet / 88 89 90 91 92 93 94

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Stieler (1969) S. 50 (wie Anm. 75). Ebd. Ebd. Stieler (1969) S. 46 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 18 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 57 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 36 (wie Anm. 75). Vgl. dazu Jürgen Wilke: Zeitungssprache und Zeitungslexika im 17. und 18. Jahrhundert. In: Dieter Kimpel (Hg.): Mehrsprachigkeit in der deutschen Aufklärung. Hamburg: Meiner 1985 (= Studien zum 18. Jahrhundert, Bd. 5), S. 69– 83. Dto in: Jürgen Wilke: Von der frühen Zeitung zur Medialisierung. Gesammelte Studien II. Bremen: edition lumière 2011 (= Presse und Geschichte, Bd. 62), S. 43–60. Stieler (1969) S. 37 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 62 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 12 (wie Anm. 75).

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wie weit und sicher sie unter das Volk kommen mögen / und diese Prüfer / oder Censores müssen alsdann davor stehen / und den Zeitungs-Ausgeber vertreten.«98 Und an anderer Stelle verlangt er in Analogie zum Buchdruckereid: Wäre zu wünschen / daß niemanden verstattet würde / mit Zeitungen zu handeln / oder dieselbe drucken zu lassen / er habe dann genugsame Bürgschaft seinem Herrn und der Obrigkeit geleistet / daß er mit den Zeitungen redlich umgehen / nichts verfälschen / hinzu- oder davon tuhn / auch nichts annehmen wolle / es komme dann von glaubwürdigen Orten her / und sey der Christlichen Zucht nicht zu wieder etc. und / daß er darüber einen leiblichen Eyd schweeren müsse.99 Im letzten Kapitel von »Zeitungs Lust und Nutz« verlangt Stieler darüber hinaus weitere drakonische Vorkehrungen: Erlaubnis des Zeitungsdrucks nur in bestimmten Städten, ja gewissermaßen eine Zugangsregelung zum journalistischen Beruf. Er halte es für angemessen, »wann dem Zeitungs-schreiben im Römischen und anderen Reichen gewisses Ziel und Maß gesetzet / und nur gewissen verständigen und getreuen Personen dieses Werk zu treiben überlassen / anderen / aber / sich dessen zu unterwinden / bey hoher Strafe und Hinwegnehmung ihrer gedruckten Novellen untersaget: denen Lügenhaften und mutwilligen Zeitungsträgern aber nachgetrachtet / und dieselbe / üm ihrer Leichtsinnigkeit willen / ernstlich bestrafet würden«.100 Kompensiert werden soll das durch Privilegierung, die vor Nachdruck schützt. Strafen verdient haben ferner die »Parteyischen und künen Reflectionisten«, »worinnen zum öfteren garstige Brocken / von Schand und Lästerungen hoher Potentaten eingemischet werden [...]«.101 Schon ganz zu Beginn hat der Autor Meinungsäußerungen der Zeitungsschreiber für ungebührlich erklärt.102 Für die Verstöße sieht Stieler am Ende verschiedene Strafen vor: Gefängnis, Landesverweisung, »Staupenschläge« (öffentliche Züchtigung mit Ruten), Geldbußen, Entzug von Ehrenämtern, ja bei einer besonders leichtfertigen Art der Zeitungsfälschung sogar öffentliche Verbrennung (der Druckwerke) und ihre Hinrichtung durch den Henker.103 Bemerkenswert ist jedoch, dass Stieler es auch für strafwürdig erklärt, wenn Leute »aus Furcht / oder auch wol aus Liederlichund Unachtsamkeit / eine gefährliche Zeitung verschweigen. Solche Hinterhalter und Schweiger ziehen eine grosse Verantwortung auf sich / wann sie damit nicht zu rechter Zeit an dem gebürenden Orte ausbrechen.«104 Es gibt in bestimmten Fällen (zur Abwendung von Schaden) also durchaus eine Publikationspflicht. Zwei Jahre nach Kaspar Stielers »Zeitungs Lust und Nutz« vergingen noch, bis auch die erste juristische Dissertation zu der hier behandelten Materie angefertigt wurde. Ihr Verfasser war ein Mann namens Samuel Friedrich Hagen, sein akademischer Lehrer der bekannte frühneuzeitliche Jurist Elia August Stryk. Das Werk erschien un-

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Stieler (1969) S. 48 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 50f. (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 165 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 171 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 27 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 171 (wie Anm. 75). Stieler (1969) S. 170 (wie Anm. 75).

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ter dem Titel »Disputatio Iuridica De Jure Novellarum. Vom Rechte der Zeitungen«.105 Der Autor kannte seine Vorläufer Fritsch und Stieler nur zu gut. Über sie gelangt er im Grunde auch nicht hinaus, wenngleich er alles in die rechtswissenschaftliche Diktion seiner Zeit kleidete. Er beginnt mit der üblichen Begriffsbestimmung und hebt diesen von den Justinianischen Novellen, den altrömischen Rechtsquellen, ab. Im Hauptteil leitet Hansen das obrigkeitliche Recht, die Verbreitung von Zeitungen zu erlauben oder zu verbieten, primär aus dem Postregal ab. Und im Schlusskapitel erklärt er diejenigen für schuldig, die falsche Nachrichten verbreiteten, ja äußert, es bestehe kein Zweifel, dass der davon Betroffene Wiedergutmachung des eingetretenen Schadens (»reparatio«) vom Autor verlangen könne.106 Der Diskurs über Normen und Maximen journalistischen Handelns, wie er sich in den zeitungstheoretischen Schriften des 17. Jahrhunderts entfaltet hatte, wurde im 18. Jahrhundert fortgeführt, ohne dass zunächst neue Aspekte hinzukamen. Die bis dahin geltend gemachten Prinzipien wurden allenfalls wiederholt oder nochmals bekräftigt. Dies geschah sowohl in den sogenannten Zeitungskollegien, 107 also akademischen Vorlesungen, als auch weiteren selbständigen Schriften. 108 Wert zitiert zu werden ist jedoch, was der Jurist, Historiker, Amtsrat und Reichsrat Joachim Ernst von Beust geschrieben hat. Der Dritte Teil seines »Versuchs einer ausführlichen Erklärung des Post-Regals« (1748), einer weit ausgreifenden Untersuchung der Geschichte, Organisation und Rechtsgrundlagen des Postwesens, ist der Zeitung gewidmet, einem jener Phänomene, die der Post »anhängig« seien. Obwohl Otto Groth in seiner »Geschichte der deutschen Zeitungswissenschaft« von einer »wenig originellen Abhandlung« gesprochen hat,109 verdient sie doch, hier in einem längeren Auszug wiedergegeben zu werden, weil sie – soweit ich sehe – die erste Systematik, ja gewissermaßen Kodifizierung journalistischer Handlungsprinzipien enthält (ähnlich dem Pressekodex des Deutschen Presserats in der Gegenwart, so könnte man sagen).110 Sie fasste den bis dahin erreichten Stand des normativen Diskurses zusammen. Deshalb sei diese Passage hier in dokumentarischer Absicht in extenso zitiert: Die innern Eigenschafften einer guten schrifftlichen oder gedruckten Zeitung sind diese: 1. Die Wahrheit in denen Nachrichten Es ist eine unverschämte Kühnheit, Leser von allerley Stand, in verschiedenen Ländern, durch Unwahrheiten zu betrügen; Und weil in denen meisten dergleichen Er105

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Samuel Friedrich Hagen: Disputatio Iuridica de Iure Novellarum. Vom Rechte der Zeitungen (1697). Wittenberg: Tzschiedrich 1753. Dto in: http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/ vd17/content/titleinfo/5177138 [8.2.2016]. Hagen (1753) S. 42 (wie Anm. 105). A[ugust] L[udwig] Schlözer: Entwurf zu einem Reise-Collegio nebst einer Anzeige seines Zeitungs-Collegii. Göttingen: Verlag der Vandenhoeckschen Buchhandlung 1777. J[ohann] G[eorg] H[amann]: Wohlmeinender Unterricht, für alle diejenigen, welche Zeitungen lesen [...] Leipzig: Christian Friedrich Geßner 1755. Otto Groth: Geschichte der deutschen Zeitungswissenschaft. Probleme und Methode. München: Weinmayer 1948. S. 44. http://www.presserat.de/pressekodex/pressekodex/ [23.4.2015].

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dichtungen anzutreffen, die immer einer von dem andern abschreibet, so haben auch die wenigsten politischen Staats-Zeitungen bey vernünfftigen Leuten Glauben. Ein solches Haupt-Requisitum aller Erzehlungen desto eher erlangen zu können, träget vieles bey: a) eine sichere Correspondenz, darauf man sich verlassen kan. [...] b) eine vernünfftige Urtheils-Krafft, nach welcher man die Erzehlungen geschehener Dinge von dem bloßen Errathen noch zukünfftiger Vorfallenheiten und vorläufiger übereilter Einsicht in die Cabinette grosser Herren wohl unterscheidet; anderer gestalt da die meisten Unwahrheiten heraus kommen. 2. Die Geschwindigkeit in der Erzehlung dessen, was vorgefallen. Denn je neuer, je besser und desto beliebter ist die Zeitung. 3. Die Wahl und gute Ordnung in denen Berichten. Es ist ein Eckel nichtswürdige Begebenheiten zu lesen, so angenehm es hingegen fället, wann man von denen vornehmsten Höfen dasjenige, was zur neuesten Geschichte solcher Reiche und Länder gehöret, darinnen ordentlich und geschickt fürgetragen findet. Je mehr Verstand und Klugheit ein Zeitungs-Schreiber besitzet, desto besser geräth sein Vortrag, und desto vollkommener wird in diesem Fall die Zeitung. 4. Eine zu historischen Berichten gehörige Schreib-Art folglich in eigenen Erzehlungen nicht hochtrabend, verwirret, weitläufig und abgebrochen, sondern deutlich, fliessend, in einer angenehmen Kürtze und Zusammenhang. Bey Anführung gewisser Tractaten, Reichs-Schlüsse, Reden, Capitulationen, und also fremder Arbeit, verstehet es sich von selbst, daß man die eigene Worte derselben beybehalte [...]. Uber dieses ist auch eine gute Eigenschafft einer Zeitung, wann derselben Verfasser, nebst denen Muthmassungen, sich allen politischen Raisonnemens, reflexions und wie das Namen haben mag, gäntzlich enthält, und in den Schrancken seiner eigentlichen Absicht verbleibet, vermöge welcher nur die neuesten Händel in der Welt von ihm erzehlet werden sollen, ohne zu wissen, was er davon dencket, ob es recht, oder unrecht sey. [...] Ferner gehöret sich, daß ein Zeitungs-Schreiber von gesalbten Häuptern mit der gehörigen Ehrerbietung schreibe, und sich nicht selbst, durch strafbare und verwegene Redens-Arten, unglücklich mache; wie dann um solcher praejudicirlicher Relationen und Ausdrücke willen, die Zeitungen, an den meisten Orten, der Censur unterworffen sind. Solchemnach stehen diese Requisitis entgegen: 1) Die Leichtglaubigkeit, als die Geburt eines schwachen Verstandes, besonders wann solche bekannt wird, und andere Leute selbige, zum Spaß und Gelächter, mißbrauchen. Die sogenannte Fama [= Gerücht] darf nicht der Grund der Zeitungs-Schreiberey seyn. [...] Nicht weniger ist dieses bey einer Zeitung kein geringer Fehler, wenn man 2) Partheylichkeit darinnen wahrnimmt. ΀͙΁ Einem Zeitungs-Schreiber muß es, wofern ihm nicht sonst die Hände gebunden werden, einerley seyn, vor welche Parthey gute, oder schlimme Nachrichten einlauffen, weil die Wahrheit sein Haupt-Vorwurf ist; inzwischen kan doch die Klug-

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heit alles moderiren, daß der Wahrheit ihr Recht geschiehet, und gleichwohl niemand dadurch beleidiget wird. Wie kan man eine partheyische Erzehlung nachero für eine Grundlegung der neuesten Historie halten, welche nothwendig Aufrichtigkeit erfordert. Wie denn auch diejenige Zeitung keinen besondern Ruhm erwirbet, welche 3) eine Trägheit und blose Gewinnsucht ihres Verfassers verräth, entweder darinnen, daß längst vergangene Dinge wiederhohlet, oder doch die vorgefallene lediglich aus andern abgeschrieben werden. Denn viele bemühen sich nicht um die geringste Correspondenz, und wollen doch, weil die Neugierigkeit neues zu wissen bis auf die Bauern sich erstrecket, neue Zeitungen schreiben, wovon sie also nichts als Gewinnst suchen; dahero dergleichen Zeitungen die von andern berichtete Unwahrheiten geschwind fortpflantzen, ohne sich um etwas weiters, als um richtige Bezahlung der Quartal-Gelder, zu bekümmern.111 5. JOURNALISTISCHE SELBSTZEUGNISSE UND PROGRAMMSCHRIFTEN Als einer vierten potentiellen Quelle für die Normbildung journalistischen Handelns könnte man nach journalistischen Selbstzeugnissen suchen. Infrage kommen als solche üblicherweise Briefe, Tagebücher, private Aufzeichnungen, Proklamationen und Autobiographien. Leider gibt es solche Zeugnisse aus der Frühzeit der Presse nur wenige. Das liegt an Überlieferungsproblemen, hat aber vor allem mit der noch ungefestigten Berufsrolle von Journalisten zu tun. Was diese später ausmachte, das leisteten zunächst meist anonyme Korrespondenten einerseits und die Drucker andererseits. Die einen haben die Nachrichten geliefert, die anderen sie vervielfältigt und veröffentlicht. Beide haben ihre Tätigkeit aber nicht oder kaum kommentiert (zumindest nicht in erhaltenen Dokumenten). Nur ganz vereinzelt treten erkennbare Personen hervor, die auch eine redaktionelle Funktion wahrnahmen. Aber auch von ihnen sind zunächst kaum Zeugnisse überliefert, die darüber Auskunft geben, wie sie ihre Aufgabe wahrnahmen und welchen Maximen sie dabei folgten. Am ehesten finden sich Spuren davon in den (Jahres-)Vorreden, Ankündigungen und Leseradressen, wie wir sie schon beim ›Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten‹ kennen gelernt haben (s.o.). Dessen Proklamation der Unparteilichkeit könnte also auch hier unter die journalistischen Selbstzeugnisse rubriziert werden. In erweitertem Sinne gilt dies auch für selbständige Programmschriften, in denen Journalisten ihre Auffassung von den Zielen der Presse kundtaten. Was man schon früher findet, ist die Abbitte, Irrtümer und Falschmeldungen zu entschuldigen. Der Verleger Daniel Paulli versprach den Lesern seiner Kopenhagener ›Extraordinaires Relationes‹ beispielsweise 1673 »gute und so viel möglich sichere Correspondentz«, aber »im Fall die eine Post

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Joachim Ernst von Beust: Des Versuchs einer ausführlichen Erklärung des Post-Regals und was dem anhängig, überhaupt und ins besondere in Ansehung Heil. Röm. Reichs Deutscher Nation Dritter Teil. Jena: Verlag Johann Rudolph Crökers seel. Wittwe 1748. S. 626– 629. Dto in: http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/ display/bsb 10703201 _00013.html [20.4.2015].

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etwas neues und zweifelhaftes einbringen mögte / welches die nä[c]hste nicht confirmirte / oder mit der dritten gar nicht continuirte / mir solches nicht beyzumässen«.112 Selbstzeugnisse und Programmschriften von Journalisten dürften ohnehin erst dann und vermehrt vorliegen, als sich dieser Beruf individualisierte und zugleich konsolidierte. Dies geschah in Deutschland im späten 18. Jahrhundert, unter dem Einfluss der Aufklärung und insonderheit der Französischen Revolution. Ich wende mich deshalb sogleich dieser historischen Phase zu, weil sich in ihr ein Wandel der journalistischen Normbildung vollzog, und zwar hin zu dem zweiten, im Titel dieses Aufsatzes herausgestellten Leitbegriff: der Gerechtigkeit. Gerechtigkeit war am Ende des 18. Jahrhunderts selbstverständlich keine neue Idee. Sie hat ihren Ursprung in der antiken Philosophie, wurde durch das Mittelalter und die frühe Neuzeit tradiert und modifiziert.113 Sie durchzog auch das gesamte 18. Jahrhundert und geriet dabei vor allem in den Sog des aufklärerischen Denkens. Kern der Debatte war, »dass die Macht und das Gesetz nur zu rechtfertigen waren, wenn sie sich den Werten der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit anpassten«.114 Damit verbunden war letztlich eine »neue Gesellschaftsvorstellung [...], die sich der traditionellen entgegensetzte und sie zu beseitigen und zu ersetzen versuchte«. 115 Dass das Prinzip der Gerechtigkeit in das journalistische Denken Eingang fand, soll an zwei Fällen illustriert und mit programmatischen Äußerungen belegt werden. Im ersten Fall ist dies Wilhelm Ludwig Wekhrlin (1739–1792), ein Romanautor und Schriftsteller, der zugleich als Journalist tätig war. 116 1778 gab er in Nördlingen die zweimal wöchentlich erscheinende Zeitung ›Das Felleisen‹ heraus. Nach Konflikten mit dem Verleger und mit lokalen Autoritäten gab er sie bereits im Jahr darauf auf. Das hinderte ihn aber nicht, zwischen 1779 und 1792 nacheinander mehrere Zeitschriften herauszugeben.117 In diesen hat er gelegentlich eindrucksvoll das publizistische Programm dargelegt, dem er sich auch selbst verpflichtet sah. Er pries die politisch aufklä-

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Elger Blühm / Rolf Engelsing (Hg.): Die Zeitung. Deutsche Urteile und Dokumente von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bremen: Schünemann 1967. S. 45. Vgl. Paolo Prodi: Eine Geschichte der Gerechtigkeit. Vom Recht Gottes zum modernen Rechtsstaat. München: Beck 2003. Gert Melville / Gregor Vogt-Spira (Hg.): Europäische Grundbegriffe im Wandel: Verlangen nach Vollkommenheit. Bd. 1: Gerechtigkeit. Köln, Weimar, Wien: Böhlau 2014. Edoardo Tortarolo: Aufgeklärte Gerechtigkeit. Einheit der Vernunft und Vielfalt der Lebensformen. In: Gert Melville / Gregor Vogt-Spira (Hrsg.): Europäische Grundbegriffe im Wandel: Verlangen nach Vollkommenheit. Bd. 1: Gerechtigkeit. Köln, Weimar, Wien: Böhlau 2014, S. 161–173. Hier S. 161. Melville/Vogt-Spira (2014) S. 163 (wie Anm. 113). Vgl. Jürgen Wilke: Spion des Publikums, Sittenrichter und Advokat der Menschheit. Wilhelm Ludwig Wekhrlin (1739–1792) und die Entwicklung des Journalismus in Deutschland. In: Publizistik, 38. Jg. 1993, S. 322–334. Dto in: Jürgen Wilke: Massenmedien und Journalismus in Geschichte und Gegenwart. Gesammelte Studien. Bremen: edition lumière 2009 (= Presse und Geschichte, Bd. 45), S. 371–387. Jürgen Wilke: Literarische Zeitschriften des 18. Jahrhunderts (1688–1789). Stuttgart: Metzler 1978. Bd. 2, S. 155–163.

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rende Funktion der Druckerpresse und die Macht der durch sie hergestellten Öffentlichkeit, und zwar gerade zur Entlarvung absolutistischen Machtmissbrauchs: Ihrem Muth und ihrem Genie sind wirs schuldig, daß die Könige Ehrfurcht vor dem öfentlichen Ruf haben, und die Druckerpresse ein eiserner Keul im Naken des Tiranen ist. Sie sind’s, die jene allgemeine Gährung veranstaltet haben, welche den Ausbrüchen der willkürlichen Regierung, dem Laster der Höfe, dem Muthwillen+ der Mächtigen einen Damm sezt; indem sie die Mißbräuche der Gewalt vor den Richterstuhl des Publikums zieht, indem sie nicht mer erlaubt, dass ein Minister unwissend oder grausam seyn dörfe, indem sie Maaßregeln der Verwaltung mustert, und die Schritte des öfentlichen Wohls mit ihrer Censur begleitet, indem sie die subalternen Narren oder Bösewichter hervor ans Licht ziehet, und so dem Gespött des Pöbels Preiß giebt. 118 In den »Hyperboreischen Briefen« äußerte er sich wie folgt über die Pressefreiheit und die Wohltaten, die sie seiner Ansicht nach der Welt beschert hat: Bei der Publizität datirt die Epoche der wahren Völkerfreiheit. Ihr haben die Menschen die Philosophie der Gesezze, die Gleichheit der Stände, die Duldung zu danken: drei unschätzbare Güter, in deren Mitte der Brennpunkt der Gesellschaft liegt. [...] Die Preßfreiheit meint es den Königen so gut, als dem Publikum. Den erstern, indem sie ihnen die Bemühung erleichtert, die Gerechtigkeit [!] zu verwalten: dem zweiten, indem sie einen wohlfeilen, immer offenen und strengen Gerichtsstuhl etablirt hat. Dieses furchtbare Tribunal – unbestechlicher als das Höllengericht und die Hermandad, aber nicht so grausam – wacht über die Rechte der Menschheit, nimmt den Armen, den Hilfslosen gegen das Gesezz des Stärkern in Schuz. Er zieht die Narren vor Gericht, sie mögen gern erscheinen oder nicht und überliefert sie der öffentlichen Verachtung. Das Schlimmste, was einem Mann, er sei Schurk oder Honnethomme, begegnen kan. [...] Sie [die Pressefreiheit] ist die gröste Stüze des gesellschaftlichen Sittensystems; denn sie zieht Verbrechen ans Licht, welche sonst ungestraft blieben, weil sie außer dem Gesichtskreis der Polizei liegen, welche sich nur mit den positiven Gesezzen befaßt. Sie ists, welche es auf sich nimmt, das schönste Amt der Sterblichen, die Gerechtigkeit [!] über das Verbrechen verlezter Menschheit, zu verwalten. Weit und sicher trift ihr Arm. Jener, der das Brenneisen des Scharfrichters nicht fürchten würde, weil er den Flek mit einem sammetnen Kleide bedeken kann, zittert vor dem Gänsekiel, der ihn mitten auf die Stirne stämpelt. [...] Zu welchem Ehrgeiz [...] ist also der Mann berechtigt, der sich einen würdigen Priester der Publizität nennen darf; der, ohne Galle und ohne Lohn, seine Feder dem heiligen Beruf der Menschenliebe weiht; der keine andere Leidenschaft hat, als Wahrheit, und keinen andern Trieb, als das ihm von den Göttern verliehene Talent zum Dienst seines Nächsten anzuwenden? 119 118

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[Wilhelm Ludwig Wekhrlin]: Chronologen. Ein periodisches Werk. Frankfurt, Leipzig, XI, 1781, S. 328. Wilhelm Ludwig Wekhrlin (Hg.): Hyperboreische Briefe. [Nürnberg: Felsecker], I,1, 1788, 18–21.

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Noch an einem zweiten Fall, lässt sich das Eindringen des Prinzips Gerechtigkeit in die journalistische Normbildung zeigen. Es geht um Karl Philipp Moritz (1756–1793), den Verfasser von Romanen (»Anton Reiser«, 1785), ersten Herausgeber des ›Magazins der Erfahrungsseelenkunde‹ (1783–1793) und Urheber von kunsttheoretischen Schriften. Er trat am 1. September 1784 als Redakteur in die ›Königlich priviliegirte Berlinische Zeitung von Staats und gelehrten Sachen‹ ein, die spätere ›Vossische Zeitung‹. Nur kurze Zeit später veröffentlichte er eine kleine Schrift mit dem Titel »Ideal einer vollkommnen Zeitung«.120 Darin entwarf er das anspruchsvolle Programm eines »Volksblatts«, das sich von den übrigen Zeitungen seiner Zeit unterscheiden sollte. Worauf es ihm ankam, das klingt ganz ähnlich wie bei Wekhrlin: Sie [die Zeitung] ist der Mund, wodurch zu dem Volke gepredigt, und die Stimme der Wahrheit, so wohl in die Palläste der Großen, als in den Hütten der Niedrigen dringen kann. Sie könnte das unbestechliche Tribunal seyn, wo Tugend und Laster unpartheiisch geprüft, edle Handlungen der Mäßigkeit, Gerechtigkeit [!], und Uneigennützigkeit gepriesen, und Unterdrückung, Bosheit, Ungerechtigkeit, Weichlichkeit und Ueppigkeit mit Verachtung und Schande gebrandmarkt würden.121 Bemerkenswert ist, dass hier die Idee der Gerechtigkeit durchaus in Einklang steht mit der Forderung nach Wahrheit und Unparteilichkeit, wie wir sie aus der zuvor geschilderten Tradition journalistischer Normbildung kennen. Beide Begriffe erscheinen in diesem Kontext aber etwas anders aufgeladen, nämlich als investigative Wahrheit – Moritz spricht vom »ächten Stempel der Wahrheit«122 – und als Kampf gegen Unrecht, Laster und soziale Missstände. Beide Protagonisten gerieten mit ihrer Programmatik jedoch an die zeitbedingten Grenzen: Sie ließ sich seinerzeit nämlich nicht umsetzen. Wekhrlin wurde wegen unerwünschter Veröffentlichungen 1786 auf der Feste Baldingen in Haft genommen (was die Fortführung seiner Zeitschriften allerdings nicht verhinderte). Auch Moritz schied binnen eines Jahres aus der ›Königlich privilegirten Berlinischen Zeitung von Staats und gelehrten Sachen‹ wieder aus. Sein normatives Ideal, das eine Abkehr von dem gängigen Journalismus verlangt hätte, war nicht durchsetzbar, sollte sie doch »ganz anders beschaffen seyn, als irgend eine, die jemals noch bis jetzt ist geschrieben worden«.123 Nichtsdestotrotz sollte die Gerechtigkeit als journalistische Leitnorm bis in die Gegenwart nicht mehr verloren gehen. 6. FAZIT UND AUSBLICK Im vorliegenden Beitrag sollte die Herausbildung von Normen des journalistischen Handelns von den ersten Nachrichtendrucken im frühen 16. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts untersucht werden. Deren Entstehung brachte neue Formen gesellschaftlicher Interaktion und auch neue Vergehen mit sich. Daraus musste ein Bedarf an Normierung resultieren. Verfolgt habe ich diesen langwierigen Prozess anhand 120

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Karl Philipp Moritz: Ideal einer vollkommnen Zeitung. Berlin: Christian Friedrich Voß und Sohn 1784. Moritz (1784) S. 4f. (wie Anm. 120). Moritz (1784) S. 5 (wie Anm. 120). Moritz (1784) S. 8 (wie Anm. 120).

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von vier verschiedenen Quellen, die darüber Auskunft geben können: die Zeitungstitel, Rechts- und Gesetzestexte, zeitungstheoretische Schriften sowie journalistische Selbstzeugnisse und Programmschriften. Dabei lassen sich die Normen in zwei Kategorien einteilen, in Rechtsnormen einerseits und professionelle Normen andererseits. Die ersteren besaßen gesetzliche Verbindlichkeit, die anderen mussten oder sollten von den Akteuren (Korrespondenten, Zeitungsschreibern, Druckern) übernommen und aus eigenem Willen befolgt werden. Verletzungen der Rechtsnormen konnten Strafen nach sich ziehen. Die Nichtbeachtung professioneller Normen war dagegen nicht fest sanktioniert und konnte allenfalls durch öffentliche Kritik und Lesererwartungen eingefordert werden. Eine entsprechend agierende kollektive Berufsgemeinschaft gab es noch nicht. Die hier gegebene Darstellung besagt allerdings noch nicht unbedingt etwas über die praktische Geltung der Normen. Der vielfach kritische Tenor der zeitungstheoretischen Schriften verweist auf zeitgenössische Fehler und Mängel journalistischen Handelns, die korrigiert werden sollten. Andererseits agierte man durchaus, wie es den vorgeschlagenen Regeln entsprach. Üblich war beispielsweise in den frühen Zeitungen die Bestätigung einer Nachricht durch verschiedene Korrespondenten bzw. durch ihre Herkunft von verschiedenen Orten. Schon die Intensität des Normdiskurses und die stete Wiederholung derselben Maximen konnten kaum wirkungslos bleiben, auch wenn dieser Diskurs zunächst von Theoretikern und weniger von den Akteuren der Praxis gespeist wurde. Selbstverständlich wird die praktische Geltung der Normen von objektiven und subjektiven, von individuellen und situativen Voraussetzungen abhängig gewesen sein, nicht zuletzt auch vom gesellschaftlichen Werteklima und seinen Veränderungen. Die Normbildung journalistischen Handelns habe ich hier für die Zeitung, das älteste publizistische Massenmedium, aufgespürt und verfolgt. Sie vollzog sich ohne Vorbild, allmählich und über einen längeren Zeitraum, wofür auch die zunehmende Ausbreitung des Mediums ausschlaggebend war. Diese vollzog sich in Deutschland, zumal im Vergleich mit anderen Ländern, vergleichsweise rasch. Aber bis zu einer flächendeckenden Versorgung der Leserschaft vergingen doch Jahrhunderte. Bei der Entstehung neuer Medien seit dem Ende des 19. Jahrhunderts sollte sich das Problem der Normbildung erneut stellen, zunächst beim Film, später bei Rundfunk und Fernsehen. Doch ging es damit jetzt schneller, weil ein normativer Rahmen durch die inzwischen bestehende Rechtstradition und durch das ältere Medium bereits vorgezeichnet war. Im Wesentlichen musste es jeweils darum gehen, die neuen Medien an diese Tradition anzuschließen bzw. sie an ihre Bedingungen anzupassen. Dass dies ein wechselvoller Vorgang war, lag nicht zuletzt auch an den politischen Systembrüchen seit dem 19. Jahrhundert. Dieser Vorgang wiederholt sich seit einigen Jahren bei dem jüngsten, inzwischen weit verbreiteten Medium, dem Internet, ein weiteres Mal. Dabei zeigen sich aber besondere Schwierigkeiten, die mit den spezifischen Eigenschaften dieses Mediums zu tun haben. Dazu gehören seine Allzugänglichkeit und Anonymität, seine Interaktivität und seine Grenzenlosigkeit, auch seine Multimedialität. »Wie bei früheren Innovationen«, so hat David Omand in seinem Plädoyer für »Regeln für die schöne neue Welt« geschrieben, »haben wir die Möglichkeit des Internets ergriffen, ohne uns über die internationalen Normen und nationalen Gesetze zu verständigen, die es uns erlauben,

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angemessen mit seinen Schwachstellen umzugehen.«124 Vielleicht kann ein Blick auf frühere Innovationen bei dieser Verständigung erhellend sein, auch wenn die Medien, um die es geht, und die gesellschaftlichen Umstände, in denen diese operieren, riesige Unterschiede aufweisen. Zusammenfassung Als die gedruckte Zeitung in der frühen Neuzeit entstand, war dies ein Novum, für das es noch keine Normen und regulativen Prinzipien gab, diese mussten erst entwickelt werden. Der Beitrag untersucht, wie es dazu kam. Dies geschieht anhand von vier Quellen: Die Titel vieler noch vorperiodischer Zeitungen versprachen wahrhaftige, glaubhafte oder gründliche Unterrichtung. Rechtsnormen für die Presse wurden durch die Gesetzgebung festgelegt. Eher professionelle Regeln für den Journalismus formulierten die Verfasser der frühen zeitungstheoretischen Schriften. Schließlich zeigen journalistische Selbstzeugnisse und Programmschriften, wie Ende des 18. Jahrhunderts neue Normen für die gesellschaftliche Rolle der Presse, insbesondere die Gerechtigkeit, proklamiert wurden. Summary When the printed newspaper came into being in the early modern age, a normative frame or regulative principles for its existence were still missing. These had yet to be developed. The article describes - based on four sources - how this happened. Many of the titles of the forerunners of the periodical newspaper already indicate that they wished to give true, credible and well-grounded information. Legal norms became codified by the press legislation. First professional rules for journalism can be discovered in the early theoretical and critical literature dealing with newspapers. Personal testimonies and programmatic writings back the evidence that normative ideas moved to equity and justice at the end of the 18th century. Korrespondenzanschrift Prof. (em.) Dr. Jürgen Wilke, Institut für Publizistik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Jakob Welder-Weg 12, 55128 Mainz Privat: Curt Goetz Str. 5, 55127 Mainz Email: [email protected] Jürgen Wilke ist (em.) Professor für Publizistikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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Vgl. David Omand: Regeln für die schöne neue Welt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 66 v. 19.3.2015, S.6.

Hendrik Michael

»WIR WELTSTÄDTER!« Handlungs- und Deutungsmuster eines neuen Journalisten am Fallbeispiel Hugo von Kupffer (1853–1928) 1. EINLEITUNG Biographisch orientierter Kommunikationsgeschichte kann unterstellt werden, sie betreibe verdeckte Ideografie.1 Erstens, verweigern sich nicht wenige Studien einer geordneten sozialgeschichtlichen Beschreibung – die Darstellung ihrer Ergebnisse bleibt insgesamt anekdotisch. Zweitens, wird kritische Biographik zumindest im deutschsprachigen Raum exemplarisch verkürzt auf Qualitätspresse, d. h. zumeist auf Edelfedern des Feuilletons und auf Redakteure der liberal-demokratischen Presse, insbesondere im Deutschen Reich.2 In Deutschland konzentriert sich die Forschung somit gern auf journalistische Persönlichkeiten, deren Namen heute noch in »ehrendem Gedenken«, 3 z. B. in Form von Journalistenpreisen, gegenwärtig sind. Allerdings geraten auch journalistische Akteure ins Blickfeld, die aufgrund ihrer sozialen Lage zu marginalisierten Subjekten (nicht nur) im Pressewesen wurden.4 Eines der dynamischsten Entwicklungsfelder für Journalisten in Deutschland wird aber immer noch vernachlässigt: die Generalanzeiger im Deutschen Reich. Über die Journalisten dieser deutschen Massenpresse ist wenig bekannt.5 Einem von ihnen gilt das Forschungsinteresse dieses Beitrags.

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Vgl. dazu etwa die Problematik der Kanonbildung bei Wolfgang R. Langenbucher: Wider die biographische Blindheit. Plädoyer für Journalismus, Werke und Personen. In: Medien & Zeit, 22 Jg., 2007, Nr. 3, S. 21–32. U.a. Bernd Sösemann: Theodor Wolff. Ein Leben mit der Zeitung. München: Econ Verlag 2000; Franz Gerrit Schulte: Der Publizist Hellmuth von Gerlach (1866–1935). Welt und Werk eines Demokraten und Pazifisten. München: Saur 1988; Helga Neumann / Manfred Neumann: Maximilian Harden (1861–1927): Ein unerschrockener deutsch-jüdischer Kritiker und Publizist. Würzburg: Königshausen & Neumann 2003; Dorothee Krings: Theodor Fontane als Journalist. Selbstverständnis und Werk. Köln: Halem 2008. Vgl. Markus Behmer / Susanne Kinnebrock: Vom ehrenden Gedenken zu exemplarischem Erklären. Biografismus in der Kommunikationsgeschichtsforschung. In: Wolfgang Duchkowitsch / Fritz Hausjell / Horst Pöttker / Bernd Semrad (Hg.): Journalistische Persönlichkeit. Fall und Aufstieg eines Phänomens. Köln: Halem 2009, S. 205–229. So erfährt z.B. die historische Berufswirklichkeit von Journalistinnen im Kaiserreich nun dezidierte Aufmerksamkeit in Deutschland, u. a. Susanne Kinnebrock: Anita Augsburg (1857–1943). Feministin und Pazifistin zwischen Journalismus und Politik. Eine kommunikationshistorische Biographie. Herbolzheim: Centaurus 2005; Elisabeth Klaus / Ulla Wischermann (Hg.): Journalistinnen. Eine Geschichte in Biographien und Texten 1848– 1990. Berlin: LIT Verlag 2013 (= Journalismus: Theorie und Praxis, Bd. 18). Markus Behmer / Johannes Raabe: Sozialer Wandel und die Sozialität von Medienakteuren. In: Markus Behmer / Friedrich Krotz / Rudolf Stöber / Carsten Winter (Hg.): Medienentwicklung und gesellschaftlicher Wandel. Beiträge zu einer theoretischen und empirischen Herausforderung. Opladen: Westdeutscher Verlag 2003, S. 253–272; hier: S. 266.

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Das überschaubare Forschungsinteresse an den Journalisten der Massenpresse kann damit erklärt werden, dass die zeitgenössische Einschätzung der Generalanzeiger in den heutigen Forschungsdebatten nachwirkt.6 Bereits Zeitgenossen hatten die Generalanzeiger als symptomatisch für die Amerikanisierung des deutschen Journalismus angesehen,7 bevor dieses Phänomen von Emil Dovifat ausführlich erörtert wurde. 8 Mehrheitlich gilt dieser Zeitungstyp als der historische Vorläufer einer profit-orientieren Sensationspresse von minderer journalistischer Qualität. Allerdings scheinen manche Zeitungsprodukte der Massenpresse im Kaiserreich diesen Eindruck durchaus zu widerlegen – sie waren »vielgestaltiger und besser als ihr Ruf«.9 Besonders der ›Berliner Lokal-Anzeiger‹ (im Folgenden: BLA) unterscheidet sich stark von gattungsähnlichen Produkten auf dem Zeitungsmarkt vor 1900. Denn der ›BLA‹ war der »Prototyp der deutschen Massenpresse«.10 Im Umfeld dieses Prototyps entsteht in Berlin vor der Jahrhundertwende auch ein neuer Journalistentypus, dessen Vorbilder im amerikanischen Pressewesen liegen. Diese Fallstudie untersucht die Handlungs- und Deutungsmuster eines neuen Journalisten nach amerikanischem Vorbild.11 Eine Annäherung erfolgt exemplarisch anhand der (vor)beruflichen Sozialisation und des Medienhandelns von Hugo von Kupffer (1853–1928), der über vier Jahrzehnte Chefredakteur des ›BLA‹ war. Damit wird auch die bisherige Forschung zu diesem fast vergessenen Akteur ergänzt. Es soll dargelegt werden, welchen Stellenwert von Kupffer für August Scherls stets risikoreiche Presseunternehmung hatte und welche Merkmale von Kupffers Journalismus im ›BLA‹ aufwies. 2. FORSCHUNGSSTAND ZUR BERLINER MASSENPRESSE Vor Beginn der Zusammenfassung des Forschungsstandes zu von Kupffer und dem ›BLA‹, sind einige knappe Bemerkungen zur deutschen Massenpresse im Kaiserreich nötig. Die Entwicklung der Massenpresse in der zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts 6

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Vgl. Rudi Renger: Populärer Journalismus. Nachrichten zwischen Fakten und Fiktion. Innsbruck: StudienVerlag 2000 (= Beiträge zur Medien- und Kommunikationsgesellschaft, Bd. 7), S. 61–68. Zur zeitgenössischen Kritik vgl. James Retallack: From Pariah to Professional? The Journalist in German Society and Politics, from the Late Enlightenment to the Rise of Hitler. In: German Studies Review, 16 Jg., 1993, Nr. 2, S. 175–223 hier: S. 219 (FN 123). Emil Dovifat: Der amerikanische Journalismus. Mit einer Darstellung der journalistischen Berufsbildung. Stuttgart: Deutsche Verl.-Anstalt 1927. Rudolf Stöber: Modernisierungszwang und Massenpresse. Ein Beitrag zur Cultural-Lag-Theorie (nebst Hinweisen zur Frühgeschichte der Pressefotografie). In: Martin Welke / Jürgen Wilke (Hg.): 400 Jahre Zeitung. Die Entwicklung der Tagespresse im internationalen Vergleich. Bremen: edition lumière 2007 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 23), S. 410. Rudolf Stöber: Der Prototyp der deutschen Massenpresse. Der ›Berliner Lokal-Anzeiger‹ und sein Blattmacher Hugo von Kupffer. In: Publizistik, 39 Jg., 1994, Nr.3, S. 314–330. Zu den Merkmalen des amerikanischen »New Journalism« vgl. zusammfassend Edwin Emery / Michael Emery: The Press and America. An Interpretive History of the Mass Media. 7. ed. Englewood Cliffs: Prentice Hall 1992, S.169–206.

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wird in allen großen Pressegeschichten ausführlich thematisiert. Auffällig ist, dass die Partei- oder Gesinnungspresse jedoch wesentlich umfänglicher beschrieben wird. Der pressegeschichtliche Beobachtungsschwerpunkt ist dabei stärker darauf konzentriert, die technologischen, rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die die Ausbildung journalistischer Institutionen ermöglichten, aufzuzeigen und die Entstehung des modernen Journalismus als Entwicklungsgeschichte nachvollziehbar zu machen. Zusammenfassend lässt sich feststellen: Massenpresse etabliert sich im 19. Jahrhundert im Dreischritt der Urbanisierung, der sukzessiven Fundamentalpolitisierung und einer rasanten marktwirtschaftlichen Industrialisierung und zaghaften Liberalisierung im Deutschen Reich zwischen 1874 und 1900.12 Wilke spricht in diesem Zusammenhang von der »Entfesselung der Massenkommunikation«, die spätestens ab 1874 einsetzt.13 Diese Entfesselung lässt sich an drei Indikatoren nachweisen: Die Periodizität nimmt zu, die Auflagen steigen enorm und die Anzahl der Zeitungstitel vervielfacht sich.14 Erfolgsfaktoren der deutschen Massenpresse waren, neben ihrem günstigen Bezugspreis (beim ›BLA‹ mit anfänglicher Gratisverteilung) und dem hohen Grad an Tageaktualität mit mehreren Ausgaben täglich und ggf. Sonderausgaben, die veränderten Zeitungsinhalte, die eine starke Leser-Blatt-Bindung generierten.15 Diese Bindung der Leserschaft an das Zeitungsprodukt erwuchs nicht aus politischen Affinitäten, sondern ist zurückzuführen auf die Ausweitung der Lokalberichterstattung, die damit einhergehende Nachrichtenvielfalt im Stile der »fait divers«, aber auch auf eine neu wahrgenommene Service- und Ratgeberfunktion für die Leserschaft.16 Ein charakteristisches Merkmal der Massenpresse war die Herstellung einer geringen Kommunikationsdistanz zwischen Zeitungsmachern und Zeitungslesern, sowohl in zeitlicher, wie auch räumlicher und sozialer Hinsicht. Hier war der ›BLA‹ Vorreiter. Die Zeitung war vor der Jahrhundertwende die schnellste Zeitung in Berlin.17 Die inhaltliche Veränderung, hin zu einer ausführlichen Lokalberichterstattung, spiegelte dabei das veränderte Informations- und Unterhaltungsbedürfnis eines sozial heterogenen, städtischen Publikums wider. Es gelang der Zeitung, eine enge »Verbindung zwischen den Ereignissen und dem Leser«18 zu erzeugen. Gleichsam verschaffte sich das neue Zeitungsprinzip 12

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Vgl. Thomas Birkner: Das Selbstgespräch der Zeit. Die Geschichte des Journalismus in Deutschland 1605–1914. Köln: Halem 2012, S. 187–216. Jürgen Wilke: Grundzüge der Medien- und Kommunikationsgeschichte. 2. Aufl. Wien: Böhlau 2008, S. 258. Vgl. Rudolf Stöber: Deutsche Pressegeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 3. Aufl. Konstanz: UVK 2014, S. 159–162; Konrad Dussel: Deutsche Tagespresse im 19. und 20. Jahrhundert. Münster: LIT Verlag 2004, S. 89f.; Wilke (2008) zusammfassend S. 188 und S. 259 (wie Anm. 13). Stöber (2014) S. 258f. (wie Anm. 14); Renger (2000) S. 144f. (wie Anm. 6). Vgl. Stöber (2014) S. 259 (wie Anm. 14). Stöber (1994) S. 325 (wie Anm. 10). Jörg Requate: Kennzeichen der deutschen Mediengesellschaft des 19. Jahrhunderts. In: Jörg Requate (Hg.): Das 19. Jahrhundert als Mediengesellschaft. Les médias au XIX. siècle. München: Oldenbourg 2009 (= Ateliers des Deutschen Historischen Instituts Paris, Bd. 4), S. 30–42; hier: S. 41.

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Marktvorteile mit Inhalten, welche die »Modellierung des Lesers als Angehöriger einer Nation und als Bewohner einer bestimmten Stadt« gewährleisteten.19 Dass sich die soziale Kommunikationsdistanz zwischen Journalisten und ihrem Publikum verringerte, war auch durch eine anders gelagerte Sozialisierung eines Teils der Journalisten der Massenpresse begünstigt. Aus Requates Untersuchung lassen sich hinreichend repräsentative Ergebnisse zu den Redakteuren der Massenpresse entnehmen.20 Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Journalisten mehrheitlich und »über das gesamte 19. Jahrhundert hinweg« dem bildungsbürgerlichen Milieu entstammen.21 Was aber z. B. über die Redaktion des ›BLA‹ bekannt ist, deutet auf berufsuntypische Abweichungen mit Hinblick auf soziale Herkunft und vorberufliche Bildung hin. So etwa der relativ hohe Anteil an Nicht-Akademikern unter den Redakteuren und die insgesamt heterogene Zusammensetzung der Redaktion. Requate spricht von einer »Ansammlung von Journalisten mit vergleichsweise unbürgerlichem Lebenslauf« und weist auf das (nicht aus Pressevergehen resultierende) Vorstrafenregister von mindestens vier Redakteuren hin.22 Außerdem ist auffällig, dass fast die Hälfe der Journalisten, die aus der Schauspielerei zur Presse wechselten, für den ›BLA‹ arbeiteten. 23 Requate kommt zu dem Schluss, dass die Zeitung einen »neu entstehenden Journalistentyp« förderte, dessen Berufsqualifikation nicht mehr auf akademischer Vorbildung fußte, sondern »Findigkeit, Ideenreichtum und Erfahrung« auswies.24 Die Chroniken zum Berliner Pressewesen und seinen Medienschaffenden im Kaiserreich scheinen dieses Urteil zu untermauern. Es muss allerdings angemerkt werden, dass bekannte Werke zur »Zeitungsstadt« Berlin eher einen feuilletonistischen als einen wissenschaftlichen Anspruch erfüllen.25 Dabei ist das Defizit der Chroniken vor allem in der Einseitigkeit der Quellen (überwiegend Verlegerbiografien) und einem generellen Mangel an nachprüfbaren Quellenbelegen geschuldet. Anderseits bieten sie oftmals die einzigen Anhaltspunkte, um detaillierte Schilderungen über die Journalisten der Massenpresse zu erhalten. Hier zeigt sich ein weiterer Grund, warum es so wenige Studien zu den Journalisten der Massenpresse gibt: Die Materialgrundlage ist überschaubar.26 In einer Studie zum ›BLA‹ und von Kupffer wurde festgestellt, dass es keinen Nachlass des Chefredakteurs gibt und auch kaum aussagekräftiges, personenbezogenes 19 20

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Requate (2009) S. 41 (wie Anm. 18). Jörg Requate: Journalismus als Beruf. Entstehung und Entwicklung des Journalistenberufs im 19. Jahrhundert, Deutschland im internationalen Vergleich. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1995 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 109). Behmer/Raabe (2003) S. 265 (wie Anm. 5). Requate (1995) S. 154 (wie Anm. 20). Bezogen auf Requates gesamtes Sample, handelt es sich insgesamt aber um eine kleine Zahl von Redakteuren, nämlich 3 von 7; Requate (1995) S. 154 (wie Anm. 20). Requate (1995) S. 154 (wie Anm. 20). Vgl. Walter G. Oschilewski: Zeitungen in Berlin. Im Spiegel der Jahrhunderte. Berlin: Haude & Spennersche Verlagsbuchhandlung 1975; Peter de Mendelssohn: Zeitungsstadt Berlin. Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse. Berlin: Ullstein 1982 [Orig. 1959]; Peter Fritzsche: Reading Berlin 1900. Cambridge, MA: Harvard UP 1996. Vgl. Requate (1995) S. 30f. (wie Anm. 20).

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Aktenmaterial vorliegt.27 Was über die Zeitung, den Chefredakteur und dessen Mitarbeiter bekannt ist, muss somit größtenteils den oben genannten Chroniken cum grano salis entnommen werden oder sich auf Zeitungsmaterial, wie etwa das Erinnerungsblatt zum zehnjährigen Bestehen des ›BLA‹, stützen. Dieses Material kann freilich nur verklärte Einblicke in den Redaktionsalltag und von Kupffers Wirken in der Zimmerstr. 40–41, der Hauptexpedition der Zeitung, geben. Unbestritten war Hugo von Kupffer, neben August Scherl, der Vater des Erfolgs des ›BLA‹.28 Die Gründung der Zeitung profitierte davon, dass sowohl Scherl als auch von Kupffer Zeitungsleser als Konsumenten an einem profitorientieren Absatzmarkt begriffen und es verstanden, ihre Zeitung als Alltagsressource für die Stadtbevölkerung zu konzipieren. Scherl hatte dabei besonders den Anzeigenmarkt als Alleinstellungsmerkmal der Zeitung im Sinn.29 Ein neuartiger Kleinanzeigenmarkt, ein Wohnungsanzeiger und ein Fokus auf Anzeigen für Konsumartikel, dienten dem Leser als Abonnementsanreiz und verhalfen Scherl zur ökonomischen Konsolidierung der zunächst verlustbringenden Investition. Das neuartige Anzeigenwesen des ›BLA‹ konzipierte Scherl ähnlich Zeitungsprodukten am amerikanischen Markt. Dabei erreichten die Anzeigen des ›BLA‹ aber weder in Form noch Inhalt die Qualität der kreativen Werbestrategien der New Yorker Presse. Ein weiterer Erfolgsfaktor war, dass Scherl mit einer hochspekulativen Finanzierung für die produktions- und vertriebstechnischen Mittel sorgte, um den Organisationsgrad des ›BLA‹ beständig zu optimieren. Dazu zählte eine arbeitsteilig konzipierte Hauptexpedition mit modernem Redaktionshaus und einer leistungsstarken Druckerei unter einem Dach. 30 Dadurch war es der Redaktion möglich, ohne Verzug auf eine Ereignislage zu reagieren.31 Dass sich der ›BLA‹ sukzessiv vom Anzeigenblatt zu einem journalistischen Prototyp wandelt, den bereits die frühe Zeitungswissenschaft als »Maßstab allgemeiner gattungstypologischer Veränderungen«32 erkannte, liegt wohl auch an von Kupffers Findigkeit und Erfahrung als Journalist. Nicht als Erfüllungsgehilfe, sondern als »kongenialer Blattmacher« Scherls begünstigte der spätere Chefredakteur die Entwicklung des ›BLA‹. Von Kupffer baute nicht nur eine der modernsten und größten Redaktionen im Berliner Pressewesen auf, sondern erweiterte auch die etablierte Rolle des Journalisten vor 1900.33 Statt für politische Anschauung einzutreten, gab sich die Zeitung gerne unbefangen. Dem elaborierten Leitartikel wurden eine leicht verständliche Sprache und greifbare Themen vorgezogen, um eine emotionale Bindung mit der Leserschaft herzustellen. Als Berliner Beobachter forderte von Kupffer bestenfalls sein

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Stöber (1994) S. 314 u. S. 316 (wie Anm. 10). Stöber (1994) S. 323 (wie Anm. 10). Hans Erman: August Scherl. Dämonie und Erfolg in wilhelminischer Zeit. Berlin: Universitas Verlag 1954, S. 68. O. V.: Zur Geschichte des ›Berliner Lokal-Anzeiger‹. In: Erinnerungsblatt an den zehnten Jahrestag der Begründung des Berliner Lokal-Anzeiger, 4.11.1893, S. 2–3. Beispielhaft für die Schnelligkeit ist die Berichterstattung über den Tod von Wilhelm I. und Friedrich III 1888, vgl. Stöber 1994 S. 325–326 (wie Anm. 10). Zit. in: Stöber (1994) S. 329 (wie Anm. 10). Stöber (1994) S. 329 (wie Anm. 10).

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Abb. 1: Hauptexpedition des ›BLA‹

(Quelle: Erinnerungsblatt, 1893, S. 2) »Menschentum« ein.34 Dafür bezog der ›BLA‹ Position, wenn z. B. die Entbürokratisierung der Armenfürsorge gefordert wurde35 oder man sich für die Opfer des Frühjahrshochwassers einsetzte, indem eine Prämienlotterie ausgehoben wurde.36 Es waren populäre Kampagnen, um in der öffentlichen Meinung möglichst gut dazustehen. Gemäß dem Motto des ›BLA‹: »Alles durch unsere Leser, alles für unsere Leser!«37 Die Zeitung folgte damit nicht nur in der Anzeigenfinanzierung, sondern auch in der journalistischen Ansprechweise einer amerikanischen Machart. Die Verkaufszahlen kalkulierend, wurde für den »kleinen Mann« Partei ergriffen. Damit etablierte der ›BLA‹ eine in der heutigen Boulevardpresse noch gängige Vermarktungsstrategie. Indem die Leserschaft beständig erweitert wurde, steigerte das Blatt wiederum seine Attraktivität 34 35 36

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Vgl. Stöber (1994) S. 321 (wie Anm. 10). Vgl. Stöber (1994) S. 317 (wie Anm. 10). In: ›BLA‹, 1.4.1888, 6. Jg., Nr. 78, 5. Beilage, S. 1; ›BLA‹, 7.4.1888, 6. Jg., Nr. 82, 1. Beilage, S. 2. Erinnerungsblatt (1893) S. 3 (wie Anm. 30).

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für Anzeigenkunden. Auch die Konkurrenzblätter ›Berliner Zeitung‹ und ›Berliner Tageblatt‹ mit ihrem im Pariser Journalismus geschulten Chefredakteur Arthur Levysohn bedienten sich dieser Strategie, aber insbesondere dem ›BLA‹ gelang es, das Alltägliche, die menschliche Seite eines Themas, in lesbare Inhalte umzumünzen und in kuriosen, schockierenden und empörenden Geschichten gleichermaßen unterhaltsam aufzubereiten.38 Von Kupffer blieb auf Lebenszeit Chefredakteur des ›BLA‹ und war einer der bestbezahlten Journalisten im Deutschen Reich. 39 Drei Eigenschaften von Kupffers werden hervorgehoben, die ihn zum »richtigen Mann« 40 für August Scherls Zeitungsunternehmung machten: seine urbane Mentalität, ein breit gefächertes Netz an sozialen Kontakten, auch außerhalb angestammter Milieus, und besonders die frühe Berufserfahrung im fortschrittlichen Nachrichtenjournalismus New Yorks.41 Es soll ausgeführt werden, wie diese sozialisationsabhängigen Aspekte die Gestaltung der Zeitung und das Rollenbild eines neuen Journalisten prägten. 3. QUELLENAUSWAHL UND -AUSWERTUNG Das Quellenmaterial, das dieser Fallstudie zugrunde liegt, ist größtenteils bekannt. Chroniken zum Berliner Pressewesen im Kaiserreich werden herangezogen und durch wietere prosopographische Quellen ergänzt. Erkenntnisse zur sozialen Herkunft Hugo von Kupffers lassen sich allerdings präzisieren. Eine genealogische Studie zur Familie Ertzdorff-Kupffer und Elisar von Kupffers Autobiographie liefern Hinweise, dass die soziale Herkunft der Familie unsteter war, als bisher angenommen. Darüber hinaus ist über von Kupffers Zeit, bevor er für den ›BLA‹ tätig wurde, wenig bekannt. Selbstzeugnisse sind nur akzidentell auffindbar. Zwei Publikationen, die »Historia von einem fahrenden Scribenten« und »Das Liebesleid des Rebellenmädchens«, werfen ein Licht auf seine schriftstellerischen Unternehmungen im Umfeld der Dresdener Literaturvereine. Auch seine Arbeit im New Yorker Journalismus konnte nur wenig durch neue Quellenbefunde ausgeleuchtet werden. Der ›New York Herald‹, für den von Kupffer zwischen 1875 und 1878 arbeitete, ist weder im Chronicling America-Projekt der Library of Congress verfügbar, noch ist die Quelle für den relevanten Zeitraum in der New York Public Library archiviert, wo der Verfasser dieses Beitrags im September 2014 eine Quellenrecherche durchführte. Was allerdings durch eine Anfrage bei der New York Public Library zu Tage gefördert wurde, sind Quellenverweise, die teilweise auch als Faksimile in der volltextbasierten digitalen Bibliothek des Hathi Trust abrufbar sind. Diese Quellen belegen von Kupffers Verbindungen in die USA, als er bereits Chefredakteur des ›BLA‹ war. Es handelt sich um Versammlungsprotokolle, die über Verbindungen im journalistischen Verbandswesen der USA, aber auch in der karitativen 38

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Beispielhaft hierfür sind die unterhaltsamen, vom Leben geschriebenen Prozessberichte »Aus dem Gerichtssaal« z. B. ›BLA‹, 1.3.1888, 6. Jg., Nr.52, 1. Beilage S. 2; ›BLA‹, 2.3.1888, 6. Jg., Nr. 53, 1. Beilage S. 1; ›BLA‹, 1.4.1888, 6. Jg., Nr. 78, 5. Beilage S.1; ›BLA‹, 4.4.1888, 6. Jg., Nr. 79, 1. Beilage S. 1. Stöber (1994) S. 324 (wie Anm. 10). Oschilewski (1975) S. 98 (wie Anm. 25). Stöber (1994) S. 316 (wie Anm. 10).

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Reformbewegung New Yorks, sowie zu amerikanischen Freimaurerlogen Auskunft geben.42 Obwohl diese Quellen äußerst randständig erscheinen, finden sie in dieser Studie Verwendung, denn v. a. das Versammlungsprotokoll des ersten Weltpresseparlaments enthält Wortbeiträge von Kupffers, die seine Einschätzungen zur Berufsauffassung des Chefredakteurs untermauern. Dieser Quelle wurde auch ein bisher unbekanntes Foto von Kupffers entnommen, das in diesem Beitrag enthalten ist. Dass er als Chefredakteur gerne auf seine Amerikazeit rekurrierte, belegen nicht nur die häufigen Anglizismen in seinen Texten, sondern auch ein Brief an Thomas A. Edison, den er 1889 um ein Interview bittet. Diese Quelle wurde im Zuge der Recherche für ein Forschungsprojekt im Nachlass Edisons entdeckt.43 Es belegt, dass von Kupffer seine sozialen Kontakte geschickt einzusetzen wusste, um an exklusives Nachrichtenmaterial für den ›BLA‹ zu gelangen. Um vertiefende Erkenntnisse über von Kupffers Arbeitsweise als Chefredakteur zu gewinnen und darzustellen, was an diesen journalistischen Praktiken eigentlich neu war, zieht diese Fallstudie journalistische Erzeugnisse heran. Einerseits handelt es sich um das Erinnerungsblatt des ›BLA‹, wo insbesondere die Redaktionshierarchien und die verschiedenen journalistischen Rollen recht ausführlich dargestellt werden. Andererseits konzentriert sich dieser Beitrag auf von Kupffers journalistische Texte. Bei wiederholter Quelleneinsicht der Jahrgänge 1888, 1891, 1900, 1902 des ›BLA‹ konnten weitere Artikel eindeutig Hugo von Kupffer zugeordnet werden.44 Auch in diesem Beitrag konzentriert sich die Auswertung speziell auf die Textsequenzen »Reporterstreifzüge« und »Berliner Beobachter«. Anhand dieser Sequenzen kann gezeigt werden, welche Form von Kupffers neuer Journalismus in Hinblick auf Verfahrensweisen und journalistische Rollenauslegung besitzt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Frage, welche Gestaltungsmittel genutzt wurden, um eine enge Leser-Blatt-Bindung herzustellen. Durch eine textanalytische Auswertung dieser Artikel ist ein Erkenntnisfortschritt möglich. Die Auswertung der biographischen Quellen konzentriert sich zuerst auf die äußeren Bedingungen der Sozialität Hugo von Kupffers, d. h. Herkunft, Bildung, und berufliche Stellung. Diese »objektiven« Aspekte bilden eine sinnvolle Erhebungsgrundlage, denn sie ermöglichen einerseits die Rückbindung des historischen Subjekts an typische journalistische Milieus wie auch an breitere, klassenübergreifende Umschichtungsprozesse, d. h. die Veränderung sozialer Hierarchien im Deutschen Reich seit Beginn der Industrialisierung. Anderseits verknüpft die Untersuchung die reine Äußer42

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O. V.: Proceedings of the World’s Press Parliament held at the Universal Exposition. Saint Louis, U.S.A (May 19, 20, 21, 1904). Columbia, Missouri: Press of E.W. Stephens 1904, S. 47f.; Hugo von Kupffer: The Question of Children’s Courts. In: Juvenile Court Record, 8. Jg, 1907, Nr. 8, S. 10–12; u. a. O. V.: Proceedings of the Grand Lodge of Free and Accepted Mason of the State of New York. New York: 1887; sämtliche verzeichneten Quellen zu Hugo von Kupffer abrufbar unter [www.hathitrust.org], Schlagwort: Hugo von Kupffer. Hugo von Kupffer an Thomas A. Edison am 13. September 1889. In: Thomas Edison Papers [edison.rutgers.edu], Document File Series – 1889: (D-89-07) [D8907ABP; TAEM 125:626]. Stöber (1994) S. 317 (wie Anm. 10) spricht von »mehr als 2000 Artikeln«, die »mit großer Sicherheit« von Kupffer zuzurechnen sind.

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lichkeit der sozialen Lage mit den inneren Bedingungen der Sozialisierung, den »soziokulturellen Orientierungen«45 Hugo von Kupffers. Vorgeschlagen wird, solche mentalitätsgeprägten Merkmale als »subjektive« Aspekte in die Analyse miteinfließen zu lassen. Die gattungstheoretische Textanalyse journalistischer Erzeugnisse erlaubt es, über Spekulationen zu wie auch immer gelagerten Veröffentlichungsabsichten einer publizistischen Persönlichkeit hinauszugehen, indem Produktions- und Rezeptionskontexte der Massenpresse einbezogen werden,46 die maßgeblich den dominanten »Aktanten-« und »Funktionsbezug« von »Mediengattungen« prägen. 47 Neue journalistische Ansprechweisen verfestigen sich als Mediengattungen, weil sich im medialen Interaktionsprozess auf Produzenten- wie auch Rezipientenseite Kommunikationsweisen verfestigt haben. Diese im medialen Interaktionsprozess konstruierten Handlungsmuster bilden »Medienhandlungsschemata«, die sich einerseits in den journalistischen Handlungsrollen des Recherchierens, Auswählens und Formulierens und andererseits in den Verstehens- und Verständigungsprozessen der Mediennutzer niederschlagen.48 Auf Grundlage dieses theoretischen Verständnisses journalistischer Texte lassen sich die Reihen »Reporterstreifzüge« und »Berliner Beobachter« mit Hinblick auf ihre spezifischen Handlungs- und Kommunikationsbezüge untersuchen. 4. SOZIALITÄT UND JOURNALISTISCHE VORBILDUNG VON KUPFFERS Als Sohn des Physikers, Meteorologen und Kaiserlich russischen wirklichen Staatsrats Adolf Theodor von Kupffer wurde Hugo von Kupffer am 7. Januar 1853 in St. Petersburg geboren.49 Was als Indiz für eine milieutypische, soziale Herkunft erscheint, ist bei genauer genealogischer Nachforschung jedoch unsteter, als zunächst angenommen. Marie Macdonald, Hugo von Kupffers Mutter, war bereits die zweite Ehefrau von Adolph Theodor von Kupffer.50 Es kann angenommen werden, dass sie, nach dessen Tod 1865, Hugo Schramm, einen aus Dresden stammenden Schriftsteller, heiratete.51 Das Deutsche Literaturarchiv Marbach verzeichnet Hugo Schramm-

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Behmer/Raabe (2003) S. 258 (wie Anm. 5). Siehe Ulrich Saxer: Entwicklung, Funktionalität und Typisierung journalistischer Textsorten. In: Heinz Moser (Hg.): Medien lesen. Der Textbegriff in der Medienwissenschaft. Zürich: Pestalozzianum 1999, S. 116–138; Elfriede Fürsich: In Defense of Textual Analysis. Restoring a challenged method for journalism and media studies. In: Journalism Studies, 10 Jg., 2009, Nr. 2, S. 238–252. Siegfried J. Schmidt: Skizze einer konstruktivistischen Mediengattungstheorie. In: Siegener Periodicum zur Internationalen Empirischen Literaturwissenschaft, 6. Jg, 1987, Nr. 2, S. 163–205, insb. S. 186f. Schmidt (1987) S. 175f. (wie Anm. 47); Hannes Haas: Mediengattungen. In: Siegfried Weischenberg / Hans-Jürgen Kleinsteuber / Bernhard Pörksen (Hg.): Handbuch Journalismus und Medien. Konstanz: UVK 2005, S. 225–229. Mendelssohn (1982) S. 119 (wie Anm. 25); Stöber (1994) S. 315 (wie Anm. 10). Baltische Historische Kommission (Hg.): Baltisches Biographisches Lexikon digital. Berlin 2016, S. 430 Eintrag: von Kupffer, Theodor Adolph. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, Eintrag: Schramm-Macdonald, Hugo [gnd: 117033294].

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Macdonald sogar als Vater Hugo von Kupffers. 52 Dieser Eintrag bezieht sich aber eher auf die rechtliche Vormundschaft Schramm-Macdonalds gegenüber dem nicht volljährigen Ziehsohn. Sozialgeschichtlich festzuhalten ist, dass die Familiengeschichte von Kupffer eine der »neugeadelten Aufsteiger und ihr Bemühen um soziale Integration« war. Diese Integration in die homogene Oberschicht des Kurlandes hat die Familie dabei nie erreicht.53 Die soziale Herkunft Hugo von Kupffers weist damit einerseits typische Merkmale des alten Journalismus auf, was seine bildungsbürgerliche soziale Herkunft und darin zu vermutende vor-akademische Bildungszugänge betrifft, etwa mit Hinblick auf erlernte Fremdsprachen und das Gespür für standesgemäße Umgangsformen.54 Anderseits zeigt sich in der weiteren biographischen Entwicklung auch ein repräsentatives Merkmal der neuen Journalisten, die sich als flexible Akteure innerhalb neu konstituierender gesellschaftlicher Felder behaupteten und um sozialen Aufstieg bemüht waren. 4.1. Versuche als Schriftsteller Das von Kupffer’sche Aufstiegsdenken muss nicht nur im starren sozialen Kontext des Kurlandes erläutert werden, sondern ist wohl auch maßgeblich an mangelndes ökonomisches Kapital gebunden. Elisar von Kupffer erinnert sich, dass Reichtum »etwas Seltenes in unserer Familie [war]«.55 Hugo von Kupffer beginnt nach der gymnasialen Reife zunächst ein Medizinstudium, das seine einzige universitäre Vorbildung kennzeichnet und von ihm abgebrochen wurde.56 Ob darüber hinaus z. B. auch eine militärische Ausbildung absolviert wurde, ist nicht bekannt. Der Studienabbruch und auch der nachfolgende Berufsweg weisen objektive Merkmale einer spezifischen journalistischen Sozialität auf, die sich u. a. mit von Requate erhobenen statistischen Daten zu Redakteuren im Deutschen Reich abgleichen lassen. Statt eine medizinische Laufbahn einzuschlagen, versucht von Kupffer als Schriftsteller in Erscheinung zu treten. Hierin zeigt sich die Orientierung von Kupffers an veränderten Konfigurationen des literarischen Feldes. Auch im deutschsprachigen Raum gab es vermehrt Autoren, welche die publizistisch-literarischen Mittel der unterhaltsam-authentisch verfassten Flânerie absatzgerecht zu nutzen wussten.57 52

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Deutsches Literaturarchiv Marbach, Eintrag: von Kupffer, Hugo; verzeichnet im Katalog der Datenbank Kallías. Als Quelle dienen dort Korrespondenzen mit der Cotta’schen Buchhandlung, die weiteren Aufschluss über von Kupffers publizistische Tätigkeiten zwischen 1878–1883 geben könnten. Xenia von Ertzdorff-Kupffer: Studien zur Herkunft und Geschichte der baltischen Familien Kupffer, von Ertzdorff-Kupffer und von Ertzdorff. Hamburg: Pantzer 2000 (= Baltische Ahnen- und Stammtafeln, Sonderheft 25), S. 6. Stöber (1994) S. 316 (wie Anm. 10) schreibt von Kupffer soll Russisch, Englisch, Französisch und Schwedisch gesprochen haben. Elisarion von Kupffer: Elisarion. Aus einem wahrhaften Leben. Minusio-Locarno: Sanctuarium Artis Elisarion 1943, S. 17. Richard Wrede / Hans von Reinfels: Das geistige Berlin. Eine Encyklopädie des geistigen Lebens Berlins. Bd. 1. Berlin: Verlag Hugo Storm 1975 [Orig. 1897], S. 274. V. a. Julius Rodenberg, der 1875 die deutsche Rundschau gründete, aber bereits in den 1860ern Bücher zu Themen wie dem »Alltagsleben in London« schrieb und 1875 ebenfalls

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Dieser Berufsweg, wenn man davon überhaupt sprechen kann, weist verallgemeinerbare milieutypische Grundmuster einer journalistischen Sozialisierung auf. Zumindest ist die Vermischung von Literatur und Journalismus – das belegen Beispiele wie Heine, Rodenberg, Kossak u. v. a. – im journalistischen Feuilleton bereits früh ausgeprägt. Bei von Kupffer lassen sich vorstellbare Erklärungsansätze allerdings auch in subjektiven Merkmalen der Sozialität aufzeigen. Denn von Kupffers Weg in die Schriftstellerei verläuft nicht über eine Anstellung als Redakteur oder wenigstens freier Mitarbeiter bei den neu entstehenden Literatur- und Unterhaltungszeitschriften. Die verfügbaren Quellen deuten eher an, dass von Kupffer versuchte, mit Hilfe SchrammMacdonalds im Kreis der Dresdener Literaturvereine nützliche soziale Beziehungen zu knüpfen.58 Dabei hinterließ er als Schriftsteller allerdings kaum nachweisbare Spuren, obwohl er mit hoher Wahrscheinlichkeit in den 1870ern als solcher in Erscheinung trat, wie Anmerkungen über »litterarische Sporen«59 vermuten lassen. Ein Werk ist in der digitalen Sammlung ›Saxonica‹ der SLUB Dresden als Faksimile verfügbar. Es handelt sich um eine Humoreske, vollständig betitelt als »Eine kurzweilige und kurze Historia von einem fahrenden Scribenten, so da gen Misniam pilgerte, auf daß er von dem Weine tränke, zugleich ein Documentum, wie der Schielerwein benamset ward«.60 Ein anderes Werk erschien in ›Deutsche Roman-Zeitung‹, betitelt als »Das Liebesleid des Rebellenmädchens«.61 In diesem Text verarbeitet von Kupffer den vermeintlichen Brief einer amerikanischen »Südländerin« aus dem Jahr 1865, der ihm angeblich in die Hände fiel und eine unglückliche Liebesbeziehung der Frau zu einem Adjutanten der Nordstaatenarmee schildert. Es handelt sich, wie von Kupffer am Ende selbst schreibt, um eine »kleine Episode, die [...] ohne erdichtete Zusätze mitgetheilt, unter einer geschickten Feder eines phantasievollen Romanschriftstellers, zu einer trefflichen, spannenden Novelle sich umgestalten ließe«.62 Von Kupffer nutzt hier geschickt eine Literaturzeitschrift mit größerer Reichweite, um sich selbst als dieser Schriftsteller zu positionieren.

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die »Bilder aus dem Berliner Leben« in der ›Deutschen Rundschau‹ veröffentlichte. Als weitere Vorläufer sind Ernst Kossak oder Adolf Glaßbrenner zu nennen; vgl. Auszüge in der Sammlung von Heinz Knoblauch: Der Berliner zweifelt immer. 2. Aufl. Berlin: Buchverlag Der Morgen 1979; zum literarischen Typus des Flaneurs vgl. Harald Neumeyer: Der Flaneur. Konzeptionen der Moderne. Würzburg: Königshausen & Neumann 1999 (= Würzburger Wissenschaftliche Schriften, Bd. 252) und Eckhart Köhn: Straßenrausch. Flanerie und kleine Form – Versuch zur Literaturgeschichte des Flaneurs bis 1933. Berlin: Das Arsenal 1989, insbes. S. 74–113. Vgl. Dirk Hempel: Literarische Vereine in Dresden. Kulturelle Praxis und politische Orientierung des Bürgertums im 19. Jahrhundert. Tübingen: Niemeyer 2008, S. 176–183. Wrede/Reinfels (1975 [1897]) S. 274 (wie Anm. 56). Hugo von Kupffer: Eine kurzweilige und kurze Historia von einem fahrenden Scribenten, so da gen Misniam pilgerte, auf daß er von dem Weine tränke, zugleich ein Documentum, wie der Schielerwein benamset ward. Dresden 1879; [Sig. Hist.Sax.G.137,75.e]. Hugo von Kupffer: Das Liebesleid des Rebellenmädchens. Eine unaufgeklärte Episode aus dem nordamerikanischen Sezessionskriege. In: Deutsche Roman-Zeitung, 15. Jg., 1879, Nr. 39, S. 230–234. Kupffer (1879) S. 233–234 (wie Anm. 61).

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Ebenso wie die Humoreske weist auch dieser Text darauf hin, dass von Kupffer sein Rollenverhalten als Schriftsteller an eine ganz bestimmte, sozial eng umrissene Leserschaft anpasste, die im Kreis der Dresdener Literaturvereine zu verorten ist. Diese Anpassungsleistung ist ein Indiz, dass es von Kupffer wohl verstand, sich in verschiedensten sozialen Umgebungen geschickt zu positionieren und zu vermarkten, indem er eine Art moderner Außendarstellung gemeistert hatte. Dieses Bündel an Verhaltensweisen und Interaktionszusammenhängen kann als weltläufiger Lebensstil, den eine strategische Außendarstellung und Anpassungsfähigkeit innerhalb verschiedener gesellschaftlicher Kontexte kennzeichnet, begriffen werden. Es ist sicherlich nicht die tragende Säule des späteren beruflichen Erfolges, weist aber Aspekte eines modernen Akteurs auf: von Kupffer bildet eine urbane Mentalität aus. Diese zeichnet sich durch eine hohe Vernetzungs- und Anpassungsfähigkeit aus. In den Handlungsweisen von Kupffers ist insofern das Hervortreten eines modernen »individualisierten« Lebensstils zu ermitteln. Was sich als Individualisierung bezeichnen lässt, charakterisiert Sozialisationsprozesse, in welchen sich sozialen Akteuren in modernen Gesellschaften Handlungsspielräume an der Weichbildgrenze sozialer Ordnungen und außerhalb angestammter Milieus eröffnen. Die Verfestigung dieser flexiblen Handlungsspielräume erleichtert es Akteuren wie von Kupffer in den verschiedensten Kreisen soziale Verbindungen zu knüpfen. Zunächst in Florida an Küstenvermessungen beteiligt, gelangte von Kupffer 1875 nach New York.63 Es lässt sich nicht klären, wie ihm diese Tätigkeit bei der U.S. Coast Survey im Einzelfall genutzt haben mag. Dass er später gerne auf die Coast SurveyMitarbeit rekurriert, um eine respektable Außendarstellung gegenüber amerikanischen Persönlichkeiten zu gewährleisten, lässt sich allerdings belegen.64 Mit großer Sicherheit kann gesagt werden, dass es sich bei von Kupffers Eintritt in den amerikanischen Journalismus eher nicht um die, unter deutschen Redakteuren oft unterstellte, berufliche Negativentscheidung einer »gescheiterten Existenz« handelt.65 Auch ist von Kupffer in den frühen 1880ern nicht der einzige Redakteur im Berliner Pressewesen, der Erfahrungen im amerikanischen Journalismus aufweisen konnte. 66 4.2. Journalistische Prägung in Amerika Zur eigentlichen journalistischen Arbeit Hugo von Kupffers beim ›New York Herald‹ gibt es keine Befunde. Es ist nicht zu ermitteln, in welchem Ressort und in welcher Rolle er dort tätig war. Deshalb beschränken sich die folgenden Ausführungen lediglich auf grundsätzliche Bemerkungen zu journalistischen Arbeitsweisen beim ›New York Herald‹. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie von Kupffers Verständnis von Journalismus in diesem Umfeld eine maßgebliche Prägung bekam. Der ›New York Herald‹ unter Herausgeber James Gordon Bennett Sr. war bereits ab den 1830ern journalistischer Impulsgeber, sowohl was Vertrieb und Finanzierung 63 64 65 66

Wrede/Reinfels (1975 [1897]) S. 274 (wie Anm. 56). Hugo von Kupffer an Thomas A. Edison (1889) (wie Anm. 43). vgl. Requate (1995) S. 156–178 (wie Anm. 20). vgl. Hans Erman: August Scherl. Dämonie und Erfolg in wilhelminischer Zeit. Berlin: Universitas Verlag 1954, S. 65.

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des Unternehmens, die Strukturen der Redaktion als auch die Inhalte des Blattes betraf.67 Die Zeitung trieb diese führende Rolle in der Ausbildung journalistischer Organisations- und Arbeitstechniken insbesondere mit der Berichterstattung im amerikanischen Bürgerkrieg voran. Über 40 Spezialberichterstatter wurden südlich der MasonDixon Linie eingesetzt. Für Ausrüstung (u. a. Pferde, Uniformen) und neueste Kommunikationstechnologie (Telegrafie) investierte die Zeitung zwischen $ 60.000 und $ 100.000 im Jahr. Nicht länger waren es Militärs oder Zivilisten, sondern Journalisten, die Eindrücke aus erster Hand übermittelten und dafür in Einzelfällen bis zu $ 1000 für eine Exklusivnachricht erhielten.68 Die Reporter lieferten sich dabei einen Konkurrenzkampf, um aktuellste Informationen exklusiv in einer Zeitung zu platzieren. Diese Scoops führten maßgeblich dazu, dass die Rolle des Reporters im amerikanischen Pressewesen während des Bürgerkriegs eine Aufwertung erfuhr. Zwei bekannte Reporter des ›New York Herald‹ während dieser Zeit waren B. S. Osbon, dem es u. a. gelang, auf der Kommandobrücke der USS Hartford neben Admiral Farragut stehend, von der Belagerung New Orleans zu berichten. Ein anderer ist der aus Bayern emigrierte Heinrich Hilgard (Henry Villard). Bevor dieser für den ›New York Herald‹ exklusiv über die erste Battle of Bull Run und den Kampf um Fredericksburg berichtete, war er Korrespondent in Washington für die New Yorker ›Staats-Zeitung‹.69 Unter James Gordon Bennet Sr. hatte der ›New York Herald‹ sich als führendes Zeitungsunternehmen der USA durchgesetzt. Als 1872 dessen Sohn James Gordon Bennet Jr. die Herausgeberschaft übernahm, war die Zeitung der Konkurrenz in der Informationssammlung und -verarbeitung weit voraus. Neben Charles Danas ›New York Sun‹ waren es erst die innovativen Darstellungsmethoden und Berichterstattungsmuster der Zeitungsbarone Pulitzer und Hearst, die den ›New York Herald‹ in seiner Führungsrolle ablösten. »Its reporters and correspondents were the best and its insistence on the use of the fastest means of communication made it a hard hitting rival.«70 Einer der aufsehenerregendsten Scoops des ›New York Herald‹ in den 1870er war die Entsendung Henry Morton Stanleys nach Afrika, um das Schicksal David Livingstones aufzuklären. Sach- und Zeitaufwand der Zeitung begünstigten hier die Rechercheleistung eines Reporters und belegten eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der sozialen Institution Journalismus, was mit enormer Fernwirkung auch international wahrgenommen wurde. Kurzum, von Kupffer erfährt seine journalistische Methodenkenntnis bei einer der fortschrittlichsten Zeitungen Amerikas. Die Konstitution des Pressewesens in den USA nach dem Bürgerkrieg ist eine Blaupause für den journalistischen Modernisierungsprozess. Was deutsche Zeitgenossen lediglich vermittelt aus der aufmerksamen Zeitungslektüre begreifen, erlebte von Kupffer, wenn auch nur über einen relativ kurzen Zeitraum, unmittelbar aus erster 67

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Michael Schudson: Discovering the News. A Social History of American Newspapers. New York: Basic Books 1978, S. 50–57. Sämtliche Angaben aus Hazel Dicken-Garcia: Journalistic Standards in Nineteenth-Century America. Madison: The University of Wisconsin Press 1989, S. 56. Emery (1992) S. 135f. (wie Anm. 11). Emery (1992) S. 239 (wie Anm. 11).

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Hand. Die rasante Entwicklung fasst Dicken-Garcia wie folgt zusammen: »By the war’s end, the contours of a new business model were clear. Among such changes were the press’s establishment as part of people’s lives, subordination of opinion and partisanism to facts, modification of reporting form, developments in news gathering, and adoption of organized business techniques to handle demand, supply and costs.«71 Von Kupffer nimmt nicht nur das Wissen um journalistische Arbeitsweisen aus Amerika mit, sondern auch sein berufliches Selbstverständnis gewinnt an Schärfe. Insbesondere das Protokoll einer dreitägigen Versammlung von Berufsjournalisten aus aller Welt, die sich als erstes ›World’s Press Parliament‹ im Rahmen der Weltausstellung in St. Louis 1904 konstituierte und zu dessen Vizepräsident von Kupffer gewählt wurde, zeugt von einem ausgeprägten Rollenselbstverständnis als professioneller Journalist. Vor dem internationalen Plenum appelliert von Kupffer, sicherlich auch mit reichlich Pathos, an das gemeinsame Ethos der Berufsgemeinschaft: »Let us not forget that we enter on the fulfillment of our professional duties [...] which is to use the power given to us always and everywhere for the sake of peace and reconciliation.« 72 Mit dieser Position betont von Kupffer eindeutig die Unabhängigkeit der journalistischen Institution und tritt der Instrumentalisierung der Presse durch die Politik entgegen. Andererseits scheint hier abermals von Kupffers auf Repräsentativität bedachte positive Außendarstellung durch, da er explizit in seiner Funktion als Chefredakteur des ›BLA‹ auftritt, dessen Blattlinie ja durchaus als »gouvernemental« bezeichnet wurde. 73 In diesem Protokoll findet sich auch eine der wenigen erhaltenen Fotografien von Kupffers, die ihn im Alter von knapp 50 Jahren zeigt.74 Was auf diesem Foto zum Ausdruck kommt, ist gar nicht so sehr eine »aristokratische Erscheinung«. 75 Es zeigt einen Mann mittleren Alters, der einen unauffälligen Stil pflegte und auf seinen Gegenüber wohl eher durch eine eindringliche Haltung als durch ein äußerliches Erscheinungsbild zu wirken vermochte. Ein weiterer Quellenbefund, der ergänzende Hinweise auf von Kupffers Mentalität im Zusammenhang seiner journalistischen Arbeit liefert, ist von Kupffers Auslandskorrespondenz für die »New Yorker Society for the Prevention of Cruelty to Children«.76 Sowohl seine Rolle als Vizepräsident des Weltpresseparlaments als auch das gesellschaftliche Engagement für den Kinderschutz zeigen, dass von Kupffer nicht zwangsläufig nur passive Mitgliedschaften anstrebte.77 Die Quellen zur Kinderfürsorge in New York decken sich auch mit verschiedenen Beiträgen im ›BLA‹, wo von Kupffer selbst Stellung nimmt oder Artikel zur Kinderfürsorge zumindest prominent platziert werden.78 Hierin liegt ein Hinweis auf sozio-kulturelle Orientierungen, die 71 72 73 74 75 76 77 78

Dicken-Garcia (1989) S. 51 (wie Anm. 68). World’s Press Parliament (1904) S. 47f. (wie Anm. 42). Stöber (1994) S. 319 (wie Anm. 10). World’s Press Parliament (1904) S. 46 (wie Anm. 42). Stöber (1994) S. 315f. (wie Anm. 10). The New York Society for the Prevention of Cruelty to Children (1905) (wie Anm. 42). Stöber (1994) S. 317 (wie Anm. 10). Vgl. z. B. G. v. Derßen: Kinderschutz. In: ›BLA‹, 24.5.1901 (Abend), 19. Jg., Nr. 240, S.1– 2; Hugo von Kupffer: Berliner Beobachter. In: ›BLA‹, 16.9.1900, 18. Jg., Nr. 434, 1. Beiblatt.

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außerhalb der journalistischen Handlungsweisen ein Erklärungsmuster für von Kupffers journalistische Arbeit liefern und ggf. im Zusammenhang seines Freimaurertums ausgelegt werden können. Von Kupffers persönliche Werteinstellungen und ein verlegerisches Interesse spielten hier wohl gleichermaßen eine Rolle. Denn es ging darum, den ›BLA‹ als Anwalt der »kleinen Leute« zu positionieren. Vorbild hierbei war z. B. Pulitzers ›New York World‹, die Mitte der 1880er durch Kampagnen für mehr Armenfürsorge und bessere Wohnverhältnisse in den Mietskasernen Aufmerksamkeit generierte î eine Aufmerksamkeit, die sich in einer engen Leser-Blatt-Bindung niederschlug und die Auflage steigerte. Die Quelle belegt beispielhaft, wie sich von Kupffers sozio-kulturelle Orientierung, d. h. seine Werteinstellungen und sein Gesellschaftsbild, mit der Konzeption einer modernen Massenzeitung ideal ergänzten. Abb. 2: Hugo von Kupffer um 1904

(Quelle: Proceedings of the World’s Press Parliament, 1904, S. 46)

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5. DIE HERAUSBILDUNG EINES JOURNALISTISCHEN PROTOTYPS Von Kupffer erkennt die in der amerikanischen Massenpresse typischen Inhalte als Marktlücke und möglichen Erfolgsfaktor in der Berliner Zeitungslandschaft. 79 Es scheint plausibel anzunehmen, dass dies unter von Kupffers Eindruck der New Yorker Presse geschah, wo sich mit der Entstehung urbaner Erfahrungsräume auch die Informations- und Unterhaltungsbedürfnisse einer sozial heterogenen Leserschaft nachhaltig gewandelt hatten. Neben einem modernisierten Erscheinungsbild wurde die Zeitung auch inhaltlich vielgestaltiger. Unter dem Anspruch der Überparteilichkeit wurde das Themenspektrum dahingehend erweitert, das auch lokale Ereignisse in den Fokus rückten. Dabei war neben dem Neuigkeitswert des Ereignisses ein entscheidendes Auswahlkriterium die Möglichkeit zur anschaulichen Präsentation. In Form der Alltagsgeschichte (der »human interest story« im amerikanischen Journalismus) wurden die Leser unmittelbar zu Betroffenen gemacht. Für eine solch ausführliche Berichterstattung wurde unter anderem die Rubrik »Lokalreporter« fester Bestandteil des Blattes. Was auf den ersten Blick als kurioses Nebeneinander an vermischten Meldungen erscheint, ist beispielhaft für Massenpresse und zeigt, wie es der Redaktion des ›BLA‹ unter von Kupffer gelang, »mit einer kontinuierlichen Berichterstattung, mit der Umwandlung von einfachen Ereignissen in zusammenhängende Geschichten, ihre Leser zu begierigen Konsumenten zu machen«.80 Der ›BLA‹ wurde zur Alltagsressource, indem die Zeitung die sich rapide wandelnde Stadt Berlin lesbar machte. So war der ›BLA‹ nicht das »Blatt für die Idioten der Reichshauptstadt«,81 sondern erbrachte eine im Wesentlichen neuartige Orientierungsleistung für die Bevölkerung Berlins. Die Unübersichtlichkeit der Großstadt wurde in den authentischen Schilderungen der Reporter nahbarer. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass Tausende von potentiellen Lesern beständig aus den überwiegend ländlichen Regionen des Reiches zuzogen. Die Zeitungsinhalte besaßen Relevanz für das großstädtische Publikum, indem Orte und Ereignisse als Bezugsgrößen durch eigene Erfahrungswerte ergänzt werden konnten. Schließlich bekamen Zeitungsleser als Lokalkorrespondenten auch selbst die Möglichkeit, Informationen an die Redaktion des ›BLA‹ zu liefern und zumindest indirekt zur Gestaltung der Zeitung beizutragen. Die Redaktion des ›BLA‹ unterhielt zur Informationsbeschaffung ein enges Netz an Verbindungen. Nicht nur zu den Behörden, sondern auch zur Bevölkerung. Im Vergleich zu den etablierten Zeitungen Berlins rühmte sich der ›BLA‹ dabei seiner großen Zahl an Lokalreportern. 82 Intern unterschied man zwischen den sogenannten »wilden« und den »organisirten« Berichterstattern, den »geschulten Journalisten«.83 Die Wilden waren Berufseinsteiger und standen in losen Anstellungsverhältnissen. Da die Bezahlung auf Honorarbasis erfolgte, zeigten sie sich in ihrer Arbeit »zu den merkwürdigsten

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Erman (1954) S. 67 (wie Anm. 66). Requate (2009) S. 41 (wie Anm. 18). Stöber (1994) S. 314 (wie Anm. 10). O. V.: Die Hilfstruppen der Redaction. In: ›BLA‹, Erinnerungsblatt den zehnten Jahrestag der Begründung des Berliner Lokal-Anzeiger. 4.11.1893, 10 Jg., S. 8f. Die Hilfstruppen der Redaction (1893) S. 8 (wie Anm. 82).

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Steigerungen« veranlasst.84 Bei den Organisierten bestand dahingegen eine Arbeitsteilung. »Der Eine befaßt sich mit den Schattenseiten des Daseins und beschreibt Unglücks- und Criminalfälle, der Andere schildert die Freuden des Ballsaals und der höfischen Banquets.«85 Hierunter fällt auch ein dritter Typ, vielsagend wurden sie als »Geheizte«86 (sic!) bezeichnet, die immer auf Abruf mit größtmöglicher Schnelligkeit an den Ort des Nachrichtengeschehens geschickt wurden. Daneben etablierte die Redaktion ein festes Arsenal an Spezialberichterstattern. Einige werden in der Jubiläumsausgabe des ›BLA‹ zum 10-jährigen Bestehen angeführt.87 Insgesamt zeugt die Lokalberichterstattung des ›BLA‹ von innovativen Methoden der Informationssammlung; durch ein neuartiges Anforderungsprofil eröffnete sie auch untypischen Akteuren im journalistischen Feld »Zugangskanäle«. 88 Diese dichten Handlungsnetze liefen bei von Kupffer in seiner Funktion als Chefredakteur zusammen. Zuerst im obligatorischen Prüfen und Redigieren der Informationsflut, das er sicherlich in den ersten Jahren auch selbst leistete. So hielt er beständig Kontakt auch zu sporadischen Mitarbeitern. Gleichzeitig knüpfte und pflegte er Verbindungen, um exklusives Nachrichtenmaterial in der Zeitung drucken zu können. Die Berichterstattung zum langen Siechtum von Friedrich III. veranschaulicht dies. Der ›BLA‹ vermochte über hergestellte Kontakte zum behandelnden Arzt Dr. Morrel Mackenzie seine Leser sehr detailliert über die Krankheit des Monarchen zu unterrichten.89 Ein anderes Beispiel, wie von Kupffer soziale Verbindungen in Zeitungsinhalte ummünzte, illustriert ein Artikel über Thomas A. Edison. 90 Der Brief von Kupffers an Edison belegt, dass der Chefredakteur des ›BLA‹ sich bereits im September 1889 um ein Interview mit dem amerikanischen Erfinder bemühte. 91 Zwei Jahre später gelang es schließlich, während Edisons Besuch in Berlin. Ob von Kupffer das Interview selbst führte, kann nicht ermittelt werden. Es ist aber nicht auszuschließen, da von Kupffer auch über exzellente Sprachkenntnisse verfügte, wie der Brief illustriert. Ob der Briefkontakt zu Edison dazu führte, dass dieser sich mit einem Reporter des ›BLA‹ zum Interview traf, erscheint zumindest plausibel. Er belegt, wie von Kupffer sich ständig darum bemühte, bestehende Kontakte zu pflegen und regelmäßig neue zu knüpfen. Dies tat von Kupffer, indem er nicht nur in den Redaktionsräumen in der Zimmerstraße anzutreffen war, sondern ebenso das neue journalistische Rollenprofil des Großstadtreporters durch sein journalistisches Handeln profilierte. 5.1.Beispiele für einen neuen Journalismus Besonders die Textsequenzen »Reporterstreifzüge – Ungeschminkte Bilder aus der Reichshauptstadt« und »Berliner Beobachter« eignen sich zur Analyse dieses Handelns. 84 85 86 87 88 89 90

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Ebd. Die Hilfstruppen der Redaction (1893) S. 9 (wie Anm. 82). Ebd. Die Hilfstruppen der Redaction (1893) S. 5, S. 11 (wie Anm. 82). Requate (1995) S. 178 (wie Anm. 20). Stöber (1994) S. 325–326 (wie Anm. 10). O. V. Edison über die Zukunft der Elektricität. In: ›BLA‹, 6.9.1891, 9. Jg., Nr. 415, 6. Beiblatt. Hugo von Kupffer an Thomas A. Edison (1889) (wie Anm. 43).

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An beiden Reihen lässt sich veranschaulichen, wie ein journalistischer Akteur auf innovative Weise dominante Aktanten- und Funktionsbezüge verfügbarer Mediengattungen modifizierte. Damit wurden diese Reihen über den Zeitraum ihres Erscheinens nicht nur für den ›BLA‹ als Zeitung typisch, sondern repräsentierten darüber hinaus das Auftreten eines Zeitungstyps nach amerikanischem Vorbild im deutschsprachigen Raum.92 Gerade von Kupffers »Reporterstreifzüge« und die über Jahrzehnte regelmäßig verfasste Causerie »Berliner Beobachter« sind Beispiele für eine, dem amerikanischen »New Journalism« eigene, geringe Kommunikationsdistanz zwischen Journalist und Publikum. Ihre spezifische Leistung lag darin, die Kommunikationsdistanz vor allem räumlich und sozial zu verringern. Diese Mediengattungen ermöglichten es, Informationssammlung, -verarbeitung und -präsentation so zu organisieren, dass anschaulich und unvoreingenommen über Phänomene des urbanen Erfahrungsraumes berichtet werden konnte. Neben lebendigen Präsentationstechniken lag die Leistungsfähigkeit darin, dass etablierte inhaltliche Relevanz- und Aktualitätskriterien an das veränderte Informationsund Unterhaltungsbedürfnis eines sozial heterogenen, städtischen Publikums angepasst werden konnten. Natürlich verzichtete der ›BLA‹ nicht auf eine ausführliche Berichterstattung aus dem In- und Ausland, bereits Anfang der 1890er waren mindestens 25 Korrespondenten dafür zuständig,93 und auch das Neueste vom Hof war grundsätzlich erster Themenschwerpunkt der Lokalberichterstattung. Zugleich erweiterte der ›BLA‹ das Themenspektrum aber beständig im Sinne eines angelsächsischen und amerikanischen Sensationsjournalismus. Nunmehr machten auch die täglichen Schattenseiten des zur Großstadt gewordenen Berlins Schlagzeilen. Es waren aber nicht nur Verbrechen, Selbstmorde und Unglücksfälle, die das Bild der Zeitung prägten. Gleichzeitig spiegelte sich in den Inhalten ein neues Freizeitverhalten der Großstadtbevölkerung wider. Die Zeitung druckte Eindrücke aus dem Tiergarten, Unterhaltsames aus dem Nachtleben, selten fehlte der Platz, um über einen kuriosen Vorfall auf der Friedrichstraße zu berichten. Was diese Artikel gemeinsam hatten: Oft war es eine Berichterstattung aus erster Hand. Dieser stark ausgeprägte Aktantenbezug ist kennzeichnend für Artikel im Massenjournalismus dieser Zeit. Weder agierte hier der vom grünen Tisch kommentierende Leitartikler der Gesinnungspresse, noch kommunizierte der Journalist über Bleiwüsten hinweg mit seinen Lesern. Stattdessen beruht die Darstellung auf Anschaulichkeit und ist maßgeblich durch eine identifizierbare journalistische Erzählstimme geprägt. »Von der Spelunke über den Tempel der Venus zum Palmenhain führte den Schreiber dieser Zeilen am Sonnabend resp. Sonntag die Pflicht journalistischer Umschau«, 94 beginnt z. B. ein Reporter seine Schilderung vom Besuch verschiedener Vergnügungsveranstaltungen am vergangenen Wochenende. An anderer Stelle wird dem Leser zum Sachbestand eines Mordes mitgeteilt, die Einschätzung beruhe auf »von uns angestell-

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In der ›Berliner Morgenpost‹ finden sich um die Jahrhundertwende die in Mundart verfassten Plaudereien des Rentier Mudicke und Reportageserien wie »Aus dem dunklen Berlin«. Stöber (1994) S. 324 (wie Anm. 10). ›BLA‹ 17.1.1888, 6 Jg, Nr. 41, S. 2.

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ten persönlichen Ermittlungen«.95 Anhand von Textsequenzen, die eindeutig Hugo von Kupffer zuzuordnen sind, soll dessen journalistische Stimme in dieser Fallstudie analysiert werden. Dadurch soll geklärt werden, welche Merkmale diese neue journalistische Stimme aufweist, und ob deren Merkmale auf tieferliegende sozio-kulturelle Orientierungen des Journalisten und seiner Leserschaft verweisen. 5.2. Die »Reporterstreifzüge« Der ›BLA‹ veröffentlichte die »Reporterstreifzüge« mindestens zwischen 1887–1888 und mit neuen Folgen abermals 1890–1892.96 Insgesamt kann die Reihe damit auf wenigstens 30 Einzeltexte geschätzt werden. Die erste Folge wurde zudem 1889 in Buchform publiziert.97 Diese sequenzierten Lokalreportagen stellten in der Berliner Presselandschaft eine Neuerung dar. Dabei stehen die Streifzüge aber sicherlich auch in der Tradition der Berlinliteratur, als dessen zeitgenössische Vertreter Julius Rodenberg und Paul Lindenberg gelten können. Eine große Zahl dieser Skizzen und Stimmungsbilder erschienen in den 1880er Jahren auf dem Buchmarkt.98 Diese Tatsache spricht für die Popularität dieser Textmuster. Publikationen wie Reymonds »Berliner Pflaster« deuten darauf hin, dass auch in den 1890ern der Markt nicht gesättigt war.99 Der ›BLA‹ überträgt demnach etablierte Textformen in den Kontext der Tageszeitung und kalkuliert mit diesen Veröffentlichungen insbesondere für die Wochenendausgaben Absatzvorteile. Was aber von Kupffers Streifzüge von den gattungsähnlichen Texten nicht nur mit Hinblick auf die Publikationsform unterscheidet, kommt im Vorwort der Buchausgabe deutlich zum Ausdruck. Zwar bedient sich von Kupffer durchaus der narrativen Mittel des Feuilletons, aber der »litterarische Wert« ist, so schreibt der Autor, zu vernachlässigen. 100 Es handelt sich eben nicht um eine »Feuilletonproduktion«: »Bei den Streifzügen, von denen ich [...] erzähle, schwebte mir der echte amerikanische Reporter vor«.101 Was sich hier abzeichnet, ist die Modifizierung eines dominanten Aktantenbezuges: Die literarische wird durch die journalistische Stimme abgelöst. Die Reporter-Stimme kommt in zweierlei Form zum Ausdruck. Erstens durch Verfahrensweisen der Recherche und Aufbereitung und zweitens durch thematische Auswahl der Informationen. Was diese Streifzüge von Rodenbergs Spaziergängen und Lindenbergs Stimmungsbildern unterscheidet, ist, dass hier ein Akteur nicht in einer Rolle als kulturschaffender Schriftsteller auftritt. Von Kupffer bricht mit einem Rollen95 96 97

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›BLA‹ 24.2.1888, 6 Jg, Nr. 47, S. 3. Vgl. Stöber (1994) S. 318 (wie Anm. 10). Hugo von Kupffer: Reporter-Streifzüge. Ungeschminkte Bilder aus der Reichshauptstadt. Leipzig: Verlag Ad. Spaarmann 1889. Paul Lindenberg: Berliner Bilder und Skizzen, Bd. 1. Leipzig: Reclam 1883; Viertes Bändchen. Stimmungsbilder. Leipzig: Reclam 1885; Julius Rodenberg: Bilder aus dem Berliner Leben. 3., wohlfeile Ausgabe. Berlin: Verlag Gebrüder Paetel 1891; s. zu Rodenberg und Vorläufern auch FN 57. Z.B. M. Reymond / L. Manzel (Hg.): Berliner Pflaster. Illustrierte Schilderungen aus dem Berliner Leben. Berlin: W. Pauli 1891. Kupffer (1889) S.1 (wie Anm. 97). Ebd.

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verständnis, dass er unter Umständen in den 1870ern selbst verkörperte. Während etwa Rodenbergs Flânerien an ein bürgerliches Publikum adressiert sind, konzipiert von Kupffer die Streifzüge explizit mit einem journalistischen Selbstverständnis. Von Kupffer begründet es in dem Anspruch, einer breiten Leserschaft Eindrücke möglichst naturnah und nicht ästhetisch überhöht darzustellen. Um dies zu leisten, ist die gesellschaftliche Stellung des Reporters aber nicht ausreichend hoch angesiedelt, da ihm – im Gegensatz zu seinem amerikanischen Pendant – nicht »Thür und Thor allenthalben offenstehen«.102 Diese Formulierung ist freilich eine euphemistische Untertreibung und zeugt davon, wie von Kupffer darauf bedacht war, seine »ungeschminkten Bilder« nicht etwa in sozial progressiven Tönen auszumalen, was den ›BLA‹ schließlich ins Visier der Behörden hätte bringen können. Stattdessen scheint er ein fehlendes journalistisches Gespür als Grund für Recherchehemmnisse auszumachen. Denn der Grundstein der Recherche ist für von Kupffer die »persönliche Unterredung«. Er benutzt tatsächlich die Bezeichnung »Interview«.103 Es geht also zunächst um die persönliche, auf eigene Erfahrung gestützte Schilderung, ebenso wie um die Fähigkeit, nach allen Seiten offen eine Unterredung durchführen zu können. Mit Hinblick auf diese subjektiven Aspekte der Informationsbeschaffung waren für von Kupffer also nicht der ästhetische Anspruch oder die politische Gesinnung maßgeblich, sondern die professionellen Verfahrensweisen: die präzise Beobachtung und die hartnäckige Befragung. Es sind die handlungsleitenden Merkmale für die Recherchen seiner Reportagen, um in der Aufbereitung der Informationen schließlich die »nüchterne Objectivität aufrecht zu erhalten«.104 So gelingt es, über die Großstadt und ihre Bewohner nach allen Seiten vorurteilsfrei zu berichten und u. a. den Zahlkellnern der Nacht-Cafés etwas zu ihrem Publikum zu entlocken, durch die Werkstatt des Scharfrichters zu führen oder zu erfahren, wie »ein vom Geschäft zurückgetretener Verbrecher« denkt und spricht.105 Von Kupffer hält sich dabei in seinen Urteilen zurück und verfasst z. B. keine »allgemeine Gaunercharakteristik«, sondern erzählt »nur schlicht und wahr an der Quelle Gehörtes und Gesehenes«. 106 Wo ihm seine Beobachtungen nicht genügten, lässt er durch geschicktes Fragen die Menschen selbst zu Wort kommen, um ihre Situation zu erhellen und dem Leser damit die »Physiognomie der Großstadt«107 zu entwerfen. Die Stoffauswahl ist angeleitet von einem Wissen um die Informationsbedürfnisse des heterogenen Lesepublikums. Von Kupffer adaptierte dafür Muster der Großstadtschilderungen, einerseits aus der von ihm kritisierten Feuilletonliteratur 108 und anhand der aus den amerikanischen Zeitungen geläufigen Berichterstattungsmuster, welche er auf das Profil Berlins umzumünzen verstand. Die Fähigkeit, deren Erfolg einzuschätzen, beruht also maßgeblich auf einem vorgefestigten Gattungswissen und Teilhabe an der 102 103 104 105 106 107 108

Ebd. Vgl. Kupffer (1889) S. 2 (wie Anm. 97). Kupffer (1889) S. 25 (wie Anm. 97). Kupffer (1889) u.a. 6f., 43f., 66f. (wie Anm. 97). Kupffer (1889) S 66 (wie Anm. 97). Kupffer (1889) S.9 (wie Anm. 97). Insbesondere die Reportage über Soldaten-Ede bringt zu Beginn von Kupffers Kritik an dieser Literatur pointiert zum Ausdruck, vgl. Kupffer (1889) S. 65–66 (wie Anm. 97).

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sozio-kulturellen Orientierung der großstädtischen Leserschaft. Es gelang, die gesellschaftliche Faszination mit dem Alltagsleben der einfachen Menschen zum Ausdruck zu bringen, indem die professionellen Verfahrensweisen des amerikanischen Journalismus genutzt wurden, um Eindrücke »meuchlerisch [im] Gedächtnis und [...] Notizbuch zu photographieren«.109 Diese Veränderung der Arbeitsweise folgt im frühmodernen Journalismus einem Prinzip, das Tom Connery als »paradigm of actuality«, als ein Prinzip der Eigentlichkeit, umschreibt. Es handelt sich um einen Blickwinkel, der das Bild der Stadtkultur im Massenjournalismus wie auch in der Literatur gleichermaßen beflügelte.110 Was Connery zum Paradigma erklärt, lässt sich als Berichterstattungsmuster auch gattungstheoretisch erfassen. Es handelt sich um wechselseitig verfestigte Erwartungs- und Wissensbestände der Medienakteure, der Journalisten und ihrer Leserschaft. Der Geltungsanspruch der Gattung begründet sich letztlich im Authentizitäts- und Wahrheitsanspruch, den das Publikum an die Arbeit des Reporters stellt. Der »repräsentierende« oder abbildende Funktionsbezug der journalistischen Erzeugnisse wird damit wichtiger, als der »kommentierende«. D. h., auch wenn von Kupffer eine Situation beurteilt, tritt diese Beurteilung hinter die nüchterne Anschaulichkeit des Geschilderten zurück. Seine Streifzüge loten so die großstädtische Unübersichtlichkeit aus und vermitteln den Lesern Zugänge zu Erfahrungsräumen, die nur vom Hörensagen bekannt waren oder mit flüchtigem Blick passiert werden konnten, bspw. die Morgue, die Hinrichtungsstätte am Plötzensee oder das Moabiter Schwurgericht. Anderseits kanalisierte der Reporter auch ein besonderes Interesse der Leserschaft, indem er sich den neuen Facetten der Großstadt zuwendet, z. B. den Nacht-Cafés. Charakteristisch für diese Textsorte ist deshalb, dass die Personen, Orte und Ereignisse, die von Kupffer seinen Lesern schildert, nah an deren eigenen Erfahrungsraum grenzten und somit auch authentifizierbar wurden. Es sind aber nicht nur die Streifzüge, die von Kupffers Reporterrolle vollends erfassen. Auf eigene Weise verkörpert von Kupffer auch den Gesellschafts-Reporter aus »Kunst und Wissenschaft«.111 Immer wieder bemühte er sich, zu besonderen Anlässen für die Leser des ›BLA‹ festliche Ereignisse aus erster Hand zu schildern. Von besonderer Anschaulichkeit ist hier ein »Nacht-Bulletin« vom Presseball. Denn auf ironische Weise gelingt es von Kupffer, die Widersprüchlichkeit der Rollenauffassung in einem zwischen Tagesaktualität und künstlerischer Müßigkeit noch nicht voll entfalteten neuen Journalismus auf den Punkt zu bringen: »– der Laufbursche von der Redaction! Da steht er, und bringt mir im Geiste den Duft von Maschinen-Oel und Druckerschwärze mit. O, diese Presse, d. h. ich meine die mit den Walzen, nicht mit den Wal-

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Kupffer (1889) S. 55 (wie Anm. 97). Thomas B. Connery: Journalism and Realism. Rendering American Life. Evanston: Northwestern University Press 2011 (= Medill School of Journalism Visions of the American press), S. 165f. Hugo von Kupffer: Das Deutsche Theater. In: ›BLA‹, 30.1.1891, 9. Jg., Nr. 49 (Morgen), S. 2; Hugo von Kupffer: Deutsches Theater. In: ›BLA‹, 31.1.1891, 9. Jg., Nr. 51 (Morgen), S. 2; Hugo von Kupffer: Des Adolf-Ernst-Jubiläums zweiter Theil. In: ›BLA‹, 10.4.1891, 9. Jg., Nr. 163 (Morgen), S.2; Hugo v. Kupffer: Im Berliner Theater. In: ›BLA‹, 12.4.1891, 9. Jg., Nr. 169, S. 2.

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zern!«112 Hier kommen sowohl Aspekte einer akteurs-spezifischen urbanen Lebensweise als auch die Zwänge der modernen journalistischen Arbeitswelt im eigentlichen Zeitungstext zum Ausdruck und werden damit für den Leser transparent gemacht. Von Kupffer trägt so dazu bei, neu ausgebildete Handlungsweisen im journalistischen Formenrepertoire unter Berücksichtigung der Rezeptionserwartungen des Publikums zu verankern. Auch zehn Jahre nach seinen Streifzügen bedient von Kupffer die Rolle punktuell und nutzt dabei ihre mittlerweile etablierten und durchaus marktgängigen Funktionsbezüge.113 5.3. Der »Berliner Beobachter« Der »Berliner Beobachter« wiederum ist vielgestaltiger und erfüllt eine andere Funktion im Formenrepertoire der Massenzeitung. Hier ist ein modifizierter Aktantenbezug des Journalisten zu beobachten, da weniger die arbeitstechnischen Verfahrensweisen der Themenauswahl und -recherche charakteristisch sind. Tatsächlich nutzt von Kupffer seltener die Abbildungsfunktion der Streifzüge, um ein Thema aufzubereiten, z. B. um auf die Probleme bestimmter Bevölkerungsschichten bei der Nutzung der »Elektrischen« aufmerksam zu machen.114 Dahingegen nutzt von Kupffer häufiger den diskursiven Funktionsbezug des Kommentars, um Missstände darzustellen. 115 In seiner regemäßigen Erscheinungsweise (sonntags) generierte der »Berliner Beobachter« insgesamt eine weitaus größeren Themenvielfalt,116 um den großstädtischen Wandel durchaus kritisch zu kommentieren. Zurückzuführen ist diese größere Bandbreite an Themen (auch innerhalb einer einzigen Textsequenz) auf den geringen Arbeitsaufwand, der durch Wegfall langwieriger Rechercheleistungen erklärbar wird. Damit bot diese Textsequenz dem ›BLA‹ eine funktionale Alternative zum Leitartikel und etablierte durchaus repräsentative Muster. So publizierte die ›Berliner Morgenpost‹ »Rentier Mudickes Stammtischreden« schließlich in ähnlicher Weise. Auch hier ist ein gattungstypischer Geltungsanspruch der Reihe maßgeblich dadurch bestimmt, dass es gelingt, die Leserschaft als Betroffene zu konzipieren. Die räumliche und soziale Kommunikationsdistanz zwischen Journalisten und ihrem Publikum bauten Textsequenzen wie der »Berliner Beobachter«, ähnlich den »Reporterstreifzügen«, ab, indem der Journalist sich selbst und seine Leserschaft gleichermaßen als Betroffene des sozialen Wandels entwirft. Was in dieser Textsequenz stärker als in den Lokalreportagen zum Ausdruck kommt, ist die Modellierung des Publikums als Akteur. Immer wieder werden Leser selbst Teil der Alltagsgeschichten und transformieren damit den dominanten Aktantenbezug der Gattung. Indem Leser in den Berichten selbst zu Wort kommen, entwirft von Kupffer seine Leserschaft als Teil der 112 113

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Hugo von Kupffer: Nachtbulletin vom Presseball. In: ›BLA‹, 1.2.1891, 9. Jg., Nr. 53, S.2. Hugo von Kupffer: Bilder aus Süd-Afrika. Zwei Lager. In: ›BLA‹, 9.11.1902, 20 Jg., Nr. 527, 1. Beiblatt und in: ›BLA‹, 11.11.1902, 20 Jg., Nr. 529 (Morgen); Hugo von Kupffer: Festjubel in den Niederlanden. In: ›BLA‹, 8.2.1901, 19 Jg., Nr. 65 (Morgen), 1. Beiblatt Bspw. Hugo von Kupffer: Berliner Beobachter. In: ›BLA‹, 2.9.1900, 18 Jg., Nr. 410, 1. Beiblatt. Bspw. das Zuhältertum; Hugo von Kupffer: Berliner Beobachter. In: ›BLA‹, 25.9.1891, 9. Jg., Nr. 499, 1. Beiblatt, oder den Kinderschutz (vgl. FN 78). Vgl. Stöber (1994) S. 318, hier: FN 11 (wie Anm. 10).

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Nachricht und die Nachricht als Teil des Erfahrungskreises eines großstädtischen Publikums. Das ist sicherlich auch ein Faktor, um die enge Leser-Blatt-Bindung weiter zu stärken. Zudem drückt sich hier auch ein zeitungstypisches Verhältnis zwischen Journalist und Leserschaft aus. Die Redaktionssprechstunde war für die Leser der Massenpresse eine enorm populäre Dienstleistungseinrichtung.117 Von Kupffer nutzte diesen schier unerschöpflichen Besucherstrom allzu oft als thematische Grundlage für seine wöchentlichen Beobachtungen. So entwirft sich der ›BLA‹ in Anwaltschaft sämtlicher Bevölkerungsschichten. Beispielsweise, indem von Kupffer den Redaktionsbesuch einer Mutter, die voll des Lobes für die kritisierten Ferienkolonien ist, aufgreift. Diese »schwächliche Gestalt verrieth, wie schwer ihr der Kampf ums Dasein wurde« und doch »blickte die blasse Frau so zufrieden und glücklich drein, als gäb’s keine Noth und kein Elend auf der Welt«. Anstatt die Reformierung der Ferienkolonien zu fordern, lässt die Zeitung das relevante Thema in Form einer Alltagsgeschichte geschickt besetzen. Von Kupffer macht die Mutter kurzerhand zum Sprachrohr und lässt sie fordern, der ›BLA‹ möge einen Bericht über die Kolonien verfassen: Denn »[w]enn der Lokal-Anzeiger will, wirds jemacht«.118 Anderseits genügen von Kupffer die Auftritte der Redaktionsbesucher auch als unerschöpfliche Quelle für kuriose Berichte. »Ein ganzes Raritäten-Cabinet von menschlichen Typen, die durch ihre verschiedentlichen Eigenarten auch entsprechend verschiedene Gefühlssaiten unserer menschlichen und redactionellen Seele anschlagen.«119 Dabei entwirft von Kupffer den »Berliner Beobachter« gemäß seiner eigenen Haltung in einer Rolle als geduldiger Zuhörer, sei der Besuch auch noch so kurios. Das belegen zeitgenössische Einschätzungen: »Kupffer ist eine angenehme, sympathische Erscheinung [...] Keinerlei Nervosität, keine exzentrische Löwenmähne [...] keine zur Schau getragene Ungeduld, die den Laien imponiert – Kupffer bleibt Mensch, er ist kein Schauspieler! [...] Wie wohlthuend solch ein Besuch im Redaktionsbureau des ›Lokalanzeigers‹ wirkt, wenn man soeben von der ›Norddeutschen Allgemeinen‹ oder gar von der ›Täglichen Rundschau‹ kommt!«120 Diese Einschätzung veranschaulicht der Besuch einer verhinderten Künstlerin, die eines Tages in einer »Wolke von Patschouli« in das Redaktionszimmer »schwebte«. Amüsiert berät sie »Herr Redacteur« und dankt: »Meine Verehrteste, [Sie haben] mir durch Ihre Offenherzigkeit schätzbares Material geliefert.« Material, um das unterhaltsame Fallbeispiel einer typischen »Weltstädterin« zu schildern.121 Während von Kupffer in den Streifzügen die verzweigt wachsende »Physiognomie« der Weltstadt beschreibt, entwirft der »Berliner Beobachter« ein gemeinschaftliches Bild des »Weltstädters«, das von Kupffer durchaus kritisch-unterhaltsam auszumalen weiß. »[W]ir Weltstädter, wir sind verwöhnte Geschöpfe. Ebenso wenig, wie man 117 118 119 120

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Vgl. Die Hilfstruppen der Redaction (1893) S.4f. (wie Anm. 83). Hugo von Kupffer: Berliner Beobachter. In: ›BLA‹, 5.8.1900, 18. Jg., Nr. 362, 1. Beiblatt. Hugo von Kupffer: Berliner Beobachter. In: ›BLA‹, 16.12.1888, 6. Jg., Nr. 296, 1. Beiblatt. Dora Duncker: Meine Herren Collegen! Berlin: Pohlmann 1894, S. 13; gemeinfreie Lizenz: [http://www.zeno.org/nid/20004711823], [31.8.2015]. Hugo von Kupffer: Berliner Beobachter. In: ›BLA‹, 23.9.1900, 18. Jg., Nr. 446, 1. Beiblatt.

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ungestraft unter Palmen wandeln darf, ebenso wenig wird man sich in dem erhebenden Bewußtsein, Weltstadtbürger zu sein, lange sonnen können, ohne daß man – einen entsprechenden Sonnenstich bekommt.«122 Solche Passagen verweisen ironisch pointiert auf eine tieferliegende sozio-kulturelle Orientierung, die als kollektive Lebensweise der Moderne ein nivellierendes Moment in sich trägt. Zumindest symbolisch verringert sich in diesen Textsequenzen die soziale Distanz zwischen den Gesellschaftsschichten, die repräsentativ verkörpert werden durch den bildungsbürgerlichen Journalisten und seine kleinbürgerliche Leserschaft. Einerseits trägt der »Berliner Beobachter« jenseits von Parteigrenzen dazu bei, den demokratischen Aspekt der gemeinsamen Identität als Weltstädter hervorzuheben und z. B. im Topos des gesellschaftlichen Fortschritts zu feiern. Anderseits sind es auch die kuriosen Beispiele, die großtuerischen »Heinz Flitzbergers«,123 durch die von Kupffer mit anschaulichem Humor und selbstironischer Distanz, keineswegs mit erhobenem Zeigefinger, dieses neue Berichterstattungsmuster der Massenpresse prägt. Im dominanten Funktions- und Aktantenbezug der journalistischen Textgattungen wird deren pressetypische Leistung zur gesellschaftlichen Selbstbeobachtung exemplarisch sichtbar. An Hand der Textsequenzen »Reporterstreifzüge« und »Berliner Beobachter« können damit gleichermaßen die Handlungs- und Deutungsmuster eines neuen Journalisten erfasst und im Kontext sozialen Wandels ausgelegt werden. 6. ZUSAMMENFASSUNG In dieser Fallstudie wurden die Möglichkeiten historischer Biographik erörtert. Es wurde gezeigt, dass ein »exemplarisches Erklären« am historischen Subjekt nicht zwangsläufig in »ehrendes Gedenken« umschlagen muss. 124 Das Fallbeispiel Hugo von Kupffer veranschaulicht die komplexen institutionellen Veränderungen der deutschen Presse im ausklingenden 19. Jahrhundert und verortet diese auch im interkulturellen Kontext. So konnte ein besseres Verständnis für die Entstehung neuer journalistischer Handlungsweisen gewonnen werden. Es wurde argumentiert, dass die Entstehung neuartiger Handlungs- und Deutungsweisen nicht allein durch »überindividuelle gesellschaftliche Strukturen und Prozesse nach dem Vorbild und unter Zuhilfenahme der systematischen Sozial- und Wirtschaftswissenschaften untersucht werden« kann. 125 Stattdessen erfolgte hier der Vorschlag, die Prozesshaftigkeit journalistischen Wandels auch lebensweltlich synchronisiert mit der Verfestigung moderner sozio-kultureller Orientierungen auf Subjektebene zu erfassen. Gewiss könnte man den Erkenntnisgewinn dieser Studie anzweifeln. Immerhin haben schon Zeitgenossen von Kupffers ausführlich die sogenannte Amerikanisierung der deutschen Presse kommentiert. Allerdings greift die Fallstudie die Diagnose der Amerikanisierung nicht als allgemeinen Trend auf, sondern macht das Phänomen differenziert als journalistische Verfahrensweise fassbar. In diesem Zusammenhang wurde die Kenntnis der Berufspraxis von Kupffers, dessen Stellenwert die Pressege122 123 124 125

Hugo von Kupffer: Berliner Beobachter. In: ›BLA‹, 5.2.1888, 6. Jg., Nr. 31. 4. Beilage. Hugo von Kupffer: Berliner Beobachter. In: ›BLA‹, 9.9.1900, 18. Jg., Nr. 422, 1. Beiblatt. Vgl. Behmer/Kinnebrock (2009) (wie Anm. 3). Behmer/Kinnebrock (2009) S. 208 (wie Anm. 3).

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schichte bereits gewürdigt hat, anhand der existierenden Quellenbefunde und mit unbekannten oder bisher als randständig betrachteten Quellen ergänzt. Methodisch hat die textanalytische Auswertung der journalistischen Erzeugnisse von Kupffers das Verständnis für die Entwicklung von Arbeitsweisen präzisiert, die in der deutschen Presse bis dahin kaum etabliert waren. Zwei Aspekte konnten in dieser Fallstudie herausgearbeitet werden. Erstens, entsteht mit den Organisationsformen der Massenpresse auch ein neuer journalistischer Akteur mit einer anders gelagerten Sozialität, als sie für die Journalisten im Deutschen Reich im gesamten 19. Jahrhundert typisch war. Die Möglichkeiten der Berufsqualifizierung veränderten sich. Nicht mehr allein der akademische Bildungsgrad, sondern Findigkeit und Ideenreichtum erleichtern den Berufszugang. Am Beispiel von Kupffers wurde dieses Phänomen zunächst anhand subjektiver Aspekte der Sozialität im Zusammenhang einer modernen Mentalität, eines gewissermaßen urbanen Lebensstils, ausgeführt. Durch Innovationsträger wie von Kupffer etablieren sich Zugangskanäle für ungewöhnliche redaktionelle Mitarbeiter, was der Ausbau des Stabes und die Bildung neuer Hierarchien beim ›BLA‹ veranschaulichen. Diese Redaktionsstrukturen belegen die Verfestigung neuer Handlungsweisen im deutschen Journalismus. Von Kupffers Werdegang verdeutlicht auch, dass die berufliche Vorbildung nach amerikanischem Vorbild an Bedeutung gewinnt. Die Erfahrung in anderen journalistischen Kulturen erweist sich als Impuls für ein neues journalistisches Profil, das von Kupffer verkörpert. Seine Redebeiträge, die im Versammlungsprotokoll des Weltpresseparlaments enthalten sind, weisen Merkmale einer informellen Professionalisierung auf.126 Von Kupffers Verbandsaktivitäten deuten darauf hin, dass auch unter den Redakteuren der Massenpresse eine journalistische Kommunikationskompetenz ausgebildet wurde, die die öffentliche Fernwirkung der Massenkommunikation anerkannte. Ein professionell anmutendes Selbstverständnis der neuen Journalisten zeigt sich, zweitens, in den journalistischen Handlungsweisen. Dazu wurden die Medienangebote der Massenpresse herangezogen, um die journalistische Professionalisierung im Sinne einer »Emanzipation von verwandten Berufen« 127 auszuleuchten. Die Lokalreportagen von Kupffers veranschaulichen, wie in der Massenpresse die journalistischen Methoden der Vor-Ort-Recherche kultiviert wurden. Auch journalistische Selektionsprozesse veränderten sich, indem sich Reporter darum bemühten, themenadäquate Informationsquellen auszuloten. Im Medienhandeln von Kupffers zeigen sich exemplarisch die neuen Ansprechweisen der Massenpresse. Diese zeichnen sich durch eine »journalistische Stimme« aus, die sich von der literarischen Erzählstimme des Feuilletons abgrenzt. Es handelt sich dabei um eine Darstellungsperspektive, die dem Leser Neutra126

127

Vgl. Jürgen Wilke: »Vom wandernden Journalisten« zur Professionalisierung – Was uns die historische Journalismusforschung lehrt. In: Nikolaus Jackob u.a. (Hg.): Realismus als Beruf. Beiträge zum Verhältnis von Medien und Wirklichkeit. Wiesbaden: Springer VS 2013, S. 90f. Rudolf Stöber: Apriori des Wandels oder Agents of Change? Zur Diskussion journalistischen Wandels. In: Markus Behmer / Bernd Blöbaum / Armin Scholl / Rudolf Stöber (Hg.): Journalismus und Wandel. Analysedimensionen, Konzepte, Fallstudien. Wiesbaden: VS 2005, S. 18.

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lität und authentifizierbare Fakten verspricht und nicht politisch eingekleidet wird. Im Gegensatz zum gängigen Leitartikel zeichneten sich die funktionalen Alternativen der Massenpresse stärker durch dialogische Kommunikationsmuster aus. Indem die Kommunikationsdistanz zwischen Journalist und Leserschaft verringert wurde, gelingt der Ausbau eines »Vertrags« der die gesellschaftlichen Kommunikationserwartungen an journalistische Angebote bis heute trägt.128 Die Konventionalisierung gattungsähnlicher Textsequenzen an der Jahrhundertwende trug wesentlich zum Erfolgsmodell auch der ›Berliner Morgenpost‹ bei. Hier finden sich, nochmals optimiert, die Ansprechweisen, die von Kupffer maßgeblich im ›BLA‹ erprobte, in Artikelserien wie »Berlin um Elf« oder »Rentier Mudickes Stammtischreden«. Abschließend soll angemerkt werden, dass eine Untersuchung in dieser Form sicherlich Gefahr läuft, methodische Artefakte zu produzieren. Hier können ergänzende Studien die Validität der dargelegten Ergebnisse erhöhen. Residuale Überbleibsel voluntaristischer und individualistischer Erklärungsweisen können durch komparative Analysen verringert werden. So lässt sich das »individuelle Handeln und sein Einfluss im Rahmen von historischen Prozessen relativieren«. 129 Hier bietet sich der Vergleich mit zeitgenössischen journalistischen Akteuren an. So ist die Erfassung weiterer Redakteure der Massenpresse für zukünftige Forschungsprojekte sinnvoll. Beim ›BLA‹ zeigen sich Alfred Holzbock und Max Caro auffällig. Auch deren Artikel waren häufig namentlich gezeichnet. Außerdem bietet sich eine dem hier vorgeschlagenen Ansatz folgende Analyse der ›Berliner Morgenpost‹ mit ihren eigenen Handlungsnetzwerken unter dem ersten Chefredakteur Arthur Brehmer an. Als überindividuelle Indikatoren für den vermuteten journalistischen Wandel von innovativen und individuellen zu routinierten und kollektiven Praktiken können journalistische Stellenanzeigen in den ersten Fachzeitungen gelten. So heißt es beispielsweise 1901, »[ein] mit dem modernen Zeitungswesen vertrauter, repräsentationsfähiger Herr, tüchtiger gewiegter Politiker und Lokalberichterstatter [...] findet an neu einzuführendem grossen Tageblatte (im Stile der General-Anzeiger) [...] Redakteur-Stelle.«130 Hierin drückt sich ein Anforderungsprofil aus, das in den zwei Jahrzehnten zuvor durchaus von Hugo von Kupffer auf dem deutschen Pressemarkt etabliert worden ist. Zusammenfassung Der »Prototyp der deutschen Massenpresse« ist der ›Berliner Lokal-Anzeiger‹. Am Beispiel Hugo von Kupffer, über vier Jahrzehnte Chefredakteur des Blattes, soll ein besseres Verständnis der dort etablierten innovativen journalistischen Praktiken gewonnen werden. Zur theoretischen Fundierung der Fallstudie wird das Konzept der Sozialität herangezogen, um die kritische Quellenauswertung zu stützen. Die Textanalyse 128

129 130

Vgl. Norman Sims: True Stories. A Century of Literary Journalism. Evanston, Ill. Northwestern University Press 2008 (= Medill School of Journalism Visions of the American press), S. 3–7. Behmer/Kinnebrock (2009) S. 211 (wie Anm. 3). [Stellenanzeige]. In: Die Literarische Praxis. Fachzeitung und Offertenblatt für Journalisten, Schriftsteller, Zeichner und Verleger, 2. Jg. 1901, Nr. 1, S.11.

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wird durch gattungstheoretische Überlegungen ergänzt, um von Kupffers Beiträge in der Zeitung hinsichtlich ihres Aktanten- und Funktionsbezuges auszuwerten. Die Ergebnisse zeigen, dass mit dem Prototyp der deutschen Massenpresse ein neuer Journalistentypus nach amerikanischem Vorbild in Deutschland Fuß fasst. Dieser Journalistentypus zeichnet sich durch ein zunehmend professionelles Selbstbild aus und nutzt neue Ansprechweisen, um das Leserinteresse zu binden. Summary The ›Berliner Lokal-Anzeiger‹ is the »prototype of a popular press« in Germany. A case study of Hugo von Kupffer, over four decades the chief-editor of the paper, sheds light on the innovative journalistic practices established at the ›Berliner LokalAnzeiger‹. The theoretical concept of sociality supports critical interpretation of historical sources while textual analysis is methodologically complemented by genre theory to describe von Kupffers contributions with regard to journalistic voice and functional modality. The study illustrates that the emergence of a popular press in Germany fosters a new journalistic type following the American example. This journalistic type exhibits characteristics of a professional identity and develops new discursive strategies to engage readerships. Korrespondenzanschrift Hendrik Michael, M.A., Institut für Kommunikationswissenschaft, Otto-FriedrichUniversität Bamberg, An der Weberei 5, 96045 Bamberg Email: [email protected] Hendrik Michael ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswissenschaft, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Journalismusgeschichte und journalistische Gattungsforschung. Gegenwärtig arbeitet er an einer Untersuchung zur Anwendung narrativer Strategien in der Armutsberichterstattung in der deutschen und amerikanischen Massenpresse

Erik Koenen

ERICH EVERTH ALS LEITARTIKLER DER ›VOSSISCHEN ZEITUNG‹ (1921–1923) Journalismus als Krisen- und Zeitdiagnostik der frühen Weimarer Republik Bevor der studierte Kunstwissenschaftler Erich Everth 1926 als Nachfolger des Nestors der Zeitungskunde Karl Bücher den Ruf an das Leipziger Institut für Zeitungskunde erhielt und dort die eben neu eingerichtete, deutschlandweit erste ordentliche Professur des Fachs übernahm, war er fast anderthalb Jahrzehnte hauptberuflich im Journalismus tätig gewesen. Seit 1912 begleitete er für durchweg renommierte bürgerliche Zeitungen das öffentliche Leben und die politische Kultur in Deutschland, vom Vorabend des Ersten Weltkrieges bis zur Mitte der Weimarer Republik. Nach ersten Versuchen in der Feuilletonredaktion der ›Rheinisch-Westfälischen Zeitung‹ (1912–1913) wechselte er zur Politik und begann in diesem Ressort eine beeindruckende journalistische Karriere. Zeitweise unterbrochen durch seine freiwillige Teilnahme am Ersten Weltkrieg war er nacheinander beim Berliner Büro der ›Magdeburgischen Zeitung‹ (1913–1917), Chefredakteur und Hauptstadtkorrespondent des ›Leipziger Tageblatts‹ (1917–1923), Leitartikler der ›Vossischen Zeitung‹ (1921–1923), Leiter des Kulturteils der ›Deutschen Allgemeinen Zeitung‹ (1923–1924) und zuletzt Wiener Vertreter des ›Berliner Tageblatts‹ (1924–1926).1 Von den genannten Stationen markiert Everths Tätigkeit als (wie er sie selbst bezeichnete) »kulturpolitischer Leitartikler«2 der ›Vossischen Zeitung‹ zweifelsohne einen der Höhepunkte seiner Karriere. Von September 1921 bis Mai 1923 veröffentlichte er zusätzlich zu seinem obligatorischen journalistischen Pensum, das er als Leiter des Berliner Hauptstadtbüros des ›Leipziger Tageblatts‹ zu erfüllen hatte, etwas mehr als fünfzig Artikel in der ›Vossischen Zeitung‹ – die meisten davon waren Leitartikel. Die herausragende publizistische Rolle, die ihm damit zukam, zeigt sich wohl weniger in dieser Zahl, als darin, dass er neben dem »großen Leitartikler« Georg Bernhard, der die Zeitung »politisch navigierte«,3 und dessen Stellvertreter Julius Elbau einer der wenigen Gastautoren war, die mit einer solchen Regelmäßigkeit auf der ersten Seite des Blattes vertreten waren. Für Everth versprach diese renommierte Nebentätigkeit für das journalistische Flaggschiff des Ullstein-Verlags neben überregionaler Aufmerksamkeit auch die Aussicht, sich einen prominenten Platz im liberalen Pressemilieu der

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Grundlage des Beitrags ist meine noch nicht veröffentlichte Dissertationsschrift, in der die Kommunikator- und Wissenschaftlerbiographie Everths erstmals umfassend rekonstruiert wird: Erik Koenen: Erich Everth – Wissenstransformationen zwischen journalistischer Praxis und fachhistorische Untersuchungen. Dissertation und Zeitungskunde. Biographische und fachhistorische Untersuchungen. Dissertation Universität Leipzig 2015. Everth in seinem Empfehlungsschreiben an das Sächsische Ministerium für Volksbildung betreffs der Leipziger Professur für Zeitungskunde vom 6. 8. 1926 in: Hauptstaatsarchiv Dresden, Ministerium für Volksbildung, Nr. 10281/135: Erich Everth, Bl. 11ff., hier Bl. 12. Sten Nadolny: Ullsteinroman. München: Ullstein 2003, S. 335, 370f.

Erich Everth als Leitartikler

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Wiemarer Republik zu verschaffen. Als einer der »Brennpunkte des Liberalismus« 4 gab ihm die ›Vossische Zeitung‹ jedoch nicht bloß die Chance, sich als liberaler Publizist zu profilieren, sondern ebenso die Gelegenheit, abseits des tagesaktuellen Journalismus andere journalistische Formen auszuprobieren und Themen tiefgründiger als sonst dort möglich nachzugehen. »Bei Ullstein bedeutete dieser Liberalismus« nämlich auch, erinnert sich die Schriftstellerin Vicki Baum, »dass die Türen für die mannigfaltigsten Meinungen, Ideen, Einfälle und Richtungen weit offen standen.« 5 Als kulturpolitischer Leitartikler nutzte Everth diese Möglichkeiten für Gesellschafts-, Kultur- und Zeitkritik. Mit dem Kommentieren des gewöhnlichen politischen Tagesgeschehens hatte er hier nichts zu tun. Sein in der ›Vossischen Zeitung‹ verhandeltes Themenspektrum reichte tiefer. Es umfasste einerseits Erörterungen, in denen er sich ganz prinzipiell mit den Grundsäulen der neuen inneren verfassungsmäßigen Ordnung der Weimarer Gesellschaft, insbesondere dem demokratischen Gedanken, Parlamentarismus und Parteienwesen, auseinandersetzte. Andererseits beschäftigte er sich fortwährend mit den vielschichtigen Gefahren und Herausforderungen für die politische Stabilität der Weimarer Republik, so, wenn er kritisch auf die widersprüchliche Haltung von Beamten, Lehrern, Richtern und Professoren zum neuen Staat oder die sich radikalisierende politische Kultur hinwies. Herausragend sind hier seine im Frühjahr 1922 erschienene vielbeachtete Beitragsreihe über die politischen Einstellungen der deutschen Professorenschaft zu Demokratie und Republik oder seine Reportage zur sich gerade formierenden gefährlichsten politischen Rechtsbewegung dieser Jahre, die der Nationalsozialisten, die im Januar 1923 in München ihren ersten Reichsparteitag veranstalteten, – ein gutes dreiviertel Jahr vor dem Hitlerputsch geschrieben, gehören sie mit zu den frühesten publizistischen Warnungen vor den Gefahren des Nationalsozialismus. Diese beiden Beispiele deuten es schon an, als einfaches journalistisches Tagwerk lassen sich Everths Leitartikel für die ›Vossische Zeitung‹ nicht fassen. Seine Leitartikel stehen sogar dezidiert quer zum Aktualitätsfokus und der Kurzzeitperspektive des Tagesjournalismus. Von der Form, Machart und Motivation her müssen sie eher als essayistische Krisen- und Zeitdiagnosen gelesen werden. Er selbst charakterisierte sie bescheidener als »lange Zeit systematisch fortgesetzte Beobachtungen und Erkundigungen«,6 in deren Mittelpunkt für ihn die beharrliche Analyse der geistigen, politischen und sozialen Krisenkultur der frühen Weimarer Republik stand. Versucht man dieses Wirken in den publizistischen Diskursformationen der Weimarer Republik zu verorten, dann war dies sein Beitrag zum Diskurs der »Kultur der Krise«, der für das Denken vieler politisch-publizistisch engagierter Zeitgenossen »zentral« war. 7 »Im politisch-kulturellen Diskurs der Weimarer Republik«, so der Historiker Rüdiger Graf, »war der Begriff der ›Krise‹ omnipräsent. Nicht nur in Wirtschaft und Politik, sondern in nahezu allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens diagnostizierten Intellektuelle 4 5 6 7

Vicki Baum: Es war alles ganz anders. Erinnerungen. Berlin: Ullstein 1962, S. 354. Ebd. Erich Everth: Politische Professoren. In: Vossische Zeitung, Nr. 194 vom 25. 4. 1922, S. 1–2. Vgl. Moritz Föllmer / Rüdiger Graf / Per Leo: Die Kultur der Krise der Weimarer Republik. Einleitung in: Moritz Föllmer / Rüdiger Graf (Hg.): Die »Krise« der Weimarer Republik. Zur Kritik eines Deutungsmusters. Frankfurt am Main: Campus 2005, S. 9–41, hier S. 24.

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krisenhafte Entwicklungen, die sich für viele zu einer allgemeinen Kulturkrise verdichteten.«8 Paradoxerweise war die Beliebtheit dieses Deutungsmusters aber mitnichten pessimistisch oder fatalistisch motiviert. Vielmehr diente der Begriff der »Krise« vielen Intellektuellen und Publizisten als Kontrastfolie zu »grundsätzlich gestaltungsoptimistischen Zukunftsaneignungen, um den eigenen Plänen und Utopien größeren Nachdruck zu verleihen. Die Rede von der ›Krise‹ erfreute sich also gerade deshalb so großer Beliebtheit, weil sie auf die Möglichkeit ihrer Überwindung und der Realisierung einer ›neuen Zeit‹ verwies.«9 Everth nutzte den Krisenbegriff vor allem als Kontextbegriff, um die einzelnen von ihm beobachteten und beschriebenen Krisenmomente und Spannungsfelder in Gesellschaft, Kultur und Politik wie in einem Kaleidoskop mitund zueinander in Beziehung zu setzen und so Stück für Stück ein Gesamtbild der krisenhaften Verwerfungen der frühen Weimarer Republik einzufangen. Dieses Krisenpanorama grundierte er mit der »Massenstimmung« einer tiefen soziomentalen Sinnkrise, getragen von »seelischer Verarmung« und »geistiger Verkümmerung«: Ein »eingeengter Horizont unserer Zeit, dessen Begrenzung durch ökonomische Interessen nicht nur aus unserer Armut, sondern auch aus einer vorherrschenden Geistesrichtung zu erklären ist«.10 In der Motivation seiner Krisendeutung bezog er sich auf die von Graf herausgestellte katalysierende Funktion des Krisenbegriffs unter den Zeitgenossen. Auch er wollte vorrangig »erkennen, was ist, und versuchen, auch das Unerwünschte zu erklären und zu verstehen, schließlich Wege zu finden, um das Beste daraus zu machen«.11 Um Everths Tätigkeit als kulturpolitischer Leitartikler der ›Vossischen Zeitung‹ und seiner Krisen- und Zeitdiagnostik nachzugehen, gliedert sich die folgende Darstellung in drei Teile: Als erstes wird auf Everths Weg zum Journalismus, die wesentlichen Berufsstationen bis zum Eintritt in die ›Vossische Zeitung‹ und seine Vorstellungen von politischem Journalismus eingegangen. Zweitens werden die berufsbiographischen Hintergründe und der institutionelle und professionelle Kontext seiner LeitartiklerTätigkeit konturiert. Schließlich wird drittens entlang der von ihm in seinen Beiträgen fokussierten Krisenmomente und Spannungsfelder in Gesellschaft, Kultur, Mentalitäten und Politik systematisch seine Zeitkritik der frühen Weimarer Republik rekonstruiert. 1. EVERTHS WEG ZUM JOURNALISMUS: BERUFSBIOGRAPHISCHE SKIZZE Erich Everth wurde am 3. Juli 1878 als erster Sohn einer Kaufmannsfamilie in Berlin geboren. Nach dem Abitur 1898 absolvierte er ein breit gefächertes und für damalige Verhältnisse ungewöhnlich langes geisteswissenschaftliches Studium in den Fächern 8

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Vgl. Rüdiger Graf: Die »Krise« im intellektuellen Zukunftsdiskurs der Weimarer Republik. In: Moritz Föllmer / Rüdiger Graf (Hg.): Die »Krise« der Weimarer Republik. Zur Kritik eines Deutungsmusters. Frankfurt am Main: Campus 2005, S. 77–106, hier S. 77; weiterführend: Rüdiger Graf: Die Zukunft der Weimarer Republik. Krisen und Zukunftsaneignungen in Deutschland 1918–1933. München: Oldenbourg 2008 (= Ordnungssysteme. Studien zur Ideengeschichte der Neuzeit, Bd. 24). Graf (2005) S. 106 (wie Anm. 8). Erich Everth: Die seelische Verarmung. In: Vossische Zeitung, Nr. 18 vom 11.1.1923, S. 2; Erich Everth: Der geistige Hunger. In: Vossische Zeitung, Nr. 32 vom 19.1.1923, S. 2–3. Everth (25.4.1922) (wie Anm. 6).

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Kunstwissenschaft, Philosophie und Psychologie an der FriedrichǦWilhelmsǦUniversität Berlin. Angeregt von seinem wichtigsten akademischen Lehrer, dem Kunstwissenschaftler Max Dessoir, vertiefte er sich in ästhetisch-kunstphilosophische Fragen und reichte 1908 auf dessen Vermittlung hin den Leipziger Professoren August Schmarsow und Johannes Volkelt die Dissertationsschrift »Der Bildrahmen als ästhetischer Ausdruck von Schutzfunktionen« ein.12 Im Februar 1909 erwarb er an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig die Doktorwürde. Unmittelbar nach der Promotion entwickelte er ein dichtes und vielfältiges fachpublizistisches Wirken zu Gegenständen der Ästhetik, Literatur, Kunst und Philosophie, in das er eine Vielzahl thematisch einschlägiger Zeitschriften einbezog. Mit einer Habilitation wollte er sich auch akademisch in Kunstwissenschaft weiter qualifizieren. Nach dem Ruin des väterlichen Unternehmens, der ihm die sichere finanzielle Grundlage für seine wissenschaftlichen Ambitionen entzog, sah er sich jedoch gezwungen, diesen Lebensplan zu revidieren. Aus der Verlegenheit des Broterwerbs heraus wechselte er zum Journalismus. Erste journalistische Sporen verdiente sich Everth im Winter 1912–1913 in der Feuilletonredaktion der nationalkonservativen ›Rheinisch-Westfälischen Zeitung‹ in Essen. Anfang April 1913 ging er wieder in seine Geburtsstadt Berlin und wurde dort Hauptstadtkorrespondent der nationalliberalen ›Magdeburgischen Zeitung‹. Unter dem Druck der enormen Herausforderungen des Korrespondentenberufs komplettierte und professionalisierte er sein journalistisches Handwerk und erschloss sich thematisch über das Feuilleton hinaus das Feld der Politik als wohl wichtigstes Metier eines Berufsjournalisten. Im August 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger und kam als Soldat an die Ostfront. Nach einer Verwundung leistete er seinen weiteren Militärdienst als wissenschaftlicher Referent und Zensor in der Presseverwaltung für das besetzte Polen. Parallel verarbeitete er seine Kriegserfahrungen in der 1915 erschienenen schwülstigen Broschüre »Von der Seele des Soldaten im Felde«.13 Nur ein Jahr darauf veröffentlichte er die weitsichtige politische Streitschrift »Das innere Deutschland nach dem Kriege«, in der er mit viel politischem Instinkt und Sachwissen der zunehmenden Wirkungsmächtigkeit nachspürte, den die im Kriegsverlauf rasant zerfallende Kaiserreichsgesellschaft zugunsten eines innerdeutschen Reformprozesses entfaltete, der notwendig in einer »demokratischen Basis« gründen musste,14 – ein erster Beleg für einen in dieser Zeit einsetzenden tiefgreifenden Gesinnungswandel, der ihn von den nationalliberalen Zusammenhängen wegführte, welche bislang sein politisches Denken und seinen Journalismus maßgeblich gerahmt hatten. Im Herbst 1917 schied Everth aus der polnischen Presseverwaltung aus und konnte sich wieder ganz auf seine journalistische Tätigkeit konzentrieren. Er ging von der ›Magdeburgischen Zeitung‹ zu dem zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch nationalliberal gestimmten ›Leipziger Tageblatt‹, dem er bis 1923 in durchweg exponierten Positionen 12

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Erich Everth: Der Bildrahmen als ästhetischer Ausdruck von Schutzfunktionen. Dissertation Universität Leipzig. Halle/Saale: Hohmann 1909. Erich Everth: Von der Seele des Soldaten im Felde. Bemerkungen eines Kriegsteilnehmers. Jena: Eugen Diederichs 1915 (= Tat-Flugschriften, H. 10). Erich Everth: Das innere Deutschland nach dem Kriege. Jena: Eugen Diederichs 1916 (= Politisches Leben. Schriften zum Ausbau des Volksstaates), Beiblatt Verlagsanzeige.

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zugehörte: erst als Chefredakteur, später als Leiter des Berliner Hauptstadtbüros. Im Vergleich mit seinen früheren redaktionellen Stellungen war das ein erstaunlicher Karrieresprung. Neben seinen mittlerweile recht vielseitigen journalistischen Erfahrungen war dabei wohl nicht zuletzt seine politische Publizistik entscheidend gewesen. Professionsintern galt der routinierte Umgang mit meinungsbetonten Formen als besonderes Eignungsmerkmal für diese höchste Position im Berufsjournalismus. Schließlich war es die zentrale Funktion eines Chefredakteurs, seiner Zeitung die politische Richtung und Redaktionslinie vorzugeben. »Er ist schlechthin der geistige Leiter des Blattes, gibt den Ton an«, so der Zeitungskundler Karl Jaeger. 15 Everth gab mit seinen fast täglich erscheinenden Leitartikeln für das ›Leipziger Tageblatt‹ nicht nur den Ton an, sondern spielte auch eine Schlüsselrolle in der programmatischen und politischen Neufindungsphase der Zeitung, die sofort mit dem Ende des Krieges und dem Zusammenbruch der Monarchie einsetzte. In dem sich geradezu überschlagenden Ereignisgang im Ringen um die Durchsetzung und Stabilisierung der neuen verfassungsmäßigen Ordnung der Weimarer Republik entfaltete Everth als Chefredakteur des ›Leipziger Tageblatts‹ ein hohes publizistisches Engagement, um das öffentliche Vertrauen in die junge Demokratie zu mehren und zu festigen. Korrespondierend mit den tagespolitischen Ereignissen und Herausforderungen der krisengerüttelten Übergangsgesellschaft zwischen Kaiserreich und Republik setzte er im ›Leipziger Tageblatt‹ eine neue liberal-demokratisch orientierte Redaktionspolitik durch, in der sich zugleich sein persönlicher politischer Mentalitätswandel zum liberalen Demokraten spiegelte. Damit ist er unmittelbar in die »Gemeinschaft der Vernunft« einzureihen, in der der Kulturhistoriker Peter Gay die politisch wirkenden Zeitgenossen zusammenfasst, die sich aus »verstandesmäßiger Entscheidung« oder »leidenschaftlicher Überzeugung« für die Sache der Demokratie und die Weimarer Republik einsetzten: »Die Vernunftrepublikaner stellten ihre Vernunft in den Dienst der Aussöhnung; sie versuchten, die Klassen miteinander auszusöhnen, die Parteien mit dem Staat, Deutschland mit der übrigen Welt – und sich selber mit dem Republikanertum.«16 Grundlage des von Everth in diesem Zusammenhang entwickelten politischen Journalismus war die Vorstellung einer gemeinnützig vermittelnden Rolle der Presse. »Schon aufgrund ihrer Periodizität und Verbreitung«, hält Jürgen Wilke in seiner Mediengeschichte fest, »war die (Tages-)Presse am meisten dazu prädestiniert, auf Gesellschaft und Politik der Weimarer Republik einzuwirken« und sie blieb in dieser Epoche auch »das Medium, das gesellschaftlich und politisch am meisten bewirkte«.17 Getragen von der Gewissheit, so Everth in einem seiner Leitartikel für das ›Leipziger Tageblatt‹, »daß die Presse zum guten Teil die öffentliche Meinung nicht nur widerspiegelt, sondern auch schafft«, maß er der Presse eine hohe Einflusskraft im Prozess der Demo15

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Karl Jaeger: Zeitungswissenschaft (Journalistik). Dessau: C. Dünnhaupt 1926 (= Dünnhaupts Studien- und Berufsführer, Bd. 13), S. 14. Peter Gay: Die Republik der Außenseiter. Geist und Kultur in der Weimarer Zeit 1918– 1933. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 2004, S. 44, 50. Jürgen Wilke: Grundzüge der Medien- und Kommunikationsgeschichte. Von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. Köln: Böhlau 2000, S. 354, 455.

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kratisierung Nachkriegsdeutschlands zu.18 Die besondere Verantwortung der Presse sah er, wie er es einige Jahre später als Zeitungskundler in dem Aufsatz »Presse und Volksbildung« formulierte, in der Bildung von »Staatsbewußtsein, zu innerer, gefühlsmäßiger und schließlich auch äußerer, tätiger Teilnahme am Staatsleben«, 19 – ein Gedanke, der dem Grundsatzprogramm der Deutschen Demokratischen Partei vom Dezember 1919 entlehnt war, die dort von allen gesellschaftlich verantwortlichen Kräften »die Erziehung des Volkes zu staatsbürgerlichen Gesinnung« einforderte.20 Mit politischer Bildung der Idee der Demokratie und damit der Republik langfristig Rückhalt in der öffentlichen Meinung zu verschaffen, war das oberste Ziel von Everths politischem Journalismus: »Die Hauptaufgabe ist, das Volk für die Demokratie zu gewinnen und für die Weimarer Verfassung. Die große demokratische Forderung lautet: Moralische Eroberungen für die deutsche Republik zu machen.«21 Trotzdem würde man sein Wirken gründlich missverstehen, wenn man dies nun dahingehend interpretiert, dass er und »die Tageblatt-Redakteure glaubten, die ›bessere‹ Einsicht zu besitzen, und folgerichtig versuchten, einen ›neuen Menschen‹ zu erziehen«.22 Vielmehr setzte er auf ein an politischer Teilhabe interessiertes »bildendes Lesen«23 und eine tiefe Zuversicht in die unausgeschöpfte Überzeugungskraft demokratischer Grundprinzipien. Nach der »scharfen Wendung«, so der Deutsch-Demokrat Hans Willibalt Apelt in einem Gastbeitrag für das ›Leipziger Tageblatt‹, »von der bisherigen monarchischkonstitutionellen Staatsform [...] zu einem demokratisch organisierten Staatswesen [...], in dem das Volk als Ganzes Träger der Souveränität ist«, 24 war die Presse für Everth vor allem ein »Führer durch den Alltag«, 25 um die Menschen Tag für Tag mit der ungewohnten Funktionsweise, Komplexität und Praxis demokratischer Entscheidungsprozesse und politischen Handelns vertraut zu machen. »Es fehlt durchaus nicht an demokratischer und republikanischer Gesinnung«, schrieb er in diesem Sinne Ende Mai 1920 kurz vor den Wahlen zum ersten Reichstag, »aber sehr an einfacher Aufklärung über die Tatsachen und an Gedächtnis. Die Welt vergißt ja entsetzlich schnell.« 26 Immer wieder wandte er sich darum mit aller Schärfe gegen rückwärtsgewandte Stimmen, die nicht mehr aufs Tapet brachten, als die zusammengebrochene Monarchie in den schillerndsten Farben zu schildern. Vehement warnte er vor den einfachen Lösun18 19

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Erich Everth: Auch eine Warnung. In: Leipziger Tageblatt, Nr. 31 vom 20.1.1920, S. 1–2. Erich Everth: Presse und Volksbildung. In: Pädagogische Warte, 34. Jg. 1928, Nr. 23, S. 1241–1247, hier S. 1242. Programm der Deutschen Demokratischen Partei, Dezember 1919 (Auszug). In: Detlef Lehnert: Die Weimarer Republik. Stuttgart: Reclam 1999, S. 356–358, hier S. 356. Erich Everth: Deutsche Demokratie. In: Leipziger Tageblatt, Nr. 567 vom 19.11.1921, S. 1–2. Michael Meyen: Leipzigs bürgerliche Presse in der Weimarer Republik. Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichem Wandel und Zeitungsentwicklung. Leipzig: GNN-Verlag, Rosa-Luxemburg-Verein 1996, S. 80. Everth (1928) S. 1247 (wie Anm. 19). Hans Willibalt Apelt: Zur Erneuerung des Sächsischen Staatswesens. In: Leipziger Tageblatt, Nr. 548 vom 26.10.1918, S. 1–2. Everth (1928) S. 1242 (wie Anm. 19). Erich Everth: Die Rachegötter. In: Leipziger Tageblatt, Nr. 246 vom 31.5.1920, S. 1–2.

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gen, die man von dieser Seite leichtfertig wie verantwortungslos propagierte und dabei den Menschen unterschlug, dass der durchgreifende Transformationsprozess, den die deutsche Gesellschaft nach Krieg und Revolution durchlief, nicht nur langwierig und schwierig, sondern insbesondere unumkehrbar war. Nicht die Monarchie, sondern die Demokratie ist es, an die »sich das deutsche Volk in unserem Zeitalter klammern muß, wenn nicht in dem innern Spannungsverhältnis seines heutigen Lebens alles zugrunde gehen soll«.27 Sie sei weder ein »Notdach«, noch ein vorübergehender »Notbehelf«, sondern eine »staatserhaltende Notwendigkeit«, und umso mehr sei es angesichts der noch weitgreifenden »Unvertrautheit des deutschen Volkes mit der Idee der Demokratie« Pflicht aller demokratischen Kräfte, eindringlich, leidenschaftlich und unentwegt für »wahre, aufrichtige und energische Demokratie« zu werben.28 2. EVERTH ALS LEITARTIKLER IM KONTEXT DER ›VOSSISCHEN ZEITUNG‹ 2.1. Vorgeschichte einer prestigeträchtigen Nebentätigkeit Im Herbst 1920 gab Everth seinen Chefredakteursposten ab und ging ein weiteres Mal nach Berlin, um dort für das ›Leipziger Tageblatt‹ einen eigenen Berliner Dienst zu organisieren.29 In den folgenden gut drei Jahren berichtete er der Leipziger Leserschaft nun direkt von der politischen Bühne der deutschen Hauptstadt, – und in diese Zeit fiel auch seine exklusive Nebentätigkeit für die ›Vossische Zeitung‹. Hintergrund war das zeitweise Engagement des Ullstein-Verlags auf dem Leipziger Pressemarkt. Im Laufe des Frühjahrs 1921 war das ›Leipziger Tageblatt‹ zusammen mit der ›Leipziger Zeitung‹ in den Besitz der Verlegerfamilie Ullstein gewechselt, wie sich einer Mitte Mai 1921 in der ›Vossischen Zeitung‹ erschienenen Pressemitteilung entnehmen lässt.30 Anlass der Leipziger Ullstein-Unternehmungen war es, das hat Michael Meyen eingehend rekonstruiert, sich über Berlin hinaus in der mitteldeutschen Provinz zu etablieren und auf diese Weise in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ein zweites Standbein für das Zeitungsgeschäft aufzubauen.31 Meyen vermutet, dass neben wirtschaftlichen vielleicht auch politische Gründe eine Rolle spielten und dem »republikanischen Ullstein-Konzern« nicht zuletzt der streng national-konservative politische Kurs der erfolgreichsten Zeitung der Stadt, von Edgar Herfurths ›Leipziger Neuesten Nachrichten‹, großspurig sogar beworben als »größte Tageszeitung außerhalb Berlins«, ein Dorn im Auge war:32 »Die Herfurth-Zeitung war im Krieg das Leib27 28 29

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Everth (19. 11. 1921) (wie Anm. 21). Ebd. Vgl. die redaktionelle Notiz: An unsere Leser! In: Leipziger Tageblatt, Nr. 414 vom 6.9.1920, S. 5. Vgl. NN: Besitzwechsel in der Leipziger Presse. In: Vossische Zeitung, Nr. 225 vom 15.5.1923, 3.Beilage, S. 9. Vgl. Michael Meyen: Herfurth und die tschechischen Kronen. Der Leipziger Zeitungskrieg 1922/23. In: »Zeitung Drucken ist ein wichtiges werck«. 350 Jahre Tagespresse in Leipzig. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2000 (= Leipziger Kalender, Sonderbd. 2000/3), S. 129–141; Michael Meyen: Ullstein gegen Herfurth. Leipziger Presse und sozialer Wandel in der Weimarer Republik. In: Großbothener Vorträge II. Bremen: edition lumière 2001, S. 70–85. Meyen (2000) S. 129f. (wie Anm. 31).

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blatt des Kronprinzen gewesen und hatte fast bis zum letzten Tag Durchhalteparolen verbreitet. [...] Eine klare Stellungnahme zum ›Schicksal‹ Republik haben die ›Neuesten Nachrichten‹ vermieden. Solche Glaubensbekenntnisse seien doktrinäre Kinkerlitzchen.«33 Um die eingesessene Marktführerin unter den Leipziger Zeitungen zurückzudrängen, setzte Ullstein strategisch auf eine Kopie des bewährten »Berliner Modells«. 34 Wie in Berlin, wo das beliebte Massenblatt ›Berliner Morgenpost‹ einen Großteil der Gewinne erwirtschaftete, während die ›Vossische Zeitung‹ für liberalen Journalismus höchster Qualität stand, sollten in Leipzig die aus der ›Leipziger Zeitung‹ hervorgegangene ›Neue Leipziger Zeitung‹ mit möglichst vielen Anzeigen und Lesern und das ›Leipziger Tageblatt‹ mit viel Politik, »demokratischer selbstverständlich«, der Erfolgsgeschichte und Vormachtstellung von Herfurths ›Leipziger Neuesten Nachrichten‹ ein rasches Ende bereiten und sie bald sogar »überflügeln«. 35 Was Ullstein im Spätsommer 1921 mit der ›Neuen Leipziger Zeitung‹ und viel Geld versuchte, war nichts weniger als ein »Generalangriff auf die ›Anzeigenplantage‹ der ›Leipziger Neuesten Nachrichten‹, gestartet am 20. September 1921, dem Geburtstag des Erfolgsmodells ›Berliner Morgenpost‹«: »mit riesiger Startauflage (100.000 Exemplare), leserfreundlich (mit wenig Politik, einem Wirtschaftsteil für jedermann und vor allem mit viel Unterhaltungsstoff), billiger als die Konkurrenz sowohl am Kiosk als auch bei den Anzeigen, vor allem bei den Kleinanzeigen.«36 Mit den Leipziger Ullstein-Unternehmungen endete nicht zuletzt aber auch eine monatelange Hängepartie für das Berliner Hauptstadtbüro des ›Leipziger Tageblatts‹. Als Everth im Herbst 1920 die Korrespondenz einrichtete, gehörte diese zum Filialnetz des hoch angesehenen politischen Nachrichten-Service Dr. Rudolf Dammert. Dammert bot als spezielle Dienstleistung für größere Provinzzeitungen an, sich in dem Berliner Stammhaus redaktionell eigenständige Niederlassungen einzurichten, die dann auf das in der Agentur anfallende Nachrichtenmaterial als Rohmaterial für ihre Berichterstattung zugreifen konnten. Eine »Berliner Vertretung durch das Redaktionsbüro Dr. R. Dammert«, verhieß eine zeitgenössische Werbung, »bildet das Fundament jeder leistungsfähigen Redaktion« und sichert ihre »inhaltliche Überlegenheit«: »Bezieher des Dammert-Dienstes sind die ersten Nachrichtenblätter am Platze.«37 Dammert selbst meinte zu Idee und publizistischem Credo des sogenannten ›Berliner Dienstes‹: »Meiner helfenden Mitwirkung an der Redaktionsarbeit der deutsche Presse war es stets Richtschnur, daß die politische Einstellung jeder Zeitung ihre eigene Angelegenheit war, über die sie nur allein zu entscheiden hatte. [...] Es galt mir als selbstverständlich, daß Schriftleiter-Persönlichkeiten zu der textlichen Grundlage der Zeitung, die wir lieferten, ihre eigene Arbeit hinzufügten und zu bedeutsamen Ereignissen in eigenen Ausführungen Stellung nahmen.«38 33 34 35 36 37 38

Meyen (2000) S. 130 (wie Anm. 31). Ebd. Ebd. Meyen (2000) S. 131 (wie Anm. 31). Anzeige des Verlags Dr. R. Dammert in: Deutsche Presse, 7. Jg. 1919, Nr. 19, S. 96. Rudolf Dammert: Zeitung. Unser täglicher Hausgast. Leipzig: R. Voigtländers Verlag 1938, S. 41. Hervorhebung im Original.

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Mit der Einrichtung einer eigenen Berliner Dammert-Filiale schlugen Everth und das ›Leipziger Tageblatt‹ einen völlig neuen Weg in der Hauptstadtberichterstattung ein, der wohl nicht zuletzt eine Reaktion auf die immer herausforderungsreicher werdende journalistische Praxis des Korrespondentenberufs war. Das politische Leben war nach dem Krieg derart vielgestaltig und unübersichtlich geworden, dass man als Korrespondent kaum mehr überall sein konnte, ohne Gefahr zu laufen, »nach einiger Zeit [...] verausgabt und von dem Unbefriedigtsein befallen zu sein, der Zeitung nicht mehr aus vollen Backen eine schöpferische Seele einhauchen zu können«. 39 In dieser Situation hatte der Dammert-Dienst für Everth den Vorteil, sich als Filialkorrespondent weitgehend von Erstrecherche und universaler Korrespondententätigkeit zu entlasten, trotzdem jederzeit das »Geplätscher im Reichstag«, das »Gebrodel der inneren Politik« oder die »Reibereien und Treibereien unter den Parteien«40 im Blick zu haben und den gesamten Nachrichtenstoff frei und ganz im Sinne der liberalen politischen Linie des ›Leipziger Tageblatts‹ weiter zu bearbeiten und gegebenenfalls zu vertiefen. Umso folgenschwerer war die Nachricht, als wenige Monate nach der Eröffnung der Filiale der besonders im liberalen Pressemilieu berühmt-berüchtigte »politische Medienunternehmer« Alfred Hugenberg41 Dammerts Nachrichten-Verlag aufgekauft hatte, um den schärfsten Konkurrenten der eher dahindümpelnden ›Telegraphen Union‹ auszuschalten und die große Reichweite des Korrespondenzdienstes für seine politischen Interessen »vor den ›nationalen‹ Wagen zu spannen«. 42 Dammert selbst warnte vor der nun akut »bedrohten Unabhängigkeit der Provinzpresse« infolge des enormen Einflussgewinns eines ganz im Dienst der Rechtsparteien agierenden Hugenberg.43 Für das ›Leipziger Tageblatt‹ war das gleichzeitige unternehmerische Interesse von Ullstein in dieser Lage der rettende Anker. Um das Ziel Ullsteins, das ›Leipziger Tageblatt‹ im Kontrast zu den konservativen ›Leipziger Neuesten Nachrichten‹ als »demokratischen Meinungsführer Mitteldeutschlands« zu positionieren, 44 nicht zu gefährden, war es nach der Übernahme eine der ersten verlegerischen Entscheidungen, die Zeitung so schnell wie möglich von irgendwelchen Einflüssen Hugenbergs freizumachen. Dem Impressum des ›Leipziger Tageblatts‹ kann man jedenfalls entnehmen, dass Everth kurz nach Bekanntwerden der Leipziger Ullstein-Unternehmungen den 39 40 41

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Dammert (1938) S. 36 (wie Anm. 38). Dammert (1938) S. 38 (wie Anm. 38). Vgl. Friedrich-Wilhelm Henning: Hugenberg als politischer Medienunternehmer. In: Günther Schulz (Hg.): Geschäft mit Wort und Meinung. Medienunternehmer seit dem 18. Jahrhundert. München: Harald Boldt, R. Oldenbourg 1999 (= Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit, Bd. 22), S. 101–127. Vgl. Peter de Mendelssohn: Zeitungsstadt Berlin. Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse. Berlin: Ullstein 1959, S. 278; weiterführend: Martin Neitemeier: Die Telegraphen-Union. In: Jürgen Wilke (Hg.): Telegraphenbüros und Nachrichtenagenturen in Deutschland. Untersuchungen zu ihrer Geschichte bis 1949. München: K.G. Saur 1991 (= Kommunikation und Politik, Bd. 24), S. 87–134. Otto Groth: Die Zeitung. Ein System der Zeitungskunde (Journalistik). 4 Bde. Mannheim: J. Bensheimer 1928–1930, Bd. 2, S. 604, zitiert nach: Rudolf Dammert: Die bedrohte Unabhängigkeit der Provinzpresse. In: Deutsche Presse, 9. Jg. 1921, Nr. 15, S. 2–4. Meyen (2000) S. 131 (wie Anm. 31).

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Sitz des Hauptstadtbüros in die Ullstein-Zentrale in der Kochstraße verlegte und nun den verlagseigenen Ullstein-Nachrichtendienst nutzte. Vor dem Hintergrund der Vielzahl an politischen und wirtschaftlichen Sonderinteressen, die wie im Fall DammertHugenberg über Nachrichtenagenturen und Korrespondenzdienste versuchten, auf Zeitungen einzuwirken und mit ihnen Politik zu machen, wollte der Ullstein-eigene Nachrichtendienst durch nichts anderes als journalistische Qualität bestechen: »von niemanden politisch gegängelt oder wirtschaftlich subventioniert«, einzig dem Ziel verpflichtet, »ohne Rücksicht auf andere Interessen, der Zeitung und nur der Zeitung zu dienen«, lieferte der Ullstein-Dienst einen »neuen, unabhängigen Maßstab, an dem sich die Leistungen der anderen, ihre Vollständigkeit, Zuverlässigkeit und Objektivität messen ließen«.45 Stolz warb das ›Leipziger Tageblatt‹ mit seiner Verbindung zum Ullstein-Dienst, die es ermöglichte, als eine von deutschlandweit gerade einmal fünfzehn Zeitungen46 ebenso exklusiv wie »schnell und zuverlässig über die wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Vorgänge in der Welt unterrichtet zu werden«.47 Für Everth ergab sich aus der neuen Zusammenarbeit zwischen dem ›Leipziger Tageblatt‹ und Ullstein nicht nur die Gelegenheit, nun als Korrespondent »zu dem größten und bestorganisierten Nachrichtendienst Deutschlands« zu gehören. 48 Ullstein versuchte den »Neuen« auch anderweitig zu integrieren und bot ihm die Möglichkeit, neben der Korrespondententätigkeit hin und wieder als Leitartikler und Gastautor der großen Schwester des ›Leipziger Tageblatts‹, der ›Vossischen Zeitung‹ hervorzutreten. Durch das hohe publizistische Engagement, mit dem Everth nach der Revolution das ›Leipziger Tageblatt‹ als liberale Zeitung profiliert hatte, gab es ohnehin eine große Schnittmenge mit dem Programm und dem politischen Journalismus der traditionsreichen ›Vossischen Zeitung‹. 2.2. »Es gibt nichts Schöneres, als für Meinungen zu streiten«: Programm und Politik der ›Vossischen Zeitung‹ in der Frühzeit der Weimarer Republik Schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eng »dem Liberalismus verbunden«, 49 gehörte die ›Vossische Zeitung‹ auch in der Zeit der Weimarer Republik neben dem ›Berliner Tageblatt‹ und der ›Frankfurter Zeitung‹ zu den »liberaldemokratischen« publizistischen Leuchttürmen der Weimarer Republik. 50 Die weit zurückreichende liberale Tradition von »Berlins ältester Zeitung«, die zwar »gegenüber anderen Blättern der Reichshauptstadt eine nur geringe Auflage« besaß, dies aber umso mehr mit »intel45 46 47 48 49

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Mendelssohn (1959) S. 288 (wie Anm. 42). Mendelssohn (1959) S. 287 (wie Anm. 42). Anzeige im Leipziger Tageblatt, Nr. 639 vom 29. 12. 1921, S. 5. Ebd. Klaus Bender: ›Vossische Zeitung‹ (1617–1934). In: Heinz-Dietrich Fischer (Hg.): Deutsche Zeitungen des 17. bis 20. Jahrhunderts. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972 (= Publizistik-historische Beiträge, Bd. 2), S. 25–39, hier S. 37. Vgl. Mendelssohn (1959) S. 307 (wie Anm. 42); weiterführend: Werner Becker: Demokratie des sozialen Rechts. Die politische Haltung der ›Frankfurter Zeitung‹, der ›Vossischen Zeitung‹ und des ›Berliner Tageblatts‹ 1918–1924. Göttingen: Musterschmidt 1971; Kurt Koszyk: Deutsche Presse 1914–1945. Geschichte der deutschen Presse Teil III. Berlin: Colloquium Verlag 1972 (= Abhandlungen und Materialien zur Publizistik, Bd. 7), S. 250–258.

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lektuell anspruchsvollen Stil« und »politischer Tradition« ausglich, war der entscheidende Grund, dass der Ullstein-Verlag sie im Herbst 1913 kaufte.51 Ullstein fehlte noch eine politisch einflussreiche, überregionale Zeitung im Haus und so ließ man sich das »hohe Ansehen« und das publizistische Potential der ›Vossischen Zeitung‹ sogar die stolze Summe von »acht Millionen Mark« kosten.52 Finanziell stand sie zwar auch nachher nie auf eigenen Beinen, aber in der schon erwähnten Verlagsstrategie des »Berliner Modells«53 kam dem »Renommierprojekt«54 ›Vossische Zeitung‹ eine entscheidende Funktion für das publizistische Prestige des Hauses als »liberaler Großverlag« zu. 55 Alle schon vorhandenen Zeitungen des Unternehmens waren auf Massenabsatz ausgerichtet, »weniger politische als vielmehr unternehmerische Produkte« und »bei zweifellos liberaler Grundtendenz« entweder »politisch farblos« oder »bewusst neutral«. 56 Die ›Vossische Zeitung‹ hingegen sollte nun Politik machen und die notwendigen Mehrkosten durch journalistische Qualität und politische Meinung wieder wett machen: »Von Anfang an war sie dazu ausersehen gewesen, das maßgebende politische Organ des Hauses Ullstein zu werden und sich ein geistiges Gewicht in der Reichshauptstadt zu verschaffen.«57 In der Entwicklung des publizistischen Programms und der politischen Grundlinie der ›Vossischen Zeitung‹ und ihrer Modernisierung im Sinne der Vorstellungen Ullsteins spielte Georg Bernhard eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit Ernst Wallenberg »frischte« er zunächst die Aufmachung der Zeitung auf, »erweiterte den Inhalt und popularisierte den Stil«, und es ist größtenteils sein Verdienst, dass die von den Zeiten überholte »Anstandstante Voss« zum »politischen Flaggschiff der Ullsteins« wurde.58 Darüber hinaus war Bernhard seit Beginn engagiert journalistisch für die ›Vossische Zeitung‹ tätig und übernahm wegen des kaum noch wirksamen Chefredakteurs Hermann Bachmann im Hintergrund immer mehr ihre Leitung, die ihm 1920 dann auch offiziell übertragen wurde. In dem folgenschweren Transformationsprozess vom Kaiserreich zur Republik wurde er »mit seinen Beiträgen, in denen er das demokratische Gewissen der Nation leidenschaftlich beschwor, einer der bedeutendsten Leitartikler seiner Zeit«.59 Unumstritten war Bernhard als Chefredakteur keineswegs. »Er sprudelt über von Einfällen, ist ehrgeizig, will nützlich sein und Einfluss nehmen«, urteilte ein Kollege über ihn: »Glänzend informiert über alles, tadelloser Demokrat, immer schnell entschlossen zur brillant begründeten Stellungnahme, aber leider ohne Urteil – er weiß

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Bender (1972) S. 37, 38 (wie Anm. 49). Bender (1972) S. 38 (wie Anm. 49). Meyen (2000) S. 130 (wie Anm. 31). Michael Klein: Georg Bernhard. Die politische Haltung des Chefredakteurs der ›Vossischen Zeitung‹ 1918–1930. Frankfurt am Main: Peter Lang 1999 (= Europäische Hochschulschriften, Reihe III, Bd. 822), S. 5. Koszyk (1972) S. 133 (wie Anm. 50). Becker (1971) S. 21 (wie Anm. 50). Mendelssohn (1959) S. 205 (wie Anm. 42). Klein (1999) S. 12 (wie Anm. 54). Bender (1972) S. 38 (wie Anm. 49).

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gar nicht, was das ist.«60 Mit seinem Eigensinn und seiner Meinungsfreudigkeit ging Bernhard keinen Konflikt aus dem Weg und geriet immer wieder in heftige politische Auseinandersetzungen. Journalismus verstand er, wie er es in Anlehnung an Émile Zola formulierte, als »›ein Stück Leben, gesehen durch ein Temperament‹«, und so gab es für ihn auch als politischen Journalisten »›nichts Schöneres, als für Meinungen zu streiten‹«,61 – was nicht damit zu verwechseln ist, dass er auf Konstanten in seinem politischen Journalismus verzichtete. Bernhard behielt in dem stürmischen Ereignisgang rund um die deutsche Novemberrevolution den politischen Weitblick. Schon kurz nach der Revolution versicherte er, dass die ›Vossische Zeitung‹ »selbstverständlich die Umwälzung zu einer neuen Staatsform als vollzogene Tatsache betrachtet und die deutsche Republik mit allen Mitteln wirksam befördern und unterstützen wird«.62 »Es war für alle, Verlag und Redaktionen, klar«, erinnert sich Bernhard, »daß die Zeitungen des Verlages die Republik unterstützen mußten. Man war entschlossen, auf dem Boden der neuen Ordnung neue Entwicklungen anzubahnen.«63 Im Prozess der nun anstehenden Demokratisierung der Gesellschaft maß er nicht nur der ›Vossischen Zeitung‹, sondern der Presse insgesamt eine hohe gesellschaftliche Verantwortung zu. »Die Presse«, so hieß es im September 1921 programmatisch, »ist heute neben Regierung und Parlament der mitentscheidende Faktor des öffentlichen Lebens.«64 In einer Zeit tiefster Verunsicherung sollten Zeitungen »unterrichten«, »vermitteln«65 und »›Ordnung in die Dinge bringen, die der Leser täglich vor sich und um sich sieht‹«. 66 Die Richtung war dabei klar. Ein Zurück zu Kaiserreich und Monarchie war für Bernhard indiskutabel und er verwendete seine ganze publizistische Energie darauf, das größtenteils bürgerliche Publikum der ›Vossischen Zeitung‹ in die demokratische Neuordnung einzubeziehen. Statt der unwiederbringlichen Vergangenheit nachzuhängen, solle man doch lieber, heißt es in einschlägigen Leitartikeln, »›die neue Ordnung der Dinge als gegeben betrachten‹« 67 und einsehen, »›daß es sich auch um der neuen Dinge willen zu leben lohnt, daß es neue Ideale gibt, daß auch in neuen Formen Deutschland wieder zu Ehre und Ansehen gelangt.‹«68 Bernhard sah sich für das Bürgertum als politischer Vermittler des demokratischen Gedankens und warb bei diesem für eine »schöpferisch demokratische Weltanschauung«, die auf der »Achtung vor den Anschauungen anderer« gründet und auf diese Weise alle einbindet und sammelt, »die positiv am Neuaufbau des Deutschen Reiches mitarbeiten wollen«. 69 Um in möglichst weiten Kreisen »die Fähigkeit und den Willen der Bürger« zu fördern, »politisch zu denken und zu handeln«, definierte Bernhard den »dauernden Gedankenaustausch mit der 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69

Nadolny (2003) S. 334 (wie Anm. 3). Klein (1999) S. 13, 14 (wie Anm. 54). Vossische Zeitung, Nr. 581 vom 13.11.1918, zitiert nach: Becker (1971) S. 125 (wie Anm. 50). Mendelssohn (1959) S. 218 (wie Anm. 42). NN: Die Pflicht der Presse. In: Vossische Zeitung, Nr. 449 vom 23.9.1921, S. 1. NN: Die Nachricht in der Politik. In: Vossische Zeitung, Nr. 282 vom 18.6.1921, S. 1. Klein (1999) S. 14 (wie Anm. 54). Vossische Zeitung, Nr. 581 vom 13.11.1918, zitiert nach: Klein (1999), S. 51 (wie Anm. 54). Vossische Zeitung, Nr. 305 vom 30.6.1922, zitiert nach: Klein (1999), S. 82 (wie Anm. 54). NN (23. 9. 1921) (wie Anm. 64).

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Lesergemeinde« als oberste »publizistische Pflicht« der ›Vossischen Zeitung‹ und verknüpfte damit sehr hohe Ansprüche und Erwartungen: »Die ›Vossische Zeitung‹ ist für gebildete Leser geschrieben, die nachdenken und prüfen, aber nicht Vorgekautes gedankenlos nachsprechen wollen. Ihr reiches Nachrichtenmaterial [...] ermöglicht es den Lesern, sich ein eigenes Urteil über alle Geschehnisse zu bilden.«70 Wie groß der Einfluss und die öffentliche Wirkung der ›Vossischen Zeitung‹ in diesem Sinne letztlich war, ist fraglich. Sicher, die bürgerlichen Eliten und die politisch Interessierten und Verantwortlichen werden sie ohnehin gelesen haben. Die Mehrheit der Leser aus der bürgerlichen Mittelschicht konnte mit dem hochprätentiösen publizistischen Programm und der Einladung zu politischen Diskurs und Gedankenaustausch jedoch wohl nur recht wenig anfangen. Viel eher war es »typisch für den gebildeten deutschen Bürger, dass er in Ruhe sein Leben führen wollte und der Politik darin einen verhältnismäßig kleinen Platz einräumte, mochte er auch zu Wahlen gehen und sich für Vorgänge in der politischen Welt interessieren.« 71 Insgesamt war das politische Interesse und Verständnis im Bürgertum nach wie vor sehr beschränkt, wie man sich trotz der hochgesteckten Erwartungen in dessen erfolgreiche Politisierung auch bei der ›Vossischen Zeitung‹ zuweilen eingestand: »›Politik treiben hieß für den guten Bürger: räsonieren, und daran hat sich im neuen System auch nichts geändert‹«. 72 Im Hinblick auf den Erfolg und die Überzeugungskraft der Politik der ›Vossischen Zeitung‹ kann man wohl allenfalls konstatierten, dass die meisten Leser »wenigstens im Grundsätzlichen mit dem politischen Programm einverstanden waren« – mehr aber auch nicht.73 Starke Zweifel sind angebracht, »ob die Leser einzelnen politischen Stellungnahmen und Meinungen ihrer Zeitung folgten«: »Ihre Stärke lag vielmehr darin, die Diskussion in Gang zu halten, auf bestimmte Punkte zu lenken, durch Informationen und Analysen die Politik dauernd an der Wirklichkeit zu messen«, kurzum: als Moderatorin das gesellschaftliche Gespräch über Politik in einer lethargischen bürgerlichen Öffentlichkeit kontinuierlich zu initiieren und so überhaupt am Laufen zu halten.74 3. EVERTHS ZEITKRITIK DER FRÜHEN WEIMARER REPUBLIK 3.1. Der »demokratische Gedanke« und die Parteien Bereits in dem politischen Journalismus, den Everth im Rahmen seines tagesjournalistischen Wirkens für das ›Leipziger Tageblatt‹ entwickelt hat, war der »demokratische Gedanke« immer als Leitmotiv und Richtschnur der Beurteilung des politischen Geschehens im Ringen um die frühe Weimarer Republik eingeflochten. In seinen Beiträgen für die ›Vossische Zeitung‹ verdichtete er diese Erörterungen zum Status quo der Demokratisierung in der zeitkritischen Frage, wie tief Demokratie und Parlamentarismus mittlerweile in der deutschen Gesellschaft Wurzeln geschlagen haben, und zog 70 71

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Ebd. Richard J Evans: Das Dritte Reich. Bd. 1: Aufstieg. München: Deutsche Verlags-Anstalt 2004, S. 227. Vossische Zeitung, Nr. 271 vom 30.5.1920, zitiert nach: Becker (1971), S. 123 (wie Anm. 50). Becker (1971) S. 265 (wie Anm. 50). Becker (1971) S. 272, 273 (wie Anm. 50).

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dabei, wie im Folgenden seine Reflexionen zur Werbewoche der Deutschen Demokratischen Partei im März 1922 zeigen, knapp drei Jahre nach der Ausrufung der Republik, ein eher skeptisches, zwiespältiges Zwischenfazit.75 Während sich der »demokratische Gedanke« als Funktionsprinzip des Weimarer Politikbetriebs weitgehend etabliert habe, ließe das nicht weniger wichtige öffentliche Vertrauen der Menschen in die Zukunftsträchtigkeit und Vorzüge der Demokratisierung der Gesellschaft noch viel zu wünschen übrig. Seines Erachtens fehlte es in diesem Sinne gerade bei der Demokratischen Partei, »die schon im Namen als obersten Begriff Ihres Programms die Autonomie, die innere Selbstbestimmung, die Souveränität des Volkes trägt«, nach wie vor vor allem an engagierten, leidenschaftlichen »werbenden Wirken« für diesen in einer parlamentarischen Parteiendemokratie so zentralen politischen Grundwert.76 »Die Partei hätte längst für das Verständnis des demokratischen Gedankens mehr tun sollen«, so Everth, und man habe in dieser Richtung schon »öfter allerlei an der Demokratischen Partei auszusetzen gehabt«: Freilich muß eine demokratische Partei, die ihrer Natur nach möglichst viele Angehörige des Volkes sammeln will, nicht allein in die eigene Partei, auch zur positiven Mitarbeit am staatlichen Leben überhaupt, ihrem Wesen nach anders auftreten als eine antidemokratische, radikale, oppositionelle Partei rechts oder links. [...] Eine solche Partei muß kräftig, selbstbewußt, volkstümlich auftreten, und dazu gehört vor allem, daß sie hervortritt.77 Kern von Everths Demokratievorstellung und zugleich seine Kritik an der unter der Glasglocke des Politikbetriebs vorgelebten »formalen Demokratie« der Parteifunktionäre war, dass die Demokratie und ihre »politischen Errungenschaften« nur dann eine Chance haben, in der Gesellschaft Fuß zu fassen, wenn sie sich eben nicht bloß »formal« in »Gesetzen«, »Parlamentsreden« und »Verfassungsurkunden« erschöpfen, sondern möglichst alle Bereiche der Gesellschaft und des öffentlichen Lebens, er nennt »Verwaltung«, »Rechtspflege«, »Wirtschaft« und »Schule«, auch »wirksam« von ihnen »durchdrungen« werden: Die politische Demokratie muß sich mit geistiger, sozialer, ökonomischer Demokratisierung verbinden. Mit solcher Forderung schränkt man Begriff und Geltung der Demokratie nicht ein, sondern erweitert sie, man setzt nicht ihren Wert herab, man steigert ihn.78 Man müsse sich, so Everth weiter, doch nur in Europa umschauen, um rasch zu erkennen und einzusehen, dass Demokratie »aller Völker gegenwärtiges Programm« ist, und »nur Phantasten können glauben, daß in dem nächsten Menschenalter um die Demokratie herumzukommen sei«.79 Somit sei es vordringlich, im »deutschen Volk« wieder das »Gefühl und Vertrauen« in die Demokratie neu zu wecken, was die Bismarck’sche

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Erich Everth: Demokratie und Demokratische Partei. In: Vossische Zeitung, Nr. 147 vom 28.3.1922, S. 1–2. Ebd. Ebd. Ebd. Ebd.

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Ära und das Kaiserreich »fast ganz verdunkelt« haben.80 Auch in Deutschland habe die Demokratie »eine stolze Tradition hinter sich, man kennt sie nur infolge jahrzehntelanger einseitiger Schulbildung nicht mehr«.81 Insofern war Everths Hauptforderung an die Demokratische Partei, die aber genauso für alle anderen der Demokratie verpflichteten Parteien galt, endlich mehr »volkstümlich aufzutreten«, eine politische Überlebensfrage nicht nur für diese Parteien, sondern vielmehr für die erste deutsche Demokratie überhaupt. Man müsse rasch lernen, nicht bloß parteipolitisch zu handeln und notwendige »Realpolitik« zu treiben, sondern zugleich ein Gefühl dafür finden, Politik auch dem Volk so zu vermitteln, dass die demokratischen Parteien wieder »eine starke und entschiedene Gefolgschaft« von »überzeugten Demokraten« um sich versammeln können.82 Selbst wenn klar sei, dass Demokratie im politischen Prozess eine Sache der Ratio ist, die »nicht weltschmerzlichen oder leidenschaftlichen Stimmungen« frönt, sondern sich zuallererst nach der »nüchternen Vernunft und dem praktischen Sinn für das der ganzen Volksgemeinschaft Nützliche und Heilsame« richtet, dürfe man nicht vergessen, dass Demokratie doch trotzdem immer auch eine Gefühlssache sei und als solche von oftmals nur schwer greifbaren im Volk kursierenden öffentlichen Stimmungen abhängig ist, wie sie sich u.a. »schwarz auf weiß« in Wahlergebnissen niederschlagen.83 Nun sollten sich die Demokraten auf keinen Fall verlocken lassen, wie die Reaktionäre »die Herrlichkeit von einst mit dem Jammer der Gegenwart zu kontrastieren und mit beiden gleich billige Wirkungen zu erzielen«, nur weil vielleicht »Schimpfen und Begeisterungsreden leichter populär machen als das Ansinnen, politisch zu arbeiten«.84 Aber sie sollten doch alles in allem sehr viel mehr »Führen« und sehr viel weniger »Lavieren« und so den demokratischen Gedanken und die hierin gründende Politik unablässig dem Volk nahebringen und vermitteln.85 Nur wenn sie Tag für Tag vorangingen und zeigten, dass Demokratie ja gerade nicht mehr dem Einzelnen oder gewissen Schichten dient, da diese »weder Herren noch Knechte« kenne und mitnichten »unmittelbare Herrschaft der Masse oder gar der Straße« bedeute, sondern dem Prinzip nach für alle Staatsbürger da und von Vorteil ist, weil man für diese ja Politik mache, lasse sich über alle gegenwärtigen Hindernisse und Schwierigkeiten hinweg das Volk langfristig gefühlsmäßig für die Republik einnehmen: Demokrat sein ist vorläufig in Deutschland eine schwere Sache. Demokratie ist bei uns nur erst in Anfängen eine Wirklichkeit. Wenn ein gutes, stolz-bescheidenes Wort lautet: ›Deutschsein ist eine Aufgabe‹, so kann man in demselben Sinne sagen: Demokratie ist, zumal in Deutschland, eine Aufgabe. Und darum muß es gerade jetzt, nachdem man oft genug erfahren hat, wie sehr es noch an dieser Gesinnung fehlt, immer wieder heißen: Nun erst recht Demokratie!86 80 81 82 83 84 85 86

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3.2. Demokratie und staatstragende Eliten Von diesen Grundgedanken ausgehend befasste sich Everths Zeitkritik außer mit den Parteien insbesondere mit den staatstragenden Eliten, denen er im Prozess der Demokratisierung der deutschen Gesellschaft eine entscheidende Funktion und Verantwortung zumaß. Im Prozess »geistiger, sozialer, ökonomischer Demokratisierung«87 hatten sie für ihn geradezu eine Vorbildfunktion, womit er zugleich deren spezifische Rolle für das Wohl und Wehe Weimars erkannte, wie sie in der historischen Forschung zur Weimarer Republik immer wieder diskutiert wird. So spielen für den Historiker Detlev Peukert die »traditionell staatstragenden Eliten« wie Beamte, Großagrarier, Militärs, Richter oder Unternehmer zusammengenommen eine der »Schlüsselrollen« in der »Segmentierung« und im »langjährigen Zersetzungsprozess« der Weimarer politischen Kultur: »Keine dieser Elitengruppen hätte allein die Republik herausfordern und besiegen können. In der kombinierten Wirkung ihrer Einstellungen und Handlungen türmten sich wachsende Hindernisse für einen republikanischen Kurs auf.« 88 In einer Vielzahl von Beiträgen hat sich Everth mit der Akzeptanz der Demokratie in diesen Elitezirkeln auseinandergesetzt. Generell gehörte der »kritische Zustand«, in dem sich diese Eliten im Einzelnen befanden, für ihn »zu den Symptomen der allgemeinen tiefen Erschütterung unseres nationalen Daseins«, und er gehe darum auch »nur zum Teil auf Mangel an guten Willen oder auf einen besonderen Grad von Unverständnis zurück«, wie er exemplarisch in einer Reihe über die »Krisis der Rechtspflege« ausführte.89 Everth griff hier die während der politischen Unruhen der frühen Weimarer Republik »explizit politisch« urteilende Justizpraxis auf, die »politische Verbrechen aus ›nationaler‹ Gesinnung für lässliche Sünden hielt, die gar nicht oder nur milde zu bestrafen seien, während sie gegen die Linke, die die bürgerliche Ordnung herausgefordert hatte, drakonische Strafen verhängte«: 90 Einzelheiten brauchen nicht mehr angeführt zu werden, die Fülle, die im Publikum Unzufriedenheit erregt haben, und deren Mißbilligung durch die Organe der öffentlichen Meinung dann auf der anderen Seite Verstimmung geweckt hat, sind bekannt und leider ziemlich zahlreich. Es handelt sich im wesentlichen um den Vorwurf, daß viele Justizbeamte in politischen Prozessen objektiv die Unparteilichkeit vermissen lassen, und daß sie zum großen Teil dem heutigen Staatsleben überhaupt

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Ebd. Vgl. Detlev Peukert: Die Weimarer Republik. Krisenjahre der Klassischen Moderne. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1987 (= Neue Historische Bibliothek), S. 219–226, hier S. 219. Erich Everth: Krisis der Rechtspflege. In: Vossische Zeitung, Nr. 518 vom 3.11.1921, S. 1– 2; Erich Everth: Justiz und Revolution. In: Vossische Zeitung, Nr. 527 vom 8.11.1921, S. 4; Erich Everth: Republik und Rechtsprechung. In: Vossische Zeitung, Nr. 555 vom 25.11.1921, S. 1–2. Peukert (1987) S. 219 (wie Anm. 88); weiterführend: Daniel Siemens: Die »Vertrauenskrise der Justiz« in der Weimarer Republik. In: Moritz Föllmer / Rüdiger Graf (Hg.): Die »Krise« der Weimarer Republik. Zur Kritik eines Deutungsmusters. Frankfurt am Main: Campus 2005, S. 139–163.

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ablehnend gegenüberstehen, dessen hervorragendes Organ die Justiz doch sein muß.91 Die Misere im Rechtswesen war für Everth ein Hinweis auf eine generelle »Obstruktion der staatstragenden Eliten«,92 vor deren de-legitimierender Wirkung für die Demokratisierung er nachdrücklich warnte. Wenn dieser weithin wirkenden Gleichgültigkeit und Reserviertheit der gesellschaftlich verantwortlichen Führungsschichten gegenüber der Republik, wie sie sich ganz offen in der Richterschaft zeige, nicht endlich Einhalt geboten werde, so stehe über kurz oder lang die akute Gefahr im Raum, mahnte er, dass sich dies nicht nur in einer irreparablen »gegenseitigen inneren Entfremdung«93 zwischen den Bediensteten des Staates und dem Volk verfestigt, sondern vielmehr »das Volk das Zutrauen zu Recht und Gerechtigkeit verliert«.94 Umso wichtiger war es für Everth, die Ursachen für das »antirepublikanische Gesinnungspotential« aufzudecken,95 dass sich nach dem Krieg in sämtlichen bürokratischen Eliten und Führungsschichten ausbreitete. Er wollte wenigstens in einem ersten Schritt nicht »anklagen oder entschuldigen, sondern verstehen«,96 was in einem zweiten Schritt wiederum die Grundlage sein könne, um »demokratisches Empfinden« 97 zu wecken und zu stärken. So müsse man prüfen, ob hinter der obstruierenden Haltung wirklich immer gleich »Gegnerschaft gegen die Republik« stecke oder ob es sich nicht oftmals eher um »Unverständnis« und »Gleichgültigkeit« handele.98 Vom Staat forderte er hingegen viel mehr offensive »politische Bildung«99 und »moralische Eroberungspolitik«100 in der gesamten Beamtenschaft und Verwaltung zu treiben. Trotzdem die erste Weimarer Koalitionsregierung die ehemalige »monarchische Beamtenschaft« vollständig in den republikanischen Staatsdienst übernommen und sie dabei sogar kaum in ihren traditionellen, »wohlerworbenen Rechten« und Vorrechten beschnitten hatte, bekannten sich im Gegenzug nur die allerwenigsten zur Republik.101 Statt dies mit Vehemenz einzufordern, begnügte man sich seitens des Staates mit Appellen und öffentlichen Mahnrufen an die innere Vernunft der Staatsdiener und so war die »Loyalität der Bürokratie« zur Republik von Anfang an »prekär«. 102 Sie verweigerten sich geradezu, so stellte Everth in einer Reihe zum Thema »Beamtentum und Politik« her-

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Everth (3. 11. 1921) (wie Anm. 89). Peukert (1987) S. 219 (wie Anm. 88). Everth (3.11.1921) (wie Anm. 89). Everth (25.11.1921) (wie Anm. 89). Peukert (1987) S. 221 (wie Anm. 88). Everth (3.11.1921) (wie Anm. 89). Everth (8.11.1921) (wie Anm. 89). Everth (25.11.1921) (wie Anm. 89). Everth (3.11.1921) (wie Anm. 89). Everth (25.11.1921) (wie Anm. 89). Vgl. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949. München: C.H. Beck 2003, S. 361–371, hier S. 361, 363. Wehler (2003) S. 367 (wie Anm. 101).

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aus,103 ihrer neuen Rolle als »Diener des Volkes« und sahen sich nach wie vor als die »Herren im Staate«: Wenn nach dem Ideal der Demokratie jeder Bürger das Bewußtsein haben soll: ›der Staat, das sind wir alle‹, er ist die politische Lebensform des gesamten Volkes, es ist unser Staat und möglichst viele von uns müssen innerlich daran teilnehmen und tätig an ihm mitwirken – so ist dagegen der Beamte geneigt, sich vorzustellen: der Staat das sind wir, d.h. die Behörden; wir machen die Sache, der Gang der Staatsgeschäfte ist unser Werk, denn der Staat ist eine Maschine und kein Organismus; wir verwalten die anderen, wir regieren sie auch, ja, wir beherrschen sie. 104 Diese gefährliche »Verzerrung des demokratischen Gedankens«, 105 mit der sich die Beamtenschaft rückwärts an der autoritären Staatstradition des Kaiserreichs orientierte, war für Everth die tiefere Ursache, dass diese so renitent »gegen die Umstellung des Staates rebellieren«, und so definierte er »das Beamtenproblem für die innere Umstellung des Staatslebens« als »eine der wichtigsten Angelegenheiten überhaupt«. 106 Lasse man den »passiven Widerstand«107 und die weithin vorherrschende Weigerung, sich an Demokratie und Verfassung zu halten, den Beamten einfach durchgehen, greife der Staat hier nicht ein, so manifestiere sich hier ein dauerhaftes »Vakuum in der Staatsgesinnung«:108 »Denn die Verfassung tut es nicht, so lange sie nur auf dem Papier steht und bloß ›anerkannt‹, nicht aber befolgt wird, und die Gesetze müssen auch ausgeführt werden.«109 Einmal mehr setzte er auf die unausgeschöpfte ideelle Überzeugungskraft des neuen demokratischen Staates und hegte in dieser Hinsicht die tiefe Hoffnung, dass sich die Kluft zwischen dem neuen Staat und seinen Staatsdienern mit der politischen Stabilisierung der neuen verfassungsmäßigen Ordnung der Weimarer Republik ohnehin schließt: Das Umlernen kann denen nicht schwer fallen, die nicht immer bloß auf den abstrakten Gegensatz zwischen Republik und Monarchie hinstarren, vielmehr sich klar machen und zu Herzen führen, daß sie nicht einer Staatsform dienen sollen, sondern in ihr dem deutschen Volke und dem deutschen Lande. 110 3.3. Politische Professoren, Universitäten und neuer Staat In einer weiteren Reihe von Beiträgen nahm Everth noch eine besonders einflussreiche Führungsschicht in den Blick, die durch ihre äußerst aktive und offene Gegnerschaft zur Republik von sich reden machte: die Professorenschaft oder genauer die

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Erich Everth: Die Beamten und der alte Staat. In: Vossische Zeitung, Nr. 339 vom 20.7.1922, S. 1–2; Erich Everth: Der Beamte im neuen Staat. In: Vossische Zeitung, Nr. 353 vom 28.7.1922, S. 1–2; Erich Everth: Beamtentum und Politik. In: Vossische Zeitung, Nr. 389 vom 18.8.1922, S. 1–2. Everth (20.7.1922) (wie Anm. 103). Everth (28.7.1922) (wie Anm. 103). Everth (18.8.1922) (wie Anm. 103). Everth (28.7.1922) (wie Anm. 103). Ebd. Everth (18.8.1922) (wie Anm. 103). Ebd.

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»Politischen Professoren«.111 Schon unmittelbar nach dem Krieg und der Revolution entwickelten sich die deutschen Universitäten zu »Hochburgen der Republikfeinde«. 112 »Selbst ›Vernunftrepublikaner‹, die sich auf die ursprünglich ungewollte, aber nun einmal vorhandene Staatsform einließen, waren in den Universitäten in der Minderheit. Engagierte Republikaner mussten hingegen mit Provokationen durch die Burschenschaften und die nationalistischen Verbände ebenso rechnen wie mit der Distanzierung durch die Kollegen.«113 Sicher, so eröffnete Everth seinen Themenschwerpunkt zu politischen Professoren, Universitäten und neuen Staat, »die Klage über den ›politischen Professor‹, der in Wahrheit meist unpolitisch bleibt, ist ein altes Lied in Deutschland. Es erklingt seit hundert Jahren, seit der Demagogenverfolgung, über die Bismarckzeit bis heute. Einst wurde es von rechts angestimmt, jetzt von links.« 114 Und doch habe diese Klage, folgt man der öffentlichen Meinung, derzeit mehr Berechtigung als früher, denn »heutzutage gibt es freilich gewisse Professoren, die – wenn es auf sie ankäme – Deutschland ins Unglück führen würden.«115 Everth wollte aus diesem Grund der Frage genauer nachgehen, welchen Rückhalt Demokratie und Republik in der Professorenschaft denn nun tatsächlich genießen, und hat mittels eigener Umfragen in »fast allen deutschen Universitätsstädten« versucht, »zahlenmäßig, wenn auch nur ungefähr, zu erfassen, wie viele Universitätslehrer es gibt, denen nach ihrer Vergangenheit und nach ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit Republik oder Demokratie oder beide Herzenssache sind, wie viele andere, die sich verstandesmäßig damit abgefunden haben und sich auch in der Öffentlichkeit dazu bekennen, wie viele andererseits, die öffentlich dagegen ankämpfen [...] und auch in Kollegs dagegen agitieren«, und kam dabei »zu Ergebnissen, die durchaus nicht so trostlos sind, wie die Sache oft hingestellt wird«.116 Danach stehe es »mit der Demokratie und Republik in der Professorenschaft wahrscheinlich nicht schlechter als in den entsprechenden anderen Schichten des Bürgertums. Man weiß es nur nicht, und das ist sehr bedauerlich. Denn die falsche Ansicht richtet Schaden an, sie entmutigt die Anhänger des neuen Staates in den Universitäten und außerhalb.« 117 Einen hervorstechend reaktionären Charakter der Universitäten oder der politischen Mentalität deutscher Professoren oder den von republikanischen Professoren verinnerlichten Eindruck, sie seien weitaus in der Minderheit, konnte er mit seinen Resultaten in dieser Pauschalität jedenfalls nicht bestätigen: Es sei »durchaus nicht so, als ob die Gegner oder gar die Feinde der Republik in der Majorität wären«. 118 Klar gebe es verstreut über die politischen Lager der Deutschnationalen, der Konservativen und Rechtsradi111

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Erich Everth: Politische Professoren. In: Vossische Zeitung, Nr. 194 vom 25.4.1922, S. 1–2; Erich Everth: Universitäten und neuer Staat. In: Vossische Zeitung, Nr. 200 vom 28.4.1922, S. 1–2; Erich Everth: Studenten – Fakultäten – Republik. In: Vossische Zeitung, Nr. 219 vom 10.5.1922, S. 1–2. Peukert (1987) S. 222 (wie Anm. 88). Ebd. Everth (25.4.1922) (wie Anm. 111). Ebd. Ebd. Ebd. Everth (28.4.1922) (wie Anm. 111).

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kalen eine ganze Reihe Professoren, die wohl größtenteils für die Republik verloren seien. Aber »demokratische und republikanische Gesinnung sind unter den Dozenten doch nicht so selten« und »noch häufiger ist die Überzeugung von der Notwendigkeit verbreitet, positiv mit dem jetzigen Staate zu arbeiten«.119 Was Everth viel mehr beunruhigte, war zum einen der Befund, dass »die große Mehrheit der deutschen Hochschullehrer wohl politisch indifferent ist«,120 und zum anderen die im Vergleich zu den Republiktreuen viel größere Wirkung der republikfeindlichen Professoren in der Öffentlichkeit. Statt mit einer tatsächlichen habe man es offensichtlich mehr mit einer gefühlten »Vorherrschaft der Rechtsgerichteten« zu tun, die sich bloß mit reichlich publizistischen Getöse besser zu inszenieren wüssten,121 jedoch mit der gravierenden Folge, dass sich die Republiktreuen unter den Professoren mit Blick auf die öffentliche Meinung »zahlenmäßig schwächer fühlen, als sie sind«: »Die öffentliche Meinung stellt sich [...] in Gegensatz zu einer vermeintlich großen Mehrzahl der Professoren und treibt vielleicht erst dadurch manchen in die Opposition oder erstickt das politische Interesse in anderen, die resigniert damit rechnen, doch verkannt zu werden.«122 Wenn man so will, formulierte er hier einen Schweigespiraleffekt, wonach Menschen, die glauben, mit ihrer Meinung eine vermeintliche Minderheit zu vertreten, dazu tendieren zu schweigen, was umgekehrt das vermeintlich dominante Meinungsklima weiter verfestigt.123 Um diesem Trend entgegenzuwirken, wollte er mit den »Zahlen und Namen, die [...] auf der Seite der Republik und Demokratie gebucht wurden«,124 den Staatstreuen unter den Professoren auch ein Stück weit öffentlichen Rückenwind verschaffen: »Wenn diese Einsicht in der Öffentlichkeit zunimmt, dann wird auch die politische Bekenntnisfreudigkeit der den Gegenwartsstaat bejahenden Professoren wachsen, und es wird dem Staate wie den Universitäten zugute kommen.«125 Weitaus unheilvoller als das recht genau fassbare rechtspolitisierte Professorentum schätzte Everth die immer merkbarer nach rechts driftende Studentenschaft ein, unter der sich in weiten Kreisen eine »nationalistische, militaristische, politisch und sozial reaktionäre Einstellung« breit gemacht habe: ein »Extremismus«, der nur noch schwer zu kontrollieren sei, und selbst den rechtsgerichteten Universitätslehrern immer unheimlicher werde, weil er ihnen »über den Kopf« wachse: »Die Studenten sind zu einem größeren Bruchteil nationalistischer und aggressiver als ihre Lehrer.« 126 Auf lange Sicht war diese zunächst vor allem lautstarke »nationale Empörung« der Studentenschaft die Vorstufe für den fatalen Rechtsruck des universitären Milieu in der zwei119 120 121 122 123

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Everth (25.4.1922) (wie Anm. 111). Ebd. Everth (28.4.1922) (wie Anm. 111). Everth (25.4.1922) (wie Anm. 111). Vgl. Heinz Bonfadelli: Medienwirkungsforschung I. Grundlagen und theoretische Perspektiven. Konstanz: UVK 2001 (= Uni-Papers, Bd. 10), S. 146–151; weiterführend: Kaaren M. Moores: Presse und Meinungsklima in der Weimarer Republik. Eine publizistikwissenschaftliche Untersuchung. Mainz, Univ., Diss. 1997. Everth (28.4.1922) (wie Anm. 111). Everth (25.4.1922) (wie Anm. 111). Everth (10.5.1922) (wie Anm. 111).

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ten Hälfte der 1920er-Jahre: »Als dominante Größe im politischen Habitus der Studentenmehrheit erwies sich binnen Kurzem der Nationalismus, oft in einer großdeutschen, zusehends radikalisierten Variante, die für den braunen Rechtsextremismus geradezu prädisponierte.«127 Doch trotz des nationalistisch hoch politisierten universitären Milieus, den Ursprung des studentischen Radikalnationalismus sah Everth dennoch woanders. Für ihn kam dieser reaktionäre Geist vor allem »aus dem alten Heer, dem die Studierenden der letzten Jahre zum guten Teil angehört hatten, aus ihren Familien und deren gesellschaftlichem Milieu und, nicht zu vergessen, aus den Schulen, also von den Oberlehrern, bei denen es politisch trüber steht als bei den Universitätsprofessoren«:128 »Die Schattenseite davon ist nun eben, daß sich die politische Unreife, die naturgemäß in einem großen Teil der Studentenschaft noch steckt, vielfach lärmend bemerkbar macht, und zwar gegen den neuen Staat, der ihnen selbst die neue politische Freiheit erst geschenkt hat.«129 Und ihre Lehrer und Professoren, die wie gesehen selbst indifferent und uneins in ihrer Haltung zum neuen Staat waren, wirkten dabei oftmals sogar noch als Verstärker, weil sie nicht mäßigend einschritten. Viel zu häufig nehmen sie aus »Desinteresse«, »Furcht« oder nur »im Interesse ihrer eigenen Popularität«, so der Vorwurf Everths, »Rücksicht auf die politischen Stimmungen der Studierenden, die – gemessen an früheren Verhältnissen – umstürzlerisch wirkt«, passen sich ihnen an, statt, wie es ihre Rolle verlangen würde, die zutiefst verunsichert »aus dem Feld Zurückgekommenen und in dem Zusammenbruch innerlich vielfach Verstörten und Verwirrten« zu neuen Werten und zur Vernunft zu bringen. 130 So ermutigt und getragen von der »gegenrevolutionären Politisierungswelle bis 1923« gerieten die Studenten immer tiefer in den Strudel eines »politischen Großklimas, unter dessen Einfluss sie vehement gegen Weimar opponierten«.131 3.4. »Seelische Lage« der Zeit Neben der teils lediglich passiv reservierten, teils jedoch auch offen obstruierenden Haltung großer Teile der staatstragenden Eliten und Führungsschichten gegenüber Demokratisierung und Republik, wie sie Everth in seiner Zeitkritik der frühen Weimarer Republik als ursächlich für den schleppenden »geistigen Wiederaufbau«132 der deutschen Nachkriegsgesellschaft erkannt und als ein wesentliches Erklärmoment herausgearbeitet hat, resultierte für ihn das angespannte, ja überforderte Verhältnis der Menschen überhaupt gegenüber den nach dem Krieg einsetzenden, ebenso hochdynamischen wie massiven gesellschaftlichen und politischen Transformationsprozessen auch aus einer tiefsitzenden soziomentalen Sinnkrise. Die schwache und poröse gesellschaftliche Integrationskraft, die den neuen Staat bedrängte, sah er nicht nur als Folgen akuter wirtschaftlicher Bedrängnisse infolge inflationärer Geldentwertung sowie einer virulenten politischen Krisenhaftigkeit, sondern auch durch ein nahezu brachliegendes 127 128 129 130 131 132

Wehler (2003) S. 467, 471 (wie Anm. 101). Everth (10.5.1922) (wie Anm. 111). Ebd. Ebd. Wehler (2003) S. 471 (wie Anm. 101). Erich Everth: Ökonomie des Geistes. In: Vossische Zeitung, Nr. 486 vom 15.10.1921, S. 1–2.

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intellektuelles Leben verursacht. Mit der massenhaften geistigen und seelischen Not, die bis in die bildungsbürgerlich tragenden Schichten hineinragte, war für Everth jener wichtige Kulturkreislauf gefährlich ins Stocken geraten, der auch den »gemeinsamen Vorrat an normativen Grundüberzeugungen und politischen Werten« speist, die eine moderne »pluralistische Gesellschaft« zusammenhalten. 133 Mit »seelischer Verarmung« und »geistigen Hunger«, wie er die Facetten dieser Sinnkrise benannte, setzte er bewusst einen Kontrapunkt zur sonst immer zuerst hervorgekehrten wirtschaftlichen Not der Menschen:134 Fast jeden Tag wird von einer Gruppe berichtet, wie schlecht es um sie bestellt ist. Dabei steht natürlich das wirtschaftliche im Vordergrunde, da es die dringendsten Bedürfnisse umfaßt. Aber man kommt oft nicht darüber hinaus, und darin zeigt sich der eingeengte Horizont unserer Zeit, dessen Begrenzung durch ökonomische Interessen nicht nur aus unserer Armut, sondern auch aus einer vorherrschenden Geistesrichtung zu erklären ist.135 »Das schlimmste an Deutschlands Darniederliegen«, meinte er, sei »die seelische Depression, der Pessimismus«, die neben der offensichtlichen materiellen Not den Einzelnen zusätzlich »bis ins Innerste auspowern«, woran man nur leider viel »zu selten« denke.136 Negative »Massenstimmungen« wie »Abstumpfung, dumpfe Ergebung«, »psychische Ermattung und Lustlosigkeit«, ja, geradezu ein »Gefühl des Niederganges« und nicht zu stillende »Sorgen um die Zukunft« hätten mittlerweile in fast allen Milieus und Schichten Platz gegriffen und bestimmten weithin die »seelische Lage« der Gesellschaft: Die viel bespöttelten hauswirtschaftlichen Unterhaltungen auch geistig gehobener Menschen sind in Wahrheit eine sehr traurige Angelegenheit. Die Gedanken kreisen bis zur Versimpelung und inneren Verwüstung um den einen Punkt und lähmen die Spannkraft zu höheren Leistungen. Die Einsicht, daß alles Überlegen doch nichts fruchtet, da man den Machenschaften der Währungsschieber und dem Warenwucher der viel zu vielen ausgeliefert ist, wirkt nicht ablenkend, sondern heftet den Blick wie gebannt auf das näherkommende Schicksal. 137 Mit diesen Worten erfasste Everth eindrücklich ein Schlüsselmoment nicht bloß »der inneren Not des Einzelnen«,138 sondern der allgegenwärtigen inneren Erosion der deutschen bürgerlichen Gesellschaft nach dem Kriege. Kaum abzuschätzen seien »die Einbußen, die der objektiven Kultur durch die wirtschaftliche Gefährdung des intellektuellen Lebens zugefügt werden«, und »der Verlust, den die Kultur dadurch erleidet«,139 wie es sich jeder Einzelne selbst vor Augen führen kann, wenn er an »die Veräußerung des Sachbesitzes denkt, zu der viele gezwungen worden sind und immer mehr noch werden«: 133 134

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Wehler (2003) S. 483 (wie Anm. 101). Erich Everth: Die seelische Verarmung. In: Vossische Zeitung, Nr. 18 vom 11.1.1923, S. 2; Erich Everth: Der geistige Hunger. In: Vossische Zeitung, Nr. 32 vom 19.1.1923, S. 2–3. Everth (11.1.1923) (wie Anm. 134). Ebd. Ebd. Everth (19.1.1923) (wie Anm. 134). Ebd.

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Erik Koenen Mit jedem Möbelstück, mag es selbst entbehrlich sein, gehen Erinnerungen, ein Teil des Familiengefühls verloren, Imponderabilien, die überhaupt nicht zu bezahlen sind. Der ganze Lebenshaushalt verarmt an Stimmungswerten, an Vergangenheitsmomenten, die in Gegenwart und Zukunft einen Halt boten, realer und sicherer als der in Zahlen ausdrückbare Wert der Dinge. In der leerer gewordenen Wohnung wird auch das Leben innerlich leerer.140

3.5. »Hitler und die Seinen«: Signaturen des frühen Nationalsozialismus Vor dem Hintergrund der Diagnose einer politisch zunehmend erodierenden und soziomental zutiefst verunsicherten Nachkriegsgesellschaft, war Everth umso mehr von dem Erstarken der Nationalsozialisten als der gefährlichsten politischen Rechtsbewegung dieser Jahre alarmiert, die aus der weit verbreiteten, tiefwurzelnden gesellschaftlichen Verunsicherung kühl kalkulierend politisches Kapital zu schlagen suchte. Für seine Reihe über »Hitler und die Seinen« hat er sich im Januar 1923 sogar extra vom Berliner Schreibtisch aufgemacht, um sich in München einen eigenen Eindruck von der sich formierenden nationalsozialistischen Partei zu verschaffen, holte vor Ort persönliche Informationen ein und studierte die Parteipropaganda. 141 Seine Reportagen gehören mit zu den ganz »frühen publizistischen Warnungen vor dem Nationalsozialismus«142 und bieten für die von der zeithistorischen Forschung immer noch kaum beachtete und erschlossene »journalistische Perspektive« auf die Genese des Nationalsozialismus einen weiteren »exemplarischen« Einblick, »was Zeitgenossen über Hitler und den Nationalsozialismus wissen konnten«.143 Everth beobachtete aber nicht nur, sondern analysierte die frühe NS-Bewegung mit durchaus soziologischem Anspruch und machte in seinen Schlüssen weitsichtig auf die Gefahren aufmerksam, die aus dieser radikalen Bewegung erwachsen können, wenn man ihr einfach so freien Lauf lasse. »Freilich ist dabei zugleich zu bedenken«, so der Historiker Gerhard Schreiber, »dass solche kritischen Stimmen – zumindest entsteht retrospektiv dieser Eindruck – kaum Gehör fanden, in Bezug auf die Massenwirksamkeit scheinen sie im rechten Getöse untergegangen zu sein. Das vermag jedoch nichts an dem Faktum zu ändern, dass [...] sie die historische Realität – cum grano salis – zutreffend erfassten«, und zahlreiche Anstöße lieferten, »die von der wissenschaftlichen Forschung nach 1945 aufgegriffen, vertieft oder bestätigt worden sind«.144 Mit dem Marsch Mussolinis auf Rom im Herbst 1922 und im Zusammenhang der reichsweiten nationalistischen Protestwelle gegen die Entscheidung des französischen Kabinetts Poincaré, zu Beginn des Jahres 1923 ins Ruhrgebiet einzumarschieren, hatte 140 141

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Everth (11.1.1923) (wie Anm. 134). Erich Everth: Die Nationalsozialisten. In: Vossische Zeitung, Nr. 41 vom 25.1.1923, S. 4; Erich Everth: Ein Hitler-Putsch? In: Vossische Zeitung, Nr. 45 vom 27.1.1923, S. 1–2; Erich Everth: Nationalsozialistische Ziele. In: Vossische Zeitung, Nr. 47 vom 28.1.1923, S. 4; Erich Everth: Hitler und die Seinen. In: Vossische Zeitung, Nr. 93 vom 24.2.1923, S. 4. Vgl. Klaus Schönhoven / Hans-Jochen Vogel (Hg.): Frühe Warnungen vor dem Nationalsozialismus. Ein historisches Lesebuch. Bonn: J.H.W. Dietz Nachfolger 1998. Gerhard Schreiber: Hitler-Interpretationen 1923–1983. Ereignisse, Methoden und Probleme der Forschung. 2.Aufl. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1988, S. 38. Schreiber (1988) S. 39, 41 (wie Anm. 143).

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die bis dahin im Wesentlichen nur in Bayern wirkende nationalsozialistische Partei über ihre engere sektenhafte Gefolgschaft hinaus merklich an politischer Zugkraft gewonnen. Ende Januar 1923 hielten die Nationalsozialisten weitgehend unbehelligt von dem von der bayerischen Regierung wegen der Ruhrkrise verhängten Ausnahmezustand ihren ersten sogenannten Reichsparteitag ab, ein groß inszeniertes Massenspektakel, das mit einer Fahnenweihe und einer Parade der Schutzstaffel der Partei auf dem Münchner Marsfeld seinen Höhepunkt fand.145 Selbst das europäische Ausland schaute gespannt nach München. Man erwarte ein »nationalsozialistisches Feuerwerk«, wenn nicht sogar einen Rechtsputsch, kabelte der britische Konsul im Vorfeld nach London.146 In der zeithistorischen Forschung spricht man angesichts dieses Ereignisses von den »ersten Warnschüssen«, mit denen die NS-Bewegung erstmals weite öffentliche Aufmerksamkeit erregte.147 Sie streifte damit ihren Ruf »einer kümmerlichen Münchener Zwergpartei« ab, die mit einem radikalnationalistisch genährten »wüsten Ideengemisch« allenfalls an der »exotischen bayerischen Peripherie« eine Gefahr darstellte. 148 »Obwohl der Rechtsradikalismus anders als Anfang der 1930er-Jahre weder einheitlich organisiert noch ideologisch gleichgeschaltet war und sich im einzelnen durch einen unerschöpflichen Variantenreichtum an ideologischen Kuriositäten und Organisationsangeboten auszeichnete«, zeigten sich schon zu dieser Zeit wesentliche Elemente und Grundzüge jener politischen Extrembewegung, der man zehn Jahre später formal die Macht in Deutschland übergab.149 Everth ist es mit seinen Beiträgen nicht nur gelungen, genau solche Muster und Strukturen der frühen NS-Bewegung herauszustellen, sondern seine Beobachtungen geben darüber hinaus auch Einblicke in das Erwartungsspektrum und das zeitgenössischen Erleben »nationalsozialistischer Propaganda«. 150 Viele, die in die »nationalsozialistischen Veranstaltungen« gehen, berichtete er von dem Besuch einer solchen Kundgebung, erwarteten zunächst vor allem eines: »Aufregung, Sensation, Entladung«. 151 Sie »betrachten diese Veranstaltungen wohl als eine Art von Abendunterhaltung, einen Ersatz für Kino oder Zirkus«. 152 Sie »wollen sich von dem volksstürmischen, allzu volkstümlichen Rednertalent Hitlers sagen lassen, wie ihnen zumute ist«, »ihre allge145

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Vgl. Kurt Pätzold / Manfred Weißbecker: Geschichte der NSDAP 1920–1925. Köln: PapyRossa Verlag 2002, S. 69; Hanns Hubert Hofmann: Der Hitlerputsch. Krisenjahre deutscher Geschichte 1920–1924. München: Nymphenburger Verlagshandlung 1961; Harold J. Gordon jr.: Hitlerputsch 1923. Machtkampf in Bayern 1923–1924. Frankfurt am Main: Bernard & Graefe 1971, S. 169–175; David Clay Large: Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. München: C.H. Beck 1998, S. 209–215; weiterführend: Martin H. Geyer: Verkehrte Welt. Revolution, Inflation und Moderne, München 1914–1924. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1998 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 128). Large (1998) S. 211 (wie Anm. 145). Gordon jr. (1971) S. 169 (wie Anm. 145). Wehler (2003) S. 543 (wie Anm. 101). Peukert (1987) S. 83 (wie Anm. 88). Everth (25.1.1923) (wie Anm. 141). Everth (24.2.1923) (wie Anm. 141). Ebd.

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meine Unzufriedenheit loswerden, ihre Parteimüdigkeit und ihren Überdruß an Politik unter den Eindrücken drastischer Brandreden abreagieren«.153 Viele sehnen sich auch nach »neuen Idealen, und diese glauben sie in der völkischen Romantik, in der Begeisterung für möglichst reines Germanentum zu finden«. 154 Wieder andere suchen Sündenböcke, die sie für die gesellschaftliche Notlage und ihr persönliches Schicksal verantwortlich machen können: Sie wollen sich an negativen Gedankenbildern, an Vorstellungen von einer gigantischen Schuld einzelner Volksteile berauschen, die ihnen ein hemmungsloser Demagoge raffiniert ausmalt. Und wenn er gegen Schieber und Wucherer wettert, die zum größten Teil Juden seien, oder solche Volksgenossen, die erst durch die Juden verdorben worden seien, während die Sozialdemokratie Schiebertum und Wucher systematisch schütze, weil sie mit ihnen unter einer Decke stecke – so wird ihm ob der populären Empörung über Wucherer und Schieber die groteske Demagogie der Folgerungen nachgesehen. [...] Und wenn die mehrstündige Rede vorüber ist, geht man befriedigt heim in dem Gefühl, ein besserer Mensch zu sein als jene Zöllner oder Sünder.155 In diesem ideologischen Potpourri war also für jeden etwas dabei, der in irgendeiner Weise unzufrieden war, und so sah Everth die besondere soziale Sogkraft des frühen Nationalsozialismus in der frappierenden ideologischen Symbiosefähigkeit dieser Ideologie für das gesamte Spektrum an seinerzeit kursierenden radikalen Gedankengut, »und zwar aus der Phalanx von rechts bis links«, 156 sofern es sich nur irgendwie nationalistisch und völkisch radikalisieren ließ. Vor allem mache sich die nationalsozialistische Ideologie »propagandistisch recht geschickt – jene beiden breiten Strömungen zunutze, die damals die Sehnsüchte vieler Menschen transportierten: ›Nationalismus und Sozialismus‹«:157 Die Partei nennt sich national und sozialistisch. Der Außenstehende könnte daher glauben, sie wolle zwischen beiden Strömungen vermitteln, Gegensätze versöhnen, Abgründe überbrücken, die sogenannten nationalen und die sozialistischen Parteien einander näherbringen und so eine möglichst umfassende nationale Gemeinschaft schaffen. In Wahrheit bekämpft sie die nationalen wie die sozialistischen Parteien; jene, weil sie nicht national genug, und diese, weil sie nicht sozial seien, beide aber, weil sie überhaupt Parteien sind, denn alle Parteien seien vom Übel – außer der nationalsozialistischen. Sie soll die anderen Parteien aushöhlen, um die Macht und den Widerstand der legitimen Volksvertretung zu brechen. [...] So nimmt man auch die beiden populären Parolen des Nationalismus und des Sozialismus zusammen, nicht um die Diagonale aus ihren Bestrebungen zu ziehen, sondern um ihre bisherigen Vorkämpfer hemmungslos zu überbieten. 158

153 154 155 156 157 158

Ebd. Ebd. Ebd. Ebd. Schreiber (1988) S. 45 (wie Anm. 143). Everth (28.1.1923) (wie Anm. 141).

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Von Beginn an war die NS-Ideologie eine »Flickenteppich-Ideologie« und das habe auch ihre besondere Anziehungskraft quer durch die Gesellschaft ausgemacht, so der Kulturhistoriker Georg Bollenbeck: »So oft auch eine ›einheitliche Weltanschauung‹ beschworen wird, abgesehen von den Konstanten eines gewaltbereiten Rassismus, Antikommunismus, Antiliberalismus und aggressiven Radikalnationalismus verfügt der Nationalsozialismus über ein variables Register: er kann sich antimodern und dynamisch, antikapitalistisch und nationalsozialistisch, bewahrend und revolutionär geben.«159 Die Nationalsozialisten, so schon Everth, wüssten genau, sich »den örtlichen Stimmungen anzupassen und ziehen je nachdem dieses oder jenes von ihren vielen Registern« »innerpolitischer, lokaler und persönlicher Hetze« – was eben gerade so passe oder verlangt werde:160 »Man darf nicht glauben, daß sämtliche Freunde und Nachläufer Hitlers überzeugte Nationalsozialisten im Sinne seines gedruckten ›Programms‹ seien.«161 Nein: »Die allerverschiedensten Elemente strömen hinzu, die nur einen oder zwei Berührungspunkte haben.« 162 Es war nicht nur der »junge Frontoffizier, der sich in die Enge des Nachkriegsalltags weder einordnen wollte noch konnte«, die »jungen Leuten aus der Provinz, die der Krieg aus ihrem Kirchturmhorizont herausgerissen hatte«, das »in den Revolutionsunruhen verschreckte und in der Inflationszeit erbitterte Bürgertum« oder radikale »Studenten«,163 sondern schon zu dieser Zeit zehrten die Nationalsozialisten von »einer großen Masse Mitläufer«,164 und so fand auch Everth »bei nationalsozialistischen Veranstaltungen schlechtweg alle Gesellschaftsklassen vertreten«: Bauern, Beamte, Gebildete, Handwerker, Lehrer, Offiziere, Polizisten usw. – und sie »tun es in Massen, mit Behagen, ja mit Hochgefühl«.165 Insofern habe sich diese Bewegung, trotzdem das Ganze noch vielfach »den Eindruck einer formlosen und fluktuierenden Masse ohne feste Gliederung und mit wenig Disziplin« macht,166 allein schon zahlenmäßig »wirklich zu einer Gefahr ausgewachsen«. 167 Um diese Gefahr »richtig einzuschätzen, muß man die Ziele der Bewegung kennen, wie sie sich nicht nur in den gedruckten Richtlinien, sondern namentlich auch in der Agitation darstellen«.168 Und, hier stellte Everth weitschauend nichts anderes als den ideologischen Kern des Nationalsozialismus heraus, »das sind die Hauptbegriffe, die Lieblingsvorstellungen der Nationalsozialisten: gegen Juden und Sozialdemokraten, für Terror und Diktatur«.169 Zwar waren diese stimmungsheischenden Momente, der Antisemitismus, der Hass auf die Sozialdemokratie, die Renitenz gegenüber der Republik für das politische Rechtsspektrum insgesamt kennzeichnend und sowieso in wei159

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Georg Bollenbeck: Eine Geschichte der Kulturkritik. Von Rousseau bis Günther Anders. München: C.H. Beck 2007, S. 229, 307. Everth (25.1.1923) (wie Anm. 141). Everth (24.2.1923) (wie Anm. 141). Ebd. Peukert (1987) S. 83 (wie Anm. 88). Everth (27.1.1923) (wie Anm. 141). Everth (24.1.1923) (wie Anm. 141). Ebd. Everth (25.1.1923) (wie Anm. 141). Everth (28.1.1923) (wie Anm. 141). Ebd.

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ten Teilen gesellschaftsfähig. Doch hier gingen sie erstmals in einer »Gefühls- und Konjekturalpolitik« auf, die ganz unverblümt sogar vor dem »Allerprimitivsten«, der »Begeisterung für Gewalt«, nicht mehr zurückscheute:170 »Man will eben nicht nur parlamentarische Opposition und Obstruktion, sondern eine offensive Politik, d.h. eine Taktik der Gewalt.«171 So wie die Parteien werden die gesamte demokratische Machtstruktur der Republik und ihre politischen Institutionen von einer schrankenlosen Propaganda ohne Unterlass verleumdet, um die »Massen an sich zu ziehen«: Parlamentarismus – ein »Greul«; Parlamentarier – »›Spulwürmer‹ im Volkskörper«; Wahlen – eine »Albernheit« und den Reichstag müsse man ohnehin sofort »in Trümmer schlagen«, waren die Schlagwörter, die Everth in den Versammlungen zusammengetragen hatte.172 Es war die bis dato ungekannte martialische Präsenz, mit der sich die Partei inszenierte und in deren Kontext Hitler offen den politischen »Terror« proklamierte, verknüpft mit einer von »Entstellungen« und »Übertreibungen« lebenden ungezügelten Hetze gegen die Republik, mit denen die Nationalsozialisten für Everth »doppelt zur Verschärfung und Radikalisierung des politischen Lebens« beitrugen: »Mit Juden und Sozialdemokraten gebe es keinen Waffenstillstand, sondern nur Krieg bis aufs Messer oder bis zum Strick.«173 Eine solche »Begeisterung für Gewalt«174 und Verrohung der politischen Kultur wirkte auf Everth nur abstoßend und doch ahnte er, dass hier mehr als nur eine vorübergehende »irrationale Geistesepidemie« Form annahm. 175 Zu deutlich setze der nationalsozialistische »Klamauk« und »Zirkus« 176 mit »Fahnenweihen«, »Massenversammlungen« und uniformierten »Sturmtrupps« 177 in einer infolge der Inflation ohnehin »überreizten Stimmung« einen Kontrast zum »Überdruß an Politik« und zu gut wussten »Hitler und die Seinen«,178 »daß große Massen heute etwas Neues wollen«.179 Was Everth mit dem Etikett »Zeitalter des Hakenkreuzes« zu beschreiben und zu fassen suchte,180 war Ausdruck eines fundamentalen »Formwandels der Öffentlichkeit« in den 1920er-Jahren, deren hervorstechende Eigenschaften die »Massenmobilisierung« sowie die »totalitäre Inszenierung von Massen« waren.181 Mit Zeitgenossen wie Lion Feuchtwanger, Victor Klemperer oder Thomas Mann erkannte er klar »die mindere inhaltliche Qualität des Spieles mit Emotionen und Vorurteilen, mit Feindbildern und Appellen an niedere Instinkte«, doch entgegen diesen unterschätzte er »die mentalen und politischen Wirkungen der nationalsozialistischen Propaganda

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Everth (24.2.1923) (wie Anm. 141). Everth (28.1.1923) (wie Anm. 141). Ebd. Ebd. Everth (24.2.1923) (wie Anm. 141). Everth (25.1.1923) (wie Anm. 141). Everth (24.2.1923) (wie Anm. 141). Everth (25.1.1923) (wie Anm. 141). Everth (24.2.1923) (wie Anm. 141). Everth (28.1.1923) (wie Anm. 141). Erich Everth: Ein Orden der Republik? In: Vossische Zeitung, Nr. 11 vom 7.1.1922, S. 1–2. Peukert (1987) S. 164, 165 (wie Anm. 88).

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und den letztlich ungehemmten Willen zur Macht« nicht. 182 Selbst wenn derzeit »gar nicht abzusehen ist, welche Folgen eine so irrationale Geistesepidemie noch zeitigen mag«, warnte er doch ausdrücklich vor den »blutrünstigen Zukunftsperspektiven«, die die Nationalsozialisten unverhohlen malten.183 Nur zehn Monate später nahmen mit dem noch recht dilettantisch durchgeführten Hitler-Putsch seine dunklen Vorahnungen vom Machtwillen der Nationalsozialisten das erste Mal sehr konkrete Gestalt an. 4.

»EINE ÜBERGANGSZEIT MIT ALLEN UNVERMEIDLICHEN MÄNGELN«: ZUSAMMENFASSUNG Von der nahezu alle gesellschaftlichen Felder betreffenden, jedermann zutiefst verstörenden strukturellen Existenzkrise, die die deutsche Nachkriegsgesellschaft im ersten Drittel der 1920er-Jahre durchschritt, zeichnete Everth in seinem journalistischen Wirken als Leitartikler der ›Vossischen Zeitung‹ ein noch heute in seiner Deutungskraft beeindruckendes, scharfsinnig beobachtetes und vielschichtiges Porträt des Spannungsverhältnisses der Zeitgenossen zur jungen Weimarer Republik. Weitgehend abseits der krisendominierten tagesaktuellen Ereignisvielfalt dieser Jahre suchte er in seiner Zeitkritik der frühen Weimarer Republik vor allem nach den großen übergreifenden Linien, die diese Krise ausmachten, beleuchtete diese dafür immer wieder von einer neuen Seite und erkannte – und das kennzeichnet seinen Weitblick, der die Lektüre seiner Beiträge noch heute so ergiebig macht – in den einzelnen Krisenmomenten und Spannungsfeldern in Gesellschaft, Kultur, Mentalitäten und Politik etwas ihnen Gemeinsames, was sehr viel später in der zeithistorischen Forschung zur Weimarer Republik Detlev Peukert treffend unter dem Signum »Krisenzeit der klassischen Moderne« zusammengefasst hat: eine hochkomplexe, mehrdimensionale »soziokulturelle Epochenlage«, die sich durch das fortgesetzte wechselseitige Aufschaukeln und Zusammenspiel verschiedenster Krisenpotentiale auszeichnet und schließlich in der »totalen Krise« zum Ende der Weimarer Republik gipfelt.184 Everth beschrieb diese soziokulturelle Epochenlage als »eingeengten Horizont unserer Zeit«:185 eine durchgreifende, qua Inflation, Kriegsniederlage und gesellschaftlicher und politischer Transformationsprozesse in die Lebenswelt eines jeden Einzelnen hineinreichende, sich in diese einflechtende, tiefe soziomentale Sinnkrise. Anschaulich spielte er diesen Gedankengang in seinen Beiträgen über die staatstragenden Funktionseliten durch, die materielle Einbußen infolge der Inflation sowie den Verlust von politischem Einfluss und Gewicht, von Privilegien, traditionellen Wertbindungen und sozialem Prestige, wie sie der Zusammenbruch der Monarchie und die Republik mehr gefühlt als realiter mit sich brachten, wenn schon nicht durchweg mit unnachgiebiger Renitenz, so doch zuwenigst mit Distanz gegenüber dem neuen Staat quittierten.

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Bernd Sösemann: Propaganda und Öffentlichkeit in der »Volksgemeinschaft«. In: Bernd Sösemann (Hg.): Der Nationalsozialismus und die deutsche Gesellschaft. Einführung und Überblick. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 2002, S. 114–154, hier S. 123. Everth (25.1.1923) (wie Anm. 141). Peukert (1987) S. 11, 243 (wie Anm. 88). Everth (11.1.1923) (wie Anm. 134).

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Aus genau diesem Grund wies Everth in seiner Zeitkritik immer wieder darauf hin, dass die »republikanische Entwicklung des Reiches«186 viel mehr als nur eine formale politische Aufgabe sei. Zwingend müsse man »in einer Übergangszeit mit allen unvermeidlichen Mängeln«187 zugleich »die Dinge psychologisch sehen«, »um den Massen das Umlernen zu erleichtern«188 und ihnen klar zu machen, dass der neue Staat »die politische Form des gesamten Volkes und nicht ein Herrschaftsinstrument für eine Schicht oder Kaste«, aber eben auch keine bloße Formalität oder Kopfgeburt der Politik sei: »das heißt die Staatsbürger dafür zu interessieren, ihre Phantasie und ihr Gefühl damit zu beschäftigen«: Bisher haben wir die psychologischen Faktoren allzu sehr vernachlässigt, haben z.B. bei der Listenwahl das persönliche Moment ausgeschaltet, haben genau berechnet, auf welche Weise keine Stimme verloren zu gehen braucht, und haben darüber nur vergessen, daß ein Kalkulatorengeist, der bloß das Mechanische sieht, die Zahl der abgegebenen Stimmen überhaupt verringern kann und in der Tat verringert hat. Ein abstrakter Staat ist für die politisch Höchstgebildeten, die das ethische Wesen und den praktischen Wert von Demokratie und Republik schon mit Seele und Geist begriffen haben, aber nicht für die Masse, die [...] Sinnlichkeit, Anschauung, Bilder braucht.189 Mit solchen Worten gab Everth der publizistischen Zielvision der ›Vossischen Zeitung‹ nach der Demokratisierung der Gesellschaft durchaus neue Wendungen. Für ihn war die Transformation der Nachkriegsgesellschaft von einer Monarchie in eine Republik nicht nur eine politische, sondern, weil sie ja alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens ergriff und unter massiven Wandlungsdruck setzte, auch eine der Mentalitäten, und somit nicht zuletzt eine Frage politischer Symbole. »Auch Sentiments setzen sich in politische Realitäten um«: eine Flagge, ein Feiertag, eine Staatshymne, Vorbilder – »die meisten Menschen brauchen irgendwelche Sinnfälligkeiten, wenn sie ein lebendiges Verhältnis zum Staat haben sollen«:190 Politische Pädagogik könnte es [...] vielen Abseitsstehenden begehrenswert machen, ein guter Republikaner zu sein. Gewiß ist zu wünschen, daß es der Demokratie mit der Zeit gelinge, alle Staatsbürger so weit zu erziehen, daß sie derartigen Hilfen entwachsen. Vorläufig ist’s noch nicht so weit. Es kling heroisch zu sagen, die Demokratie müsse unter allen Umständen ohne solche Kinkerlitzchen auskommen, aber es klingt ebenso doktrinär.191 Und trotz allen Verständnisses für die nachwirkende politische Sozialisation in der Monarchie, trotz aller Nachsicht für Statusverluste und die daraus folgende fast schon reflexhafte Distanz gegenüber der Republik, sah er in dieser Hinsicht insbesondere bei den gesellschaftlich verantwortlichen Führungsschichten in Bürokratie, öffentlichen Einrichtungen und Verwaltung, Kirche, Schule und Universitäten geradezu eine Bring186 187 188 189 190 191

Erich Everth: Görlitz. In: Vossische Zeitung, Nr. 447 vom 22.9.1921, S. 1–2. Everth (18.8.1922) (wie Anm. 103). Erich Everth: Das »Görlitzer Programm«. In: Vossische Zeitung, Nr. 466 vom 4.10.1921, S. 1–2. Everth (7.1.1922) (wie Anm. 180). Ebd. Ebd.

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schuld. Sie seien das Aushängeschild des neuen Staates, sie repräsentierten diesen im Alltag der Bürger und so sollten sie sich auch allen voran »klar machen und zu Herzen führen, daß sie nicht einer Staatsform dienen sollen, sondern in ihr dem deutschen Volke und dem deutschen Lande, an deren Kultur mitzuarbeiten sie berufen sind«. 192 Everths Hoffnung, dass sich mit der Zeit überall die Überzeugungskraft von Demokratie und Republik durchsetzt, war in diesem Sinne fast ungetrübt. Man dürfe vor allem bloß nicht lockerlassen, die Vorzüge der Republik herauszustellen und diesbezüglich konträre Entwicklungen auch beim Namen zu nennen. Zugleich dürfe man in einer solch schwierigen Übergangszeit keineswegs nur auf politische Einsicht und Vernunft setzen und dabei die verunsicherten Gefühlslagen der Menschen unterschätzen oder gar ignorieren, selbst wenn sie vollkommen irrational erscheinen. Eine »Art Weltuntergangsstimmung«,193 gepaart mit »seelischer Depression«194 und »Überdruß an Politik«195 sei zweifellos weit verbreitet, konstatierte er wiederholt auf dem Höhepunkt der Inflationsphase den traumatischen Erfahrungsmix, den die Deutschen hier durchlebten und durchlitten, und warnte umso mehr vor der politischen Kraft, die diese Stimmungen radikal in Politik kanalisierten: die Nationalsozialisten. Sie trieben den »chaotischen Wirbel, der die vertraute Sozialhierarchie und die überkommene Normenwelt heimsuchte«,196 noch mehr an, und läuteten eine neue politische Kultur ein, die sich nicht mehr bloß auf die im Rechtsspektrum übliche hemmungslose öffentliche Hetze gegen die Weimarer Demokratie und ihre Repräsentanten beschränkte, sondern das eigentliche Charakteristikum der nationalsozialistischen Bewegung war eine nach und nach immer mehr verrohende politische Kultur. Noch heute offenbart sich in nicht zuletzt in Everths Reportagen über den emporkommenden Nationalsozialismus die Qualität, Schärfe, Treffsicherheit und Weitsicht von Everths Zeitkritik, mit der er sich zurecht einen klangvollen Namen innerhalb des liberalen Pressemilieus der Weimarer Republik erwarb. Umso mehr sorgte es in Pressekreisen für einige Überraschung, als Everth, »ein Mensch, der verwachsen schien, mit dem was er schrieb«, »ein gebildeter, gediegener Journalist, kein Charlatan, kein Lyriker«, so ein ungenannt bleibend wollender Kollege über ihn, Mitte 1923 ausgerechnet von Ullstein zu Stinnes und der als rechtslastig geltenden ›Deutschen Allgemeinen Zeitung‹ wechselte.197 Everth selbst hat diesen Vorgang nie kommentiert. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes, in dem das inflationsgeschüttelte Pressegewerbe in dieser Zeit steckte, kann nur vermutet werden, dass es eine Mischung aus persönlicher Enttäuschung und akuter Sorge um die berufliche Zukunft war, die ihn zu diesem Schritt veranlasste – ganz konkret genährt durch den unaufhaltsam fortschreitenden Niedergang des ›Leipziger Tageblatts‹, für den nicht zuletzt das launische Geschäftsgebaren des Ullstein-Verlags verantwortlich war,

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Everth (18.8.1922) (wie Anm. 103). Erich Everth: Reichs-Schulkampf. In: Vossische Zeitung, Nr. 230 vom 17.5.1923, S. 1–2. Everth (11.1.1923) (wie Anm. 134). Everth (24.2.1923) (wie Anm. 141). Wehler (2003) S. 343 (wie Anm. 101). NN: Die Stinnesierung der Journalisten. In: Das Tage-Buch, 4. Jg. 1923, Nr. 29, S. 1034–1035.

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der die Zeitung in der Not einfach weiterverkaufte und sich selbst überließ. 198 Großzügig finanziert durch den Großindustriellen Hugo Stinnes erlebte die ›Deutsche Allgemeine Zeitung‹ stattdessen auf dem Höhepunkt der Inflation sogar eine kurzlebige Erfolgsgeschichte. Stinnes baute zu dieser Zeit das Blatt gerade »nach dem Muster der großen amerikanischen Zeitungen« zu einem modernen Zeitungsunternehmen aus und warb dafür mit lukrativen Einkommen und Gesinnungsfreiheit um die »produktiven Köpfe aller Richtungen«.199 Dass nur beides, gesichertes Einkommen und die versprochene journalistische Freiheit für Everths Wechsel zu Stinnes entscheidend waren, zeigte sich schon wenige Monate später. Unmittelbar nach dem plötzlichen Tod von Stinnes im April 1924 kehrte man in der Zeitung uneingeschränkt zu dem scharfen Rechtskurs zurück und löste damit unter den Redakteuren eine Kündigungswelle aus, in der auch Everth die Zeitung wieder verließ. Für das ›Berliner Tageblatt‹ nahm er kurz darauf noch einmal eine Korrespondentenstelle an und informierte seit Juni 1924 über das Neueste aus Österreich und Wien. Dort erreichte ihn im Sommer 1926 dann auch der Hinweis, dass die Universität Leipzig für den Gründer des ersten deutschen Instituts für Zeitungskunde, Karl Bücher, einen ebenso erfahrenen und profilierten wie wissenschaftlich gebildeten Praktiker als Nachfolger suche. ANHANG: BIBLIOGRAPHIE DER BEITRÄGE ERICH EVERTHS FÜR DIE ›VOSSISCHE ZEITUNG‹ (1921–1923) 1. »Kommt den Bayern zart entgegen.« In: Vossische Zeitung, Nr. 436 vom 16.9.1921, S. 1–2. 2. Görlitz. In: Vossische Zeitung, Nr. 447 vom 22.9.1921, S. 1–2. 3. Das »Görlitzer Programm«. In: Vossische Zeitung, Nr. 466 vom 4.10.1921, S. 1–2. 4. Ökonomie des Geistes. In: Vossische Zeitung, Nr. 486 vom 15.10.1921, S. 1–2. 5. Krisis der Rechtspflege. In: Vossische Zeitung, Nr. 518 vom 3.11.1921, S. 1–2. 6. Justiz und Revolution. In: Vossische Zeitung, Nr. 527 vom 8.11.1921, S. 4. 7. Der Fraktionsgeist. In: Vossische Zeitung, Nr. 530 vom 10.11.1921, S. 1–2. 8. Polykrates oder die umstrittene Antike. Eine Variante. [Buchbesprechung] In: Vossische Zeitung, Nr. 543 vom 18.11.1921, S. 2. 9. Republik und Rechtsprechung. In: Vossische Zeitung, Nr. 555 vom 25.11.1921, S. 1–2. 10. Rebellion und Revolution. In: Vossische Zeitung, Nr. 584 vom 12.12.1921, S. 1–2. 11. Erfolg und Recht. In: Vossische Zeitung, Nr. 602 vom 22.12.1921, S. 1–2. 12. Der Dichter als Weltverbesserer. [Buchbesprechung] In: Vossische Zeitung, Nr. 605 vom 24.12.1921, S. 4. 13. Das abgeschaffte Ordensfest. In: Vossische Zeitung, Nr. 2 vom 2.1.1922, S. 1–2. 14. Ein Orden der Republik? In: Vossische Zeitung, Nr. 11 vom 7.1.1922, S. 1–2. 15. Der Kamerad. [Buchbesprechung] In: Vossische Zeitung, Nr. 49 vom 29.1.1922, 4.Beilage, S. 1. 198 199

Meyen (2000) (wie Anm. 31); Meyen (2001) (wie Anm. 31). Gerald D. Feldman: Hugo Stinnes. Biographie eines Industriellen 1870–1924. München: C.H. Beck 1998, S. 616f.

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16. Zur Soziologie des Titelwesens. In: Vossische Zeitung, Nr. 91 vom 23.2.1922, S. 4. 17. Das Titelwesen in der Republik. In: Vossische Zeitung, Nr. 107 vom 4.3.1922, S. 1–2. 18. Wilhelm Raabe-Gedenkbuch. [Buchbesprechung] In: Vossische Zeitung, Nr. 121 vom 12.3.1922, 4.Beilage, S. 1. 19. Demokratie und Demokratische Partei. In: Vossische Zeitung, Nr. 147 vom 28.3.1922, S. 1–2. 20. Die Erneuerung der Autorität. [Buchbesprechung] In: Vossische Zeitung, Nr. 157 vom 2.4.1922, 4.Beilage, S. 1. 21. Politische Professoren. In: Vossische Zeitung, Nr. 194 vom 25.4.1922, S. 1–2. 22. Universitäten und neuer Staat. In: Vossische Zeitung, Nr. 200 vom 28.4.1922, S. 1–2. 23. Studenten – Fakultäten – Republik. In: Vossische Zeitung, Nr. 219 vom 10.5.1922, S. 1–2. 24. Berliner Hochschullehrer. Eduard Spranger. In: Vossische Zeitung, Nr. 249 vom 27.5.1922, S. 3. 25. Die rote Koppel. [Buchbesprechung] In: Vossische Zeitung, Nr. 273 vom 11.6.1922, 4.Beilage, S. 1. 26. Berliner Hochschullehrer. Adolf Goldschmidt. In: Vossische Zeitung, Nr. 295 vom 24.6.1922, S. 2. 27. Die Beamten und der alte Staat. In: Vossische Zeitung, Nr. 339 vom 20.7.1922, S. 1–2. 28. Der Beamte im neuen Staat. In: Vossische Zeitung, Nr. 353 vom 28.7.1922, S. 1–2. 29. Beamtentum und Politik. In: Vossische Zeitung, Nr. 389 vom 18.8.1922, S. 1–2. 30. Schülerverbindungen. In: Vossische Zeitung, Nr. 403 vom 26.8.1922, 1.Beilage, S. 1. 31. Das Felderlebnis. [Buchbesprechung] In: Vossische Zeitung, Nr. 405 vom 27.8.1922, 2.Beilage, S. 1. 32. Der Katholikentag. In: Vossische Zeitung, Nr. 413 vom 1.9.1922, S. 4. 33. Literatur-Bolschewismus. [Buchbesprechung] In: Vossische Zeitung, Nr. 475 vom 7.10.1922, S. 2–3. 34. »Antimonarchische Propaganda«. [Buchbesprechung] In: Vossische Zeitung, Nr. 507 vom 26.10.1922, S. 4. 35. Der Abgang Kaiser Wilhelms. [Buchbesprechung] In: Vossische Zeitung, Nr. 533 vom 10.11.1922, S. 4. 36. Große Kirche oder Chaos? In: Vossische Zeitung, Nr. 551 vom 21.11.1922, S. 4. 37. Das Vabanque der Orthodoxie. In: Vossische Zeitung, Nr. 562 vom 28.11.1922, S. 1–2. 38. Das Ende der nationalen Einheitsschule? In: Vossische Zeitung, Nr. 15 vom 10.1.1923, S. 3–4. 39. Die seelische Verarmung. In: Vossische Zeitung, Nr. 18 vom 11.1.1923, S. 2. 40. Der geistige Hunger. In: Vossische Zeitung, Nr. 32 vom 19.1.1923, S. 2–3. 41. Um die Einwohnerwehren. In: Vossische Zeitung, Nr. 36 vom 22.1.1923, S. 3–4. 42. Die Nationalsozialisten. In: Vossische Zeitung, Nr. 41 vom 25.1.1923, S. 4. 43. Ein Hitler-Putsch? In: Vossische Zeitung, Nr. 45 vom 27.1.1923, S. 1–2. 44. Nationalsozialistische Ziele. In: Vossische Zeitung, Nr. 47 vom 28.1.1923, S. 4. 45. Dilthey-Renaissance. Lebensphilosophie und seelische Typenlehre. In: Vossische Zeitung, Nr. 89 vom 22.2.1923, S. 2–3. 46. Hitler und die Seinen. In: Vossische Zeitung, Nr. 93 vom 24.2.1923, S. 4.

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47. Berufs- oder Laienrichter? Hinter den Kulissen der Rechtsfindung. In: Vossische Zeitung, Nr. 149 vom 29.3.1923, 1.Beilage, S. 1. 48. Der Daseinskampf der Wissenschaft. In: Vossische Zeitung, Nr. 165 vom 8.4.1923, S. 4. 49. Moltke. Soldat und Geistesmensch. [Buchbesprechung] In: Vossische Zeitung, Nr. 171 vom 12.4.1923, S. 2–3. 50. Wilhelm Kahl. Ein Glückwunsch. In: Vossische Zeitung, Nr. 182 vom 18.4.1923, S. 2. 51. Reichs-Schulkampf. In: Vossische Zeitung, Nr. 230 vom 17.5.1923, S. 1–2. 52. Die Lösung des Reichsschulstreits. In: Vossische Zeitung, Nr. 253 vom 31.5.1923, S. 1–2. Zusammenfassung Bevor Erich Everth 1926 dem Ruf auf die deutschlandweit erste ordentliche Professur des Fachs Zeitungskunde folgte, war er fast anderthalb Jahrzehnte als Journalist tätig. Einen Höhepunkt seiner journalistischen Karriere markiert Everths Tätigkeit als »kulturpolitischer Leitartikler« der ›Vossischen Zeitung‹, der er zwischen September 1921 und Mai 1923 etwas über fünfzig Beiträge lieferte. Im Mittelpunkt dieses Wirkens stand die Zeitdiagnose der geistigen, politischen und sozialen Krisenkultur der frühen Weimarer Republik. Vor dem Hintergrund der tiefgreifenden strukturellen Existenzkrise, die die deutsche Nachkriegsgesellschaft im ersten Drittel der 1920er-Jahre durchschritt, zeichnete Everth ein noch heute in seiner Deutungskraft beeindruckendes, scharfsinnig beobachtetes, vielschichtiges Porträt des Spannungsverhältnisses der Zeitgenossen zur jungen Weimarer Republik. Summary Before Erich Everth in 1926 followed the call on the Germany’s first chair for newspaper science in Leipzig, he worked almost fifteen years as journalist. A highlight of his journalistic career marked Everth’s occupation as »cultural-political editorialist« of the ›Vossische Zeitung‹. Between September 1921 and May 1923 he wrote a little more than 50 articles for this well-respected liberal newspaper. The focus of his articles were the analysis and diagnosis of the crisis culture of the early Weimar Republic. Against the background of the profound structural crisis of post-war Germany in the early 1920s, Everth drew a still impressive, sharply observed, multifaceted portrait of the strained relationship of the contemporaries to the young Weimar Republic. Korrespondenzanschrift Dr. Erik Koenen, Universität Bremen, Zentrum für Medien, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI), Linzer Straße 4, 28359 Bremen Email: [email protected] Erik Koenen ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter (PostDoc) am Zentrum für Medien, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen.

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EIN »BELEHRUNGSFELDZUG GROßEN STILS«. Die Reichsgesundheitswoche als frühe Form des Campaigning. Die Geschichte der Öffentlichkeitsarbeit im Deutschen Reich der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört – trotz einiger verdienstvoller Ausnahmen – zu den Desideraten der kommunikationshistorischen Forschung. Zwar entstanden in den vergangenen Jahren einige Studien über die frühe Öffentlichkeitsarbeit sowie Werbung in Deutschland,1 doch mangelt es noch – wie Marius Lange an selber Stelle hervorgehoben hat – an empirisch fundierten und quellengesättigten Untersuchungen von Organisation, Ausdifferenzierung und Praxis der deutschen Öffentlichkeitsarbeit vor 1945. 2 Die Gründe hierfür sind vielfältig, lassen sich aber in ihrem Kern wohl auf zwei Faktoren zurückführen. Erstens ist sowohl die Kommunikationsgeschichte als auch die Marketing- und Unternehmensgeschichte in der deutschen Forschung nicht derart institutionalisiert wie etwa in den angelsächsischen Ländern. Historiker, die sich mit Kommunikationsoder Marketinggeschichte beschäftigen, nehmen oftmals eine Sonderstellung ein; an den sozialwissenschaftlich ausgerichteten kommunikations- oder wirtschaftswissenschaftlichen Instituten werden an die eher hermeneutisch arbeitenden Historiker zudem andere Anforderungen hinsichtlich der Vorgehensweise und Ergebnisdarstellung gestellt als in der Geschichtswissenschaft.3 Das macht die Auseinandersetzung mit der Frühphase der Public Relations für viele Forschende eher unattraktiv. Zweitens dominierte in der Forschung speziell im Hinblick auf die Geschichte der Öffentlichkeitsarbeit lange Zeit die insbesondere von aktiven oder ehemaligen Praktikern vertretene Meinung, PR sei in Deutschland erst nach dem Zweiten Weltkrieg als ein US-amerika-

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Vgl. etwa Peter Borscheid / Clemens Wischermann (Hg.): Bilderwelt des Alltags. Werbung in der Konsumgesellschaft des 19. und 20. Jahrhunderts. Stuttgart: Steiner 1995; Peter Szyszka (Hg.): Auf der Suche nach Identität. Annäherungen an eine Geschichte deutscher Öffentlichkeitsarbeit. Leipzig: Vistas 1996 (= Serie Öffentlichkeitsarbeit. Public Relations und Kommunikationsmanagement, Bd. 6); Michael Kunczik: Geschichte der Öffentlichkeitsarbeit. Köln u. a.: Böhlau 1997. Vgl. Marius Lange: Unternehmen im »Dienst an der Öffentlichkeit«. Theorieverständnis und Organisation von Public Relations in der Weimarer Republik. In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, 12. Jg. 2010, S. 101–120, hier v. a. S. 112. Zu den besonderen Anforderungen an die Unternehmensgeschichte vgl. bspw. Toni Pierenkemper: Was kann eine moderne Unternehmensgeschichtsschreibung leisten? Und was sollte sie tunlichst vermeiden. In: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, 44. Jg. 1999, Nr. 1, S. 15–31; Manfred Pohl: Zwischen Weihrauch und Wissenschaft? Zum Standort der modernen Unternehmensgeschichte. Eine Replik auf Toni Pierenkemper. In: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, 44. Jg. 1999, Nr. 2, S. 150–163; Toni Pierenkemper: Sechs Thesen zum gegenwärtigen Stand der deutschen Unternehmensgeschichte. Eine Entgegnung auf Manfred Pohl. In: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, 45. Jg. 2000, Nr. 2, S. 158– 166. Die Herausforderungen einer PR-Geschichtsschreibung reflektiert Jaquie L’Etang: Writing PR history: issues, methods and politics. In: Journal of Communication Management, 12. Jg. 2008, Nr. 4, S. 319–335.

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nisches Importprodukt etabliert worden. 4 Wenn auch diese Ansicht inzwischen als überholt gelten kann, verzögerte sie die wissenschaftliche Beschäftigung mit frühen Formen der Öffentlichkeitsarbeit spürbar. Seit einigen Jahren verändern sich die Verhältnisse allerdings und es ist ein wachsendes Interesse auf Seiten der allgemeinen Geschichtswissenschaft wie auch der Kommunikationsgeschichte an den Entwicklungen der PR in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts festzustellen.5 Insbesondere die Phase der »klassischen Moderne« (Detlev J. Peukert) zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem Anfang der 1930er Jahre rückte dabei in das Aufmerksamkeitsfeld der Forschenden. Denn in diesen ungefähr vierzig Jahren lassen sich zwei Prozesse beobachten, die zur Herausbildung einer professionalisierten Öffentlichkeitsarbeit maßgeblich beitrugen. Zunächst löste (erstens) die auf der Expansion des Zeitungs- und Zeitschriftenmarktes basierende »Entfesselung der Massenkommunikation« (Jürgen Wilke) vor allem unter staatlichen Akteuren eine Intensivierung ihrer öffentliche Selbstdarstellung aus. 6 Mehrere – zum Teil schon ältere – Studien beispielsweise zur Flottenpolitik im Kaiserreich um die Jahrhundertwende zeigen anschaulich, in welch gesteigertem Ausmaß Vertreter des Deutschen Reichs eine systematische Pressearbeit als politisches Instrument einsetzten.7 Aber auch Unternehmen begannen zunehmend damit, ihr Bild in der Öffentlichkeit aktiv zu gestalten.8 Im Kaiserreich war allerdings die Ausdifferenzierung in Marketing, Public Relations oder Produktwerbung noch nicht vollzogen worden; frühe Berufspraktiker oszillierten zwischen unterschiedlichen Anstellungsverhältnissen und waren eher Allrounder als spezialisierte Fachkräfte. Dies änderte sich (zweitens) in der Zwischenkriegszeit, als ein verstärkter Konkurrenzkampf zwischen einzelnen Unternehmen den begonnenen Professionalisierungs- und Spezialisierungsprozess der öf-

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Klassisch für diese Deutung ist die Position Albert Oeckls. Vgl. u. a. Albert Oeckl: Handbuch der Public Relations: Theorie und Praxis der Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland und der Welt. München: Süddeutscher Verl. 1964. Für einen aktuelleren Überblick mit einem Schwerpunkt auf den Theoretisierungsgrad der Forschung vgl. Oliver Raaz / Stefan Wehmeier: Unsichere PR-Geschichte: PR-Historiographien im systematischen Vergleich. In: Medien und Zeit, 26. Jg. 2011, Nr. 1, S. 6–15. Vgl. Gunda Stöber: Pressepolitik als Notwendigkeit. Zum Verhältnis von Staat und Öffentlichkeit im Wilhelminischen Deutschland 1890–1914. Stuttgart: Steiner 2000 (= Historische Mitteilungen, Beiheft, Bd. 38); Matthias Lau: Pressepolitik als Chance. Staatliche Öffentlichkeitsarbeit in den Ländern der Weimarer Republik. Stuttgart: Steiner 2003 (= Beiträge zur Kommunikationsgeschichte, Bd. 14). Vgl. etwa Wilhelm Deist: Flottenpolitik und Flottenpropaganda. Das Nachrichtenbureau des Reichsmarineamtes 1897–1914. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1976 (= Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte, Bd. 17). Dies zeigt etwa Thomas Großböltings Studie über die Geschichte der Gewerbeausstellungen. Vgl. Thomas Großbölting: »Im Reich der Arbeit«. Die Repräsentation gesellschaftlicher Ordnung in den deutschen Industrie- und Gewerbeausstellungen 1790–1914. München: Oldenbourg 2008 (= Ordnungssysteme, Bd. 21). Vgl. außerdem Marius Lange: Zwischen Demokratie und Diktatur. Unternehmerische Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland 1929–1936. Frankfurt am Main u. a.: Lang 2010, v. a. S. 47–80.

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fentlichen Kommunikation katalysierte.9 PR und Marketing begannen sich dadurch stärker voneinander abzugrenzen, freilich ohne damit die Verbindungen zwischen beiden Berufsfeldern gänzlich zu lösen. Fachzeitschriften wie ›Die Reklame‹ entstanden, Firmen gründeten eigene Abteilungen für Marketing sowie Öffentlichkeitsarbeit und erste Berufsverbände bildeten sich heraus.10 Auf diese Weise wurde die öffentliche Kommunikation auf ein neues Qualitäts- wie Intensitätsniveau gehoben. Zugleich begannen auch andere Akteure damit, Methoden der Public Relations oder der Werbung für ihre eigenen, nicht notwendigerweise ökonomischen oder politischen Ziele zu nutzen. Die zunehmende Verbreitung derartiger Kommunikationsinstrumente führte zu einer verstärkten Medialisierung des Alltags, der – wie Frank Bösch betont – durchaus auch demokratisierende Tendenzen innewohnten.11 Eines der Felder, das dieser Trend in erheblichem Maße prägte, war die hygienische Volksbelehrung. Diese war eine Reaktion auf die wachsende Erkenntnis, dass individuelle Verhaltensweisen einen entscheidenden Anteil an der Entstehung, dem Verlauf und der Verbreitung von Krankheiten hatten.12 Um Krankheiten zu vermeiden, mussten folglich auch die Gewohnheiten der Bevölkerung verändert werden. Wie die spätere Gesundheitsaufklärung versuchten die hygienischen Volksbelehrer dementsprechend, durch Wissensvermittlung, moralische Ansprache und diverse Unterhaltungsangebote auf das Gesundheitsverhalten der Bevölkerung einzuwirken. 13 Die hygienische Volksbelehrung war damit eine spezifische Form der Wissenschaftspopularisierung;14 ihre Protagonisten griffen aber – etwa bei großangelegten Gesundheitsausstel9

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Vgl. für eine Perspektive aus der Werbegeschichte Karin Knop: Zwischen Werbung und Propaganda: Werbewesen und Werbemedien von 1910 bis 1920. In: Werner Faulstich (Hg.): Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Das Zweite Jahrzehnt. Paderborn: Fink 2007, S. 173–184; Karin Knop: Veralltäglichung – Verwissenschaftlichung – Versachlichung: Werbung und Werbemedien der 1920er Jahre. In: Werner Faulstich (Hg.): Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Kultur der zwanziger Jahre. Paderborn: Fink 2008, S. 137–149. Zur Zeitschrift ›Die Reklame‹ vgl. Annette Nierhaus: Eine neue Orientierung der »Reklame«. Werbung zwischen Kunst, Psychologie und Handwerk. In: Horst D. Schlosser (Hg.): Das Deutsche Reich ist eine Republik. Beiträge zur Kommunikation und Sprache der Weimarer Zeit. Frankfurt am Main u. a.: Lang 2003 (= Frankfurter Forschungen zur Kultur- und Sprachwissenschaft, Bd. 8), S. 213–223, v. a. S. 213. Vgl. Frank Bösch: Katalysator der Demokratie? Presse und Politik vor 1914. In: Frank Bösch / Norbert Frei (Hg.): Medialisierung und Demokratie im 20. Jahrhundert. Göttingen: Wallstein-Verl. 2006 (= Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 5), S. 25–47. Vgl. u. a. Susanne Roeßiger / Heidrun Merk (Hg.): Hauptsache gesund! Gesundheitsaufklärung zwischen Disziplinierung und Emanzipation. Marburg: Jonas-Verl. 1998; Silvia Berger: »Die Jagd auf Mikroben hat erheblich an Reiz verloren« – Der sinkende Stern der Bakteriologie in Medizin und Gesundheitspolitik der Weimarer Republik. In: Martin Lengwiler / Jeannette Madarász (Hg.): Das präventive Selbst. Eine Kulturgeschichte moderner Gesundheitspolitik. Bielefeld: transcript 2010 (= VerKörperungen, Bd. 9), S. 87–114. Aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit der beiden Tätigkeiten werden die Begriffe »Gesundheitsaufklärung« und »hygienische Volksbelehrung« im Folgenden synonym verwandt. Wissenschaftspopularisierung bezeichnet die Vermittlung von akademischem Wissen an ein – als Zielgruppe nicht näher definiertes – Laienpublikum. Damit einher geht in der Regel eine Vereinfachung, aber auch Transformation der akademischen Wissensbestände. Die

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lungen wie der Ersten Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden von 1911 oder der Düsseldorfer Ausstellung für Gesundheitspflege, Soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei) 1926 – ebenfalls auf PR- sowie Werbeinstrumente zurück.15 Öffentlichkeitsarbeit bzw. Public Relations kann dabei als eine Form der systematischen, langfristigen und interessengeleiteten Kommunikation von Organisationen oder Einzelpersonen mit den für sie relevanten Teilöffentlichkeiten verstanden werden. 16 Diese Kommunikation erfolgt aber nicht – wie etwa in der Werbung – bezogen auf einzelne Produkte oder Dienstleistungen, sondern um die Beziehung zwischen dem Kommunikator und dem Rezipienten insgesamt positiv zu gestalten.17 Dies schlug sich auf den Expositionen etwa in der Einrichtung eigener Nachrichtenbüros, der Herausgabe von Ausstellungszeitungen wie -zeitschriften, der Veranstaltung von Pressekonferenzen oder dem Verfassen redaktioneller Beiträge für die Presse nieder. Darüber hinaus bemühten sich die Protagonisten der Gesundheitsaufklärung darum, Anregungen aus der sich professionalisierenden Öffentlichkeitsarbeit sowie dem Marketing aufzunehmen und auf die eigene Tätigkeit zu übertragen.18 Denn diesen Methoden wurde in

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Wissenschaftspopularisierung erlebte um die Jahrhundertwende einen enormen Bedeutungsaufschwung. Vgl. Andreas W. Daum: Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert. Bürgerliche Kultur, naturwissenschaftliche Bildung und die deutsche Öffentlichkeit, 1848–1914. München: Oldenbourg 2002. Carsten Kretschmann (Hg.): Wissenspopularisierung. Konzepte der Wissensverbreitung im Wandel. Berlin: Akademie-Verl. 2003 (= Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel, Bd. 4); Peter Broks: Understanding popular science. Maidenhead: Open Univ. Press 2006 (= Issues in cultural and media studies); Arne Schirrmacher / Sybilla Nikolow (Hg.): Wissenschaft und Öffentlichkeit als Ressourcen füreinander. Studien zur Wissenschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert. Frankfurt am Main: Campus-Verl. 2007. Zu den Gesundheitsausstellungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vgl. u. a. Stefan Poser: Museum der Gefahren. Die gesellschaftliche Bedeutung der Sicherheitstechnik. Das Beispiel der Hygiene-Ausstellungen und Museen für Arbeitsschutz in Wien, Berlin und Dresden um die Jahrhundertwende. Münster u. a.: Waxmann 1998 (= Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt, Bd. 3); Gunter Schaible: Sozial- und Hygiene-Ausstellungen. Objektpräsentationen im Industrialisierungsprozeß Deutschlands. Univ.-Diss. Tübingen 1999 [Mikrofiche-Ausg.]; Philipp Osten: Hygieneausstellungen: Zwischen Volksbelehrung und Vergnügungspark. In: Deutsches Ärzteblatt, 102. Jg. 2005, Nr. 45, S. 3085–3088. Des Weiteren wird meine Dissertation »Der Körper im Blick. Gesundheitsausstellungen vom späten Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus« Ende 2016 / Anfang 2017 im Verlag De Gruyter erscheinen. Die Begriffe PR und Öffentlichkeitsarbeit werden im Folgenden synonym verwendet. Die wohl immer noch klassische Definition von PR stammt vom James E. Grunig u. a.: Das situative Modell exzellenter Public Relations. Schlußfolgerungen aus einer internationalen Studie. In: Günter Bentele u. a. (Hg.): Dialogorientierte Unternehmenskommunikation. Berlin: Vistas Verlag 1996, S. 199–229. Vgl. u. a. Martin Vogel: Hygienische Volksbildung. In: Adolf Gottstein / Arthur Schloßmann / Ludwig Teleky (Hg.): Handbuch der Sozialen Hygiene und Gesundheitsfürsorge. Grundlagen und Methoden. Berlin: Springer 1925, S. 303–390; Richard Paul Frank: Sozialpropaganda und Wohlfahrtspflege. In: Freie Wohlfahrtspflege, 3. Jg. 1928, Nr. 6/7, S. 229–249; Richard Paul Frank: Sozialpropaganda und Wohlfahrtspflege. In: Freie Wohlfahrtspflege, 3. Jg. 1928, Nr. 8, S. 309–318; Richard Paul Frank: Sozialpropaganda und Wohlfahrtspflege. In: Freie Wohlfahrtspflege, 3. Jg. 1929, Nr. 10, S. 421–435.

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besonderem Maße das Potential zugeschrieben, die Bevölkerung auf das Anliegen der hygienischen Volksbelehrer aufmerksam zu machen. Und letztlich zielte die hygienische Volksbelehrung wie die Public Relations auf eine strategische Beeinflussung der öffentlichen Meinung im Sinne der Kommunikatoren ab. Ein bemerkenswertes Resultat dieser Adaption von PR-Instrumenten durch die hygienischen Volksbelehrer war die Reichsgesundheitswoche (RGW) aus dem Jahr 1926. Die RGW war der erste reichsweite Versuch einer systematischen Gesundheitsaufklärung in Deutschland, sie fand im gesamten Reich nahezu zeitgleich vom 18. bis zum 25. April 1926 statt. Sie wurde allerdings von der Forschung bislang kaum wahrgenommen; explizite Bezüge zwischen der RGW und der Genese einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit wurden überhaupt noch nicht gezogen.19 Im Folgenden wird die Reichsgesundheitswoche als ein Versuch beschrieben, das Instrument des Campaigning in der hygienischen Volksbelehrung einzusetzen.20 Eine Kampagne ist »eine zusammenhängende Serie von Kommunikationsereignissen und Aktionen, um in einem bestimmten Zeitabschnitt ein politisches Ziel zu erreichen«, die aus einem logistischen und einem öffentlichkeitswirksamen Teil besteht.21 Indem unter dieser Perspektive Entstehung, Durchführung und Nachwirkungen der RGW nachgezeichnet werden, werden einerseits ein empirisch fundierter Beitrag zu einer wichtigen Phase der Kommunikationsgeschichte geleistet und andererseits eine vielschichtige Episode der Kulturgeschichte der Weimarer Republik gewürdigt. Dafür wird das erste Kapitel die Entstehung und Vorgeschichte der Reichsgesundheitswoche darstellen. Das zweite Kapitel behandelt anhand der Einzelaspekte »Organisatorische Vorbereitung«, »Medien« sowie »Veranstaltungen« die konkrete Durchführung der RGW. Das dritte Kapitel fokussiert auf die Rezeption und die Nachwirkungen der Veranstaltung, ehe im Fazit abschließende Überlegungen zur Einordnung der RGW als ein spezifisches Beispiel für die Öffentlichkeitsarbeit in der Weimarer Republik folgen. Der Schwerpunkt des Artikels liegt dabei weniger auf den Inhalten der Kampagne als auf ihrer Organisation und den eingesetzten Methoden, um der bisher eher vernachlässigten organisatorischen Struktur der RGW Rechnung zu tragen. 1. VORGESCHICHTE DER REICHSGESUNDHEITSWOCHE Die RGW ging wahrscheinlich auf eine Initiative des Hauptverbandes deutscher Krankenkassen sowie des Mediziners und Sozialdemokraten Julius Moses aus dem Jahr 1924 zurück. Ihr Plan sah vor, »in ganz Deutschland in der gleichen Woche sozialhygienische Aufklärungsarbeit zu leisten, mit Hilfe von öffentlichen und Betriebs-Versamm19

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Die Ausnahmen sind Daniel S. Nadav: Julius Moses (1868-1942) und die Politik der Sozialhygiene in Deutschland. Gerlingen: Bleicher 1985 (= ham- MĆ঴ôn le-His৬ôryĆ GermĆnît (Tēl-ąvîv): Schriftenreihe des Instituts für Deutsche Geschichte, Universität Tel Aviv, Bd. 8), S. 273–279; Daniel S. Nadav: Zur Einberufung der Ersten Reichsgesundheitswoche im Jahre 1926. In: Medizinische Welt, 27, Jg. 1976, Nr. 21, S. 1069–1072; Paul Weindling: Health, race and German politics between national unification and Nazism 1870–1945. Cambridge: Cambridge Univ. Press 1989 (= Cambridge history of medicine), S. 411–413. Die Begriffe Kampagne und Campaigning werden im Folgenden synonym verwendet. Marco Althaus: Kampagne/Campaigning. In: Marco Althaus u. a. (Hg.): Handlexikon Public Affairs. Münster: Lit 2005 (= Public affairs und Politikmanagement, Bd. 1), S. 114.

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lungen, Kinoveranstaltungen, Belehrung der Schüler, Veranstaltung von Ausstellungen und ähnlichem«.22 Durch den Einsatz von »allen Mitteln der Belehrung und Propaganda« sollte das hygienische »Verständnis und Verantwortungsgefühl« jedes Einzelnen gegenüber sich, seiner Familie und der Bevölkerung intensiviert sowie ihm »die Notwendigkeit der Gesundheitspflege« verdeutlicht werden.23 Das Ziel der RGW bestand darin, durch eine konzertierte und über mehrere mediale Kanäle laufende Aktion die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit auf das Thema Gesundheit zu lenken. Damit folgten sie dem Vorbild ähnlicher Projekte in Großbritannien und den USA, wo die Orientierung der »public health education« an Methoden der Werbung sowie der Public Relations schon früher eingesetzt hatte. 24 Eine erste, lediglich lokal veranstaltete Gesundheitswoche in Berlin und die »Kindergesundheitswoche« vom 28. Juni bis 5. Juli 1925 in Gelsenkirchen zeigten das Potential derartiger Unternehmungen. Die Gelsenkirchener Veranstaltung sollte im Sinne einer »Werbewoche« durch »eine Fülle von Veranstaltungen, Vorträgen und Sehenswürdigkeiten« das allgemeine Interesse am Thema Säuglings- und Kinderfürsorge wecken.25 Die Veranstalter wollten damit »einen neuen, von den bisherigen Wegen hygienischer Volksaufklärung völlig abweichenden Weg beschreiten, um ihrem Ziel, der hygienischen Erfassung großer Volksgruppen, auf dem grundlegenden Teilgebiet der Kindergesundheitspflege näher zu kommen«.26 Diese frühen Veranstaltungen zeigten allerdings, dass der Hauptverband deutscher Krankenkassen und Moses alleine mit der Organisation einer reichsweiten Gesundheitswoche überfordert sein würden. Deswegen übernahm im gleichen Jahr der Reichsausschuss für hygienische Volksbelehrung die Koordination der RGW.27 Dieser war eine 1921 gegründete Interessengemeinschaft zahlreicher sozialhygienisch orientierter Organisationen sowie politischer Institutionen. Gemeinsam verfolgten sie das Ziel, die medizinisch-naturwissenschaftlichen Kenntnisse der Bevölkerung zu verbreitern und dadurch ihr Gesundheitsverhalten zu verändern. Der Reichsausschuss kooperierte eng mit dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden, der wichtigsten Einrichtung der Gesundheitsaufklärung im Deutschen Reich; zu seinen Mitgliedern zählten 22

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Schreiben Hauptverband deutscher Krankenkassen an das Reichsministerium des Innern vom 7.4.1925. BArch Berlin R 1501/109411, Bl. 4. Aufruf zur Reichsgesundheitswoche. BArch Berlin R 86/908, unpaginiert. Vgl. Elizabeth Toon: Managing the conduct of the individual life: Public Health Education and American Public Health, 1910–1940. PhD-Thesis University of Pennsylvania 1998, v. a. S. 70–80. Für eine zeitgenössische Perspektive auf die englischen Gesundheitswochen vgl. Curt Adam: Gesundheitswochen in England. In: Hygienischer Wegweiser, 1. Jg. 1926, Nr. 2, S. 3–20. Allgemeine Deutsche Kindergesundheitswoche – Ruhrgebiet, verbunden mit einschlägiger Hygiene-, Muster- u. Großhandelsausstellung. Gelsenkirchen vom 28. Juni–5. Juli 1925. Allgemeine Richtlinien. GStA PK I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4388, Bl. 350–351, hier Bl. 350. Allgemeine deutsche Kindergesundheitswoche Ruhrgebiet. Gelsenkirchen vom 28. Juni bis 5. Juli verbunden mit Hygiene-, Muster- u. Grosshandels-Ausstellung, Vorführungen u. Vorträgen in den neu erbauten städtischen Ausstellungshallen veranstaltet aus Anlaß der 50Jahrfeier der Stadt Gelsenkirchen. GStA PK I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4388, Bl. 352–355, hier Bl. 352. Vgl. Nadav (1976) S. 1070 (wie Anm. 19).

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unter anderen die Deutsche Vereinigung für Krüppelfürsorge (DVfK), die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten (DGBG) sowie Vertreter der deutschen Ärzteschaft.28 Sein Vorsitzender war Carl Hamel, der ab dem 1. Juli 1926 als Präsident des Reichsgesundheitsamtes amtierte, als Generalsekretär fungierte der Professor für Augenheilkunde und Direktor des Kaiserin-Friedrich-Haus für ärztliche Fortbildung, Curt Adam. Strukturell bestand der Reichsausschuss für hygienische Volksbelehrung aus einem Dachverband, unter dem sich 18 Landesausschüsse und für Preußen 14 Provinzialausschüsse konstituierten. Diese wiederum setzten sich aus einer unterschiedlich großen Anzahl von Ortsausschüssen zusammen. 29 Auch wenn die Idee der RGW bereits 1924 entstanden war, fand die erste Vorbesprechung, an der neben den Krankenkassen auch der Vorstand des Reichsausschusses sowie Vertreter des Reichsministeriums des Innern teilnahmen, erst am 28. Mai 1925 statt. Auf dieser Sitzung wurden grundlegende Fragen im Hinblick auf die Organisationsform der Kampagne beschlossen und die Aufgaben des Reichsausschusses festgelegt.30 Für die Durchführung der RGW griffen die Organisatoren auf die bestehende Struktur des Reichsausschusses mit seinen Landes- und Provinzialausschüssen zurück. Träger der lokalen Maßnahmen sollten – den »Richtlinien für die Veranstaltung einer Reichsgesundheitswoche« zufolge – die Kommunen sein, denen von bestehenden oder anlässlich der RGW gegründeten Ortsausschüssen geholfen wurde.31 Der Reichsausschuss selbst konzentrierte sich dagegen auf koordinierende Maßnahmen; er warb für politische Unterstützung, forderte Ärzte zur Beteiligung auf und übernahm die inhaltliche Betreuung des gesamten Konzeptes. Das Reichsministerium des Innern förderte diese Tätigkeit infolge eines Reichstagsbeschlusses mit 350 000 RM.32 Von den Ortsausschüssen wurde dagegen erwartet, die nötigen Mittel für die Veranstaltungen selbst zu besorgen – etwa indem sie Beihilfen der Kommunen akquirierten. Eine finanzielle Unterstützung der Landesausschüsse war hingegen bis zu einem Gesamtbetrag von 28

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Zu den öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen der DGBG vgl. Lutz Sauerteig: Krankheit, Sexualität, Gesellschaft. Geschlechtskrankheiten und Gesundheitspolitik in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart: Steiner 1999 (= Medizin, Gesellschaft und Geschichte, Beiheft, Bd. 12), v. a. S. 187–226; Petra Ellenbrand: Die Volksbewegung und Volksaufklärung gegen Geschlechtskrankheiten in Kaiserreich und Weimarer Republik. Marburg: Görich & Weiershäuser 1999 (= Wissenschaft in Dissertationen, Bd. 459). Für die DVfK vgl. u. a. Philipp Osten: »Lärmender Frohsinn«. Fotografien körperbehinderter Kinder (1900–1920). In: Beate Ochsner / Anne Grebe (Hg.): Andere Bilder. Zur Produktion von Behinderung in der visuellen Kultur. Bielefeld: transcript 2013 (= Disability studies, Bd. 8), S. 133–159. Zu diesem Aufbau vgl. Curt Adam: Der Reichsausschuß für hygienische Volksbelehrung. In: Zeitschrift für Desinfektions- und Gesundheitswesen, 22. Jg. 1930, Nr. 6, S. 495–500. Vgl. Bericht über die am 28. Mai 1925 im Reichsministerium des Innern stattgehabte Besprechung betreffend Reichsgesundheitswoche. BArch Berlin R 1501/109411, Bl. 19–23. Vgl. Richtlinien für die Veranstaltung einer Reichsgesundheitswoche (R.G.W). BArch Berlin R 1501/109411, Bl. 66–68, hier Bl. 66. Vgl. Sitzung des Reichsausschusses für hygienische Volksbelehrung am 21. Oktober 1925, 10 1/2 Uhr im Reichsministerium des Innern. BArch Berlin R 1501/109412, Bl. 114–128, hier Bl. 122. Vgl. weiter o. V.: Erster Tätigkeitsbericht. November 1925. In: Nachrichtenblatt der Reichs-Gesundheits-Woche, 1. Jg. 1925, Nr. 1, S. 1–2, hier S. 1.

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100 000 RM möglich.33 Auf dieser organisatorischen Grundlage begannen die Veranstalter der RGW mit den Vorbereitungen ihres Großprojektes. Als endgültigen Termin für die Veranstaltung legten sie nach einigen Abstimmungsschwierigkeiten im Januar 1926 die Woche vom 18. bis zum 25. April gleichen Jahres fest.34 An diesen Zeitraum sollten sich möglichst alle Kommunen halten; nur vereinzelt wurde mit Rücksicht auf die Schulferien ein anderer Termin gewählt. 35 Das Frühjahr des Jahres 1926 stand damit aus Sicht der hygienischen Volksbelehrer ganz im Zeichen der RGW. 2. DER »BELEHRUNGSFELDZUG GROßEN STILS«. DIE UMSETZUNG DER RGW ,0APRIL 1926 Die Reichsgesundheitswoche war eine vielschichtige Veranstaltung, die im Frühjahr 1926 auf unterschiedlichen Kanälen ablief. Sie verlangte ihren Organisatoren eine gründliche Vorbereitung auf vielerlei Ebenen ab, machte sowohl die Herstellung geeigneter Aufklärungsmaterialien als auch die Durchführung öffentlichkeitswirksamer Veranstaltungen und die Stimulierung einer möglicht systematischen Berichterstattung über die Kampagne notwendig. Im Folgenden wird die Umsetzung der ambitionierten Ziele des Reichsausschusses für hygienische Volksbelehrung näher in den Blick genommen. Hierfür werden zunächst seine Vorarbeiten für die Kampagne beleuchtet, um anschließend die Entwicklung neuer Aufklärungsmedien sowie die Veranstaltungen während der Woche darzustellen. Damit wird sichtbar, wie sich die ursprünglichen Pläne für die RGW letztlich konkretisierten. 2.1. Organisatorische Vorbereitungen Die ersten Ankündigungen der Kampagne in der Fachpresse erschienen bereits 1925,36 doch mit dem Jahreswechsel intensivierte sich die Werbung für die Veranstaltung spürbar. Curt Adam sowie der Ärzteverband Westfalens veröffentlichten Aufrufe, mit denen sie die deutsche Ärzteschaft zur Beteiligung an der RGW zu motivieren versuchten.37 Andere – wie der Vorsitzende des Provinzialausschusses in Sachsen, Schadendorf, – fuhren im Vorfeld des Ereignisses durch das Land, um vor Ort für die Veranstaltung zu werben.38 Auch die Massenpresse sollte auf die RGW aufmerksam gemacht werden, damit sie während der Woche die Bevölkerung mit aufklärenden Artikeln versorgte. Dafür richtete der Reichsausschuss spätestens zum Oktober 1925 eine 33

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Vgl. Sitzung des Reichsausschusses für hygienische Volksbelehrung am Mittwoch, den 13. Januar 1926 um 11 Uhr, S. 1. BArch Berlin R 1501/109413, unpaginiert. Ebd. Vgl. Protokoll der Sitzung des Reichsausschusses für hygienische Volksbelehrung am 27. März 1926, S. 1. BArch Berlin R 1501/109414, unpaginiert. Vgl. bspw. Chr.: Reichsgesundheitswoche. In: Blätter für Volksgesundheitspflege, 25. Jg. 1925, Nr. 11, S. 193. Vgl. Holtmeier / Buss: Aufruf zur Beteiligung an der Reichsgesundheitswoche. In: Blätter für Volksgesundheitspflege, 26. Jg. 1926, Nr. 3, S. 51; Curt Adam: Aufruf an die Ärzte zur Beteiligung an der Reichs-Gesundheits-Woche. In: Ärztliche Mitteilungen, 27. Jg. 1926, Nr. 14, S. 184–185. Vgl. Schadendorf: Allgemeines und Persönliches zur Reichsgesundheitswoche. In: Blätter für Wohlfahrtspflege, 6. Jg. 1926, Nr. 4, S. 107–109, hier S. 108.

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eigene Pressestelle ein, die ein Nachrichtenblatt sowie eine Pressekorrespondenz herausgab.39 Letztere erschien vom 15. Januar 1926 bis zum 15. März 1926. Die Ausgaben umfassten jeweils vier Druckseiten und beinhalteten neben Informationen über den Vorbereitungsstand der RGW immer kurze Artikel medizinischer Fachleute sowie bekannter Gesundheitsaufklärer, die von den Zeitungen kostenfrei nachgedruckt werden durften. Hamel und Adam als Herausgeber des Blattes baten die Redaktionen der Tageszeitungen sowie Publikumszeitschriften lediglich darum, der RGW »eine in gewissen Zeitabständen regelmäßig wiederkehrende eigene Rubrik« zu gewähren, in der diese sowie weitere belehrende Artikel untergebracht werden konnten.40 Verteilt wurde das Korrespondenzblatt durch den Reichsausschuss selbst; es wurde aber auch in das Programm des Zeitungsdienstes des Vereins Deutscher Zeitungsverleger und der Wohlfahrts-Korrespondenz aufgenommen.41 Zusätzlich sprach der Reichsausschuss ausgewählte Journalisten gezielt an. Auf diese Weise gelang es ihm beispielsweise, einen langen Artikel über die Woche in der ›Berliner Illustrierten Zeitung‹ zu platzieren. 42 2.2. Die Medien der RGW Als weitere Aufgabe übernahm der Reichsausschuss für hygienische Volksbelehrung die Herstellung unterschiedlicher Belehrungsmedien, die vor und während der RGW zum Einsatz kamen. Weil seinen Mitgliedern die Auswahl der deutschen sozialhygienischen Filme nicht ausreichte, entschied er sich dazu, in Zusammenarbeit mit Julius Pinschewers Werbefilm GmbH einen neuen Titel zu entwickeln. Es entstand der Trickfilm »Fritzchens Werdegang«, für den der Reichsausschuss 2000 bis 3000 RM aufzubringen hatte.43 Dabei handelte es sich um eine Exempelgeschichte, die eine – medizinisch-naturwissenschaftlich betrachtet – »richtige« Lebensweise propagierte. Der nur vier Minuten lange Stummfilm dreht sich ganz um den Lebenswandel der Hauptfigur Fritzchen. Dieser verhält sich zunächst außerordentlich ungesund; er achtet nicht auf seine Körperpflege, konsumiert Drogen und sucht zuletzt eine Prostituierte auf. Schließlich befällt ihn eine – durch einen schwarzen Kraken symbolisierte – Krankheit. Nur durch den Besuch der RGW kann er sich vor dieser retten. Derart geläutert ändert sich sein Alltag radikal im Sinne der hygienischen Volksbelehrer und er erreicht auf diese Weise doch noch ein »glücklich und gesundes Leben [...]«.44 39

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Vgl. Sitzung des Reichsausschusses für hygienische Volksbelehrung am 21. Oktober 1925, 10 1/2 Uhr im Reichsministerium des Innern. BArch Berlin R 1501/109412, Bl. 114–128, Bl. 116. Carl Hamel / Curt Adam: Sehr geehrte Schriftleitung! In: Reichsgesundheitswoche. Pressekorrespondenz für gesundheitliche Aufklärung, 1. Jg. 1926, Nr. 1, S. 1. Hervorhebung im Original. Für die Arbeit der Pressestelle generell vgl. Curt Adam (Hg.): Die Reichsgesundheitswoche 1926. Allgemeiner Teil. Leipzig: Vogel 1928, S. 92–100. Vgl. Adam (1928) S. 96 (wie Anm. 41). Vgl. Besprechung am 13. November 1925 im Reichsministerium des Innern mit den Vertretern der Deutschen Film-Industrie, der Film-Verleiher, der Lichtspiel-Theater-Besitzer und der Film-Oberprüfstelle betreffend die Rolle des Filmes in der Reichs-GesundheitsWoche. BArch Berlin R 1501/109412, Bl. 134–139, hier Bl. 136. Fritzchens Werdegang. Bundesarchiv-Filmarchiv, 21507.

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Der Vorführung des Trickfilmes schloss sich – so zumindest die Konzeption des Reichsausschusses – der ebenfalls kurze Vortrag eines Schulmediziners an. Dieser konnte ausgewählte Themen des Films aufgreifen, um weitergehende Informationen ergänzen und in einen größeren Kontext stellen. Für den Fall, dass einzelne Ärzte nicht in der Lage oder bereit dazu waren, einen eigenen Vortrag auszuarbeiten, stellte der Reichsausschuss einen Mustertext zur Verfügung, der nach dem Film vorgelesen werden konnte.45 Zusammengenommen sollten die Vorführung des Filmes und der Vortrag nicht länger als etwa 15 Minuten dauern. Dadurch war es möglich, »Fritzchens Werdegang« in das allgemeine Kinoprogramm einzubauen. Außerdem ließ der Reichsausschuss vier sogenannte Schwanzfilme produzieren. Diese liefen am Ende des eigentlichen Programms und thematisierten ebenfalls hygienische Fragen – beispielsweise das systematische Zähneputzen.46 Der Trickfilm war sowohl als Werbemaßnahme im Vorfeld der RGW als auch als Programmpunkt während der Woche vorgesehen. Deshalb verteilten die Organisatoren der Kampagne im Vorfeld mehr als 300 Kopien des Films.47 Auf Anregung des Reichsministers der Finanzen sowie des Reichsministers des Innern räumten die Landesregierungen darüber hinaus den Kinobetreibern eine Steuererleichterung für die Abende ein, an denen sie »Fritzchens Werdegang« ins Programm nahmen.48 Dadurch schufen die beiden Reichsminister einen ökonomischen Anreiz, der die Aufführung des Filmes förderte. Die möglichen Steuererleichterungen wurden jedoch nicht überall rechtzeitig bekannt, so dass etwa in Württemberg der Film kaum gezeigt wurde.49 Abgesehen von den Filmen entwickelte der Reichsausschuss ein populäres »Gesundheitsheftchen«, das für 15 Pf. verkauft wurde.50 Das 32 Seiten umfassende Heft bestand ausschließlich aus bunten, eher humoristisch gehaltenen Karikaturen, die jeweils ein belehrender Reim begleitete. Trotz seines bescheidenen Umfangs sollte es auf leicht verständliche Weise »alle wichtigen Kapitel der Hygiene« behandeln. 51 Ergänzt wurde das Heftchen durch einen 5 Pf. kostenden, unbebilderten Grundriss. Dieser war umfangreicher und vertiefte die im »Gesundheitsheftchen« angerissenen Themen auf allgemeinverständliche Weise.52 45

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Vgl. Ansprache eines Arztes im Anschluß an den Werbefilm der Reichs-GesundheitsWoche. BArch Berlin R 32/549, unpaginiert. Vgl. Adam (1928) S. 105 (wie Anm. 41). Ebd. Vgl. Rundschreiben des Reichsministers der Finanzen und des Reichsministers des Innern an die Landesregierungen vom 26.2.1926. HStA Stuttgart E 130 b Bü 2766, unpaginiert; o. V.: Filme für die Reichsgesundheitswoche. In: Reichsgesundheitswoche. Pressekorrespondenz für gesundheitliche Aufklärung 1. Jg. 1926, Nr. 4, S. 1. Vgl. Curt Adam (Hg.): Die Reichsgesundheitswoche 1926. Spezieller Teil. Verlauf der Reichsgesundheitswoche in den einzelnen Ländern. Leipzig: Vogel 1927, S. 79. Vgl. Besprechung im Reichsministerium des Innern am 8. Dezember 1925 betr. Herausgabe eines Reichs-Gesundheitsheftchens. BArch Berlin R 32/549, unpaginiert. Das Gesundheitsheftchen für die Reichs-Gesundheits-Woche. BArch Berlin R 1501/ 109412, Bl. 452. Für eine genauere Analyse des Films sowie des »Gesundheitsheftchens« im Kontext der Entwicklungen in der hygienischen Volksbelehrung in den 1920er Jahren vgl. Sebastian

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Doch nicht nur der Reichsausschuss für hygienische Volksbelehrung nutzte die verbliebene Zeit, um Aufklärungsmedien für die Kampagne herzustellen. Auch andere an der RGW beteiligte Akteure verbreiterten im Vorfeld dieses »Belehrungsfeldzug großen Stils« ihre Materialgrundlage.53 Die DGBG bestellte beispielsweise 500 kleine Ausstellungen beim Deutschen Hygiene-Museum sowie der Deutschen Hochbildgesellschaft, die an interessierte Ortsausschüsse weitervertrieben werden sollten54; die DVfK stellte für die Woche eine größere Ausstellung und vier weitere Lichtbildserien zusammen.55 2.3. Veranstaltungen während der Reichsgesundheitswoche Derart vorbereitet startete am 18. April 1926 im gesamten Deutschen Reich die RGW. In vielen Städten begann die Woche mit einer größeren Festveranstaltung in Anwesenheit der lokalen Honoratioren. Dem schlossen sich in den nachfolgenden Tagen unter anderem Sportveranstaltungen, Feuerwehrübungen sowie Film- oder Vortragsabende an.56 Den Abschluss bildeten oftmals größer angelegte Sportsonntage, an denen sich auch lokale Sportvereine beteiligten. Hinzu traten sehr unterschiedliche Maßnahmen, die von Ort zu Ort variierten. In der Gemeinde Kapellen-Stolzenfels, einem heutigen Stadtteil von Koblenz, wurde etwa der Schulunterricht konsequent auf die RGW ausgerichtet. Tägliche Vorträge, Turn- und Marschübungen sowie das Abschreiben und Vorlesen eines Gesundheitskatechismus sollten dazu beitragen, gesundheitsrelevantes Wissen zum »Familiengut« zu machen.57 Auch der Kreis Adenau legte einen Schwerpunkt auf den Schulunterricht. Hier war für Dienstag, den 20. April 1926, eine Versammlung aller Lehrer des Kreises vorgesehen. Dort erhielten sie eine Einführung in die »Richtlinien für die Erteilung des Gesundheitsunterrichts in den Schulen während der Gesundheitswoche«. 58 Dieser sollte an drei Tagen in der Woche abgehalten werden. An ältere Schüler wurde zudem das Gesundheitsheftchen des Reichsausschusses zum Selbststudium ausgeteilt.59 In Leipzig wiederum ging das Engagement für die RGW von

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Weinert: Funny Education? Cartoons and Illustrated Stories as Medium of Health Instruction in Weimar Germany. In: International Journal of Comic Art, 15. Jg. 2013, Nr. 1, S. 354–362 sowie International Journal of Comic Art, 15. Jg. 2013, Nr. 2, S. 793. G. Frey: Gedanken über hygienische Volksbelehrung, ihre Wege und Hilfsmittel. In: Arbeiten aus dem Reichsgesundheitsamte, 57. Jg. 1926, S. 232–264, hier S. 257. Vgl. Schreiben Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten an das Reichsministerium des Innern vom 29.6.1925. BArch Berlin R 1501/109411, Bl. 109–110. Vgl. Schreiben Deutsche Vereinigung für Krüppelfürsorge an das Reichsministerium des Innern vom 17.7.1925. BArch Berlin R 1501/109411, Bl. 176. Für einen Überblick über den Ablauf der RGW in einer mittelgroßen Stadt vgl. o. V.: Führer durch die Erfurter Veranstaltungen: Gesundheitsausstellung, Aufklärungsvorträge, Sport und Spiel, Hygienische Werbung. Reichsgesundheitswoche in der Luther- und Domstadt Erfurt. Erfurt: [Stadtverkehrsamt] 1926. Reichsgesundheitswoche im Landkreis Coblenz, S. 5. GStA PK I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4392, unpaginiert. Kloninger: Programm der Reichsgesundheitswoche in Adenau. GStA PK I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4392, unpaginiert. Ebd.

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der Lehrerschaft selbst aus. Hier organisierten sie einen großen Elternabend, an dem sie die Eltern hygienisch belehrten. Zusätzlich veranstalteten die Schulen einen Wandertag und behandelten das Thema Gesundheitspflege im Unterricht. Für weitere Veranstaltungen stellten die Stadt Leipzig sowie die Ortskrankenkasse jeweils 3000 RM bereit, von denen unter anderem Vortragsabende finanziert wurden.60 In Wetzlar, das seine Reichsgesundheitswoche abweichend vom 2. bis zum 9. Mai veranstaltete, eröffnete die RGW, indem die Predigten während des Sonntagsgottesdienstes beider Konfessionen von der »Bedeutung der Gesundheitspflege für Familie und Volk« handelten.61 Auch im Eifeler Kreis Monschau beteiligten sich kirchliche Akteure verstärkt an der Kampagne. Dort zirkulierte innerhalb des katholischen Pfarrklerus ein vom Lammersdorfer Pfarrer Jansen verfasster Hirtenbrief. Er beschäftigte sich mit der »sittliche[n] Pflicht, den Leib für den Dienst der Seele gesund zu erhalten« und wandte sich damit vor allem gegen übermäßigen Alkoholkonsum.62 Aus evangelischer Sicht hatte wiederum der Sozialhygieniker Hans Harmsen einen Hinweis »für die Mitwirkung der Geistlichkeit an der hygienischen Volksbelehrung insbesondere der Reichsgesundheitswoche« verfasst.63 Ein besonders wichtiges Medium während der RGW wie auch generell in der Gesundheitsaufklärung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stellten größere wie kleinere Ausstellungen dar. Diese waren oftmals die einzigen Angebote, die über die gesamte Laufzeit der Kampagne hinweg zugänglich waren. Sie bildeten daher das verbindende Element zwischen den zahlreichen, teilweise sehr heterogenen Veranstaltungen im Rahmen der RGW. Für die Presse diente gerade die Eröffnung von Ausstellungen regelmäßig als Aufhänger ihrer Berichterstattung. Gesundheitsaufklärende Expositionen konnten entweder vollständig von einem Anbieter für hygienische Lehrmittel wie dem Deutschen Hygiene-Museum oder dem Kaiserin-Auguste-Victoria-Haus für Säuglingsfürsorge (KAVH) bezogen oder – bei größeren Projekten – als Eigenleistung zusammengestellt werden.64 Dies war beispielsweise in Berlin der Fall. Dort fand zeitgleich mit der Reichsgesundheitswoche vom 18. bis 25. April die zweite »Allgemeine deutsche Hygiene-Messe und Ausstellung« statt, die vom Berliner Messeamt unter Mitwirkung des »Vereins zur Förderung der Messen der medizinischen und hygienischen Industrie« im Haus der Funkindustrie auf dem Ausstellungsgelände am Kaiserdamm organisiert 60 61

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Vgl. o. V.: R.G.W. In: Leipziger Lehrerzeitung, 33. Jg. 1926, Nr. 11, S. 236. Reichsgesundheitswoche vom 2. Mai bis 9. Mai 1926. Öffentliche Veranstaltungen in der Stadt Wetzlar, S. 1.GStA PK I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4392, unpaginiert. Schreiben des Landrats in Monschau an den Preußischen Minister für Volkswohlfahrt vom 28.4.1926. GStA PK I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4392, unpaginiert. Zum zeitgenössischen »Kampf gegen den Alkoholismus« vgl. auch Judith Große / Francesco Spöring / Jana Tschurenev (Hg.): Biopolitik und Sittlichkeitsreform. Kampagnen gegen Alkohol, Drogen und Prostitution 1880–1950. Frankfurt am Main, New York: Campus-Verl. 2014 (= Reihe »Globalgeschichte«, Bd. 18). Adam (1928) S. 27 (wie Anm. 41). Das KAVH vertrieb etwa anlässlich der RGW die kleine Schau »Mutter und Kind« für 600 RM. Vgl. o. V.: Die Veranstaltung einer Reichs-Gesundheits-Woche in einer mittelgroßen Stadt. In: Nachrichtenblatt der Reichs-Gesundheits-Woche, 1. Jg. 1926, Nr. 4, S. 2–3, hier S. 2.

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wurde. Sie war eine klassische Gewerbeausstellung und hatte vor allem die Warenpräsentation kommerzieller Anbieter auf dem Gesundheitsmarkt zum Ziel. Daneben führte aber die Berliner Medizinische Gesellschaft im Vortragssaal der Funkhalle medizinische Kongresse und Tagungen durch.65 Die Eröffnung der Messe fungierte nicht nur als Auftakt der RGW in Berlin, sondern bildete auch den Ausgangspunkt eines längeren Artikels über die Kampagne in der ›Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung‹ sowie in der ›Germania‹.66 Ganz ähnlich führte die Schau »Gesunde Jugend«, die der Stadtverband Königsberger Frauenvereine in der Königsberger Messehalle veranstaltete, zu einem längeren Bericht in der ›Königsberger Hartungschen Zeitung‹. 67 3. NACHWIRKUNGEN UND REZEPTION. DIE ERGEBNISSE '(55(,&+6*(681'HEITSWOCHE

Die RGW kennzeichnete die Kombination bemerkenswert heterogener Medien sowie Vermittlungsformate. Auf diese Weise gelang es ihren Veranstaltern rund um den Reichsausschuss für hygienische Volksbelehrung, eine intensive Kampagne ins Leben zu rufen, die eine Woche lang Fragen nach der Gesundheit sowie Krankheit des Körpers in das öffentliche Bewusstsein rückte. Im Unterschied zu den großen Gesundheitsausstellungen, die ebenfalls in der Regel mit einem beträchtlichen Medieninteresse verbunden waren,68 blieb die RGW nicht auf einen Ort beschränkt, sondern strahlte über das gesamte Deutsche Reich aus. Dies war zumindest in der deutschen Gesundheitsaufklärung ein neuartiger Ansatz. Dennoch kam es nie zu einer Wiederholung des Projektes. Im Folgenden wird zunächst die unmittelbare Rezeption der RGW skizziert, um danach einen Blick auf die organisatorischen Schwierigkeiten werfen, die letztlich dazu beitrugen, dass es nach 1926 zu keiner Neuauflage der RGW mehr kam. Abschließend wird anhand von zwei Beispielen gezeigt, dass sich mit der RGW dennoch das Campaigning als Mittel der deutschen hygienischen Volksbelehrung etabliert hatte. 3.1. Zeitgenössische Rezeption Als die Reichsgesundheitswoche im April 1926 zu Ende ging, blickten die Organisatoren auf ein erfolgreiches Projekt zurück, das – so Curt Adam auf einer Sitzung des Reichsausschusses für hygienische Volksbelehrung – ihre »kühnsten Erwartungen über-

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Vgl. o. V.: Zur Reichsgesundheitswoche 18.–25. April. Allgemeine Deutsche Hygiene-Messe u. Ausstellung Berlin 1926. GStA PK I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4391, unpaginiert. Vgl. o. V.: Eröffnung der Berliner Hygieneausstellung. In: Neue Preußische Kreuz-Zeitung, 18.4.1926. GStA PK I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4391, unpaginiert; E.Z.: Hygiene-Messe. In: Germania, 23.4.1926. GStA PK I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4391, unpaginiert. Vgl. T. A.: Ausstellung »Gesunde Jugend«. In: Königsberger Hartungsche Zeitung, 27.4.1926. GStA PK I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4391, unpaginiert. Der Pressedienst der GeSoLei zählte 1926 beispielsweise fast 900 Zeitungs- und Zeitschriftenartikel über die Schau. Vgl. Hans Arthur Lux: Presse- und Werbedienst. In: Arthur Schlossmann (Hg.): Ge-So-Lei. Große Ausstellung Düsseldorf 1926. Für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen. 2 Bände. Düsseldorf: Schwann 1927, S. 176–204, hier S. 199.

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troffen [...]« hatte.69 Aufgrund ihres Mobilisierungserfolges im gesamten Reich galt die Kampagne den Organisatoren zudem als gelungenes Beispiel für eine überparteiliche Kooperation im Dienste der Volksgesundheit. Die RGW fand nämlich, dies konstatierte Carl Hamel, als er im Reichstag zu ihr befragt wurde, mit »einer beispiellosen Einmütigkeit und ohne jeden Misston« in nahezu 3000 Orten im ganzen Reichsgebiet statt.70 Die nun erprobte Organisationsstruktur bestehend aus den Landes-, Provizinalund Ortsausschüssen lasse sich außerdem bei vergleichbaren Veranstaltungen immer wieder reaktivieren.71 So hatten sich für die Veranstaltung der RGW 1500 neue Ortsausschüsse gegründet, und 1,8 Millionen der insgesamt 2 Millionen gedruckten Exemplare des Gesundheitsheftchens wurden verkauft.72 Darüber hinaus erreichten zwar andere Maßnahmen wie die – allerdings auch viel aufwendigeren und länger andauernden – Gesundheitsausstellungen aufs Ganze gesehen eine größere Aufmerksamkeit als die RGW. Doch auch die neuartige Gesundheitskampagne traf auf eine gewisse Medienresonanz. Zeitungen wie Zeitschriften griffen Anregungen aus dem Korrespondenzblatt des Reichsausschusses auf oder publizierten eigene Beiträge, die beispielsweise von der »Pflicht zur Gesundheit« 73 oder der »Kunst, jung zu bleiben«74 handelten. Die RGW fand darüber hinaus auch in anderen Medien Widerhall. So beauftragte der Reichsausschuss die Autoren Kurt Thomalla und Lo Bergner damit, ein aufklärendes Theaterstück mit dem Titel »Sieg des Lebens« zu schreiben. Das Textbuch, mit dessen Hilfe das Stück von einer Theatergruppe vor Ort einstudiert werden konnte, wurde für 80 Pf. an die Ortsausschüsse abgegeben. 75 Das Stück wurde außerdem am 25. April 1926 von Rundfunksendern in Münster, Dortmund und Elberfeld, einem Stadtteil des heutigen Wuppertal, als Hörspielversion aufgeführt.76 Auch Friedrich August Weber, Präsident des sächsischen Landesgesundheitsamtes, konnte einen Beitrag zur RGW in diesem Medium unterbringen. Er hielt am 24. April 1926 einen Rundfunkvortrag mit dem Titel »Wie soll die Reichsgesundheitswoche dauernd weiterwirken?«.77 Zuletzt hatte die Kampagne auch eine lokale Dimension mit einem lokalen Publikum. Allein in Berlin, wo die organisatorische Hauptlast der Woche vom Hauptgesundheitsamt der Stadt und der Arbeitsgemein69

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Niederschrift über die Sitzung des Reichsausschusses für hygienische Volksbelehrung am Sonnabend, den 7. August 1926 um 11 Uhr, S. 6. BArch Berlin R 86/937, unpaginiert. Ausschnitt aus dem stenographischen Bericht des Reichstags 291. Sitzung, vom 19.3.1927, S. 9736. BArch Berlin R 1501/109414, unpaginiert. Ebd. Vgl. Niederschrift über die Sitzung des Reichsausschusses für hygienische Volksbelehrung am Sonnabend, den 7. August 1926 um 11 Uhr, S. 7–8. BArch Berlin R 86/937, unpaginiert. Rudolf Lennhoff: Pflicht zur Gesundheit. Die Reichsgesundheitswoche. In: Vossische Zeitung, Nr. 180 vom 17.4.1926, Erste Beilage. E. Schott: Die Kunst, jung zu bleiben. In: Altonaer Nachrichten, 17.4.1926. GStA PK I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4391, unpaginiert. Vgl. Theaterstück für die Reichs-Gesundheits-Woche. BArch Berlin R 1501/109414, unpaginiert. Vgl. Adam (1928) S. 24 (wie Anm. 41). Vgl. Friedrich August Weber: Wie soll die Reichsgesundheitswoche dauernd weiterwirken? In: Blätter für Wohlfahrtspflege 6. Jg. 1926, Nr. 4, S. 144–147.

Ein »Belehrungsfeldzug großen Stils«.

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schaft der Reichsversicherungsträger Groß-Berlins getragen wurde, zählten die öffentlichen Vorträge 45 000 und die zusätzlichen Veranstaltungen in einzelnen Betrieben weitere 50 000 Zuhörer. Hinzu kamen 120 000 Besucher der Hygiene-Ausstellung des Messeamtes.78 Schon diese sehr selektiven Zahlen machen die Reichweite der RGW deutlich.79 Hamels Einschätzung vor den Reichstagsabgeordneten, die Kampagne sei auf keinerlei Kritik gestoßen, entspricht gleichwohl nicht ganz der Wahrheit. Die Gesundheit der Bevölkerung war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts politisch umstritten; Gesundheit und Krankheit waren Objekte fortwährender Deutungsstreitigkeiten innerhalb der medizinischen Wissenschaft, zwischen den politischen Parteien oder zwischen der Schulmedizin und den Anhängern naturheilkundlicher sowie homöopathischer Verfahren. Dies schlug sich auch auf die RGW nieder. Sie führte etwa zu Debatten zwischen Naturheilkundigen und Schulmedizinern auf einzelnen Lokalveranstaltungen, die von aufmerksamen Beobachtern kritisch kommentiert wurden.80 Auch bezeichnete ein Autor der ›Leipziger Populären Zeitschrift für Homöopathie‹ die RGW als »Reklamewoche für die ärztliche Praxis« und forderte seine Leser dazu auf, die öffentlichen Vorträge der Ärzte zu stören und durch »Zurufe, Unruhe im Saal, Ergänzungen, Diskussionen usw. auf ihre Fehler aufmerksam« zu machen. 81 Ein Beitrag für die kommunistische ›Rote Fahne‹ kritisierte, die RGW spare die wirklichen Gefahren für die Gesundheit der Bevölkerung wie die »wirtschaftliche Notlage des Proletariats« oder das »Wohnungselend« aus. Da sie also den Anteil der »kapitalistischen Gesellschaftsordnung« an dem schlechten körperlichen Zustand der Menschen nicht thematisiere, könne von ihr – so die Lesart des anonymen Autors – auch kein wesentlicher Impuls zur Verbesserung dieser Situation ausgehen.82 Eine ähnliche Kritik hatten die Gewerkschaften bereits an der Dresdner Internationalen Hygiene-Ausstellung von 1911 geübt.83 In die Durchführung wie Rezeption gesundheitsaufklärerischer Projekte gingen demnach immer sozialpolitische wie weltanschauliche Positionen mit ein. Wie alle präventi-

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Vgl. Adam (1927) S. 17–18 (wie Anm. 49). Zum Vergleich: Eine kleine Wanderausstellung des Dresdner Hygiene-Museums erreichte durchschnittlich in etwa 100 000 Menschen. Die GeSoLei verzeichnete innerhalb ihrer Laufzeit vom 8. Mai bis 15. Oktober ca. 7,5 Millionen Besucher. Zu den Wanderausstellungen des Hygiene-Museums vgl. auch Thomas Steller: Seuchenwissen als Exponat und Argument. Ausstellungen zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten des Deutschen Hygiene-Museums in den 1920er Jahren. In: Malte Thießen (Hg.): Infiziertes Europa. Seuchen im langen 20. Jahrhundert. München: de Gruyter 2014, S.94–114. Vgl. J. Meth.: Die Lehren der Reichsgesundheitswoche in Deutschland. In: Arbeiterschutz. Zeitschrift für soziale Gesetzgebung. Organ der Reichskommission der Krankenkassen Österreichs, 37. Jg. 1926, Nr. 21, S. 251–252. H. Will: Reichsgesundheitswoche und Homöopathie. In: Leipziger Populäre Zeitschrift für Homöopathie, 57. Jg. 1926, Nr. 4, S. 119–121, hier S. 120. o. V.: Reichsgesundheitswoche und Arbeiterklasse. In: Die Rote Fahne. GStA PK, I. HA Rep. 76 VIII B Nr. 4391, unpaginiert. Vgl. Poser (1998) S. 191–193 (wie Anm. 15).

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ven Maßnahmen können deswegen auch die Gesundheitsausstellungen oder die Reichsgesundheitswoche als Spiegel der jeweiligen Gesellschaftsordnung gelesen werden. 84 3.2. Organisatorische Nachwirkungen Die Organisatoren der RGW wurden nicht nur durch die Kritik an der inhaltlichen Ausrichtung ihrer Veranstaltung herausgefordert. Vor allem die 200 000 Gesundheitsheftchen, die nicht verkauft werden konnten, und die damit verbundenen Einnahmeverluste erwiesen sich bald als Problem des Reichsausschusses. Denn nach der Abrechnung aller Kosten für die RGW ergab sich ein Fehlbetrag von 108 000 RM, der zu einem wesentlichen Teil aus den Mehrkosten für die Heftchen resultierte. Um deren Druck bezahlen zu können, musste der Reichsausschuss vom Reichsministerium des Innern einen weiteren Zuschuss in Höhe von 100 000 RM erbitten. 85 Angewiesen wurde zunächst nur ein Betrag von 50 000 RM86, der jedoch nach erneuten Anfragen in zwei Raten auf 100 000 RM aufgestockt wurde.87 Insgesamt hatte das Reichsministerium des Innern dadurch anstatt der ursprünglich veranschlagten 350 000 RM für die gesamte Woche 486 197,60 RM aufgewendet.88 Dies trübte den Gesamteindruck der RGW nachhaltig. Von einer zeitnahen Wiederholung der reichsweit angelegten Veranstaltung wurde schon im September 1926 abgesehen.89 Die Idee von einer zeitlich konzentrierten Gesundheitskampagne war damit jedoch nicht verschwunden. Sie wurde ganz im Gegenteil in unterschiedlichen Zusammenhängen wieder aufgegriffen. 1929 veranstalteten beispielsweise die Verbände der Berufsgenossenschaften eine vom 24. Februar bis zum 3. März andauernde Reichsunfallverhütungswoche (RUWo), in deren Mittelpunkt die »Möglichkeiten und Notwendigkeiten der Unfallverhütung in allen Lagen des täglichen Lebens, in allen Berufen und Ständen« standen.90 Ihre Organisatoren bedienten sich einer ähnlichen Organisationsstruktur wie der Reichsausschuss für hygienische Volksbelehrung; sie kooperierten manches Mal gar mit dessen Ortsausschüssen. Ihr Nachrichtenblatt steigerte seine Auflage von 20 000 Stück bei der ersten Ausgabe auf über 100 000 bei der fünften und letzten Nummer; während der RUWo wurden mehr als 1,2 Millionen Aufklä84

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Vgl. Malte Thießen: Gesundheit erhalten, Gesellschaft gestalten. Konzepte und Praktiken der Vorsorge im 20. Jahrhundert. Eine Einführung. In: Zeithistorische Forschungen / Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe 10. Jg. 2013, Nr. 3. Online unter http:// www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Editorial-3-2013 [16.2.2016]. Vgl. Schreiben Adam an das Reichsministerium des Innern vom 3.8.1926. BArch Berlin R 1501/109414, unpaginiert. Vgl. Schreiben Reichsministerium des Innern an die Reichshauptkasse vom 10.8.1926. BArch Berlin R 1501/109414, unpaginiert. Vgl. Schreiben Reichsministerium des Innern an die Reichshauptkasse vom 25.9.1926 und vom 1.11.1926. BArch Berlin R 1501/109414, unpaginiert. Vgl. Schreiben Reichsausschuss für hygienische Volksbelehrung an Hamel vom 18.11.1926. BArch Berlin R 1501/109414, unpaginiert. Vgl. Schreiben Reichsministerium des Innern an den Kribe-Verlag vom 22.9.1926. BArch Berlin R 1501/109414, unpaginiert. Curt Thomalla: Was will die RUWo? In: Hygienischer Wegweiser, 4. Jg. 1929, Nr. 2, S. 39– 42, hier S. 41.

Ein »Belehrungsfeldzug großen Stils«.

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rungsplakate aufgehängt, 1,8 Millionen Werbedrucksachen sowie 8,8 Millionen Exemplare der gewerbehygienischen Broschüre »Augen auf« verteilt.91 Und auch der Zweite Weltkrieg führte nicht dazu, dass die Kampagne aus der Gesundheitsaufklärung verschwand – ganz im Gegenteil. 1954 organisierte beispielsweise das Bezirksamt Neukölln eine lokale Gesundheitswoche, in deren Verlauf eine eigens eingerichtete Ausstellung 63 850 Besucher zählte, 119 350 Merkblätter sowie Aufklärungsschriften ausgegeben wurden. Außerdem führten vor Ort anwesende medizinischtechnische Assistentinnen 1036 Blutuntersuchungen unter den Besuchern durch.92 Das Campaigning hatte sich somit als ein Instrument der Gesundheitsaufklärung durchgesetzt. 4. ABSCHLIEßENDE ÜBERLEGUNGEN Die Reichsgesundheitswoche erweist sich damit als eine frühe Form systematischer Öffentlichkeitsarbeit und des Einsatzes des Instruments der Kampagne in der Gesundheitsaufklärung. Sie hatte eine komplexe Organisationsstruktur, ein klar definiertes Ziel ihrer kommunikativen Maßnahmen und verknüpfte zu diesem Zweck sehr unterschiedliche Medien, die von klassischer Pressearbeit über die Organisation von Ausstellungen bis hin zur Produktion spezieller Medien wie Filmen oder dem illustrierten Gesundheitsheftchen reichten. Dass selbst Beobachter der RGW den Einsatz zahlreicher »Werbemittel«93 bemerkten oder Szenen aus »Fritzchens Werdegang« in der Zeitschrift ›Die Reklame‹ abgebildet wurden,94 unterstreicht, wie sehr die Reichsgesundheitswoche durch Zeitgenossen als ein besonderes Kommunikationsereignis wahrgenommen wurde. In der Bundesrepublik Deutschland wurden Kampagnen schließlich zum selbstverständlichen Teil der Gesundheitsaufklärung. 95 Die RGW war eine für damalige Verhältnisse ungewöhnlich aufwendig und professionell organisierte Großveranstaltung, die 1926 während einer Woche konzentriert auf 91

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Vgl. o. V.: War die Reichsunfallverhütungswoche (RUWo) ein Erfolg? In: Hygienischer Wegweiser, 5. Jg. 1930, Nr. 4, S. 98–106, hier v. a. S. 98–99. o. V.: Die Gesundheitswoche in Neukölln vom 17.1–7.2.1954. LA Berlin B Rep. 012 Nr. 123, unpaginiert. o. V.: Die Reichsgesundheitswoche. In: Arbeiterschutz. Zeitschrift für soziale Gesetzgebung. Organ der Reichskommission der Krankenkassen Österreichs, 37. Jg. 1926, Nr. 10, S. 12. Vgl. o. V.: Szenen aus dem Werbefilm für die Reichsgesundheitswoche, hergestellt im Auf trage des Reichsausschusses für hygienische Volksbelehrung. In: Die Reklame, 19. Jg. 1926, S. 460. Vgl. dazu aus einer historiographischen Perspektive u. a. Pierre Pfütsch: Männerspezifische Gesundheitsaufklärung durch die BZgA: Ein Beitrag zur Verfestigung des Gesundheitsdefizitdiskurses? (1970-1990). In: Medizinhistorisches Journal, 50. Jg. 2015, S. 175–199; Christian Sammer: Die ›Modernisierung‹ der Gesundheitsaufklärung in beiden deutschen Staaten zwischen 1949 und 1975. Das Beispiel Rauchen. In: Medizinhistorisches Journal, 50. Jg. 2015, S. 249–294; Henning Tümmers: »Gib AIDS keine Chance«. Eine Präventionsbotschaft in zwei deutschen Staaten. In: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 10. Jg. 2013, Nr. 3. Online unter: http://www.zeithistorische-forschungen.de/3-2013/id=4734 [16.2.2016].

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das Themenfeld Gesundheit und Krankheit aufmerksam machte. Dies zeigt einerseits, wie allgegenwärtig und prominent das Thema in der Weimarer Republik war. Andererseits wird deutlich, auf welche – aus heutiger Sicht – modernen Methoden die hygienischen Volksbelehrer der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurückgriffen, um ihr Ziel einer Beeinflussung des gesundheitsrelevanten Verhaltens der Bevölkerung zu erreichen. Die Reichsgesundheitswoche ist damit ein Beispiel für eine frühe Form des Campaigning jenseits der politischen oder wirtschaftlichen Kampagnen, die bereits Gegenstand historiographischer Untersuchungen geworden sind. 96 Sie ist ein weiterer Grund dafür, die Geschichte der deutschen Öffentlichkeitsarbeit nicht erst nach 1945, sondern spätestens in der »klassischen Moderne« beginnen zu lassen, und veranschaulicht, welche »Schätze« für eine empirisch orientierte PR-Geschichte noch zu heben sind. Zusammenfassung Im Vergleich mit anderen Ländern setzte in Deutschland die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Öffentlichkeitsarbeit erst relativ spät ein. Sie ist inzwischen aber zu einem etablierten Gegenstand der Kommunikationsgeschichte geworden. Der vorliegende Aufsatz veranschaulicht anhand eines ausgewählten Projektes die Qualität öffentlichkeitswirksamer Maßnahmen in der Weimarer Republik. Durch eine Analyse von Planung, Durchführung und Nachwirkungen der Reichsgesundheitswoche von 1926 werden einerseits ein frühes Beispiel für eine zentral gesteuerte Kampagne dargestellt und andererseits die empirische Basis der PR-Geschichte zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts um ein bisher weitgehend unbekanntes Beispiel ergänzt. Summary Compared to other countries dealing with PR-history set in quite late in Germany. However, meanwhile this field of research became an important part of communication history. By dealing with a specific project during the Weimar Republic this article demonstrates the quality of public communication during that time. It examines the strategy, implementation and aftermath of the »Reichsgesundheitswoche« (RGW) 1926. By doing so it portrays the RGW as an early version of systematic Public Relation. Thus the article enriches the empirical material of the German PR-history covering the first half of the 20th century with a quite unknown example. Korrespondenzanschrift Dr. Sebastian Weinert, M.A., Gravelottestr. 12a, 12167 Berlin Email: [email protected] Sebastian Weinert ist aktuell Mitarbeiter der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin mit dem Forschungsprojekt: Die Geschichte der Fürst Donnersmarck-Stiftung von 1916 bis 2016.

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Zu den politischen Kampagnen vgl. beispielsweise Corey Ross: Mass Politics and the Techniques of Leadership: The Promise and Perils of Propaganda in Weimar Germany. In: German History, 24. Jg. 2006, Nr. 2, S. 184–211.

Miszellen Jürgen Babendreier

KEINE »BOMBEN IM KELLER«, ABER GESCHICHTE IM MAGAZIN. Diskursive Anmerkungen zur Raubgutrecherche in der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen1 1. DER ›SPIEGEL‹ BERICHTET Seit jeher ist bzw. war (bis 2014) jeder Montag ein Fixpunkt im medialen Gedächtnis der Deutschen. Seit knapp fünfzig Jahren (seit 1966) wird er von einem Slogan beherrscht. Wir haben ihn verinnerlicht, wir kennen ihn: »Montag ist ›Spiegel‹-Tag, denn ›Spiegel‹-Leser wissen mehr«. Und so erfuhren die Leser auch an einem Montag vor über zwanzig Jahren, es war Montag, der 17. August 1992, etwas Mehr, etwas Neues. Nicht nur, schaut man aufs Titelcover, Neues und Mehr über die Gefahren staatlicher Heroinvergabe und neuer deutscher Teilungen, sondern auch über Hochexplosives in deutschen Kellern.2 Nicht etwa in Kellern der Bundeswehr oder der Polizei, sondern in Kellern von Kulturinstituten, in den Magazinen deutscher »Bibliotheken, Galerien oder Museen«. Jede dieser Einrichtungen habe Angst, denn jede habe da, wie es heißt, ihre »Bomben im Keller«. Bis auf eine: Die Bremer Staats- und Universitätsbibliothek. Die habe ihre Angst besiegt, habe mutig ihre Magazine geöffnet und zu Tage gefördert, erforscht und offengelegt, was aus juristischer, politischer, ethischer und sozialer Sicht ganz erheblichen Zündstoff berge. Sie habe nicht mehr, stillschweigend und verschwiegen, die einst allgemein praktizierte, übliche, seinerzeit sozialadäquate und sodann aber vergessene Inbesitznahme von Raubgut aus ehemals jüdischem Besitz geleugnet, sondern ihre Bibliotheksgeschichte ausgegraben, wolle nun über ihre im Keller verborgenen Funde reden und endlich zurückgeben, was einst geraubt worden sei. Sie wolle die kontaminierten Bombenfunde entschärfen. Diese idiomatische Wendung von den »Bomben im Keller« hat einen konnotativen Widerhaken. An diesem Haken bleibt subkutan hängen, dass es sich bei den besagten Bomben, folgt man der mit dieser Redewendung sofort aktivierten Assoziationskette, nicht um Bomben, sondern um »Leichen im Keller« handelt, um Asservate also, die zurückverweisen auf Taten und auf Täter. Zurückverweisen nicht auf einfachen Diebstahl oder schweren Raub, sondern, wie wir heute wissen, auf den »konsequentesten Massenraubmord der Geschichte«.3

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Vortrag im Rahmen des Begleitprogramms zur Sonderausstellung »Ausplündern und Verwalten. Das Finanzamt Bremen stellt sich seiner NS-Vergangenheit« der Bremer Senatorin für Finanzen im »Haus des Reichs« am Montag, den 9. Februar 2015. Bomben im Keller. Die Bremer Staatsbibliothek will von Nazis geraubte Kunstgegenstände den jüdischen Eigentümern zurückgeben. In: Der Spiegel, 46. Jg. 1992, H. 34, S. 59–65. Götz Aly: Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus. Frankfurt am Main: S. Fischer 2006, S. 318.

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Die ›Spiegel‹-Redaktion ist voll des Lobes: »einmalig« sei die Bremer Initiative, »beispiellos« die von der Universitätsbibliothek geleistete Forschungsarbeit. »Zum ersten Mal unternehme« ein großes Kulturinstitut »den ernsthaften Versuch, aus eigener Kraft ein Stück nationalsozialistischen Unrechts wiedergutzumachen«. Und Henning Scherf, damals Senator der zuständigen Behörde für Bildung und Wissenschaft, sekundiert: »eine ganz neue Qualität von Aufarbeitung der NS-Vergangenheit« tue sich auf. Das demonstrative Lob ist Rhetorik, ist Teil einer schulrhetorisch tradierten und eingeübten Redegattung. Als formatierte Parteirede ist sie eingebettet in einen Diskurs, will sagen, ein diskursives Feld medial wirksamer, aus Denk-, Sprach- und Kommunikationsmustern bestehender serieller Ereignisse, greifbar in Text und Ton, Wort und Bild, in Aufsätzen und Aktenstücken, Presseverlautbarungen und Fernsehausstrahlungen, in laut Gesagtem und betreten Verschwiegenem.4 Dieser regulative Diskurs folgt einer bestimmten Ordnung, in diesem konkreten Falle der textuellen Ordnung, oder, wie Michel Foucault wohl sagen würde, der diskursiven Formation des »genus demonstrativum«, der epideiktischen Lobrede. Im Kontext unserer Diskursfigur5 »Raubgut« bzw. »Bremer Raubgut« wird uns eine solche Lobrede immer wieder begegnen. Die Tageszeitung ›taz‹ beurteilte sie jüngst recht kritisch. Ihr Bremer Redakteur Henning Bleyl sah im Sommer 2014 schlicht selbstgefälliges »blindes Schulterklopfen« am Werk.6 Im Folgenden wird der Diskurspraxis und den Diskursformen zum Thema Raubgut unser besonderes Augenmerk gelten. Erzählt wird also weniger über Geschichte im Magazin, vorgestellt und analysiert werden vielmehr Geschichtserzählungen. Erzählt wird, wann wie von wem welche Geschichte unter welchen Bedingungen erzählt wird. 2. DISKURSIVE PRAXIS Die vor mehr als zwanzig Jahren begonnene Raubgutrecherche an der Bremer Staatsund Universitätsbibliothek wird also primär nicht als Erfolgsstory erzählt werden, auch nicht historisch-positivistisch als aus Daten und Fakten, aus Personen und Institutionen gefügte Ereignisgeschichte, sondern als Diskursgeschichte, als eine medial vermittelte, aus Rede und Gegenrede, aus Worten Einzelner und Textbeiträgen sozialer Gruppen, aus Sprechern und Zuhörern bestehende, in Satz, Text und Bild materialisierte Redepraxis. Eingedenk der von Foucault entwickelten Hypothese, dass »in jeder Gesellschaft die Produktion des Diskurses zugleich kontrolliert, selektiert, organisiert und

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Zum Diskurs vgl.: Michel Foucault: Die Ordnung des Diskurses. Mit einem Essay von Ralf Konersmann. Erweiterte Ausgabe. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 1991, besonders S. 10f und S. 35. Zur Rhetorik und ihren genera d.i. ihren Redegattungen vgl. Heinrich Lausberg: Elemente der literarischen Rhetorik. München: Huber 1963, S. 18. Zum Terminus »Diskursfigur« s. Hans-Gerhard Schmidt: Das Wort »Wiedergutmachung« klingt uns vertraut und unbequem. In: Jaromír Balcar (Hg.): Raub von Amts wegen. Zur Rolle von Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit bei der Enteignung und Entschädigung der Juden in Bremen. Bremen: Temmen 2014, S. 277f. Henning Bleyl: Blindes Schulterklopfen. Senat und Parlament feiern sich und Bremen als Vorreiter in Sachen Provenienzforschung. Der vollen Wahrheit entspricht das allerdings nicht. In: Die Tageszeitung, taz.nord vom 23.6.2014.

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kanalisiert wird«,7 wäre dabei nicht nur zu beschreiben, wer was wann wo wie beredet, sondern auch, ob etwas durch Ausschließung nicht zur Sprache kommt, gleichwohl aber auch nichtgesagt und ungesagt essentieller Teil des Diskurses bleibt. Dies vorausgeschickt, stellen wir fest: Der auf Raubgut gerichtete Fokus des ›Spiegel‹-Beitrags öffnet bundesweite Perspektiven. Nicht nur von der Bremer Bibliothek ist die Rede. Raubgut vermutet der ›Spiegel‹ auch in vielen anderen universitären Bibliothekseinrichtungen und zitiert Köln, Kiel und Karlsruhe, Erlangen, Freiburg und Hamburg. Auch Opfer des Raubes kommen exemplarisch zu Wort. Erwähnt wird unter anderem eine Freiburger Familie Hauptmann, deren Bücher die Bremer Universitätsbibliothek bei sich entdeckt habe. Und neben Senator Henning Scherf erfahren zwei weitere Bremer Akteure namentlich Erwähnung: ein Klaus von Münchhausen, seines Zeichens Judaika-Forscher, und eine pensionierte, im Auftrag der Bibliothek tätige Oberschulrätin: Elfriede Bannas.8 Hat der ›Spiegel‹ damit alles gesagt und genannt? Wurde jemand ausgeschlossen, übergangen, vergessen? Was auffällt: Der Verfasser dieses Beitrages und sein Direktor, beide bleiben unerwähnt. Die Bibliothekare und ihre Bremer Kollegen, diese tatverdächtigen Raubgutbesitzer und gleichzeitig amtlich bestellten Sachwalter des kulturellen Gedächtnisses, von ihnen ist im ›Spiegel‹ nirgendwo die Rede. Weder namentlich noch anonym, weder als einstige Täter noch als professionelle Speerspitze aktiver Provenienzforschung und zukünftiger Wiedergutmachung. 3. DIE ANKLAGE – ›BUTEN UN BINNEN‹ AM 18. FEBRUAR 1991 Der ›Spiegel‹-Diskurs vom August 1992 hat eine publizistische Vorgeschichte. Diese in Akten der Bremer Verwaltung dokumentierte Vor-Rede beginnt bereits im Januar 1991, also anderthalb Jahre früher und erreicht, um Druck aufzubauen, nach einem intern auf senatorischer und kurz darauf auch auf politischer Ebene geführten Schriftverkehr ganz schnell die regionale Öffentlichkeit. Und zwar durch einen polemisch gefärbten Bericht im regionalen Fernsehprogramm von Radio Bremen, ›buten un binnen‹ genannt.9 Keine Epideixis, keine Lobrede wird bei ›buten un binnen‹ gehalten, sondern Anklage wird erhoben. Die Ordnung des dort vor den Zuschauern ablaufenden Diskurses gehorcht den Regeln der Gerichtsrede, rhetorisch gesprochen dem »genus iudiciale«. Rekapitulieren wir den Diskursverlauf der Sendung: Geäußert wird ein Tatvorwurf: Die Bremer Staatsbibliothek lagere seit 1933 in ihren Magazinen größere Mengen von bei sogenannten Judenaktionen konfiszierten Büchern, die aufgrund der Militärgesetzgebung spätestens nach 1945 hätten zurückgegeben werden müssen. Belegt wird dieser Vorwurf schriftlich durch Kopien einschlägiger Erwerbungsakten, optisch durch einen Blick auf den Tatort und mündlich durch das Plädoyer eines Bibliotheksbenutzers, des Politologen Klaus Freiherr von Münchhausen. Letzterer übernimmt in diesem judizialen Diskurs die Rolle des Opferanwalts. Er verfüge, so 7 8

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Foucault (1991), S. 10f (wie Anm. 4). Eine kurze biographische Würdigung beider Personen findet sich in: Eckehard u. Barbara Brettschneider: Bremen. Freiburg: Publicon 1992 (= Skizzen und Porträts, Bd. 1), S. 31 und S. 176. Jüdische Bücher. In: Radio Bremen TV. Regionalprogramm ›buten un binnen‹ vom 18.2.1991.

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erfahren wir aus dem Off, über einen Informanten, der als Zeuge die von ihm erhobenen Vorwürfe würde bestätigen können. Die beschuldigte Bibliothek in Person ihres damaligen Direktors leugnet den historischen Sachverhalt nicht, aber während der Ankläger skandalisiert, geht der Beklagte in die Defensive und minimalisiert: Er sehe kaum Möglichkeiten, hier aufzuklären, da davon auszugehen sei, dass die meisten dieser geraubten Bücher kriegsbedingt verschollen seien und die Bibliothek über keine Archivalien verfüge, die erlaubten, ausgehend von den Büchern, deren heutige Eigentümer ausfindig zu machen. Das Plädoyer der Ankläger folgt auf dem Fuße: Es sei doch offensichtlich, erklärt die Fernsehredaktion: Die Bibliothek habe moralisch versagt, sei es ihr doch 45 Jahre lang »egal« gewesen, dass sie Raubgut horte. Und die Beamten in Bibliothek und Behörde, hätten juristisch gesehen schlicht »geschlampt«. Was diskursstrategisch auffällt: Der in der Sendung ›buten un binnen‹ interviewte, dort locker-despektierlich als »Bibliothekschef« titulierte Leitende Bibliotheksdirektor Prof. Dr. Hans-Albrecht Koch kommt, anders als im ›Spiegel‹, diesmal zwar zu Worte und hat ein Gesicht, aber er bleibt ohne Anrede und Namen. Er, eine öffentliche Person, bleibt gleichwohl für den Zuschauer anonym. Anonym, so meine hypothetische Spekulation, weil Bibliothekaren im Kontext der Diskursfigur »Raubgut« keine Identität zukommt? Anonym bleibt auch der namenlose Informant, der zwar ausdrücklich erwähnte und in der Sendung genannte, aber unbekannt und unerkannt bleibende Whistleblower. Seine Existenz, seine Rolle, seine Geschichte und seine Absichten, kurz: die diskursive Macht dieser internen Bibliotheksquelle, die es seinerzeit möglich machte, in ›buten un binnen‹ verdächtige Akzessionsjournale zu präsentieren, sie muss noch beund geschrieben werden.10 Dies umso mehr, als es in der ›taz-Nord‹ doch jüngst hieß, dass bibliotheksintern schon Ende der 1970er Jahre einsetzende »Bemühungen, ehemals jüdischen [Buch-]Besitz zu identifizieren, [...] jahrelang massiv unterdrückt« worden seien und die Bibliotheksdirektion seinerzeit »alle weiteren Aktivitäten unterbunden« habe.11 4. DER WERKVERTRAG Der öffentlich und medial geführte Diskurs zeigt umgehend Wirkung. Die von Herrn von Münchhausen erhobenen judizialen Vorwürfe werden auf senatorischer Ebene unverzüglich geprüft. Ergebnis: Ja, der Tatbestand des zwar seinerzeit legal erworbenen, gleichwohl aber ungerechtfertigten Besitzes von Raubgut aus jüdischem Eigentum müsse bestätigt werden. Nein, es könne nicht geleugnet werden, dass im Erwerbungsjournal der Bibliothek in der Tat exakt 1136, eindeutig auf sogenannten Juden-Auktionen (nicht Aktionen) erworbene und von der Bibliothek im Jahre 1942 akzessio10

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Rückgabe jüdischer Bücher. In: Radio Bremen TV. Regionalprogramm ›buten un binnen‹ vom 10. Juni 1992. Dort heißt es wörtlich: »Diese Informationen hatten uns damals über einen Bibliotheksmitarbeiter erreicht«. Bei diesem Informanten handelt es sich nach Sichtung der Quellenlage um Dr. Gerhard Knoll (1941–2009), seinerzeit an der SuUB Bremen Fachreferent für Bremensien, Rara, Handschriften und maßgeblicher Initiator der 1979 aus Mitteln der Stiftung Volkswagenwerk im Hause eingerichteten Restaurierungswerkstatt. Vgl. Aktenbestand der SuUB. Nicht paginiert. Schreiben Klaus Frhr. Von Münchhausen an Rolf Michaelis vom 15.10.1997. Bleyl (2014) S. 24 (wie Anm. 6).

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nierte Buchtitel verzeichnet seien. Aber gleichwohl, eine Rechtspflicht zur Rückgabe von Vermögensgegenständen aus jüdischem Besitz bestehe nicht mehr. Diesbezügliche Anmeldefristen seien abgelaufen, diesbezügliche Ansprüche juristisch verjährt. Die Bücher seien formal rechtmäßig ersessenes Eigentum der Freien Hansestadt Bremen. Diese aber erkläre nun, jetzt, hier und heute, dass die Bücher, sobald möglich, ihren früheren Eigentümern und deren Nachkommen zurückgegeben werden (sollen). Damit werde »vor allem respektiert, daß der Erinnerungswert insbesondere durch die persönlichen Eintragungen einen höheren Rang habe als die damalige Erwerbung durch die Bremische Staatsbibliothek«.12 Damit sind die notwendigen Entscheidungen getroffen, das Urteil gefällt, der Rechtsfrieden hergestellt. Die Bibliothek hat keine Wahl. Im »genus iudiciale zumindest findet der Raubgutdiskurs vorerst sein Ende. Sein Ende in Form eines bürokratischen Aktes, eines Werkvertrages nämlich, den zu formulieren, umzusetzen, personell zu begleiten und zu finanzieren die Staats- und Universitätsbibliothek verpflichtet wird. Als Auftragnehmerin ist eine soeben pensionierte Oberschulrätin, Frau Elfriede Bannas, vorgesehen. Vertragsbeginn: 15. April 1991. Vertragsende: 31. August 1991. Vertragsdauer also viereinhalb Monate. Projektleiter: Dr. Jürgen Babendreier. Vertragsgegenstand:13 Durchsicht von ca. 1.136, im Zugangsjournal 1942 der ehemaligen Staatsbibliothek Bremen mit dem Herkunftsvermerk „JA“ oder Jud.Aukt“ gekennzeichneten Werke[n] auf Eintragungsvermerke, die eindeutig verifizierbare Rückschlüsse auf [...] Vorbesitzer dieser Werke ermöglichen. 5. ATTENTISMUS Um es gleich und vorweg zu gestehen: Die flüchtig, ja nachlässig formulierte Syntax des Vertrages und die knapp bemessene Fristsetzung zeugen von notgedrungen zu demonstrierendem Pflichtbewusstsein, aber nicht von historischem Interesse, schon gar nicht von politisch-moralischem Engagement. Reaktiv, abwartend und mit einer gewissen inneren Distanz stehen Direktion und der Verfasser als sein Projektleiter zu diesem der Bibliothek mit sanfter Gewalt oktroyierten Projekt. Attentismus nennen NS-Historiker diese Haltung.14 Überschlägig wurde von einem Zeitbedarf von vier Minuten pro Buch ausgegangen: Es galt, das Buch aus dem Regal zu nehmen, es aufzuschlagen, nach Besitzvermerken zu schauen, diese zu notieren und dann das Buch zurückzustellen. Mehr nicht. Und mehr als eine Liste fremder Namen ohne Aussagekraft und ohne Konsequenzen schien mir damals als Ergebnis des verordneten Aufwandes nicht denkbar. Es gab für die Bibliothek weiß Gott drängendere Probleme als die, Bestandsgeschichte zu betreiben. 12

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Aktenbestand SuUB Bremen. Nicht paginiert. Verfügung – D – v. 02.03.1993, gezeichnet Senatsrat E[gon] Ditt, zu diesem Zeitpunkt kommissarisch Leitender Bibliotheksdirektor der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen. Aktenbestand SuUB Bremen. Nicht paginiert. Werkvertrag zwischen SuUB und Elfriede Bannas vom 25. April 1991. Vgl. Jürgen Babendreier: Nationalsozialismus und bibliothekarische Erinnerungskultur. Wiesbaden: Harrassowitz 2013 (= Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen, Bd. 58), S. 87, Anm. 93.

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Dieses abwartende, aus Skepsis, Unwillen und Gleichgültigkeit gespeiste Reaktionsmuster ist jenem nicht unähnlich, das an den Tag gelegt wurde, als die Alliierten nach 1945 Rückerstattungsgesetze auf den Weg brachten, die damals als »Zumutung« und »Akt alliierter Siegerjustiz« verstanden wurden.15 Und auch die mentale Verweigerung ist kein Spezifikum der Bremer Bibliothekare. Dem Direktor der Kieler Universitätsbibliothek, lasen wir im ›Spiegel‹, fehle »für umfangreiche historische Aktenarbeiten [...] einfach die erforderliche Muße«.16 Und dem Generaldirektor der Deutschen Bibliothek kommen noch 1998 in einem Antwortbrief an das BMI (dem Bundesministerium des Inneren), angesichts knapper Kassen und der absehbar »immensen personellen und finanziellen Aufwendungen leise Zweifel an einer praktischen Durchführbarkeit« von bundes- und bibliotheksweit nach dem Bremer Beispiel einzufordernden Raubgutrecherchen. »Aufwand und Nutzen, sofern es in diesem Zusammenhang erlaubt ist, davon zu sprechen, scheinen nicht zu korrelieren.«17 6. EXTERNALISIERUNGEN Die Suche nach geraubten Büchern ist ein archäologischer Akt, ein Graben in den Tiefen von Erinnerung und traumatisierter Vergangenheit. Nach 1945 aber geht es um Wiederaufbau. Und die Erinnerung der deutschen Bibliothekare gilt ihren zerstörten Gebäuden, ihren verbrannten Büchern, gilt dann in den 1990er Jahren ihren von sowjetischen Trophäenkommissionen als Beute nach Russland verschleppten Altbeständen. Als ›buten un binnen‹ 1991 seine Tatvorwürfe formuliert und das bibliothekarische Tätergedächtnis zur Rede stellt, beherrscht gerade eine gegenläufige Diskursfigur den Berufsstand. Dort, am »Runden Tisch« in Moskau zum Beispiel, kreist alles um die Diskursfigur »Beutegut«. Verhandelt wird das Schicksal und die Restitution der deutschen, als Kriegsgeiseln in die damalige Sowjetunion verschleppten Beutebücher. Nicht die Täterperspektive, sondern der Gedanke, Kriegsopfer zu sein, dominiert die bibliothekarische Erinnerung.18 Unter diesen Voraussetzungen ist der Abschluss eines Werkvertrages mit einer weisungsungebunden und als »Unternehmer« (§ 631 BGB) eigen- und selbstständig agierenden Person, die ausdrücklich dem bibliothekarischen Stammpersonal nicht angehört, nur konsequent. Diskursstrategisch betreibt ein solch administratives Instrument wie der Werkvertrag Outsourcing. Es verlagert ein zentrales Element des bibliothekarischen Berufsbildes, nämlich als Bibliothek das sichere und bleibende Gedächtnis der Menschheit zu sein, an außenstehende berufsfremde Dritte. Die originäre Zu15 16 17

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Vgl. Babendreier (2013) S. 83f (wie Anm. 14). Bomben im Keller (1992) S. 61 (wie Anm. 2). Aktenbestand SuUB. Nicht paginiert. Schreiben K[laus]-D[ieter] Lehmann, Die Deutsche Bibliothek, an BMI, Herbert Güttler v. 14. Mai 1998. Wenig später gehört Klaus-Dieter Lehmann zu jenen Bibliothekaren in leitender Stellung, die sich aktiv, prominent und dezidiert dafür einsetzen, dass alle relevanten Bibliotheken sich der Provenienzforschung stellen. Vgl. Klaus-Dieter Lehmann: Es war der Versuch, eine ganze Kultur zu beschlagnahmen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 77 vom 1.4.2003, S. 38. Vgl. exemplarisch: Klaus-Dieter Lehmann / Ingo Kolasa (Hg.): Die Trophäenkommissionen der Roten Armee. Eine Dokumentensammlung zur Verschleppung von Büchern aus deutschen Bibliotheken. Frankfurt am Main: Klostermann 1996 (= ZfBB. Sonderhefte, Bd. 64).

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ständigkeit des eigenen Gedächtnisses wird schlicht ausgeblendet. Auch das ist kein Bremer Spezifikum. Unter Historikern ist diese strategische, dem Schutz des Tätergedächtnisses dienende Bereinigung der Erinnerung von Schuld und Verantwortung als »Externalisierung« geläufig.19 Den Werkvertrag aus dem Jahre 1991 mit Elfriede Bannas hat die Bibliothek Zug um Zug bis zum Jahre 2002 verlängert. Sie reduziert aber kurz und energisch das Honorar und zahlt fortan halbjährlich nur noch eine schmale Aufwandsentschädigung. Sie versieht die in ihrem Auftrag durchgeführten Provenienzrecherchen zwischenzeitlich (1998) schon mal mit Distanzierung signalisierenden Anführungszeichen, erklärt sie zu sogenannten »Nachforschungen« und ohnehin für »inzwischen abgeschlossen«.20 Auf vier Monate honoriertes Unternehmertum folgen de facto elf Jahre privates Engagement und freie Mitarbeit im Ehrenamt. Der Katalog der in diesen Jahren vereinbarten Aufgaben wächst dabei und wird in der Folgezeit immer länger. Auch und selbst die Öffentlichkeitsarbeit liegt bald allein in den Händen der Oberschulrätin a.D. Bannas.21 Projektleiter Babendreier beschränkt sich auf formale Aufsichtsfunktionen, bestätigt halbjährlich Vertragserfüllung und sorgt für die Auszahlung des kleinen Honorars. 7. DAS PUBLIZISTISCHE ECHO Elfriede Bannas widmet sich ihrer Aufgabe mit Takt und mit Fingerspitzengefühl, mit politischem Engagement und moralischem Anspruch, mit Empathie, Humanität und Überzeugungskraft. Die publizistische Außenwirkung ihrer elfjährigen Arbeit lässt sich quantitativ beschreiben,22 denn die Medien berichten. Es gibt zum Bremer Buchrückgabeprojekt: 30 Artikel, Hinweise und Notizen in der Tages- und Wochenpresse, 16 allein von Frau Bannas bestrittene Vortragsveranstaltungen, 4 Hörfunkbeiträge, 1 extern organisierte Ausstellung im Stadtarchiv Hannover, 4 Fernsehberichte.23 Die Diskursordnung der über die Person Bannas und über ihr Tun berichtenden Journalisten fügt sich in das schon vom ›Spiegel‹ bekannte epideiktische »genus demonstrativum«. Man ist des Lobes voll. Rolf Michaelis, Feuilleton-Redakteur der Wochenzeitung ›Die Zeit‹, besucht Elfriede Bannas im Oktober 1997 daheim in Huckelriede und überrascht sie, aber auch uns Bibliothekare, die wir kurz darauf nichtsahnend die Zeitung aufschlagen, mit einem langen, dreispaltig das gesamte Großformat

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Vgl. Babendreier (2013) S. 89 (wie Anm. 14). Aktenbestand SuUB. Nicht paginiert. Schreiben D an DBV-Landesverband Bremen v. 12.11.1998. Vgl. Aktenbestand SuUB Bremen. Nicht paginiert. Werkvertrag zwischen SuUB und Elfriede Bannas vom 5.1.1994. Die statistischen Werte wurden im Jahre 2003 erhoben und in Wien auf der dort am 23./24.4.2003 stattgefundenen internationalen Tagung »Raub und Restitution in Bibliotheken« vorgestellt: Vgl. Jürgen Babendreier: Aus jüdischem Eigentum zurückgegeben an Vorbesitzer. Das Bremer Beispiel. [Unveröffentlichtes Manuskript des Verfassers]. Vgl. vor allem: Rückgabe jüdischer Bücher (1992) (wie Anm. 10).

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der Zeitung einnehmenden Bericht.24 In seinem Mittelpunkt »der weibliche BücherMaulwurf«, das »Kraftzentrum politischer Moral, das auf den Namen Elfriede Bannas (hört)«. Sie habe »für Bremen, für die ganze Bundesrepublik Unglaubliches geleistet«. Die Leitungsebene der Bibliothek jedoch, sie lächelt gequält und reagiert leicht verschnupft. Für sie ist diese gezielt personalisierte Würdigung »ihrer ehrenamtlichen, jüngsten Hilfskraft auf Rentner-Basis« ein kleiner Affront, gerät doch bei dieser Fokussierung auf das »Sehr geerte Freulein« Bannas25 das bibliothekarische Umfeld gänzlich aus dem Blick. Wie gern hätten sich auch Direktion und Institution überregional im publizistischen Glanz der ›Zeit‹ gesonnt. Allein, dem Berufsstand, zwanghaft fixiert auf Beutegutrückgabe aus Russenhand und die eigene Täterperspektive weitgehend ausblendend, gelingt nicht einmal ein berufsinterner Diskurs, z.B. durch einen an prominenter Stelle platzierten Key-note-Artikel in einer seiner vielen Fachzeitschriften. Nur einen einzigen knappen Kurzbericht aus Kolleginnenhand können wir registrieren.26 Ein zweiter Beitrag, aus des Verfassers eigenen Feder, erscheint 2001 in einem Sammelband, – nach zehn Jahren Projektleitung!27 8. DISPLACED BOOKS. BÜCHERRÜCKGABE AUS ZWEIERLEI SICHT Dass die, wie es in der Zeitungspresse immer hieß, »einmalige Aktion« der Suche nach jüdischem Buchbesitz in den bundesdeutschen Bibliotheken zunächst zehn Jahre lang kein diskursives Echo gefunden habe, es ist nicht die ganze Wahrheit. Denn seit Ende der 1980er Jahre (1988) existiert in der Bibliothekswelt ein loser, autonomer, historisch, sozial und ethisch, vor allem aber ideologiekritisch denkender Arbeitskreis, der »Arbeitskreis kritischer BibliothekarInnen«, kurz »Akribie« genannt. Ohne förmliche Satzung, ohne Vereinsstatus, ohne Wahlen und ohne institutionelle Verankerung gelten seine primär weiblichen Anhänger dem bibliothekarischen Establishment regelmäßig als Störenfriede, als Randgruppe, als Außenseiter, denen die tradierten Berufsverbände die soziale Anerkennung diskursmächtig zu versagen pflegen.28 »Akribie«, das sind die Schmuddelkinder. Die waren zwar hellwach, fügten sich aber nicht in die etablierte bibliothekarische (Diskurs)Ordnung. Dass das bibliothekarische Gedächtnis Anfang der 1990er Jahre im Begriff ist, bei seiner Erinnerung an die NS-Zeit den Opferstatus zu präferieren und den Täterstatus zu verdrängen, also Beutegut einzufordern, den Besitz von Raubgut aber zu verschwei24

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Rolf Michaelis: Worüber kein Gras wächst. Beutekunst - andersrum: Eine Tagung in Bremen über den Skandal geraubter Bücher aus jüdischem Besitz in deutschen Bibliotheken. In: Die Zeit, Nr. 42 vom 10.10.1997, S. 61. So Henry Mayer aus Bridgeport (USA) in seinem in diesem ZEIT-Artikel abgebildeten Brief an Elfriede Bannas vom 10.6.1995. Ilse-Lotte Hoffmann: Bremen: Altlasten aus der NS-Zeit. In: Bibliotheksdienst, Jg. 28, 1994, S. 42f. Jürgen Babendreier: Jüdische Buch- und Lebensspuren. In: Beiträge öffentlicher Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland zum Umgang mit Kulturgütern aus ehemaligem jüdischen Besitz. Magdeburg: Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste 2001 (= Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, Bd. 1), S. 39–53. Vgl. Frauke Mahrt-Thomsen / Maria Kühn-Ludewig: Ethik im Bibliotheksalltag? Berichte aus zwanzig Jahren kritischer Bibliotheksarbeit, 1988–2008. Nümbrecht: Kirsch-Verl. 2010.

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gen, dieses als Heuchelei und Doppelmoral zu empfinden, bleibt den basisdemokratischen Akribie-Leuten natürlich nicht verborgen. Wo diese Widersprüchlichkeit diskutieren, wenn nicht in Bremen? Bremen mit seinem Beutekunstschwerpunkt an der »Forschungsstelle Osteuropa«,29 Bremen mit seinen Raubgutrecherchen in Person von Elfriede Bannas und Bremen mit seiner damals beim Wissenschaftssenator (und heute in Magdeburg) angesiedelten »Koordinierungsstelle der Länder für die Rückführung von Kulturgütern«,30 Bremen ist geradezu prädestiniert, als Diskursplattform zu dienen. Mit der Überschrift »Bücherrückgabe aus zweierlei Sicht« bewirbt »Akribie« per DIN A4-Blatt seine im Herbst 1997 geplante Diskussionsveranstaltung. Layout, Text und graphische Gestaltung der Einladung sind wahrlich keine Hingucker. Es scheint, dass nur einer nicht wegeschaut habe: Rolf Michaelis aus der ›Zeit‹Redaktion. Sein Bericht besteht, sieht man genauer hin, aus zwei Teilen: Aus einer Überschrift »Worüber kein Gras wächst« und einen Untertitel »Beutekunst andersrum«. Er berichtet einerseits lobend über die Bremerin Elfriede Bannas und beklagt andererseits im »genus iudiciale« den »Skandal geraubter Bücher aus jüdischem Besitz in deutschen Bibliotheken«, spricht hier von »Heuchelei« und von »Diebstahl«. Dieser ›Zeit‹-Artikel ist, was bislang übergangen und überlesen ward, im Untertitel aber zugleich Werbung, ist überregionale Werbung für die »tapferen Frauen« von »Akribie« und deren Bremer Tagung. Er erscheint am Freitag, dem 10. Oktober 1997. Nur einen Tag später, einem Samstag, trifft sich um 16.00 Uhr ein Häuflein Aufrechter hinten am Personaleingang der Staats- und Universitätsbibliothek und wird wörtlich und bildlich hintenrum in den für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Sozialraum geführt. Es fehlte nur noch das passende Schild »Geschlossene Gesellschaft« an der Bibliothekstür. Diese situative Rahmung der »Akribie«-Tagung ist ein Musterbeispiel für das von Foucault angesprochene Verfahren der Diskurskontrolle durch Ausschließung.31 Willkommenskultur, würden wir heute sagen, sieht anders aus. Und was werden die Diskussionsteilnehmer hinter den geschlossenen Bibliothekstüren offen zu fragen wagen? Nun, vermutet Rolf Michaelis, fragen werden sie: In wie vielen Büchereien unseres Landes lagert noch »unrechtes« Gut? Diese Frage werden die Akribie-Frauen am Wochenende in Bremen mit einer Heftigkeit stellen, die manchen Bibliotheksdirektor in Erklärungs-Not bringen wird.32 Laute Heftigkeit allein genügt natürlich nicht. Es bedarf auch offener (Bibliotheks-) Türen. Und offener Ohren. Die seinerzeit formulierten offenen Fragen hinter den geschlossenen Bibliothekstüren, sie dringen zeitversetzt schließlich nach draußen und werden zwei Jahre später Teil einer Verlagspublikation und von dieser flugs einer zwei-

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http://www.forschungsstelle.uni-bremen.de [gesehen 9.1.2016]. Vgl. Doris Lemmermeier: Die Koordinierungsstelle der Länder für die Rückführung von Kulturgütern. In: Museumsjournal, 11. Jg. 1997, H.1, S. 8f. In Bremen 1994 gegründet, wurde sie 1998, nun von allen 16 Bundesländern und (ab 2001) auch vom Bund getragene »Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste« nach Sachsen-Anhalt (Magdeburg) verlegt, heute kurz »Koordinierungsstelle Magdeburg« genannt. Seit 2015 integriert in die Stiftung Deutsches Zentrum für Kulturgutverluste (DZK). Foucault (1991) S. 11 (wie Anm. 4). Michaelis (1997) S. 61 (wie Anm. 24).

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ten Auflage.33 Dass dieser Verlag, »Laurentius« aus Hannover, nicht zum etablierten Mainstream gehörte, sondern ebenfalls zu den bibliothekarischen Außenseitern, versteht sich. 9. SPURENSUCHE Ich unterlasse es, die zur Identifizierung raubgutverdächtiger Bücher und zur Klärung eventueller Vorbesitzer von Frau Bannas im einzelnen getätigten Suchschritte zu beschreiben. Nur so viel: Im Unterschied zu Kunstwerken sind Bücher Massenware. Ihnen fehlen herstellungsbedingt Merkmale, die sie als Unikat und Original mit unverwechselbarer, nur ihnen eigener Provenienz ausweisen. Es sei denn, es gäbe Eigentumsvermerke. Von den 1.500 Bänden, die Elfriede Bannas schließlich in die Hand nimmt, verfügt ca. ein Viertel über einen solchen Eigentumsvermerk, einen Namenszug, eine Widmung, einen Stempel, ein Exlibris, eine Ortsangabe. Der in einem einzelnen Buch gefundene Name wiederholt sich in einem anderen, die schon bekannte Handschrift taucht in einem anderen Regalabschnitt wieder auf. Die bei diesem Vorgehen sukzessive entstandene Liste von über 300 Namen ließ sich abgleichen mit einem im Bremer Staatsarchiv verwahrten Kassenbuch der Oberfinanzdirektion Weser-Ems, mit den erhaltenen Versteigerungsprotokollen zweier Gerichtsvollzieher (Johannes Rötsch und Gustav Kühling) und mit den Rückerstattungs- und Wiedergutmachungsakten der Nachkriegszeit. In keinem einzigen Fall bestätigt sich die eingangs in ›buten un binnen‹ geäußerte Vermutung, dass die Bücher von bei Judenaktionen ausgeplünderten Bremer Bürgern stammten. Die Namen der Eigentümer weisen nach Breslau, Berlin, Hannover und Osnabrück, nach Leipzig, Heidelberg, Stuttgart und Freiburg. Erworben wurden sie im Zuge öffentlich angekündigter Versteigerungen von nach Kriegseinbruch im Hafen liegengebliebenem »Auswandererumzugsgut«. Die Staatsbibliothek erwirbt als Behörde auf diesen Versteigerungen vorab und gesondert gegen Rechnung.34 Im August 1942 finden auf diesem Vorab-Wege 32 Titel des von den Finanzbehörden seinerzeit unter der Nummer J 602 geführten Staatsbürgers, des Geheimrats Dr. h.c. Henri [Israel] Hinrichsen, seines Zeichens Leipziger Musikverleger,35 berühmt, hochgeachtet, kulturell und sozial engagiert, einen Platz in den Magazinregalen der Bibliothek. Einundfünfzig Jahre später, am 30. November 1993, können sie nicht ihm, der in Auschwitz ermordet wurde, aber seiner in London lebenden Enkelin Irene Lawford-Hinrichsen zurückgegeben werden. Die Bremer Tageszeitungen und Radio Bremen berichten.36

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Displaced Books. Bücherrückgabe aus zweierlei Sicht. Beiträge und Materialien zur Bestandsgeschichte deutscher Bibliotheken im Zusammenhang von NS-Zeit und Krieg. Hannover: Laurentius 1999 (= Laurentius. Sonderheft) bzw.: 2., durchges. und erw. Auflage. Hannover: Laurentius 1999. Vgl. Bettina Schleier: Das Umzugsgut jüdischer Auswanderer. Von der Enteignung zur Rückerstattung. In: Bremisches Jahrbuch, Jg. 77, 1998, S. 247–265, hier S. 260. Vgl. Irene Lawford-Hinrichsen: Five hundred years to Auschwitz. A family odyssey from the Inquisition to the present. Harrow: Edition Press 2008. Bücher kehren zur Enkelin zurück. Londonerin erhielt Bände ihres jüdischen Großvaters von der Uni-Bibliothek. In: Weser-Kurier vom 1.12.1993. Vgl.: Rückgabe der Bücher von

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Mit der Buchrückgabe, so Elfriede Bannas, werde doch »nur ein Stück Gerechtigkeit wiederhergestellt«. Von Wiedergutmachung wolle sie nicht sprechen. »Das erlittene Leid ist doch kaum wieder gutzumachen«.37 Zwanzig weitere Rückgaben (mit ca. 260 Büchern) werden folgen. 10. BUCHFAMILIEN Abschließend wäre zu fragen: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit sich etablierte Diskursordnungen ändern? Welche Bedingungen müssen vorliegen, damit nicht nur das Mitleid heischende Opfergedächtnis, sondern auch das skrupellose Tätergedächtnis sich erinnern? Damit nicht nur Restitution von Kriegsbeute, sondern auch Rückgabe von arisiertem Raubgut auf die bibliothekarische Tagesordnung gelangen? Es bedürfe dazu, hatte der Verfasser einmal als Hypothese formuliert, einer Reihe von Erfolgsfaktoren. Dazu zählten in Anlehnung an Jan Philipp Reemtsma: 38 – Das persönliche Engagement von Einzelnen, die sich für etwas interessieren, für das sich zuvor niemand interessiert habe; – Ein wenigstens minimales institutionelles Umfeld, das die Arbeit dieses Einzelnen mitträgt und für Veröffentlichung sorge; – Eine Öffentlichkeit, die bereit sei, sich das Thema anzuhören und das Gehörte in eine öffentliche Debatte zu überführen; – Ein politischer Wille, der vielfach erst aus der entstandenen öffentlichen Debatte erwachse; – Last but not least: eine existentielle Betroffenheit. »Nam tua res agitur, paries cum proximus ardet.« Es betreffe ja dich selber, brenne eines Nachbars Wand, heißt es bei Horaz.39 »Je suis Charlie«, rufen wir heute. Elfriede Bannas ist es gelungen, diese existentielle Betroffenheit in unbürokratisches, mit »Herzblut« betriebenes privates Handeln umzusetzen.40 Sie, die beruflich im Behördenapparat aufgestiegene, in der Schulverwaltung sozialisierte, mit administrativen Kontroll- und Aufsichtsfunktionen betraute Beamtin, Oberschulrätin gar, von der selbstverständlich alle Beteiligten erwarten durften, dass sie über ihre Recherchen »zu gegebener Zeit eine größere Veröffentlichung zu schreiben« haben werde,41 sie tut genau

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Hans Joachim Hinrichsen In: Radio Bremen TV, Regionalprogramm ›buten un binnen‹ vom 30.11.1993. Dora Hartmann: »Das Leid ist nicht gutzumachen«. Bremerin sucht Buchbesitzer. In: Jüdische Allgemeine Wochenzeitung, Nr. 13 vom 29. Juni 1995, S. 2. Jan Philipp Reemtsma: »… daß erst nach über einem halben Jahrhundert …!« – Ist die diesbezügliche Fassungslosigkeit statthaft? In: Museen im Zwielicht / die eigene Geschichte. Magdeburg: Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste 2002 (= Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, Bd. 2), S. 448–475, hier S. 455, 458. Quintus Horatius Flaccus: Epistulae. I, 18, 84. »Wieviel Herzblut Elfriede Bannas in ihre Arbeit steckt, wird deutlich, wenn sie die Erlebnisse ihrer Suche schildert. Jedes Buch hat seine Geschichte« schreibt die Münstersche Zeitung, Nr. 65 vom 18.3.1999 unter der Überschrift »Rückgabe jüdischer Buchbestände wird zum mitreißenden Abenteuer«. Aktenbestand SuUB Bremen. Nicht paginiert. Schriftverkehr SfBW mit Klaus von Münchhausen v. 25.4.1991 und 6.3.1993.

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dies nicht.42 Weder die bürokratisch noch die wissenschaftlich geprägten, weder die bibliothekarisch noch die publizistisch akzentuierten Regeln der Diskursordnung bringt sie zur Anwendung. Sie entzieht sich den Formerfordernissen der Schriftlichkeit, indem sie konsequent mündlich vorträgt, sie entzieht sich den Technikerfordernissen der (Schreib)Maschinen-Schrift, indem sie ihre gesamte Korrespondenz mit der Hand führt und ihrem Tun damit eine, genauer: ihre eigene individuelle, persönliche und private Handschrift aufprägt. Schauen wir uns diese »Handschrift« noch einmal genauer an: Der erste für den Weser-Kurier geschriebene Bericht über ihre Arbeit beginnt wie folgt: »Meiner lieben Enkelin Dora zum Andenken von Großvater 5/3/37«. So steht es mit dunkelblauer Tinte geschrieben in einem kleinen jüdischen Gebetsbuch aus weißem Lackleder. Zu gerne wüßte Elfriede Bannas, wer wohl der Großvater gewesen ist, und wer die Dora.43 Um Dora also sorgt sich Frau Bannas. Um gelebtes und individuell bedrohtes Leben, um Biographie, Lebenslauf und Lebensbeschreibung geht es ihr. Kein anklagendes »genus iudiciale«, kein lobpreisendes «genus demonstrativum«, kein bibliothekarischer und kein öffentlich-rechtlicher Diskursrahmen präfigurieren ihre Rede. Elfriede Bannas spricht frei. Nicht dem Schicksal von Sachen, sprich: dem von Büchern und Bibliotheken, sondern dem von Namen und Personen, von (Mit)Menschen und Familien(Mitgliedern) gilt ihr Interesse. Ein zentraler, in jedem ihrer Vorträge auftauchender und in fast jedem Pressebericht gern aufgegriffener Punkt ist deshalb der anschauliche, von ihr geprägte Begriff der »Buchfamilien«. Anhand von Indizien, von Namen, Ortsangaben, Widmungen und Hand-Schriften seien, so führt sie aus, »biographische Szenen« entstanden, hätten sich »Buchgeschwister« gefunden und daraus »Buchfamilien« bilden lassen. Es ist nur konsequent, dass sie den Lesern als »Patin der Bücherfamilien« vorgestellt wird.44 Die spät und erst Anfang der 1990er zögernd einsetzenden, zunächst mit der Diskursfigur »Beutegut« die Opferperspektive einnehmenden Reden über deutsche Kulturgutverluste, sie werden gehalten von administrativ denkenden Vertretern aus Politik, Kultur und Diplomatie. Ihnen fehlte als Impuls und Katalysator das singuläre Moment emotionaler, persönlicher und privater Betroffenheit. Es fehlte ihnen ein jenseits der Verwaltungsöffentlichkeit angesiedelter alternativer Sprach- und Sprechrahmen. 42

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Vgl. Christoph Köster: Die Bücherdetektivin. Wie Elfriede Bannas im Magazin der Staatsund Universitätsbibliothek Bremen hinabstieg und dort einen vermeintlichen Kunstraub in 1.500 Fällen aufklärte. In: Thomas Elsmann (Hg.): Auf den Spuren der Eigentümer. Erwerb und Rückgabe von Büchern jüdischer Eigentümer am Beispiel Bremen. Bremen: Staatsund Universitätsbibliothek 2004 (= Schriften der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Bd. 5), S. 59–68, hier S. 59. Petra Spangenberg: Lange Spurensuch im Magazinkeller. Uni-Bibliothek: Bücher zurück an jüdische Besitzer. In: Weser-Kurier vom 29.8.1992, S. 13. »Die Patin der Bücherfamilien«. Rückgabe von 1500 Büchern an jüdische Eigentümer. In: Kreiszeitung [Syke] vom 9.11.98. Der Terminus »Buchgeschwister« bei Christoph Köster (2004) S. 59 (wie Anm. 41), die Wendung »biographische Szenen« in: Auf den Spuren jüdischer Bücher. Elfriede Bannas referierte in St. Marien. In: Neue Osnabrücker Zeitung vom 15.7.1994.

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Es fehlte, damit Horaz‘ Ruf, sein »tua res agitur«, schon früher hätte gehört werden können, so meine Hypothese, gesamtgesellschaftlich ein mental, soziologisch, politisch, kulturell und öffentlich als Orientierungsmatrix dienender alternativer Referenzrahmen, von den Soziologen »frame« genannt.45 In der herrschenden Diskursordnung sprach man (Mann) allgemein-sachlich über Kriegsfolgen, aber nicht persönlich betroffen über Familiengeschichte. Elfriede Bannas hat, exemplarisch festzumachen an ihrer Suche nach »Buchfamilien«, die Diskursfigur »Raubgut« in ein auch Emotionen, auch Scham und Schuld, Angst und Trauer, Tränen und Glück zulassendes Bezugssystem überführt. Sie ist der nach Foucault in jeder Gesellschaft durch Prozeduren der Ausschließung ausgeübten Kontrolle über die Produktion von Diskursen dadurch ausgewichen, dass sie ihren Reden eine ganz individuelle, personalisierte, freie und unabhängige, mündlich und familiär geführte Rahmung gegeben hat. Eine Rahmung en famille sozusagen, jenseits von Politik, Administration, Bibliothek und Bürokratie und ganz ohne rhetorisch übliche Akzente. Bomben im Keller? Eigentlich nicht. Und auch nicht Geschichte im Magazin, sondern Geschichten, persönliche Geschichten, Familiengeschichten. Zurück zum eingangs thematisierten Montag. Am Montag, dem 20. Juni 2005 wird ins Rathaus geladen. Genauer: der »Landesverband Bremen im Deutschen Bibliotheksverband e.V«, kurz DBV genannt, lädt ein. Auf dessen Initiative, genauer auf maßgebliche Initiative seiner Vorsitzenden, der Leiterin der Bremer Stadtbibliothek, Frau Barbara Lison, erhält, wie es in der Einladung heißt, Frau Oberschulrätin a.D. Elfriede Bannas aus den Händen des Präsidenten des Bremer Senats, Bürgermeister Dr. Henning Scherf, das Bundesverdienstkreuz am Bande. 46 Zusammenfassung Anfang der 1990er Jahre greift das bislang meist von Lehrstühlen zu Politik und Zeitgeschichte dominierte Thema der Judenverfolgung auf den Kultursektor über. Museen und Bibliotheken entdecken in ihrem Bestand Raubgut aus jüdischem Eigentum. So auch die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen. Sie ist eine der ersten, die in ihren Regalen nach geraubten Büchern suchen lassen muss. Diese Suche wird medial begleitet, kommentiert, gelobt und kritisiert. Der Beitrag beschreibt die dieser medialen Begleitung unterliegende Diskursordnung. Summary At the beginning of the 1990’s the topic of prosecution of Jews, which had hitherto been dominated by university chairs in politics and contemporary history, reaches the cultural sectors. Museums and libraries discover that their collections hold looted Jewish 45

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Vgl. Erving Goffman: Rahmen-Analyse. Ein Versuch über die Organisation von Alltagserfahrungen. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1980 (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 329). Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen hat im Jahre 2015 im Rahmen eines von der Stiftung Deutsches Zentrum für Kulturgutverluste (DZK) geförderten Forschungsprojektes eine erneute, diesmal nicht nur auf jüdische Voreigentümer beschränkte Durchsicht ihres Bestandes nach NS-Raubgut begonnen. Vgl.: http://www.suub.uni-bremen.de/infos/ ns-raubgut/ [gesehen 9.1.2016].

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property. The same applies to the State and University Library of Bremen. This library is one of the first, who is made to look for looted books on their shelves. The media monitor, comment, praise and criticize this search. The article describes the orders of discourse underlying the media coverage. Korrespondenzanschrift Dr. Jürgen Babendreier, Wilhelm-Haas-Str. 7, 28759 Bremen Email: [email protected] Jürgen Babendreier war von 1972 bis 2007 Bibliothekar an der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen.

Maria Hermes-Wladarsch

DIGITALE NEUE WELTEN: BERICHT ÜBER EIN DFG-PROJEKT ZUR DIGITALISIERUNG DER VOLLSTÄNDIGEN DEUTSCHSPRACHIGEN ZEITUNGEN DES 17. JAHRHUNDERTS AN DER STAATSUND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK BREMEN Zeitungen sind ein Spiegel der Zeit, sie sind Ausdruck des »Selbstgespräch[s], welches die Zeit über sich selbst führt«, um ein Zitat von Robert Prutz, einem der ersten Historiker des Journalismus, anzuführen.1 In den letzten Jahren sind sie zunehmend in den Blickpunkt der Forschung gerückt: Es ist gerade der Alltag, der interessiert und der in den lange Zeit wenig genutzten Zeitungen deutlich wird. Die Zugänglichkeit von Zeitungen in Bibliotheken und Archiven wird daher zunehmend bedeutsam. Der folgende Beitrag stellt ein Projekt der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen zur digitalen Transformation ihres vollständigen Bestands deutschsprachiger Zeitungen des 17. Jahrhunderts vor. Diese wurden vom Institut Deutsche Presseforschung (ehemalige Forschungsabteilung der Bibliothek und danach Institut der Universität Bremen) seit 1959 mit Anspruch auf Vollständigkeit als Mikrofilm und Kopie gesammelt. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt »Digitalisierung der vollständigen deutschsprachigen Zeitungen des 17. Jahrhunderts« wurde von der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen 2013 bis 2015 durchgeführt. 1. DIE PROBLEMLAGE Historische Zeitungen sind oftmals nur schwer zugänglich: In Bibliotheken oder Archiven »versteckt«, nur schwer auffindbar und oftmals infolge ihrer Fragilität nur als Mikrofilm mit geringem Nutzungskomfort einsehbar. Eine Zeitungsausgabe zu finden, kann sehr zeitaufwändig und umständlich sein, zumal wenn die besitzende Institution auswärts liegt und mitunter weite Wege zurückgelegt werden müssen. Auf Seite der Bibliotheken ist die Lage in vielerlei Hinsicht nicht minder problematisch: Zeitungen, insbesondere diejenigen des 19. und 20. Jahrhunderts, zerfallen, so dass eine Nutzung der Printausgabe problematisch ist. Die mitunter sehr unspezifischen Anfragen von Nutzern bedeuten ebenso wie die unvollkommene Nachweissituation einen hohen Rechercheaufwand. Nutzeranfragen an Bibliotheken versuchen mitunter, den eigenen Rechercheaufwand dorthin auszulagern. Der Platzmangel in Magazinen betrifft auch und gerade die großformatigen Zeitungen. Bestandslückenergänzung, die Suche also nach fehlenden oder unleserlichen Jahrgängen, Ausgaben und Seiten, ist ein mühsames und sehr zeitaufwändiges Verfahren. Um Zeitungen als Quelle in der von Wissenschaftlern gewünschten Weise zugänglich zu machen und um dem Problem der schwierigen Zugänglichkeit zu begegnen, förderte die Deutsche Forschungsgemeinschaft von 2013 bis 2015 ein Pilotprojekt zur Digitalisierung historischer Zeitungen. Während in anderen Ländern nationale Portale 1

Robert E. Prutz: Geschichte des deutschen Journalismus. Zum ersten Male vollständig aus den Quellen gearbeitet. Hannover: Kins 1845, S. 7.

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für den Zugriff auf digitale historische Zeitungen mit umfangreichem Inhalt aufgebaut worden sind, fehlt dies im Ursprungsland der Zeitung, in Deutschland, bislang. (Immerhin entstand hier, in der Werkstatt von Johann Carolus, im Jahr 1605 die erste gedruckte Zeitung.2) Neben einigen lobenswerten, oftmals mit Firmenunterstützung verwirklichten Einzelvorhaben gab es hierzulande keine strukturierte und systematisierte Digitalisierung historischer Zeitungen. In europäischen Ländern, in Australien und den USA entstanden hingegen (maßgeblich von Nationalbibliotheken initiierte) nationale Portale. Diese unterscheiden sich aufgrund der pressegeschichtlichen Entwicklungen des jeweiligen Landes, der Finanzierungsformen zur Digitalisierung der Zeitungen und hinsichtlich der Auswahl der Zeitungen und der verfügbaren Zeiträume stark von der deutschen Situation. Hervorzuheben ist das Portal »ANNO – AustriaN Newspapers Online«3, das im deutschen Sprachraum stark genutzte Angebot der Österreichischen Nationalbibliothek betrifft Zeitungen zwischen 1568 und 1944. 4 Zu erwähnen ist auch das von der EU-Kommission geförderte Projekt »Europeana Newspapers – A Gateway to European Newspapers Online«5 (2012 – 2015). Neben der Aggregation von Metadaten war die Digitalisierung und Volltexterstellung ein wichtiges Ziel des hier vorzustellenden Projekts, auch sollte ein europäisches Portal für Online-Recherchen in digitalisierten Zeitungen entwickelt werden. Aktuell könnten ca. 12 Millionen Zeitungsseiten durchsucht werden. In Deutschland fassen verschiedene Portale digitalisierte Zeitungen zusammen: So können beim Zeitungsinformationssystem (»Zefys«) der Staatsbibliothek zu Berlin 6 umfangreiche Bestände, etwa die preußische Amtspresse, historische Berliner Tageszeitungen und Zeitungen der DDR, online eingesehen werden. 7 Das Portal »Compact Memory« der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main 8 stellt hingegen die jüdische Publizistik in den Vordergrund. Ein umfassendes nationales Zeitungsportal existiert hingegen nicht. In bibliographischen Datenbanken wie dem Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17) 9 sowie den 2

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Als erste überlieferte Zeitung ist die Straßburger ›Relation aller Fürnemmen vnd gedenckwürdigen Historien‹ des Druckers Johann Carolus bekannt, siehe http://nbn-resolving.de/ urn:nbn:de:gbv:46:1-2182 [4.5.2016]. Vgl. Johannes Weber: »Unterthenige Supplication Johann Caroli / Buchtruckers«. Der Beginn gedruckter politischer Wochenzeitungen im Jahre 1605. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens, 38, 1992, S. 257–265. Hier S. 265. http://anno.onb.ac.at/ [4.5.2016]. Vgl. Christa Müller: Alter Wein in neuen Schläuchen: Der aktuelle Stand der Zeitungsdigitalisierung. Ein Zwischenbericht. In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 15, 2013, S. 139–161. Siehe hierzu auch Katrin Kellers Bericht zu den handschriftlichen Fuggerzeitungen: Katrin Keller: Die Fuggerzeitungen: Ein Literaturbericht. In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 14, 2012, S. 184–204. http://www.europeana-newspapers.eu/ [4.5.2016]. http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/ [4.5.2016]. In diesem Kontext wurde bspw. auch der ›Hamburgische Unpartheyische Correspondent‹ digitalisiert. http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/nav/index/title/ [4.5.2016]. http://www.vd17.de/ [4.5.2016].

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entsprechenden Portalen für das 16. und das 18. Jahrhundert wurden gedruckte und digitalisierte Zeitungen aufgrund ihrer Komplexität bislang nur als Einzelausgaben und damit sehr unvollständig erfasst, historische Zeitungen wurden bei den von der DFG geförderten Digitalisierungsvorhaben im Kontext von VD 16, VD 17 und VD 18 bislang explizit ausgeschlossen. An der University of St. Andrews, School of History, entsteht mit dem Universal Short Title Catalogue schließlich gerade eine Datenbank, in der Druckwerke (auch Zeitungen) aus ganz Europa bis ins 17. Jahrhundert erfasst werden.10 Zwischen 2013 und 2015 förderte die DFG daher die beispielhafte Digitalisierung und Erschließung historischer Zeitungen. Zudem erfolgten Anpassungen in der Präsentation digitaler Zeitungen mit der Weiterentwicklung des Viewers der Deutschen Forschungsgemeinschaft (SLUB Dresden) und im Nachweissystem der nationalen Zeitschriftendatenbank (ZDB) an die Besonderheiten von Zeitungen (Staatsbibliothek zu Berlin und Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main). Ziel des Pilotprojekts war es, den Anteil digital vorliegender Zeitungen in Deutschland signifikant zu erhöhen sowie Standards und Strukturen der Zeitungsdigitalisierung zu entwickeln. Einzelprojekte zur Zeitungsdigitalisierung wurden durchgeführt von der SLUB Dresden (der auch die Federführung des Rahmenprojekts oblag), der ULB Halle, der BSB München und der SuUB Bremen.11 Die SuUB Bremen übernahm die Aufgabe, ihren vollständigen Bestand deutschsprachiger – gedruckter sowie einiger handgeschriebener – Zeitungen des 17. Jahrhunderts ins Netz zu stellen. 2. ZEITUNGEN DES 17. JAHRHUNDERTS ALS QUELLE Zeitungen sind nicht nur eine einzigartige Quelle zu Meinungen und Geschehnissen der Zeit, auch prägen sie die zeitgenössische Weltordnung und -wahrnehmung. Mit der ersten gedruckten Zeitung der Welt im Jahr 1605 entstand »ein Medium, das im Grundsatz jedem Interessierten regelmäßige Informationen über das Weltgeschehen zugänglich machte«.12 Im 17. Jahrhundert, dem Jahrhundert fortwährender europäischer 10

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Vgl. Jan Hillgärtner: Die Katalogisierung der deutschen Presse des 17. Jahrhunderts im Universal Short Title Catalogue (USTC). In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 16, 2014, S. 171–185. Die Pilotpartner digitalisieren, strukturieren und erschließen mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen historische deutsche Zeitungsunternehmen, deren Umfang sich zwischen mehreren hunderttausend und Millionen von Zeitungsseiten bewegen. Die hier erarbeiteten Standards und Strukturen (Digitalisierung vom Film oder Original, mit und ohne OCRVolltext, URN-Vergabe u.a.) werden in einem Masterplan mit Empfehlungen für eine etwaige Hauptphase »Zeitungsdigitalisierung« der DFG festgehalten. Holger Böning / Volker Bauer: Die gedruckte Zeitung und ihre Bedeutung für das Medienund Kommunikationssystem des 17. Jahrhunderts. In: Holger Böning / Volker Bauer (Hg.): Die Entstehung des Zeitungswesens im 17. Jahrhundert. Ein neues Medium und seine Folgen fuࡇr das Kommunikationssystem der Fruࡇhen Neuzeit. Bremen: edition lumière 2011 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, 54), S. IX–XVII, hier S. IX. Vgl. auch Holger Böning: Die Bedeutung von Periodika, insbesondere von Intelligenzblättern, für die Verbreitung der Aufklärung. In: Claudia Brinker-von der Heyer / Jürgen Wolf (Hg.): Repräsentation, Wissen, Öffentlichkeit. Bibliotheken zwischen Barock und Öffentlichkeit. Tagungsband zum interdisziplinären Workshop. Kassel: Universitätsbibliothek Kassel 2011,

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Kriege, wuchsen parallel zum Informations- und Kommunikationsbedürfnis der Bevölkerung die Anzahl der Zeitungen und teils ihre Ausgabefrequenz rapide. Erstmals wurden nun neben Information auch Kommunikation und Diskussion im entstehenden Lesepublikum Lesern ermöglicht, Voraussetzung für gesellschaftliche Ordnung, die den Menschen als Subjekt seines privaten und öffentlichen Lebens begreift.13 Die im 17. Jahrhundert entstandenen Zeitungen sind zugleich Ausdruck und Ergebnis der zunehmenden Gegenwartsorientierung der Zeit. Die aktuellen Ereignisse, das »Tagesgeschehen« war nun von Bedeutung. Die Welt wurde ein potenzieller Gestaltungsraum, das eigene Leben konnte mitgestaltet werden. Information wurde zur wesentlichen Grundlage für Handeln; Verständnis für gesellschaftliche Strukturen und Prozesse entstand ebenso wie Vertrautheit mit der Sphäre der Herrschaft: Nicht nur Ereignisse, auch Kommunikations- und Organisationsprozesse von Zeitungen konnten über die oftmals tagesaktuelle Berichterstattung nachvollzogen werden. Im Laufe des Jahrhunderts passte sich auch die Sprache in der Zeitung zunehmend einer sich schnell ausweitenden Leserschaft an: Immer weniger Vorwissen wurde erfordert, immer allgemeinverständlicher werden die Berichte in den Zeitungen.14 Ohne das Medium Zeitung sind die Wandlungen und Entwicklungen von der Frühen Neuzeit bis zur Moderne daher nicht vorstellbar. Dabei war die Herstellung der Zeitungen von den historischen Post- und Kommunikationsbedingungen geprägt:15 Die frühen Zeitungen bestanden aus Berichten über die Geschehnisse an verschiedenen Orten in ganz Deutschland, teils sogar europa- und weltweit. Diese wurden an einen Herausgeber einer Zeitung geschickt, dort gesammelt und meist unzensiert abgedruckt. So entstand die Besonderheit, dass bspw. in Bremen erschienene Zeitungen nicht oder nur sehr vereinzelt Berichte über Bremen enthielten, stattdessen Berichte über Orte der Umgebung. So wurde bspw. aus und über Städte berichtet, zu denen Handelsbeziehungen vorlagen.16 Bedingung der Möglichkeit des Sammelns von Nachrichten waren wiederum die Beziehungen zwischen Herausgebern und Schreibern. Damit sind Zeitungen ein Abbild der Wahrnehmung der Zeitgeschehnisse.

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S. 37–46. URL: https://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/handle/urn:nbn:de:hebis:34-2011100 739261. Vgl. als Überblicksdarstellung Martin Welke / Jürgen Wilke (Hg.): 400 Jahre Zeitungen. Ein Medium macht Geschichte. Die Entwicklung der Tagespresse im internationalen Kontext. Bremen: edition lumière 2007 (= Presse und Geschichte – Neue Beiträge, 23). Vgl. Böning/Bauer (2011) S. IX (wie Anm. 12). Vgl. Böning/Bauer (2011) S. X (wie Anm. 12). Zur sprachlichen Gestaltung der frühen Zeitungen siehe auch Michel LefeҒvre: Textgestaltung, Äußerungsstruktur und Syntax in deutschen Zeitungen des 17. Jahrhunderts zwischen barocker Polyphonie und solistischem Journalismus. Berlin: Weidler 2013 (= Berliner sprachwissenschaftliche Studien, Bd. 29) sowie Thomas Schröder: Die ersten Zeitungen: Textgestaltung und Nachrichtenauswahl. Tübingen: Narr 1995. Vgl. hierzu Wolfgang Behringer: Im Zeichen des Merkur. Reichspost und Kommunikationsrevolution in der Frühen Neuzeit. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2003. Vgl. Elger Blühm: Eine Postzeitung aus dem Dreißigjährigen Kriege. Zur Frühgeschichte der Bremer Presse. In: Heimat und Volkstum. Bremer Beiträge zur niederdeutschen Volkskunde, 1964/65, S. 76–96, hier S. 90.

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Die Berichte befassen sich mit allen Ereignissen, die ihre – namentlich selten erwähnten – Schreiber für bedeutsam hielten: Am häufigsten wird über militärische und politische Ereignisse berichtet; Truppenbewegungen waren für Einzelne gerade im Dreißigjährigen Krieg von hoher Bedeutung, doch auch die Verhandlungen im Kontext des Westfälischen Friedens oder weitere politische Debatten werden detailliert wiedergegeben. Seltener sind Berichte über Kuriositäten oder alltägliche Dinge wie die Wetterlage. Das verbindende Thema der Berichte ist der gemeinsame zeitliche Bezugspunkt. Die Akteure (Redakteure, Drucker, Verleger, Herausgeber) treten als Individuen zurück, die Nachrichten wurden unkommentiert aneinandergereiht. Zeitungen des 17. Jahrhunderts erwecken beständig wissenschaftliche Faszination und Neugier, die in zahlreichen Forschungen resultiert. 17 Entsprechend breit gefächert sind aktuelle Forschungsvorhaben, die bspw. auf der Projektwebseite der SuUB Bremen zur Zeitungsdigitalisierung vorgestellt werden: So spielen die Zeitungen aus ihrem Gründungsjahrhundert eine wichtige Rolle für die Erforschung des Nachrichtenwesens der Frühen Neuzeit seit dem 15. Jahrhundert bis zur Entstehung einer periodisch-regelmäßigen Berichterstattung über das Zeitgeschehen (Prof. Dr. Holger Böning, Bremen). Eine interkulturelle Herangehensweise wählt bspw. Prof. Dr. Wâodzimierz Zientara (Toruľ, Polen) mit seinem Projekt »Polen und die polnische Kultur in deutscher Presse und Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts« oder Prof. Yutaka Eguchi (Hokkaido, Japan) mit der Erforschung der räumlichen Erweiterung als Gegenstand der frühen Presseberichterstattung insbesondere in Bezug auf Asien. Katrin Goldschmidt (Potsdam) nähert sich den Zeitungen sprachgeschichtlich an mit ihrem Projekt zur Textgliederung in historischen Wochenzeitungen des 17. und 18. Jahrhunderts. Jan Hillgärtner (St. Andrews, Schottland) »Printed newspaper in seventeenth century England, Germany, France and the Netherlands« und Annika Rockenberger (Oslo, Norwegen) »Georg Greflinger (1620–1677) – Digitale Archiv-Edition sämtlicher Werke und Schriften« stellen hingegen eine oder mehrere Zeitungen als Quellengattung in den Blickpunkt der Untersuchung. Auch für die Erforschung einzelner Personen oder Ereignisse dienen die Zeitungen des 17. Jahrhunderts als Quelle.18 Ihre Aktualität und Vergänglichkeit, ihr lange Zeit nicht wahrgenommener Quellenwert, aber auch anders ausgerichtete Sammelschwerpunkte führten dazu, dass Zeitungen von Privatpersonen, Archiven und Bibliotheken lange Zeit kaum gesammelt wurden. Die Zeitungen des Gründungsjahrhunderts des Mediums liegen heute verstreut über ganz Europa. Zusammengetragen vom Institut Deutsche Presseforschung, sind sie im Bestand der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen als Mikroformen und Reproduktionen von Mikroformen präsent. Alle zentralen Informationen zum Bestand wurden wissenschaftlich aufgearbeitet und in einer Fachbibliographie beschrieben. 19 17

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Einen Überblick über die Forschung in Deutschland in den letzten Jahren gibt Daniel Bellingradt: Periodische Presse im deutschen Sprachraum der Frühen Neuzeit. Forschungsbericht. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens, Bd. 69, 2014, S. 235–248. Vgl. http://www.suub.uni-bremen.de/ueber-uns/projekte/alte-zeitungen/ [17.11.2015]. Else Bogel / Elger Blühm (Hg.): Die deutschen Zeitungen des 17. Jahrhunderts. Ein Bestandsverzeichnis. Bd. 1.2. Bremen: Schünemann 1971, Nachtragsband: München: Saur 1985 (= Studien zur Publizistik, Bremer Reihe, Deutsche Presseforschung, Bd. 17).

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Bislang lag jedoch keine digitale Version der historischen Zeitungen des 17. Jahrhunderts vor, die dieses Quellenmaterial virtuell zusammengeführt hätte. Damit waren die frühen Zeitungen für Wissenschaft und Forschung nicht in technologisch zeitgemäßer Weise zugänglich, da ihre Nutzung örtlich und zeitlich eingeschränkt war. Auch gefährdet eine intensive Nutzung der fragilen Zeitungen langfristig den Erhaltungszustand dieses einzigartigen Quellenmaterials. Dies ist insbesondere der Fall, wenn ausschließlich Originale für die Nutzung zur Verfügung stehen; bei der Digitalisierung der Zeitungen des 17. Jahrhunderts in der SuUB Bremen wurden Reproduktionen von Mikroformen als Vorlage genutzt (s.u.). All dies waren Argumente für ihre Digitalisierung. 3. DAS DIGITALISIERUNGSPROJEKT Ziel des DFG-Projekts der SuUB Bremen war die Digitalisierung ihres vollständigen Bestands deutschsprachiger Zeitungen des 17. Jahrhunderts. Neben allen in der Fachbibliographie Bogel/Blühm verzeichneten Titeln wurden auch die Zeitungen digitalisiert, die seit dem Erscheinen des Nachtragsbandes der Bibliographie ab 1985 in den Bestand der SuUB Bremen gelangten: Zeitungstitel mit geringem Umfang oder Einzelausgaben, die noch keinem Zeitungsunternehmen zugeordnet werden konnten. Diese über 100 Zeitungsunternehmen und zahlreiche weitere Einzelausgaben wurden zusätzlich zu den bereits in der Fachbibliographie erfassten Zeitungen im Digitalisierungsprojekt erstmals in der Zeitschriftendatenbank katalogisiert, somit nachgewiesen und überregional recherchierbar. Insgesamt stehen den Nutzern nach Abschluss des Projekts ca. 500 Zeitungsunternehmen mit insgesamt ca. 375.000 Seiten online zur Verfügung. Dies sind ca. 95–99 % der bekannten deutschsprachigen Zeitungsexemplare des 17. Jahrhunderts. Der Erscheinungsverlauf der einzelnen Zeitungsunternehmen reicht teils weit in das 18. Jahrhundert hinein. Digitalisiert wurde, wo dies möglich war, der vollständige Bestand, d.h. alle vorhandenen Ausgaben einer Zeitung aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert. Insbesondere aus der Frühzeit der Zeitung sind auch handschriftliche Zeitungen überliefert. Der Bestand wurde vom Institut Deutsche Presseforschung aus über 100 Archiven, Bibliotheken und von Privatpersonen in ganz Europa zusammengetragen. Besonders erfolgreich war die Recherche in Archiven der Auswärtigen Ämter in Staaten wie Schweden, England und Russland. Anschließend wurden die einzelnen Zeitungsunternehmen in der Fachbibliographie Bogel/Blühm beschrieben. Dazu mussten die aus den einzelnen Institutionen zusammengetragenen Einzelausgaben zunächst Zeitungsunternehmen zugeordnet werden. Dies stellte eine besondere Schwierigkeit dar, da Angaben wie Erscheinungsort und Drucker in den frühen Zeitungen oftmals nicht angegeben werden. Eine Ausgabenzählung begann erst spät, das äußere Erscheinungsbild der Zeitungen änderte sich teils mehrfach, schließlich erschienen manche Zeitungen über Monate oder auch Jahre hinweg nicht. Auch hatten viele Zeitungen, insbesondere die handgeschriebenen, keinen Titel oder Titel, die einander sehr ähnelten (›Aviso‹, ›Relation‹, ›Postzeitung‹ etc.). Daher war die Zuordnung, wann welche Zeitungsausgabe zu welchem Zeitungsunternehmen gehört, mit hohem Forschungsaufwand verbunden. Frühzeitig wurde damit begonnen, die Zeitungen auf Mikrofilmen auszubelichten, zu reproduzieren und die Papierkopien in Archivboxen zu sortieren: Die Zeitungen wurden zuerst nach Erscheinungsorten, anschließend nach Zeitungsunter-

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nehmen und schließlich chronologisch sortiert. Da es einen unüberschaubaren Aufwand bedeutet hätte, die Originale aus ihren Ursprungsorten zusammenzutragen, wurden im Bremer Projekt die qualitativ den Mikroformen gleichwertigen Reproduktionen von Mikroformen digitalisiert. Gescannt wurde im eigenen Hause mit einer Auflösung von 300dpi in Graustufe. Dabei wurden zwei Scanverfahren gewählt: Die losen Vorlagen wurden mit einem Durchzugsscanner, die gebundenen oder anderweitig komplexeren Vorlagen mit einem Aufsichtsscanner gescannt. Ziel war die Erstellung digitaler Einzelseiten mit schwarzer Schrift auf weißem Grund. Eine Volltexterschließung der Zeitungen konnte nicht durchgeführt werden, da hierfür die Qualität der Vorlagen nicht hinreichend und die Schrifttypen zu uneinheitlich waren.20 Die regelkonforme Formalerschließung der digitalisierten, bibliographischen Zeitungseinheiten (Sekundäraufnahmen) erfolgte in der Zeitschriftendatenbank (ZDB). Da die Fachbibliographie Bogel/Blühm die Grundlage hierfür bildete, konnten deren Forschungsergebnisse (u.a. bei der Zuordnung verschiedener Zeitungstitel zu einem Zeitungsunternehmen) in die Katalogaufnahmen integriert werden. Bei Nachfragen konnte die SuUB Bremen auf die Unterstützung des Instituts Deutsche Presseforschung zurückgreifen: Während des Projekts erfolgten enge Absprachen mit den Wissenschaftlern. – Damit sind die Bremer Bestände erstmals in der Zeitschriftendatenbank und darüber im Katalog des Gemeinsamen Bibliothekverbundes (GBV) nachgewiesen. Die Zeitungen sollen in das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts integriert werden, was damit seine Ergänzung um das wertvolle Medium Zeitung bedeutet. Die Zeitungen wurden den Nutzern auf dem Portal Digitale Sammlungen der SuUB Bremen (http://brema.suub.uni-bremen.de/zeitungen17) online frei zugänglich gemacht, sobald sie vollständig digitalisiert waren. Die SuUB Bremen hat sich bewusst gegen die sonst oftmals übliche Praxis entschieden, Digitalisierungscorpora erst zum Ende eines Projekts gesamt freizugeben und hat stattdessen im regelmäßigen Turnus Einzelzeitungen freigeschaltet, um den Nutzern möglichst frühzeitig und umfassend die Arbeit mit dem Material zu ermöglichen. 4. DIGITALE ZEITUNGEN DES 17. JAHRHUNDERTS: WAS ERWARTET DEN NUTZER? Die Zeitungen sind im Internet im Portal Digitale Sammlungen der SuUB Bremen in einer eigenen Sammlung »Zeitungen des 17. Jahrhunderts« unter http://brema. suub. uni-bremen.de/zeitungen17 für die Nutzer zugänglich. Nicht nur die hohen Umfänge der Zeitungen von teils tausenden von Seiten machten eine Strukturierung erforderlich: Die digitalen Bilder, die nach dem Scannen unstrukturiert nebeneinander liegen und so nur umständlich nutzbar sind, wurden (mit Hilfe der Digitalisierungssoftware 20

Die Mikroverfilmung der Originale geschah über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten und war meist nicht standardisiert, so dass die Qualität hier sehr unterschiedlich ist, doch sind die Vorlagen bitonal. Dadurch entsteht ein zu hoher Informationsverlust, als dass eine OCR hier gute Ergebnisse zeitigen könnte. Die Alternative zur OCR, das double keying (d.h. die zweifache Abschrift eines Textes durch Nicht-Muttersprachler), wäre hingegen mit zu hohen Kosten verbunden, die leicht Millionenhöhe erreicht hätten.

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Visual Library) in Abschnitte (Einzelausgaben der Zeitungen) zusammengefasst. Die Zeitungsunternehmen sind nun in Jahrgänge und, auf der untersten Ebene, Ausgaben (ggf. mit Beilagen) strukturiert. Die Jahrgänge werden mit den Jahrgangsbezeichnungen (1646 etc.) referenziert, die Ausgaben hingegen wurden differenzierter beschrieben (s.u.). Eine weitere inhaltliche Erschließung der Einzelausgaben, bspw. nach Berichtsorten oder Themen, fand nicht statt, da dies einen sehr hohen Aufwand bedeutet hätte. Wer gezielt nach einer Zeitung und in ihr beschriebenen Ereignissen sucht, kann somit digital »blättern«, indem er Jahrgänge und Ausgaben anwählt. Der Sucheinstieg zu den Zeitungen des 17. Jahrhunderts erfolgt entweder über die Suchfunktion oder über Facetten. In einer Suchzeile kann nach Metadaten (d.i. bibliographischen Beschreibungsdaten) der Zeitungsunternehmen sowie der Einzelausgaben gesucht werden. Erfasst wurden der aktuelle sowie alle vorherigen Titel einer Zeitung; alle angegebenen Herausgeber und Drucker; Druckorte; der Erscheinungsverlauf; Lücken im Bestand; der bibliographische Nachweis über die Fachbibliographie; und Besonderheiten der jeweiligen Zeitung, die in der Fachbibliographie Bogel/Blühm erfasst wurden. In den Digitalen Sammlungen der SuUB Bremen ist somit eine Facettierung aller Zeitungen nach Druckorten möglich, so kann sich der Leser alle Zeitungen anzeigen lassen, die bspw. in Hamburg oder in Leipzig gedruckt wurden. Clouds zu Druckern/Verlegern bzw. Druckorten stellen diese Themen graphisch dar. Vier Listen werden als Sucheinstieg angeboten: 1. Eine Liste aller Zeitungen, 2. eine alphabetische Titelliste, 3. eine Sortierung nach Jahr sowie 4. eine kalendarische Darstellung. Zu 1.: In der Liste aller Zeitungen werden alle Zeitungsunternehmen abgebildet, nicht jedoch die Einzelausgaben. Die Zeitungen werden entsprechend dem in der Fachbibliographie Bogel/Blühm vergebenen Titel sortiert. So trägt eine Zeitung den Titel ›Bericht aus (durch) Pommern‹, unter diesem Titel wird sie auch in der Fachbibliographie beschrieben. Die weiteren, oftmals wechselnden Titel sind durchsuchbar, z.B. ›Continuatio durch Pommern‹, ›Bericht aus Pommern‹, ›Bericht aus Pommern, des wahren Verlauffs dieser Zeit‹, ›Continvatio ... Bericht aus Pommern‹, ›Relation oder Bericht auß Pommern deß Newesten Verlauffs ... Jtem ist hierin begrieffen: Continuatio auß Pommern‹ etc. 21 Bis zu 20 wechselnde Titel haben die Zeitungsunternehmen. Diese werden nicht in der Überblicksliste dargestellt, können aber über die Suchfunktion recherchiert werden, da sie in den zugrundeliegenden Beschreibungen, den METS, enthalten sind. Auch ist es möglich, nach historischen Schreibweisen zu recherchieren, da auch diese erfasst wurden. Zu 2.: Die alphabetische Suchliste ermöglicht es, innerhalb des Alphabets zu den Anfangsbuchstaben der Titel zu springen. Hierbei werden (ebenso wie bei 3., der Sortierung nach »Jahr«) Einzelausgaben sowie Jahrgänge ausgewertet. All diese Sortierfunktionen geben einen Überblick über Zeitungsunternehmen und Einzelausgaben. Eine Besonderheit ist 4. die graphische Umsetzung des Kalenders. Mit der kalendarischen Darstellung wird die »Chronik der wichtigsten Zeitereignisse«, die die Zeitungen idealiter abbilden, graphisch dargestellt und auf einen Blick erfassbar. Hier werden alle digitalisierten Zeitungsausgaben ausgewertet. Der Nutzer sieht einen Kalender, bei dem zunächst ein Jahrzehnt im 17. Jahrhundert, anschließend ein Jahr und dann in einer Monatsübersicht ein konkretes 21

Vgl. http://brema.suub.uni-bremen.de/zeitungen17/periodical/titleinfo/1063822 [4.5.2016].

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Datum ausgewählt werden kann. Da nicht an jedem Tag jedes Jahres eine Zeitungsausgabe erschienen ist, sind die Daten hervorgehoben, zu denen Zeitungsausgaben vorliegen. Nun können Zeitungsausgaben nach Erscheinungsdatum angewählt werden, die Suche nach konkreten Ereignissen wird einfacher. Bspw. ist es möglich, sich eine Liste aller Ausgaben anzeigen zu lassen, die am 10. Juli 1670 erschienen sind, wenn nach einem Ereignis in diesem Zeitraum gesucht wird. Dabei ergibt sich eine Besonderheit der Zeitungen aus ihrem Gründungsjahrhundert: Nicht bei allen Zeitungen werden alle vorhandenen Ausgaben in der Kalenderansicht angezeigt, denn nicht alle Ausgaben waren bei ihrem Erscheinen mit vollständigem Datum versehen, eine durchaus übliche Praxis in der frühen Neuzeit. Häufig sind Angaben wie »September 1621« oder auch »des 1621. Jahres«. Deutlich werden hier nicht zuletzt die Irrungen und Wirrungen des dreißigjährigen Krieges, in dessen Verlauf es immer weniger Zeitungen mit exakter Angabe des Erscheinungsdatums gibt. Die Zeitungen ohne Erscheinungsdatum können trotzdem über die Kalenderübersicht angewählt werden und sind hier über einen entsprechend gekennzeichneten Button zugänglich. Abb. 1: Die kalendarische Darstellung, hier des Jahres 1627, ermöglicht einen gezielten Zugang über Erscheinungsdaten.

Um die Kalendersicht zu ermöglichen, wurden die Daten aller (etwa 80.000) Einzelausgaben der Zeitungen des 17. Jahrhunderts manuell erfasst. Ziel war es, eine Datenbasis für die computergestützte Auswertung zu generieren, auf deren Grundlage die Kalenderdarstellung entstand. Erfasst wurden drei Arten von Daten: 1. der Berichts-

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zeitraum nach dem julianischen Kalender, 2. der Berichtszeitraum nach dem gregorianischen Kalender, 3. das Erscheinungsdatum. Damit erfolgte erstmals eine Erschließung der frühen Zeitungen auf Ausgabenebene. Bei der Erfassung der Daten war die Koexistenz zweier Kalendersysteme zu berücksichtigen: Noch weit in das 18. Jahrhundert hinein wurde an den verschiedenen Orten des territorial zersplitterten Deutschlands teils der ältere julianische, teils der neuere gregorianische Kalender angewandt. Diese differieren um 10 Tage. Da sich die Zeitungen aus Berichten aus unterschiedlichen Orten zusammensetzen, kommt es vor, dass ein und dieselbe Zeitungsausgabe Berichte mit Daten beider Kalendersysteme enthält.22 Abb. 2: Titelanzeige der Ordinari Post-Zeitung in der SuUB Bremen

Was aber sieht der Nutzer in den Digitalen Sammlungen? Ist – über welchen Weg auch immer – ein digitalisiertes Zeitungsunternehmen ausgewählt, werden die wichtigsten Angaben zu diesem Unternehmen in der Titelansicht angezeigt: Zunächst der Titel lt. der Fachbibliographie Bogel/Blühm. Alle weiteren Titel werden in der Kata22

Die Zuordnung der Daten zu den beiden Kalendersystemen erwies sich als Herausforderung: So ließ sich bspw. lediglich von der Erwähnung des »13.23. Januarius« darauf schließen, dass der entsprechende Bericht am 13. Januar nach dem julianischen und dem 23. Januar nach dem gregorianischen Kalender verfasst wurde.

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logaufnahme erfasst und sind recherchierbar, werden jedoch in der Kurzansicht des Zeitungstitels aus Gründen der Übersichtlichkeit nur bei »Anmerkungen« angezeigt. Angezeigt werden jeweils der aktuellste Erscheinungsort und der Drucker/Verleger sowie der Erscheinungsverlauf, d.h. der Zeitraum, in dem eine Zeitung erschienen ist. Auch Besonderheiten wie bspw. die Periodizität können nachvollzogen werden. Die URN stellt als »persistent identifier« die Zitierfähigkeit der Zeitung sicher. Enthalten sind weiterhin der Hinweis auf die Digitalisierung durch die SuUB Bremen und das Jahr der Digitalisierung. Über einen Link gelangt der Nutzer zur Titelaufnahme der Zeitung im Online-Katalog (OPAC) der SuUB Bremen: Alle Zeitungen des 17. Jahrhunderts der SuUB Bremen sind nun auch online recherchierbar. In der jeweiligen Titelanzeige einer Zeitung in den Digitalen Sammlungen befindet sich unter den Metadaten eine Liste all ihrer Erscheinungsjahre. Die Auswahl eines Jahres führt zur Kalendersicht, hier können wiederum Einzelausgaben nach Erscheinungsdatum ausgewählt werden. In der Titelanzeige der Einzelausgaben sind neben dem Titel des zugehörigen Zeitungsunternehmens Erscheinungsdatum und Berichtszeitraum nach gregorianischem bzw. ggf. julianischem Kalender aufgeführt. Die Frage, wie die katalogmäßig erfassten Titeldaten zu den Zeitungsunternehmen in den Digitalen Sammlungen angezeigt werden sollten, stellte sich als Herausforderung heraus. Mit Unterstützung des Instituts Deutsche Presseforschung wurde eine Lösung angestrebt, bei der alle wesentlichen bibliographischen Angaben angezeigt werden, die Titelaufnahme jedoch übersichtlich bleiben sollte. Metadaten zu den Zeitungen, die nicht in der Titeldarstellung angezeigt werden, sind trotzdem recherchierbar. Wie und wo aber findet man die Zeitungen? Die digitalisierten Zeitungen des 17. Jahrhundert sind lokal über die Digitalen Sammlungen, das Discovery System E-LIB und den Onlinekatalog (OPAC) der SuUB Bremen recherchierbar. Der überregionale Nachweis erfolgt in der Zeitschriftendatenbank und im Gemeinsamen Verbundkatalog. Auch eine Integration der Zeitungen in das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts ist vorgesehen. Da gerade jüngere Nutzer oftmals über Wikipedia recherchieren, wurden die Zeitungen sukzessive mit Wikipedia-Artikeln zu Druckern, Orten oder Zeitungstiteln verknüpft bzw. eigene Artikel zu digitalisierten Zeitungen erstellt.23 5. ZUM ABSCHLUSS Oft sind es die kleinen Momente, die den Nutzen eines Projekts deutlich machen; so die Anfrage einer Wissenschaftlerin aus Frankreich, die sich für eine Zeitung mit ca. 40.000 Seiten Umfang interessierte, es sich aber aus Kostengründen nicht leisten konnte, die Zeitung in Bremen einzusehen, und vorsichtig anfragte, ob eine Fernleihe möglich wäre. Die Antwort dürfte sie erfreut haben: Seit Wochen schon arbeiteten wir mit Hochdruck an der Digitalisierung und Erschließung dieser Zeitung und konnten sie ihr bald online zur Verfügung stellen. Ende 2015 waren alle Zeitungen des 17. Jahrhunderts aus dem Bestand der SuUB Bremen online und damit orts- und zeitunabhängig sowie kostenfrei zugänglich. Um Nutzern die möglichst uneingeschränkte Arbeit mit den Materialien zu ermöglichen, ist der Zugriff und PDF-Download auf 23

Vgl. bspw. https://de.wikipedia.org/wiki/Ordinari_Postzeitung [17.11.2015].

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die digitalen Zeitungen für alle Nutzer weltweit und ohne Zugriffsbeschränkung möglich.24 Abb. 3: Aktuelle Forschungsvorhaben werden auf der Projektwebseite der SuUB Bremen vorgestellt: http://www.suub.uni-bremen.de/ueber-uns/projekte/alte-zeitungen/

Anfragen wie jene der o.g. Nutzerin erreichten die SuUB Bremen während des Projekts häufiger. Für gewöhnlich waren es Wissenschaftler, die gerade an einer ganz bestimmten Zeitung arbeiteten und diese für ihre Forschung einsehen wollten. Wo 24

Die Zeitungen des 17. Jahrhunderts sind gemeinfreie Werke lt. UrhRG § 64. Sie wurden als frei von bekannten urheberrechtlichen Einschränkungen identifiziert, einschließlich aller verwandten Schutzrechte, und unterliegen damit in der SuUB Bremen der CreativeCommons-Lizenz Public Domain Mark 1.0.

Digitale Neue Welten

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dies möglich war, wurde die entsprechende Zeitung in der Digitalisierung vorgezogen. Mit weiteren Angeboten sollen Möglichkeiten zur Vernetzung der einzelnen wissenschaftlichen Projekte geschaffen werden, bspw. indem auf der Webseite des Projekts wissenschaftliche Vorhaben gesammelt werden. Für die SuUB Bremen war und ist es immer eine schöne Erfahrung zu sehen, dass das Material auch wirklich genutzt wird. Wir hoffen, dass dieses wichtige Quellenmaterial nun weitere Impulse für Forschungen zum 17. Jahrhundert und zu weiteren Aspekten der (Kommunikations-, Politik-, Kultur-, Wirtschafts-) Geschichte geben wird. Zusammenfassung Nachdem im Jahr 1605 in Straßburg die erste gedruckte Zeitung veröffentlicht wurde, entwickelte sich das Medium Zeitung rasch zu einem neuen Erfolgsmodell. Die heute verstreut über ganz Europa liegenden Zeitungen des 17. Jahrhunderts wurden vom Institut Deutsche Presseforschung der Universität Bremen in Reproduktionen zusammengetragen und sind in der Staats- und Universitätsbibliothek zugänglich. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts wurde dieser Bestand digitalisiert und ist nun online frei zugänglich. Der Bericht beschreibt die 2015 abgeschlossene Digitalisierung der deutschsprachigen Zeitungen des 17. Jahrhunderts (ca. 375.000 Seiten) durch die SuUB Bremen. Summary After the world’s first printed newspaper was published in 1605, newspapers processed to be a model for success. The originals (which today lay scattered all over Europe) have been gathered in reproductions by the Institute for German Press Research of Bremen University and can be researched in the State and University Library Bremen. The whole stock of German language 17th century newspapers has been digitized in a project »digitization of historic newspapers«, funded by the German Research Foundation (Deutsche Forschungsgemeinschaft, DFG). This article aims to describe the digitization of 17th century newspapers (about 375.000 pages) by the State and University Library Bremen. Korrespondenzanschrift Dr. Maria Hermes-Wladarsch, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Postfach 33 01 60, 28331 Bremen Email: [email protected] Maria Hermes-Wladarsch ist Fachreferentin für Handschriften und Rara sowie Bremensien der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, sie leitete das vorgestellte Digitalisierungsprojekt.

Buchbesprechungen Jacobs, Stephanie (Hg.): Zeichen – Bücher – Netze. Von der Keilschrift zum Binärcode. Ein Gang durch die Ausstellung. Göttingen: Wallstein Verlag 2016, 148 S. Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum (DBSM), 1884 in Leipzig gegründet, gilt als eines der ältesten Buchmuseen. Nach einer wechselvollen Geschichte ist es heute Teil der Deutschen Nationalbibliothek. Nicht alle wissen, dass das DBSM seit 2013 in einem ambitionierten architektonischen Ensemble eine moderne Ausstellung präsentiert, die weit über den Gegenstandsbereich eines klassischen Buchmuseums hinausgeht. Unter dem Titel »Zeichen, Bücher, Netze« werden hier 5000 Jahre Kommunikationsgeschichte abgeschritten. Auch um diesem Wahrnehmungsdefizit abzuhelfen, hat Stefanie Jacobs, die Leiterin des Museums, einen kleinen Band herausgegeben, der schon mit dem Untertitel »Ein Gang durch die Ausstellung« andeutet, dass er mehr sein will als ein bloßer Museumsführer. Wie in der der Ausstellung teilen Jacobs und ihr Team die 5000 Jahre in drei Abschnitte, die jeweils durch einen zentralen Medienumbruch markiert sind: die Entwicklung der Schrift am Ende des 4. Jahrtausends v. Chr., die Einführung des Buchdrucks in der ›westlichen Welt‹ um 1450 und die ›digitale Revolution‹ im 20. Jahrhundert. Diese lange Geschichte erzählen sie in Kapiteln wie »Zeichen setzen«, das verschiedene Instrumente vorstellt, um Zeichen einzugravieren, oder »Lesewelten«, das Versuche beschreibt, die Welt im Buch zu erfassen. Mit der Orientierung am Objekt lenkt der Band den Blick auf die Materialität unserer Kultur, darauf wie bedeutsam Schrift und Druck für die Speicherung von Wissen waren, wie sehr sie über ihre Materialität auch unsere Weltsichten beeinflussen. Besonders anregend sind die Objekte, die Selbstverständlichkeiten hinterfragen helfen, etwa wenn über eine Muschelkette andere Notati-

onssysteme anschaulich werden oder wenn durch das Kapitel zur Typographie die Bedeutung des Buchstabens als graphisches Zeichen wieder in den Blick rückt. Insgesamt besticht das Büchlein durch die große Perspektive und den Blick für das Detail. Nur die Auseinandersetzung mit der dritten, ›digitalen Revolution‹ bleibt im Ungefähren der künstlerischen Verarbeitung. Der Band kommt zwar nicht im großen Format daher, aber doch mit aufwändigen Fotos. Erschwinglich im Preis, ist er nicht nur für die Besucher der Ausstellung empfehlenswert, sondern wendet sich an ein breiteres Publikum und fordert dazu auf, über Medien und Materialität der Kommunikation und die Bedeutung für unsere Kultur nachzudenken. Aber auch darüber hinaus, kann er für ein Fachpublikum eine Anregung sein, über den engeren Gegenstandsbereich hinauszugehen und größere Perspektiven in den Blick zu nehmen. PATRICK MERZIGER, LEIPZIG Meller, Harald / Schefzik, Michael (Hg.): Krieg – Eine archäologische Spurensuche. Begleitband zur Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale). Darmstadt: Theiss Verl. / WBG 2015, 488 S. Dieser großartige, vorzüglich bebilderte Begleitband zur ersten großen archäologischen Ausstellung zum Thema Krieg, der hier lediglich unter sehr begrenztem Blick vorgestellt werden kann, führt über einleitende philosophisch-anthropologische Erörterungen und zwei Beiträge zu kriegerischem Verhalten bei Ameisen und Schimpansen danach von den Anfängen der Menschheit bis zum Dreißigjährigen Krieg in Mitteldeutschland, der der erste Krieg in der Menschheitsgeschichte ist, über den durch Druckmedien verschiedenster Art – von den zahlreichen Flugschriften über Leichenpredigten und Kupferstiche bis zur Zeitung – unterrichtet wurde. Entsprechend betitelt Hans Medick

Buchbesprechungen seinen Aufsatz zu den neuen Medien »Der Druck des Ereignisses – Zeitzeugnisse zur Schlacht bei Lützen«. Unter Berufung auf Gustav Droysen lehnt Medick es ab, einer einzigen angeblich glaubwürdigen Quelle zu vertrauen, sondern will die vielfältigen Zeitzeugnisse, die er als Ausdruck zunehmender Medialisierung historischer Ereignisse begreift, in ihrer Konstruiertheit, Verflechtung und Wirkungsabsicht in den Blick bekommen. (S. 467) 47 Flugschriften zählt er bis Ende 1632, gedruckt zumeist in Leipzig, Erfurt und anderen Orten Mitteldeutschlands. Hingewiesen wird darauf, dass die Flugschriften sofort nach der Schlacht erschienen, wohingegen in den Zeitungen ein größerer zeitlicher Abstand ebenso charakteristisch ist wie Unsicherheit in der Beurteilung der militärisch-politischen Situation und bei der Bewertung des Wahrheitsgehalts von Meldungen. So lesenswert Medicks Darstellung ist, so empfehlenswert ist der gesamte Band. HOLGER BÖNING, BREMEN Partington, Gill / Smyth, Adam (Hg.): Book Destruction from the Medieval to the Contemporary. Basingstoke: Palgrave Macmillan 2014, XI, 216 S. Mit dem vorliegenden Band präsentieren die Herausgeber ein Themenfeld, das interdisziplinär zunehmend auf Interesse stößt: das materielle Umformen und Weiternutzen von neuzeitlichen Büchern nach ihrer Herstellung. Der grundlegende Befund der Einleitung lautet: Es gibt umformende Nutzungskontexte und Nutzungspraktiken von Schriftmedien, die zensural, wirtschaftlich, individuell oder künstlerisch motiviert sind. Um das Gemeinsame dieser Umformungen analytisch bündeln zu können, setzt der Band auf einen weiten Destruktionsbegriff. Wie weit »book destruction« gefasst wird, belegen bereits die fünf Unterkapitel mit den anspielungsreichen Überschriften: »Burning«, »Multilating«, »Doctoring«, »Degrading« und »Deforming/Reshaping«. Zu jedem Aspekt sind zwei Beiträge vorhanden, insgesamt sind den fachwissenschaftlichen Beiträgen drei Interviews der Herausgeber mit themenrelevanten

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Künstlern zugeordnet. Die ausgebreiteten fallbeispielartigen Perspektiven widmen sich nicht nur bekannten Forschungskontexten wie dem zensuralen Buchverbrennen der Moderne oder besitzanzeigenden Überschreibungen in handschriftlichen Pergament-büchern der Renaissance. Vielmehr werden auch jüngere und bislang marginalisierte Forschungskontexte präsentiert, die das neuzeitliche papierbasierte Buch als Alltags- und Gebrauchsgegenstand neu durchdenken. In diesen Beiträgen zur Buchnutzung, die fast nichts mehr mit einem Fokus auf Lesekonsum zu tun haben und die ihre Denkanstösse aus einem vorsichtig sich neuformierenden material turn der Buchgeschichte ziehen, liegt der Wert dieses Bandes. Dass papierbasierte Schriftmedien der Neuzeit ständig umformte physische Produkte sind, wird auf mehreren Ebenen deutlich gemacht. Papier ist ein Recyclingprodukt, deren Weiterverwertung weder vor Tageszeitungen noch Romanen haltmachte. Ob diese Weiterverwendung von Schriftmedien durch industrielle Akteure erfolgt (systematisches Vernichten von Überproduktionen), durch regulative Eingriffe (Buchstrafen wie etwa Verbrennungen), aus künstlerischer Motivation (›Bookwork‹ im Sinne Garrett Stewarts) oder aus anderen individuellen Antrieben (wie z.B. Biblioklasmus oder Bibliophobie) ist nicht entscheidend. Die phänomenologische Perspektive, die in diesem Band erprobt wird, baut nur indirekt auf Fernando Báez’ ›A Universal History of the Destruction of Books‹ (2008). Dass Bücher oftmals alles andere als gelesen, sie aber als Material immer irgendwie genutzt werden, ist erfrischende Denkkost für viele eingetretene kommunikations- und medienhistorische Interpretationslinien. Einer solchen Geschichte von Schriftmedien gebührt weitere Aufmerksamkeit, weil sie den Blick erhöht auf integrale wirtschaftliche Zusammenhänge und auf langlebige Nutzungspraktiken unserer »Buchkultur«. Dass alle Varianten von papiernen Schriftmedien, von der Zeitung bis zum Atlant, in eine solche Perspektive beizeiten integriert werden, ist zu hoffen. DANIEL BELLINGRADT, ERLANGEN

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Kovarik, Bill: Revolutions in Communication. Media History from Gutenberg to the Digital Age. 2nd ed. New York: Bloomsbury 2016, 470 S. Nerone, John: The Media and Public Life: A History. Cambridge: Polity Press 2015, 253 S. Es gilt zwei Bücher anzuzeigen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, obwohl sie sich oberflächlich ähneln und beinahe mit dem gleichen Gegenstand beschäftigen: einer Mediengeschichte von den Anfängen der Frühen Neuzeit bis in die unmittelbare Gegenwart. Beide Werke basieren auf Literaturstudien; eigene Quellenarbeit fehlt – angesichts der Breite des Themas beinahe zwangsläufig. Beide sind in wenige, einfach überschriebene Hauptkapitel unterteilt. Kovarik beschränkt sich auf vier, Nerone auf sechs Abschnitte. Das umfangreichere Buch von Kovarik ist gleichzeitig das kürzere, denn seine Darstellung, die wohl am ehesten als Lehrbuch zu bezeichnen wäre, ist geradezu üppig bebildert, während Nerone sich mit zwei einfachen symbolischen Veranschaulichungen begnügt. Kovarik erzählt eine konventionelle Medientechnikgeschichte. Die technischen Revolutionen, er unterscheidet die Revolutionen des Drucks, des Bildes, der Elektronik und des Digitalen, determinieren für ihn die soziale Verwendung. Er beginnt mit geschichtstheoretischen Überlegungen (Ranke, Macaulay u.a.), fühlt sich Innis und McLuhan verpflichtet, stellt bei allen Medienrevolutionen die Apokalyptiker den Evangelisten gegenüber und bemüht sich um einen internationalen Zugriff. Das dabei die angloamerikanische Mediengeschichte sich immer wieder in den Vordergrund spielt – ebenso übrigens bei Nerone –, ist legitim. Auch im übertragenen Sinn ist Kovariks Buch bildreich. Seine in Anlehnung an Roland Lazenby entwickelte Effizienzmetapher (ein Mönch schrieb eine Bibel, Gutenberg war schon 200 Mönche wert, ein Vannevar [Bush] ist das Äquivalent zu 6 MegaMönchen, ein [Sergej] Brin äquivalent zu 2,8 Giga-Mönchen; vgl. S. 34) werde ich zukünftig als Spaß in Vorlesungen bemühen. Ein

wenig oberflächlich fällt die Erwähnung so manches medienhistorischen Ereignisses aus (z.B. die Daily-Telegraph-Affäre, S. 80). Eine ganz andere Gliederung und Zielsetzung verfolgt der zweite Autor. Nerone stellt die Mediengeschichte seit dem 16. Jahrhundert konsequent aus der Perspektive der Bedeutung der Medien für die Öffentlichkeit dar. Daher unterscheidet er die nationalstaatliche von der parteipolitischen Öffentlichkeit; beide von der kommerziellen und diese wiederum von der kulturindustriellen. Etwas überpointiert wirkt die vorletzte medialöffentliche Stufe: die der professionellen Experten; an diese schließt sich die vorerst letzte der Netzwerköffentlichkeit digitaler Medien an. Während Kovariks Helden Innis und McLuhan sind, nehmen Habermas und vielleicht auch Castells diese Rolle für Nerone ein. Damit erschließt sich auch die Benennung der vorletzten Stufe als Expertenöffentlichkeit, denn die wird vor allem benötigt, um den Kulturverfall zu kontrastieren, der, durch Informations- und Reizüberflutung ausgelöst, derzeit stattfinde. Vor Jahr und Tag hätte ich hier noch energisch widersprochen – angesichts des umsichgreifenden Geschwätzes von der »Lügenpresse«, das Leute, die letztlich vom ungefilterten Internet überfordert zu sein scheinen, von sich geben, sehe ich inzwischen davon ab und sehne mich nach einer Wertschätzung für Nerones Presseheroen, Bob Woodward und Carl Bernstein, zurück. RUDOLF STÖBER, BAMBERG Signori, Gabriela / Studt, Birgit (Hg.): Das Konstanzer Konzil als europäisches Ereignis. Begegnungen, Medien, Rituale. Ostfildern: Thorbecke 2014, 436 S. Der Sammelband, hervorgegangen aus einer 2011 vom Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte veranstalteten Tagung zur 600-Jahr-Feier zum Konstanzer Konzil, will besonders die europäische Dimension des Ereignisses würdigen und die Beziehungen der europäischen Mächte zu den Konzilien untersuchen. Angesichts des Jubiläums wollten die Herausgeberinnen nach

Buchbesprechungen Ansätzen für eine Neubewertung des Konzils suchen, mit der aktuelle Strömungen und Forschungsansätze in der Mediävistik auch für den Bereich der Kirchengeschichte und Konzilienforschung geltend und sichtbar gemacht werden können. Neben den kommunikationsgeschichtlich wichtigen Aspekten der Begegnungen, Medien und Rituale wollen die Beiträge sowohl die Fernwirkungen des Konzils als auch die Anliegen und Interessenlagen der Reiche und Nationen, die als Impulse von außen auf das Konzil einwirkten, erfassen. Konzilsakten, Chroniken, Predigten und Tagebücher bilden die Quellen. Die wortgewaltig ausgetragenen Meinungsdifferenzen, so schreibt Gabriela Signori in der Einleitung, zeigten, was zu Beginn des 15. Jahrhunderts alles denk- und verhandelbar war, bis hin zum ersten Plädoyer für die Meinungsfreiheit im Namen der Kirchenreform. HOLGER BÖNING, BREMEN Karmasin, Matthias / Oggolder, Christian (Hg.): Österreichische Mediengeschichte. Band 1: Von den frühen Drucken zur Ausdifferenzierung des Mediensystems (1500 bis 1918). Wiesbaden: Springer 2016, 253 S. Die Herausgeber haben im den Weg gewählt, eine Mediengeschichte als zwei Bände umfassende Addition von Einzeldarstellungen zu bieten, deren erster von zwei geplanten Bänden sich auf zweihundertfünfig Seiten einem Zeitraum von mehr als vier Jahrhunderten widmet. Dabei orientieren Herausgeber und Autoren sich am traditionellen kommunikationswissenschaftlichen Medienverständnis, wonach Medien im engeren Sinne jene technischen Mittel darstellen, die zur Verbreitung von Nach-richten und Aussagen an ein unbegrenztes Publikum geeignet sind. Der Anfang liegt bei den geschriebenen Zeitungen, der Endpunkt des ersten Bandes beim Ende der Habsburgermonarchie. Als ambitioniertes Ziel wird formuliert, ein Handbuch für Wissenschaft, Studierende und Schulen bereitzustellen. Von besonderer Stärke sind die Einzeldarstellungen, die sich auf aktuelle eigene Forschungen stützen können. Dankenswerter

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Weise werden mit den geschriebenen Zeitungen jene Nachrichtenblätter mitberücksichtigt, die bis auf den Druck bereits alle wesentlichen Charakteristika des neuen Mediums gedruckte Zeitung aufwiesen und von denen die Initialzündung zu deren Entstehung ausging. Verdienstvoll, dass von Josef Seethaler in einer Mediengeschichte auch einmal die Kalenderdrucke als erstes gedrucktes Periodikum hinreichend berücksichtigt werden. Christian Oggolder behandelt die typographischen Medien im konfessionellen Zeitalter, schade, dass man sich hier nicht zusätzlich des Sachverstands von Helmut Lang mit seinen grundlegenden inhaltlichen und bibliographischen Forschungen hat versichern können. Andrea Reisner und Alfred Schiemer behandeln das ›Wienerische Diarium‹ und die Entstehung der periodischen Presse, Andreas Golob das frühe Korrespondenzwesen und die bemerkenswerte volksaufklärerische ›Grazer Bauernzeitung‹, Andrea Seidler die Entwicklung des Wiener Zeitschriftenwesens in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, Gabriele Melischek und Josef Seethaler die Tagespresse der franziskojosephinischen Ära, Larissa Krainer die Geschichte der Frauenzeitschriften und endlich Hannes Leidinger die Medien und Medienpolitik von 1914 bis 1918, wobei zwar ein internationaler Vergleich unter besonderer Berücksichtigung der visuellen Kommunikationsformen vorgenommen wird, die konkreten Erscheinungsformen der Presse und Ausgestaltung der Kriegsberichterstattung allerdings viel zu kurz kommen. Ob mit dem Band bereits von einer – halbwegs vollständigen – Mediengeschichte die Rede sein kann, daran darf zwar gezweifelt werden, aber ein guter Anfang ist gemacht. Zu hoffen ist, dass das Werk mit dem zweiten Band ordentliche Sach- und Personenregister erhält, ohne die ein Handbuch nicht lebensfähig ist. HOLGER BÖNING, BREMEN Pohlig, Matthias (Hg.): Reformation. Basistexte. Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2015, 252 S. Der in der Reihe Basistexte zur Frühen

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Neuzeit erschienene Band ist nützlich für die universitäre Lehre, da er zu dem historischen Ereignis wichtige Aufsätze zur Verfügung stellt und damit eine konzentrierte Einführung für Studierende ermöglicht. Es erscheint hier recht gut gelungen, grundlegende Texte zu den wichtigsten Themenfeldern auszuwählen und auch medien- und kommunikationshistorische Sichtweisen und Fragestellungen nicht zu kurz kommen zu lassen. Am Anfang stehen zwei Aufsätze von Bernd Moeller zur »Frömmigkeit in Deutschland um 1500« und zum Themenkomplex »Stadt und Buch«, es folgen die Studien von Robert Scribner zum Thema »Flugblatt und Analphabetentum«, von Hans-Jürgen Goertz »Eine ›bewegte‹ Epoche. Zur Heterogenität reformatorischer Bewegungen«, von Horst Rabe, »Karl V. und die deutschen Protestanten«, von Claudia Ulbrich »Frauen in der Reformation«, von Robert Scribner »Volkskultur und Volksreligion«, von Susan Karant-Nunn »Die Unterdrückung religiöser Emotionen«, von Berndt Hamm »Reformation als normative Zentrierung von Religion und Gesellschaft« sowie von Heinz Schilling »Reformation – Umbruch oder Gipfelpunkt eines Temps des Réforms?«. Kaum eine Rolle spielen bei dieser Textauswahl Person und Bedeutung der Reformator-Persönlichkeit Martin Luther, die Aufspaltung der Reformation in konfessionelle Strömungen und der Prozess der Konfessionalisierung. HOLGER BÖNING, BREMEN Lincoln, Evelyn: Brilliant Discourse. Pictures and Readers in Early Modern Rome. New Haven: Yale University Press 2014, 304 S. Evelyn Lincoln möchte in dem vorliegenden Band gedruckte italienische Traktate und ihr illustratives Programm als Ergebnis der Vernetzung von Autor, Herausgeber, Patron und Leser präsentieren. Zu diesem Zweck werden vier Werke herangezogen, denen letztlich gemeinsam ist, dass sie in Rom im Verlauf des 16. Jahrhunderts gedruckt wurden und reich bebildert sind. Ihnen ist ein allgemeines Kapitel »Pictures and Readers in Early Modern Rome« (S. 123) vorgestellt, das einige der für die Untersu-

chung vielleicht grundlegende, jedoch im weiteren Verlauf nicht verfolgte Aspekte anschneidet. Dazu gehört die Unterscheidung zwischen den Druckorten Venedig und Rom bezüglich der Entwicklung einer Gilde und die Vermutung, dass die enge Vernetzung der Akteure bei der Produktion eines Buches in Rom im Zusammenhang damit stehen könnte. Hier wird kurz auch auf die Praxis des Vorlesens von gedruckten Texten eingegangen und es wird ein Schlaglicht auf die Zensur als Auslöser eines »low-level back ground terrorism« (S. 7, zitiert nach John Heilbron) geworfen. Die Studie setzt mit der »Vita et miracula sanctissimi Patris Benedicti« von 1579 ein, die bereits im Frontispiz die Nähe zu den »Dialoghi« Gregors des Großen ankündigt. Lincoln gelingt es, die »Vita« gewissermaßen als in sich verwobenes doppeltes Zitat darzustellen, das sich textuell auf die »Dialoghi« und bildlich auf den Kreuzgang von Monte Olivieto Maggiore bezieht. Das dritte Kapitel ist Camilo Agrippas »Trattato di scientia d’arme« von 1553 gewidmet. Agrippa war bereits als Ingenieur bekannt, doch erst seine sehr detaillierte, praktisch angelegte Fechtanleitung machte ihn als Vermittler eines jedoch ganz anderen Sachwissens einem breiten Publikum bekannt. Die Genauigkeit seines Buches wird durch den Einsatz geometrisch und anatomisch korrekter Bilder nicht bloß illustriert, sondern gewinnt so den Charakter einer veritablen Anleitung. Beim dritten Werk handelt es sich um die »Discorsi di Pietro Paolo Magni piacentino sopra il modo di sanguinare attacar le sanguisughe, le ventose far le fregagioni vessicatorij a corpi humani«. Bereits die Erstausgabe wurde aus markttechnischen Gründen in Quart gedruckt und tatsächlich zum »medical best seller« (116), den nicht nur Ärzte, Chirurgen und Barbiere kannten. Die vergleichende Analyse der ersten zwei Ausgaben von 1584 und 1586 unter Berücksichtigung der Illustrationen spitzt die Verfasserin auf die Verwissenschaftlichung und Professionalisierung des Berufs des Mediziners zu.

Buchbesprechungen Den drei Handbüchern folgt ein weiteres Werk, das als praktische Anleitung und zugleich gesellschaftlicher Türöffner gedacht war; die »Dialoghi di M. Magino Gabrielli Hebreo veneto sopra l’utili sue inventioni circa la seta« von 1588. Letztlich ermöglichten sie ihrem Verfasser eine Stellung im Dienst Sixtus’ V., der sehr interessiert an der Verbesserung seiner Seidenproduktion war. Das abschließende Kapitel muss nicht unbedingt als Zusammenfassung gelesen, sondern kann als Erläuterung zum »Dialogo« als Gattung verstanden werden, womit die Verfasserin zwar die gemeinsame Basis ihrer Auswahl nennt, implizit aber auch einräumt, dass selbst der illustrierte »Dialogo« kaum als exklusives Entscheidungskriterium dienen kann. Abgesehen von dieser Inkohärenz können die vier Fallstudien dennoch mit Gewinn gelesen und als Bereicherung verstanden werden. Die reiche und hochwertige Bebilderung verleiht dem Band einen besonderen Glanz, der geradezu die bibliophile Begeisterung der Verfasserin für die Schönheit ihres Untersuchungsgegenstandes reflektiert. Abgerundet ist er von einer umfangreichen Bibliographie sowie von einem allgemeinen Register. ANDREEA BADEA, ROM Arblaster, Paul: From Ghent to Aix. How They Brought the News in the Habsburg Netherlands, 1550–1700. Leiden: Brill 2014, XIV, 376 S. Die Erforschung des frühneuzeitlichen Nachrichtenwesens in Europa gleicht einem methodisch-thematischen Flickenteppich, dem es vor allem an empirischer Grundlagenarbeit mangelt. Paul Arblasters Monografie ist eine empirisch-gestützte Grundlagenarbeit. Im Fokus steht die Frühzeit der gedruckten Zeitungen innerhalb der Spanischen Niederlande. In der Einleitung positioniert sich Arblaster innerhalb der europäischen Geschichtsschreibung zum frühneuzeitlichen Nachrichtenwesen und erläutert die übergreifenden Konturen seiner Studie. Grundlegend markiert er vier leitende Aspekte: eine biobibliografisch orientierte Produk-

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tionsforschung, die eine quellennahe und archivgestützte Zeitungsgeschichte ermöglicht; eine integrative Medienverbund-Perspektive, die kontextualisierend konzipiert ist und einen Tunnelblick auf typografisch umgesetzte Schriftmedien überwindet; eine wirtschaftshistorische Grundierung der Ökonomie des Nachrichtenwesens, die politische Interpretationen der Publikationen zu relativieren und zu ergänzen vermag; sowie eine Grenzen überschreitende, transnationale Perspektivierung des Nachrichtenwesens (in Europa), die das strukturell Gemeinsame hervorhebt und die vielen internationalen Verbindungen frühneuzeitlicher Nachrichtenorganisation und -distribution gebührend berücksichtigt. Nach der Ausbreitung dieses forschungsstrategischen grand désign folgen recht unterschiedliche Kapitel. Das erste Kapitel widmet sich den (ordnungspolitischen) Rahmungen der zeitgenössischen Spanischen Niederlande in den Jahrzehnten vor 1620 – als die erste gedruckte Zeitung dort erschien. Im zweiten Kapitel (»Newsletters and Printed News, 1585-1620«) wird die mediale Schwellenphase um 1600 zwischen handschriftlichen Zeitungen (»newsletters«) und anderen zeitgenössischen gedruckten Varianten des Medienspektrums, wie z.B. der Neuen Zeitung (»News Pamphlet«), näher beleuchtet und zugleich auf die distributive Matrix des Nachrichtenwesens – die Post- und Botensysteme – detailliert eingegangen. Hiernach folgen zunächst empirische Fallstudien zum Antwerpener Drucker und Herausgeber des ersten gedruckten Zeitungsperiodikums der Spanischen Niederlande (›Nieuwe Tijdinghen‹, 1620) Abraham Verhoeven. Auf Basis einer exemplarischen inhaltsanalytischen Auswertung des Nachrichtenjahrgangs 1623 der ›Nieuwe Tijdinghen‹ fragt Arblaster zugleich nach der Internationalität der Zeitungsmeldungen sowie den dahinterstehenden Nachrichten-Abonnements des Verlegers Verhoeven. Sein Befund überrascht nicht: in Antwerpen verfügte man als Drucker-Verleger über Zugang zu unterschiedlichen »foreign newswriting services« (122) Europas.

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Das fünfte Kapitel (»The Explosion of News Publishing, 1632-1648«) widmet sich den Veränderungen und Strukturverfestigungen innerhalb des Nachrichtenwesens der Spanischen Niederlande während des Dreißigjährigen Krieges. Binnen weniger Jahre verschob sich die strategische Bedeutung der Spanische Niederlande innerhalb der europäischen Informationsströme erheblich: Städte wie Antwerpen und Brüssel wurden allmählich von Köln und Genua als führende Nachrichten- und Distributionsorte (»communications crossroads«) abgelöst. Auch wenn die Titelwahl irrlichternd ist, denn um die Strecke zwischen Gent und Aachen geht es in der kompletten Monografie weder konkret noch übergeordnet, so leistet die Monografie einen substantiellen Beitrag zur Kontextualisierung der Entstehungsprozesse und Organisationsleistungen des frühneuzeitlichen Nachrichtenwesens in Europa. DANIEL BELLINGRADT, ERLANGEN Ettinghausen, Henry: How the Press Began. The Pre-Periodical Printed News in Early Modern Europe. Coruña: Janus Digital 2015, 304 S. Pettegree, Andrew: The Invention of News. How the World Came to Know About Itself. New Haven: Yale University Press 2014, 444 S. Das Interesse an der frühen Pressegeschichte ist in den letzten Jahren spürbar gewachsen. Das gilt insbesondere für Arbeiten britischer Historiker, die Spezialstudien oder neue Synthesen vorgelegt haben (Joad Raymond, Brendan Dooley). Im Folgenden sind zwei weitere Synthesen von Andrew Pettegree und Henry Ettinghausen vorzustellen. Beide sind über zahlreiche Publikationen zur Pressegeschichte hervorgetreten. Beide fragen in europäischer Perspektive nach der Entstehung eines Nachrichtenmarktes. Sie kommen dabei auf vergleichbarer empirischer Grundlage zu durchaus verschiedenen Ergebnissen. Pettegrees Buch ist breit angelegt und fragt nach 400 Jahren Pressegeschichte, der Zeit vor dem Durchbruch der gedruckten Zeitung als dominierendem Nachrichtenmedium. Diesen Durchbruch verortet Pettegree am Ende

des 18. Jahrhunderts, angetrieben von radikalen historischen Veränderungen wie der Französischen Revolution. Bis dahin war die gedruckte Zeitung nicht mehr als eines unter mehreren Nachrichtenmedien – und zwar kein besonders einflussreiches. Damit erteilt Pettegree den noch immer kolportierten Fortschrittserzählungen, die den Durchbruch der Moderne sowie die Entstehung einer räsonierenden Öffentlichkeit mit dem Erscheinen der ersten gedruckten Wochenzeitung in Straßburg im Jahr 1605 ansetzen, eine klare Absage. Pettegrees nähert sich dem Nachrichtenmarkt über die Drucke, die Post, die Korrespondenten, den Staat, die ersten gedruckten Zeitungen, das Journal, den Handel mit Nachrichten, die Zensur, die Verbreitung von Nachrichten auf dem Marktplatz wie in der Taverne und andere Themen. Diese Breite ist die größte Stärke des Buchs. Pettegree orientiert sich nicht einfach an einer Chronologie, sondern stellt die jeweiligen Bereiche für sich dar, unter Hinzuziehung einer sehr reichen Forschungsliteratur. Im Ergebnis fragt er damit freilich nach allen Nachrichten, die in unterschiedlichen Mediengattungen, mündlich, handschriftlich wie gedruckt, verbreitet wurden. Diese Sichtweise unterschätzt freilich die Fähigkeit der Zeitgenossen, verschiedene Typen von Nachrichten nach Funktion, Glaubwürdigkeit und damit Nachrichtenwert zu unterscheiden. Die zeitgenössischen Traktate diskutieren diese Unterschiede eingehend, zumal es eine Reihe von verschiedenen Mediengattungen gab, die jeweils eigene Rezeptionsbedingungen hatten. Haben wir es also mit einem Markt für verschiedene Nachrichtenformen zu tun? Oder haben wir es mit mehreren Märkten zu tun, die jeweils unterschiedlich funktionierten, weil sie verschiedene Konsumentengruppen mit je eigenen Medien bedienten? In diesem Zusammenhang liefert Pettegree viele Belege für wirtschaftliche Aspekte im Umfeld von Nachrichten wie deren sozialer Verankerung. Das Material bleibt freilich lückenhaft. Vor dem 16. Jahrhundert war der

Buchbesprechungen Handel mit Nachrichten kaum als Broterwerb geeignet – die ältesten Belege für eine Form von organisiertem, finanziell einträglichem Nachrichtenhandel sind die italienischen Avvisi-Schreiber. Das sind freilich Ausnahmen. Selbst für das 18. Jahrhundert sind wenige überzeugende Belege für die wirtschaftliche Potenz von Nachrichten überliefert. Pettegree verweist darauf, dass der Handel mit gedruckten Nachrichtenformen in London noch im 18. Jahrhundert weitgehend in den Händen von Witwen lag, die damit kaum größere Gewinne erzielten. Pettegree ist für diesen lückenhaften Kenntnisstand sicher nicht verantwortlich zu machen. Seine Studie hätte allerdings von einer Struktur profitiert, die jenen zentralen Kriterien von Nachrichten gefolgt wäre, die er auf dem Titelblatt selbst rubriziert: »the news must be current and must be trustworthy«. Diese Kriterien reichen aus, diesen Nachrichtenmarkt von dem für Debatten, Pamphlete, Gerüchte und Sensationsdarstellungen klar zu unterscheiden. Diese Unterschiede sind wichtig für das Zeitgenössische von Nachrichten, auch wenn die Konsumenten selbstverständlich unterschiedliche Gattungen konsumierten, die oft auf ähnliche Weise vertrieben wurden. Große Teile der aktuellen und glaubwürdigen Nachrichten blieben hingegen außerhalb des öffentlichen Marktes, weil gerade ihre Glaubwürdigkeit auf den Bezug zu sozialen Netzwerken angewiesen war. Pettegree macht sich die Sache nicht leicht, so dass das Buch eine erstaunliche Fülle von Details zum Nachrichtenwesen der Vormoderne zusammenträgt. Wie hoch sein Einsatz, wie vielfältig seine Überlegungen sind, wird gerade im Vergleich zur Arbeit Ettinghausens deutlich. Dieser hat sich seit gut zwanzig Jahren mit Nachrichten und Zeitungen beschäftigt, vor allem mit dem spanischen Material. Er hat das Werk Pettegrees gelesen und in seine Studie eingearbeitet. Und doch fällt sein Buch ganz in jene Fortschrittserzählung zurück, die wir nicht zuletzt aufgrund von Studien wie der Pettegrees überwunden zu haben glaubten. Ettinghausen beschreibt den Nachrichten-

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markt und die Einführung gedruckter unregelmäßiger Nachrichtendrucke vor allem im 16. Jahrhundert. In der Einleitung diskutiert er die Hintergründe dieser Publikationen, wobei er die Existenz unterschiedlicher Gattungen, deren soziale Einbindung, die Frage eines Nachrichtenmarktes wie die Funktionen dieser Drucke anreißt. Diese Debatten werden freilich nicht genutzt, um die Komplexität früher Nachrichtendrucke aufzuzeigen. Auch die Frage des Publikums und seiner Interessen an Information, Debatte oder Sensation wird nur angesprochen, ohne für die Analyse des Materials genutzt zu werden. Dieses Desinteresse an Fragen von Gattung, Funktion und Gebrauch prägt auch die sechs empirischen Kapitel, die den Inhalt der untersuchten Drucke nach Themen abarbeitet. Dazu gehören Themen wie die Könige, deren Hochzeiten und Feiern, Kriege und Eroberungen, konfessionelle Fragen, der Teufel, Sex und Gewalt, Verbrechen und Strafe, Naturkatastrophen, Wunder sowie nicht zuletzt menschliche und tierische Monster. Die jeweiligen Zusammenfassungen werden einem Kenner der Materie keine Überraschungen bieten. Im Ergebnis kommt Ettinghausen vielmehr zu der Behauptung, dass es einen frei zugänglichen Nachrichtenmarkt und eine räsonierende Öffentlichkeit bereits im 16. Jahrhundert gegeben habe, und damit auch den Siegeszug der gedruckten über die geschriebene Zeitung. Ettinghausens Buch ist damit ausgesprochen ärgerlich. Die intensive Arbeit mit tausenden von Nachrichtendrucken unterschiedlicher Funktion, Konsumenten und sprachlicher Niveaus hat bei Ettinghausen nicht mehr ausgelöst als das Erstaunen darüber, dass diese reiche Überlieferung bisher übersehen wurde. Sein Buch hat dieser Diskussion freilich nichts hinzuzufügen. Man darf nur hoffen, dass es weitere Forscher nicht davon abhalten wird, sich mit Hilfe der verfügbaren Datenbanken diesem reichen Material zuzuwenden. Dabei gilt es allerdings, die Unterschiede zwischen diesen Texten aufgrund von sprachlichem Niveau, intendiertem Publikum, Funktionalität, Aktualität, Glaubwürdigkeit

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und Rezeption deutlich in den Blick zu nehmen. Beide Bücher belegen damit auf ihre Weise, dass das ausgesprochen reiche Material zur vormodernen Nachrichtenkultur bei Wietem nicht ausgeschöpft ist. Pettegrees Buch gibt einen exzellenten Einblick in eine reiche Tradition auf der Basis seiner tiefen Kenntnis des Forschungsstandes. Zu wünschen wäre freilich eine deutlichere konzeptionelle Durchdringung, die den Konsumenten in seiner Medienkompetenz stärker in den Blick HEIKO DROSTE, STOCKHOLM nimmt. Keller, Katrin / Molino, Paola: Die Fuggerzeitungen im Kontext. Zeitungssammlungen im Alten Reich und in Italien. Wien: Böhlau Verlag 2015, 235 S. Das vorliegende Werk bietet die Ergebnisse eines großen Erschließungsprojekts zu den Fugger-Zeitungen an der Österreichischen Nationalbibliothek, das zusammen mit den Forschungen besonders von Cornel Zwierlein und Oswald Bauer, über die in diesem Jahrbuch berichtet wurde, nun endgültig Schluss macht mit den zahlreichen Legenden, die bis in die jüngste Zeit mit der Geschichte dieser handgeschriebenen Zeitungen verbunden waren. Praktisch alles, was wir zu dieser Quellengattung bisher gewusst haben, ist korrigiert worden, und dies allein deshalb, weil Forscherinnen diese Zeitungen endlich tatsächlich in die Hand genommen und analysiert haben. Da dieses kommunikationshistorisch bedeutsame Werk vom Rezensenten bereits an anderer Stelle ausführlich besprochen wurde (http://www.hsozkult.de/ publicationreview/id/rezbuecher-26117), sei es hier bei dieser Anzeige belassen. HOLGER BÖNING, BREMEN Reske, Christoph: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. Auf der Grundlage des gleichnamigen Werkes von Josef Benzing. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden: Harrassowitz 2015, XXXIV, 1181 S. »Der Benzing«, wie das Standardwerk von 1963 zu den Buchdruckern des 16. und 17.

Jahrhundert ehrfurchtsvoll in Expertenkreisen genannt wird, war immer einen Blick wert. Wer mit Forscherbrille zur Publikationsfreudigkeit der Frühen Neuzeit im deutschsprachigen Raum Europas arbeitete, konsultierte regelmäßig ›den Benzing‹. Obwohl die dort versammelten Informationen knapp bemessen sind – dies galt auch für die folgende, ergänzte 2. Auflage von 1982 – war eine Berücksichtigung der dort ausgewiesenen Details zu Druckern und Druckaktivitäten ein willkommener und nötiger empirischer Startund Referenzpunkt. Das Nachschlagewerk hatte mehr als nachweisende Funktion für Anmerkungsapparate, da es Indizien versammelte, auf deren Basis dann erst frühneuzeitliche Netzwerkperspektiven und Kooperationsvermutungen rund um die Vielfalt der typografisch hergestellten Schriftmedien der Epoche gesponnen werden konnten. »Der Benzing« avancierte deshalb oftmals zu einem Inspirationsgeber für einschlägige Forschungen zur Kommunikationsgeschichte der Frühen Neuzeit. Christoph Reske aktualisierte das Benzing’sche Werk dann 2007 erstmals und verordnete dem Nachschlagewerk eine breite kulturhistorische Perspektive: nicht nur war nun der biobibliografische Forschungsstand von etwa 40 Jahren weitgehend berücksichtigt, sondern fortan gab es, falls bekannt, u.a. Angaben zu Besitzverhältnissen, zu Mitarbeitern, zur Werkstattausstattung, zum Verhältnis zur Obrigkeit, und nicht zuletzt zur (typografischen) Druckproduktion der Offizine. Ein Effekt dieser neuen Fülle an Details und Perspektiven war, dass ›der Benzing‹ Seite um Seite wuchs, und mit jeder neuen Seite allmählich mehr zu einem »Benzing/Reske« wurde. Die nun vorliegende, abermals überarbeitete und erweiterte Fassung ist das Ergebnis weiterer Jahre systematischer kleinteiliger Kärrnerarbeit: Aktualisierungen, (partielle und vollständige) Überarbeitungen, Korrekturen und Ergänzungen. Aus ›dem Benzing‹ ist mit der vorliegenden Fassung allmählich »ein Reske« von mehr als 1000 Seiten geworden, schwer wie ein Backstein. Die wahre Leistung von Christoph Reske ist es, ein solch langatmiges Projekt über viele Jahre

Buchbesprechungen als Einzelkämpfer beharrlich weiter- und fortgeführt zu haben. Ohne DrittmittelFörderprogramme, die etwa bei der jahrzehntelangen Arbeit an einer retrospektiven Nationalbibliographie in Deutschland (VD16, VD17 und VD18) maßgeblich halfen, ist die Entstehung der vorliegenden Fassung der »Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet« ein höchst unwahrscheinliches, aber deshalb umso freudigeres Ereignis. Dass ein solches Nachschlagewerk nie vollständig sein kann, dürfte einsichtig ein. Etwa die Aufnahme deutscher Druckorte im Baltikum, in Dänemark, oder etwa in Südosteuropa harrt derweil noch ihrer Aufarbeitung und systematischer Integrierung. Es wäre zu wünschen, dass eine zukünftige Weiterarbeit drittmittelgefördert und – idealiter koordiniert von der Deutschen Digitalen Bibliothek – in Kombination mit den Online-Datenbanken zu historischen Drucken von 1450 bis 1800 (den Verzeichnissen der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke, kurz: den VD-Projekten) organisiert werden wird. Denn: Eine retrospektive Nationalbibliographie ohne ausreichende Buchdrucker-Informationen wäre ein seltsam künstlich limitiertes Verweisfeld. Bis dahin wird es für einschlägige Forschungsprojekte zu den Organisationsleistungen der Herstellung von Schriftmedien unerlässlich bleiben, »den Reske« in seinem vollen backsteinartigen DANIEL Volumen haptisch zu erfahren. BELLINGRADT, ERLANGEN Gastgeber, Christian / Klecker, Elisabeth (Hg.): Geschichte der Buchkultur. Band 7: Barock. Graz: Akademische Druck- u. Verlagsanstalt 2015, 634 S. Ist dieser Band zur barocken Buchkultur selbst ein Glanzlicht dieser Kultur und mit seinen 15 Einzelbeiträgen als Kompendium der Buchentwicklung im Zeitalter des Barock zu rühmen, so sei hier auch gelobt, dass in einem solchen Band endlich die kommunikationshistorischen Entwicklungen die nötige Berücksichtigung finden. Am eingehendsten geschieht dies in der Einleitung und in dem Beitrag von Kai Lohsträter zum Nachrichten-

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wesen und Buchdruck im Barock, dem er den treffenden Titel »Die Welt kompakt« gegeben hat. Bemerkenswert detailliert und auf dem Stand der neuesten Forschung behandelt er Nachrichtenwesen und Informationsfluss, die politisch-militärische Nachrichtenpublizistik, die Zeitungen und ihre Bedeutung für den barocken Druckschriftenmarkt sowie ausschauend die Bedeutung der Zeitungen für die Frühaufklärung. Die Nachrichtenpublizistik, so sein Resümee, die sich parallel zur und in enger Verbindung mit der Modernisierung der kommunikativen Infrastruktur und der Professionalisierung des Nachrichtenhandels in Europa entfaltet habe, gehöre zu den originären und prägenden Bestandteilen der literarischen Kultur des Barockzeitalters. Sie sei gleichzeitig Folge wie auch Faktor einer neuen, insbesondere das politische Weltgeschehen betreffenden öffentlichen Informationsdichte und -kultur. Zu Verbreitungsmedien kritischer Vernunft seien die Zeitungen jedoch erst im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts geworden, doch sei die Vielfalt der Meinungen und Blickwinkel auf die Welt, die sich den Lesern auch schon zuvor auf engstem Raum integriert und regelmäßig geboten habe, nicht gering zu schätzen. Gefördert worden sei durch sie die Hinwendung zur Welt und die Auseinandersetzung mit alternativen Denk- und Handlungsformen, die sodann zum zentralen Movens der Aufklärungsbewegung geworden seien. Zudem bezeichnet Lohsträter die Zeitungen als wichtigen Bildungsfaktor und damit zugleich als Motor für die Entwicklung des literarischen Marktes im Barockzeitalter. HOLGER BÖNING, BREMEN Laminski, Adolf (Bearb.): »Frischmann Berichte« 1617–1626. Ein Beitrag zur Erschließung der ältesten Zeitung Berlins. Berlin: Landeskirchliches Archiv 2014, 144 S. (= Archivbericht, Beiheft Nr. 158.) Die kleine Schrift bietet eine nützliche Aufschlüsselung der im Titel genannten, auch digitalisierten Jahrgänge der ältesten Berliner Zeitung aus dem Bestand des Evangelischen Landeskirchenarchivs in Berlin nach den

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Inhalten der Berichte, den erwähnten Personen und den Nachrichtenorten. Ein Index der Personen, Orte und Ereignisse führt zu den entsprechenden Zeitungsausgaben. HOLGER BÖNING, BREMEN Wilke, Jürgen (Hg.): Die frühesten Schriften für und wider die Zeitung: Christophorus Besold (1629), Ahasver Fritsch (1676), Christian Wiese (1676), Tobias Peucer (1690), Johann Ludwig Hartmann (1679), Daniel Hartnack (1688). Mit einer Einführung von Jürgen Wilke. Baden-Baden: Nomos Verl. 2015, 208 S. Da diese wertvolle Quellenedition vom Rezensenten bereits ausführlich und allgemein zugänglich besprochen wurde (http:// www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezb uecher-25547), sei es hier bei dieser Anzeige belassen. HOLGER BÖNING, BREMEN Duchhardt, Heinz: 1648. Das Jahr der Schlagzeilen. Europa zwischen Krise und Aufbruch. Köln: Böhlau 2015, 204 S. Erfreulich viele historische Arbeiten zum 17. Jahrhundert widmen sich inzwischen dem in diesem Säkulum entstehenden, die Aufklärung mit vorbereitenden neuen Mediensystem von Zeitungen und Zeitschriften, immer häufiger werden wichtige Ereignisse aus dieser Zeit unter Heranziehung endlich auch von Pressequellen geschrieben. Heinz Duchhardt spricht in seiner überwiegend auf publizistischen Quellen basierenden Darstellung von der ganz eigenen Dynamik und Dramatik des europäischen Epochen-Jahres 1648 mit seinem Kernereignis des Friedensschlusses davon, dass Europa 1648 bereits eine kommunikative Einheit war und einen sich über die Medien konstituierenden kommunikativen Verbindungsraum darstellte, der es allen literaten Menschen erlaubt habe, sich über die Vorgänge in weit entfernten Regionen zu informieren, sie zu bewerten und sie mit der eigenen Gegenwart in Beziehung zu setzen. Hier kann man, auch wenn der Begriff nicht fällt, wahrlich von der »Welteroberung durch ein neues Publikum« sprechen: »Die ›Explosion‹ des Zeitungswesens hatte ihre Früchte getragen: ein annus mirabilis, ein an-

nus horribilis, und zugleich ein annus communicatorius.« (S. 188) HOLGER BÖNING, BREMEN Messerli, Alfred / Schilling, Michael (Hg.): Die Intermedialität des Flugblatts in der Frühen Neuzeit. Stuttgart: Hirzel Verlag 2015, 273 S. Als ein charakteristisches Massenmedium der Epoche Frühe Neuzeit erfreut sich das Flugblatt anhaltenden Forschungsinteresses. Insbesondere die deutschsprachigen illustrierten Flugblätter sind, gerade im europäischen Vergleich, in den letzten Jahrzehnten fleißig und umsichtig gesammelt, editiert, kommentiert und beforscht worden. Die Herausgeber des vorliegenden Sammelbandes sind ausgewiesene Experten von jenen breitenrezeptiven und wirkungsmächtigen Einblattdrucken, die kombinatorisch Text- und Bildelemente aufweisen. Aufgrund des charakteristischen »Wort-Bild-Geflechts« jener papierbasierten Kommunikationsmittel stand dieses Segment der Flugpublizistik wiederkehrend im oftmals formelhaft wiederholten Verdacht, ein intermediales Produkt zu sein. Vor diesem Hintergrund positioniert sich der Sammelband, der großteils das Ergebnis eines Züricher Kolloquiums des Jahres 2010 dokumentiert. Eingeleitet wird der Band von zwei theorieabwägenden und den Forschungsstand einordnenden Beiträgen von Alfred Messerli (»Intermedialität«) sowie Michael Schilling (»Das Flugblatt der Frühen Neuzeit als Paradigma einer Historischen Intermedialitätsforschung«). Es ist erklärtes Ziel der Herausgeber, nach dem heuristischen Potential von Intermedialität, verstanden als bewusst herbeigeführte »Medienmischungen«, für die Frühneuzeitforschung und insbesondere für die Erforschung des illustrierten Flugblattes zu fragen. Mit einem solchen konzeptionellen Intermedialitätsbegriff, der laut Schilling »nur solche medial konstituierten Produkte meint, die intentional und reflektiert zwei oder mehr differente Medien miteinander verbinden« (S. 25), sollen die Mehrwerte des Flugblattes systematisch erkundet werden. Hierauf folgen 10 Beiträge von unterschiedlicher Substanz, Exemplarität und Innovativität. In den schwächeren, eher deskriptiv

Buchbesprechungen ausgerichteten Beiträgen mangelt es gar an der Kenntnis und Verzahnung mit dem internationalen Forschungsstand (etwa zur Intermedialität von »broadside ballads«, Liedflugblättern). Zu Recht wird mehrfach, etwa in den tragenden Aufsätzen von M. Schilling, H. Vögel und C.-P. Warncke, explizit der »visuelle Mehrwert« (Warncke) des Bildanteils jener Einblattdrucke betont, was teilweise bis zur grundsätzlichen terminologischen Kritik am Begriff »illustriertes Flugblatt« führt. Zur Erklärung: Eine Illustration ist eigentlich eine bildliche Darstellung eines beigefügten Textes, was der attestierten dialogischen Struktur von Bild und Text im illustrierten Flugblatt nicht wirklich gerecht wird. Inwiefern intermediale Aspekte beim »illustrierten« Flugblatt auftreten und welche Funktionen sie haben, wird zum einen in Fallbeispielen zu einzelnen Flugblättern thematisiert. Zum anderen werden in übergeordneter Perspektive grundsätzliche Aspekte von Intermedialität in der Herstellungsphase von Flugblättern thematisiert: F. Schock skizziert »Flugblätter als Quellen der frühneuzeitlichen Buntschriftstellerei«, C. Rémi betont »Flugblattelemente als Bausteine eines Emblemmanuskripts«, B. Jahn widmet sich Liedflugblättern. Was leistet der Band? Zum einen wird deutlich, dass es sich lohnt, Intermedialität nicht nur auf gewöhnliche Medienwechsel, etwa wenn Text oder Bild von einem Medium ins andere übertragen werden, zu reduzieren; zum anderen demonstriert der Band, dass eine weitere Auseinandersetzung mit »konzeptionellen« intermedialen Aspekten frühneuzeitlicher Bild- und Schriftmedien zugleich ergiebig und nötig ist. DANIEL BELLINGRADT, ERLANGEN Tantner, Anton: Die ersten Suchmaschinen. Adressbüros, Fragämter, Intelligenz-Comptoirs. Berlin: Wagenbach 2015, 173 S. Es ist erfreulich, dass ein kommunikationsgeschichtlich wichtiges Thema in einem Publikumsverlag publiziert wird und so darauf hoffen kann, größere Aufmerksamkeit zu finden. Die Studie Tantners, eine überarbeitete und gekürzte Fassung einer Habilitations-

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schrift an der Universität Wien von 2012, thematisiert eine wichtige Etappe der Geschichte von Suchen und Finden, wie sie sich in Idee und Praxis von Adressbüros, Fragämtern und Intelligenz-Comptoirs darstellt. Den Anfang machte im Frühjahr 1630 das erste »Bureau d’adresse«, gegründet von Théophraste Renaudot. Es vermittelte Dienstkräfte oder Arbeitsplätze, regelte Angebot und Nachfrage für Bedürfnisse jeglicher Art wie Wohnungen und andere Unterkünfte, Bekleidung, Nahrung, medizinische Versorgung sowie Waren aller Art. Der Autor begnügt sich weitgehend damit, eine Reihe von recht ähnlichen Institutionen in verschiedenen europäischen Städten zu beschreiben; wie uninspiriert dies geschieht, kann der Leser (nicht nur) am Beispiel des preußischen Intelligenzwerks überprüfen. Es sei dahingestellt, ob die Adressbüros tatsächlich Vorgänger der heutigen Internet-Suchmaschinen darstellten, diese naheliegende These jedenfalls, die hier aufgebläht wird, ist schon 15 Jahre alt und in einem Buch zu finden, das der Autor laut Literaturverzeichnis auch in der Hand gehabt hat. Dieses Literaturverzeichnis einer Habilitationsschrift gleicht eher dem einer Magisterarbeit; bemerkenswert, was dort selbst an zentraler Forschungsliteratur zum Thema fehlt, nicht einmal alle der ja nicht sehr vielen Monographien zum Intelligenzwesen und zu Intelligenzblättern der letzten 25 Jahre sind bekannt. Erstaunlich ist auch, wie wenig der Autor in seinem Werk auf die Bedeutung seiner Institute für eine im deutschen Sprachraum ab 1722 in die Gründung von Intelligenzblättern mündende Entwicklung eingeht, durch die die Intelligenzbüros – zumeist durch private Gründungen und Initiative oft von Verlegern – überhaupt erst zu einer ganz neuen Breitenwirkung und damit auch ganz neuem Charakter fanden. HOLGER BÖNING, BREMEN Buning, Rieke / Fiedler, Beate-Christine / Roggmann, Bettina (Hg.): Maria Aurora von Königsmarck. Ein adeliges Frauenleben im Europa der Barockzeit. Köln: Böhlau 2015, 386 S. Der Sammelband, Ergebnis einer Tagung der Kulturstiftung Schloss Agathenburg von

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2012, ist mit Maria Aurora Gräfin von Königsmarck (1662–1728) einer außerordentlichen Frau gewidmet. Bekannt zwar als Mätresse des sächsischen Kurfürsten und späteren polnischen Königs August des Starken sowie als Mutter des späteren französischen Marschalls Moritz von Sachsen sowie als Pröpstin des weltlichen Damenstifts Quedlinburg, waren die anderen Facetten ihres Lebens eher wenig bekannt, auch ihre Bedeutung für das Kunstschaffen adeliger Frauen und ihr Wirken in der höfischen Gesellschaft wurde hier in den Mittelpunkt gestellt, wobei es das Ziel ist, abseits der in über 300 Jahren entstandenen Legenden eine realistische und wissenschaftlich fundierte Annäherung an die Persönlichkeit der schwedischen Gräfin zu erreichen und dabei stets die Zeitumstände des Barockzeitalters einzubeziehen. Kommunikationsgeschichtlich aufschlussreich ist das Wirken als Mäzenatin und engagierte selbst kunstschöpferische Förderin von Wissenschaft und Kunst, besonders auch der Musik, durch das sie beispielsweise in enge Beziehung zu Johann Mattheson gerät. Entstanden ist ein schön ausgestatteter, sorgfältig redigierter Band zu einer faszinierenden Persönlichkeit. HOLGER BÖNING, BREMEN Köhler, Christoph: Gotha als Medienstandort von den Anfängen bis 1815. Kommentierte Bibliographie der Zeitungen, Zeitschriften, Intelligenzblätter und weitere Periodika nebst biographischen Hinweisen zu Herausgebern, Verlegern und Druckern. Jena: Vopelius 2014, 259 S. Der Band zeigt Praktikabilität und Leistungsfähigkeit des Konzepts einer Pressebibliographie für die Frühe Neuzeit, erarbeitet nach Orten und Regionen, denn wiederum erweist sich, dass sich bei der regionalen Erkundung Informationen zu personellen und inhaltlichen Verbindungen von Herausgebern, Autoren, Druckern und Verlegern, geplanten Presseprojekten und den verschiedensten pressehistorischen Details in einem Ausmaße auffinden lassen, wie es bei der Bearbeitung einer überregionalen Bibliographie nicht zu erwarten ist. Die hier vorgelegte Bibliographie des wichtigen Medien-

standortes Gotha lässt die Hoffnung keimen, dass es künftig noch einmal zu einer Bearbeitung der gesamten für die deutsche Pressegeschichte so bedeutsamen mitteldeutschen Region kommen wird. Bedauerlich ist, dass die bewährte chronologische Anordnung einer solchen Bibliographie, die in der Entwicklung eines Pressestandortes zahllose Erkenntnisse vermitteln kann, zugunsten einer über keinerlei Informationswert verfügenden alphabetischen Ordnung aufgegeben wurde. HOLGER BÖNING, BREMEN Herbst, Klaus-Dieter (Hg.): Volksaufklärerische Reformkalender des 18. Jahrhunderts: Der Curieuse Bauer (1739). Historisch- und Geographischer Calender (1779). Des Jüngern Wilhelm Denkers Haus-Calender (1792). Mit einem Beitrag von Reinhart Siegert. Jena: Verl. HKD 2014 (= Acta Calendariographica – Kalenderreihen, Bd. 3.2), 52 S., 160 S. Reprints. Herbst, Klaus-Dieter (Hg.): Christen-, Judenund Türken-Kalender für das Jahr 1671 verfaßt von Gottfried Kirch. Mit einem Beitrag von KlausDieter Herbst zur Biographie von Gottfried Kirch. Jena: Verl. HKD 2014 (= Acta Calendariographica – Kalenderreihen, Bd. 1.5), 24 S., 58 S. Reprint. Greiling, Werner: Die Neustädter Kalender. Lesestoff und Lebenshilfe im 18. und 19. Jahrhundert. Jena: Vopelius 2015, 351 S. Greiling, Werner: Zeitverkürzende Wahrsager. Schreibkalender aus zwei Jahrhunderten. Jena: Vopelius 2016 [Mit Reprints von drei Schreibkalendern für die Jahre 1716, 1753 und 1833], 168 S. Jenni, Friedrich: Der Gukkasten-Kalender. Hg. und mit einem Nachwort von Stefan Hummel. Zürich: Chronos 2015, 363 S. Die ersten vier der fünf hier kurz anzuzeigenden Titel zur historischen Kalenderliteratur repräsentieren eine im letzten Jahrzehnt erfreulich intensivierte Forschung zum ersten gedruckten Periodikum in der Menschheitsgeschichte und zum über Jahrhunderte wichtigsten weltlichen Lesestoff im Haushalt selbst des Analphabeten. Vom 17. Jahrhundert, da der Schreibkalender den Kalendermarkt domi-

Buchbesprechungen nierte, bis zum 18. und 19. Jahrhundert mit den vielfältigsten Ausprägungen der Kalendergattungen für unterschiedliche Adressaten sind in den kommentierten Neudrucken und den Studien alle Erscheinungen vertreten, die historisch von Bedeutung waren. Die Studien stellen wichtige quellenorientierte Beiträge zu Funktionen, Profil und Adressaten einer wichtigen publizistischen Gattung und zum Kalender im Mediensystem der Frühen Neuzeit dar. Willkommen und nützlich sind besonders die hier vorgelegten Neudrucke von nicht weniger als neun Kalender-Jahrgängen, die es dem Leser gestatten, die Forschungsbefunde mittels eigenen Augenscheins zu überprüfen und zu ergänzen. In allen diesen Kalendern hat die belehrende Unterrichtung der Leser ihren Platz, wobei Jennis Gukkasten-Kalender Beispiel für eine ganz neue intensive Politisierung durch einen Radikalliberalismus Schweizer Prägung ist, gegen den etwa ein Jeremias Gotthelf einen Konservativismus entwickelte, der in der deutschen Literaturgeschichtsschreibung immer wieder gründlich missverstanden wurde. HOLGER BÖNING, BREMEN Krefting, Ellen / Nøding, Aina / Ringvej, Mona (Hg.): Eighteenth-Century Periodicals as Agents of Change. Perspectives on Northern Enlightenment. Leiden: Brill 2013, 342 S. Beiträge zur Erforschung der Aufklärung konzentrieren sich traditionell eher auf zentraleuropäischen Denker sowie deren Werke. Skandinavien partizipiert inhaltlich stark an der gesamteuropäischen Bewegung der Aufklärung. Jonathan Israels Beitrag unterstreicht die grundsätzlich verschiedenen Geschwindigkeiten, mit der sich aufklärerische Gedanken in Skandinavien verbreitet haben. Diese Aufnahme allerdings war kein passiver Prozess, in dem Skandinavien der bloße Rezeptor aufklärerischer Ideen war. Selbst Bergen verfügte seit 1765 über eine Zeitung. Im ›Provinzialblade‹ unternahm der Dichter und Journalist den Versuch, Nachrichten, Buchbesprechungen sowie eine Auseinandersetzung mit aufklärerischen Ideen für das Publikum in Bergen und Südnorwegen zugänglich zu machen. Der zweite Teil des Sammelbands, »Politi-

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cal Transfer«, nimmt die Bemühungen um Pressefreiheit in den Blick. Die Autoren akzentuieren mit ihren Beiträgen die eingeführte Überzeugung in der Forschung, dass Pressekontrolle niemals vollständig und gleichzeitig ausgeübt werden konnte. Der Blick auf Skandinavien zeigt, dass die dänisch-norwegische Krone eine Kontrolle über die Presse ausübt, staatsökonomische Periodika allerdings frei von Einschränkungen der Zensur erscheinen können. Auf diesem Wege, so Jakob Maliks, war die Kritik der Administration in Grenzen möglich. Der Abschnitt »Theatrical Transfers« erweitert die Perspektive zu Theatern und Aufführungen. Die Autoren gehen der Frage nach, welchen Einfluss das Theater auf die öffentliche Meinung hatte. Erling Sandmo untersucht, wie Johann Henrik Kellgren und die ›Stockholmsposten‹ auf die Thematisierung der Herrschaft Gustav Vasas in Schweden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts reagiert. In der Kultur- und Theaterkritik der ›Stockholmsposten‹ versteckt sich einer der Schlüssel zur Beurteilung des Ansehens des Königs. Der abschließende Teil des Sammelbands, »Digital Transfers«, berichtet von den Erfahrungen, die in gegenwärtigen bibliographischen Erschließungsprojekten wurden. Bibliographisch sind Periodika nur schwer vollständig und einheitlich zu Verzeichnen. Hege Stensrud Høsøien berichtet von dem geglückten Versuch der Norwegischen Nationalbibliothek, das Anreichern der digitalisierten Zeitungsbestände mit Metadaten in die Hände der Nutzer zu geben. Insgesamt zeichnet den Band eine außergewöhnlich gut konturierte Forschungsperspektive aus. Wichtigstes Resultat dieser editorischen Leistung ist die lobenswerte systematisierende Herangehensweise an das Untersuchungsobjekt und die vielen gegenseitigen Bezugsnahmen der Autoren. JAN HILLGÄRTNER, ST. ANDREWS Thoma, Heinz (Hg.): Handbuch Europäische Aufklärung. Begriffe, Konzepte, Wirkung. Stuttgart: Metzler 2015, V, 608 S. Handbücher haben es an sich, dass sie es

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so leicht niemandem recht machen können, dies gilt auch für den Rezensenten, der sich hier mit seiner eigenen sozialgeschichtlichen Sichtweise der Aufklärung vom 17. bis zum 19. Jahrhundert mit einer germanistischen, ideen- und philosophiegeschichtlichen Sichtweise konfrontiert sieht, die dem Werden und Weiterwirken der Aufklärung außerhalb der traditionell genannten Epochengrenzen wenig Aufmerksamkeit schenkt. Einem eher engen Verständnis ist auch die Charakterisierung der deutschen Aufklärung verpflichtet, die auf knapp fünf Seiten erfolgt, wobei den anderen europäischen Aufklärungen (es fehlen die für die europäische Aufklärung bedeutsamen skandinavischen Länder) etwa gleich viel Platz zur Verfügung gestellt ist. Wird für die Anfänge der Aufklärung mit dem Jahr 1680 und der zu diesem Zeitpunkt einsetzenden Frühaufklärung explizit ein Datum genannt, so scheint das Ende der Aufklärung um 1800 datiert zu werden (allerdings werden zur Weiterführung der Aufklärung Hegel, Marx, Engels und der Liberalismus genannt). Der Publizistik wird für die Entstehung und Entwicklung der Aufklärung ebenso eine wichtige Bedeutung beigemessen wie für die Entstehung neuer Medienformen im letzten Drittel des Säkulums. Der Prozess zunehmender Information seit dem frühen 17. und beginnender öffentlicher Diskussion seit dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts bleibt in seiner Bedeutung für die Entstehung der Aufklärung hingegen unerörtert. Der aufklärerische Diskurs – »indiziert durch den Regierungsantritt Friedrichs II.« (S. 86) – erscheint aus der Sicht des Handbuchartikels um die Jahrhundertmitte (1740–1779) als herrschend. Das die deutsche Aufklärung charakterisierende Bemühen tausender Autoren, sich nicht selbstgenügsam auf die Gelehrten zu begrenzen, sondern alle Teile der Bevölkerung anzusprechen, spielt kaum eine Rolle, die Volksaufklärung als breite Bürgerbewegung wird lediglich mit einem Satz erwähnt. Dass die deutsche Aufklärung sich in ihrer Breite als praktische, auf den Alltag bezogene Reformbewegung entfaltete, spielt ebenso keine Rolle wie die nach vielen hun-

dert zählenden gemeinnützigen Gesellschaften und die anderen neuen Formen der Vergesellschaftung reformerischen Engagements. Solche Verengung gilt ähnlich für den Artikel »Aufklärer«, dem die nach tausenden zählenden Pfarrer, Ärzte, Wirtschaftsbeamte und Publizisten unbekannt sind, die sich in ihrem Alltag aufklärerisch engagierten. Die hier vorgestellte Aufklärung ist eine der intellektuellen Eliten, der Gelehrten, Philosophen und Schriftsteller, beispielhaft steht dafür, dass im Artikel »Erziehung/Bildung« ein Reformer des Niederen Schulwesens wie Friedrich Eberhard von Rochow mit seinen vorbildlichen Schulgründungen und seinem »Kinderfreund« keinerlei Würdigung erhält und sein Name lediglich einmal im Zusammenhang mit dem »Philanthropismus als Erbe Rousseaus und des britischen Empirismus« genannt wird (S. 167). Ohne Frage finden sich in dem Handbuch ganz vorzügliche Artikel, zum Pietismus etwa, zu den Universitäten und Akademien, zur Musik oder zur Nation, zu Landschaft und Garten oder zur Geselligkeit, um nur diese zu nennen, doch sollte konzeptionell ein solch verengtes Verständnis der Aufklärung der Vergangenheit angehören. Gleichwohl ist der Band als erste Orientierung zu vielen Themen brauchbar, wozu auch vorzügliche Register beitragen. HOLGER BÖNING, BREMEN Steffen Martus: Aufklärung. das deutsche 18. Jahrhundert. Berlin: Rowohlt 2015, 1033 S. Was zum »Handbuch Europäische Aufklärung« gesagt wurde, gilt bis zu einem gewissen Grade auch für dieses Zeugnis staunenswerten Fleißes: die Aufklärung ist ein Ereignis, welches die Philosophen und Schriftsteller, daneben noch die Politik mit ihren Haupt- und Staatsaktionen betrifft. Ein Panorama wird hier entworfen, das am Ende durchaus keine Gesamtschau ist, sondern vielmehr ein Epochenbild, das geprägt ist von einer in der Tradition germanistischer Sichtweise stehenden Engführung, die beispielhaft repräsentiert wird durch das Internationale Referatenorgan ›Germanistik‹, das die Aufklärung mit dem Jahr 1770 und dem »Sturm und

Buchbesprechungen Drang« enden lässt und in ihr eine Bewegung sieht, die ihren Niederschlag wesentlich in Philosophie und Literatur gefunden hat. Mit letzterem täte man Steffen Martus allerdings Unrecht, denn bei ihm erhalten politische Ereignisse, Konstellationen und Entwicklungen eine durchaus wichtige Bedeutung. Aber man muss schon guten Willens sein, um die Aufklärung mit der Selbstkrönung eines brandenburgischen Kurfürsten zum preußischen König beginnen und mit der Kantschen Frauge »Was ist Aufklärung?« enden zu lassen. Es ist eine Aufklärung der Friedriche, der von diesen geführten Kriege, der Newtons und Wolffs, der Gottscheds und Lessings, eine Aufklärung der auf sich selbst fixierten Philosophen und Literaten, die selbstgenügsam Aufklärung am Horizont ihrer eigenen Sphäre enden lassen. Maltus weiß, dass es eines langen Anlaufs bedurfte, um so etwas wie eine »Philosophie für alle« zu realisieren und »Popularisierung« voraussetzungsreifer war als man zunächst glauben sollte (S. 340), aber es ist schade, dass er wenig darauf achtet, unter welchen Mühen und Debatten, in welch kleinen Schritten, aber durchaus nicht immer in kleiner Münze, dieses Ziel von deutschen Aufklärern verfolgt wurde. Die nach Tausenden zählenden Schriften, die Ratschläge für den Alltag gaben oder zur Haus- und Landwirtschaft, die mit medizinischen Ratschlägen der Wertschätzung des einzelnen Lebens verpflichtet waren, die literarischen Werke, die auf der Grundlage von Vernunftprinzipien selbstbestimmtes Leben propagieren, die Hunderte von Zeitungen und Zeitschriften, die dem »gemeinen Mann« Weltkenntnis und Aufklärung vermitteln wollten, hätten seinen Scharfsinn verdient gehabt. Detaillierter geht er unter der Überschrift »Aufklärung ohne Grenzen« nur der Erweiterung des Adressatenkreises auf das bürgerliche weibliche Publikum und durch die zunehmende Produktion von Lexika nach. Wo tatsächlich einmal im Zusammenhang mit dem von der preußischen Akademie herausgegebenen Kalendern von Volksaufklärung gesprochen wird, nimmt Martus das Kalender-Patent für die Wirklichkeit und lässt sich die Gelegen-

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heit entgehen, eine wirklich gute Geschichte von Aufklärung und ihren Mühen zu erzählen. Es sei trotz dieser Kritik aber auch gesagt, dass das, was von Martus als Epochenbild geboten wird, die Lektüre trotz seiner zeitlichen und thematischen Engführung lohnt. Immer wieder beeindrucken originelle Sichtweisen und kann man sich an glänzenden Darstellungen und angenehmen Belehrungen erfreuen. Ein Beispiel bietet der prägnantplastische Bericht über die politischen und religiösen Auseinandersetzungen in Hamburg seit dem Ende des 17. Jahrhundert. Sehr richtig wird dort ein Medienbündnis erkannt, das zur Patriotischen Gesellschaft führte, ein Medienbündnis, das nicht zuletzt zur Folge hatte, dass der bürgerliche Krieg sich zum Papierkrieg wandeln konnte (S. 178f.), auch lässt er die Bürger um 1700 in den sechs städtischen Kaffeehäusern nicht über Literatur parlieren, sondern – »hellwach durch das neue Modegetränk« – Zeitungen und Zeitschriften lesen und über die neuesten Weltereignisse parlieren (S. 179f.), wie überhaupt die Presse durchaus hinreichende und sachkundige Beachtung findet. Doch dass Aufklärung sich gerade in dieser Stadt als gemeinnütziges Engagement von Bürgern entfaltete, die das ganze 17. Jahrhundert gelernt hatten, sich selbständig zu informieren und dabei Urteilskraft gewonnen und zu diskutieren begonnen hatten, wird nicht recht deutlich. Lesenswert sind die Gedanken zu den Flugschriftenauseinandersetzungen in Hamburg (S 232–235) oder zu Brockes Epochenwerk »Irdisches Vergnügen in Gott« als Beispiel für eine »patriotische Medienpolitik« (S. 245–251), ebenfalls das gesamte Kapitel zur »radikalen Aufklärung des Buchmarkts«. Fazit und Resümee sind zwiespältig: auf der einen Seite Respekt vor dieser Leistung, mit der der Autor auf mehr als tausend Seiten zahllose lesenswerte und anregende Miniaturen geschaffen hat, auf der anderen Seite Enttäuschung und Bedauern, dass es nicht die ganze Aufklärung ist, der Martus seine Aufmerksamkeit zugewandt hat. Das längst fällige neue Bild der deutschen Aufklärung, in

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dem es nicht fast ausschließlich um große Philosophen oder gar sich aufgeklärt wähnende Könige geht, sondern auch um die massenhaft gelesene Literatur und Publizistik, besonders aber um eine gemeinnützig-aufklärerisch engagierte Bürgerbewegung, die deren Charakter maßgeblich geprägt hat und deren Ziel es war, Aufklärung und Vernunftprinzipien im praktischen Leben wirksam werden zu lassen, findet sich bei Martus nicht. Ein solches, der Wirklichkeit der Aufklärungsepoche entsprechendes Bild aber würde die Leibnize, Newtons und Kants keineswegs kleiner, sondern größer erscheinen lassen, denn die populäre Aufklärung ist zwar sehr wohl ohne Könige, nicht aber ohne die Ideen der großen Gelehrten und Philosophen des 17. und 18. Jahrhunderts denkbar, vor allem aber nicht ohne die von ihnen angestoßenen Debatten, in denen die Öffentlichkeit ermöglichende Publizistik als eigentliche Bewegungskraft der Aufklärungsprozesse sichtbar wird. HOLGER BÖNING, BREMEN Keighren, Innes M. / Withers, Charles W. J. / Bell, Bill (Hg.): Travels into Print. Exploration, Writing, and Publishing with John Murray, 1773–1859. Chicago: The University of Chicago Press 2015, 392 S. »Es sei weitaus leichter zu reisen, als darüber zu schreiben«: Dieses Bonmot des schottischen Missionars David Livingstone steht am Anfang eines überaus lesenswerten Buches, das sich dem Verlag John Murray widmet. Ausgangspunkt ist das Archiv des 1768 gegründeten Verlagshauses, das freilich nicht nur Einblicke in die Schwierigkeiten des Schreibens über das Reisen freigibt. Stattdessen schlägt die breit angelegte interdisziplinäre Studie, deren Autoren gekonnt Reiseforschung, Historische Geographie und Humangeographie mit neuerer Buch- und Kommunikationsgeschichte zu verbinden wissen, einen langen Bogen, der in geradezu idealtypischer Weise jene europäischen Reisenden begleitet, die sich im ausgehenden 18. bis zur Mitte 19. Jahrhunderts aufs Neue begannen, die außereuropäische Welt zu erkunden, um sie mithilfe des Verlags später

gewinnbringend an ein literarisch gebildetes Publikum zu verkaufen. Beginnend mit dem eigentlichen Unterwegssein mitsamt den praktischen Herausforderungen, über die Schwierigkeit, die eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse den Daheimgebliebenen glaubhaft zu machen, bis hin zu den Problemen des Verfassens eines eigenen Reiseberichts, erscheinen die Reisenden zu Anfang des Buches als die eigentlichen Protagonisten; anschließend verschiebt sich der Fokus allmählich auf die Aktivitäten derjenigen, die das spätere Reisewerk im emphatischen Sinne machten. Dabei geht es um die verlegerische Ausgestaltung und Aufmachung der Bücher, von den begleitenden Illustrationen und Karten bis hin zur Gestaltung des Frontispizes und des Einbands und um deren tatsächliche Produktion. Hinzu kommt die gekonnte Positionierung auf dem zeitgenössischen Buchmarkt: Hier zeigten sich die Murrays, die über Generationen hinweg das Verlagshaus führten, wie viele zeitgenössische Verleger auch als gute Geschäftsleute, vermochten sie doch das Geschriebene in Form vielfältiger Druckwerke zu vermarkten. Es ist ein Gütezeichen der von Keighren, Withers und Bell gemeinsam verfassten, gut lesbaren Studie, dass sie den Blick für die vielfältigen Aktivitäten des Büchermachens im 19. Jahrhundert öffnet. Dabei zeigt sie klar, mit welch physischen, materiellem und kommunikativen Aufwand speziell jene Reisebücher hergestellt werden sollten, die dem lesenden Publikum sowohl die neue Welt des zweiten Entdeckungszeitalters als auch das expandierende britische Empire einprägsam vor Augen führen sollten. Mögliche Forschungen zu den Beständen des John Murray Archive, das sich seit 2006 in der National Library of Scotland in Edinburgh befindet, dürften sich nach der vorgelegten Studie gleichwohl nicht erschöpft haben. Im Gegenteil: Wie schon die im Anhang aufgeführten Druckverzeichnisse nahelegen, bietet das Archiv weiter eine Fülle von Möglichkeiten, um die Kulturgeschichte imperialer Expansionen präziser zu erforschen und in ihrer komplexen Verbindung mit dem in Europa so ausgeprägten, überaus wirk-

Buchbesprechungen mächtigen Buchmarkt weiter zu schreiben. IRIS SCHRÖDER, ERFURT/GOTHA Groetsch, Ulrich: Hermann Samuel Reimarus (1694–1769): Classicist, Hebraist, Englightenment Radical in Disguise. Leiden: Brill 2015, 376 S. Er war subversiv im Geheimen und angepasst zugleich, vermied jeden Konflikt mit dem theologischen Establishment – um das Doppelleben des Hamburger Philologen Hermann Samuel Reimarus geht es in Ulrich Groetschs exzellenter Biographie. Er zählt Reimarus zu den »most eminent philosophers of the Enlightenment« (S. 4). Von der Aufklärungsforschung wurde er lange vernachlässigt, weil sein radikales Hauptwerk, die »Apologie oder Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes« (ca. ab 1735), jenseits der Teilveröffentlichung durch Lessing im berüchtigten »Fragmentenstreit« nur im Manuskript existierte und erst 1972 vollständig publiziert wurde. Groetsch ergänzt die jüngere Forschung nicht nur um neue Archivfunde (den Briefwechsel zwischen Reimarus und dem Vatikanischen Bibliothekar Angelo Maria Querini). Vielmehr entwirft er ein spannendes Panorama der intellektuellen, theologischen und philologischen Rahmenbedingungen von Reimarus’ Bibelkritik. So macht er ihn Stück für Stück als »product of his world« (S. 17) verständlich. Im ersten Kapitel führt Groetsch durch Reimarus’ akademische Sozialisation im geistigen Milieu der »Hamburg School of Polyhistors« (S. 22). Bereits hier wird deutlich, wie viel Reimarus’ philologische Fähigkeiten dem Studium unter dem hervorragenden Hebraisten Johann Albert Fabricius verdanken. Das zweite Kapitel zeigt Reimarus selbst als Professor in Hamburg, wo er mit seiner orthodoxen Lehrpraxis erfolgreich in die Fußstapfen seiner berühmten Lehrer trat. Hier besticht die Analyse der Lektüre- und Vorlesepraxis, wenngleich auch für Groetsch der exakte Zeitpunkt von Reimarus’ »innerer« Radikalisierung schwer bestimmbar bleibt. Bedeutsam dürfte ein Besuch Reimarus’ bei Jean LeClerc und dessen folgenreiche Histo-

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risierung des Alten Testaments gewesen sein. Zumindest zeigt das dritte Kapitel in der Analyse des Hiob-Kommentars von Reimarus, dass er zu den Prinzipien einer hermeneutica sacra zunehmend auf Abstand ging. Ausgehend vom Briefwechsel zwischen Reimarus und Querini rekonstruiert das vierte Kapitel die Entstehungsgeschichte der Cassius DioEdition, mit der Reimarus schließlich ins »pantheon of German classical scholarship« (S. 221) aufgestiegen sei. Das fünfte Kapitel entfaltet eine umfängliche Analyse von Reimarus’ rationaler Bibellektüre, die in der »Apologie« zu einem »devastating criticism« (S. 286) der Offenbarung geführt habe. Im letzten Kapitel erörtert Groetsch anhand der Überquerung des Roten Meers, zugleich der »culmination of the Exodos-narrative« (S. 287), exemplarisch die Rezeption der »Apologie« durch Lessing und zeigt zudem, dass Reimarus’ Beiträge zur komplexen Frage der historischen Geographie viel weitereichender und akribischer waren als von den Zeitgenossen erkannt. Groetsch’ Studie beschreibt auf beispielhafte »Reimarus’s scholarly cosmos« (S. 169); sie lotet alle Facetten von dessen philologisch grundierter Bibelkritik aus und zeigt, wie sehr Reimarus seiner Zeit voraus war und aus berechtigter Angst vor Verfolgung seine radikale Seite verborgen hielt. Die Biographie empfiehlt sich zudem als Überblickslektüre zur Wissensgeschichte der Aufklärung und ihrer gelehrten Praktiken, nicht zuletzt, weil Groetsch selbst geradezu erzählerische Qualitäten entfaltet. FLEMMING SCHOCK, LEIPZIG/GÖTTINGEN Weißbrich, Thomas: Höchstädt 1704. Eine Schlacht als Medienereignis. Kriegsberichterstattung und Gelegenheitsdichtung im Spanischen Erbfolgekrieg. Paderborn: Schöningh 2015, 468 S. Die Schlacht bei Höchstädt an der Donau vom 13. August 1704, in der die von Prinz Eugen von Savoyen und dem Herzog von Marlborough kommandierten Truppen der Großen Allianz den Verbänden Ludwigs XIV. von Frankreich und des bayerischen Kurfürs-

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ten Max Emanuel eine verheerende Niederlage beibrachten, gehört zu den wichtigsten Ereignissen des Spanischen Erbfolgekriegs. Ein Viertel der rund 100.000 beteiligten Soldaten fiel oder wurde verwundet; der französische König verlor eine Armee und der Kurfürst ein Land. Wie Thomas Weißbrichs Gießener Dissertation zeigt, war Höchstädt überdies ein zentrales Medienereignis. Die siegreichen Heerführer entsandten postwendend Eilboten nach Wien und London, und gedruckte Siegesmeldungen leiteten den »publizistischen Kommunikationsprozess« ein (S. 95). Mehrmals wöchentlich erscheinende Zeitungen im Reich und in London berichteten ausführlich über die Schlacht, wobei sie »neben militärischen, taktischen und strategischen Aspekten auch politische, diplomatische und zeremonielle« thematisierten (S. 148). Gedruckte Relationen hoher englischer und kaiserlicher Offiziere analysierten den Schlachtverlauf unter strategischen und taktischen Gesichtspunkten, während Kupferstiche das Geschehen visualisierten. Dabei bedienten sich bildende Künstler in den Reichsstädten Augsburg und Nürnberg vorwiegend der Vogelschauperspektive, um das Geschehen zusammenzufassen und zu verdichten, oder der Kavaliersperspektive, welcher nach zeitgenössischer Auffassung »eine besondere Wirklichkeitsnähe und Illusionskraft« zukam (S. 211); in England hingegen dominierten Schlachtpläne und Landkarten. Breiten Raum nimmt die Analyse der durch den Sieg bei Höchstädt inspirierten deutschen und englischen Kasuallyrik ein. Hof- und Auftragsdichter wie freischaffende Poeten inszenierten den Erfolg über die lange für unbesiegbar gehaltene Armee des Sonnenkönigs in zahlreichen, mitunter umfangreichen Gelegenheitsgedichten. Wie die Kupferstecher füllten sie dabei bewährte Darstellungsformen und -konventionen mit neuen Inhalten. In England nahm der Wettstreit um die poetische Deutung der Schlacht vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Whigs und Tories auch eine parteipolitische Dimension an. Satirische Gedichte überschütteten

zudem die prominenten Verlierer – Ludwig XIV., Max Emanuel und den gefangen genommenen Marschall Tallard – mit Hohn und Spott, während die kurbayerische Publizistik den Landesherrn zu verteidigen und die französische das Ausmaß der Niederlage zu relativieren suchte. Obwohl die einzelnen Medien getrennt analysiert werden, betont Weißbrich wiederholt deren intensive Verflechtungen und Wechselwirkungen: Zeitungsmeldungen, Schlachtberichte, Bilder, Dichtungen und Satiren ergänzten, kommentierten und korrigierten sich wechselseitig. Die mit zeitgenössischen Wahrnehmungstheorien ebenso wie mit modernen geschichts-, literatur-, bild- und kommunikationswissenschaftlichen Ansätzen vertraute Studie bietet ein differenziertes Bild eines Medienereignisses im Barockzeitalter und regt dazu an, weitere militärische, politische und diplomatische Zäsuren der Frühen Neuzeit ähnlich gründlich unter die Lupe zu nehmen. MARK HÄBERLEIN, BAMBERG Schilling, Ruth: Johann Friedrich Glaser (1707– 1789). Scharfrichtersohn und Stadtphysikus in Suhl. Köln: Böhlau 2015, 279 S. Grundlage dieser medizinhistorischen Studie ist das handschriftliche Tagebuch Johann Friedrich Glasers, in dem dieser aus zwei Scharfrichter- und Wundarztfamilien aus der thüringisch-hessischen Region stammende, seit 1758 in Suhl als Stadt- und Amtsarzt wirkende Mediziner täglich seine Patientenkonsultationen notierte. Eine ganz einmalige und seltene Quelle also, die tiefe Einblicke in den ärztlichen Alltag und in den Wandel des Arztbildes von universal gebildeten Medizinern zum auf Details des menschlichen Körpers festgelegten Spezialisten ermöglicht. Entstanden ist eine auf einer außergewöhnlichen Quelle basierende Untersuchung, die mit zahllosen Details wichtige Aufschlüsse zum Prozess der ärztlichen Professionalisierung gibt und zeigt, worin sich die Tätigkeit eines Arztes im 18. Jahrhundert von der heutigen ärztlichen Praxis unterscheidet. Nicht zuletzt präsentiert er mit der Familiengeschichte Glaseres die Verdrängung der heil-

Buchbesprechungen kundlichen Scharfrichter und einer handwerklich geprägten Heilkunde. Informativ ist die im Anhang gebotene Edition des Jahrgangs 1753 des Praxistagebuches von Glaser. HOLGER BÖNING, BREMEN Lötzsch, Ulrike: Joachim Georg Darjes (1714– 1791). Der Kameralist als Schul- und Gesellschaftsreformer. Köln: Böhlau. 2016, 372 S. Die Studie, eine Dissertation an der philosophischen Fakultät der Universität Jena von 2014, ist einem Kameralisten, Gelehrten und Aufklärer gewidmet, der nicht zuletzt als Publizist aktiv war und früh mit Vorschlägen zur Verbesserung der Landwirtschaft an die Öffentlichkeit trat, mit denen er zeigen wollte, dass es vernünftig sei, für die Vermehrung der herrschaftlichen Gefälle zu sorgen und dass der sicherste Weg dazu der sei, durch den zugleich der Wohlstand der Untertanen erhöht werde. Die Aufmerksamkeit der vorliegenden Arbeit liegt allerdings beim Schulund Gesellschaftsreformer, dessen Menschenbild und Erziehungsverständnis ebenso erstmals detailliert untersucht werden wie sein Wirken für eine erneuerte Schule und seine Tätigkeit als Universitätslehrer. Es ist zu hoffen, dass die verdienstvolle Untersuchung Beachtung findet, die unter anderem mit der Feststellung schließt, dass die von Darjes als einer Person »von bemerkenswerten Einsichten und beachtlichem Initiativgeist« geforderte größtmögliche studentische Freiheit auf Universitäten gegenwärtig in weite Ferne gerückt sei. Es ist schon bemerkenswert, dass dies auch für manche seiner schulreformerischen Vorstellungen gilt. HOLGER BÖNING, BREMEN Höchner, Marc: Selbstzeugnisse von Schweizer Söldneroffizieren im 18. Jahrhundert. Göttingen: V&R unipress 2015, 284 S. Die Studie, eine Dissertation an der Universität Fribourg, untersucht mit Selbstzeugnissen von Offizieren als Quelle das Schweizer Söldnerwesen, stellt in den Mittelpunkt seiner Arbeit jedoch den einzelnen Menschen in seinem gesellschaftlichen Netzwerk. Besonders geht es dem Autor um Selbstver-

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ständnis und Kriegserfahrung seiner Gewährsleute. Stützen kann er sich auf immerhin 400 Quellen aus Schweizer Archiven und Bibliotheken, die ihm zeigen, dass das Söldnerwesen im 18. Jahrhundert ein zentraler Aspekt der »Lebenswelt« von Männern aus den patrizisch-aristokratischen Oberschichten war, was beigetragen habe zu einem schweizerischen Bewusstsein und eine breitere Kritik am Söldnerwesen verhindert habe. Diese hätte der Autor allerdings bei zahlreichen der Helvetischen Revolutionäre des Jahres 1798 finden können. Kein Zufall, dass dem Autor dieser wertvollen und gut zu lesenden Studie als aktueller Bezug der Einsatz privater Söldner in den Kriegen im Irak und in Afghanistan einfällt, auch in der Ukraine sei die Anwerbung von Söldnern kein Tabu mehr gewesen. HOLGER BÖNING, BREMEN Eichholz, Nina: Georg Philipp Telemanns Kantatenjahrgang auf Dichtungen von Gottfried Behrndt. Ein Beitrag zur Phänomenologie von Telemanns geistlichem Kantatenwerk. Hildesheim: Olms 2015, XII,460 S., Notenbeispiele. Die mustergültig quellenorientierte musikanalytische Studie, die sich erstmals einem einzigen Kantatenjahrgang Georg Philipp Telemanns zuwendet, ist über das Musikhistorische hinaus auch für die Kommunikationsgeschichte wichtig, griff der Komponist in Hamburg doch immer wieder auf periodische Publikationsformen zurück und gab auch Gottfried Behrndt unter anderem zeitweise einen Zeitungsextrakt, den von 1719 bis 1722 und 1725 erscheinenden ›Curieusen Avisenoder Zeitungs-Schlüssel‹ heraus. Kommunikationsgeschichtlich wichtig ist zudem auch die in der Forschung viel zu wenig berücksichtigte Gattung der protestantischen Kirchenkantate, durch die sich nicht nur immer wieder ein enges Zusammenwirken von Literaten und Komponisten ergab, sondern die auch wesentlicher Bestandteil des musikalischen Gottesdienstes und singenden Gotteslobs war. Sie gewann im Zeitalter Telemanns ihre größte Bedeutung und wurde auch außerhalb der kirchenmusikalischen Praxis in

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Konzerten zu Gehör gebracht. Für die weitere Forschung wichtig sind die Erkenntnisse der Autorin zur Phänomenologie von Telemanns Kantatenschaffen und zu musikhistorischen Entwicklungslinien in seinem Kantatenwerk, ebenso aber auch die Ergebnisse zu Quellen, Aufführungspraxis und Rezeption des Behrndt-Jahrgangs. HOLGER BÖNING, BREMEN Paluchowski, Piotr: Danziger Erfahrungen w latach 1739–1793. Studium z dziejów gdańskiego czasopiśmiennictwa [Danziger Erfahrungen in den Jahren 1739–1793. Eine Studie zur Geschichte des Danziger periodischen Schrifttums]. Warschau: Semper 2013, 583 S. In der polnischen historischen Presseforschung gelten monographische Untersuchungen zu Zeitschriften und Zeitungen des 18. Jahrhunderts als dringende Desiderate. Um so mehr ist daher die Studie von Piotr Paluchowski zu begrüßen, eine auf Polnisch verfasste Monographie des deutschsprachigen Intelligenzblattes ›Danziger Erfahrungen‹, das unter wechselnden Titeln insgesamt 182 Jahre lang erschien (1739–1921) und demnach das langlebigste Periodikum der Frühen Neuzeit in Polen ausmacht. Die auf den Zeitraum 1739 bis 1793 (Einverleibung Danzigs in Preußen) begrenzte Arbeit besteht aus zwei Hauptteilen. Der erste bietet neben der eingehenden Charakteristik des Blattes (in mehreren Unterkapiteln werden Redakteure und Verleger, Leser und Auflagen, Zensurmaßnahmen, Struktur und Typographie besprochen) auch einen Einblick in die wissenschaftlichen und moralischen Abhandlungen, die als ein fester Bestandteil der ›Danziger Erfahrungen‹ der Popularisierung des aufklärerischen Gedankenguts dienen sollten. Der zweite Teil ist der Analyse der Zeitungsannoncen zu ausgewählten thematischen Aspekten gewidmet. Unter die Lupe werden die Danziger Geld- und Wechselkurse, die Meldungen über Krankheiten und medizinische Dienstleistungen sowie Anzeigen über vermisste Haushunde in Danzig genommen. Die Stärke der Monographie liegt in akri-

bisch zusammengetragenen Informationen, die im Band in Form von zahlreichen Zusammenstellungen, Diagrammen und Tabellen vorliegen. Der enorme Arbeitsaufwand bei der Aufarbeitung der insgesamt 54 Jahrgänge des Danziger Wochenblatts ist besonders gut in den vier tabellarisch angelegten Anhängen sichtbar (darunter Titelverzeichnis der gelehrten und moralischen Abhandlungen, Geld- und Wechselskursnotierungen sowie Verzeichnisse der Informationen zu Erkrankungen und Infektionskrankheiten in Danzig), auf die mehr als die Hälfte des fast 600-Seiten dicken Buches entfällt. Die Studie, die 2012 von der historischen Fakultät der Universität Danzig als Dissertation angenommen wurde, stellt damit eine beachtenswerte Basis für weitergehende Untersuchungen dar. KATARZYNA CHLEWICKA, TORUŃ Knigge, Adolph Freiherr: Briefwechsel mit Zeitgenossen 1765–1796. Hg. von Günter Jung und Michael Rüppel. Göttingen: Wallstein Verlag 2015, 535 S. Die vorliegende, vorbildlich sorgfältige Edition verdeutlicht einmal mehr, wieviel Adolph Freiherr von Knigge engagierten Wissenschaftlern – allen voran Paul Raabe – verdankt. Als Schriftsteller und Publizist gehört er heute durch eine umfangreiche Werkausgabe und zahlreiche weitere Publikationen zu den bekanntesten radikaldemokratischen Schriftstellern und Publizisten der deutschen Spätaufklärung. Die 185 Briefe – oftmals in Erstveröffentlichung – zeigen Knigge in einem eng- und weitgesponnenen Netz der Kommunikation. Zu seinen Briefpartnern gehören der Theaterdirektor Friedrich Ludwig Schröder in Hamburg, der Politiker und Schriftsteller Julius Freiherr von Soden, der Schweizer Pfarrer, Philosoph und Schriftsteller Johann Caspar Lavater, der Schriftsteller, Pädagoge und Verleger Joachim Heinrich Campe sowie der Arzt und Schriftsteller Heinrich Felix Paulizky. Die Briefe erlauben Aufschlüsse zur publizistischen Tätigkeit Knigges und seiner Briefpartner, ein beständiges Thema sind Presse- und Meinungsfreiheit sowie die Auseinandersetzung Knig-

Buchbesprechungen ges mit der konservativen Publizistik (S. 318, 321). Knigge ist der unbedingten Überzeugung, dass Jedermann das Recht haben müsse, »soviel Unsinn sagen und schreiben zu dürfen, als ihm beliebt. Die Wahrheit darf nur durch Ueberzeugung siegen«: »Weil würklich keine Frage schwerer zu beantworten ist, als die: ›Was ist Wahrheit?‹ Sie muss durch Raisonnement pro et contra aufgelöste werden.« (S. 119) Bemerkenswert sind Knigges politisch-philosophische Gedanken über die Möglichkeit menschlicher Gleichheit. (S. 271) HOLGER BÖNING, BREMEN Hafner, Urs: Subversion im Satz. Die turbulenten Anfänge der ›Neuen Zürcher Zeitung‹ (1780–1798). Zürich: Verlag NZZ 2015, 207 S. Bedenkt man, dass die regelmäßige Berichterstattung über das Weltgeschehen, das die gedruckten Zeitungen seit dem frühen 17. Jahrhundert leisteten, für die Zeitgenossen äußerst faszinierend gewesen sein muss, dann ist es erstaunlich, dass es kaum einmal unternommen wurde, genauer zu beschreiben, was diese Faszination in einem Prozess der Welteroberung und Weltaneignung durch Information genau ausgemacht hat. Genau dies versucht erfreulicherweise Urs Hafner am Beispiel der ›Neuen Zürcher Zeitung‹. Da dieses Werk vom Rezensenten bereits ausführlich und allgemein zugänglich (http:// www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezb uecher-25 191) besprochen wurde, sei es hier bei einer Anzeige belassen. HOLGER BÖNING, BREMEN Maul, Michael / Mundus, Doris: Musikstadt Leipzig in Bildern. Band 1: Michael Maul: Von den Anfängen bis ins 18. Jahrhundert. Band 2: Doris Mundus: Das 19. Jahrhundert. Leipzig: Lehmstedt 2015, 224, 224 S. Zwei wunderbare großformatige und vorzüglich illustrierte Bände erzählen die Musikgeschichte einer Musikstadt in Bildern, wobei die Zusammenstellung des Bildmaterials eine eigene Forschungsleistung bedeutet, die auch in den jedem Bild beigegebenen kleinen Erzählungen sichtbar wird. Dies gilt zwar

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auch für das 19. Jahrhundert, doch war hier einer anderen Herausforderung gerecht zu werden, nämlich aus der überwältigenden Fülle des überlieferten Bildmaterials auszuwählen. Die Bände sind nicht nur für die Musikgeschichte von großem Wert, sie zeigen auch zahlreiche Drucke der Musikpublizistik, gestochene Porträts von Musikern und Komponisten, Musiktraktate, Gesangbücher, Liederdrucke, Tabulaturbücher, gedruckte Madrigale, Textbücher für Opern, Schulschriften usw. usw. HOLGER BÖNING, BREMEN Janner, Sarah: GGG 1777–1914. Basler Stadtgeschichte im Spiegel der »Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige«. Mit einem Beitrag von Hans Ulrich Fiechter. Basel: Schwabe 2015, 527 S. Das vorliegende große, sein Thema umfassend behandelnde Werk erzählt nicht nur die Geschichte einer der bedeutenden gemeinnützig-aufklärerischen Sozietäten, die ihren Ursprung im 18. Jahrhundert hat, eng mit der Basler Stadtgeschichte verbunden ist und bis heute wirkt, sondern auch Wichtiges zu einem ihrer Hauptgründer und prägenden Gestalten, Isaak Iselin. Gut nachvollziehbar spricht die Autorin davon, dass die Gesellschaft in ihren Anfängen einem umfassenden und radikalen Reformprogramm verpflichtet gewesen sei, sich bald aber zu einer etablierten Einrichtung des regierenden Stadtbürgertums entwickelt habe. Diese Entwicklung spiegele sich auch darin, dass Iselin als einer der wichtigsten Schweizer Aufklärer zu einer Ikone der Gesellschaft stilisiert und der Sprengkraft seiner Ideen beraubt worden sei. Behandelt werden nicht zuletzt die publizistischen Aktivitäten der Gesellschaft und ihre Bemühungen, durch Schulen und Bibliotheken zur Verbesserung der Volksbildung beizutragen. Entstanden ist ein vorbildliches Porträt der Gesellschaft und ihres Wirkens. HOLGER BÖNING, BREMEN Brühwiler, Ingrid: Finanzierung des Bildungswesens in der Helvetischen Republik. Vielfalt – Entwicklungen – Herausforderungen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2014, 340 S.

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Büttner, Peter O.: Schreiben lehren um 1800. Hannover: Wehrhahn 2015, 276 S. Fuchs, Markus: Lehrerinnen- und Lehrerperspektiven in der Helvetischen Republik. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2015, 273 S. Auf die drei Werke sei hier hingewiesen, weil sie unsere Kenntnis über das niedere Bildungswesen und die Alphabetisierungsprozesse um 1800 am Beispiel der Schweiz beträchtlich vermehren und dies auf der Grundlage einer ganz außergewöhnlichen Quelle, der sog. Stapfer-Schulenenquête, eine Umfrage zur Schulsituation in der Helvetischen Republik aus dem Jahr 1799, die sich der Initiative des Erziehungsministers der Helvetischen Republik Philipp Albert Stapfer (1766–1840) verdankt, der seine Schulpolitik in der mit der Helvetischen Revolution von 1798 ausgerufenen Republik auf genauere Kenntnis der Realitäten bauen wollte und deswegen einen standardisierten Fragebogen mit rund 60 Fragen entwarf, der von den Lehrern und den wenigen Lehrerinnen – nicht den Geistlichen – der damaligen Schweiz ausgefüllt wurde. Die Studien bieten vielfältige Einblicke in die Realität des Schulwesens, das in den schweizerischen Landgebieten oftmals leistungsfähiger war, als heute bewusst, zeigt aber auch das Lehrerelend und eine insgesamt wenig leistungsfähige Schule, die aber in der Regel immerhin das Lesen und Schreiben vermittelte. Zu den wohl erstaunlichsten Ergebnissen gehört, wie viele Lehrer von der Aufklärung geprägt waren und weit aufgeklärter dachten und argumentierten, als bei ihrer sozialen Lage zu vermuten gewesen wäre. Insbesondere in der Arbeit von Fuchs werden auch die Versuche thematisiert, mit ›Helvetischem Volksblatt‹ und dem ›Schweizerboten‹ auf die Lehrer einzuwirken. HOLGER BÖNING, BREMEN Beneke, Ferdinand: Die Tagebücher. Hg. von Frank Hatje und Ariane Smith, Juliane Bremer, Frank Eisermann, Angela Schwarz, Birgit Steinke und Anne-Kristin Voggenreiter. Band III (1811–1816), Bd. III,1, Tagebücher 1811– 1813, 686 S., III. 2, Tagebücher 1814–1816), 483 S.; III, 3, Beilagen 1811 u. 1812, III, 4, Beilagen 1813, 787 S., III, 5, Beilagen 1814,

772 S., III, 6, Beilagen 1815 u. 1816, 548 S., Begleitband III: Leben und Ansichten, 252 S.; zahlr. Illustrationen. Göttingen: Wallstein Verlag 2016. Nachdem im Jahrbuch 2013 bereits die Jahrgänge 1792 bis 1801 dieses außergewöhnlichen Tagebuchs vorgestellt wurden, sollen die jetzt erschienenen für die Jahre 1811– 1816 hier lediglich angezeigt werden, da eine umfangreiche Rezension des Rezensenten auf hsozkult zu lesen ist. Hier mag noch einmal darauf aufmerksam gemacht werden, welch unglaublich vielfältige und ergiebige Quelle die Tagebücher nicht nur für alle kommunikationshistorischen Fragen, sondern für jegliche Angelegenheiten des Alltagslebens, für Preise, Kleidung, Lebensbedürfnisse, Tagesgestaltung und gesellschaftlichen Umgang darstellen. Man kann tatsächlich von enzyklopädischer Welthaltigkeit sprechen, die durch die Edition der ab 1811 die Tagebücher quantitativ übertreffenden Beilagen und Anlagen noch gesteigert wird und sich oft durch sie überhaupt erst erschließt. Glückwunsch an die Editoren, denn hier wurde einem bedeutenden Chronisten eine Sorgfalt zugewandt, wie sie sonst nur große Dichter erfahren. HOLGER BÖNING, BREMEN Krämer, Daniel: »Menschen grasten nun mit dem Vieh«. Die letzte große Hungerkrise der Schweiz 1816/17. Basel: Schwabe 2015, 527 S. Diese der Hunger- und Klimaforschung verpflichtete Studie zeigt zugleich auch, welche Prozesse des Wandels und der sozialen Eruptionen durch Klimaereignisse hervorgerufen werden können. Vor 200 Jahren ereignete sich im April 1815 der größte Vulkanausbruch der Geschichte, die Eruption des Tambora in Indonesien. Im Jahr danach erlebte Mitteleuropa das »Jahr ohne Sommer«, es folgte eine katastrophale Hungerkrise, deren Wahrnehmung durch die Zeitgenossen durch Studien zum auch von Krämer herangezogenen zeitgenössischen Pressewesen bekannt ist, auch in der Literaturgeschichtsschreibung weiß man, dass etwa das »Goldmacherdorf« Heinrich Zschokkes als Anreger zahlreicher Volksschriften eine unmittelbare

Buchbesprechungen Folge der Hungerkrise war. Besonders betroffen war die östliche Schweiz mit ihrer die Bevölkerungsdichte befördernden und die Landwirtschaft zurückdrängenden Textilindustrie. Die anregende und quellenorientierte Studie ist zur Lektüre zu empfehlen, hier sei lediglich darauf hingewiesen, wie die Krise in den Folgejahren die Modernisierung der Landwirtschaft beförderte und manches durchsetzte, was Volksaufklärer schon zuvor an Maßnahmen wie Stallfütterung, neue Düngemittel und neue Futterpflanzen empfohlen hatten. HOLGER BÖNING, BREMEN Gieseler, Theodor (unter dem Pseudonym Theodor Friedberg): Der Religionszwist zu Bacherau (Druck und Verlag von Velhagen und Klasing, Bielefeld 1838). Hg. von Frank Stückemann. Bielefeld: Aisthesis Verlag 2014, 265 S. Diese Satire auf den Pietismus und die Erweckungsbewegung liegt hier in einer vorbildlichen Edition vor, die den Leser auch mit den Entstehungsbedingungen des Romans und seine Rezeption vertraut macht. Theodor Gieseler (1805–1888) entstammte einer bedeutenden Theologendynastie Westfalens und erlebte als Pfarrer in Hüllhorst bei Lübbecke das Aufkommen der Erweckung in MindenRavensberg, deren Vernunfthass ihn zur satirischen Notwehr trieb, wie der Herausgeber verrät. Gieseler reagierte 1838 mit dem hier vorgelegten Roman, in dem der Erweckungsprediger Johann Heinrich Volkening (1796– 1877) als »Magister Dünkelbock« ein satirisches Denkmal erhält. Zu Recht weist Stückemann darauf hin, dass der Roman ein zuverlässigeres Sittenbild der Erweckung bietet als sämtliche Hagiographien und deren kirchenhistorische Kolportage; es sei mit Abstand das Beste, was Minden-Ravensberg zur Literatur des Vormärzes beizusteuern habe und halte den Vergleich mit Grabbe, Weerth und Freiligrath stand. HOLGER BÖNING, BREMEN Gotthelf, Jeremias: Historisch-kritische Gesamtausgabe. Hg. von Barbara Mahlmann-Bauer und Christian von Zimmermann. Abt. E: Predigten, Visitationen, Pastoraltheologie. 1:

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Predigten 1818–1840, Bd. 3: Predigten 1827– 181830, Text, hg. von Roland Reichen; Bd. 4: Predigten Predigten 1831-1840, Notizbücher, Undatierte, Kasualreden. Textband, Text, hg. von Manuela Heiniger. Hildesheim: Olms 2015, 882 S.; 928 S. Bereits anlässlich der ersten beiden Bände Predigten ist hier im Jahrbuch, Jg. 2014, darauf hingewiesen worden, von welch außerordentlicher Bedeutung für die Gotthelfwahrnehmung und Gotthelfforschung die Predigten sind, zeigen sie doch, wie der Dichter Albert Bitzius als Pfarrer zum »Volk« sprach, das ja auch Adressat vieler seiner schriftstellerischen Werke war. Mit den beiden letzten Bänden zeigt sich, dass die Predigtedition vielleicht das Wertvollste der neuen Gesamtausgabe ist, das die künftige Forschung befruchten und über die hier vorliegende Edition hinaus zeigen wird, wie obsolet die traditionelle Auffassung ist, Predigtamt und literarische Tätigkeit Gotthelfs seien zwei zu trennende Ebenen. Wiederum zeigen sich durch die Predigten so zahlreiche Verflechtungen und Beziehungen insbesondere zu den Romanen und Kalendererzählungen, dass nun endgültig die Predigten als regelrechte Schlüsselwerke für das dichterische Werk zu gelten haben. In einem »Verzeichnis der in den Predigten behandelten biblischen Teststellen« lässt sich der Umgang Gotthelfs mit Altem und Neuem Testament verfolgen. Die Predigten, dies sei noch einmal betont, vertiefen nicht nur den Zugang zum Verständnis des dichterischen und publizistischen Werkes, sondern zeigen uns, wie ein Pfarrer der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine pastoralen Aufgaben auffasste und praktisch wahrnahm. Man muss dankbar sein, dass ein solches Editionsprojekt in einer heutigen Forschungslandschaft, die kurzatmig japsend viel von Exzellenz zu reden weiß, aber wenig Nachhaltiges schafft, das einen langen Atem erfordert, möglich ist. Die Historisch-Kritische Gesamtausgabe der Werke von Jeremias Gotthelf gehört zweifellos zum Wertvollsten, was Editoren in den letzten Jahrzehnten in einem Forschungsprojekt geleistet haben, das einem wichtigen Schriftsteller und den sozial-

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geschichtlichen Umständen gewidmet ist, die für ein großes Werk verantwortlich waren. Ein bedeutender Dichter ist endlich in zuverlässigen Textausgaben zugänglich. Es ist zu hoffen, dass Geldgeber und Editoren die Kraft haben, auch noch die weiteren mehr als fünfzig geplanten Bände vorzulegen. HOLGER BÖNING, BREMEN

Gotthelf korrigiert werden, die den Dichter als über allen gesellschaftlich-politischen und sozialen Bedingungen thronenden restaurativkonservativen Dichter begriffen und die zeitgenössischen Debatten über Schriften »für das Volk« ebenso ignoriert haben wie die besonderen politischen Verhältnisse im Kanton Bern. HOLGER BÖNING, BREMEN

Heiniger, Manuela: Der mündige Bürger. Politische Anthropologie in Jeremias Gotthelfs »Bildern und Sagen aus der Schweiz«. Hildesheim: Georg Olms Verlag 2015, 444 S. Hier wird von der Editorin der Predigten Jeremias Gotthelfs, die in der HistorischKritischen Werkausgabe erschienen sind, eine an der Universität Bern als philosophische Dissertation entstandene Studie vorgelegt, die auf der Grundlage intimster Quellenkenntnis einen »Volksbildner zwischen Individuum und Obrigkeit« vorstellt, sich mit der Volksaufklärung und ihrem Publikum ebenso auseinandersetzt wie mit dem Verhältnis von Volksaufklärung und mündigem Bürger sowie dem Pfarramtsverständnis Gotthelfs im Kontext der Volksaufklärung und dem Verständnis der gesellschaftlichen Rolle des Schriftstellers bei Gotthelf. Im Zentrum von Gotthelfs anthropologischer und ethischer Auffassung, so wird gezeigt, steht die Erziehung des Individuums zu sittlicher und politischer Mündigkeit, er ist bei aller Eigenart seiner eigenen schriftstellerischen Konzepte nicht unbeeinflusst von den Debatten über Volksaufklärung seit dem 18. Jahrhundert, als Prediger wie als Dichter findet er zu einer Sprache, die an Mündlichkeit orientiert und auf den Hörer und Leser abgestimmt ist. Besserung der Volksbildung, so ist Gotthelf überzeugt, lässt sich nicht obrigkeitlich erzwingen, sondern muss durch Ausbildung des Verstandes der Adressaten erfolgen, Kenntnis des »Volkes« und Liebe zu ihm gelten dem Dichter als Voraussetzungen volkspädagogischen Schreibens (S. 125f.). Die Autorin hat eine tüchtige Arbeit vorgelegt, die deutlich zeigt, wie die Gotthelfforschung durch die neue Werkausgabe Impulse erhält, durch die so manche tradierten Auffassungen über den Schriftsteller

John, Matthias (Hg.): Das Tagebuch des Buchdruckerlehrlings Friedrich Anton Püschmann während der Revolution von 1848/49 und der Restaurationsepoche von 1850 bis 1856. Bd. I: Die Buchdruckerlehre in Grimma, die Wanderung durch Sachsen, Thüringen, West- und Norddeutschland während der Revolutionsjahre. Bd. II: Die Wanderung durch Sachsen, Süddeutschland, Elsaß-Lothringen und die Schweiz sowie die Ausbildung zum Lehrer in Grimma während der Reaktionsjahre. Bd. III: Anlagen und Register, Berlin: Trafo, 2015, XXXIX, 380 S.; XXI, S. 381–839; XXI, S. 841–1119. Wer mit Autobiographien und Tagebüchern von Bauern und Handwerkern der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vertraut ist, kann bei der Lektüre der hier edierten Tagebücher eines Schriftsetzerlehrlings und wandernden Gesellen so recht ermessen, welche unglaublich umwälzenden Veränderungen sich während eines Zeitraumes von nicht einmal einem Jahrhundert in Bildung und Teilhabe an der Kultur größerer Teile der Bevölkerung vollzogen haben. Prinzipiell jedem ist nun das Wissen seiner Zeit zugänglich, ganz selbstverständlich wird die Zeitung gelesen, über die politischen Ereignisse nachgedacht und räsoniert, ja, in Diskussionen, Gründung von Organisationen und in schriftlichen Äußerungen sogar selbst an den politischen Debatten der Zeit teilgenommen. Dies alles lässt das hier vorgelegte Tagebuch erkennen, dessen Fund ein Glücksfall und dessen Edierung verdienstvoll ist. In ihm begegnen wir Friedrich Anton Püschmann zunächst in den letzten Monaten seiner Schriftsetzerlehre als hellwachem jungem Mann, der das Zeitgeschehen mit klugen, an der täglichen Zeitungslektüre geschulten Urteilen verfolgt, selbst Forderungen zur Verbesserungen seiner Ar-

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beitsbedingungen aufstellt (I, 103, 105) und dem Leser dennoch recht anschaulich deutlich werden lässt, dass die deutsche Revolution des Jahres 1848 nur scheitern konnte. Gleichwohl begreift er das 19. als das Jahrhundert »des Lichts und der Aufklärung«. (II, 483) Man kann, so der Eindruck bei der Lektüre des Tagebuchs, von einer geradezu explosiven Erweiterung der Interessen sprechen, die nicht nur Buchdrucker und Schriftsetzer unter den Handwerkern, sondern die unteren Stände insgesamt erfasst hat. HOLGER BÖNING, BREMEN

de zionistische Bewegung in ihm einen Vorläufer entdeckt habe. (S. 11) Angesichts der massiven judenfeindlichen Strömungen seit dem Vormärz habe er 1862 in seiner Streitschrift »Rom und Jerusalem« die Gründung eines jüdischen Staates als Musterdemokratie gefordert. Ein eigenes Kapitel ist der ›Rheinischen Zeitung‹ gewidmet, ebenfalls bemerkenswert ist die von Moses redigierte Zeitschrift ›Gesellschaftsspiegel. Organ zu Vertretung der besitzlosen Volksklassen und zu Beleuchtung der gesellschaftlichen Zustände der Gegenwart‹. HOLGER BÖNING, BREMEN

Weiß, Volker: Moses Hess. Rheinischer Jude, Revolutionär, früher Zionist. Mit einem Vorwort von Jochen Ott. Köln: Greven Verlag 2015, 239 S. Dem Autor gelingt es, einen Vergessenen des 19. Jahrhunderts, den in Bonn geborenen Moses Hess (1812–1875) in Erinnerung zu rufen und die Bedeutung seines Lebens und Werkes vor Augen zu führen, eines Lebens, dass mit zentralen Ereignissen seiner Zeit verknüpft war, indem der jüdische Rheinländer aus seinem konservativ-religiösen Herkunftsmilieu ausgebrochen und für politische und soziale Revolutionen eingetreten sei. Er tat dies nicht zuletzt als Publizist, zählte er doch zum Umkreis der ›Rheinischen Zeitung‹. Als Spinoza-Biograph sei es Moses Hess gelungen, den Geist des jüdischen Philosophen, das Zweifeln und Aufbegehren gegen weltliche und religiöse Obrigkeiten, in die Strömungen seiner Zeit zu tragen. Dass Hess aus dem aktuellen Bewusstsein fast völlig verschwunden sei, habe damit zu tun, dass sozialdemokratischen Reformern wie auch marxistischen Revolutionären die Spannungen in seinem Leben und Werk suspekt gewesen seien, sein Judentum, das er nie verleugnet habe, habe ein Übriges getan, um ihn in den Schatten der Parteigeschichtsschreibung zu drängen, weder im Osten noch im Westen sei je eine vollständige Ausgabe seiner Schriften, vor allem des umfangreichen journalistischen Werkes entstanden. Dem sozialistischen Vergessen habe aber ein anderes Erinnern gegenüber gestanden, indem die langsam erstarken-

Simon, Christian: Reisen, Sammeln und Forschen. Die Basler Naturhistoriker Paul und Fritz Sarasin. Basel: Schwabe 2015, 332 S. Die wissenschaftshistorische Studie zu den Freunden Paul (1856–1929) und Fritz Sarasin (1859–1942) zeigt, welche Bedeutung naturkundliche wissenschaftliche Praktiken in den kulturellen Kontexten des städtischen Lebens in einer Epoche am Ende des 19. Jahrhunderts hatten, in der die Sarasins konzeptionell die Praxis des Basler naturhistorische Museums beherrschten, das zu einem wichtigen Medium naturkundlicher Anschauung und Wissensvermittlung wurde. Die von ihnen aufgebauten Sammlungen zur Zoologie, Anthropologie, Ethnologie sowie Ur- und Frühgeschichte zeigen noch ein Verständnis, das diese Bereiche als Einheit verstand. Die lesenswerte Studie, die sich besonders für den Naturschutzgedanken bei den Sarasins erwärmt, zeigt zugleich, in welchen Netzwerken die Lokalgeschichte mit der europäischen Wissenschaft in Berührung stand. Allein die Korrespondenz der beiden Wissenschaftler umfasst mehrere tausend Dokumente. HOLGER BÖNING, BREMEN Dussel, Konrad: Eine Zeitung im Strom der Geschichte. Vom ›Dürrmenz-Mühlacker Bote‹ 1890 über ›Der braune Sender‹ zum ›Mühlacker Tagblatt‹. Mühlacker: Stieglitz Verlag 2015, 96 S. mit 100 Abb. Wer jemals pressehistorisch zu kleineren Orten oder Landschaft gearbeitet hat, weiß die Arbeiten zu schätzen, die oft von Heimat-

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kundlern, wie sie von der Wissenschaft wenig wertschätzend bezeichnet werden, mit viel Akribie, quellennah und vor allem in die Details gehend, erarbeitet wurden. Hier kommt noch der Glücksfall hinzu, dass ein renommierter Wissenschaftler damit beauftragt wurde, auf der Grundlage der örtlichen Quellen eine Unternehmens- und Zeitungsgeschichte zu schreiben. Entstanden ist eine vorzügliche Darstellung eines Blattes, das wie die gesamte Regional- und Kleinstadtpresse für die politische Entwicklung in Deutschland und für die Meinungsbildung eines großen Publikums von Millionen Menschen von sehr viel größerer Bedeutung war, als dies von der historischen Forschung oft gesehen wird. Gäbe es für alle kleineren Orte, um von den größeren Städten erst gar nicht zu reden, ähnliche Arbeiten, wäre die historische Presseforschung auf einem ganz anderen Stand. HOLGER BÖNING, BREMEN Fischer, Heinz-Dietrich: Zentren und Peripherien der Kommunikations-Historie. Aspekte, Befunde und Interpretationen. Berlin: LIT Velag 2015, 292 S. Fischer, durch seine quellenorientierten Arbeiten zur historischen Presse wie »Die großen Zeitungen: Portraits der Weltpresse« (1966), »Deutsche Publizisten des 15. bis 20. Jahrhunderts« (1971), »Deutsche Zeitungen des 17. bis 20. Jahrhunderts« (1972) und »Deutsche Zeitschriften des 17. bis 20. Jahrhunderts« für die Kommunikationsgeschichte wichtig, bietet hier im Wiederabdruck Aufsätze und Buchkapitel – »zum Teil gekürzt, indes auf dem jeweiligen Forschungsstand der seinerzeitigen Erstveröffentlichung belassen [...], allerdings ohne die zum Teil recht umfangreichen Anmerkungsapparate« – zu den »vier Großbereichen ›Printmedien-Relevanz‹, ›Kommunikator-Typen‹, ›Global-Konstellationen‹ und ›Spezial-Erkundungen‹«, von denen verschiedene pressehistorische Themen behandeln. So willkommen eine solche Sammlung an sich ist, wird ihr Wert doch dadurch gemindert, dass Literatur- und Quellenhinweise in den Erstpublikationen aufgesucht werden müssen. Vollständig geboten

wird eine »50-Jahre-Bibliografie des Autors, 1966–2015«. HOLGER BÖNING, BREMEN Nordenstreng, Kaarle / Björk, Ulf Jonas / Beyersdorf, Frank / Hoyer, Svennik / Lauk, Epp: A History of the International Movements of Journalists. Professionalism Versus Politics. Houndmills: Palgrave Macmillan 2016, 274 S. Der Band versucht erstmals einen zeitlich umfassenden Überblick zu einem kommunikationshistorischen Forschungsfeld zu geben, das Arnulf Kutsch als »weitgehend unerforschtes Terrain« gekennzeichnet hat: die Genese und Gründung internationaler Journalistenvereinigungen ausgangs des 19. Jahrhunderts und ihre Rolle im internationalen Professionalisierungsprozess des Journalismus als Beruf im Laufe des 20. Jahrhunderts. Eingeleitet wird der Band von Svennik Hoyer und Epp Lauk, die im Ländervergleich den Bedingungen, Kontexten und Mustern der Herausbildung und Professionalisierung des Journalistenberufs seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert nachgehen. Sie zeichnen nach, wie Industrialisierung und Kommerzialisierung der Massenpresse und der damit einhergehende grundlegende Wandel des Journalistenberufs zum Expertenberuf länderübergreifend Diskurse der kollektiven Selbstverständigung über Ethik, Ideologie und Identität sowie Profession(alisierung), Status und Rolle des Journalismus in Gang setzen. Als Resultat dieses Prozesses wurden seit den 1880er Jahren zunächst auf nationaler Ebene Journalistenvereinigungen gegründet, um den neuen Berufsstand und seine Interessen organisiert zu vertreten. Bald danach begann man auch über Grenzen hinweg zu kooperieren und dieses bislang kaum beachtete »international movement of journalists« (S. 2) steht im Mittelpunkt der drei Fallstudien des Bandes. Konkret widmen sich diese den ersten Organisationen dieser Art, der International Union of Press Associations und dem Press Congress of the World (1894-1936; Ulf Jonas Björk), sowie der 1926 gegründeten Fédération Internationale des Journalistes (FIJ, 1926-1940; Frank Beyersdorff) und ihren zwei Nachfolge-

Buchbesprechungen organisationen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der International Federation of Journalists und der International Organisation of Journalists (1946-2016; Kaarle Nordenstreng). Obwohl die organisatorischen und professionspolitischen Anstrengungen und Leistungen dieser fünf Vereinigungen im internationalen Professionalisierungs- und Vernetzungsprozess journalistischer Interessen einen durchaus paradigmatischen Stellenwert innehaben, ist damit freilich nur ein Bruchteil der internationalen Organisationsgeschichte um Journalismus und Medien repräsentiert, wie ein kurzer Blick in die Chronik (S. 181ff.) oder die Datenbank internationaler Organisationen www.lonsea.de offenbart. Ein Kernbefund des Bandes ist, dass »international journalist organizations are always constrained by their political environment« (S. 180) – und dies in zweierlei Hinsicht: Einerseits war es von Anfang an ein Ziel dieser Vereinigungen, sich über die national je unterschiedlichen gesellschaftlichen und soziopolitischen Kontexte von Journalismus auszutauschen und die auf Konferenzen verabschiedeten Empfehlungen und Resolutionen als wertvolles »epistemic capital« (S. 2) zu nutzen, um auf nationaler Ebene den Professionalisierungsprozess politisch möglichst mitzusteuern bzw. – so dann mit dem Rückenwind des Völkerbundes die FIJ in der Zwischenkriegszeit – international sogar zu synchronisieren. Zum anderen zeigt die vom Kalten Krieg geprägte Nachkriegsgeschichte der zwei Nachfolgeorganisationen der FIJ diese Vereinigungen auch als Spielball der Weltpolitik. Gleichwohl die Fallstudien stark institutionsgeschichtlich angelegt sind und argumentieren, bietet das Buch doch insgesamt einen spannend zu lesenden Einstieg in ein bislang nur sporadisch bearbeitetes und erschlossenes Forschungsgebiet, und es bleibt in diesem Sinne vor allem zu hoffen, dass es nachhaltige Forschungsimpulse für weitere Studien in dieser Richtung setzt. ERIK KOENEN, BREMEN Sammelwut und Bilderflut. Werbegeschichte im Kleinformat. Hg. von der Stiftung Jüdisches Museum, Text- und Bildredaktion Iris Blo-

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chel-Dittrich, Mariette Franz, Leonore Maier, Marie Naumann, Aubrey Pomeranc. Berlin: Stiftung Jüdisches Museum 2014, 64 S. Diese bemerkenswert schön bebilderte Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin 2014/ 2015 ist mit den kleinen Werbe- oder Reklamemarken einem Medium gewidmet, das nicht nur Kunst im Kleinformat bietet und den Weg zur Markenwerbung dokumentiert, sondern auch ein kulturhistorisches Phänomen darstellt, das heute weitgehend vergessen ist. Grundlage von Ausstellung und Publikation ist eine Sammlung von Peter-Hannes Lehmann, die nicht zuletzt vom Wirken deutsch-jüdischer Gewerbetreibender, Verlage und Gebrauchsgraphiker zeugt und eine Facette deutsch-jüdischer Wirtschaftsgeschichte veranschaulicht. Nur eine sehr kleine Zahl von Werbemarken sind jüdischen Produkten etwa aus der Fleisch- oder Mazzenproduktion, koscheren Lebensmitteln gewidmet. Eine bemerkenswerte Quelle stellen die Marken des Jüdischen Nationalfonds dar, die Landerwerb in Palästina befördern sollten und praktisch ausschließlich an einen jüdischen Adressatenkreis gerichtet waren. HOLGER BÖNING, BREMEN Steuwer, Janosch / Graf, Rüdiger (Hg.): Selbstreflektionen und Weltdeutungen. Tagebücher in der Geschichte und der Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts. Göttingen: Wallstein 2015, 365 S. Der Sammelband bietet fünfzehn Beiträge zur Diaristik. Das 20. Jahrhundert steht zwar im Mittelpunkt des Buches, doch etliche Beiträger berücksichtigen die Entwicklung des Genres seit der Aufklärung und stellen epochenübergreifende Vergleiche an. In mehrfacher Hinsicht faszinieren die Ausführungen von Peter Fritzsche und Janosch Steuwer. Fritzsche untersucht in einer aufschlussreichen Skizze die Intentionen zweier Tagebuchschreiber, die am Ende des 18., respektive des 19. Jahrhunderts geboren wurden. Nach dem Besuch von Wahrsagern hatten sie mit täglichen Niederschriften begonnen, um »die Freiheit zu erlangen, die

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ihm der Wahrsager abgesprochen hatte« bzw. um feststellen zu können, ob das Leben auch in den prophezeiten »großen Bahnen« ablaufen würde. J. Steuwer analysiert anhand von archivierten und veröffentlichten Tagebüchern aus der NS-Zeit die formalen und inhaltlichen Besonderheiten, den allgemeinen Schreibkontext sowie die persönliche Einstellung der Autoren zum Schreibakt und zum Regime. Seine prägnante Darstellung und das nuancenreiche Resümee legen den Schluss nahe, dass bei den Fragen nach dem »tagebuchartigen Schreiben« nicht nur in Diktaturen zumindest zwischen einem »Tagebuch« mit einem gewissen, wenn auch subjektiven Authentizitätsanspruch und »Tagesprotokollen« unterschieden werden sollte. In jenen Fällen ist nach der Berichtsabsicht und Publikationsbereitschaft kritisch zu fragen – wie sich im Fall der Goebbels-Notizen spektakulär gezeigt hat, die nicht zuletzt aufgrund ihrer unzulänglichen Dokumentation zumeist auf einzelne Feststellungen reduziert und somit unkritisch genutzt werden. Die anderen Beiträge – sie haben einen Umfang von 10 bis 27 Seiten – lassen sich hier nicht einzeln vorstellen. Es sei jedoch zusammengefasst geurteilt: Zusammen mit der anspruchsvollen, perspektivenreichen und weitere Forschungen zum TagebuchKomplex sicher anregenden Einführung der beiden Herausgeber liegt ein quellennah, kenntnisreich und kritisch verfasster Überblick zu einer wichtigen Quellengattung vor. BERND SÖSEMANN, BERLIN Götter, Christian: Die Macht der Wirkungsannahmen. Medienarbeit des britischen und deutschen Militärs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Berlin: De Gruyter Oldenbourg 2015, 365 S. Christian Götter untersucht in seiner Studie die Pressearbeit des britischen und des deutschen Militärs zwischen 1900 und 1945. Er setzt einen deutlichen Schwerpunkt auf den Ersten Weltkrieg, der als »Wasserscheide« im Verständnis von Öffentlichkeitsarbeit begriffen werden müsse. Götter kritisiert zu Recht, dass die Forschung bisher allzu be-

reitwillig zeitgenössische Vorstellungen von der Wirksamkeit der Medien für bare Münze nahm. Deshalb dreht er die Betrachtungsrichtung gleichsam um und fragt nach der »Macht der Wirkungsannahmen«. Gerade ihr vages Versprechen auf enorme Wirkung habe die Faszination der Medien ausgemacht und sei der Grund dafür, dass sich das Militär der »Medienarbeit« zuwandte. Sowohl in Großbritannien als auch im Deutschen Reich leistete die Marine bekanntlich Pionierarbeit und entdeckte die Presse, um für ihre Flottenprogramme zu werben. Götter sieht schon hier das klassische Narrativ des deutsch-britischen Ländervergleichs bestätigt: Der Deutsche greife im Umgang mit den Medien eher zu staatlichen, hierarchischen Lösungen, während der Brite liberale, kooperative Modelle favorisiere. Im Gegensatz zur bisherigen Forschung stellt Götter den Übergang in den Ersten Weltkrieg auch im Deutschen Reich nicht als scharfen Einschnitt dar. Er betont vielmehr die Kontinuitätslinien. Das Heer habe schon bald »Reformen im Kielwasser der Marine« (S. 112) durchgeführt. Es zeigte sich überzeugt mit der »Medienarbeit« die eigene Moral heben, Neutrale überzeugen und den Feind destabilisieren zu können. Götter ist es wichtig zu betonen, dass auch in der Zwischenkriegszeit militärische Pressearbeit nicht abriss, da die Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg prägend gewesen seien. Wirklich in Schwung kommt sie wohl aber erst wieder unter der nationalsozialistischen Regierung und in der Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg, worauf das britische Militär entsprechend reagiert habe. In seinem Überblick über 50 Jahre Öffentlichkeitsarbeit liest Götter bekannte Quellen und Forschungsergebnisse aus seiner Perspektive neu und zeigt keine Scheu weitgreifende Thesen zu bilden – teilweise fehlt aber die Unterfütterung wie etwa bei den Kontinuitäten über 1914 hinaus und bei der Öffentlichkeitsarbeit in der Zwischenkriegszeit. Insgesamt ist die Umkehr der üblichen Frage nach der Wirkung von Öffentlichkeitsarbeit sicher der gewitztere Zugang zum Thema

Buchbesprechungen »Kriegspropaganda«, allerdings entzieht sich Götter damit der Frage, welche Wirkungen »Medienarbeit« auf eine Gesellschaft entfalten konnte, die ja schließlich mit denselben Annahmen zur Macht der Medien operierte. PATRICK MERZIGER, LEIPZIG Paddock, Troy (Hg.): World War I and Propaganda. Leiden: Brill 2014, XIV, 360 S. Anlässlich des Zentenariums des Ersten Weltkriegs ist auch die publizistische Front in den Fokus historischer Untersuchungen gerückt. Der Krieg war die Geburtsstunde der modernen Propaganda, die nicht nur zur Mobilisierung der eigenen Öffentlichkeit eingesetzt wurde, sondern ebenso zur Demoralisierung der gegnerischen Bevölkerung und zur Beeinflussung der neutralen Staaten. Während frühere Studien häufig aus einem nationalen Blickwinkel verfasst wurden (z.B. M. Sanders / P. M. Taylor: British Propaganda during the First World War [1982]; J. P. Auclert: La grande guerre des crayons [1981]; D. Welch: Germany, Propaganda, and Total War, 1914-1918 [2000]; A. Fiori: Il filtro deformante [2001]), nimmt der vorliegende Sammelband eine multinationale Perspektive ein. Troy Paddock hat ein internationales Team um sich versammelt, welches Formen und Funktionen von Propaganda im Ersten Weltkrieg rekonstruiert. Die vierzehn Kapitel sind vier Abschnitten zugeordnet, die sich mit unterschiedlichen Diskursfeldern befassen: der Aushandlung imperialer Identität, der Frage nach der »korrekten« Kriegführung, dem Umgang mit der Bevölkerung in den besetzten Gebieten sowie den Beziehungen zu den neutralen Staaten. Der erste Abschnitt zeichnet die Versuche der britischen Propaganda nach, Zustimmung und Unterstützung für den Krieg im britischen Empire zu generieren. Im Fokus stehen dabei Großbritannien selbst sowie Irland, Kanada, Jamaika und Südafrika. Der zweite Abschnitt geht der Frage nach, wie militärische und zivile Kriegführung in der Propaganda definiert wurde; zu den untersuchten Themenfeldern gehören Geschlecht und Sexualität, Kriegsverbrechen und Gräuelpropagan-

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da, Kriegsgefangenschaft sowie die Darstellung von Soldaten aus den französischen und britischen Kolonien in der britischen, französischen und deutschen Propaganda. Der dritte Abschnitt befasst sich mit den Propagandaaktivitäten der Entente und Deutschlands in Elsaß-Lothringen sowie mit der deutschen Propaganda in Litauen. Ein weiteres Kapitel rekonstruiert die Diskurse der Warschauer Presse zur Stellung der Frau in der polnischen Gesellschaft. Der letzte Abschnitt analysiert die Versuche der Entente und Deutschlands, mittels Propaganda Einfluss auf neutrale Länder wie Griechenland, Spanien und Argentinien zu nehmen. Selbstverständlich kann ein einzelner Sammelband nicht jede Form von Propaganda oder alle am Krieg beteiligten Länder einbeziehen. Es ist daher einleuchtend, dass die Beiträge auf ausgewählte Länder und Erscheinungsformen der Propaganda fokussieren, welche zugleich die Breite des Themas und den aktuellen Forschungsstand aufzeigen. Dennoch erscheint die Themenauswahl wenig ausbalanciert: Großbritannien und das britische Empire, Deutschland sowie in geringerem Maße Frankreich dominieren den Band, während Russland, Serbien, Österreich, Italien, die USA und das Osmanische Reich überhaupt nicht vertreten sind, ohne dass dies in der Einleitung begründet würde. Auch hätte sich die Rezensentin ein abschließendes Resümee gewünscht, welches die Beiträge unter einer vergleichenden Perspektive rekapituliert, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Propagandastrategien der verschiedenen Länder aufzeigt sowie Forschungsdesiderate benennt. Insgesamt bietet »World War I and Propaganda« einen nützlichen Überblick über Einsatzgebiete und Erscheinungsformen der Propaganda im Ersten Weltkrieg. Abgerundet wird der Band durch ein Register, 11 Abbildungen sowie eine Bibliografie mit weiterführender Literatur auch zu nicht in diesem Band vertieften Themen, die allerdings nur englischsprachige Titel auflistet und somit kaum als repräsentativ für den aktuellen Stand der internationalen Forschung zu bezeichnen ist.

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Fachliteratur und Quellen in anderen Sprachen werden jedoch in den Anmerkungen der Buchbeiträge erschlossen. Das Werk eignet sich zum einen als Einführung in das Thema Kriegspropaganda, etwa in der Lehre, zum anderen bietet es zahlreiche Anknüpfungspunkte für weiterführende Forschungen nicht nur zur Propaganda im engeren Sinne, sondern auch zur Geschichte der Heimatfront, der Kriegsgefangenen, der Rolle von Frauen und Minderheiten, der Beteiligung des britischen Empire am Ersten Weltkrieg und vielen Themen mehr. STEPHANIE SEUL, BREMEN Koch, Christian: Giftpfeile über der Front. Flugschriftpropaganda im und nach dem Ersten Weltkrieg. Essen: Klartext Verlag 2015, 486 S. Meierhofer, Christian / Wörner, Jens (Hg.): Materialschlachten. Der Erste Weltkrieg und seine Darstellungsressourcen in Literatur, Publizistik und populären Medien 1899– 1929. Göttingen: V&R Unipress, Universitätsverlag Osnabrück 2015, 504 S. Gerdes, Aibe-Marlene: Ein Abbild der gewaltigen Ereignisse. Die Kriegssammlungen zum Ersten Weltkrieg. Essen: Klartext Verlag 2016, 434 S. Nachdem in den vergangenen beiden Jahrgängen des Jahrbuchs bereits zahlreiche Studien zum Ersten Weltkrieg vorgestellt wurden, seien hier noch einmal drei Bände angezeigt, denen es gemeinsam ist, dass auch die Zeit nach dem Völkerschlachten eine Rolle spielt. Christian Koch analysiert in seiner die neu entstandene Frontpropaganda umfassend analysierenden Studie, die 2013 als Dissertation von der philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf angenommen wurde, die alliierte Flugschriftpropaganda, die deutsche Propagandaabwehr und die deutsche Feindpropaganda sowie die Frontpropaganda im Diskurs der Zwischenkriegszeit. Aibe-Marlene Gerdes legt mit ihrer Freiburger Dissertation aus dem Jahre 2014 die bisher umfangreichste und detaillierte Studie zu den Kriegssammlungen verschiedenster Privatpersonen und Institutionen wie Archive, Bibliotheken, Vereine und Museen vor und

analysiert sie in ihrem beträchtlichen Quellenwert für die Forschung. Die Bedeutung der in diesen Sammlungen zusammengebrachten gedruckten, autographierten oder handschriftlichen Bekanntmachungen, Verordnungen, Anschläge, Flugschriften, Flugblätter, Feldzeitungen, Notgelder, Vereinsschriften, Programme, Geschäftsanzeigen, Bilder, Photographien, Ansichtskarten und Karikaturen sowohl von deutscher, befreundeter, neutraler und ganz besonders von feindlicher Seite kann kaum zu hoch eingeschätzt werden. Christian Meierhofer und Jens Wörner schließlich haben einen anregenden Sammelband vorgelegt, der den Ersten Weltkrieg als populäres Phänomen in den Blick nimmt und seine Aufmerksamkeit Publizistik und Sachbuch, literarischen Verarbeitungen von Kriegserfahrungen und -motiven sowie dem Kriegsfilm und der Kinokultur zuwendet. Die Herausgeber wollen den Ersten Weltkrieg nicht in erster Linie als »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts« und als eine epochemachende Zäsur der »Weltwende« verstanden wissen, sondern sich um eine »interdisziplinäre Verortung« des Krieges als ein Geschehen bemühen, das maßgeblich in die alltäglich-populären, medial gesteuerten Funktions- und Wirkungszusammenhänge verflochten sei. HOLGER BÖNING, BREMEN Seyffarth, Kay: Entscheidung in Aleppo. Walter Rößler (1871–1929). Helfer der verfolgten Armenier. Eine Biografie. Bremen: Donat Verlag 2015, 352 S. »Walter Rößler war nicht zum Helden geboren. Doch als die Not der Zeit an ihn herantrat, verschloss er sich nicht. Er tat das ihm Mögliche und war auf eine erstaunliche Weise integer.« Das wertende Urteil des Biografen Kai Seyffarth über den Retter vieler Armenier, den Konsul Walter Rößler, verweist auf einige wesentliche Elemente, die den Lebenslauf des aus einer liberal gesinnten Pastorenfamilie stammenden preußischen Beamten bestimmten. Selbstständiges Denken bei aller Loyalität gegenüber dem Staat, humane Orientierung in einer bildungsbürgerlichen Gesellschaft, Jura-Studium an der

Buchbesprechungen Humboldt-Universität in Berlin und Arabisch-Studium am dortigen Orientalischen Institut als Grundlage für eine Tätigkeit im diplomatischen Dienst. Bereits 1893 erhält er vom Auswärtigen Amt die Erlaubnis, als Dolmetscher Aspirant am Kaiserlichen Konsulat in Sansibar angestellt zu werden. Vier Jahre später ist er Dragoman, ein Dolmetscher, der auch verwaltungstechnische Aufgaben übernehmen darf: Dazu gehören unter anderen auch die diplomatischen Beziehungen zum Sultan und der geschickte Umgang mit den dortigen arabischen Oberschichten, die ihre Untergebenen als Sklaven behandelten. Nach Dienstverpflichtungen im iranischen Buschehr am Persischen Golf und im ostafrikanischen Mombasa als Konsulatsverwalter (1903) wird er Vizekonsul im palästinischen Jaffa und erhält dort nach einer Konsularprüfung die offizielle Anstellung. Es ist eine Bestallungsurkunde, die ihm – nach weiteren vier erfolgreichen Jahren im kaiserlichen Dienst – die Berufung zum Konsul im syrischen Aleppo ermöglicht. Die Schilderung der Tätigkeit des Konsuls verbindet Seyffarth mit einer kritischen Darlegung der reichsdeutschen Interessen, die neben gezielter deutscher Bildungsarbeit auch die Ausraubung syrischer kulturhistorischer Schätze umfassten. Er zeichnet auch die deutschen Aktivitäten gegen die britischen Hoheitsgebiete zu Beginn des Ersten Weltkriegs auf. An diesen Aktionen ist das deutsche Konsulat unter Walter Rößler beteiligt, dessen patriotische Haltung und tadelloser Diensteifer von seinen Vorgesetzten in Berlin lobend erwähnt wird. Nach dem Kriegseintritt des Osmanischen Reiches an der Seite von Reichsdeutschland setzte auch die verstärkte Verfolgung der armenischen Bevölkerung in den östlichen Gebieten der Türkei ein. Die entscheidende Auslösung der systematischen Verfolgung und physischen Vernichtung begann nach der Katastrophe des Winterfeldzugs gegen Russland und der Auslöschung der 3. Armee. Ab 24. Februar 1915 wurden rund 200 000 armenische Soldaten entwaffnet, weil die jungtürkische Kriegsführung ihnen die Schuld an dieser

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Niederlage zuschob. Im deutschen Konsulat wurde die anwachsende Gewalt der türkischen Behörden gegen die armenische Zivilbevölkerung zunächst mit nüchterner Neutralität registriert, darunter auch die verleumderischen Angaben des türkischen Bündnispartners über angeblichen gezielten armenischen militärischen Widerstand. In der Zwischenzeit häuften sich die vom Konsul Rößler unterzeichneten Berichte über Deportationen, grausame Verstümmelungen armenischer Zivilisten und Bitten an seine Berliner Vorgesetzten, man solle wegen der grausamen Tötung der armenischen Bevölkerung bei den türkischen Militärbehörden intervenieren. Doch seit der Verhaftung von tausenden Personen der armenischen Oberschicht in Konstantinopel in der Nacht vom 24. zum 25. April 1915 rollte eine Welle der Vernichtung durch das Osmanische Reich, die die systematische Auslöschung einer ethnischen Minderheit zum Ziele hat. Von Seiten der Entente häufen sich die offiziellen Proteste, während die Militärführung des Deutschen Reichs angesichts des Völkermords an den Armeniern schweigt oder die einzelnen empörenden Berichte ihrer Untergebenen zu unterdrücken versucht. Seyffarts detaillierte Schilderungen des Todesgangs eines christlichen Volkes, erweisen sich unter Einbeziehung der historiografischen Forschung als wichtige Dokumente. WOLFGANG SCHLOTT, BREMEN Ficiciyan, Yetvart (Hg.): Der Völkermord an den Armeniern im Spiegel der deutschsprachigen Tagespresse 1912–1922. Mit einem Nachwort von Wolfgang Gust. Bremen: Donat Verlag 2015, 447 S. Der Herausgeber, der seine Dokumentation zur Darlegung des Genozids in der deutschsprachigen Tagespresse für einen Zeitraum von rund zehn Jahren angelegt hat, stieß bei seinen Recherchearbeiten zufällig auf Felix Dietrichs »Verzeichnis von Aufsätzen aus deutschen Zeitungen 1908–1944«, mit dessen Hilfe er mehr als 200 Zeitungsartikel mit dem Stichwort »Armenien« bundesweit digitalisierte, archivierte und für eine Do-

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kumentation transkribierte. Ficiciyan stellt zurecht fest, dass diese Publikation »ein wichtiges Gegengewicht zu den bereits publizierten Aktenberichten des Deutschen Auswärtigen Amtes von 1912 bis 1922 dar(stellt)«. Eine aufmerksame Lektüre der Korrespondentenberichte aus dieser Zeit könnte durchaus die Untersuchung der Wechselwirkung der öffentlichen Meinung in Deutschland gegenüber der Haltung des jungtürkischen Militärapparats zur Armenienfrage mit neuen Akzenten versehen, zumal die Geschichtswissenschaft sich erst in jüngster Zeit auch dieser Quellen bedient. Seine publizistische Dokumentation teilt der Herausgeber in vier große Abschnitte ein: 1) Die armenische Frage vor dem Ersten Weltkrieg; 2) der Erste Weltkrieg und der Völkermord an den Armeniern (Juli 1914– November 1918); 3) Ende des Ersten Weltkriegs und das Schicksal der Armenier (1918– 1921); 4) Der Talaat Pascha-Prozess und weitere Attentate in Berlin (1921–1922). Diese chronologische Zuordnung entspricht den dramatischen Abläufen, die in den Zeitungsberichten mit unterschiedlichen ideologischen Bewertungen der Schuldfrage, die in den meisten Quellen jedoch ausschließlich der türkischen Militärmacht und cum grano salis ihren reichsdeutschen Beratern zugeschrieben wird. Die immer wieder thematisierte Behauptung, es habe armenische Geheimbünde gegeben, die durch ihren angeblichen systematischen militärischen Widerstand das Unheil der Armenier noch vergrößert hätten, widerlegt der Journalist und Armenienkenner Wolfgang Gust. Er publizierte im Jahr 2000 – gemeinsam mit seiner Frau Sigrid - den Wortlaut der Originalakten des Auswärtigen Amtes »samt englischer Übersetzung sowie die einzelnen Manipulationen«. (www.armenocide.net). Der an den Hintergründen des armenischen Völkermords interessierte Leser sollte sich das Nachwort von Wolfgang Gust zuerst zu Gemüte führen, weil sein Autor nicht nur die Ursachen für die Entstehung des Ersten Weltkriegs und des militärischen Bündnisses zwischen Reichsdeutschland und dem Osmanischen Reich argumentativ abhandelt, son-

dern anhand der vorgelegten Zeitungsquellen nachweist, wie »die unheilige Allianz der beiden autoritären Staaten […] das Todesurteil des armenischen Volkes in der Türkei und das von Hunderttausenden von osmanischen Griechen (besiegelte)«. (S. 427) Aufschlussreich ist es, auf der Grundlage der vorliegenden Pressequellen aus den Jahren 1917/18 zu überprüfen, inwieweit die deutschsprachigen Zeitungen die Frage der Schuld und der »Wiedergutmachung« an den Nachfahren der Opfer thematisierten. Mit der vorliegenden Pressedokumentation, die ein Personenregister aufweist, in dem noch Lücken in der Zuschreibung der Namen zu schließen sind, hat die deutsche Armenien-Forschung ein umfassendes Spiegelbild der deutschsprachigen Rezeption vorgelegt. WOLFGANG SCHLOTT, BREMEN Padova, Thomas de: Allein gegen die Schwerkraft. Einstein 1914–1918. München: Carl Hanser Verlag 2015, 312 S. Die gut geschriebene Biographie lässt den Leser an fünf Lebensjahren dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit teilhaben, des schöpferischen Wissenschaftlers ebenso wie des politischen Menschen in Jahren des großen Umbruchs und endlich auch an den nicht immer ein helles Licht auf ihn werfenden privaten Beziehungen. Fünf Jahre, die es in jeder Hinsicht in sich haben, persönlich mit dem Umzug von Zürich nach Berlin und dem Scheitern der ersten Ehe, wissenschaftlich mit der Entstehung der allgemeinen Relativitätstheorie und politisch mit dem Ende des alten Europas und dem Untergang der »Welt von gestern« in den Schlachten des Ersten Weltkrieges. Neben der Leistung des Autors, dem Rezensenten zumindest das Gefühl gegeben zu haben, nun eine Ahnung von der wissenschaftlichen Leistung Einsteins bei der Schaffung der allgemeinen Relativitätstheorie zu haben, für die der hier behandelte Zeitraum ausschlaggebend war, gelingt es in dem Buch nicht zuletzt durch die intensive Nutzung von Zeitungen als Quelle, anschaulich werden zu lassen, in welche Welt Einstein mit dem Umzug aus einem Land, das seit Jahrhunderten

Buchbesprechungen keine Kriege geführt hatte, in das Zentrum des deutschen Militarismus geriet. Die Wochen, in denen die deutsche und österreichisch-ungarische Politik auf dem Weg in den Krieg voranschritt, werden auf der Grundlage seriöser Quellen durchaus nicht als ein Prozess des Schlafwandelns, sondern als das Resultat zum Krieg treibender Politik geschildert (S. 100–104), an der es mit dem hochriskanten Kurs und Fehleinschätzungen der deutschen militärischen und politischen Führung Schuldige gab, die auch von den Zeitgenossen in der Publizistik als solche benannt wurden (S. 101, 110, 112f.). Aufschlussreich, wie sich Einstein mitten im Berliner nationalistischen Taumel, in den besonders die Gebildeten insgesamt und seine Kollegen an der Akademie der Wissenschaft speziell fallen, seine pazifistischen Überzeugungen bewahrt und er seine Vorstellungen von einem neuen Europa entwickelt: »In solcher Zeit sieht man, welch trauriger Viehgattung man angehört.« (S. 109) Er dankt dem »blinden Geschick«, dass er sich als Schweizer nicht an dem »sinnlosen Menschenmord« beteiligen muss. (S. 114) Während gute Freunde wie Fritz Haber nun Kriegsforschung betreiben – zu diesem Wissenschaftler, der als Vater des Giftgaskrieges an der Entgrenzung des Krieges und Radikalisierung der Kriegsführung beteiligt ist, liefert de Padova die eindrückliche biographische Miniatur eines Menschen, der mit seiner jüdischen Herkunft, seiner Geltungssucht und seinem Machtstreben trotz allen Patriotismus’ nie ganz zu den »blonden Bestien« gehören darf –, fühlt sich Einstein immer fremder. Die Gelehrten, meint er, gebärdeten sich so, als wenn ihnen zu Kriegsbeginn »das Großhirn amputiert worden wäre«. (S. 119) Die Mehrzahl der deutschen Hochschullehrer ist 1915 einer Annexionspolitik verpflichtet, die nach Belgien, der französischen Kanalküste und dem Baltikum verlangt. (S. 189) Rings um ihn herum, sieht er nur noch fanatische Franzosenfeinde und Englandhasser; er kommt sich gleich dem Publizisten Hellmut von Gerlach vor wie »ein Nüchterner in einer Gesellschaft von Allzufröhlichen. (S. 115) Bereits 1915 hofft

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Einstein angesichts des militaristisch-nationalistischen Wahns um ihn herum auf einen Sieg der Alliierten und die Zerstörung der preußischen Dynastie, an eine Erneuerung Deutschlands aus eigener Kraft glaubt er nicht mehr. (S. 166) Politisch engagiert er sich bis zu dessen Verbot im »Bund Neues Vaterland«, der die Debatte über die deutschen Kriegsziele nicht den publizistisch gut organisierten Rechten überlassen will. (S. 156) Seine pazifistische Gesinnung setzt ihn nach eigener Überzeugung ebenso wie seine wissenschaftlichen Thesen in Gefahr, »in einem Tollhaus interniert zu werden«. (S. 163) Hinter der Wut zu töten und zu verstümmeln, vermutet er starke männliche Triebe, während »ein ganz Leidenschaftsloser wie ich den andern defekt erscheint.« (S. 148) Anrührend, wie Einstein es vermeidet, allzu intensiv die ihn deprimierenden deutschen Zeitungen zu lesen. (S. 215 f., 249) 1916 konstatiert er: »Der Krieg wirkt hier wohltuend erzieherisch auf die Menschen oder besser gesagt der Nahrungsmangel«. (S. 220) Entstanden ist eine Biographie, die dem humanen Geist des Porträtierten verpflichtet ist. HOLGER BÖNING, BREMEN Klemperer, Victor: Man möchte immer weinen und lachen in einem. Revolutionstagebuch 1919. Mit einem Vorwort von Christopher Clark und einem historischen Essay von Wolfram Wette. Berlin: Aufbau Verlag 2015, 263 S. Wer Victor Klemperers Tagebücher und sein »Curriculum Vitae« kennt, wird schnell merken, dass hier keineswegs seine Tagebücher abgedruckt sind, sondern es sich um deren kunstvolle Bearbeitung nach Art seiner Autobiographie handelt. Gleichwohl ergibt dies ein Tagebuch der Münchener Revolution von 1919, die der Chronist – die Ereignisse nie ganz ernst nehmend und das Komödienhafte der Räterepublik betonend – dem Leser höchst anschaulich darbietet und als BohemeRevolution schildert, getragen von pazifistischen und anarchistischen Intellektuellen wie Eisner, Mühsam oder Landauer, durchgeführt nahezu ohne Blutvergießen, zu dem es mit mehr als 2000 Toten erst durch die Gegenre-

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volution kommt. Verfasst hat Klemperer die Schilderung auf der Grundlage seiner lebenslang geführten Tagebücher, kunstvoll gestaltet und in einer Weise verdichtet, die sich dem Leser erst erschließt, wenn ihm die gleichzeitige Lektüre von Tagebüchern und Autobiographie ermöglicht wird. Die Wandlung vom Tagebuch zur künstlerisch bemerkenswerten Lebensbeschreibung hat etwas Journalistisches, wie der parallele Abdruck von Berichten sehr deutlich werden lässt, die Klemperer als Augenzeuge für die ›Leipziger Neuesten Nachrichten‹ zeigt, umgekehrt erweisen seine Zeitungsbeiträge die schriftstellerische, ja dichterische Potenz des Autors. Er habe in diesen Monaten seine alte Sehnsucht nach der politischen Journalistik abreagiert und sich den Beweis seiner Fähigkeit geliefert, »die gewünschte Suppe zu kochen«, erinnert sich Klemperer (S. 66). Nie verleugnet das hier vorliegende Werk, dass es in jenen Jahren bis 1942 verfasst wurde, als ihrem Autor jeder Zugang zu Bibliotheken und jede Möglichkeit zur wissenschaftlichen Arbeit genommen war. Und so zeigt sich immer wieder, dass der die Revolution resolut ablehnende und den Freikorps durchaus nicht ohne Sympathie gegenüberstehende Beobachter zu Überlegungen gezwungen ist, die dem sich seines Deutschseins so sicher meinenden Autor 1919 fremd waren. Der antihumanistische Charakter der Gegenrevolution und der von ihr gepflegte Antisemitismus wird ihm erst zwei Jahrzehnte später so recht deutlich. Die autobiographische Darstellung Klemperers hat keinesfalls den Charakter einer Beichte, sondern sie ist, wie der Autor dies gewollt hat, ein erstrangiger Beitrag zur Geistes- und Kulturgeschichte der wechselvollen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. (S. 65) HOLGER BÖNING, BREMEN Troeltsch, Ernst: Spectator-Briefe und Berliner Briefe (1919–1922). Hg. von Gangolf Hübinger / Nicolai Wehrs. Berlin: Walter de Gruyter 2015, 716 S. Rechtzeitig vor dem Centenarium liegen jene 56 Beiträge vor, die der evangelische Theologe, Philosoph und Politiker Ernst

Troeltsch vom Februar 1919 bis zum November 1922 im ›Kunstwart und Kulturwart‹ verfasst hat: 32 sog. »Spectator-Briefe« und 24 »Berliner-Briefe«. Zusammen mit den »Schriften zur Politik und Kulturphilosophie« vermitteln sie einen umfassenden Eindruck von der politischen Publizistik des in Berlin auf den »Lehrstuhl für Kultur-, Geschichts- Gesellschafts- und Religionsphilosophie und christliche Religionsgeschichte« Berufenen. In diesem Sinn thematisch ähnlich breit konzipiert hat der politisch engagierte Gelehrte und gebildete Intellektuelle beeindruckende Kritiken des Zeitgeschehens geschrieben. Troeltsch favorisierte die hauptstädtische Perspektive, obwohl er im revolutionären Winter entsetzt war von der Mischung aus Hass und Gewalt, Kriegsgewinnlertum und Armut, Hemmungslosigkeit und Vergnügungslust, die sich ihm in der Stadt zeigten. Als einer der prominenten Mitbegründer der »Deutschen Demokratischen Partei« gehörte Troeltsch zu dem Kreis liberaler Köpfe, der seit 1919 versuchte, im Bürgertum »Gefühl, Glaube und Hingebung« in dem Umfang zu vermitteln, der erforderlich sei, um in dem politisch wichtigen »Block der Mitte« hinreichend »große nationale und ethische Kräfte« zu aktivieren. In der Interpretation der partei-, wirtschafts- und kulturpolitischen Entwicklungen tritt bei Troeltsch die Grundeinstellung eines nationalen Liberaldemokraten hervor. In der Revolution lehnte er basis- bzw. rätedemokratische Experimente ab, favorisierte dagegen die Einrichtung einer »Kammer der Arbeit« und kritisierte das System des reinen Parteien-Parlamentarismus sowie das »mystische Dogma von der Volkssouveränität«. Stabile Regierungsmehrheiten könne nur eine »Mittebildung« garantieren, in der die »Parität von Arbeitertum und Bürgertum« pragmatisch und auf Dauer gesichert werden. Die Herausgeber haben einen kenntnisreichen Sachkommentar verfasst. Sie konzentrieren sich auf die Skizzierung des historischen Kontextes. Ihr textkritischer Apparat zeigt zusammen mit den akribisch beachteten editionswissenschaftlichen Grundsätzen auch

Buchbesprechungen in diesem Band die hohen Standards der Gesamtausgabe. Im Anhang wird auch die »Einleitung« abgedruckt, die Friedrich Meinecke 1924 der ersten (unvollständigen und im Textverlauf auch gekürzten) Sammlung der »Spectator-Briefe« seines Schülers Hans Baron beigegeben hat. BERND SÖSEMANN, BERLIN Bernard, Birgit: »Den Menschen immer mehr zum Menschen machen«. Ernst Hardt 1876–1947. Essen: Klartext Verlag 2015, 553 S. 1876 in Graudenz, Westpreußen, geboren, 1947 in der Nähe von Günzburg gestorben, fiel das Leben des Journalisten und Schriftstellers Ernst Hardt, der Theaterstücke, Erzählungen und Novellen schrieb und sich auch als Übersetzer und Chef mehrerer Theater und nicht zuletzt als Intendant der Westdeutschen Rundfunk AG von 1926 bis 1933 betätigte, in mehrere politische Umbrüche. In 14, zumeist 30seitigen Kapiteln, die dem Gang der Ereignisse chronikalisch folgen, erzählt Birgit Bernard, Dokumentarin im Historischen Archiv des Westdeutschen Rundfunks, das künstlerische, aber auch private Leben ihres Protagonisten. Aus den Überschriften einzelner Kapitel gehen die Stationen seines Wirkens und die Suche nach seinem Platz in der Gesellschaft hervor. So folgen den »Orientierungsjahren«, die Hardt bis 1900 teilweise in Griechenland verbrachte, der für die Zeit bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs zu datierende »schriftstellerische Durchbruch« und seine Engagements als Intendant am Deutschen Nationaltheater in Weimar von 1919 bis 1924 und als Leiter des Schauspielhauses Köln 1925/26. Den Schwerpunkt ihrer Darstellung legt die Verfasserin mit mehr als 200 Seiten auf das Wirken Hardts als Intendant der Westdeutschen Rundfunk AG. Die Schilderung reicht von seiner Berufung auf Veranlassung des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer 1926 auf den Intendantenstuhl bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten 1933; auch der sich daran anschließende Rundfunkprozess am Leipziger Reichsgericht wird berücksichtigt. Obwohl Hardt keinen

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Rundfunkempfänger besaß, auch noch nie als Hörer mit dem neuen Medium »Radio« in Berührung gekommen war und sich zunächst nicht vorstellen konnte, dass »Kultur aus einem solchen Kasten« vermittelt werden könnte, vertiefte er sich mit großem Engagement und Ideenreichtum in seine neue Aufgabe. Es kam ihm zupass, dass der Westdeutsche Rundfunk in Köln nach dem kurzzeitigen Zwischenaufenthalt der Westdeutschen Funkstunde in Münster, da Rundfunk im Rheinland durch die Besatzungsmacht zunächst verboten war, praktisch neu gegründet werden musste. Dem Intendanten gelang es in kurzer Zeit eine Mannschaft zu rekrutieren, die seinen hohen ästhetischen und moralischen Anforderungen entsprach. In den Worten der Autorin: »Was Hardt vorschwebte, war […] die Schaffung einer Plattform für faktenbasierte, überparteiliche und ideologiefreie Information, die Einblicke in unterschiedliche Lebenswelten gewähren und das Verständnis für politisch Andersdenkende fördern sollte.« (S. 292) Und das von ihm Angedachte, hat er mit Umsicht auch umsetzen können. Ein Bildblock in der Mitte des Buches ergänzt den Text, ein Quellenverzeichnis lässt erkennen, wo Hardt überall seine Spuren hinterlassen hat. Die Autorin hat sie geschickt zu einer überaus lesbaren Biographie, gespickt mit vielen Zitaten vor allem aus der Feder von Hardt, kompiliert. Leider ist ein Personenregister zu vermissen. ANSGAR DILLER, HOCHHEIM AM MAIN Engel, Eduard: Deutsche Stilkunst. Bd. 1–2. Nach der 31. Auflage von 1931. Mit einem Vorwort von Stefan Stirnemann. Berlin: Die Andere Bibliothek 2016, XXXIV, 932 S. Dass allein aus Wahrheit und Wahrhaftigkeit ein guter Stil entsteht, wird niemand glauben, wohl aber, dass Form und Inhalt nicht unabhängig voneinander sind. Und so ist das Wort von Eduard Engel, dass Wahrheit ein Urgrund guten Stils sei und nur eine Todsünde gegen den guten Stil nicht vergeben werden könne, nämlich die »Unwahrhaftigkeit, in allen ihren so mannigfachen ver-

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steckten und doch unversteckbaren Äußerungen«, ein wohltuendes Diktum gegen alle Wortklingler und jede »Gelehrttuerei in Worten« (S. 1, 4). Engel ging es nicht um ein Regelwerk des guten Stils, sondern er wollte am »Sprachgebrauch unsrer besten Schreiber« zu unterscheiden lehren, er warnte vor jeder Sprachmeisterei, da mag man ihm seinen recht deutschen Furor gegen die »Fremdworterei« verzeihen. Jedem Freund der Sprache und des Schreibens sei sein Werk, das an manchen Stellen noch den Geist des Kaiserreiches atmet, ans Herz gelegt; sein Autor hat es als »Buch für Schreibende jeder Art« konzipiert. Was an diesen zwei wunderbaren Bänden in der »Anderen Bibliothek«, erstmals erschienen 1911 und sodann in 31 Auflagen bis 1931, bemerkenswert ist, hat mit der deutschen Geschichte zu tun. Der deutsch-jüdische Philologe und stellvertretende Vorsteher des Stenographenbüros des Deutschen Reichstages, der sich nach eigenen Worten nur noch als Deutscher, kaum noch als Jude fühlt, hat in dem 12 Jahre dauernden Raubmord nach 1933 eine sehr eigene Geschichte der Arisierung erlebt. 1943 erschien die »Deutsche Stilkunst« von Ludwig Reiners, die nicht als Plagiat zu empfinden schwerfällt. Im Vorwort der Neuedition heißt es dazu, Reiners habe von Eduard Engel bewusst und nach Plan die Auffassung von Stil und Stillehre, die Begriffe und zahllose Beispiele aus schöner und Fachliteratur übernommen und darüber hinaus ihm treffende Beobachtungen und kräftige Sätze gestohlen. Was Reiners dem Werk hinzufügte, war sein bei Eduard Engel nicht vorhandener Rassismus. Wenn man meint, dass ein solcher Betrug nur im Dritten Reich möglich gewesen sei, muss man staunen, dass das Arisierungswerk auch nach 1945 höchst erfolgreich blieb, die jüngste gebundene Edition erschien im Jahre 2004, die Gesamtauflage wird auf bisher 150.000 Exemplare geschätzt. Es möge eine reinigende Wirkung haben, dass nun das Original wieder auf dem Buchmarkt ist und an seinen Autor erinnert, dem deutsche Sprache und Kultur alles bedeuteten. Dass Barbaren ihm raubten,

was sein Leben erfüllte, ist beim Lesen dieser Stilkunde immer gegenwärtig. HOLGER BÖNING, BREMEN Schmitt, Carl / Huber, Ernst Rudolf: Briefwechsel. Mit ergänzenden Materialien. Hg. von Ewald Grothe. Berlin: Duncker & Humblot 2015, 617 S. Mit dieser Korrespondenz werden zwar weitere 121 Briefe von Carl Schmitt publiziert, aber im Mittelpunkt des Buches steht einer seiner bedeutendsten Schüler, der Staatsrechtler Ernst Rudolf Huber. In dem Zeitraum von 1926 bis 1981 antwortete Huber in 98 Briefen. Der vom Herausgeber als »nicht überliefert« genannte Antwortbrief Hubers auf Schmitts Schreiben (Nr. 145) liegt mit der fehlerhaft datierten Nr. 147 (14.1[?].1936) vor. Für den Herausgeber, aber nicht für die Briefpartner gegebene Zäsuren sind der 30. Januar 1933 und der 8. Mai 1945. Die Regierungsübergabe an die Hitler-Papen-Hugenberg-Koalition schließt dementsprechend den ersten Teil ab (61 Briefe). In den insgesamt 125 Briefen des zweiten Abschnitts erweisen sich beide als Überzeugungstäter. Für sie war »der Führer« »Träger der Regierungsgewalt« und »die Totalität der staatlichen Gewalt«. Der dritte Abschnitt ist mit 32 Briefen nicht nur der kürzeste, sondern auch weniger ergiebig, da die wiederholten Bemühungen Hubers scheiterten, den nach 1945 uneinsichtigen Schmitt zur Reflexion über »das ›dritte Reich‹ als Vernichtungssystem« zu bringen. Huber nutzte dagegen die Muße zur kritischen Selbstbefragung nach seiner Mitverantwortung für das Regime, das »unter dem Beistand einer beflissenen Jurisprudenz« funktioniert habe. Die »Einleitung« besteht aus vier Teilen und einem editorischen Bericht. In den ersten drei Teilen stören etliche Redundanzen und Nachlässigkeiten wie die unterschiedliche Datierung der Krisenmonate im persönlichen Verhältnis der beiden Juristen. Der vierte Teil ist entbehrlich, weil er aus zahlreichen Wiederholungen besteht. Der über zweihundert Seiten starke Anhang steht nahezu ausschließlich im Zeichen der Biographie Hubers –

Buchbesprechungen darunter hoch bedeutsam das »Exposé«, in dem Huber 1946/47 relativ offen von seiner Mitverantwortung Zeugnis ablegt. Die Auswahl vermag im Einzelnen nicht immer zu überzeugen. Es ist unklar, welchen Adressatenkreis der Herausgeber vor Augen hatte. Für die Wissenschaft hätte es zumindest eines anspruchsvolleren Sachkommentars bedurft. Die Briefe und Texte von Huber lassen ahnen – und das ist ein unverhoffter Nebeneffekt der Veröffentlichung –, wie gewinnbringend eine Auswahl aus dem umfangreichen Nachlass Huber sein dürfte. BERND SÖSEMANN, BERLIN Hitler, Adolf: Mein Kampf. Eine kritische Edition. Hg. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin von Christian Hartmann u.a. München: Institut für Zeitgeschichte 2016, 1968 S. Der erste Band von Mein Kampf erschien 1925, der zweite folgte noch Ende 1926. Später kamen ein einbändiges ungekürztes Werk und diverse »Volksausgaben« sowie exquisite Sonder- und preisgünstige »FeldAusgaben« hinzu. Nach Ablauf der Urheberrechtsfrist liegen die beiden Erstausgaben in kommentierter Fassung vor – sozusagen als 1032. Auflage. Die Nachfrage übertrifft um ein Vielfaches die Erwartungen der Verantwortlichen. Dabei war es kurz zuvor noch zweifelhaft, ob das Werk würde erscheinen können, weil Bayern seine Mitfinanzierung kurzfristig eingestellt hatte – schwer verständlich, weil es die Publikation von Hitlers »Zweitem Buch« und weitaus drastischeren NS-Texten akzeptiert hatte. Die große Gruppe von Historikern und ihren Helfern haben in kaum mehr als drei Jahren eine beeindruckende Materialfülle zur Entstehung, Form, Funktion, Bedeutung und zur Wirkung von »Mein Kampf« zusammengetragen. Einleitung und Kommentierung informieren über die nationalsozialistische »Weltanschauung«, die Absichten des Autors, sein intellektuelles Vermögen, seine Quellen und ihre eigenwillige Verwendung im Rahmen des historischen Kontextes. Die Bearbeiter haben mit der großzügigen Trennung von

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Text- und Sachkommentar einen überzeugenden Weg der Präsentation gefunden. Das kombinierte Sach- und Stichwortregister erfasst die Weite und Tiefe des heterogenen Textes. Damit ragen die beiden Bände über die unkommentierte Wiedergabe der Notizen und propagandistischen Diktate von Goebbels weit hinaus (32 Bde., 1993–2008) und übertreffen in editionswissenschaftlicher Hinsicht auch die ebenfalls vom Institut vorgelegte Ausgabe der Reden, Schriften und Anordnungen von Hitler (13 Bde., 1992–2003). Im Rahmen dieses Rezensionsteils kann auf die Abweichungen von dokumentarischen Prinzipien, die Besonderheiten im Formalen, die Eigenarten der Kommentierung oder Präsentation ebenso wenig differenziert eingegangen werden wie auf das Gesamtkonzept und den anspruchsvollen Versuch, in editionswissenschaftlicher Hinsicht eine Ausgabe »sui generis« zu bieten. Der Bedeutung der Ausarbeitungen und des hohen Anspruchs der Herausgeber wegen wird im Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte eine systematische Kritik erscheinen. BERND SÖSEMANN, BERLIN Plöckinger, Othmar (Hg.): Quellen und Dokumente zur Geschichte von »Mein Kampf« 1924–1945. Stuttgart: Steiner 2016, 695 S. Zehn Jahre nach seiner monographischen Untersuchung über Hitlers berüchtigte Bekenntnisschrift »Mein Kampf« und just im selben Jahr, in dem eine historisch-kritische Edition des Buches auf den Markt gekommen ist, legt Othmar Plöckinger eine Edition zur Entstehungsgeschichte des Buches vor. Der beinahe 700 Seiten zählende Band hält sich nicht mit einer umfänglichen thematischen Einleitung auf. Dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass es einer solchen eingedenk der erwähnten, monografischen Studie nicht bedurfte. Vielmehr ist die vorliegende Edition als eine Art Komplementär zu eben dieser Monografie zu lesen. Die insgesamt 171 Dokumente sind in fünf thematische Abschnitte gegliedert. Abschnitt A bietet 39 Dokumente zur Entstehungsgeschichte des Buches. Dabei wird u.a.

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deutlich, dass die Entstehung von »Mein Kampf« in der Tat weit mehr Eigenleistung Hitlers war, als dies in den zurückliegenden Jahrzehnten, oft unter Verweis auf Rudolf Heß’ Rolle als Landsberger Faktotum, unterstellt worden ist. Abschnitt B umfasst ein einziges Dokument: das Honorarbuch des Eher-Verlages 1925-1933. Damit lassen sich nicht nur die Einkünfte Hitlers aus dem Buchverkauf recht exakt bemessen, sondern die Verkaufszahlen können als Indikator für die politische Konjunkturentwicklung der NSDAP und ihres »Führers« gelesen werden. Der Abschnitt C dokumentiert 53 Rezensionen des ursprünglich in zwei Bänden erschienenen Werkes. Im Abschnitt D sind für dieselbe Zeit »Analysen und Interpretationen« des Buches ediert; darunter eine umfängliche Denkschrift des bayerischen Innenministeriums (Dok. 95), die im Oktober 1925 empfiehlt, das Redeverbot für Hitler aufrecht zu erhalten. Auch eine Denkschrift der preußischen Innenverwaltung (1932) beschreibt die NSDAP als eine nach Wort und Tat revolutionäre Partei, die die verfassungsmäßige Ordnung zu beseitigen strebt (Dok. 119). Der finale Abschnitt E enthält »Dokumente und Publikationen« von 1933 bis 1945. Hier sticht etwa ein Brief des nachmaligen Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Ernst von Weizsäcker, an seine Mutter hervor, in dem er im Frühjahr 1933 bekennt, dass er v.a. von Hitlers »Warmherzigkeit gegenüber dem sozialem Elend« eingenommen sei und außerdem »die neue Ära stützen« stützen zu müssen glaubte (Dok. 131). Insgesamt eröffnet die sorgfältige Edition einen fundierten Überblick über Entstehung, Rezeption und Wirkung von »Mein Kampf« bis 1945. Gewiss wäre es wünschenswert gewesen, auch die Zeit nach 1945 dokumentarisch zu beleuchten, doch wäre diesem Aspekt wohl eine ganz eigene Dokumentation zu widmen. Davon ab aber bleibt die vorliegende Edition eine wichtige Grundlagenarbeit für alle weiteren Forschungen zum Thema. DANIEL MÜHLENFELD, MÜLHEIM/RUHR Fischer, Ernst u.a. (Hg.): Geschichte des deutschen

Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Drittes Reich, Teil 1. Berlin: De Gruyter 2015, 458 S. Königseder, Angelika: Walter de Gruyter. Ein Wissenschaftsverlag im Nationalsozialismus. Tübingen: Mohr-Siebeck 2016, 321 S. Der »Börsenverein des Deutschen Buchhandels« hat eine gründliche Auseinandersetzung mit dem »düsteren Kapitel der Buchund Verlagsgeschichte« acht Jahrzehnte versäumt, obwohl bereits die Studie von Volker Dahms zu jüdischen Publikationen (1979/81) erkennen ließ, was 1993 Jan-Pieter Barbians Untersuchung zur »Literaturpolitik im ›Dritten Reich‹« umfassend nachwies, wie früh und willig sich der BDB sich dem totalitären System unterworfen hat. Der erste Teil der systematischen Aufarbeitung beschreibt die politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen, unter denen Autoren arbeiteten, skizziert die Institutionen, die den »Markt« kontrollierten und die Produktion zensierten, schildert die Situation der Leser (alles: Barbian), berichtet über Buchproduktion (Haefs), Zwischenbuchhandel (Keiderling) und Verlagsbuchhandel (Wittmann / Schneider / Keiderling). In die Darstellung wurde die Forschungsliteratur ebenso eingearbeitet wie aussagekräftige historische Broschüren, Zeitungs- und Zeitschriftenaufsätze – neben diktatorialen Verordnungen und Verlautbarungen. Die beigegebenen Statistiken, Grafiken und Abbildungen vermitteln zusätzliche Informationen, so dass eine faktenreiche Gesamtansicht entsteht, die durchgängig von nuancierten Interpretationen bestimmt wird. Zwei Teile werden folgen: u.a. für die Bereiche »Buchgemeinschaften«, »Sortiment« und »Antiquariat«, »Verlag« und »Exil-Buchhandel«. Die Monographie von A. Königseder erhellt die »dunkeln« Jahre eines renommierten deutschen Verlags. Neben der einschlägigen Literatur hat sie das Verlagsarchiv auswerten können. Wenn auch die Finanziers des Projekts, die »W. de Gruyter-Stiftung«, die Forschungsergebnisse nicht für spektakulär halten (Vorwort), so zeigt jedoch das frühe und fast ausnahmslose Anpassen des Verlages an die Politik und Erwartungen des Regimes,

Buchbesprechungen auf welche Weise bürgerliche, gläubige und opportunistische Nicht-Parteimitglieder mit dazu beitrugen, die NS-Diktatur zu stabilisieren. Die Gliederung und thematische Anordnung, die klare Argumentation und die durchgängig den historischen Kontext in Analyse und Darstellung mit einbeziehenden Schlussfolgerungen erlauben es, das Werk als kongeniale Erweiterung der Geschichte des BDB anzusehen. Zwei nicht unwichtige Details entsprechen weder dem Gesamteindruck des Buches noch seiner methodischen Anlage: Die Darstellung setzt mit der Regierungsübergabe an die Hitler-Koalition zu spät ein und entstellt diesen Vorgang als »Machtergreifung«. BERND SÖSEMANN, BERLIN Grabowski, Jörn / Winter, Petra (Hg.): Zwischen Politik und Kunst. Die Staatlichen Museen zu Berlin in der Zeit des Nationalsozialismus. Köln: Böhlau 2013, 494 S. Ruppert, Wolfgang (Hg.): Künstler im Nationalsozialismus. Die »Deutsche Kunst«, die Kunstpolitik und die Berliner Kunsthochschule. Köln: Böhlau 2015, 372 S. Baensch, Tanja u.a. (Hg.): Museen im Nationalsozialismus. Akteure – Orte – Politik. Köln: Böhlau 2016, 411 S. Es hat sehr lange gedauert, bis mit dem von Jörn Grabowski und Petra Winter herausgegebenen Sammelband das Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit seiner eigenen Vergangenheit in der NS-Diktatur auf einem viel versprechenden Niveau begonnen hat. Die Veröffentlichung versucht, mit 24 Einzelfalluntersuchungen Defizite zu beseitigen. Es geht u.a. um die Behandlung jüdischer Museumsbesucher, ausgewählte Ausstellungsprojekte oder die Einschätzung von Persönlichkeiten. Die Pioniertat macht auf unerschlossene Überlieferungen aufmerksam und weist auf Unzulänglichkeiten der bisherigen Aufarbeitung im gesamten Bereich der Museen in Berlin hin. Es besteht auch im neunten Jahrzehnt nach der Regierungsübergabe an die Hitler-Papen-Hugenberg-Koalition bei den Verantwortlichen eine starke Zurückhaltung, Themen zu bearbeiten

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wie die Personal-, Kultur-, Ausstellungs- und Erwerbungspolitik und das Verhältnis der Institutionen zum Staat, zur NSDAP und den angegliederten Verbänden. Weitestgehend unbekannt sind auch die Bedeutung von Antisemitismus, die Rolle der Museumsvereine, die Beschäftigung von Kriegsgefangenen oder »Fremdarbeitern«. Der von Wolfgang Ruppert herausgegebene Sammelband konzentriert sich mit sechzehn relativ speziellen Themen auf die »Berliner Kunsthochschule«. Der Herausgeber skizziert einleitend die gewählten Perspektiven und Fragestellungen. Die Beiträger präsentieren thematisch gut aufeinander abgestimmte Zusammenfassungen oder Fortführungen früherer Studien oder vermitteln Einblicke in laufende Vorhaben. Die Darstellungen beeindrucken durch Literatur- und Quellenkenntnis, deren kritische Verarbeitung sowie durch vorsichtig-abwägende Bewertungen. Dabei gelingt nicht immer die politik-, sozial-, wirtschafts- und kulturpolitische Einordnung in die Zusammenhänge auf eine ähnlich souveräne Weise wie es Ruppert in seinen beiden Texten vorführt und wie es Otto Karl Werkmeister bei seinem Thema »Politische Führung und politische Überwachung der deutschen Kultur im Zweiten Weltkrieg« gelingt. Der jüngste der hier anzuzeigenden Sammelbände, »Museen im Nationalsozialismus«, bietet schließlich die Beiträge einer Tagung, die das Resümee eines vierjährigen Forschungsprojekts präsentieren, das sich auf zwölf Orte in Europa gerichtet hat – von Berlin und Krakau bis nach Paris und Venedig. Inhaltlich ist Etliches, was als neue Erkenntnis dargeboten, ebenso wenig unbekannt, wie das Plädoyer, eine Auseinandersetzung mit dem Thema endlich »anzugehen«. Insgesamt tritt jedoch deutlich hervor, wie ähnlich trotz aller Unterschiede im Detail die Reaktionen bei den Betroffenen waren – vom vorauseilenden Gehorsam über mehr oder weniger williges Mittun bis zu den Versuchen, sich der Instrumentalisierung durch die Machthaber zu entziehen. Auch dieser Sammelband zeigt, wie irreal die jahrzehntelang

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gepflegte Ansicht vom »Rückzugsort Museum« war. BERND SÖSEMANN, BERLIN Ribeiro, Nelson / Seul, Stephanie (Hg.), Revisiting Transnational Broadcasting: The BBC’s Foreign-Language Services During the Second World War. Special Issue. Media History 21 (2015), Nr. 4, S. 365-467. Das schmale Zeitschriften-Heft versammelt vier Aufsätze zu seinem Schwerpunkt, versehen mit einer im Wesentlichen den Forschungsstand referierenden Einleitung der Herausgeber und ergänzt um zwei knappe Skizzen zu Dissertationsprojekten zu BBCSendungen für Polen und die Tschechoslowakei sowie einem nur entfernt mit dem eigentlichen Thema in Verbindung stehenden Aufsatz von Hans-Ulrich Wagner zur Frühgeschichte des Nordwestdeutschen Rundfunks unmittelbar nach 1945. Die Beiträge zum deutschen Dienst der BBC zwischen 1938 und 1940 von Stephanie Seul (einem Teilthema ihrer Dissertation von 2005), zum Angebot für Portugal von Nelson Ribeiro (der darüber 2011 ein Buch veröffentlichte) und zum Programm für Spanien von Gloria Garcia Gonzalez machen vor allem eines klar: Dass man sich von der besonders von der BBC selbst gepflegten Vorstellung eines ihre Programme weitestgehend unabhängig von der Regierung produzierenden Anstalt definitiv verabschieden muss. Die Auslandsprogramme der BBC wurden spätestens mit Kriegsbeginn hauptsächlich vom Außenministerium sorgfältig überwacht und hatten relativ wenig Bewegungsspielraum. Das ist zwar als Information nicht ganz neu, wird aber durchaus mit neuen Belegen fundiert. Alle drei Beiträge zeigen sehr schön auch die konkreten Schwierigkeiten, die sich ergaben, wenn diplomatische Verwicklungen vermieden werden sollten. Ein weiteres Problem reißen sie jedoch nur an: Stets war die BBC kein Monopolist im Äther, befand sie sich in hartem Wettkampf mit den jeweiligen deutschen Angeboten. Über die sich daraus ergebenden Auseinandersetzungen würde man gerne mehr und Genaueres erfahren. Hier zeigt sich ein Desi-

derat für weitere Forschung. Wie ergiebig die sein wird, zeigt der vierte Beitrag von Kay Chadwick, der den französischen Dienst der BBC untersucht und dabei in die angesprochene Richtung geht. Chadwick belässt es nicht bei vagen Hinweisen auf das Vorhandensein deutscher Gegenpropaganda. Er untersucht mehrere konkrete Beispiele – die Besetzung des französischen Syriens und Madagaskars durch die Briten, die britischen Bombenangriffe auf französische, der deutschen Rüstung zuarbeitende Fabriken oder das fehlgeschlagene Landungsunternehmen bei Dieppe –, um die Radio-Argumentationen beider Seiten gegenüber zu stellen. Und dabei belässt er es nicht. Indem er Stimmungsberichte der französischen Präfekten auswertet, kann er ein Stück weit auch die jeweiligen Erfolge bei den Hörern abschätzen. Er vermag zu zeigen, dass die Briten zwar immer wieder Rückschläge hinnehmen mussten, dass sie jedoch insgesamt gesehen zunehmend an Unterstützung gewannen. Hoffentlich arbeitet er diese Skizze noch breiter aus. KONRAD DUSSEL, FORST Darnstädt, Thomas: Nürnberg. Menschheitsverbrechen vor Gericht 1945. München: Piper 2015, 416 S., 16 Abb. Dem Autor, Jurist und lange ›Spiegel‹-Autor, gelingt es, überaus spannend von einem der spektakulärsten Medienereignisse der unmittelbaren Nachkriegszeit in Deutschland zu berichten und dabei zugleich anschaulich die rechtshistorische und politische Bedeutung des Nürnberger Prozesses zu vergegenwärtigen. Detailliert setzt er sich auch mit den Argumentationen gegen diesen Prozess auseinander, darunter jener des US-Historikers Bradley F. Smith, der meinte, es sei naiv, die Geschichte überhaupt in Pläne und Taten einzelner Personen zerlegen zu wollen. Der Historiker sehe militärische und diplomatische Entwicklungen anders als der Jurist, und ein Ausdruck wie »Planung von Angriffskriegen« klinge ebenso gekünstelt wie der Ausdruck »Unzurechnungsfähigkeit« in den Ohren von Psychologen und Psychiatern. Für die Historiker seien Kriege nicht geplant,

Buchbesprechungen sondern geschehen. Kriege seien so nicht zu fassen, sie seien unabhängig von zu vielen Ursachen und unterschiedlichen Reaktionen zu vieler Beteiligter, um geplant werden zu können. Was für Krieg gelte, gelte umso mehr für Angriffskritik. Anspielend auf aktuelle Diskussionen über ein bewusstloses Hineintorkeln in einen Weltkrieg fragt Darnstädt: »Wenn es stimmt, dass Angriffskriege nicht geplant werden, sondern im Mantel der Geschichte vorüberhuschen, dann galt das ja ebenso für das andere Unheil, für das die Angeklagten verantwortlich gemacht wurden. Die systematische Ausrottung der Bevölkerung in den besetzten Gebieten, der Holocaust, aus der Sicht von Juristen ebenso wie der Angriffskrieg das Werk infamer Planung, generalsstabsmäßiger, ja militärischer Organisationen, erdacht von einzelnen Fanatikern, Ideologen, Managern des industriellen Massenmordes – alles eine schicksalhafte Verknüpfung von unglücklichen Umständen? Die Nazis eine Clique von Schlafwandlern?« (S. 227f.) Glücklicherweise haben weder die Politiker, noch die Juristen sich auf solche Historikerbeschönigungen des Krieges als etwas Naturwüchsig-Schicksalshaften eingelassen, sondern darauf bestanden, dass es hier um das Ergebnis von menschlichen Entscheidungen ging und – zumindest juristisch – für die Einführung des Grundsatzes gesorgt, dass der Angriffskrieg ein Verbrechen ist. (S. 273) Zu Recht bezeichnet der Autor die Verurteilung der staatlichen, für Krieg und Massenmord verantwortlichen Akteure als eine Art Blitzschlag, er zitiert den Rechtsphilosophen Reinhard Merkel, der von dem weltgeschichtlich ersten Versuch spricht, »auf ungekannte Exzesse der Macht gleichwohl in den Formen des Rechts zu antworten« und, indem der Angriffskrieg als staatlicher Akt unter Strafe gestellt worden sei, ein für alle Mal klargestellt zu haben, »dass die Selbstlegitimation aller staatlichen Macht ihre Grenze findet in einem Recht der Menschheit«. (274) Aus der »trüben Ursuppe umstrittener Rechtsideen« wurde neues Völkerrecht geschaffen. (S. 288) Endlich thematisiert Darnstädt auch, wie in der jungen Bundesrepublik

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die eben erst in Nürnberg gelernte Lektion, dass auch in schweren Zeiten das Recht nicht hintergehbar ist, durch eine Politik des »Schwamm drüber« in Frage gestellt worden sei, durch ein Straffreiheitsgesetz für kleinere Delikte und vor allem durch das Gesetz zur »Bereinigung der Rechtsverhältnisse von Personen, die am 8. Mai 1945 im öffentlichen Dienst standen«, das einem Staatstreich gleichgekommen sei, indem der Beamtenapparat des Naziregimes hätte weitermachen dürfen, als wäre nichts geschehen. (S. 349) Schade, dass der Autor fast gar nicht die öffentlichen Debatten über die Nürnberger Urteile zu Sprache bringt. HOLGER BÖNING, BREMEN Harbou, Knud von: Als Deutschland seine Seele retten wollte. Die ›Süddeutsche Zeitung‹ in den Gründerjahren nach 1945. München: dtv 2015, 445 S. Die Geschichte des Aufbaus einer demokratischen Presse in Deutschland nach 1945 ist bisher eher summarisch geschrieben worden (vor allem von Koszyk 1986). Woran es bisher immer noch fehlt, sind grundständige Arbeiten über die wichtigsten Organe, die in dieser historischen Phase entstanden und seitdem eine maßgebliche Rolle in Mediensystem und Gesellschaft hierzulande gespielt haben (und noch spielen). Für die ›Süddeutsche Zeitung‹, die 1945 die Lizenz Nr. 1 in der amerikanischen Besatzungszone erhielt, scheint diese Lücke jetzt ausgefüllt zu werden. Knud von Harbou, Ex-Redakteur dieser Zeitung, legt eine Darstellung der SZ »in den Gründungsjahren nach 1945« vor und lehnt sich mit dem vielleicht etwas kryptisch anmutenden Titel, den er dafür gewählt hat, an eine seinerzeit von Franz Werfel formulierte Sentenz an. Am Anfang des Buches werden die amerikanische Pressepolitik und die Gründung der ›Süddeutschen Zeitung‹, die im Wesentlichen bekannt sind, nachgezeichnet. Über die persönlichen Netzwerke, die dahinterstanden, erfährt man aber auch Neues. Dann folgen elf Jahreskapitel bis 1955. Die Untersuchung erstreckt sich auf die Ressorts Politik und

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Feuilleton; Wirtschaft oder Lokales werden ausgeklammert oder verbleiben am Rande. Grundlage der Darstellung ist eine gewiss aufwändige Durchsicht eines Corpus von 44 Zeitungsbänden. Der Verfasser dankt für den Zugang, den man ihm im Verlag dazu gewährte, verliert aber kein Wort darüber, warum nicht noch andere potentielle Quellen ausgewertet wurden. Gibt es in der SZ kein Hausarchiv, das zusätzlich für das Vorhaben hätte genutzt werden können? Paradoxerweise verhalten sich gerade die unter dem Primat der Öffentlichkeit existierenden Zeitungsverlage in Deutschland ziemlich abweisend, wenn Forscher anklopfen und an solche Quellen heranwollen. Sein Vorgehen charakterisiert von Harbou als »Verfahren einer deskriptiven und interpretierenden Inhaltsanalyse«, wodurch »eine breitflächige Annäherung an das Meinungsbild der SZ als Widerspiegelung der Gründerzeit erreicht werden« soll (S. 12). Die Auswahl der Artikel sei definiert »durch die Relevanz, die vorzugsweise in Leitartikeln, Kommentaren, Grundsatzartikeln und Aufmachern zum Ausdruck kam, flankiert von nicht weniger aussagefähigen Nachrichten. Diese werden anhand von Sekundärliteratur und biografischen Hinweisen erläutert«. (S. 10) Theoretisch und methodologisch ist das etwas unbedarft. Aber die Arbeit will laut Nachwort ausdrücklich keine wissenschaftliche Untersuchung sein. Gleichwohl hat der Verfasser eine Einschätzung von Walter Hömberg eingeholt, dem er für die Unterstützung dankt. Durchweg geht von Harbou chronologisch zu Werke und schildert für jedes Jahr zunächst den historischen Hintergrund, wobei er sich überwiegend auf die zeitgeschichtlichen Standardwerke von Ulrich Herbert, Axel Schildt, Heinrich August Winkler und Edgar Wolfrum stützt. Anschließend wird mittels Zitaten belegt, wie die SZ bzw. ihre Redakteure die Ereigniszusammenhänge darstellten und kommentierten. Einmal spricht Harbou davon, seine Zeitungslektüre »mit Sekundärliteratur abzugleichen« (S. 10), ein andermal, es sollten »die Geschehnisse mit den Berichten abgeglichen werden«. (S. 313) Dabei vermisst man im

Literaturverzeichnis wichtige pressehistorische Titel (wie der oben genannte von Koszyk). Harbou hat 2013 bereits eine Biografie des langjährigen SZ-Gesellschafters Franz-Josef Schöningh vorgelegt, in der er dessen verschwiegene NS-Vergangenheit als stellvertretender Kreishauptmann im polnischen Tarnopol offenlegte. Dieser Befund wird jetzt durch biografische Nachforschungen zu weiteren langjährigen SZ-Redakteuren ergänzt, wie dem Chef der Innenpolitik Hans Schuster, dem Chefredakteur Hermann Proebst (1960–1970) und dem Feuilletonisten W. E. Süskind. Wie sich an diesen Beispielen zeigt, waren auch bei dieser Zeitung Journalisten mit NS-Belastung tätig, die dies nach den ursprünglichen Grundsätzen der amerikanischen Pressepolitik nicht hätten sein dürfen. Und Harbou glaubt das Fortwirken der NS-Belastung mitunter noch in deren späteren journalistischen Artikeln entdecken zu können. Der (lange vermiedene) Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit (insbesondere der Vernichtung der Juden und dem Widerstand) steht mit im Zentrum der Darstellung. Hier habe sich die SZ durch Ausgrenzung nicht anders verhalten als große Teile der bundesdeutschen Öffentlichkeit auch sonst. Dabei hatte die Zeitung durchaus umfangreich schon über die Nürnberger Prozesse 1945/46 und die WilhelmstraßenProzesse (1947–1949) berichtet. Redaktionelle Veränderungen werden eher beiläufig eingestreut. Vermerkt wird immer wieder, worüber die SZ nicht berichtete und wo sie sich »bedeckt« hielt. Im Kontrast dazu, so Harbou, stand die vorrangige Aufmerksamkeit für Themen wie die Wiedergewinnung der Souveränität, das Verhältnis zu Preußen (Föderalismus), die Westintegration, das Verhältnis zur Ostzone/DDR und die Wiederbewaffnung. Häufig wundert er sich, dass bestimmte Ereignisse und Sachverhalte in der Zeitung nicht das Interesse fanden, wie er es selbst erwartet hätte. Das bemängelt er beispielsweise beim Grundgesetz. Ein Tendenzwandel, gerade auch im Feuilleton, zeichnete sich erst in den fünfziger Jahren ab. Unverkennbar ist Harbous Darstellung von

Buchbesprechungen dem Blickwinkel der späteren (und heutigen) ›Süddeutschen Zeitung‹ bestimmt, mit der man »eine offene, lebendige, fantasiereiche, liberale Zeitung« (S.8) assoziiere. Obwohl der Autor ausdrücklich eine nachträgliche »Überschreibung« und »apodiktische Kritik« aus der besseren Kenntnis des Nachgeborenen in Abrede stellt (S. 11/12), durchzieht das sozial-liberale journalistische Modell wie eine ständige Folie das Buch. Immer wieder kann der Verfasser nicht umhin, sich über den konservativen, christlich-abendländischen Geist zu wundern, der in den Anfangsjahren in der SZ vorherrschend war. Der Zeitung wird ein Konformismus mit der Ordnung und Kultur der Adenauer-Zeit, eine Anpassung an den unkritischen Diskurs der Zeit und Förderung einer kulturellen Restauration attestiert. Aus dem Blickwinkel eines späteren, zumal biographisch involvierten SZRedakteurs von heute kann man das wahrscheinlich nicht anders sehen. Ob man als solcher aber die Distanz aufbringt, die eine zeithistorisch gerechte Würdigung verlangt, steht doch dahin. JÜRGEN WILKE, MAINZ Hagedorn, Anke: Die Deutsche Welle und die Politik. Deutscher Auslandsrundfunk 1953– 2013. Konstanz: UVK 2016, 554 S. Ein ehrgeiziges Ziel hat sich Anke Hagedorn in ihrer von der Universität Konstanz angenommenen Dissertation gesetzt: die 60jährige Geschichte der Deutschen Welle als hauptsächlicher Träger des deutschen Auslandsrundfunks nach dem Zweiten Weltkrieg im Spannungsfeld von angestrebtem Regierungseinfluss und unabhängiger journalistischer Arbeit zu beschreiben. Oder mit den Worten der Autorin: »Im Mittelpunkt der Arbeit steht das zentrale Problem der Verschränkung von Auslandsrundfunk als außenpolitischem Instrument und der eigenen bzw. öffentlichen Erwartungshaltung an Journalisten und Journalismus« (S. 31). Im Kontext der deutschen (Medien)Geschichte hieß dies: Einen Staatsfunk konnte es vor dem Hintergrund der Medienorganisation des Dritten Reichs nicht mehr geben, auch für den Auslandsrundfunk bot sich vielmehr ein

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unabhängiger Status analog den öffentlichrechtlichen Landesrundfunkanstalten an. Im ersten der drei umfangreichen Hauptkapitel befasst sich die Autorin mit der »schweren Geburt der Deutschen Welle«; sie schildert darin die Gründung des Auslandsrundfunks noch zu Zeiten der Weimarer Republik als »Weltrundfunksender« und die technische Aufrüstung während der Jahre des Nationalsozialismus, um für den Propagandakrieg via Ätherwellen gerüstet zu sein; es folgen Unterkapitel über den langjährigen Streit zwischen Bundesregierung und Rundfunkanstalten, wer für einen neu aufzubauenden Auslandsrundfunk zuständig sein sollte, über den Sendebeginn am 3. Mai 1953 im Auftrag der ARD-Rundfunkanstalten bis zur Verabschiedung eines Bundesrundfunkgesetzes 1960, das der Deutschen Welle (neben dem auch für Auslandssendungen zuständigen Deutschlandfunk) einen bundesgesetzlichen Status verlieh. Im zentralen Kapitel »Ein Kind des Kalten Krieges« werden die Funktion des deutschen Programms thematisiert, die Fremdsprachenprogramme für einzelne Erdregionen vorgestellt und unter der Zwischenüberschrift »Konflikte und Krisen« neben der Problematik der Finanzierung u.a. die Rolle des Senders während der Militärdiktatur in Griechenland und seine Beobachtung durch die DDR-Regierung und deren Staatssicherheitsdienst problematisiert. Am Ende geht die Verfasserin auf die Entwicklung nach dem Umsturz in der DDR ein: Die DW übernahm den DDR-Auslandsdienst, die Fremdsprachenangebote des Deutschlandfunks und das Fernsehen von RIAS Berlin. Der Verfasserin gelingt es, für sechs Jahrzehnte der Deutschen Welle das ambivalente Verhältnis zur Bundesregierung herauszuarbeiten. Das Buch, durch mehr als 60 Fotos aufgelockert, wir durch eine Zeittafel ergänzt, enthält jedoch leider kein Register. ANSGAR DILLER, HOCHHEIM AM MAIN Bischof, Anna / Jürgens, Zuzana (Hg.): Voices of Freedom – Western Interference? 60 Years of Radio Free Europe. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, 294 S.

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Am 1. Mai 1951 meldete sich auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges eine neue Stimme im Äther. Zu hören war erstmals eine Nachrichtensendung der tschechoslowakischen Abteilung des zwei Jahre zuvor von US-Amerikanern gegründeten und in München ansässigen Radio Freies Europa (RFE). Wenig später folgten neben den Sendungen in Tschechisch und Slowakisch auch solche für Bulgarien, Polen, Rumänien und Ungarn. Beteiligt waren neben den Amerikanern vor allem Emigranten aus den Ländern der osteuropäischen Staaten. Sie einte die Absicht, mit den die Grenzen gefahrlos überschreitenden Radiowellen dort tabuisierte Informationen zu verbreiten. Anlässlich des 2011 anstehenden 60jährigen Jubiläums befasste sich eine internationale Konferenz an der LudwigMaximilians-Universität in München mit der Geschichte dieser ungewöhnlichen Rundfunkstation. Ein Teil der dort gehaltenen wissenschaftlichen Vorträge und Statements von seinerzeitigen Programmmachern und Rezipienten in den Zielländern sind in dem vorliegenden Sammelband dokumentiert. In fünf Abschnitte mit zwischen zwei und vier Beiträgen haben die Herausgeber ihren Sammelband unterteilt. Dabei geht es u.a. um den Status von RFE im amerikanischen und bundesdeutschen Mediengefüge. So wird herausgearbeitet, welche Rolle die CIA zumindest bis Mitte der 70er Jahre spielte, dass sich der Sender mit dem »Free Europe Committee« in den USA auf eine zuverlässige Unterstützergruppe verlassen konnte, in Deutschland sich aber als ein »uneingeladener« (Adenauer: »very unwelcome«) Gast fühlen musste. Auch auf den journalistischen Alltag wird eingegangen, der nicht ohne Spannungen bewältigt werden konnte, trafen doch professionelle westliche Journalisten, die für die zentrale Nachrichtengebung angestellt worden waren, auf Emigranten in den einzelnen Länderredaktionen ohne irgendeine journalistische Vorbildung. Nicht ohne Brisanz blieb die Thematisierung der ungarischen Minderheit in Rumänien, deren Protest im RFE-Programm eine Rolle spielte, die wiederum die rumänisch-sprachigen Hörer

verprellte. Delikat sind auch die Ausführungen zum Verhältnis von RFE und polnischer Elite, die sich lieber auf Nachrichten des amerikanischen Senders verließ als auf ihre eigenen Landesmedien. Ähnliches gilt auch für die Tschechoslowakei, so dass u.a. Václav Havel dafür sorgte, dass die Station 1995 ihren Hauptsitz von München nach Prag verlegte. Anna Bischof und Zuzana Jürgens haben sich damit einem transnationalen Medienakteur zugewandt, dessen Geschichte bisher relativ unerforscht war. ANSGAR DILLER, HOCHHEIM AM MAIN Hilgert, Christoph: Die unerhörte Generation. Jugend im westdeutschen und britischen Hörfunk, 1945–1963, Göttingen: Wallstein 2015, 388 S. Die 1950er und frühen 1960er Jahre waren eine Zeit der intensiven öffentlichen Debatte um das Thema »Jugend«. Sozial- und Geschichtswissenschaften haben sich diesem Sachverhalt vornehmlich mit Blick auf seine »spektakulären« Ausdrucksformen genähert; man denke etwa an die Arbeiten der britischen »Cultural Studies«, Forschungen zu »Halbstarken« oder Studien, welche die Kulturrevolution der Sechziger zur aufmüpfigen Jugend der Fünfziger zurückverfolgen. Christoph Hilgert wählt einen etwas anderen Zugang, indem er das öffentliche Reden über Jugend im Radio analysiert, das er mit gutem Grund für den betreffenden Zeitraum als »Leitmedium« bezeichnet. Den Hörfunk ferner als »Mittler und Mitgestalter« von Werten und Wahrnehmungsmustern konzipierend, befragt er jugendrelevante Sendungen als Spiegel medialer Aushandlungsprozesse, ein in der Disziplin durchaus gängiges Forschungsprogramm, das er im ersten Kapitel kommunikationstheoretisch begründet. Dieser Teil skizziert des Weiteren die Struktur des öffentlichrechtlichen Rundfunks in den beiden Vergleichsländern. Das zweite Kapitel widmet sich den Formaten jugendorientierter Sendungen und relativiert die gängige These, dass das Radio dieser Zeit wohl über, aber nicht zu oder gar mit jugendlichen Hörern kommuniziert

Buchbesprechungen habe. Dem entgegen bezeichnet Hilgert die 1950er als »programmgeschichtliche Sattelzeit«, in der sich Radiomacher schrittweise den (vermeintlichen) Bedürfnissen einer jugendlichen Hörerschaft angepasst und sogar zur Entstehung überlokaler Jugendkulturen beigetragen hätten. Das dritte und längste Kapitel interpretiert etwa 600 themenrelevante Beiträge wie Nachrichten, Feuilletons und Zielgruppenprogramme, die der Verfasser aus Archiven der BBC, des NDWR, des SWF und SDR sowie deren Nachfolgeanstalten zusammengetragen hat. Im Ergebnis beschreibt Hilgert eine Deutungskonjunktur, die zunächst auf die kriegsbedingten Nöte der Jugend fokussierte, sie dann als Hoffnungsträgerin einer besseren Zukunft behandelte, für eine kurze Zeit zwischen 1955 und 1957/58 die Neigung von Jugendlichen zu Delinquenz und Devianz hervorhob, bevor sich die Jugenddebatte gegen Ende des Jahrzehnts versachlichte und ausdifferenzierte. Bei allen Unterschieden der politisch-sozialen und medialen Ausgangslage der beiden Vergleichsländer kommt Hilgert zu dem Schluss, dass diese Konjunktur in den beiden Gesellschaften sehr ähnlich verlief. Der wichtigste Befund der vorliegenden Untersuchung ist vielleicht, dass das Radio deutlich weniger alarmistisch über Jugend sprach, als man es für die Presse beschrieben hat. Hilgerts Studie trägt somit dazu bei, das Verhältnis zwischen Jugend, Medienöffentlichkeit und Mehrheitsgesellschaft nuancierter zu betrachten, als es eine auf Protest und »moral panic« konzentrierte Jugendforschung häufig tut. KLAUS NATHAUS, OSLO Weichselbaumer, Nikolaus Julius: Der Typograph Hermann Zapf. Eine Werkbiographie. Berlin: de Gruyter 2015, 526 S. Hermann Zapf (1918–2015) war einer der wichtigsten Schriftgestalter, Typografen und Kalligrafen unserer Zeit; er hat Schriften für alle wichtigen Technologien des 20. Jahrhunderts entworfen, vom Bleisatz über den Fotosatz bis hin zum digitalen Schriftsatz. Seine frühen Werke »Palatino«, »Melior« und »Optima« gehören bis heute zu seinen erfolg-

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reichsten Schriften und gelten in Fachkreisen als Klassiker. Über seine Person und sein Schaffen sind in den vergangenen sechzig Jahren zahlreiche Publikationen entstanden. Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich dabei um Festschriften aus der Sicht befreundeter Kollegen oder ehemaliger Schüler – und häufig sind diese Bücher aus einer Schrift von Hermann Zapf gesetzt, womit die Autoren (in diesem Fall oft auch Typografen) ihre legitime Bewunderung ausdrücken. Mit der Dissertation von Nikolaus J. Weichselbaumer erschien kürzlich eine »Werkbiographie« mit dem frischen Blick eines Kunsthistorikers auf das umfangreiche Werk von Zapf. Weichselbaumers Arbeit ist nicht nur in beachtlichem Maße chronologisch vollständig, der Autor führt auch in allen Bereichen die komplexen Zusammenhänge auf. Beispielsweise beleuchtet er die Strategien der Firmen, für die Zapf tätig war und stellt die Schriften immer auch in den Kontext der Zeit – Weichselbaumer scheut dabei nicht den kritischen Vergleich mit den Entwürfen der großen Zeitgenossen (Frutiger, Excoffon, et al.). Über zwei Jahre verbrachte Weichselbaumer regelmäßig in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel, in die Zapf seit 1991 sukzessive seine Privatsammlung gab, die unzählige Korrespondenzen, Skizzen, Entwürfe enthält. Der Autor hat diese Dokumente gesichtet und den Katalog der Sammlung zu einem umfassenden Werkverzeichnis erweitert, welches der Dissertation angehängt ist und eine beachtliche Grundlage für weitere Forschungsprojekte birgt. Mit einem Augenzwinkern betrachte ich als Typograf die Schrift, aus der die Arbeit gesetzt ist: Bis vor wenigen Jahren war Zapfs »Optima« im Einsatz in der Wissenschaftsreihe von de Gruyter – seit 2012 erscheinen die Bände jedoch in neuem Layout und in den Schriften »Meta« und »Meta Serif« von Erik Spiekermann. Ein Buch über Spiekermann aus einer Zapf-Schrift wäre wohl undenkbar und wenn man ehrlich ist, vice versa – hier hätte der Verlag getrost eine Ausnahme machen dürfen. Doch entspricht die Schriftwahl

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letztlich auch der unvoreingenommenen und kritischen Sicht von Weichselbaumer. FERDINAND ULRICH, BERLIN Klarsfeld, Beate und Serge: Erinnerungen. München: Piper Verlag 2015, 624 S. Dieses Buch bietet neben einem bedeutenden Stück vor allem deutscher, aber auch französischer Kultur- und Mentalitätsgeschichte, wie sie sich im Umgang mit den deutschen Nazi-Verbrechen und dem Beitrag zeigt, den französische Politiker, Polizisten und Verwaltungsbeamte dazu leisteten, Lehrbeispiele über Lehrbeispiele dafür, dass die Erzwingung einer Bestrafung der Mörder von Säuglingen, Kindern, Frauen, Männern und Greisen und die Erlangung von Gerechtigkeit nur durch Öffentlichkeit ermöglicht werden konnte, eine Öffentlichkeit, die oft weniger mittels durchaus vorhandener sachlicher Argumente, sondern allein durch Aufsehen erregende Provokationen herzustellen war. Beate und Serge Klarsfeld haben eine erinnerungsunwillige Gesellschaft mit dem Skandal konfrontiert, dass so viele Massenmörder und ihre Helfershelfer in höchsten politischen und gesellschaftlichen Positionen weitermachen konnten, als sei nie irgendetwas geschehen. Dass wir uns heute eines Bundeskanzlers Kiesinger als eines führenden Nazipropagandisten erinnern, verdanken wir nahezu ausschließlich Beate Klarsfeld, die mit einer mutigen Ohrfeige die Presse zur Berichterstattung zwang. Gleiches gilt für Namen wie Kurt Lischka, Ernst Achenbach, Kurt Becher, Alois Brunner, Fritz Merdsche, Klaus Barbie oder Herbert Hagen, die man heute allein deshalb mit Mord assoziiert und als einige der vielen deutschen Eichmänner erinnert, weil die Klarsfelds und ihre Helfer mit phantasievollen Aktionen dafür Sorge trugen, dass sie aus der schützenden Anonymität in das Licht der Öffentlichkeit gerieten, bis sie entweder ihre Ämter verloren oder trotz aller Verschleppungsbemühungen der Justiz sogar doch noch vor Gericht gestellt wurden. Am Beispiel von Walter Rauff, der im November 1942 von Himmler nach Palästina gesandt wurde, um dort die Möglichkeiten zur Juden-

vernichtung zu erkunden, nachdem Rommel mit seinen Truppen durch den Vorstoß in die Nähe von Alexandria und Kairo kurz davon zu stehen schien, dazu den Weg zu ebnen, wird gezeigt, wie schwierig es war, nach Lateinamerika oder in die arabischen Länder geflüchtete Täter zu belangen. Es stellt den deutschen Journalisten kein gutes Zeugnis aus, dass sie sich der Berichterstattung über die Untaten und die unbelangten Täter verweigerten, wenn sie nicht durch spektakuläre Demonstrationen oder eingeworfene Fensterscheiben dazu gezwungen wurden, zur Feder zu greifen. Es ist niederschmetternd, die verharmlosenden Berichte in der deutschen Presse der 1950er und 1960er Jahre zu lesen – wer die höhnische Rezension des hier vorgestellten Buches in der FAZ (28.11.2015) liest, kann sich seinen Teil denken (auch hier sei erwähnt, dass das Register nicht nur dadurch katastrophal ist, dass alle Nachweise um vier Seiten falsch sind). Beate und Serge Klarsfeld haben lesenswerte und spannende Erinnerungen geschrieben, die die Erinnerung an die Opfer und deren Recht auf Bestrafung der Täter in den Mittelpunkt stellen. Was Beate Klarsfeld in bundesrepublikanischen Gefängnissen und mit deutschen Richtern wie Polizisten erlebt hat, ist deprimierend, dass sie sich dadurch von ihrem lebenslangen Kampf für die Erinnerung nicht abhalten ließ, ist ermutigend. HOLGER BÖNING, BREMEN Engelberg, Achim: »Es tut mir leid: ich bin wieder ganz Deiner Meinung«. Wolf Jobst Siedler und Ernst Engelberg: Eine unwahrscheinliche Freundschaft. Dargestellt von Achim Engelberg. München: Siedler, 2015, 268 S. Dieses Buch ist das Dokument einer Freundschaft zwischen einem nachdenklichtoleranten, Argumente wägenden Wertkonservativen und einem Sozialisten – den Pressehistorikern durch seine Arbeit »Revolutionäre Politik und rote Feldpost 1878–1890« aus dem Jahre 1959 bekannt –, dem, soweit diese Briefe es zeigen können, diese Tugenden im Alter ebenfalls zu eigen sind. Dargestellt wird sie vom Sohn Ernst Engelbergs,

Buchbesprechungen dessen Hauptquelle neben dem Briefwechsel zwischen seinem Vater und Siedler zahlreiche weitere Briefwechsel Siedlers sind, die den großen Horizont des Verlegers zeigen. Die beiden Partner eint zunächst die Faszination, die sie gegenüber dem europäischen Staatsmann von Bismarck empfinden, dessen besonders in der Außenpolitik so oft weit- und umsichtigen Entscheidungen als beispielhaft auch für eine aktuelle Außenpolitik empfunden werden, wohingegen Engelberg wie Siedler konstatieren, dass Bismarcks Innenpolitik häufig als erstaunlich borniert zu charakterisieren sei. Neben dem anregenden brieflichen Austausch erhält der Leser einen Eindruck von dem Wirken eines außergewöhnlichen Publizisten und Verlegers, für den die Freude an Büchern weniger vom Handel herrührt als vom Umgang mit Themen, Stoffen und Autoren. Offenbar beruhte der Erfolg des Siedler-Verlages ganz wesentlich auf den sehr persönlichen Verleger-Autoren-Bindungen. Das Buch ist sicherlich lesenswert, auch wenn zu fragen bleibt, ob Engelberg wirklich als »Jahrhunderthistoriker« bezeichnet werden kann oder als einer der bedeutendsten deutschen Historiker des 20. Jahrhunderts, wie der Klappentext verrät. HOLGER BÖNING, BREMEN Bock, Florian: Der Fall ›Publik‹. Katholische Presse in der Bundesrepublik Deutschland um 1968. Paderborn: Schöningh 2015, 553 S. Auf manch interessantes Buch wird man durch Kollegen aufmerksam, hier durch Walter Hömberg. In der anzuzeigenden Dissertation, betreut durch Wilhelm Damberg, verdichtet sich ein Wendepunkt konfessioneller Publizistik im Deutschland des 20. Jahrhunderts. Die als Projekt einer »Katholischen Wochenzeitung« von Hans Suttner initiierte, ab 1968 als ›Publik‹ erschienene und nach drei Jahren im November 1971 schon wieder eingestellte Wochenzeitung, saß zwischen allen Stühlen. Den einen war sie zu konservativ, den anderen zu progressiv. Der noch bedeutenden katholischen Presse, u.a. dem ›Rheinischen Merkur‹, war sie ein ungeliebter neuer Konkurrent.

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Sie sollte den Aufbruch nach dem II. Vaticanum durch gezielte Adressierung der katholischen Intellektuellen diskursiv begleiten; das IfD Allensbach hatte in einer Marktanalyse im Vorfeld mehr als 150.000 Auflage prognostiziert – über 90.000 kam die Wochenzeitung trotz großer Werbeaktionen nie hinaus. Zudem, das Nordische Format war zu teuer, die Redaktion zu groß, das Vorhaben zu ambitioniert, die Deutsche Bischofskonferenz, aus deren Kreisen anfänglich substanzielle Unterstützung kam, mochte schon nach drei Jahren kein Geld mehr zuschießen. Der energischste Anwalt, Suttner, war noch vor der Nullnummer bei einem Autounfall ums Leben gekommen. All dies zeichnet Bock in seiner Untersuchung penibel nach; er hat mehr als ein Dutzend Archive ausgewertet – ausgerechnet in dem der Konrad-Adenauer-Stiftung fand sich nichts. Er befragte mehr als ein Dutzend Zeitzeugen, darunter auch Michael Schmolke. Die Literaturliste ist beeindruckend lang, ein detailliertes Personen-, Orts- und Sachregister erschließt das Werk. Wenn man etwas kritisieren mag, dann die bisweilen allzu großzügige Verwendung von Zitaten unter Verbindung durch spärliche Zwischentexte – insbesondere gilt dies für die Passagen, die die Einstellung von ›Publik‹ behandeln. Aber so kommen die damals gebrauchten Argumente ungefiltert zu Wort. Und das ist ein Gewinn, denn der »Fall ›Publik‹« wirft ein scharfes Schlaglicht auf den Zeitgeist von 1968. RUDOLF STÖBER, BAMBERG Großmann, Thomas: Fernsehen, Revolution und das Ende der DDR. Göttingen: Wallstein 2015, 296 S. Thomas Großmann nimmt den Leser mit in das Jahr 1989. Er greift in seiner Dissertation (gefördert mit einem Promotionsstipendium von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) die These der »Fernsehrevolution« auf und fragt danach, welche Bedeutung west- und ostdeutsche Fernsehnachrichten für den politischen Umbruch in der DDR hatten. Als Quellenbasis dienen dem Autor neben Archivalien aus den ein-

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schlägigen Archiven (Bundesarchiv und BStU) vor allem die Originalberichte der Fernsehsender, die er auf drei Ebenen analysiert: aus Produzentensicht, mit Blick auf Inhalte (insbesondere Frames) sowie aus Perspektive des Publikums. Primäres Instrumentarium ist dabei die Fernsehanalyse, eine Methode aus der Medienwissenschaft, die – soviel vorweg – der Dissertation einen sehr deskriptiven Anstrich verleiht. Nach einem einführenden Kapitel werden zunächst die allgemeinen politischen, ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen der DDR in den späten 1980er Jahren beleuchtet. Anschließend geht der Autor kursorisch auf die Funktion der »Aktuellen Kamera« im DDR-Mediensystem ein und reflektiert die Rolle von Westkorrespondenten und oppositionellen Netzwerken. Hier stellt Großmann auch den Bezug zu seinem theoretischen Konzept her: der Entstehung von Öffentlichkeit im sozialistischen System der DDR. In den darauffolgenden Kapiteln, die das Kernstück der Arbeit darstellen (hier werden im Detail die Berichte von »Tagesschau«, »heute« und »Aktuelle Kamera« vor dem Hintergrund der zentralen Ereignisse des Jahres 1989 seziert), greift Großmann zwar immer wieder auf das Öffentlichkeitskonzept zurück. Aber zum Teil muten die Schlussfolgerungen zum Einfluss von ARD und ZDF auf Protestbewegung und Massenflucht zu monokausal an, da nicht genügend über das Thema Öffentlichkeit jenseits der Westmedien nachgedacht wird. An dieser Stelle seien vor allem die Arbeiten von Michael Meyen, Marc Silberman oder Ray Rühle genannt, die ebenso im Literaturverzeichnis fehlen wie weiterführende Veröffentlichungen, etwa zur Rolle von Eingaben (hier zum Beispiel die Untersuchungen von Ina Merkel und Felix Mühlberg) oder zur Satire in der DDR (ein probates Mittel, wenn die SEDFührung mit dem Rücken zur Wand stand, wie Sylvia Klötzer gezeigt hat). Großmanns Dissertation ist aber durchaus all denjenigen zu empfehlen, die noch einmal die deutschdeutsche Geschichte des Jahres 1989 aus Sicht der Medien in Ost und West nachlesen

wollen, mit all den Wendepunkten, Höhen und Tiefen. ANKE FIEDLER, BRÜSSEL Marquardt, Philipp Hannes: Raplightenment. Aufklärung und HipHop im Dialog. Bielefeld: transcript Verlag 2015, 311 S. Die anregende und originelle Studie, zugleich eine Dissertation an der philosophischen Fakultät der Universität Tübingen, hat das zunächst überraschende Ziel, eine vergleichende Beziehung zwischen HipHop und Aufklärung herzustellen. Beim HipHop konstatiert er das Vertrauen auf die Kraft der Wörter und die Hoffnung auf Gestaltbarkeit der sozialen Verhältnisse, verbunden mit Selbstreflektion und angestrebter Selbstbestimmung. HipHop weise Wesensmerkmale auf und charakteristische Eigenschaften auf, die sich »nicht gänzlich verschieden« auch für die Aufklärung konstatieren ließen, nämlich das Grundbedürfnisse, Wissen gegen Widerstände in absolutistischen Gesellschaften zu sammeln und weiter zu verteilen sowie dialogische Reaktionsmuster im Hinblick auf Erkenntnisprozesse in der Öffentlichkeit. Beide Kulturen generierten permanente Neubestimmungsversuche der jeweilig eigenen »Wertewelt«. (S. 16) Sympathisch ist die Forderung des Autors, die Literaturen der Aufklärung dürften nicht länger als optimistisch-verblendetes Beiwerk einer Epoche abgetan werden, es erscheine endlich an der Zeit, wieder eine individuelle Perspektive auf diese Texte zu richten und eine Auseinandersetzung ohne die Anleitung allzu manifest gewordener Deutungsgewohnheiten mit den Resultaten des kühnsten Denkexperiments unserer Geschichte zu wagen. Marquardt entdeckt in der Schönen Literatur der Aufklärung, »die Idee des Fortschritts der Menschheit in ihren vielschichtigen Konsequenzen beispielhaft für Individuen und Kollektive jeweils auf einer nachvollziehbaren Grundlage der Dynamik ›ganzer‹ Psychologien in dialogische Experimentalanordnungen münden zu lassen. Folglich nicht das Erlernen nützlicher Einzelinformation, sondern die »spielerische Erziehung zur Freiheit, das Ausprobieren zur Selbstbildung, verkündet uns der literarische

Buchbesprechungen Nachlass der Aufklärung!« (S. 19) Dass der Autor die Hoffnung auf das Vermögen, die eigene Selbstbestimmung autonom zu entwickeln und eine Identität zu erlangen, die sich radikal auf den »vernünftigen Selbstentwurfe eines Ichs« verlegt, auch im HipHop entdeckt, wird nur den überraschen, der diese Musik und die mit ihr verbundenen Texte nicht kennt. Zu Recht weist der Autor darauf hin, dass aus subkulturellen Kontexten entstandene Bewegungen wie die HipHop-Kultur seit Jahrzehnten eine eindrucksvolle Widerstandskraft gegenüber problematischen Gesellschaftswirklichkeiten bezeuge. Erfreulich ist jedenfalls, dass an einer deutschen Universität immer noch eine Dissertation entstehen kann, die es ausdrücklich versucht, »das Wesen, sprich soziale, politische, ästhetische und kommunikationstechnologische Grundbedingungen des Projekts Aufklärung von der Gegenwart her neu zu befragen«. (S. 21) Dass der HipHop, so ein Ergebnis der Studie, zeige, dass die Prozesse der Aufklärung nicht zum Erliegen gekommen seien und eine vernünftige Betrachtung der Gegenwart auch heute noch zu aufklärenden Denkmethode zwinge, ist ein ermunterndes Fazit. HOLGER BÖNING, BREMEN Die Zukunft von Medien, Kommunikation und Information. 28. Bremer Universitätsgespräche. Wiss. Koordination Andreas Hepp und Thomas Friemel. Oldenburg: Universitätsverlag Isensee 2016, 122 S. 1. Wer über die Zukunft der Medien diskutieren will, sollte dies nicht ohne Kenntnis von deren Vergangenheit tun. Wenn man etwa einen Rundfunkintendanten davon schwadronieren hört, es habe noch nie eine Refinanzierung journalistischer Inhalte gegeben, diese seien stets querfinanziert worden durch Anzeigen (S. 97f.), und niemand widerspricht in der Debatte, dann verrät dies vollständige Ignoranz gegenüber mehreren Jahrhunderten der Geschichte von Presse und Medien, die es ohne das Bedürfnis nach Informationen und Unterrichtung nicht geben würde. 2. Wer über die Zukunft der Medien dis-

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kutieren will, sollte dies nicht ohne Kenntnis von deren Gegenwart tun. Wenn letztere bei den Diskussionsteilnehmern vorhanden sein sollte, dann haben sie es gut verstanden, sie zu verbergen: in den gesamten Vorträgen und Diskussionsbeiträgen kein Wort darüber, dass sich in den heutigen Fernseh- und Hörfunkredaktionen kaum noch feste Mitarbeiter mit sozialer Absicherung befinden, sondern zunehmend als Schein-Unternehmer tätige feste freie oder freie Mitarbeiter, die bei jedem kritischen Beitrag gewärtig sein müssen, ihre Vogelfreiheit zu spüren, kein Wort über das Outsourcen ganzer Zeitungsredaktionen, die Journalisten zu prekär Beschäftigten gemacht hat, kein Wort dazu, dass fast alle deutschen Zeitungen und nicht-öffentlich-rechtliche Rundfunk- und Fernsehanstalten Millionären gehören, deren wichtigstes Anliegen sicherlich nicht eine freie und unabhängige Berichterstattung ist, kein Wort darüber, wie im Journalismus immer häufiger eine Berichterstattung zu beobachten ist, die kritische Begleitung gesellschaftlicher Prozesse scheut und berichtet, als schielten Journalisten nur noch auf lukrative Jobs als Regierungs- und Behördensprecher. Stattdessen erfahren wir, dass »die Zeitungen, die Medien« heute besser seien als jemals (S. 87), dass das Misstrauen gegen so manche über alle Medien sehr gleichförmige Berichterstattung eine Folge psychologischer Kriegsführung russischer Geheimdienste sei (S. 95), usw. usw. Es ist ernüchternd, wie wenig die Wissenschaft zu diesen aktuellen Entwicklungen – von der Zukunft ganz zu schweigen – zu sagen hat. HOLGER BÖNING, BREMEN

Bibliografie Wilbert Ubbens

Kommunikationshistorische Aufsätze in Zeitschriften des Jahres 2015 (mit Nachträgen und Korrekturen für die Jahre 1998–2014) In Fortsetzung der bibliografischen Berichterstattung in diesem Jahrbuch (vgl. 1 (1999) S. 289–310, 2 (2000) S. 280–306, 3 (2001) S. 281–315, 4 (2002) S. 302–335, 5 (2003) S. 265–293), 6 (2004) S. 307–334, 7 (2005) S. 289–320, 8 (2006) S. 303–342, 9 (2007) S. 299–352, 10 (2008) S. 218–292, 11 (2009) S. 249–331, 12 (2010) S. 245–320, 13 (2011) S. 247–337, 14 (2012) S. 243–337, 15 (2013) S. 243–337, 16 (2014) S. 246–336 und 17 (2015) S. 260–353 werden im Folgenden wissenschaftliche Beiträge zu kommunikationshistorischen Themen in Zeitschriften verzeichnet, deren Erscheinungsjahr von den Verlagen mit 2015 deklariert wird. Nachgetragen werden Aufsätze aus den Jahren 1998 bis 2014, die bisher übersehen worden sind oder nicht erreichbar waren. Der wachsende Umfang der Bibliografie und die große Zahl an Nachträgen in den letzten Ausgaben und auch in dieser Ausgabe beruhen vor allem darauf, dass im Nachgang zahlreiche geschichts- und literaturwissenschaftliche Zeitschriften mit einigem Erfolg durchgesehen worden sind, dass Zeitschriften inzwischen auch mit ihren älteren Jahrgängen über das Internet zugänglich sind und dass vermehrt neue, nur über das Internet zugängliche Zeitschriften publiziert werden, die dem Bearbeiter nicht immer sofort bekannt werden. Nahezu alle Titelangaben werden wieder durch kurze inhaltliche Hinweise präzisiert oder erläutert; lediglich dann, wenn die Titel ausreichend für sich sprechen, und in den (wenigen) Fällen, in denen der Bearbeiter sich allein auf bibliografische Hinweise oder auf online angebotene Inhaltsverzeichnisse von Zeitschriften (ohne Zugang zum Volltext) verlassen musste, wurden solche Zusätze fortgelassen.

Hinweise auf hier vermisste Aufsätze oder übersehene und nicht ausgewertete Zeitschriften werden vom Autor gern entgegengenommen. Nach Möglichkeit sollen sie in der nächsten Jahresübersicht berücksichtigt und nachgetragen werden. Die Liste der in den letzten Jahren mit Erfolg durchgesehenen Zeitschriften folgt am Schluss der Bibliografie. Alle bisherigen Bibliografien können auf der Homepage des Jahrbuchs http://www.steiner-verlag.de/JbKG eingesehen werden. Die zuletzt nicht vollständig abgedruckte Titelgruppe 10.2 »Einzelne Personen« ist mit vollzähligen Angaben unter der URL http://www. presseforschung.uni-bremen.de/persbibl.html jahresweise und kumuliert einsehbar. Redaktionsschluss für die Bibliografie: 30.6.2016. GLIEDERUNG: 1. Theorie und Methode, Wissenschaft, Institutionen 2. Geschichte der Kommunikationswissenschaft 3. Allgemeine und vergleichende Kommunikationsgeschichte 4. Presse, Druckmedien 5. Film 6. Elektronische Medien (Hörfunk, Fernsehen, Internet) 7. Übrige Medien 8. Werbung, Public Relations 9. Propaganda, Kommunikationspolitik, Recht 10. Kommunikatoren 10.1. Allgemein 10.2. Einzelne Personen 11. Rezipienten

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Wolkenhauer, Anja: »Symbola ac emblemata«. Perspektiven der Druckerzeichenforschung für die Frühe Neuzeit. In: Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen 36 (2015) 1, S. 25-38. [Über die Werbezeichen von Druckern anhand der Bestände der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel] Wright, Julie Lobalzo: Exploring British Film and Television Stardom, Queen Mary University of London, 1-2 November 2013. Conference report. In: Journal of British cinema and television 12 (2015) 1, S. 127-130. [Mit historischen Bezügen] Zechmann, Dorothea u. Sylvia Asmus: Exil und Urheberrecht. Möglichkeiten und Grenzen der öffentlichen Zugänglichmachung von Exilpublikationen im Internet. In: Medaon: Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung 9 (2015) 17, o.Pag., online, 8 S. [Über Projekte des Deutschen Exilarchivs 1933 – 1945 der Deutschen Nationalbibliothek] 2. GESCHICHTE DER KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT

50 Jahre IZI, Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI). In: Telev›IZI‹on 28 (2015) 2, S. 1-99. [Themenheft mit 25 Beiträgen und Kurzbeiträgen zur Geschichte des Instituts und des Jugend- und Bildungsfernsehens, davon 2 hier einzeln verzeichnet] Albera, François: Maurice Merleau-Ponty et le cinéma. In: 1895: Revue de l’Association Française de Recherche sur l’Histoire du Cinéma (2013) 70, S. 120-153. [Über einen Vortrag des Philosophen Merleau-Ponty (1908 – 1961) zum Film 1945] Asterito Lapera, Pedro Vinicius: Visões e construções sobre povo e raça no campo cinematográfico brasileiro dos anos 1950: As teses de Solano Trindade e de Nelson Pereira dos Santos. In: Significação: Rivista de cultura audiovisual 42 (2015) 43, S. 57-73. [Über zwei Kongresse zur Filmforschung in Brasilien 1950] Averbeck-Lietz, Stefanie: Da ciência do periódico à »ciência de liderança nacionalsocialista«: Como os estudos de imprensa adotaram o regime nazista na Alemanha. In:

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Bibliografie

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tion 24 (2015) 1, S. 145-158. [Über den Filmemacher Georges Méliès (1861 – 1938) und den Filmtheoretiker Christian Metz (1931 – 1993)] Keightley, Keir: Hogan’s Tin Pan Alley: R. F. Outcault and popular sheet music. In: The Musical quarterly 98 (2015) 1/2, S. 29-56. [Über die Comic Strip Figur ›Yellow Kid‹ von Richard Felton Oultcault (1863 – 1928) 1895 – 1898 zu populärmusikalischen Themen] Kiesshauer, Inge: Emil Ottocar Weller (1823 – 1886). Engagierter Achtundvierziger, berühmter Bibliograph, linker Verleger und überzeugter Sozialdemokrat. In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung 52 (2010) 4, S. 117-172. Kilbourn, Russell J. A.: Adapting Venice: Intermedial relations in Visconti, Sebald, and Kafka. In: Mosaic: A journal for the interdisciplinary study of literature 48 (2015) 3, S. 57-74. [Darin über den Film ›Death in Venice‹ von Luchino Visconti (1906 – 1971) 1971] Kilroy, Ian: The Limits of journalism. How fictional narratives compensates for journalism’s shortcomings in John Banville’s »The Book of Evidence«. In: Irish communications review ICR 14 (2015) S. 103-112. [Über den Schlüsselroman des Journalisten Banville (geb. 1945) 1989] Kirch, John F.: Conflicting narratives: Raymond Bonner, the ›New York Times‹, and El Salvador in the 1980s. In: American journalism: A journal of media history 32 (2015) 3, S. 329354. [Über den Journalisten der ›The New York Times‹ Bonner (geb. 1942)] Klages, Imme: Nach dem Krieg war vor dem Krieg. Fred Zinnemanns Film ›The Search‹ (1948) und sein nicht realisiertes Folgeprojekt in Israel. In: Medaon: Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung 9 (2015) 16, o.Pag., online, 14 S. [Zinnemann (1907 – 1997)] Klein, Konrad: Edmund Höfer, eine rumäniendeutsche Fotografenlegende aus dem Banat. In: Spiegelungen: Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas 10 (2015) 1, S. 99-108. [Höfer (1933 – 2014)] Klinger, Barbara: Pre-cult: ›Casablanca‹, radio adaptation, and transmedia in the 1940s. In: New review of film and television studies 13 (2015) 1, S. 45-62. [Über den Film von Michael Curtiz (1886 – 1962) 1942]

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Bibliografie Das Archiv: Magazin für Kommunikationsgeschichte • Archiv für Geschichte des Buchwesens • Archiv für Geschichte von Oberfranken • Archiv für Kulturgeschichte • Archiv für Mediengeschichte • Archiv für Musikwissenschaft • Archiv für Reformationsgeschichte • Archiv für Sozialgeschichte • Archiv und Wirtschaft: Zeitschrift für das Archivwesen der Wirtschaft • Archivalische Zeitschrift • Archivar: Zeitschrift für Archivwesen • Archives de sciences sociales des religions • Archives of natural history • Archivio storico italiano • Ariadne: Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte • The Art bulletin • Aschkenas: Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden • Asian journal of communication • Asien: The German journal on contemporary Asia • Aspasia: International yearbook … • Aufklärung: Interdisziplinäres Jahrbuch zur Erforschung des 18. Jahrhunderts und seiner Wirkungsgeschichte • Aus dem Antiquariat: Zeitschrift für Antiquare und Büchersammler • Auskunft: Zeitschrift für Bibliothek, Archiv und Information in Norddeutschland • Australasian journal of Victorian studies • Australian historical studies • Australian journal of communication • Australian journal of French studies • Australian journaism review • Austrian history yearbook • Der Bär von Berlin: Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins • Balcanica: Annual … • Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde • Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung • Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus • Berlin in Geschichte und Gegenwart: Jahrbuch … • Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft: Jahrbuch • Bibliothek, Forschung und Praxis • Bibliotheksdienst • Bibliotheksmagazin • Bibliothèque de l’École des Chartes • Biblos: Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift • Bijdragen tot de taal-, land- en volkenkunde • Bildungsgeschichte: International journal for the historiography of education • BIOS: Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen • Blätter der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte • Blätter für deutsche Landesgeschichte • Blätter für Technikgeschichte • BMGN: Low Countries historical review • Body politics: Zeitschrift für Körpergeschichte • Bohemia: Zeitschrift für Geschichte und Kultur der böhmischen Länder • Boletín de la Real Academia Española • Book history • Brazilian journalism research • Bremisches Jahrbuch • The British journal for the history of science • British journalism review • Brücken: Germanistisches Jahrbuch Tschechien-Slowakei • Bul-

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garian historical review. Revue bulgare d’histoire • Bulletin des bibliothèques de France • Bulletin hispanique • Bulletin of Latin American research • Bulletin of Spanish studies • Bulletin of the German Historical Institute (Washington DC) • The Burlington magazine • Business history review • Cahiers de l’Association Internationale des Études Françaises • Cahiers des Amériques Latines • Cahiers d’etudes africaines • Cahiers d’etudes germaniques • Cahiers du monde russe • Les Cahiers naturalistes • Camera obscura: Feminism, culture, and media studies • Canadian journal of communication • Canadian journal of history / Annales canadiennes d’histoire • Canadian literature: A quarterly of criticism and review • Canadian-American Slavic studies. Revue canadienne amérique d’études slaves • Celebrity studies • Central Europe • Central European history • Central European journal of communication • Church history: Studies in Christianity and culture • Cinema: Unabhängige Schweizer Filmzeitschrift • Cinéma & Cie: International film studies journal • Cinema journal • Cinema musica: Magazin für Filmmusik • Cinémas: Revue d’études cinématographiques • Closure: Kieler e-Journal für Comicforschung • Colloquia germanica: Internationale Zeitschrift für Germanistik • Comedy studies • Comm/Ent: Hastings communications and entertainment law journal • Communicatio socialis • Communication and society • Communication, culture and critique • Communication law and policy • Communication methods and measures • Communication research trends • The Communication review • Communication theory • Communications: École des Hautes Études en Sciences Sociales, Centre d’Études Transdisciplinaires (Sociologie, Anthropologie, Histoire) • Communications: The European journal of communication research • Comparativ: Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung • Comparative studies in society and history • Comunicazioni sociali: Rivista di media, spettacolo e studi culturali • Conflict and communication online • Contemporanea: Rivista di storia dell’800 e del ‘900 • Contemporary European history • Continuity and change: A journal of social structure, law and demography in past societies • Continuum: Journal of media and cultural studies • Convergence: The International journal of research into new media technologies • Crime, histoire et sociétés. Crime, history and societies • Critical studies in media communication • Critical studies in television: An inter-

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Bibliografie

national journal ... • Critical survey • Criticism • Critique: Studies in contemporary fiction • Cuadernos de historia contemporánea • Cuadernos hispanoamericanos • Cultural critique • Cultural politics • Culture unbound: Journal of current cultural research • Damals: Das Magazin für Geschichte • Danubiana Carpathica: Jahrbuch für Geschichte und Kultur in den deutschen Siedlungsgebieten Südosteuropas • Daphnis: Zeitschrift für Mittlere Deutsche Literatur und Kultur der Frühen Neuzeit (1400 – 1750) • Demokratische Geschichte: Jahrbuch für SchleswigHolstein • Die Denkmalpflege • Deutsche Comicforschung • Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte • Deutschland Archiv online • Dialog mit Bibliotheken • Dickens quarterly • The Dickensian • Digital journalism • Discourse and society • Discourse, context and media • Discussions. Actes de colloques et comptes rendus de conférences tenus à l’Institut historique allemand de Paris et ses partenaires. Colloquien und Tagungen … • Dix-huitième siècle: Revue annuelle • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Jahrbuch • Dresdener Beiträge zur Geschichte der Technikwissenschaften • Early American literature • Early popular visual culture • East Central Europe. L’Europe du Centre Est: Eine wissenschaftliche Zeitschrift • East European Jewish affairs • Ecquid Novi: African journalism studies • Eighteenthcentury studies • Einsicht: Bulletin des Fritz Bauer Instituts • Electronic British Library journal • ELH: English literary history • Emsländische Geschichte • English: The journal of the English Association • The English historical review EHR • English language notes • English literature in transition 1880 – 1920 ELT • English studies • Enterprise and society: The international journal of business history • Environmental communication: A journal of nature and culture • Erich Kästner Jahrbuch • Erich Maria Remarque Jahrbuch /Yearbook • L’Esprit créateur • ESSACHESS: Journal for communication studies • Estudios filológicos alemanes: Revista … • ETC: A review of general semantics, et cetera • Ethnos: Journal of anthropology • Ethnologia Balkanica • Études germaniques • Euphorion: Zeitschrift für Literaturgeschichte • European history quarterly • European journal of communication • European journal of cultural studies • European journal of Scandinavian studies • European journal of women’s studies • European review

of economic history • European review of history. Revue européenne d’histoire • Euxeinos: Governance and culture in the Black Sea region • Exil: Forschung, Erkenntnisse, Ergebnisse • Exilforschung: Ein internationales Jahrbuch • Fabula: Zeitschrift für Erzählforschung • Federal communications law journal • Feminist media studies • Feministische Studien • Film and history: An interdisciplinary journal of film and television studies • Film history: An international journal • Film quarterly • Filmblatt • First World War studies • FKW Frauen Kunst Wissenschaft: Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur • Flachware: Fußnoten der Leipziger Buchwissenschaft • Flandziu: Halbjahresblätter für Literatur der Moderne • Folklore • Forschungen zur baltischen Geschichte • Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte • Forum for modern language studies • Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte • Forum Vormärz Forschung FVF: Jahrbuch • Fotogeschichte: Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Fotografie • Francia: Forschungen zur westeuropäischen Geschichte • Frankreich-Forum: Jahrbuch … • Frauen und Film • French historical studies • The French review • French studies • Frühmittelalterliche Studien: Jahrbuch … • Frühneuzeit-Info • Gandhi marg: Quarterly journal of the Gandhi Peace Foundation • Gender and history • Genèses: Sciences sociales et histoire. Revue trimestrielle • Georg-Büchner-Jahrbuch • Gerbergasse 18: Thüringer Vierteljahresschrift für Zeitgeschichte und Politik • German history: The journal … • German life and letters • German politics and society: Journal … • The German quarterly • German studies review • The Germanic review • Germanisch-Romanische Monatsschrift • Geschichte im Westen: Zeitschrift für Landes- und Zeitgeschichte • Geschichte in Wissenschaft und Unterricht • Geschichte lernen • Geschichte und Gesellschaft: Zeitschrift für historische Sozialwissenschaft • Gesnerus: Swiss journal of the history of medicine and sciences • Giornale storico della letteratura italiana • The Gissing journal • Global media and communication • Global media journal, African edition • Global media journal, American edition • Global media journal, Australian edition • Global media journal, Canadian edition • Global media journal, German edition • Global media journal, Indian edition • Global media journal, Mediterranean edition • Global media journal, México • Global media journal, Pakistan edition •

Bibliografie Global media journal, Polish edition • Global media journal, Turkish edition • Göttinger Jahrbuch • Guerres mondiales et conflits contemporaines: Revue d’histoire • De Gulden passer: Tijdschrift voor boekwetenschap • Gutenberg-Jahrbuch • Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik • Hannoversche Geschichtsblätter • Harvard Library bulletin • Heine-Jahrbuch • Heinrich MannJahrbuch • Helden, heroes, héros: E-journal zu Kulturen des Heroischen • Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte • Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim • The Hispanic American historical review: HAHR • Hispanic research journal • Hispanic review • Hispanófila: Ensayos de literatura • Histoire sociale / Social history • Historia mexicana • The Historian • The Historical journal • Historical journal of film, radio and television • Historical methods HM • Historical reflections. Réflexions historiques • Historical research • Historical social research, Historische Sozialforschung • Historie: Jahrbuch des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften • Historische Anthropologie: Kultur, Gesellschaft, Alltag • Historische Mitteilungen HMRG • Historische Sozialkunde: Geschichte, Fachdidaktik, politische Bildung • Historische Zeitschrift • Historisches Jahrbuch • Historisch-politische Mitteilungen: Archiv für Christlich-Demokratische Politik • Historisk tidskrift för Finland • History: The journal of the Historical Association • History and memory • History and theory • History of European ideas • History of photography • History workshop journal HWJ • Die Hochschule: Journal für Wissenschaft und Bildung • Holocaust and genocide studies • L’Homme: Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft • The Howard journal of communications • Iberoamericana. América Latina, España, Portugal • Iberoromania: Revista … • Ikon: Forme e processi del comunicare • Imprimatur: Ein Jahrbuch für Bücherfreunde • Info 7: Medien, Archive, Information • Infoamérica: Iberoamerican communication review • Information, communication and society • The Information society: An international journal • Information: Wissenschaft und Praxis • Informationen: Wissenschaftliche Zeitschrift des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933 – 1945 • Informationen zur modernen Stadtgeschichte • Interactions: Studies in communication and culture • InterDisciplines: Journal of history and sociology • The International communica-

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tion gazette • International journal for history, culture and modernity HCM • International journal of comic art • International journal of communication • International journal of cultural policy • International journal of cultural studies • International journal of Iberian studies • International journal of media and cultural politics • International journal of Middle East studies • The International journal of press/ politics • International journal of public opinion research • International journal of regional and local studies • The International journal of the book • International journal of the history of sport • International review of social history • International social science journal • Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur • Internationales Asienforum: International quarterly for Asian studies • Invertito: Jahrbuch für die Geschichte der Homosexualitäten • Irish communications review ICR • Irish historical studies • Irish university review • Isis: An international review devoted to the history of science and its cultural influences. • Italica: Journal of the American Association of Teachers in Italian • Italienisch: Zeitschrift für italienische Sprache und Literatur • Jaarboek voor nederlandse boekgeschiedenis • Jahrbuch der ungarischen Germanistik • Jahrbuch der Wittheit zu Bremen • Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa • Jahrbuch des Simon-DubnowInstituts. Simon Dubnow Institute yearbook • Jahrbuch für Antisemitismusforschung • Jahrbuch für deutsche und osteuropäische Volkskunde • Jahrbuch für europäische Ethnologie • Jahrbuch für Europäische Geschichte • Jahrbuch für Europäische Wissenschaftskultur. Yearbook for European culture of science • Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung • Jahrbuch für fränkische Landesforschung • Jahrbuch für Geschichte Lateinamerikas. Anuario de historia de América latina • Jahrbuch für historische Bildungsforschung • Jahrbuch für historische Kommunismusforschung • Jahrbuch für internationale Germanistik • Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Jahrbuch für Politik und Geschichte JPG • Jahrbuch für Regionalgeschichte • Jahrbuch für Universitätsgeschichte • Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte • Jahrbuch immersiver Medien • Jahrbuch Medien und Geschichte • Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik • Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung • Jahrbücher für Geschichte Osteuropas • Jahrbücher für Geschichte und

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Bibliografie

Kultur Südosteuropas JGKS • Javnost – The Public • Jewish historical studies • The Jewish quarterly review • Jewish social studies • Journal for intelligence, propaganda and security studies JIPSS • Journal for the study of British cultures JSBC • Journal of advanced research in journalism and mass communication • Journal of aesthetics and culture • Journal of African cinemas • The Journal of African history • Journal of African media studies • Journal of American ethnic history • The Journal of American history • Journal of American studies • Journal of applied communication research • The Journal of Asian studies • Journal of Austrian studies • Journal of Beckett studies • Journal of Belgian history JBH. Revue belge d’histoire contemporaine RBHC. Belgisch tijdschrift voor nieuwste geschiedenis BTNG • Journal of British cinema and television • The Journal of British studies • Journal of broadcasting and electronic media • Journal of children and media • Journal of Cold War studies • The Journal of Commonwealth literature • Journal of communication • Journal of communication inquiry • Journal of communication management • Journal of contemporary African studies • Journal of contemporary history • Journal of early modern history • Journal of genocide research • Journal of historical research in marketing • Journal of homosexuality • Journal of information ethics • Journal of information policy • The Journal of interdiscplinary history • The Journal of international communication • Journal of language and politics • Journal of media and communication studies • Journal of media and religion • Journal of media business studies • Journal of media economics • Journal of medieval history • Journal of modern European history • The Journal of modern history • Journal of modern literature JML • Journal of Muslim minority affairs • The Journal of popular culture • Journal of popular film and television • Journal of postcolonial writing • Journal of public relations research • Journal of radio and audio media • Journal of Scandinavian cinema • The Journal of sex research • Journal of social history: Society and cultures • Journal of Southern African studies • Journal of the economic and social history of the Orient JESHO • The Journal of the history of childhood and youth • Journal of the history of ideas • Journal of the history of sexuality • Journal of the history of the behavioral sciences • Journal of urban history • Journal of Victorian culture • Journal of visual culture • Journal of wo-

men’s history • Journal of youth studies • Journalism: Theory, practice and criticism • Journalism and communication monographs • Journalism and mass communication • Journalism and mass communication educator • Journalism and mass communication quarterly • Journalism history • Journalism practice • Journalism studies • Judaica: Beiträge zum Verstehen des Judentums • Kinder-/Jugendliteratur und Medien kjl&m • Kinema: A journal for film and audiovisual media • Kodex: Jahrbuch der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft • Kodikas/Code, Ars semeiotica: An international journal of semiotics • Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie • Krieg und Literatur. War and literature • Kritika: Explorations in Russian and Eurasian history • Kritische Berichte: Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften • KulturPoetik: Journal for cultural poetics • Kurtrierisches Jahrbuch • Labor history • Labour history review • Latin American research review • Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte • Lendemains: Zeitschrift für Frankreichforschung und Französischstudium • The Leo Baeck Institute yearbook • Letopis: Zeitschrift für sorbische Sprache, Geschichte und Kultur • Les Lettres romanes • Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft • Library and information history • The Library quarterly • Limbus: Australisches Jahrbuch für germanistische Literatur- und Kulturwissenschaft • Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde • Literary journalism studies • Literatur in der Moderne: Jahrbuch der Walter-Hasenclever-Gesellschaft • Literatur in Wissenschaft und Unterricht LWU • Lusorama: Zeitschrift für Lusitanistik • Männer vom Morgenstern. Heimatbund an Elb- und Wesermündung: Jahrbuch • Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst • Manchester region history review • Marginalien: Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie • Maske und Kothurn • Mass communication and society • Mecklenburgische Jahrbücher • Medaon: Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung • Media and communication • Media Asia • Media, culture and society • Media development • Media history • Media International Australia MIA • Media Perspektiven • Media report to women • Media, war and conflict • MedieKultur: Journal of media and communication research • Medien Journal • Medien und Altern: Zeitschrift für Forschung und Praxis • Medien und Erziehung MERZ • Medien und Kommunikationswissenschaft • Medien und Zeit

Bibliografie • MedienWirtschaft: Zeitschrift für Medienmanagement und Medienökonomie • Medienwissenschaft: Rezensionen, Reviews • Medijske studije. Media studies • Medizinhistorisches Journal • MELUS: The journal of the Society for the Study of the Multi-Ethnic Literature of the United States • Memoria e ricerca: Rivista di storia contemporanea • Mendelssohn Studien: Beiträge zur neueren deutschen Kulturgeschichte • Merkur: Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken • Michigan academician: Papers of the Michigan Academy of Science, Arts and Letters • The Middle East journal • Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit: Zeitschrift … • Militärgeschichtliche Zeitschrift • Mise au point: Cahiers … • Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich • Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes • Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung • Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen • Mittellateinisches Jahrbuch • MLN: Modern language notes • Mobile media and communication • Modern and contemporary France • Modern Asian studies • Modern drama • Modern fiction studies MFS • Modern language quarterly MLQ • Modern language review • Modern philology: Critical and historical studies in literature, … • Moderne: Kulturwissenschaftliches Jahrbuch • Monatshefte für deutschsprachige Literatur und Kultur • Montage/AV: Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation • Mosaic: A journal for the interdisciplinary study of literature • Le Mouvement social • The Moving image: The journal … • Le Moyen âge: Revue d’histoire et de philologie • The Musical quarterly • Musik und Ästhetik • Musil-Forum: Studien zur Literatur der klassischen Moderne • Muttersprache: Vierteljahresschrift für deutsche Sprache • Nassauische Annalen • Navigationen: Zeitschrift für Medienund Kulturwissenschaften • Neue Beiträge zur Germanistik • Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft • Neue Rundschau • Neues Archiv für sächsische Geschichte • The New England quarterly • New German critique • New literary history NLH • New media and society • New review of film and television studies • Newspaper research journal • Nineteenth-century contexts: An interdisciplinary journal • Nineteenth-century gender studies • Nineteenth century prose • Non Fiktion: Arsenal der anderen Gattungen • NORA: Nordic journal of feminist and gender research •

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Nordelbingen: Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins • Nordfriesisches Jahrbuch • Nordic journal of religion and society • Nordicom Information • Nordicom review • Nordisk kulturpolitisk tidskrift: The Nordic journal of cultural policy • Nordost-Archiv: Zeitschrift für Regionalgeschichte • Norsk medietidsskrift • Northern lights: Film and media studies yearbook • Notes: Quarterly journal of the Music Library Association • Novel • Numen: International review for the history of religions • Nurinst: Beiträge zur deutschen und jüdischen Geschichte. Jahrbuch … • o-bib: Das offene Bibliotheksjournal • Observatorio (OBS*): E-journal … • October: Art, theory, criticism, politics • Österreich in Geschichte und Literatur ÖGL • Österreichische MusikZeitschrift ÖMZ • Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften • Österreichische Zeitschrift für Soziologie ÖZS • Österreichische Zeitschrift für Volkskunde • Oldenburger Jahrbuch • Orbis litterarum: International review of litterary studies • Osteuropa • Otázky žurnalistiky • Oxford German studies • Pacific affairs • Pacific historical review • Pacific journalism review • Paedagogica historica • The Papers of the Bibliographical Society of America • Papers of the Bibliographical Society of Canada • Parliamentary affairs • Parliamentary history • Participations: Journal of audience and reception studies • Passato e presente: Rivista di storia contemporanea • Past and present • Perspektive Bibliothek: Die Open Access-Zeitschrift der Münchner Bibliotheksreferendare • Philological quarterly • Pietismus und Neuzeit: Ein Jahrbuch zur Geschichte des neueren Protestantismus • Poetics: Journal of empirical research on culture, the media and the arts • The Polish review • Political communication • Political geography • Politics, religion and ideology • Pop: Kultur und Kritik • Popular communication: The international journal of media and culture • Postcolonial studies • Povijesni prilozi. Historical contributions (Zagreb) • Praxis Geschichte • Pressehistorisk tidsskrift • Problèmes d’Amérique latine • Projections: The journal for movies and mind • Prose studies • Psyche: Zeitschrift für Psychoanalyse und ihre Anwendungen • Psychosozial • Public communication review • Public opinion quarterly • Public relations review • Public understanding of science • Publications of the Modern Language Association of America PMLA • Publishing history • Publishing research quarterly • Publizistik: Vierteljahreshefte für

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Bibliografie

Kommunikationsforschung • Quaderni: La revue de la communication • Quaerendo: A journal devoted to manuscripts and printed books • Quarterly review of film and video • Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken • Quest. Issues in contemporary Jewish history • Quo vadis Romania? QVR. Zeitschrift für eine aktuelle Romanistik • The Radio journal: International studies in broadcast and audio media • Regional studies • Renaissance quarterly • Representations • Reseaux • The Review of communication • The Review of English studies • Revista de crítica literaria latinoamericana • Revista famecos: Mídia, cultura e tecnologia • Revista hispánica moderna • Revista universitaria de historia militar RUHM • Revue belge de philologie et d’histoire. Belgisch tijdschrift voor filologie en geschiedenis • Revue d’Allemagne et des pays de langue allemande • Revue d’anthropologie des connaissances • Revue de l’Institut français d’histoire en Allemagne IFHA • Revue des études slaves • Revue d’histoire littéraire de la France • Revue d’histoire moderne et contemporaine • Revue du Nord • Revue française des sciences de l’information et de la communication • Revue historique • Rheinische Vierteljahrsblätter • Rhetorik: Ein internationales Jahrbuch • Ridiculosa: Revue annuelle • Rivista storica italiana • Rock and pop in the movies • Romance notes • Romanic review • Romanistische Zeitschrift für Literaturgeschichte. Cahiers d’histoire des littératures romanes • Romanticism • Rosenland: Zeitschrift für lippische Geschichte • Rundfunk und Geschichte: Zeitschrift … • Russian history. Histoire russe • Russian journal of communication • The Russian review • Saeculum: Jahrbuch für Universalgeschichte • Scandia: Tidskrift for historisk forskning • Scandinavian economic history review • Scandinavian journal of history • Scandinavian political studies • Scandinavian studies • Scandinavica: An international journal of Scandinavian studies • Der Schlern: Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde • Schweizerische Zeitschrift für Geschichte • Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte SZRKG. Revue suisse d’histoire religieuse et culturelle RSHRC • Science as culture • Science communication • Science fiction film and television • Scope: An online journal of film and television studies • The Scottish historical review • Scottish literary review • Screen • Script & print: Bulletin of the Bibliographical Society of Australia and New Zealand • Seminar: A journal of Germanic studies • Semio-

tica: Journal of the International Association for Semiotic Studies • The Sewanee review •Shaw: The annual of Bernard Shaw studies • Short film studies • Significação: Rivista de cultura audiovisual • Sinn und Form: Beiträge zur Literatur • The Sixteenth century journal • Social history • Social history of medicine • French cinema • Studies in media and communication • Studies in Spanish and Latin American cinemas • Studies in the novel • Sudhoffs Archiv: Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte • Südost-Forschungen: Internationale Zeitschrift für Geschichte, Kultur und Landeskunde Südosteuropas • TDR The Drama review • Technikgeschichte • Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte • Television and new media • Telev›IZI‹on • Telos • Le Temps des médias: Revue d’histoire • Les Temps modernes • Texas studies in literature and language TSLL • Text und Kontext: Jahrbuch für germanistische Literaturforschung in Skandinavien • Text und Kritik: Zeitschrift für Literatur • Themenportal Europäische Geschichte • Thomas Mann Jahrbuch • Tijdschrift voor communicatiewetenschap • Tijdschrift voor geschiedenis • Tijdschrift voor mediageschiedenis TMG • Tijdschrift voor Nederlandse taal- en letterkunde • Tijdschrift voor sociale en economische geschiedenis • Transactions of the Historic Society of Lancashire and Cheshire • Transcarpathica: Germanistisches Jahrbuch Rumänien • Transylvanian review • Traverse: Zeitschrift für Geschichte. Revue d’histoire • Treibhaus: Jahrbuch für die Literatur der fünfziger Jahre • Triangulum: Germanistisches Jahrbuch für Estland, Lettland und Litauen • Tribüne: Zeitschrift zum Verständnis des Judentums • TripleC: Communication, capitalism and critique. Open access journal for a global sustainable information society • Trivium: Revue francoallemande des sciences humaines et sociales. Deutschfranzösische Zeitschrift für Geistes- und Sozialwissenschaften • TV diskurs • Ungarn-Jahrbuch • Universitas: Orientieren! Wissen! Handeln! • Urban history • The Velvet light trap: A critical journal of film and television • Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg • Victorian literature and culture • Victorian periodicals review • Victorian poetry: A critical journal of Victorian literature • Victorian review • Victorian studies • Victorians: A journal of culture and literature • Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte • Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte VSWG • View: Journal of European television history and

Bibliografie culture • Vingtième siècle: Revue d’histoire • Visual anthropology • Visual anthropology review • Visual communication quarterly • Visual history: OnlineNachschlagewerk für die historische Bildforschung • Visual studies • Weimarer Beiträge • Weimar-Jena: Die große Stadt. Das kulturhistorische Archiv • Die Welt des Islams: International journal for the study of modern Islam • Werkstatt Geschichte • Westfälische Forschungen • Westfälische Zeitschrift • Westminster papers in communication and culture • The William and Mary quarterly • Wirkendes Wort • Wolfenbütteler Barock-Nachrichten • Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte • Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen • Women: A cultural review • Women’s history review • Women’s studies • Women’s writing • The Wordsworth circle • Das Wort: Germanistisches Jahrbuch Russland • Yad Vashem studies • Yale French studies • Zeitenblicke: OnlineJournal für die Geschichtswissenschaften • Zeitgeschichte • Zeitgeschichte regional: Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern • Zeithistorische Forschungen. Studies in contemporary history • Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte • Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat • Zeitschrift des historischen Vereins für Schwaben • Zeitschrift des Vereins für hamburgische Geschichte • Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde • Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft • Zeitschrift für

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Anglistik und Amerikanistik ZAA • Zeitschrift für Balkanologie • Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte • Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie • Zeitschrift für deutsche Philologie ZfdPh • Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins • Zeitschrift für Genozidforschung • Zeitschrift für Germanistik • Zeitschrift für Geschichtsdidaktik • Zeitschrift für Geschichtswissenschaft • Zeitschrift für historische Forschung • Zeitschrift für Ideengeschichte • Zeitschrift für Kanada-Studien • Zeitschrift für Katalanistik. Revista d’estudis catalans • Zeitschrift für Kirchengeschichte • Zeitschrift für Kulturwissenschaften • Zeitschrift für Kunstgeschichte • Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik Lili • Zeitschrift für Lübeckische Geschichte • Zeitschrift für Medienund Kulturforschung ZMK • Zeitschrift für Medienwissenschaft ZFM • Zeitschrift für Mitteleuropäische Germanistik ZMG • Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung • Zeitschrift für Semiotik • Zeitschrift für slavische Philologie • Zeitschrift für Slawistik • Zeitschrift für thüringische Geschichte • Zeitschrift für Unternehmensgeschichte ZUG • Zeitschrift für Volkskunde • Zeitschrift für Weltgeschichte • Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte • Zeitsprünge: Forschungen zur Frühen Neuzeit • Zeitungen: Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger • Zeitungs-Mikrofilm-Nachrichten • Zeszyty prasoznawce • Zuckmayer-Jahrbuch •

Register der im Textteil der Aufsätze behandelten wichtigsten Personen und Sachen Adam, Curt 117, 119, 123f. Altona 18 Altonaische Relation 32 Ami de peuple, L’ 17 Anzeigen 55f. Apelt, Hans Willibalt 83 Aufklärung 9–23 Aufklärung, medizinische 111–128 Aufrichtige Volkszeitung 17 Bachmann, Hermann 88 Bauer, Oswald 11 bayerische Landbot, Der 17 Bennett Sr. und Jr., James Gordon 62f. Berliner Lokal-Anzeiger 53–77 Berliner Tageblatt 87f. Bernhard, Georg 78, 88–90 Berns, Jörg Jochen 31 Berthold von Henneberg 33 Besoldus, Christophorus 35 Beust, Joachim Ernst von 43 Bibliographieprojekt »Deutsche Presse« 17f. Bilddrucke 22 Birkner, Thomas 7 Blankenburg 18 Blühm, Elger 9 Bode, Hermann 13 Bogel, Else 9 Bösch, Frank 113 Boulevardpresse 56 Braunschweig 18 Brehmer, Arthur 76 Briefe 13, 22 Bücher, Karl 8f., 78 Bücher, populäraufklärerische 22 Campaigning 111–128 Caro, Max 76 Chroniken 22, 32 Connery, Tom 71

Dammert, Rudolf 85f. Dessoir, Max 81 Deutsche Allgemeine Zeitung 78, 107f. Digitalisierung der Zeitungen des 17. Jhs. 143–155 Dovifat, Emil 52 Edison, Thomas A. 67 Elbau, Julius 78 Ertzdorff-Kupffer (Familie) 57 Everth, Erich 78–110 Feuchtwanger, Lion 104 Flugpublizistik 10f., 19, 22 Frankfurter Zeitung 87 Fritsch, Ahasver 35–45 Fugger, Hans 12 Fugger-Zeitungen 10–14 Gay, Peter 82 Gebrauchsliteratur 22 Generalanzeiger 52 Germania 123 Gesundheitsaufklärung 111–128 Goethe, Johann Wolfgang 9f. Goslar 18 Graf, Rüdiger 79f. Greiling, Werner 17 Groth, Otto 43 Gutenberg, Johannes 24 Gutknecht, Jobst 28 Habermas, Jürgen 12f., 21 Hagen, Samuel Friedrich 42–45 Hamburg 18 Hamburgischer unpartheyischer Correspondent 32f. Hamel, Carl 117, 119, 124f. Harburg 18 Harmsen, Hans 122 Hartmann, Johann Ludwig 35–45 Hartnack, Daniel 35–45 Heine, Heinrich 61

Helmstedt 18 Hildesheim 18 Hilgard, Heinrich (Henry Villard) 63 Holsteinischer unpartheyischer Correspondent 32f. Holzbock, Alfred 76 Holzminden 18 Hugenberg, Alfred 86 Intelligenzblätter 15f., 20 Intelligenzblätterkunde 15 Internet 16 Jaeger, Karl 82 Journale, gelehrte 20f. Journalismus nach amerikanischem Vorbild 53– 77 Journalismus, Herausbildung von Normen 24– 50 Journalismusgeschichte 7– 23, 51–110 Journalistische Selbstzeugnisse 45–48 Kalender 22 Kirchner, Joachim 18 Klemperer, Victor 104 Koenen, Erik 8 Kommunikationsgeschichte, biographisch orientierte 51–77 Königlich priviliegirte Berlinische Zeitung 48 Königsberger Hartungsche Zeitung 123 Kossak, Ernst 61 Kupffer, Adolf Theodor von 59 Kupffer, Elisar von 57, 60 Kupffer, Hugo von 51–77 Kutsch, Arnulf 7–23 Lang, Helmut W. 26 Leipzig 18 Leipziger Neue Zeitung 85

Register Leipziger Neueste Nachrichten 84–87 Leipziger Tageblatt 78, 81– 88, 107f. Levysohn, Arthur 57 Liederdrucke 22 Literaturgeschichtsschreibung 9f. Livingstone, David 63 Lokalberichterstattung 67– 74 Luther, Martin 28, 33 Macdonald, Marie 59 Magdeburgische Zeitung 78, 81f. Mann, Thomas 104 Massenpresse 51–77 Medien- und Kommunikationssystem, Entstehung eines neuen 20 Messrelationen 11, 22 Meyen, Michael 84 Moralische Wochenschriften 20 Moritz, Karl Philipp 48 Moses, Julius 115f. Mosse (Zeitungsverlag) 7 Muser, Gerhard 8 Nachrichten-Verlag 86 Nationalsozialisten 100– 105 Neue Preußische Zeitung 123 Neue Zeitungen 24, 26–31 New York Herald 57, 62f. Novellanten 12 Öffentlichkeit 16, 19–21 Öffentlichkeitsarbeit 111– 128 Osbon, B. S. 63 Ost, Günther 8 Peucer, Tobias 35–45 Pinschewer, Julius 119 Pompe, Hedwig 35 Positivismus 21f.

Pressegeschichte 7–23 Pressestatistik 7–23 Programmschriften, journalistische 45–48 Public Relations 111–128 Quellen, ihre Bedeutung 9– 23 räsonnirende Dorfkonvent, Das 17 Raubgutrecherchen in deutschen Bibliotheken 129–142 Reichsgesundheitswoche 111–128 Relation 30 Requate, Jörg 54, 60 Rezensionsjournale 20f. Rheinisch-Westfälische Zeitung 78, 81 Rodenberg, Julius 60f., 69f. Rote Fahne 125f. Schacht, Hjalmar 8 Scherl, August 55, 57 Schiffbek 18 Schmarsow, August 81 Schöningen 18 Schramm, Hugo 59–61 Schreiber, Gerhard 100 Schütz, Walter J. 7f. Schwarzkopf, Joachim von 14f. Selbstzeugnisse, journalistische 45–48 Stanley, Henry Morton 63 Steinhausen, Georg 11 Stieler, Kaspar 19, 35–45 Stinnes, Hugo 107f. Stöber, Rudolf 17 Stoklossa, Paul 7 Straßburg 19, 30 Stryk, Elia August 42 Telegraphen Union 86 Ullstein-Verlag 78f., 84–88, 107f. Unparteilichkeit 31–33

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Volkelt, Johannes 81 Volksaufklärung 17 Volksblatt 48 Volksfreund, Der 17 Volkszeitung 48 Vossische Zeitung 48, 78–110 Wallenberg, Ernst 88 Wandsbecker Mercur 16 Wandsbek 16, 18 Weber, Friedrich August 124 Weimarer Republik 78–110 Weise, Christian 35–45 Wekhrlin, Wilhelm Ludwig 46, 48 Weller, Emil 26 Welterobererung durch Zeitungen 19 Wilke, Jürgen 53, 112 Wolfenbüttel 18 Zeitschriften, literarische 20f. Zeitschriften, politische 19 Zeitschriften, populärwissenschaftliche 19 Zeitung für Städte, Flecken und Dörfer 17 Zeitungen, 17. Jh. 143–155 Zeitungen, gelehrte 20f. Zeitungen, handgeschriebene 12f., 22f. Zeitungen, Neue 24, 26f. Zeitungsberichterstattung 13f. Zeitungsentstehung 12f., 19 Zeitungsextrakte 22 Zeitungskorrespondenten 12 Zeitungsstatistik 7–23 Zeitungstheorie 24–50 Zensur, Rechtsnormen 33– 35, 42 Zwierlein, Cornel 11f.

Othmar Plöckinger (Hg.)

Quellen und Dokumente zur Geschichte von „Mein Kampf“, 1924–1945

beIträge zur kommunIkatIonsgeschIchte – banD 28 Der herausgeber Othmar Plöckinger studierte Germanistik, Mathematik und Geschichte und ist derzeit Lehrer am Gymnasium für Berufstätige in Salzburg. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte von Mein Kampf und zur Frühgeschichte der NSDAP. Mitarbeit an der kommentierten Edition von Mein Kampf des Instituts für Zeitgeschichte in München.

2016 695 Seiten mit 171 Dokumentabschriften. 978-3-515-11164-5 gebunDen 978-3-515-11167-6 e-book

Über Jahrzehnte folgte die Auseinandersetzung mit der berüchtigtsten politischen Schrift des 20. Jahrhunderts dem Diktum vom ebenso unlesbaren wie ungelesenen Buch. Es wurde erst in Zweifel gezogen, als mit dem absehbaren 70. Todestag Hitlers und dem Auslaufen der Urheberrechte die Frage nach dem künftigen Umgang mit Mein Kampf immer virulenter wurde. Die Edition versammelt erstmals nicht nur alle relevanten Dokumente zur Entstehungsgeschichte des Buches, sondern liefert mit über 50 Rezensionen einen umfassenden Einblick in die Reaktionen beim Erscheinen der beiden Bände. Mit dem Honorar-Buch des nationalsozialistischen Eher-Verlags enthält es darüber hinaus die einzigen erhaltenen, lange verschollenen Aufzeichnungen über die Verkaufszahlen und Honorarleistungen, die Hitler bis Herbst 1933 erhielt. In zwei weiteren Abschnitten werden zahlreiche, zum Teil bisher unveröffentlichte Texte aus Deutschland aus der Zeit vor und nach 1933 präsentiert, die sich aus unterschiedlichsten Anlässen mit Mein Kampf beschäftigten – von politischen Schriften über staatliche Gutachten und Erlässe bis hin zu privaten Aufzeichnungen und Briefen. aus Dem Inhalt Abschnitt A – Dokumente zur Entstehungsgeschichte | Abschnitt B – Das Honorarbuch des Eher-Verlags 1925–1933 | Abschnitt C – Rezensionen 1925–1932 | Abschnitt D – Analysen und Interpretationen 1925–1932 | Abschnitt E – Dokumente und Publikationen 1933–1945

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Othmar Plöckinger (Hg.)

Schlüsseldokumente zur internationalen Rezeption von „Mein Kampf“

beiträge zur kommunikationsgeschichte – band 29 der herausgeber Othmar Plöckinger studierte Germanistik, Mathematik und Geschichte und ist derzeit Lehrer am Gymnasium für Berufstätige in Salzburg. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte von Mein Kampf und zur Frühgeschichte der NSDAP. Mitarbeit an der kommentierten Edition von Mein Kampf des Instituts für Zeitgeschichte in München.

Das Auslaufen der Urheberrechte an Hitlers Mein Kampf Ende 2015 rückte diesen zentralen Text des Nationalsozialismus ver­ stärkt ins Blickfeld von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Es ist dabei nicht allein ihr Inhalt, der die Schrift so bedeutsam macht – es sind auch die Reaktionen der Zeitgenossen darauf. Das gilt nicht nur für Deutschland. Inzwischen hat die Forschung für Länder wie Großbritannien, die USA oder Frankreich wichtige Erkenntnisse zutage gefördert. Schwieriger liegen die Verhält­ nisse in Russland und im Vatikan. Mit der vorliegenden Edition macht Othmar Plöckinger erstmals zwei umfangreiche Dokumen­ te aus den russischen und vatikanischen Archiven der Forschung im vollen Umfang zugänglich. Grigori Sinowjew, der Mein Kampf 1932/33 ins Russische übersetzte, analysierte das Buch ausführ­ lich aus bolschewistischer Sicht. Auch das Heilige Offizium in Rom untersuchte 1934/35 die ideologischen Grundlagen des National­ sozialismus und stützte sich dabei in hohem Maße auf Hitlers Kampfschrift. Diesen beiden Dokumenten kommt daher, bei allen Unterschieden, eine zentrale Bedeutung in der Auseinanderset­ zung mit dem Nationalsozialismus zu. aus dem imhalt Vorbemerkungen p Dokument I: Die Bibel der deutschen Faschis­ ten | Einleitung | Anmerkungen zur Edition | Dokument p Doku­ ment II: Die ideologischen Grundlagen des Nationalsozialismus | Einleitung | Anmerkungen zur Edition | Dokument p Abkür­ zungsverzeichnis p Literaturverzeichnis p Personenverzeichnis

2016 174 Seiten. 978-3-515-11501-8 gebunden 978-3-515-11502-5 e-book

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Rüdiger Hohls / Hartmut Kaelble (Hg.)

Geschichte der europäischen Integration bis 1989

europäische Geschichte in Quellen und essays – band 1 die herausGeber Rüdiger Hohls leitet den Bereich Historische Fachinformatik an der HumboldtUniversität zu Berlin und ist Honorarprofessor für Wissenschaftliche Kommunikation und Historische Fachinformation an der Universität Leipzig. Harmut Kaelble lehrte bis zu seiner Emeritierung als Professor für Sozialgeschichte am Institut für Geschichtswissenschaften der HumboldtUniversität zu Berlin.

2016 264 Seiten mit 2 Abbildungen. 978-3-515-11303-8 kart. 978-3-515-11306-9 e-book

Die europäische Integrationsgeschichte ist vielfältiger geworden und hat ihre normative Prägung verloren. Diese Entwicklung spiegelt sich in der Auswahl von Essays und Quellen für diesen Band wider, in dem klassische wie neue Themen behandelt werden. Durch die Kombination von historischer Quelle und einleitendem Essay erhalten die Leser einen Einblick in den jeweiligen historischen Kontext, die Handlungsoptionen sowie die Motive der beteiligten Akteure. Die Texte bieten zahlreiche Anregungen für Lehre und Studium. Die Gliederung folgt den Epochen der Integrationsgeschichte im 20. Jahrhundert: Auf die Anläufe der Zwischenkriegszeit bis zur Montanunion von 1951 folgt eine Konsolidierung der europäischen Integration bis zum Gipfel von Den Haag 1969. Die letzte Phase reicht von der Krise der 1970er-Jahre bis zur Rückkehr der Dynamik in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre. Den inhaltlichen Schlusspunkt dieses Bandes markiert der Fall der Berliner Mauer: Ein Ereignis, das den Integrationsprozess grundlegend veränderte. mit beiträGen von Friedrich Kießling, Michael Wildt, Ernst Langthaler, Gerhard Altmann, Axel Schildt, Volker Berghahn, Wilfried Loth, Anne Lammers, Clemens A. Wurm, Guido Thiemeyer, Wolfram Kaiser, Veronika Lipphardt & Kiran Klaus Patel, Christian Henrich-Franke, Daniel Speich-Chassé, Jan-Henrik Meyer, Manuel Müller, Steffi Marung, Katrin Jordan, Joaquín Abellán, Christian Domnitz, Christopher Kopper, Dieter Lindenlaub

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Aufsätze

holger böning (bremen): Gedanken zu den Möglichkeiten und Erfordernissen einer Statistik des frühneuzeitlichen Pressewesens im deutschen Sprachraum

7

Jürgen Wilke (mainz): Von der Wahrhaftigkeit zur Gerechtigkeit. Die historische Herausbildung von Normen des journalistischen Handelns

24

hendrik michael (bamberg): »Wir Weltstädter!« Handlungs- und Deutungsmuster eines neuen Journalisten am Fallbeispiel Hugo von Kupffer (1853–1928)

51

erik koenen (bremen): Erich Everth als Leitartikler der ›Vossischen Zeitung‹ (1921–1923). Journalismus als Krisenund Zeitdiagnostik der frühen Weimarer Republik

78

sebastian Weinert (berlin): Ein »Belehrungsfeldzug großen Stils«. Die Reichsgesundheitswoche als frühe Form des Campaigning

JbKG www.steiner-verlag.de

111

Franz Steiner Verlag Miszellen

ISSN 1438-4485

Jürgen babendreier (bremen): Keine »Bomben im Keller«, aber Geschichte im Magazin. Diskursive Anmerkungen zur Raubgutrecherche in der Staatsund Universitätsbibliothek Bremen

129

maria hermes-Wladarsch (bremen): Digitale neue Welten: Bericht über ein DFG-Projekt zur Digitalisierung der vollständigen deutschsprachigen Zeitungen des 17. Jahrhunderts an der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen

143

Buchbesprechungen

156

Bibliografie

Wilbert ubbens (bremen)

206

Register

352 ISBN 978-3-515-11604-6