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German Pages 132 Year 1992
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Anwender-Lösungen für die wirtschaftliche
‚Nutzung NT
2., durchgesehene Auflage
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Knut Bahr Innerbetriebliche Telekommunikation mit ISDN
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: net-Buch Telekomunikation) Schriftenreihe der Zeitschrift für angewandte Telekommunikation net Herausgegeben von
Prof. Dr. Wernhard Möschel
Prof. Dr.-Ing. Karl-Ludwig Plank Prof. Prof. Prof. Prof.
Dr. Dr. Dr. Dr.
Eckart Raubold Dietrich Seibt Carl Christian von Weizsäcker Dres. h. c. Eberhard Witte
‚Innerbetriebliche Telekommunikatıon mit ISDN . Anwender-Lösungen für die wirtschaftliche Nutzung von ISDN im Inhaus-Bereich » Herausgegeben von
Knut ‚Bahr unter Mitwirkung von Johann Bialetzki, Rolf Bocher, Hans-Peter Fröschle, Winfried Hofmann, Klaus Lenz, Petra Nietzer, Peter Schulthess, Hartmut Thomalla, Manfred Weiss 2., durchgesehene Auflage
R. v. Decker’s Verlag, G. Schenck Heidelberg
Se a v u
Dr.-Ing. Knut Bahr, geboren 1938, Studium der Elektrotechnik an der TH Darmstadt, Promotion ebenda, von 1962 bis 1970 beim Deutschen Rechenzentrum, bis 1973 an der University of Southern Illinois, seit 1974 Wissenschaftlicher Mitarbeiter beider Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD), Bereich Kommunikationstechnik in Darmstadt; Mitglied bei ACM und ITG.
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Titelaufnahme
Innerbetriebliche Telekommunikation mit ISDN: Anwender-Lösungen für die wirtschaftliche Nutzung von
ISDN im Inhaus-Bereich / hrsg. von Knut Bahr. Unter Mitw. von Johann Bialetzki ... - Heidelberg: v. Decker, 1992. 2., durchgesehene Auflage
(net-Buch Telekommunikation) ISBN 3-7685-1992-9 NE: Bahr, Knut [Hrsg.]; Bialetzki, Johann
© 1992 R. v. Decker’s Verlag, G. Schenck GmbH,
Heidelberg
Printed in Germany Satztechnische Aufbereitung: Filmsatz Unger & Sommer GmbH, Weinheim Druck: Gulde-Druck GmbH, Tübingen
ISBN: 3-7685-1992-9
Geleitwort
Das diensteintegrierende Digitalnetz ISDN erlaubt neben den herkömmlichen Diensten, wie z. B. Fernsprechen, eine Vielzahl attraktiver neuer Nutzungsformen und verspricht daher, eine sehr bedeutsame Innovation auf dem Gebiet der Telekommunikation zu werden. Es istzuerwarten, daß
ISDN die Bürokommunikation und andere Formen der Telekommunikation in der Geschäftswelt nachhaltig beeinflussen wird. Bei allden großen
Innovationsschritten, die in der Technologie und Netztechnik in den letzten Jahren stattfanden, sind es schließlich doch die Anwendungen und
deren Akzeptanz, die den Erfolg eines neuen Telekommunikationsnetzes ausmachen. Die Vielfalt an Angeboten zum elektronischen Informationsaustausch ist stark angewachsen, so daß es für potentielle Anwender immer schwieriger wird, die Einsatzmöglichkeiten der Technik richtig einzuschätzen. Das Wissen um diese Anwendungen ist aber der Schlüssel zur Akzeptanz. Daher ist das vorliegende Buch für Anwender geschrieben und nicht für Techniker. Es wendet sich den geschäftlichen Anwendungen der Telekommunikationstechnik zu und zeigt, wie man die noch junge Technik des ISDN in Betrieben und Verwaltungen nutzbringend einsetzen kann. Das Buch
wurde von der Informationstechnischen
Gesellschaft (ITG)
initiiert — einer Vereinigung von Ingenieuren, die sich in verstärktem Maße nicht nur mit Technik, sondern auch mit den Anwendungen der Technik und den daraus erwachsenden Konsequenzen auseinandersetzt.
Das vorliegende Werk ist firmenneutral geschrieben und enthält durch den umfangreichen Kreis von Mitwirkenden eine Pluralität von Meinungen und Erfahrungen. Ich begrüße es sehr, daß sich die Mitglieder einer Fachgruppe der ITG der Aufgabe unterzogen haben, Anwendungsfälle für ISDN sowie wertvolle Einzelhinweise zu sammenIn und in systematischer Form einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Möge dem Buch eine gute Aufnahme beschieden sein. Stuttgart, im Dezember 1990
Prof. Dr. Dr. W. Kaiser
Vorwort
Für den Erfolg einer Firma, eines Betriebes, eines Unternehmens sind schnelle, weitreichende und verläßliche Kommunikationswege lebenswichtig. Hierfür gibt es bereits ein breites Angebot an öffentlichen und privaten Fernmeldenetzen. Seit 1989 ist das Angebot um ISDN, das »dienste-integrierende digitale Fernmeldenetz«, erweitert worden. Damit stellt sich für den Nutzer und Anwender die Frage, welchen Gewinn ihm die Neuerung bringt. Dieses Buch wendet sich an alle geschäftlichen und gewerblichen Anwender von Telekommunikationsdiensten, insbesondere aber an den Mittelstand und das Kleingewerbe; es wendet sich an Anwender, die sich mit einem neuen technischen Angebot konfrontiert sehen, aber eine praxisbezogene Darstellung vermissen. Es verzichtet deshalb auf eine Aufzählung der technischen Neuerungen und Vorzüge öffentlicher Fernmelde-
netze und wendet sich stattdessen typischen geschäftlichen Anwendungsfällen zu. Ausgehend von der heute gegebenen kommunikationstechnischen Praxis wird auf qualitative Kosten/Nutzengewinne, die sich für den Anwender aus einem ISDN im öffentlichen und privaten Bereich ergeben können, hingewiesen. Daneben
möchte
das
Buch
auch
bei
Herstellern
von
Telekommuni-
kationsprodukten und Software-Entwicklern Interesse wecken.
Der Begriff »ISDN« wird hier sowohl für das öffentliche Netzangebot als auch für ein darauf aufbauendes Angebot im privatwirtschaftlichen Sektor verwendet. Zwischen dem ISDN, wie es die Deutsche Bundespost Telekom am Hauptanschluß des öffentlichen Netzes bereitstellt, und einem ISDN, wie es sich im Inhausbereich darstellt, bestehen in der Regel deutliche Unterschiede (je nach Art und Größe des Anwenderbereiches). Dem »privaten ISDN« und seinen Leistungen wird im folgenden mehr Aufmerksamkeit zuteil als den öffentlichen Telekommunikationsdiensten. Die Betonung des Buches liegt also auf Nutzungen in privaten Anwendernetzen.
Dabei werden zwei Gruppen von Anwendern angesprochen. Zum einen die, die bereits über eigene Anwendernetze verfügen und die Dienste und Leistungen des ISDN in ihre bestehende Bürokommunikation und Datenverarbeitung eingliedern wollen. Zum anderen jene Anwender — überwiegend kleinere, die ihre Wettbewerbschance darin sehen, für ihre vu
Anwendungen das öffentliche ISDN zu nutzen und sich damit Eigeninstallationen zu ersparen. In beiden Fällen sprechen wir von »Inhaus-
netzen«; denn unser Augenmerk liegt auf den Kommunikationswegen »im eigenen Hause«, einschließlich der fernen Standorte, Zweigstellen, Baustellen usw.
Das Buch möchte folgendes erreichen:
e Beispiele und Vorschläge dafür angeben, wie heute übliche kommerzielle Anwendungen und Inhausnetze aus ISDN Vorteile ziehen können bzw. sich daran anpassen lassen; e Vorschläge für einen Einstieg in neue ISDN-Anwendungen im Inhausbereich machen, besonders auch für Kleinanwender, Inhausnetz betreiben;
die bisher kein
e die Möglichkeiten des Zusammenwirkens von Inhausnetzen und öffentlichem ISDN aufzeigen (und zwar aus Anwendungssicht und unabhängig von einzelnen Herstellerlösungen); ® aufdie Möglichkeiten der Kopplung einzelner lokaler Inhausnetze über ein öffentliches ISDN aufmerksam machen. Kapitel 1 weist auf die betriebswirtschaftliche Bedeutung von integrierter Kommunikation für ein Unternehmen hin. Das Leistungsangebot von ISDN für den Anwender wird in Kapitel 2 vorgestellt; Kapitel 3 geht auf generelle Nutzen- und Wirtschaftlichkeitsfragen ein. Es folgen in den Kapitel 4 und 5 allgemeine bzw. auf einige Spezialfälle gerichtete Hinweise und Empfehlungen (sowohl für Anwender als auch Netzbetreiber in einer Firma). Während sich diese Teile durchweg auf die Möglichkeiten des gegenwärtigen ISDN beziehen, bringt Kapitel 6 einen kurzen Ausblick auf die weitere Entwicklung. In Kapitel 7 wird dann eine Reihe von heuterealisierbaren Anwendungsbeispielen gegeben. Am Ende stehen ein Glossar und Literaturhinweise. Das Buch ist aus folgendem Umfeld heraus entstanden ist: Das öffentliche ISDN befindet sich noch in der Anfangsphase, ISDN-Produkte für den Anwender stehen noch nicht in vollem Umfang zur Verfügung, und der Nutzen von ISDN ist heute erst teilweise durch Erfahrung belegbar. Um das Thema ISDN von der Anwenderseite her zu erschließen, hat die Informationstechnische Gesellschaft (ITG) den Fachausschuß 1.6
»ISDN-Anwendungen« eingerichtet. Dieser Fachausschuß hat im Zuge seiner Arbeiten u.a. die Fachgruppe 1.6.4 »ISDN-Anwendungen in Inhausnetzen« eingesetzt, um hier speziell die Fragen des ZusammenwirVII
kens und der Kopplung von Inhausnetzen mit ISDN zu untersuchen und — wenn möglich - Anregungen und Empfehlungen für die Anpassung oder Umstellung zu formulieren. Der vorliegende Bericht wurde in der Fachgruppe erarbeitet. Die Mitglieder kamen aus verschiedenen Fachund Wissensgebieten, darunter waren Anwender aus der Wirtschaft, Mitarbeiter von Firmen der Telekommunikationsindustrie, aus dem Be-
reich der Forschung und der Arbeitswirtschaft und Organisation.
Über diesen Kreis hinaus sei all denen herzlich gedankt, die in zahlreichen Diskussionen und über Verbesserungen in den Manuskripten zum Gelingen des Werkes beigetragen haben, sowie den Firmen und Vertretern der Deutschen Bundespost, die technische Auskünfte und Unterlagen zur Verfügung gestellt haben. Ein besonderer Dank gilt Frau Waltraud Dietrich für die liebevolle und sachkundige Erstellung der Bilder. Darmstadt, im Dezember 1990
Dr. Knut Bahr
IX
Inhaltsverzeichnis
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De
Die betriebswirtschaftliche Bedeutung einer integrierten Kommunikation und Informationsverarbeitung Grundsätzliches über ISDN
..............screrc00:
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W
Kennzeichnende Merkmale eines ISDN .............-ISDN im Inhausbereich .........:-serceeeeeeeeneenn ++» Die Aufwertung des Telefonanschlusses ........... Vielfältige Anwendungen und Motivationen für ISDN .... .........-:+-...+ISDN braucht geeignete Endgeräte .........----sollte erwarten nicht ISDN von man Was
32.1
10 11 13 13
..... Der Nutzen von ISDN bei Inhaus-Anwendungen ..........-.ereeeeen. Technische Nutzungspotentiale Mehrere Kommunikationsdienste an einem Anschluß .... Komfortgewinn am Telefon ............r-reeeeeeeenTelematikdienste an jedem Arbeitsplatz ..............Schnellere und bessere Text- und Bildkommunikation Text- und Datenkommunikation neben dem Telefonieren . Zugang zu EDV-Anwendungen über TK-Anlagen ....... Gemeinsame Datenhaltung über den lokalen Bereich nn nennen ne hinaus ....2222220eeeeeneeenneeneee .. nittstellen Endgerätesch utrale Einheitliche, hersteller-ne ......... Bereich privaten im Netzen Vereinfachung bei
15
...
18
en eeeeen ........-.e2ceeeereernennen
18 18 19
Organisatorische und betriebliche Nutzungspotentiale Kombinieren von Anwendungen, innovative Anwendungen
3.2.2 Erhöhte Arbeitsplatzeffizienz ..........---rrrerereen 32,3 Unternehmensweit nutzbare Datenbestände ...........3.2.4 Beseitigung von Schwachstellen in der Vorgangsernennen eeneeneen bearbeitung ............s2ceee 3.2.5 Bessere Informationsversorgung im Betrieb ..........--
15 15 15 16 16 16 17 17 17 18
19 19
3.2.6 3.2.7
Bessere Kundendienste ........2c2cneeeeeenenennnnn Weiterreichende organisatorische Nutzungspotentiale ....
20 20
3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3
Wirtschaftlichkeit .......:22eceeeeneneeenennenenen Kosteneinsparungen beim Einstieg in die ISDN-Technik . Flexibilität in der Verwendung von Endgeräten ......... Kosteneinsparungen beim Aufbau interner KommunikaHOHSDERZE ;: cum s mundnn
20
3.3.4
Allgemeingültige Hinweise und Empfehlungen Al A2 A3 A4 A5
Drei wichtige Entscheidungsaspekte
21 21 21 22
......
23
.........22.22222..
23 23 25 26
ISDN ist ein Mehrdienste-Netz ........ 2222222 Zum Begriff der Multifunktionalität .................. Schrittweiser Einstieg in ISIDN-Anwendungen ......... Zum Angebot an ISDN-Einrichtungen für private Inhais-Netze „+: :s:ausan: sawmwns saw ann Zur Frage der Beschaffung einer TK-Anlage ........... Multi-Vendor-ISDN-Systeme und Standard-Schnittstellen Anpassung herkömmlicher Endgeräte .................
27 28 29 30
Einbeziehen von ISDN in bestehende Datenanwendungen Zur Übertragungsgeschwindigkeit von ISDN ...........
33 34 35
Spezielle Hinweise und Empfehlungen
..............
36
Si S2 S3 54
Telefone und Endgeräte mit Telefonfunktionen ......... Telefon-Leistungsmerkmale ..........222eceeeesan Anpassung bisheriger DV-Strukturen ..........2.2222.. Arbeitsplatzrechner und intelligente Kommunikations-
36 37 39
Ss5 Ss6 S7 Ss8 sg s10 sıl Ss12
Standards und Standard-Schnittstellen ................ Datenkommunikation über TK-Anlagen ............... LAN-Applikationen an TK-Anlagen .................. Netzverwaltung über TK-Anlagen ..........2.222222..
A6 A7 A8 A9 A10 All
XI
Zur Integration von Telefonie und nichtsprachlichen Awendungen ........2C 202 eneeeeeeeeenenenenenenn
geTÄLe
... oo eenerenerneeeneeenneeenennen
Serveran TK-Anlagen
..........ccceceeeeeeneenenn
Daten-Paketvermittlung mit ISDN und Datex-P ........ Verwendung von ISDN-Übertragungsstrecken .......... Inhaus-Verkabelung ........... 22222220 eeeeeenennn
40 42 44 46 48 49 49 50 52
Ausblick auf einige neuere Entwicklungen 6.1 6.2 6.3
..........
53
..........
53 39
Weiterentwicklung zum Breitband-ISDN und Glasfaseranschluß :: sasunas ce sumems s summer se mm sem mnnn
58
Anwendungsbeispiele
59
Bildkommunikaton im ISDN .........22cccceee Kommunikation mit Multimedia-Dokumenten
ren.
............22222eeeeeeerenn ............-
61
Einheitliche Inhaus-Verkabelung in einem Bürogebäude .. Zentralisierte Verwaltung von DV- und TK-Anwendungen bei innerbetrieblichen Veränderungen ................. Intelligente Informationsverteilung in einem Unternehmen am Beispiel zweier ISIDN-Dienste ...........-....0.: 7.1.4 Netzweites Dateisystem für Daten und Elektronische Post
61
Kommunikationstechnische Infrastruktur
Endgeräte am Arbeitsplatz ...........2eceeeeeeee PC-gestützte Telefonanwendung mit grafischer Benutzeroberfläche #.:: :@asun: s suwnn a n euwnnnen en nenn 7.2.2 Interaktive, sprachbegleitende Übertragung von Hand2 1.2.1
SKIZZEN
an-0. cememune
mem
en
RER
EHER R MRS EM
71.2.3 Geschäftliche Besprechung von Unterlagen am Telefon .. 7.2.4 Integrierter Kommunikationsverbund aller Unternehmensfunktionen ....:suwsas ssasmas sense anne es Betriebliche Anwendungen ...........zrrerereeenenen Auftragsbearbeitung in einem mittelständischen Fertigungsunternehliei =: : su @@ ns saumanı s aunmnnen nenn no 1.3.2 Integrierte Bürokommunikation im Einkauf ............ 13:3 Integrierte Betriebsdatenerfassung über die TK-Anlage am Beispiel Hotelwesen ..........2..22ceeererenrennnnn 7.3.4 Kundennahe Sachbearbeitung am. Beispiel Mahnwesen
723 3:3
GIÖSSaf
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Literaturhinweise Die Autoren
......22222eeeeeeuneeeneeeen nennen nn
. 2222 neuen eeeeeeeeeeeeeeeeee rennen nen
63 67 69 72 72 75 77 80 83 83 87 89 92
1
Die betriebswirtschaftliche Bedeutung einer integrierten Kommunikation und Informationsverarbeitung
ISDN ist eine technische Infrastruktur, die die Kommunikation in Unter-
nehmen und Verwaltungen unterstützt. Die Technik kann in vielfältiger Weise genutzt werden und demjenigen, der davon Gebrauch macht, strategische Vorteile eröfffnen. ISDN-Anwendungen greifen in bestehende Organisationsstrukturen ein und bieten Ansatzpunkte zu deren Veränderung. Bislang durchgeführte Projekte zeigen, daß der Einsatz von ISDN sowohl quantitative als auch qualitative Auswirkungen in den Unternehmen hat. Die Auswirkungen auf das einzelne Unternehmen können gravierend sein; ein breiter Einsatz der neuen Technologie e verändert ggf. Branchenstrukturen und, als Folge davon, die Bedingungen des Wettbewerbs; e schafft Wettbewerbsvorteile dadurch, daß neue Möglichkeiten zur Ver-
fügung stehen, bessere Leistungen als die Konkurrenz zu erbringen;
e erlaubt
mehr
Kundennähe
durch
Kundenpflege und Akquisition;
Verbesserung
von
Kundendienst,
e schafft Vorausetzungen für ein effizienteres Management und damit. die Sicherung von Arbeitsfeldern; e gibt Anlaß zur Bildung neuer Geschäftsfelder, auf der Basis bereits bestehender Betätigungsfelder. Der betriebliche Einsatz von ISDN beeinflußt u. U. alle Stufen der betrieblichen Leistungserstellung. Da es sich hierbei in der Regel um arbeitsteilig organisierte Abläufe handelt, kann das gesamte Unternehmen betroffen sein. Die Kommunikationstechnik wirkt als flächendeckende Infrastruktur für das Unternehmen bereichsübergreifend und über hierarchische Ebenen hinweg (Bild 1.1).
Vor diesem Hintergrund
wird deutlich:
Planung
und
Gestaltung
des
betrieblichen Einsatzes von ISDN müssen Hand in Hand gehen mit der Planung und Gestaltung der gesamten informations- und kommunikationstechnischen Infrastruktur und müssen im Einklang mit der Unternehmensstrategie erfolgen.
Unternehmensweite Infrastruktur
Datenverarbeitung |
Bürosysteme
Kommunikation
Bestandteil von Produkten und Dienstleistungen
Beeinflussung der Determinanten des Wettbewerbs
Mittel der effizienten Realisierung von Unternehmensstrategien
Wettbewerbsvorteile
Bild 1.1:
Wirkungseinflüsse von Informations- und Kommunikationstechnik
Die Bewertung von ISDN unter rein technischen Gesichtspunkten erfaßt nur einen Teil seines Nutzens. Wenn beispielsweise dieneuen Dienste und Endgeräte lediglich im Rahmen traditionell gewachsener Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufe eingeführt werden, werden weder die Rationalisierungs- und Gestaltungsmöglichkeiten optimal ausgeschöpft, noch seine innovativen Nutzungsmöglichkeiten aufgespürt. ISDN-Anwendungen sind betriebliche Anwendungen von Kommunika-
tions- und Informationstechnik, die ISDN-Technik verwenden. Mit der
Verwendung von ISDN lassen sich mehrere Ziele verfolgen, nämlich:
Man kann Kosten reduzieren, eine Qualitätsverbesserung anstreben oder
Innovationen 2
beabsichtigen
(Bild
1.2). Unabhängig
davon,
ob diese
ISDN-Anwendung
Kostensenkung
=
Betriebliche Anwendung von Kommunikation und Informationstechnik unter Nutzung von ISDN
) Quattwerbeseruns) Innovation
Bild 12:
)
Wirkungsmöglichkeiten von ISDN
Effekte einzeln oder in Kombinaion auftreten, sind sie — in der Reihenfolge ihrer Nennung - ihrem Wesen nach kurz-, mittel- bzw. langfristiger Natur.
Auf der Kostenseite ergeben sich Vorteile aus der Gebührenstruktur des öffentlichen ISDN und betriebsintern aus dem Einsatz von Telekommunikationsanlagen. Für kleinere Unternehmen werden mit ISDN wirtschaftlich interessant: die Nutzung von Nonvoice-Diensten neben dem Fernsprechen und der sogenannte So-Bus als »Miniaturnetz« im Haus. Der Einsatz von Mehrdienste-Endgeräten ist ein weiterer Faktor zur Kostendegression. Das Thema der Kommunikationskosten wird wegen seines Umfangs und der Abhängigkeit von Gebührenänderungen hier nicht im Detail untersucht und mit Zahlenmaterial belegt. Es gibt dazu andere
Veröffentlichungen
(siehe Literaturhinweise).
Letztlich
jeder Fall aus der Praxis ohnehin einer individuellen Behandlung.
bedarf
Innovation kann auf recht verschiedenen Ebenen stattfinden. Für viele Unternehmen sind die neuen Leistungen im ISDN-Telefondienst und der leichtere Zugang zu bislang nicht genutzten Telekommunikationsdiensten wesentlich innovative Komponenten. Für andere, die bereits mit eigenen Lokalen Netzen und Bürosystemen arbeiten, liegen neue Perspektiven in der Integration bestehender Netze, dermöglichen Anbindung
3
von räumlich abgelegenen Stellen und dem Zusammenwachsen Internkommunikation und Telekommunikation zu einer Einheit.
von
Die ISDN-Technik bietet überdies völlig neuartige Anwendungsmöglichkeiten. Wichtigster Sektor — aber doch nur Beispiel - ist die Integration von Voice- und Nonvoice-Kommunikation, also von sprachlicher und nichtsprachlicher Verständigung. Wenn einem beispielsweise zu jedem Telefonat und an jedem Arbeitsplatz gleich die Kunden-relevanten Daten aus unterschiedlichen Quellen bereitgestellt werden, so trägt das zur Verbesserung der Kundenbetreuung bei. Beim Anruf eines Kunden können in der Kundendatenbasis hinterlegte Daten sofort am DV-Terminal angezeigt werden, und man kann mit ihm direkt und augenblicklich noch Unterlagen austauschen, z. B. per Telefax . Die mit ISDN erreichbare Oualitätsverbesserung bezieht sich vordergründig zunächst nur auf die Kommunikation selbst (schneller, umfassender, fehlerfreier usw.). Hinzu kommen jedoch qualitätsfördernde Ein-
flüsse auf den Geschäftsverkehr und den Betriebsablauf, die durch die Kostenvorteile:
e spezielle Anschluß- und Grundgebühren für unterschiedliche
Dienste entfallen
e Bedarfsgerechte Entwicklungs-
fähigkeit der Kommunikations-
infrastruktur
e sinkende Verkehrsgebühren bei bestimmten Anwendungen
e Flexibler Zugang zu Telematikdiensten von beliebigen Arbeitsplätzen aus
Operationale Vorteile:
Innovationsvorteile:
e einfaches Bereitstellen und Unterstützen von Kommunikationsdiensten für die Endanwender e Bürokommunikation über Inhaus-ISDN
e Möglichkeit, neue Dienste und Dienstmerkmale zu nutzen und damit neue Leistungen anzubieten e Sprachbegleitende Text-, Bild- und Datenkommunikation
Bild 1.3:
4
Strategische Vorteile:
ISDN-Wirkungen in Unternehmen
bessere Informationsversorgung verursacht werden; wesentliche Beispiele sind: Zugang zu überregionalen Beschaffungs- und Absatzmärkten, Inanspruchnahme externer Dienstleistungen (Behörden, überbetriebliche Rechenzentren, Buchungs- und Bestellsysteme usw.), neue Formen der Kooperation mit Kunden und Lieferanten, standortübergreifende Kommunikation
mit Niederlassungen,
Zweigstellen
und Außendienst-
mitarbeitern. Innerbetrieblich erwachsen aus dem Informations- und Kommunikations-Zuwachs an den Arbeitsplätzen und aus der Vernetzung von Arbeitsplätzen neue Wege zum Integrieren von Abläufen und Sachbearbeitungen. Kleine und mittlere Betriebe profitieren beim Schwenk auf ISDN u.U.
nicht so sehr von Kostenreduktionen, sondern vor allem vom größeren
Umfang an Kommunikationsdiensten und Flexibilität. Langfristig gesehen, verlangt die Sicherung und der Ausbau von Marktsegmenten nach neuartigen Technikanwendungen, die über eine neues Leistungsangebot (welches bisher Kostengünstig nicht zu erbringen war) die Nachfrage anregen. Wichtig ist, die ISDN-Technik im eigenen Betrieb einzusetzen
und kennenzulernen, allein schon um die betriebliche Organisation rechtzeitig anzupassen und organisatorisch auf weitere — vielleicht erwartete — Veränderungen in der Kommunikationslandschaft vorbereitet zu sein.
2
Grundsätzliches über ISDN
Viele Anwendungsfälle, die sich mit ISDN-Technik realisieren lassen, kann man auch mit konventioneller (oder »anderer«) Technik lösen. Der
große Vorteil von ISDN liegt darin, daß man mit einem Netz eine ungekannte Vielfalt von Anwendungsfällen abdecken kann (Beispiele siehe Kapitel 7), während mit konventioneller Technik jeweils Spezialnetze und Speziallösungen benötigt werden. Hinzu kommt, daß ISDN in einigen Bereichen einfach Kostenvorteile bringt. Der Grundgedanke des ISDN und eines jeden diensteintegrierenden Netzes ist, daß man die Kommunikationsdienste, die benötigt werden, auf eine gemeinsame Basis stellt, wenn das Nebeneinander mehrerer Kommunikations-Endgeräte und -Netze nicht mehr handhabbar und bezahlbar wird. Wirtschaftliche Vorteile leiten sich aus dem Synergie-Effekt ab. Dieses Buch reflektiert den Stand von 1990: In der Bundesrepublik Deutschland befindet sich das öffentliche ISDN in der Phase von Einführung und Erstausbau. Bis Ende 1993 — so plant die Deutsche Bundespost Telekom - soll es mit über 600 ISDN-Vermittlungen »Flächendeckung« erreichen, d.h. jeder, der es wünscht, soll dann einen ISDN-Anschluß
erhalten können. Über das Gebiet der ehemaligen DDR, das in diesen Angaben nicht berücksichtigt ist, sind derzeit noch keine Aussagen möglich. Das Angebot an ISDN-Endgeräten — vom Telefon abgesehen — ist zwar vorerst noch gering. Aber die Industrie bietet bereits in wachsendem Maße Inhaus-ISDN-Lösungen an. Im Ausland verläuft die Entwicklung ähnlich. Internationale ISDN-Verknüpfungen begannen 1989/90, und bis 1993 sollen alle EG-Länder sowie einige weitere über ISDN erreichbar sein.
2.1
Kennzeichnende Merkmale eines ISDN
ISDN (»Integrated Services Digital Network«) steht fürein modernes und
universeller als bisher verwendbares öffentliches Fernmeldenetz. Es steht generell für das Konzept eines Nachrichtennetzes, in welchem verschiedene Formen der Kommunikation gemeinsam und unter einheitlichen Gesichtspunkten abgewickelt werden können - insbesondere auch Mischformen. 6
Netzabschlußgerät
ISDN-
Steckdose ein Anschluß
eine Rufnummer
Bild2.1:
Universalanschluß des ISDN
Was sind die Prinzipien und kennzeichnenden Merkmale eines ISDN? e Das ISDN baut auf dem digitalisierten Fernsprechnetz auf. e Der Benutzer kann am ISDN-Teilnehmeranschluß
anschluß«)
mehrere
dienste nutzen.
Endgeräte
betreiben
und
(dem »Universal-
mehrere
Fernmelde-
e Der Universalanschluß hat nur eine Rufnummer, und darunter sind alle angeschlossenen Endgeräte und Fernmeldedienste erreichbar. e Technisch kennzeichnend für ein ISDN sind (Bild 2.1):
— der sog. Basisanschluß mit zwei gleichzeitig nutzbaren Verbindungswegen (B-Kanälen) sowie einem eigenen Signalisierungspfad (D-Kanal), alles über eine Anschlußleitung; — von Teilnehmer zu Teilnehmer durchgeschaltete, transparente digitale Kanäle mit einer Übertragungsrate von 64 kbit/s; — die Beschränkung auf wenige, auch international standardisierte Benutzer-Netz-Schnittstellen.
Zentrale
a
Zweigstelle
g
TK-Anlage
Außendienst
OL
O
N
Mittelständisches Unternehmen:
nutzt private Netze an einzelnen
—-
Standorten, in Verbindung mit dem öffentlichen ISDN
Fernsprecher
Fernsprecher
T Fernsprecher
Telefaxgerät
220 V
| D—N
So NT
PC
mh
m
in}
.
Kleinunternehmen: nutzt das öffentliche ISDN, z.B. mit einem Universalanschluß Bild 2.2:
Verschiedene Betriebe können ISDN verschieden nutzen
e Das ISDN erlaubt von seiner Konzeption her die spätere Integration von Paketvermittlungs- und Breitbanddiensten. 2.2
ISDN im Inhausbereich
ISDN in Inhausnetzen bedeutet (vgl. Bild 2.2)
a) innerbetriebliche Nutzung des öffentlichen Dienstleistungsangebots (des öffentlichen ISDN),
b) Einsatz der ISDN-Prinzipien in einem Firmennetz mit nicht-öffentlichen Techniken und Strukturen, wie z.B. Telekommunikationsanlagen (»TK-Anlagen«) und Lokalen Netzen.
Jedes ISDN-System baut auf einem Kern auf (siehe »ISDN-Basis« im Bild 2.3), der gewissen technischen Grundprinzipien folgt (u. a. Informationstransport per Digitaltechnik). Er bietet dem Anwender bestimmte Grundleistungen. Ein Teilnehmer am öffentlichen ISDN kommt im einfachsten Fall z. B. mit einem Basisanschluß und den Grundfunktionen aus. Aber häufig machen Zusatzfunktionen erst den besonderen Wert für den Anwender aus. Beispielsweise bietet die DBP Telekom von automatischer Rufumleitung über ISDN-Teletex bis zum künftigen Bildtelefondienst eine ganze Palette an Diensten und Dienstmerkmalen zur Auswahl an. Bei privaten ISDN-Systemen kann die Vielfalt an angebotenen Zusatzdiensten noch deutlich größer sein, und man kann die Dienste speziell auf den betrieblichen Bedarf abstimmen.
Teilnehmerzugriffe auf ISDN-Dienste
Bild 2.3:
Relation von »öffentlichem« und »privatem« ISDN
2.3
Die Aufwertung des Telefonanschlusses
Ein für die betriebliche Nutzung entscheidener Gesichtspunkt ist die mit ISDN mögliche Aufwertung bestehender Telefonanschlüsse zu universellen Telekommunikationsanschlüssen (»Universalanschlüssen«).
Nicht nur, daß Qualität und Geschwindigkeit der Kommunikation steigen. Hinzu kommt, daß der Anschluß für mehrere Zwecke (Kommunikationsdienste) und für mehrere Verbindungen gleichzeitig nutzbar wird.
Man kann am selben Anschluß außer dem Telefon noch andere Endgeräte betreiben, sogar gleichzeitig. Das bedeutet beispielsweise Realisierbarkeit von sprachbegleitender Datenkommunikation mit einfachen Mitteln (vgl. Bild 2.4). Mit neuen Endgeräten ergeben sich völlig neue Integrationsaspekte auf der Anwenderseite, insbesondere auch für nichtsprachlicheAnwendungen (z.B. gleichzeitige Übermittlung von Bild und Daten). Die Möglichkeiten hierzu werden von den heute verfügbaren Endgeräten noch viel zu wenig ausgeschöpft. Der Universalanschluß (»Bus«)
genutzt
werden.
kann als Einzel- oder als Mehrfachanschluß Der Mehrfachanschluß,
an dem
bis zu acht
Endgeräte angeschlossen und jeweils zwei gleichzeitig kommunizieren
können, eignet sich vor allem für den kleinen Geschäftsanschluß, z. B. in
einem Rechtsanwaltsbüro, einer Apotheke oder einem Reparaturbetrieb. Dort benötigt man mehrere Telefone, ein Telefaxgerät, ein Bestellterminal oder Teletexgerät und andere Datenendgeräte. Die monatliche Grund-
Öffentliches Fernsprechnetz
Bildschirm-
Digitales
Telefon
Fernsprech-
leitung
RL .
gerät
gunuusnununen®"
Pr) ‚+
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a ..,
ne
TK-Anlage
Bild2.4:
10
’
EDV-System
Prinzip der sprachbegleitenden Datenkommunikation
gebühr von 74 DM
(Stand 1990) ist für einen solchen Anschluß vorteil-
haft, weil alle Dienste damit abgegolten sind und die monatliche Teletexoder Datex-Grundgebühr entfällt.
Die bisherige Technik hat übrigens dazu geführt, daß sich jedermann in der geschäftlichen Telekommunikation an eine monofunktionale Arbeitsweise gewöhnt hat: d. h. entweder man nutzt nur Sprache (Teleon) oder
nur Text (Telex) usw. Jedes natürliche Gespräch jedoch setzt sich aus sprachlicher Kommunikation, Blickkontakt, Gesten, Vorzeigen von Unterlagen und gemeinsamen Bearbeitungsvorgängen zusammen. Mit ISDN wird man wieder zu etwas natürlicheren und universelleren Formen der Telekommunikation kommen können.
2.4
Vielfältige Anwendungen und Motivationen für ISDN
ISDN ist kein Spezialnetz. Deshalb kann man nicht einfach aus den geläufigen Anwendungen einen Teil benennen, der ISDN-spezifisch ist. ISDN wird einem ganzen Spektrum von Anwendungen undeiner Vielzahl von Nutzungen gerecht — mehr noch als früher das Telefonnetz. Die wesentliche Innovation des ISDN besteht im Mehrdiensteangebot und im Angebot von Mehrfachkommunikation, nutzbar z. B. für sprachbegleitende Text- und Fax-Übermittlungen. Dieses Anwendungsfeld ist noch entwicklungsfähig. Es gibt viele Motive für den Einsatz von ISDN, beispielsweise: e die Qualitätssteigerung im öffentlichen Telefondienst, e den bequemen Direktzugang zu allen Telekommunikationsdiensten, e die Annehmlichkeit einer einzigen Rufnummer für alle Formen der Kommunikation,
e den multifunktionalen Einsatz von Endgeräten am Universalanschluß, e Möglichkeiten zu multimedialer Kommunikation in Wort, Schrift und
Bild,
e den Wunsch zur Integration von Telefonie und Datenverwaltung. Akzeptanzuntersuchungen bei ersten Anwendern haben gezeigt, daß entsprechende Leistungen sehr positiv aufgenommen werden und daß im Zuge des Umgangs mit der neuen Technik sogar noch weiterreichende Leistungen gefordert werden. 11
Hinzu kommen Netzbetriebsgesichtspunkte wie: e einheitliche, dienstunabhängige Übertragungs- und Vermittlungstechnik,
e integrierte Verwaltung von Inhausnetzen, e wirtschaftlichere Ausnutzung schlüsse,
der Verkabelung
und der Telefonan-
e kostengünstiger Zugang zu seltener genutzten Kommunikationsdiensten.
Fernsprechen Inhaus-ISDN, öffentliches Netz
Telefax Teletex Bildschirmtext Datenübermittlung
Notizbuchspeicher
Namensregister
Telefax
Textbearbeitung
Teletex
Dateibearbeitung
Telex
Tabellenkalkulation
Elakirah, isst
DV-Zugang
Brefkästen
Telefonbuch
Berichte Statistiken Auftragsdaten
Vertriebsdaten
Fertigungsdaten
Finanzdaten
Forschungs- und Entwicklungsdaten
Bild
12
Terminplanung
Qualitätsdaten
2.5:
Verwaltungsdaten
Multifunktionaler Arbeitsplatz, multifunktionales Netz
multifunktionales
Endgerät
und
2.5
ISDN braucht geeignete Endgeräte
Was mit ISDN gewonnen werden kann, entscheidet sich für den Anwender wesentlich an den Endgeräten — und den Anwendungen. Herkömmliche Endgeräte lassen sich zwar an ISDN betreiben; dafür gibt es Anpassungseinrichtungen. Aber um ISDN optimal nutzen zu können — vor allem in seinen Neuerungen — müssen an den Büroarbeitsplätzen für ISDN entwickelte Endgeräte bereitstehen, mit denen man solche Neuerungen wie z.B. simultane Dienste und Verbindungen einfach und übersichtlich handhaben kann. Herausragende Bedeutung auf dem Wege dahin dürften einnehmen: e das ISDN-Telefon mit Anschluß für Nichtsprache-Endgeräte,
e der PC am Arbeitsplatz, mit Telefon und Telefonunterstützung, e das schnelle Telefax-Gerät (z. B. als Komponente eines PC),
e das Bildtelefon mit sprachbegleitendem Bild (stehend oder langsam bewegt).
2.6
Was man von ISDN nicht erwarten sollte
ISDN integriert viele herkömmliche Netze und Dienste, aber nicht alles. Es bietet alle Funktionen des herkömmlichen Telefonnetzes. ISDN ersetzt Text- und Nachrichtenübermittlungsnetze weitgehend, Datennetze zum Teil und Fernsehverteilnetze definitiv nicht. Um Fehlplanungen zu vermeiden, sei-auf folgendes hingewiesen: e ISDN ist im Grunde ein Informations-Transportnetz und kein Netz zur Speicherung oder Verarbeitung von Information. Allerdings bietet die DBP Telekom mit ISDN auch eine Reihe von Mehrleistungen (»Teledienste«) an; entsprechendes tun die Inhaus-ISDN-Lieferanten.
e Bestimmte Spezial-Datennetze (darunter manche Anwender-Datennetze) werden auch mittelfristig noch nicht durch ISDN abgelöst werden; ISDN wird Zugänge anbieten. e Lokale Netze (LAN) bleiben langfristig neben ISDN bestehen; einige LAN-Anwendungen lassen sich auch über TK-Anlagen gut realisieren, andere weniger. 13
Das öffentliche ISDN ist nicht deckungsgleich mit einem privaten ISDN: Häufig unterscheidet sich ein mit TK-Anlagen realisiertes In-
haus-ISDN
vom
Anschlußtechnik.
öffentlichen
ISDN
in Leistungen,
Merkmalen
und
Nicht jeder der rund 30 Mio. Telefonanschlüsse kann von heute auf morgen in einen Universalanschluß umgewandelt werden. Für den zu erwartenden Bedarf sollen bis Ende 1993 in jedem Ortsbereich ISDNAnschlußmöglichkeiten geschaffen werden. Die vollständige Digitalisierung wird noch bis etwa 2020 dauern. ISDN ist ein Wählnetz und kann als solches herkömmliche Standleitungen nur von Fall zu Fall ersetzen. Die Unterschiede bei den Dienstmerkmalen, Qualitäten und Sicherungsvorkehrungen zwischen Wählund Festverbindungen bedürfen in vielen Fällen einer genaueren Betrachtung. ISDN-Verbindungen sind zunächst auf 64 kbit/s beschränkt. Erweiterungen auf höhere Geschwindigkeiten werden voraussichtlich erst nach 1995 mit dem Breitband-ISDN durchgeführt.
14
3 Der Nutzen von ISDN bei
Inhaus-Anwendungen
Unterschiedliche organisatorisch/technische Anwendungen lassen sich anhand von Nutzenkategorien einordnen, vergleichen und bewerten. Es ist dabei fast selbstverständlich, daß die Bewertung nicht ausschließlich
auf der Grundlage von geldlichen Kriterien erfolgen kann, sondern daß darüber hinaus qualitative Kriterien in die Entscheidungsanalyse mit einbezogen werden müssen. In Teil 3.1 des Folgenden werden zunächst Nutzungsvorteile von ISDN im Inhausbereich genannt, die auf technischen Merkmalen des ISDN beru-
hen; in Teil 3.2 folgen Vorteile, die sich aus der konkreten betrieblichen Anwendung ableiten lassen. Beide Nutzenquellen beeinflussen die Wirt-
schaftlichkeit desISDN-Einsatzes bei Inhaus-Anwendungen; darauf wird
in Teil 3.3 eingegangen.
Zu jedem Unterpunkt im Folgenden sind jeweils Verweise angegeben auf allgemeingültige Hinweise und Empfehlungen (Al-All) in Kapitel 4, auf spezielle Hinweise und Empfehlungen (S1-S12) in Kapitel 5 und auf Anwendungsbeispiele in Kapitel 7.
3.1
Technische Nutzungspotentiale
3.1.1
Mehrere Kommunikationsdienste an einem Anschluß
Die Bereitstellung verschiedener Kommunikationsdienste in einem Netz und ggf. in einem Endgerät vereinfacht herkömmliche betriebliche Abläufe. Kleine und mittlere Betriebe, bei denen sich wegen der Grundge-
bühren eigene Teletex-, Datex-L- oder Datex-P-Anschlüsse nicht rentieren, können über den ISDN-»Telefon«-Anschluß (= Universalanschluß)
all diese Dienste nun auch erreichen.
Siehe Hinweise A2, S1 und Anwendungsbeispiele 7.2.3, 7.3.3. 3.1.2
Komfortgewinn am Telefon
Leistungsmerkmale wie Anzeigen der Rufnummer des anrufenden Teilnehmers,
Umleiten von Anrufen
auf einen anderen Apparat, Dreierkon-
15
ferenz und beschleunigter Verbindungsaufbau werden im ISDN netzweit bereitgestellt. Sie können intern und extern genutzt werden und machen das Telefon zu einem noch wirksameren Kommunikationsinstrument. Neue Endgeräte sowie Inhaus-Systeme bieten Zusatzfunktionen wie z.B. ein elektronisches Telefonverzeichnis, Terminkalender und vor allem einen höheren Bedienungskomfort für den Benutzer. Siehe Hinweise S1, S2 und Anwendungsbeispiel 7.2.1. 3.1.3
Telematikdienste an jedem Arbeitsplatz
Die traditionelle Sprachkommunikation wird ergänzt und erweitert um standardisierte
Telematikdienste
wie Telefax,
Teletex,
Bildschirmtext
und neuerdings auch Mailboxdienste. Sie stehen an jedem Arbeitsplatz mit ISDN-Anschluß zur Verfügung: innerbetrieblich läßt sich das mit Inhaus-ISDN-Systemen realisieren, ansonsten mit Universalanschlüssen des öffentlichen ISDN. Die Verwendung standardisierter Telematikdienste hat den Vorzug, daß sie international gelten und man nicht durch herstellerspezifische Unterschiede in den Kommunikationsmöglichkeiten eingeschränkt wird. Siehe Hinweis A2 und Anwendungsbeispiele 7.1.3, 7.3.1, 7.3.2. 3.1.4
Schnellere und bessere Text- und Bildkommunikation
Über das ISDN werden Text- und Bilddokumente schneller als über einen analogen Teilnehmeranschluß übertragen. Die Übertragungszeit für eine Fernkopie sinkt von 1 bis 5 Minuten auf wenige Sekunden. Das ermöglicht Arbeiten ohne Wartezeiten. Zwischen entsprechenden Endgeräten können
Texte
und
Bilder
direkt,
ohne
Zwischenausgabe
auf Papier,
übertragen werden. Volle Ausnutzung der Telematikdienste im ISDN ergibt eine höhere Auflösung und eine bessere Qualität der übertragenen Dokumente. Siehe Hinweis All und Anwendungsbeispiel 7.3.1. 3.1.5
Text- und Datenkommunikation neben dem Telefonieren
Ohne die telefonische Erreichbarkeit zu beeinträchtigen, kann man über den Telefonanschluß (im zweiten B-Kanal des ISDN) auch seine Textund Datenkommunikation abwickeln. Datenkommunikation und Tele-
fongespräch laufen ggf. gleichzeitig ab. 16
Siehe Hinweise A2, A10, S6, S10 und Anwendungsbeispiele 7.2.2-7.2.4, 73.1-7.3.4. 3.1.6
Zugang zu EDV-Anwendungen über TK-Anlagen
Innerbetriebliche EDV-Anwendungen sind üblicherweise auf herstellerspezifischen EDV- und Kommunikationssystemen realisiert. Durch Anbindung dieser Systeme an die TK-Anlage werden die Anwendungen weiträumiger (über ISDN) zugänglich. Sie können Mitarbeitern, die umgezogen oder temporär in Außenstellen sind, rasch bereitgestellt werden. Die DV-Anwendungen sind mit Anwendungen, die sich auf Servern der TK-Anlage befinden, und mit Telematikdiensten kombinier-
bar. Der Anwenderverbund läßt sich mit den Mitteln der TK-Anlage übersichtlich verwalten. Siehe Hinweise A10, 7.2.4, 7.3.2, 7.3.3.
3.1.7
S3, S6, S8, S9 und Anwendungsbeispiele
7.1.1,
Gemeinsame Datenhaltung über den lokalen Bereich hinaus
Herstellerspezifische Kommunikationslösungen auf LAN-Basis bieten die Möglichkeit, von mehreren Arbeitsplätzen auf gemeinsame Datenbestände zuzugreifen. Allerdings unterstützen LANs dies nur im lokalen Bereich. ISDN dagegen erlaubt einen standortübergreifenden Zugriff auf Datenbestände. Über Paßwörter und besondere ISDN-Dienstmerkmale wie Rufnummernanzeige und geschlossene Benutzergruppen kann sichergestellt werden, daß nur Berechtigte Zugang erhalten. Siehe Hinweise A10, S7 und Anwendungsbeispiel 7.1.4.
3.1.8
Einheitliche, hersteller-neutrale Endgeräteschnittstellen
Standardisierte Schnittstellen für den Anschluß von Endgeräten an ein ISDN bringen dem Anwender Flexibilitat in der Auswahl seiner Endgeräte (Unabhängigkeit vom Endgerätehersteller) und ermöglichen ihm, die gleichen Endgeräte sowohl am Hauptanschluß des öffentlichen ISDN als auch an Inhaus-ISDN-Systemen einzusetzen (Unabhängigkeit von ISDN-Systemherstellern). Siehe Hinweise A7, S4, S5, S12 und Anwendungsbeispiel 7.1.2. 17
3.1.9
Vereinfachung bei Netzen im privaten Bereich
Für den Netzbetreiber hat ein Inhaus-ISDN
den wichtigen Vorteil, daß
Telefonanlage und Telefoninstallation für andere Kommunikationsdienste mit genutzt werden können. Bei geeigneter Planung kann man u. U. auf gesonderte Kabelwege verzichten, braucht keine getrennten Teilnehmerverwaltungen und vermeidet Koordinationsprobleme zwischen getrennten Netzen. Wo LANs
finden, bietet sich die ISDN-
Verwendung
Infrastruktur als Zubringer für abseits oder weit vom gelegene Einzelplätze an.
LAN
entfernt
Siehe Hinweise A10, S12 und Anwendungsbeispiele 7.1.1, 7.1.2, 7.3.3.
3.2
Organisatorische und betriebliche Nutzungspotentiale
Nutzungspotentiale, die sich in erster Linie aus den technischen Merkmalen von ISDN ergeben, können durch spezifische betriebliche Anwendungen noch gesteigert werden. Voraussetzungen für eine Ausschöpfung weiterer Möglichkeiten sind aber in aller Regel Modifikationen der vorhandenen Aufbau- und Ablauforganisation. Auf der Anwendungsebene lassen sich im wesentlichen die folgenden Nutzungspotentiale realisieren. 3.2.1
Kombinieren von Anwendungen,
innovative Anwendungen
Aus der Diensteintegration in einem Netz und in einem Endgerät ergeben sich neue Perspektiven für eine Integration von Anwendungen und
Ar-
beitsabläufen. Die Zusammenfassung organisatorisch getrennter Einzelanwendungen ist im Sinne einer integrierten Sachbearbeitung nutzbar. Insbesondere ermöglicht die Kombinationen von Voice- und NonvoiceDiensten,
Telefonate
in
DV-Abläufe
einzubeziehen
und
umgekehrt
(»Computerunterstützte Telefonie«). Zum Beispiel kann man sich erforderliche Sachunterlagen über bestimmte Gegenstellen bei jedem Anruf automatisch aus der Datenbank bereitstellen lassen. Siehe Hinweise A9, 7.3.4.
3.2.2
S9 und Anwendungsbeispiele
7.2.2, 7.3.1, 7.3.3,
Erhöhte Arbeitsplatzeffizienz
Die Integration auf Anwendungsebene ermöglichtein effizienteres Arbeiten. Darüberhinaus können die vorhandenen Geräte besser ausgelastet 18
werden. Man erreicht eine bessere Ressourcen-Aufteilung einerseits durch Reduzieren von Endgerätekomponenten (Multifunktionales Endgerät mit nur einer Ein-, Ausgabe- und Verarbeitungseinheit pro Arbeitsplatz), andererseits durch gemeinsame
Druck-Servern.
Nutzung von Text-, Daten- und
Siehe Hinweise A3, A9, S9 und Anwendungsbeispiel 7.1.4, 7.2.4. 3.2.3
Unternehmensweit nutzbare Datenbestände
Eine Anwendungsintegration über ein Inhaus-ISDN-System bildet die technische Grundlage für den Aufbau unternehmensweit nutzbarer eleKtronischer Informationsbestände und für den Zugang zu diesen Beständen vom Arbeitsplatz aus. Eine zeitliche Entkoppelung von Arbeitsprozessen, neue Möglichkeiten zur räumlichen Dezentralisierung und erhöhter Mobilität einzelner Mitarbeiter, der Abbau redundanter Datenbestände, hö-
here Konsistenz der Informationen und damit bessere und aktuellere Informationsbestände
realisierbar werden.
sind Zielgrößen, die durch die moderne Technik
Siehe Hinweise A1l0, S10 und Anwendungsbeispiele 7.1.4. 3.2.4
Beseitigung von Schwachstellen in der Vorgangsbearbeitung
Durch die Anwendungsintegration lassen sich einige, gegenwärtig leistungshemmende Faktoren in der Bürokommunikation und in ähnlich gelagerten Abläufen abbauen. Beispiele hierzu sind das Reduzieren und Vermeiden von Medienbrüchen, Verringern des Koordinierungsaufwandes, Verkürzen von Durchlaufzeiten, Abbau von Fehlerquellen, Kommu-
nikation mit multimedialen Nachrichten sowie die Verwendung multimedialer Postfächer. Siehe Hinweis A9 und Anwendungsbeispiele 7.3.1, 7.3.2. 3.2.5
Bessere Informationsversorgung im Betrieb
Mehrfachkommunikation unterstützt das gleichzeitige Kommunizieren mit mehreren Partnern und das Aufnehmen und Verteilen von Information in verschiedenen Formen. Zum einen liefert das wertvolle und effizienzfördernde Hilfen für das Management. Zum anderen können die Mitarbeiter besser informiert werden, starre Abläufe flexibler gestaltet und damit flachere Hierarchien im Unternehmen durchgesetzt werden. Damit sind 19
die technischen Voraussetzungen zu einer Unterstützung zunehmender Teamarbeit und Kooperation zwischen einzelnen Tätigkeiten gegeben. Siehe Hinweise A3, A9 und Anwendungsbeispiele 7.1.3, 7.2.2-7.2.4, 73.3. 3.2.6
Bessere Kundendienste
Mehrfachkommunikation und Anwendungsintegration lassen sich besonders bei Außenkontakten gut zur Wirkung bringen, beispielsweise zu Kunden
(mehr Kundennähe,
Kundenorientierung)
und zu Lieferanten.
Sie ermöglichen umfassendere Information, erhöhte Aktualität und schnelleres Reagieren, sowie ein termin- und marktgerechtes Agieren der eigenen Firma. Bestehende Beziehungen lassen sich besser pflegen, neue aufbauen. Siehe Hinweise A3, A9 7.3.3, 7.3.4.
3.2.7
und Anwendungsbeispiele
7.1.3, 7.2.2-7.2.4,
Weiterreichende organisatorische Nutzungspotentiale
Bei den dargestellten organisatorischen Nutzungspotentialen ist die mit einem Inhaus-ISDN-System mögliche Integration auf Anwendungsebene Basis für eine Aufgabenintegration. Damit einhergehende Effekte, die häufig zu Beginn nicht unbedingt gesehen werden, sind Motivationssteigerungen, erhöhte Arbeitszufriedenheit und damit reduzierte Fluktuation sowie Leistungs- und Qualitätssteigerungen auf Arbeitsplatz- und Mitarbeiterebene. Siehe Hinweis A9.
3.3
Wirtschaftlichkeit
Die aufgeführten Nutzungspotentiale können sich in konkreten Rationalisierungseffekten niederschlagen; andererseits können sie sich auch in nur schwer quantifizierbarer Weise auf die Effektivität auswirken. Solche Wirtschaftlichkeitseffekte dürfen bei der Entscheidungsfindung nicht vernachlässigt werden, erfordern aber einen höheren Bewertungsaufwand und Bewertungsverfahren, die über die traditionellen Methoden der
Wirtschaftlichkeitsrechnung hinausgehen. 20
3.3.1
Kosteneinsparungen beim Einstieg in die ISDN-Technik
Unter investiven Gesichtspunkten ist für einen Betreiber einer ISDNfähigen Kommunikationsanlage der Einstieg mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln möglich. Einsparungen gegenüber analogen Systemen entstehen beispielsweise bei den Grundgebühren, bei Mietkosten, bei Telex-/Teletexkosten, Telefaxnutzung und Personalkosten für War-
tung und Betreuung. Je größer der Netzausbau, desto höher werden die Einsparungen gegenüber analogen Systemen. Analoge Telefonapparate
können
zwar weiterhin verwendet werden,
aber unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten ist das in der Regel nicht zu empfehlen. Siehe Hinweise A4, A6 und Anwendungsbeispiel 7.1.2.
3.3.2
Flexibilität in der Verwendung von Endgeräten
Flexibilität bei den Endgeräten entsteht dadurch, daß sowohl herkömm-
liche Geräte über Adaptoren als auch neue ISDN-Endgeräte verwendet werden können. Bei der Verwendung von Adaptoren sind die zusätzlich anfallenden Kosten sorgfältig abzuwägen, da die Preise je nach Endgerät und Adaptor sehr stark variieren können. Sie sind in Relation zu setzen zum Wert des Endgerätes, der Amortisation, eventuellen Kosteneinsparungen bei den Anschlüssen, und natürlich dem Nutzengewinn. Ein gewisser Umschwung bei der Endgerätesituation wird von aufrüstbaren Personal Computern (PC) mit austauschbaren Anschlußkarten erwartet.
Die Investitionen in ISDN-Einrichtungen lassen sich somit gut staffeln
und
kurzfristig,
flexibel
bedürfnissen anpassen.
und
bedarfsorientiert
den
Kommunikations-
Siehe Hinweise A5, A7, A8, S4.
3.3.3
Kosteneinsparungen beim Aufbau interner Kommunikationsnetze
Der Betrieb von ISDN-Kommunikationsanlagen wird sich vor allem für
jene Unternehmen
lohnen, die mehrere Dienste und Kommunikations-
formen nutzen und Mehrfachaufwendungen für die Infrastruktur vermeiden wollen. Für viele Zwecke kann man auf ein separates Datennetz im Haus und zwischen verschiedenen Standorten verzichten. Die Amtsanschlüsse der Kommunikationsanlage können sowohl für Datenkommu-
nikation als auch für den Telefonverkehr genutzt werden; ebenso digitale
21
Festverbindungen zwischen einzelnen nauer durchkalkuliert werden;
Standorten. Letztere sollten ge-
sie sind derzeit teurer als analoge Quer-
verbindungen (Verkehrsgebühren werden pro Kanal berechnet). Beieiner Mischnutzung mit Sprache, Text und Daten fällt das allerdings nicht so ins Gewicht wie bei reiner Fernsprechnutzung. Siehe Hinweise A6, S11 und Anwendungsbeispiele 7.1.1 3.3.4
Betriebs- und Wartungskosten
Die Kosten für Betrieb und Unterhaltung bestehender Inhausnetze sind häufig durch gewachsene inhomogene Strukturen bestimmt. Eine technische Modernisierung allein kann bereits kostenreduzierend wirken. Wesentliche, kostenrelevante Vorteile beim Einsatz eines Inhaus-ISDN oder einer TK-Anlage sind die in 3.1.1, 3.1.8 und 3.1.9 angesprochenen Aspekte: Wegfall unrentabler Spezialnetzanschlüsse, einheitliche Schnittstellen, ökonomische Kabelwegenutzung, einheitliche Vermittlungstechnik, einheitliche Teilnehmer- und Netzverwaltung. Die Wartungskosten von TK-Anlagen orientieren sich an den bisherigen Tarifen für herkömmliche Telefonanlagen. Die Kosten für Aufrüstungen und Leistungsmerkmale sind im wesentlichen Softwarekosten. ReleaseWechsel und häufige Änderungen bei den Leistungsmerkmalen haben einen wesentlichen Einfluß auf die Betriebskosten. Siehe Hinweise A6, S8 und Anwendungsbeispiel 7.1.2.
22
4
Allgemeingültige Hinweise und Empfehlungen
ISDN eröffnet nun auch Kleinbetrieben Möglichkeiten, die bisher praktisch nur Großbetrieben zur Verfügung standen. Kleinbetriebe und Gewerbe, für die sich der Aufbau eines eigenen Inhausnetzes bisher nicht rentiert hat, finden im öffentlichen ISDN eine Alternative, die sowohl Telefon- als auch Text- und Datennetz ist. Für
Übergänge zu anderen öffentlichen Netzen sorgt die DBP Telekom. Al
Drei wichtige Entscheidungsaspekte
Zur Entscheidungsfindung, ob und wie in einem Betrieb oder Unternehmen ISDN-Technik nutzbringend angewandt werden kann, sollte man sich neben der reinen Kostenüberlegung folgende drei Fragen zur Beantwortung vorlegen:
e Wo im Betrieb und wie kann man von Mehrfachkommunikation am Anschluß (auch Mehrdienstefähigkeit genannt) Gebrauch machen? e Welche Endgeräte für Mehrfachkommunikation
ste-Endgeräte genannt) stehen zur Verfügung?
(auch Mehrdien-
e Wie läßt sich im Betrieb eine stufenweise Realisierung durchführen? Antworten auf diese Fragen sind eine wesentliche Grundlage für ein strategisches Konzept. A2
ISDN ist ein Mehrdienste-Netz
Ein ISDN-Anschluß lohnt sich derzeit in erster Linie, wenn außer dem
Telefonieren auch Nichtsprachedienste in Anspruch genommen werden.
Erst mit Mehrdienste-Anwendungen und Mehrdienste-Endgeräten kommt ISDN voll zur Geltung. Ein Anfang wird bereits dadurch gemacht, daß man mehrere öffentliche Kommunikationsdienste nebeneinander in die Arbeitsabläufe einbezieht.
Zum Beispiel Teletex: Man kann den Teletexdienst ohne zusätzliche Anschlußgebühren mitnutzen. Von einem ISDN-Anschluß aus sind alle Teletex- und TelexTeilnehmer erreichbar (und man ist selbst von allen erreichbar) — zwar
23
Fernsprechen
Telefax Teletex Btx
\
Datenübermittlung ISDN-Bildübermittlung Bildtelefon Fernskizzieren Fernzeichnen Datenpaketübermittlung Dateitransfer ISDN-Fernwirken Fernüberwachen Fernsteuern
Bild4.1:
Dienste im ISDN
Telebox
Teletexdienst 2.4
Telexdienst
Bild4.2:
24
Anschluß- und Nutzungsmöglichkeiten für den Teltetex-Dienst
anfangs nur im Inland, aber ab Ende 1990 auch im Ausland. Dienstübergänge zu Btx und Telebox werden folgen. Es steht dem Teilnehmer frei, ein Gerät alter Technik (d.h. 2400bit/s) oder eines neuer Technik (64 kbit/s) anzuschließen. Die Anschlußtechnik ist
unterschiedlich.
Die Hintereinanderschaltung
einer Teletex-Box
alter
Technik und eines Teletex-Adapters für ISDN (TA-Ttx) ist sicher weniger
ökonomisch
als die Verwendung
ISDN-Einschubkarte.
einer ISDN-Teletex-Box
oder einer
Zum Beispiel Datenübermittlung: Man kann am Universalanschluß mit Hilfe von ISDN-Endgeräten oder
Endgeräten alter Art (über Adapter) Daten übermitteln. Zu beachten ist:
Ein Übergang zu Datex-L ist derzeit nicht möglich, der Übergang zu Datex-P dagegen ist möglich (siehe auch Hinweis S10). Datenübermittlung über ISDN-Wählverbindungen ist für bestimmte Einsatzfälle eine wirtschaftlich attraktive Alternative. Die Gebühren sind die gleichen wie beim Fernsprechen (taktgesteuert). Um festzustellen, für welche Einsatzfälle ISDN kostengünstig ist, ist wegen der Vielzahl der Einflußfaktoren (Nutzungsart, Ort, Distanz, Zeitdauer etc.) jeweils eine detaillierte Analyse erforderlich. Zu Festverbindungen siehe Hinweis S11. A3
Zum Begriff der Multifunktionalität
Man darf sich nicht dadurch verwirren lassen, daß der Begriff in unter-
schiedlichen Zusammenhängen gebraucht wird. Gemeint ist stets eine
vielseitige Verwendbarkeit, z.B. hinsichtlich der Kommunikationsarten,
der Dienste oder der Verbindungen. Multifunktionalität kann im Endgerät, in der Anschlußtechnik und im Netz (bzw. den Vermittlungsanlagen) gegeben sein. Im Idealfall kommt alles zusammen. ISDN als Netz deckt nur die letzten beiden Aspekte ab; dem Anwender bleibt die Aufgabe, sich mit Hilfe der Endgeräte jenen Grad an Funktionalität zu schaffen, der seinen Bedürfnissen entspricht. Es gibt derzeit zwei typische Situationen: Erstens den Fall, daß multifunktionale Endgeräte (wozu praktisch jeder moderne Arbeitsplatzrechner zählt) an monofunktionalen Netzen arbeiten, z. B. am analogen
Telefonnetz oder an mehreren Netzen gleichzeitig (etwa ein Bildschirm-
text-Telefon). Zweitens die Situation, daß ein multifunktionales Netz wie
ISDN lediglich mit Einfach-Geräten genutzt wird (z. B. mit zwei oder mehr solchen Geräten am So-Bus). Durch Multifunktionalität auf beiden Seiten kann man den Nutzen mehren. Entscheidend ist, daß die Multi25
funktionalität von Endgeräten und Netz miteinander harmoniert. Um das zu erreichen, sollte jeder Anwender eine von seinen Anwendungen ausgehende Strategie entwickeln. Multifunktionale Endgeräte werden oft zusammen mit TK-Anlagen angeboten. Hier sollte besonders darauf geachtet werden, ob die Palette der Funktionen sich nur auf Dienste und Leistungen eines Herstellers erstreckt — der Kunde also gezwungen ist, seine Anwendungen darauf umzustellen - oder ob das Endgerät an der Anlage auch Fremdanwendungen ansprechen kann (wie Teledienste, Standard-Bausteine, private Ap-
plikationen) — so daß der Kunde leichter einbinden kann.
A4
bei ihm bereits existierende Abläufe
Schrittweiser Einstieg in IIDN-Anwendungen
Gleich, ob öffentliches oder privates ISDN, Anwender können und sollten aus dem Mehrdiensteangebot von ISDN gezielt selektieren. Sowohl um Erfahrung sammeln zu können als auch in Anbetracht der komplexen Technik ist es empfehlenswert, sich ISDN nicht in einem Angang, sondern in mehreren kleinen Schritten zu nähern. Das ist möglich. Wenn beispielsweise nur an wenigen Stellen einer Firma Geräte zum Dokumentenaustausch benötigt werden oder wenn eine PC-Kommunikation neu eingeführt und erprobt werden soll, eignen sich ISDNUniversalanschlüsse besser als andere öffentliche Netze — häufig schon der Grundgebühren wegen. Beispiele für mögliche Schritte beim Aufbau eines Inhaus-ISDN sind: — erst Sprachkommunikation (Telefonie), dann Text- und Datenkommunikation,
— erst Grundausstattung, dann Zusatzleistungen (zZ. B. Server),
— erst vorhandene Nicht-ISDN-Endgeräte, dann zusätzliche ISDN-Endgeräte, — erst etablierte private Dienste, dann neue Teledienste,
— erst Zugang zu Öffentlichen Nicht-ISDN-Netzen, dann auch zu ISDN.
Welche Schritte im konkreten Fall die geeigneten sind, ist unter betrieblichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu entscheiden. Man sollte die Schritte nicht zu klein und zahlreich wählen. Beispielsweise ist es ratsam, mit der Digitalisierung der Telefonanlage auch gleich die Telefone umzustellen. Ist bereits eine ISDN-fähige Telefonanlage vorhanden, kann diese ohne große Anfangsinvestitionen als Ausgangsbasis für den Aufbau eines 26
Inhaus-ISDN verwendet werden. Sie sollte dann so bald wie möglich — schrittweise — für Nonvoice-Anwendungen und ggf. mit Zugängen zu Datennetzen ausgerüstet werden, damit die Anwender Gelegenheithaben,
im eigenen Hause Vorteile und Möglichkeiten selbst zu erproben und zu erfahren. Zu beachten ist, daß die schrittweise installierten Ergänzungen und Veränderungen zueinander passen und ein stimmiges Gesamtkonzept bilden (technisch gesprochen: sich in eine einheitliche »Architektur« einordnen lassen). Wegen unterschiedlicher Herstellerkonzepte und vieler nicht-standardisierter Realisierungen sollte jedem Schritt eine sorgfältige Planung vorausgehen. Die Hilfe eines neutralen Beraters ist dabei zu empfehlen (vgl. auch Hinweise A6 und S3-S5). A5
ZumAngebot an ISDN-Einrichtungen für private Inhaus-Netze
Man kann grob 4 Kategorien von Einrichtungen unterscheiden: 1. Endgeräte, mit denen Anwender direkt arbeiten, z. B. Telefone, Text-
und Datenterminals, Arbeitsplatzrechner, Telefaxgeräte etc.
2. Hosts und Server, die Dienste im Hintergrund erbringen, z. B. Mehrplatzsysteme, Text- und Datenarchive, Postfächer. 3. Vermittlungssysteme, die obige Einrichtungen miteinander vernetzen, z. B. TK-Anlagen, Lokale Netze (LAN).
4. Anpassungseinrichtungen, die Nicht-ISDN-Geräte an ISDN anpassen, z. B. Endgeräteadapter, Gateways. Das Angebot an TK-Anlagen ist vergleichsweise groß. Die Auswahl ist schwierig,
nicht
zuletzt,
weil
es unterschiedliche,
miteinander
nicht
verträgliche Herstellerarchitekturen gibt. Sie hat Einfluß darauf, was man an Geräten der Kategorien 1 und 2 verwenden kann (siehe auch Hinweis A6).
Es empfiehlt sich, eine Planung von den Endgeräten (und den dort ablaufenden Anwendungen) her aufzuziehen, weil sich daraus Anforderungen an das Vermittlungssystem, d.h. an die TK-Anlage ableiten lassen. Bisweilen stehen die Bestrebungen der Lieferanten von TK-Anlagen, eine Gesamtlösung incl. eigener Endgeräte und Server anzubieten, dazu im Gegensatz. Die Auswahl unter ISDN-spezifischen Kategorie-1-Geräten ist noch vergleichsweise klein — insbesondere, wenn man nach hersteller-übergreifendem Einsatz fragt — aber der Markt wächst. 27
TK-Anlage
Gateway
Bild4.3:
A6
Sr
Inhaus-ISDN-Einrichtungen
Zur Frage der Beschaffung einer TK-Anlage
Kleinere Unternehmen stehen vor der Frage, Anschaffung einer TK-Anlage notwendig und ternehmen benötigen in der Regel ohnehin eine daher eher nach dem geeigneten Zeitpunkt für
ob für und mit ISDN die lohnend ist. Größere UnTelefonanlage und fragen einen Wechsel.
Für die Beantwortung der Grundfrage »Komme ich mit dem öffentlichen ISDN aus oder benötige ich eine TK-Anlage« sind folgende Punkte wichtig: 28
Anzahl und Kosten der erforderlichen ISDN-Universalanschlüsse,
Umfang der etablierten/beabsichtigten Datenkommunikation, gewünschter Umfang an Leistungs- und Dienstmerkmalen, Kommunikationskosten und Wirtschaftlichkeit.
Eine TK-Anlage erlaubt einem Betrieb, hausintern ein privates ISDN
aufzubauen (insbesondere auch dann, wenn er in nächster Zeit noch keine öffentlichen ISDN-Anschlüsse erhalten kann oder will; es sind Zugänge
zu mehreren öffentlichen Netzen möglich).
Solch ein privates ISDN
unterscheidet sich vom öffentlichen ISDN in zweierlei Hinsicht:
— im Leistungsangebot für den Benutzer und — in der Anschlußtechnik und Endgerätetechnik. Wegen des zweiten Punktes sind vor allem mögliche Auswirkungen einer TK-Anlage auf Nutzung, Beschaffung und eventuelle Umrüstung von Endgeräten zu bedenken. Das beginnt bei den Telefonen und geht bis in die PC-Adapterkarten. Ist eine Firma interessiert, eine TK-Anlage nur vorübergehend zu mieten oder zu leasen, um später auf öffentliche ISDN-Anschlüsse umzusteigen, so sollte sie eine Anlage mit postalischen Schnittstellen (So plus 1 TR 6) wählen. (Siehe Hinweis A7)
A7
Multi-Vendor-ISDN-Systeme und Standard-Schnittstellen
Der Wunsch, an einer TK-Anlage Endgeräte verschiedener Hersteller anzuschließen und zu betreiben, besteht derzeit mehr im Bereich von
Daten- und allgemeinen Endgeräten, dürfte aber wohl künftig auch für Mehrdienste-Geräte Bedeutung erlangen. In bestimmten Spezialgebieten mag
es
sinnvoll
und
wirtschaftlich
sein,
»alles
aus
einer
Hand«
zu
beziehen, aber nicht in dem breit gefächerten Spektrum von Leistungen und Diensten eines ISDN.
Im Prinzip ist ISDN herstellerneutral. De facto kann man aber nur beim öffentlichen ISDN sicher gehen, Endeinrichtungen unterschiedlicher Hersteller anschließen zu können. Für ein privates ISDN auf der Basis einer TK-Anlage gilt das in der Regel nicht. Der Anwender muß sich hier entscheiden zwischen einer herstellergebundenen Lösung, die ihm evtl. spezielle Zusatz- und Komfortfunktionen bietet, und einer herstellerneutralen Lösung mit vielleicht etwas geringerem Leistungsumfang.
Zur Realisierung
einer Multi-Vendor-Umgebung
(d.h. Geräte
unter-
schiedlicher Hersteller) werden standardisierte Teilnehmer-Schnittstellen
29
gebraucht. Bislang waren sie an TK-Anlagen nur in geringem Maße verfügbar. Das hatte herstellergebundene Endgeräte und Anwendungslösungen zur Folge. Es deutet jedoch alles daraufhin, daß künftig standardisierte Inhaus-Schnittstellen an TK-Anlagen eine deutlich größere Rolle spielen werden. Es wird empfohlen, hier auf die So- und U,o-Schnittstellen und die Zugangsprotokolle nach FTZ-Richtlinien 1 TR 6 oder 12 TR 7 ®DKZE«) zu achten, sowie die Bestrebungen für einen europäischen Binnenmarkt für Endgeräte (1992/93) zu beobachten. (Siehe auch Hinweise S4 und S5)
Standardisierte Schnittstellen zum Netz hin sind jedoch nur eine Voraussetzung unter mehreren. Hinzukommen — je nach Verwendungsart — Standards für Dienste, Dienstmerkmale und Transportprotokolle, sowie
einheitliche Anwendungen und Anwendungs-Schnittstellen. Da diese Dinge in Vorgesprächen nicht mit genügender Sicherheit zu klären sind — und außerdem von Anwender zu Anwender variieren — wird für den konkreten Beschaffungsfall zu einem Probebetrieb mit eigenen Anwendungen geraten. Der Wunsch, TK-Anlagen verschiedener Fabrikate miteinander zu ver-
binden - sei es auf Firmengelände, sei es über das öffentliche Netz - ist
ansichrealisierbar. Man darf davon allerdings derzeitnoch keine Leistungen erwarten, die über die des öffentlichen ISDN hinausgehen oder anlagenspezifisch sind. Mitein Grund für diese Einschränkung ist, daß für
das Verbinden
von TK-Anlagen
verschiedener Hersteller einheitliche,
hersteller-übergreifende Vereinbarungen (Protokolle) notwendig die noch nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. A8
sind,
Anpassung herkömmlicher Endgeräte
Solange das Angebot an kostengünstigen ISDN-Endgeräten noch klein
ist, wird man gut daran tun, ISDN zunächst mit vorhandenen und her-
kömmlichen Endgeräten zu nutzen. Hierfür gibt es Terminaladapter, die entweder im Telefonapparat oder in einem getrennten Gehäuse untergebracht werden. Arbeitsplatzrechner können über Einschubkarten direkt mit dem ISDN verbunden werden und dann auch die volle Übertragungsgeschwindigkeit des ISDN nutzen. Die Terminaladapter für das öffentliche ISDN und die für eine bestimmte TK-Anlage sind im allgemeinen nicht gleich. Für Mehrplatzsysteme, Abteilungsrechner und Großrechner eignen sich Terminaladapter nur bei einer relativ geringen Anzahl paralleler Verbindungen. Leistungsfähiger 30
Datenendgeräte
TA x.21 X.21 bis
x
|
x21 bis
CT FR A.
IDN
Datex-L
’
Terminaladapter TA X.21
und TA X.21
bis
Datenendgeräte
analoges Fernsprechnetz B. Terminaladapter TA a/b
Bild 4.4:
Verwendung von ISDN-Terminaladaptern
und wirtschaftlicher sind spezielle Rechner-Anlagen-Schnittstellen (Computer-PBX-Interface). Diese Technik nutzt den Primärmultiplexanschluß und ist hierzulande für einige (relativ wenige) Rechner und TK-
Anlagen erhältlich. In größerem Umfang stehen Anpassungseinrichtungen für LANs
(»Gateways«, »Router«) zur Verfügung.
Adapterlösungen sind von Vorteil für den schnellen Einstieg, bringen aber auch Nachteile mit sich. All die Kostenvorteile des ISDN, die auf seiner höheren Übertragungsgeschwindigkeit von 64 kbit/s beruhen, enttfallen mit der Anschaltung langsamer Endgeräte. Adapter selbst
verursachen
31
TK-Anlage Computer
TK-Anlage
Computer
Bild4.5:
Computer-PBX-Interface oben: herkömmliche Methode unten: neuere Methode
Kosten und Wartungsaufwand, sind eine zusätzliche potentielle Fehlerquelle, arbeiten teils nur mit gleichartigen Gegenstellen zusammen, sind teils auf bestimmte Anwendungen beschränkt (z.B. der TA-Ttx auf Teletex), und sind Kompromißlösungen, die meist gegenüber einer originären Lösung irgendwelche Funktionsdefizite zeigen. Eine Hintereinanderschaltung mehrerer Anpassungseinrichtungen (z. B. Modem und a/b-Terminaladapter) sollte daher möglichst vermieden werden. Man sollte den Einsatz von Adaptern auf das notwendige Minimum begrenzt halten.
32
A9
Zur Integration von Telefonie und nichtsprachlichen Anwendungen
Eine
der
chancenreichsten
Perspektiven,
die ISDN
bietet, ist die
Verknüpfung von Text-, Daten- oder Bilddiensten mit dem Telefon. Einfachstes Beispiel ist die Verwendung der Anzeige »Nachricht wartet«
am Telefon (samt Abrufmöglichkeit), um auf eine Telefax-, Teletex-, Electronic-Mail-Nachricht oder ähnliches hinzuweisen, und nicht nur auf
Sprachmitteilungen. Interessanter noch ist die Möglichkeit, vor oder während eines Kundenanrufs - mehr oder wenger automatisch — von einer Datenbank die nötigen Hintergrundinformationen abzurufen.
Anwendungen mit einer Kombination aus Telefon und DV-Terminal werden als »computerunterstützte Telefonie« bezeichnet. Beispiele für solche Anwendungsbereiche sind: Kundendienst, Kundenbetreuung, Benutzerservice, Telemarketing, Bestellannahme, Anrufverteilung, Dispositionsaufgaben, Maklerdienste, Notfalldienst,
Mitteilungsdienste, Auskunftsdienste, Empfang, etc.
Zur Realisierung von computerunterstützter Telefonie wird die DVAnlage des Anwenders auf besondere Weise mit seiner TK-Anlage gekoppelt (die DV-Terminals selbst müssen nicht auch an die TK-Anlage angeschlossen werden). Bei der Installation sollten die Betriebe jedoch darauf achten, daß die Kopplung ausreichend abgesichert wird, um fehlerhafte oder mißbräuchliche Steuerungen des Fernsprechverkehrs DV-Anlage
I Kundendatei
TK-Anlage
CST-Applikation
EST-Softwäre
Funktionale Integration
CST-Software
CST-Kopplung
Bild 4.6:
Computerunterstützte Telefonie (CST)
33
und unberechtigtes Abzweigen von Gesprächsdaten zu verhindern. Sachbearbeiter, die damit arbeiten, müssen Vorgänge gezielt steuern können; d.h. z.B. bei der Weitergabe eines Ferngesprächs an einen anderen Sachbearbeiter sollte es nicht nur den Fall geben, daß am DV-Terminal angezeigte Daten »automatisch« mitgegeben werden, sondern auch die Möglichkeit, Teile zu selektieren (z. B. bei vertraulichen Daten). Das Gebiet ist noch neu und entwicklungsfähig. Computerunterstützte Telefonie kann derzeit nicht auf beliebigen DV- und TK-Anlagen eingerichtet werden. Die Technik ist systemabhängig und nicht standardisiert. (Bestrebungen zu einer internationalen Standardisierung bestehen jedoch.) Auch für die beim Realisieren entsprechender Anwendungen wichtigen Anwendungs-Schnittstellen existieren momentan noch keine allgemeinen Standards. Verschiedene TK-Hersteller, Computerfirmen und Softwarehäuser haben sich zusammengetan, um Lösungen zu erar-
beiten. A10
Einbeziehen von ISDN in bestehende Datenanwendungen
Heutige Datenanwendungen sind im allgemeinen auf DV-Anlagen, Mehr-
platzsystemen, LANs, PCs, etc realisiert. Um sie an ISDN anzuschließen,
müssen solche Installationen nicht notwendigerweise aufgebrochen werden. Bestehende Teilnetze können als Ganzes in ein Inhaus-ISDN eingegliedert werden.
Die Datenübertragung über ISDN kann ein günstiges Preis-/Leistungsverhältnis ergeben. Zunächst sollten (unter anderen) folgende Möglichkeiten geprüft werden: — Ersetzen von Netzzugängen, z. B. ISDN statt Datex-L,
— Heranführen abgesetzter Stationen an LAN über ISDN-Verbindungen, — Verbinden mehrerer LANs
(vor allem an verschiedenen Standorten)
über ISDN-Leitungen,
— Einführen von ISDN-Gateways bzw. Adaptern — Ersetzen von Standleitungen, z. B. statt HFD ISDN-Wählverbindungen oder Festverbindungen der Gruppen 2 oder 3, — Umschalten von Verbindungen auf ISDN bei Mietleitungsausfällen, — Umleiten von Verbindungen bei Verkehrsspitzen auf ISDN statt auf Reserve-Mietleitungen. LAN und Inhaus-ISDN sollten nicht a priori als Konkurrenten gesehen werden. Beide Kommunikationstechniken können sich in der Praxis durchaus ergänzen. Siehe auch Hinweise S3, S6, S7.
34
Jo LAN-
An-
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schluß
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ES
AN
IN
LAN-Endgeräte
LAN-Endgeräte
B. Kopplung zweier LAN an zwei Standorten
Bild4.7:
All
Datenverbund über ISDN
Zur Übertragungsgeschwindigkeit von ISDN
Vielfach wird argumentiert: Da Lokale Netze (LAN) mit’einer Datenrate
von einigen Mbit/s arbeiten, ISDN aber »nur« mit 64 kbit/s, seien LANAnwendungen den ISDN-Anwendungen von vornherein überlegen. Die-
se Schlußfolgerung ist falsch. Dem Anwender
wird geraten, sich nicht von
solchen Zahlen in die Irre führen zu lassen, sondern sich mittels Probe-
betrieb von der praktischen Leistungsfähigkeit eines Systems zu überzeugen. Die Datenrate von 64 kbit/s reicht in sehr vielen Fällen aus.
Eine nähere Betrachtung zeigt übrigens, daß die Dateisysteme und die Plattenlaufwerke in den angeschlossenen Rechnern den eigentlichen Engpaß darstellen und daß bei für eine Verbindung zwischen zwei Endgeräten am LAN immer nur ein Bruchteil der Übertragungsraten von 10 oder gar 100 Mbit/s genutzt werden kann. Weiteres siehe Hinweis S7. 33
5
Spezielle Hinweise und Empfehlungen
Sı
Telefone und Endgeräte mit Telefonfunktionen
Moderne Telefonaparate am ISDN vereinfachen die Sprachkommunikation wesentlich. Bei der Auswahl sollte man besonders auf klare Displayfelder, einfache Bedienerführung und Übersichtlichkeit bei der Mehrfachkommunikation achten. Für den Telefonbenutzer mit Bedarf an Zusatzfunktionen sehr praktisch
sind ISDN-Telefone mit einem eingebauten (oder nachrüstbaren) Stecker
zum Anschluß eines Text- und Datengeräts (V.24 und andere). Die »Ansteck-Methode« eignet sich vor allem für herkömmliche Datengeräte und ist als solche ausgereift (seit Jahren an Nebenstellenanlagen im Ausland gebräuchlich). Man sollte dennoch einen Datenkommunikationsexperten zu Rate ziehen; denn ein passender Stecker und eine ISDN-
Verbindung allein garantieren noch nicht, daß zwei Endgeräte miteinander auch Daten austauschen können. Beachtung verdient, daß es mehr und mehr Arbeitsplatzrechner (PCs und
andere) gibt, die neben ihren Text-, Daten- und Grafik-Funktionen auch eine Telefonunterstützung bieten, z. B. einen Telefonanschluß (z. B. über eine PC-Karte) sowie Wahlhilfen, ein elektronisches Telefonbuch, VoiceMail-Karten mit Anrufbeantworterfunktionen u.a.m. Mit Hilfe eines
Sichtgeräts
am
Arbeitsplatz
läßt sich eine
wesentlich
freundlichere
Benutzeroberfläche realisieren als mit einem einfachen Telefon. Aller-
So-Schnittstelle
TelekommunikationsSoftware
[1
_—|
SEE | ———
Bild5.1:
36
PC mit Steckkarte
normales analoges Telefon
dings ist das Angebot noch klein. Es istratsam, sich zu erkundigen, ob der Arbeitsplatzrechner mit einem analogen oder digitalen Telefon zusammenarbeitet und ob er als Zusatzeinrichtung zum Telefon arbeitet oder
selbst den vollen Umfang an Telefonfunktionen enthält. Man prüfe, ob Sprach- und Datenkommunikation wirklich simultan ablaufen können (was u. a. vom Betriebssystem abhängt). Man vergleiche Leistung und Preise für eine ISDN-Lösung mit Alternativangeboten, wie z. B. einem rechner-gesteuerten Modem mit Telefon am Analognetz. Ein liberalisierter Endgeräte-Markt läßt eine Fülle von Angeboten an Endgeräten und Bausteinen erwarten; die passende Zusammenstellung erfordert Fachkenntnisse. Leicht vergessen wird, daß auch in Zukunft nicht alles, was angeboten wird, zugelassen ist.
S2
Telefon-Leistungsmerkmale
Das öffentliche ISDN bietet dem Telefonbenutzer eine Reihe von Komfort-Merkmalen netzweit, die bisher nur an Nebenstellenanlagen zur
Verfügung standen (siehe Bild 5.2). Der Teilnehmer kann wählen, ob und
welche Merkmale er nutzen möchte. Besondere Aufmerksamkeit verdienen: Anrufweiterschaltung
und Anrufumleitung:
Mit diesen Leistungsmerk-
malen kann der Anteil der erfolgreichen Anrufe gesteigert werden. Ist der ursprünglich gewünschte Teilnehmeranschluß nicht erreichbar, so wird zu einem anderen Anschluß weitergeschaltet. Wechselt ein Teilnehmer zeitweilig den Ort, so kann er veranlassen, daß seine Gespräche an den neuen Ort umgeleitet werden.
Anruferidentifikation: Am angerufenen Teilnehmerapparat wird die Nummer des Anrufers angezeigt (oder bei TK-Anlagen sein Name). So kann man sich auf den Anrufer besser einstellen, und es kann von Fall
zu Fall entschieden werden, ob der Anruf entgegengenommen werden soll.
Anklopfen: Trifft ein Anruf auf einen besetzten Teilnehmer, wird diesem
durch ein optisches oder akustisches Signal bedeutet, daß ein Dritter ihn zu sprechen wünscht. Allerdings wird derzeit dem Anrufer nicht angezeigt, ob der gerufene Anschluß in dem Moment belegt oder frei ist.
Automatischer Rückruf: Bisher kann ein Teilnehmer oft erst nach mehreren Anrufversuchen erreicht werden. Vorgesehen (für später) ist die Möglichkeit, von ISDN einen automatischen Rückruf zu verlangen, sobald der gewünschte Teilnehmer entweder sein laufendes Gespräch 37
Einige Dienstmerkmale, die ISDN derzeit bietet: Anklopfen mit Anzeige am Display Anrufweiterschaltung Anzeigen der Rufnummer des Anrufers beim gerufenen Teilnehmer Dienstwechsel während einer Verbindung Dreierkonferenz
Durchwahl zu Nebenstellen in TK-Anlagen Einzelgebührennachweis Endgeräteauswahl am So-Bus Gebührenanzeige über Verbindungsgebühr Geschlossene Benutzergruppe
Rückfrage bzw. Makeln Sperren von Verkehrsarten Umstecken von Endgeräten am So-Bus Unterdrückung der Anzeige der Rufnummer des Anrufers Einige Dienstmerkmale, die ISDN später bieten wird: Automatischer Rückruf bei Besetzt Anzeige der Anschlußkennung des gerufenen Teilnehmers Fallweises Unterdrücken der Anzeige der Rufnummer des Anrufers Subadressierung Zeichengabe von Teilnehmer zu Teilnehmer Einige Dienstmerkmale, die in ISDN vorerst nicht vorgesehen sind: Aufzeichnen von Daten ankommender Rufe (Anrufliste) Automatischer Rückruf bei freiem Teilnehmer
Gebührenübernahme durch den gerufenen Teilnehmer Ruhe vor dem Telefon Bild 5.2:
Übersicht über einige ISDN-Dienstmerkmale
beendet,
oder
sobald
er das
nächste
Mal
sein
Telefon
Teilnehmer wird zum frühest möglichen Zeitpunkt erreicht.
benutzt.
Der
Diese und andere Dienstmerkmale werden in der Öffentlichkeit sowie von Betriebs- und Personalräten zum Teil sehr kritisch beurteilt. Ein verant-
38
ı
wortungsvoller Umgang mit Nachteile berücksichtigen, Geschäfts- und Privatsphäre zur Abstufung, Eingrenzung fekte zur Wahl stellen. S3
den Neuerungen muß auch deren potentielle das soziale Umfeld betrachten, zwischen differenzieren und technische Alternativen oder Verhinderung unerwünschter Nebenef-
Anpassung bisheriger DV-Strukturen
Im innerbetrieblichen Bereich sind herstellerspezifische EDV-Lösungen und Kommunikationssysteme üblich; in neuerer Zeit kommen OSIImplementationen hinzu. Die Netzwerk-Software solcher Systeme wurde in aller Regel nicht im Hinblick auf ISDN entwickelt und verwendet zum großen Teil andere Datenformate und Protokolle als die standardisierten Telematikdienste des ISDN. ISDN bietet jedoch attraktive, bisher nicht ausgeschöpfte Vernetzungs-
alternativen, die genutzt werden sollten. Die DV-Hersteller entwickeln
derzeit Soft- und Hardware, die es gestatten, ISDN als Übertragungsmedium in ihre jeweiligen Architekturen mit einzubeziehen. Aber eine wirkliche Umstellung der herstellergebundenen DV-Architekturen auf eine herstellerneutrale ISDN-Architektur ist nicht so bald zu erwarten. Ein Konzept zur Integration von OSI-Anwendungen in die ISDN-Welt ist ebenfalls noch nicht verfügbar. Deshalb sollten Anwender, die ein herkömmliches Datennetz betreiben, eine Umstellung auf ISDN zunächst
nur punktuell vornehmen, kosten senken lassen. Wird
das ISDN
bzw.
z.B. dort, wo sich dadurch Übertragungs-
eine TK-Anlage
als Übertragungsmedium
ver-
wendet, so muß sichergestellt sein, daß die eingesetzten Rechner außer der Datenübertragung auch den Auf- und Abbau von Wählverbindungen beherrschen. Bestehende Programme in Rechenanlagen sind aber oft nur auf die Nutzung von festgeschalteten Leitungen eingerichtet. Sofern sie ein Wählmodem oder Wählprozeduren für Datex-L oder Datex-P benutzen, können diese nicht einfach übernommen werden. Der eventuell anfallende Aufwand für die Umstellung solcher Programme auf ISDNWäählleitungen ist bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Siehe auch Hinweise S10 und S11.
39
S4
Arbeitsplatzrechner und intelligente Kommunikationsgeräte
Die Vielseitigkeit von ISDN-Universalanschlüssen läßt sich am besten mit kommunikationsfähigen Arbeitsplatzrechnern (PCs und anderen) nutzen. Aus den heutigen Arbeitsplatzrechnern werden längerfristig multifunktionale ISDN-Endgeräte. Die hardwareseitigen Voraussetzungen bestehen schon heute, und die notwendige Software zur Unterstützung der verschiedenen Dienste befindet sich in der Entwicklung. Was sich bisher bremsend auf eine rasche Verbreitung solcher Endgeräte ausgewirkt hat, z.B. teure Anschlußtechniken, Schnittstellendivergenzen, Zulassungsprobleme, unbefriedigende Anwendungsadaption, wird nunmehr Zug um Zug ausgeräumt. Eine stärkere Nachfrage würde dies sicher noch beschleunigen. Die Anwender sind aufgerufen, selbst planerisch aktiv zu werden und im Dialog mit Herstellern und Beratern maßgeschneiderte Anwendungskonzepte zu entwickeln und durchzusetzen. Die Geräte-Industrie muß statt einer Fokussierung auf die Adaption bisheriger Geräte und Systeme mehr Entwicklungsanstrengungen in die Leistungssteigerung und Kostenreduzierung innovativer, ISDN angepaßter Endgeräte-Architekturen investieren. Um einen Arbeitsplatzrechner am ISDN zu betreiben, sind drei Dinge in Übereinstimmung zu bringen: Anschaltetechnik, ISDN-Zugangsproto-
koll und Datenkommunikationsprotokolle (siehe Bild 5.3).
Zur Anschaltung schluß)
eines Rechners
des öffentlichen
Endgerät
ISDN
Anschaltung ‚’
TK-Anlage
1
So-Karte
N
an den Universalanschluß
ist in erster Linie
ı 5
eine
\
Endgerät
So!
So-Karte
L
—+- Zugangsprotokoll \
Be
x
y
Datenkommunikationsprotokoll N =.
Bild5.3:
40
Übereinstimmung auf3 Ebenen
.-
'
—— .
‘
(So-An-
austauschbare
|
Schnittstellen-Karte (So-Karte) zu empfehlen (Anfrage beim RechnerLieferanten oder der Zulieferbranche). Ist das nicht möglich, kann ein Endgeräteadapter zwischengeschaltet werden (Anfrage bei der DBP oder der Zulieferindustrie). Mit einer Sy-Karte kann man die Mehrkanaligkeit des ISDN-Anschlusses ausnutzen (falls der vorliegende Rechner dazu in der Lage ist); über Adapter dagegen kann der Rechner immer nur eine Verbindung zu einer Zeit unterhalten. Will man den Arbeitsplatzrechner direkt an das öffentliche ISDN anschließen, muß er das offizielle ISIDN-Zugangsprotokoll der DBP Telekom beherrschen (das muß der Lieferant der Sy-Karte bzw. des Adapters gewährleisten). Will man so ausgestattete Endgeräte auch an einer TKAnlage betreiben, geht das nur, falls die Anlage teilnehmerseitig ebenfalls So-Schnittstellen samt dem Zugangsprotokoll der DBP Telekom bietet (Anlagen-Lieferanten befragen). Siehe auch Hinweis S5. Eventuelle besondere Zusatzfunktionen von TK-Anlagen, die über das öffentliche
Dienstleistungsangebot hinausgehen, sind jedoch damit u. U. nicht ansprechbar, sondern erfordern andere Schnittstellen oder Zusätze im Endgerät.
Damit zwei Rechner miteinander in Verbindung treten können, müssen
auch deren Datenkommunikationsprotokolle harmonieren (Lieferanten
der Applikationen befragen). Dieser Sorge ist weitgehend enthoben, wer mit standardisierten Telematikdiensten (z.B. Teletex, Bildschirmtext u.a.m.) oder standardisierten Anwenderdiensten (z.B. Nachrichtenaus-
tausch nach X.400, OSI Dateitransfer FTAM u.a.m.) arbeitet. Gegenwärtige ISDN-Anschlußkarten sind allerdings stark herstellerspezifisch,
und sicher gehen, daß der Datenaustausch zwischen zwei PCs funktio-
niert, kann man nur, wenn in beiden der gleiche Kartentyp steckt.
Wer Rechner an ISDN heranführen will, brauchtüberdies system-neutrale Software-Schnittstellen für das Anpassen von Anwendungs-Software,
für das Entwickeln neuer Anwendungen, beispielsweise solchen mit Telefonfunktionen, für das Kombinieren von Produkten verschiedener Herkunft,
für das Portieren zwischen PCs mit unterschiedlichen Betriebssystemen.
Hieran wird gearbeitet. Zwei neuere Entwicklungen seien genannt: Umes Software-Entwicklern zu erleichtern, marktgängige Anwendungsprogramme
kommunikationsfähig
zu machen, haben die DBP Telekom und
41
Hersteller von Telekommunikationsprodukten die hersteller- und diensteunabhängige Datei-Schnittstelle APPLI/COM definiert (vorerst für die Nutzung
von
Telefax,
Teletex
und
Telex).
Damit
es einfacher
wird,
Kommunikationssoftware an das ISDN anzubinden — und zwar unabhängig von den Spezifika der verschiedenen ISDN-Anschlußkarten und Rechnerhardwaren — haben die DBP Telekom und Hersteller von Telekommunikationsprodukten die Programmierschnittstelle CommonISDN-API
definiert. Es bleibt abzuwarten, wie weit sich diese Verein-
barungen durchsetzen werden. S5
Standards und Standard-Schnittstellen
In der Standardisierung stehen international die wesentlichen ISDN-
Normen nunmehr fest. Für einen Teilnehmer am öffentlichen ISDN sind relevant:
e Die Schnittstelle So für den Anschluß von Endgeräten aller Art und von Terminaladaptern. (Die Leitungs-Schnittstelle Uxo braucht den Teilnehmer i. allg. nicht zu interessieren.)
.
1
Endgerät
Bild5.4:
42
Netzanschlußät
Netzanschluß—
0.
gerät intern
ISDN-Schnittstellen
on. TK-Anlageg
e Die Schnittstelle S, für den Anschluß von größeren TK-Anlagen (sowie ggf. von LANs und Host-Rechnern). e Das Zugangsprotokoll nach FTZ-Richtlinie 1 TR 6 für alle Endgeräte, die direkt (ohne Adapter) angeschlossen sind. e Je Telematikdienst die jeweiligen Telematikprotokolle. e Für Datenanwendungen die OSI-Datenkommunikations-Protokolle. TK-Anlagen können im Internbereich im Prinzip die gleichen standardisierten Teilnehmeranschlüsse bieten, jedoch ist das keineswegs die Regel. An weiteren Standards kommen noch in Frage: e Die Schnittstelle U,o für den Anschluß von Endgeräten.
e Das Zugangsprotokoll nach FTZ-Richtlinie 12 TR 7 »DKZE«). Es enthält die Funktionen von 1 TR 6 plus zusätzliche Funktionen für TKAnlagen. Die meisten TK-Anlagen lassen sich mit einer Mischung aus dardisierten und anlagenspezifischen Schnittstellen ausstatten.
stan-
So-Anschlüsse haben Vorteile für kleine und mittelständische Unternehmen, für denjenigen, der herstellerneutral operieren will, sowie den, der am öffentlichen Netz und an der TK-Anlage gleiche Endgeräte einsetzen
1 TR 6-Protokoll Protokolle für Anschlußleitungen ISDN-
D-KanalProtokolle
|
\
|
CCITT-standardisiertes Protokoll europäisches
Protokoll
re
DKZ-E
Protokolle für Endstellenleitungen DKZ-N2
_._...„ Protokolle für direkt
ı verbundene TK-Anlagen
Bild5.5:
Übersicht über Protokollvarianten
43
will. Entscheidend ist dabei, daß die So-Schnittstellen dort vorhanden sind, wo die Endgerät stehen, und nicht, ob sie sich an der TK-Anlage selbst befinden; dazwischen liegt möglicherweise eine lange Leitung, evtl. auch ein Adapter. Die Frage nach Standards und einheitlichen Schnittstellen ist vor allem für Daten- und multifunktionale Endgeräte bedeutsam. Siehe dazu auch Hinweis S4. ISDN und seine Standards entwickeln sich ständig weiter. Von Bedeutung ist hierbei insbesondere das Europrotokoll für den D-Kanal, das ab etwa 1993 für die ganze Europäische Gemeinschaft Gültigkeit haben soll. Für die Planungssicherheit der Anwender ist wichtig zu wissen, daß dies Protokoll zum bisherigen hinzutreten und gleichzeitig mit ihm verwend-
bar sein wird (Einführung parallel zum laufenden Betrieb).
Angesichts der Evolution des ISDN braucht der Anwender zwei Fixpunkte: Zum einen ein gesichertes, tragfähiges Schnittstellenkonzept für seine
Anwendungssoftware, zum anderen eines für die Endgeräte. Er sollte sich
deshalb von seinen Lieferanten diesbezüglich verbindliche Zusagen geben bzw. eine Übergangsstrategie (beispielsweise in Richtung SoSchnittstelle mit Europrotokoll) aufzeigen lassen. S6
Datenkommunikation über TK-Anlagen
Bei Text und Fax ist man sich einig: diese Kommunikationsdienste sind über TK-Anlagen ohne weiteres abwickelbar. Bei Daten gehen die Meinungen auseinander. Worauf kommt es an; welche Applikationen kommen in Frage? Heutige TK-Anlagen sind nur theoretisch ebenso gute Datenvermittler wie Telefonvermittler. Aber es gibt auf zwei Seiten Probleme: TKAnlagen sind telefonieorientiert und DV-Anlagen
verharren in eigenen
Netzwerkarchitekturen. In beiden Fällen besteht Handlungsbedarf.
Da die Hauptanwendung von TK-Anlagen - zumindest gegenwärtig - auf Fernsprechen liegt, lassen sich all die Fälle, in denen Datenkommuni-
kation in ihrer Verwendung und in ihren Verkehrscharakteristika dem Fernsprechen nahekommt, in der Regel gut über TK-Anlagen (und auch
über ISDN)
abwickeln.
Dazu gehören z.B. Fälle, wo nur
kurze Verbindungszeiten anstehen, sowie gelegentliche Datenübertragungen. Alle übrigen Fälle muß man einzeln auf ihre Eignung untersuchen.
44
TK-Anlage
HOSTRechner
TK-Anlage
TK-Anlage
Bild 5.6:
Datenkommunikation über TK-Anlagen
45
Beispiele für geeignete Anwendungsbereiche sind:
Nachrichtenübermittlung zwischen Personen, Bürokommunikation, Datenbankabfragen, Recherchen, integrierte Arbeitsplatzsysteme für Sachbearbeiter, Agenturen, Manager, Buchungssysteme, Abfragesysteme, Bestellsysteme. TK-Anlagen eignen sich — als Vermittler von einer Datenstation zu verschiedenen internen oder externen Hosts und Netzen, — als Zubringer (Gateways) zu öffentlichen Datennetzen (Konzentrator-
effekt, Einsparung von Netzanschlüssen), — als Zubringer zu Paketvermittlungsdiensten (Inhaus oder Datex-P), — als Zubringer für abgesetzte, einzeln oder selten genutzte Datenstationen zu LANs, Hosts, Servern (Datei-, Archiv-, Druckerzugang).
Weniger gut geeignet sind TK-Anlagen,
— wenn große Datenmengen in so kurzer Zeit zu übertragen sind, daß die Geschwindigkeit von 64 kbit/s nicht mehr ausreicht, - wenn eine schnelle Folge bewegter Bilder zu übertragen ist, — wenn schnelle Rechner-Rechner-Kopplungen gebraucht werden. S7
LAN-Applikationen an TK-Anlagen
Eine TK-Anlage ist kein Ersatz für ein LAN. Aber für eine große Anzahl von Anwendungen braucht man nicht unbedingt ein LAN, sondern kommt auch mit der TK-Anlage
aus, u.a. für
— PC-Vernetzung, besonders im Inhaus-Bereich, elektronische Post, Zugriff auf abgesetzte, gemeinsame Geräte (Drucker, Scanner, FaxServer) etc,
Datei-Übertragung,
Time-Sharing-Rechnerzugriff, Datenbankabfragen. Nicht oder nur teilweise substituierbar sind:
— Netzwerkdateisysteme
für Rechner
ohne
lokalen
(»diskless nodes«), — intensiver Programmaustausch (»downloading«),
Massenspeicher
- Bildübertragung im Rahmen von CAD-Anwendungen, — häufiges Rundsenden (»broadcasting«) zwischen Rechnern am Netz. 46
Der Unterschied in den Bitraten zwischen LAN (ca 10 Mbit/s) und TKAnlagen (64 kbit/s) wird zuweilen überbewertet. Natürlich gibt es DV-
Anwendungen, die speziell auf die LAN-Geschwindigkeiten ausgelegt sind; bei diesen würden sich mit TK-Anlagen in der Tat Verzögerungen zeigen. Dagegen ist die Anzahl der Anwendungen, die die LAN-Geschwindigkeit nicht ausnutzen und mit 64 kbit/s voll ausreichend bedient sind, vermutlich größer; beispielsweise im Bereich Bürokommunikation.
Selbst CAD/CAM-Anwendungen
lassen sich bei richtiger Implemen-
tation über TK-Anlagen (und ISDN) abwickeln.
Folgende drei Sachverhalte spielen dabei eine Rolle: 1. Typischerweise sind die Transaktionszeiten zwischen zwei Stationen durch die Arbeitsgeschwindigkeit der angeschlossenen DV-Systeme bestimmt; dabei wirken 64 kbit/s häufig noch nicht limitierend.
2. Die höhere Übertragungsgeschwindigkeit eines LAN wird benötigt, um ein Parallelarbeiten vieler Stationen zu ermöglichen. Die Gesamtkapazität einer TK-Anlage kann aber wegen der Parallelwege die LAN-Kapazität deutlich überschreiten. 3. Der eventuelle Verlust an Übertragungsleistung beim Schwenk vom LAN zur TK-Anlage wird teilweise durch die garantierte Übertragungsrate des ISDN wieder wettgemacht.
TK-Anlage Plattenspeicher
,
File-Server
Print-Server
‚|
R
Mail-Server und Gateway
Teletex-Server
und Gateway
| Bild5.7:
LAN-Applikationen an einer TK-Anlage
47
Außerdem bieten herstellerspezifische Kommunikationslösungen über LAN oft Systemleistungen und Dienste, die sich an TK-Anlagen und in den Telematikdiensten so nicht wiederfinden. Beispielsweise können im Rahmen eines Netzwerkdateisystems abgesetzte Massenspeicher und Peripheriegeräte vom Betriebssystem direkt angesprochen werden. Die auf 64 kbit/s begrenzte Übertragungsrate des ISDN bringt zwar im Vergleich zu gängigen Lokalen Netzen eine merkliche Verlangsamung des Zugriffs über das Netz, ist aber in der Regel ausreichend. Um auf abgesetzte Massenspeicher wirkungsvoll zuzugreifen, sind mindestens 64 kbit/s erforderlich; ungenügend sind dagegen die bisher gängigen Datenraten zwischen 1200 und 19.200 bit/s. S8
Netzverwaltung über TK-Anlagen
Gesichtspunkte der einheitlichen Verwaltung eines Inhaus-Kommunikationsnetzes mit unterschiedlichen Diensten werden häufig zu wenig beachtet bzw. zu wenig im Voraus geplant. TK-Anlagen ermöglichen im Prinzip, neben dem Telefonnetz auch die
Text- und Datennetze (incl. der Teilnehmer) mitzuverwalten, und das Ganze in einer einheitlichen und konsistenten Weise, was z.B. im Fall von
Umzügen erhebliche Erleichterungen bringt. Die Verwaltung umfaßt u.a.:
— Rufnummern, Directory-Dienste, Berechtigungen, — Einrichten und Umkonfigurieren von Teilnehmer-Anschlüssen, — sicherheitstechnische Überwachung. Derzeitige TK-Anlagen erfüllen die Zielvorstellung nur zum Teil. Server beispielsweise sind oft nachgeschaltete Rechner mit eigenem System, eigenem Bedienplatz und eigener Verwaltung. Anwender-eigene DVSysteme lassen sich administrativ kaum einbinden. Das bedeutet: je Anlage separate Bedienung, Wartung, separates Personal und Knowhow. Bei der Beschaffung einer TK-Anlage achte man deshalb auf die angebotenen Werkzeuge zur Netzverwaltung, auf die Verwaltung von Adaptern und Servern, die Möglichkeiten der Selbsteinrichtung von Nummern, Berechtigungen etc, sowie Fernwartung. Eine spezielle Anforderung in Mittel- und Großunternehmen ist die Installation von mehr als einer TK-Anlage (Vernetzung, Netzverwaltung). Man informiere sich in dem Fall zusätzlich, welche der benötigten Leistungsmerkmale als übergreifende Leistungsmerkmale im Netz bereitstehen, und ob Server und Adminstrationseinrichtungen übergreifend wirken. 48
S9
Server an TK-Anlagen
TK-Anlagen leisten als Grundfunktion lediglich den Informationstransport. Leistungsmerkmale und Zusatzdienste werden durch Zusatzsoft-
ware und Zusatzgeräte (Server) erbracht. Server, die z.B. Text- und Datendienste, Mailbox-, Wandlungs-, oder Ablagefunktionen leisten,
sind letztlich Rechner. Sie kosten ihr Geld und müssen sich deshalb mit anderen Rechnerlösungen vergleichen lassen. Es lohnt sich zu prüfen, ob offerierte Serverfunktionen mit einer ggf. vorhandenen Text- und DVWelt vergleichbar bzw. verträglich sind, ob Server und TK-Anlage ein geschlossenes, herstellergebundenes System bilden und ob auch eigene oder Fremdrechner als Server nutzbar wären. Besonders in jenen Betrieben, in denenbereits Text-und Bürokommunika-
tions-Systeme im Einsatz sind, sollte die Frage des Zeitpunktes für deren Ablösung oder Einbindung in TK-Anlagen sorgfältig geprüft werden. S10
Daten-Paketvermittlung mit ISDN und Datex-P
Bezüglich Datenkommunikation steht das ISDN in seiner Konzeption dem Datex-L näher als dem Datex-P. Es ist— jedenfalls gegenwärtig - ein leitungsvermittelndes und kein paketvermittelndes Netz. ISDN jedoch leistet Zubringerdienste zu Datex-P, d.h. man kann vom Universalanschluß aus auch Datex-P-Dienste und -Teilnehmer erreichen. Interessant ist dieses Angebot für denjenigen, der einen ISDN-Universalanschluß hat und nur gelegentlich Datex-P nutzen möchte, denn er erspart sich damit einen eigenen Datex-P-Hauptanschluß. Man benötigt dazu ein (für Datex-P10 zugelassenes) X.25-Endgerät und einen Terminal-Adapter TA-X.25. TA-X.25 sind von der DBP Telekom und von der Industrie erhältlich. Die Gebühren sind zur Zeit etwa gleich hoch wie für Datex-PHauptanschlüsse. An monatlichen Festkosten kommen zum Universalanschluß hinzu: Gebühren für den TA-X.25 und für den Verbindungsübergang nach Datex-P. Die ISDN-Verbindungsgebühr ist in den monatlichen Gebühren für den TA enthalten; der Teilnehmer zahlt nur die regulären
Datex-P-Gebühren.
Man erhält auf diese Weise einen vollwertigen X.25-Anschluß, der sich
auch mit synchronen und asynchronen PADs, Terminal-Emulationen sowie X.25-Gateways und LAN-Zugängen betreiben läßt. Die erreichbaren Geschwindigkeiten sind die der herkömmlichen Endgeräte (bis 19.200 bit/s). Alle X.25-Verbindungen zusammen belegen einen B-Kanal und laufen stets über Datex-P. Im reinen Inhausverkehr (ohne den Weg 49
Datenendgeräte nun... BEHRSERSEREESEE NEE
>...
BERERES
SL
LELLELDEL SER
ISDN
Rechner
Dätex-P
I xX.25
[
x.25 Bild5.8:
TAx25—
N
Sp
2
SG
Datenbank
IP
Minimalintegration
über Datex-P)
ist der TA-X.25
nicht einsetzbar,
Netzeingang an Datex-P kommunizieren kann.
da er nur mit einem
Im Falle eines PCs oder anderer Arbeitsplatzrechner sollte man nach einer ISDN-Anschlußkarte suchen, auf der die TA X.25-Funktion integriert ist. Vorteil: Sie bietet ggf. höhere Geschwindigkeiten, ermöglicht die Integration von PADs und erlaubt unter Umständen auch direkte TeilnehmerVerbindungen ohne den Umweg über Datex-P. Datex-P wird noch längerfristig als eigenständiges Netz neben ISDN bestehen bleiben. Derzeit schlägt die Existenz zweier Netze noch voll auf den Anwender durch (»Minimalintegration«). Künftig wird der ISDNTeilnehmer nur noch ISDN sehen und nicht mehr Datex-P. Eine stärkere (»Maximal«)-Integration von Paket-Vermittlung und ISDN wird frühestens 1993 verfügbar werden. Sie hätte die folgenden Vorteile: Verwendung derISDN-Adresse auch für Paketvermittlung, einstufige Wahl, volle
64 kbit/s auf dem B-Kanal, D-Kanal als dritter Übertragungsweg mit 9,6 kbit/s, echtes X.25-ISDN-Endgerät und ISDN-Leistungsmerkmale werden auch für paketvermittelten Verkehr nutzbar. S11
Verwendung von ISDN-Übertragungsstrecken
Bei Anwenderdatennetzen spielt das Direktrufnetz eine wichtige Rolle. Bestehende Standleitungen und Datennetze sind ggf. mit ISDN kombinierbar, z. B. kann ISDN für Backup-Zwecke herangezogen werden 64-kbit/s-orientierte Festverbindungen (manchmal auch ISDN-Festverbindungen genannt) eignen sich zum Aufbau eines privaten ISDN. Es gibt sie in zwei Ausführungen: Festverbindungen der Gruppe 2 sind Standleitungen, Festverbindungen der Gruppe 3 sind einmal gewählte und dann 50
0
Hauptverwaltung
Zweigstelle Bild5.9:
Zweigstelle
Digitale Festverbindungen mit 64-kbit!s-Kanälen
über längere Zeit feststehende Verbindungen (»semipermanent«). Während Festverbindungen der Gruppe 3 die gleichen Schnittstellen (So und Sam) haben wie Universalanschlüsse — man also die Endgeräte hier wie dort einsetzen kann, ist das bei Festverbindungen der Gruppe 2 nicht der Fall (hier: Sorv und Samrv)- Man braucht also entsprechende Kommuni-
kationssoftware, Adapter
eine eigene Zulassung.
oder (austauschbare) Anschlußkarten,
sowie
Im Gegensatz zu Datendirektrufverbindungen sind Festverbindungen auch für Mischkommunikation (Daten und Sprache) zugelassen. Sie orientieren sich jedoch an den Anforderungen des Telefondienstes un haben nicht die gleichen technischen Merkmale und'Störungsfall-Rege-\N lungen wie ein Daten-Standleitungsnetz. Die DBP, elekom bike -higrzur., \ ausführliche Information. | TE ıT
En 5 ®
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la mel. \5, 5. \%
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5 1:7/ en J
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Be
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Inhaus-Verkabelung
In der Regel sind im Inhausbereich Telefone über 2-Draht-Leitungen angeschlossen. Bei der Einführung von TK-Anlagen gibt es verschiedene Möglichkeiten; man kann entweder vorhandene 2-Drahtleitungen nutzen oder 4-Draht-Leitungen verwenden (oder eine Mischung).
Damit die vorhandenen Leitungen ausreichen, sollten weitgehend 2Draht-Leitungen benutzt werden. Allerdings liegen die Leitungsengpässe im allgemeinen mehr zwischen den Gebäuden als in den Gebäuden. Deshalb sollte man überlegen, ob man Vermittlungseinrichtungen dezentral in den einzelnen Gebäuden installiert. Im Verkehr zwischen den Anlagen können dann über eine 4-Draht-Leitung (mit Sa1-Schnittstelle) 30 Verbindungen gleichzeitig geführt werden. Zumindest für portable Endgeräte ist es zweckmäßig, wenn die InhausAnschlußdose mit der »Post-Dose« übereinstimmt.
52
6
Ausblicke auf einige neuere Entwicklungen
6.1
Bildkommunikaton im ISDN
Derzeit werden audio-visuelle Dienste für die Übertragung feststehender
und bewegter Bilder entwickelt. Prototypen verfügbar.
Erste Geräte
sind bereits heute
als
Bewegtbildübertragung Bei Bewegtbild lassen sich zwei Kommunikationsformen unterscheiden: e Face-to-Face Kommunikation Hierbei sehen die Gesprächspartner voneinander Gestik und Mimik, was die Kommunikation erheblich verbessert. Aufgrund der eingeschränkten Bewegungsauflösung (siehe unten) ist nur die Übertragung von Kopf- und Schulterpartie der Gesprächspartner sinnvoll. o Interaktive Dokumentendiskussion Hier sehen die Gesprächspartner Dokumente oder Gegenstände, über die sie sich abstimmen wollen. Die Partner können Änderungen und Bewegungsabläufe unmittelbar mitverfolgen. Bei der Bewegtbildkommunikation werden nach einer internationalen Norm Aufnahmen von einer Videokamera mit einer maximalen Auflösung von 360 x 288 Bildpunkten übertragen. Veranschaulicht heißt das, wenn die Kamera etwa ein Drittel einer mit normaler Schreibmaschinenschrift beschriebenen
DIN
A4-Seite
erfaßt, ist die Schrift gut
lesbar. Bildteile mit schneller Bewegung unterliegen aufgrund der begrenzten Übertragungsrate von maximal 2 x 64 kbit/s starken Einschränkungen in bezug auf die Dynamik. Anwendungsuntersuchungen haben jedoch gezeigt, daß für viele Anwendungen auch die im ISDN erreichbare Bewegungsauflösung ausreichend ist Standbildübertragung
Hierbei können zwar nur stehende Bilder übertragen werden, aber mit höheren Anforderungen an die Bildqualität. Die Auflösung ist in horizontaler und vertikaler Richtung mindestens doppelt so hoch wie bei Bewegtbild (mindestens 720 x 576 Bildpunkte). Zusätzlich können elektronische
Zeiger (Cursor) im Bild eingeblendet werden. Der Bildaufbau erfolgt 33
meist progressiv, d. h. das Bild wird nicht zeilenweise aufgebaut, sondern erscheint zunächst unscharf über den gesamten Bildschirm und gewinnt mit zunehmender
Übertragungsdauer mehr und mehr an Schärfe. Auf
diese Weise hat man nach zwei bis drei Sekunden einen ersten Eindruck des Bildes, was das schnelle Durchblättern von Bilddatenbanken ermöglicht. Der Bildaufbau bis zur vollen Schärfe dauert im Mittel 7-8 Sekunden. Anwendungen der Bildkommunikation Beispiele für Anwendungen der Bildkommunikation sind:
Dienstreisen lassen sich besser vorbereiten, effektiver durchführen und bisweilen reduzieren. Beispielsweise müssen weniger Personen reisen, wenn eventuell auftauchende Rückfragen rasch per Bildtelefon zum eigenen Betrieb geklärt werden können. Die Koordination von Projekten mit Partnern an verschiedenen Orten kann gezielter und aktueller erfolgen. Das Abstimmen von Entwürfen, Berichten usw. wird erleichtert.
Konstruktionszeichnungen,
Plänen,
Kundennahe Beratung im Vertrieb profitiert durch einfaches Einschalten von Experten im Bedarfsfall. Aus- und Fortbildung gewinnen durch direkte Bildeinblendungen von Lehrmaterialien oder Lehrern. Endgeräte zur Bildkommunikation Bildtelefon Diese Geräte sind vorwiegend
für Benutzer konzipiert, die audio-
visuelle Kommunikation nutzen, aber dafür keinen PC einsetzen wollen. Ein Bildtelefon besteht im wesentlichen aus ISDN-Telefon, Kameraund Monitor. Zusätzlich kann eine zweite Kamera zur Aufnahme von
Dokumenten und Objekten eingesetzt werden.
Audio-visuelle Endgeräte auf PC-Basis Hierbei werden die Komponenten zur Bildkommunikation im PC integriert, so daß der PC-Benutzer kein Zusatzgerät auf dem Schreibtisch benötigt, außer vielleicht einer Dokumentenkamera. Vorhandene PCs können u.U. aufgerüstet werden. Die für Standbildkommunikation erforderliche Hardware ist heute schon so kompakt, daß sie in einen PC integriert werden kann. Für Bewegtbildkommunikation ist ein Zusatz54
Bild 6.1:
Ein Gerät zur PC-gestützten Bildkommunikation
gerät für die Codierung und Decodierung der Videosignale (»Codec«) erforderlich.
Einführung audio-visueller Dienste im ISDN Die Deutsche Bundespost Telekom startet den Bildtelefon-Dienst in Form einer Vorserie im Dezember 1990. Man spricht hierbei von einer Vorserie, da zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Standards international einheitlich realisiert sein werden. Dadurch wird eine Kompatibilität der Endgeräte zunächst nur im Bereich der Deutschen Bundespost gewährleistet. Die Fertigstellung der notwendigen internationalen Standards wird bis Anfang 1993 erwartet. 6.2
Kommunikation mit Multimedia-Dokumenten
Multimedia-Dokumente
Unter Multimedia
ist die Integration unterschiedlicher Informations-
formen (z.B. Text, Daten, Grafik, Stand- und Bewegtbilder, Video, Ton
55
Bild 6.2:
Multimedia = integrative Informationsverarbeitung
und Sprache) zu verstehen. Dem Anwender wird dies in einer elektronischen Darstellungsform vorgelegt, die man Multimedia-Dokument nennt. Multimedia-Dokumente eignen sich für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen wie z.B. Schulung im Heim- und Arbeitsbereich, Beratung in Verwaltung, Medizin, Reisebüros und vieles mehr. 56
iedia Comi
ırch raject MC p R. tion, Processingand Rebresentation; RACE 109)
‚grate broadband communication, wor! kstation-and
> a
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‚ology as a base for hypermedia applications.
ipproaches of
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Fu nis gwerali intentions by a formal in appropriate starting Besnte for the information space according to the igm. mple from fie-
Bild 6.3:
ected delle
hihe 31.19
domain
ravel in
Bildschirm eines Multimedia-Endgerätes; oben links Text, oben rechts Echtzeit-Video, unten links Farbbild, unten Mitte Grafik, unten rechts
Farbbild; zusätzlich Mikrophon und Lautsprecher für Ton.
Multimedia-Endgeräte Voraussetzung für die Benutzung von Multimedia-Dokumenten ist, daß alle Informationsformen übersichtlich dargestellt und manipuliert werden können. Für Texte, Grafiken und Festbilder reicht ein grafikfähiges Terminal aus. Kommen Sprachanmerkungen und Videoclips hinzu, kann man zusätzliche Video- und Audiowiedergabegeräte dazuschalten, aber auf Dauer ist das unbefriedigend. Deshalb wird angestrebt, diese Funktionen ebenfalls in der Grafikstation unterzubringen. Derzeit geht die Entwicklung dahin, dem Benutzer die unterschiedlichen Informationsformen in verschiedenen Fenstern des Bildschirms anzubieten und die Benutzerführung so zu gestalten, daß sie dem Wissen und Können des jeweiligen Benutzers anpaßt werden kann.
37
Multimedia-Kommunikation im ISDN Multimedia-Kommunikation ist eine Kombination verschiedener ISDN-
Dienste in einem Endgerät und deshalb kein eigenständiger Dienst.
6.3
Weiterentwicklung zum Breitband-ISDN und Glasfaseranschluß
Die ISDN-Technik wird ständig weiterentwickelt. Auf der Suche nach heute realisierbaren ISDN-Anwendungen sollte man sich nicht durch Ankündigungen über Neuerungen von morgen irritieren lassen. ISDN wird z.B. nicht bei der Standardgeschwindigkeit von 64 kbit/s stehen bleiben, sondern es werden schnellere Verbindungen bis in den 100 Mbit/ s-Bereich hinzukommen. Das heutige ISDN wird dann erweitert (nicht ersetzt) zu einem »Breitband-ISDN«; mit der Einführung ist frühestens
1995 zurechnen. Die Erweiterung wird im übrigen so geplant, daß heutige ISDN-Geräte weiterverwendbar sind (»Aufwärtskompatibilität«).
Der Glasfaseranschluß für den Teilnehmer am öffentlichen ISDN wird kommen - für den geschäftlichen Anwender noch eher als für den Privatmann. Er ist für die Weiterentwicklung des 64-kbit/s-ISDN zu einem Breitband-ISDN wichtig. Ein weitverbreitetes Glasfasernetz jedoch, bis hin zu den End-Teilnehmern, dürfte bis zur Fertigstellung sicher noch ca. 30 Jahre benötigen. Im nicht-öffentlichen Bereich und in Inhaus-Netzen wird die Glasfaser möglicherweise wesentlich rascher Bedeutung erlangen. Der erste Schritt der Entwicklung wird darin bestehen, kupferne Telefondrähte durch eine Glasfaser zu ersetzen, ohne daß sich dadurch für den Kommunikationsbenutzer etwas ändert. Die Gründe können bei Kosten, Störsicherheit oder Vorausplanung liegen. Man beobachtet eine ähnliche Entwicklung
bei LANs.
Ein zweiter Schritt kann
darin bestehen,
die
Multiplexleistung einer Glasfaser zu nutzen, um voluminöse Kupferkabel einzusparen (eine in der Weitverkehrstechnik seit langem praktizierte Methode).
Optoelektronische Wandler sind noch immer kostspielig. Für die allermeisten Endgeräte ist heute noch kein Glasfaser-Direktanschluß lieferbar.
58
7
Anwendungsbeispiele
Zur Illustrierung der verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten von ISDN sind im folgenden einige Anwendungsbeispiele angegeben. Der Leser braucht sie nicht der Reihe nach durchzulesen, sondern kann beliebig ihn interessierende selektieren. Die nachstehende Tabelle stellt einen Zusammenhang zu den im Kapitel 3 genannten Nutzungskategorien her.
Im übrigen sind die Anwendungsbeispiele im folgenden nach drei Themenbereichen gruppiert:
I. Kommunikationstechnische Infrastruktur
Vereinfachung der TK- und DV-Infrastruktur in einem Unternehmen hinsichtlich Installation und Verwaltung. 1. Einheitliche Inhaus-Verkabelung in einem Bürogebäude 2: Zentralisierte Verwaltung von DV- und TK-Anwendungen bei innerbetrieblichen Veränderungen 3. Intelligente Informationsverteilung in einem Unternehmen am Beispiel zweier ISDN-Dienste 4. Netzweites Dateisystem für Daten und Elektronische Post II. Endgeräte am Arbeitsplatz: Sinnvoller Einsatz komfortabler Einzel-Endgeräte bis hin zur Dienstekombination in einem Endgerät. 1. PC-gestützte Telefonanwendung mit grafischer Benutzeroberfläche 2. Interaktive, sprachbegleitende Übertragung von Handskizzen 3: Geschäftliche Besprechung von Unterlagen am Telefon 4. Integrierter Kommunikationsverbund aller Unternehmensfunktionen
III. Betriebliche Anwendungen: Konkrete Realisierungen unter technischen und organisatorischen Gesichtspunkten. 1, Auftragsbearbeitung in einem mittelständischen Fertigungsunternehmen 2. Integrierte Bürokommunikation im Einkauf 3, Integrierte Betriebsdatenerfassung über die TK-Anlage am Beispiel Hotelwesen . Kundennahe Sachbearbeitung am Beispiel Mahnwesen 59
a oO
Tabelle: Nutzenkategorien und Anwendungsbeispiele
&
g SE
E
SE
Fe,
sr ss
SE
ee, Beispiele:
Es
=
Nutzen: 3.1.1
Kg
Mehrere Kommunikationsdienste an einem Anschluß
x
X
3.1.5 3.1.7
X
x
Vereinfachung bei Netzen im privaten Bereich
X
N E
sg
X
X
X
|7.3.4
X
x
X
X
X
X
X x
x
xX|X x
X X
x
3.2.4 Beseitigung von Schwachstellen in der Vorgangsbearbeitung
x
3.2.5 Bessere Informationsversorgung im Betrieb
X
3.2.6 Bessere Kundendienste
X
Kosteneinsparungen beim Einstieg in die ISDN-Technik
x
3.3.2 Flexibilität in der Verwendung von Endgeräten
x
3.3.3
X
X
x
x
X
X
x|XxX
X x
x
xX|X
x|/|X]|X X
X
x
x
X
x
x
x
x
X x|Xx
sg
ES
x
X
Unternehmensweit nutzbare Datenbestände
3.3.4 Betriebs- und Wartungskosten
| Ss
X
3.2.3
Kosteneinsparungen beim Aufbau interner Kommunikationsnetze|
X
x
3.2.2 Erhöhte Arbeitsplatzeffizienz
3.3.1
x
x|X x
x
3.1.8 Einheitliche, hersteller-neutrale Endgeräteschnittstellen Kombinieren von Anwendungen, innovative Anwendungen
sg
X
Gemeinsame Datenhaltung über den lokalen Bereich hinaus
3.1.9
F
S
x
X
Text- und Datenkommunikation neben dem Telefonieren
3.2.1
x
|7.2.3|7.2.4 | 7.3.1|7.3.2|7.3.3
3.1.4 Schnellere und bessere Text- und Bildkommunikation 3.1.6 Zugang zu EDV-Anwendungen über TK-Anlagen
EN
ss R Es Ei E
=. ALLE
7.1.1/7.1.2)7.1.3|7.1.4|7.2.1|7.2.2
3.1.2 Komfortgewinn am Telefon 3.1.3 Telematikdienste an jedem Arbeitsplatz
sg
ef ef F_ & SE Br
DR
S
e3
If
ee
SE
Eg F
“
7.1
Kommunikationstechnische Infrastruktur
7.1.1
Einheitliche Inhaus-Verkabelung in einem Bürogebäude
Ausgangssituation
Bild 7.1 zeigt die Ausgangssituation. In einem Bürogebäude sind zwei Verkabelungssysteme vorhanden. Ein sternförmiges Verkabelungssystem mit 2-Draht-Leitungen von jedem Raum zur Telefonvermittlungseinrichtung (T). Daneben liegt in dem Gebäude ein Kabelnetz (LAN
=
Lokales Netzwerk) für die Anschaltung der Datenendgeräte an die Datenverarbeitungsanlage (R). Dieses Netz besteht zum Beispiel aus einem Koaxialkabel und wird mit einer Datenübertragungsrate von 10 Mbit/s betrieben. Probleme
Durch die verschiedenen Verkabelungssysteme müssen je nach Ausbau
der Anschlüsse im Telefonbereich oder im Bereich der Datenverarbei-
tungsanlage unterschiedliche Erweiterungen vorgenommen werden. Damit ist neben den hohen Nachrüstkosten auch ein hoher Administrationsaufwand verbunden.
Lösung
Ziel ist die Nutzung eines einheitlichen Verkabelungssystems für alle Arten der Telekommunikationsdienste und für die Anschaltung der Datenendgeräte an die Datenverarbeitungsanlage. Bild 7.2 zeigt die Lösung mit ISDN. Das vorhandene Telefon-Netz mit seinen 2-Draht-Leitungen ist ausreichend, um mehrere Geräte (in der Abbildung jeweils 2) an einen ISDN-Anschluß anzuschließen. Pro Anschalteinheit können max. 2 Geräte gleichzeitig genutzt werden (über zwei B-Kanäle des ISDN). Die ISDN-Vermittlungsanlage vermittelt zwischen den entsprechenden Partnern der Daten- oder Sprachübertragung. Telekommunikationspartner können hausintern sein oder über das öffentliche Postnetz erreicht werden. Nutzen
Der Nutzen liegt, wie die beiden Bilder zeigen, in dem geringeren Verkabelungsaufwand. Dies macht sich sowohl beim Aufbau des Netzes als auch bei Änderungen, wie zum Beispiel Nachrüsten weiterer Endge61
Bild7.1:
Bild7.2:
62
Ausgangssituation
ISDN-Lösung
räte, Ausbau des Netzes, Umzügen positiv bemerkbar. Gegenüber einer LAN-Verkabelung ist eine Inhaus-ISDN-Verkabelung für ein breiteres Spektrum an Diensten — von Fernsprechen bis Datenkommunikation — nutzbar, und sie geht nahtlos in das öffentliche Weitverkehrsnetz über. Weitere Hinweise dazu in Kapitel 5.
7.1.2
Zentralisierte Verwaltung von DV- und TK-Anwendungen bei innerbetrieblichen Veränderungen
Ausgangssituation In vielen Betrieben und Verwaltungen finden sich Arbeitsplätze, an denen Funktionen der Datenverarbeitung und der Telekommunikation gleichermaßen benötigt werden. Die Unterstützung der Anwender erfolgt bisher meist getrennt nach Datenverarbeitung und Telekommunikation durch organisatorisch eigenständige Bereiche. Bild 7.3 stellt die gegenwärtige Situation schematisch dar. Bei organisatorischen Veränderungen (Umzügen oder Umorganisationen), die solche Arbeitsplätze betreffen, sind beide Bereiche tangiert. Sowohl für die Telefon-Anlage als auch für die DV-Anlage existieren zu deren Verwaltung Administrationen (incl. Personal, Systemen, Daten, Programmen). Mitarbeiter, die beide Bereiche nutzen, müssen in beiden
Administrationen geführt werden. Probleme
Immer, wenn Veränderungen anstehen, muß ein beträchtilicher Finanz-
aufwand und überdies unproduktiver Zeitverlust in Kauf genommen werden. In der Regel wird ein Mitarbeiterstamm für die Montagetätigkeit, die Verwaltung der Datenmengen (Namen, Standorte, Abteilungszugehörigkeit etc) und zur Dokumentation der Leitungswege mit Karteikarten benötigt. Es entstehen Ausfallzeiten, da zuerst die Telefonmontage die Telefone verlegt, eventuell die Lage der Rufnummer im Telefonsystem verändert und die Anwendung zur Datenverarbeitung auftrennt. Danach werden die DV-Terminals verlegt und die Anwendungen wieder stufenweise zusammengeführt. Organisatorische Veränderungen werden zudem in der Regel nicht gepflegt, was sich in vielen Fällen negativ in der Telefonvermittlungszentrale bemerkbar macht.
63
Telefon-Netz
DV-Netz
Administration
_
Administration
Rechner
| TelefonNebenstellenanlage
|
|.
Rechner |
\
Rechner
Schreibtisch
Bild7.3:
Ausgangssituation
Lösung Der Einstieg erfolgt mit dem Austausch der analogen Telefonanlage(n)
durch ein ISDN-Telekommunikationssystem (TK-System). Um die genannten Probleme zu vermeiden, erfordert der Gesamtkomplex (TK plus
DV) eine umfassende Vorgehensweise bei der Installation und späteren Administration. Dazu gehören folgende Maßnahmen:
Die Telefone sind weitgehend zu digitalisieren; die Telefonapparate und DV-Terminals werden mit Steckern versehen. Alle Telefondosen werden ausgetauscht. Als Stecker und Dosen sollen die genormten Ausführungen verwendet
werden.
Die Telefon-
und Terminaldosen
werden
(zwecks
Administration) mit einer (geprägten) Nummer versehen. Künftige Aus-
tauschkosten halten sich dann in Grenzen, da kein weiterer Umbau mehr
erfolgt. Die bisherige Verkabelung bleibt bestehen.
TK-Anlagen und vorhandenes DV-Netz werden an einen gemeinsamen
Administrationsrechner angeschlossen; siehe Bild 7.4. Von hier aus wird
64
Telefon-Netz
DV-Netz
System-
Administrationsrechner
|
TK-Anlage
Rechner
Text-, Fax-, | DU-Dienste
Rechner
|
Schreibtisch
Bild 7.4:
Gemeinsame Verwaltung von TK- und DV-Anlagen
beispielsweise die Verwaltung von Berechtigungen, Pflege der Anlagendaten, Fehlererkennung, Verkehrsdaten-
und Gebührenerfassung
koor-
diniert. Eine Administrations- und Netzsoftware übernimmt die Verwaltung von Geräten, Rufnummern, Teilnehmern, Verrechnungsdaten und
die automatische Leistungsverrechnung von Telefon-, Teletex- und Te-
lefaxgebühren. Vom Systemterminal aus wird künftig auch die automatische Verlegung (oder Neuanschaltung) von Telefonen und DV-Endgeräten eingeleitet.
Die Administrations- und Netzsoftware enthält in ihrem Bestand an Basisdaten auch Informationen über die bei den einzelnen Nutzern vorhandene DV-Infrastruktur und ihre Anwendungen, sowie über deren Kommunikationsmöglichkeiten. Die Verbindung zur DVA wird u.a. benötigt, um aus dem Personaldatenbestand aktuelle Daten wie Name, Abteilung, Kostenstelle, Funktion etc. zu erhalten. Die Vernetzung zum TK-System ist wegen der Steuerung und evtl. geplanten oder vorhandenen Gebührenverrechnung nötig. 65
Diese Investitionen sollen nach Möglichkeit schon vor Installation der TK-Anlage erfolgen und damit eine bessere Bestandsaufnahme und Planung möglich machen. Mit exakten Daten läßt sich bereits der Umbau kostengünstig durchführen, da für die Montage keine unnötigen Suchund Wartezeiten enstehen. Jede Veränderung des Standortes oder der Leistungsmerkmale eines Teilnehmers wird direkt vom Systemterminal des Administrationsrechners vorgenommen. Hier kann sofort erkannt werden, ob der Teilnehmer
über bestimmte Anwendungen verfügt, die Folgeaktivitäten im Rechenzentrum oder beim Netzwerk-Kontroll-Zentrum nach sich ziehen. Die Leitungsschaltung erfolgt mittels Lagentausch im TK-System. Diese Aktivitäten werden während der Umzugsphase durchgeführt. Der Teilnehmer behandelt sein Sprach- und DV-Terminal wie normales Umzugsgut. Am neuen Arbeitsplatz wird das Sprachterminal in die Dose gesteckt und mit dem Datenendgerät verbunden. Gleichzeitig stehen der Hauspost, dem Wareneingang usw. die neuen Räumlichkeiten mit Adressangabe zur Verfügung (Datenaustausch über Rechner zu anderen Anwendungen). Nutzen
Mit Umstellung auf eine ISDN-Nebenstellenanlage und Einsatz einer DV-gesteuerten Administration können unproduktive Ausfallzeiten und steigende Umzugskosten minimiert werden. Außerdem bereitet die zentrale Administration von TK- und DV-Systemen den Boden für eine Umschichtung und stärkere Integration von DV-Diensten inkommenden Jahren. Wichtigster Faktor heute ist die Möglichkeit, Veränderungen und Umkonfigurationen von Daten- und Telefonendgeräten, die über die TK-Anlage angeschlossen sind, DV- und Software-gestützt leicht vorzunehmen. Das Einsparungspotential kann im Schnitt durchaus bei ca 50% der bisherigen Kosten liegen, da ein erheblicher Teil der Montagekapazität entfallen kann. Das Rationalisierungspotential ist umso höher, je umfassender die Standardisierung bei den Terminalanschlüssen über die ISDN-Kommunikationsanlage mit digitalen Sprachterminals ist. Die internen Kosten
durch Produktionsausfall, interne Lieferung und Leistung sind mit einzurechnen.
66
7.1.3
Intelligente Informationsverteilung in einem Unternehmen am Beispiel zweier ISDN-Dienste
Ausgangssituation Was für Telefongespräche selbstverständlich ist, nämlich daß sie den Mitarbeiter am Arbeitsplatz sofort und direkt erreichen, ist in Betrieben
und Verwaltungen für andere Kommunikationsdienste durchaus noch nicht selbstverständlich. Telefaxe beispielsweise treffen gewöhnlich zentral auf einem Gerätein und werden von da aus weiterverteilt. Eingehende Fernschreiben (Telex oder Teletex, neuerdings auch Elektronische Post)
laufen
bei
einer
zentralen
Bürokommunikationssystem
Anlage, ein.
Sie
einem
werden
DV-System entweder
oder
per
einem
Hauspost
verteilt, oder der Mitarbeiter fragt sie von einem DV-Terminal aus ab. Probleme
Der Eingang von Fernschreiben und Telefax-Nachrichten wird nicht wie Ferngespräche am Telefon angezeigt; es besteht auch kein Bezug zur Telefonnummmer oder anderen Telefondiensten. Der Empfänger erhält die eingegangenen Dokumente erst zeitverzögert an seinem Arbeitsplatz. Die hausinterne Zustellung von Telefaxen, Telex- und Teletexnachrichten
zum Empfänger ist umständlich und behindert den raschen und unmittelbaren Informationsfluß. Das Versenden solcher Mitteilungen ist nicht vom Arbeitsplatz aus möglich, da die entsprechenden Geräte oftnurin den Telefonzentralen aufgestellt sind. Lösung Die Lösung besteht darin, ein eingegangenes Telex oder Teletex (oder andere Form vonelektronischer Nachricht) sofortundautomatischam DVGerät des Adressaten (Terminal, Arbeitsplatzrechner o.ä.) bereitzustellen
und ihm den Eingang an seinem Telefon anzuzeigen. Dadurch entfallen Verzögerungen, Wegezeiten sowie Investitionen für spezielle (nur für einen Dienst nutzbare) Empfangsgeräte an den Arbeitsplätzen. Realisierbar istdas mit Hilfe einer TK-Anlage. Eine solche Anlage kann sowohlmit bestehenden Einrichtungen (wo diese weitergenutzt werden sollen) als auch mit neuen Endgeräten und Servern für elektronische Text-, Post- und Ablagedienste arbeiten. Wenn im Betrieb bereits eine DV-Infrastruktur existiert, und eine DVAnlage zum Senden und Empfangen von Telex, Teletex oder Electronic 67
Telefonie
|
Telefax
|
ISDN-
2,4 kbit-
Teletex
Teletex
|
Telex TelexAnlage
Telekommunikationsanlage
DV-Anlage mit el. Postfächern etc.
u
Schreibtisch
Bild7.5:
Telex/Teletex-Verteilung
Mail, dann steht man vor der Aufgabe, die vorhandene Text- und DV-Welt
mit den neuen Möglichkeiten einer ISIDN-Kommunikationsanlage zu kombinieren. Bild 7.5 gibt hierfür ein Beispiel-Schema an. Dabei ist berücksichtigt, daß die Benutzer eine einheitliche Weise zur Bedienung der verschiedenen Kommunikationsdienste benötigen; im Beispiel ist das die Verwendung elektronischer Postfächer (eine in privaten Netzen verbreitete Methode). Der Ablauf ist wie folgt: Teletex-Nachrichten laufen über die TK-Anlage Grund
der Teilnehmernummer
(die bei ISDN
ein. Sie werden
auf
mit der Telefonnummer
übereinstimmt) weitervermittelt und im Postfach des Adressaten abgelegt
(im Beispiel auf einer DV-Anlage realisiert). Der Adressat wird davon an
seinem Telefon unterrichtet (mittels Displayanzeige oder Lampe). Ganz ähnlich kann man mit Telefax verfahren.
Ein Telex geht bei der Telex-Anlage ein und wird von da an die DV weitergeleitet. Hier wird der Kopf des Telex interpretiert und daraus die Empfängeradresse abgeleitet (inklusive Telefonnummer und DV-Netzadresse). Somit ist es möglich, auch für Telex ein Signal am Telefon des Empfängers zu setzen (Displayanzeige, Lampe). Entsprechend kann man für Electronic Mail vorgehen. 68
Die Telefon-Anzeige bleibt so lange erhalten, bis sie durch Tastendruck am Telefon quittiert wird. Im Telefon-Display erscheint daraufhin: »Telex/Teletex eingegangen«, und der Mitarbeiter kann das eingegangene Schriftstück seinem Postfach in der DV-Anlage entnehmen. Danach wird die Telefonanzeige gelöscht. Einer der Hauptvorteile dieses Ablaufs liegt darin, daß man sich zur Anzeige des Telex/Teletex-Eingangs des immer verfügbaren und »eingeschalteten« Telefons des Mitarbeiters bedient, d. h. der Eingang wird stets und sofort sichtbar; das »Einloggen« in ein DV-System, nur um vielleicht das Postfach auf eine eingegangene elektronische Nachricht zu überprüfen, kann entfallen.
Hat der Mitarbeiter seine Anrufe umgeleitet, so wird auch die Anzeige eines Telex/Teletex-Eingangs mit umgeleitet. Nutzen
Die ISDN-Kommunikationsanlage führt in diesem Beispiel Telefonie und Telex/Teletex-Verkehr zusammen. Das Telefon dient als Anzeigeinstrument (»Briefkastenlampe«) für Telexe/Teletexe, die auf einem DV-
System eingegangen und bereitgestellt sind.
Das Beispiel zeigt, daß man durch geschickte Verbindung einer Telekommunikationsanlage mit der bestehenden DV-Welt zu einer neuen und besseren Unterstützung von Anwendern gelangen kann. Beispielsweise können selbst in jenen Fällen, wo aus betrieblichen Überlegungen heraus ein DV-Netz getrennt voneinem Telefonnetz aufrechterhalten werden soll und wo normalerweise Telefon und DV-Terminal getrennt genutzt werden, die verschiedenen Geräte am Arbeitsplatz für bestimmte Aufgaben eine funktionale Einheit bilden. Die Verbindung von TK-und DV-Anlage legt im übrigen die Basis für weiterführende, Telefonie und DV integrierende Anwendungen. 7.1.4
Netzweites Dateisystem für Daten und Elektronische Post
Ausgangssituation Auch in kleineren Betrieben finden sich in zunehmendem Maße an den Arbeitsplätzen Rechner, aber es liegt häufig keine Vernetzung für die Rechner vor. In solchen Fällen muß jeder Arbeitsplatzrechner seine benötigten Dateien und Ressourcen lokal bereithalten und verwalten. 69
Probleme
Dateien, die an verschiedenen Arbeitsplätzen gebraucht werden, müssen
daher mehrfach vorhanden sein oder manuell (z. B. auf Disketten) hin-
und herbewegt werden. Es entstehen Probleme bei der Übermittlung, Aktualisierung und Sicherung der Datenbestände und höherer Speicherplatzbedarf vor Ort. Ein häufig beschrittener Lösungsweg ist die Vernetzung mit einem Loka-
len Netz (LAN). Doch die Installation eines LAN ist aufwendig, der zu vernetzende Bereich muß neu verkabelt werden, die Hinzunahme wei-
terer Teilnehmer ist begrenzt, und eine Vernetzung kann nur auf privatem Gelände stattfinden. Lösung
Für die Vernetzung von Arbeitsplatzrechnern bietet die Telekommunikationsanlage eine interessante Alternative zum LAN. Damit können — ähnlich wie bei einem LAN - die PCs auf abgesetzte Dateien zugreifen, das heißt auf Daten in einem externen Speicher (das kann ein anderer Rechner sein oder eine Festplatte). Die Daten müssen nicht mehr ständig vor Ort aufbewahrt werden. Die Lösung hat besonders dann Vorteile, wenn eine TK-Anlage schon
vorhanden ist oder ohnehin beschafft werden soll, und man braucht keine
zusätzliche Verkabelung. Der Zugriff ist nicht mehr nur auf den Bereich der Anlage
beschränkt,
sondern
durch
das
öffentliche
ISDN
wird
es
möglich, auch darüber hinaus auf externe Massenspeicher zuzugreifen. (Weitere Hinweise siehe Kapitel 5).
Die Realisierung besteht darin, daß sowohl die Arbeitsplatzrechner als
auch
das Dateisystem
mit dem
Massenspeicher
an die TK-Anlage
angeschlossen werden (siehe Bild 7.6). Im Unterschied zu Datenbanken,
bei denen man sich »einloggen« muß, fügt sich der abgesetzte Massenspeicher nahtlos in das Dateisystem der Arbeitsplatzrechner ein, so daß auf externe Daten auf dieselbe Weise wie auf lokale Daten zugegriffen werden kann. Der Benutzer merkt keinen Unterschied, ob die Daten, die er bearbeitet, von seiner lokalen Festplatte oder vom abgesetz-
ten Massenspeicher stammen.
Eine Verbindung zwischen Arbeitsplatzrechner und abgesetzter Datei wird, immer wenn eine Datenanforderung erfolgt, automatisch hergestellt. Die Verbindung besteht immer nur kurzzeitig und wird dann wieder abgebaut, um anderen Benutzern den Zugriff zu ermöglichen. 70
Lokaler Speicher
Private
TK-Anlage —
Bild 7.6:
Öffentliches
Abgesetzter Massenspeicher
ISDN-Netz
Arbeitsplatzrechner und abgesetzter Massenspeicher
Durch die Übertragungsrate des ISDN von 64 kbit/s ist die Zugriffsgeschwindigkeit zwar langsamer als bei einem LAN. Aber die Geschwindigkeit bleibt ausreichend, da in der gegebenen Ausgangssituation nur gelegentlich Daten über das Netz transportiert werden. Der abgesetzte Massenspeicher kann zusätzlich für elektronische Brief-
kästen (Mailboxen) genutzt werden. Die Benutzer hinterlegen Nachrichten in einem Briefkasten. Der Adressat kann in seiner Mailbox nachsehen,
welche Meldungen eingegangen sind, und diese auf seinem Bildschirm anzeigen lassen. Gegen unberechtigten Zugriff Dritter auf eine persönliche Mailbox auf dem abgesetzten Speicher schützen unter anderem Paßwort und die Teilnehmeridentifikation des ISDN-Netzes. Nutzen
Daten, die an vielen verschiedenen Arbeitsplätzen benötigt werden, brauchen nicht lokal gespeichert zu werden, sondern können unter Verwendung der vorhandenen Infrastruktur auf größeren Massenspeichern, die von vielen gemeinsam genutzt werden, abgelegt werden. Dies hat den Vorteil, daß die Aktualisierung der Datenbestände nicht an jedem Arbeitsplatz getrennt vorgenommen werden muß. Der abgesetzte Massenspeicher läßt sich so einrichten, daß der tatsächliche Aufbewahrungsort der benötigten Daten der Anwendung nicht bekannt sein muß.
71
7.2
Endgeräte am Arbeitsplatz
7.2.1
PC-gestützte Telefonanwendung mit grafischer Benutzeroberfläche
Ausgangssituation Übliche Komforttelefonapparate haben als Bedienelemente in der Regel eine mehr oder weniger große Anzahl von Nummern-, Namens-, Funk-
tionstasten und Lämpchen, sowie ein Anzeigefeld mit ein bis drei Zeilen.
Moderne Telefonsysteme (sowohl das öffentliche ISDN als auch private
TK-Anlagen) bieten dem Teilnehmer eine Vielzahl neuer Dienste und Merkmale. Probleme
Leider ist die Bedienung der Apparate noch nicht so einfach, daß die Inanspruchnahme der in der Vermittlungsanlage bereitgestellten Kom-
fortfunktionen leicht fällt. Insbesondere bei neuen oder weniger oft benötigten Funktionen führt das dazu, daß Benutzer sie nicht akzeptieren
und nicht verwenden. Damit die Telefonteilnehmer die neuen ISDNLeistungsmerkmale überhaupt nutzen, brauchen die Endgeräte eine wesentlich besser handhabbare Bedienungsoberfläche.
Lösung Beim Einrichten von ISDN-Kommunikationsanlagen
und -endgeräten
hat der Anwender Gelegenheit, sich in Verhandlungen mit EndgeräteHerstellern und Softwarehäusern moderne Geräte und moderne Software zu beschaffen, die die neuen Funktionen auch in leicht bedienbarer Form anbietet.
Eine optimale und inzwischen vertraute Bedienoberfläche ist ein Bildschirm. Darauf läßt sich alles Notwendige übersichtlich und selbsterklärend darstellen. Der Benutzer kann ihn mit Tastatur und Maus bedienen
und erhält für jede Aktion eine unmittelbar sichtbare Reaktion. Das Verfahren kann von verschiedenen PCs und Arbeitsplatzrechnern übernommen und adaptiert werden. Das Bedienungsprinzip ist einprägsam und intuitiv zu erlernen. Es eröffnen sich hierdurch Möglichkeiten, die vielfältigen Komfortfunktionen moderner Telefonvermittlungsanlagen dem Benutzer auch intuitiv bedienbar zu machen. 72
Als Beispiel für ein mögliches modernes Sprachendgerät wird im folgenden der Prototyp einer grafischen Telefonbedieneroberfläche erläutert. Als Basis wird ein handelsüblicher Arbeitsplatzrechner verwendet, der somit zum multifunktionalen Endgerät wird. Die Grundidee besteht darin, Telefonfunktionen durch einfaches Manipulieren von Sinnbildern auf einem Bildschirm auszulösen. Die grundlegenden Elemente der grafischen Oberfläche sind das Telefonbuch und das Gesprächsfenster, in dem sämtliche bestehenden Teilnehmerverbindungen und deren Zustände angezeigt werden (Bild 7.7). Jedem Teilnehmer im Telefonbuch ist ein Name (oder auch ein Symbol) zugeordnet. Eine Telefonverbindung wird durch Anklicken eines Symbols mit der Maus und Ziehen ins Gesprächsfenster aufgebaut oder durch entsprechende Tastenbetätigung. Der Rechner kennt die Telefonnummer des Teilnehmers aus dem Telefonbuch und kann so selbständig wählen. Die Telefonbedienung ist durch Software auf einem Rechner realisiert, und der Telefonhörer befindet sich am Rechner. Eine Anrufumleitung wird zum Beispiel durch einfaches Anklicken des eigenen Symbols und Ziehen auf das Symbol des Teilnehmers, zu dem umgeleitet werden soll, ausgeführt.
Gespräche 1 Gespräch aktiv
1 gehaltenes Gespräch
Kr
SR
G. Partsch
pe
ee Name
Bild 7.7:
Telefonbuch
EG
—
Letzte Änderung
Letzter Anruf
®
G.Partsch
Fre, 30. Mär 1990 14:58 Uhr
Mon, 2. Apr 1990 8:15 Uhr
®
B.Schneider
Fre, 30. Mär 1990 14:45 Uhr
Mon, 2. Apr 1990 9:27 Uhr
®5 ®5 5
C.Bauer FRödel E.Meidele
Don, 29. Mär 1990 13:27 Uhr Mit, 28. Mär 1990 17:18 Uhr Mit, 28. Mär 1990 16:02 Uhr
Mit, 4. Apr 1990 7:13 Uhr Die, 3. Apr 1990 10:02 Uhr So, 22. Apr 1990 18:30 Uhr
31
Graphische Telefonoberfläche (Bildschirmausschnitt)
73
Für eine Telefonkonferenz müssen bei den heutigen Telefonen die Teilnehmer nacheinander angewählt und über Funktionstasten zu einer Konferenz zusammengeschaltet werden. Der Benutzer hat kaum Möglich-
keiten, den aktuellen Zustand der Konferenz zu kontrollieren, welche Teilnehmer sich bereits in der Konferenz befinden, wen er noch anrufen
muß oder wer bereits wieder aufgelegt hat. Mit der grafischen Telefonoberfläche treten diese Probleme nicht auf.
Der Aufbau einer Konferenz erfolgt sinngemäß wie der einer einzelnen Verbindung. Die Konferenzteilnehmer werden mit der Maus ausgewählt und ins Gesprächsfenster transportiert. Das Anwählen der einzelnen Teilnehmer erledigt der Rechner. Die Konferenzsituation wird dem Be-
nutzer durch Linien angezeigt, mit denen die Konferenzteilnehmer verbunden werden (Bild 7.8). Scheidet ein Konferenzteilnehmer aus, weiler
auflegt, wird dies sofort sichtbar, sein Symbol verschwindet aus dem Gesprächsfenster.
Gespräche
EG
Kein Gespräch aktiv
EN
menu
J. Geßwein
, —,— 3 gehaltene Gespräche
P Stimpfle
A. Lupper
| Bild7.8:
En
Einen u k
[Di
S
Konferenzsituation
Weitere ähnlich intuitiv zu bedienende Komfortmerkmale: Makeln (Um-
schalten
zwischen
mehreren
Telefongesprächen),
Wahlwiederholung,
automatischer Rückruf, Heranholen eines Rufes, Telefonbuch, persönli-
che Logdatei und Teilnehmeridentifikation. Nutzen
Die einheitliche und selbsterklärende Benutzerführung ermöglicht, die vom ISDN bereitgestellten netzweiten Dienstmerkmale effizient zu nutzen. Die grafische Oberfläche ist Modell und Grundlage für eine einheitliche Bedienung integrierter ISDN-Endgeräte, wie sie auch in den Beispielen 7.2.3 »Geschäftliche Besprechung am Telefon« und 7.2.4 »Kom74
munikationsverbund aller Unternehmensfunktionen« vorkommen. Die Rechner-Applikation, die beim Ankommen eines Gespräches gerade aktiv ist, wird dadurch nicht unterbrochen. Bei Verwendung eines Betriebssystem mit Multitasking kann sogar die Anwendung parallel zum Telefongespräch weitergeführt werden. 7.2.2
Interaktive, sprachbegleitende Übertragung von Handskizzen
Ausgangssituation Untersuchungen haben gezeigt, daß handschriftliche Skizzen für die menschliche Kommunikation ebenso wichtig sind wie Sprache. Es ist somit wünschenswert, gesprächsbegleitende Zusatzinformation in Form von Grafiken (Skizzen) interaktiv zwischen den Gesprächspartnern auszutauschen. Bei zahlreichen Telefonaten beschreibt man verbal Dinge, die bildlich einfacher dargestellt werden können. Oft dient auf beiden Seiten der Schreibblock als Gedankenstütze über den Gesprächsgegenstand. Probleme
Die Problematik der beschriebenen Situation wird am Beispiel des Kon-
strukteurs deutlich, der mit dem Meister der Modellwerkstatt über eine
dringende Abänderung einer Konstruktionszeichnung diskutiert. Ihm bleibt oft nichts anderes übrig, als vorab die modifizierte Zeichnung mit entsprechenden schriftlichen Erklärungen der Werkstatt zuzusenden, um anschließend weitere Erläuterungen am Telefon zu geben. Außerdem ist es einfacher, dem Partner die eigenen Vorstellungen zu übermitteln, wenn dieser die erklärende und sich weiterentwickelnde
Information direkt während des Gespräches zur Verfügung hat. Kann er unmittelbar auf eine Skizze reagieren, indem er sie erweitert oder korrigiert, so ergibt sich ein viel intensiverer Kommunikations- und Informationsfluß zwischen den Gesprächspartnern. Lösung
Ein audiografisches Endgerät (Komponente eines Grafik-Telefons, Bild 7.9) wird als Teil zukünftiger Telekommunikations-Endgeräte den gleichzeitigen Austausch von Sprache (Fernsprechen) und handschriftlicher Information (Teleschreiben) ermöglichen.
75
Dabei wird auf einer geeigneten Schreibunterlage gezeichnet oder geschrieben. Der durch den Schreibstift entstandene Linienzug wird zur Kontrolle auf einem Bildschirm dargestellt. Gleichzeitig wird diese Information auch dem anderen Kommunikationspartner, der ein ähnliches Gerät hat, über eine zweite Verbindung übermittelt. Auf dessen Bildschirm wird sich somit die identische Information zeigen. Durch gegenseitiges Ergänzen, Radieren und Löschen entsteht eine Skizze, die beiden Gesprächspartnern zur Verfügung steht.
Bild 7.9:
Gerät zum Fernzeichnen
Der als Beispiel genannte Konstrukteur kann dadurch dem Meister in der Werkstatt ohne Mißverständnisse seine Änderungswünsche unmittelbar übergeben und eventuelle Unklarheiten gesprächsbegleitend durch seine Schrift- oder Skizzenanmerkungen beseitigen.
Nutzen
Erst durch ISDN ist der einfache Zugriff auf zwei gleichzeitige Verbindungen zu einem Teilnehmer möglich. Die geschriebenen und skizzierten Zusatzinformationen während des Telefonats helfen, Mißverständnisse 76
zu vermeiden. Das Gespräch wird effizienter, es entfallen spätere Rückfragen.
Anwendererprobungen haben gezeigt, daß ein audiografisches System zum Teleschreiben und Fernsprechen auf breites Interesse stößt. Teleschreiben nützt vor allem Partnern, die eine Konversation häufig durch handschriftliche Zeichungen, Beschreibungen und Skizzen ergänzen möchten. Zusätzlich lassen sich Teleschreibfunktionen auch in Verbindung mit anderen Telekommunikationsdiensten, schirmtext und Telekonferenzen, einsetzen.
7.2.3
z.B. Faksimile, Bild-
Geschäftliche Besprechung von Unterlagen am Telefon
Ausgangssituation
Folgende Situation ist in vielen Bereichen des Geschäftslebens an der Tagesordnung: Zwei oder mehr Personen müssen miteinander reden. Sie reisen zu einem verabredeten Ort an; denn es sind Unterlagen zu bearbeiten, einzusehen oder auch nur vorzuzeigen, und das Gesprächsergebnis soll wieder in Form von einer Unterlage festgehalten werden. Beispiele für solche Vorgänge sind e
das Aushandeln eines Vertragstextes oder Abkommens,
e Absprache eines Projekt- oder Produkt-Plans,
e Ausarbeiten einer Problemlösung anhand von Zeichungen, Berechnungen, Diagrammen, Tabellen usf., e Abklären von Beschaffungen aufgrund von Lagerdaten oder Preislisten,
e Koordination der Kosten- und Finanzplanung verschiedener Abteilungen anhand von Einzelaufstellungen. e Verhandlung eines Rechtsstreits anhand von Akten und Belegen. Probleme
Per Telefon lassen sich viele Dinge nur zum Teil abhandeln. Ein Vorabversand von Unterlagen oder ein »Nebenbeiversand« von Kopien ist zeitintensiv. Man kann per Telefon nicht gemeinsam eine technische Zeichnung studieren, ein Layout bewerten, Geschäftsakten durchsuchen oder Formulare ausfüllen. Deshalb verabredet man sich immer, wenn das Telefongespräch allein nicht mehr ausreicht, um Unterlagen gemeinsam 77
durchzuarbeiten, persönlich. Es entstehen Reisen, Kosten und Zeitverluste.
Lösung Es bedeutet bereits einen wesentlichen Fortschritt gegenüber bisher, wenn man während eines Telefonats ohne Umstände Unterlagen beiziehen kann, die beide Seiten gemeinsam einsehen können. Das läßt sichmachen,
indem man Telefon und Text- oder Datenstation zugleich einsetzt, und
zwar an einem dann die Geräte um (und das ist auszutauschen.
ISDN-Universalanschluß (siehe Bild 7.10). Man kann entweder separat benutzen (wie bisher) oder zusammen, das Neue) telefonbegleitend Text- und Bild-Information Text und Bild werden auf Bildschirmen dargestellt; Mo-
difikationen können an den Geräten augenblicklich vorgenommen und beiden Partnern sichtbar gemacht werden; Ausdrucken erfolgt auf Knopfdruck. Die telefonisch verbundenen bereden, immer vor Augen.
Partner haben
somit das, was
sie
Je nach apparativer Ausstattung der Arbeitsplätze der Beteiligten lassen sich unterschiedlich komfortable Lösungen realisieren. Beispiele sind: 1. Verwendung eines herkömmlichen Fax-, Teletex- oder Btx-Gerätes neben dem Telefon. Dies erlaubt im wesentlichen nur die Präsentation einer Unterlage, geht aber schneller und direkter als früher. 2. Verwendung eines Arbeitsplatzrechners neben dem Telefon. Erlaubt Interaktionen und wechselseitige Bearbeitung von Unterlagen. Ist das
Gerät mit Fax-, Teletex- oder Btx-Funktionen ausgestattet, kann es auch mit Variante 1 kommunizieren. TK-Anlagen oder Server können
den PCs solche Funktionen abnehmen. Weitere Ausstattungsmöglich-
keiten sind: Telefonunterstützung (Telefonbuch, Wahl, u.a.m.) im PC
und Dokumenten-Scanner am PC.
3. Verwendung eines Gerätes zum Teleschreiben am Telefon (mit oder ohne PC). Damit sind während des Gesprächs Handskizzen und Notizen, die der Partner sieht, möglich. Siehe Beispiel 7.2.2.
4. Verwendung eines Bildtelefons mit Objektkamera. Damit hat man visuellen Kontaktund kann Gegenstände präsentieren. Siehe Kapitel 6. Nutzen
Durch das Zusammenbringen von Fernsprechen und Fernschreiben oder Fernkopieren läßt sich die Effektivität geschäftlicher Besprechungen über größere Distanzen hinweg steigern. 78
ISDN
[6]
Bild 7.10:
2
3
Geschäftliche Besprechung von Unterlagen am Telefon
Von ISDN wird hier hauptsächlich die Zweikanaligkeit des Teilnehmeranschlusses genutzt. Genaugenommen bestehen zwei Möglichkeiten: erstens alternativer Sprach- und Nichtsprachverkehr an einer Leitung (per »Dienstwechsel«), zweitens echter Simultan-Betrieb, bei dem auch wäh-
rend der Textübertragung weiter gesprochen werden kann. Für alle Formen der Kommunikation über den Anschluß gilt immer dieselbe Rufnummer. Die Leistungen erfordern entweder ISDN-Universalanschlüsse bei allen Gesprächspartnern oder aber jeweils TK-Anlagen mit ISDN-Inhausanschlüssen. Mit TK-Anlagen können die Leistungen sowohl betriebsintern als auch über öffentliche Netze hinweg erbracht werden.
Die Kostenseite, der Leistungsumfang und Grad des Komforts wird sehr stark durch das bestimmt, was auf Seiten der Endgeräte realisiert wird (durch den Anwender und seine Endgeräte-Lieferanten). Hier besteht
derzeit noch ein großer Gestaltungsfreiraum.
79
7.2.4
Integrierter Kommunikationsverbund aller Unternehmensfunktionen
Ausgangssituation Der Geschäftserfolg eines mittelständischen Herstellerunternehmens hängt entscheidend von einer aktuellen, effizienten und flexiblen Kommunikation mit allen beteiligten Partnern ab. Dazu gehören das Händ-
lernetz, die Lieferanten, die eigene Produktion und andere interne Funk-
tionen wie Vertrieb, Logistik, Marketing, Werbung und Entwicklung. Ebenfalls einzubeziehen sind die Leitungsfunktionen, die jederzeit erreichbar sein müssen und einen aktuellen, umfassenden Überblick über
alle Geschäftsvorgänge benötigen.
Telefongespräche und Telefax-Sendungen sind heute die wichtigsten Kommunikationsmittel zwischen diesen Funktionen. Probleme
Mit Telefon und Telefax allein lassen sich viele Geschäftsvorgänge wie Angebote,
Bestellungen,
Verträge,
Konstruktionszeichnungen,
Werbe-
grafik usw. nicht befriedigend abwickeln. Man benötigt während der Telefongespräche den Austausch von Schriftstücken, Daten und Bildern. Diese Schriftstücke werden meist in Papierform erstellt, in Ablageordnern archiviert und per Post und Boten transportiert. Es leuchtet ein, daß dies keine einheitliche und effiziente Art der Kommunikation und Informationsverarbeitung ist. Lösung Das innerbetriebliche »Rückgrat« der Kommunikation bildet eine Telekommunikationsanlage. Die bereits vorhandenen Endgeräte wie Fernsprechapparate, Telefaxgeräte, Textsysteme, PCs und Datenverarbeitungsanlage werden angeschlossen; alle benötigten öffentlichen Netze und Dienste sind darüber erreichbar. Im Inhausbereich dient das flächendeckend vorhandene Telefonleitungsnetz als gemeinsame Netzstruktur für alle Kommunikationspartner. Dank der TK-Anlage können über eine Anschlußleitung gleichzeitig ein Telefonat geführt und die dafür benötigten Daten auf dem Bildschirm bereitgestellt werden. Eine solches Inhaus-ISDN läßt sich in Ortsbereichen, in denen das öffentliche ISDN verfügbar ist, schrittweise überregional ausbauen. 80
Fertigung BDE-Terminal
5 Auftragsabwicklung
Meßdatenerfassung
Geschäftsführung
öff. Netz
S as Entscheidungshilfen
.
\
I TK-Anlage
PR-Abteilung
nn
Kreditprüfung
Bild 7.11:
_
Anzeigenabwicklung
Werbebriefe
Vernetzung der Arbeitsplätze
An die TK-Anlage können nun auch Mehrdienste-Endgeräte (Mehrfachkommunikationsterminals) angeschlossen werden. Diese Geräte erlauben gleichzeitig ein komfortables Telefonieren und — soweit vom Ablauf erforderlich — den Zugriff auf elektronisch abgelegte Dokumente. Zur Erstellung von Werbegrafiken, Produktschriften, Preislisten in druckreifer Form (»Desk Top Publishing«) und für Anwendungen mit hohem
Datenaustausch, wie CAD-Systeme im Konstruktionsbereich, werden in
einzelnen Abteilungen daneben Lokale Netze (LANs) eingesetzt. Über die TK-Anlage und über das ISDN können diese Abteilungs-LANs mit den Mehrdienste-Endgeräten und mit anderen LANs in Verbindung treten.
81
Zur Förderung des raschen und direkten Informationsaustausches zwischen Firmenfunktionen wird auf den Mehrdienste-Endgeräten »Electronic Mail« eingesetzt; auch LAN-Stationen können daran teilnehmen. Der Mitteilungsaustausch erfolgt über elektronische Teilnehmerbriefkästen.
Dem Benutzer wird anzeigt, wenn eine Nachricht in seinem Briefkasten
liegt. Er kann die Nachricht auf seinem Arbeitsgerät verarbeiten, gegebenenfalls ergänzen und weiter verteilen. Neben der Anzeige, daß Post im elektronischen Briefkasten wartet, ist eine wesentliche Hilfe für gezieltes Handeln auch die Anzeige des Namens und der Rufnummer des rufenden Teilnehmers am Mehrdienste-Endgeräte — was im Inhausbereich technisch kein Problem darstellt. Wichtig für das Unternehmen ist auch, daß Produktionsdaten (Lieferzeiten, Mengen, Lagerbestände, Qualitätsdaten) in Unternehmensbereichen wie Vertrieb, Logistik, Verwaltung und Firmenleitung aktuell verfügbar sind. Zu diesem Zweck werden Betriebsdatenerfassungsgeräte an die Telekommunikationsanlage angeschlossen. Nutzen
Wo Mehrdienste-Endgeräte eingesetzt werden, entfällt die Notwendig-
keit für mehrere Einzelgeräte (z. B. Telefon, Bildschirmgerät, Teletexgerät) am Platz. Die Geräteintegration erlaubt ein besser integriertes Arbeiten mit Texten und Daten. Informationen, die hier erfaßt wurden,
können beispielsweise gleich über Teletex oder Telex versandt werden —
auch über das öffentliche Netz; oder sie können zur weiteren Verarbeitung
an Datenbankanwendungen weitergeleitet werden, z. B. bei der Online-
Auftragsbearbeitung.
Die einzelnen Unternehmensfunktionen haben von einer Inhaus-ISDN-
Lösung jeweils spezifische Vorteile:
® Die PR-Abteilung kann schnell und mit einwandfreien Vorlagen im Kommunikationsverbund arbeiten.
grafischen
e Vertriebund Logistik können sich stets eine aktuelle Übersicht über den Stand der Auftragsbearbeitung und der Lieferungen verschaffen. e Die Händler können sich z.B. im Falle einer Preisnachlaß- oder Kreditgewährung kurzfristig mit verschiedenen Entscheidungsträgern im Vertrieb in Verbindung setzen. e Die Erfassung, Überwachung und Transparenz von Qualitätsdaten in mehreren Unternehmensfunktionen ist eine wettbewerbssichernde Anforderung. 82
e Die Firmenleitung ist in den Informations- und Kommunikationsprozess voll integriert; sie hat für Entscheidungen aktuelle Daten am Schreibtisch verfügbar und kann im Konferenzverfahren mit wichtigen Kunden und internen Verantwortlichen jederzeit kommunizieren.
7.3 7.3.1
Betriebliche Anwendungen Auftragsbearbeitung in einem mittelständischen Fertigungsunternehmen
Ausgangssituation Betrachtet wird der Angebotserstellungsprozeß in einem mittelständischen Fertigungsunternehmen der Investitionsgüterbranche. Traditionell sind in den administrativen Bereichen außer dem Telefon keine informations- und kommunikationstechnischen Unterstützungssysteme verfügbar (vgl. Bild 7.12). Im Unternehmen treten folgende Anforderungen auf: Das Unternehmen ist in zunehmendem Ausmaß gezwungen, von der bisher vorherrschenden Serienproduktion auf individuelle Kundenwünsche einzugehen. Lange Durchlaufzeiten stehen einem schnellen und flexiblen Reagieren im Wege. Die kundenorientierte Einzelfertigung bedingt, daß in vielen Fällen Rückfragen und Änderungswünsche der Kunden in laufenden Angebotserstellungsprozessen berücksichtigt werden müssen. Probleme
Die traditionelle Form der Angebotserstellung genügt den heutigen Anforderungen nicht mehr. Im wesentlichen treten die folgenden Probleme und Restriktionen auf: Die Vorgangsbearbeitung ist stark arbeitsteilig organisiert; in der Regel werden dabei zwischen den einzelnen beteiligten Arbeitsplätzen Akten weitergereicht. Die Folge sind lange Durchlaufzeiten und vielfältige Medienbrüche. Lange Durchlaufzeiten ergeben sich vor allem durch Transport- und Liegezeiten (z. B. in der Hauspost) und durch »geistige Rüstzeiten« (erneutes Eindenken in das Angebot), die durch die ausgeprägte Arbeitsteilung verursacht sind. Hinzu kommt der oftmals umständliche Zugriff auf bearbeitungsrelevante Informationen. 83
Kunde
Angebotsanfrage m per Briefpost
XI
Posteingang ! per Hauspost
Verkauf —
|
Em
Eingangsbearbeitung Lieferbarkeitsprüfung
Nachfrage Antwort Nachfrage
-T-
Einkauf
Antwort
o
—
Zusammenstellung
JAnmor
Nach lachfrage
Ablage Kalkulation
Zulieferer
Angebotsformulierung m
Korrektur
Schreibdienst
m
|
Unterschrift
II Postausgang
Angebot per Briefpost II
Bild 7.12:
um
Medienbruch
Traditioneller Prozeß der Angebotserstellung
Medienbrüche werden zum einen durch die Trennung von externer und interner Kommunikation verursacht. Zum anderen treten sie bei der Umsetzung handschriftlicher Vorlagen in maschinengeschriebene Angebote und den hierbei anfallenden Korrekturzyklen zwischen Sachbearbeitern und Schreibkräften auf. 84
Zielsetzung ist es, durch geeignete organisatorische und technische Maßnahmen die Voraussetzungen für eine kundenorientierte und flexible Angebotserstellung zu schaffen und gleichzeitig die Erstellungszeiten für die Angebote zu reduzieren. Lösung Es wird ein dreistufiger Lösungsansatz gewählt. In einem ersten Schritt werden in den mit der Angebotserstellung befaßten Abteilungen Personal Computer mit Standard-Software-Paketen (z.B. Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbanksysteme) eingeführt. Ablauforganisatorische Änderungen werden nicht vorgenommen. Durch
den Einsatz von Arbeitsplatzrechnern wird eine Verkürzung der Bearbeitungszeit erreicht, da einzelne Arbeitsschritte (z. B. Angebotskalkulation, Lagerverwaltung) rechnergestützt erledigt werden. Rationalisierungspotentiale ergeben sich auch durch den Einsatz von Textverarbeitungs-Software an den Schreibkräftearbeitsplätzen, da die geschriebenen Angebote bei Korrekturen und Veränderungen nicht jedesmal neu erfaßt werden müssen. Ein flexibles und kurzfristiges Reagieren auf Kundenwünsche ist mit dieser Lösung jedoch nur bedingt erreichbar. Für eine weiterreichende Flexibilisierung und Verkürzung der Reaktionszeiten ist eine Vernetzung der stand-alone-Systeme notwendig. Dazu bietet sich die Anschaffung einer ISDN-fähigen TK-Anlage (anstelle der Telefonanlage) und Vernetzung der Arbeitsplatzrechner über das bestehende Telefonnetz (vgl. Bild 7.13). Gründe dazu sind:
e An den Arbeitsplätzen werden sowohl Arbeitsplatzrechner als auch Telefone benötigt. e Die Zustellung schriftlicher Anfragen, Angebote, Preislisten etc. von und zu Arbeitsplatzrechnern ist ohne weiteres über TK-Anlagen machbar.
e Die gesamte Telefonnetz-Infrastruktur Kann mitgenutzt werden. e Räumlich abgelegene Unternehmensteile, Kunden und Zulieferer sind über ISDN-Systeme optimal erreichbar. Die Arbeitsplatzrechner werden wie Telefone über die TK-Anlage angeschlossen und so miteinander vernetzt. Organisatorische Änderungen werden zunächst nicht durchgeführt. 85
Angebotsanfrage per Telekom
Verkauf
n
ID
per Durchwahl
Eingangsbearbeitung Lieferbarkeitsprüfung
Nachfrage
Nachfrage Antwort
Kalkulation Angebotsformulierung
Korrektur Unterschrift per Direktwahl
Angebot per Telekom
Bild 7.13:
Angebotserstellung mit Arbeitsplatzrechner-Vernetzung über TK-Anlage
Mit diesem Konzept bieten sich Möglichkeiten, Medienbrüche zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen zu vermeiden und dadurch innerhalb bestimmter Grenzen die Durchlaufzeiten zu verkürzen und die Flexibilität zu steigern. 86
In einem dritten Schritt bieten sich nun Möglichkeiten zu weiterreichenden organisatorischen Maßnahmen wie beispielsweise Neugestaltung der Arbeitsteilung und der Ablauforganisation. Die zunehmend geforderte Kundenorientierung und eine gesteigerte Flexibilität kann letzten Endes durch eine Re-Integration des bislang arbeitsteiligen Bearbeitungsprozesses erfolgen. Schlagworte hierfür sind »integrierte Sachbearbeitung« und »von der Spartenorganisation zur Kundenorganisation«. Nutzen
Der umfassendste Nutzen eines Inhaus-ISDN-Einsatzes resultiert in diesem Fall letztlich aus einer abgestimmten Integration von Techniksystemen und organisatorischen Maßnahmen. Die Rolle von ISDN liegt dabei in der Möglichkeit, e die verschiedenen bei der Angebotsabwicklung anfallenden Informationen
(Anfrage, Angebotstexte,
Kundendaten,
Konstruktionszeich-
nungen, Preislisten, Absprachen, etc) integrativ bearbeiten zu können, oe Text- und Bildmaterial schneller als bisher übermitteln zu können,
e an jedem Arbeitsplatz für die Übermittlung und Verteilung von Angebotsdaten
Telekommunikationsdienste
schirmtext etc) zur Verfügung zu haben,
(wie
Telefax,
Teletex,
Bild-
e parallel zum Telefonat erläuternde Unterlagen beiziehen zu können (beispielsweise eine technische Zeichung zwischen Einkauf und Zulieferer),
e neue
Text-
und
Daten-Endgeräte
einfach
an der Telefondose
schließen zu können (keine Zusatzverkabelung vonnöten),
an-
e ein Bindeglied zwischen unternehmensinterner und unternehmensexterner Kommunikation bereitzustellen. 7.3.2
Integrierte Bürokommunikation im Einkauf
Ausgangssituation Vom Einkauf werden erwartete Warenlieferungen an den Wareneingang gemeldet. Eventuelle Abweichungen zwischen Bestellungen und tatsächlicher Warenlieferung gibt der Wareneingang unverzüglich an den Einkauf und den Verkauf weiter. Besonders in Zeiten gesteigerten Geschäftsaufkommens ist eine schnelle Kommunikation zwischen den einzelnen 87
Abteilungen erforderlich, um die Folge der Lieferabweichungen für den Verkauf aufzuzeigen und die Maßnahmen zur Behebung abzustimmen. Probleme
Bisher war es für einen Einkaufsleiter sehr zeitaufwendig zu prüfen, ob ein Mitarbeiter aus der Vielzahl der Möglichkeiten die optimalen Konditionen recherchiert hatte. In Situationen, in denen die Dispositionen den Entscheidungsspielraum des Mitarbeiters überschritten, mußte er die recherchierten Daten für seinen Vorgesetzten zusammenstellen, da dieser keinen direkten Zugriff zu den Unterlagen hatte. Ein schnelles Reagieren war dadurch beeinträchtigt, es entstanden Warte- und Liegezeiten.
Ergab sich beim Lieferanten eine Lieferverzögerung, die zeitkritische Zulieferteile betraf und deshalb zum Umdisponieren zwang, mußte der Mitarbeiter entsprechende Maßnahmen recherchieren. Das bedeutete Suchen in hauseigenen Archiven, umständliches und aufwendiges Blättern in Akten. Lösung
Einkauf, Wareneingang und Verkauf werden über eine hauseigene Telekommunikationsanlage miteinander verbunden (Inhaus-ISDN mit Anbindung — wo benötigt — an das öffentliche ISDN). Der Einkaufsleiter erhält an seinem Arbeitsplatz ein multifunktionales Endgerät. Das ermöglicht ihm Informationsbeschaffung per Computer und Telefon. Er hat damit ein Komforttelefon mit Freisprecheinrichtung und elektronischem Telefonbuch. Besonders wichtig sind die damit gegebenen Zugriffsmöglichkeiten auf aktuelle, entscheidungsrelevante Computerdaten. Das Blättern in Computerlisten entfällt; denn die Suche übernimmt das System. Immer wieder benötigte Informationen wie zum Beispiel Lieferanten, Bedarf oder optimale Bestellmengen zu einem Artikel können (über vordefinierte Aufrufe) schnell auf Tastendruck abgerufen werden.
Dadurch kann der Einkäufer die Auswirkungen unterschiedlicher Maßnahmen — zum Beispiel beim Umdisponieren wegen einer Lieferverzögerung — leichter überschauen. Er kann während eines Telefongesprächs den aktuellen Sachverhalt anhand der Daten aus der DV abfragen und damit seine Entscheidung besser absichern. Besonders wirkungsvollkann dies während des Telefonierens mit einem Zulieferer — beim Aushandeln von Konditionen oder zum Vergleich von Angeboten — genutzt werden.
88
Nutzen
Die Verteilung der Kommunikationsdienste auf verschiedene Netze führte bisher zu Einzeldienstendgeräten und zu einer Typenvielfalt bei den Integrierte, multifunktionale Endgeräte Kommunikationssystemen. wicklung im Betrieb. Aufgabenab der Formen neue schaffen Die Möglichkeit zur sprachbegleitenden Misch- und Mehrfachkommunikation im ISDN ist besonders effektiv bei telefonischen Rückfragen mit gleichzeitiger Sachklärung und bei gezielter Vertiefung von problembezogenen Geschäftsvorgängen, wie z.B. Falschlieferungen, Lieferrückständen oder Lieferänderungen einsetzbar. Durch das erweiterte Leistungspektrum im ISDN ergeben sich Wirtschaftlichkeitsvorteile wie Verkürzungen bei den Übermittlungs- und Reaktionszeiten sowie Kostenersparnisse.
7.3.3
Integrierte Betriebsdatenerfassung über die TK-Anlage am Beispiel Hotelwesen
Ausgangssituation
Im Hotelgewerbe ist die Koordination von Aufgabenbereichen wie Re-
zeption, Telefonzentrale, Zimmerservice und Restaurant im Sinne einer
schnellen und guten Bedienung des Gastes und eines effektiven Perso-
naleinsatzes
wünschenswert.
Die
Leistungen,
die von
Gästen
in den
verschiedenen Hotelbereichen in Anspruch genommen wurden, werden bisher in Papierform zur zentralen Abrechnungsstelle gemeldet. Probleme
Insbesondere bei größeren Häusern ist das Zusammenführen der von einem Gast in Anspruch genommenen Leistungen auf ein zentrales Konto sehr aufwendig. Auch die rasche Meldung der Wiederverfügbarkeit von Zimmern und die zentrale Verwaltung des Zimmerstatus erfordert Koordinierungsmaßnahmen,
Rezeption führen.
die meist zu einer zusätzlichen Belastung
der
Lösung
Ziel ist die Unterstützung möglichst vieler verwaltungstechnischer Abläufe im Hotel durch eine zentrale Datenverarbeitung, die der Hotelleitung und dem Personal ständig aktuelle Informationen über die Ist89
TK-Anlage
Hausrechner
Drucker
Bild 7.14:
DV-Terminal
"" Telefon
Struktur der Hotelanwendung
Situation gibt. Das Erfassen der notwendigen Daten ist dabei ein größeres Problem als deren Verarbeitung. Zur Realisierung wird die im Hotel vorhandene Telefon-Infrastruktur mit den DV-Einrichtungen verknüpft. Digitale Nebenstellenanlagen (Telekommunikationsanlagen) erlauben den Anschluß von Endgeräten, über die Daten ein- und ausgegeben werden können (im Hotel z. B.: digitales
Telefon, Kassen, Rechner, etc).
Im Hotel ergeben sich folgende Nutzungsmöglichkeiten:
Beim »Check-In« wird für den Gast auf dem Rechner ein Datensatz eingerichtet, der neben den Angaben wie Namen und Nationalität auch Konten für Logie, Restaurant und Zimmertelefon enhält. Mit dem neuen Eintrag wird automatisch das Telefon des Zimmers »amtsberechtigt« *
90
geschaltet und die Gebührenerfassung aktiviert. Mit Rechnungsbegleichung und dem »Check-Out« wird das jeweilige Gasttelefon wieder auf »nicht amtsberechtigt« geschaltet, und alle Telefondaten werden gelöscht. Bei internen Telefonanrufen des Gastes werden der jeweiligen ServiceStelle auf dem Bildschirm des Arbeitsplatzes Name und Nationalität des Gastes angekündigt, so daß der Gast sofort mit seinem Namen und in seiner Landessprache begrüßt werden kann. Geht während der Abwesenheit eines Gastes ein Anruf für ihn ein und hinterläßt der Anrufer eine Nachricht bei der Rezeption, so kann das Personal
diese
Nachricht
(mit dem
Bildschirmgerät)
auf dem
Hotel-
rechner hinterlegen. Automatisch wird im Zimmer das Gastes ein Signal »Nachricht wartet« gesetzt. Ruft der Gast später bei der Rezeption an, wird dort auf dem Bildschirm automatisch die Nachricht mit angezeigt. Alternativ könnte der Gast die Nachricht auch selbst abrufen. Jedes Zimmertelefon
kann vom
Hauspersonal
als Daten-Eingabegerät
genutzt werden. Zum Beispiel kann das Zimmermädchen nach Eingabe
einer Codenummer dem zentralen Rechner den Zimmerstatus (»Zimmer
in Ordnung / nicht in Ordnung«) melden, oder der Etagenkellner kann die Entnahmen aus der Minibar durch Eintippen von Artikelnummern und Mengen direkt auf das jeweilige Gastkonto verbuchen. Eine in die Telekommunikationsanlage integrierte Sprachausgabe »führt« den Benutzer und quittiert alle Eingaben in »Klartext«, um Fehler vermeiden zu helfen.
Nutzen Das Hotel hat die Möglichkeit, seine internen Geschäftsabläufe, wie zum
Beispiel Lagerhaltung und Zimmerverfügbarkeit zu optimieren. Dies geschieht unter Verwendung der vorhandenen Telefoninfrastuktur als Datenübertragungsnetz. Sowohl das Hotel als auch der Gast können sich jederzeit einen Überblick über die in Anspruch genommenen Leistungen verschaffen. Dem Gast kann das Hotel ein volles Spektrum an Telematikdiensten auf
dem
Zimmer
anbieten.
Soll
er eigene
(tragbares Faxgerät, Computer etc), eine Vorbedingung.
Endgeräte
anschalten
können
sind standardisierte Schnittstellen
91
7.3.4
Kundennahe Sachbearbeitung am Beispiel Mahnwesen
Ausgangssituation Das Kontrollieren offener Rechnungen und Anmahnen fälliger Außenstände erfolgt bei vielen Betrieben auf der Basis EDV-mäßig verwalteter Daten und Belege. Die Tätigkeit erfordert typischerweise ein wiederholtes Ansprechen von Kunden, und das Kontaktieren muß sorgsam geschehen, besonders bei guten Kunden. Das persönliche Telefonat trägt viel dazu bei. Die mit der Mahnung befaßten Angestellten arbeiten vielfach mit einem Arbeitsplatzrechner oder DV-Terminal. Die Datenbasis- möglicherweise ein Auszug aus dem zentralen Firmencomputer - enthält u. a. Angaben zu Rechnungen, die innerhalb bestimmter Fristen noch nicht bezahlt wurden. Probleme
Das Verfolgen von Rechnungen ist besonders für den Kleinen Unternehmer eine lästige Tätigkeit. Sie ist mit viel Arbeit und Zeit verbunden, die von der Produktionszeit abgeht. Nicht immer kann ein Externer (z.B. Steuerberater) damit betraut werden. Mehrfaches Ansprechen, Koordinieren alter Forderungen mit neuen Aufträgen, rasches Reagieren auf Veränderungen, Überblicken der Marktlage beim Aushandeln von Son-
derkonditionen, alle Daten schnell und spontan bereit haben: das sind nur einige Faktoren, bei denen eine Computerunterstützung helfen kann. Lösung Die DV bzw. der Arbeitsplatzrechner gibt dem Sachbearbeiter einen Plan vor, wonach er Kunden anruft und auf fällige Zahlungen anspricht. Zu jedem Kunden liefert die Datenbasis ein Kunden/Firmen-Profil mit Informationen wie z. B. Aufträge, Zahlungsgepflogenheiten, Ansprechpartner in der Firma samt Telefonnummern und anderes mehr. Außerdem präsentiert der Rechner dem Sachbearbeiter als Handlungsrahmen eine »Anleitung zum ersten Gespräch«. In einem Fenster des Bildschirms ist ein Firmenprofil zu sehen. Um den ersten Anruf bei der Nummer des aufgeführten Ansprechpartners zu führen, veranlaßt man den Rechner per Tastendruck zur automatischen
Telefonwahl. In einem zweiten Bildschirmfenster erscheint der aktuelle Kundendatensatz (u.a. mit genauen Zahlen über die Außenstände)
und in
einem dritten eventuell noch die kundenspezifische Anleitung für die Gesprächabwicklung. 92
Kundenbetreuung
1 WU
ZB
TK-Anlage
Telefax Teletex Telex
Firmen- || Kundenprofil Datensatz
Sachbearbeiter
Bild 7.15:
N
\
Gesprächsunterstützung
Kundensachbearbeitung am Datensichtgerät mit automatischer Gesprächsführung
Antwortet der Kunde und ist der Kontakt hergestellt, beginnt der Angestellte die Nachforschungen anhand der Anleitung. Ergibt sich, daß keinerlei Beanstandungen vorliegen, wird der Angestellte das Wie und Wann der nächsten Zahlungen bereden und die getroffenen Absprachen im Rechner festhalten. Der Rechner fügt sie dem Kundendatensatz, zusammen mit Datum und Uhrzeit, an. Der Chefkann sich auf diese Weise jederzeit einen Überblick über den Stand der Dinge verschaffen. Liegt beidem Kunden ein Problem vor, dann kann der ganze Vorgang samt Angaben über den letzten Stand (per Elektronischer Post und über das Inhaus-ISDN) an die Abteilung weitergereicht werden, die für die Mängelbehebung oder Problemlösung zuständig ist. Das Mitgeben des kompletten Kundendatensatzes trägt wesentlich dazu bei, die Klärung zu beschleunigen und damit den Kunden in die Lage zu versetzen, die Rechnung zu begleichen. Der Rechner erinnert an einem eingeplanten Stichtag an eine erneute Kontaktaufnahme mit dem Kunden. Auf dem Bildschirm erscheint der 93
Kundendatensatz mit Stand vom letzten Gespräch sowie nachfolgenden Veränderungen (z. B. eingegangenen Zahlungen). Es ist ersichtlich, ob der volle Betrag bezahlt wurde, und es steht dem Angestellten frei, den
Kunden daraufhin noch anzurufen oder nicht. Steht die Rechung weiter offen, kann der Rechner eine Anleitung für die Vorgehensweise bei solchen zweiten oder dritten Mahnungen präsentieren. Der aktuelle Stand ist aus dem Kundendatensatz ersichtlich. Um einer Mahnung Nachdruck
zu verleihen, kann der Rechner so programmiert sein, daß nach Beendi-
gung des Gesprächs dem Angerufenen automatisch eine schriftliche Bestätigung der mündlichen Absprachen und Zusagen (evtl. mit Hinweis auf die Vertrags- oder Geschäftsbedingungen) zugestellt wird. Solch ein Brief kann automatisch versandt werden, z. B. unter Nutzung von Telex, Teletex oder Telefax. Nutzen
Die Integration von Telefon und Datenverarbeitung erlaubt eine integrierte Sachbearbeitung. Es istein bedarfsgerechter und fließender Übergang möglich von heuti ger Ausstattung zu Mehrdienste-Endgeräten, außerdem eine flexible Anpassung an entsprechend verbesserte Ausstattungen bei den Geschäfts-
partnern (z. B. Kunden, Einzelhandel, Zulieferer).
Zustellung von Rechnungen, Bestätigungen, Mahnungen etc. per Telema-
tikdienst oder Electronic Mail (z. B. im engeren Firmenverbund) vermeidet Wartezeiten und Medienbrüche.
»Rückruf bei Besetzt« (z. B. bei Nachfragen innerhalb der Firma): Beim Rückruf werden automatisch die Kundendaten aufgeschlagen. Ähnliche Situationen — mit etwas anderen Vorzeichen — ergeben sich im Verhältnis mit Lieferanten und ausstehenden Lieferungen. Ähnliche Situationen ergeben sich auch im Telemarketing: aus der Akquisitionsdatei des Rechners heraus wird die TK-Anlage veranlaßt, Telefonverbindungen zu Interessenten herzustellen.
94
Glossar Begriffserklärungen mit ergänzenden Anmerkungen Basisanschluß:
Teilnehmeranschluß am ISDN, an dem — unabhängig voneinander — zwei Verbindungen gleichzeitig abgewickelt werden können. Bildtelefon:
Ein Gerät, das es ermöglicht, beim Telefonieren den Gesprächspartner auch zu sehen. Ein ISDN-Bildtelefon-Dienst befindet sich bei der DBP Telekom in Vorbereitung. Bei ISDN setzt derzeit die Übertragungsgeschwindigkeit von 64 kbit/s gewisse Qualitätsgrenzen. Bilder, die sich nicht oder nur langsam bewegen, sind relativ gut übermittelbar, rasch und stark bewegte Bilder, z.B. von TV-Oualität, dagegen nur mäßig. B-Kanal:
Im ISDN der Leitungsanteil, der zur Übertragung von Nutzinformation verwendet wird. Erlaubt Übertragungsgeschwindigkeiten von maximal 64 kbit/s. Siehe auch »D-Kanal«. Breitbanddienste:
Dienste,
die
Breitband-Übertragungstechnik,
schwindigkeiten
Kabelfernsehen.
von
mehreren
Mbit/s,
nutzen,
d.h.
Übertragungsge-
z. B. Videokonferenz,
Breitbanddienste sind an sich keine neuen Dienste (z.B. neben den Telematikdiensten), sondern Dienste mit einer anderen Qualität. Eine Video-
bildübertragung beispielsweise ist mit Breitbandtechnik feiner, brillianter und schneller machbar als mit Schmalbandtechnik. Breitbandtechnik verwendet heute im allgemeinen Glasfasern. ISDN wird zwar zunächst mit »schmalbandigen« 64-kbit/s-Kanälen aufgebaut, soll aber nach Plan später um Breitbandtechnik erweitert werden. Der Übergang zur Breitbandtechnik wird sich für die Allgemeinheit erst nach 2000 vollziehen. Bus: Siehe So-Bus. 95
CCITT: = Comite Consultatif International T&l&graphique et T&l&phonique. Internationales Normungsgremium der Fernmeldebehörden, Betreiber öffentlicher Netze und anderer interessierter Körperschaften. Erarbeitet Empfehlungen, die in Farbbüchern veröffentlicht werden (zuletzt: Blaubuch,
Genf 1989). Die Standards zu ISDN haben ihren Ursprung im CCITT. Die ISDNEmpfehlungen des CCITT bilden die gemeinsame Basis für Euro-Standards, nationale Normen, Industriestandards usw. zu ISDN.
Computer-unterstützte Telefonie: Anwendungen, bei denen sowohl ein Telefon als auch ein Computer benötigt wird und bei denen beide Geräte eng zusammenwirken. Beispiele: aus einer EDV-Applikation heraus wird ein Telefonanruf veranlaßt; oder ein Telefonanruf veranlaßt den Computer, gewisse Daten herauszusuchen. Realisierbar beispielsweise durch Kopplung von DV- und TKAnlagen (wobei sich die Arbeitsplatzgeräte nicht ändern) oder mittels eines Mehrdienste-Endgeräts am Arbeitsplatz. CSTA: = Computer Supported Telephony Application. Siehe Computer-unterstütze Telefonie.
Datenkommunikation: Hier verstanden als alle nicht-sprachliche Kommunikation; schließt somit
Text- und Bildkommunikation in sich ein, z. B. Telex, Teletex, Telefax, Bildschirmtext, Electronic Mail, Rechnerdialog, Temex etc.
Datenpaketvermittlung: Siehe Paketvermittlung. Datenübermittlungsdienst: Ein Telekommunikationsdienst, der lediglich die Datenübertragung von
Teilnehmeranschluß (»Netzabschluß«) zu Teilnehmeranschluß abdeckt.
Für die Kompatibilität der angeschlossenen Endgeräte Sache der Teilnehmer (anders als bei Telediensten).
zu sorgen, ist
Datex-P: Datenübertragungsnetz der DBP mit Datenpaketvermittlung. Um sich an Datex-P (Hauptanschluß) direkt anzuschließen, benötigt man ein Endgerät mit X.25-Schnittstelle. Daneben gibt es Anwahlmöglich96
keiten über verschiedene andere Netze, u.a. kann ISDN als Zubringernetz zu Datex-P benutzt werden. Datex-P verfügt über zahlreiche Auslandsverkehrsbeziehungen und wird auch langfristig weiter ausgebaut. Dienst: (= Telekommunikationsdienst, Fernmeldedienst) Das, was ein Netzbetreiber seinen Kunden bietet, um ein bestimmtes Kommunikationsbedürf-
nis zu befriedigen. Z. B. bietet die DBP den Telefondienst zum Zwecke
des Telefonierens und den Teletexdienst zum Zwecke der Textübermitt-
lung (nach bestimmten Regeln) an. Beispiele aus dem nicht-öffentlichen
(z. B. betriebsinternen) Bereich sind: ein privater (evtl. herstellerspezifi-
scher) Electronic Mail-Dienst zur Verteilung von Hauspost oder Störungsmeldedienst.
ein
Diensteintegration: Mit Bezug auf ein Netz: die Abwicklung verschiedener Telekommunikationsdienste über ein Netz. Für den Anwender sind darüberhinaus von Bedeutung: die Kombinierbarkeit verschiedener Diensten in einem Endgerät (> Mehrdienste-
Endgerät) und in einer Applikation. Dienstmerkmale:
Hier: technische Merkmale eines Dienstes (im Unterschied zu z.B. admi-
nistrativen Merkmalen). Beispiele: Durchwahl zu Nebenstellen, Rufnummernanzeige, Konferenzverbindung, Gebühreninformation, Auskünfte, Ansagen, Nachrichtenübermittlung mit Zwischenspeicherung usw. Die Realisierung kann im Netz, in einer TK-Anlage oder einem Endgerät erfolgen; deshalb spricht man — mit Blick auf die Leistung von Anlagen oder Endgeräten — auch oft von »Leistungsmerkmalen« (siehe dort). Digitalisierung: In technischen
Systemen:
der Übergang
von
einer analogen
zu einer
digitalen Informationsdarstellung. Dabei bedeutet Digitaldarstellung, daß die anfallenden Signale, seien es Ton-, Bild-, Text- oder andere Signale, immer in irgend welche Zeichenfolgen, die letztlich aus Binärzeichen (= Bits) bestehen, gewandelt (= kodiert) werden.
Hauptvorteil: Man gewinnt eine Darstellungsform, die sich mit »Universalmethoden«
(insbesondere
Mikro-Prozessoren)
rasch
und
wirt-
schaftlich verarbeiten läßt. Die digitale Übertragungstechnik erlaubt auch einen besseren Schutz gegen Störsignale. 97
D-Kanal:
Im ISDN der Leitungsanteil, der hauptsächlich für die Steuerung einer Telekommunikation (Signalisierung, Zeichengabe) bestimmt ist. Siehe auch »B-Kanal«. Es ist vorgesehen, den D-Kanal auch für Datenübertragungen kleineren Umfangs mitzunutzen, bei Übertragungsgeschwindigkeiten von maximal 16 kbitls. D-Kanal-Protokoll: Siehe Protokoll. Electronic Mail: (Elektronische Post) Ein Telekommunikationsdienst zur Übermittlung von (Text oder Fax)-Mitteilungen zwischen Personen (oder zwischen DV-
Anwendungen). Der Absender sendet eine Mitteilung an den elektronischen Briefkasten des Empfängers; der Empfänger muß sie dort abrufen. Vgl. auch Voice Mail. Endgerät: Hier das Kommunikationsgerät, an dem der Benutzer direkt arbeitet, z. B.
ein Telefon (nicht aber eine TK-Anlage).
ETSI: = European Telecommunications Standards Institute. Europäisches Normungsinstitut für Telekommunikation. Euro-ISDN: = Europäisches ISDN. 1989 wurde von den europäischen Netzbetreibern ein »Memorandum of Understanding (MOU)« unterzeichnet, indem sie übereinkamen, dafür zu
sorgen, daß im Jahre 1992 europaweit Euro-ISDN-Dienste angeboten werden können. Die dafür erforderlichen Standards sind im »ETSI Basic Guide on the European ISDN« zusammengestellt. Fernzeichnen:
Übertragung von Skizzen und Zeichnungen im Dialog mit dem Partner. Ein dafür geeignetes Endgerät verfügt über Zeichentableau und Display. 98
Festverbindung: Dauernd bereitgestellte oder auf Anforderung fallweise bereitgestellte Verbindung. Gegensatz: Wählverbindung (steht nicht dauernd bereit, sondern wird bei Bedarf gewählt). ISDN
bietet
als
Besonderheit
die
sog.
semipermanente
Verbindung
(»Festverbindung der Gruppe 3«). Das ist eine 64-kbit/s-Verbindung, die bei der DBP
Telekom für zwei vorab festgelegte
Universalanschlüsse
beantragt wird und danach vom Teilnehmer fallweise eingerichtet werden
kann.
Gateway: Ein Übergang zwischen zwei Netzen, z. B. einem Lokalen Netz (LAN) und einem öffentlichen Netz. In der Regel wird dafür ein eigener Rechner vorgesehen. Je stärker sich die
beiden
Netze
(in ihren
Kommunikationsprotokollen)
voneinander
unterscheiden, desto komplexer wird der Gateway und desto mehr davon schlägt auf den Benutzer durch. Inhausbereich:
Der Firmen-, Betriebs- oder Institutions-interne Bereich; ist nicht unbe-
dingt auf ein Gebäude beschränkt, sondern kann auch mehrere geographisch verteilte Standorte überdecken. Inhausnetz:
Anwender-eigenes
Netz
für betriebsinterne
Zwecke
reich«); kann entweder nur mit privaten Leitungen
(im
»Inhausbe-
(z. B. einem LAN)
oder auch unter Einbeziehung postalischer Wege (z. B. einem Anwenderdatennetz) realisiert sein.
ISDN: = Integrated Services Digital Network = dienste-integrierendes digitales Fernmeldenetz. International, im CCITT geprägter Begriff zur Bezeichnung
eines
modernisierten,
öffentlichen
Fernmeldenetzes,
seiner Digitalisierung sowohl sprachliche Nachrichten zu übertragen vermag.
als auch
das
wegen
nicht-sprachliche
ISPBX: = Integrated Services Private Branch Exchange = ISDN-fähige Nebenstellenanlage. Siehe TK-Anlage. 99
LAN:
= Local Area Network = Lokales Netz. Ein nicht-öffentliches Datenkommunikationsnetz von geringer räumlicher Ausdehnung, z. B. in einem Gebäude oder Gebäudekomplex. In der Regel werden LAN mit Hilfe eines eigenen Kabels mittlerer oder hoher Datenrate realisiert, das an allen zu verbindenden Stationen vorbeigeführt wird. Verbreitete Typen von LAN sind Ethernet-Systeme und Token-Ringe. Leistungsmerkmal: Technisch-betriebliche Eigenschaft einer Anlage oder eines Endgerätes, die für den Benutzer als Funktion in Erscheinung tritt. Beispiele: Kurzwahl, Anrufumleitung, Anklopfen, Ruhe vor dem Telefon, Anruferiden-
tifikation, Geschlossene Benutzergruppe, Lauthören, Anzeige »Nachricht Wartet«, Termineinrichtung usw. Einige Merkmale sind dienstspezifisch, andere sind für mehrere Dienste relevant. Leistungsmerkmale sind in der Regel aus einer Liste selektierbar und einzeln (oder paketweise) zu bezahlen (bei DBP Telekom bzw. beim Lieferanten einer TK-Anlage oder eines Endgerätes).
Leitungsvermittlung: Vermittlung wie im Telefonnetz, wo für die Verbindung zwischen zwei Teilnehmern eine bestimmte Leitung (oder zumindest ein fester Anteil)
reserviert und für die Dauer der Verbindung beibehalten wird, gleichgültig, ob darüber ständig Information übertragen wird oder nicht. Eine Alternative dazu ist Paketvermittlung (siehe dort). Mailbox: Elektronischer Mail.
Briefkasten,
elektronisches
Postfach.
Siehe
Electronic
Mehrdienste-Endgerät: Endgerät,
das technisch
gerichtet ist.
für mehrere
Telekommunikationsdienste
ein-
Multimedial: Bezieht
sich auf die Darstellung,
Verarbeitung,
Kommunikation
und
Speicherung von Information in verschiedenen medialen Aufbereitungs-
formen: Text, Daten, Grafik, Stand- und Bewegtbilder, Sprache und Ton.
100
Nebenstellenanlage:
Ein privates Vermittlungssystem, das in erster Linie dem Telefonieren dient. Die Anlage verbindet interne Sprechstellen (die sog. Nebenstellen) untereinander und mit dem öffentlichen Telefonnetz. Der Begriff ISDN-Nebenstellenanlage bezeichnet eine am ISDN ange-
schlossene Anlage, er wird allerdings mehr und mehr durch den Begriff TK-Anlage (siehe dort) ersetzt.
OSI: = Open
Systems
Interconnection.
Bezeichnet
die
Fähigkeit,
unter-
schiedliche Systeme (u. a. solche verschiedener Hersteller) miteinander
zu verbinden. Gleichzeitig sind damit bestimmte allgemeine Prinzipien
verbunden
(OSI-Referenzmodell,
-Protokolle,
-Anwendungen),
denen
die Systeme gehorchen müssen, damit eine ungehinderte Zusammenarbeit möglich wird. Das
OSI-Konzept
wurde
seinerzeit für den Bereich der Datenkommu-
nikation entwickelt. Die ISDN-Entwicklung ist weitgehend unabhängig davon gelaufen. Gegenwärtig wird an einer stärkeren Verschmelzung beider Bereiche gearbeitet. PAD:
= Packet Assembler and Disassembler = Paketier- und Depaketiereinrichtung. Anpassungseinrichtung, um ein nicht paketvermittelnd arbeitendes Endgerät am
betreiben.
einem Paketvermittlungsnetz (wie Datex-P) zu
Paketvermittlung: Eine in Datennetzen angewandte Technik, wobei die zu übermittelnde
Nachricht auf dem Übertragungsweg in sog. Datenpakete unterteilt und in den Vermittlungsknoten zwischengespeichert wird. Im Unterschied zu Leitungsvermittlung (siehe dort) gibt es dabei keine beständig durchgeschaltete Verbindung zwischen Sender und Empfänger. PBX:
2
Pa
= Private Branch Exchange = Nebenstellenanlage. Fi
’
PC: = Personal Computer. Hier verstanden als beliebiger Afbeitsplatzrechnaf,. 9
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I.
3452
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Primärmultiplexanschluß: Teilnehmeranschluß am ISDN, an dem — unabhängig voneinander — bis zu 30 Verbindungen gleichzeitig abgewickelt werden können. Protokoll:
Ein wohl-definiertes Verfahren für die Kommunikation zweier technischer Einrichtungen miteinander, welches für alle denkbaren Fälle deren Verhaltensweisen im Vorhinein festlegt.
Zum Beispiel beim ISDN dient das D-Kanal-Protokoll (oder Signalisierungsprotokoll) dem Informationsaustausch zwischen Teilnehmer-Endgerät und Netz über Verbindungsauf- und -abbau, Dienstmerkmale u.a.m.
Festlegungen dazu gibt es u.a. beim CCITT, beimETSI, beider DBP (z.B.
I TR 6, 12 TR 7) und beim ZVEI (z.B. DKZ-N1, DKZ-N2). Um sich verstehen zu können, müssen Endgerät und Vermittlungseinrichtung Jeweils das gleiche Protokoll verwenden. Eine Vielzahl von Protokollen erschwert also den flexiblen Einsatz und Austausch von Endgeräten beim Anwender. Je nach Telekommunikationsart können zusätzlich zum D-Kanal-Protokoll im B-Kanal weitere Protokolle erforderlich sein. Beim Telefonieren
ist das nicht der Fall, bei den Telematikdiensten sind die Protokolle mit
dem Dienst festgelegt (Teil der Zulassung) und beim Datenübermittlungsdienst obliegt jeweils den Teilnehmer-Endeinrichtungen die Vereinbarung und Verwendung kompatibler Protokolle im B-Kanal. Server: Eine Einrichtung an einem LAN oder an einer TK-Anlage, die bestimmte
Dienste für eine größere Zahl von Benutzern zentralisiert bereitstellt (sie »bedient«). Beispiele sind File Server, Print Server, Mail Server, Teletex/
Telefax Server, Communications Server. Schnittstelle:
Trennlinie zwischen zwei Einrichtungen (Gerät, Netz, Adapter etc) , samt
aller hier geltenden Festlegungen über physikalisch-elektrische Eigenschaften der Verbindung und über die Art und Bedeutung der darüber
ausgetauschten Signale.
Wichtigste Kategorie ist die Benutzer-Netz-Schnittstelle; sie markiert die Grenze zwischen dem Endgerät des Teilnehmers und dem Netz (genauer: einem wohldefinierten Anschlußpunkt, »Netzabschluß« genannt). Für
den Anwender repräsentiert diese Schnittstelle das gesamte ISDN. Bei-
spiele: Die So-Schnittstelle ist die Gesamtheit aller Festlegungen für den 102
Betrieb von Endgeräten am ISDN-Basisanschluß, die S>-Schnittstelle entsprechend für den Primärmultiplexanschluß. Die X.21-Schnittstelle betrifft den Anschluß an Datex-L, die X.25-Schnittstelle den Anschluß an Datex-P. Diese Schnittstellen sind international genormt. Eine andere Art von Schnittstelle ist die Leitungsschnittstelle; sie befindet sich auf der Zubringerleitung vom Netzinneren zum Ort des Teilnehmers. Sie tangiert den Teilnehmer nur dann, wenn die Netzleitung quasi übergangslos in das Endgerät mündet. Beispiele: Die Uxo-Schnittstelle findet sich im öffentlichen ISDN (Basisanschluß), die U,o-Schnittstelle an TKAnlagen. Diese Schnittstellen sind nicht international genormt. So-Bus: Der sog. passive So-Bus ist eine Verkabelungsart beim Teilnehmer, die es erlaubt, an einem ISDN-Basisanschluß bis zu 8 Anschlußdosen vorzuse-
hen und darüber mehrere Endgeräte gleichzeitig in Betrieb zu haben. So-Schnittstelle: Siehe »Schnittstelle«. S,-Schnittstelle: Siehe »Schnittstelle«.
Teledienst: Ein Telekommunikationsdienst, der den Nachrichtenaustausch von Be-
nutzer zu Benutzer komplett - einschließlich der Endgerätefunktionen — abdeckt. Beispiele: Telefon-, Teletex-, Telefax-, Bildschirmtextdienst. Im
Unterschied dazu siehe Datenübermittlungsdienst. Um volle Kompatibilität von Benutzer zu Benutzer zu erreichen, sind für Teledienste durchgängig durch alle Schichten standardisierte Protokolle festgelegt. Diese Protokolle müssen auch in den Endeinrichtungen vorhanden sein. Telematikdienst: Teledienst für nicht-sprachliche Kommunikation (außer Telex). Beispiele: Teletex-, Telefax-, Bildschirmtextdienst.
Terminaladapter: = Endgeräte-Adapter. Anpassungseinrichtung
zwischen einem ISDN-
Anschluß und einem Nicht-ISDN-Gerät, das am ISDN betrieben werden soll. 103
TK-Anlage: = Telekommunikationsanlage. Ein privates Vermittlungssystem, das einem System für Telefonie beruht. Vermag wegen der Verwendung Digitaltechnik auch nicht-sprachliche Nachrichten zu übertragen eignet sich deshalb zur gleichzeitigen Nutzung mehrerer Dienste verschiedener Netzzugänge.
auf von und und
Universalanschluß:
Der Teilnehmeranschluß am öffentlichen »Universalnetz« ISDN. Es gibt ihn als Basisanschluß oder Primärmultiplexanschluß. Er kann sowohl für gewählte als auch für semipermanente Verbindungen (siehe Festverbindungen) benutzt werden. Ugo-Schnittstelle: Siehe »Schnittstelle«.
U,o-Schnittstelle: Siehe »Schnittstelle«. Voice Mail:
= Sprachmitteilungsdienst. Die Speicherung und Übermittlung gesprochener Mitteilungen. Ein Anrufer hinterläßt für einen gerade nicht erreichbaren Teilnehmer eine Mitteilung (in der Voice Mail Box = Sprachbox des Empfängers); der Empfänger kann sie abhören. Vgl. auch Electronic Mail. X.21:
= Schnittstelle für Daten-Endgeräte, die am Datex-L betrieben werden und für Teletex-Endgeräte am bisherigen Teletexnetz (im IDN). X.25: = Schnittstelle für Daten-Endgeräte, die am Datex-P (Hauptanschluß) betrieben werden. X.400: = Eine Serie von Empfehlungen des CCITT zu Elektronischen Mitteilungssystemen (sog. Message Handling Systems MHS oder Mail-
box Systems). Die X.400-Empfehlungen normen den Verkehr zwischen Mitteilungssystemen und verfolgen damit den Zweck, unterschiedliche, häufig indi104
viduell auf DV-Anlagen oder PCs realisierte Mailbox-Systeme miteinander kommunikationsfähig zu machen. Die Deutsche Bundespost bietet unter dem Namen
Telebox einen (auch mit X.400-Protokollen arbeiten-
den) Mitteilungsdienst an. ZVEI:
— Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.
105
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108
Die Autoren Johann Bialetzki, geboren 3. 4. 1952, Physik-Studium an der Friedrich Alexander Universität Erlangen, seit 1979 bei Philips Kommunikations Industrie AG, bis 1988 beschäftigt mit der Entwicklung von TV-Übertragungssystemen, danach im Bereich Technische Planung/Marketing mit der Spezifikation von audio-visuellen Endgeräten. Rolf Bocher, Dr.-Ing., Vertriebsdirektor für private Sondernetze bei der
Siemens AG München, Promotion an der Technischen Universität Stutt-
gart, ab 1966 Entwicklungschef für elektronische Büromaschinen bei einer Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH, 1971 bis 1986 verschiedene Managementfunktionen bei Standard Elektrik Lorenz AG, Mitglied der VDEJ/ITG, des German Chapter of the ACM, seit 10 Jahren Vorsitzender
des REFA-Fachausschusses Elektrotechnik.
Hans Peter Fröschle, M.A., geboren 1956, Studium der Politikwissenschaft,
Soziologie und Volkswirtschaftslehre an der Universität Stuttgart, seit 1985 wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 1988 Leiter der Forschungsgruppe »Telematikanwendungen« am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), Stuttgart. Winfried Hofmann, Prof. Dipl.-Ing., geboren 1940, Studium der Feinwerktechnik an der Ingenieurschule Frankfurt am Main, Studium der Regelungstechnik
an der TH
Darmstadt,
Leiter der »Bereichsfunktionen« Kommunikation;
Main.
seit 1989
seit 1968 bei Hoechst
in der Ressortgruppe
Honorarprofessor
an der FH
AG,
derzeit
Informatik und Frankfurt
am
Klaus Lenz, geboren 27. 10. 1954, von 1975 bis 1979 Betriebsleiter bei Postämtern, von 1979 bis 1992 bei Messerschmidt-Bölkow-Blohm Projekt-
leiter für Pilotprojekte in der Telekommunikation und im Daten- und Produktionsmanagement, seit 1992 Geschäftsführer der TSS Telecommunication- & Security-Systems Consultancy GmbH.
Petra Nietzer, Dipl.-Math., geboren 1963, Mathematik-Studium an der Universität Augsburg, von 1988 bis 1989 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Informatik II der Universität Augsburg, seit 1990 wissen-
schaftliche Mitarbeiterin der Abteilung »Verteilte Systeme« an der Fakultät für Informatik der Universität Ulm. Mitglied bei GI, VDE, ITG.
109
Peter Schulthess, 1969 Diplom Elektrotechnik an der ETH Zürich, 1978 Promotion, 1979 IBM Research (Advanced SNA Communication), von 1980 bis 1983 Informatik ETH Zürich (Kommunikationssysteme und Rechnerarchitektur), von 1983 bis 1989 Professor für Praktische Informatik
an der Universität Augsburg, seit 1989 Leiter der Abteilung »Verteilte Systeme« an der Universität Ulm. Hartmut Thomalla, Dr. Ing., geboren 1953, Studium der Elektrotechnik an der Ruhr-Universität Bochum, Promotion ebenda, von 1988 bis 1990 zu-
nächst Mitarbeiter in der Entwicklungsabteilung für Telekommunikation der Nixdorf AG in München, seitdem tätig im Bereich »Private Weitverkehrsnetze« der Siemens Nixdorf AG, Mitglied im VDI. Manfred Weiss, Dipl.-Ing., Studium der Elektro- und Nachrichtentechnik
an der Universität Stuttgart, Diplom 1976, seit 1977 bei ALCATEL-SEL in
der Entwicklung von Datenendgeräten, seit 1988 Leiter und Koordinator des RACE-Projektes R 1038 über Multimedien,
Kommunikation, Verar-
beitung und Darstellung, und verantwortlich für die Forschungsaktivitäten im Bereich der Multimedia-Endgeräte und deren Anwendung.
110
net ist die Zeitschrift
für angewandte
Telekommunikation.
net richtet sich an Kommunikations-Manager, Organisatoren und Informatiker in allen Wirtschaftsbereichen. net informiert in praxis-
nahen Beiträgen,
Anwendungsberichten, Reportagen und Veranstaltungsberichten über alle Aspekte des professionellen Einsatzes moderner Informationsund Kommunikations-
0327219
systeme.
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merkmale der Endgeräte und die Entwicklung der Endgeräte-Märkte werden allgemeinverständlich dargestellt. Mögliche Akzeptanzprobleme für Mobilfunk-Technologien werden genauer untersucht und die sich abzeichnenden Perspektiven für PCN aufgezeigt. Mobilfunk-Erfahrungen in anderen Ländern und Folgerungen daraus für die Bundesrepublik runden die Darstellung ab.
R. v. Decker’s Verlag, G. Schenck
Postfach 102640 - Im Weiher 10 - W-6900 Heidelberg 1
0328835
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angeln! Telekommunikation Ran
Das vorliegende Buch wurde von einer Fachgruppe der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) im VDE erarbeitet. Die Mitglieder sind Anwender aus der Wirtschaft, Mitarbeiter von Firmen der Telekommunikationsindustrie, aus dem Bereich der Forschung und der Arbeits-
wirtschaft und Organisation. Es wendet sich an geschäftliche
und
gewerbliche Anwender von Telekommunikationsdiensten, insbesondere den Mittelstand und das Kleingewerbe. Ausgehend von der heute gegebenen kommunikationstechnischen Praxis wird auf qualitative Kosten/Nutzengewinne, die sich für den Anwender aus
einem ISDN im öffentlichen und privaten Bereich ergeben hingewiesen.
können,
Das Buch möchte ®
Beispiele und Vorschläge dafür angeben, wie heute kommerzielle Anwendungen und Inhausnetze aus ISDN ziehen können bzw. sich daran anpassen lassen;
@
Vorschläge für einen Einstieg in neue ISDN-Anwendungen im Inhausbereich machen, primär bei Kleinanwendern, die bisher kein Inhausnetz betreiben;
®
die Möglichkeiten des Zusammenwirkens von Inhausnetzen und Öffentlichen ISDN aufzeigen (und zwar aus Anwendungssicht und unabhängig von einzelnen Herstellerlösungen);
®
die Möglichkeiten der Kopplung einzelner, über ein öffentliches ISDN aufzeigen.
lokaler
Darüberhinaus möchte es auch die Hersteller und Endgeräten und Inhaus-Systemen ansprechen.
übliche Vorteile
Inhausnetze
Lieferanten
von