157 109 28MB
German Pages 160 [84] Year 1964
HANDBUCH DES ALTPERSISCHEN VON WILHELM BRANDENSTEIN UND
MANFRED MAYRHOFER
1964
OTTO HARRASSOWITZ · WIESBADEN
INHALTSVERZEICHNIS Vorwort
XI
Einl eitung § 1 Arisch und indogermanisch, Einwanderung der Irani.er, früheste Geschichte . § 2 Die Achaemeniden, ihre Stammtafel . . . § 3 Ausdehnung des persischen Weltreiches § 4 Mazdaismus, Za.ra.füustra, die alten Götter, Welte.nscha.uung des Da.rius; Monatsnamen . § 5 Verbreitung des Iran., ira.n. Dialekte, Awesta. . § 6 Das Medische und seine Unterscheidung vom Ap., Dialektologie der Le.utgruppen *sy und *tr . . § 7 Das Mittelpersische {Pehlevi), das Ne upersische § 8 Verbreitung der ap. Inscbrift.en § 9 Literatur i.Iber das Ap. . Die Schrift
§ 10 Erfindung der a.p. Keilschrift unter Darius, Verwendung des Aramäischen. Charakteristik der ap. Keilschrift § 11 Umschrift und La.utwert, Umschrift des Ela.mischen,. Gegenüberstellung der Zeichenwerte :ii:n NeuelMO. und Alt.elam. . § 12 Entzifferung der a.p. Keilschrift, die ·drei Versionen (Akka.disch, Elamisch, Altpersiscb) : . . . § 13 Metrisches in den e.p. Inachriften
Lautlehre
0 O�to Harrassow:11:z, Wlesb&den 196• .Alle Rechte vorbehalten Photogr11,phlscbe und photom""h�he Wiedergabmnes c. 645-590 Arsa.mes c. 590-559 Kambyses 1. c. 602--559 Hysta.spes Kyr os 11 559-529 Dareios 1. 522-486'ßa.) Kambyses II. 529-522 Xerxes 486-465 23) .Axt.a.xerxes I. 465-424M) Dareios II. 423-404 Artaxerxes II. 404-359 Arlaxerxes lli. 359-338 .Arses 338-336 Dareios III. 336-331Ma) Über die Namensformen möge folgende Liste Ausknnft geben; in ihr haben wir an ersl;er Stelle die ap. Formen, an zweiter die griech., an dritter die la. teinischen. 1") RLA I S. 198. . .. =) .Akkad. Gimiri bezeichnet in den Acbaem.ellldente:rlen skytb.ische Stamme (vor allem die Se.ken). _ . 2l) Fü r diese Gleichsetzung mit ausführlicher Begründung F. W. Komg, .Älteste Geschichte der Meder und Perser (1934) 30.-32. 22) Na.eh E. Weidner a.a.O. (König a..a..O. S. 60 datiert um 25 bis 30 Jahre hö her) und A. T. Olmstead, History of the Persian Empire (1959). 22&) Noch vor dem Tode des Kambyses he.t Pseudo-Smerdis die Herrschaft an sich gerissen und wurde (522) König. Da.rius griff ein, tötete den Usurpator und erklärte (§ 14 der Bagiste.n-Inschrift), daß er nach dem. Willen d�s Öre.ma.zdä K �nig _ geworden war. Dies gescha.h im September 522. Die ve �chiedenen Aufstande konnte er aber im wesentlichen erst im Laufe eines Jahres niederscltlagen. n) Xe:rxes wurde schon zu Lebzeiten eeines Vaters De.rius, nämlich um 4��• „König" (nichb „Großkönig") und Mi.tregent; s. F. W. König, Der falsche Be.rdiJa · (Wien 1938) 95f. . 24) Zwischen .Art,axer,;.:es I. und De.rius TI. gab es noch die ganz kurzen Regie Monate). (61/z Sogdia.nus und rungsdaten von Xerxes TI. (45 Tage) tu) Wie zuletzt F. Sohachermeyr, Alexander der Großa (1949) 513, Anm. 167, gezeigt hat, wurde dieser König iro Juli 331 ermordet.
6
Einleitung
[! 2. 3
HaofimaniJ, 'Axa:tµM').;;, Achaemenes Öi&pi.f, Ti:W'm].;, Tei,spe,s KuruJ, Ktipoc;, CyrusUt.) .Ariyiiramna, 'Aptap&.µVJJ.;;, .Ariaramne.s Kamlni,jiya, Ka:µ.ßU O"tj,;, Oambyses .Ar.Jäma, •Apa&.µ'1].;, .Arsames Viltä&pa, 'ia"toia'ITT) .;, Hysta8pes Därayava'IJ.8, .6..11pe:tor;:, Darius Q!ayär8il, Eil:p�"'l)t;, Xerzu
.Arta!Jsayä,, •A�ep�l]c;, .Artazenes
§ 3. Die Ausd ehnu n g des per sischen Weltr e ich e s zur Zeit des Darius zeigt die beigefügte Karte21i). Der Weltreic hsgedanke im alten Orient, seine Verwirklichung durch Kyros 1. und durch Darius 1. kann hler nicht d argelegt werden. Dariua zä.h.It die Länder (dahyäva, Einzahl dahyau! f.), die ihm unter tan sind, in mehreren seiner Inschriften auf, wobei auifä.llt, daß kleine Differen zen in der Reihenfolge und in der Erwähnung bestehen26). Aber an erster Stelle :findet sich immer Persien und a.n zweiter Elam, die demnach die Kemla.nder sind. D� Prinzip der Anordnung ist nicht ganz durchsichtig, wenn auch die geographische Lage eine deutliche Rolle spielt. Die große Ausdehnung des Reiches hat keine ebenso große Verbreitung von Inschriften zur Folge gehabt; als besonders weit vom Zentrnm entfernt kann die Sue z-Kanal-Inschrift erwähnt werden27 ); jedoch sind die Befehle der Zen trale in der damaligen Diplomaten- und :Befehls-Sprache, nämlich im .Aramä ischen, auf leicht vergänglichem Material in die Länder geschickt worden. Davon hat sich im trockenen Klima von Ägypten einiges erhalten. Hier sind vor allem die Papyri von Elephantine zu erwähnen, in denen sich innerhalb des aramäischen Textes zahlreiche persische Au..-.drucke finden:t11). AufiaUend ist, daß diese von den unterworfenen Fremdvölkern durchaus nicht immer in der ap. Form übernommen wurden; so z.:B. cr«'t'p&.7nJi;;, das im Ap. �-piivä ZCb) Die Länge des u war in Griechenland Tradition; de.her liegt sie auch im. lat. Oyrue vor (metrisch durch Horaz, car:m. 2, 2, 17 gesichert). Doch könnte im Griech. eine Volksetymologie bestehen (gr. *xüpo;-; xi'.ipux; ,.Herr"). !'6) Nach H. H. Schaeder, Das persische Weltreich (Breslau 194.2). Der Aufse.tz ist, ohne Ks.rte, w:ieder abgedruc1"t bei H. H. Schaeder, Der Mensch in Orient und Okzident (München 1960) S. 48:ff. 18) O. Leuze, Die Ss.trapieneinteilung in Syrien und im Zweistromlande von 520320 (= Scbriiten der Königsberger Gel Ges., geiateswiss. Kl. 11, 4), Halle/S. 1935. F. Sa.rre-E. Herzfeld, Iranische Felsreliefs (Berlin 1910) bringen eine Karte „Ver such einer Rekonstruktion der Satrapieneinteilung des Dareios". ll7) Eine in Rumänien gefundene Inschrift behandelt J. He.rmatta, Acta Anti qua. 2 (Bude.pest 1964) 1-16; sie ist wohl verachleppt worden. 211) A. Ungnad, Aramäischer Papyrus aus Elephantine (1911); H. L. Strsck, ZDMG 65 (1911) 834; Driver, .Arama.ic Docu.mentsl (1957); W. Eilere, AfO 17 (1954--56) 32 2:ff., 18 (1957-.58) 125:ff.; J. Friedrich, DLZ 71 (1950) 16f. (ap. Wör te,).
§ 3]
}l:inleitung
7
8
Einleitung
[§ 3. 4
,,Reichshüter" heißt. Das bekannte Wort 1t«p&.öe:�Go; müßte im ap. *paridaidii f. ,,umwallter Lustgarten" lauten (erhalten ist aus späterer Zeit und mit schlech ter Orthographle paridayada-); aber das -G- weist auf einen a.nderen Dia.lekt hin, wohl das Med.; vgl. a.uch aw. pah-i-daezö. § 4. Der Religionsstifter Zaratbuetra. ist durch Friedrich Nietzsche, dem Namen nach und mit dieser Schreibweise, beka.nnt geworden. Im Aw., dessen älteste Texte wohl auf Z. selbst zurückgehen29, schreibt er sich Zara-lJ-U&tTO. Er lebte ungefähr 599-52230) und war da.her ein älterer Zeitgenosse des Groß königs Da.rius, von dem er aber nicht genannt wird. Der Einfluß seiner Lehre, des Ma.zda.ismus, auf Darius ist j e doch außerordentlich, was durch einige Tat sachen illustriert werden kann. 1. Bei Z. ist der höchste Gott .Ahurö Madif31), was man mit „der weise Herr" zu übersetzen pflegt. Er wurde auch kurzweg Mazda genannt. Bei Darius selbst heißt er echt pers. .Auramazda {ap. au wurde ö gesprochen), der nicht nur ein Hochgott ist (baga vazarka), sondern auch die einzige Gottheit3la), m.a.W. die alten Götter waren gestürzt worden und gehörten sozusagen der ,,heidni schen" Zeit an. Die religiöse Toleranz, die die Perser auszeichnete, führte dazu, daß z.B. Xer:xes; der Sohn des Darins, in einer späten Inschrift den Oramazilii ,.nebst den anderen Göttern" anredet; damit sind die Götter der anderen Völ ker gemeint und nicht etwa die alten heidnischen Götter. Denn deren Ver ehrung verbot Xerxes auf das strengste32 ). Wenn ein solcher Erlaß notwendig war, so zeigt dies, daß die alten Gött.er bei einigen Stämmen und wahrschein lich auch beim niederen Volk in der Persis heimlich weiter verehrt wurden. Die geschilderte Entwicklung hat ihren Niederschlag auch in der Sprache ge funden. Im ldg. haben wir das Wort *deiyos zur Bezeichnung für „Gott"; vgl. etwa. alat. deivos „Gott", ai. � .,Gott". Bei den Persern benützte man statt dessen baga, wahrend die alte Bezeichnung, die im ap. daiva (sprich diva) lautete, bereits die Bedeutung „Götze" a.ngenommen hatte. Auch im .Alt.a.w. wurde der Ausdruck daeva- für die alten Götter, die ebenfalls zu Götzen ge worden waren, verwendet. Im Jungaw. bezeichnet dieser Ausdruck bereits den Dämon, Teufel, ebenso das mp. div und so auch heute nocb 33). Obwohl der Mazda.ismus bis zum Einbruch des Islam die herrschende Religion war, konn ten sich Reste des alten Heidentums nicht nur- erhalten, sondern auch bedeu29) Texte mit Überset:l:ung und Kommentar bei H. Humbach, Die Gathe.s des Za.rnthustra (1959), ebenso bei J. Ducheane-Guillemin, Zoroa.stre (Paris 1948). 30) Ausführlich wurde dies begründet durch F. Altheim und R. Stiehl in der Zeitschriit für Religions- und Geistesgeschichte 8 (1956) 1:lf.; dies., Supplementum .Arn.maicum (1957) 21f.; dies., Die aramäiache Sprache 1 (1959) 86!. Sebr bequem ist die Zusa.mmenf8SSUng d=h F. Altheim, Za.rathustra und Da.reios (1960) 17:ff.; ders., Geschichte der Hunnen I (1959) 410f.; II (1960) 266, 279, 284; IV (1962) 168. Andere Auffassungen s. S. 10. 81 ) Zum Namen vgl. das Lexikon a. v. .A.:uramazda-. 11•) In DB § 62 he.t der elam. Text den Zusatz: 0., der Gott der Arier. 82 ) Der Text dieses Ediktes steht auf S. 88f. 33 ) H. S. Nyberg, a.a.O. S. 65. Vgl. auch de.a Lexikon e. v. daiva.
§ 4]
Einleitung
9
tend verstärken; dies zeigt sich schon bei .Arta.xerxes II. (404-359) in der Weise, daß der heidnische Gott Mitra wieder hoffähig geworden war. Sein Na.me er scheint in den Formen Mi]rra und Mitra, d.h. nicht in der a.p. Form, die in Persien mit dem Gott selbst verloren gegangen ist. Hingegen ha.t sie sich in Ela.m gehalten, wie die elamische Version zeigt: Mi-8..§a ist die Wiedergabe eines echt persischen *M i.fa; denn *t1' wird ap. zu y. Für das hohe Alter des Gottes Mitra sind der 11,i. Gott Mitn:ilz, und aw. MißrQ beweiskrii.ftig. M#ra ist auch ein Schwurgott bei der indischen Oberschicht im MitannireichM). Der (Jharakter des Mi!ra hat sich gegen die Spä.tentike zu verändert: Ml&pro; trägt den Beinamen Sol invictus, und np. mihr bedeutet in erst.er Linie „Sonne ". Ob dieser Gestaltwandel schon unter .Artaxerxes II. eingetreten ist, läßt sich nicht mehr mit Sicherheit erweisen. 2. In den §§ 54ff. der Ba.gista.n-Inschrift legt Darius seine Weltanschauung dar, die durchaus dem Me,.zdaismus entspricht. Nach diesem muß der Mazda ya.sna, der Verehrer des Orarnazdä, vor allem dxei Dinge üben, nämlich gutes Denken - gute Worte - gute Ta.ten; die schlechten Gegenstiicke dazu muß er a.ber bekä.mpfen86), sonst wird er bestraft. S o auch Darius. Auch die ständige Wiederholung, daß Ora.rnazdä (als Schöpfergott) diese Erde hier und jenen Himmel dort geschaffen ha.t, kehrt im Aw. mehrmals und wörtlich wieder. 3. Da im alten Kalender die Namen der Tage und Monate mit dem heidni schen Mythos verknüpft waren.oder nach den alten Göttern benannt waren, erforderte der durch Z. herbeigeführte Bruch mit dem Heidnischen neue Monatsnamen. Diese lauten bei Darius30): ad,11,ka,niJ M onat des Gra.bens der Bewa.sserungska.nile, el. ha-tu,-kan-na& Mona.t des Frllhlingsfestes pii,ravähara ]:,äig(a)rlü Monat des Knobla.nchsammelns Monat des Hitze-Standortes garma;pa,da*J,u,r(a)1UUHJ!}Jü nur ela.m.; s. Vorwort zum Lexikon nur ela.m.; s. Vorwort zum Lexikon *garmaba?,Ji§ Monat der Gottesverehrung baflayädis nur elam.; s. Lexikon und S. 151f. *vdrkazana Monat der Feuerverehrung äyiyädiya Monat des Namenlosen (Gottes�). Schaltmonat ( 1) anämaka *zamima nur ela.rn.; s. Vorwort zum Lexikon nur el.a.m.; s. Vorwort zum Lexikon *viya.!J:na 63; 34) .A. Goetze, Kult,urgeschlchte des Alten Orients, Kleinasien, 2. Aufl. (1957) P. Thieme, JAOS 80 (1960) 301:ff. Ba von Felaen am I. 35) F. W. König, Relief und Inschrift des Königs Da.reios gista.n (1938) 81:Ef. H) Die Namen und ihre Behandlung finden sich bei F. Altheim, Litere.tur und Gesellscha.ft im ausgehenden Altertum II (1950) 214:ff. Ferner G. G. Ce.meron, Per sepolis Treasury Tablets (Chicago 1948) 44f.; ders., JNES 17 (195S) 161:ff. - Zur Geschichte des iran. Kalenders vgl. S. H. Taqizadeh, BSOAS 14 (1952) 603:ff., 15 (1953) 393.
10
Einleitung
[§ 4.•
Die Gedankenwelt, die diese Namen verraten, ist rationalistisch oder ab strakt, die alten Bindungen an den Mythos sind völlig zerstört. Die neuen :Bezeichnungen sind Neuschöpfungen und nicht „gewachsen". Aber als Arta xerxes II. die V erebrung des heidnischen Mitra wieder aufnahm, sind damit wahrscheinlich auch die alten Bezeichnungen der Monatsnamen, die wohl im Volk noch weiter gelebt haben, offiziell zugelassen worden. Denn wir finden im np. Kalender z.B. mihr (< Gott Mi]>ra) als Bezeichnung des siebenten Monat.s. Das persische Jahr begann (und beginnt) mit dem März (ähnlich im alten Rom); demnach bezeichnet der erste Monat die Zeit Mitte März. bis Mitte April, der zweite Monat die Zeit von Mitte April bis Mitte Ma.i usw. Die Literatur über den Mazdaismus ist außerordentlich umfangreich. Hier sei DUl" das Wichtigste genannt. Tiefschurfend F. König, Christus und die Religionen der Erde, II. Bd. (1951), Abschnitt Die Religion des Zara.thustra, S. 607:ff. Das schon erwähnte Buch von J. Duchesne-Guillemin, La religion de J'Iran ancien, ist sehr umfassend und bringt den neuesten Stand; die Be handlung der gr. Quellen ist besonders wertvoll; der Vf. setzt Z. .,ungefähr um 600" an (S.137); ders. RE Supplement IX s.v. Weltschöpfung, Anhang Iranische Kosmogonien; G. Widengren, St&nd und Aufgaben der iranischen Religionsgeschichte I, Numen 1 (1954) 16:ff., II, Numen 2 (1955) 46:ff., ist ein sehr wertvoller Sammelbericht. - H. Lommel, Die Religion Zarathustras (Tü. bingen 1930) beschäftigt sich vor allem mit der religionsgeschicbtlichen Aus wertung der alt.eo Hymnen des Awesta. und setzt Z. in das 8. Jh. (S. 6). - A. Christensen stellt in der Kulturgeschicbt.e des Alt.eo Orients, Die Iranier (= Handbuch der Altertmnswissenschaft ill/I/ffi/1, München 1933) S. 213 die „Reform" Z.s in die Zeit zwischen 650 und 600; dort ausführlich die ältere Literatur. - E. Herzfeld, Zoroaster and bis world I (Princeton 1947) tritt nach ausführlicher Diskussion der verschiedenen Meinungen für das traditionelle Datum, nämlich 258 Jahre vor Alexander, ein und setzt Z. (S. 30) zwischen 670 und 500 an. - W. Henning, Zoroast.e:r (Oxford 1952) schließt sich dem traditionellen Datum an.-1. Gershevitch, The Avesta.n Hymn to Mithra (Cam bridge 1959) S. 9 setzt Z. ohne besondere Begründung etwas friiher an. - H. H. Schaeder, Gott und Mensch in der Verkündigung Za.ra.thustras, Festschrift für L. Ctn-tius (Stuttgart 1937), wieder abgedruckt in „Der Mensch in Orient und Okzident" (München 1960) 83:ff., ist der Anmcht, Z. habe vor dem 7. Jh. ge wirkt (S. 103). - W. Hinz, Zarathustra. (Stuttgart 1961) 23f., 247 (mit Lit.) ist der Meinung, das „Ja.hr Z.'s" sei 589/88 gewesen und bringt dafür beacht liche Argumente. Vgl. zu diesem Buch die ausführliche Besprechung von A. Closs, Anthropos 58 (1963). - Das großartige Werk von H. S. Nyberg, Die Religionen des alten Iran (Leipzig 1938) behandelt daa Werden des Mazdais mus im. Rahmen der älteren Religionen. § 5. Da.s Iranische hatte im. Altertum eine sehr große Verbreitung, die man rein geographisch durch zwei Zonen beschreiben kann. Der nördliche Gürtel reichte damals von Ostturkesta.n und dem Pamirgebirge bis nach Südrußland.
! 5J
Einleitung
11
57 In diesem weiten Raum lebten ha.upts.ichlich skythische Stämme ). Im Ap. werden sie Baken genannt (a.p. Sg. Saka). Da.rius fiihrt drei Sl;ämme an; die Skythen Süd.rußlands kennzeichnet er durch den Zusatz paradraya „jenseits des Meeres", womit das Schwarze Meer gemeint ist. In der Völkerwa.nderungszeit am Ende des Altertums kamen skythische Stämme bis nach Ungarn; in der Nähe von Kecskem6t an der Donau wurde 38 soga.r eine sa.rma.tische Inschrift gefunden ), deren Sprachform. es erlaubt, da.s Sarma.tische zum Ossetischen zu stellen. Von den Ala.nen (= Arier, ri: > l) wird uns berichtet, daß sie (mit den Goten) westwärts zogen. Ihr König Sangi ba.nus gehörte der Koalition an, die auf den ka.talaunischen Feldern in Frank reich gegen Attila. kimpfte39). Ungefähr 800 Jahre später wanderte der Stamm der Ja88en40 ) nach Unga.m41). Ein wichtiges sprachliches Kennzeichen dieser nördlichen Groppe ist der Plural auf -tai (--rcu), der sich besonders in Völkernamen bewahrt hat (os.set. heute noch -tä), z.B. im Namen der Sarmaten und im Osten z.B. Massageten {sogd. -t, yaghnöbi [Pa.mir] -t, in ij:wärezm -c), eine Endung, die auf ein fem. Abstraktum (Kollektivum) auf *-tä zuriickgeht'2). Von dieser Sprachenzone sind heute nur noch in einigen Retentionsgebieten Reste übrig geblieben (Pa. mir, Kaukasus), mit tiefgreüenden (formalen und le:rikaJischen) Unterschieden. Besser hat sich der südliche Gürtel gehalten, der damals wie heute von Afghanistan über Belutschistan nach Iran Wld Kurdistan reicht. Letzteres ist der Name für ein zusammenhängendes Sprachgebiet, aber nicht fiir ein selb ständiges_Land; denn es ist auf drei Reiche aufgeteilt wo:rden, nämlich West iran, Osttürkei und Nordwestirak, von kleinen Sprachinseln in angrenzenden Nachbarländern abgesehen. Die Aufspaltung in zahlreiche Dialekte war schon im Altertum vollzogeri 43 • Literarisch sind uns vom Altira.nischen vor allem das Ap. und das Awestische erhalten. Letzteres ist nach dem Awesta. benannt, dem heiligen Buch der Mazda-Religion, dessen ältester Kern, die Gäthäs (a.w. gii,fü f. ,,Lied" = ai. 87) M. Vasmer, Untersuchungen über die ält.e.sten Wohnsitze del' S1.a,ven I: Die ha.niel' in Südrußland (Leipzig 1923) 7ff.; del'S., RLV s.v. Skythen; J. Ha.rmatta, Studies in the Ltmguage of the Iranian Tribes in South RUBSia., Acta. Orienta.li6 I (Bude.pest 1952) 261ff.; L. Zguste.. Die Personennamen griechischer St.ädte der nördli;hen Schwarzmeerküste (Pra.he. 1955) 20ff.; T. Talbot Rice, Die Skythen (Köln 1957). ") F. Altheim, Aus Spät&.ntike und Chrutentum (1951) 61f.; del'S., Geschichte der Hunnen I (1959) 293:ff. *") F. Altheim, Geschichte der Hunnen IV (1962) 320. 40) Dieser Name iat dem der Oasen gleich. Dies ist der Name jenes Stammes, nach dem da.s Land Ossetien genannt wurde. Vom Landesnamen wiederum ist die übliche Bezeiobnung 088elen abgeleitet. U) J. N6meth, Eine Wörterliste der Jassen (Berlin 1959); F. Altheim, Geschichte der Hunnen IV (1962) 3ff. n) P. Tedesco, Ostira.msche Nominalflexion, ZII 4 (1925) § 85ff., bes. § 90, S. 151. Zu diesem Typus der Völkernamen jetzt auch E. M6or, BzN 14 (1963} 102. u) P. Tedesco, Le monde oriental 15 (1921) 184ff.
12
Einleitung
[§ 6. 6
§ 6]
Einleitung
13
g&hä f. ,,Gesang"), auf den Begründer des Mazdaismus, a.nf Zarathustra selbst zurückgeht« ). Da wir den Namen jenes Stammes nicht kennen, dem z. an gehörte, pflegt man seine Sprache nach dem heiligen Buch als „awestisch" zu bezeichnen, wobei darauf hinzuweisen ist, daß die Namensform das Awesta jung ist und eine Weiterbildung von mp. apa8tak „Befehl, Weisung'' dar stelJ.t'5). § 6. Vom Medischen sind uns nur Wörter und Namen iiberliefert, z.B. bei Herodot, aber immerhin genug, um uns vieHach zu gestatten, med. und pers. Formen auseinander zu halten. Dabei hilft uns der Umstand, daß es zuerst die Meder waren, die .Assyrien und BabyloJllen beherrschten; daher hat sich dort ein Dolmetscherwesen auf med.i.scher Grundlage entwickelt. Diese Tradi tion hatte zur Folge, daß die Dolmetscher bei "Übersetzungen aus dem Persi schen ins .Akkadische46 ) unübersetzbare Ausdrücke nicht in der persischen Form wiedergaben, sondern in der medischen. Dieses Verfahren erstreckte sich sogar auf Eigennamen. Der Name des Persers B(a)r-diya (= Smerdis) erscheint in der akkad. Übersetzung als Barzi'a, d.h. mit med. z statt des pers. d; denn im Med. erscheint *9h über g als z (= stimmhaftes z, nicht t8), während diese Palatalen im Pers. über *d zu d wurden (s. § 37). Anders entwickelte sich die Tradition der Dolmetscher in Elam. Da hier die P erser vom ersten Eindringen der lranier an die Herren wa.ren, übernahmen die ela.mischen Dolmetscher die unUbersetzba.ren juristischen und religiösen Ausdrücke oder die Eigennamen in der persi schen Form. Deshalb konnte es unter Umständen da.zu kommen, daß in der Persis neue Ausdrücke aufta.ucht.en. während das Elamische noch die alten Wörter als Lehnwörter besaß; so wurde ap. framii:nii „Befehl, Wei sung" mit tenim übersetzt (DNa. § 6), das auf ein zur Zeit d es Darius nicht mehr verwendetes ap. *daini.s zuriickgeht. Daß framiimii das jüngere Wort, ist, ergibt sich auch daraus, daß es sich bia heute erba.llien hat (np. farmiin „Be fehl"). Mit einer anderen Ableitung und damit auch mit einer anderen Bedeu tung haben wir *dainä „Religion" anzusetzen, welches im aw. daenä „Er kenntnis, Religion" erscheint und das im mp. und np. dm „Religion" seine Fortsetzung gefunden hat. Die Perser standen eine Zeitlang unter medischer Herrschaft; dies hatte zur Folge, daß med. Ausdrücke (besonders solche politischer Natur) ins Persische eindrangen, z.B. vispa,-m:na- ,,alle Stä-mme enthaltend", ein politischer Titel, der im Ap. *vi8a-dana- lautete, aber nur elam.. erhalten ist. Diese Dialekt mischung wurde im Verlauf der Zeit immer starker, besonders seitdem der politische Schwerpunkt Irans in das ehemalige medische Gebiet verlegt wurde.
Dah er setzt z.B. np. aßP „Pferd" das med. Q,/J'f/0, und nic ht das a.p. aßa „Pferd" fort; soga.r innerhalb einer Wortfamilie konnte es zu Mischungen kommen, z.B. ap. *bardä „Höhe" > np. bäl-0, ,,Höhe", aber med. *brza > np. burz „Höhe" (vgl. El-Wrz). Das Med. kann also durch mehrere Merkmale vom Ap. getrennt werden. Doch ist die Unterscheidung des Med. von den anderen iran. Dialekten oft nicht möglich. So ist z.B. die Entwicklung von idg. *ktt > ap nicht nur im Med. zu finden, sondern auch anderwärts"'): *ekr,too „Pferd" ist im. Med. zu M'f'O,, im Aw. zu ru'J}O geworden. Eine med. Besonderheit ist jedoch die Ent wicklung von idg. *stt > iran. hy. > med..J [während das Ap. uv aufweist(§ 40) und dasAw. X"]: med. *Jarnah. n. ,,Herrschaft.sglan:z" und -farn,ii,, ,,Herrschafts glanz besitzend" in Eigennamen wie Vindafarnä ('lvt«'f'EpV1Ji;), dem im Aw. der Ne.me V�-X"aM?ah,. entspricht48). Die Dialektologie der La.utgruppe tr ist verwickelt; tr wird im Ap. zu 9, das einen scharfen (gelängten 1) .s-Laut darstellt und das im Mp. und Np. zu .s wird; z.B. a.r. putra- ,,Sohn" > a.p. J'Uf4 > mp. pu,s, wahrend sich in den anderen Dialekten tr > ]>r wandelt, z.B. aw. P'IJ;{}ra, a.ber auch im Med.; dies erweist Jj8aJ,rita, der Name eines med. Königs; vgl. a.i. �nim „Reich", ap. eJa1am dss., aw. !J,sa]>rnn dss., mp. Ba]rr dss., np. /;ah,r „Stadt". Fern.er finden wir bei .Artaxerxes II. (§ 4/1) sowohl Mitra a.la auch MijJra. Die La.utgestalt frr gehört dem Med. und verwandten Dialekten an; wenn im. Np. mikr erscheint, liegt eine Fortsetzung der m.ed. Form vor. In eine ähnliche Richtung weist gr. MW-piu;. Die bei .Arta.xerxes II. erscheinende Form Mitra (mit erhaltenem tr) muß demnach erklärt werden; ebenso die damit zusammenhängende Tatsa.che, daß im. mp. Nordwesten, der sonst die spätmedische Entwicklung von ]>r > b,r zeigt, Mitr erscheint, de.s ein alter Rest ist, der sich a.ls ea.krales Wort. retten konnte49 ). Die wahrscheinlichste Erklärung für tr in der späten ap. Zeit ist die, daß das Ap. für die med. Gruppe pr, die es ja. nicht besaß, tr substit-u.ierte, wenn auch mehrfach die med. Schreibung frr übernommen wurde. In dieselbe Rich tung weisen auch die grieclrischen Umschriften persischer Ausdrücke hin, z.B. O'et."t'pci('ltl)i;) für med. "!Jla]>ra-. In den lydischen Inschriften50) des 4. Jh. finden wir nebeneinander � und tr: in Nr. 2 haben wir ftlr a.p. Arlal},sa,p, die Schrei bung Artakoa.s.sa-. Hingegen zeigt ein Priestername mit dem. da.zugehörigen Va.tersna.men in Nr. 24 ein tr: Mitridastaa Mitratalis, d.h. im Na.men des Gottes Mitra :finden wir die pem. Ausspra.che'1 ) des med. Mi],ra. Die akkad. Schreibung zeigt, de.ß sie ebenfalls med. ]rr durch tr ersetzt, vgl. z.B. e.kka.d. Qa-Ba-at-ri-it-li für das med. JJAa]rrita, während sonst J, im Akkad.
") H. Hwnbach a.a..0. Bd. I S. 13{. u) J. C. Ta.vadia. Die mittelpersische Sprache und Lit.emtur der Za.rathustrier (haniache Texte und Hilfabücher 2), Leipzig 1956. 25f., 39. 48 • ) Babylon la.g in Akka.d; da.her w:iro die Landessprache zweckmäßigerweise rucht nach der Stadt (a.lao nicht „ba.byloniach"), sondern besser nach dem La.nd bena.nnt; denn wir sprechen ja. auch von der lateinischen, nicht von der ,,römi schen" Sprache.
u) Zur Gliederung der iranischen Dialekte vgl. P. Tedesco a.e..0. 18) K. Hoffmoom, Handbuch der Orientalistik IfIV/1 (1958) 4 unl;en; Erklärungsversuch bei W. Brandenstein, MNHMHE' XAPIN I (Wien 1956) 53f. H) P. Tedesco a.e..O. S. 198 unten. 10) J ohe.nnee Friedrich, Kleinasiatische Sprachdenkmäler (Berlin 1932). U) W. Eilers, ZDMG 91 (1937) 414 sagt zu Mitra bei Arte.xerxea II. ,,vielleicht. unter tLl'a.niäischem Einfluß''.
14
Einleitung
[§6.7.8
mit s wiedergegeben wurde: der pers. Eigenname jni!J,ra erscheint im Akka.d. als Bu-u!J,-ra-'. Im persischen Weltreich war die Verwaltungssprache da.s Arama.ische; auch hier mußten umibersetzbare iranische Ausdrücke als Lehnwörter übernommen werden , und sie sind z.B. in den Papyri der jüdi schen Kolonie von Elephan tine (Ägypten) in bedeutender Zahl zu finden&2). UbeiTa.schenderweise sind dabei häufig nicht persische, sondern medische Formen, bzw. Formen der tr Substitntion anzutreffen; der so wichtige politische Ausdruck dea „Reichs hüt.ers" (= St;atthalters ), der ap. k.fru;a-pavä hieß, ist weithin (und nicht nur den Griechen) nicht in der echtpers. Form bekannt geworden, sondern als '"l]Jdrpni,' (AT), aa.:'t"pcf.1t'l'J c:; und a.i. k?airapal/•3 ). § 7. Unter „mittelpersisch" (= mp.) versteht man die Sprache Irans zur Zeit der Arsakiden (Parther; 250 v. Chr.-:-- 226 n. Chr.) und der Sassaniden (226--642 n. Chr.). Der Beginn der Entwicklung zum Mp. zeigt sich bereits in den Inschriften Xerxes' 1. Bei ihm finden wir schon Kontraktionserscheinungen; so steht ni!taya für niya.ftäya „er hat eingesetzt"; später wahrscheinlich cu1..-i:pe,: (um 425 v. Chr.) für med. *!J,§a],ram mit umga.ngssp:rachlichem Verstummen des -m (s. S. 91). Bei Arta.:x:erxes III. (4. Jh. v. Chr.) erkennt man die Ent... wicklung zum Mp. da.ran, daß bei den Versuchen, die gesprochenen Formen ins Ap. zurückzuvel"W&ndeln, verkehrte Lautgesetze usw. angewendet wurden. Das ap. *biimis wurde damals schon wie mp. büm gesprochen. Daher kam es zur falschen .Akkusa.tivbildung imdm bii,mii,m, .,diese Erde hier". Ap. §iyäti§ „Glück" hieß bereits *8äti8 (mp. 8ätik, bzw. Mt „Freude" ); da mp. ä auch auf iiya zurdckgehen kann, verwandelten die Schreiber dieses Wort in §äyatii (mit U berleitung in eine falsche Deklination). Vgl. noch II1:1:pOac�:t1,; zur Zeit des Artaxerxes I. (5. Jhdt. v. Chr.). Da.s Mittelpersische nennt ma.n auch Peklevi (PahLwi), ein Name , der laut gesetzlich aus -par]:iava, ,,parthisch" hervorgegangen ist. Die Denkmäler be niitzen ein .Alphabet aramäischen Ursprunges, aus dem sich später die Schrift des Awesta. herausgebildet hat. ,,Neupersisch" (= np.) nennen wir die Sprache Irans, seit sie uns mit arabischen Buchstaben geschrieben vorliegt, d.i. seit dem 9. Jh. Das Np. hat vielfach eine medische Grundlage ( s. § 6), da Teheran im ehemaligen medischen Bereich liegt. § 8. Als der Acha.menide Kambyses (Kambiijiya) im Jahre 525 v. Chr. nach .Ägypten zog, wurde in der Heimat der Heerbann (kara ) ,,feindlich" (arika ), d.h. er fiel ab , und Kambys� starb, nach Herodot 64 an einer Verletzung, die er sich beim Besteigen des Pferdes durch seinen eigenen Dolch zugezogen hatte, nach Darius ut/4-m(a}r.fiyid, d.h. .,von selbst (nicht „durch sich selbst") sterbend" (s. Lexikon s.v.). Darius, der der Nebenlinie der Achä.meniden an-
m
51 ) E.C. Sa.chsu, Ara,m. Papyrus und Ostraka. aus einer jüdischen Milit�kolonie zur Elephe.ntine (Lejpzig 1911); A. Ungnad a.a.O.; H.L. Strack a.a.O.; Driver a.e..O.; W. Eilers s.e..O.; vgl. auch§ 3. 61) Vgl. M. Ma.yrhofer, K=gefaßtes etymologisches Wörterbuch des Altindi: sehen I., e.v. kqatrdm (S. 284 ).
§ 8. 9]
Einleitung
15
gehörte, griff ein und vermochte innerhalb eines Jahres in 19 Schlac hten alle Aufstände niederzuwerfen und das persische Weltreich in seine Hand zu be kommen. In der großen Felsinschrift von Bagista.n (B cry lO"Tcnoov, heute Bisu tun; RLA s.v.) berichtet er uns ausführlich darüber; in der zweiten „Kolumne" steht die elamische Fassung; sie benützt eine sta.rk vereinfachte altelamische Keilschrüt (die wiederum mit der altbabylonischen Schrift fast völlig iden tisch war). An dritter Stelle findet sich die akkadische Ubersetzung. - An sei nem Grabmal in Naq�-i-Rustam hat Darius noch zu seinen Lebzeiten eine Inschrift anbringen lassen, in welcher er seine Machtstellung beschreibt und dar&n ethische Weisungen k.nüpft 5'). - Weiter gibt es noch einen Bericht des Darius über den Burgbau zu Susa in mehreren Exemplaren, woraus u.a. her vorgeht, da.ß Darius für diesen Bau Material und Handwerker aus den m1ter worfenen Lä.ndern herangezogen hat, darunter auch J onier , die als Bildhauer tätig waren; dies ist deswegen wichtig, weil die Kunst zur Zeit des Darius einen sehr starken jonischen Einfluß aufweist. Interessant sind schließlich noch die Inschriften vom Suezkanal, die berichten, de.ß Darius einen Schiffahrtskanal vom Nil zum Roten Meer hatte bauen lassen. Sein Verlauf deckt sich teilweise mit de:m südlichen Stück des heutigen Suezkanals. Von den Inschriften in Pe:rsepolis ist insbesondere E wegen der Aufzählung der Satrapien wichtig. Die zahlreichen kleineren Inschriften ergeben weniger. Von Xerxes ist die so genannte Daiva-Inschrift hervorzuheben ( s. S. 88f.), die religionsgeschichtlich deswegen von Wichtigkeit ist, weil darin die daivä , d. s. die alten Götter als Götzen verworfen werden (s. § 4). Die Inschriften der späteren Könige werden immer diirftiger und zeigen auch schon spra.chliche Veränderungen in der Rich tung zum Mp. (s.o.). Mit Darius m., dem unghicklichen Widersacher Alexan ders d. Gr., hört die a.p. Keilschrift zu existieren auf. § 9. Die Litera.tur iiber das Ap. ist ziemlich umfangreich. Hier kann nur das Wichtigste erwähnt werden (weitere Literatur in den genannten Werken; an dere Arbeiten werden bei gegebenem .Anla.ß zitiert): F. H. Weißbach, Die Keilinscb:rifren der Achä.m.eniden (Leipzig 1911) bringt die Texte aller drei Sprachen und übersetzt sie ins Deutsche. Der Verfasser hatte eine Neuauflage in Vorbereitung, wurde aber bei einem Bombenangriff 1944 in Leipzig getötet, als er sein Manuskrtpt retten wollte. - R. G. Kent, Old Persian. Grammar, Te:irra , Lexicon, 2. Aufl. (New Haven 1953) enthält die persischen Terie :mit englischer Ubersetzung. - F� W. König, Relief und Inschrift des Königs Dareios I. am Felsen von Bagi.stan (Leiden 1938) bringt eine deutsche Ubersetzung, aber mit einem ausführlichen - vor allem histori schen - Kommentar. - E. Herz.feld, Altpersische Inschriften (Berlin 1938 ) ent hält eine Fülle von Erkenntnissen. - Unter den Gramma t ik en ist in erster Linie R. G. Kent (s. o.) zu erwähnen; ferner Meillet-Benveniste, Grammaire M) Eine darunt.er stehende und schlecht erhaltene Inschrift bedient sich ara mäischer Zeichen, aber der mp. Sprache: es kommt der Name Slwk = Seleucus vor, sie gehört. also bereits der Seleukiden.zeit an (W. B. Henning, Handbuch der Orientalistik l{IV/ 1/ S. 24 u.). Zweifel bei R. Frye, Persien (1962) S. 530, Anm. 90.
16
Einleitung
[§ 9
du Vieu.x-Perse (Paris 1931). - Die Darstellung von Chr. Ba.rtholomae im ,.Grundriß der iranischen Philologie" 1. Bd., 1. Abt. (Straßburg 1895--1901) gibt die Entwicklung vom Urarischen her und ist noch immer grundlegend. Das wertvolle Wörter buch von W. Hinz, AJtpersischer Wortschatz (Leip zig 1942) ist rein deskriptiv, enthält aJJe vorkommenden Wortformen mit t'Jbersetzu.ng und ein Wortverzeichnis a tergo. - Das Altiranische Wörterbuch von Chr. Bartholomae (Straßburg 1904) enthält das damals bekannte Material (jedoch ohne die „Nebeniiberlieferung", d.h. ohne die aus anderen Sprachen bekannten altiranischen Wörter) in der Form eines Thesaurus, ist jedoch in folge seiner ä.ußerst komplizierten Anordnung schwierig zu benutzen. Ein anastatischer Neudruck. mit einem Nachtrag von J. Duchesne-Guillemin ist im Erscheinen begriffen. - Das oben erwähnte Buch von Kent enthalt auch ein Lexikon mit etymologischen Bemerkungen. - W. Eilers, Ira.nische Beam tennamen in der keilschriftlichen Überlieferung, Teil 1 (Leipzig 1940) entdeckt und behandelt neues Materia.l. - H. S. Nyberg, Hilfsbuch des Pehlevi (2 Teile, Uppsala 1928/31) ist von großer Wichtigkeit; das Glossar bringt auch etymo logische Bemerkungen. - Das „Kurzgefaßte etymologische Wörterbuch des Altindischen" von M. Mayrhofer (Heidelberg 1956:ff.) ist für die Sprachverglei chung unentbehrlich. - G. G. Ca.meron, Persepolis Treasury Tablets {Chi cago 1948) stellt S. 40ff. alle a.p. Wörter zusammen, die :ins Elamische entlehnt wor den sind. Einen umfangreichen Forschungsbericht ga..b H. Reichelt in der „Erfor schung der indogermanischen Sprachen" IV/2 (Berlin 1929). - Im Ha.ndbuch der Orientalistik I. Abt., IV. Bd. finden wir im ersten Abschnitt ,,Iranistik" einen sehr wertvollen, aber gedringten Überblick über das Altira.nische von Karl Hoffmann. - J. Dnchesne-Guillemin bietet uns im Kratylos 7 (1962) lff. einen Forschungsbericht „L'etude de l'iranien a.ncien au vingtiElme siecle." In der Zeitschrift für Indologie und Ira.nistik (I-X, 1922-1936) sind vor allem· die Aufsä.tze von H. Reichelt und P. Tedesco wichtig. Als Fortsetzung dieser Zeitschrift ist IIJ zu betrachten. Zur Dialektologie jetzt auch J. Harma.tta., Studies in the Language of the Irania.n Tri.bes in South Russia (Acta. Orien talia 1, Budapest 1951, 261-314), und L. Zgusta., Die Personennamen grie chischer Städte der nördlichen Schwarzmeerküste (Praha 1955). - Allgemein von Bedeutung sind E. Herzfeld, Axchiologische Mitteilungen a.us Iran I-VII (1929-1935). - Sonst sei - in Ergänzung zu S. 10 - noch hervorgehoben: G. G. Cameron, History of Ea.rly han (Chicago 1936) und F. W. König, Alteste Geschichte der Meder und Perser (Leipzig 1934). ferner A. T. Olmste&d, History of the Persia.n Empire (2. Aufi. Chicago 1959), H. H. v. d. Osten, Die Welt der Perser '(Stuttgart 1963), R. Frye, Persien (Zürich 1962). A. Cbristensen, Die Ira.nier (= Handbuch der Altertumswissenschaft IlI/I/3/3/1, München 1933) behandelt gedrängt das ganze Thema.. Das Gleiche gilt von H. S. Nyberg, Da.s Reich derAchimeniden, in der „Historia. Mundi" Bd. III (Bern 1954) 56-115. In der Propyläen-Weltgeschichte Band 2 (1962) hat F. Altheim den Abschnitt „Da.s a.lte Iran" verfaßt (S. 135-236). Rein historisch ist A. R. Burn, Persia
§ •. 10]
Di8 Schrift
17
a.n d th e Greeks (London 1962). Die Kunst in vorislamischer Zeit behandelt E. Porada, Alt-Iran (Baden-Baden 1962). Die Monographie von Erich F. Sc hmidt, Persepolis I, Il (Chicago 1953/57) ist ein Prachtwerk mit zahlreichen :Bildern und Plänen; der Verf. bringt auch die dort gefundenen Inschriften. Da.s Buch von M. A. Dandamajew, Iran pri perwych Achemenidach (Ira.n unt er den ersten Acha.emeniden), Moska.u 1963, behandelt neben za.hlreichen hlstOrischen und religionsgeschiehtlichen Problemen auch die Frage der a.p. Scbriit.
Die Schrill § 10. Im § 70 der Bagistaninschrift rühmt sich Darius, er habe als erster „arisch" schreiben lassen, d.h. a.p. Darin ist eingeschlossen, daß über .seinen Befehl auch die persische Keilschrift geschaffen wurde1 ). Die angeblichen In schriften älterer Könige sind in Wirklichkeit Bildbeigaben, die erst viel später angefertigt wurden, als man Standbilder dieser Könige herstellte. Der Beweis da.für lag zunächst auf linguistischem Gebiet, weil die angebliche Spra-Ohe die ser ä.lteren Könige einer jüngeren Zeit a.ngehörtz). Der endgültige Beweis ist durch eine schwer beschidigte dreispra.chige Inschrift aus Pa.sa.rga.dae erbracht worden. In dieser Inschrift3) teilt Darius I. mit, daß er zu einem Relief des Kyros eine Inschrift habe schreiben lassen. Wenn also Darius als erster a.p. schreiben ließ und zwar·in der ap. Keil schrift, so heißt dies natürlich nicht, daß vorher das Großreich analphabetisch verwaltet wurde, man ha.t vielmehr auch vorher geschrieben. Kyros TI., der gleichzeitig König in Babylon war, benützte die Keilschrift und die Sprache von Akka.d. In der Verwaltung des Großreiches verwendete man vergängliches und für den Transport bequemeres Ma.teria.l, weiters die a.ra.mä.ische Sprache, die die Kanzleisprache wa.r, und die a.ramiische Schrift, die als Lautschrift leicht zu lernen und zu lesen war. Diese Schrift war vokallos, was einen ge wissen Ma.ngel bedeutete, besonders wenn med. und pers. Verwaltungsaus drücke übernommen werden mußten. Man beha.lf sich in der Weise, d&ß zwar a nicht angedeutet wurde, &ber für\, u Lesehilfen (matres lectionis) eingeführt wurden. So finden wir z.B. in einem Elepha.ntine-P&pyrus kwmdt, was als a.p. '/zauma-däta zu lesen ist; für au ( = ö) wa.r eine Lesehilfe notwendig, da.mit da.s Wort nicht als hama „der gleiche" gelesen werde (hauma ist ein sakraler Rauschtrank; däta.-- ,,Gesetz"). Der Grund, we.rum eine eigene Keilschrift, die „s.riache" (so Dar.), a.usgebildet wurde, liegt darin, da.ß für Monumentalzwecke nach den Anschauungen der damaligen Zeit eine Keilschrift unerläßlich war, 1) Eine eorgfältjge uncl ausführliche kritische Beha.ndlung der entgegenstehen den Meinungen bei J. Lewy, Hebrew Unfon College Annual 25 (1954) 169ft". 3) Vgl. W. Brandenstein, WZKM 39 (1932) 14:lf. 3) R. Borger und W. Hinz, ZDMG 109 (1959) 117:lf. 2 Brallderut.ei»-Ma.yrhofer
18
Die Schrift
[§ 10
die babylonische Keilschrift; aber für das Ap. denkbar ungeeignet war. Der oder die Schöpfer der a.p. Keilschrift machten sich alle Vorzüge der aram. Schrift zu eigen"). Daher gibt es nur Zeichen für offene Silben, außerdem können die a-haltigen Zeichen auch den reinen Konsonanten ausdrücken (s. Tabelle), und die Auswahl der Silben, für die Zeichen geschaffen wurden, ist vom Lautsystem des Ap. bestimmt5 ). Darin liegt es z.B. begründet, daß wir zwar ma, mi, mu, aber kein ku haben (hu > ap. u !). Die persische Keilschrift kann nicht aus den damals vorhandenen Keil schriften abgeleitet werden; das tertium comparationis besteht lediglich in der Verwendung von Keilen (die in möglichst einfacher Weise zu Keilzeichen zusammengefügt wurden), und in der Verwendung von „Ideogrammen", d.h. von Sinnzeichen für Wörler, die häufig vorkamen, wie etwa „König" (unsere Zahlzeichen sind ebenfalls Ideogramme). Hingegen kamen die Determinative in Wegfall, d. s. jene Lesehilien, die die anderen Keilschriften verwendeten, indem sie z.B. vor jeden Gottesnamen das Ideogramm für „Gott" setzten (welches aber nicht gelesen wurde) oder indem sie vor jeden Personennamen das Zeichen „eins" schrieben (auch wir pflegen Eigennamen drucktechnisch hervorzuheben, um. Mißverständnisse zu vermeiden). Die Keilschriften Vorderasiens sind komplizierte Silbenschriften; sie gehen ja letzten Endes auf die sum.erische Keilschrift zurück, deren Zeichen Bilder wiederzugeben versuchen; wir finden daher auch in späterer Zeit schiefgestellte wid gekreuzte Keile. Da diese Schrift recht unsystematisch entstanden ist, kam es zu einem Überfluß an Zeichen; der Name des Kyros wurde z.B. im Akka.dischen Ku-ra-as oder Ku-raJ geschrieben. Dem gegenüber ist die ap. Keilschrift die glückliche Mischung zwischen einer einfachen Silbenschrift (nur offene Silben) und einer Buchstabenschrift, worin sich offenbar der Einfluß der überaus zweckmäßigen aramäischen Schrift zeigt; deren Vokallosigkeit, die für eine idg. Sprache unerträglich war, wurde dadurch überwunden, daß· den ap. Keilzeichen potentiell ein Vokal inhärierte. Demnach sind die meisten ap. Zeichen mehrdeutig; d.a.s Zeichen für ma konnte auch m gelesen werden. Welchen Wert wir einsetzen, ist bereits Sache der Interpretation; so schrieb man den Namen desXerxesQa-8a-ya-a-ra-Sa-a, bzw. Q-8-y-a-r-8-a. in normali sierter Umschrift lauliet er jedoch Q8ayär8ii, ausgesprochen wurde er Q8eyaT8ii. Das Wort a-B-t-i-y „er ist" wird auf Grund der Sprachvergleichung so gelesen (ai. tisti = gr. l:a-t"!). Es könnte auch iilJantaiy gelesen werden8 ). Außerdem gibt ') Wenn J".Kurylowicz, Eaquisses linguistiques (= Polska akademia Ne.uk, prace j�koz.nawcze 19, Wrocla.w-Kra.k6w 1960) S. 274ff. statt der Entwicklungsge scbichte der a.ram. Schreibweise eine Entwicklungsgescbichte der ap. Keilschrift arutimmt, so steht dies im Widerspruch ZUl' durchaus glaubwürdigen Ausssge des Da.rius; s. a.uch J. Lewy e..a..O. 6) Diee ha.t Kurylowicz a..a..O. in glimze.nder Weise gezeigt; seine Darlegungen sind da.durch zu ergi;i.nzen, daJ3 manche a-hältigen Silbenzeichen auch i-hältig sein können, z.B. ha, dsa a.uch für hi vei:wendet wurde (s. S. 22). 1) K. Hoffmann, HbO. S. 5 mit br ieflicher Ergänzung.
m
l=T
'ff._ �
Tf l=TT ap. pitä, a.w. pUä, a.i. pita, gr. M'Njp, la.t. pa,ter. Im Iran. schwindet a in der Mittelsilbe, wä.hrend sein Reflex i im Ai. noch vorhanden ist 6), z.B. ai. duhilar- ,,Tochter", aber e.p. *dul,wi- (< -tri), a.w. dug"dar-1), mp. dua;t ,,Mädchen"; ap. kantam ,,Ausschachtung, Aushebung" = aw. •ka,nta,.. .,gegraben", kan tanaiy „auszuheben" (Inf.), hin gegen a.i. kMni-hr.m „zu graben", Im .Ar. wird r1 vor! und '1J (und vielleicht auch vor i, u) > a, eine Erschei nung, die wahrscheinlich schon ursprachlich ist7 ). Beispiel: von der Wurz.et *txi· ,.hüten": *pö- .,Vieh weiden" haben wir im Ap. paluv ,,er soll beschütze;n" = a.i. pät11, dss., vgl aw. •pii}ti „schirmt" und gr. n,Wu ,,Herde". Bei der Bildung eines Jot-Praesens (·.fo·) tritt Able.ut (�-)ein(§ 51) und das Praesena lautet dann *?lfli > ap. *payaliy „er behiitet", erhalten in apayaiy „ich betreute" (Medium). § 16. Zur Orthographie und Aussprache. Anlautendes a- kann auch ein ii,.. sein; a'f kann in jeder Stellung ar oder r (s. § 28) bedeuten; die Entscheidung fällt meistens erst mit der Etymologie: vazarka hatte ein r, denn es heißt im Np. buw.rg; a-y wurde wie e-y gesprochen, z.B. Jj§ayarsa > elam. K8er8§a, akkad. Hi-li-' -ar-.Ja-'. Der Name DarayavauJ wurde Dareyaoo!J gesprochen; daher gr. .6.ci:pe:i:oi:;, elam. Ta-re-ya-ma-o-6, akkad. Da--ri-ya-mU6; m. a. W. eist eine phonetische Variante von d, die nur vor i erscheint· a vor v wurde oft wie o gesprochen: ap. Bauma-varga (Beiname "eines Sake�ta.mmes) > elam. Omu-marka (m steht auch für w), akkad. Ümu-urga', gr. 'Aµ.,jpyio,; also ist ö eine phonetische Variante des ä vor y, (> v). Vokalischer Auslaut, der sekundär entstanden ist (durch Abfall von Kon sonanten), bleibt unverindert, z.B. *-os > ap. -a (ap. marliya ,,Mann, Ritter", cf. ala.t. morluos); hingegen bekamen Vokale des gemeinarischen Auslautes das dazu passende Aleph, Jot, Wau angehängt, was sich dann folgendermaßen aus wirkt: -a' > -ä; -ij > -iy; •'U'!? > -uv; z.B. ap. Vok. martiya (cf. lat. morlue) : &) Kurzer Überblick über die versehiedenen Erldärungsveraucbe bei M. Me.vr hofer, Zu den arischen Sprachresten in Vorderasien, Sprache ö (1959) 82, Anm.:24 mit der da.zugehörigen Literatur. Derselbe sammelt und beba.ndelt de.s ganze Me. terial in den „.Altpersiscben Spänen", Orientalie. 33 (1964) S. 72:ff. "} Das a,w. 9 ist hier rein gre.phiscb und kann auch fehlen. 7) Tbumb-Ha.uscbild I/1, § 74.
29
Lal.ltlebre
§ 16. 17. 18]
,nartiya (< *-os, Nom.) ,,Mann"; astiy „ e1: ist"(= gr. iff"t'[)! paruv n. ,,viel" (gr. 1toAU); dieser Vorgang gilt auch _ für die_ auslau� den J?i Ph�ong� (s. u.). § 17. Die Kundiphthonge waren m der älteren Zeit zweiwertig. Diese Be -wertung reicht in die a.r. Zeit zuriick; denn � er � de jeder Teil eines �lll'Z cliphthonges so behandelt, wie wenn_ er aneu:i, stünde. Kurz v�r d� Zeit �es Darius ist jedoch eine Monophthongienmg emgetreten, d.h. �e beide� Teile assimilierten sich voll.st&ndig und a.uf einer mittleren Ebene aneina.nder, Jedoch unter Beibehaltung der Morenza.hl (weshalb das Ergeh� eine Lä.nge wa.r). Dieser Prozeß war junger a.ls das Verstummen des h vor � em u.. J?enn a�ch ah,u > ap. au wurde so behandelt wie altes au. Die Schreib� (ai, au) läßt . diesen Vorgang nicht erkennen. Beweisend sind nur die Subs� tutionen a�derer _ Spra.chen; wenn das Elam. die Monophthongierung rucht �er a�1gt, so _ liegt lediglich eine Anlehnung a.n die ap. Orthographie oder eme Überlieferung aus der älteren Zeit vor6). Diese Entwicklung geht parallel (s. o. § 14) zur alt indischen, welche aber viel früher stattfand. Wir haben idg. > a.r.
a.r. > a.p.
ai
ai > e
)' ei
'oi
idg. > ar.
a.r. > a.p. au> ö
Beispiele: *oitt,08 > a.p. aiva „ein einzelner", a.w. aivö, rnp. �. a.i. eka.(i. (wahr 9 scheinlich aus *aiva-qa-, vgl. Iat. ii,nicus, mit innerer Künung) ), gr. kypr. ol.fo;;; *eiti "er geht"> ap. aitiy, aw. ai1 ti, ai. eti, a.la.t. U; . *kuqos n. ,,Licht" > ap. ra'UCa n. ,,Ta.g", aw. radah- n. ,,Licht", a.i• r6cah n. ,.Licht" (cf. gr. Ae:ux61, 3); _ . " *dhrQ1J{Jhos m. Trug" > ap. drauga m. ,,Lüge, Felorue , a.w. draogo m. = Tä�cher�. ,,Lüge", a.i. d,-Og� .,verräterisch", anord. �augr „Gespenst" ( § 18 Einige Beweise für die Monophthongierung: a.r. *asuras „Herr > a.i. ___; D•~ ,u,,u.rw�" .........on"• ;..,,...,_ ........... *ahura- "H err" ' med. ahura, a.w. ahurö „ Gott", ap. 'huruaura-· = öra-, wegen elam. Ora-(ma&la), a.kkad. 6ra(mazda) (akkad. .a_ ·(mazda') geht a.uf da.s Med. zurück!] und gr. 'Qpoi,t&.�l'l'-; . Vaumi.sa, Name eines persischen Feldherrn =. gr. 'Qµ(alJI,, a.kka.d. Ü-mi .§a; -is-si· die elam. Schreibun g folgt der ap.: Ma-o-m.i-.f ( �. ap: *daini.§ ,,Unterweisung, Befehl" (s. § 6) steckt im elam. -�im Nom.!) •;,Befehl". Die assyrische Stadt"Apßl'JAix.10) schrie_b man ap_- .Arba1-Ta. ��- bel ,,Herr", häufig in Eigennamen, wird im Ap. -baira geschrieben, z.B. im Eigen namen des Be.byloniers Nadinta,..baira. s) Beispiele bei H. H. Pa.per, Tbe Phonology and Morpholo� of Royal Acb.a.e menid Ele.urit.e (Ann Arbor 1955) 17f., der abe'r die elam- Schreibungen z. T. a.nders auffaßt. · " •) M. Ma.yrbofer, IIJ 4 (1960) 47, .Amn. 75; vgl. auch mp. eVGk „ems • 10) zu den Spielereien der Schreiber, die nicht. der Aussprache ant.sprecben, vgl. RLA s. v. Arbe.ilu.
Lautlehre
30
[§ 18. 19. 20
Die Monop �thongiernng ist in anderen Mundarten nicht so weit fortgeschrit- · :? �n; a.p. ti!]Jaina „dunkel, dunkelblau" (aw. ax.fa.ena. ,,blauschwarz") erscheint im Namen des Il6vro,;: "A�e:wo,;: (volksetymologisch EU�eLvo,;:) ,,Schwarzes Meer". -� Ko::r.o::ÜTo:: ,,Blauer (See)", Name des Wansees bei Strabo, ist bei Plinius als Capotes iiberliefert (s. § 1). .Analog zur Auslautschreibung -iy und -'UV (s.o.) haben wir auch bei den % Diphthongen -aiy und -auv. Pärsaiy „in Persien" (cf. gr. orxoi zu Hause")· Bö.bira �v „in Babirw" (= Babylon), cf. lat. noctU (< -lu) ,,m''der N�cht"'. Wenn l.m Auslaut die Diphthonge ai und au schon vorh er durch Sandhiwir kung zerstört wurden, z.B. durch Antreten vokalischer Postpositionen, dann galte1:1 natürlich die b ehandelten Regeln der Aussprache von a vor y und. v: dastaiy+a>dastaya (gesprochen -tey-) ,,in der Hand". § 19. Die Langvokale stehen in einem phonologisch :relevanten Gegensatz zu �en kurzen Vokalen; d.h. der Austausch hat semantische Folgen, z.B. mar tiya ,,Mann" : mat-tiya „Männer". Wie aus diesem Beispiel weiters hervorgeht hat diese: Ge �ensetz nichts mit dem Silbenschnitt und der Silb engrenze z� tun, da diese Im Auslaut keine Rolle spielen können. Der Gegensatz zwisch en lang �d kurz beruht a�o nur darin, daß die kurzen Vokale nicht gel ängt wer _ den dürfen, hingegen die langen Vokale die Dehnfä.higkeit als festes Merkmal aufweisen. Demnach ist das Ap. eine morenzählende Sprache (im Geg ensatz etwa. zum Deutschen, das silbenzä.hlend ist). Der lange Vokal hat zwei Moren gegenüb�r dem kurzen Vokal, der einmorig ist. Deswegen ergab auch die Mono p�thongierung der Kurzdiphthonge einen zweimorigen Vokal, weil die Kurz diphthonge ebenfalls zwei Moren dauerten. Die langen Vokale wurden schon bei B eginn der ar. Zeit analog zu den kurzen Vokalen behandelt:
'?
idg.>ar.
ar.>ap.
ü
ai>i
•
•
liap.jiva, (aw. jvö), ai. jivdli, lat. tnvus; *b�ö ' �e"> -barämiy, �w. -barä'mi, ai. bhdrämi, gr. ipip6.1, Iat. ferO; ..'. ar. }humis „ Erde >a.p. *biimis, aw. bümiJ, ai. bhdmil.J, (cf. gr. ipöµix „Ge. _ wachs ); s. auch Lex. s.v.; *l�(+cm:i> ,,du">ap. tuvam, ai. tuvdm (gegeniiber *tii>la.t. lii, usw.) zeigt deutlich die Zerlegung des Langvokals ii in seine beiden Moren. § 20. Die n �u entstandenen Langvokale e und ö wurden im § 17 behandelt; ferner warde Im alten Auslaut -a >-ä (§ 16); das aus-� (711-) entstandene -a fiel_ ebenfalls unter dieses Dehnungsgesetz (§ 27). Aus sogenannter langer Na salis sona.ns entstand ap. ä (§ 27). Eine w eitere Länge entstand durch Kon-
�F"
31
Lautlehre
§ 20. 21. 22. 23. 24. 25]
es-) : rutiy „er ist". Durch „Vrid tra.ktion, z.B. aha „er war" (Augment *e n: MarguJ Name einer Pro entstehe e Läng eine ebenfalls dhibildung" konnte vinz : Miirgava Bewohner de.von (s. § 52). Langdiphthonge so behandelt wie § 21. Im Ar. wurden die Teile d er idg. haben Wir sich. für jeder idg.>ar.
/
ei
'
iii
oi
+
"'·>ap. iii
idg.>ar.
ar.>ap.
äu
äu
""
/
'
öu
ging" > ap. -iiyam, a.i. äyam, gr. Die Beispiele sind selten: *e+ei+711- ,,ich (hom.) t,oJ.; gr. wü.; und lat. ndV!,8). *näus „Schiff">ap. *näUB, aw. *näv-, ai. :ndul.J, (cf. durc tlich gelegen den � den _ Sc��n� d :5 entstan hthonge Langdip § 22. Neue aniyauv-a „m m -a) (+ -äuv ap. > -äku iran. > *-asu h vor u: Lok. Pl. Fem. anderen". Langdiphthong; in Wirklich Der G en. Öi§päis etc. zeigt nur scheinbar einen nötig war, um diesen Kasus der vor, Kunstgriff er aphisch orthogr ein liegt keit = Tdomi.; zu unter Öi§,piJ = -S(a) a)-p(a)-i li(a)-i-S( Nom. vom für den Leser scheiden. hthong_en ist im Auslaut Der Verlust des zweiten Bestandteiles von Langdip eten. Dadurch konnte z.B. (infolge Sandhi-Wirkung) fallweise schon idg. eingetr ap. viJä, aber &µip6.1, lat. am-bö. hthong behandelt und § 23. Der Auslau t .e,- wurde im Ar. wie ein Langdip Bestandteil verlieren. zweiten seinen Sandhi im dieser wie konnte da.her *patlr >ar. *pila > : ralisiert e gen n Arische im wurde Diese verkürzte Form ap. pilä, aw. pta, ai. pitti, g egeniiber gr. 1tix1"fjp usw. Unregelmäßige Vokalentwicklungen § 24. Aphär ese des anlautenden Vokals ist zuerst im Med. greübar. Der Name der Provinz Asagarta lautete im Med. Sagarta, wie die akkad. Form Sa-ga-ar-ta-a-a und die gr. Form �a;ya;p·dcz: beweisen. In der spä.teren Zeit ste hen manchmal med. und pers. Formen nebeneinander: ap. *a],anga- ,,Stein" hä.tte im Med. *sanga- gelautet; da.her haben_ wir mp. sang und np. sang; jedoch hat ap. asä „Stein" (vgl. gr. &x6.1v „Wurfspieß") im np. iis „Muhlstein" das a. erhalt.en (über das Nebeneinander von Fortsetzungen der med. und ap. For men vgl.§ 6). § 25. Ana ptyxe ist im Np. sehr häufig anzutreffen: framiinä „Befehl" >
32
Lautlehre
[§ 25. 26. 27. 28
np. farmiin „Befehl"; drauga „Lüge" > np. duroy; die &p. Beispiele scheinen jedoch rein orthographisch zu sein: ap. duruj- ,,lügen"(= aw. druj- ,,lügen"), Als graphisch muß a.p. duruvä f. ,.fest" beurteilt werden, da. hier ein drvä vor liegt, wie die elam. Wiedergabe tarma zeigt (S. 90). Hingegen liegt bei der Entwicklung von tj > .fj > Siy usw. ein jiingerer Vokaleinschub vor (§ 35). § 26. E p e nth es e (Vorwegnahme eines Vokals der nä.chsten Silbe) ist für dM Ap. unwahrscheinlich, da sich die wenigen angeblichen Beispiele sJs irrig erwiesen haben (s. Lexikon s. v. paisi ya); sie ist hingegen im Aw. sehr: häufig: aw. a'rya- = ap. ariya = ai. 6,ryal_i, .,Arier". Nasale und Liquiden als Silbenträger § 27. Die silbenbildenden Nasale des Idg. haben sich im Ar. nicht gehalt;en. In der Tabelle ist K = Konsonant und A = Voke.l. Die sogenannte lange Na salis sonans iat besser 'IM, ti? zu schreiben1 ); sie ergibt im .Ar. ( < a + ?),
a
arisch Wortende
a
•
••
am an
* -a> -ä (§ 16); -am dw-ch gram
mat. Analogie (§ 4:8) *-a (> a.p. -a nach § 16)
Beispiele: *k1]1,lom ,,hundert"> ap. *jJatam, med. *aatam, aw. aahm, ai. Aa.tdm, gr. �-x.a::-t6v, la.t. centum; *g'!'l]iiet „er möge kommen" > ap. -Jamyii, aw. Jamyat, ai. gamy&i, lat. venie.t; *881]1, ,,ich war"> ap. iih-am, a.i. d.8-am, hom. �a::; (negatives Präfix) vor Konsonant> ap. a-, aw. a-, ai. a-, gr. &-, lat. in- : ap. a-nämaka- ,,Monat des Namenlosen", ai. a-nämakali, .,namenlos, Schalt mo nat"; *tt- (negatives Präfix) vor Vokal und Halbvokal > ap. an-, aw. an-, ai. an-, gr. &:v-, lat. in-: ap. A.n-äkita „die Fleckenlose" (Göttin), aw. aniihita- .,rein"; *-tt> s.r. -a, ap. *-a> -ä: *nöm"1- .,Name"> ap. nama, av. niima, ai. n ap. *a.äniitiy „er kennt", ai. järnfti dss. ·'1]1, in *eepbz1, ,,sieben" > ap. *hafta, np. kaft, aw. Mpf.a, ai. eapta, gr. m&. ( vgl.§ 34). § ·28. Die silbenbildenden Liquiden (l, r} des Idg. sind im ganzen arischen Bereich in r zusammengefallen (von einigen J-Formen im Ai. abgesehen). Die Schreibungen von r sind aber verschieden. Im .Ai. haben wir ein eigenes Zei-
*ti-·
1) In Verbesserung eines Vorschlages von V. Pisa.ni, Glottologia e..a..0. § 13. Pisa.ms ,qia usw. würde im Arischen ami usw. ergeben. Siehe e.uch § 31.
§ 28. 29. 30]
33
Lautlehre
r
11
chen für (bzw. für l), im Aw. haben wir die Behelfsschreibung 1m ); � A� . kann! auf zwei Wegen nachg� wies�n werden_- Zunä.chst einmal haben "WlI' die Entsprechungen im Aw. und im Ai., z.B. ai. lqtdm, aw. k-a�twn, ap. ka--ra -ta-ma = krt,am „gemacht". Auch die Wiedergabe des r in anderen Sprachen ist ein e wichtige Hilfe. Im Elam. wird es oft duroh r wi�ergegeben (den_ Laute rt des a.ltelamischen Zeichens für ir) bzw. durch em Schwanken m der ; hreibung {arfir/1'). Die spä.tere Entwicklung von ap. r verläuft je nach der u°mgebung verschleden, z.B. ap. vazrka „groß" > np. bUZ'U-rg, aber ap. lcrta . ., ge Dl&Cht" in np. Ortsnamen -gird „Stadt". K. Ho� �3 ) zeigt, daß ! zu nächst einen Vokalvorschlag bekommen ha.t, woraus si�h em [w] � der rrJ ent"ckelt hat· daher im Ap. die Umschreibung des r ID1t ar, was lll8besondere : Anlaut �uffä.llt, etwa. bei arfü- ,,Speer", wo a-r-Ui- (bzw. •--r-) � rAti (s. Lexikon) geschrieben steht. Dieser Tatbestand, vor alle� aber die ap. _ . Schreibung a-r- für a.nlo.utendes r empfiehlt, jedes f norma� erend IDl� a„ zu umschreiben, zumal wir oft nicht entscheiden können, ob em a-r oder em f vorliegt. . , " Ar. r vor Vokal oder He.lb vokal ergibt echtes ar: *ghf•en1fY111, ,.Gold > ap. da-raniyam, aw. zarany a-, ai. hira'l],yam (cf. got. guljJ n. ,, Gold"). § 29. Die sogenannte lange Liquida sonans ist besser als *n, *W zu um schreiben') und ergibt im Ap. echtes ar: 5 *d/qgh68 „lang" > a.p. darga, aw. dai"g0 ), ai. [email protected], cf. gr. 8�Atx6.;; *pt'7MOffl ,früher vor Zeiten" > ap. 1x1,r11/vam, aw. po"'r'Va-, a1. pd.niam (cf. dor. rc�Wfiiv• ,,kürzlich"). IJ H. Reichelt, Awestisches Elementarbuch (19�9) § 109/2 und 111, wo auch die anderen Entwicklungen von r im Aw. beba.ndelt smd. a) Handbuch der Orient.e.listik I, IV, 1 (1958) S. 5. ') ADaJ.og zur langen Na.se.lis sone.ns (§ 27); a. e.uch § 31. a) hn Awest. steht � rein graphisch,
Die Halbvokale
"W:
§ 30. Die Vokalei • u wurden im Idg. vor Vokalen zu den „Halbvokalen" -v,�• ·"+*' :f, '!l-, die im Ar. vielleicht schon die Spiranten y, v waren: *-�. {versta.rkende Partikel)> ar. *vaydm> ap. vayam, aw. txU� (= va�), 8.J. vaydm (: got. wei-8 „wir"); ap. dahyä'IJ,8 „Provinz" : dakyava � PI.); und Y: . wurden nach Konsonanten im Ap. zu iy und uv: haruva „ganz = &1. sdrva(I, (cf. lat. ea.lVUB); *anjoe> aniya „ein anderer" (cf. lat. aliU,B), •. Nachdem i und -u im Ar. zu y und v geworden waren, übten sie im Iran. (wie andere �Konao'"na,nten) auf vorhergehende Tenues eine spixa.ntisier�nde Wirkung aus; weiters veranderten y und v im Ap. den vorhergehenden iran. Spiranten p ( < k): ( *ti> ire.n. py> ap. 8(i)y, med. J,i)y; *kj> iran. P!I> ap. .§(i) y;
!
8 llr&ndenateln•MaYrhofer
34
Lautlehre
[§ 30. 31
*q'fj > aw. und ap . .§(i)y; *ty, > iran. ]>v > ap. P(u)v; *lqf > iran. sv > ap. s,med. aw. 8p. (Beispiele bei den Kons onanten) �ie Medien _wurde� von y, v gewöhnlich nicht beeinflußt; Ausnahmen: gky, > ar. iky, > 1:an. zv > ap. z, hingegen med. aw. > zb (vgl. ky, > med. sp, aber ap. a): ap. kizänam (Akk.) ,,Zunge", aw. kizU- m. dss. ' kizvii- {· d ss., med · *zhaYat'iy „--""'-" · 'fl(Uiy-azbayam i:uu m · „ich proklamierte"' aw. zbaya- ,.nu --'e" (: zav- ,,rufen"). Die idg. Gruppe *sy, (> iran. *ky,) e ntwickelte sich _in den einzelnen iran Sprachen sehr verschieden. Wir haben . **sy. >1r&n. *k'!{, > ap. lt, geschrieben uv, med. /, a.w. X"; � ,,Sonne''. *.sy,elno_s _n. ,,Sonnenglanz" > med. farn.ah- ,,königliche r . Gla.nz , aw. X"arana,h. ,,koruglicher Glanz"; *S'/f08 „eigen, selbst"> ap. uva-, a.w. Z"a-, ai. sva. ,.eigen". _§ 31: So wie i und u vor Vokal halbvokalisch (i, y:) und dann vielleicht Spll'antisch (y, v), bzw. unter anderen Umstanden wiederum vokalisch werd konnten eb�nso war dies _a�ch bei fl �öglich. Die Entwickl ung des halbvok�� '. sehen i 1�t Jed?ch komplizierter; i wird im Ar. zwis chenvoka.lisch > y (vgl. ar. � > i-), zwisch _ en Konsonant und Vokal jedoch zu k. Di eser Laut ist im Deutschen, Englischen -· usw. ein ,• Anfallgeräusch"l)• m ithin em· pira.n,m t · an_deren pra c hen moglicherwe.1se ein Laryngal. Vor der Behandlung der Bei�iele mnß_ folgendes b emerkt werden. So wie i vor Vokal im Ax. zu i y und u zu uv wird, s� geschah dies auch mit; e, das in solchen Fällen zu efl wird. Wenn nun an d ie �nrzel "'ri- ,,Be�tz, Sache" das Ableitungssuffix tritt;, �o entsteht na.c� obiger R egel *reyis, was im Ai ray,llJ, ergibt. Im Gen. auf - i-es/-os mußte die Form *ri-j-os entstehen1&) , also ai • räydk, aw. rayo „des . . . . . _ . Reichtums" _ : Damit ist diese merkwurdige Flexion aufgeklärt. Den zweiten � Fall zeigt die exi�n v?n *ponte& ,,Weg". Bei Sch wundstufe der Wurzel und des Suffixes ergibt sich lDl Gen. die Form *'[RJ,tj-os was zu *P1Jl,k-os führt w· haben daher im Aw . die Flexion pant4, pa{Jö (th >•D). Im Ap.·wurd e die Lau:. . � gestal� d� ? bliq na :erallgemeinert, nämlich pap. (tk > ]i) und das Wort dann m �e i--D�tion übergeführt, wie z.B. pa],im (Akk.) zei gt2·). A�ch �e Entwicklung der sogenannten langen Nasalis sonans (§ 27) fügt . m sich diese Darstellung. Wenn nämlich 1]1,, � zu a, werden, so muß aus � . ·• ?H em @ entstehen (wenn ein K onsonant folgt), und das ist a,-s). n1e · soge-
s·
s
-is
1 ) H. Koziol, Phonetica 1 (1957) 31-38. ; "') �gl._die Flexion von ai. d'Vifr,, Gen. dvga[i „Schaf" = gr. l!r,;;, Gen 6r� dsa ) �les iSt der haltbare Rest des stolzen., aber :fiktiven Gebäudes der L :eo�en vgl. M. Mayrhofer, AION 2 (1960) 124f. - Sehr treffend hat die L=:4" i: Benveniste, Hittite et _indo-e�peen (Paria 1962) s. 9f. charakterisie �: _) gl ..E. May.rhofer-P�Ier, m: Studien zur indogermanischen G dsp h 1� :�.l=�ut für allgemeine wid vergleichende S;:bw::n�
:◊; • !;:!';:
:u:9
6
§ 31. 32. 33]
Lautlehre
35
sich im Arischen nicht ana nannte lange Liquida. sonan.s, n&mlich n, konnte ja r erhalten blieb. Die Verschi e log zur langen Nasa.lis sonans entwickeln, da und dem Indischen durfte denheit der Entwi c klung zwischen dem Iranischen zu 'n (§ 28), bzw. zunächst wurde n iran. sein: lären erk zu aßen enderm folg a-11; dadurch geriet das l in die Mittelsilbe, wurde zn fl und fiel hier nach dem in § 15 beschriebenen Gesetz aus; vgl. ap. ilarga = a.i. dirglui?i, cf. g r . öoMx6,;: (§ 29). Die Konsonanten (=Hemmlaute)
in r § 32. Die idg. L iquiden l und r sind im gesamten arischen Bereich zusamm engefallen, das im Ap. gnt erhalten ist: *bherö „ich trage" > ap. -barämi; *soly,os > ap. haruva, aw. ha,urva,.., ai. sdrva,IJ,, jon. oU}..o,;: ,,ganz". Aufkl&rungsbedürltige Ausnahmen bestehen im Ai. und im Np.; vgl z.B. 1 ved. pu1'1t- und pulu- ,,viel"= gr. 1tolu,;: ) und np. lab „Lippe", cf. la.t. labium ein l „Lippe". Daß durch späteren Lautwandel, schon im Skythischen, wieder afryana aw. (= *aryana iran. z.B. n, e überrasch nicht darf konnte, n entstehe „par ,,arisch") > skyth. 'AMr:vo[; a.p. Par]xiva „Parther", a.ber mp. Pahl,a,vi tbisch"2). In fremden Namen und in Fremdwörtern wurde l in ä.lt.erer Zeit durch r substituiert: akkad. Bäb-ilu „Babylon" > ap. Biibiru..f3); akka.d. pilu „Elfen bein" > ap. piM. Hingegen wurde Z in jüngerer Zeit übernommen bzw. für diesen Laut ein eigenes Zeichen geschaffen: ap. Lab(a)näna „Libanon"; ob die alten Perser dieses l auch aussprechen konnten, wissen wir natürlich nicht. Auslautendes -r ist nach langem Vokal im ganzen arischen Bereich geschwun de n: *'J)'Jtir > ar. *pila > ap. pitä (§ 23). Iran. r wirkte (wie andere KoDBonanten) auf vorhergehende Tenues spirantisierend. *p > iran. jr > ap. fr, aw. fr; *qr > iran. l,r > a.p. l!,r, aw. :rr; *tr > ira.n. pr > ap. y, med. pr, aw. Dr.
Die Fälle von idg. kr, gr usw. gehören nicht hierher , da die palatalen Ver schlußlaute schon arisch satemisiert worden sind (§ 36). Für die übrigen Fälle stehen die Beispiele bei den Verschlußlauten. Vor silbischer Liquida bleibt die Tenuis erhalten, z.B. *qrtom > ap. k(a)r tam, ai. lqtdm „gemacht", weil ja r als 'r bzw. [m-] gesprcchen wurde (§ 28). § 33. Die idg. Grundsprache besaß die N a.sale m, n mit mechanisch ge regelten Aussprachevaria.nten vor folge nden·Verschlußla.uten, z.B. n + k > 1)
2
••
) 8)
J. Wackernagel, Altindische Grammatik I (1896) § 191f. P. Horn, Neupel'5ische Schrift;sprache, Grundr. Ira.n. Phil. 1/2, § 22. Zur Normalisierung der ap. Form s. das Lerikon s. v., mit Lit .
36
'!)k, was z.B. im Gr. auch orthographisch ausgedrückt wurde: llyxupa: ,,Anker". Die Nasale haben sich anlautend und inlautend im ura.rischen Bereich gehal ten; im Ap. wurde zwar Nasal vor Verschlußl.a.uten und Spiranten nicht ge. schrieben, wohl aber gesprochen (s. § 11). Auslautendes -n nach langem Vokal Verschwand im ganzen arischen Bereich (vgl. -r); durch die Auslautsgesetze wurde im Ap. die Verbalendung -nt > -n, welches -n aber nicht geschrieben wurde (s. § 42). Auch altes ausla.utendes -n wurde nicht geschrieben, wurde aber noch in einer Zeit gesprochen, in der die ,,Aualautslängung" (§ 42) eich vollzog, die ja auch nicht nach *-os > ..a ein trat. Beispiele: *ebhero-m „ich trug"> ap. abaram, aw. bar.nn, ai. abharam, gr. �q>Epov; *ebheront „sie tragen" > ap. abara, aw. bar.m, ai. dbharan; *ahmon m.> ap. *asmä ,,(steinerner) Himmel"'), a,w. asman-, ai. dsmä dss., gr. lllqi.6lv „Amboß"; *1"1Qm.e11. (Lok.) ,,beim Namen" > a.p. nii,'TTW, [über andere Auffasaqen s. die Lit. im Lexikon, s. v.]. Zum reinen Stamm als Lokativ cf. ai. ahan „bei Tag", gr. o:U:v „immer"; hingegen ai. ndmari,-i (*nomti, ,,der Na.me" > ap. ntimä mit Dehnung des Auslautes nach § 42). Die Nasale iibten auf vorhergehende Laute Wirktmgen aus; Tenues wurden spirantisch (s. auch § 30 und 32). Die idg. palatalen Verschlußlaute erscheinen im Ap. als P bzw. ,J > d (im. Med. als s und z); such diese Spiranten ww-den unter dem Ein.fluß eines folgenden Nasals verändert (§ 36). Die silbischen Nasale '1}1,, v, hatten nicht dieselbe Wirkung wie m, n, weil sie ja. schon lange vorher, nämlich in der arischen Zeit, zn a bzw. am usw. gewor den waren, z.B. *k1ptom. > ap. *palam, aw. satam, ai. Bakim ,,hundert", la.t. centum. ') Zum religionsgesch.ichtlich wichtigen steinernen Himmel vgl. H. Reichelt, IF 32 (1913) 23-57. Die labialen Verschlußlaute § 34. Die idg. Verschlußlautreilien wiesen vier Überwindungsarten auf, welche nur im Ai. erhalten blieben, hingegen in den meisten idg. Sprachen, so auch im Iran., verringert wurden. Dafür wuchsen Spiranten zu, die vorher nicht vor handen waren. Wir ha.ben: idg.
b bh p ph
iran.
ap.
b
b
p f
p f
ai.
b bh p ph
Beispi�le: *bherO „trage" > ap. *barämiy, aw. -bariimi, a.i. bMriimi, gr. iptpC:J; *�ter > ap. pitä, gr. 1t«TI}p;
37
Lautlehre
§ ... 36]
Lautlehre
vgl. li.t;. kaiipas1), wel *qouplws „Gebirge" > ap. kaufa, aw. kaofo, np. kuh; . kann alten ches idg. ph enth Lautes e. § 28), wird P > f Vor r, nicht aber vor r (wegen der Natur dieses ai. prd,, lat. prO); 1/f'a-], frii,, a.w. fra-, ap. > „vor" *pro ( l führen, z.1�: in *prek- : n_k_ Dies kann zn einem gra.:mmatischen Wechse e, aber ai. praJ- : ncchdti-. �'l : aw. fras -, a)r fra,gen" > a.p. fraP- : p( sa nl;en fehlen die Belege): *sept'J]I, > a.p. Konsona a.ndere (für t vor o Ebens " la.t. septem. *Mftä (np. haft), a.w. kapta, osset. aft, ai. st1ptd, 1) W. P. Schmid, IF 65 (1960) 187 will hier ap. f auf ein bh :ruriickführen, wofür ber für das Ap. kein Anhaltspunkt best.eht; auch für die e.ndere Anna.hme (p se• �där und dialektisch � ap. f) e:,ristiert keine M?S: licbke� t. � artholomae et.e�t · Grundriß der iran. Philologie 1/1 S. 10, § 23/b eJD.Ige Bei.spiele :roea.mmen, die � einen Wechsel von Tenuis a.spirata und Media. a.spirat.e. sprechen. Die dentalen Verschlußlaute § 35. Die Entwicklun g d er dentalen Verschlußlaute verlief analog zu der der Labialen. Wir ha.ben: idg. d dh
'
lh
1
l
ire.n.
•P·
d
d
'p
'
p
1
aw.
ai.
d
d dh
t
D
t th
daevO „ Dämon", a.i. Beispiele: *deiw5,s „Gott" > ap. daiva „Göl;ze", aw. devali, ,.Gott". aJa.t. dei'l)(}S „Gott"; MM,t, cf. t81Jxe:; *blhi,t (Aor.) ,,er stellte hin"> a.p. ailii „er erschuf'', a.i. *rotir > ap. pitä; cf. lat. t"ota „Rad, ar. *ralhas „Wagen" > ap. m]Ja, aw. raDO, ai. t"dtlui/J,, . . Wagen". . Sp.rra.ntisieallem die An kombinatorischen Veränderungen finden wir vor rung des t vor gewissen Lanten:
·,�,
;dg. lj
In
•P· !j, geschrieben Biy P'!f, geschrieben jJuv §n
9
med.
aw.
J,i (1) h(l)
{Jy
p,-
1h
l}v ,?,.
Die Schreibung My, ],uv usw. ist wohl von einer ge� Zeit an au� so gesprochen worden; denn schon bei Dar. wurde �yaka- ,,Untertan zu
38
Lautlebxe
[§ 35. 36. 37
marika- ,kontrahiert'; niyaBiidayam „ich setzte nieder, zurück" heißt es bei Dar., bei Xerxes hingegen schon nuädayam (K. Hoffmann). Dies ist hier und in allen folgenden Fällen bei der Bemerkung ,geschrieben' zu beachten. Beispiele: *81Jlios „wahr" > ap. haJiya,, aw. hai.iyö , ai. satyd�; *ty,e om „dich " > ap. ],v.viim, aw. th,qm, ai. tvdm; ar. *aratnis „Ellbogen" > ap. ara!ni8 „Elle" (als Maß), aw. -a�i-, ai. aratni(i, m. ,,Ellbogen, Elle"; ar. *k.fatmm n. ,,Königreich" > ap. l!Jayam, med. *Ma]rram (im..PN Q§a. prita), aw. da U > .f, da im Ap.(wie im Iran. und Idg.) keine Ge. minaten geduldet wurden); ap. *Btlf½i.§(nur elam. erhalten: Pak.sis); m.ed. Bti!Jlril, so in den ap. Inschriften (cf. Eeo a.p. pastH, ai. pattib,; ar. *a ap. azdä „offenbar", aw. azdii „gewiß", ai. addk&. .,sicher, fürwahr".
+
+
+
+
Die idg. Guttnralreihen § 36. Im Idg. gab es drei Reihen von gutturalen Verschlußlauten: Velare, Labiovelare ( = Velare mit gleichzeitiger Lippenrnndung) und Pa.la.tale. Diese drei Reihen sind in keiner idg. Sprache erhalten geblieben; trotzdem müssen wir sie an.setzen; denn in den Satemsprachen (z.B. im Arischen) fielen die Labiovelaren mit den Velaren zusammen, während die Palatalen zu Zisch. lauten werden; hingegen fielen in den Kentumsprachen Palatale und Velare zusammen. § 37. Die pala t a l e n V e rs c h lußla.ute. Im Ap. fällt die Entwicklung zu interdentalen Spiranten auf, die man wahrscheinlich für die uriranische Zeit voraussetzen darf: idg. ri gk k
1
ap.
med.
aw.
z
z
'
'
Beispiele: *§rejos n. > ap. draya n. .,Meer" (np. daryä „Strom"), aw. zraya Wasserilä.che", ai. jrtiyal), n. ,.Umlauf, Lauf"; · ;bher§k/bkrrfk- ,,hoch, mä.chtig" in ap. B(a)rdiya m. (= L/dpSu;:), med. *B(a)�� ziya, cf. a.w. bar'zak- n. ,,Höhe", np. burz; deutsch Be:rg; med .• zana- ,.Stamm gr. y6vot;; ,,Nachkomm.ens�aft", ge�enii�r �P· *-dana-: s. Le�. .. . *uoik/'IJ,ik- .,Haus"> ap. m/>-, aw. vis-, ai. vis- (cf. lat. incus mit y.oi- > vi-), ,.Kies", med. sik• dss., s. Le:x:i.k:on. ap. Palataler Vernchlußlaut Halbvokal ergab:
n
=
J,ika. idg. h; §k'!I
ki
ap .
' z ,;
k i
1 ) Die Annahme, daß ap. dein Spirant gewesen sei, entbebxt des Beweises; denn die Wiedergabe in anderen Sprachen zeigt nichts davon.
+
med.
,p
zb
aw.
ai.
sp
.§v
Anmerkungen
kv
zb, zv
pj(')
kein :Beispiel mit *JlY, ap. geschrieben !iy-
'Beispiele: *ekyoo m. ,,Pferd"> ap. asa, med. as'J'(l,, aw. aspö, ai. 6M?i; med. *zbayati ,,ruft", aw. d>ayetti, ai. kvdyati; ap. kizänam (Akk.) ,,Zunge", aw. hizii,. und da.von hizvak- n. ,,Zunge'�; . *paik-iä „Schrift": v i e l l eich t in d.em Vorderglied des Namens PaiJiyauviidii, S. Lex., S. V. Die verschiedene Entwicklung von ap. a-.sa „Pferd" gegeniiber med. aJJ•'JXI, dss., ap. hi-zan- ,,Zunge" gegenüber aw. kiz-vak- �- b �eutet eine Vers�hie bung der Silbengrenze. Dies kann als Tendenz zur Silbenoffnung vor geW1SSen Konsonanten ausgelegt werden. Dahin weisen a.uch die Entwicklung von iran. ]>r(§ 35), das in den meisten iranischen Dialekten erhalten blieb, jedoch im Ap. zu 9 wurde, und ä.hnliche Erscheinungen2 ). Die idg. Groppe kl mußte im Iran. zo sr bzw. pr werden, das im Ap. als y erscheint(§ 35). Wir haben daher a.p. niy-a-r;ärayam „ich stellte wieder her", da.s im Aw. ni-8Tiiray- ,,übergeben" vorliegt und zu aw. sri-, ai. bi- .,lehnen" gehört; vgl. lat. cli'1W „lehnen" (cf. Lex. s. v. r;äray>). Palataler Verschlußla.ut Nasal ergab: idg. Ion §hm kn
rin
gkn
i
39
Lautlebxe
§37]
+
ap.
aw.
zm
,m
""
}
!,Jn(-.In-)
ai.
""
.!m
...
im
xA-n-
jfi
(-.In-)
Beispiele: *a"7nön „Stein" > ap. *asmä „Himmel", ai. dbna „Stein, Him mel" (cf. OXXµwv „Am.boß"); *§na.slceti „er erkennt"> ap. *!!-snasatiy, cf. aw. zi-dnd!]ha-, ai. jijnä.sati (cf. ytyv&.crxw); aw. und ap. mit Prothese lJ, (= a::) bei nachfolgen�em -n-. Palataler Verschlußla.ut in Verbindung mit t, s (g t schon 1dg. > kt) ergab: 2) Vgl. E. Risch, Asiatische Studien 8 (1954} 149ft'.
+
40
[§ 37. 38. 39
Lautlehre
"
ap.
idg.
.."'.. kt
"
aw.
8
8
8
8
Anmerkungen
ai.
"'
nur heterosyllabiscb (s. § 41) ira.n. statt Geminate iran. statt Geminate; nur Inlaut
,!
ooh
Beispiele: *prek-tos „gefragt" > ap. fraJta; *e-peik-S'TJ1,, s-Aorist von *peik- ,,stechen, malen" (ai. pimsdti „schmfrckt sich", Aor . apik§am) > ap. niy-a1paisam ,,habe geschrieben" (cf. aw. paes. ,,schmücke", lat. pin:ri); *gnöskeli > ap. *!)Jnä.satiy „er erkennt" (cf. ls.t. gnöscit und s.o.); *P[k-s� ,,er befragt" in ap. p(a)rsämiy „bestrafe", aw. �salti ,,fragt", . a1. ptcduiti dss. § 38. Die Entwicklung der idg. Labiovelaren und Velaren verläuft .im Ari schen gemeinse.m, ebenso in den anderen Satemsprachen, während die Ken tumsprachen bei den Labiovelaren wenigstens das labiale Element erhalten haben (mit Ausnahmen). idg. qlt, q qih, qk g,, g
gvh, gh
"'·
ap.
aw.
g
k
k
gh
)
g
gh
�
)
g
ai.
g], gm
ap.
med.
,;
/J.m
aw.
"'
km
gr.x't' ap.*lJm>m
�eispiele: ap. l,i,-�m „Reich", med. *lJJajwam (im med. Eigennamen Jjla prita), aw. Z80,0r;,m, ,,Herrschaft", ai. lqa.lram, cf. gr. x't'&.oµ.c.u „erwerbe", x-njµci: .,Besitz"; a.p. taumii,- f. ,,Sippe" aus -l}m- wegen aw. taoxman- ,.Keim", ai. tokman .,Schößling". § 39. Schon in der e.lteren e.r. Zeit wurden die ar.Velaren (die aus dem Zu sammenfall der idg. Labiovelaren und Velaren entstanden sind; s. § 38) vor
Gi
Biy
ti
8Y
d '11
.,. g, gi gj
g
.Anmerkungen
ai.
g, gi
"'
aw.
"'
+
gh
ai.
ap.
Beispiele: *-q1'e „und" > ap. -M (Auslautsdehnung nach § 42/5), aw. -M, ai. -ea, gr. -re; l&t. -que; *q,id „irgendetwas" > ap.•l';i,y, aw. -6-iJ, ai. -cit, lat. quid; *,p!j,etoB ,,ruhig" > ap. &iyiiia „glucklich", aw. &yäta- ,,froh, erfreut", lat. quie.lus „ruhig" ; hellem Vokal tritt im Ap. .Assimilation der In der Verbindung von ar. sq'! Sibilanten ein; ar. sq'!e (: *seq,. ,,folgen") wird iiber SC> 88>s (weil Gemina ten na.ch § 43 nicht geduldet wurden); *po-sqlfe > ap. paaa. .,hinter, nach", aber a.w. paselt dss., a.i. pa,frÄ ds.s. .Analoges gilt fiir die Medien:
kh
g
"'
or
gj
k
"
Beispiele: *qJ103 „wer">ap. *ka, aw. ka-, ai. kdli,; cf. la.t. quo-, gr. 1t0-�; *qärOB „Kriegsvolk"> e.p. kära m. ,,Heerbann", cf. deutsch Heer; *g-,;horm/Js ,.:arm" > ep. *garma, a.w. ga�ma-, ai. gharma!J, m. ,,Hitze", lat. jorm'ILS „warm ; *dl�k6s „lang" > a.p. *Oß.rga, a.w. da,raga-, ai. dirgkd!J,, gr. 8oALx_6i;;; *saqhäi- .,Freund"> ap. Ha!µi(-mani.s) = 'Axru.(µmj;), aw. haxa, ai. sdkM, „Genosse", wahrscheinlich auch gr. 'Ax_a.Lot Velare Tenues wurden im Iran. vor Konsonanten spirantisch (vgl. die an deren Tenues; jedoch sind im Ap. nur wenige Fä.lle Uberliefert). idg.
41 Lautlehre § 39] p alatal isiert, d.b. in einer Zeit, als e noch nicht zu a ge s e kundär t t i ;0cl"'en war. Zuerst die Tenues:
ap
&W.
ai.
ja ji Jiy
ja ji jy
ii
ia
iY
Beispiele: *glfem- .,kommen"> ap. jam-, a.w.jam-; cf. lat. venio; *g ,eni- .,Weib"> aw.jani-, ai. jdni-; cf. gr. -r.i'/4 „Weib "; *g1'i� .,lebendig"> ap.jiva, a.w.jivya-, a.i. fi'IXi?i-, la.t. vivus; *gllj_ii,- ,,Gewaltanwendung" ina.p.jiyamnam „Ende", a.w.a-jyamna- ,.nicht abnehmend", ai. jyd „Gewalt", jy&:nam „Unterdrückung"; cf. gr. ß['JJ „Ge walt". Bei den Mediae a..spira.ta.e ist nur eine Reihe nachweisbar: ar.
ap.
aw.
ai.
.Anmerkung
gh,
ja
ja
ha
ai. *fk>k
Beispiel: *glfhe n „schlagen'' in ap. Jantiy „er schlägt, besiegt", aw. ja1nti, ai. luinti „er schlägt"; cf. gr. &lvw „töte". Durch den morphologischen Wechsel im folgenden Laut ergab sich innerhalb einer Wortsippe oder in der Flexion ein Wechsel zwischen q und C, bzw. g undj usw.; z.B. ap. Maka „Landesname": Maciya „ein Mann von diesem Land". Dieses Schwanken wurde in der Flexion oft .durch Formenausgleich beseitigt. Bei der Wurzel *g �em-jg}lffl. ,,kommen" mußte a.r. g im ersten Fall palatali siert werden, im zweiten hingegen bleiben; dies zeigt a.p., aw. jam- gegen über ap. han,1m-a,ta.. ,,versammelt", a.w. (f-mata- .,gekommen". Im Optativ
42
Lautlehre
[§ 39. 40
erwarten wir bei den athematischen Verben die Schwundstufe der Wurzel, in unserem Beispiel *g111p,- (vor j), und da.her Erhaltung des velaren Verschluß. lautes, trotzdem haben wir durch Verallgemeinerung ap. iiJamiyä „er möge herankommen", aw. ii •.•jamyäJ „er möge herankommen" gegenüber ai. gam. y&J „er möge kommen" ( < *gll1]1,iit). Die idg. Spiranten § 40. Die idg. Grundsprache besaß nur dentale Spiranten, u. zw. phone tisch gesehen folgende Paare: [p] : [d'J und [s] : [z]. Bezüglich des zweiten Paa. res (stimmlos zu s�aft) muß vom phonologischen Standpunkt aus gesagt werden, daß [z] nur eme Aussprachevariante des s vor stimmhaften Konso n �� war. Dies lä.ßt sich leicht beweisen: Die Schwundstufe von *sed- ,,sit zen wurde [zd-] gesprochen, was sich z.B. im Lateinischen ausgewirkt hat. Wir haben hier seiloo „sitze" : *ni-zd..os > nidus (vgl. deutsch Nest) gegenüber est „er ist"; d.h. das .Archiphonem war also /S/. Dieses /S/ hat sich im Ap. nur unter bestimmten Bedingungen gehalten, nämlich a) vor Verachlußlauten; vor Tenues als s: •eati „er ist"> ap. astiy, aw. aatf, ai. dsti, lat. est; vor Media.e als z: ap. Vakyaz-däta „der (Mann) des besseren Gesetzes"; d. ai. vdsyas- .,besser"; b) n�h i, u, Ti hier wird s > 8, z.B. Instr. PI. auf *-bhis> ap. -biA, aw. -bi8, . ai. -bhilt (cf. lat. -bus); *d1/,$- ,,miß-" > ap. dul-, aw. duJ-, ai. dU§-, gr. öo.;-; *rsos „m ännlich"> ap. -ar8a-, cf. aw. ar8an-, ai. r�a-bhdh „Stier", cf. gr. &:p07JV ,,männli ch". Dieses Gesetz gilt auch für die Kompositionsfuge: *ni-sedeiö > ap. ni-8ailayämi „ich setze nieder" (: lat. sedes), aw. ni-säilayelti, gege�über ap. aw. hadiJ „Wohnsitz" (mit s- > h-); cf. a.i. siidayati „setzt"; c) nach idg. Gutturale n, wo s > 8 wird. idg.
ap.
aw.
qs k,
/JJ
"8
J
J
"'"'
ai.
Anmerkungen iran. Spirans !J vor Konsonant ira.n. *§§ > §, gr. !;
:13'eispiele: *auqs/y,eqs- ,,wachsen" in Eigennamen, U-va!J.§-tra (= K1Jd/;&:P11.;;) „em gutes Wachstum habend", aw. vax.§. ,,wachsen", ai. va�-. gr. «�w (über andere Namensdeutungen s. das Lex., s. v.]; s-Aorist von *peik- .,malen" lau tet niy-a-paisam „ich habe geschrieben". In allen übrigen Fällen wird *s > h (welches im Ap. unter gewissen Bedin gungen verschwindet): *.sol'!,fOS „jeder" > ap. haruva, ai. .sdrvali; *-osjo (Gen.-Endung) in ap. martiyahya (Gen.) ,,des Mannes", aw. moJyehe, ai. m6rlyasya, cf. hom. Mx.am. Iran. h schwindet im Ap. a) vor r, m, u: ap. rauta n. ,.Fluß", ai. srOl ap. amiy, aw. ahmi, ai. dsmi; *su- ,,gut"> ap. u-, med. a.w. hu-, ai.. su-; b) im Auslaut, außer n&ch i und u (s.o.): *•08 > ap. -a, aw. -/5, ai. -ab,, z.B. ap. raula n. ,,Tag", aw. raoOO n. ,,Leuchte des Himmels", ai. -r6caQ, n. ,,Licht", cf. g r. Mux.6.;; ,,leuchtend"; c) in der Gruppe aha, wenn da.s erste akorz ist; und dieSilbe-ki folgt: *esesi ,,du mögest sein" > ap. *ahahiy > ahiy; aber akoiiy „er möge sein". d) vor '!Vi die Gruppe *S'!f entwickelt sich in den iranischen Dialekten sehr verschiedenartig, so daß sie zu einem guten Unterscheidungsmerkmal wird: ai. aw. ap. med. ;ag. 1 1 1 SV Beispiele: *sy.elnos n. ,,sonnenhafter Glanz" > med. farnah- .,Herrscher glanz", in Eigennamen wie Vinda-farnä m. ,,der den Herrschergla.nz (Ruhm) erlangt"; np. farr „Glanz, Größe", aw. zva�nah- n. ,,Herrlichkeit, Majestät", np. xurra „Gla.nz"; cf. ai. svdra� ,;glanzreich"; *sy.os „sein" > ap. uva-, aw. zva- ,,eigen", cf. np. ZIXUl, ,,selbst" (= ai. svdl lat. kumus „Erde"; bei Schwundstufe der zweiten Silbe haben wir *!}km- (*!Th'f/1,-) in gr. xoxµii:( .,am Boden", ai. jmal} (Gen.) ,.der Erde", alit. zmuö (< -ön) .,Erde". Man hat zu diesem Stamm ap. uzmaya „Pfahl" gestellt, doch gehört dieses Wort nicht hierher (vgl. Lex. s. v.). Toch. tka'f{I, ist durch sekundären Verlust des vortonigen Vokals aus *tekam entstanden'). Im hethit. hartn,gas „ein Raubtier'' (wahrscheinlich ,,Bär")6) finden wir in der zweiten Silbe die Voll.stufe. Ihre Schwundstufe mit der Umstellung zu G D er gibt *r-k]>oa ,,Bär", von welcher Form ai. fk§a}J,, gr. lipx�oi:;, la.t. UTSUS usw. slia.m men; im.Ap. erwa.rtet man *(a)r§a, das manim.Königsna.menAt-Mm.a „Bä.renkraft besitzend" vermutet hat. Jedoch ist es wahxscheinlicher, in diesem Namen eine Ableitung von arkn- ,,Mann, Held" zu vermuten (s. Lex. s. v. ar.faka-). *kqjJ- ,,zimmern". Hier ist p wegen lat. texo im. Vergleich mit gr. IDT' lw). Im Ap. hierher wohl tal- in u.staJ'(a)nä- (Lex., s. v.); a.w. ta.sa'li, ai. talcyali. •q�f:eli „besitzt, herrscht" > a.p. "!]iay- .,beherrschen", aw. !tlay- ,.Vermö gen haben", a.i.. k§d,yati „herrscht, besitzt", gr. x"t' ap. -Giy , aw. -Cil, ai. -cit ( < -d), lat. quid. Dieses Auslautgesetz gilt jedoch nicht beim .Antritt eines Enklitikons (s. Punkt 6). 2. Der Spirant & fiel ab a) nach arischem a (< e, o, a): *eky,oa „Pferd"> a.p. asa, med. a,spa, la.t. equoa. Dieser Schwund findet beim Antritt eines Enklitikons nicht statt (s. Punkt 6). b) nach n und zusa.mmen mit diesem.: Akk.-Endung -ns in ap. marliyä ,,Männer", aw. 'lfllJJyt:!;8-00, ai. mdrtyän; c) nach dentalem Verschlußlaut und znss.m.men mit diesem: *nepöts „Enkel"> ap. napä, a.w. nwpäl·, ai. nd.pät, lat. nepös. . . Auslautendes •& wurde hinter i und u, bzw. hinter ai und au zu 8: Fravarli.J, Name des Meders 4lpcr;6pni,;:, und der Gen. Fravartaü; vgl. a.w. ga1riJ „Berg" (s.i. giri,Q, ,,Berg") und Gen. garoi&; ap. Babirul „Ba.bei" und Abi. BabiraUB, vgl. aw. po"r'UB „viel", Gen. pam.OS, gr. 1toA1J,;:, 1to7'ko,;: (Homer) ,,viel". 1) W. Hinz, Altpersischer Wortschatz S. 155ff.
46
La.utlelu-e
[§ 42
3. Die auslautende Liquida -r ( < -r, -l) ist nur einmal überlieiert; ap. antar ,;unter", aw. antar>, a.i. antar, lat. inter. Nach langem Vokal fiel -r schon arisch ab: *P3tir „Vater, Sippenherr" > ap. -pitä, aw. ptä, pita, ai. pila, gr. :n:a:TI)p; im Vok. *paler mu ßte -r erhalten bleiben; allerdings hat da.a Ap. zufällig kein Beispiel, dafür aber a.w. *'jfifn.r> (wie diiiar> ,,Geber"), ai. pUar, gr. mi"t"Ep; mp. Nom. pitar (> np. pidar) geht vom Obliquus aus. blieb 1m Auslaut erhalten: *ebher ap. a"baram „ich 4. Der Nasal m trug", aw..bar.,m,, ai. dbharam, gr. il:q:itpov. Hingegen fiel auslautendes -n ab: *pä\lb'fl, > ap. pävä „Hüter" im Lehnwort crrx-rp.f-mi,:;; *nömen (Lok.) ,,beim Namen"> ap. ndma (s.. § 33). 5. .Arische Vokale, zu denen auch (111-), ti, > a gehört, erhalten im ap. Aus laut je nach der Qualität', y, v angehängt: ap. martiyä (= .a'), Vok. ,,Mensch!", ai. mdrlya, cf. lat. morlue, aw. ahura ,.o Gott"; *nomiz, .,Name" > ap. nämä (= -a'), aw. nqma „in Bezug aui den Namen" (Akk.), ai. ndma „Na.me", lat. nomen. Beim Auslaut auf -ä konnte natiirlich kein' antreten; *esti „er ist" > ap. a&tiy, aw. a&ti, ai. d.sti; a.p. paruv n. ,,viel", aw. pouru n. ,.reichlich' ar. *qid > *cid > ap. ciy. 2. An die so entstandene Affrikata gleichen sich vorhergehende Kons onan ten partiell an: *qJ!id-q;;id > ap. Cis-öy „was auch immer"; *q11os-q11id > ap. ka§-ciy „wer auch immer", aw. ka&-liJ. 3. Velare Tenues wurden vor den ererbten Spiranten 8 und P ebenfalls spi·rantisch (§ 37). 4. Im. .Ar. hieß der Gen. Pl. des Pron. der 1. Pers. *asmdkam (= a.i. asm.4kam). Diese Form wurde im Iran. zu *akmäkam (> a.w. akmälrnn); im �P· wurde zunächst das k unter d em Einfluß des vorhergehenden h durch pa.rt1elle Fernassimilation aspiriert, dann fiel h vor m lautgesetzlich aus und kh wurde lautgesetzliCh zu (?, was ap. a� ergi bt. . maya-> uzmaya- (s. Lex:ik�n). 5. d wurde im Ap. vorm zu z: ud6. Wenn in einer Zweiergruppe von Verschlußlauten der erste eme M�a. aspirata war und der zweite eine Tenuis (aspira.ta), also� T(A), dann gilt das eingangs erwähnte Gesetz vom Dominieren des zweiten Versc�ußlautes nicht1), sondern hier ist das Ergebnis M+M.A; daher wurde dh+t u?,er dF� (nach § 43) im Ai. ddk und im Iran. zd, z.B. *vrdk+to• ,,gewachsen > aJ..
+
+
l) Diese Eigenheit, die wohl nur das Arische betrifft, wird nach ihrem .Entd�cl,..-ei: Bs.i:-tholomaescbes Gesetz genannt; vgl. Thumb-Ha.uschild I § 143 IDlt we1tei:-er Literatur.
48
Lautlehre
§ 44. 45. 46. 47. 48]
vrddJui-, aw. mrazda. dss.; *bhendh-fbhrµl,h- + to- .,gebunden" ergab a.i. badd� dss.; im Ap. drang jedoch das funktionell stä.rkere .tn,. (P.P.P .) durch, wir ( 139); gk+t ergab ai. gdk, iran. gd, z.B. haben da.her ba.sta. ,,gebunden" § *ahreugh-/dkrugh- ,.schädigen, betrügen" + to- fuhrte zu ai. dkrugdMm „Un tat'', aber im Iran. siegte wiederum -ta-, weshalb es a p. duruJ;ia- ,,erlogen", aw. -druxta- dss. (s. Lex. s.v. draug-) la.utet. Da s Bartholomaesche Gesetz hat im Iran. anscheinend auch noch bei sekundärer Entstehung gegolten: *dkugh.. atb „Tochter" führte im Ai. lautgesetzlich zu duhitdr-, während im Iran. mit telsilbisches a ausfiel (§ 15), so daß gk+t entstand, was über g+dk > gd wer. den mußte; da.her ha.ben wir aw. dugdar-; im Ap. war das Suffix -tr- durch seine Funktion stärker, so daß sich eine andere Entwicklung als im Aw. ergab, nämlich g+tr > lclr > !Jtr > Of, wie die elamische Nebenüberlieferung *d� (s. Lex. ) zeigt. § 45. T o tale Assimilation führte zu Gen:rina.ten, die nach§ 43 behandelt worden sind: 1. Schon im Ax. wurde p bk > bbh, wa.s sich im Iran. über bb > b entwik kelte: *ap-bhis „mit den Wassern'' (Instr.) > a.p. abi§, während im Ai. zu adbkf,lJ. dissimiliert wurde. 2 . .slr wurde imAp. über sy > as > s, nache:in.emustehend na.türlich3(§40): ar. *uatra- (ai. U§Jra- ,.Kamelbüffel"), ira.n. *UStra- ,.Ka.mel" (aw. ultra- ,.Ka. mel") > a.p. ula- ,,Kamel". 3. In den Groppen *ks und *-sk- erwartet man im Iran. as > s. Aber bei *peik- .,einritzen, färben" + a-Aor. finden wir im Ap. infolge des vorhergehen den i ein I (§ 40): niy-apaisam ,,ich schrieb nieder"; regulii.r ist clie Entwick lung bei *ptk-skii ,,frage" > a.p. parsämiy „ich bestrafe", aw. prnasaüi „er fragt", ai. 'P[OOlui,mi „frage"; cf. deutsch forschen. § 46. Treffen verschiedene Vokale aufeinander, so wurden sie schon idg. kontrahiert, d. b. zunichst einmal einander angeglichen. So wurde die Dat. Endung -ei (z.B. ala.t. virlut-ei ,,der Mannhaftigkeit'') bei den o-Stämmen mit dem -o- ZU61l,Dl,ID,engezogen, was sich im Gri.ech. bei Betonung durch den Zir knmßex anzeigt: -o -ei ergab schon idg. -oi, z.B. ala.t. Numa8ioi „dem Nu meri.us", gr. -3-e ,,dem Gott", ai. vfkii,y-a (mit Verstärkung), aw. ahurii,i „dem Gott"; im Ap. ist der Dat. verschwunden. Eine gegenseitige .Angleichung lag in der Entwicklung der iran. Diphthonge ai und au vor, die zur Zeit des Dar. schon wie e und ö gesprochen wurden (§ 17). Im Ai. fand dieselbe Entwicklung schon viel früher statt: urind. aika > ai. 8ka- ,,eina"; *aU{/- in ai. Ojas- .,Kraft", le.t. augeo „vermehre". § 47. D issimilationen sind selten; dissimilatori.scher Silbenschwund = ( haplologische Silbenellipse) liegt wahrscheinlich vor in hama mii,ta > ha mätii, .,von derselben Mutter stammend" (cf. hama-pitii „vom selben Vater stammend"), s. das Lexikon, s. v. § 48. In der Flexion kam es durch Formenausgleic h zu Bild ungen, die gegen die Lautg esetze verstoßen. So hä.tte der Akk. Sg. der K onsonanten-
+
+
+
§ 48. 49. 50. 51]
Wol'tbildung
49
; ) lautet aber im a.r. Bereich 'tä,mnle -1]1, a.r. zu a (ap. zu -a werden müssen er u,__ l" , a.w. � „den.J.1.1,.U.UJ.1.e .am nach der a.-Deklination, z.B. a.p. Akk . asmanam 'fl2f1!., ai. dbnä,nam gegenliber gr. IXKµovi:t „den Amboß" (nach Hesych = Him mel). / _ § 49. Kreuzungen zweier Wo�eln: Die idg. Verb�wurze� *bheu- �k�: est „ist erganzt: f Flenon lat. der m &ch haben ,,sein" s*esund " werden ) �dfu,i „bin gewesen" (vgl. a.p. astiy ,,er ist" : ba'!latiy „er wird" . Im a.p. Opt. j ( d haben sich diese beiden Wurzeln gekreuzt. Der Opt. *bkii el Sch�dstufe �r buyäl, e.w. wie müssen, lauten *buyii, Ap. im ) hätte werden" möge ,,er el Wurz j a.i. bkiiyal (opt. aor.) zeigen. Der Opt. von *es- lautete *a et „er möge sein'' j (aw. kyal, ai. sy4t, alat. sie.t). Durch Kreuzung der Formen *bkujel und *s et ) entstand ap. biyä „er möge sein" (s. das Lexikon .
wor,bildung (Stammbildung) § 50. Der Akzent war im Idg. ein Wortbildungs- und Fl�onsmittel; er �lieb es auch noch im Ai. der Veden, aber nicht mehr im Sanskrit. Im Ap. fiel dieses Sprachmittel wegen der Fixierung des .Akzent;es aus (§ 14). Für das Aw. wird uns die B etonung nicht iiberliefert. Doch ist eine Übereinstimmung zwischen dem ai. und dem aw. Wortakzent1) in gewissen FäJlen erweisbar, dann näm lich, wenn die alte .Akzentstelle einstmals Wirkungen ausgeü�t hat: aw. �,ma hm (Akk.) = ai. am fln.m ,;unsterblich" gegenliber aw. 1mnto „gestorben = ai. mrwlJ, ,,der Tote". . . Aber -schon in der vorliterarischen Zeit scheint im Aw. die stark zentrali zw. u. sein, z:u gewesen ) vorherrschend sierende (dynamische Art der Betonung auf der alten Stelle: &r. pit.i! ,.Vater" (ai. pit&.) erscheint im .Alta.w. als ptä. § 51. Im Idg. gab es einen quantitativen und einen qualitativen A bla.ut (,,Abstufung" : ,,Abtönung") als morphologisches Mittel; die Abtönung b� stand in einem Wechsel zwischen l/ö, seltener zwischen 4/8, auch wenn Sle Teile von Diphthongen waren. Der Ablaut ist vielfach mit dem Wechsel der .Akzentstelle gekoppelt; aber die Behauptung, er sei durch den Akzent ver 2 ursacht, ist unerwiesen; der Vorgang wa.r viel komplizierter ). Da im At. 4/l/ö zusammenfielen, ist der qualitative Ablaut im allgemeinen nicht mehr zu erkennen. Nur wenn sich das alte l wegen seiner Wirkung auf den vorher gehenden ar. Velar anzeigt (Palatalisierungsgesetz, § 39), können wir A�gen machen; ar. *qer-fqor- ,,machen'' zeigt sich im ap. Gegensatz_('lartanaiy �Inf.) „machen'' : -kara „einer, der etwas verlertigt"; sonst können wu- nur aus einem Vergleich mit a.nderen Sprachen die ehemalige Abtönung erkennen; *bher-/ blwr- ,,tragen" erscheint im ap. baraliy „er trägt" : -bara „Träger", weil es 1) H. ReicbeU, Awestisches Elementarbuch (1909) § 164ff. . den 2) Ein sehr e.nsprechender Erklärungsversuch von E. Ma.yrhofer-Pa.ssl�r m ) ( Studien zur indogermanischen Grundsprache, hrsg. von W. Brandenstem 1952 25ff. f. Br:lv.deustein•Yayrhofei:
50
Wortbildung
[§ 51
dem gr. ipep.:i „er träg t" : : un PI. aber i; _ OptAtivzeichen der athematischen Verba, das im Sg. !€ lautete, die 2. Pers. hatte Ap. Im „sein"). esse von (Konj. z.B. alat. siem : simus ab wurde es müssen; lauten sein" :r das"':� (= alat. des) *hiyfi „du mögest haben wu- ap. bi�. w:u.ndte Verbum idg. *bheu-/bhU- eingeheuzt (§ 49). Daher a. geführt; J..m. Im Ai. wurde die Vollstufe des Sg. durch das ganze Paradigm tufe Schwunds Medium im aber geben", möge „er da'dyf1l z.B. wir n Aw. habe daldila (Med.) ,,er möge geben". kau� Bei Für den idg. quantitativen Abla.ut bei La.ngdiph�ongen gibt � -au-/-u-, oder spiele; zeigt der Typus d,ahyä� ,,Provinz" (s. § 76) emen Ablaut a.ufzu ist vielmehr -u- zu lesen (: ai. dasyu-), und -au-8 etc. als Dehnstufe Dehns�e fassen� - Desgleichen liegt bei *g,öusfg,u- ,,Rind" im Nom. nur vgl. gr. ßouc;, (§ 52) vor die hier durch die Einsilbigkeit verursacht wnrde; wir im Ap. gau- _(ohne ßo[f]6c; : i.:a't"6µ.-ß1J < .ßfii. ,,Fest.opfer". Daher haben , : -gul m pa. Dehnstufe) in Zusammensetzungen, z.B. Gauba:ruva = rwßpU"!Jc; · . kJ,gu,A „Sattagydien" _ . § 52. Die D ehnstufe (= Längung des Vokals) trat im. Idg. unter geW1SSen Bedingungen auf: ,,., Nom. 1. einsilbige Nomina wurden rhythmisch gedehnt, z.:B. *peil,- ,,Fuß au häufig �h a� *pU+8, Gen. *peil-e8 (cf. la.t. pes, pedis). Die Länge wurde a.p. ni-,pad,i-y von Gegensatz den da.her haben wir n; ubertrage andere Formen ,.Fuß", ,,hinterdrein", ai. paddm „Tritt", gr. xi8o,., ,,Fußboden" : ap. pä,daai. pa,dal,, ,,Fuß''. . . Nom. Sg. 2. Suffixe auf Nasal, Liquida und -s erhalten J..m. geschlecht1gen -y.e,n-/-'IJbTl, eine Dehnung als Ersatz für das Nom..-Zeichen -s, z.:B. das Suffix Hüter",�� in ap..pavä (Verlust des a.uslautenden Nasals nach§ 42 un� 33� ,. : ,,Heller , -piivan- ,,hiitend"; cf. mit einem anderen n-Suffix gr. &.plJYW'-', -ovoc; ; ) *J»tir > ai. pitß, ap. pitä (vgl. gr. 1ta""Jp : n:ix't"l:pi:i:: . wu im Vergleich zu gr. fW"I� n. ,,Sinn" : i.ö�i:; m . .,wohlgesmnt" haben (s. auch ai. canas. n. ,,Gefällen": ap. (...4spa-)funä „am Pferd Gefallen habend"
Le:ri.kon s.v.). r-/ 3. Eine Dehnung mit semantischem. Wert liegt vor im Typus *bher-/bho tr bhör-, z.B. gr. ap. napii, ,,Enkel", lat. nepös „Enkel". Die meisl;en Wlll"'Zelwörter wa.. . ren Jed.o:h einsilbig. Diejenigen, die auf Vokal auslauten, sind (immer 1) von Ver�tä.m.men gebildet, weshalb sie auch „suffixlose nomina verbalia" hei ßen Sie treten gewö?®ch im Hin.tergli:.xe-1,(-rwv „den xnWv nachschlep pend". Diesem Typus gehören im Ap. wohl auch die weiteren Komposital nomina wie DärayaW,u- an, s. u. § 137. Im ldg. waren a.uch Zusammensetzungen mit Pra.epositionen (besonders beim Verbum) und Praeverbien beliebt. Das Ap. führt diese Tradition weiter. Beispiele: Weitere Nominal.bildungen bei Frisk s.v. x'raoµcn... 1) Vgl. zuletzt W. Bra.ndenstein., Die �en der Skythen, WZKM 52 (1953/55) 183:ff., bes. 196. 8) Wackernagel-Debrunner, .Altindische Grammatik m, 2 (1964) § 75, bes. 83)
Punkt; e).
') Die soziologischen Hintergründe dieser Erscheinung behandelt in aufschluß. reicher Weise E. Pulgram, La.nguage 36 (1960) 198:ff. 10) E. Schwyzer, Griechische Gra.mme.tik I (1939) 441:ff.
54
Wortbildung [§ ö6 Mit dem Praeverb *su - .,gut" in a.p. uv-aspa:- gute Pferde habend ., ", vgl. aw. ku-ma�- .,gu tes Denken habend" (cf. &U-!,U='/4,; ,.wohlge nn si t"), ai. su-gdtJah Rinder habend", gr. U-y1:Yjr; .,gutes Leben habend "; • ll'.llt der_Praeposition *pro (> ap. Jra-) in ap. fra...mii,nii „Wille, Plan", spät. ai. pra-mc:?°'m „Richts chnur", gr. 1tp6-So µor; ,,Vorhaus", lat. prO-avus „Vor großvater ; ap. fra-bar- .,übertragen, verleih en", aw . fr ii-bar- vorwärts tra " . " ' gen , gr. xpo-,pa: pw „vorwärts tragen, übertrage n", lat. pro-fero „hervortragen".
,,gnt:e
Nominal-Deklination Idg. ii-Deklination § 57. Die Kasusendungen verschmelzen mit dem Stammauslaut -ii.-. Die Form des Dativs ist im .Ap. vernchWUDden, seine Funktion hat der Genetiv ubernommen. Im Arischen fußen mehrere oblique Kasus auf einem erweiter ten Sta.mm -iiy-ii- (zu Erklärungsversuchen vgl. Thumb-Hauschild I 2,46, I,iobert, Stud. Ling. 14 [1960 ] 95fi'.). Die ä-Stimme sind Feminina. Die mit dem Stammauslaut verbundenen Kasusendungen lauten: idg. Sg.Nom. Gen. Akk. Abl. Lok.
""''· PI.Nom. Gen. Akk. Lok.
-•_..,
ap.
ai.
-• -
aw.
-ä, -a
-d
-dyä
-aytl
-ay�
�y· -qm
0,y{l"f",, -•m -dyäli,
-lii
-äyli,
-ay•
-ayäm
-d
-iiyä
-ii, •aya, -aya
.ayä, ved. -d
-dm -'8
-dm
-•- ..,
-• -• _.,_.,,, -•-äuvä .aJ.u, -ähva _..,
-öm
-aoom
-ändm
-,!
_..., -äli,
.Amnerkungen: Endungslos Ar. Neuerung, s.o. Gleich d= Gen.; un Aw. nach dem -at der a-Stä.mme umgeformt Postposition iran. -ä, ai. -ti,m .ayä .bereit.s ar. Neuerung; a.p. a.n den Stammausl aut geschlossen
_._ =-
Ar. Neuerung {ThumbHa.uschil.d I 2,48).
Ira.n. mit Post.position -4
§ 58. Beispiele: ap. taumä.- Familie; haiM- Heer; f ramä.nii- Befehl; stilmii S&ule; .A. fru,rii.- Assyri en; ma§kii,. Schlauch, Schlauchboot; _aniya-, f. 0ii,.. anderer; med..-a.p. -zana., f. oä- '-sti.mmig'. -Aw. d,ainii,. Religion, grivii,- Nacken, ga l{)ii,. Wesen; ai. sf:nii- Heer, jikvd,. Zunge; got. giba Gabe; aksl. reka Hand. ap
Sg.Nom. Gen. Akk. Abl. Lok.
""''-
,,,,,.. taumaya
tau,oom haind1Jci .AJ,uräyä Jramlim4yä
aw
•i
'""""
Vgl·..
-··
Gr . :xWpii, la.t. mensa La.t. j amili&, got. gibös mtnSam, :x:Wpiiv
jih,,j
Dor. xpvq>ä
""""' daenayd
senliyii"f",,
grivaya
shiayäbsbi.aytlm
aaenqm doonayii,l daerw,yli, doiioo
,ena
La.t. Ramae, alt ROM.Al
gaeeä,
VI g.: Got. gibos Got. giba : ahd. gebt5n-o? Got.gibäa
Sg.Nom.
aniyä
·-- -
Q,n.
ap Parsa Pärsahya
maikauva
gall}ah,U,
Aksl. rpka.ch'b
Abl.
PärPärsä
56 PI. Nom, Gen. Aklc. Lok.
FoTmenlehre
ap
aw
"""" -zanänam
[§ 58. 59
,.;
dain,I
8biänam s6nä[i.
""""'
dainä.,-lä Oii,kva,
Idg. �- (= ar.-a.p. a-)D eklination § 59. Die idg. o-Stä.mme - deren Sta.mm.a.usla.ut in qualitativem Ablaut mit -e- (vgl v. a. den Vok. Sg.) stand - waren vorwiegend Maskulina; über die Neutra. s. u. § 60. Im Ap. wieder Gen.-Dat.-Funkt:i.on der alten Genetiv-Form (o. § 57). - Der Wortausgang der einzelnen Kasus lautete: 1 idg I ap aw e.i Anmerkungen· Sg.Nom. •0-8 -0 Ap. Kurzschreibung erweist gedeckten Auslaut: -a = -osj,,,, Gen. -ahya .a,ya -ahyii,
Aklc. Abi. Lok.
Tost,. Vok.
DuaINom. Gen.
Inst,.
PJ.Nom. Gen. Ai nachzuweisen, s. u., S. 111.
64
Formenlehre
[§ 74. 7?; 76. 77. 78
S t ämme auf La ngdiphthong § 74. Der i-Typus in. ved. sdlchö,, stikka1f', sdkki0 'Freund' wird für das A nur d� den imNa.menHa[uimanis (s. u., S. 122) konservierten Nom. *� nachgewiesen. § :5, Das Wurzelnomen nau- 'Schiff' (idg. wohl *na?U- : *�. s. Szeme reDyi, KZ 73 [1956] 185f.), auch in Kompp. der Nebenüberlieferung vorko m mend (u. S.134), erscheint in einer Kasusform nur in dem (ergänzten) nav a von DSu� o 11. - gäu- 'Rind' lediglich in Kompp., u. S. 121. § 7�. �m dUJ'c ?1'-ektierter Stamm mit auch langdiphthongischen Ablautfor me°: 1St Im Ap. m a,ahyu-fdahyiiu- 'Land, Provinz' belegt. Die Kasus l&uten _ (Be1sp1e l e: a.w. a.§.bäzu.. Adj. 'mit starken Vorderfüßen' m . Ri uar�yu-, � u,uht u- f. Land, vanhu- Adj. 'gul;'):
�-.
·--su-
Akk.
•p dahyii'U8 da,hyiivam,
Lok.
dahyauva
Pl.Nom. Gen. Lok.
dahyö;va
dalAfzdVQ
dahyusv.m
wnhuAu,
dahyliUm
"
•w
Sg.Nom.
Anm lrungen:
aJ. bäzauJ
-
(= -äwm)
= u-ste.mmiges -av-tl ( § 72),
dah:i,unqm
S. die u-Stämme, § 72 *-u-su (a.i. ·Uf14), vom tiefstufigen Sta.mro; ap. mit Postposition -a
Dieser: iranische De �tio�yp. (w ozu ausführlich Kuiper, Notes on Vedio Noun . Infie�on [1942] 36:ff.) 1St mcht mdisch; sein ererbter, archaischer Charakter wird bezweifelt von Szem.ereD.yi, GSKretschmer II 169. § 77. Vom deskriptiv-altpersischen Standpunkt geht auch der Name Dära yava'IL8, �· cvaum, auf diphthonghaJtige Endungen aus; doch erweisen der Gen. sg. D�rayavaka,'11.8 und die Etymologie des Namens (°t/ah.u- 'Gut', u. S. 115), daß hier -h- nach § 40 vor -'II,- im Ap. fehlt, daß aber von uril'an. ovaJiul• 0vakauJ, oVakum im Sinne des § 72 auszugehen ist. Gen. Sg. Därayavausahyä und ovaJaAya sind fehlerhafte spätachämenidische For· ' men. Steige rung d e r Adjektiva. § 78. Eine altertümlichere Form der Komparation verwendete für die Kom pa.r� tivbild g das ablautende Suffix *·(-i'.-)je.s-, *-jos-, *-is-, vgl. lat. ma-ies-tä.s, 13:1: ma-i�, ma-ior-em, mag-is; es tritt, im Gegensatz zu der jüngeren Bildung §79, _ an die Wurzel des durch em Stammbildungselement ausgezeichneten Positivs . Das Ap. kennt dafür zwei :Beispiele: 1. *vahyah- 'besser', Komp. zu vau- 'gut', iran. Stamm *vah-u-, Wz. *vah-; _ nur m dem N. pr. Vahyaz-rliUa-, u. S. 151.
65
Formenlehre
2. t,auviyak- 'stärker', -iie,s-Bildung (s. o.) zu einem der Wz. tav- 'stark sein' zugeordneten Positiv; vgl ai. taviyas-, u. S. 145. e Superla Dazu stellt sich eine, ebenfalls auf der Wurzel des Positivs aufbauend des Kom ufe Schwundst der mit wohl genetisch die *-is-to-, idg. auf g tivbildun zu.sa.mmenhii.ng t. Da.s Ap. Uberliefert die Fälle: pa.rs.tivsuffixes (*·!M· : *-ia•) 1- ma],üta- 'gr ößt', vgl. gr. 1-LtJi,iAcrroc;, zum Positiv µ.«Xp 6 c; 'groß'. 2. duvai4ta-, s. u. S. 117f. ionstypus fugt an den § 79. Ein rezenterer und produktiverer idg. Kompa.rat ai. kav!-tara St.e.mm des Positivs die Suffixe *-tero- für den Komparativ (z.B. gr. --.ix-.oc;) weiser, gr. -r.:un-6--rtpoc;) und wohl -t,,p.mo- (a.r. -tama-, lat. -timu.s; oc;). für den Superlativ (a.i.. kat.i-tama-, lat. in-timus, gr. 1tl.G'l"O.-.ix-r beruhen; wir De.s Ap. bietet keine Belege dieser Steigerung, die auf Nomina. apa-, fra-tara- zu fra zu a-pa-taram parativ -tara-Kom den für lediglich en hab Jratama-. (s. d. Lex.; Uber Jra]>amm vgl S. 120); für den -tama-Superla.tiv
~
Faiium
mit Einführung des Diphthongs nach den diphtbonghaltigen Kasus
dahyünäm
§ '18. 79. so. 81. 82]
Adverbialbildungen § 80. Adverbia. erscheinen 1. in erstarrten Kasusformen, z.B. im Akk. sg. des Neutrums, wie in dargam 'lange Zeit'; Typus gr. r.pi;'i-rov, lat. extremum; oder belli; im Lok. sg., wieindüraiy'fernhin', ai. düre, Typusgr. otxe�, -oL, la.t. 2. mit speziellen Adverbial-Endungen, z.B. 'von abla.tivischem idg. *-tos, vgl. ama-ta 'von da. an' (: la.t. sub-t'IL8
unten her'); oder loka.tivischem. ar. *-dha, vgl. i-dii, 'hier', vispa-dä 'überall'; ; upariy, 3. ohne erkennbare Adverbialzeichen, z.B. ap. patiy, idg. *poti idg. *uperi, *uper (u. S.139, 148); m, 4. in Zusammensetzungen (: lat. aJ1,.m,cdum, ob-viam), wie pati-pada usw. iy avakya-riid ava, pa,sä, < pa,säva Numeralia.
meist ideo § 81. Die ap. Terle Uberliefem wenige Za.hlwörter, weil dafür o. S. 20). In graphisch Zahlzeichen geschrieben werden. (S. die Schriftta.belle, g' Ersatz; auch größerem. Maße bieten jedoch Belege der 'Nebenüberlieferun erhalten. Namen in a. sind einige Numerali § 82. Kardinalia.: 1. aiva- 'ein, einzig'; idg. *oi-1f(l- neben *oi-no- (> la.t. il.nus, nhd. ein) und ei. Mw,-. Da.zu Ma.yrhofe:r, IlJ 4 (1960) 146f. Anm- 76, mit Lit.; Frisk Il 367. 2. 'UOO Dual, 'beide'; ai. ubhau usw., u. S. 147. - Der Stamm *dy.i nur im Ordinal e, u. § 83. 10. *daptl, 'zehn', in der NebenUberlieferung; s. d. Lex. 6 Brandenstlilil-Ma.yrboler
66
Formenlehre
[§ 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88
100. *pala-; nur im Namen J;at.a-gu und in der Nebenii berlieferung. _ 1000. *hazära-; medisch, im Titel *hazärapati-, u. S. 125. § 83. Ordinalia: 1.fratara- 'erster'; s. im Lex. s.v. 2. duvitiya- 'zweiter'. 3. yitiya- (aber nicht *yita-) 'dritter', u. S. 113. 9. navama- 'neunter'. 10. *dajJama- 'zehnt.er' (u. S. 116). § 84. Multiplikativa: Das Ap. überliefert nur hakaram 'ein.mal', das zunächst zu a'w. halcrwl und ai. sakft gehört, u. S.123. § 85. Bruchzahlen: Allesamt nur aus der elamischen NebenüOOrlieferung zu belegen; über die Rechtfert.igung der .Ansätze im. Einzelnen s. die Le:rikon-Lemma:ta. 3. *yifuva- 'Drittel'. 4. *&iyuluva- 'Viertel'. 5. *panlauva- 'Fünftel'; s. bes. S. 136. B. *altauva- 'Achtel'; vgl. Lex. s. v. 9. *na'!Ja'Uva- 'Newitel'; u. S. 134.
--
Nom. Gen-
ap.
-
-�
ooyam am.4Qam
va:ern.
alvmäk:nn
1. Die Flexion des nah-deiktischen iyam 'dieser' § 90. Da.s Paradigma vereinigt: a) Formen des Pronominal-Stammes *i- (vgl. lat. is, id), so den Nom. sg. *l m. f. -am > ap. iyam; _ . b) Formen eines Stammes ima-, der eine indo-iranische Neuerung ist -am, u. S. 127); (aus dem als ima -m a.ufgefa.ßten A.kk.. sg. *i-m c) die zu a- 'dieser' (ai. aw. a-) gehörigen Instr. sg. m. a-nä und Lok. sg. f. a-hyiiya (nach Aind. Gramm. III 505, MB 188 aufzufassen). § 91. Es lautet:
+
+
=
""'
"""
vaydm 1J81'114.kam
,.
,,,;m
B) Demonstrativa
§ 87. 1. Person pl., 'wir': Idg. Heteroklisie zwischen *ttci 'wir' und * / rws *nös/*?J,S 'uns', bzw. *'{18-S'l'7!.t. Das Ap. bewahrt nur die Kasus: 1 ap . aw. ai. 1 .Anmerkungen:
Nom. O.n.
-m
Vgl. lat. tU 'du', usw. = gr.-.ot Einsilbler ar. •tva-m (we gen iran. ih.,-), idg. wohl •tye +-m
§ 89. Für die 3. Person finden zwei enklitisch gebra�chte Stämme Verwen dung: A) ap. Sa-f!i- ( aus voriran. *sa-, *si-, u. S.143), m: Sg. Gen.-Da.t.• saiy sein, ihm; -Jim ihn; A.kk. Pl. Gen.-Dat.. .§äm ihrer, ihnen; .Akk:. -SiJ sie. B) ap. di-, vgl aw . di-, apreuß. di-, u. S. 116; in: -dim ihn, es; Sg. Akk:. .dis sie. PI. .A.kk. Das Reflexivpronomen uva· 'eigen, selbst' (ai. svd-, lat. .suus) ist nur in Kompp. belegt, s. u. S. 149.
_,.
""'
m,a
J,uoom
Anmerkungen:
ai.
M?l,
Formen der 2. Person plur. sind in den ap. Texten nicht überliefert.
A ) Personalpronomina § 86. 1. Person sg., 'ich': Das .Ap. bewahrt die idg. Heteroklisie zw ischen *eb· im Nom., •me- in den Formen der obliquen Kasus. 1 Anmerkungen· &w. ai. j & p. Nom. adam a.\Jm Zu la.b. ego, gr. l;yOOv usw.; e. u. S. 101 Gen.-Dat. ma= mJma = aksl. mene enklit. -maiy 'Tl'Wi,mi = gr. µot Akk. mam .,.m mJm ldg.�,mita.kkus. -m enklit. Oder im Ap. Schreibung für •-ma?-Vgl.gr.tµl, µJ; Abl. Vgl. a.lat. Abi. med ma/
_.,.,
aw.
tuvam enkl. -taiy
Pronomina
""""'
67
Formenlehre
§ B8. 89. 90. 91]
Got.wei..s 'wir'; u. S.152 Irreguläre Aspiration im Ap. (und Sogd.); s. u. s. 102
§ 88. 2. Person ag., 'du': Im Idg. Wechsel zwischen den Stämmen *t?i *tue
ap. m.
Sg.Nom. Akk.
r.ok.l&-V lnstr.
iyam
,� an6
Pl.Nom.
imaiy
Gen. Akk. Instr.
imailam
,.
imaiy
Anmerkungen: n.
iyam
i=
imam
ima
ä,;_i;;
ahy
im4 ima
ima imaibi.f
f. = ai. iyiim, aw. im (•iywn-) f.; n.ima < *ima-d (aw. i�J, zum 'Sta=' ima- (§ 90b) m. = ai. imdm, aw. im:nn; f. = B.i. imlim, a.w. imqm § § 90c; Lex. S. 102f. m. = ai. imi, aw. i�; f. = ai. im.d.ti, aw. imd. S. § 96 (Nom. pi.) § 96 (Gen. pl. ) n. = ai. im&, aw. imä
'°"
68
Formenlehre
[§ .92. 93. 94
=-
2. Flexion des fern-deiktischen kauv, ava- 'jener' § 92. Das Paradigma vereinigt: a.) den mit a.w. hau, ai. a-sdu m. f., gr. oO--TOi;; und o:Ö-TIJ vergleichbaren Nom. sg. hauv m. f., aus idg. *80 *Ba (gr . .&, �) und einem u-haltige n Element verbunden; und b) Fonnen des Stammes ava-, = aw. ava-, aksl. om. Vgl. �d. Gramm. ill 628:ff., 535!.; Lex. S. 125, s. v. hauv·• Hauri KZ 78 (1963) '_ 115:ff,, mit weiterer Lit. § 93. Es lautet:
--
=-
•P· f.
Anmerkungen:
n.
·- ·""""
Sg.Nom. hauv, hauv-am hau,
ava, cwaJ-ciy
Gon. Akk.
avahyGarom
ava, avai-ciy
Abi.
avana
Pl.Nom.
ava.iy
Gon. Akk.
avaisam aroiy
UOOM
[a]"'
m. f.: § 92a; n. < *=-d (aw, �). *avat-crid = aw.a=he m. = aw. aom (*awm), f. = aw. aV!FJl Instr.-Form m. = aw. aoo; vgl.§ 96 (Nom. pl.). - f. (DNa 39) = aw. avd = aw.avaUq,,n.
Über � au:h schwa.ch demonstrative h-y-, t-y- s. § 95-96. Der DemOD.5tra-tivatamm aita- (a.i. e-t&-, aw. ae"-t.a-) erscheint ap. nur im N·-Akk· n' a"..... .... ........d Akk· pi' f. aita. C) Adjectiva pronomina.lia. § 94. Gewisse Adjek� va, die semantisch den Pronomina. nahestehen, zeigen _ . m den 1dg. Spr ��en e�e ganz oder teilweise pronominale Flexion: vgl. Iat. _ _ aliud, a:,tenU&, totius, tiiti usw. Das .Altpersische belegt diese Erscheinung bei den Adjektiven aniya- 'anderer', har'll,va- 'all, ganz', hama- 'derselbe'.
=-
&p. f.
Sg.Nom. aniya, luu-uro G=aniyahyii
aniya hamahyaya
Akk.
aniyam
aniyam
Ab1. Lok.
aniyanlL
haruvahyaya
n. aniy08-äiy
aniya
Anmerkungen: n. : s. .&k. sg. f.: zu beurteilen wie die Lokative Jw.ruvahyäya (s. u.) und ahyll,yil (§ 90c) n.: pronominales *anya-d( cid), = a.i. anyiü, a.w. alnyaj, vgl. la.t. aliud Pronominale Instr.-Endg. e. Gen. sg.
pl,Nom. aniyai-ciy, aniyäha
,.
•P· 1
n.
aniyii
a:niya aniyiiutla
AkkLok-
69
Formecl.ebre
§ 94. 95. 96. 97. 98}
Anmerkungen: m.: pronominale Endg. •-ai, s. u.. § 96; oö}us ; vgl. § 59 (Nom. pi.) u. S. 103
D) Re l ativum (Artikel) mit h- an § 95. Auch bei diesem Pronomen herrscht Heteroklisie: einem Kasus lautenden Stamm für den Nom. sg. m.f. entsprechen in allen übrigen ende Lesung Formen eines mit t- beginnenden Stammes. Über die interpretier en Aufiassung dieser Stämme li-y- und t-y- besteht keine Einigkeit: der älter -, tn,ya,.. als hya-, tya• (= ai. syd-, ty&- 'de.r, jener') steht eine jiingere els haya (= aw. M yo, ai. s& ya!.i,, bzw. tdd yad 'dieser, welcher') gegenüber: s. u. S. 125 und 145. Wir umschreiben im folgenden Pa.ra.digma. durch J,,a,ya--, �ya-. Die :Bedeutung des ap. Pronomens li-y-, t-y- ist relativisch; aber auch, be sonders in nachgestellter Apposition, die eines bestimmten Artikels. § 96. Das Paradigma. lautet: a.p. f
n
Sg.Nom. h"Y•
h/!yä
"'Y•
Akk.
tayiim
"'Y•
1 1
In,t,.
Dual Nom.
m
..,,.,,. ..,,.
PI.Nom. tayaiy
Akk.
..,,. ..,,. t"'gaiJäm
Gm, tayaiy
tayanii
..,,. ..,,.
Anmerkungen:
"''
Vgl. a.i. Rele.tivum ya.[i,, yd, y dt, gr. öi;, ycim, yilm, ydt, öv, TJv, 5 Vgl.a-niiusw., u. S. 102!. Ai. ytl, yciu, gr. & Ai. yi, ytili, y 6; gr. ot: idg. *j.c>i,, *toi (got. }di) usw., pronomine.le Endung des Nom. plur. m., die im Lai. und Gr. auch a.uI da.s Nomen übergegriffen ha.t Ai. yb;am (m.); idg. * 0oi-söm, vgl. lat. ia-ti>rum-, istiirum u. dgl.
Fraglich bleibt die Auffassung eines Abl. sg. n. h"1Jil, s. K. 215 a.b. § 97. Der alleinstehende, nicht in irgendeiner Weise(§ 95) mit dem Demon stra.tivstamm *so, *sii, *to-d(gr. 0, �. -r6) verbundene Relativstamm *io- (ai. a.w. ya-) findet sich a.p. nur in dem Instr. sg. *ya-na (: t"Yana, § 96), der wohl in y-11,-i-y (yanaiy) vorliegt, s. u. S. 155; ferner in Konjunktionen wie yadii, yadiy, yiita, yapii,, yiivii,, s. d. Lex. s. vv. E) Indefini tum
§ 98. Die idg. Interrogativ-Stämme *q110- und *q�i- (lat. ([IJIJ'l,, quid) sind im Ap. nur in indefiniter Bedeutung nachweisbar, so in adverbieller u. a.. Verwen-
70
Formenlehre
[§ 98 .. 99. 100
dung, vgl. liyakdram (Lex. s. v .), litä (Lex. s. v. li-), ci[M] (fraglich, s. d .), kä, -kaiy (s. Lex. s. v. ada-). dem Enklitikon -liy in aniya„Uiy, avaJ-ciy, Miy (Lex . s. v.), yaliy (s. v. ya-); sodann in zwei ftektierten Formen, deren lndefinitbedeutung durch das an. gefügte -li y (< *-q'llid, vgl. lat. quid-quid) bedingt ist: 1. kaJ-liy 'irgendeiner', a w. kasli1, ai. hM eit; 2. lM-Ciy 'irgendetwas', lat. quidquid, quiquid.
Verbum 1. Präse nsstä.mm e § 99. Die idg. Unterscheidung zwischen the m a t ischen Präsentien, die den Sta.mm durch .Anfügung eines 'Themavokals' -e-f-o- an die Verbalwurzel bilden (Typus ai. bMr-a-ti, gr. q,E:p-o-pzv), und ath ematisc hen, in denen die En dungen ohne Themavokal an den Stamm treten (ai. i-ti, gr. !-µev; ddda--ti, ö(öc,:,. a�), hat sich in das Allipersische vererbt; desgleichen eine Reihe von Stamm. bildungsunterschieden, die mehrere thematische und athematische Klassen aof. zustellen erlaubt: § 100. T h e m atische Prä.se nsklassen im Ap. sind &) Bildungen von der ho chstufigen Wurzel, idg. *bhb-e-ti 'trägt' : vgl. ap. ä-"baratiy, ai. bluirati, gr. (flk:pw usw. b) -j-Präsentien, mit hochstufiger oder tiefstufiger Wurzelgestalt: a.p. Jad iya- 'bitten', duruj-iy a- 'lügen'; Typus ai . pa,8-ya-ti, lat. spet;-iö, bzw. a.i. dr>lk ya-ti, 'lt:up -ya-ti, lat. C'll,p-iö. - Eine besondere Form der -j-Präsentien liegt in ap. g(a)rb-ii-ya- 'ergreifen' (s. Lex. s. v. grab-) vor, das -f:e· an eine schwere Basis auf -ä getreten zeigt (im engen Zusammenhang mit dem nasa.lpräsenti schen Typus ai. grbk-?J,-d.-ti [n. § 101, d, 3], s. Kurylowicz, Etrennes Benveniste (1928] 51ff.). Ein -i-Prä.sens ist auch das Passiv, u. § 105. c) Präsentien auf idg. *-ei-ö, z.B. ap. dar-ay-ii-miy 'ich halte', ai. dha,-d,yiimi. Hieher die Kausativa wie ap. nii.J,-ay-a- zugrundegehen lassen, ai. näJtiyati. d) -slt-Prä.sentien; mit ho chstufiger Wurzelform, z.B. idg. *gnfi-slt-e- 'erken nen', la t . gnoseo, gr. y�yvWaxw, aw. l]Jnä-s-ä- tiy 3. sg. Kon'f)?räs. 'er erken ne'; mit tiefstufiger Wurzel, z.B. *prlc-s'lc-e- 'fragen', Iat. po-scö, ai. pr-cduiti, ap. p(a)r-s-ii-miy (u. S. 119). e) Thematische Präsentien mit Na.salinfix (wohl ausgehend von dem athe matischen Typus§ 101, d, 1), vgl. ai. vi-n-d-dti 'findet', lat. ru-m-p-ö, tu-n-d-ö; ap. durch Vinda-Jarnak- (s. Lex. s. v.) vorausgesetzt. Hierher e.llenfalla, wenn mit Nasal zu lesen. auch apiPf,a (: ai. pi-'ffl.J-d-) und (?) amu"ßa, s. Lex. s. v. ma'U,J,-. f) We itere Sondertypen: 1. das wohl von ursprünglich athematischem *si stii- 'stehen' {gr. tcnoiµ�) ausgegangene thematische ap. "i-8ta- in der 3. sg. Impf. med. a-iJta-tii 'er nahm Aufstellung', vgl. ai. thematisch t½tha.ti; 2. vaina 'sehen', dessen Analyse zu wenig si cher ist, um eine Auffassung als '-:na-Prä.-
§ 100. 101. 102. 103]
Fonnenlehre
71
sens' zu erlauben; 3. Jiva,- 'leben' (2. sg. Im.per. Jivii), lat. vivere, das mit Vor. behalten als '..va-Präsens' aufgefaßt werden kann, s. d. Lit. bei Mh. I 439f. t)ber die angeblichen .va,.Prä.sentien in stabava und dam1,0 s. §101, c und d, 2; dort auch über thematisiertes -v(a)r-11av0• § 101. A t hematische Klas sen: a) Wurzelverba: as-tiy 'ist', ai. cis-ti, gr. for(; ai-tiy 'geht', ai. Ui, gr. e!cn. Hierher wohl auch ]>litiy, das gewöhnlich als thematisches Jia."11atiy aufgefaßt, wird; S, U, S, 146. b) Reduplizierte Prä.sentien: rla-dii- 'geben' (3. sg. Imper. ilada-tuv), 'schaf fen' (3. sg. Impf. a-rladä), ai. dd-da-ti, dci,.dha-ti, Wz. dä-, dka-; vgl. gr. U-Sw-!-',t, ·d-&rj-µ�. 'Ober hi-.fta- s. § 100, f, 1. c) Präsentien auf schließendes -u: vgl. stab-au-, wozu die Injunktivform stabava, u. S. 143. d) Nasalinfl.gierende Präsentien. Hier ist urspri.inglich von 6inero Typus auszugehen, der idg. *-ne-J-n- (n.r. -na-/ -n-) in die schwundstufige Wurzel eIDSchob: 1. ai. yu-nd-k-ti, yu-?i.-k-U: P. P. P. yuk-t.i-; 2. ai. *�-M-u-ti > �ti, 4"-ti,-u-te: P. P. P. h-u-t.i-; 3. ai. *pu -nd-11-ti > pu1\4ti, *pu -1t .1-U > punit.!: P. P. P. "'pw-la- > pü-t.d-. Diese einheitliche Bildungsweise hat jedoch früh drei Typen entstehen Jassen, je nach dem Wurzelschluß auf Konsonant, -u oder -11. So haben wir zu trennen: ✓
1. Nasalinfigierende Präsentien z u konsonantisch schließen der Wurzel, Ty pus a.i. yund.jmi 'schirre an' (Wz. yuj-): dazu ist im Ap. nur die früh themati sierte vi-n-d-a-Form zu stellen, o. § 100, e. 2. Prä.sen tien auf ar. -1W,U-/-nu-, Typus ai. S?1Wti, sr?J.·uü 'hört', gr. 8e:lx-vü-µ�. Vgl. ap. d(a)r8-nau- 'wagen' (3. sg. Impf. ad[a]rhlaUS),•kunautiy 'tut' (*kr -nau-); hierher auch danu[laiy) (*dh�-nu-), wenn richtig ergänzt: s. u. S. 114. Thematisiert ap. v(a)r-nav-a-, u. S. 151. 3. Präsentien auf -nä-, Typus ai. pundli 'reinigt', jli:nÄti 'kennt', gr. a&.µ VI)-µ�. Vgl. ap. dii-nä- 'kennen' (3. sg. Impf. a-danii), dinä- 'ra.uben' (adiM). 2. Nichtpri.sentische Stammform e n § 102. Unabhängig von der Prä.sensfonn. des jeweiligen Verbs, wurden im Idg. für Aoriste, Perfekta und sekunclä.re Konjugationen eigene Stämme aus der Wurzel gebildet. Auch diese Regelung laßt der bruc hstUckhafte Bestand des Ap. noch erkennen. § 103. A oriste kommen auf zweifache Art gebildet vor: a) als Wurzel-Aoriste, direkt z.B. auf *kr· > ku,. 'machen' (gegenl1ber dem Präsens ku-nau-, § 101, d, 2), dii,. 'schaffen' (: Präsens da-da-, § 101, b) be ruhend : a-ku-mii 'wir machten', lcu.-fuvii 'mache!', a-dä 'er hat erschaffen'; vgl ai. ti-dhii-t, gr. l-a:.I]; Den thematischen Aoristtyp vermutet Kuiper, AION 2 (1960) 163 in ap. apiham.
72
Formenlehre
[§ 103. 104. 106. 106. 107. 108
b) als sigmatische Aoriste: 1. sg. Aor. med. a-darl-iy 'ich besetzte, nahm in Besitz, begann festzuhalten' (: Präs. där-ay-ii,..miy, § 100, c). Vgl. ai. d-dik-§ -i 'zeigte', gr. lÖe(�ct.- Zu beachten§ 129. trber den vermuteten -s-Aoristfrasah[ya] s. u. S. 119. § 104. Die Bildung des Perfekts mit Hilfe eines reduplizierten Stammes (ai, w.-kar- : ca-lcr- zu kar- 'tUD.•, gr. M-Aont-ct zu AEl-m:,i) läßt sich mit einem einzigen sicheren Beispiel ffu- das Ap. belegen: der 3. Person sg. des Optativs la�riyä, a.us tiefstufigem *fu-kr- vor dem Opta.tivzeichen -yii,- (§ tOS) gebildet. Für einen ap. Reflex des a.r. Futurs auf -sya- ist patiyavahyaiy in .Anspruch ge nommen worden, wohl zu Unrecht; s. d. Lex., s. v. § 105. Als Ausdruck des Passivs ist in arischer Zeit ein -i-Prii.sens in Ge . brauch gekommen, vgl. ai. Srü-yii,.. = a.w. sru-ya- 'gehört w�den' ( s. Gonda., Remarks on the Sanskrit Pa ssive, 1951; Thumb-Ha.uschild I 2, 333ff.). Da.füx mehrere ap. Belege: vgl. a-bar-iya 'wurde gebracht', Jiah-yä-mahy 'wir werden genannt', yadiyaiJa 'sie sollen verehrt werden', usw. Da.s Ap. ve rwendet hie. für, andera als das Ai., Aktiv-Personalen dungen. § 106. Kausativa werden von der Wurzel in normalstufiger oder dehnstufiger Form als thema tische -ejö-Verba. gebildet, s.o.§ 100, c. 3. Ke nnzeichen d er Modi § 107. Der Ko njunktiv a.thema.tischer Verben fand seinen forma.Jen Aus druck in der Einführung eines Themavokals: vgl. gr. hom. Konj. t-o�, Ind. t-µ&11. Ebenso im Indo iranischen: a.p. ahatiy = ai. a8-a-ti 'könnte sein steht als Konjunktiv nebe n dem Indikativ cutiy, ai. cis-ti 'ist'. Thematische Verben zeigen im Konjunktiv Lin.:,aung des Themavokals: gr. Konj. iptp-00-µ&V, lnd. ,ptp-o-µ.EV, ai. bMv-ä-li 'wird geschehen, ma.g skt.ttfinden' gegen bhav-a-ti 'geschieht'. Ebenso a.p.: bavätiy 'möge sein, wird sein'. Der gelangte Thema.v okal als Konj.-Zeichen hat auch auf athematische Ver ben übergegriffen, vgl. gr. (-oo-µc,, für foµ.EV; desgle ichen im Ap., vgl. kunav.if.-hy 'du machest', zum athemat ischen Priisens hu,..nau-tiy, § 101, d, 2. § 108. Das Kennzeichen des Optativs, das an athematische Prä.sensstä.mme, a.ber auch annicht präaentische Stammformen wie die des Perfekts ( § 104) trat, war idg. *·ii·, tiefstufig *-i- (s. a.la.t. s-ie-a 'du seist', s-i-tis 'ihr seiet', ai. 3. sg. a.kt. kro,u-yd-t, med. /cniv-i-t.d, Opt. zu kar-, kr-ti,u- 'tun'); vgl. aus dem Ap. ä-Jam-iyii 'möge herankommen', aväjan-iyii 'könnte töten', Perl. la-l!,r-iyii, 'hätte gemacht', schließlich biya 'möge sein', das ein zur Wllr,i;e lform *bu (: bav-) gehöriges *bu-ya (= a.i. bhU-y&--t) wohl na,ch *hiya (= ai. sy&.t, a.la.t. siet 'möge sein') umgest.a.lt;et hat, wodurch auch der Optativ von ah- 'sein' indirekt für das Ap. nachgewiesen würde. Bei den thematischen Verben verschmolz der Themavoka.l -o- mit der T ief stufe des Opt.ativzeichens, -i-, zu -oi-: vgl. gr. q:iEp-01-r; = ai. bhdr-e-Q, = got. bair-&i-.s 'du mögest tragen'. Ap. in yad-ai-sä, 'du mögest verehren' u. &.
73
Formenlehre
§ 109. 110. 111]
§ 109. Der Inj u nktiv, formal zu definieren als augmentlose lndika.tivform :mit Sekundär -Endunge n (§ 112), ist im Ap. allein in Verbindung mit der Pro hibitiv-Partikel mä zu belegen , in einem auch für das Ai. typischen Gebrauch (mÄ t¼fhal.t, 'v erweile nicht'): vgl. für die 1. sg. mii t(a)rsam 'ich mag mich nicht fürchten', für die 2. sg. m.ti stabava 'widerstrebe nicht', mä apagaudaya •ver berge nicht', mä avarada 'v erlaß nicht' (wenn so zu lesen: s. u.S. 141), für die 3. sg. mii ]xui,aya 'es erscheine nicht'. 4. Die Pe rsonal-End unge n § 110. Ein al t-indo germanisches Verbalsystem erwachst aus der Kombina t ion der bi sher (§ 99-109) angeführten Untersc heidungsmittel mit den Per sonalendungen. Zum Ausdruck des Unterschieds der Tempora bzw. Aktions• arten wird zwischen den Präsens-, Aorist-, Perfektstäm.men gewählt (§ 99:lf.); besondere Modus-Kennze ic hen, wie das -ie-/-i- des Optativs oder der zusätz liche Thema.vokal des Konjunktivs (§ 107f.), fügen, an den Stamm getreten, eine modale Besonderheit hinzu. Die Wabl der Endungen schließlich gestattet weitere Differenzierungen: der Präsensstamm. mit Prim&re ndungen § ( 11 1, 114) drückt den Indikativ des Präsens aus, mit Augment und Sekundärendungen (§ 112, 115) jedoch da.s Imperfekt; die se Endungen mit dem Aorist.stamm ver einigt ergeben Aoristformen. Dem Optativ kommen nur Sekundirendungen zu, zum Imperativ gehören z.T. eigene I mpera.tiv-Endungen. Für e.lle diese Endungen gilt weiter die Unterscheidung in aktive und m�le, sowi e die Aufteilung in drei Zahlen (Singalar, Dual, Plural) mit je drei P eraonen. Im Folgenden wird das Endungssystem, soweit in ap. Fortsetzern na.chweis bar, darge boten; Beso nderheiten, für welche altpersische Belege fehlen, wie z.B. die Perfekt-Endungen, werden nicht a.ngefuhrt. A) Aktiv-Endunge n § 111. 1. Primär. Sg. 1.
,.
2.
idg -mi
_,
·"
-ni -ti
Pl. 1.
-J-moa
3.
-nti
•P -miy -11:rniy
-niy -hy -tiy
·"""'•
.nt,iy
aw j ai. -mi -ml -a, -ämi -4mi
�, ·"
-hl
-m,,hJ -ntl
-ni .,; -#
::1
Anmerkungen: Gt-iech. •(J.L Nur bei den thematischen Verben (gr. •6), lat. -0); der Thema.voke.l ist in diesen Ausgang mit verschmolzen. Im Arischen weitgehend sekundär durch -mi verdeutlicht Konjunktiv-Endung Lat..3 (ag-i-s) < *•si Lat. -t A,. *-ma11•i Angleichung -mi -si -ti -nti Gr. dor. ,ptp-o-v't1., le.t. -nt
••
Formenlehre
74
-
§ 112. 2. Sekundär. Sg. 1. 2.
,_
1
idg.
ap
-m
-
�
("'-as > -4)
-t
- (*-at
> -ä);
-8, s. §
Gr. (l-,r,epo)-11, La.t. (laudäba)-m Gr. -c;;, lat. ,�
U,1"U.
dgl.) > _,
.,
(2. -tom)
3. -tam? -tam
,.
-= -nt
-ma
('1'-ant> -ä); �ha. -Ja, s. § 129
.t,m
-ma
.,.
-t
Gr. -, lat.. -t Gr. 2. --ro11, 3. •'")V. Im Iran. wohl Übernahme der Form der 2. Person, wie auch im Gr. vorkommend
-Mm
--
Gr. -µ.:v Gr. -v, la.t. -nt
�
Die Sek.-Endung der 2. Pl., •-te, ap. nur im Imperativ ( < Injunktiv), s. § 113. § 113. 3. Imperativ-Endungen.
Sg. 2.
.,
idg
-dhi
,.
PI. 2.
,.
-·
-diy
·"
-tuv
-ntu
-"tuv
-tu
-tä
§ 114. 1. Primär. Sg. 1.
2.
ap
idg.
-ai
-soi
aw
••
-dl
·"'
_,..,
-a
••-
-(d)hi
-tu -ta
-nt·u
An=�kungen:
aw.
-aiy
-l,-U
-naiy
·M
-hai-y
-he
_,
ai.
_,.
idg.
-toi
3.
ap.
Injunktivform mit Sek.-Endung (s. § 112 Anm.), gr. ·'t"l:, lat. -te Heth. -ndu (-ntu)
Anmerkungen:
Anord. heü-e 'ich heiße' •-ai; gr. -µcn mit -m- e.us •-mi (§ 111) inu1. Konj.-Endung, a.nalogisch zu •ni (§ 111) geschaffen; s. u. §135 Arkad. -01; -(cr)o:i der anderen ll'- Dialekte hat -ai von de,
Formenleh:te ai.
aw.
-taiy
Anmerkun gen:
75
1. Sg.; *-soi verhält sich zu "-so (§ 115) wie *•.ri (§ 111) zu *-s (§ ll2), usw.; s. u.! Arkad. �01, kypr. •nH; sonstgr. --.0:1, s. die 2. Sg.
Auffassung der Medialendungen der 2., 3. Sg. nach Ruip6rez, Em6rite. 20 (1952) Sff.; Burrow, The Sanskrit La.nguage (1955) 316. § 115. 2. Sekundär. I e.p 1 idg
Sg. 1. 2.
,.
_,, .,o
PI. 3.
-nto
aw
-iy
.,.
-i
-tli
.tJ
·"td
.ntJ
.,.,,
-Ad,
-i
Anmerkungen·
ai
Ar. (auch idg. ?) *-i Gr. •{navani
avha'ti
dsäni
,.
"'"" """''
[§ 131. 132. 133, 134 Vgl
�·
*es-0 (so noch aw.; sonst "'•ni, o.) > 1a,. (Futur). Ap. -d-niy nach -ä-tiy ? La.t. eri8. ZumAp.s. §40c; aw. < "'asa.s, mit Sek.•
,.
'"'Endg.
�lieh bleibt,_ ob aktives kunaväniy 1. Sg. (a.w. kw'naväni, e.i. kroaväni) für OV- -n-�-y zu l� iat, oder besser mediales 0vänaiy, s. § 135. _ Ull.Slch er ist die �te�ung e �er 3. PI. Konj. vi-jan-tiNiy (zu a.themat. Jan. _ _ , , _ s;:�en ) m zwei spa.tacha.memclischen lUckenha.ften Texten, durch K. 154a., 155&,. 1 Opta.tiv § 132. Ath�ma.tischer Prä.sensstamm (§ 101) mit Opta.tiv:zeichen -yä- (§ 108) �d S �da.rendungen (§ 112). - Beispie le: a.p. bav- werden, sein; gam-/ ;am- (mit a-) herankommen. -Aw. bav- werden, sein, gam-/Jam- kommen; ai. bhav- werden, sein, gam- kommen. ap. aw. ai. Vgl., 1 Sg. 2. [biy]G bhüyii?i, buyä DB IV 69. S.} 108. Altla.t. siü '&W 3. biya, bhüydt, Biet ',ril,' buy� . ajamiya jamy� gamyat Medium Imperfekt, Aorist
§ 133. Sekundärendungen (§ 115) treten an den augm.entierten Präsens (§ 101) oder Aorist-Stamm (§ 103). - Beisp i ele: ap. dar- festhalten; kar tun; ay- gehen. -Aw. man- (bzw. -s-Aorist mängh- < *man-s-) meinen, sinnen, erkennen, W- herrschen; ai. diJ- (-s-Aorist dik-§-) zeigen, kar- tun, äs- sitzen. Sg. 1.
f
3. PI. 3. 1
ap
adariiy
'""""
- "J tä aya(
[
--
aw.
'111mghi
-
"'·
ddikqi
..,,,,
I""""
.,,
Vg1.: Ap. Interpretation adar.laiy istmöglich, aber weniger wsbrscheinli�. Ap. für *a•kf-ta {S. 129); gr. l&e-ro
Imperativ § 134. Da..s Ap. bewahrt nur eine 2. Sg., die an den Wurz el-Aorist-Stamm *kt- (= a.p. ku-, S. 129) athematisch die mediale Imp.-Endung *-sva (§ 116) treten läßt: ap. kuluvii 'ms.ehe!' = aw. hw-8Vii, ai. k r?Vd.
§ 135. 136. 137. 138. 139]
Formenlehre
81
Konjunktiv § 135. Hiefür wird DSl 4 1. Sg. kunavänaiy 'ich werde tun' in .Anspruch ge nom men, das mit aw. /m-1ti.aviine u. a.. die iran. Konj.-Endung -a-nai (§ 114) fortsetzen könnte. Es ist aber auch die Interpretation a.ls ku.MOOniy (Akt.) möglich, s. § 131 Anm. 3. Sg. kunaviilaiy, mit gel&ngtem Themavokal auch bei athematischem Ver bum (§ 107), gegeniiber aw. �nav-a-fae(bi) 'wird zuteil werden', ai. kro4v-a-te. 6. Das Verbum infinitum § 136. Der I nfinitiv des .Altpersischen, nur im Aktiv des Präsens beleg bar, endigt auf -tanaiy : lar-ta.naiy 'zu machen' (: kar-, palatalisiert.. &ir-), kanta,naiy 'auszugraben' (: kan-), ]>aln>s-ta.naiy 'zu bekunden' (: Jia"h-). Diese Form, ursprünglich wohl Dativ eines -ta.n-Stammes, lebt im jüngeren Irani schen fort: mp. kar-ta.n, neup. kar-dan 'zu tun'. S. besonders E. Benveniste, Lea infinitifs aveatiques (1935) 104ff. § 137. Da.s Partizip des Präsens Aktiv auf idg. •nt-, vgl. la.t. ferens, -entis, liegt wahrscheinlich in tunuvant- 'mächtig' vor (s. u., S. 146); Deklination: § 64. - Nur durch Textergänzung ist ein feminines Partizip yaud-a"t-i- 'sich in Aufruhr befindend' gewonnen, u. S. 156. Komposita wie Däraya,vau- zeigen im Ap. noch den alt..en q>ei,folJ(.o,;-Typ ("'dha raya-'IJaSU-) und nicht die jüngere aw.-ai. Umgestalt\Ulß" zu einem partizipialen Vor derglied, wie in aw. Däray�.rafJa-, ai. dhäray&-k#,ti- u. dgl.; Benveniste, JAOS 75 (1955) 197e. f. § 138. Da..s Präsens-Partizip des Me diums endigt auf •mna- : !]Jaya-mna 'beherrschend'. Auchjiyamna- n. 'Ende' ist ursprii.nglich ein Partizip 'endend, schwindend', vgl. aw. a-Jyamna- 'nicht abnehmend'. Da.s Su.ffi:x:, identisch mit aw. -mna- (y�na- 'verehrend, betend'}, s. auch lat. alu-m11,-us, steht tief. stufig neben ai. .ffläna- (khdnamäna- 'grabend'), gr. -µe:vo- (),.u6 µe;vo,;) usw. § 139. Auch das ap. Partizipium Pe riekti P assivi auf -ta- setzt einen idg. Typus (*-to-) Iort: vgl. ai. lq-.tcf.. 'gemacht', nik-tcf.- 'gewaschen', a.w. d� ra8-ta- 'gesehen', lat. dic-tus, pic-tus usw. Das Ap. bietet mehrere Beispiele für die regelmä.ßige Tiefstuie der Wurzel vor diesem Suffix: d"rulj-ta- 'erlogen', bas-ta.- 'gebunden' (s. u.); gewiß auch - trotz der Möglichkeit, nach a.p. Ortho graphie die Hoohstufe, also -ar- statt -1-, -a"- sta.tt -a-, zu lesen - u-b(a)rta 'wobl gehalten' (ai. bhrta-, SU-bhrta-), ava-jata.- ' getötet' (ai. hata-), k(a}rta 'getan' (ai. krta-, aw. lcM4ta-, vgl. allerdin gs neup. kard), u. dgl. - In mehreren ap. -ta-Partizipien erscheint hingegen hochstufige W�elfono., und auch dies ist den verwandten Sprachen nicht fremd: vgl. ap. piita- 'geschiitzt;' = aw. hu-pai,a-, ai. Lex. pata-; ap. siyäta.- 'gliicklich'. = lat. quiitus; ap. u-frzayant- gelautet. Die Ähnlichkeit mit 0pomi:yya;� ist nicht von der Hand zu weisen, und bedeutungsmäßig entspricht da.s Wort der Anga.be Herodots. Eine Schwierigkeit liegt in der Verschiedenheit der Suffixe. Hier können wir entweder dll8 ap. a}-anga „Stein, Felsgrund" hera.nziehen (gegenüber np. iis „St.ein", gr. dx-'J „Spitze"), das eine Su.ffi.xhäufung aufweist (zur Verstärkung des Wortsinnes die mit (öpoa-)IXyy«i fa.st gleichlautend ist und die auch an hvar'z- hätte antreten können; oder es könnte sich bei-bpocr&:yya:i um eine griech. Umformung in Anlehnung an das bekannte 11:0:pa.a&:yyl)i; ,.persische Meile; Bote'' handeln. [Eine andere Vermutung zu 0poa.fyyo:t s. im Lex., S. 147]. 'Eµ ß01:a11ec.)i; otxc,)t hal; die Parallele im Ap. ]JS-kyii vipi,yii „im Hause des Königs" (z.B. DPc, DPi etc. Die Stellen Kent S. 208 s. v. tnJ-); vijJ- (ver wandt mit gr. o!xoi;, lat. vicus, d. entlehnt Weich-bild) bedeutet vor allem das königliche Haus, den königlichen Hof. 'Y1te:p -3-e:'tä; zu kar-. Äkaufaliya-, s. u. ka ufa-. amahy, s. u. ah-. ama!µr:m, unser; Gen. pi. des Personalpron. der 1. Person, s. adam , vayam. [Sogd. m'x 'wir' < *ahm&cam, Gersh. Gramm. 61 § 399; vgl. a.w. akmiiJcm1,, a.i. asmd.kam. Erklärungsversuch des spirantischen bei Brandenstein, GSKrei;schmer I 52f. - Pron.-Sramm ai. a.sm,d. (z.B. Akk. a.snufn 'uns'), a.w. ahma-, gr. äol.-hom. IXµµe,:;:, jon.-a.tt. Yjµs�; aus *ti,S-sme~ lat. 'MS, got. nhd. uns usw.] amariyata er starb; mit uvämarliyu.§ DB 1 43, s. u. S. 149; w. mar-.
+
a'lfUda Adv., 'von de. an'.[Durch das Suffix *-tas (vgl. ai. td-tali, ,,von da her, dann") von einem Pron. *ama- = ai. dma- 'dieser' abgeleitet nach Ben veniste, Lg. 29 (1953) 259.] ii:mii.ta- Adj., aha er sagte, machte kund; zu }a"h-. [aJ,a)w.vaja, irrige Lesung in DB IV 90 für akunavam; s. jetzt K. 166a.]
aj)aiy Adv., 'dann aber', DB I 91. [Mittelbar vor ya]>ä, 'als' stehend, so daß '-P-i-y als *ath4 id mit ya]>ii, die korrelative Folge aw. aM - ya{}ti, vgl. ved. atha ... U, wiedergeben dürfte; Mayrhofer, Fs. Krause 121ff., mit Lit.] afta"ga- m. Stein, Felsgrund;a]ia"gaina-Adj.,f. -i- (wovonNom. pl. a)>a"gainiya DSf 45, s. § 71) 'steinern'; A.kk. sg. aj)a"ganii.m in fehlerhafter Spätsprache, A3Pa 22. (= aw. asmga- 'Stein', sogd. sng, mp. neup. sang,mp. sangen stei nern, vgl ai. aAdni- 'Donnerkeil'; verwandt mit asan- {s.d.),asman-. Gr.-iran. 1tctpc:i:a&.rr1J', gehört nicht zu diesem Wort, s. Schmid, IF 65 (1960) 186.J apiy, s. vielmehr aj)aiy.
108
Lexikon
.Apiyäha:uJta- m. Name eines Persers (Siegelinschr.; 0bauJta-, nicht 0baufna. zu lesen, s. Wisema.n -Forman, Götter und Menschen im Rollsiegel Westasiens [1958] 103). So für• -ß-i-y-' -b-u-1-t- 7 Da dies noch viele andere lnterpretationsmöglich. keiten gestattet (etwa .!"-Ji[a]-i-y-ti-b[a]-1l-§[a]-ta-)und für beide Glieder dee offenbar �eiteiligen Ne.m.ena mehrere Deutungen zur Wahl stünden, hat ,iaa Suchen nsch einem Etymon wenig Sinn: Vgl. die Lit. bei K. 166, zuletzt Wright, BSOAS 25 (1962) 298{., v. a. zum Hinterglied (noch als o&-u.J-71,. gelesen): ,:J(nJ_ fa(a}iya0 könnte ar. •,t(nJt(k)j- (roit med. -fty-), •iJ,C„JAou. a. wiedergeben; Herzfeld (ApI 191f.) dachte sogar an med. llaj,iya- 'wehr' = apera. ha.Jiya- (dafür auch Wright a.a.O. 299). .A]nmi- f. Assyrien (und Syrien), Provinz des persischen Großreiches; .A]m,riya Adj. assyrisch, Assyrer. (Aus dem Namen A.§§ur; entweder, durch den pers. La.utwandel-s- > -P-, über *Asurä- (K. Hoffmann, HbO. 3); oder mit einem bereits semitischer Quelle entstammenden .p., vgl. e.ram. *'afrii,r (syr. Atür-ä u. e..), Belardi, AION 2 (1960) 178. -S. auch Muclräya-.] .Aura-, a. u. .A uramazdä-. aurä Adv., 'herab', DPe 24. [= a.w. aora 'herab', ai. *avrd > *arv4 'herab', enthalten in arv&.ilc- 'hergewandt', K. Hoffmann, MSS 8 (1956) 9; dort alt,e:re Lit. (anders Be.iley, BSOAS 21, 1958, 535f.). - S.da.s Folgende.] .Aura'ma2dä- m. 'Ahure.m.azda', Gottesname; A.kk. .Auramazdäm, Gen. .Aura mazdäha (einmal getrennt .Aurahya Mo:zdäha, XPc 10; hingegen enthält aurä schwerlich den Instr. sg. eines alleinstehenden *aura- 'Herr').[= aw. .AkurO mauld, wohl 'der weise Herr'; zu ai. dsura- 'göttlicher Herr' und medM, f. 'Weisheit, Geisteskraft', dem in iran. mazdä. ein Adj. 'weise' ent spricht, vergleichbar ai.8raiidk,J,. 'Gläubigkeit' gegen aw. zra:zda. (ap. *draz da.-) Adj. 'gla.ubig'. Trotz ap. Gen. sg. äha ist mazdii- kein -s-Ste.mm; s. An gaben und Lit. bei :Mb.. II 686.J ava-1 Pron., 'jener'; m. sg. Gen. avahyä, A.kk. ava_Jn, m.-n. Instr.-Abl. avanä, n. sg. Nom. ava, m. pl. Nom. avaiy, Gen. avai§äm; s. noch avä. [= aw. ava 'jener', &ksl. OV?,. Paradigm atisch verbunden mit hauv. S. o. § 92f.] ava-2 Verbalpräfix, 'weg, fort, nieder', z.B. ava-(ä)-jan- 'niederschlagen, töten'. [= aw. ava-, z.B. ava-bar- 'hlne.bbringen, wegtragen' usw., ved. dva 'ab, herab', l at. au-fugio 'fliehe davon'.] avä Adv., 'ebensoviel, soviel (wie)', DB IV 51; aväkaram auf eine solche Weise, ebenso. [Zur Bed. s. Benveniste, J3SL 47 (1951) 31f.; wohl zu aw. ava'1U- 'so viel, so groß', vgl. ava-1; s. noch Hamp, KZ 75 (1958) 239. Annahme einer Verschreibung (K. 172a) ist w ahrscheinlich unnötig.] ava.dä.Adv., 'dort, da'; avada-Bim 'dort •.• ihn'.[= aw. avaöa 'dort'; zu a va-1, Su:f:fix wie in idä u.a., s. § 80, 2.J *avadaisa - (ara.m., MB 149) Aussage, Meldung. [Vgl. ava -3 und aw. dais- 'be lehren , kundmachen'; -s- ist nicht-echtpers. Lautung.] avadaJa Adv., 'von dort aus' (haliia0 DB I 37, usw.). [Zum Vorigen; vgl. zum Suffix (-.fa, auch als -8 normal.isierbar) die Lil;. bei K. 172b, 217b.] 0
;
109
Lexikon
ävahana- n. Siedlung, Ortschaft. [ti + *vak- 'wohnen' = aw. vak-, a.i. vas- 'wei len, si ch aufhalten', nhd. Wesen usw.; mittelparth. ätlan, armen. LW avan 'Dorf' u. a., s. Henning, BSOAS 14 (1952) 520.] avahY", s. u. patiyävahyaiy! 0,'l)(lflyarad-iy Adv., 'desha.lb, desweg e�•. S. a�a- 1,_racUy. _ . _ _ _ to�, aWja er tötete, ließ ermorden; avä3a�m ich0 totete; ava3amya e:r konnte ge• Pass. Part. ava-;atakönnte umbringen lassen (karam VfU'/,Y ava , DB I 51); tötet, ermordet': zu .:u,a.z, (ti), Jan-. avli,karam, s. u. avä, bzw. (:rum Suffix) Ciydkaram. avaniya es wurde aufgeschüttet; :z.u van-, s. d. avaparä, s. u. pat'G. 2 a,vd1'a,sam ich gelangte. erreichte; zu ava- , ar-. avanwvat4 er he.t erwählt; zu vaf'-. 2 aoo,afliyam ich stellte e.uf, stellte hin; zu ava- , 8tii-. 1 wie in ya-pä; = a.w. avalJa 'so', Suffix ; avaavapii, Adv., 'so, dergestalt'. [Zu osset. digor votä 'so'.] a,'l)(tpiiJt,ä, DB IV 72, et;wa 'so lange, bis dahin'. [Wohl so für' -v-]J-' ..§.t.' zu no� malisieren, viell. ava]Jä + lnstr. *aJta, 'reichend', also Adv. 'dergesta.lt -re1chend': vgl. den Vorschlag von Gersh. Hymn 197f., s. die Lit. bei K. 172b.] 1 ay- gehen, sich bewegen; aitiy verläuft, geht aus, DSuez c 10. [= aw. M li, ai. eti 'geht', gr. e!a�, la.t. it.] ayadaiy ich verehrte, betete a.n; ayadiya sie wurden verehrt; zu yarl-. äyadarw,- n. Heiligtum, Weihestä.tte. [Vgl. ti und yad-; s. a.i. (AV usw.) devaydjana- n. 'Opferplatz'.J liyrd'ta sie kamen, fuhren, DSuez c 11; zu et + ay-. ayauda Wal' in Aufnilir, we.r in Bewegung, XPh 31f.; e. u. yaud.azdii Adv., 'kund, bekannt'. [= aw. azda, mp. azd 'kund, gewiß', ai. a,dd,hÄ 'sicher, gewiß'; vgl. *azdä-kara- m. 'Kundmacher' (aram.), mp. (Tnrlan) azdegar, ~ ai. addhä -kar-, Wa.ck. KS 406 u. Anm. 1.] Bähiru- m. :Babylon, Babylonien; Bäbiruviya- babylonisch, Babylonier. [�. Bähüu. Ap. b - '-b-i gestattet auch die Normalisierung zu Bäbaint,-, d .1. /Bäberu-/, was die Pä.li-Form Bävero,. nahezulegen scheint, MB 43 § 80. Doch ist auch elam. Pa,. -pi-li zu beachten.] *badra- Adj., 'glücklich'. [= aw. hu-ba&-a-, ai. bhailrd- dss.; für da.s Ap. durch Namen der Nebenüberlieferung wie B&.8P")t;; (Herodot), *ä-badra- (elam.) er wiesen nach Benveniste, JA 1958, 50.J bag - 'zuteilen', s. u. bäji-. . _ . b aga - m. Gott; pi. Nom. bagäha (s.o. 103), Gen. -äniim; o� m N. pr., wie Ba 1956, 17, AfO , gähi,gna- (mit unklarem Hinterglied, K. 199a, 218a, Eilers 330), B agabu!}§a- (gr. Mey&.ßul:;;oi;;; K.199a.), *Bagagaya- (•gaya- = a.w. �a y a h Bagavräda * 53), (Driver h:Baga.farna * 52), 1958, JA en veniste, B 'Leben', (*vrädah- wohl~ aw. uroiiza-, vgl. bes. iran. * Baga-vräza- > gr . B«y6pa(oi;;, Benveniste a.a.. 0. 54f.), * Bagasrü- (~ ai. cleva-srd-, Mh. II 457f.; oder besser osravak-, Eilera, AfO 17 [1956] 332a i), * Bagaz11Äta- und d'lt$ta-(,.., ved. deva-0
0
111
Lexikon
Lexikon
i�!a-, s. Eilers, AfO 17,332, Ungnad, AfO 19, 80f., ::M]i_ Il 457). [= aw. baya-, sogd. ßy-, mp. bay usw. 'Gott', ai. bluiga- Herr, Beiwort von Göttern· aksl. bog?, 'Gott' ist urverwandt oder ixan. LW. - Mh. Il 457ff., Eilers' Neuj., passim; vgl. noch Biig ayadi-. -Ar. *bhaga- ist eig. ,,Zuteiler", s.u'. baji-.] Bägay&l.i- m. Ne.me des siebenten Monats, Sept.-Okt. [Wohl doch Von einem Festnamen *baga-yada-, ira.n. *baga-yliuJ,. 'Gott.esverehrung' (neup. bayydz 'Geschenk, urspr. Festgeschenk') abgeleitet, der zu b a g a - und yad- gehört, Dagegen Henning, JRAS 1944, 134 A. 3; doch s. Eilers, Neuj. 8,11:ff., 27ff., Widengren, Kulturbegegnung 85f. u. A. 300, mit Lit.] Balflri- f. Baktrien, Provinz des persischen Großreiches; hoM, BOJJ,triyä. von Baktrien, DSf 36. [Nicht echt-ap. Namensform, die *Bä'ljyi- lauten müßte und durch da.9 Elam. (Pa2-ak-ti-8) bezeugt wird.J biiji- f. Tribut, Zins, Abgabe; *bäji-kara- Steuereinnehmer (elam., Cameron 149); bei Isidor von Charax B.x�typ&.ßoxv, ö laTt -raAWvtov. [Sogd. bwz-brj (Gersh. Gramm. 16 § 120), neup. bäj-gir, bäj-biin Zolleinnehmer, u. a.; von iran. *bag- 'zuteilen', das auch in b aga- und ap. *ham-biiga- {aram.) 'Ge fährte' ('zusammen Anteil habend', s. MB 149, Driver 39, mit Lit.), •(piJwa)· -baga- 'Verteiler' (u. S. 140) vorliegt.] band. binden, fesseln; P.P.P. basta- gefe.sselt, gebunden. f= aw. band- 'bin den', P.P.P. basta-, ai. banak- 'binden', got. birulan 'binden' usw.; s. das Folgende.J ba ndaka- m. Va.sa.ll, Gefolgsmann. [Mp. bandak, neup. banda 'Diener'; vgl. ai. *bandhaka-, f. bandhaki '*Diener(in)', das durch a.t"bandhalci 'Dirne' wohl vorausgesetzt wird (Thieme, ZDMG 91, 106, Mh. II 407). Prim.ä.r zu •banda '(Vasallen-)Giirtel' (Nyberg, Kratylos 7, 1962, 145) = aw. banda-, ai. ban dhd- 'Band, Fessel'; s. b a n d ..] bar- tragen, bringen; bara.tuv 'er bringe (Beistand)'; fra-bar- übertragen, ver leihen, para-bar- hinwegreißen, -pati-bar- zll:t'Uckbringen; vgl. noch arSti-bara-, a.sa-bära-, o. S. 106; in der Nebenüberlieferung z.B. •Barat-käma- N. pr. (elam.), neup. käm-war 'dessenWünsche sich erfüllen' (Mh. II 475); *Mra 'Steuer, Tribut'> akk. biiru, barru. [= Aw. baralti, ai. blufrali 'trägt', gr. tpipw, lat. ferö, got. bafra 'trage', aksl. bere 'nehme, sammle', usw.] Bardiya- m. N. pr., 'Smerdis', Bruder des Kambyses. [B rdiya- zu lesen, vgl. die ela.m.. Transkription Bir-ti-ja; Kurzform eines mit ap. *b rdi-, med. *brzi (: akk. Transkr. Bar-zi-ja) = aw. bwazi- 'hoch' zusammengesetzten Namens wie aw. B-ar4zi-fflu-, B31"zy-arlti-, gr.-iran. Zµ.ep!o-µbnic; u. dgl. -S. da.zu u. b aTSnä.] barsnä Instr. sg., 'an Höhe (Tiefe)', DSf 26(f.). [= a.w. b�hut Instr. sg. 'von einer Höhe'; beide aus ar. *bharik-n-ä, zu einem -n-Stamm aw. -barzan-, ap. *bardan-. Vgl. aw. bar4z- 'hoch', sogd. {J17.-, khota.nsak. bulysa- 'lang' usw., a.i. brluint- 'hoch', gall. Briganüs, ir. Brigit, nhd. Barg, u.a..m. Dazu *brd-i in Bardiy a-.) basta-, s. ba n d..
biUugara- m. Weinschale. [Nur einmal in einer Schüssel-Inschrift Artaxerxes' I. belegt, deren Authentizität in Frage gestellt wird (s. u., S.142); aber wohl nie-ht zu trennen von zor. pehl. bälak, vatak 'junger Wein, Most', khote.nsak. bataa-, vgl. gr. ßi::t't'tif.X1) 'Weinschale'; -gara .Akk. {!) sg. steht viell. für -gar-am oder -gara-m 'verschlingend', vgl. aw. -gar- bzw. a.i. -gard-- 'verschlingend', gr. ßop6 c; 'gefrä.ßig', s. la.t. vorare 'verschlingen'. K. 199b, mit Lit., Ba.iley, AION 1 {1959) 135, s. auch Belardi, AION 2 {1960) 132 A. 1.} ba:;. sein, werden; bavatiy er wird; biyä er möge sein. [ = aw. bava1ti 'wird, ist', a.i. bhavati; gr. q,Uoµ.,xt 'werde, wachse', lat. fui 'bin gewesen', a.bd. büan 'be bauen, wohnen', russ. byto 'sein', usw.; a.p. biyä ist wohl Kreuzung a.us *büyä = aw. buya1, ai. bhüy &t Opt. Aor. und *hiyä = ai. sy&t, lat. si(e)t 'möge sein', Schaeder, OLZ 1941, 197 .] biyä, s. u. ba11-. "fwä!,a,r- m. Bruder; Nom. sg. bratä. [ = aw. khotansak. brii.tar-,neup. birädar (usw.), a.i. bhrdtar-, lat. fräter, ahd. b'f'IUJder, aksl. bral(r)'o 'Bruder'.] brazma1iiy(a) (so für b-r-z-m-n -i-y 1 Möglichkeiten der Normalisierung wie barzo oder onaiy werden durch elam. pir-ra-§-man-ne-ja, a.kk. bi-ra-za-man-ni-i weniger wahrscheinlich), nur in der Formel artaia bo, XPh 41 (u. f.), für die keine allgemein anerkannte Deutung vorliegt. Gemeinhin wird arta- und ein ira.n. Reflex von ai. bnihm.an- hierin gesue-ht (vgl. etwa. a.i. brahman-.•. rt,a- RV 1, 105, 15, rtaa!Ja brcihma TB 2, 4, 7, 10), wobei Wortgestalt und gra.mma.tische Verhältnisse umstritten bleiben. Glaubhaft wäre ein 'l'art,j haM. 'gema.ß .Arta.' = aw. aJaJ haca (und br�maniy 'beim Bra.zma.n'?), so schon Henning, TPS 1944, 108, dagegen aus lautlichen Gründen Kent,· Lg. 21 (1945) 227; e.ngesicb� von mehrfachem aw. �.mia aJayajra8taT4fNm (s. e.ucb Nyberg, Relig. 367,478) ist die Möglichkeit eines *banman-, med. für aw. bara man- 'kultisch gebrauchtes Zweigbündel', trotz der me.ngelnden Begünstigun g durch die ela.m.-akk. Umschreibung nicht ga.nz zu verwerien. Vgl. die reiche Lit. bei H. 73, K. 201a., Mh. II 453f.; s. neuestens Duchesoe-Guillemin, BSOAS 25 (1962) 336f., Quaderni della. 'Bibliotheca. Filosofica di Torino' 3 (1962) 13 (arUlea zu einem "J'ta-a.nl-, 'rta.-wärtagewe.ndt', brazmaniy 'während des Bra.zman-Ritua'). - [Die gra.mma.tisch glaubwürdigste Deutung bietet soeben R. Schmitt, Orient.alle. N. S. 32 (1963) 442ff.: es liegen zwei Lokative sg. vor, arl4° ( < 0a[u]) ga.r nicht zu arta-, sondern zu einem artu- (d. i. rtu·) = ai. ;tu- 'rechte Zeit' gehörig; 'zur (kultisch) rechten Zeit und in der rechten Weise' (brazman-iy). Vgl. noch ap. ayadaiy arta0: ai. ,tv-ij- 'zur rechten Zeit opfernd, Priestertitel'].
110
~
BU, s. d. Folgende. bümi- f. Erde; Akk. sg. bumim, in fehlerhafter Spä.tsprache biimiim A3Pa 2; Lok. sg. bümiya,, BU-yä 'auf der Erde'; Nom. sg. ideographisch BU 'die Erde', DSf 24. [= aw. biimi- f., a.i. bkdmf- f. 'Erde', zur Wz. von b a v-. Von Sprachgeschichte und ap. Orthographie her ist ein Stamm auf -i- wie einer auf -i- a.nsetzbar, s. Mh. II 513, mit Lit.J -&i enklit. Konjunktion, 'und'. [= a.w. -M, ai. ca, gr. TI:, lat. -que 'und'.] *tayUSu.va- Viertel (elam., s. Cameron 38b). [ = aw. CO,Dru.§va. 'Viertel', zum Zahlwort aw. CO,{}wä,rO, ai. caJ,v6,ralJ,, lat. quattuor usw. 'vier'; so, in Überein stimmung mit den übrigen Bruchzahlen auf *-sva- (S. 107, 113, 134, 136) auf.
112
Lexikon
Loxilron
zufas.sen; wohl völlig entbehrlich, auch fur gewisse verkürzte elam. Formen, ist die A.nna.bme eines *&tfuma- 'qua.rtus' (= mp. tasum), s. zuletzt Szeme renyi, Num. 75 Anm. 40.] la.Jyriya er hätte gemacht, zu kar-; e. noch S. 116 u. di-2_
lanah,. 'Gefallen', im Namen Aspalanak-, s. d. cärd-, s. u. ul5iira-. carman- n. Fell, Leder: i.:a:rmtJ, auf Leder, DB IV 90. [ a.w. &iT9man- Fell, Le der, neup. larm. Leder, ai. cdrman- Haut, Fell, vgl. a.hd. scerm Schirm. Zu:m. Ap. s. Benveniste, BSL 47 (19_51) 41, Hinz, ZDMG 102 (1962) 34.J &irlanaiy zu ma.chen. zu verferligen; Inf. von kar-.
=
fuJma (so fiir l.J.. m 1) .Akk. sg. 'da.s Auge'. Wäre (Nom.- )Akk. einesNeutr.&!Jman- = a.w.ca.fman. n., mp.neup. Wm 'Auge', _ vgl. �uch die ved. Ableitung �- (Lit. bei Mh. I 381); in korrekter ap. Schreibung müßte für •&z.§m4 Nom.-Akk. n. allerdings l-i-m-', caJma, geschrie ben werden. Aus diesem Grunde normalisiert K. 184e. zu Wam, Stamm laJa-; gegen die Überbewertung der fehlenden Länge andererseits Duchesne-Guillemin, L' Antiquite Classique 20 (1951) 213. In der Te.t ist lal-a- kein sehr glaubhafter .Anse.tz; allenfalls könnte, da. von fu.f.= ai. �- 'sehen' noch a.ndere Ableitungen für 'Auge' vorkOJDJllen (ai. o::tik,-a.,., �..uq-), e.n ein ap ..-'.fuJ•r,a· gedacht werden {zur lautl. Entwicklungs. '!da0, u. S. 149), welches ein in gleichbedeutenden Wör tern. vorkoIDJilendea Suffix -tra- aufwiese: vgl. a.i. ne-trd-, a.w. döi-1Jra... n. 'Auge' (: riaeman- 'Auge', wäre= •&ze-J,ra.; faJmo.n-). Sp. Nr. 2.
ci- inteITogativ-indefinites Pronomen, 'wer'; Cis-Ciy irgendetwas; Ci-ta eine Zeit lang (SzemereD.yi, KZ 76 (1960] 65f.); vgl noch ciyi1karam, a. -liy auch in aliy(�), aniyaJ-liy u. dgl., o. S. 100, 103.[= idg. Interrogativstamm *ql'i-, vgl. bes. ap. -t:iy = aw. -liJ, ai. -cit, gr. -Tt, Ia.t.quid, heth. kwid, aksl.. Cf.>-to, idg. *q?i-d; liJ-liy = l.at. quid,q-uid, qui cquid 'was auch immer'; litä = mpa.rth. r,yd 'immer', osset. digor Partikel r,id, ar.*li-ta (Suffix wie in gr.1t6-�, 't6--n:�), Szemerenyi a.a.O.] tif;a- n. Herkunft, Abkunft; in: ariya-l� (o. S. 105), Öifa"ta!J1na- m. N. pr. eines Sagartiers, gr. Tpt't"a.v-ra:(;u1,71,:;, *Oiya-vahu- N. pr. (ela.m., Cameron 133; vgl. Superl. *ܾ,a-vahi§ta- ~ gr. Tt.-&po:Öa-t1J -dram gesund; s. Mh. II 116f. - Vgl..o. s.90.J duJ- Präfix, 'iibel-, miß-'; s. die Folgenden.[= aw. dul-, du.I-, ai. d'U§-, dur-, d'IUJ,-, gr. 800"• u.a. 'dss.'.] dusiyära- n. Mißernte, Hungersnot. [Aus duS- und *yä:r- 'Jahr, Jahreszeit'�� geleitet, dies= aw. yär- 'Jahr', ai. par(i)- ya,--i�i (s. Mb.. II 227f.), got. 1er Jahr, gr. &p,x Jahreszeit, Tageszeit, usw.; ein altes Heterokliton, s. Rum ba.eh, KZ 77 (1961) U0f. - Lautlich altertümlicher a.w. duiyalrya- n. 'Miß. jabr'.J dulkarl.a- (d. i. okfta.) verdorben, schlecht gemacht; XPh 42 taya du.lkartam akariya 'das übel getan wurde' (: RV 10, 100, 7 nd .. . cakr,na ... dUlikrf.am; vgl. du6-, kar-). duvaista- nur in DPe 23 d"-u-v-i-8-.-m, das als duvais[t]am Adv. 'auf lange hinaus, für lange Zeit', somit Superl. zu düra-, aufgefaßt wird. Im Einzel nen nicht ganz sicher.
118
Lexikon
Zwar ist [f.a] wohl richtig ergänzt; doch wäre auch die Interpretation ddvi.ftam möglich, das sich von ai. dav4Mam 'sehr weit weg' nur in der -Wurzelstufe unter schiede (s. eine ähnliche Problematik bei t.auviyali-, u. S. 145). Für "ai.Jta- wird das nicht ganz problemlose aw. dboiswm 'den laD.gsten, weitesten (Weg)' (sowie mp. SupexJ. duväyise) ins Treffen gefuhrt; s. Bartholomae, SbAkad. Heidelberg 1919/ 10, 22ff., MB 160 § 275. duvara- n. Tor, Pforte; nur DB II 75, 89f. duvarayä-maiy 'an meiner Pforte'. [Vgl. a.w. dvo.r-, ai. dvdr-, gr. Wpci, ahd. turi 'Tür' usw.] Trot'Z dea Wurzelnomans im Aw., Ai. und wohl auch in duvaT J,i- ist wahrschelll lich duvara-, mit sekundßrem -a-Stamm, a.nzusetzen und nicht für d"-v-r�-'- ein duvary-li- (statt besserem *duvariy-ä-) = "'dvar-i Lok. sg. zu lesen; auch die elam. Nebenüberheferung hat *duvara-kara- 'Türenmacher', Camexon 42, 116. duvarpi- m. Säu1engang, Säulenhalle, Torgang.[Wohl ha.plologisch für *duvar .va,,-pi- 'Tor-Umhüllung', K. 192a; duvar - neben duvara-, s.d.; das Hinter glied viell. ursprünglich *v(a)r-ti-, mit -P- aus obliquen -Jiy-Kasus. Die Laut gebung wäre medisch. Mayrhofer, IIJ 1 (1957), 177, Fs. Krause 122.] duvilii:parnam Adv., 'in zwei (Geschlechter-)Folgen, zweifältig'. [Enthält die ap. Entsprechungen von e.i. dvitd, wenn 'zweifach, doppelt', und viell. ai. paf'!'!{i- n. 'Flügel': also "in zwei 'Flügeln', Reiben"? Vgl bes. Wack. KS 111Sf. A. 1; anderes bei K. 192b ( der -paranam für -p-r-n-m liest), mit Lit. S. auch Dandamajew, West.nik drewnej istorii 1963/1, 110.] duvittya- Nu.m., 'zweiter'; a.uch Adv. duvittyam 'zum zweiten Mal'. [Aw. d•bitya-, bitya-, sogd. �ßty-k, afghan. inl (*bitya-), ai. dvittya-, präkr. biia (*dvitiya-) u. a. 'der zweite'. Die arischen Sprachen spiegeln *dvitiya-, *dvitiya- und *dvit ya- wider (Mh. II 85f.); jeder der beiden ersteren Formen könnte ap. d"-u-v'-i-t-i-y- entsprochen haben.] Jarnah- königlicher Glanz, Ruhm, Glück; in Nom. pr. wie Vi11dafarnah-, *Agnijarnah- (s.d.), *Artafarnah-, *Bagafarnah-, *Farnadäl,a- (s. MB 63 § 104), *Friiila,farnah- (s. u. Fräaa-), u. a. [= aw. 3:PaMl.ah- Königsglanz, Maje stät; dies wohl nicht zu trennen von ai. svdr- 'Glanz, Licht, Sonne', S'llaf1!ßra •Himmelsraum' (s. K. 208 a, mit Lit.; anders Bailey, TPS 1956, 101 A. 4, 1959, 79 [vgl. Duchesne-Guillemin, AION 5, 1963, 19ff.]). Ap. farnak-- zeigt medische La.utgebung; es ist mit der achim.enidischen Reichstradition weit verbreitet worden, vgl. khotansa.k. pharra-, sogd. pm, neup. farr Glanz, Majesl;ä.t., skytb. q:ia:pva:- in Nom. pr., osset. farn Glück, Reichtum., Friede, kusänba.kt.r. q:ia:p(p)o, u.a.m.] fra- verbales und nominales Präfix, 'vor, vorwärts, voran, fort'.[= aw. fra-, ai. prti vor, vora.n, da.vor, gr. n:p6 vor, lat. pro-, got. fra-, nhd. ver-, a-ksl. pro-, usw.] fräbara er übertrug, verlieh; zu fra-, bar-. Fräda- m. Name eines margianischen Rebellen. [Wohl Kurzform. zu Namen wie ap. *Froda-farnak- 'dAsfarnah- mehrend' (s. Driver 59) = aw. Fradal. zt!ar"nah- Nom. pr., aw. Frada!.nara-, Frada,1.va1:Jhu-, u. dgl.]
Lexikon
119
fraharavam Adv., 'rechtsherum', DB I 17. [Vgl. ai. pra-salavi 'nach rechts hin'Bedeutungsansatz. und Etymologie vonK. Hoffmann, MSS 9 (1956) 83f. A. 5; die bisherige Auffassung deutete fra-har"Vam als 'insgesamt, im Ganzen', zu har uva-.] framänä- f_ Befehl, Order; *Jramana-kara- Vormann, Werkmeister (elam., aram.; s. Cameron 43, MB 166f. § 289). [Zu mä- mit fra-; vgl. bes. neup. farmiin Befehl, Gebot, 'Ferman'; formal vergleichbar ai. pramä1J,Q,- n. Maß stab, Richtschnur. S. die Folg. und *daini-.] Jram4ta- angeordnet, befohlen; taya-maiy Jramlitam 'was durch mich angeordnet war', DSf 19f.; s. auch 56. P.P.P. zumd- m.itfra-. framiita r- m. Gebiet.er; Akk. sg. framätär am , Aapa 8 cmätiiram. [Nomen a.gentis zu mä- mitfra - , vgl. mp. framiilii,r, neup. buzurj-farmaoär; formgleich, aber ohne Erbzusammenhang spiit-ai. pramätar- 'Autoritä.t', Mh. II 352.] fras-, s. frajJ-. frdsah[ya] wurde en-ichtet, wurde erbaut; DSf 27. [Wenn richUg ergänzt, -frd sah[am] 'ich en-ichtete' bleibt möglich - da.Im Passiv, angeblich zu einem -s-Ao rist der Wz. sli.-; s. d.J frästiiyam ich sandte, schickte, DB IV 92. Zu std- mit fra-, fr(J,80,- Adj., 'hervon-agend, erlesen'; paru,v fraJam 'viel Erlesenes', DSf 56f. [Aw.f(3)raJa-, etwa 'außergewöhnlich, tiichtig, stark', arm. LW hraJ-kc 'Wun der, Mirakel'; im weiteren zu e.i. pr/cyci- 'stark', pralc.$-, P.kl;- 'kräftigen' ge stellt, s. Bailey, TPS 1953, 21 :ff., weit.ere Lit. bei Mh. II 328, skeptisch Gersh. Hym n 224 Anm.} fraiama- vornehmster, vorderster. [= a.w. fraJ:;nna-, sogd. 'prtm, Buch-phl. fratom usw.; Superlativbildung zu fra- , die rezenter sein diirft.e als ai. pra thamti- 'vorderster', iran. *pa r-]Jama- (> Buch-phl. pahlom usw.). - Mh. II 357 m. Anm., 363 m. Anm., wo weiteres; s. d. Folg.] fratara- erst.er, vorderer; in der Nebenüberlieferung *frataralca- m. 'Anführer, Lenker' (MB 158, zuletzt Frye, Persien [1962] 374, 407f., 525 A. 45, 530). [ = aw. fratara- vorderer, früherer, buddh.-sogd. prlr, vgl. ai. -pratardm wei ter, künftig, gr. 1tpO't'e::po,;vorderer. - Komparativbildung zufra-; s. das Vor., fra],ara- und hfh. II 358, mit Anm.] fra'p- strafen, züchtigen; 3. sg. Opt. Pass. JrajJ-i yai§ er werde gezüchtigt; 1. sg. Präs. p(a)rsiimiy ich zücht.ige, best.rafe; u-Jrastam ap(a)rsam den habe ich wohl gezüchtigt (fig. etym.., vgl. S. 26); u. a. [Ursprünglich ,.*fragen, ver hören, peinlich befragen", wie aus dem Apers. selbst noch hervorgeht., z.B. pati-p(a)r.säiiy 'er möge lesen, erkunden' (vgl. auch Cameron, JCS 14, 1960, 67a); = aw. fras- fragen, Präs. �sa1te fragt, khot&nsak. pu.Utä, neup. 'JW,rs ad fragt, ai. pra&-nti- m. Frage, Präs. prcdui.ti fragt, lat. -poscö fordere, verlange, ahd. fragen, toch. B -prek- usw. 'fragen'. - ·Die „gerichtliche" An wendung dieser Sippe (a. auch nicht-echtpers. Beamtenbezeichnungen der Nebeniiberlieferung wie *frasaka-, *patifrM[a]-, Eilers 5ff.) wird von meh reren idg. Sprachen geteilt; vgl. zulet.zt Maphofer, Sprache 7 (1961) 188f.]
120
121
Lexikon
Le:dkon
fra],ara- Adj., in frajJaro,m XPf 26f., 37, etwa 'Großes, Hervorragendes, Ge waltiges'. [Wenn in XPg 11 fralalram (mit -t-) ebenfalls 'Hervorragendes' od. dgl., und nicht 'weiteres' bedeutet, dann muß wohl an Zusammenhang vonfraj,o mitfratara- gedacht werden(: Suff. ""-tlw,ra-, vgl. J�: ai. prathamd- 11. dgl. ! S. Scha.eder, SbAkl3erlin 1935, 501f. und die Lit. bei K. 198a). Bei isoliertem fraj:Jaram wiire auch an a.r. *prathar-a- 'was Aus dehnung ha.t' neben ai. -prdlhas- (s. W:i.. II 193f.) zu denken.] Fravarli- m. Name eines medischen Rebellen, gr. (l)pixO pTiji;. [Wohl Kurzform eines mit *fravarti- = aw.fravaJi- 'Schutzgeist' zusammengesetzten Namens (über dessen Etymon zuletzt Bela.rdi, AION 2, 1960, 65 A. 2, mit Lit.); zu andern Möglichkeiten s. K. 198b. - Gersh. Hymn 162f. möchte den med. ap. Namen wieder völlig von dem aw. Wort trennen.] fravato, Adv., 'abwärts, hinab', DSf 23f., 28. [Mp. frol, nenp. /u.rö(d) 'hinunter'. Wohl *pravat-as Abl. 'von der .Anhöhe, vom .Abhang', vgl ai. pravdt- f. .,:Bergabhang, Anhöhe", pravd.t-ä „abwärts, bergab".-Nicht besser K. 198b.] gad-, s.jad .. gaipa,. f. Vieh, Herdenvieh, Viehbesitz, DB I 65; *g ai]Ja.pali- 'Herdenmeister' (elam.; Hinz, ZDMG 102, 1952, 374f.); *han-gai].Ja- 'Tischgenosse, Gast, Freund' (aram., M::B 160 § 276). [= aw. gaifJä- f. Haus und Hof, :Besitz, mp. gik-iin Welt; dazu wohl ai. geha- n. Haus, gekyrJ,. n. Hausrat; Kuiper, Acta. Orientalia 16, 1938, 302f.] gam- gehen; 3. sg. Opt. ä-jam-iyä er möge herankommen; P.P.P. hal'-gm-ata vereinigt, versammelt, parä-gm-ata- vorgerückt, vorgestoßen; u.a. [= Aw. gam- kommen, gehen, ä.. .jamyä!_ 'er möge herkommen.', P.P.P. gata-, gmata-; ai. gam- gehen, got. qiman, toch. A käm-kommen, lat. veniousw.] gan-, s. Jan-. Ga11d.ara- m. Ga.ndhä.ra-, Gebirgslandschaft um Kabul -Taxila, eine Provinz des persischenReiches; Ga"'d.araya- adj. 'gandhärisch'.-.Ai. Volksname Gandhä:ra-; bei Strabon Landschaft.mame ra:v&:pi:·n a.p. li-. Dazu auch -liy in kaJ-Ciy u.a.) kä, generalisierende Partikel, die nach tuvam ' du' steht.[Vermutlich zu ka gehörig; ob als Instr. sg., bleibt trotz Kieckers, Sprachwiss. Miszellen (1934) 135f. ungesichert. Dort und bei K. 178a weitere Lit.] -kaiy, s. u. ada-. käma- m. Wunsch, Begehren; mit abhängigem. Akk. konstruiert (Kent, JAOS 66 [1946 ] 44ff.), z.B. Auramazdam ... kii,1TU1, aha 'es war der Wunsch für Aura.mazda', DSf 15f., yapä mäm kämt:t aha 'so wie es mein Wunsch war', DSuez c 12. {= aw. kiima- m. Verlangen, Wunsch, ai. kdma- :Begehren, Liebe. Verwandt mit lat. cä-rus 'lieb' usw.) Kambüjiya- m. Nom. pr., v. a.. des Sohnes und Nachfol gers Cyros' des Gro ßen; gr. Kixµ�\lO'lJ�- [Etym.1 Von Charpentier, ZII 2 (1923) 140ff. als 'König der Kamboja.s' gedeutet; s. auch Bthl. 437. Fur voril'anische Herkunft zu letzt Frye, Persien (1962) 173.] kamna- Adj., 'wenig, geringfügig'.[= a.w. kamna- wenig, gering, karn:rtiina,r 'mit wenig Leuten' (: DB I 56f. kamnaibi§ mt:trtiyaibis), Superl. kambi&tam 'am wenigs ten'; sogd. kßn, Kompa.r. kmhyy *karnl,i,yah,.. (Gersh. Gramm. 195 § 1302), neup. kam 'wenig, gering'.] kan-1 graben; ka"-tanai y auszuheben, abzugraben; a-kan.-iya, s. d.; n.i-kan- nie derreißen, vi-kan- zerstören ('"'auseinander-graben'). [= aw. kan- graben, sogd. qn-, neup. kandan dss., osset. nl-gänln eingra,ben (a.. Benveniste, Ossete 118), vgl. ai. kluinati gräbt. S. noch u. 154.] kan.-- 2, etwa 'werfen': nur in avaka-nam 'ich setzte, placierte' (oder auch kräf tiger: 'warf') [die Truppen auf Schläuche}, DB 1 86. [Zu pa.rth. aßgan- 'wer fen, schleudern', zor. pehlevi aßkandan, neup. afgandan 'wegwerfen' usw. K. 178b, mit Lit., Bailey, TPS 1956, 105. ] ka"ta- n. Ausschachtung, Aushub, DSf 25. [Urspr. P.P.P. zu ka n -1, = a.w. -kanta-, eine vollstufige Bildung dieser Set-Wurzel{: ai. khdni-tum, khani-tdr-) mit iran. Null fiir-fl- (s. o. S.122; Sp. Nr.1) fortsetzend. Unwahrscheinlich ist die Annahme von ap. kata- {Kuiper, Notes on Vedic Noun-Infl.exion, 1942, 76); falsch K. 178b.] ka"tanaiy, s. kan-1 .
Lexikon
129
kapaulaka- Adj., nur in käsaka haya kaJJautaka 'Lapislazuli', DSf 37. {Adjektiv Bed. sicher 'blau', vgl. mp. kapöt, neup. kabüd 'blau', ai. ktvp6ta- 'Taube'. Hierher der Name des Urmia-Sees bei Stra.bon (11, 13, 2; s.11, 14, 8) K«1tixunl, „xul7:vij ipµ'7l1J�u-&ei:aa.", armen. Koput,an, arab. Kabtr4än.; bzw. Capotes für einen Berg in .Armenien, bei Plinius, nat. bist. V 83.] Ktipi§ak äni- f. Name einer Burg in Arachosien. ["kiini- viell. zu ka n -1. vgl. a�. khani- 'Grube', in Kompp. 0khäni-; für Käpi,8a,o wird auf den .Ankla.ng a1. geograph. Namen wie Käpiti-, Kapisa- (bei Plinius, nat. bist. VI 92 Capisa) hingewiesen, s. Eilers, ArcbO r. 22 (1954) 356 A. 191. - Unsicher.] kar- machen, errichten, erbauen; z.B. Pass. Praet. a-kariya, Opt. Perl.la-'!Jr-iyii (s. § 104), lnf. Wr-tanaiy (§ 136), P.P.P. kar-ta-, s. d.; -kara- '-Macher, -Verfertiger' (z.B. dnraniya0 o. S. 114); vgl. karnuv aka-. [Aw. kar- 'ma chen', P.P.P. �ta-, ai. kar-, lcrta-; vgl. v. &. ap. Präs. kunautiy für *krnau.· tiy = a.w. h.wnaotti, ai. knwti, s. zum abnormen -u- für -r- zu.letzt Kuiper, AION 2 (1960) 165:ff., mitLit. (dazu noch Turner, TPS 1937, 8). Im Weiteren wohl zu lit. kurti 'bauen, errichten', usw.] kiira- m. Heerbann, Kriegsvolk, Heer; Volk, Leute; kaTa-sim 'das Volk [fürch tete sich vor] ihm', DB I 50. [Vgl. mp. käreliir Streit, Kampf, neup. k4ri Kämpfer, kär-ziir Schlachtfeld, Kampf, lit. käria.s, kiiris Krieg, Heer, Armee, got. harji3 'Heer', usw.; s. bes. Fraenkel, Lingua Posnaniensis 4 (1953) 85ff.J Karka - m. Volksbezeichnung, 'Karer'; gr. IY.p (plur. Kips�), Kiif!ix.Oi;. Vgl. Eilera, OLZ 38 (1935) 201ff. Karmiina- m., Abi. sg..a, (DSf 35), Name eines Distrikts in Südost-Iran; gr. K«pµ&,.,Li, neup. Kirmiin. karnuvaka- m. Steinmetz, Steinbearbeiter. {D. i. lqnva-ka-, zum Praes. *kz-nau tiy (ap. nur als lcunautiy erhalten, s. kar-) gebildet wie a.i. -invd- : inoli; das Ai. setzt wahrscheinlich *knova-, &-krr.i,va- in den E,i;ß.-Namen Kd1tva-, Prciska1tva- fort, s. d. Lit. bei Mb. I 147f., II 372, dazu Kuiper, AION 2 (1960) 168.J kar8a- m. ein Gewicht, 1/9 der babylonischen Mine. [Bei Hesych >dpao:;• 'Aate:t>JOv 1J6µtaµ.a:; ai. (achämenid. LWn karfa- m. ein Gewicht. Das ap. Wort wird ebenfalls aus fremder Quelle erklärt (Lit. bei Mh. I 176f.), kann aber viel leicht aus dem Iranischen gedeutet werden: zu *kar8- 'ziehen' (s. d. Folg.!) = 'wägen' (wie neup. ka.sidan), vgl. Eilers, WO 2 (1959) 327.S. nochK. 180a, Driver 97.] *karsika- Bauer, Landbebauer (elam., Cameron 42, 109). [Eig. 'Furchenzieher' vgl. aw. kar&i- 'Furche', ka,Jivant- 'Pfl:iiger', ai. lcr#- 'P1liigen, Ackerbau' kn,�ivald- 'Ackerbauer', zu a.w. karS-, ai. kart;- 'ziehen, Furchen ziehen' (s. auch u. karfo-).] karta- {d. i. Tqta -) geme.cht, bearbeitet, verfertigt; kartam gemacht, erbaut, n. das Geschaffene, Werk; in fehlerhafter Spät.spreche mdm upa mäm kartii 'WUt"de durch mich in meiner Zeit errichtet' A3Pa 22f. (s. K. 156b), ebenda. 26 uta taya mdm karta 'und was durch mich erbaut worden ist'. P.P.P. zu kr,,r-, s. d. ,
0
9 Bnll.deniit man. sogd. mwyzt-, Henning, JRAS 1944, 135:ff.) in gr. µ,xyo-ipovl,,;. - Ganz anders, a.ber,nicht überzeugend zu Bed. und Etym. des a.p. Wortes F. W. König, Der falsche Bardija. (1938) 172:ff., Relief u. Inseln-. d.Königs Dareios (1938) 66.J miik- m. Monat; in mähyii,, das sicherlich Lok. sg. (miih.-i + •ä) ist. [So Bar tholomae, B B 9 (1885) 3091., neuerdings wieder Kuiper, AION 2 (1960) 162; nicht besser Gen. sg. eines Stammes *m.iha- (also für *mähahyii), n.ach Gray, AmJPhil. 21 (1900) 13f., mit Lit., K. 203b. - Ap. miih- = a.w. mäh-, ai. ved. m&.s-, Lok. sg. m.äs-i 'Monat'; vgl. gr. dor. µfii;, att. iifiv, lat. minai.s, Gen. pi. mins-um, usw.] maha-, s. viel.mehr mäk.. mahya im Monat (mit dem Gen. des Monatsnamens); s. u. mah-. -maiy mir (z.B. DB I 55 .il.uramazdamaiy 'Aura.mazda ... mir'), s. ma-. mam mich, s. ma -. man- 1 denken, überlegen; mani yaiy ich dünke mich, halte mich für etwas; yadi-maniyii,iy wenn du erwägest, wenn du denkst, XPh 47. [ = aw. man-ya, ma'nyete 'denkt', khotansak. m.a,n. 'schätzen, gut von jmd. denken', mp. mlni&an 'denken, verstehen', ai. mdnyate 'denkt', vgl. gr. i,dµova: 'gedenke', lat. memini 'bin eingedenk', got. munan 'meinen', usw.; s. noch-manak-.] man- 2 warten, erwa.rten; a-mänaya er erwartete.[=a.w.man-, z.B. mänayeiti 'zwingt zu warten, hält auf', khota.nsak. mända 'bleiben', neup. mändan 'bleiben', ai. man- 'warten, zögern' (Mh. II 573), gr. i,dveu 'bleibe', lat. maneo 'verharre, bleibe', u.a.] mana mein, meiner, mir, s. ma -.
130
kata-, s. ka 11 t a-. kaufa- m. Berg.[= aw. kaofa- Bergrücken, Höcker, zor. pehlevi kaf, neup. koh Hügel; vgl. khotan.sa.k. kuvaa- (*kaufaka-) Berg, Hügel, Haufe (u.a., s. Bailey, TPS 1954, 143f.). Verwandte Formen zeigen u.a.. auch *-p- (sogd. qwp'n, lit. ka'Upas Haufe) und *- b- (engl. heap); Kontaminationsannahme bei Brandenstein, GS Kretschmer I 53, dazu Schmid, IF 65 (1960) 187. - Hier her der Stammesname Äkaufa.li ya-, mp. Karee, zuletzt Eilers, Sprache 6 (1960) 111 u. Anm. 21, mit Lit.] hunautiy, a. kar-. Kuru- m. persischer Köni gsname, gr. K6pot;, Küpo,;; Gen. sg. 0a'IJ.8. [Kuru:-, nicht Kii,o zu lesen; eine Verbindung mit dem ai. Namen KUro- ruckt damit wieder in den Bereich der Wahrscheinlichkeit: W. Eilers, BzN 1964. Abajew (briefl.) möchte den Namen als ,,"Apat]v, Iunius" zur Sippe von kurd. kur 'Sohn' usw. stellen.] KiiJa- m. Äthiopien; akkad. Kufu, ägypt. Kt§, hehr. KiiJ. S. Belardi, AION 2 (1960) 132!. Lab(a)nana- m. das Libanon-Gebirge, DSf 31. ma- Stamm der obliquen Kasus des Personalpronomens der 1. Person (hete roklitisch neben adam); z.B. Akk. mäm 'mich', Gen.-D.at. mana 'meiner, mir', enklit. Gen. sg. -maiy. [= aw. ai. ma-, z.B. aw. 11"14m, ma:na, möi, ai. m4m, mdma (Mh. II 537), me, vgl. gr. kµl:, µoi, lat. mi, nhd. mich, usw.] mii prohibitive Konjunktion, 'nicht'; mä-taya-mäm 'damit nicht mich', DB I 52, mä-taya 'daß nicht', DB IV 48; mä biyä 'soll nicht sein', DB IV 59. [= a.w. mä, ru. gr. µfi.J mii- 'messen', nur in fra-mä- 'anordnen, befehlen' (s. auch s. vv. framiind-, framätar-) und vielleicht in ä-mii- (wenn' -m-' -t- als ii-mii-ta- zu erklären ist, o. S. 102). [Vgl. aw. mäta- gebildet, neup. nu-mäyad zeigt, ai. mi-mii-ti mißt, lat. metior messe ab, usw.] Mii.rla-m. Medien; medisch, Meder; Madaiy in Medien. Gr. M718[«, M"Jj8oi;. mtUJ'U,-m. 'Magu.s, Magier', Titel des Rebellen Gaumäta. [Nicht zu scheiden von dem ir.an. Priestertite1 *magu- in aw. mc,yu.#n,s- 'die Magier anfeindend', mp. magii,, neup. m&y, muy, der weiter wohl zu a.i. 1Mf!hd- 'Gabe', ma,gMvan 'freigebig', aw. ma,ga-, ma,gavan- (s. Mh. II 545f.) gehört; vgl. .auch das LW
ma,
131
manah,... n. Denkkraft, Geistesha.ft, Sinn, Wille. [ = a.w. manak- n. Sinn, Geist, Gedanke, Streben, neup. duJ-man Feind (*-manak-), ai. mdna.s- n. Sinn, Geist, Wille usw., gr. µbot; n. Kraft, Leidenschaft, Wut. Zu man-1 ; vgl. -manis in Ardumani.J- und HaJ;jjmani!- (s. d.), sowie das Folgende.] manauvi'- (son Adj., 'leidenschaftlich, heißblütig, rachsüchtig', nur Nom. sg. 0vU (m-n- u-v1 -i-!), DNb 13. [Wohl zu man- 1, vgl. Bedeutungen wie die von ai. ved. mand- 'Zorn, Eifersucht', m.anyu. 'Eifer, Zorn, Wut, Ungestu.m' u. dgl. - Die Bildung bleibt unklar.} Weder Herzfelds Erklärung (Apl. 242f.) als -i-Adj. zur Wz.-Erweiterung -"'m.an •av- (vgl. ai. Praes. m.anuü; man6tar-, manotdr- 'Ersinner', aw. manaaiki- 'Ge mahnerin'), noch Kants Deutung (202a, mit Lit.) als Umfor:ml.lll.g von � nallut>i = ai. Nom. sg. manasvf (-vin-) 'verständig, froh' (zu manah-) sind über zeugend; ai. -vin- ist vielleicht erst innerindisch (A.ind. Gramm. II 2,919). mäniya- n. Hausgesinde, Leut.e (zur Bed. s. Hinz, ZDMG 102 [1952] 375, mit Lit.). [Ableitung von *mäna- < *dmäna- 'Haus' = aw. dlmilna-, nmä-na 'Ha.us', ai. wohl mÄ-na- 'Haus, Gebäude' (Mh. II 622f.), verwandt mit la.t. dom'U8 usw.; LW toch. B mänye 'Sklave'. Vgl. bes. DB I 65 gai]Jiim-&i mäniyam-lä vifabiUä mit aw. uta nmänam uta vi.mn (Yt. 10, 18, u.a.) bzw. hafu gaMJäl>yO ...ha.la viiibyö (Vid. 13, 10f.); unnötige Erwägung eines an-
••
132
Lexikon
deren Etymons in AntP. 120. Vgl. die Li.t;. bei H. 107, K. 202b. - Der el.a.m. Kontext bewahrt ein synonymes ap. Wort, *garda -.] (S. jetzt; Hinz, ZDMG 113 (1963) 234]. ma:n,iy(itu:iy es werde wigesehen, erachtet (für); zu man.1.
ma.r- sterben; 3. sg. Impf.a-mar iyatä (d.i.a-mTYata); P.P.P. marta- (d.i. mfta-) tot. [Vgl. aw. miryette, pa.rth. myr- sterben, khotansak. mir äre sie sterben < *mr-ya-, a.i. mriyal€ stirbt; aw. 1n4'9ta-, ai. mrtd- tot; la.t. morior, mortuu.s, gr. S.-µßpo't"o,;; usw., s. Mh. II 674, 696. -Hierher martiya-, uvämar.Jiyu -.] mard- pressen; nur mit vi-, DSe 40f. und DB V 11. [An diesen Stellen ist om-r-d(-) schwerlich als omarda(-) herzustellen, da ein solches Pra.esens in aw. ma�dafli, und ai. mdrdati wohl keine Stütze findet, Mh.. II 676f. Wahrschein licher ist vi-mradatiy 'unterdrückt, preßt' bzw. viy-a-mrada 'rieb auf' zn lesen(: ved. 1,-i mrailii, 'zermürbe, mache weich!'), a.llenfälle om[daJ,iy, "mfd-a (aoristisch1) oder omrda. Vgl. aw. � verdirbt, macht zuschanden, a.i. mrd,?UUi drückt, preßt. Sp. Nr. 5.] Marduniya- m., N. pr. eines Persers, gr. M,,;p36v�o,;:. [Etymologisch nicht geklä.rt.J Am wahrscheinlichsten ist von der -na-Ableitung eines -u-Adjektivs auszugehen (im Sinne von Aind. Gramm. II 2,486); dieses war entweder eine Entsprechung von ai. mrd,U- 'mild, zart ' (so Eilers, AfO 17 [19561 330), oder aber ap. •mrdu = a.w. 11191"'zu., gr. ßpcxxlli; 'kun:;', der Ne.me wäre dann wie die Eigennamen.�. Bp!r.xuJJ.oc;, Bpcxxu)J..IB'lc;, tschech. Krdtky, nhd. Kune, Kü:rtzel usw. aufzufassen. Sicher falsch ist die Deutung bei Bthl. 1151, K. 203a., a. Mh. II 677; sehr un wahrscheinlich Justi, Ne.menbuch 195a. (ira.n. *mrz-van- 'ver-Leihend', a. dazu Mh. II 672). Sp. Nr. 4.
Margu- m. Margiane, eine Provinz des persischen Großreiches, gr. Mdf)yti:tVYj, neup. Marv; V+ddhi-Ableitung mii,rgava- 'aus Margiane stammend'. marika- m. Untertan, Gefolgsmann (zur Bed. s. bes. Be.jewskij, Sowjetsk. Wo stokowed. 1958, No. 1, 98ff.: 'Mitglied des kära-, freier Krieger'). [Fur *ma riya-ka-, vgl. a.w. mait-ya- 'Jungmann, Junker', mp. mi,rak 'Gatte, Liebhaber, junger Mann', e.fghan. mrayai 'Sklave' u. a.. m., ai. mdrya- 'junger Mann, Liebhaber', im Arischen von Vorderasien matja-nnu 'Streitwagenkrieger', weiter wohl zu gr. p.ei:p� m. 'Knabe, Bursche'; da.s iran. Wort erscheint als !-l«f)txfu:; 'Bube' bei Hesych u.a.. - Mh. II 596f., mit Li.t.J marsiyu-, s. u. uvämar§i y u-. marta-, P.P.P. zu mar -, s. d.
martiya- m. Mann, Lebensmann, Gefolgsmann; Gen.-Dat. martiyahyä (fehler1 he.ft martihyä A3Pa 4f.); Martiya- m., N. pr. eine.s Rebellen (da.zu K. 203a). [= aw. maJya-, sogd. mrtyy, ai. mdrtya- 'Mensch, Sterblicher', zu mar-; im , Ap. sicher mar", nicht mra zu lesen, s. K. Hoffmann bei Mh. II 595.] maJkä,. f. Schlauchfloß, aufgeblasene Ti.erbaut; Lok. pl. äuvä, DB I 86. [Semit. LW, vgl. a.ram. malkä 'Haut'.] mätar- f. Mutter, nur in ha mätar, s. d. [= aw. miiiar-, khota.nsa.k. mäta- f., neup. mad(ar), ai. matdr-, gr. µTjTl)p, lat. mäter usw. 'Mutter'.] ma-taya-(mäm) damit nicht (mich) .. .; s. u. mii.
'i
Lelcikon
133
.ma]Mta- Adj., 'größt, oberst', m. Anführer, Befehlshaber; majJiÄta ba,gti,näm 'der oberste der Götter', DSp 1. [= aw. ma,si,sta,. 'der größte, höchste', neup. mahise, vgl. gr. -:µcxxp6,;: 'groß', µ�Ko,;: 'Länge', bes. µ.TjKLO't'O osset. iron niv (viell. auch aw. bäma-niva-, s. ai. -nibha- 'gleich, ähnlich', zu ni-bha- 'erschei nen, leuchten'). Mayrhofer, .AION 2 {1960) 122f.; Ai. Wb. IT 493 f.] nai y Adv., 'nicht'; nai-si"m 'nicht ... ihn', DB IV 49. [= aw. Mil, mp. ne 'nicht', neup. ni y - (vo r Verben), e.i. net '(durchaus) nicht", aus *na (= Jat. ne'-) *id (= lat. id).] 'llii,ma11.,- n. Name; nur in Mmä bzw. ?lama 'namens, mit Namen'.[= aw. na. man-, nqman- n. Name, nqma 'namens', sogd. n'm, neup. mim, ai. izÄman n.Name, ndma 'namens, mit Namen', lat. nlJmen Name, usw.; zu ap. nämJ und den da.mit gebildeten Parenthesen s. bes. Humbach, MSS 5 (1954) 90ff., 95, K. Hoffmann, MSS 9 (1956) 79ff., ZDMG 110 (1960) 64ff., Hahn, Lg. 37 (1961) 476:ff., K.H. Schmidt, ZCPh. 28 (1961) 224.ff. - Hierher auch Änämaka-?] na:pii1- m. Enkel; Nom. sg. napa. [= a.w. napät-, neup. navti(Öa), a.i. napä,t- m. Enkel, lat. nep5s, nepot- Enkel, ahd. 1wvo 'Neffe', usw.]. nar-, s. u. üvn ara-. naf,- zugrundegehen; Kaus. napa,Y" zerstören, zugrunderichten, in: vi-nii],ayaiJ 'er füge ein Leid zu', viy-a-niijJaya 'er stiftete Schaden', u. a. [Vgl a.w. 'l'la8-, ai. naA- verschwinden, aw. na,su,- f. Leichnam, gr. vlxD,:; dss., lat. nedi,re töten; bes. das Kausativ a.i. naMyati richtet zugrunde, lat. 'IWCere schaden.] näu- f. Schiff, Nom. pl. näv-a, DSuez c 11 (erg_änzt); näviya- Adj., 'scbiff'. bar'; *nau..pati- (elam., a.ram.) Kapitän. [Khotansak. w, sogd. n'w Schiff, neup. näv Schiffchen, ai. ndu- Schiff, gr. VlJÜ,:;, vixü,:;, lat. nävia Schiff, usw.; s. § 75.] naufuina- Adj ., •von der Pinienart', DSf 30f.; nähere Bestimmung zu parmi-, s.d. [Ableitung von *naula- = neup. noc, 'IWZ u.a. 'Pinie', arm.(< iran.) noCi 'Zypresse'.] fläva Schüfe, s.nau-. navama- Adj., 'der neunte'.[= aw. namna-, a.i. navamd- 'der neunte', vgl. lat. 1W111us (s. zuletzt Szemerlmyi, Num. 172).] Aher elam. alt nu-ma-u-ma.J, neu ni-ma-o. ma.§ (Cameron 38b) reflektiert nicht navama- (Cameron a..a.O., Szemerenyi e..a..O. 75, A. 40), sondern eine •-sva Bruchza.bl (o. § 85) ap. *navauva-, iran. •nava-hva-, K. Hoffmann, HbO 18.
+
noc,
nii,viya-, s. nau-. nay- führen, lenken; z.B. Impf. anaya er führte, brachte, anayalii er wurde geführt, franayam ich führte heran. [= aw. nay-, ai. nay- leiten, bringen; mp. nilan führen, treiben, heth. näi-, ne- lenken, leiten. Vgl. zuletzt Ben veniste, Hittit.e et Indo-Europeen (1962) 33ff.] ni-, Präfix vor Verben (und in ni']J- bestreichen, bemalen, schmücken; Impf. 3. pl. api],a (oder a,pi"Jiai) sie bemalten, schmiickten; ni-paij,- niederschreiben, einschreiben, z.B. P.P.P. ni-pista- (aber wohl kein e.lleinstehendes pi§ta-, s. vielmehr S. 117), Pass. 3. sg. niya,pi[8Ji[ya,] (s. d.), lnf. ni-pi§tanaiy schreiben. [Vgl. aw. paes. zieren, färben, pis- f. Schmuck, sogd. 'py'sl- geschmückt, osset. digor ftnsun schrei ben, usw.; ai. pimsd.ti bildet, schmückt(: a.p. a-pi"j,a1), pMa- Form, Fll.rbe, gr. 1to�xD-o� bunt, a.ksl. p&&ali schreiben, malen, etc.] *panfu, 'fünf' [= a.w. pa11la, ai. panca, gr. -iwr.e:, lat. quinque] wird für das Ap. nur durch die Nebenüberlieferung erwiesen (in DB V 3 ist die Lesung pa" CU,m.ii,m aufgegeben, K. 194b); s. ela.m. pan-811,-ma-8 'ein Fünftel' ' Cameron • JNES 17 (1958) 175b. Diesea is� wohl mit K. Hoffmann als *·=-Bruchzahl (o. 107, 111 usw.), also ap. *panlauva•, iran. *panla-hva-, aufzufassen; anders Szemeii!inyi, Num. 75, A. 40. - In ela.m. pan-su•W 'Sekel' liegt gewiß kein •panfuka-•(??) vor eher *pafn�•, V,� *pa.fru,- 'Vieh' ( = aw. pa.su•, ai. pa,Jil-, la.t. pecii,, a.hd. fihu 'Vieh'] abgeleJte� ( Viehgeld, pecun:ia'); s.. Ha.nna.tta, ALH 4 (1954) 301ff., da.zu Sze• 'mel'enyi e..a..O., Frye, Persien (1962) 230f. 0
par- mitteilen, im P.P.P. parta[m(taiy)] '(dir) mitgeteilt', DN b 54. [Bei K. 19�b wohl richtige Ergänzung und Ubersetzung, aber eine falsche Etymo-' logie. Ap. 'fl ai. (seit Manu) Pa k1ava- 'Parther, Perser'. {Vielleicht von einer Entsprechung des ai. Pr tk(i)vt- 'Erde' = aw. pifr'1hoi•, bzw. des ai. prthU- 'breit;, weit, groß, mäch tig' = aw. 1J3'4l>u-, gr. l'tM't'U lit. p€scias 'zu Fuß gehend', Mh. II 201f. Zur Sippe von pdda-.] -pa,t- fliegen, stürzen, fallen, nur in ud-pat- 'sich empören, aufständisch werden', 3. sg. Impf. med. udapatatä. [= aw. pat. fallen, fliegen, sich im Fluge stür zen, ai, pal- fliegen, fallen, w:Z-pa,l- sich erheben, auffliegen; vgl. gr. r.(7t".6)
139 falle, stlirze, la.t. peto gehe auf etwas los, fordere, usw. Die verschiedenen Bedeutungen von *pet- erklären sich aus einer ursprünglichen Benennung des Habichtsstoßes; Porzig, Das Wunder der Sprache3 (1962) 364.] *pati- m. Herr, Anführer; nur in der Nebeniiberlieferung, z.B. *da],a-pati (o. S.116), *gau-p° (S.121), *'hazä,r a-'JJ° (a. d.), �u.- _r" (S.134), *Jxua·P" (S. 147); vgl. auch uvaipaSi ya-. [= aw. paiti-, mp. pat, ai. pati- Hen-, gt'. 1t6cn.; Gatte, lat. polis mächtig, vermögend; usw.] [S. noch Benveniste, BSL 58 (1963) 52:ff.J pa,tikara- m. Bildnis, Bildwerk, Relief. [Neup. paikar Bild, vgl. ai. prati-krli Bild, Abbild; zu patiy und kar-, vergleichbar fra.nz. co711,re--fait 'Konter fei'; patikara- auch in der aram., elam., griech. Nebenüberlieferung, s. Mh. II 358, mit Li.t. Über Ausstrahlungen des iran. Wortes Widengren, Kultur begegnung 99.J In DB lV 90 (s. Terte, o. S. 87 I.) wird bei K. [palika]ram ergänzt, doch ist nach Hinz, ZDMG 102 (1952) 35 eher [xxxzlfa( ?}m z;u lesen. Da. die Bedeutung des lückenha.ft überlieferten Wortes im Bereich von 'Familie nbezeichnung, Stamm• baum' (wenn nicht 'Na.ro.enszug') liegen dürfte, wäre eine Zusammensetzung mit ap. -+-niija- = a.w. näfa• 'Familie, Verwe.ndtsohait' zu erw8.gen, vielleicht *uva nafa- ([u-v-n-']-f-m), parallel zu uood4- < *qua" , e. d.; ap. •näja- wird in der Ableitung *nafaina- durch die ara.m. Nebenüberlieferung bewahrt, s. BenveniaW, JA 1958, 54. - Sp. Nr. 6. patipadam Adv., 'an seinen (gehörigen) Platz'; patipadam kar- 'auf seinen Platz setzen, wieder begriinden', DB I 62. [Zu patiy und pada,- 'Ort., Stelle', a. Garmapada-.] patipar.satiy er könnte lesen, DB IV 48; zu patiy•, fraß-. pa,tis Pr�p. mit dem Akk., ' gegen'. [Vgl. patiy, zu dem es in einem gr. &tJ,: cix6 usw. vergleichbaren Verhältnis steht.] patisam Adv., 'überdies, zudem', DB IV 89, 90; palMa(m)-maiy 'zudem mei n(e)', DB IV 90. [Erweiterung von pati&; zur Bedeutung vgl. etwa gr. 1tp6ikti.] si"kabru- m. eine Edelsteinart, DSf 37f. (Genaue Bedeutung1 Na.eh Herzfeld, ApI 303ff. (mit kühnen LW-Theori en) 'Zinnoberstein', so auch H. 125; K. 209 b (mit Lit.): 'Karneol'. ZU bea.chtena.nnen. sngoir 'roteSchminkfa.rbe', das über *singaura- aus *singabru- stammen soll: Bailey, BSOAS24 (1961) 482.J siyamam (so für s-i-y-m-m1 Oder etwa saiymamn 'aus Silber gemacht'; a.uf einer Silberschüssel Artaxerxes' 1. [Mit den a.us gr. 0:0l)µov '(ungeprägtes) Silber' stammenden mp. asem, neup. sim 'Silber' zusammengehörig; die Authentizität; der Inschrift wird a.uf Grund ihrer sprachlichen Spätformen bezweifelt (Schaeder, SbA.kBerlin 1935, 489ff.}. Vgl. Herzfeld, Apl 296ff., K. 209b, mit Lit., zuletzt Eilers, WO 2 (1959) 331 A. 5.] skaupi-Adj., 'arm, schwach'. [Vgl. pa.rth. 'skw� 'arm', sogd. §kwrd 'schwierig', Gersh. Gramm. 55 § 366. Zur Lesung (s" sicher; einmal fehlerhaft Bkaurim, DB TV 65) s. K. 209b, wo weitere Lit.) Sku"lta• m. Na.me eines sa.kischen Rebellen. [Zum Namen v . a.. Freiman, Tuwestija .Akadem. Na.uk SSSR 1948, 235ff., 2391.J späda-, s. u. taltma -. ßpiira-, s. Vay aspara-. Sparda- m. Sardis, Provinz des persischen Großreiches, DSf 36, n. a..; Spardiya m. Sarder, Lyder. Vgl. 1yd. Sjard-, gr. :E!Xp8e:i,:;; vgl. bes. Kahle-Sommer, Kleinasiat. Forsch. 1 (1930) 22. sptij)maida- (m. oder n.) Heerlager, Kriegslager, Krieg; Lok. sg. spä]>maitlaya, DNb 30f. [Gewiß mit aw. hama-spaßmai.daya- 'Name einer Gottheit und ihres Festes' zusammengehörig; zur eigentl. Bedeutung und Etymologie s. zuletzt die Bemühungen von Bailey, AION 1 (1959) 137:ff., mit Lit.]
Lexikon
143
stä,. stellen, (med.) stehen; mit ava-, fra-, ni-, s. o. 109, 119, 135; Präs. Ai-§f,a. in DB I 85 a-islal{i. 'er nahm Aufstellung, stand'; vgl. auch noch stäna-, wpa--stä--. [= aw. stä-, Präs. hista-, ai. stha-; vgl. gr. fo-ra[J.�, la.t. sistö, usw.] slabava (mit mä), nur DNa 60: 'sei (nicht) widersetzlich, rebelliere (nicht)!'. [Wie aw. swm}yya 'im Streit', mp. stambakih 'Hartnäckigkeit', neup. sitamba 'streitsüchtig' u. a. zu ai. stambh- 'fest sein, festhalten, befestigen' (und weiter zu gr. &.a-n:[J,q;T).:; 'unerschütterlich, fesl;', lit. stamhinti 'vergrößern', usw.); vgl. bes. ved. stabh'Uyti:md:na- 'sich wehrend, sich feststemmend, sich widerset zend'. Zu einem eilt.spre chenden Präsens *stabh-au-mi, das nach ap. Neigung thematisiert wurde, gehört die Injunktivform stabava; s. Kuiper, AION 2 (1960) 1641., mit Lit.] stamb-, s. u. stabava. stäna- n. Stelle, Ort; viell. bes. 'Nische' (XVan 20f.); auch in ardastäna-, s. d. [= aw. 0 stäna- Stall, neup. 0stan, ai. sUli1,na. n. Aufenthalt, Wohnung; zu sta-.1 st'Unä- f. Säule. [= aw. stdnä- f., khotansa.k. stu.nä, zor. pehlevi shin, neup. sutiin Säule; ai. sth-d'IJÖ,- f. 'Säule' ist trotz -�- (gegen Thieme, Al>bAkMainz 1953/11, 588 A. 1) d avon nicht zu trennen, s. zuletzt Bailey, BSOAS 24 (1961) 480]. Sugcla-, Suguda- m. Sogdiane, Provinz des persischen Großreiches. ..Ja-, -Si-, enklit. Pronomen der 3. Person; vgl z.B. tayai-fuiy 'die - ihm', DB I 57, avada-Sim 'dort - ihn', !}Ä!lfO,m-sim 'die Herrschaft - ihm {nahm ich weg)', DB I 59; usw. usw. [Ar. Pron.-Stamm. *sa- (*si-), der ire.n. zu h0, nur nach -i, --U u. dgl. zu §0 werden mußte; ein Zustand, den das Jungawest. bewahrt (pa'ri Si : ula he), das Gathische hingegen zu ha- (Dat.-Gen. Mi), . das Ap. zu &a- (si-) ausgeglichen hat; vgl. ai. Akk. sim. Bthl. 1721.ff.) Myatam, fehlerhafte Spätform für .fiyatim, A3Pa 4.
-fi-, s. -Sa-. Siyäta- Adj., 'glücklich' {auf Erden), 'freudvoll'.[= aw. 81Jäia- froh, erfreut, neup. Md froh, lat. quiitus ruhig; s. d. Folg.] siyäli- f. Glück, Glückseligkeil;, Wohlfahrt; mehrmals in Namen der Neben iiberlieferung, so Paru-!iyäli- (elam., nnd gr. Ila:p\JO"o:n,;), elam. auch *api0, *vispa0 (vgl. Ca.meron 93, Benveniste, JA 1958, 52, 57). [ = (jung)aw. §{i.tti. f. Freude, Wohlbehagen; vgl. lat.. qu-iea, -etis Ruhe, Schla.f, Friede. S. d. Vorige.] 8iyav- sich fortbewegen, ziehen, marschieren, sich in Marsch setzen; abiy siyav- 'zu (jmd.) übergehen' (da.zu viell. *abi.lavaka- 'Überläufer' in der aram. Nebenüberlieferung, Driver 53). [= aw. 81Jav-, 8av- sich in Bewegung setzen, khotansak. tsu-, sogd. 8'1}. gehen, neup. Savad geht, a.i. cydvate bewegt. sich, entfernt sich; vgl. gr. �Uo[J.ct� (Aor. f-aa-u-c-o) 'eile, stürme einher'. - Das iranische Verbum erscheint als Sdvati bei Yiska ·und Pata.iijali; s. d. Lit. bei Cha.rpentier, ZII 2 (1923) 144f., Wüst, Indisch (1929) 29f.] .fkaurim, s. u. skaußi-.
*
144
Lexikon
.fta,.., s. sta-. ta-, s. u. taya-. tafura - m., etwa 'Wohnpalast, Privatpalast'. [Neup. tazar Sommerhaus, a.rmen. (LW) talar Tempel. Eine plausible Etymologie von ta&ira- (zu aw. tafur 'Lauf, Bahn, Lä.ng en.ma.ß', vgl. aw. ai. tak- 'laufen', wie etwa nhd. 'Zimmer flw:ht', K. Hoffmann briefl.; etwas anders Paul, WuS 20, 1939, 6, s. auch Ha.uachild, MIO 7, 1959, 31:lf.) macht es trotz der auffallenden Nebenform dacaram (DSd 3) unnötig, an vorira.n. Ursprung zu denken (Eilers, ZfAss. 53, 1959, 249 A. 3; auch Gray, AmJPhil. 63, 1932, 67). - Sicher verlehlt Gün terl, WuS 20 (1939) 92.J ta!}ma- Adj., 'tiichtig, tapfer'; nur in N. pr. wie Üi�"ta{J,ma- (S. 112), *.Arta talyma- (elam., Cameron 120), T�ma.spaila- (Name eines Generals des Darius). [ = aw. ta:rnia-- 'tapfer, tüchtig', neup. tahm 'stark'; --spii,da,- = e.w. spai/a-, neup. sipäh 'Heer'. Zu dessen Etymologie (im Sinne Pagliaros, AGllt. 39, 1955, 155) ausführlich und mit reicher Lit. Belardi, AION 2 (1960) 60ff.] ta!JJ-, nur mit kam-, 'eifrig s.ein, sich bemühen, streben, etwas erlernen'. [Wohl nicht zu trennen von ar. *tva,ks. 'eifrig, riihrig, stark sein', vgl. aw. Dv.,aua. 'eifrig', a.i. tvdk§as- 'Tatkraft' usw.; alte Nebenform ohne -v-1 Ein Herein spielen von ai. tak:;- = aw. las- 'zimmern, bearbeiten' ist aus Bedeutungs gründen nicht sicher. S. die Überlegungen b ei Mayrhofer, Fs. Morgenstierne 141f.J -taiy, s. u. tuvam. takabara- Adj., etwa 'Schilde (auf dem Kopfe) tragend' (so die akk. Fassung), 'eine schildförmige Kopfbedeckung tragend'; Beiwort der Yauna--, DNa 29, u.a. Zum Sachlichen s. die Lit. bei H. 128, K. 185b. Für *taka.- 'Schild' liegt die Ety mologie viell. in gr. ikii- f. Schotter, Kies; die med. Entsprechung *siko viell. im Namen Sika y auvati-, K. 188a, mit Lit. [Vgl. sogd. §yktk, mp. sygd, Sand, a.i. sikatä f. Sand, Kies, khowar fuyur 'Sand' < "'.fikatä-; zu beachten an.klingende 'Sa.nd'-Wörter im Dravidischen und Finn.-Ugr., auf die Burrow, TPS 1945, 11Sf. hinweist. Dies läßt an eine Kulturwortsippe mit mancherlei Quer-Ent lehnungen denken. S. zuletzt; AION 1 (1959) 233 u.Anm. 5.J fm,'flra- m. Name eines Persers. [Wohl 'der Lichte, Rote', = aw. su:tra•, neup. surz 'rot', ai. SUlcra- 'li.cht, hell; auch N. pr.']. J,uravakara- m.. Name des zweiten Monats,April/Mai. ["Väkara- ist wohl 'Frfih. · ling', vgl. neup. bahar 'Frühling', ai. väsard- 'morgendlich, Tag, heller Tag', vgl. vasantd- 'Frühling', gr. fup, lat. ver n. a.; pii,ra- ist viell. besser 'Fest' (: neup. sü-r 'Fest, Gelage, Hochzeit' < *süra-) als 'stark' (= aw. süra-, ai. siJ,ra-- 'stark'; ap. im N.pr. *.11.rl,a-pii,ra-, s. Cam.eron 183 und gr. 'Ap-m:(Npix;); also „Festfrahlings-Monat". Eilers, Neuj. 45Anm.] jiv.vlim, dich, s. tuvam.
u- (vor-vokalisch uv-) Prä.fix, 'gut, wohl-' (s. z.B.u-martiya-, u-raJ,a-, uv-aspa-). [= aw. ku-, ai. su- 'gut-, wohl-'; gr. U-yi1J.; gesund.] uba-Adj., 'beide'; Nom. du. m. '1Jhä. [= aw. uba-, ai. ubka- beide; da.von trotz AbweichUIJgen im .Anlaut nicht zu trennen gr. &!1,q>6l, lat. ambo, aksl. oba, got. bai usw. 'beide'.] ulära- Adj., 'wohlgediehen, geglückt, gut gelungen'; ulära(m)-maiy 'erfolgreich für mich' (DSf 20, ergänzt). [Aus u- und 0lära-, das vielleicht als Kamp. Form von aw. (nur Frahang i oim) Mrä-, neup. cär, armen. LW car 'Mittel,
,,.
148
LJ>Xil